Darmstädter Tagblatt 1921


28. Juni 1921

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monatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
die Agentiren 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
bezogen 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
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durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
J
Nummer 176

184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Die Entthronung Europas.
** Die Wunden, die der Weltkrieg dem europäiſchen
Kontinent geſchlagen hat, werden auch in Jahrzehnten noch
nicht vernarbt ſein. Die Sieger tragen ja ihr Teil dazu bei,
die friſch vernarbten Wunden immer wieder neu aufzureißen,
ſo daß das Blut ſtets aufs neue fließt, auch wenn das Blut auf
den Schlachtfeldern zu fließen aufgehört hat. Die europäiſchen
Staaten hadern gegeneinander, und noch iſt der Zeitpunkt nicht
erkennbar, der Europa endlich den Frieden bringt. Während=
deſan
aber vollzieht ſich eine Verſchiebung der politiſchen
Schtdergewichte, Europa wird von ſeinem Thron geſtoßen, das
Schickſal der Welt entſcheidet ſich für die nächſten Jahrzehnte,
auch wenn die Machthaber es ſelbſt glauben, nicht in London,
Rom und Paris, ſondern neue Situationen ſind entſtanden, neue
weltpolitiſche Zuſammenhänge haben ſich gebirdet, und von die=
ſen
Zuſammenhängen iſt Europa mehr oder weniger unabhän=
gig
. Das Schickſal der Welt wird ſich entſcheiden ohne den ent=
ſcheidenden
Einfluß Europas. Dieſe Tatſache iſt auf der briti=
ſchen
Reichskonferenz ja zum Ausdruck gekommen, und der Gene=
ral
Smuts hat es offen ausgeſprochen: Europa leidet jetzt an
Erſchöpfung. Es iſt nicht mehr der wichtigſte Schauplatz der
großen Politik. Dieſer iſt jetzt im fernen Oſten und im
Stillen Ozean gelegen. Die Politik im Stillen Ozean iſt
in den nächſten fünfzig Jahren die Politik der Welt. Der große
Akt im welthiſtoriſchen Drama, der ſich dort abſpielen wird,
darf nicht nach den gleichen Prinzipien abrollen, wie ſein Vor=
gänger
in Europa. Das britiſche Imperium iſt noch am erſten
in der Lage, mit zu entſcheiden, was wird, und die Vertreter
der Dominions haben ein Bündnis des großen Britenreiches
mit Amerika empfohlen, aber auch ein Bündnis mit Japan.
Gelingt die neue Bündnispolitik, ſo iſt Englands Stellung ge=
ſichert
. Es iſt ſo viel von den amerikaniſch=japaniſchen Gegen=
ſätzen
die Rede. Dieſe Gegenſätze beſtehen, es beſtehen aber
auch die Notwendigkeiten dafür, daß dieſe beiden großen Länder
aufeinander angewieſen ſind.
Was uns angeht, ſo können wir nichts anderes als die Rolle
des Zuſchauers ſpielen. Wer etwa Hoffnungen auf neue Kriege,
die zwiſchen den nun entſcheidenden Ländern ausbrechen ſollten,
haben ſollte, der wird ſicherlich Enttäuſchungen erkeben, und
ſelbſt ſolche neuen Kriege würden uns keinerlei Vorteil brin=
gen
. Wir ſind die Unterlegenen und würden auch, wie ſolche
Kriege ausfallen würden, fürs erſte die Unterlegenen bleiben
und hätten nur die Nachteile derjenigen zu tragen, die in den
Kriegen der Zukunft beſiegt werden follten. Für Europa und
für die Länder, die nun entſcheidend geworden ſind, iſt eine
Friedenspolitik das einzig Mögliche, wenn die Welt wieder
beſſeren Tagen entgegengeführt werden ſoll.
Neue Gewaltpolitik Frankreichs.
A* Der franzöſiſche Miniſterpräſidenn Briand hat vor
dem Kammerausſchuß= für auswärtige Angelegenheit
Rechenſchaft über die Führung der Innenpolitik, der letzten
Wochen abgelegt und dabei mitgeteilt, daß erſtens die Sank=
tionem
aufrecht erhaltem bleibem ſollen, uund daß zweitens er die
Hoffnuung ausdrücken könne, die Teilumg Pollens werde nach dem
Verſailler Friedensvertrag vor ſich gehem und das Induſtrie=
gebiet
an Polen fallen. Dieſe Hoffnung könnte Briand mit der
Angabe begründen, daß die engliſche Regierung ihren Stand=
punkt
dem franzöſiſchew angenähert hätte, daß ferner ſowohl
Italiem wie Americka den franzöſiſſchem Anſichten beigetreten
wären. Man ſtehr alſo vor der Tatzſache, daß Frankreich Deutſch=
land
gegenüber zwwei umfreundliche Akte zugleich begeht. Und
das zu einer Zeit, wo eine Politik der Annäherung eingeſchlagen
werden ſoll, wo mam ſich nicht genug tun kann; das Kabinett
Wirth zu loben und wahrheitsgemäß anzuerkenmen, daß dieſe
Regierung ehrlich bemüht ſei, dem Verpflichtungen gerecht zu
werden, aufrichtig demokratiſch regiere und möglichſt erhalten
werden ſolle.
Es iſt ſchlechterdings ſchwer vorzuſtellen, daß man im Paris
daran glauben kann, eine Amnäherungan Deutſchland
ſei unter ſolchen Umſtänden möglich. Dieſe ganze Politik iſt
jüngſtem Datums, iſt eine zarte Pflanze, die von jedem Hauch
leicht genickt werden kann. Deutſchland ſieht unausgeſetzt, und
ſieht es neuerdings, daß Frankreich leine Gelegen=
heit
vorbeügehen läßt, um gegen jedes Recht, allein ge=
ſtützt
auf ſeine Gewalt, Deutſchland Schaden zuzu=
fügen
, und es iſt eigentlich ſelkſiverſtändlich, daß in Deutſch=
land
dieſer nationaliſtiſche Geiſt, den mam im Frankreich ſo ſcheel
anſieht, vom ſelbſt wachſen muß. Wenm Briand wirklich Recht
hat, die Hoffnung zu hegen, daß die Entſcheidung über Ober=
ſchleſien
im franzöſiſchen Sinne gefallen ſei, wenn demnach die
wichtigſten Teile Oberſchleſiens Deutſchland verloren gehen und
an Polen kommen ſollten, ſo muß dies wird mir von parla=
mentariſcher
Seite verſiſhert ernſtlich damit gerechnet, daß das
Kabinett Wirth gefährdet erſcheint. Beſonders feſt
iſt die Stellung der gegenwärtigen Regierung ohnehin nicht ge=
weſen
, und bis hinein in die Demokradiſche Partei hat man nur
mnit gezwungener Zurückhaltumg zugeſtanden, daß Dr. Wirth
eine Politik ſchrankenloſer Nachgiebigkeit gegen Frankreich be=
treibt
. Sieht wan aber jetzt, daß auch dieſe Nachgiebigkeit in
Paris wirkungslos bleibt, daß es tatſächlich keine Möglichkeit
gibt, mit dem feindlichen Nachbar zu einem gütlichen Einver=
nehmen
zu gelangen, dann wird auch der moraliſche Kredit des
Kabinetts Wirth erſchöpft ſein. Es iſt ſchlechterdings unerhlär=
lich
, daß Herr Briand, der wiederholt erklärte, er lege den größ=
ten
Wert darauf, daß die Kamzlerſchaft des Dr. Wirth erhalten
bleibe, num ſelbſt dazu beiträgt, dieſe Regierung zu ſtürzen.
Beſonders kraß verſetzt die böswüllige Politir
Frankreichs, inbezug auf die Samktionen zu kämpfen. Nicht
nur Deutſchland, ſondern auch England und Italien und ſchließ=
lich
auch Americka iſt der Anſicht, daß die Strafmaßnahmen, die
in der Beſetzung der Städte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort
ſowie in der Richtung der Rheinzollſchranken beſtanden, aufge=
hoben
werden müßten, da nummehr alle Vorausſetzungen, die
zur Verhängung dieſer Sanktionen führten, in Fortfall gekom=
men
ſeien. Selbſt in Frankreich ſind breite Kreiſe für die Auf=
hebung
der Sanktionen eingetreten, Kreiſe des Bürgerkus 1
der Kaufmannſchaft, alſo nicht etwa Perſonen, die man als
Pazifiſten anſehen könnte. Nichtsdeſtoweniger ſieht ſich Herr
Briand bemüßigt, zu erklären, daß er an den Sanktionen feſt=
guten

halte, bis zu der Zeit, wo Deutſchland Beweiſe ſe
Willens gegeben habe. Das iſt eine ganz unbeſtimm riſt und
Denn
die Begründung Briands ein fadenſcheiniger Vor;
ſelbſtverſtändlich, wie man immer, wenn man will, e Möglich=
keit
beſitzt zu behaupten, die Beweiſe, die Deutſchſand gebe, ſeien. !

Dienstag, den 28. Juni 1921

unzureichend unſ man bedürfe neuer ſolcher Beweiſe. Man
wird auch imer die Mögſichckeit beſitzen zu behaupten, in
Deutſchſand, gebe es allzuviel Vertreter der nationaliſtiſchen
Geiſtesrichchtng. Denn Herr Briand hat die Aufrechterhaltung
der Sanktionen guch an die Bedingung geknüpft, daß dieſer
Geiſt vorher verſchwunden ſein müſſe. Wo iſt da Anfang und
Ende?
Man ſieht demmach, daß es der franzöſiſchen Regierung nicht
ernſthaft darauf amkommt, zu irgend einem beſtimmtem Zeit=
punkt
die unrechtmäßigen und vertragwidrigem Sanktionen auf=
zuheben
, ſondern darauf, möglichſt viel Gebiet beſetzt zu halten.
Auf dieſe Weiſe wird in Deutſchland Entrüſtungund Er=
bitterung
erzeugt und jede Möglichkeit einer Annähe=
rung
von vornherein im Keime erſtickt.
Oberſchleſien.
Der Reichsausſchuß für das Oberſchleſier=Hilfswerk
hat ſich, wie aus Berlin gemeldet wird, nunmehr gebildet. Alle
karitativen Zentralverbände, ſowohl die katholiſchen wie die
evangeliſchen und jüdiſchen, ſind ihm beigetreten, ferner die Ge=
werkſchaftsverbände
aller Richtungen, die Philologenverbände,
die Zuſammenfaſſungen und Berufsorganiſationen vom Medi=
zin
, Technik, Preſſe, der Banken, von Landwirtſchaft, Induſtrie,
Handel und Handwerk, die allgemeine Studentenfchaft, der
Reichsausſchuß für Leibesübungen, alle Frauenvereine, der
Deutſche Schutzbund, der Deutſche Oſtmarkenverein. Die Ver=
bände
haben ſich bereit erklärt, ihre volle Kraft in den Dienſt
der Propaganda für das Oberſchleſier=Hilfswerk zu ſtellen, ſich
durch beſondere Aufrufe an ihre Mitglieder zu wenden und ſich
auch den Ortsausſchüſſen des Oberſchleſier=Hilfswerks zur Ver=
fügung
zu ſtellen.
Der Geheimbefehl Leronds.
* Berlin, 27. Juni. Laut Berliner Montagspoſt erklärt
Havas den vom Lokalanzeiger veröffentlichten Geheim=
befehl
, den General Lerond an die faanzöſiſche Miſſion
geſandt haben ſollte, für in allen Teilen erfunden. Nach
dem Geheimbefehl ſollte zwiſchen Lerond und Korfanty ein den
franzöſiſchen General ſchwer belaſtendes Zuſammenarbeiten be=
ſtanden
haben.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 27. Juni. (Wolff.) Die Handelskammer in Köln
teilt mäit: Alls Folge der Zollinie am Rhein machen ſich
im beſetzten Gebiete ſchwere Verſtopfungen der Bahnhöfe und
Störungen des Güiterverkehrs bemerkbar. Zu einem Teil kann
die Kaufmamſſchaft des unbeſetztem Deutſchſlands zur Vermei=
dung
dieſer Störungen beitragen, wenm ſie im allen Fällen bei
Verſendung von Waren, nach dem beſſetztem Gebiet genau die
Zollvorſchriften beobachtet und den Zollerklärungen die vollftän=
dige
tarifmäßige Warenbeſchreibung, die Tarifnummer, dem
Zollfatz und möglichſt auch, gleich ausgerechnet, den zu zahlenden
Zollbetrag angibt. Die nachläſſige und unbollſtändige Ausfül=
lung
der Zollpapiere trägt ſehr ſtark zur Verzögerung des Zoll=
geſchäftes
und darauf folgend zu den Verkehrsſtörungen bei.
Die Beſatzungskoſten.
Paris, 26. Juni. (Wolff.) Der Brüſſeler Sonderkorre=
ſpondent
des Temps teilt mit, daß gegenwärtig von Sachver=
ſtändigen
der verbündeten Regierungen die Koſten der Be=
ſatzungsarmeem
im Rheinland geprüft werden und
daß die Angelegenheit demmächſt im Londom bei der Zuſammen=
kunft
der alliiertem Finanzminiſter geregelt werden ſolle. Bel=
gien
wünſche angeblich, daß die Koſten für jebem belgiſchen Sol=
daſtem
auf zwwei Goldmark pro Tag herabgeſetzt und daß für die
Beſatzungskoſten eine Geſamipauſchalſumme von ungefähr 250
Millionen Goldmark feſtgeſetzt werde.
Die neuen Steuervorkagen.
wd. Berlin, 27. Juni. Die umfangreiche Sheuervor=
lage
, die von Dr. Wirth bereits amngekündigt worden iſt, wird
zurzeit im Reichsfinanzminiſterium bearbeitet, um ſie möglichſt
ſchwell dem Reichsſwirtſchaftsrat und dann dem Reichstage zuzu=
leiten
. Die gefamten Voplagen, es handelt ſich um eta 14 Ge=
ſetzentwürfe
, dürften nicht vor Mitte September dem
Reichstag zugehen Bekanntlich beſteht ein ſehr lebhaftes In=
tereſſe
, dieſe Geſetzentwürfe ſo ſchnell wie möglich zu bearbeiten.
Man iſt infolgedeſſew übereingekommen, daß vom Amfang Sep=
tember
ſich mehrere Ausſchüſſe bereit halten, um die Steuervor=
lagen
vorzubereiten. Dieſe Ausſchüſſe werden entſprechend der
Stärke der Parteien zuſammengeſetzt ſein. Mam hofft, die Ar=
beit
im den Kommiſſionen fo zu fördern, daß der Reichstag bei
ſeinem Zuſammentritt anfangs Oktober, die erſte Leſug vor=
nehmem
kann.
Ferienarbeit von Studenten,
asp. Mehr denm je iſt der Studenck von heute auf Neben=
erwerb
angewieſen. Worin oft dieſer Nebenerwerb, in den
Großſtädten beſteht, davom kamm ſich eim Außenſtehender kaum
eine Vorſtellung machem: Zettelanileben und Adreſſenſchreiben
gehörem heute ſchon zu den angenehmeren Arten! Daß bei ſol=
chem
Nebenerwerb, der nur allzu oft Haupterwerb wird, das
Studium erheblich leidet und verlängert werden muß, und ſo der
bedürſtige Student aus dem Negen in die Traufe kommt, iſt
noch die beſondere Tragik des Durchſchnittsſtudenten von heute.
So bemühen ſich denm die ſtudentiſchen Selbſthilfe=
organiſatiomen
ſeit einigen Semeſtern, gute Ferienarbeit
zu vermittoln (in Landwirtſchaft und Induſtrie). Am meiſten
glückten dieſe Beſtrebungen aus leicht verſtändlichen Gründen
bei der Landſwirtſchaft, doch erwuchs hier ein anderer Nachteil,
daß nämich landarbeitende Studenten gerade nur ſoviel ver=
dienten
, um ſich ohne Zuſchuß von Hauſe durch die Ferien zu
ſchlagen, oft auch wider ihren Willen zu Lohndrückereien benutzt
wurden und ſo oft ſehr erheblich, der arbeitenden Bevölkerung
entfremdet wurden, ſtatt wie es ſelbſtverſtändlliche Folge von
ſolcher Arbeit ſein ſollte, die Kluft zwiſchen Hand= und Kopf=
arbeitern
überbrücken zu helfem. Außerdem kamen meiſtens nur
die Herbſiferien in Betracht. Daß die Unterbringung von Stu=
deuten
bei induſtriellen Betrieben weniger glückllich war, lag zum
Teil daran, daß man in Arbeitgeberkreiſen möglichſt Studenten
Techniſcher Hochſchulen haben wollte und die auch womöglich
noch als Volontäre, und andererſeits daran, daß die Arbeiter
ſelbſt, ſei es aus grundſätzlicher Verhetzung, ſei es aus Furcht,
Streikbrecher zu erziehen, in den meiſten Fällen ſich weigerten,
mit Studenten zuſammen zu arbeiten. Aber davon ließ man
ſich nicht abſchrecken, immer wieder wurde mit Arbeitgebern und

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und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Einzelnummer 25 Pfg.

einzelnen Gewerkſchaften verhandelt und ſo kam die Vermitt=
lung
ſtudentiſcher Ferienarbeit, langſam aber ſtetig vorwärts.
Doch lieſt man heute nach mehrſemeſtriger Tätigkeit die Berichte
der Selbſthilfeorganiſatonen, die auf dieſem Gebiete arbeiten,
und vergleicht damit die erſchütterndem Statiſtiken, über die
wirtſchaftliche Notlage der ſtudierendem Ju=
gend
, dann muß man zu dem Ergebnis kommen, daß hier ſehr
raſch geholfen werden muß, wenn man überhaupt noch Wert auf
dem geiſtigen Nachwuchs unſeres Volkes legt. Die deutſchen
Stdentem wollen keine Almoſen, ſondern ſie wollen Arbeit
Feriewarbeit! An alle Arbeitgeber geht der Ruf, im den Se=
meſterferiem
Studenten zals einfache ungelernte Arbeiter aufzu=
nehmem
. Jede nähere Auskunft kan durch die Wirtſchafts=
hilfe
der Deutſchem Studentenſchaft E.V., Dresden=A. 24, Bis=
marckplatz
, Techſniſche Hochſchule, eingezogen werden. W. S.
Die ſogenannte Abrüſtung.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Wie der Chicago Tribune aus
Neu=York mitgeteilt wird, wird von autoriſierter Seite im Tokio
erklärt, Japan werde möglicherweiſe mit dem Vorſchllag eines
engliſch=japamiſcheamerikaniſchen Gleichgewichts der Mächte mit
Bezug auf die Rüſtungen im Stillem Ozean hervor=
treten
.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Wie der Chicago Tribune aus
Tokio gemeldet wird, ſind von der Handelskammer in Oſaha Re=
ſolutionem
angenommen worden, die von Japam ein Vorgehen
in der Abrüſtungsfrage verlangen. Die Reſolutionem
ſollen der Tagung der internationalem Handelskammer vorgelegt
werden, die nächſte Woche in London ſtattfindem ſoll.
Italieniſche Kammer.
Rom, 27. Juni. (Wiollff.) Im der Kammer brachten nach
Abſchluß der Debatte über die Antwort auf die Thronrede Tu=
rati
unb Genoſſen folgende Tagesordnung ein: Die Kamer er=
klärt
ſich entſchieden als Gegner des Prograhms und der Hal=
tung
der Regierug, ſowohl in den Außenpolitik wie in der Ta=
nenpolitik
und im der Wirtſchafts= und Sozialpolitik und geht
damit zur Tagesordnung über. Giolitti lehnte diezſe
Tagesordnung ab. Ihr erſter Teill bis eimſchließlich die
Worte in der Außenpolitck wurde mit 234 gegen 200 Shimmen
bei 6 Stimmenthaltungen angenommen, der zweite Teil mit
großer Mehrheit durch Handauſheben abgelehmt.
Engliſche Kriegsverbrecher in Irland.
Irl. Das Deutſche Preſſebureau für Nachrichten aus Irland
teilt mit: Der zum Tode verurteilte Timothy Murphy aus Li=
merick
ſagte unter Eid aus: Nach unſerer Gefängennahme
wurden wir mit Gewehrkolben geſchlagen, bis wir ganz mit
Blut bedeckt waren. Von den anweſenden 40 Poliziſten ver=
ſetzte
uns jeder einen Hieb. Als ich erklärte, mich an keinem
Bombenattentat beteiligt zu haben, ſchlugen mich fünf Männer
mit ihren Gewehrkolben ſo ſtark ſie nur konnten; dasſelbe ge=
ſchah
mit meinem Gefährten. Wir wurden danm anderthalb
Meilen weit über Felder geführt und bei jedem Schritt geſtoßen;
jedesmal, wenn wir an einen Graben kamen, wurden wir unter
den wüſteſten Beſchimpfungen hineingeſtoßen. Endlich ließ man
uns auf freiem Felde niederknien und beten. Währenddeſſen
wurden wir mit Stöcken geſchlagen. Dann wurden wir weiter=
geführt
und begegneten 50 bis 60 Poliziſten, von denen uns
jeder einzelne einen Schlag verſetzte. Dann mußten wir aber=
mals
niederknien und wurden ſo lange geſchlagen, bis der Ser=
geant
den Leuten befahl, aufzuhören. Ein anderer Sergeant
erklärte mir, daß, wenn er könnte, wie er wollte, er mir die Ge=
därme
herausſchneiden würde. In der Kaſerne angelangt, wur=
den
wir abermals geſchlagen und beſchimpft und endlich ins
Gefängnis gebracht.
Cornelius Dee gab folgendes zu Protokoll: Am Morgen
des 12. Mai befand ich mich mit Patrick Dalton und P. Walſh
auf dem Heimwege vom Redemptoriſtenkloſter im Kilmomo, als
wir Jeremiah Lyons zufällig auf der Straße trafen. Wir
waren alle unbewaffnet. Vorbeikommende Poliziſten hiel=
ten
uns an und durchſuchten uns, fanden aber nichts. Hierauf
ſchlugen ſie uns mit dem Kolben; ich ſelbſt erhielt einen Hieb
über den Kopf, der mich für einige Minuten bewußtlos machte.
Sie führten uns zu einer alten Feſtungsmauer, ſchlugem uns
von neuem und ſtellten uns an die Mauer. Wir baten um
Gnade, aber vergebens. Vier Mann ſtellten ſich vor uns und
ſchoſſen auf uns. Meine Gefährten fielen, mir aber gelang es,
obwohl verwundet, zu entkommen. Wie ich davoneilte, hörte
ich ſie rufen: Trefft ihn, oder wir ſind verloren. Nachher
drehten ſie ein Maſchinengewehr gegen ihr eigenes Automobil,
wie man mir erzählte, und durchlöcherten es durch Schüſſe, um
den Anſchein eines Kampfes zu erwecken.
Am 14. Mai erließ die Dubliner Regierung eine Bekannt=
machung
, wonach gegen 100 Bewaffnete am 12. Mai drei Mili=
tärautomobile
überfallen hätten. Drei unbekannte Rebellen ſeien
tot am Platze geblieben; von den Poliziſten ſeien nur einige
leicht verwundet worden. Der Pfarrer des Ortes, der
Augenzeuge der Verhaftung der vier Burſchen geweſen war, be=
zeugt
ausdrücklich, daß von einem Ueberfall keine Rede geweſen
ſein konnte.
Die iriſche Frage.
London, 26. Juni. (Wolff.) Reuter meldet: Llond
George richtete an den Präſidenten der irriſchen Republik,
de Valera, ein Schreiben, in dem de Valera und ſeine Par=
teigenoſſen
unter Gewährung freien Geleits eingeladen
werden, nach London zu kommen, um dort mit dem Premier=
miniſter
für Nord=Irland, Sir James Craig, alle Möglichkeiten
einer Löſungdeririſchen Frage zu prüfen. Das Schrei=
ben
fügt hinzu, die britiſche Regierung ſei von dem heißen
Wunſche beſeelt, den verderblichen Streit zu beenden, der Jahr=
hunderte
hindurch die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern
England und Irland verbittert habe, die doch in nachbarlicher
Harmonie miteinander leben ſollten, und deren Zuſammenarbei=
ten
ſo bedeutungsvoll ſein würde, nicht nur für das Britiſche
Reich, ſondern für die geſamte Menſchheit.
Paris, 26. Juni. (Wolff.) Der Londoner Bericht=
erſtatter
des Petit Journal meint, die britiſche Regierung
habe einen günſtigen Augenblick für ihre Einladung an de
Valera gewählt. Man dürfe aber nicht glauben, daß das Ka=
binett
dem Terror gewichen ſei; es habe vor allem die große
Mehrheit des Volkes im Auge, das unte; der augenblicklichen
Lage leidet. Von dieſem Geſichtspunkt ans habe die Regie=
rung
auch, wie ein aus Dublin zurückgejehrter militäriſcher
Führer erklärt habe, den verhafteten de Valera freigelaſſen.

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Nummer 126.

Seite 2.

Dieſer könne nach Anſicht des Blattes in der Tat eine höchſt
nützliche Rolle als friedliebender Vermittler ſpielen, nament=
lich
im Hinblick auf den Führer der Aufſtändiſchen, Colline.
Sollte aber ſo verſichert der Berichterſtatter weiter der Auf=
ruf
der britiſchen Regierung ohne Widerhall bleiben, dann wür=
den
die augenblicklich in Irland ſtationierten 90 000 Mann un=
verzüglich
daran gehen, mit allen Mitteln die aufſtändi=
ſchen
Banden zu zerſtreuen. In amtlichen engliſchen Kreiſen
glaube man nicht, daß es den vernünftigen Kreiſen Irlands
gelingen werde, ihren Willen gegenüber den Extremiſten durch=
zuſetzen
. Nach dem Londoner Evening Standard ſei die Ver=
haftung
de Valeras keineswegs die Folge eines Irrtums ge=
weſen
, im Gegenteil, ſie ſei erfolgt, damit de Valera für ge=
wiſſe
Zwecke auf die Dauer von vierundzwanzig Stunden Gaſt
der engliſchen Regierung ſei. Die Abſicht Lloyd Georges gehe
dahin, die Premierminiſter der Dominions dahin zu bringen,
daß dem nationaliſtiſchen Irland finanzielle Autono=
mie
und politiſche Unabhängigkeit nach dem Muſter
der Dominions vorgeſchlagen werde. Das Schreiben Lloyd
Georges zeuge von einer großen und lobenswerten Anſtrengung
der Regierung. Nehme de Valera die Zuſammenkunft an, dann
ſei es wahrſcheinlich, daß von ſelber eine Art Waffenſtill=
ſtand
eintrete und die Verhandlungen ſich ruhig abwickeln
könnten. Weigere er ſich aber oder zwinge ihn der extreme Flü=
gel
zur Verweigerung einer Antwort, dann werde dies einer
öffentlichen Erklärung ſeiner Unverſöhnlichkeit gleichkommen
und die Regierung ſich ermächtigt ſehen, die Vergeltung
ins Werk zu ſetzen. Vorläufig könne man keinerlei Vor=
ausſagen
machen, aber man erkenne die ſchwierige Lage, in der
ſich die Sinnfeiner jetzt befänden, und die ganze Tragweite des
Schreibens Lloyd Georges.
London, 26. Juni. (Wolff.) De Valera hat die Ein=
ladung
Lloyd Georges erhalten. Der Führer und Premier=
minifter
des Parlaments von Nordirland hat Llod George ge=
antwortet
, daß er das Kabinett auf Montag einberufen habe,
um die erhaltene Einladung zu beſprechen.
Die albaniſche Frage.
Genf, 2. Juni. (Schweizeriſche Depeſchenagentur.) Der
Völkerbundrat begann am Samstag vormittag in öffent=
licher
Sitzung die Beratung der albaniſchen Frage. Der
Vertreter Albaniens proteſtierte in längerer Rede gegen die Be=
ſetzung
eines Teiles Albaniens durch ſüdſlawiſche und griechiſche
Truppen. Der griechifche Vertreter ſuchte ſodann die Hinfällig=
keit
des Uebereinkommens von 1913 und 1914 machzuweiſen und
ſchloß mit der Bitte, der Völkerbundrat möge die Kompetenz
in dieſer Frage ablehnen und deren Prüfung der Botſchafter=
konferenz
übextragen. Der Vertreter Südflawiens legte die
Gründe dar, die zur Beſetzung des albaniſchen Gebietes geführt
hätten. Fiſher (England) ermahnte alle drei Parteien, ſich bis
zur Regelung der Frage jeder feindſeligen Handlung zu ent=
halten
. Imperiali (Italien) ſchloß ſich den Worten Fiſhers an.
Ein Beſchluß in diefer Angelegenheit wurde nicht gefaßt.
Genf. 27. Juni. (Schweizeriſche Depeſchenagentur.) Da
die Botſchafterkonferenz ſich gegenwärtig mit der albaniſchen
Frage befaßt, beſchloß der Völkerbundrat, ſich nicht mehr mit
dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen. Der albaniſche Delegierte
wahrte ſich namens ſeiner Regierung das Recht, die Frage der
nächſten Vökkerbundberſammlung vorzulegen.
Der griechiſch=türkiſche Konflikt.
Athen, 26. Juni. (Habas.) Die Blätter veröffentlichen
den Text der Antwortnote, welchen die griechiſche
Regierung auf den Schritt der Allierten gegeben
hat. Die griechiſche Regierung erklärt, daß ſie für das ihr ge=
machte
Angebot ſehr dankbar ſei, daß aber die Lage ſo ſei, daß
nur die militäriſchen Intereſſen maßgebend ſein
könnten. Der Kampf im nahen Orient ſei das Ergebnis der An=
wendung
der durch den Friedensvertrag feſtgelegten Beſtimmun=
gen
. Griechenland werde in Kleinaſien von der Pflicht gegen=
über
ſich ſelbſt und von der Abſicht geleitet, die gemeinſamen Ent=
ſcheidungen
der Mächte durchzuſetzen, denen ſich die Türken zu
entziehen verſuchten. Jeder Aufſchub der Operationen würde den
Griechen zum Nachteil gereichen und den Widerſtand des Geg=
ners
ermutigen. Die griechiſche Regierung werde ſtets bereit ſein,
in jedem Stadium der Operationen die Vorſchläge ſeiner großen
Verbündeten anzuhören und ſie hoffe, daß die Mächte von den
Türken greifbare Vorſchläge erhalten würden, um die Verwirk=
lichung
der aus dem Friedensvertrag erwachfenden Rechte zu er=
möglichen
, die den von Griechenland gebrachten Opfern Rechnung
tragen.
Athen, 27. Juni. (Havas.) Die Antwortder Regie=
rung
auf das Vermittelungsangebot der Alliierten hat auf die
Oeffentlichkeit einen außerordentlich günſtigen Eindruck
gemacht. Die Abendzeitungen erklären einſtimmig, daß es für
die Regierung ein gebieteriſcher Zwang geweſen ſei, der nationa=
len
Strömung zu folgen. Die Antwortnote bringe den einſtim=
migen
Willen aller Griechen zum Ausdruck, mit allen Mitteln
die heiligen Rechte aufrecht zu erhalten, die von den Mächten feſt=
geſetzt
worden ſeien.
Paris, 26. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Athen reifen Theotokis und Gungris heute nach Smhrna
zurück.
Paris, 26. Juni. (Wolff.) Nach einer Meldung aus An=
gora
, die der Temps wiedergibt, iſt Jzmed Paſcha zum
Oberbefehlshaber der kemaliſtiſchen Streitkräfte in Kleinaſien
ernannt worden. Gleichzeitig ſoll die Mobikmachungsorder für
drei neue Jahresklaſſen ergangen ſein.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Der Chicago Tribune wird aus=
Konſtantinopel gemeldet, daß in Angora, wo ſich gegenwärtig
eine engliſche, franzöſiſche und italieniſche Delegation aufhalten,

Die Propaganda des Schmerzes.
Von Rudolf Schönheit.

In einer ſeiner eindruckvollſten Reden während des Krieges
beſchäftigte ſich Lloyd George mit den Eindrücken ſeiner erſten
Pariſer Reiſe. Er ſei als junger Student, der von Elſaß= Loth=
ringen
ſo gut wie nichts wußte, zum erſten Male, nach Paris
gekommen und von all dem Neuen und Eigenartigen hätte nichts
einen tieferen Eindruck auf ihn gemacht, als jene in ſchwarzen
Trauerfkor eingehüllte Statue der Stadt Straßburg auf dem
Platze de la Concorde.
Wie Lloyd George iſt es auch mir ergangen. Ich war ein
kleines Bübchen, als mich meine Mutter zum erſten Male mit
nach Paris nahm. Für Jung=Straßbung war es in den ſchönen
Friedenszeiten das Höchſte, einmal nach Paris zu fahren. Nach
Berlin ſehnte ſich niemand. Man hatte es dort nie begriffen,
wie man die Herzen der elſäſſiſchen Jugend einfangen müßte.
Ich war benommen von dieſem unerwarteten Raſen und Treiben
auf den Straßen. Da plötzlich ſtockte der eilende Fuß und der
kleine Knirps blieb wie gebannt ſtehen. Wir waren in den
Bannkreis jener ſchwarzverhüllten Frauengeſtalt gekommen, die
den Vorüberſchreitenden den Schmerz einer ganzen Nation, laut=
los
und ohne Unterbrechung, wie etwas Ewiges entgegenzu=
ſchreien
ſcheint. Jeder Windſtoß, jedes leiſeſte Lüftchen fing ſich
in den Kreppſchleiern. . . . So bohrte ſich unwillkürlich jener
bleibende Eindruck in die Seele und fraß ſich dort feſt, daß jene
Figur mit der Städtekrone auf dem faſt blondſchimmernden
Flechten nicht von Stein ſein könnte, ſondern daß es ſich hier um
ein beſeeltes Weſen handeln muß, daß Tag und Nacht, Monat
für Monat, Jahr für Jahr von einem hoffnungsloſen Schluch=
zen
geſchüttelt wird.

Bis jetzt merkt wohl noch niemand, wohin ich eigentlich hi
aus will. Darum müſſen Sie mir geſtatten, daß ich mich v=
ſtelle
. Ich bin im eigentlichen Sinne kein Deutſcher, auch ke
Elſäſſer mehr, ich bin Deutſch=Oſtafrikaner, und ich werde
bleiben über meinen einſt zerfallenden Kadaver hinaus. W
war mir noch Deutſchland, was überhauht Europa mit ſein
überſättigten dekadenten Kultur? Nichts! Denn ich hatte ja me

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Junt 1921.

finden ſollen, der Abſchluß eines Vertrages mit den Leſern ſofort davon Genntnis geben,
dingungen geſtellt worden: 1. Annahme des von Bekir Sami Bei den 30. Juni, ſtatt. Zur Aufführung gelangt Harlans Jahrmarkt zu
unterzeichneten englifch=franzöſiſch=italieniſch=türkiſchen Vertra= Pulsnitz
ges: 2. Freigabe der engliſchen Gefangenen; 3. Oeffnung der
gnatpliſchen Häfen für die britiſche Schiffahrt; 4. Genugtuung rungswoche des Sommerſemeſters, findet noch eine Führung ſtatt und
für die Durchſuchung eines britiſchen Schiffes; 5. Wiederher= zwar am Mittwoch, Dr. Freund ſpricht über Expreſſioniſtiſche
wähnte, von Bekir Sami Bei abgeſchloſſene Vertrag ſoll bis ſagte Schlußführung iſt, wie alle vorhergegangenen, koſtenlos und be=
auf
zwei Punkte angenommen worden ſein. Die Türken erhohen ginnt um ½5 Uhr. Eingang im Turm.
Einwendungen gegen die Errichtung einer gemiſchten Polizei
in Cilicien und beſtehen darauf, daß die Polizei von eigenen Darmſtadt eine Zwaigſtelle der Caritas für Akademi=
ſind
ſie noch nicht einverſtanden mit der Feſtſetzung der Grenze ſteuern ſucht. Es war möglich, Spenden aus Amerika, wie Büchſen=
abſichtigt
iſt. Die Türkei ſolle eine Linie verlangen, die 5 Kilo= der bekannte Sozialpolitiker Dr. Sonnenſchein ſind, konnten auch
meter nördlich von Alexandrette bis 5 Kilomster nördlich von Geldunterſtützungen bewilligt, werden. Beſonders iſt die Summe von
bereit, dieſe beiden Aenderungen zuzugeſtehen.
*
troffen. Wie das Prager Tagblnt melbet, iſt der deutſch= z werk fün lungenkranke deutſche Studierende geſchaffen hat und in der
tſchechiſche Handelsvertrag vom Handelsminiſter Hotowetz 1. Nähe von Boigen ein Sanatorium allein für Studierende errichten will.
unterzeichnet worden. Gr wird demuähſt dem Miniſtervat und dem / Die beträchtliche Summe vom 200 000 Lire aus der Hand des Papſtes
Parlament unterbreitet werden. Der Kongreß der franzüſiſchen Ge=
werkſchaften
im Departement du Nord, der in Lille ſtattfand, hat mit
236 gegen 126 Stimmen den Anſchluß an die Dritte Inter=
nationale
abgelehnt. Auch der Kongreß der ſozialiſtiſchen Par= recht gut beſucht war auch der dritte Waldgottesdieſt in die=
teien
Amerikas hat mit 34 gegen 4 Stimmen den Anſchluß an die Dritte ſem Jahre. Während der erſte am Pfingſtmontag an der Ludwigseiche
Internationale abgelehnt. Es wurde mitgeteilt, daß die Mitglieberzahl ſtattfand unter Mitwirkung der Geſangs= und Poſauunenchöre vom Nieder=
der
Partei im letzten Jahre von 100 000 auf 17 000 gefallen ſei. Wie Namſtadt und Darmſtadt und der Redmer Prediger Brüick=Nieder=Ram=

wo ſich auch unauffällig griechiſche unterhändler be= hies noch nicht bekannt. Sobald näheres feſtſteht, werden win unſenen
Landestheater. Die letzte Vorſtellung der Miete 4,
Türken bevorſtehe. Engliſcherſeits ſeien folgende Be= der Schauſpielmiete b und der Sondermiete 1 findet am Donnerstag,
* Führungen im Landesmuſeum. In dieſer Woche der letzten Füh=
ſtellung
der engliſchen Rechte in der Türkei, die von der Natio= Graphik‟. Dann tritt eine Paufe von 23 Monckten ein. Im Herbſt
nalverſammlung in Angora beſeitigt worden waren. Der er= werden die Führungen wieder aufgenommen und ſo lange fortgeſetzt,
als es die Temperatur= und Heizungsverhältniſſe zulaſſen. Die ange=
ONB. Caxitas für Akademiker. Seit Januar ds. Js. iſt hier in
einheimiſchen Kräften ausgeführt werden müßte. Des weiteren ker (C. f. A.) tätig, die der Not unter den katholiſchem Studenten zu
zwiſchen Cilicien und Shrien, wie ſie von den Engländern be= milch, Kleider uſw. bedürftigen Studenten zur Verfügung zu ſtellen.
Durch die Berliner Zentralſtelle, derem Leiter Profeſſor Timpe und
Aleppo verlaufe. Seitens der franzöſiſchen Delegation ſei man / 2000 Mk. hervorzuheben, die aus einer Spende des Papſtes von 50 000
Lire für die nokleidende deutſche tatholiſche Studentenſchaft ſtammt und
die auf die deutſchen Hochſchulen verteillt wurde. Welches Intereſſe
übrigens Benedikt XV. an der deutſchem Studentenſchaft überhaupt hat
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Beichspräſident iſt ben, ! und welchen Anteil er an ihrer Not nimt, beweiſt ſein Eintreten für
ſeinem Kuraufenthalt in Bad Mergentheim wieder in Verlin einge= ) das Wirken des Leipziger Profeſſors Dr. Woltereck, der ein Hilfs=
werden
das weplante Sanatorium wohl erſt möglich gemacht haben.
* Waldgottesdienſt. Vom herrlichſten Wetter begünftigt und wieder

der Neu=York Herald aus Wafbington meldet, iſt in einer gemeinſamen
Sitzung der beiden Häuſer des Kongreſſes der Vereinigten
Staaten das Marinebudget in Höhe von 417 Millionen Dollars ange=
nommen
worden. Das erkedigte Flottengeſetz ſieht eine Perſonalſtärke von
106 000 Mann vor. Der Entwaffnungsantrag Borah wurde nicht he=
ſprochen
. Havas meldet aus Teheran, der Schah habe bei Eröffnung
des verſiſchen Pasiaments eine lange Rede verlefen, in der er ſich u. a.
ſelber zur Ablehnung des engliſchen und zur Unterzeichnung des ruſſi=
ſchen
Abkommens beglückwünſcht habe.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 28. Juni.
ONB. Keine Miniſterkriſe in Heſſen. Eine Korreſpondenz ſchreibt:
Von einer Müniſterkriſe in Heſiſen kann, wie uns von infor=
mierter
Seite bervichtet wind, zun Zeit micht geſprochen werden. Dem=
nächſt
ſindet eine Komferenz der Sozialdemorratiſchen Partei Heſſens
ſtatt. Dazu liegen Anträge einiger Mitgliedſchaſtem vor, die den Mück=
trikt
des ſozialdenkratiſchen Jynemmimiſters Dr. Fulda fordem.
Die Unzufriedenheit mit der Tätigkeit des Mäniſters des Innern reſul=
tiert
aus einer Anzahl Maßnahmen, vor allem aber daraus, daß er die
ſeit Jahren vom allen Koalitzionsparteien gewünſchte und auich zugeſagte
Reform der Verwaltungsgefetze nicht durchgeführt hat. Die Sozial=
demokratiſche
Fraktion des Londtags hat die Anträge auf Rücktritt Dr.
Fuldas zwar abgelehnt; ſie iſt gaber ebenſowenig geneigt, alle ſeine
Maßmahmen zu dechken und ihm eim Vertrauensbotum auszuſtellen.
Jedenfalls wird Dr. Fuldg bei den im Herbſt ſtattfindenden Landtags=
wahlen
als Kandidatz nicht im Frage kommen.
n. Strafkammer. Nach der Reichsgetreideordnung iſt jedes Beiſeite=
ſchaffen
beſchlagnahmter Frucht, wiſſentlich falſche Auskunft bei der Be=
ſtandsaufnahme
uſw. als Vergehen mit Gefängnis nebſt Geldſtrafe oder
letzterer allein im Mindeſtbetrage des dreifachen Werts des Hinterzoge=
nen
bedroht. In einem derartigen Berufungsfall waren verſchiedene
Landwirte aus Semd i. O. und Mosbach angeklagt und in erſter In=
ſtanz
teils freigeſprochen, teils mit Geldſtrafen belegt worden. Ihre
Verteidigung lautete mannigfach, erwies ſich aber meiſt als nicht ſtich=
haltig
. Gemeinſam war faſt allen Fällen, daß die Betreffenden bei der
vom Kommunalverband durchgeführten Nachvebiſion Frucht außerhalb
des gewöhnlichen Vorratsraums in Zimmern und dergleichen aufbe=
wahrt
hatten, dies der Gendarmerie auf deren ausdrückliche Frage ver=
ſchwiegen
und damit den Tatbeſtand erfüllten. Bei dem einen ſtand
der gefüllte Sack in einem Bett mit einer Federdecke verborgen, bei an=
deren
war die Frucht in Räumen, wo ſie an und für ſich nicht vermutet
werden konnte. Sie verfiel durch das Vergehen ſofortiger Einziehung
ohne Entgelt, und die nachträglich verſicherte Harmloſigkeit der Täter
wendete die Strafe nicht ab,
Infolge Freiwerbeus einiger Orte an der Weſt= und Noröfeite
des oberſchleſiſchen Aufſtandsgebiets ſind Poſtſendungen aller
Art nach Orten an den Eiſenbahnſtrechen OppelnKandrzin, Oppeln
Groß=Stvehlitz, Oppeln-Voſſowska und KreutzbergRoſenberg wieder
unbeſchränkt zugelaſſen. Dagegen hat die inderallierte Kommiſſion die
Verſenduung von Zeitungen in das Aufſtandsgebiet verboten. Durch die
Poſt bezogene Zeſtzumgen umd Zeitungen unter Kureuzband können bes=
halb
nach dem moch berbliebenen Aufſtandsgebietz bis auf weiteres micht
befördert werdem. Sobald weitere Orte von den Aufrührern freiwer=
den
, werden die Poſtanſtaltem wegem Weiterlieferung der im Poſtwege
bezogenen Zeitungen das Erforderliche veranlaſſen.
Sonntagsfahrkarten. Vom 1. Jufli ab alſo näichſten Sonntag
ſchom ſoll es auf der Giſenbahn besbilligte Sonntags=
karten
in 3. und 4. Wagenklaſſe geben. Auf dieſe Karten fährt mam
in der 3. Klaſſe etwa zumm Preiſe der 4. Wlaſſe und in dev 4. Klaſſe hin
und zurück eütg 10 Prozent billigen alls zum einfachen Fahrpreis
3. Klaſſe. Die Hinfahrt kamn bereits Samstags nach 4 Uhr nachmittag,
die Rückfahrt muß Sonntags vor Mäitternacht (fahrplanmäßig) angetre=
ten
werdem. Die Sonnzagskasten follem dem Ausflugverkehr der Städter
aufs Land diemen und werden daher mur im beſtimmten Städten nach
einzelnem Lanöſtationen ausgegeben. Im Eiſenbahndörektionsbeziuk
Frankfurt a. M. kiagen Sonntagsfahrkarten auf in ſämtlichem Bahn=
höfen
Groß=Frankfurts, ferner in Fulda, Gießen, Hamau, Höchſt a. M.
und Offenbach. Von Frankfurt a. M. gibtz es Sonntagskarten, nach
folgenden Statzionen unferes Bezirbs: Aſchaffenburg, Auerbach, Bens=
heim
Bickenbach, Eberſtadt, Höchſt i. O., Jugenheim. Seeheim, Wie=
belsbork
=Heubach und Zwingenberg (Bergſtr.). Dieſe Orte werden alſo
demnächſt mit einem ſtärbeven Zuſtvom von Frankfurter Ausflüglern
zu rechnen haben. Ob Darmſtadt Sonntagskarten er=
hält
, und bejahendenfalls mach welchen Stationen, iſt zur Stunde

ſtadt und Stadtmiſſionar Hägele=Darmſtadt unter lebhaſter Beteiligung
der Bewohner, der umliegenden Ortſchaften, wurde der zweite am 29.
Mai auf dem Herrgottsberge abgehalten. Redner waven Herr Dr.
Avemarie ud Herr Ph. Weber=Darmſtadt. Am 26. Juni kam man
endlich den Wünſchen der Bewohner des weſtlichen Stadtteils entgegen
und veranftaltete den britten Waldgottesdienſt am Walbeingang hinter
ber Funkeukaſſerne. Redner waren Herr Ph. Weber und der neue
Reifeſekretäu des Zugendbundes für E. C. Fſſcher. In dankens=
werter
ſelbſtlloſen Weiſe ſtellten ſich wieder der gemiſchte Chor der Stadt=
miſſiön
und der Poſaunenchor Darmſtadt wie immer zur Verfügung.
Neue Wünſche und Bitten liegen bereits ſchon wieder vor. Die Wald=
gottesdienſte
ſind direkt ein Bedürfnis und die volkstümlichem Redner
die in ſo klarer und überzeugender Weiſe gangbane Wege aus der Not
unſerer Zeit zeigen, werden gebeten, ebenſo wie die übrigen Mitwir=
kenden
, die die Feier im Waldesdome verſchönern helfen, ſich ſo oft wie
nur irgend möglich in den Dienſt der Volkswiſſiom zu ſtellen, um recht
Vielen zum Segen zu werden. Deshalb haben ſich die Veranſtallter ent=
ſchloſſen
, in 14 Tagen, am Sonntag, den 10. Juli, einen weiteren Wald=
gottesdienſt
abzuhalten, und zwar diesmal, um den Wünſchen der Be=
wohner
des Oſtbiertels entgegenzukommen, am Eingang des Roß=
dörfer
Walbes, direkt hinten dem Botaniſchen Garten. Jeder=
wann
iſt herzlich willkommen.
* Spende für die Kinderhilfe aus dem Elſaß. Uns ging zum Weſten
der Darmſtädter Kinderhilfe ein Betrag von 169,20 Mark (30 Fräncs)
zu, der von einer Familie aus dem Oberekſaß zu dieſem Zwecke über=
wieſen
wurde. Es iſt dies, wenn auch nur in kleinem Maße, ein Be=
kenntnis
der alteingeſeſſenen oberelſäfſiſchen Bevökkerung zu Deutſch=
land
, ein Bekenntnis, das auch durch Verfailles und die ſtändige Ver=
hetzung
nicht verhindert werden konnte.
Zuſammenlegung zweier Vereine. Die in der Reſtauration zur
Stadt Koburg tagende außerordentliche Hauptverſammlung des Sterbe=
kaſſevereins
Darmſtadt, weſche trotz mannigfacher großer Veranſtaltun=
gen
und trotz des prächtigen Wetters gut beſucht war, hat die Aufnahme
ſämtlicher Mitglieder des ſeither beſtandenen Vereins zur Unterſtützung
in Sterbefällen genehmigt. Es traten rund 220 Mitglieder dieſes Ver=
eins
zum Sterbekaſſeverein Darmſtadt über, welcher jetzt die ſtattliche
Zahl von 760 Mitgliedern regiſtrieren kann. Die Vorſtandswahl ergab
die Wiederwahl ſämtlicher Herren; an Stelle eines verſtorbenen Vor=
ſtandsmitgliedes
wurde Herr Bankbeamter Brun in den Vorſtand ein=
ſtimmig
gewählt, ebenſo der ſeitherige Rechner, Herr Heinrich Spieß,
und als Vorſitzender Herr Adolf Simon. Möchte dem wirklich wohl=
tätig
wirkenden Verein noch eine recht große Zahl jetzt noch Fernſtehen=
der
ſich anfchließen.
Die epaug, Johanuesgemeinde ſchaut mit Befriedigung auf das
am geſtrigen Sonntag auf Veranlaſſung des Männervereins am Don=
neustag
abgehaltene Waldfeſt. Unter Vorantritt der Kapelle Mantel
zog bom Tierbvunnen aus eine große Schaar von Frauen und Män=
mern
, Jungfrauen und Jünglingen ſowie Kindern aus der Gemeinde
mit ihren beidem Pfarrern am Machmittag in den Wald und verbrachte.
dort einige Stunden in fröhlichem Beiſammenſein. Treffliche Geſänge
des Lirchengeſangvereins wechſelten mit Chorälem und Volksliedern,
die die ſchom genannte Kapelle im gnerbennenswerter Weiſe zum Vor=
trag
brachte oder begleitete. Eröffnet wurde die Feier durch einen von
Heuum Poſtbetwiebsaſſiſtent Daſcher verfaßten und vorgetragenen ſchönen
Vorſprnch. Weſter verdient die ernſte Anſprache des Herrm Sanitäts=
obmannes
Schuidt über Arbeit uund die gehaktvolle laumige An=
ſprache
des Hermm Pfgmer Marg der Erwähnung. Die Jugendvereini=
gungen
der Gemeinde unter Leitung der Fräulein Roth, Schmidt und
Stephan, des Herrm Pfarver Goethe, der Herren Boller, Schmidt,
Stephan, Metzger und Eifert erfreuten die Anweſenden durch Reigen
und Jugendſpiele (Eierlaufen uſtv.). Fün die Kinden wunde eine Polo=
maiſe
veranſtaltet, die biele Heiſterkeit erregte. Doch genug der Schil=
derung
. Der Zweck des Feſtes war ein ernſter. Es follte die brüder=
liche
Liebe im der Gemeinde föndern, und wenn nicht alles trügt, iſt
dieſe Abſicht erreicht wordem. Man arennte ſich nach dem wieder mit
Muſibbegleitung und Abſingung von Volksliedern auf hübſchen Wald=
wegen
vollzogenen Heimmarſch am Tierbrunnen in der Ueberzeugung,
daß ſich die Abenſchen näher gekommen ſind und insbeſondere das ſchöne
Verhältmnis, das in der Johannesgemeinde zwiſchew dem Pfarvern und
den Gemeindegliedern beſteht, noch enger geworden iſt. Das herrliche
Sommerwetter nach den kaltem Tagen trug dazu bei, die Stimmung
zu heben. Lebhaft wurde der Wunſch geäußert, daß dieſes Johannis=
feſt
, vom dem man keinen wüſten Kopf mitbrachte, wie von manchen
anderen Feſten im dieſen) Tagen, nicht erſt imt nächſtene Jahr wieder=
holt
werden ſollte, ſondern daß weitere ähnliche Zuſammenkünfte noch
in dieſem Jahr folgen möchten.
* Im Silberkranz. Schreinermeiſter Wilhelm Geher und Frau
Helene, geb. Schmitt, begehen heute das Feſt der Silbernen Hochzeit,

Neuland, meinen innerſten Menſchen gefunden in jener herr=
lichen
, ſpröden Wald= und Steppeneinſamkeit. Dort unten wurde
mir Nietzſches Wort ſo recht klar: Gehe nicht unter die Menſchen,
ſondern gehe uuder die wilden Tiere, denn ſie ſind menſchlicher
als die Menſchen. Unter General von Lettow haben wir um
jeden Fußbreit unſeres geliebten Landes gerungen gegen mehr
als eine zehnfache Uebermacht, und die Reſte von uns ſchlafen
den ewigen Schhaf dort unten ſüdlich des Aequators. Dann
hat man Deutſch=Oſtafrika von der Weltentafel mit einem ein=
zigen
Schwammſtrich fortgewiſcht und hat uns obendrein hei=
matlos
vertrieben von Haus und Hof, und uns in unſer armes
Vaterland repatriert.
Ja, wir wollen wieder gut machen, nicht weil ihr etwa im
Recht ſeid, ſondern weil ihr die Macht habt. um wieder gut
machen zu können, gebt uns aber unſere Kolonien zurück. So
wie ſie waren, mit den dunklen urwäldern Kameruns, den
Sandwüſten Südweſt=Afrikas, den ſchimmernden Bergen und
unendlichen Steppen Deutſch=Oſtafrikas und den einſamen Eilan=
den
der Südſee. Gebt uns unſere treuen Schwarzen wieder, die
mit uns gezogen ſind, die mit uns gehungert und gedarbt haben,
die nicht um ihrer Löhnung und Sold willen durchgehalten ha=
ben
, ſondern die bei uns geblieben ſind, bis ſie von uns geriſſen
wurden, weil ſie in ihren primitiven Kinderherzen inſtinktiv
fühlen, daß wir es mit ihnen gut und ehrlich gemeint haben.
und nun höre du deutſches Volk. Du mußt deinen Schmerz
und die verlorenen Kolonien in das Gewiſſen der Welt einhäm=
mern
. Das Volk, mag es noch ſo kompliziert ſein, hat immer
Verſtändnis für fremdes Weh und Seelenleid. Und dieſes Weh
iſt heute einer deiner Waffen. Mit dieſem Pfunde mußt Du
wuchern.
Den Weg habe ich eben gewieſen. Stelle ein Denkmal auf,
wie es die Franzoſen und Elſaß=Lothringer taten. Dort, wo die
Linden anfangen, dem Brandenburger Tor gegenüber, ſo daß es
jedem, der aus der Säulenhalle tritt, gleichſam in die Seele
ſpringt. Behänge es mit ſchwarzen Tranerſchleiern. Begehe
nicht die Torheit und ſetze es irgendwo hin, auf eine ſonnige
Bergeshöhe oder in einen idylliſchen Winkel auf einen Friedhof
oder ein Schlachtfeld. Nein, die tränenloſen Augen unferes
Volkes gehören mitten in die Brandung des täglichen Lebens!

Nimm eine unſerer Pflanzergeſtalten, eine jener unvergeß=
lichen
Frauen, die eben ſo treu wie die Männer ihre heilige
Scholle und das Herdfeuer in Afrika bis zuletzt gehütet haben,
und zwei Kinder, die drunten in dem Land der ewigen Sonne
geboren ivurden. Laß den Mann und das Weib Abſchied neh=
men
von einem unſerer goldtreuen Schwarzen; und als verſöh=
nendes
Gkied laß das Kleinſte der Kinder ſeine Aermchen feſt
um den Nacken ſeiner knieenden ſchwarzen Amme legen, die die
einzige ſein darf, die ihrem Schmerz durch dicke ehrliche Tränen
Ausdruck gibt. Ein wuchtiger Ernſt muß auf der Gruppe liegen,
denn es darf bei Gott kein ſentimentaler Schmachtfetzen werden.
Dieſer beſeelte Stein, dieſe furchtbaren Augen unſeres Volkes
werden bald in tauſend Zungen und mit tauſendfachem Munde
zu allen Völkern des Erdballes reden, und der Lohn wird unſer
ſein.

B. Wenn ſie ſpricht .. . Auch Frauen, die davon über=
zeugt
ſind, daß alle Einzelheiten in der äußeren Erſcheinung und
ihrem Auftreten von höchſter Wichtigkeit ſind für den Eindruck,
den ſie machen wollen, überſehen doch manchmal dabei die wich=
tigſten
Dinge. So achten ſie viel zu wenig auf ihre Redeweiſe,
die doch mit der ganzen übrigen Erſcheinung aufs feinſte abge=
ſtimmt
ſein ſollte. Wenn ſie ſpricht . . ." dann iſt gar manchmal
bei einer Frau der ganze Zauber fort, den ſie vorher ausſtrahlte.
So behauptet eine Frau, die ihren Mitſchweſtern deswegen gute
Ratſchläge gibt: Wenn eine Frau ſchon in ihrer ganzen Klei=
dung
etwas Saloppes hat, dann mag ſie auch ruhig im Dialekt
ſprechen und vulgäre Ausdrücke benutzen. Hält ſie aber auf ſoig=
niertes
Ausſehen, auf Würde und Gemeſſenheit des Auftretens,
dann wirkt es entſetzlich, wenn ſie Redewendungen der niederen
Umgangsſprache benutzt. Die Frauen haben meiſt keine Ahnung
davon, welchen Eindruck ihre Redeweiſe auf die Männer hervor=
ruft
. Es gibt Gelegenheiten, bei denen ein einziges unpaſſendes
Wort ſchlimmer wirken kann, als wenn ſie ſich dem Anbeter im
Negligé zeigen würden. Es gibt Frauen, die dadurch jung zu
erſcheinen glauben, wenn ſie mit Backfiſchausdrücken um ſich wer=
fen
. Auch bei einer Dame im geſetzten Alter, die ſich der burſchi=
koſeſten
Worte und der übertriebenſten Ausdrücke bedient, wird
durch die Jugendlichkeit der Redeweiſe ein komiſcher Gegenſatz

[ ][  ][ ]

Nummer 126.
Taubſtummengottesdienſt findet nächſten Sonntag, den 3. Juli,
nachmittags 2 Uhr, zu Darmſtadt im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
ſtatt. Wegen eines Bahnfahrtausweiſes wolle man ſich an Pfarren Kle=
berger
in Darmſtadt wenden.
Der Reichsverband weiblicher Hausangeſtellten veranſtaltet am
kommenden Mittwoch abend im Feierabend eine öffentliche Verſamm=
lung
, zu der alle weiblichen Hausangeſtellten eingeladen ſind. (Näh.
ſ. Anz.)
Die Städtiſche Bekleidungsſtelle ſtellt mit Ende dieſes Monats
ihren Betrieb ein. Die vorhandenen Reſtbeſtände, darunter dreitei=
lige
Anzüge, Schuhzeug uſw., werden dieſe Woche an jedermann ab=
gegeben
.
Mittwoch, den 29. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 30, 29 und 28, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 23 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr.
Haushaltungsinehl zum Pfundpreis von 3. 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der Sonderbeſtell=
karte
je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen,
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände Wilhel=
minenſtraße
15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das. Pfund zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate //yo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.

Orpheum Sommertheater. In den letzten drei Aufführungen
der erfolgreichen Operette Die Poſtmeiſterin heute Dienstag, ſowie
Mittwoch und Donnerstag ſingt Herr Wilhelm Hechler, ein funger Darm=
ſtädter
, der ſeine Ausbildung bei Profeſſor Bellwitt in Frankfurt er=
halten
hat und für kommende Spielzeit als 1. Tenor an das Stadttheater
nach Bamberg verpflichtet wurde, gaſtweiſe die Partie des Prinzen
Louis Ferdinand. (S. Anz.)
In Schuls Felſenkeller konzertiert heute abend Obermuſikmeiſter
M. Weber. (S. Anz.)
Der Kampf gegen das Trinkgeld.
Der Zentralverband der Hotel= Reſtaurant=
und Café=Angeſtellten Deutſchlands Zweigverein
Darmſtadt ſchreibt uns: In letzter Zeit erſcheinen häufig in der
Tagespreſſe Artikel, die ſich den Kampf gegen die Entlohnung durch
Trinkgeld zu eigen machen. Indem wir der Preſſe für die Unterſtützung,
die wir in dieſem Kampfe durch ſie erfahren, danken, erklären wir uns
vollinhaltlich mit den bis jetzt erſchienenen Artikeln einverſtanden.
Nicht einverſtanden können wir mit einer angeblichen Aufklärungs=
notiz
des Bundes d. H. R. u. C. A. in Ihrer Nr. 167 ſein, da dieſe
eher geeignet iſt, Unklarheit, ſtatt Klarheit für das gaftgewerbliche Be=
triebe
beſuchende Publikum zu ſchaffen. Wir ſtellen feſt, daß am 1. März
ds. Js. in Darmſtadt ein Tarifvertrag unter Ausſchaltung des Trink=
geldſyſtems
getätigt wurde. Als Kontrahenten gehören dieſem Vertrag
außer unſerer Organiſation von Seiten der Arbeitnehmer auch der
Bund, Ortsgruppe Darmſtadt, an. Am 5. März d. Js. ſollte der Ver=
trag
reſtlos in Wirkſamkeit treten, eine kleine Minderheit von Angeſtell=
ten
glaubte jedoch, durch den Bettel von Trinkgeld mehr zu verdienen,
und machte der Durchführung des Vertrages im Bunde mit den betr.
Unvernehmern die größtem Schwierigkeiten. Als Uebergangsſtadium
wurde das in anderen Orten vielfach eingeführte Prozentſyſtem im
Darif beſchloſſen, und zwar mit der überwiegendem Mehrheit der An=
geſtellten
, die es ſatt haben, ſich ihre geleiſtete Arbeit die ſicher genau
ſo viel wert iſt, als die anderer Avbeiter und Angeſtellter durch
Einſammeln von Almoſen entlohnen zu laſſen. Prinzipiell verfechtem
der Zentralverband ſowie der frühere Verband der Gaſtwirtsgehilfen
ſeit ſeinem Beſtehem eine feſte, auskömmliche Entlohnung für alle gaſt=
gewerblichen
Arbeitnehmer. Das Prozentſyſtem ſoll nur als Notbehlf
für die Uebergangswirtſchaft dienen. Wir können uns alſo dem Ein=
geſandt
des Bundes, ſeine Mitglieder vor Schaden zu bewahren, nicht
anſchließen, ſondern nur das Publikum dringend erſuchen, kein Trink=
geld
mehr zu geben. Das Darmſtädter Publikum wird dieſem Er=
ſuchen
wohl um ſo mehr Rechnung tragen, als es damit die Gewißheit
hat, dem demokratiſchen Willen der Mehrheit der gaſtgewerblichen
Angeſtellten nachgekommen zu ſein. Fort mit dem Trinkgeld, Bettel=
pfennige
ſind kein Arbeitslohn.
(Wir ſchließen hiermit die Erörterung über die Trinkgeldfrage.
D. Red.)
+ Arheilgen, 25. Juni. In der Gemeinderatsſitzung
wurde die Vergebung der Maurerarbeit an der Faſelſtallung der Hoch=
baukommiſſion
übertragen. Betreffend Klageführung gegen die Er=
ziehungsanſtalt
Aumühle wurde der Bürgermeiſter beauftragt, ſich mit
einem Anwalt ins Benehmen zu ſetzen. Das Geſuch der Firma Karl
Schenck wegen Einführung von Gas in das Wohngebäude am Linden=
weg
wurde der Gaskommiſſion überwieſen. Die Geſuche um Aufſtellung
von Grabdenkmälern an Erbbegräbnisplätzen fanden Genehmigung. Be=
züglich
des Ausſchlags der Gemeindeſteuer für 1921 beſteht die Ver=
ſammlung
auf ihrem früher gefaßten Beſchluß. Das Anſinnen des
Badedieners Ludwig Anthes um beſondere Vergütung bei Solbädern
wird bis zur Regelung der Beſoldungsordnung für die Gemeinde=

beamten zurückgeſtellt. Zur Beſchaffung von Uniformſtücken wurde den
Polizeidienern ein Zuſchuß von 40 Prozent, den Nachtſchutzleuten von
50 Prozent zuerkannt. Die Einladung der Freiwilligen Feuerwehr zu
ihrem 40jährigen Stiſtungsfeſt wurde zur Kenntnis genommen und be=
ſchloſſen
, der Wehr eine Fahnenſchleife zu ſtiften. Als Zuſchuß zur Be=
ſoldung
des Glöckners werden auf Antrag der Finanzkommiſſion 1500
Mark gutgeheißen und dem in den Ruheſtand tretenden bisherigen
Stelleninhaber ein Gnadengehalt von 1600 Mauk bewilligt. Das Geſuch
des Fußballvereins Olympia um Erlaß der Billettſteuer wurde ab=
gelehnt
. Das Grasmähen für das Faſelvieh ſoll im Akkord vergeben
werden und das Aufarbeiten des Heues durch die Notſtandsarbeiter ge=
ſchehen
.
Auerbach, 27. Juni. Zur Bürgermeiſterwahl. Die
Heſſiſche (Deutſchnationale) Volkspartei ſendet uns folgende Richtig=
ſtellung
zu: Die in dem Darmſtädder Tagblatt veröffentlichte Mit=
teilung
aus Auerbach, wonach die Heſſiſche Volkspartei Herrn Haupt=
wann
a. D. Zobel als Kandidaten für die Vürgermeiſterwahl nomi=
niert
habe, entſpricht nicht den Tatſachen. Die Partei iſt weder an
Herrn Zobel, noch Herr Zobel an die Partei herangetveten. Die Par=
tei
hatte aus dem Geſichtspunkt heraus, daß es wünſchenswert ſei, einen
Bürgermeiſter zu finden, der den beſonderen Auerbacher Verhältniſſen
völlig unbefangen gegenüberſtände, ſich urſprünglich für einen Berufs=
bürgermeiſter
entſchieden. Nachdem ſich bei der Verſammlung am 18.
Mai 1921 aber herausgeſtellt hat, daß von gewiſſer Seite die Wahl
gerade eines Berufsbürgermeiſters als reine Parteiſache behandelt
wurde, mußte jeder Geſichtspunkt von der Heſſiſchen Volkspartei fallen
gelaſſen werden, zumal guch inzlviſchen die Wahl eines Berufsbürgermei=
ſters
durch Beſchluß des Gemeinderats unmöglich geworden iſt. Nach
alledem hat ſich die Heſſiſche Volkspartei entſchloſſen, die Unterſtützung
der Kandidatur des Herrn Blickensdörfer ihren Mitgliedern zu
empfehlen.
sw. Aus dem Odenwald, 26. Juni. Das Getreide hat ſich längs
der Bahnlinie wieder gut erholt. Nur einige Stellen, die von dem
Unwetter beſonders hart betroffen wurden, liegen noch zuſammengewor=
fen
da. Sonſt ſteht das Getreide in Halm und Frucht vorzüglich. An
vereinzelten Plätzen iſt ſchon Korn gemäht und die Garben gebunden.
Die Kartoffeln bauen ſich recht gut aus, ebenſo auch Dick=
wurz
. Der zur Oelgewinnung während des Krieges viel angebaute
Mohn iſt nur noch vereinzelt zu finden. Das Obſt iſt auch ſehr
weit vorgeſchritten. Zwetſchen und Birnen gibt es recht wenig,
dafür wird die Aepfel= und Nußernte beſonders reich aus=
fallen
.
sw. Friedberg, 26. Juni. Für die Gefallenen im Welt=
kriege
ſoll hier ein Denkmal errichtet werden. Am nächſten Sonntag
wird daher zur Kriegerehrung hier ein Blumentag ſtattfinden, um die
nötigen Mittel für das Denkmal zu beſchaffen.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 27. Juni, nachmittags 3 Uhr. (Wolff.) Präſident Löbe
eröfnet die Sitzung bei ſehr ſchwach beſuchtem Hauſe.
Der Reichsminiſter des Innern erſucht um Genehmigung zur
Strafverfolgung des Abgeordneten Höllein (Komm.).
Der Gegenſtand wird dem (häftsordnungsausſchuß überwieſen.
Gemäß Antrag des Geſchaftsordnungsausſchuſſes verſagt, das
Haus die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abegord=
neten
Heidemann (Komm.), die der Reichsminiſter des Innern
beantragt hatte.
In der fortgeſetzten zweiten Beratung des Nachtragsetats wird der
Etat des Reichsminiſteriums für Wiederaufbau, ohne
Ausſprache angenommen, ebenſo derfenige des Reichsarbeitsminiſteriums.
Dabei wird jedoch der Antrag Hoch (Soz.) angenommen, welcher eine
Million Mark auswirft als Beihilfe zur Schulung von Betriebsrats=
mitgliedern
. Der Etat des Reichsverkehrsminiſteriums wird gleich=
falls
angenommen, ebenſo die Entſchließung des Ausſchuſſes.
Es folgt die Beratung des beſchleunigten Antrages der Rechten,
des Zentrums und der Demokraten, betr. die Außerkraftſetzung der
Verordnung über die deutſchen Flaggen
vom 11. April 1921.
Abg. Gildemeiſter (Dtſch. Vpt.): Für die Erhaltung der deut=
ſchen
Handelslagge ſchwarz=weiß=rot ohne Göſcheinfügung der Reichs=
farben
haben ſich alle beteiligten Kreiſe, Reeder, Kaufleute und Aus=
landsdeutſche
, ausgeſprochen. Dies erfolgte in der Hauptſache aus idealen
Gründen. Die neuen Reichsfarben würden nur der Arbeit des Wieder=
aufbaues
der überſeeiſchen Beziehungen Schwierigkeiten bereiten.
Abg. Dr. David (Soz.): Die Frage iſt ſeit bald zwei Jahren durch
die Verfaſſung entſchieden. Der Antrag ſcheint harmlos zu ſein, er iſt
aber ein Vorſtoß gegen die Verfaſſung. Die Geſamtheit des deutſchen
Volkes hat ein großes Intereſſe daran, daß die Farben der Republik
auch draußen gezeigt werden. Die deutſchen Waren werden draußen
nach ihrer Qualität beurteilt, nicht nach der Farbe der Flagge, unter
der ſie herauskommen. Ich erinnere daran, daß es unter der reinen
Flagge ſchwarz=weiß=rot Zeiten gegeben hat, wo unſere deutſchen Waren
als billig und ſchlecht bezeichnet wurden. Es handelt ſich hier im Grunde
nur um einen Kampf für die Farben der Monarchie gegen die Farben
der Republik. Die Farben ſchwarz=rot=gold ſind ſeit 1915 mit der deut=
ſchen
Wirtſchaft und mit dem großdeutſchen Einheitsgedanken aufs engſte
verknüpft. Hoffmann von Fallersleben war einer der Männer, die unter
dieſer Farbe kämpften. (Zuruf rechts: Singen Sie denn Deutſchland
über alles?) Ich ſinge es, aber Sie (nach rechts) haben es verſtanden,
dieſes ſchöne deutſche Lied dem Volke zu verekeln. Auch Friedrich Wil=
helm
IV. hat dieſe Farben als altehrwürdig und deutſch anerkannt und
1848 auf allen öffentlichen Gebäuden hiſſen laffen. Unter der ſchwarz=
weiß
=roten Flagge wurden ſchon vor den Tagen von Weimar Aus=
nahmegeſetze
gegen die Arbeiterſchaft erlaſſen. Nach Weimar wurde die
ſchwarz=weiß=rote Flagge die ausgeſprochene Kampfflagge gegen die Re=
publik
und für die Monarchie. (Lärm rechts und lärmende Zurufe
links. Glocke des Präſidenten.) Aber keiner derjenigen Abgeordneten,
die heute ſo große Töne reden, hatte im Jahre 1918 den Mut, die
ſchwarz=weiß=rote Fahne zu entfalten. Wir haben allen Grund, in un=
ſerer
gegenwärtigen Lage zu vermeiden, was der Entente gegenüber ſo
ausſehen könnte, als der Anfang der Rückkehr zur Monarchie. Eine ein=
heitliche
Haltung Deutſchlands auch nach außen hin iſt nur möglich auf
dem Boden der Demokratie.
Abg. Dr. Braun (Soz.) macht darauf aufmerkſam, daß ſeiner
Meinung nach der Antrag als eine Abänderung der Verfaſſung ange=
ſehen
und demgemäß behandelt werden muß.
Präſident Löbe: Mit dieſer Frage wird ſich eventl. noch der
Staatsgerichtshof befaſſen müſſen. Jetzt wollen wir in der Debatte fort=
fahren
.
Abg. Oberfohren (Deutſchnatl.): Die Frage iſt allein flaggen=
techniſch
. Sollte dieſe Frage aber einmal dem Volksentſcheid übergeben

werden, ſo ſind wir unſerer Sache gewiß. Für die rein ſchwarz= weiß=
rote
Flagge haben ſich alle ſeemänniſchen Kreiſe ausgeſprochen, darunter
auch die ſozialdemokratiſchen Senatoren von Hamburg und Lübeck, die
Arbeitnehmer der Reedereien, unter denen ſich ſogar Kommuniſten be=
finden
. Mit einer Aenderung der Handelsflagge würden wir uns vor
aller Welt lächerlich machen. Die Seeleute, auch die ſozialdemokratiſchen,
wollen unter ſchwarz=weiß=roter Flagge fahren, weil unter ihr der
deutſche Handel den koloſſalen Aufſchwung genommen hat. Iſt das

verfaſſungswidrig. An ſich iſt für uns die Frage der Farben von gerin=
ger
Bedeutung. Die Arbeiterſchaft hat keinen Anlaß, ſich nach der
Fahne ſchwarz=weiß=rot zurückzuſehnen. Wenn die Liebe der Auslands=
deutſchen
zum Vaterland gefährdet wird durch das Stückchen ſchwarz=
weiß
=rot in der Handelsflagge, ſo können mir die Auslandsdeutſchen
nicht imponieren. Die Hauptſache iſt, daß das Ausland einſieht, daß
das neue Deutſchland ihm Waren ſchickt, daß die Qualität ſeiner Waren
nicht davon abhängt, ob ein Kaiſer an der Spitze ſteht, oder ob wir
Republik ſind. Die augenblicklichen Gründe der Antragſteller ſind zu
fadenſcheinig, als daß es glaubhaft wäre, das wären alle Gründe. Es
würde Sie (nach rechts) mehr ehren, wenn Sie offen erklären würden,
Sie wollen das Symbol der Republik, das Ihnen verhaßt iſt, ſtürzen.
Es iſt doch ſchon ſo weit gekommen, daß die Studentenſchaft, die Söhne
der Bourgeoiſie, ſich der alten Fahne der Burſchenſchaft zu ſchämen be=
ginnt
. Am meiſten wundert es mich, daß hinter dem Antrag auch die
Demokratiſche Partei ſteht, die den Anſchluß nach rechts zu verpaſſen
fürchtet. Der Antrag iſt ein Symbol dafür, daß es die Demokratie
nach rechts zieht. Rutſcht ſie doch täglich auf den Knien vor der Deut=
ſchen
Volkspartei herum mit der Bitte, ſie möchte in die Negierung ein=
treten
. Der Antrag beweiſt, daß die Rechte glaubt, Oberwaſſer zu haben.
Abg. Bartz (Komm.): Das arbeitende Volk hat keinen Vorteil er=
reicht
, weder unter der einen, noch unter der anderen Fahne. Kapital
geſellt ſich zum Kapital. Das beweiſt die Haltung der Demokraten in
dieſer Frage. Die Antragſteller ſpielen Verſteck. In Wahrheit wollen
ſie alles, was an die Republik erinnert, und das iſt ohnehin herzlich
wenig, beſeitigen.
Abg. Dauch (Dtſch. Vpt.): Die Auslandsdeutſchen ſind die einzi=
gen
, die us in die Weltwirtſchaft wieder. ſchalten können, und wenn
ſie das nicht tun, verhungern wir. Die weitaus größte Zahl der Aus=
landsdeutſchen
bittet uns, keinen Flaggenwechſel vorzunehmen.
Abg. Heile (Dem.): In der Frage liegt ganz und gar kein großer
politiſcher Hintergrund. (Froniſche Zurufe links: Jwo!) Ich habe in
Weimar für ſchwarz=weiß=rot geſtimmt, weil ich keinen Grund für einen
Flagenwechſel ſah, ohne damit für die Monarchie demonſtrieren zu
wollen. Wir ſind gegen die Verunglimpfung der Fahne der Republik
von ſeiten der Rechtsparteien. Es handelt ſich hier nur um die Handels=
flagge
. Es iſt politiſche Demagogie, unſere Stellungnahme in dieſer
techniſchen Frage politiſch auszunützen. (Lärm links.)
Abg. Dr. Breitſcheidt (U. S.P.): Demagogie iſt es, wenn man
einen Antrag als rein techniſch kennzeichnet, während er politiſch iſt. Im
Prinzip ſind Sie (zu den Demokraten) Demokraten, in der Sache nicht.
Der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach.
Abg. Dr. Koch (Dem.): In Weimar hat der weitaus größte Teil
der Demokraten für ſchwarz=weiß=rot geſtimmt. Die Zeit von 1848 hat
die Farben ſchwarz=rot=gold geheiligt. Aber ſchwarz=weiß=rot hat die
Tradition für ſich und unter dieſen Farben iſt die nationale Einigung
zuſtande gekommen. (Lachen links.) Mit Rückſicht auf die ſchwerwiegen=
den
Bedenken aller Sachverſtändigen ſtimmen wir für den Antrag.
(Lärm links.)
Abg. Gildemeiſter (Dtſch. Vpt.) beſtreitet, daß der Antrag eine
Aenderung der Verfaſſung in ſich trägt. Nach einigen perſönlichen
Bemerkungen wird ſeitens der Rechten namentliche Abſtim=
mung
beantragt.
Anweſend ſind und ſtimmen ab 246 Abgeordnete. Davon ſtimmen
120 für 121 gegen den Antrag bei 5 Stimmenthaltungen.
Demnach bleibt die Verordnung beſtehen wonach die Handels=
flagge
ſchwarz=weiß=rot mit einem Göſchſtreifen in den Landesfarben
nunmehr eingeführt wird.
Der Antrag wegen der Gleichſtellung der Frau im Juſtizweſen wird
dem Rechtsausſchuß überwieſen.
Nächſte Sitzung Dienstag 2 Uhr. Schluß 7 Uhr.
Oberſchleſien.
Die Räumung.
. Berlin, 27. Juni. Blättermeldungen aus Ober=
ſchleſien
zufolge gibt man ſich dort keinen allzu gro=
ßen
Erwartungen hinſchtlich der Ausführung des Räu=
mungsabkommens
durch die Polen hin. Nach einer Mel=
dung
des Berliner Tageblattes beſetzten die Polen entgegen dem
Abkommen den Güterbahnhof von Gleiwitz erneut. Nach dem
Lokalanzeiger berichteten polniſche Ueberläufer, daß in der
Gegend von Hindenburg noch jetzt eifrig an der Aufſtellung
einer polniſchen Schwadron, einer Erſatzſchwadron und dreier
Infanteriekompagnien gearbeitet werde.
. Berlin, 27. Juni. (Priv.=Tel.) Wie die Voſſiſche Ztg.
meldet, vollzieht ſich der Rückzug des deutſchen Selbſt=
ſchutzes
in Oberſchleſien ohne Störung. Vereinzelte Verſuche
jüngerer Offiziere, ſich dem Rückzugsbefehl des Generals Höfer
entgegenzuſetzen, wurde ſofort von älteren Offizieren mit Erfolg
entgegengetreten. Es iſt anzunehmen, daß zur vorgeſchriebenen
Zeit die erſte Linie des Räumungsplanes von allen deutſchen
Kräften erreicht ſein wird.
Ratibor, 25. Juni. (Wolff.) Im ſüdöſtlichen Be=
zirk
ſind die Inſurgenten abgerückt. Seit geſtern
nachmittag wird der Abbau der Inſurgentenfront und Auf=
hebung
der einzelnen Ortsqquartiere durchgeführt. Der Bahn=
verkehr
von hier nach Kandrzin wird bis Birawa durchgeführt.
Die Verbindung nach Kattowitz wird durch einen öfters am
Tage bis Markowitz verkehrenden Lokalzug aufrechterhalten. Ab
Markowitz ſetzt der fahrplanmäßige Perſonenverkehr nach dem
Induſtriegebiet ein.
Rybnik, 27. Juni. (Wolff.) Die vorgeſtrigen Auf=
räumungsarbeiten
führten zur Freimachung’ mehrerer
Gleiſe des Rangierbahnhofes für den Güterverkehr. Der Scha=
den
wird auf 35 Millionen geſchätzt. Der an der katholiſchen

geſchaffen, der ſie lächereich macht und noch älter wirken läßt.
Nicht jede Frau kann jenen Charme des Geſprächs entfalten, der
nur der geiſtreichen und fein gebildeten Dame möglich iſt. Aber
die ſchlimmſten Redewendungen vermeiden, das kann jede, und
ſie wird ſich damit in der Geſellſchaft ſehr viel nützen.
* Ein Gramm Radium. In dieſen Wochen iſt die franzöſiſche
Forſcherin Frau Curie nach Amerika gereift, um ein Geſchenk
igenhändig in Empfang zu nehmen, das ihr von amerikaniſchen
Frauen geſtiftet worden iſt, nämlich ein Gramm Radium.
Wenn man bedenkt, daß dieſe Gabe einen Wert von 100 000 Dol=
lar
, alſo etwa 6 Millionen Mark, darſtellt, wird man begreifen,
daß ſie ſelbſt die weite Reiſe macht, um das winzige Körnchen zu
holen. Für den Transport ſind Vorkehrungen getroffen, die gro=
tesk
anmuten: Das Gramm wird auf 12 Glasröhrchen verteilt;
jedes Röhrchen ſteckt in einer Platinhülſe, die wieder von einer
Bleihülſe umgeben iſt. Das ganze wird in eine Bleiſchachtel
verpackt und im Kühlraum des Schiffes unter Verſchluß gehal=
ten
. Solche Vorſichtsmaßregeln ſind, wie die Umſchau bemerkt,
um ſo notwendiger, wenn man ſich des Pechs erinnert, das einem
anderen Forſcher bei ſeinen Nadiumverſuchen begegnete. Ihm
fiel nämlich eine winzige, faſt ebenſo koſtbare Menge des ſeltenen
Elements auf ſeinen Anzug und ging dort ſpurlos verloren.
C.K. Der erſte ſüdamerikaniſche Raubvogel in Deutſchland.
Ein fremdartiger Raubvogel von der Größe eines Buſſards
warde kürzlich in Langenau bei Bremen geſchoſſen. Man hielt
das Tier zunächſt für den im Himalaya heimiſchen Schlangen=
habicht
. Ein fachkundiges Mitglied der Bremer Vogelwarte hat
aber dann, wie im St. Hubertus becichtet wird, den Vogel als
einen ſüdamerikaniſchen Geierfalken oder Ca=
rancho
erkannt, der vom Amazonengebiet bis zum Feuerland
verbreitet iſt. Dieſe Feſtſtellung gewinnt dadurch beſondere
Bedeutung, daß es der erſte ſüdamerikaniſche Raubvogel iſt, der
n Europa erlegt wurde. Da die Caranchos regelmäßige Gäſte
der zoologiſchen Gärten ſind, ſo lag die Vermtung nahe, der
Vogel ſei aus der Gefangenſchaft entflohen. Der geſchoſſene
Geierfalke befand ſich aber in ganz tadelloſem Zuſtand, und
ſelbſt der Schwanz war nicht im geringſten abgeſtoßen, was bei
den im Käfig gehaltenen Raubvögeln faſt immer der Fall iſt.
Es iſt daher mit Sicherheit anzunehmen, daß der Vogel die

weite Reiſe über das Weltmeer in Freiheit zurückgelegt hat.
Wie alle Raubvögel, iſt ja auch der Carancho ein ausgezeichneter
Flieger, und da dieſe Tiere gern am Meeresſtrande nach aus=
geworfenen
Tierkadavern ſuchen, ſo iſt es ſehr wohl denkbar,
daß der Falke von einem plötzlich einſetzenden Sturm mitge=
riſſen
und nach Europa berſchlagen wurde. Die ſüdamerikani=
ſchen
Geierfalken, die auf der Unterſeite mit zarten Wellenlinien,
auf dem Kopf mit einer Federhaube geſchmückt ſind, bilden
einen Uebergang von den aasfreſſenden Geiern zu den echten
Tagraubvögeln und ſind den ſüdamerikaniſchen Anſiedlern ſehr
verhaßt, weil ſie mit großer Frechheit die zum Trocknen aufge=
hängten
Fleiſchſtreifen wegſtehlen, Hühner rauben und Pferde
und Rinder mit offenen Wunden auf das grauſamſte quälen.
Merkwürdig iſt ihre häßliche, wie eine Kinderknarre klingende
Stimme. Bisher ſind nur ganz wenige amerikaniſche Vögel
freilebend nach Europa gelangt, und dann handelte es ſich
meiſtens um Schwimm= und Strandvögel.
* Vom harten P. Ein Kaufmann namens Pauli, der ſein
Haus neu putzen ließ, befahl dem Maurermeiſter, über der Tür
ſeinen Namen in Gipsarbeit anzubringen. Als die Arbeit voll=
endet
war, ſah Pauli mit Schrecken, daß der Gipſer, der wohl aus
Sachſen ſtammte, ſtatt des P. ein B. gewählt hatte. Aber da
ſteht ja ein weiches B, fuhr er voll Entſetzen den Meiſter an.
Das macht nichts, erwiderte dieſer ſeelenruhig, in einer
Stunde iſt es hart.
Herzliebchen mein unterm Rebendach‟
(Zum 100. Geburtstag von Auguft Conradi, 27. Juni.)
C.K. Herzliebchen mein unterm Rebendach! Dies Volks=
lied
, das die Jugendtage unſerer Großeltern verſchönte, wird
wohl auch heute noch gern angeſtimmt, ohne daß ſich jemand des
Komponiſten erinnert. Und doch liegt eine eigene Tragik darin,
daß dies Liedchen das einzige Werk iſt, das noch am Auguſt
Conradi erinnert, den Klaſſiker der Berliner Poſfen=
muſik
, deſſen 100. Geburtstag in dieſen Tagen durch eine Feier
begangen werden wird. Die innere Tragik dieſes äußerlich ſo
freundlich verlaufenen Künſtlerdaſeins betont Georg Richard
Kruſe in einem Erinnerungsaufſatz, den er in der Freien Deut=

ſchen Bühne veröffentlicht. Conradi, der Sohn eines Polizei=
ſergeanten
, in der Müllerſtraße zu Berlin geboren, zeigte von
Anfang an eine große Begabung für die Muſik und widmete ſich
dem Studium der Tonkunft. In ſeinem handſchriftlichen Nach=
laß
finden ſich bereits aus den Jahren 183942 Motetten,
Doppelfugen, geiſtliche Chöre und Doppelchöre, eine Meſſe, ein
Oratorium uſw. Mit einer Ouvertüre für großes Orcheſter trat
er 1841 in der Singakademie zum erſtenmal hervor und erntete
dann mit verſchiedenen Szenen aus Opern, die in der Akademie
aufgeführt wurden, Erfolge. Die Themen, die er ſich für ſeine
Opern wählte, Achill, Wilhelm Tell Muza Haireddin, der
letzte Maurenfürſt, zeigen die Höhe ſeines Stvebens, und ebenſo
die Sinfonien, die er komponierte. 1843 wurde er Organiſt an
der Kirche des Invalidenhauſes und fand die Unterſtützung von
Liſzt, der ihn 1844 nach Weimar zog, wo er die Werke Liſzts
inſtrumentierte. Die Weimarer Feier von Goethes 100. Geburts=
tag
, bei dem Liſzts Taſſo und Goethe=Feſtmarſch in ſeiner
Inſtrumentierung und Stücke von zwei Sinfonien von ihm auf=
geführt
wurden, war der künſtleriſche Höhepunkt ſeines Lebens.
Er ging dann als Kapellmeiſter nach Stettin und brachte hier
ſeine erſte kleine Oper Rübezahl zur Uraufführung. Anch diri=
gierte
er verſchiedentlich in großen Konzerten ſeine 4. Sinfonie.
Seit 1854 aber wirkte er fortdauernd in Berlin am Königſtädti=
ſchen
und am Wallner=Theater, und dieſe enge Berührung mit
der Poſſe lenkte ſeine Tätigkeit in Bahnen, die ihn zu viel größe=
ren
Erfolgen auf dem Gebiete der leichteren Muſe führten. Be=
reits
früher hatte er unter dem Decknamen Radicon allerlei
heitere Kompoſitionen erſcheinen laſſen, während ſeine ernften
Muſikwerke zum größten Teil ungedruckt bleiben nuußten. Da
er mit ſeinen Opern und Sinfonien keinen nachhaltigen Erfolg
hatte, verfaßte er nun die Muſik zu den beliebten Poſſen David
Kaliſchs und hat dann weit über 100 Poſſen, Volksſtücke, Lieder=
ſpiele
, Schauſpiele, Ausſtattungsſtücke muſikaliſch illuſtriert. Mit
dem Siegeszug, den manche dieſer Werke über die Theater
Deutſchlands und die deutſchen Auslandsbühnen antraten, wur=
den
auch Conradis heitere gefällige Weiſen allgemein bekannt
und beliebt. Was ſeiner ernſten Muſik verſagt blieb, wurde
dieſen leichten Arbeiten in reichſtem Maße zuteil: eine Volks=
tümlichkeit
, um die man ihn mit Recht beneiden konnte. Aks er
am 26. Mai 1873 ſtarb, hinterließ er alles, was er an irdiſchen
Gütern gewonnen hatte, den Armen.

[ ][  ][ ]

den 28. Juni 1921.

Rummer 136.

Kirche angerichtete Schaden ſoll dreiviertel Millionen betragen.
Von glaubwürdiger Seite verlautet, der Kreiskontrol=
leur
ſei gegen die Repreſſalien der Polen gegen die Kaufmann=
ſchaft
eingeſchritten und habe die polniſchen Verfügungen
als ungültig erklärt. Daraufhin wurden die Verhafteten
auf freien Fuß geſetzt; auch die verhafteten Eiſenbahner wurden
freigekaffen. Seit dem Einſchreiten des Kreiskontrolleurs ſind
die Inſurgenten abgerückt und durch Franzoſen erſetzt.
Zuſammenftöße.
c. Berlin, 27. Juni. Der Lokalanzeiger meldet aus Ober=
glogau
über Zuſammenſtöße zwiſchen Inſurgenten und
Engländern im Induſtriegebiet. Von Gleiwitz aus werde ein
polniſches Flugblatt verbreitet, worin den Engländern empfoh=
len
wird, ſchleunigſt aus dem Induſtriegebiet zu verſchwinden,
da die Infurgenten die Engländer und Italiener in die Mitte
nehmen und entwaffnen würden.
Neue Rüſtungen der Inſurgenten.
T.u. Oberglogau, 27. Juni. Polniſche Ueberläufer be=
richten
, daß in der Gegend von Hindenburg noch jetzt eifrig
an der Aufſtellung einer polniſchen Schwadron, einer Erſatz=
ſchwadron
und dreier Infanteriekompagnien gearbeitet wird.
Das deutet nicht darauf, daß die Polen der Weiſung der inter=
alliierten
Kommiſſion gehorchen und das Aufſtandsgebiet räu=
men
werden. Die Verbände beſtehen überwiegend aus ange=
worbenen
oberſchleſiſchen Arbeitsloſen, doch wird peinlich darauf
gehalten, daß ſie im beſtimmten Prozentſatz mit galiziſchen und
kongreßpolniſchen aktiven Soldaten durchſetzt ſind.
Aus einem polniſchen Kriegsrat in Oberſchleſien.
Berlin, 27. Juni. (Tel.=Union.) Die Montagspoſt iſt in
der Lage, das Protokoll über den letzten polniſchen Kriegsrat in
Oberſchlefien veröffentlichen zu können. Dieſer Kriegsrat hatte
die Verhandlungen zwiſchen den Generalen Höfer und Henneker
über die Räumungsaktion zum Gegenſtand. Einer der Anweſen=
den
machte den Engländern zum Vorwurf, daß ſie den Polen in
den Rücken gefallen wären. Korfanty wies dieſen Vorwurf,
jedoch zurück, indem er bemerkte, er ſchätze ſich glücklich, daß die
Engländer gekommen ſeien und den deutſchen Selbſtſchutz auf=
gehalten
hätten. Es hätte keine drei Tage mehr gdauert, bis
der letzte Pole aus Oberſchleſien hätte abziehen müſſen. Ein
Mitglied des Kriegsrats gab darauf ſeiner Meinung Ausdruck,
daß in dieſem Falle Polen an Deutſchland hätte offiziell den
Krieg erklären müſſen. Ein höherer polniſcher Generalſtabsoffi=
zier
erhob ſich darauf und warnte die Anweſenden vor jedem
derartigen Abenteuer, denn ſelbſt die geſamte polniſche Armee
ſei dem wohldifziplinierten Häuflein Reichswehr nicht gewachſen.
Korfanty ſtimmte dieſer Anſicht zu und machte die bemerkens=
werte
Mitteilung, daß ihm General Lerond verſprochen habe,
auf keinen Fall die Entwaffnung der polniſchen Inſurgenten
durchzuführen. So bleibe man gerüſtet, um bei Nichtbefriedi=
gung
der polniſchen Wünſche eine neue Erhebung einleiten zu
können und glücklich zu Ende zu führen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Alliierten erkennen die Immunitätsrechte für Reichs= und
Landtagsabgeordnete nicht an.
sw. Darmſtadt, 26. Juni. Der Reichskommiſſar für die
beſetzten rheiniſchen Gebiete hatte unter Hinweis darauf, daß
die Militärgerichtsbehörden verſchiedentlich gegen Reichstags=
oder
Landtagsabgeordnete Strafverfahren eingeleitet oder Haft=
befehle
erlaſſen haben, die interalliierte Rheinlandkommiſſion
darauf aufmerkſam gemacht, daß Artikel 37 der auch von den
Alliierten anerkannten Reichsverfaſſung den
Abgeordneten in dieſer Hinſicht beſonderen Schutz zuſichert. Auf
Grund deſſen hatte er dem Verlangen Ausdruck gegeben, es
möchte auch im beſetzten Gebiet die Immunität der Reichs= und
Landtagsabgeordneten durch die alliierten Behörden in vollem
Umfange geachtet werden. Darauf iſt, wie den Abgeordneten
jetzt mitgeteilt wurde, dem Reichskommiſſar folgende Antwort
zugegangem:
Die Rheinlandkommiſſion hat den Text Ihres Schreibens
geprüft, in dem Sie zugunſten der Mitglieder der verſchiedenen
deutſchen Parlamente des Reiches der Länder und der Pro=
vinzen
gewiſſe Immnitätsvorrechte fordern. Sie iſt der An=
ſicht
, daß keine Beſtimmung des Friedensvertrages oder des
Rheinlandabkommens dieſe Immunität vorſieht, daß im Gegen=
teil
das Rheinlandabkommen in ſeinem Artikel 3 Vorſchriften
ganz allgemeiner Natur bezüglich der Zuſtändigkeit der Militär=
gerichte
im beſetzten Gebiet enthält.
Vom Oberften Rat.
London, 27. Juni. (Wolff.) Wie der diplomatiſche Mit=
arbeiter
des Daily Telegraph meldet, wird im Oberſten
Rat ſicher ein ſchärfer Meinungsſtreit in der Frage der im
Rheinland angewandten Zwangsmaßnahmen ſich er=
geben
. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung
ſeien beide darauf bedacht, die Stellung des Kabinetts Wirth
zu ſtärken, beide Regierungen ſeien jedoch über die Mittel
verſchiedener Meinung. Die britiſche Regierung dränge auf
Aufhebungder Sanktionen, Briand wolle davon nichts
wiſſen. Die italieniſche Regierung neige ſich in dieſer Frage dem.
britiſchen Standpunkt zu, während ſie in der oberſchleſiſchen
Frage mehr der franzöſiſchen Anſicht zuneige.
Dem Berichterſtatter des Daily Telegraph zufolge wünſcht
Italien die finanziellen Reparationsfragen
von einer maßgebenden Konferenz aller Finanzminiſter behan=
delt
zu ſehen, nicht durch eine rein beratende Körperſchaft von
Sachverſtändigen.
Der neue Dreibund.
London, 27. Juni. (Wolff.) Wie die Morning Poſt aus
Konſtamtimopel meldet, wurde die erſte offizielle Flagge
über der erſten afghaniſchem Geſandtſchaft in der
Türken in Amgora gehißt. Anweſend warem bolſchewiſtiſche
Delegierte und das geſamte Kabimett. Muſtafa Kemal Paſſcha
hißthe ſelbſt die Flagge. Er hob im einer Rede die Bedeutung
des Dreibundes zwiſchem Rußland, der Türkei umd

Heſſiſches Landestheater.
Montag, 27. Juni.
Die drei Zwillinge.
I. Das Landestheater iſt in ſeiner Sommerſpielzeit mit
der Aufführung des Schwankes Die drei Zwillinge‟
von Toni Impekoven und Carl Mathern mit dem Orpheum
in eine erfolgreiche Konkurrenz getreten. Der Schwank nimmt
das uralte, in allen möglichen und unmöglichen Variationen
behandelte Thema von der Verwechſelungskomödie wieder auf.
Dem Grafen Oktavio von Falkenſtein waren Zwillingsſöhne mit
Namen Eberhard und Krafft geboren. Um die Majorats= Erb=
folge
zu ſichern, hatte man dem erſtgeborenen Zwilling als Er=
kennungszeichen
ein rotes Bändchen ums Bein gebunden. Aber
in der Geburtsnacht brannde die Klinik ab, und ſpäter wurde
das Bändchen bei keinem der beiden Kinder wiedergefunden.
Als die Brüder faſt 25 Jahre alt ſind, erſcheint zufällig im gräf=
lichen
Schloſſe ein Weinreiſender, der eine täuſchende Aehnlich=
keit
mit dem einen der Zwillinge hat. Im Geſpräch ergibt ſich,
daß dieſer Mann mit Namen Jakob Johannes Knäblein in
derſelben Nacht in derſelben Klinik geboren wurde und daß
ſeine Eltern ein rotes Bändchen an ſeinem Bein fanden. Alſo
die Kinder ſind damals verwechſelt worden! Eberhard tauſcht
nun die Rolle mit Jakob Johannes Knäblein und wird Wein=
händler
, während der Weinhändler zum Erbgrafen avanciert.
Aber er fühlt, ſich in ſeiner neuen gräflichen Würde, die ihn in
Konflikt mit ſeiner Vergangenheit und ſeinem Familienanhange
bringt und in der er ſich nicht zurechtfindet, ſo unbehaglich, daß
er ſchließlich auf die Standeserhöhung Verzicht leiſtet und zu
ſeinem einträglichen Weinhandel zurückkehrt, während Eberhard,

Afghawöſtan gegen die Weſmächte hervor, und verſprach,
ſeinen eigenen Geſandten demnächſt nach Kabul zu ſchicken.
Muſtafa Sdemal Paſcha erklärte, Mfghamiſtan habe ſtets die Tür=
kei
zur Führerin gehabt. In dem Augenblich, wo die Imperia=
liſtem
des Weſtens verſuchtem, die Reſte der Türkei zu ſtehlen
und die islamritiſche Welt zu zerſtören, werde das türkiſch=
ruſſiſch
=afghaniſche Bündmis gewügen, um die Pläne derjenigen,
die ihre Rechte amgriffen, zu vereiteln. Kemal Paſcha erklärte
weiter: Wir ſind vielleicht nicht ſo ſtark wie die Weſtmächte
und nicht ſo fähig zur Selbſtverteidigung, wir haben jedoch
einen religiöſen Glauben, durch den wir unſere Unabhängigkeit
gewinnen werden. Das Bündnis mit Rußland wird ſich viel=
leicht
als Retter aller Völker des Orients erweiſew.
Der Eindruck der griechiſchen Ablehnung bei den Verbündeten.
Paris, 27. Juni. (Tel.=Uniom) Die griechiſche
Note, deren Text hier heute morgen von den Zeitungen aus=
führlich
veröffentlicht wurde, hat hier überraſcht, da man
ſoohl in Paris wie in London glaubte, daß England ſich im
voraus darüber vergewiſſert habe, daß die Regierung Konſtan=
tins
die Vorſchläge der Alliierten annehmen würde. Auf jeden
Fall machte wam ſich nicht auf eine abſolute Weigerung gefaßt.
Man ſtellt feſt, daß ſowohl Lord Curzon wie Lloyd George ent=
täuſſcht
ſind. Konſtantin ſei wahrſcheinlich über die Unterhand=
lungem
in Paris und über die Abſicht, Griechepland Smyrna
und Thrazien zu entreißen, umnterrichtet gewefen. Nachdem er
neuerdings 40 000 Rekruten ausgehoben hatte, konnte er es kaum
riskieren, ohne jedem Kampf auf die Griechenlamd im Vertrage
von Sehres zugeſtandenen Rechte zu verzichten. Er zog vor, auf
alle Fälle ſein Glück zu verſuchen. Man weiſt darauf hin, daß
bei den Beſprechungen zwiſchen Lord Curzon und Briand feſt=
gelegt
worden war, daß die Allijertew im Falle einer Ablehnung
ihres Angebotes einzeln für ihre Intereſſem hamdeln werden und
ſich alle Freiheit vorbehaltem. Jedoch glaubt man, daß man auf
die Weigerung Griechenlands meuerdings über die Frage ver=
handeln
müſſe, da ſonſt die Orienutfrage im dem Beziehungen der
Interalliierten zu große Schſvierigkeiten ſchaffen würde.
Aufſtand der Kurden gegen die Kemaliſten.
T.U. Aohem 27. Juni. Eine Depeſche aus Athen weldet,
daß die Kurden gegen die Kemaliſten ſich im Aufſtand befinden.
Muſtafa Kemal ſoll 6000 Manm nach Konia entſandt haben,
um den Aufſtand zuu unterdrücken.
Putſchabſichten Enver Paſchas?
Konſtantinopel, 27. Juni. (Tel.=Union.) Die Daily
Mail weldet, daß der frühere dürliſche Kriegsminiſter Enver
Paſcha ein Komplott angezettelt habe, um unter bolſſche=
wiſtiſſcher
Verkleidung ſich Kleinaſiens zu bemächtigen und die
Gewalt an ſich zu reißen.
Die deutſchen Viehlieferungen.
T.U. Berlän, 27. Jumi. Zu den am Freitag in Paris be=
giynenben
Verhamdlungen über die Viehlieferungen auf
das Reparatiomskonto erfährt das Berlinen Tageblatt:
Es handelt ſich zumächſt um Klarſtellumgen der Leiſtungen aus
ſogenannten Vorlieferungen. Dieſe ſind im allgemeinem erfüllt,
an Pferden ſogar überſchritten. Dagegen honnte Rindwieh nicht
in geforderter Zahl zur Verfügng geſtellt werden weil der
Ausbruch der auch jetzt noch andauernden Maul= und Klauen=
ſeuche
den Transport unmöglich machte. Am den Verhandlun=
gen
wehmem außer dem ſtämdigem Vertreter des Wiederaufbau=
mimiſteriums
in Paris, Geheimrat Wolff, der Abteillungslleiter
im Wiederaufbauſniniſterim Kuntze, ſovie Vertreter des
Reichsernährungsmimiſteriums ud der Viehablieferungskom=
miſſion
teil.
Die Getreideumlage für Bayern.
München, 27. Juni. (Tel.=Union.) Auf Grund des Reichs=
tagsbeſchluſſes
auf Einführung der Getreideumlage hat Bayern
im Wirtſchaftsjahr 1921/22 25 414 Waggons Getreide im Wege
der Umlage aufzubringen. Das iſt etwa die gleiche Menge, die
Bayern in den letzten Jahren allein an Brotgetreide erfaßt hat.
Die Umlage kann aber im neuen Wirtſchaftsjahr durch Liefe=
rung
ſowohl von Brotgetreide als auch von Gerſte und Hafer er=
füllt
werden. Lieferungen von Hafer werden dabei allerdings
nur zu drei Fünfteln auf die Umlage angerechnet.
Oeſterreich und Weſtungarn.
Wien, 27. Juni. (Wolff.) Die Parlamentskorreſpondenz
erfährt von unterrichteter Seite: Die Ententemächte rich=
teten
an die ungariſche Regierung eine Note mit der Auf=
forderung
, darauf zu achten, daß bei der Räumung des
Oeſterreich zugeſprochenen weſtungariſchen Gebietes kei=
nerlei
Ausſchreitngen ſtartfinden und daß ein etwaiger Verſuch,
ſich der Vollziehung des Friedensvertrages von Trianon zu
widerſetzen, nicht unterſtützt werde. Oeſterreich ſei von der
Entente aufgefordert worden, Vertreter für die Grenzfeſt=
ſtellungskommiſſion
in Weſtungarn zu beſtimmen.
Italien.
Rom, 27. Juni. (Wolff.) In der Kammer erklärte Gio=
litti
, als er auf die Ausführungen der vorhergehenden Redner
erwiderte, nach dem Proportionalſyſtem müßten die
Miniſterien aus Männern mehrerer Parteien zuſammen=
geſetzt
ſein. Zweimal habe er in der Vergangenheit die So=
zialiſten
aufgefordert, an der Regierung teilzunehmen.
Wenn zukünftig ein Abkommen mit den Sozialiſten zuſtande
komme, ſo würde es auf einer feſtumſchriebenen Grundlage ſein.
Was die äußere Politik anbetreffe, ſo ſchließe er ſich den Er=
klärungen
Sforzas an. Er glaube, man müſſe die in den
angegliederten Provinzen in Kraft befindliche Autonomie bei=
behalten
. Die Regierung werde die nationale Produktion för=
dern
, indem ſie ihr neue Abſatzmärkte im Auslande
ſuche. Giolitti hob die Notwendigkeit hervor, Erſparmiſſe zu
machen, und erklärte, daß ein Streik im öffentlichen Dienſte ein
der ſich inzwiſchen an dem Scheckbuch ſeines Nachfolgers ſchad=
los
gehalten hat, ſeine gräfliche Stelle wieder einnimmt und
ſeine Auserwähltze heimführt.
Mit diefer Zwhaltsangabe iſt eigentlich alles geſagt. Es iſt
unglaublich, wie jemand auf ſolchen Blödſinn verfallen kann.
Aber das Stück unterhält ſein Publikum, weil es, wenn auch
etwas lang ausgeſponnen, geſchickt gearbeitet iſt und die von
vornherein gegebene Situationskomik gut ausnützt.
Das bei ſolchen Verwechſelungskomödien immer ſchwierige
Problem der Aehnlichkeit wird geſchickt dadurch gelöft, daß die
Rollen der ſich gleichenden Zwillinge von demſelben Schau=
ſpieler
dargeſtellt werden. Herr Schneider wurde dieſer
zwiefachen Aufgabe als Graf Krafft und Johannes Jakob
Knäblein alias Erbgraf Eberhard mit dem rheiniſchen Dialekt
in lobenswerter Weiſe gerecht. Eine glänzende ſchauſpieleriſche
Leiſtung war der alte Graf des Herrn Leibelt, auch der
joviale Graf Goßlau des Herrn Baumeiſter erhob ſich in
ſeiner Charakteriſtik weit über eine Schwankrolle. Etwas derbe
war das alte Fräulein von Falkenſtein der Frau Carlſen,
während Herr Kuliſch den Pſeudografen ſtandesgemäß reprä=
ſentierte
. Die reichlich alberne Rolle der Komteß Ada wurde
von Frau Gothe, die der Helene von Hochberg von Frau
Horn geſpielt. Den kompromittierenden Schwiegervater und
Großſchlächtermeiſter, den Schrecken des gräflichen Hauſes, zeich=
nete
Herr Jürgas mit draſtiſchen Strichen, ſeine Tochter
Emmy, die Frau des neuen Erbgrafen, eine meiſt paſſive Rolle,
war durch Frau Meißner entſprechend vertreten. Den alten
Diener ſpielte Herr Kroczak. Spielleiter war Herr Lei=
belt
. Das gräfliche Zimmer, in dem die drei Akte ſpielen,
veriet einen vornehmen Geſchmack und viel Stilgefühl. Das
mur mäßig beſetzte Haus ſpendete nach jedem Akte und nament=
lich
am Schluſſe reichen Beifall.

lich die Hoffnung aus, daß der Kampf zwiſchen den Parteien
dank der friedenſtiftenden Eintracht aller ein Ende nehmen
werde. (Beifall.)
Rücktritt des Miniſteriums.
Rom, 27. Juni. (Wolff.) Infolge der geſtrigen Kammer=
debatte
hat das Miniſterium beſchloſſen, ſeine Demiſſion
zu geben. Der Rücktritt des Miniſteriums ſoll noch heute
in Kammer und Senat bekannt gegeben werden. Weiter wird
gemeldet, daß Giolitti den Auftrag, ein neues Kabinett zu
bilden, abgelehnt hat. Er hat dem König den derzeitigen
Finanzminiſter Bonomi als die geeignete Perſönlichkeit be=
zeichnet
.
Rußland.
London, 27. Juni. (Wolff.) Der Morning Poſt zufolge
wurde in Rußland ein großes Komplott gegen die
Sowjetregierung entdeckt, das bezwecken ſollte, eine neus
Koalitionsregierung zwiſchen Lenin und den gemäßigten Kom=
muniſten
auf der einen Seite und der bürgerlichen ſozialiſtiſch=
antibolſchewiſtiſchen
Gruppe auf der anderen Seite zuſtande zu
bringen. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen.
Die Morning Poſt meldet aus Reval, die Sitzung des
dritten Kongreſſes der kommuniſtiſchen Inter=
nationale
habe bewieſen, daß die Spaltung in der ruſſi=
ſchen
kommuniſtiſchen Partei endgültig ſei. Es ſei zu heſ=
tigen
Zuſammenſtößen zwiſchen den Anhängern Lenins und
den Extremiſten gekommen. Obgleich Lenin die kräftigſte Unter=
ſtützung
durch die Delegierten der deutſchen Kommuniſten er=
halten
habe, hätten die Extremiſten, da ihr Kandidat Bucharin
an Stelle des zurückgetrenen Sinowjew zum Präſidenten der
Internationale ernannt wurde, geſiegt.
Um die iriſche Republik.
London, 27. Juni. (Tel.=Union.) Sir James Craig
hat auf die Einladung Lloyd Georges geantwortet, daß er eine
Sonderkonferenz des Ulſterkabinetts für Diens=
tag
einberufen habe. Ueber die Entſcheidung de Valeras hat
man noch keine Nachricht. Die Einladung Lloyd Georges hat
jedoch in Dublin die größte Befriedigung hervorgerufen. Man
nimmt an, daß der Präſident der iriſchen Truppen dieſem Ent=
gegenkommen
Folge leiſten wird. Man glaubt, daß er vor der
Annahme der Einladung gewiſſe Bedingungen aufſtellt, z. B.
die Einſtellung jeder militäriſchen Aktion in Irland. Anderer=
ſeits
erkennt man an, daß die engliſche Regierung noch immer
Truppen nach Irland geſchickt hat. Man fügt aber hinzu, daß
dieſe Truppenverſtärkungen der Einladung keinen Abbruch tun.
Der deutſch=amerikaniſche Handel.
T.u. Waſhington, 27. Juni. Die Schätzungen für
den geſamten deutſch=amerikaniſchen Import und Export für das
laufende Jahr 1921 belaufen ſich auf 450 Millionen Dollar oder
etwa 2 Milliarden Goldmark. Im Jahre 1920 war
die entſprechende Ziffer 247 Millionen Dollar, und damit war
Deutſchland in der amerikaniſchen Handelsſtatiſtik mit Europa
ſchon an die dritte Stelle gerückt. Es dürfte jetzt an die zweite
Stelle aufſteigen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 27. Juni. (Wolff.) Wie die Blätter aus Stuttgart
melden, wird morgen das Zeppelin=Luftſchiff
Bodenſee an Italien abgeliefert werden. Mit ſeiner
Ueberführung nach dem Luftſchiffhafen Campione bei Rom wird
Deutſchland kein Zeppelin=Luftſchiff mehr beſitzen.
Berlin, 277. Juni. (Wolff.) Wie die Blätter mitteilen, iſt
zum preußiſchen Bevollmächtigten in München der
bisher im preußiſchen Staatsminiſterium tätige Landrat Schel=
len
ernannt.
Berlin, 27. Juni. (Wolff.) Die von der deutſchen Preſſe
verbreiteten Nachrichten über den angeblichen Aufenthalt Ra=
ders
in Berlin erwieſen ſich nach amtlicher deutſcher Feſtſtellung
als haltlos. Mit Ausnahme einer Reiſe nach dem Innern
Rußlands im April hielt ſich Radek ſeit März dauernd in Mos=
kau
auf, wo er bei den ſeit Mai ſtattfindenden Kongreſſen öffent=
lich
auftrat.
Berlin, 27. Juni. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung aus
München wird die bayeriſche Regierung ſogleich den
Erlaß der Reichsregierung zur Auflöſung der Ein=
wohnerwehren
dem Regiſterrichter zugehen laſſen, der die
Löſchung der Organiſationen im Vereinsregiſter vollziehen und
bekanntgeben wird. Die bayeriſchen Einwohnerwehren würden
darauf den Beſchluß faſſen, ſich ſelbſt aufzulöſen, ſo daß weitere
Maßnahmen der Regierung ſich erübrigen.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet aus
San Antonio: Mexiko ſteht vor einer neuen revolutio=
nären
Kriſis. Die Gegner des Präſidenten Obregon ſollen
eine halbe Million Dollar zu ſeiner Bekämpfung aufgebracht
haben. An der Spitze der Bewegung ſtehe General Pablo
Gonzalez. Truppenzuſammenziehungen und kleine Kämpfe
hätten bereits begonnen.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Der Vorſitzende des Schiff=
fahrtamtes
kündigte an, daß bis zum 1. Oktober ſämtliche
Holzſchiffe zerſtört oder anderweitig über ſie verfügt werden
und alle anderen der Regierung gehörenden Schiffe an Private
verkauft werden ſollen. Er fügte hinzu, daß das Schiffahrtamt
monatlich 16 Millionen Dollar zuſetze.
Paris, 27. Juni. (Tel.=Union.) Ueber das Eiſenbahn=
unglück
bei Beaueourt werden noch folgende Einzel=
heiten
gemeldet: Um 3 Uhr, als der Zug mit einer Geſchwin=
digkeit
von 100 Kilometern den Bahnhof Beaucourt paſſierte,
bemerkte der Lokomotivführer, daß er die letzten Wagen ver=
loren
hatte. Dieſe waren wit Reiſenden dritter Klaſſe über=
füllt
. Die Wagen liefen erſt ein Stück neben dem Gleiſe und
fielen dann vom Eiſenbahndamm, wobei ſie vollſtändig zuſam=
mengedrückt
wurden. Bei der Unterſuchung ſtellte ſich heraus,
daß das Unglück auf den ſchlechten Zuſtand der Eiſenbahn zurück=
zuführen
iſt und daß die Gleiſe ſich durch die Wärme der letzten
Tage ausgedehnt hatten.
Vermiſchtes.
Zue Wahrung der Intereſſen des beſetzten
Rheinlandes iſt im Beulin, Königgrätzer Straße 99, eine Geſchäfts=
ſtelle
des ſeit 1905 beſtehendem Rheiniſchem Verkehrsverbandes E. V.
errichtet worden. Der Berliner Geſchäftsſtelle wird insbeſondere bie
Aufrechterhaltung und Förderung der kulturellen und wirtſchaftlichen
Beziehungen des beſetzten Rheinlandes zum unbeſetzten. Deutſchland
obliegen. Der Rheiniſche Verkehrsverband, mit dem Hauptſitz in
Godesberg, umfaßt als Landesverband zwei Probinzialverwaltungen,
vierzehn Landestveiſe, 108 Kommunalverwaltungen, 67 Verkehrsgemein=
ſchaften
und eine große Anzahl ſonſtiger Mitglieder under dem Vorſitz
von Regiewungspräſident Dr. Kruſe.
B. Neues vomEänfluß der Nahrungaufbie Zähne.
Die Zahnfäule, die ma wiſſenſchaftlich Karies nennt, hat ſich in
der letztem Zeitz under uſerer Bebölkerung in außerordentlichem Maße
verbreitet. Wie Dr. Wimmer in der Umſchau ausführt, iſt die Urſache
dafür zweifellos hauptſächlich in der Ernährng zu ſuchen. Verſunche,
die üben die Wirhug der verſchiedenen Mehlſorten auf die Zähne an=
geſtelltz
wurden, ergabem, daß das ſtark ausgemahlene Mehl wegen der
davin enthaltenem größerem Memge Klleie im Verbindunng mit Speichel
ſehr viel mehr Säure bildet alls die feinem Mehlſorten und dadurch
ſtärkere Fäulniserſcheinungen an den Zähnen hervorruft. Auch der
nach dem Kriege wieder ſehr vermehrte Genuß von Kohbehydratem in
Geſtalt von Schokoladem und Zucherzeug iſt auf die Verſchlechterung der
Zähne von Einfluß geweſen. Die Saure, die durch die Reſte von in den
Zähwem gurüchgebliebenen Speiſem infolge der Envwicklung gährumgs=
fähiger
Bakteriem gebildet wird, entkolkt das Zahngewebe und ermög=
licht
dem Bakterien das weitere Eindringen. Die Zahnfubſtanz fällt
dann der eiweißſpaltenden Wirkung der bakteriellem Fermente anheim.
Daß ſich die Entſtehung der Zahnksries auf dieſem bisher nur theoretiſch
angenommenen Wege wirklich vollzieht, habem Verſuche der allerjüngſtem
Zeit, die im hugientſchem Iinſtitut der Univerſität Leipsig angeſtellit wur=

[ ][  ][ ]

Nummer 126.

der, bewieſen. Es wurdem tadellos erhaltene Zähne von Individuen
von 18 und 55 Jahren, die auch bei Lupemnterſuchung keine Verletzung
aufwieſen, mmit einer Wachsſchicht überzogen, an der an einzelnen Stellen
Oüichen ausgeſpart wvaren. Die alſo vorbereiteten Zähne wurden in eine
Miſchrug vom Brot und Speichel gebracht umd unter Bedingungen ge=
haltem
, die denem der Mundhyöhle möglichſt entſprachen. Daraufhin brat
or allen Zähnen Fäulnis ein. Die erſten Spuren des Karies zeichten
ſich an einem ſtark gefurchten Schneidezahn, bei dem ſchon nach 33 Tagen
Erweichuung und Verfärbung feſtgeſtellt werden konnte. Nach 56 Tagen
wieſen auuch die übrigen vollkommen intakten Zähne Erweichungen auf,
und nach 124 Tagen hattem alle Zähne vollſtändſig ausgebildete Karies.
Während ſo das Brotz als Urſache für die Fäule einwandfrei nachge=
wieſen
werden konnte, war dies bei der Marmelade nicht der Fall.
Zähne, die lediglich ir Marmelade und Speichel gebracht wurden, wieſen
noch mach 61 Tagem keine Veränderung auf.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Schon ſeit langer Zeit machen rückſichtsloſe junge Leute zwiſchen
123 Uhr nachts gewöhnlich einen ohrenbetäubenden Lärm in der unte=
ren
Grafenſtraße nahe der Bismarckſtraße, der zuweilen über eine halbe
Stunde anhält. In der Nacht vom 24. auf 25. ds. ſetzten aber dieſe
Herren (es ſind immer dieſelben müdegeſchafften) ihrem Tun die
Krone auf. Eine halbe Stunde lang ertönten die ſcheußlichſten Töne
aus einenr Inſtrument (Blasrohr?), wie ſolche auf Meſſen und Jahr=
märkten
zu finden ſind, ohne dabei zu bedenken, daß doch auch ſo viele
Kranke in der Nähe liegen. Hoffentlich nimmt ſich nun die zuſtändige
Behörde der Sache mal ernſtlich an, da doch ſolcher Spektakel auch vom
nahen Revier aus gehört werden muß.
Ein Mütbetroffener, der 1915 5 Mark Geldſtrafe bezahlen mußte
wegen Ruheſtörung, weil er am hellichten Nachmittag einen 15jährigen
Lümmel etwas laut zurechtgewieſen hatte am Ortsausgang in Eberſtadt.
Unterhalb des Heiligen Kreuz geht der Seiterswieſenſchlangen=
weg
durch das Feld auf den Seitersweg. Da derſelbe ſehr ſchmal und
nur für Fußgänger geeignet iſt, auch, ſo viel wie bekannt iſt, das Befah=
ren
mit Wagen, ob groß oder klein, verboten iſt, ſo wäre es vor allem
am Platze, dieſen Weg für Radfahrer zu verbieten. Durch die Frucht
und Schlangenwindungen des Weges hat man heie Ueberſicht, dadurch
iſt ei Zuſammenſtoßen unvermeidlich. Wenn die Herren oder Damen
vom Radſport unbedingt auf den Seitersweg wollen, dann ſollen ſie auf
der Dieburger Straße ein paar Schritte weiterfahren, da iſt der Roſen=
höhweg
, der iſt gerade und ſehr geeignet, um allen Unglücksfällen vor=
zubeugen
.
Hunderte Zentner Tannäpfel liegen im Walde zwiſchen Arheilgen
und Weiterſtadt. Warum werden dieſe nicht verwertet und kann man
zum Sammeln derſelben nicht Arbeitsloſe anſtellen? Ein Nationeller,
Literariſches.
Mein Vermögen und das Erbſchaftsſteuer=
gefetz
. Eine Anleitung zur Errichtung und Nachprüfung letztwilliger
Verfügungen vow Dr. A. Karger Magdeburg. Preis geb. 14,40 Mk.
1921. Induſtrieverlag Spgeth u. Linde, Fachbuchhandlung für Steuer=
litevatur
, Berlm C 2. Der Verfaſſer hat an der Hand zahlreicher Bei=
ſpiele
die einzelnen Arten der Verfügungen behandelt, dabei beſondere
Rüchſicht auf das Teſtament der Eltern genommen, da gerade dieſes Ge=
biet
bisher wegen der Steuerfreiheit des Nachlaſſes für Kinder wenig
durchforſcht wurde. Dabei wurden auch die Vorteile behandelt, die an=
dere
Anordnungen des Erblaſſers zu Lebzeiten für deſſen Rechtsnachfol=
ger
bieten können. So gibt dies Buch wicht nur dem Laien, ſondern auch
dem Rechtsberater einem wertvollen Wegweiſer.
Felix Dörmann: Der Herr von Abadeſſa‟ Dra=
matiſche
Ballade im 3 Akten. 1921. Wila, Wiener Literariſche Anſtalt,
Wien VIII. Preis gebunden 12 Mk. Das Drama, das vor Jahren in
Berlin über die Bretter ging, hatte einen ſchönen und eihten Erfolg, der
in den beſonderem Qualitäten des Werkes begründet iſt. Ausgezeichnet
durch bervorragende Schönheit der Sprache, dramatiſche Wucht und bis
zur letzten Szene fortſchreitende Steigerung wird die dramatiſche Ballade,
die durch ihven Abenteurerhelden eine gewiſſe Beziehung zum Tage fin=
det
, den Erfolg nicht mur auf der Bühme, ſondern auch als Buch be=
haupten
.
Die Heimſtätte Monatsſchrift des Heſſ. Wohnungs= und
Heimſtättenvereins E. V. (Kriegerheimſtättenverein), bringt in der Nr. 6
eine Erläuterung des neuen Verfahrens für Beihilfedarlehen 1921, wei=
ter
ein vorzügliches Beiſpiel eigener Selbſthilfe beim Baur einer Hein=
ſtätte
in Wixhauſem mit Abbildung und den Schluß des Profeſſor Knip=
pingſchen
Vortrags über Wirtſchaftliche Notwendigkeiten beim Woh=
nungsbau
, Probenummern gegen Einſendumg von 60 Pfg. durch die
Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Altes Pglais.
* Neu erſchienene Broſchüren: Philoſophia militans,
Urtext von Auguſtins Schrift De vera religione als Anhang zum
Gleichlaut von Glauben und Wiſſca, nebſt einer Einführung unter den
Abſchnitten 1. Kampf des Wiſſens gegen das Nichtwiſſen, 2. Organiſa=
tion
der Mitſtreiter, 3. Neuer Begrif der wahren Religion, 4. Der Ein=
ſteinrummel
. Vom Verfaſſer des Spinoza Redivivus und Auguſtinus
Redivivus. Halle (Saale). Weltphiloſophiſcher Verlag. 1920. Ar=
beit
und Rente, Kritiſche Betrachtungen über die Unterdrückung des
Menſchen in feiner Eigenſchaft als Produktionsfaktor, beſonders durch
die Kapitalrente, von Dr. Paul Sittler, Freiburg i. B. Verlag von
Julius Boltze. 1921. Demokratie und Selbſtverwaltung von Theo=
dor
Heuß. Zentralverlag, G. m. b. H., Berlin NW. 6. Luiſen=
ſtraße
31 b. Preis 2,50 Mk. Die Fahne, ein Zeitweiſer für Bücher=
freunde
. 2. Jahrgang, Heft 3. Mai 1921. Preis 1 Mk. Verlag Wal=
ter
Seifert, Stuttgart und Heilbronn.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Juni 1921.

Seite 5.

Landwirtſchaftliches.

H. Mannheim, 27. Juni. (Tel.) Am heutigen Schlacht=
biehmarkt
waren zugetrieben und wurden per Zentner Lebend=
gewicht
gehandelt: 178 Ochſen 450820, 162 Bullen 450700, 766 Kühe
und Färſen 250800, 366 Kälber 600800, 309 Schafe 350500, 833
Schweine 9501175.

Spiel, Sport und Turnen.
Fußball.
* Sportverein Weiterſtadt-Viktoria=Griesheim
(B=Meiſter) 1:5, Ecken 2:9. Die beiden 1. Mannſchaften trafen ſich am
Sonntag in Weiterſtadt und konnte Griesheim 5:1 gewinnen, wäh=
rend
das Vorſpiel nur 2:1 endete. W. heute unter Form. Griesheim
hat in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel. W.s Hintermann=
ſchaft
, ſehr aufgeregt, verurſachte hintereinander 3 Ecken, die nichts ein=
bringen
. Einen Schuß des Gäſtemittelſtürmers lenkte der Weiterſtädter
Läufer ins eigene Tor, Griesheim die Führung gebend; bald darauf,
durch Verſchulden der Verteidigung, fiel das zweite Tor für Griesheim.
Halbzeit 2:0 und 6:0 Ecken für Griesheim. Nach Seitenwechſel hat W.
das Spiel feſt in der Hand, kann jedoch nicht verhindern, daß Griesheim
noch dreimal einſendet. Den Weiterſtädter Torwächter trifft keine
Schuld. Alle Angriffe W.s ſcheitern an der guten Griesheimer Hinter=
mannſchaft
und dem brillanten Torwächter Denker, der die beſtgemein=
ten
Schüſſe hielt, ſo daß es Weiterſtadt nur zum Ehrentreffer reichte.
* Spielabteilung Union der Turngemeinde Beſ=
ſungen
1865 Darmſtadt E. V. Die 1.a Mannſchaft hatte am
Samstag die Ligaerſatzelf der Spielabteilung Helvetia der Turn=
gemeinde
Bockenheim=Frankfurt a. M.=Weſt als Gegner. Nach
beiderſeits ausgeglichenem Spiele konnte die hieſige Elf den Gegner mit
4:0 Toren, Halbzeit 1:0 Toren, ſchlagen. Eckenverhältnis für Darm=
ſtadt
6:3. Frankfurt enttäuſchte, die Erwartungen erfüllten ſich nicht,
und ohne Uebertreibung dürfte der Mannſchaft etwas mehr ſportliche
Erziehung gut tun. Aber auch bei der 1.a Mannſchaft der Spielabtei=
lung
. Union tut es not, belehrend einzugreifen, ſo daß unliebſame
Zwiſchenfälle in Zukunft ausgeſchloſſen ſind. Die 2.a (3.) Mannſchaft
weilte am Sonntag in Zwingenberg und mußte ſich der ſpielſtarken
1. Elf des dortigen Sportklubs 06 mit einem 4:5=Reſultat unterwerfen.
Die 1. Elf Zwingenbergs gehört zu den Spitzenvereinen der Klaſſe C und
Frühjahrsverbandsrunde und darf das Reſultat als gut anerkannt wer=
den
, da die 2.a Mannſchaft damit ihr erſtes Spiel lieferte.
Groß=Zimmern, 27. Juni. Bei dem am Sonntag in
Groß=Umſtadt veranſtalteten Gaufeſt des Odenwaldgaues errangen ſich die
Mitglieder des Athletenvereins Vorwärts=Gr.=Zimmern folgende Preiſe:
Schwergewicht: W. Sior 1. Preis Ringen, 3. Preis Stemmen, J. Danz
4. Preis Ringen; Mittelgewicht: L. Fröhlich 2. Preis Ringen, 3. Preis
Stemmen, Gg. Herbert 7. Preis Ringen, 4. Preis Stemmen, Fr. Göbel
5. Preis Stemmen; Leichtgewicht: K. Bernhardt 2. Preis Ningen,
5. Preis Stemmen, Gg. Dölcher 7. Preis Ringen; Federgewicht: K.
Palmy 5. Preis Stemmen, K. Hechler 6. Preis Stemmen, J. Seibert
2. Preis Ringen, Gg. Herbert II. 5. Preis Ringen, Chr. Bechtold
10. Preis Ringen, H. Fröhlich 11. Preis Ringen; Jugendklaſſe a: V.
Dietrich 4. Preis Ringen, H. Herbert 5. Preis Ringen; Jugend=
klaſſe
c: H. Held 4. Preis Ringen. Außerdem errangen bei dem natio=
nalen
Wettſtreit in Ziegelhauſen a. N. Karl Hechler den 16. Preis im
Stemmen, Federgewicht, L. Fröhlich 10. Preis im Stemmen, leichtes
Mittelgewicht, Gg. Herbert 14. Preis im Stemmen, 11. Preis im Rin=
gen
, leichtes Mittelgewicht, Franz Göbel 11. Preis im Dreikampf, Leicht=
athletik
, Franz Göbel 2. Preis im Stabhochſprung mit 3,10 Metern.
* Germania Frankf.:Spv. Wiesbaden 2:1, Offenbacher Fv.:Vyg.
Fechenheim 4:1, V. f. R. Offenbach:Spv. Wiesbaden 5:2, Tv. 46 Nürn=
berg
:Pfalz Ludwigshafen 2:0, Mtv. Fürth:V. f. B. Erfurt 1:1, Fv.
Nürnberg:Alemannia Dortmund 3:0, Ballſpielkl. Düſſeldorf:Boruſſia
Neunkirchen 2:1, V. f. R. Kaiſerslautern: Sppgg. Mannheim 4:2, Stutt=
garter
Kickers:Bold Klub Kopenhagen 4:2, Saar Saarbrücken:Phönig
Karlsruhe 2:0.
Vorbildliche Stadtverwaltungen: In Bonn
wurde beſchloſſen, den Vereinen Turnhallen und Turnplätze vollſtändig
unentgeltlich zu überlaſſen.
Schöneberg hat das gleiche eingeführt, d. h., wenn die betreffen=
den
Vereine 30 Turnende an einer Uebungsſtunde zuſammenbringen.
Lichtenberg bei Berlin hat nunmehr ſein Stadion, welches
aus ſtädtiſchen Mitteln geſchaffen wurde, mit großen Schauturnen und
Wettkämpfen aller Art eingeweiht.
Forſt (Lauſitz) hat die Anlage eines 8 Hektar großen Sport=
Parkes beſchloſſen. Auch werden dort die Turnhallen unentgeltlich zur
Verfügung geſtellt.
Von Hanmover kann folgendes berichtet werden: Als der Krieg
beendet wurde, hatte die Stadt 39 Plätze mit etwa 68 Hektar Fläche.
Heute ſind es 64 Plätze mit über 107 Hektar. In nächſter Zeit werden
noch weitere Plätze hinzukommen, ſodaß Hannover binnem kurzem über
Spielplätze in einer Geſamtgröße von über 120 Hektar verfügen wird.
Damit hat die Stadt Hannover als eine der erſten Gemeinden Deutſch=
lands
die Forderungew des Spielplatzgeſetzentwurſes erfüllt, wonach
auf jeden Einwohner der Stadt 3 Quadratmeter Spielplatzfläche ent=
fallen
ſollen.
Dieſe Beiſpiele ſeien anderen Städten zur Nachahmung empfohlen,
es ſind einmal Taten und keine leeren Worte.
H. M.
sr. Deutſche Handballmeiſterſchaft. Von der Deut=
ſchen
Turnerſchaft wird zum erſten Male in dieſem Jahre die deutſche
Handballmeiſterſchaft ausgetragen. Am kommenden Samstag und
Sonntag finden die erſten Vorrundenſpiele ſtatt. In Spandau treffen
ſich am Samstag der Brandenburger Meiſter T.= u. Sp.=V. 1860 Span=
dau
und der Meiſter des Volksſtaats Sachſen, Allgemeiner T.=V. Leipzig=
Schönefeld und im Deutſchen Stadion am Sonntag der ſchleſiſche Kreis=
meiſter
, Breslauer T.=V. und T.=V. Frieſen=Stendal (Meiſter der Pro=
vinz
Sachſen). Der Sieger dieſer Spiele erwirbt die Anwartſchaft auf
die Teilnahme am Endſpiel gegen den weſtdeutſchen Meiſter im Sep=
tember
in Hannover.
Schwimmen.
* An dem nationalen Wettſchwimmen zu Höchſt, das
am Samstag, den 25., und Sonntag, den 26. Juni, ſtattfand, beteiligte
ſich der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland
mit großem Erfolg. Schon am erſten Tage konnte unſer jugendlicher
Senior Eduard Dingeldey in einer erſtaunlich guten Zeit ein Rennen
mit großem Vorſprung gewinnen. Auch der Sonntag ſtand im Zeichen
des Erfolges für unſeren Klub. Noch ſechsmal konnten unſere Farben
ſiegreich ſein. Die Senior=Lagenſtaffel 4X100 Meter wurde nach har=
tem
Kampfe zwiſchen Jung=Deutſchland Daxmſtadt und dem Erſten
Frankfurter S. C. für Darmſtadt entſchieden. Die kurze Strecke (50
Meter) für Junioren gewann Heinz Kalbfleiſch in 344/ Sekunden vor
Heilbronn und Mainz. Auch das 100=Meter=Schwimmen konnte er mit
großem Vorſprung gewinnen, während Ed. Dingeldey auch im Senior=
ſeiteſchwimmen
ſiegte. In anderen Kämpfen konnte ſich Jung= Deutſch=
land
gut plazieren, ſo im Jugenbruſtſchwimmen 100 Meter und 200

Meter, bei welchem Orlemann an zweiter Stelle das Ziel erreichte. Auch
die ſehr beſtrittenen Damen=Konkurrenzen ſahen Jung=Deutſchland ſieg=
reich
. So gewann Heli Müller das Dameninniorbruſtſchwimmen 100
Meter. Im Damenjuniorrückenſchwimmen und der Damenjugendlagen=
taffel
konnte ſich Darmſtadt ebenfalls gut plazieren.
Pferdeſport.
Omen gewinnt das deutſche Derby. Die Ergebniſſe
der geſtrigen Rennen in Hamburg=Horn waren: Jungfern=
Nennen. 23 000 Mk. 1600 Mtr. 1. Brauns Pirol (Zimmermann)
2. Danaide, 3. Primadonna. 19:10; 12, 16:10. Nenard=Rennen.
35 000 Mk. 2800 Mtr. 1. Graf Spretis Laland (O. Schmidt), 2. Chal=
zit
, 3. Robert der Teufel. 49:10; 17, 13:10. Jenfelder Ausgleich
23000 Mk. 1400 Mtr. 1. Frhr. J. v. Bönninghauſens Mercantil
(Kaſper), 2. Olala, 3. Puſchkin. 45:10; 16, 17, 20:10.
Deutſches Derby. 200 000 Mk. 2400 Mtr. 1. Graf Spretis
Omen (Danek), 2. Oſſian (H. Brown), 3. Perikles (Raſtenberger),
4. Graf Ferry (O. Schmidt), 5. Liebediener (Kaſper), 6. Damenweg
(Zimmermann), 7. Colonel Romanelli (G. Janek). 30:10; 168, 91, 20:10.
Borgfelder Rennen. 23 000 Mk. 1000 Mtr. 1. Rittm. Kriegs
Eichsfeld (F. Conrad), 2. Aladar, 3. Salas y Gomez. 52:10; 18,
19:10. Horner Ausgleich. 28 000 Mk. 2100 Mtr. 1. H. v. Opels
Bogarwo (Oleinik), 2. Dardanos 3. Turban. 42:10; 13, 17, 16:10.
Marienthaler Rennen. 23 000 Mk. 1800 Mtr. 1. O. Kruſes Neinweiß
(H. Blume), 2. Schickſal, 3. Sonnenroſe. 27:10; 12, 16, 18:10.
Schluß des redaktivnellen Teils.

DO4
Das Zahnpulver
ſeinigt die Zähne ſo vollkommen, daß ſchon M4D. 2e
nach kurzem Gebrauch das Ausſehen derſelben bedeutend verbeſſert wird.
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Drog. H. Schulte, Rheinſtr. 17, Drog. Zachmann, Bleichſtr. 46.
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Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambnlatorium
Frankfart a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (1,6853) Sonntag 111 Uhr.

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Unſere Agentur befindet ſich jetzt bei
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Frau Jakod Gerharok, ſtraße 106.
Beſtellungen auf das Darmſtädter Tagblatt werden
dortſelbſt jederzeit angenommen. (7524a

Oo Derak
Die Agentur des Darmſtädter Tagblattes
befindet ſich bei
(7525a
Frau V. Veith III., Pfarrſtr. 14.
Beſtellungen werden dortſelbſt jederzeit entgegengenömmen.

IoO

Wetterausſichten für Dienstag.
Wolkig, trocken, kühler, Nordoſtwind.
Tageskalender.
Landestheatker, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (Miete rot?):
Das Dreimäderlhaus
Orpheum, Anfang 7¾4 Uhr: Die Poſtmeiſterin
Vortrag von Dipl.=Ing. Fröhlich um 8 Uhr im Saal 234 der Tech=
niſchen
Hochſchule.
Verſteigerungskalender.
Mitrwoch, 29. Juni.
Eichenſtammholz=Verſteigerung um 9 Uhr in der Wirt=
ſchaft
Heilig Kreuz.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto ABaldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

Die glückliche Geburt ihres
gesunden Stammhalters zeigen
in herzlicher Freude an
Dr. med. Wilhelm Gassner
u. Frau Eugenie, geb. Stachel
Eberstadt, den 27. Junt 1921.
(*25396

Herzlichsten Dank
allen denen, die uns am Tage unserer Goldenen
Hochzeit durch Beweise freundl. Gedenkens ehrten.
Heinrich Engeroff und Frau
( 25327
Niederramstädterstr. 9.

In tiefer Dankbarkeit zeigen wir
Jie Geburt unserer
TOCHTER
an.
Oberlehrer Fritz Schömer
u. Frau Elisabeth, geb. Neff
Martinstraße 1½½, I.
(*25874

Wilhelmine Grieser
Christian Metz
eben von ihrer Verlobung Kenntnis.
Darmstadt, den 29. Jani 1921
Gotenbergste 66
Sandbergstr. 42.
(*25252

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung; daß meine her=
zensgute
Frau, meine treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Eliſabeth Müller
geb. Trumpfheller
geſtern früh nach längerem Leiden im Alter
von 49 Jahren ſanft verſchieden iſt.
In tiefem Schmerz:
Adam Müller
Eliſabeth Müller
Heinrich Krebs, Schwiegerſohn.
Darmſtadt, den 27. Juni 1921.
(*25269
Lichtenbergſtr. 68.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
29. Juni, nachmittags 3 Uhr, vom Portale
des Waldfriedhofes aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute früh um 5½ Uhr berſchied nach
Gottes unerforſchlichem Ratſchluß infolge
eines Schlaganfalles meine liebe, gute Gattin,
unſere treuſorgende Mutter, Schweſter,
Tante, Schwägerin und Schwiegermutter
Hophie Reichert
geb. Pfeiffer
im kaum vollendeten 44, Lebensjahre,
In tiefſter Trauer:
Philipp Reichert und Kinder.
Darmſtadt, Asbach, Spachbrücken, Cöln,
(7627
den 27. Juni 1921.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
29. Juni, nachm. 4½ Uhr, von der Kapelle
des Waldfriedhofes aus ſtatt.

Trauer=Kleider
werden ſofort gefärbt (6767a
Färberei Reingold
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rungsvollen
Leben verſchied unerwartet plötz=
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herzensgute Mutter, Großmutter, Schwieger=
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Chicago, New=York, Mainz, Plettenberg,
Hannover=Bemerode.
(*25365
Im Namen der tranernden Hinterbliebenen:
Mareus Fuchs.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
29. Juni, um 5½ Uhr nachmittags, von der
Leichenhalle des iſrael, Friedhofes aus ſtatt.

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Dämpfen u. Desinfizier.,
ſowie Aufarbeiten u. Neu=
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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Juni 1921.

Rammer 126.

Me

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Oo0
K
T
19
79
K
79
39
So0
19
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1
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7
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O.
D.

79
77

19

39

3

39

39

N S

19
19

Erläuterungen zur Prämienverteilung:
In der Zeit vom 1. Juli bis einschl. 30. September ds. Js.
gelangt in allen einschlägigen Geschäften unsere Qualitätszigarette
Pax zu 40 Pfg in als Prämienpackung gekennzeichneten
Packungen zu je 20, 50 und 100 Stück zum Verkauf. Die Baucher
sammeln in vorgenannter Zeit diese leeren Originalpackungen und
liefern dieselben vom 26. September bis einschl. 30. September von
26 Uhr nachm. bei Bücherrevisor Noll, Eichbergstr. 24, ab.
Die Stückzahl der abgelieferten Packungen bzw. die Zahl der ge-
rauchten
Zigaretten wird vom Ablieferer selbst in einer dort
aufgelegten Liste eingetragen.
Auf den Ablieferer, der die Höchstzahl an Pax-Zigaretten nach
Maßgabe der Liste geraucht hat, entfällt die 1. Prämie; die Ver-
teilung
der übrigen neun Prämien erfolgt stufenweise abwärts.
Diejenigen, auf welche nach der Liste eine der obigen Prämien
entfallen, werden schriftlich benachrichtigt. Die Ablieferungsliste
selbst liegt am 2. und 3. Oktober Eichbergstr. 24 bis abends 6 Uhr
zur Einsichtnahme für jeden Ablieferer auf. Die Prämien werden
gegen Vorlage der Benachrichtigung am 6. Oktober ds. Js. während
der Geschäftsstunden von 812 und 26 Uhr in unsern Geschätts-
räumen
Hügelstr, 73 bar ausbezahlt.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß nur
Packungen mit dem Aufdruck Prämienpackung 1. Juli bis 30, Sep-
tember
1921 angenommen werden.
Ligarettenkabrik Pax‟ Darmstadt.

7522a)

Telephon 951.

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kommens
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Erhöhung des Zolles von Mk. 22. auf Mk. 33. für 1 Kilo.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Jmi 1921.

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Rummer 176.

Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
11)
(Nachdruck verboten.)
Ueber Hochwinkel zieht die Nacht mit goldenen Sternen
herauf. Müde Sommerſänge zittern von fernen Halden. Eine
uralte Volksweiſe. Vom Heuen kommende Mädchen ſingen ſie:
Da unten in dem Tale
Da geht ein Müllersrad,
Das mahlet nichts als Liebe
Die Nacht bis an den Tag.
Die Mühle iſt zerbrochen,
Die Liebe hat ein End.
So leb' denn wohl mein feines Lieb,
Ich fahre ins Elend!
So leb' denn wohl mein feines Lieb,
Ich fahre ins Elend!
Der Obermoſer Schorſch ſteht beim Gartenzaun und lauſcht
in die Hänge hinüber, von wo das Lied durch den klaren Spät=
abend
gefloſſen kommt. Es hat ihn faſt wehmütig geſtimmt.
Aber er denkt an Emmy, und ſeine Melancholie iſt dahin. Er
ſendet den Mädchen ein helles Juhu! hinüber. Nach einer
Weile kommt wieder Antwort von drüben. Wunderbar gleiten
die Töne durch die Sommernacht:
Es wollt’ ein Mägdlein tanzen geh’n,
Sucht Roſen auf der Heide.
Was fand ſie da am Wege ſteh’n?
Eine Haſel grün wie Seide.
So grüß dich Gott, Frau Haſelin,
Wovon biſt du ſo grüne?
So grüß dich Gott, fein’s Mägdelein,
Wovon biſt du ſo ſchöne?
Von was daß ich ſo ſchöne bin,
Das kann ich dir ja ſagen:
Ich weiß Brot, trink kühlen Wein,
Davon bin ich ſo ſchöne.
Ißt du weiß Brot, trinkſt kühlen Wein
Und biſt davon ſo ſchöne,
Auf mich da fällt der kühle Dau,
Davon bin ich ſo grüne.
So hüte dich, Frau Haſelin,
Und tu: dich wohl umſchauen!
Ich hab daheim zwei Brüder ſtolz,
Die wollen dich abhauen.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 28. Juni 1921.

Seite 9.

Und haun ſie mich im Winter ab,
Im Sommer grün’ ich wieder,
Verliert ein Mägdlein ihren Kranz,
Den findt ſie nimmer wieder.
Verliert ein Mägdlein ihren Kranz,
Den findt ſie nimmer wieder.
Diesmal jodelt Schorſch keinen Gruß hinüber; doch die Sän=
gerinen
ſcheinen darauf zu warten. Da keine Antwort erfolgt,
jauchzen ſie ſelbſt in die Nacht hinein:
Verliert ein Mägdlein ihren Kranz.
Den find’t ſie nimmer wieder.
Der junge Obermoſer geht ins Wirtshaus.
Ein paar heimiſche Gäſte, die die Neuigkeit von der Ankunft
der erſten Sommerfriſchler in den Gaſthof gelockt hat, ſitzen um
den Ofentiſch und beſprechen das Ereignis mit jener heimlichen
Wichtigkeit, die Landleuten eigen iſt. Die Anweſenheit der Dorf=
gäſte
iſt Schorſch weniger angenehm, da er mit Emmy gern noch
ein Stündchen allein geplaudert hätte; ſo iſt er gezwungen, bei
den Dorfgenoſſen Platz zu nehmen und ihren Ahnungen bezüg=
lich
des nunmehr ſicheren Aufſchwunges Hochwinkels als der
Sohn des Freibadbeſitzers zuzuſtimmen.
Emmy ſieht er geraume Weile überhaupt nicht; endlich kommt
ſie aus dem Nebenzimmer mit hochrotem Geſicht, was Schorſch
ticht weiter auffällt. Er deutet die Röte als natürliche Erſchei=
nung
bei dem Wiederſehen nach einem ſo hochwichtigen und glück=
ſeligen
Augenblicke. Auch er läßt ſich weiter nichts anmerken,
wie ſie ihm das Bier hinſtellt und ihn dabei unabſichtlich am
Arme ſtreift. Das Duzen verbietet ſich in Gegenwart der Dorf=
genoſſen
von ſelbſt, ſo daß weiter nichts auffällt, zumal Emmy
wieder ins Nebenzimmer abgeht.
Was iſt denn das für daner im Nebenzimmer draußen?
fragt einer mit gedämpfter Stimme.
A MünchnerMetzgermoaſta ſoll’s ſei!! antwortet einer.
A ſtog’reicher Kampl.
Der Bader ſagt, wenigſtens a Million".
Ja, da waar ’s ja do aus! Sovui Geld gibt’s ja gar
net, wundert ſich ein anderer.
Der Bader hat’s g’ſagt!
Nacha werd’ ’s ſcho’ a ſo ſei!.
Der Bader iſt jetzt die oberſte Autorität.
Wia hoaßt a denn eigentli, der Metzgermoaſta?
Baver Veiglmeier, ſagte der Bader.
Is ſunſt koaner mehr draußen?
Na; die andern ſan ſcho’ ins Bett.
A Gräfin is aa kemma!
Na, a Baronin.
A Gräfin, hat der Bader g’ſagt.
A Baronin, hat der Wirt ſelber g’ſagt.

So geben ſie ihre Meinung kund. Ohne Streit, aber mit
warmem Eifer. Jeder Kurgaſt iſt ein Wunder. Der Münche=
ner
Metzgermeiſter eine Größe. Die braſilianiſche Baronin ein
Phänomen. Der Aeſthet eine Koryphäe. Leda Delius eine
Leuchte.
Alle erſtrahlen im Glorienglanze des großen Unbekannten,
das die Angekommenen umgibt. So malt und dichtet die naive
Volksſeele. Sie läßt das Ungewiſſe ins Ungeheure wachſen. Und
wenn ſie ſich am Wunder ſatt geſehen, tritt der Verſtand in ſeine
Rechte. Der denkt gleich ſo wie ein Kind, das einen kleinen, ſau=
ren
Apfel hat. Und der Bruder, der Liebling der Eltern, er=
hält
eine große, ſüße Traube. Das Kind wäre mit dem Apfel
zufrieden, wenn es keinen Bruder hätte und der nicht die Traube
bekäme.
Warum kriege ich die Traube nicht? frägt es ſich zornig.
Aber der Zorn hilft nichts. Der Bruder iſt ſtärker.
Da ſiegt die Liſt des Kindes: Sieh’ Bruder, ich gebe Dir
meinen Apfel! Leg die Traube weg! Sie bekommt Dir nicht.
Probier den Apfel! Ich meine es Dir ja gut. Der Apfel würde
Dir ſo fein und köſtlich munden. Du weißt ja gar nicht, wie ein
Apfel iſt. Nein, Du weißt es nicht. O, wie erbarmſt Du mich,
daß Du immer Trauben eſſen mußt!
So ſagt die Seele des Volkes.
Und in Hochwinkel ſchreibt der Bader Sebaſtian Schaffl=
huber
in ſeinem Kurproſpekt: Kommt heraus zu dem biederen
und treuherzigen Landvolke, das es ſo herzlich gut mich Euch
meint, Ihr armen Brüder der Großſtadt mit den zerquälten
Nerven! Genießt unſere Natur! Weidet Euch an unſerer Treu=
herzigkeit
! Alles ſollt Ihr gratis haben!
Aber die Volksſeele des Baders ſchielt nach der Traube, die
der arme Großſtadtmenſch weglegt, und wäre zufrieden, wenn
er nur ein Stückchen davon abbekäme, ohne daß es der Bruder
merkte. O, du edle Volksſeele des Baders!
O, ihr edlen Seelen alle, die ihr alle ein Stückchen nur von
der ſaftigen Traube des Baders wollt!
So denkt jeder am Ofentiſch. Aber keiner ſagt es. Sie
reden nur und übertreiben in ihrer Phantaſie. Damit jeder ein
möglichſt großes Stück von der Traube ohne Gewiſſensbiſſe
nehmen kann. Vom Doktor ſpricht kein Mund am Tiſch.
Verliert ein Mägdlein ihren Kranz,
Den findt ſie nimmer wieder.
(Fortſetzung folgt.)

sowie alle anderen

man wie
Schude Tederwaren JärNt neu mit Braunseche Wilbra.
Wilhelm Brauns, G. m. b. H Ouedlinburg.
Verlangen Sie Gratisbroschüre Nr. Z. (1T,4920

Ein= u. Verkaufsgenoſſenſchaft für Mitglieder der Metzger=
innung
Darmſtadt, e. G. m. b. H.

Bilanz am 31. Dezember 1920.

Aktiva
An diverſe Fleiſchmetzger K 619239,60
Schweine=
metzger
379490.31

Vfg

Paſſiva
Per 128 Anteile 4 500.
64 000.
Betriebskapital ... 677 000.
Kreditoren ..
10 298.58
Bank=Konto. .
247 431. 33
R 998729.31

Die Zahl der Genoſſen iſt 128. Für das erſte Geſchäftsjahr vom 1. Oktober
1920 bis 31. Dezember 1920 hat ſich die Zahl der Genoſſen nicht geändert.
Das Geſchäftsguthaben beträgt 64000.. Die Geſamthaftſumme ebenfalls
64000. am 31. Dezember 1920,

Der Vorſtand:
124728)
gez. Fritz Kraft Foh. Trumpfheller Kühn
(yn unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
O bei der Firma:
Eiſenmann & Staiger, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 28. Mai 1921 Tauſche gr. herrſch. 6B. die Beſtimmungen des Geſellſchaftsvertrags da= Wohnung (2200 M.) m. a.
hin geändert, daß der Kaufmann Julius Staiger in / Zub. i. fr. L. in Heidelberg
Darmſtadt als Geſchäftsführer ausgeſchieden und geg. 46 8.=W. i. Darmſt.
der Ingenieur Wilhelm Karl Heinrich Eiſenmann / Heyl, Freneſtr. 7,I. (* mim
in Darmſtadt nunmehr alleiniger Geſchäftsführer
und berechtigt iſt, die Geſellſchaft allein zu ver=
2 Zimmer f
treten (5 6).
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Darmſtadt, den 21. Juni 1921.
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Papierfabriken-Aktien
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sichten
dieser drei industrien ist bei meiner
Firma im Druck erschienen und wird Inter-
essenten
und Kapitalanlegern gegen Brief-
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zugesandt. (E. 6919

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 28. Juni 1921.

Rummer 126.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 27. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Infolge der erneuten Befeſtigung des Deviſenmarktes machte ſich
an heutiger Börſe wieder ſtarke Nachfrage nach Induſtriewerten bemerk=
bar
, wodurch auf faſt allen Märkten Kursſteigerungen zu verzeichnen
waren. Von Chemiſchen Werten zogen Scheideanſtalt zirka 15 Prozent
an. Auch Anilin ſtellten ſich es Bezugsrecht anſehnlich höher. Am
Montanmarkt waren Deutſch=Luxemburger bis 350 Prozent geſteigert.
Auch Harpener und Mannesmann wurden zu anziehenden Kurſen ge=
kauft
. Am Markte für Elektrizitätswerte ſtiegen Deutſch=Ueberſee zirka
21 Prozent, Bergmann, Licht u. Kraft und Reiniger. Gebbert u. Schall
ſtanden zirka 5 Prozent höher im Verkehr. Schiffahrtsaktien zeigten
keine beſonderen Veränderungen. Der Einheitsmarkt war vorwiegend
feſt. Die heute zur Einführung gelangten Sinalco=Aktien wurden mit
445 Prozent lebhaft umgeſetzt. Höher ſtellten ſich ferner Beck u. Henkel,
Fuchs Waggon, Aſchaffenburger Zellſtoff, Berlin=Frankfurter. Gummi,
Brauerei Rettenmeher. Im Freiverkehr beſtand reges Intereſſe für
HolzmannAktien, deren Kurs zwiſchen 362 und 365 ſchwankte. Kaſſeler
Faß ſtiegen bis 700, Memeler Zellſtoff bis 660. Fremde Renten, ſpeziell
Mexikaner, zeigten eine feſte Tendenz.
Frankfurter Abendbörſe vom 27. Juni.
w. An der Abendbörſe hielt die feſte Tendenz an. In dem anhal=
tenden
Kaufandrang macht ſich bereits der Einfluß der zum Viertel=
jahreswechſel
zu erwartenden Geldeingänge bemerkbar, für die bereits
jetzt Anlage in Börſenpapieren geſucht wird. Auf dem Montanmarkt
ſtanden Deutſch=Lugemburg im Vordergrunde. Der Kurs ſetzte mit 359
ein und es wurden größere Umſätze gezeitigt. Oberbedarf büßten zirka
5 Prozent ein. Chemiſche Werte lagen ruhiger. Badiſche Anilin abge=
ſchwächt
400. Höher wurden auch Holzverkohlung bezahlt. Scheide=
anſtalt
615 minus 3 Prozent. Von Auslandswerten waren Deutſch=
Ueberſee mit 1270, auch mexikaniſche Anleihen ſchwächer, da ſich die De=
viſenpreiſe
etwas ſenkten. Am Markt der amtlich notierten Werte hielt
ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Benz=Motoren ſtellten ſich auf 219,
Ph. Holzmann 263, Raſtatter Waggon 335, junge Daimler 205. Giniges
Intereſſe beſtand für Memeler Zellſtoff, welche mit 660 gefragt blieben.
Am Einheitsmarkt war lebhaftes Geſchäft. Spinnerei Ettlingen 470,
ſtiegen um 10 Prozent. Feſt lagen ferner Benz, Wahß u. Frehtag 508
plus 71 Prozent. Stärker gefragt waven wieder Löhnberger Hütte,
heute abend geſtrichen, follten 30 Prozent höher werden, kamen mangels
Angebotz nicht zur Notierung. Volthom Kabelwerk feſt. Frankfurter
Hof 485, Hanfwerke Füſſen 435. Maſchinenf. Moenus 349,50, blieben
ebenfalls ſtärker geſucht. Elektr Siemens u. Halske behauptet 335,
Daimler, alte plus 7 Prozent. Die Abendbörſe ſchloß feſt.
Berliner Börſe.
Berlin, 27. Juni. (Wolff.) Börſenſtimmungsbäld. In
Rüchwirkung des verſchlechterten Markkurſes in Neu=York und im üb=
rigen
Auslande erfuhren die hieſigen Deviſenpreiſe ſprunghaft beträcht=
liche
Steigerungen und die Spekulation ſah ſich zu weiteren Käufen im
Induſtriewerten angeregt. Kohlenaltien waven bevorzugt. Harpener
ſtiegen um 24 Prozent, Gelſenkirchen um 13 Prozent. Rheiniſche Braun=
kohlen
ſtellten ſich vorübergehend 39 Prozent höher, verloven dann aber
wieder 14 Prozent. Von ſonſtigen Werten gewannen Buderus 22 Pro=
zent
, Höſch 24 Prozent, Rheinſtahl 10 Prozent, Deutſche Waffen 12 Pro=
zent
, Orenſtein u. Koppel gleichfalls 12 Prozent, Zellſtoff Waldhof 10
Prozent und Stettiner Vulkan 50 Prozent. Im ſpäteren Verlaufe er=
folgten
Gewinnregliſierungen, weil die Stimmung unter der Furcht vor
den drohenden Steuern litt. Valutapapiere waren verhältnismäßig
wenig gebeſſert. Der Anlagemarkt war gut gehalten und wenig ver=
ändert
. Deutſche Anleihen lagen eher feſter, 4prozentige ungariſche

Goldrente 1½ Prozent niedriger. Mexikaner notierten etwa 10 Pro=
zent
höher.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 27. Juni in Zürich 7.92½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, im Amſterdam 407 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 8,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 6.15
(88,80) Kronen, in Wien 957 (11780) Kronen, in London 693
(97,80) Schilling, in Neu=York 133½ (23,80) Dollar, in Paris
16½ (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 27. Juni.

Re
Geld / Brief


Geld Brie

Geld Brief!

Vife
Geld / Brief

Antw.=Bruff.
Holland.
London ..
Paris ...
Italien".
Liſſab.=Op.

581.90 583.10 601.30/ 603.10 Norwegen.
2407.50/2412,50/4 72.50/2477.50l Schweden.
272.,70 273.30 281.20/ 281.301 Helſingfors
584.30/ 586. 10 605.40/ 606,60 New=Bork.
Schweiz . . /1233.70/1236.30/1 266.20 /1268.30 Wien (alte3
Spanien . .1956 50 958.50 984. 986./ D.=Oeſt. abgl13.33 13,37 13.28 13.39
352,60 353.401 371. 10 371.900 Budapeſt 18.4728.53ſ28.59 1//28,65½

Dänemark. 11238.701241,601 274.,70 1281.301

1043.30
1618.30
117.39.
2 9219/7

NIDS IMLSS BNTDSI.IG

Mies1. 70
11770
78,07).

122 35
:4.,55

1S78301881.70
122,65
74.70

H8.4098.60
Prag.
Von den Produktenmärkten.
Frankfurter Getreide börſe vom 27. Juni. Infolge
der feſten Haltung der ausländiſchen Zahlungsmittel kommt ein lebhaf=
teres
Geſchäft nicht in Fluß. Die Haltung für Hülſenfrüchte war bei
mäßigem Angebot feſt. Viktoriaerbſen blieben ſtärker gefragt, ferner
fanden Bohnen und Linſem gute Aufnahme. Für Oelſaaten beſteht
Kaufneigung; ferner ſtellte ſich Nachfrage nach Sommer= und Winter=
wicken
ein. Gute gelbe Saatlupinen bleiben geſucht. Futtermittel zogen
im Preiſe an, was mit der Trockenheit in Zuſammenhang gebracht wird.
Mais, welcher geſucht iſt, liegt feſt. Heu und Stroh ruhiger, die For=
derungen
bleiben gut behauptet. Nichtamtlich ließen ſich folgende Preiſe
ermitteln: Mais: La Plata 233B8. Rangoonbohnen 155, Erbſen 280
bis 290, Linſem 420575, Wicken 200210, Reis (Valencia) 690700,
unplaziert 640650, Heu 198130, Stroh 4852 pro 100 Kg.
I. Mannheim, 2. Juni. (Tel.) An der heutigen Produk=
tenbörſe
war die Tendenz feſter, die Preiſe für ausländiſche Artikel
infolge der Valutaverſchlechterung höher. Notiert wurden: Gelber La
Plata=Mais 250260, neuer inländiſcher Rotklee 8001000, italieniſche
Luzerne 20002200, Provence=Luzerne 23002600, Wicken 200210,
Futtererbſen 230240, inländiſche Erbſen 250300, ausländiſche Erbſen
250300, Nangoonbohnen 160, Braſilbohnen 140150, Ackerbohnen 250,
inländiſche Linſen 400530, ausländiſcher Rads 400600 neues Wieſen=
heu
96104, neues Rotkleeheu 105110, neues Luzerne=Kleeheu 135 bis
140, Preßſtroh 53 60, gebündeltes Stroh 5662, Biertreber 170 Naps=
kuchen
ohne Sack 140, Raps ohne Sack 500, Reis 550750, Leinſaat
500 Mark.
Berlin, 2. Juni. (Wolff.) Die fortſchreitende Entwertung der
Mark wirkte am Produktenmarkte, für alle Artikel preisſtei=
gernd
, namentlich Mais ſtellte ſich teurer. Von Hilſenfrüchten waren
wiederum hauptſächlich feine Viktorigerbſen und Futteverbſen bei ſehr
mäßigem Angebot geſucht; auch für andere Futterſtoffe zeigte ſich ver=
mehrter
Bedarf, insbeſondere auch für Peluſchken, Acerbohnen und
Wichen. Serradella und Lupinen hatten ebenfalls eine feſtere Tendenz;
von letzteren zeigte ſich nach wie vor lebhafteres Intereſſe für gelbe
Saatware; Nauhfutter war ruhig.
m. Die Bank für Handel und Induſtrie ( Darm=
ſtädter
Bank) hielt geſtern in ihrem hieſigen Geſchäftslokale die
66 ordentliche Generalverſammlung ab. Der ſeitherige

ſtellvertretende Vorſitzende, Geh. Juſtizrat Profeſſor. Dr. Rießer=
Berlin, widmete zunächſt dem verſtorbenen langjährigen Vorſitzenden
des Aufſichtsrats, Geh. Oberfinanzrat v. Klitzing, Worte des Ge=
dächtniſſes
. Der Verſtorbene hat dem Aufſichtsrat bzw. dem Vorſtand
15 Jahre angehört und hat es verſtanden, durch ſeine Kenntniſſe und
durch ſein Wiſſen ſich ſofort in die erſte Reihe zu ſtellen. Er hat der
Darmſtädter Bank wertvolle Dienſte geleiſtet. Die Anweſenden erheben
ſich zum Gedächtnis des Verſtorbenen von ihren Plätzen.
Zum Geſchäftsbericht gibt ein Aktionär, Herr Dr. Volk,
ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß das Gewinnergebnis und auch
die Gewinnverteilung geſtiegen iſt, ſtellt die Ergebniſſe jedoch mit denen
der anderen großen Banken in Vergleich und erklärt, daß beſonders die
Dividende hinter der der anderen Großbanken zurückſteht. Im Durch=
ſchnitt
von 25 Jahren ergibt ſich für die Darmſtädter Bank eine Divi=
dente
von 6,7 Prozent, und unter Berückſichtigung, daß die Aktien da=
mals
mit 158 Prozent erworben wurden, ergibt ſich eine Verzinſung von
nur 414 Prozent. Auch in dieſem Jahre konnte z. B. die Deutſche Bank
ihre Dividende um 6 Prozent ſteigern, die Diskonto=Geſellſchaft um 4
Prozent, die Dresdener Dank um 3 Prozent, während die Darmſtädter
Bank jetzt nur eine Erhöhung um 2 Prozent vorſchlägt. Im Zuſammen=
hang
damit berechnet er die Unkoſten für die Darmſtädter. Bank auf
771 Prozent des Rohgewinns, während ſie bei der Deutſchen Bank nur
67 Prozent betragen.
Der Vorſitzende ſtellt nunmehr die fertiggeſtellte Präſenzliſte
feſt und teilt mit, daß 69 Aktionäre mit 250 516 Stimmen vertreten ſind.
Sodann nimmt er zu den Ausführungen des Vorredners Stellung und
ſtellt mit Befriedigung feſt, daß der Vorredner trotz der Bemängelung
der geringen Verzinſung die Aktien der Bank behalten hat, woraus wohl
hervorgehe, daß er ſie für eine durchaus ſolide, paſſende und richtige
Kapitalanlage hält. Dieſe Anſchauung ſei auch nicht als erſchüttert an=
zuſehen
durch das, was er heute hier ausgeführt habe. Die Verwaltung
hat bisher immer eine bewährte, vorſichtige Geſchäftsführung betrieben
und werde auch in Zukunft nicht davon abgehen. Die Angaben für die
Unkoſten könne er ohne Unterlagen nicht nachprüfen, das ſchließe aber
ſelbſtverſtändlich nicht aus, daß die Verwaltung ſich bemühen werde, die
Unkoſten nach Möglichkeit zu vermindern. Der Bericht wird hierauf ge=
nehmigt
, ebenſo genehmigt die Verſammlung ohne Debatte die Bilanz
und Gewinn= und Verluſtrechnung. Die Dividende von 100 Mark auf
die alten Aktien, 50 Mark auf die jungen Aktien und von 42,85 Mark
auf die Kronenaktien iſt ſofort zu zahlen. Auch die Erteilung der Ent=
laſtung
an die Mitglieder des Vorſtandes und Aufſichtsrats erfolgt ohne
Debatte. Zum letzten Punkt der Tagesordnung, Wahl von Aufſichts=
ratsmitgliedern
teilt der Vorſitzende mit, daß Herr Geh. Juſtizrat
Ed. Carp=Düſſeldorf gebeten habe, wegen ſeines hohen Alters von einer
Wiederwahl abzuſehen und dafür ſeinen Sohn, Werner Carp=Düſſeldorf,
zu wählen. Der Vorſitzende bedauert das Scheiden des treuen Mit=
arbeiters
, der heute an der 25. Generalverſammlung teilnimmt. Auch
Herr Geh. Kommerzienrat Th. v. Guilleaume=Köln hat mit Rückſicht
auf ſeinen Geſundheitszuſtand gebeten, von einer Wiederwahl abzuſehen,
desgleichen Kommerzienrat E. Michalowsky, Direktor der Oſtbank für
Handel und Induſtrie, Königsberg i. Pr., deſſen Bank ſich wieder auf
ihren eigentlichen Geſchäftskreis beſchränken will; die Darmſtädter Bank
werde deshalb bald eine eigene Filiale in Königsberg errichten. Die
übrigen turnusmäßig ausſcheidenden Mitglieber des Aufſichtsrats wer=
den
auf vier Jahre wiedergewählt. Der Zuwahl von Herrn Werner
Carp wird zugeſtimmt und für die beiden anderen Herren neugewählt
Herr W. Kiskalt, Direkor der Münchener Rückverſicherungsgeſell=
ſchaft
, und Herr Otto Schweitzer, der ſeitherige Direktor der Bres=
lauer
Filiale. Der Vorſitzende ſchloß die Generalverſammlung mit
dem Wunſche, daß die neugewählten Herren zum Wohle der Bank tätig
ſein werden, was auch eine Tätigkeit im Intereſſe des Vaterlandes ſei.

Frankfurter Kursbericht 27. Juni 1921. Ritgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).!
Berliner Kurſe.
27.6,
27. 6.
25.

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe..
49
3½%
4½¾lVu. V. Schatzanweif. 84,40
4½%0 VI.1X.

Sparprämienanleihe .
4% Preuß, Konſols.
8½
425 Bad. Anl. unk. 1933
3½% v. 1907 ..
49 Bayern Anl. .. . . . . .
....
3½%
49 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% ..
....."
485 Württemberger. .

Ausländiſche.

148 Sef Siaenke=
1913, ab 1918.... . . ..
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . .......
420 Oeſt. Goldrente. . . . . 50,25
2o. einheitl. Rente.

c i Gdgrenſe
4% am. 1
Wie"
4%0 Türk, Admin. v.
4½ (Bagdad)
42
49
v. 1911,Zol
4½% Ung. Staatsr.
Goldrent
Staatsr.
49
Kronenre

rotbraun, 1 J. alt, raſſer.,
ſehr wachſam u. anhängl.,
in gute Hände zu verkf.
Angebote u. T 5 an die
Geſchäftsſtelle. (*25320
1 Papagei mit Käfig,
e fette Gänſe 4 100,
zu verk. Bertſch, Hein=
heimerſtr
. 12. (*25289

77,50 77,50 77. 67,60 69,50 z0. 75,50 76. 84,50 72,25 72/40 8510 85.40 70,25 70 25 60,25 60,50 56,25 56. 71,50 77,50 77,25 (4,25 73. 72. 62,25 55,10 72,10 79,10 380,
.! 22,25 32, 31,50 51.,50
3/ 134, 135. 3/ 117. 118,50 . 94.
5 94,
3 67. 1/ 112. 117,50 UU 94,50 95. I. 67,40 66,50 14/ 38,25 38, 61. 61,90 10 32. e. 31,25 81.

Außerenropäiſche.
5% Mexik. amort, innere
520
konſ. äuß. v. 99
42 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
17%
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbaht ſtfr.. . 47.

45 b. 1389.
4½% Anatolier I....... 107,
39 Salon. Conſt Jonction!
3%0 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . . . .. .
4½2
....

Deutſche Städte.
495 Darmſt. v. 1919b.1925
3½½ Darmſtadt v. 1905.

4

3½8

Pfandbriefe.

1is
2Rite
1923
48 Rhein.
8½%0
verl.
425 Südd. Bk. Münch. 1908/ 100,P
47 Heſſ.Ldhhp.Bk. Pfdbr.) 28,50

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank.

25, 6. 479. 779,50
794.
501,
510, 329. ) 79. n. 32, 61 43,75 43.
86,75 89,50 96,75
z z0 96,40 96, 86 85. 1 89. 89, gI 94. 98, 5 99,50 97,25
1." 88,
100. 98,50 r.! 84. 83,50 100. 96. 213,50 i7. 177.

DEif Hanf
Deutſche Bank......
Dt. Effekt.=u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Krebitanſtalt . . . . .
Rhein, Kred.=Bank. ....
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ............
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. .....
Gelſenk. Bergw....
Harpener Bergb..
470, Eſchweiler Bergw.... . . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
WBeſteregeln..
Laurahütte . . . . ..
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren.
Phönix. . ... ..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
80,50 Oberbedarf...

Niebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .
Nordd. Lloyzd...
Sädd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B...
Baltimore.
Kanada ...
Lombarden. .....
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Indnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . ..

*a 27. 6. 321,50 322, 151, 139, 139, 271. 275, 225,75 318,50 180, 180, 183. 184. 506,
340, 350,50 382, 385, 565. 567, 360, 319,50 430 336, 336, 375. 379, 651, 655. 770, 273,75 311. 314,25 510. 510, 517. 520, 1 172. 173,50 150, 151,25 113. 551, 557,
468, 342, 646, 399 ex. 610. 618.

Induſtrie=Aktien (Fortſ.)
Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung.........
Werke Albert (Chem.). ...
227 50 Allg. Elektr.=Geſ...
318, Bergmann=Werke. .....
Felten & Guilleaume ...
62. Lahmeher . ............
Licht & Kraft . . . . . . . . .
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert . . . . .. . . .... ..
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Selſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . ...... ..
Heddernheimer Kupfer.
Lederwerke Spicharz.. .
Lüdenſcheid Metall .. . . .
Adlerwerke Kleyer.. ...
Badenia (Weinheim).. ..
Breuer & Co. Vorzüge.
g7o. Daimler Motoren. .....
Eßlinger Maſchinen. . . ..
Gasmotoren Deutz... ...
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. .
Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Buckerfabr, Waghäuſel .
Frankenthal.
Offſtein.. ..

Darmſtädter Werte.
127,75 Dampfkeſſel Rodberg ..
Gebrüder Roeder...
Gebrüder Lutz..."
344, 1Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

Entlaufen

Rf. 27. 6. 305. 307,75 328. 330,50 469, 470, 614, 615, 295,50 299, 329, 331. 569,50 238, 238,50 230, 230,50 258, 254, 259,50 325, 335, 1000, 1020, 415. 316, 320, 443. 445. 389. 339, 261. 272,50 737. 738. 280, 284, 379, 379. 274,50 282, 228. 230, 350, 340,35 342, 544, 546, 325,50
327.
300, 519. 520, 868, 367, 375, 422. 427,50 Nachfr. Angeb. 255, 345. 350. 310, 315, 220, 225, 194, 193. 350,ex

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Amilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . .......
Deutſch=Atlant. Tel. ....
554 Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl. ....
232,50 Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Oynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. . . ...
Hemvor Zement .
Hirſch Kupfer....
Höſch Eiſen........
Hohenlohe Werke......
Kahla Porzellan..
Linde’s Eismaſch.. .
Lingel Schuh .. . . . . . . ."
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi .
Orenſtein. . ... ..
Rathgeber Waggon.
Roſitzer Zucker...
Rütgerswerke . ..
Sachſenwerk ....
Siemen Glas....."
Thale Eiſenhütte ...
Ver, Lauſitzer Glas.
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ...."
Deutſche Petroleum.
Sächſiſche Gußſtahl.
Steaua Romana .

24./6,
531,
600,
459.50
315,
250,
268,50
856.
324,
550,
605,25
367.
351,50
226,50
411,
206,50

456,
369,
850,
232,50
768.

380,
465,
185.
615.
525,
459,
403,
295,50
890,
889,
320,

600
765.
794,
935.

27./6.
523,
648,
460.
320,

253,
272,
857.
342,
595,

441.
207,75

460,
375.
849,
240.
770.

386.
470,
201,
625.
550,
459I=

299,
887.

415.


760,
N

Junger Fox
braun gefleckt, auf Namen
Marx hörend, Nähe Luft=
bad
, verlaufen. Hunde=
marke
9521 Vll. Wieder=
bringer
gute Belohnung.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Bickelhaupt
Soderſtr. 82, I. (*25362
Verloren
Verloren
1 brauner Edelmarder=
pelz
Sonntag nachm. v.
34 Uhr nach der Nied.=
Ramſtädterſtraße zwiſchen
Böllenfalltor und alter
Friedhof. Hohe Beloh=
nung
demj., der den Pelz
zurückerſt. oder Angabe
über die Perſ. d. Finders
machen kann. Kiesſtraße
Nr. 83, I.
(*25305
Verloren
eine Damenuhr auf dem
Wege v. Bahnhof Nieder=
Ramſtadt bis Haus Elim.
Abzug. geg. Belohn. (7510
Arheilgen, Rheinſtr. 9.

Gold. Halskettchen und
Medail. m. bl. Stein ver=
loren
. Wiederbr. 20 Be=
lohn
, Soderſtr. 108, I. /42bes

Dn tete ahrmmtta
Sonmer=Ausgabe 1924
iſt in allen Buchhandlungen, bekannten Verkaufsſtellen,
ſowie in unſerer Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 23, zu haben
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei

Unterricht

Wer lehrt Herrn in den
Abendſtund, einf. Buch=
führung
? Ang. u. H 142
an die Geſchſt. (*25282
uar M
Uhr=Reparaturen
Kein Laden
bin deshalb in der Lage,
Ihre Uhren billig u. doch
gut zu reparieren. Anfr.
koſtenlos.
(6011a
H. Sixt, Uhrmacher
Spezialwerkſtätte für Taſchen=
Uhren. Saalbauſtr. 16, I.
Ecke Waldſtraße.

zWaſchen wird
Wäſche angenommen.
J. Plößer I., Malchen. (5105a
Frauen=
Haare
kauft fortwährend zu höch=
ſten
Preiſen
(5708a
Guſt. Kanzler
Schulſtraße 12.
Woog, 27. Jum 1921,
Waſſerhöhe 3,68 m.
Luftwärme 210 C.
Waſſerw, vorm. 7 Uhr
210 C.
Woogspolizeiwache.