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184. Jahrgang
Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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Nummer 163
Mittwoch, den 15. Juni 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Rilant
Bchlesien
Viererzug
1 m 3
Als Einl
e Nacht anf
Goldenhall
ujum=
rHessel, Ie
Auswall
ei
Das neue Reichsmietengeſetz.
R.H. Der von der Regierung ausgearbeitete Entwurf eines
tſächsmietengeſetzes, der dem Vorläufigen Reichswirtſchaftsrat
„d dem Reichsrat vorgelegt war, iſt von dieſen Körperſchaften
iuer eingehenden Beratung unterzogen und in verſchiedenen
vihtigen Punkten geändert worden. Zur Zeit liegt der
Ent=
urf dem Reichstag vor.
Eine einheitliche Regelung der Berechnung der Mieten für
as Reich hat ſich als dringend notwendig erwieſen, um ſo mehr,
(s die Steigerung der Mieten in verſchiedenen Teilen
Deutſch=
unds außerordentliche Unterſchiede aufweiſt. Hier ſoll das neue
ſefetz durch feſte Nichtlinien ein einheitliches Recht ſchaffen. Die
wangswirtſchaft auf dem Gebiet des Wohnungsweſens
ſird grundſätzlich beibehalten. Es ſoll verhindert werden, daß
urch eine unbillige Erhöhung der Mieten eine ſtarke Belaſtung
er Mieterſchaft herbeigeführt wird. Gleichzeitig ſoll verhindert
erden, daß durch übermäßige Steigerungen der Mieten der
sert der Grundſtücke ebenfalls in nicht gerechtfertigter Weiſe ſich
höht, und daß dadurch auch in Zeiten ſinkender Preiſe und
bil=
gerer Lebenshaltung ungewöhnlich hohe Grundſtückspreiſe und
ſieten beſtehen bleiben. Der Entwurf gibt die Möglichleit,
an=
ele der vertraglich vereinbarten Miete eine geſetzliche Miete zu
ßen. Sowohl der Vermieter wie der Mieter kann jederzeit
mlangen, daß die geſetzliche Miete von einem im Gefetz
üher beſtimmten Zeitpunkte ab an die Stella der
vertrag=
ichen Miete treten ſoll. Auch die Gemeindebehörde hat das
lecht, eine Nachprüfung von Mietzinsvereinbarungen durch das
(nigungsamt herbeizuführen. Für die Höhe der geſetzlichen
liete iſt der Grundſatz maßgebend, daß eine Steigerung der
bis=
tugen Mieten nur inſoweit zugelaſſen werden ſoll, als ſie durch
te Steigerung der für das Haus aufzuwendenden Betriebs= und
ſitandſetzungskoſten erforderlich iſt. Die Ausführung der
ptwendigen Reparaturen ſoll vor allem ermöglicht werden. Die
oſttzliche Miete ſetzt ſich zuſammen aus der Friedensmiete, d. h.
dr im Juli 1914 vereinbart geweſenen Miete, und Zuſchlägen,
in Hundertſätzen der Friedensmiete von der oberſten
Landes=
hörde oder den Gemeindebehörden feſtgeſetzt werden ſollen.
Um die Ausführung notpendiger laufender
Inſtand=
tungsarbeiten, zu ſichern, hat der Mieter das Recht,
d Entſcheidung einer unparteiiſchen Stelle anzurufen. Dieſe
hin, falls der Vermicter die Arbeit nicht ausführen läßt, unter
Uytänden ihre Durchführung erzwingen. Beſonders geregelt iſt
d= Aufbringung der Mittel für große Inſtandſetzungsarbeiten.
Litend iſt auch hier der Gedanke, einmal die Mieter vor
über=
jußiger Belaſtung zu ſchützen, andererſeits jedoch dem
Haus=
ſitzer die Ausführung auch großer Arbeiten im Intereſſe der
uwendigen Erhaltung der Häuſer zu ermöglichen. Die Koſten
külen grundſätzlich auf einen längeren Zeitraum verteilt werden.
4e Mieten dürfen nicht weiter erhöht werden, als zur
Verzin=
ng und Tilgung des aufgewendeten Kapitals erforderlich iſt.
1Bei gewerblichen Räumen, bei denen infolge der
Egenart des Betriebes beſonders hohe Betriebs= und
Inſtand=
tungskoſten entſtehen, kann durch das Einigungsamt zur
Dek=
nig dieſer Koſten eine Erhöhung der geſetzlichen Miete
zugelaſ=
werden. Für Räume mit Sammelheizung und
karmwaſſerverſorgung beſtimmt der Entwurf
zu=
uhſt, daß das Einigungsamt eine Entſcheidung darüber treffen
han, inwieweit der Vermieter berechtigt oder verpflichtet ſein
u, die Heizung oder Warmwaſſerverſorgung in gewiſſen Fällen
miz oder teilweiſe einzuſtellen. Auch bei der
Weiterver=
nietung iſt die Beſtimmung wichtig, daß die Miete des
Un=
mieters unter Berückſichtigung von Nebenleiſtungen, z. B.
Vberlaſſung von Möbeln, Bedienung uſw., in einem
angemeſ=
ſen Verhältnis zu dem auf den Raum entfallenden Teil der
huptmiete ſtehen muß. Das Einigungsamt kann alſo künftig
ich für möblierte Wohnungen und Zimmer die Miete feſtſetzen.
Der Entwurf bringt ferner Beſtimmungen über die Tätigkeit
In Mietervertretungen. Es werden ihnen beſtimmte
Efugniſſe zugewieſen. Sie haben neben und anſtelle des
Mie=
ſes das Recht, bei Streitigkeiten über die Vornahme von
In=
indſetzungsarbeiten die Entſcheidung der bereits erwähnten
Eelle anzurufen. Auch wird ihre Mitwirkung bei der
Bewilli=
mg der Gelder für große Inſtandſetzungsarbeiten und bei der
kſchaffung und Verwendung der Heizſtoffe nach näherer
An=
biſung der oberſten Landesbehörde vorgeſehen.
Neubauten ſollen grundſätzlich den Vorſchriften des
Ge=
ſes nicht unterliegen. Als Grund für dieſe Ausnahme wird
geführt, daß eine Ausdehnung der in dem Entwurf
vorge=
ſenen Beſchränkungen auf derartige Bauten den Anreiz zur
kutätigkeit hemmen könnte; andererſeits wird hervorgehoben,
bei Neubauten, die mit Hilfe von Ueberteuerungszuſchüſſen
ſichtet ſind, bereits nach den für die Gewährung von
Baukoſten=
ſichüſſen geltenden Beſtimmungen eine Kontrolle der Mieten
ſich die Gemeindebehörden ſtattfindet.
„Verſicherungsunfug‟.
Ka. Der Reichsrat hat kürzlich beſchloſſen, daß in der
An=
iſtelltenverſicherung von jetzt an die Einkommen bis
MI) Mark zu Beiträgen verpflichtet ſein ſollen, nachdem bisher
1000 Mark die Höchſtgrenze der Verſicherungspflicht geweſen iſt.
ſch die Gehaltsklaſſen ſind mit ihren Beiträgen neu feſtgeſetzt
aden, und zwar ſo, daß die erſte Klaſſe bis 15 000 Mark zu
hnatsbeiträgen von 15,60 Mark verpflichtet wird, und ſo
fort=
gend bis auf 28000 Mark in der neunten Klaſſe, in der
natlich 98,40 Mark zu entrichten ſind. Da dieſe Beiträge nur
auf weiteres gelten ſollen, ſteht für die nächſte Zeit eine
wei=
e Erhöhung in Ausſicht. Als „Entſchädigung” für die
ge=
hnte Erhöhung ſind die Ruhegelder mit einem Grundbetrag
N 300 Mark jährlich und entſprechend den höheren Klaſſen
er geſtaffelt. Dazu kommen Kindergelder. Wer in der neun=
Klaſſe 200 Monate gezahlt hat, bekommt 360 Mark, dazu 200
N5 Mark, alſo 3360 Mark Ruhegeld jährlich. Dieſes Ruhe=
,d Xann in ſeiner „ſchwindelnden Höhe” erſt gewürdigt werden,
unn man bedenkt, daß man in der neunten Klaſſe nach 200
Mo=
ſen 19 680 Mark gezahlt hat.
Wenn der Beſchluß des Reichsrats die Genehmigung des
ſichstags finden ſollte, werden viele Tauſende von Angeſtellten,
bäsher hier und da noch einen Spargroſchen zurücklegen
konn=
einen Schritt weiter zur Proletariſierung tun
Iſſen, denn wieviel bares Geld bleibt dem Angeſtellten
ſchließ=
noch, wenn ihm nach dem Abzug für Steuern, Krankenkaſſe
, auch noch die erhöhten Sätze für die Angeſtelltenverſicherung
geriommen werden. Aber auch nach einer anderen Seite hin
5 der Beſchluß des Reichsrats die ſchwerſten Bedenken er=
Gen. „Die völlige Aufhebung der Selbſtverantwortlichkeit des
Einzelnen und die Uebernahme jeglicher Fürſorge auch für die
ſozial nicht Schwachen durch den Staat,” ſo ſchreibt die B. Z. am
Mittag, „ſchafft allmählich die Rückgratloſigkeit des Einzelnen
und eine allzu überragende Staatsgwalt. Das iſt vom
mora=
liſchen Standpunkt der ſtaatsbürgerlichen Freiheit durchaus zu
vermeiden. Wirtſchaftlich iſt die Feſtlegung der Milliarden, die
ſich aus den Beiträgen bilden werden, geradezu ein Verhängnis.
Es heißt doch auch jedem tüchtigen Mann im freien Gewerbe die
Grundlage einer Selbſtändigmachung nehmen, wenn ſein
Ein=
kommen, je mehr er es durch Fleiß und Tüchtigkeit erhöht, in
um ſo höhere Maße für allerlei Verſicherungszwecke in Anſpruch
genommen wird. Verwaltungsgemäß würde die Erweiterung
der Verſicherungspflicht eine weitere Vermehrung des
Beamten=
appärates für die Angeſtelltenderſicherung bedeuten. Der
Appa=
rat iſt ſchon jetzt monſtrös und die Verwaltungskeſten ſaugen
einen enormen Teil der Beiträge auf.” Man kann daher der
B. Z. am Mittag nur beipflichten, wenn ſie von einem
Verſiche=
rungsunfug ſpricht, und das Berliner Tageblatt ſpricht allen
An=
geſtellten aus der Seele, wenn es ſeine ablehnenden
Betrach=
tungen mit dem Rufe ſchließt: Fort damit!
Oberſchleſien.
Neue Schwierigkeiten.
D.N. V. Uinſer Sonderberichterſtatter aus Oppeln drahtet:
In der ausländiſchen Preſſe wird überall die Meldung
verbrei=
tet, daß die Säuberungsaktion in Oberſchle ſien
ſchon im Gange und in wenigen Tagen vollendet ſei. Hier in
Oppeln merkt man allerdings noch wenig davon. An einigen
Stellen im Norden und im Weſten ſind die engliſchen Truppen
im Verein mit franzöſiſchen und italieniſchen Verſtärkungen zivar
einige Kilometer vorgerückt, im ganzen aber beſitzt Korfanty
nach wie vor im größten Teil des Aufſtandsgebietes alle Macht,
und von einer Liquidation oder gar von einer Niederwerfung
des Aufſtandes kann keine Rede ſein. Im Gegenteil, es erweckt
jetzt neuerdings wieder den Anſchein, als ob die Fränzoſen,
nachdem ſie mit ihrem Plan der neutralen Zone hereingefallen
ſind, auf anderem Wege verſuchen werden, zu ihrem Ziele
zu kommen, das darin beſteht, den Polen nur ja nicht wehe
zu tun. Man hat ſich allerdings davon überzeugt, daß nach
außen=
hin die ſogenannte Autorität der interalliierten Kommiſſion
wie=
derhergeſtellt werden muß, aber Lerond ſcheint ſchon bereits einen
Weg gefunden zu haben, der es ermöglicht, ſcheinbar die
Autori=
tät der interalliierten Kommiſſion wiederherzuſtellen und
gleich=
zeitig doch die durch den Aufſtand geſchaffenen Verhältniſſe
bei=
zubehalten. Das Aufſtandsgebiet ſoll mit den interalliierten
Truppen, um ein Bild zu gebrauchen, durchgeharkt werden.
Da=
bei ſind die Zinken der Harke jedoch ſoweit voneinander entfernt,
daß es den Inſurgenten, und zwar ſowohl den landfremden, als
den einheimiſchen, möglich ſein wird, nach wie vor die
unhalt=
baren Zuſtände aufrecht zu erhalten. Man wird auch, nun nicht
bildlich, ſondern tatſächlich geſprochen, die Flinte ins Korn
wer=
fen, aber man wird ſie nachher einfach wieder aus dem Verſteck
im Kornfeld herausholen, und an den Dingen hat ſich nichts
geändert.
Es iſt daher verſtändlich, wenn der deutſche Selbſtſchutz und
die Vertreter der deutſchen politiſchen Parteien jetzt darauf
drän=
gen, daß ganze Arbeit gemacht werden muß. Ganze Arbeit, das
heißt: völlige Entwaffnung der Bevölkerung, Vertreibung der
landfremden Elemente, Beſtrafung der Schuldigen, Einſetzung
einer Zentralpolizeigewalt und Einſetzung von Inſtanzen, die zu
kontrollieren haben, ob nun auch tatſächlich dem Aufſtand das
Lebenslicht ausgeblaſen iſt. Ehe dieſe Bedingungen nicht
ange=
nommen ſind, eher kann man nicht von einer Liquidation des
Aufſtandes ſprechen, ſo lange darf aber auch der Selbſtſchutz nicht
aufgelöſt werden.
Ein neues Ultimatum an die Inſurgenten.
Ratibor, 13. Juni. (Wolff.) Geſtern um 6 Uhr
nach=
mittags wurde den Inſurgenten ein neues
Ultima=
tum geſtellt. Falls noch einmal Ratibor von ihnen beſchoſfen
werden ſollte, ſei es mit Artillerie, durch Maſchinengewehrfeuer
oder Infanterie, werde die italieniſche Artillerie ihre Stellungen
unwiderruflich mit Feuer belegen. Nach einer hier vorliegenden
Meldung wurde feſtgeſtellt, daß als Verſtärkung für die Polen
in der Gegend von Groß=Strehlitz Truppen aus Polen im
An=
marſch ſeien. Bisher wurden vier Kompagnien feſtgeſtellt.
Zur Lage.
Oppeln, 13. Juni. (Wolff.) Amttsch. Im Nordabſchnitt
griff der Gegner verſchiedentlich mit ſtarken Kräften an, ohne
ſich an das ſeitens des Selbſtſchutzes in vollem Umfange befolgte
Abkommen über die beiderſeitige Linie zu halten. Das von
Ge=
neral Henniker zugeſagte Eingreifen engliſcher Truppen bei
pol=
niſchen Offenſivmaßnahmen erfolgte trotz mehrmaliger
Benach=
richtigung durch den Selbſtſchutz immer noch nicht. Die
Polen beſetzten nach dem Kampf mit der Apo Wyſſoka.
Nach=
dem geſtern zwiſchen Wachow und Wachowitz ein Angriff mit
ſtarken Kräften geſcheitert war, räumten heute Abteilungen des
Selbſtſchutzes Wachowitz und gingen vereinbarungsgemäß aus
Wachow zurück, während die Inſurgenten ſich entgegen dem
Ab=
kommen in Wachowitz feſtſetzten. Nördlich Groß=Strehlitz ſind
erneut ſtärkere Inſurgentenkräfte feſtgeſtellt, die ſich in keiner
Weiſe an die getroffenen Abkommen halten. Neben je einem
Zug Engländer und Franzoſen befinden ſich in Birawa zwei
Kompagnien Polen. Nachdem geſtern nacht und heute im
gan=
zen Abſchnitt Natibor lebhaft beſchoſſen wurde, gingen die
In=
ſurgenten heute gegen Abend auf das Ultimatum des Generals
Gratier gegenüber Ratibor zurück.
Ein Aufruf Korfantys wünſcht eine gründliche
Aen=
derung in der Zuſammenſetzung der Inſurgentenarmee. Alle,
die zur oberſchleſiſchen Miliz übertreten wollen, müſſen im Beſitz
der bürgerlichen Ehrenrechte ſein. Zuchthäusler und ſolche, gegen
die ein Strafverfahren ſchwebt, ſollen nicht aufgenommen werden.
Auch iſt verboten, daß Deutſche der Miliz angehören.
London, 14. Juni. (Wolff.) Daily Telegraph zufolge ſieht
man in engliſchen Kreiſen die Lage in Oberſchleſien
kei=
neswegs zuverſichtlich an. Von manchen Seiten wird ſogar
ge=
mutmaßt, daß die augenblickliche Stille in Oberſchleſien die Ruhe
vor dem Sturm bedeute. Daily Chronicle meldet aus Groß=
Strehlitz, die Verlegung des britiſchen Hauptquartiers von
Op=
peln nach Groß=Strehlitz und die Zuſammenziehung der Truppen
bildeten den erſten Teil des neuen Programms. Den Rebellen
iſt mitgeteilt worden, daß ſie ſich bis heute, Dienstag, auf eine
beſtimmte Linie zurückziehen müßten, bis zu der die alliierten
Truppen dann ſpäter aufrücken. Durch eine Folge ſolcher.
Be=
wegungen hofft man die Provinz bis zum 22. Juni von den
Inſurgenten zuſäubern. Der Berichterſtatter des Daily
Chronicle erklärt jedoch, wenn die Polen das Induſtriegebiet,
über das ſie augenblicklich herrſchen, kampflos oder ohne Rache
ſowie Zerſtörungen aufgeben ſollten, dann müßten ſie eine
Zu=
rückhaltung und eine Diſziplin an den Tag legen, die ſie bisher
wenig bewieſen hätten.
Engliſche Anklagen gegen die Franzoſen.
London, 13. Juni. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Mancheſter Guardian telegraphiert aus Oppeln: Der
Auf=
ſtand in Oberſchleſien dauert jetzt ſchon über vier Wochen, ohne
daß ein Verſuch unternommen wurde, ihn zu beenden. Die
neutrale Zoneiſt ein Mißerfolg. Die alliierten
Trup=
pen ſind an verſchiedenen Punkten zwiſchen die Inſurgenten
und den deutſchen Selbſtſchutz geſchoben worden. Aber zwiſchen
dieſen Punkten geht der heftige Kampf weiter. Die
Deutſchen erleiden dauernd faſt unerträgliche
Herausforderun=
gen von ſeiten der Inſurgenten, in deren Intereſſe es liegt, daß
die Deutſchen wieder angreiſen, denn dann müſſen die
Bemühun=
gen der interalliierten Kommiſſion, den deutſchen Selbſtſchutz
zu=
rückzuhalten, verdoppelt werden, und die alliierten Truppen
wür=
den dann, ſtatt frei zu ſein, um die Infurgenten zu entwaffnen,
ausſchließlich mit der Verhinderung der Feindſeligkeiten an der
Front beſchäftigt ſein. Dann würde auch das franzöſiſche
Argu=
ment, wonach der deutſche Selbſtſchutzdas größte
Hin=
dernis auf dem Wege der Beruhigung Oberſchleſiens ift, nicht
ſo vollkommen abſurd ſein, wie es dies augenblicklich iſt.
Trotz=
dem die Aufſtändiſchen überall, wo britiſche Truppen erſchienen
ſind, verſchwanden, ohne einen Schuß abzugeben, hat die
An=
kunft der britiſche Truppen, nach der die Bevölkerung ſo
ſehn=
ſüchtig ausſah und die ſie ſo begeiſtert begrüßt hatte, bisher
kei=
nen Unterſchied gebracht.
Der Berichterſtatter des Mancheſter Guardian erklärt, nicht
der deutſche Selbſtſchutz, ſondern die Franzoſen ſelbſt
bilden das Haupthindernis für eine
befriedi=
gende Löſung. Die Franzoſen, die für den Aufſtand
ver=
antwortlich ſind und offen ihrer Sympathie für den Aufſtand
Ausdruck gaben, ſind auch für die Fortdauer des Aufſtandes
ver=
antwortlich, da ſie ihre Sympathie den Polen weiter bezeugen
und alles tun, was in ihrer Macht liegt, um jede Art von Aktion,
die den Aufſtand zu Ende bringen würde, zu verzögern oder
zu ſchwächen.
London, 14. Juni. (Wolff.) Im Unterhaus fragte
Wedge=
wood: Iſt es nicht eine Tatſache, daß die geſamte militäriſche
Leitung der Truppen in Oberſchleſien ſich in
den Händen der Franzoſen befindet, und wie
kön=
nen wir irgendeine Beſſerung erwarten, ſo lange die
franzö=
ſiſche Sympathie mit den polniſchen
Inſurgen=
ten . . . Hier griff der Sprecher ein. Kennſporthy fragte, ob
die von Lloyd George öffentlich verkündete Politik bezüglich
Oberſchleſiens unverändert fortbeſtehe? Chamberlain erwiderte:
Ja! Auf die Frage, ob die Regierung mitteilen könne, welches
die augenblickliche Lage in Oberſchleſien ſei und ob der Vorſchlag
gemacht worden ſei, daß eine gewiſſe Zone in Oberſchleſien für
eine Reihe von Jahren von alliierten Truppen beſetzt werden
könnte, erwiderte Chamberlain, daß die Lage in
Oberſchle=
ſien ſich im allgemeinen nicht geändert habe und
daß man jetzt, wo Verſtärkungen eingetroffen ſeien, hoffe, daß
die der Kommiſſion zur Verfügung ſtehenden Streitkräfte
ge=
nügen, um dieſe in die Lage zu verſetzen, zu einem nahen
Zeit=
punkt die Ordnung wieder herzuſtellen. Auf den zweiten Teil
der Anfrage Kennworthys antwortete Chamberlain verneinend.
London, 14. Juni. (Wolff.) Dem Sonderberichterſtatter
des Mancheſter Guardian in Oppeln wurde von italieniſcher
Seite erklärt, daß der einzige Unterſchied in den Anſichten
zwiſchen den Franzoſen und den Führern der Aufſtändiſchen mit
Bezug auf den Tag beſtand, an dem der Aufſtand
begin=
nen ſollte. Die Polen wollten, daß der Aufſtand erſt
be=
ginnen ſollte, wenn der Oberſte Rat über die neuen Grenzen
Beſchluß gefaßt habe. Die Franzoſen waren jedoch für eine
Vorwegnahme der Entſcheidung des Oberſten Rates und für
den Beginn des Aufſtandes unmittelbar nach der Empfehlung
der interalliierten Kommiſſion, daß der größte Teil des
Indu=
ſtriegebietes Deutſchland verbleiben ſoll.
Der Berichterſtatter des engliſchen Blattes fährt fort: Der
Aufſtand wird nicht eher zu Ende gehen, als bis die
Eng=
länder und Italiener in der interalliierten Kommiſſion
die Vorherrſchaft haben. Augenblicklich ſteht an der Spitze
der Militärverwaltung Oberſt Capus. General Gratier leitet
die militäriſchen Operationen. General Lerond iſt der
Ober=
chef der geſamten interalliierten Kommiſſion. Die Aufgabe, den
Aufſtand zu unterdrücken, befindet ſich demnach in den Händen
von drei franzöſiſchen Offizieren, die in
Uebereinſtim=
mung mit der franzöſiſchen Politik in
Ober=
ſchleſien dafür ſorgen, daß der Aufſtand gelingt.
Der Berichterſtatter erklärt: Bevor nicht dieſes Triumvirat
ge=
ſtürzt und durch britiſche und italieniſche Offiziere erſetzt iſt,
kann in Oberſchleſien kein Frieden herrſchen, und der Ruin eines
großen Induſtriegebietes und das Elend einer geſamten
Bevöl=
kerung dauern fort. Selbſt ein britiſches Armeekorps würde
nichts ausrichten können, denn unter dieſem Triumpirat werden
die britiſchen Truppen dorthin geſchickt, wo die Franzoſen
ſie haben wollen, das heißt dort, wo ſie Korfanty am
we=
nigſten läſtig fallen.
Italien und das oberſchleſiſche Problem.
O.N.B. Wien, 13. Juni. Die Neue Freie Preſſe gibt eine
Unterredung des Senators Cirmoni mit Graf Sforza wieder,
in der Graf Sforza ſeine Haltung in der
oberſchlei=
ſchen Frage zu begründen ſucht. Er erklärt, er hätte niemals
daran gedacht, zu beſtimmen, welches in Oberſchleſien die
Gren=
zen zwiſchen Deutſchland und Polen ſein müßten. Er hätte
ein=
fach verſucht, eine vermittelnde Löſung des Problems
herbeizu=
führen, welches den Alliierten und den beiden daran zuerſt
inter=
eſſierten Ländern ſo ſchwere Sorge verurſache. Nach ſeinem
Vor=
ſchlag müßten die kleinen Gemeinden, wie immer auch das
Ple=
biſzit ausgefallen ſei, ſich den benachbarten größeren Gemeinden
anſchließen. Man könne die kleinen Gemeinden nicht aus ihrem
Zuſammenhang herausreißen. Den Polen würde es niemals
gelingen, ohne die Mitarbeit der Deutſchen die Bergwerke
aus=
zunutzen, denn die Deutſchen beſäßen nicht nur die techniſchen
Fähigkeiten, ſondern auch die notwendigen Mittel, die den
Po=
len abgehen.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Jun: 1921.
Mummer 163.
Die Begegnung zwiſchen Rathenau und Loucheur.
Paris, 14. Juni. (Wolff.) Ueber die geſtern abend zu
Ende gegangenen Verhandlungen zwiſchen Miniſter
Dr. Nathenau und dem franzöſiſchen Miniſter
Loucheur wird dem Petit Pariſien aus Wiesbaden gemeldet,
der zweite Verhandlungstag ſcheine ein beſcheidenes und
prak=
tiſches Ergebnis gezeitigt zu haben. Beide Miniſter hätten
tat=
ſächlich anerkannt, daß es unmöglich ſei, durch Verhandlungen,
die nur wenige Stunden dauerten, zu beſtimmten Löſungen der
verſchiedenen vorliegenden Probleme zu gelangen. So habe ſich
Nathenau nicht über die Frage der geſtaffelten Zahlungen
aus=
ſprechen können. Infolgedeſſen hätten die beiden Miniſter
be=
ſchloſſen, ihre Vertreter zu beauftragen, die begonnenen
Verhandlungen fortzuſetzen. Man habe einen
Ar=
beitsplan, den Miniſter Loucheur vorgeſchlagen habe,
angenom=
men, in dem zwei weſentliche Punkte die Aufmerkſamkeit
ver=
dienten: Die bereits genannte Frage der Zahlungsbedingungen
uind die Frage des Preiſes der von Deutſchland zu erwartenden
Lieferungen. Die letzte Unterredung von geſtern nachmittag, der
Staatsſekretär Bergmann beiwohute, habe nur den Zweck
ge=
habt, das Programm der Sachverſtändigenberatungen
aufzuſtel=
len, die in Paris über das techniſche und finanzielle Problem
geführt werden ſollen. Beide Miniſter, ſo fügt der Petit Pariſien
hinzu, hätten über das Geſamtergebnis ihrer Beratungen keine
Meinung ausgeſprochen, die beſonderer Beachtung wert ſei. Der
Vertreter des Blattes glaubt ſich jedoch berechtigt, einige
allge=
ineine Bemerkungen zu machen über die gemeinſame Arbeit
Frankreichs und Deutſchlands, um die Kriegsſchäden zu heilen.
Es gebe viele Hinderniſſe, ſolange die oberſchleſiſche Frage nicht
geregelt ſei, ſolange die Entwaffnung nicht vollendete Tatſache
geworden ſei, folange die im März beſchloſſenen Sanktionen noch
notwendig ſeien, würden die franzöſiſch=deutſchen Beziehungen
pekrär bleiben. Deutſchland müſſe ſeine Verpflichtungen
erfül=
len und ſich vor dem Vertrage beugen. Dann könnten vielleicht
eines Tages einige der Hinderniſſe verſchwinden, aber
Schwie=
rigkeiten ſtändiger Art würden immer bleiben. Jeder Deutſche
betrachte den Friedensvertrag von Verſailles als ein Uebel, das
früher oder ſpäter beſeitigt werden müſſe. Petit Pariſien
ver=
tritt auch den Standpunkt, daß es eben nicht leicht ſei, deutſche
Arbeiter zu beſchäftigen. Loucheur habe darauf hingewieſen, daß
ſie in Franken bezahlt werden müßten und daß daraus vielleicht
ein Sinken des Franken entſtehen könne. Nichtsdeſtoweniger
hänge aber die nahe Zukunft der deutſch=franzöſiſchen
Beziehun=
gen von dem Maße der finanziellen und wirtſchaftlichen
Zuſam=
menarbeit der beiden Länder ab. Miniſter Rathenau wolle dieſe
Zuſammenarbeit nicht nur für den Wiederaufbau, er habe auch
davon geſprochen, die Tätigkeit Deutſchlands und Frankreichs zu
vereinigen zugunſten des deutſchen Exportes. Gefühlsmäßig
werden Frankreich und Deutſchland auf Generationen getrennt
bleiben, ſie könnten ſich aber auf wirtſchaftlichem Gebiete die
Hand reichen. Das habe Rathenau klar ins Auge gefaßt.
Paris, 13. Juni. (Havas.) Zu der heutigen
Zuſam=
menkunft zwiſchen Loucheur und Rathenau in
Wies=
baden meldet die Agentur Havas: Ebenſo wie geſtern hat die
heute vormittag abgehaltene Beſprechung ſich lediglich auf die
Frage der Reparationen und die Rückerſtattung im allgemeinen
bezogen. Nach der geſtrigen Beſprechung konnte man auf eine
Detailerörterung gefaßt ſein. Es ſcheint indes, daß Miniſter
Rathenau, obwohl er den lebhaften Wunſch zu einer
Verſtändi=
gung und zur baldigen Erlangung von konkreten Ergebniſſen
zeigt, ſich bemühte, eine Erörterung der Einzelheiten zu
vermei=
den. Trotzdem bleibt der allgemeine Eindruck befriedigend.
Loucheur erklärte ſich heute nachmittag dem Vertreter von
Havas gegenüber ſehr befriedigt und beſtätigte, daß die
Be=
ſprechungen in Paris zwiſchen den franzöſiſchen Sachperſtändigen
und Vertretern des deutſchen Wiederaufbauminiſteriums
fort=
geſetzt würden.‟ Die letzten Beſprechungen der beiden Miniſter
fanden um 2½ Uhr nachmittags ſtatt und waren nur von kurzer
Dauer.
London, 14. Juni. (Wolff.) Die Blätter veröffentlichen
Telegramme aus Paris über die Zuſammenkunft
Ra=
thenaus und Loucheurs in Wiesbaden und heben hervor,
daß die Beratungen beider Miniſter in Frankreich mit großer
Aufmerkſamkeit verfolgt würden. Die Times widmen der
Zu=
ſammenkunft einen Leitartikel und weiſen darauf hin, daß
Rathenau, der zugleich ein hervorragender Finanzmann,
Indu=
ſtrieller, Techniker, Wirtſchaftler und Philoſoph ſei, Loucheur
keine endgültigen Pläne vorgelegt zu haben ſcheine, doch müßten
die Beſprechungen zwiſchen den beiden anſcheinend fruchtbar
ge=
weſen ſein, um ihre Fortſetzung zu rechtfertigen. Die Times
nehmen an, daß die Beratungen in Wiesbaden nicht auf die
techniſche Seite der Reparationsleiſtungen beſchränkt blieben.
Das Blatt erklärt, die Wiederherſtellung und der Wiederaufbau
Europas könne nicht vollendet werden ohne die Mitwirkung und
den guten Willen Deutſchlands. Der franzöſiſche Mitarbeiter
des Daily Telegraph gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das
Wies=
badener Experiment die Leute enttäuſchen werde, die
törichter=
weiſe einen wilden Traum über die Möglichkeit einer
Zuſammen=
arbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland träumten, und daß
Deutſche Wanderluſt.
Aus der Vorgeſchichte des „Wandervogels”
Von Dr. Paul Landau.
Die ſröhlichen Wandervögel und anderen rüſtigen Geſellen,
die in dieſer ſchönen Sommerzeit den Wanderftab zur Hand
nehmen, um Deutſchlands herrliche Gaue zu durchſtreifen,
glau=
ben gewiß damit einem altgermaniſchen Brauche zu huldigen,
denn ſie wiſſen ja aus der Geſchichte, daß der Wandertrieb von
altersher in der deutſchen Seele eingewurzelt iſt. Aber die
Alt=
vorderen würden über das Spazierengehen und Wandern der
Heutigen arg die Köpfe ſchütteln und darin ein ſinn= und
zweck=
loſes Beginnen erblichen. Die hiſtoriſchen Wanderzüge, die in
der Völkerwanderung ihre gewaltigſte Entfaltung fanden, ſind
ja aus bitterſter Notwendigkeit geboren, und es wurde den
Ger=
manen nicht leicht, ihre Holzhütten nebſt Frauen und Kindern
auf die Wagen zu laden. Immerhin iſt eine gewiſſe
Ruheloſig=
keit dem deutſchen Volke durch das ganze Mittelalter hin eigen
geblieben, wenn es auch nur einige Stände und Berufe waren,
die in ſteter Bewegung von Ort zu Ort zogen. Das waren die
Pilger und Wallfahrer, die Handwerksburſchen und „
Reuters=
knaben” die Vaganten und anderes fahrendes Volk. Die
Ro=
mantik des 19. Jahrhunderts hat beſonders das Leben der
fah=
renden Schüler mit einem verklärenden Schimmer umgeben und
ihnen eine Wanderfreudigkeit angedichtet, die wir in ihren
Lie=
dern nicht finden. Wohl ertönt aus den lateiniſch gereimten
Strophen der Vaganten=Poeſie ein kräftiger
Marſch=
rhythmus, der noch Goethe in ſeinen Geſellſchaftsliedern anregte.
Aber der Ausdruck der Wanderluſt fehlt den „Carmina burana”
vollſtändig. Dieſe fahrenden Dichter verweilen ausführlich bei
jeder freundlichen Einladung und jedem Aufenthalt in Herberge
und Schenke, jedoch über die Zeit des Marſchierens, die ihnen
nur Mühe und Ungemach, höchſtens einmal ein Liebesabenteuer
bringt, gleiten ſie mit Seufzen hinweg. Neben den
herumziehen=
den Scholaren, den „gartenden” Landsknechten und anderem
Va=
gabundenvolk tauchen auch einzelne Handwerkerſtände im
Wan=
derlied unſeres Mittelalters auf. Aber dieſes Wandern ſetzt ſie
nur in den Augen der ſeßhaften Zünfte herab, und ſo wenig
vermochte jene Zeit Ehre und Freude des Wanderns zu
ver=
ſtehen, daß alle dieſe herumziehenden Stände für „unehrlich”
galten. So haftet zum Beiſpiel dem Beruf des Müllers von
ſei=
ner Wanderzeit her der Begriff des Leichtfertig=Unſteten an; es
galt durchaus als kein Ruhmestitel, daß „das Wandern des
Mül=
lers Luſt iſt”, ſondern als das Zeichen eines wenig Vertrauen
erweckenden Charakters, und erſt vor einhundert Jahren iſt es
urch Wilhelm Müllers Lied zu einem Lobſpruch geworden.
s Marſchieren auf der Landſtraße, das Herumziehen
unter freiem Himmel in Gottes ſchöner Natur dünkte dem Men=
die übrigens auch Frankreich und Dänemark zugegangen iſt,
als eine Reaktion gegen ſolche Beſtrebungen die Entente cordiale
geſtärkt werden müſſe.
Paris, 14. Juni. (Wolff.) Die Chicago Tribune teilt aus
finanziellen und politiſchen Kreiſen in London mit, daß dort
eine gewiſſe Verſtimmung über die Zuſammenkunft
zwi=
ſchen Rathenau und Loucheur in Wiesbaden herrſcht.
Man erinnere daran, daß im vergangenen Jahre, als Loucheur
außerhalb der Regierung ſtand, er Hugo Stinnes mehrere
Be=
ſuche abſtattete. Die Engländer argwöhnen, daß es ſich in
Wiesbaden tatſächlich um das Projekt eines franzöſiſch=deutſchen
Zuſammenwirkens in der Metallinduſtrie handelt. Loucheur
habe einen derartigen Plan, der für die engliſche Metallinduſtrie
als ſehr gefährlich angeſehen werde, ſchon auf der letzten
Lon=
doner Konferenz angeregt.
Berlin, 14. Juni. (Wolff.) Von zuſtändiger Stelle
er=
fahren wir: Die Verhandlungen zwiſchen den Miniſtern
Ra=
thenau und Loucheur wurden geſtern vormittag und
nach=
mittag in Wiesbaden fortgeſetzt und nur zwiſchen den beiden
Miniſtern perſönlich, ohne Hinzuziehung von Sachverſtändigen.
Der Zweck der geſtrigen Beſprechung war, ein Arbeitsprogramm
aufzuſtellen, das die verſchiedenen Fragen der Sachlieferungen,
Arbeitsleiſtungen und Finanzierungen grundſätzlicher
Verein=
barung entgegenführen ſoll. Die Einzelverhandlungen werden
deutſcherſeits von der Kriegslaſtenkommiſſion in Paris geführt
werden.
Beiderſeits ergaben die Verhandlungen die entſchiedene
Ab=
ſicht, ein beſchleunigtes Tempo der Arbeiten herbeizuführen und
Deutſchland an den Wiederaufbauarbeiten in erheblichem
Aus=
maße zu beteiligen. Beide Miniſter haben geſtern abend
Wies=
baden verlaſſen.
Aus dem Saargebiet.
Saarbrücken, 14. Juni. (Wolff.) Die
Regierungskom=
miſſion hat den Kreistagen des Saargebiets einen umfangreichen
Entwurf zur Abänderung der Juſtizgeſetze und
verſchiedener Einzelgeſetze zugehen laſſen. Die Aenderungen
be=
treffen das Gerichtsverfaſſungsgeſetz, Bürgerliche Geſetzbuch,
Handelsgeſetzbuch, Zivilprozeßordnung, Konkursordnung, Geſetz
über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit,
Grund=
buchordnung, Strafgeſetzbuch, Strafprozeßordnung, preußiſches
Geſetz betr. den Forſtdiebſtahl, Forſtſtrafgeſetz der Pfalz
preußi=
ſche Jagdordnung, Vogelſchutzgeſetz, Geſetz betr. die
Entſchädi=
gung der im Wiederaufnahmeverfahren freigeſprochenen
Per=
ſonen, Geſetz betr. Entſchädigung für unſchuldig erlittene
Unter=
ſuchungshaft, Rechtsanwaltsordnung, preußiſches Geſetz betr. die
Beſteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen, Geſetz betr.
Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben. Der Entwurf enthält
eingangs drei Artikel, von denen der Artikel 2 lautet: Die
Ge=
richte haben bei der Anwendung geſetzlicher Vorſchriften nicht
dem Wortlaut nach zu urteilen, ſondern die Vorſchriften in freier
Weiſe nach den Grundſätzen auszulegen, die dem Rechtsſyſtem
zugrunde liegen, um der Billigkeit in weiteſtem Maße Rückſicht
zu tragen. Insbeſondere ſind alle nicht in zwingender Weiſe
gegebenen Vorſchriften nur ſoweit anzuwenden, als dem nicht
im einzelnen Falle ein Grund der Zweckmäßigkeit oder der
Billigkeit entgegenfteht.
Einzelheiten an die Oeffentlichkeit gedrungen. Wie uns unſer=
Helſingforſer Korreſpondent drahtet, iſt der Inhalt der Note un
den bolſchewiſtiſchen Blättern veröffentlicht worden. Die Note
führt eine überaus heftige Sprache. Es heißt in ihr, daß, wöhe
rend Sowjetrußland alle ſeine Kräfte dem inneren Aufbau
widme, die auswärtigen Mächte noch immer einen Stein in de=
Taſche trügen, um ihn gegen Rußland zu ſchleudern und dem
inneren Frieden Rußlands zu ſtören. Der Sturz der
bolſche=
wiſtiſchen Regierung im fernen Oſten ſei nicht nur ein Wer
Japans, ſondern auch ſämtlicher Mächte der En
tente. Die Weißgardiſten hätten von Wladiwoſtok, Eikolsm
Uſſurisk und anderen Städten des fernen Oſtens mit Hilfe de=
Japaner Beſitz ergriffen. Die ruſſiſchen Arbeitermaſſen des ferr
nen Oſtens hätten alles getan, um zum Frieden mit Japan zru
kommen. Sie hätten eine beſondere demokratiſche Republik
ge=
bildet, und dieſe hätte mit Japan ein Uebereinkommen getroffen
wonach Japan ſeine Truppen fortführen wollte. Japan habe
ſein Verſprechen aber nicht gehalten und habe außerdem ſeinn
Hand auf die Fiſchereibetriebe in den Gewäſſern von Kamtſchatk,
gelegt und ſuche in der Mongolei und im Innern Aſiens durckt
ſeine Agenten Aufſtände hervorzurufen. Die Sowjet
regierung warnt Japan. Das ruſſiſche Volk werde dii
Angriffe der Feinde zurückſchlagen und einen neuen Kampf gegert
die Sowjetfeinde eröffnen. Die Verantwortung hierfür
falle auch auf die franzöſiſche Regierung, die das neut
Abenteuer unterſtütze und an der japaniſchen Eroberung Sibm
riens teilnehme. Die Sowjetregierung mache alle Mächte des
Entente für dieſen neuen Angriff auf Sowjetrußland veranm
wortlich. Sie erblickt insbeſondere von ſeiten der engliſcher=
Regierung ein feindliches Verhalten, das dem engliſch=ruſſmi.
ſchen Vertrage widerſpricht. Sie behält ſich daher das Recht vor: (gi=
„die unausbleiblichen Schlußfolgerungen
zu=
ziehen‟ Wie man ſieht, enthält die Note Tſchitſcherins nicht.
Geringeres, als die Drohung mit dem Bruch des engliſch=bolſche.
wiſtiſchen Handelsvertrages und mit der Eröffnung der Feindo
ſeligkeiten im fernen Oſten.
Die Lage im Oſten.
London, 14. Juni. (Wolff.) Im Unterhauſe erklärt;
Harmsworth, daß die Lage im nahen Oſten zweifel gar
los ſehr bedrohlich ſei.
O.N.B. London, 13. Juni. Einem Bericht der Dailu
en Fiſche eingetaufd
Mail zufolge, der ſich mit Orientpolitik befaßt, zögert das ſöeſſuahl herrührten. Das
Kabinett noch immer, aus den Beſchlüſſen der Konferenz vow ſunge g. ſich der Rechtsw
hatte
mu des Kon
Angebl
reihte !.
Chequers die Konſequenzen zu ziehen und ſich vorbehaltlose
hinter Griechenland zu ſtellen. Es liegt ein Vorſchlag von
eine Aktion zur Unterſtützung Griechenlands bei der kommendem
Offenſive von der Bildung eines neuen Kabinetts und der
Ein=
richtung einer militäriſchen Kontrolle durch eine beſondere Miſf
ſion abhängig zu machen. Daily Telegraph weiſt darauf him
daß Lloyd George ſich in ſtändiger Verbindung mit Venizelos
im frei, was rechtskräft
wu Hehlerei zu zwei Tagen
Urteil an. Seme Berufu
— Aufwendungen für den
miaſteuerfrei. In vielen 4
Pvelle zum Einkommenſt
ſtl. S. 313) die Beträ
ſir wohnungen verh
Zur Lage in Bayern.
Berlin, 13. Juni. (Wolff.) Aus München wird
amt=
lich mitgeteilt: Die auswärtige Preſſe, namentlich die Berliner
linksradikalen Zeitungen, ſind voll von falſchen Nachrichten mit
tendenziöſen Darſtellungen über die Lage in Bayern.
Dem=
gegenüber ſei den Tatſachen gemäß feſtgeſtellt, daß über die
Per=
ſon des Mörders Gareis' trotz der eifrigſten Bemühungen der
Polizei noch gar nichts feſtgeſtellt iſt. Es gibt keinerlei Beweiſe
dafür, daß der Mörder in der Perſon eines Fanatikers der
Rech=
ten zu ſuchen ſei. Die politiſche Ausmünzung des
Ver=
brechens ſei deshalb gleichermaßen unwürdig und
ge=
wiſſenlos.
In einer amtlichen Verlautbarung heißt es weiter: Die
Re=
gierung traf alle Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
Ruhe, Ordnung und Sicherheit.
Demonſtrationsver=
ſammlungen und Demonſtrationsumzüge zur politiſchen
Aus=
münzung des Mordes ſind verboten. Im übrigen iſt der
Gene=
ralſtreik auch von der Streikleitung für heute abend bereits
abgeſagt.
befindet, der ſich gegenwärtig in London aufhält. Mit der An: anen bei Ermittelung des
gora=Regierung hat England ebenfalls die Verhandlungen nochh unfange in Abzug g
nicht abgebrochen, obwohl Kemal noch nicht alle engliſchen Ge=afallen alle Ausgaben fü
fangenen ausgeliefert hat, wozu ihn nach engliſcher Auffaſſung z Jahren 1920—198,
urohnungen mindeſtens
der Londoner Vertrag verpflichtet.
z. die der Steuerpflick
Paris, 14. Juni. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune mit= Zewinigungen und Geſ
teilt, ſollen 50 000 Mann bolſchewiſtiſcher Truppen zum dung des Kleinwohn
Verſtärkung der Kemaliſten auf dem Wege über den Kaukaſus ach Einfamilienhäuf
ſein. Die Kavallerie des Generals Budjenny marſchiere auf den uben.
Wege über Erzerum nach Angora. Angeblich werde General./=Londestheater. Währer
Bruſſilow Muſtafa Kemal Paſcha bei der Leitung der Opera= den Sommerſpiel
bretten und 2 Scht
tionen unterſtützen.
ſen” von Leo Fal
Paris, 14. Juni. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune mit= wet von H. Be
teilt, hat eine Anzahl naturaliſierter Griechen, die von den = zardasfürſtin” von E.
Behörden der konſtantiniſchen Regierung in Patras feſtgehaltenn •! Impekoven und
worden ſeien und die zum griechiſchen Heere für die Opera= meſerung”, Schwat
Die Drohnote Tſchitſcherins an die Entente.
A.B.C. In der Preſſe ſind bereits Mitteilungen über eine
Note Tſchitſcherins an England erſchienen, in der
von dem Leiter der bolſchewiſtiſchen Auslandspolitik heftige
Vor=
würfe gegen England enthalten waren, die durch den Sturz der
bolſchewiſtiſchen Regierung in Wladiwoſtok veranlaßt waren.
Lord Curzon hat bekanntlich dieſe Note wegen ihrer den
diplo=
matiſchen Gebräuchen zuwiderlaufenden Form für
undiskutier=
bar erklärt und unbeantwortet zurückgeſchickt. Ueber den
nähe=
ren Inhalt der Note Tſchitſcherins waren bis jetzt jedoch keinerlei
tionen gegen die Türken einberufen werden follten. .N für die Sommerſpiel
an das Staatsdepartement in Waſhington ein Proteſttelegramm /„Aoe je drei Obereten
Porverkauf dieſer A
geſandt. Eine gewiſſe Anzahl von amerikaniſchen Bürgern dieſer gemieter Mittwo=
Art ſei berets dem griechiſchen Heere einverleibt worden.
46. Juni, vormitta
und die folgende
*
beſſiſchen Lande=
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Landesparteitag der Groß== 4e außerordentlich ſta
deutſchen Volkspartei für Steiermark hat den Beſchluß gefaßt, an) ſinee beranlaſſen die
der Abſtimmung am 3. Juli feſtzuhalten. — Wie die Blätter melden, T, den 19. ds., 11 u.
haben geſtern morgen ernſte Straßenkämpfe mit den Sinn== eil der Matinee ſpi
feinern in Belfaſt ſtattgefunden, bei denen 7 Perſonen getötet1 Rwung Ferdinand
und über 50 verwundet wurden. — Der ſüdafrikaniſche Finanzmagnat ſhe Nr. 3 in Es=Du=
Sir Bailey erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter dess Aulettſuite unter Lei
Reuter=Bureaus über die Beziehungen zwiſchen Groß= =Staſtnuſeum.
Rah=
britannien und Frankreich, in Südafrika ſei man der Anſicht,— ſſtoriſchen Muſeum
daß Frankreich England auf dem Pfade des Haſſes, der Rache und ders 4 Da dieſe Anſtalt 5.
Furcht vor Deutſchland hinter ſich herziehe. — Wie aus Waſhington2 ſüenden Ereignis alle
gemeldet wird, hat das Repräſentantenhaus die Reſolution Porter, dies n dies ein wichtiger
die Beendigung des Kriegszuſtandes zwiſchen den Ver=* melmat
einigten Staaten und Deutſchland ſowie Oeſterreich vor=s
Amdeslonſererz der Ebat
ſieht, angenommen. — Der Waſhingtoner Berichterſtatter der Mornmg
aen Derien Heſſens
Poſt meldet, daß Japan den Vereinigten Staaten Kabelprivilegien auf
der Inſel Yap angeboten habe. Es verlautet ferner, daß Japan1 geliſchen Arbei
den Wunſch hat, die Yapfrage durch direkte Verhandlungen mit Ame== /adt ſtatt. Gener
rika geregelt und nicht vor den Oberſten Rat gebracht zu ſehen.
* Aot unſeres Volkes u
G
R In eindrucksvo
ſchen des Mittelalters durchaus nichts Gutes, ſondern er ſaß
lie=
ber behaglich hinter dem Ofen, und wenn ſich die Kunſtdichter
jener Zeit einmal auf eine Fußreiſe begeben, dann tun ſie es am
liebſten — im Traum. Hans Sachs z. B., der ſo ſtolz iſt auf ſein
geruhiges feſtwurzelndes Bürgertum, hat gar keine frohe
Erin=
nerung an ſeine Wanderjahre. Er malt ſich aus, wie er behaglich
im Bett liegt und ſich dann von ſeiner Muſe über Auen und
Felder oder durch dichte Wälder führen läßt, um wunderbare
Abenteuer zu erleben. „Dies Reiſen, das war luſtig!” ruft er
aus. Begab ſich aber der Menſch des 16. Jahrhunderts wirklich
auf eine Reiſe, dann ſchickte er ſein Gebet zum Himmel, um „in
dieſer Zeit ſchwerer Not” um einen Schutzengel zu bitten. Erſt
im 18., Jahrhundert, als man ſich nach den Stürmen des
Dreißig=
jährigen Krieges wieder behaglicher in der Umwelt einrichtet und
eine erſte Freude an Natur und Garten aufblüht, findet man
zwar noch keinen Geſchmack am richtigen Wandern, aber doch an
ſeinem Vorläufer, an dem behäbigen Spazierengehen.
Paul Gerhardt ſingt ein frommes Lied. O wandern, wandern,
meine Luſt!” in dem er im langſamen Einherſchreiten die
zahl=
loſen Wunder in Gottes Natur betrachtet; Moſcheroſch erwärmt
ſich für das „Promenieren” der Ritzebüttler Ratsherr Brockes
wandelt ſo recht behäbig und geruhig durch die vielverzweigten
Wege ſeiner Gärten und Wieſen, bleibt vor einer Kirſchblüte oder
einem Tauſendſchön nachdenklich ſtehen, um es in endloſen Verſen
zu beſingen, und findet ſo ſein „irdiſches Vergnügen in Gott”
Der wackere Prediger Abraham a Santa Clara empfiehlt ſeinen
Zuhörern das Spazierengehen als eine „erbauliche und Gott
wohlgefällige Ergötzlichkeit”, durch die man von allerlei
ſündhaf=
ten Dingen abgehalten werde. Dieſes „empfindſame
Promenie=
ren” iſt dann auch noch im Rokoko eine beliebte Unterhaltung,
und wir haben von Chr. L. Hagedorn und Geßner richtige
An=
weiſungen dafür, wie man mit Nutzen und Verſtand durch die
Landſchaft wandeln ſolle.
All dies aber iſt kein Wandern im Sinne unſerer heutigen
Wandervögel, kein mutiges und raſches Ausſchreiten, das als
treffliche Leibesübung betrieben wird. Erſt in der alle Feſſeln
der Konvention ſprengenden, von überſchüſſigen Kräften erfüllten
Epoche des „Sturm und Dranges” erleben wir zum erſten
Male eine rechte Wanderluſt. Die Freude an kräftiger Bewegung
wurde noch geſteigert durch die Arbeit der damaligen Pädagogen,
die den hohen Geſundheitswert körperlicher Betätigung
erkann=
ten. So prieſen Klopſtock und die Sänger des Hains das
Wan=
dern in freier Luft. Der erſte rechte „Wanderer” im modernen
Sinne aber iſt der junge Goethe, der Stürmer und Dränger
der Frankfurter Zeit, da er den „Werther” ſchrieb und in
wun=
dervollen Hymnen das ſtürmende Tempo mächtigen
Ausſchrei=
tens, des Hineilens durch Gewitter und Sturm, pries. Den
„Wanderer” nannten ihn ſeine Genoſſen, und er hat den Schritt
der damaligen Jugend beflügelt zu weiten Ausflügen, wenn er
Ris dis auf
ihr im „Egmont” zuruft: „Friſch hinaus, da, wo wir hingehören! Mag tt ud
Ins Feld, wo aus der Erde dampfend jede nächſte Wohltat der le berſüigbanen
Natur und durch den Himmel wehend alle Segen der Geſtirne: a herden miſ
uns umwittern, wo wir, dem erdgeborenen Rieſen gleich, von der ſ dolsSleben
Der Gcdmken
Berührung unſerer Mutter kräftiger uns in die Höhe reißen; wo. dum
Volksſchichte=
wir die Menſchheit ganz und menſchliche Begier in allen Adern. Hätn vonen Trou
fühlen.‟ Die erſten unermüdlichen Fußgänger, die nur um des Ea die gememſam=
Wanderns willen reiſen, treten nun auf. Seume unternimmt A7 brngen, iſt
eine=
einen „Spaziergang nach Syrakus” und trotzt allen Unbilden des Deis beſchritten we
Wetters und der Wege.
Doch waren es im 18. Jahrhundert immer nur einzelne Na= O
turſchwärmer, die ſich dem Wandern ergaben. Zu der Volts=
Din Zubiläun
freude, die das Wandern heute bei uns einnimmt, iſt es erſt durch 4 ſui wird das o
die Romantik gemacht worden. Die Zeit der
Befreiungs=
kriege brachte den rechten Wandermut, die eigentliche Luſt amf NFe. D Deutſch
Gehen in die Weite. Die Pflege aller Leibesübungen, die damals M am 18. F
einſetzte, gewann auch dem Wanderſport zahlreiche Anhängel.
Mien 1und der mo
ie Wzahl z
Keiner hat eifriger dafür gewirkt als Friedrich Ludwig Jahll Nienmenge hon
der z. B. in ſeinen „Runenblättern” predigt: „Wandern, zuſähle (
Iin de Berandonchſend
den wandern erweckt ſchlummernde Tugenden, Mitgefühl, Teile Me” WDaltigen
SeWel in Stel
La and ein
9e8, das
nahme, Gemeingeiſt und Menſchenliebe. Steigende Vervollkomaule
nung, Trieb nach Verbeſſerung gehen daraus hervor, und die T „der großg
edle Betriebſamkeit, das auswarts gehende Gut in die Heimal. I I berühmt,
zu verpflanzen. Wandern iſt ein Gehen aus der Heimat in de
Fremde, aber in den Marken des Vaterlandes, um zu lerne‟.
Die Wanderſchaft iſt die Bienenfahrt nach dem Honigtau De=
Erdenlebens.” Nun entfaltet der Geiſt der Wanderluſt ſeie
ganze Schönheit in den Liedern der Romantik, in den Gedicht.”
Uhlands und Eichendorffs oder Wilhelm Müllers, die noch heuie
überall da geſungen werden, wo luſtige Wandergeſellen durch Die
Felder und Wälder ziehen. Durch die Romantik iſt das Wande.”
ein unverlierbarer Gewinn unſeres deutſchen Lebens geworde‟
Die Späteren haben dieſe Kultur weiter gepflegt, ſo beſondets
der feine Schilderer des „Familienleben des deutſchen Volle=
W. H. Riehl, der eine geradezu klaſſiſche Anleitung für die Wſi
derſchaft gegeben hat. So iſt die deutſche Wanderluſt feſt einte
wurzelt in allen Herzen. Die Wandervogelbewegung hat diel."
Sport eine neue Vertiefung verliehen, und Jeder empfindet Ne.”
dankbar die Eindrücke, die Viſchers „Auch Einer” beim Wanoe.”
in ſein Tagebuch verzeichnet: „Wandern, wandern, ſeiner Ruſt,”
keit froh, Diogenes mit federleichtem Gepäck, ſchauen, tränm.
viel denken und nichts denken, bei Sennen einkehren, im jai
lichen Wirtshaus übernachten, wo es noch einen Hausknecht 9e"
der mit der Innigkeit edler Leidenſchaft die Stiefel wichſt.."
deſſen Geſicht nicht jeder Zug Trinkgeld heißt — freundlich Pit”
dern mit Landvolk, mit Haustieren, ſchlafen wie ein S0c."
Morgenfrühe weiter, von Lerche, Fink, Amſel begrüßt —
man lebt."
nimmer 163.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Juni.
ytebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Philipp
Mahler=
aus Gimbsheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Weſthofen
Worms).
Schwurgericht. Als letzter Fall dieſer Tagung gelangte geſtern
Olusſchluß der Oeffentlichkeit die Anklage wegen Verbrechens nach
hs. G. B. gegen die 29jährige frühere Fabrikarbeiterin Charlotte
hrtätter geb. Braun, von hier zur Verhandlung. Anlaß zu
ſafdeckung des Treibens der Angeklagten war das Ableben einer
„r. H. behandelten hieſigen Frau. Obwohl zahlreiche Zeugen
ge=
sparen, verlief die Beweisaufnahme bei dem umfaſſenden
Ge=
nies der Angeklagten raſch. Ihre Kundinnen wurden bereits vor
Zeit vor der Strafkammer abgeurteilt. Die Hochſtätter wurde
Schwurgericht nunmehr zu 3 Jahren Zuchthaus, abzüglich
ſorate der Unterſuchungshaft, verurteilt. Die Verurteilung
er=
riach § 219, der keine mildernden Umſtände kennt. Vertreter der
ue war Staatsanwalt Dr. Langenbach, Verteidiger Rechtsanwalt
hherin.
Strafkammer. Mit ſehr eingehender Beweisaufnahme wurde
Den Landwirt Fuchs von Jügesheim wegen Vergehens wider
feriegsſteuergeſetz verhandelt. Seitens des Angeklagten war damals
„deklariert worden, indem er verſchiedene Sparkaſſeneinlagen
ver=
wa. und auch einen aus Kriegsanleihe beſtehenden Vermögensanteil
üarigab. Erſtere ſollten ſeinen drei im Felde befindlichen Söhnen
ger, waren aber in Wirklichkeit ſein Eigentum, und hinſichtlich der
nsrnleihe will er glauben machen, ſie für ſteuerfrei, ſowie für nicht
tarionspflichtig gehalten zu haben. Das ſehr rührige Finanzamt
genſtadt war ſpäter der Sache auf die Spur gekomm
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
9
Sd
hen,
D
vr
Patras f.
ei
—hund die folgenden Tage, vormittags 10—1 Uhr, an der Tageskaſſe
bſſiſchen Landestheaters ſtatt.
2r außerordentlich ſtarke Beſuch und Erfolg der letzten
Tanz=
inee veranlaſſen die Generaldirektion des Landestheaters, ſie am
jarng, den 19. ds., 11 Uhr vormittags, zu wiederholen. Im
—Teil der Matinee ſpielt das Orcheſters des Landestheaters unter
litung Ferdinand Wagners Händels Concerto groſſo und Haydns
zi=ſtie Nr. 3 in Es=Dur. Der zweite Teil bringt wieder die
altklaſ=
ſcie Zallettſuite unter Leitung von Nini Willenz und Fritz Brückmann.
*Stadtmuſeum. Rabindranath Tagore hat dem
Städti=
iſ
i mm — ſchen diſtoriſchen Muſeum ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift
ge=
ſtifr Da dieſe Anſtalt für ſpätere Zeiten von jedem in Darmſtadt
ſtatſidenden Ereignis alle Urkunden, Bilder, Preſſeäußerungen
ſam=
je au
menk iſt dies ein wichtiger Zuwachs für ihre Tagore überſchriebene
Samelmappe.
Landeskonferenz der Evangeliſchen Arbeitervereine Heſſens. Eine
au illem Teilem Heſſens gut beſuchte Landeskonferenz der
Seite 3.
erhoben. Das Gericht erkannte den Angeklagten des wiſſentlichen
ahens ſchuldig und verurteilte ihn zu 2000 Mark Geldſtrafe
müneinbringlichkeit mit 1 Tag Gefängnis für je 40 Mark zu ver=
— Ein Berufungsfall aus Gernsheim beleuchtete Zuſtände,
h unter dem Einfluß der Kohlennot dort entwickelten und die
ſ iche Verſtärkung des Sicherheitsdienſtes im vorigen Jahre
erfor=
ſim. Zur Nachtzeit, wenn die den Rhein befahrenden Kohlenſchiffe
olnker liegen, findet ein lebhafter Schleichverkehr mit dem Lande
mindem von Matroſen Waren der Ladung, hauptſächlich Kohlen,
ſondet und an Abnehmer vom Land gegen Bargeld oder
Tauſch=
e zur Veräußerung gelangen. Man weiß allgemein, daß die Schiffer
werfügungsberechtigt ſind, tut aber ſo, als halte man derartige
Ge=
zü für erlaubt. So wurde in einer Winternacht vorigen Jahres der
mer Georg Uhrig von Groß=Rohrheim am Gernsheimer Hafen
mdie Gendarmerie abgefaßt, als er gerade von dem Gernsheimer
F ſte Kornelius Kiſſel etwa neun Zentner Kohlen gegen zwei
Zent=
nexlartoffeln empfangen hatte. Beides verfiel der Beſchlagnahme
zu=
gr n des Kommunalverbandes, und ein Strafverfahren wegen
6 Arei reihte ſich an. Angeblich hatte K. die Kohlen gerade bei einem
hir gegen Fiſche eingetauſcht, und es iſt nicht zweifelhaft, daß ſie
au sliebſtahl herrührten. Das Schöffengericht nahm an, daß der etwas
belchinkte K. ſich der Rechtswidrigkeit nicht bewußt geweſen ſei, und
ihn frei, was rechtskräftig iſt. Der gewandtere U. war dagegen
ein
Hehlerei zu zwei Tagen Gefängnis verurteilt worden und focht
der konm- dits Irteil an. Seine Berufung wurde verworfen.
inetts und
Aufwendungen für den Bau von Kleinwohnungen ſind
ein=
ine beſondenr koiernſteuerfrei. In vielen Kreiſen iſt noch wenig bekannt, daß nach
ih weiſt darm; derk ſovelle zum Einkommenſteuergeſetz vom 24. März 1921 (
Reichs=
ung mit Vm Geſſepl. S. 313) die Beträge, die zur Errichtung von
zey imfange in Abzug gebracht werden dürfen.
Hier=
wa fallen alle Ausgaben für den Neubau eigener Kleinwohnungen
inda Jahren 1920—1923, ſofern die Verwendung der Bauten als
Klüwohnungen mindeſtens 15 Jahre lang geſichert iſt, und alle
Be=
eago Tnhw; tr— die der Steuerpflichtige in den Jahren 1920—1923
gemeinnützi=
gem Vereinigungen und Geſellſchaften zuwendet, die ausſchließlich die
ET 2IIyN Fördrung des Kleinwohnungsbaues bezwecken. Unter Kleinwohnungen
uber den Au ſinn uch Einfamilienhäuſer mit 3—5 Zimmern und Zubehör zu
marſchiere af vemit en.
blich werde G *Landestheater. Während der vom 22. Juni bis 10. Juli
ung der O damerden Sommerſpielzeit des Landestheaters gelangen
4A)ſeretten und 2 Schwänke zur Aufführung: und zwar „Die
ſein” von Leo Fall (Erſtaufführung), „Das Dreimäderlhaus” (nach
furk von H. Berte), „Der Zigeunerbaron”, von Johann Strauß,
Cardasfürſtin” von E. Kalman, „Die drei Zwillinge‟, Schwank
Impekoven und C. Mathern (Erſtaufführung) und „Zwangs=
„rierung”, Schwank von F. Arnold und E. Bach (Erſtauffüh=
9Für die Sommerſpielzeit werden drei Abonnements
auf=
g die je drei Operetten= und zwei Luſtſpielaufführungen umfaſſen.
Forverkauf dieſer Abonnements findet für bisherige Mieter und
hrmieter Mittwoch, den 15. Juni, nachmittags 3—5 Uhr,
Donners=
g 1. Juni, vormittags 10—1 Uhr, für neue Mieter Freitag, den 17.
„Tſie ſot unſeres Volkes und die Aufgaben der Evangeliſchen
Arbeiter=
beren” In eindrucksvoller Weiſe ſchilderte Redner die große Not
ensws Volkes, die auf allen Gebieten täglich erſchreckender in die
Er=
ſchEung tritt und betonte, daß unter Zurückſtellung von
Sonderwün=
ſcherlle verfügbaren Kräfte dem Wiedevaufbqu unſeves Volkslebens
getadier werden müſſen. Dazu iſt dreierlei notwendig, die Durchſetzung
mres Volkslebens mit religiös=chriſtlichem Geiſte, die Pflege des
mamailen Gedankens in unſerem Volke, die ſoziale Verſöhnung der
eimhllen Volksſchichten. Die Tugenden, die einſt Säulen in unſerem
Vonk=bem waren, Treue, Redlichkeit, Sittlichkeit und Gerechtigkeit,
Hin=
galgem die gemeinſame große Sache unſeres Volkes wieder zur
Gel=
ungu bringen, iſt einer der Wege, der beim Wiederaufbau unſeres
Vah=bens beſchrittem werden muß. Nach dieſen Grundſätzen gilt es
vom genr die hevanwachſende Jugend zu erziehen. Im Anſchluß daran
I. Zum Jubiläum des Kyffhäuſerdenkmals. Am 18. und
19. funi wird das Kyffhäuſerdenkmal das Ziel vieler
Tauſnder von Deutſchen aus allen Teilen unſeres Vaterlandes
ſeie Es war am 18. Juni 1896, als es in Gegenwart Wilhelms
des weiten und der meiſten deutſchen Bundesfürſten, ſowie
einſa großen Anzahl deutſcher Krieger und einer ungeheueren
Melhenmenge von Nah und Fern eingeweiht wurde. Der
Sud des gewaltigen Denkmals erhebt ſich 442 Meter über dem
Ncneeſpiegel an Stelle der einſtigen Hauptburg des mittleren
Buhheiles der großartigen Burg Kyffhauſen. Dieſe und
hi ebenſo berühmte Schweſterburg, die Rothenburg,
referierte Arbeiterſekretär Laufer=Darmſtadt eingehend über
Organi=
ſationsfragem und die weue Satzung der Heſſiſchen Landesorganiſavion.
Die Satzung wurde genehmigt. Der Landesvorſtand wurde unter
Zu=
wahl einiger Mitglieder neubeſtellt. Am die Vorträge ſchloß ſich eine
vege Ausſprache in der aus allem Landesteilen von einem erfreulächen
Fortgang der Arbeit berichtet wurde und der Wille zu tatkräftiger
Weiterarbeit zum Ausdruck kam. In vorgerückter Abendſtunde fand die
anregend verlaufene Landeskonferenz ihren Abſchluß.
— Vereinigung Hefſiſcher Wohnungsämter. Auf einer vor kurzem
in Frankfurt a. M. ſtattgehabten Tagung Heſſiſcher Wohnungsämter
ſchloſſen ſich dieſe zu einer Vereinigung zuſcnmen. Zweck der
Vereinigung, iſt es, ihre Mitglieder bei der Durchführung ihrer
Aufgabem zu uunterſtützen und zu fördern, insbeſondere: 1. die bei der
Durchführung der den Wohnumgsämtern übertragenem Aufgaben
ge=
wonnenem praktiſchen Erfahrungen im gemeinſamen Beratungen
aus=
zutauſchen; 2. Anregungem über die Betätigung und dem Ausbar der
Wohnungsämter zu geben und auf Vereinheitlichung in der
Geſchäfts=
führurng hinzuwirken; 3. zu geſetzlichem Maßnahmen auf dem Gebiete
des Wohnungsweſens Stellung zu nehmen und Vorſchläge auszuarbeiten
uind dieſe im Einvernehmem mit dem heſſiſchen Städtetagen und den
Organiſationen der Landgemeiden den Behörden gegenüüber zu
ver=
treten. Die Mitgliedſchaft kann jedes im Heſſem beſtehende gemeindliche
und Kreis=Wohnungsamt erwerbew. Vertreten wird die Vereinigung
durch ihren Vorſtand; ihm ſteht eim Verwaltungsausſchuß zur Seite.
Es wurden einſtimmig gewählt: zum 1. Vorſitzenden dev Vereinigung:
Stadtdirekvor Schrauth=Darmſtadt und zum 2. Vorſitzenden:
Stadt=
baumſpektor Nauth=Mainz. In dem Verwaltungsausſchuß wurden
entſandt: je 1 Vertreter der Wohnungsämter Darmſtadt, Offenbach,
Alzey, Friedberg, Vilbel und Viernheim. Das Heſſ. Landes=
Arbeits= und Wirtſchaftsamt hat ſchon anläßlich des bereits
vor einem Jahre erfolgtem proviforiſchen Zuſammenſchluſſes der Heſſ.
Wohnungsämter erklärt, daß es die Gründung der Vereinigung begrüße
und daß es die Vereinigung zur Mitarbeit gerne heranziehen werde.
— Richarb Wagner=Verein. In dem Programm des heutigen
Wag=
ner=Abends, der pünktlich um 8 Uhr beginnt, wird eine
Erſtauf=
führung, die Ouvertüre zu Wagners Jugendoper „Die Frau”,
be=
ſonderes Intereſſe erregen. Wagner komponierte das Werk, deſſen
Stoff er Goggis Märchendrama „Die Frau als Schlange”, entnahm,
während ſeines Chordirigentenjahres in Würzburg (1833). Das Sujet
der „Frau” iſt die Liebe eines ſterblichen Mannes zu einem höheren
Weſen, nach Art der Undinen= und Mekuſinenſagen des Mittelalters;
der ethiſche Zug, daß wahre Liebe auf unbedingtem Glauben und
un=
beirrtem Vertrauen in den geliebten Gegenſtand beruhe, kehrt ſpäter in
„Lohengrin” wieder. Die Ouvertüre der Oper kam 1834 in Magdeburg
und in Leipzig zur Erſtaufführung. — Für das heutige Konzert ſind
Eintrittskarten nur noch in ganz beſchränkter Zahl zu haben.
— Die Hausſcmlung für die Kinderhilfe hat am Sonntag
be=
gonnen. Es wird darauf aufmerbſam gemacht, daß die Sammler und
Sammlerinnen mit den bekannten rotweißen Büchſen und einer Liſte
verſehen ſind, in der Sammelbezirk und Straße genannt ſind, und es iſt
niemand berechtigt, in einer anderem Straße als der angegebenen zu
ſammeln. Hierbei beobachtete Unregelmäßigkeiten bitten wir im
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 1, zu melden.
* Männergeſangverein der evangeliſchen Lukasgemeinde. Auf die
heutige Anzeige ſei hiermit nochmals aufmerkſam gemacht.
* Im Silberkranz. Das Feſt der Silb. Hochzeit begehen am
Sonn=
tag, den 19. Juni, Karl Ruppect, Steinmetz, und Frau Kath., geb.
Bohmann, Arheilger Straße Na; ferner Georg Römer
Maſchinen=
arbeiter, und Frau Kath., geb. Schimpf, im Tiefen See 22.
— Zuckerverkauf. Ab Mittwoch, den 15. ds. Mts., erfolgt die
Aus=
gabe des Juni=Amteils auf Marbe Nr. 6. (Siehe Bekanntmachumg.)
Donnerskag, den 16. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 39, 34 und 33, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 19 und 31, je 800 gr Brot,
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot, lila und Nr. 17 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 17 und Beſtellmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter, Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
inern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Ludwigshöhe. Die Vevlegung der Kurkonzerte von nachmittags
auf den Abend hat, wie der ſehr gute Beſuch am letzten Mittwoch
bewies, beim Publikum Anklang gefunden. Mittwoch dem 15. Juni,
findet wiederum Abendkonzert, verbunden mit Tanz, ſtatt.
Ober=
muſikmeiſter Weber leitet das Konzert perſönlich.
* Städtiſcher Saalbau. Das morgige dierte Donnersbags=
Konzert leitet Obermuſikmeiſter M. Weber. Im Progvamm wird
mehrfachen Wünſchem entſprechend aufgenommen: Thomas: Mignon,
Wagner: Chor der Friedensbotem aus Nienzi, Einleitung zum III. Akt
und Tanz der Lehrbubem a. d. Meiſterſingern. Bei ungünſtiger
Witte=
rung findet das Konzert im Saale ſtatt.
* Café Aſtoria (Alexanderſtraße 5). Heute findet im Café Aſtoria
ein großes Extra=Konzert (Operetten=Abend) unter Leitung des
allge=
mein beliebten Kapellmeiſters Albert Otto ſtatt. (S. Anz.)
Die Verwendung der Kinderhilfsſammlungen.
— Hier und dort wird denen, die aus warmen Herzen heraus zu
Gunſten der Künderhilfe werben und avbeiten, entgegen gehalten: Die
aus dem Samlungem fließenden Gelder ſeien nicht richtig verwendet
worden. Es ſeien, um die Stadt zu entlaſten, von dieſer minderwertige
Nahrungsmittel, ſo muffige Erbſen und Bohnen, aufgekauft und den
Kindern verabveicht wworden. Der Arbeitsausſchuß der Kinderhilfe hat es
für ſeine Pflicht gehalten, ſich mit ſolchen Einwänden und Beſchwerden
zu befaſſen, auch wenn ſie nicht offiziell, ſondern durch „Hörenſagen” an
ihn gelangten. Dabei hat ſich herausgeſtellt, daß die Klagen, ſoweit man
ſie noch nachprüfen kanm, unberechtigt, zum mindeſten als
ſtark übertrieben anzuſehen ſind. Auch die Behauptung,
die Kinder des Mittelſtandes würdem dabei vergeſſen, überſehen, hätten
keimen Anteil an der Hilfe, ſind unberechtigt. Es wurde einwandfrei
feſtgeſtellt, daß tatſächlich Mittelſtandskinder bei den ſtädtiſchen
Speiſun=
gen berückſichtigt wwerden, und daß gerade dieſe Kinder niemals
Kla=
gen üiber die verabreichten Speiſem laut werden ließen.
Natürlicherweiſe hat man zunächſt Erfahrungen geſammelt.
An=
fangs mag wenig Abwechſelung geboten worden ſein. Das iſt aben
längſt anders geworden und die Verwaltung iſt bemüüht, möglichſt häufig
Abwechſelung zu bringen. Daß die Speiſungen der Quäker von manchen
Kindern vorgezogen werden, iſt auf kleine Beſonderheiten zurückzuführen,
ſo auf den Samstags verabreichten großen Weck aus Weißmehl, den die
ſtädtiſche Speiſung allerdings nicht bieten konnte. Es war aber, wie die
Feſtſtellungen ergaben, eigentlich nur eine Art kindlichen Vorurteils, das
manche Kinder, und auf deren nicht nachgeprüfte Erzählungem hin, auch
Elterm zu dem törichtem Glauben veranlaßte, die ſtädtiſchen Speiſungen
ſeien minderwertig. Davon kann keine Rede ſein, und das Vorurteil iſt
anſcheinend auch faſt überall unter den Kindern einer gerechten
Beurtei=
lung gewichen. Wo dies nicht der Fall iſt, trifft die Schuld wohl die
Eltern die ohne Prüfung kindliches Geplauder als objektive,
unumſtöß=
liche Wahrheit hinnehmen, ſtatt den Dingen auf den Grund zu gehen.
Es kann von Seiten des Arbeitsausſchuſſes nur gebeten werden, daß ſich
die Eltern, bevor ſie im die kindliche Kritik einſtimmen, davon
überzeu=
gen was Wahrheit und was Dichtung daran iſt. Die Phantaſie ſpielt
bei dem Kindern immer eine große Rolle.
Eine Klage iſt vielleicht berechtigt, die nämlich, daß die ärztlichen
Unterſuchungen der Kinder nicht immer im der gleichen Art, nicht
nach den gleichew Grundſätzen vorgenommen worden ſind. Es hat den
Anſchein, daß hier ein einheitliches Schema fehlte, eine einheitliche
Vor=
ſchrift, deren genaue Beobachtung Fehlerquellen in der Beurteilung des
Ernährungszuſtandes nach Menſchenmöglichkeit ausſchalten würde. Der
Arbeitsausſchuß iſt ſchon darüber fchlüſſig, daß er am Ende ſeiner
Tä=
digkeit der Verwaltung der Gelder Mittel und Wege vorſchlagen will, um
den erwähnten Uebelſtand zu beſeitigen.
Bei dieſſer Gelegenheit ſei darauf hingewieſen, daß Unterernährung,
wie es ſcheint, gerade in den höheren Schulen bei einer größeren
Zahl von Kindern feſtgeſtellt iſt, als bei den Kindern der ſogen.
Volks=
ſchulen. Eltern, die aus einem verſtändlichen, aber ſicherlich falſchen
Schamgefühl heraus, ihre Kinder nicht an den Speiſungen teilnehmen
laſſen, ſei ans Herz gelegt, daß ſie ſich gegen ihre eigenen Kinder und
gegem ihr ganzes deutſches Volk dadurch verſündigen. Die Anſicht, es ſei
ein Eingriff in die geheiligten Rechte der Familie, wenn die Kinder
wäh=
rend der Schulpauſe aus Mitteln, die durch die Kinderhilfe geſammelt
worden ſind, eine Erquickung annehmen, iſt doch wohl gänzlich
unberech=
tigt, und — man verzeihe — töricht. Die Rechte und Pflichten der Eltern,
werden dadurch in keiner Weiſe berührt, die Speiſung ſoll nicht etwa die
vegelmäßigen Mahlzeiten der Kinder im Kreiſe der Familie erſetzen,
ſondern nur einen kleinen, aber für die Ernährung wichtigen Zuſchuß
bedeuten. Etſas, was bei der traurigen Geſamtlage unſeres Volkes
wahrlich von jedermanns Kindern ohne Bedenken entgegengenommen
werden kann und ſoll. Gewöhnen wir uns der Zukunft unſerer Kinder
und damit der Zukunft des ganzen deutſchen Volkes wegen mimoſenhafte
Empfindſamkeit ab und freuen wir uns, daß auf dieſem Wege, auf dem
Wege öffentlicher Sammlungen, an denen jeder mithelfen darf und kann,
zu denen jeder beizuſteuern vermag, dem durch finanzielle Anſprüche ſchier
überlaſteten Staats= oder Stadthaushalt durch gemeinſames
Zuſammen=
arbeiten aller Bevölkerungsſchichten eine Verpflichtung abgenommen
wer=
den kanm. Iſt es nicht befriedigender und ſchöner, daß eine Gemeinſchaft
des ganzen Volkes freiwillig für die Kinder ſorgt? Wir meinen wohl,
man ſpricht ſo oft von Volksgemeinſchaft. Hier iſt eine ſolche
Gemein=
ſchaft des ganzen Volkes faſt aus ſich ſelbſt heraus entſtanden, hüten wir
uns, ſie durch Beiſeiteſtehen und ungerechte Kritik zu ſchädigen.
Das Künſtlerfeſt im Saalbau
am Freitag, den 17. Juni, abends 7 Uhr, wird im Mittelpunkt ſeines
künſtleriſchen Programms Villa Careggi”, eine florentiniſche
Szene aus 1492, bringen. In unſerem Jahrhundert, das die
Ziviliſa=
tion auf eine nie gekannte Höhe gebracht hat, aber auch noch nie eine
Kultur auf ſo tiefem Niveau geſehen, richtet unſere Sehnſucht ſich auf
die Zeiten, wo die Menſchen Werte von reinſter und edelſter Kultur
ſchufen. So berichtet uns heute noch das Zeitalter des Medicäerfürſten
Lorenzo, den das Volk „den Prächtigen” nannte. — In der Villa
Careggi bei Florenz ſammelte der Herzog ſeine Künſtler um ſich, eine
platoniſche Akademie wurde gegründet; in der in den Gärten
aufge=
ſtellten Antikenſammlung dieſes feinſinnigen Mäcens empfing
Michelangelo ſeine erſten Eindrücke von der wahren Größe antiker
Kunſt. Von Rom und Venedig trafen ſich hier die Künſtler, auf der
Baſis dieſes reichen wechſelſeitigen Lebens von Kunſt, Muſik und
Wiſſenſchaften entwickelte ſich hier eine Lebensform, deren
Ausſtrömun=
gen über die Zeiten hinaus uns heute noch erfüllen und bereichern.
In entzückendem äußeren, bildreichen und farbenfrohen Rahmen,
den beſonders die ſtilechten antiken Koſtüme der Szene verleihen
wer=
den, wird dieſe unter Entfaltung hehrſter Kunſt des Geſanges und der
Muſik, des Tanzes und der formvollendeten Rede vor den Zuſchauern
und dem Fürſten zugleich ſich abſpielen. Die Einſtudierung dieſer Szene
liegt in den Händen Curt Weſtermanns. Eine große Anzahl
Künſtlerinnen und Künſtler vom Landestheater haben ihr Können zur
Verfügung geſtellt. Die Namen werden morgen mitgeteilt. — Auch
für die Kleinkunſtbühne, deren Leitung in Händen des Herrn Leibelt
liegt, der ſich ſehr ſchnell die Sympathien der Darmſtädter erworben
hat, und für die Karten nur nach Anzahl der Plätze ausgegeben
wer=
den, ſind ausſchließlich erſte Kunſtkräfte gewonnen, deren Namen
ausge=
zeichnete Darbietungen verbürgen.
Der Vorverkauf der Karten, der ausſchließlich durch die Firma
Muſik=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, erfolgt, hat geſtern
be=
gonnen. Die Nachfrage iſt erfreulich ſtark. Rechtzeitiger Kartenvorkauf
einſchließlich der Garderoben=Nummern iſt dringend zu raten. Es
wer=
den unter keinen Umſtänden mehr Karten ausgegeben, als numerierte
Plätze vorhanden ſind. (Siehe auch Anzeige.)
Zur Jubelfeier des Vereins für Volksbildung.
— Ein halbes Jahrhundert iſt verfloſſen, ſeit der ſolch’
bedeutſame Erinnerungsfeier begehende Verein ins Leben trat und
damit ein wichtiges Stück geiſtiger Kulturarbeit in Angriff nahm. Es
war in großer Zeit nach Erſtehen des Reiches der „Hauptverein für
Verbreitung von Volksbildung” zu Berlin gegründet worden, und dieſer
ikäm ſeit rund einem Jahrtauſend die Hauptgipfel des Kyff=
MaMiegebirges, das einen prächtigen alten Baumbeſtand, haupt=
aehſh aus Buchen, Eichen und Fichten beſtehend, aufweiſt. Die
Nalhnburg iſt beſonders bemerkenswert durch ihren gewaltigen
inumr Bergfried, der noch etwa 10 bis 12 Meter hoch iſt, einen
Uhcag von über 40 Meter hat und damit unter den deutſchen
Bieyn ſo ziemlich einzig daſteht. In der Nähe der Rothenburg
elld ſich aus dem herrlichen Kyffhäuſerwald die vom Verein
eUher Studenten errichtete Bismarckſäule. Die alte ſagen=
Ambene Burg Kyffhäuſer iſt im 10. Jahrhundert in der Zeit
den ſchſiſchen Kaiſer zum Schutze der benachbarten kaiſerlichen
PfeATilleda angelegt worden. Die Burg hieß früher Kuffeſe
AAvurde nach ihrer Zerſtörung durch ſächſiſche Herzöge 1152
NAſaiſer Friedrich Barbaroſſa wieder hergeſtellt, der
lenſadig in ſeinem Beſitz behielt. Nach Kaiſer Notbarts Tod
Elu mid die heute noch im deutſchen Volke lebendige Kyffhäuſer=
Medie zur Errichtung des Kyffhäuſerdenkmals Anlaß gab, als
Man 871 die alte Sage erfüllt glaubte. Im offenen Hofe des
Da Mals, den Burghof darſtellend, ſieht man alsbald das halb
Aue: Mauer hervortretende rieſige Standbild Barbaroſſas,
W0Mptaus (eiger als Traun= und Sagengeſtalt modelliert.
Aütheni gewaltigen diereckigen Turm des Denkmals, der ſich
ſaAbben zu verjüngt, bildet eine mit Eichenlaub geſchmückte
ReViſſe Kaiſerkrone den Abſchluß, in die eine maſſive Treppe
führt. Aus den Oeffnungen der Kaiſerkrone hat man eine der
herrlichſten Ausſichten auf den Harz, den Thüringer Wald, die
Goldene Aue uſw. Das Gewicht des Kyffhäuſerdenkmals iſt auf
1½ Millionen Zentner berechnet worden.
Der Erbauer des Denkmals, das neben dem
Niederwald=
denkmal bei Rüdesheim das populärſte nationale Denkmal der
Deutſchen iſt, Geheimer Baurat Schmitz aus Charlottenburg,
der 1917 geſtorben iſt, hat ſeine letzte Ruheſtätte auf dem
Kyff=
häuſer gefunden. Er hatte beſtimmt, daß ſeine Aſche in den Rhein
geſtreut werden ſollte, aber ſie wurde, um den genialen
Bau=
meiſter zu ehren, im Kyffhäuſerdenkmal beigeſetzt. Somit hat
er ſich, ohne es zu wiſſen, die großartigſte Aſchenhalle erbaut, die
man ſich denken kann. Im ſüdlichen Teil des Kyffhäuſergebirges
befindet ſich die Barbaroſſahöhle, die bis 1914 jährlich von etwa
40000 Perſonen beſucht wurde, elektriſch beleuchtet wird und
neben den Feengrotten von Saalfeld und der „Heimkehle” bei
Stolberg im Südharz zu den impoſanteſten deutſchen Höhlen
gehört.
* Profeſſor Einſtein in London. Am Montag hielt
Profeſ=
ſor Einſtein in dem bis zum letzten Platz gefüllten Saal des
Kings College in London in deutſcher Sprache ſeinen mit
Span=
nung erwarteten Vortrag über die
Relativitäts=
lehre. Bei dem Erſcheinen des deutſchen Gelehrten erhob ſich
großer Beifall, der ſich noch ſteigerte, als Lord Haldane, der auf
dem Rednerpodium zwiſchen Proſeſſor Einſtein und dem
deut=
ſchen Botſchafter Sthamer ſaß, in ſeiner Einleitungsrede Einſtein
als ein Genie des 20. Jahrhunderts bezeichnete und erklärte, die
Wiſſenſchaft kenne keine Grenzpfähle. Nach der Vorleſung
Ein=
ſteins wurde ihm von der Zuhörerſchaft eine ſtürmiſche Kund=
Kundgebung dargebracht. Bei dem veranſtalteten Eſſen zu
Ehren Einſteins erklärte Mr. Eineſt Parker vom
Kings=
college, Profeſſor Einſtein, der als Gaſt von einem Lande
ge=
kommer ſei, das bis vor kurzem der Feind Englands geweſen
ſei, hoffe die zerſchnittenen Fäden internationaler Bande wieder
zuſammenzufügen. Parker erklärte in deutſcher Sprache, daß die
ſomit wieder aufgenommenen Beziehungen eine gerade Linie
zeigen, die ſtets bleiben würde, nämlich die gerade Linie des
Rechts und der Gerechtigkeit. Er ſei überzeugt, daß die parallele
Linie des engliſchen und deutſchen Gedankens die beiden
Nationen in Freundſchaft miteinander und den anderen
Nationen der Welt zuſammenbringen werde. Profeſſor
Ein=
ſtein erwiderte, er ſei außerordentlich dankbar dafür, zu wiſſen,
daß ſein Beſuch unmittelbar eine gute Wirkung auf die
inter=
nationalen Beziehungen auszuüben verſpricht.
m. Der Säbel des ſchwarzen Schwiegervaters. Ein junger
ungariſcher Tiſchler namens Gacſi fuhr in
Vorkriegs=
zeiten als Matroſe auf einem franzöſiſchen Handelsſchiff und
hielt ſich ſpäterhin einige Monate auf einer kleinen Inſel in den
Gewäſſern von Martinigue auf. Da Gacſi der einzige
Weiße unter der ſonſt ſchwarzen Bevölkerung war, fiel es ihm
nicht ſchwer, Karriere zu machen. Ganz wie im Roman heiratete
er die Tochter des Häuptlings mit Ausſicht auf die Thronfolge.
Eines ſchönen Tages jedoch bekam er Heimweh, verzichtete auf
ſein zukünftiges Königreich und kehrte nach Budapeſt zurück, wo
er eine Tiſchlerwerkſtätte eröffnete. Plötzlich verlangt die
fran=
zöſiſche Militärmiſſion, daß Gacſi den ſchönen, mit Silber
ver=
arbeiteten Säbel zurückerſtatten ſolle, den ſein ſchwarzer
Schwie=
gervater ihm ſeinerzeit als Geſchenk gemacht hat. Der Häuptling
hat ſich nämlich an die franzöſiſche Kolonialverwaltung gewandt
und erklärt, daß dieſer Säbel das Zeichen der Häuptlingswürde
ſei, und daß er ihn ſeinem Schwiegerſohn nur unter der
Bedin=
gung verehrt habe, daß dieſer die Regierung einmal übernehmen
würde. „Da er aber nicht regieren will,” dekrediert das ſchwarze
Oberhaupt der Inſel, ſoll er mir meinen Säbel wieder
zurück=
geben.‟ Der Tiſehler behauptete aber, daß ihm der Säbel
be=
dingungslos geſchenkt worden ſei, und ſo hat ſich die franzöſiſche
Militärmiſſion, um den Tributarfürſten zu ſeinem Rechte zu
ver=
helfen, an die Budapeſter Gerichte gewandt
Anregung folgend, ſchufen weitblickende, für das Wohl der heſſiſchen
Heimat bedachte Männer, an ihrer Spitze der damalige
Hofgerichts=
advokat, ſpätere Oberbürgermeiſter Ohly, den hieſigen Zweigverein.
Er ſollte neben den Aufgaben des Hauptvereins noch beſondere
bear=
beiten, wie ſie ſich aus den jeweiligen Verhältniſſen des Großherzogtums
ergeben würden.
Volksbildung iſt beſtes Rüſtzeug im Wettbewerb der Völker, und
gerade darum haben wir es mehr denn je dringend nötig. Kein
Denken=
der und um das Vaterland Beſorgter kann ſich dieſer Erkenntnis
ver=
ſchließen, und lange, treubewährte Helfer zum Werk, wie der hieſige
Verein, bei deſſen Jubiläum das Bewußtſein des Geleiſteten beſonders
lebendig wird, haben Anſpruch auf Förderung durch weiteſte Kreiſe.
Möge ſie dem Verein für Volksbildung jetzt und immerfort
ungeſchmä=
lert zuteil werden, damit ſeine uneigennützigen, hohen Beſtrebungen
und Ziele ſich in ſteigendem Maße verwirklichen!
Der Jubiläumsakt wird, umrahmt von Deklamationen, muſikaliſchen
Vorträgen, am kommenden Sonntag, den 19. d. M., vormittags
10½ Uhr, im Feſtſaal des Städtiſchen Saalbaues in Gegenwart der
Vertreter von Staat und Stadt, den Mitgliedern und Freunden des
Vereins und vielen geladenen Gäſten, öffentlich und für
jeder=
mann zugänglich, ſtattfinden. Eintrittskarten und Programme
am Verkehrsbureau. Ebendaſelbſt und in den Buchhandlungen iſt das
Vereinsdenkſchriftchen „Fünfzig Jahre Darmſtädter
Volks=
bildungsverein” erhältlich. (Siehe auch Anzeigenteil und den
Artikel in Nr. 157 dieſes Blattes.)
Wärmewirtſchaft und Wohnungsbau.
— Die Teuerung in dem Baugewerbe zwingt einerſeits zur größten
Sparſamkeit. Die Sparſamkeit kann aber auch am falſchen Platze
ſein, denn die vielfach ſehr beliebten dünnen Mauern, falſche
Anordnun=
gen von Fenſtern und Türen beeinfluſſen die Beheizung
der Räume in ungünſtigſter Weiſe.
Da für den Hausbrand nur beſchränkte Kohlenmengen zur
Ver=
fügung ſtehen, iſt die weiteſtgehende Ausnutzung der vorhandenen
Brennſtoffe dringend erforderlich. Die unerläßliche Vorausſetzung dafür
bildet die wärmetechniſch einwandfreie Durchbildung
der Wohnungsbauten. Die mannigfachen Geſichtspunkte, die
bei dieſer Aufgabe zu beachten ſind, werden in überſichtlicher Weiſe
zu=
ſammengeſtellt in den ſoeben vom preußiſchen Miniſter für
Volkswohl=
fahrt herausgegebenen „Richtlinien zur Förderung der Wärmewirtſchaft
beim Wohnungsbau”, die im Einvernehmen mit den zuſtändigen
Be=
hörden und Fachverbänden ausgearbeitet ſind. Die Richtlinien erſtrecken
ſich ſowohl auf Fragen der Wohnungsherſtellung als der
Wohnungs=
benutzung. Sie heben die techniſchen Bedingungen hervor, die im
In=
tereſſe der Wärmewirtſchaft beim Aufbau des Wohnhauſes, bei der
Ge=
ſtaltung des Grundriſſes, bei der Anordnung der Gebäude auf dem
Grundſtück zu beachten ſind. Tür= und Fenſteröffnungen, ſowie
Geſchoß=
höhen ſind danach aus wärmetechniſchen Gründen auf Mindeſtmaße zu
beſchränken. Bei der Wahl der Wandkonſtruktionen iſt auf möglichſt
geſteigerte Fähigkeit zur Wärmeſpeicherung hinzuarbeiten. Fußböden
und Decken bedurfen zu dieſem Zweck beſonderer wärmeſchützender
Aus=
führungen. Die Nichtlinien behandeln ferner die Anlage der
Rauch=
rohre und geben Anhaltspunkte für die Ausbildung der Heiz= und
Koch=
anlagen.
Die rechtzeitige Einflußnahme auf eine wärmetechniſch einwandfreie
Ausführung bei Aufſtellung von Wohnbau=Entwürfen iſt
volkswirtſchaft=
lich heute von größter Bedeutung. Es muß daher verſucht werden, bei
jeder Gelegenheit, bei Verhandlungen mit den Bauherren und bei
ört=
lichen Beſichtigungen, aufklärend in dieſer Richtung zu wirken. Dafür
bieten die Richtlinien des Wohlfahrtsminiſteriums
wertvollen Anhalt. Bei der Bearbeitung der Anträge auf
Landesdar=
lehen ſollen künftig die Baupläne auch auf ihre Wärmewirtſchaftlichkeit
geprüft werden. Gegebenenfalls ſollen entſprechende techniſche
Bedingun=
gen im Beihilfe=Beſcheid Aufnahme finden.
r. Von der Bergſtraße, 14. Juni. Denkmal für
dieGefalle=
nen. Die Gemeinde Zell bei Bensheim errichtet zum ehrenden
Ge=
denken der in dem Weltkrieg Gefallenen oder verſtorbenen
Ortsangehö=
rigen ein Denkmal, das am nächſten Sonntag durch einen feierlichen
Weiheakt enthüllt werden ſoll. Das Denkmal iſt aus
Muſchelkalk=
ſtein hergeſtellt und ruht auf halbkreisförmigen Granitunterbau. Als
Standplatz wurde der hiſtoriſche Platz oberhalb des alten Schulhauſes,
auf dem ehemals eine Kapelle ſtand, gewählt. — Wie wir hören, ſoll
Heur Kreisdirektor Eckſtein in Bensheim beabſichtigen, in den
Ruhe=
ſtand zu treten. — Die Gemeinde Auerbach ſoll ebenfalls, wie
jetzt ſo viele Gemeinden, ein neues Glockengeläute erhalten.
Die noch vorhandenen Kirchenglocken ſollen umgegoſſen und ſo vermehrt
werden, daß ein recht harmoniſches, weit hörbares Geläute entſteht.
Mehrere Tauſend Mark ſind bereits vorhanden, und die noch fehlende
* Summe ſoll aus der Gemeindekaſſe zugeſchoſſen werden. — Die
Spar=
hund Darlehenskaſſe Auerbach hatte im abgelaufenen
Rech=
uumgsjahr einen Umſatz von nahezu zehn Millionen Mark. Es iſt dies
eine ſehr große Summe für den verhältnismäßig kleinen Ort. Die
vieben Immobilienverkäufe und die Einnahmen aus der Landwirtſchaft
ſind es hauptſächlich, die dieſen ungeheuren Umſatz herbeiführten. —
Der Landwirt Jakob Deichert in dem nahen Elmshauſen wurde
wegen Umſatzſteuerhinterziehung zu einer Geldſtrfae von 5640 Mark
ver=
urteilt. Das Finanzamt Zwingenberg gibt dieſe Beſtrafung öffentlich
bekannt. — Auf dem Obſtmarkt in Zwingenberg haben die Kirſchen den
faſt ſtändigen Preis von 2—3 Mark für das Pfund. In Zwingenberg
glaubt man, daß die Emnahmen aus dieſer Frucht an dieſem Platz allein
weir über eine Million Mark betragen dürften. Es gibt dort
kleine Landwirte, die viele Tauſende von Mark einnehmen. Der vor
mehveren Jahren in Zwingenberg errichtete Großobſtmarkt iſt von
größ=
tem Vorteil für die heimiſche Landwirtſchaft. — Bei dem Wettſingen
des Odenwaldgaues am verfloſſenen Sonntag in Zwingenberg hat
beſon=
ders gur abgeſchnitten der Geſangverein Schönberg. — Die
Luftkurorte an der Bergſtraße ſind zurzeit recht gut von Fremden
beſucht.
r. Groß=Umſtadt, 13. Juni. Jahresfeſt der
Kirchengeſang=
bereine. Lichtes, ſchönes Juniwetter begünſtigte am geſtrigen
Sonn=
tage die Feier des Jahresfeſtes der
Kirchengeſang=
bereine der ſüdöſtlichen Seite des Dekanates Broß=Umſtadt, die in
dem idhlliſch gelegenen Heubach ein gaſtliches Heim fand. Sie
er=
ſtreckte ſich auf die Vereine Groß=Umſtadt Hering
Leng=
feld, Schaafheim, wie auf die Poſaunenchöre Lengfeld und
Schaafheim unter der Hauptleitung des Herrn Zeichenlehrers
Frey, des bewährten Leiters des Vereins Groß=Umſtadt. Nach der
Hauptprobe fand um 2 Uhr der Feſtgottesdienſt ſtatt, zu dem eine große
Menge ſangesfroher Teilnehmer ſich aus Nah und Fern eingeſtellt
hatte, eine dankbare Gemeinde, die den angeſetzten Chören wit tiefer
Bewegung lauſchte, deren meiſterhafter Vortrag Zeugnis ablegte für
treues Zuſammenwirben der Vereine und ihrer Dirigenten. Die
Feſt=
pvedigt hielt Herr Pfarver Reichert aus Lengfeld über Pſalm 89,2,
aus der ſich die entſprechende Lofung für die Feſtgemeinde ergab. Am
Schluſſe des Gottesdienſtes wurde eine Kollekte erhoben zum Beſten der
Kirchengeſangbereinsſache, die 324 Mark ergab. Um halb 5 Uhr fand
Nachfeier im Kurhaus Waldesruhe ſtatt, in der die Chöre wit
Poſqunenvorträgen abwechſelnd noch Volkslieder vortrugen, worin jeder
Verein für ſich mit ſeinem Dirigenten von ſeinem Beſten gab. Herr
Dekan Knodt ſprach warnee Worte der Begrüßung, in denen er zu
wei=
terem Ausbau der Vereinsſache innerhalb der noch klaffenden Lücke
unſerer Dekanatsſeite ermunterte, der Ortspfarver entbor
Willkommens=
gruß und Dank der Gemeinde Heubach, der erſchienene Schriftführer
des Hauptdereins, Herr Weide aus Darmſtadt ſprach im Nawen des
Hauptvereins und klang ſein Wort aus in die Mahnung treuen
Zuſam=
menwirkens und =Haltens innerhalb der Vereine. So war der
Geſamt=
veplauf der ganzen Jahresfeier ein in allen Teilen wohlgelungener, der
die Feſtgeber wie Feſtgäſte wohl befriedigt haben dürfte.
Offenbach, 13. Juni. Brand am Hafen. Letzte Nacht gegen
3 Uhr entſtand am Hafen ein Großfeuer. Auf dem Lagerplatz von
Hengſtenberg u. Wiemer war eine große Menge Kaſten in Brand
ge=
raten, wodurch auch die auf dem anſtoßenden Lagerplatz von Leo
be=
findlichen Holzvorräte ergriffen wurden. Die Feuerwehr war alsbald
zur Stelle und griff das Feuer aus ſechs Rohren an. Binnen zwei
Stunden war es auf ſeinen Herd beſchränkt. Die Entſtehungsurſache
iſt nicht bekannt. — Samstag abend gegen 10 Uhr wurde durch
bös=
willigen Alarm die Wehr nach Geleit= und Ludwigſtraße gerufen.
Dieſe gemeine Tat ſei entſprechend gebrandmarkt. Um ſolchen
gemein=
ſchädlichen Unfug auszurotten, muß jeder vernünftige Menſch mitwirken.
Hoffentlich kann diesmal die ausgeſetzte Belohnung von 300 Mark für
Ermittelung des Täters ausgezahlt werden.
Erbach, 13. Juni. Vereiteltes Verbrechen. In dem
letz=
ten Abendzug von Eberbach wurden am Samstag auf Station Kailbach
durch einen Zufall vier Bahnräuber entdeckt, die ſich in einem
Bremſerhäuschen verborgen gehalten und es anſcheinend auf eine
wert=
volle Ladung in dem geſchloſſenen Gepäckwagen des Zuges abgeſehen
hatten. Die Räuber, die aus irgend einem Grunde abſprangen,
wur=
den geſehen, und einer davon, der bewaffnet war, dom Bahnperſonal
feſtgehalten, während die drei anderen ſich in nahes Gebüſch in
Sicher=
heit brachten. Von da aus gaben ſie Schüſſe auf die Bahnbeamten ab,
ſo daß dieſe — da unbeſaffnet — genötigt waren, den
Feſtgenomme=
nen wieder laufen zu laſſen. Alle vier entkamen dann in der
Dunkelheit.
deutſchen Vaterlandes zu erinnern als ein Ausflug in das Neckartal
mit ſeinen überwältigenden Naturſchönheiten? Wer hennt nicht die klauen
Fluten des Neckars, nicht die himmelanftrebenden Berge, nicht die
alter=
tümlichen Burgen und lieblichen Städtchen? Es wird gebeten, daß ſich
ſämtliche Kameraden mit Weib und Kind dazu einfinden. Anfragen
für Eſſen und Uebernachten, uſw. ſind an Kamerad Peter Schneider,
Neckarſteinach, zu richten.
A Beerfelben, 13. Junf. Feuerwehrfeſt. Einen ſehr hübſchen
Verlauf nahm das geſtern von der hieſigen Freiw. Feuerwehr
veranſtaltete Gartenfeſt. Dem Weckruf in der Frühe folgte um
8 Uhr eine Uebung der Geſamtfeuerwehr. Mittags 2 Uhr ſormten
ſich auff dem Maaktplatz der Turnverein, die beiden Geſangvereine und
die Feuerwehr zu einem Feſtzug, an deſſen Spitze die Feuerwehrkapelle
ihre ſchneidigen Weiſen errönen ließ, zuweilen abgelöſt von den
Tromm=
ern und Pfeifern des Turnbereins. Auf dem ſehr günſtig gelegenen
Feſtplatz hinter der Gewerbeſchule angekommen, begrüßte der
Brand=
meiſter der Freiw. Feuerwehr, Herr V. Bechtold, die Feſtgäſte und
danbte allen, die Teil hatten am Gelingen des Feſtes. Die ſchönen
Weiſen der Feuerwehrkapelle wechſelten mit Chören der Geſangvereine
und Davbiewingen des Turnvereins, beſtehend in Frei= und Reckübungen.
— Abends folgten noch weitere genußreiche Stunden auf dem durch eine
Lichtanlage des Elektro=Inſtallateurs Herrn Hermann Eſcher in buntem
Lichterglanz erſtrahlenden Feſtplatz. Bis gegen Mitternacht herrſchte
frohes Treiben, bei dem auch die Tanzluſtigen auf ihre Rechnung kamen.
Pp. Oppenheim, 13. Juni. Dödlich verunglückt iſt der 24, underheiratete Arbeiten Wedel aus Geinsheim, der bei den
Kalk=
tverben „Gute Hoffnungshütte” beſchäftigt war. Beim Hochziehen einer
Schiffsladepritſche verſagte die Bwensvoxvichtung, der Hebel des
Wind=
zuges traf den Arbeiter Wedel, der derart ſchwere Verletzungen erlitt,
daß ſein Tod noch kurzer Zeit eintrat.
Sprendlingen (Rheinh.), 13. Juni. Ein Opfer ſeines
Be=
rufes. Der 35jährige hieſige Arzt Dr. Baumeiſter, ſtieß auf dem
Wege von einem Kranken in Wolfsheim in der Dunkelheit auf der ſehr
abſchüfſigen Straße mit einem anderen Radfahrer zuſammen. Dr.
Bau=
meiſter blieb tot liegen, er hatte ſich das Genick abgeſtürzt; der andere
Radfahrer, ein Landwirt aus Wolfsheim, ſtarb am Sonntag.
Bad Nauheim, 13. Juni. Ein Wunder der Narur. Am
geſtrigen Sonntag, mittags 11 Uhr, ſtürzte mit Donnergepolter eine
mächtige, haushohe Ulme der ſchönen Parkallee um, ohne daß ein
merk=
licher Wind ging, und beſchädigte drei Balkone der gegenüber liegenden
Häuſer. Der Baum riß Teile des Balkongitters und Geſimſe mit in die
Tiefe. Ferner zertrümmerte er eine große Erkerſcheibe. Menſchenleben
kamen nicht in Gefahr. Der Baum hat etwva ein Alter von 70 Jahren
erreicht und war etwa 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche
abge=
fault, während die Krone im vollen Grünprangte. — Der
Fremdenbeſuch unſeres Bades iſt trotz der hohen Bahnpreiſe ſehr gut,
und iſt faſt kein Zimmer mehr zu erhalten. Viele Nordländer haben
unſer herrliches Bad aufgeſucht. Die Kurkapelle iſt wieder auf ihre alte
Höhe angelangt und bietet auch ſonſt die Kurvenvaltung reichliche
Ab=
wechſelung. Vom 1. Januar bis 9. Juni beſuchten 13 700 Gäſte die
Heilquellen und am 9. Juni ſelber waren noch 5821 Fremde anweſend.
Bäder wurden abgegeben vom 1. Januar bis 9. Juni 120 054, darunter
3218 Freibäder.
Parlamentariſches.
* Einberufung des Heſſiſchen Landtags.
Präſi=
dent Adelung hat das Plenum des Landtags für Mittwoch, den 22.
Juni, vormittags 10 Uhr, einberufen. Die Tagesordnung umfaßt 17
Punkte, darunter den Staatsvoranſchlag für 1921, das Geſetz, betr.
Uebergang der heſſiſchen Waſſerſtraßen auf das Reich, Entwäſſerung
des Rieds und Entwurf eines Geſetzes über die Vergeſellſchaftung der
Standesherrſchaften uſw. Die Beratungen werden etwa 3 Wochen in
Anſpruch nehmen.
sw. Der Finanzausſchuß erledigte geſtern eine Anzahl
Re=
gierungsvorlagen, Anträge und Vorſtellungen. Eine Vorſtellung des
Verhandes akademiſch gebildeter Beamten, betr. die Aſſeſſoren=
Vergütun=
gen aus dem Winter 1919, wurde durch die Regierungsantwort für
er=
ledigt erklärt, ebenſo eine Reihe von Vorſtellungen von Beamten, die
durch die Beſoldungsneuordnung gegenſtandslos geworden ſind. Der
Abg. Schreiber hat einen Antrag auf eine andere Regelung des
Kreis=
blattweſens geſtellt, der ſchon mehrmals verhandelt worden iſt. Heute
wird beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, ſie möge alsbald endgültige
Vorſchläge über die geplante Neuregelung machen. Einer
Regierungs=
vorlage über die Reparatur einer Akkumulatoren=Batterie in Alzey
ſtimmt der Ausſchuß nach dem Bericht des Referenten zu. Die Vorlage
über das Waſſerſtraßengeſetz wird zurückgeſtellt, weil noch beſtändig
Ab=
änderungsvorſchläge von Berlin aus eingehen. Auch die verſchiedenen
Anträge, die ſich mit der Regelung der Zuſchüſſe zu den „
Religions=
gemeinſchaften beſchäftigen, mußten zurückgeſtellt werden, denn die
Ver=
hältniſſe laſſen ſich noch nicht genau genug überblicken, um eine
end=
gültige Stellungnahme zu ermöglichen. Eine Regierungsvorlage
ent=
hält einen Geſetzentwurf über die Erhöhung von Zuſchlägen zu
Ur=
kundenſtempeln. Sie wird einſtimmig genehmigt. Der Antrag Reh, der
eine zeitgemäße Aenderung des Losholzregulativs fordert, und der
An=
trag Reiber, der die Einbeziehung der Beamten= und Lehrerſchaft unter
die Losholzempfänger fordert, werden durch die Regierungsantwort für
erledigt erklärt. Einſtimmig angenommen wird hierzu der Antrag des
Abg. Eißnert, die Regietung zu erſuchen, die Frage der
Losholzberech=
tigung und ihre eventl. Ablöſung prüfen zu laſſen. Ein Antrag des
Abg. Soherr, der die Gewährung der Beſatzungszulage an
Ruhegehalts=
empfänger fordert, die vor dem Inkrafttreten des Geſetzes penſioniert
waren, wird für erledigt erklärt. Im Zuſammenhang mit
Vorſtellun=
gen von Arbeitsinvaliden beantragt Abg. Eißnert die Bereitſtellung von
200 000 Mark, die an ſolche Gemeinden zu geben ſeien, die
Arbeitswerk=
ſtätten für Erwerbsbeſchränkte errichten. Der Antrag wird abgelehnt.
sw. Im Schulausſchuß wurde geſtern zuerſt der Artikel 28,
der von der Schulpflicht der taubſtummen und blinden Kinder handelt,
in Anweſenheit eines Sachverſtändigen beraten. In dieſem „Artikel
wird jetzt für die Kinder die Anſtaltserziehung geſetzlich feſtgelegt,
ſo=
fern nicht die dazu Verpflichteten für deren Erziehung ſelbſt Sorge
tragen. Der Artikel beſtimmt im einzelnen die Dauer der Schulpflicht,
ſowie das Verfahren, das vor der Aufnahme in eine Anſtalt
ſtattzufin=
den hat. In bezug auf die Koſten wurde unter Ablehnung der
Regie=
rungsvorlage beſchloſſen: „Die Koſten der Unterbringung trägt der
Staat.” Artikel 24 handelt von der Verpflichtung zur
Fortbildungs=
ſchule. Hier wird die Fortbildungsſchulpflicht auch für die Mädchen wie
für die Knaben auf 3 Jahre feſtgelegt. Um aber der Reichsverfaſſung
Genüge zu leiſten, die die Schulpflicht für alle Kinder bis zum 18.
Lebens=
jahre erſtreckt, wurde, um zu verhindern, daß Schüler, die mit dem 14.
oder 15. Lebensjahre aus einer höheren Schule austreten und die
Fort=
bildungsſchule nicht mehr beſuchen, in einem beſonderen Satz beſtimmt,
daß jeder Knabe und jedes Mädchen die Schule und Fortbildungsſchule
zuſammen 11 Jahre zu beſuchen haben. Damit iſt mit dem ſeitherigen
Zuſtand gebrochen, wonach die nach 8jährigem Schulbeſuch irgend eine
höhere Lehranſtalt verlaſſenden Kinder jeglicher weiteren Ausbildung
enthoben ſind. Artikel 25 beſchäftigt ſich mit den Verhältniſſen der
Schulſtrafen. In Bezug auf die Urlaubserteilung an Schulkinder bleibt
es gegenüber weitergehenden Forderungen bei der Regierungsvorlage.
Die Strafen für unentſchuldigte Verſäumniſſe, die ſeither auf
be=
ſtimmte Beträge feſtgeſetzt waren, werden in Anpaſſung an den
ſchwan=
kenden Geldwert beweglich geſtaltet. Sie betragen für die Volksſchule
ein Viertel, für die Fortbildungsſchule die Hälfte des vom
Oberverſiche=
rungsamt für männliche Verſicherte unter 16 Jahren feſtgeſetzten
Orts=
lohnes. In Wiederholungsfällen kann dieſer Strafſatz bis auf das
Vierfache erhöht werden. Der Ausſchuß nahm Veranlaſſung, zum
Aus=
druck zu bringen, daß die Abholung von Kindern, die die Schule
unent=
ſchuldigt verſäumen, nicht durch uniformierte Beamte ſtattfinden ſoll
und daß dieſe Maßnahme nicht den Charakler einer polizeilichen
Vor=
führung tragen ſoll. Fortſetzung Donerstag 2 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Berlin 14. Juni, nachmittags 2 Uhr. (Wolff.) Haus und Tri=
bünen ſind heute nicht übermäßig beſetzt.
Präſident Löbe teilt auf Grund von Preſſenachrichten mit, daß
ein weiteres Mitglied des Reichstags, der Abg. Bias=Beuthen (Soz.),
von den Polen verſchleppt worden iſt. Der Reichskanzler
habe ihn bereits benachrichtigt, daß amtliches Material über dieſe
Nach=
richt bisher noch nicht vorliegt. Graf Praſchma ſei aber ſofort mit der
Einleitung von Schritten bei der interalliierten Kommiſſion beauftragt
worden. Der Präſident gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Schritt
von Erfolg begleitet ſein möge. — Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt
kleine Anfragen.
Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt Abg. Criſpien
(U. S. P.), eine Interpellation ſeiner Partei über die Ermordung des
baheriſchen Abgeordneten Gareis und über die Aufhebung und
Ent=
waffnung der Orgeſch=Organiſationen auf die Tagesordnung zu ſetzen,
Ein Widerſpruch erhebt ſich nicht.
Miniſter Gradnauer erklärt die Bereitwilligkeit der Regierung,
zu antworten. Es ſchweben aber noch Verhandlungen mit den Reg
rungen der Länder, vor deren Abſchluß eine Antwort unmöglich ſei.
Antwort werde aber noch im Laufe dieſer Woche erteilt werden.
Auf eine Anfrage der Abg. Frau Klara Zetkin (Komm.), den
1300 Arbeitern in den franzöſiſchen Betrieben in Mainz die
Beſatzungs=
zulagen zu gewähren und ſie auch in den Verſicherungsangelegenheiten
den deutſchn Arbeitern gleichzuſtellen, wird regierungsſeitig erwidert
daß die Reichsregierung auf dieſe, der franzöſiſchen Regierung
unter=
ſtehenden Arbeiter keinen Einfluß ausüben könnte.
Abg. Knieſt (Dem.) fragt, ob es wahr ſei, daß die nach Franr5.
zu liefernden 25 000 Wohnhäufer an Großunternehmer vergeben
den ſollen?
Unterſtaatsſekretär Müller beſtreitet die Richtigkeit dieſer
dung. Im Gegenteil werde weitgehendſte Berückſichtigung des deuti=
Handwerks und ſpeziell des Bauhandwerks geübt.
Auf eine Anfrage kommuniſtiſcher Abgeordneter wegen unmes
licher Grauſamkeiten der Sipo unter Hauptmann Boyſen und Freihs,
von der Tann an den in Mitteldeutſchland gefangenen Arbeitern.
wegen der Erſchießung des Bürgermeiſters von Gröbers wird
rungsſeitig erwidert, daß die Reichsregierung nach dem Eingana;
erforderlichen Unterlagen antworten werde.
Auf eine Anfrage des Abg. v. Schoch (Dtſch. Vpt.) wegen Wor
gewährung von Fahrpreisermäßigungen für das Note Kreuz wird m
rungsſeitig geantwortet, daß die Vergütungen allgemein aufgebs
ſind und die Lage der Reichseiſenbahnen auch eine
Wiedereinfüh=
der Fahrpreisermäßigungen nicht angängig mache.
Auf eine Anfrage des Abg. Deglerk (Deutſchnatl.) wegenn”
Ueberführung deutſcher Kriegerleichen aus Frankreich erwidert ein:!
gierungskommiſſar, daß erſtens das Auffinden der Gräber ſchon beris
großen Zahl der Gräber ſehr ſchwierig ſei und zweitens der
Trans=
ſich auf mindeſtens 20 000 Mark ſtelle. Die Negierung glaube daher
in dieſer Frage Zurückhaltung auflegen zu müſſen. Jedenfalls
ſie ſich vor der allgemeinen Konferenz mit der Entente über dieſe
gelegenheit, die morgen in Brüſſel ihren Anfang nehme, über
Stellungnahme nicht äußern.
Auf eine Anfrage des Abg. Frhrn. v. Lersner (Deutſchr
wegen unſerer Gefangenen in Avignon wird regierungs
erwidert, daß noch 115 Gefangene ſich in Avignon befinden. Auf J.
vention der Reichsregierung ſeien bisher 14 davon entlaſſen wor
Zu einem weiteren Entgegenkommen habe ſich die franzöſiſche Regie
noch nicht beſtimmen laſſen. Die Behandlung der Gefangenen ſei
beſſer, aber des ſeeliſche Leiden der Gefangenen nähme mit der L=
redten. Der Zeit
wichen Staatsanwalt
der Haft zu. Die Regierung hoffe, daß die große Proteſtverſammz
in Berlin dazu beitragen werde, die franzöſiſche Regierung zum
ſehen zu bewegen.
Auf eine Anfrage wegen der Wiedereinführung
Frauenabteile bei der Eiſenbahn wird entgegnet, daß dieſe
teile ab 1. Juli in den D=Zügen wieder eingeführr werden ſollen.
Abg. Semmler (Deutſchnatl.) fragt, was die Regierung g
die durch den Waldenburger Bergarbeiterſtreik in Oberſchleſien g.
fene Notlage zu tun gedenke? Regierungsſeitig wird geantwort
Reichsregierung halte an dem von den Arbeitern abgelehnten Sch
ſpruch feſt, und es ſei gelungen, nunmehr eine Einigung herbeizufüm
Es folgt die zweite Beratung eines Geſetzentwurfes
über die Verſorgung des Volkes mit Mehlgetreide.
Der Entwurf ſieht ein Minimum von drei Millionen Tonnen 9 ar 9ſt gelegten Sikals
treide für den Bedarf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung vri.,/ s vhr, daß 0015.4
Reicksernährungsminiſter Hermes betont die Notwendigkeit-A ſetsanwalt.
Verſorgung der Bevölkerung mit Mehlgetreide zu erſchwinglichen Q,llteuen des Beüſkei. L
ſen. Gegen die Zwangswirtſchaft hätten ſich die Landwirdſchaft, die , aiuſtelt habe, Bols Nct
duſtrie und das Gewerbe ausgeſprochen, ebenſo einzelne Verbvam/ äur erſuicht, dieſell. a"
kveiſe. Dazu komme, daß die Erfaſſung dere erforderlichen Getr.9 nu md nicht ſoiche. S
mengen bei der Reichsgetreideſtelle auf den vierten Teil der Menge=/ leim. Das Gericht Le
1918 erfaßt wurde, zurückgegangen ſei. Schuld daran ſei die Abneimu eichußfahlung Dor. P
der Landwirtſchaſt gegen eine weitergehende Feſſelung. Wir brauu, fhren. Der Laſſoſabe:
in dieſem Jahre 3,5 Millionen Tonnen Inlandsgetreide. Das iſt—ℳ dr Nebenſtelle der Ka
dem bisherigen Wege nicht möglich. Aber auch eine vollſtändige g./ fzum Bitlowsfi Verſchets
gabe der Getreibewirtſchaft kann noch nicht unternommen werden, I len 8s: Mam, haſt. On I
durch eine Anpaſſung an den Weltmarktpreis würden Mehl und A9 ffad, weiß er Nicht. Ale
getreide ſich ſtart erhöhen. Ein künſtliches Niedrigerſtellen der P-,mhölz am 3. Marz
durch Reichszufchiiſſe zum Auslandsgetreide ift prartiſch urndurchführag Handeburg
Es wären ungeführ 14 bis 15 Milliarden erforderlich, alſo der viy 0 heiße.
Teil aller geivonnenen Werte zur Abtragung unſerer Schulden am0 /3 Geiſel.
Alliierten. Allerdings miſſen wir zu Beginn des meuen Wirtſchay ſufen. Plohlich ſachte
jahres eine Reſerve von Vorräten haben, wenn wir nicht wieder A ſnud am Fenſter, der
ud gab kaltblitig 3 bis 4
Frühdruſchverfahren greifen ſollen. Der Fleiſchverbvauch kann
Im Prozeß Hölz kar
geſchränkt werden, nicht aber der Verbrauch von Brot urd Mohl.
Inlandsvieherzeugung ſcheint den Bedarf dechen zu können, ebenſoah henſtoß zwiſchen der
Kartoffelerzeugung, nicht aber die Getreideerzeugung, und Anzeäx ſienden. Der Porſtend
zu einer Erhöhung der Getreideproduktion über den Friedensſen 4usſhrungen an die
hinaus liegen noch nicht vor. Wir ſind ſomit gewiſſermaßen auf mr ſchweigen zu bringen
tivem Wege zum Umlageverfahren gekommen. Wir erkennen uy ſenden und den Gerich
ſeine Schwierigkeiten an. Wir wiſſen, daß eine Verteilung der Uml, ſuhe trat erſt ein, als
die allen Beteiligten gerecht wird, praktiſch kaum möglich iſt. Azn Eaal räumen ließ.
aber die Aenderung des Volrswirtſchaftlichen Ausfchuſſes an dem Siu
wurf angenommen wird, werden die Bedenken an Ge icht verlie—n
Der Kan
Die veränderte Stellungnahme der Landwirtſchaft kamn uns aber m!
Die interallie
beirren, den für richtig erkannten Weg fortzuſetzem. Wir ſehen in in
Umlageverfahren den beſten Uebergang zur freien Wirtſchaft, zur 7 Oppeln, 14. J.
Gerung der Prohnktion und zur Vernichtung des Schleichhandels. — ſommiſfkon ſtel
Aufgabenkreis der Reichsgetreibeſtelle wird durch dieſes Verfahren
„berſchleſien ein.
ringert um mehr als die Hälfte und die Reichsgetreideſtelle
dad-
abgebaut. Der Handel findet aber eine Erwweiterung. Für die H chen Parteien an, de
füllung ſeiner Umlageverpflichtungn haftet der Erzeuger dem Komm; ſalagung des Aufſt
nalverband, dieſer dem Lande und dieſes dem Reiche. Wie ſch AEgenden zu rä
Preisgeſtaltung vollziehen wird, hängt von der Frage der Reichs: Stmdpukt, da
ſchüifſe zur Verbilligung des Mehles ab. Angefordert werden für die Undlich einmal
Zweck im Laufe des Jahres 10 bis 15 Milliarden Mark. Hier En
ywen den
S=
abgebaut werden. Das kann aber nur ſchritztweiſe erfolgen, wem m1
Schwierigkeiten innerhalb unſeres Wirtſchaftslebens eintveten fol7: auflöſt.
Hand in Hand mit dem Aba muß eine entfprechende Erhöhung ”r ſauffenen Scht
Lohn und Gehalt gehen. Die Feſtſetzung der Preiſe für das Unnere hommiſſion eine
getreide ſteht vor dem Abſchluß. (Bravol)
Berlin,
Der Bericht des Ausſchuſſes für Volkswirkſchaft wird jetzt mit E2 Oppeln erklärte
Entwurf über die Getreidebewirtſchaftung verbunden.
Inzwiſchen iſt eine große Anzahl Abänderungsanträge s . ſütier
au=
gegangen.
dß ſich im
Abg. Duſche (Dtſch. Vpt.) forderk glatte Ablehmung und Er Meke aus
führung der freien Wirtſchaft.
Offiziereb
Abg. Dr. Herz (Komm.) fordert Beibehaltung der Zwangswnß ſtien zurzeit
ſchaft und Maßnahmen zur beſſeren Erfaſſung der Getreidemengen. . , heide ein †
Abg. Edler v Braun (Otſchnat.) lehnt im Namen der Landwa
ſchaft die Vorſchläge der A aiorung ab. Seit Jahren habe die Larh dr Au
virtſchaft in die Zwangsjacke ſtecken müſſen, jetzt habe ſie genug dam). —2 Aeſamte
Wenn die Regierung andererſeits ſo lange mit der Wiedereinfichmrg Piuſche Kri
der freien Wirtſchaft warten wolle, bis unſers Landwirtſchaft 29 und Muniti=
jahresbedarf decken könne, werde ſie lange warten können. Nur A Md Munitionstr
freie Wirtſchaft könne den Intereſſen der Konſumenten entſpred. /
Auch die Parteien der Linken ſind, ja nur aus Parteipolitik für
Zwangsverſvaltung. Die Konſumenten denben anders. Wir erwor?
auch nichts von dem Unlageverfahren. Das Beiſpiel der Kartofff‟ Im, 14.
zeigt, daß heute bei freier Wirtſchaft die Preiſe weſentlich niedri.ur 4 eſani berlieh
ſind als im Vorjahre unter der Zwangswirtſchaft. Mit dem Schla w ſeuer Beunruh
vieh ſtehe es genau ſo. Außerdem werde hier der Beweis erbra u, Enin Paläſtin
daß das Angebot unter der freien Wirtſchaft ſich vervielfacht hat. = kebohnern
dieſe=
der freie Verkehr befreit uns vom Schiebertum. Auch im Wege 78 A ſeien nur beichr
der Po
freien Handels hat die Regierung die Mocht, die Preiſe auf ei 7
tiedrigen Niveau zu halten. Sie muß nur verhindern, daß deutſch* w0 Heili
ſen
Getreide ausgeführt wird, und ſie muß für eine Verbilligung des A* Landg
i de
S en
landsgetreides forgen. Uebrigens iſt die amerikaniſche Ernte eine win egeung d
liche Rekordernte, und die Preiſe auf dem Weltmarkt werden ohnelle / ſohen hat. Was
ſchon ſinken. Das Umlageverfahren verletzt das Rechtsgefühl der Lalkk ſene
Be geſpalt
wirtſchaft und wird keinen Erfolg haben. Selbſt der Städtetag hat F Ai ihre Zwißt
dagegen ausgeſprochen, und dazu komt, daß wir ſchon in der Git
ſind. Unſer einziges Ziel muß ſein die Erhöhung der Erzeugung, 19. M Geiſte
dies kann nur auf dem Wege dre freien Wirtſchaft erfolgen
aodhe zu Hänen
Abg. Schmidt=Köpenick (Soz.): Kartoffeln und Fleiſch kömrt egigen zu
nicht zum Vergleich herangezogen werden. Brot iſt das einzige N0h I ankreie
rungsmittel,
Gründen eingeführt worden. Wir müſſen die Beibehaltung 1*
Zwangswirtſchaft fordern, denn das geplante Umlageverfahren
ſeinen Zweck nicht erfüllen. Gewiß muß eine Steigerung der
Proe=
ion erfolgen, aber ich glaube nicht daran, daß es dabei ohne elct
Zwang abgehen wird. (Rufe: Aha! rechts.) Diejenigen, die ihre Pi.
nicht tun, Ackerland brach liegen laſſen, gegen Pflanzenkrankheiten I"
vorgehen uſw. müſſen zu ihrer Pflicht gezwungen werden. Der Zöſ
ſtand der Rechten gegen den Achtſtundentag iſt unberechtigt. ſe*
Arbeiterſchaft iſt bereit, ſich in dieſer Frage mit der Landwirtſchaſt
verſtändigen. Es iſt nicht edel von dem Abgeordneten Edler N2
Braun, wenn er die Sache ſo hinzuſtellen ſucht, als ob nur die Arbel
fchaft ein Verſchulden treffe.
Die Beratung dieſer Materie wird ſodann abgebrochen.
Darauf werden die Geſetzentwürfe über die Gewährung"
Beihilfen an Rentenempfänger ohne Debatte dem Sbö‟
politiſchen Ausſchuß überwieſen.
Nächſte Sitzung Mittwoch nachmittag 2 Uhr: Kleine Anfroc”
darunter die Aenderung des Wehrgeſetzes. —
gegen 6½ Uhr.
Preußens nächſte Aufgaben.
Berlin 14. Jünf. Der preußiſche A
rpräfident Steg
wwald bezeichnete in einer Unterredung
Dem Chefredakteur Veu
Germania, Dr. Hommerich als Preußens nächſte Aufga.."
erſtens, die nachträgliche Steigerung der Produktiwität der Lapcl.
ſckaft durch die Verbeſſerung der Bodenverhältniſſe und Vermehwht.
eimt!
Nutzflächen, die Schaffung geeigneter Siedelungen und
Hebung der Arbeitsluſt und Arbeitsfreude. Ziveitens: Di
des Staatshaushaltes durch eine
ſiche Grundſteuer
die Durchführung der Verwaltun
ine dieſer drei
Dſe ſich, wie Stegerwald erklärte, gegen dem geſchloſſenen Widerſtand
r eiden Rechtsparteien durchführen. Die jetzige preußiſche Regierung
6-Ge in Würdigumg der politiſchen Reabitäten eine ſtärkere Stellung als
z die Begierung auf dem Boden der alten Koglition haben würde. Für
— Umbildung der Regierung könne er nicht die Inikiative ergreifen,
m er ſeinerzeit gegeu die Sozialdemokvatie zum Miniſterpräſidenten ge=
„Dhlt wordem ſei und daher jetzt als anſtändiger Menſch und Politiker
„cht ohne einen weuen Wahlakt mit der Sozialdemokratzie eine Regierung
„den könne. Eine Initiative zu einer eventuellem Regiewungsumbildung
nriſſe alſo von dritter Seite erfolgen. Von dem Neuwahlen im Reiche
urid ir Verbindung damit von den preußiſchem Neuwahlen halte er nichts.
ſie am der pollitiſchem Geſamtſituation nichts änderm wüirdem.
Die Ermordung des Abgeordneten Gareis.
* München, 14. Junf. Geſtern nachmittag fand die
Beerdi=
ang des Abg. Gareis ſtatt. Es mögen etwa 70—80 000 Menſchen
rpeſen ſein, die anläßlich des Begräbniſſes des U. S.P.D.=Führers
ſirpeis nach dem Oſtfriedhof geſtrömt ſind. Vor der Leichenhalle, die
begeſperrt war, drängte ſich eine dichte Menſchenmenge. Der Sarg ſtand
einem Meer von Grün, neben ihm vier Opferflammen. Die
Toten=
wcht hielten Bergleute in ihren Berufstrachten. Nach dem Geſange des
0äinnerchors ſprachem Aedakteur Neumann von der Unabhängigen
Lrppei und Ledebour von der Reichsleitung der Unabhängigen. Der
5raßenbahnverbehr war von 3 bis 7 Uhr eingeſtellt. Zu Zwiſchenfällen
ſ es nirgends gekommen; die ſozialiſtiſchen Führer hatten ihre
An=
hirtger feſt in der Hand.
Mänchen, 14. Juni. Die hieſigen Morgenblätter ſind
azte früh zu gewohnter Stunde in verſtärkter
IS.P. D.=Führers Gareis verdichten ſich immer mehr in der Richtung,
aß es ſich um einen Nacheakt aus perſönlichen Gründen
mrdelt, wobei die Politik gar nicht erſt in Betracht kommen dürfe.
ſwgedeutet wird, daß dabei eine Frau im Spiele ſein kann. In den
ſeineren Städten Bayerns iſt nichts von einem Genevalſtreik zu merken.
Prozeß Hölz.
Berlin, 14. Juni. (Tel.=Union.) Am heutigen zweiten Tage des
ſzälz=Prozeſſes der ſich vermutlich bis in die zweite Woche
ſin einerſtrecken wird, hat der Andrang der Zuhörer erheblich
nachge=
aſſen. Staatsanwalt Dr. Jäger erkennt an, Hölz ſei bisher beſtrebt
eweſen, unnötiges und unkluges Blutvergießen nach Möglichkeit zu
ver=
neiden. Der Zeuge Könnicke bleibt nach einer „Auseinanderſetzung
wiſchen Staatsanwalt und Verteidiger unvereidigt, da er der ihm
ur Laſt gelegten Straftaten verdächtig iſt. Das Gericht unterſtellt es
(s wahr, daß Hölz unnötiges Blutvergießen habe vermeiden wollen.
ſechtsanwalt Hegewiſch beantragt ſodann, den betreffenden
Sipo=
eamten des Zeugen darüber zu vernehmen, daß er die Behauptung
ufgeſtellt habe, Hölz habe einen Mord begangen. Staatsanwalt Dr.
äger erſucht, dieſem Antrag ſtattzugeben, damit die Sache aufgeklärt
uird und nicht ſolche Beſchuldigungen auf einem Sipobeamten ſitzen
leiben. Das Gericht behält ſich mit allſeitigem Einverſtändnis, die
ſeſchlußfaſſung vor. Hierauf wird in der Zeugenvernehmung
fortge=
ihren. Der Landjäger Schipper ſchildert den Beſuch einer Hölz=Bande
a der Nebenſtelle der Kreisſparkaſſe in Helbra, über den bereits der
eitge Witkowski berichtete. Als man hörte, er ſei Landjäger geweſen,
leßz es: Mann, haſt du noch Waffen! Ob ſich Hölz unter den Leuten
efand, weiß er nicht mehr. Der Hilfsprediger Schroeder erklärt, er ſei
or Hölz am 23. März in Eisleben verhaftet worden, als er dort von
Tagdeburg zu Beſuch erſchien. Als ich ſtehen blieb, fragte er mich, wie
heiße. Ich antwortete: Schroeder. Hölz ſagte: „Du biſt jetzt hier
1s Geiſel. Für den erſten erſchoſſenen Arbeiter fliegſt Du über den
aifen.” Plötzlich ſagte einer der umſtehenden Leute: „Dort oben ſteht
mmand am Fenſter, der will ſpionieren.‟ Da zog Hölz ſeinen Revolver
ud gab kaltblütig 3 bis 4 Schöfſe auf das Fenſter ab.
Im Prozeß Hölz kam / heute zu einem ſchweren
Zuſam=
enſtoß zwiſchen der Verklidigung des Angeklagten und dem
Vor=
tzenden. Der Vorſitzende wllte nicht zulaſſen, daß ſich Hölz in ſeinen
usführungen an die Zuhörer wandte, Hölz war aber nicht zum
ſchweigen zu bringen und erging ſich in Angriffen gegen den
Vor=
tzenden und den Gerichtshof, wobei ihn ſein Verteidiger unterſtützte.
euhe trat erſt ein, als der Vorſitzende die Sitzung ſchloß und den
fralräumen ließ.
Der Kampf um Oberſchleſien.
Die interalliierte Säuberungsaktion eingeſtellt.
Oppeln, 14. Juni. (Wolff.) Die interalliierte
Fommiſſion ſtellte die Säuberungsaktion in
oberſchleſien ein. Als Grund hierfür gab ſie den
poli=
rſchen Parteien an, daß der Selbſtſchutz ſich weigert, vor
Nieder=
ſhlagung des Aufſtandes die durch ihn befreiten und beſchützten
tegenden zu räumen. Die deutſchen Parteien vertreten den
Standpunkt, daß es Aufgabe der interalliierten Kommiſſion iſt,
mdlich einmal gegen die Inſurgenten vorzugehen, nicht aber
egen den Selbſtſchutz, der ſich mit Beendigung des Aufſtandes
elbſt auflöſt. Die Bevölkerung kann ſich den von ihr ſelbſt
ge=
haffenen Schutz nicht nehmen laſſen, bevor ſie durch Taten der
tommiſſion eine Gewähr für die volle Sicherheit erhält.
c. Berlin, 14. Juni. Nach einer Blättermeldung aus
Oppeln erklärte ein in deutſche Gefangenſchaft geratener
polni=
her Kurier aus dem polniſchen Hauptquartier in Schoppinitz,
aß ſich im Stabe Korfantys 50 polniſche
Offi=
ziere aus Kongreßpolen und eine Anzahl fxanzöſiſcher
Offiziere befänden. An regulären kongreßpolniſchen Truppen
eien zurzeit vier Bataillone in Oberſchleſien. In Schoppinitz
verde ein kongreßpolniſches Pionierbataillon zuſammengeſtellt
unter der Anleitung von franzöſiſchen Inſtruktionsoffizieren.
das geſamte Kriegsmaterial für Oberſchleſien werde durch das
olniſche Kriegsminiſterium geliefert. Ein Hauptlager für
Waf=
en und Munition ſei in Sosnowice, von wo täglich Waffen=
und Munitionstransporte in Oberſchleſien einträfen.
Der Papſt an die Völker.
Rom, 14. Juni. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Agen=
ia Stefani verlieh der Papſt in einem geheimen Konſiſtorium
einer Beunruhigung über die Tätigkeit der
Ju=
enin Paläſtina Ausdruck. Er würde verſuchen, den armen
Bewohnern dieſes Landes ſeine Hilfe zu ſenden, aber ſeine
Mit=
el ſeien nur beſchränkt. Er beklagt das Uebergewicht der Juden
m den heiligen Stätten der Chriſtenheit und ermahnt die
Re=
ſierungen, bei dem Völkerbund Schritte zu tun, der die
begelung des engliſchen Mandats in Paläſtina zu
rifen hat. Was Europa anbetreffe, ſei es nach wie vor in
begenſätze geſpalten. Der Papſt fordert daher die Regierungen
uf, ihre Zwiſtigkeiten aufzugeben und
Meinungsverſchieden=
eiten im Geiſte der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit durch
Aus=
prache zu klären. Er freue ſich, daß ſo viele Nationen in
Be=
iehungen zum Heiligen Stuhle zu treten wünſchten. Sogar
frankreich ſei in die Arme der mütterlichen Kirche
zurück=
ckehrt. Er wünſche, daß die gegenwärtige Zuſammenarbeit für
ie Kirche und die Staaten eine Quelle des Segens ſein möge.
Zum Schluß des Konſiſtoriums ernannte der Papſt mehrere
Rſchöfe.
Amerika.
Neu=York, 14. Juni. (Wolff.) Gemäß Funkſpruch
un=
eres Privatkorreſpondenten ſtimmten im
Repräſentanten=
ſiauſe — was bemerkenswert iſt — von der Oppoſition 49
De=
nokraten für und von der Regierungspartei ein Republikaner
egen die Reſolution Porter. Einer der Unterſchiede
wiſchen der Reſolution Porter und der Reſolution Knox
iſt der, daß letztere den Vereinigten Staaten ausdrücklich alle
iechte vorbehält, die ſie auf Grund des Waffenſtillſtandes
er=
varben, und beſtimmt, das beſchlagnahmte deutſche und
öſter=
eichiſche Eigentum ſolle beſchlagnahmt bleiben, bis die Verträge
n beiden Ländern ratifiziert ſeien. Depeſchen aus Waſhington
ieſagen, es werde geraume Zeit dauern, bis der
Verhandlungs=
usſchuß beider Häuſer ſich über die endgültige Faſſung der
Frie=
ensreſolution geeinigt hat.
Neu=York Herald meldet aus Waſhington: Mehrere
Repu=
ilikaner prophezeiten, daß, wenn die Herſtellung des Textes des
Verhandlungsausſchuſſes ſich lange verzögere, als nächſter Schritt
iber den Friedensvertrag, hauptſächlich kommerzieller Natur,
nit Deutſchland verhändelt werden würde. Die demokratiſchen
hegner hielten daran feſt, daß die Reſolution die amerikaniſchen
ſiechte und Anſprüche gefährde. Die Republikaner forderten,
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
ſaß dieſe ausdrücklich geſichert würden. Der Republikaner
Kelley griff die Reſolution an, weil die Vereinigten Staaten
nicht beſondere Pfänder und Garantien von Deutſchland
for=
derten. Der Demokrat Cockran, der für die Reſolution ſtimmte,
erklärte, einer der erſten Schritte, der dem Inkrafttreten der
Re=
ſolution folgen würde, würde die Zurückziehung der
amerikani=
ſchen Truppen aus Deutſchland ſein.
London, 14. Juni. (Wolff.) Wie Reuter aus Waſhington
meldet, beabſichtigt die Regierung, die amerikaniſchen
Küſtenſchiffe von der Zahlung der
Durchfahrts=
gebühren durch den Panamakanal zu befreien. Die
Eiſenbahnen widerſetzen ſich dieſem Antrag, weil von deſſen
An=
nahme die Verminderung des Landverkehrs zu befürchten iſt.
Außerdem wird erklärt, der Antrag widerſpreche dem Abkommen,
das 1901 zwiſchen Amerika und England abgeſchloſſen wurde,
wonach kein Staat bei der Durchfahrt durch den Panamakanal
bevorzugt werden ſolle.
Günſtige Ernte=Ausſichten.
c. Berlin, 14. Juni. Nach einer Mitteilung des
Reichs=
ernährungsmäni ſteriums an das Berliner Tagblatt dürfte
in dieſem Jahre, ſoweit ſich bisher überſehen läßt, eine günſtigere
Ernte zu erwarten ſein, die um vieles beſſer ſei als die vorjährige.
Beſonders gelte dies von Brorgetreide, deſſen Halme ſtark und deſſen
Blüte gut ſei. Man könne die Ernte jedenfalls als gute Mittelernte
bezeichnen. Auch die landwirtſchaftliche Hauptgenoſſenfchaft bezeichnet
das vorausſichtliche Ergebnis des Getreidewachstums als eine günſtige
Mittelernte. Der Hafer der under der Dürre ſtrichweiſe ettas
zu leidem hatte, iſt in ſeiwem Wachstum durch die Regenfälle die letzten
Tage gut gefördert.
Letzte Nachrichten.
c. Berlin, 14. Juni. Laut Voſſiſcher Zeitung ging dem
Reichstag der Entwurf des Geſetzes über beſchleunigte
Abwicklung der Kriegsgeſellſchaften zu. Der
Ent=
wurf ſieht u. a. vor, daß die vorgeſchriebene Sperrfriſt bei der
Auflöſung von Kriegsgeſellſchaften von einem Jahre auf drei
Monate verkürzt wird. Ferner will der Entwurf die
beſchleu=
nigte Auflöſung unter Ausſchluß der Liquidation durch
Ueber=
tragung des Vermögens der Geſellſchaften auf das Reich
er=
möglichen.
c. Berlin, 14. Juni. Die Reichstagsabgeordnete der
Deut=
ſchen Volkspartei Frau Klara Mende erlitt geſtern in
Ber=
lin in der Nähe des Ringbahnhofes Tempelhof einen
ſchwe=
ren Automobilunfall. Der Kraftwagen, worin ſie ſich
mit ihrem Gatten befand, ſtieß mit einem Laſtwagen zuſammen.
Frau Mende und ihr Gatte erlitten ſchwere Verletzungen am
Kopf und am Arm.
c. Berlin, 14. Juni. Blättermeldungen aus Detmold zufolge
iſt heute das lippiſche Landespräſidium neugewählt
worden. Wiedergewählt wurden der Demokrat Neumann=
Hofer, der Sozialdemokrat Drake. Neugewählt wurde an
Stelle des Volksparteilers Müller der Sozialdemokrat Schmuck.
Saarbrücken, 14. Juni. (Wolff.) Die Regierungskommiſſion
ließ dem Kreistage des Saargebietes einen umfangreichen
Entwurf zur Abänderung der Juſtizgeſetze und
ver=
ſchiedener Einzelgeſetze zugehen.
Paris, 14. Juni. (Wolff.) Nach Angaben, die die Chicago
Tribune aus Waſhington erhielt, betrug die amerikaniſche
Ausfuhr nach Deutſchland in dem Zeitraum von Juli
1920 bis April 1921 330 Millionen Dollar gegen 161 Millionen
Dollar zu gleicher Zeit im Vorjahre. Auch die Einfuhr iſt
von 31 600 000 Dollar auf 77 000 000 Dollar für die angegebene
Zeitperiode von 1920 bis 1921 geſtiegen.
Literariſches.
* Neu erſchienene Brofchürem: Farbige
Fran=
zoſen am Rhein. Ein Notſchrei deutſcher Frauen. 3. Ausgabe.
Ber=
lin 1921. Verlag Hans Robert Engelmann. — Reichsgewerbeſteuer.
Ein Vorſchlag zu einer Reichsfinanzreform von Hans Blankenſtein.
Ber=
lin 1921. Verlag von Franz Vahlen, W. 9, Linkſtraße 16.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Germania 1913 Darmſtadt E. V.
Bei den am vergangenen Sonntag von dem Sportverein König im
Odenwald veranſtalteten leichtathletiſchen Wettkämpfen
war der Sportverein Germania durch die Herren Karl Kuhn und
Heinrich Simrock erfolgreich vertreten. Den Ehrenpreis im 500=
Meter=Lauf errang bei einer Konkurrenz von 8 Teilnehmern Herr K.
Kuhn mit 71,4 Sekunden. Herr Heinrich Simrock gewann im 10 000=
Meter=Lauf über 7 Teilnehmer den erſten Preis mit 36,15 Minuten.
Außerdem konnte Herr Kuhn den 2. Platz im Fußballweitſtoß
be=
legen. Die Reſultate ſind inſofern anerkennenswert, als die deutſchen
Rekorde im Jahre 1920 im 500=Meter=Lauf 66,6 Sekunden und im
10 000=Meter=Lauf 33 Minuten 14,8 Sekunden betrugen.
* Spielabteilung Union der Turngemeinde
Beſſungen 1865 Darmſtadt E. V. Die 1. Elf weilte in
Mannheim, um gegen die gleiche Elf des Turnvereins 1846
Mann=
heim ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Turnverein Mannheim ſtellt
eine techniſch vollkommene, äußerſt flinke Mannſchaft ins Feld, die
gegen gute Vereine des Gaues Mannheim beachtenswerte Reſultate
erzielte, demgemäß auch der Erfolg der Spielabteilung zu bewerten iſt.
In der Aufſtellung
Strecker, Gottfr.
Gimbel, W. Weißmantel, O.
Hofmann, Gg. Berringer, H. Noller, Fr
Bert, H. Friedrich, K. Rückert, J. Mayer, Fr. Dörr, Hch.
war die Spielabteilung würdig vertreten, die Spielweiſe der
Mann=
ſchaft dürfte gut werden. Nach durchaus fairem Spiel gewann die
Spiel=
abteilung verdient mit 4:3 Toren, Halbzeit 3:1, Eckenverhältnis 8:5.
* Reichs=Jugendwertkämpfe. Die Meldungen für die
R. J.W. ſind bis ſpäteſtens Donnerstag, den 16. Juni, abends 6 Uhr an
die Adreſſe Herrn Dr. Friedrich, Grafenſtraße 9, abzugeben. Unter
Hin=
weis auf den allgemeinen Wert der Vevanſtaltung werdem hiermit die
in Frage kommenden Vereine nochmals aufgefovdert, möglichſt zahlreiche
Meldungen abzugeben, um der kommenden Veranſtalvung eine großzügige
Durchführung zu ſichern.
— Fechtſport. In dem Mannſchaftskampf
aufdeut=
ſchen Säbel am 12. Juni in Mainz um den Wanderpreis des
Mainzer Turn= und Fechtklubs belegte die Turngemeinde
Darmſtadt 1846 mit der erſt vor kurzem zuſammengeſtellden
Mann=
ſchaft Brauns, Funk, Franz Müller und Schäfer den zweiten Platz.
* Nieder=Ramſtadt 13. Juni. Geſtern hielt der hieſige
Turn=
verein auf ſeinem Turnplatz und im Gaſthaus „Schützenhof” ein
Schau=
turnen mit Gartenkonzert und Tanz ab. Beginnend mit
all=
gemeinen Freiübungen ſämtlicher Abteilungen, folgte das Durnen der
Riegen, deren Leiſtungen, under der Leitung des erſten Turnwartes,
durch=
weg als gut zu bezeichnen ſind. Beſonderen Beifall ſeidens des zahlreich
erſchienenem Publikums, fanden die Darbietungen der Schüler= und
Schü=
berinnewabteilungen, der Eichenveigen der Damenriege, ſowie das
Schau=
ringen der Kraftſportabteilung. Der Turnverein Ober=Ramſtadt trat
mit einer Muſterriege am Reck auf und erntete für die ſehr gut
ausge=
führren Uebungen verdienten Beifall.
Sportklub Viktoria=Griesheim 1. Mannſchaft
gegen Sportverein=Weiterſtadt 1. Mannſchaft 2:1
(0:0), Echen 12:2. In der erſten Hälfte ſchönes ausgeglichenes Spiel,
bei dem die W. Verteidigung hervorvagende Arbeit leiſtet, während ihre
Gegenüber heute ziemlich unſicher ſind. In der zweiten Halbzeit führt der
Griesheimer Sturm, unterſtützt durch das ſchöne Zuſpiel der Läuferreihe,
ein feines Kombinationsſpiel vor binnen 10 Minuten fallen zwei Tore.
Die W. Elf verlegt ſich jetzt mehr auf Zerſtörungsſpiel und ſpielt mir
einem ſelten zu ſehenden Eifer. Doch der Griesheimer Sturm iſt Herr
der Lage und führt im offenen Felde ein überlegenes Spiel vor, was
auch das Echenverhältnis 12:2 für Griesheim beweiſt. Leider mangelt es
vor dem Tore an der nötigen Energie, ſodaß die Ueberlegenheit nicht in
Toren zum Ausdruck kommt. Auch vor dem Griesheimer Tor entſtehen
kritiſche Momente, doch der Torwächter zeigt heute wieder ſein
gewohn=
tes Können.
Die 2. Mannſchaft von Griesheim hat die 1. Mannſchaft der
Durn=
gemeinde Pfungſtadt zum Gegner. Griesheim gewinnt 7:0. Die 2.
Mannſchaft Pfungſtadts muß ebenfalls der 3. Mannſchaft Griesheims den
Sieg überlaſſen. Reſultat 7:1. Die 1. Schilermannſchaft von
Gries=
heim gewinnt gegen die gleiche von Weiterſtadt mit 5:0.
* Pfungſtadt 15. Juni. In Egelsbach trafen, ſich am
Sonntag im Privatſpiel die beiden A=Meiſter F.=K. Egelsbach und
Germania 03 Pfungſtadt. Beide Mannſchaften lieferten ſich
ein wenig intereſſantes Spiel, das mit dem unentſchiedenen Reſultat von
2—2 Toven endete. Die zweiten Mannſchaften beider Vereine trafen ſich
in Pfungſtadt und konnte hier Germania mit 4—1 Toren den Platz als
Sieger verlaſſen. Germanias I. Jungmannſchaft ſpielte am Samstag
gegen Sportverein Darmſtadt 4b und mußte ſich mit 4—2 geſchllagen
behennen, dagegen konnte ſie am Sonntag gegen Germania Darmſtadt
I. Jugendmannſchaft unentſchieden 3—3 ſpielen. Germanig II. Jugend
gegen Germania=Arheigen II. Jugenb 1—2. Am Sonntag erwartet
Germania auf eigenem Platze dem V. f. B. Friedberg. Spielbeginn
3 Uhr.
W. Groß=Zimmern 13. Juni. Geſtern weilte die 1.
Mann=
ſchaft des Turnvereins Rüfſelsheim zu dem fälligen
Nück=
ſpkel im Handball bei dem hieſigen Turnverein 1863. Rüſſelsheim
tyat mit Erſatz an. Grgebnis 9:1 (5:1) ſür Groß=Zimmern. — Am 31.
Juni findet vorausſichtlich auf dem hieſigen Sportplatz die Austragung
der Verbandsmeiſterſchaften im Fauſt= und
Hand=
ballſpiel ſtatt, wozu die 1. Mannſchaft des hieſigen Turnvereins
als Gaumeiſter des Odenwaldgaues im Fqſt= und Handball mitzuſpielen
hat. Es ſtehen intereſſanve Kämpfe in Ausſicht.
Zuſammenſchluß der Turngemeinbe Befſungen und Fußballklub Union 13.
— Es iſt dieſer Tage die Vereinigung zweier
ſpork=
betreibender Vereine in Darmſtadt zum Abſchluſſe gelangt,
die, vom Standpunkte der Leibesübungen aus betrachtet, als äußerſt
günſtig begrüßt wird. Die Turngemeinde Beſſungen 1865
Darmſtadt E. V. und der Fußballklub Union 1913
Darmſtadt haben ſich zu einer großen Turn= und Sportgemeinde
zuſammengeſchloſſen, und ſind beſtrebt, von nun an die turneriſchen und
portlichen Ziele gemeinſam durchzuführen. Der Wert der
Leibes=
übungen liegt in der körperlichen Ertüchtigung der Jugend, ſie ſind für
das Geſamtvolkswohl eine unbedingte Notwendigkeit. Sollen die
Leibes=
übungen in einer erfolgverſprechenden fachlichen Form durchgeführt
werden, iſt der Zuſammenſchluß aller Kräfte ganz ſelbſtverſtändlich.
Nicht die Zerſtürkelung des Sports, denn zum großen Teil tritt er heute
als ſolcher zutage, iſt die richtige Art und Weiſe, die erſtrebten Ziele
zu erreichen, ſondern einzig und allein die große gemeinſame
Zuſammen=
arbeit.
Die Vereinigung der Turngemeinde Beſſungen 1865 mit dem
Fuß=
ballklub Union 1913 ſtellr in erſter Linie eine wertvolle Bereicherung
der Spielabteilung der Turngemeinde Beſſungen 1865 dar. Unter der
Benennung „Spielabteilung=Union der Turngemeinde Beſſungen 1865
Darmſtadt E. V.” tritt dieſe Fußball= und Leichtathletik=Abteilung an
die Oeffentlichkeit. Sie erſtrebt das Ziel, auf dem Gebiete des Sports
tatſächlich Gutes zu leiſten, und wird für die kommende Zeit
Freund=
ſchaftsſpiele mit leiſtungsfähigen Gegnern abſolvieren. Die
Turn=
gemeinde Beſſungen ſtellt ſich durch den Zuſammenſchluß mit dem
Fuß=
ballklub Union entſchloſſen auf den Standpunkt, daß der Sport ein
äußerſt wertvoller Beſtandteil der Leibesübungen
iſt, ſeiner ſelbſt willen betrieben werden muß, und daß die durch den
Sport zu erzielende Wirkung bei der körperlichen Erziehung unſerer
Jugend durch keinen anderen Zweig der Leibesübungen erzielt werden
könne. Die Turngemeinde Beſſungen wird ihren alten turneriſchen
Zielen deshalb doch treu bleiben und dieſelben ſtets hochhalten. Nur
der gemeinſamen Arbeit von Turnen und Sport werden die größten
Erfolge beſchieden ſein. Alle Sportarten ſind vertreten und in allem iſt
ein ſachkundiges Training in hohem Maße geſichert.
Allen ſonſt beſtehenden Sonderabteilungen, wie Turnen,
Schwim=
men, Wandern, Handball, Fauſtball, Singen, Mandolinen= und
Konzert=
betätigung iſt in jeder Weiſe beſtens Rechnung getragen. In Turn=
und Sportkreiſen begegnet man der Vereinigung ſchon heute allgemein
mit großem Intereſſe und hofft, daß es den leitenden Perſönlichkeiten
gelingen wird, in turneriſcher und ſportlicher Hinſicht Gutes zu leiſten.
Schon aus dieſem Grunde erſcheint die Vereinigung der Unterſti
weiter Kreiſe wert.
Schluß des redaktioneken Teils.
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Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
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Wetterausſichten für Mittwoch:
Bewvölkt, noch vereinzelt Regen, kühl, Nord)veſtwind
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (E 36,
Sonder=
niete Serie Xl12): „Gläubiger” hierauf „Mit dem Feuer ſpielen”.
Orpheum. Anfang 7¾ Uhr: „Neunzehnhundertneunzehn”.
Richard Wagner=Verein; Richard Wagner=Abend des
Landes=
theater=Orcheſters um 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz.
Verſammlung der Dechniſchen Angeſtellten um 8½/= Uhr im Perkev.
Geſelliges Beiſammenſein ehem. Angehöriger Landw.=Inf.=
Regts. 116 um 8 Uhr im Anker.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 16. Juni.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um halb 10 und halb 3 Uhr
Ernſt=Ludwigſtraße 9
Altpapier=Verſteigerung um 10 Uhr im Güterbahnhof.
Zeitung: Dr. Otto 2Baldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
keil und für Feuilleton: Dr. Otto WPaldgeſtel; für heftiſche Polstik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwir ſchaftliches): Mat Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwiriſchaſtlicheg: Kurt Mitſching; für den Anzeigtnteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteiluzgen aus dem Geſchäſtstelen: Panf Bägsge.
Druck und Berlag: L. C. ABittich che Sofbnchdruckrrei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Leil beſtimmte Mitſeilnngen ſind an die „Rednktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarſorderungen ſind beizuſügen; nachrrägliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlaugte Manuſkripte werden nicht zurückgeſundt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Mummer 163
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Taſchenmeſſer mit braunem Holz=
Familiennachrichten
Louis Hein
griff, 1 friſchbeſohlte braune Kinderſandale, 1
ſchwarz=
ſeidener Schlipps, 3 kleine und 1 mittelgroßer Schlüſſel
an einem Rig; 5 kleine und 1 großer Schlüſſel
mit Draht zuſammengebunden, 1 weißer, wollener
Mantelgürtel, 1 ſilberner Manſchettenknopf mit
blauem Steinchen, 1 Klemmer mit Goldbügel, 1
ſchwarze Ledertaſche mit Brille, Portemionnaie mit
2 ℳ und 1 Taſchentuch, 1 gelb=graues Geldmäppchen
mit Theaterkarte auf den Namen L. Rühl lautend,
1 Zeichenzirkel, 1 alter Damenſchnürſtiefel, 1 großer,
runder, ſilberner Anhänger mit Frauenbild (15.
De=
zember 1920 gefunden), 1 ſchwarzes Portemonnaie
mit 4 X, 1 Kiſtchen Zigarren, 1
Photographen=
apparat, 1 braunes Portemonngie mit über 7 ℳ,
fkinderſchuh,
Wir danken für die vielen
Auf=
merksamkeiten anläßlich unserer
Ver-
mählung
Statt beſonderer Anzeige.
Infolge eines Schlaganfalles
ent=
ſchlief nach neuntägigem
Kranken=
lager unſer lieber Gatte und Vater
19 Schuſtergaſſe 19
aogooopooosossoosseeoes
Friſch eingetroffen!
Geräuch, Törrfleiſch u.
Rippen=
ſpeer .. . . . . . Pfund Mk. 18.00
Feinſte holländiſche
Süßrahm=Tafelbutter
in Original ½ Pfundpaket, Mk.
Deutſche
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht
zur Kenntnis zu geben, daß am 19. Juni,
abends 9 Uhr, unſer lieber Farbenbruder
Ober=Militär=Bauſekretär i. P.
im Alter von 69 Jahren.
In tiefer Trauer:
Clara Jolas, geb. Benzel
Franziska Jolas.
Darmſtadt, den 14. Juni 1921.
Zugelaufen: 1 grauer Wolfshund.
Zuckerverkauf.
Von Mittwoch, den 15. bis einſchl. 30. Juui,
erfolgt gegen Abgabe der Bezugsmarke Nr. 6 der
Sonder=Zuckerkarte die Ausgabe des Juni=Anteils,
750 Gramm auf den Kopf, zu den nachſtehend
feſt=
geſetzten Preiſen:
Kriſtallzucker Mk. 4.20)
Würfelzucker „ 4.40 das Pfund einſchl. Tüte.
Kandiszucker „ 5.—)
Rücklieferung der Marken durch die Kleinhändler
hat bis ſpäteſtens 3. Juli in vorgeſchriebener
(st7034
Weiſe zu erfolgen.
Darmſtadt, den 14. Juni 1921.
Städt. Lebensmittelamt.
infolge eines Unglücksfalles in Braunſchweig
(*23665
ſanft entſchlafen iſt.
Wir verlieren in ihm einen lieben,
hoch=
geſchätzten Kollegen, der es, in der kurzen
Zeit unſeres Zuſammenſeins mit ihm,
ver=
ſtanden hat, ſich die Zuneigung aller zu
erwerben und dem wir ſtets ein treues,
ehrendes Gedenken bewahren werden.
„Armours Hanſa=Spezial”. beſtes
1 Pfund
Block=Schmalz Mr. 10.—
Bei Abnahme einer Orig.=Kiſte nur
Verein Braunſchweiger
Drogiſten=Akademiker
J. A.:
Kopf. Krickmeyer.
Nürnberger Ochſenmaulſalat
.. . . Original=Pfunddoſe Mk.
Geſalz. Schweinsrüſſel
Pfund nur Mk.
Feinſtes Corned beef in Doſen und
loſe ausgewogen ¼ Pfd. nur Mk.
Feinſtes deutſches, ausgelaſſenes
Pfund Mk.
Ochſenfett
Feinſtes Kokoß= und Pflanzenfett,
Pfund Mk.
Nußbutter
In Originaltafelu Pfund nur Mk.
Feinſte kondenſ. gezuck. Vollmilch
hervorrag Qual., per Doſe nur Mk.
Steriliſ. Vollmilch (Ideal u Neſtle
Normal=Doſe nur Mk.
ff. Kunſthonig, beſte, einwandfreie
. . . Pfund Mk
Ware
ff. Nürnberger Ochſenmaul=Salat
Original=Patent=Pfund=Doſen,
die Doſe nur Mk.
Feinſte Ochfenwürſtchen
Stück nur Mk.
*23695
Die Beerdigung findet Donnerstag, um
3 Uhr, vom Waldfriedhof aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man bitte
(*23746
abſehen.
Heute verſchied ſanft nach kurzer ſchwerer Krankheit unſer lieber,
guter Vater, Bruder, Schwiegervater und Onkel
verſteigere ich Waldſtraße 3 zwangsweiſe bffentich
meiſtbietend gegen Barzahlung:
1 faſt nene Ladeneinrichtung, beſtehend aus
Regal mit Schiebgefachen, Ladentheke mit
Kaſſe und Pultaufſatz und ein Schränkchen
mit Aufſatz;
anſchließend im Verſteigerungslokal Ludwigsplatz 8!
1 Flurgarderobe, 1 antikes Pult, 2 große
Deldruckbilder in ſchweren Goldrahmen,
2 Stühle, 2 Rohrſeſſel, 1 Sofa und 1
Auto=
reifen,
(7037
im Alter von 66 Jahren.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen:
W. Lanz.
Darmſtadt, den 14. Juni 1921.
Ludwigsplatz 8a.
Auf Wunſch des Entſchlaſenen findet die Beerdigung in aller Stille ſtatt. Von
Bei=
leidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(*23684
Meinen werten Kunden, Nachbarn,
Freun=
den und Gönnern zur gefl. Kenntnis, daß
ich vom heutigem Tage an das
Donnerstag vormittag 10 Uhr
verſteigern wir öffentlich meiſtbietend
gegen Barzahlung im Güterbahnhof
1 Waggon Altpapier
(7044
bahnamtliche
Spediteure.
Telephon 2201.
ca. 300 Zentner.
A. & J. Monnard
Telephon 345.
Tabaken
Zigarren Zigaretten
en detail
en gros
Neu aufgenommen:
Spirituoſen — Flaſchenbiere.
von meinem Vorgänger Herrn Georg
Kühnel übernommen habe.
Hochachtungsvoll
Jakob Zeller.
*23670)
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163.
Darmſtädter Tagblan, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
Seite 7.
andwirtſchaft, Sartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen
Künſtliche Düngung und ihre Bedeutung
für den Kleingartenbau.
Vortrag, gehalten von Profeſſor Dr. Roeßler
Tagung des Landesverbandes der Kleingartenbauvereine
von Heſſen und Heſſen=Naſſau zu Darmſtadt.
(Schluß.)
ter ſelten aber wird der Kleingartenbeſitzer in der Lage ſein,
ſutzei Jahre eine größere Menge Stallmiſt in ſeinem Garten
gerwenden. Der Stallmiſt iſt heute viel zu teuer und die
iſnenr von ihnen werden froh ſein, wenn ſie etwas Pferdemiſt
ommen, um die Warmbeete zu verſorgen, oder wenn ſie etwas
uniſt haben, um wenigſtens einen Teil des Gartens damit
ſdüngen.
der Kleingartenbeſitzer iſt infolgedeſſen in der gleichen Lage
nſyer Landwirt. Er muß, wenn er hohe Erträge erzielen will,
näirnem Garten neben Stallmiſt auch die
Kunſtdünge=
nſuite l verwenden, denn nur dann macht die Arbeit im Garten
zſicdhe, wenn man auch den Erfolg der Arbeit in Geſtalt
reich=
e Ernten ſieht. Vielfach iſt bei Gartenbeſitzern noch ein
Vor=
uie 1 gegen die Anwendung künſtlicher Düngemittel im
Gar=
tinorhanden. Viele ſind nämlich der Anſicht, daß man durch
küuiche Düngung die Qualität der erzielten Früchte verſchlech=
Dieſes Vorurteil gegen die künſtlichen Düngemittel war
glovor einigen Jahrzehnten noch in Kreiſen der Landwirtſchaft
haich häufig vorhanden, und die Zuckerfabriken bewerteten
Aurrüben, die mit Salpeter gedüngt wurden, etwas geringer,
nſuiſie ſich ſchlechter verarbeiten ließen. Es iſt nun ganz
aus=
glehloſſen, daß eine ſachgemäße Kunſtdüngung
elin Verſchlechterung der Qualität zur Folge
Folenbt hat. Durch viele Verſuche bei der Verſuchsſtation für
Ylaveninduſtrie in Braunſchweig iſt nachgewieſen worden,
dſedie Qualität der Früchte nicht leidet, ſondern im
Gegen=
teſü iſre beſſere iſt, als die auf dem ungedüngten Teilſtück
gſatten Gemüſe. Nur bei falſcher Düngung, namentlich bei
eilitiger Stickſtoffdüngung, kann eine Verſchlechterung
ein=
trien.
ſch möchte nun ganz kurz auf die Düngemittel, die für den
fallingartenbau in Betracht kommen, eingehen. Zunächſt
M 8.00ſtdike ickſtoffhaltigen Düngemittel. Hier kommen für den
Klein=
otaer hauptſächlich Natronſalpeter mit 16/4 Prozent Stickſtoff.
N. 2,00ſ fetzpfelſaures Ammoniak mit 20,6 Prozent Stickſtoff und
Am=
menulfatſalpeter mit 27/4 Prozent Stickſtoff in Betracht. Die
Baſtuhe Stickſtoffinduſtrie iſt heute in der Lage, den Stickſtoff der
RuHazun/ L4n zuzuführen und ihn in Ammoniak bzw. Salpeter
umzu=
wmeln. Wir brauchen alſo keinen Salpeter mehr aus Chile
zu ziehen, wie das früher der Fall war. Ein anderes
ſtickſtoff=
anghit häczes Düngemittel, das man ebenfalls aus der Luft gewinnt,
doſe ogenannte Kalkſtickſtoff, kommt für den Kleingärtner
nüchin Betracht, da deſſen Anwendung ziemlich ſchwierig iſt und
autchleicht Schädigungen der Pflanzen herbeigeführt werden
köinn. Am leichteſten von den eben angeführten ſtickſtoffhaltigen
Oüngnitteln wird, der Salpeter von den Pflanzen ver=
MudKtA wartz. Aber auch das Ammoniak, das genau ſo wie der
Sühter leicht in Waſſer löslich iſt, wird von den Pflanzen gut
gusenützt, und ſelbſtverſtändlich auch der
Ammonſulfat=
ſoill eter, der angeblich eine Verbindung von ſchwefelſaurem
„ Arhnoniak mit Salpeter darſtellt. Bei den ſtickſtoffhaltigen Dünge=
Zaretten imran muß man in Betracht ziehen, daß ſie im Boden nicht wie
deiail dick hrphorſäure= und kalihaltigen feſtgehalten werden. Sie ſind
üitkechter beweglich und ſie werden während des Winters
in=
pug ter Niederſchläge aus der Ackerkrume herausgeſpült und
cendt
wauern meiſtens ſo tief in den Untergrund, daß ſie von den
Mazenwurzeln nicht mehr erfaßt werden können. Daher muß
rin
mumit der Verabreichung dieſer Düngemittel, die ſehr teuer
its intſofern vorſichtig ſein, daß man keinen Ueberſchuß gibt,
ſordrn nur etwa ſo viel, als die Pflanzen verbrauchen können,
dal nts, was mehr gegeben wird, während des Winters
ver=
ele.
lorg geht. Auch gibt man die ganze Menge nicht auf einmal,
ſonden auf zwet= oder dreimal, damit möglichſt wenig
vers vuß a. )während der Sommermonate verloren geht.
iegen färzn
die Stärke der Düngung richtet ſich nach den angebauten
PMrzen und nach dem Düngungszuſtand des Bodens.
Legu=
muen= oder Schmetterlingsblütler, alſo Erbſen und Boh=
Darmſtall na/ wird man nun verhältnismäßig ſchwach mit
ſtickſtoffhalti=
mnſprecher it gem düngemitteln zu düngen brauchen, da dieſelben in der Lage
ſiny den Stickſtoff der Luft mit Hilfe der Bakterien, die
aanrdacnunf
im en Wurzelknölſchen ſitzen, zu verwerten. Man wird
77 dramm Ammonſulfatſalpeter, 1 Kilo ſchwefelſaures
Ammo=
nintkoder 1,5 Kilo Salpeter auf 100Qwadratmeter einige Tage
vor em Legen der Samen anwenden können. Bei Kartof=
Ler W felt, Kohlarten und anderen hohe Ernten gebenden
Ge=
mallen, wird man auch 2—3 Kilo Ammonſulfatſalpeter oder
44gilo ſchwefelſaures Ammoniak oder 6 Kilo Salpeter auf
100 Juadratmteer ausſtreuen können. Dieſe großen Mengen
Afltnan zweckmäßig nicht vor dem Pflanzen, ſondern man wird
etmein Drittel vor tem Pflanzen, das zweite Drittel 3—4
Wo=
hörtele, chkupäter und das letzte Drittel wieder nach 2—3 Wochen
an=
waten. Bei der Anwendung vor dem Pflanzen ſtreut man
deis Düngemittel aus und bringt es in geeigneter Weiſe leicht
umt. Bei der zweiten Gabe muß man mit dem Ausſtreuen
vor=
ſicht ſein, daß nichts auf die Blätter kommt, damit dieſe nicht
gegſä digt werden. Die Düngemittel werden alſo zwiſchen die Reihen
gestut und leicht untergehackt, oder aber ſie können in Waſſer
umm — ge5ü und dann in dickem Strahl zwiſchen die Reihen gegoſſen
wat y. Dieſer Dungguß ſetzt einige Uebung voraus. Die Löſung
deüu nicht zu konzentriert ſein, etwa 20 Gramm Salze auf. 10
Lic Auch werden vielfach bei der Berechnung der Waſſermen=
gen die auf die Fläche kommen, Fehler gemacht, ſo daß der
erst egoſſene Teil der Fläche zu viel und der andere Teil zu
wvou bekommt. Deshalb iſt es zweckmäßig, namentlich für
An=
ſätünr, dieſe Düngemittel mit der Hand vorſichtig auszuſtreuen,
DEm daß Salz auf die Blätter kommt, ſie leicht unterzubringen
unlerforderlichenfalls zu gießen. Man, darf ſtickſtoffhaltige
DSuemittel nicht zu ſpät verabreichen, denn durch die
Stickſtoff=
dicher wird immer wieder die Pflanze angeregt, neue Blätter
udZengel zu treiben, infolgebeſſen tritt eine Neiſfeverzögerung
eis Für einjährige Pflanzen ſollen im allgemeinen nach dem
Fal für mehrjährige nach dem September keine ſtickſtoffhaltigen
emittel mehr gegeben werden.
*s gibt auf dem Düngermarkt zur Zeit noch andere ſtickſtoff=
Pro=
Neu Wchont ue Safele chen dun Slei.
echit; ferner ſalzſaures Ammoniak, Gipsammonſalpeter. Auch
DEen wir in Zukunft Harnſtoff, der 45—47 Prozent Stickſtoff
eEhlt, der ſeit kurzem fabrikmäßig hergeſtellt wird, im Garten
dermnden können.
In phosphorſäurehaltigen Düngemitteln ſind für den Klein=
NSStibeſitzer hauptſächlich zwei Düngemittel, nämlich das
Talm as mehl,, welches als Nebenprodukt bei der
Entphos=
bltlung phosphorreicher Eiſenerze gewonnen wird, und das
Säuexphosphat, das durch Aufſchließen von in der Natur
dchlmmnenden phosphorſäurereichen Mineralien mit Säuren
ge hnen wird, von Bedeutung. Die Phosphorſäure im Thomas=
Mic iſt nicht waſſerlöslich, es löſt ſich jedoch ein mehr oder went=
9e2rdßer Teil derſelben, in 2prozentiger Zitronenſäure, und
diag Teil kann auch von den Pflanzenwurzeln in Löſung
über=
gert werden. Auch enthält das Thomasmehl größere Mengen
Re Wir führen alſo mit Thomasmehl dem Boden nicht nur
Plhphorſäure, ſondern auch Kalt zu. Eine
Thomasmehldüng=
uühiſt net ſich beſonders dazu, den Boden an Phosphorſäure an=
MSſcern, da die Phosphorſäure im Boden erhalten bleibt und
nicht, wie der Stickſtof, in den Untergrund gewaſchen wird.
Be=
ſonders zweckmäßig iſt es beim Rigolen des Gartens, ſtarke
Tho=
masmehldüngungen zu verwenden, um auch den Untergrund an
Phosphorſäure anzureichern. Das Thomasmehl wendet man
am beſten im Herbſt oder Ende Februar, Anfangs März an,
in=
dem man 5—8 Kilo 16prozentiges Thomasmehl auf 1 Ar — 100
Quadratmeter ausſtreut und umſpatet.
Die Superphosphatphosphorſäure iſt zum
großen Teil in Waſſer löslich und infolgeſſen im Boden viel
be=
weglicher als die Thomasmehlphosphorſäure; ſie wird wegen
ihrer Waſſerlöslichkeit auch ſchneller von den Pflanzen
aufgenom=
men. Hat man alſo Thomasmehl nicht im Herbſt bzw. im
zeiti=
gen Frühjahr geben können, ſo kann man ſpäter kurz vor der
Saat oder dem Pflanzen noch Superphosphatphosphorſäure etwa
in derſelben Menge anwenden, wie ich das eben für Thomasmehl
angab. Auch mit Superphosphat bringen wir etwas Kalk in
Form von Gips in den Boden.
Um den Pflanzen die erforderliche Menge Kali zuzuführen,
muß der Gärtner auch Kaliſalze verwenden. Von vornherein
ſcheiden für den Gärtner Kalirohſalz, wegen der vielen
Nebenſalze, Kochſalz, Magneſiumſalz uſw. die ſie enthalten und
evtl. ſchädlich wirken können, aus. Der Gärtner ſoll ſich nur der
gereinigten Kaliſalze, alſo des 40proz. Kalidüngeſalzes oder
des Chlorkaliums, bedienen. Die Kaliſalze werden gleichzeitig
mit dem Thomasmehl entweder im Herbſt oder Ende Februar,
Anfangs März ausgeſtreut und in derſelben Weiſe untergebracht.
Wir erreichen dadurch, daß das waſſerlösliche Kali ſich
gleich=
mäßig im Boden verteilt und das nicht ganz ungefährliche Chlor
durch die reichlichen Niederſchläge während des Winters mehr
oder weniger ausgewaſchen wird. Hat man etwas beſſeren
Bo=
den, ſo wird man auf 100 Quadratmeter 2 Kilo ausſtreuen, auf
leichterem Boden wird man 3—4 Kilo auf dieſelbe Fläche geben
können. Zu erwähnen iſt noch, daß eine Kalidüngung nur dann
voll zur Wirkung kommen kann, wenn der Boden genügend Kalk
enthält. Wie das feſtzuſtellen iſt, habe ich ſchon geſagt. Fehlt es an
Kalk, ſo gibt man auf 100 Quadratmeter etwa 10 Kilo
Kalk=
mergel, und zwar möglichſt im Herbſt, nie unmittelbar
zuſam=
men mit einer Superphosphat= oder Ammoniakdüngung, da ſonſt
die waſſerlösliche Phosphorſäure des Superphosphates ſchwer
löslich und dadurch weniger wirkſam gemacht wird und aus
ſchwefelſaurem Ammoniak Ammoniak als Gas ausgetrieben
wer=
den kann. Wenn wir Phosphorſäure und Kali im Herbſt bzw.
im zeitigen Frühjahr in unſerem Garten ausgeſtreut haben, dann
haben wir gleichermaßen eine Grunddüngung mit dieſen beiden
Nährſtoffen für alle Pflanzen gegeben. Die Phosphorſäuremenge
iſt ſo groß, daß wir dem Nährſtoffbedürfnis aller Gartenkulturen
Rechnung getragen haben. Unter den Kulturen finden ſich jedoch
einige, die ein höheres Bedürfnis nach Kali haben, und dieſem
müſſen wir nachher noch Rechnung tragen. Die Kohlarten zum
Beiſpiel entziehen dem Boden mit einer normalen Ernte 4—5
Kilo Kali auf den Ar. Wir müſſen demnach dem Beet, das mit
Kohl bepflanzt iſt, noch 2—3 Kilo Kalidüngeſalz zuführen, und
zwar machen wir das ſo, daß wir die Hälfte etwa acht Tage vor
dem Pflanzen zuſammen mit der erſten Stickſtoffgabe geben, die
zweite Hälfte, nachdem die Pflanzen etwa ſechs oder acht Wochen
geſtanden haben, zuſammen mit der zweiten Stickſtoffgabe
(Ausſtreuen zwiſchen den Reihen und Unterhacken, nachheriges
Begießen). Kohlarten kann man auch, nebenbei bemerkt, ſtark
mit Stickſtoff düngen. Geheimrat Wagner empfiehlt bis zu 10
Kilo ſchwefelſaures Ammoniak oder Natronſalpeter in zwei
Ga=
ben auf 100 Quadratmeter zu verwenden. Für Rübenarten iſt
die gegebene Grunddüngung an Kali und Phosphorſäure
voll=
ſtändig ausreichend; acht Tage vor der Saat gibt man außer der
Grunddüngung noch 2 Lilo Ammonigk oder Natronſalpeter. Im
Juni kann man dieſelbe Stickſtoffgabe noch einmal in Form eines
Dungguſſes in einer ſchwächeren Löſung verabreichen. Für
Zwiebeln, Gurken, Lauch und Sellerie iſt die gegebene
Grund=
düngung an Kali und Phosphorſäure ebenfalls ausreichend. Auch
dürſten 3—6 Kilo ſchwefelſaures Ammoniak auf 100
Quadrat=
meter genügen, um den Stickſtoffbedarf dieſer Kulturen zu decken.
Bei der Düngung von Salat iſt beſondere Vorſicht am Platze,
da dieſer ſehr empfindlich gegen zu konzentrierte Salzlöſungen
iſt. Am beſten gedeiht bekanntlich der Salat in gut mit Stallmiſt
gedüngtem Boden. Eine Beidüngung von Kunſtdüngemitteln iſt
dann nicht erforderlich. Hat man mehrere derartige Beete, die
man abwechſelnd mit Salat beſtellt, nicht, ſo kann man ihn auch
in einem Stück, das die allgemeine Grunddüngung, Kali und
Phosphorſäure, bekommen hat, anpflanzen, und man gibt 14 Tage
vor dem Pflanzen 1,5 Kilo ſchwefelſaures Ammoniak, das
ein=
zugraben oder unterzuhacken iſt. Bei der Spargeldüngung darf
man die Stickſtoffmenge erſt Ende Mai und Ende Juni geben
da die Düngung auf die Entwickelung der Spargelſtangen ſelbſt
keinen Einfluß hat, ſondern nur auf das grüne Kraut. Je beſſer
entwickelt aber dieſes iſt, deſto mehr Stoffe werden in den
unter=
irdiſchen Teilen abgelagert und deſto größer iſt die Spargelernte
des kommenden Jahres.
Schwierigkeiten macht ſchließlich noch der Bezug der
Kunſt=
düngemittel für den Kleingärtner. Die Düngemittelhandlungen
und die Genoſſenſchaften geben im allgemeinen die kleinen
Quantitäten, die der Kleingärtner benötigt, nicht ab und in
Blumen= oder Samenhandlungen werden vielfach Miſchdünger
zu teueren Preiſen verkauft, beren Wirkung häufig viel zu
wün=
ſchen übrig läßt. Am zweckmäßigſten würden die
Kleingarten=
bauvereine die Sache ſelbſt in die Hand nehmen und durch
um=
frage bei den Mitgliedern feſtſtellen laſſen, welche
Kunſtdünger=
mengen ſie für das kommende Jahr benötigen. Die Beſtellung
und Verteilung würde dann durch ein beſonders eifriges und
erfahrenes Mitglied erfolgen müſſen, das auch noch Ratſchläge
für die Anwendung erteilen könnte. Auch könnten in größeren
Städten die Stadtgärtnereien ſich hier ein großes Verdienſt
er=
werben, indem ſie die nötigen Düngemittel beſtellen und zur
Verteilung bringen.
Wir ſind noch lange nicht aus der ſchwierigen
Ernährungs=
lage, in welche uns der Krieg und ſeine Folgen geſtürzt haben,
heraus, und es liegt im Intereſſe der Allgemeinheit ſowie des
Einzelnen, daß unſere Erträge nicht nur in der großen
Landwirt=
ſchaft und im feldmäßigen Obſt= und Gemüſebau möglichſt
geſtei=
gert werden, ſondern auch der Kleingartenbeſitzer, der ſein
Gärt=
chen mit Liebe und Luſt bearbeitet, muß ſoviel als nur möglich
herauswirtſchaften. Erſt wenn er den Erfolg ſeiner mühevollen
Arbeit in Geſtalt hoher Ernten ſieht, gewinnt er die richtige
Freude an dieſem ſo geſunden Nebenberuf. Er wird nicht durch
Mißerfolg enttäuſcht, Grabſcheit, Hacke und Gießkanne wieder in
die Ecke zu ſtellen.
Eine gefährliche Pilzkrankheit an Obſtbäumen.
— Im Frühjahr ſterben häufig an Sauerkirſchbäumen, die der Flugrichtung darf nicht immer das Wohl der Bienen
aus=
ganz geſund ausgetrieben haben, blötzlich ganze Zweige ab. Die
fallen aber nicht ab, wie das der Fall iſt, wenn Trockenheit das
Abſterhen verurſacht, ſondern bleiben den ganzen Sommer über
hängen, oft ſogar bis zum nächſten Frühjahr. Wir haben es hier
mit einer Pilzkrankheit zu tun, dem Polſterſchimmel
oder Monilia. Dieſe Krankheit befällt nicht nur die
Sauerkir=
ſchen, ſondern faſt alle Obſtbäume. Bei Aepfeln, Birnen und
Quitten zeigt ſie ſich an den Früchten. Dieſe werden durch die
Fäule nicht weich, ſie bleiben zähe und färben ſich kohlſchwarz,
die Birnen oft nur braun. Schließlich trocknet die ganze Frucht
zuſammen. Aeußerlich zeigen ſich Pilzpolſter auf der Schale,
doch nicht immer. Die mikroſkopiſche Unterſuchung ergibt auch
hier, daß das Innere der Frucht vom Pilz durchſponnen iſt.
Die Kirſchenfrüchte werden erſt weichfleckig, dann trocknen ſie aus
und ſehen wie gebacken aus. Pflaumen bekommen einen
Ueber=
zug wie kandierte Früchte.
Spritzmittel haben ſich gegenüber dieſer Obſtplage bisher als
wenia wirkungsvoll erwieſen. Am ſtärkſten tritt ſie in feuchten
Jahren auf. Die abgeſtorbenen Zweige müſſen natürlich, ſoweit
ſie nur irgend erreichbar ſind, ſofort abgeſchnitten werden, die
befallenen Früchte ſind abzupflücken, aufzuleſen und ebenfalls zu
verbrennen. Damit allein iſt es jedoch nicht getan, da die
Ur=
ſache des Auftretens der Moniliakrankheit häufig in ſchlechten
Ernährungsverhältniſſen der Bäume zu ſuchen iſt. Gute
Boden=
pflege und zweckmäßige Düngung muß alſo mit der Vernichtung
aller befallenen Pflanzenteile Hand in Hand gehen.
Als Vorbeugungsmittel des Abſterbens der Zweige im
Frühjahr hat man mit Erfolg eine Spritze von fünfprozentigem
Obſtbaumkarbolineum kurz, vor dem Aufbrechen der
Kuoſpen angewendet. Ein Heilmittel iſt das Karbolineum
aber nicht.
A0.
Obſt= und Gartenbau
9
— Blumenausſaaten im Juni. Von Ende Mai bis Mitte
Juni können wir im Ziergarten faſt alle zweijährigen
Blüten=
pflanzen, wie Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Goldlack uſw.,
ausſäen, ferner die meiſten ausdauernden Stauden, wie
Tauſendſchön, Gartennelken, Federnelken, Bartnelken,
Licht=
nelken Glockenblumen, Ackelei, Byrethrumarten, Nitterſporn,
Fingerhut, Staudenmohn, Phlox, Staudenaſtern,
Purpurglöck=
chen (Heuchera), Staudenlupinen, Malven, Staticen, Coreopſis,
Hornveilchen und viele andere. Schwerkein, ide Staudenſamen
ſät man möglichſt ſchon im Mai, damit die Pflanzen kräftiger
in den Winter kommen. Von Goldlack macht man zweckmäßig
zwei Ausſaaten, Ende Mai und Ende Juni; die erſte Saat gibt
ſtarke, frühblühende Treib= und Topfpflanzen, die zweite
ver=
wendet man für Gruppenpflanzungen und ähnliche Zwecke.
An=
ſpruchsloſe Staudenarten ſät man auf ein geſchütztes, ſchattig
gelegenes Saatbeet im Freien; beſſer aber iſt ein abgeräumter
Miſtbeetkaſten. Für kleine Mengen genügen Handkäſten, die man
bis zum Aufblühen der Samen mit Glasſcheiben bedeckt. Man
ſäe ja nicht zu eng. Man erhält ſonſt ſchwächliche Pflanzen, die
ſich auch ſpäter nicht erholen. Die Saaterde darf nie austrocknen
und verkruſten. Nach dem Aufgehen iſt ſogleich zu lüften. Sind
die Sämlinge ſtark genug, um ſich verpflanzen zu laſſen, kann
man ſie auf abgeernteten Gemüſebeeten weiter ziehen.
Vieh= und Geflügelzucht
Die Altersbeſtimmung bei Schweinen. Das Alter der
Schweine beſtimmt man nach der Beſchaffenheit der Zähne nach
Negeln, die ſich überall da bewährt haben, wo die Tiere, nicht
unter ungewöhnlichen Fütterungsverhältniſſen leben. Das
Schwein hat 28 zeittweilige und 44 bleibende Zähne, die in
fol=
gender Reihenfolge dunchbrechen und wechſeln: 1. Monat alt: die
Milcheckſchneidezähne, Hackenzähne, der 2. und 3. Molar ſind voll
entwickelt, Zangem und 1. Molaren dunchgebrochen. 2 Monat alt:
Zangen und 1. Molaren voll entwickelt, die Mittelzähne brechen
durch. 3 Monate: alle Milchzähne. 5 Monate: Durchbruch der
Prämolaren und des 4. Molaren. 7 Monate: Die bleibenden
Eckſchneidezähne brechen durch. 9 Monate: Dieſe Zähne ſind
voll entwickelt, die Erſatzhackenzähne können durch ſein, beſonders
bei Ebern. 10—12 Monate: Der 5. Molar bricht durch. 1 Jahr;
Durchbruch der Erſatzangen. 1 Jahr 3 Monate: Der 1., 2. und
3. Molar ſind durch, indeſſen noch nicht in Reiburg. 17—18
Mo=
nate: Der 6. Molar, die mittleren Schneidezähne wechſeln.
2 Jahre: Die mittlerem Schneidezähne voll entwickelt, deutlicher
Abſtand zwiſchen dem 6. Molar und dem Unterkieferaſt.
— Vertreiben der Brutluſt. Gar häufig glucken auf dem
Geſlügelhofe die meiſten Hennen zu einer Zeit umher, wo wir
ihrer nicht mehr bedürfen. Um nun dieſe Tiere von ihrer unzeit
gemäßen Brutluſt abzubringen, werden viele Verfahren ange
wendet. Das Eintauchen der heißen Bruſt in kaltes Waſſer hat
keinen Wert, ja oft ſogar die ſchädliche Folge, daß die Hühner
davon Rheumatisms und Schnupfen bekommen. Beſſer iſt es
ſchon, wenn man die brutlüſtige Henne in ein leeres Gefäß ſperrt,
das dann zugedeckt wird.
— Hafer ein gefährliches Hühnerfutter. Die Fütterung von
Hafer an Hühner erfordert, wie Glage in der Berliner
Tierärzt=
lichen Wochenſchrift ſchreibt, gewiſſe Vorſicht. Das Haferkorn
iſt im Gegenſatz zum Weizen und Roggen noch von den
Deck=
ſpelzen umhüllt, die das Huhn nicht zu verwerten vermag.
Ver=
folgt man den Verdauungsvorgang, ſo findet im Kropfe eine
ſtarke Aufquellung des Kornes ſtatt, bei der ſich die
Spelzenum=
hüllung lockert; im Drüſenmagen werden die Körner dann
aus=
gelaugt, und die Spelzen bleiben als Ballaſt zurück. Dieſe
ge=
langen in den Muskelmagen und unterliegen hier einem
Zer=
reibungsvorgang, bei dem ſie in feinſte Teile zerriſſen werden,
die mit dem Kote abgehen. Das Freiwerden von Maſſenſpelzen
bei reichlicher Haferfütterung bietet den Tieren die Gefahr, daß
ſich die kleinen Pflanzenteile verfilzen und in Form eines
Pfropfens zwiſchen Drüſenmagen und Muskelmagen die enge
Oeffnung verſtopfen. Aehnlich wie ſich beim Pferde der
Uebergang des Hüftdarms zum Blinddarm bei Verfütterung
kurzen Häckſels nicht ſelten verſtopft. Die Folge iſt bei den
Hühnern eine ſchwere, oft tödliche Erkrankung. Dieſe zeigt ſich
zuerſt durch eine ſtarke Füllung des Kropfes, da dieſer ſich nicht
entleren kann. Er fühlt ſich hart an, das Huhn zeigt allgemeine
Mattigkeit und frißt wenig oder gar nicht. Beim geſunden Huhn
leert ſich der Kropf über Nacht; zeigt er ſich bei der
Morgen=
fütterung ſtark gefüllt, ſo liegt immer der Verdacht auf eine
Ver=
ſtopfung nahe. Außer den Spelzen können natürlich auch
Fremd=
körper oder andere Futterbeſtandteile Verſtopfung verurſachen.
Man vermeide deshalb reine oder übermäßige Haferfütterung.
Zur Förderung der Verdauung muß ſtets reichlich Waſſer zur
Verfügung geſtellt werden, ferner die Möglichkeit, kleine Steine
als Neibematerial im Muskelmagen aufzunehmen.
— Die Flugrichtung der Bienen ſoll nicht ganz ohne Einfluß
auf dieſelben ſein. Am beſten bewährt ſich Südoſt, doch ſind
auch Südweſt. Weſten und Oſten nicht zu verwerfen; dagegen iſt
die nördliche Richtung entſchieden zu meiden. Bei Beſtimmung
ſchlaggebend ſein, da under Umſtänden der Nachbar auch ein
Blüten werden braun und auch die Blätter vertrocknen. Sie Wort mitreden will. Schutzvorrichtungen erſparen dem Imker
vielen Verdruß und bewahren ihn vor Shaden. Ueberhaupt ſei
man bei Auftellung in der Nähe von Straßen und öffentlichen
Plätzen vorſichtig, damit kein Anlaß zu polizeilicher Einſprache
gegeben wird.
— Mottenſchwarm. Wenn die Motten oder Rankmaden ſolche
Zerſtörungen an dem Wachsbau eines Bienenſtockes angerichtet
haben, daß das Bienenvolk mit ſeinen Arbeiten nicht mehr
vor=
wärts kommt, ſo zieht das ganze Volk als Mottenſchwarm aus.
Derſelbe iſt aber keine Vermehrung der Stockzahl, ſondern eine
Verminderung, da mit einem ſolchen Schwvarm nichts anzu
faugen iſt.
Nachdruck ſämtl. Artkel verboten. Verantwortlich: Kurt Mitſ=
us .
tiner ae
Hauſe möchte ge
Schlafzimmerme
oſchen Dan
1e daſelbſt
Miunerhalten.
MAiderane.
z. vk Flamm,
Gra=
fenſtr. 4. (2%2
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Jum 19211
Nummer 170
Die Hommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachbrnc verboten.)
2. Kapitel.
In der Promotionsarbeit des Doktor Zwickl heißt ein Paſſus
in bezug auf die Seele des Volkes:
„Die Seele des Volkes liegt da wie fruchtbares Brachland.
Es kommt nur darauf an, wer ſie bebaut, wer der Säemann iſt.
Es iſt eine unbeſtrittene Tatſache, daß gerade die unberührte
Volksſeele allen Einflüſſen, die poſitiv oder negativ auf ſie
ein=
dringen, leichter zugänglich iſt, als das verhärtete Gemüt des
raffinierten Großſtadtmenſchen, der meiſt aller Ideale bar iſt.
Aber wer kultiviert die Seele des Volkes? Ein guter oder ein
böſer Säemann? Denn allein darauf kommt es an. Wo ein
böſer Säemann ſeinen Samen ausſtreut, wird Unkraut wuchern.
Wo aber ein guter Keim in die Seele fällt, wird er ſie zu
un=
geahnter Blüte bringen."
Dr. Zwickl ſchloß das Heft, aus dem er die Stelle nachgeleſen
hatte, und das er ſtets bei ſich trug, und ſah nachdenklich auf den
Nelkenſtock, der in der Morgenſonne ſeine Blütenknoſpen
er=
ſchloß. Er überlegte den gegebenen Fall: Was war zu tun,
wenn ein wohlgepflegtes Ackerland, d. h. die Seele des
Vol=
kes, ein böſer Säemann, d. h. der moderne Zeitgeiſt, den
Un=
krautſamen in die empfänglichen Furchen warf?
Jäten! ſagte ihm eine innere Stimme. Jäten, trotz aller
Hin=
derniſſe. Und die Seele des Volkes wird den guten Säemann
wieder erkennen, den Privatgelehrten und Volksſchriftfteller Dr.
Quirinus Zwickl aus München.
Er ſtand auf, öffnete die Fenſter und lächelte. Denn vom
Hofe her hörte er die Stimme des Herrn Reſtaurateurs, der den
Dienſtboten den Tagesdienſt bekannt gab.
Der gute Säemann war voll froher Hoffnung. Noch war
ja nichts verloren. Und die Herzen waren ihm zugetan.
Lang=
ſam ſchritt er die Stufen hinunter ins Nebenzimmer, das geſtern
noch ein Speiſeſaal geweſen war. Reſi, des Holzerwirtes
Toch=
ter, trug das gewohnte Frühſtück auf.
„Habe die Ehre, dem gnädigen Fräulein einen guten
Mor=
gen zu wünſchen.‟ Der Doktor ſprach es leichthin. Er begann
zu jäten.
„Aber Herr Dokta, i bin ja d: Reſi! Kennen S” mi leicht
nimmer?‟ Dem hübſchen Mädchen ſtieg ein dunkle Röte ins
Ge=
ſicht. Sie fühlte den Stachel, aber der Doktor bohrte weiter:
„Wie geht es dem Herrn Reſtaurateur und der gnädigen Frau
Mama? Schon munter?”
„Freili! Der Vater is aufs Feld naus mit den Dienſtboten
und d: Mutta is im Stall draußen bei den Kaibln.”
Da lachte der Säemann und gab Reſi einen Klapps. „Reſi.”
ſagte er, „habt Ihr Eueren Doktor doch nicht ganz vergeſſen?”
Innnnngnnn
Innnnggngen
„Wo denken S denn hin, Herr Dokta! A Mordsfreud ham
wir alli, daß S wieder komma ſan.”
„Schön. So, Reſerl, jetzt möcht ich d‟ Holzhackerbuam hören
vom Grammophon.”
„Recht gern, Herr Dokta. Aber leider, der Vater hat geſtern
8 Grammophon aufn Dachboden naufbringa laſſen. Er mag
das neumodiſche Glump nimmer.”
Schön, Reſerl, ſehr ſchön!“
Der Doktor klopfte und trommelte auf der Tiſchplatte herum,
während Reſi froh war, den Reden des Sommergaſtes entweichen
zu können. Auch der gute Säemann, deſſen Weizen erſtaunlich
raſch wieder zur Blüte kam, fand es für beſſer, die Wirtsleute
ſich ſelbſt zu überlaſſen und im Dorfe etwas nachzuſehen, ob und
wie ſich die Dinge ſeit einem Jahre auch dort geändert hätten.
Er verhehlte ſich nicht, daß der Bahnbau Holzhauſen—
Win=
kelreut auch im entlegeneren Hochwinkel ſeine Spuren
hinter=
laſſen hätte. Gleichwohl trat er frohgemut ſeine Wanderung an
Er war im Voraus überzeugt, daß ſein Erſcheinen bei den
Dorfbewohnern ebenſo wirken müßte wie ſein beſonnenes
Auf=
treten im Wirtshaufe.
Die Wälder, atmend in Regenfriſche, lagen in Duft und
Glanz der Morgenſonne. Die Talgründe dampften und von
Wieſen und Gärten wehte köſtlicher Sommerduft. Und ferne
blauten die ewigen Eletſcher. So recht ein Wetter für einen
guten Säemann, der auszog, zu jäten und neuen Keim zu legen.
Dr. Zwickl trat auf die Straße, ſonnte ſich ein wenig und
begann ſeine ſoziale Wirkſamkeit als Pionier echter
Menſch=
heitskultur.
„Ja, der Herr Dokta!” rief gleich ein helle Männerſtimme.
„Hab’s ſcho’ ghört, daß Sö aa wieder da ſan. Na, die Freud!
Grüaß God, Herr Dokta!‟ Der biedere Hochwinkler ſtreckte dem
Sommergaſt ein paar derbe Bauernhände entgegen.
„Grüaß God aa,” ſagte der Doktor forſchend.
„Was werkſt D: denn heut, Schaller?”
Aber der Angeſprochene wich der Frage mit der treuherzigſten
Miene aus und meinte ſo leichthin: „A ſchöns Wetterl ham S‟
derraten, Herr Dokta. Ueber d: Almerau hin is ſo rauchi. Da
bleibt’s no länger ſchön.”
Aber der Doktor blieb bei ſeiner Frage beharren und
wie=
derholte ſie nachdrücklich: „Was werkſt D: denn heut, Schaller?”
„Ha?”
„Was Deine Leut heut tun?”
„Mah’n toan ſ, mah’n.”
„So. Und was ſchafft denn der Herr Gutsbeſitzer Schaller?”
„I habaſoakloans G’ſchäftl, a Hausarbeit.”
„So ſo, a Hausarbeit. Seit wann haben denn die
Hoch=
wohlgeborenen Oekonomen von Hochwinkel an ſo ſchönen
Ernte=
tagen Hausarleiten?”
Schaller wurde ordentlich verlegen. Da kam zum Glück oder
Unglück ein heftig geftikulierender Mann die Straße herauf.
„Was iſt denn das für ein Lalli?” fragte der Doktor.
„Dös is der Spediteur!”
„Ah!” meinte der Doktor voll Verwunderung. „Dass‟
ſchön: der Herr Reſtaurateur, der Herr Oekonom, ders
Spediteur!”
„Botenwaſtl hat man in früher ghoaßen. Sie kennemg
eh, Herr Dokta,” verbeſſerte ſich Schaller.
„Js ſcho da, Schaller!” ſchreit der Spediteur ſchon vog
tem. Da wird er im Herankommen auch des Sommergaſt
ſichtig und ſtutzt: „Ah — der Herr Dokta!. Aber ſo unverhn”
Grüaß God, Herr Dokta!”
„Was iſt da für den Schaller?” frägt dieſer geſpannt.
„A Drahtgitter zum Einzäun”. — Ihre Reiſekiſten hay
ſcho abg’laden beim Holzerwirt, grad vorhin.‟ Der Spau
empfiehlt ſich angeſichts der brenzlichen Lage ſo raſch als mü
Und der Doktor fährt in ſeiner Unterſuchung weiter.;
einmal, Schaller, was tuſt Du denn eigentlich mit einem
gitter?"
„Ja, mei' God, die Zeiten ändern ſich halt.”
„Ein ſehr bedeutungsvoller Aphorismus.”
„Wie moanen S‟, Herr Dokta?”
„Ich frag’ wegen des Drahtzauns . . ."
„Die modernen Fortſchritte bedingen . .
„Einen Drahtzaun für die Herren Reſtaurateure, Oeko:,
und Spediteure des Höhenluftkurortes Hochwinkel, daß mame
alle damit einzäunt, in einen Käfig ſperrt und in die Menn
aufs Münchener Oktoberfeſt ſchickt.”
„Ah!” entfährt es Schaller, der wie auf Kohlen ſitzt ur
Drahtzaun und den Höhenkuftkurort ins Pfefferland wümt
„Ah! Die Oekonomen werden pathetiſch!”
„Aber ſan S' net bös, Herr Dokta. Mei' Weib, d: Schal
ſagt eh, daß all’s a Dummheit is.”
„Reſpekt für die Schallerin!“
„Und als Mitglied vom Verſchönerungsverein ham d.
dern gmoant, i ſoll mein Grasgarten mit an
Drahtgitte-
zäun” laſſen.”
„Und?‟
„Für an Lawn=Tennisplatz.”
„Sehr gut, das iſt ja reizend! Jetzt ſag mir, Schaller, iI
denn eigentlich Vorſtand in Euerem Verſchönerungsvereim
„Der Bader Schafflhuber.”
„Famos!”
„Und der Holzerwirt is Ehrenvorſtand.”
„Prächtig. — Pfüat Di God, Schaller!"
„Pfüat God, Herr Dokta!”
Gott ſei Dank, das wäre überſtanden. Au weh, jetzt
den andern dran.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
Rummer 163.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
aus dem Verkehr eine Verminderung um 1031 Millionen Mark mu
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 14. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtndt.
Bei unverändert lebhafſtem Verkehr eröffnete die Börſe in feſter
Haltung. Reges Kaufintereſſe beſtand für Mexikaniſche Renten, die auf
die Meldung, daß Mexiko am 1. Juli die Zinszahlung wieder
auf=
nehmen werde, anſehnlich geſteigert waren. Es gewannen: 5proz. Gold=
Mexikaner zirka 48 Prozent, 5proz. Silber=Mexikaner zirka 15 Prozent,
5proz. Tehuantepee zirka 11 Prozent; dieſe Höchſtkurſe konnten ſich jedoch
nicht voll behaupten. Am Montanmarkt ſteigerten ſich Deutſch=
Luxem=
burger, ſowie Oberbedarf zirka 5 Prozent. Bei den Werten der
Che=
miſchen Großinduſtrie waren infolge von Realiſationen kleine
Kurs=
rückgänge feſtzuſtellen. Der Einheitsmarkt trug wieder ein feſtes
Ge=
präge bei lebhaften Umſätzen. Lüdenſcheid, die zirka 40 Prozeut höher
taxiert wurden, mußten infolge Mangels an Material geſtrichen
wer=
den. Höher ſtellten ſich u. a. Voigt u. Haeffner, Beck u. Henkel,
Metall=
bank, Hoch= und Tiefbau. Niedriger notierten Schnellpreſſen
Franken=
thal. Im Freiverkehr wurden Holzmann und Deutſche Petroleum zu
den letzten Kurſen lebhaft gehandelt. Der Deviſenmarkt zeigte eine
ſchwächere Tendenz.
Frankfurter Abendbörſe vom 14. Juni.
w. Das Geſchäft in mexikaniſchen Anleihen war an der Abendbörſe
weniger belebt. Die angebliche Zinſenzohlung der wexikaniſchen äußeren
Schuld begegnete Zweifel, auch ſpielte der Markt der ausländiſchen
Zah=
lungsmittel eine gewiſſe Nolle, wvo ſich die Preiſe ſenkten. Im freien
Verkehr konnten ſich Ph. Holzmann mit 3404/a behaupten. Größere
Umſätze verzeichneten Neckarſulmer Fahrzeug 297 298. Am
Montan=
markt ſtanden Gelſenkirchen im Mittelpunkt des Intereſſes. Rheinſtahl
fanden zu erhöhtem Kupſe Aufnohme. Einäige Käufe führten zur
Be=
feſtigung der Gleltro Bergmanck 327 plus 5, auch A. E.=G. feſt 299,
Schuckert 261. Licht und Kraft 232 233 beſſer bezahlt. Chemiſche Aktien
lagen gut behauptet. Badiſche Anilin wundem 5 Prozent höher bezahlt.
Intereſſe machte ſich ſerner für Th. Goldſchmidt bemeakbar. Elberfelder
Farbem mit 535 5 Prozent niedriger. Zu weſentlich erhöhtem Kurſe
waren Spinnerei Elſäſſ. Bad. Wollfabrik geſucht. Zement Heidelberg
waren angeboten. Zprozentige Goldmexikaner erfuhren ſpäter eine
Kursbeſſerung um 7 Prozent auf 805. Schontungbahn waren mit 575
etwas feſter. Der Schluß geſtaltete ſich ruhiger, vereinzelt warem auch
Kaſſainduſtriepapiere etwas ſchwächer.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 14. Juni,
Geld Brief If
Geld ! Brief Mife
Geld / Brief N
Geld ! Brief Antw.=Brüſſ
Holland..
London ...
Paris ...
Schweiz ..
Spanien.
Italien ...
Liſſab=Op.
Dänemark. 77558.40/ 553,5
R322,70 2327.34
265lg 290.
563,30) 565.10
18880t1ot.2
914.10 915.90
35060 351.40 558.30 563.715
12320.20/2324.80
265. 2653,
357.40 55860
177.801180.30
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87—2383— ltrgss0r30t.2) Nauss80t1otad
Der Wert der Mark im Auslande.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. Juni in Zürich 8,65 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 434 (59 2) Gulden,
in London 7,46 (9780) Schilling, in Neu=York 1411, (23,80)
Dollar, in Paris 1800 (1B5,40) Frnanken.
Berliner Börſe.
Berlin, 14. Juni. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.
Bei Beginn des heutigem Verkehrs machte ſich Kaufluſt nicht in gleich
ſtarker Weiſe wie geſtern geltend, da die vormittägige Abſchwächung der
Deviſenkurſe eimige Abgabeluſt vemanlaßte. Begehrt waven aber Werte
wie Gelſenkirchemer, Deutſch=Luxembunger und Siemens und Halske auf
Kapitalserhöhungsgerüchte. Chemiſche Werte begegneten gleichfalls
leb=
hefterem Intereſſe; vor allem wurdem Th. Goldſchmidt=Aktien gekauft
und gewannen 60 Prozent auf Gerüchte von einem neuen Gewinn
ver=
ſprechenden Patente. Im übrigen war die Kursbewegung nicht
gleich=
mäßig, da zum Teil Gewſnnvegliſierungen mäßige Abſchwächungen zur
Folge hatten. Stärker gedrückt waren Höſch, die B Prozent verloren.
Eiune überraſchende Steigerung erfuhren megikaniſche Anleihen im
An=
ſchluß an Neu=York auf das Gerücht von der Wiederaufnahme der
Zins=
zahlung zum Juli. Am Bankaktienmarkt war Deutſche Bank ein wenig
ſchwächer. Valutzapapiere und Kolonialwerte waren meiſt abgeſchwächt,
nur Schantungbahn ſtiegen im Verlaufe 11 Prozent. Der Anlagemarkt
war, namentlich für deutſche Anleihen, feſt. Der Einheitsmarkt für
Induſtriewerts war wieder ſehr lebhaft, da anſcheinend das
Privat=
pubbikum weiter kauft. Die Kursfeſtſtellung war infolgedeſſen wieder
außerordentlich verſpätet.
Am Produktenmarkte machte ſich infolge der Abſchwächung
des Dollars eine vorſichtige Zurüichaltung der Käufer bemerkbar. Mais
blieb im bahnſtehender Ware von dem verſchiedenſtem Inlandſtationen
angebotzen und war nur ſchwer verkäuſlich. Auch Bezugsſcheine wurden
im Gegenſatz zu der vormittägigen Feſtigkeit etwas billiger abgegeben.
Oelſaatzem wurdem in neuer Ware per Juli etwas mehr angeboten.
Hülſenfrüchte bliebem im Futterwave kngpp. Füir Viktorigerbſen wurden
teilweiſe etwas höhere Preiſe erzielt. Lupimen waren in gelber
Saat=
ware begehrt, aber wenig zu haben. Für Heu herrſchte recht feſte
Sctim=
mung; auch Stvoh war etwas feſter.
Deutſche Reichsbank.
Berlin, 13. Juni. (Wolff.) Wie der Ausweis der
Reichs=
bank vom 7. Juni erkennen läßt, haben die Anlagekonten der Bank
nach Abwickelung der Ultimoanſprüche in der erſten Juniwoche eine
Entlaſtung erfahren. Die geſamte Kapitalanlage iſt von 65 038,5
Mil=
lionen Mark um 2577,6 Millionen Mark zurückgegangen, die Beſtände
an Wechſeln, Schecks und diskontierten Reichsſchatzanweiſungen allei
haben um 2592 Millionen Mark auf 62 171,5 Millionen Mark
abgenom=
men. Auf der anderen Seite iſt den Konten der fremden Gelder ein
die Abnahme der Anlagekonten erheblich überſteigender Betrag
ent=
zogen worden; ſie haben ſich um 4426,8 Millionen Mark auf 9666,9
Mil=
lionen Mark vermindert. Die ſtarke Verminderung der fremden
Gel=
der ſteht außer mit der erwähnten Bewegung der Anlagekonten im
weſentlichen mit der weiteren Zunahme des Zahmungsmittelumlaufs,
ſowie mit der fortgeſetzten Rückzahlung namhaſter Darlehensbeträge bei
den Darlehenskaſſen im Zuſammenhaug.
Der Umlauf an Banknoten iſt in der Berichtswoche um 306,5
Mil=
lionen Mark auf 72 1453 Millionen Mark geſtiegen. An
Darlehens=
kaſſenſcheinen ſind in der gleichen Zeit 47,1 Millionen Mark in die Kaſſen
der Reichsbank zurückgefloſſen, ſo daß der Umlauf ſich am 7. Juni auf
8995,8 Millionen Mark ſtellte. Banknoten und Darlehenskaſſenſcheine
zuſammen zeigen alſo eine Umlaufsſteigerung um 259,4 Millionen Mark,
gegenüber 1683 Millionen Mark bzw. 6253 Millionen Mark in der
Ver=
gleichswoche der Jahre 1918 und 1930.
Die Darlehensbeſtände bei den Darlehenskaſſen haben in der erſten
Juniwoche um 1077,8 Millionen Mark auf 22380,3 Millionen Mark
ab=
genommen. Ein dieſer Abnahme entſprechender Betrag an
Darlehens=
kaſſenſcheinen iſt ſeitens der Reichsbank an die Darlehenskaſſen
zurück=
gegeben worden; die eigenen Beſtände der Reichsbank an
Darlehens=
kaſſenſcheinen weiſen infolgedeſſen unter Berückſichtigung der Nückflüſſe
13 264,2 Millionen Mark auf.
Berlin, 12. Juni. (Wolff) Der Ankauf von Gold fit
das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt in der Woche dan
13. bis. 19. d. M. zum Preiſe von 280 Mark für ein Zwanzigmarkſtt
und 140 Mark für ein Zehnmarkſtück. Die Reichsbank zahlt ferner mi.
1 Kilogramm Feingold 40 000 Mark und für die ausländiſchen Gog”
münzen entſprechende Preiſe.
Die Lage am Ledermarkt.
b. Trotzdem die Aufwärtsbewegung am Rohhäutemarkt auch
dieſem Monat ſich von Auktion zu Auktion fortgeſetzt hat, iſt man go
Ledermarkt in der Bewilligung höherer Preiſe nach wie ti!
zurückhaltend. Der Beſuch an den letzten Lederbörſen war zuu
gut und auch die Nachfrage rege, aber größere Umſätze ſcheiterten
den erhöhten Forderungen. Gegenüber dem Monat Mai haben ſich des
auch die Preiſe nicht weſentlich verändert, und zwar koſteten im
Mai
Juni
Eichenlohg. Rhein. Sohlleder
und Vacheleder in Hälften 65—70 Mk. 65—75 Mk. für 1 Kg.
88—95
88—95
do. in Kernſtücken
82—86
82—86
Sohlleder in Kernſtücken
53—58
53—58
Sohlleder in Hälften
18—20
19—21
Rindbox, ſchwarz
24—28
94—28
Rindbox, farbig
19—23
19—23
Boxcalf, ſchwarz
30—37
30—35
Boxealf, farbig
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die erwartetn”
aber in ihrem Umfange keineswegs feſtſtehenden Lieferungen wu
Kanthölzern, beſäumten Brettern und dergleichen zur Herſtellum
von Holzhäuſern für Frankreich werfen ihre Schatten inſofs
voraus, als die Sägewerksbeſitzer bemüht ſind, den Preis für derarti
Bauware zu heben. Teilweiſe ſind die Kantholzpreiſe unbedeutend 7
ſtiegen, was weniger beim Verkauf von Lagerliſten als beim Einſchmit
beſonderer Abmeſſungen zum Ausdruck kommt. Indeſſen können
darma=
keineswegs Rückſchlüſſe auf die Geſamtlage des Holzmarktes gezogsu
werden, denn dieſe iſt nach wie vor ungünſtig. Es gibt ſehr viele
hie=
vorragende Fachleute, die der Anſicht ſind, daß der Preisabbau au
Nundholzmarkt ſich weiter fortſetzen muß, wenn micht ſehr viele,
befa=
ders kleinere ſüddeutſche Sägenerksbeſitzer wuiniert werden ſollen. 2=
Mißverhältnis zwiſchen der augenblicklichen Bewertung des Nundhols
und den Holzverkaufspreiſſen iſt ſo kvaß, daß an eine kaufmänniſche 94.
kulation im Sägewerksbetriebe überhaupt nicht uehr zu denken iſt. 9o
ſer unerträgliche Zuſtand kann nur durch einen weiteren Abbm Arf
Rundholzpreiſe beſeitigt werden. Es gibt immer noch
Sägewerksbeſit=
die an eine Steigerung der Schnittholzpreiſe denhen und infolgedeſſir
das Holz, das in allerdings beſcheidenen Mengen augenblicklich von Ger
Forſtverwaltungen zum Berkauf gebracht wird, auch bei verhältnismäß
hohen Preiſen an ſich zu bringen ſuchen. Die inzwiſchen eingetwte=
Klärung der Lage hat am mitteldeutſchen Holzmarkt, der viele
Mona=
hindurch ſich von nennenswerten Ankäufen fernhielt, eine gewiſſe Nau
fvage ausgelöſt, die in einzelnen Abſchlüſſen ihren Ausdruck finds.W
Freilich handelt es ſich von Fall zu Fall um beſcheidene Mengen. Wéö=k
rend in anderen Jahren die Holzhändler aus Leipzig, Dresden, Hall,
Magdeburg und Erfurt in der erſten Jahreshälſte auf die Sägewem
des Oſtens zu reiſen und dort größere Einſchnitte geſchloſſen zu kaufft
pflegten, iſt jetzt davon nicht8s zu ſpüren. Es ſieht ſo aus, als wärmn
die Sägewerksbeſitzer binnen kurzem gezwungen, den bei weitem
grä=
ten Teil der Tiſchlerholz=Einſchnitte (unbeſäumte Kiefer) einzuſchober
Frankfurter Kursbericht 14. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
Berliner Kurſe.
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...
4% Bad. Anl. unk. 1935
8½% „ „ v. 1907..
42 Bahern Ayl. .... . ..
.......
3½%0
490 Heſſen unk. 1924..
3½% „ ..
.
425 Württemberger . ...
Ausländiſche.
6% Bulgar, Tabak 1902.
13% Griech. Monopol,
4½% Oeſt. Staatsrenteb
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914...... .. . .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
„ einheitl. Nente.
425 Rum. am. Rente v. 08
5½% „ Goldrente v. 131
49
am. „ konb.
v. 05
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
„II
v. 1911,Bollanl.
4½% Ung, Staatér. v. 14
Goldrente. . .
490
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
420
77,50
75,60
6775
72,75
83,60
72,25
86,10
71.—
60,30
56,30
64,50
77.
72,25
61,30
56.—
79,20
ae
400,
26
64.—
110,25
95,50
66—
37,25
60,50
31,—
77,50
75,50
68,30
72,75
83,50
73.—
s6,30
70,75
60,25
57,40
77,60
65,20
73,25
61,30
55,20
358,
25,-
132, —
118.—
95.—
106.—
109.—
94,25
65,25
38.—
60,75
32.—
31.—
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525 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik. Goldv. 04, ſtfr. 570,—
konſ. inner.. ..
41
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5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em. —
3% Oeſt. Staatsb. Erg.Netz
48
v. 1883.
4½% Anatolier I......."
32a Salon. Conſt. Jonction
20 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . . . . .
4725
.....
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt b. 1913....
8½% „ v. 1903....
4% Mainz. v. 1918b, 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
4%0 Frrf. H.Krd.=Ver. 1921
450 Mein, Hyp, Bank 1922
1922
4½ Pfälz.
1923
42 Rhein.
verk.
3½20
4% Südd. Bk. Münch. 1906
4½ Heſſ. Ldhhp. Bk. Pfdbr.
3½a% Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl. 96.—
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
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229,— 267,50
229,50 482,— 490,— Dresdner Bank. 327,— Metallbank ....
...!. 290,— 48,— 48.— Nationalbank f. Deutſchl, 184,—
Oeſt. Kreditanſtalt . . . .
Rhein, Kred.=Bank. . . . .. 62.—
179,50 187,50
62,76
180,— 79,60
43.— 75,50
—
43.— Bergwerks=Aktien.
Bochumer ... .. . . . . . Buderus ...
590— 112.— 11.— Dt. Luxemburger. 334,50 343,— Gelſenk. Bergw.. 352,25 359, 87.— Bich Harpener Bergb. . . 533,— 530, 465,— Eſchweiler Bergw... . . . 325.— Kaliwerke Aſchersleben .. — 78,— Weſteregeln...
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507.— 472,50
571,50 85,50 85,50 Aktien v. Transportanſtal 92. 91,50 Paketfahrt. 165.— 93,75 94.— Nordb, Lloyzd. 146,25 146,25 98,25 98,25 Südd. E.=B.=Gef.. 112.— 112.— 90,25 90,25 Schantung E.=B.: 567.— 83,10 Baltimore. 470,— 100,— 100— Kanaba. 99,40 99,10 Lombarden:
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Hirſch Kupfer... . . ...
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218,25
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548,75
605.—
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243.—
720,—
350,—
365,—
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190,—
579.—
476.—
397,—
392,—
3u1,50
890,—
825,50
288,25
380,—
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
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Jugendgruppe
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s) öxrſtag, den 17. d. Mts., abends 8 Uhr,
W=
ifnsaale des Muſikvereins, Steinſtr. 24:
Minder in Nor:
Die vorjährige Arbeit der Darmſtädter Kinderhilfe hat angefangen,
die unter unſeren Kindern herrſchende bittere Not
einzudämmen. Soll die ſo verheißungsvoll begonnene Tätigkeit nicht vergeblich
geweſen ſein, ſo muß ſie in dieſ m Jahre weitergeführt werden. Denn nach
dem übereinſtimmenden Urteil der Aerzte kann nur
eine planmäßige dauernde Fürſorge
das wieder gutmachen, was die langen entbehrungsvollen Jahre geſchadet haben.
Wie ſteht es mit unſeren Kindern? Von 12244 amtsärztlich unterſuchten
Schul=
kindern im Alter von 6—14 Jahren mußten
Bortragsabend
M
r. Marie Bernays (Mannheim)
ſpricht über das Thema:
utſche Jugend und Politik.
9.
4e Mitglieder unſerer Gruppen, ſowie Freunde
der Agend, insbeſondere aber die Eltern unſerer
M geder ſind, zu zahlreichem Beſuch herzlich will=
(7012
Mtr.
Die Vorſtände der
Jugendgruppe
Ndchengruppe
der D. V. P.
der D. B. P.
F.J.
ferdurch laden wir unſere Mitglieder zu
folgen=
der n Montag, den 20. Funi 1921, abends 8 Uhr
15U9nuten, in Darmſtadt, Neckarſtraße 20,
ſtatt=
ſincheden Veranſtaltung ein.
1 bericht über die Kaſſeler Führertagung,
Refe=
eut Student Willy Cohn, Darmſtadt,
„ausſprache und Stellungnahme zu den in Kaſſel
(7029
eſaßten Beſchlüſſen.
usſprache über wichtige Vereinsfragen.
Annervereinigung der evangel.
Lukas=Gemeinde.
Familienausflug.
Häutag, den 19. Juni, über die Ludwigseiche
nach Roßdorf.
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klt Gaſthalter Plößer. Für Kaffee u. Kuchen
dockt hſt beſtens geſorgt. — Abmarſch 2 Uhr
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niſ ze GBarten. Bei ungünſtiger Witterung mit der
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Mdludndundndndndit
nicht weniger als 7445 als „ſchwer unterernährt”
bezeichnet werden. Annähernd 2000 Schulkinder leiden dabei an Rachitis,
Skrofuloſe, Tuberkuloſe uſw. Der Prozentſatz des Kinderleids und der
Kinder=
leiden beträgt:
in den Volksſchulen Darmſtadts: 59 vom Hundert;
in den Mittelſchulen
73 „
in den höheren Schulen „ 56
in den Privatſchulen
50
Dieſe Zahlen beweiſen, daß die Kinder aller Bevölkerungsklaſſen im tiefſten
Elend ſtehen und der Mittelſtand aber dabei am ſchlimmſten getroffen iſt,
Mitbürger!
Die Mittel, die uns bis jetzt zur Verfügung ſtehen; reichen bei weitem nicht
aus. Neben einer großzügigen und planm ß gen Erholungsfürſorge, die in dieſem
Jahre den kränklichen und unterernährten Darmſtädter Kindern aller Schulen
und Konfeſſionen eine beſondere Kräftigung verſchaffen ſoll, muß auch die
Be=
kämpfung der Tuberkuloſe, der Rachitis und der übrigen geſundheitlichen
Schädigungen unſerer Jugend weitergeführt und die ſegensreiche Arbeit dee
privaten Vereine der Kinder= und Jugendfürſorge geſtützt werden. Die
Durch=
führung aller dieſer Aufgaben erfordert Millionen,
Volksgenoſſen! Mitbürger!
Wir bedürfen alſo dringend großer Mittel! Mitbürger von
Darmſtadt: Ihr werdet nicht verſagen, wo es unſerer Kinder
Heil und Rettung gilt!
An Euch Alle, die ihr mit Gütern geſegnet ſeid, oder ob ihr nur über
Weniges verfügt, ergeht unſer Ruf!.
Gebt, was Ihr vermögt!
Gebt für unſere Kinder!
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Gebt ohne Zaudern!
Spenden erbeten au alle Darmſtädter Banken auf Konto „Darmſtädter
Kinder=
hilfe” oder an die hieſigen Tageszeitungen oder an die Stadtkaſſe (
Poſtſcheck=
konto Nr. 261*) oder an die ſtädtiſche Sparkaſſe (Poſtſcheckkonto 6869).
Der Geſamtausſchuß der Darmſtädter Kinderhilfe.
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Aus dem Programm: „Ville Careggi‟, Florentinische
Szene (1482): „Der Gärtner” von Rabindranath Tagore,
Musik von Jalius Weiſzmann: Sketch: „Eine eheliche
Ssene‟ • Resitationen, Lieder, instrumentallorträge
Aus dem geselligen Teil: Vornehme Kleinkunstbühne,
Rodensteiner, Münchner Braustübl. Eis-, Kaffee-, Tee-
Salons, Blumenhallen, Büfet, Verlosung, mod. Tänze
Eintrittspreise: 40.—, 30.—, 20.— und 10.— Mk.
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im Feſtſaal des Städtiſchen Saalbaues.
Akademiſcher Feſtakt mit folg. Programm:
1. Männerchor: Hymne . . von L. van Beethoven
Geſangverein „Liederzweig” unter Leitung ſeines
Dirigenten, des Chormeiſters Hrn. Wilh. Etzold.
2. Prolog., verfaßt von Herrn Karl 8. Göbel
vorgetragen von Herrn Georg Jöckel.
3. Anſprache des 1. Vorſitzenden des Vereins,
Herrn Direktor Süß.
4. Streichquartettſatz K. V. Nr. 590 F=dur von
W. A. Mozart
vorgetr. von dem „Darmſtädter Streichquartett”
(den Herren Kammermuſikern Fritz Mehmel,
Vilky Volke, Fritz Brückmann und
Emil Andrä).
5. Feſtrede: „Die religiös=ſittliche und nationale
Erziehung unſeres Volkes im Hinblick auf die
heutigen Verhältniſſe‟
Herr Pläſihent Dr. Strecker.
6. Streichquartettſatz (Op. 76, Nr. 4, B-dur)
von J. Haydn.
Die obengenannten Herren des
„Darmſtädter Streichquartetts”.
7. Entgegennahme von Begrüßungen und
Glück=
wünſchen.
(Redner weiden gebeten, ſich vor Beginn der
Feier melden und kurz faſſen zu wollen).
8. Männerchor: „Der Morgen” , von Baumann.
Geſangverein „Liederzweig”.
Jedermann iſt herzlichſt zur Teilnahme
eingeladen.
Eintrittskarten für eingeladene Gäſte,
Mit=
glieder und angeſchloſſene Vereine koſtenlos, für
Nichtmitglieder zu 2 Mark am Verkehrsbureau;
daſeloſt Programme und Denkſchriftchen, letztere
auch im Buchhandel.
7049ms)
Der Vorſtand.
Zentratvervand.
Sitz
der Angeſteuten Berlin
Ortsgruppe Darmſtadt
Donnerstag, 16. Juni, abends 8 Uhr
Mitgliederverſammlung
im Perkeo=Saale, Alexanderſtraße
Tagesordnung:
Punkt 1. Bericht v. Verbandstag in Weimar, Koll., Klotz;
2. Bericht über die Tarifverhandlungen:
(7oßo
n 3. Wahl eines Schrftführers
4. Verſchiedenes.
Es iſt dringend erforderlich, daß alle Kolleginnen
und Kollegen erſcheinen. Die Ortsleitung.
Weinliden zun Holan
Mühlſtraße 68
Fernſprecher 3179 (68434
Weinverkauf außer dem Hauſe
Beſonders empfehlenswert:
1920 Ensheimer . Flaſche 11.—
1919 Maikammerer „ 14.—
1919 Pfaffenſchwabenheimer 17.50
1918 Büdesheimer Rotwein 17.—
einſchließlich Steuer ohne Glas.
Seite 12.
Von Mittwoch den 15. Juni 8½ Uhr Besichtigen Sie
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1921.
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Von
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Mittwoch
den 15. Jun
wegen vollständiger Aufgabe des Darmstädter Bazar
8½ Uhr
Da bei einem Ausverkauf die Läger nicht ergänzt werden dürfen,
empfehlen wir zeitigen Einkauf, denn unsere Lagerräume
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Satz, 10—12 em . . . . . . . 19.75
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24 cm 22 cm
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1 Ltr.
3
2 1½
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H. lack. .
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Kuchenteller, durchbrochen
Dessertteller mit Goldrand,
19 cm . . . . . . . . . . ..
Teetassen mit Goldrand . .
Kaffeeservice, 4teil.,
Rand-
dekor . . . . . . . . .
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Milchkannen, indischblau 3. 25,
Tasse mit Untertasse,
indischb au .. . .
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28 25 Gm
34
11.75 12.50 14.50
2.95
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4,75
5.25
8.95
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5 Stück im Satz ..
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Kuchenteller‟ . . 19.50, 15,73, 11.20
Käseglocken . . 16,75, 13.50, 12.00
Milchschüsseln, ½. Ltr. . .. 1.30
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