Darmstädter Tagblatt 1921


25. Juni 1921

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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

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gerichtlicher Veitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nummer 173

Deutſche Kriegsveröffentlichungen
ins Engliſche überſetzt.
Mpt. Deutſche Zeitungen und Schriften waren während des
Krieges in England verboten, wie ſich heute noch Auſtralien
gegen ſie abſperrt, während Times und Temps von 1914 bis
1918 bei uns ungehinderten Eingang fanden. So kennt der
Brite heute noch nicht die amtlichen deutſchen Veröffentlichungen
gegen den weltumfaſſenden Verleumdungsfeldzug wegen der
deutſchen Greuel in Belgien, die 1915 beſonders in
Großbritannien der Preſſe und den Miniſterreden zum Thema
dienten, als es galt, die Bevölkerung für den Heeresdienſt zu
gewinnen.
Soeben hat nun E. N. Bennett das deutſche Weißbuch
hierüber überſetzt und unter dem Titel The German Army in
Belgien mit einem Vorwort verſehen, erſcheinen laſſen. Dabei
wird auf einen grundlegenden Unterſchied zwiſchen deutſchen
und engliſchen Veröffentlichungen dieſer Art hingewieſen. Der
den gleichen Stoff behandelnde Bericht, der Kommiſſion
Bryce iſt zuſtande gekommen ohne Vereidigung der Zeugen
und ohne Nachprüfung ihrer Bekundungen ein Hohn auf
jedes in Kulturſtaaten übliche Gerichtsverfahren. Selbſt Gerede
und Gerüchte werden als erwieſene Tatſachen vermerkt; denn es
kam nicht darauf an, die Wahrheit zu ermitteln, ſondern politi=
ſches
Material gegen den Feind zu erhalten. Dieſer Bryce=
Bericht wurde, ebenſo wie ein auf ähnliche Weiſe entſtandener
belgiſcher, in der ganzen Welt verbreitet, während der deutſche
von der Zenſur verboten war und 999 von 1000 Briten
von ſeinem Vorhandenſein gar nichts wußten und wiſſen. Wie=
viele
werden ſich heute Bennetts Ueberſetzung für 10½ Schilling
kaufen?
Seit ſechs Jahren iſt demnach jeder Engländer der Ueber=
zeugung
, daß die Deutſchen gegen jene Greuelanklagen nicht das
geringſte vorbringen konnten, ſie alſo zugegeben haben. Bennett
iſt wahrheitsliebend genug, feſtzuſtellen, daß die deutſchen
Behauptungen über belgiſches Franktireur=
weſen
durch damalige Mitteilungen belgiſcher
Blätter in zahlreichen Fällen beſtätigt werden.
Die Belgier rühmten ſich im Auguſt 1914 der Tapferkeit ihrer
Zivilbevölkerung, die deutſche Soldaten mit Jagdflinten, Stei=
nen
und kochendem Oel angriffen. Auch die Times hat damals
dieſen Braven von Herſtael und Viſé Lorbeeren geſtreut; jetzt
freilich ſind ſie alleſamt wieder phariſäiſch entrüſtet, daß in den
Prozeſſen vor dem Reichsgericht in Leipzig dieſe belgiſchen
Treibereien enthüllt und gekennzeichnet werden. Bennett betont
dagegen in aller Objektivität, daß die durch militäriſche Not=
wendigkeiten
erforderlichen deutſchen Maßnahmen dagegen Re=
preſſalien
waren, zeitlich nachfolgende, juriſtiſch begründete
Gegenntaßnahmen gegen völkerrechtswidrige Vorgänge.
So kommt diefer Engländer zu dem Schluſſe, daß die deut=
ſchen
atrocities in Belgien, von Einzelfällen abgeſehen, nicht
der plötzliche Ausbruch einer wilden Wut, nicht verbrecheriſchen
Charakters waren, ſondern Maßnahmen militäriſchen
Belanges zur Erzielung geordneter Zuſtände, eben Repreſ=
ſalien
, die ſich gegen eine ſich feindlich betätigende Bevölkerung
richteten.
Vielmals ſchlimmer als die ruhigen deutſchen Landwehr=
leute
in Belgien wütet heute britiſches Militär in Irland, in
Indien, in Aegypten. Sechs Jahre lang hat die Zenſur der
engliſchen Regierung die Wahrheit unterdrückt, ſpät, aber ſicher
wird ſie ſich doch noch durchſetzen und die britiſche Heuchelei
entlarben.
Die neue Getreidebewirtſchaftung.
R. H. Der Reichstag hat ſoeben dem Endwurf der Regierung
über die Bewirtſchaftung des Getreides ſeine Zuſtimmung ge=
geben
. Damit tritt eine Aenderung inſofern ein, als an Stelle
der bisherigen Erfaſſung des Getreides das Umlagever=
fahren
tritt. Der Unterſchied iſt der, daß bisher der Ver=
brauch
des geſamten Getreides durch Geſetz geregelt war. Der
Landwirt konnte, auch wenn er das Quantum, zu dem er veran=
lagt
war, abgeliefert hatte, mit dem Reſt ſeines Getreides nicht
beliebig ſchalten und walten, ſondern es waren ihm ſowohl für
den Verbrauch im eigenen Haushalt wie für die Verfütterung
Grenzen gezogen, ebenſo wie er Getreide, das er über ſeine Be=
dürfniſſe
und über die Ablieferung hinaus noch hatte, nicht in
den Handel bringen, ſondern der öffentlichen Bewirtſchaftungs=
ſtelle
zuführen mußte. Demgegenüber ſind Erleichterungen ein=
geführt
inſofern, als der Landwirt jetzt nach Ablieferung des ihm
auferlegten Quantums der Umlage in der Verwendung
ſeines Getreides frei iſt und den Ueberſchuß auch in den freien
Handel bringen kann.
Die Gründe, die zu dieſer Aenderung geführt haben, liegen
darin, daß die Zwangswirtſchaft nun ſechs Jahre auf der Land=
wirtſchaft
laſtet und von ihr nicht nur als ein harter Druck emp=
funden
wird, ſondern daß auch ſtarke produktionshemmende Wir=
kungen
ſich gezeigt haben. Die inländiſche Erzeugung
an Brotgetreide iſt unter der Zwangswirtſchaft ſtändig
zurückgegangen. Dieſem Rückgang mußte Einhalt geboten
werden, wenn ſich nicht auf die Dauer die inländiſche Brotver=
ſorgung
bedrohlich geſtalten follte. Die ſofortige Einführung der
freien Wirtſchaft war nach Anſicht der Regierung und der Mehr=
heit
des Reichstags nicht möglich, weil damit die Preisbeein=
fluſſung
unmöglich wurde. Der Brotpreis wird bekanntlich
niedrig gehalten durch Zuſchüſſe welche die Reichsregierung in
Höhe von mehreren Milliarden Mark leiſtet. Bei völliger Frei=
gabe
des Getreides würde dieſer Zuſchuß wegfallen und damit
ein ſtarkes Emporſchnellen der Brotpreiſe eintreten. Dieſe plötz=
liche
ſtarke Steigerung des Brotpreiſes bis zum 2½fachen des
gegenwärtigen Preiſes erſcheint aber für große Bevölkerungs=
ſchichten
unerträglich; ſie müßte zu neuen Lohnkämpfen führen.
Darum iſt das Umlageverfahren gewählt worden. Es ſoll dazu
dienen, einen Uebergang zur freien Wirtſchaft herbeizuführen.
Der Reichstag hat an der Vorlage der Regierung inſofern eine
Aenderung vorgenommen, als er die Höhe der Umlage von 3
auf 2½ Millionen Tonnen herabſetzte. In den Verhandlungen
hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft er=
klärt
, daß auch über die nächſte Ernte hinaus die Brotverſorgung
geſichert ſei, da für einige Monate bereits eine Reſerve beſchafft
iſt. Beunruhigung über eine etwa drohende Knappheit iſt daher
nicht geboten.
Oberſchleſien.
Die amtlichen oberſchleſiſchen Abſtimmungszahlen.
* Das amtliche Organ der interalliierten Kommiſſion in
Oppeln veröffentlicht die amtlichen Abſtimmungszah=

Samstag, den 25. Juni 1921

len. Danach haben 60 Prozent der Stimmen für Deutſchland
gelautet. Von ſämtlichen Gemeinden haben 55 Prozent eine
deutſche Mehrheit erhalten. In den drei Wahlkreiſen Kreuzburg,
Leobſchütz und Oberglogau gibt es nach der amtlichen Feſtſtel=
lung
überhaupt kein Gebiet mit polniſcher Mehrheit. Im gan=
zen
Abſtimmungsgebiet iſt eine einzige Stadt mit pol=
niſcher
Mehrheit feſtgeſtellt, nämlich Alt=Berun im Kreiſe
Pleß, wo 1172 polniſche und 255 deutſche Stimmen abgegeben
worden ſind.
Einvernehmen über den Räumungsplan.
Laut Voſſiſcher Zeitung iſt die Reichsregierung ge=
ſtern
nachmittag zu einer Sitzung zuſammengetreten, um den
Bericht des aus Oberſchleſien zurückgekehrten
Mäniſterialdirektors v. Maltzahn entgegenzuneh=
men
. Nach dem Bericht iſt zwiſchen General Henniker und Ge=
neral
Höfer ein Einvernehmen über die Räumung
Oberſchleſiens erzielt wordem. Dieſe Vereinbarungen würden
die Grundlagen abgeben für die von der interalliierten Kom=
miſſion
zu erlaſſenden Anordnungen. Nach dem Abkommen ſoll
die Räumung Oberſchleſiens innerhalb ſiebem Tagen vollſtändig
durchgeführt ſein. Zumächſt müſſen die polniſchen Inſurgenten
innenhalb 36 Stunden eimne neue Linie erreicht haben, die weſtlich
von Lublinitz liegt und die Stadt Gleiwitz freiläßt. Erſt wenn
die Polen dieſe Linie erreicht haben, wird der deutſche Selbſtſchutz
ſich von der gegenwärdigen Linie zurückziehen und zwar ſo, daß
er mit dem nördlichen und dem ſüdlichen Flügel in je einen
Halbkreis einſchwenkt. Zwiſchen den beiden Halbckreiſen wird,
völlig geräumt, Oppeln liegen. Die neue deutſche Linie werde
im Norden etwa öſtlich Kreuzburg, im Süden öſtlich von Ober=
Glogau liegen. Nachdem der deutſche Selbſtſchutz dieſe Linie
erreicht hat, müſſen ſich die Polen an die deudſch=polniſche Grenze
zurückziehen. Erſt nach der vollſtändigen Räumung Oberſchle=
ſiens
durch die Inſurgenten hat der Selbſtſchutz die beiden Halb=
kreife
zu räumem und ſich aufzulöſen. Die alliierten Truppen
werdem das jeweils geräumte Gebiet ſofort beſetzen. Nach Be=
endigung
der Räumung dürfen ſich in dem Abſtimmungsgebiet
nur noch interalliierte Truppen befinden.
Die Beſprechung der Interpellation über Oberſchleſien vertagt.
Berlin, 24. Juni. Unmittelbar nach der Kabinettſitzung
machte der Reichskanzler den Parteiführern Mittei=
lung
von dem zwiſchen General Henniker, und General Höfer
abgeſchloſſenen Uebereinkommen. Die Parteien haben ſich
daraufhin geeinigt, daß die Beſprechung der Interpel=
lation
über Oberſchleſien auf unbeſtimmte Zeit vertagt
wird. Auch die Einbringer der Interpellation, die Deutſch=
nationalen
, haben dem zugeſtimmt, weil ſich der Zwölferausſchuß
dahin ausgeſprochen hat, daß die Interpellationsdebatte im
gegenwärtigen Augenblick politiſch unzweckmäßig wäre.
Die Voſſiſche Zeitung bemerkt dazu, daß durch die Ver=
tagung
der Inrerpellationsdebatte eine Gefahr,
die dem Kabinett drohte, beſeitigt ſei. Nicht nur innerhalb
der Oppoſition, ſondern auch der Koalitionsparteien ſei man in
den letzten Tagen zu der Meinung gelangt, daß das Schickſal
des Kabinetts Wirth von dem Oberſchleſiens abhänge. Die Fort=
führung
der Politik der aufrichtigen Erfüllung ſei nur möglich,
wenn die Regierung Wirth auch auf Erfolge dieſer Politik hin=
weiſen
könne. Eine ungerechte, für Deutſchland unglückliche Ent=
ſcheidung
über Oberſchleſien würde das Kabinett Wirth und
ſeine Politik auf das allerſchwerſte gefährden.
Eine bemerkenswerte Kundgebung.
** Die Landesgruppe Brandenburg der Ver=
einigten
Verbände heumattveuer Oberſchleſier
hat folgende Kundgebung erlaſſen: Wir klagen an
die Interalliierte Kommiſſion des Bruches des Friedensver=
trages
von Verſailles, weil ſie in den 15 Monaten ihrer Tätig=
keit
im Oberſchleſiem aus dem blühenden friedlichen Lande
eime Stätte des Elends und Janmers gemacht hat, ihrer Pflicht
als Treuhänder alſo wicht gerecht gewordem iſt. Wir Ha=
gen
am die Interalliierte Kommiſſion der Mitſchuld an dem
Aufſtande, weil ſie trotz zahlreicher eingehend begründeter War=
nungem
nichts getan hat, ihm zu verhindern. Wir klagen an die
Interalliierte Kommiſſion der Schnuld am der Zerſtörug des
Wirtſchaftslebens Oberſchleſiens, weil ſie tatenlos zuſieht, wie
durch den Putſch eim Werk nach dem andem zum Stillſtand
lomt. Wir klagen an die Interalliierte Kommiſſion der Bei=
hilfe
am Unſternehmen Korfantys, weil ſie es tatſächlich aner=
kennt
, indem ſie ſich mit ihm, dem Aufrührer, in Verhandlungen
einläßt und ſich ſeiner Verkehysbontrolle unterwirft.
Wir fragen Gugland und Italien, warum ſie es
dulden, daß der offene und vertraglich gebundene Verbündete
Polens, Frankreich, noch immer das Präſidium der angeblich
neutralen Inderalliierten Kommiſſion führt. Wir verlangen von
der Interalliierten Kommiſſiohn, daß ſie alle Schäden, die durch
die Inſurgentem direkv oder indirekt deutſchen Volksgemoſſen an
Leben und Gut, insbeſondere der deutſchen Wirtſchaft zugefügt
worden ſind, Erſatz, dem durch ihre Fahrläſſigkeit und ihre
Duldſamkeit gegenüber dem Unternehmen des Aufrührers Kor=
fanty
, ſind dieſe Schäden entſtanden.
Wird die Stimme des Rechts Gehör findem in der Welt?
Das Ergebnis der Pariſer Verhandlungen.
London, 23. Juni. (Reuter.) Im Unterhauſe erklärte
Chamberlain über die Konferenz Lord Curzons mit
Briand, die Lage in Oberſchleſien ſei erſchöpfend
geprüft worden. Dem Plane, der die progreſſive Zurückziehung
der Inſurgenten und des deutſchen Selbſtſchutzes aus dem ſtritti=
gen
Gebiete vorſehe, wurde zugeſtimmt. Die alliierten Streit=
kräſte
, annähernd 20000 Mann, ſollen für die Aufrechterhaltung
der Ordnung in den geräumten Gebieten ſolange verantwort=
lich
ſein, als die Entſcheidung des Oberſten Rates über die zu=
künftigen
Grenzen noch in der Schwebe iſt. Es wurde beſchloſ=
ſen
, den alliierten Kommiſſionen in Oberſchleſien jede mögliche der Schuldnernationen erhalten.
Unterſtützung ſowohl am Orte ſelbſt als auch durch Vorſtellun=
gen
bei den Regierungen in Berlin und Warſchau zu gewähren.
Um die endgültige Löſung zu beſchleunigen, wurde ferner be=
ſchloſſen
, die Kommiſſion zu fragen, ob ſie nicht mit Rückſicht auf werden in der kommenden Woche zwiſchen Staatsſekretär Berg=
die
geänderten Verhältniſſe innerhalb angemeſſener Zeit einen
gemeinſamen Bericht anſtelle der vor einigen Wochen abgegebenen Verhandlungen über den Wiederaufbau geführt.
niſche Beamte gewünſcht werde, würden ſolche zur Verfügung die Miniſter Rathenau in Wiesbaden angeſchnitten habe, werde
gelegenheit einem in London oder Paris tagenden techniſchen Woche wird die Reparationsfrage in die Phaſe praktiſcher Ab=
Ausſchuſſe zu überweiſen, um dem Oberſten Rate bei der end= machungen eintreten.

Einzelnummer 25 Pfg.

gültigen Entſcheidung behilflich zu ſein. Es ſei dem zugeſtimmt
worden, daß der Oberſte Nat im nächſten Monat in Boulogne
zuſammentrete, wo dieſer und andere Gegenſtände behandelt
werden ſollten. Die Pariſer Verhandlungen ſeien durchaus von
dem Geiſte größter Freundſchaftlichkeit getragen gewefen. Der
Wunſch der Mächte, im engſten Zuſammenwirken vorzugehen,
ſei aufs neue zum Ausdruck gekommen.
Der Termin der Entſcheidung.
Paris, 23. Juni. (Wolff.) Das Journal glaubt, daß in
den erſten zehn Tagen des Monats Juli das Schickſal Ober=
ſchleſiens
von der interalliiertem Abſtimmungskommiſſion
geregelt ſein werde. Mit dem einmütigen Beſchluß der
Kommiſſion werde ſich dann der Oberſte Rat zu befaſſen haben,
der nach den Blättern wahrſcheinlich etwa am 17. Juli zuſam=
mentreten
werde.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Franzöſiſche Propaganda im Rheinlande.
Gd. Der Sonderberichterſtatter der Demokratie nouvelle,
Charles Soffis, macht Propaganda für die von dem Rektor
des Mainzer franzöſiſchen Gymnaſiums, einem gewiſſen Herrn
Wintzheimer, organiſierten franzöſiſchen Ferienkurſe.
In der Unterbringung franzöſiſcher Schüler und Schülerinnen
in Mainzer Familien erblickt Soffis ein hervorragendes und
billiges Mittel der franzöſiſchen Durchdringungspropaganda im
Rheinlande. Um die Mainzer für die Sache zu ködern, werden
ihnen Lebensmittel aus franzöſiſchen Heeresbeſtänden verſpro=
chen
. Nebenbei beſchwert ſich der franzöſiſche Journaliſt über
den Mainzer Bürgermeiſter, der mit allen Mitteln die Ueber=
laſſung
einer Mainzer Mittelſchule zur Unterbringung des fran=
zöſiſchen
Gymnaſiums hätte hintertreiben wollen. Ueberhaupt
ſcheinen die rheiniſchen Bürgermeiſter, deren Erziehung preußiſch
geweſen ſei, auch in ihrem Herzen Preußen geworden zu ſein,
und das Reich hätte keine ergebeneren Diener als ſie.
Die erſte Veröffentlichung der Gegenliſte
im Ausland.
TU. Rotterdam, 24. Juni. Die deutſche Liſte der
franzöſiſchen Kriegsverbrecher veröffentlichte geſtern
der Magsbode als erſte Veröffentlichung dieſer Liſte in Holland.
Die Liſte zerfällt in vier Gruppen, nämlich in Offiziere, die
gegen das Völkerrecht verſtoßen haben, Unteroffiziere und Mann=
ſchaften
, die in Gefangenenlagern deutſche Soldaten mißhandelt
haben, Sanitätsoffiziere, die gegen das Völkerrecht verſtoßen
haben, und Samitätsunteroffiziere und Mannſchaften, die eben=
falls
deutſche Gefangene mißhandelt haben. In holländiſchen
Kreiſen iſt man geſpannt, ob auch andere neutrale Blätter eine
derartige Liſte franzöſiſcher Kriegsverbrecher veröffentlichen
werden.
Der deutſch=ſchweizeriſche Handelsverkehr.
Bern, 23. Juni. (Wolff.) Die Beſprechungen zwi=
ſchen
den Vertretern der deutſchen und der ſchweizeri=
ſchen
Regierung über die künftige Regelung der beider=
ſeitigen
Handelsbeziehungen führten zu folgendem Er=
gebnis
: Im Laufe einer eingehenden Ausſprache, bei der die
wefentlichſten für die Handelspolitik der beiden Länder maß=
gebenden
Geſichtspunkte zur Erörterung gelangten, wurde feſt=
geſtellt
, daß auf deutſcher wie auf ſchweizeriſcher Seite der
Wunſch beſteht, unter Wahrung der zwingenden Lebensinter=
eſſen
beider Länder zu einem Einvernehmen zu gelangen und
die großen durch die allgemeine Wirtſchaftslage in den beiden
Ländern bedingten Schwierigkeiten, die ſich dem angeſtrebten
Ziele entgegenſtellen, im Wege freundſchaftlicher Verſtändigung
zu beſeitigen. Dementſprechend einigte man ſich zunächſt dahin,
den Text des deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrages auch wei=
terhin
unverändert beſtehen zu laſſen. Beide Län=
der
werden ſich auch zukünftig das Recht der Meiſtbegünſtigung
gewähren. Mit der Aufrechterhaltung des Vertragstextes iſt
auch der Fortbeſtand der Beſtimmungen über den kleinen Grenz=
verkehr
geſichert. Die Frage der von beiden Seiten erlaſſenen
Einfuhrverbote bzw. Einfuhrbeſchränkungen wurde einer ein=
gehenden
Beſprechung unterzogen und eine beſondere Kommiſ=
ſion
mit der weiteren Prüfung der Angelegenheit beauftragt.
Nach der vereinbarten Beſeitigung der Vertragstarife, die mit
dem 1. Juli in Fortfall kommen, wird die Schweiz ihren Ge=
brauchstarif
vom 8. Juni 1921 und Deutſchland ſeinen Ge=
brauchszolltarif
anwenden. In dem deutſchen Gebrauchszolltarif
ſind die durch den Vertrag von Verſailles bedingten Aenderun=
gen
, die gemäß den Grundſätzen der Meiſtbegünſtigung auch für
die Schweiz Geltung haben, berückſichtigt. Die Schweiz bleibt
ſelbſtverſtändlich auch im Mitgenuß der jeweils geltenden vor=
übergehenden
Zollbefreiungen und Zollermäßigungen.
Der engliſche Lordkanzler über die Wieder=
aufnahme
des Handels mit Deutſchland.
London, 24. Juni. (Reuter.) In einer in Mancheſter
gehaltenen Rede erklärte der Lordkanzler mit Bezug auf
die Anzeichen der Erneuerung des deutſchen Handels,
niemals könne die Wohlfahrt, die vor dem Kriege beſtand, er=
reicht
werden, wenn die zu Boden geworfene Nation nicht in die
Lage verſetzt würde, wieder eine Nolle zu übernehmen, die ſie
zu einem tätigen Teilhaber am Wiederaufbau der Welt mache.
(Beifall.) Jetzt, nachdem die ſchuldigen Nationen beſtraft wor=
den
ſeien, ſei es an der Zeit, ohne Rachſucht den Handel
wieder aufzunehmen. Man könne nicht eine große Na=
tion
zwingen, eine ungeheuere Entſchädigung zu zahlen, wenn
dieſer Nation die Möglichkeit und die Mittel vorenthalten wür=
den
, um die Induſtrie fortzuführen, die ſie allein in den Stand
ſetze, eine Entſchädigung zu zahlen. Was die Zahlungsweiſe
der Entſchädigung anbetrifft, ſo wolle niemand das Papiergeld
Verhandlungen über den Wiederaufbau.
Paris, 24. Jumi. (Wolff.) Wie Petit Pariſien mitteilt,
mann, Reichskommiſſar Guggenheimer und Miniſter Loucheur
Teilberichte erſtatten könnte. Falls eine Unterſtützung durch tech= Die Frage der Beteiligung deutſcher Arbeiter am Wiederaufbau,
geſtellt. Falls keiner dieſer Wege als praktiſch oder angängig auch beſprochen werden. Die erſte Unterredung ſei für Dienstag
angeſehen werde, ſeien die alliierten Regierungen bereit, die An= angeſetzt. Petit Pariſien ſagt: Mit anderen Worten, kommende

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Junt 1921.

Eine Kundgebung des deutſchen Städtetages.
Stuttgart, 24. Inni. (Wolff.) Der Vorſtand des
Deutſchen Städtetages legte folgende Entſchlie=
ßung
vor:
Der Städtetag erkennt die dringende Notwendigkeit weit=
gehender
Einſchränkung aller Gemeindeverwaltungen an und
warnt ſeine Mitglieder eindringlich vor einer verhängnisvollen
Anleihewirtſchaft. Die Einmahmemöglichkeiten ſind aufs ſtärkſte
auszunutzen. Reich und Länder müſſen aber den Gemeinden
Einnahmequellen belaſſen und zuweiſen, deren ſie zur Erfül=
lung
unabweisbarer Kultnraufgaben bedärfen.
Ueber dieſe Entſchließung entſpann ſich eine heftige De=
batte
. Bürgermeiſter Freund=Nürnberg verlas als Vertreter
der Unabhängigen eine Erklärung, worin die Unabhängigen ſich
gegen die Entſchließung wenden und ihre Zuſtimmung verwei=
gern
. Auch die Komuniſten gaben eine Erklärung gegen die
Entſchließung ab. Dabei kam es zu lebhaftem Widerſpruch, der
ſich noch ſteigerte, als die Unabhängigen die bereits vormittags
angenommene Entſchließung durch die Erklärung unwirkſam
machen wollten. Der Oberbürgermeiſter Böß=Berlin bedauerte,
daß in der Frage wie der oberſchleſiſchen überhaupt eine Erklä=
rung
vorgelegt werden könnte. Schließlich wurde die Entſchlie=
zung
des Vorſtandes mit großer Mehrheit gegen die Stimmen
der Kommtniſten angenommen.
Miniſterpräſident von Kahr über die Aufgaben
der Arbeiterſchaft.
München, 24. Iuni. (Wolff.) In einer abends im Mat=
thäſerbräu
vom Bezirksverband der katholiſchen Vereine in
München abgehaltenen Verſamlung ergriff Miniſterpräſident
v. Kahr das Wort zu einer Rede, aus der Folgendes hervor=
zuheben
iſt.
Die deutſche Arbeit und deutſche Arbeiter haben einſt=
mals
unſer deutſches Vaterland groß gemacht. Aber ſein wirt=
ſchaftlicher
Aufſtieg trug ihm den Haß und den Neid ſeiner Kon=
kurrenten
ein, die ſich im Weltkrieg entluden. Das deutſche Volk
iſt ein Arbeitervolk geworden. Unſere Sozialpolitik konnte es
nicht verhindern, daß die Arbeiterklaſſe ihre wirtſchaftlichen Ge=
genſätze
gegenüber dem Unternehmer auf Staat und Geſellſchaft
übertrug. Nur einmal zeigte ſich die deutſche Geſchloſſenheit;
am 4. Auguſt 19*4, beim Ausbruch des Krieges. Aber noch eine
andere bedeutſame Wandlung vollzog ſich im deutſchen Volke
mit ſeiner induſtrialiftiſchen Entwickelung. Der Geift eines gro=
ben
Materialismus trübte alle Quellen wahrer Volkskraft. Er
brachte die deutſche Seele vorzeitig zum Erlahmen und ver=
urſachte
eine weitere Verſchärfung des Klaſſengegenſatzes. Das
waren die traurigen Folgen unſerer wirtſchaftlichen Entwicke=
lung
. Auch die Revokution ſelbſt iſt dieſem Nährboden ent=
ſprungen
. Sie hat uns keine Gefundung von dieſem Uebel ge=
bracht
. Hingebende Arbeit war von jeher das Lob des deutſchen
Volkes, und noch nie war das Schickſal Deutſchlands ſo in die
Hände der Arbeiter gelegt wie heute. Es kann ſich nur befreien
von dem überwuchernden Materialismus, wenn es die ideellen
Kräfte ſeiner Seele wieder zum Leben erweckt. Alles andere
wird ſich dann von ſelbſt ergeben. Die Nation, das Vaterland
über die Klaſſe und die Partei darf die einzige Loſung ſein. Das
Verhältnis von Kapital und Arbeit muß nach dem Grundſatz
völliger Gleichberechtigung geordnet werden. Es darf keine Be=
vorzugung
des einen vor dem anderen erfolgen. Wir müſſen
dem Arbeiter wieder die Möglichkeit des ſozialen Aufſtieges
geben. Eine ungerechtfertigte einſeitige Belaſtung der Arbeiter
darf nicht eintreten. Unſen Ziel muß ſein eine treue nationale
und ſoziale Gemeinſchaft. Die Ereigniſſe haben den Beweis
des Bankrotts des Marxismus erbracht. Eine Erneuernng des
deutſchen Volkes kann nur werden von jenen Idealen, um welche
ſich eine treffliche, ſtarke Arbeiterſchaft ſchart. Der
trefflichen Arbeiterſchaft aber iſt hente eine Aafgabe von welt=
geſchähtlicher
Bedeutung zugefallen.
Bernard Shaw über die Abrüſtung.
wd. London, 23. Juni. In den Daily News veröffent=
licht
heute Bernard Shaw einen offenen Brief über
die Kundgebung Lloyd Georges an die Premierminiſter
der Reichskonferenz. Shaw geht von dem Vorſchlag der Be=
ſchränkung
der Rüſtungen aus und ſtellt damit in Pavallele die
Worte Lloyd Georges, daß die Sicherheit des britiſchen Welt=
reiches
auf einer ſtarken Flotte beruhe. Er ſpinnt den Gedanken
in ſeiner Weiſe folgendermaßen aus: Es kann keine Sicherheit
für das britiſche Weltreich geben, ſolange nicht die amerikaniſche
Flotte der deutſchen auf den Boden des Meeres gefolgt iſt. Die
japaniſche Flotte wird zweiſellos das Glück haben, bei der Ope=
ration
zu helfen. Aber da es für Auſtralien keine Sicherheit
gibtz, ſolange die japaniſche Flotte exiſtiert, konſequenter=
weiſe
auch dieſe verſchwinden, und ſchließlich umſchließt unſer
vorläufiges Programm, beginnend mit Irland, welches Miniſter
Churchill als eine furchtbare Gefahr für das britiſche Weltreich
bezeichnet hat, zwei Kriege innerhalb der nächſten 20 Jahre. Ich
ſchreibe dies nicht, um dieſe Politik zu unterſtützen. Ich weiß,

daß Sicherheit etwas Unmögliches iſt, und nicht nur ein hoff=
nungsloſer
Menſch, der für den Reft ſeines Lebens zur bürger=
lichen
Tätigkeit verurteilt iſt, könnte auch nur einen Angenblick
glanben, daß Sicherheit überhaupt möglich ſei. Denn die erſte
Bedingung einer ſolchen Sicherheit iſt die, daß eine Macht alle
anderen verſchwinden laſſen muß, und ihre letzte Bedingung
daß ein einzelner Mann in dieſer Macht alle ſeine anderen Mit=
bürger
ebenfalls verſchwinden laſſen muß, um ſo die Sicherheit
eines Robinſon genießen zu können, der über eine Apfelſine ſtol=
perte
und ſein Bein brach, ohne daß jemand da war, der das
Bein wieder in Ordmung bringen konnte.
Der griechiſch=türkiſche Konflikt.
London, 23. Juni. (Wolff.) Im Unterhauſe erklärte
Chamberlain bezüglich des mit Zuſtimmung Italiens an Grie=
chenland
abgeſandten Telegramms, wenn die grie=
chiſche
Regierung nicht bereit ſei, den erteilten Ratſchlägen Ge=
hör
zu geben, ſo müßten die alliierten Mächte ihr die Verant=
wortung
für die Fortſetzung der Feindſeligkeiten überlaſſen
Falls die griechiſche Regierung aber ſich in ihrem eigenen Inter=
eſſe
entſchließe, die Intervention der Großmächte an=
zunehmen
, ſo würden die letzteren bereit ſein, ihre Bedingungen
mitzuteilen und, falls dieſe angenommen würden, die türki=
ſche
Regierung zu einer ſofortigen Waffenruhe und zum
Beginn von Friedensverhandlingen einladen. Chamberlain
ſagte, die drei alliierten Mächte häften ſich über die Richtlinien
bezüglich der Friedensbedingungen geeinigt. Er halte es aber
nicht für angebracht, dieſe Bedingungen im einzelnen darzulegen,
da bisher noch keine Antwort von ſeiten Griechenlands einge=
gangen
ſei.
* Paris, 23. Juni. Nach einer Havasmeldung aus
Athen wurden nach der Rückkehr des Minifterpräſidenten Gu=
naris
zwei lange Miniſterratsſitzungen abgehalten.
Der Entwurf der Antwort auf den Vermittlungsvorſchlag
der Alliierten wurde dem König zur Genehmigung nach Smyrna
telegraphiert. Die offizielle Antwort der Regierung wird wahr=
ſcheinlich
morgen vormittag den Vertretern der alliierten Mächte
mitgeteilt werden. Die Zeitungen ſagen übereinſtimmend, daß
der Vermittlungsvorſchlag abgelehnt werden müſſe, wenn
die Alliierten die Räumung von Smyrna verlangen ſollten.
Paris, 24. Juni. (Havas.) Noch dem Athener Blatt
Nea Himera wird die Antwort der griechiſchen Regierung au
den gemeinſamen Schritt der Alliierten, deren Vermittlung
nicht von vornherein ablehnen, aber deutlich erklären, daß die
griechiſche Regierung nicht gewillt ſei, Bedingun=
gen
für eine Verſöhnung anzunehmen, die ſich von der
Grundlage des Vertrages von Sevres entfernt.
Paris, 24. Juni. (Havas.) Nach Meldungew aus Smyrna
ſoll laut Petit Pariſien König Konſtantin ſehr leidend
ſein, ſeine Reiſe nach Bruſſa aufgegeben haben und ſich nach
Athen einſchiffen, ſobald ſein Geſundheitszuſtand ihm das er=
laube
. Der Petit Pariſien ſchreibt, daß die Beſprechungen in
Paris vorausſichtlich zwei wichtige und unerwartete
Ereigniſſe zeitigen würden. In beſtnterrichteten türkiſchen
Kreiſen ſehe man nämlich einerſeits die nahe bevorſtehende Ver=
ſchmelzung
der beiden kürkiſchen Regierungen von Konſtantinopel
und Angora oder vielmehr das Verſchwinden der Konſtantinope=
ler
Regierung als Staatskörper voraus. Andererſeits betrachte
man den Beginn der kemaliſtiſchen Offenſive als fehr nahe be=
vorſtehend
. Die erſtere Möglichkeit erkläre ſich zur Genüge dar
aus, daß der Einfluß der Regierung von Angora ſich von Tag
zu Tag vergrößere und ſich auch in Konſtantinopel kundtue, wo
der neue Platzkommandant und der Polizeipräſident gleichfalls
Nationaliſten feien. Dazu komme noch, daß alle Türken darin
einig ſeien, Smhena und Thrazien zu verlangen.
London, 24. Jumi. (Wolff.) Wie der Morning Poſt aus
Konſtantinopel berichtet wird, hat der kemaliſtiſche Mini=
ſter
des Aeußern auf indirektem Wege der griechiſchen
Regierung ein neues Friedensangebot gemacht. Das Par=
lament
hat erklärt, wenn Griechenland zu einer friedlichen =
ſung
geneigt ſei, würde die Regierung von Angora auch ihrer=
ſeits
die Lage von einem anderen Geſichtspunkte aus anſehen.
Indeſſen könne kein Vorſchlag angenonmen werden, der nicht die
Nückgabe von Smyrna und Thrazien zur Türkei einſchließe.

Kleine bolitifche Nachrichten. Der in Douzig fertiggeſtellte meue
große Poſtdampfer Kolumbus, mit einer Waſſevverdrän=
gung
von 35000 Tonnen, 2700 Fahrgäſte befördernö, wird in kurzem
f der Strecke Southampton-CherbvurgNeu=York in Dienſt geſtellt.
a
Er iſt von der Repavationskommiſſion durch die White Star=Line an=
gekauft
worden. Der Landtag von Steiermark hat den
Beſchluß, am 3. Juſä eine Volksabſtimmung übber den Anſchluß an
Deutzſchland vorzunehmen, wüickgängig gewacht. Die Konferenz d
engliſchen Arbeiterpartei hat eine Entſchließung ane
n=
men
, in der der Bewundevung für den Kampf den Bergarbeiter Aus=
uck
gegeben und gelobt wird, daß die Partei auch weiterhin ihre
Unterſtützung gewähren werde. Eine weitere Entfchließung der Kon=
ferenz
verlangt die Rebſſion des Friedensvertrages. Wie die Chikago
Tribune aus Peking meldet, hält China den Augenblick nicht für geeig=
wet
, um Verhandlungen über die Rückgabe von Schantung zu
G

Bergmannstod.
* Das furchtbare Grubennnglück auf der Zeche
Mont Cenis ſtellt uns die ganze grauſige Tragik vor Augen,
die in dem Wort Bergmannstod beſchloſſen liegt. Mitten in
der Arbeit, mitten im Leben mit all ſeinen tauſend Hoffnngen
und Gedanken ein jäher Knall, ein plötzliches Aufflammen,
und die Stätte des täglichen Tuns iſt in eine Hölle aus Feuer
und giftigen Schwaden verwandelt, aus der es kein Entrinnen
mehr gibt. Die neue Kataſtrophe iſt die größte ſeit jenem ſchreck=
lichen
Unglück auf der Zeche Radbod vor 10 Jahren, bei dem
300 den Bergmannstod ſtarben. Andere große deutſche Gruben=
exploſionen
, die vorangingen und die alle düſtere Markſteine des
Bergmanns=Todeszuges ſind, waren das Unglück auf der La=
riniſchen
Steinkohlengrube bei Karwin 1884 mit 235 Toten, auf
der Grube Kamphauſen bei Saarbrücken 1894 mit 181 Toten,
auf der Grube Karolinenglück bei Bochum 1898 mit 119 Toten.
Nicht immer ſind es Exploſionen, die den Bergmannstod her=
vorrufen
. Auf der Zeche Guſtav, die den dieswal betroffenen
Flözen benachbart liegt und auch in Mitleidenſchaft gezogen
wurde, wurden die Bergleute durch einen Schachteinſturz leben=
dig
begraben. Eine Tragödie, von derem Furchtbarkeit die ein
ähnliches Schickfal behandelnden Szenen des Zolaſchen Germi=
nal
nur eine ſchwache Vorſtellung geben können, ſpielte ſich im
Ruhrrevier ab. Die ganze Bevölkerung zitterte und bangte für
die da unten, die, wie man wußte, noch leben und denen man
doch keine Rettung bringen kann. Tagelang hörte man das
Klopfen und Rufen der ſechs Eingeſchloſſenen. Tagelang hoff=
ten
die dort unten, mit ihnen die Hunderttauſende hier oben.
daß es den Rettungsmannſchaften doch noch gelingen würde,
einen Weg bis zu ihnen zu ſchaffen. Aber allmählich wurde
das Klopfen immer ſchwächer, das Rufen immer leifer, und
ſchließlich ging mit der eingetretenen Stille alle Hoffnung zu
Grabe. Erſt nach vielen Wochen fand man ſie und konnte beim
Anblick der Leichname nur noch das entſetzliche Martyrium
ahnen, daß dieſem Bergmannstod vorangegangen war. Wäh=
rend
ſich häufig die Urſache ſolcher Grubenkataſtrophen nicht
zweifelsfrei feſtſtellen läßt, kann man diesmal wohl mit ziem=
licher
Sicherheit ſagen, daß ein Sprengſchuß die Raſerei der
Schlagwetter entfeſſelte.
Im modernen Bergwerksbetrieb wird die Schießarbeit nach
Möglichkeit vermieden, und ſie ſoll eigentlich nur unter Ver=
wendung
von Sicherheitsſprengſtoffen vorgenommen werden. Die
gefährlichen Kohlenſtaubaufwirbelungen werden nämlich durch
eine einfache, ruhig brennende Flamme nicht zur Exploſion ge=
bracht
. Das Glimmen eines Zündſchwammes oder einer Zi=
garre
iſt daher ungefährlich. Es müſſen ſchon ſtärbere Funken
oder Flammen ſein, die die Schlagwetter entzünden. Iſt aber
erſt einmal eine Exploſion erfolgt, dann pflanzt ſie ſich ſo lange
fort, wie ſie Nahrung findet. Je nach den Umſtänden huſcht die
Flamme bald langſam an der oberen Stollenwandung weiter,

bald erfüllt ſie den ganzen Stollenquerſchnitt mit Feuer und
ſtürmt mit wilder Geſchwindigkeit vorwärts, den gkühenden
Staub wie einen Feuerregen vor ſich hertreibend. Infolge der
tarken Erwärmng dehnt ſich die Luft aus, was ſich dann als
ſtarker Luftſtoß oder Schlag bemerkbar macht. Hat die Flamme
ihren Weg vollendet, ſo erfolgt raſch eine Abkühlung, und die
Luft ſtößt nach der anderen Seite in einen Rückſchlag, Berg=
leute
, die einer ſolchen großen Grubenexpkoſion entrannen, be=
richten
, daß ſie zunächſt ein Sauſen hörten, einen Luftſtoß ver
ſpürten, dann das Feuer auflodern ſahen und zu Boden ge=
worfen
wurden. Die Flrchtverſuche ſind leider nur ſelten er=
folgreich
. Brechen die Schlagwetter herein, ſo ſind gewöhnlich
ſofort etwa 10 Prozent der in der Nähe befindlichen Arbeiter
tot; der Reſt erſtickt in den ſogen. Schwaden, dem rauchigen Ge=
menge
, das ſich da bildet, wo früher atmoſphäriſche Luft war.
Die Verletzungen beſtehen meiſtens aus Verbrennungen der
entblößten Körperteile, und deshalb iſt es den Bergarbeitern in
Schlagwettergruben ſtreng verboten, mit nacktem Oberkörper zu
arbeiten, damit etwaige Brandwunden ſich nicht ausdehnen
können. Wenn die Grbenkataſtrophen jetzt mehr und mehr ein=
geſchränkt
ſind, ſo iſt dies den Vorſichtsmaßregel zu verdanken,
die man verwendet. Das beſte Mittel iſt gute Luftzuführung,
damit ſich nirgends Anſammlungen ſchlagender Wetter bilden
können. Auch der Sicherung der Bergmannslampen, die häufig
die entzündende Urſache bilden, hat nuan große Aufmerkſamkeit
zugewendet. Zur Bekämpfung des Kohlenſtaubes dient die Be=
rieſelung
, denn in naſſen Strecken ſind Exploſionen nicht ſo
heftig wie in trockenen. Neuerdings hat man ſtatt des Waſſers
Geſteinſtaub benutzt, der in den Strecken ausgeſtreut wird und
eine etwaige Kohlenſtaubexploſion zum Erlöſchen bringt.

* Heſſiſches Landestheater. Die Aufführung von Shake=
ſpeares
Sommernachtstraum die am Donnerstag
unter der Spielleitung des Herrn Hacker und der mſikaliſchen
Leitung des Herrn Kapellmeiſters Wagner zum Beſten der
Penſionsanſtalt des Landestheaters und des Witwen= und
Waiſenfonds des Landestheaterorcheſters ſtattfand, ſtand auf der
Höhe der früheren Aufführungen. Die Hauptrollen waren mei=
ſtens
in früherer Weiſe und beſtens beſetzt. Frau Gothe als
Puck, die Damen Hacker und Pils als Hermia und Helena,
die Herren Baumeiſter und Kuliſch als Lyſander und
Demetrius und das Elfenkönigspaar des Herrn Eggarter
und der Frau Horn gaben ein harmoniſches Enſemble ab. Lo=
bend
erwähnt werden muß auch der fein charakteriſierte Egeus
des Herrn Hacker. Das Rüpelſpiel der Herren Langheinz,
Kroczak Schneider, Jürgas, Peterſen und =
bel
ließ hinſichtlich der komiſchen Wirkung nichts zu wünſchen
übrig. Sehr hübſch waren auch die von der Ballettmeiſterin
Fräulein Robertine einſtudierten Elfenreigen. Das Publi=
kum
folgte der wohlgelungenen Aufführung mit lebhaftem In=

Rummer 173.

eröffnen und betrachtet die japaniſchen Anregungen hierzu wit Ar=
wohn
. Der chineſiſche Miniſter des Aeußer Yem verſicherte, Chir=
wünſche
nicht ſein Recht, die Angelegenheit vor den Völlkerbund .
bringen, durch direkte Verhandlungen mir Japan aufs Spiel zu ſetze=
Nachdem Japan den Friedensvertrag von Tricnon von 17
fiziert hat, haben nunmehr die erforderlichen drei Großmächte: Englan=
Italien und Japan, den Frieden ratifiziert, ſodaß er alſo in Kraft tuu 1 2

Darmſtadt, 25. Juni.

* Ernannt wurden der Finanzpraktikant Valentin Funk a
Griesheim zum Burcauinſpektor bei der Hauptſtaatshaſſe und der Nack.
ſchutzmann Anton Eiſele in Darmſtodt zum Hauswart bei der La-
des
=Hypothekenbank.
Erledigt iſt die Stelle eines Oberlandmeſſers im Kataſterveums
ſungsdienſt. Geeignete Bewerber haben ihre Geſuche imerhalb 14 Ln
gen dem Landesvermeſſungsamt vorzulegen.
ge. Beanſtandung der Beſoldungsgeſetze. Nach einer un=
zugegangenen
Mitteilung iſt geſtern beim Finanzminiſteriur,
aus Berlin die telegraphiſche Benachrichtigung eingetroffen, da-
die
im Mai vom Landtag beſchloſſenen Beſoldungsgeſetze au
Grund des Sperrgeſetzes beanſtandet worde
ſind. Einzelheiten ſind noch nicht bekannt.
n. Schöffengericht 1. Der praktiſche Arzt Dr. Sieben von Bürſtas
wurde wegen Beleidigung eines hieſigen beamteten Arztes zu eine=
Mouat Gefängnis verurteilt, nachdem ihm früher eine ähnlich
Ehrverletzung gegenüber demſelben 600 Mk. Geldſtraſfe eingetrage
und die Beleidigung eines Frankfurter Richters mit 1500 Mk. Gell
ſtrafe geahndet worden war. Erwachſen ſind dieſe Fälle aus Nachla
ſtreitigkeiten und andeven Familiendifferenzen, in deven Verlauf de
Erſterwähnte, von S. Angegriffene, als Zeuge gehört wurde und nick
nach dem Sinne des S. ausſagte. S. beſchuldigte ihn daraufhin der
wiſfentlichen Umwahrheit, erſtattete erfolgloſe Mergeidsanzeige und ven
übde die jetzt verhandelte Beleidigung in einer an das Mimſterium de
Innern gerichteten Eingabe.
n. Strafkammer. Im vorigen Jahre reichhen bei einem Brande Eu
Groß=Rohrheim die Löſchgerate nicht aus, weshalb Wafſereim
verſchiedener Einwohner mit verwendet wurden. Nachher war ein
gauze Anzahl davon verſchwunhen und wurde auch nicht abgeliefer=
obwohl
die Aufforderung dazu durch Ausſchellen ortsüblich bekannt
macht war. Zwei ſolcher fremden Eimer hatte der dornge, mehrfac
vorbeſtrafte Obſthändler Georg Uhrig, mit nach Hauſe genommen
und ſie wurden 14 Tage ſpäter bei einer Durchſuchung durch den Bür
germeiſter in ſeiner Küche gefunden. Er leugnete zuerſt ihr Vorhanden=
ſein
ab, will aber trotz aller dieſer fragwürdigen Amſtämde die damalig
Mitnahme lediglich im Interefſe des Eigentümers zum Schutze gegen
etwaigen Diebſtahl betätigt und keineswegs rechtswidrige Aneignung be
abfichtigt haben. Irgend welche Schritte zur Ermittelung oder Abliefe
rung hatte er unterlaſſen. Das Schöffengericht nahm nur Unter
ſchlagung an und ſprach mit mildernden Umſtänden 100 Mar
Geldſtrafe ev.
Tage Gefängtus gegen U. aus, der ſich
*8
achtet ſeiner Unſchu
Sverſicherung bei dem Urteil beruhigte. D
verfolgte die Staatsanwaltſchaft Berufung, und der Angeblagte
nunmehr wegen Diebſtahls zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt
An jenenn Abend befand ſich nach Bewältigng des Feuers noch eine
Wache am Brandplatz, und
beſtand außer dem Gewahrſam der Eigen=
vümer
ſelbſt an den entliehenen Eimern noch ein ſolcher der Feuerwehr
und Ortspolizei, woraus U. die Sachen entwendet hat. Zwei weitere
Verhandlungen, fanden unter Ausſchluß der Oeffenklichkeit ſtatt und e
erhielt in der einen der 44jährige Bureauaſſiſtent Friebufch Krieg
baum aus Langen wegen Verbrechens nach 8 176 Abſ. 3 St.
z. mit
mildernden Umſtänden
Jahre Gefängnis, abzüglich 4 Monaten
Unterſuchungshaft. Der andere Fall endigte mit Verurteilung
52jährigen Haufierers Heinrich Jakob Rill von Habitzheim, wohnhaft
zu Klein=Zimmern, wegen verſuchten Verbrechens gegen § 173 St. G.B.
(an der 14jährigen Tochter) zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus
jährigem Ehrverluſt. Der Angeklagte ging durch Leugnen de
Ar
hnung der Unterſuchungshaft verluſt!
Landestheater. Heute, nachmittags 2½ Uhr, geht als erſte Frem=
denvorſtellung
der Sommerſpielzeit Harlans Jahrmar!
z u.
Pulsmitz in Szene. Heute abend beginnt Hede Weiwann=Weist
ihr Gaſtſpiel als Hannerl in der von Rudolf Weisker inſzewierten, 0
Miete gelb zufallenden Neueinſtudierung von Bertés Schubert=Singſpie
Das Dreimäderlhaus‟. Die übrigen Hauptrollen des Werkes
ſind mit den Herren Göbel (Schubert), Siegfried (Schober), Pet
ſen
(Tſchöll) und den Damen Liebel, Graebner, Elscke und Unckell größten=
teils
neubeſetzt. Die muſikaliſche Leitung har Kapellmeiſter Schleſit
ger
Die in=
ge
erſte Wiederholung des Werkes beginnt bereits um
halb 7 Uhr. An beiden Abenden gelten die gewöhnlichen Ope
eiſe.
Wochenſpielplan: Sonntag (außer Miete, Sondermiete
Serie II 12): Das Dreimäderlhaus. Anfang 6½ Uhr. Montag,
Vorſtellung der Sommerſpielzeit, Miete gelb 2, zum erſten Male): Die
drei Zwillinge. Anfang 7 Uhr. Dienstag (5. Vorſtellumg der So
her=
ſpielzeit
, Miete rot 2): Das Dreimädevlhaus. Anfang 7 1
Mitt
woch (6. Vorſtellung der Sommerſpielzeit, Miete grün 2
Die drei
Zwillinge). Anfang 7 Uhr. Donnerstag (180. Mietvorſtellung, 4 36
a 18, Sondermiete Serie I12): Der Jahrwarkt zu Pulsmitz. Anfan,
7 Uhr. Freitag (7. Vorſtellung der Somnnerſpielzeit, Miet
gelb 31
Der Zigeunerbaron. Anfang 7 Uhr. Samstag, wachmittags
hr (2. Fremdenvorſtellung): Das Dreimäderlhaus. Abends 7½ Uh
(8. Vorſtellung der Sommerfpielzeit, Miete rot 3): Die drei Zwillinge
Sonntag, 3. Kuli (9. Vorſtellung der Sommerſpielzeit, Miete grün 3);
Ver
geunerbaron. Anfang 6½ Uhr.
Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit begehen am Samstag,
den 25. Junz, in voller Rüſtigkeit Heinvich Engeroff Schuhmacher,
ur
eſſen Ehefrau Eliſabethe geb. Schäfer, hier, Nieder=Ramſtädte
aße Nr. 9.
S

tereſſe und gab ſeiner Befriedigung durch reichen Beifall
Ausdruck.

* Frau Lucille Weingartner iſt, wie bereits gemeldet,
Wien geſtorben. Sie war die dritte Frau Felix v. Wein=
garters
; die Ehe wurde im Jahre 1912 geſchloſſen. Fram Wein=
gartner
erfreute fich als Opern= und Konzertſängerin eine
guſtem Namens. Sie hatte ein weiches Oxgan vom großem ſinn
lichen Reiz und eine geſichnuackvolle Art borzutrogen. In Darm=
ſtadt
iſt ſie als Sängerin moch in friſcher Evinnerung. Bei
Urazſſfführung der Dame Kobold kreierte ſie die weiblich
Hauzptparkie.

* Brangäne ſagt ab. Aus Leipzig wird der Voſf.. 3t
geſchriebem: Im Neuen Theater herrſchte bei der Triſtan= Auf=
führumg
am vergangenem Sonntag geſwaltige Aufregung.
erfte Akhiſtin, Frau Frida Schreiben, hatte wenige Stunden vor
Beginm der Vonftellung abgeſagt. Zum Unglück traf die Nach
richt erſt ummittelbar vor Beginn der Vorſtellung ein. Es bliel
der Intenſanz nichts andeves übrig, alls den Oberſpielleiter vor
die Raape zu ſchickem und demr Publikum mitteilen zu laſſen,
daß Frau Frida Schreiber, die am Vovmittag noch munter und
gefund war, infolge Verweigerung eimer zweiter
Freikarte bedenklich erkrankt ſei. Davob Entrü=
ſtumg
im Publikum. Mäittlerweile raſt das Auto des Nats der
Stadt Leipzig nach Halle, um Erſatz heranzuholen. Um 6 Uhr
ſollte Triſtan beginnew. Um ½9 Uhr ſteht das Publikum
nend im den Gängen und vor dem Theater. Endlich kommt Frau
Böchmer, die man zum Glück angetroffen hat, im Rausauvo an
Heraus aus dem Auto, hinein in die Brangäne. Nach dem
zweiten Akt muß Prof. Lohſe das Dirigendenpult verlaſſen, da
er infolge der Aufregutngen unpaß geworden iſt. Für Fm
Schneiber aber har dieſe Triſtan=Vorſtellung mit Hinderniſſen
peinliche Folgen: Die Intendſanz haß ihre ſofortige Kündigun
ausgeſprochem. Kammerſängerin Frida Schreiber hat gegen
die Entlaffung Einſpruch erhoben. Wohl gibt ſie zu, daß
Herzatuache mit der brüsten Verweigerung der Freikarte in Z=
ſammenhang
ſteht; aber ſie habe ihr Möglichſtes getam, um die
Intendſanz rechtzeitig zu verſtänſdigen, und ſie ſei in dem guuden
Glauben geweſen, daß die Aufführung durch ihre Unpäßlichkeit
beine Störung erfahre. Der Ordnuungsausſchuß für die Bühmer
mitglieder hat ſellbſt für dem Fall der erwieſenen Schuld
Frau Schreiber als Sühne drei Tage Gagewabzug für ausrei=
chend
erllärt. Ob ſich die ſofortige Entlaſſung der auusgezeichne=
ten
Künſtlevin auts einem zweijährigen Kontrakt aufrecht erhalten
laſſen wird, erſcheinn fragkich.

m. Miama und Iſtaf. Im Magbeburg findet den Sommer
1922 eine Mitteldeutſche Ausſtellung ſtatt, an deren
möglichſt großzügige Verwirklichung ſchon jetzt eifrig gearbeite

[ ][  ][ ]

Rummer 123.

Der Weltbetrug von Leipzig. Dem in unſerer geſtrigen Ausgabe
gabrachten Bericht über den Vortrag im Saalbau iſt nachzutvagen, daß
der Redner des Abends, Herr Alfred Stvippelwann, Mitarbeiter der
diga zum Schutze derdeutſchen Kultur iſt, und von dieſer
em veranſtaltenden Kriegsgefangemen=Verbande bereitwilligſt zur Ver=
g
geſtellt wurde.
San
Die Schule der Weisheit (Geſchäftsſtelle Paradeplatz 2) bittet um
Zurleitung etwaiger Stenogramme, Abſchriften und Berichte der
ſtabindranath Tagore=Woche zwecks ſpäterer geſommelter Veröffent=
hehungen
.
Die Kameraden des ehemal. R. J. R. 118 und ſeiner Feldforma=
honen
ſeien auf die am 9. und 10. Juli. ſpattfindende Zuſammenkunft
in Offenbach a. M. hingewieſen. (S. Anz.)
Kreuzottern. Man ſchreibt uns: Unter Bezugnahme auf die
Notziz über das Vorkommen von Kreuzottern auf der Marienhöhe ge=
ſtatte
ich mir, das Folgende zu erwidern: Die auf der Marienhöhe
eider von den übereifrigen Spaziergängern getötete Schlange war
cherlich beine Kreuzotter, ſondern die Schling= oder Glattnatter,
Coronella auſtriaca, die neben der Ringelnatter in der Umgebung
unſerer Stadt auf felſigem, trockwem Gelände, wenn auch nicht mehr
o häufig wie früher, vorkommt. Manche Farbenſpielarten diefer
ſchönen, vollſtändig harmloſen Schlange erinnern zwar etwvas an die
Kreuzotter und können deshalb von Unkundigen witz dieſer verwechſeit
werden. Das Vorbommen von Kreuzottern in Heſſen iſt bis jetzt noch
icht einwandfrei feſtgeſtellt worden. In der Umgegend von Darm=
ſtadt
kommt dieſe ſchöne Schlange, deren Gefährlichkeit übrigens weit
berſchätzt wird, ſicher nicht vor, wie ich als eifriger langjähriger Ter=
rarienliebhaber
und genauer Kenner unſerer fünf deutſchen Schlangen=
arden
beſtimmt verſichern bann. Die Spaziergänger können deshalb auch
weiterhin die Marienhöhe beſuchen, ohne fürchten zu müſſen, von dem
ſchrecklichen Reptil etwa gebiſſen zu werden.
=Weizengrieß kommt ab Samstag, den 25. Juni, zur Ausgabe.
Näheres ſiehe Bekanntwachung.)
Zuckerverkauf. Ab Montag, 27. Juni, erfolgt die Ausgabe des
Einmachzuckers auf Marke Nr. 1. (Siehe Bekanntmachung.
* Von der Rettungswache. Heute nacht wurde eine Frau in ihrer
Wohnung bewußtlos aufgefunden. Sie wurde mittels Krankenauto=
mobil
durch. die Rettungswache nach dem Städtiſchen Krankenhaus ver=
brach
=, woſelbſt der Tod feſtgeſtellt wurde.
Ludwigshöhe. Somtag nachmittag konzertiert wie gewöhmlich die
Kapelle Weber um 4 Uhr, und von 6 Uhr ab wird in den Räumen
getanzt. (S. Anz.)
Heldenehrung der Eleonorenſchule.
a. Es ſind keine leeren Worte: Es war eine unvergleichliche
Weiheſtunde, die die Angehövigen, Freunde und Gönner dieſer
Anſtalt anläßlich der Enthüllung der Gedenktafel, die
zum Gedächntnis der im Weltkrieg gefallenen Lehrer der Anſtalt geſtiftet
wurde, zuſammenführte. Die Turnhalle war von der Hand der Schü=
levinnen
ſinnig geſchmickt. Die unter der feinfühligen Leitung von
Herrn Reallehrer Schäfer vorgetragenen ernſten C öre, und der
von Vera Wagner und Irene Böttinger geſpielte Trauer=
marſch
von Beethoven umrahmten den in gleichem Sinne gehaltenen
Prolog von Annemarie Ottenheimer, und die tiefempfundene
Gedächtnisrede des Leiters der Schule, Divektor Kiſſinger. Er
führte im Geiſt an die Grabhügel im Feindesland, in der die früh ge=
allenen
vier jungen Lehrer der Anſtalt ſchlummern: Die Referendare
Rudolph, gef. Auguſt 1914, Handwerk, gef. September 1914,
Wißmann gef. Weihnachten 1914 und der ſeit 1. Oktober desſelben
Jahres vermißte Aſſeſſor Zipp. Ihr Opfertod ſei in unſere Zeit der
Genußſucht und Selbſtſucht ein Weckruf, das Leben einzuſetzen für das
Ganze, für ihr vielgeliebtes, heute zertretenes Vakerland. Der Vor=
tragende
mahnte als tveuer Erzieher die ihm anvertraute Jugend mit
ſerzandringenden Worten, den Gefallenen wachzueifern in
treuer
Iflichterfüllung. Dann fand im Schulhaus ſelbſt der eigentliche
Veiheakt ſtatt, den Studienrat Vollhardt vornahm, als Vertreter
des Ausſchuſſes innerhalb des Lehrerrats, der den Plan der Helden=
hrung
auszuführen hatte. Er dankte allen, die durch Na=
Tat und
Spende die Errichtung der Gedächtnistafel ermöglicht hatten, insbe=
ſondere
Herrn Bildhauer W. Götze, der ſie mit feinem künſtleriſchen
Geſchmack dem Bau des Hauſes harmoniſch eingliederte. Er ſprach im
Namen der Glieder der Anſtalt das Gelöbnis aus, der Toten ſich allezeit
würdig erweiſen zu wollen. Lieſelotte Arndt bekräftigte dieſen
Schwur namens der Schüilerinnen durch die Zuſage, daß die Nanzen
der Toten auch wit ehernem Griffel auf die Tafeln der jungen Herzen
eingegraben ſein ſollen. Unter den Klängen eines Verſes aus der
Folksweiſe: Morgenrot, Morgenrot, fiel dann die Hülle von dem
Stein, den die Mädchen aus Dankbarkeit mit unverwelklichem Lorbeer
d friſchem Eichengrün umrahmt hatten. Nachdem der Sprecher des
Lehrkörpers noch den Vertreter der Stadt als Eigentümerin des Har
ſes um würdigen Schutz des Kunſtwerks gebeten hatte, fand die unver=
geßliche
, gemüitstiefe Feier mit dem gemeinſamen Geſang des Liedes
Ich hatt einen Kameraden ihren ſtimmungsvollen Abſchlnß.
Kinderhilfe.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Jugendfeſt in
Platanenhain, das heute Samstag, den 25. Jun:, nachmittags
3 Uhr, ſeinen Anfang nimmt, auch bei Regenwetter, dann aber in dem
Ausſtellungsgebäude, ſtattfindet. Außer Herrn Mickley und
ſeinen Muſikern hat ſich auch die Darmſtädter Havmonie=Vereinigung
in den Dienſt der guten Sache geſtellt und wird unentgeltlich kon=
zertieren
.
Sportfeſt im Herrngarten.
Mit Rückſicht auf das am Sonntag, 26. Juni, im Herrngarten
ſtattfindende Sportfeſt zum Beſten der Darmſtädter
Kinderhälfe wird nach einer Bekanntmachung des Oberbürger=
meiſters
in der heutigen Nummer des Blattes der Herrngarten
in der Zeit von 17 Uhr nachwittags für den Durchgangs=
verkehr
geſperrt werden. Die Beſucher des Gartens werden
wird. Leider gibt ſich das Unternehmen bereits heute under=
dienter
Lächerlichkeit preis durch den albernen Namen, den es
ſich nach berüchtigten Muſtern beigelegt hat. Es nennt ſich näm=
ſich
Miama, was eine Abkürzung von Mitteldeutſche Aus=
ſtellung
Magdeburg ſein ſoll, in Wahrheit aber eine grauen=
hafte
Verhunzung der deutſchen Sprache durch eine Wortbil=
dung
darſtellt, die wie Volapüc oder Suaheli klingt. Das
Schönſte iſt, daß dieſer Name ſogar vom Literariſchem Bureau
der Ausftellung benutzt wird, deſſen Leiter, ſelbſt wenn er zur
Literatur nur oberflächſiche Beziehungen unterhalten ſollte
wenigſtens ſo viel Sprachgefühl haben müßte, um eine derartge
Verſchönerung und Bereicherumg der deutſchem Sprache nicht
mit ſeinem Namen zu decken.
Dieſem, an die Naturlaute der Katzen erinnernden Aus=
ſtellungsnamen
ſchließt ſich der Iſtaf würdig an. Es iſt nicht
etwa ein Druckfehler und ſoll nicht berliniſch Juſtaf, ſondern
Internationales Stadionfeſt heißen, das am 3. Juli in Berlin
ſtattfindet. Der Sport leiſtet auf dem Gebiete der Sprachver
hetzung überhaupt Beträchtliches; aber dieſer Iſtaf iſt doch eine
der häßlichſten Sprachblüten, die er bisher gezüchtet hat. Es
will uns bedünken, daß den Erfindern ſolcher Scheußlichkeiten
ſamt und ſonders eine ſprachliche Zwangsjacke gebührt, die ſie
fortan hindert, ſolche Müßbildungen in die Welt zu ſetzen, deren
Ueberhandnehmen ſchier unerträglich wird.
B. Stilblüten. Die Kunſt, gut und logiſch zu ſchreiben und zu
ſprechen, iſt gar nicht ſo einfach, und ſelbſt den berühmteſten Leuten
ſind dabei ſchon die komiſchſten Entgleiſungen paſſiert. Eine Reihe
ſolcher Stilblüten aus der franzöſiſchen Literatur ſtellt Albert
Cim in ſeinen Literariſchen und geſchichtlichen Erholungen
zuſammen. Wohl am häufigſten ſind die parlamentari=
ſchen
Redeblüten. So ſagte z. B. ein Abgeordneter: Ihre
rechte Hand weiß zweifellos, was Ihre linke tut, aber ſie ſagt
es nicht. Deroulede rief der Kammer zu: Man hatte mir
wohl geſagt, daß Sie Stimmen haben, um zu rufen, aber nicht,
um zu hören. Ein anderer Abgeordneter erklärte in einer land=
wirtſchaftlichen
Debatte: Das Schwein beſchützen, heißt uns
ſelbſt beſchützen! Wieder ein anderer meinte: Die Dynamit=
attentate
ſind nicht nur gegen die Regierung gerichtet, ſondern
ſogar gegen die Unſchuldigen. Schwer vorſtellbar iſt die Si=
tuation
, von der ein weiterer Abgeordneter in ſeiner Rede
ſpricht: Das ſind die Leute, die uns die Fauſt von vorn in
den Rücken ſtoßen und uns von hinten ins Geſicht ſpucken.
Von berühmten Journaliſten ſtammen Wendungen wie die fol=
genden
: Die Handlung vollzieht ſich in zwei parallelen Linien,
die ſich an einem ganz beſtimmten Punkte ſchneiden, oder: Ich
arbeitete in der Redaktion, deren Neffe er war. Touſſenel
ſpricht in ſeinem Maiſon ruſtique von der Forelle, die es
liebt, lebendig verſpeiſt zu werden, während der Hecht zu warten
vorzieht und ſagt: Das Kalb läßt ſich ſehr ſchwer zur Schlacht=
bank
führen, denn es iſt launenhaft und wenig intelligent.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juui 1921
gebeten, vor 1 Uhr dem Garten zu verlaſſen, da um 1 Uhr die Tove ge=
ſchloſſen
werden. Das Feſt beginnt um 4 Uhr. Für das Feſt wer=
den
geöffnet die Tore in der Schloßgartenſtraße, am Theater und
am Amtsgericht Bismarchſtvaße. Die Kaſſem an dieſen Toren werden
um ½4 Uhr geöffnet.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleviſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenben
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
S. Heute Samstag, 8 Uhr, findet in der Turnhalle am Woogsplatz
das letzte Gaſtſpiel des großruſſiſchen Balalgika= Orche=
ſters
ſtatt, unter Mitwirkung der Solotänzer Orlik und Orloff nebſt
Partnerinnen. Karten von allen Plätzen ſind bei Chriſtian Arnold,
Ernſt=Luswigſtraße 9, und ab 7 Uhr obends an dar Abendkaſſe zut haben.
Unſon=Theater. Die Lieblingsfrau des Maha
radſcha. Ein dritter Teil iſt erſtanden, der ſich den beiden voran=
gegangenen
würdig an die Seite ſtellen kann. Allen Anſprüchen wird
darin Genüge getan. Für das Auge: Entfaltung höfiſchen Glanzes
prunkvoll hergerichtete Gemächer und Paläſte, zauberhafter Staat,
Für das Herz: Eine rowantiſch fortgeſponnene Erzählung, die Ver=
langen
macht zu ähnlichem Märchendaſein, durchaus wirkſam und
eſſelnd aufgebaut. Und dann die Hauptattraktion: Der Lieblings=
Maharadſcha des ſchwachen Geſchlechts, Gunar Tolnaes, auch dies=
mal
ganz königliche Haltung und voll Gdelmut. Trotz der anwachſen=
den
Konkurrenz kann Tolnaes Anſpruch darauf erheben, zu den beſten
und immer gern geſehenen Darſtellern der Flimmerkunſt gezählt zu
werden. Die Fama behauptet, daß die Zahl ſeiner Verehrerinnen
unabſchätzbar ſei. Auch die übrige Rollenbeſetzung mit Erna Mo=
rena
, der temperamemtvollen Aud Egede Niſſen und Fritz Kort=
ner
iſt erſtklaſſig, und die große Maſſe der übrigen Mitglieder fügt
ſich unter der zielvollen Leitung der Regie als wichtiger Faktor mit
viel Geſchick in das Ganze ein.
kl. Eberſtadt, 24. Juni. Gemeinderatsſitzung. Das Gas=
und Elektrizitätswerk Eberſtadt A.G. fordert die Erhöhung des Gas=
preiſes
auf 2 Mk. pro Kubikmeter für Licht= und 1,95 Mk. pro Kubik=
meter
für Kraftgas. Der Gemeinderat erachtet dieſe Erhöhung der ſei=
werzeit
vereinbarten Kohlenklauſel nicht entſprechend und verweiſt die
Angelegenheit dem Finanzausſchuß zur Nachprüfung. Das Geſuch des
eorg Roßmann 2., Beſitzer des Odeonrheazers, um Ermäßigung der
Billettſteuer, wird abgelehnt. Das Geſuch der Steinbruchsarbeiter um
Erhöhung des Stundenlohns wird dem Finanzausſchuß, das Geſuch des
Fabrikanten Adolf Rieſterer um Verlegung der Feldſchneiſe dem Feld=
und Waldausſchuß überwieſen. Die Rechmnung der Blurlaus=Kommiſſion
im Betrage von 120 Mark wird genehmigt. Dem Geſuch des Ortsaus=
ſchuſſes
für Leibesübungen um Einzäunung des Sportplatzes im Wald
durch die Gemeinde wird ſtatrgegeben. Die Beſchülſſe des Bauausſchuf=
ſes
bezüglich Vergebung von Arbeiten werden gewehmigt. Danach er=
halten
den Zuſchlag: 1. für die drei neuen Gemeindewohnhäuſer: die
Vereinigung der Spengler die Spenglerarbeiten zum Preiſe von 2904,0
Mark, die Weißbindermeiſter Jakob Ludwig Meyer, Ludwig Kolb und
Adam Delv die Weißbinderarbeiten zum Preiſe von 30 039,40 Mk., Zim=
mermann
Ph. Dächert 4. die Schreinerarbeiten zum Preife von 32 812,75
lark, Glaſermeiſter Heinrich Bohl=Arheilgen die Glaſevarbeiten zu
Preiſe von 5366 Mr., die Vereinigung der Schloſſer die Schloſſerarbeiten
Preiſe von 7251 Mk.; 2. für den Nathausumbau: Ziumermeiſter
Zutn
ter Schäfer 6. die Zimm
erarbeiten zum Preiſe von 6236 Mk., die
Schreinermeiſter Georg und Wilhelm Roßmann die Schreinerarbeiten
zum Preiſe von 22 989 Mk., Glaſermeiſter Friedrich=Ober=Ramſtadt die
Glaferabeiten zum Preiſe von 1889 Mk., und Inſtallateur Karl Wolf
die Inſtallationsarbeiten für die elektriſche Lichſtanlage zum Preiſe von
3489,75 Mk. Der Gemeinderat beſchließt die Anſchaffung einer zwei=
ſtufigen
Zentrifugalpumpe mit eimer Förderhöhe von 1820 Meter für
das Gemeinde=Waſſerwerk durch die Firyya Balche=Frankendhal. Die
zur Zeit im Betriebe beſindliche einſtufige Pumpe ſoll als Reſervepumpe
zurückgehalten werden. Der Gemeinderat iſt mit der ſich als notivendig
erwieſenen Erhöhung des Waſſerpreiſes einverſtanden. Die
Finanzkommiſſion wird bis zur nächſten Sitzung entſprechende Vor=
ſchläge
machen. Dem Geländeaustauſch mit Franz Simon foll nunmehr
nähergekreten werden. Die Herſtellung des Schloßplatzes ſoll nach der
Ernte erfolgen. Das Anfahren von Steingeröll wird von Franz Simom
zum Preiſe von 18 Mk. dro Kubikmeter übertragen. Die Lieferung und
das Anfahren von grauem Kies erhält Ebenrecht zum Preis von 30 Mk.
pro Kubikmeter, die Lieferung von gelbem Kies Wäilhelm Schott zum
Preiſe von 15 Mk., und das Anfahren desſelben Wilh. Weigand zum
Preiſe von 20 Mk. pro Kubikmeter. Dem nachträglichen Baugeſuch des
Photographen A. Obmann für ein geplantes Atelier in der Schwanen=
ſtraße
hatte der Bauausſchuß die Genehmigung verſagt. Da die Bau=
arbeiter
aber bereits zu einem Teibe frtiggſtellt ſind, wird das Geſuch
nochmals dem Bauausſchuß zur Nachprüfung überwieſen. Die erhöhten
Mietpreiſe für die Wohnungen in den Gemeindehäuſern ſollen mit Wir=
kung
vom 1. Juli d. J. ab in Kraft treten. Die Kirchweihe in Eberſtadt
ſoll auf Beſchluß des Gemeinderats dieſes Jahr am 7. und 8. Auguſt
ſtattfinden. Auf Antrag der Baukommiſſion erblärt ſich der Gemeinde=
it
damit einverſtanden, daß in ſämtlichen Gemeindehäufern, ſoweit in
ihnen kein Gaslicht vorhanden iſt, elektriſches Licht eingeführt wird. Die
Beſoldungsregelung des Bürgermeiſters, des Beigeordneter
und der Gemeindebeamten, insbeſondere die Einſtufung der letzteren in
die einzelnen Beſoldungsgruppen, und die Feſtſetzung ihres Beſoldungs=
dienſtalters
iſt nunmehr erfolgt und tritt mit Wirkung vom 1. April
1920 ab in Kraft. Es wurden eingereiht: der Nachtwächter, der Faſel=
wärter
und der Glöckner in Gruppe 1, der Friedhofsaufſeher in Gr. 2,
d:
olizeidiener, die Schuldiener, die Feldſchützen, die Schreibgehilfen,
Waſſerwerksgehilfe und der Forſtwart in Gruppe 3, der Bürger=
d

meiſtereiaſſiſtent in Gruppe 4, der Bürgermeiſtereiſekretär in Gruppe 6,
der Waſſerwerksmeiſter in Gruppe 5, der Gemeindebaumeiſter und 1
Gemeinderechner in Gruppe 7. Der Büirgermeiſter erhält gemäß den
miniſteriellen Richtlinien einen Grundgehalt von 11000 Mk. zuzüglich
des geſetzlichen Orts= und Teuerungszuſchlags, der Beigeorönete eine
ixe Jahresvergütung von 16000 Mk. und für die künftige tageweiſe
Beſchäftigung ein Tagegld von 60 Mk. für jeden Tag amtlicher Tätig=
keit
. Die Verteilung von 16 Zentner Reis, der der Gemeinde für die
minderbemittelte Bevölkerung Eberſtadts von einem früher hier wohn=
haften
Herrn Altheimer, jetzt in Amerika anſäſſig, koſtenlos überwie
wurde, ſoll durch den Sozialen Ausſchuß bewirkt werden. Der Bürger=
meiſter
wurde erſucht, dieſem eölen Menſchenfrennd im Namen der Ge=
meindevertvetung
den herzlichſten Dank zu übermitteln. In geheimer
Sitzung Mitteilungen und Armenſachen.
X Griesheim, 23. Juni. Gemeinderatsſitzung. Die Prü=
fung
der Gemeinderechnung für das Jahr 1919 gab zur Beanſtandung
keine Veranlaſſung. Die Ve
gebung der Karuſſellplätze wurde der
Finanzkommiſſion überwieſen.
die ſchulärztliche Tätigkeit iſt neu zu
organiſieren und mit den hieſigen Aerzten im Unterhanölung zu treten.
Die Beſtellung eines Schulzahnarztes wurde beſchloſſen. Ein Kind
ſoll in Zwangserziehung gegeben werdenr. Der Beitritt zum Verband
Heſſiſcher Verkehrsvereine wvurde abgelehnt, ebenſo der zur Vereini=
gung
heſſiſcher Wohnungsämter. Die Lieferung von fünf Ruhebänken
für den Friedhof wurde der Schreinervereinigung für je 195 Mk. für
das Stück übertragen. Das Reinigenr der Gräben erhielten Philipt=
Gerhard 6. und Karl Kalbfleiſch zum Angebotspreiſe von 19 bzw. 17 Pf.
je Meter. Der Unterrichtskurſus in der Säuglingspflege ſoll auch
auf die Klaſſen der Volksſchule ausgedehnt werden. Die Wiegegebüh=
ren
ſollen vom 1. Juli ab erhöht werden. Es iſt zu zahlen: für 1 Stüie
Kleinvieh 2Mk., Großvieh für die erſten 100 Kilo 2 Mk., jede weiteren
100 Kilo 50 Pf. znehr; für Einzelwaren 1 Mk. für einen Zenter.
Für die Getreidebewirtſchaftung 1221 wurde eine Komiſſſon ernannt,
ich Feldmann 9.
und zwar gehören derſelben aus Erzeugerkreiſen H
an, ſeitens der Verbraucher Wilhelm Müiller 6.
Kapelle Löſch.
wvelche ſich am Sonntag in den Dienſt der Kinderhilfe ſtellt, wird für
dieſe Veranſpaltung von der Billettſteuer befreit.
e. Zwingenberg, 24. Juni. Nach einem Beſchluß des Gemeinde=
rates
wird der Poſten des Gemeindenachtwächters aufgehoben.
Aus dem Nied, 23. Junä. Die Sanktionen wachen ſich
auch im Baugewerbe bemerkbar. Nicht nur werden die ohtehin ſchon
teueren Bauſtoffe durch den Zoll noch mehr verkeuert, auch die Ein= und
Ausfuhrbewilligungen werden als läſtäge Schikane empfunden, da durch
deren oft ſpätes Eintreffem die Bauaubeiten oft verzögert werden. So=
gar
die Einfuhr von Sand aus dem benachbarten unbeſetzten Gerns=
heim
koſter Zoll, und bei waggonſveiſem Bezug iſt eine Einfuhrbewilli=
gung
erforderlich. Fehlt dieſe, ſo können die Franzoſen den Sand be=
ſchlagnahmen
, was ihnen wohl nicht ſoviel Freude macht, wie die Be=
ſchlagnahme
von Wein, Schnaps, Zigarren und Tabak, welche ſie zur
unentgeltlichen Verſorgung ihrer Kaſinvs und Kandinen verwenden. Es
iſt bei der Wohnungsnot eine ausnemachte Bosheit, dem aumen Volke
noch das Bauen zu verteuern und zu verekeln. Die erſten Beſatzungs=
truppen
, welche in die beſetzten Niedorte hamen und ſich korrekt benah=
men
, wurden von der Bevölkerung gut aufgenommen; nach den fort=
geſetzten
Quälereien durch unſeve Feinde, beſonders durch Frankreich,
hat die Stimmung in das Gegenteil umgeſchlagen, und man ſehnt den
Tag herbei, an dem die fremden Eindringlinge auf Nimmerwiederſehen
auf irgend eine Art verſchwinden. Man fragt ſich, zu welchem Zwecke
eigentlich das Londoner Ultiwatum unterſchrieben wurde, wenn die
verbrecheriſchen Straſmaßnahmen doch nicht aufgehoben werden.
Groß=Umſtabt, 25. Juni. Heſſiſcher Kärchengemeinde=
tag
in Groß=Umſtadt. Die Heſſiſche Dandesvereinigung bes
Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages richtet an die Vertreter der
evangeliſchen Gemeinden, ſowie an alle evangeliſchen Volksgenoſſen die
Einladung zu einem Kirchengemeindetag zu Groß=Umſtadt auf
Sonntag, 3. Juli, mit folgender inhaltsreichen Feſtordnung: Vormit=

tags 10½ Uhr Feſtgottesdienſt, Prediger: Profeſſor D. Matthes. Nach=
mittags
1½ Uhr Jugendfeier mit Chören und Deßkamatonen. An=
ſprache
von Afſeſſor Dr. Avemarie über Gemeinde und Jugend,
Nachmittags 3½ Uhr Gemeindetagsverſanumlung mit Vorträgen vom
Profeſſor Nothermel über Gemeindebereine und Profeſſor D. Z.
Schian über Die alte und die neue Gemeinde. Schlußwort: Pfaxrer
D. Waitz. Darmſtadt. Abends 8 Uhr: Eoangeliſche Volksfeier mit
Vorträgen von Pfarrer Lic. Waas, Ober=Namſtaht uber Freude und
Leid der Gemeinde, von Eiſenbahninſpeltor Kleinert, Darmſtadt, über
Die Arbeit der Gemeinde und von Profeſſor D. Schian über Die
innere Kraft der Gemeinde‟. Wie bei den Gemeindetagsverhandlungen
icblich iſt, wird in der Nachmittagsverſammlung Gelegenheit zur Aus=
ſprache
über die Lage und Aufgaben der evangeliſchen Kirchengemeim=
den
gegeben werden. Unter den Rednern ſind drei Laſen, damit die
Gemeinden ſelbſt durch ſie als ihr Sprachrohr ihre Crwartungen vom
Neubau der Kirche und berechtigten Wünſche vortragen laſſen können.
Ein Sonntag iſt gewählt worden, damit möglichſt diele Gemeinde=
glieder
aus der näheren und weiteren Umgebung kommen. Die
Zugverbindung iſt ſo günſtig, daß man auch von weiterher nach
vollendetem Vormittagsgottesdienſt noch vor 3 Uhr den Feſtort erreichen
kann.
n. Keilbach i. O., 24. Juni. Ein gefährlicher Auftritt
ereignete ſich am 11. Juni auf dem hieſigen Bahnhof nach Eintreffen des
von Wiebelsbach kommenden 10 Ubr=Abendzuges. Man hatte in einem
Bremſerabteil drei Fremde entdeckt, ſeitens deren es wohl auf einen
Diebſtahl während der Fahrt abgeſehen war. Sie entzogen ſich der
Feſtſtellung durch Flucht, indem ſie auf das Bahnperſonal und andere
zahlreiche ſcharfe Schüſſe abgaben. Leider iſt bisher die Ermittelung
nicht möglich geweſen, und die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt fahnde
noch auf die Täter. Dieſe ließen eine Mauſerpiſtole, ſowie einen wenig
getragenen, weichen, dunkelgrünen Filzhut mit hellgrunem Band, gel=
bem
Schweißleder, der Fabrikwarke Halali und dem Namenszeichen
M. A. R. in ovaler Umrandung im Stich, worüber vielleicht jemand
der Behörde Auskunft geben könnte.
e. Lindenfels, 24. Juni. Das beliebte Burgfeſt auf der Ruine
ſoll wieder aufleben. Es iſt beabſichtigt, neben Aufführungen aus dem
Odenwälder Volksleben, Tänzen in Volkstracht eine Ausſtellung heimat=
licher
Kunſt und Kunſrgewerben zu veramſtalten.
n. Offenbach, 24. Juni. Der in dem Bieberer Fall vor
dem Mörder der Mittäterſchaft Bezichtigte, ein auf dem Waldhof be=
dienſteter
Knecht, deſſen Feſtnahme erfolgte, beſtreitet ganz entſchieden
jede Beteiligung an dem Verbrechen, und es liegt bis jetzt keine ſonſtige
Belaſtung gegen ihn vor, während die ganze, von Hiwan vorgebrachte
Schilderung des Sachverhalts recht unwahrſcheinlich iſt. Die dem K.
geraubte Taſchenuhr hatte H. in Bieber zur Neparatur gegeben; ſie
dar von dort nach Frankfurt a. M. an ein Geſchäft geſandt und konnte
nunmehr dort erhoben werden. .
s.w. Worms, 24. Juni. Unkenntnis ſchützt vor Strafe
nicht. Bei der Beerdigung eines Mitgliedes ging die ſozialdemokrati=
ſche
Abordnung in Reih und Elied under Vorantragen der roten Fahne
mit. Behanntlich bedarf es zum Tragen von Fahnen der Erlaubnis der
Beſatzungstruppen, die jedoch nach Angabe der deutſchen Polizei hierfür
nicht erforderlich iſt. Das franzöſiſche Gericht belegte den Vorſitzenden
des Vereins mit 25 Mark Geldſtrafe.

Reich und Ausland.

m. Berlin, 23. Juni. Bei dem bereits gemeldeten Raubüber=
fall
auf die 57. Brotkommiſſion in der Pufendorfer Straße
Nr. 5 wurden von drei unaskierten Räubern 20 000 Zuckerkarten
entwendet. Ueber den am hellen Tage mit beiſpielloſer Frechheit au
geführten Ueberfall erfahren wir folgende Einzelheiten: Gegen 11 Uhr
vormittags traf bei der 57. Brotkommiſſion ein Lebensmittelkarten=
transport
ein, der von Schutzpobiziſten begleitet war. Unter dieſen Le=
bensmittelbarten
waren auch die neuen Zuckerkarten, die direkt aus der
Driaberei kamen. Als die Karten abgeladen und die Veamten gerade
mit dem Sortieren beſchäftigt waren, führ gegen 12 Uhr mittags ein
Droſchkenauto vor das Gebäude, aus dem drei junge Männer ſtiegen.
Im Flur zogen ſie ſich ſchwarze Masken vor die Augen und dranger
mit vorgehaltenem Revolver in die Dienſtzimmer ein. Die drei Ange=
ſtellten
wurden aufgefordert, die geſamten Zuckerkarten, etwa 20 000,
ohne Widerſtand herauszugeben, da ſie ſonſt alle erſchoſſen würden.
lang auch den Räubern, die Karten zu erhalten, und während ein
Maskierten das Perſonal in Schach hielt, ſchafften die beiden anderen
die Karten in das wartende Auko, mit dem die drei dann ungehinder
entkommen konnten. Den Räubern ſind, wie die Zuckerverſorgungsſtelle
mitteilt, die Karten in die Hände gefallen, die für die Zeit vom 1. Juli
bis 31. Dezember gültig ſind. Dieſe Karten ſind jedoch nunmehr dem
Verkehr entzogen wo
n, ſodaß kein Händler Eintragungen auf dieſe
Karten in die Kundenliſte vornehmen darf.
T.U. Koblenz, 24. Juni. Ein Großfeuer von fehr erheb=
licher
Ausdehnung wütede geſtern in dem Depot der amerikaniſchen
Beſatzungstruppen in Bendorf. Dem Feuer fielen die Lebensmittel=
er
amerikaniſchen Beſatzung zum Opfer. Außer den ſämtlichen
depot=
wehrn
der Umgebung beteiligten ſich auch eiwa 2000 Mann der
amerikaniſchen Truppen an der Löſchung des Brandes. Die in der Nähe
des Feuess
enden Waggons, zwei mit Benzin beladene Tankwagen
owie ein mit Benzin beladenes Scküff konnten noch rechtzeitig von der
Branöſtätte entfernt werden. Der Schaden iſt erheblich.
Rybnik, 24. Juni. Exploſion. Auf dem hieſigen Bahnhofe ſind
geſtern zwei polniſche Manitionswaggons auf bisher uner=
klärliche
Weiſe explodiert. Der Sachſchaden iſt überaus groß.
Unter anderem ſind in weiteſdem Umkreiſe die Bahngleiſe und Weicher
unbrauchbar geworden. Von den umſtehenden Häuſern wurden ſämt=
liche
Fenſter und Türen herausgeriſſen. Vom polniſchen Kommandanten
wurde die Verhaftung einer großen Anzahl deutſcher Kaufleute
Rybnik angeordnet, da man den Deutſchen die Schuld an der Expkoſior
in die Schuhe zu ſchieben ſucht. Die Erregung in der Stadt iſt unge=
heuer
. Den Bemühungen des italieniſchen Kreiskommiſſars gelang es
noch nicht, die Verhafteten frei zu bekommen. Der Kreiskommiſſar tele=
graphierte
an die interalliierte Kommiſſion, daß für ihn perſönlich noch
keine Gefahr beſtehe.
Paris, 24. Junf. Ueberſchwemmungen in Japan. Die
Zeitungen veröffentlichen ein Telegramm aus Tokio au3 amerikani=
ſcher
Quelle, wonach infolge von Wolbenbrüchen wehrere Flüiſſe aus
ihven Ufern getreten ſind, ſo daß es zu furchtbaren Ueber
chwemmungen gekommen iſt. 22 Dörfer im Kreiſe Hita Kiuſchu
ſind vollſtändig unter den Fluten verſchwunden. Hunderte von Häuſern
wurden von dem reißendem Waſſer weggeriſſen und 200 Menichen haben
dabei den Tod gefunden.
Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung am 20. Juni.
Die Rheinzollinie und die durch ſie geſchaffene verkehrs
erſchwerende Lage wurden eingehend beſprochen. Zur Erleichterung der
Bearbeitung der Ein= und Ausfuhranträge bei der Ein= und Ausfuhr=
ſtelle
in Bad Ems haben die heſſiſchen Handelskammern dort gemeinſam
eine ſelbſtändige Geſchäftsſtelle unter dem Namen Heſſiſche Induſtrie=
ſtelle
, Bad Ems, Hotel Weilburger Hof, Grabenſtraße 50 errichtet.
Die Stelle iſt bereits gut eingearbeitet und erhebt ſeit dem 20. Juni
Gebühren von 2½’oo des Fakturenwertes, zändeſtens 5 Mk. und höch=
ſtens
100 Mk. bzw. 200 Mk. Auskünfte über die verſchiedenen Fragen
der Zoll=Linie werden ſeitens der hieſigen Handelskammer erteilt. Den
Handelskammermitgliedern und den Vertrauenslcuten des Bezirks Groß=
Gerau werden außerdem ſtändig die neueſten, die Zoll=Linie betreffen=
den
Entſcheidungen zur Auskunfterteilung an Intereſſenten übermittelt.
Die Namen der Vertvauensleutze wurden ſeinerzeit bekannt gegeben. Die
durch die Rheinzollinie in unſerem Wirtſchaftsbezirk hervorgerufenen
Wirkungen wurden der Reichs= und Landesregieruung, ſoweit es die
Giiterſperre betrifft, der Eiſenbahndirektion Mainz unverbreitet. Es
wurde dringend die Aufhebung der Rheinzollinie, für deren Weite
beſtehen nach Amnahme des Ultimatums keine Gründe mehr ſprechen,
gefordert.
Seit der letzten Vollverſammlung hat die Handelskammer an zwei
Sitzungen der Zulaſſungsſtelle bei der Preisprü=
fungsſtelle
Darmſtadt am 11. Mai und 7. Juni d3. J3. teil=
genommen
. Vertrauensmänner=Sitzungen haben in den
Kreiſen Groß=Gerau und Bensheim am 19. bzw. 28. Mai ſtattgefunden.
Das Ergebnis iſt auch hier geweſen, daß eine große Anzahl von Firmen,
welche in das Handelsregiſter eingetragen ſein müißten, überhaupt nicht
eingetragen ſind. Die am 6., 9. und 14. Juni in Darmſtadt ſtattgehab=
ten
Nachprüfungen der Eintuagungspflicht kaufmänniſcher Untermeh=
mungen
haben das gleiche Ergebnis gehabt. Die Geſchäftsfiihrung wird
für die Eintragung der fraglichen Firmen in das Handelsregiſter Sorge
tragen.
Eine Veertreterbeſprechung der heſſiſchen Han=
delskammern
wurde am 2. Juni abgehalten. Unter andevem
wurde hier über die Sozialiſierung der Banken geſprochen.
Die Konzontration der Großbanken hat den Staatsmonopolgedanken
gefördert. Zur Zeit zeigt ſich aber bei den meiſten Großbanken ſchon
wieder eine gewiſſe Umbildung zur Dezentraliſierumg. Die Gefahr des
Privatmonopols wird durch die gegenſeitige Konkurrenz der einzelnen
Bankinſtſtute überwunden. Gerade aber der Umſtand, daß dieſe Kon=
kurrenz
im Falle der Sozialiſierung in Wegfall kommt, ſpricht gegen
eine ſolche. Eine Sozialiſierung als ſolche iſt daher abzulehnen. Ganz
erhebliche Gefahren bringt aber auch die Kommumliſierung von Bank=
unternehmungen
mit ſich. Die Kommunen haben zur Befriedigung ihrer

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juni 1921.

Mummer 173.

Kredite ſogenamte Girozentralen gebildet, ſchöpfen aus den Sparkaſſen
oder geben eigene Obligationen aus. Hier fehlt fegliche Ueberſicht. Das=
ſelbe
gilt auch für die ſogenannten Stadtbaken, die aus Abteilungen
der Sparkaſſen entſtanden ſind. Hier werden Riſiken oft übernommen,
für welche die Steuerzahler bei einem Fehlſchlag evtl. eintreten müſſen.
Derartige Unternehmungen ſind daher als eine Gefahr für die Allge=
minheit
der Steuerzehler, für den Geldwarkt und für die den Spar=
haſſen
ihr Geld anvertrauenden Kreiſe anzuſehen. Den heſſiſchen Mii=
ſterien
, ſowie den Stadtverwaltungen wurden dieſe Bedenken unter=
breitet
. Die Zuſtellung der Landesſteuerzetrel in
Umſchlägen oder auf andere Art verſchloſſen wurde beim Finanzmimi=
ſterium
beantragt. Die nichtverſchloſſene Zuſtellung von Steuerzetteln
überhaupt hatte wiederholt zu Unzutraglichkeiten geführt. Eine
cteuer auf Energiequellen beabſichtigt die Stadt Darm=
ſtadt
ginzuführen. Dieſe ſollte ſich auf die Beſteuerung von Gas, Elek=
trizität
, Kohlen, Benzin, Benzol, ſowie überhaupt auf ſämtliche zur
Inergie=Erzeugung benutzten Rohſtoffe erſtrecken. Beſonders, da dieſe
Steuer der Autonomie der Gemeinden übeolaſſen bleiben ſollte, war
hierbei mit einer erheblichen Belaſtung der Gewverbebetriebe zu rechnen.
Aus den mit einer ſolchen willkürlichen Belaſtung vevbundenen Gefah=
ren
und den damit zuſammenhängenden wirtſchaftlichen Gründen ſprach
man ſich unbedingt gegen eine derartige Steuer aus. Die Frage des
Bedürfniſſes auf Gründung eines Verkehrsverbandes
für dasrhein= mainiſche Wirtſchaftsgebiet, welcher dis
Spitzenorgamiſation der Verkehrsvereine darſtellen ſoll, wurde als un=
nötige
Ueberorganiſation verneint. Eine Firma unſeres Bezirks hatte
angeregt, auch in Heſſen eine Verordnung gegen due miß=
bräuchliche
Benutzung von Werkswohnungen, analog
der preußiſchen Verordnung, zu erlaſſen. Dieſe Verordnung ſoll die
Benutzung der Werkswohnungen nur den Avbeitnehmern des betreffen=
dan
Betriebes ſicherſtellen, Beſchlagnahmungen durch die Wohnungs=
öunter
alſo unmöglich machen. Ein Bedürfnis für einen derartige
Schutz wurde für vorliegend angeſehen und beſchloſſen, die Heſſiſche
Regierung um den Erlaß einer entſprechenden Verondnung zu bitten.
Gegen die weidere Beibehaltung der Preisprüfungs=
ſtellen
, ſowie für die Beſeitigung der noch beſtehenden
Großhandelserlaubnis für Lebensmittel und Tabak=
waren
trat die Vertreterbeſprechung ein. Beide Einrichvungen ſind
als im Kriege entſtandene Normaßnahmen zur Zeit, da ſich die Wirt=
ſchaftsverhältmiſſe
wieder ſtabiliſiert haben, als überflüſſig anzuſehen.
In einer entſprechenden Eingabe an die Regierung wurde auf ihre Be=
ſeitigung
hingewirkt. Der Reichseiſenbahnminiſter plant die Neu=
organiſation
der Bezirks=Eiſen bahnräte und des
Reichs=Eiſenbahn rats. Der Bezirks=Eiſenbahnrat unſeres
Gebietes, welcher ſeinen Sitz in Frankfurt a. M. hat, ſoll nach dem
vorgelegten Entwurf ein räumlich größeres Gebiet, wie ſeither um=
oſſen
. Die Zahl der in ihm enthaltenen Vertreter von Handel und
imduſtrie ſoll aber im Verhältnis zu früher ganz erheblich herabgeſetzt
werden. Gegen dieſe zahlenmäßige Neueinteilung wurde beſchloſſen,
Stellung zu nehmen, da offenſichtlich Handel und Induſtrie an der
Regelung der Eiſenbahn=Verkehrsfragen ein ganz anderes Indereſſe
haben wie andere Erwerbsgruppen. Eine entſprechende Berückſichtigung
dieſer Intereſſen muß auch zahlenmäßig bei Verteilung der Sitze zum
Ausdruck komen. Die Heſſiſchen Handelskammern müſſen zum min=
deſten
für jede Kammer je 1 Sitz beanſpruchen. Die Zwangs=
bewirtſchaftung
von Zement iſt in den meiſten ſüddeutſchen
Staaten bereits aufgehoben. Genüigend Zement iſt im freien Handel er=
hältlich
, ſodaß ein Grund zur Beibehaltung der Zwangsbewirtſchaf=
tung
in Heſſen nicht mehr vorhanden iſt. Ein entſprechender Antrag
wurde daher an das Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt gerichtet.
Der Bericht über die Tätigkeit der Induſtrieſtelle in Verlin wurde
entgegengevommen. Durch die Gründung der Schiffsbe=
darfs
=Geſellſchaft welche im Anſchluß an den Reederei=
Abfimdungsvertrag entſtanden iſt, iſt die Vergebung der Aufträge
den Wiederaufbau der Handelsflotte in ein neues Stadium getreten.
Die Schiffsbedarfs=Geſellſchaft iſt verpflichtet, ohne Berückſichtigung der
Fracht bei entſprechend gleichem Angebor, die binnenländiſche Induſtrie
bei Vergebung von Aufträgen mit heranzuziehen. Um eine Kontrolle
hierüber zu erhalten, iſt es erforderlich, daß auch die heſſiſchen In=
teveſſenten
Geſellſchafter dieſes Unternehmens werden. Dies ſoll durch
das Landes=Auftragsamt geſchehen. Beſonders über die Lieferung
von Holzhäuſern haben in Paris wiederholt Beſpvechungen
ſtattgefunden, worüber Näheres bereits in den Zeitungen mitgeteilt
wan. Dieſe Angaben waren allerdings meiſtenteils übertrieben. E=
ürfte
nur mit der Auftragserteilung auf eine bedeutend geringere
Menge zu rechnen ſein. Die Verhandlungen in Paris haben gezeigt,
daß eie enge Zuſammenfaſſung der am Wiederaufbau in Nordfrank=
reich
intereſſierten heſſiſchen Firmen, welche die Wahrnehmung ihrer
Intx
ſſen auf energiſchere und direktere Art ermöglicht, novwendig
.
Die neuen Fernſprechgebühren gaben Vevanlaſſung,
ſich m
vorgeſehenen Einführung der Einzelgebühr an Stelle der
*.
Paurſe
einverſtanden zu erklären. In Intereſſe von Handel und
Induſtrie, welche durch die Geſprächsgebühr von 25 Pf. ganz weſent=
lich
belgſtet werden, wurde beantragt, die Einzelgebühr auf 15 Pfg.
zu ermäßigen. Der Entwurf eines Geſetzes, betreffend
Wettbewerbsklauſel für gewerbliche Arbeiter
burch welchen die Beſtimmungen des Wettbewerbsverbotes auf alle
Arbeitnehmer ausgedehnt wevden ſoll, lag zur Beratung vor. Hier=
nach
müßte das Verbot ſchriftlich vereinbart werden, der Arbeitgeber
ſich verpflichten, während der Wettbewerbsfriſt die Hälfte des Gehaltes
zu zahlen u. a. m. Gegen dieſen Entwurf wurde ſich einſtimmig aus=
geſprochen
, da der Arbeiter gar nicht durch das Wettbewerbsverbot in
ſeinem Fortkommen behindert wird.
Der neue Entwurf einer Schlichtungsordnung
wurde einer Durchberatung unterzogen und es wurde beſchloſſen, vor
endg
ger Stellungnahme die Aeußerungen der Arbeitgeberverbände
Rch
ten. Die Beratung des Geſetzentwurfes ſoll dann noch im
Heſſiſchen Handelskammertag ſtattfinden.
Stellung wurde weiter genommen zu dem zweiten vorliegenden
Entwurf eines Arbeitsnachweisgeſetzes. Wenn auch
allgemein ein Bedürfnis für einheitliche Regelung der Arbeitsvermitt=
ſoweit
es ſich um ungelernte Arbeiter handelt, nicht verkannt
werden darf, ſo ſind gegen den vorliegenden Entwurf doch erhebliche
Bedenken geltend zu machen. Nachdem auf allen Gebieten des Waren=
marktes
die Erkenntnis der Notwendigkeit der freien Wirtſchaft wieder
durchgedrungen iſt, erſcheint es an ſich ſchon als ein Widerſpruch, auf
dem Arbeitsmarkt die Zwangswirtſchaft wieder einzufüihren. Prin=
zipielle
Bedenken ſind daher gegen die Einführung eines Benutzungs=
oder
, was prabtiſch das gleiche iſt, Anmeldezwangs zu erheben. Weiter=
hin
erſcheint der Gedanke des Entwurfs, dem öffentlichen Arbeitsnach=
weis
eine Monopolſtellung zu geben, verfehlt. Gewiſſe Umſtände,
welche bei dem als Gewerbe betriebenen Arbeitsnachweis nicht abge=
beugnet
werden können, geben noch nicht das Recht dazu, die Zwveck=
mäßigkeit
der zur Zeit beſtehenden privaten Facha
rbeitsnachweiſe oder
gemeinnützigen Arbeitsnachveiſe zu beſtreiten. Deren Weiterbeſtehen
muß daher auch weiterhin verlangt werden. Schwere Bedenken ſtehen
auch der Schematiſierung des Arbeitsnachweiſes, welcher ſich auf un=
gelernte
Arbeiter wie auf akademiſch gebildete Angeſtellte erſtrecken ſe
entgegen. Gewiſſe Sicherheiten, daß eine ſolche Durchführung de
S
enatiſierung nicht Platz greift, und daß vor allen Dingen auch die
ſöglichkeit der Zeitungsinſerate nicht genommen wird, ſind daher zu
verlangen. Im einzelnen wurden noch einige Abänderungsanträge
zu den einzelnen Paragraphen des Geſetzes durchberaten. Dieſe er=
ſtrechen
ſich in der Hauptſache auf die Ausſchaltung der Möglichkeit,
daß den Arbeitsnachweiſen durch einfache Verordnung oder Anweifung
noch andere Aufgaben übertragen werden können. Eine ſolche Ueber=
tragung
darf nur durch Geſetz ſtattfinden. Außerdem haben ſich die
Arbeitsnachweiſe von Tarif= und Lohnfragen und der Einmiſchung in
Arbeitsſtreitigkeiten zu enthalten. Bei der Vermittlung ſind auch die
Intereſſen des Arbeitgebers wahrzunehmen und dieſes entſprechend im
Geſetz zum Ausdruck zu bringen. Abgeſehen von dieſen prinzipiellen
Einwendungen wurde der reichsgeſetzlichen Regelung des Arbeitsrechtes
zugeſtimmt und ein entſprechender Antrag dem Deutſchen Induſtrie=
und Handelstag, zur weiteren Vertretung übermittelt.
Bezüglich der Umladegebühr hat bei der Eiſenbahn= Direk=
tion
Mainz auf unſeren Antrag hin am 7. Juni eine erneute Beſpre=
chung
ſtattgefunden. Es wurde ſich hier dahingehend geeinigt, daß die
Bahn von der Erhebung einer beſonderen Umladegebühr Abſtand
nimmt, dafür aber ſich die Anſchlußgleisbeſitzer mit einer erhöhten Be=
förderungsgebühr
von 85 Pfg. für 100 Kilogramm einverſtanden
erklären.
Das Reichsfinanzminiſterium beabſichtigt, Vororte zum
Zwecke der Verwaltung der Umſatzſteuer zu ſchaffen.
Eine entſprechende Tabelle iſt der Handelskammer zur Stellungnahme
zugegangen. Das Landesfinanzamt Darmſtdt iſt in mehreren Fällen
zum Vorout bz
Korreſpondenz=Vorort vorgeſehen. Die Möbelindu=
trie
iſt als Wa=
wtung
nicht beſonders genannt. In Anbetracht ihrer
bedeutung für unſeren Bezirk wunde der Antrag geſtellt, ſie als
Warengattung beſonders zu nennen und das Landes=Finanzamt Darm=
ſtadt
als ihren Vorort zu beſtellen.
Zu Beiſitzern für die Durchſicht der Handels=
regiſter
wurden die Herren Direktor Jacob Lutz, Kaufmann Adolf
Kahn und Haufmann Fritz Becher ernannt.
Bezüglich Umtarifierung von ſperrigem Eiſen=
ſchrott
zum Einſchmelzen wurde die Eingabe des Vereins zur Wah=
rung
gemeinſamer Wirtſchaftsintereſſen des Schrottgroßhandels unter=
ſtützt
. Die jetzige Höhe der Frachtſätze wacht den im allgemeinen wirt=
ſchaftlichen
. Intereſſe notwendigen Ausgleich zwiſchen den verſchiedenen
Bezirken faſk unmöglich. Durch die entſtehende Fehlfracht wird der dem
Verſender ab Verſandort zu gewährende Preis außerovdentlich gedrückt.
Dies bringt auch dem Endverbraucher lediglich wirtſchaftliche Nachteile.

Eine Umtarifierung von ſperrigem Eiſenſchrott zum Einſchmelzen liegt
daher im allgemeinen wirtſchaftlichen Inteveſſe.
Als Sachverſtändiger für Landesprodukte wurde
Herr Iſidor Oppenheimer i. Fa. Carl Manck Nachf. Darmſtadt ſeitens
der Handelskammer am 31. Mai 1921 vereidigt.
Heſſiſcher Landtag.
93. Sitzung.
St. Darmſtadt, 24. Juni.
Am Regierungstiſche: Staatspräſident Ulrich, Finanzminiſter
Henrich, Miwiſter des Innern Dr. Fulda, Juſtizminiſter von
Brentano, die Präſidenten der Landesämter und Regierungs=
vertreter
.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 934 Uhr. In
Fortſetzung der Generaldebarte zum Staatsvoranſchlag ſpricht
zunächſt
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.):
(Schwer verſtändlich. Will ſich kurz faſſen.) Einige Worte zu
den Ausführungen des Herrn Kcul. Herr Kaul iſt in ſeinen Ausfüh=
rungen
, ſoweit ſie allgemein politiſcher Natur waren, viel zu weit ge=
gangen
. Die Stimmung in Heſſen iſt im allgemeinen jetzt erfreulich
zeit der letzten Reichstagswahlen. Wir
ruhig, im Gegenſatz zu de
haben keinen Angriff zu ſcheuen, aber wenn wir angegriffen werden,
wüſſen wir uns wehren. Wir ſind im vorigen Jahre ohne jeden
polizeilichen Schutz geblieben. Ich habe diesmal in der Rede des Abg.
n Strich zwiſchen der Mehrheits= und
Kaul den früher betonten ſcha
Unabhängigen Sozialdemokratie vermißt. Auch gegen die kommuniſti=
ſchen
Verbrechen hat er kein Wort gehabt. (Kaul: Keine Urſache
dazu!) Früher haben Sie ſtets betont, daß Sie ſcharf gegen Umſturz=
verſuche
von rechts und links vorgehen. Die Beſetzung der wichtigen
Staatsämter darf nicht Gveiter mach dem Muſter Severings erfolgen.
Den Pflichten, die uns das Ultimatum auferlegt, gegenüber ſollte man
alles Trennende meiden. Wir können dieſe Pflichten nur erfüllen,
ſoweit das überhaupt möglich iſt, wenn alle dazu arbeiten helfen. Gegen
die Beſteuerung des ländlichen Beſitzes mit einer 300prozentigen Hypo=
thek
auf die Friedenswerte wird ſich der allerſchärfſte Proteſt erheben.
Wenn dieſe Abſicht wirklich zur Tat werden ſollte, iſt an eine Verbilli=
gung
der Lebenshaltung niewals zu denken. Wir ſind uns klar darüber,
daß Beſitz und Vermögen ſtauk herangezogen werden müſſen, aber es
muß ſich in erträglichem Grenzen halten. Redner beſpricht die Fragen
dieſer Steuer eingehender, doch bleiben dieſe Ausführungen unver=
ſtändlich
. Er ziehr Vergleiche mit Baden und führt Beſchwerde dar=
über
daß in der Brotgetreideumlage Heſſen ſtärker herangezogen wird
als Baden. Er kommt dann eingehender auf den heſſiſchen Voranſchlag
zu ſprechen. Zum Kapitel Forſten möchte er bitten, für beſſere Unter=
kunft
der Förſter zu ſorgen. Die Erbauung von Förſterwohnungen
bietet gleichzeitig Arbeitsgelegenheit auf dem Lande. An der Erhöhung
des Schulgeldes für höhere Schulen kann man nicht vorbeigehen. Hin=
gegen
iſt die Erhöhung der Pflegeſätze an den Krankenanſtalten nicht
zu empfehlen, mit Ausnahme vielleicht der Irrenanſtalten. Was die
Univerſitäten betrifft, ſo hat Abg. Kaul größeren Einfluß des Landes=
bildungsamtes
verlangt. Dem können wir nicht beiſtimmen. Die
Wiſſenſchaft muß frei bleiben und darf in keiner Weiſe Einſchränkun=
gen
erfahren. Vor allem darf Heſſen hier niemals allein vorgehen,
wennt nicht die Berufung hervorragender Lehrkräfte unmöglich gemacht
werden ſoll. Die Angſt des Abg. Kaul vor orgeſchartigen Umtrieben
iſt völlig unbegründet, er ſieht da am hellen Tage Geſpenſter. (Abg.
Kaul: Hoffentlich behalte ich nicht recht!) Weiter beſpricht Redner die
Kirchenfragen und triut anſcheiend auch hier dem Abg. Kaul entgegen.
Fänanzminiſter Henrich
möchte, nachdem nun ſämtliche Parteien zu Worde gekommen, auf Einzel=
heiten
der Debatte eingehen. Sämtliche Redner haben die Finanzlage
ziemlich peſſimiſtiſch betrachtet. Ich möchle dem nicht entgegenarbeiten.
Angeſichts der Unſicherheit der Lage im Reich kann man die Verhält=
niſſe
nicht vorſichtig genug betrachten. Einige Steuerziffern werden
vorausſichtlich etwas höher werden, als im Voranſchlag eingeſetzt, da
während des Druckes ſich manche Verhältniſſe geändert haben. De
kann man einen gewiſſen Ausgleich ſchaffen für andere, etwa zu hoch
eingeſetzte Poſten. Ich habe bei den Rednern immer beſonders aufge=
horcht
, wenn das Worr Einkommenſteuer fiel, aber ich muß ſagen, *ch
habe nichts vom poſitiben Vorſchlägen gehört. Von einer Staffelung
der Einkomenſteuer iſt kaum etwas zu erwarten, da über 90 Prozent
euerzahler Heſſens bis zu 24000 Mark Einkommen haben, für die
Staffelung alſo knapp 10 Prozent in Frage kämen. Für eine höhere
Beteiligung an den Reichsſteuereinnahmen kämpfen wir natürlich ſelbſt
dauernd. Nur iſt da bisher wenig zu erreichen gewefen. In bezug auf
die Körperſchaftsſteuer z. B. iſt das gelungen. Daß in Heſſen der
landwirtſchaftlich benutzte Grundbeſitz am ſtärkſten belaſtet iſt, trifft
nicht zu. Bahern und Württemberg ſind viel weiter gegangen. Sach=
ſen
will jetzt 1½ Prozent vom Vorkriegswert erheben, dazu einen Ge=
meindezuſchlag
von 1½ bis 1¾ Prozent. Baden will ebenfalls erhöhen,
und zwar auch weidergehend als wir. Preußen hatte urſprünglich
2 Prozent vom kapitaliſierten Wert vorgeſehen. Jedenfalls ſoll dort
das Defizit durch eine ſtattliche Grund= und Gewerbeſteuer behoben
twe
n, doch ſind Beſtrebung
zu einer einheitlichen Regelung dieſer
*
Steu
im Gange. Selbſtredend wird Sorge getragen werden, daß
Handwerk nicht ſteuerlich erdroſſeltz wird. Wo die Länder nicht
das
greifen, kommt ſofort das Reich; das iſt vor allem bei der Grund=
teuer
zu erwarten. Die Frage der Förſterwohnungen hat für uns
ſetzt alberdings eine erhöhte Bedeuvung erfahren, da 200 Kommunal=
förſter
hinzukomen. Wir werden uns demnächſt mit dem Bau=
programm
beſchäftigen müſſen. Um die Erhöhung der Vermeſſungs=
gebühren
werdem wir nicht herumkommen. Auf die Frage der Kirch
zuſchüſſe möchte ich micht eingehen; nur ſo viel, daß die Regierung einen
Rechtsanſpruch in Höhe der ganzen Summe nie anerbannt hat. Wir
werden bei andever Gelegenheit uns damit zu befaſſen haben." Ich hoffe,
daß die Kämpfe draußen ſich in dem gleichen wenig erhitzhen Tempe=
raturen
abſpielen, wie hier im Hauſe. (Beifall.)
Staatspräſident Ulrich:
Der Verlauf der Debarte hat mich eigendlich bis zum gewiſſen Grade
befriedigt. Denn wenn gegen eine Regierung leine ſchärferen Angriffe
laut werden, als es geſchehen, iſt das für mich eigentlich eine gewiſſe
Befriedigung. Ich muß ſagen, eine gewiſſe Beruhigung habe ich tat=
ſächlich
empfunden. Wenn die Staatsmaſchinerie ſo läuft, daß keine
andere Kritik davan zu üben iſt, wie es hier von den berufenen Volks=
vertretern
geſchehen äſt, ſo läuft ſie eigentlich recht gut. Der Voranſchlag
hat uns in der Regierung ſchwere Sorgen bereitet, und wir ſind uns
darüber klar geeſen, daß die inmnerhin hohen Ziffern Angriffsgründ=
bieten
könnten. Aber es iſt doch wohl allgemein die Einſicht durchge=
drungen
, daß wir mit anderen Ziffern rechnen müſſew wie ehedem, wenn
wir nicht untergehen wollen. Und das wollen wir doch nicht, wollen
vielmehr, daß wir wieder hochkommen und wieder eine Rolle ſpielen im
Rate der Völker. Ein Vorwurf iſt allerdings wieder erhoben worde
nämlich der, daß die Regierung felbſt zu teuer iſt, daß die Miniſterien
zu viel koſten. Ich meine aber, die Herren, die da kritiſieren, werden
es auch nicht anders machen können, wenn es etwa zu einer anderen
Koalition käme. Herr Dingeldey, der ſich ſchon öfters mit dieſer Frage
beſchäftigt hat, hat früher einmal geſagt, er habe volles Verſtändnis
dafür, daß der Regierung einmal die Nerven durchgehen. Das war
auf mich gemünzt. Ich werde bemüiht ſein, daß mir heute die Nerven
nicht durchgehen. (Heiterkeit.) Herr Dingeldeh hat aber auch anerkannt,
daß die Regierung heute mehr Arbeit zu leiſten und mehr Verantwor=
tung
zu tragen hat, als früher. In der Tat ſind die Arbeiten derart
wachſen, daß wir mit weniger Miniſterien nicht auskommen können.
Die Aeſſortchefs mißten ſich ſonſt ganz auf die Herren Geheimräte ver=
laſſen
. Ich ſage dieſes Wort in durchaus gutem Sinne. Denn das iſt
ſicher, ſo angenehmes Arbeiten wie meine Vorgänger habe ich nicht, und
hat es keiner meiner Kollegen. Zunächſt habe ich feſtzuſtellen, daß ich
durch dieſe Ausführungen meinen alten Standpunkt, daß ein Miniſter
für Heſſen genüge, nicht verlaſſe. Aber an Stelle der Miniſter müßten
dann eben andere Reſſortchefs treten. Meine erſte Regierung war durch=
aus
in dieſem Sinne und in dieſem Rahmen gebildet. Es hat ſich aber
in Berlin gezeigt, daß ein Miniſter doch im Intereſſe des Landes eine
andere Stellung einnimmt, als ein Direktor. Ich geſtehe, daß es mir
nicht lieb war, dieſe Erfahrungen in Berlin machen zu müſſen. Nach=
dem
ich ſie aber gemacht hatte, mußte ich im Intereſſe des Landes eine
an
e Organiſation eintreten laſſen. Ich habe dann wieder die Erfah=
rung
gemacht, daß es ſo gut war, und darum ließ ich es dabei. Wir
bleiben aber dabei, mit der größten Aufmerkſamkeit zu fuchen, was da=
bei
zu vereinfachen und zu erſparen iſt. Eine Feſtſtellung des Finanz=
miniſters
iſt ſehr intereſſant. Im Jahre 1914 haben die Miniſterien
insgeſamt 233 Beamte gehabt, 1921 waren es 279, alſo 46 mehr. D
rmehrung konzentriert ſich aber in der Hauptſache auf mittlere und
untere Beamte, nur ein Miniſter iſt dabei. Und die Vermehrung der
Beamten war datſächlich erforderlich. In meinem Reſſort allein wur=
den
1914 im ganzen 11 103 Schriftſtücke regiſtriert, in 1920 waren es
24 000 Schriftſtüche. Natürlich ſind darunder auch nur Durchgänge, aber
die gewiſſenhafte Regiſtrierung iſt notwendig und zwechdienlich. Wenn
wir nun fragen, ob durch Entlaſſung von mittleren und underen Beam=
ten
Erſparniſſe erzielt werden können, ſo muß das unbedingt verneint
werden, ganz abgeſehen von den Verpflichtungen, die wir den Kriegs=
beſchädigten
und Militäranwärtern gegenüber haben. Die Vorwürfe
gegen die Miniſterien ſind vielfach perſönlicher Natur. Dadurch darf
man ſich nicht weiter aufregen, wenn ich auch geſtrhe, daß ſie mir nicht
einerlei ſind, beſonders ſvenn ich ſehe, daß es ſich nur um Bosheit und
um die Freude handelt darüber, anderen etwas am Zeuge zu flicken.

Es iſt ja keiner von uns verſchont geblieben. Wenn man ſich aber jotzt
auch mit meiner Wohnung beſaßt, ſo meine ich, diejenigen, die das ge=
ſchrieben
haben, ſchädigten ſich ſelbſt mehr als andere. Den Gipfel der
Polemik hat allerdings Herr Abg. Köhler erblommen, der in Alzey auf
dem Parteitag ſagte, in der Regierung ſitzen Männer, dite für ihr Amt
untauglich ſind und nur ihrem Poſten ausfüllen, weil ſie Beamte haben
die ihnen die Arbeit abnehmen. Herr Köhler hat mir geſagt, er ha
nur von manchen Männern geſprochen. Ich habe dann in Worn
eine Verſammbung abgehalten, zu der Herr Köhler leider nicht erſe
nen iſt. Er hat aber dann brieflich feſtgeſtellt, daß er mit ſeinem Vor
wurf nicht Männer habe treffen wollen, die dieſen Vorwurf nicht ver=
dienem
. Ich ſtelle das hier feſt und halte mit Weiterem zurück, weil Her,
Köhler nicht da iſt. Ich weiſe es entſchieden zurück, mir am Ende m
Tage etwa ſagen zu laſſen, wir täten unſere Schuldigkeit nicht.
werde bis zum letzten Ademzuge meine Pflicht dem Lande gegeni
tun. Und wir alle tun, was wir könnem. Ebenſo falſch iſt der V
wurf, daß wir in Rheinheſſen nicht unſere Schuldigkeit tun. Wir t
auch dort, was immer möglich iſt. In rein wirtſchaftlicher Beziehung
hat der heſfiſche Geſandte von Biegeleben mehrfach beſtätigt, daß
mit ſolchen Fragen jetzt mehr beſchäftigt wird, als das in früheren Ja
ven der Fall war. Früher hat auch Herr Dingeldey anerkanm
daß wir im beſetzten Rheinland tun, was wir können. Wenn wir daz
betrachten, was materiell geleiſtet wind, ſo entfallen dieſe Vorwürfe 1
los. Auch wenn geſagt wurde, daß wir öfters herüberreiſen ſollten
ſt das hinfällig. Ich fahre öfters nach Rheinheſſen, als Herr Dr. O
vielleicht weiß. Dazu kommen dann noch alle die Dinge, über die
nicht reden dürfen. Wenn Herr Dr. Oſann geſagt hat zu meiner Re
in Arheilgen, das hätte der Staatspräſident nicht ſagen d.
fen, ſo laſſe ich das nur bis zum geſwiſſen Grade gelten, denn au
als Staatspräſident bin und bleibe ich Soz
demokrat. Gewiſſe Rückſichten allerdings nehme ich ſelbſtverſtär
lich. Das beweiſt meine ganze Tätigkeit. Was die Regimentsfei
betrifft, ſo ſcheint Herr Oſann die politiſchen Neden, die tatſächlie
gehalten wurden, nicht gehört zu haben. Ich habe wir einen Ausz
machen laſſen. Darnach hat Generalleutnant v. Müller allerdings ei
ſehr politiſche Rede gehalten. Es handelt ſich dabei um politiſche A
gänge, die die Regierung im Auge behalten muß. Auch die Rede
uuf
Generals v. Eggersſ war durchaus politiſch. (Im weiteren Ver
wird der Staatspräſident ſehr erregt.) Er ſtellt feſt, daß er den Be
weis erbracht habe dafür, daß er in Arheilgen kein Wort zu viel geſag
habe. Der Mimſter des Innern hat durchaus korrekt gehandelt
Schu
wurde dem ehemaligen Großherzog keinestvegs der polizeiliche
entzogen, es wurde ihm nur das Erſuchen auf beſonderen pr
9
lichen Schutz mit Recht abgeſchlagen. Daß Herr Oſann uns die Zir=
wirtſchaft
an die Rockſchöße hängen will, muß doch zurückgewieſen we
den. Herr Oſann weiß ganz genau, daß das Kriegsnotwendigkeitet
waren, mit denen die Sozialdemokratie nichts zu tun hatte. A
h
r ei
und die Tatſache, daß wir für Beſeitigung der Zwangswirtſchaf
getreten ſind, hat uns ja Herr Dingeldey beſtätigt. Ein Paar Wo
ioch zur Beamtenfrage. Wenn Herr Dr. Oſann uns unterſtellt, de
wir im Wege der Demokvatiſierung ungeeignete Beamte anſtellen we
den, ſo muß auch das zurückgewieſen werden. Wir wollen nur nicht
daß für die Anſtellung politſche Parteizugehörigkeit oder vorgeſch
bildung maßgebend ſei ſollen. Allerdings verbe
bene
mtenkörper, daß er anerkennt die repuhlikaniſche 9
vom Beg
form und die Verfaſſung. Etwas froniſch hatz Herr Oſon
Worte: Durch Demokratie zum Sozialismus apoſtrophiert. Ich m

auch Herr Oſann wird nicht glauben, daß man in 2½ Jahre
Soziabismus kommen kann. Dazu gehört längere Zeit. Aber der
Grundſatz bleibt unverrückbar beſtehen.
Nächſte Sitzung Dienstag 9½ Uhr.
*
s.w. Der Finanzausſchuß tagte geſtern vor der Plenarſitzung.
Wie an anderer Stelle gemeldet, ſind die Beſoldungsgeſetze in 2
beanſtandet worden. Zur Beſeitigung der Einſprüche, die ihrem In
nach noch nicht bekannt ſind, müiſſen neue Verhandlungen ſtattfindem, die
wohl einige Wochen in Anſpruch nehmen dürften. Solange muß da
ſeitherige Geſetz in Geltung bleiben und der Finanzausſchuß ſtimmt d
Erſtreckung zu. Ebenſo wird das Finanzgeſetz um weitere 3 Mon
verlängert, da auch die Beratung des Voranſchlages nicht mehr im Ju=
beendet
werden bann. Im übrigen wird noch eine Reihe von Nachträg
zum Voranſchlag beraten. Für die Inſtandſetzung von weiteren ad
ht
Gendarmevieſvohnungen werden zu Kapitel 4 in Einnahme 3200 Mar
in Ausgabe 9800 Mark mehr bewilligt. Bei Kgpitel 53 wird die Ein=
ſtellung
von weiteren 60 000 Mark für die Ausbildung von Weferenda=
ren
und Referendarinnen gefondert, bei Kapitel 54 die Bewilligung
eines Zuſchuſſes von 140 500 Mdark an die Eleonorenſchule in Worms
Der Ausſchuß ſtimmte zu.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 24. Juni. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt
kleine Aufragen.
Auf eine deutzſchvolksparteiliche Aufvage ſvegen Mißhandlung
Ffie
deutſcher Staatsangehöriger durch franzöſiſche O
ziere und Mannſchaften in Oberſchleſien wird regie=
rungsſeitig
geantwortet, daß der Tatbeſtand zutreffe, daß die Regierung
beſonders kraſſen
Verwahrung dagegen einlegte und daß ſie in einigen
*
Fällen das Material auf den Tiſch des Hauſes wiedeu
Abg. Henſel (deutſchnatl.) fragt, wie es wit der Entzſchädt
jung
der durch den Maſſenübertritt von bol
iſtiſ
Truppen im Auguſt 1920 über die oſtpreußiſche E
ze geſchädigte
*, die deutſche Reg
Einwohner ſtehe? Regierungsſeitig wird erFli
its nicht anerfennen.
rung ihrerſeits könne eine Pflicht zum Erſatz ichrer
Es ſei Sache der Sowjetregierung. Aus Billigkeitsgründen habe die
deutſche Regierung indeſſen zwei Millionen Mark (75 Prozent des Scha
dens) angewieſen, die der Oberpräſident von Oſtpreußen zu verteilen
babe.

Auf eine weitere Anfrage der Deutſchnavionalen wegen
ſchädigung für den durch die Polen in Oberſchleſſien ange
Schaden wird erklärt, daß die Regierung ſich wir Rückſicht auf de
noch ſckwebeiden Verhandlungen die Antwort vorbehalten wüiſſe.
hal=
Auf eine Anfrage der Deutſchnationalen wegen des Au fe
tes Radeks und anderer führender ruſſiſcher Perſönlichkeiten i
Dw
Deutſchland wird regierungsſeitig geantwortet, daß ſich die Meldung bi
ſetzt nicht beſtätigt habe. Radek habe ſich zur fraglichen Zeit jedenfalls
in Rußland aufgehalten.
Auf eine Anfvage des Abg. Beuermann (D. Vpr.) wegen der
er
Ausſchreitungen gegen die Deutſchen in Oſtrow
widert Miniſterialdivektor v. Maltzahn, die Vorgänge ſeien be=
Regierung bebannt. Die Anzeichen einer plawmäßigen Bewegung gege
die Deutſchen ſeien bereits Ende Mai erbennbar geworden. D
Hetz
habe ſich gegen die deutſche und jüldiſche Bevölkerung gerichte
Oſtrowo wurden etwa 50 Familien davon betroffen. Greiſe und Pe
ſonen weiblichen Geſchlechts ſeien mißhandelt und die Geſchäfte geplün=
dert
worden. Die Entſchädigungsfrage regele ſich in dieſem Gebie
nach der dort geltenden alten preußiſchen Verordnung von 1850. Di
polniſihe Regierung treffe der Vorwurf, nichts zur Verhinderung un
Eindämmung der Ausſchreitungen getan zu haben. Die Reichsregierun
habe in Warſchau Proteſt erhoben und gefordert, daß eine Wiederholung
olcher Vorkommniſſe verhindert und der Schutz der Minderheiten ge
währleiſte: werde. Gleichzeitig ſei bei der Botſchafterkonferenz Ein=
ſpruch
erhoben, ſowie in Paxis und London auch durch unſere Botzſchaf=
ter
Proteſt eingelegt worden. Trotzdem dauere die Hetze fort und
habe.
zum Beiſpiel in Bromberg und Hohenſalza neue Opfer gefovdert
polniſche Regierung begründe die Ausſchreitungen mit der politiſch
Erregung wegen der angeblichen Maſſenentlaſſung polwiſcher Arbeiter
in Deutſchland. Allerdings ſeien in der Lauſitz in Rückwirkung der
Kämpfe in Oberſchleſien Entlaſſungen holniſcher Arbeiter in gering=
fügigem
Umfange vorgekommen, aber ohne daß irgend welche Gewalt=
tätigkeiten
damit verbunden geweſen ſeien. Jebenfalls müſſe an die
polniſche Negierung vor aller Welt die Forderung gerichtet werden, der
Hetze mit aller Energie ein Ende zu machen und den Schutz der Min=
derheiten
ſicherzuſtellen.

die Tatſache ſei richtig. Das Auswärtige Amt habe Schritte getan, die
Filme bei der Oberprüfungsſtelle nochmals vachbrüfen zu laſſen. Wegen
der mitgeteilten Tatſache der in Frankreich laufenden Hetzfilwe gegen
Deutſchland werde die Regierung ebenfalls eine Prüfung vornehmen
laſſen und den Botſchafter in Paris mit einer entſprechenden Vorſtel=
lung
beauftragen.
Auf eine Anfrage der Abg. Frau Ziegler (U. S.P.) wegen Be=

ſtörren Gebieten ſind bisher in Ausführung der auf Grund des
Laffenſtllſtandsbertages geforderten Pöngllieferungen 160 kleine Oe
mororen vergeben worden, die auf Grund der Angebote des Motorenver
bandes von der Entente auf fünf beſtimmte Lieferfirmen verteilt wvorden
ſind. Von dieſen Lieferungen hat die Firwa Benz=Mannheim 25 Stück
erhalten. Unter den Anforderungen auf Neparationskonto befindet ſich
noch ein Poſten von rund 1000 Oelmotoren, die gleichfalls durch den
Motorenverband bearbeitet werden. Auch hieran iſt die Firma Benz
beteiligt. Einen Entſcheid der Redarationskommſiſſſon über die An=
nahme
dieſes Angebots liegt noch nicht vor. Die Verkeilung der Nepa=
rationslieferungen
in Erzeugniſſen der Großinduſtrie erfolgt grundſätz=
lich
durch die Verbände. Dies iſt notwendig, um die Behörden vor je=
dem
Verdacht der Beeinfluſſung durch einzelne Werke freizuhalten.

[ ][  ][ ]

Rummer 173.

Das Geſetz über den Uebergang der Waſſerſtraßen auf
das Reich geht an den Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß. Das Geſetz
wegen Ueberleitung von Rechtsangelegenheiten der Konſulargerichtsbar=
keit
wird ohne Debatte in zweider und dritter Leſung genehmigt.
Das Geſetz über die
Verlängerung der Höchſtzeitdauer des Kohlenſtenergefetzes
bis zum 31. März 1922 ruft eine Debatte hervor. Der Ausſchuß hat
die Beſtämmung geſtrichen, daß eine Ermäßigung der Kohlenſteuer für
einzelne Bezirke durch eine Erhöhung des allgeneien Steuerſatzes aus=
geglichen
werden muß.
Abg. Rüſſel (U. S.P.) begründet einem Antrag ſeiwer Partei, das
ganze Geſetz abzulehnen, da es lodiglich eine neue Belaſtung der ärme=
ren
Bevölkerung bedeutet. Nedner fra
wie es mitz der Sozialiſierung
des Bergbaues ſtehe und macht den
vaten, die früher für die So=
zialiſierung
geweſen ſeien, den Vorwurf, umgefallen zu ſein.
Abg. Löffler (Soz.) eiſt darauf hin, daß ſich die Entſtebungs=
koſten
der Kohle in Niederſchleſien anders ſtellen als wie im Ruhrgebi
Deshalb müßten auch bei der Steuer Unterſchiede möglich ſein. Ver=
zichten
könne das Reich auf die 5,5 Milliarden Mark nicht, welche die
Kohlenſteuer bringen ſolle. Deshalb werde ſeine Partei den Antrag
der Unabhängigen auf Ablehnung des Geſetzes ablehnen, andererſeits
eber den Antrag, ſoweit er ſich auf die Sozialiſierung beziehe, auch
annehmen.
Das Geſetz wird ſodann in der Ausſchußfaſſung angenommen,
ebenſo in dritter Leſung. Die Entſchließung auf ſofortige Sozialiſierung
des Bergbaues erfordert Abſtimmung im Hammelſprung. Gegen die
Entſchließung ſtimmen 122 Abgeordnete, dafür 99. Das Haus iſt ſomit
beſchlußunfähig.
Nächſte Sitzung 2 Uhr 45 Min. Schluß 2 Uhr 35 Min.
Die zweite Sitzung wird um 3 Uhr eröffnet. Die Abſtim=
mung
über die Peſolution wird ausgeſetzt. Abg. Dr. Hertz (U.
S. P.) erinnert die Demokraten nochmals an ihr früheres Eintvehen für
die Sozialzſierung, zieht die Reſolution aber dann zurück.
Es folgt die dritte Leſung des Geſetzes über den Staatsge
richtshof.
Bei dieſem Geſetz iſt die Anweſenheit von zwei Dritteln
der Mitglieder des Reichstags erforderlich, da es ſich um eine Verfaſ=
ſungsänd

ung handelt.
Abg. Dr. Herzfeld (Kom.) legt nochmals den ablehnenden
Shandpunkt ſeiner Partei dar, da Konflikte zwiſchen Reichstag und
daatsgevichtshof unvermeidlich ſeien. Die unter dem Einfluß der
Rechtsparteien zuſtande gekommene Zuſammenſetzung des Staatsge=
richtshofes
widerſpreche dem Volksintereſſe.
Die Schlußabſtimmung wird ausgeſetzt. Es folgt die Vor=
lage
über das
Reichsnotopfer und über den Vermögenszuwachts.
Abg. Dr. Helfferich (Deutſchnat.) iſt Berichterſtatter. Er be=
tontz
, daß, nachdem inzwiſchen das Geſetz über die beſchleunigte Veran=
lagung
und Erhebung des Reichsnotopſers vom Dezember vorigem Ja
res zuſtde gekommen ſei, die Vorlage ſich auf die Abgabepflicht der
Auslandsdeutſchen in erſter Linie beziel
Art. 3 ſehe die beſchleunigte
Einziehung der Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs vor, während
Artikel 4 die Nichtveranlagung für die Kriegsabgabe vom Vermögens
zuwachs und für die Beſitzſteuer betreffe. Dr. Helfferich erklärt, ſeine
Partei verzichte auf die Wiedereinbringung der im Ausſchuß abgelehnten
Antäge, weil die Regievung die Wünſche der Auslandsdeutſchen er=
füllen
wolle. Die ſtarre Veranlagung des Reſichsnotopfers wirke auf
ſchwächere Exiſtenzen wie eine Gurillockine.
Abg. Ryffel (U. S.) erklärt ſein Einverſtändnis mit der Vorlage.
wenn auch derAusſchuß unter dem Einfluß des Herrn Helfferich auch
manches verwäſſert habe. Die Abſicht, die beſitzenden Kreiſe zu ſchonen,
ſei im heutigen Steuerausſchuß deutbich durch die Vereinigung bekundet
worden.
Abg. Dr. Becker (D.V.P.) erhebt gegen dieſe Verdächtigungen
Einſpruch. Es handelt ſich nur um eine Klärung der Beſteuerung für
ſende und Monteure und alle Parteien ſeien einig geweſen, dieſe
Frage erſt aufzuklären. Bedauerlich ſei es, daß die äußerſte Linke in ſo
knpelloſer Weiſe die Reſnertribüne zur Parteiagitation ausnutze. ( Pro=
teſte
links.
Abg. Dr. Geyer (K.) macht die Rechte dafür verantworklich, daß
das Reichsnotopfergeſetz mit ſeiner Ausdehnung cuf 30 Jahre zu einer
neuen Beſteuerung geworden
Jedenfalls ſeien die Angeſtellten und
Arbeiter durch das Lohnſteue
geſetz ſtraffer herangezogen als die be=
ſitzende
Klaſſe, die es meiſterhaft verſtanden habe, ſich von der Beſitzſteuer
zu drüchen. Wenn wirblich die Beſitzſteuer ſchon 10 Milliavden Papier=
mark
gebracht habe, ſo falle das gar nicht ins Gewicht.
Abg. Dr. Hertz (U. S.P.) meint, die Rechte habe es in der Hand
den Bedenken der Linken über die Lohnſteiner gerecht zu werden. Es
käme nur auf ihren guten Willen an. Im übrigen hälr Redner die Be=
hauptung
der Vorredner über den mangelhaften Eingang der Beſitz=
ſteuer
aufrecht und weiſt beiſpielsweiſe auf die Beſteuerung des Herrn
Stinnes hin.
Abg. Helfferich (Deutſchnat.) betont, daß der Antrag ſeiner
Partei nicht die Beſitzenden ſchonen wolle, ſondern nur die Kleinrentner.
Die Behauptung, daß die Beſitzenden noch keine Opfer gebracht hätten,
iſt eine Unwahrheit. Sie haben im Jahre 1920 allein 15 Milliarden
Papiermark aufgebracht.
Reichskanzler, Finanzminiſter Dr. Wirth: Ich habe nicht die Ab=
ſicht
in eine längere Steuerdebatte einzutreten. Ich hätte nicht geglaubt,
gerade die Verabſchiedung des Notopfers Anlaß zu einer derart
daß
w
rusgedehnten Debatte bieten könnte. Ich habe gehört, daß bezüglich
dieſes Geſetzes eine weitgehende Verſtändigung unter den Parteien des
Hauſes ſtattgefunden hat und habe deshalb mit Recht annehmen können,
daß dieſe Angelegenheit geräuſchlos über die Bühne des Hauſes gehen
werde. Nun iſt aber dieſer Anlaß auch benutzt worden, beſonders von
den Abgg. Ryffel und Geher, um weirgehende Vorwürfe zu erheben,
welche ich wirklich nicht verſtehen kann. Wie das neue Lohnſteuergeſetz
eine Verſchärfung des Einkommenſteuergeſetzes bedeuten kann,
R
unverſtändlich. (Lachen bei den Kommuniſten.) Ja, verehrter He
Geher, wenn ich Ihnen einmal perſönlich antworten darf, waren Sie
denn überhaupt bei dem Arbeiten des Steuerausſchuſſes zugegen? W
kann man ſich hierher ſtellen und über ein Geſetz kritiſieren, wenn man
nicht ſelbſt in der Kommiſſion an dem Geſetz mitgearbeitet hat? E
Sie ſich doch bitte den Tarif an, in wie weitgehendem Maße der Reichs=
tag
den Angeſtellten und Arbeitern, insbeſondere wenn deren Einkom=
unen
ſich unter 24 000 Mark bewegt, entgegengekommen iſt. Ich glaube
was wir damals beſchloſſen haben, iſt in den Kreiſen der Angeſtellven
und Arbeiter als höchſtes und weitgehendſtes Entgegenkommen angeſehen
wvorden, und ſich heute nun hierher zu ſtellen und zu behaupten, daß
dies wiiht der Fall ſei, ſollte man nicht für menſchenmöglich halten. Be=
züglich
des § 45 ſoll ja ein Unverausſchuß die ganze Frage durchdenken,
und es würde niemand lieber ſehen als wir, wenn in das Geſetz eine
Sicherung eingebaut werden könnte dagegen, daß die Lohn= und Ge=
haltsempfänger
mehr als gerecht herangezogen wwerden. Es hat wirklich
keimen Wert, hier eine große Atbacke gegen die Regierung zu reiten und
uns Abſichtew unterzuſchieben, die uns durchaus fernliegen. Ich bitte
vielmehr die Herren Ryffel uſw., uns zu helfen, daß der 8 45 ſo geſtaltet
daß keine Unzufriedenheit in dem Kreiſen der Angeſtellten und
wirt
2
ch
Arbeiter übrig bleibt. Aber dagegen muß ſich die Finanzverwaltung
13
ſichern, daß nicht Aufwendungsgelder uſw. verſchoben werden.
kann in niemandes Intereſſe liegen, am wenigſten im Intereſſe der Ge=
halts
= und Lohnempfänger. Ich bitte alſo alle Herren, die objettiv
mitarbeiten wollen, unterſtützen Sie uns bei der Durcharbeitung des
undi=
Geſetzes, und ich werde gerne die Hand bieten, um zu einer Ve
gung zu gelangen. Sie wenden in Kürze Gelegenheit haben, dieſe De=
batte
fortzuſetzen und zwar in einem Maße, wie es, glaube ich, niemand
in dieſem hohen Hauſe ſehr willkommen ſein wird. Die Frage der Er=
faſſung
und der fteuerlichen Belaſtung der Beſitzenden iſt eine der größ
Wie
die dieſes hohe Haus beſchäftigen kann.
ten politiſchen Fragen
wollen an die Frage herantreten mit Verſtändwis und Sachlichkeit. Jd
ſtehe nicht an zu erklären, daß jener Stichtag, vom 31. Dezember 191
ein Unglück geſveſen iſt. Ich ſage das frei und ofſen, mag das Geſt
gemacht ſein von wem es will, und von welcher Partei es will. A
haben das Recht und die Pflicht, die verabſchiedeten Steuergeſetze auch
wertung
kritiſch zu würdigen. Diejenigen, deren Beſitz durch die Geld
um 85 Prozent heruntergedrückt worden iſt, haben bei dem Notopfer ein
oßes und doppeltes Opfer gebracht. Mancher der Herven Kollegen hier

recht beſcheidenes Daſein führen. Die Kreiſe, die ich hier im Auge habe,
der gute, beſſere Mittelſtand, die ſind die eigentlichen Opfer der gr
politiſchn Kataſtrophe. (Sehr richtig.) Dieſe Kreife ſind nicht verſchont
geblieben und heute ſtehen wir vor der neuen großen politiſchen Auf=
die
Träger von Beſitz in Realwerten, man
gabe, nachzuprüſen, ob auch
hat das Sihlagwort Goldwerte geſchaffen, ich aber will das Wort in
Zukunft nicht mehr benutzen, in Realwverten, die ich einmal als Pro=
duktivmittel
bezeichnet habe, gegenüber den anderen, die bereits Opfer
gebracht haben, einer neuen Beſteuerung unterwerſen müſſen. Glaubt
wan dieſe Frage löſen zur können, wenn man von links nach rechts einen
großen politiſchen Kampf entfeſſelt? Von dieſem Standpunkde aus wird
das Haus die großen Probleme nicht löſen können. Es wird dazu guter
Nerven und erheblicher Objektivität bedürfen. Einer ruhigen Objektivi=
tär
, und wenn der richtige Wog gefunden iſt, auch der feſte Wille durch=
zugreifen
, um unſer Volk zur Erfüllung des Ultimatums zu befähigen.
Alle, die ebwas wiſſen auf ſteuerlichem Gebiet, gleichviel, ob ſie rechts
oder links ſtehen, alle die poſitive mitarbeiten wollen, ſind berufen und
uns willkommen.
Vizepräſident Bell: Der Herr Reichskanzler hat in ſeiner Rede
mehreren Abgeoröneten vergeworfen, daß ſie törichte Reden gehalten
haben. Es gehört zu den feſten Traditionen dieſes Hauſes, hier werden
niemals törichte Reden gehalten. (Stürmiſche Heiterkeit.)

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juni 1921.

Abg. Keil (S.): Wir werden trotz einiger Bedenken der Vorlage
manen. Die Friſt zur Zahlung in Kriegsanleihen iſt verlängert
vorden, obwohl dadurch wieder nur die Beſitzenden berührt werden, zu=
dem
iſt bei der Ertragsberechnung der landwwirtſchaſtlichen Grundſtücke
bis auf das Jahr 1912 zurückgegangen worden. Darin ſehen wir eine
ſchwere Schädigung der Finanzwirt ſchaft.
Abg. Dr. Geyer (K.) kündigt dem Reichskanzler an, daß bei der
bevorſtehenden Auseimanderſetzung über die Steuern die heftigſten po=
litiſchen
Kämpfe einſetzen würden.
Die Vorlage wird hierauf in der Ausſchußfaſſung in zweiter und
gleich darauf auch in dritter Oeſung angsnommen.
Es folgt die Beratung des
Nachtragsetats.
Bei der Bevatung des Etats des Reichswirtſchaftsrates wendet ſich der
Scholz (D.V. P.) gegen den Ausſchußantrag, der die Abſchaffung der


hrkarten für die Mitglieder
8 Reichswirtſchaftsvates verlangt.
Abg. Hoch (S.) empfiehlt dagegen die Annahme des Ausſchußan=
trages
, der dann mit geoßer Mehrheit angenommen wird.
Ohne Debatte wird der Etat des Reichswirtſchaftsrates
und des Reichsjaſtizminiſteriums angenommen. Bei dem
Ete
es Rrichswehrminiſteriums fordert der Abg. Künſtler (U. S.P.)
gr
ßere Sparſamkeit. Es ſei ein Sbandal, daß Reichswehrformationen
vor Hohenzollern=Prinzen Paraden veranſtalten. Der Kapp=Geneval
Daſſel habe in der Oſtpreußiſchem Reichswehr ein ſchlimmes Gewalt=
regiment
aufgerichtet. Wo bleibe die Abrechnung über das Baltikum=
Abenteuer? Warum ſeien dieſe Herren Abenteurer noch nicht zur Re=
chenſchaft
gezogen? Abg. Schöpflin (S.) fragt, wie es komme, da
ausgeſchiedene Offiziere noch befördert würden. Reichswehrminiſter
Geßler erwidert, daß es ſich nur um die Au beitung von Beförde=
ngen
handele, welche durch die politiſchen Unvälzungen unterbrochen
ſeier
Der Etat wird ſodann angenommen, desgleichen eine Reihe
von
lusſchußberichten.
Es folgr die Fortſetzung der erſten Beratung des Geſetzes über die
Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte.
Abg. Lambach (Deutſchnat.) weiſt ebenfalls darauf hin, daß der
Widerſtand der Angeſtelltenſchaft gegen die Vorlage wächſt. Man ſolle
aber die Bedeittung der Angeſtelltenverſicherung nicht unterſchätzen
enn z. B. im letzten Jahre habe ſie eine Einnahme von 410 Millionen
Nark gehabt, alſo genau ſo viel, wie die vielgerüihmte Invalidenverſiche=
rung
. Dazu komme, daß ſie noch nicht ſo viel Renten zu zahlen habe
ed demgemäß bedeutend beſſer daſtehe. Die Verwendung der flüſſigen
Mitlel zu gemeinnützigen Zwecken, z. B. für die Siedelung ſei von höch=
ſter
wirtſchaftlicher Bedeutung und damit ein Beweis, daß es höchſt
leichtfertig ſei,
e Angeſtelltenverſicherung anzugreifen. Daher ſei auch
der geſtrige Angriff des Abg. Giebel nicht haltbar. Am wenigſten ſe
aber von einer Zuſammenlegung der Sozialverſicherungen zu erwarten.
Dadurch werde keine Ermäßigung, ſondern eine Erhöhung der Beiträge
herbeigeführt. Stact raſch zu arbeiten, werde durch ſtets meue Vor=
ſchläge
der Sozialdemokratie nur eine Verſchleppung der Angelegenheit
herber geführt.
bg. Andre (Z.) gibt zu, daß das Geſetz verbeſſerungsbebürftig
ſei. Die Verſchmelzung mir anderen Verſicherungen könne erſt im Rah=
men
der großen Sozialreform erfolgen. Bis dahin werde ſeine Partei
im Ausſchuß dahin wirken, daß dieſes Notgeſetz raſch verabſchieder werde
Abg. Thiele (D.V. P.) beſtreſtet die Richtigkeit der geſtrigen Aus=
führungen
des Abg. Giebel über die feindliche Stellungnahme der Ange=
ſtellten
zum Endwurf. Auch ſwir ſind ſchon im der Nationalverſamlung
für eine Aenderung des Angeſtelltengeſetzes eingetreten, im Sinne einer
Erhöhung der Leiſtungen und einer ſtrikten Selbſtverwaltung. Die
Angeſtelltem, namentlich ſo weit ſie ſich zur Linben bekennen, müſſen ſich
nur klar darüber werden, daß erhöhte Leiſtungen auch erhöhte Aufwen=
dungen
erfordern. Im übrigen müſſen bei der Beratung der Leiſtungen
nicht immer ausgefallene Fälle zu Grunde gelegt werden, ſondern nor
male Fälbe. Daß die Leiſtungen der Verſicherung noch verbeſſert wer=
den
, ſoll unſere Arbeit im Ausſchuß ſein.
Abg. Aufhäuſer (U.S. P.) proteſtiert gegen dieſe Reform, die
nur auf Mehrleiſtungen und Mehrbeiträge hinauslaufe. Die Angeſtell=
tenſchaft
ſei damic nicht einverſtanden, daß ſich an der Verwaltungsart
überhaupt nichts ändern ſolle. Es ſei ein Unding, daß ſeit Jahren keine
Kontvauszüige mehr verteilt worden ſeien. Wenn die Verwaltungskoſten
30 Prozent der Einnahmen ausmachten, dann ſeien ſie viel zu hoch
F.
Eine Entſchuldigung liege auch nicht darin, daß die Invalidenver
rung ähnlich ſo viel koſte. Die Vorlage ſei ein Flickwerk; ſie ſteu=
nicht
die Not der Angeſtellten, ſondern die Not der Verſicherung ſelbſt.
die ganze Verſicherung ſei von Anfang an das Motiv maßgebend
geſen, die Kopfarbeiter von den Handarbeitern zu trennen. Man ſolle
g
doch enölich aufhören, ſich zwiſchen die Solidarität der Angeſtellten und
Arbeiter zu drängen.
Abg. Bartz (Komm) ſchließt ſich dieſen Ausführungen an und for=
Arbeit, nämlich eine umfaſſende ſozialpolitiſche Reform unter
dert g
80
zung der Einzelverſicherungen.
Ver
Miniſterialdirektor Simon betont nochmals, daß von einer Ueber=
rumpelung
der Angeſtellten keine Rede ſein könne, dieſe ſeien vielmehr
rechtzeitig verſtändig geworden.
Die Vorlage geht ſodann nach einer Reihe peuſönlicher Bemerkungen
Ausſchu
an den Sozualpolitiſchen
Nächſte Sitzung morgen mittag 12 Uhr: Kleine Vorlagen. Schluß
6 Uhr 15 Minuven.

Reichskuratorium für Induſtrie und Handwerk.
Berlin, 24. Juni. (Wolff.) Dieſer Tage wurde unter
der Beteiligung von Vertretern der Induſtrie, des Handwerks,
der zuſtändigen Reichs= und Länderbehörde und von Parlamen=
tariern
das Reichskuratorium für Wirtſchaftlich=
keit
in der Induſtrie und im Handwerk gegründet. Seine
Aufgabe iſt es, die bisher mehr oder weniger zerſplitterten, auf
die Hebung der Wirtſchaftlichkeit, der induſtriellen und gewerb=
lichen
Produktion gerichteten Arbeiten zuſammenzufaſſen und
weiter auszugeſtalten. Demgemäß will es die Beſtrebungen zur
Steigerung der Produktion bezüglich der Qualität und Quan=
tität
, zur Herabminderung der techniſch unbegründeten Verluſte
an Stoff und Arbeit auf allen Gebieten des wirtſchaftlichen, in=
duſtriellen
und gewerblichen Schaffens in Wiſſenſchaft und Pra=
xis
zuſammenfaſſen, gegeneinander ausgleichen und in die Bah=
nen
unmittelbarer Wirkſamkeit leiten. Getragen vom Reichs=
wirtſchaftsminiſterium
und der Vereinigung der führenden tech=
niſchen
und wiſſenſchaftlichen Körperſchaften iſt es berufen, das
zu verwirklichen, was in den Programmreden der Miniſter und
Parteiführer, in den Leitartikeln der Tages= und Fachpreſſe im=
mer
wieder als ſachliche Forderung, unbeſtritten von rechts und
links, aufgeſtellt wird. Im Hinblick auf unſere heutige wirt=
ſchaftliche
Lage und die in den kommenden Jahren an uns
herantretenden ungeheueren Aufgaben und Anforderungen ſollen
in jedem Induſtrie= und Handwerkszweige dieſe Fragen bearbei=
tet
werden. Eine Reihe namhafter techniſch=wiſſenſchaftlicher
Körperſchaften ſtellte ſich in den Dienſt des Reichskuratoriums
Die Geſchäftsſtelle des Reichskuratoriums befindet ſich im Hauſe
des Vereins deutſcher Ingenieure, Berlin, Sommerſtraße 4a.
Oberſchleſien.
Zum oberſcleſiſchen Räumungsplan.
TU. Breslau, 24. Juni. Aus Oppeln erfährt das Ber=
liner
Tageblatt, daß der von General Höfer und General
Henniker ausgearbeitete Plan einer poſitiven Räumung
Oberſchleſiens durch die Aufſtändiſchen und den deutſchen
Selbſtſchutz von der interalliierten Kommiſſion angenom=
men
werden wird. Der Abſchluß der Verhandlungen wird
augenſcheinlich nur deshalb verzögert, weil die interalliierte
Kommiſſion noch mit Korfanty verhandeli. Ein Widerſtand des
deutſchen Selbſtſchutzes gegen ſeine Zurücknahme iſt nicht zu
erwarten.
TU. Berlin, 24. Juni. Wie gemeldet wurde, iſt der
Dezernent ſür Oberſchleſien im Auswärtigen Amt, Freiherr
v. Maltzahn, der die parlamentariſche Kommiſſion nach Ober=
ſchleſien
begleitet hatte, zur Berichterſtattung nach Berlin
zurückgekehrt. Die Kommiſſion ſollte ſich in der Hauptſache über
zwei Fragen orientieren: 1. ob es ſich bei der Räumung ledig=
lich
um die Bildung einer neutralen Zone oder um die Räumung
des ganzen beſetzten Gebietes Oberſchleſiens handelt, und 2., wie
es mit der Schaffung einer lokalen Polizei unter Beſeitigung
der von den Inſurgenten eingeſetzten Behörde ſtehe. Nach dem
Bericht des Freiherrn v. Maltzahn iſt nunmehr ein Einverneh=
men
unter den Beteiligten zuſtandegekommen, dem auch der
Zwölferausſchuß beigetreten iſt. Es handelt ſich bei der Räu=
mung
nicht um die Bildung einer neutralen Zone, ſondern tat=
ſächlich
um vollſtändige Räumung des geſamten
Gebietes. Auch über die Beſeitigung der von den Auf=
rührern
eingeſetzten Behörden und über die Polizei liegen be=

Seite 5.
ruhigende Nachrichten vor. Nach den Eindrücken, die die Kom=
miſſion
gewann, beſtehe diesmal auf ſeiten der interalliierten
Kommiſſion der Wille, Ernſt zu machen. Die offizielle Zuſtim=
mung
der interalliierten Kommiſſion zu dem Uebereinkommen
ſteht jedoch noch aus.
Freilaſſung internierter Deutſchen.
Oppeln, 24. Juni. (Wolff.) Am 22. Juni fand in Schoff=
ſchütz
im Kreiſe Roſenberg die Freilaſſung weiterer Per=
ſönlichkeiten
ſtatt, die durch die gegenwärtigen Zuſtände in
Oberſchleſien der Freiheit beraubt waren. Durch die Vermitte=
lung
des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wurden
450 bisher von den Inſurgenten internierte Deutſche ihren An=
gehörigen
zurückgegeben. Das deutſche Rote Kreuz übernahm
deren Fürſorge.
Die deutſche ſoziale Geſetzgebung.
Paris, 24. Juni. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Populaire, Caufy, ſchreibt, die deutſchen Arbeiter in
Oberſchleſien fragten ſich mit Schrecken, ob die Wohltat
der deutſchen Geſetze ihnen durch die Vereinigung mit
den Polen werde erhalten bleiben. Dieſe deutſchen Geſetze ſeien
die Kranken=, Unfall=, Invaliden= und Altersverſicherung, die
Arbeitsloſenunterſtützung, der Achtſtundentag, der Frauen= und
Kinderſchutz, die Arbeitsinſpektion, die namentlich in den Berg=
werken
außerordentlich gut organiſiert ſei, und ſchließlich die
Vertretung der Arbeiter im Reichswirtſchaftsrat. In Polen
exiſtierten meiſtens dieſe Geſetze nicht und ihre Einführung ſei
bis jetzt nicht vorgeſehen. Der polniſche Reichstag habe wohl
ein Geſetz zugunſten der Unabhängigkeit Schleſiens, demzufolge
die Penſionsberechtigten ihre Bezüge behalten ſollten, angenom=
men
; von anderen Arbeitergeſetzen aber ſei keine Rede. Kor=
fanty
erklärte dem Berichterſtatter, er beabſichtige nicht, die Kapi=
taliſten
zu bekämpfen.

Landwirtſchaftliches.
Ey. Aus Starkenburg, 23. Juni. Die Jungſchweine=
märkte
in Starkenburg zeigten in den letzten Tagen durchweg einen
außerordentlich ſtarken Auftrieb. Die Preiſe ſind daher ſtark zurüick=
gegangen
, trotzdem die Nachfrage nach wie vor lebhaft iſt. Bezahlt
wurden für Ferkel 80150 und 250 Mk. das Stück. Im allgemeinen
wurde von den Käufern das beſſere, wenn auch etwas teuevere Zucht=
material
bevorzugt.

Spiel, Sport und Turnen.
* Die Bezirksmeiſterſchaft im Fauſtball (1. Bezirk
des Maſin=Rhein=Turngaues) A=Klaſſe, welche am Donnerstag auf dem
Sportplatze der Turngeſellſchaft 1875 (Krawichſteiner Straße, ehemalige
Aktenziegelei) ausgetvagen wurde, konnte die Turngemeinde 1846
mit dem Reſultat 79:65 für ſich entſcheiden. Das Spiel wurde ſehr gut
durchgeführt und fiel beſonders Turngemeinde durch ſchönes Zuſamen=
ſpiel
auf. Die A=Mannſchaft der Turngeſellſchaft, tvelche zum erſtenmal
ſich an den Spielen beteiligte, muß ſich noch beſſer zuſammenfinden, je=
doch
berechtigt das Spielermaterial zu den beſten Hoffnungen und dürfte
nach beſſerem Training zu einem nicht zu unterſchätzenden Gegner zäh=
len
. Halbzeit 41:29 zugunſten Turngemeinde 1846. Die Gaumeiſter=
ſchaft
wird von den vier Bezirksmeiſtern des Gaues am Sonntag, d.
17. Juli, in Pfungſtadt ausgetragen und dürften dort intereſſante
Kämpfe zu erwarten ſein.
Sportverein Germania 1913=Darmſtadt
E. V.) trägt morgen auf dem Sportplatz an der Windmühle ſeim letztes
Spiel in dieſer Saiſon aus. Als Gegner ſteht der erſten Elf die Sport=
vereinigung
07=Biſchofsheim im Rückſpiel gegenüber. Da Germania in
den letzten Wochen zweifellos an Spielſtärke gewonnen hat, darf wan
auf den Ausgang geſpannt ſein.
Spielabteilung Union der Turngemeinde
Beſſungen 1865e. V. Der Sportleitung iſt es gelungen, für die
Ia=Mannſchaft zu einem Propagandafpiele am heutigen Samstag
abend auf dem Sportplatze Rennbahn die Ligareſerven der Fußball=
abteilung
Helvetia der Bockenheimer Turngemeinde Frankfurt a. M.=
4
Jeſt zu gewinnen. Ohne Zweifel dürfte es ſich in dieſem Falle um
ein ſehr intereſſantes Treffen handeln, denn die Spielſtärke der Hel=
betia
iſt zur Genüge bekannt. Konnte die Mannſchaft doch jüngſt gegen
die komplette Ligaelf der F.=Vgg. Mainz=Kaſtel ein 2:4 Toren=Reſultat
bewahren. Das Spiel dürfte noch dadurch an Indereſſe gewinnen,
daß die Spielabteilung zum erſten Male mit der la=Mannſchaft an die
deffentlichkeit tritt. Die IIa=Mannſchaft trägt am Sonntag nachmittag
in Zwingenberg ein Geſellſchaftsſpiel gegen die 1. Elf, des dortigen
Sportblubs 1906 aus. Genau wie die la leiſtet die IIa ihr erſtes
Wett
1I.
reie Turngemeinde Darmſtadt (Sporvabteilung).
Morgen Sonntag weilt als Gaſt die erſte Mannſchaft des Turnvereins
Dreieichenhain hier. Dreieichenhain iſt führender A=Verein und iſt die
Mannſchaft wgen ihrer Spielſtärk weit über ihre engeren Grenzer hin=
aus
bekannt. Aber auich Darmſtadt hat am letzten Sonntag erneut be
wieſen, daß es ſelbſt ſtärkere Gegner nicht zu fürchten braucht, und kann
man hier auf den Ausgang des Spieles ſehr geſpannt ſein.
Egelsbach, 22. Juni. Das neue Spielſyſtem Ueber
dieſes Thema wird das Mitglie
er Stuttgarter (Zwölfer=) Komm
am Sonntag, den 3. Juli, im Darmſtädter Ho
ſion Herr Gebl
mi
ggs 3 Uhr, ſprechen. A=, B= und C= und unter
zu Egelsbach, na
Ligavereine benachbarter Gaue ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Voll=
machten
ſind mitzubringen.
Scuß des redaltivnellen Zeils.

19ie

des Mannes im Lerut, der Frau im Hausc,
des Kindes in der Schule stützt sich aut
kraftvolle Gesundheit. Continental= Gummi=
absätze
tragen erheblich hierzu bei. Leichter
elastischer Gang, dadurch Schonung der
Verven und Füße, das sind ihre großen
Vorzüge gegenüber Leder. Verlangen Sie
von Ihrem Schuhmacher

Wetterausſichten für Samstag:
Wolkig bis heiter, trocken, warm, Südweſtwind.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 23 Uhr, Ende gegen 5½ Uhr (außer
Miete): Der Jahrmarkt zu Pulsnitz.
Abends 7 Uhr, Ende nach
10 Uhr (Miete gelb): Das Dreimäderlhaus
Orpheum, Anfang 7¾ Uhr: Die Poſtmeiſterin
Konzert des ruſſiſchen Balalaika=Orcheſters um 8 Uhr in der Turn=
halle
am Woogsplatz.
Kinderhilfe: Jugendtag um 3 Uhr im Platamemhain.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
ſtel; für heſſiſche Politik und, de
Teil und für Feuilleton: DT. Otto AB/
PN
bir’ſchaftliches): Max Srreeſe zufür
del und
übrigen Teil (außer Sport, Getſchaf
tſchis
für det Mitzeiſtenkeil,
ſort, Handelsteil und Lahd

tlie
ſiisleben: P
Anzeigenbeilagen und Mitteilufe
3
i. Sämil
* und Verlag: L.
K.it
Miet.
nie Witfeilungen ſind an ſie Gedaktion h
n!
reda
Die Et
ſind beizufügen
ragblat zu
dft
ſiche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Matzuſkripte werden nicht zurückgeſandt

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juni 1921.

Rummer k23.

Iaenge

Die Verlobung ihrer Tochter
EL.ISABETH mit Herrn Weinguts-
besitzer
EDMUND WINKELS-
HERDING beehren sich anzu-
zeigen

Franz Gissinger u. Frau
Withelmine, geb. Becker
Darmstadt-Eberstadt, Juni 1921.
Villenkolonie 106.

Gretel Weiß
Heinz Schönbohm
VERLOBTE
Kiel
Darmstadt

Seine Verlobung mit Fräulein
ELISABETH GISSINGER beehrt
sich anzuzeigen
Edm. Winkels-Herding

Dackenheim, Juni 1921.
(Beyr. Pfalz).

(7390

Arheilgerstraße 71

Frankfurt a, M.
uni 1921
Autaß0

Elisabeth Walter
Willi Koch
VERLOBTE
Darmstadt, 26. Junt
Hefaheimerstraße 94
Klesstraße 36
A3ß

Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 26. Junt 1921, nach-
mittags
2 Uhr, in der Schloßkirche statt-
findende
TRAUUNG beehren sich an-
zuzeigen

Fritz Hess
Gustel Hess, geb. Kling.
Grafensteaße 35.
Schillerplatz 5.
W

Ihre am Sonntag, den 26. Junt, nach-
mittags
3 Uhr, in der Stadtkapelle statt-
findende
TRAUUNG beehren sich an-
zuzeigen

Helene Rähl
Ludwig Rückert.
Darmstadt, Obergause 32.
Ws 3
Add

Fär die vielen Geschenke nd Gra-
tulationen
anläßlich unserer Silbernen
6 Hochzeit danken herslichst
Friedrich Nickel u. Frau.
G Braunshardt, 24. Joni 1921. (7409 V
See

Todes=Anzeige.
Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis; daß
am Mitwoch abend unſer liebes Mitglied
und getreuer Freund
Martin Scholtz
geſtorben iſt. Stets von großer Liebe für
unſeren Sport beſeelt, war er uns allen ein
leuchtendes Beiſpiel. Wir werden ſeiner
ſtets treu gedenken!
(7412
Möge ihm die Erde leicht ſein!
Darmſtädter
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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juni 1921.

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Alle 6 Teile werden anschlic ßend nacheinander aufgeführt.
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Der zweite Teil ab Dienstag.

: Konzert=Direktion Mickley ;
Platanenhain
Morgen Sonntag, den 26. Juni, ab 11 Uhr
Großes Promenade=Konzert
Verſtärktes Orcheſter
unter perſönl. Leitung des Herrn Obermuſikmeiſter
A. Rühlemann.
(7427
Neues Programm.

Muſik=Verein Darmſtadt
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Vier ordentl. Konzerte
unter Leitung des Generalmuſikdirektors Michael Balling.
21. Oktober 1921: 10. Dezember 1921:

Die Schöpfung
von Haydn.
18. Februar 19224
Requiem
von Verdi.

H-moll-Meſſe
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Familienangehörige haben Ermäßigung. Für
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bis 15. Juli 1921 an Herrn Jochheim, Roß=
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Honntag, den 26. Juni, von nachm. 4 Uhr ab
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Die vorjährige Arbeit der Darmſtädter Kinderhilfe hat angefangen
die unter unſeren Kindern herrſchende bittere Not
einzudämmen. Soll die ſo verheißungsvoll begonnene Tätigkeit nicht vergeblich
geweſen ſein, ſo muß ſie in dieſ m Jahre weitergeführt werden. Denn nach
dem übereinſtimmenden Urteil der Aerzte kann nur
eine planmäßige dauernde Fürſorge
das wieder gutmachen, was die langen entbehrungsvollen Jahre geſchadet haben
Wie ſteht es mit unſeren Kindern? Von 12 244 amtsärztlich unterſuchten Schul=
kindern
im Alter von 614 Jahren mußten
nicht weniger als 7445 als ſchwer unterernährt
bezeichnet werden. Annähernd 2000 Schulkinder leiden dabei an Rachitis
Skrofuloſe, Tuberkuloſe uſw. Der Prozentſatz des Kinderleids und der Kinder=
leiden
beträgt:
in den Bolksſchulen Darmſtadts: 59 vom Hundert;
in den Mittelſchulen
in den höheren Schulen . .
56
50
in den Privatſchulen
Dieſe Zahlen beweiſen, daß die Kinder aller Bevölkerungsklaſſen im tiefſten
Elend ſtehen und der Mittelſtand aber dabei am ſchlimmſten getroffen iſt,
Mitbürger!
Die Mitkel, die uns bis jetzt zur Verfügung ſtehen, reichen bei weitem nicht
aus. Neben einer großzügigen und planmäßigen Erholungsfürſorge, die in dieſem
Jahre den kränklichen und unterernährten Darmſtädter Kindern aller Schuken
und Konfeſſtonen eine beſondere Kräftigung verſchaffen ſoll, muß auch die Be=
kämpfung
der Tuberkuloſe, der Rachitis und der übrigen gefundheitlichen
Schädigungen unſerer Jugend weitergeführt und die ſegensreiche Arbeit der
privaten Vereine der Kinder= und Jugendfürſorge geſtützt werden. Die Durch=
führung
aller dieſer Aufgaben erfordert Millionen.
Volksgenoſſen! Mitbürger!
Wir bedürfen aſſo dringend großer Mittel! Mitbürger von
Darmſtadt! Ihr werdet nicht verſagen, wo es unſerer Kinder
Heil und Rettung gilt!
An Euch Alle, die ihr mit Gütern geſegnet ſeid, oder ob ihr nur über
Weniges verfügt, ergeht unſer Ruf!
Gebt, was Ihr vermögt!
Gebt für unſere Kinder!
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Gebt ohne Zaudern!
Spenden erbeten an alle Darmſtädter Banken auf Konto Darmſtädter Kinder
hilfe oder an die hieſigen Tageszeitungen oder an die Stadtkaſſe ( Poſtſcheck=
konto
Nr. 2612) oder an die ſtädtiſche Sparkaſſe (Poſtſcheckkonto 5869),
Der Geſamtausſchuß der Darmſtädter Kinderhilfe.

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Lotte Dewis
in der Hauptrolle.

Gentral -Theater

Gewalt. Ausstattungs-
flm
in 6 Akten
geschildert aus der
französ. Revolution
Madame
Dubary
Pola Negri
Harry Liedtke
Emil Jannings
in den Hauptrollen.
Pums & Co.
Lustspiel in 3 Akter
mit (7421
Gerh. Dammann
Einlage:
Die Liebe der Bajadere

Ve
=Blumen
Tand.wänder
Einlaß= u. Garderobeblochs
Tombolaloſe, d. R. G.M
Abzeichen
=Schärpen
Feſt=Kränze
Willkommen, Sprüche
Girlanden, Lampions
Saaldekorationer
Nadeln für Borſtand
Ansſchuß, Feſtausſchuß
Sänger, Turner uſw.
SHaalpoſtkarten
=Ring= und
Schützen ehrenſcheiben
Turnerkränze (6907a
Gold=n. Silberjubiläen=
Kränze u.=Buketts
für alle
Diplome Zwecke
Orden, Mützen, Bärte
Masken, Luftſchlangen

Scherzartikel
alle
Feuerwerk grt.
C
Gg.Schubtege
Rheinſtr. 12‟/.
gegenüber der Hauptpoſt.

Aepfelwein
Mk. 3.50,
Johznnis beerwein
Mk. 8,50,
Weißwein
(Natur) Mk. 12.,
Jngelheimer
(Burgunder) Mk. 12. Steuer u. Glas
Weinbrand, 72

Zwetſchenwaſſer
Ansetzhranntwein
Martin Jahn
Pallaswieſenſtr. 30,
A 1

Frein, Kriegskrauken
pfleger u. Pklegeninn.
Vereinig. Darmstadt.
Am Sonntag, den 2. Juni,
früh ½410Uhr:Zuſammene
kunft am Landesmuſeum.
Führer im Muſeum: Kam.
*25062
Wiklaus.
Es ladet freundl, ein
Der Vorſtand.

K 6
Orpheum
Nur noch kurze Zeit
Der große Erfolg!
Samstag, 25. Jun
und folgende Tage:
Die
Poſtmeiſterin
Operette in 3 Akten
Regie: Bruno Harprecht
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (7432
Einlaß 7 Anfang 248
Ende ea. ½11 Uhr.

Hefſ. Landestheater
Samstag, 25. Juni.
Nachmittags:
Außer Miete.
1. Fremdenvorſtellung
der Sommerſpielzeit.
Der Jahrmarkt zu
Pulsnitz.
Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
Anf. 2¾ Uhr. Endegeg. 5½ Uhr
Abends:
3. Borſtellg. der Sommerſpielzeit
Miete gelb‟.
Neu einſtudiert:
Das Dreimäderlhaus
Gewöhnl. Dpernpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Enden. 10 Uhr.
Borverkauf an d. Tages
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr,
Sonntag, 26. Juni.
Außer Miete.
Sondermiete Serie II‟,
Das Dreimäderlhaus
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 6½ Uhr.

Ehemalige bter Artillertſten!
Am 18. September ſoll zu Darmſtadt
ein Regimentstag ſtattſinden.
Das Feſt kann aber nur dann ſtattfinden, wenn
alle ehemaligen 6ler alsbald dem Verein beitreten
Jährlicher Vereinsbeitrag 5. M. Angehörige
von Verbänden, die aus dem Regiment hervor=
gegangen
, ſind herzlichſt willkommen.
Beitrittserklärungen an den Hauptvorſtand in
Darmſtadt (Kirchner), Ahaſtraße 8, oder an die
Kreisgruppen.
Werbung in Bekanntenkreiſen dringend er=
(6850a
wünſcht.
Der Hauptvorſtand.

Kameraden
des ehemal. N. J. N. 118.
Am 9. und 10. Juli d. J. Zuſammenkunft
der ehemal. Angehörigen des J. R. 118 und ſeiner
Feldformationen in Offenbach a. M. Erſcheint
alle zur Gründung einer kameradſchaftl. Gruppe
ehemal. Angehöriger des R. J. R. 118!1 Anmel=
dungen
zur Teilnahme mit Angabe, ob. Nacht=
quartier
, Mittageſſen (10 Mk.), Feſtkarte (2,50 Mk.)
gewünſcht wird, an Heinrich Gildert, Offen=
bach
a. M., Senefelderſtr. 4.
(7428
Der Verein der Offiziere R. J. R. 118.

A6 988 agab8 498 b6 688

Zu den Borntägen
des Evangeliſten G. Hilge
aus Barmen
1) im Saale Waldſtraße 18
Sonntag, 26. Juni, nachmittags 4 und
abends 8 Uhr;
2) im Saale des Chriſtl. Hoſpizes
Obergaſſe 12,
von Montag, 27. Juni, bis Sonntag,
3. Juli, jeden Abend 8 Uhr
(*24969
laden wir Sie herzlich ein.
Generalthema
Die entſcheidende Frage
Keine Kollekte.
Eintritt frei.

NGRZÄNNLNNDBGÄBES

4
Geſangverein Sängerluſt
Sonntag, den 26. Juni, von nachm. 4 Uhr ak
Rn
E
Tanlmeitcer Hir fänz
im Mathildenhöhſaal, Dieburgerſtraße
Unſere Mitglieder werden erſucht, die Mitgliedskarte vorzuzeigen
224962)
Der Vorſtand.

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Zur Harmonie‟, Weinbergſtraße.
Bandonionkapelle. (*24830) Der Wirt: E. Karte.

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trotts, Bostons u. Steps, ausserdem ShimmF,
Scotish, Espagnole, Tango American Walzer
usw., auch für ältere Damen u. Herren.
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Telephon 814. (*24970) Telephon 814,

[ ][  ][ ]

Mummer 173.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 25. Juni 1921.

Seite 9.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
5, Sonntag nach Trinitatis, den 26. Juni 1921.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Kleberger.
Um
= Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Die Stadtkirche iſt
pochentags von 9 Uhr vorm bis 6 Uhr abends zu ſtiller Andacht
eöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 9 Uhr: Pfarrer Heß. Um 11½ Uhr:
eindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.

Schloßkirche: Vereinigung zurAbhaltunglutheriſcher
zottesdienſte. Vorm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung zur
ſeil, Kommunion in der Sakriſtei; um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
nit Feier des heiligen Abendmahls, Oberhofprediger Ehrhardt,
Pfarrer zu Sandbach,

Gemeindehans (Kiesſtraße 17): Vormittags 11½ Uhr: Chriſten=
ehre
für die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 30. Juni: Pfr.
beß; vom 1. Juli an: Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. Um
1 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer,
Pfründnerhaus: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nord=
ezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer Marx.
Um 10 Uhr: Pfarrer
Narx. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
ehre
(2. Gruppe): Pfarrer Wagner. Um 10 Uhr: Pfarrer
Vagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hvethe. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Mittwoch, den 29. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeinde=
ſagl
. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Scriba.
Um 11½ Uhr: Kindergotteédienſt. Donnerstag, den 30. Juni,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Um 9 Uhr: Waldgottesdienſt bei ſchönem Wetter im Wald=
eingang
bei der Funkerkaſerne. Thema: Gibt es eine Totenaufer=
ſtehung
? Redner: Reiſeſekretär Fiſcher u. a.
Nachm. 3 Uhr:
Einführung des Reiſeſekretärs Fiſcher. Abends 8½ Uhr: Evangeli=
ſation
. Sekretär Fiſcher. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibel=

ſtunde. Jugendbundverſammlungen: Sonntag, vorm.
9 Uhr: Teilnahme am Waldgottesdienſt. Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde für Jünglinge. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
für Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.). Donnerstag, abends
7½ Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag, den 26. Juni, nachm.
4½ Uhr: Bibelbetrachtung im Martinsſtift, Müllerſtraße 32. Gäſte
willkommen.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt, Dieburgerſtr. 26.
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottesdienſt hinter der Funkerkaſerne.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Daumſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Sonntag, vorm 9 Uhr:
Waldgottesdienſt für die Bewohner des weſtl. Stadtteils im Wald an
der Funkerkaſerne. Sammlung: ½9 Uhr vor dem alten Ludwigs=
bahnhof
. Freitag, abends 9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Poſaunenchor Darmſtadt. Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottes=
dienſt
für die Bewohner des weſtl. Stadtteils am Waldeingang hinter
der Funkerkaſerne. Sammlung ½9 Uhr auf dem Platz vor dem
alten Ludwigsbahnhof.
Ehriſtliche Berfammlung (WBaldſtr. 18): Sonntag, den 26. Juni
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchute. Nachm. 4 Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Von Montag,
den 27. Juni bis Sonntag, den 3. Juli, jeden Abend 8 Uhr: Evan=
geliſation
im Chriſtlichen Hoſpiz, Obergaſſe 12. Generalthema;
Die entſcheidende Frage, Redner: Evangeliſt G. Hilge=Barmen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Gliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
26. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
. Donnerstag, den 30, Juni, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſn Ehriſti der Heil, der letzt, Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 26. Juni, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 8 Uhr: Gottesdienſt Mittwoch, 29. Juni,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 26, Juni, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Mittwoch,
den 29. Juni, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger.

Natholiſche Gemeinden.
6. Sonntag nach Pfingſten, den 26. Juni 1921,
Großes Gebet.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm, von 5½ Uhr an: Gelegenheitz zur heil. Beichte,
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe und feierliche Eröffnung des Großen
Gebetes. Um 7 Uhr: Heil, Meſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe.
Um 9½ Uhr: Heil. Meſſe. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe.
Nachm. 5 Uhr: Letzte Betſtunde, ſakramentaliſche Prozeſſion und
Te Deum. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Beichtgelegenheit Frei=
tag
, vorm. 8½ Uhr: Segenamt zu Ehren des göttlichen Herzens Jeſu,
Abends 6 Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. Um 2 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt.
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr: Andacht
für die Abgeſtorbenen der Gemeinde Donnerstag, nachm 5 Uhr:
Heil. Beichte. Freitag, abends 6 Uhr: Herz=Jeſu=Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Veſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Feſt des heil, Johannes des Täufers.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr: Aloyſiusandacht. Don=
nerstag
, nachm. 5 Uhr: Heil. Beichte,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ½7 Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten=
lehre
. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt ½7 Uhr
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen
heit. Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. ½2 Uhr;
Andacht.
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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 25. Juti 1924.

Rummer 173.

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 24. Juni.
Mitgeteilt vond der Vank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die weitere Verſchlechterung des Markkurſes im Auslande, ſowie
die damit im Zuſammenhange ſtehende Befeſtüigung des Debiſemmarktes
verurſachten an der helitigen Börſe ſtarke Nachfrage mach heimiſchen
Induſtrieaktien, ſo daß an einzelnen Märkten anſehnliche Kursbeſſerun=
gen
zu verzeichnen waren. Am Montanmarkte ſtanden Bochumer Gel=
ſenkirchener
und Phöni= im Vordergrunde. Das Kaufintereſſe für die
Werte der chemiſchen Göroßinduſtrie hielt am; ſpcziell Anilin wurden
zu ſteigenden Kurſen in großen Poſten aus dem Markt genommen. Von
ſonſtigen Werten waren Waldhof zirka 15 Prozent, Hiaſch Kupfer zirka
13 Prozent, Dailmer zirka 5 Prozent gebeſſert. Schiffahrtswerte waren

Handelsteil des Darmſtädter Tagblatte=
don
7,33 (97,80) Schilling, Neu=York 1,38½ (B,80) Dollar, Paxfs

. A
vor. Lederfahrik NotheAktien zogen 50 Prozent
träge des Publikum
ſſe machte ſich guch für Brauereiaktien bemerlbar.
an. Neges Kaufin
Höher ſtellten ſich unter anderem Hilpert. Hindrichs u. Auffermann,
Fahrzeug Eiſenach, Krauß Lokomotiven, Reiwiger. Gebbert u. Schall,
Aſchaffenburger Zellſtoff, Karlsruher Maſchinen, Spicharz Leder. Die
fremden Renten, ſt ziell Mexikaner, notierten im Einklang mit der
höher. Im Freiverkehr zogen
viſenmarktes,
feſten Haltung des *
Holzmann bei lebhaften Umſätzen bis 352 Prozent an. Benz erreichten
eimen Kurs von 215 Prozent. Auch Hanſa Lloyd waren zu höheven
Kurſen geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 24. Juni.
w. Die Haltung war auch an der Abendbörſe eine feſte. Es voll=
ſch
ſtärkere Preiserhöhun=
zogen
ſich in Haſſainduſtriepapiere verſchieder
verei= und Maſchinenfabvik=
gen
, welche ſich in der Hauptſache auf B
Aktien erſtreckten. Lederaktien, beſonders Lederf. Ingbert höher ge=

fucht. Hanfwerke Füſſen zirka 10 Prozent anziehend. Im freien Ver=
kehr
waren Benz=Motonen bei größeren Umſätzen bis 217 geſteigert.
Doimler junge Aktien 193. Lebhaft wurden wieder Ph. Holzmann um=
geſetzt
351352. Deutſche Maſchinen 351, Raſtatter Waggon 333, Neckar=
ſulmer
Fahrzeug abgeſchwächt 323. Auf dem Montanmarkt ſtanden
Phönis Bergbau 768 im Notziz, feſt lagen ferner Mannesmann, Deutſch=
Luxemburg. Riebel Montan zogen bis 518 an. Elektrovapiere ver=
zeichnen
mäßige Kursauſbeſſerungen. Bergmann wurden bis 324½ be=
zahlt
. Chemiſche Werte verkehrten nicht einheitlich. Farbwerke Höchſt
wuarden höher bezahlt. Elberfelder Farben 351. Das Intereſſe für
Hirſch Kupfer hielt an 373½ 373. Auslandswerte veränderten ſich
wemig. Der Schluß geſtaltete ſich lebhaft bei feſter Haltung. Chemiſche
Rütgerwerke lebhaft 413, plus 10 Prozent.
w. Detziſenmarkt. Frankfnrt a. M., 24. Juni,

Geſ Die Ride
Seld /Bri= fe
Geld ! Brief Gel Brtei. Antw.=Brüß.
Holland ...
London.
is ...
weiz ...
Spanien. .
1

Dänemark. 7 570.40/
360.1
N
74.40
924.
351. H7L,GN
216.20
352.40 Ku
320 10ſg
2891
6
34250 55360
9 215.
12
34360 Norweger.
Schweden.
Helſingfors
New=Vork
m (altes
Oeſt. abg.
Budapeſt
Prag... 17023.30
1800. 01
116.90
r1.98-
83
27.92 NöS5 T0
1604.2
s
12,87-
27.98
. IDSLZI
1611. 1614.
7.40
71.80
13.103/1
f880413/88 103 I23. 70
117.50
K71.95-
13.141g 1221.20 223 901 21a30 rais.70

Der Wert der Mauk im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 24. Juni in Zürich 8,25 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 4,21 (59 20) Gulden, Ko=
penhagen
8,40 (88,80) Kronen, Wien 960 (117,80) Kronen, Lon=

774 (5 40 Frumnken. Berliner Börſe.
* Berlin, 24. Juni. Börſenſtimmangsbilb. Die
Fondsbörſe eröffnete in feſter Haltung, da die weitere Entwertung der
Mark und die unvermindert vege Beteiligung des Privatpublikums die
Spekulation anregte, zumal da die politiſche Lage ruhiger be
veurteilt
wurde. Am Monzanmarkte konnten Bochumer Guß, Deutſch= Luxembu=
ger
, Harpener, Höſch, Laurahütt, Lotyringer Hütte, Rheiniſche Braun
kohlen und Rkeinſtahl namhafte Beſſerungen erzielen. Auch che=
emſche

Werte waven recht feſt. Von elektriſchen Papieren ſtellten ſich Fe
Guillaume 7 Prozent höher. Auf dem Markte der Spezialpapiere wur
den Deutſche Waffen, Zellſtoff Wakdhof und Ovenſtein u. Koppell m
Im ſpäteren Verlaufe geriet jedoch d
fangs weſentlich höher bezahlt
nregliſſerungen, wozu die bevorſtehen
Kursnivegur infolge von Gecht
örſenwerkehrs den Anlaß gab, etwas
zweitägige Unterbrechung des
Schwanken. Dagegen ſtiegen aber Phönix, die anfangs unter Abgaber
zu leiden hatten, bei lebhaften Umſätzen noch um 5 Prozent über d
Daimleraktien entwichelte ſich gleichfalls bedeut
geſtrigen Kurs. Jr
Geſchäft zu anziehenden Kurſen. Der Anlagemarkt blieb gut behauptet.
Produktenbericht. Am Produktenbericht erhielt ſich
heute die feſte Stimmung. Von Hülſenfrüchten waven hauptſä
Viktovigerbſen und Futtererbſen geſucht. Von Lupinen machte ſich di
Kuappheit von guter gelber Sorte ſehr fühlbar. Sie wurden hoch be
zahlt. Auch blaue Saatgutqualitäten waren ſehr begehrt. Serradel
hatte ſehe ruhiges Geſchäft bei feſter Haltung. Für Oelſaaten wurd
unregelmäßige Preiſe genannt. Holſteiniſches Angebot war nick
ſeß=
fange
am Markt. Napskuchen ſehr feſt. Mais
mehr in ſo großem U.
war im allgemeinen feſter bei ruhigem Geſchäft.

Frankfurter Kursbericht 24. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
42
.....
...."
Do

4½81V.u. V. Schatzanweiſ.
41.% VI.IK.
Sparprämienanleihe . . . .
Preuß, Konſols.....
....."
31. %
.....
39
485 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
8½%0
42 Bahern Anl. . .. . .
.......
3½9
½ Heſſen unk. 1924.. ..
3½% ........
......... ...
48 Württemberger . ....
Ausländiſche.
6% Bulgar. Tabak 1902.
13% Griech. Monopol../ 395.
4½% Oeſt. Staatsrenteb
1913, ab 1918.... ....
4½% Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914... .. . . .. .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Rente.
R.
25 Rum. am. Rente v. 03/ 133,
5½% Goldrente v. 13/ 117,50
am. konv. 93,5
v. 05

Goldrente. . 60.

2. 6. 24. 6, 7525 7 Ge 19 84 *. *. 70,40 73. 50,50 60,: P 6t. 77, 77,50 (5, 64,6 73, 2,75 62,50 62, 55,5 55,4 79,25 380, 23, 23. R7 32. 51,75 51,- 23s0 116,75 93,10 5 103, 101,75 3 66, 110. 90,50 94,50 67,0 38. 38,50 9. 30,50 31,50

Keranaſfse
5% Mexik, amort. innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner..
4½%
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
GOeſt. Staatsb. 1. b. 8.Em.
33 Oeſt, Staatsb.Erg. Nesz
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
*
320 Salon. Conſt. Fonction
3% Salonique Monaſtir.
59 Tehuantepee . . . . ...
4122
....-..
.
Deutſche Städte.
Darmſt. v. 1919b.1925
8½% Darmſtadt v. 1905.
42 Frankfurt v. 1913....
312
v. 1903..
42 Mainz, v. 1919b, 1926
Pfaudbriefe.
82 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½2

Frkf. H.Krd.=Ver.19
Mein. Hyp. Bank 192
*
1922
5 Pfälz.
1923
*2
6 Rhein.
verl.
Aeio
Südd Bk. Münch. 1906
49
42 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfder.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. . ...

*e=
471.
770,

502,
320,


30,10
105.
86,75
463.

97,50
90,
80.

96,25
85
89.
93,50
99,50
91.
80,75
100.
98,50
84,10
96.

210.
178,

501,50
320,
47,
78,50

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank....."
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. . . . . . ...
Retallbank ............"
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .

Bergwerks=Aktien.
43. Bochumer . .... . . . ...

Buderus ............."
108, Dt. Luxemburger. .....
*
Gelſenk. Berglv....

Harpener Bergb. ... . . .
469, Eſchweiler Bergw.... ..
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregein..
Laurahſitte . . . . . .... ..
Lothringer Hütte . ....."

Mannesmann Röhren.
R,10 Phönis. . ... . . . . . . . . ..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)

Oberbedarf............
Rhein. Stahlw. . . . . . . .
Riebeck Montan . . . . . . .
BK5N

85.
(N
99,50

100,25
99.
84.
96.

Mic

Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd. Lloyd .. .. . . . . ..
Südd. E.=B.=Geſ.....
Schantung E.=B...... ..
Baltimore . . . . . . . . . . . . .
Kanada ...............
Lombarden . . . . . . . . . . . .
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . . .
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

ur. He 24. 6. 319,50 319,75 159,50 159. 139, 139, 270,75 272,50 227. 227. 316, 315, 180, 180, 71,25 163, 183, 471, 578, 325. 337,50 351,50 365, 520, 543. 369,50 305, 420, 428, 318. 328. 359, 365, 644, 642. 756. 762, 268,75 72,50 306. 307. 484. 493, 515. 517, 172,75 172,50 153,50 151,50 545. 462. 460, 125. 339,50 340, 625. 636, ./ 596.

DDuf-Afen Garfl 5.
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke. . ....
Holzverkohlung ........."
Werke Albert (Chem.). . ..
Allg. Elektr.=Geſ........
Bergmann=Werke. . . . . . .
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .............
Licht & Kraft.. . . . . . . . ."
Rhein. Elektr. Werke. . .
Schuckert ..............
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Fetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . .... . ..
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz. . . .
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (WBeinheim). .
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz... .. .
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. ... ..
Bellſtoff Waldhof. . ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal".
Offſtein. . . . .

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder. .. .. . .
Gebrüder Lutz .........
nfabrik.
Heloetia Konſer,
Motorenfabrik Darmſtadt
600,50 Venuleth & Ellenberger

R 299,75 302. 325, 325, 461,50 466, 600, 290,50 296. 317. 322. 580, 586, 238. 238,75 22 299. 229. 225, 250. 252,50 318, 24, 980, 995, 430, 319,75 313. 425, 436, 375, 384,- 250, 251,50 700, 25) 274,50 276,50 369, 375, 259,50 5= 208 50 216. 337, 349. 337,75 341. 499,50 520, 325, 325. 325. 345.
501,50 520, 350, 360, 1e 349, 350, 410. 406, Nachfr. Angeb. 240, 345. 359. 312, 318. 219, 224, 195. 200, 365,

Berliner Kurſe.

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Mürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant, Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. . .. . . . .
Dt. Kaliwerke. . . ..... ..
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . ..
oynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
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Hohenlohe Werke. ...
Sahla Porzellan. . ......
Linde’s Eismaſch.. . ....
Lingel Schuh ..... . . . .
Linke & Hofmann. . .. ..
Nordd. Gummi ..... ..
Orenſtein. ..........."
Rathgeber Waggon ...
Roſitzer Zucker .........
Rütgerzwerke ... .... .
Sachſenwerk ...........
Siemen Glas ..........
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas.....
Beſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.. . . ..
Wanderer Werke ......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .. . . . . .

23 6,
*2
.
310,50

245,
267,
861.
318,
di
367,
226.
3,
05,
464.
363.
850,
742,
349,
380,
18350
618.
522,50
460.
*
3io
870,
89.
320,
430
70
94,
930.

24.76,
315,
N
4=
26
605
7
Dag
456,
768
V.
615,-
W
899-
320.

60
76
79
955

Aus den Amtsverkündigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 braune Brieftaſche mit franz. Paß,
auf den Namen Phul lautend. 1 weißes Deckchen
mit Stickereien. 1 Metertab. 1 kleines Stoffporte=
monnaie
mit Bügel, 60 Pfennigen und 1 langen
Doubléhalskette, 1 ſchwarzes Portemonnaie mit
66 Pfennigen. 1 brauner Haarpfeil. 1 Zwicker in
Metallklappfutteral. 1 ſchwarzes Portemonngie mit
über 2 Mk. 1 ſilberne Halskette, 20 Mk. in Scheinen.
1 Damenſchirm. 1 Bund (7 Stck.) Schlüſſel an einem
Ning, 2 große Schlüſſel an einem Ring. 1 ſchwarzer
Damenledergürtel. 1 Brille mit Futteral.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
theken
Darmſtadts: Es verſehen den Sonntags=
dienſt
und in der Woche vom 25. Juni bis einſchließ=
lich
2. Juli den Nachtdienſt die Hof=Apotheke
Ballonplatz 11, Adler=Apotheke, Wilhelminenplatz 17,
Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21.

Herrngarten.
Mit Rückſicht auf das Sportfeſt zum Beſten der
Darmſtädter Kinderhilfe wird der Darmſtädter
Herrngarten, als Schauplatz des Feſtes, am Sonn=
tag
, den 26. Juni d8. F8., in der Zeit von 1 bis
7 Uhr nachmittags für den Durchgangsverkehr ge=
ſperrt
.
Die Beſucher des Gartens werden gebeten, vor
1 Uhr den Garten zu verlaſſen, da um 1 Uhr die
Tore geſchloſſen werden.
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
(st7411
Der Oberbürgermeiſter.

Zucherverkauf.
Von Montag, den 27. Juni ab bis einſchließk.
30. Jnli, erfolgt gegen Abgabe der Bezugsmarke
Nr. 1 der Nährmittelkarte die Ausgabe des Ein=
machzuckers
, 4 Pfund auf den Kopf, zu den nach=
ſtehend
feſtgeſetzten Preiſen:
Kriſtallzucker Mk. 4,20)
Würfelzucker 4.40 das Pfund einſchl. Tüte.
Kandiszucker
Der vierte Teil der Menge muß in Kandiszucker
übernommen werden,
Rücklieferung der Marken durch die Kleinhändler
hat bis ſpäteſtens 4, Auguſt in vorgeſchriebener
Weiſe zu erfolgen.
(st7430
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
Lebensmittelamt.

Ausgabe von Weizengrieß.
Ab Samstag, den 25. d8. Mts., kommt der auf
die Nährmittelmarken Lora vorbeſtellte Weizen=
grieß
zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Nährmittelkarten weiß gegen Rückgabe der Bezugs=
marke
Nr. 15 und die Inhaber der Nährmittelkarten
lilg, roſa, blau und grün gegen Rückgabe der Be=
zugsmarken
Nr. 16 je ½ Pfund zum Preiſe von
1 Mark.
Der Bezug hat wie üblich zu erfolgen. Die
Marken verlieren am 2. Juli d3, Js. ihre Gültigkeit,
Die alsdann noch, vorhandenen Reſtbeſtände können
markenfrei verkauft werden.
(St7429
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
Städt. Lebensmittelamt.

Bauarbeiten,
Die Weißbinder= und Terrazzoarbeiten zum Aus=
bau
der Wohnhausneubauten am Rhönring ſollen
vergeben werden.
Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten Amte
Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Freitag, den 1. Juli 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(sb, 7291
Darmſtadt, den 21. Juni 1921.
Städtiſches Hochbauamt.
Freibank Schlachthof, Samstag, 25. Juni 1921
Marken von 575600 von 8 Uhr ab, (7426

Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur
Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf
den Namen des Kolporteurs Jeremias Geher III.
und ſeiner Ehefrau Marie Geher geb. Lauber, als
Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft, im
Grundbuch eingetragen waren, ſollen am
Samstag, den 2. Juli 1921, vorm. 9, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im Zimmer Nr. 219
des neuen Gericht gebäudes verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Auf=
hebung
der Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 16. März 1921
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht
erſichtlich waren, ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungs=
termin
vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge=
boten
bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden
und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft
zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des
geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der
Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche
des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt
werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent
gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert,
vor der Erteilung des Zuſchlags bie Aufhebung oder
einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu=
führen
, widrigenfalls, für das Recht der Verſteige=
rungserlös
an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(5121a
Darmſtadt, den 18. April 1921.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke.
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band V,
Blatt 339.
Ord.=
Nr. Flur Nr. gm Kulturart und Betrag der
Gewann
Schätzung
VI 648 78 Grabgarten, Lud=
wigshöhſtraße

1950 Mk.
2 VI 649 130 Hofreite Nr. 68 daſelbſt 8300 Mk.
s V. 650 168 Grabgarten daſelbſt 4200 Mk.

Mnoblſan Verſſigerung.
Samstag, den 30. Juli 1921, vorm. 10 Uhr,
ſollen die im Grundbuch auf Namen Silber Chriſtian
und Ehefrau geb. Hügel zu Darmſtadt eingetragenen
Grundſtücke:
Flur III, Nr. 237 168 qm Grabgarten Pfründner=
hausſtraße
,
Flur III, Nr. 238 154 qm Hofreite Nr. 22 daſelbſt,
in unſerem Geſchäftszimmer, Waldſtraße 21, zwecks
Aufhebung der Erbengemeinſchaft, zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
(7327a
Darmſtadt, den 20. Juni 1921.
Drtzgericht 1. F. V.: Läß.
Pferdeverſteigerung.
Am 28. d. Mts., 10 Uhr vorm., kommen auf
dem Hof der Art=Kaſerne 61, Beſſungerſtraße,
7
Pferde
darunter geſunde, ſchwere Zugpferde, zur Ver=
ſteigerung
.
(7326ds
I. Abt. Heſſ. Schuupo.

ont
perve=Berſteigerung!
Montag, den 27. d8. Mts., voumittags 11 Uhr,
laſſen wir in unſerem Fabrikanweſen
2 mittelſchwere Arbeitspferde
(Fuchs=Wallach 10jährig, Fuchs=Stute 1 4jährig)
gegen Barzahlung verſteigern.
(7381
Hch. Schulz, Aktiengeſellſchaft, Pfungſtadt.

Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur
Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf
den Namen des Privatmanns Georg Döll und
ſeiner Ehefrau Marie geb. Heß als Geſamtgut der
Errungenſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch einge=
tragen
war, ſoll
Samstag, den 2. Juli 1921, vorm. 10, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht im Zimmer 219 des
neuen Gerichtsge bäudes verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfoigt zum Zwecke der Auf=
hebung
der Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Dezember
1920 in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Nechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht er=
ſichtlich
waren, ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungs=
termin
vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge=
boten
bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden
und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu
machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge=
ringſten
Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläubigers und denübrigen Rechtennachgeſetztwerden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent=
gegenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert,
vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder
einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu=
führen
, widrigenfalls für das Recht der Verſteiger=
ungserlös
an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
Daxmſtadt, den 25. April 1921.
(5434a
Heſſiſches Amtsgericht II.
Bezeichnung des Grundſtücks
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 2, Band I, Blatt 78.
Flur II, Nr. 1465, Hofreite Nr. 1, Lautenſchläger=
ſtraße
, 200 gm, Betrag der Schätzung: 10000 Mk.

Arbeitsvergebung.
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den
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amten
bei der Kreisverwaltung, Darmſtadt, Neckar=
ſtraße
3, Zimmer 2, zur Einſicht offen.
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Die ſchriftlichen Angebote werden bis ſpäteſtens
4. Juli ds. Js., vorm. 10 Uhr, auf dem Bureau des
Unterzeichneten entgegengenommen,
(7410
Darmſtadt, den 21. Juni 1921.
Der obere Banbeamte bei der Kreisverwaltung.

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mit Badeofen, 2 Zimmeröfen, 1 Anzahl Einmach=
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3 Rapiere. 1 Fleiſchmaſchine, 1 Mehlkaſten,
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Oel= und Steindruckbilder, mehrere Oelbilder
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