Die Pariſer Verhandlungen.
DNV. Die Sitzung des Oberſten Rates iſt bis auf den Zeitpunkt
berſchoben worden, an dem äußerlich die Autorität der alliierten
Mächte in Oberſchleſien wiederhergeſtellt iſt. Inzwiſchen aber ift
man dabei, den Riß, der ſich zwiſchen England und Frankreich
gezeigt hat, zu verkitten, und von franzöſiſcher und engliſcher
Seite iſt man gleichzeitig bemüht, Brücken zu ſchlagen. Lord
Curzon, deſſen Vermittlertätigkeit bekannt iſt, iſt nun von
Lloyd George beauftragt worden, die engliſch=
franzöſi=
ſchen Gegenſätze auszugleichen. Lord Curzon iſt in
Paris eingetroffen, um hier privat mit Briand zu verhandeln.
Gegenſtand der Verhandlungen bilden die vrientaliſche und
die oberſchleſiſche Frage. England braucht franzöſiſche
Zugeſtändniſſe in den Fragen des Orients, Frankreich braucht
wegen ſeiner Verbindung mit Polen engliſche Zugeſtändniſſe
vegen Oberſchleſien. Die Möglichkeiten und die Gelegenheiten
eines Kuhhandels liegen alſo auf der Hand. Klar iſt bei dem
ganzen Geſchäft nur das eine, daß das angeſtrebte Kompromiß
auf unſere Koſten erfolgen wird. Das fajr play, das Lloyd
George ſo tönend in die Welt rief, wird eben wieder einmal den
engliſchen imperialiſtiſchen Intereſſen geopfert werden, und wir
nweifeln gar nicht daran, daß Lloyd George ſchon eine Formel
inden wird, um ſeinen Umfall, der ſicher nicht der letzte ſein
wird, zu begründen. Der Temps beſtärkt uns durch ſeine
Aeuße=
rungen aber noch in der Auffaſſung, daß das politiſche
Ge=
ſchäft, das jetzt in Paris erſtrebt wird, auf Koſten
Deutſch=
lands geht, denn gerade das iſt höchſt verdächtig, wenn der
Temps meint, daß zwiſchen der oberſchleſiſchen und der
klein=
aſiatiſchen Frage keinerlei Beziehuug beſtehe und keinerlei
Aus=
gleich am Platze ſei. Die Idee eines Kuhhandels ſei der
briti=
ſchen Loyalität ebenſo fremd wie der franzöſiſchen Ehre.
Das iſt eine Vorbeugungsmaßnahme, die völlig verfehlt iſt,
und die gerade die Aufmerkſamkeit erſt auf die merkwürdigen
Pariſer Verhandlungen lenken muß. Zudem meldet der Temps
nioch weiter, daß die italieniſche Regierung über den
franzöſiſch=
engliſchen Meinungsaustauſch auf dem Laufenden gehalten
werde. Die Eutſcheidung über Oberſchleſien wird
alſo vorausſichtlich in dieſen Tagen gefällt werden, wenn die
Einigung zuſtande kommt. Dabei iſt es uns ganz gleichgültig,
ob das offizielle Schlußſiegel erſt ſpäter unter den Pakt geſetzt
ſpird. Für uns und für die deutſche Regierng heißt es jetzt, die
Augen offen zu halten. Wenn jetzt wieder, nach Annahme des
Ultimajums, eine Entſcheidung gefällt wird, die nicht nach den
(rundſätzen des Rechtes, ſondern nur nach denen der
engliſch=
ſranzöſiſchen Politik zuſtande gekommen iſt, ſo ſind die Folgen
unabſehbar. Eine ſolche Entſcheidung würde weder den
Inter=
eſſen Polens nützen können, ſie würde uns auſs ſchwerſte
ſchädi=
gen;und würde in Oberſchleſien zum völligen Zuſammienbruch
führen.
TU. Paris, 20. Inni. In der Sonntagſitzung beſchäftigte
ſich die Pariſer Staatsmännerkonferenz mit der
oberſchleſiſchen Frage. Es wurde beſchloſſen, daß die
Oberkommiſfare der verſchiedenen Mächte erſucht werden ſollen,
für die Löſung Vorſchläge zu machen und einen einmütigen
Be=
richt zu verfaſſen. Sollte es nicht gelingen, ſich zu einigen, ſo
werden den Oberkommiſſaren eine Anzahl Sachverſtändige
bei=
gegeben werden. Auf jeden Fall ſoll eine zufriedenſtellende
Lö=
ſung ſo ſchnell wie möglich gefunden werden. Die alliierten
Mächte haben weiter beſchloſſen, ſowohl bei der deutſchen
Regie=
rung wie bei der polniſchen Regierung zu intervenieren, um die
Beſchlüſſe der interalliierten Kommiſſion in Oppeln zu
uinterſtützen.
Paris 20. Juni. (Wolff.) Wie der Matin mitteilt, haben
Miniſterpräſident Briand und Lord Curzon den Beſchluß
gefaßt, die drei alliierten Kommiſſare in Oppeln
init Nachdruck aufzufordern, nun endlich ihre Berichte über die
Grenzfeſtſetzung zu erſtatten. Sie werden aufgefordert werden,
ſich zu einigen und man habe ihnen ſehr ernſtlich mit der
Ent=
ſendung von Sachverſtändigen gedroht, die an ihre Stelle treten
ſollten, wenn die Kommiſſare nicht dazu gelangten, ſich ihrer
Auf=
gabe zu entledigen. Einzelheiten über die Unterredung gibt
Per=
tinax im Echo de Paris. Lord Curzon habe erklärt, daß nach der
Anſicht ſeiner Regierung das Induſtriegebiet Oberſchleſiens
un=
teilbar ſei und daß angeſichts der von Deutſchland erzielten
Mehrheit ſeine Zuerkennung an das Deutſche Reich
nicht verhindert werden könne. (2) Er habe gegen
General Lerond nochmals ſeinen alten Proteſt geführt und
vor=
geſchlagen, daß an ſeine Stelle eine hohe Perſönlichkeit, die
außer=
halb des Heeres ſtehe, treten ſolle. Lord Curzon habe geſagt,
durch die Ernennung von Sir Harold Stuart habe man dieſen
Weg gezeigt. Man habe ſich ſchließlich dahin geeinigt, nochmals
in einem Telegramm an die Kommiſſare in Oppeln dieſe
aufzu=
fordern, das Grenzproblem zu löſen. Wenn nach einer gewiſſen
Zeit die Kommiſſare ſich nicht einigen könnten, dann werde die
von Briand vorgeſchlagene Sachverſtändigenkommiſſion, die nach
dem Vorſchlage von Lord Curzon in Oppeln, nach dem von
Briand aber in Paris und London ihre Aufgabe erfüllen ſolle,
zuſammentreten. Der Petit Pariſien beſtätigt die
Aeußerun=
gen von Pertinax und fügt hinzu, es ſcheine, daß Lord Curzon
noch weit davon entfernt ſei, die vom Grafen Sforza
vorgeſchla=
gene Löſung, alſo Teilung von Oberſchleſien, anzunehmen.
London, 20. Juni. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet
zu den Pariſer Erörterungen über die oberſchleſiſche
Frage der Bericht der Kommiſſion werde den Ententemächten
unterbreitet werden. Man hoffe jedoch, daß in Anbetracht der
er=
nieut ſehr verbeſſerten Beziehungen zwiſchen London und Paris
die tatſächliche Entſcheidung nur eine Formſache
ſein wird, da jetzt beide Regierungen vollſtändig bezüglich der
Grundlage übereinſtimmen, auf der das Schickſal
Ober=
ſchleſiens entſchieden werden müſſe. Der Berichterſtatter des
Blattes ſchreibt, Briand und Churchill ſeien mit den Ergebniſſen
ihrer Beratungen vollkommen zufrieden. Briand perſönlich ſei
„entzückt” geweſen.
Paris 20. Juni. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter der Agentur Havas will ſviſſen, daß der engliſche wie der
franzöſiſche Miniſter des Aeußern bei der Beſprechung in Paris
die politiſche Seite Oberſchleſiens nur geſtreift hätten. Die
Zugeſtändniſſe der engliſchen Regierung in bezug auf die Teilung
Oberfchleſiens dürften ſich darauf beſchränken, Polen wohl das
Eigentumsrecht auf das oberſchleſiſche Induſtriebecken
zuzu=
ſprechen, dagegen die Ausbeutung des Bezirkes Deutſchland zu
überlaſſen.
Wie man ſieht, widerſprechen ſich die Mel
dungen.
Paris, 20. Juni. (Wolff.) Die Times meldet aus Paris:
Nach der Abſendung der Note an Griechenland wurde die
ober=
ſchleſiſche Frage erörtert und ein Beſchluß von beträchtlicher
Be=
deutung gefaßt. Man kam überein, daß ein Telegramm der
in=
teralliierten Kommiſſion nach Oppeln gefandt
werden ſoll, worin gefragt wird, ob die Kommiſſion es für
mög=
lich halte, in kurzer Zeit eine einſtimmige Empfehlung für die
Feſtfetzung einer Grenzlinie zwiſchen Deutſchland
und Polen zu unterbreiten, damit die Kommiſſion von
Sach=
verſtändigen entſandt werden könne. Der Times=Berichterſtatter
erklärt, die Wichtigkeit dieſes Schrittes liege in dem Worte „
ein=
ſtimmig”. Lloyd George habe in ſeiner Rede über die
oberſchle=
ſiſche Streitfrage von der Notwendigkeit einer Entſcheidung durch
eine Mehrheit geſprochen. Der Times zufolge iſt es jedoch ſtets
der franzöſiſche Standpunkt geweſen, daß unter dem
Friedens=
vertrag die Entſcheidung einſtimig erfolgen müſſe.
Paris, 20. Juni. Hadas meldet: Nachdem Bonin Longare
Briand und Curzon davon in Kenntnis geſetzt hat, daß
Graf Sforza mit dem ins Auge gefaßten Vorgehen für einen
ge=
meinſamen Schritt in Athen einverſtanden iſt, haben
die drei Regierungen geſtern abend ihren Vertretern telegraphiſch
Anweiſung erteilt, unverzüglich in Athen dieſen gemeinſamen
Schritt zu unternehmen. Derſelbe dürfte ſich darauf beſchränken,
den Wunſch der Großmächte auf Wiederherſtellung des
Friedens im Orjent zum Ausdruck zu bringen und die
Vermittlungsdienſte der drei Mächte anzubieten. Für den Fall,
daß Eriechenland damit einverſtanden iſt, die griechifchen
Inter=
eſſen in ihre Hand zu legen, wenn die Aihener Regierung um
Auskunft erſucht wird, auf welcher Grundlage die
Friedensver=
handlungen mit der Türkei eröffnet werden ſollen — und das iſt
wahrſcheinlich —, ſo wird man ihr nicht verhehlen, daß ſie auf
Smhrna wird verzichten müſſen, das unter griechiſcher
Ober=
hoheit bleiben ſoll, und daß unter Umſtänden auch noch andere
Abändernngen des Vertrages von Sevres vorgenommen werden
müſſen.
In alliierten Kreiſen geht der Eindruck dahin daß die
Unter=
redungen der beiden letzten Tage ihre Früchte tragen werden.
In diplomatiſchen Kreiſen hält man es nicht für unmöglich, daß
Griechenland und die Türkei die Vermittelung der
Verbands=
mächte annehmen werden. Wenn dieſe Verhandlungen fcheitern
ſollten, ſo würden die Verbandsregierungen damit ihre volle
Handlungsfreiheit wieder gewinnen. In dieſem Falle wird man
damit rechnen müſſen, daß die Engländer die Verſorgung der
Griechen mit Kriegsmaterial erleichtern und die Blockade über
die türkiſche Küſte verhängen werden.
London, 20. Juni. (Wolff.) Der Times zufolge wird
Lord Curzon heute vormittag die Rückreiſenach
Lon=
don antreten. Der Meinungsaustauſch zwifchen Loucheur und
Briand iſt, dem Blatte zufolge, ein vollkommen freundſchaftlicher
geweſen. Obgleich die Frage eines allgemeinen
franzöſiſch=
engliſchen Einvernehmens hinſichtlich eines
Bünd=
niſſes nicht erörtert wurde, ſei am Quai d’Orſay während des
Wochenendes Stimmung für einen ſolchen Plan geſpeſen.
Oberſchleſien.
Die Mitſchuld der J. A. K.
Kattowitz, 18. Juni. (Wolff.) Der Oberſchleſiſche
Berghüttenmänniſche Verein zu Kattowitz machte bei
der interalliierten Regierungs=
Plebiſzit=
kommiſſion eine Eingabe, in der es u. a. heißt: Der
voll=
ſtändige Ruin des oberſchleſiſchen Volkes und ſeiner Wirtſchaft
erſcheint bei der Fortdauer der Zuſtände unvermeidlich. Die
durch den Aufſtand eingetretenen Schäden haben in erſter Linie
diejenigen zu vertreten, die den Aufſtand veranlaßten. Das ſind
Korfanty und ſeine Inſurgentenſcharen.
Mitverantwort=
lich für die Aufftandsſchäden erſcheint aber auch die
inter=
alliierte Regierungs=Plebiſzitkommiſſion in
Oppeln als die Inhaberin der Regierungsgewalt und die
allei=
nige Inhaberin der Machtmittel zur Niederwerfung des
Auf=
ſtandes. Für die oberſchleſiſche Montaninduſtrie ſowie für die
in ihr beſchäftigten Perſonen und deren Angehörige melden wir
die hiermit entſtandenen und noch laufenden Schäden bei den
interalliierten Regierungen zum Erſatz an.
* Oppeln, 18. Juni. (Wolff.) Die freien
Gewerk=
ſchaften, die chriſtlichen Gewerkſchaften und die
Gewerkvereine Hirſch =Duncker richteten an die
interalliierte Kommiſſion in Oppeln ein
Schrei=
ben, in dem ausgeführt wird, daß die interalliierten Mächte das
Verſprechen gegeben hätten, die unhaltbaren Zuſtände zu
be=
enden, daß aber jetzt, nach einem Monat, noch nichts
ge=
ſchehen ſei, um geſetzmäßige Zuſtände wiederherzuſtellen.
Un=
bedingt notwendig für die Belebung des Wirtſchaftslebens ſei
u. a. die Aufnahme des Eiſenbahnverkehrs unter einheitlicher
Leitung. Die interalliierte Kommiſſion wird aufgefordert, eine
mündliche Ausſprache mit den Gewerkſchaftsvertretern, ſowie den
namhaften Vertretern der Großinduſtrie herbeizuführen zwecks
Beſprechung der Maßnahmen zur Wiederherſt=Aung
ordnungs=
mäßiger Zuſtände im Aufſtandsgebiet.
Ein neuer Näumungsvorſchlag des Zwölfer=Ausſchuſſes.
TU. Beuthen 20. Juni. Nach einer Unterredung, die
General Höfer mit dem engliſchen General Hennecker hatte,
ver=
lautete hier, daß der Zwölfer=Ausſchuß einen neuen
Räumungs=
vorſchlag ausgearbeitet hat, der noch heute dem General Hennecker
zur Weiterleitung an die interalliierte Kommiſſion überreicht
werden ſoll.
Aus der näheren Umgebung des Generals Höfer wurde
dem Berichterſtatter des Lokalanzeigers mitgeteilt: General
Höfer bleibt feſt in ſeinem von Anfang an vertretenen
Stand=
punkt, daß der deutſche Selbſtſchutz in aufgezwungener
Notwehr handelte und Oberſchleſien befreit werden müſſe.
Was die Räumungsverhandlungen des Selbſtſchutzes mit der
interalliierten Kommiſſion betrifft, ſo klebt der Selbſtſchutz
durch=
aus nicht an ſeiner Linie. Höfer wird in den Verhandlungen
mit dem Selbſchutz eiklären, daß er ohne Garantie einer
wirk=
lichen Säuberung ſich ſein freies Handeln vorbehalten wird.
Wenn nicht tatſächlich bis zu einem gewiſſen Termin die von den
Alliierten verſprochene Säuberungsaktion erfolgt iſt, ſo wird
General Höfer zu eigenem Handeln ſchreiten.
Reichskanzler Wirth über das Ultimatum.
EU. Eſſen, 20. Juni. Vor einer 7000 köpfigen
Verſamm=
lung ſprach geſtern vormittag in Eſſen im großen Saale des
ſtädtiſchen Saalbaues der Reichskanzler Dr. Wirth über das
Londoner Ultimatum und deſſen
Erfüllungsmöglich=
keiten. Der Kanzler führte aus:
Das Ultimatum iſt das Kennzeichen des heutigen
Eu=
ropas, aher nicht erſt ſeit einem Jahre, ſondern bereits ſeit ſieben
Jahren. Gehen Sie zurück bis 1914. Dort ſtand an dem Beginn
der neuen Aera das unglückliche Ultimatum an Serbien, das Tod
und Verderben über die Welt brachte, nicht nur über uns. Jenes
Ultimatum war der Beginn der Zerrüttung der ganzen
Welt=
wirtſchaft. Am Ende dieſer ſiebenjährigen Epoche ſteht wieder
ein Uitimatum: das Londoner Ultimatum, das an uns ergangen
iſt. Wie hätten wir uns demgegenüber verhalten ſollen? Ich
will nicht mit denen rechten, die Nein geſagt haben. Wir haben
Ja geſagt, und wir haben es zu verantworten, daß wir Ja
ge=
ſagt haben. Ihnen auseinanderzuſetzen, was dieſes Ja bedeutet,
iſt heute meine Pflicht und Schuldigkeit. Da ſtehen zunächſt die
Aufgaben, die wir erfüllen können, wenn wir wollen, und dann
kommen die Aufgaben, die wir erfüllen müſſen bis zu jener
Grenze, daß die ganze Welt ſieht, daß mehr von Menſchen nicht
geleiſtet werden kann.
Was können wir erfüllen?. Die Abgabe der
Waffen und die Auflöſung der Wehren! Die
Ab=
gabe der Waffen iſt hart und ſchmerzlich. Denkt nur an Bahern.
Aber wir ſind ſo weit, daß wir ſagen können, auch bezüglich
Bayerns werden wir dieſen Schritt gehen. Auch die Auflöſung
der Wehren ſtellt uns vor eine harte Pflicht. Aber ich bin
über=
zeugt, daß auch dieſe zweite Bedingung in kurzer Zeit erfüllt ſein
wird. Es iſt ein entſetzlicher Gedanke an der Spitze eines
wehr=
loſen Volkes zu ſtehen, aber trotzdem werden wir dieſen
dornen=
vollen Weg gehen. Wir haben das Ja geſprochen. Warum?
Ich wiederhole es immer wieder, gerade hier im Ruhrgebiet:
Wir haben das Ja geſprochen der deutſchen Einheit wegen und
der deutſchen Freiheit wegen. Wir alle kennen die Stimmen, die
im beſetzten Gebiet von Ohr zu Ohr gehen: Ihr Süddeutſchen,
Ihr bekommt Kohle, Ihr bekommt ſie ſogar billiger als die
Preu=
ßen. Nur müßt Ihr Euere Politik von Norddeutſchland trennen.
Ich ſtamme ſelbſt vom Süden und ich freue mich, gerade hier in
Eſſen ſagen zu können: Wir in Süddeutſchland denken nicht
dar=
an, uns von unſeren norddeutſchen Brüdern zu trennen.
Nie=
mals werde ich die Hand dazu bieten, die Einigkeit des
Vaterlandes aufs Spiel zu ſetzen. Iſt uns die Rettung der
Einigkeit des Volkes gelungen? Ich weiß es noch nicht. Ich
darf wenige Worte über Oberſchleſien ſagen. Was wir
dort ſehen, das iſt Schwäche und Verletzung des Rechtes, das uns
die Alliierten gegeben haben im Friedensvertrag von Verſailles
Wir verlangen Oberſchleſien als den Ausdruck des demokratiſchen
Willens der dortigen Bevölkerung. Glauben die Alliierten, an
dem Plebiſzit vorbeigehen zu können, ſo würde ſich die Wunde
niemals ſchließen. Iſt das der Wiederaufbau Europas, nach
welchem ſich die Völker ſehnen, wenn ein armſeliger kleiner
Dik=
tator nicht zurückweicht vor den Millionen von Bajonetten, die
die Alliierten zur Verfügung haben?
Ich komme nun zu dem ſchwierigſten Kapitel, der
Erfül=
lung des Ultimatums. Wir ſollen erſtens die 2
Mil=
liarden Annnitäten bezahlen, zweitens 26 Prozeut auf
die Ausfuhr abliefern und drittens die Beſatzungskoſten tragen.
Bezüglich des dritten Punktes müßten die Alliierten dieſe
un=
produktiven Ausgaben auf ein Minimum reduzieren. Der Ruf
geht hinaus an die Arbeiterſchaft aller Länder: Sorgt überall
da=
für, daß das Militär auf ein Minimum beſchränkt wird zumt
wahren Segen für die werktätige Bevölkerung der ganzen
not=
leidenden Welt! Sie fragen mich nun, ob wir die 2 Malliarden
Goldmark aufbringen können? Da bin ich in der glücklichen Lage,
Ihnen mitteilen zu können, daß die Einnahmen des Reiches
be=
reits über 45 Milliarden betragen, eine Riefenleiſtung für ein
Volk, das zuſammengebrochen iſt. Es iſt die größte patriotiſche
Tat ſeit dem Kriege, daß die Lohn= und Gehaltsempfänger einen
Teil ihres verdienten Lohnes durch den ſtändigen Abzug dem
Vaterland zur Verfügung geſtellt haben. Wenn wir weiter ſo
arbeiten, bin ich überzeugt, daß der Etat im nächſten Jahre mit
einem Ueberſchuß abſchließen wird. Auch bei Eiſenbahn und Poſt
werden wir bald von den Fehlbeträgen herunterkommen, ſenn
es nicht weiter zu innerpolitiſchen Unruhen kommt, die wir in
Deutſchland nicht gebrauchen können. Nun zu den
Repara=
tionen. Ich habe durchgeſetzt, daß ein Teil des Rotopfers
ein=
gezogen wird.
Das Werk iſt im Gange. Große Ergebniſſe liegen vor uns.
Große Steuervorlagen ſind in Vorbereitung. Ich
er=
innere an die Körperſchaftsſteuer. Sie iſt dem Reichstag bereits
zugegangen. Die Möglichkeit der Notierungsabgabe wird
er=
wogen. Der Gedanke der Erfaſſung der Vorzugsaktien iſt ſehr
naheliegend. Der Gedanke, daß neben dem Notopfer auch die
Erfaſſung des Beſitzes, der auf Goldwert beruht, erwogen
wer=
den muß, iſt für mich eine politiſche Notwendigkeit. Wollen wir
die 2 Milliarden erzielen, ſo muß davon natürlich auch der
Kon=
ſum betroffen werden. Branntwein und Tabak müſſen
min=
deſtens in dem Maße beſteuert werden, wie in Friedenszeiten
Goldbelaſtung auf dieſem Konſum geruht hat. Die 2 Milliarden
werden wir aufbringen.
Das ſchwerſte wird die 26prozentige
Ausfuhr=
abgabe ſein. Hier werden wir vor eine ungeheuere Aufgabe
geſtellt. Wir kommen nicht um die Noiwendigkeit herum, die
Kohle zu beſteuern, um ſie dem Weltmarktpreis anzupaſſen. Ich
hoffe, die Vorlage bald dem Reichstag unterbreiten zu können.
Es wird eine harte Aufgabe ſein, das Ziel der Erfüllung der
Reparation zu erreichen. Hinter uns liegt ein ſiebenjähriger
Krieg, vor uns ein dreißigjähriges Ringen, um wieder zur
Wohl=
fahrt zu kommen. Wir wollen die geforderten Leiſtungen
erfül=
len, um die Freiheit wieder zu erringen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Gewalttaten franzöſiſcher Beſatzungstruppen im Rheinland.
S.D. Mannheimn 18. Juni. In einem offenen Brief,
den ein Rheinländer in der Neuen Badiſchen Landeszeitung an
den franzöſiſchen Kriegsminiſter Barthou richtet,
wird auf die nach der Rückkehr des franzöſiſchen Kriegsminiſters
von ſeiner Rheinlandreiſe von ihm gemachte Aenßerung Bezug
genommen, daß die Bevölkerung der beſetzten Gebiete nicht den
geringſten Anlaß zu Klagen über die franzöſiſchen
Beſatzungs=
truppen habe. In dieſem Briefe heißt es: Da wir nicht
anneh=
men, daß Sie dieſe Behauptung wider beſſeres Wiſſen aufgeſtellt
Seitg 2.
Datmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. Juni 1931.
Rummer 169.
haben, müſſen wir zu der Annahme gelangen, daß Sie über die
zahlreichen Willkürakte, Gewalttaten, Sittlichkeitsattentate von
Mannſchaften, Unteroffizieren, ja Offizieren der
Beſatzungs=
truppen weißer und farbiger Raſſe nicht unterrichtet ſind. Sie
werden uns daher ſicher dankbar ſein, Herr Miniſter, wenn wir
Ihnen durch folgende authentiſche Angaben Gelegenheit geben,
ſich über die Diſziplin Ihrer Beſatzungstruppen genau zu
infor=
mieren. Es wird dann eine Ausleſe von 26 authentiſchen in den
Regierungsbezirken Wiesbaden, Koblenz und Trier verübten
Ge=
walttaten, Sittlichkeitsattentaten, Ueberfällen und Beraubungen
durch farbige und weiße franzöſiſche Offiziere und Mannſchaften
gegeben. Der offene Brief ſchließt mit den Worten: Sie ſind
jetzt, Herr Miniſter, auf Grund dieſer Angaben, die ſich
aller=
dings nur auf drei Monate und nur auf wenige Fälle aus den
Regierungsbezirken Trier, Wiesbaden und Koblenz erſtrecken
und deren Zahl vermehrt werden könnte, falls Sie, Herr Miniſter,
das wünſchen ſellten, in der Lage, ſich über die Einzelheiten
unterrichten zu laſſen und dafür zu ſorgen, daß die ſchweren
Ge=
walttaten und Uebergriffe ihre Sühne finden und der
Gerechtig=
keit, die als eine beſondere franzöſiſche Tugend geprieſen wird,
Benüge geſchieht. Wir ſind überzeugt, daß es nur dieſer
An=
gaben bedurfte, damit Sie gründlich Abhilfe ſchaffen und
diejeni=
gen zur Rechenſchaft ziehen, die Ihnen durch mangelhafte
Orien=
tierung ein ganz falſches Bild von den tatſächlichen Verhältniſſen
im beſetzten Gebiet gegeben haben.
Die Aufhebung der Sanktionen.
*Berlin 18. Juni. Der Deutſche
Gewerkſchafts=
bund hat an die Reichsregierung betreffend die
Be=
ſeitigung der Sanktionen nachſtehende Eingabe
gerichtet:
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund richtet im Namen ſeiner
2½ Millionen Mitglieder, insbeſondere der im beſetzten Gebiete
wohnenden, an die Reichsregierung die ernſte und eindringliche
Bitte, mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln die
ſchleu=
nigſte Beſeitigung der gegen Wortlaut und Sinn des
Friedensvertrages verſtoßenden
Sanktions=
maßnahmen der Entente zu betreiben. Mit größter
Sorge beobachten wir die täglich ſchärfer in die Erſcheinung
tretenden Wirkungen dieſer Eingriffe, die jetzt ſchon die
uner=
freulichſten Verhältniſſe geſchaffen haben. Es häufen ſich die
Meldungen über bevorſtehende oder durchgeführte Kurzarbeit,
über Betriebseinſtellungen und Arbeiterentlafſungen. Die
ohne=
hin große wirtſchaftliche Not der arbeitnehmenden Bevölkerung
des beſetzten Gebietes wird durch die nach der Annahme des
Ulti=
matums von jedermann als widerrechtlich
empfunde=
nen Sanktionsfeſſeln, zuſammen mit den ſeeliſchen
Be=
drängniſſen des deutſchen Volkes nahezu unerträglich.
Die Reichsregierung wird durch ihre Organe über die
tat=
ſächlichen Verhältniſſe ſo unterrichtet fein, daß wir uns
Beweis=
führung im einzelnen erſparen können. Wir möchten aber nicht
unterlaſſen, die Aufmerkſamkeit der Reichsregierung ganz
beſon=
ders auf die vor wenigen Tagen gemachten Ausführungen des
Herrn Regierungspräſidenten zu Düſſeldorf über die
Auswir=
kungen der Sanktionen auch auf unſere heranwachſende Jugend
zu lenken. Auch von dieſem Geſichtspunkte aus iſt ſchleunigſte
Beſeitigung ein unbedingtes Erfordernis.
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund wird mit allen ſeinen
Kräf=
ten hinter allen Maßnahmen ſtehen, die von der Reichsregierung
zur Beſeitigung der dem Gedanken friedlicher
An=
näherung der Völker hohnſprechenden
Sank=
tionsmaßnahmen getroffen werden. Wir erwarten, daß
jeder nur mögliche Schritt ſofort mit dem größten Nachdruck
geſchieht.
Paris, 20. Juni. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de
Paris mitteilt, iſt bei der geſtrigen Beratung auch über die
Sanktionen am Rhein, die in den Monaten März und
April unternommen wurden, geſprochen worden. Lord
Cur=
zon habe geſagt, man müſſe ſie aufheben. Briand habe aber
geantwortet, mit dem guten Willen allein werde man nicht
be=
zahlt. Die Erledigung der Frage ſei dem Oberſten Rat
vor=
behalten worden, der höchſtwahrſcheinlich gegen Mitte Juli
zu=
ſammentreten werde.
Der halbamtliche Petit Pariſien beſtätigt daß Lord Curzon
der Anſicht geweſen ſei, die im März gegen Deutſchland
ergriffe=
nen Zwangsmaßnahmen hätten keine
Daſeinsberechti=
gung mehr.
Beabſichtigte Aenderung der Geſchäftsordnung
des Reichstages.
ONB. Die Vorgänge in der letzten Freitags=Sitzung des
Reichstages und der Zwiſchenfall mit dem kommuniſtiſchen
Abge=
ordneten Remmele in der Samstags=Sitzung dürften nicht ohne
Folgen bleiben. Schon ſeit einiger Zeit erſtreben Kreiſe
bürger=
licher Parteien eine Aenderungder Geſchäftsordnung
des Reichstages, und lediglich die Tatſache, daß aus dem
bis=
herigen ruhigen Verlaufe der Sitzungen kein Grund zu
Aende=
rungen vorlag, war maßgebend, daß verſchiedene Vorſchläge, die
namentlich von den Demokraten gemacht wurden, nicht zu
Be=
ſchlüſſen führten. Nunmehr iſt die Sachlage weſentlich anders.
Gerade der Fall Remmele hat bewieſen, wie nötig es iſt, daß
der Präſident mit Mitteln ausgeſtattet wird, die es ihm
ermög=
lichen, gegen renitente Abgeordnete entſprechend vorzugehen. In
faft allen Staaten, die das parlamentariſche Syſtem haben, ſteht
Kaiſer Wilhelms I. Aufzeichnung über
ſeine Begegnung mit Napoleon III.
** Ein geſchichtliches Dokument von allergrößter
Bedeutung iſt in der bei Julius Springer zu Berlin erſchienenen
Feſtſchrift der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft von Hermann Granier
veröffentlicht worden. Es handelt ſich um eigenhändige
Aufzeichnungen des damaligen Königs Wilhelm, die er nach
ſei=
ner Zuſammenkunft mit Benedetti in Ems und nach ſeiner
Unter=
redung mit Napoleon nach der Kapitulation von Sedan
nieder=
ſchrieb. Aus den Emſer Natizen des Herrſchers geht
her=
vor, daß von einer „Fälſchun PrEmſer Depeſche” nicht die Rede
ſein kann und daß Bismara leineswegs die Zurückweiſung des
franzöſiöſchen Geſandten durch den König ſchroffer erſcheinen
ließ, als ſie tatſächlich geweſen iſt.
Die Unterredung König Wilhelms wmit Napoleon, die ein
ſchönes Zeugnis von der Ritterlichkeit des greiſen Herrſchers
dar=
ſtellt, wurde franzöſiſch geführt und ſei hier in ihren wichtigſten
Abſchnitten in Ueberſetzung wiedergegeben: „Ungefähr 9½ kam
General v. Moltke mir entgegen,” ſo beginnt die Erzählung des
Königs, „las mir die Kapitulationsbedingungen vor und
ver=
langte meine Genehmigung, daß die Offiziere die Degen behalten
dürften. Nach einer halben Stunde ſtieg ich zu Pferde und ritt
links der Chauſſee auf die Höhe, welche der gegenüberliegt, auf
der ich geſtern der Schlacht beiwohnte. Sedan lag unmittelbar
vor mir. Meine ganze Suite und die meines Sohnes war
an=
weſend. Um 12 Uhr kamen gerade Bismarck und General Moltke
mit der unterzeichneten Kapitulation! Ich ließ durch Graf
Bis=
marck den ganzen Hergang der Verhandlungen ſeine unerwartete
Begegnung mit Napoleon erzählen und erfuhr, daß dieſer eine
Entrevue mit mir münſche. Man ſtieg zu Pferde; ſämtliche
anweſenden Fürſten baten, mich zu Napoleon begleiten zu dürfen,
obgleich ich ſie aufmerkſam machen ließ durch den Großherzog
von Weimar, daß ſie wohl antichambrieren würden. Man ritt
in den Garten des Schlößchens. Eine Treppe führte in eine
vitrierte Veranda, die ich erſtieg, und an deren entgegengeſetztem
Ende trat der Kaiſer aus der Tür mir entgegen. Ich trat, ihm
die Hand reichend, mit den Worten entgegen: Sire, das
Schick=
ſal der Waffen hat zwiſchen uns entſchieden, ich bin erſchüttert,
Eure Majeſtät unter ſolchen Umſtänden zu begegnen.” „Ich
danke Eurer Majeſtät, daß Sie mir dieſe Zuſammenkunft
ge=
währt haben!” Und mit dieſen Worten gingen wir in das
an=
ſtoßende Zimmner; wir waren beide ſehr ergriffen. Wir ſtellten
uns in die Nähe des Fenſters, der Kaiſer mit dem Rücken an
dem Präſidenten das Recht zu, einen Abgeordneten, der ſich nicht
der Geſchäftsordnung fügt, von mehreren Sitzungen
auszu=
ſchließen und ihm die Diäten zu ſperren. Die nächſte Sitzung
des Geſchäftsordnungsausſchuſſes wird ſich mit den gewünſchten
Vorſchlägen zu befaſſen haben, für die, wie wan annimmt, heute
eine Mehrheit vorhanden iſt.
Das Fiasko der Altleder=Verwertungsſtelle.
* Vom Verein heſſiſcher Lederhändler wird uns geſchrieben:
Als der Krieg zu Ende war und das Reich vor der Frage ſtand,
die gewaltigen Mengen an verarbeitetem Lederzeug, Stiefeln,
Schuhen, Sätteln, Riemen uſw. zu verwerten, entſprach es der
damaligen amtlich verfolgten Wirtſchaftspolitik, dieſe
Verwer=
tung durch eine beſondere Geſellſchaft vornehmen zu laſſen. Es
ward deshalb, und zwar gegen den Einſpruch der geſamten freien
Lederwirtſchaft, die Altleder=Verwertungsſtelle gegründet.
Geſell=
ſchafter wurden 15 deutſche Firmen, ſowie der Reichsfiskus,
ver=
treten durch das Reichsſchatzamt. Der Geſellſchaft wurde
ſatzungs=
gemäß die Aufgabe übertragen, die im Reichsbeſitz befindlichen
Ledermaterialien zu ſortieren, aufzuarbeiten und zu
verwer=
werten. Obſchon von den Vertretern der freien Wirtſchaft bei
Gründung auf die Unzweckmäßigkeit dieſer Altleder=
Verwer=
tungsſtelle gebührend hingewieſen wurde, und obſchon damals
geltend gemacht wurde, daß das Reich ſich angeſichts der
herr=
ſchenden hohen Lederpreiſe wirtſchaftlich am beſten dabei ſtünde,
wenn die vorhandenen Beſtände zu möglichſt günſtigen Preiſen
unmittelbar an den freien Handel verkauft würden, machte ſich
die Altleder=Verwertungsſtelle daran, die zu geringen Preiſen
vom Reichsaufſichtsamt übernommenen Beſtände aufzuarbeiten
und zum Teil wieder zu Schuhzeug zu verarbeiten oder
zuge=
richtet an den Markt zu bringen. Nicht genug damit, man tätigte
auch Einkäufe aus dem Auslande, indem man Altbeſtände der
amerikaniſchen und engliſchen Heeresverwaltung ankaufte, doch
zweifellos immer in dem Glauben, angeſichts der ſtarken
Ent=
blößung des heimiſchen Marktes an Leder und Lederwaren noch
glänzende Geſchäfte machen zu können.
Die Folge dieſer Art der Verwertung und der ganzen
Ge=
ſchäftsauffaſſung war, daß die Zeiten der hohen Preiſe und des
Ledermangels verpaßt wurden, ſo daß gegenwärtig, wo der
Preis ganz erheblich zurückgegangen und der Ledermarkt mit
beſter Ware ausreichend gefüllt iſt, die Beſtände der Altleder=
Verwertungsſtelle entweder zu ganz geringen Preiſen verkauft
werden müſſen oder überhaupt keine Abnehmer mehr finden
können. Das Reich hat bereits, wie verlautet, für 41,5 Millionen
in bar in dieſes Geſchäft hineingeſteckt, abgeſehen davon, daß
Millionen und Abermillionen dadurch verloren gingen, daß man
nicht rechtzeitig und richtig die Altbeſtände verwertete. Der
Reichstagsabgeordnete Dr. Hugo hat in dieſer Angelegenheit eine
Anfrage an die Reichsregierung gerichtet. Man wird erwarten
dürfen, daß dadurch die ganze Angelegenheit zur vollen Klärung
gelangt und im Reichstag eine entſprechende Behandlung finden
vird. Aber ſchon heute kann feſtgeſtellt werden, daß auch hier
die ſozialiſierde Betriebsform auf Koſten und Riſiko des Reiches
eine der verfehlteſten Unternehmungen im Intereſſe der „
All=
gemeinheit darſtellt. Das wirtſchaftliche Fiasko der Altleder=
Verwertungsſtelle iſt jedenfalls ein ſchlagender Beweis für die
Unterlegenheit der ſogenannten ſozialiſierten Gemeinwirtſchaft.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Juni.
* Ernannt wurde die Lehrerin an der Schillerſchule zu Friedberg
Antonie Naumann zur Lehrerin an der Eleonovenſchuſe in
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom 1. Juli ab unter Belaſſung in der Kategerie
der Volksſchullehrerinnen, und die Bibliotheksgehilfin Eleonore
Brück=
mann zu Gießen zur Sekretärin an der Univerſitätsbibliothek zu
Gießen.
* Vebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Friedrich Rühl zu
Alsfeld eine Lehverſtelle an der Volsſchule zu Maar im Kreis
Lauter=
bach und dem Schulamtsanwärter Fvanz Joſt aus Bensheim eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Lorſch im Kreis Bensheim.
* In den Ruheſtand verſetzt wurden Forſtmeiſter der Oberfürſterei
Lugen Geh. Forſtrat E. Klump vom 1. Jan. k. J. ab. ferner die
Leh=
rerin Anna Schulz an der Eleonovenſchule zu Worms auf ihr
Nach=
ſuchen unter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteden Dienſte vom
1. Jali dieſes Jahres ab.
n. Strafkammer. Im Oktober vor, Js. war zu Frankfurt a. M. der
20jährige Sattler Franz Leyendecker von da mit dem 21 Jahre
alten, bereits diebſtahlsrückfälligen Schornſteinfeger Karl Hörnecke
aus Stendal bekannt geworden, und beide unternahmen einen
nächt=
lichen Diebsausflug nach Langen. Es wurde aus einer Waſchküche
ver=
ſchnedenen Eigentümern gehörige Wäſche im Geſomtwert von mehreren
Tauſend Maak entwendet, und ſoll auch aus einer Wohmng der
Bar=
betrag von 1200 Mark verſchwunden ſein, deſſen Wegnahme jedoch die
ſonſt völlig geſtändigen Angeklagten beſtreiten und ihnen nicht
aus=
reichend nachgewieſen iſt. H. befindet ſich im Rückfalle und verbüßt
eben eine andere Strafe. Die Beute wurde in Frankfurt verkauft und
iſt unermittelt. Da Dietriche benutzt wurden, liegt ſchwerer Diebſtahl
vor, und es wurden L. zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 2
Mo=
naten Unterſuchungshaft, H. zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
— In dem Berufungsfalle des Kaufmanns Arthur Meſch aus
Offen=
bach hatte das dortige Schöffengericht wegen Kettenhandels und
Ver=
gehens gegen die Tabaksverordnung auf 1 Monat Gefängnis nebſt 5000
Mark Geldſtrafe erkannt. Es handelt ſich um mehrere Tauſend
ver=
ſchobene Zigaretten ohne gerade übermäßigen Gewinn, und M.s
Be=
ruf hatte den Erfolg, daß die Verurteilung auf 2000 Mk.
Geld=
ſtrafe evtl. 200 Tage Gefängnis beſchränkt wurde.
eine Kommode gelehnt, ich vis-ä-pis von ihm. Die erſte Frage,
die Napoleon tat, war: „Was haben Eure Majeſtät mit meiner
Perſon beſchloſſen?” Ich: „Ich ſchlage Eurer Majeſtät vor,
Schloß Wilhelmshöhe bei Kaſſel zu beziehen.” Napoleon: „Mit
Dank nehme ich dieſe Dispoſition an.‟ Es folgen dann mehrere
Fragen und Antworten über die Begleitung und die Abreiſe
Napoleons. Dann heißt es weiter: Napoleon: „Eure Majeſtät
können mit Ihrer Armee ſehr zufrieden ſein, ſie hat ſich
wunder=
bar geſchlagen.” Ich: „Gewiß ſind die Leiſtungen der Armee hoch
anzuerkennen, ſie hat in den drei Kriegen, die ich während meiner
kurzen Regierungszeit führen mußte, alle meine Erwartungen
erfüllt. Aber auch Eure Majeſtät dürfen mit Ihrer Armee ſehr
zufrieden ſein, die ſich beſonders zu Beginn der Schlachten mit
großer Bravour geſchlagen hat.” Napoleon: „Ach ja, im Anfang,
aber die Diſziplin fehlt ihr, die bei der Armee Eurer Majeſtät ſo
wunderbar iſt.” Ich: „Auch darin muß ich meiner Armee
An=
erkennung zollen; jederzeit hat man in der preußiſchen Armee auf
eine erſte Diſziplin geſehen, und auf ſie iſt die Ausdauer der
Sol=
daten zurückzuführen die zum Siege führt.” Napoleon: „Das
beweiſt Ihre Infanterie, denn obgleich ich glaube, daß das
Chaſſepot dem Zündnadelgewehr überlegen iſt, war ſie der
mei=
nigen immer über. Aber welch wunderbaren Gebrauch haben
Sie von der Kavallerie gemacht! Beſtändig befanden wir uns
vor einem ſo wohlorganiſierten Vorhang, daß uns jede Nachricht
über die Operation Ihrer Armee fehlte.” Ich: „Dies iſt das
größte Kompliment, Sire, daß Sie General v. Moltke machen
können, der den Plan entworfen hat, die Kavallerie auf dieſe
Weiſe zu verwenden.” Napoleon: „O, General v. Moltke iſt ein
militäriſches Genie. Sicher war er es, der den Rat gab, den
Marſch auf Paris nicht fortzuſetzen, ſondern uns von Chalons
ab von der Seite zu faſſen. Ich war gegen die Operation, die
uns ins Unglück ſtürzte. Aber da ich die Armee nicht befehligte,
mußte Marſchall Mac Mahon genaue Befehle befolgen, die er
von Paris erhielt.” Ich: „Nach dem Zeugnis, welches Sire
Ge=
neral v. Moltke erteilen, können Sie ſich vorſtellen, welche
Dank=
barkeit ich ihm ſchulde. Sicher hatten Sie recht, vor dem Marſch
nach Metz zu warnen. Wenn die Armee des Marſchalls Mac
Mahon auf Paris gegangen wäre, um ſich mit der Pariſer
Ar=
mee zu vereinigen, ſo wäre unſere Aufgabe viel ſchwerer
ge=
weſen. Von einem weit entfernten Befehlszentrum aus die
Ope=
rationen einer Feldarmee zu dirigieren, gibt immer ſchlechtere
Reſultate.‟ Einige weitere Fragen Napoleons zeigen dann, wie
wenig er über die Kriegführung orientiert war.
Schließlich ſagte König Wilhelm: „Bevor ich Sie verlaſſe,
Sire, möchte ich noch etwas ſagen. Ich glaube Sie in Ihren
— Landesthegter. Heute findet die einzige diesjährige Wiederholung
des Strindberg=Abends: „Gläubiger” und „Mit dem Feuer
ſpielen” als letzte Vorſtellung des D=Abonnements ſtatt.
Schau=
ſpielmiete d. — Der Einzelverkauf für die Erſtaufführung der
Ope=
rette „Kaiſerin” wit der die Sommerſpielzeit eröffnet wird, die
der Miete rot zufällt, beginnt morgen Mittvoch zu gewöhnlichen
Opern=
preiſen. Bis einſchließlich heute Dienstag werden noch
Zykluskar=
ten zu ermäßigten Preiſen für die Mite rot ausgegeben
Zykluscarben für die Miete grün ſind bis Donnerstag, den 23. Juni,
für die Miete gelb bis Freitag, den 24. Jun:, an der Tageskaſſe zu
haben. — Shabeſpeares „Sommernachtstraum”, der vor
eini=
gen Tagen vor ausverkauftem Hauſe wieder in den Spielplan des
Lan=
destheaters aufgenommen wurde, wird am Donnerstag, den 23. Junf
6½ Uhr, noch einmal in dieſer Spielzeit gegeben, und zwar zum Beſten
der Penſionsanſtalt des Landestheaters und des Witwen= und
Waiſen=
fonds des Landestheaterorcheſters. Die 36. (letzte) Vorſtellung der
Miete A (Schauſpielmiete a) iſt auf Donnersdag, den 30. Juni,
ange=
fetzt. An dieſem Tage gelangt der „Jahrmarkt zu Pulsnitz” zur
Auf=
führung.
* Darmſtädter Künſtler. Herr Theo Bögel von hier, ein
Schü=
ler des Herin Hofrat Behrend, hat, wie wir erfahren, ein
vertrag=
liches Engagement nach Chemnitz an das dortige Stadttheater
er=
halten.
— Dienſtfubiläum. Kaſſediener Ludwig Sommer bei der
Heſſi=
ſchen Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft begeht am 22. Juni ſein 30jähriges
Dienſtjubiläum.
— 91. Geburtstag. Am 24. Juni feiert der ſeit 1877 erblindete
Konrad Heß ſeinen 91. Geburtstag in der Provinzial=Pflegeanſtalt
n Eberſtadt. Gönner und Wohltäter werden ſeiner gedenken.
* Großruſſiſches Gaſtſpiel. Wie aus dem heutigen Inſeratenteil
erſichtlich, findet heute Dienstag abend ein einmaliges Gaſtſpiel des
Großruſſiſchen Balalaika=Orcheſters unter Mitwirkung der
weltberühm=
ten Solotänzer Iwan Orlik und Michail Orloff in der Turnhalle
am Woogsplatz ſtatt. Der Vowverkauf findet bei Chriſtian Arnold,
Ernſt Ludwigſtraße 9, ſtatt.
* Zuſammenlegung zweier Vereine. Der ſeit 1885 beſtehende
Verein zur Unterſtützung in Sterbefällen und der
ſeit 1888 beſtehende Sterbekaſſeverein Darmſtadt haben
den Forderungen der Zeit folgend ſich vereinigt. Es iſt dieſe
Vereini=
gung wohl die erſte dieſer Art, welche ſich vollzogen hat, und mit
wel=
cher die beiden Vorſtände den Intereſſen ihrer Mitglieder wirklich einen
Dienſt erwieſen haben. Der erſtgenannte Verein mit 220 Mitglieder
tritt geſchloſſen mit ſeinem Vermögen von über 25 000 Mark zum
Sterbekaſſenverein Darmſtadt über. Der Verein hat jetzt die ſtattliche
Zahl von über 760 Mitglieder und erfüllt nun ſeinen Zweck, nämlich
die Unterſtützung der Hinterbliebenen ſeiner Mitglieder bei eintretendem
Todesfall. Die Hauptverſammlung am 26. Juni muß dieſe Fuſion,
welche formgerecht mit Genehmigung des Reichsaufſichtsamts für
Privat=
verſicherung ſich vollzieht, noch genehmigen. Die beiden
Vorſtandsmit=
glieder Herr Bankbeamter Franz Brun und Herr Kaufmann Adolf
Simon haben ſich durch ihre uneigennützige Arbeit ſicher den Dank
der Mitglieder beider Vereine erworben. Letzterer führt zunächſt die
Vereinsgeſchäfte fort. Herr Simon iſt gerne zur Auskunftserteilung
wegen Aufnahme uſw. bereit. — Mögen nun auch andere Vereine, welche
gleiche Ziele oder Zweeck verfolgen, ſich dieſe Vereinigung zum Muſter
dienen laſſen, vereint den Intereſſen ihrer Mitglieder zu dienen und
nicht durch perſönliche Eitelkeiten Vereine zerreißen, nur weil vielleicht
des einen oder anderen Bedürfnis, Vorſtand zu ſein, oder ſeinen Willen
durchſetzen zu wollen, nicht befriedigt werden konnte.
Mittwoch, den 22. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr 32, 31 und 80. je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 24 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 200 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr.
Haushaltungsinehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Friſtablauf für Vorausbeſtellung auf Marke „Darmſtadt”
(Juli=Anteil) am 27. ds. Mts.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
bor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegaugene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Der Mieterverein hat auf ſeiner letzten großen Verſammlung
beſchloſſen, Bezirksverſammlungen abzuhalten. Die erſte findet am
Mitt=
woch abend im Badiſchen Hof”, Wendelſtadtſtraße 56, ſtatt. Jeder
Mieter muß ſich Aufklärung verſchaffen über die ſchwierigen Fragen,
welche im Wohnungsweſen gelöſt werden ſollen, über ſeine Rechte und
Pflichten und darf niemand fehlen. (Siehe Anzeige.)
ge. Unerhörte Roheit gegen Automobiliſten. Am 14. Mai fuhr ein
Frankfurter Mitglied des Heſſiſchen Automobilklubs nachts 11 Uhr von
politiſchen Anſichten genügend zu kennen, um mir zu ſagen, daß
Sie den Krieg nicht gewollt haben, aber daß Sie gegen Ihren
Willen gezwungen wurden, ihn zu führen.” Napoleon: „Sire
Sie haben recht; aber die öffentliche Meinung!” Ich: „Wer hat
die öffentliche Meinung gemacht? Es iſt Sache der Regierung,
die öffentliche Meinung zu beherrſchen, nämlich durch die Preſſe.
In wenigen Tagen kann der Journalismus die öffentliche
Mei=
nung erregen, beſonders wenn man ausſtreuen läßt, daß die
nationale Ehre berührt wird. Das hat Ihr Miniſterium getan!
Von dem Augenblick an, da Eure Majeſtät dieſes Miniſterium
gewählt haben, ſagte ich mir, daß Sie mit Ihrer Dynaſtie und
Ihrem Lande ſpielen!” Napoleon: „Ach, Sie haben nicht
unrecht!“
C. K. Eine „holländiſche Stadt” in Frankreich. Bald nach
dem Waffenſtillſtand erklärte ſich die niederländiſche Regierung
bereit, für die Obdachloſen einer beſtimmten Gegend im
fran=
zöſiſchen Wiederaufbaugebiet Wohnungen zu ſchaffen, in denen
ſie die Aufrichtung ihrer zerſtörten Häuſer in Ruhe abwarten
könnten. Das Anerbieten wurde mit Dank angenommen, und
Holland lieferte Material und Techniker, während Frankreich
die Arbeiter ftellte. So iſt die „holländiſche Stadt” entſtanden,
die dieſer Tage der holländiſche Geſandte in Paris, Jonkheer
Loudon, durch eine einfache Feier einweihte und dem
franzöſi=
ſchen Staat übergab. Einen Beſuch dieſes ſchönen Geſchenkes
ſchildert J. Keſſel im Journal des Débats: „Ein friſcher Wind
blies über die zerſtörte Ebene von Lens, und der Staub, der
um unſere Autos wirbelte, machte den traurigen Anblick der
Landſchaft noch grauer. Die Arbeit der Menſchen, die
zurückge=
kehrt ſind, um ſich wieder in ihrer Heimat einzurichten, konnte
die Zerſtörung noch nicht beſeitigen und dem Tode das Lächeln
des Lebens verleihen. Die niederen Baracken umſäumten den
Weg, die Friedhöfe der Schlachtfelder reckten wie unzählige Arme
ihre kleinen Kreuze. Und überall zerſtörte Häuſer, verſtümmelte
Bäume, verödete Werkſtätten. Plötzlich erſcheint hinter einer
Biegung, die der Weg macht, ein entzückendes Oertchen. Es iſt
die „holländiſche Stadt”. Sie umfaßt 340 Ziegelhäuſer mit
Holzverzierung. Ihre Formen ſind einfach und doch reizend.
Der holländiſche Ingenieur Sangſter, dem die Arbeiten
unter=
ſtanden, hat den glücklichen Einfall gehabt, an den Häuschen
blaue, rote und grüne Latten anzubringen. Dieſe geſchmackvoll
verteilten lebhaften Farben geben der Stadt etwas Luſtiges und
Maleriſches, ein friſches und lebendiges Ausſehen. Die Straßen,
die mit holländiſchen Namen getauft ſind, erſtrecken ſich breit und
behaglich und teilen die Stadt in luftige Rechtecke. Jedes Haus
Rucimier K0J.
Weinheim nach Hauſe. Kurz hinter Weinheim fand der Fahrer ſtarken
Stacheldraht quer über die Chauſſee geſpannt. Nur dem
Um=
ſtand, daß die Windſchurtzſcheibe des Autos umgelegt war, hatte der
Fahrer es zu danken, daß der Draht riß, reſp. in die Höhe geſchoben
wurde und er ſo mit nicht erheblichen Verletzungen und Beſchädigungen
des Autos davon kam. Er wäre ſonſt glatt geköpft worden. Der H.A. C.
hatte ſofort eine Belohnung von 1000 Mark auf die
Ermitte=
lung des Täters ausgeſetzt, der Betrag wurde durch den betreffenden
Fahrer auf 1500 Mark erhöht. Dem Gendarmen Warth aus Weinheim
iſt es nunmehr gelungen, die Täter — 3 Burſchen von 17—18 Jahren —
dingfeſt zu machen. Sie werden under Anklage geſtellt. Die Belohnung
wurde dem Gendarmen bereits ausgezahlt.
m. Orpheum — Sommertheater. In der Operette: „Die
Poſt=
meiſterin” von Auguſt Neidhardt, die zur Zeit mit dem
größ=
ten Erfolg im Orpheum zur Aufführung gelangt, lernen wir noch eine
Reihe weiterer Kräfte des Enſembles kennen, Dova Erl als
lebens=
luſtige, ein ſtraffes Hausregiment führende Poſtmeiſterin, Albert
Ba=
dewitz der als Poſtknecht Fritz eine abgerundete Leiſtung auch als
Tanzkünſtler bietet und auch über eine gute Stimme verfügt, und weiter
Herrn Jul. Calm=Deffrée, der ſich in der Rolle des franzöſiſchen
Kapitäns als eine vorzügliche Operettenkraft vorſtellte. Frl. Stoll
gibt eine prächtige Pauline Wieſel, ausgeglichen in Spiel und Geſang.
Herr Harprecht ſpielt die Rolle des Prinzen Louis Ferdinand, er iſt
natürlich in der Rolle des unermüdlichen Schürzenjägers und ſtürmiſchen
Liebhabers wieder unübertroffen. Der Pfarrer iſt durch Herrn
Wen=
zelberg gut vertreten. Herr Sauer zeichnete den Reinhold wit
vorzüglicher Charakteriſtik, eine Prachtleiſtung iſt der Reitknecht
Jere=
mias des Herrn Mehner. Ein ſchönes Quartett bilden die Damen
Wigge Waldberg Borger und Langjahr als Minchen,
Finchen Malchen und Settchen. Minna Agté iſt als Wirrin von
köſt=
licher Wirkung. — Das Stück ſpielt in der Zeit der Franzoſenherrſchaft
im Jahre 1806 im Heſſiſchen und Leon Jeſſel hat dazu eine Muſik im
flüſſigen, leichten Operettenſtil geſchrieben mit Zwei= und Mehrgeſängen,
Walzern uſw. Nett iſt das Tänzchen der beiden Kleinen, das ebenfalls
wie die Tanz= und Geſangseinlagen wiederholt werden mußte. Das
Stück wurde flott geſpielt und auch das Zuſammenwirben mit dem zu
dieſem Zweck umgebildeten Orcheſter ſehr gut. — Die gänzlich neue
Ausſtattung zu dem Stüchk wurde in eigener Werkſtätte entworfen und
ausgeführt von Maler Georg Ranzow.
* Kreuzottern — Vorſicht! Dieſer Tage wurde von Spaziergängern
auf der Marienhöhe eine Kreuzotter erſchlagen. Spaziergänger ſeien
zur Vorſicht gemahnt.
Kinderhilfe.
Abend im Studentenheim.
W. Der 6. Bezirk (Leiterinnen Frau Bürgevmeiſter Mueller
und Frau Geheimerat Walbe) veranſtaltete geſtſtern einen
künſtleri=
ſchen Abend in dem neuen Studentenheim, deſſen Wahl für dieſen Zweck
ein glücklicher Gedanke war. Eröffnet wurde der Abend durch ein
Kammermuſik=Kabarett des akademiſchen Chors in dem Zimmer
des oberſten Stockes, das die vielſeitigen Talente der Mitglieder dieſes
Chores beundern ließ. Die erſte Vorſtellung, der wir beiwohnten,
leitete der „Anſager” mit einer lqunigen Anſprache ein, worauf ein
alter Darmſtädter ein Gedicht im Heiner=Dialekt über das Thema „Einſt
und Jetzt” vortrug und zum Schluß zur Unterſtützung der notleidenden
Kinder, die unter dem traurigen Jetzt zu leiden haben, aufforderte.
Ein prächtiger Vortrag eines Sängers zur Laute folgte. Der
Gefang=
verein „Gequetſchter Hundeſchwanz” von acht Sängern und einem
Dirigenten trug ein köſtlich inſzeniertes und muſikaliſch gut gelungenes
Ständchen vor, das viele Heiterkeit erweckte. „Lyriſches” bot ein
an=
deres Mitglied mit dem ſchönen Vortvag zweier Gedichte. Eine
origi=
nelle Nummer war das intime Telephongeſpräch mit Klavierbegleitung
eines Sängers mit einer jungen Frau, bei deſſen Schluß ſich
heraus=
ſtellte, daß er falſch verbunden war. Das Kuplet „Ich möcht” einen
Sol=
daten haben” ſchlug ebenfalls durch. Zum Schluſſe produzierte ſich der
„Anſager” noch als Humoriſt und Tänzer, der in einer Art von
Nigger=
tanz eine ſtaunenswerte Gelenkigkeit und Ausdauer an den Tag legte.
Sämlliche Nummern, bei denen alles Anſtößige ausgeſchaltet war,
wur=
den famos ausgeführt und ernteten reichen Beifall. Später fanden noch
zwei weitere Aufführungen mit neuem Programm ſtatt.
Um 8 Uhr fand in dem bis auf den letzten Platz beſetzten Raume
des Erdgeſchoſſes ein Kammerabend ſtatt, der reich an
künſtleri=
ſchen Eindrücken war. Eröffnet wurde er mit der Ouvertüre zu
Mo=
ßarts „Entführung” für Klavier, Violine und Flöte, bei beren
Aus=
führung die Damen Gertrud Voltz (Klavier), Eliſabeth
Dieffen=
bach (Violine) und Herr Kurt Walbe (Flöte) ſich zu einem prächtigen
Zuſammenſpiel vereinigten. Herr Walbe trug Sarabande und
Ga=
votte von Kronke für Flöte vor, und zwar mit ſo viel techwiſcher
Fertig=
keit und künſtleriſchem Gelingen, daß er es mit jedem Künſtler von
Beruf aufnehmen kann. Frl. Dieffenbach ſpielte Wiegenlied und
Burla von Reger für Violine und zeichnete ſich nicht nur durch
Sauber=
keit und Exaktheit des Vortrags, ſondern auch durch ungenöhnliche
Schönheit und Größe des Tones aus. Die Damen Dieffenbach
und Voltz begleiteten weiter das von Frl. Poldi Hehl wundervoll
geſungene Largo von Händel. Sowohl diaſes als das von Frl. Heyl
geſungene Bußlied von Beethoven, bot einen auserleſenen künſtleriſchen
Genuß, der durch die drei Lieder „Feidsinſamkeit” und „Der Schmied”,
von Brahms und Regers „Wiegenlied” vomöglich noch geſteigert wurde.
Fräulein Heyl vereinigt alle Vorzüge einer berufenen Konzertſängerin,
ein prachtvolles und reich ausgeſtattetes Organ, deſſen ſchöne Alttöne
eine Seltenheit ſind, Kunſt, Geſchmack und Seele des Vortvages, und
wir ſtehen nicht an, ſie jetzt als unſere erſte einheimiſche Konzerhſängerin
zu bezeichnen. Als Zugabe ſang ſie „Der Gärtner” von Hugo Wolf,
In der Begleitung ſämtlicher Einzelvorträge betätigte Fr. Voltz ihr
pianiſtiſches Talent. Unterſtützt wurde der harmoniſche Eindruck des
Kammerabends durch die Intimität und die gute Akuſtik des Raumes.
In den Räumen des unteren und oberen Stockwerkes waren
Büfetts mit kalten Speiſen und Getränken und ein Blumenſtand
auf=
geſtellt, die von Dauen bedient wurden und zohlreichen Zuſpruch
fan=
den. — Die ganze Veranſtaltung war in allen ihren Teilen ebenſo
ſtil=
voll wie gelungen.
Die Straßenſammlung.
Die Straßenſammlung, d. h. der Verkauf von Blumen, Poſtkarten,
Fähnchen uſw., war Samstag und Sonntag ſehr rege. Es ſind nur der
Samstag und Sonntag als Verkaufstage beſtimmt geweſen, ſo daß
dieſe Veranſtaltung beendet iſt. Die beteiligten Kinder werden daher
erſucht (ſoweit dies nicht bereits geſchehen iſt), die Sammelbüchſen
um=
gehend bei den Bezirksvorſtänden abzuliefern.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. Juni 1921.
Der vorgeſtrige Opfrctag brachte trotz der wenig günſtigen
Witterung doch einen überraſchend ſchönen Erfolg. Das
lag nicht zum wenigſten an dem Eifer der etwa 700 kleinen Helfer und
Helferinnen, die unermüdlich ihre Sachen feilboten und immer wieder
ihre Körbchen füllten. Wie die Arbeit, ſo der Lohn. Alle, die da
fleißig für die Darmſrädter Kinderhilfe mitgearbeitet haben, ſollen zur
Belohnung auf ihre Ausweiskarte am Mittwoch, den 22. Juni,
nach=
mittags 3 Uhr, freien Eintritt zu dem Kinderfeſt im
Orangerio=
garten und eine Karuſſellfahrt frei haben. Hoffentlich ſcheint
die Sonne warm und lockt Alt und Jung ins Freie.
Da in den Ankündigungen für die Veramſtaltungen zur Kinderhilfe
die unentgeltliche Mitwirkung hieſiger Muſiker mehrfach
be=
tont worden iſt, bittet Herr Obermuſikmeiſter Weber um
Bekannt=
gebung, daß das Konzert im Orangeriegarten am letzten Sonntag
eben=
falls von den hieſigen freiſtehenden und beamteten Muſibern in
un=
eigennütziger Weiſe veranſtaltet wurde. Dieſen Herren ſei
an dieſer Stelle beſonders gedankt.
H. Eberſtadt, 21. Juni. Jugendfeiertag. Laut Verfügung
der oberſtent Schulbehörde ſoll am 24. Juni, alſo nächſten Freitag, in
Heſſen ein Jugendfeiertag ſtattfinden. Hier wird man aus dieſem Anlaß
die Schljugend in gemeinſamem Feſtzuge zum Walde führen, wvo
Jugendſpiele, Reigen turneriſche und ſportliche Uebungen, Wettkämpfe
ſtattfinden, Lieder zum Vortrag gelangen und eine Anſprache gehalten
wird, in der die Bedeutung dieſes Feſtes und der feſte Glaube an die
Zubunft des deutſchen Volkes ſeinen Ausdruck findet. Ein
Feſtaus=
ſchuß, beſtehend aus dem Leiter und Lehrern der hieſigen Volksſchule,
Vertretern des Ortsvorſtandes und der Eltern und Kinder, wurde
ge=
bildet und wird die nötigen Vorbereitungen zu dem Feſte treffen. Die
Feier nimmt nachmittags 3 Uhr mit Aufſtellung des Feſtzuges in dem
Schulhofe ihren Anfang. Alle Eltern der Schüler, Schulvorſtand,
Orts=
vorſtand, ſowie alle Freunde der Kinder und der Scmle ſind zu dem
Feſte herzlich eingeladen.
X Griesheim, 19. Juni. Der plötzliche Wetterſturz in
der Nacht vom Samstag auf Sonntag hat in den Fluren vielfach
Scm=
den angerichtet. Stellenweiſe haben die Kartoffeln unter dem Froſt
ge=
litten und man kann ganze Kartofſelfelder ſehen, tvelche ſchwarz ge
vor=
den ſind. Auch Bohnen und andere gegen Froſt empfindliche Pflanzen
haben erheblichen Schaden gelitten. — Die zeitweiſe Schließung
von Wirtſchaften durch die franzöſiſchen Behörden.
iſt eine beſtändige Bedrohung des Gaſtwirtsgeſverbes im beſetzten
Ge=
biete. Sie erfolgt oft tvegen geringfügigen Urſachen, trifft aber die
Gaſtwirte um ſo härter, als ſie bei jeder notwendig werdenden neuen
Steuer beſonders ſcharf herangezogen werden. Es wäre zu wünſchen,
daß die von den Franzoſen geſchädigten deutſchen Gaſtwirte von der
deutſchen Bevölkerung durch bermehrten Beſuch ſchadlos gehalten
wüir=
den. Verbieten können die Franzoſen dies der Zivilbevölkerung nicht.
Auerbach, 19. Juni. Zur Bürgermeiſterwahl in
Auer=
bach ſchreibt man uns: Dem Wunſche der Auerbacher Einvohner
ent=
forechend, hat ſich Herr Philipp Crunewald bereit erblärt, die
Kandidatur zur kommenden Wahl anzunehmen. Da es nicht leicht ſein
dürfte, für Auerbach, deſſen Bevölkerung ſich aus den verſchiedenſten
Schichten zuſammenſetzt, den richtigen Mann zu finden, ſo iſt es mit
Freuden zu begrüßen, daß Herr Grünewald ſich zur Annahme des
Amtes bereit erklärt hat. Durch ſeine uneigennützige Tätigkeit während
und nach dem Kriege hat er ſich die größte Sympathie der
Einwohner=
ſchaft erworben. Der Kandidat gehört keiner beſtimmten Parteirichtung
an und bietek ſomit mit ſeinem offenen ehrlichen Charakter die beſte
Gewähr, Allen gerecht zu werden.
Groß=Gerau, 20. Juni. Totgefahren. Auf der Landſtraße
zlviſchen hier und Biſchofsheim hat ein Mann wit einem Motorrad einen
Lehrling rotgefahren und iſt dann unter Zurücklaſſung des Motorrads
geflüchtet. Man vermutet, daß das Rad bei den Opelſchem Rennen
ge=
ſtohlen worden iſt.
sw. Langen, 20. Juni. Kinderhilfe. Eine hübſche, würdige
Feier zum Beſten der Kinderhilfe veranſtalteten hieſige Korporationen
geſtern in den Nachmittagsſtunden. Alle Darbietungen, meiſikaliſche.
turneriſche und geſangliche, befriedigten vollauf — die Liedervorträge
und Volksfxiele einer Mädchenſchulklaſſe (Lehrer Müller) ganz
beſon=
ders. Da in anbetracht des Zweckes der Veranſtaltung hierdurch
keiner=
lei Unkoſten entſtanden ſind, die Feſier gleichzeitig auf vier inmitten
unſeres Städtchens gelegenen Plätzen ſtattfand, modurch ein Gedränge
vermieden ward, auch die Arbeit unſerer lieben Kleinen mit ihren
Blu=
menkörben und Sammelbüchſen etwas erleichterk wurde, dürfte wohl
etwas Erkleckliches erzielt worden ſein.
n. Offenbach, 20. Juni. Ein Verbrechen. Eine unbekleidete
männliche Leiche mit mehreren Stichwunden am Unterleib wurde im
Bieberer Wald entdeckt, und es fanden ſofort umfaſſende Ermittelungen
zur Aufklärung des Verbrechens ſtatt. Das hieſige Amtsgericht und ein
Vertreter der Staatsanwaltſchaft Darmſradt machten unter Zuziehung
des Gerichtschemikers Dr. Popp=Frankfurt die erſteſr Feſrſtellungen.
Mainz, 20. Juni. Todesfall. Am Samstag traf die
über=
raſchende Nachricht ein, daß einer der hervorragendſten Mitbürger
un=
ſerer Stadt, Herr Geh. Kommerzienat und Konſul Hermann
Hom=
mel im 75. Lebensjahr geſtorben iſt. Er war der Begründer und
Se=
niorchef der Firma H. Homel G. m. b. H. Mit Umſicht und Tatkraft
hatte er vor etwa 45 Jahren den Grundſtein zu dem großen
Unterneh=
men gelegt und hatte es zielbewußt zu hoher Blüte geführt. Die Firma
H. Hommel G. m. b. H., mit der Zentrale in Mainz und den
Zweig=
niederlaſſungen in Mannheim, Köln, Berlin, München, Wien, ſowie die
Präziſions=Werkzeugfabrik Hommelwerke Mannheim=Käfertal und
Werk=
zeugfabrik H. Hommel in Ronsdorf=Grund verdanken dem
Hingeſchie=
denem ihre Gründung.
Worms, 20. Juni. Eine Lebensmüde. Am Freitag
vormit=
tag ging ein junges Mädchen am Floßhafen in den Rhein. Ein
angeln=
der alter Profeſſor, der in Worms ſeit ein paar Jahren anſäſſig iſt,
vermochte die Lebensmüde mit ſeinen Angelſtöcken ans Ufer zu ziehen,
bei den Kleidern zu faſſen und ans Land zu bringen. Auch
herbeigeru=
fene Helfer nahmen ſich der völlig Bewußtloſen an, die ſich zur Zeit im
Krankenhauſe befindet. Die Eltern können ſich den Schritt des ſonſt
braben Mädchens, das zum erſten Male in der Nacht vorher nicht zu
Hauſe war, nicht erklären. — Aufdem Platz vor der alten
Münze wo gegenwärtig der Siegfriedbrunnen aufgeftellr
wird, hat man bier Meter tief in das Erdreich gegraben. Altes
Mauer=
wwerk kam dabei zum Vorſchein, mittelalterliche Ziegelſteine, und quer
durch die untere Erdſchicht zog ſich ein Streifen verkohlten Holzes. Man
nimmt an, daß dieſe Brandſpuren von der alten Münze herrühren, die
im Jahre 1689 mit der ganzen Stadt ein Raub der Flammen wvurde.
hat ſeinen Garten, und wenn dieſe Gärtchen erſt in Blüte ſtehen,
werden ſie der geſunden und ruhigen Fröhlichkeit des Ortes noch
eine bunte Note hinzufügen. Auch hier herrſcht die bekannte
hol=
ländiſche Reinlichkeit. Nett und ſauber ſind die Innenräume; die
Mauern ſcheinen jeden Tag abgewaſchen zu werden. Eine
Muſterbadeanſtalt geſtattet den Bewohnern die notwendige
Hy=
giene. Es gibt auch eine Schule, einen Gaſthof und eine ſehr
geräumige Erfriſchungshalle für Arbeiter, die nur gelegentlich
Aufnahme finden ſollen. Die Bewohner dieſes holländiſchen
Städtchens ſind glücklich und fröhlich. Auf alle Fragen
antwor=
ten ſie mit einem Lächeln, das mehr wert iſt als alle Lobreden.”
haben bisweilen überhaupt keine braune Hautfarbe, und
ſchſwäch=
iche Kranke ſtrahlen manchmal im ſchönſten Rotbraun.
Immer=
hin kann man annehmen, daß ein verbranntes Geſicht, das auf
langen Aufenthalt im Freien ſchließen läßt, von einer
ausgiebi=
gen Erholung des Betreffenden erzählt. Man ſoll aber die
„Sonnenſchminke” niemals mit Gewalt erzwingen wollen. Setzt
man ſich allzu ſehr der Sonnenhitze aus, ſo entſtehen nicht nur
Hautentzündungen, die man als „Sonnenbrand” bezeichnet,
ſon=
dern es können auch ſchwerere Erkrankungen des ganzen
Orga=
nismus eintreten, die ihren heftigſten Ausdruck im „Hitzſchlag”
finden.
— „Sonnenſchminke‟ Die Sonnenſchminke” die ſich
ſetzt ſo mancher Großſtädter, auf ſeiner Ferienreiſe im Gebirge
der am Strand zulegt, wird vielfach für ein Zeichen beſonderer
Geſundheit angeſehen, und jedem, der ſo ſonnengebräunt
heim=
kehrt, pflegen die Zurufe aufzufallen: „Sehen Sie aber gut aus!”
Ein engliſcher Arzt, Dr. Charles W. Hayward, hebt aber hervor,
ſaß nichts trügeriſcher ſei, als die Menſchen nach dem Bronzeton
hres Teints zu beurteilen. Wer „verbrannt” iſt, kann ein
kern=
jeſunder Menſch ſein; er muß es aber durchaus nicht. Die
„Sonnenſchminke” zeigt ja nur an, daß jemand viel in freier
Luft und in praller Sonne geweſen iſt, und das iſt natürlich
ge=
ſund. Auf dem Lande und an der See verbrennt man leichter,
Is in der großen Stadt, weil hier die Luft klarer iſt, die
Wir=
ung der Sonnenſtrahlen intenſiver und weil ſich die Menſchen
iberhaupt mehr im Freien aufhalten. Aber man kann auf
ſei=
iem Balkon in der Großſtadt oder bei Ausflügen in Vororte
ebenſo gut verbrennen wie auf der Ferienreiſe, und dann gibt es
vieder Leute, die überhaupt nicht verbrennen, auch wenn ſie ſich
mmerfort der Sonne ausſetzen. Die Sonnenbräune entſteht
durch eine Pigmentierung, die infolge der ſtarken Lichtwirkung in
den äußeren Schichten der Haut hervorgerufen wird. Die Natur
zerſucht dadurchdie tieferen Gefäßſchichten vor allzu großer Hitze
und zu blendendem Licht zu ſchützen. Die Wirkung der Sonne
iſt nun außerordentlich verſchieden. Während der eine bereits
gebräunt iſt, wenn man von der warmen Jahreszeit noch gar
nicht viel verſpürt hat, behalten andere ihre bleiche Geſichtsfarbe.
Der eine kann in prallſtem Sonnenlicht ohne Hut gehen, der
an=
ere bekommt ſchon Kopfſchmerzen und macht „ſchlapp”, wenn ihm
die Strahlen nur ein wenig mehr auf den Nacken fallen, als er
es gewöhnt iſt. Bei dieſer außerordentlichen Verſchiedenheit der
Wirkung iſt es unmöglich, in der „Sonnenſchminke” ein
voll=
gültiges Geſundheitszeugnis zu ſehen. Kerngeſunde Menſchen
* Staatsgefährliches Notgeld. Das von der
Handels=
kammer Oldenburg kürzlich herausgegebene
Fünfzig=
pfennig=Serien=Notgeld ſcheint ein hochpolitiſches Notgeld
wer=
den zu wollen. Das von dem Berliner Graphiker E. Vogenauer
entworfene und wohlgelungene Geld illuſtriert auf ſechs
Rück=
ſeiten das Oldenburger Nationallied „Heil dir, o
Olden=
burg”, in dem es u. a. auch heißt: „Heil deinem Fürſten,
heil, der treu dir zugewandt” uſw. Lediglich um die
Vervoll=
ſtändigung des Liedes nicht zu zerſtören, verwandte man auch
dieſe Strophe zur Ausſchmückung des Geldes. Um jeder Gefahr
politiſcher Konflikte aus dem Wege zu gehen und die
Harmloſig=
keit der Verſe von vornherein zu betonen, hatte man für das Bild
des Scheines den volkstümlichen Grafen Anton Günther (einen
früheren Landesherrn aus dem 19. Jahrhundert) auf ſeinem
langſchweifigen Leibſchimmel „Kranich” gewählt.
Kurz nach der Herausgabe wurde das Geld auf Anordnung
der Oldenburger Regierung von der Staatsanwaltſchaft
be=
ſchlagnahmt und Vorſitzende und Syndikus der
Handels=
kammer unter Anklage geſtellt. Als Grund dieſer
Maß=
regel wurde angegeben, die Oldenburger Handelskammer ſei
nicht im Beſitz der erforderlichen Genehmigung zur Herausgabe
des Geldes. Tatſächlich hat aber die Oldenburger
Handels=
kammer die generelle Genehmigung zur Ausgabe von Notgeld.
Die Oldenburger Bevölkerung weiß auch den wahren Grund
des gerichtlichen Schrittes und erzählt ihn ſchmunzelnd im
gan=
zen Lande. Der Kern der Sache iſt, daß der Schein mit dem
einſtigen Landesvater, dem Grafen Anton Günther, dem ſtreng
demokratiſchen Miniſterpräſidenten Theodor Tantzen ein Dorn im
Auge iſt und daß der alte Graf auf dem Schimmel ihn bewogen
hat, das Notgeld als ein Erzeugnis hochterräteriſeher
Konſpira=
tionen zu beſeitigen. Die demnächſtige gerichtliche Verhandlung
gegen die Vertreter der Handelskammer wird unter dieſen Um=
Seite F.
Für Fachkundige ſind dieſe Ausgrabungen, bei denen jeder Spatenſtich
ein Stück Vergangenheit bloßlegt, von großem Intereſſe.
K. Gießen, 19. Juni. Das Lahntal=Sängerbundsfeſt
fand heute nach achtfähriger Pauſe hier ſtatt. Damit verband der
hie=
ſige Geſangverein Harmonie=Gemütlichkeit ſeine 75. Jubelfeier. Der
Bundesvorſitzende Rektor Storch=Butzbach hielt die Feſtrede. Ein Teil
des Neinertrags fällt der Kinderhilfe zu. — In der
Kreislehrerver=
ſammlung am Samstag hielt Profeſſor Dr. Rauch=Gießen einen ſehr
lehrreichen Vortrag über „Der Bilderſchmuck im Leſebuch‟. Er fordert:
Mehr Kunſt in Schule und Erziehung, mehr Kenntnis der großen
deut=
ſchen Vergangenheit!” und begrüßt die deutſche Oberſchule. — Im
Sep=
tember iſt an der Univerſität die Abhaltung eines Fortbildungskurſus
für Lehrer beabſichtigt. — Ein heimatkundlicher Kurſus von Profeſſor
Dr. Küſter beginnt am 26. Juli.
Reich und Ausland.
Berlin, 20. Junf. Der geſtrige Sonntag war in Berlin
mit einer mittleren Tagestempevatur von rund 10 Grad Celſius der
kälteſte Tag im Juni ſeit mehr als 70 Jahren. Der
kalteſte 19. Juni ſeit 1843 fiel mit einer mittleren Tagestemperatur von
12,6 Grad in das Jahr 1886. Normal ſind für dieſes Datum in Berlin
17,5 Grad Cilſius.
Berlin, 20. Juni. Arbeitsloſendemonſtration. Vor
dem Berliner Gewerkſchaftsgebäude ſand heute vormittag
er=
neut von kommuniſtiſchen Erwerbsloſenräten angeordnete
Demonſtratio=
nen ſtatt. Die Demonſtranten drangen in das Gebäude ein, und
ver=
ſuchten die gerade tagende Betriebsräteverſammlung zu ſprengen. Die
Schutzpolizei drängte die Erwerbsloſen aus dem Gebäude heraus, und
nahm einige Verhaftungen vor. Das Gebäude iſt noch jetzt von einer
nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge umlagert.
* Weinheim a. d. B., 20. Juni. Demokratiſche
Sonn=
wendfeier an der Bergſtraße. Geſtern Sonntag nachmittag
veranſtaltete der Unterbadiſche Verband deutſch=
demo=
kratiſcher Jugend auf der hieſigen Burgruine Windeck eine
eindrucksvolle Kundgebung als Bekenntnis zum Reichsgedanken und für
das deutſche Oberſchleſien ſowie zur Treue für die beſetzten Gebiete.
Aus Baden, Heſſen und aus den württembergiſchen und bayeriſchen
Grenzgebieten waren die Demokraten herbeigeeilt, um dieſe
Sonn=
wendfeier zu einer machvvollen Maſſenkundgebung zu geſtalten.
Redak=
teur Holbach=Mannheim hielt namens des Unterbadiſchen
Verban=
des die Begrüßungsanſprache, worauf Unterrichtsminiſter Hummel=
Karlsruhe über Gegenwartsfragen ſprach. Dann hielt Präſident Dr.
Strecker=Darmſtadt einen beifällig aufgenommenem Vortrag über
„Deutſche Sonnwendhoffnung‟ Der Vorſitzende des
Jungdemokrati=
ſchen Reichsbundes Landahl=Hamburg brachte ein dreifaches Hoch
auf das neue republikaniſche Deutſchland aus. Anſchließend daran
ſang die Verſammlung das Lied „Deutſchland, Deutſchland über alles”.
Landtagsabgeordneter Freudenberg=Weinheim ſchloß dieſen Teil
der Kundgebung mit warmen Dankesworten. An den redneriſchen Teil
ſchloß ſich die eigentliche Sonnwendfeier, in deren Vordergrund
die Aufführung der Rütliſzene durch Mitglieder der Jugendgruppe
Neckarau ſtand. Mit Chorgeſang, Mädchenreigen, Zupfgeigenliedern
ſowie mit Liedervorträgen des bekannten Weinheimer Lautenſängers
Karl Müller nahm der Unterhaltungsteil einen kurzweiligen Verlauf.
Beim Abbrennen des Sonnwendfeuers am Spätabend wurde von
Jungdemokraten aus Baden, Heſſen, Bayern, Württemberg und dem
beſetzten Rheinland je ein Feuerſpruch geſprochen. Dann ging es im
Fackelzug hinunter nach Weinheim.
ONB. Mannheim, 19. Juni. Der Bilderdiebſtahl. Nach
einem aus Frankfurt hier eingegangenen Telegramm ſind die Diebe
der in der Nacht zum 10. Juni aus dem Mannheimer Schloß geſtohlenen
10 Oelgemälde in Frankfurt verhaftet worden. Die Gemälde,
die einen Wert von einer halben Million Mk. vepräſentieren, ſind wieder
beigebracht.
Kyffhäuſer=Fefer.
* Frankenhauſen, 19. Juni. Die Feier des 25jährigen
Beſtehens des Kaiſer Wilhelm=Denkmals auf dem
Kyffhäuſer nahm geſtern im Beiſein des Generalfeldmarſchalls
von Hindenburg als Ehyenpräſidenten und des Generalfeldmarſchalls
von Heeringen als Präſidenten des Kyffhäuſerbundes ſeinen Anfang.
Hindenburg traf um 5 Uhr im Automobil von Kelbra aus auf dem
Kyffhäuſer ein, wo um 6 Uhr abends ein Teſteſſen im Beiſein von
75 Perſonen ſtattfand. Abends wurde dem Generalfeldmarſchall ein
Fackelzug von 400 Teilnehmern dargebracht. Heute fand die
Haupt=
feier unter Teilnahme von mehr als 2000 Perſonen um 12 Uhr vor dem
Kyffhäuſerdenkmal ſtatt. Nach gemeinſchaftlichen Geſangsvorträgen
brachte der Präſident des Kyffhäuſerbundes, Generalfeldmarſchall von
Heeringen, ein Hoch auf das deutſche Vaterland aus Hierauf ſprach
der dritte Vorſitzende, Geheimer Regierungsrat Weſtphal, über die
Be=
deutung des Kyffhäuſerdenkmals in der Vergangenheit und in der
Zu=
kunft. Hindenburg brachte ſodann ein Hurra auf den Kyffhäuſerbund
aus. In einer Rede legte er dar, es ſei heute kein Feſt der Freude,
das begangen würde. Vor 25 Jahren hätten die Veteranen hier
ge=
ſtanden, die ſtolz darauf waren, daß ſie die Größe des Vaterlandes mit
ſchufen. Heute erinnere uns das Denkmal an den tiefſten Fall unſeres
Volkes. Aber das Denkmal zeige auch, daß wir nicht verzweifeln
dürf=
ten. An den ehemaligen deutſchen Kaiſer in Doorn wurde ein
Huldi=
gungstelegramm abgeſandt. Die Feier ſchloß mit einem Vorbeimarſch
vor den Generalfeldmarſchällen.
Grubenunglück.
Herne, 20. Juni. (Wolff.) Auf der Zeche „Mont Cenis”
ereignete ſich heute mittag gegen 12 Uhr eine ſchwere
Schlag=
wetter=Exploſion. Bis 3 Uhr nachmittags wurden 22
Tote und eine erhebliche Anzahl Verletzter zutage gefördert. Das
Unglück ereignete ſich auf der fünften Sohle. Die Gewalt der
Exploſion war ſo ſtark, daß auch die dritte und vierte Sohle
er=
heblich in Mitleidenſchaft gezogen wurden. In der Grube
befan=
den ſich zur Zeit der Exploſion 300 Mann, von denen erſt 120
zutage gefördert ſind. Die Rettungsarbeiten ſind ſehr
er=
ſchwert, weil ein großer Teil der Strecke zu Bruch gegangen iſt.
ſtänden eines politiſch=ſatiriſchen Beigeſchmacks nicht entbehren.
Als vom Miniſterpräſidenten nicht beabſichtigte Nebenerſcheinung
tritt eine ungeheure Kursſteigerung des Geldes
zutage. Man handelt bereits die Serie im Werte von 3 Mark
mit 100 Mark, und ſelbſt dafür kann es der Sammler und
Händ=
ler in Oldenburg und auswärts kaum noch bekommen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Darmſtädter Künſtler auf auswärtigen
Ausſtellungen. Von der „Freien Vereinigung Darmſtädter
Künſtler” beſchickten die „Deutſche Kunſtausſtellung in
Stuttgart 1921” Prof. Adolf Beyer, Georg Altheim, Erniſt
Eimer, Prof. Otto H. Engel, Geh. Profeſſor Eugen Bracht,
Prof. Walter Illner Prof. Schmoll v. Eiſenwerth, Prof. Kurt
Kempin. Ferner wird in Stuttgart zurzeit eine
Bühnenaus=
ſtellung im Landesgewerbemuſeum gezeigt, wo alle bedeutenden
Bühnenmaler Deutſchlands ausgeſtellt haben. Die Ausſtellung
wurde am 31. Mai durch den Veranſtalter Prof. Dr. Pazaureck,
eröffnet. Prof. Dellavilla hat die Entwürfe zur „Frau ohne
Schatten” aufgeſtellt, Prof. Kurt Kempin iſt mit 30 Entwürfen
vertreten. Das Stuttgarter Tagblatt ſchreibt am 17. Juni:
„Die derzeitige Ausſtellung modernſter deutſcher Bühnenkunſt
fin=
det in weiten Kreiſen lebhaften Anklang. Namentlich von
aus=
wärts kommen zahlreiche Intereſſenten deswegen beſonders nach
Stuttgart gefahren, um diefe Schau, die ſich der Mannheimer
Ausſtellung vom Jahre 1913 würdig zur Seite ſtellen kann, zu
be=
ſichtigen und zu ſtudieren. Auch der Staatspräſident, der von
der Eröffnung durch wichtige Amtsgeſchäfte in Berlin abgehalten
worden war, hat die Ausſtellung bereits eingehend beſichtigt.”
C.K. Neue Kulturbauten in München. Der
Aus=
bau des Deutſchen Muſeums in München, der ſchon
lange geplant war, wird nunmehr in Angriff genommen,
nach=
dem das Reich und Bayern Geſamtzuwendungen von 12
Millio=
nen Mark gemacht haben und die Induſtrie 4 Millionen
gezeich=
net hat. Wie Taſchenberg in der Deutſchen Mediziniſchen
Wo=
chenſchrift mitteilt, beſteht die Ausſicht, daß bis zum Herbſt einige
Abteilungen bereits fertig ſind. Auch die Deutſche
Forſchungs=
anſtalt für Pſychiatrie wird erweitert, nachdem ihr Begründer
Kraepelin, dafür 1½ Millionen Mark zuſammengebracht hat. Von
Staats wegen ſind 1imbauten und Neueinrichtungen des Phyſi
kaliſchen Inſtituts, Erweiterungsbauten der Chirurgiſchen Klini=
und der Umbau der alten Hebammenſchule zu einer Ohren
klinik in Angriff genommen,
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 20. Juni. Der Entwurf über die deutſch=
chine=
ſiſchen Abmachungen geht an den Auswärtigen Ausſchuß,
Das Haus ſetzt dann die
Beratung der Interpellation Gareis
fort. — Abg. Bazille (Deutſchnat.) meint, ſo lange die Unterſuchung
noch bei der Polizei ruhe und der gerichtlichen Aufklärung harre, liege
bei der Fülle des Materials, das dem Neichstage ohnehin zur
Erledi=
gung vorliege, kein Anlaß vor, ſich ſchon jetzt mit der Interpellation zu
beſchäftigen. Was aber habe die Reichsvegierung daßzu beſtimmt in
einem Augenblick, wo Oberſchleſien und die Rheinlande zu einer
Ent=
ſcheidung drängen, dieſer Interpellation den Vorzug zu geben? Eine
ſachliche Förderung habe der Reichskanzler mit ſeiner Rede nicht
er=
reicht. Zweck und Ziele der U. S.P. ſeien auf dem Wiener
Internatio=
nalen Parteitag feſtgelegt worden, nämlich die Eroberung der politiſchen
Macht im Staate, und zwar auf dem Wege einer proletariſchen
Dikta=
tur. (Hört, hört!) Dieſen Zweck beleuchtet auch das Ziel der
Inter=
hellation. Der Reichskanzler habe dieſes Licht nicht leuchten ſehen,
deshalb müſſe ihm die Oppoſition die Augen öffnen. Am Tage nach
dem Movde ſei in Berlin das Geſchrei losgegangen, daß es ſich um
eine nationaliſtiſche Tat handele und daß ſich in München die
Mörder=
zentrale rühre. Was hätte wohl die Linke geſagt, wenn die
nationa=
liſtiſche Partei ihr die Schuld an dem Attendat auf den Herzog Albrecht
von Württemberg zugeſchoben hätte. Und denn erſt der vollſtändig
unangebrachte Generalſtreik, den ſchon ein ſozialiſtiſcher Abgeordneter
als einen Generalunſinn bezeichnet habe, beſonders, da der
General=
ſtreik zu einer Zeit proklamert worden ſei, wo die Erfüllung des
Ulti=
matums die ganze Anſpannung unſeres wirtſchaftlichen Lebeus
erfor=
dere. Dieſe ganze an Don Quichote erinnernde Kampfesweiſe gegen
Windmühlen ſei nur zu einer Irreführung der Arbeiterſchaft beſtimmt.
(Schallendes Gelächter ertönt, als der Redner die Linke auffordert,
zu=
zuhören, das ſie von ihm noch viel lernen könnte.) Niemand wolle den
„rbeitern ihre wohlerworbenen Rechte nehmen. Der Weltkrieg habe
neue Methoden geſcheffen, die den Siegern im Siegesrauſch noch nicht
zum Bewußtſein gekommen ſeien. Es ſei noch keine Ruhe gekommen,
vielmehr hätten ſich die ſozialiſtiſchen Gegenſätze verſchärft. Seine
Partei kämpfe gegen die Zerreißung aller ſittlichen Ideen, die die äußerſte
Linke propagiere. Solche Zerreißungen kämen aber bei allen
Nevolu=
tionen vor, wie die Geſchichte beweiſe. Zuruf: Was hat das mit
Ga=
reis zu vun? Das habe inſoſern mit Gareis zu tun, als er den
Vor=
wurf, ſeine Partei wolle die Reaktion, als unbegründet zurückweiſen
uriſſe. Zu einer Reaktion gehöre eine Aktion. Wer aber habe eine
Aktion begangen? Wer babe Mitteldeutſchland und das Ruhrgebiet
verwüiſtet? Wer habe in München getobt? Wer habe den Widerſtand
unſerer Front beim eiſernen Spiel untergraben? War hobe dafüir
ge=
ſorgt, daß Deutſchland mit gebrochenem Flügel am Boden liege? (
Ge=
lächter links.) Die Linke habe kein Verſtändnis dafür, wie ſie die
Ge=
fühle weiter Kreiſe verletze, wenn ſie die Entwaffnung verlange, wenn
ſie die Auflöſung der bayeriſchen Einwohnerwehren fordere, die ihr
Herr Hoffmann und Herr Unterleitner ſelbſt eingeführt hätten,
ausge=
rechnet dieſe Gralshüter der Staatsſicherheit vom 9. November. (Abg.
Ad. Hoffmann ruft: „Sie ſind der reine Heiterkeitsbazillus!‟ Die
wei=
teren Angriffe des Redners auf die Linke ruſen dort ſtürmiſche
Heiter=
keit hervor.)
Unge vöhnlich aber und ohne Beiſpiel in der Geſchichte ſei das
Auf=
treten des Reichskanzlers. Er hätte erklären können, daß, ſo lange
keine Spur vorliege, er auch keine Verdächtigungen ausſprechen könne.
Statt deſſen ſei aber ſeine Rede eine ſtarke Verbeugung nach links
ge=
weſen. Habe der Reichskanzler etwa andeuten wollen, daß die
Unter=
ſuchng in Bayern nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit
vorge=
nommen worden wäre? Er habe Beziehungen zwiſchen dem Mord und
ſeimer Partei angedeutet. Er habe von der Schaffung einer
Atmo=
ſphäre der Verwilderung der Sitten geſprochen und ſeiner Partei den
Mord an die Rockſchöße gehängt. Die Rede des Reichskanzlers ſei eines
der traurigſten Beiſpiele der parteipolitiſchen Verwilderungen. Die
gefährlichſte Kampfesweiſe bilde ſtets die aus dem Hinterhalt. Redner
nimmt dann den General Ludendorff, den Stolz und die Hoffnung
Deutſchlands, gegen die Verunglimpfungen der Abgeordneten
Unter=
leitner uſw. in Schutz und bedauert, daß der Reichskanzler kein Wort
des Bedauerns dafür gehabt habe. Ludendorff werde wohl noch in
Jahrtauſenden gefeiert werden, wenn das Zwergengeſchlecht, das ihn
heute beſchimpft, ſchon lange verdorrt ſei. (Gelächter links.) Redner
greift ſodann die geſtrige Rede des Reichskanzlers in Eſſen an, in der
er von Vorgängen in Süddeutſchland geſprochen habe, die die Ginheit
des Reiches gefährden könnten. Ihm ſeien ſolche Vorgänge unbekannt;
aber in Berlin kämen Dinge vor, und dazu gehöre auch die Rede des
Reichskanzlers, die in Süiddeutſchland ſchwere Sorgen geſchaffen haben,
Die Reder des Konzlers ſei Waſſer auf die Mühle unſerer Feinde, die
auf die Zertrümmerung der deutſchen Einheit hofften. Zwei Millionen
Landeskinder, die ihr Blut für das Vaterland hingegeben hätten,
könnten ein feſter Kitt für die Einheit des Vaterlandes ſein. Solle dies
durch die Kanzlerrede gefährdet werden? Redner betont, daß man die
Zukunft des Deutſchen Reiches unter dieſem Kanzler nicht düſter genug
anſehen könnte. (Lebhafter Beifall rechts.)
Abg. v. Schoch (Deutſche Vpt.): Die Heiterkeit der Linken aus
Anlaß eines an einem ihrer Führer begangenen Moudes ſei ihm
un=
verſtändlich. (Proteſte links.) Der Redner polemiſiert dann gegen die
Linke und fährt fort: Ich ſehe in der Tat eine kowoulſiviſche Zuckung
an unferem Volkskörper, der noch immer krank iſt infolge der
Revolu=
tion. Wir verurteilen die Tat; wir verurteilen es auch, wenn in
Bahern Redner nach ihren Reden verhauen tperden, wie es in letzter
Zeit vielfach vorgekommen iſt. Auch wir bedauern, daß in der Politik
Ausführungen laut geworden ſind, die ſich gegen die Reichsregierung
gerichtet haben; aber die Linke iſt nicht anders. Sie ſchvelgt heute
noch in der Verherrlichung Moskaus. Aber ſie ſagt nichts dazu, daß
Hunderktauſende in Moskau abgeſchlachtet worden ſind. Sie hat nichts
dazu geſagt, daß zur Feſthaltung der alten zariſtiſchen Offiziere in der
Roten Armee die Frauen und Kinder der Offiziere als Geiſeln
feſt=
gehalten worden ſind, um erentuell abgeſchlachtet zu werden. (Auf
Proteſte und Zwiſchenrufe der Linken, in deren Verlauf der
Abgeord=
nete Ledebour einen Ordnungsruf enthält, erklärt der Redner, daß
die U. S.P. ſich ſelbſt durch die Einſchlagung der Richtung nach Moskau
und die Art ihrer Propaganda einen ſchlechten Dienſt erwieſen habe.
Redner fährt fort: Es iſt auch nicht der gevingſte Beweis dafür
vorhanden, daß dem Morde an Gareis politifche Gründe zugrunde
lie=
gen. Die bayeriſche Regierung hat ſofort ihrem Abſcheu Ausdruck
gegeben und ſofort eine Belohnung ausgeſetzt. Es iſt nichts verſäumt
worden, was zur Aufklärung der Tat beitvagen könnte. Daß der
ein=
zige Zeuge der Tat keine Ausſagen machen kann, weil er ſich natürlich
um den Erſchoſſenen bekümmert hat, läßt ſich eben nicht ändern. Bayern
hat ſelbſtverſtändlich nach allen Vorgängen und Angriffen das
Haupt=
intereſſe daran, daß der feige Wicht gefaßt wird. Die Drohung wegen
der Auflöſung und Entwaffnung der Einwohnerwehren trägt nicht
dazu bei, dieſen Wunſch zu beſchleunigen, denn das Wort Zwang iſt
nie=
mand angenehm. Von der Einwohnevwehr iſt noch keinem Menſchen
ein Haar gekrümmt worden; aber bei uns herrſcht Ordnung. In der
Eimwohnerwehr ſind auch Arbeiter, und daß dieſe Arbeiter mit den
Offizieren zuſammen arbeiten, iſt der Hauptgrund, weshalb die
Sozial=
demokratie gegen die Einwohnerwehren aufgebracht iſt. Jedenfalls iſt
an eine Aufhebung der Ausnahwebeſtimmungen nicht zu denken. (Abg.
Peinen (Soz.) erhält auf den Zuruf: Reden Sie doch nicht ſo
dum=
mes Zeng! einen Ordnungsruf.) Der Unſinn des Generalſtreiks hat
Millionen gekoſtet, und gerade die Parteien, die das Ultimatum
unter=
zeichnet haben, ſollten ſich doppelt vor ſolchen Experimenten hüten.
Glücklicherweiſe iſt er an dem geſunden Sinn der Arbeitermaſſen
geſchei=
tert. Der Reichskanzler hat der Interpellation das denkbar größte
Ent=
gegenkonomen gezeigt: das iſt begreiflich und verzeihlich. Allmählich
änderte ſich aber ſein Ton mehr und mehr und rief Erſtaunen und
Be=
fremden hervor. Wir hörten ihn toben und wettern, und es machte
den Eindruck, als habe der Mörder ſchon eingeſtanden, daß er von der
Reaktion gedungen geweſen ſei. Der Reſt der Rede des Reichskanzlers
ließe jede Objertivität vermiſſen, die man auf einem ſo hohen Poſten
beſitzen müßte. Der Reichskanzler iſt dann über die rechtsſtehende
Preſſe losgezogen; aber von der linksſtehenden Preſſe hat er nichts
geſagt. Dabei hat der Reichskanzler doch den „Kampf” die
ungbhän=
gige Zeituung beſchlagnahmen laſſen. Der Redner verlieſt dann eine
Reihe von Artikeln, die beſeiſen, daß dieſes Blatt nicht ein Blatt für
höhere Töchter geweſen iſt und erklärt die Beſchlagnahmen nach den
Angriffen auf die Regierung für gerechtfertigt. Die Rede machte den
Eindruck, alls ſollve nach links keine Grenze in der Politik mehr
ge=
zogen werden, wohl aber nach vechts gegen die bürgerlichen Parteien.
Abg. Hamm (Dem.): Die Interpellanten dürfen nicht glauben, daß
die Interpellation auf Bahern einen beſonderen Einfluß ausüben wird.
Das Niveau, von dem der Reichskanzler bei ſeinen Ausführungen
aus=
ging, war von der Vorſicht gegenüber den Ländern getragen, und das
war das Richtige. Und wenn er Recht und Gerechtigkeit in den
Vorder=
grund ſtellte, für die wir in dieſen Tagen des Ultimatums ſo feinfühlig
geworden ſind, ſind wir ihm dankbar. Solange im Falle Gareis ein
Nonliqued vorliegt, muß man ſich von allen perfönlichen Verdächtigungen
fernhalten; hatte man doch in einem linksſtehenden Blatte ſogar
kirch=
liche Kreiſe des Mordes verdächtigt. Der Glaube an die Gemeinheit
der anderen kann doch keinen Beweis erſetzen. An dieſer Ueberzeugung
iſt ja auch der Generalſtreik geſ heitert. Nicht zu rechtfertigen iſt die
plumpe Hetze, die ſich jetzt gegen das Reich und ſeine Einrichtungen breit
macht. Mit Unbildung, Herzloſigkeit und Roheit wird gegen das Reich
gehetzt und ganz vergeſſen, daß dieſes Reich unſer Reich iſt. Kein Wort
iſt ſcharf genug zur Verurteilung des wüſten Treibens des Völkiſchen
Beobachters. Wir treten für die Verſöhnung ein. Aber was hat die
Partei des Herrn Bazille gegen die Verſöhnung getan? Sie hat den
wücte Wadauantiſemitismus gefördert und ſie hat nichts getan, gegen
die pöbelhaften und wüſten Treibereien gegen die Reichsregierung, die
zur Schädigung des Reichsgedankens führen. (Sehr wahr llinks.) Der
mißglückte Generalſtreik war ein Schlag gegen die Staatsordnung. Er
konnte nur eine Befeſtigung des Ausnahmezuſtandes bringen, den auch
wir abbauen möchten. (Beifall in der Mitte.)
Abg. Remmele (Kom.): Die Auffaſſung, daß die baheriſche
Re=
gierung den Verhandlungen im Reichstag keinen Wert beimißt, teilen
wir, doch bedeutet dies die Bankerotterklärung des Parlamentarismus.
Auch wir ſind überzeugt, daß es nicht die Reden ſind, die Morde wie die
an Gareis aus der Welt ſchaffen, ſondern dazu iſt nur die Macht des
Proletariats berufen. Die Selbſtverwaltung der Einwohnerwehren iſt
ein Märchen, und was wir von dem fortſchreitenden Abbau des
Aus=
nahmezuſtandes zu erwarten haben, wird durch die Vorgänge hier
illuſtriert.
Abg. Pfeiffer (Ztr.) ſpricht das Bedauern ſeiner Partei aus
über den Mord und gibt der Erwartung Ausdruck, daß es gelingen
werde, den Täter zu faſſen. Es ſind mir jedenfalls Beweiſe dafür nicht
bekannt, daß die Rechte die Schuld an der Mordtat trägt. Auch in
Bah=
ern iſt die Einheit des Reiches das höchſte Ziel. Die Räteherrſchaft hat
Bayern in zwei Lager geſpalten, aber man darf nicht vergeſſen, daß
München nicht Bahern iſt. Im Lande will man nichts als Ruhe. Wir
hoffen jedenfalls, daß die Debatte dazu beitragen wird, die Ruhe
herbei=
zuführen. Unſere gemeinſame Arbeit ſoll dem Wiederaufbau des
Va=
terlandes dienen.
Abg. Eiſenberger (Bahr. Bauernbund) wendet ſich gegen die
Angriffe des Abg. Gruber gegen ſeine Partei. Wenn die
Sozialdemo=
kratie ſich während der Kapptage nicht verſteckt hätte, hätte ſie ſelbſt bei
ſer Regierungsbildung mitwirken können. Die Anführer der
Räteherr=
chaft waren keine Bayern, ſondern landfremde Elemente. Den
Aeuße=
ungen der Provinzpreſſe ſollte man nicht ſo große Bedeutung zumeſſen.
Undreſſierte Hunde beißen auch ihre eigenen Leute. Der Kampf gegen
das Judentum hat keinen Zweck. 1848 waren die Bauern noch keine
Judenfeinde, erſt die preußiſchen Junker haben den Judenhaß verbreitet.
Abg. Soltmann (U. S.P.) erhält das Schlußwort. Die Töne
von der Verſöhnung paſſen ſchlecht zu den Aeußerungen ſelbſt in der
demokratiſchen Preſſe. Die Zurückhaltung der Reichsregierung iſt
er=
llärlich, da ich die Schwierigkeiten der Regierung genau kenne. Redner
olemiſiert ſodann gegen die Rechte, der er die Schuld für die
Entwaff=
ung zuſchiebt. Die Arbeiten wiſſen nichts von der Freiheit, von der
er Abg. Schwarzer geſprochen hat.
Damit iſt die Beſprechung der Interpellation erledigt. — Nächſte
Sitzung Dienstag, 1 Uhr. Kleine Anfragen, kleine Vorlagen. —
Schluß 8½ Uhr.
Fortſetzung der Wiesbadener Beſprechungen
in Berlin.
TU. Paris 20. Juni Die franzöſiſch=deutſchen
Verhand=
lungen, die vor acht Tagen in Wiesbaden begonnen haben,
wer=
den in Berlinwieder aufgenommen. Die franzöſiſche
Regierung hat dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin zwei
Sach=
verſtändige zur Verfügung geſtellt, Lefevre und Cherſſon
die bereits an der Brüſſeler Konferenz teilgenommen haben.
Dieſe werden ſich heute mit Bergmann und
Guggenhei=
mer und den Sachverſtändigen treffen, um gemeinſame
Vor=
ſchläge für die Zahlung in Gold. Material und Arbeitskraft
auf=
zuſtellen. Die Vorſchläge beziehen ſich jedoch nur auf den
fran=
zöſiſchen Anteil der Geſamtentſchädigung.
TU. Berlin 20. Juni. In Verfolg der Wiesbadener
Beſprechungen zwiſchen Rathenau und Loucheur werden
dieſe am 24. d. Mts. fortgeſetzt. Wie wir zuverläſſig erfahren,
kehrt Kommerzienrat Dr. Guggenheimer von München nach
Berlin zurück, um gemeinſam mit Staatsſekretär Bergmann
am Mittwoch die Vorbeſprechungen zu den
Reparationsverhand=
ungen mit den franzöſiſchen Beauftragten aufzunehmen. Die
Kombination des Intranſigeant, daß die Beratungen bereits am
Montag beginnen, iſt alſo hinfällig.
Oberſchleſien.
Wachſende Erregung in Oberſchleſien.
FU. Breslau, 20. Juni. Die Erregungder
deut=
ſchen Bevölkerungin Oberſchleſien iſt auf einen
be=
drohlichen Grad geſtiegen, beſonders ſeitdem bekannt geworden
iſt, daß in den deutſchen von dem Selbſtſchutz
geräum=
ten Ortſchaften ſich polniſche Ortswehren
bil=
den, die nach den berüchtigten Anweiſungen des Generals
Le=
rond an die Kreiskontrolleure den Zweck verfolgen, den polniſchen
Inſurgenten eine legale Handhabe zu bieten, die Polizeigewalt
und damit die tatſächliche Macht in die Hand zu nehmen.
Wei=
tere Nachrichten beſagen, daß aus dem Kreiſe Nätibor
80 Deutſche verſchleppt worden ſind. Das Schickſal
dieſer unglücklichen Frauen und Männer iſt unbekannt. 30 von
ihnen befinden ſich im Römerſchacht in einem Keller, der nicht
anders als ein mittelalterliches Verlies bezeichnet werden kann.
Die Verbindung der Inſurgenten mit den Polen.
Berlin, 20. Juni. (Wolff.) Die Oberſchleſiſchen
Koks=
werke und Chemiſchen Fabriken Aktiengeſellſchaft teilen mit: Am
28. Mai wurde ein Kraftwagen der Kattowitzer
Aktien=
geſellſchaft, der ſich auf der Fahrt nach Oppeln befand, und die
Poſt des Berg= und Hüttenmänniſchen Vereins, der Kattowitzer
Aktiengeſellſchaft und der Oberſchleſiſchen Kokswerke mit ſich
führte durch die Inſurgenten der mitgeführten Poſt
be=
raubt. Die Nachforſchungen, die der Berg= und
Hüttenmänni=
ſche Verein mit Hilfe des franzöſiſchen Kommandanten anſtellte,
ergaben, daß die Poſtnach Warſchau zur Zenſur geſandt
worden iſt. Hierdurch wird erneut der innige Zuſammenhang
der Inſurgenten mit den Polen bewieſen.
Die oberſchleſiſche Frage im preußiſchen Landtag.
Berlin, 20. Juni. (Wolff.) Im preußiſchen
Land=
tag brachten die Zentrumspartei, die Deutſchnationale
Volks=
partei, die Deutſche Volkspartei und die Deutſche Demokratiſche
Partei einen Antrag ein, der vom Staatsminiſterium Auskunft
verlangt, was in Ausführung des Landtagsbeſchluſſes vom
1. Mai geſchehen iſt, durch welchen das preußiſche
Staatsminiſte=
rium aufgefordert wurde, beim Reiche dahin zu wirken, daß die
interalliierten Mächte ihren Verpflichtungen in
Ober=
ſchleſien nachkommen und alles tun, um die ſchwere Lage der
oberſchleſiſchen Bevölkerung zu erleichtern, ferner verlangt der
Antrag, daß das Staatsminiſterium durch die Vermittelung des
Reichs bei der interalliierten Kommiſſion nachdrücklich dahin
wirke, daß dieſe, ſo lange ſie Ruhe, Sicherheit und Ordnung nicht
ſelbſt zu gewährleiſten vermag, den durch die Lage unbedingt
ge=
botenen Selbſtſchutz der oberſchleſiſchen Bevölkerung nicht
beein=
trächtige, für die Befreiung der verſchleppten Deutſchen Sorge
trage und inzwiſchen deren Lage erträglich geſtalte. Das
Staats=
miniſterium ſoll weiter beim Reiche auf die Schadloshaltung der
in ihrer Perſon oder ihrem Eigentum geſchädigten Deutſchen
durch die Polen und die interalliierten Mächte als die derzeitigen
Inhaber der Staatsgewalt hinwirken, die vorläufige Abhilfe der
aus dieſen Schäden ſich ergebenden Notſtände aus Reichsmitteln
herbeiführen und einſtweilen preußiſche Mittel zur Verfügung
zu ſtellen. Schließlich ſoll das Staatsminifterium ſo bald wie
möglich das für die Feſtſtellung der Schäden ſowie der
polni=
ſchen Gewalttaten erforderliche Material zur Verwertung
durch das Reich ſammeln und ſichten und das Ergebnis dem
Landtag mitteilen.
Beratungen im Reichskabinett.
* Berlin, 20. Juni. Das Reichskabinett iſt heute
vormittag zu einer Sitzung zuſammengetreten. Laut Voſſiſcher
Zeitung bildete dem Vernehmen nach auch die
oberſchle=
ſiſche Lage den Gegenſtand der Beratungen.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 20. Juni. Der Reichsbevollmächtigte für die Ein=
und Ausfuhrkontrolle Landrat a. D. v. Flügge legte
ſein Amt nieder. Wie der Voſſ. Ztg. mitgeteilt wird, ſoll ſein
Rücktritt auf Schwierigkeiten zurückzuführen ſein, die ihm die
Bureaukratie bei der Anwendung kaufmänniſcher Formen
zur Bekämpfung der Schieberunweſens bereitet habe.
Wie der Voſſ. Ztg. aus Nürnberg gemeldet wird, haben die
Dozenten der Nürnberger Handelshochſchule
wegen antiſemitiſcher Umtriebe eines Teiles der Studentenſchaft
die Vorleſungen eingeſtellt. Erſt nachdem eine Studenten=
verſammlung ein Diſziplinarverfahren gegen den Führer der
Bewegung, den Studenten Strömsdörfer, gebilligt hatte nahmen
die Dozenten die Vorleſungen wieder auf. Der Senat der
Hoch=
ſchule beſchloß die Entlaſſung des Studenten Stromsdörfer,
Wie der Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete
mitteilt, hat die interalliierte
Rheinlandkommiſ=
ſion den Aufruf zur Oberſchleſienhilfe, in dem
zu Spenden für die durch die Inſurgenten geſchädigten
Ober=
ſchleſier aufgefordert wird, verboten.
Klagenfurt, 20. Juni. (Wolff.) Die Wahlen zum
Na=
tionalrat und Landtag ſind ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung
war nach den bisher vorliegenden örtlichen Ergebniſſen gering.
Die Sozialdemokraten erlangten eine überwiedende
Mehrheit, insbeſondere im bisherigen Abſtimmungsgebiet.
Liſſabon, 20. Juni. (Wolff.) Havas. Halbamtlich wird
gemeldet, daß der portugieſiſche Geſandte in Madrid
von Coſta, Portugal in Berlin vertreten wird. Der
portugieſiſche Geſandte in Rom, Leao, wurden zum Geſandten
in Madrid und Vasconcelles zum Geſandten in Rom ernannt,
Jeruſalem, 20. Juni. (Wolff.) Bei den
Ausgrabun=
gen in Ascaten wurde ein Teil eines von Herodes erbauten
Palaſtes bloßgelegt, deſſen Schönheit und Größe der
Geſchichts=
ſchreiber Joſephus bewunderungswürdig bezeichnet. Es wurden
Bildwerke von Apollo und Venus, eine Viktoria= und eine
Gigantenſtatue des Königs Herodes gefunden.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim 20. Juni. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkt aren angetvieben und wurde pro Zentner
Le=
bendgewicht bezahlt: 85 Ochſen 500—850 Mark, 192 Bullen 500—725,
601 Kühe und Rinder 300—825, 301 Kälber 600—850, 187 Schafe 300 bis
500, 619 Schweine 1000—1225.
Auf dem Pferdemarkt waren zugeführt und wurde pro
Stück gehaudelt: 25 Wagenpferde 10 000—28 000, 342 Arbeitspferde
8000—28 000, 35 Schlachtpferde 1500—3000 Mark.
Spiel, Sport und Turnen.
Das 40. Gauturnſeſt Les Main—Rhein=Gaues zu Darmſtadt.
In der Turnhalle am Woogsplatz wurde am Samstag abend durch
eine in jeder Weiſe wohlgelungene Begrüßungsfeier das Feſt
einge=
leitet. Zahlreich waren die Turngenoſſen mit Angehörigen von
Darm=
ſtadt und Umgebung erſchienen. Nicht minder zahlreich waren
ver=
treten die Vertreter der Heſſ. Regierung, der Stadt und die
Leibes=
übungen treibenden Verbände. Die Leitung des Abends lag in den
Händen des Redewarten Krämer, welcher in herzlichen Worten die
Feſtgäſte willkommen hieß. Prof. Dr. Brückel, 1. Sprecher der
Turn=
gemeinde 1846, übergab mit bernigen Worten das Feſt an die
Gau=
leitung. Gauvertreter Roth übernahm das Feſt und verbreitete ſich in
längeven Ausführungen über den Wert und die Bedeutung des
Deut=
ſchen Turnens. Eindringlich wies er darauf hin, daß die Behörden
bis jetzt ſehr wenig für die Turnerei tun und gab der Hoffnung
Aus=
druch, daß dies für die Zukunft beſſer werden möchte. Herr Präſident
Dr. Strecker rühmte den Wert des Turnens gerade in heutiger Zeit.
Er führte aus, daß die Heſſiſche Regierung die Leibesübung treibenden
Verbände gerne noch mehr unterſtützen möchte, jedoch ſeien die zur
Verfüigung ſtehenden Mittel recht knapp. Er gab den Rat immer
wieder an die Regierung und den Landtag hevanzutreten mit der
For=
derung, reichere Geldmittel bereit zu ſtellen. Die Grüße der Stadt
Darmſtadt überbrachte Herr Beigeordneter Daub, der ſeiner Freude
darüber Ausdruck gab, daß in der Turnerſchaft auch das Wandern
gebflegt werde, darauf hinweiſend, daß gerade hierdurch die Liebe zur
Heimat gefördert werden züifſe. Herr Dr. Friedrich als Vertreter des
Ausſchuſſes für Leibesübungen hob die Bedeutung des Turnens in
die=
ſem Ausſchuß hervor. Die Darmſtädter Turnerſchaft war vertreten
durch Herrn Prof. Dr. Finger, deſſen kraftvolle Worte einen tiefen
Ein=
druck auf die Feſtverſammlung machten. Nun folgten in buntem
Wech=
ſel die einzelnen Feſt=Darbierungen. Die Schülerinnen der
Turn=
gemeinde Darmſtadt brachten unter Leitung von Turnlehrerin Frl.
Schmuck reigenartige Reifenübungen. Dieſe wurden ganz prächtig
ausgeführt und mußten wiederholt werden. Die Schüler der
Turn=
gemeinde Darmſtadt unter Leitung von Tunwart Bauſcher führten
unter großem Beifall Gewandtheitsübungen ſehr exakt vor. Ebenfalls
großen Beifall fanden die Gemiſchten und Männer=Chöre der T.=G. D.
unter der trefflichen Leitung von Herrn Etzold. Die geübteſten
Geräte=
turner des Gaues turnten am Reck und Barren und wurde hierdurch
der hohe Stand des Geräteturnens im Main—Rhein=Gau am beſten
bewieſenn. Die Schüiler der T.=G. D. turnten alsdann am hochgeſtellten
Barren. Es war für Kinderfreunde eine helle Freude, die jungen
ge=
ſchweidigen Körper bei den ſchlwierigen Uebungen beſwundern zu
kön=
nen. Nun folgten Leitergruppen, ausgeführt von 50 Turnern und
Zöglingen der T.=G. D. Dieſe Gruppen wurden gut ausgeführt und
boten ſehr ſchöne Bilder; die Leitung hatte Vorturner Müller. Die
Fechtriege der T.=G. D. unter Herrn Fechtmeiſter Kaiſer und Fechtwart
Müller leiſtete ganz Hervorragendes. Es wurden Schulübungen und
auch Einzelgefechte im leichten und ſchweren Säbel, wie auch Florett
vorgeführt. Eine Glanznummer bot der Turnverein Seeheim mit
äußerſt geſchmadvoll vorgeführten Frefübungen. Die kräftigen
Geſtal=
ten der Seeheimer erregten Bewunderung, die Leitung der Riege hatte
Turnwart Schmidt. Recht beifällig aufgenommen wurden die
Keulen=
übungen der Turnerinnen der T.=G. D. Die geſchmackvoll
zuſammen=
geſtellten Uebungen wurden anmutig ausgeführt, Leiter war Turnwart
Biſchoff. Die Feſtmuſik ſtellte die Hapelle Weber.
Am Sonntag früh 7 Uhr begannen die Wettkämpfe in den
verſchie=
denſten Schwierigbeitsſtufen und Altersklaſſen. Außerdem waren die
Wettkämpfe noch getrennt nach Geräte= und volkstümlichen (leichtathl.)
Wettkämpfen. Vorweg ſei geſagt, daß die Leiſtungen in den
verſchie=
denſten Wettkämpfen auf hoher Stufe ſtanden. Die Leitung der
Wett=
kämpfe lag in den bewährten Händen des Gauturnwarts Hofferbert, dem
Oberturnwarten der T.=G. D. 1846. Die Einzelwettkämpfe an den
Ge=
räten waren bis zur Mittagszeit beendet. Am Nachmittag wurden die
Einzelkämpfe im Volksturnen durchgeführt. Anſchließend turnten die
Vereinsmuſterriegen. Auch hier wurde ganz muſtergültiges geleiſtet und
zwwar bezüglich Ausführung wie auch Schwierigkeit. Nun folgten die
allgemeinen Freiübungen ſämtlicher Wetturner. Beim Aufmarſch zu
dieſen Freiübungen ſangen die Turner das in allen deutſchen Gauen
be=
kannte Turnerlied: „Turner auf zum Streite‟. Nach dem Aufmarſch
wurden die ſogen, deutſchen Freiübungen für 1921 durchgeturnt und
zwar nach Zählen, wie auch Muſikbegleitung. Die Uebungen wurden
recht gut ausgeführt und machten auf die Zufchauer einen impoſanten
Eindruck. Hier in dieſen Maſſenübungen — es waren über 300 Turner
—, zeigt ſich, welche muſtergültige Ordnung im deutſchen Turnen ſteckt,
ohne dieſe wären derartige Maſſenvorführungen ohne vorheriges
Zu=
ſammenüben einfach unmöglich. An dieſe Freiübungen reihte ſich die
Beglüchwünſchung der T.=G. D. 1846 zum 75. Jubeljahr durch den
Gauvertreter Roth. Er pries die Treue und den Eifer, den die T.=G. D.
in der langen Zeit ihres Beſtehens zur Turnerei bewieſen hat; ſein
Gut Heil galt dem Weiterblühen der T.=G. D. 1846 in der die
Gau=
vereine ein gutes Vorbild hätten. Mit markigen Worten dankte der
2. Sprecher, Kalbhenn im Namen der T.=G. D., ſein Gut Heil galt dem
geliebten Vaterland und der Deutſchen Turnerſchaft.
Der Beſuch des Feſtes ſeitens des Publikums war trotz des ſehr
kalten Wetters ſehr gut.
Ein Feſtball im großen Saal der Turnhalle am Woogsplatz beſchloß
den arbeitsreichen Tag, deſſen hochbefriedigender Verlauf auch für die
folgenden Veranſtaltungen des 75. Jubiläumsjahres der Turngemeinde
Darmſtadt, das Verbandsturnfeſt, das Kreisſchwimmfeſt und die
eigent=
liche Jubiläumsfeier, das Beſte erwarten läßt.
Nachfolgend die Sieger der in der Darmſtädter Turnerſchaft
zu=
ſammengeſchloſſenen Vereine
Oberſtufe: Zwölfkampf: 1. Hermann Zimmermann T. G.D.
1846 223 P., 3. Rudolf Graßmann T. G.D. 1846 188 P.
Neunkampf: 1. Hermann Zimmermann T. G.D. 1846 171 P.,
2. Georg Haber T. G.D. 1846 165 P., 3. Rudolf Graßmann T. G.D. 1846
158 P., 3. Georg Kunz Tgeſ.D. 158 P 7. Heinrich Ficdler T.G.D.
1846 149 P., 15. Erich Scharfſenberg T. G.D. 1846 134 P.
Unterſtufe: Zwölfkampf: 5. Paul Chrusnik T. G.D. 1846
202 P., 6. Adam Heid T.G.D. 1846 201 P., 14. Wilh. Heß Tgde. Beſſ.
191 P., 20. Jakob Weigand Tgeſ.D. 182 P., 28. Ludwig Mohr,
Beſſ. 174 P., 31. Jakob Albert T. G.D. 1846 171 P., 32. Heinrich Rühl
Tgde. Beſſ. 170 P., 35. Fritz Baumgarten T. G.D. 1846 167 P., 39. Otto
Koch Akad. Tv. Alemannia 163 P., 39. Max Riedel Tgde. Beſſ. 163 P.,
41. Karl Jüngling T. G.D. 1846 162 P.
Neunkampf: 5. Adam Heid T.G.D. 1846 162 P., 5. Paul
Chrusnik T.G.D. 1846 162 P., 6. Wilh. Kumpf Tgeſ. 2
Jakob Weigand Tgeſ.D. 155 P., 11. Wilh. Heß 2
154 P., 14.
Be
Julius Lindner T. G. D. 1846 151 P., 15. Heinrich Rühl Tgde. Beſſ. 150
P., 17. Fritz Fillſack T. G.D. 1846 148 P., 18. Ludwig Mohr Tgde. Beſſ.
147 P., 20. Georg Götz Tgeſ.D. 145 P., 25. Kavl Jüngling T. G. D. 1846
140 P., 25. Albert Jakob T. G.D. 1846 140 P., 26. Otto Koch Akad. Tv.
Alemannia 139 P., 28. Kurt Karnat Akad. Tv. Alemannia 137 P., 29.
Max Riedel Tgde. Beſſ. 136 P., 30. Rudolf Braun T. G.D. 1846 135 P.,
32. Fritz Baumgarten T. G.D. 1846 133 P., 32. Heinrich Selinger Tgeſ.
133 P., 32. Georg Arndt Tgeſ.D, 133 P., 33. Max Schad Tgef.5.
P., 35. Ernſt Krüger Tode. Beſſ. 130 P., 38. Max Hotz Tgeſ. D. 127
39. Theodor Hotz T. G.D. 1846 126 P., 40. Adolf Jüngling T. G.D.
36 125 P., 41. Karl Friedrich Tgde. Beſſ. 124 P., 42. Karl Schmidt
eſ.D. 123 P.
Sechskampf: Oberſtufe: 3. Karl Goll T. G.D. 1846 91 P.,
Hermann Zimmermann T. G.D. 1846 90 P., 6. Peter Fiedler T. G.D.
96 80 P.
Unterſtufe: 2. Heinrich Keidel T. G.D. 1846 115 P., 15. Adam
aid L.G.D. 1846 90 P., 22. Paul Chrusnik T.G.D, 1846 83 P., 24.
Milipp Schmidt Tgde. Beſſ. 80 P.
Siebenkampf: 35—40 Jahre: 1. Adolf Bauſcher T.G.D. 1846
2 P., 2. Ludwig Schwarz Tgeſ.D. 126 P., 4. Fritz Huthmann Tgef.D.
P., 5. Otto Neutſch Tgeſ.3. 119 P., 8. Karl Amendt T. G.D. 1846
P., 10. Heinrich Heck Tgde. Beſſ. 101 P. Ueber 45 Jahre: 2. Gg.
norg Gerhardt T. G.D. 1846 124 P., 6. Autg. Irle T. G.D. 1846 120 P.,
Georg Baum T. G.D. 1846 117 P., 10. Adam Euig Tgeſ.D. 108 P.
Neunkampf: 1. Altersklaſſe von 35—40 Jahre: 1. Fritz
Hart=
ann Tgeſ.D. 171 P., 2. Ludwig Schwarz Tgeſ.D. 167 P., 3. Adolf
Bau=
zrr T. 6.D. 1846 163 P., 4. Karl Amendt T. G.D. 1846 161 P., 7. Otto
ſeurtſch Tgeſ.D. 139 P., 9. Heinrich Heck Tode. Beſſ. 135 P. 2.
Alters=
lafſe über 45 Jahre: 3. Georg Koch T. G. D. 1846 157 P., 4. Gg. Laun
ſ.6. D. 1846 154 P., 5. Auguſt Irle T.G.D. 1846 151 P., 6. Georg
erhardt T. G. D. 1846 146 P., 7. Lorenz Caprano T.G. D. 1846 145 P.,
Adam Emig Tgeſ.D. 125 P.
Vierkampf: 35—40 Jahre: 1. Fritz Huthmann Tgeſ.D. 94 P.,
Karl Amendt T. G.D. 1846 83 P., 4. Ludwig Schwarz Tgeſ.D. 78 P.,
Georg Künzel Tgde. Beſſ. 65 P. 10. Heinrich Heck Tgde. Beſſ. 63 P.,
Georg Benau Tgde. Beſſ. 62 P., 13. Franz Hoffmann T. G.D. 1846
z P. Ueber 45 Jahre: 2. Auguſt Irle T. G. D. 1846 73 P., 3. Georg
qum T. G. D. 1846 72 P., 5. Georg Koch T.G.D. 1846 65 P.
* Turngemeinde Traiſa E.V. Bei dem Gauturnfeſt des
gain=Rhein=Gaus in Darmſtadt errangen im Zwölfkampf die Turner
. Plößer den 38. Preis. Beim Neunkampf erhielten genannte
urner in derſelben Reihenfolge den 15., 19., 25. und 21. Preis”
außer=
mr erhielt der Verein noch einen Preis für eine gut geturnte
Muſter=
ene am Barren. Möge dieſes Reſultat ein Anſporn zu neuer emſiger
urnarbeit ſein!
Fußball.
* Freie Turngemeinde Darmſtadt (Sportabteilung).
Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft Freie Tade. Wiesbaden 2:0 (0:0.
ckenverhältnis 6:2 für Darmſtadt. Schiedsrichter ſehr gut. — 2. Mich.
egen 2. Mſch. Wiesbaden 3:0 (2:0). — 3. Mſch. gegen 3. Yſch. Wies= heit, ſich nach Herzensluſt zu betätigen.
aden 4:1 (1:0). — Kombinierte Schülermannſchaft gegen 1.
Schüler=
annſchaft Alemannia=Bensheim 3:1.
* 1. Fußballvereinigung 1913 Frankfurt a. M.—
bielabteilung union der Tgde, Beſſungen 1865 furt a. M. und Darmſtadt vor einer ſehr zahlreichen und ſehr
uſammenſpiel. Die 1b=Mannſchaft zeigte gute Anſätze zur
Kombi=
gtion und verſpricht eine gut techniſch ausgeprägte Mannſchaft zu
veaden. Die Leiſtungen waren durchweg bei allen Spielern gut. Ein
ewas ſchnelleres Tempo hätte einige Abſeits verhindert. — 1.
Jugend=
mannſchaft—1. Jgdmſch. Germania 13 4:0, Halßzeit 0:0; 1. Jgdmſch.— wiſch 4:6, 3:6; Schiiler-Karl Kreutzer 2:6, 0:6; Frau Schüler—Frl.
Jagdmſch. Haſſia 19=Dieburg 8:0, Halbzeit 0:0.
Auch die erſte Jugendelf zeigte durchweg ein gutes Zuſammenſpiel,
erbunden mit guter Kombination. Bei ſachlichem Tyaining und
be=
elt von dem jetzt getragenen Geiſte ſteht auuch hier eine Kräftigung zu
„warten.
ugunſten der Kinderhilfe ſtatt. Der Beſuch dieſes
Lokal=
reffens war ſehr ſtaak, ſodaß ein ſchöner Betrag für die Kinderhilfe
n die Gemeinde abgeliefert werden konnte. Nun kurz zum Spielver= Spielen wurde Tennis m der Vollendung gezeigt.
ruf: Vom Anſtoß weg entwichelt ſich ſofort ein lebhaftes Spiel, das
inigungshälfte verlegte. Die wenigen Vorſtöße der Spielvereinigung
indem meiſtens ſchon an der weit aufgerückten Germaniaverteidigung
yr Ende. Trotz der aufobfernden Verteidigung mußte ſich die
Spiel=
ereinigung die hohe Niederlage von 7—0 Toren gefallen laſſen. Zwei
zeitere Tore wunden wegen abſeits nicht gegehen. Eckenverhältnis
1:1 für Germania. Germania 2.—F.=K. Eg=lsbach 2. 0:6.
* Das in Hamburg ausgefochtene Pokalſpiel gewann
itate: Phönix=Karlsruhe—F.Kl. Nürnbera 1:1; Sp.Vgg. Fürth—
Dacker=Mſtünchen 2:0; Tv. 46=Nürmberg—Viktoria=Magdeburg 3:2:
Tv. 60=Fürth—Eintracht=Leipzig 1:1; Pfalz=Ludwigshafen-Vallſpielkl.
bportfreunde Stuttgart 2:2: Tv. 6G=Müinchen-Phönix=Ludwigshafen die der erſte Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes. Herr Dr.
:1: Bahern=München—Tv. Dachau 4:0; Männer=Tv. München—V.f.V.= Geiſow, der uns während des ganzen Feſtes mit ſeiner
Anweſen=
btuttgart 1:0; Hanau 93—Viktoria=Aſchaffenburg 2:2; Sportfreunde= heit beehrte, im Namen des Deutſchen Schwimmverbandes und der bei=
o-Aicl=bigs 10: Diſchonf 80 Malnd 1.
und-Viktoria=Recklinghauſen 3:3.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. Juni 1921.
Fußballwettſpiel Techniſche Hochſchule gegen
Turn=
gemeinde 1846=Darmſtadt. — Neckturnen.
dieſer Saiſon auf eigenem Platz findet am heutigen Abend auf dem
Sportplatz am Finanzamt ſtatt. — Ununterbrochen ſpielte die Turnerelf renlegen im Waſſer als der volkstümliche Teil des Schwimmens
bilde=
ſeit Monaten Sonntag für Sonntag gegen ſpielſtarde Gegner und hat
innerhalb kurzer Zeit eine Spielſtärke gewonnen, die zur Genüge
be=
kannt und auch anerkannt wird, konnte doch die Mannſchaft durchweg
alle Spiele, bei denen ſie komplett antrat, gewinnen. Die Sommerpauſe
im Juli iſt daher für die geſamte Mannſchaft wohlverdient, um ſich für
die kommenden Verbandsſpiele zu erholen und zu rüſten.
Die erſte Fußballmannſchaft der Techniſſchen Hochſchule verfügt über
ein hohes ſpieleriſches Können, zumal ſie eine Anzahl bekannter
Liga=
ſpieler enthält, wie Eickeln, Niemann, Gernsheimer und vor allem
Nockmann, der bereits repräſentativ den Südmainkreis vertrat. Die ſchwimmern beteiligte. Das Jugendwaſſerballſpiel Jungdeutſchland—
ſch T.G.D. 1846 127 P., 3. Lovenz Caprano T. G.D. 1846 126 P., 4. Turner müſſen daher alles aufbieten, um ein günſtüges Refultat zu
er=
zielen; erſt am letzten Samstag konnten die Studenten in glänzender
Manier eine kombinierte Mannſchaft von Neu=Iſſenburg mit 3:0 ab
ferdigen.
Beide Mannſchaften treten in folgender Aufſtellung an!
Techniſche Hochſchule: Dröll
Henkel. Niemann
Ne Eickeln Sichelſchmidt
Stahl Nockmann Vettel Schwiedling Gernsheimer
Turngemeinde 1846:
Müller
Müller Rößling
Schwvarz Waßner. Maul
Fiſcher Heß Klotz Frey Heeſe.
Die Spielleitung liegt in den Händen des Hermn Kaffenberger,
Vor=
ſitzender des 1. Darmſtädter Fußballvereins 1912.
Ein ſaltener Genuß ſteht fernerhin den Beſuchern des Sportplatzes
bevor. Mehrere der beſten Recktumer der Tade. D. 1846 werden
wäh=
vend der Halbzeit des Fußballſpieles ihre hohe Kunſt am Reck zur
Geltung bringen. Gerade den „Nurſportlern”, deren einziges Inter=
. Spieß den 14., F. Fornoff den 34., G. Spieß den 37. und eſſe vielloichnt einem Fußballfpiel zugewandt iſt oder damit höchſt
zu=
frieden ſind, wann ſie immer und immer wieder als einzige Betätigung
der von ihnen betriebenen Leibesübung ſich — zum Beiſpiel in der
Leichtathletie — auf eine einzige Spezüalübung verlegen, iſt hier
Ge=
legenheit geboten, ſich davon zu überzeugen, zu welcher geradezu
er=
ſtaunlichen Gewandtheit es der menſchliche Körper bei einem richtig
betriebenen Turnen bringen kann. — Wer ein Freund von Turnen und
Sport iſt, das man, beides zuſammen betrieben, als das idealſte in
bezug auf Ausübumg der Leibesüübung anſehen muß, dem bietet gerade
die Tade. D. 1846 die beſte Gelegenheit, mit ihren vielfachen Gelegen=
A. H.
Tennis.
— Am Sonntag wurde auf den ſchönen Kurhaus=Tennisplätzen in
Homburg v. d. Höhe ein Städtewettſpiel zwiſchen Frank=
V. 1:3 Tore, Halbzeit 1:2, Ecken 3:6. Cin äußerſt faires Spiel, das beifallsfreudigen Zuſchauermenge ausgetragen. Es endete zugunſten der
tereſſante Momente zeitigte. Bei der gegneriſchen Mannfchaft gefiel. Frankfurter mit dem knappen Siege von 13:12 Wettſpielen mit 31:30
er Torwächter als Stütze der Mannſchaft und das zeitweiſe erfolgte Sätzen. Darmſtadt war leider nicht vollzählig angetveten, was wohl
das Endergebnis beeinflußt hat. Unter den vielen guten Reſultaten
waven die ſportlich wichtigſten folgende:
Einzelſpiele: Landmann=Darmſtadt—Goſewiſch=Frankfurt 10:8
4:6, 4:6; Landmann-Karl Kreutzer 6:2, 6:2; Schüler=Darmſtadt—Goſe=
Toni Weihermann=Frankfurt 2:6, 2:6.
Doppelſpiele: Landmann=Schüler—K. Kreutzer=Lindpgintner=
Frankfurt 0:6, 6:1, 6:3; Hofmann=Ludwig—Goſewiſch=Hammacher=
Frank=
furt 6:4, 6:1.
Den Höhepukt des Turniers bildete ein außer Konkurvenz vor=
* Pfungſtadt, 21. Juni. Da der verpflichtete Gegner V. f. B.= geführtes Damen=Einzelſpiel zwiſchen der deutſchen Meiſterin Frau
eviedberg noch in letzter Stunde abſagte, fand ein Lokaltveffen zwiſchen Friedleben und der jugendlichen ſpaniſchen Meiſtevin Frl. dAlvarez,
en beiden A=Vereinen Spielvereinigung 06 und Germania 03 das Frau Friedleben 6:4, 1:6, 6:1 für ſich entſchied und ein gemiſchtes
Doppelſpiel zwiſchen Fnau Friedleben=Landmann und Frl. d’Alvarez=
Lindpaintner, das erſtere 6:2, 4:6, 6:3 gewannen In dieſen beiden
Dus Rückſpiel zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt findet Ende
zermania infolge techniſch beſſerem Können, größtenteils in Spielber= Juli auf den Plätzen am Böllenfalltor ſiatt. Vorher tritt die
Darm=
ſtädter Städtemannſchaft am erſten Sonntag des Monats Juli gegen
Düren, und a dem zweiten Sonntag desſelben Monats gegen
die ſtarke Mannheimer Mannſchaft am.
Schwimmen.
* Werbeſchwimmfeſt in Langen, beranſtaltet vom
Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland und dem Erſten
Frank=
furter Schwimmklub. Dieſe erſte größere Werbeberanſtaltung zeigte
süddeutſchland gegen Norddeutſchland mit 2:1. Weitere Fe= einen über alle Erwartungen günſtigen Erfolg. Eine Zuſchauermenge
von 600—700 Perſonen wohnte mit regem Intereſſe den Vorführungen
bei, die ſich für die primitiben Verhältniſſe in einem Sommerbad raſch
und gut abwickelten. Die Veranſtaluung eröffnete die Begrüßungsrede
ſugsburg 7:1; Teutonia=München—Tv. Innsbruck 3:0; Tv.Nürnberg— eines Vorſtandsmitgliedes des Turn= und Sportvereins Langen, auf
= den veranſtaltenden Klubs für das herzliche Entgegenkommen des
Lan=
gener Turn= und Sporwereins dankte. In der Hoffnung auf eine glück=
Sp.V. Durt= liche Entwickelung des Schwinmſportes ſchloß Herr Dr. Geiſow ſeine
Rede.
Seite 5.
Die Veranſtaltung dieute zur Vorführung der verſchiedenſten
Ge=
ſtaltung der Schvimmkunſt, um der des Schwimmens unkundigen Maſſe
Das letzte Spiel der erſten Fußballmannſchaft der Tgde. D. 1846 in die Mannigfaltigkeit der Verwertung derſelben zu zeigen. Vorführung
der Schwimmarten, Rettungsſchwvimmen, Neigenſchwimmen und
Figu=
ten die werbende Grundlage des ganzen Feſte3. Beſonderes Intereſſe
erregte die Vorführung des vollſtändigen Ausbleidens im Waſſer, das
einer unſerer jüngſten Schwimmer mſt großer Gewandtheit ausfuhrte.
Den ſportlichen Teil büldete ein interner Wettkampf der beiden
veran=
ſtaltenden Klubs, aus dem Davmſtadt foſt immer als Sieger
hervor=
ging. Alle Staffeln der Damen und Herren zeigten dieſe ſtarke
Ueber=
legenheit Darmſtadts, die auch bei den Einzalkonkurrenzen zum
Aus=
druck kam. Schließlich folgte ein Konkurrenzſchwümmmen von Langener
Einwohnern, an dem ſich eine große Anzahl von Jugend= und Herren=
1. Frankfurter Schwimmblub gewann letzterer mit 3:0 Toren. Ein
gemüt=
liches Beiſammenſein des Langener Turn= und Sportvereins mit ſeinen
Gäſten ſchloß dieſe t.beraus erfolgveiche Werbeberanſtaltung.
Schluß des redaltionellen Teils.
Geschleohtsleldsn. obme Verufsstörung-
Ohne Opecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d. diskr. verschl. ℳ 3.— Nachm.
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
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Wetterausſichten für Dienstag.
Wolkig meiſt trochen, küchl, Nordweſtwind.
Raaee
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auf: „Mit dem Feuer ſpielen”.
Orpheum, Anfang 734 Uhr: „Die Poſtmeiſterin”.
Konzert des ruſſiſchen Balglaika=Orcheſters um 8 Uhr in der
Turn=
halle am Woogsplatz.
Kinderhilfe: Gartenfeſt und Sonnwendfeier um 3 Uhr im
Oran=
geriegarten.
Verſammlung ehem. Angehöriger Reſ.=Inf.= und Landwehr=Regts.
118 um 8½ Uhr im Heſſiſchen Hof.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 22. Jumi.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 9 Uhr in der Autohalle des
Marſtalls.
Heugras=Verſteiderung u 8 Uhr, im Reſtaurant „Heiliges
Kreuz”.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Fouilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſtſ he Politik und den
brigen Teil (auher Sport. Hanasl mud Lanbwireichaftlieces): Max Stresſe; ſür
Sport, Handelsteil und Landmtrnitchaftlichtes: Knrt Mitſching: für demn Ameigenteil,
Anzeigenbeilagon und Mitteäiuger aus dem Geſchäſisleben: Paul Lange. —
Druck und Veklag: L. C. Witch iche Hofbuchdwnckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtumte Mittellugen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Komororforderumgen ſind beinuftuen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Umenlangte Manuſtripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Verreiſt vom20. 6. ab (*zuns
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a
Wir freuen ons, die glückliche Geburt vuserer
IIse Elisabeth Käthe
anzeigen zu können.
Friedrich Wirzing und Frau
Else, geb. Dern.
Darmstadt, den 18. Junt 1921.
Nieder-Ramstädterstr. 62.
Aadl )
V
h
Statt Karten.
Für dte zahlreichen Glückwönsche und
Geschenke anläßlich unserer Vermählung
sagen wir auf diesem Wege unseren hers-
9 ltchsten Dank.
Ludwig Bayer und Frau
Alwine, geb, Hildebeutel.
Darmstadt, Lichtenbergstr. 71, pt. (*24451 G
On
Dankſagung.
Für die aufopfernde Pflege der Schweſtern,
der Herren Aerzte und des Perſonals des
Krankenhauſes während der ſchweren Krankheit
und allen denen, die mir in dieſen Stunden
beigeſtanden haben, innigſten Dank.
Gleichzeitig ſpreche ich allen, beſonders dem
Herrn Geiſtlichen für ſeine troſtreichen Worte,
ſowie dem Heirn Chef und dem Geſchäftsp rſonal
der Firma Friedvich Eiermann, ebenſo dem
Sportverein Germania 1913” für die
zahl=
reichen Beweiſe wohltuender Teinahme beim
Heimgange meines lieben Gatten
Friedrich Wenz
meinen herzlichſten Dank aus.
In tiefer Traner:
Frau Martha Wenz, Witwe
Familie Friedrich Wenz.
Darmſtadt, den 21. Juni 1921. (7270
Heute Nacht entſchlief nach kurzem
ſchweren Leiden mein innigſtgeliebter Mann,
unſer lieber Vater, Schwiegervater und
(*24389
Großvater
Herz Löb.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karoline Löb, geb. Katz
Guſtav Löb und Familie
Bernhardt David und Familie.
Griesheim b. D., Gimbsheim,
den 20. Juni 1921.
Die Beerdigung findet Dienstag, 21. Juni,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehaus,
Hinter=
gaſſe 2, ſtatt.
Meine liebe, treue Schweſter, unſere
Schwägerin und Tante
Fräulein
Martha Burmeiſter
iſt nach kurzem Leiden infolge eines
Schlag=
anfalles am heutigen Sonntag, 10 Uhr
vor=
mittags, zur ewigen Ruhe heimgegangen
In tiefſter Trauer
zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen:
Wilhelm Burmeiſter.
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 78.
Beerdigung Mittwoch, den 22. Juni, von der
Kapelle des Waldfriedhofes, (724422
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Hotel Prinz Heinrich von 10 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm.
und am Tage verher in Wiesbaden Hotel Landsknecht von
10 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm. mit Mustern zu sprechen.
Dr. Müller & Cie., Mannhelm. (F7162
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 21. Inni 1921.
Rummer 165.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 20. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Bei äußerſt lebhaftem Verkehr eröffnete die heutige Börſe in feſter
Haltung. Im Vordergrunde ſtanden die Aktien der Chemiſchen Groß=
Induſtrie. Anilin gewannen zirka 20 Prozent, Elberfelder zirka 9
Prozent Höchſter zirka 8 Prozent, Holzverkohlung zirka 5 Prozent.
Reges Kaufintereſſe beſtand für Kleher, die zirka 30 Prozent geſteigert
waren. Montan=Werte zeigten nur geringe Veränderungen. Schiffahrts=
Aktien waren auf Hamburger Anregung anſehnlich gebeſſert. Am
Ein=
heitsmarkt waren größere Käufe des Publikums zu verzeichnen. Höher
notierten u. a. Gummipeter, Eßlinger Maſchinen, Karlsruher
Maſchi=
nen. Im Freiverkehr waren Neckarſulmer bis 333 Prozent geſteigert,
ſchwächten ſich jedoch m Verlaufe wieder auf 325 Prozent ab. Raſtatter
Waggon und Gebr. Fahr büßten je 5 Prozent ein. Kaſſeler Faß
er=
reichten einen Rekord=Kurs von 715 Prozent. Der Dewiſenmarkt
ver=
kehrte in feſter Haltung.
Frankfurter Abendbörfe vom 20. Juni.
. Die Umſatztätigkeit war auf allen Gebieten ziemlich lebhaft und
die feſte Haltung konnte, ſich, auch an der Abendbörſe erhalten. Es
herrſchte beſonders in den Einheitskurſen notierten Werten ein lebhaftes
Geſchäft, wobei Maſchinenfabrikaktien lebhaft geſucht blieben. Stärker
war die Nachfrage in Maſchf. Karlsruhe ſowie Maſchf. Klein. Für
Berlin=Frankfurter Gummif, und Gummiwarenf. Peter hielt das
Kauf=
intereſſe an. Feinmechanik Jetter ſehr feſt, 1055 taxiert letzte Notiz
890. Eie größere Kursſteigerung erfuhren Bad. Anilin 650 plus 15
Prozent. Elberfelder Farben notierten 340 ausſchließlich Bezugsrecht.
Scheideanſtalt 608 büßten 10 Prozent ein. Höchſter auch Holzverkohlung
befeſtigt. Chem. Albert gingen zu 600 um. Am Montanmarkte wanen
Oberbedarf 3 Prozent niedriger, ſonſt blieben die Kurſe vorwiegend
be=
hauptet. Etwas Nachfrage trat für Nordd. Llohd 149½, Hapag 169½
hervor. Elektrowerte blieben vernachläſſigt, Lahmeyer 3 Prozent
be=
feſtigt. Motoren Oberurſel fanden regere Beachtung. Schriftgießerei
Stempel feſt. Im freien Verkehr trat etwas Abgabeneigung hervor.
Gebr. Fahr zirka 315, Kaſſeler Faß nannte man mit 690, Julius Sichel
620, Holzmann 353. Benz=Motonen bei größeven Umſätzen W5.
Adler=
werke Klether blieben weiter geſucht B934. In Auslandswerten blieb
der Verkehr weiter ſehr ſtill. Der Schluß geſtaltete ſich vorwiegend feſt.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 20. Juni.
Geld / Brief MJe
Geld ! Brief Juni
Geld ! Brief e
IGeld Brief Antw=Brun)
Holland..
kondon ...
Paris ...!.
Schweiz ...ſt
Spanien
Italien.
Liſſab=Op.
Dänemark. 556.30 558.10
R27.70 230236
23u1/, 2612/
564.40/ 565.64
ſurnisat174dt
ais 601 918.401
34860 349.40
—
ltugs 801196 20 557.40 55359
295 700239.89
BSlig 28Bl.
566,65 567.85
t17530 1178.70
916.60 917.40
d 353.60 354.40
*5
duuss Butgs.71 Norwegen.
Schweden
Helſingfors
Vew=ork. 6
Bien ſaltes
O=Oeſt. abg!
Budapeſt .
Prag.. 955½z 933½,1
15481, 155-1 I
11340 1186
f63.73—68,87—6
—
13.88—13. 75—
Rist-Gi.30-1 GRL NLGBII
1558½ 158 1½
u19 50 120,10
88.7768. 921=
1393—h4 97—
28,62—28.68—
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurdn gezahlt am 17. Juni in Zürich 8,47½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 4,34 (5920) Gulden,
Kopenhagen 850 (88,80) Kronen, Stockholm 6,50 (88,80)
Kro=
nen, Wien 1012 (117,80) Kronen, Prag 104 (11780) Kronen,
Lon=
don 745 (97,80) Schilling, Neu=York 1,45½ (B,80) Dollar),
Pa=
ris 172/e (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 20. Juni. Börſenſtimmungsbild. Die
Ge=
ſchäftstätigkeit an der Börſe war abnehmend, obwohl bei Beginn
ein=
zelne Werte infolge fehlenden Angebotes namhafte Beſſerungen erzielten,
ſo Bochymer Guß, Buderus und Harpener um 5—6 Prozent, Höſch um
13 Prozent, Kattowitzr um 6 Prozent, Laurahütte um 8 Prozent,
Ba=
diſche Anilin um 20 Prozemt, Felten und Guilleaume um 10 und
Adler=
werke um 37 Prozent. Am Schiffahrtsaktienmarkte waren gleichfalls
bemerkenswerte Beſſerungen zu verzeichnen. So ſtiegen Hapag und
Lloyd um 5 bezw. 4 Prozent. Im Verlaufe zeigte ſich aber Neigung z
Abſchwächuung bei ſtillem Verkehr, aber ohne weſentliche Kursveränd
rungen. Schantungbahn waren empfindlicher gedrückt, nämlich um etz
20 Prozent. Am Anlagemarkt blieb der Kursſtand behauptet. Die
viſenkurſe waren wenig verändert, was mit dazu beitrug, die
ſchäftstätigkeit einzudämmen. In den nur zu Einheitskurſen gehand
ten Induſtriepapieren geſtaltete ſich ſchließlich das Gefchäft infolge
ſtarken Kaufandranges des Privatpublikums wieder außerordentlich u
fangreich bei weſentlichen Kurserhöhungen. Die Kursfeſtſtellunt
wurden hierdurch wieder außerordentlich verzögert.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 20. Jum. Getreidemarkt.
Unternehmungsluſt ließ auch heute trotz des regen Beſuches zu wünſchl
übrig. Bei lebhafterer Nachfrage ſind Futtermittel zu erwähnen, den
Preiſe weiter feſt bleiben. Für Viktorigerbſen. gute Qualität, wurd
Preiſe per Kilo 3,50—3,75 geuannt, Linſen 4,75—5,50, Rangoonbohn)
zirka 1,40—1,50. Nachfrage nach Herbſtſaaten machte ſich bemerkbar, w
bei Lupinen, Winterwicken bevorzugt blieben. Mais lag ſtill, auch
den übrigen Artikeln zeigen die Preiſe nur gerige Veränderunge
Heu in alter Ware feſt; neues gutes Heu findet zu höheren Preiſ
Käufer. Stroh feſter.
H. Mannheim, 20. Juni. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pr
duktenbörſe war der Verkehr ruhig, die Stimmung aber feſt. Die an
lichen Notierungen lauten per 100 Kilo Waggon frei Maunheim einſch
Sack: Gelber La Plata=Mais 230, neuer inländiſcher Rotklee 800—10
italieniſche Luzerne 2000—2200 Provenceluzerne 2300—2600. Wickl,
200 inländiſche Erbſen 230—290, ausländiſche Erbſen 240—280, Futtl
erbſen 220—B0, Rangoonbohnen 150—160, Braſilbohnen 135—14
Ackerbohnen 240., inländiſche Linſen 400—550, ausländiſche Linſen 4
bis 600, Wieſenheu, altes, 100, neues 80—85, Kleeheu, neues, 90—10
Luzerne Kleeheu 125—130, Preßſtroh 46—50, gebündeltes Stroh 44—4
Biertreber 170, Rapskuchen ohne Sack 140 Reis 450—675, Raps oh1
Sack 460—500, Leinſaat 475—500 Mark.
Frankfurter Kursbericht 20. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . .
A4
3½0
..
4½221 Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—1X.
Sparprämienanleihe . . ..
490 Preuß. Konſols.....
„ ..
3½%0
..
4%5 Bad. Anl. unk. 193:
3½% „ „ v. 1907..
49 Bahern Anl. ... . . . .
.......
½90
4½ Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ .........
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
.
20.
77,50
75,25
69,75
75.—
84.—
72,25
86.—
70,30
C0,25
81.—
63,75
7750
e5.50
73.—
55,50
5% Bulgar, Tabak 1902.
15½ Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918...... ..
4½% Oeſt. Schatzanwe).
ſtfr. v. 1914,... . . . .
120 Oeſt. Goldrente. . . ..
42a „ einheitl. Rente.
49 Rum. am. Nente v. 03
5½% „ Goldrente v. 13
4% am. konv.
v. 05
420 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) er. I
4%
42
„I1
4%0 „ v. 1911,Zollanl.
4½%0 Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
20
360,—
32,50
51,50
110.—
94,75
66.—
39,75
59,25
33,50
32.—
WHA
77,75
70,20
75,
84,—
7225
86.—
70,80
60,25
58,75
73,50
77,50
65,25
73,25
61,80
55,25
79,10
378.—
32,25
51.—
22,75
Weslafſse.
55
konſ. äuß. v. 99
42 Mexik Goldv. 94,ſtfr. 605,—
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
konſ inner.. ..
Oblig. v. Transportanſt.
49o Eliſabethbahn ſtfr.. . .
*
„ v.
4½%0 Anatolier I.
22 Shlonge onaſie.
580 Tehuantepee . ......! —
41220
Deutſche Städte.
* Pahſoit e 1us.
420 Frankfurt b. 1913....
b 1903..../ 85.—
3½2
Pfandbriefe
119.50
25.
110.—
94,10
39,75
59,25
33,25
31,25
338
at
42 Rhein.
3½%
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank..
* — 43,50
5 109.—
in! — 89.— 88,75
. — 78,75 96,75 o 97.— 7
96,5C 85 — 85.- 1 30. 94.— 23,50 99,50 97,75 3 5.— 21,75 80.— g 100.— 101— r/ 98,50 98,50 r) 84,10 84.10 II 3.— 100.— 212,— 1. Mie 179.—
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319,50
161.—
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228.—
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183,25
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675,—
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434,—
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574,—
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433,—
384,—
276ex
880,—
850,—
20.)
zi9
A.
620,
369,
557,
227,3
420,
203,
420,
339,
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Vi
443,
190,
584,7
529,7
490,
388,
585.—
735.—
786,—
1010.—
394,
875,
329,
460,
ste,
785,
820-
950,
nne
Es iſt beabſichtigt, die in unſerem Handelsregiſter
Abteilung 4, unter Nr. 1120 eingetragene Firma:
Joſeph Nachum, von Amtswegen zu löſchen. Dem
unbekannten Aufenthalt abweſenden Firmeninhaber
wird zur Geltendmachung eines Widerſpruchs gemäß
s 141 des Reichsgeſetzes über die Angelegenheiten
der freiwilligen Gerichtsbarkeit eine Friſt von vier
Monaten beſtimmt.
Darmſtadt, den 18. Juni 1921.
(7257
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
On unſer Handelsregiſter Abteilung B unter Nr. 131
„) wurde heute hinſichtlich der Firma:
Bahnbedarf, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt
folgender Eintrag vollzogen:
Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom
6. Mai 1921 ſind die Beſtimmungen des
Geſellſchafts=
vertrags über die Firma, den Sitz und den
Gegen=
ſtand des Unternehmens geändert, (85 1—3).
Die Firma iſt geändert in:
„Geſellſchaft für Bau= und Bahnbedarf mit
beſchränkter Haftung”.
Der Sitz der Geſellſchaft iſt von Darmſtadt nach
Berlin verlegt. Gegenſtand des Unternehmens iſt
jetzt: Der Vertrieb und die Verwertung von Bau= und
Bahnmaterialien jeglicher Art.
Die Geſellſchaft iſt berechtigt, alle Rechtsgeſchäfte
vorzunehmen, welche den Zwecken der Geſellſchaft
dienlich ſind.
(7256
Darmſtadt, den 16. Juni 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Anträge auf Beihilfen.
Für den Ausfall an Löhnung während der
Ge=
fangenſchaft, ſowie Entſchädigungsanträge für bei
Gefangennahme abgenommene Gegenſtände und
Barſummen ſind alsbald — ſpäteſtens bis zum 10. Juli
ds. J8. — bei dem Hilfsausſchuß ehem.
Krieger=
gefangener Darmſtadt (Stadt) im ehem.
Ludwigs=
bahnhof, Zimmer 61. zu ſtellen.
Vorausſetzungen für die Bewilligung der Beihilfen
iſt, daß eine begründete Unterſtützungsbevürftigkeit
des Kriegsgefangenen bei ſeiner Rückkehr von dem
Hilfsausſchuß anerkannt wurde und der jetzt erbetene
Betrag damals zur Beſtreitung des
Lebensunter=
haltes der Angehörigen oder des Kriegsgefangenen
ſelbſt erforderlich war.
Es kommen für die Beihilfen nur folgende
An=
träge in Frage:
1. Nach dem 30. März 1290 eingereichte und
lediglich wegen Friſtverſäumnis abgelehnte
Anträge. AblehnenderBeſcheid des
Truppen=
teils vder Abwicklungsintendantur iſt
beizufügen.
Anträge ehem. Kriegsgefangener, denen nach
glaubhafter Verſicherung durch die
Durchgangs=
lager oder von anderen Behörden die
Be=
ſtimmungen über Nachzahlung der
Löhnungs=
beihilfen uſw. nicht bekannt gegeben worden
ſind.
3. Anträge, die deshalb erneut geſtellt werden,
weil ſie z. Bt. wegen Nichtbeibringung von
Schuldſcheinen abgelehnt wurden, können in
Ausnahmefällen einer Nachprüfung
unter=
zogen werden.
7261
Darmſtadt, den 18. Juni 1921.
Hilfsausſchuß ehem. Kriegsgefangener
Darmſtadt (Stadt).
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Mummer 169.
Darmſtädter Tagblnn, Dienstag, den 21. Juni 1921.
Seite 7.
Die Sommerfriſche.
ine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrak verdoten.)
3. Kapitel.
Nach dem Weggange des Doktors, wie die Hochwinkler ihren
Mjährlichen Sommergaſt nannten, war der Bader Schafflhuber
Mfort zum Wirt geeilt. Der ſaß mit dem Oekonomen Schaller
Pereits auf ſeinem Bureau, zugleich Amtslokal des
Verſchöne=
jungsvereins. Ohne Gruß trat er ein und nahm Platz. Und
Grach: „Wir müſſen was tun.”
Der Holzerwirt und Ehrenvorſtand des
Verſchönerungsver=
ins war derſelben Anſicht: „Ja, wir müſſen was tun.”
Auch Schaller pflichtete bei: „Freili müaß ma was toa.”
Dieſe Gewißheit legte ſich mit laſtender Schwere, auf die
Bemüter.
„Der Dokta is a kreuzbraver Mo’,” begann Schaller auf das
Fhema überzuleiten.
„Ja, das iſt er,” beſtätigte der Wirt.
„Ein Ehrenmann durch und durch,” fügte der Bader hinzu
End gab weiter bekannt, daß ihm der Doktor durch Greti, ſeine
Frau, einen Gruß habe übermitteln laſſen.
„I moan’, er hat ſie bei Dir raſieren laſſen?” forſchte der
zauer Schaller. Nun konnte der Bader nicht mehr aus.
„Freilich hat er ſich raſieren laſſen, aber mir iſt gleich darauf
hundsübel wor’n und ich mußte Hoffmannstropfen nehmen. Ich
beiß nicht, was Greti, meine Frau, noch mit ihm geſprochen hat,
ber er hat ihr einen Gruß an mich aufgetragen.”
Der Bader machte eine Pauſe und fuhr fort: „Was ich Euch
ſetzt mitteile, hat den Charakter des Vertraulichen und bleibt
knter uns.‟ Die Männer ſicherten Stillſchweigen zu und harrten
keſpannt der nun kommenden Enthüllungen.
„Der Doktor,” ſprach der Bader mit erhobener Stimme, „hat
mir durch Greti, meine Frau, noch ſagen laſſen, ich bin ein
hunds=
häutener Hanswurſt.”
„Hab i ’8 net alleweil g’ſagt, daß 8 der Doktor gut mit uns
neint? Daß er a kreuzbraver Mann is?” meinte Schaller ſelbſt=
werſtändlich. Der Bader war einigermaßen enttäuſcht, denn er
hatte im Stillen gehofft, ſeine beiden Vereinsmitglieder würden
ben Ausdruck doch als etwas ſtark bezeichnen; aber ſie nahmen
die Eröffnung des hundshäutenen Hanswurſten wie etwas ganz
Matürliches hin. Er machte darum ein ſehr erſtauntes Geſicht.
Mit dem ſchwächſten Proteſt wäre er zufrieden geweſen, ſo aber
ſelieb der „hundshäutene Hanswurſt” auf ihm ſitzen.
Nun erhob ſich der Wirt und ſprach: „Meine Herren,
nach=
dem der Bader aufrichtig geweſen is, will ich es auch ſein, indem,
daß der Doktor auch mich einen miſerabligen Schafskopf et cetera
geheußen hat. Aber es fällt auch unter den Siegel der
Ver=
ſchwiegenheit.”
Es war ein wuchtiges Bekenntnis. Der Bader überlegte
in der Eile, was gröber wäre, hundshäutener Hanswurſt oder
miſerabliger Schafskopf et cetera. Das et cetera gab dem
Züng=
lein der Wage den Ausſchlag zugunſten des Baders, der damit
auch moraliſch die Oberhand gewann. So erfolgte denn auch
gegen den miſerabligen Schafskopf et cetera kein Einſpruch, und
der Wirt ließ ſich halb ärgerlich auf ſeinen Stuhl nieder.
„Deſſenungeachtet,” hub der Bader von neuem an, „müſſen
wir was tun.”
„Sell is auch meine Meinigung,” pflichtete Schaller bei. Da
ließ ihn der Wirt hart an: „Hat er denn Dich nichts geheußen?”
Der Wirt hatte die Gewohnheit, ſtatt „ei” immer „eu” zu
ſagen, weil er meinte, dann wäre es beſſer Hochdeutſch.
„Geheißen hat er mich direkt nix, aber wie ich ihm vom
Drahtgitter zum Lawn=Tennisplatz verzähl’, is er mir in d Red'
gefallen und hat g’ſagt, wir ſoll’n uns alle miteinander einzäun”
laſſen für d: Menagerie auf’m Oktoberfeſt.”
„Alſo keine ſpezialiſierte, ſondern mehr eine allgemeine
Be=
merkung,” bemerkte der Bader.
„Ganz unrecht hat er nit, der Dokta”, meinte Schaller. Da
war es wieder, das Unbehagliche, Peinliche, das ihnen die ganze
Saiſonfreude verdarb.
„Er meunt’s ja ganz gut,” ſagte der Wirt weiter. „Vorig’s
Jahr, wie dem Häuslermichl d: Kuah verreckt is, hat er ihm
drei=
hundert Mark gegeben.”
„Wie die alt: Zwirglerin d: Gicht ghabt hat, hat er die
gan=
zen Doktorköſten zahlt.”
„Vor zwoa Jahr’n um a ſo a Zeit is gwen, da hat er an”
arma Handwerksburſchen ſeine Stiefel geben. Er ſelm is
den ganzen Tag auf ſein: Zimmer g’ſeſſen und hat gwart”, bis
ihm der Schuſter die neuen bracht hat.”
Jeder wußte in der Stunde der Entſcheidung ein Lob für
den Doktor. Sie zählten alle Wohltaten auf, die er den
Hoch=
winklern erwieſen hatte, um ihre innere Stimmung für den guten
Menſchen auch äußerlich zu begründen und daraufhin „etwas
tun” zu können. Nach dem Allgemeinen kommt das Einzelne.
„Bei mir läßt er alli Jahr’ a ſchön’s Stuck Geld liegen,” ſagte
der Wirt.
„Als Kundſchaft is er einzig in ſeiner Art,” ſagte der Bader.
„Wenn ihm mei Bua, der Nazl, an” Botengang g’macht hat,
is er nia unter an Fuchzgerl hoamkemma,” lobte ihn der Schaller.
So huldigten ſie dem Sommergaſt, der draußen durch die
Hoch=
winkler Fluren ging und die Treuherzigkeit des Landvolkes zum
Kuckuck wünſchte.
Aber im Lokal des Verſchönerungsvereins folgerte man
logiſch weiter, wenn auch mit einer Logik des Herzens: „Drum
müſſen wir was tun.”
„I moan’, der Bader hat’s a bißl z gach anpackt,”, wälzte
Schaller ſeine Mitſchuld von ſich. Aber der Bader ging nicht
darauf ein, ſondern unterſuchte ſeinen Ideenreichtum nach etwas
Paſſendem, ſtand auf und ſprach: „F hab’s.”
„Wir müſſen ihm eine Ehre antun.”
(Allgemeiner Beifall. „Aber wie?”
„Wir ernennen ihn zum Ehrenpräſidenten des
Verſchöne=
rungsvereins, und zwar ſchriftlich, indem ich ihm einen ſehr
ſchmeichelhaften Brief ſchreib!.”
„Biſt halt dol a Kreuzköpfi, Bader,” ruft Schaller
an=
erkennend.
„Wia denn nacha?"
„Und gleich ſchreib’ ich, und der Wirt legt ihm den Brief ins
Zimmer, daß er ihn gleich ſieht, wenn er heimkommt.”
„Aber recht ſchmeuchelhaft mußt Di ſchreiben, Bader!”
Damit ſchien das Vaterland gerettet und jeder bedachte den
guten Ausgang der Sache. Sie trennten ſich und verließen das
„Bureau” in beſter Laune.
Leider ward ſie dem Wirt bald verdorben, denn der
Haus=
burſche, das Echo, kam atemlos hereingeſtürzt. „Mi hat’s
dawiſcht!“
„Wer denn?”
„Da Dokta!”
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Landyaus in Traiſa
ſofort beziehbar 4 Zimmer u. Küche, 2
Zim=
mer u. Küche ſpäter; Haus hat kleinen
Vor=
u. Hintergarten, Kleintierſtallung u. elektr.
Licht. Preis 78000 ℳ. Gefl. Angebote unt.
F137 a, d. Geſchäftsſt d. Bl. erbeten. (7251
Kume
Geſchaft.
für ein beſſeres Geſchäft geſucht. Vielleicht
Bureau=
zimmer mit Lagerraum, event. auch Laden,
mög=
lichſt Parterre und im Zentrum.
Angebote mit Preis unter F 145 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl.
(*24191
Laden
oder gedeckte Torhaue
für Obſt= und Gemüſe=Geſchäft in guter
Geſchäfts=
lage zu mieten geſucht. Näheres am Obſt= und G
müſeſtand Hotel Prinz Carl.
*24417im
Kappels drelsthfte
Leberwurſt
wieder eingetroff. In Kilo=
Doſ. nicht überſalz. Doſe Mk.
la Rindfleiſch Mr. 10.00
Gulaſch
Kilo=Doſe
10.00
Schoppen Mk. 5.75,
Oele
6.50, 7.50, 8.50
Mufflers Kindermehl
Doſe Mr. 4.00
zum
Futterartikel Tagespreis.
Staubfreie Fußboden=Dele
Schoppen Mk. 5.00
für helle und dunkle Böden. (*24480
Teleph.
1929.
Aheinstrt. 4)