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Nummer 175
Montag, den 27. Juni 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Wandlungen des britiſchen Weltreiches.
C.K. Die britiſche Reichskonferenz hat in der verfloſſenen
Woche die Premierminiſter der Dyminions um Lloyd George
zu wichtigen Verhandlungen verſammelt, in denen es ſich um
Schickſalsfragen des engliſchen Weltreiches handelt. Wenn
Eng=
land auch aus der Weltkataſtrophe des Krieges ſiegreich
hervor=
gegangen iſt, ſo hat doch die Struktur des britiſchen Reiches ſo
gewaltige Veränderungen erfahren, daß die Politik Albions vor
ganz neue Aufgaben geſtellt iſt. Der Berliner Hiſtoriker Profeſſor
Walter Vogel, der ſoeben im Verlage von Kurt Schroeder in
Bonn ein inhaltreiches Werk über. Das neue Europa und ſeine
hiſtoriſch=geographiſchen Unterlagen” herausgibt, betont in ſeiner
die Veränderung des ganzen Weltantlitzes behandelnden
Dar=
ſtellung auch dieſe Umformungen des britiſchen Reiches.
Vor dem Kriege war das „Empire” tatſächlich ein
Einheits=
reich geweſen, in dem das Kabinett des Mutterlandes, mit dem
Parlament als Rückendeckung, alle Fäden der auswärtigen
Poli=
tik in der Hand hielt. Die Reichskonferenzen waren damals nur
ganz formloſe, unverbindliche Beratungen, während es heute
wichtige politiſche Machtproben ſind. Wohl beſtanden ſchon vor
dem Kriege Beſtrebungen der Tochterſtagten, eine gewiſſe
Selbſt=
ſtändigkeit zu erlangen; aber erſt im Laufe des großen Ringens
iſt dieſe Loslöſungsbewegung deutlicher, hervorgetreten. Bei
Beginn des Krieges ſtanden die Dominions der Mutter
Bri=
tannia einmütig zur Seite, ſogar die Buren. Je mehr ſich jedoch
der Krieg in die Länge zog, je mehr die Truppen der To.
er=
ſtaaten als Kanenenfutter verbraucht wurden, deſto mehr ging in
einzelnen Ländern der Blick dafür auf, wie eigennützig die
Poli=
tik Englands ſei, und ſo trat ein Rückſchlag ein, in dem Sinne,
daß ſie ſich auf ihre Selbſtändigkeit und eigenen Intereſſen
be=
ſannen. Als Kinder, die rückhaltlos zur Mutter ſtehen, traten
ſie in den Krieg ein; als freie, gleichberechtigte Staaten, die
zu=
gleich mit den Vertretern Englands den Frieden unterzeichneten
und ihren Beitritt zum Völkerbund erklärten, gingen ſie aus
dem Kriege hervor. Die Dominions erkennen jetzt ein britiſches
Reich in der alten Form eines von einem Mittelpunkt aus
gelenkten Staates überhaupt nicht mehr an, ſondern nur noch
als einen Bund freier Staaten und eine Intereſſengemeinſchaft.
So bedeutſam dieſe Wandlung für das Syſtem der britiſchen
Politik und des britiſchen Handels iſt, ſo darf man doch an
keine völlige Trennung der Tochterſtaaten denken. Dazu iſt das
gemeinſame Band der Stammes= und Blutsverwandtſchaft zu
ſtark; dazu ſind die Kolonien mit dem britiſchen
Wirtſchafts=
leben zu feſt verwurzelt. Aber das „Empire” kracht doch in den
Fugen, und die Stellung der einzelnen Staaten zum Ganzen
iſt ſehr verſchieden.
Als der loyalſte der britiſchen Tochterſtaaten kann wohl
Neuſeeland gelten; dies hängt in erſter Linie mit der
ab=
gelegenen Lage dieſes Staates zuſammen, der ſchon aus
Schutz=
bedürfnis aufs engſte Zuſammenhalten mit dem Mutterlande
angewieſen iſt. Aehnlich iſt es mit Auſtralien, wo der
nationaliſtiſche Premierminiſter Hughes den Namen des „
auſtra=
lichen Lloyd George” erhalten hat. Das Anwachſen der „gelben
Flut” chineſiſch=japaniſcher Einwanderer bedeutet hier bei der
äußerſt langſamen Vermehrung der Weißen eine große Gefahr,
und das Land bedarf daher eines politiſch=militäriſchen
Rück=
haltes. Ganz anders liegen die Dinge in Südafrika. Die
ſüdafrikaniſche Union hat zwar den Engländern im Kriege
ge=
holfen; ſie weiſt aber jetzt, wenn auch in vorſichtiger Weiſe, ihre
Gegenrechnung vor und verlangt volle Selbſtändigkeit und
Gleichberechtigung neben Großbritannien. An eine „
Verenglän=
derung” dieſes Staates, wie ſie zu Zeiten von Cecil Rhodes
drohte, iſt nicht mehr zu denken, ſondern das Burenelement, das
ſich ſtets in einem gewiſſen Gegenſatz zu England gefühlt hat.
bleibt herrſchend. Auch in Kanada ſpielt ein altangeſeſſenes
nichtengliſches Volk europäiſcher Raſſe eine Rolle, nämlich die
Franzoſen, und dieſe franzöſiſchen Kanadier haben auch
wäh=
rend des Krieges der engliſchen Politik allerlei
Schwierig=
keiten bereitet. Ihr Streben, nur kanadiſche Intereſſen zu
ver=
folgen, wird jetzt immer mehr beachtet und hat ſogar zur
Er=
nennung eines beſonderen kanadiſchen Geſandten in Waſhington
geführt. So ſehr England auch verſucht, ſeine koſtbarſte und
zukunftsreichſte Siedlungskolonie, deren Getreide= und
Holz=
zufuhr es nicht entbehren kann, an ſich zu feſſeln, ſo wirken doch
die Vereinigten Staaten durch ihre natürliche Lage als ein
ge=
waltiger Komet, der die Zukunft Kanadas in immer größerem
umfange beſtimmt. Eine völlig andere Stellung als den „
wei=
ßen Dominions” gegenüber nehmen die Engländer natürlich zu
Indien ein, das mit ſeinen 316 Millionen farbiger Einwohner
in einem nie erloſchenen Gegenſatz zu den Eroberern ſteht.
Da=
durch, daß die Hindus und Mohammedaner ſich erheblich gemehrt
haben und die Briten nicht mehr die Uneinigkeit der
Bevölke=
rung ausnutzen können, iſt hier eine ſehr gefährliche Lage ge= Anwendung komme.
ſchaffen, die nur durch weiteſtes Entgegenkommen beſeitigt
wer=
den kann. Bisher iſt den Wünſchen der Inder nach
Selbſtver=
waltung noch keineswegs Genüge getan, und ſo herrſcht hier für
das britiſche Weltreich ein beſtändiges Moment der Unruhe, das
füge ſeines Weltreiches wieder in Ordnung zu bringen.
Die Tabakwirtſchaft,
WW. Am 1. Juli wird die Zwangswirtſchaft für
lange gedauert, bis ſich die Regierung zu dieſer Handlung
ent=
ſchloß. Die Verzögerung, die durch nichts begründet und
ge=
gefährdet. An keiner anderen Induſtrie läßt ſich die ſchädliche
Wirkung der Wirtſchaftsbureaukratie ſo genau ſtudieren, wie wohner der Aalandsinſeln, die Herren Erichſen und Karlſen, zu
an der Tabakinduſtrie. Schon der amtliche Einkauf von
Noh=
tabaken durch die Tabakwirtſchaftsſtellen war ein einziger
Miß=
der Einkauf von Rohtabaken eine Vertrauensſache iſt, ebenſo,
ren läßt. Die Bedürfniſſe ſind ſo vielſeitig, daß nahezu jeder
Herſteller ſeine eigene Ueberlieferung und ſein eigenes Verfahren
hat. Das hängt damit zuſammen, daß die Bedürfniſſe der
Raucher ſehr verſchieden ſind, die zu wecken und zu pflegen die
Kunſt und die Aufgabe der Herſteller ſind.
Unſere Tabakinduſtrie hatte vor dem Kriege eine
Die deutſche Zigaretteninduſtrie war beiſpielsweiſe nahe daran,
ſich die führende Stellung in Europa zu erzwingen. Deutſche
Erzeugniſſe wurden mit Vorliebe auch in den Ländern geraucht,
deutſchen Tabakinduſtrie gelingt, dieſe führende Stellung wieder Rat richtete, lautet:
zu erhalten, iſt noch nicht abzuſehen. Was die Tabakinduſtrie Im Namen der ſchwediſchen Regierung habe ich die Ehre, folgende
im Kriege leiſtete, war allerdings nicht viel wert. Für Tabak
gibt es nun einmal keinen Erſatzſtoff, ganz einerlei, ob. das
Buchenlaub mit Tabaklauge übergoſſen wird oder nicht. Wäre
die Zwangsbewirtſchaftung für Tabak ſchon vor zwei Jahren
aufgehoben worden, dann hätten wir uns die
Ueberſchwem=
mung mit ausländiſchen Erzeugniſſen nicht gefallen zu laſſen
litten. Das iſt die Folge der Weisheit, die unſere Wechſelkurſe
durch die freie Einfuhr von Tabak nicht ſchädigen laſſen wollte.
Als ob der Schaden auf der anderen Seite, den uns das Loch im ſamen nationalen Geiſtes hinzögen. Dieſe Bevölkerung hat dor der
Weſten zufügte, nicht viel größer geweſen iſt! Von den
geſund=
heitlichen Schädigungen, die namentlich mit dem Genuß
ge=
nicht einmal die Rede.
Trotz aller bureaukratiſchen Beſchränkungen hat es die
deut=
ſche Tabakinduſtrie nach dem Kriege fertig gebracht, auf den
Auslandsmärkten wieder Fuß zu faſſen. Wenn ſie wieder — wie
die Ausfuhr ſchon dem Werte nach nicht unteſentlich ins
Ge=
wicht fallen. Im Wege ſteht nur, daß die deutſche Tabakinduſtrie
eine Ausfuhrabgabe von 26 vom Hundert nicht tragen kann. Die
Rohſtoffe kommen verhältnismäßig teuer herein. Dazu iſt der
Tabak im Inland ſchon erheblich mit Sonderſteuern überlaſtet.
Hier gibt es Grenzen, die ja nicht in der Leiſtungsfähigkeit der
Induſtrie, ſondern in der Kaufkraft der Raucher liegen. Die
Induſtrie muß die Steuern abwälzen, alſo auch die
Ausfuhr=
abgabe. Dann aber würde der Rauchgenuß in Deutſchland mehr
als ein koſtſpieliges Vergnügen werden.
Graf Sforza über die europäiſche Lage.
Rom, 25. Juni. (Wolff.) In der Kammer erklärte der
Miniſter des Aeußern Graf Sforza, er nehme mit
Genug=
tuung von der Regelung des Reparationsproblems
Kenntnis. Die Entſchließung der deutſchen Regierung, den
Zah=
lungsplan zur Ausführung zu bringen, die Entwaffnung und
die Aburteilung der Kriegsbeſchuldigten vorzunehmen, ſei der
größte Fortſchritt, der ſeit der Unterzeichnung des
Friedensver=
trages auf dem Wege zur Befriedung Europas erzielt worden
ſei. Die gegenwärtige deutſche Regierung habe die feſte lohale
Abſicht bekundet, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Deutſchland
oder vielmehr der beſſere Teil des Landes habe anerkannt, daß
er durch die Entfernung der Gründe für den Argwohn und der
Zwiſtigkeiten an ſeiner vollen wirtſchaftlichen und moraliſchen
Wiederaufrichtung arbeite, was Italien mit herzlicher Geſinnung
unterſtützen werde. Graf Sforza fuhr fort: Nicht der deutſchen
Regierung, deren gegenwärtiges Verhalten durchaus korrekt ſei,
wohl aber den Deutſchen des einen oder anderen der Länder,
die mit Hilfe von Verbänden mit mehr oder weniger
ausge=
ſprochenen Zielen ihre Blicke auf unſere geheiligte Alpengrenze
zu richten wagen, wollen wir ſagen, daß unſere Mitbürger
deut=
ſcher oder ſlawiſcher Abſtammung durch uns die Freiheit haben
werden, wodurch uns jedoch nur die größere Verpflichtung
auf=
erlegt wird, die außerhalb geſponnenen Ränke nicht zuzulaſſen.
Graf Sforza berührte dann das oberſchleſiſche Problem, veröffentlicht folgendes offizielles Communiqus: Um Störun=
und erklärte, er zweifle nicht daran, daß man eine
befriedi=
gende Regelung finden werde. Indem er hervorhob, daß
die Bevölkerung der ſtrittigen Zone Gewalt anwandte, um einen
tatſächlichen Zuſtand zu ſchaffen, der auf die Allierten von
Ein=
fluß ſein ſollte, betonte er, daß italieniſche Soldaten die erſten
Opfer waren. Indem ſie ihrer Pflicht in vollem Umfange
ge=
daten der anderen Alliierten. Die polniſche Regierung machte
einen ſcharfen Unterſchied zwiſchen ihrer Verantwortlichkeit und
der der Inſurgenten. Es wäre jedoch wünſchenswert geweſen,
wenn ſie auch in ihrem eigenen Intereſſe von vornherein eine
niſchen Kammer früher noch als in irgendeinem anderen Parla= Cook, erſetzt werden.
ment von Sonnino die Notwendigkeit verkündet wurde, Polen
unabhängig zu machen. Die polniſchen Flüchtlinge hätten ſtets
in Italien ein geſichertes bürgerliches Aſyl gefunden, ſogar ſchon
zu der Zeit, als der Zarismus noch in voller Blüte ſtand. Jetzt
könne Italien Polen freimütig erklären, daß, wenn Polen ge= Wiederaufbaues der zerſtörten Gebiete folgende Mittei=
Die Abſtimmung habe ihren Urſprung im Vertrage von Ver=
Die Entſcheidung über die Aglandsinſeln.
Genf, 25. Juni. (Wolff.) Der Völkerbundrat führte
in Aegypten noch viel ſtärker hervortritt. Jedenfalls wird am Donnerstag abend die Beratungen über die Frage, der land gebeitende Spezialkommiſſion für die franzöſiſchen Ve=
England in ſeinen Dominions und Kolonialgebieten wenig Aalandsinſeln fort. Die Vertreter Finnlands und Schwe= ſtellungen geleitet werden, die dem Wiederaufbauminiſterium
Rückhalt für eine ſtarke europäiſche Politik finden, ſondern ſehr, ; dens nahmen an der Debatte teil. Der Präſident legte zunächſt angegliedert ſei. Frankreich werde weder Maſchinen noch
Wa=
viel Kraft aufwenden müſſen, um das ins Wanken geratene Ge= einen Brief Brantings vor, in dem dieſer den Wunſch aus= ren, ſondern nur Material für den Wiederaufbau der zer=
Juriſtenkommiſſion über die Differenzen angehört werden, die
zwiſchen den Schlußforderungen der Berichterſtatter und denen weitergegeben werden, die die vorteilhafteſten Angebote machen.
der nach den Aalandsinſeln entſandten unterſuchungskommiſſion Dann ſchicke Deutſchland die beſtellten Materialien unmittelbar
die Tabakinduſtrie endlich aufgehoben. Es hat Sitzung bei. Die Mitglieder des Rats waren der Anſchauung, zöſiſche Arbeiter erfolgen ſolle. Die Lieferung der 5000
Holz=
rechtfertigt war, hat die Entwickelung der Tabakinduſtrie ſchwer, der Rat aber in einem neuen Punkte ihre Anſicht benötigen, ſo den beteiligten Regierungen den Plan in ſeiner Geſamtheit als
werde er ſie gerne hören. Sodann beſchloß der Rat zwei Be= durchführbar anerkannt.
hören. Aus ihren Darlegungen ging hervor, daß nur drei
Pro=
zent der Bevölkerung der Aglandsinſeln das Finniſche fprechen
griff. Wer nur oberflächlich die Verhältniſſe kennt, weiß, daß und für den Gebrauch des Schwediſchen volle Freiheit beſtehe Briand angeregt habe, die Sitzung des Oberſten Rates
und in den Primärſchulen auch die Schulſprache iſt. Auch in nicht vor dem 10. Juli ſtattfinden zu laſſen. Wenn auch bisher
daß er ſich für die ganze Induſtrie nicht über einen Kamm ſche= religiöſer Beziehung und bezüglich der Gleichheit der politiſchen noch kein beſtimmter Tag feſtgeſetzt worden ſei, ſo ſei es doch
Rechte beſtehen keinerlei Schwierigkeiten. Eine beſondere Be= wahrſcheinlich, daß der Oberſte Nat in der zweiten Woche des
ſtimmung des Autonomiegeſetzes für die Aalandsinſeln ſetzt feſt, kommenden Monats in Boulogne zuſammentreten werde.
daß die Beſteuerung auf den Inſeln nicht höher ſein darf, als in
anderen Provinzen Finnlands. Endlich haben die Inſeln auch
in ökonomiſcher und ſozialer Beziehung keine Urſache zur Klage
und trotzdem haben die Bewohner erklärt, aus Gründen des Ge= iſt für Dienstag zuſammenberufen worden. Im Ausſchuß foll
hohe techniſche Leiſtungsfähigkeit und Vervollkommnung erreicht. fühls und der Tradition mit Schweden vereinigt werden zu wol= beraten werden, ob es zweckmäßig ſei, im Reichstga noch vor
der Unterſuchungskommiſfion gewährt werden ſollen.
Der Proteſt, den Branting anläßlich der Bekanntgabe des
wo die Tabakinduſtrie ſtaatlich monopoliſiert war. Ob es der Beſchluſſes des Völkerbundrates in der Aalandsfrage an den
Grklärung abzugeben: Mit tiefer Enttäuſchung für die ſchwediſche
Nation vom Beſchluſſe des Völkeubundrates Kenutnis nehmend indem
ſie vor Europa und vor dem Völkenbundrat die Sache des Bebölkerung
der Aalandsinſeln zu ſeiner eigenen machte, iſt Schweden nicht von bem
Wunſch geleitzet geweſen, ſein Gebiet zu erwveitern. Es handelt ſich für
Schweden einzig darum, die hohen Ideen der Gerechtigkeit geltend zu
machen und das Necht einer kleinen, vollſtändig homogenen
Inſelbevöl=
brauchen. Unſere Wirtſchaft hat dadurch Milliardenverluſte er= kerung zu verteidigen, ſich dem Mutterlande anzuſchließen, von welchem
ſie die Gewalt weggeriſſen hatte, zu dem ſie aber immer die Bande der
gemeinſamen Abſtammung, der gemeinſamen Geſchichte und des
gemein=
ganzen Welt ihren einmütigen Willen kundgetan, nicht mahr an das
Land gekettet zu bleiben, dem ſie durch die Gewalt der Waſfen
ange=
ſchloſſen wurde. Die ſchwediſche Regierung glaubte, eine Inſtitution,
wiſſer engliſcher Zigarettenſorten verbunden ſind, iſt dabei noch die geſchaffen worden war, um die Verwirklichum des Rechts in den
intermationalen Beziehungen herbeizuführen, werde eine Löſung der
Aalandsfrage gemäß ihren Grundſätzen des freien
Selbſtbeſtimmuugs=
rechtes begünſtigen. Die ſchwediſche Regferung hatte gebofft, man werde
den Agländern das Recht nicht vorenthalten, das den Schleswüigern, die
vor dem Kriege — hervorragende Erzeugniſſe liefert, ſo wird wie jene der ſkandinabiſchen Raſſe angehören, zugeſtanden wurde. Sie
hatte gehofft, daß in dem ganz beſondeven Fall, um den es ſich handelt,
in welchem das Necht ſo klan erſcheint, und der Wunſch der Bevölkerung
von ſeltener Einſtimmigkeit iſt, der Völkerbund ſeine Aufgabe als
Sie=
ger und Hüter des Rechts erfüllen und ſo durch eins erſte Tat die
Morgenröte einer ſnternationalen Ordnung ahnen laſſen werde. Heute,
da die Entſcheidung des Völkerbundrates dieſe Hoffnung zunichte
ge=
macht hat, kann die ſchwediſche Regierumg nicht umhin, der Beſüurchtung
Ausduuck zu verleihen, der Völkerbund habe das Vertrauen ſchwer
er=
ſchüttert, das die Völker und ngmentlich ſolche, wie Schwecden, die lange
für die Verwirklichung des internatzionalen Rechtes gekämpft haben, in
dem Völkenbund geſetzt haben, der berufen iſt, in der ganzen Welt dieſes
Necht zu mahnen. Dieſes Vertrauen iſt hoch immerhin die
Vopbeding=
ung füir die Erfüllung der hoben Aufgabe, die dem Bunde ambertraut
wouden iſt. Die ſchwediſche Regſierung glaubt nicht, daß die vom Rate
vorgeſchlagene Löſung der Aglandsfrage geeignet iſt, im Gebiete des
Baltikums die erhoffte Beruhigung herbeizuführen. Sie gloubt auch
mcht, daß eine Bevölkerung von ſolcher Homogenität wwie diejenige der
Aalandsinſeln, deren Willen ſo wenig reſpektiert worden iſt, für das
Lamd, dem man ſie gegen ihren einſtimmigen Willen angeſchloſſen hat,
ein Element der Macht bilden wird.
Schweden iſt bereit, der Entſcheiſdung des Nates die Bedeutung
zuzu=
erkennen, die ichr der Völkerbundpakt verleiht. Es kann aber die
Hoff=
nung nicht aufgeben, daß der Tag kommen werde, on dem der
Gedank=
des Nechtes das Gewiſſen der Völker genügend durchdrungen haben
werde, um Forderungen, die von ſo edlen Motiven und einem fo tiefen
Nationalgefühl getragen wie diejenigen der Bevölkerung der
Aalands=
inſeln, ſiegreich durchdringen zu laſſen. Es wird es dahin bringen, daß
es gehört werde, und wird ſo Genugtuung erhaltem.
Von der Reparationskommiſſion.
Die Kohlenlieferungen.
Paris, 25. Juni. (Wolff.) Die Reparationskommiſſion
beſchloß, die auf Reparationskonto abzuliefernde
Kohlen=
menge für den Monat Juli 1921 auf 2 200 000 Tonnen
feſtzu=
ſetzen. Es iſt dies die gleiche Menge, die von der Kommiſſion
bereits für die Monate vorher feſtgeſetzt war.
Die deutſchen Zahlungen.
Paris 25. Juni. (Wolff.) Die Reparationskommiſſion
gen des Wechſelmarktes zu vermeiden, hat die
Re=
parationskommiſſion beſchloſſen, verſuchsweiſe für dem Monat
Juni zu geſtatten, daß die deutſchen Zahlungen nicht mehr in
Dollars, ſondern in europäiſchen Geldſorten
ausge=
führt werden. Dieſe Entſcheidung konnte getroffen werden
da=
durch, daß die betreffenden alliierten Mächte das Kursriſiko
recht wurden, brachten ſie weit größere Blutopfer als die Sol= übernommen haben, das mit den Zahlungen in deren Währung
verbunden iſt.
Ein nener englifcher Delegierter.
Paris, 25. Juni. (Wolff.) Wie der Intranſigeant
mit=
teilt, foll der engliſche Delegierte in der Reparations=
Haltung eingenommen hätte, die geeignet war, jede Zweideutig= kommiſſion, Sir Hughes Lewick, durch den jetzigem Vorſitzenden
keit auszuſchalten. Graf Sforza betonte damn, daß in der italie= der maritimen Abteilung der Reparationskommifſion, Kemball
Deutſchlands Beteiligung am Wiederaufbau.
Paris, 25. Juni. (Wolff.) Der Intranſigeant glaubt über
die Abſichten des Miniſters Loucheur in der Frage des
deihen wolle, es überall den Frieden wünſchen müſſe. Das ober= lungen machen zu können: Die zerſtöten Departements follen in
ſchleſiſche Problem ſei ein Problem der Gerechtigkeit für alle, eine Anzahl von Abſchnitten, z. B. zehn, eingeteilt werden. In
jedem Gebiet ſoll eine ſtändige Kommiſſion gewählt werden,
ſailles. Sie müſſe in den Grenzen des Vertrages geregelt wer= deren Mitglieder allerdings auch aus den übrigen Teilen des
den, ohne daß Gewalt, von welcher Seite es auch immer ſei, zur betreffenden geſchädigten Departements genommen werden
könn=
ten. Dieſen Kommiſſionen würden ſämtliche Beſtellungen des
Departements oder Abſchnitts zugehen, ſei es von Privatleuten,
von Gewerkſchaften, Vereinen oder von Genoſſenſchaften. Von
ihnen würden die Beſtellungen unmittelbar an die in
Deutſch=
ſpricht, es möge die von dem Rate im vorigen Jahre eingeſetzte ſtörten Städte und landwirtſchaftlichen Gebiete verlangen.
Deut=
ſcherſeits würden die Beſtellungen an diejenigen Lieferanten
beſtehen. Zwei Mitglieder der Juriſtenkommiſſion wohnten der an die betreffenden Abſchnitte, wo der Wiederaufbau durch
fran=
daß der Bericht der Juriſten nicht in Frage geſtellt werden ſolle häuſer ſei jedoch eine Sache für ſich. Die Einzelheiten in die=
und die Juriſten in dieſer Frage nicht zu hören ſeien. Sollte ſer Angelegenheit ſeien noch nicht feſtgeſetzt, doch hätten die bei=
Die nächſte Sitzung des Oberſten Rates.
London, 25. Juni. (Reuter.) Reuter erfährt, daß
Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes.
T.U. Berlin, 26. Juni. Der auswärtige Ausſchuß
len, ungeachtet aller Garantien, die ihnen nach den Vorſchlägen den Sommerferien über die Sanktionen vorliegende
Inter=
pellationen zu beſprechen.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 27. Juni 1921.
Rummer 175.
Oberſchleſien.
Gewalttaten der Polen.
T.U. Malapane, 25. Juni. In geradezu fürchterlicher
Weiſe haben die Polen in Zombowitz an deutſchen Einwohnern
gehandelt. So drangen die Polen am 11. Juni um 2 Uhr nachts
in das Haus der Familie Flack ein. Dem Ehemann Flack und
ſeiner Frau wurden zuerſt die Augenausgeſtochen.
Hier=
auf ſchnitten ihnen die vertierten Polen Ohren und Naſen
ab, ebenſo die Zehen, Ferſen und Finger und warfen ſodann
die noch lebenden Körper in den Zembowitzer Teich. In der
gleichen Weiſe wurden die Kinder des Flackſchen Ehepaares,
fünf Töchter und drei Söhne, von den Polen zu Tode
gemar=
tert. Im ganzen wurden in Zembowitz ſechs deutſche Familien,
etwa 30 Perſonen, die ebenſo wie die Familie Flack für
Deutſch=
land geſtimmt hatten, von den Polen nach unſäglicher Marter
getötet.
Rote=Kreuz=Züge in Oberſchleſien.
T.u. Kattowitz, 25. Juni. Zwiſchen dem
Internatio=
nalen Roten Kreuz in Genf und der interalliierten Kommiſſion
ſchweben Verhandlungen wegen Einrichtung von Roten=
Kreuz=Zügen, die zur Abbeförderung von Kranken aus dem
oberſchleſiſchen Aufſtandsgebiet von Myslowitz verkehren ſollen.
Der erſte wird vorausſichtlich heute verkehren. Der von dem
polniſchen Roten Kreuz eingerichtete Zug wird auf Anordnung
der interalliierten Kommiſſion nicht verkehren.
Neuordnung des Polizeiweſens in Oberſchleſien?
T.u. Berlin, 25. Juni. (B. Z.) General de Martini
der Führer der italieniſchen Truppen in Oberſchleſien, hat dem
Korreſpondenten des Mancheſter Guardian mitgeteilt, daß die
interalliierte Kommiſſion niemals die neue Polizei
Korfantys als Schutztruppe für Oberſchleſien
anerkennen würde. Der General war dafür, daß die
Säu=
berungsaktion nach Möglichkeit beſchleunigt werde, um den
wirtſchaftlichen Ruin des Induſtriegebietes zu verhindern. Die
Hauptſache ſei, die größten Städte zu befreien und Eiſenbahnen
und Bergbau wieder in Gang zu bringen. Die polizeiliche
Kon=
trolle über das befreite Gebiet ſoll nach dem Plan des engliſchen
Majors Koating ſo gehandhabt werden, daß eine aus
ange=
ſehenen Bürgern aufgeſtellte Truppe die örtliche Polizei ſein
ſoll. Auf je 100 Einwohner ſoll ein Poliziſt aufgeſtellt werden.
Zuſammenſtoß der Italiener mit den Inſurgenten.
wd. Oppeln, 25. Juni. Nach den hier vorliegenden
Mel=
dungen hat ſich ſüdlich Koſel ein heftiger Zuſammenſtoß
zwiſchen italieniſchen Truppen und polniſchen
In=
ſurgenten ereignet. Einzelheiten fehlen noch. In Rybnik
iſt eine Kompagnie polniſcher Pioniere zu Aufräumungsarbeiten
eingetroffen. Die von den Polen aus Anlaß der
Munitions=
exploſion verhafteten Deutſchen mußten freigelaſſen
werden, da ſelbſt die Inſurgenten ſich von der völligen
Schuld=
loſigkeit der Verhafteten überzeugten.
Die Schadenerſatzpflicht.
wd. Berlin, 26. Juni. Dem B. T. wird aus Breslau
ge=
meldet: Die interalliierte Kommiſſion hat ſich zwar noch nicht
entſchließen können, die Frage der Wiedergutmachung
der in Oberſchleſien durch den polniſchen
Auf=
ruhr entſtandenen Schäden generell zu regeln, hat aber
immerhin die Kreiskontrolleure angewieſen, aus den ihnen zur
Verfügung ſtehenden Mitteln dringliche Schadenerfatzfälle gegen
entſprechende Nachweiſe zu erledigen.
Die Auflöſung der Selbſtſchutzorganiſationen
im Reich.
Berlin, 25. Juni. (Wolff.) Amtlich. Am 31. Mai d. J.
hat, wie bekannt gegeben, die Reichsregierung der interalliierten
Militärkontrollkommiſſion die bis zu dieſem Zetpunkt erforderte
Liſte der aufzulöſenden
Selbſtſchutzorganiſa=
tionen überreicht. Mit Rückſicht auf den am 30. Juni
bevor=
ſtehenden Ablauf der im Ultimatum für die Auflöſung geſetzten
Friſt hat die Reichsregierung nunmehr die formellen
Be=
kanntmachungen über die Auflöſung der
Einwohnerweh=
ren in Bayern, der Orts= und Grenzwehren in
Oſt=
preußen und der Organiſationen Eſcherich erlaſſen. Von der
amtlichen Veröffentlichung dieſer Bekanntmachungen an, die am
Montag im Reichsgeſetzblatt erfolgte, ſind die Organiſationen
aufgelöſt. Ihre Eintragung im Regiſter iſt von Amts wegen
zu löſchen. Die Beteiligung an aufgelöſten Organiſationen iſt
ſtrafbar.
Die entſcheidende Wendung in der Frage der Auflöfung iſt
bekanntlich dadurch eingetreten, daß, während der
Friedensver=
trag von Selbſtſchutzorganiſationen nicht ſpricht, das Ultimatum
vom 6. Mai d. J. in Verbindung mit der Pariſer Note vom
29. Januar Deutſchland auch die Auflöſung der
Selbſtſchutzorga=
niſationen auferlegt und die Beſtimmungen des
Friedensver=
trages in dieſem für Deutſchland ungünſtigen Sinne
interpre=
tiert. Die Reichsregierung war durch die Annahme des
Ulti=
matums gezwungen, auch ihrerſeits dieſe von ihr früher
be=
kämpfte Auslegung der Artikel 177 und 178 des
Friedensver=
trages anzuwenden. Zuſtändig für die Auflöſungsverfügung
auf Grund der Artibel 177 und 178 ſind nach dem Geſetz vom
22. März 1921 die Landesregierungen und, wenn dieſe von der
Auflöſung abſehen, die Reichsregierung. Die beteiligten
Lan=
desregierungen haben es zum Teil vorgezogen, die Verfügung
der Reichsregierung zu überlaſſen, wollen jedoch
ſelbſtverſtänd=
lich, getreu der Verfaſſung und in Anerkennung der
Zwangs=
lage der Reichsregierung, dieſer Verfügung Rechnung tragen.
Die Reichsregierung richtet an alle Beteiligten die
Auf=
forderung, auch ihrerſeits ſich mit Rückſicht auf dieſe Zwangslage
ſich in die gegebene Notwendigkeit im vaterländiſchen Intereſſe
zu fügen.
Die Entente=Vormundſchaft in Bulgarien.
Paris, 25. Juni. (Wolff.) Wie der Korreſpondent des
Temps aus Sofia meldet, hat die interalliierte
Kom=
miſſion der bulgariſchen Regierung zu verſtehen gegeben,
daß ſie gegenüber der Einführung einer Kapitalſteuer, die
das Kapital bis zur Hälfte ſeines Betrages in Mitleidenſchaft
ziehe, nicht gleichgültig bleiben könne, da eine derartige
Maßnahme die im Beſitz der Alliierten befindliche Hypothek auf
Bulgarien gefährde und die Wiedererhebung des Landes
be=
hindern müßte. Die interalliierte Kommiſſion habe die
Re=
gierung alſo erſucht, die Beratungen über dieſen Entwurf
vor=
läufig aufzuſchieben.
Griechenland lehnt die Vermittlung
der Alliierten ab.
Athen, 26. Juni. (Wolff.) Havas meldet: In
Beantwor=
tung des Schrittes der Alliierten vom 21. Juni erklärt die
griechiſche Regierung, nachdem ſie ihrem Dank für das
Anerbieten der Entente Ausdruck gegeben, die Lage ſei derart,
daß nur die militäriſchen Intereſſen ihre Haltung
bei ihren Entſcheidungen zu beſtimmen vermöchten.
Amerika als Gläubiger.
Waſhington, 25. Juni. (Wolff.) Präſident Harding
hat dem Kongreß ein Schreiben des Staatsſekretärs für das
Schatzamt zugehen laſſen, worin erklärt wird, daß es
mehre=
ren Staaten unmöglich ſei, zurzeit ihre Schuld
gegen=
über den Vereinigten Staaten zu begleichen. Weiter
er=
ſucht der Staatsſekretär um die Ermächtigung zur Gewährung
von Zahlungsaufſchub und nötigenfalls um Aenderung
des Zinsfußes und der Rückzahlungsbedingungen.
Rieſenverluſte des Freiſtagtes Sachſen
bei Lebensmitteleinkäufen.
T.1i. Dresden, 25. Juni. Der Freiſtaat Sachſen hat bei
Lebensmitteleinkäufen im Kriege und während des
Krieges einen Verluſt von rund 180 Millionen Mk.
erlitten. Die Verhandlungen des ſächſiſchen Landtages, der ſich
mit dieſer Angelegenheit beſchäftigte, fanden unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit ſtatt.
Großes Eiſenbahnunglück in Nordfrankreich.
T.U. Paris, 26. Juni. Der Schnellzug Lille —
Paris, der Lille um 140 Uhr verläßt und in Paris um 5.40
Uhr eintreffen ſoll, iſt acht Kilometer nördlich von Albert
ent=
gleiſt. Bis jetzt meldet man 20 Tote und 30
Verwun=
dete. Die Aufräumungsarbeiten ſind im Gange.
Letzte Nachrichten.
Bern, 25. Juni. (Wolff.) Vom ſchweizeriſchen Nationalrat
verlangte der Sozialiſtenführer Noes vom Bundesrat Auskunft
darüber, welches Ergebnis die Frage hatte, ob nicht die in der
Schweiz deponierten Auslandswerte, Wertſchriften,
Edelmetalle, Edelſteine uſw. einer Beſteuerung zu
unter=
werfen ſeien. Der Bundesrat antwortete, es fei noch kein Mittel
gefunden worden, das die Beſteuerung ausländiſcher Depots
geſtatte.
Die Seſſion der eidgenöſſiſchen Räte wurde geſchloſſen. Die
nächſte Seſſion findet anfangs Oktober ſtatt.
T.U. Berlin, 26. Juni. Der der argentiniſchen Regierung
gehörende Dampfer „Bahia Blanca” hat bei ſeiner
Rück=
eiſe nach Amerika regelmäßige funkentelegraphiſche
Aufnahmen gemacht und hierbei feſtgeſtellt, daß die
Tele=
phonie mit der 130=Kilowatt=Hochfrequenzmaſchine in Nauen
auf 4340 Kilometer gut aufzunehmen war. Das
entſpricht der Entfernung Nauen—Neufundland.
Bern, 25. Juni. (Wolff.) Wegen anhaltender
Abſatzſtörun=
gen ſtellten weitere ſchweizeriſche Schuhfabriken, die
ins=
geſamt 600 Arbeiter beſchäftigen, vorübergehend ihren
Be=
trieb ein.
Bern, 25. Juni. (Wolff.) Die Abgabefreiheit für
Liebesgaben nach Deutſchland, die in
Tabakerzeug=
niſſen, Wein, Schaumwein oder Spirituoſen beſtehen, wird vom
1. Juli d. J. ab aufgehoben. Von dieſem Zeitpunkt ab iſt die
Einfuhr der genannten Waren als Liebesgaben wegen der hohen
Belaſtung durch Zölle und innere Steuern faſt durchweg nicht
mehr ratſam.
Paris, 25. Juni. (Havas.) Nach einer Havasmeldung aus
Neu=York ſind geſtern infolge der Hitze dort drei Perſonen
geſtorben.
Darmſtadt, 27. Juni.
* Kapellmeiſter Ferdinand Wagner wurde an leitende Stelle an das
Stadttheater im Dortmund berufen.
Dienstag, den 28. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün),
Marke Nr. 30, 29 und 28, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß”, Marke Nr. 23 und 19, je 800 gp
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfrete Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 (Dieburger Straße 26). Am
Samstag veranſtaltete die Turngeſellſchaft zu Ehren ihrer in den letzten
Sportkämpfen als Sieger hervorgegangenen Turner, eine
Sieges=
fecer, welche ſich eines zahlreichen Beſuches von ſeiten der Mitglieder
und Freunde des Turnſportes erfreuen konnte. Aus den Worten, die
der 2. Sprecher, Lehmann, zu Beginn der Feier an die Awweſenden
richtete, war zu entnehmen, daß in turneriſcher Arbeit auf den
ſtattge=
fundenen Wettkämpfen vieles erreicht wurde, das ſich würdig am die
vorausgegangenen Erfolge reihen kann. In den verſchiedenen
Wett=
turnen ſtellte die Turngeſellſchaft von dem jüngſten Schüler an bis ins
hohe Alter hinei ihre Kämpfer, und es gelang wanchen ſchönen Sieg
davon zu tvagen. Zur Verheprlichung des Abends trug beſonders die
gut beſetzte Hauskapelle, ſowie die Turnerſingmannſchaft mit einigen
Chören bei. Ein ſehr gurt geſpielves Marionettentheater, vorgeführt
von eiigen füngeren Turerinnen löſte beſonders Heiterkeit under den
Anweſenden aus. Wahre Lachſalven rief das von Turneri El.
Loch=
mann verfaßte, in Darmſtädter Mundart vorgetvagene Gedicht hervor.
Den Stoff hierzu lieferte der Verfaſſerin die amläßlich des
Gauturn=
feſtes geturnte Muſterriege des Vereins, die mit Staunen erfahren
mußte, daß der Verfaſſerin nichts entgangen war, worüber ſie
humor=
volle Kritik ausübte. Turneriſche Vorführungen der 1. und 2.
Turner=
riege am Reck und Barren, ſowie Sologeſänge des Dirigentem der
Sing=
mannſchaft, Herrn Becker, wechſelten im bunter Reihenfolge. Die
Feier ſtand aber auch gleichzeitig im Zeichew der Wohltätigkeit, indem
man eine kleine Verloſung einiger Gegenſtände vornahm, die emen
anſehnbichen Betrag einbrachte und zu Gunſten der Kinderhilfe
Verwen=
dung finden ſoll. Mit dem Wunſche öfters ſolche ſchöne Feiern
veran=
ſtalten zu können, trennte man ſich im Bewußtſein, daß neben ernſter,
turneriſcher Arbeit, Geſelligkeit und Humor bei der Turngeſellſchaft
ge=
pflegt wird. — Die Damenabteilung vevanſtaltet heute abend
(Montag) auf dem Sportplatze des Vereins (ehem. Aktienziegelbei,
Kva=
nichſteiner Straße) ein Probewetturnen beſtehend aus
volks=
tümlichem Uebungen, und ein ſolches für Geräteturnen am Mittwoch
abend im Türnhouſe, Dieburger Straße 26. Zur Vorführung gelangen
die Wettübungen zum Gaufrauenwetturnen des Main=Rhein=Turngaues,
welches am 31. Juli in Rüſſelsheim ſtattfindet. Intereſſenten des
Da=
mentnſportes, und ſolche die dieſem noch fern ſtehen ſind zum
Be=
ſuche beider Veranſtaltungen und zum Beitritt zur Damenabteilung
freundlichſt eingeladen.
Kinderhilfe.
Das große Sportfeſt im Herrngarten
veranſtaltet vom Heſſiſchen Automobilklub im Verein wit
dem Velocipedklub Darmſtadt, bildete einen in jeder Hinſicht
be=
friedigenden und erfolgreichen Abſchluß der Kinderhilfswoche in
Darm=
ſtadt, gleichwie die Veranſtaltung der beiden Klubs am vorigen Sonntag
den anerkannt wirkungsvollften Auftakt zur Hilfswoche bildete. Das
Sportfeſt, mehr in dem anziehenden Rahmen eines ſportlichen
Volks=
feſtes gehalten, war vom herlichſten Wetter begünſtigt. Die Wahl des
Platzes erwies ſich als außerordentlich glücklich und dürfte für kommende
Veranſtaltungen ähnlicher Art richtunggebend bleiben. Der ſchöne,
große, zentral gelegene Herrngarten hat ſich als geradezu idealer Platz
für eine Veranſtaltung erwieſen, zu der auf Maſſenbeſurch gerechnet wird.
Mit geringen Mitteln und Bauten ließen ſich wohl künftig ſportliche
Veranſtaltungen auch in größerem Rahmem hier durchführen und ſo
dürfte der Herrngarten nach und nach einer ſeiner Geeignetheit
ent=
ſprechenden Verwendung zugeführt werden und Darmſtadt einem
öffent=
lichen Garten erhalten, wie ihn baum eine zweite deutſche Stadt ihr Eigen
nennt. Ueber 7000 Menſchen waren auf dem Feſtplatz vereint und
nir=
gends entſtand der Eindruck von Ueberfülle oder unangenehmes
Ge=
dränge. Das Publikum freilich muß für immerhin Gefahren bergende
ſportliche Veranſtaltungen noch erzogem werden, richtiger ſich ſelbſt
er=
ziehen, denn wenn Unvernünftige immer wieder die Abſperrung durch=
brechen und ſich ſelbſt in Gefahr bringen, hilft die beſte Organiſation
nichts und auch die Schutzmannſchaft iſt machtlos.
Das 15 Nummern umfaſſende Programm enthielt zahlreiche, höchſt
intereſſante und unterhaltende ſportliche Darbietungen, in denen
Auto=
mobile, Motorräder, Fahrräder und Läufer in Tätigkeit traten. „
Renn=
ſtrecke” war der Hauptweg von der Frankfurter Straße zur Hochſchule.
Für die Radballſpiele, Reigenfahren, Hindernisfahren und die
intereſ=
ſanten Fuchsjagden zwiſchem Nadber und Motorfahrer uſw. war der
Kinderſpielplatz hergerichtet, vor dem war Barths Weinſtube und
Num=
mel=Wiener geſtellten Erfriſchungsſtänden konzervierte die Kapelle Weber,
und wer von Sport und Spiel ruhen wollte, konnte hier unter
ſchatten=
ſpendenden Bäumen dem Klängen lauſchen und am Volksfeſtgetriebe ſich
erfreuen. Die Firma Gebr. Marſchallick=Darmſtadt hatte 5000
Zigaretten für den guten Zweck zur Verfügung geſtellt, die an einem,
von Herrn Ausfelder gehaltenen Stand verkauft wurden. Es
herrſchte überall geruhſam=friedliche, aber höchſt angeregte Stimmung,
die vielfach im Film feſtgehalten wurde. Herr Raven filmte nicht nur
die Sport= und Spieldarbietungen, ſondern auch zahlreiche Szenem aus
der Beſucherſchar, ſodaß ſich Tauſende demnächſt, wenn der Film rollt,
wiederſehen werden und dabei intereſſante Studien machen können, wie
ſie ſich „benommen” haben, wie ſie getrunken, gegeſſen, charmiert und ſich
ihres Lebens gefreut haben. Erfreulich war das ſtarke Intereſſe des
großen Publikums an den ſportlichen Darbietungen, das ſich einmal i
dem zahlreichen Beſuch des Feſtes überhwupt und zum andeven durch den
koloſſalen Andrang zu den einzelnen, an verſchiedenen Orten
ſtattfinden=
den Wettkämpſen, deren Sieger mit lebhafteſtem Beifall jeweils begrüßt
tpurden. Beſonderes Intereſſe erregten die hier noch nicht gezeigten
Fuchsjagden, in denen Rodfahrern die den Fuchsſchwanz erſetzende
Schleife von Motorfahrern entviſſen werden mußte. Die Jagden fanden
in verhältnismäßig kleinem Raum ſtatt und ſtelltem an die Geſchichlichkeit
und Geiſtesgegenwart der Motorfahrer die größten Anforderungen. In
zwei Jagden blieben die Radfahrer ſiegreiche Verteidiger ihrer Schleifen,
und Graf Hagenburg gelang es, ſeinem Gegner ſie zu entreißem.
Größer noch waren die Anforderungen an die Geſchicklichkeit, die oft
an Tollkühnheit ſtreifte, in den Geſchicklichkeitswettbewerben für
Motor=
radfahrer, auch hier wurde lebhafteſter Beifall geklatſcht, wenn beſonders
ſchwierige Tricks gelangen. Auch die Rodballſpiele, die bisher nur
ver=
einzelt im Saal gezeigt wurden, fanden reges Intereſſe. Durch
Kunſt=
fahren erfreuten die Gebrüder Gütten am meiſten. — Bei der gonzen
Veranſtaltung war Wert darauf gelegt worden, die Unkoſten auf ein
Mindeſtmaß zu beſchränkem. Schon am Abend des Feſtes bonnten etwa
8000 Mark Reinertrag dem Kinderhilfsfonds zugeführt werden.
Die Organiſation, die im Weſentlichen wieder in Händen des
Vorſitzen=
den des H.A.C., Aſſeſſor Zimmer lag, war wieder ausgezeichnet. Es
ereignete ſich kein nennenswerter Unfall.
Die Refultate der ſportlichen Konkurrenzen:
Schnell=
fahven mit Automobilen über 150 Meter mit ſtehendem Start und
ge=
ſtandenem Ziel (Rüchwärtsfahrr über die ganze Strecke): 1. Hans
Ludwäg=Soſſenheim auf „Solve” (die Marke die auch am 22. Mai
auf der Opelbahn durch Schwelligkeit und Regelmäßigkeit des Fahrers
auffiel), Zeit 45½½ Sek. 2. Jckermann auf „Preſto”, Zeit 474/s Sek.
3. Lehe auf „Preſto” 49½ Sek. Gegen dieſe „Kanonen” konnten
be=
greiflicherweiſe die ſonſt noch ſtartenden fünf leichten Wagen wicht gut
aufkommen.
Geſchwindigkeitsfahren für Radfahver (V. C. D.),
die gleiche Strecke. Sieger E. Damus (Süddeutſchev Meiſterfahrer).
2. Gruber=Darmſtadt.
Radballſpiele: Sieger: Mannſchaft Kangler=Rühl.
Fuchsjagd zwiſchen Radler und Motorfahrern: Von den drei
Wettbewerben konnte nur Graf Hagemburg auf Opel=Hilfsmotor die
Füchſe ſtellen und die Schleife erringen. Als Füchſe waren erfolgreich
Hermes und Rühl vom V. C. D.
Geſchicklichkeitswettbewerb für Motorräder (
Schleifen=
fahren, Durn, Wippe, Puppenſtechen uſw.): Mit Preiſen konnten ausge
zeichnet werden Graf Hagenbucg, Rauh v. Holub (ſämtlich
H.A. C.), Rühl Hermes Gruber (V.H.C.).
Langſamfahrem für Radfahrer: Sieger Rühl (V. C. D.).
Im der Verfolgungsfahrr zwiſchen Radfahrer und
Mokor=
fahrer entzog ſich Hennes ſeinem Verfolger, indem er kurz
entſchloſ=
ſen in die — Felswand fuhr (die allendings nur von Leinwand
herge=
ſtellt war).
Kinder in Not.
Zuverläſſige Feſtſtellungem ergeben für dem Volksſtaat Heſſen das
folgende Bild über dem Geſundheitszuſtand der Kinder:
Im Alter von 2—5 Jahrem ſind während des Krieges doppelt fo
viel Kinder geſtorbem als im Durchſchnitt der Jahre 1911 bis 1913.
Wenn man die Zahl der Kinder, die von je 1000 in einem Jahr
beben=
den im nächſtem Jahr geſtorbem ſind, für dem Durchſchnitt der Jahre
1911/13 gleich 100 ſetzt, ſo ſtarben in den Jahven 1918 und 1919 von den
zweijährigen Kindern 177 von den dreijährigem 226, von dem
vierjähri=
gen 235, von dem fünfjährigen 200. Die Ueberſterblichkeit war wicht
etwa duch die anſteckendem „Kinderkrankheiten” Keurchhurſten, Maſern,
Diphtherie und Scharlach berurſacht, da dieſe Kvankheiten während
des Krieges bei uns nicht ſehr verbreitetz waren. Die günſtige
Säug=
lingsſterblichkeit, die twir in Heſſen dank der über das ganze Land
aus=
gebreitetem Säuglingsfürſorge während des Krieges verzeichnen
konn=
ten, und die den Friedenszahlen entſprach oder fie nur wenig übertraf,
wird durch die Mehrſterblichkeit der Kinden vom 2. bis 5. Jahr mehr
als ausgeglichen. Die Wiederſtandsfähigbeit der Kinder, wunde, je
länger ſie unter der Huungerblockade zut leiden hatten, um ſo mehr
herab=
geſetzt. Das zeigt ſich aurch bei dem Kindern in der ſtärberen
Wachs=
tumsperiode im Alter von 10 bis 14 Jahren, deren Sterblichkeit im
Jahre 1919 gegenüber dem Duchſchnitt von 1910/11 um rund ein
Drittel geſtiegen iſt. Daß under den Verhältniſſen, die der angebliche
Frieden uuns gebracht hat, keine Beſſermg eingetvetem iſt, zeigem die
planmäßigem Unterſuchungem der Schulkinder duurch die Schulärzte.
Von ihnem ſeiem diejenigem mitgeteilt, die unter ſich vergleichbar ſind,
weil ſie nach einheitlüchem Richtliniem ausgeführt wurden. In der Stadt
Offenbach wurden von 13 000 Schulkindern 11 529 aus den Volks=,
Mittel= und höherem Schutlem durch dem hauptamtlich angeſtellten
Schul=
arzt unterſucht. Die 8—10jährigem Kinder hathen im Vergleich zu den
Durchſchnittszahlem im Friedem ein Mindergewicht durchſchmittlich von
1 Kilo mit den Jahren ſteigend bis zu 4,3 Kilo. Nach dem Gruppen,
die dem Unverſuchungem für die Quäkerſpeiſungen zugrunde gelegt
wur=
den, gehörten zur Gruppe III und IV (ſchlecht genährt und blutarm,
bzw. unterermährt und krank) 55 Prozent der unterſuchten Kider. Als
vorwiegende Krankhſeitszuſtände wurden gefunden: Rachitis,
Wlut=
armut, Skrofuloſe und exſudativ Iymphatiſche Diatheſe.
Im der Stadt Mainz umd in dem größeren Ortem des Kreiſes wurrde
Hem Anweiſungem der Quäker folgend nach dem Rohrerſchem Inder
unverſucht, dabei aber doch dem im Einzelfall abweichenden ärztlichen
Urteil Beachtug geſchenkt. Von 16 748 Kindern der Stadt Mainz
kamem 52 Prozent auf Gruppe I und II, 48 Prozent auf Gruppe III
und TV. Aus den höheven Schulem fallem faſt doßpelt ſo viel auf Klaſſe
TV wwie in den Volksſchulem (10,4 Prozent:5,4 Pvozent), was bei den
Einkommensverhältniſſew der Feſtbeſoldeten begreiflich iſt. Die
Unter=
ſunchung von 4830 Kindern aus den acht größten Orten des Kreiſes mit
erheblichev Arbeiterbevölherung ergab ungefähr das gleiche Bild wie
in der Stadt Mainz: 56 Prozent in Gruppe I und II, 44 Prozent in
III und IV.
Günſtiger ſind die Unterſuchungen im der Stadt Worms
ausgefal=
lem: von 7665 Schülern kommem 65,2 Prozent auf Grupye I und II und
34,8 Prozent auf III und TV. Auch hier ſind die höheren Schulen in
Gruppe IV verhältmismäßig am ſtärkſtem vertreten.
Aus der Stadt Gießen wurden wur die abſoluten Zahlen
mitge=
beilt. In Gruppe I uund II ſind aus dem höheren Schulen 863, aus den
Volksſchulen 1605 und in Gruppe III und TV aus den höheren Schulen
402 und aus den Volksſchulen 1226 Künder eingereicht.
Aus der Stadt Bingem werden 48 Prozent der Volksſchüler and
30 Prozent der Schüler höherer Schulen als unverernährt gemeldet, aus
Alzey 25 Prozemt, darunter 12 Prozent ſchwer unterernährt.
Vom vornherein iſt zu erwarten, daß in den induſtriellen Vororten
der Städte die Verhältniſſe ebenſo ungünſtig ſind wie in den Städten
ſelbſt. Für den Kreis Mginz iſt das bereits oben machgewieſen, das
gleiche gilt für die Induſtrieorte im Kreiſe Worms, Darmſtadt und
Groß=Gerau. Im Landkreiſe Ofſenbach wird die Zahl der
unterernähr=
ten Kinder auf 50 Prozent der unterſuchten angegeben. Im Vorjahre
warem von 8472 uunterſuchten Kindern 40 Prozenv unterernährt,
außer=
dem 6 Prozent ſchwer unterernährt.
Aus vein ländlichen Kreiſem ſei erwähnt: Im Kreiſe Heppenheim
wurden in den 12 größtem Landgemeinden 1549 und in den Volksſchulen
in der Stadt Heppenheim 998 Kinder ärztlich unterſucht. Kaumm die
Hälfte der Kinder wau in ihrer Endwicklung ſo fortgeſchritten, daß
Größe und Gewicht dem im Frieden ermitteltem Normolzahlen entſprach.
Ein Unterſchied zwiſchen den Odenwaldorten, wie Wald=Michelbach und
Fürth ud den in der Ebene gelegenem mehr induſtriellen Orten, wie
Viernheim, Hepbenheim, war bezüiglich der Ernährung der Kinder nicht
feſtzuſtellen. 243 Kinder boten die Zeichen überſtandener engliſcher
Krankheit, 372 hatten bergrößerte Drüſew. Im Kreiſe Bensheim hatten
von 770 unterſuchten Schulanfängern 47 Prozent ein Mindergewicht
ge=
gen die Durchſchnittszahl vom 1 Pfuund bis zu 11 Pfund! Im Kreiſe
Erbach warem von 3255 Schulkindern auts 20 Ortem 24,5 Prozent
unter=
ernährt. Im Kreiſe Dieburg entſprach zwar das Durchſchnittsgewicht
und die durchſchnittliche Körpergröße den Friedenszahlen, trotzdem
muß=
ten 25 Prozent der unterſuchten Kinder als blutarm bezeichnet werden.
In der geſamten Wetterqu war die Ernährung der Bevölkerung
während des Krieges günſtig geblieben, jetzt aber fallen auch im Fried=
Rummer 175.
iherg untevernährte, vevelendete Kinder in einem Umfang auf, wie man
ihm früüher nicht kannte. Eine bemerkenswerte Mirteilung iſt dem
Kreis=
arzt in Alsfeld zu verdanken. Aus dem ſorgfältig geführten
Gewichts=
tabellen der dortgen Volksſchule geht hervor, daß im Vergleich zum
Jahre 1914 jetzt zum erſtem Male ein Rückgang in der
Körperentwick=
lumg bei den 7jährigen Kindern feſtzuſtellen iſt, die in der Zeit vom 1.
Dktober 1913 bis 30. September 1914 geboren wurden, alſo im Kriege
heramwuchſen. Das durchſchnittliche Mindergewicht der 65 Schüler
ge=
genüber 66 in 1914 beträgt 2,5 Kilo, iſt alſo ſehr erheblich. Die weitere
BBeobachtung in den nächſten Jahyen muß lehren, ob hiermit eine
rück=
läuſige Bewegung eingeleitet iſt, die bis dahin die Alsfelder Kinder
gänzlich verſchont hatte.
Die brockenen Zahlem beweiſen, daß es ſich bei dem Loſungswort:
„Kinder im Notz!” um bitdere Wahrheit handelt. Zu der zahlenmrißig
mochgewieſenen Geſundheitsſchädigung tritt die vielfach dürftige
Klei=
dung, insbeſondere Mangel an Unterkleidung und Wäſche, die
Kohlen=
nor ud der dadurch bedingte Mangel on warmem Waſſer zur Körper=
Beiniguung, das alles noch verſchärft durch die Wohmungsnot. Dank
ge=
bührt daher dem Heſſiſchen Miniſterium des Innern, das veranlaßte,
daß die Heſſiſche Kinderhilfe guch in den Landesteilen ins Leben tritt,
wo ſie bisher noch nicht durchgeführt war. Notleidende Kinder gibt es
überall, auch in den rein ländlichen Kreiſen, darunter gar manche
Kin=
der von Kriegerwützwen. Das Ergebnis der Kinderhilfe in Rheinheſſen
und der Stadt Darmſtadt ſtellte der Opferwilligkeit der Bevölberung
ge=
gewüüber der nachgewieſenen Not das ſchönſte Zeugnis aus. Mögem die
anderem Landesteile nicht zurückbleiben!
Heſſiſche Zentrale für Mutter= und Säutglingsfürſorge.
Bauernfeſt auf dem Frankenſtein.
gw. Der Heſſiſche Bauernbund feierte geſtern auf dem
Frankenſtein ein Bauernfeſt. Der Abmarſch von Eberſtadr erfolgte
pünktlich um 12 Uhr unter den Klängen der Kapelle Mickley. Wohl
üiber 1500 Perſoyen hatten ſich zum Feſtzuge von Nah und Fern
ein=
gefunden und ebenſo viele waren bereits direkt zum Feſtplatz geeilt. Zu
Beginn des Feſtes ergriff Bürgermeiſter Glafer,
Provinzialvorſitzen=
der, Nordheim, das Wort zur Begrüßung der Erſchienenen. Das zweite
heute ſtattfindende Bauernfeſt in Starkenburg — ſo führte Redner aus
— beweiſt ſchon an der Beteiligung, daß die große Arbeit unſeres
Bun=
des wicht umſonſt war. Ein ſtarber Zug der Einigkeit under den Bauern
kann immer mehr und mehr feſtgeſtellt werden. Ich begrüße Sie daher
alle. Redner beſpricht ſodann die Ereigmiſſe, die ſich vor, während und
nach der Revolution abgeſpielt haben, die Wandlung in den Miniſterien
und die Sozialiſierung des Privateigentums auf dem Wege der
Beſteue=
rung. In ſeinem Schlußwort mahnt Redner die Jugend, für die
Exhal=
tung des einſtigen Erbes zu ſorgen; das ſei mit der Zweck des
Bauern=
bundes. — Ein Prolog, vorgetvagen von Frl. Krieß=Ebeiſtadt, machnt
zur Zuſammenhaltung der Bauern. Oekonomierak Dr. Dehlinger=
Weilerhof begrüßt in Vertretung des Landesverbandesvorſitzenden die
Anweſenden. Er gibt einen kurzen Rückblick auf die Entſteßuig des
Bauernbundes und die ſchweren Kämpfe, die er ſchen zu beſtehen hatte.
„Mit dem deutſchen Bauernſtand ſteht und fällt das Volk.‟ Dieſer
Wahl=
ſpruch müſſe hinaus in die Reiche getragen werden. Zur Erfüllung des
Uldimatums wird auch der Heſſiſche Bauernbund ſein Beſtes beitragen.
— Ueber das Thema „Der deutſche Bauer, Deutſchlands Rettung”, ſprach
der Hauptgeſchäftsführer Dr. Georg Müller=Darmſtadt. Er
ſchil=
dert die bedrückten Verhältniſſe des Bauernſtandes vor dem Kriege und
die Enwwicklung bis heute. Einen Tadel muß er dahin ausſprechen, daß
die Bauern an den gegenwärtigen Verhältwiſſen ſelbſt ſchuld ſind, da
es unter den Bauern heinen Bauernſtolz mehr gibt. Das Wort „Bnuer”
wird in ſeiner wahren Größe erſt ia ſpäteren Zeiten erſtohen; für uns
aber müſſe der alten Väter Treu und Glaub” und Sitte erhalten
blei=
ben. Darum zur Loſung: „Betet und arbeitet.” — Landwirt Däcke,
Ober=Beerbach, widmet ſeine Worte an die Bauernjugend und beantragt
zum Schluffe, daß die ſeimerzeit beſchloſſene Einrichtung eines
Bundes=
hauſes endlich in Erfüllung gehen möge. Sein weiterer Wunſch geht
da=
hi, die Errichtung einer Bauernhochſchule zur Heuheiflhrung eines
neuen deutſchen Bauernzeitalters durchzuführen. — Reichs= und
Land=
tagsabgeordnete Dorſch=Wölfersheim macht auf die große Bewegung
unter dem Bauernſtande aufmerkſam. E= mahnt die Jugend zur
Ar=
beit an dem Begriffe Heſimat und Boden. Unſere Anbeit im
Parla=
ment muß dahin gehen, daß wir im nächſten Jahr die
Getreidebewirt=
ſchaftung frei bekommen. Redner beſpricht ſodann die konmenden
Steu=
ern, die eine ſchwere Belaſtung des Bautemiſtandes bedeuten wirden. —
Der Geſangverein und der Tunverein Pfungſtadt ſorgten für weitere
Unterhaltung in dem ſich amſchließenden uterhaltenden Teile. Gegen
Abend trennten ſich die einzelnen Gruppen wach Malchen:, Nieder=
Beer=
bach und Eberſtadt, wo die Muſik zu einem luſtigen Tanz aufſpielte.
Darmſtädier Tagblatt, Montag, den 22. Juni 1921.
Seite 3.
— Roßborf, 25. Junk. Neue Straße. Wie ſchon berichter, iſt
mach dem Ortsbauplane eine neue Straße, dicht und längs der
Häuſer=
reihe am Bahnhof, jetzt noch Holzgaſſe genannt, geplant, die auf
die im Winter hergerichtete Müllerſtraße trifft. Die Anlage wird ſofort
erfollgen, wenn eine Einigung mit den Beſitzern von zwei in die
Flucht=
liwie fallenden größeren Bäumen, die im üppigſten Wachstum ſtehen,
erfolgt iſt. Bei Anlage und Ausbau der Straße wird man die
Durch=
führung der Müillerſtraße und Oeffnung nach der Dacmſtädter Straße
nicht verſäumen dürfen, die einem längſt gehegten Bedürfwis ſowohl der
Schulkinder zur neuen Schule wie auch dem kürtzeſten Wege der
An=
wohner nach dem Bahnhof entſpricht. Mit dem plötzlichen Sperren und
Schließen früherer Fußpfade und Durchgänge über die ſogen. Birke
und den Berg iſt da nichts getan. Auch ſteht der Weiterführung der
Müllerſtraße über die Darmſtädter Straße mach der Sack= und
Beune=
gaſſe nur eine alte Scheuer im Wege, die jetzt noch billigſt dem Beſitzer
abgekauft oder umgeſtellt werden könnte wodurch dem ganzen obeven
Dorfreile ein Zeitz erſparender gerader Weg nach dem Bahnhof
geſchaf=
fen würde. Sicherlich bedarf es nur dieſes Hinweiſes, um die
Aufmerk=
ſamkeit der Gemeinderäte auf die noch ausſtehenden Oeffnungen der
ver=
ſchiedenen Sackgaſſen im Ortsbauplane zu richten, die jetzt noch billiger
für den Gemeindeſäckel als nächſtes Jahr ſchon aufgemacht werden
können und neues, paſſendes Baugelände für zirda 100 neue
Familien=
häuſer mit recht geeigneten Bauplätzen für geſunde Wohnungen im Ort
erſchließen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleißt auf Grund des S 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortkich.)
Das Lied der Deutſchem.
Ein Herr Kaul hat in lächerlich=feiger Furcht vor „Reaktion” und
„Monarchismus” im Landtage unſerem ſchönſten vaterländiſchen Liede
„Deutſchland über alles” den Krieg erklärt. Er erblickt darin ein
Par=
teilied der Rechtsparteien! Auch ich bedauere, wemn in blinden Eifer
micht nur bei paſſenden, ſondern auch bei unpaſſenden Gelegenheiten,
insbeſondere Wahlverſammlungen, dieſſes Lied profaniert wird. Es ſoll
ein Weihelied bleiben. Aber leider wird in der Politik haufig gegen den
guten Geſchmack geſündigt. Die Rede des Herrn Kaul iſt dazu ein
be=
ſchämendes Beiſpiel.
Ich begrüße den Verſuch des Herrn Kultusminiſters, nachdem der
Sedantag in Fortfall gekommen iſt und die Verſuche der Linkspartei,
den 1. Mai oder den 1. November unſerem Volke als Nationaltag
auf=
zudrängen, geſcheitert ſind, wenigſtens umſerer deutſchen Jugend in dem
Johannistag einen gemeinſamen, die Herzeit einigenden Feſttag zu
ſchaf=
fen. Vielleicht ſchwebte dem Herrn Miniſter „Das ſchöne Feſt
Johannis=
tag” vor, wie es uns Richavd Wagner in ſeinen „Meiſterſingern” ſo
prächtig gezeichnet hat. Sicherlich wollte der Herr Miniſter damit keinen
partikulariſtiſch=heſſiſchen Feſttag ſchaffen. Konfefſion und Partei ſollen
ausgeſchaltet ſein, alſo bleibt nur die Liebe zum deutſchen Vaterlande
als bindendes Motiv ubrig. Und da ſoll unſere herrliche Hymne mit
Haydns herrlicher Melodie, um die uns andere Völker beneiden können,
ausgeſchloſſen ſein?. Hand aufs Herz, Herr Kaul! Iſt es nicht Ihre
Partei, die unſer Lied zu einem Parteilied ſtempelt, weil viele Ihrer
Anhänger, irregeleitet, das Wort Deutſchland und Vaterland nur
zögernd über ihre Lippen bringen? Singen Sie es nicht, und es iſt kein
Parteilied mehr. Und noch eins: Mehr Männerſtolz auch vor —
ge=
ſtürzten Königsthronen! Damit erweiſen Sie dem neuen Regime, vor
das Sie ſich als treuer Wächter ſtellen, einen beſſeren Dienſt.
K. Röhrich.
Zu dem Klageſchrei einer „Mutter” in Ihrem geſchätzten Blatt
vom Dienstag laſſen Sie mich folgendes ſagen: Mit Danbbarkeit ſind
alle Hilfswerbe für unſere Kinder zu begrüßen, aber ſie find eitel
Stück=
werk, ſo lange unſere Schulen ſo unnachſichtlich mit Hausarbeiten und
Nachmittagsunterricht vorgehen. In ganz Deutſchland dürfte vom 1.
Mai bis 1. Oktober nachmittags Schule nur inſofern ſtattfinden, als es
ſich um Schulgärten, Schwimmen, Turnen, Luftbäder dreht. Dieſer
ge=
ſundheitsfördernde Unterricht dürfte niemals vor 4 Uhr beginnen,
da=
mit die Kinder nach Tiſch Zeit zum Ruhen, Spielen und Liegekuren hätten.
Um 6½ Uhr früh werden ſchon die Kleinen der Volksſchulen aus dem
Schlaf geriſſen (ſchwache Kinder haben mehr Schlafbedürfnis), um ½1
Uhr in der Mittagſonne kommen ſie nach Hauſe, um um ½2 Uhr
wie=
der den Schulweg anzutreten. Um ½5 Uhr wird der Kaffee in Hetze
getrunken, Schularbeiten gemacht, und um 6 Uhr bleibt endlich Zeit
zum Spielen und Freiheit. Wo bleibt Schwimmen, Baden, Turnen für
unſere Kinder, normal ohne Hetze? Bei den höheren Schulen kommen
er=
ſchwerend die privaten Muſikſtunden hinzu und jetzt, wo des Lebens
Ernſt für unſere Kinder ſo früh einſetzt, die Stenographie. Durchgehende
Schule mit kleinen Pauſen von 8—1 Uhr, keine Hausarbeiten — und
das Penſum könnte mit Leichtigkeit im Winter mit geſunden Kindern
er=
reicht werden.
Auch eine Mutter.
Handel und Verkehr.
Deutſche Bank.
* Der 51. Geſchäftsbericht (für die Zeit vom 1. Januar bis 31.
De=
zomber 1920) iſt ſoeben erſchienen. Wir entnehmen ihm die folgenden
Mitteilungen: Für das 51. Geſchäſtsjahr unſerer Bank iſt eine in
kei=
nem der Vorjahre auch nur annähernd erreichte Steigerung der
Umſätze zu verzeichnen. Sie beliefen ſich auf 1281,5 Milliarden Mk.
gegen 428,9 Milliarden Mk. im Jahre 1919. Die Urſache liegt darin,
daß durch das Schwanden in der Bewertung der Reichsmark tiefgreifende
wirtſchaftliche Bewegungen ausgelöſt wurden. Eine Anzahl
Unter=
nelmer hat ihre Stellung durch völligen Zuſammenſchluß ihrer Werke
oder im Wege der Intereſſengemeinſchaft zu ſtärben geſucht und
Organi=
ſationen geſchaffen, die unſere wirtſchaftliche Grundlage feſtigen ſollen,
zum Teil ſind Zuſammenſchlüſſe durch Aufkauf von Aktienmehrheiten
bewiukt worden. Dieſe Vorgänge ſind von Neugründungen und
um=
fangreichen Erhöhungen des Aktienkapitals der in Berracht kommenden
Unternehmungen begleitet geweſen. Neben ihnen haben die
Verteue=
rung aller Anſchaffungen, die Erhöhung der Löhne, die Notwendigkeit,
die Betriebsmittel zu derſtärken, in ſolchem Umfange zu
Kapitalvermeh=
rungen beigetragen, daß das Aktienkapital aller deutſchen
Gefellſchaften das Ende 1913 rund 17 000 Millionen Mk.
be=
trug, bis zum Schluß des Jahres 1920 auf rund 30 000 Millionen
geſtiegent war und zur Zeit auf mehr als 35 000 Millionen Mk.
zu ſchätzen iſt.
Die geſchilderte Entwickelung hat in hohem Grade zu der
außer=
ordentlichen, von ſehr erheblichen Kurserhöhungen begleiteten
Lebhaftig=
keit des Marktes der Induſtrieaktien beigetragen. In erſter Linie
je=
doch iſt dieſe Bewegung durch die fortſchreitende Umſtellung unſ
Wirtſchaft auf die neiten Verhältniſſe verurſacht worden. Alle Vergle:
der Umſätze, Gewinnergebniſſe und Dididenden unſever
Aktiengeſell=
chaften mit hen Ziffern der Vaxkriegszeit ſind verwirrend. Die
zu=
nehmenden Ziffern von Umſatz und Gewinn erwecken den Eindruck von
Proſperität, während in Wirklichkeit der Umſatz, in Warenmengen
aus=
gedrückt, ſehr erheblies geſunken iſt, und die Kaufkraft der verteilten
höheren Gewinns wur einen geringen Bruchteil der Kaufkraft der
frü=
ſeren Ertrigniſſe darſtellt. Es wird ferner nicht ſcharf genug beobachtet,
daß die zu Goldmarkpreiſen einſtehenden Anlagen induſtrieller
Unter=
tehmungen nach und nach aufgebracht werden, und daß es Naubbau
an unſerer Wirtſchaft treiben heißt, wenn der Abſatz nicht
Ueberſchüſſe läßt, die die Inſtandhaltung der alten Anlagen und den
Aufwand für die zur Sicherung der Leiſtungsfähigreit unentbehrlichen
neuen Einrichtungen zu den heutigen, in Papiermark ausgedrückten
Preifen geſtatten. Deüber hinaus muß aber auch eine angemeſſene Ka=
Hitalrente bleiben; ohne eine ſolche würde die Bereitwilligkeit des
Publi=
kums, ſeine berfügbaren Mittel weiter in Aktien anzulegen, gehemmt
und die jetzt niehr als je notwendige Fortentwickelung unſerer Induſtrie
unterbunden werden. Die Dividendenpolitik der Unternehmungen wird
dieſen Geſichtspunkt zu berückſichtigen habn. Der Aktienbeſitz iſt in
Deutſchland in der Hauptſache nicht in den Händen bes Großbapitals;
er verteilt ſich vielmehr auf ſehr breite Schichten der Bevölkerung, die
daran nur feſthalten können, wenn er ihnen einen auskömmlichen Ertrag
bringt. Nach unſeren Feſtſtellungen über die Verteilung der
Aktien unſerer Bank kann auf den einzelnen Aktionär
durch=
ſchnittlich ein Beſitz von nicht mehr als 9000 Mk. Nennwert angenommen
wevden. Der den Aktionären zukommende Gewinnanteil ſpielt im
übri=
gen gegenüber den durch Steuern, Verteuerung aller Anſchaffungen,
hohe Löhne und Gehälter uſw. außerordentlich geſtiegenen
Handlungs=
unkoſten eine viel untergeordnetere Rolle als gewöhnlich angenommen
wird. Bei uns betrugen die geſamten Handlungsunkoſten 1913 125
Pro=
zent, 1914 140, 1915 118 1916 136, 1917 156, 1918 252, 1913 432 Prozent
der als Dividende verteilten Summen, 1920 725 Prozent der
vorgeſchla=
genen Dividende.
Gemäß Beſchluß der Generalverſammlung vom 29. November vor.
Jahres iſt das Grundkapital unſerer Bank durch die Ausgabe von 125
Millionen Mk. Aktien auf 400 Millionen Mk. erhöht worden. Die
jeuen Aktien ſind bis auf einen verhältnismäßig kleinen Betrag von
14 666 000 Mk. bereits für das Jahr 1920 voll dividendenberechtigt. In
Zuſammnhang mit dieſer Kapitalerhöhung hat dieſelbe
Generalverſamm=
lung die Fuſion mit drei ums naheſtehenden Inſtituten, der
Hannover=
ſchen Bank, der Braunſchweiger Privatbank A. G. und der Privatbank zu
Gotha beſchloſſen, ſowie ferner Vorſchläge der Verwaltung genehmigt,
durch die die Beziehungen zu zwei weiteren, uns eng befreundeten
Ban=
ken, nämlich der Württembergiſchen Vereinsbank und der Hildesheimer
Bank, noch inniger geſtaltet worden ſind. Sämtliche Veſchlüſſe ſind in
der Zwiſchenzeit vollſtändig durchgeführt worden.
Unſere Niederlaſſungen haben durchweg mit gutem Erfolg
gearbeitet. Die Bilanzzahlen unſerer ausländiſchen Filialen in Brüſſel,
Konſtantinobel, London und Sofia haben wir diesmal mach deren
Aus=
weiſen vom 31. Dezember 1920 in unſeren Abſchluß eingeſtellt. Die
Bauk hat gegenwärtig 133 Niederlaſſungen außerhalb Berlins. Die
Er=
öffnung der Filialen in Magdeburg, Regensburg und Amſterdam ſtehr
unmittelbar bevor. Die Zahl der bei der Deutſchen Bank geführten
Kundenrechnungen iſt von 601 921 auf 738 869 am Ende des
Berichts=
jahres geſtiegen. Die Zahl der Angeſtellten der Bank hat
gegenüber dem Stand von 1919 eine weſentliche Erhöhung erfahren und
beläuft ſich Ende 1920 auf 17808. An Steuern und Abgaben
hatten wir einſchließlich der Rücklage für Zinsbogenſteuer 67 357 966,76
Mark zu erlegen gegen 25 059 847,20 Mk. im Vorjahre. Die von uns
für Rechnung des Deutſchen Reiches und der Reichsbamk im Auslande
übernommenen Verpflichtmngen haben ſich erheblich vermindert.
Sie beliefen ſich Ende des Jahres 1920 auf 178 284 000 Mk. und ſind im
laufenden Jahre weiter zurückgegangen.
Unſere Konſortial=Rechnung enthielt am Jahresſchluſſe:
Bekeiligungen an feſtverzinslichen Werten 5985 045,38 Mk., an Aktien
on Banken, ſowie Eiſenbahnen und anderen Transportunternehmungen
3 729 530,66 Mk., an Grundſtücksgeſchäften 586 201,25 Mk., an
indu=
triellen und verſchiedenen andeven Unvernehmungen 26 435 258,95 Mk.,
an Kriegskreditbanken und Kriegsgeſellſchaften 1616 649,37 Mk., im
Buchwerte von 38 352 685,61 Mk.
Zu dem Reingewinn des Jahres von 173 743 241,55 Mk. tritt
der Vortrag aus 1919 mit 11 326 380,90 Mk., — zuſammen 185 068 622,45
Mark. Wir beantragen, dieſen Betvag wie folgt zu verwenden: 1.
Ueber=
zueiſung an die freie Rücklage 71 914 346,87 Mk., 2. Reſtzuweiſung an
den „Jubiläumsfond” 5000 000 Mk., 3. Ueberweiſung an den „Dr. Gg.
von Siemens=Fond” zur Auffüllung auf 20 Millionen Mk. 11 041 958,05
Mark, 4. Sonderabſchreibung auf Bankgebäude zur Herabminderung
des Buchwertes auf den Stand vom 31. Dezember 1919 von 40 Millionen
7 640 000 Mk., 5. 18 Prozent Dividende auf 400 Millionen Mk. (davon
4 666 000 Mk. dreiviertel dividendenberechtigt) 71 340 030 Mk., 6.
ſat=
zungsgemäßer Gewinnanteil des Aufſichtsrates 4 176 417,53 Mk., 7.
Vor=
trag auf neue Rechnung 13 955 870 Mk., ergibt zuſ. 185 068 622,45 Mk.
Unter Einſchluß der aus der Kapitalerhöhung in die Rücklagen
ge=
floſſenen 143 085 653,13 Mk., ſowie unter Berückſichtigung der
vorge=
ſchlagenen Zuweiſung von 71 914 346,87 Mk. ſtellen ſich die Rücklagen
nunmehr auf 450 Millionen Mk., ſo daß das eigene Vermögen der Bank
(Kapital und Rückſagen) insgeſamt 850 Millionen Mk. beträgt.
Der Geſamtumſatz der Bank im Jahre 1920 betrupg (von einer
Seite des Hauptbuches bei der Hauptſtelle 1920: 629 371 867 221,51 Mr.
gegen 221 258 765 107,19 Mk. im Jahre 1919, bei den Zweiganſtalten
1920: 652 180 362 497,13 Mk. gegen 207 619 761 211,43 Mark i. J. 1919,
insgeſamt 1920: 1221 552229 718,64 Mk. gegen 428 878 526 318,62 Mk.
im Jahre 1919.
Spiel, Sport und Turnen.
Leichtathletik.
Darmſtadt ſchlägt Charlottenburg in der
olympiſchen Staffel.
Bei den am geſtrigen Sonntag in Frankfurt a. M. abgehaltenen
internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen
er=
rang der Sporwerein Darmſtadt 1898 E.V. große Erfolge. In der
vorzüglichen Zeit von 3.46 MMinuten (deutſche Höchſtleiſtung 3 Minuten
39 Sek.) ſiegte der Sportverein mit ſeiner Mannſchaft Schröck, Weber,
Kiſſel Jans über den Sportklub Charlottenburg und gewann den
Gold=
pokal der feſtgebenden Vereine. Der Sieg der Darmſtädter löſte bei den
Tauſenden von Zuſchauern ungeheueren Beifall aus. Ein Erfolg, auf
den der Sportvrein mit Recht ſtolz ſein kann. — Im Hochſprung ſiegte
Frl. Kraft mit 1,35 Meter gegen erſte Konkurrenz. Im 200=Meterlauf
erhielt Weber den 2. Preis. Unter ebenfalls erſtklaſſiger Konkurrenz
er=
hielt Kirckhoff im 100=Meterlauf den 3. Preis. Zeit 11,3 Sek. In der
3X1000 Meter=Staffel erhielt die Mannſchaft Schröck, Pfeil, Koch in der
Zeit von 8,20 Min. hinter Düſſeldorf den 2. Preis. Die 4X100 Meter=
Staffel gewann der Sportklub Charlottenburg: Eintracht=Frankfurk
er=
hielt den 2. Preis, Turnverein München den 3. Preis und der
Sport=
verein Darmſtadt mit der Manmſchaft Jans, Weber, Kirchhoff Kiſſel
den 4. Preis, nachdem in den Vorkämpfen Köln. Duisburg, Mannheim
und Düifſeldorf ausgeſchieden waren. — Fünf deutzſche Höchſtleiſtungen
wurden unterboten. Die Veranſtaltung ſelbſt war der Glanzpunkt der
diesjährigen deutſchen leichtathletiſchen Veranſtaltungen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Verein für Turnen,
Sport und Spiel). Bei den Veranſtaltungen zum Beſten der
Kinder=
hilfe hat ſich die Turngemeinde am Woogsplatz mit turneriſchen
Vor=
führungen allen Stadtbezirben zur Verfügung geſtellt. Der zweite und
fünſte Bezirk hat die Turngemeinde zur Mitarbeit aufgefordert und
teurden im Oraugeriegarten und Platanenhain Vorführungen aus den
herſchiedenſten Gebieten des deutſchen Turnens gezeigt. Im
Orangerie=
garten wurde nach einem allgem. Aufmarſch ſogen. Leiterpyramiden mit
etwa 60 Teilnehmern ſowie Frei= und Keulenübungen der Turnerinnen
zur Vorführung gebracht. Den Schluß der Vorführungen bildeten
Kunſtfrerübungen von drei bekannten und erfolgreichen Wetturnern der
1. Riege. Im Platanenhain begannen die turneriſchen Vorführungen
ebenfalls mit einem allgem. Umzug durch den Hoin. Es folgten
als=
dann reigenartige Hüpfübungen mit Reifen der Schüilerinnen. Nun
kamen die Schüler mit ſog. Gewandtheitsüibungen. Die Turnübungen
der Turnerinnen beſtanden aus den allgem. Freüübungen für die
deut=
ſchen Kampfſpiele 1921. Ein Turnen der 1. Schüler= und 1. Turner=
Riege am hochgeſtellten Barren war der Schluß der vurneriſchen
Dar=
bietungen.
Fauſtball.
* Einen ſchönen Erfolg konnten die 1. und 2. Fauſtballmannſchaften
am geſtrigen Sonntag buchen. Die Turngemeinde Darmſtadt
1846 hatte den Meiſter des Odenwaldgaues, den Turnerein Groß=
Zimmern zu Gaſt. Die Wettſpiele wurden auf dem Spielplatz am
Finanzamt ausgetragen und nahmen einen äußerſt harmoniſchen
Ver=
lauf. Das Reſuſtat der Spiele iſt: 1. Mannſchaften 81:70 und 2.
Mann=
ſchaften 83:75 Punkten, beide für Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Schluß des redaktionellen Teils.
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12. Erzhauſen. . . .
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22. Habitzheim".
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24, Hähnlein . . ..
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25 Harpertshauſen.
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29. Kleeſtadt . . . . .
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32. Klein=Zimmern.
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Frau Dorothea Heil, Otzbergſtraße 7
33. Lengfeld . . .
Hch. Joſt, Holzhäuſergaſſe 100
34. Meſſel . . . . . ..
35. Nieder=Beerbach .. Frau Babette Reiß, Untergaſſe 26
36. Nieder=Ramſtadt . . . Frau P. Hanſtein Ww., Ob.=Ramſtſtr. 39
37, Ober=Beerbach . . . . Frau Marie Deter, Ernſthöferſtr. 23
38, Ober=Ramſtadt . . . . Frau Luiſe Neubert, Aliceſtr. 15
Nikolaus Heil, Sandſtraße 82
39. Pfungſtadt.
40. Reinheim.
Frau Marg. Bräunig We., Wilhelmſtr. 13
Joh. Georg, Mittelſtraße 11
41. Richen
Georg Handſchuh, Dieburgerſtr. 61
42, Roßdorf.
Heinrich Schroth
43, Schneppenhauſen
Jakob Bauer, Frankenſteinſtr. 1
44. Seebeim
Frau Hch. Storck Wwe, Oberendſtraße
45. Semd . .
Herrn Karl Stegmann
46. Sickenhofen".
Karl Poth IV., Hofgaſſe 10a
47. Spachbrücken
Frau Hch, Henninger IV. We., Ldgſtr. 17
48. Stockſtadt .
Ad. Mahr, Schuhmſtr., Bernhardſtr. 7
49, Traiſa. . . .
50, Truppenübungsplatz . Frau Sophie Schwendt, Felſenkeller
Frau Gg. Volz Wwe., Hauptſtr. 27
51. Ueberau
Karl Böhm, Darmſtädterſtraße 10
52. Weiterſtadt.
Frau El. Aurenhammer, Falltorſtr. 33
53. Wixhauſen
54. Wolfskehlen
Fuchs, Schreiner, Oppenheimerſtraße 7
Fräul. Eliſab. Engel, Neugaſſe 19
55. Worfelden
56. Zwingenberg..
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Anf. 7 Uhr. Ende g. 10 Uhr,
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Tages=
kaſſe im Landestheaternur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Dienstag, 28. Juni,
Miete rot”,
Das Dreimäderlhaus
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