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Nummer 161
Montag, den 13. Juni 1921.
Einzelnummer 25 Pfg.
rau
Ra
jak ein jeder 24
Oberſchleſien.
Ein Notſchrei.
* Berlin, 11. Juni. Der deutſche Plebiſzitkommiſſar für
Oberſchleſien Dr. Urbanek führt im Verliner Tageblatt in
eirtem „Ein Notſchrei” überſchriebenen Aufſatz aus:
Am 3. Mai verſprach die interalliierte Kommiſſion, in
kür=
geſter Friſt die Wiederherſtellung der Ordnung zu ſichern.
Seit=
dem ſind bald ſechs Wochen verfloſſen. Wir erhalten
ääglich herzzerreißende Berichte über die unglaublichen, immer
roſtloſer werdenden Zuſtände. Allein aus der Gemeinde
Hin=
denburg, deren Kern imneer noch von den Behörden der inter=
„lliierten Kommiſſion gehalten wird, ſind über 460 Perſonen von
den Polen weggeführt worden. Die Leiden der Deutſchen ſind
iſäglich. Das blühende Land wankt dem Ruin
entge=
ſen. Das Schlimmſte ſind die politiſchen Gefahren der
end=
oen Verzögerung. Dieſe Verzögerung iſt eine verewigte
Pro=
ookation der Deutſchen. Die Bürger, die ihre Heimſtätten mit
ſem eigenen Leben zu verteidigen bereit ſind, werden hierzu nicht
ugelaſſen. Die Bildung von Bürgerwehren, die in lohaler Weiſe
vederholt angeboten wurde, iſt unterſagt. In der Stadt
Beu=
hen befinden ſich etwa 70 Abſtimmungspoliziſten, die während
er Inſurrektion treu ausgeharrt und ihren Poſten nicht
verlaſ=
en haben. Es ſcheint eine Selbſtverſtändlichkeit zu ſein, daß
ieſe ausgebildeten Mannſchaften in den Schutz der Stadt
einge=
ellt werden. Der ſranzöſiſche General Leconte=Denis läßt dies
icht zu. Aber die Wohnungen der Deutſchen werden rigoros
ach Waffen durchſucht. In den letzten Tagen des Mai wurde
ine große Anzahl von Deutſchen in Beuthen grundlos inhaftiert.
Kr beſitzen „Protokolle von einer Anzahl von ihnen, die von
unzöſiſchen Soldaten durch Fauſtſchläge, Fußtritte
ind Schläge mit der Reitpeitſche malträtiert wurden.
in Beuthen, Kattowitz und anderen Orten iſt es wiederholt
paſ=
ert, daß, ſobald ſich Menſchenmaſſen dichter zuſammenfanden,
e mit Kolbenſtößen und durch Schüſſe, ſelbſt mit
Maſchinen=
ſewehrfeuer auseinander gejagt wurden.
Unwürdig=
eit, Schmach und Verrat allenthalben.
Es iſt das ſtändige ernſte Bemühen aller verantwortlichen
eutſchen Stellen, den gequälten Deutſchen Zurückhaltung und
ußerſte Diſziplin aufzuerlegen. Aber man bewahre unſer Volk
or. der letzten Verzweiflung! Die Repräſentanten der drei
ſchutzmächte haben die ſtärkſte Form gefunden, um dem General
jöfer Zurückhaltung ſeiner Truppen aufzuerlegen, von Truppen,
die zum großen Teile aus vertriebenen Deutſchen des
Induſtrie=
elietes beſtehen, die darauf brennen, ihre Heimſtätten
zurück=
ugewinnen. Die engliſchen Bataillone ſind in prächtiger
Hal=
eng, mit wundervoller techniſcher Ausrüſtung in Oberſchleſien
engetroffen. Die Deutſchen hoffen und harren, daß General
Hen=
icker losſchlägt. Aber der täglich erwartete Streich iſt noch nicht
Itführt. Das Wort von der paritätiſchen Polizei in
forfantys Flugblatt dürfte der Schlüſſel ſein zu dem „Dekret”
hr interalliierten Kommiſſion vom 29. Mai 1921 über die
Ein=
ihtung der „Ortswehr” (garde sommunale). Die deutſchgeſinnte
ſevölkerung Oberſchleſiens legt gegen dieſes Dekret ſchärfſte
Ver=
mahrung ein. Die Ortswehren ſollen nichts anderes ſein als die
könung des Aufſtandes, als die Verewigung der Ergebniſſe der
Lebellion. Es gibt im weiten Lande keine Autorität außer der
kwaffneten Fauſt der Empörer.
Wir vergewaltigten Oberſchleſier erbitten die Aufmerkſamkeit
er Welt für den Hohn, der unter klingendem Namen mit uns
gtrieben wird. Zu Hunderten ſind Perſonen, die an dem
Auguſt=
afſtande 1920 blutigen Anteil genommen haben, in die
Abſtim=
mngspolizei aufgenommen worden. Eine ganze Anzahl von
berführten Mördern haben die Ehre gehabt, Mitglied der
Ab=
ſmmungspolizei zu werden. Vom erſten bis zum letzten Mann
1ſd die polniſchen Abſtimmungspoliziſten in der Nacht vom 2.
im 3. Mai in den Dienſt der Inſurrektion getreten. Die
deut=
ſen Apos aber, die allein, dem geſchworenen Eide getreu, ihren
=ſten und das Preſtige der interalliierten Kommiſſion verteidigt
bben, wurden von ihren polniſchen Kameraden entwaffnet,
er=
wrdet oder verſchleppt.
Wir rufen zum Schutz gegen die Kommunalgardiſten!
Zur Lage.
(Oppeln, 11. Juni. (Wolff.) Engliſche Truppen
ben bei Ujeſt die Orte Niesdrowitz, Rudzinitz und Latſcha
be=
ßt. Die Kampftätigkeit der polniſchen
Aufſtän=
ſichen hat heute wieder zugenommen. Im Kreiſe
Roſen=
ſg ſcheiterte bei Wachowitz ein von polniſcher Kavallerie
unter=
ummener Angriff unter ſchweren Verluſten der Inſurgenten.
in Kreiſe Oppeln wurde eine deutſche Poſtierung von fünf
lann bei Zamoſtie öſtlich Malapane von Aufrührern überfallen.
wei Mann wurden von den Polen verſchleppt; die
verſtümmel=
a Leichen der drei übrigen Deutſchen ſind aufgefunden worden.
ſa Kreiſe Groß=Strehlitz iſt in der Gegend von Stubendorf ein
Aniſcher Angriff im Gange. dieber ſeinen Verlauf liegen
Nach=
ihten bis zur Abendſtunde noch nicht vor. Im Kreiſe Ratibor
rſcht an der Oderlinie lebhafte Feuertätigkeit. Bei Niebed=
(u drangen die Inſurgenten mit ſtärleren Kräften vor. Sie
urden zurückgewieſen. Ebenſo ſcheiterten polniſche Vorſtöße
Plania.
Oppeln, 12. Juni. (Wolff.) Bei den Verhandlungen
ſtGeneral Höfer verſicherte die interalliierte Kom=
Nſſion wiederholt auf das Beſtimmtefte, daß ſie den Inſur=
Iiten jede Kampfhandlung unterſagen werde. Wie ſehr der
Aſtiſche Selbſtſchutz recht hatte, als er dieſen Verſprechungen
Le=
ſids mit großem Mißtrauen gegenüberſond, wird durch das
litere Verhalten der Inſurgenten bewieſen. Dieſe entwickelten
ſitte an der ganzen Kampflinie eine lebhafte Tätigkeit.
Ich hinter der Front wurden Bewegungen beobachtet, die lei=
Ewegs auf eine Einſtellung der Kampſtätigkeit oder gar auf
ſhe hinweiſen. Allein Ratibor=Plania wurde nachmittags
lſich die Polen mit 32 Artillerieſchuß belegt. Mehrere Ortſchaf=
*, die der deutſche Selbſtſchutz auf Aufforderung der interalli=
Sen Kommiſſion für Ententetruppen freigemacht hatte, wurden
lte von den Polen erneut beſetzt. Dieſe Tatſache
be=
ſigt, daß die gegenwärtig von de: interalliierten Kommiſſion
Inſurgenten gegenüber getroffenen Maßnahmen nicht
ge=
ſet und ausreichend ſind, um den Inſurgenten ein Paroli
bieten.
Eine pplniſche Kriegsauszeichnung für die Aufſtändiſchen.
ONB. Berlin, 12. Juni. Wie hier bekgunt geworden iſt,
er den peiniſchen Auſſtand in Oberſchleſien von polniſcher
de eine Kriegsauszeichnung, das ſogenannte ſchle=
Band ſür Tapferkeit und Verdienſt, geſchaffen worden, das
an jene verliehen wird, die die drei polniſchen Aufſtände in
Ober=
ſchleſien mitgemacht haben, und zwar iſt die erſte Klaſſe für
Kämpfer, die zweite Klaſſe für ſolche, die ſich auf anderem Wege
für den Aufſtand verdient gemacht haben. — Was ſagt hierzu
die polniſche Regierung? Was ſagt die interalliierte Kommiſſion?
Die Auflöſung der Einwohnerwehren.
Berlin, 11. Juni. (Wolff.) Amtlich. Auf Grund der durch
die Preſſe gegangenen Meldung, daß die Botſchafterkonferenz für
die Auflöſung und Entwaffnungder bayeriſchen
Einwohnerwehren weitere Friſten in Ausſicht genommen
habe, zog die Reichsregierung ſofort amtliche Erkundigungen ein
und erhielt die Mitteilung, daß die Nachricht unzutreffend ſei.
Die Botſchafterkonferenz hat ſich in den letzten Sitzungen mit der
Frage der bayeriſchen Einwohnenwehren überhaupt nicht befaßt,
insbeſondere die Hinausſchiebung der Termine nicht beſchloſſen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Gegen die rheiniſchen Selbſtändigkeitsbeſtrebungen.
dz. Köln, 11. Juni. Den Beſtrebungen des Rheinlandes
nach größerer Selbſtändigkeit im Rahmen des
Deutſchen Reiches, entſprechend der wirtſchaftlichen,
poli=
tiſchen und kulturellen Bedeutung des Rheinlandes ſoll
bekannt=
lich durch Artikel 18 der Reichsverfaſſung Rechnung getragen
werden. In den Kreiſen der Politiker, die in dieſem Falle
ſicher=
lich die Mehrheit des rheiwiſchen Volkes vertreten, iſt man nun
auf Grund der eifrigen franzöſiſchen Propaganda um Loslöſung
des Rheinlandes von Preußen und Deutſchland zu der
Ueber=
zeugung gekommen, daß es dem deutſchen Einheitsgedanken
för=
derlich und dienlich iſt, wenm eine Abſtimmung über eine
Selb=
ſtändigkeit der Rheinprovinz vorerſt underbleibt. Der Eindruck
wächſt beſtändig im Rheinland, der Wunſch, ſich von Deutſchland
unabhängig zu machen, könnte der franzöſiſchen Propaganda
rein äußerlich genommen eine gewiſſe Berechügung geben.
Da=
rum haben, die Demokratiſche Partei, die Sozialdemokratiſche
Partei, die Deutſche Volkspartei, das Zentrum und die
Deutſch=
natonale Partei des Rheinlandes folgende in Königswinter
ge=
meinſchaftlich am 9. Juni gefaßte Erklärung zur
Veröffent=
lichurng beſchloſſen: Wir erklären in Uebereinſtimmung mit der
don unſeren Parteivertretern im rheiwiſchen Provinziallandtag
eingenommenen Stellung, daß für die Dauer der Beſetzung des
rheiniſchen Gebiets jede Abſtimmung auf Grund des Artibels 18
der Verfaſſung auch nach Ablaf der im Artikel 167 vorgeſehenen
Sperre im Rheinland nicht ſtattfinden darf. Wir erwarten,
daß auch in anderen Landesteilen mit Rückſicht auf die Lage im
beſetzten Gebiet die Abſtimmungsbeſtrebungen bis zu dieſem
Zeitpunkt ruhen, wenn nicht überhaupt die Sperre auf
geſetz=
lichem Wege verlängert wird.
Die pfälziſche Induſtrie unter den Sanktionen.
dz. Ludwigshafen, 11. Juni. Die fortgeſetzten Klagen
über den ſchlepgenden Geſchäftsgang infolge der
immer drückender werdenden
Grenzzollmaß=
nahmen häufen ſich von Tag zu Tag. Ganz beſonders ſind
die Textilbranche und die Papierinduſtrie ſowie die ihr
ver=
wandten Branchen hart betroffen. Aber auch andere Induſtrien
der Pfalz haben ſchwer zu leiden, ſo beiſpielsweiſe auch die
Ton=
induſtrie in der Grünſtadter Gegend, die Ziegel= und
Dachſtein=
fabriken und andere mehr. In der letzten Zeit ſind aber auch
das Transportgewerbe und die Speditionsbetriebe zu Waſſer
und zu Lande hart betroffen. Einzelne Betriebe mußten bereits
ſchließen, andere werden ſicherlich folgen. Unter dieſem
Umſtän=
den iſt mit großen Arbeiterentlaſſungen durch die Schließung
vieler Betriebe zu rechnen.
Der Verkehr mit Alkohol.
Koblenz, 11. Juni. (Wolff.) Nach zuverläſſigen
Nach=
richiten ſind in den nächſten Tagen folgende Beſümmungen der
Rheinlandkommiſſion über den Verkehr mit Alkohol im
beſetzten Gebiet zu erwarten.
Für die Einführung von Trinkbranntwein und Alkohol, der
für die Herſtellung von Likör beſtimmt iſt, iſt eine beſondere
Be=
willigung des bei der Rheinlandkommiſſion neu eingerichteten
Alkoholkomitees erforderlich. Dieſes ſetzt bei der Erteilung der
Bewilligung den zu entrichtenden Zoll und die ſonftigen Abgaben
feſt. Die übrigen induſtriellen Alkoholverbraucher innerhalb des
beſetzten Gebiets ſollen ſich zu Syndikaten zufammenſchließen.
Die Syndikate bilden eine Einbaufsgenoſſenſchaft, welche den im
beſetzten Gebiet erzeugten Alkohol von einem gleichfalls zu
bil=
denden Syndikat der Alkoholerzeuger zu Preiſen zu verkaufen
hat, die das Alkoholkomitee feſtſetzt. Die zurzeit im beſetzten
Gebiet noch liegenden Vorräte der Reichsmonopolverwaltung
können von dieſer an die Einkaufsgenoſſenſchaft auf Grund
be=
ſonderer Bewilligungen, die vom Alkoholkomitee zu beantragen
ſind, verkauft werden. Der Preis für dieſen Alkohol iſt an die
Reichsmonopolverwaltmg zu entrichten.—
Verbotene Zeitungen.
Duisburg, 11. Juni. (Wolff.) Das Echo vom:
Nieder=
rhein mit ſeinen Kopfblättern iſt von der Beſatzungsbehörde auf
drei Monateverboten worden.
Der Wiederaufbau Nordfeankreichs.
Zuſammenkunft von Rathenau und Loucheur in Wiesbaden?
Paris, 12. Jüni. (Wolff.) Der Berichterſtatter des Petit
Journal mieldet aus Wiesbaden, daß Walther Rathenau
um eine Zuſammenkunft mit dem franzöſiſchen Miniſter
Lou=
cheur gebeten habe. Loucheur habe in die Unterredung
einge=
willigt unter der Bedingung, daß dieſe in Wiesbaden ſtattfinde,
und ſich nur auf rein wirtſchaftliche Fragen beziehen ſolle. Na=
thenau wird von Loucheur heute Sonntag vormittag um 10 Uhr
empfangen. Rathenau habe erklärt, daß er eine geſchäftliche
Un=
terredung wünſche zum Zwecke eines
Meinungsaustau=
ſchesüberdie Mittel, wie man die Ruinen
Nord=
frankreichs em ſchnellſten wieder aufbauen
könne. Rathcian wird, wie der Berichterſtatter zu wiſſen
glaubt, Vorſchläge über Naturallieferungen, über die Holzhäuſer
und über die Verwendung deutſcher Arbeitskräfte machen. Es
handelt ſich darum, zu wiſſen, ob Deutſchland und Frankreich in
dieſer Frage vorgehen können, wie es zwei Induſtrielle tun
wür=
den, das heißt, Mittel und Wege zu finden, welche, für beide
Teile vorteilhaft ſeien. Der Berichterſtaiter betont zum Schluß
die Nützlichkeit eines ſol=henCünrittes. Judem die beiden
Länder zuſammenarbeiteten, 1önnten Deutſchland und
Frank=
reich das Zeitalter des wirklich dauerhaften Friedens hervor=
rufen. Der Berichterſtatter des Matin ſchreibt zu dieſer
Ange=
legenheit, wenn die Vorſchläge des deutſchen Miniſters auf
ſoli=
der Baſis beruhen würden, werde Loucheur ſeinen Aufenthalt
in Wiesbaden verlängern, andernfalls werde er dieſe Stadt heute
abend verlaſſen.
Berlin, 11. Juni. (Wolff.) Die Nachricht, daß ſich der
Wiederaufbauminiſter Rathenau in dieſen Tagen zu
Ver=
handlungen mit dem franzöſiſchen Wiederaufbauminiſter
Lou=
cheur nach Paris begeben werde, iſt, wie wir von zuſtändiger
Stelle erfahren, unrichtig. Eine derartige Reiſe des deutſchen
Wiederaufbauminiſters iſt nicht geplant.
Die italieniſche Thronrede.
Rom, 12. Juni. (Wolff.) In der Thronrede bei Eröffnung
des Parlamenſts wies der König weiter darauf hin, daß es
darauf ankomme, die öffentlichen Finanzen wieder aufzurichten,
ſowie Beamtentum, Armee und Marine zu reorganiſieren.
Ge=
fördert werden müſſe eine in weiſer Selbſtzucht geleiſtete
Mit=
arbeit der Vertreter der Klaſſen. Sie ſeien dazu berufen, der
Lö=
ſung der großen Probleme der Arbeitsfrage im Geiſte
völ=
liger Gleichheit aller Organiſationen und Beſtrebungen die Wege
zu weiſen. Die geiſtige und moraliſche Volkserziehung müſſe
gefördert werden. Alle Bürger müßten ſich in Einigkeit
zuſam=
menſinden, von der die Größe des Vaterlandes abhänge. Ein
Ziel müſſe alle Geiſter beſselew und ſie zu gemeinſamer Arbeit
aufrufew: die Stärkungder Autorität des Staates,
der die überlegene Kraft ſein muß, die die überſchießenden
Lei=
denſchaften in die vom Geſetz geſteckten Grenzen zurückführt.
Da=
bei müſſe ſich der Staat auf die Selbſtzuchſt der Bürger ſtützen.
Ein arbeitſames und ſtarkes italieniſches Volk werde mit ſeinen".
Händen ſich eine neue Blüte ſchaffen könmen.
Die Thronrede wurde an vielen Stellen von allgemeinem
Beifall unterbrochen. Der König ſchloß unter begeiſterten
Ova=
tionen, woran ſich auch die Tribünen beteiligten. Auch der
Kö=
nigin, dem Kronprinzen und den Prinzeſſinnen wurden
begei=
ſterte Huldigungen dargebracht. Die Kundgebungen ſetzten ſich
auch nach der Rückkehr der königlichen Familie zum Quirinal
fort.
Kraſſin über die Konzeſſionen.
Paris, 12. Juni. (Wolff.) Eik Mitarbeiter des Petit Parifien
hatte in London eine Unterredung mit raſſin. Der Vertweter der
ruſſiſchen Sowjetvegierung ſprach, ſich unter anderem auch über die
Konzeſſſonsfrage aus. „Bis jetzt”, ſagte er, „beſtanden die
wirtſchaftlichen Beziehungen Nußlands zu dem Autslande ausſchließlich
in einfachen Käufen.‟ Er ſchätze die Kontrokte mit England auf fünf
Millionen engliſche Pfund, mit Schweden auf 50 Millionen Kronen,
mit Deurſchland auf drei Milliarden Mark, mit Americka auf gehn
Millionen Dollars. Aber die ruſſiſchen Goldreſerven ſeien nicht
uner=
ſchöpflich. Rußland ziehe vor, ſich auf den Weg des Konzeſſionsgeſchäfts
zu begeben. Der ruſſiſche Export würde erſt in ganz kleinem Maßſtabe
wieder aufgenommen. Die Zerrüttung der Transportwege verhinderr
die Beförderung der Rohſtoffe mach den Häfen. Es bleiben alſo nur die
Konzeſſionen übrig. Von einer Wiederherſtellung des
Privateigentums könne teine Rede ſein. Darauf komme
es auch nicht an. Der Kapitaliſt der durch Nußlands Reichtümer
an=
gelockt werde, müſſe begreifen, daß er ſeiner Arbeit in Rußland nur
einen Vertrag zwiſchen ihm und der Sowjetregierung zugrunde legen
könne. Er werde aus dieſem Vertrag ebenſoviel pder mehr Nutzen
ziehen, als aus einem Unternehmen vor dem Kriege. Die Rehierung
aber werde Herr ihres Bodens bleiben und niemals Monopole
zuge=
ſtehen. Wenn der Kapitaliſt genügenden Profit aus der Konzeſſion
ge=
zogen habe, müſſe ſio wieder an die Regierung zurückfallen. Kraſſin
behauptete, es ſei niemand geſchädigt worden, der einen Vertrag mit
den Sowfets beſaß. Wenn 1918 kapitaliſtiſche Betriebe nationaliſiert
worden ſeien, ſo nur deshalb, weil ſie keinen Vertrag mit den Sowjets
hatten und auf Grund der zariſtiſchen Wirtſchaft aubeitetew. Der
Kapi=
taliſt könne aber auch in aller Ruhe mit den Sowjets Verträge
ab=
ſchließen, denn, da es keine rodikalere Regierung gebe als dieſe, könne
jede Regierung, die nach ihrem Sturze auftrete, die Verpflichtungen der
Sowjets gegenüber den Kapitaliſten nur mit um ſo größever Sicherheit
übernehmen. Bis jetzt ſei erſt eine einzige Konzeſſion, und zwar an
eine ſchmediſche Fabrik, vergeben worden. Allerdings ſtomme das Dekrei
über die Konzeſſionen erſt aus dem Dezember 1920.
Bolſchewiſtiſche Propaganda.
Stockholm, 12. Juni. (Wolff.) Dagens Nyheter veröffendlicht=
Ein=elheiten über die Tätigkeit der finniſchen Bolſchewiſten
in Schweden. Der Anfang ihrer Tätigkeit geht bis in den Herbſt
1918 zurück. Der ehemalige Landtagsabgeondnete Hurmevaara kam
bamals nach Stockholm, um von dort aus die bolſchewiſtiſche
Propa=
ganda in Skandinavien zu leiten. Im Frühjahr 1919 wurde in
Stock=
holm auf Befehl aus Rußland eine Schule für die Heranbildunp von
Offizieren der Noten Armee eingerichtet.
Petersburg im April 1921.
m. Berlin, 12. Juni. Ein Leſer ſtellt den nachfolgenden
Auszug aus dem Briefe eines Gelehrten zur Verfügung der
Täglichen Rundſchau, der als Kommiſſar ſeiner Regierung
kürz=
lich in Petersburg war:
„'. Ich will Ihnen zuerſt etwas aus Petersburg erzählen:
Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen ſoll, wenn man in
dieſer merkwürdigen Stadt umhergeht. Um ein vollſtändiges
Bild über alles dort zu geben, müßte man ein großes Buch
ſchreiben, ſo daß meine heutige Schilderung nur einige
auf=
fallende Einzelheiten enthalten kann.
Das äußere Bild der Stadt iſt wohl etwas verändert, aber
nicht ſo übermäßig ſtark. Die großen Häuſer ſtehen noch immer
da, ebenſo die Monumente, Kirchen uſw., doch iſt nichts in vier
bis fünf Jahren repariert worden. Wenn ein Haus durch Feuer
zerſtört wird, läßt man die Reſte ruhig ſtehen; die
Straßen=
pflaſterung wird nicht umgelegt, ſo daß es jetzt ſtellenweiſe ſchon
wirklich ſchwer iſt, mit einem Fuhrwerk durchzukommen. Die
Häuſer ſind von einer unbeſtimmten, ſchmutzigen Farbe, denn
nichts iſt gereinigt worden. Dieſes alles iſt aber noch nichts
gegen das eigentliche Leben in der Stadt. Zunächſt der
Straßen=
verkehr. Auf dem Newskiy=Proſpekt (jetzt „Proſpekt des 30.
Ok=
tober”), wo früher ein gewaltiger Verkehr herrſchte, ſieht man
kaum einen jämmerlichen Wagen oder ein halbzerbrochenes Auto.
Fußgänger trifft man ſelten, und anſtändig angezogene faſt gar
nicht. Die eleganten Damen ſind ganz verſchwunden. Sie
kön=
nen eine offenbar gebildete Dame in großen Stiefeln umhergehen
und mit Mühe ein Stück Holz tragen ſehen, oder einen Profeſſor
im Soldatenmantel, der auf der Straße ſeine Bücher verkauft.
Das Fahren iſt für Private überhaupt verboten, in der
Rieſenſtadt geht alles zu Fuß. Offiziell gibt es wohl „
Elek=
triſche”, aber ſie verkehren nur einige Stunden täglich und für
gewöhnliche Menſchen kommen ſte praktiſch kaum in Frage. Die
Kommiſſare haben noch einige Autos, die aber nur dem Namen
nach noch Fahrzeuge ſin”. Ich derſüchle, mit einem ſolchen Vehifel
nach Pulkoſpo zu kommen; nach zehn Minuten Fahrt blieben wir
im Schmutz ſtecken und konnten nicht weiter. Nach zwanzig
Taraſudter Tagblatt, Mvutag, den 13. Juni 13.
Mumeiger
Minuten waren wir zwar vom Schmutz klar, aber die Maſchine
war kaput, und ſo ſoll es faſt immer geſchehen, wenn man im
Auto eine längere Reiſe vornehmen will.
Es ſcheint überhaupt allgemeiner Grundſatz zu ſein, daß
nichts repariert wird: Wenn in einem Hauſe das
Waſſerleitungs=
rohr beſchädigt iſt, ſperrt man dem Hauſe das Waſſer ohne
wei=
teres ab, und die Angelegenheit iſt erledigt. Noch ein weiteres
Grundprinzip gibt es: Alle müſſen dienen, um zu eſſen, aber
nie=
mand braucht zu arbeiten. Habe ich mein „Dienſtbuch” ſo bin ich
Proletarier, und ein Proletarier bekommt Brot. In der ganzen
Stadt arbeitete kein Arbeiter körperlich; Fabriken ſind wohl
vor=
handen, aber ſie produzieren nichts. Bei ſchönem Wetter ſieht
man überall auf den Straßen Soldaten und Arbeiter, die ſich in
der Sonne wärmen und ſchlechten Tabak rauchen.
Mit dem Handel iſt es ganz toll. Alle Läden ſind
geſchloſ=
ſen, denn bis zu den letzten Tagen war der offene Handel
voll=
ſtändig verboten; nur einen Schleichhandel an den Straßenecken
gibt es. Die früheren ſchönen, mit Luxuswaren überfüllten
Lä=
den ſind mit Brettern zugeſchlagen und durch den Straßenhändler
erſetzt. Ein beſonderes komiſches Bild bietet der Markt; Hier
bietet einer ein Paar Stiefel an, dort ein anderer eine alte Hoſe,
wieder ein anderer hat einige Stücke Zucker oder etwas
Brief=
papier, auch einzelne Nähnadeln uſw. Die Preiſe ſind „ſchön”!
Ein Paar gute Stiefel 250 000 Rubel, ein Kilo Zucker 40000
Rubel, ein Kilo Brot 6000 Rubel uſw. Dabei erhält zum
Bei=
ſpiel eine Gymnaſiallehrerin 3000 Rubel monatliches Gehalt!
So iſt es begreiflich, daß von den gewöhnlichen Menſchen
nie=
mand etwas kaufen kann, ſondern auf das Brot angewieſen iſt,
das die Kommiſſare gewähren.
Etwas Gutes wäre zu erwähnen: die Gelehrten haben es
beſſer als die anderen; ſie erhalten reichlicher von allem und
werden vollſtändig in Frieden gelaſſen. So kommt es, daß in
Pulkowo (dort befindet ſich die Petersburger Sternwarte.
D. Red.) gut gearbeitet wird, ehenſo in der Akademie der
Wiſ=
ſenſchaften. Auch die Theater und die Oper ſind in ſehr guter
Ordnung, beſonders die Leiſtungen des Balletts werden in
Eu=
ropa nicht ihresgleichen finden. Nicht minder hoch ſteht das
Muſikweſen. Endlich ſind die Muſeen in muſterhafter Ordnung;
aus den großen Gemäldegalerien iſt nichts verſchwunden und
alles in tadelloſer Verfaſſung.
Die Ermordung des Abgeordneten Gareis.
München, 11. Juni. (Wolff.) Das heutige Extrablatt
der Münchener Poſtwurde wegen ſeiner Aufforderung zum
Generalſtreik der lebenswichtigen Betriebe beſchlagnahmu;
außerdem wurde die umabhängige Zeitung „Der Kampf” bis auf
weiteres verboten.
Nach der Münchener Poſt ſoll der Generalſtreik auch
auf die lebenswichtigem Betriebe ausgedehnt werdem; nur die
dringendſte. Nothilfsarbeit ſoll verrichtet werden. In den
Kran=
kemanſtalten wird der Notbetrieb durchgeführt.
Der Münchener Stadtrat drat heute zu einer
außerordent=
lichen Sitzung zuſawmen, in der die Fraktion der Bayeriſchen
Volkspartei und der Demokraten den Generalſtreik für
ungerecht=
fertigt erklärten und entſchiedem mißbilligten. Darauf verließen
die bürgerlichen Mitglieder des Stadtrates den Sitzungsſaal. Die
ſozialldemokratiſchen Fraktionem beantragten, beim Direktorium
des Landtages eine Reihe Forderungen, wie die Durchführung
der Reichs= und Landesverfaſſung, eim datkräftiges Günſchreiten
gegen jede Rechtsverletzung, Aufhebung des Ausnahmezuſtandes
uſw. vorzulegen. Wegen der Beſchbußunfähigkeit des Hauſes
konnte ein Beſchluß nicht gefaßt werden, die ſozialiſtiſche
Staats=
ratsmehrheit des Hauſes beſchloß jedoch, dieſe Forderungen als
Kudgebung dem Landtag züzuleiten. Die ſozialiſtiſchen
Or=
gawiſationem fordern in der Münchener Poſt die geſamte
Arbei=
terſchaft Bayerns auf, dem Beiſpiele der Münchener Arbeiter zu
folgen und allerorts den Generalſtreik durchzuführen.
München, 12. Juni. (Wolff.) Der Generalſtreik
hat am Sonntag keine beſondere Ausdehnung erfahren. Die
Straßenbahn verkehrt weiter und auch die Eiſenbahnwerkſtätten
axbeiten, doch wird dort andauernd zum Streik gedrängt. Von
dem Mörder war bis Sonntag mittag noch keine Spur entdeckt.
Am Sonntag wurde ein Flugblatt der U. S. P. beſchlagnahmt, in
dem zu einer Maſſenkundgebung in ſieben Sälen aufgefordert
wurde. Auch war darin das Programm zum Leichenbegängnis
vermerkt, im Anſchluß an dieſes war ein Umzug geplant, der
aber von der Polizeidirektion verboten wurde.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. Juni. (WB.) Die außerordentlichen
Gerichte in Arnsberg, Dortmund, Elberfeld, Münſter, Weſel,
Stendal, Altona, Flensburg und Meiningen ſind, wie dies der
Reichsjuſtizminiſter im Reichstag ſo in Ausſicht geſtellt hatte,
aufgehoben worden. Die Aufhebung weiterer
außerordent=
licher Gerichte ſteht bevor.
Berlin, 11. Juni. (WB.) Heute Nachmittag fand auf dem
Zuiſenfriedhofe unter der Teilnahme der Berliner und Wiener
Theaterdirektoren, der Intendanz der beiden Staatsbühnen, ſowie
gerliner nnd Wiener Bühnenangehöriger und Bühnenſchriftſteller
m
Heſſiſches Landestheater.
Tanz=Matinee (zehnte muſikaliſche Matimee).
Nini Willenz' Tanzkunſt geht immer überzeugender
einer Klärung, einer verſtändlichen Läuterung entgegen, die
offenſichtlich ein ganz beſtimmtes Ziel der Künſtlerin (bewußt
oder unbewußt) ſeiner Löſung und Erfüllung entgegenträgt. Das
ausſchließliche Wirkenwollen durch Expreſſionen, in denen der
doch nun einmal plaſtiſch geſtaltete Körper der Linie
unter=
geordnet werden ſollte, der Linie in Haltung, Bewegung und
letztem Ausdruck, tritt zurück gegenüber dem neuen, ſtetig ſtärker
betonten, unendlich lebendigeren und rein auf Rhythmik und
Schönheit der Plaſtik beruhenden tanzkünſtleriſchen Ausdruck.
Dieſes „Neue” in Nini Willenz’ Kunſt, das in erſter Linie in
eine potenzierte Wirkung des Bildhaften, im
Aneinander=
reihen einer großen Anzahl blitzartig wechſelnder „Bilder”, dann
der Bewegung und zum letzten, weil oberſter Grundſatz für
Beides, der ſchöne äſthetiſche Ausdruck bleibt, des Schönen,
dem Auge und den Sinnen ſich vermittelt, fand erſte Löſung in
den vielumſtrittenen Märchentanzbildern (über die wir
das ſeinerzeit ausgeſprochene Urteil voll aufrecht erhalten) und
fand dieſe Löſung in erhöhtem Maße in der geſtern gebotenen
Altklaſſiſchen Ballettſuite. Wir dürfen die
Entwick=
lung (Reform?) der Tanzkunſt in dieſer Richtung mit
Genug=
tuung begrüßen und daran die Hoffnung knüpfen, daß die junge
Künſtlerin berufen, unſere vielmißhandelte Tanzkunſt zu reinem
künſtleriſchen und vor allem klaren, keinerlei Deutung und
Aus=
legung bedürfenden Ausdruck, zu zeit= und ſtilloſer
Selbſtändig=
keit einer ganz eigenen Kunſt wieder zu erheben, die ihre
Vor=
bilder vielleicht nur (in allerdings anderem Gefühl und Stil) im
klaſſiſchen Altertum findet. Es iſt dabei völlig gleichgültig, ob
die Künſtlerin bewußt oder unbewußt dieſem Ziele zuſtrebt, ob
das hier zutage Tretende ſo und nicht anders gewollt iſt, oder ob
ſie vielleicht ganz anderes oder — nichts gewollt hat. Das
Ne=
fultat allein entſcheidet. Mit zwingender Notwendigkeit wird
eine (hier ohne Zweifel vorhandene) große und feſtgefügte
Be=
gabung in gewiſſem Sinne intuitiv und inſtinktiv zu derartigem
Reſultat kommen. Die Größe ihrer Begabung wird unterſtrichen
durch die auch geſtern wieder zutage tretende Fähigkeit, ihre
Schülerinnen und Kolleginnen nicht allein äußerlich zum
Mit=
gehen mit ihrem Wollen zu „dreſſieren”, ſondern ſich ſo
über=
zeugend durchzuſetzen, daß die neue und ungewohnte
Einſtel=
lung offenſichtlich von ihren Schülerinnen mitgefühlt und
inner=
lich miterlebt wird. Nur ſo konnten auch die Gruppentänze zu
roſtlos geſchloſſenen, einheitlichen Künſtlerwerken werden von
reiner und oft faſzinierender Schönheit. Für die techniſche
Löſung ehrer Aufgaben freilich bringt Nini Willenz einen ſelten
ideten, überaus beweglichen, auf die leiſeſten inneren
die Beiſetzung Harry Waldens ſtatt. Der Andrang des
Publikums war ſo ſtark, daß die Tore des Friedhofes geſchloſſen
werden mußten.
TU. Elberfeld, 12. Juni. Hier wurde der Juſtizwachtmeiſter
Grothe wegen Durchſtechereien am hieſigen Staatsgefängnis
verhaftet. Er hatte von der Familie des kürzlich feſtgenommenen
Inhabers der Werkzeugfabrik Arntz und Hammer, Otto Neuhaus,
44 000 Mark erhalten, um den Briefverkehr mit dem Verhafteten zu
ermöglichen. Außerdem wurde im Zuſammenhang hiermit die
Ehefrau Neuhaus und der Hilfspolizeibeamte Grein verhaftet. Letzterer
hatte in der Sache ergebnislos verlaufene Ermittelungen angeſtellt,
wofür im 10 000 Mark zugeſteckt wurden.
Freiburg, 12. Juni. (Wolff.) Da entgegen den mit den
Ar=
beitnehmern getroffenen Vereinbgrungen der Streik in
verſchie=
denen Bewrieben der badiſchen Textilinduſtrie
fortge=
ſetzt wird, beſchloſſen die Arbeitgeber die Ausſperrung
ſämtlicher badiſcher Textilarbeiter für morgen.
Hiervon werden 20000 Arbeiter betroffen.
Bern, 11. Juni. (WV.) Wie das „Berner Tagblatt”
wit=
teilt, ſoll das in Südfrankreich gelegene wiſſenſchaftliche
Aus=
grabungsunternehmen des Schweizer Prachthiſtorikers
Häuſer, das ſeit dem Kriegsausbruch unier dem franzöſiſchen
Sequeſter ſtand, nach mehreren vergeblichen Bemühungen des
Bundesrates nunmehr von den franzöſiſchen Behörden endgültig
liquidiert werden und dieſer Tage zu Schleuderpreiſen unter den
Hammer kommen.
Paris, 11. Juni. (WB.). Die internationale Donau
konferenz iſt am 10. Juni, morgens 10 Uhr, zuſammengetreten.
Um 12 Uhr 45 Min. wurde die Sitzung aufgehoben und nachmittags
um 4 Uhr tagte die Verſammlung weiter. Die Konferenz traf
Be=
ſtimmungen über den Sitz der internationalen Kommiſſion und
prüfte die Anordnungen, die unter der Bezeichnung „allgemeine
Beſtimmungen” erſcheinen werden. Die nächſte Sitzung wurde auf
Montag, den 13. Juni, feſtgeſetzt.
Darmſtadt, 13. Juni.
s.w. Der indiſche Dichſter Tagure begab ſich geſtern nachmittag in
Be=
gbeitung der Großherzöglichen Familie uund des Grafen Kayſerling nach
dem Hergottsberg am Böllenfalltor, wo ſich eine nach Tauſenden
zäh=
ſende Menge eingefunden hatte. Dem Wunſche des Dichters, deutſche
Volkslieder zu ſingen, wurde allſeits gerne entſprochen und dief
gerührt bat Tagore wieder und wieder die ſchönen Lieder zu ſingen.
* Balling=Konzert für die Kinderhilfe. Es wird nochmals darauf
hingewieſen, daß das Konzert des Landestheaterorcheſters heute Montag
abend 8 Uhr, im Saalbau ſtattſindet.
— Orpheum — Sommertheater. „1919‟, die luſtige Zeitſchnurre,
welche bisher den größten Erfolg davongetragen hat, wird nur noch
drei=
mal aufgeführt, da am 16. Jun: die Erſtauff!”
Perette „Die
Poſtmeiſterin” vorgeſehen iſt.
Proteſtverſammlung der Reichsper inigung
ehem. Kriegsgefangener, Ortsgruppe Daxmſtadt,
im Schloßhofe zu Darmſtadt.
— Geſtern vormittag fand im Schloßhofe vor dem Glocbenſpiel eine
öffendliche Proteſtkundgebung ſtatt, in der die Herausgabe der
in Avignon im Zuchthaus und den Arbeitshäuſern Guers und Agäy
zu=
rückgehaltenen deutſchen Kriegsgefangenen gefordert wurde. Der
Vor=
ſitzende der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hielt
fol=
gende Anſprache:
Heute haben wir uns hier verſchwmelt, um gleichzeitig mit allen
Deurſchen im ganzen Vaterland mit innerſter Entrüſtung einen
öffent=
lichen Proteſt gegen die franzöſiſche Kriegsjuſtiz zu erheben. Heute
nach=
dem der Krieg ſeit 2½ Jahren beendet, und ſeit nahezu 1½ Jahren der
Frieden abgeſchloſſen iſt, ſind es imer noch 115 Mann der Unſern, die
in Frankreich im Zuchthaus Avignon und den Arbeitslagern Cuers und
Agay wegen den in Gefangenſchaft durch die üiberaus harte franzöſiſche
Kriegsjuſtiz gefällten Urteile noch veillwveiſe jahrelang ſchmachten müſſen.
Dasſelbe Frankreich, das immer und immer wieder verſucht, die Welt in
den Glauben einzuwiegen, als ob nur bei ihm wahre Kultur und
Menſch=
lichkeit gepflegt wünde, verſetzt ſich ſelbſt einen Nackenſchlag durch die
Zurückhaltung unſerer Kameraden. Die meiſten Beſtrafungen ſind auf
Grund amtlicher Unterlagen keine ehrenrührige Verbrechen, ſondern
meiſt aus Not oder Nahrungsmangel oder zur Bewerkſtelligung der
Flucht begangen und auf den ſeeliſchen Zuſtand der Gefangenen
zurück=
zuführen. Deutſchland hat bei Waffenſtillſtand ſofort alle Gefangenen
der Alliierten, einſchließlich der Schwerverbrecher und Mörder, reſtlos in
ihre Heimat zurückbefördert und den ſchön klingenden Worten der
Vey=
führer Glauben geſchenkt, um bei Eintreten der ſpäteren Ernüchterung
einzuſehen, wie es betrogen wurde. Unſer allgemeiner Proteſt in
Deutſchlands Gauen ſoll über Deutſchlands Grenzen ſowohl bei den
Alliierden wie bei den Neutralen nicht ungehört verhallen und ausklingen
in die Forderung: „Hevaus mit unſer 115 Kameraden aus dem
Zucht=
haus und den Arbeitslagern” Solange Frankreich uns noch einen
ein=
zigen deutſchen Mann zurückhält, ſprechen wir ihm jedes Recht ab, von
uns Deutſchen Vertrauen zu fordern. Wir ehemaligen Kriegsgefongenen
können nicht ehev zu Frankreich Vertrauen haben, bis es uns den
Be=
wveis erbracht hat, daß es desſelben würdig iſt, und ſo lange noch ein
Kawerad nicht ſeiner Famälie wieder zurüchgegeben iſt, ſo lange iſt
Frankreich unſeres Vertrauen nicht würdig. In Rußland befinden ſich
jetzt noch 4—5000 Deutſche und 40 000 Oeſterreicher, welche noch vor
Be=
ginn des Winters zurückkommen ſollen, was durch das Zuſtandekommen
des zweiten Ergänzungsabkommens mit Rußland geſichert iſt. Wenn
auch die Zahl der noch in Rußland befindlichen Kriegsgefangenen
be=
deutend höher iſt, ſo ſtehr doch ihre Rüchkehr in dieſem Jahre noch ſicher,
währenddem unſere Hameraden in Frankreich widerrechtlich teilweiſe 15
Vmm
Schwingungen gleichwie auf die Muſik reagierenden Körper mit,
wie ihn nur wenige Tänzerinnen haben. (Man muß vom
Kör=
per ſprechen dürfen, wo Tanzkunſt in Frage kommt und der
ganze Körper tanzt.)
Durch die Aufnahme der Aria von A. Tenaglia (1650),
ge=
tanzt von Grete Kumpf Alice Milton Olga Richter,
Alice Paris, Martha /Schulz und Lili Steigl, das
Pre=
ludio von A. Corelli (1653—1713), getanzt von Nini Willenz,
Alice Paris und Martha Schulz, und das Paſtorale von
A. Scarlatti (1685—1757), getanzt von Nini Willenz, wurde
der Beweis erbracht, daß auch betender Ernſt, Schmerz und
Lei=
denſchaft im tanzkünſtleriſchen Ausdruck immer von reiner
Schön=
heit ſein muß, wenn er vollendet gegeben wird. Im übrigen
war das Programm von heiterer Lebensfreude und reiner
Sin=
nesluſt beherrſcht, die ja in erſter Linie Domäne der Tanzkunſt
ſind. Entzückende Koſtüme (von Maria Willenz entworfen),
geſchmackvoll einfache Bühnenbilder (Pilartz) und
zurückhal=
tende, aber die Bildwirkung ſtark betonente Beleuchtung erhöhten
das ſinnfällige Mitgenießen. Nini Willenz tanzte allein noch
eine Minuette von F. J. Goſſer (1734—1829) und eine Sarabande
von J. M. Leclair (1697—1764). Elſe Falkenſtein. Wera
Korſchan. Anna Krafft tanzten Bourree und Menuett von
J. A. Haſſe (1699—1783). Dieſe, ſowie eine entzückend graziöſe
Gavotte von Goſſer, die Elſe Falkenſtein und Anna Krafft
tanzten, ſowie das den Schluß bildende Rondo von G. B.
Buo=
noncini (1700), getanzt von Nini Willenz, Elſe
Falken=
ſtein, Wera Korſchan und Anna Krafft, mußten
wieder=
holt werden. Das gut beſetzte Haus ſpendete rauſchend Beifall
und viel, viel Blumen.
Bei Kammermuſiker Fritz Brückmann, der die
Ballett=
ſuite zuſammengeſtellt und für kleines Orcheſter bearbeitet hat,
fand die Künſtlerin
vorſtändnisvolle=
auf ihre
Intentionen.
Der Tanzmatinee voran ging unter muſikaliſcher Leitung
von Ferdinand Wagner die Wiedergabe des Concerto grosso
von F. Händel (Allegro, Largo, Allegro) und der Sinfonie Nr. 3
in Es=Dur von J. Haydn (Adagio vivace aſſai, Adagio=Menuett
(Allegretto), Vivace). Das Violinſolo im Concerto ſpielten
Otto Drumm und Guſtav Spohr, das Violoncelloſolo Hugo
Andreae. Die bis auf den gefühlsreicheren zweiten Satz der
Sinfonie durchweg auf den Ton heiterer Lebensfreude
geſtimm=
ten melodienreichen Kompoſitionen fanden eine ausgezeichnet
charakteriſierende, zurückhaltend temperamentvolle Wiedergabe.
DI. St.
Jahre und noch länger zurück= und ihren Angehörigen ferngehalten
we=
den ſollen. Wer würde es unter ſolchen Umſtänden jetzt noch
verarn=
worten und ſich mit gutem Gewiſſen an den Glauben der wahren froh
zöſiſchen Kultur und Menſchlichkeit ſowie Ritterlichkeit auf Frankreicr=
Seite ſtellen können? Jeder Meuſch, der behauptet, eine Seele zu beſitzt
und für anderer Menſchen Elend Mitleid zu empfinden, wird von
urr=
den ehemaligen Kriegsgefangenen aufgefordert, flammenden Proteſt
gen die Zurückhaltung unſerer deutſchen Brüder in Frankreich zu erheſ
und mit uns einzuſtimien mit der heute in ganz Deutſchland ertönends
Forderung an Frankreich: „Gebt unſere Gefangenen reſtlos herauss
In Vertretung des Herrn Obevbürgermeiſters und als
Vorſitzenss=
der Kriegsgefangenen=Heimkehrſtelle ſprach ſodann Herr Profeſßi,
Pfaff. Die Stadtverwaltung billigt den Proteſt voll und ganz. 2.,
Landes=Ausſchuß für die deutſche Kriegsgefangenen=Heimbehr
empfinn=
die Zurückhaltung der Gefangenen als eine Schmach ſondergleichen.
Herr Momberger, für den Zentralverband der Kriegsbeſchädigtt
und im Auftrage der Kriegsbeſchädigten der Hochſchule Herr Nox/
Aus allen Deden Hlang einſtimmig der Protzeſt: „Heraus wit den Krierck
gefangenen”
Eine Reſolution fordert von der Reichsregierung, Schritte zut zu
urm die zurückgehaltenen Gefangenen endlich zu befveien und der Enteme
ſoſvie den Neutralen zu zeigen, daß das unerhörte Verhalten der fran .
ſiſchen Regierung wveit davon entfernt iſt, auch nur den Verſuch der
früher nachgerühmten Ritterlichkeit zu üben. Alle Freunde menſchlichl,
Geſittung und Kulrur werden aufgefordert, auch ihrerſeits ihre Stim=n
gegen das Verhalten Frankreichs zu erheben und an der Befveiung 5
noch in Sklavenbetten kriegsgefangenen deutſchen Soldaten mitzuwirk
— Die Reſolution ſchließt: „Unſeren Brüdern in Avignon aber ru in
wir zu: Wir gedenken Eurer und werden nicht mit
für Euf
Befreiung zu wirben.”
* Aehnliche Veranſtaltungen fanden im ganzen Reſche ſtatt.
Groß=Berlin verſammelten ſich die einzelnen Ortsgruppen on
verſchiedenen Plätzen und zogen dann unter klingendem Spiel nach d—nl
Luſtgarten, wo bereits tauſende deutſche Männer und Frauen aldn
Stände. Parteien und Bekenntniſſe ſich eingefunden hatten, um
geme=
ſam wit den ehemaligen Kriegsgefangenen ihre Stimme zu erheben Fu
Menſchlichbeit und Mewſchenrechte. Nach dem Vortrag des Liedes „E.
vor zum Licht” ſprachen u. a. der zweite Vorſitzende der Reichsverei:
gung, Barfanti, Reichstagspräſident Paule Löbe, Prof. Schücking, Pr-/
Lawereng, Frhr. v. Lersner, der Zentrumsabg. Fleiſcher und Nedaktet
Vetter. Ihre Ausführungen, die mit ſtarkem Beifall aufgenommen
war=
den, fanden ihren zuſammenfaſſenden Ausdruck in eier Entſchli
ßung, worin es heißt:
„Während das Deutſche Reich ſofort nach dem Waffenſtillſband ſänt
liche in Deutſchland befindlichen Kriegsgefangenen=der alliierten Mäc
in ihre Heimat zurückbeförderte, einſchließlich aller der wegen gemein
Verbrechen Beſtraften, miſſen die Deutſchen es dulden, daß 115 ih=
Brüder immer noch in franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft, ihrer
Freil=
beraubt, vor Sehnſucht nach ihrer Heimat und ihren Angehörigen
ſchwerſten ſeeliſchon Qualen erleiden miſſen. Die Vergehen faſt alln
Zurückgehaltenen haben nichts wit ehrenrührigen Verbrechen zu mm
ſondern wurdem meiſt aus Nok oder Nahrungsmangel oder zur Bewet.
ſtelligung der Flucht begangenen und ſind aus dem ſeeliſchem Zuſtand 3
Kriegsgefangenen zu erklären. Die Verſammlung fordert daher die der M./ig
ſche Regierung auf, trotz aller bisherigen Mißerfolge ermeutz die Ae=
ſreiung der deutſchen Stammesbrüder in Avignon zu fordern. Nachdamn
eßung einſtimmig Annahme gefunden hatte, formierten ſich
einem großen Zuge, der ſich durch die Straße bewegte.
Jubiläum des Fechtvereins
Darmſtadt.
Waiſenſchutz”
Eportv
öalbzeit 1
Im letzt
Euft war un
Mr ün und
r/ 1920 /21 wurde ſomi
o lwenig
nn. In dem aufs feſtlichſte geſchmückten großen Saale des Städtiſcktrff ſa bendet,
Saalbaues beging geſtern der Heſſiſche Fechtverein Waiſe
ſchutz Zweigverein Darmſtadt, bei zahlreicher Teilnahme ſeiner Ya.K in
glieder und der Freunde des Vereins das Feſt ſeines 25jährigen A.
Miß=
ſtehens. Der Feſtakt wurde eingeleitet durch einem prächtig geſungernrg”: /“
Chor „Die Himmel rühmen” durch das Darmſtädter Männerquart.4
m
und einen Prolog, geſprochen von Frl. Aldick.
Der langjähvige und eifrige Vorſitzende des Zweigverbandes Dar,=Max”
ſtadt, Herr Burggraf, begrüßte die Feſtverſammlung mit herzlickenſie tin ſich die Gäſt
Worten und gab ſeinem tiefen Bedauern Ausdruck, daß er von Qnſuwmas Spiel ausye
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden reine Ehrengäſte begrüßen könz.h mvn Spiel, doch a
Narh einem weiteren Chorvortrag des Darmſtädter Männerquartatts e m.4 ſch ſchon eine leich,
folgte die herzliche Uebermittelung der Glückwünſche zum heutigen I
belfeſt ſeitens der Vertveter der Oberfechterei des Fechtvereins Waiſer
fchutz, der Zweigvereine Mainz, Eberſtadt, Butzbach, Biſchofsheim,
Offea=
bach, Wolfskehlen und des Patzenbereins Arheilgen. Einen befondern
Gliichwunſch überbrachte der Sohn des Begründers und langjährigen
Präſidenten des Fechtvereins Waiſenſchutz, Herr Jak. Schrapen
borg=Mainz und danßte für die Ehrung ſeines Vaters, deſſen v
mit Blumem geſchmückdes Bildnis den Feſtſaal zierte. Der Vorſitzenf?
Herr Burggraf, dankte in herelichen Worten für die Glückwünſ
und gabb das Gelöbnis, daß der Darmſtädter Fechrverein für
Waiſc=
ſchutz auch weiterhin zum Wohl und Segen der Darmſtädter Wmf
wirben werde. Er dankte auch den edben Spendern und Spenderinmy
der Stadt Darmſtadt für ihre reichliche Unterſtützung und ganz beſonder:
der Darmſtädter Preſſe.
Aus dem von dem Schriftführer des Vereins, Herrm Bureauaſſiſtert
Fiſcher erſtatteten Feſtbericht iſt zu entnehmen, daß der Veren ſ
ſeinem Beſtehen an Ablieferungen an die Oberfechterei und für
Unt=
ſpüitzungen an Waiſen und Halbwaiſen folgende Beträge verausgabt har:
für Barablieferungen an die Oberfechterei 52 307 Mark für
KinderA=
ſcherungen und Familienunterſtützungen 38 865 Mark, für Pflegekoſtti
und ſonſtige Unterſtützungen 9581 Mark, im ganzen 100 754 Mark. Di
großen Ausgaben waren nur durch die Mithilfe edeldenkender und hi
bereiter Bürger aus Darmſtadt möglich. Der Verein Wciſenſchutz derf
ſich daher mit Recht zu den erſten privaten Hilfsorganiſatzionen für unſere
heranwachſende Jugend unſerer Stadt zählen.. Die Witgliederzahl GEI
Vereins betrug Ende 1920: 2 Ehvenmitglieder 9 Mitglieder auf Leberz
zeit, 829 hieſige und 15 auswärtige Mitglieder. Dem Ehrenfechtvc-k
und langjähwigen 1. Vorſitzenden, Herrn Burggraf, wurde dieſes Amt C
Lebenszeit von der Generalverſammlung übertragen. Mit zwei präch-?
und klangrein geſungenen Schlußchören des Darmſtädter Männerquarte—
wurde die erhebend verlaufene Jubiläumsfeier des Fechwvereins Waiſſ
ſchutz Darmſtadt geſchloſſen.
Hieran ſchloß die Tagung der 29. Landesverſammlung E!
Hauptvereins an, die ſich mit Orgamiſationsfragen u. a. beſchäftigte. E
Sommmerfeſt in ſämtlichen Räuwen des Saalbaues bildete den Abſchl:
der ſchön und würdig verlaufenen Jubelfeier.
Brumt, trotzdem das
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Vermiſchtes.
— Die deutſche Auswanderung im Jahre 1920.
den vorläufigen Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes gingen
aus dem Reichsgebiet 8 458 Deutſche über See, wovon 4 434 männlichto!
und 2 527 weiblichen Geſchlechts waren. Für den Meſt fehlen die A4
gaben. Von dieſen deutſchen Auswanderern gingen 763 über Hamburn
106 über Bremen, über niederländiſche Häfen aber 7 589, wovon 644
über Amſterdam. Für die weitaus größte Zahl der Auswandever w.i
das Auswanderungsziel Süd=Amerika (üßer 6000). Von den übre
Auswanderern gingen nach den Vereinigten Staaten von Amerika 1 4e
nach Mittelameriba 231.
Die Koſten für die höheren Schulen in Heſſen-
* Man ſchreibt uns: Auf den Antrag der 28 heſſiſchen Städte Me
Landgemeinden vom 4. Oktober 1920 an den heſſiſchen Landtag, die 9.*
gierung möge vom 1. April 1920 ab die durch Schulgeld und ſowiin
Einnahmen nicht gedeckten perſönlichen Ausgaben für die höheren 2c9
anſtalten auf die Staatskaſſe übernehmen, hat das Landesamt für Le
Bilduungsweſen dem Landtage eine ablehnende Antwort erteilt. In. D"
Ablehnung iſt zum Ausdnuck gebracht, daß eine Aenderung in dem de
teiligungsverhältnis der Gemeinden wit höheven Schulen an deren
Ve=
ſten nicht beabſichtigt ſei, und daß, ſo hart es auch ſein möge, die heuhbe.n
Laſten manche Gemeinden vorausſichtlich zwingen würden, ihre hoV.
Schule eingehen zu laſſen. Im Hinblick auf dieſe, die Lebensverhälrnſe
der beteiligten Gemeinden in keiner Weiſe berüchſichtigende ablehnei
Haltung der Regievung, haben die Vertreter der Freien Vereinigung.".
kleineren Städte Heſſens (28) in einer in Frankfurt abgehaltemen d
ſammlung eine Entſchließung gefaßt, in der gegen die ablehnende. 9.*
gierungsantwort entſchieden Verwahrung eingelegt wird und die Si
lungnahme des heſſiſchen Landesamtes für das Bildungsweſen m kbſe.
Weiſe befriedigt. „Allgemeines Befremden muß es erregen”, ſo heib,
in der Erklärung, „daß eine für die Allgemeinheit ſo wichtige Frage !i
einmal zum Gegenſtand einer Verhandlung im Plenum des Lanoit”
gemacht worden iſt. Die von der Regierung zur Begründung ihre.."
lehnenden Haltung angeführten Gründen können m keiner Weiſe ls
ſchlaggebend anerkannt werden. Wir ſtellen hiermit erneut den Ne.
lichen Amtrag, die Staatsregierung möge nochmals in eine Prüfung.
Frage eintreten, in welcher Weiſe eine gerechtere Verteilung der Re
für die höheven Schulen unter angemeſſener Entlaſtung der notlewe‟
Gemeinden herbeigeführt werden kann. Wo der Wille iſt, iſt auch.
Weg.” — Ferner wird erklärt:
das Verſchwinden höheren Schulen !
FäHeinewen Städten muß die ernſteſten Bedenfen bezüglich den kulturel=
Weiterentwicklung unſeres Heſſenlandes hervorrufen. Durch das
tegehen der höheren Schulen in den kleineren Städten wird der Mit=
Mand am empfindlichſten gedrpffen, dem kleinen Beamten. Handwerker,
„ſs Ifmann, Auveiter, iſt es heute unmöglich, ſein Kind nach auswärts in
as wößere Stadt in eine Penſion zu tun, um ihm den Beſuch einer
öreven Schule zu ermöglichen.”
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 13. Junf 1921.
Spiel, Sport und Turnen.
Schtinchnen.
— Waſſerball. Am Samstag abend fand das Spiel vmi
nadeutſchland gegen Niederra0 04 ſtatt, das
Jungdeutſch=
un mit 6:1 Toren geſvann. Infolge der kühlen Teinperatur des
Waſ=
verlief das Spiel in weniger ſcharfem Tempo, jedoch konnte die
fase deberlegenheit Darmſtadts zu viermaligem Siege, in der erſten
„Fzeit führen. Auch in der zweiten Halbzeit war Darmſtadt noch
„ mal erfolgreich während ſich Niederrad immer mehr auf die
Ver=
taung zurückzog. Immerhin gelang es dem ermüdeten Sturm gegen
4 uß noch, dns Ehrentor einzuſenden, ſo daß das Spiel mit dem
uwverhältnis 6:1 endigte.
=Weit beſſeren Sport zeigte das am Sonntag morgen ausgetra=
. Spial Jungdeutſchlands gegen den 1. Frankfurter
o wimmklub, das Frankfurt mit 6:2 Toren für ſich entſchied.
hon in den erſten Mimuten hann 1. F. S.K. durch raſchen Vorſtoß und
Kombination zwei Tore einſenden. Danach wind das Spiel etvas
öreglichener. Jungdeutſchland paßt ſich dem guten Tempo an, jedoch
. der Frankfurter Sturm durch wohl überdachte Kombination und
ganvolles „Sichfreiſchwimmen” der einzelnen Spieler noch ein Tor
i len. Endlich kann Darmſtadt nach einem Freiwurf dor dem Tore
ankfurts den erſten Erfolg erzielen, dem nach Wiederbeginn noch ein
durch raſchen Vorſtoß folgt. Die Spieler gehen mit dem Neſultat
En die Halbzeit. Nach Wechſel läßt das Tempo auf beiden Seiten
jedoch die ſchwimmeriſche Ueberlegenheit Fronkfurts tritt mehr
ae. Auch konnten einige gute Changen des Darmſtädter Sturms
dem gegneriſchen Tore nicht zahlemmäßig ausgedrückt werden.
wrkfurt iſt noch dreimal ſiegreich, und mit dem Ergebnis 6:2
ver=
far die Spieler das Waſſer. Der Schiedsrichter war den
Anforderun=
eines A=Klafſe=Spieles nicht gewachſen.
Radſport.
— Der Velozipedklub Darmſtadt E.V. veranſtaltete
Morf—Gunderhauſen—Dieburg—Münſter—Eppertshguſen—
Krüerach=
ſothal-Langen-Mörfelden—Groß=Gerau-Bütelſorn—Darmſtact
uromelbräu), insgeſamt 92 Kilometer. Die Fahrer wurden früh 5.40
r abgelaſſen und als Erſter traf um 8 Uhr 41 Minuten Hugo
Wal=
mhorſt am Ziel ein. Es ſcheint, daß das Darmſtäöter große
Publi=
aſich jetzt für den Straßenrennſport zu intereſſieren beginnt, denn es
are feſtgeſtellt werden, daß, wie bei dem Rennen „Rund um die
owigshöhe” am 29. Mai, ſich eine ſehr große Anzahl Sportsfreunde
difunden hatten, um den Schluß des Rennens mit anzuſehen.
Er=
hbnig: 1. Hugo Walkenhorſt 3 Std. 1 Min., 2. Heinz Weichſel 3 St.
ihän. 1 Sek. (im Spurk entſchieden), 3. Paul Molke 3 St. 2 Min.,
dernh. Gruber 3 St. 3 Min. 20 Sek., 5. Ernſt Damus (Senior)
12 Min. (Vorgabe 9 Minuten).
Fußball.
Karlsruher Fußballverein in Darmſtadt.
Sportverein Liga-Karlsruher Fußballverein
Halbzeit 1:2), Ecken 2:1.
Im letzten Spiel auf ſeinem olten Platz an der Heidelberger
Ease war unſere Liga=Mannſchaft wiedewm und ſogar gegen einen
rilsen und bekannten Fußballpionier wie K. F.V. ſiegreich. Das
Spiel=
p. 1920/21 wurde ſomit mit erſtklaſſigen Spielen und beſten
Ergeb=
ſſre beendet, nachdem die erſte Hälfte des letzten Jahres ſo troſtlos
ue wenig ausſichtsreich verfloſſen war.
Farlsruhe mußte wieder ohne Kutterer antreten und ſpielte in der
haſtellung: (Tor) Marx, Weiß, (r. V.) Pfefferle, (l. V.) Wetz, (r. L.)
ſzger, Gorl, (l. L.) Würzburger, (r. A.) Herzel, Vogel, (l. A.) Rüger,
öſü, denen Darmſtadt ſeine Mannſchaft in bekannter Aufſtellung:
3raz (Tor), Edinger, Traute; Rauſch, Dr. Neu, Schneider, Jacobi,
ſre, Takaus, Steckenreuther, Frick entgegenſtellte. Vom Anſtoß an
Firer, ſich die Gäſte in Darmſtadts Hälfte feſt. In der fünften Minute
ſud Das Spiel ausgeglichener; die Gäſte haben jedoch immer noch etwas
it vom Spiel, doch als der Schlußpfiff der erſten Halbzeit ertönte,
iſte ſich ſchon eine leichte Ueberlegenheit der Darmſtädter bemerkbar
rocht, trotzdem das Reſultat 2:1 verloren lautete. Karlsruhe, durch
ſcharfe Tempo der erſten Spielhälfte ſehr ermüdet, konnte auch,
Ttsrauszuſehen war, in der zweiten Hälfte Sportverein keinen großen
M8e=ſtand leiſten. Nach anfänglichem Mittelfeldſpiel zeigt ſich
Darm=
ſie, in der letzten halben Stunde vollſtändig Herr der Lage.
Karls=
bu= will auf keinen Fall verlieren, verteidigt erſt mit drei Mann,
h, mit der geſamten Hintermannſchaft, die jedoch zwei ſcharfe Schüſſe
kritsen laſſen muß, das letzte ſiegbringende Tor erſt zwei Minuten
u Schluß. In der letzten Viertelſtunde mußten die Gäſte nur mit
: Mann ſpielen, was jedoch ſicherlich kein Gvund war, eine ſolche
aheng Manntechnik zu zeigen.
Wie die Tore fielen: Die Karlsruher ſchoſſen die beiden erſten Tore,
tierſte durch Hirſch in ſchönem Durchbruch, das zweite von Halbrechts
sechoſſen nach Flanke von Linksaußen, der alte Internationale,
in=
erwiederum in ſchönem Durchbruch einen Angriff nach vorn warf.
fan erzielten die Einheimiſchen durch ſcharfen Drehſchuß ihr erſtes
Nach Halbzeit konnte wiederum derſelbe Torſchütze Takaes den
eig eich erzielen, und kurz vor Schluß mußte der Torwart der Gäſte
dem nackziehenden Halbrechts einen hohen Ball paſſieren laſſen, ſo
9Eeſultat auf 3:2 für Sportverein ſtellend. Das Reſultat hätte ein
aetes ſein können, 3:1 hätte dem Spielverlauf beſſer entſprochen.
Eeltruhe pflegt ein wunderbar flüſſides Spiel, etwas allzu ſehr nach
Flügel zugeſchnitten. Jeder Mann hatte gute Ballbehandlung, das
ſchen und genaue Zuſpiel waren hervorragend. Hirſch und Ziegler
ſ9 Beſten. Würzburgers Flanbenläufe vevurſachten die ſchlimmſten
Emsionen. Bei Darmſtadt Krauſe erſtklaſſig, doch ſtets reichlich ge=
. Der linke Läufer der beſte Miaun des Sportvereins. Die
Hin=
ſEurinſchaft fiel etwvas ab gegen den brillanden Gäſteſturm, in dem
Er Mann ein Ballkünſtler, aber vom Kombinationsſpiel weniger zu
Im war.
Im Entſcheidungsſpiel um die deutſche
Meiſter=
ſaſt ſchlägt der 1. Fußballklub Nürnberg Vorwärts=Berlin 5:0.
Sportverein Germania 1913 Darmſtadt gewinnt
ſten Darmſtädter Fußballverein 1912 1:0 (0:0),
Eckenver=
mis 4:2. Vor einer zahlreichen Zuſchauermenge ſtanden ſich geſtern
ſce Gegner im Privatſpiel gegenüber und lieferten ſich ein an ſpan=
Eſax Momenten reiches und im allgemeinen faires Spiel= Auf bei=
ECeiten wurden mächtige Anſtrengungen gemacht, um das erſte Tor
urtielen, doch gelang es keiner Partei, vor Halbzeit zu einem Erfolg
Aommen. Germanig ſowie Fußballverein kamen des öfteren gut vor
Tor aber die Verteidigungen waren auf der Hut und beide
Tor=
lüt— in Form. Nach Seitenwechſel wurde das Spiel aufgeregter,
bei einem Gedränge vorm Fufballverein konnte der Halblinke
un=
ber einſenden. Das Spiel nahm an Schärfe zu, doch wußte der
nute Schiedsvichter rechtzeitig einzuſchreiten. Späterhin wurden
biden Seiten gute Chancen ausgelaſſen. Fußballverein zeigte
teil=
gute Leiſtungen, doch konnte er trotz größter Anſtrengungen das
ichende Tor nicht erzielen. Bei Germania war die Läuferreihe
tut, und ihr iſt in erſter Linie der Siog zu vevdanken. Schieds=
Franz bom Verein für Raſenſport=Frankfurt war in ſeinen
Ent=
ngen äußerſt korrekt und hatte das Spiel vollkommen in der
Die Zuſchauer ſchienen mit dem Spiel befriedigt und ließen es
en dem nötigen Beifall nicht fehlen.
Leichathletik.
Sportverein Darmſtadt E.V. Geſtern errangen bei
ton der Mannheimer Turngeſellſchaft veranſtalteten
tühletiſchen Wettkämpfen die Leichtathleten des Sportvereins recht
nswerte Erfolge. In der Schwwedenſtaffel errang die Mannſchaft
18 4400), Weber (300), Kiſſel (200), Kirchhoff (100) den erſten Preis.
130=Meterlauf ſiegte Kirckhoff mit 11,1 Sekunden. Fiodler erhielt
exeinſtoßen mit 6,95 Meter den erſten Preis. Frl. Kraft erhielt
N0D=Meterlauf für Damen den zweiten Preis. Philipp errang im
Abrung, Hochſprung und Diskuswerfen fe den zweiten Preis. In
Mal100=Meterſtaffel erhielt der Sportverein den dritten Preis.
Internationale Wettkämpfe in Duisburg.
Rekorde. Die internationalen leichtadhlethiſchen Wettkämpfe
Nuisburg waren ſehr gut aus dem Reiche und dem Auslande beſetzt.
Kolländer und Oeſterreicher konnten mit guten Leiſtungen einige
Alewerbe gewinnen und zum Teil ihre Landesrekorde verbeſſern. Die
/ion bot der Dortmunder Dickel im Weitſprung mit 7,30 Meter,
Teuen deutſchen Höchſtleiſtung. Houben=Krefeld zeigte
Meue ſeine hohe Sprinderklaſſe mit einem Siege von 10,8 Sek. für
Meter. Wichtigſte Ergebniſſe: 100 Meter=Laufen: 1. Houben=Krefeld
Eek. 200 Meter=Laufen: 1. Houben=Krefeld 22,4 Sek. 400
Meter=
ſſE: 1. Köln 99 44,6 Sek., 2. Preußen=Duisburg 44,8 Sek. Weit=
1. Dickel=Dortmund 7,30 Meter (deutſcher Rekord). Hochſprung:
Odermann=Aien 1,80 Meter, 2. Beſt=Almſterdam und v. d.
Knyp=
rLam 1,75 Meter. Diskuswerfen: 1. Vakker=Amſterdam 37 Meter.
Meter=Hürdenlaufen: 1. Weilheim=Wien 15,8 Sek. (öſterreichiſcher
2), 2. Spel=Amſterdam 16,2 Sek. (holländiſcher Rekord).
Das Geräteturnen.
Von Profeſſor W. Frohberg.
Seit Friedrich Ludwig Jahn das deutſche Turnen begründer hat,
iſt es eine Hauptaufgabe unſerer Turnvereine geweſen, das
Geräte=
türnen zu pflegen und in den Mittelpunkt ihrer Betätigung zu ſtellen.
Es iſt auch zweifellos ein Bildungsmittel von hohem Werte, das wir in
dieſen Uebungen beſitzen. Der unevſchöpfliche Uebungsreichtum, den das
Geräteturnen bietet, und die damit zuſammenhängende
Anpaſſungsfähig=
keit an die Vedürfniſſe verſchiedenen Alters und Geſchlechts, ſichern ihm
den Vorrang vor manchen anderen Turnarten und gewährleiſten eine
allſeitige Leibesbildung. Die geſamte Muskulatur des Körpers und
ſei=
ner Glieder wird in geordneter Stuſenfolge durchgebildet und gebräftigt
und damit zugleich eine gründliche Schulung der Nerven vermittelt. So
geſinnt der Turner nicht nur an Sicherheit in ſeinem körperlichen Tun
und an Geſandtheit im Auftreten, ſondern lernt auch in ungewöhnlichen
Lagen und Haltungen ſeinen Körper beherrſchen. Wohlgeſtalt und auf
Kraft gegründete Schönheit des Leibes werden überdies bei geordnetem
Betriebe als ſchätzenswerte Folgeerſcheinung dem ernſt ſtrebenden Turner
als Lohn winken.
Nicht weniger wichtig ſind anderſeits die auf geiſtigem Gebiete
lie=
genden Vorteile, die ein nach richtigen Grundſätzen geleitetes
Geräte=
turnen ſeinen Jüngern bietet. Tatkraft und Wagemut, raſche
Entſchluß=
fähigkeit und zähe Ausdquer, alſo die männlichen Tugenden des Willens,
werden beim Durnen am Reck, Barren und Pferd nachhaltig angeregt
und gekräftigt. Die ſtrenge Konzentration der Körper= und Geiſteskräfte
auf einen beſtimmtem Punkt, die ſich beſonders bei den Sprüngen auf und
üiben ein Gexät erforderlich macht, ſtärkt die Herzhaftigkeit und den
dapferen Sinn tatenfroher Jünglinge und Männer und macht ſie
ge=
ſchiclt zur Ueberwindung von Gefahren. In hervorragender Weiſe iſt
das Geräteturnen geeignet, berechtigtes Selbſtgefühl und ſicheres
Ver=
traiten in die eigene Kraft entſtehen zu laſſen. Auch verleiht es
erfah=
rungsgemäß eine tiefe innere Befriedigung über freiwilliges, oft unter
ſchwerer Anſtrengung erworbenes Können und folgerichtig fortſchreitenbe
kunſtvolle Körperbetätigug. Sagt doch ſchon Jahn in ſeiner Deutſchen
Durnkunſt: „Man trägt ein göttbiches Gefühl in der Bruſt, wenn man
weiß, daß man edwas kann, wenn man nur will.‟ Das ſind hohe
ſitt=
liche Werte, von denen man wünſchen mß, daß ſie ſich jeder deutſche
Jüngling zu eigen wacht.
* Geſchichtliches vom Laufſpork. Das Lieblingskind
neuzeitlicher Betätigung, der Sport, hat mehr und mehr die Bahnen
ein=
geſchlagen, die ſchon im grauen Altertume Beachtung fanden. Auch dem
daufſport wendet man ſich wieder zu; doch iſt es wohl ſehr fraglich,
y6 man es hierbei zu ſolchen Leiſtungen bringen wird, wie ſie uns von
Pkinius und anderen berichtet werden. In einem römiſchen Zirbus lief
einnzal ein Athlet ununterbrochen 235 Kilometer rund herum, was etwa
einen Strecke von Berlint nach Görlitz emſpricht. Alexander der Große
beſaß einen Schnelläufer, der den 222 Kilometer langen Weg von Eilyon
nach Elis einma! in 9 Stunden zurücklegte. Von dem Hellenen Euchidas
wird ein Dauermarſch von 185 Kilometer berichtet. Der Grieche
Polyd=
weſter war weniger ein Dauer= als ein Schnelläufer, er ſoll ſogar Haſen
eingeholt und befangen haben und der Thebaner Laſthenes konnte
flüch=
tige Neitpferde überholew. In der Türkei gehörten Schnelläufer noch
bis ins 19. Jahrhundert hinein zu dem Hofbeamten der Sultane, und nicht
wenige gab es die den Weg zwiſchen Konſtantinopel und Adrianopel
— etwa 160 Kilometer, alſo ſolveit wie von Berlin nach Halle — in
einem einzigen Tage bewältigten, um am nächſten Tage wit gleicher
Ge=
ſchwindigkeit zurückzulauſen. In Engband gab der Laufſport viel Anlaß
zu allerlei Wetten; es wurden zahlreiche Preis=Dauerläufe veranſtaltet
und dabei außerordentliche Leiſtungen vollführt, an denen ſich auch einmal
eine Dame beteiligte, die 2100 engliſche Meilen in 2100 Viertelſtunden
zurücklegte. Sie gewann guch den Pris von 40 000 Mark. Der
groß=
artigſte Wettkampf fand 1872 in Neu=York zwiſchen vier der
berühm=
teſten Kämpen des Laufſports ſtatt. Es ſollten in der Arena 2700
eng=
liſche Meilen, einſchließlich der Ruhepcuſem für Schlaf und Eſſen in 2700
Viertelſtunden zurückgelegt werden. Sieger blieb nach dieſem
wochen=
langen Schmellmarſch der Engländer Rowloy. Seine „Arbeit” hatte ihm
400 000 Mark eingebracht.
sr. Ueber die Wiederaufnahme ſportlicher
Be=
ziehungen mit Amerika ſtellt uns der vor kurzem aus den
Vereinigten Staaten zurückgekehrte deutſche Marathonläufer Hans
Bo=
rowik folgende Zeilen zur Verfügung, die umſo mehr Intereſſe haben
dürften, als in den nächſten Tagen der invernationale Athletik=Kongreß
in der Schweiz tagt, der ſich vorausſichtlich mit dieſem Gegenſtand
aus=
führlich beſchäftigen dürfte. Borowik ſchreibt: „Dies iſt ein delikates
Thema, das behutſames Vorgehen erheiſcht. Ich warne beſonders vor
einer Uebereilung. Denjenigen deutſchen Sportsleuten, die dem Ausgang
der Angelegenheit gern über Nacht forciert ſehen möchten, will ich
ſpeziell ins Gedächtnis zurückrufen, daß ſich die führenden amerikaniſchen
Sportjournaliſten bei ihren Hinweiſen auf deutſche Sportereigniſſe nach
wie vor drüben beliebter Fachausdrücke wie „Hunnen” und Barbaren”
bedienen. So geſchehen im Jahre 1921. Unter dieſen Umſtänden
ver=
bietet es ſich von ſelbſt, deutſcherſeits bei Wiederaufnahme der
Be=
ziehungen die Initiative zu ergreifen. Wir ſolltem uns daher auf keinen
Fall nach einer ſolchen Annäherung reißen ſondern es einem
beſſer=
gewählten Zeitpunkt überlaſſen, bis das Lügengebäude unſerer Feinde
in ſich zuſammenbricht. Ein Sichaufdrängen dem Feinde gegenüber
würde bei der ſchon ohnehin merkwürdigen Natur des Yankee nur ein
Gefühl des Abſtoßes ervegen und nur dazu beitragen, gerade das
Ge=
genteil von dem zu erreichen, was im Rahmen des Beabſichtigten liegt.
Wie die Verhältniſſe im Augenblick liegen, empfehle ich vornehme
Zurückhaltung und wachſames Warten.”
* Verbände, denen die Deutſche Turnerſchaft
angehört. Es iſt wenig bekannt, daß die Deutſche Turnerſchaft
auch anderen großen Verbänden angehört und dort datkräftig
mit=
arbeitet. Sie iſt Mitglied im Reichsausſchuß für Leibesübungen, in
der Zentralſtelle für Volkswohlfahrt, im Deutſchen Verein für ländliche
Wohlfahrts= und Heimatpflege, im Deutſchen Volkshausbund, im
Zen=
tralinſtitut für Erziehung und Unterricht, im Verein ſür das
Deutſch=
tum im Ausland. Neuerdings iſt die Deutſche Turnerſchaſt auch dem
Volksbund „Rettet die Ehre” und dem Verband „Zur Bekämpfung der
ſchwarzen Schmach” beigetreten.
* Mitgliederbeſtand der Deutſchen Turnerſchaft.
Nnd 1 550 000 Mitglieder zählte die D.T. a 1. Jmuar 1921. Das
ſind rund 300 000 Mitglieder mehr wie im Vorjahre. Der
Vorkriegs=
ſtand (1. Januar 1914) iſt damit um rund 150 000 Mitglieder
über=
ſchritten. Bis zu 30 v.H. und mehr haben die 18 deutſchen Turnkreiſe
an Mitgliedern zugenommen. Die Auslandsvereine ſind mit rund
10 000 Mitgliedern beteiligt.
sr. 2 993 000 Mark für 13 Berliner Renntage. Auf
der Berliner Grunewaldbahn wird es im Juli großen Sport geben.
Für die 18 Renntage werden jetzt die Ausſchreibungen bekannt gegeben.
Auf die Hindernisrennen entfallen davon 1025 000 Mark. Die beiden
Glanzpunkte ſind der Tag des Großen Preiſes von Berlin am 10. Juli
mit 333 000 Mark und der Hindernistag am 17. Juli, an welchem der
Große Prüfungspreis von 80 000 Mark gelaufen wird. Unter den
Flach=
prüfungen ragen nächſt dem Großen Preis von Berlin mit 175 000 Mk.,
der gegen das Vorjahr um 45 000 Mark erhöht iſt, noch das Lehndorf=
Nennen (28. Juli) 60 000 Mark und der Preis der Diana (70 000 Mk.)
am 3. Juli, hervor, während das Adonis=Rennen (2. Juli), Berliner
Ausgleich (4. Juli), Lehndorf=Rennen (28. Juli) und das Sierſtorpff=
Rennen am 31. Juli mit je 42000 Mark ausgeſtattet ſind. Der
Hinder=
nisſport bringt außer dem Großen Prüfungspreis am 30. Juni die
Berolina von 45 000 Mark.
Der neueſte Spieſplan der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie.
Ein knappes halbes Jahr iſt vergangen, ſeitdem die
Generollotterie=
divekhion ihren neuen Spielplan für die jetzt zu Ende gehende 17./243.
Klaſſenlotterie bekanntgab — und nun zeigt ſie den Spielern ſchon wieder
ein allerneweſtes verlochendes Bild: einen Spielplan mit 550 000
Stamm=
loſen, 50 000 Erſatzloſen und 275 000 Gewinnen. Schon dieſe drei
Zah=
len laſſen erbennen, daß es ſich um einen großen, bedeutſamen Schritt in
der Endwicklung der Klaſſenlotterie handelr, den die 18./244. Lotterie in
der kurzen Zeit vom 12. Juli bis zum 14. Nobember zurücklegen ſoll,
und den näher zu betrachten es ſich gewiß verlohnt.
Ein ſolcher Schritt will reiflich überlegt ſein, denn er ſetzt eine
voll=
ſtändige Umwälzung des Gewinnplans voraus. Nun handelt es ſich bei
den Spielern der Klaſſenlotverie in der Mehrzahl nicht etwa um
Zufalls=
kunden die heute einmal von einer der verſchiedenen Privatlotterien ein
Los erſtehen, morgen aber eine andere Privatlotterie gänzlich überſehen,
wie es die Gelegenheit eben mit ſich bringt, ſondern gewiſſermaßen um
Dauerſpieler, die ſeit Jahren, vielfach ſogar ſeit Jahrzehnten mit der
Klaſſenlotterie verwachſen ſind.
Auf dieſe unbedingt anhängliche Spielerkundſchaft wußte die
Lot=
derie=Verwaltung auch jetzt in erſter Linie bei der Plangeſtaltung
Rück=
ſicht nehmen. Nicht winder aber nmußte ſie auch die Entwertung des
Gel=
des in Rechnung ſtellen, die ſo ſchſver auf Deutſchland laſtet und in der
Lotterie die Anziehungskraft ſelbſt des „großen Loſes” ſo weſentlich
her=
abmindert. Hieraus ergab ſich ohne weiteres die Notwendigkeit,
entſpre=
chend der Loſevermehrung um 110 000 Loſe ſowohl die Zahl der
Ge=
tvinne von 220 900 auf 275 000 zu erhöhen und damit das ſeit langen
Jahren eingehalbene Verhältnis der Stammloſe zu den Getvinnen wie
2:1 weiterzuführen, als emch die Gewiunbeträge ſelbſt anſehnlich
hinauf=
zuſetzen. Das zeigt ſich augenfällig bereits in den Vorklaſſen, deren
zivei Hauptgewinne von bisher duvchgängig 100 000 Mark jetzt von 10
125 000 Macrk in der 1. Klaſſe auf je 150 000 Mark in der zweiten, je
Seite 3.
175 000 Mark in der dritten und je 200 000 Mark in der vierten Klaſſe
ſteigen. In der Schlußklaſſe, deren Cewinnplan auf manch= Spieler
ſo berloclend wirkt, daß ſie erſt bei ihrem Beginn ein Los erwerben, alſo
auf die Chancen der doch wahrlich reichlich ausgeſtatteten Vorklaſſen
kalt=
lächelnd verzichten, wird die ganze Größe der Gewinnausſichten in ihrem
vollen Umſang ofſenbar. Alle großen Gewinne, die bisher — den
Abtei=
lungen I und II entfprechend — nur doppelt eingeſetzt waren, ſind jetzt
viermal vorhanden: von 500 000 Mark herab bis zu 75 000 Mark je
vier Geſvinne, dann 6 Eewinne zu je 60 000 Mark, 10 zu 50 000 Mark,
20 zu 40000 Mark, 30 zu 30 000 Mark, 60 zu 15 000 Mark, 200 zu
10000 Mark, 1000 zu 5000 Mark, 6000 zu 3 000 Mark, 19 034 zu
1000 Mark und endlich als Troſtpreiſe 198 620 zu 490 Mark. Der
alt=
beſvährte Grundſatz der preußiſch=ſüddeutichen Klaſſenlotterie, beſonderen
Wert auf die Ausſtattung des Spielplans mit Mittelgewinnen zu legen,
die in den Gewinnen zu 5000, 3000 und 1000 Mark zu ſehen ſind, iſt
hier=
bei voll in Celrung geblieben. Aber ſelbſtverſtändlich iſt auch alle denen,
die den „Schlager” ungern vermiſſen, Genüge geſchehen mit der
Feſt=
ſetzung der großen Prämien. Hier bieter ſich durch die Einführung von
zwei Prämien von je 750 000 Mark und je 250 000 Mark zuvei
Günſtlin=
gen der Gllicksgövtin die Möglichkeit, auf ein Zuſammenfallen dieſer
bei=
den Prämien mit den Hauptgewinnen von je 500 000 Mark zu hofſen,
ſo=
daß ihnen beiden als größtmöglicher Hauptgewinn die Rieſenzahl von
1 500 020 Mark in ihren Träumen vorſchweben kann.
Der Aufbau der Lotterie ſelbſt iſt in der gewohnten Weiſe
weiter=
geführt. In jeder der vier Vorklaſſen werdent aber nicht mehr 10 000
Gewinne, ſondern 12500 gezogen, für die kalſſenweiſe die gleiche Zahl
Erfatzloſ eintritt. Somit kommen noch 50 000 Erſatzloſe wit den
Numi=
mertt 275 001 bis 300 000 je in Abreilung I und II hinzu, die ganze
Lot=
terie enthält alſo in 2 Abteilungen mit den Nummern 1 bis 300 000
ins=
gefamt 600 000 Loſe von denen aber nur 550 000 mit je 275 000
Num=
merröllchen auf die fünf einzelnen Klaſſen endfallen. Alle Spieler können
mit unbebingier Sicherheit darauf rechnen, daß ſie ſich an den Ziehungen
der Schlußrlaſſe auch dann beteiligen können, zwen ihr Stammlos bereits
in einer der hier Vorklaſſen gezogen war — ſie brauchen nur planmäßig
das zu ihrer Verfügung gehaltene Erſatzlos abzufordern. Daß ein
ſol=
cher Rieſenplan ſich nicht auf dem alten Lospreis auſbauen kann, iſt
leicht begreiflili. Schon in verſchiedeneit früheren Lotterien mußteir
dem lange Jahre hindurch ſtabil gebliebenen Lospreis von 200 Mark
Teuerungszuſchläge hinzugerechnet werden, die ſchrittweiſe den Lospreis
fehr allmählich auf 320 Mark geführt haben. Jetzt iſt man einen Schritt
wveiter gegangen und hat den Preis — frei von allen Zuſchlägen — auf
400 Mark normiert. Das bedeutet für das am meiſten geſpielte
Achtel=
los gegen bisher 8 Mark nicht mehr als 10 Mark. Narürlich iſt auch für
die Freunde höherer Abſchnitte reichlich geſorgt da Viertel zu 20 Mark,
halbe Loſe zu 40 Mark und ganze Loſe zu 80 Mark in genügender Zahl
zur Verfügung ſtehen.
Eine andere Neuerung bringt ſchließlich der Spielplan: Die
Zie=
hung der Schlußklaſſe beginnt ſchon Mitte Oktober
und ender Mitte November. Damit wird erreicht, daß die
Auszahlung der Geſinne, die von dem Erſcheinen der jetzt noch
umfang=
reicher werdenden amtlichen Gewinnliſte — mit 112 500 Nummern und
Gewinnen eie muſterhafte Rieſenleiſting der Reichsdruckerei —
ab=
hängt, unbedingt vor dem Weihnachtsfeſt ſichergeſtellt iſt. So iſt dem
Spieler Gelegenheit gegeben, unbeeinträchtigt dom Trubel der
Weih=
nachtstage und des Neufahres ſein Los zur neuen Lorterie
frühzeitig abzufordern denn dieſe beginnt
be=
reits im Dezember. Mit andeven Worten: die ganze Lotterie
wird um einen Monat verſchoben, ſodaß im Sommer die Schlußklafſa
fällt ſtets in den Monatsanafng, wenm Löhne und Gehälter bereits im
Beſitz der Spieler ſind. Möglich aber wurde dieſe ganze Verſchiebung
nur dadurch, daß die Ziehung der 2. Klaſſe der 18./244. Lotterie in den
Anfang des Monats Auguſt und als einmalige Ausnahme die Zießung
der 3. Klaſſe in das Ende desſelben Monats gelegt wurde.
Schluß des redaktionelen Teilg.”
O14
Das Zahnpulver
reinigt die Zähne ſo vollkommen, daß ſchon M94D. 4o
nach kurzem Gebrauch das Ausſehen derſelben bedeutend verbeſſert wird.
Engel=Apotheke, Drog, Logel, Eliſabethenſtr. 30, (5639a
Drog. H. Schulte, Rheinſtr. 17, Drog. Zachmann, Bleichſtr. 46.
4o noonniere Tan
das Darmſtädter Tagblatt?
bei
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1. ekltheim
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2. Arheilgen .
Frau Wilhelm Röder, Bachgaſſe 22
3. Auerbach.
4. Babenhauſen (Heſſen) Frau Heinrich Appel, Schulſtraße 435
Frau Thomas Hils, Pfungſtädterſtr. 3
5. Bickenbach .
Frau Hch. Trautmann Ww., Kirchſtr. 31
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Frau Kath. Hönig Wwe, Neuſtraße 3
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Frau Eliſe Balles, Hutmachergaſſe 8
8. Dieburg ...
Georg Becker II., Odenwaldſtr. 7"/,
9. Eberſtadt . .
Fr. Jak. Schroth XI., Ernſt Ludwigſtr. 1
10. Egelsbach . ."
Phil. Eberling III., Neugaſſe 40
11. Erfelden . . .
Frau Joh. Joſt, Ludwigſtraße
12. Erzhauſen. .
Fräul. Anna Gilbert, Pfungſtädterſtr. 23
13. Eſchollbrücken . .
Frau B. Wenzel, Zanggaſſe /
14. Gernsheim
Frau Eva Veith III., Pfarrſtraße 14
15. Goddelau .
Frau Wilheim Glenz, Hau tſtraße
16. Gräfenhauſen.
Georg Becker, Alte Darmſtädterſtr.
17. Griesheim .
Frau Fr. W. Herbold I. Ww, Ldgſtr. 11
18. Groß=Rohrheim
Frau L. Klinger Wwe., Rodenſteinerſtr.
19. Groß=Umſtadt.
Frau Joh. Reinhardt VI., Hauptſtr.
20. Groß=Zimmern.
Frau Chriſtine Horneff Wwe., Altſtraße
21. Gundernhauſen.
Karl Rill, Schloßgaſſe
22. Habitzheim".
23. Hahn b. Pfungſtadt . . Hch. Lang, Schneidermeiſter, Obergaſſe
Frau C. Krämer Wwe., Rodauerſtr. 59
24. Hähnlein . ..
25 Harpertshauſen. . . . Herrn Auguſt Funk, Kirchſtraße 41
F rau Maria Reinheimer, Ludwigſtr. 79
26. Hergershauſen
Frau Schimpf, Waſſerfall 77.
27. Heubach i. H..
Frl. Karola Luckhaupt, Hauptſtr. 12
28. Jugenheim . .
Frau Eliſe Hirſchel Witwe
29. Kleeſtadt . ."
Frau El. Hoffmann, Bahnhofſtr. 20
30. Klein=Umſtadt
Frau B. Wenzel, Gernsheim, Zangg. 9
31. Rlein=Nohrheim.
Johannes Köbel III., Dieburgerſtr. 28
82. Klein=Zimmern.
Frau Dorothea Heil, Otzbergſtraße 7
23. Tengfeld.
Hch. Joſt, Holzhäuſergaſſe 100
34. Meſſel
35. Nieder=Beerbach . . . Frau Babette Neiß, Untergaſſe 26
36. Nieder=Ramſtadt . . . Frau P. Hanſtein Ww., Ob.=Ramſtſtr. 39
37. Ober=Beerbach . . . . Fran Marie Deter, Ernſthöferſtr. 23
38. Ober=Namſtadt . . . . Frau Luiſe Neubert, Aliceſtr. 15
39, Pfungſtadt . . . . . . Nikolaus Heil, Sandſtraße 82
40, Reinheim . . . . . . . Frau Marg. Bräuntg We., Wilhelmſtr. 13
41. Richen . . . . . . . . Joh. Georg, Mittelſtraße 11
42. Roßdorf. . . . . . . Georg Handſchuh. Dieburgerſtr. 61
43, Schneppenbauſen . . . Heinrich Schroth
44. Seebeim . . . . . . . Jakob Bauer, Frankenſteinſtr. 1
45. Semo . . . . . . . . Frau Hch. Storck Wwe, Oberendſtraße
46. Sickenhofen . . . . . . Herrn Karl Stegmann
47. Spachbrücken . . . . . Karl Poth IV., Hofgaſſe 10a
48. Stockſtadt . . . . . . . Frau Hch. Henninger IV. We, Lbgſtr. 17
Ad. Mahr, Schuhmſtr., Bernhardſtr. 7
49. Traiſa . . ."
50, Truppenübungsplatz : Frau Sophie —chwendt, Felſenkeller
. . Frau Gg. Volz Wwe., Hauptſtr. 27
51. Ueberan . .
52. Weiterſtadt . . . . . . Karl Böhm, Darmſtädterſtraße 10
Frau El. Aurenhammer, Falltorſtr. 33
53. Wixhauſen . . ..
Fuchs, Schreiner, Oppenheimerſtraße 7
54. ALolfskehlen . . .
55. Worfelden . . . . . . Fräul. Eliſab. Engel, Neugaſſe 19
56. Zwingenberg. . . . . . Frau Diefenbach, Obergaſſe 29.
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Der Verlag des „Darmſtädter Tagblatts”.
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Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½ Uhr (außer Miete,
Schauſpielmiete f 18, Sondermiete Serie XIV 11): „Der Jahrmarkt zu
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Orpheum., Anfang 7¾ Uhr: „Neunzehnhundertneunzehn”
Dacmſtädter Kinderhilfe: Konzert des Landestheaterorcheſters
um 8 Uhr im Saalbau.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Kurt Mitſching;
für den Anzeigenteil: Panl Lange. — Druck und Verlag: L. C.
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