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(Fernſprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
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Skonzen
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 172
Freitag, den 24. Juni 1921
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Die deutſchen Eiſenbahnen.
„o- Ausländer, die Deutſchland heute bereiſen, können ihrer
erwunderung nicht genug Ausdruck geben über die raſche
Ge=
mdung der Verkehrsverhältniſſe, die ſich von den in
en Siegerſtaaten herrſchenden Zuſtänden nach ihren
Mitteilun=
en aufs angenehmſte unterſcheiden. In der Tat iſt nicht zu
ugnen, daß gegenüber den geradezu kataſtrophalen
Verhält=
iſſen, wie ſie nach der Revolution bis weit in das Jahr 1919
u den deutſchen Eiſenbahnen herrſchten, eine
erheb=
che Verbeſſerung zu verzeichnen iſt. Sie iſt um ſo höher zu
be=
verten, wenn man überlegt, mit welchen Schwierigkeiten die
ver=
atwortlichen Stellen beim Wiederaufbau unſeres
Eiſenbahn=
erkehrs zu kämpfen hatten und noch zu kämpfen haben. Keine
rage, daß auch heute das Reiſen in Deutſchland noch immer
ſicht zu den Annehmlichkeiten gehört; aber daran trägt nicht die
iffenbahnverwaltung, ſondern der Ausgang des unglücklichen
rieges die Schuld, deſſen Folgen ſich unmöglich in einigen
Jah=
e beſeitigen laſſen.
Bis auf den heutigen Tag hat ſich der Eiſenbahnbetrieb noch
icht von der im Waffenſtillſtand verlangten Ablieferung von
000 der beſten deutſchen Lokomotiven erholen können. Die Zahl
er betriebsfähigen Maſchinen iſt um mehrere Tauſend
gegen=
ber den Ziffern der Friedenszeit zurück. Die preußiſch=
heſſi=
hen Staatsbahnen, die vor dem Kriege 17600 vollbetriebsfähige
Naſchinen beſaßen, verfügen jetzt über knapp 13000, weil der
teparaturſtand, der vor dem Kriege etwa 19 Prozent betrug,
ſch im Laufe des Krieges und nach deſſen Beendigung mehr als
erdopelt hat. Eine der Haupturſachen des Lokomotivmangels
egt aber in der beſchränkten Leiſtungsfähigkeit der
Eiſenbahn=
verkſtätten und in dem erheblichen Rückgang der
Arbeitsleiſtun=
en, der nur durch die Einſtellung einer erheblich größeren Zahl
on Arbeitern in den Werkſtätten und auch dann nur
einiger=
ußen ausgeglichen werden konnte. Aber nicht der
Lokomotiv=
mngel allein hat ſich einer noch raſcheren Geſundung unſerer
Ferkehrsverhältniſſe hindernd in den Weg geſtellt. Wie immer
und überall, hat auch hier der allgemein herrſchende
Kohlen=
mangel Einſchränkungen notendig gemacht, die vorläufig eine
veſentliche Erweiterung des Zugverkehrs als ausgeſchloſſen
er=
cheinen laſſen. In ihrer Kohlennot ſieht ſich die Eiſenbahn noch
etzt gezwungen, auf ſchlechte Dienſtkohle zurückzugreifen, die auf
en Unterhaltungsſtand und die Reparaturbedürftigkeit der
Loko=
wtiven ungünſtig einwirkt. Ein drittes Moment kommt hinzu:
Der bauliche Zuſtand der deutſchen Eiſenbahnſchienenwege iſt
in=
oßge der Vernachläfſigung während des Krieges denkbar ſchlecht.
ur Friedenszeiten wurden jährlich etwa ein Zwanzigſtel der
hanptgleiſe erneuert: ſo beiſpielsweiſe in Preußen=Heſſen 1913
ei einer Hauptgleislänge von 57 243 Kilometern 2670 Kilometer,
vährend 1920 von 53 000 Kilometern Schienenweg nur 450
Kilo=
neter erneuert worden ſind. Zwar werden von den
Eiſenbahn=
erwaltungen alle Anſtrengungen gemacht, das Verſäumte
nach=
uholen, aber die Erneuerung mehrerer Tauſend Gleiskilometer
ann nicht in wenigen Monaten durchgeführt werden.
Bevor wir nicht endgültig die Kohlennot überwunden haben
ind der Reparaturſtand unſeres Lokomotivmaterials ſich
ge=
peſſert hat, werden wir uns in Deutſchland weiter damit
begnü=
gen müſſen, den Verkehr in ſeinem jetzigen Umfang aufrecht
er=
halten zu ſehen. Im Verkehrsminiſterium denkt man nicht daran,
den Verkehr zu vergrößern, ſolange ſeine pünktliche
Durchfüh=
eung aus den oben genannten Gründen ausgeſchloſſen erſcheint.
Damit wird ſich auch das Publikum einverſtanden erklären
können. Das hindert nicht, daß an die Eiſenbahnen bei, den
hohen Fahrpreiſen allmählich wieder die alten Forderungen der
Vorkriegszeit in bezug auf Bequemlichkeit und Umfang des
Be=
triebs geſtellt werden müſſen.
Oberſchleſien.
Frankreichs Antwort.
DNV. Während es zuerſt in der franzöſiſchen Prefſe hieß,
daß die franzöſiſche Regierung darauf verzichten würde, auf die
deutſche Oberfchleſien=Note zu antworten, hat
man ſich doch nun eines Beſſeren — oder richtiger: eines
Schlech=
teren — beſonnen. Die Amtwort Frankreichs wird kein
Ruhmesblatt in ſeiner Geſchichte bilden; ſie zeigt, von welchem
Rechtsempfinden die franzöſiſche Regierung beſeelt iſt. Sie zeigt
aber auch, daß diejenigen, die außenpolitiſche Hoffnungen keimen
ließen, dergeſtalt, als ob wir mit Frankreich als
Gleichberechtig=
tem verhandeln könnten, völlig abwegig ſind. Die
Enttäuſchun=
gen, die wir auf dieſem Gebiet erleben, werden groß ſein, und
eine der größten Enttäuſchungen bildet die Oberſchleſien=Note
der franzöſiſchen Regierung. Sie bildet ſie gerade deshalb, weil
es ſich hier um eine Frage handelt, in der der deutſche
Rechts=
ſtandpunkt von aller Welt, nur nicht von Frankreich und, was
ja erklärlich iſt, nicht von Polen angenommen worden iſt. Polen
iſt kein Rechtsſtaat und man kann an die Aeußerungen dieſer
Macht nicht die Urteile knüpfen, die man aus ähnlichen Anläſſen
an die Aeußerungen europäiſcher Staaten knüpfen müßte.
Frank=
reich aber hat auch noch vor der Welt etwas wie einen Kredit
zu verlieren. Fährt es auf dieſem Wege fort, ſo wird auch
Frankreichs politiſcher Kredit nicht unerſchöpflich ſeim können.
Der Ton der Note und die einzelnen Aeußerungen ſind ſo
ſehr zugunſten Polens abgeſtimmt, daß man es kaum verſtehen
kann, wie eine derartige Macht als Treuhänder für
Oberſchle=
ſien angeſehen werden will. Wir ſind ja an vieles gewöhnt,
wir ſind ja auch daran gewöhnt, daß Herr Briand verſuchte, den
Deutſchen ſeinerzeit die Schuld für die Entſtehung des Aufſtandes
in Oberſchleſien zuzuſchieben. Da das damals nicht gelang, ſo
wird jetzt verſucht, zu behaupten, die Deutſchen ſeien dafür
ver=
antwortlich, daß die Beendigung des Aufſtandes noch nicht
er=
folgt ſei. Die franzöſiſche Regierung mag ſich vor
Geſchichts=
fälſchungen hüten. Es geht heute nicht mehr an, die Welt ſo zu
täuſchen, daß man alles nur in franzöſiſchem Lichte ſehen will.
Die Angehörigen der früher feindlichen Länder und die neutralen
Korreſpondenten, die in Oberſchleſien weilen, reden eine
deut=
liche Sprache, eine Sprache, die erheblich abweicht von dem, was
Herr Briand hier ſagt, und wenn er verſucht, die polniſche
Re=
gierung von der Schuld für den Aufſtand zu entlaſten, ſo wird
dieſer Verſuch eine Mohrenwäſche ſein. Die deutſche Regierung
wird, wie wir hören, den alliierten Regierungen in den nächſten
Tagen eine Note übermitteln, in der die Schuld der polniſchen
Regierung einwandfrei bewieſen werden wird. Die Tatſachen
über die oberſchleſiſchen Verhältniſſe ſprechen eine deutlichere,
eine andere Sprache, als es alle Noten Briands vermögen.
Der Räumungsvorſchlag.
Oppeln, 22. Juni. (Wolff.) Die in Oppeln und
Ober=
alogau ſtattgefundenen Beſprechungen zwiſchen dem Zwöl=
ferausſchuß, General Höfer und den nach Oberſchleſien
ent=
ſandten Vertretern der Regierungsparteien ergaben
Ueberein=
ſtimmung in allen Punkten. Insbeſondere wurde der letzte im
Einverſtändnis mit dem Zwölferausſchuß gemachte
Näu=
mungsvorſchlag Höfers eingehend beſprochen. Die
Ver=
treter der Regierungsparteien erklärten ihr volles
Einverſtänd=
nis mit dieſem Vorſchlag und erblicken in ihm die beſte
Garan=
tie zur baldigen reibungsloſen Räumung Oberſchleſiens.
Neue Erklärungen Briands.
Paris, 22. Juni. (Wolff.) Die Senatskommiſſion
fürauswärtige Angelegenheiten hat heute
nachmit=
tag unter dem Vorſitz von Poincaré eine Sitzung abgehalten,
der auch Miniſterpräſident Briand beiwohnte. Dieſer ſprach
ſich über die oberſchleſiſche Angelegenheit, über die Lage im
Orient und über die Verhandlungen mit Deutſchland aus.
Hin=
ſichtlich Oberſchleſiens dürfe man nach den jüngſt in Paris
gepflogenen Verhandlungen erwarten, daß England, was das
Verfahren anbetreffe, ſich dem franzöſiſchen Standpunkt nähern
werde. Es ſcheine ſchon jetzt ſicher, daß der Oberſte Rat nur auf
Grund einer Formel entſcheiden werde, die die interalliierte
Kommiſſion allein oder mit Hilfe von Technikern, Diplomaten
und Juriſten, die ihr beigegeben würden, feſtlegen würde. Die
augenblickliche Kommiſſion werde übrigens an Ort und Stelle
bleiben.
Polniſche Banditen.
Kattowitz, 22. Juni. (Wolff.) Ueber die
Zerſtörun=
gen, die die Aufſtändiſchen auf dem Bahnhof und in dem
Ort Kandrzin angerichtet haben, während ſich die Stadt in
ihrem Beſitz befand, teilt ein Augenzeuge folgendes mit: Das
Hotel Pohl wurde bis auf das letzte Einrichtungsſtück
ausge=
plündert. Was die Inſurgenten nicht mitnehmen konnten, wurde
ſinnlos vernichtet. In den Fremdenzimmern wurden die
Dau=
nen der zerſchnittenen Betten auf den Fußböden umhergeſtreut,
die Sofas mit Bajonetten und Meſſern aufgeſchnitten; die
ein=
gemachten Früchte wurden dazu verwendet, Tiſche, Wände und
Bilder zu beſchmieren. Sämtliche Spiegel wurden zerſchlagen,
ein Klavier und ein Muſikapparat zu einem unförmlichen
Trüm=
merhaufen, zuſammengehauen. In einem Spielwarengeſchäft
wurden ſämtliche Waren aus den Regalen geſtoßen und
zer=
ſchlagen. In dem Hotel Proske ſieht es ebenſo aus wie im
Hotel Pohl. Im ganzen Hauſe wurde kein Einrichtungsſtück
heil gelaſſen. Nach dem Abzug der Banden ließen die Inhaber
der ausgeplünderten Wohnungen nur die notwendigſten
Unter=
kunftsräume wieder herrichten und im übrigen alles in dem
Zu=
ſtand, wie es beim Verlaſſen der Polen geweſen iſt. Engliſche
Offiziere, die am 16. Juni in Kandrzinewaren, beſichtigten
alle Zerſtörungen.
* Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus Roſenberg in
Oberſchleſien: Als kürzlich das Schloß Chembowitz von dem
Po=
len geplündert wurde, befand ſich Korfanty zufällig in der
Nähe des Schloſſes. Er ließ ſich von dem geraubten
Sil=
berzeug zwei ſchwere ſilberne Armleuchter in ſein Auto
hineinreichen mit dem Bemerken: Was wollt Ihr denn damit!
Ein deutſcher Proteſt wegen der Vorgänge
in Oſtrowo.
TU. Berlin, 23. Juni. Der deutſche Botſchafter
in Paris hat am 21. Juni der Botſchafterkonferenz eine Note
mit Anlagen übergeben, die auch den Regierungen in London
und Rom mitgeteilt worden ſind. Es heißt darin: Am 2. Juni
haben im abgetretenen, ehemals deutſchen Gebiet in Oſtrowo
ſchwere Ausſchreitungen der polniſchen Bevölkerung gegen die
Deutſchen ſtattgefunden. Die rund 600 000 in Deutſchland
leben=
den Polen können nach wie vor faſt unbehelligt ihren Geſchäften
nachgehen und genießen den vollen Schutz der Verfaſſung und
der Geſetze. Dieſer Schutz, der den Minderheiten durch den
Ver=
trag vom Verſailles garantiert wird, fehlt im abgetretenen
Ge=
biet, wie die Vorgänge in Oſtrowo beweiſen. Indem die
deut=
ſche Regierung die Vorgänge im Oſtrowo zur Kenntnis bringt,
beehrt ſie ſich, den Botſchafterrat zu erſuchen, die
Aufmerkſam=
keit der polniſchen Regierung auf die unbedingte
Notwendig=
keit eines vollkommenen Schutzes der nationalen und religiöſen
Minderheiten gemäß dem Friedensvertrag zu lenken.
Der Freiſtaat Danzig.
Genf, 23. Juni. (Wolff.) In der Sitzung des
Völker=
bundrates, in der über die Frage der militäriſchen
Ver=
teidigungdesFreiſtaates Danzig entſchieden wurde,
trat der Vertreter Danzigs, Senatspräſident Dr. Sahm, vor
allem gegen die Verquickung der Verteidigung Danzigs mit der
Aufrechterhaltung der Ordnung ein. Ebenſo erklärte er ſich
da=
gegen, daß in Ausführung des Artikels 27 den Polen die
Aus=
fuhr aller Waren über das Danziger Gebiet geſtattet und ihnen
das militäriſche Mandat geſichert werde. Der polniſche
Ver=
treter forderte auf Grund eines Gutachtens der ſtändigen
Mili=
tärkommiſſion befeſtigte militäriſche Stützpunkte und Garniſon
auf dem Gebiete der freien Stadt. Die Forderung wurde vom
Völkerbundrat abgelehnt. Eine etwaige militäriſche
Ver=
teidigung Danzigs durch Polen könnte laut Beſchluß des Rates
nur auf Grund der jeweiligen Entſcheidung des
Völkerbund=
rates bzw. des Oberkommiſſars erfolgen. Damit iſt für Danzig
das Problem in dem Sinne entſchieden, daß von einer
polni=
ſchen Garniſon im Freiſtaat nicht die Rede ſein kann.
Die Garantie für die Unabhängigkeit der Stadt liegt danach in
den Händen des Völkerbundes, worin der Danziger Vertreter
das wertvollſte Ergebnis der Genfer Beſchlüſſe ſieht.
Die Antwort Kahrs im bayeriſchen Landtag.
O.N.D. München, 22. Juni. Zu Beginn der Vollſitzung
des Landtags erhält Miniſterpräſident v. Kahr das Wort zur
Beantwortung der ſozialdemokratiſchen
Inter=
pellationen. Er führt nach einem Ueberblick über die im
Falle Gareis getroffenen Maßnahmen weiter aus: So
lange die amtliche Klärung des Mordes nicht erfolgt iſt, beſteht
kein Recht, den Mord, ſo wie es geſchehen iſt, als
politi=
ſchen Mord hinzuſtellen, und noch weniger, ihn einer
be=
ſtimmten politiſchen Richtung zur Laſt zu legen. Um die
Ar=
beitermaſſen in Bewegung zu bringen, hat man dieſe Sache auch
noch ſo hingeſtellt, als wenn die Tat dem Sozialiſten und dem
Arbeiterführer Gareis oder gar der Arbeiterbewegung als
ſol=
cher gegolten hätte. Ein ſolches Beginnen muß als eine
Frre=
führung der öffentlichen Meinung bezeichnet
wer=
den. Weiten Teilen der Arbeiterſchaft muß daher für ihre
Haltung, da ſie ſich von der Bewegung ferngehalten haben, der
aufrichtige Dank des Staates ausgeſprochen werden. Ich ſchöpfe
aus dieſer erfreulichen Tatſache die Hoffnung, daß der geſunde
Sinn unſerer Arbeiterſchaft immer mehr wieder dazu gelangen
wird, über alle Parteien und alle klaſſenmäßige Iſolierung
hinweg zum Volksganzen in Staat und Geſellſchaft zu ſtreben.
Ich ſehe die Zeit kommen, wo das Wort des preußiſchen
Mi=
niſterpräſidenten, das befreiend wie lange keines mehr gewirkt
hat, Gemeingut aller werden wird: „Erſt Deutſcher, dann
Par=
teimann; erſt Deutſcher, dann Arbeiter!“
Die parteipolitiſche Ausſchlachtung des bedauerlichen
Vor=
kommniſſes führte auch zu einer maßloſen Hetze gegen die
Regierung. Die gegenwärtige Regierung iſt die Regierung
des Rechtes und der Ordnung. Ihre Grundſätze hat ſie
wieder=
holt und eingehend dargelegt. Ihre Politik iſt von der
Billi=
gung und Unterſtützung weitaus größter Volksteile getragen.
Das gilt insbeſondere auch von ihrer Stellung in nationalen
Fragen. Sie iſt immer und in allen Fragen für Wahrung der
nationalen Würde und für Erhaltung unſerer nationalen Güter
eingetreten, hat ſich dabei aber immer von nationaliſtiſchem
Chauvinismus ferngehalten. Ich gebe zu, daß im einzelnen
Falle die Grenze zwiſchen wahrem und falſchem Nationalismus
ſtrittig ſein kann. Der ermordete Abgeordnete Gareis iſt
zwei=
fellos in ſeiner kosmopolitiſchen Auffaſſung weiter gegangen als
die vorſtehenden Grundſätze als berechtigt anerkennen. Wie groß
aber auch der Abſtand zwiſchen dem Standpunkt des
Abggeord=
neten Gareis und dem der bayeriſchen Staatsregierung geweſen
ſein mag, wer vermöchte zu behaupten, ohne ſich mit allen
Ge=
ſetzen der Logik, der Gerechtigkeit und der Loyalität in
Wider=
ſpruch zu ſetzen, daß von dieſen Grundſätzen der Regierung ein
Weg zu einem Verbrechen führe, wie wir es erlebt haben? Der
Standpunkt der Regierung iſt ein ſolcher der Mitte. Wo
natio=
naliſtiſcher Chauvinismus ſich zeigte, geſchah es gegen den
Wil=
len der Regierung und gegen ihre Abſichten. Für den Exzeß
iſt ſie ebenſowenig verantwortlich wie für den Mangel an
natio=
nalem Sinn, an nationaler Würde und für die Verſündigung,
die in dieſer Richtung verübt wurde. Gäbe es keinen links
ge=
richteten antinationalen Radikalismus, ſo gäbe es auch keinen
rechts gerichteten nationaliſtiſchen. Der eine iſt die Wirkung
des andern, und die moraliſche Verantwortung für den letzteren
und ſeine Taten kann daher mit weit mehr Recht als der
Re=
gierung dem antinationalen Radikalismus der Linken
zuge=
ſchoben werden. Ich verurteile den rechts gerichteten
Radikalis=
mus ebenſo wie den links gerichteten, weil er uns nicht vorwärts
bringen kann, ſondern nur neue Schwierigkeiten ſchafft.
Es wird geſagt, die Regierung müſſe den rechts gerichteten
Ultras entgegentreten. In allen Fällen iſt eingeſchritten
wor=
den, wo die rechtliche Möglichkeit zu ſolchem Einſchreiten
ge=
geben war. Bei dieſer Forderung handelt es ſich aber um
etwas, das weit mehr in das Gebiet der politiſchen Erziehung
als in das der ſtaatlichen Macht fällt. Politiſche Erziehung und
Verbreitung hoher politiſcher Kultur iſt aber in erſter Linie
Aufgabe der politiſchen Parteien. Solche Kulturarbeit wird
nicht geleiſtet, wenn man Gewalt mit Gewalt erwidert.
Poli=
tiſcher Mord und politiſcher Streik ſind beides rohe Gewalt,
wobei ich nicht unterſuchen will, welche von beiden Methoden
vom Standpunkt der Allgemeinheit, vom Standpunkt des
Staatswohls und des Staatsganzen aus die verderblichere
Me=
thode des politiſchen Kampfes darſtellt. Der Fehler, der mit der
Aufpeitſchung des politiſchen Generalſtreiks begangen
wurde, wäre auch dadurch keineswegs kleiner geworden, wenn
als Kampfziel die bürgerlichen Freiheiten in Frage geſtanden
hätten. Beſſere politiſche Erziehung und Verbreitung hoher
politiſcher Kultur iſt es, was wir in erſter Linie brauchen.
Dann wird auch das gegenſeitige Mißverſtehen zwiſchen Nord
und Süd, zwiſchen Reichspolitik und bayeriſcher Politik
ver=
ſchwinden. Die Verſchiedenheit der politiſchen Verhältniſſe, der
wirtſchaftlichen und ſozialem Struktur bedingen es, daß in
Bayern immer eine im Grunde ſtärker nach vechts gerichtete
Politik getrieben werden wird, als dies im Reiche der Fall iſt.
Würde man ſich dieſen grundlegenden Unterſchied immer
ver=
gegenwärtigen, ſo würde manche verbitternde Kritik
unterblei=
ben oder doch milder ausfallen, als dies in letzter Zeit der Fall
geweſen iſt, und zwar ſowohl im Süden als im Norden. Man
würde daraus insbeſondere im Reiche mehr, als dies bisher der
Fall iſt, erkennen, daß kein anderes Land größere Opfer dem
Reiche und dem Gedanken der nationalen Einheit gebracht hat
und fortwährend bringt, als Bayern, und man würde ſich
na=
mentlich im unitariſtiſchen Kreiſen hüten, Bayern mehr
zuzu=
muten, als nach der Eigenart ſeiner Verhättniſſe und nach den
Zielen, die es unverrückbar feſthalten muß, wenn es ſich als
Staat nicht aufgeben will, was es niemals tun wird, erträglich
iſt. Dank erwarten wir nicht für unſere Opfer. Aber wir
ver=
langen, daß uns das freudige Feſthalten am Reich nicht
ſchwerer gemacht wird, als unbedingt notwendig iſt.
Der Miniſterpräſident ſchloß: Die Regierung wird, getreu
dieſen Grundſätzen, die von ihr feſtgelegte Linie mit aller
Feſtig=
keit und Unparteilichkeit einhalten. Sie vertraut zu dem Sinne
unſeres Volkes in allen ſeinen Schichten, daß es dem
Radikalis=
mus von links und von rechts kein Gehör ſchenken wird, und
richtet an alle, die guten Willens ſind die ernſte Mahnung,
mit ihr zuſammen unter Zurückſtellung aller Sonderwünſche und
aller Klaſſen= und Parteigegenſätze dem Ziele zuzuſtreben, das
allein heute Berechtigung hat: das Vaterland zu retten und der
Not und dem Elend zu ſteuern, in das wir als Volk und als
Nation geraten ſind und in dem wir zu verſinken drohen, wenn
wir nicht alle zuſammen zu einträchtigem Handeln uns
ver=
binden.
Nach der Rede des Miniſterpräſidenten trat das Haus in die
Beſprechung der Interpellation ein, wobei namens der
Koalitionsparteien Stang (Bayr. Volkspartei) eine
Erklä=
rung abgab, die einen Abſchen über die Mordtat ausdrückt
und hofft, daß die Beweggründe des Mordes aufgeklärt werden.
Die Koalitionsparteien legen entſchieden Verwahrung dagegen
ein, daß der Fall Gareis zum bewußten Kampf gegen die
Staats=
regierung ausgewertet werde. Noch ungeheuerlicher ſei es, wenn
vom Reichstag aus der Verwurf erhoben werde, daß der
unbekannte Mörder der politiſchen Abteilung den
Münchener Polizei ſehr nahe ſtehe. Gänzlich
unverſtänd=
lich ſei auch die Behauptung, daß das, was in letzter Zeit an
einigen Plätzen geſchehen ſei, geeignet erſcheine, die Einheit des
Reiches zu zerſtören. Die Erklärung ſtellt feſt, daß die
allgemei=
nen Sicherheitszuſtände in Bayern im Vergleich mit dem
übri=
gen Deutſchland gewiß zu ihrem Vorteil beſtehen könnten.
Hierauf ergriffen die Vertreter der Linken das Wort, wobei
Bauer (Unabh.) zweimal einen Ordnungsruf erhält. Abg.
Ackermann (Soz.) erklärte, ſeine Partei ſei von den
Aus=
führungen des Miniſterpräſidenten in keiner Weiſe befriedigt.
Abg. Blumtritt (Unabh.) führte aus, die Stimmung der
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 24. Junt 1931
Hummer 172.
Arbeiterſchaft ſei ſo, daß, wenn noch ein Arbeiterführer beſeitigt
werde, dafür drei auf der anderen Seite daran glauben
müß=
ten. (!) Der Kommuniſt Aenderl bezeichnet den Mord als
das erſte ſichtbare Zeichen bei den reaktionären Organiſationen,
die dem Syſtem des Meuchelmordes huldigen. Im weiteven
Verlauf der Sitzung nahm noch das Wort der Staatsſekretär
Schweher. Auch dieſer Redner verurteilte das fluchwürdige
Verbrechen an Gareis und wandte ſich dagegen, daß der Mord
an Gareis parteipolitiſch ausgebeutet werde. Wenn
von einer Atmoſphäre geſprochen werde, die zu der Tat geführt
habe, erinnere er an das Vorgehen der Roten Fahne, der
Frei=
heit, des Kampfes und der neuen Zeitungen ähnlicher Art. Die
Regierung verurteile aus voller Ueberzeugung die antiſemitiſche
Hetze und den Kampf gegen die Reichsregierung. Sie werde
mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln gegen ſolche
Aus=
wüichſe einſchreiten. In der Aufforderung zum
General=
ſtreik habe die Gefahr eines Revokutionsſpiels gelegen. Das
könne die Regierung nicht dulden. Gegenüber dem Anſchuldigen
der Interpellanten, daß in Bahern eine ununterbrochene Kette
ſchlimmſter politiſcher Verbrechen zu verzeichnen ſei, verwies der
Staatsſekretär auf die zahlreichen Mordtaten und Attentate, die
nach der Revolution in München, Berlin und anderen Orten
unter der ſozialiſtiſchen Regierung und der ſozialiſtiſchen
Poli=
zeipräſidenten erfolgt ſeien. Er wurde wiederholt von der
Links=
ſeite unterbrochen und ſchloß mit der Mahnung der Mäßigung
auf allen Seiten.
Hierauf ſprach noch Juſtizminiſter Dr. Noth, der die
An=
griffe gegen die bayeriſche Rechtspflege ſcharf zurückwies. Trotz
aller Schmähungen und Drohungen würden die baheriſchen
Rich=
ter den Weg des Rechtes und der Gerechtigkeit weitergehen.
Da=
mit war die Beſprechung der Interpellation beendet.
Das Programm der neuen öfterreichiſchen
Regierung.
Wien, 22. Juni. (Wolff.) In ſeiner im Nationalrat
ge=
hältenen Programmrede führte der neue Bundeskanzler
Schober u. a. aus: Der Friedensvertrag und die von der
Re=
gierung Mayr eingeleitete Kreditaktion des Völkerbundes bilden
im Zuſammenhang mit den von den Parteien des öſterreichiſchen
Nationalrates angenommenen diesbezüglichen Verpflichtungen
auch die Baſis für die nächſten Aktionen der neuen Regierung.
Die Organe des Völkerbundes warten war den formellen
Bei=
tritt aller beteiligten Staaten zur Siſtierung des
Generalpfand=
rechtes ab, um an die Arbeit zu gehen. Oeſterreichiſcherſeits ſind
die dafür notwendigen Finanzmaßnahmen zum Teil vorbereitet,
zum Teil foll der Nationalrat in dieſer Seſſion damit befaßt
werden. Insbeſondere wird die Regierung um die
Ermächti=
gung bitten, die erwarteten internationalen Kredite ſowie die
auf deren Rechnung flüſſig zu machenden Vorſchüſſe aus den
da=
für in Ausſicht genommenen Einnahmequellen des Staates
ſicherzuſtellen. Das Vertrauen der Großmächte und gute
Bezie=
hungen zu allen unſeren Nachbarſtaaten zu erhalten, wird das
Beſtreben der Regierung ebenſo ſein, wie die Pflege unſeres
Verhältniſſes zum ſtammverwandten Deutſchen Reich. (
Lebhaf=
ter Beifall.) Hierher gehört der Abbau der Paß= und
Grenz=
plackereien, insbeſondere im Verkehr mit unſeren Nachbarſtaaten,
um dadurch dem Wirtſchaftsverkehr den Boden zu ebenen.
So=
dann entwarf der Bundeskanzler das innerpolitiſche
Arbeits=
programm und verwies dabei beſonders auf die in Vorbereitung
befindliche Verwaltungsreform. Die Rede wurde von den
Chriſt=
lichſozialen und den Großdeutſchen mit Beifall aufgenommen.
* Wien, 23. Juni. Im weiteren Verlaufe der Sitzung
des Nationalrätes erklärte Abg. Seitz (Soz.), daß die
neue Beamtenregierung nichts anderes ſei, als die
chriſtlich=
ſoziale Regierung mit zwei großdeutſchen Vertrauensmännern.
Er erwarte von der Lohalität der bürgerlichen Parteien, daß ſie
die Verantwortung für dieſe Regierung übernähmen. — Abg.
Seipel (chriſtlichſozial) trat den Ausführungen des Abg. Seitz
entgegen. Er erklärte, die Chriſtlichſozialen hätten ſich nie der
Verantwortung entzogen. Er begrüße den neuen
Bundeskanz=
ler als treuen Arbeiter für das Heil des Volbes und der
Zu=
kunft Oeſterreichs. — Abg. Straßner (großdeutſch) erklärte,
die Aufgabe der Regierung müſſe es ſein, im Namen des
Völ=
kerbundes das Selbſtbeſtimmungsrecht für Deutſchöſterreich zu
verlangen. Die Großdeutſchen würden die Regierung
unter=
ftützen, ſolange ſie ſich treu auf den Boden der republikaniſchen
Verfaſſung ſtelle und im Rahmen der Volksgemeinſchaft die
Ret=
tung des Staates ſuche und das große Ziel nicht aus dem Auge
laſſe, das Oeſterreich wirtſchaftlich retten könne, nämlich den
An=
ſchluß an das große Deutſche Reich. — Abg.
Groß=
bauer ſpricht im Namen der deutſchen Bauernpartei dem
Bun=
deskanzler das Vertrauen aus und drückt die Ueberzengung aus,
daß nur eine Vereinigung mit dem geſchloſſenen deutſchen
Wirt=
ſchaftsgebier die Gewähr für eine beſſere Zukunft bieten kann.
Schöne Worte für Irland.
London, 22. Juni. (Neuter.) Der König eröffneke das
iriſche Parlament in Belfaſt mit einer Rede, im der
er ſagte: Ich bete aus vollem Herzen, daß meine Reiſe nach
Ir=
land ſich als der erſte Schritt zur Beendigung des Zwiſtes
er=
weiſen möge. Ich fordere alle Iren auf, innezuhalten und die
Hand zur Nachſicht und Verſöhnung auszuſtrecken, zu vergeben,
zu vergeſſen und ſich zu einigen, um für das Land, das ſie
lie=
ben, eine neue Epoche des Friedens, der Zufriedenheit und des
guten Willens heraufzuführen.
Vmmmmm 0
Der Schatten des Johannistages.
Kulturgeſchichtliche Plauderei.
Von Dr. Johannes Kleinpaul.
Vom Johannistag, an dem die Sonne am längſten
über uns ſcheint, lieſt man Jahr für Jahr. Auch von der
Sommerſonnenwendnacht, die die kürzeſte von allen iſt und in
der das Dämmern letzten Abend= und erſten Frühlichts kaum
dem Dunkel weicht. Am beſten, wenn man ſelbſt Gelegenheit
nimmt, den lichten Tag, die lichte Nacht in ländlicher Freiheit
beim Flammenſtoß und Feuerrad mit zu feiern, wozu jetzt das
Wandervogelvolk unſerer Jugend allerorten Anlaß gibt. Denn
beides iſt nicht nur mit ausgelaſſenen Freuden —
Zupfgeigen=
ſpiel, Sang und Tanz —, ſondern auch mit vielerlei ſinnigen
Bräuchen verbunden, in denen Glaube und Aberglaube, Furcht
und Hoffnung und vor allem Frohſinn unſerer Ahnen aus
ent=
fernteſter Vorzeit wieder lebendig wird.
Aber vom Schatten des Johannistages hat wohl kaum
fe=
mand, außer in ſchriftkundigen Gelehrtenkreiſen, gehört. Und
doch: wie konnte man anders in der Frühzeit den immer höheren.
und ſchließlich höchſten, dann wieder abnehmenden Stand der
Sonne beſtimmen, als indem man — Schatten maß!?
Ich denke, Hirten und Schäfer werden die erſten geweſen
ſein, denen unſere Voreltern dieſe Erkenntnis, erſte wichtige
Wiſſenſchaft vom Kreislauf aller irdiſchen und überirdiſchen
Dinge und ihre ewige Wiederkehr, derdankten. Hirten und
Schä=
fer galten, neben vielen anderen, als „unehrliche Leute”, weil ſie
ihr Gewerbe nicht in einer Werkſtatt unter dem ſchützenden Dach
eines Hauſes, ſondern im Umhierziehen betrieben. Bei
Som=
merbeginn zogen ſie mit ihren Herden, dem Beſitz der ganzen
Dorfſchaft, hinaus ins Freie, blieben bis zum Sommerende mit
ihnen draußen, weideten ein Brachfeld nach dem anderen ab und
kamen ſo weit herum. Erſt wenn es im Freien nichts mehr zu
freſſen gab, kehrten ſie heim und waren winterüber die erſten —
Schullehrer. Denn in dieſer Zeit waren ſie beſchäftigungslos,
die Gemeinde mußte ſie durchfüttern. So zogen ſie nun wieder
tage= oder ſpochenweiſe von Hof zu Hof, aßen überall mit am
großen Familientiſch, und in welchem Hauſe ſie jeweilig
wohn=
ten, dort hielten ſie für die ganze Jugend Schule, die
infolge=
deſſen anfangs nur im Winterhalbjahr zuſammenkam. Denn
ſommerüber gab es für die ländliche Jugend ebenfalls draußen
genug zu tun. Man konnte ſich derzeit keine beſſeren Lehrer
denken. Denn die Hirten lernten auf ihren Streifen alles, was
Der engliſch=japaniſche Vertrag.
Paris 22. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Neu=York erfährt der Waſhingtover Korreſpondent der
Exchange Preß von zuſtändiger Stelle, Japan werde vor Ende
Juli die Mitteilung erhalten, daß England beabſichtige, den
engliſch=japaniſchen Vertrag zu erneuern. Das
Staatsdepartement ſoll die Verſicherung erhalten haben, daß der
Vertrag nichts enthalte, was den amerikaniſchen Rechten
nach=
teilig ſei. In Neu=York verlautet, es fei deutlich erklärt
wor=
den, daß im Falle eines japaniſch=amerikaniſchen Krieges
Groß=
britannien nicht gegen die Vereinigden Staaten zu den Waffen
greifen werde.
Waſhington, 23. Juni. (Habas.) Das
Staatsdeparte=
ment widerruft, wie eine Havasmeldung beſagt, die Behauptung,
daß es von dem Gange der Verhandlungen bezüglich der
Er=
neuerung des engliſch=japaniſchen Bündniſſes
in Kenntnis geſetzt worden ſei. Außerdem ſtellt es formell in
Abrede, die Verſicherung erhalten zu haben, daß man bei der
Erneuerung des Vertrages alle Maßnahmen ergreifen werde,
um zu verhindern, daß irgendetwas eingefügt wird, was den
amerikaniſchen Rechten zuwiderlaufe.
Der griechiſch=türkiſche Konflikt.
Paris 22. Juni. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Athen haben der franzöſiſche und der italieniſche
Geſandte am 20. Juni nachmittags der griechiſchen Regierung
das Angebot einer Vermittelung im griechiſch=
tür=
kiſchen Konflikt überreicht. Der Miniſter des
Auswärti=
gen Batazzis habe erklärt, daß die Angelegenheit einer Prüfung
unterzogen werden ſolbe, ſobald Miniſterpräſident Gunaris
eben=
falls von Vorlelio zurückgekehrt ſei.
London, 23. Juni. (Wolff.) Die Mitteflung der
Alliierten an Griechenland enthielt keine detaillierten
Vorſchläge. Infolge der Abweſenheit des Königs Konſtantin
und der Miniſter glaubt man, daß die Antwort erſt in einigen
Tagen erfolgen kann. An die Türkei iſt bisher noch keine
Mit=
teilung gegangen, da man es für angebracht hält, erſt über die
Haltung Griechenlands Klarheit zu gewinnen.
Paris 23. Juni. (Wolff.) Nach einer Blättermeldung
aus Athen iſt das Vermittelungsangebot der
Alli=
ierten durch den Miniſter des Aeußern nach Smyrna am
König Konſtantin und den Miniſterpräſidenten
Gung=
ris telegraphiert worden. In politiſchen Kreiſen in Athen ſagt
man dem Angebot eine günſtige Wirkung voraus. Die griechiſche
Regierung werde ihren Dank dafür ausſprechen und ſich
grund=
ſätzlich zur Annahme bereit erklären. Offizielle Verpflichtungen
könne ſie jedoch erſt dann übernehmen, wenm ihr die Einzelheiten
des Vorſchlages vorlägen.
* Zu einer Proteſtkundgebung gegen Scheidemann als
Oberbürger=
meiſter der Stadt Kafſel hatten ſich am Domnrstag abend mehrere
zan=
ſend Einwohner von Kaſſel auf Verawlaſſung des Bürgerbundes, der
Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnatſonalen Volkspartei, des
Zen=
trums und der Deutſchen demokratiſchen Partei in der großen
Stadt=
halle zuſammengefunden. Der frühere Stadtverordnete und heutige
Präſident der Handelskammer, Banbier Karl Ludwig Pfeiffer, Mitglied
des Vorſtandes der Deutſchen demokratiſchen Patei in Kaſſel, faßte als
Hauptredner des Abends den Proteſt der Kaſſeler
Bürger=
ſchaft gege die agitatoriſche und parteipolitiſche
Tärigkeßt des Oberbürgermeiſters Scheidemann
ſachlich und eindrucksvoll zuſammen und legte überzeugend dar, wie
unter dieſer Doppelſtellung als Parteipolitiher und Agitator die
Tätig=
keit Scheidemams als hochbezahlter Oberbürgermeiſter zum Nachteil des
Allgemeinwohls und insbeſondere des Wirtſchaftslebens Kaſſels
emp=
findlich leide. Die Verſammlung, in der es zu lebhaften
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen Anhängern Scheidemams und der Leitung der
Verſammlung bam, ſchloß mit einem einwitigen Proteſt der
bürger=
lichen Parteien gegen die Leitung der Oberbürgermeiſtergeſchäfte durch
Scheidemann. Eine entſppechende Entſchließung wurde ungenommen.
* Kleine pulitifche Nachrichten. Der japawiſche Botzſchafter Beron
Hayaſhi erklärte einem Vertreter des Reuter=Buweaus, er ſei ſicher, daß
ſeine Regierung bereit ſei, mit Großbritannien, Fvankreich und mit den
Verefnigten Staaten über die Frage des Kriegsſchiffbaues
zu beraten, um zu eimer Eimigung zu gelangen, durch die die
fmrcht=
baven Laſten der Rüſtungen erleichtert werden würden. — Wie die
Chi=
kago Tribune aus Waſhington meldet, iſt in einer gemernſamen Sitzung
des Repräſentantenhauuſes und Senats auuf Betreiben der Mitglieder des
Repräſendantenhauſes die Reſolution Portar die den
Frie=
denszuſtand mit Deutſchland erklärt, zurüickgeſtellt werden. Die vereinigten
Parlamentsmitglieder haben alsdann an dem Flottenbudget auf Antvag
von Senator Berah einen Abſtrich von 86 Millionen Dollars
vorge=
nommen. — Es wird gemeldet, daß der Außenminiſter von Nicaragua
in Waſhington Unterhanölungen zwecks Bildung eines
mittel=
amerikaniſchen Verbandes führe. Honduvas und
Guate=
mala hätten ſich dem Gedanken bereits angeſchloſſen, und man verhmet
damit, daß die Verhandlungen bald ei greifbaves Ergebris zeitigen
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
* Eunaunk wurben der Lehramtsaſſeſſor Auguſt Klänk us Groß=
Gerau zum Oberlehrer an der höheren Bürgerſchtle in Sprendlingen
mit Wirkung vom 16. April an: die Anwärterin für das Lehrmmt an
höheren Mädchenſchulen Eliſe Perter aus Franffurt a. M. zuu
Leh=
verin an der Höheren Bürgerſchule zu Nidca, unter Belaſſung in der
Kategorie der Volksſchullehverinnen, mit Wirkung vom 1. Juni ab.
aus
* Uebertragen wurden dem Schmlamtsanwärter Ludſwig Schaaz
Zell i. O. eine Lehrerſtelle an der Vvlksſchule zu Rämhorn, Kreis
damals lebenswichtig war, alle natürlichem Dinge kennen; ſie
waren quellen= und pflanzenkundig, alſo auch heilkundig, ſie
hat=
ten Muße, nicht nur die wichtigſten Vorgänge des Landlebens
und ſeiner Wirtſchaft, ſondern auch der Witterung, des Laufes
der Geſtirne zu beobachten, auch wohl dazu, um in ihrer
Ein=
ſamkeit manch nützliches Buch zu leſen.
Da lag wohl ein ſolcher Mann manchmal tagelang,
wochen=
lang unter demſelben Baume, der ihm anfangs wemig, ſpäter
mehr, dann wieder weniger Schatten gab. In der
Sommer=
ſonnenwendzeit konnte darin während der Mättagsſtunden die
ganze Herde Platz und Schutz finden. Der Hirte ſah alſo, wie
der Schatten fortwährend wuchs, bis er dam in gleichem
Ver=
hältnis wieder abnahm. So ſtellte er feſt, wie die Sonne, von
demſelben Orte aus beobachtet, an einem beſtimmten Tage,
jedes Jahr regelmäßig, ihren höchſten Stand erreichte. Das
übrige Landvolk merkte das wohl auch, wenn es ſich ringsumher
auf Feldern und Wieſen im Schweiße ſeines Angeſichts mühte,
aber erſt im Winter, in der Schule — wobei oft die Alten
auf=
merkſam zuhörten — gab er von ſeiner Wiſſenſchaft, vom
Zu=
ſammenhang aller dieſer Dinge Kunde.
Viele merkwürdige Sprüche in alten Weistümern, den erſten
Feſtſetzungen ländlichen Rechts, geben dafür Zeugnis, daß es ſich
ſo verhielt. Denn ihre Beſtimmungen beziehen ſich in erſter
Linie auf das Hirtenleben.
So heißt es im Sandweller Göding (Gauthing): „Er (der
Schaf=, Ziegen= und Kuhhirt) ſoll ſo weit mit der pottung
(Herde) von dem heugrund verbleiben (fernbleiben), als der
ſchem (Schatten) von einem wohlgewachſenen weichen baum
(Nadelholzbaum) zu ſanct Johannis in mitten ſommer des
abens oder morgens um 6 Uhr ſich erſtrecke.” Im Hämeler
Holzgericht hinnichtlich der Schweineweide auf die Frage: „wie
weit diejenigen, die zu maſtungszeiten auf den Wäldern mit der
maſtung nicht berechtigt, von den wäldern und hölzern bleiben
müßten?” — „So weit, im Sommer der äußerſte baum ſchatten
trägt oder macht‟ Ein andermal: So weit der Baum zu mitte
Sommer, wenn die Sonne am höchſten ſteigt, ſchatten gibt.”
Daneben hatte wohl auch der Hirt das Recht, ſoweit mit
ſei=
ner Herde in den Wald zu gehen, „als er mit ſeinem Stab zu
werfen vermag”. Im Anſchluß hieran noch folgende ſinnige
Be=
ſtimmung, die ſich ſchon im Geſetz der Oſtgoten findet, darüber:
wieviel vom Gemeindewalde zum Acker erworben werden darf?”
— „Wie weit man einen im Walde ſtehenden Mann, der mit
lauter Stimme ruft, in der Stille der kürzeſten Sommernacht
im entfernteſten Winkel ſeines Hofes hören kann.”
PN
Grbach; am 20. Jumf dem Lehrer Friedrich Schaab zu Könia 77.
Lehrerſtelle am der Volksſchule zu Zwingenberg, Kreis Bensheim.
* In den Ruheſtand verſetzt wunde der Forſtmeiſter der Oberim,
ſterei Eberſtaßt Geh. Forſtrat Karl Joſeph zu Eberſtadt auf io
Nachſuchen vom 1. Januar k. Js. ab unter Anerkemung ſeinen de=
Staate geleiſteten Dienſte.
n. Strafkammer. Der 24jährige Schloſſer Johann OIü von Offen
bach hat ſich zuſammen mit zwei bereits rechtskräftig Verurteüiten, Vor
und Leißner, des Einbruchdiebſtahls einiger Stallhaſen von 200 Moe
Wert, ſowie des einfachen Diebftahls eines Fahrrads von 600 Mat
Wert zum Nachteil eines Hausgenoſſen ſchuldig gemacht, iſt veum
geftändig urnd erſetzte bereits 300=Mark des angerichteten Schadens.
Urteil lautet auf 8 Monate Gefängnis als Geſamtſtrafe. —
24jährige Arbeiter Johanm Heinrich Güncher von Offenbach war
erſter Inſtanz für Hehlevei mit zwei Jahren Gefängmis bedacht, wi
er beim Abſatz der von einem anderen mittels Einbruchs entzwendert
Sachem geholfen hatte. Der Täter ſelbſt berbüßt eben die dafür erhalr.!7
new 2 Jahre Zuchthaus umd ſagte nunmehr als Zeuge aus, den G. ar=
Zorm über den eigenen Hereinfall über Gebühr unrichtig beloſtet
haben. Immerhin konntte G. mach den Begleitmomenten über die z
pedliche Herkunft der Sachen micht im Zweifel ſein, doch hielt das g
rufungsgericht 1 Jahr Gefängnis abzüglich 4 Monate Unt
ſuchungshaft für eine ausreichende Sühne. — Höchſt gewandt und drae
trat der ſchöffengerichtlich wegen Einbruchverſuchs zu 2 Jahren Zuss
hauts verurteilte 28jährige Offenbacher Schloſſer Franz Stenger c
und iſt nunmehr geſtändig, nachdem früher zu ſeiner Ueberführung ni
umfangreicher Beweis erforderlich war. In der fraglichen Januarna
ds. Js. hatte er es mit Genoſſem auf die Plünderung eines Goldwarai
geſchäfts abgeſehen, und man faßte ihn auf der Flucht mit einem V.
vat mannigfachen Diebswerkzeuges ab. Er bebannte jetzt auch offen. S.
er ſich möglichſt viel angeeigwet haben würde. Man billigte ihm (da a—uf
kem Schaden durch den Verſth erwachſen war) mildernde Umſtände
und ermäßigte die Straſe auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis abzügk
1 Monat 2 Wochem Unterſuchuungshaft (ſeit dem Geftändnis).
Bei den Poſtanſtalten werden täglich ſehr viele Brieffe=
Hungen nach dem Auslande eingeliefert, die unzureichend fr.
gemacht ſind. Dies läßt darauf ſchließen, daß die Verſender mit
O=
hierfür geltenden Gebühvenſätzen wenig vertraut ſind. Es wird dab
darauf aufmerkſam gewacht, daß für Brieſe nach dem Freiſtaat Danz=
Luxemburg, dem Memelgebiet, Oeſterveich, Ungarn und Weſtpolen (Sr
an Polen abgetretenen deutſchen Gebieten) die Gebührenſätze des inm
ren deutſchen Verhehrs gelten. Nach dem übrigen Auslamde ſind u
Gebührmn für Briefe bis 20 Gpamm auf 120 Pf., und für jede weite-
20 Gramm auf 60 Pfennig, und die Gebühr für Poſtkarten auf 80 Q
ſieſtgeſetzt worden. Druchſachen, Warenproben und
Geſchäftspapi=
nach anderen als den vorgenannten Ländern unterliegen einer Gebiß!
von 30 Pf. füir je 50 Gramm; die Mindeſtgebühr beträgt für Warel
proben 60 Pf. und für Geſchäftspapiere 120 Pf. Die Einſchreibgebär-,y
beträgt bei Briefſendungen nach den im Vorſtehenden bezeichneten Lä
dern, ſowie nach dem übrigen Auslande 100 Pf. Eine Ueberſicht *
neuen Gebühren bann durch die Poſtanſtalten zum Preiſe von 20 %
bezogen werden.
— Landestheater. In der heutigen erſten Wiederholung von Lo
Falls „Kaffevin” trittz Fanny Cleve zum letzten Male vor A.
tritt ihres Sommerurlaubs in der Titelrolle auf. Ebenſo erſcheint Kle) md
pellmeiſter Ferdinand Wagner, der i den nächſten Tagen eine mel
wöchige Konzertreiſe durch Holland als Orcheſterleiter und Pianiſt
ai=
trittz, an dieſem Abend zumm letzten Male am Dirigentenpult. Die Ariy/
führung endigt mach 10 Uhr (nicht wie auf dem Zettel irrtümEich ane=Kvei
geben gegem 10 Uhr).
Im Rahmen der Sommenſpielgeit ift ein Zhflus bon daii
Frgmdenvorſtellungen eingerſchtek worden, der am Samsta
der 25. Juni, machmittags 254 Uhr, mit „Jahrrmmrft zu Pulsnitz”
Ei=
ginnt, umd im weiteren Verlauf am Samstag, den 2. Julä, machmittar
2¾ Uhr, „Das Dreimäderlhauns”, und am Samstag, den 9. Juſi,
maa=
mittags 234 Uhr „Die Cſandasfürſt” bringt. Eie Anzahl noch vor
handener Sperrſitz= und Logenplätze werden an den Vorſtellumgstagr
an deu Tageskaſſe abgegeben.
— Gewerbemuſeum. In zwei Schaubäſten des Muſemms ſind Gip;
abgüſſe von Modelben fün Glochenſchmank nach Entwüirfen, der heſſiſche
Künſtler Profeſſor Varneſi und Kerl Hubev ausgeftellt. Zry
Erſatz der eingeſchmolzenen Kirchenglocken hat der Glochengnß in daf
letzten Jahren eine große Zahl vom Aufträgen erhalten, und die He
ſtellung des plaſtiſchen Glockenſihmurks, ſonſt ein wenig beachtetes E
bietz, hat dadurch eine beachtensterte Bedeuutnng gewonnen. Art ury
Auswahl des Schmudles iſt durch birchliches Herkommen geregelt. Meß- Schrift und ornamentalen Bortew komen nur wenige figürlick
Motibe in Betracht: der Krutzifizus, die Mutter Gottes, das Agnus D.
und die Symbole der Evangeliſten. Alber die künſtleriſche Aufgabe ff
anziehend uund dankbar. Das völlige Verfagen jeder änßerlichen Efſek.,
mache, die eigene Behandlung des Neliefs auf dunkelſtem Grund, d
Anpaſſung an den großartigen Charafter der Glockenform, die
Verweu=
dung typiſcher Motive, die eines ſo individuellen Ausdrucks fähig fin
— das alles find Aufgaben, derem Löfung mehr verlangt, als die
Gi=
wandtheit eines dekorativen Kühnſülers. Schon die Gegenüberſtellung de
ausgeſtellten Entwürfe zeigt, welche dankbaze Aufgabe hier vorlieg
So mag die Fleine Aursſtellung dazu beitragen, die Aufmerkſambeitz vo.
Hünſtlern und Kirchenvorſtänden anf dieſes wenig beachtete Gebiet Firck
licher Kunſt zu lenken.
— Die 30jährige Jubelfeier des Klubs Fröhlichkeit un bergangene-
Samstag umd Sonntag in dem aufs feſtlichſte mit Efeu und Blottpflard
zen gefihmückten Städtiſchen Saalbau verlief unter reger Beteiligun
zahlreicher Freunde und Gäſte aufs fummungsbollſte. Der akademi!
ſchen Feier am Samstag abend wohnten ziuha 15 Dereine vom hie
und nuswärts bei, die ihre Glückwünſche dem feſtgebenden Vereine dar
brachten. Die Geſellſchaft Fröhlichkeit=Arheilgen überreichte ein pracht.
volles Bild mit Widmg und die Geſellſchaft Reichsaöler=Darmfiac
eine Schleife mit Wihmung. Die moch als Griinder dem Vezeine ar
gehörenden Herren Wilh. Kaufmam, Ehrendräſident. und Wilh. Kom
penhans, Ehrenvo=ſtandsmitglieb, ſowie die Herren Hch. Bauez, Sixtu
Schmibt, Wilh. Schmidt aus Darmſtadt und Fritz Kurtz us Baben
hauſen, Ehwenwitgkieder infolge 25jähriger Mitgliebſchaft, wurden mi
künſteriſch ausgeführten Ehrenurkunden geehrt. Die Damen des
Hlub=
überreichten dem Vorſtand eine prachtvolle Gedenktafel nebſt eine
Schleife mit Widzung. Die Darbietungen der Mitwickenden bei dieſe
Feier waren über jedes Lob erhaben und nicht endenwollender Beifal!
war der Dank des Pzblikums. — Das um Sonntg im Gartem vevan
ſtalltete Konzerk hatte infolge der Fiihlen Witteruug nicht den ge
wünſchten Erfolg, Geſto lsbhafter war es aber in den inneren Räumen
13 P
i
nid in
So ſpielte alſo der Schatten des Johannistages eine
wich=
tige Rolle im deutſchen Volksleben mach altem Recht. Er hatte
aber auch in manch anderer Beiſe Bedeutung, und allerlei davon
lebt heute noch fort. Wir alle beanſpruchen unſeren „Platz
urder der Sonne” und ſuchen duuch unſere Leiſtungen andere
„in den Schatten zu ſtellen”. Der Schattenfallk” umgrenzte
Eigentum am allgemeinen ländlichen Beſitz der Markgenoſſen.
Während das Lüneburger Weistum — ähnlich wie im
vorer=
wähnten Falle, nur das es ſich hier um Bienenväter handelte —
den Wurf auf offener Heide in der Runde geſtattete, erlaubte
ihn das Geſetz der Bayern nur nach drei Seiten; nach Norden
ſollte die Grenze ſo weit gehen, als der Schatten des Mannes
reichte. Um ſo beſſer, je größer der Mann war, und mit gutem
Grunde wählte er bei dieſer Ausmeſſung den längſten Tag, an
dem die Sonne den längſten Schatten warf. Das bringen ja
auch die Beſtimmungen der oben erwähnten Weistümer
deutlich=
zum Ausdruck.
Dieſe bayeriſche Feſtſetzung iſt gewbiß uralt und hängt, wie
Jakob Grimm in ſeinen „Deutſchen Rechtsaltertümern” bemerkt,
wahrſcheinlich mit der religiöſen Empfindung des Heidentums
von der traurigen und ſchauerlichen Mitternachtsſeite zuſammen.
Bei den alten Volksgerichten, die bekanntlich unter freiem
Him=
mel unter mächtigen Baumrieſen tagten, ſaß der Richter im
Weſten, den Blick der aufgehenden Sonne zugewandt, während
der Kläger im Norden, der Schuldige oder Angeklagte im
Süden — dem Norden zugewandt — ſtand; noch heute iſt
Nor=
den den Oſtfrieſen die „grimme hörn”, die furchtbare Ecke. Wenn
ein armer Sünder enthauptet werden ſollte, wandte der
Nach=
richter zuvor deſſen Geſicht nach der Nachtſeite, und ehe man
Gal=
gen baute, benutzte man zum Hängen einen dürren Aſt, der ſich
der Schattenſeite zukehrte.
Doch nicht alle Böſewichte wurden hingerichtek. „Unehrliche
Leute” hielt man nicht einmal deſſen wert, ſie waren rechtlos in
jeder Hinſicht. Dazu gehörten die Gaukler und Kempen (
Kunſt=
fechter), die ihr Leben auf unritterliche Art aufs Spiel ſetzten.
Denen gab man Genugtuung auf ſpötiſche Weiſe. Hatte jemand
einen ſolchen beleidigt, dann ſtellte er ſich einfach in die Sonne
und ließ den Gekränkten ſo an ſich vorbeilaufen, daß ihn fein
Schatten an den Hals ſchlug (ſcheinbar den Kopf abſchlug).
Einſtmals träumte ein König, ſeine Ritter hätten ihm
be=
leidigt. Da wurde ihm geraten, er ſolle „den Schatten der
Rit=
ter als Buße nehmen”. Noch in Luthers Tiſchreden wird ein
vom Kaiſer Maximilian derart gemildertes Todesurteil
er=
wähnt: „Wenn man den Uebeltäter zum Richtplatz bringe, ſolle
Nummer 122.
„am Abend bei dem großen Feſſbhall mit der geſamten Kapells Weber
ein ſelten geſehenes Leben und Treiben entwichelta.
— Mieterverein. Die am Mittwoch abend im Badiſchen Hof
ab=
caltee erſte Bezirksverſammlung war außerordentlich
mr beſucht; der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit
aer Anteilnahme folgte die Verſammlung den aufklärenden Worten
* erſterr Vorſitzenden Herrn Kleinert und des Herun Stadtverordneten
ſütfch über Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter. Ein
brei=
m Prum wurde der Ausſprache gewährt; es wunden Beſchenden
ge=
näft ud Fragen beantwortet, wobei auch die Ermachnung
ausgeſpro=
ar wurde, einem friedlichen Verhältwis zwiſchen den Parteien jede
fürderlung angebeihen zu laſſen. Nach Schluß der Verſcmlung traten
je wnweſenden Nichtmitglieber reſtlos dem Verein bei. — Am 24. Juni,
ſemds 8 Uhr, finder im Chauſſeehaus die erſte Bezüirksverſanmmlung
beſſungens ſttt.
A. Der Zweigausſchuß für Jngendherbergen im Odenwald teiltz
go mit: Der ſehnliche Wunſch der Jugend, für den wir ums tatkräftig
mfetzten, iſt in Erfüllung gegangen: Gewährung des halben
fahrpreiſes 4. Klaſſe bei Benutzung derſelben! Die
Beſtim=
mang findet auf allen Arten Fahrpreisermäßigung Anwendung: ſie
t mit dem 1. Juni dieſes Jahres in Kraft. Versime, die unſerem
ſerbande angegliedert ſind, erhalten im Intereſſe der Jugendpflege
urch Vermittelung der Geſchäftsſtelle (Martinſtraßa 62) Antvagsformu=
„re zur Erlangung der Vergünſtigung. — Der zweite
Jugendwander=
ag vom 8.—10. Juli in Heidelberg verſpricht, mach den Vorbereitungen
u ſchließen, den ſchönſten Erfolg. Das Mittogeſſen wird im Gegenſatz
m unſerer kürzlich im ſportlichen Teil dieſes Blattes gebrachten
Mit=
eilung unentgeltlich an die Teilnehmer im Lehrerſeninar
ver=
bfolgt.
* Sonnwendfeier des Pfadfinderkorps Darmſtadt. In der Nacht vom
8. zumm 19. Jumi fand auf dem Breubevg die Somnwendfieier des
skadfinderkorgs Darmſtadt und Offenbach ſtatt. Etwa
50 Pfadfinder und biele Eltern verſammelten ſich um 10 Uhr im
Burg=
wf am die lodernden Flammen. Das alte Feuerlied: „Flamme empor”
röffnete die Feier, worauf der Gaufeldnteiſter eine kurze Anſprache
velt. Lieder und Gedichtvorträge wechſelten nun ab, auch zwei
Thea=
erftücke: „Der Bauer im Fegefeuer” von Hans Sachs und die „
Rütlä=
zene” aus Schillers „Wilhelm Dell” wunden aufgeführt. Außerdem
vrutten wieder mehrers Pfadfinder in das Korps ufgenomen werden,
die bei lodernden Flammen das Pfadfindergelöbnis ablegten. Noch ein
Zed, dann ging es in die Quartieve. Schon um 5 Uhr iſt alles wieder
mf und viele baden ſich in der nahen Mürmling. Um 7 Uhr wird noch
einmal angetreten und dann rücken die einzelnen Abteilungen nach
Hruß=
sprück.
— Leibniz=Schule. Von den Pribatunterichtsanſtalten begeht die
Leibniz=Schule den Jugendkag in beſonders feſtlicher Weiſe. Die
Spordabteilung iſt vom Scheitel bis zur Sohle neu ausgerüſtet und
wird Freitag, Samstag und Sonntag an verſchſiedenen Plätzem der Stadt
öffentlich ſpielen. Gleichzeitig erläßt die Anſtalt ein Preisausſchreiben,
an dem ſich Schüler und Schülerinnen aller Schulen beteiligem können.
Aks Preisaufgabe iſt geſtellt ein Aufſätzchen oder Gedichtchen über den
Velanf des Jugendtages. Auch an dieſer Stelle ſeien Die Geſamtjungend
Darmſtadts und die Eltern auf das Inſerat in heutiger Numer
auf=
merkſam gemacht.
— Eleonoren=Frauenſchule. Heute (Freitag) vommittag um 10 Uhr
wird in der Anſtalt, die zu Ehren der im Weltkrieg gefallenen Lehrer
geſtiftetze Gedenktafel feierlich enthüllt. Die Eltern der
Schülerin=
nen und Freunde der Anſtalt ſind herzlichſt eingeladen.
— Jugendgruppen der Deutſchen Vollspartei. Zu der am Samstag,
den 25. Juni, abends 9 Uhr, am Bismarcktuvm ſrattfindenden
Sonn=
wendfeier ſind hiermit unſere Mitglieder nebſt werten
Angehöri=
gen, ſowie Freunde unſeren Sache herzlich eingeladen.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Juni 1921.
Eeite 3.
Samstag, den 25. Juli 1921
güiltige Bebensmittelmarken:
Bwt: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 32, 31 und 30, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 24 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Hanshaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt vorzulegen,
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Friſtablauf für Vorausbeſtellung auf Marke „Darmſtadt”
(Juli=Anteil) am 27. ds. Mts.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
ka Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtz. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
bur=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz vou Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uyr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensnrittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Verloxengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
— Waldgottesdienſt. Man ſchreibt uns: Die Waldgottesdienſte, die
inmer mehr Allgemeingut werden, erfreuen ſich bei umſever
Stadtbe=
völkerung einer beſonderen Beliebtheit. Immer werden den
Bermſtal=
tern gegenüber meue Wüinſche geäußert. So kam auch ein Ruf aus dem
weſtlichen Stadtteil. Um nun dieſem Ratf entgegenzukommen, haben
ſich die vereinigten Kreiſe und die Poſaunemchöre entſchloſſen,
Sonm=
tag, vormittags 9 Uhr, für die Bewohner des weſtlichen
Stadt=
teils am Waldeingange bei dem alten Dornheimer Weg, in
der Nähe der Funkerkaſerwe, einen Waldgottesdienſt abzuhalten, zu dem
m
ihm die Erde ſeines Schattens weggeſtochen und er darauf
Lan=
des verwieſen werden.” So rettete ſein Schatten manchem
Böſe=
wicht das Leben.
In neuerer Zeit hat uns Peter Schlemihl gezeigt, was ein
Schatten wert iſt. Aber das iſt freilich Dichtung. Doch ſie iſt
von der Wirklichkeit nicht weit entfernt. Noch im Jahre 1911
war ein Schatten in einem peinlichen Gericht ein wertvoller
Eideshelfer, der einen gewiſſen Frank Erdmann in Omaha im
amerikaniſchen Stagte Nebraska vor langjähriger
Zuchthaus=
ſtrafe bewahrte. Erdmann war angeklagt, gegen einen Politiker
namens Denniſon ein Dynamitattentat verſucht zu haben. Alle
Indizienbeweiſe waren gegen ihn, und der Verſuch, ſein Alibi
nachzuweiſen, ſcheiterte an den Ausſagen mehrerer Leute, die
be=
haupteten, ſie hätten ihn un die in Frage kommende Zeit, ½3
Uhr nachmittags, vor zwei von ihrer Konfirmation
heimbehren=
den Mädchen an Denniſons Hauſe vorübergehen ſehen. Da kam
unerwartete Hilfe. Die Verteidigung ſpürte eine Photographie
auf, die die beiden Mädchen mit anderen Konfirmanden zeigte,
und am Tage der Konfirmation nahe der Kirche, aus der ſie
kamen, aufgenommen worden war. Deutlich ſah man auf dem
Bilde den Schatten des Kirchturms, aus deſſen Richtung ein
als Sachverſtündiger zugezogener Aſtronom die Zeit der
Auf=
nahme feſtſtellte: 3 Uhr 21 Minuten, alſo eine Stunde ſpäter, als
man Erdmann geſehen haben wollte und das Attentat geſchah.
Auf dieſes Zeugnis eines Schattens hin wurde Erdmann
frei=
geſprochen.
Soll ich in Verbindung hiermit auch die jetzt ſo in
Auf=
nahme gekommenen Schattenriſſe (Silhouetten) und die früher
allbeliebten Schattenſpiele erwähnen, die in China ſchon im
11. Jahrhundert bekannt, bei uns wohl zuerſt im 17.
Jahrhun=
dert durch italieniſche Truppen auf den Frankfurter und
Leip=
ziger Meſſen vorgeführt wurden. Noch die Feier von Goethes
Geburtstag am 28. Auguſt 1782 auf der Tiefurter Bühne wurde
durch ein ſolches eröffnet, „Minervas Geburt” wobei Herzog
Karl Auguſt den Hephäſtos ſpielte, der mit wuchtigem
Hammer=
ſchlag den Schädel des allgewaltigen Zeus zetrümmerte, woraus
dann Minerva (Corona, Schröter), zuerſt als „Homuneula”
dann durch optiſche Vorrichtung immer größer werdend,
entſprang.
So ſehen wir den Schatten zuletzt als launiges,
unterhalten=
des Spiel. Aus dem Vorerwähnten erkennen wir, daß er früher
andere, weit wichtigere Geltung hatte.
Jedemnn hewlih willkommen iſt. Die Poſanmnchöre ud ihre
Freunde ſameln ſich unn halb 9 Uhr am ulten Bahnhof.
Im Silberkrenz. Am 27. Juni d3. J3. begehem der Oherdurntwart
der Turngemeinde Dawnſtadt 1846, Her Oberſekretär Wilhelm
Hof=
ferbert und ſeine Ehefran Luife, geb. Dörſam, das Feſt der
Sil=
bernen Hockzeit.
gs. Unfall. In einer hieſigen Maſchinenfabrik wurde einem
Arbei=
ter beim Transport von Wagenrädern Gurch Ueberſahren der linke
Fuß erheblich gequetſcht. Der Verunglückte kam durch die
Rettungs=
wache ins Krankenhaus.
Sonnwendfeier der Studentenſchaft.
* Schom lange vor der feſtgeſetzten Zeit verſommelte ſich eine große
Menſchenmenge auf dem Meßplatz. Gegen ½9 Uhr ſetzte ſich der
ſtatt=
liche Feſtzug, an der Spitze der Ansſchuß, die Studentenvertrerung
und die Profeſſorenſchaft, in Bewveyung. Es folgten in langer Reihe die
Studentenſchaft, Korporationen in Wichs, und mit Fahnen; eine ungeheure
Menſchenmenge, weit über 3000, zog under Muſikbegleitmg der Kapelle
Mickley nach dem Bismarcktrm. Die Sonns hatte in letzter Stunde ein
gütiges Einfehen gehabt und grüßte als flammend rote Scheibe vom
Abendhimmel.
Die Feier wurde mit einem Poſaunenchor vom Turme eröffnet.
Darauf ergriff der Vorſitzende der Studendenſchaft, Herr Schott, das
Wort und begrüßte im Mamen des Ausſchuſſes alle Erſchienenen. Er
wies im kurzen Zügen auf die Bedeuuung der Feier hin und gedachte
des großen Kanzlers Bismarck, zu deſſen Ehren er einen Kranz
nieder=
legte. Anſchließend führte er in ſeiner Rede ungefähr folgendes aus:
Der gutte Geiſt, das Zuſammengehörigkeitsgefühl im Volke, ſei vor dem
Krieg geſchwunden und an ſeine Stelle ein ſelbſtſüchtiger Materialismus
getreten. So ſei es gekommen, daß Deutſchland im Weltkrieg die Probe
nicht beſtanden habe trotz der Begeiſterung von 1914, die nur
vor=
übergehend geweſen war. Darum dürfen wir wicht gloubem, daß die
Ermenerng durrch Aenderug wirtſchaftlicher und politiſcher Formen
allein komen kann, ſondern die tiefſte Frage unſerer Zeit wird eine
Frage nach dem Heil der Volksſeele ſein. Die Selbſtſucht in einem
jeden von uns muß ſterben, damit wieder lebendig werden kann das
Gefühl, daß wir alle ei Volk ſind, und die Freuds am Dienſt für die
Allgeweinheit und die Freude am Eiſatz des Lebens für die
Geſamt=
heit. So wie ſich heute die Sonne einer neuen Bahn zuwendet, ſo foll
ſich auich unſer Geiſt wenden. Als 1813 Preußem zertwümmert am
Vo=
den lag, da war es auch ein neuer Geiſt, der es gerettet hat, und der
der allgemeinem Volkserhebung vorausgegangen war. Ausgangspunkt
und Hort dieſer geiſtigen Bewegung waren die Uniberſitäten. Darum
müſſen ſich auch heute wieder die Studenten mit ſtaatsbürgenlichen
Problemen beſchäftigen und in ihnen muß wieder das Gefühl der
Ver=
antwortlichkeit erwachen, die ſie dem Volk und dem Staat gegenüber zu
tragen haben. Darum gehe die akademiſche Jugend ernſt und
zielbe=
wußt an die Alufgabe heran, die ſie am Volk zu erfüllen hat. Der Menſch,
der zur ſchwankenden Zeit auch ſchwamkend geſimt iſt, der vermehrt das
Uebel umd breitet es weiter und weiter. Aber wer feſt auf dem Sinne
beharrt, der bildet die Welt ſich.
Die Rede klang aus mit dem Lieb: „Burſchen hevaus”,
Under Fachelbeleuchtung fand darauf in einer nahen Talmlde eine
Aufführung der „Torgauer Heide” von Otto Ludwig ſtatt,
darge=
ſtellt vom Darmſtädter Wingolf. Das buntbewegte altpreußiſche
Sol=
datzenleben am flackernden Lagerfeuer, die den Wald erhellenden,
weit=
verteilten Fackeln, boten ein äußerſt ſtimmungsvolles Bild. Nach der
Aufführung, die in dem Choral: „Num danket allé Cott” ausklang,
er=
griff Se. Magmiſizenz, Herr Geheimrat Walbe das Wort:
Den Erinmerungen an die großen Zeiten unſever Geſchichte wollen
wir uns nicht verſchließen, wollen uns erheben an dem Ehrgefühb der
Soldaten des 7jährigen Krieges und nicht euletzt an dem Edelmut, der
damals noch galt zwiſchen Feind und Feind, der auch heute noch gelten
dwürde, dächten und fühlten, alle noch wie damals. Er bnüpfte
an die Handlung der Aufführung an, erläuterte den
Entwick=
lungsgang, der zur Einigung des Deutſchen Reiches geführt
hatte und berglich ihn mit dem wiſerer Nachbarſtagten. Iſt
es nicht, als wären wiv Deutſchen von der Vorſehung ge
zwungen geweſen, das Pferd unſerer Geſchichte von hinten aufzuzäumen?
Kein Wunder, daß wvir erſt um Jahrhunderte ſpäter fertig wurden als
die anderen. Aber wir haben es aufgezäumt und in den Sattel geſetzt
hat uns deu, dem wir eben gehuldigt haben. Und nun? Dieſes
Songen=
kind der Weltgeſchichte, Deutſchland, das wir wie ein vechtes
Sorgen=
kind lieben müſſen mit allen Faſern unſeves Herzens, ſteht wiederum
vor dem Abgrund. Da gilt es nicht jammern und klagen, ſondern tapfer
ſein, ſvie es jener große König war, der mach zwancher Niederlage vor
der Verzweiflung ſtand. Arbeiten und nicht verzweifeln, ſichern was
wir haben! Es wäre ja wicht auszudenken, wenn wir das, was anderen
zu gewinnen leicht, uns aber ſo unſäglich ſchwer wurde, jetzt wieder
fahren laſſen müßten. Darum nichts zerſchlagen von dem, was uns
ge=
ſchichtlich geworden iſt, ſichern und enger knüpfen, das ſei die Loſung.
Ein einiges Reich haben wir. Bleibtz es uns und haben wir darin ein
einiges Volk — das ſei uns das allernächſte Ziel — dann mag rings
um uns herum die Welt voll Teufel ſein, dann wird auch Dir, Du
deut=
ſches Volk, die Sonne des Glücks ſich wieder zuwenden.
Ein begeiſtertes Hoch auf unſer Vaterland urnd die Klänge von
„Deutſchland, Deutſchland über alles” durchbranſten dem Wald. Am
Turm war währenddeſſen eim großer Holzſtoß angezündet worden,
deſſen flackernder Schein die Zurückkehrenden empfing. Mit den
zün=
gelnden Flammen ſtieg das Lied: „Flamme empor” in die dunkle Nacht.
Damit fand die eindrucksvolle Feier ihren Abſchluß.
In geſchloſſenem Zuge ging es under Fackelbeleuchtung
in die Stadt zurück. Die Feier zeigte ſo recht, daß ſich die
Studenten=
ſchaft in weiten Kreiſem der Bevölkerung der alten Beliebtheit erfreut.
Hier iſt ein Weg, die häßlichen Folgeerſcheinungen des Krieges, die
Volkszerſplötderung, zu überwinden, und an der Wiederaufrichtung eines
geeinten deutſchen Volkes mitzuwirken.
Der Weltbetrug von Leipzig.
nn. Ueber dieſes Thema ſprach am Mittwoch abend im Städtiſchen
Saolbau Herr Student Strippelmann auf Veranlaſſung der
Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener vor einer micht (ehr
zahlreich erſchienenen Zuhöverſchaft. Der Vorſitzende der
Reichsveßeini=
gung ehemaliger Kriegsgefangener, Herr Georg, gab denn auch ſeinem
tiefſten Bedauern Ausdruck, daß bei einer ſo wichtigem politiſchen Frage
Darmſtadts Bebölkerung und ſeine ſtagtlichen und ſtädtiſchen Organe
eine ſo große Teilnahmloſigkeit an unſeker deutſchen Volksehre zeigten.
Herr Srrippelmann beſprach zunächſt die Wirkungen des Weltkriegs.
Seit drei Jahren wiſſen wir nun in Deutſchland, was es heißt, emen
Krieg zu verlieren, und ſeit zwei Jahren beugen wir uns vor der
Schmach von Verſailles. Dieſer Schandvertrag hat uns die Alleinſchulb
am Weltkriege aufgebürdet und als alleinige Kriegsverbrecher geſtempelt.
Bedauerlich ſei, daß es immer noch bei uns kleine Kreiſe gibt, die an
Deutſchlands Kriegsſchuld glauben. Das ganze deurſche Volk muß
ein=
mütig gegen dieſe Weltlüge proteſtieren. Redner betrachter ſodann
ein=
gehend die von der Entente als Kriegsverbrechen bezeichneten deutſchen
Kriegshandlungen, wie Gasangriff, Bombenabwarf und U=Bootkrieg
und weiſt amtlich mach, daß ſowohl Frankreich wie England ſchon vor
Kriegsbeginn die gleichen Kriegsmaßnahmen getroffen hatten. Die
er=
ſten Bomben fielen 1914 von den Franzoſen auf Düſſeldorf umd Kan.
Nur franzöſiſche Ueberhebung und Englands Heuchelei haben dieſe
Schuldlüge zuſtande gebracht. Hiergegen muß das deutſche Volk mit
allen Mitteln proteſtieren und mit friedlichen Mittelm verſuchen, dieſen
Schandſleck niederzukämpfen. Es iſt uns gelungen, daß unſere
ange=
klagten Kriegsverbrecher vor einem deutſchen Gericht im Leipzig
ver=
handelt uind abgeurteilt werden. Wir fordern aber auch, daß Frankreich,
Belgien und England in gleicher Weiſe verfährt, und daß Deutſchland
nicht die alleinige Kriegsſchuld aufgebürdet wird. Redner verlieſt eine
Anzahl Dokumente, in denem die Kriegsvorbereitungen amtlich beſtätigt
ſind. Auch die Bevölkerung der Entente wurde ſyſtematiſch durch
Kriegs=
lügen gegen Deutſchland aufgepeitſcht. Die größte Schmach und Schande
unſerer Feinde und ihrer Völker bildet jedoch die Behandlungsweiſe der
deutſchen Gefangenen, die ſyſtematiſch bis auf den Tod gemartert und
gequält, in den ſcheußlichſten und menſchenunwürdigen Gefangenenlagern
untergebracht wurden. Der Redner bringt hierüber eine lange Reihe
von eidesamtlich feſtgeſtellten Ausfagen unſerer kriegsgefangenen
Sol=
daten zur Verleſung. Gevade das kulturſtolze Frankreich hat ſich hier
an Scheußlichkeiten und teuflicher Gefühlsrohheit wahre Orgien geleiſtet.
An zahlreich verleſenem Berichten und Briefen wurde nachgewieſen, daß
ſich beſonders die franzöſiſchem Offiziere an den Quälereien der deutſchen
in zahlreich amtlich nachgewieſenen Fällen benutzt. In England war
die Behandlung unſerer Gefangenen etwas beſſer. Medner beſpricht
ſo=
dann die ſcheußliche engliſche Blockade Deutſchlands, der während des
Weltkrieges über 800 000 Frauen, Kinder und Greiſe zum Opfer fielen,
Die Weltgeſchichte wird hierüber ein beſonderes Buch ſchreiben. Prof.
Dr. Gattinger=München hat es ſich zur Lebensaufgabe gemacht, die
Wahrheit über die Gefangenenbehandlung der Entente an den Tag zu
bringen. Viele Tauſende von deutſchen Männern ſind bereit, ihn mit
eidlichen Ausſagen und Berichten zu unterſtützen. Wir wollen micht
Haß ſäen! Wir verlangen aber unſer gutes Recht, daß auch auf der
begenſeite die Kriegsverbrecher zur Rechenſchaft gezogen werden.
(Beifall.)
An der Ausſprache beteiligten ſich die Herren Schneider vom
Bund der Auslandsdeutſchem und Herr Näck, ſowie noch andere
Red=
ner, die alle ein energiſches Vorgehen unſerer Reichsregierung und der
heſſiſchen Regierung in der Frage der Kriegsſchuld forderten. Um H.
Uhr wude die Verfammlung geſchloſſen.
X* Roßdorf, 23. Juni. Kriegerdenkmal. Gegenwärdig wird
neben der Glochenbeſchaffung die Errichtung eines Denkmals für die
im Welſtkriege 1914/18 Gefallenen aus der Gemeinde viel beſprochen.
Ueber Art und Ort des Denſtmals iſt man ſich nach den gehaltenen
er=
ſten Weſprechungen noch wicht einig. Auf dem Friedhofe ovar die
emp=
fohlene und an anderen Orten auch ausgeführte Herſtellung und
Pflan=
zung eines Ehrenhaies hier micht gurt möglich, da es on Raum ohnehi
mangelt. Man hat daher den geräuwigen Platz am Bahnhofe, der
durch Anlage der neuen Straße mach der Müllerſtraße zu entſteht, ſowie
den boriges Jahr neuangelegren Spiel= und Sportplatz an der Erbacher
Straße und die noch freien Bauplätze der Bahnhofsſtraße zur Errichtung
eines größerem Denkmals wit Anlagen im Auge. Für einein Brunnen
mit ebenſoviel Steinen als Gefallenem wäre auh der durch Abbruch
zweiev kleinerer Häuſer entſtandene freie Platz an der Kirche, zu einer
Gedenktafel vielleicht auch die nordöſtliche Seite der Kirche neben dem
Turme und Aufgang zur Kirche geeignet. Da Noßdorf außer der
Frie=
densſinde zur Erinnerung an 1870/71 kein Demkmal bis jetzt beſitzt, haben.
eirtige Stimmen ſich auch für ein, die Höhe beim Ausgange des Orkes,
nahe der neuen Schule krönendes Denkmal mit paſſender Anlage
aus=
geſprochen, von welcher Stelle aus man einem herrlichem Nundblick nach
den Ausläufern des Taunus, Speſſarts und Odenwaldes hat. Auf dieſe
Weiſe würde auch dem allſonntäglich wachſenden Fremdenverkehr
ge=
dient und nahe dem Orte eine Stätte geſchaffen, die wegen ihrer
präch=
tigen Ausſicht den Höhen des Reb= und Roßberges nicht nachſtünde
und gewiß der Anlage weitere Ausſichtspunkte und Ruheplätze für
Ein=
heimiſche und Wanderer vevanlaſſen würde. Durch die Errichtung eines
Denkmales, Brunnenes oder Ausſichtsturmes uſw. mit Namen
und Erinnerung für die Gefallenen, wäre die würdige jährliche
Inſtand=
haltung und gärtneriſche Ausſchmückung des neu auszuwählenden Ortes
verbunden. Die nächſte Verſammlung des gewählten Ausſchuſſes und
die Vereinsvorſtände werden neben der lebhaft gewünſchten endlichen
Be=
ſchaffung eines dem früheren gleich ſchönen Geländes auch die Frage
nach Art und Ort eines der Größe und Bedeutung des Ortes und ſeiner
ziber 100 Opfer entſprechenden Denkmals an den Welrkrieg löſen.
— Wixhauſen, 23. Juni. Samstag, den 25., Sonntag, 26. und
Montag, 27. Juni, feiert der Geſangverein „Liederkranz”
(älteſter Geſangverein im Ort) ſein 50=jähriges
Stiftungs=
feſt. Alle Vorbereitungen zu dieſer Veranſtalrung ſind in vollem
Gange. Eingebeitet wird dieſelbe am Samstag abend unter Beteiligung
ſämtlicher Ortsvereine durch einem Fackelzug, wit anſchließendem
Kom=
wers auf dem Feſtplatze. Für Sonntag haben verſchiedene Vereine:
aus der Nachbarſchaft ihr Erſcheinen zugeſagt, und ſollte das Wetter
günſtig ſein, verſpricht dasſelbe einen guten Verlauf zu nehmen. Am
Montag finden Konzerte und allerlei Volksbeluſtigungew auf dem ſich
zu ſolchen Feſtlichkeiten ſehr geeigneten Platze ſtatr.
e. Gernsheim, 23. Juni. In unermüdlicher Arbeit haben die
Tur=
ner des hieſägen Turnvereins einen eigenen Turnplatz
und gemeinſam mit allen Kreiſen der Bevölkerumg eine Turmhalle
errichtet. Die Einweihung des Turnplatzes wird am nächſten Sonntag
in Verbindung mit dem 25jährigen Stiftungsfeſt, der Fahnenweihe und
Gedenken der Toten durch Weihe einer Ehrentafel ſtottfinden. Ueber
1000 Turner ſind bereits zur Teilnahme an dem Feſt angemeldet.
e. Babenhaufen, 23. Juni= Jugendfeiertag. Der morgen
hier ſtattfindende Jugendfeiertag wird durch einen Feſtzug
einge=
leitet, zu dem die Kapelle der Schutzpolizei die Muſik ſtellt. Das
eigent=
liche Feſt findet auf den Wieſen am Schloß ſtatt. Neben emem
Feſt=
ſpiel von Hans Sachs werden Turnübungen und Spiele der Kinder,
ſowie Schauturnen an Geräten durch eine Abteilung der Schupo zur
Verſchönerung beitragen.
e. Hergershanfen, 23. Juni. Der hieſige Turmverein kann
am 3. Juli auf ein 25jähriges Beſiehen zurückblicken. Der Jubeltag
wird mit einem Wetturnen verbunden.
n. Offenbach, 24. Juni. In dem Bieberer RaubmoudFalI
iſt ein weiteres, wichbiges Geſtändnis des Verhafteten erreicht, wonach
noch ein Mittäter in Betracht kommt und an dem räuberiſchen
Beweg=
grund zu dem Verbrechen nicht mehr zu weifeln iſt. Jenen Gemofſen
gab der Mörder bei wiederholtem Verhör gengu an, ſſo daß deſſen
Feſt=
nahme angeordnet warde. Ebenſo räumte er im Gegenſatz zur
bis=
herigen Schilderung die Wegnahma der Taſchenuhr K.s ein, die er nach
Frankfurt a. M. zur Rebaratur gegeben habe. Der Ermordete war ein
ſehr kräftiger Menſch, und die überaus große Zahl feſtgeſtellter Stiche
läßt auf ſchweren Kampf bei der Tat ſchließen.
E. Lorſch, 23. Juni. Ein dankenswertes und nachahmenswertes
Unternehmen veranſtaltete der rührige Muſieverein
Heppen=
heim a. d. B., indem er eine Wiederholung des vor einiger Zeit in
Heppenheim mit Erfolg aufgeführten Konzertes in Lorfch auf
Eimladung der dortigen Vereine unternachm. Das Programm mit
ge=
ringen Veränderungen, beſtehend aus dem „Zigemmerlebben” von
Schu=
mann und der „Walzurgisnacht” von Mendelsſohn, mebſt Solovorträgen
von Geſang und Klavier, übte auf die zahlveichen Beſucher eine
erſichſt=
lich tiefe Wirkung aus und bewies die Empfänglichkeit für gute Muſik,
aber auch die Notwendigkeit ihrer tatkräftigen Berbreitung in der
Pro=
einz im Sinne praktiſcher Volksbildung. Außer den von Herrn Affeſſor
Kaiſer=Darmſtadt geleiteten Choxwerken beteiligten ſich mit beſtem
Er=
folg an den ſoliſtiſchen Partien Frl. Poldi Hehl und Herr Dr.
Stiefen=
hpfer aus Darmſtodt, die wirkungsvolle Lieder von Schubert, Jenſen,
Löwe (Dr. Stiefenhofer), und Brahms, Mendelsſohn, Reger (Frl. Poidi
Heyl) ſangen. Die Begleitung der Chorwerbe und der Geſänge verſah
Herr Guſtav Beck=Darmſtadt.
Mainz, 23. Jumi. Eine ſondarbave Geſchichte. Aus
Frankfurt a. M. wird dem Journal geſchrieben: Der Kaufmmur Jouas
Heß aus Birſtein wurde eines Tages in einem Abteil erſter Klaſſe in
einem von Mainz kommenden Zug bewußtlos aufgefunden und erklärte
dann im Kraukenhaus, ihm ſeien 120 000 Mk. geraubt worden.
EEr ſetzte auch eine Belohnung aus zur Erlangung der Täter, bis ſich
herausſtellte, daß der ganze Ranbüberfall fingiert wae, um ein
Schwin=
delmanöver auszuführen, deſſen leidtragender Teil eim 19fähriger
Main=
zer Bankiersſohn ſein ſollte, der dem Heß in gutem Glauben auf einige
Jage 20000 Fronken geliehen hatte. Geſtern ſtand Heß wvegem dieſes
ſchweren Schwindelverſuchs vor dem Fraukfurter Schöffengericht, das ihn
zit einem Jahr Gefängnis verurteilte.
Ep. Worms, 22. Juni. Vom Zeitgeiſt verführt, haben
ſich zwei ſtädtifche Beomtenanwärter ihre Exiſtenz vernichtet.‟ Der Hang
zum Wohkleben vrranlaßte ſie, ſtädtiſche Eſelder in Höhe von rund 20,000
Mark zu unterſchlagen. Es iſt gegen die Beiden Unterſuchung und
Strafberfolgumg eingeleitet.
Worms, 23. Juni. Geſtern abend ſtürzte ein Landwirk aus
Bechtheim auf der Bahnſtrecke zwiſchen Oſthofen und Wooms aus dem
fahrenden Perſonenzug, der um 8.10 Uhr hier eintrifft und
zog ſich erhebliche Verletzungen am Kopfe zu. Er wurde, nachdem ihm
von dem fofort hinzugezogenen Arzt ein Verband angelegt wouden war,
mit der Bahn nach Bechtheim zurücbgebracht.
Ep. Alzey, 22. Juni. In das Manufackkurwarengeſchäft Baum
ka ein Mädchen mit einem,Brief, der ſie beauftragte, für ein Geſchäf
in Erbes=Büdesheim auf Kredit Waren mitzunehmen. Die Firma in
Alzeyz ſchöpfte Vevdacht und ſtellte telephoniſch feſt, daß die gamze Sache
Schwändel war. Die jugendliche Betrügerin wurde ſofort
ver=
haftet.
Büdesheim, 23. Juni. Raubberſuch. In einer der letzten
Nächte drangen zwei mit Gasmasken und vorgehaltenen Revolbern
aus=
geſtattete Räuber in Haus und Laden des Joſef Flörsheimer in der
Schulſtraße. Als ſie den Laden derſchloſſen fanden, bedrohten fie den
jung verheirateten Beſitzer und ſeine Frau in deren Schlafzimmer. Nur
durch die Geiſtesgegenwart des Beſitzers und durch heubeigeeilte Nach
barn wurden die vermummten Kerle verſcheucht. Wie noch gemeldet
wird, ſind die Täter — zwei in Büdesheim bedienſtete Knechte — in=
Zwiſchen ermittelt und verhaftet worden.
Gießen, 23. Juni. (Wolff.) Typhus. In der Stadt Gießen ſind
ſeit anfang Juni mehrere Erkrankungen an Typhus vorgekommen, die
bis jetzt gutartig verlauſen ſind.
Nidda, 23. Juni. Auf dem Bahnhof Nidda wurden in der letzten
Woche eine größere Anzahl Fohlen aus der Umgegend verladen,
Die Preiſe dafür waren ſehr hoch; Heugftfohlen, 13 Wochen alt, koſteten
durchſchnittlich 5000 Mk., Stutenfohlen 6000 Mk. Bürgermeiſter
Schleu=
ning in Wallernhauſen, der vier Fohlen gezüchtet hatte, erhielt ſogar
für ein 14 Wochen altes Stutenfohlen 7500 M2k. — Der Heuhande!
geht jetzt auch wieder reger. Faſt allwöchentlich wevden in Nidda etwva
ſechs Waggons eingeladen. Der Zentner altes Heu koſtet 50 Mk.
Rheiniſche Frauentagung aller Wahlkreiſe der
beſetzten Gebiete der Deutſchen Volkspartei.
Die Frauen der Deutſchen Volksparrei in den
beſetzten Gebietenam Rhein treten am kommenden Samstag
(25. Juni) in Köln zu einer Tagung zuſammen, zu der alle der Deutſchen
Volkspartei angehörenden weiblichen Abgeordneten des Reichstages und
Landtages, ſowie alle Abgeordneten der beſetzten Gebiete eingeladen
ſind. Zweck der Veranſtaltung iſt, eine engere Fühlungnahme der Frauen
der Deutzſchen Volkspartei der Länder am Rhein unteveinander und mit
den führenden Frauen des unbeſetzten Deurſchlands; Ausſprache und
Sich=Kennenlernen ſoll beitragen zu gegenſeitigem Verſtehen und Helfen;
zugleich ſoll durch dieſe Tagung, zu der ſich bereits über 900 Frauen von
Emmerich bis Worms angemeldet haben, die Aufmerkſamkeit weiteſter
Frauenkreiſe auf die Dinge hingelenkt werden, die einen
Zuſammen=
ſchluß zu gemeinſamer deutſiher Arbeit gevade am Rhein notwendig
machen. Ihr Erſcheinen haben u. a. zugeſagt die Abgeordneten:
Juſtiz=
rat Kempkes, Vorſ. des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei,
eite X.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Juni 1921.
Zäummer 172.-
Fran von Ohrimb, 7
mann, Prof. Dr. M
vertreten ſein.)
Dr. Nemper,
enherer. (Heſſe
D. Bernahs, Dr. M.
Hri=
wird auf der Togung ſtrk
Reich und Ausland.
Berlin, 23. Immi. Verbrecherifcher Anſchlag Geſter
abend wurdem auf den von Neufölln nach Tempelhof fahrenden
Ring=
bahnzug mehrere Schüſſe abgegeben. Eine Kugel durrchſchlug die
Fenſterſcheiben des Abteils, ohne jedoch jemand zu verletzen. Die ſofort
eingeleiteten Ermittelungen nach den Latern blieben erfolglos.
Halle a. S., B3. Ini. Nach dem Genuß unreöfer
Sta=
chelbeeren geſtorben ſind in Hirſchberg bei Veun vier
Künder.
Z.U. Kempten (Allgän), B. Junk. Hinrichtung zweter
Raubmörber. Heute früh wurde durich eing Weichswehrabteilung
das Todesurteil gegen den 37jährigen Bauer Urban Schichtl und den
23jährigen Hans Reſel durch Erfchießen vollſtredkt. Sie hatten die Fran
Schichtls auf das grauſamſte ermordet.
Wien, 22. Juni. Die Gattin Felix Weingartnens iſt
heute hier geſtorben.
Heſſiſcher Landtag.
92. Sitzung.
St. Davmſtadt, B3. Jumi.
Aun Regierungstiſche: Staatspräfident Ulxich, Finanzmimfſter
Henrach, Mämiſter des Inner Dr. Fulda, die Präſidenten der
Landesämter und Regierungsvertreter.
Präſident Abelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 45 Mi.
Fianzmrimiſter Henrich ſtellt dem Haufe Herrn Oberregierungsrat
Kaapp vor. Die Generaldebatte zum Staatshaushaltz wird
fortgeſetzt.
Abg. Dr. Oſana
bedauert, daß durch die Ausführungen des Abg. Oaul die Abſicht, eime
große politiſche Auseinanderſetzung jetzt zu vermeiden, ummöglich
ge=
macht wurde, denn dieſe Ausführungen bedeuuten dem Kampf. Seine
Parbei war der Meinung, daß eine gewiſſe Mudigkeit zu großen
politi=
ſchen Redem beſtehe, und das zeige auch die ſchlechte Beſetzung des
Hauſes, er wolle aber dem Kampf wicht ausweichen. Zunächſt wolle
er ſich aber mit dem Etatz beſchäftigen. Die Ausſichten unſerer
Finanz=
gebarung ſind ſehr ernſt. Daß die Ausgaben in die Höhe gehen
wür=
den, war ſelbſtverſtändlich, und der Finanzausſchuß ſtellte ſich auch arf
den Standpunkt, daß dieſe Mehrforderungen gerecht ſeien, er iſt ſogar
in zwei größeren Poſten über die Forderungen hinausgeganen, einmal
bei dem Zuſchuß zu dem Kirchen, wo die Deutſche Volkspartei 3
Mil=
ionen beantragt habe. Der Ausſchuß hat hierüber einen Beſchluß
nicht gefunden. Die zweite größere Mehrforderung beſteht im der
Be=
ſatzungszulage für die Beamten im beſetzten Gebiet. Ich glaube, daß
es nicht richtig iſt, wenn der Herr Finanzminiſter uns auffordert,
Ab=
ſtriche an den Forderungen des Etats zu machem. Bedenklich iſt in der
Hauptſache, daß die Einnahmenſeite nicht in dem Maße geſtiegen iſt
wie die Ausgabenſeite, ſo daß der Etat für 1921 nur durch eine
An=
leihe von 44 Millbionen bilanziert werden kann; alſo laufende
Aus=
gaben ſollen aus dem Vermögen gedeckt werden. Aber auch mach
an=
dere Seite hat ſich die finanzielle Lags verſchlechtert. Der Reſteſtock
belief ſich 1914 auf 8 Millionen Mark, 1915 6, 1916 5,6, 1917 12,
1918 11800 000 Mark, 1919 16 Müllionen, und dieſer Stock iſt 1920
vollſtändig erſchöpft worden, die Erſparmiſſe aurs früheren Jahren ſind
damit endgültig aufgezehrt. Weiter ſind aus den
Eiſenbahneinmah=
men in den diesjährigen Etat 3 Millionen eingeſtellt. Die eigenen
Einnahmen des Staates laſſen ſich nur um eim geringes Mehr ſteigenn.
Die Einnahme aus der Einkommenſteuer iſt mit 130 Millionen Mark
ingeſtellt, der Geſcmtbetrag im Heſſen beziffert ſich auf 400 Millionen,
davon bekomm das Reich 140 Millionen, der Staat 100 Millionen,
die Gemeindem ebenfalls 100 Milliomen, 60 Möllionen werden derart
geteilt, daß 30 Millionen dem Staat zufallen und 30 Millionen dem
Ausgleichsfonds zugeführt werden. Ich frage, iſt es ein gefundes
Finanzgebaven, laufende Ausgaben aus einer Anleihe zu decken? Wenn
ich den Herrn Finanzminiſter vecht verſtanden habe, iſt ja auch ee mit
dieſem Vorſchlag nicht einverſtanden und wir müſſen nach neuen
Ei=
nahmequellen ſuchen. Am Steuern ſollen 83 Millionen mehr als im
Vorjahre eingehen. Der Herr Fianzminiſter ſelbſt zweifelt, daß die
Beträge eingehen werdem. Ich möchte auch meinerſeits bedauern, daß
die Lohn= und Gehaltsempfänger ſeit 1920 ihre Steutein durch Abzug
voll zuhlen mmßten, während alle übrigen Stenerzahler ſeit 1920 noch
beine Steuerveranbagung in Händen haben. Davus der Rechten einen
Vorwurf zu machen wie der Abg. Kaul es tat, iſt ſelbſtverſtändlich
zurüickzuweiſen. Erſparniſſe müſſen und ſollem gemacht werden; im
erſter Linie auf dem Gebiete der perſönlichem Aussgaben. Die
Ver=
minderung dev Miniſterien hat bisher zu Erſparniſſen nicht geführt.
Wir hattem aber die große Genugtuung, daß die Demokvatiſche Parten
den Antrag auf Vereinfachung der Staatsverwaltung zu dem ihren
gewacht und dränglich eingebracht hat, wie wir ihn ſeit Jahren mit
aller Energie vertreten. Was geſtern Herr Abg. Kaul für eine
Rech=
nung aufmachte, zum Beweiſe, daß die heurtigen Mmiſter billiger ſind,
wie die früheren, das bedeubet doch ei ſtarkes Stück und eine faſt
un=
glaubliche Anfovderung an die Naivität des Hauſes in Rechtungsſachen.
Glaubt denn wirklich ein Menſch im Hauſe, daß wir die Gehälter der
Mimiſter heute zehnfach erhöht hätten? Damm hat Kaul noch die
Zivil=
liſte herangezogen, hat aber ganz vergeſſen, dabei zu ſagen, wieviel
von der Zivilliſte abgegeben wurde, das heutte mit großen Mitteln vom
Staate erhalten werden mß. Ich evinnere nur an die 3—4 Millionen
Theaterzuſchuß, an das Eleonorenheim wſw. Wir verlangen alſo
Ver=
einfachung, vor allem Abbau der Zwangswirtſchaft und Beſeitigung der
Miiſterien, die damit zu tun habem. Im übvigen ſind im Reiche eine
Inzahl praktiſcher Vorſchläge zur Vereinfachung gemacht worden. Wir
fragen weiter, könnem wir Mehreinnahmem gegenüber dem vorigen
Voranſchlag einſtellen? Der Herr Finanzwiniſter hat das getan (Holz,
Stempel uſw.). Ich zwveifle, daß dieſe Wehreiuſtellungem eingehen
ſerden. Wiv müſſen nach neuen Qwellen ſuchem. Einkonmenſteuer
nimmt uns das Reich weg. Wir könnew die Grund= und
Gewerbe=
ſteuev nicht ins Ungemeſſene erhöhen. Die Städte erheben ſchon weit
höhere Berräge als der Staat. Wir müſſen die Axr= an die Wurzel
legen. Wir haben uns ſtets auf das heftigſte gewehrt dagegen, daß
das Reich alle Steuern an ſich zieht. Herr Kaul ſtehr ja auf anderem
Standpunkt, er will die Steuerhoheit des Reiches noch weiter
aus=
bauen. Dieſe Reichsfinanzverfaſſung hätte einen Sinn gehabt, wenn
wir ein einheftliches Reich wärem und nicht viele Einzelſtaaten, die
in ihrer politiſchen und kulturellen Selbſtändigkeit feſthalten und
feſt=
halten müſſen. Wir müſſen auch nach dieſer Richtung auf Aenderung
er Reichsgeſetzgebung bedacht ſein. Den Städten wird ja zurzeit noch
immer Geld ſim Amleiheform zur Verfügung geſtellt. Das aber iſt
chlechte Zubunftswirtſchaft, und die Städtevertreter ſind mit großer Sorge
für die Zukunft erfüllt. Der Herr Finanzminiſter hat auf Stempel,
Schubgeld, Pflegeſätze in den Kranbenanſtalten und anderes mehr
hin=
gewieſſen. Das alles iſt bedenklich. Nach meiner Anſicht bleibt nichts
anderes übrig, als dahin zu wirben, daß ein Teäl der
Einkom=
menſteuer dem Staat und dem Gemeinden
über=
wisſen wird und daß aus dieſem die Bedürfniſſe von Staat und
Gemeinde befriedigt werden. — Damit wäre ich eigentlich mitz dem
finanziellen Dingen fertig. Der Herr Abg. Kaul zwingt mich noch zu
einigem Auslaſſungem politiſcher Art. Er hatz von einer vergifteten
Atmoſphäre geſprochen, die in Bahern und auch in Heſſen verpeſtend
wirkt. Ich muß ſagen, ich lebe auch in dieſer Atmoſphäre, vergiftet
und verpeſtet bin ich noch nicht worden. Es ſcheint eher, als miſſe
Herr Kanl für den kommenden Wahlkampf die Atmoſphäre künſtlich
verdichen. Den Mord in Bayern verurteilt jedermann. Herr Kaul
hat dann erwartet, die Regierung möge die Regierung in Berlin
ſtützen. Das iſt ſolbſtverſtändlich und keine Regierung wird der
Reichsregierung Schwierigkeiten machen. Gefreuct habe ich mich über
die Auslaſſungen des Abg. Kaul über die Verurteilung des
Militaris=
mus und Chauvinismus in Frankreich, reſp. im beſetzten Gebiet. Nur
glaube ſich, wird ſein Kampf dagegen in Frankreich und England wenig
Erfolg haben. Auch was er im bezug auf Oberſchleſien an nationalen
Worten und Grundſätzen fand, war anerkennenswert, nur zieht er keine
Konſequenzen aus ſeinen Worten, wenn er hört, daß aus Gießen und
Damſtadt Helfer für Oberſchleſien ſich zur Verfügung ſtellen. Denn
will er das verhinderm, anſtatt denen, die ihr Leben opfern, Ehre zu
geben? Ich halte es für ein ſchönes Zeichen nationaler Geſinnung,
wwenn die jungen Leute, die den Krieg mitgemacht haben, ſich General
Höfer für den Schutz Oberſchleſiens zur Verfügung ſtellen. Herr Kaul
hat dann weiter die jüngſten Zwiſchenfälle an der Univerſität erörtert.
Wer gereiht urteilt, muß unbedingt anerbennen, daß die
Univerſitäts=
behörden vollauf ihre Schnuldigbeit getan haben und daß die einſeitigen
Darſtellungen der F. Z. ſich als uglaubwürdig erwieſen haben. Die
Ausführungen des Abg. Kaul gegem die Univerſitätsprofeſſoren und
gegen die Uniberſitäten überhaupt verdienen ſchärfſte Zurüchweiſung.
Wenn er hier dafür eintrat, daß der Einfluß des Landesamts für das
Bildungsweſen weitzeren Einfluß auf die Univerſitäten gewinnen müßte,
ſo hat er nicht erkannt, was die Freiheit der Wiſſenſchaft und der
Uni=
verſitäten, die dieſe ſich durch die Jahrhunderte errungen und erhalten
haben, bedeutet. (Zuruf: Nur die Orqaniſation!) Dieſe Freiheit
um=
aßt nicht nur die Wiſſenſchaft, ſie umfaßt den geſamten
Univerſitäts=
körper. Auch den Kathederſozialiſten iſt ja unter der früheren
Regi=
ing die volle Freiheit geſuährt worden. (Zurufe: Sombart! David!
och ſchärfer muß zurückgewieſen werden die Ausdrucksweiſe, daß die
feſſoren zum Teil Knechte und Mägde der früheren Negierung
ſeim. (In Unruhe und Buuiſchemnſen geht der weitenn Teil der
Ans=
führmngen des Nednes verlonen. Wiederhoßt Glocke des Präſidentem.)
Wir bevlangen, daß die Freäheit der Univerfitäten auch
under der ſosialdemokratiſchen Negierung böllig erhalten
bleibe und daß den Umiterſititten keinerlei Beſchnänkangen,
auch in der Organiſatin, auferlegt werdhen (Widerfprmt ſimis.
Bmavo rrchts, große Unruhe.)
Im Weiteren prüifte Nednep nach, Arwirmeit die Hegiermg bas
politiſche Progromm des Staatspräfidentem Irich „durch Demokvatie
zur Sozialiſßerung” berwürklicht hat und kommt daber zu ſehr geringen
Reſultaten. Betont ſei, daß vor allem die Kriegsopferfürſorge eine
Arbeit der ſozialiſtſchen Regierug fei, wenn guch der Abg. Boul das
geſtern vorbeugend oblehnte. Alles, wwas die frühere büirgerliche
Re=
gierung in Fürſorgetäbigkeit geſchaffen hat, beſteht anch heute noch.
Was hier füi das beſetzte Gebiet geſagt wuade, iſt recht ſchön, gerügt
aber nicht, um dieſe Amſicht zu wüderlegen, daß die Negierung ſich
wenig um das beſetzte Gebiet Fümere. Die Rede des
Staatspräſi=
dentem in Arheilgen iſt unbedingt zur verunteilen, eben weil ſie als ſolche
des Staatspräfidenten, wicht des Abgeordnetew Ulrich
ausgelegt wird, vor allem in den ſpanzöfiſchen Wättern. Sie hat ſeine
Stellung als Staatspräſident außevordentlich gefährdet. Weiter bommt
Redner auf die Artikel im Volksfreund und der Darmſtädter Zeitung
zum Regimentsiubiläum zu ſprechen, die er ſcharf vevurteilt, und im
Anſchlluß daran auch die Ausführungen des Abg. Kaul über die
Regi=
mentsfeiern. Die Angſt vor dieſen Demonſtrationen hat ſich kümſtlich
in der Regierung feſtgeſetzt. In der Verfaſſung hat der
Staatspräft=
dent unbedingte Freiheit in der Geſinnuungscußerung aller
Staatsbür=
ger gewährleiſtet. Wie Eleimlich war es, zu verbieten, daß die Feier der
115er am 13. März ſtattfinde, weill dies der Jahrestag des Kapp=Putſches
ſei, wie Heinlich, den Marienplatz für die Aufſtellung zu verbieten, weil
der Großherzog dort wolmt, und wie Eleinlich auch, die Mitführung der
alten Wegimentsfahnen zu berbieten! Die ganze Feier war nichts
anderes als eine Vereingung alter und junger Kameraden. Bei der
ganzem Feſer, das verſichere ich Ihmen, hat in den Kreiſen, in denen ich
geweſen bi, auch bein Menſch an die Politik gedacht, hat auch kein
Menſch von der Politik geſprochen. Nun iſt allerdings eines
hervor=
getreten, und das war das, daß die Anweſenheit des
Großher=
zogs in dem Saolban zu Aeußerungen des Jubels Veranlaſſung
gegeben hat, als die alten Soldaten ſeiner Perſon anſichtig geworden
ſind. Meine Damen und Herren, iſt das verwunderlich bei einem
Herrſcher oder bei einem Monarchen, der doch über 2 Jahre bang
dem Lande nach ſeiner beſten Ueberzeugung und in Tveue gedient hat
und mit einer Anerkennung, überall, die er in dem ganzen Lande
gefun=
dem hat; iſt es verwunderlich, daß einer Perſönlichkeit gegenüber, die
in den Reihen des Aegiments geſtanden hat, die der Chef des Regiments
geweſen war, iſt es verwunderlich, daß einer ſolchen Perſon gegenüber,
wenn ſie dem Kameraden gegemüibertritt, num auch einmal der Gedanbe
der Innerlichkeit, der Gedanke der Herzlichbeit, der Gedanke der Freurde
zum Ausdruck komt, den Großherzog in den Reihen des alten Regiments
zu ſehen?. Ich meine, die allten Soldaten haben keine Veranlaſſung, ihre
Gefühle zurückzuhalten; ſie haben ja an dieſem Tage keinen Mißton
hereingebracht. Mißtom habem vielleicht ſolche in dieſes Feſt
herein=
gebracht, die die Fahnem, die zu dem Feſt Einladung geben ſollten,
ab=
geſchnitten haben. Mißton wurde bei den Kameraden des 115.
Begi=
ments wickt in dieſes Feſt hineingebracht, Mißton auch nicht bei den
übrigen Regimentsfeſten, die in ähnlicher Weiſfe verlaufen ſind. Es
muß aber auch dem Großherzog in ſeiner Perſon und dem Großherzog
in ſeiner Eigenſchaft als Bürger des Staates geſtattet ſein, derartige
Feſte zu beſuchen. (Zuruf Kaul: Sie ſagten doch ſelbſt, daß er nicht
als Bürger, ſondern als Wegimentschef dageweſen iſt!) Natürlich, auch
als Megimentschef. (Zuruf Kaul: „Ncegimentschef” war er als
Monarch!) Und wo iſt die Perſon des Großherzogs ſonſt
hervorge=
treten? Ich darf dabei einſchalten, daß ſelbſt Seiten3 des Miniſteriums
dem Großherzog das Zeuugmis aussgeſtellt worden iſt, daß er ſich bei den
Regimentsfeiern ſehr taktvoll benommen hat. Und wo ſoll ſonſt noch
das hervorgetveten ſein, daß der Großherzog als Monarch die
mongs=
chiſche Geſinnung aufpeitſchen wollte, vielleicht zu ſeinem Gunſten?
Haben Sie das gemerkt? (Abg. Kaul: Nicht er, ſondern ſeine
Freundel) Ich komme auch darauf noch. Wo iſt das hervorgetreten?
(Abg. Kaul: Nicht bei den Regimentsfeierm, ſondern bei dem Vorträgen
des Dichters Tagorel) Glauben Sie nuz, daß damals in ſeinem Schloß
oder im Saalbau viele dabei geweſen ſind, die geſagt haben: dem
Fürſten wollem wir daduch dienen, daß wir ihm unterſtüttzen in der
Begrüßug des indiſchem Weiſen, und wir wollen daraus die
Folge=
rung ziehen, daß er hevautsgehoben iſt aus der Reihe der Bürger, in der
er ſich gur Zeitz befindet. Und, meine Damen und Herren, iſt er vielleicht
letzthin, als es ſich am eine Veronftalvung des Volksbildungsbereins
gehandelt hat, zu der er ja guch eingeladen war, auch hervorgstreten,
hat er auch da in ſeiner Eigenſchaft als Großherzog teilgenommen?
Wenn das der Fall geweſen wäre, ſo würden doch die Leiter dieſes
Feſtes Vevanlaſſung genommen haben, eine Einſadung an ihm wicht
er=
gehen zu laſſen. Und wenn er eingeladen worden iſt, warum ſollte er
dort nicht erſcheinen? Aber, meie Damen und Herren, nehmen Sie
ſelbſt an, es würden wonarchiſche Gedanken dort wachgerufen, nehwen
Sie ſelbſt an, was nicht geſchehen iſt, es würden dort Beſtrebungen
vorliegen, die Monarchie wieder einzurichten, iſt denn da der Staar
berechtigt, wenn es auf legalem Weg geſchieht, wenn es auf
dem Wege des Wordes ohne Waffengewalt, ohne Gewalttabigkeit
ge=
ſchieht, iſt dem da der Staat im der Lage, dieſe Feſte zu verbieten?
Meine Damn und Herven, man iſt ſogar ſoweit gegangen, daß wan
ſowohl dem Großherzog wie dem Teilnehmern am dem letztem Feſte den
Polizeiſchutz entzogen hat, den Pobizeiſchutz, auf den doch jeder den
Anſpruch erheben könnte. Ich meine, derartige Dinge, wie ſie da
vor=
gekommen ſind, werdem im einem Volk unvermeidbar ſein, das
Jahr=
hunderbelang wit ſeinemr Regiment und wit ſeinem Großhewog in
Uebereinſtimmung geweſen iſt, und das gerade ſeine Fürſorgetätigkeit
für das Land nicht allein, ſondern auch für die Stadt Darmſtadt
er=
kannt und gewürdigt hat und ihm heute noch dafür danübar iſt.
Und nun, das Verlangen des Herrn Abg. Kaul, daß ein deutſcher
Fiirſt aus der Atmoſphäre des Landes entfernt werden ſolle, aus der
Atmoſphäre, in die er ſich nicht hereinbegeben hat, wus der er ſich
fern=
gehalten hat, daß er aus dieſer Atmoſphäre entfernt werden ſolle durch
eine Art Expatriierung! Denn wie ſoll er anders weggebracht werden,
als Wß ihm der Aufenthalt in Heſſen verſagt wird? Meine Damen
und Herren, das iſt vielleicht das, was die momarchiſtiſche Geſinnung am
allermeiſten fördert. Was der Herr Abg. Kaul geſtern geſagt hat, wird.
im Lande ſeinen Widerhall finden, das wird in die Herzen der Heſſen
eingeſchrieben werden, ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter, der ſelbſt
nicht einmal aus Heſſen ſtamt, hat ſich erlaubt, zu verlangem, daß der
frühere Großherzog von Heſſen aus ſeinem Lande durch polizeiliche
Hilfe entfernt werde. Denn anders iſt es nicht zu verſtehen. (Abg.
Kaul: Wenn’s ſo weitzergeht!) Wenn’s ſo weitergeht, und wenn noch
zwei oder drei Regimentsfeſte gefeiert werden, dann wird der
Augen=
blick gekommen ſein, in dem Sie zu der Maßvegel ſchreiten
werden, zu ber noch kein anderes Land geſchritten
iſt. Ich glaube, daß dieſer Satz auch in den Berichten feſtgelegt iſt,
und er wiud die Wirkung, die wie haben wollen, ſchon im Lande tum!
(Sehr richtäig. Unruhe.)
Ich meine aber, wir ſollten den politiſchen Kampf nicht zu weit
treiben. Es kann und wird die Zeit kommen, da Arbeitnehmer und
Arbeitgeber einig zuſammenarbeiten müſſen, am der großen Frage der
Rettung und des Wiederaufbaues des Vaterlandes. Das ſollten wir
nicht erſchiveren. (Brabo.)
Abg. Dr. Büchner (Dem.):
Ich habe mich nur mit großem Widerſtreben bereit erblärt, als
Redner meiner Partei aufzutreten, weil ſich mehr wie je davom
über=
zeugt bm, daß Reden nichts nützen, ſondern daß gearbeitet werden muß
und daß Reden die kleinlichen Gegenſätzs nur verſchärfen. Die
Schluß=
worte des Abg. Oſann begrüße ich. Ueber Dinge zu reden, auf die
wir beinen Einfluß haben, hat keinen Zweck. Herr Ofann hat dem
Finanzminiſter dem Vorwurf gewacht, daß ſein Finanzgebaren nicht
geſund ſei. Ich meine, es handelt ſich auch hier, angeſichts der
ſchwieri=
gen Lage, nur um vorübergehende Maßnahmen. Mit Stolz können
wir ſagen, daß bei uns wieder einigermaßen Ruhe herrſcht, daß die
Arbeitsfveudigteit gehoben wurde und die Produktion wächſt. Das
führt aber anderſeits wieder zur Ueberſchätzung unſerer
Leiſtungsfähig=
keit im In= und Auslande. Bei den hohen Dividenden, von denem man
immer wieder lieſt, muß in Betracht gezogen ſverden, daß das immer
Papiermark ſind, nicht Goldwark. Wenn wir auf die drei Jahre
Koa=
litionsregierung zurückblichen, müſſen wir doch ſagen, es iſt viel, was
in dieſer ſo außerordentlich ſchwierigen Zeit geleiſtet wird. Die Situ=
Zweifel, daß das Ultimatum angenommen werden mußte.
Ge=
fühlspolicik können wir uns nicht leiſten und man führt beine Kataſtrophe
herbei, ſolange man ſie vermeiden kann. Bedauerlich war, daß
ein=
zelne Parteien die Unterzeichnung wieder parteipolitiſch
ausſchlach=
teten. Ich freue mich über die Zuſage des Abg. Oſann, ſich wenigſtens
in Heſſen mit ſeiner Partei hinter die Regierung zu ſtellen. Wir müſſen
den Verſuch machen, die Verpflichtungen zu erfüllen, die win eingegangen
ſind, wir müſſen aber auch imier wieder verſuchen, die Gegner zu
über=
zeugen, daß Vieles undurchführbar iſt. Eins iſt ſicher, wir müſſen
rbeiten und ſpaven. Es iſt Arbeit genug für alle Hände, die arbeiten
wollen. Daß das Geld koſtet, iſt kein Hindernis. Geld iſt eine Fixion
Die Hauptſache iſt, da
Oberfchleſien, für die Kinderhilfe, iſt der falſche Weg. Das brinnt mu
vor allem dem Aussland gegemüber i ſchlechten Ruf. Aiſo win wis,
arbeiten und ſparen. Dn erhebt ſich die bange Frage, wird man zu
die Möglichkeit mud die Freiheit zum arbeiten laſſen? Wenn win mn
Franmeich ſvagen, können wois vom dork mi ein Nein erwortn
England hingegen weiß ganz gemau, daß ein Wiedevaufbau
Ruflam=
deſſen Bodenſchätze die Welt bwandtt, ohne Deutſchland wicht mögiie
iſt und daß es nur in Deutſchland em Gegengewicht gegen Fronkvesi
Vormachtſtelhung in Europa bilden kann. Darauf muß unſere äußm
Politik gerichtet ſein. Im Weiteren beſpricht bzw. ſtreift Redx=
Fragen der großem Politik,, der Staatsformen, des Völkerverkehrs. Ze
Jmduſtrie und des Handels und vieles andere, kommt dann wieder —ul
die Bevatungen des Boxanſchlags im Finanzausſchuß zu ſpvechen zu
geht eine Anzahl von Einzelkapiteln durch. Beim Kapitel Schule ſot
wan wicht ſparen, die Schuile als Erziehungsſtätte der Jugend, iſt gret
net, unſer ſeeliſch kranbes Volk zur Geſundung zu bringen. Daß Si
Volk ſich nach innerrv Geſundung ſehnt, beweiſt die Tatſache, daß
writz rührender Anhänglichkeit allen möglichen Apoſteln anhängt, b.
Waßwann bis Steiner, zur Schnile der Weisheit und Tagore. Bedau=
Eich ſift num, daß dasſelbe Volk, das Tagore zujnbelt Dr. Strecher zu
Steinen beivirft, der auch nichts anderes als den Welt=Friedensgedanzu
bertritt. (Heiterkeit, Zuſtimmng, Widerſpruch.) Daß Abg. Haul 3.
Perſon des Großherzogs hier in die Debatte warf und die Bereitſch
von Studenten, nach Oberſchleſien zu gehen, war ſicher nicht klug u
dürfte noch ein unerfreuliches Echo finden. Was die Parteipolitik an
geht, ſo wird vielfach auf die Minderung der Demokratiſchen Par
hingewieſen. Ich meine, mag die Partei auch zugrunde gehen, 0
Demobratie wird beben und wird von den Erben übernommen werdn
müſſen. Wenn etwas Poſitives geleiſtet werden foll, müſſen bei Oet
Arbeit wenigſtens die Parteirückſichten fallen, auch bei den Oppoſitior
parteien. Wenn alle Parteien die Intereſſen des Vaterlandes voran
ſtellen, muß ein gemeinſames Arbeiten ſich ermöglichen laſſen.
Abg. Nuß (Ztr.): Es wwurde allerlei Kritik an dem Herrn Finary
miniſter geübt. Ich meine doch, daß der Finanzminiſter, der es allen
recht machen kann, fchon in der Vorkriegszeit nicht gefunden werd=n
konnte. Was Herr Kaul zur Regimentsfeier und zum Großherzog
e=
ſagt hat, darf auch von unſerer Paxtei nicht ohne Widerſpruch bleiben
Die Wegimentsfeiern ſelbſt ſind michts wie edle Kameradſchaft geweſe
aber eine andere Frage iſt, ob fie klug ſind dem Ansland gegemibe,
In Frankreich wwarrden Filme von dem Regimentsfeiern gezeigt, ſicher
nicht, um uns zu nutzen. In der Frage des Grgßherzogs ging Hen
Kaul viel zu weit. Der Großherzog hat ſeine Staatsbürgerpflicht nirtt
verletzt. Verurteilung verdient einzig das Publikum, das geſtern d.e
Pepublik, heute dem Großherzog zufubeit, geſtern Strecher ſteinigt ur)
hewte Tagore feiert. Auch Kauls Verurteilung des Liedes „
Dentſel=
land über alles” muß unbedingt zurückgewieſen werden. Das iſt ben
Parteilied. Und gerade wie früher das große und machtvolle, gehön
heute auch das gebemüitigte Deutſchland allem Deutſchen. (Zurſtimmm/
Unruhe, Widerfpruch.) Die Hetze gegen den Reichskanzler Wirth muſ
ich im Namen des Heſſiſchen Zewtrums zurückweiſen. Redner beſprilt
dann Fragen der Politik, beſonders die Koalitionspolitik und warn;
davor die Türen nach rechts zuzwſchlagen, wie der Abg. Haul es geſter;
getam hat. Man kamn nie wiſſen, wie die Konſtellation wird, un)
Bismarck ſagte einmal, wan ſoll in der Politik nzemals „Niemals”
agen. Was das Them Kirche und Staat betrifft ſo hnt die Kirck)
nicht nur einen moraliſchen, ſondern einen verbrieften Nechtsanſpruc)
auf Zuſchüſſe des Staates. Die Kirche iſt nicht etwa Betilerin, ſie ho
rechtsgültige Forderungen an den Staat. Redwer belegt das mit zahl
reichen Entſcheidungen Urveilen und Geſetzen. Politik des Zentrum)
wird auch in Zukunft ſein, für den motleidendem Mitkelſtand, für einen
Fortſchritt der ſozialen Politik im Heſſen einzutreten.
Mächſte Sitzung Freitag 9M Uhr. Schhrß 1½ Uhr.
müſſen
nuß unſer Velk noch erzogen werden. Aufgabe der Gebildeten
da mit gutem Beiſpiel voranzugehen. Wer wehr verbraucht, als er
zum Leben notwendig hat, geſündigt. Das Feſtefeiern zum Beſten der
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 23. Juni. Präſident Loebe verlieſt ein Schreibtenl
des Miniſters des Aeußern, nach dem es gelungen iſt, die Freigabe des
von den Polen verſchleppten Abgeordnelen Bias (Soz) durihtuſetzen
Der Antrag des Geſchäftsordmungsausfchuffes, die Gemehmigung
zuu Eileitung eines Strafverfahrens gegen die Abgeordneter Ma
retzki (Deutſche Volkspartei) und Vogtherr (U.S.P) zu verſagen
wird augenommen.
Der Geſetzentwurf über die Lohnſtenev mizd ohne Drbatte- der
Steuverausſchuß überwieſen. — Es folgte die greite Oeſſtung des
Geſetzes über die Aenderung des Grrichtskoſtengeſetzes.
Der Ausſchuß beantragt bazu eine Entfchließung, die
Reichsregie=
rung zu erſuchen, ein Sondergeſetz über ein obligatoriſches unb ein
m=
entgeltkiches Güteverfahren vorzulegen.
Abg. Noſenfel0 (U.S.P.) verſagt dam Geſetz ſeine
Zuſtüun=
mung. Die Gebührniſſe träfen nicht nur wollhabade Leute, und wenn
man ſonſt bei Gericht ſo wenig Rüickſicht auf die breiten Maſſen nehme.
ſo ſei es doch reichlich viel verlangt, den breiten Maſſew auch woch
diefe Koſten aufzuerlegen.
Abg. Radbruch (Soz=) ſteht dem Geſetz cbenfalls nicht ohne
Be=
benken gegemiber, will aber zuſttmmen. Einem billigem Güteverfahren
ſtimme er gerie git.
Abg. Roſenfel0 (U. S. P.) zollt dem Gütevarfahren ebenfalls
Bei=
fall und gibt der Entſchließung ſeime Zuſtimmung, deshalb brnuche ſeine
Partei aber doch dem Geſetze nicht zuzuſtimmen.
Abg. Herzfeld (Kom.) ſchließt ſich dem Bebenken Ges
Abgeord=
weren Roſenfeld an, ſtimmt aber der Reſolucion zu.
Nachdem der Berichterſtatter Abg. Marx (Ztr.) betont hat, daß
mit der Annahme der Reſolution auch eine Gewähr dnfiü= gegeben ſei,
daß die Regierung dem Anſuchen des Haufes enüſprechem werbe, wird
das Geſetz angenommen, ebonſo die Endſchlließung in dritter
Leſung.
Das Gebührengeſetz für die Auslandsbehörben
wird mit geringfügigen Aenderungen für die Erteilung von Ausküinften
und einigen Ermäßigungen für die Beglaubigung von Zeugmiſſen der
kaufmänniſchen und vechniſchen Angeſtellten, Geſellen, Gehilfen und
Ar=
beiter in zweiter und ebenſo in dritter Leſug awgenommen.
Es holgt die geſtern vertagte britte Leſung des
Geſetzes über ben Waffengebrauch des Grenzaufſichtsperſonals.
Abg. Nadbruch (Soz.) bedauert die geſtrige Stellungnahme der
bürgerlichen Pardeien zu ſeinen Vorſchlägen, die militäriſchen
Vorſchrif=
ten über dem Waſfengebrauch nicht auch auf das Genzwachperſonal
aufs=
zudehmen und ſtellt feſt, daß das Recht des Waffengebrauchs noch keine
Pnlächt dazu bedeute. Deshalb müſſe demr ſofortgen Waſfengebrauch ein
Riegel vorgeſchoben werden. Er wiederholo daher die geſtern
abgelehn=
ten Vorſchläge ſeiner Partei.
Abg. Riſtau (U. S.P.) nimmt die Anträge ſeiner Partei ebenfall3
wieder auf und will den Waffengebvauch auf die äußerſte Notwendigkeit
beſchränkt ſehen. Das Geſetz in ſeiner vorliegenden Faſſung diene nur
dazu das Auf=der=Fluchterſchießen zu ſanktwonieren. (Proteſte.)
Abg. Frieb (Kom) ſchließt ſich dem an. Gerabe weil ſich das
Geſetz gegen die kleinen Verbrerher an der Grenze richbel, ſind wir
da=
gegen. Die großen Schieber fallen ja micht unter das Geſetz. Was den
Zwiſchenruf „Holz” anbelangt, ſo wiſſen wir, daß deſſen Methoden nicht
die des Kommunismus ſind. Von der Rechten autsgeſtoßen, iſt dieſer
Zwifchenrnf aber eine Heuchelei.
Abg. Brodauf (Dem.) ſtellk ſeſt, daß alle Anträge im Ausſchuſſe
ſchon durchberaten und friedlich abgelehnt worden ſind.
Der Antrag wird ſodann in der Ausſchußfaſſung mit den
bürger=
lichen Stimmen gegen die geſchloſſene Linke angenommen. Alle
Ab=
änderungsanträge werden abgelehnt.
Es folgt die Bevatung des Nachtragsetats, und zwar der
Haushalt des Reichspräſidenten.
Abg. Geyer (Kom.) proteſtiert gegen die Beibeholtung des
Reichs=
präſidenten. Dieſer Poſten diene zur Vefeſtigung der bürgerlichen
Heru=
ſchaft. Insbeſondere habe dieſer Reichspräfident durch ſeine
Ausnahme=
beſtimnngen jedes Recht der Underſtützung durch ſeine Paxtei
veu=
loven.
Der Etat wird ohne jede weitere Debattz angenommen.
Der Haushalt des Reichsminiſteriums, des
Reichskanz=
lers und der Reichskanzleien wird ebenfalls angewommen;
ebenſo der Haushalt des Reichsfinanzminiſteriums und der
des Allgemeinen Penſionsfonds; ferner der Haushalt des
Rechnungshofes und des Reichsfuſtizminiſterims.
Bei dem letzten Etat führt der Abg. Roſenfcl6 (U.S.P.) aus,
es ſei die höchſte Zeit, mit unſerer Klaſſemjuſtiz ein Ende zu wachen.
Er fragt, warum man noch einzelne Ausnahmegerichte bis in den Juli
hinein beſtehen lafſen wolle. Redner polemiſierk zum Schluß gegen die
bayeriſchen Volksgerichte.
Reichsfuſtizminiſter Schiffer ewwidert, wit allgemeinen
Wen=
dungen über die Amneſtieverweigerung gegem die Axbeiter laſſe fich
nichts anfangen. Konkrete Beweiſe habe der Abg. Roſenfeld nicht
ge=
bracht. Im Aulockprozeß liege das Urteil noch nicht vor. Im Falle
Jagow könne noch kein Verfahren ſtattfinden, weil Jagow erkrankt ſei.
Gegen die Verunglimpfung der Leſtziger Urkeile erhebe er Proteſt.
Stimmen des Auslandes, die mit Rückſicht auf die Stimmung in den
jeweiligen Parlamenten abgegeben worden ſeien, könnten für uns
nich=
waßgebend ſein. Wenn die Preſſe über die Leitziger Prozeſſe nicht
ausführlich genug berichtet habe, ſo treffe die Schuld daran nicht das
Reichsjuſtizminiſterium. Die Wahl von Richtern durch das Volk allein
ſei nicht möglich, um die Richter nicht zum Spielball der
Volksleiden=
ſchaft zu machem.
igen Urteile unſerer Nickcer ſeien ein
Be=
eis füir die unparteiiſche Tätigkeit berſelben. Daß wir jetzt ſchon mit
einer Aenderung des
lzuges kommen könnten, fei unmöglich, da
dieſe Frage doch erſt ge
den müßte. Die Ausnahmegerichte ſeien
Fülmter K7
haß e als Miniſter keiner Partei angehöre, ſondern nur der
Gerechtig=
keit zu dienem habe. (Beifall.)
Abg. Herzfeld (Kom.) greift ebenfalls die Rechtſpreching in
Leipzig an. Die den Proletariern feindliche Rechtſprechungg ſei nur
möglich, weil die Revolution nicht ſcharf gonug mit den veaktionären
Richtern aufgeräumt habe. Der Abgeordnete Thomas, der wegen einer
Rede zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, werde jetzt in
Sträf=
lingskleidung mit Wollzupfen beſchäftigt.
Abg. Noſenfeld verlangt Nachlprüfung der Sondergerichtsurteile
durch einen beſonderen, vom Reichstage einzurichtewden Ausſchuß
Juſtizminiſter Schiffer, erklärt dieſes Verlangen für
Andurch=
führbar, weil dann eine neue Behörde eingerichtet werden müßte, die
die Arbeitsloſt gar nicht bewältigen könnta.
Abg. Nad bruch unterſtüitzt dic Anvegumg Roſemfelds. Der
ſeinerzeit nicht angenommene Antrag Müller=Fvanken habe ſich
auts=
drücklich an den Reichskanzler gewandt und von dieſſm einen
Begwadi=
gungsakt verlangt.
Reichsjuſtizmmiſter Schiffer erwidert, ein ſolcher Antvag ſei
ver=
faſfungswidrig, da die Reſſortminiſter allein die Vevandwortung trügen.
Abg. Müller= Franken widerſpricht, nachdem der
Weuchsjuſtiz=
miniſter abermals ſeinen Standpunkt klargemacht hat.
Damit ſchließt die Debatte und es folgt die Amahme. — Der
Geſetz=
entwurf über die
Abänderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte
ſieht die Ausdehnung der Verſicherungspflicht bis zu einem
Jahvesein=
kommen von 28 000 Mk. vor.
Albg. Giebel (Soz.) verweiſt auf die Erreguug der
Angeſtellten=
ſchaft über die Vorlage, die zu einer Zeit komme, wo überall ſchon von
einem Abbau der Löhne und Gehälter geſprochen werde. Wenn die
Beiträge nicht hevabgeſetzt würden, drohe evtl. ei Generalſtreik der
Angeſtellten. Eine Heraufſetzung der Grenze ſei auch möglich, ohne daß
die Beiträge erhöht würden. Erforderlich wäre geweſen, die breiteren
Schichten der Angeſtelltenſchaft, vor allem die Angeſtelltenverbände, ſich
mit der Vorlage beſchäftigen zu laſſen. Nicht einmall in der Preſſe ſei
ſie erwähnt worden, geſchweige denn an den Reichswirtſchaftsrat
ge=
langt. Die Gehälter der Angeſtellten ſeien im günſtigſten Falle um das
Sechsfache geſtiogen, die Teuerung aber um das 12—15fache. Es
müß=
ten alſo ſveſentliche Aufbeſſerungen erfolgen. So könne ſeie Partei
die Vorlage nicht annehmen, vielmehr ſei eine gründliche Vebeſſerung
fyn Sozichlpolitiſchen Ausſchuß erforderlich. Jür die Erhöhung der
Grenze gäbe die Regierung die Entwertung des Geldes als Grund an.
Dann müſſe aber die Grenze auf 60 000 Mk. feſtgeſetzt werden. Die
willkürliche Heraufſetzung der Grenze auf 28 000 Mk. ſei abſolut nicht
haltbar, mimdeſtens müßte die Grenze auf 40 000 M. feſtgeſetzt werden.
Seine Partei werde jedenfalls dafür eintveten. Außerdem müſſe geprift
werden, wie an dem Beambenmaterial geſpart werden könnte. Die
Ver=
wvaltung ſei viel zu kompliziert aufgebaut und außerdem ſeien die
Lei=
ſtungen vollkonnmen ungenügend. Vielleicht ſei gevade jetzt der richtige
Augenblick, die ganzen Verſicherungen in das allgemeine ſozialiſtiſche
Verſicherungsgeſetz zuſammenzulegen und mit den Sonderverſicherungen
Schluß zu machen.
Reichsarbeitsminiſter Braun beſtreitet, daß die Vorlage wie ein
Blitz aus heiterem Himmel gekommen ſei. Die Intereſſenden forderten
eine Erhöhung der Renten, genau wie das auch bei der
Invalidenver=
ſicherung der Fall ſei. Hier ſei ſchon zweimal eine Beitragserhöhung
vorgenommen worden, und dasſelbe müſſe auch bei der
Angeſtellten=
verſicherung geſchehen. Die Organiſationen hätten ſich ſchon im Januar
und im Februuar mit der Angelegenheit befaßt. Die Aegierung ſtehe
noch immer auf dem Standzunkte, daß es ſich hier um ein Nobgeſetz
handele; das ſei auch der Grund, daß an eine Zuſcmmenlegung mit der
Invalidenverſicherung noch nicht gedacht worden ſei. Der Ausſchuß
werde Zeit haben, fich gründlich mit der Frage zu beſchäftigen.
Vizepräſident Bell ſetzt davauf die nächſte Sitzung auf worgen
nachmittag 1 Uhr feſt.
Tagesordnung: Kleine Amfragen, Heine Vorlagen und
Weiterbera=
tumg. — Schluß 6 Uhr 15 Min.
Bayeriſcher Landtag.
München, 28. Juni. (Wolff.) Im Londtage ſtand die
Inter=
pellation der Deutſchem Demokratiſchen Partei wegen
Mäßhand=
lung deutſcher Kriegsgefangener zurr Beſprechung. Dr.
Müller (Dem.), der die Interpellation begründete verlangte von
der Verſamlug die Sichtung uund Verbreitung des Materials über die
Kriegsgreutel und Kriegsverbrechen der Entente. Die Verletzungen des
Verſciller Vertrages, und die nach Abſchluß des Vertrages begangenen
Greuel zwingen dazur, daß die Reichsregierung ſich an die ganze Welt
wendetz. Der Redner fordert weiter die Freigabe der letzten
Kriegsgefangenen auch aus Frankreich und legte ſchärfſten
Proteſt gegen die Behandlung des Reichsgerichts durch die Entente ein.
Der Gipfelpunkt der Scheußlichteiten bleibe die ſchwarze Schmach.
(Lebhafte Zuſtimmng.) Sozialmimiſter Oswald erklärte in
Beantwor=
tung der Imterpellation daß die Falle von völkerrechtswidriger
Be=
handlung der deuutſchen Kriegsgefangeneir zu den Akten genommen ſeien.
Das vonliegende Material ſei ziemlich umfangreich. Eine geeignete Stelle
für Bahern zur Prüfung und Sichtung des Materials zu ſchaffen, ſei
nicht notwendig, da die Reichsregierung bereits über ein umfangreiches
Material verfüge und es verarbeitet habe. Im Laufe der Ausſprache
gab Giehrl (Baher. Volkspartei) eine Erklärung bebannt, die von den
Fraktionem der Bayeriſchen Volksparkei, der Mittelpartei, der
Demokva=
tem, des Bauernbundes und der Mehrheitsſozialiſten ſchon früher
be=
ſchloſſen wurbe und nunmehr der Oeffentlichkeit übergeben wird. In
dieſer Erhlärung heißt es: Der baheriſche Landtag erachtet es als
ge=
bieteriſche ſittliche Pflicht, zu der großen Fülle von
Einſpruchserhebun=
gen, die gegen die drüchende ſchwarze Schmach in den beſetzten Gebieten
des deutſchen Vaterlandes ſich wenden, auch ſeinerſeits ein lautes
Zeug=
nis tiefſter Entwüſtung zu fügen. Die Verwendung farbiger
Befatzungs=
truppen iſt ein erauriges Denkwal rückſichtsloſer Siegerbrutalität und
ein kuldurſchändendes Verbrechen. Namens der Kultur wandten wir
uns an das Kulturgewiſſen der geſamten Welt, das zu unſerer Freude
in den verſchiedenen feindlichen und neutralen Ländern ſich mit Macht
gegen die Kulturſchande zu regem beginnt und mit uns im Bunde die
drückenden Ketten zu. ſprengen trachten möge.
Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Bayeriſchen Landtags lehnte
den Antrag der Unabhängigen auf Haftentlaſſung der Abgg.
Toller, Niekiſch, Eifenberger Sauber, Hagemeiſter und Schmidt mit den
Stimmen der bürgerlichem Parteien gegen die Stimmen der ſozöaliſtiſchen
Parteien ab. Dr. Hilpert (Mittelpartei) betonte, daß der Landtag ſich
ſelbſt aufgeben würde, wenn er dieſe Leute, die dem Parloment das
Lebenslicht ausblaſen wollten, in die Möglichkeit verſetzen würde, ihre
verbvecheriſche Tätigkeit fortzuſetzen,
Das endgültige Ortsklaſſenverzeichnis.
Berkin, 23. Juni. (Wolff.) Der
Reichstagsaus=
ſchuß für Beamtenangelegenheiten verhandelte
über den faſt allſeitig unterſtützten Antrag, nach dem die
Neu=
einſtufung in Ortsklaſſen in die bisherigen Ortsklaſſen A,
B und C geſchehen ſoll, während die Ortsklaſſen D und E
voll=
kommen geſtrichen werden ſollen". Kurz vor der Abſtimmung
zog ein Teil der Unterzeichner des Antrages die Unterſchrift
zu=
rück, um eine Fertigſtellung des Ortsklaſſenverzeichniſſes bis zum
1. Oktober durch eine eventuelle Annahme dieſes Antrages nicht
zu verzögern. Der Antrag wurde darauf mit 8 gegen 8
Stim=
men abgelehnt. Angenommen wurde dagegen. der Antrag von
Dr. Moſt (D. Vpt.), der beſagt, der Ausſchuß iſt mit Rückſicht
auf die faſt unausbleiblich erhebliche Verzögerung in der
Ver=
abſchiedung des Gefetzes damit einverſtanden, daß die weiteren
Vorarbeiten für das endgültige Ortsklaſſenverzeichnis auf der
Grundlage von fünf Ortsklaſſen erfolgen ſoll.
Die=
ſer Beſchluß bedeutet nicht nur eine grundſätzliche
Stellung=
nahme. Der Ausſchuß geht dabei aber von der ausdrücklichen
Vorausſetzung aus, daß gleichzeitig mit der Verabſchiedung des
endgültigen Ortsklaſſenverzeichniſſes die gegenwärtige, den
be=
ſtehenden Verhältniſſen keine Rechnung tragende Staffelung der
Kinder= und Teuerungszuſchläge nach Ortsklaſſen in Wegfall
komme.
Das Grubenunglück bei Herne.
Herne, 23. Juni. (Wolff.) Von dem in den Krankenhäuſern
un=
tergebrachten 70 Verletzten der Zeche „Mont Cenis” ſind bis heute
vormittag fünf geſtorben. Bei weiteren fünf Schwerverletzten iſt der
Zuſtand nicht unbedenklich. Aus dem Bergmannsheil in Bochum
konn=
ten geſtern von insgeſamt 25 Verletzten ſieben entlaſſen werden. Weitere
Entlaſſungen werden heute erfolgen. In dem katholiſchen Krankenhaus
Sobingen=Wörnig ſind 32 Verletzte untergebvacht, darunter ein
Schwer=
verletzter. Aus dem katholiſchen Krankenhaus in Herne konnten die dort
befindlichen neun Verunglückten ſämtlich entlaſſen werden. In dem
evangeliſchen Krankenhaus in Herne ſind vier Verletzte untergebracht,
für die keime Lebensgefahr beſteht. Bis jetzt ſind 81 Tote feſtgeſtellt
worden. An den Rettungsorbeiten harten die Rettungskolonnen der
be=
nachbarten Zechen Shamrock ½ und ¾, Evin, Konſtantin (zwei
Schocht=
anlagen), Gwald, Teutoburgia, Lothringen, Friedrich der Große, Julia
und v. d. Heydt hervorvagenden Anteil. Die Beſtattung der Opfer des
Grubenurnglückes findet am 24. Juni ſttt.
Herne, 22. Junä. (Wolff.) Auf der Zeche „Mont Cenis” mahm
die Bergbehörde under Hinzuziehung des Betriebsrates eine weitere
ausgiebige Befahrung der Grube vor, die von 7½ Uhr
mor=
gens bis 4 Uhr nachmittags dauerte. Auch dieſe Befahrung und die
nachfolgende eingehende Beſprechung ergaben keine Aufklärung der
Ur=
ſachen des Unglücks. Der Vorſtand des alten Bergarbeiterverbandes
be=
ſtätigt, daß die Konferenz mit dem Betriebsrat gleichfalls keine
Aufklä=
rung über die Urſſachen der Exploſion engab.
Oberſchleſien.
Zur Lage.
Oppeln, 23. Juni. (Wolff.) Die Lage im oberſchleſiſchen
Induſtriegebiet iſt nach wie vor unverändert ernſt. Nach
zuverläſſigen Mitteilungen nehmen die Polen
Neuformierun=
gen ihrer Streitkräfte vor. In verſchiedenen Gegenden, ſo bei
Rybnik, heben die Inſurgenten Schützengräben aus, wozu
hauptſächlich Deutſche herangezogen werden, darunter auch
Frauen. Die Angriffsabſichten der Inſurgenten auf die großen
Städte des Induſtriebezirks, die noch immer von ihnen
einge=
ſchloſſen ſind beſtehen weiter. Die Verzweiflung der
Bevölke=
rung dieſer Städte iſt kaum noch zu ſchildern. Im Rücken der
Inſurgenten bilden ſich kommaniſtiſche Banden, die ihrerſeits
ebenfalls Angriffsabſichten zeigen, Kampfhandlungen fanden
unr in kleinerem Umfange ſtatt, und zwar, wo ein Angriff der
Inſurgenten abgeſchlagen wurde.
Noch keine Einigung über den Räumungsplan.
Berlin 23. Juni. (Wolff.) Meldungen aus
Oberſchle=
ſien liegen nicht vor. Die Verhandlungen zwiſchen General
Höfer, General Hennecker und der interalliierten
Kommiſſion dauern an. Zu irgendeinem endgültigen
Ab=
ſchluß ſind ſie noch nicht gekommen. Es beſteht nach wie vor
die Hoffnung, daß man zu einer Einigung gelangen wird. Die
nach Oberſchleſien entſandte Regierungskommiſſion iſt
nach Berlin zurückgekehrt.
Kundgebung des Deutſchen Städtetages.
Stuttgart, B3. Juni. (Wolff.) Der 5. Deutſche
Städtetagvevmißt unter den Teilnehmern ſeiner
Haupt=
verſammlung in Stuttgart auf das ſchmerzlichſte die
Vertre=
ter der meiſten oberſchleſiſchen Städte, denen
durch die politiſchen Verhältniſſe die Teilnahme verwehrt iſt.
Mit dem ganzen Volke hofft der Deutſche Städtetag, daß ihre
Leidenszeit unter der Herrſchaft der Gewalt bald beendet ſei und
daß ſie nach ſchwerem Ausharren ſchließlich wieder den Sieg
von Ordnung und Recht erleben. In Uebereinſtimmung mit der
Geſchichte und der wirtſchaftlichen Entwicklung hat die
Abftim=
mung den deutſchen Charakter von Oberſchleſien ſchlagend
er=
härtet. Als gerechte Ausführung des Friedensvertrages kann
darum nur eine Löſung anerkannt werden, die Oberſchleſien die
Befreiung von fremder Gewalt und die Wiedervereinigung mit
ſeinem Mutterlande Deutſchland bringt.
Die Auflöſung der bayeriſchen Einwohnerwehren.
TU. Berlin, 23. Juni. Es ſteht munmehr feſt, daß die
Auflöſung der bayeriſchen Einwohnerwehren rechtzeitig
innerhalb der vom Ultimatum der Entente vorgeſchriebenen
Friſt erfolgen wird. Wie wir hören, ſoll noch im Laufe des
heu=
tigen Tages, ſpäteſtens aber morgen, der diesbezügliche Erlaß
der Reichsregierung veröffentlicht werden. Die bayeriſche
Ne=
gierung hat dem Reich in der Ausführung dieſer Maßnahme
freie Hand gelaſſen.
Die deutſch=amerikaniſchen
Wirtſchafts=
beziehungen.
Berlin 23. Juni. (Wolff.) Das während des Krieges
in Deutſchland als Vergeltung vorübergehend
beſchlag=
nahmte Eigentum von Staatsangehörigen der
Vereinigten Staaten von Amerika wurde ebenſo wie
das übrige feindliche Eigentum nach der Ratifikation des
Frie=
densvertrages von Verſailles freigegeben. Da jedoch
im=
merhin die Möglichkeit beſtand, daß gewiſſe Barbeträge und
Guthaben im Wege des Clearingverfahrens zu verrechnen ſein
würden, falls die Vereinigten Staaten ſich entſchließen ſollten;
ein ſolches Verfahren einzurichten, fand die Auszahlung ſolcher
Beträge bisher nicht ſtatt. Es bedeutet dies jedoch ein
Hinder=
nis für die Wiederanbahnung der deutſch=
ameri=
kaniſchen Wirtſchaftsbeziehungen und ſtellt in
vie=
len Fällen perſönliche Härten für die Betroffenen dar. Aus
dieſen Gründen entſchloß ſich die deutſche Regierung,
infolge=
richtiger Anwendung des von ihr ſtets vertretenen Grundſatzes
der Unverletzlichkeit des Privateigentums im
Kriege, den bisher noch eingehaltenen Reſt des beſchlagnahmten
amerikaniſchen Vermögens den Eigentümern auf Antrag
her=
auszugeben. Anträge auf Herausgabe ſolchen Eigentums
ſind an die Treuhänder für das feindliche Vermögen in Berlin
zu richten.
Die alliierten Schulden in Amerika.
10 Milliarden Dollar.
Paris 23. Juni. (Wolff.) Wie der Information auts
Neu=York gemeldet wird, hat der Finanzſekretär Bellon den
Kongreß erſucht, die Vollmachten zu direkten
Verhandlun=
gen mit den europäiſchen Mächten über die
Kon=
ſolidierung der alliierten Schulden zu erörtern.
Dieſe Schuld belaufe ſich auf 10 Milliarden Dollar.
Außerdem ſei im Kongreß eine Regierungserklärung eingebracht
worden, derzufolge anſtelle der alliierten Schulden zum Zweck
der Konſolidierung 15jährige Obligationen der amerikaniſchen
Regierung treten ſollen.
Letzte Nachrichten.
Karlsruhe, 23. Juni. (Wolff.) Ein Berliner Blatt meldete,
daß geſtern in Freiburg mehrere Offiziere wegen
Hochverrats verhaftet worden ſind. Die Meldung iſt
in dieſer Form unrichtig. Richtig iſt, wie die Preſſeabteilung der
badiſchen Regierung mitteilt, daß in Freiburg zwei Perſonen,
darunter ein Offizier a. D., wegen Vergehens gegen die
Reichs=
beſtimmungen über Geheimbünde und Entwaffnung durch die
Staatsanwaltſchaft in Unterſuchungshaft genommen wurden.
Von den Verhafteten iſt keiner aktiver Offizier.
Paris, 23. Juni. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Waſhington, nach den Erklärungen des Schatzamtes betrage
der geſamte Goldbeſtand der Vereinigten Staaten
in öffentlicher und privgter Hand gegenwärtig annähernd 3 ½
Milliarden Dollar. Das ſeien etwa zwei Drittel
des geſamten Goldvorrates der Welt.
Paris, 23. Juni. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Tokio auf Kiuſhu ſollen 25 Dörfer von den Flüſſen,
die durch ſtarke Regenfälle über die Ufer getreten ſeien,
über=
ſchwemmt und über 200 Perſonen umgekommen ſein.
Neu=York, 23. Juni. (Wolff.) Zu dem Verſchwinden
dreier amerikaniſcher. Dampfer im Atlantiſchen
Ozean" gibt die Polizei bekannt: Es wurden vor 18 Monaten
bei den Durchſuchungen des Hauptquartiers des Verbandes
ruſ=
ſiſcher Arbeiter in den Vereinigten Staaten und in Kanada
Schriftſtücke beſchlagnahmt, aus denen hervorgeht, daß die
ameri=
kaniſchen Schiffe planmäßig auf hoher See beſchlagnahmt
und nach Sowjetrußland geführt werden ſollten.
Waſhington, 23. Juni. (Wolff.) Der Senat ſtimmte dem
von der Kammer angenommenen Geſetzentwurf zu, nach dem die
Heeresſtärke vom 1. Juni ab nur noch 150 000 Mann
be=
tragen ſoll. Bis zum 1. Oktober ſind demnach 50 000 Mann zu
entlaſſen.
Melbourne, 23. Juni. (Wolff.) Die auſtraliſche
Arbeiter=
partei nahm eine Entſchließung gegen die Erneuerung des
engliſch=japaniſchen Vertrages an.
Geite 5.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedartion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 bes
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Julizucker wird ausgegeben, 1½ Pfund pro Kopf, Einmachzucker
4 Pfund! Aber wo? In Darmſtadt nicht, nur auf den
Land=
orten! Man ſollte doch annehmen, wenn der Büirgermeiſter einer
Land=
gemeinde, der doch meiſtens alle Arbeiten allein beſorgen muß, ſeine
Gemeinde richtig und rechſtzeitig mit Zucher verſorgen kann, dann
wüßta das ſtädtiſche Lebensmittelamt wit ſeinem Heer von Beamten
und Hilfsperſonal ſchließlich auch noch ſo was ferbig bringen können!
Ind warum dieſer Unterſchied in der Belieferung? Warum wind auf
dem Land regelmäßig mehr ausgegeben wie in der Stadt? Wo bleibt
der in Darmſtadt weniger verteilte Zucker? Wo bleibt der
Einmach=
zucber? Man ſcheint wieder damit warten zu wollen, bis die
Einmach=
zeit vorüber iſt und die Früchte verdorben find. Vielleicht wird er zu
Weihmachten in Ausſicht geſtellt; wenn dann das hochwohlweiſe
Lebens=
mittelamt noch Mehl dazu verſpricht, dann kann die Hausfrau ans
Ge=
bäckmachen denken!
— Sonntag abend fuhr ich 6.22 Uhr 4. Klaſſe von Reinhei nach
Darmſtadt Oſt. Nach allen amtlichen Veröffentbichungen beträgt der
Fahrpreis 4. Klaſſe pro Kilometer 13 Pf. Demgemäß hatte ich mir das
Fahrgeld mit 2,10 Mk. ſchon zurecht geſteckt, denn die Strecke von
Rein=
heim bis Darmſtadt Oſt beträgt (gleichfalls nach amtlichen Angaben
16 Kilometer. Der Schalterbeamte in R. verlangte jedoch 2,30 Mk., die
Fahrkarte trug auch dieſen Stempelaufdruck; das ſind aber doch 22 Pf
zuviel, denn 16 X13 — 2,08 Mk. Es wäre ſehr erwünſcht, wenm die
Bahnbehörde über dieſe „Unſtimmigkeit” an dieſer Stelle Aufklärung
geben würde.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim 23. Juni. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehwarkt waren zugetrieben und wurde pro Zentner
Schlacht=
gewicht gehandelt: 149 Kälber 600—800 Mk., 49 Schafe 300—500 Mk.,
160 Schweine 1000—1225 Mk., 673 Ferkel 125—430 Mk. pro Stück. Die
Zufuhr war gegen die Vorwoche bedeutend größer.
Spiel, Sport und Turnen.
Der Sportſonntag der Kinderhilfe.
— Sonntag, der 26. Juni, wird uns einen Paukenſchlag
als den Punkt hinter den Tagen der Kinderhilfswoche bringen: die
ſportlichen Veranſtaltingen im Darmſtädter
Hevvn=
garten. Der Heſſiſche Automobiltlub und der
Velozi=
pedklub Darmſtadt ſind, wie letzten Sonntag, ſo auch diesmal
Mit=
telpunkte des Erlebens. Der Herungarten, Darmſtadts Kleinod, wird
abgeſperrt werden; nur an drei Toren: am Theater, am der
Hochſchul=
ſtwaße und an der Frankfurter Straße (Aliceſtraße), ſind Einläſſe, ſind
Kafſeur, die von 3 Uhr ab den Großen für 2 Mk. und den Kindern für
1 Mark den Eintritt freigeben werden. Man hat die Kartenpreiſe ſo
niedrig bemeſſen, um ganz Darmſtadt dieſe Erholung mach den mannig.
fachen Anſtrengungen der Kinderhilfstage zu ermöglichen. Denn eine
Erholung wird es unter den Baumrieſen werden, zumal auch für
Er=
friſchungen geſorgt iſt. Pünktlich um 4 Uhr beginnt ſich die Folge der
Veranſtaltungen abzurollen. Herr Weber wit ſeinen Muſikern wird
den Nachtigallen des Parks Unterricht in der Harmonielehre erteilen.
Er hat das erſte Wort um 4 Uhr und das letzte gegen 9 Uhr des
Abends. Und die Klänge ſeiner Inſtrumente umahwen die
verſchie=
denſten Darbietungen. 15 Nummern nennt die Veranſtalwungsfolge!
Autos, Motorräder und die Fahrräder des immer vührigen
Veloziped=
klubs wirbeln dem, der das Programm lieſt, wild durcheinander. Kein
Wunder, daß vor dem muſikaliſchen Schluß das Ganze in einer „Fahrt
im Hexenkeſſel” ausmündet; woraus Harmloſe nun aber nicht ſchließen
dürfen, daß dort all die blitzſchnellen Fahrzeuge ſich zu einem Klumpen
ballen. Nein, aber man wird ja ſehen: Schnellfahren für Auws und
Motorräder, Nadballſpiele, Fuchsjagd zwiſchen Rad und. Motorrad,
Film=
aufnahme des Sportes, der Zuſchauermenge und beſonders begünſtigter
Beſucher, Geſchicklichkeitswettbewerb für Movorräder (Schleifenfahren,
Tore, Wippe, Puppenſtechen und anderes); abevmals Radballſpiele,
Stafette für Radfahrer, Motorräder, Autos und Läufer, Langſamfahren
für Nadfahrer, Verfolgungsfahren zwiſchen zwei Motorrädern und
end=
lich der erwähnte Hexenkeſſel. Das alles wird die Shunden zwiſchen 4
und 9 Uhr ausfüllen und gewiß keine Langeweile aufkommen laſſen.
Die mitwivbenden Vereine haben ſelbſt in dankenswerter Weiſe
Preiſe geſtiftet, um die gerungen wird. Das Preisgericht beſteht aus
den Herren Aſſeſſor Zimmer (Vorſitzender des Heſſiſchen
Automobil=
klubs), Göbel, Hofmann und Bauer (Vorſitzende des Velozipedklubs
Darmſtadt). Wer für ſportliche Kühnheft, Gewandtheit und die Grazie
ſicherer Beherrſchung genannter Vehikel Verſtändnis, wer Freude daran
hat, der wird ſich die Ausſpannung am Sonntag=Nachmittag ſicherlich
nicht entgehen laſſen.
Reichsjugendwettkämpfe.
— Dem Abſchluß der Kinderhilfswoche, die dazu dienen ſoll,
u=
ſerer kranken und unterernährten Jugenſ zu helfen, bilden die am
kom=
menden Sonntag ſtattfindenden Reichsjugendwertkämpfe.
Dieſe Veranſtaltung ſtellt eine Zurſammenfaſfurng eines großen Teiles
der uns durch ein gütiges Geſchick geſund erhaltenen Jugend dar.
Gine ernſte Pflicht für unſer Volk muß es ſein, neben einer
obfer=
freudigen Fürſorge an unſerer „kranken” Jugend, auch die körperkiche
Pflege und Geſunderhalvung unſerer „geſunden” Jurgend nücht zu
ver=
geſſen, denn gerade von ihr hängt das Schickſal unſeres Volkes ab.
Die vom Deutſchem Reichsausſchuß für Leibesübungew im ganzen
Weich, zu gleicher Zeit, vevanſtalteten R. J.W., welche die Altersklaſſen
von 13—18 Jahren umfaſſen, ſtellten eine gewaltige Heerſchan deutſcher
„turn= und ſportfveudiger” Jugend dar. Durch einheitliche Wertung der
körperlichen Leiſtungsfähigkeit bei dieſen Veranftaltungen wird eine
Feſtſtellung des Standes der körperlichem Ausbildung unſerer Jugend
hevbeigeführt. Auf Grund dieſer geſammelten Erfahrungen ſoll dann
der weiteve Ausbau körperlicher Fürrſorge durch Turmen, Sport und
Spiel weiter erfolgen.
Die Vevanſtaltung am kommendem Sonntag wird durchgeführt vom
Ortsausſchuß für Leibesübungen und findet auf dem Sportplatz an der
Heidelberger Straße ſtatt. Die von Daamſtädter Turn= und
Sportver=
einen zahlreich abgegebenen Meldungen berſprechen intereſſante Kämpfe.
Beſonders ſind die Mehrkämpfe, welche aus „Turnen, Laufen, Werfen,
Springen umd Schwimwen” beſtehen, und in Bezug auf
Allgemeimaus=
bibdung den größten Wert haben, ſehr gut beſetzt.
Sonntag früh 9 Uhr beginnen die Uebungen für die Mehrkämpfe,
welche alle vormittags durchgeführt werden. Der Nachmittag bringt die
Einzelwettkämpfe, Staffeln, große turneriſche Maſſen=Freiübungen und
Vorführung von Muſterriegen an Geräten. Die zu den R. J.W.
ge=
hörenden „Schwimmvettkämpfe”, welche am Samstag nachmittag 5 Uhr
durchgeführt werden ſollſten, werden infolge der kalten Witterung und
äußerſt niedriger Waſfertemperawr auf Samstag, den 2. Inli,
ver=
legt. Dagegen findet die Vevanſtaltung am kommenden Sonntag bei
jeden Witveruug ſtatt.
Schluß des redaktivneßen Teils.
Gotte8dienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 24. Juni. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 25. Juni. Morgens 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklä=
rung. — Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 7 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 25. Juni. Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachmittags 5 Uhr, — Sabbatausgang 9 Uhr
40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachmittags 7 Uhr 30 Min.
Wetterausſichten für Freitag:
Wolkig, trocken, wärmer, Si dweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende mach 10 Uhr (Miete grün 1):
„Die Kaiſerin”.
Orpheum, Anfang 73 Uhr: „Die Poſtmeiſterin”.
Kinderhilfe: Worr, Bild und Tanz um 8 Uhr im Saalbau.
Muſikaliſch=deklomatoriſche Veranſtaltung um 8 Uhr im Saale der
Stadtmiſſion (Jugerdbund für E. C.).
Verſammlungen: Geſellſchaft für freie Philofophie um 6 Uhr im
Sitzungsſoal der Geſellſchaft, Paradeplatz 2. — Mieterverein (Bezirk
Beſſungen) um 8 Uhr im Chauſſeehaus.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeitgenbeilagen und Mittetlungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
ſchdr
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Juni 1921.
Zäummer 132.
Familiennachrichten
Uns wurde heite ein
prächtiges Mädel
beschert
Syndikas Fritz Stroh u. Frau
Gretel, geb. Abermann.
Ober=Ramstadt, 22. ſoni 1921.
Ab0
Für die zahlseichen Gläckwänsche und
Gescheake anläßſich unserer Vermählung
sagen wir auf diesem Wege anseren
hees-
lichstea-Dank
Jehrer Bernhard Delp und Frau 8
Rösel, 8ob. Bberhardt.
Höllcrbach 1. Odenw.
(2477
Rnee
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach ſchwerem,
in franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft
zuge=
ogenem und mit großer Geduld ertragenem
Leiden mein innigſtgeliebter Sohn und Neffe,
unſer guter Bruder und Schwager
im 35, Lebensjahre,
(7376
In tiefer Trauer
Viktoria Heinmüller, geb. Oſtheim.
Wilhelm Heinmüller.
Elſa Heinmüller.
Erni Scheiber, geb. Heinmüller.
Dr. med. Guſtav Scheiber.
Erneſtine Oſtheim.
Darmſtadt (Schießhausſtraße 129),
Hös=
bach i. Bayhern, Brüſſel, Kaſſel, den
23. Junf 1921.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
25. Juni, vormittags 11½ Uhr, auf dem
hieſigen Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen
zu wollen.
Nachruf.
Heute verſchied nach ſchwerem in
fran=
zöſiſcher Kriegsgefangenſchaft zugezogenem
Leiden der Mitinhaber unſerer Firma
Herr Fabrikant
Julius Heinmüller
im blühenden Alter von 35 Jahren.
Wir verlieren in dem Entſchlafenen
einen charaktervollen, zielbewußten
Vor=
geſetzten, deſſen Andenken uns in ſteter
Ermnerung bleiben wird.
Die Angeſtellten und Arbeiter
der Firma Herm. Heinmüller.
Geſellſchaft für Gummi, Asbeſt und
Putzwolle, Maſchinen=Riemen=Fabrik
Darmſtadt.
Darmſtadt, den 23. Juni 1921. (7377
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern entſchlief ſanft nach kurzem
Kranken=
lager mein lieber Mann, mein guter Vater
Karl Fiebig
im 61, Lebensjahre.
Chriſtine Fiebig, geb. Bund
Marta Fiebig.
Darmſtadt, 23. Juni 1921. (*24961
Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt,
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute abend entſchlief ſanft meine liebe
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schwägerm und Tante
Frau
Katharine Gunkel Wwe.
geb. Sturmfels
im 85. Lebensjahre.
Die trquernden Hinterbliebenen:
Familie Gg. Gunkel, Gaſtwirt.
Noßdorf, den 22. Juni 1921. (k24215
Die Beerdigung findet Samstag, nachmittags
3½ Uhr, ſtatt.
Statt beſonderer Mitteilung.
Rach langem, geduldig ertragenem Leiden
nahm Gott aus unſerer Mitte meinen
präch=
tigen Jungen, unſern lieben, guten Bruder,
Enkel, Neffen und Vetter
Martin Scholtz
im blühenden Alter von 19½ Jahren.
In tiefem Schmerz
im Namen der Angehörigen:
Frau Pauka Scholtz Witwe
Ludwig, Ernſt u. Hellmut Scholtz.
Darmſtadt, den 23. Juni 1921
Luiſenſtraße 36.
(*24958
Beerdigung: Samstag, 25. Juni, nachm.
3 Uhr, Waldfriedhof.
Beileidsbeſuche dankend verbeten
Schuhhaus Volkswohl
Kaupſtraße 44
Kaupſtraße 44
Große Auswahl in
Herren=, Vamen=
und Kinderſtiefeln
zum Einkaufs=, ſowie unter Einhaufspreis
ſolange Vorrat reicht! (*24939
Parkettböden und Linoleum
werden fachmännisch gereinigt
Teppiche und Polstermöbel
(6116a
grundlich entstaubt.
Tbel & Lotz, G. m. b. H.
Tel. 461 — Eliezbethenstragse 31.
Preisausſchreiben zum Jugendtag
von der Leibniz=Schule, Herdweg 28.
Um der geſamten Darmſtädter Jugend eine Freude zu bereiten und ſie auf unſere
Nach hilfeabteilung (gründliche Nachhilfe und Beaufſichtigung der häuslichen
Schul=
arbeiten) aufmerkſam zu machen, erlaſſen wir ein Preisausſchreiben, an dem
alle Knaben und Mädchen der öffentlichen und privaten Schulen Darmſtadts
von der Einheitsſchule bis zur Oberprima aller höheren Schulen einſchließlich
ſich beteiligen können. Die Preisaufgabe lautet: Es iſt ein Aufſätzchen oder
auch Gedichtchen über den erſten Jugendtag anzufertigen und bis ſpäteſtens
15. Juli dieſes Jahres ſauber geſchrieben an uns einzuſenden oder bei un8
ab=
zugeben. Es wird nur verlangt, was der Schüler oder die Schülerin bei ihrem
Alter leiften können. Unter der Arbeit muß ſtehen: Ich habe dieſe Arbeit ſelbſt
angefertigt, Vor= und Zuname Straße und Hausnummer Geburtsdatum,
Schule und Klaſſe. Wir ſetzen für die 30 beſten Arbeiten Preiſe aus, und zwar
5 Geldpreiſe zu 100 Mk., 75 Mk., 50 Mk., 25 Mk., 10 Mk. und 25 brauchbare
Sach=
preiſe. Die Namen der Preisträger werden im Darmſt. Tagblatt veröffentlicht.
Darmſtädter Schüler und Schülerinnen, beteiligt Euch
alle an dem Wettbewerb der Leibniz=Schule!
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Pfd. Mk.
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2.50
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Mr. 4.50
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Wald=Himbeerſaft
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2
S
—
—
—
—
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3.50
—
—
—
—
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Juni 1921.
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Um ½,3 Uhr Abmarſch des Jugendrings vom Mathildenplatz
nach dem Feſtplatz. Die verſchiedenartigſten Beluſtigungen für
unſere Jugend. Zum Schluß: Muſikvorträge bei Fachelſchein.
Sonntag, den 26. Juni, nachm. von 4 bis 9 Uhr:
Großes Sportfeſt im Herrngarten
veranſtaktet vom Heſſ. Automobil= und Velocipedklub Darmſtadt. —
Hindernisfahren, gem. Stafetten u. a. Eintritt für Erwachſene
2 Mark, für Kinder 1 Mark.
Samstag, den 2. Juli, im Saalbau:
Vorführung der Paradefahrt der Auto8 und der Kinderfahrt am
19. und der ſportlichen Auto= und Motorradleiſtungen am
26. im Film. — Zeit wird noch bekanntgegeben.
Bürger u. Bürgerinnen Darmſtadts
gedenkt unſerer notleidenden Kinder!
Beſucht die Veranſtaltungen der Kinderhilfe!
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172.
armſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Junf 1921.
Seite 9.
Die Sommerfriſche.
eseſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrnck verboten.)
4. Kapitel.
4as iſt der Takt der Welt. Und die Saiſon eines Herzens
hüt ihren Anfang.
ᛋr. Zwickl war an jenem Nachmittage nicht mehr heimgekom=
Er hatte es vorgezogen, die Hochwinkler mit ſeiner
Ab=
heit zu beſtrafen und die Winkelreuter mit ſeinem Beſuche
iehren. Wiewohl ihn dort niemand näher kannte wie der
Rsur „goldenen Sonne‟. Den Nachmittag hatte er im
Leſe=
ier des Hotels zugebracht, um die Poſt nach Hochwinkel
ab=
grten. Die fährt im Sommer täglich um 7.30 abends von
ülreut ab. Die alte Kaleſche ſteht bereit und Dr. Zwickl hat
hiür als Mann von Pünktlichkeit darin ſchon bequem gemacht.
Da ſchleppen die Hotelburſchen noch einige Koffer herbei und
u ſie polternd auf das Wagendach. Gleich darauf erſcheint
runge Dame, öffnet den Wagenſchlag und vergewiſſert ſich
i Hotelhausmeiſter noch einmal: „Nicht wahr, das iſt der
in nach Hochwinkel?”
„Gewiß, gnädiges Fräulein! Gepäck iſt beſorgt.”
Die Saiſon im grau= und rohſeidenen Reiſedreß! denkt Dr.
hial, und entſchlüpft dem Wagen mit einer Gewandtheit, die
er Behäbigkeit alle Ehre machte.
„Ich bin Raucher,” entſchuldigt er ſich bei der Dame, die ihm
natürlicher Grazie ausweicht.
„O bitte, laſſen Sie ſich nicht ſtören!“
Uber Dr. Zwickl ſitzt ſchon vorne auf dem Kutſchbock beim
tiolon. Er hat es aufgegeben, vorderhand wenigſtens, ſich
ir die neuen Dinge weiter den Kopf zu zerbrechen. Das neue
ien im Poſtwagen aber hat ſeine Neugierde doch angeſtachelt,
ein Blick auf die in ſeinem Rücken auf dem Poſtdache
befind=
er Gepäckſtücke verrät ihm den vermutlichen Namen der
Mit=
ſſenden: Leda Delius.
Die Worte wirken ungefähr wie das berühmte „Leibniz
es” am Hochwinkler Brechhaus, an dem ſie eben vorbeifahren.
allem Ueberfluß nimmt jetzt der Poſtillon ſein Horn zur Hand
bläſt die melancholiſche Weiſe:
„Seht ihr drei Roſſe vor dem Wagen
Und dieſen jungen Poſtillon ..
„Und ſo weiter,” meint der Doktor. „Hör' in Gottesnamen
Das Frauenzimmer im Kaſten wird uns ja ſonſt tieffinnig,
ſtor es Euer gelobtes Hochwinkel noch geſehen hat. Blas lieber
„Jäger aus Kurpfalz”.
Aber dazu iſt nicht mehr Zeit. Denn der Poſtwagen nimmt
eben ſchon Kurs durch die breite Toreinfahrt des Gaſthofs Holzer,
zugleich Poſtgebäude. Der Doktor ſpringt vom Bock und
ver=
ſchwindet ſo raſch als möglich. In ſeinem Zimmer angelangt,
kann er doch nicht umhin, die Szene zu beobachten, die ſich eben
im Poſthofe abſpielt.
Der Wirt, von der Ankunft der Dame bereits verſtändigt,
bemüht ſich ganz aufgeregt um den Wagenſchlag. Auch der
Ba=
der, für den die Ankunft des erſten weiblichen Sommergaſtes ein
Ereignis bedeutet, ſpringt herbei und bietet der Dame gelant
die Hand als Stütze beim Ausſteigen. Und begrüßt ſie im Namen
des Verſchönerungsvereins: „Willkommen in Hochwinkel! Wir
ſpünſchen dem hochgeehrten gnädigen Fräulein, daß es Ihnen
ausgezeichnet gut gefallen möge!”
„Danke, danke! Hoffen wir das Beſte für beide Teile!”
Da beſinnt ſich auch der Wirt ſeiner Pflichten als Hotelier
und führt die Dame auf ihr Zimmer Nr. 2, neben dem
Dr. Zwickls.
Geſchäftlich war ja dagegen nichts einzuwenden. Der Wirt hatte
freies Verfügunsrecht über ſeine Räumlichkeiten. Trotzdem
über=
kommt den Doktor, der in ſeinem Zimmer alles erhorcht, ein
Ge=
fühl, als ob ihm ein Recht geſchmälert würde. Er war ja ſeit
Jahren, ſeit ſeiner Studienzeit ſchon, einziger Sommergaſt der
Hochwinkler geweſen. Und jedesmal viele Wochen lang. Sonſt
hatte ſich all die Jahre her kein ſtändiger Sommerfriſchler hier
eingemietet. Ab und zu übernachteten ein paar Bergkraxler und
Botaniker. Das war alles geweſen. All die Jahre her. Und
jetzt ſoll es auf einmal anders werden! Er fühlt, man ehrt ihn
zwar noch wie vordem, aber man fürchtet ihn. Es iſt immer ein
unheimliches Zeichen, wenn ſich die Menſchen vor jemand
fürch=
ten, der ihnen wohl will.
Etwas Ungewiſſes ſteht jetzt im Vordergrunde des
Inter=
eſſes, hier wie in vielen Orten des Hochlandes. Es liegt etwas
im lauernden Blick der Dörfler, wie ein Hund etwa, der auf der
Schwelle kauert und die Rückkehr ſeines guten Herrn winſelnd
erwartet.
Der Bader ſteht unter ſeiner Haustür und ſehnt die Saiſon
herbei.
Der Wirt ſchaut von weitem nach den Inſaſſen des
Poſt=
wagens und iſt ganz verwirrt, wenn irgendeine Leda Delius ihre
Ankunft meldet.
Der Obermoſer läßt ſeinen Weiher mit Sand füllen, errichtet
eine Holzwand darum und fragt täglich beim Bader nach, ob
denn noch niemand durch Kauf eines Kurproſpektes ſich das Recht
eines Luft= und Freibades erwirkt habe.
Soviel ozonreiche Luft der umliegenden Tannenwälder
ver=
weht ungeatmet, ſoviel goldklare Wellen der Almerach rauſchen
unbewundert vorbei. Und murmeln melancholiſch: Saiſon,
Saiſon ...
Aber endlich wird die Sehnſucht geſtillt. Man hat es ſelbſt
nicht geglaubt. Bei Ankunft des Doktors, deſſen Geſinnung alle
kannten, hatte ſich die Hoffnung geflüchtet wie ein ſcheues Reh
in einſame Waldgründe von fetter, verbotener Aeſung weg. Aber
jetzt iſt es da. Der Bader hat noch einmal einrücken laſſen. Das
hat gewirkt. Darum iſt beim Bader Triumph an allen Ecken
und Enden. Ueberhaupt der Bader ..
Der Wirt ſchleppt das neue Fremdenbuch mit der
bedeut=
ſamen Aufſchrift „Kurliſte” nach Nr. 2 und frägt die Dame, ob
ſie nicht die große Güte haben möge, ihren werten Namen
ein=
zuſchreiben und die Spalten auszufüllen.
Leda Delins hat die große Güte und ſchreibt: „Fräulein
Leda Delius, ſtud. med., Koblenz.” Aufenthalt: unbeſtimmt.”
Der Wirt dankt und trägt das Buch ehrfürchtig wie eine
Bibel aufs Bureau, wo der neugierige Bader ſeiner harrt. Beide
vertiefen ſich in das Geheimnis der großen, rundlichen
Frauenſchrift.
„Aus Koblenz!” triumphiert der Bader. „Das iſt weit,
weit weg! Bis nach Koblenz, dem deutſchen Venedig, iſt alſo
der Ruf unſeres Höhenluftkurortes ſchon gedrungen! Heil, all Heil!”
„Aber was heußt denn das?” frägt der Wirt, „ſtud. med.”
Der Bader kommt einigermaßen in Verlegenheit, beugt ſich aber
fogleich wieder auf das Buch und klärt den Unwiſſenden auf:
„Stud. med.? — Hei, ja, das iſt eine Abkürzung. Die Dame reiſt
inkognito!”
„Vielleucht iſt es gar eine Gräfin,” ſpinnt der Wirt das „
in=
kognito” weiter. „Nichts Gewiſſes weuß man nicht.” . . .
Die Saiſon ſetzt ein.
Von Winkelreut herauf kommt ein Wagen mit neuen
Som=
mergäſten, die im Hotel zur Sonne keine Unterkunft mehr
fan=
den. Der Sonnenwirt hat ſie mit „freundlichen Empfehlungen
an Herrn Gaſthofbeſitzer Holzer” nach Hochwinkel geſchickt.
Das Fuhrwerk hält vor der Toreinfahrt.
Was iſt das?
Der Wirt zoltert über die Stufen, der Bader hüpft ihm nach
wie ein Wieſel.
„Habt Ihr noch Platz?” ruft der Kutſcher vom Bock.
„Jawoi!” ſchreit der Wirt im Freudentaumel. „Jawohl!”
fügt er dann verbeſſernd bei. „Platz genug! — Reſi, Nr. 3, 4
und 5, die Zimmer herrichten!“
Der Bader hilft mit. Ja, der Bader!
(Fortſetzung folgt.)
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Proviſions=
Reiſende
für Stadt u. Landbezirke,
welche bei der in Frage weg, Martinspfad,
Reis=
kommenden Kundſchaft
eingeführt ſind, v.
Rauch=
tabakfabrik geſucht. Ange= Gegen Belohnung
abzu=
bote erb. unter H 21 an
die Geſchäftsſt.
mit nur allererſten
Em=
pfehlungen zur Auswer
tung von 2 Entdeckungen
geſucht. Angeb. unt. H 66
Geſchäftsſtelle, (*25947
Ein hieſiges Lebensmittel=
Agentur=Geſchäft ſucht zu
baldigemEintritt eine jüng.
Kraft
für Bureau u. Stadtkund.
ſchaft. Stenographie und
Schreibmaſch. Bedingung.
Schriftl. Ang. mit
Gehalts=
anſprüchen unt, H 57 a. d.
Geſchäftsſtelle. (*24918
Montag, 13. Juni, 5 Uhr,
Weg: Goetheſtraße,
Feld=
ſtrohkoffer mit
Leder=
beſatz, 1 m groß verloren.
geben bei Walther,
* Moſerſtraße 2. (* 24937
Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin/Laden). (5855a
werden wie neu
geſchliffen, St. 10Pfg.
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9. (5747a
zu miet. geſucht. Ang. an
A. Totzios, poſtlag, (*zurdk
Seitr 16.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 24. Juni 1921.
Rummer 17—
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankſurter Börſe vom 23. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe verkehrte ungefähr auf dem geſtrigen Niveau bei
ettras ruhigerem Geſchäft. Am Montanmarkt gewannen Oberbedarf
zirka 4 Prozent, nährend die übrigen Werte dieſes Gebietes wenig
ver=
ändert waven. Die Werte der Chemiſchen Groß=Induſtrie waren —
mit Ausnahme von Anilin und Scheideanſtalt — abgeſchwächt. An dem
Elektromarkt gewannen Deutſch=Ueberſee 15 Prozent, Felte u.
Guil=
legume 3 Prozent: dagegen waren Lahmeher und Licht u. Kraſt
niedri=
ger angeboten. Am Einheitsmarkt fanden Regliſatzionen des
Publi=
kums ſtatt, die bei verſchiedenen Werten zu Kursrückgängen führten. Im
Freiverkehr gaben Holzmann bis 335 Prozent nach, während Benz zu
höheren Kurſen geſucht waren. Kaufintereſſe beſtand für Darmſtädter
Weute, ſpeziell für Gebrüder Lutz und Davmſtädter Motoren. Der
De=
diſenmarkt war abgeſchwächt.
Frankfurter Abendbörſe vom 23. Jum.
w. Die Stimmung iſt entſchieden freundlicher geworden. Es machte
ſich allerdings für vereinzelte Induſtrigaktien Abgabeneigung bemerkbar.
Der Verkehr im allgemeinen wpar ruhiger. Zur Ginſchränkung der
Ge=
ſchäftstätigkeit trug der bevorſtehende Quartalswechſel bei. Im freien
Verbehr waren Ph. Holzmanu, in welchen Rückkäufe erfolgten weſentlich
befeſtigt. Sie ſchwankten zwiſchen 340 bis 343½. Gebrüder Fahr zogen
von 300 auf 305 an. „Neckarſulmer Fahrzeug zirka 317, Benz=Motoren
305, Hirſch=Kupferwerke zogen kräftig an 360—365, ferner blieben
Kupſerwerke Heddernheim weiter geſucht 379,75. Von Montanwerten
blieben Mannesmann feſt 647. Rheinſtahl konnten ſich befeſtigen, im
übrigen blieben auf dieſem Gebiete die Kurſe behauptet. Chemiſche
Werte verkehrten nicht einheitlich. Scheideanſtalt, Bad. Anilin zogen
etwas am. Farbwerke Höchſt abgeſchwächt. Elberfelder Farben 354 mäßig
höher. Daimler Motoven fanden zu 210 Käufer. Nordd. Lloyd welche
lebhafter umgeſetzt wurden, ſtellten ſich auf 1521/ Hapag abgeſchwächt
170½, Sproz. Goldmesibaner ſtellten ſich mit 770 bsher. Zu lebhaften
Umſätzen kam es in Kaſſainduſtrieaktien. Weſentlich höher waren
Loko=
motiof. Kyauß gefragt. Zellſtoff Waldhof 505. Der Schluß geſtaltete
ſich entſchiedem feſter bei regevem Geſchäft.
w. Leviſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. Juni.
Geld ! Brief Re
Seld
Brief Vf
I. Seie 1Bzie Tfe
f Geld / Brief Antw=Bruß. 7 562.400 563,60 57040 R71.50 Norwegen, I. NIGS5.— 1DDR— T1033.30/ 1036.10 Holland. ..k ke355.2 023398c= 2360 108 2384.30 Schweden 15581, 1564, 1600. 0 91604.20 London ... 1 26414 26121 288— 2831, Helſingfors 10865 108.85 116.90 117.10 Paris ....! 565.15 566,85 57440 375,6 New=Bork 0.43—h Rei 1.98—7 72,03— Schweiz.. 1913dl 1193.70 21s.80 1216.20 Wien (altes — 72. Spanien. 1959.— 941. 924— 955.— D.=Oeſt. abg. ags- 1305- I1283—1 12.87— Italien. 353,10 353.30 0 351.60 352.40 Budapeſt . 28 22—9 98 25—6 i.92- ſ27.98— Liſſab.=Op. —Prag:. .. 95.40—6 96,60- „Dänemark. 1 rans 801 1206 2,/ 221.201t rar3sdl
Der Wert der Mark im Auslande.
* Füc 100 Mark wurde gezahlt am 23. Juni in Zürſch 8,B (vor
dem Kriege 125,40) Fpanken. Amſterdam 422½ (59,20) Gulden,
Kopenhagen 8,40 (88,80) Kronen, Stockholm 6,35 (88,80)
Kro=
nen, Wien 956 (117,80) Kronen, London 728 (97,80) Schilling,
Neu=York 139½ (B,80) Dollar, Paris 17/s (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 23. Juni. Börſenſtämmungsbild. Die
Börſe zeigte im allgemeinen feſte Haltung, wozu die Hoffnung auf die
Beſſerung der Verhältniſſe in Oberſchleſien ſowie die Feſtigkeit des
De=
viſenmarktes beitrugen. Namentlich bevorzugte Werte des
Montan=
marktes waren auf ſpebulative Käufe höher, beſonders Buderus,
Gei=
ſenbirchen, Höſch, MMannesmann, Phönix und Rheinſtahl. Auch einzelne
oberſchleſiſche Werte, wie oberſchleſiſche Eiſenbahnbedarf und
Oberſchle=
ſiſche Eiſeninduſtrie ſtiegen anſehnlich. Von Elektrizitätsaktien gowannen
Deutſch=Ueberſee=Elektwizität über 30 Prozent. Auf dem Gebiete der
Spezialpaviere wurden Orenſtein u. Koppel lebhaft umgeſetzt und
ge=
wannen 14 Prozent. Auch Zellſtoff Waldhof wanen begehrt bei einer
zehnprozentigen Steigerung. Farbwende waren meiſt etwas ſchwi-
Nur Berlimer Anilin etwas ſeſter. Der Anlagemarkt war nur
unbe=
tend verändert. Deutſche Anleihen vorwiegend eine Kleimigkeit mo
ſchwächt. Mexihaner im Zuſamenhang mit der Feſtigkeit des
Deh=
marktes anziehend. Der Einheitsmarkt war ungleichmäßig bei
weiſen Gewinnregliſierungen.
Von den Produktemmärkten.
* Worms, 21. Juni. Wormſer Warenbörſe. InFI.
des hohen Standes der ausländiſchen Deviſen waren die Preiſe ſehr
Der Umſatz war demgemiß nicht ſehr bedeutend, da bei den erhst
Preiſen keine große Kaufluſt vorhanden war. Es notierten Mais
Plata 240—250 Mk., Maisgrieß 350—420 Mk., weißes Maisfuttercd
210—220 Mk., Linſen 5,20—6 Mk., Erbſen 2,50—3 Mk., Heut Luz,y
65—70 Mk.
H. Mannheim 23. Juni. (Priv.=Tel.) An der heutigen P
duktenbörſe war die Tendenz feſter, die Preiſe ſteigend. Die
lichen Notierungen lauten per 100 Hilo Waggon frei Mannheim
ſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais 245. neuer inländiſcher Roch
800—1000 italieniſche Luzerne 2000—2200, Provenceluzerne 2300—2
Wichen 200. inländiſche Erbſen 240—300, ausländiſche Erbſen 240—
Futtererbſen 230—240. Rangoonbohnen 150—160, Braſilbohnen 135—M
Ackerbohnen 240, inländiſche Linſen 400—550 ausländiſche Bieiſt
400—600, Wieſenheu altes 110, neues 90—95, Motkleeheu neues 100—
Luzernbleeheu neues 135—140, Preßſtroh 46—50, gebündeltes Stt
44—48 Biertreber 170, Rapskuchen ohne Sack 140, Reis 475—700, Pl
ohne Sack 480—500 Leinſaat 475—500 Mark.
* Berlin, 2. Juni, Puoduktenbericht. Am Producl
markt herrſchte eine feſte Stimmng. Mais, ſowie Maisſcheine wur
höher bezahlt. Oelſaaten waren in alter Wave mehr angeboten.
Viktoriaerbſen zeigte ſich viel Kaufluſt. Beſonders gute
Qunlitc=
wurden über Notiz begehrt. Rangoonbohnen ſtellten ſich auf 77—80 20
Oelkuchen zogen bei kngppem Angebot im Preiſe an. Rauhfutter 4
ruhig.
Frankfurter Kursbericht 23. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Indyſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5½ Reichsanleihe.
49
3½½ „
3o
412% VI.—IK.
Sparprämienanleihe ...
470 Preuß, Konſols ...
3½%0 „
..
48 Bab, Anl. unk. 19.
315% 7 „ b. 1307.
49 Bahern Anl. . . . . .
...
3½%0
„Leo . zir=
3% „ „...."
420 Württemberger
Ansländiſche.
65%6 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
412% Oeſt. Staatsreitev.
1913, ab 1918..... ..
zſe. heloKNdaenpeſ.
47 Oeſt, Goldrente. ..
42o „ einheitl. Rente.
Re
Oio
5%
Goldrente v. 12
am. — konb.
v. 05
485 Tas ſBagdad Eer
„
„ v. 1911,Bolla
4½20 Ung, Staatsr. v.
Goldrente.
Staatsr. v.
48
Kronenrent
4¾6
10 60,
2 31,75 zoß0
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
5%
485 Mexik. Goldb. 04, ſtfr.
380
konſ, inner....
4½9
Irrigationsanl.
72,25 5%0 Tamaulipas, Ser, I..
86,80 Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Deſt. Südb. (Lomb.
B9Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
22,25 390 Oeſt. Staatsb.Erg.Netz
420
„ v. 1883.
4½% Anatolier I.......
3% Salon. Conſt. Fonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ...
41270
Deutſche Städte.
48 Darmſt. v. 1919b.1925
3½20 Darmſtadt v. 1905.
19 Frankfurt v. 1913....
312% „ v. 1903.—.
23.— 42 Mainz, b. 1919 b, 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
BSlo
425 Frkf. H. grd.=Ver. 19211 82,50
133.— 48 Mein, Hyp. Bank 1982
1922
420 Pfälz.
1928
4%0 Rhein.
verl.
3½%0
66.— 47 Südd. Bk. Münch. 1906/ 101,—
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank...
Heugrasverſteigerung.
*o 23. 6. 470,— 471.— 760,— 770,— 495.— 5os. 320,— 9: 48,— 80— 80,— 43.— 43. 30,50 105.— 105.— — 87.— 86,75 463,— 463,— 79.— Je 90.— 79,60 80,— 96,50 96,25 85.— 85.— 89.—13 93,75 93,50 99,50 99,50 — 91.— 80,75 100,— 98,50 98,50 84,10 k! 86.— 96.— 210,— 17.— 178,— Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 159.—
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank.
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Nationalbank f. Deutſchl, 181,—
Oeſt, Kreditanſtalt . . . . . .
48.— Rhein, Kred.=Bank. . . .
Bergwerks=Aktien.
30,10 fBuderus
Raf Snsit
Harpener Bergb..
Eſchweiler Bergw.... . . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln...
Laurahitte . . . . . ... . ..
Lothringer Hütte .......
Mannesmann Röhren..
27,50 Phönis. . . . .a..f...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf.......
Rhei. Stahlw.
Aktien v. Transportanſtalt.
Nel ehe
Schantung E.=B....—
Baltimore. . .. . .
.—-
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—
359,—
—
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264,—
295.—
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420,—
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756.—
268,75
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515,— 172,— 153.—
548.—
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299,75
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1000,—
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426,—
384,75
250,—
720—
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264.— 238.—
227,—
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250,—
318,—
980,—
430,—
319,75
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—
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3u5.—
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Donnersmarckhütte . . ..
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450,—
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825,—
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335 —
276,50
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Aarg
588,—
504,
460,25
398,—
27,50
860.—
890——
440,—
Fw.
218.—
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460
za-
294/
87e
89eN
zach
4s5
Dienstag, den 28, Juni, wird auf der
Mönch=
bruchmühle von morgens 7½ Uhr an das Gras von
15,20 ha der großen Horſtwieſe.
1,29 „ der Markwaldwieſe,
8,35 „ der Zinzwieſe,
9,32 „ der großen Lindenſeewieſe,
2,50 „ der kleinen Lindenſeewieſe,
8 „ des Kohlbruchs,
bann von morgens 10 Uhr an das Gras von
54,42 ha der Mönchbruchwieſe verſteigert.
Jagdſchloß Mönchbruch, den 21. Juni 1921.
7352)
Oberförſterei Mönchbruch.
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Bureau Heinrichſtr. 70. Immobilien u. Hypotheken.