Darmstädter Tagblatt 1921


02. Juli 1921

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Nummer 180

Samstag, den 2. Juli 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Der Kampf um die Hanktionen.

Die Regierung Wirth iſt den Franzoſen höchſt ſym=
pathiſch
, ja, vielleicht die einzig erträgliche. Und daher kommt es,
daß ſie oft dann und wann einmal von Paris aus ein Bonbon
zu ſchlucken bekommt, wofür dann der Frau Germania ſchleu=
nägft
eine bittere Pille verabreicht wird. Kleine Geſchenke er=
halten
bekanntlich die Freundſchaft. Aber Freundſchaft mit
Deutzſchland, wenn überhaupt davon bei der galliſchen Germano=
phobie
die Rede ſein kann, gibt es bei den Franzoſen nur,
wenn ihre imperialiſtiſchen und chauviniſtiſchen Intereſſen auch
nicht um ein Komma beeinträchtigt werden und wenn ſich
Deutſchland wirtſchaftlich wie eine Zitrone bis zum letzten
Tropfen geduldig auspreſſen läßt. Die Beſprechungen zwiſchen
den franzöſiſchen und deutſchen Sachverſtändigen in Paris be=
weiſen
dies wieder einmal. Die Franzoſen, ſind mit ihnen
gnädigerweiſe ſehr zufrieden. Ihre Regierung gibt die Geneigt=
heit
kund, ſich gern noch vor Ende des nächſten Monats mit der
deutſchen in ein gutes Einvernehmen zu ſetzen. Aber, aber, die
Sanktionenfrage iſt für ſie eim Nolimetangere; ein Blümlein
Rührmichnichtan. Die Sanktioneninterpellation im Reichstage
dürfte eigentlich unter der Regierung Wirth nicht geduldet wer=
den
. Das hat Briand auch dem deutſchen Botſchafter in Paris,
Dr. Mayer, klipp und klar zu verſtehen gegeben. Briand hat
ganz beſonders auf den deutſchen Republikanismus hingewie=
ſen
, der ihm noch nicht dicht und nagelfeſt zu ſein ſcheine, wie
Frankreich es wünſche. Das iſt allerdings keine beſondere
Eupfehlung und Schmeichelei für den deutſchen Republikanis=
mrs
. Er ſprach ſeine Befürchtung aus, daß das Kabinett Wirth
doch nicht ſo, wie es ſein ſollte, Herr im eigenen Hauſe ſei. Er
ſprach ſogar die Befürchtung aus, daß es nicht allzu lange von
Beftand ſein würde. Sein ſtiller Grund dafür iſt bekannt.
Ohne auch nur die oberſchleſiſche Frage mit einem Deut zu be=
rühren
, kam das bekannte Wirth=Ultimatum zuſtande. Dr.
Wirth hat ſicher in ehrlichſter Ueberzeugung und Gutgläubigkeit
angenommen, daß die Franzoſen in der oberſchleſiſchen Frage
nicht bloß mit ſich handeln laſſen würden, ſondern daß ſie ſelbſt=
verſtändlich
eine für Deutſchland günſtige ſein würde, die die
einzige und völkerrechtliche Löſung finden würde, nämlich ganz
Oberſchleſien für Deutſchland. Fällt Oberſchleſien, ſo muß, wie
mit dem Herzogsmantel im Fiesko, auch der Herzog nach.
Und was dann? Dann hat Frankreich ja nicht mehr ſeine‟,
Regierung in Deutſchland. Und daß ſie doch nicht ſo ganz iſt,
wie Frankreich ſie ſich wünſcht, geht aus der Warnung hervor,
die Briand dem deutſchen Botſchafter in Paris gegeben hat, die
Sanktionenfrage nicht für Frankreich unangenehm zu be=
rühren
. Frankreich iſt gewillt, wie es ſagt, vorläufig nicht
die Sanktionen aufheben. Und am ſelben Tage, wo Briand die=
ſen
Willen Herrn Dr. Mayer gegenüber ausſprach, hat der
Reichsausſchuß der Deutſchen Zentrumspartei Stellung in der
Sanktionenfrage genommen, und zwar war es der Reichskanzler
Dr. Wirth ſelber, der die Anſicht der deutſchen Regierung
darüber ausſprach. Sie ſtellt ſich mit Entſchiedenheit gegen die
Sanktionen. Sie verlangt ihre ſofortige Aufhebung. Die Zen=
trumspartei
verſichert, daß ſie die Reichsregierung in jedem
Schritt nachdrücklichſt unterſtützen würde, der geeignet iſt, die
unverzügliche Räumung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhr=
ort
und gleichzeitig die Aufhebung der Zollſchranken herbeizu=
führen
.

Deutſchland muß ſich mit allen Mitteln, die ihm zur Ver=
fügung
ſtehen, von den Sanktionsfeſſeln befreien.
Dieſe unſichtbare, aber tagtäglich fühlbare Volksfolter unter=
bindet
die Lebensadern des Deutſchen Reiches. Die Beſetzung
deutſcher Städte und Aufrichtung einer Zollgrenze ſind Zwangs=
maßnahmen
, die jeden Weg der Verſöhnung verrammeln und
das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten verbittern müſſen.
Sie ſchädigen das deutſche Wirtſchaftsleben in einer Weiſe, daß
Deutſchland unmöglich den ſchweren Verpflichtungen gegen ſeine
harten und unerbittlichen Gläubiger nachkommen, ganz abge=
ſehen
, ſich ſelber wieder auf die Beine bringen kann. Es hat
das Ultimatum unterſchrieben und wird es auch ehrlich zu er=
füllen
ſuchen. Die Sanktionen aber haben es auf die Folter=
bank
geſpannt, ſo daß es nicht die Arme frei hat, mit ihrlichem
Willen und halbwegs freien Kräften zu arbeiten. Sie haben
einen unſchätzbaren Verluſt an Einnahmen und Steuerträg=
miſſen
herbeigeführt, ganz abgeſehen von der kulturellen Ein=
buße
, die ducch Schließung der Schulen und die damit verbun=
dene
Schädigung des Jugendunterrichtes entſtanden iſt. Das
Zentrum und mit ihm auch der Reichskanzler haben ſich im
Reichsausſchuß alſo offen gegen das weitere Fortbeſtehen der
Sanktionen erklärt. Folglich iſt die Regierung Wirth bei den
Franzoſen ſchon in Mißkredit geraten. Daß Frankreich aber
in der Sanktionenfrage mit ſich nicht reden laſſen will und wird,
geht aus der Kammerkoymiſſions=Sitzung am ſelben Tage, wo
der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrumspartei tagte, hervor.
Da wurde die Interpellation angenommen, in der die Kom=
miſſion
erklärte, auf die Regierung einzuwirken, daß keine der
militäriſchen oder wirtſchaftlichen Sanktionen, die im März
oder April dieſes Jahres gegen Deutſchland in Anwendung ge=
bracht
wurden, vor der vollſtändigen Durchführung der Ver=
pflichtungen
Deutſchlands aufgehoben werden ſolle. Alſo Er=
klärung
gegen Erklärung; Beſchluß gegen Beſchluß; Reſolu=
tion
gegen Reſolution.
Der Kampf um die Sanktionen kann ſelbſtverſtändlich von
deutſcher Ohnmachtsſeite aus nur mit ſtumpfen Waffen geführt
werden. Unſere Hoffnung kam allein auf die beiden anderen
Alliierten gerichtet ſein, auf die Engländer und die Italiener.
Und da iſt immerhin noch etwas Ausſicht auf eine günſtige
Wendung für Deutſchland vorhanden. Die engliſche Regierung
ſoll durch ihren Botſchafter in Berlin die Erklärung abgegeben
haben, daß von England und Italien aus auf eine Aufhebung
der Sanktionen hingearbeitet wird. Zuſtändig in dieſer Frage
ſei nur der Oberſte Rat, der am 15. Juli zuſammentritt. Alſo
vor dieſem Datum iſt an eine Aufhebung gar nicht zu denken.
Nur, Deutſchland iſt geduldig geworden und hat warten gelernt.
Es wird zufrieden ſein, wenn nach dem 15. Juli wenigſtens die
Beſeitigung diefer Volksmarter erfolgt. Die engliſche Regierung
iſt der Ueberzeugung, daß die Majorität des Oberſten Rates
für die Aufhebung der Sanktionen ſtimmen werde. Dieſe Majo=
rität
würde aus England ſelber und Italien beſtehen, das auch
in jener Sitzung noch durch den Grafen Sforza vertreten ſein
wird. Hinzukommen aber würde dann noch Amerika, das bis
zum 4. Juli, dem amerikaniſchen Nationalfeiertag, mit Deutſch=
land
den Frieden geſchloſſen haben wird. Dieſes Ergebnis
wird inſofern in der politiſchen Lage eine einſchneidende Aende=
rung
herbeiführen, als von da an Amerika nicht mehr als bloßer
Zuſchauer im Parkett des Oberſten Rat=Theaters ſitzen wird,

ſondern als Mitakteur. Es wird alſo als vollberechtigter Teil=
wehmer
dann auch noch ein Wörtlein mitzureden haben. Und
daß es für die Aufhebung der Sanktionen ſtimmen wird, das
darf man wohl von ihm, das nicht mehr Wilſoniſch, ſondern
Hardingiſch iſt, mit Sicherheit erwarten. Es iſt alſo für uns dies=
mal
große Hoffnung vorhanden, daß endlich der Druck der Sank=
tionen
von uns in abſehbarer Zeit genommen werden wird.
Wir ſtehen wieder einmal zwiſchen zwei alten, guten deutſchen
Sprichwörtern: Hoffnung läßt nicht zuſchanden werden und
Hoffen und Harren macht manchen zum Narven. Hoffentlich
trifft diesmal das erſtere als ein untrügliches ein.
rI.
In der Donnerstagsſitzung des Reichstages hat ſich
auch der Außenminiſter Dr. Roſen über die Sanktionen aus=
geſprochen
. Sämtliche Berliner Blätter unterſtreichen einſtimmig
die Ausführungen Dr. Roſens über die Sanktionen, die mit
Recht und Billigkeit in einem unvereinbaren Gegenſatz ſtänden.
Wie das Berliner Tageblatt hervorhebt, könne man
näch dem bisherigen Verlauf der Beſprechung bereits ſagen, daß
alle Parteien geſchloſſen gegen die unerhörte Sanktionspolitik
der Entente ſind. Alle Proteſte gegen die Entente ſeien bisher
unerhört verhallt. Nachdem die deutſche Regierung das Ulti=
marm
angenommen habe, wäre es ein einfaches und klares
Gebot der Loyakität geweſen, daß die Sanktionen ſofort und
veſtlos wieder aufgehoben würden. Aber die Regierung und
die Parteien Frankreichs ſind es geweſen, die ſich dagegen ge=
ſperrt
haben. Italien und England haben einen gegenteiligen
Standpunkt angenommen. Die Berliner Morgenpoſt
ſagt: Nachdem Deutſchland unterzeichnet und erfüllt hat, iſt
die Aufrechterhaltung dieſes Zwanges nackte Gewalt. Auch
die unabhängige Freiheit betont, daß im deutſchem Volke
keine Meinungsverſchiedenheit darüber beſtehen könne, daß die
über Deutſchland verhängten Sanktionen unerträglich ſeien und
daß ihre Aufrechterhaltung keine Grundlage in ergendwelcher
vechtlicher Beziehung habe. Die Germania unterſtreicht
beſonders die Worte Roſens, über die ehrliche Bereitwilligkeit
des deutſchen Volkes, an der Geſundung der Welt mitzuarbeiten.
Das Blatt ſagt: Dr. Roſen habe im Namen des ganzen deut=
ſchen
Volkes geſprochen, als er eine raſche Erfüllung unſerer
Verpflichtungen in Ausſicht ſtellte. Auf der anderen Seite ſei
aber dafür zu ſorgen, daß der Heilungsprozeß der Welt nicht
durch plumpe Eingriffe geſtört werde. Die Deutſche All=
gemeine
Zeitung führt aus: Was die Sanktionen, für
deren Koſten übrigens nur die Entente, nicht aber das deutſche
Volk aufzukommen hat, erreicht werden ſollte, iſt inzwiſchen er=
zielt
worden. Jetzt haben die Zwangsmaßnahmen keinen
Sinn mehr.
Oberſchleſien.
Ein Aufruf General Höfers.
T.U. Breslau, 1. Juli. Der Führer des deutſchen
Selbſtſchutzes in Oberſchleſien, General Höfer erläßt folgen=
den
Aufruf: Landsleute, Kameraden! Der Vormarſch der
interalliierten Truppen zur Befreiung unſerer Heimat hat end=
lich
begonnen. Die Interalliierte Kommiſſion hat ſich verpflichtet,
in wenigen Tagen Oberſchleſien bis am die Landesgrenze von
den Inſurgenten zu räumen. Sie glaubt, unſere Mithilfe, die
ich immer wieder ihr angeboten habe, ablehnen zu müſſen, ſie
glaubt, daß im Falle unſeres Mitwirkens die Inſurgenten
unſere noch unter dem Joch ſchmachtenden Landsleute noch grau=
ſamer
bedrücken, daß ſie im Induſtriegebiet unermeßliche Werte
zerſtören würden, ſie glaubt, daß wir ihr und Oberſchleſien die
beſte Hilfe leiſten, wenn wir uns zurückhalten.
Das Intereſſe unſerer Heimat erfordert es, daß wir uns
der Interalliierten Kommiſſion fügen. Sie iſt nun
einmal zur Zeit die geſetzmäßige Regierung im Lande. Ihr
liegt die Verpflichtungob die Ruhe und Ordnung
in unſerer Heimat wieder herzuſtellen. Machen
die Inſungenten erſt einmal mit ihrer Räumung Ernſt und ſtehen
die interalliierten Truppen erſt einmal im Induſtriegebiet, dann
beſteht für den Selbftſchutz kein Grund mehr, den Selbſtſchutz
in weiter Linie zu verzetteln. Dann werden die beiden Gruppen
des Selbſtſchutzes ſich in einer Aufſtellung verſammeln. Schutz
von Leben und Eigentum der Bevölkerung iſt geſichert. Lands=
leute
, glaubt mir, wie bitter es mir als altem Soldaten und
Sohn unſerer Heimat geworden iſt, immer zügeln zu müſſen,
ſtatt im Vertrauen auf die eigene Kraft den Befehl zum Drein=
ſchlagen
zu geben. Gewiß wären wir marſchiert, in wenigen
Tagen hätten wir einen großen Teil von Oberſchleſien von den
polniſchen Horden befreit. Aber wären wir gegen den ausdrück=
lichen
Willen der Interalliierten Kommiſſion vorgegangen,
hätten wir das Verbleiben Oberſchleſiens beim Deutſchen Reiche
gefährdet und weitere, unabſehbare Folgen für das ganze deutſche
Volk heraufbeſchworen.
Und unſere, im Augenblick noch unerlöſten Landsleute wer=
den
, ſo hoffe ich, für dieſe Zurückhaltung Anerkennung haben
und uns noch einſt dafür danken. Auch wir danken ihnen, daß
ſie bis zuletzt ſich in Treue zum Deutſchtum bekannt
haben. Wenn der Selbſtſchutz keinen Anlaß gab, die Süim=
mung
der Welt für die endgültige Entſcheidung über das Schick=
ſal
Oberſchleſiens zu unſeren Ungunſten zu beeinfluſſen, dann
ſollten unſere Landsleute im aufſtändiſchen Gebiet, durch Ver=
zweiflung
über das Ausbleiben der Hilfe zermürbt, den Polen
in die Arme geführt werden. Gelingt den Alllliierten die Säu=
berung
des Landes, dann iſt unſere Aufgabe erfüllt. Wir werden
uns wieder auflöſen. Auch dabei werden wir, ſo erwarte ich,
die Selbſtzucht wahren, die Euch bisher ausgezeichnet hat.
Landsleute, Kameraden! Aus der vaterländiſchen Begei=
ſterung
, die Euch aus allen Berufen, aus allen Gegenden des
Reiches zum Schutze des deutſchen Oberſchleſiens in die Reihen
des Selbſtſchutzes treibt, aus dem prachtvollen Schwung, mit
dem Ihr überall da, wo uns die polniſchen Aufrührer frech
herausforderten, dieſe aufs Haupt ſchlugt, aus der Einmütigkeit,
mit der das geſamte Deutſchtum hier zuſammenſteht, können wir
die freudige Zuverſicht ſchöpfen für eine beſſere Zukunft unſeres
armen oberſchleſiſchen Heimatlandes und des geſamten deutſchen
Vaterlandes!
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen.
wd. Paris, 30. Juni. Dem Excelſior zufolge haben die
geſtrigen Beſprechungen zwiſchen den franzöſi=
ſchen
und deutſchen Sachverſtändigen zu einer voll=
ſtändigen
Regelung in der Frage der Reſtitution geführt. Man
einigte ſich auf eine Pauſchalſumme, die Deutſchland für die
nicht wiedergefundenen Kunſtwerke entrichten ſolle. Im Laufe
des Nachmittags legten Dr. Vergmann und Dr. Guggenheimer I

ihren Standpunkt bezüglich der Naturalleiſtungen dar. Den
Schlußbeuatungen wohnte auch Loucheur bei. Heute werden die
Beratungen fortgeſetzt. Es wird ein Reſtitutionsplan zur Er=
örterung
kommen, der von den deutſchen Sachverſtändigen dem
Wiederaufbauminiſter Dr. Rathenau übermittelt werden ſoll.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Ueber die heutigen Ver=
handlungen
, die zwiſchen den deutſchen und franzöſiſche=
Sachverſtändigen geführt wurden, iſt heute abend ein offizielles
Communigué ausgegeben worden: Heute nachmittag wurden im
Miniſterium des Innein die Verhandlungen über die Durch=
führung
der Sachleiſtngen zwiſchen den deutſchen und den
franzöſiſchen Sachverſtändigen fortgeſetzt. Morgen nachmittag
findet eine weitere Sitzung ſtatt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Eine franzöſiſche Falſchmeldung.
Sd. Naſſau, 30. Juni. In einer Anzahl deutſcher Zei=
tungen
war kürzlich eine Nachricht des Echo de Rhin verbreitet
worden, daß der ſtellvertretende Bürgermeiſter der Stadt Naſ=
ſau
a. d. Lahn ſich bei der franzöſiſchen Militärverwaltung da=
rum
beworben haben ſollte, für Naſſau eine franzöſiſche
Garniſon zu erhalten. Dieſe Nachricht, die vermutlich
durch die geſchickt verſchleierte Tätigkeit der Mittelsperſon des
franzöſiſchen Propagandadienſtes lanziert wurde, iſt vollſtändig
falſch. Der wirkliche Vorgang iſt folgender: Die ſtark mit franzö=
ſiſchen
Truppen, darunter zahlreichen Schwarzen, belegte Bäder=
ſtadt
Bad=Ems hat ſeit der Beſetzung einen derartigen Rückgang
ihrer Beſuchsziffer aufzuweiſen, daß die wirtſchaftliche Exiſtenz
des Städtchens ſtark geſchädigt und gefährdet wurde. Die deshalb
bei den deutſchen Behörden nachdrücklichſt erhobenen Vorſtellun=
gen
haben dazu geführt, daß von der Reichsvermögensverwal=
tung
der franzöſiſchen Militärbehörde vorgeſchlagen wurde, die
Emſer Garniſon nach Naſſau zu verlegen. Die Stadt Naſſau hat
jedoch gegen dieſe Maßnahme ſofort energiſchen Einſpruch er=
hoben
, da der einzige für den Bau einer Kaſerne in Betracht
kommende Platz geegnüber dem Bahnhof die Entwickelung von
Naſſau in der weiteren Zukunft direkt unterbinden würde.
Da das Oberkommando der Rheinarmee den Vorſchlag der
Reichsvermögensverwaltung, betr. Verlegung der Emſer Garni=
ſon
und Unterbringung in einer zu errichtenden Kaſerne in Naſ=
ſau
abgelehnt hat, ſo ſind die Verhandlungen hierüber zur Zeit
auf einem toten Punkte angelangt.
Die Stadt Naſſau beherbergt ſeit über 2½ Jahren zirka 300
weiße und farbige franzöſiſche Soldaten, die durch ihr Auftreten
und Benehmen wirklich nicht den Wunſch bei der Einwohnerſchaft
erweckt haben, durch eine Vergrößerung der Garniſon dem naſſau=
iſchen
Landſtädtchen noch mehr Kultur zuzuführen.
Aus Elſaß=Lothringen.
Straßburg, 30. Juni. (Havas.) Das im Friedensver=
trag
vorgeſehene gemiſchte Schiedsgericht, das aus einem
Franzoſen, einem Deutſchen und einem Neuttälen beſteht und
als oberſte Inſtanz alle Streitfragen zu entſcheiden hat bezüglich
der vor dem Inkrafztreten des Friedensvertrages zwiſchen
Staatsangehörigen der Verbandsmächte und deutſchen Staats=
angehörigen
geſchloſſenen Verträge, im vorliegenden Falle alſo
alle Verträge zwiſchen Elſaß=Lothringern und Deutſchen, wird
am Freitag ſeine erſte Sitzung abhalten. Die in Betracht kom=
menden
Objekte erreichen einen Wert von mehreren Hundert
Millionen.
Straßburg, 1. Juli. (Wolff.) Der Straßburger Korre=
ſpondent
veröffentlicht eine Liſte von 79 Perſonen, die aus=
gewieſen
wurden. Der Nationalität nach verteilen ſich dieſe
wie folgt: 55 Deutſche, 7 Polen, 2 Ruſſen, 4 Luxemburger, 1 Bel=
gier
, 3 Schweizer, 6 Italiener und 1 Spanier.
Fünf Noten des Garantiekomitees an die
deutſche Regierung.
Berlin, 30. Juni. Auf Grund der bisherigen Beratungen
zwiſchen dem Garantiekomitee und den Vertretern
derdeutſchen Regierungübermittelte das Garantie=
komiteeder
deutſchen Regierung 5 Noten, in wel=
chen
zu den deutſchen Vorſchlägen Stellung genommen wird. Die
Note behandelt allgemeine Fragen zur Ausführung des Zah=
lungsplanes
vom 5. Mai 1921 die erforderlichen Leiſtungen, ihre
Höhe und die einzelnen Daten der Fälligkeit im Reparations=
jahr
1921, den 11. Mai 1921, den 30. April 1922 und in den zu=
künftigen
Jahren. Die von der deutſchen Regierung gemachten
Vorſchläge werden unter einem gewiſſen Vorbehalt für das
laufende Jahr angenommen. Hierbei iſt in Ausſicht genommen,
daß unter gewiſſen Vorausſetzungen außer der bis zum 31. Auguſt
zu zahlenden Milliarde Goldmark in dem erſten Jahr bis zum
1. Mai 1922 an Deviſen nur noch 300 Millionen Goldmark zu
zahlen ſind, während die übrigen nach dem Zahlungsplan zu
leiſtenden Summen durch Sachleiſtungen und durch die Erhebung
einer Ausfuhrabgabe in den Ententeländern abgegolten werden,
vorausgeſetzt, daß die Sachleiſtungen und die Ausfuhrabgabe
den angenommenen Umfang erreichen. Im weiteren Verlaufe
betont die Note die Notwendigkeit, den Kurs der Mark zu feſti=
gen
und hierzu das Budget durch eine Finanzreform ins Gleich=
gewicht
zu bringen.
Die Note beſchäftigt ſich mit dem Begriff Ausfuhr und
erſucht die deutſche Regierung, den Ausfuhrinder durch einen
anderen Wertmeſſer für die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit
Deutſchlands zu erſetzen. Hier wird die endgültige Entſcheidung
der Reparationskommiſſion auf Grund weiterer Vorſchläge der
deutſchen Regierung vorbehalten.
In der dritten Note wird die Erhebung einer Ausfuhr=
abgabe
von 26 Prozent beſprochen. Das Garantiekomitee behält
ſich ausdrücklich das Recht vor, eine Erhebung der Ausfuhr=
abgabe
zum Zwecke der Deviſenbeſchaffung zu verlangen, wenn
eine anderweitige Beſchaffung der Deviſen zum Zwecke der Er=
füllung
der variablen Leiſtungen des Zahlungsplanes zu
Schwierigkeiten führen ſollte.
In der vierten Note wird wegen der Zölle bemerkt, daß das
Garantiekomitee auf eine Verſchreibung der Zolleinnahmen, wie
ſie Art. 7 des Zahlungsplanes vorſchreibt, vorläufig nicht ver=
zichten
könne. Trotzdem die deutſche Regierung als Erſatz ge=
wiſſe
Steuern vorgeſchlagen hat, wird jedoch bis auf weiteres
bei den beabſichtigten Veränderungen von den Zollſätzen ledig=
lich
Mitteilung über die vollzogene Aenderung verlangt.
In der fünften Note werden die Maßnahmen näher aus=
einandergeſetzt
, die das Garantiekomitee für notwendig hält, um
ſich von der richtigen Feſtſtellung der Ausfuhrziffern und der
Einnahmen und Zölle und der etwa verpfändeten Steuern zu

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Seite 2.

überzeugen. Die Verhandlungen der deutſchen Kriegslaſten=
kommiſſion
werden mit dem Garantiekomitee, ſei es in Paris
ſei es in Berlin, fortgeſetzt.
Die Erfüllung des Ultimatums.
Berlin 30. Juni. (Wolff.) Mit dem 30. Juni läuft
die Friſt für die Erfüllung einer Reihe wichtiger Bedingun=
gen
des Ultimatums ab. Bis zu dieſem Tage waren die
Selbſtſchutzorganiſationen aufzulöſen, war die Ab=
lieferung
der ſämtlichen von den Selbſtſchutzorganiſationen
angemeldeten Waffen durchzuführen und waren die Beſtände an
Heeresgerät abzuliefern, welche die von den Kontrollkommiſſionen
ſeſtgeſetzten Höchſtzuweiſungen überſchreiten. (!) In allen
drei Punkten wurde die Friſt innegehalten. Die interalliierte
Xilitärkommiſſion erhielt hiervon Nachricht.
* Berlin, 30. Juni. Der Entwaffnungskommiſ=
ſar
Peters legte heute ſein Amtnieder, da das Geſetz zur
Durchführung der Entwaffnung am 30. Juni abgelaufen iſt und
infolgedeſſen die Vollmachten des Reichskommiſſars erloſchen ſind.
Peters wird noch einige Zeit mit der Liquidierung der Entwaff=
nungsfrage
beſchäftigt ſein und auch noch Bericht über ſeine bis=
herige
Tätigkeit erſtatten.
Volksentſcheid über die Handelsflagge.
m. Berlin, 30. Juni. Nachdem der Reichstag mit 121
gegen 120 Stimmen beſchloſſen hat, die in der Verfaſſung vor=
geſehene
Handelsflagge ſchwarz=weiß=rot mit den neuen
Reichsfarben in einer der oberen Ecken beizubehalten, wollen
die Rechtsparteien eine Entſcheidung durch Volksab=
ſtimmung
herbeiführen. Es ſcheint, daß die Deutſche Volks=
partei
die Sache in die Hand nehmen will, wenigſtens kündigt
ihr Organ, die Nationalliberale Korreſpondenz, das folgender=
maßen
an: Für die Deutſche Volkspartei iſt es eine ſelbſtver=
ſtändliche
Pflicht, mit aller Entſchiedenheit in dieſer Richtung
zu wirken. Sie hat die Flaggenfrage durch den Beſchluß ins
Rollen gebracht, einen Volksentſcheid über die Frage herbeizu=
führen
, ob eine Volksmehrheit für Schwarz=Rot=Gold vorhanden
iſt oder ob, wie wir ſicher annehmen, das deutſche Volk in ſei=
ner
überwiegenden Mehrheit im Herzen den alten ruhmreichen
Farben treu geblieben iſt und den Wechſel der Reichsflagge als
ein Zeichen mutloſer Schwächlichkeit und würdeloſer Nachgiebig=
keit
verdammt. Die Entſcheidung hierüber wird die Deutſche
Volkspartei, nachdem das Geſetz über den Volksentſcheid ange=
nommen
iſt, herbeiführen, und ſie wird alle geſchäftsordnungs=
mäßigen
Mittel ergreifen, um zum mindeſten und zunächſt die
deutſche Seeſchiffahrt, deren innerſten Wünſchen entſprechend,
vor dem Zwange bewahren, daß ſie den Wiederaufbau unſerer
Handelsbeziehungen unter einer anderen Flagge vornehmen ſoll,
als ſie früher in den Zeiten unſerer Größe geführt worden iſt.
Die Feſſelung des Oberleutnants a. D. Bolt.
ONB. Berlin, 30. Juni. Zu der von den Deutſchnationa=
len
im Reichstage eingebrachten Anfrage, betr. die Feſſelung des
Oberleutnants a. D. Bolt wird von der Hamburger Polizei
jetzt folgende Darſtellung gegeben: Oberleutnant zur See a. D
Kaufmann Bolt iſt am 20. Mai 1921 auf Anordnung des Unter=
ſuchungsrichters
beim Reichsgericht von Hamburger Kriminal=
beamten
feſtgenommen und am 23 Mai in die Gefangenenan=
ſtalt
II in Leipzig übergeführt worden. Vom Unterſuchungs=
richter
war mit Rückſicht darauf, daß es ſich um einen Weltmann
handelte, welcher wußte, daß er eine hohe Strafe zu gewärtigen
habe (darüber vorher ein Urteil zu fällen, iſt eine Ungehörig=
keit
und Anmaßung des Unterſuchungsrichters. D. R.), befondere
Vorſicht bei der Ueberführung des Transports befohlen worden.
Der Kriminalpolizei war außerdem bekannt geworden, daß Bolt
geäußert hatte, nach Leipzig würde er nicht gehen, ſondern wäh=
rend
der Fahrt aus dem Zuge ſpringen. Ferner waren ſichere.
Anzeichen dafür vorhanden, daß eine beſtimmte Gruppe der Ham=
burger
Bevölkerung die Abſicht hatte, Bolt zu befreien. Um den
erwarteten Befreiungsverſuch zu verhindern, wurde Bolt die ſo=
genannte
lange Kette um einen Fuß gelegt. Außerdem wurde
der Leipziger Zug erſt auf einer Zwiſchenſtation beſtiegen.
Vorarlberg.
Bregenz, 30. Juni. (Wolff.) Bei dem offiziellen Emp=
fang
des Bundespräſidenten Hainiſch durch die Landesregie=
rung
hielt der Landeshauptmann Euſer an den Bundespräſi=
denten
eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der er u. a. er=
klärte
: Bei voller Aufrechterhaltung unſerer grundſätzlichen Stel=
lung
haben wir praktiſch der heutigen Verfaſſung voll Rechnung
zu tragen und wollen das auch weiterhin tun, in der wahren Er=
kenntnis
, daß nach der heutigen Lage der Dinge unſer Vorarl=
berger
Volk ſein geiſtiges und wirtſchaftliches Wohlergehen
im Rahmen des Bundesſtaates Oeſterreich ſuchen muß. Der
Bundespräſident dankte für die freundliche Begrüßung und führte
ſodann aus: Für den kleinen Bund der öſterreichiſchen Alpenlän=
der
iſt Vorarlberg ein unſchätzbares Kleinod, deſſen Fehlen die
anderen Bundesländer aufs ſchwerſte empfinden würden. Wir
legen Wert darauf, daß auch Vorarlberg ſich bald als zum Bund
gehörig betrachten werde und das Schickſal der Uebrigen in Freud
und Leid zu teilen bereit ſei. Manche Anzeichen ſprechen dafür,
daß für Oeſterreich nunmehr die trübſten Tage vorüber ſind. Vor=
arlberg
machte, wie wir alle, ſchwere Zeiten durch. Ein großer
Teil der Bevölkerung litt ſchweren Mangel, der nur durch Unter=

Darmſtädter Tagblatt, Samsrag, deu 2. Juli 1921.

ſtützung des Auslandes gemildert werden konnte, wobei man hier
vor allem der benachbarten Schweiz mit Dank gedenken müſſe.
Nunmehr erhoffen wir von den bevorſtehenden Verhandlungen
mit den Nachfolgeſtaaten in Porto Roſe, den Eintritt normaler
Verkehrsbeziehungen. Auch in anderer Beziehung eröffnen ſich
uns endlich beſſere Ausſichten. Die von der früheren Regierung
im Frühjahr nach langen vergeblichen Verſuchen in Fluß ge=
brachte
Hilfsaktion der Ententemächte für unſer Vaterland trat
bereits ins Stadium, ſo daß der Eintritt fühlbarer Wirkungen
für Oeſterreich an einem nicht mehr fernen Zeitpunkt zu erwar=
ten
iſt. Dieſe von uns erhoffte Erleichterung in der Lage des
Bundes wird auch die natürlichen Kräfte Vorarlbergs ſteigern,
was zu den beſten Hoffnungen berechtigt.
Die italieniſche Miniſterkriſe.
* Rom, 30. Juni. Da Giolitti auf ſeiner Ablehnung
beſteht, beauftragte der König de Nicola mit der Kabi=
nettsbildung
, de Nicola nahm an, nachdem ihm die So=
zialiſten
eine wohlwollend abwartende Haltung verſprochen hat=
ten
. Nunmehr beginnen die Verhandlungen mit den Parteien.
Die Bevölkerung Frankreichs.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Das Journal officielle wird
morgen das Ergebnis der Volkszählung vom 6. März
veröffentlichen. Hiernach beträgt, wie die Havas=Agentur mit=
teilt
, die Bevölkerung von Frankreich mit Ausſchluß der Kolonien
und Elſaß=Lothringen 36 084 206 Einwohner gegen 38 468 813 im
Jahre 1911, was eine Verringerung der Bevölkerung
um 2384 547 Einwohnern bedeutet. Mitgezählt ſind nicht die
außerhalb Frankreichs dienſttuenden Soldaten.
Der griechiſch=türkiſche Krieg.
London, 1. Juli. (Havas.) Im Unterhauſe erklärte
geſtern Lloyd George, die engliſche Regierung habe bisher
den vollen Wortlaut der griechiſchen Antwort an die
Alliierten noch nicht erhalten. Sie ſei ſich daher auch
darüber ſchlüſſig geworden, welche Maßnahmen geboten ſein
ſollten. Natürlich würde auf keinen Fall eine Maßnahme ge=
troffen
werden, ohne daß England ſich zuvor mit den übrigen
Verbandsmächten verſtändigt habe. Der Unterſtaatsſekretär des
Auswärtigen Amtes teilte mit, daß Ismid am Vormittag des
28. Juni von den Türken beſetzt worden ſei. Die Regierung
habe aus einer aus Konſtantinopel ſtammenden Meldung er=
ſehen
, daß man Tſchitſcherin imn Angora vermute, aber bisher
keinerlei Beſtätigung dieſer Meldung erlangen können. Sie
habe aus verſchiedenen Quellen Nachricht erhalten, die den
Schluß zuließen, daß die Regierung von Angora den Wunſch
hege, engere Beziehungen mit Bulgarien aufzunehmen.
Paris, 30. Juni. (Wolff.) Nach dem Intranſigeant haben
die Griechen in Kleinaſien die Gegenoffenſive
ergriffen.
O.N.B. Konſtantinopel, 30. Juni. Hier wurden bol=
ſchewiſtiſche
Agenten von britiſchen und franzöſiſchen
Offizieren verhaftet mit der Begründung, daß ihre Hand=
lungsweiſe
einen Bruch des engliſch=ruſſiſchen Vertrages dar=
ſtelle
, der jede Propaganda auf engliſchem Gebiet unterfage.
Dieſe Agenten gaben große Summen für Waffen aus, damit bei
dem Vorrücken der Kemaliſten von Ismid in Konſtantinopel
die Revolution ausbreche. Der Sultan nimmt eine freundſchaft=
liche
Haltung gegen Muſtapha Kemal ein. Es werden große
Veränderungen im kaiſerlichen Palaſt erwartet. Engliſche Streit=
kräfte
haben die Polizeikontrolle über Konſtantinopel übernom=
men
. Dies wurde der Bevölkerung durch Maueranſchlag zur
Kenntnis gebracht. Zahlreiche Hausſuchungen auf beiden Seiten
des Bosporus wurden durchgeführt.
Vereinigte Staaten.
Waſhington, 1. Juli. (Reuter.) Das Repräſen=
tantenhaus
hat den Bericht der Konfevenzmitglieder der
beiden Häuſer über die Reſolution, derzufolge der Kriegs=
zuſtand
mit Deutſchland und Oeſterreich für beendet
rklärt wird, angenommen.
Paris, 1. Juli. (Wolff.) Dem Neu=York Herald wird aus
Waſhington gemeldet, daß die amerikaniſchen Be=
ſatzungstruppen
am Rhein, wie gut unterrichtete Per=
ſönlichkeiten
erklären, binnen kurzem aus Deutſchland zurück=
gezogen
würden. Präſident Harding habe erklärt, dies werde
geſchehen in dem Augenblick, wo er die Friedensreſolu=
tion
unterzeichne oder kurz nachher. Man glaubt, daß die
Zurückberufung zum amerikaniſchen Nationalfeſt, alſo am
4. Juli, erfolgt.
Paris, 1. Juli. (Havas.) Präſident Harding hat das
Geſetz unterzeichnet, wonach ab 1. Oktober die Geſamtſtärke des
amerikaniſchen ,Heeres auf 150 000 Mann herabge=
ſetzt
wird.
*
*
* Was der Juli bringt. Im Tabakgewerbs iſt am 1. Juli die freie
Wirtſchaft unter gleichzeitiger Freigabe der Einfuhr von ausländiſchen
Rohtababen eingetreten. Mit Tabak bepflanzte Grundſtüicke ſind dem
zuſtändigen Hauptzollamt ſpäteſtens bis zum 15. Juli mit Fluranmel=
dung
anzumelden. Die Auflöſung der Reichskartoffelſtelle, Verwal=
tungsabteilung
, erfolgt ab 1. Jeli; mit dem gleichen Tage traten die
Kartoffelverordnungen vom 9. und 28. Oktober 1915, vom 7. Februar
1916 und der §6 der Verordnung vom 18. Juni 1918 außer Kraff. Mit
dem 1. Juli erfolgt zugleich mit der Neuregelung des Lohnabzuges
eine vereinfachte Handhabung des Abzugsverfahrens. Die Verordnung

betreffend den Schutz der Kriegsteilnehmer gegem Zwangsvollſtreckungen.
trat am 1. Juli außer Kraft. Auf den Reichseiſenbahnen werden ab
1. Juli verſuchsweiſe Sonntagsfahrkarten auf einzelnen Strecken ein=
geführt
. Ein Oberſchleſiſcher Hilfstag für ganz Deutſchland und Deutſch=
Oeſterreich wird Sonntag, den 3. Juli veranſtaltet.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die internationale Kon=
ferenz
gegen den Mädchen= und Kinderhandel wurde
am Donnerstag in Genf mit einer Rede des Präſidenten Leve eröffnet.
Auf der Konferenz zwiſchen den engliſchen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern im Maſchinenbauergewerbe
wurde ein vorläufiges Abkommen mit großer Mehrheit angenommen.
Die Vertreter der Gewerkſchaften beſchloſſen, den Mitgliedern die An=
nahme
des Abkommens zu empfehlen. Die Abſtimmung der Arbeit=
nehmer
findet in den nächſten 14 Tagen ſtatt. Die Zeitung Obſchteje
Dielo teilt mit, daß die antiſemitiſche Bewegung unter
den ruſſiſchen Arbeitern und Bauern immer mehr um
ſich greift. Im Gouvernement Homel kam es zu blutigen Judenver=
folgungen
, die von dort nach Wolhynien, wo namentlich in Radomysl
furchtbare Pogrome abgehalten wurden, ſich hinzogen. Berlingske
Tidende meldet aus Helſingfors: Der Kongreß der Dritten
Internationale wurde am 20. Juni von Sinowjew eröffnet, der
in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a. erklärte, daß die Kommuniſten
ihre offenſive Politik fortſetzen müßten. Nachdem verſchiedene fremde
Vertreter aus Deutſchland, England, Italien, Japan und Frankreich
Huldigungsanſprachen an Rußland gehalten hatten, wurde Sinowjew
zum Präſidenten des Kongreſſes gewählt. Trotzkif ſprach in deutſcher
Sprache über die Weltkriſe. Der Kongreß, der 1000 Delegierte zählt,
wird bis Mitte Juli dauern.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juli.
* Ernannt wurden der Lehramtsaſſeſſor Friedrich Gallei aus
Mainz zum Oberlehrer an dem Realgymnaſium in Moinz, der Forſt=
meiſter
Otto Kratz zu Worms zum Forſtmeiſter der Oberförſterei
Eichelsdorf, der Oberlehrer an der Oberrealſchule in Gießen Dr. Gduard
Betzendörfer zum Oberlehrer an der Realſchule in Wimpfen, und
der Oberlehrer an der Realſchule in Wimpfen Dr. Ludwig Hillen=
brand
zum Oberlehrer an der Obervealſchule in Gießen.
* Aus dem Heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde der Studienrat
Profeſſor Dr. Murh an der Heſſ. Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein=
und Obſtbau zu Oppenheim mit Wirkung vom 1. Juli 1921 an auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Strafkamer. Wegen eines im Jahre 1919 zu Klein=Rohrheim
ausgeführten ſchweren Diebſtahls hat der eine Täter Karl Joſeph
Schneider ſeine Strafe ſchon früher erhalten und war nur noch ſein da=
maliger
Genoſſe, der 26jährige Matroſe Philipp Dullmaier aus
Gernsheim abzuurteilen. Beide hatten ſich zur Nachtzeit i die Woh=
nung
einer Witwe eingeſchlichen und aus einem aufgebrochenen Sekretür
etwa 4000 Mark Bargeld entwendet. Der geſtändige D. will aus der
Beute nur 1000 Mark erlangt haben, iſt noch unbeſtraft und kriegs=
beſchädigt
. Man billigte ihm mildernde Umſtände zu und erkannte auf
4 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft.
Der Begriff des Wanderlagers war in dem Fall des 27jährigen Schuh=
händlers
Theodor Kaſſel aus Rimbach i. O. wegen Steuerhinter=
ziehung
von ausſchlaggebender Bedeutung. Nach den einſchlägigen
Vorſchriftem über den Gewerbebetrieb im Umherziehen iſt er gegeben,
wenn vorübergehend von einer feſten Verkaufsſtelle Waren feilgeboten
werden, wvobei es auf Dauer und Umfang des Betriebs nicht ankommt.
Vor der Eröffnung hat bei dem örtlich zuſtändigen Finanzamt die
ſteuerliche Anmeldung zu erfolgen, und bei Unterlaſfung derſelben iſt
Steuerhinterziehung gegeben, falls nicht aus den Umſtänden die Ver=
neinung
einer derartigen Abſicht angenommen werden muß. Seit 1.
Januar ds. Js. greift die ſehr beträchtliche Erhöhung des Steuerſatzes
von 400 Mark Platz, neben dem bei Hinterziehung das Doppelte als
Geldſtrafe anzuſetzen iſt. K. beſitzt emen ordnungsmäßigen Wander=
gewerbeſchein
, auf Grund deſſen er mit Schuhwaren zu hauſieren pflegt.
Vor einigen Monaten geriet er zu Hirſchhorn dadurch in den fraglichen
Konflikt, daß er ſeinen mitgeführten Vorrat von etwa zwei Dutzend
Paar in einem dortigen Hauſe niederlegte und dies als Kaufgelegenheit
ausſchellen ließ. Der mit letzterer Ankündigung von K. betraute Orts=
diener
tat es kurzerhand ohne Befvagung des Bürgermeiſters, der ſonſt
die Sache verhindert hätte. Die anſäfſige Konkurvenz veranlaßte die
Anzeige, weil die Anmeldung des Wanderlagers beim Finanzamt Beer=
felden
verſäumt war, und gegen den daraufhin erlaſſenen Strafbefehl
rief K. die richterkiche Entſcheidung an. Es wurde in der jetzigen Ver=
handlung
von dem ſteuerlichen Sachverſtändigen u. a. erwähnt, daß
der Begriff des Wanderlagers unzweifelhaft erfüllt ſei und K. als ge=
ſwandter
Geſchäftsmonn dgrüber wohl nicht im Unklaren geweſen ſei
wenn auch in jenem Bezirk Wanderlager ſehr ſelten vorkämen. Das
Gericht bejahte die Schuld und verurteilte demgemäß den Angeklagten
zu 800 Mark Geldſtrafe (bei Uneinbringlichkeit mit je 1 Tag
Haft für je 15 Mark, insgeſamt mit höchſtens 6 Wochen zu verbüßen).
Zu den ihn treffenden Koſten gehören faſt 300 Mark Zeugen= und Sach=
verſtändigengebühren
, was mit der nachzuzahlenden Steuer von 700
Mark die Sache noch empfindlicher geſtaltet.
8 Kreisausſchuß. Emil Bauer auf der Kaiſermühle bei Eberſtadt
will eine doppelte Turbinenanlage errichten. Eine Reihe von Ober= und
Unterliegern hat gegen das geplante Unternehmen Einwendungen er=
hoben
; ſie befürchten einesteils, daß Schlammabſetzung ſtattfinden werde,
Herabminderung der Waſſerkraft eintreten könne und die Leiſtungs=
fähigkeit
der Nachbarmühlen herabgeſetzt werde, andernteils wird ver=
langt
, daß kein Waſſer den Unterliegern entzogen werde. Die durch
Oberbauſekretär Chriſt in der Verhandlung vertretene Kulturinſpektion
Darmſtadt erachtet die Einwendungen aller Ober= und Unterlieger für
ſachlich unbegründet. Bauer hält dafür, daß er gerade angeſichts des
unregelmäßigen, variablen Waſſerſtandes der Modau doppelte Turbinen
anlegen müſſe, um regelmäßig arbeiten zu können. Bei einer Orts=
beſichtigung
ſchlug eine derſuchte Einigung fehl. Die Intereſſenten be=
fürchten
zudem, daß bei dem ungenügenden Waſſerſtand die Verhältniſſe
für ſie nur noch weiter verſchlechtert würden, wenn Turbinen eingebaut
würden. Die Kulturinſpektion hat das vorliegende Profekt für Emil
Bauer ausgearbeitet und bei dieſer Tätigkeit die Intereſſen der Ober=
und Untermühlen entſprechend berückſichtigt. Oberbauſekretär Chriſt
erläutert eingehend das Projekt, das Nachteile für die übrigen Müller
keineswegs in ſich berge. Das Aufſtauen und Wiederabarbeiten des

Großleiſtungen der deutſchen Induſtrie.
Von Ernſt Trebeſius.
Scheinwerfer mit zwei Milliarden Kerzen Helligkeit. Der
größte Schwimmkran der Welt. 75 000 Pferde in einer
Maſchine. Hydrauliſche Preſſe mit 10 Millionen Kilogr. Druck.
Wenn auch die Milliarde den Eindruck der Ungeheuerlich=
keit
, der ihr noch vor dem Kriege anhaftete, im Laufe des Völker=
ringens
und mehr noch in der darauffolgenden Zeit allgemach
verlor, ſo gehören zu einer Milliarde gleichwohl noch immer
1000 Millionen. Vernimmt man nun, daß die heutige deut=
ſche
Scheinwerfertechnik Lichtquellen auf den Markt
bringt, die das Zweifache dieſer Zahl, alſo zwei Milliarden
Kerzen Helligkeit in einer einzigen Lampe zuſammenballen, ſo
entſteht hier doch wieder der Eindruck einer Ungehenerlichkeit,
die man nur ſchwer zu faſſen vermag. Und dennoch iſt dieſe er=
ſtaunliche
Leiſtung im Laufe der letzten Jahre gelungen. Daß
eine derartige Zuſammenballung von Licht in einer einzigen
Lichtquelle nur mit Hilfe des elektriſchen Bogenlichtes möglich
war, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Auch dieſes ſelbſt be=
durfte
einer mannigfachen Verbeſſerung hinſichtlich der Kohlen=
ſtifte
, zwiſchen deren Kratern eine Temperatur von 5800 Grad
Celſius herrſcht. Der plötzliche Sprung von den bisher größten
Scheinwerfern mit 100 bis 350 Millionen Herzen bis zur künſt=
lichen
Sonne mit zwei Milliarden Kerzen bedeutet jedenfalls
einen Triumph, auf den unſer Volk ſtolz ſein kann.
Als ſeinerzeit die ſogenannten Marskanäle entdeckt wurden
und der Streit der Meinungen darüber, ob dieſe eigenartigen,
parallel verlaufenden, dunklen Striche auf der Oberfläche des
Mars als gewaltige Kunſtbauten der Marsbewohner anzuſehen
ſeien oder nicht, ziemlich heftig entbrannt war, da wurde vielfach
auch die Frage aufgeworfen, ob es uns je möglich würde, mit
den weit fortgeſchrittenen Lebeweſen dieſes Geſtirns (ſolche ſetzte
man bei dem weit höheren Alter des Mars voraus) in Ge=
dankenaustauſch
treten zu können. Damals wurde darauf hin=
gewieſen
, daß es möglich ſein müſſe, mit Hilfe rieſiger Flammen=
zeichen
die Aufmerkſamkeit unſerer nächſten Nachbarn im
weiten Univerſum zu erwecken und ſie zu Gegenzeichen und ſpä=
terem
Gedankenaustauſch anzuregen, doch konnte niemand einen
Rat erteilen, wie man derartige Flammenzeichen hervorrufen
ſollte. Nun, heute würde dieſe Aufgabe keine Schwierigkeiten
inehr bereiten. Die deutſche Scheinwerfertechnik konnte in den
letzten Jahren derart verbeſſert werden, daß der Schein eines
zum Mars gerichteten Zwei=Meter=Scheinwerfers mit zwei Mil=

liarden Kerzen Helligkeit, wie ſie neuerdings von der Optiſchen
Anſtalt Goerz, A.=G., erbaut werden, ſehr gut vom Mars aus
im Fernrohr zu ſehen und ſein Blinken im Morſe=Rhythmus
ohne Schwierigkeit auseinander zu halten wäre. In Mond=
entfernung
würde das Licht dieſer künſtlichen Sonne noch als
Stern ſechſter Ordnung erſcheinen. Würde man den Schein zur
Nachtzeit auf einen 60 Kilometer weit entfernten Ort richten,
ſo läge auf deſſen Straßen das milde Licht des Vollmondes.
Wenn dereinſt in kommenden Zeiten die Strahlenbündel der
Lichttelegraphie den eiſig kalten Weltenraum durchzucken ſollten,
dann haben wir jedenfalls daran den rühmlichſten Anteil.
Wenn von den beſonderen Leiſtungen unſerer Induſtrie die
Rede iſt, ſo darf dabei der rieſige Schwimmkran nicht
vergeſſen werden, der noch während der Kriegszeit von der
Deutſchen Maſchinenfabrik in Duisburg für die Staatswerft
Wilhelmshaven erbaut wurde. Es handelt ſich dabei um den
größten Schwimmkran der Welt, der 250 000 Kilogramm Ar=
beitslaſt
zu heben vermag. Rechnet man eine normale Loko=
motive
von 50 000 Kilogramm, ſo vermöchte dieſes ſchwimmende
Hebezeug fünf ſolcher Maſchinen gleichzeitig zu heben und mit
ihnen nach jedem gewünſchten Ort innerhalb des Hafenbeckens
zu ſchwimmen. Und hierin liegt eben der große Vorzug gegen=
über
allen landfeſten Kranen, die für ſolche rieſigen Laſten nur
drehbar an ihrem Aufſtellungsort aufgeſtellt werden können und
deshalb nur einen beſtimmten Teil großer Schiffe beſtreichen,
während der Schwimmkran unter Umſtänden, ruhiges Waſſer
vorausgeſetzt, ſogar das Hafenbecken verlaſſen und ſich aus eige=
ner
Kraft auf die Fahrſtraße wagen darf, um beim Heben und
Bergen geſunkener Schiffe und anderen Arbeiten erfolgreich ein=
zugreifen
. Der zum Betrieb erforderliche Strom wird in einem
eigenen elektriſchen Kraftwerk durch zwei Friſchdampfturbinen
von je 270 Pferdeſtärken erzeuat. Es iſt im Ponton unterge=
bracht
und liefert den Strom für alle Kranmotoren. Außerdem
ſpeiſt eine kleine Lichtanlage die auf Kran und Ponton verteil=
ten
Glühlampen, vier Bogenlampen und einen Scheinwerfer.
Zur Steuerung des ganzen rieſigen Kranes genügt ein Mann.
Er hat ſeinen Stand in einem Führerhaus, das dicht unter dem
Auslegergelenk angeordnet iſt und ihm einen Ueberblick über
ſelbſt hochbordige Schiffe und deren Keſſel= und Maſchinenräume
gewährt. Die Höhe des Kranes über Deck bei hochſtehendem
Ausleger beträgt 84 Meter, die Länge des Auslegers 57 Meter.
Das Ponton iſt 50 Meter lang, 50 Meter breit und hat eine
Seitenhöhe von 5 Metern. Die beiden Haupthaken von je 125
Tonnen Tragkraft heben mit Hilfe eines Verbindungsträgers
eine Laſt von 250 Tonnen 55 Meter hoch bei einer nutzbaren

Ausladung von 18 Meter. Der Hilfskran iſt imſtande, 50 Tonnen
auf eine Höhe von 45 Meter über den Waſſerſpiegel und 42 Me=
ter
über die Bordkante hinaus zu heben. Außerdem iſt eine
Rletterkatze von 20 Tonnen Tragkraft vorgeſehen. Sie iſt be=
ſtimmt
zum ſchnellen Heben kleinerer Laſten und bewegt ſich an
der Unterſeite des Auslegers. Für noch kleinere Laſten, zum
Einſetzen von Maſten und dergleichen, ſind zwei Rollen von je
10 Tonnen vorgeſehen. Eine Laſt von 250 Tonnen wird in einer
Minute 1 Meter gehoben, 125 Tonnen 2,5 Meter und 75 Tonnen
4,2 Meter. Das Einziehen oder Hochſtellen des Auslegers mit
250 Tonnen Nutzlaſt geſchieht in etwa 12 Minuten.
Als vor etwa zwei Jahrzehnten der Amerikaner Barnum
mit ſeinem Rieſenzirkus eine Gaſtſpielreiſe durch ganz Europa
veranſtaltete, da bildete ein von etwa 24 Pferden gezogener
Triumphwagen das Hauptſtück ſeiner Umzüge, die er in allen
Großſtädten zur Erweckung der Neugier mit echt amerikaniſchem
Tamtam ins Werk ſetzte. Wer ſich dieſer Gruppe aus dem pom=
pöſen
Feſtzug zu entſinnen vermag, der wird die Wahrnehmung
gemacht haben, daß der ſchwere Wagen eigentlich nur von den
drei oder vielleicht auch nur zwei letzten Paar Pferden gezogen
wurde, während alle anderen Geſpanne nur zur Parade ein=
herſchritten
, da es einfach unmöglich war, die fortzubewegende
Laſt auf alle Geſpanne gleichzeitig zu verteilen. Dabei handelte
es ſich hier nur um nd 50 lebende Pferde. Wollte man nun
verſuchen, die Kräfte von 75 000 lebenden Pferden
gleichmäßig auf einen Punkt zu vereinigen, etwa zur Fortbewe=
gung
eines rieſigen Felsblockes, ſo würde auch der beſte Roß=
lenker
das Unmögliche dieſes Beginnens bald einſehen. Dieſes
Beiſpiel mag ſich der Nichtfachmann vor Augen halten, wenn
er von der Rieſenturbine vernimmt, die während der
Kriegszeit von der Allgemeinen Elektrizitäts=Geſellſchaft für
das Goldenbergwerk des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitäts=
werkes
in der Nähe Kölns erbaut wurde. Wir hatten mit Stolz
vernommen, daß die beiden impoſanten Gebilde des deutſchen
Schiffsbaues, Imperator und Vaterland insgeſamt je
90 000 Pferdeſtärken entfalten, wir vernahmen erſt kürzlich, daß
die neueſten Schlachtkreuzer der Union ſogar je 160 000 Pferde=
ſtärken
erhalten ſollen, doch handelt es ſich dabei um Leiſtungen,
die in mehreren Turbinen erzielt werden, während die 75 000
Pferdeſtärken der A.E.G.=Turbine in einem einzigen Gehäuſe
zur Entfaltung kommen. Die zehn Laufräder der Turbine haben
einen Durchmeſſer von 3400 bis 3800 Millimeter und werden
durch Dampf von 12 Atmoſphären Ueberdruck in 1000 Umläufe
in der Minute verſetzt. Beſondere Schwierigkeiten bereitete der
Mangel hochwertiger Materialien, wie Nichelſtahl und Zinn=

[ ][  ][ ]

Mummer 180.

Triebwaſſers in den Triebkanal zu unterſagen, empfehle ſich jedoch bei
der Konzeſſionserteilung, um die Befürchtungen der kleineren Trieb=
werksbeſitzer
zu zerſtreuen. Die Kulturinſpektion hat beſondere Bedin=
gungen
für die Konzeſſionserteilung nicht geſtellt. Bauer iſt mit der
heute empfohlenen Einfügung einer Bedingung, wie ſolche von Ober=
bauſekretär
Chriſt empfohlen wird, einverſtanden. Nach geheimer Be=
ratung
wird die Konzeſſion unter der zugeſtandenen Bedingung erteilt.
8 Reichsfinanzhofentſcheidung. § 3 Z. 2b Kapitalertragsſteuergeſetzes
umfaßt, mildtätigen oder gemeinnützigen Zweck vorausgeſetzt, auch die
Stiftungen, Anſtalten, Kaſſen und Perſonenvereinigungen, die nur
einem örtlich oder beruflich oder nach beiden Richtungen hin begrenzten
Kreiſe zugute kommen ſollen, ſofern nur dieſer Kreis nicht durch ein
beſtehendes engeres Band in ſich feſt abgeſchloſſen iſt, wie es ſich insbe=
fondere
aus der Zugehörigkeit zu einer einzelnen Familie oder etwa
auch zu einem Vereine mit geſchloſſener Mitgliederzahl ergibt. Die
Vorſchrift iſt daher gegebenenfalls anwendbar auf eine Anſtalt, die nur
der Unterſtützung von Witwen und Waiſen der die Mitgliedſchaft er=
werbenden
Schullehrer einer beſtimmten Stadt dient. Penſionskaſſen für
Beamte und Angeſtellte (§ 3 Z. 1 Abſ. 1 am Ende des Geſetzes) ſind
auch die bloß der Verſorgung oder Unterſtützung ihrer Hinterbliebenen
gewidmeten Penſionskaſſen.
8 Fremdenverkehr. Die Mitteilungen des Deutſchen Städtetags
betonen die Notwendigkeit, auf den Bahnhöfen an hervorragender Stelle
große Straßenüberſichtspläne zur Orientierung der ankommenden orts=
fremden
Reiſenden anzubringen. In größeren Städten der Schweiz
ſind ſolche Pläne (mit den Straßenzügen und Straßenbahnlinien) auch
im Mittelpunkt des Verkehrs angebracht.
Landestheater. Sonntag, 3. Juli, 10. Vorſtellung der Sommerſpielzeit.
Miete grün 3. Der Zigeunerbaron. Anfang 6½ Uhr. Montag,
4. Juli. 11. Vorſtellung der Sommerſpielzeit. Miete gelb 4. Zum
letzten Male: Die Kaiſerin. Anfang 7 Uhr. Dienstag, 5. Juli. 12.
Vorſtellung der Sommerſpielzeit. Miete grün 4. Zum erſten Male;
Zwangseinquartierung. Anfang 7½ Uhr. Mittwoch, 6. Juli, 13.
Vorſtellung der Sommerſpielzeit. Miete rot 4. Der Zigeunerbaron.
Anfang 7 Uhr. Donnerstag, 7. Juli. 14. Vorſtellung der Sommer=
ſpielzeit
. Miete gelb 5. Zwangseinquartierung Anfang 7½ Uhr.
Freitag, 2. Juli. 15. Vorſtellung der Sommerſpielzeit. Miete grün 5.
Neu einſtüdiert: Die Cſardasfürſtin Anfang 7 Uhr. Samstag,
9. Juli, nachm. 2½4 Uhr. 3. Fremdenvorſtellung. Die Cſardasfürſtin
Abends 7½ Uhr. 16. Vorſtellung der Sommerſpielzeit. Miete rot 5.
Zwangseinquartierung, Sonntag, 10. Juli, vorm. 11 Uhr: Zehnte
literariſche Matinee. Abends 6½ Uhr, außer Miete. (Letzte Vor=
ſtellung
der Spielzeit.) Sondermiete Serie VIII. Die Cſardasfürſtin.
Gewerbemufeum. Am Sonntag, den 3. Juli, wird im Lichthof
des Gewerbemuſeums eine Ausſtellung von Spitzenbil=
dern
, Andachts= und Freundſchaftsblättern aus dem
17., 18. und 19. Jahrhundert aus der Sammlung der Frau Roll=
Kichler, Darmſtadt, eröffnet.
8. Ein hochherziges Angebot. Unter dieſer Spitzmarke teilt Der
Rentner (Organ des Rentnerbundes) wit: Der Aerzteverein der Stadt
Minden hat beſchloſſen, den Mitgliedern des Rentnervereins mit Rück=
ſicht
auf ihre überaus traurige Lage in Krankheitsfällen die Mindeſt=
ſätze
der greußiſchen Gebührenordnung in Anrechnung zu bringen;
letztere entſprechen denjenigen der Krankenkaſſen.
* Ein evangeliſcher Kirchengemeindetag wird, wie bereits mitge=
teilt
, nächſten Sonntag, den 3. Juli, in der Kirche zu Groß=Umſtadt
ſtattfinden mit einem Feſtgottesdienſt um 9½ Uhr, mit einer Jugend=
feier
um 1½ Uhr, mit einer Gemeindetagsverſammlung um 3½/= Uhr
und mit einer evangeliſchen Volksfeier um 8 Uhr abends. Eine Reihe
von Fragen des kirchlichen Gemeindelebens wird an dieſem Tage rück=
haltlos
erörtert werden. Themata ſind: Die alte und die neue Ge=
meinde
; Gemeindevereine: Die Jugend und die Kirche; Freude und
Leid der Kirchengemeinde: Die Arbeit der Kirche: Die innere Kunſt
der Kirche. Die Teilnehmer von fern und nah werden Gelegenheit ha=
ben
eine Reihe von Rednern zu hören, darunter auch Univerſitäts=
profeſſor
D. Dr. Schian, den Vorſitzenden des Heſſiſchen Hauptvererns
des Evangeliſchen Bundes. Pfarrer D. Waitz, Profeſſor D. Matthes
und Pfarrer Lic. Waas. Auch drei Laien ſind unter den Rednern:
Lehramtsaſſeſſor Dr. Avemarie, Profeſſor Rothermel und Eiſenbahn=
inſpektor
Kleinert. Beſonders intereſſant werden die Verhandlungen
am Nachmittag ſein, in ihnen wird Gelegenheit zu freier Ausſppache über
das kirchliche Gemeindeleben gegeben werden. Die Kürchengemeinde
Groß=Umſtadt hat alle Vorbereitungen zur Verſchönerung der Veran=
ſtaltung
getroffen, ſodaß ein erhebendes Feſt zu erwarten iſt.
* Dante=Feier. Die bevorſiehende Sechshundertjährung von Dan=
tes
Tode lenkt die Aufmerkſamkeit aller Gebildeten auf den großen
Italiener, dem man neben Shakeſpeare und Goethe ſtellt, wenn man
die drei bedeutendſten Dichter der chriſtlichen Völker nennen will, wobei
wir Deutſchem uns der Tatſache freuen können, datz Dante ſeiner Ab=
kunft
nach ein Germane war wie die beiden anderen. Der Evange=
liſche
Band möchte dazu beitragen, daß die Feier weite Kreiſe er=
faßt
, er hat einem Univerſitätsprofeſſor, der Dante=Forſcher iſt, zu einem
Vortrage gewonnen. Näheres wird noch mitgeteilt.
* Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Wie bereits mitgeteilt wurde,
findet morgen: Sonntag, an der Bergſtraße ein großes Parteifeſt
ſtatt, das die Bezeichnung Deutſcher Tag führen ſoll. Die Mit=
glieder
der Ortsgruppe Darmſtadt werden gebeten, den Zug 2.20 Uhr
nach Bensheim zu benutzen und gleich Rückfahrkarten zu löſen. Die
Jugendgruppen fahren bereits am Vormittag hier ab und verbinden
damit eine Wanderung. Treffpunft für alle Feſtteilnehmer iſt uin
4 Uhr das Gaſthaus Zur Mühle in Zell, von Bensheim ¼ Stunde
entfernt. Dort werden ſprechen die Herren Fabrikant Geck=Auerbach
und die Abgg. Dingeldey und Dr. Oſann. Gegen Abend erfolgt
der Aufſtieg zum Bismarckturm auf dem Hemsberg. Hier wird Abg.
Wünzer die Fähnlein der Jugendgrupßen weihen. Die Mitglieder
der Jugendgruppe Nibelungen=Worms werden die Rütli=Szene aus
Wilhelm Tell zur Aufführung bringen. Ein Sonnwendfener ſoll die
Veranſtaltung beſchließen. Die Rückfahrt nach Darmſtadt kann ab Bens=
heim
ſpäteſtens 11.08 Uhr erfolgen. Sollte ungünſtiges Wetter eintre=
ten
, ſo findet die Veranſtaltung in Zell in Sälen ſtatt. Nach den vor=
liegenden
Anmeldungen zu ſchließen, wird ſich der Deutſche Tag an
der Bergſtraße zu einer großen Kundgebung vaterländiſch geſinnter
Männer und Frauen aus dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet geſtalten.
Der Vorſtand der Ortsgruppe Darmſtadt bittet um zahlreiche Beteili=
gung
und ladet auch die Organiſationen der Umgebung herzlich ein.
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinignng. Am Mittwoch
nachmittag findet als erſte Veranſtaltung nach dem Zuſammenſchluß der
beiden Handwerkergruppen eine Beſichtigung der Darm= 8½ Uhr.)

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 192I.
ſtädter Braunkohlengrube unter Führung und Erläuterung
des Herrn Beigeordneten Ritzert ſtatt. Nach einem kleinen Gang
durch unſeren herrlichen Oberwald findet daran anſchließend auf dem
Oberwaldhaus eine gemütliche Abendunterhaltung (Familienabend) ſtatt.
Hervorragende Künſtlerinnen und Künſtler haben ſich zur Mitwirkung
bereit erklärt, ſo daß bei Konzert und einem Tänzchen Jung und Alt
ein paar genußreiche Stunden in Ausſicht ſtehen. Die Kommiſſion hat
damit gerechnet, daß für die Familienangehörigen, die nicht ſchon nach=
mittags
um 2 Uhr mit können, am Abend nach Geſchäftsſchluß Erſatz
geboten iſt. (Näheres in den Anzeigen.)
* Verband für Jugendwohlfahrt Darmſtadt. In dem geſtrigen Be=
richt
muß es heißen: Fräulein Keller ſprach über die Kleinkindernot
* Saalbaukonzerte. Das Donnerstagskonzert war ſehr
ſtark beſucht. Herr Obermuſikmeiſter Mickley hatte ein ſehr gewähltes
Programm aufgeſtellt, deſſen einzelne Stücke mit vielem muſikaliſchen
Verſtändnis wiedergegeben wurden; ganz beſonders kam die Ouvertüre
zu Oberon zur Geltung, die Herr Mickley temperamentvoll dirigierte.
Leider konnte der zweite Teil des Programms infolge der mangelhaften
Beleuchtung des Muſikpodiums nicht ganz zur Ausführung gelangen;
Herr Mickley war denn auch gezwungen, mitten in der Ballettmuſik aus
Coppelia abzubrechen und dem Publikum bekannt zu geben, daß das
Programm bei einer ſolchen Beleuchtung nicht durchgeführt werden
könne und daß er verſuchen werde, durch einige bekannte Muſikeinlagen
das Publikum zu unterhelten. Hier kam dann u. a. zum Vortrag Lied
an den Abendſtern aus Tannhäuſer von Wagner, vorgetragen von
Herrn Poſaunenvirtuoſen Breitrück, der in Anbetracht der Situation
eine ganz beſondere Wirkung und großen Beifall beim Publikum aus=
löſte
. Das ſehr zahlreiche Publikum, das ſich am Gartenzaun der
Riedeſelſtraße angefammelt atte, gab ſeinem Mißfallen über die Stö=
rung
des Konzerts Ausdruck.
* Darmſtädter Hof=Kaſiuo. Man ſchreibt uns: Die berühmte Zi=
geunerkapelle
Ferko Kurucz erfreute ſich bisher durch ihre eigenartigen
Darbietungen eines großen Erfolges. Die ohnehin ſchon hinreißende
Muſik wird von heute ab durch den Cymbal=Virtuoſen Karl Racz zu
einer ganz außergewöhnlichen ergänzt, und werden die Stunden im
Kaſino den verehrten Beſuchern in angenehmſter Erinnerung bleiben.
(Siehe Anzeige.)
sw. Lausbubenſtreiche. Zwei junge Flegel im Alter von 1415
Jahren ſchleichen ſich nach Theaterſchluß gerne Damen nach und be=
ſpritzen
die Kleider mit Tinte. Am Donnerstag abend iſt
dies wieder zwiſchen Hermann= und Beſſunger Straße vorgekommen.
Das Kleid der Dame iſt vollſtändig ruiniert. Es wird daher beſonders
in der Dunkelheit vor derartigen Subjekten gewarnt.
Monatskalender für Aquarien= und
Terrarienfreunde für Juli.
Der Liebhaber ſitzt vor dem vollen Zuchtaquarium. Der
Segen iſt nun ja da, aber viel Aerger und Enttäuſchung hat es auch
gegeben. Erſt biß ein Männchen ein Weibchen tot, nachher tötete ein
Weibchen ein Männchen. Er verkaufte die bösartigen Tiere. Waren
nun die Tiere ſchuldig oder der Liebhaber? Die Fiſche wohl nicht, denn
ſie ſuchten und fanden ſich nicht nach freier Wahl, ſondern ſie wurden
in eine Zwangsehe hineingebracht. Der tieriſche Naturtrieb forderte
gebieteriſch ſein Recht und kannte nicht einſichtige Entſagung vernunft=
begabter
Weſen. Mit brutaler Gewalt verſuchte das Tier zu erzwin=
gen
, was Alter oder Jugend und Natur verſagten. Und der Lieb=
haber
? Er hätte die Tiere, die augenſcheinlich nicht zuſammenpaßten,
trennen und andere Tiere gegen die zeugungsunfähigen austauſchen
müſſen.
Dann wurden lebendgebärende Kärpflingweibchen ohne Erfolg wie=
der
dünn, ein laichreifes Schleierfiſchweibchen ſtarb ſogar. Was war
die Urſache dieſer Mißerfolge? Der Liebhaber wollte ſeine Fiſche ganz
beſonders pflegen, ſie ſchwelgten ordentlich im beſten Futter. Der Blut=
andrang
, der dadurch den Unterleibsorganen zugeführt wurde, in einer
Zeit, in welcher die Geſchlechtsprodukte an ſich ſchon den Blutſtrom an
ſich zogen, mußte notwendig zur Entzündung der Eierſtöcke führen. Das
Kärpflingweibchen überſtand die Krankheit, die Leibesfrucht bildete ſich
zurück und der Körper ſog die dadurch entſtandenen ſchädlichen Sub=
ſtanzen
auf. Das Schleierfiſchweibchen konnte die Entzündung der
Laichmaſſen nicht überwinden und ging ein. Hälte der beſorgte Lieb=
haber
ſparſam gefüttert, ſo hätte er die Mutter und die Brut
gerettet.
In einem großen Aquarium wuchſen die prächtigſten, ſtattlichſten
Pflanzen, denn es hatte guten Bodengrund. Eine ſolche Bepflanzung
mußte die beſte Sauerſtoffaſſimilation verbürgen. Auf der Waſſerober=
fläche
lag ein dichter Schwimmpflanzenteppich, reich an Infuſorien, eine
ausgiebige Futterquelle für eine ſtattliche Zahl von Jungfiſchen, die
im Becken nur ſo herumwimmelten. Es kam ein ſchwüler Sommertag
und gegen Abend brach ein heftiges Gewitter aus. Am anderen Morgen
waren alle Jungfiſche einem Maſſenſterben zum Opfer gefallen. Der
gute Bodengrund hatte Gaſe entwickelt, die dichte Pflanzendecke den Gas=
austauſch
verhindert, die Schwefelwaſſerſtoffvergiftung die Fiſche ge=
tötet
. Unzählige Jungfiſche waren in einem anderen Becken. Allmäh=
lich
nahm ihre Zahl ſichtbar ab. Merkwürdig, es war doch bei früheren
Zuchten anders geweſen! Ja, bei früheren Zuchten! Bei der ſoundſo=
vielten
Zucht in ſo wenigen Wochen mußte das Muttertier allerdings ſo
geſchwächt werden, daß der Nachkommenſchaft die Lebenskraft fehlte.
Die Dampfzüchterei mußte endlich wohl ihre üblen Folgen zeigen. Aber
bei einem anderen Pärchen, das zum erſtenmal zur Zucht gebracht worden
war, ſtarben faſt alle Jungen. Warum waren die Tiere nicht lebens=
fähig
geworden? Es fehlte die Blutauffriſchung, die Inzuchtprodukte
mehrerer Generationen verſagten endlich.
Außerordentlich verſchieden entwickelten ſich die Jungfiſche. Man
mußte ſie ſeparieren, damit ſie ihre kleineren Geſchwiſter nicht auf=
fraßen
. Die meiſten blieben weit hinter ihnen zurück. Sie waren
eigentlich nicht viel beſſeres wert, als verfüttert zu werden. Das iſt
nun nicht allemal richtig! Unter den langſam wachſenden Nachkommen
einer Zucht Mollieniſia belifera bildeten ſich eine Menge Hochfloſſer
heraus, während die ſtarken Exemplare zwar ſchnell heranwuchſen, aber
keine prächtigen Floſſen bekamen. Jungfiſche müſſen gut gefüttert
werden und ein Heuaufguß ſtellt Infuſorienwaſſer her. Wenn man aber
einen fauſtgroßen Heuklumpen ins Aquarium wirft, ſo gibt das kein
Infuſorienwaſſer, ſondern eine Jauchegrube, und darin können keine
Jungfiſche leben.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde Hotto=
nia
Vereinsabende jeden 1. und 3. Samstag im Monat, Heſſ. Hof,
I.

bronzen, die an anderer Stelle zu Kriegszwecken dringender ge=
braucht
wurden. Daß unſere Konſtrukteure auch dieſer Schwie=
rigkeiten
vollkommen Herr wurden, beweiſt am beſten der Um=
ſtand
, daß ſich dieſe größte aller bisher erbauten Dampfturbinen
ſeit 1917 im Betriebe befindet und vollkommen bewährt hat.
Zum Schluſſe ſei noch kurz eines Rieſen unter den Arbeits=
maſchinen
gedacht, der zurzeit freilich die Hände in dem Schoß
liegen hat und über die Vergänglichkeit alles Irdiſchen nach=
denken
mag. Es handelt ſich um eine hydrauliſche Biege=
preſſe
mit 10 Millionen Kilogramm Druck, wie ſie zum Bie=
gen
ſchwerer Panzerplatten gebraucht wurde. Ihr gewaltiger
Preßſtempel wird durch ſtark zuſammengepreßtes Druckwaſſer
niedergedrückt. Natürlich geſchieht die Auf= und Abwärtsbewe=
gung
bedeutend langſamer als bei den hydrauliſchen Schmiede=
preſſen
, doch kommt es beim Biegen der dicken Panzerplatten ja
auch weniger auf Schnelligkeit als auf ſtarken Druck an, und
hierin wird dieſe Preſſe mit ihren 10 Millionen Kilogramm
Druck von keiner anderen Preſſe auf dem ganzen Erdenrund
übertroffen. Uim die Größe dieſes Druckes beſſer darzuſtellen,
ſei wieder auf die normale Lokomotive von 50 000 Kilogramm
zurückgegriffen. Stellt man ſich die Laſt von 200 ſolcher Loko=
motiven
, auf einen Punkt vereinigt, vor, ſo entſpräche dies dem
Druck, der ſonſt von dem Preßwaſſer ausgeübt wird. Gewiß
ein eindringliches Beiſpiel für die Meiſterſchaft, mit der die heu=
tige
Technik ſogar ein an ſich ſo nachgiebiges Element wie das
Waſſer zur Ausübung des gewaltigſten Druckes zu befähigen ver=
mag
. Auch dieſe rieſige Biegepreſſe wurde in einer deutſchen
Fabrik erbaut und reiht ſich den zuvor erwähnten Großleiſtungen
der einheimiſchen Induſtrie würdig an.

C.K. Das Filmgeſicht. Die zahlloſen Backfiſche, die von einer
fabelhaften Laufbahn als Filmſtern träumen und ſich gar zu
gerne dem Kino mit Haut und Haaren verſchreiben möchten,
wenn ſie nur wüßten, ob ſie Talent haben, werden jetzt von
ihren Zweifeln befreit und auf eine Methode ſachlichſter, meß=
barer
Prüfung hingewieſen. Ein berühmter amerikaniſcher
Filmregiſſeur, Allan Dwan, hat nämlich aus ſeiner reichen Er=
fahrung
heraus feſtgeſtellt, daß die einzige und unbedingt not=
wendige
Vorausſetzung für den Beruf einer Filmdiva das rich=
tige
Filmgeſicht iſt. Wer ein ſolches Geſicht ſein eigen
nennt, dem kann es auf dem ſchwierigen und in mancher Hinſicht
gefährlichen Gebiete des Films nicht an Erfola fehlen. Bei
einem ſolchen Antlitz müſſen die folgenden Bedingungen erfüllt
ſein: Die Entfernung von der Spitze des Kinns bis zur Baſis

der Naſe muß ebenſo groß ſein wie die Entfernung von der
Naſenſpitze bis zu einem Punkt mitten zwiſchen den Augen=
brauen
: die Entfernung von einem Ohr zum andern muß gleich
groß ſein mit der von der Spitze des Kinns bis zum Scheitel
des Kopfes. Der Mund ſoll beim Lächeln nicht länger ſein, als
wenn er ſich in Ruheſtellung befindet. Der Zwiſchenraum zwi=
ſchen
den Augen darf nicht größer ſein als die Entfernung von
einem Augenwinkel zum andern: die Spitze des Ohrs muß mit
der Linie der Augenbrauen in gleicher Höhe liegen, und die
Naſe darf aus dem Geſicht nicht mehr als ½ Zoll herausragen.
Dieſe Angaben ſind ſo klar und einfach, daß ſie jede von Film=
gedanken
geplante Jungfrau in den Stand ſetzen, ſich mit Hilfe
eines Metermaßes und eines Spiegels über ihre Eignung zu
dieſer Karriere vollkommen klar zu werden. Allerdings hat dieſer
amerikaniſche Weiſe einiges vergeſſen, was man auch gerne
wiſſen möchte. Die Nichtung der Naſe nach vorn iſt zwar genau
angegeben, aber wie iſt es mit ihrer Höhenentwicklung? Haben
Damen mit Himmelfahrtsnaſen ein Filmgeſicht? Oder wie
verhält es ſich mit einer ſchöngeſchwungenen Adlernaſe? Auch
von den Eigenſchaften der Zähne und des Haares ſpricht er nicht.
Dieſe ſind aber ebenfalls nicht unwichtig, denn während auf der
Sprechbühne die künſtliche Maske das Geſicht ſehr verändern
und gewiſſe Unzulänglichkeiten beſeitigen kann, iſt das Film=
geſicht
dem erbarmungsloſen und ſcharfen Blick der Kamera aus=
geſetzt
, auf der Runzeln und Unebenheiten der Haut fowie an=
dere
Schönheitsfehler mit größter Deutlichkeit erſcheinen. Nicht
minder wichtig iſt z. B. die Farbe der Augen. Jeder Regiſſeur
wird einen Schauſpieler oder eine Schauſpielerin mit dunklen
Augen ſolchen mit blauen Augen in ihrer Eignung für das Kino
vorziehen, denn blaue Augen ſind auf der Photographie nicht
ſo vorteilhaft als dunkle. Nur eine ſcheinbare Ausnahme iſt
die berühmteſte amerikaniſche Filmdiva Mary Pickford, denn
das Blau ihrer Augen iſt ſo tief, daß ſie in Wirklichkeit violett
erſcheinen. Und dann noch eine Kleiniakeit. Sollte nicht außer
dem Filmgeſicht auch noch etwas Talent vonnöten ſein? Man
ſieht alſo, daß dieſe amerikaniſche Filmprobe nicht völlig aus=
jeicht
, aber als ein Schema für die günſtigſten Größenverhält=
niſſe
bei Filmaufnahmen mag ſie immerhin ihren Wert haben.

** Die Roſe als Heilmittel. Es gibt eine Medizin der
Gerüche die leider noch viel zu wenig ſtudiert und angewandt
wird. In Indien kennt man die Heilkraſt der Gerüche ſeit ur=
alten
Zeiten, und noch heute arbeiten die Fakire beſonders gern
mit Parfüms und Kräutern. Auch bei uns benutzte man z. B.

Seite 3.
+ Arheilgen, 30. Juni. Fleiſchbeſchau. Durch das Kreisamt
Groß=Gerau wurde der hieſige praktiſche Tierarzt Herr Albreclſt als
ſtellvertretender Fleiſchbeſchauer für den hieſigen Fleiſchbeſchaubezirk
verpflichtet. Da unter der hieſigen Schafherde durch den Kreisdete=
rinärarzt
die Schafräude feſtgeſtellt wurde, muß dieſelbe bis auf
weiteres in einem beſonderen Pferche außerhalb des Ortes gehalten
werden. Die Schulamtsanwärterin Anna Löſch von hier wurde zur
Schulgehilfin in Groß=Gerau ernannt.
Groß=Umſtadt, 1. Juli. Im Gaſthaus Zur Krone ſprach ge=
ſtern
vor gut beſuchtem Saale unter ſtarkem Beifall Generalſetretär
Mauve=Darmſtadt von der Liga zum Schutze der deutſchen Kul=
tur
über Die politiſche Lage nach dem Ultimatum. Immer mehr bür=
gern
ſich die regelmäßig monatlich ſtattfindenden Liga=Abende ein.
Denn durch die wirklich parteifreien ſachlichen Vorträge über Politik
und Wirtſchaft wird ein in allen Kreiſen vorhandenes Intereſſebedürf=
nis
der Ausſprache über dieſe Fragen befriedigt. Aehnliche Abende
wurden vor kurzem in Bensheim, Butzbach, Lampertheim, Babenhauſen
und anderwärts abgehalten.
Auerbach, 30. Juni. Milchaufſchlag. In der Milchver=
kaufsſtelle
wurden heute vormittag die Käuferinnen mit der Mitteilung
liberraſcht, daß von nun ab das Liter Vollmilch drei Mark koſte.
da die Landwirte die Milch nicht mehr unter 2,80 Mark das Liter ab=
lieferten
.
Auerbach, 1. Juli. Neues Unternehmen. In der Nähe
der Bahnſtation wurde mit den Bauarbeiten für ein Fabrikanweſen
begonnen. Der Erbauer iſt ein Herr Otto Hoffmann, wohnhaft
in Bensheim, vorher im Elſaß. Wie man uns mitteilt, ſollen hier
Apparate der elektriſchen Branche hergeſtellt werden. Es iſt dies das
ſechſte Fabrikunternehmen größeren Umfanges, das hier nun in Betrieb
kommt, und die in ihrer Geſamtheit vielen Arbeitern Verdienſt bieten.
r. Von der Bergſtraße, 30. Juni. Heuernte. Die Heuernte
geht durch das ſehr günſtige Wetter ihrem Ende raſch entgegen. In=
folge
der Trockenheit iſt die Ernte eine geringe und bleiben die Scheunen
zum großen Teil leer. Dieſes Futtermanko wird ſich dieſen Winter in
den Viehſtällen wohl bemerkbar machen.
Mainz, 1. Juli. Weinpantſcher. Die Strafkammer verur=
teilte
den Landwirk Peter Keiper aus dem rheinheſſiſchen Orte
Weinolsheim wegen Weinfälſchung zu 1000 Mark Geldſtrafe und
verfügte die Einziehung der in Frage kommenden ſieben Stück 1919er
Wein. Rechnet man für das Stück einen Wert von 20000 Mark, ſo
ergibt ſich eine Summe von 140 000 Mark.
Büdingen, 1. Juli. Eine ſeltene Anhänglichkeit an
ihre ehemalige Bildungſtätte bekunden die früheren Büdinger
Gymnaſiaſten. In dem alten, ehrwürdigen Städtchen mit ſeinen
wohlerhaltenen Feſtungsmauern, Türmen und Erkern, ſeinen winkeligen
Gaſſen und Gäßchen treffen ſich die Klaſſiker, wie der Büdinger ſeine
Pennäler, zu nennen pflegt, alle 10 Jahre zur Sommerzeit. So hattens
einſt die alten und jungen Pennäler ausgemacht, als ſie die Feier des
300jährigen Beſtehens ihres Gymnaſiums, des älteſten in Heſſen, be=
gingen
. Und an dieſem Beſchluß wird treu feſtgehalten. Auch dieſes
Jahr werden ſie ſich wieder in Büdingen ein Stelldichein geben, um die
Erinnerungen an die ſchönen Tage einer frohen, ſorgenfreien Jugend
auszutauſchen. Das gaſtliche Büdingen wird ſie am 13. und 14. Auguſt
freudig aufnehmen, um ihnen in ſeinen alten Mauern und ſeiner herr=
lichen
Umgebung einige Stunden der Erholung zu bereiten. An=
gaben
von Anſchriften ehemaliger Büdinger Gymnaſiaſten bittet der
Preſſeausſchuß an Herrn Dr. Berker, Büdingen, zu richten.
Schwickartshauſen, 29. Juni. Große Feuersbrunſt. Heute
vormittag gegen ½12 Uhr brach hier in einer Scheune Feuer aus.
Das Feuer breitete ſich mit raſender Schnelligkeit aus und griff im Nu
auch auf die umliegenden Gehöfte über. Als die in den nachſten Ort=
ſchaften
ſofort alarmierte Feuerwehr auf der Brandſtätte erſchien, wütete
das Feuer bereits in vier Gehöften. Das zum großen Teil in den
Scheunen ſchon aufgeſpeicherte Heu, große Strohvorräte und die ländliche
Holzbauweiſe gaben den Flammen reichliche Nahrung. Dazu kam noch
der große Waſſermangel, ſo daß man ſogar Jauche zum Löſchen ver=
wandte
. Trotzdem die Feuerwehren von Eckartsborn, Ortenberg, Hir=
zenhain
, Lißberg, Fauerbach, Oberlais und Bobenhauſen ſo ſchnell wie
irgend möglich zur Stelle waren, konnte es nicht verhindert werden, daß
im ganzen ein Wohnhaus, fünf große Scheuern uud einige
Stallgebäude bis auf die Grundmauern niederbrannten. Da=
runter
befindet ſich auch das ganze Anweſen des alten Bürgermeiſters
Bechtold von hier, der kaum das nötigſte Inventar retten konnte. Es
iſt nur dem hilfsbereiten und rechtzeitigen Eintreffen der Männer aus
den Nachbargemeinden und deren angeſtrengten Bemühungen zu danken,
daß die Wohnhäuſer der betroffenen Anweſen, die alle bereits geräumt
und zum Teil auch ſchon mehr oder weniger vom Feuer gelitten hatten,
doch gerettet wurden. Der Geſamtſchaden iſt erheblich und kann nocl
nicht genau geſchätzt werden. Die Betroffenen ſind zum Teil gar nicht,
zum anderen Teil nur mit Vorkriegswerten verſichert. Das in den
Ställen ſtehende Großvieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht
werden.

Die Umlage des Brotgetreides.
lk. Wie man uns mitteilt, ſtehen die Bauernorganiſationen in
Rheinheſſen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß das Umlage=
verfahren
für das Brotgetreide ungangbar iſt. Es
bringt für ſie in keiner Weiſe eine Erleichterung, die in dem neuen
Geſetz enthalten ſein ſoll. Heſſen hat im vorigen Jahre gegen 69000
Tonnen Brotgetreide abgeliefert und ſoll in dieſem Jahre 55 000 Ton=
nen
zwangsweiſe zur Ablieferung bringen. Andere Staaten. z. B.
Baden, haben die Zahl ihrer Selbſtverſorger in der Landwirtſchaft be=
deutend
erhöht. Da das in Heſſen nicht der Fall iſt, ſteht ſich unſer
Land ſchlechter als jeder deutſche Bundesſtaat. Die
rheinheſſiſche Landwirtſchaft in Uebereinſtimmung mit der Landwirt=
ſchaft
des übrigen beſetzten Gebietes und mit derjenigen aus Bayern iſt
deshalb nicht gewillt das neue Verfahren anzuer=
kennen
. Sie beſteht auf der Durchführung des freien Verkehrs, iſt
aber bereit, auf dem freien Wege das nötige Quantum abzuliefern.
Dem Landesernährungsamt in Darmſtadt wird dieſer Standpunkt mit=
geteilt
.

Reich und Ausland.
Braunſchweig, 30. Juni. Bombenanſchlag. Unbekanute ver=
übten
in der letzten Nacht auf das ſogen. Tennishaus im Bürgerpark
einen Bombenanſchlag. Wie der Allgemeine Anzeiger meldet,

Weihrauch und Myrrhen ſchon vor Jahrhunderten, ſchob aber
die Heilkraft der mit der Anwendung verbundenen Gottesver=
ehrung
zu. Bekannt iſt die gute Wirkung des Kamphors und
des Riechfläſchehens, des Kölniſchen Waſſers uſw. bei Kopf=
ſchmerzen
. Wahre Wunder wirkt nun aber die Roſe, und zwar
in zweifacher Hinſicht: Durch ihren Duft und durch ihre Farbe
und Schönheit. Je ſüßer die Roſe duftet, deſto beruhigender
wirkt ſie auf die Nerven ein. Ueberarbeitete und aufgeregte Men=
ſchen
, ſolche, die an Kopfſchmerzen leiden, an Gemütsverſtim=
mungen
uſw. können nichts Beſſeres tun, als ſich am Roſenduft
zu berauſchen und ſich Roſen vor die Augen zu ſtellen. Der Duft
blühender Blumen iſt nachhaltiger als der Geruch von Roſen=
parfüm
.

An der ſchönen blauen Donau. Aus Wien wird gemel=
det
: Eine eigenartige Huldigung für Johann Strauß hat der
Oeſterreichiſche Komponiſtenbund unter dem Präſidium Ziehrer
und Lehar beſchloſſen. Am nächſten Sonntag findet eine große
öffentliche Sammlung für die Kinder der
Kriegsopfer in Wien ſtatt; überall werden Wohltätig=
keitsveranſtaltungen
dafür vorbereitet. Der Komponiſtenbund
hat nun angeregt, daß zu Ehren von Johann Strauß, deſſen
Denkmal, wie berichtet, kürzlich im Stadtpark enthüllt wurde,
am nächſten Sonntag, punkt 8 Uhr abends, in ganz Wien
der Donau=Walzer geſpielt werden ſoll: von jeder kon=
zertierenden
Muſikkapelle, vom Klavier im Kino und zu Hauſe,
vom Schrammelkonzert beim Heurigen, auf dem Heimwege von
den Lauten der Wandervögel, von jeder Geige, Zither und Flöte.
Und dabei ſoll in großen, kleineren und kleinſten Kreiſen zu
Ehren des Walzerkönigs ein kleines Dankopfer für die Kriegs=
kinder
geſpendet werden. Der Bürgermeiſter Reumann
unterſtützt in einem Aufruf dieſen Gedanken.

* Flaſchenpoſt aus der Skagerakſchlacht. Wie aus Ham=
bung
geſchrieben wird, iſt bei der Kaiſer=Wilhelm=Höft eine ver=
korkte
Weinflaſche angetrieben und von einem Schiffer
geöffnet worden, die ihrem Ausſehen nach lange Zeit im Waſſer
gelegen hat. Sie enthielt einen Zettel mit dem Namen: Leut=
nant
d. R. z. S. Timm, Leutnant d. R. z. S. Struckert, Ober=
matroſe
Timm, Zahlmeiſteraſpirant W. Pinn und die Worte:
Vor Skagerak. Der Heimat unſere Grüße. Der Zettel enthielt
außerdem die Adreſſe eines Frl. Hedwig Timm in Elmshorn.
Es handelt ſich um die letzten Lebenszeichen einiger bei der
Skagerakſchlacht untergegangenen Seehelden.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

iſt die eine Seite des mehrſtöckigen Hauſes vollſtändig zertrümmert,
doch ſind Menſchen nicht verletzt
Köthen, 1. Juli. Ein Millionendiebſtahl. Aus dem
hieſigen Zollamt wurden von Einbrechern für über eine Million Zi=
garetten
= und Tabakbanderolen geſtohlen. Die Er=
mittelungen
der Polizei ergaben, daß die Diebe ſchon ähnliche Ein=
brüche
in mehr als zehn deutſchen Städten verübt haben.
Sangerhauſen, 30. Juni. Vom hieſigen Sondergericht
wurde heute der kommuniſtifche Parteiſekretär Kurt Franke aus San=
gerhauſen
wegen Hochverrat, zu acht Jahren Zuchthaus und
acht Jahren Ehrverluſt verurteilt. Drei Monate der Unterſuchungshaft
wurden ihm angerechnet. Franke war neben dem Stadtrat Franzke die
Seele des Sangerhauſener Putſches vom 26. März.
Münſter i. W., 1. Juli. Todesfall. Der durch ſeine Geſchichte
des Untergangs der antiken Welt bekannte Profeſſor für alte Geſchichte
an der hieſigen Univerſität, Geh. Regierungsrat Dr. Otto Seeck, iſt
im Alter von 71 Jahren geſtorben.
Metz, 1. Juli. Exploſion in einem Munitionslager.
Wie wir in Metzer Blättern leſen, iſt am Montag nachmittag eine
neue Exploſion in einem Munitionslager entſtanden, und
zwar im Spitalwald bei Peltre. Die Exploſionen hielten ſtundenlang
an. Es ſoll auch ein großer Brand in Fleury ausgebrochen ſein. Das
Metzer Freie Journal gibt folgende Mitteilung wieder: Gegen 1 Uhr
nachmittags brach in einem Teil des gegen Chesniy gelegenen Waldes
Feuer aus, das auf die in dieſem Abſchnit lagernden Munitionsbeſtände
übergriff und ſie zur Exploſion brachte. Die Exploſionen dauerten den
ganzen Nachmittag an. Die Waldarbeiter, denen bekannt war, daß
unter der Munition auch Gasgranaten lagerten, flüchteten. Dem Brand
iſt ſchwer beizukommen, da es an Waſſer fehlt. Die umliegenden Orte
ſind ſcheinbar nicht gefährdet, wenigſtens wird aus Fleury gemeldet, daß
für dieſen Ort keine Gefahr beſtehe. Der Herd der Exploſion befindet
ſich etwa 1 Kilometer von Peltre entfernt. Man nimmt an, daß die Ex=
ploſion
durch Selbſtentzündung entſtanden iſt. Sprengſtücke ſind bis
zum Bahnhof Peltre geſchleudert worden. Nach einem umlaufenden
Gerücht ſoll die Exploſion auch Opfer gefordert haben, doch iſt Beſtimm=
tes
darüber nicht bekannt.

Heſſiſcher Landtag.
97. Sitzung.
St. Darmſtadt, 1. Juli.
Am Regierungstiſch Staatspräſident Ulrich, Juſtizminiſter von
Brentano, Präſidenten der Landesämter und Kommiſſare.
Die Sitzung wird um 9.45 Uhr durch Präſident Adelung eröff=
net
. Die Einzelberatung des
Voranſchlags
wird bei Kapitel 9, Lorterie, fortgeſetzt. Das Kapitel wird ohne
Debatte genehmigt.
Zu Kapitel 10, direkte Steuern uſw., führt Abg. Dr. Deh=
linger
Beſchwende gegen die zu ſtarke ſteuerliche Belaſtung der Land=
wirtſchaft
, die eine Behinderung der Produktion zur Folge habe. Die
Anleihewirtſchaft müſſe endlich wieder aufhören und die frühere Spau=
ſamkeit
gepflegt werden. Die Bedingungen des Ultimatums ſind un=
durchführbar
und können nur eine völlige Erdroſſelung des deutſchen
Wirtſchaftslebens zur Folge haben. Alle Parteien ſolliten ſich dagegen
zuſammenſchließen.
Zu Kapitel 10, direkte Steuern uſw., bemängelt Abg.
Sames in eingehenden Darlegungen die zu ſtarke Belaſtung des Haus=
beſitzes
und die vielfach durchaus falſche Neueinſchätzung des Grund=
beſitzes
in den Städten, die eine ungeheuerliche ſteuerliche Belaſtung zur
Folge hatte. Redner verbreitet ſich dann weiter über ſteuerliche Fragen
und kritiſiert die Veranlagung zur Grund= und Gewerbeſteuer unter
Darlegung zahlreicher Muſterbeiſpiele.
Abg. Fenchel (Heſſ. Vp.) wünſcht die richtige Einrangierung der
Beamten, die in den Reichsdienſt getreten ſind, in die Gehaltsklaſſen,
die ſie in Heſſen einnehmen wüirden. Bei ſteuerlichen Veranlagungen,
wie denen zum Notopfer, müßten Sachverſtändigenkommiſſionen aus
landwirtſchaftlichen Kreiſen gebildet werden. Notwendig iſt die Schaf=
fung
größerer Klarheit inbezug auf Errechnung des Reinertrages uſw.
Abg. Lux (Soz.) verteidigt die Veranlagung der Grundſteuer und
Gewerbeſteuer, die in Heſſen durchaus gerecht und erträglich ſei. Richtig
iſt, daß der Artikel 11 des Gemeindeumlagengeſetzes von den Finanz=
ämtern
vorſichtig gehandhabt werden ſollte.
Finanzminiſter Henrich: Auch die Regierung iſt ſich bewußt, daß
der Artikel 11 unhaltbar iſt. Zur Zeit läßt ſich eine Aenderung aber
nicht treffen, doch iſt Ausſicht, daß das bis zum Herbſt erfolgt. Die
Frage der Einrangierung der Beamten, die in den Reichsdienſt über=
treten
, iſt ſo gut wie geregelt. Das Kapitel wird genehmigt.
Zu Kapitel 11, Landtag, beſpricht Abg. Kohler die Vor=
ſchrift
des Artikels 32 der Geſchäftsordnung, nach dem eilige Dinge von
den Ausſchüſſen erledigt werden können, und dem Hauſe nur Mitkeilung
zu machen iſt. Es ſei doch anzunehmen, daß eine derartige Erledigung
zu den äußerſten Seltenheiten gehören müſſe. Es iſt aber üblich ge=
worden
, daß ganze Seiten der Tagesordnung dieſe Art der Grledigung
gefunden haben. Das entſpricht nicht mehr dem Weſen des Parlamen=
tarismus
. Ebenſo müſſe proteſtiert werden gegen die Ueberhandnahme
der mündlichen Berichterſtattungen, die meiſt nur von den wenigſten
Abgeordneten verſtanden werden können. Endlich iſt zu beanſtanden,
daß ſich während der Tagung des Plenums eine immer länger werdende
Tagung der Ausſchüſſe eingebürgert hat. Das hat eine nutzloſe Zeit=
vergeudung
für die Abgeordneten, die dem betreffenden Ausſchuß nicht
angehören, zur Folge. Weiter müßten die Stunden der Plenartagung
beſſer ausgenutzt werden, eventuell durch Nachmittagsſitzungen.
Präſident Adelung ſtellt feſt, daß die Zahl der Geſamtſitzungen
nicht größer iſt, als bei der früheren dreijährigen Periode. Die Be=
ſchwerde
über die Zunahme der mündlichen Berichte iſt berechtigt.
Abg. Eißnert (Soz.) weiſt darauf hin, daß, wenn der Wunſch
beſteht, auch die vom Ausſchuß erledigten Sachen noch zur Beſprechung
kommen können. Die mündlichen Berichte ſollen zur Papiererſparnis
führen. Das Kapitel wird dann genehmigt.
Heſſiſches Landestheater.
Freitag, 1. Juli.
Der Zigeunerbaron.
WI. Die Opereite von Johann Strauß Der Zigeuner=
baron
gelangte heute in neuer Einſtudierung unter Leitung
von Herrn Hans Schleſinger wieder zur Aufführung, die
bewies, daß die Operette an Beliebtheit und Zugkraft nichts ein=
gebüßt
hat. Sie brachte den Zuhörern zugleich zum Bewußt=
ſein
, wie ſehr die Operettenmuſik nach Johann Strauß herunter=
gekommen
iſt. Es wäre deshalb zu begrüßen geweſen, wenn
die Operette in der Hauptſpielzeit zur Aufführung gebracht
worden wäre. Ein Hauptverdienſt an dem Gelingen und dem
Erfolg der Aufführung hatte Herr Kuhn, der in der Rolle des
Schweinefürſten einen unverwüſtlichen Humor entfaltete und
ſich in ihr zugleich als ein ſeine Aufgabe glänzend beherrſchender
Sänger bewährte und alles in allem eine prächtige Leiſtung bot.
Ein erhöhtes Intereſſe erhielt die Aufführung durch die Mit=
wirkung
von Frl. Alma Saccur, die an Stelle des erkrankten
Frls. Meher die Partie der Saffi übernommen hatte und Er=
innerungen
an ſchönere Zeiten wachrief. Die Jahre ſind an ihr
ſpurlos vorübergegangen, es ſcheint vielmehr, als hätte ſich ihre
Stimme noch gekräftigt, es iſt noch dasſelbe ſprudelnde Tem=
perament
und derſelbe Charme des Spiels, die früher das Inter=
eſſe
an ihren durch ſtark ausgeprägte Perſönlichkeit getragenen
Rollen lebendig hielten. Ihre brillante Geſangsleiſtung mußte
für die ungenügende Leiſtung ihres Partners Herrn Sorger
als Barinkay entſchädigen, deſſen Engagement ein Mißgriff iſt.
Frl. Graebener ſang die Partie der Arſena nett und ſauber;
wir möchten ihr raten, ſich ganz dem Operettenfach zuzuwenden,
für das ſie vieles mitbringt, nur müßte ſie ſich noch mehr Energie
des Tones und ein impulſiveres Spiel zu eigen machen; nach
dieſer Richtung hätte ſie von Frl. Saceur vieles lernen können.
Die Partien der Czipra und des Ottokar waren durch Frau
Liebel und Herrn Siegfried gut vertreten; dem Stil der
Operette angepaßt waren die Mirabella der Frau Carlſen,
der Graf Homonay des Herrn Peterſen und der Kommiſſar
Carnero des Herrn Jürgas, der nur nicht ſingen müßte.
Herr Hans Schleſinger leitete die Aufführung mit
muſitaliſchem Empfinden und autem Gelingen, wenn auch im
einzelnen noch mehr Uebereinſtimmung zwiſchen Orcheſter und
Sängern zu wünſchen geweſen wäre. Dem Straußſchen Walzer
Roſen aus dem Süden, fehlte ein Tropfen Wiener Blutes.
Die Spielleitung des Herrn Weisker bewährte ſich beſonders
in den Enſembleſzenen. Das Zigeunervolk mit ſeinem zahl=
reichen
Nachwuchs zeigte eine gute Diſziplin, und die Auord=
nung
des militäriſchen Schauſpiels im letzten Akt war wirkungs=
voll
. Die Leitung der Chöre, die ihre Aufgabe gut löſten, unter=
ſtand
Herrn Salger.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

Rummer 180,

Zum Kapitel Geſamtminiſterium fragt Abg. Reh
an, wie das Preſſeweſen gehandhabt und die Stelle des Direktors
des Preſſeamtes ausgeübt wird, und ob nicht eine Preſſekommiſſion zur
Ueberwachung des Preſſeamts angebracht wäre.
Abg. Knoll (Ztr.) wünſcht ebenfalls die Einſetzung der Preſſe=
kommiſſion
, die die Darmſtädter Zeitung überwacht, mit deren Haltung
die Zentrumspartei keineswegs einverſtanden ſein kann. Redner wünſcht
Aufhebung des immer noch beſtehenden Zwangsabonnements auf die
Darmſtädter Zeitung.
Abg. Dehlinger (Heſſ. Vp.) ſpricht ſich in gleichem Sinne aus.
Seine Partei werde die Summe für die Darmſtädter Zeitung nicht mehr
bewilligen.
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.) hält das Amt eines Preſſedirektors
neben der Darmſtädter Zeitung und neben dem Redakteur dieſer Zei=
tung
nicht mehr für erforderlich. Vor allem ſollte man dieſen Poſten
nicht irgendwie penſionsfähig machen. Wenn man nach dem Antrag des
Abg. Knoll das Pflichtabonnement auf die Darmſtädter Zeitung auf=
hebt
, dann kann man ſie gleich ganz ſtreichen, denn ſie wird ſicher nur
von Pflichtabonnenten geleſen, die aber die politiſchen Artikel mit größ=
tem
Mißbehagen über ſich ergehen laſſen müſſen. Wenn ſchon die Kog=
litionsparteien
nicht mit der Haltung der Darmſtädter Zeitung einver=
ſtanden
ſind, wird man das von uns ja nicht verlangen können. Die
amtlichen Anzeigen die der Darmſtädter Zeitung übergeben werden,
werden über Gebühr ausgedehnt und verteuert, wohl um die Spalten
zu füllen. Man ſollte doch darüber wachen, daß der Inhalt der Darm=
ſtädter
Zeitung nicht mit wachſendem Mißbehagen von den Pflicht=
abonnenten
geleſen werden muß.
Abg. Reiber (Dem.) wünſcht, daß der Verfaſſungsausſchuß ſich
mit dem demokratiſchen Antrag zur Vereinfachung der Staatsverwal=
tung
befaſſen möge und fordert mit allem Nachdruck eine geſetzliche
Vertretung der Beamtenſchaft, entſprechend den Betriebsräten.
Abg. Knoblauch (Soz.): Die Darmſtädter Zeitung iſt früher
ſchon unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erſchienen. Die Regierung
muß ſie haben, um Bekanntwachungen an die Dienſtſtellen ſchnellſtens
publik zu machen. Richtig iſt, daß die Darmſtädter Zeitung den Kog=
litionsparteien
zur Verfügung ſtehen muß. Die Tendenz der Darm=
ſtädter
Zeitung iſt die gleiche geblieben wie früher. Herr Dr. Oſann
hat kein Necht, ſich darüber zu beklagen.
Abg. Schildbach (Soz.) beſpricht die Vereinfachung der Staats=
verwaltung
. An eine Verringerung der Miniſter kann erſt gedacht
werden, wenn die Verwaltungsreform durchgeführt iſt.
Nach der Pauſe wird zunächſt die Regierungsvorlage angenommen,
nach der eine Reihe von Strafſachen gegen Militärver=
brecher
(unerlaubte Entfernung) niedergeſchlagen werden.
In Fortſetzung der Debatte über das Kapitel Gaſamtmini=
ſterium
gibt Präſident Adelung einen Antrag Dr. Oſann be=
kannt
, nur 441 390 Mark in Ausgabe zu bewilligen, alſo das Gehalt
für den Direktor des Preſſeamts zu ſtreichen.
Abg. Knoll (Ztr.) möchte nicht alle Pflichtabonnements auf die
Darmſtädter Zeitung, ſondern nur die der Geiſtlichen aufgehoben haben.
Im übrigen beſpricht Redner länger die Vereinfachung der Staatsver=
waltung
und zeigt Wege zu Erſparniſſen.
Staatspräſident Ulrich: Was die Organiſation des Preſſeamts
betrifft, ſo war ſie urſprünglich anders gedacht, ſie ſollte die Politik
der Regierung in der hieſigen und auswärtigen Preſſe vertreten. Das
wäre aber eine ſehr teuere Geſchichte geworden, und im Intereſſe der
Sparfamkeit haben wir uns darauf beſchränkt, das Preſſeamt zunächſt
durch einen Vertreter zu halten. Der Gedanke ſelbſt iſt noch nicht auf=
gegeben
. Die Anzahl der Abonnenten der Darmſtädter Zeitung iſt
heute nicht größer, aber auch nicht kleiner, als früher. Sie iſt eben
Publikationsorgan der Regierung, als ſolches aber nicht zu entbehren.
Erſparniſſe haben wir bereits wit Erfolg gemacht, ſodaß das Defizit
bald beſeirigt ſein wird. Daß die Anzeigen auseinandergezogen wer=
den
, liegt nur am Beſteller, dem es unbenommen iſt, die Größe der
Anzeigen zu beſtimmen. Was die Redaktion anbelangt, ſo war dieſe
derart desorganiſiert, daß uns nichts anderes übrig blieb, als den
geſchäftlnchen Leiter verantwortlich zeichnen zu laſſen. Die Frage einer
Preſſekommiſſion hat man in Baden ſo gelöſt, daß man drei Herren der
Koalitionsparbeien in die Redaktion der Karlsruher Zeitung geſetzt hat.
Man muß abwarten, wie ſich das bewährt. Die Darmſtädter Zeitung
aufzuheben, glaube ich nicht verantworten zu können. Zum Antrag
Oſann, die 18 000 Mark für den Preſſedirektor zu ſtreichen, bitte ich doch
um Ablehnung, weil der Poſten unentbehrlich iſt und nur dertrags=
mäßig
gilt, alſo nicht penſionsfähig iſt.
Abg. Dängeldey (D. Vp.): Wir geben zu, daß die Regierung
über ein Organ verfüigen muß. Doch möchte ich dazu einmal eine kleine
Reminiſzenz auffriſchen. Als Hertling ſeinerzeit bayeriſcher Miniſter=
präſident
war und ein Regierungsorgan haben wollte, lehnten die
Sozialdemokraten das ab. (Hört! Zwiſchenrufe.) Wir ſind der An=
ſicht
, daß das Preſſeamt mit der Darmſtädter Zeitung nichts zu tun
hat. Wir halten dieſes Amt ſachlich für keine Regierung notwendig,
ganz gleich, wie ſie ſich zuſammenſetzt. Darum beantragen wir die
Aufhebung des Preſſeamtes und Streichung des Betrages. Im wei=
teren
tritt Redner für Beſſerſtellung der Angeſtellten des Staatsver=
lages
ein. Damit ſchließt die Debatte. Das Kapitel wird ange=
nommen
, der Antrag Oſann abgelehnt.
Eine Anzahl weiterer Kapitel wird debattelos angenommen.
Nächſte Sitzung Dienstag, ½10 Uhr. Schluß 12½ Uhr.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 1. Juli. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt
Anfragen.
Auf eine Anfrage des Abg. Schreiber (Ztr.), wie es mit dem
kulturellen Beirat ſteht, deſſen Einführung im Haushaltsaus=
ſchuß
beſchloſſen ſei und der eine verſtärkte kulturelle Wirkung auf das
Ausland ins Auge faſſen ſoll, und ferner, wie weit es mit der Bildung
des kleineren Ausſchuſſes gediehen ſei, der den Auslandsſchulen ſeine
Aufmerkſamkeit zuwenden ſoll, wird regierungsſeitig erwidert, daß die
Regierung nach wie vor beabſichtige, den kulturellen Beirat zu ſchaffen,
der nach den Erforderniſſen ganz oder teilweiſe in Tätigkeit treten foll.
Der kleinere Ausſchuß ſei bereits in der Bildung begriffen. Eine Be=
nachrichtigung
über den Termin des Zufammentritts des kulturellen
Beirats werde dem Hauſe noch vor Beendigung der Tagung zugehen.
Auf eine Anfrage des Abg. Meier=Zwickau (Soz.) über die
Heraufſetzung der Pfändbarkeitsgrenze für Lohn=
empfänger
erwidert ein Regierungsvertreter, die Regierung beab=
ſichtige
allerdings, dieſe Grenze den jeweiligen Verhältniſſen anzupaſſen.
Sie ſei daher in eine erneute Prüfung der Frage eingetreten und werde
eventuell mit Vorſchlägen an das Haus herantreten.
Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Semmler (Deutſchnatl.) über
die Notwendigkeit, der Landwirtſchaft ausländiſche Arbeitskräfte zuzu=
führen
, wird geantwortet, daß das Reichsarbeitsamt ermäctigt ſei, aus=
ländiſche
Arbeiter zuzulaſſen, wenn der Bedarf nicht durch einheimiſche
Kräfte gedeckt werden kann.
Aus der Antwort auf eine weitere Frage geht hervor, daß ein
Weißbuch über die Lage im Saargebiet ſich in Arbeit be=
findet
und dem Hauſe demnächſt zugehen werde.
Auf eine Anfrage wegen der Aufhebung zahlreicher
ländlicher Poſtanſtalten und Beſchränkung und teilweiſen Be=
ſeitigung
des Sonntagsdienſtes bei der Poſt wird erwidert, daß die Be=
hörden
beſtrebt ſeien, den Dienſtplan der Friedenszeit allmählich wie=
der
einzuführen, daß es aber mit Rückſicht auf die allgemeine mißliche
Finanzlage noch nicht im ganzen Umfange möglich ſei.
Auf eine Anfrage wegen Gleichſtellung der unehelichen
Kinder mit den ehelichen erklärt ein Regierungsvertreter, daß
dieſe Frage im Rahmen des Jugendwohlfahrtgeſetzes ihre Erledigung
finden werde.
Auf eine weitere Anfrage werden Erleichterungen im Eheſchei=
dungsverfahren
in Ausſicht geſtellt. Eine entſprechende Vorlage an den
Reichsrat ſei in nächſter Zeit zu erwarten.
Das Reichsſchulgeſetz ſoll nach einer weiteren Antwort auf eine An=
frage
baldigſt verabſchiedet werden.
Es folgt die erſte Beratung des Geſetzes zur
Ueberwachung des Verkehrs mit Poſtpaketen.
Abg. Dr. Geyer (Komm.) ſieht in dem Geſetz den Verſuch, die
politiſche Poſtſchnüfelei zu ſanktionieren.
Der Antrag der Kommuniſten, das Geſetz an den Ausſchuß zu
verweiſen, wird angenommen. Eine Reihe kleiner Vorlagen wird ſo=
dann
den Ausſchüſſen überwieſen bzw. debattelos genehmigt.
Die Interpellation wegen der Sanktionen
wird nunmehr weiterberaten.
Abg. Dr. Bell (Ztr.) erhebt vor der ganzen Welt Proteſt gegen
die unerhörte Vergewaltigung. Was wir in den letzten zwei Jahren
an Opfern und Enttäuſchungen erlebten, gehöre der Geſchichte an. Er
erinnerte an die unter Bruch des Waffenſtillſtandsabkommens erfolgte
Wegnahme unſerer Kolonien und den Raub von Eupen und Malmedy,
an die Bedrückung der Rheinlande und an Oberſchleſien. Die von lan=
ger
Hand vorbereiteten Maßnahmen zur Abſchnürung der Rheinlande
vom Mutterlande wurden nach den Tagen von London ohne Ultimatum
durchgeſetzt, nach dem Grundſatze: Macht geht vor Recht. Redner geht
ſodann die einzelnen Sanktionsmaßnahmen durch und komt zu dem
Schluſſe, daß ſelbſt der kühnſte Interpret des Friedensvertrages keine
Beſtimmung finden könnte, welche dieſe Maßnahmen rechtfertigt. Kein
Wunder, daß alle Kreiſe des deutſchen Volkes einig ſeien in dem energi=
ſchen
Proteſt gegen dieſe Sanktionen und einmütig ihre Aufhebung
verlangen. Der Deutſche Wirtſchaftsbund habe an die Regierung

apelliert, auf die wirtſchaftliche Nor in den beſetzten Gebieten hinge=
wieſen
und auf die bevorſtehende Entlaſſung großer Arbeitermaſſen.
Mit der Annahme des Ultimatums ſei für die Entente auch jeder Schein
eines Rechtes für die Sanktionen geſchwunden. Redner erinnert an die
gemeinſame Proteſtkundgebung aller Parteien in Sachen Oberſchleſiens
und fordert den Reichstag auf, in der Frage der Sanktionen in gleicher
Weiſe zuſammenzuſtehen. Miniſterpräſident Briand habe ſelbſt ſeiner=
zeit
unter Anerkennung des friedlichen Charakters der deutſchen Re=
gierung
zur Mäßigung aufgefordert. Aehnliche Stimmen hätten ſich
in Frankreich erhoben im Sinne der Verſöhnung und in dem Sinne,
daß die Sanktionen unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nicht mehr
haltbar ſeien. Aber andere Stimmen hätten ſich mit erſchrecklicher Deut=
lichkeit
für die Sanktionen eingeſetzt. Dieſe Stimmen forderten die
Unterwerfung der Rheinländer, damit deren reiche Induſtrie Frankreich
zugute komme und Frankreichs Sieg vervollſtändige. Dies bedeute
Franzöſiſierung der Rheinlande, aber über dieſes Vorhaben ſtehe die
rheiniſche Treue. Andere Stimmen forderten die Aufrechterhaltung der
Sanktionen, weil ſie in den Rheinlanden zur Verbilligung der Lebens=
mittel
beigetragen hätten. Das ſei aber das Tollſte, was je auf dieſem
Gebiete geleiſtet worden ſei. Herr Briand ſelbſt habe neuerdings die
Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Sanktionen zum Schutze des
Kabinetts Wirth betent; zum Schutze des Kabinetts Briand wäre ver=
ſtändlicher
geweſen. Herr Briand verlange eine Erklärung über die
demokratiſchen Anſchauungen der deutſchen Regierung, denn die Auf=
hebung
der Sanktionen werde nur von pangermaniſchen Elementen ver=
langt
. Wer ihm das erzählt hat, hat ihm einen Bären aufgebunden,
denn alle Parteien ſind ſich in der Sanktionsfrage einig. Eine ſtarke,
zielbewußte Regierung darf ſich nicht von den Parteien beeinfluſſen
laſſen; dann hat ſie das Volk hinter ſich. Dasſelbe gilt aber auch für
Frankreich. Jedenfalls iſt Herr Briand aber auf dem beſten Wege, das,
was erreichen will, nämlich den Schutz der demokratiſchen Regierung,
ſelbſt zu untergraben. Eine Regierung, die ſich etwa auf die Sanktio=
nen
ſtützen wolle, würde von dem deutſchen Volke weggefegt werden.
Herr Briand will ſeine Trupven gegen irreguläre Truppen geſchützt
ſehen. Alle dieſe unerhörten Maßnahmen haben dazu beigetragen, daß
ſich die Sympathien für Frankreich in das Gegenteil umgewandelt
haben, und es iſt kein Wunder, daß ſich die Stimmung England gegen=
über
ſo geändert hat. Redner dankt dann den Bewohnern der Rhein=
lande
für ihre unwandelbare Treue und ſchildert dann einzelne Vor=
kommniſſe
im beſetzten Gebiet. Er ſchildert die Verſtopfung der Bahn=
höfe
und infolgedeſſen das Stillegen zahlreicher Betriebe und die Ent=
laſſung
von Arbeitern wegen Mangels an Material, die Verteuerung
der Lebensmittel, die Erſchwerung der Ernteeinbringung und die Ueber=
ſchwemmung
mit franzöſiſchen Leckereien. Handel und Gewerbe ſtocke.
Die Pfalz werde von dem Tranſitverkehr ausgeſchaltet. Das Schieber=
um
feiere hier ſeine tollſten Orgien. Dazu kämen die unerträglichen
Beſatzungslaſten. Wir ſtehen jetzt am Wendepunkt. Soll die Drachen=
ſaat
des Haſſes und der Zwietracht erſt aufgehen? Es iſt die letzte Stunde
der Umkehr, möge Frankreich ſie benutzen. Der Gedanke der Vereinig=
ten
Staaten von Europa wird nicht mehr von der Bildfläche verſchwin=
den
. Vorausſetzung dafür iſt unſere vollkommene Gleichſtellung mit den
anderen Völkern und die Freigabe Oberſchleſiens.

Abg. Dr. Reichert (Deutſchnatl.) ſchildert das Jahrhunderte
währende Drängen Frankreichs nach der Rheingrenze, und was wir
heute in den Rheinlanden erlebten, ſei nur ſchlecht verhüllte Annektions=
politik
. Redner erwähnt die Ausſtellungen, die Paraden und die an=
deren
Luſtbarkeiten als Zuckerbrot, das Spitzeltum und die Knebelung
der Preſſe, ſowie die ſchwarze Schmach als die Peitſche. Die Sanktionen
häten mit dem Rechte nicht das geringſte zu tun. Das ſind Erpreſſun=
gen
und Gewalttaten. Mit dem Sanktionsſchiebertum hat Gott ſei Dank
das Deutſchtum nur wenig zu ſchaffen, aber es genügt nicht, daß wir
hier im Hauſe einig ſind in unſerem Proteſte. Wir verlangen einen
Widerhall bei der Regierung und in der Preſſe. Am gefährlichſten iſt
die franzöſiſche Handels= und Induſtrieſpionage, welche Einblick in unſer
wirtſchaftliches Syſtem gewinnt und das im Wettbewerbe mit dem Aus=
lande
zu verwerten bemüht iſt. Redner dankt dann auch den Beamten
in den beſetzten Gebieten, die alles getan haben, was in ihren Kräften
ſtand, um das Deutſchtum zu ſchützen und um in ſeinem Intereſſe zu
handeln. Der Redner bedauert nur, daß dieſe Beamten von der Re=
gierung
vollkommen ohne Direktiven gelaſſen worden ſind. Redner ſtellt
dann den Bismarck=Frieden, der Frankreich in zwei Jahren die voll=
kommene
Handlungsfreiheit wiedergab, dem jetzigen Frieden gegenüber
und ironiſiert die franzöſiſche Angſt vor dem Pangermanismus. Dieſe
Angſt ſei der wahre Grund für die Beibehaltung der Sanktionen. Was
Briand von der Demokratie erzähle, ſei Spiegelfechterei. Er pfeife auf
die Demokratie, wenn es dem Chauvinismus zu dienen gelte. Unſere
Regierung ſolle nicht auf dieſen Leim kriechen. Sie habe ſchon den
Fehler begangen, nicht Zug um Zug zu verhandeln, nämlich hier Unter=
zeichnung
des Ultimatums, dort Aufhebung der Sanktionen und Ober=
ſchleſien
. So aber habe die Regierung ein völliges Fiasko erlitten.
(Bravol rechts.)
Die Weiterberatung wird jetzt hier abgebrochen.
Es wird jetzt die Abſtimmung über den Staatsge=
richtshof
vorgenommen, die vor einigen Tagen ausgeſetzt werden
mußte. Der Entwurf wird gegen die Stimmen der Kommuniſtem und
Unabhängigen angenommen.
Es folgt die Fortſetzung der Interpellationsbe=
ſprechung
.
Abg. Breikſcheid (U.) ſchließt ſich dem Prokeſt der unerhörten
Gewalttaten im Rheinlande an, ſchildert die Unhaltbarkeit des gegen=
wärtigen
Zuſtandes für Handel, Induſtrie und das tägliche Leben i
einem Lande, deſſen deutſcher Charakter von niemanden in Zweifel ge=
zogen
werden kann und legt die Schwierigkeiten dar, welche die Zollinie
geſchaffen hat. Nach Annahme des Ultimatums und nachdem die
deutſche Regierung vollgültige Beweiſe ihres guten Willens erbrachtz
hat, liegt kein Grund mehr vor, die Drangſalierungen aufrecht zu er=
halten
. Wenn ſich heute jemand den Verpflichtungen entzieht, ſo iſt
das nicht die deutſche, ſondern die franzöſiſche Regierung. Redner iſt in
der Sache mit den Rednern der Rechtsparteien einverſtanden, bemängelt
aber die Gründe, wie ſie der Interpellant gegeben habe. Solange ſie
die Regierung wegen der Unterzeichnung des Ulrimatums angreifen,
liefern ſie dem franzöſiſchen Chauvinismus dem Vorwand zu dieſem
Verhalten. Dazu komme der Skandal vom Kyffhäuſer und der Rum=
mel
mit Jagow. Alles Momente, die drüben den Glauben aufkommen
laſſen, als ſei die Reaktion auf dem Marſche. Die Chauviniſten beider
Länder arbeiteten ſich in die Hände. Die Politik der Franzoſem ſei
auch nur auf die Intereſſen einiger Militariſten und Kapitaliſten ge=
gründet
, die im eigenen Intereſſe das Loch im Weſten aufrecht erhalten
wollten, ohne zu ſehen, daß Deutſchland aufhörew müſſe, ſeine Zah=
lungen
zu leiſten. Eine ſolche Politik ſei für Frankreich eine Torheit,
für Deutſchland aber ein Wahnſinn. Deshalb warne er entſchieden vor
der Theorie des Abgeordneten Gothein, daß, wenn Oberſchleſien ver=
loren
gehe, ſeine Partei die Regierung verlaſſen werde. Das Volk
appelliert an das Gerechtigkeitsgefühl und die Vernunft der Franzoſen
und Engländer, ſoweit wirtſchaftliche Einſicht vorhanden ſei.
Abg. Dr. Koch (Dem.): Wir wollen uns heute nicht mit gegen=
ſeitigen
Vorwürfen befaſſen, ſondern mit dem Verſchulden fremder Völ=
ker
. Unſer Parlament muß erſt lernen, was es gemeinſam fühlt, auch
gemeinſam zum Ausdruck zu bringen hat. (Zuſtimmung.) Auch der
Gegner hat durch unſere Unterſchrift Verpflichtungen und Bindungen
übernommen, ohne ſie zu erfüllen. Ich erinnere nur an Oberſchleſien
und nur daran, daß im Waffenſtillſtand die Beſetzung der rheiniſchen
Brückenköpfe vorgeſehen ſei. Die Abſicht, die Rheinlande mit franzö=
ſiſcher
Kultur zu durchdringen und ſomit für Frankreich zu erobern,
wird in franzöſiſchen Blättern offen zugeſtanden. Franzöſiſche Preſſe=
undernehmungen
die in dieſem Sinne Propaganda treiben, werden
aus deutſchen Mitteln erhalten, der Provinziallandtag in ſeiner Frei=
heit
beſchränkt und die Bürger wurden mit Geldſtrafen in Höhe vieler
Tauſender belegt, als, ob noch das Kriegsrecht beſtehe. Am gefähr=
lichſten
iſt aber die ſyſtematiſche wirtſchaftliche Durchdringung des
Landes. Daß unſere Regierung einen Leidensweg wird gehen müſſen,
iſt klar. Immer, wenn es ſchien, als ob es möglich ſei, im Innern zu
einem Ausgleich zu kommen, kam es faſt ſtets von der Entente zu ſchwe=
ren
Erſchütterungen. Frankreich hat die Entſcheidung, ob es eine Po=
litik
der Unterdrückung treiben will, oder eine ſolche, die dem Schuldner
geſtattet, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Sanktionen laſten
ſchwer auf der Bevölkerung des Rheinlandes. Frankreich kann uns
wohl ruinieren, aber nicht auseinanderreißen.
Abg. Höllein (Komm.): Die Interpellanten haben mit ihrer
Interpellation nicht dem bedrängten Lande helfen wollen, ſondern ihnen
kam es auf die Aufrollung des nationaliſtiſchen Rummels an. Was
jetzt in Leipzig vor ſich geht, iſt nur ein Abglanz der Sünden der Rech.
ten. (Zuruf: Du Lump!) Hölz will man auf dem Transport nach
Dresden nur ermorden, deshalb ſtreut man das Gerücht aus, daß eine
Befreiung des Hölz geplant ſei. (Der größte Teil der Abgeordneten hat
inzwiſchen den Saal verlaſſen.) Der Redner polemiſiert in ſeinen wei=
teren
Ausführungen gegen die Nechtsparteien, kommt auf den Frieden
von Breſt=Litowsk zu ſprechen und erklärt, daß an Hand deſſen die
Sanktionen verſtändlich ſeien. Die ſchwere Belaſtung der Bevölkerung
erkenne auch er an. Wir müßten mit weiteren Sanktionen rechnen,
weil Deutſchland die Verpflichtungen unmöglich alle erfüllen könne. Die
Kapitaliſten würden ſich aber mit den Verhältniſſen abfinden, ſo wie ſich
Stinnes damit abgefunden hat.
Abg. Dr. Deermann (Dtſch. Vpt.) ſchließt ſich dem Proteſt gegen
die Sanktionen an. Die Franzoſen betrachten die preußiſchen Beamten
nur als Störenfriede ihrer Politik. Er ſchildert hierauf insbeſondere
die Zuſtände in der Pfalz und teilt mit, daß eine Tagung der katho=
liſchen
Jugend nur dadurch zuſtande kommen konnte, daß 30 franzöſiſche
Tanks in den Feſtzug aufgenommen wurden.
Abg. Dr. Moſt (Dtſch. Vpt.) ſtellt in ſeinem Schlußwort die ein=
mütige
Anſicht des Reichstags über die Sanktionen feſt.

[ ][  ][ ]

Rummer 180.

Damit ſchließt die Ausſprache. Nächſte Sitzung Samstag vor=
mittag
11 Uhr. Kleine Vorlagen und Interpellation über das Gruben=
unglück
bei Herne. Schluß nach 8 Uhr.

* Berlin, 1. Juli. Im volkswirtſchaftlichen Aus=
fchuß
des Reichstages erklärte der Reichsarbeitsminiſter, die Re=
gherung
wolle der Geltendmachung und der weiteren Preisſteigerung
durch eine Erhöhung der Unterſtützungsſätze Rechnung
tragen. Die Mehrheit des Ausſchuſſes beſchloß, der Erklärung der Re=
gierung
bezüglich der Aufbeſſerung der Unterſtützungsſätze für Kurz=
arbeiter
und für die Erwerbsloſen zuzuſtimmen.
* Berlin, 1. Juli. Der volkswirtſchaftliche Aus=
ſchuß
des Neichstages ſtimmte gemäß einem Zentrumsantrag
der Verordnung über die Preiſe des Umlagegetreides aus
der Ernte 1921 unter der Vorausſetzung zu, daß die Regierung die Ver=
pflichtung
übernimmt, Maßnahmen zu treffen, daß die künftigen Brot=
preiſe
bis zur nächſten Ernte den bisherigen Höchſtpreis nicht mehr
als höchſtens um 40 Prozent überſteigen.

Richter ohne juriſtiſche Vorbildung.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Im Landtag wurden mehrere ſozial=
demokratiſche
Anträge zum Juſtizetat angenommen. Zunächſt der An=
trag
, daß gegen alle erſtinſtanzlichen Urteile in Strafſachen das Rechts=
mittel
der Berufung zuläfſig ſei, daß begabten Kindern minderbemitt; Eltern in größerer Anzahl auf Staatskoſten der Weg zum Berufs=
richteramt
eröffnet werden ſolle. Der Antrag, daß hervorragend be=
fähigte
und praktiſch erfahrene Perſonen aus allen Kreiſen des Volkes
durch Ablegung einer Prüfung die Befähigung zum Richteramt
erlangen können, auch wenn ſie den vorgeſchriebenen Bildungsgang
nicht durchgemacht haben, wurde mit 158 gegen 149 Stimmen eben=
falls
angenommen; weiterhin der Antrag, Laienrichter auch zu
Strafkammern hinzuzuziehen. Zur Annahme gelangte auch der Antrag,
mit allen Mitteln dahik zu wirken, daß die Schöffen und Geſchworenen
für den entgangenen Arbeitsverdienſt entſchädigt werden. Ferner wurde
der Antrag angenommen, den Gefangenen im weiten Umfange das
Recht zum Bezuge und Leſen von politiſchen Zeitungen ſowie von Zeit=
ſchriften
und Büchern zu geben.

Der Anſchlag gegen den Prinzregenten von Serbien.
* Belgrad, 29. Juni. Der Attentäter, der ſogleich
ergriffen wurde, geſtand zyniſch ſeine Abſicht ein und bedauerte,
ſein Ziel nicht erreicht zu haben. Er ſtammt aus Neuſatz und
war zu dieſem beſonderen Zweck nach Belgrad gekommen. Seine
Verbindung mit der Kommuniſtiſchen Partei, beſon=
ders
mit dem kommuniſtiſchen Abgeordneten Kowatſchewitſch,
iſt erwieſen. In der Stadt herrſchen lebhafte Erregung über
den Anſchlag ſelber und lebhafte Freude darüber, daß dem Frev=
ler
ſein Werk nicht gelang. Der Name des Attentäters iſt
Spaſeje Steitſch; er iſt von Geburt Serbe.
Belgrad, 30. Juni. (Wolff) Zum Attentat auf den
Prinzregenten wird ergänzend gemeldet, daß unter den
Verwundeten ſich auch der Schweizer Profeſſor Boiſſier befindet,
der ſchwer verletzt wurde. Die Annahme, daß es ſich nur um
die Tat eines Einzelnen handelt, beſtätigt ſich nicht. Im Laufe
des geſtrigen Tages verhaftete die Polizei weitere drei Perſonen
als Mitſchuldige des Attentäters.

Oberſchleſien.
Amneſtie für die Aufſtändiſchen.
Oppeln, 1. Juli. (Wolff.) Die interalliierde Kommiſſion
in Oppeln veröffentlicht einen Aufruf an die Bevölke=
rung
Oberſchleſiens, in dem ſie bekannt gibt, daß die
Truppen der polniſchen Inſurgenten und der irregulären deut=
ſchen
Formationen ſich aus ihren Stellungen zurückziehen, ſo daß
das Abſtimmungsgebiet am 5. Juli vollſtändig ge=
räumt
ſein wird. Die Verwaltung wäre dann wieder voll in
der Hand der interalliierten Kommiſſion, und alle nicht recht=
mäßig
gebildeten Formationen hätten keinerlei Autorität oder
Macht auszuüben. Von dieſer Unterwerfung befriedigt und in
dem Beſtreben, die Gegenſätze zu beſeitigen und den Haß der
Klaſſen zu mildern, habe die Kommiſſion beſchloſſen, daß eine
Amneſtie für die Ungeſetzlichkeiten während des
Aufſtandes zugebilligt werden ſoll. Ausgeſchloſſen hiervon ſeien
nur die aus gewinnſüchtiger Abſicht oder aus Rachgier oder
Grauſamkeit begangenen Verbrechen, desgleichen die nach einem
gewiſſen Zeitpunkt verübten Verbrechen.
Aufruf für das oberſchleſiſche Hilfswerk.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Der Allgemeine Deut=
ſche
Gewerkſchaftsbund, gez. P. Graßmann, der Deut=
ſche
Gewerkſchaftsbund, gez. Baltruſch, Tiel, Gutſche,
der Gewerkſchaftsring deutſcher Arbeiter=, Angeſtellten=
und Beamtenverbände, gez. Hartmann, und der Deutſche Be=
amtenbund
, gez. Remmere, erlaſſen folgenden Aufruf für
das oberſchleſiſche Hilfswerk:
Deutſche Arbeiter, Angeſtellte und Beamte! Die Not un=
ſerer
oberſchleſiſchen Schweſtern und Brüder iſt ſo groß gewor=
den
, daß die vom Deutſchen Reiche und den Einzelſtaaten zur
Verfügung geſtellten oder zu ſtellenden Mittel zur Linderung der
augenblicklichen Notlage der Oberſchleſier nicht ausreichen kön=
nen
. Auf die dringenden Hilferufe der oberſchleſiſchen Gewerk=
ſchaften
erklärte ſich das Internationale Rote Kreuz bereit, als=
bald
Abhilfe zu ſchaffen, und übertrug die Durchführung des
Hilfswerkes dem deutſchen Roten Kreuz. Um die erforderlichen
gewaltigen Geld= Kleidungs= und Lebensmittel aufbringen zu
können, ſchloß ſich das deutſche Rote Kreuz unter ſeinem fried=
lichen
Symbol mit dem Vereinigten Verbande heimattreuer
Oberſchleſier und dem Bund des deutſchen Grenzmarkenſchutz=
verbandes
im Einvernehmen mit den Reichs= und Staatsbehör=
den
zuſammen zum oberſchleſiſchen Hilfswerk. Da
es ſich bei den durch die Vorgänge in Oberſchleſien Betroffenen
beſonders auch um Arbeiter, Angeſtellte und Beamte handelt,
richten die obigen Verbände an alle Mitglieder die dringende
Bitte, das Oberſchleſier=Hilfswerk nach beſten Kräften zu för=
dern
und zu unterſtützen, insbeſondere auch in allen Betrieben
Sammlungen für das Oberſchleſier=Hilfswerk vorzunehmen. Die
erforderlichen Flugblätter und Sammelliſten ſtellt das Ober=
ſchleſier
=Hilfswerk, Hauptgeſchäftsſtelle Berlin, Unter den Lin=
den
78, auf Anforderung gerne zur Verfügung. Die eingehen=
den
Gelder ſind auf das Konto Oberſchleſier=Hilfswerk bei allen
Banken und Poſtanſtalten oder auf Poſtſcheckkonto Berlin 112300
einzuzahlen. Mit dem geſchäftsführenden Ausſchuß des Ober=
ſchleſier
=Hilfswerks trafen wir ſolche Abmachungen, die uns die
Gewähr bieten, daß einlaufende Gelder richtig verteilt und bei
ihrer Verwendung unſere oberſchleſiſchen Arbeitskameraden ent=
ſprechend
ihrer Zahl und ihrem Notſtand berückſichtigt werden.
Das polniſche Schreckensregiment.
* Berlin, 1. Juli. Nachrichten aus den von den In=
ſurgenten
verlaſſenen oberſchleſiſchen Gebieten ſtimmen, wie das
B. T. meldet, darin überein, daß die Geſamtbevölkerung,
einſchließlich der kulturell höherſtehenden polniſchen Schichten,
aufatmet, daß die polniſche Wirtſchaft ein Ende hat.
Selbſt aus dem ſtark polniſchen Kreiſe Rybnik werden Beſchlüſſe
rein polniſcher Betriebräte gemeldet, die ſich für die Unteil=
barkeit
Oberſchleſiens und gegen die Zuteilung
an Polen ausſprechen. Aehnliche Nachrichten kommen auch
aus dem Kreiſe Beuthen. Weitere Blättermeldungen aus
Oberſchleſien beſtätigen die unerhörten Räubereien und Er=
preſſungen
, die die Inſurgenten bei ihrem Rückzug verüben
Im Kreiſe Kattowitz nehmen die Polen alles mit, was ſie
zuſammenraffen können, ohne daß ſie daran von den Franzoſen
gehindert werden. Auch verüben die Polen weiter gegen die
bedrückte Bevölkerung die ſchlimmſten Mißhandlun=
gen
. Faſt in jedem Orte befinden ſich Prügelſtationen, worin
die oberſchleſiſche Bevölkerung, Alt und Jung, Mann und Frau,
in grauſamſter Weiſe gefoltert wird.
Der Rückzug der Inſurgenten.
Hindenburg, 30. Juni. (Wolff.) Der Abbau des
Aufſtandes im Kreiſe Hindenburg geht weiter. Za=
berze
iſt frei von Inſurgenten. Die Straßenbahn nach Gleiwitz

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

verkehrt ſeit heute ungehindert und ohne Kontrolle durch die
Inſurgenten. Nur in den äußeren Stadtvierteln ſtehen noch
Inſurgenten.
Ratibor, 30. Juni. (Wolff.) In Schichowitz, Kreis Rati=
bor
, kam es geſtern nacht zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
Italienern und polniſchen Inſurgenten. Die Italiener
waren von den Polen angegriffen worden. Einzelheiten fehlen.
Die Kontributionen der Inſurgenten.
Myslowitz, 30. Juni. (Wolff.) Zur Aufbringung der
der Stadt auferlegten Kontribution von einer Million
hatte der polniſche Komandant am 28. Juni nachmittags eine
Anzahl deutſcher Kaufleute zu einer Beſprechung eingeladen.
Es wurde erklärt, daß ſie dieſe Summe aufzubringen hätten,
ſonſt würde das Geld zwangsweiſe eingezogen. Hierauf griffen
zwei Beamte der Kreiskontrolle in Kattowitz ein. Sie erklärten
nachdrücklich, daß ein Zwang nicht ausgeübt werden dürfe.
Darauf forderten die Polen freiwillige Zeichnungen. Einige
Polen, die ein gutes Beiſpiel geben wollten, zeichneten gewiſſe
Beträge. Die Deutſchen erklärten, darüber unter ſich verhan=
deln
zu wollen.
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Bei den geſtrigen Pariſer
Beſprechungen über die Lieferungen und Preife ſtellte ſich die
Notwendigkeit heraus, die Fragen ſchriftlich zu formulieren.
Der Staatsſekretär Guggenheimer wird heute nachmittag
mit dieſen ſchriftlich formulierten Fragen abreifen und ſie zur
Kenptnis des Miniſters Dr. Rathenau bringen.
Der Wiederaufbau Nordfrankreichs.
Materiallieferungen und deutſche Arbeitskräfte.
Paris, 1. Juli. (Wolff.) Das nationale Aktions=
komitee
für die vollſtändige Reparation der Kriegs=
ſchäden
veröffentlicht einen Bericht, in dem u. a. geſagt wird:
Das Aktionskomitee richtete an die öffentlichen Gewalten die
dringende Aufforderung, erſtens, die Abſchätzung der Schäden
und die endgültige Entſcheidung darüber zu beſchleunigen, da=
mit
über den Entſchädigungsbetrag endgültig Klarheit
geſchaffen wird, zweitens, von Deutſchland Naturalliefe=
rungen
(Materialien, Rohſtoffe und Waren) anzunehmen,
wenn durch dieſe Lieferungen der Wiederaufbau beſchleunigt
wird. Dabei ſollen die Verfalltage der Jahreszahlungen in
Metall= oder Papiergeld nicht abgewartet werden, drittens, wenn
nötig, nach einer Verſtändigung mit den örtlichen Behörden als
Reparation auch deutſche Arbeitskräfte anzunehmen, deren Lei=
tung
und Verteilung ſich unter der Kontrolle der zuſtändigen Be=
hörde
vollziehen ſoll.
Die zweite Internationale fordert die Aufbebung
der Sanktionen.
Berlin, 1. Juli. Das Eexekutivkomitee der Zweiten
Internationale, das am 27. und 28. Juni in London
tagte, faßte mit Bezug auf die Sanktionen einen Beſchluß,
worin es laut Vorwärts u. a. heißt: Das Exekutivkomitee be=
ſchließt
, die alliierten Regierungen nachdrücklichſt zur Auf=
hebung
der Sanktionen aufzufordern, da die jetzt
gebildete deutſche Regierung ſich zur Durchführung von For=
derungen
verpflichtete, die die Alliierten ſelbſt als zufrieden=
ſtellend
anerkennen. Das Exekutivkomitee kommt zu dieſem
Beſchluß auch aus dem Grunde, weil die beteiligten Völker, ſo
lange dieſe Sanktionen gelten, in die Unmöglichkeit verſetzt
werden, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen und ſo die
internationalen Handelsbeziehungen wieder herzi’ſtellen. Das
Exekutivkomitee beſchließt ferner, die parlamentariſchen Gruppen
der beteiligten Staaten auf die Notwendigkeit eines ſchnellen
und energiſchen Handelns hinzuweiſen.
Franzöſiſche Kriegsverbrecher.
Paris, 1. Juli. (Wolff.) In der Humanité erhebt der be=
kannte
Schriftſteller Gouttenoire de Toury unter Bezugnahme
auf die Verhandlungen vor dem Reichsgericht in Leip=
zig
gegen den General Stenger Anklage gegen den Komman=
danten
der 13. franzöſiſchen Infanteriediviſion, General Martin
de Bouillon, der am Vorabend des Angriffs vom 25. Sep=
tember
1915 im Artois ſich des gleichen Vergehens ſchuldig ge=
macht
zu haben, deſſen General Stenger beſchuldigt wird. Toury
erklärt, daß hinter der Lorettohöhe die Offiziere der 13. fran=
zöſiſchen
Diviſion zuſammengerufen worden ſeien und daß in
einem Schulſaal der General den Befehl erteilt habe, keine Ge=
fangenen
zu machen. Er habe eine Ausnahme nur für einige
zugelaſſen, damit ſeine Dolmetſcher (Offiziere) ſie verhören
könnten. Toury erklärt zur Entſchuldigung, warum er damals
nicht proteſtiert habe, er habe ſeine Entrüſtung über den Befehl
ſeinem Oberſten zur Kenntnis gebracht, der ſie gebilligt habe.
Die neuen Zollgeſetze in den Vereinigten
Staaten.
Waſhington, 1. Juli. (Wolff.) Havas meldet: Die
neue Vorlage über die ſtändigen Zollgebühren, die im
Repräſentantenhauſe eingebracht wurde, ſieht eine Erhöhung
der Zollgebühren auf die meiſten Waren vor. Eine Gebühr
von 35 Cents pro engliſches Pfund wird auf rohes Mineralöl
gelegt, eine ſolche von 25 Cents auf Verbrennungsöl. Die neue
Vorlage ſieht für die Dauer von drei Jahren eine Beauf=
ſichtigung
der Farbſtoffeinfuhr vor. Sie ermächtigt
weiter den Präſidenten, Handelsverträge auf Grundlage der
Gegenſeitigkeit mit allen Ländern abzuſchließen. Die
Vorlage ermächtigt den Tarifausſchuß, Erhebungen über das
geſchäftliche Gebahren der Einfuhrhäuſer anzuſtellen und die
Unterlagen der ausländiſchen Erzeuger zu prüfen, die ihre Wa=
ren
nach Amerika exportieren. Es iſt vorgeſehen, daß der Wert
der Einfuhr auf der Grundlage der amerikaniſchen
Marktpreiſe berechnet wird, nicht nach den Einkaufspreifen
in den Erzeugungsländern. Die ausländiſchen Erzeugniſſe
müſſen Schilder oder ſonſtige Kennzeichen in engliſcher Sprache
tragen.
Waſhington, 30. Juni. (Wolff.) Der geſtern im Re=
präſentantenhaus
eingebrachte neue Zolltarif ſieht einen
Zolldurchſchnittswert von 18 Prozent gegenüber 6 Prozent beim
alten Tarif vor. Die Vorlage umfaßt 1689 Pagraphen. Sor=
tierte
Wolle ſoll nach dem neuen Tarif mit 28 Prozent vom Wert
bis zu 7 Cents auf das Pfund verzollt werden; für Garne ſind
20 Cents auf das Pfund und 15 Prozent vom Werte vorge=
ſehen
. Textilfabrikate werden verzollt mit 30 Cents das Pfund
und 22 Prozent bis zu. 36 Cents und 291 Prozent. Geſchirr
ſoll mit 25 Prozent verzollt werden, Porzellan mit 35 Prozent;
für geblaſene Glaswaren ſind 40 Prozent feſtgeſetzt. Stein=
kohlenteer
=Erzeugniſſe mit Einſchluß von Farbſtoffen,
Beizen, Farben und Teer werden mit 30 Prozent und 7 Cents
bis 35 Prozent für das Pfund verzollt; Drogen, Rinden und
Kräuter tragen 10, Anſtrichfarben 25 Prozent. Für baumwollene
Kleidungsſtücke ſind 23 bis 35 Prozent Zoll vorgeſehen, für ſei=
dene
Textilwaven 57½ Cents bis zu 4 Dollars für das Pfund.
Papierfabrikate tragen 26 Prozent, Bücher 20 Prozent Zoll.
Für Puppen und Spielwaren ſieht die Vorlage 40 Prozent, für
Bijouteriewaren und Juwelen 55 Prozent vor. Muſikinſtru=
wente
werden mit einem Zoll von 35 Prozent, Bleiſtifte mit
einem ſolchen von 50 Cents das Gros und 25 Prozent belegt.
Mineralwaſſer zahlt 10 Cents die Gallone. Alle Zölle werden
nach amerikaniſcher Schätzung berechnet.
Die neue Bill veranſchlagt den Ertrag auf 700 Mil=
lionen
Dollars jährlich gegen 300, welche der vor dem
Kriege eingeführte Payne=Aldrich=Tarif erbrachte. In vielen
Fällen überſteigen die neuen Sätze die des Payne=Aldrich=Tarifs,
in anderen ſind ſie entſprechend niedriger. Indeſſen erhöht die
neue Bill die Zollpflichtigkeit eines großen Teils der jetzt dem
Tarif unterliegenden Einfuhr, nimmt aber an der Freiliſte keine
bemerkenswerten Erweiterungen vor.

Seite 5.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Der Reichspräſident
empfing den neuernannten norwegiſchen Geſandten
Arno Scheel zur Entgegennahme des Beglaubigungsſchrei=
bens
. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Amtes, Dr. Ro=
ſen
, war zugegen.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Der neue öſterreichiſche
Geſandte in Berlin, Riedl, trifft am Samstag hier ein.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Zwiſchen der deutſchen und der
polniſchen Regierung wurde ein Abkommen über den ſoge=
nannten
kleinen Grenzverkehr abgeſchloſſen.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Der Reichsanzeiger veröfſentlicht
ein Geſetz über die Erhebung einer Abgabe zur Förde=
rung
des Wohnungsbaues und ferner eine Bekannt=
machung
des Reichskommiſſars für Entwaffnung, wonach Mili=
tärwaſſen
, weiche nicht innerhalb der ſeſtgeſetzten Friſt abge=
liefert
oder angemeldet ſind, als ohne Entſchädigung durch das
Reich für verfallen erklärt werden.
Berlin, 1. Juli. (Wolff.) Reichsarbeitsminiſter Dr. Braun
erließ an die Inſaſſen des Schloßlazaretts Charlottenburg eine
Verfügung, worin das Lazarett als endgültig aufgelöſt er=
klärt
wird. Bis zum Mittwoch nächſter Woche werden die Kran=
ken
in anderen Verſorgungskrankenhäuſern Aufnahme finden.
Die Lazarettinſaſſen, die ſich bis dahin nicht gutwillig verlegen
laſſen, melten als aus der Verſorgung entlaſſen und können aller
weiteren Anſprüche verluſtig gehen.
Paris, 1. Juli. (Wolff.) Die bulgariſche Geſandtſchaft
dementiert die Nachricht, daß eine bulgariſche Miſſion
ſich nach Angora begeben habe. Die bulgariſche Regierung
wahre die ſtrengſte Neutralität.

Spiel, Spoxt und Turnen.
* Handball der Schupo. Morgen Sonntag, den 3. Juli,
nachmittags 5 Uhr, findet auf dem Schupoplatz zwiſchen Alemannia=
Frankfurt, Kreismeiſter des Kreiſes II, und der Schupo, Kreismeiſter
des Kreiſes IV, ein Handballſpiel ſtatt. Auf den Ausgang des Spieles
darf man geſpannt ſein, da beide Mannſchaften durch eifriges Training
dieſes füngſten Sportzweiges an Spielſtärke zugenommen haben. (Siehe
Anzeige.)
* Bezirksmeiſterſchaft im Fauſtball 1. Bezirk des
Main=Rhein=Turngaues. Am Donnerstag abend fanden die Meiſter=
ſchaftsſpiele
auf dem Sportplatz am Finanzamt in der B=Klaſſe ſtatt, an
denen die Spielmannſchaften der Turngemeinde 1846, Turngeſellſchaft
1875 und die des Akad. Turnvereins Ghibellinia teilgenommen
hatten. Zunächſt betraten die Mannſchaften der Turngemeinde
und Turngeſellſchaft das Spielfeld und lieferten ſich gegenſeitig
ein ſchönes und intereſſantes Spiel. In der erſten Halbzeit war Turn=
gemeinde
überlegen und fuchte Turngeſellſchaft in der zweiten Halbzeit
das Spiel für ſich zu entſcheiden, mußte ſich aber mit dem Reſultat 77:76
zugunſten der Turngemeinde als geſchlagen bekennen. Im zweiten
Spiele ſtanden ſich die Mannſchaften der Turngeſellſchaft 1875 und Akad.
Turnvereins gegenüber. Letztere war bereits in der erſten Halbzeit
überlegen und war es der Mannſchaft der Turngeſellſchaft unmöglich,
in der zweiten Spielhälfte einen Ausgleich herbeizuführen. Mit dem
Reſultat 69:49 für Ghibellinia wird das Spiel für letztere entſchieden.
Im letzten Spiele traten Turngemeinde und Akad. Turn=
verein
an und konnten auch dieſes die Akademen für ſich entſcheiden
und mußte Turngemeinde mit dem Reſultat 85:77 dem Gegner den
Sieg überlaſſen. Bezirksmeiſter in der B=Klaſſe des Main=Rhein= Turn=
gaues
(1. Bezirk) iſt ſomit der Akad. Turnverein Ghibellinia.
* Reichsjugendwertkämpfe. Die zu den Reichsjugend=
wettkämöfen
gehörenden Schwimmwettkämpfe kommen heute Samstag,
nachmittags 5 Uhr, auf der Woog=Schwimmbahn endgültig zum
Austrag. Die Schwimmen für Mädchen der verſchiedenen Alters=
klaſſen
erfolgen zuerſt. Die Schwimmerinnen werden vom Damenbad,
wo ſie ſich der Startordnerin, Frl. Weber, zur Verfügung zu ſtellen
haben, in Booten auf die Schwimmbahn befördert. Startordner für die
männliche Jugend iſt Herr Gießmann. Die Schwimmwektkämpfe bilden
den Schluß der vom Deutſchen Reichsausſchuß ausgeſchriebenen Mehr=
kämpfe
. Außerdem kommen noch mehrere Einzelwettkämpfe zum Austrag.
Schwimmen.
* Für morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ladet der Darm=
ſtädter
Schwimmklub Jung=Deutſchland zu einem
kreisinternen Damen= und Jugendwettſchwimmen
ein. Die Veranſtaltung eines reinen Jugendfeſtes iſt im Deut=
ſchen
Schwimmverband etwas ziemlich Neues, doch hat das glänzende
Meldeergebnis gezeigt, daß man in ganz Süddeutſchland lebhaft das
Streben des Darmſtädter Vereins begrüßt, eine Heerſchau unter unſe=
rem
Schwimmnachwuchs abzuhalten.
Eröffnet wurde das Feſt mit einer Jugendjuniorlagen=
ſtaffel
4X50 Meter, in der Darmſtadt, Mainz, Offenbach und Frank=
furt
das Rennen unter ſich ausmachen ſollten. Im Jugendjuniorrücken=
ſchwimmen
mit 12 und Jugendjuniorbruſtſchwimmen mit 26 Teilnehmern
werden wir ſcharfe Kämpfe zu ſehen bekommen, über deren Ausgang
man vorher wohl kaum etwas ſagen kann. In der Jugendſtaffel 3X50
Meter bel. geht die vorzügliche Mannſchaft von Nikar=Heidelberg an
den Start, gegen die die Darmſtädter Mannſchaft einen ſchweren Stand
haben wird. Auch im Jugendſeite= und Jugend=bel.=Schwimmen 300
Meter ſehen wir beſte ſüddeutſche Klaſſe im Rennen. Das intereſſanteſte
Rennen wird die Jugendbruſtſtaffel mit ihren 13 Mannſchaf=
ten
werden. Zwiſchen Darmſtadt und Heidelberg ſollte die Entſchei=
dung
liegen. Den Beſchluß bildet ein Waſſerballſpiel zwiſchen der
Jugendmannſchaft des deutſchen Meiſters Nikar=Heidelberg und der
des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland.
Auch die Damenwettkämpfe haben eine ſehr gute Beſetzung
gefunden. Das Damenjuniorbruſtſchwimmen 100 Meter, ſowie das
Damenſchwimmen 100 Meter bel. ſollte den Vertreterinnen Darmſtadts
nicht zu nehmen ſein. In der Damenjugendbruftſtaffel wird es ſich
zeigen, ob auch der Nachwuchs Darmſtadts den Ruf des Vereins, die
beſte deutſche Damenbruſtſtaffel zu beſitzen, zu wahren vermag. Damen=
funiorbruſtſtaffel
und Damenjunior=bel.=Staffel ſind ziemlich offene
Rennen, in denen jedoch Darmſtadt mit ziemlich guten Ausſichten an
den Start geht. Auch die übrigen Wettkämpfe, die das Programm ver=
vollſtändigen
, werden guten Sport bieten, ſo daß ein Beſuch des Feſtes
nur warm empfohlen werden kann.
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Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeftel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilun, aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

Rummer 180.

Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
14)
(Nachdrunck verboten.)
Er iſt’s! flüſtert die Baronin.
Wer? fnagt der Doktor.
Da wird ihm von anderer Seite ſchon Antwort; der Aeſthet
iſt auf den Frageſteller zugegangen, macht eine Pauſe und ſagt
ganz einfach: Taubeney.
Das Wort hat die gewünſchte Wirkung. Man fühlt es, wie
den beiden Damen Rufe des Entzückens auf den Lippen erſter=
ben
, bevor ſie nur laut werden. Es iſt, wie wenn Roſenknoſpen
vor Wonne welken, bevor ſie zur Blüte entfaltet ſind. Der mit
der Vo=ßellung Beehrte iſt ſelbſt ſo verwirrt, daß ihm das
Mundtuch entfällt. Er hebt es raſch auf und ſtammelt betroffen:
Dr. Zwickl.
Taubeney ſcheint einen Augenblick nachzudenken. Dann fliegt
ſein berühmtes Meteorlächeln über die durchgeiſtigten Züge und
verſchwindet. Aber ein Nachglanz bleibt, und durch dieſen Nach=
glanz
ſagt ſeine Stimme: Ich kenne Sie.
Doktor Zwickl iſt von neuem betroffen und ſinnt nach, wo
er denn dieſes Geſicht ſchon geſehen habe. Aber es fällt ihm nicht
ein, ſo bekannt es ihm auch erſcheint. Darum erlaubt er ſich die
Fmage: Woher habe ich das Vergnügen?
Ihr Name iſt mir bekannt aus Kürſchners Literaturkalen=
der
. Sie ſind Volksſchriftſteller? Wie er dieſes Volksſchrift=
ſteller
ſagt! So ſpricht ein Fürſt zu einem alten Veteranen, auf
deſſen Bruſt er das Eiſerne Kreuz bemerkt.

Da weiß auch Dr. Zwickl, woher er dieſes Geſicht kennt, und
er verkündet es mit Bewunderung: Ich habe Ihr Bild in der
Woche geſehen. Darum waren Sie mir gleich bekannt.
Es iſt etwas Großes um die Aeſthetik!
Die Saiſon hat eingeſetzt.
Hochwinkel hat ſeine Anziehungskraft bewieſen und Gäſte
angelockt, wenn es auch nur Ausflügler ſind. Von Winkelreut
herauf kommen ſie Scharen von Sommerfriſchlern in hellen,
duftigen Sommerkleidern, Damen und Herren. Die Damen
gehen vorans. Die haben Sinn für Natur. Sie ſchwärmen und
ſchwärmen, namentlich für Blumen. Jede trägt, ein Büſchel
Mohn und Kornblumen in den weißen behandſchuhten Händen.
und ſie haben noch nicht genug. Die welken Blüten wirft man
weg, ſobald man ſchönere ſieht, man zertritt Gräſer, und läuft
durchs hohe Korn.
Sie ſind ja in der Sommerfriſche! Sie bezahlen die Kur=
taxen
und haben das Recht, zu verwüſten, wo ſie wollen.
Hinterdrein kommen die Herren. Ihr Intereſſe iſt ein
anderes. Man hat zwar ausgeſpannt und genießt ſeinen Urlaub.
Aber man ſpricht auch jetzt vom Beruf und Geſchäft, von Politik
und Partei.
Kommerzienrat Sommer ſetzt ſeinem Nachbar die Urſachen
der augenblicklichen Geloknappheit auseinander. Dieſer denkt
ſich ſeinen Teil, und ſobald ihn der Kommerzienrat zu Worte
kommen läßt, ſpricht er von den glänzenden Ausſichten der
diplomatiſchen Laufbahn, die er einzuſchlagen gedenkt, ſobald
er durch eine ebenbürtige Verbindung die nötigen Beziehungen
gefunden hat. Er, der Referendar und Leutnant der Reſerve
Müller. Hinter ihnen wandern zwei und erörtern die Bedeu=
tung
des Digamma für die nachhomeriſche Zeit. Eine außer=
ordentlich
wichtige Hypotheſe.

Das Korn erſchauert in Ehrfurcht: zum erſtenmal hört es
dieſes bedeutſame Wort und beugt ſich ihm. Nur dem Leibniz
Cakes am Hochwinkler Brechhaus imponiert es nicht.
Der Bader ſteht unter der Türe ſeines Anweſens und ſieht
die Schar über das Brechhaus hereinwallen. Sie wälzt ſich
laut und lachend in den Gaſthof Holzer, als ob es ſonſt niemand
gäbe.
Der Wirt hört das Geſumne von weitem und hält Auslug.
Da kommen ſie. An die zwanzig Perſonen. Das Nebenzimmer
faßt ſie kaum.
Bedienung! ruft der Referendar und Leutnant der Reſerve
Müller. Taubeney erhebt ſich langſam und ſieht den Sprecher
mit großen Augen an. Dann empfiehlt er ſich ſeinem Grund=
ſatze
gemäß. Auch Dr. Zwickl und die beiden Damen gehen.
Ruhe Ruhe Ruhe.
Emmy hat alle Hände voll zu tun. Der Wirt hilft ſelbſt
mit bedienen. Sogar der Bader.
Was war das für eine Dame? frägt der Referendar den
Bader.
Welche meinen der Herr Baron?
Die mit den rotblonden Haaren.
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in dieſer Saiſon.
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Nummer 180.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

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[ ][  ][ ]

Seite 10.
Kameradſchaftliche Vereiſnigungen
ehem. Heſſ. Garde=Dragoner Nr. 23.
Sitz Darmſtadt.
Am Honntag, den 3. Juli, vorm. 10 Uhr,
findet im Konkordiaſaale, Waldſtr., eine
außerordentl. Generalverſammlung
der Hauptpruppe Darmſtadt
Tagesordnung.
ſtatt.
1. Bericht über den Berlauf des Feſtes. 2. An=
träge
zur Generalverſammlung der Zentrale.
3. Stellungnahme zum Anſchluß an den Verband
der Regimentsvereinigungen Darmſtadts, 4. Aus=
flug
. 5. Neuwahl des Schriftführers.
Am Sonntag, den 10. Juli, vorm. 92, findet im
Saale des Rummelbrän eine außerordentliche Ge=
neralverſammlung
des Zentralvorſtande8 ſtatt.
Die ſämtlichen Mitglieder der Kameradſchaftlichen
Vereinigungen von Darmſtadt und der Umgegend
werden hierzu ergebenſt eingeladen. In Anbe=
tracht
der auf der Tagesordnung ſtehenden ſehr wich=
tigen
Punkte iſt das vollzählige Erſcheinen ſehr
erwünſcht. Nachmittags findet ein Ausflug mit
Muſik ſtatt.
Tagesordnung:
1. Eingehender Bericht über den Verlauf des
Feſtes. 2. Rechnungslegung derſelben. 3. Stel=
lungnahme
zum Anſchluß an den Berband der
Regimentsvereinignngen Darmſtadts. 4. Nenwahl
des 2. Borſitzenden und Schriftführers, 5. Ver=
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

Seite 13.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
6. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Juli 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Vogel. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Lautenſchläger. Die Stadtkirche iſt wochentags
von 9 Uhr vorm bis 6 Uhr abends zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls Pfarrer Heß. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Vogel.
Schloßkieche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßge=
meinde
. Pfarrer Zimmermann. Um 10 Uhr: Pfarrer Zimmer=
mann
. Um11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
In allen drei Kirchen Kollekte für die Evangeliſchen im Ausland.
Gemeindehans (Kiesſtraße 17): Nachm. 2 Uhr: Taubſtummen=
gottesdienſt
. Pfarrer Kleberger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmer=
mann
.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Nord=
bezirk
im Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Lohfink; für den Oſtbezirk in
der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im Gemeinde=
haus
: Pfarrer D. Waitz. Um 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Feier
des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr
an in der Sakriſtei. Kollekte für die evangeliſchen Gemeinden im
Ausland. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
Pfarrer D. Waitz.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr:) Chriſtenlehre für den Süd=
bezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer Goethe. Um 10 Uhr: Pfarrer
Goethe. Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
lehre
(1. Gruppe): Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 10 Uhr:
Gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei, Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, Kollekte
für deutſch=evangeliſche Gemeinden im Ausland.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert.
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kandidat Wißmann. Um
11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. Mittwoch, den
6. Juli, abends 8½ Uhr; Bibelſtunde im Gemeindeſaal, Pfarrer
Rückert.

Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abend=
mahl
. Pfarrer Hickel Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Don=
nerstag
, den 7. Juli, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Nachm. 3½ Uhr;
Bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Thema: Moderne
Bilder. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jugend=
bundverſammlungen
: Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Bibelerklä=
rung
für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelerklärung für Jungfrauen.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge Mitt=
woch
, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen ( Steinacker=
ſtraße
2, I.). Donnerstag, abends 7½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſpr chſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Freitag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Lutheriſcher Eottesdienſt. (Selbſtändige evangel.=luth. Kirche.)
Am 6. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Juli, um 10 Uhr im Feier=
abend
, Stiftſtraße 51: Pfarrverwalter Müller.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 3. Juli,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Cvangeliſationsvorträge im Chriſtlichen Hoſpiz, Obergaſſe 12,
über: Die entſcheidende Frage, Reoner: E angeliſt G. Hilge=
Barmen. Mittwoch, den 6. Juli, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde,
Freitag, den 8. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
3. Juli, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
. Donnerstag, den 7. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelbe=
ſprechung
.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 3. Juli, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt Mittwoch, 6. Juli,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen,
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 3. Juli, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred. Win=
hold
. Mittwoch, den 6. Juli, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.

Katholiſche Gemeinden.
7. Sonntag nach Pfingſten, den 3. Juli 1921
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt und Kommunion des Männerapoſtolates und Verſammlung
im Geſellenhaus. Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt Um 11 Uhr: Akademiſcher Gottes=
dienſt
. Nachm. 3 Uhr: Roſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit Pre=
digt
und Prozeſſion.
Kapelle der Barmberzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr
Heil. Meſſe. Um 6 Uhr: Aloyſianiſche Andacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Ober=Ramſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Namſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt
und Generalkommun on des Jünglin svereins und Männerypoſto=
lates
. Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr:
Andacht und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Feſt der heil Apoſtelfürſten Petrus und Paulus.
Kollekte für den heiligen Vater.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe (Männerkongregation). Um 9 Uhr: Amt mit
redigt. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr:
Herz=Jeſu=Andacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ½7 Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten=
lehre
. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt ¼7 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen:
heit Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
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Heil. Meſſe und Predigt.

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Paket 14.00, 13.00, 11.50
gebrannt
Kaffee reinſchmeck, ½ Pfd. 8.65
usgiebig, aromatiſch
Su. F=Tee
In Pfund=Paket 3.20, 2.80
Oue Hruee
Roter Tiſchwein
ſ: Flaſche 42
einſchließlich Glas und Steuer.

Süuchen.
laufend zu kaufen
Fahrräder aller yſteme,
einerlei in weichei Zu=
ſtande
. Angeb. u. J 139
Geſchäftsſtelle, (*25895sgi

Himbeer=Sirup Flaſche 12.25
Droße Zitronen Stua 85
Filialen in allen Stadtteilen

[ ][  ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Juli 1921.

Rummer 180.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 1. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Hauſſebewegung der letzten Tage konnte heute unter lebhafter
Beteiligung des Publikums weitere Fortſchritte machen. Am Montan=
markt
betrugen die Kursſteigerungen zirka 5 Prozent. Rheinſtahl ge=
wannen
zirka 14 Prozent. Chemiſche Werte konnten ſich gut behaupten.
Lebhaftes Intereſſe beſtand für Elektrizitätsaktien, wobei Ediſon 7 Pro=
zent
, Schuckert 4 Prozent, Lahmeyer 5 Prozent anzogen. Von Schiff=
fahrtsaktien
wurden Nordd. Lloyd zu höheren Kurſen aus dem Markt
genommen. Recht lebhaft und feſt geſtaltete ſich auch das Geſchäft im
Freiverkehr. Im Vordergrunde ſtanden Neckarſulmer, die auf die be=
vorſtehende
Einführung an der Verliner Börſe bis 355 Prozent geſtei=
gert
waren. Kabelwerke Rheydt gewanen zirka 50 Prozent. Raſtatter
Waggon erreichten einen Kurs von 358 Prozent. Holzmann waren gut
erholt. Am Einheitsmarkt ſtellten ſich höher: Munſcheid, Spiegelglas,
Adler u. Oppenheimer, Spicharz Leder, Vogtländiſche Maſchinen, Leder
Rothe, Nähmaſchinen Kahſer, Badenia, Eßlinger Maſchinen. Fremde
Renten notierten im Einklang mit den ſchwächeren Debiſenkurſen
niedriger.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 1. Juli.
Mf
RfNe
Iffe
MJe
Geld / Brief ! Geld ! Brief
Geld Brief Geld Brief

Antw.=Bruß.)
Holland..
London".
Paris ...
Schweit:
Spanien".
Italien.
Liſſab=Op.
Länemark.

599.40
2465.
98081
600.30
365. 10 365.30

600.80
2470.
603.10
Jr26 1. 20/1263 801261.20/1
969 971.1 9561

1268.701271.30

599.40/ 600K
2465.50/2
281,/ 2790
600.40
368.10

27050
2798/.
601.60
20380
9581,
366.90

t238 401241.29

Norwegen.
Schweden
Helſingfors
New=York.
Wien (altes
D=Oeſt. abg
Budapeſt.
Prag..

GIOSG.IMIGSS.4N I058.60 1664.25 1636. 1639. 74 83- 4.17-/ 74.33 12.71- t1.33- 11.27 27.58 27.10- 27.15 0 101.00 101.90 102.10

Berliner Börſe.
* Berlin, 1. Juli. Börſenſtimmungsbild. Die Börſe
verkehrte bei lebhaftem Geſchäft in feſter Haltung. Die Spekulation be=
tätigte
ſich hauptſächlich am Montanmarkt, wo vereinzelt Kurserhöhun=
gen
um 25 Prozent erzielt wurden, ſo für Phönix und Rheinſtahl. Gel=
ſenkirchener
und Lothringer Hütte gewannen 10 Prozent und darüber.
Von Elektrizitätswerten ſtiegen A. E.=G., Geſellſchaft für elektriſche Un=
ternehmungen
, Schuchert und Siemens u. Halske weiter. Felten
u. Guilleaume holten die anfängliche 6prozentige Abſchwächung wieder
ein. Von Spezialwerten waren Augsburg=Nürnberger Maſchinen,
Weſteregeln und Rheinmetall über 20 Prozent höher bezahlt. Kolo=
nialwerte
und ſonſtige Valutapapiere waren vernachläſſigt und wenig
verändert. Der Anlagemarkt war gut behauptet, namentlich für deutſche
Anleihen. Deviſen waren wenig verändert.
Am Produktenmarkt erhielt ſich die feſte Stimmung;
namentlich Mais und Futtererbſen waren recht feſt. Für Lupinen zeigte
ſich gleichfalls gute Nachfrage. Auch Raps und Rübſen waren zu den
letzten Notiewungen begehrt, ebenſo Leinſaat. Unregelmäßig geſtaltete
ſich der Handel in Delkuchen, Schnitzel und Melaſſefutter. In Rauh=
futter
konnten ſich lebhaftere Umſätze noch nicht entwickeln.

Vom Holzmarkt.
r. Die Hoffnungen auf eine rege Beſchäftigung der Schneidemühlen=
induſtrie
, durch Lieferungen zu den Holzhäuſern der
Entente ſind recht gering. Vorerſt werden im Höchſtfall 5000 Holz=
häuſer
in Frage kommen, aber auch dieſe Aufträge ſind noch nicht end=
gültig
erteilt. Sie werden vielmehr abhängig gemacht von dem Aus=
fall
einer =Probelieferung, die den verſchiedenen Intereſſenten in Frank=
reich
vorgeführt werden wird. Trotzdem haben ſich in Weſtdeutſchland
verſchiedene Holzhandlungen bereits auf den vorausſichtlichen Bedarf zu
den Holzhauslieferungen eingeſtellt und einige Deckungskäufe im ſtär=
keren
Tiſchlerhölzern, 40, 45, 50 Millimeter, zur Herſtellung von Fen=
ſtern
und Türen eingeſtellt. Dieſe Tatſache im Zuſammenhang mit der
Knappheit an den außergewöhnlichen Abmeſſungen, die vorwiegend von
Oſtdeutſchland geliefert werden müſſen, hat eine kleine Verſteifung der
Preiſe dieſer Dimenſionen hervorgerufen. Genährt wurde die Nach=
frage
nach den genannten Spezialabmeſſungen durch den Bedarf für
Fenſter und Türen zu Kaſernenbauten, die die Entente bei dem Deut=
ſchen
Reich beordert hat. Alles in allem aber wird man an die ver=
mehrte
Nachfrage keine hochgeſpannten Erwartungen knüpfen dürfen.
Die Verhältniſſe am Weltholzmarkt ſind nach wie vor trübe. Der Ab=
ſatz
in England ſtockt und die finniſchen Sägewerksbeſitzer, vor allem die
außerhalb des Verbandes ſtehenden Firmen, bieten ihre Produktionen
billig an, ohne daß ſich in England oder Holland viel ernſte Käufer
dafür finden. Bemerkenswert iſt die bevorſtehende Vergebung von
1 Million Stück kiefernen und eichenen Bahnſchwellen, die u. a. an die
Tränkanſtalten in Buchholz, Küſtrin, Finkenheerd, Stendal und Oder=
berg
=Bralitz geliefert werden ſollen. Man rechnet mit einem verhält=
nismäßig
ſtarken Angebot, weil in den Waldungen noch viel angeblautes
Holz lagert und die Herſtellung von Dimenſionshölzern zurzeit nur im
geringem Umfang betrieben wird. Man nimmt an, daß das Eiſen=
bahn
=Zentralamt bei ſeinen Schwelleneinkäufen zu Preiſen ankommen
wird, die unter denen liegen, die vor etwa zwei Monaten bei dem er=
folgten
Konſortiglabſchluß (etwa 2 Millionen Stück) bezahlt wurden.
r. Zahlungseinſtellung im oſtpreußiſchen Holz=
gewerbe
. Die ſeit einer Reihe, von Jahren beſtehende Holzgroß=
handlung
Kurt Schützler, Königsberg, hat ihre Zahlungen mit erheb=
lichen
Verbindlichkeiten, die auf eine Million Mark beziffert werden,
eingeſtellt. Es wurde urſprünglich ein lebhafter Holzhandel in Tilſit
betrieben, der dann ſpäter auf Königsberg ausgedehnt wurde. Die
Firma iſt durch ſtarke Verluſte zu Fall gekommen, die ſie an teuren
Holzeinkäufen während der Hochkonjunktur erlitten hat.

Frankfurt a. M., 30. Juni. (Wolff.) In der heutigen Ge=
neralverſammlung
der Elektrizitäts= Aktien=
geſellſchaft
vormals W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M.,
in der 11 Aktionäre 26 704 Stimmen vertraten, wurden die Anträge
der Verwaltung genehmigt und die Dividende mit 10 Prozent feſtgeſetzt.
Außerdem wurde die Erhöhung des zurzeit 40 Millionen Mark betra=
genden
Aktienkapitals um 20 Millionen Mark durch Ausgabe weiterer
20 000 Stück auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 Mark be=

ſchloſſen. Die neuen Aktien werden von der Dresdener Bank in
Frankfurt a. M. namens einer Bankgemeinſchaft zum Kurſe von 119
Prozent mit der Verpflichtung übernommen, dieſelben den alten Aktio=
nären
zum Kurſe von 125 Prozent zuzüglich 5 Prozent Stückzinſen in
der Weiſe anzubieten, daß auf je zwei alte eine neue Aktie mit halber
Dividende für das laufende Geſchäftsjahr entfällt. Die aus dem Auf=
ſichtsrats
ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Albert Andrege, Joſef
Chuard, Dr. Robert Haas, Kommerzienrat Dr. Mamroth und W. vom
Rath wurden wiedergewählt.
b. Berliner Lederbörſe vom 30. Juni. Da die Preiſe
auf den letzten Häuteverſteigerungen abermals eine Erhöhung erfahren
haben, ſo hat ſich die Befeſtigung auf dem geſamten Häute= und Leder=
markt
fortgeſetzt und alle ſeine Gebiete ergriffen. Um den Bedarf zu
befriedigen, mußten auch die widerwilligen Kreiſe des Handels den er=
höhten
Forderungen entſprechen. Auf dem Schuhmarkt hält ebenfalls
die Lebhaftigkeit des Verkehrs an, wenn auch die Nachfrage nach farbiger
Ware nachgelaſſen hat.
b. Häute Leder Schuhe. Am Rohhäutewarkt hält die
lebhafte Nachfrage nach allen Gattugen Häutem und Fellen weiter an.
Die letzten Auktionen bpachten gegenüber dem Mai=Auktionen weitere
Ppeiserhöhungrn um 1015 Prozent. Beſonders gefragt waren Groß=
viehhäute
im mittleren ud ſchweren Gewicht. Kalb= und Schaffelle
lagen auf einigen Auktionen, ſo im Leipzig, etzwas ruhiger und wurden
im allgemeinen zu den letzten Notierugen verkauft. Roßhäute zogen
ebenfalls hier und da eine Kleinigkeit weſter an. Auch die ausländiſchen
Verſteigerungen, außer dem Pariſer Auktionen, brachten faſt durchweg
höhere Preiſe. Die Nachfrage nach Leder aller Art iſt ebenfalls vege,
wenn auch größere Umſätze zu erhöhtem Preiſen nur zögernd getätigt
werden. Da aber Bedarf vorhanden iſt und infolge der ſtändig ſteigen=
den
Rohhäuteppeiſe für die nächſte Zeit die Lederpreiſe eher ſteigen, ſind
die Käufer gezwungen, höhere Preiſe zu bewilligen, wenn die Betriebe
nicht ſtill ſtehen ſollen. Die Schuhmnduſtrie iſt weiter gut beſchäftigt.
r. Holzlieferungen an die Entente. Wir wieſen ſchon
vor einiger Zeit darauf hin, daß in Fachkreiſen als einzige Möglichkeit
zur Aufbringung des von der Entente im Wege des Diktates angefor=
derten
Schmnitt= und Schwellenholzes die Anberaumung einer
neuen Ausſchreibung ohne Preisliſte erachtet wurde.
Auf Grund der eingegangenen Gutachten hat ſich die Regierung nun=
nnehr
entſchloſſen, in etwa 14 Tagen eine Ausſchreibung auf breiteſter
Grundlage ſtattfinden zu laſſen, an der jeder Holzintereſſent in Deutſch=
land
teilnehmen und Angebote einreichen kann. Die Endente beſteht auf
Erfüllung des Holzdikhates. Eine Aufbeſſerung der Preiſe wird nicht
ſtattfinden. Was den Stand der Holzhäuferlieferungen, die
geplant ſind, betrifft, ſo nimmt man in eingelweihten Kreiſen aufgrund
der bisherigen Verhandlungen an, daß es ſich zunächſt nur um Probe=
auſträge
von verhältnismäßig unlohnendem Umfange handeln wird.
In franzöſiſchen holzinduſtriellen Kreiſen hat, wie wir hören, eine
heftige Agitation gegen die Lieſerung fertiger holzgewenblicher Erzeug=
niſſe
eingeſetzt. Es bleibt abzuwarten, wie ſich die franzöſiſche Regſie=
pung
die Wiedergutmachungslieferungen denkt, wemn alle Vevſuche zu
feſten Vereinbarungen zu kommen, von maßgebenden gewerblichen
Kreiſen in Frankreich ſabotiert werden.

Frankfurter Kursbericht 1. Juli 1921.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmftädter Bank).

Staatspapiere.

6% Reichsanleihe.
42
3½%
...
4½%a1 V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.TX.
Sparprämienanleihe . . .
4% Preuß, Konſols .....
....
8½%0
.....
32
485 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907 ..
8½%
49 Bahern Anl. .... . . .
.......
3½%0
4% Heſſen unk. 1924....
3½%0 ........
......
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
194% Griech. Monopol ..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918..... ...
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ,
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . ..
490 Oeſt. Goldrente. . . . . / 50,50
einheitl. Renie.
49
4%0 Num. am. Rente v. 03 134,90
5½% Goldrente v. 13
am. kond.
42
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Zer, I
II
v. 1911,Zollanl.
6 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

30. 6. 1. 7. 77,50 77,50 77,70 78. 70, 69,50 76. 84,50 84,70 4½ 72,25 72,30 84. 70,50 69,75 60,10 60,75 56,50 56, 71,25 77. E4,60 64,40 62,40 62,40 54,90 54,60 79,10 79,10 390, 452, 23,75 23,50 32,75 32,75 25,50 26. 134,50 115,50 94.
v. 05 94,
175, 113. 117, 93. 93, 66, 67. 3f. 58,25 58,25 29.90 29,25

Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innerel
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner. . . .
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.
22/40 13% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
775o 42 b. 1883,
4½% Anatolier I.......
79. 13% Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . . . . . . .
.......
4½½
Deutſche Städte.
95 Darmſt. v. 1919b.1925!
3½2% Darmſtadt v. 1905.
4ng. 14% Frankfurt b. 1913....
3½%0 v. 1903....
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 9.
42,75 3½%0
....
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921 89,
4% Mein. Hyp. Bank 1922
4%0 Pfälz.
1923
425 Rhein.
verl.
3½%6
420 Südd. Bk. Münch. 1906
4% Heſſ.Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ,
Darmſtädter Bank..

KRee 1. 7. 483, 810.
808, 1
506, 508, 330, 331, 13 47. 48. 78. 77. 42,75 42,75 22,50 50, 104, 104,25 87. 466, 460, 97,10 97,20 86. 85, 80, 96. 85. 85. 89, 93,40 93,50 19221 97,78 99,50 90. 90,25 99,75 100, 98,50 98,50 83,50 93,50 96. 213,25 213, 168, 168,

Bauk=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. .
Diskontogeſellſchaft
.
Dresdner Bank. . .
Metallbank ........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Vergwerks=Aktien.
Bochumer . . . . . . . . . . . . .
Buderus ............."
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw..
Harpener Bergb. .
Eſchweiler Bergw...
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln ..
Laurahütte . . . . .
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhre
Phönis.. ....
Oberſchleſ. Eiſen (Caro),
Oberbedarf . . . .
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .
Nordd. Lloyd..
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B,
Baltimore.
Kanada ..
Lombarden.
Oeſt.=Ung Staatsbahn..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. .. . . .
Badiſche Anilin ........
D. Gold= u. Silbſcheideanſt.

O
324,75
151.
140.
275,
229.
314,
179.
61,50
175.
535,

363,50
393.
553,50

347,50
510,
350,
390,
645,
773,
280,
316,
499.
518,50
165,50
149.
115.
575,

128,
342,
403,
608.

2
321,50
151.
141,
279,50
238.50
311,

62,
174,50

590,
364,
395.
559,

340,
534,
349,50
399,
638,
785,50
284.
319,50
528,
529,
168,50
150,
117,50
570,
465,

129,

349,50
410,
617,50

V 30. 6. 1. 7. Griesheim Elektron. . . . . 303, 305. Höchſter Farbwerke. . . . . 325,50 325,50 Holzverkohlung ........ 465, 465, Werke Albert Chem.). . . 614, 610,. Allg. Elektr.=Geſ...... . . 305, 315. Bergmann=Werke. . .. . . . 344, Felten & Guilleaume . .. 517, 535,50 Lahmeher ..... .. ...... 240, 248. Licht & Kraft... . . . . .." 233, 235. Rhein. Elektr. Werke. . .. 239,75 239. Schuckert . ....... . . .... 284, 285. Siemens & Halske ..... 350, Feinmechanik (Jetter)... 1015, 1019,50 Gelſenkirchen Gußſtahl .. 550, Gummi=Berlin=Frankfurt 310, 322, Gummipeter. . . . . . . . . . . 447, 451, Heddernheimer Kupfer.. 389,50 389, Bederwerke Spicharz.... 284,50 293, Lüdenſcheid Metall ..... 725, Adlerwerke Kleher.. .... 285, 288,50 Badenia (Weinheim). . . . 380, Breuer & Co. Vorzüge.. 300, 335, Daimler Motoren. . . . . . . 225. 225, Eßlinger Maſchinen. . . . . 350. 395. Gasmotoren Deutz.. .... 360, 352, Karlsruher Maſchinen. . 600, 624, Lux’ſche Induſtrie ...... 336, Vogtländiſche Maſchinen. 360, 365. Oelfabrik Ver, Dt. . . . . . 298,50 298. Zellſtoff Waldhof. . ... .. 520, 520, Buckerfabr. Waghäuſel .. 379. 380, Frankenthal. 365, 375, Offſtein. . ... 428, 429, Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..
Gebrüder Noeder... .
Gebrüder Lutz..."
... Nackfr.
275,
345.
303,
220,
185.
350, Angeb.
389,
350.
307.
120.
355, Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

Berliner Kurſe.

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. ... .
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl.. .... . .
Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
855, Ohnamit Nobel ......."
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern..
Hanſa Dampfſch. . . .. ..
Hemoor Zement ......"
744, Hirſch Kupfer.. . . . . . .
Höſch Eiſen.....
390, Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan. . . . .
Linde’s Eismaſch. . . .
Lingel Schuh .. .."
Linke & Hofmann. .
Nordd. Gummi ..... . .
345, Orenſtein. . . . . . . . . . . . . ."
Rathgeber Waggon ... ..
Roſitzer Zucker .........
Rütgerswerke ..
Sachſenwerk ....
Siemen Glas .....
Thale Eiſenhütte . . . .
Ver. Lauſitzer Glas... ..
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum .. . .
225. Sächſiſche Gußſtahl ...."
Steaua Romana .. .. . ..

30,/6.
338,50
641,
485.25
320,
241.
272.
840,
355,
579,
620.
329,50
350,
239.
502,
211.

459,
385,
849,50
238
759,

399,50
457,
299,50
608,
579,
444,50
424,
292,
890,
865.

450,

670,
782,
779,
940,

1.77.
410,
690)
500,
325.

236,50
268,50
865.
390,
585.
620,
883.
352
248,
535.
213.

461,
390,
843,50
239.
760,
340,
405,
462,
279,
584,25
589,
449,50
430,
297.
940,
865,

440,

730,

769,
975.

Aus den Amtsverkündigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 kleines Kinder=Spahnkörbchen mit
Spielzeug, Kettenarmband und Schleier. 1 mittel=
großer
Schlüſſel. 1 blauer Kinder=itzliegewagen.
1 Fünfmarkſchein 1 ſchwarzer Sealmuff vor länge=
rer
Zeit in einem Laden liegen geblieben). 1 blauer
Bleifederhalter. 1 dunkelgrauwollener, geſtrickter
Kinderſchuh mit Strümpfchen. 1 feldgraue Schild=
mütze
. 1 Süßigkeitsdoſe in Eiform. 2 mittelgroße
und 2 Schrankſchlüſſel an einem Riag. 1 Fläſchchen
Arznei und 1 Paar Glacéhandſchuhe. 1 Doublé=
broſche
, 68 Mk. in Scheinen, 1 kl. Perlenportemon=
naie
mit über 50 Mk. Zugelaufen: 1 Rehpinſcher.
1 brauner, junger Dackel.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
theken
Darmſtadts: Es verſehen den onntags=
dienſt
und in der Woche vom 2. Juli bis einſchließ=
lich
den 9. Juli den Nachtdienſt die Apotheke am
Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½,

Verbrauchsabgabe für Wein.
Der in der Stadtgemarkung hergeſtellte Wein
und Obſtwein (auch Johannisbeec= und Stachelbeer=
wein
) unterliegt der Verbrauchsabgabe,
Wer Wein oder Obſtwein herſtellt, hat dies vor
Beginn der Kelterung im Stadthaus, Zimmer 66,
ſchriftlich oder mündlich anzuzeigen unter gleichzeiti=
ger
Angabe, an welchen Tagen die Kelterung be=
gonnen
und beendet werden ſoll. Ueber die Anzeige
wird eine Beſcheinigung erteilt, die im Kelterhauſe
aufzubewahren und den mit der Aufſicht beauftrag=
ten
Beamten auf Verlangen vorzuzeigen iſt.
Die Kelterung wird durch die Aufſichtsbeamten
überwacht, die berechtigt ſind, die Menge des be=
reiteten
Moſtes ſowohl, im Kelterhaus als im Keller
jederzeit feſtzuſtellen. Vor dieſer Feſtſtellung darf
von dem gewonnenen Moſt nichts verbraucht oder
entfernt werden.
Nach beendeter Kelterung wird die Abgabe von
dem hergeſtellten Moſt nach den Sätzen der Gebühren=
ordnung
berechnet und erhoben. Hierbei werden von
der durch die Aufnahme ermittelten Geſamtmenge
5 vom Hundert für Hefe in Abzug gebrbracht.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtim=
mungen
werden entweder nach 8 15 der Verbrauchs=
abgaben
=Ordnung vom 24. Auguſt 1832 als Hinter=
ziehung
beſtraft, oder, falls der Betrag der hinter=
zogenen
Abgabe nicht feſtgeſtellt werden kann, mit
Ordnungsſtrafen von 2 bis 30 Mark geahndet.
(st7627
Darmſtadt, den 28. Juni 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub,

Lieferung von Hundemarken.
Die Lieferung von 5000 Stück Hundemarken aus
Metall, mit Numoern und Stadtwappen verſehen,
foll vergeben werden.
Lieferungsbedingungen liegen im Stadthaus,
Zimmer 39, während der Dienſtſtunden zur Ein=
ſicht
offen.
Angebote ſind unter Beifügung von Muſtern bis
12. k. Mts., vormittags 10 Uhr, bei mir mit der Be=
zeichnung
Lieferung von Hundemarken vorſehen,
einzureichen.
(St7658
Darmſtadt, den 28. Juni 1921.
Der Oberbü germeiſter.

18Preuß=Sidd. Klaſſenlotteriel

Ziehung 1. Kl. am 12. u. 13. Juli 1921
2 Haupttreffer einſchl. Prämien im günſt. Falle zuſ.
Drei Millionen Mark

2 Präm.
zu je

4 Haupt=
gw
. zu je

Hogag
Boogg
Saooogn
Boogog
Lougog
Taoodd uſv.

ark
Mark
Lospreiſe Achtel Viertel Halbe Ganze
in der Flaſſe: 10.00 20.00 40.00 80 00
noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
Hilsdorf
Kullmann
Karlſtr. 1, Fernruf 2490 Wilhelminenſtr. 9, Fernruf 351
Ohnacker
Petrenz
Ludwigſtr. 1, Fernruf 84
Rheinſtr. 33, Fernruf 220.
Mfe

Große Bord= und
Bauholz=Verſteigerung.
Montag, d. 4. Juli 1921, vorm. 9½. Uhr
werden Ecke Blumenthal= und Pallaswieſenſtraße, von
ener Baracke herrührend, ca 1000 Bord, Rähmlinge,
eine Partie Balkenholz, 5 Meter lang, 12X14 cm,
eine Anzahl noch gut erhaltene Fenſter in einzelnen
Loſen, gegen bare Zahlung verſteigert. (*25909
Georg Hanſel.

Aus der
Schule Jſadora=Duncan
wird eine Dame geſucht, welche befähigt iſt, an einer
Muſikſchule (Nähe Darmſtaot) Unterricht zu erteilen.
Bewerberinnen möchten ihre Adreſſe und nähere An=
gaben
richten unter M. M.1522 an Al.A=Haaſenſtein
Bogler, Mannheim.
(II,7709

Re
Schreibmaſchine
für Kontor u. Neiſe
ſof, preisw. lieferbar
Winkel
Darmſtadt
Neckarſtr 24, Tel. 1435.

Fabriſh=
Schornſteine
u. Dampfkeſſel baut und
repariert.
Cbristoph Scheuermann I.
Pfungſtadt
Kirchſtraße 71. (7209a

Woog, 1. Juli 1921,
Waſſerhöhe 3,61 m.
Luftwärme 189 C.
Waſſerw, vorm. 7½ Uhr
210 C.
Woogspolizeiwache.

Kesté für
17p0toh einz. Zimm.
beſonders billig, wa
Bitte Muſter Nr. 70 verl.
* Frankfurt a. M., Aller=
AOP½ heiligenſtr. 52. 1Pooo

Damen= und Herren=

werden faſſoniert und
Panamahüte gereinigt.
5677a) Mauerſtraße 20.

Ziegenmilch
geg. Kartoffeln abz. Gries,
Sensfelderweg 1. (*25929

Weite

Gucer
Kartoffeln
Karlſtraße 81, I. (7705

An=u. Abfahren
von Gütern von und nach
der Bahn, Entladen von
Waggons, ſowie Abfahren
von Braunkohlen von der
Grube Prinz von Heſſen
beſorgt zu billigen Tages=
preiſen
7591a
Arheilger=
Fr. Lochel, ſtraße 66.

Sume
33 Jahre alt, repräſentable
Erſcheinung, geſchäftstüch=
tig
, im Haushalt erfahren,
vünſcht ſich mit beſſerem,
ſoliden Herrn (Wittwer mit
12 Kindern nicht ausge=
ſchloſſen
) zu verheiraten.
Wohnung einrichtung,
Wäſche, etwas Erſpartes
vorhanden. Ang. u. K 4
ind. Geſchſt (k25956

Witwer, v. L., Anf. 50,
wünſcht mit älter, Fräul.
od. Witwe bek zu werd.,zw.
Heirat. T
Angebote unter J 123 an
die Geſchäftsſtelle, /*25807

Anfangs 60 er, rüſtiger,
geſunder, ehrſam. Witwer,
Süddeutſcher, mit (einſchl.
Wäſcheuſw.) vollſtänd ein=
gericht
. 3 Zimmerwohnung
ſin guter penſionsberecht.
Privatſtellung einer der
ſchönſt öſterr, Alpenſtädte)
ſucht in den 40er Jahren
ſtehende Landsmännin
baldigst zu ekelichen.
Bedingungen: Vollſtändig
geſund, tadelloſ. Vorleben,
offener, ehrlicher, verträg=
licher
Charakter u. tüchtige
Hausfrau. Ernſtgemeinte
Anträge Witwe oh. Kinder
gicht ausgeſchloſſ.) erbeten
unter J 101 an die Ge=
ſchäftsſtelle
d. Bl. Ver=
ſchwiegenh
.Ehrenſ.

Geb. Herr
(Kaufmann;
Mitte der 20er, ev.., gut
Charakter, ſtattl. Erſch
nung, hier fremd, wünſe
die Bekanntſchaft ein
häuslich erzogenen, netter
jungen Dame mit ang
nehmem Aeußeren zwee
ſpäterer Heira
Vermögen erwünſcht, do
nchtBedingung, Strengſt
Verſchwiegenheit zug
ſichert. Angeb. mit Bil
welches zurückgeſandt wir
und Angabe der Verhält
niſſe unter J 434 an d
Geſchäftsſtelle. (*2587

Sitwer
49 J., ev., im Staatsdienſt
u. m. Vermögen, wünicht
zwecks baldiger Heirat mit
Frl. od. Ww. ohne Kind in
gut. Vermögensv. bekannt
zuwerden. Diskret.Ehrenſ.
Vertrauensv. Angeb. mit
Bild unt. J94 Gſchſt. (*oos