asuatlich 3,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
Agenturen 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
nſprecher 1. 12B md 4ech, die Agentdnen und all
ſch ſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
An=
en an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höheren
Grwalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzue
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
dunch Fernruf ohne Verhändlichkeit für uns.
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 164
Der Auftakt zur Verſtändigung.
Die Nebel des Haſſes jenſeits des Rheins ſcheinen ſich
all=
yblich doch verziehen zu wollen, und zaghaft wirft die Sonne
Verſöhnung oder wenigſtens der Einſicht einige flüchtige
grahlen zu uns herüber. Die Wiesbadener
Unter=
adung der beiden Miniſter Loucheur und Rathenau kann als
kleiner Schritt nach vorwärts angeſehen werden, ſo wenig
ſautch ſelbſtverſtändlich bindend iſt. Sie iſt eine Art Prolog zu
mn deutſch=franzöſiſchen Verſtändigungsdrama, das — vielleicht
demnächſt in Szene gehen wird. Jedenfalls iſt die
Wies=
dener Zuſammenkunft der beiden Miniſter als ein politiſches
ßignis erſten Ranges zu bezeichnen. Zum erſten Male
verhan=
un ein deutſcher und ein franzöſiſcher Staatsmann Auge gegen
99, Stirn gegen Stirn und zwar ganz allein, ohne an dem
ußen Konferenztiſch der Alliierten Platz zu nehmen. Paris
b ſich mit Berlin in direkte Fühlung geſetzt, über den Kopf
Xus und Londons hinweg. Das iſt entſchieden ein politiſches
Eignis, das nicht genug bewertet werden kann.
Fathenau, deſſen Reichstagsrede in Frankreich einen ſehr
n Eindruck gemacht hat, und deſſen Perſon, ſelber Herrn
ſacheur höchft ſympathiſch erſchienen iſt, hat Vorſchläge
ge=
uhr, die der franzöſiſchen Regierung vorgelegt werden ſollen.
ſollen ſogar zum großen Teil, wie die Pariſer Preſſe
ver=
annehmbar erſcheinen. Das größte Gewicht hat Rathenau,
die Wiedergutmachung in Waren gelegt, und Loucheur hat
Wichtigkeit dieſes Problems zugeben müſſen und zugleich
nut, daß die Zahlungen für die deutſchen Lieferungen organi=
und auf mehrere Jahre abgeſtuft werden müßten. Ferner
ſiuch über die Holzhäufer geſprochen worden, die Deutſchland
ſra ſoll und will. Wie bei allen Handelsgeſchäften — und
ſolches iſt die ganze Reparations=Angelegenheit —, wurde
ldings auch hier etwas gefeilſcht. Herr Loucheur will die
yhäuſer etwas billiger geliefert haben. Doch das ſind
Kleinig=
un, die bei der Größe des Ereigniſſes nicht in Betracht
mnen.
Es war ein glücklicher Gedanke, daß man einmal die
Fach=
ſter der beiden Nationen zuſammen kommen ließ. Nur ſo
te und wird ſachliche Arbeit geleiſtet werden.
Im allgemeinen begrüßt auch die Pariſer Preſſe dieſen
wich=
im Schritt beiderſeitigen Entgegenkommens. Daß die natio=
Utſche nicht ganz einverſtanden iſt, iſt begreiflich. Echo de
bedauert die Zuſammenkunft und zwar aus dem Grunde,
1n Frankreich England vor den Kopf ſtoßen könne. Aber
ge=
n„ddie Churchill=Rede war es ja, die die franzöſiſchen
Staats=
äner, ſoweit ſie überhaupt in deutſchen Angelegenheiten kühl
benken vermögen, ernüchterte. Churchill wies ja ſelber auf ein
ſrchaftliches Zuſammengehen Englands und Frankreichs mit
ſchland hin. Zwiſchen Frankreich und England aber liegt
Anlktſtoff, politiſcher wie wirtſchaftlicher.
m Paris beginnt man allmählich einzuſehen, daß England
wie vor ſeine kühle Politik des berechnenden Egoismus
:. Die Finanzlage Englands iſt durchaus keine glänzende
, und der Brite wird ſich dem franzöſiſchen Bundesgenoſſen
ein rückſichtsloſer Konkurrent erweiſen. Frankreich und
eiſchland aber ſind wirtſchaftlich aufeinander ſo angewieſen,
ieine dauernde Haßpolitik beide nur ruinieren kann. Und
4dem Verſailler Frieden iſt der wirtſchaftliche Zwang, der
zu einer Zuſammenkunft nötigt, noch viel ſtärker als
vor=
avorden. Erz und Kohlen werden beide Länder organiſch
gütnden. Ferner ſieht man in Frankreich ein, daß mit einer
mſtiiſchen Gewaltpolitik Deutſchland gegenüber nichts erreicht
mioder vielmehr nur Schlimmes. Sie wird auf die Dauer
ſcsganze Wirtſchaftsleben Europas vernichten und Frankreich
ſiniererſt mit in den Abgrund ziehen. Deutſchland läßt ſich
einmal nicht von der Weltkarte ſtreichen und bei ſeiner
gro=
znSevölkerung und hohen Intelligenz nicht zum Heloten ma=
Und dann droht auch noch im äußerſten Weſten als
ge=
ſäfzichſter Konkurrent auf dem wirtſchaftlichen Markte Amerika,
(4ich im Kriege geſünder gemacht hat als je. Wenn nun
ſ Frankreich durch ſeine eigene Notlage und durch den
un=
hſthſamen Gang der Geſchichte gezwungen werden ſoll, mit
2xichland wieder handelseinig zu werden, ſo braucht es nicht
ia Vermittler oder einen Mitkompagnon. Es kann ſein
Kom=
ſeigegeſchäft allein mit ſeinem früheren Feind, der ſich doch
mſner Verſöhnungsabſicht nicht zu verſtellen ſcheint,
abſchlie=
z6in Warum ſollen Gläubiger und Schuldner nicht ein ganz gu=
Rlompagniegeſchäft aufmachen können, zumal der Gläubiger
ib ſehr tief in der Tinte ſitzt und der Schuldner doch eine be=
It ziverte Arbeitskraft iſt?
ſtech iſt der Handel nicht abgeſchloſſen. Nur der erſte Schritt
ſt ſan worden. Aber ein Schritt nach vorwärts iſt er doch,
„oenn in Paris die Vernunft endlich über chauviniſtiſche
lleſten die Oberhand gewinnt und in Berlin ruhiges Ver=
Cmis ſich ebenfalls nicht von chauviniſtiſchen und auch vor
Akommuniſtiſchen Torheiten beeinfluſſen läßt, dann kann
üſald der Weg geebnet ſein, auf dem weitere Schritte zur
MIhnung und Verſtändigung und zur gemeinſamen
wirtſchaft=
rI.
Zuſammenarbeit getan werden können.
Berlin, 13. Juni. Dem Lokalanzeiger zufolge befaßte ſich
Seichskabinett in ſeiner geſtrigen Sitzung in Anweſen=
Wbes Wiederaufbauminiſters Rathenau mit den
Wies=
ner Verhandlungen über die Wiederaufbaufrage.
er Londoner Berichterſtatter des Berl. Tagebl. erfährt daß
berſte Nat auf das Erſuchen Loucheurs wahrſcheinlich
ihnau einladen werde, ſeinen Plan perſönlich oder durch
nmBeitreter in der nächſten Sitzung des Oberſten Rates zu
reſten.
aris, 14. Juni. (Wolff.) Im heutigen Miniſterrat
auFliniſter Loucheur über ſeine Zuſammenkunft mit
tathenan in Wiesbaden berichtet. Wie der Temps
ſaMit; iſt zwiſchen den beiden Miniſtern vereinbart worden,
Da3ch Sachverſtändige am Freitag, den 24. JJuni, in Paris
zu=
arMeufinden, um über ein endgültiges Wiederaufbauprogramm
zubFaten. Der Temps ſchreibt, der franzöſiſche Miniſter für
Nellfteiten Gebiete, ſei ſehr befriedigt von ſeiner erſten
Be=
ſeu Er habe in ſeinem Kollegen einen in allen wirtſchaft=
A=urrd finanziellen Fragen ſehr unterrichteten Mann kennen
KeDa, Her den aufrichtigen Wunſch habe, zu einem Ergebnis zu
Echen und mit vollkommener Offenheit zu diskutieren. Was
TDTäh ung in Natura anlange, ſo habe es den Anſchein, daß ſie
e Xin Fünfzehntel der Zahlung in Geld überſchreiten könne.
*ratungen hätten nur den Zweck gehabt, zu ſondieren.
W Ner Loucheur habe Nathenau eine Anzahl von Fragen vor=
Donnerstag, den 16. Juni 1921
gelegt, über die er nachdenken ſolle, um am Tage der
Wiederauf=
ſiahme der Verhandlungen beſtimmte Antworten erteilen zu
können.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Die Chicago Tribune erklärt,
daß bei den Wiesbadener Verhandlungen der Keim
gelegt worden ſei für künftige unmittelbare und unabhängige
Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich ohne Einmiſchung Großbritanniens,
Bel=
giens und Japans. Die Zuſammenkunft bedeute einen
großen Sieg für eine mächtige franzöſiſche Gruppe, der eine
An=
zahl reicher Fabrikanten angehöre, nach deren Anſicht Frankreich,
da es der größte Gläubiger Deutſchlands ſei, freie Hand haben
müſſe, mit Deutſchland, ohne durch internationale Erwägungen
behindert zu ſein, in größtem und einträglichſtem Maßſtabe
Ge=
ſchäfte abzuſchließen. Nach ihrer Meinung beſteht kein Grund,
ſich von Lloyd George, der die engliſche Kohleninduſtrie und
Fa=
brikation zu ſchützen wünſche, und durch Graf Sforza, der bemüht
ſei, den guten Willen Deutſchlands aufrecht zu erhalten, hindern
zu laſſen. Nach dem Blatte ſind in Wiesbaden beſprochen
wor=
den: 1. das Exſuchen, des Miniſters Rathenau, daß Deutſchland
Koloniſation und Ausbeutung in Rußland zugeſtanden werde,
2. der Erfatz der 26prozentigen Abgabe durch eine niedrigere
Ab=
gabe, etwa 1 oder 2 Prozent auf den geſamten deutſchen Handel,
ſowohl den Innenhandel als auch den Außenhandel. Loucheur
habe ſeiner Bexeitſchaft Ausdruck gegeben, dieſe beiden
An=
regungen zu prüfen, ohne der Entſcheidung der franzöſiſchen
Re=
gierung vorzugreifen. Was die Haltung der franzöſiſchen
Re=
gierung anlange, ſo gehe ſie dahin, daß die Exportabgabe lediglich
den Zweck haben ſoll, an dem Wohlſtand Deutſchlands ſich einen
Anteil zu ſichern, daß deshalb kein Grund beſtehe, ſie nicht von
dem geſamten deutſchen Geſhäff, anſtatt von dem Außenhandel
allein, zu erhehen, vorausgeſetzt, daß insgefani 1..sſelbe
Ergeb=
nis zuſtande komme.
Englands Schuld.
Von Fritz Seitz, Stuttgart.
K. L. Mit der wahrſcheinlich im Laufe des Abends des
29. Juli 1914 insgeheim, öffentlich und amtlich am 30. Juli,
abends 6 Uhr, befohlenen allgemeinen Mobilmachung der
ruſſi=
ſchen Land= und Seeſtreitkräfte waren die Würfel gefallen. Der
Weltkrieg war unvermeidlich geworden. Das war auch dem
Zaren nicht unbekannt, denn er hat nach den Aufzeichnungen des
franzöfiſchen Botſchafters in Petersburg Paleologue ſeinen
Mi=
niſtern, die ihm die Unterſchrift unter den Mobilmachungsbefehl
abpreßten, blaß und mit zugeſchnürter Kehle geantwortet: „
Den=
ken Sie an die Verantwortung, die Sie mir raten, auf mich zu
nehmen! Denken Sie daran, daß es ſich darum handelt, Tauſende
und Abertauſende in den Tod zu ſchicken!“ So machen heute die
fortſchrittlichen Politiker in Frankreich und England gerne den
Zarismus für den Weltkrieg verantwortlich, wie das ſchon
mit=
ten im Kriege eine in Paris erſchienene Flugſchrift mit dem Titel
„Wer hat Frankreich in den Krieg gezogen?” tat, als ſie zu dem
Schluß kam: „Es war nur der franzöſiſche Geheimvertrag mit
dem Zarismus, die ruſſiſche Allianz, und dieſe allein, was
Frank=
reich in den Krieg gezogen hat.” Von einer Schuld Englands
lieſt man nichts.
Da verlohnt es ſich, zur Vervollſtändigung des Bildes auf
eine Mobilmachungsmaßnahme Rußlands hinzuweiſen, die lange
vor dem amtlichen Mobiliſierungsbefehl in Angriff genommen
worden iſt, und bei der England in überraſchend tatkräftiger
Weiſe mitgewirkt hat. Es handelt ſich um den Plan,
ruſſi=
ſche Truppen an der Küſte Pommerns zu landen und von dort
aus geradeswegs auf Berlin zu marſchieren. Der Plan dürfte
auf den engliſchen Erſten Seelord Fiſher zurückzuführen ſein,
der davon in ſeinen auch ſonſt manche intereſſante Enthüllung
bringenden Denkwürdigkeiten ganz offen ſpricht. Wertvoller
noch iſt der Hinweis auf dieſen Plan in den amtlichen ruſſiſchen
Aktenſtücken, die der ehemalige Sekretär der ruſſiſchen Botſchaft
in London B. von Siebert in letzter Zeit veröffentlicht hat.
Dort leſen wir über Verhandlungen, die im Mai zwiſchen
London und Petersburg gepflogen wurden, um militäriſche
Ab=
machungen feſtzulegen, wie ſie bereits zwiſchen Frankreich und
England beſtanden. Die Ruſſen hofften, dadurch die Entente
durch etwas Greifbareres erſetzt zu ſehen. Einem ſehr geheimen
Brief des ruſſiſchen Außenminiſters an den Botſchafter
Bencken=
dorff in London vom 28. Mai 1914 wurden damals die Beſchlüſſe
beigelegt, die in einer zwei Tage zuvor beim Chef des ruſſiſchen
Marineſtabes abgehaltenen Sitzung formuliert worden waren.
Da leſen wir unter anderem: „Auf dem nördlichen
Kriegsſchau=
platze verlangen unſere Intereſſen, daß England einen möglichſt
großen Teil der deutſchen Flotte in der Nordſee feſthält. Dadurch
würde die erdrückende Uebermacht der deutſchen Flotte über die
unſerige ausgeglichen werden und es vielleicht geſtattet ſein, im
günſtigſten Falle eine Landung in Pommern zu unternehmen.
Sollte es möglich ſein, dieſe Operation zu unternehmen, ſo würde
die Ausführung wegen mangelnder Transportſchiffe in der
Oſt=
ſee außerordentlich erſchwert werden. Die engliſche Regierung
könnte uns daher weſentlich helfen, wenn ſie es ermöglichen
würde, vor Beginn der kriegeriſchen Operationen eine beſtimmte
Anzahl von Handelsſchiffen in unſere baltiſchen Häfen zu ſchicken,
damit der Mangel an Transportſchiffen auf dieſe Weiſe
ausge=
glichen wird.”
Und dieſer ſchöne Plan, der deutlich Angriffsabſichten enthält
und ſich niemals als Verteidigungsmaßnahme wird darſtellen
laſſen, wurde zu einem guten Teil in die Tat umgeſetzt zu einem
Zeitpunkt, da in ganz Europa noch niemand — vielleicht außer
Saſonow und dem ſerbiſchen Kronprinzen — etwas von der
Er=
mordung des öſterreichiſchen Thronfolgers in Serajewo und dem
daraus entſtehenden Konflikt mit Serbien ahnte. Wir verdanken
die Nachricht der von E. Morell, dem unermüdlichen Vorkämpfer
für Wahrheit und Recht in England, herausgegebenen
Monats=
ſchrift „Foreign Affairs” In ihrer Märznummer berichtet
Pro=
feſſor Fred C. Conybeare aus Cambridge, daß ihm an Bord
des Dampfers „Empreß of France” der Neu=Yorker Kaufmann
Mac Lelland vor vier Zeugen erklärt habe,er habe wenige Tage
vor dem 28. Juni 1914 als Agent von Lloyds Bureau in
Pe=
tersburg ein Kabeltelegramm aus London erhalten, mit der
Wei=
ſung, in dem ruſſiſchen Hafen Kronſtadt eine große engliſche
Han=
delsflotte in Empfang zu nehmen. Er fand die Schiffe zu ſeinem
Erſtaunen leer und erfuhr bei ſeinen Erkundigungen, die Schiffe
ſeien zum Transport ruſſiſchen Truppen nach der pommerſchen
Rüſte beſtimmt. Am gleichen Tage ſagte ihm der Bürgermeiſter
von Petersburg — oder doch jedenfalls der Beamte, der die
Stel=
lung eines Stadtoberhauptes inne hatte —, daß der Krieg
unmit=
telbar bevorſtehe.
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und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs ode
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Jetzt gewinnt ein Satz einen tieferen Sinn, den die engliſche
Tageszeitung Daily News am 1. Auguſt 1914 in richtiger
Er=
kenntnis der Lage ſchrieb: „Tatſächlich hält der Zar die Wage in
der Hand; aber wir halten den Zaren in der Hand. Von uns
hängt es ab, ob Europa von Blut überfließen ſoll.” Heute wiſſen
wir, daß England die Kriegspartei in Petersburg nicht nur durch
Verſprechungen in ihren Plänen beſtärkte, ſondern ihr auch lange
vor der letzten Spannung der enropäiſchen Lage greifbare
wert=
volle Mobilmachungsbeihilfe leiſtete. Damit iſt der vor der
ge=
ſamten Kulturwelt mit ſo viel ſchönen Worten immer wieder
vor=
getragene Vorwand für Englands Eingreifen in den Weltkrieg,
die Verletzung der belgiſchen Neutralität durch Deutſchland ins
richtige Licht gerückt. Der Amerikaner Stewart E. Bruce
kenn=
zeichnet ihn ſchlagend in ſeinem Buch „Kriegsſchuld und
Frie=
densverbrechen der Entente‟: Vielleicht die offenſichtlichſte Lüge,
die ſich die größte Sympathie und dem Fälſcher den größten
Nutzen verſchaffte, war die von Britannien als Kriegsvorwand
vorgebrachte, nämlich die Verteidigung der Neutralität Belgiens.”
Als wahrer Kriegsgrund für das als Verſchwörer gegen den
Frieden Enropas jetzt öffentlich gebrandmarkte England wird
immer klarer, was nach einem Bericht Saſanows über die
Ver=
handlungen in Balmoral vom September 1912 der gerifſene Grey
ſelbſt zugeſtanden hat: „Grey erklärte, ohne zu ſchwanken, daß,
wenn die in Frage ſtehenden Umſtände eingetreten ſein würden,
England alles daranſetzen würde, um der deutſchen Machtſtellung
den fühlbarften Schaden zuzufügen.” Englands offen
ausgeſpro=
chener Wille zu einem Krieg gegen Deutſchland und die
mora=
liſche und materielle Förderung der ruſſiſchen Mobilmachung
vor und nach dem Mord von Serajewo allein genügen, um die
Lüge von Deutſchlands alleiniger Verantwortlichkeit für den
Weltkrieg in ihrer ganzen Ungeheuerlichkeit zu brandmarken.
Oberſchleſien.
Zur Einſtellung der Säuberungsaktion.
* Wie die Blätter aus Oppeln melden, hat zu dem
Ab=
bruch derinteralliierten Säuberungsaktion der
Streit um die Freigabe des Annaberges durch den deutfchen
Selbſtſchutz die Veranlaſſung gegeben. Der 12er=Ausſchuß der
deutſchen Parteien in Oberſchleſien, der ſich zu General Lerond
begeben hatte, um die Bedingungen für die Aufhebung des
Selbſtſchutzes zu überreichen, wurde von Lerond zur Räumung
des Annaberges aufgefordert. Nach genaueſter Prüfung kam der
12er=Ausſchuß zu dem Beſchluß, daß eine Notwendigkeit für die
Räumung des Berges nicht beſtehe und daß die Forderung ein
ſichtbares Entgegenkommen gegenüber den Inſurgenten bedeute.
Unſtimmigkeiten bei den militäriſchen Ententebehörden.
T.u. Haag, 15. Juni. Aus London wird gemeldet: Daily
Telegraph erfährt, daß zwiſchen den militäriſchen
Ententebehör=
den in Oberſchleſien ſchwere Uneinigkeit über die Abſicht,
die deutſchen Selbſtſchutztruppen mit Gewalt
zurück=
zutreiben, herrſcht. Die britiſchen Militärs haben gegen die
un=
faire Behandlüng der deutſchen Selbſtſchutztruppen proteſtiert,
weil dieſe nicht zuerſt angegriffen hätten, ſondern von den Polen
angegriffen worden wären. Daily Telegraph ſagt, ſo lange die
polniſchen Aufſtändiſchen nicht gezwungen werden, die Waffen
abzugeben, wird jeder Beſchluß der Alliierten von Korfantys
Truppen verlacht werden und einen neuen Vormarſch an die
Oder zur Folge haben. (Lokalanz.)
Aerzteſtreik in Oppeln.
* Nach einer Bekanntmachung des Oppelner
Aerzte=
bereins wurde der Arzt Dr. Fremd in der Nacht zum 11. Juni
von einem Mitglied der franzöſiſchen Kommiſſion ohne
aus=
reichenden Grund verhaftet, beſchimpft und auf einer
fran=
zöſiſchen Wache in Gegenwart eines franzöſiſchen Offiziers ſchwer
mißhandelt. Iufolge dieſes Vorfalles erklären die Oppelner
Aerzte, daß ſie den Mitgliedern der Ententekommiſſion jede
ärztliche Hilfe ſo lange verweigern, bis eine
aus=
reichende Genugtuung vorliegt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Gd. Frankfurt a. M., 14. Juni. Die dekorative Geſte
der Parade= und Militärveranſtaltungen anläßlich der
Rhein=
reiſe des franzöſiſchen Kriegsminiſters Barthou vermochte
nicht, die wahre Stimmung der ihrer Heimat ferngehaltenen
Truppen zu verſchleiern. In Ergänzung der Berichte bringt
jetzt der Frankfurter Kommuniſt eine Mitteilung aus Paris, der
zufolge bekannt wird, daß bei den Paraden anläßlich des
Be=
ſuches des Kriegsminiſters Barthou im Rheinlande die Soldaten
ihn vielfach mit dem Geſang der Internationale empfingen. Um
die Stimmung zu beſänftigen, hatte ſich die franzöſiſche
Regie=
rung entſchloſſen, eine Anzahl Reſerviſten freizugeben, vor allem
Familienväter und ſolche Angehörige jungen Jahrganges, die
bereits den Weltkrieg mitgemacht haben. Dieſe Zugeſtändniſſe
hatten aber nur die Wirkung, daß die bei der Truppe
zurückge=
haltenen Reſerviſten lauter denn je den Ruf nach ihrer
Frei=
laſſung erhoben.
Die Auflöſung der Kriegsgeſellſchaften.
wd. Berlin, 15. Juni. Dem Reichstag iſt der
Eut=
wurf eines Geſetzes über die Abwicklung von
Kriegs=
geſellſchäften und Kriegsorganiſationen
zuge=
gangen. Das Geſetz ſoll eine Lücke ausfüllen, die ſich beim
Ab=
bau der Kriegsgeſellſchaften geltend gemacht hat. Die
Schwierig=
keiten beſtehen zum Teil darin, daß die geſetzlichen Vorſchriften
über Auflöſung von Kriegsgeſellſchaften eine Sperrfriſt von
einem Jahr vorſehen. Es iſt deshalb notwendig, für die
Kriegs=
geſellſchaften die geſetzlichen Beſtimmungen dahin abzuändern,
daß an Stelle des Sperrjahres eine Sperrfriſt von drei
Mo=
naten tritt und daß nach Ablauf dieſer Sperrfriſt alle
Forderun=
gen gegenüber der Kriegsgeſellſchaft erlöſchen. Eine weitere
Schtvierigkeit bildete die Erhebung und Veranlagung von
Steuern gegenüber den Kriegsgeſellſchaften, die bei den
Geſell=
ſchaften ſehr umfangreiche Arbeiten erforderlich machte. Es
be=
ſtand die Gefahr, daß eine große Anzahl von Kriegsgeſellſchaften
nur deshalb noch längere Zeit beſtehen blieben und ſogar neues
Perſonal einſtellten, um die Steuerangelegenheiten zum Abſchluß
zu bringen. Um dies zu verhindern und die Kriegsgeſellſchaften
endlich verſchwinden zu laſſen, iſt es erforderlich, ihnen in
weiteſt=
gehendem Maße Steuerfreiheit zu gewähren. Das Geſetz
um=
grenzt dieſe Steuerbefreiung ſehr ſcharf, um jeden Mißbrauch zu
vermeiden. Schließlich hat ſich bei verſchiedenen Geſellſchaften
ergeben, daß ihre Auflöſung beſchleunigt durchgeführt werden
kann, wenn eine andere Stelle noch die Erledigung einiger reft=
R
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Junt 1921.
Rummer 164.
*
A.
m.
9
1wi
ter
b
licher Arbeiten, insbeſondere die Durchführung laufender
Pro=
zeſſe übernimmt. Aus dieſem Grunde iſt bei der Reichs=Kredit=
und =Kontrollſtelle eine Liquidationsabbeilung errichtet, die mit
einem ſehr geringen perſonellen Aufwand derartige
Abwick=
lungsarbeiten zu Ende führt. Es darf erwartet werden, ſo heißt
es in der dem Geſetzentwurf beigefügten Begründung, daß mit
Hilfe der Verordnung die Kriegsgeſellſchaften in kürzeſter Zeit
aufgelöſt und ihre Geſchäfte reſtlos abgewickelt ſein werden.
Das neue Fernſprechgebührengeſetz.
Berlin, 14. Juni. (Wolff.) Der Reichsrat genehmigte
heute das neue Fernſprechgebührengeſetz. Das Geſetz ſetzt, wie
der Berichterſtatter ausführte, eine Grundgebühr, eine
Geſprächs=
gebühr und eine Einrichtungsgebühr feſt. Die Grundgebühr
be=
trägt bei einem Ortsnetz mit nicht mehr als 80 Hauptanſchlüſſen
380 Mark und ſteigt bei einem Netz bis zu 200 000 Anſchlüſſen
auf 760 Mark.* Als örtliche Geſprächsgebühr werden 25 Pfg. für
jedes Geſpräch erhoben. Für jeden Hauptanſchluß iſt monatlich
die Gebühr für mindeſtens 40 Ortsgeſpräche zu zahlen. Die
Einrichtungsgebühr wird je nach den örtlichen Koſten bemeſſen.
Die Zahl der Geſpräche wird durch mechaniſche Zähler
feſtge=
ſtellt. Für unrichtige Zählungen iſt ein beſtimmter prozentualer
Abzug von 3 bis 5 v. H. je nach der Größe des Ortes zugelaſſen.
Für Ferngeſpräche beträgt die Gebühr für das Einzelgeſpräch
bei einer Entfernung von 5 Kilometer 25 Pfg., 5 bis 15 Kilgmeter
75 Pfg., 15 bis 25 Kilometer 1,25 Mark, 25 bis 50 Kilometer
2 Mark, 50 bis 100 Kilometer 3 Mark. Bei Entfernungen von
über 100 Kilometer werden für jede angefangenen 100 Kilometer
weiter 1,50 Mark berechnet. Auf 1000 Kilometer Entfernung
würde danach ein Geſpräch von drei Minuten 16,50 Mark koſten,
ein dringendes Geſpräch alſo das Dreifache. Dringende
Preß=
geſpräche werden nach näher feſtzuſetzenden Beſtimmungen auch
weiterhin unter der Bedingung zur einfachen Gebühr zugelaſſen,
daß der übrige Verkehr nicht beeinträchtigt wird. Bei
Entfer=
nungen über 100 Kilometer werden bei einer Geſprächszeit von
über drei Minuten die einzelnen Minuten berechnet. Die
Ge=
bühren können vom Poſtminiſter unter Zuſtimmung des
Reichs=
rats erhöht oder ermäßigt werden.
Für den Nahverkehr ſoll das neue Geſetz am 1. Oktober in
Kraft treten, für den Fernverkehr kann es vom Poſtminiſter
be=
reits früher in Kraft geſetzt werden.
Die öſterreichiſche Anſchlußbewegung.
Wien, 14. Juni. (Wolff.) Den Abendblättern zufolge
richtete die großdeutſche Parteileitung an die
En=
tepte=Vertrerer ein Schneiben, in dem ſie ſich unter
Bei=
fügung der Beſchlüſſe ihres Parveitages über die Einſchränkung
der Anſchluußbewegung durnch die Entente beklagt und die Bitte
ausſpricht, eine Eingabe dem Ententeregierungen zu übermitteln.
zn dew übermittelten Beſchlüſſem ſoll dem Ententemächten auuch
der Borwurf gemacht werden, daß ſie Oeſterreich ausbeuteten.
Wie der Korreſpondent hierzu erfährt, beantwortete der
eng=
liſche Geſandte die Eingabe in ſcharf abweiſendem
Sinne und betonde dabei, daß die Art und Weiſe ährer Abfaſſung
vom diplomatiſchen Standpunkt als ungehörig bezeichnet werden
müſſe. Er habe eine Abſchrift ſeiner Antwort an den
Bundes=
anzler Dr. Mayr als den Leiter des Auswärtigen Amtes
ge=
ſandt, dunch das die großdeuiſche Vereinigung gegebenenfalls
ihre Eingabe am ihm oder am die Entente leiten möge. In
politi=
chem Kreiſen riefen dieſe Vorgänge großes Aufſehen hervor.
Wien, 15. Juni. (Wolff.) In der Verlautbarung
der Großdeutſchen Partei wird erklärt: Wenn der
Be=
ſchluß der Reichsparteileitung der Großdeutſchen Volkspartei mit
einem =Begleitſchreiben rein formalen Inhalts den auswärtigen
Geſandten mitgeteilt wurde, ſo geſchah dies zu dem Zweck, um
dieſe über die in den Kreiſen der Partei herrſchende Stimmung
zuverläſſig zu unterrichten. Die von einer Seite an die
Ver=
öffentlichung geknüpfte Vermutung, daß die Großdeutſche
Volks=
partei damit ihr Ausſpringen aus der Kreditaktion begründen
wolle, ſteht mit dem Inhalt des erwähnten Parteibeſchluſſes in
Widerſpruch, der lediglich zum Ausdruck brachte, daß die
Groß=
deutſche Volkspartei die von ihr übernommenen Verpflichtungen
nicht mehr als bindend anerkennen könne, wenn ſie durch keine
Zugeſtändniſfe auf dem Gebiete der inneren Politik erweitert
werden ſollten.
Die britiſche Orientpolitik.
London, 714. Juni. (Reuter.) Unterhaus. Bei der
Ein=
bringung eines Ergänzungskredits von 27 Millionen Pfund für
den mittleren Oſten, der zum Reſſort des Kolonialamts gehört,
führte Churchill aus, Großbritannien habe feierlich die
Stel=
lung einer Mandatarmacht für Paläſtina und
Meſopo=
tamien übernommen und ſei daran gebunden, aufrichtigſte und
entſchiedene Anſtrengungen zu machen, um ſeine Verpflichtungen
einzulöſen. Er betonte indeſſen, daß eine Einſchränkung der
Ausgaben für diefe Gegenden notwendig ſei. Innerhalb der
geſamten arabiſchen Halbinſel befolge England zurzeit eine
ein=
fache und klare Politik. Während beim Waffenſtillſtand ein Heer
von rund 700000 Mann oder 175 Bataillonen in Meſopotamien
und Paläſtina geweſen ſei, werde das gegenwärtige Finanzjahr
mit einem Mannſchaftsbeſtande von 200000 Mann in Paläſtina
und Meſopotamien eröffnet, ausſchließlich 3080 Flüchtlingen und
einbegriffen 41 Bataillone Truppen. Die Regierung ſei
ent=
ſchloſſen, dieſe Streitmacht ſofort einzuſchränken, indem ſie zwei
von Indien dorthin entſandte Diviſionen zurückbefördere. Ferner
werde ſie die Möglichkeit weiterer Einſchränkungen in dieſem
Jahre in Erwägung ziehen. Die Ausgaben für
Meſopota=
mien würden aber im laufenden Jahre noch 35 Millionen Pfd.
betragen. Auf der letzten Konferenz in Kairo ſei beſchloſſen
worden, daß im Zuſammenhang mit politiſchen Abmachungen
eine unmittelbare Einſchränkung in Meſopotamien von 38 auf
25 Bataillone ſtattfinden ſolle, ein Stand, der am 15. Juli
er=
reicht werden würde; ferner eine weitere Verringerung nach dem
Oktober auf den Stand von 12 Bataillonen. Wenn dieſe Politik
nicht durch unvorhergeſehene Ereigniſſe unterbrochen werde,
nehme er an, daß die Ausgaben für Paläſtina ſich in den
nächſten Jahren nicht höher als auf 9000 oder 10 000 Pfund
be=
laufen würden.
Die vorläufige Eingeborenenregierung, die gegenwärtig in
Meſopotamien beſtehe, ſolle im Laufe des Sommers durch ein
Parlament und einen arabiſchen Herrſcher erſetzt werden.
Er hoffe, daß das Volk eine weiſe Wahl des Herrſchers treffen
werde. Churchill empfahl der endgültig gewählten Regierung,
den Verſuch zu machen, rings um Bagdad herum einen
arabi=
ſchen Staa; aufzubauen, der den alten Ruhm und die Kultur
der arabiſchen Raſſe wieder aufleben laſſen könne. Emir
Feſſal ſei davon unterrichtet, daß ſeiner Kandidatur für den
Thron von Reſopotamien kein Hindernis in den Weg gelegt
werden ſoll und daß er, wenn ſeine Bewerbung erfolgreich ſei,
von britiſcher Seite Unterſtützung erhalten werde. Feſſal habe
demgemäß Mekka verlaſſen und werde in etwa zehn Tagen in
Meſopotamien ankommen. Für einen regelmäßigen
Flugzeug=
verkehr quer durch die Wüſte zwiſchen Bagdad und Kairo ſeien
Maßnahmen getroffen. Wenn England und Frankreich ihre
Stellung im mittleren Oſten aufrechterhalten und den
übernom=
menen Verantwortlichkeiten gerecht werden wollten, müßten ſie
eine Politik des friedlichen Ausgleichs und der
Freundſchaft gegen Araber und Türken verfolgen.
Neuer Streik in England?
London, 14. Juni. (Wolff.) Die Verhandlungen zwiſchen
Arbeitgebern und Arbeitern in der Metallinduſtrie
be=
züglich Herabſetzung der Löhne ſind abgebrochen worden. Die
Lohnverminderung ſoll nach Ankündigung der Arbeitgeber
kom=
menden Donnerstag in Kraft treten. An dieſem Tage erwartet
man, daß die Arbeiter in ganz England in den
Streiktre=
ten. Falls es dazu kommt, wird es in der Metallinduſtrie mehr
als 1½ Millionen Arbeitsloſe geben.
Zur Lage in Rußland.
Kopenhagen, 14. Juni. (Wolff.) Berlingske Tidende
wird aus Helſingfors telegraphiert: Der Führer der kürzlich aus
Rußland zurückgekehrten finniſchen Handelsabordnung.
Di=
rektor Hovilainen, erklärte Preſſevertretern, die Ruſſen hätten
ſowohl in Moskau als in Petersburg große Mengen von
Exportwaren aufgeſtapelt, namentlich Hanf, Leder, Häute uſw.
Der größte Teil dieſer Waren ſtamme noch aus der Zeit vor dem
Kriege. Weiter berichtete er, daß in Rußland nur ganz geringe
produktive Arbeit geleiſtet werde. In Petersburg mache der
ungeheure Brotmangel jede induſtrielle Arbeit unmöglich.
In=
deſſen ſchuf die Aufhebung des Verbotes des privaten Handels
eine Erleichterung. Die kleinen Fabriken bis zu 50 Arbeiter
ſeien von der Sowjetregierung freigegeben und ſetzen die
Be=
triebe auf eigene Rechnung fort. Die Verkehrsverhältniſſe haben
ich etwas gebeſſert. Zwiſchen Petersburg und Moskau verkehren
ſetzt wieder regelmäßig Züge. In Moskau herrſche ein lebhafter
Automobilverkehr, während in Petersburg jeder Wagenverkehr
eingeſtellt ſei. Die Stadt mache einen traurigen Eindruck. Bei
der Ausfuhr von Waren aus Rußland müßten dieſe bei der
Ab=
ſendung in der Währung des betreffenden Landes oder in Gold
bezahlt werden.
Darmſtadt, 16. Juni.
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Trebur, Kreis Groß=Gerau, ferner die mit einem
ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Orleshaufen,
Kreis Büdingen. Mit der Stelle war ſeither Organiſtendienſt
ver=
bunden.
rz. Wegen fahrläſſiger Tötung iſt am 30. Nov. v. J. vom
Land=
gericht Darmſtadt der Automobilfahrlehrer Heinrich Hölzer aus
Mannheim zu 1 Monat Gefängnis verurteilt worden. Er fuhr am
10. Auguſt 1920 von Mannheim nach Frankfurt und machte dabei wegen
der Beſatzung einen Umweg über Meſſel. Am Bahnhof Meſſel ſah er
vor ſich drei Männer gehen. Als er ſie überholen wollte, wurde einer
von ihnen namens Wenzel überfahren. Er ſtarb auf dem Transport
nach dem Krankenhus. Der Angeklagte iſt für den Tod des Wenzel
verantwortlich gemacht worden, weil er nicht genüigend
Warnungs=
ſignale gegeben hat und zu ſchmell gefahren iſt. Er hat es alſo an der
wötigen Sorgfalt fehlen laſſſen. Die Reviſſon des Angellagten, der
ſeine Schild beſtritt, wurde vom Reichsgericht als unbegründet
verworfen, da das Urteil eimnwandfrei erſcheit. (Nachdr. verb.)
— Landestheater. Shakeſpeares „Sommernachtstranm”
mit der Muſik von Mendelsſohn wird am Freitag, den 17. ds., nach
län=
gerer Zeit wieder in den Spielplan aufgenommen. Beſchäftigt ſind
die Damen Birklin, Elske, Döpner, Gothe, Hacker, Horn, Niedt /(zum
erſtenmal: Hypolita) und Pils, ſowie die Herren Ausfelder (zum
erſten=
mal: Theſeus), Baumeiſter, Eggarter (zum erſtenmal: Oberon), Göbel,
Hacker, Jürgas, Kroczak (zum erſtenmal: Schnock), Kuliſch (zum
erſten=
nal: Demetrius), Langheinz (zum erſtenmal: Squenz), Peterſen,
rer
2Wore
nei *
Heice
en
Ris net
Freitel.
gültige Lebe
zi Ctwschle.”
u Me e. et.
Schneider (zum erſtenmal: Zetter) und Schüler. Spielleiter: Heimrüft
Nar.
Hacker, muſikaliſcher Leiter: Ferdinand Wagner.
C. Ueber die Anbaufläche und die Ernteerträge in den Kreiſei,
Wr
Heſſens im Jahre 1920 bringt die neueſte Nummer der
Mitteilun=
e e
der Heſſiſchen Zentralſtelle für die Landesſtakiſtik eine
Zuſamme=
grof
ſtellung. Hiernach iſt die Anbaufläche, mit Ausnahme der des Sommer
Ees et
veizens und Sommerroggens, bei allen Getreidearten gewachſen,
wo=
beſonders von Winterrogen (um 7100 Hektar) und Hafer (um 9100 Hen
tar) gilt. Die Anbaufläche der Kartoffeln hat ſich von 44 200 auf 55 39)
Hektar, die der Zuckerrüben von 5200 auf 8500 Hektar vermehrt, wär
rend die des Klees um 11 500 gefallen iſt. Hinſichtlich der
Ernteerträg=
hr die Kartoffel mit einem ſolchen von 7 195 000 Doppelzentner
er Spitze, was gegenüber dem Jahre 1919 ein Mehr von 26560
doppelzentnern ausmacht. Dann folgt die Zuckerrübe mit 26030
Doppelzentnern (Mehr 1 193 000) und Hafer mit 661 000 (Mehr 10sood /Mach u Mchcet.
während der Ertrag des Klees ſich um rund ein Drittel auf 13350.
Doppelzentner vermindert hat. Dagegen iſt bei den Wieſen ein Mem
ertrag von 600 000 Doppelzentnern zu verzeichnen. Was den
duvs=
ſchnittlichen Ertrag vom Hektar betrifft, ſo hat ſich derſelbe
vermäi=
dert beim Winterroggen von 16,8 auf 16,0 Doppelzentner, beim Haft
von 15,5 auf 14,7 und beim Klee von 55,7 auf 53,8 Doppelzentner, wä.
rend er bei den Kartoffeln von 102,8 auf 130,2 und den Zuckerrüh5
von 271,0 auf 306,7 geſtiegen iſt. Dagegen ſind bei Weizen und Gers
die Veränderungen nur unbedeutend. Hinſichtlich des Weizenbaues ſto= iſt ginder” Dr
Ee
Oberheſſen mit rund zwei Dritteln des Land=serkrags obenan, und an
Ha ne
ſeine Haferernte war etwas größer als die der anderen Provinzen —=
2it Hault gcht
ammen, während Gerſte vorzugsweife in Rheinheſſen gebaut wuri
Ee e
dieſe Getreideart auch den höchſten Ertrag per Hektar lieferte. Do=
Hes et
rträgnis an Kartoffeln war in Starkenburg und Oberheſſen mit rurdMie
zrmt
den Samte
2600 000 Doppelzentnern annähernd gleich, gegenüber 193100
Rheinheſſen, jedoch erzielte letztere Provinz auf den Hektar durchſchufi=Mwlzestrakt: Lichluhist
Ooe AIch Mcl.
lich 144 Doßelzentner, gegenüber 135 in Oberheſſen und 118 in
Starkee=
burg. Aehnlitz war das Verhältnis bei der Zuckerrübe. Der Krei30wſch: Auf Bezugsil
gonderbeſtellkarte je
Friedberg war der reichſte an Weizen, Hafer und Kartoffeln,
Diebu=
n Roggen, Worms an Zuckerrüben, Gießen an Klee, Lauterbac
ſegen.
Deiſt ptr: Bezugsmarke Nr. 6u
Vieſen. Zu allen diefen Zahlen iſt zu bemerken, daß im Berichts
der Anbau der Gemarkung im ganzen durch die Bürgermeiſter
geſchän=
wurde, während im Jahre 1919 die Erhebung bei den einzelnen
Lara=
ziſche Bekleidungsſtel.
wirten ſtattgeſunden hatte.
nenſtraße 1, Bin
Das Konzert der Verufsmufiker zum Beſten der Kinderhilfe
„genſeite: Nateite.
Saalbau wahm einen ſchönen Verlauf und kann man mit dem Ertrag
unegabeſtelle: Wülheln
frieden ſein. Auch die Darbietungen, insbeſondere die muſikaliſe
ſgtertauf und Houde.
Leiſtungen, wa
ven ausgezeichnet. Obermuſikmeiſter Mickley leitete d
jegend in Braunkohle
wohl üßer vierzig Muſiker zählende Orcheſter mit großem Verſtänduz
gs ganze Wirtſchaftsjal
und Dem
gent. Die Muſiber leiſteten ganz Vorzügliches und mn
konnte die Beobachtumg machen, daß die Muſiker ſich den Anſichten Qzül MBrauntohlen dls DeJ
Dirigendem anzupaſſen verſtanden. Das Konzert wurde mit einenſ mern 1 98 RileN
e von 14 Mk. fü
Pre
großen Streichorcheſter ausgeführt, was beſonders in den
Oviginen=
teDienſträume des Lebe
wiedergaben für das Publikum wohltuend wirkte, wofür guch das al
Uhr vormittags
mehrere Hundert zählende Publibum wit großem Beifall dankte. Nre
dem Konzert fand ein Tanz im Garzenſaal ſtaut, an dem ſich natürlly) Eamstags ſind Aic. 2I
die Jugend mit großer Vorliebe beteiligte.
Alle Lebensmittelm
— Turngemeinde Beſſungen. Aus zweifachem Anlaß hatte Ele
Turngemeinde Beſſungen letzten Samstag ihre Mitglieder „/ Verlorengegangene
verfallene M
ihr Vereinshaus eingeladen: einmal, um in außerordentlich
Hauptverſammlung über den vom Vorſtand vorgelegten Al=—
trag betreffs Vereinigung mit dem Fußballklub Union abzuſtimme , Polizeibericht, Fah
des weiteren ſollte im kleinen Kreiſe in ſchlichter Feier die 56. Wiede
2. ds. Mts.
a.
kehr der Gründung der Turngemeinde Beſſunge meNamſtädter St
begangen werden. Der Antrag des Vorſtandes über die Vereinigut
ü.Nr. 485 832, tief
mit dem Fußballklub. Union wurde nach eingehender Darlegung Q:m Nacht wurde au
Vorverhandlungen durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Direktor Kiſſing /, srud geſtohlen. A
und Verleſung der Bedingungen einſtimmig
angenomme=
ige, grün
„5.
Die anſchließende Gründungsfeier, zu der ſich auch die
Mitglieder der Spielabteilung ebenfalls eingefunden hatten, verlkicl in den Pgenkae.
mutd Felgen, gere
varen, gab derſelbe im gewohnter packender. Weiſe ehmm4t hermeſtel
Rückblick über den Werdegang der Turngemeinde Beſſungen in du W,
und
egen
iZ
letzten 56 Jahren. Reicher Beifall lohnte ſeine Ausführungen. 3
ahre alte Proſt
Verſchönerung des Abends trugen außer der Singmannſchaft, die
Jaue alte Köchin
unter bewährter Leitung zurzeit auf der Höhe befindet, die Turnabt
Da ſich eine ſilbe
lung durch Vorführung von Freiübungen und Turnen am Hochr
Weihnachten i
vie die Mandolinenabteilung und eine aus Zöglingen beſtehende
eumentglabteilung unter ihren Leitern durch muſikaliſche Vortra;n Beck und ſtoße
dwiruhr mit Ver
z
weſentlich bei. Die Feier fand um Mitternacht ihr Ende.
fels befimdet ſi
* Ortsgewerbeverein Darmſtadt. Am Freitag, den 17. Jum, 6
Ein Engländer über deutſche
Kolonial=
arbeit.
m. Unſere Kolonien ſind uns geraubt worden, angeblich, weil
ſir ſie ſchlecht verwaltet und die Eingeborenen nicht
menſchen=
vürdig behandelt haben. Sehr beachtenswert iſt angeſichts diefer
frechen Lüge das Zeugnis eines Engländers, der den
afrikani=
ſchen Kontinent zweimal durchquert hat und dabei auch durch
das frühere deutſche oſtafrikaniſche Gebiet gereiſt iſt. Dieſe Reiſe,
die einſt Stanley zum Staunen der Welt zum erſten Male
aus=
führte, hat jetzt ein Mitglied der Königlichen Geographiſchen
Ge=
ſellſchaft in London, Mr. W. H. Migeod, im Intereſſe der
an=
thropologiſchen Forſchung zurückgelegt, und ſeine der Daily
Chronicle von derſelben gegebene Schilderung enthält für alle,
die den Kolonialfragen eine, wenn auch ſchmerzliche Anteilnahme
bewahrt haben, recht bemerkenswerte Einzelheiten.
Mr. Migeod war 19 Jahre lang im kolonialen Dienſt an der
Weſtküſte von Afrika beſchäftigt und iſt ein ſachverſtändiger
Ken=
ner aller Sprachen der afrikaniſchen Eingeborenen. Er reiſte im
Januar 1920 aus Libreville im franzöſiſchen äquatorialen Afrika
ab und zog durch dieſe Kolonie, das belgiſche Kongoland und das
frühere Deutſchoſtafrika nach Mombaſſa. Die Reiſe nahm
elf Monate in Anſpruch. Die Rückreiſe von Daresſalam bis
Ma=
tadi an der Weſtküſte dauerte nur drei Monate. Auf dem ganzen,
viele tauſend Kilometer langen Zuge, der zum großen Teile durch
Menſchenfreſſergebiet führte, trug Mr. Migeod — ſo
erzählt er — nicht einmal einen Revolver bei ſich. Er hatte nur
einige Jagdgewehre, die er aber nicht gegen die Eingeborenen
brauchte, mitgenommen. Wenn die Menſchenfreſſer läſtig
wur=
den, ließ er ſie einfach von ſeinen „Bohs”, d. h. den ſchwarzen
Trägern, verſcheuchen. Man könne jetzt, ſo meint Mr. Migeod,
ſo ſicher quer durch Afrika wandern, wie durch London. Er war
aber erſtaunt, im ganzen Kongogebiet, von der Weſtküſte bis zum
Thuriwald, die Menſchenfreſſerei in voller Blüte zu finden. Sie
war nicht mit religiöſen Ritualien verbunden, ſondern einfach
eine Sache der Feinſchmeckerei. Und nun erhalten wir ein
nied=
liches Schlaglicht auf die ſchwarzen Truppen, die im
Kriege gegen Lettow=Vorbeck verwendet wurden.
„In Uganda traf ich einen Mann,” ſo erzählt Mr. Migeod,
„der während der Operationen in Deutſchoſtafrika die
Verpfle=
gung der belgiſchen Eingeborenentruppen organiſiert hat. Der
erzählte mir, eines Tages, als er Rindfleiſch=Rationen an dieſe
Truppen lieferten, riefen ſie: „Ach, gebt uns keine Kuh, gebt uns
einen Träger!” Sind dieſes die Reſultate der „menſchenwürdi=
gen” Behandlung, deren ſich die Eingeborenen in den
nichtdeut=
ſchen Kolonien erfreuten? Iſt nicht vielmehr gerade in den
deut=
ſchen Kolonien mit Erfolg alles geſchehen, die Eingeborenen auf
eine höhere Stufe zu bringen?
Mr. Migeod erzählte weiter, ein begeiſterter Menſchenfreſſer,
mit dem er ſich über ſeine Geſchmacksrichtung unterhielt, gab ihm
den wohlgemeinten Wink, daß die inneren Handflächen und die
Fußſtücke dicht an den Zehen am beſten ſchmeckten. Er traf auch
einen Portugieſen, der, von den Eingeborenen gefangen
genom=
men, an einen Baum gebunden und dann ſorgfältig durch
Kreide=
ſtriche in Bratenſtücke zerteilt worden war, damit ſich die Kunden
ſolche nach Belieben ausſuchen könnten. Eine von einem Dampfer
gelandete Abteilung, die zufällig zur Stelle kam, befreite ihn und
verdarb den Kannibalen=Schlächtern das Geſchäft.
Der engliſche Afrikaforſcher fuhr auf der Weiterreiſe mit der
Bahn von Viktoria=Njanſa nach Mombaſſa, von dort zur See
nach Daresſalam, der Hauptſtadt des früheren Deutſchoſtafrika,
und von dieſer auf der Rückreiſe wieder mit der Bahn nach
Ki=
goma am Tanganjikaſee. Ueber dieſe Eiſenbahn in
Deutſchoſt=
afrika bricht er in folgendes Lob aus: „Eine vortreffliche
Eiſen=
bahn iſt das — dieſe Anerkennung ſollte die Briten als alte
Pioniere und Koloniſten dem deutſchen Werke zollen.”
Das iſt das einzige Mal, daß ſich der nüchterne, aber
jeden=
falls gerecht denkende Engländer bei der Beſchreibung ſeiner
langen Reiſe zu einer ſo enthuſiaſtiſchen Bemerkung hinreißen
läßt. Ein ganz anderes, trauriges Bild entrollt er von den
Ver=
hältniſſen an der Weſtküſte. Dort findet, wie er berichtet, ſeit
einiger Zeit eine ſeltſame Wanderung von Eingeborenenſtämmen,
die vor dem vordringenden Wüſtenſand der Sahara zu fliehen
ſcheinen, von Norden her in das franzöſiſche Gebiet ſtatt. Hier
werden ſie von anderen Stämmen aufgehalten und ergeben ſich
mit einem merkwürdigen Erlöſchen der Lebenskraft dem
Raſ=
ſenſelbſtmord. Mr. Migeod hat ganze Stämme geſehen, in
denen die Frauen ſichweigerten, Kinder zur Welt zu bringen,
da=
mit ihr Volk ausſterben ſollte. Bei anderen Stämmen erließen
die Häuptlinge ſogar Heiratsverbote zu demſelben Zwecke. Der
Forſcher ſchreibt dieſes Maſſenelend den von Europäern dort
ein=
geſchleppten Laſtern, dem Alkohol und den Geſchlechtskrankheiten,
zu. Die hierdurch angerichteten Verwüſtungen veranlaßten einen
Raſſenſelbſtmord von ſo ungeheuerem Umfange, wie ihn die Welt
noch nie geſehen.
Das iſt das Gegenſtück zu Deutſchoſtafrika und zu der
heuch=
leriſchen Lüge von dem ſchlechten Einfluß der Deutſchen auf die
Eingeborenen.
habe
urzu
derer Bedeutung, als ſie über weſentliche Satzungsänderungen zu be
ſchließen haben wird, die den Verein zum Teil des Gewandes entkleiders /" Orpheum — Se
das er während ſeines nunmehr 82jährigen Beſtehens Zur Schnn gn der
ale: „1919‟
tragen hat. Die wirtſchaftliche Entwickelung der letzten Zeit bedime
Jui, Erſt
eine fachliche Gliederung der gewerblichen Organiſation.
3 Akten v
laſſen ſich Fragen wie die der Rohſtoffbeſchaffung, Arbeitsmethodenl
geſetzt von Br
beſſerung, Preisbildung, Lohnbewegung, Beteiligung an öffentli
größtem
Lieferungen, neuerdings an den Wiederaufbauarbeiten u. a., nicht
meiſten Bühr
viduell mit der heute erforderlichen Sorgfalt und Zähigkeit durch em
Verein vertreten, dem Gewerbetreibende aller Zweige einzeln 9
hören. Die Gruppierung der Gewerbevereinsmitglieder in loſe Fad
gruppen hat ſich als ungenügend zur tatkräftigen Intereſſenvertretunge
wieſen. Die Einvernahme mit den Nachbarfachvereinen im Lande um
darüber hinaus mit den Fachverbänden im Reiche machen die hen
*
loſe Selbſtändigkeit der örtlichen Fachvereinigungen erforderlich. UD 93 bergriffen iſt.
dieſer Entwickelung Rechnung zu tragen und ſich gleichzeitig einer
ar im
Vo=
geſetzlicher Grundlage zu erwartenden Handwerkerorganiſation einzc
ind ud
fügen, legt der Vorſtand des Ortsgewerbevereins der Hauptverſamk
nroch
lung einen neuen Satzungsentwurf zur Beſchlußfaſſung be
deſſen grundſätzlicher Unterſchied die Einführung geſchlofſe
b iſt.
ner Korporationen als Mitglieder des Ortsgewerbe
Summe
meben den Einzelmitgliedern bildet. Auf dieſer Grundlage läßt FEeberfüllnng
die ſeit langem erwünſchte Fuſion mit der Darmſtädter Handwerke” iherſcheim
vereinigung erzielen, die bereits ſeither einen weſentlichen Teil 90n
gewerblichen Organiſationen in Darmſtadt zuſammenſchloß. Hiermit
eine einheitliche örtliche Spitzenvertretung des geſam
haupt keir
ten Darmſtädter Gewerbeſtandes in dem Verein, 9a 0 fml
Schaf
künftig den Namen Ortsgewerbeverein und Handwerker
Neter,
vereinigung führen wird, geſchaffen, die ſehr gut in der Lage ih
8.
nt micht dieſ
Peien. Iſt das
C. K. Einſtein im Londoner Alltag. Das außerordendlich
ſie will nur
Intereſſe, das das engliſche Publäikum an Einſtei
in de
und ſeiner Relatiwitätstheocie mimmt, hat ſich bei ſeinem Nungl a
ſten Beſuche in England beſonders deutlich gezeigt. Ein amau
ſantes Bild davon, welche Rolle Einſtein im Londoner Alldags g/, Leutſche A
Ain
lebem ſpielt, gibt eine Schilderung der Daily News, die wir Ne
der 4
wiedergeben: „Der Beſuch, den Profeſſor Albert Einſtein Gi
untlie
land abſtattet, hat die ganze Geſellſchaft in zwei große Küch.
im deut
geteilt. Die erſte beſtehr aus jenen harmloſen Gemütern, Diad
ganz unſchuldig fnagen: „Was iſt denn eigentlich die Einſteine *rier
Theorie?”, und die zweite, aus denen, die eifrig beginnen: e
2 in die
das verhält ſich nämlich ſo.. . ." und dann plötzlich aufhören. 3
der, der mit oder ohne Grund im Verdacht ſteht, über matheman.
Uralt
ſche und naturwiſſenſichaftliche Kenntniſſe zu verfügen, iſt m. b.
iertel er
letzten Tagen von wißbegierigen Bekannten furchtbar gehlun”
worden, weil ſie „mit ein paar Worten” wiſſen wollten, „ſn”
Da=
den, p.
denn eigentlich mit Einſtein los iſt‟. Die Leute, die wirttns
ie nacß gu
etwas davon verſtehen, ſind ſo klug, nichts davon zu ſagen. Lic
Eien Ler il
ungefähres Wiſſen um die Relativitätstheorie aber iſt eine V
Eeit. Die hoa
fährliche Sache, denn es ſtifter noch größere Verwirrung in d
Noſe
Geiſtern an, als ſchon vorher war. Was gibt es z. B. Rühlel.. = W alte,
weinb=
deres als der Anblick eines würdigen Herrn, der an einem Me.”
Bön dr
men Nachmittag mit Aufbietung aller ſeiner Kräfte erklärt: „Ei.n D.soenlute
berühm=
ſteins Theorie beſagt, daß das Umiverſum endlich ift, aber zuclen
Ne A.
ur bes
keine Grenzen hat”
Eete
Ei Ailm
erſcheinen ſie einem Beobachter von der
ind
Een Erufe,
nicht gleichzeitig, weil die Erde underdeſſen ſich fortbewegt. !"
Hier noch einige Beiſpiele von Einſtein=Unterhalungen, Die. *
geſtern hörten. „Wenn man einem Cricket=Ball durch die 29h72. 0 können Dornt
wirft, ſo beſchreibt er eine Kurve. Das komt daher, wei.
Eine Rih
Erde rund iſt” erklärt A. „Außerordentlich intereſſant!” erwe.
B.
„Glauben Sie, daß ich dadunch beſſer Cricket ſpielen we.‟
Sihs
„Wenn ein Beobachteer von der Sonne ſehen würde, wie 24e
die den
EiG au
Schim hinfällt, ſo würde er nicht den Gindruck haben, dch
A.
Schirm hingefallen iſt, ſondern daß die Erde ihn auf ihrer Ne.
dunch den Raum eingeholt hat” erläutert A. Das ſor .
Eench,
Junge guch”, erwidert B. „Er gibt niemals zu, daß er hihſt.
Ee els
ondern ſagt ſtets, der Boden ſpringt in die Höhe und triſſt.
Eendit A
„Ja, wenn Sie Witze machen wollen. ... „Die genaden Stith.
Deas
ſind krummn, der Naum exiſtiert nicht, die drei Dimenſionen Ne
Ein Sihn
eine Täuſchung und Euklid iſt falſch”, ſagt A. „Sagen Sle.P
Lahe n
nur nicht unſeren Schuljungens”, fält B. ein.” „oie woleltst. 194 möke aurft im Aret
[ ← ][ ][ → ]
*
P
kräge
Eummer 164.
„emeinſamen Intereſſen der angeſchloſſenen Körperſchaften und
„lmitglieder wahrzunehmen und dieſen vermöge ſeiner Stoßkraft
r Verfolgung ihrer Aufgaben tatkräftige Hilfe zu leiſten. — Zur
altung der laufenden Geſchäfte wurde bereits eine ſtändige
chäftsſtelle (Martinſtraße 24) gegründet, die ſchon jetzt von
Darmſtädter Gewerbeſtand aus den mannigfachſten Anläſſen in
uch genommen wird. Es iſt zu erwarten, daß der Ortsgewerbe=
— infolge dieſer großzügigen Organiſation eine ſegensreiche
Wir=
zm Intereſſe des Darmſtadter Handwerkes und Gewerbes zu ent=
— vermag.
Darmſtadt als Filmſtadt. Die Orlando=Film=Geſell=
Et (Eſſener Handelsgeſellſchaft) zu Frankfurt a. M., hat hier eine
ganjederlaſſung errichtet. Es ſollen hier hauptſächlich
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Juni 1921.
Seite 3.
ſueahuen gemacht werden. Die Geſellſchaft, die, wie man uns
mit=
von Fachleuten geleitet wird, errichtet eine ähnliche
Zweignieder=
urg auch in München.
zur 2
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iten u. a.
Zähigkerit *
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Freitag, den 17. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
wwt: Für Erwachſene: Marke Nr. 39, 34 und 33, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 19 und 31, je 800 gr Brot,
Narke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
daushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
ſtr. 21 blau, grün, rot, lila und Nr. 17 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
zeFlügelverkanf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Ralzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark,
gilch: Auf Bezugsmarke Nr. 17 und Beſtellmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter, Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
ſcker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf,
tädtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
olzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
je Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erfetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
8 Polizeibericht. Fahrraddiebſtähle. In ger Nacht vom
zum 12. ds. Mts. wurde aus dem Hausflur eines Hauſes in der
e=Ramſtädter Straße ein Fahrrad geſtohlen. Marke
Gagg=
m.
+Nr. 485 832, tief gebogene Lenkſtange, Torpedofreilauf. In
der=
ean Nacht wurde aus einem Schuppen in der Heidelberger Straße ein
rad geſtohlen, Marke Adler, Freilauf Horreot. Hoch gebogene
gſtange, grüne Horngriffe, neue Bereifung. Am 14. Juni aus einem
im der Rheinſtraße ei Fahrrad, Marke Petri, ſchwarzer
Rahmen=
bmuntd Felgem, gerade gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen,
Torpedo=
urf. neue Bereifung, vorderes Schutzblech fehlt. Geſtohlen wurde
Beinem Vovgarhen i der Wilhelmſtraße ein hellgrün geſtrichener, aus
hergeſtellter Gartenklappſtuhl. Feſtgenommen wurde: Wegen
Rnyboſigkeit und Sachbeſchädigung ein 19 Jahre alter Kellner von
ühck. Wegem Uebertretung der ſitrenpolizeilichen Vorſchriften eine
jahre alte Proſtitwierte aus Dotzheim. Wegen Diebſtahls eine
27ahre alte Köchin von Dittelsheim. — Bei der Kriminal=Polizei
be=
jut ſich eine ſilberne Damenahr, die angeblich 2 oder 3 Tage
uBeihnachten in der Eſchollbrücker Straße in der Nähe der Fabrik
wmleck und Rofenbaum gefunden wurde. Beſchreibung: ſilb.
Damen=
ar
rhr mit Verzierung auf dem Rückendechel, auf der Innenſeite
Eshichendeckels befindet ſich die Nummer 7501, Zifferblatt mit römiſchen
der, über welchen ſich arabiſche Ziffer in rot von 13—24 befinden.
a glaubt, Anſpruch machen zu können, wird erſucht, ſolches bei der
wriralabteilung vorzubringen.
Orpheum — Sommertheater. Heute Donnerstag, 16. Juni, zum
zr Male: „1919” der große zeitſatiriſche Lachſchlager. — Frei=
17. Juni, Erſtaufführung: „Die Poſtmeiſterin”
gette in 3 Akten von Auguſt Neidhardt, Muſik von Leon Jeſſel, in
ſe geſetzt von Bruno Harprecht. „Die Poſtmeiſterin” wird zurzeit
uügrößtem Erfolg in Berlin mit Molly Wefelly aufgeführt und iſt
den meiſten Bühnen Deutſchlands angekauft. (S. Anz.)
Kinderhilfe.
Zum Künſtlerfeſt im Saalbau
ſits Intereſſe ſo erfreulich ſtark, daß die große Mehrzahl der Plätze
Ams vergriffen iſt. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß Karten
uu im Vorverkauf bei Muſik=Arnold, Wilhelminenſtraße, zu
Uh ſind und daß unter keinen Umſtänden an der
Abend=
kaſſtnoch numerierte Plätze verkauft werden können. So erfreulich ein
oer Andrang zu Feſten der Wohltätigkeit iſt und ſo dankbar der
ie muß iſt, wenn der Ertrag des Feſtes dem ſchönen Zweck eine recht
ho Summe zuführt, ſo ſtrikte wird daran feſtgehalten werden, daß
Uieerfüllung der Feſträume mit den bekannten unangenehmen
Föſerſcheinungen unter allen Umſtänden vermieden werden ſoll.
„AHukd
AAS
B r
6
m überhaupt keine Geometrie mehr lernen. Aber daß Euklid
zemlicher Schafskopf war, habe ich ſchon immer geſagt.”
m Metermaß, das im der Richwung von Norden nach Süden
ge=
iſt, hat nicht dieſelbe Länge wie ein Metermaß von Oſten
„
Durch=
uw Weſtem. Iſt das nicht der Inhalt der Theorie?”
gunicht; ſie will nur beſagen, daß man auf die Richtgkeit von
nits wehr in der Welt bauen kann.”
Wer hat nun eigentlich die Relativitätstheorie berſtanden?
Deutſche Roſenſtädte. Der Monat Juni gehört der
Kiöirgin der Blumen, der duftenden Roſe. Es
au bekanntlich eine ganze Anzahl Städte in
Deutſch=
u und im deutſchen Oeſterreich, die durch ihre
Roſen=
ſimweithin berühmt geworden ſind. Zu ihnen gehört in erſter
Lie Trier, das zum Mittelpunkt der deutſchen Rofenzüchterei
Behrden und in dieſer Kultur führend iſt. Kaum etwas
Lie=
bas kann man ſich denken, als zur Roſenzeit die Roſenkulturen
EAdieſer uralten Moſelſtadt zu beſuchen, die mit ihrem Duft
me Stadtviertel erfüllen und Trier an die Seite der
Blumen=
tD Erfurt ſtellen. Dann das durch ſeine Roſenfeſte berühmte
ZZesbaden, wo die Roſe im Juni Triumphe feiert, wie
0twohl nur noch an der Riviera. Wer einem dieſer Feſte
b ewohnt hat, dem wird es zeitlebens eine der liebſten Er=
Umeungen ſein. Die warme Beſonnung des Rheingaues
bcnt die Rofe zu wunderbarer Duftentfaltung.
Rüdes=
m, das alte, weinberühmte, iſt — von der Weinleſe abge=
— nie ſo ſchön wie jetzt zur Zeit der Roſenblüte. Durch
Roſenblüte berühmt ſind die Tiroler Städte Meran und
wen, wo die Vegetation in der warmen Sonne wahre
Blü=
hunder hervorbringt. Die Roſe kommt in Deutſchland auch
koetiiger klimatiſch bevorzugten Gegenden zu ſchönſter
Ent=
ng. Berühmt ſind das Noſenmeer des Pillnitzer Schloß=
Aans (an den Elbufern oberhalb Dresdens), die Roſarien im
SAtpark von Sangerhauſen, im Oſtſeebad Kolberg, in Neuſtadt
D Haardt, im Kurpark von Bad Salzbrunn; mit berühmter
Amblüte können Dornburg a. d. Saale, der Domhof zu Raum=
Ma. d. Saale und Freiburg im Breisgau aufwarten. Auch
B Köſtritz a. d. Saale iſt durch ſeine großartige Noſengärt=
A bekannt, wie denn überhaupt das mittlere Saale=
Ruiet klimatiſch außerordentlich begünſtigt iſt. Es kommt in
DMr Beziehung gleich hinter dem Rheinland. Bei Miltitz in
Aſſen gibt es weitausgedehnte Roſenfelder; hier wird nach
Auriſchem Muſter eine ſchwunghafte Roſenölerzeugung
Behen. Allbekannt iſt der tauſendjährige Roſenſtock am Hil=
DSeimer Dom; er iſt aber nicht der größte Roſenſtock Deutſch=
931 dieſen Ruhm beanſprucht vielmehr ein 1881 als
Wild=
an mit einer Teeroſe okulierter Roſenſtock im Wehrleſchen
2en zu Freiburg im Breisgau, der bereits 1920 gegen 13000
2ſen entfaltete und ſich vorausſichtlich noch weiter entwickeln
geben, falls Platz vorhanden. — In dem künſtleriſchen Teil des Abends
werden mitwirken Herr Curt Weſtermann, Frau Johanna Heſſe,
Herr Drumm und Frau F. Drumm, Herr Heuſer, Frau
Anne Baumeiſter=Jacobs (Lieder aus „Der Gärtne
von
Rabindranath Tagore). In der Florentiniſchen Szene „Villa Careggi”
werden tätig ſein Frl. Fanny Cleve, Frl. Nini Willenz, die
Her=
ren Schlembach, Sprenger, Valk, Reymer, Jäger,
Manecke und Herr Kapellmeiſter Simon,ſowie Damen und Herren
der Geſellſchaft. Einen beſonderen Reiz dürfte die
Kleinkunſt=
bühne ausüben, über die nähere Mitteilungen noch folgen werden.
Seit heute bereits prangen die Feſträume faſt ganz in ſinnig=
künſt=
leriſchem Schmuck, wie ihn der Saalbau in gleicher Art noch nicht
ge=
tragen hat. Zahlloſe Damen der Geſellſchaft haben ſeit Tagen daran
gearbeitet, und Herr Kunſtmaler Scherl vom Landestheater hat ſeine
Hilfe weitgehendſt zur Verfügung geſtellt.
Die Generaldirektion des Heſſiſchen Landestheaters hat ſich in
dankenswerter Weiſe bereit erklärt, am Montag, den 20. Juni, zum
Beſten der Kinderhilfswoche das Theater zur Verfügung zu ſtellen. Zur
Aufführung gelangt das Darmſtädter Lokalſtück von Dr. Georg
Büch=
ner „E geplagter Familjevatter” welches Stück bei ſein
letzten Aufführung durch die Mitglieder des Muſikvereins im Saalbau
in der Einſtudierung von Herrn G. Göbel ſo großen Beifall fand.
Vor=
verkauf findet ab Mittwoch an der Theaterkaſſe, ſowie am
Verkehrs=
burequ ſtatt. Preiſe der Plätze von 4 Mk. bis 25 Mk.
*
Der 1. Bezirk vreanſtaltet am Samstag nachmittag ab 4 Uhr
30 Minuten auf dem Oberwaldhaus ein großes Sommerfeſt,
wel=
ches nachmittags hauptſächlich den Kindern gewidmet iſt. Ein großes
Orcheſter unter der perſönlichen Leitung des Obermuſikmeiſters M=
*h
wird ſeine Weiſen ertönen laſſen. Für die Kleinen findet eine Fah
H-
polonäſe ſtatt, während den Großen Gelegenheit zum Tanzen und
Gondelfahren gegeben iſt. Am Abend findet ein großer Umzug mit
Lampions ſtatt. Das Oberwaldhaus, der Steinbrücker Teich und die
nähere Umgebung werden bengaliſch beleuchtet und wurde hierfür die
Mitwirkung eines Sängerchors, ſowie des Waldhornquartetts zugeſagt.
Auf dem Teich ſind nach Einbruch der Nacht die Bote mit Lampions
ge=
ſchmückt. Die anerkannt gute Verpflegung auf dem Oberwaldhaus wird
auch an dieſem Tage nichts zu wünſchen übrig laſſen und ſind alle
Vor=
kehrungen gekroffen, um einen ſchönen Verlauf des Feſtes ſicherzuſtellen.
Die Heag hat in dankenswerter Weiſe ab 3 Uhr einen 15=Minuten=
Ver=
kehr nach den Hirſchköpfen eingelegt und wird auch am Abend ein
Ver=
kehr mit Sonderwagen eingerichtet. Der Rückmarſch erfolgt unter
Vor=
antritt der Kapelle Mickley bis zu den Hirſchköpfen. Der
Eintritts=
preis iſt auf 2 Mark feſtgeſetzt und iſt im Intereſſe der Sache zu
wün=
ſchen, daß dieſe erſte Veranſtaltung im Freien der Kinderhilfswoche den
zahlreichſten Beſuch findet.
Ein Hilferuf geht durch ganz Heſſen: Helft unſerem Kleinen! Wer
vermag ſein Ohr zu verſchließen und nicht dem Rufe Folge leiſten, denn
unſere Jugend iſt es, die als Stütze in ſpäteren Jahren uns helfen foll,
die harten Friedensbedingungem zu erfüllen. Jedes Scherflein, das wir
geben, gilt nicht allein für die unterernährte Jugend, ſondern auch für
uns ſelbſt, denn nur Arbeit kann uns retten, aber wie kanm man arbe
genn man nicht die Kraft beſitzt, und unſere Jugend ſoll und muß
den
ſtählt und geſtärkt werden. Mit Wehmut ſieht man die Folgen der
ü
nährung, unſere Friedh
Krankenanſtalten geben ein Kapitel
ir ſich. Schafft gefunde Wohnunge
damit die bleſichen Wangen ſich
röten, M
Kinderſtüimen uns ente
enſchallen, dann tungen wir unſer
d lei
r.
Hin K
der zu ſchäte. md ei u Sanm m Der Iam te ana
a, welcher geſunde Kinder ſein eigen nennt. In großzügiger
iſe hat die Stadt Offenbach Mittel und Wege gefunden, um
Wohnun=
gem zu ſchaffen. Licht, Luft muß Eintritt in die Stuben haben, um die
Krau
ſere Kleinen ſind durch die Erwerbsverhält
StSkaime zu körer. -h Deil an die Stzuben gebunden, darnm
niſſe der Eltern zum grr
heraus aus dem übe
üüllven Mietskaſernen und baur Heimſtätt
Helfe jeder unſe
n deutſchem Kindern, denn ſie ſind unſere Zukunft,
Hoffnung und „Sonnenſchein”.
Konferenz der chriſtlichen Gewerkſchaften Heſſens.
— Auf der Konferenz der chriftlichen
Gewerkſchaf=
ten in Darmſtadt am 11. und 12. Juni wurden für die Bewegung
weittragende Veſchlüſſe gefaßt. So wurde uter anderem
beſchloſ=
ſen, allüberall, wvo Ghriſtliche Berufsverbände beſtehen Ortskartelle zu
grunden. Für das unbeſetzte Gebiet werden in den Orten Viernheim
esheim, Darmſtadt, Münſter=Dieburg, Seligenſtadt, Hainſtadt und
Offenbach Bezirkskartelle errichtet. Das Landesſekretariat wird
ſof=
errichtet mit dem Sitz in Moinz. Zum Landesſekretär wurde Felder=
Mainz gewählt. In dem Landesvorſtand wurden Sieghardt, Hilfs= und
Transportarbeiter, Späth, Landarbeiter, Roppelt, Lederarbeiter Fuchs,
Tabakarbeiter, und Weſp, Metallarbeiter, gewählt. Der chriſtliche Holz=
und Bauarbeiterverband haben noch je einen Delegierten zu wählen,
Als Kriegsbeſchädigten=Organiſation kann für die in den chriſtlichen
Gewerkſchaftem organiſierten Kriegsbeſchädigten nur der auf religiös und
politiſch neutraler Grumdlage ſtehende Zentralverband der
Kriegs=
beſchädigten in Frage kommen.
Feiter wurden die Abgeordweten, die den chriſtlichen Geſverkſchaften
angehören, beauftragt, Schritte zu unternehmen, damit endlich einmal
die chriſtl.=nat. Arbeiterſchaft im Arbeits= und Wirtſchaftsminiſterium
eine Vertretung bekomt. Gegen die in letzter Zeit ſich wieder geltend
machenden Terrorismusfälle wurde der ſchärfſte Proteſt erhoben und die
anweſendem Reichs= und Landtagsabgeordneten beauftragt, bei den
Re=
gierungen vorſtellig zu werden, damit das Koglitionsrecht beſſer geſchüitzt
wird
Zum Schluß verpflichten ſich die Verterter der chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften, die Eſſener Beſchlüſſe (Stegerwald=Programm) auch in Heſſen
zur Ausführung zu bringem
wird. Möglicherweiſe erreicht er in dieſer Beziehung den
zu=
grundegegangenen berühmten Roſenbaum von Toulon, der jedes
Jahr 50—60 000 Blüten öffnete.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
E.D. Frankfurt, 14. Juni. Bühnenſchäedsgericht.
Bei dem Landestheater Darmſtadt wurde für die Zeit vom
1. September 1920 bis 31. Augutſt 1923 als Oberregiſſeur des
Schauſpiels und Regiſſeur der Oper Oberregiſſeur Wolfgang
Harniſch vertraglich engagiert. Gegen Ende des Vorjahres
mußte er die Beobachtung machen, daß er als Schauſpielregiſſeur
nicht mehr verwendet wurde und keime Neueinſtudierungen mehr
bekam. Man verwandte ihn mur noch als Schauſpieler. Ende
Mai wurde dem Oberregiſſeur durch Brief ſofortige Entlaſſung
ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt mitgeteilt. Daraufhin
verbangte Harniſch auf dem Klagewege Feſtſtellung, daß die
Ent=
laſſung ungerechtfertigt ſei. In der Verhandlung vor dem
Bühnenſchiedsgericht in Frankfurt machte die
General=
direttion des Landestheaters geltend, daß der Kläger neu
enga=
gierte Kräfte veranlaßt habe, Verträge mit dem Theater nicht zu
unterzeichnen, daß er ſich in der Garderobe gegen den
Intendan=
ten ausgeſprochen und ſich bemiiht habe, Schauſpieler zur
Ein=
ſtellung ihrer künſtleriſchen Tätigkeit zu veranlaſſen, daß Harniſch
bei einer Probe des Unruhſchen Stückes „Prinz Lowis
Ferdi=
nand” durch eine abfällige Bemerkung über den Prinzew den
Intendantem habe treffen wollen, daß der Kläger weiter Autoren
veranlaßt hätte, dem Theater keine Stücke mehr zu übertragen,
daß er ferver gegen den Willem der Theaterleitung und unter
Umgehung des künſtſeriſchen Beirats über Neuausſtattungen
mit einem Kunſtaler verhandelt habe und daß er endlich die
ihm übertragenen Arbeiten für die Nachſpielzeit vernachläſſigt
habe. Der Kläger beſtritt die Wahrheit des Vorbringens der
Beklagten. Das Bühnenſchliedsgericht kam zur Feſtſtellung, daß
die Entlaſſungungerechtfertigt ſei und daß der
Ver=
trag bis Ende Auguſt 1923 zu Recht beſtehe. Das Gericht war
der Anſicht, daß das Vorbringen der Beklagten, ſelbſt unter
Be=
rückſichtigung ihres Bewveiserbietens, nicht ausreicht, um die
ſofortige Entlaſſung des Klägers zu rechtſertigen. Wenn es auch
zutreffend erſcheine, daß ſich der Kläger mehrfach taktlos und
ab=
jällig über die künſtleriſche Tätigkeit des Intendanten äußerte,
ſo werde ſich doch ſelbſt bei einer Zeugenvernehmng nicht der
Nachweis führen laſſen, daß der Kläger bewußt und ſyſtematiſch
darauf ausging, gegen dem Intendanten Stimmung zu machen.
Nach dem perſönlichen Eindruck, den das Gexicht von dem Kläger
gewann, ſei es einmüitig zu der Auffaſſung gelangt, daß dem
Kläger eiwe ſolche Tendenz fernlag. Zu ſeinen Gunſten ſprach
auch, daß er ſich in einem in Köln über Expreſſionismus und
n. Dieburg, 15. Juni. Der Vorſtand des
Männer=
geſangvereins hat zugunſten der Kinderhilfe beſchloſſen,
von den Mitgliedern einen Extrabeitrag, deſſen Höhe nicht unter 2 Mauk
fein foll, zu erheben und das Ergebnis an den Kreisſammelausſchuß
für Kinderhilfe abzuliefern. Gleichzeitig ſtellte ſich genannter Verein
dem zu beſagtem Zwecke gebildeten Ortsausſchuß zur Mitwirkung bei
etwaigen öffentlichen Veranſtaltungen zugunſten der Kinderhilfe zur
Verfügung.
Aus dem Kreiſe Dieburg, 15. Juni. Für die Kinderhilfe
im Kreiſe Dieburgwurden weiter gezeichnet: Aus
Wohltätigkeils=
veranſtaltungen Sportvereins „Haſſia‟=Dieburg 500 Mk., der Freien
Ge=
werbſchaften Dieburg 783 Mk., Gemeindekaſſe Babenhauſen 2000 Mk.,
C.
geindekaſſe Wiebelsbach 375 Mk., Gemeindekaſſe Ober=Klingen 500
Mk., Gemeindekaſſe Schlierbach 100 Mk., Gemeindekaſſe Nieder=Roden
500 Mk., Gemeindekaſſe Asbach 100 Mk., Gemeindekaſſe Klein=Umſtadt
200 Mk., Gemeindekaſſe Raibach 200 Mk., Gemeindekaſſe Urberach 1000
Mk.) zuſammem 16 308 Mk.
Vom Nied, 15. Juni. Der Hagelſchlag am 5. Juni. Der
Abg. Roß eichtete folgende Anfrage an die Negierung: 1. Was gedenkt
die Regierung zu tun zur Milderung der vom Hagelſchlag betroffenen
Einwohner der Geweinden Lorſch,
Klein= und Groß=Hauſen, der am
5. Juni 1921 ſich über benannte Gemarkungem erſtreckte? 2. Inwieweit
iſt die Regierung bereit, hier eine Hilfsaktion zu entfalten, bziv. den zu
hart Betroffenem eine Unterſtützung zu gewähren!
Mainz, 15. Juni. Kraftwagenverbindung quer durch
Rheinheſſen, vom Rhein bis zum Nahetal. Die
Kraft=
wagenverkehrsgeſellſchaft Heſſen, die von ihrem Mittelpunkt in
Mons=
heim aus bereits mehrere große Verkehrslinien mittels Motor=
Omni=
buſſen in der Richtung nach Kreuznach und nach Alzey unterhält und
dabei eine ganze Reihe größerer Ortſchaften berührt, eröffnet in den
nächſten Tagen auch eine weitere Linie oſtwärts von Alzey über
Dau=
tenheim, Gau=Heppenheim und Blödesheim nach Monzernheim mit
täglich dreimaliger Hin= und Rückfahrt. Jeder Omnibus enthält 20
bequeme Sitzplätze. Der Fahrpreis ſtellt ſich auf 60 Pf. für den
Kilo=
meter. Es iſt geplant, die neue Autolinie oſtwärts bis zu den
Bahn=
höfen von Gundheim, Weſthofen und Guntersblum und weſtwärts bis
Frieſenheim auszubauen. Damit wäre die völlige Durchquerung
Rhein=
heſſens in weſtlicher Richtung und zugleich die Erſchließung des
bedeu=
tendſten rheinheſſiſchen Weinbaugebietes für den Verkehr erreicht.
Weißgebäck in Mainz. Durch die Freigabe der Einfuhr amer
kaniſchen Weizenmehls ins beſetzte Gebiet werden in Mainz ſeit einigen
Tagen in allen Bäckereien täglich friſche Weißbrötchen hergeſtellt, die
ohne Kartenzwang zum Preiſe von 35—40 Pf. das Stück (50 Gramm)
verkauft werden und ſtarken Abſatz finden. Auch die Mainzer
Faſten=
brezeln und Salzſtengel werden wieder von Hauſierern, allerdings zi
„geſalzenen” Preifen (80 Pf. bis 1 Mk. das Stück), im Straßenhandel
verkauft. — Infolge der Aufhebung der
Zwangswirt=
ſchaft für Fleiſch und Milch wird das Städtiſche
Kriegs=
wirtſchaftsamt abgebaut. Die zur Bekämpfung des
Schleich=
handels an Bahnhöfen uſw. tätig geweſenen polizeilichen Ermittler und
Kontrolleure ſind zum Teil am 1. Juni entlaſſen worden, zum Teil
er=
folgt die Entlaſſung am 1. Juli bzw. 1. Auguſt.
* Mainz, 14. Juni. Geſalzene Fahrpreiſe. Das Journal
ſchreibt: Die neueröffnete Dampfſchiffverbindung Mainz-Biebrich
wäre für Viele eine freunblich begrüßte Annehmlichkeit, wvenn nicht der
nheit Benützenden das Vergnügen zu ſehr
Fahrpreis den dieſe Gel
verbeuern wiirde, denn nur Kriegsgewinnler und Schieber ſind in der
Lage, für die kurze Fahrt dem enormen Preis von ſage und ſchreibe
3,50 Mk. zahlen zu können. Der ſchöne blaue Fahrſchein trug
urſprüng=
lich den Druck „1. Klaſſe 60 Pfg.” wurde aber durch Aufſtempeln zuerſr
auf 8) Pfg. und dann auf 3,50 Mk. erhöht; die Anforderung erfolgt erft
bei der Fahrt, ſodaß es dem ahnungsloſen Fahrgaſt blau und ſchwarz
wen er berappen ſoll.
vor den Augem wir=
Worms, 15. Juni. Herr Kommerzienrat Ludwig
faff Generaldirektor der Lederwerke Cornelius Hehl, iſt von der
Techniſchen Hochſchule in Dresden in Anerkennung ſeiner Beſtrebungen
um das Zuſammenwirken von Wiſſenſchaft und Technik in der
Leber=
induſtrie durch die Verleihung der Würde eines Doktor=Inge
nieurs ehrenhalber ausgezeichnet worden. — Abgefaßter
Einbrecher. In verfloſſener Nacht ſind bei der Firma Wilheim
Mayer am Marktplatz mittels Einbruchs Manufakturwaren
Werte von 25—30 000 Mark geſtohlen worden. Der Täter wurde beir
Verlaſſen des Gebäudes durch die Polizei abgefaßt und
feſtgenom=
men. Das Diebesgut iſt ſämtlich zur Stelle gebracht. Der Tarer iſt
ein 30 Jahre alter, aus Herrnsheim gebürtiger Mann, der früher hie=
Haſtwirtſchaft betrieb. Bei einer in ſeiner Wohnung in der
Flachs=
gaſſe vorgenommenen Durchſuchung wurde noch eine ganze Reihe vr
Sachen gefunden, die von einem in der Nacht zum 12. d. M. im
Waren=
haus Knopf verübten Einbruchsdiebſtahl herrühren.
Worms, 15. Juni. Die verheerend
Wirkung der
Sanktionen. In der geſtrigen Stadtverordnetenfitzung hatten die
Stadtverordneten Amadori und Zinnkann folgende Interpellation
ein=
gebracht: In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, wo ganze Be
riebe dazu übergehen, die Arbeitszeit auf 3 Tage reſp. 24
unden die Woche einzuſchränken. Da bei voller Arbeitszeit de
Lohn kaum hinreicht, eine Familie anſtändig über Waſſer halten zu
können, wird durch dieſe Maßnahmen ungeheures Elend über eine große
Zahl von Arbeiterfamilien gebracht. Das Geſetz über die
Arbeitskoſen=
unterſtützung weiſt in dieſem Falle Härten auf, wodurch der großen
Mehrzahl der Kurzarbeiter keine Unterſtützung zuteil werden kann, wenn
der Hundertſatz, wie er im Geſetz vorgeſehen, angewandt wird. Um eine
Herabſetzung des Hundertſatzes außerhalb des Rahmens, wie er vom
ze vorgeſehen, durchführen zu können, beantragen wir, aus ſtädti
ſchen Mitteln Gelder bereitzuſtellen, damit den Kurzarbeitern eine
Eut=
chädigung gewährt werden kann. Herr Beigeordneter Schulte
ank=
wortete darauf: Die Sanktionen haben auf das Wir
chaftsleben unſerer Stadt verheerend gewirkt. Da
Arbeitsloſenheer hat ſich beträchtlich vergrößert, die Zahl d.
Kurzarbeiter rapid geſteigert. Die allgemeine Notlage iſt nict
zu beſtreiten. Seitens Stadtverwaltung und Arbeitsamt iſt nichts
ver=
ſäumt worden, alle Mittel zur Behebung der Notlage zu erſchöpfen.
gs beſte, ſchnell und ſicher wirkende Mittel zur Beſeitigung reſp.
Mil=
derung der Kurzarbeit refp. Arbeitsloſigkeit, nämlich die ſofortige
reſtloſe Aufhebung der Sanktionen und der Zoll=
Bühne gehaltenen Vortrag gerade Hartung neben Karl Heinz
Martim und Däirektor Reichert als Führer und Bahnbrecher auf
dem Gebiete der augenblicklich geltendem expreſſiomiſtiſchen
Theaterrichtung bezeichnet habe. Die Beklagte hätte verſuchen
ſollen, im Wege der güitlichem Verein=
5 975.
Vertragsver=
hältnis zu löſen.
* Theaterſkandal um Shaws „Helden”. Aus
Wien wird der Voſſ. Ztg. gemeldet: Anläßlich der
Neuinſzenie=
rung von Shaws,Helden” im Schönbrunner
Schloß=
theater veranſtalteten bulgariſche Studentem eine
Demonſtra=
tion, die zur Folge hatte, daß die Aufführung des Stückes
mehr=
fach unterbrochen werden mußte und die Polizei ſin den
Theater=
ſaal einrückte und die Krabehler an die Luft ſetzte. Der Direktor
des Burgtheaters war offenbar ſchon früher über die Abſichten
der Demonſtranzen unterrichtet; denn bevor das Stück begann,
erſchien der Regiſſeur Zosha vor der Rampe und erklärte, daß
weder in dem Abſichten des Burgtheaters noch in denem des
Dich=
ters es gelegen wäre, irgendwen, am allerwenigſtew Angehörige
einer befreundeten Nadion, zu beleidigen. Während der erſten
Szene verhielt ſich das Publikum vollſtändig ruhig. Als dann
Frau Mayen in einer Szene ſagte: „Ich bin die Tochter eines
angeſehenen Oberſten. In unſerem Hauſe befindet ſich eine
Bibliothek”, ging der Spektakel los. Aus dem Parkett und aus
den Nängen, wo ſich die Demonſtranten verteilt hatten, erſchollen
laute Pfuirufe und Pfiffe. Es mußte Licht gemacht werden und
der Vorhang fallen. Polizei rückte in den Saal ein und führte
mit den Demonſtranten, die ſich kräftig zur Wehr ſetzten,
förm=
liche Ringkämpfe auf. Im zweiten Akt wiederholten ſich dieſe
Szenen. Im Parkett erhob ſich ein gutgekleideter Herr, wie man
uns mitteilt, Angehöriger der hieſigen bulgariſchen Miſſion, und
ſagte in einer wohlgeſetzten Rede: „Die Deutſchen warem unſere
Lehrmeiſter. Wir haben an der Seite der Deutſchen und
Oeſter=
reicher den Krieg mitgekämpft. Wer weiß, wohin es geführt
hätte, wern wir nicht in dem Kampf eingetreten wären.‟ Darauf
erſchollen vom anderer Seite Zwiſchenrufe: „Verraten habt Ihr
uns; Ihr Bande, Euch dankem wir den Zuſammenbruch.”
Neuerlich mußte Polizei in den Saal rücken und die
Demonſtran=
ten an die Luft befördern. Nach ungefähr 15 Minuten konnte
das Stück zu Ende geſpielt werden. Die Demonſtranten, die
von der Polizei verhaftet worden ſind, wurden nach Feſtſtellung
ihrer Perſonalien wieder freigelaſſen. Es ſind faſt
ausſchließ=
lich an der Wiener Univerſität inſkribierte bulgariſche Studenten.
Bei der dmittem Aufführung wiederkolten ſich die
Proteſt=
kundgebungen. Obwohl im Text die Nationalitäten=Namem
ge=
trichen waren, erregten ſich die anweſenden 130 bulgariſehen
Stubdenten darüber, daß die Uniformen auf der Bühne den
bul=
gariſchen ähnlich geblieben waren und daß einer der Schauſpieler
angeblich eine echte bulgariſche Tapferkeitsmedaille trug.
Si
te 4.
Rummer 164.
P
H ne
renze am Rhein, iſt unſerem beſtimmenden Einfluß entzogen.
Wir können im Intereſſe des Wirtſchaftslebens des beſetzten Gebiets
und damit auch desjenigen unſerer Stadt nur hoffen und wünſchen, daß
die Sanktionen mit ihren ſchweren wirtſchaftlichen Schäden ſchnellſtens
aufgehoben werden. Städtiſcherſeits iſt alles geſchehen, um vorbeugend
zu wirken und die Notlage der Erwerbsloſen zu lindern. Auf Wunſch
der Arbeitnehmer hat ſich das Arbeitsamt mit den Arbeitgebern in
Verbindung geſetzt, um eine Ausſprache über Maßnahmen zur
Ver=
hütung großer Arbeitsloſigkeit als Folge der Sanktionen
herbeizu=
führen. Dieſe Bemühungen blieben ergebnislos, weil die
Arbeitgeber=
ſchaft zwar prinzipiell ihre Bereitwilligkeit zu der gewünſchten
Aus=
prache erklärte, jedoch dieſe ſo lange für zwecklos hielt, bis die
Aus=
wirkung der Sanktionen und die neugeſchaffenen wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe einen Ueberblick auch über die zu treffenden Maßnahmen
ge=
ſtatteten. Die beim Arbeitsamt regiſtrierte Zahl der Arbeitsloſen
be=
läuft ſich gegenwärtig auf 290, wozu noch einige Hundert nicht in
Kon=
trolle befindlicher Arbeitsloſer zu zählen ſind. Wir dürften in Worr
omit etwa 500 Arbeitsloſe verſchiedenen Alters und Geſchlechts zu
ver=
zeichnen haben. Von den 290 in Kontrolle befindlichen Arbeitsloſen
ſind bei 137 die Vorbedingungen zur Aufnahme in die
Erwerbslofen=
ürſorge erfüllt. Von dieſen 137 in der Erwerbsloſenfürſorge
Befind=
lichen ſind 115 mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt und nur 22 (alſo nur
etwa ein Fünftel) in Barunterſtützung. In keiner anderen Stadt
Heſſens iſt ein gleich günſtiges Verhältnis zugunſten der Erwerbsloſen
zu verzeichnen. Nach den hier vorliegenden Zahlen von der erſten
Juniwoche ſind in Worms nur ein Fünftel, in Darmſtadt, Offenbach,
Mainz und Umgegend zwei Drittel bis vier Fünftel aller Erwerbsloſen
in Barunterſtützung. Worms ſteht alſo bezüglich der Fürſorge für die
Erwerbsloſen unter den heſſiſchen Städten an erſter Stelle, allerdings
zum Teil auch wegen der viel geringeren Geſamtziffer der
Erwerbs=
loſen. Wir ſind in Worms in der Lage geweſen, den Folgen der
Ar=
beitsloſigkeit durch Bereitſtellung von Notſtandsarbeiten beſtmöglichſt zu
begegnen; zum großen Teil mit, zum Teil auch ohne Zuhilfenahme der
Mittel der produktiven Erwerbsloſenfürſorge.
Bermuthshain, 15. Juni. Schornſteinſprengung. Im
Sägewerk von Witwe Laufer iſt vergangene Woche der alte Schornſtein
durch Sprengtechniker Kreiſing aus Lauterbach umgelegt worden. Er
legte ſeine Sprengladung ſo präktiſch an, daß der Schornſtein, trotzdem
er von drei Seiten 8—11 Meter von Haus und Hof entfernt war,
kei=
nen Schaden angerichtet hat und durch elektriſche Zündung in ſich
zu=
ſammenſtürzte.
Frankfurt a. M., 15. Juni. (Wolff.) Der Präſident der Frankfurter
Handelskammer, Kommerzienrat Ernſt Ladenburg, Mitinhaber
des Bankhauſes E. Ladenburg, iſt geſtern plötzlich geſtorben. Er
war längere Zeit 2. Vorſitzender der Frankfurte:
Stadtverordneten=
verſamn ung geweſen, in der er ſich als ausgezeichneter Kenner der
ſtädtiſchen Finanzen bewährte.
Aſchaffenburg, 15. Juni. (Priv.=Tel.) Ter verheiratete
Poſtaus=
helfer Joſef Wagner wurde geſtern abend in der Oeſterreicher Straße 15
im Hausflur in einer Blutlache tot aufgefunden. Als
Täter wurde ber 19 Jahre alte Stiefſohn des Ermordeten verhaftet, der
angab, der Vater ſei in ſehr großer Erregung nach Hauſe gekommen
und habe mit einem Küchenmeſſer Mutter und Kinder bedroht. Darauf
habe er fünf Revolverſchüſſe auf den Vater abgegeben.
Parlamentariſches.
* Heſſiſche Eiſenbahnbeamte und
Reichsbeſol=
dungsorönung. Abg. Dingeldey (Dtſch. Vpt.) ſtellte im
Heſſiſchen Landtag folgende Anträge: „Es iſt bekannt geworden,
ß unver
den Eiſenbahnbeamten der früheren Preußiſch=Heſſiſchen
Eiſenbahr
teinſchaft Unzufriedenheit darüber herrſcht, daß die
Ein=
ſtufung dieſer Beamten, namentlich auch der Oberbeamten, insbeſondere
bei den Gruppen X, XlI, XII, XIII der Reichsbeſoldungsordnung
un=
güinſtiger als bei den Beamten der anderen ſüddeurſchen Staaten und
Eiſenbahnverwaltungen erfolgt iſt. Namentlich die aus Heſſen
ſtammen=
den Beamten machen mit Recht geltend, daß ſie wirtſchaftlich den
Beam=
ten der übrigen ſüddeutſchen Verwaltungen bei der Einſtufung in die
Reichsbeſolldungsordnung gleichgeſtellt werden wollen.
Ich frage an: 1. Sind der Regierung dieſe Tatſachen bebannt?
2. Was hat ſie getan, oder gedenkt ſie zu tun, um eine wirtſchaftliche
Gbeichſtellung der aus Heſſen ſtammenden Beamten mit den Beamten
der übrigen ſüddeutſchen
gaten bei der Einſtufung in die
Reichsbeſol=
dungsordnung zu erreich
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 15. Juni, nachmittags 2 Uhr. (Wolff.) Zum Entwurf
über die
Abänderung des Wehrgefetzes
betont der Reichswehrminiſter Dr. Geßler, daß der Entwurf keine
materiellen Aenderungen vorſieht, und birtet um Annahme.
Ohne Debatte wird der Entwurf in allen drei Leſungen genehmigt.
Das Haus ſetzt ſodann die Beratung des Geſetzentwurfes über den
Verkehr mit Brotgetreide
fork.
Abg. Bornefeld (Ztr.) betont, daß es notwendig ſei, die freie
Wirtſchaft einzuführen. Nicht nur die Intereſſenten aus der
Landwirt=
ſchaft riefen nach ihr, ſondern auch die Verbraucherkreiſe. Unter der
Zwangswirtſchaft ſei die Produktion um 40 Prozent zurückgegangen.
Redner proteſtiert dagegen, daß die für die Landwirte angeſetzten
Mengen von Saatgut viel zu gering veranſchlagt ſeien. Im übrigen
macht er den Zwiſchenhandel für die hohen Preiſe und die
Schieber=
geſchäfte verantwortlich. Die Härten der Zwangswirtſchaft hätten die
Landwirte nicht nur verärgert, ſie hätten ihnen auch alle Luſt
genom=
men. Von einer Gewinnſucht könne bei ihnen keine Rede ſein. Die
Prüfung der Frage aber, ob wir ſofort zur freien Wirtſchaft übergehen
könnten, werde von der Regierung mit „Nein” beantwortet und dafür
das Umlageverfahren in Vorſchlag gebracht, das noch vor kurzem überall
abgelehnt worden ſei, ſelbſt von der Regierung. Wenn ſeine Partei nach
reiflicher Ueberlegung trotzdem der Vorlage zuſtimme, ſo geſchehe dies
unter der Vorausſetzung, daß die Umlage auf 2,5 Millionen Tonnen
herabgeſetzt werde und dieſer Eingriff der letzte in die freie Wirtſchaft
ſei. (Bravo!)
Abg. Duſche (Dtſch. Vpt.) erkennt an, daß auch der Vorredner
nicht für Experimente iſt. Gerade weil wir die Erzeugung fördern
wollen, müſſen wir die freie Wirtſchaft haben. Wir ſehen darin kein
Experiment, denn wir glauben nicht, daß die freie Wirtſchaft einen
weſentlichen Mehrverbrauch des Getreides erfordern wird. Mehr als
jetzt ſchon im Schleichhandel umgeſetzt wird, wird nachher auch nicht
er=
forderlich werden. Die Preiſe aber werden ſinken, wie das heute ſchon
bei der Butter feſtzuſtellen iſt, zumal dann kein Mehl mehr durch
unſach=
femäße Behandlung ungenießbar gemacht wird. Wenn im Kriege die
Rationierung notwendig war und wir ſie ſelbſt verlangten, ſo hat ſich
doch ſeit der Revolution vieles geändert, zumal auch die mit der
Zwangswirtſchaft betrauten Beamten nicht mehr die alten ſind. Nun
ſcheint den Mehrheitsſozialiſten eine Umlage von 3 Millionen Tonnen
zu niedrig zu ſein, denn ſie verlangen jetzt 4½ Millionen Tonnen, und
ſe glauben um ſo mehr herauszuholen, je höher ſie ihre Forderungen
ſtellen. Darin dürften ſie ſich irren, genau ſo, wie ſie ſich bei der
Kar=
toffelbewirtſchaftung geirrt haben. Redner polemiſiert dann gegen die
Sozialdemokratie und wendet ſich gegen die Verhetzung der Landarbeite
Zweckmäßiger ſei es, wenn die Sozialdemokratie den Arbeitern
all=
mählich klar mache, daß die Erfüllung des Ultimatums dazu führen
müſſe, den Achtſtundentag allmählich zu erweitern. Auch in der
Land=
wirtſchaft werde die Stundenzahl vergrößert werden müſſen, denn nur
ſo ſei die Arbeit zu ſchaffen. Parteitheorie kann uns nicht helfen.
Red=
ner ſchließt mit einem nochmaligen Eintreten für ſeinen Antrag auf
Ab=
lehnung der Regierungsvorlage und ſofortige Einführung der freien
Bewirtſchaftung des Getreides. Geſunden könne unſer Volk nur dann,
wenn die Hemmniſſe der freien Entwickelung fallen. (Bravo!) Sache
der Verbraucher werde es ſein, ſich zuſammenzuſchließen und dafür zu
ſorgen, daß nicht etwa durch Zwiſchenhandel das Brot unnütz verteuert
werde. Dadurch erreichten ſie mehr als durch die Verhetzung der
länd=
lichen Arbeiter. Werden Sie der Pſhche des Bauern gerecht und haben
Sie Verſtändnis für die Arbeit des Landmannes. Laſſen Sie die
Zei=
ten nicht wiederkomen, wo in Preußen Herr Braun ein Miniſter der
landwirtſchaftlichen Arbeiter, nicht aber für die Landwirtſchaft war.
Genau ſo wie mit den Kriegsgeſellſchaften aufgeräumt werden muß,
ge=
nau fo muß mit allen Reſten der Zwangswirtſchaft bei der
Landwirt=
ſchaft aufgeräumt werden. Eine Verteuerung des Brotes wird nicht zu
vermeiden ſein, weil die Reichszuſchüſſe fortfallen, andererſeits wird die
Umlage aber bei einzelnen Ländern auf Schwierigkeiten ſtoßen. Bayern
ſt z. B. gegen die Umlage, und auch der preußiſche Miniſter der
Land=
wirtſchaft iſt kein Freund von ihr. Warum macht der Reichskanzler nicht
gleich reinen Tiſch und hebt den Zwang auf?
Abg. Dr. Herz (U. S.P.) polemiſiert gegen die Behauptung der
Uneigennützigkeit der Landwirte und ſtellt feſt, daß faſt 1 Million
Ton=
nen Hülſenfrüchte in Oſtpreußen an das Ausland verkauft worden ſind,
die zweifellos den Polen zugute gekommen feien. Dies ſei mit Willen
und Wiſſen des Miniſters geſchehen, obwohl in Oſtpreußen eine
Miß=
ernte in Hülſenfrüchten zu erwarten ſei. (Zuruf der Rechten: Das
waren keine Landwirte, das waren andere Leute.) Die Erzeugung ſteht
mit der Ablieferung nicht mehr in Einklang. Das iſt ein Beweis für
das mangelnde Verantwortlichkeitsgefühl gegenüber der Allgemeinheit.
Den Arbeitern hat man ſeinerzeit Dank gezollt für ihre Mehrarbeit im
Dienſte der Erfüllung des Ultimatums. Iſt ſchon jemals ein Dank des
Landwirtſchaftsminiſters Hermes an die Landwirtſchaft bekannt
gewor=
den? Ich kenne nur ſtets Ermahnungen zur Pflichterfüllung. (Proteſte
rechts. Große Unruhe.) Die Rechtsparteien ſind früher entſchieden
gegen das Umlageverfahren geweſen. Auch jetzt betrachten ſie das
Ver=
fahren nur als Uebergang zur freien Wirtſchaft. In der Tat iſt das
Umlageverfahren nichts weiter als freie Wirtſchaft, verbunden mit hohen
Preiſen. Das Maßgebende für die Landwirtſchaft iſt überhaupt die
Preisgeſtaltung, nicht die Art der Bewirtſchaftung. Herr v. Braun hat
ſa der Regierung geraten, nichts im Auslande zu kaufen, ſondern von
den Inlandvorräten, die nicht von der Umlage erfaßt werden. Jetzt
wird aus dem Schleichhandel der Händler ein geſetzlich unterſtützter
Schleichhandel der Landwirte. Bei dem Vorhandenſein von zweierlei
Getreide, von zweierlei Mehl und zweierlei Brot, das ſich äußerlich
nicht unterſcheidet, wird die Unredlichkeit in um ſo größerem Maße
blühen. Stellen Sie wenigſtens die Regierungsvorlage in ihrer alten
Form wieder her. Nach rechts gewendet, ſagt der Redner: Sie
behaup=
ten doch, Sie hätten das Geſetz bezüglich der Zwangswirtſchaft befolgt.
Dann haben Sie alſo die Umlage gar nicht zu beſürchten. Unſere
end=
gültige Stellungnahme zu dem Entwurf wird davon abhängen, wie er
ſich hier im Hauſe geſtalten wird. Die Agrarier ſcheinen auch die
Schließung der Grenze für Fleiſch zu wünſchen, genau wie die Zucket
produzenten für Zucker. Die Art der Bewirtſchaftung iſt ihnen gat
gleichgültig. Die Kontrollbeſtimmungen müſſen unter allen Umſtänden
ſehr verſchärft werden, damit nicht nur der Ehrliche voll erſaßt wird.
Miniſter Hermes hat innerhalb ſechs Monaten ſeine Anſichten über
Mindeſtpreiſe vollkommen geändert: Wenn den Landwirten mehr
Ge=
winne zufließen durch die Annäherung der Getreidepreiſe an den
Welt=
marktpreis, ſo haben die Landwirte kein moraliſches Recht auf dieſen
Mehrgewinn, vielmehr müſſen dieſe Mehrgewinne den Lohn= und
Ge=
haltsempfängern ſichergeſtellt werden.
Abg. Dr. Böhme (Dem.) betont, daß die große Mehrheit der
Landwirte auch jetzt ihre Pflicht erfüllen wird wie während des Krieges.
Aber es ſei auch kein Stand in einer ſo ſchwierigen Lage, wie gerade
die Landwirtſchaft. So wenig man in die Koalitionsfreiheit des
Ar=
beiters hineinreden wolle, ſo ſehr müſſe man auch die Freiheit des
Land=
mannes achten. Die Ausführungen des Abg. Herz über den Export von
Hülſenfrüchten aus Oſtpreußen träfen zweifellos nicht die Landwirtſchaft.
Im übrigen ſei die Zahl, die er genannt habe, einfach unmöglich, denn
ſo viel produziere Oſtpreußen gar nicht. Jedenfalls handele es ſich um
Peluſchken. Dem Reichskanzler ſei er dankbar, wenn er ſich nicht durch
die Ausführungen des Abg. Herz zu überſtürzten Vorſchlägen verleiten
laſſe. Auch er ſei für die freie Wirtſchaft, aber er glaube auch, daß die
Bevölkerung die unvermeidliche Preisſteigerung werde tragen können.
Andererſeits würde der Wegfall der Verwaltungskoſten bei Aufhebung
der Zwangswirtſchaft ſo große Erſparniſſe verurſachen, daß dieſe zur
Verbilligung des Getreides ins Gewicht fallen würben. Der Import
müſſe auf das äußerſte beſchränkt und unſere Produktion gefördert
werden. Die Verwendung des künſtlichen Düngers müſſe geſteigert und
brachliegende Ländereien in weiteſtgehendem Maße beſtellt werden. Die
Preisſteigerung für künſtlichen Dünger werde ſich natürlich bei dem
Ge=
treidepreiſe bemerkbar machen. Es müßte alſo ein Ausgleich geſchaffen
werden, damit die Produktion nicht geſchädigt werde. Da ſich in der
Kommiſſion gezeigt hat, daß das Umlageverfahren Geſetz wird, ſo haben
wir uns darauf geeinigt, dieſes Verfahren als Proviſorium und als
Uebergangsſtadium zur freien Wirtſchaft im nächſten Jahre anzunehmern
Gs müßten aber Kautelen gegen eine zu ſtarke Velaſtung der kleinge
Betriebe getroffen werden. Daher ſollen Betriebe bis zu einem Heſto=
Weidefläche vollkommen von der Umlage verſchont bleiben und
Viel=
hälter müſſen beſondere Berückſichtigung ſinden. Namentlich im Pri.
tereſſe Süddeutſchlands muß ferner die Tonnenzahl der Umlage auf 2.
Millionen Tonnen herabgeſetzt werden, damit die kleinen Landwirte nichn
unnötig belaſtet werden. Redner appelliert an den guten Willen
deu=
ausführenden Beamten, damit Härten bei der Durchführung der um
e
K
oder M.
lage vermieden werden. (Bravo!)
Ueber die Frage, ob die Debatte nunmehr abgebrochen werden ſag
entſpinnt ſich eine Geſchäſtsordnungsdebatte. Das Haus unterbricht z
nächſt die Weiterberatung und überweiſt einen Entwurf über die Ves
gütung von Leiſtungen für die bewaffnete Macht an den
Haushaltun=
ausſchuß, ferner einen Entwurf, betr. die Ueberleiſtungen in Sachen hoo
Rechtsangelegenheiten der Konſulargerichtsbarkeit, an den Nechtsgm
ſchuß. Ein Entwurf über eine vorübergehende Herabſetzung oder Auu 0 Franlfnr
hebung von Zöllen wird in allen drei Leſungen angenommen.
Ein Antrag der äußerſten Linken, jetzt die Beratung zu vertages
wird abgelehnt.
Abg. Eckardt (Komm.) beſtreitet, daß die Landwirtſchaft jemag fühlu m Bungt. Sl
W e
Hu n
Hae ne
ab zwar
Weor
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Ees et
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a un Fich, Seche
Aoc. w ie.
fehrnt Wi. dech
die Abſicht gehabt habe, der Allgemeinheit zu dienen. Dem widerſprech
Hu e
die ganze kapitaliſtiſche Anſchauung der Rechten. Darum hälten do.
Maſſen gar kein Intereſſe, den Wünſchen der Agarier entgegenzukom
men. (Das Haus hat ſich inzwiſchen faſt volſtändig gelert, es ſind kaum) fl bsh.
30 Abgeordnete im Saal.) Die Zwangswirtſchaft allein kann die Verſpo.
gung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln garantieren, verbunden mm. kMoeh vw..
dem Anbanzwang. Auf uns nehmen die Großagrarier auch keine Ri
z!
ſicht und ziehen uns das Fell über die Ohren. Der Preis des Brot;
n
ſoll ſich zwei= bis zweieinhalbmal ſo teuer ſtellen. Das iſt ein Schloe
in das Geſicht des arbeitenden Volkes. Wirkt dieſe Vorlage da nicht w.
beris, 65. Zhie 4
ein Hohn?
Hues et
Abg. Heim (Baher. Vpt.) beantragt nunmehr Vertagung.
zlionen Franken er9
Der Antrag wird abgelehnt.
Der Abg. Heim verzichtet darauf auf das Wort.
der Kamp
Abg. Bachmeier (Bayer, Bbd.), der auf der Rednerliſte ſterk.
iſt nicht mehr anweſend.
gegen die Ausraub
Das Haus vertagt darauf die Weiterberatung auf Donnerstag
sVerlin, 14. 5iul
nachmittag 2 Uhr. Außerdem Geſetz über die Verlängerung des
Kohl=
rLandtags, mit Ausl
ſteuergeſetzes. — Schluß 7 Uhr.
rüten, haben einen Ant
Ne e
Huse ne
ejewaltigung d
in Polen wendet.
„Ablauf der Pachtzeit
mu gewährt, und
Prozeß Hölz.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Im Prozeß gegen Hölz kam „aſhruniſche Regierung
zu einem Zwiſchenfall bei der Vernehmung des Zigarrenhändle=
Beyer aus Helbra, der geſtern bekundete, daß der Angetlagte auf ich:
und ſeine Frau geſchoſſen hätte. Als der Verteidiger, Juſtizrat Bros, wr us ihren 2chlk”
dem Zeugen vorhielt, daß er den Kommandeur der Schutzpolizei in do ſteſo wie den aus De‟
Nachbarſtadt gebeten habe, ihm einige Mann mitzugeben mit den Wo= menen deutſchen Folſie
ten, er werde Hölz in kurzer Zeit erledigen, und daraus folgert, doc SüCenen Inventarſt
Beher geplant hätte, Hölz zu ermorden, erleidet Beher einen
Wu=
anfall und will auf den Angeklagten losgehen. Er wird von de
Beamten der Schutzpolizei zurückgehalten, weint und ſchimpft und mu, weß bei iMen. 2
ſchließlich aus dem Saal gebracht werden. Die Verteidiger bezeichneu füche ungeheherlich
Beher auf dieſen Auftritt hin als Pſychopathen, der keine Glaubwin ant. In dem A
digkeit verdiene. Als Beyer wieder im Saal erſcheint, gerät Hölz nwurüglich dahin z.
die höchſte Erregung und proteſtiert, daß er, der ſelber eine harte Kinu w dieſen polniſt
heit hatte, auf Kinder hätte ſchießen wollen. Er rezitiert ein Gedick /iret erſcheinende
und iſt dem Weinen nahe. Staatsanwaltſchaftsrat Jäger erklärt, F, st
eno
werde die Angaben Beyers als Velaſtungsmakerial gegen Hölz nict.
ondere dahin
verwenden.
M geäußerten Wi
Aus dem beſetzten Gebiet.
Beſetzung und Wohnungsnot.
(z. Köln, 15. Juni. Eine der dringendſten Laſten, d Acſtam
durch die franzöſiſche Beſetzung im Rheinlande hervorgerufer 4Aüßerdem ſol
wurde, iſt die Wohnungsnot. Wie im übrigen Deutſchlang neuen Berle5
herrſcht auch im Rheinland eine allgemeine Wohnungsnot. Aua 0 des Minoriiat
dieſe wurde jedoch durch die Beſetzung nicht die geringſte Rücr M Abhilſe ehnuch
ſicht genommen, vielmehr traten, die Beſatzungsbehörden mr Karis, Io. 70
immer neuen Forderungem zur Bereitſtellung von Wohnunges 8 ifolge der Welt
an die Gemeinden hevan. Dadunch hat ſich im Rheinland in der
Wohnungsfrage ein Zuſtand herausgebildet, der kaum noch z
übertreffen iſt. Die Gemeinden haben im vielen Fällen auf B
fehl der Befatzungsbehördem Wohnungsbauutem ausgeführt, dia
ſie finanziell außerordentlich belaſten. Dadurch iſt jedoch einan 70 de
Milderung der Wohnungsnot nirgenbs in Erſcheinumg getreten 1 Eſe11t werden dür
uch ſeitens der
was zum großen Teil darauf zurückzuführen iſt, daß die von der Wic
irde
Befatzungsbehörden einmal beſchlagnahmten Wohnungen nicht A
wieder freigegeben werden. Nachdem bereits ſeitens der Gemeing
den und Provinzialbehördem dwingende Hilferuſe nach Berlin g
Berlin, 15. J
richtet worden ſind, hat jetzt auch der rheiniſche Verein für Klein wſchafter machten beu
wohnungsweſen dem Wohnungsausſchuß des deutſchen Reichss iſtellungen
tages eine Eingabe zugehen laſſen, die das Material über din werung machte 9
dringende Wohnungsmot im Rheinlande auf eine ganze Reih/ un und Rom üb
von Städten ausdehnt. Dieſes Material gibt eine erſchreckend nd, daß die inter
Ueberſicht über die geradezu troſtloſe Lage auf dem Gebiete de:s mſtiller Vertrages für
Wohnungsſpeſens im Rheinlande. Eine Statiſtik führt u. zunten ſorgen müſſen
ikungen zu De
mr die polniſche
iwe, vertragsmä
n6
us Oberſchle
aßer in Berlin !
igen
in B
erſtellung d
d
12 rheiniſche Städte mit insgeſamt 1 172 054 Einwohner auff eſtehen. — Inzwif
Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 15. Juni.
Gläudiger. — Mit dem Feuer ſpielen.
W.I. Die beiden Einakter von Strindberg, die heute zum
erſten Male zur Aufführung gelangten, behandeln ſein
Lieb=
lingsthema, nämlich das von der Pſyche des Weibes. Die
Er=
fahrungen, die er mit ſeinen Frauen gemacht hat, ſind nicht ohne
Einfluß auf ſeine Auffaſſung und Schilderung weiblicher
Cha=
raktere geblieben, und er liebt es, das Perverſe und Teufliſche
in der Seele des Weibes, die er bis in ihren verborgenſten
Fal=
ten erforſcht hat, mit einem gewiſſen Gefühl des Wohlbehagens
zu ſchildern und zu ſezieren. Er iſt in dieſer Hinſicht ein
Anti=
pode Ibſens, der das Weib, getreu der altgermaniſchen
Auf=
faſſung, als Trägerin der Sitte hinſtellt.
Das erſte fürchterliche Stück „Gläubiger” wird als
„Tragikomödie” bezeichnet, obwohl der Begriff der Komödie
mit ihm nicht mehr vereinbar iſt. Die drei Perſonen, Frau
Thekla, ihr jetziger und ihr früherer Gatte, ſind ebenſo
kompli=
ziert, wie die ganze, zum größten Teil aus Dialogen beſtehende
aber trotzdem der Spannung nicht ermangelnde Handlung des
Stückes. Der geſchiedene Mann der herzloſen, falſchen und
per=
verſen Frau Thekla, die ihn verlaſſen hat, rächt ſich an ihrem
jetzigen Gatten, ſeinem Freunde, der aber von ihrem früheren
Eheverhältniſſe nichts weiß, indem er ihm den Glauben an
ſich ſelbſt, ſeine Ideale und ſeine Frau raubt, und an ihr ſelbſt,
indem er ihr eine noch nicht erloſchene Liebe vortäuſcht und ſie
in ſeine Arme zurückführt. Der jetzige Mann hat ihr Geſpräch
belauſcht, tritt hervor und fällt in einem Anfall von Fallſucht
tot nieder. Die leidende Geſtalt dieſes haltloſen, zwiſchen
ver=
ſchiedenen Gefühlen hin= und hergeworfenen Mannes iſt ebenſo
niederdrückend, wie die fortwährend von Liebe zum Haß
um=
ſchlagenden Eheſzenen unerquicklich ſind. „Komödie” iſt nur die
Schlußſzene, in der ſich die weibliche Hhäne klagend und
ver=
zweifelnd über den Leichnam ihres Gatten wirft und Gort
an=
ruft. Daß das Stück geiſtvoll iſt und namentlich in der
Schil=
derung des komplizierten Charakters der Thekla ſich die Kunſt
der Charakteriſtik Strindbergs bewährt, ſoll nicht geleugnet
werden.
Als Thekla legte Frl. Wittels eine beachtenswerte
Be=
gabung für die Darſtellung ſolcher problematiſchen Rollen, bei
denen vieles von der Perſönlichkeit und der Vielſeitigkeit des
Charakteriſierungsvermögens abhängt, an den Tag. Iſt erſtere
auch etwas herbe, ſo zeugte die ſchauſpieleriſche Leiſtung an ſich
von Intelligenz und bedeutendem Können. In der Rolle des
Ehemannes zeigte ſich Herr Eggarter heute von der
vor=
trefflichſten Seite ſeiner Kunſt und zeichnete die Leidensgeſtalt
des körperlich und ſeeliſch Gepeinigten mit ſorgfältig durchdachter.
und durchgearbeiteter Charakterſtik. Als vortrefflicher
Schau=
ſpieler und Sprecher bewährte ſich Herr Valk in der Rolle des
geſchiedenen Ehemannes.
Der zweite Einakter „Mit dem Feuer ſpielen”
be=
handelt das Thema von dem Dritten, der in der Ehe einer
un=
befriedigten Frau eine verhängnisvolle Rolle ſpielt. Sie, die
gelangweilte Frau eines beſchäftigungsloſen Mannes, liebt den
Hausfreund. Beide geſtehen nach einer leidenſchaftlichen Szene
dem Ehemann ihre Liebe, und er willigt in die Trennung ein
unter der Bedingung, daß ſie ſich heiraten. Aber der Freund
fürchtet unter dem Eindruck dieſer Wendung, ſpäter von ihr
verachtet zu werden, und entfernt ſich, ſie ihrer Verzweiflung
überlaſſend. Recht klar iſt ſein Verhalten nicht. Das Stück hat
keinen eigentlichen Schluß, ſondern der Verfaſſer überläßt es
jedem, wie er mit dem Problem fertig wird.
Dieſe kurze Inhaltsangabe gibt aber keine Vorſtellung von
dem Stück ſelbſt, bei dem die Behandlung des Problems und
der Charaktere die Hauptſache iſt. Es iſt weniger kompliziert
als das erſte und entbehrt bei allem Peſſimismus, der die
Strindbergſchen Stücke wie ein roter Faden durchzieht, auch
nicht des Humors. Ein Fehler iſt es, wie geſagt, daß eine
Löſung des Problems nicht gegeben wird — es endet in ödem
Peſſimismus.
Die Aufführung verdiente warmes Lob. Eine anziehende
Verkörperung und lebenswarme Darſtellung verlieh Frl.
San=
zara der Rolle der Frau; Herr Leibelt als Ehemann und
Herr Reymer als Freund beſtärkten von neuem die
Ueber=
zeugung, daß das Theater in ihnen gute ſchauſpieleriſche Kräfte
erworben hat; Herr Weſtermann als Vater, Frl. Niedt
als Mutter und Frl. Horn als Couſine ergänzten das
En=
ſemble der zärtlichen Verwandten im Strindbergſchen Sinne.
Konzert.
L.V.N. Der Richard=Wagner=Verein ehrte ſeinen
Meiſter mit einem nur Wagners Werken gewidmeten Abend,
den Herr Muſikdirektor Fulius Schröder leitete. Es iſt ja
überall Sitte geworden, Bruchſtücke aus Wagners Muſikdramen
im Konzertſaal aufzuführen, und wir wollen darum die vielen
Bedenken gegen ein ſolches Herausreißen aus dem
Zuſammen=
hang unerwähnt laſſen. Bei Ouvertüren und Vorſpielen
be=
ſtehen ſolche Nachteile ja kaum, und es war aus dieſem Grunde
denen die franzöſiſchen Beſatzungsbehördem 12865 Wohnräums uug der interallii
beſchlagnahmt haben, während das dringendſte Bebürfnis 6209 ℳ mit General s
verlangt. Der rheiniſche Verein für Kleinwohnungsweſen ha
bereits am 26. März die Bereitſtellung vom 692 Mill. Mark zum / Berlin, 15 Kunf
Bau von etwa 10 000 Wohnungen im Rheinlande beantragt. E m General ge Aond
weiſt darauf hin, daß mit einer weſentlich geringeren Summ”irberungsaltien
keine fühlbare Linderung der Wohnungsnot erreicht weder Berlin, 15 Sm
kann.
int tit heute nachmit
Die moraliſche Wirkung der Beſetzung.
Seann Parteien noch
C. Trier, 15. Juni. Ein typiſcher Fall, welcher zeigtt ich dß Ss ihm gelingen
welche moraliſche Vergiftung durch eine langjährige fremde Bes Mon Berechtigung ſeiner
Serlin, 5. Jum.
ein Vorzug der Vortragsfolge, daß ſie ſolche Formen am ſtärkſten, hM Oppeln zwecks
berückſichtigte. Die beiden Ouvertüren zu „Rienzi” und den e
„Feen” zeigten den werdenden Meiſter, in letzterem Werk noch=Lerlin, 15. J
*
beſonders ſtark durch Weber, im „Rienzi” ſchon mehr von ders Aaſtsrat der
fran=
großen Oper im Stile Meherbeers beeinflußt; dann folgtern Eſtin, dem Stagt;
Werke, welt
Wir müſſen es als ein kühnes Wagnis bezeichnen, in einer? W8 Amaberg räumt
Stadt als Wagner=Dirigent aufzutreten, die einen anerkannal
hervorragenden Künſtler dieſer beſonderen Kunſtgattung denn
Polni
ihrigen nennt. Es iſt ſchwer, auf Vergleiche völlig zu verzichten.” .e. „in, 15. Jmi
Herr Schröder iſt gewiß ein guter Orcheſterkenner, hat Temſe
Hicen Doniuls in
Po
verament und die Gabe, einen ſo großen Apparat zu führen.! —0 am 2. Juni wurd=
Aber gerade Wagner fordert von einem Dirigenten ſo unendlicht. — Sodſchaft in Poſen
viel, daß nur ein bedeutender, ſeine Aufgabe völlig beherrſchene m— Zeſice Bevölkerumg
der Künſtler ihm ganz gerecht werden kann. Was bei auf
Eind in Luig=
Routine und aller Leidenſchaftlichkeit und Wärme der Auffaſm
Ein Lerchal
fehlte, das war der große Zug, der weit ausholende Atem des
Hini ch, Nck
Wagnerſchen Aufbaues. Die Steigerungen im einzelnen Re
Eeicke, Dau
langen gut, die Höhepunkte waren trefflich hervorgehoben, dahſ . . Enl
29 Mlte
aber gab es wieder Lücken, tote Stellen, bei denen jegliche Iſe. — Jſcher
eigenmo=
piration fehlte. Wer beiſpielsweiſe die „Tannhäuſer”=Ouvek‟
N die Gef
türe vor eineinhalb Monaten im Sinfoniekonzert wie eine he9.
Eine Wahas.
Offenbarung auf ſich hat wirken laſſen, dem mußte ſie heu”
ie Aicter auf 1
trocken und bis zu einem gewiſſen Grade ſteif erſcheinen. rr N9 d ſiecht zu
erbolt=
hätte kaum glauben mögen, daß dies ein und dasſelbe Orchel”..
BE aib Has
war. Aber gerade bei Wagner iſt es nötig, daß Dirigent und a LMden. Der Moi=
Spieler ganz eins ſind und ſich gegenſeitig noch begeiſtern. „ r Mti zü it zu
bemert=
anfeuern. Am wenigſten geſchloſſen und einheitlich erſchielk‟
die beiden Szenen aus der „Götterdämmerung” am beſten ."
L aunleten
langen das „Meiſterſinger”=Vorſpiel, der „Karfreitagszauu.
Ee ilhe en
und die beiden „Triſtan”=Szenen, aber auch hier vermißten wi. * I beszweſulngen der
das ganz Große, die eigentliche Weihe. Nicht verkannt ſei ſeioſe.
Ee iet iu
verſtändlich die ungeheure Schwierigkeit, als Gaſtdirigen..."
Eei h actder
fremdes Orcheſter ſo zu meiſtern, wie eines, das man häßle
leitet.
De Uchh.
Eende Aich.
Unſere Künſtler vom Landestheater ſpielten klanglich Ie
Een eltste
ſchön, ſo daß der Hörer oft im völligen Wohlklang eingehült. : 4n M 4ks M Polen
Ma
war, aber völlig gleichmäßig war die Leiſtung nicht. An 2
Deutz
e* Unertriä
lings großzügige Auffaſſung gewöhnt, folgten ſie nicht inli.
Feut*
Die nlatatsa
ganz dem Dirigenten, ſuchten ihn dann wieder unter Umſteh..
E idn Kerncen
vorwärts zu drängen. Solche Uneinheitlichkeiten gab es beie”.
E
ders in den Duvertüren zu „Nienzi” und „Tannhäufer”. D d h=
Ee Ails
Konzert war gut beſucht, wie es bei ſolcher Spielfolge IS
verſtändlich erſcheint. Der anfangs zurückhaltende Beifall Ml”
Denenh in
bald
S Ueit
A
Eeith
d.
wrg in der Bevölkerung entſteht, hat ſich in Wallſchlag in den
gimen Eſpagit=Eiſeler Sprengſtofſwerken ereignet. Zwiſchen
„uezuen Därcktor dieſer Werbe und den bisherigen Leitern
—tein ſehr wewig kollegiales Verhältwis beſtanden zu haben.
terhin iſt die Methode, mit welcher dieſer Herr ſeine
Kolle=
ms ihrer Stellung zu verdrängen ſuchte, mehr alls merkwür=
Er denunzierte nämlich die bisherigen Leiter bei der
inter=
erten Rheinlandkommiſſion, daß ſie durch die Verſendung
ſurr Waggons Sprengmunition die Beſtimmungen der Ordo=
„67 der Rheinlandkommiſſion verletzt hätten. Die angeſtellte
ſuchung ergab zwar die völlige Haltloſigkeit der
Beſchul=
na, was aber auf das Vorgehen des Direktors nur ein um ſo
Mwürdigeres Licht wirft.
Zur Verichterſtattung unter franzöſiſcher Zenſur.
z—, Frankfurt a. M., 15. Juni. Unter obiger Spitzmarke
wen die Frlft. Nachr.: Wir finden in dem Mainzer
Tage=
folgende, trotz ihrer Kürze vielſagende Meldung: Zu dem
merfall am Binger Schlag, über den geſtern ſchon kurz berichtet
ude, erfahren wir, daß der Deutſche auf dem Heimweg von
Konzert von zwei Perſonen überfallen wurde. Man nahm
die Brieftaſche mit 70 Mark und die goldene Uhr ab und
ver=
ihm mehrere Stiche in den Leib. „Der Deutſche, der von
Perſonew überfallen wurde?” Wie das zu überſetzen iſt
im beſetzten Gebiet natürlich jeder, meint das oben genannte
*
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Die Zollſanktionen am
iu haben mach dem Matin im erſten Monat das Ergebnis von
92illionen Franken ergeben.
Der Kampf um Oberſchleſien.
Gegen die Ausraubung der Deutſchen in Polen.
Berlin, 14. Juni. Sämtliche Fraktionen des
Preußi=
m Landtags, mit Ausnahme der Unabhängigen und der
Kom=
miſten, haben einen Antrag eingebracht, der ſich gegen die
ge gewaltigung der deutſchen
Domänenpäch=
ein Polen wendet. In dem Antrag wird feſtgeſtellt, daß
ſſtpolniſche Regierung über 150 000 deutſche Domänenpächter
mAblauf der Pachtzeit auf Grund vertragswidriger
Kündi=
ſar aus ihren Domänen vertreibe. Dieſen Domänenpächtern,
bſo wie den aus den ehemals preußiſchen Landesteilen
ver=
rienten deutſchen Förſtern, wird für ihre zwangsweiſe
zurück=
haltenen Inventarſtücke eine gänzlich ungenügende
Entſchädi=
m gewährt, und die für Deutſchland optierenden Perſonen
win bei ihrem Abzuge durch die von ihrem Vermögen
er=
otne ungeheuerliche Abzugsgebühr ihres Eigentums geradezu
eubt. In dem Antrag wird das Staatsminiſterium erſucht,
mrzüglich dahin zu wirken, daß die Reichsregierung
gegen=
ün dieſen polniſchen Gewaltmaßnahinen alle irgendwie als
mret erſcheinenden Schritte zum Schutze der bedrohten deut=
Stammesgenoſſen ergreift. Die polniſche Regierung ſoll
Beſondere dahin verſtändigt werden, daß die von ihr
wieder=
ho geäußerten Wünſche auf Anbahnung normaler
Handels=
hungen zu Deutſchland nicht verwirklicht werden könnten,
in die polniſche Regierung nicht davon Abſtand nehmen
we, vertragsmäßige, international gewährleiſtete Rechte ihrer
michſtämmigen Staatsbürger mit Füßen zu reten.
Außerdem ſoll bei ſämtlichen Regierungen der Entente auf
neuen Verletzungen des Friedensvertrages von Verſailles
audes Minoritätenſchutzvertrages hingewieſen und um ſchleu=
79 Abhilfe erſucht werden,
Karis, 15. Juni. (Wolff.) Der Petit Pariſien will wiſſen,
dic irifolge der Weigerung der Deutſchen, ihre
Trup=
waus Oberſchleſien herauszunehmen, der franzöſiſche
Bot=
tr in Berlin Laurent den Auftrag erhalten habe, im
Aus=
ſigen Amt in Berlin alsbald zu verſtehen zu geben, daß die
Hderherſtellung der Autorität der interalliierten Kommiſſior
i die Haltung der deutſchen Elemente nicht in Frage
eiellt werden dürfe. Es ſei ſicher, daß ähnliche Vor=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Juni 1921.
Ungen auch ſeitens der Vertreter Englands und Italiens
er=
on werden würden.
Verſtändigung?
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Der franzöſiſche und engliſche
nchafter machten heute perſönlich die ſchon angekündigten
jurftellungen beim Reichsminiſter des Auswärtigen. Die
gerung machte Mitteilung von der heute in Paris,
Lon=
ka und Rom überreichten Proteſtnote, in der verlangt
nm, daß die interalliierten Truppen nach Verpflichtung des
iailler Vertrages für Säuberung Oberſchleſiens von den
In=
ſſuenten ſorgen müſſen. Durch Verhandlungen könne das nicht
eſehen. — Inzwiſchen ſcheint eine
Verſtändi=
guig der interalliierten
Truppenkommandan=
mit General Höfer angebahnt zu ſein.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Bis heute vormittag wurde
enGeneral Le Rond ein Befehl zur Fortſetzung der
ſiüberungsaktion nicht gegeben.
Berlin, 15. Jumi. Nach einer Blättermeldung aus Op
en tritt heute nachmittag der Zwölferausſchuß der
aſchen Parteien noch einmal zuſammen. Man hofft immer
u, daß es ihm gelingen werde, die interalliierte Kommiſſion
tader Berechtigung ſeiner Forderungen zu überzeugen.
Berlin, 15. Jum. General Höfer weilte heute
vor=
nax in Oppeln zwecks Verhondlungen mit Geveral
Hen=
er.
Berlin, 15. Juni. Die Voſſiſche Zeitung hört, daß der
hchaftsrat der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin, de St.
hentin, dem Staatsſekretär v. Haniel Vorſtellungen
Sinne der Forderungen der intevalliierten Kommiſſion in
Reln übermittelte, die darauf beſteht, daß der deutſche Selbſt=
9½ Annaberg räumt.
Polniſche Falſchheit.
Verlin, 15. Juni. (Wolff.) Im Anſchluß an die Schritte
Edeutſchen Konſuls in Poſen wegen des Deutſchenpogroms in
hovo am 2. Juni wurde am 11. Juni nachſtehende Warnung
Wojwodſchaft in Poſen veröffentlicht:
Die hieſige Bevölkerung iſt infolge der maſſenhaften
Landes=
veiſungen von Polen aus Deutſchland beunruhigt und anläß=
Nder Scharen der zurückbehrenden obdachloſen Flüchtlinge hat
die Parole der Rache ausgegeben, die bezweckt, die hieſigen
wahner deutſcher Nationalität zu zwingen, Polens Grenzen
verlaſſen. Ich halte es für meine Pflicht, auf die Ungeſetz=
Reit ſolcher eigenmächtigen Handlungen aufmerkſam zu machen,
Vomehr, da die Gefahr vorliegt, daß verbrecheriſche Elemente
We Vorgänge zu Raub und Plünderungen ausnutzen könnten.
rufe alle Bürger auf, die Vorſchriften des Geſetzes und die
Mutng aufrecht zu erhalten und Einflüſterungen kein Gehör zu
ben, die oft dahin hinausgehen, dem polniſchen Reiche
unmittel=
zit ſchaden. Der Wojwod gez. i. V.: Dr. Hempowiz.
Hierzu iſt zu bemerken, daß die einleitenden Worte eher
ge=
her ſind, aufreizend als beruhig end zu wirken
ge polniſche Behörde ſollte nicht öffentlich von maſſenhaften
Rdesausweiſungen der Polen aus Deutſchland und Scharen
BFlüchtlinge ſprechen, wenn durch amtliche Feſtſtellungen be=
18klargelegt iſt, daß derartige Behauptungenfalſch
Offenbar ſollen damit nur die unverantwortlichen Deut=
W=erfolgungen in Oſtrowo verſchleiert werden.
Demgegen=
br iſt darauf hinzuweiſen, daß ſeit Abtretung des deutſchen
Agebietes an Polen faſt eine halbe Million Deutſcher under
Zwang der unerträglich gewordenen, Lebensbedingungen
WDeutſchland zurückgekehrt ſind, während mehr als 60 000 der
ROeutſchland lebenden Polen nach wie vor unbehelligt unter
Schutz der deutſchen Geſetze leben. Zum Schluß ſei noch
auf hingewieſen, daß ſich die Verfolgung nicht nur auf Deut=
Aund Juden, ſondern ſogar ſchon auf Evangeliſche polniſcher
ſige erſtreckt. Es ſteht zu hoffen, daß die polniſche Negierung
der Gefahr bewußt wird, die in einer weiteren Ausdehnung
ſer Vorkommniſſe liegen dürfte.
Die deutſch=öſterreichiſche Anſchlußfrage.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Der
öſterreichiſch=
deutſche Volksbund venanſtaltete geſtern abend im
Herren=
haus eine Ausſpyache über den jetzigen Stand der
deutſch=
öſterreichiſchen Anſchlußfrage.
Nebem Mitgliedern der öſterreichiſchen Kolonie in Berlin
wwaren zahlreiche Vertreter der politiſchen Parteien, ſowie
Män=
ner der Wiſſenſchaft und aus Induſtrie und Handel erſchienen.
Reichstagspräſident Löbe, als Vorſitzender des Volksbundes,
wies in ſeiner Begrüßungsrede darauf hin, daß die reichsdeutſche
Bevölkerung das Abſtimmnngsergebnis von Salzburg mit
Freude und Syhmpathie aufgenommen habe. Man dürfe wicht
verkennen, daß der öſterreichſiſchen Regierung aus der
länderwei=
ſen Abſtimmung viele Schwierigkeiten erwachſen ſeien. Nicht nur
in Oeſterreich, ſondern auch in Deutſchland ſelbſt habe man den
Verſuch gemacht, eine abſtimmungsfeindliche Bewegung zu er
zeugen. Es ſei auch durchaus möglich, daß man in Deutſch=
Oeſterreich einem falſchen Eindruck von der in Deutſchland
herr=
ſchendem Stimmung hätte. Um allen Zweifeln zu begegnen,
müſſe die Tatſache feftgeſtellt werden, daß das deutſche Volk gern
in die von Deutſch=Oeſtenreich dargebotene Hand einſchlage und
gewillt ſei, mir Begeiſterung und Freude an dem Werk
mitzuar=
beiten, das einſt das ganze deutſche Volk einen werde. Darauf
ergriff, von lebhaftem Beifall begrüßt, Landeshauptmann=
Stell=
vertreter von Salzburg, Abgeordneter Preußler, das Wort zu
einem hiſtoriſchen Rückblick. Er ſagte: Im November 1918 war
der Zeitpunkd, den Anſchluß durchzuführen und die Entente vor
eime volleudere Tatſſache zu ſtellen. Leider ſei der Zeitpunkt ver
paßt worden. Nach dem Friedensvertrag von St. Germain ſei
dam in Oeſterreich die Anſchlußbewegung zu einer allgemeinen
Volksbewegung geworden. Allerdings fehlte es nicht an
Stm=
men, die zum Abwarten geraten hätten. Diefe hättew auch auf
den Völkerbund und die verſprochenen Kredite vertraut. Heute
glaube in ganz Deutſch=Oeſterreicheniemand mehr an die
Kredit=
hilfe. Deutſch=Oeſterreich wolle nicht als Bettler und Geduldeter
zu Deutſchland kommen, ſondern weil der Anſchluß für das ganze
deutſche Volk von größter Bedeutung ſein werde. An der
an=
ſchließendem Ausſprache beteiligten ſich beſonders der
demokrati=
ſche Abgeordnete Heyle, Graf Monagelas, Dr. Lange für die
aka=
demiſche Jugend, Profeſſor Bvandl=Innsbruck und
Landtags=
abgeordneter Scholich. Mit einem Schlußwort von Stephan
Großmann wurde der Abend beendet.
Deutſchland und Frankreich.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Zu den Verhandlungen
zwi=
ſchen Nathenau und Loucheur berichtet Havas noch, nach
dem Eindruck im Paris und den aus Berlin eingegangenem
In=
formationen ſcheine es, daß der Eindruck über die erſten erzielten
Ergobniſſe ſowohl auf franzöſiſcher wie auf deutſcher Seite ſehr
günſtig ſei. In den Wandelgängen der Hammer habe man ſich
auch ſehr eifrig über die Wiesbadener Beſprechungen
unterhal=
ten und die Abgeovdneten hätten faſt einſtimmig die Initiative
der Regierung gebilligt und ſähen darin ein Anzeichen für eine
Pobidik der Realiſation, die Briand zu ſeinem Programm
ge=
macht habe.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Die Deuüſche Allgemeine
Zei=
tung erklärt, es ſei nichtsdavon bekannt, daß, wie es in
einer Londoner Meldung des Berliner Blattes heißt, der Oberſte
Rat auf Erſuchen Loucheuns Dr. Nathenau einladen wolle,
ſeine Pläne vor dem Oberſten Rat zu erörtern.
Deutſchkand und Rußland.
Berlin, 15. Juni. Dem Tageblatt zufolge beginnt ſich der
praktiſche Handelsaustauſch zwiſchen Deutſchland
und Rußland ſchon anzulaſſen. In Berlin ſei geſtern ein
Probepoſten ruſſiſcher Pelze, Felle und Häute eingetroffen, der
vorausſichtlich in Leipzig zur Auktion geſtellt wird. Einige
Par=
tien Flachs und Hanf ſollen demnächſt eintreffen. Außerdem
lagert eine größere Holzlieferumg ausfuhrbereit in Niga.
Die angelſächſiſchen Mächte.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
Waſhington erfährt, iſt die engliſch=amerikaniſche
En=
tente gegenwärtig im Weißen Hauſe ein Beratungsgegenſtand
erſter Ordnung. Die Nachricht, daß der Präſident für den Plan
einer Vereinigung aller engliſch ſprechenden
Völker gewonnen ſei, überraſcht ſehr. Ob man im
Staats=
departement eine förmliche Allianz mit England ins Auge faſſe,
ſei zweifelhaft; es werde aber möglicherweiſe ein Handels=
und Freundſchaftsvertrag mit England abgeſchloſſen
werden.
London 15. Juni. (Wolff.) Der Waſhingtoner
Bericht=
erſtatter der Times meldet, daß die Regierung des Präſidenten
Harding den Wunſch habe und den Plan verfolge, ein
Zu=
ſammenwirken zwiſchen den Vereinigten Staaten
und dem britiſchen Reiche in allen Fragen der Weltpolitik
zuſtande zu bringen. Dieſes von der amerikaniſchen Regierung
erſtrebte Einvernehmen würde, ohne eine förmliche Allianz zu
ſein, die Löſung aller im Hinblick auf die Befriedung der Welt
unvermeidlichen Fragen ermöglichen. Der Präſident kündigte
an, daß der Vertrag von Verſailles von den
Vereinig=
ten Staaten aller Wahrſcheinlichkeit nach in nicht allzu ferner
Zeit ratifiziert werden würde, allerdings mit
weitreichen=
den Vorbehalten. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß
be=
reits durch Vermittlung des Oberſten Rates ein
Meinungsaus=
tauſch mit den Alliierten ſtattgefunden habe. Den Times zufolge
würde im Plan eines engliſch=amerikaniſchen Zuſammenwirkens
ein wichtiger Faktor die Seemacht ſein. Der Plan, der die
Beſchränkung der amerikaniſchen Seemacht auf den Stillen Ozean
und die Ueberlaſſung des Atlantiſchen Ozeans als Einflußſphäre
an England vorſehe, würde natürlich das engliſch=japaniſche
Bündnis unmöglich machen.
In einem Leitartikel erklären die Times, dieſe Meldung aus
Waſhington werde von dem ganzen britiſchen Reiche und der
Entente begrüßt werden. Das Blatt fordert, daß die Bande, die
England mit Frankreich verbinden, nicht gelockert werden. Ein
Einvernehmen mit Frankreich müſſe der Eckſtein der
kontinen=
talen Politik Großbritanniens ſein. Dieſes Einvernehmen mit
Frankreich werde den Weg für die von Waſhington
vorgeſchla=
gene Politik ebnen, während ein Streit zwiſchen Frankreich und
Englond oder eine Abkühlung der Beziehungen zwiſchen dieſen
beiden Staaten faſt ſicher zur Rückkehr der Vereinigten Staaten
zu ihrer Politik des Abſeitsſtehens führen würde. Die Times
erklären, wenn die Torheit Frankreichs eine ſolche Situation
herbeizuführen drohe, dann müßten ſich die engliſchen und die
amerikaniſchen Staatsmänner notwendigerweiſe dem Abſchluß
einer engeren Abmachung zwiſchen den engliſch ſprechenden
Völ=
kern zuwenden. Das Blatt gibt der Hoffnung Ausdruck, daß,
wenn dieſe Frage im Zuſammenhang mit der Frage der
Ratifi=
kation des Verſailler Vertrages durch die Vereinigten Staaten
zur Erörterung komme, jeder Opportunismus und alle
Wankel=
mütigkeit aufgegeben würden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Das
Körperſchaftsſteuer=
geſetz wird dem Reichstag durch den Reichswirtſchaftsrat
zu=
gehen, nachdem es geſtern im Kabinett verabſchiedet wurde
Weitere Steuergeſetze werden im Laufe dieſer Woche vom
Kabinett verabſchiebet.
c, Berlin, 15. Juni. Wie das Tageblatt erfährt, iſt der
ame=
rikaniſche Senator France geſtern in Berlin eingetroffen.
France, der Führer der einflußreichen amerikaniſchen
Finanz=
gruppe iſt, die für eine raſche Wiederbelebung der
amerika=
niſch=ruſſiſchen Handelsbeziehungen eintritt, will
ſich nach Moskau weiterbegeben. Das Blatt hört weiter, daß
der Senator auch mit den maßgebenden deutſchen Stellen
Füh=
lung nahm in dem Beſtreben, über die Zuſammenarbeit mit
Deutſchland eine Verſtändigung herbeizuführen.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Reichsminiſter Dr. Roſen
empfing geſtern abend in ſeiner Villa in der Königgrätzer Straße
Vertreter der Berliner und auswärtigen deutſchen Preſſe.
Die Herren wurden dem Miniſter durch Direktor Heilkron
vorgeſtellt. Da die Gemahlin des Miniſters ſich zurzeit noch im
Haag aufhält, hatte Frau Baronin v. Maltzahn es übernommen,
die Hausfrau zu vertreten. An dem Empfang beteiligten ſich
auch zahlreiche hohe Beamte des Auswärtigen Amtes
ſowie Mitglieder der Preſſeabteilung der
Reichs=
regierung. Eine angeregte Unterhaltung hielt die
Geſell=
ſchaft bis zum ſpäten Abend in dem gaſtlichen Hauſe zuſammen,
Spiel, Sport und Turnen.
Turneriſche Wettkämpfe.
Nach den eingelaufenen Meldungen zu urteilen, übertreffen die
Wettkämpfe des Rhein=Maingaues (Deutſche Turnerſchaft), welche am
kommenden Sonntag hier in Darmſtadt zum Austrag kommen, alle
frü=
heren Wetkämpfe um ein ganz Bedeutendes. Eingeleitet wird das
Gau=
turnfeſt durch einen Begrüßungsabend in der Turnhalle am Woogsplatz
am Samstag abend. Hierbei werden erſtklaſſige Darbietungen geboten
werden. Im bunten Wechſel werden Männer= und gemiſchte Chöre,
Muſikſtücke, ſowie turneriſche Vorführungen einander ablöſen. Letzter
beſtehen hauptſächlich aus Darbietungen aus dem Männer=, Frauen=
und Jugendturnen des feſtgebenden Vereins, der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846. Aber auch auswärtige Turnvereine werden ihr Beſtes
zei=
gen, um mit Ehren zu beſtehen. Eine Riege, aus den beſten
Geräte=
turnern des Gaues zuſammengeſtellt, wird am Reck und Barren ihr
hohes Können zeigen. Alles in allem, den Beſuchern ſteht ein äußerſt
genußreicher Abend in Ausſicht. Die Turngenoſſen der Darmſtädter
Turnerſchaft, ſowie Umgebung von Darmſtadt mitſamt ihren
Angehöri=
gen ſeien hiermit beſonders eingeladen, ebenſo alle Freunde und
Gön=
ner der Turnerei. Sonntag bormittags und nachmittags werden ſich
die einzelnen Wetkämpfe abwickeln. Vormittags wird das
Einzelwett=
turnen, nachmittags das Muſterriegenturnen durchgeführt. Die
Einzel=
wettkämpfe zerfallen in Ober= und Unterſtuſe für Männer. Auch für
die „Alten” über 45 Jahre ſind Wettkämpfe ausgeſchrieben und wird
mancher der früher berühmten Geräteturner nochmals ſein Können
zeigen und in Wettbewerb treten. Bemerkt ſei, daß zum
Einzelwett=
turnen über 500 Teilnehmer gemeldet ſind, an Vereinsmuſterriegen 40,
alſo ganz gewaltige Zahlen. Einen überwältigenden Eindruck werden
wohl die von etwa 600 Turnern auszuführenden Maſſenfrejübungen
auf den Beſchauer auslöſen. Dieſe Uebungen werden nach Muſik
aus=
geführt und ſind die äußerſt gefälligen Freiübungen der Deutſchen
Tur=
nerſchaft für das Jahr 1921 von allen Teilnehmern eingeübt. Die
Siegerverkündigung findet abends 6 Uhr auf dem Turnplatz am Hallen=
Am
ſchwimmbad ſtatt) wo auch alle Wettkämpfe durchgeführt werdet
Sonntag abend 8 Uhr beſchließt ein Feſtball in der Turnhalle am
Woogsplatz den arbeitsreichen Tag. Die Feſtmuſik ſtellt die Kapelle
Weber. Alles Nähere durch Plakate und auch Anzeigen in dieſer,
H. M.
Zeitung.
dra. Leibesübungen auf den Hochſchulen. Der
Ver=
band der Deutſchen Hochſchulen gibt ſoeben folgende
Entſchlie=
ßung des zweiten Hochſchultages vom 22. bis 25. Mai 1921 in Halle
bekannt: Der 2. Deutſche Hochſchultag ford —r Einführung regelmäßiger
Leibesübungen für die Studierenden aller deutſchen Hochſchulen und
be=
ſchleunigtes kraftvolles Ergreifen aller Maßnah=nm, die dieſem Ziele
näher führen. Er beamtragt daher Bereitſtellung ausreichender Mittel
plänen der Reichs= und Landesregierungen zwecks Be
in den Haushalt
ſtreitung der wichtigſten Erforderniſſe für einen wirkſamen
Uebungs=
betrieb, in der Hauptſache: Schaffung von Turnhallen, Anlage von
Spielplätzen, Amſtellung hauptamtlich angeſtellter akademiſch gebildeter
Turn= und Sportbehrer, Einrichtung von Lehrgängen für Fortgeſchritter
zur Ausbildung von Spielleitern. Der Hochſchultag betrachtet den Ve
band der deutſchen Hochſchulen angeſichts der in Ausſicht genommenen
Fachorganiſationen al=
Arbeitsgemeinſchaft mit den übrigen akademiſche
die für die treuhänderiſche Verwaltung der erbetenen Mittel berufene
Stelle. Schließlich ewwartet der Hochſchultag zwecbs Deckung der
erforder=
lichen Koſten des Turn= und Sportbetviebes an den Hochſchulen
Einfüh=
rung eines gleich ſonſtigen Gebühren von jedem Studierenden in Quäſtur
oder Sekretariat abzuführenden Semeſterbeitrages.
Sportverein Darmſtadt E. V. Auf die am Samstag,
den 18. Juni, im Mozartſaale ſtattfindende Jahres=
Hauptver=
ſammlung werden die Mitglieder noch beſonders hingewieſen. (Siehe
Anzeige.
Nad= und Motorradrennen auf der
Opelrenu=
bahn. Der Frankfurter Nadfahrerverein Germani vexanſtaltete ſein
zweites Nennen auf der Opelbahn. Die Ergebniſſe ſind die folgenden
Der erſte Schritt” 1500 Meter, 1. Nottelwann=Frankfurt 2 Min. 33,/4
Sek. — 2. Hilfsmotove aller Syſteme bis 150 ccm Inhalt, 9 Kilometer
mit Vorgabe. 1. Karrer=Frankfurt auf D.K.W., Zeit 8 Min. 41 Sek. —
Opel im 13 Min. 491 Sek. — Vorgabefahnen, über 1 Munde, 1500
Motor=
eter. 1. Leisber, 20 Meter Vorgabe, in 1 Min. 57 Sek.
räder bis 500 ccm Inhalt, 30 Kilometer. 1. E. Glöckler auf NSU. in
4 Min. 17 Sek. — Motorräder aller Stärten, 45 Kilometer. 1:
Magel—Fritz
Glöchler. — Zweiſitzerfahren über 1500 Meter.
Knappke, Zeit: 2 Min. 41,4 Sek. — Dauerrennen hinter
Straßen=
motoren. Zwer Läufe zu je 18 Kilometer. Geſamtreſultat: 1. Fritz v.
Opel, 2. Hch. Knappke, 3. Becker.
e. Dieburg, 15. Juni. Zwiſchen dem Turnverein, der
Turn=
gemeinde, der Turngeſellſchaft, ſowie dem Sportklub Haſſia werden
zurzeit häufig Verhandlungen geführt wegen Verſchmelzung
die=
ſer Vereine in eine große Turn= und Sportgemeinde. Die genannten
Vereine zählen zuſammen mehr als 600 Mitglieder und verfügen alle
über ſehr gute Einzelkräfte. Aus dem Verlauf der bisherigen
Ver=
handlungen iſt zu ſchließen, daß die Bemühungen von Erfolg ſein
wer=
den und daß mit einem baldigen Zuſammenſchluß zu rechnen iſt. In
turneriſcher und ſportlicher Beziehung iſt dies ſehr zu begrüßen, denn
nur bei gemeinſamer Arkeit im Turnen und im Sport werden große
Erfolge erzielt.
* Sportklub „Haſſia 1913‟ Dieburg I—
Spielver=
g Urberach I 1:6 (Halbzeit: 0:3). Sportklub „Haſſia
ein
19138‟ D
*g. II—Spielvereinigung Urberach II 1:1. Sportklub
Haſſic 1913‟ Dieburg TV—Turnverein Babenhauſen IV 4:0.
Schluß des redaktionellen Teils.
hüte ſich mit dem Meſſer=
Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig
ge=
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wirkend iſt das in allen Drogerien
und Apotheken erhältliche Hühnerangen Lebewohl, während
Horn=
haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
berblüf=
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 u. 3 Mk. Drogerien: A. Fiſcher,
Frankfurterſtr. 12, G. Liebig E Co. Kchf., Luiſenſtr. 4, Frdr, Schäfer,
II,59:
Ludwigsplatz 7.
Ohne duecksilber,
Geschlechtslelden. ohne Bernfsstöruns-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— Nachm.
Spez.-Arzt Dr. med, Holländer’s Ambulatorium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6853) Sonntag 11—1 Uhr.
Wetterausſichten für Donnerstag:
Wolkig bis heiter, trocken, wärmer, nördliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (außer Miete, Son=
K‟, XII:): „Der Wildſchütz”.
dermieten Serien VI‟, VIIIu, IK:
Orpheum, Anfang 7¾4 Uhr: „Neunzehnhundertneunzehn”
Vortrag von Liman v. Sanders um 8 Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Ferſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes
der Angeſtellten um 8 Uhr im Perkeo,
Konzert um 8 Uhr im Saalbau,
Verſteigerungskalender.
Freitag, 17. Juni.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Vertiko=Verſteigerung um 11 Uhr Ludwigsplatz 8.
Leitung: Dr. Otto WSaldgeſtel. Verantwor
ich für den leitende
olitiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeftel;
und de
ür heſſiſche Polit
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; f.
Bo
rt, Handelsteil und Lagdn
ſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigente
Og=
de
Anzeigenbeilagen und M
Geſchäftsleben: Panl Lange.
* und Verlag: L. C. WBittichtiche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlaugte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Auf dieſe regulären, aber billigen
Preiſe gewähren wir, um unſerer werten
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Kirn — Neustadt (k23871dg
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von 50 Pfennig per Stück an
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Juni 1921.
Nummer 164:
Raeae
Ihre am Samstag, 18. Juni, nachm.
3½/, Uhr, in der Martinskirche
statt-
findende TRAUUNG beehren sich
anzuzeigen
Alwine Hildebeutel
Ludwig Bayer.
Darmstadt, Lichtenbergstraße 71.
* 23397
Statt Karten.
Henry Strauß
Helene Strauß, geb. Rothschild
VERMAHLTE
Darmstadt
Alsfeld
1
Eiche=
Zaunpfoſten
AAm unſere w. Kundſchaft von der Glaubwürdigkeit der
A4 in unſerer geſtrigen Anzeige gemachten Angaben zu
überzeugen, daß Sie bei uns genau ſo billig oder noch
billiger kaufen, als wie im Ausverkauf, laſſen wir
nach=
ſtehend einige Beiſpiele folgen:
Glas=und Lackierwaren
Steingut — Porzellan
Trauung: Sonntag, den 19. Juni 1921, in
Gießen, „Restaurant Grünewald‟.
Gsst 3)
Taſſen ......... . 1.35
Todes=Anzeige.
Geſtern abend um 6 Uhr verſchied unſer
liebes Söhnchen, Brüderchen und Enkelchen
Martinchen
im Alter von 7 Monaten.
In tiefem Schmerz:
Familie Wilhelm Ruths u. Kinder
Karl Ruths
„ Wilhelm Alberth.
(7062
Darmſtadt, den 15. Juni 1921.
Die Beerdigung findet am Freitag, nachm.
um ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt,
tief und flach
Teller mit kleinen Fehlern ... 1.85
Teller, tief und flach, fehlerlos 2.25
Schüſſeln
teckig. ... 4.25 3.85 2.70
Hatz=Schüſſeln ..6 Stüc 22.75
Kompotteller 2.25 1.90 1.35
Kompottſchalen 1.95 1.65 1.45
Zitronenpreſſen .. . . . . 1.95
Bierbecher ..... . Liter 2.10
mit Untertafſe,
4.50
Taſſen indiſch=blau . .
mit Untertaſſe,
Teetaſſen indiſch=blau, .
50
Fettlöffelblech .... . 13.75
Kaffee= und Zuckerdoſe
Stück 6.20
Hand=Seife=Soda=Garnityr 14.95
Küchenwage. . . . . . . 34.00
Ein neuer Kurs in
Stenographie- und
Maschinenschreiben
Verſchiedenes
beginnt Montag, den 20. Juni, 11 Uhr vorm
Es könen noch einige Anmeldungen hierzu
(6976g
entgegengenommen werden.
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erhalt. Herrenfahrrad
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164.
Die Sommerfriſche.
Aseſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
ählt von F: Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdruck verboten.)
wrſchen niedeven Zwetſchenbäumen liegt ein kleinwinziges
mu mit einer Eingangstüre, zwei Fenſtern auf die
Stra=
he und einer kleinen Dachlucke. Ueber der Türe prangt ein
wte rtes Schild mit der üblichen Meſſingſchüſſel und der
be=
mmen Inſchrift: Sebaſtian Schafflhuber, appr. Bader. Unter
ſüre ſteht ein Männchen mit weißer Friſeurjacke zwiſchen
„ollblühenden Oleanderſtöcken und wartet auf die „Saiſon”.
niadliches Bild, halb Zufriedenheit, halb Erwartung Der
nuim des Verſchönerungsvereins erſehnt den erſten „Kurgaſt”
ſchreitet eben wie gewunſchen über den Dorfplatz her,
ſan Bader Schafflhuber Veranlaſſung gibt, ſeine erwar=
„wolle Poſe zu verändem und ins Innere des Hauſes zu
w mit der frohen Botſchaft an ſeine Frau: „Greti, die
Sai=
ſoy kſt eingeſetzt und meine Erwartung iſt erfüllt. Der erſte
Aueſt iſt da!‟
ſtürzen beide ans Fenſter, um das Unikum, auf das man
ich einen Preis hätte ausſetzen ſollen, beſſer begbachten zu
Und das Unikum geht direkt auf das Haus zu. Und
wird eine „Stimmung ausgelöſt”.
ſtöhnt Sebaſtian Schafflhuber.
ſhie ſeufzt Margareta Schafflhuber.
Das iſt ja der Herr Dokta!” ertönt es einſtimmig.
reti — ſchnell Hoffmannstropfen!“
gis Unikum ſteht vor dem Hauſe. Es ſcheint ſich ſür die
weigen Aufſchriften, die da und dort an der Hauswand und
Fenſterläden angebracht ſind, lebhaft zu intereſſieren. Sie
ns uch merkwürdig genug und ein deutlicher Beweis für die
Fowritte und das Aufblühen des Höhenluftkurortes Hochwinkel.
hdem Fenſter rechts von der Tür ſteht in großen, grellroten
eitet. „Buwiben: Sebaſtian Schafflhuber, Coiffeur und Friſeur.
Auf=
gezhnſte Bedienung. Reelle Preiſe. Herrenſalon. Kosmetik.
u Fenſter links von der Türe vermeldet eine
veilchen=
balg Aufſchrift: Greti Schafflhuber, Friſeufe und Maſſeufe.
auzmrifamſte Bedienung. Reelle Preiſe. Damenſalon ſeparat,
Nchzmure und Pedikure.
te Tür ſelbſt trägt ein Emailſchildchen: Sebaſtian
Schaffl=
beaappr. Bader, Amateurphotograph, Vorſtand des
Verſchöne=
m ereins Hochwinkel und Umgebung.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Junf 1921.
Seite 9.
Eine Blechtafel gibt bekannt: Siegesgöttin! Das beſte
Zweirad der Welt. Vertreter: Sebaſtian Schafflhuber. Gleich
darunter heißt es: Großer Kurfürſt, Lebensverſicherung.
General=
agent für Hochwinkel und Umgebung: Sebaſtian Schafflhuber,
Coiffeur. Des weiteren verkündet ein Reklamekarton „
Zahno=
ſanol”, daß Sebaſtian Schafflhuber gerne bereit iſt, über das
Nötige koſtenlos Auskunft zu geben.
Da fühlt der armſelige Privatgelehrte und
Volksſchrift=
ſteller Dr. Quirinus Zwickl die Größe und Bedeutung des
Na=
mens Schafflhuber. Zerknirſcht betritt er den Herrenſalon.
„Was wünſchen Euer Gnaden?” quiekt eine weibliche Stimme
aus dem Hintergrund, während ſich der Sommergaſt behaglich in
den einzigen vorhandenen Stuhl niederläßt.
„Ich wünſche Herrenbedienung.”
„O, einen Moment bitke! Der Herr iſt augenblicklich
verhin=
dert. Er muß ſofort kommen.”
„Ich kann warten.”
Gewitter hängen in der Luft. Da muß man wetterläuten.
Frau Greti Schafflhuber tut das, indem ſie mit erſtauntem
Aus=
druck an die Kundſchaft herantritt. „Ja, was iſt denn das?
Jetzt kenne ich Sie erſt. Ja, grüß Ihna Gott, Herr Doktor! Ja,
was wär' denn jetzt das? Da wird mein Mann eine Freude
haben!“
Fort iſt ſie. „Sebaſtian komm gleich, der Herr Doktor iſt da?‟
„Der Herr Doktor iſt da? Und d: Saiſon is ja no’ gar net
anganga!"
„Ja, komm” gleich!”
„Wirklich iſt er’s!” ſtellt der Mann überraſcht feſt, der hinter
dem Rücken ſeiner Frau Greti hervorguckt und ſtark nach
Hoff=
mannstropfen riecht. „Ja, das hätt’ i mir doch net träumen
laſ=
ſen, daß S' heuer ſchon ſo früh kämen, Herr Doktor! Und das
Prachtwetter. — Nicht wahr, raſieren gefällig ?‟
Der Bader ſpringt in der Stube herum. Er müßte kein
Ba=
der ſein, wenn er den verhaltenen Grimm des Doktors nicht mit
einem Wortſchwall zurückdämmen könnte. Er beginnt
einzuſei=
fen und das Naſiermeſſer zu ſchärfen.
„Ja, a Prachtwetter ham wir, und über der Almerau liegt a
feiner Rauch, da bleibt’s lang ſchön. Nicht wahr, Greti? — Ei
ja. für d: Bauernleut’ is 18 recht, das Wetterl, damit ſie den
Se=
gen ihres Schweißes in die Scheunen bringen können. Nicht
wahr, Greti? — Und für d: Stadtleut’ is s recht das Wetter,
da=
mit ſie ſich von den Strapazen der Großſtadt erholen können, nicht
wahr, Greti? O die armen Großſtadtmenſchen! Jahraus,
jahr=
ein im nervenzerrüttenden Lärm der Straßenbahnen zu
wan=
dern, in Mietskaſernen eingepfercht zu ſein und die in jeder Hin=
ſicht auch ſittlich und moraliſch verpeſtete Großſtadtluft zu atmen,
nicht wahr, Greti, da hört ſich die Gemütlichkeit auf. —
Bart=
ſtutzen? Nein? — Wie herzlich gönnen wir, das biedere
Land=
volk, das noch an Väterſitte feſthält, den bedauernswerten
Brü=
dern und Schweſtern aus der verſeuchten Großſtadt mit den
qual=
menden Fabrikſchloten das ſchöne Wetter, die erquickende
Land=
luft und den Umgang mit der herrlichen Natur und ihren
treu=
herzigen Bewohnern! Nicht wahr, Greti? — Etwas Puder
ge=
fällig? Nein? — Und wie begrüßenswert iſt es daher, wenn das
biedere Landvolk für die Not des Stadtmenſchen ein Einſehen
hat und in Verſchönerungsvereinen und Kurkommiſſionen dafür
ſorgt, daß die Aermſten der Armen für die erſparten Blutkreuzer
etwas Ordentliches haben können. — Brillantine gefällig? Nein?
—O wie ſehr gönnen wir es Ihnen, Euer Gnaden, daß Sie
nach ſo vielen Strapazen in der Großſtadt München wieder in
unſer geliebtes Hochwinkel, das zum Wohle der Menſchheit ſich
ſo prächtig entwickeln will, zurückgekehrt ſind und ſo herrliches
Wetter und ſo treffliche Naturmenſchen, die ſeit Jahren mit Leib
und Seele an Ihnen hängen, angetroffen haben. Man kann ſich
ja denken, wie aufreibend der Beruf eines Privatgelehrten und
Volksſchriftſtellers ſein muß, noch dazu in einer Großſtadt wie
München. Nicht wahr, Greti? — Alſo herzlich willkommen, Herr
Doktor, in Ihrem alten, lieben Hochwinkel! — So, danke. Fertig!
— Bitte, Greti, kaſſier!!“
Dr. Zwickl erhebt ſich, aber der beredte Anwalt des
Groß=
ſtadtelends iſt bereits verſchwunden.
„Das macht?"
„Eine Mark, bitte!”
„Da haben Sie zwei, Frau Schafflhuber. Aber bitte, ſagen
Sie Ihrem Herrn Gemahl und Coiffeur Sebaſtian Schafflhuber,
er ſei ein hundshäutener Hanswurſt. Nicht wahr, Fran Greti?”
„Dank ſchön! Werd’’s ſchon ausrichten.”
Nun hat ſich auch hier die Wetterwolke entladen. Die
Schuldi=
gen fühlen ihre Schuld und ſie ſorgen dafür, daß es auch die
Mit=
ſchuldigen trifft. In dieſem Sinne überreicht Frau Greti
Schaffl=
huber dem Sommergaſte eine kleine Broſchüre „zur gefälligen
Orientireung” und empfiehlt ſich dem Gehenden.
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½pfd. 14.—, 13.-, 11.50
Kaffee gebrannt, rein=
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Geide d i grgesnese.
I. einſchließl
Frankfurter Aepfelwein Glas u. Steuer 5.50
Filialen in allen Stadtteilen.
[ ← ][ ]ge
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Juni 1921.
Nummer 16i
22q
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 15. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Das Realiſationsbedüufnis, welches ſich bereits an geſtriger
Abend=
börſe bemerkbar machte, ſetzte ſich heute in venſtärrtem Maße fort. Am
Montammarkt betwugen die Kursverluſte bis zu 10 Prozent; mur
Rhein=
ſtahl wurden zu eimem zirfa 9 Prozent höhewem Kurſe aus dem Markt
genommen. Auch Chemiſche Werte wanen durchweg niedviger, das
an=
gebotene Material fand aber glatt Aufnahme. Am Elektromarkt
ver=
loren. Deutſch=Ueberſee zirka 12 Prozent. Lahmeher zinka 5 Prozent;
Schuckert konnten ſich behaupten. Der Kaſſamarkt verbehrte in nicht
ein=
heitlicher Halltung. Neben zahlreichem Kursſteigerungew war infolge von
Gechwfmn=Regliſatiomen auch eine Reihe vom Kurswüickgängen zu
verzeich=
nen. Höher ſtellten ſich Blei= und Siüber=Hüte Braubach, Metallbank,
Baher, Spiegelglas, Etlinger Spinnerei, niedriger dagegen Karlsruher
Maſchinen, Hoch= und Tiefbau, Karlſtädter Zement. Im Freiverkehr
konnten Deutſche Petroleum im Laufe des Verkehrs zirka 10 Prozent
an=
ger. Starkes Kaufinteneſſe beſtand für Julius Sichel auf Gerüchte
er Fuſion mit einem größeren deutſchem Giſenwerk. Die Abtien
wur=
den anfangs mit 600 Prozent gehandelt und gewannen im Verlauf zirka
20 Progemt. Neckarfulmer epreichten einem Kurs von 302. Der
Deviſen=
markt verkehrte in ſtark ſchwankender Haltung.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 15. Juni.
Uuf
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15.50
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Schwei:
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ſab=
89
Geld ! Brief
357.40 358
anten 71.905 10
135860 359 49 3
30 550 701 5533
177891809
Tk. 1188801191 201t 1988zu9ßahl
Geld. Brief
*
56 40 5f.
19
13880
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310 Big9 8
Geld ! Brief
Brief.
(S.
1549
60 New=York, 1008—ſ70 22—/69.58—/89,73
Oeſt. abg 14,48—1453—14
dapeſt R6.77—2383—
1174d 11760
270
39.
19885
tS
697—ſer.
i680-66.10—
14.58—
Norwegen.
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31a Helingfor
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189 9=De
Prag: ..
Berliner Börſe.
Berlin, 15 Juni. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. An
der Börſe herwſchte das Gefühl der Unſichepheit und Unentſchloſſenheit.
n Stveitfall zwiſchen der Interallier=
Mit Beſorgnis blickte man auf de
ten Kommiſſion in Oberſchleſien und General Hoefert Die ſtarhen
Schwankungen der Debtiſenkunſe trugen dazu bei. die Spekulation
un=
luſtüg zu machen und zum Teil zu Regliſierungen zu veranlaſſen.
In=
ſchen
folgedeſſen wanen mamentlich am Montanmarkte und in cher
Pe.
Wenten Mückgänge zu verzeichnen, denen allerdings einzelne
Stheigerum=
wſtanden. So gewannem
Lothrin=
gen teilweiſe erheblichev Artz ge
*
dem auf das Wiederauftauchen der
. Phör
ger Hite 20 Prigerichte allerdings bei ſchvar
kender Haltung, bei er=
Kapitalerhöhnngsge=
ngeſetzt. Rheinſtahl ſtiegen auf Grund
an=
höhtem Kunsſtande lebhaft uma
geblicher Fuſionspläne etwa 20 Prozentk. Im Verlaufe tratz lebhafter
Begehr für Anglo Continental Gugno hervor, die ſich um 19 Pnozent
höher ſtellten. Auch Dymamit Nobel gogen bemerbenswert an.
Mexi=
kaniſche Anleihen litten im Anſchluß an niedrigere Auslandsturſ
Realiſierungen. Am Anlagemarkte wanem deutſche Anleihe
ungleichmä=
t, aber im allgememen gut behauptet. Der Einheitsmarkt
ßig verände
verte war wieder recht lebhaft bei kaum verminderter
ir Induſtrie
Kaufluſt des Publikums. Infolgedeſſen hat ſich betr. Schwierigkeit und
Verſpätung der Kursfeſüſetzumg nichts geändert.
Die ſtarken Schwankungen der Debiſenkurſe wirktem auf das
Ge=
ſchäft am Produktenmarkte nachteilig ein. Die Umſätze in Mais
und Maisſcheimen bewegten ſich imn recht engem Gwenzen ohne
bemerbens=
werte Preisänderungen. Für Hülſenfrüchte fehlte es am Angebot aus
der Provinz, namentlich imn Futtererbſen. Von Lupinen blieben gute
gelbe Sorten hauptſächlich begehrt, aber auch blaue wunedn mehr.
be=
achtet. Schmitzel und Delkuchen begegneten gleichfalls einiger Nachſrage.
Oelfagten behielten ihre Feſtigkeit. Heu war ziemlich begehrt, Stroh
war in kommender Ernte auf Lieferung geſucht.
Weiteres Anziehen der Häutepreiſe.
b. Die 21. Auktion des Allgemeinen
Häuteverwer=
tungs=Verbandes, G. m. b. H. zu Berlin, fand am 14. Juni
zu Berlin ſtatt. Zur Verſteigerung kamen 1993 Stück Ochſenhäute, 7664
ſtück Bullenhäute. 10 759 Stück Kuhhäute, 3306 Stück Färſenhäute, 1776
Freſſerhäute, 443 Schußhäute, 937 bayeriſche Häute. Der Beſuch der
Auktion war auch heute wieder gut und der Verkauf geſtaltete ſich flott.
Gegenüber der Vorauktion zogen die Preiſe um 5—15 Prozent an,
ein=
gelne Loſe erzielten letzte Preiſe, einzelne notierten noch eine
Kleinig=
keit höher. Für das Verliner Gefälle wurden erzielt: Ochſenhäute A1
bis 29 Pfd. ohne Kopf — (—), do, mit Kopf 12,70 (11), do. 30—49 Pfd.
ohne Kopf 1005 (9,20), do. mit Kopf 9—9,40 (), do. 50—59 Pfd. ohne
Kopf 10.55 (9.10), do mit Kopf 10 G—-8.10), do. 60—70 Pfd. ohne Kopf
10 (9,40), do. mit Kopf 10 (8,80), do. 80 Pfd. und mehr ohne Kopf —
(7.90) do. mit Kopf 9 (7,90), Bullenhäute 21—29 Pfd. ohne Kopf 14
(13,10), do. mit Kopf 1430 (13,10), do. 30—49 Pfd. ohne Kobf 9,50 G.39),
do. mit Kopf 9,30—9,50 (8.95—9), do. 50—59 Pfd. ohne Kopf 9.35 (8,60),
do, mit Kopf 8,55—8,75 (7.95—8), do. 60—79 Pfd. ohne Kopf 9 (8,40),
do. mit Kobf 8,15 (7,35—7,50), do. 80 Pfd. und mehr ohne Kopf 7,60
(740), do. mit Kopf 7.80 (7.30), Kuhhäute 21—20 Pfd., ohne Kopf.
(11,30), do. mit Kobf 11,25 (1130), do. 30—49 Pfd. ohne Kopf 1125
(205), do. mit Kopf 8,50—880 (8.25—8,40), do. 50.—59 Pfd. ohne Kopf
9,60 (9,10—9 40), do. mit Kopf 9,40—9,60 (8,45), do. 60—79 P
ohn
9 Pfd.
Kopf 9,90 (9,40), do, mit Kopf 9,80—9,90 (8,65), Färſenhäute 21.
ohne Kopf 14 (13,50), do. mit Kopf 11,15 (13,50), do. 30—49 Pfd. ohne
Kopf 11,15 (9,90), do. mit Kobf 11.05—11.70 (10—10.10), do. 50—59 Pfd.
ohne Kopf 11,85 (—), do. mit Kopf 11,85 (805), do. 60—79 Pfd. ohne
Kopf — (—), do. mit Kopf 11,85 (8,95), Freſſerhäute bis 20 Pfd.,
Kopf 14 (13,70), do. mit Kopf. 14 (13,70), Baheriſche
Ochſenhäut=
bis 11.,70 (9,/45—9,75), do. Bullen 7.10 (—), do. Kühe 11,05 (99
Färſenhäute 11,25 (10), däniſche Nindhäute 7,10—9 (—). Schußt,
325—9,.20 (6—6,65), ſchleſiſche Gefälle: Ochſenhäute aller Gewichte,
bis 12,10 (8.,70—1030), Bullenhäute 9—13,70 (7,70—13,10) Kum
11.90—12,70 (10,50—11.10), Färſenhäute 12—16,80 (11,15—16.30), FN
häute 13,60 (11,40). Auch für das übrige auswärtige Gefälle erli
ſich die Preiſe. Die notierten Preiſe verſtehen ſich pro Pfund in
Die Zahlen in Klammern bedeuten die Preiſe der Vorauktion,
* Die heſſiſche Ausführungs=Verordnung
die Bilanzierung der Kriegsanleihen vom 21.
1920. Auf eine Anfrage des Abg. Feldmann wurde von dae
gierung folgende Antwoxt erteilt: Die heſiſche Verordnumn (cs
21. Mai 1920 iſt als Ausführumgs=Verordnung zu der Verordnun
Hense e
Me
ſene
Ne
We
ceutfſfr au
*
Ner
He
eeeche
Ree
Ne
Rn
ece
eichsregierung über die Bilanzierung der Kriegsanleihen vom 24.
1990 nach Benehmen mit allen heſſiſchen Mimiſterien ſowie dem 92)
Ernährungs= und Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt erlaſſen mo.
Sie erſtrenkt ſich grundſätzlich auf alle Fälle, in denen heſſiſche unt
mungen, alſo auch die Genoſſenſchaften, von der gengt
Reichsverordnung Gebrauch machen wollen. An dem materiell reckn!
Inhalt der Reichsverordmung hat die heſſiſche Ausführungsverorr
nichts geändert. Der 8 2 der Reichsverordnung ſieht in Abſatz 2
Satz vor, daß die Landes=Zemtralbehörde allgemein oder für efn
Fälle eine höhere Abſchreibung als 1 Prozent vom Nennwert des Ki
anleihenheſtandes anordnen kann. Die heſſiſche Ausführungsgn,
nung hat von dieſer Möglichkeit der allgemeinen Anordnung einer
ven Abſchweibung keinem Gebrauch gemacht. Sie ſieht lediglick
zunmer
Ein Bündnis
und
die neuen Pläne 21
4 In einer Unterredut
ELandin Arit der
er Landes=Zentnalbehörde nach der genanntem Reichsbeſtimmun,
ſtehende Recht im einzelnen Falle nicht überhaupt undurchführba
chen, die Möglichleit einer Enwirkung auf die Bilanzierug vor 60 d Log. 1.hn
endgültig abgeſchloſſenen Blanz der Unternehmungen in folgender ſät dieſer 1ogeyds.
vor: Auf eine vorherige Ginwirkung wird von vornherein in allel iu, zgunten ſch 1bi, Zhe
Fällen verzichtet, in denen mindeſtens 3 Prozent abgeſchrieben firuff Aichtegruppie.
den anderem Fällen verlangt die Regierung in Ausübung des ihrrürfme Verſchiebung
tragenen Rechtes vor der endgültigen Feſtſetzung und Veröffent
IAfaz zu kiſtzliſeren. Fr.
die Vorlegung des Entwurfs der Bilanz nebſt den erforderlichen F.=3
1pzuß und in Bildung be
rungen zur Genehmigung der Abſchreibung. Dabei iſt nicht
un Friſt bedürfen, ehe
dacht, den Unternehmungen oder Genoſſenſchaften eine Abſchreibt
Sygkit der Mächteberteilung
zuzwingen, die über ihre Verhältniſſe geht. Bis jetzt haben die
en auf die beſonderen Verhältniſſe der einzelnen „zwel der Mächte lar eile
Zentralbehör
Mach zu zichen, daß eine
nehmungen und Genoſſenſchaften jede gebotene Rückſicht genomm
Weate Veltpolitik, nänlich
in kainem Falle eine höhere Abſchreibung, als urſprünglich
vor=
war, angeordnet. Eine Aenderung
der heſiſchen Ausführungs Brfſta
ſtaltet erſcheint, und vorde
mung halten wir nicht für veranlaßt.”
ſt der Politik und der
Frankfurter Kursbericht 15. Auni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Banß)) Berliner Kurſe. Kſefſächdlich ineiſ
Staatspapiere, 14. S. 5% Reichsanleihe. . .. . . . 77,5 77,50 ......479. .....
3½% öc ..... 723 745 „IV.u. V. Schatzanweiſ,
4½ 350 7222 N. Vl.—K. 20 Sparprämienanleihe .— 88,60 6 Preuß, Konſols .....
65 77 050 .....
314% 9
60. ....! 40
5740 42 Bad, Anl. unk. 1935 2 10 b. 1907.
3½% 4% Bahern Anl. . .. .. 77,60 ...
31270 42 Heſſen unk, 1934.—. 39 3½% „ ... 61.,30 ........... 55,20 47 Württemberger . .... „ 7250 Ansländiſche. 5% Bulgar. Tabak 1902. 358.— 362,— 13% Griech. Monopol.;
41%0 Oeſt. Staatsrenteb 420,— 1913 ab 1918......
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ, 25.— 25,50 ſtfr. v. 1914.....m3 33,— 32,50 4%5 Oeſt. Goldrente. . . . . 51. einheitl. Rente. 2 Num. am. Rente b. 03 132,— 130,— 3½% „ Goldrente v. 13 118.— 118.— am. „ kond. g.- * v. 05 100 75 Türk, Admin, v. 1903 5 (Bagdad) cer. I 109.— 94,2 93.— v. 1911,Zollanl. 65,25 3,50 4½% Ung, Staatsr. v. 14 Bo 38. Goldrente. . 60,75 Staatsr. v. 10 3s. 2— Kronenrente.
48 31.— 31.,50
15. 6.I Anßereuropäiſche.
525 Megtk. amort, innere
konſ. äuß. b. 92
55
425 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.! —
konſ inner. .
320
4½3 Frigationsanl.
520 Tamaulipas, Ser, I.:
Oblig. v. Trausportanſt.
48 Gliſabethbahn ſtfr.
2,69 Oeſt. Südb. Lomb.)
½% Angtolier I.
v. 1883.
Sonaue Wonäſie.
Tehuantepee . ......
4122
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Deutſche Städte.
* 2amſiſch4 b üi=
(=
Frankfurt v. 1913....
3½3
v. 1903...
Pfandbriefe.
Frtfichärd=
Pfälz.
48 Rhein,
31%
zi
Eeſdingichi
Bank=Aktien.
Dernſchder Boaſf.
U. 6. 491.— 798.— 789,— 12 2490,— —
494,50 327.— 321.— 48.— — 75,50 76,a5 ie a U 11025 89,50 90.— — 465,— — 5 —
— 77,75 . „ 79,50 97,50 7.— 85,50 550 50
z1 215 94. 1. S99
98,2. 90,25 3 81,75 100.— 100. 99,10
ge= 9- FI 9825 96.— U 10—
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Deutſche Bank....
t. Effekt u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . ..
Diskontogeſellſchaft .—..
Dresdner Bank.. ... ....
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . ....
Rhein, Kred=Bank. ...
Bergwerks=Aktien.
Bochumer —.. 7..
Buderus ...........
Easfr Fit
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahlitte . . ..........
Lothringer Hütte.......
Mannesmann Röhren..
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Hin Staes
Riebeck Montan:
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. ...1..
Nordd, Lloyd.........
Südd. E.=B.=Geſ.....
Schantung E.=B... ..
Baltimore . . ...........
Kanaba ...... ....
Lombarden ......
Oeſt.=Ung. Staatsbahn:
Indnſtric=Aktien.
Zement Heidelberg. . . ..
Badiſche Anilin .......
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Griesheim Elektron. . .
Höchſter Farbwerke. .....
Holzverkohlung......!
Werke Abert Chem.)..
Alg. Glektr.=Geſ. ——..
Bergmann=Werke. ...:
Felten & Guilleaume ——
Lahmeyer . .......!
Licht & Kraft. ...m
Rhein. Elektr, Werke. ...
Schuckert. . ........ .."
Siemens & Halske ———
Feinmechanik (Fetter)...
Geſſenkirchen Gußſtahl.
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . .......
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz.
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher......
Badenia (Weinheim). ...
Breuer & Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. .—...
Eßlinger Maſchinen. . —
Gasmotoren Deutz... ...
Karlsruher Maſchinen. .
Luxſche Induſtrie.....
Vogtländiſche Maſchinen.
Helfabrik Ver, Dt. ....
Zellſtoff Waldhof. .....
Zuckerfahr, Waghäuſel.
Frankenthal,
Offſtein. .
14.3
303,50
322 ex
468,—
605.—
297,—
322,-
23950
231.
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2e1.50
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298.—
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461,—
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298,50
zas.—
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25.—
230,—
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259,—
321.—
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375.
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374,50
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245.—
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495.—
295.—
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3e5.—
331.—
415.—
— — Darmſtädter Werte. 19 Nakfe. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg ... 310,— 213.— Gebrüder Roeder. ...... 335,— Gebrüder Lutz ........ 265. 275.— 354,— 345,— Helvetia Konſervenfabrik. 2u5.— 225.— 591.— 578,— Motorenfabrik Darmſtadt (73,— 176.— 594,— 589,— Venuleth & Ellenberger. 300— 305,—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Rürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. ..n=
Deutſch=Atlant, Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erböl.. ......
Dt. Kaliwerke. ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte —...
Oynamit Nobel ........
Eberfelder Farben ——
Elektr, Lieferung —..n...
Gelſenk. Gußſtahl... . ..
Geſ. f. elektr. Untern.——
Hanſa Dampfſch. ..4...
Hemoor Zement —.a.nao
Hirſch Kupfer........=
Höſch Eiſen............
Hohenlohe Werke.—....
Kahla Porzellan.....—
Linde’s Eismaſch.. ....
Lingel Schuh ... . . .
Linke & Hofmann—. ...
Nordd. Gummi .......0
Orenſtein. . ......—...
Rathgeber Waggon .....
Noſitzer Zucker ...f....!
Rütgerswerke ........
Sachſenwerk ...........
Siemen Glas .....—...
Thale Eiſenhütte .......
Ver. Lauſitzer Glas...
Beſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romang ......."
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zütlnis in der Art der vor
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Wi iu wohlwolendſtem Sinne
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Zutka erfolgt und zwar
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sögeider und berechtigter S
Bbchn. Es handelt ſich dabei
Derung im Flottenbau der
Dice dice Pereinbarung
Michland angeſtrebt wurd
Si1 Aan wird ſich entſinen,
Unß Berlin kam und ein
1Wi inen beſtimmten Stan
Inſtallationsarbeiten.
Die Herſtellung der Gas= und Wafſerinſtallationen
in 7 Häuſern am Rhönring ſoll vergeben werden.
Bedingungen und Angebotsſcheine dafür ſind zum
Selbſtkoſtenpreis auf dem Bureau, Frankfurterſtr. 100,
während der Dienſtſtunden zu haben.
Angebote ſind bis Montag, den 27. Juni 1921,
vormittags 10 Uhr, bei derunterzeichneten Direktion,
Frankfurterſtr. 29, einzureichen,
(St,7081
Darmſtadt, den 15. Juni 1921,
Direktion der ſtädt. Gas=
und Waſſerwerke.
Södiſche Deſe. ud Serhalfe.
Wegen Prüfung der Bücherbeſtände ſind, alle
entliehenen Bücher bis ſpäteſtens 30. Juni ds. Js.
zurückzuliefern. Vom 1. Juli bis einſchließlich 31. Juli
ds. Js. bleibt die Bücherhalle geſchloſſen. Vom
1. Auguſt an können wieder Bücher entliehen werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1921.
(st,7084
Der oberbürgermeiſter.
Mueferngdersirceinfechefugsline!
Die Anlieferung der Straßenunterhaltungsſteine
aus Hartgeſtein für die Kreisſtraßen des Kreiſes
Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1921 ſoll auf dem
Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden.
Die Bedingungen liegen in den Dienſträumen
des Unterzeichneten Neckarſtraße 3) an den
Vormit=
tagen offen; dieſelben lönnen auch gegen
Einſen=
dung von 5.— Mk. bezogen werden.
Die Angebote ſind bis ſpäteſtens 1. Inli I. J8.,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(7054
Darmſtadt, den 14. Juni 1921,
Der obere Baubeamte bei der
Kreisverwaltung.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 17. Juni 1921, vorm. 11 Uhr,
werden im Verſteigerungslokal Ludwigsplatz 8
gepfändete Gegenſtände als
(7100
1 Vertiko
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert.
Gerichtsvollzieher
Jungermann. in Darmſtadt.
Heugras= und Nutzholzverſteigerung.
Mittwoch, 22 Juni, 8 Uhr vorm. werden in
Darmſtadt (Heiliges Kreuz) verſteigert: zunächſt aus
Faſanerie Abt. 13, 25, 27 Nutzſcheiter, Nm.: 3Eichen,
29 Buchen; dann anſchließend das Heugras von
Hahnwieſe Los 26—89, ſowie allen im Park ge
legenen Wieſen nebſt Dianateichdamm und Mähplatt,
im Jagen, ausgenommen Luderplatt=, Namſtadt=
Fang=,Kuhhirts= Tiergarten=, Nundwieſe Gemarkung
Darmſtadt und ausgenommen die Loſe 24—8
Benzenwieſe, 1—4, 6—8, 88—93 Geſchwend, 1
Rund=
wieſe (Gemarkung Arheilgen), 1 Hartwieſe, 34—39
Zinkenwieſe, 139, 140, 153 Mörsbach, 175, 178 8
im=
melmannswieſe, 1. 2 Schaubertswieſe, 1—39 ſüdlich
Bahn Rorrwieſe, 10—14, 28—31 Kernwieſe, 46—50
58—69 alte Kühruh. 2, 3, 7—10 Hengſtriedwieſe.
Die ausgebotenen Loſe ſind vorher einzuſehen. Es
dürfen bloß Biehhalter zu eigenem Gebrauch bieten.
Darmſtadt, 14. Juni 1921.
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Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein.
Einwandfreien Schutz
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päckstücke unter gleichseitiger Uebergabe der
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In unſer Handelsregiſter wurde heute bei der
Aktiengeſellſchaft Hch. Schulz in Pfungſtadt
einge=
tragen:
Dr. Philipp Zutavern hat weiterhin
Geſamt=
prokura; der Eintrag vom 12. Mai 1921 iſt zu
un=
recht angeordnet und erfolgt.
(7053
Darmſtadt, den 11. Juni 1921.
Hefſiſches Amtsgericht II.
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Eber=Verſteigerung.
Montag, den 20. d. Mts., vormittags 11 Uhr,
wird ein der Gemeinde Pfungſtadt gehoriger, zur
Zucht untauglicher, gut gemäſteter Faſeleber im
Faſelhof öffentlich verſteigert.
(7057
Pfungſtadt, den 14. Juni 1921.
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