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G
m
Nummer 158
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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Freitag, den 10. Juni 1921
Reuer Krieg!
England gegen die Kemaliſten.
4* Amſterdam, 8. Juni. „Der Krieg dauert fort!” ſoll
neue deutſche Wiederaufbauminiſter Rathenau einem
italie=
uhen Ausfrager gegenüber geäußert haben. Tatſächlich iſt der
9ürieg, unter dem wir zuſammengebrochen ſind, noch nicht zu
Fre. England rüſtet ſich, der Tragödie noch einen Akt
hinzu=
iner Kuf
zmgen. Es handelt ſich um den Krieg gegen die
Kema=
ſeu. Scheinbar führt ihn Griechenland. König Konſtantin
1o mit ſeinen Söhnen und dem ganzen militäriſchen Apparat
mnächſten Montag nach der Front abreiſen. Ja, der Baſilius
noo ſogar ſeinen neuen Miniſterchef Gunaris auf dem
Kreuz=
zu mitnehmen. Die griechiſche Politik hätte nach der peinlichen
üappe bei Eskiſchehir vor zwei Monaten ſicherlich nicht den
Iſr gehabt zu neuen Taten, wenn nicht die volle Unter=
Ficzung Englands in Ausſicht ſtände.
/Was plant man in London? Die Boulogner Konferenz iſt
mh ſagt und Lloyd George iſt krank geworden. Aber der
Schüt=
toffoſt, der ihn befallen haben ſoll, wird den britiſchen Premier
zit hindern, noch Ende dieſer Woche einen Kabinettsrat zu
hikn, wobei die entſcheidenden Beſchlüſſe über den neuen
Hientkrieg gefaßt wverden ſollen. Schon dampfen die
eng=
lilſan Panzer mit „Iron Duke” als Admiralsſchiff nach
Konſtan=
tünel, und wenn auch eine amtliche Seite behauptet, die Schiffe
hüntn nicht den Auftrag, an kriegeriſchen Operationen gegen die
tüuiſchen Nationaliſten teilzunehmen, ſo wird doch offen
zu=
gogben, daß ſie das Schwarze Meer blockieren und die Landung
grihiſcher Truppen ſchützen ſollen, was im Effekt auf dasſelbe
hänuskommt, nämlich auf die Kriegsbeteiligung. Es fehlt nur
nnd die Kriegserklärung, und darüber wird hinter den
Kuſen in London auf das Lebhafteſte geſtritten. Soll man
los=
ſchilenn? Hat man Grund genug? Die türkiſchen Nationaliſten
hoähei ſich allerlei gegen Albions geheiligte Macht zuſchulden
kolnnn laſſen, ſo die Nichtzulaſſung des Dampfers „Richdale‟,
um n Hafen von Zonguldatt zum Schutze von britiſchen
Unter=
tcm) ferner die Hinrichtung eines engliſchen Untertans, des
Jührs Muſtapha Saghir. Dieſer Saghir kam nach Angora, wie
diie ᛋrken behaupten, mit dem Auftrag der britiſchen Regierung,
SEnnage zu treiben und nebenher Muſtapha Kemal zu
ermor=
der Man fand belaſtende Dokumente bei ihm und der Galgen
wutdre Folge. Mit Spannung erwartet man in London den
Börh, des engliſchen=Vertreters in Konſtantinopel über die
Ghtuel von Angora”,
MEi Artikel des Daily Telegraph verrät manches,, was die
lemieden Kreife bielleicht lieber noch im Buſen bewahrt hätten.
Män it ſich klar, daß das Verhältnis Englands zu den Angora=
Züun und umgekehrt ſo gut wie feindlich iſt. Warum den
uyi den Sand ſtecken? Lloyd George und Curzon möchten
ſmyihr im Weltkriege ſo ſiegreiches Vaterland nicht ſchon
wie=
h einen neuen Krieg verwickeln, aber auch die Londoner
eyhläge hätten die Türken in Angora nur mit Ablehnung und
tung britiſcher Intereſſen beantwortet. Das dürfe ſich der
ge Löwe nicht gefallen laſſen. Man habe den Kemaliſten
n endgültigen Bruch noch einmal Gelegenheit gegeben,
gegenüber England anzunehmen. Noch ſei die Türe
Aber ein günſtige Antwort ſei von Angora wohl kaum
erwarten. Ja, einer der hervorragendſten engliſchen
smänner habe das erlöſende Wort geſprochen, als er ſagte,
esipe einen Punkt, an dem die Verſöhnlichkeit ſich von
Defaitis=
mugnicht mehr unterſcheiden laſſe, und kein Kolonialreich, am
weküſten eines, das orientaliſche Beziehungen vertrete, könne
mit efaitismus leben. So verkündet im Zeitalter des
Völker=
bumds, der Schiedsgerichte und der angeblichen Abrüſtung!
Wey der Krieg wieder ausbreche, ſo ſchließt das vorzüglich
in=
fovrnerte Londoner Blatt, ſo handele England in
Selbſtverteidi=
gurg (!) Man mache ſich zwar dabei einen verſteckten Feind
demſtationaltürken) offen zum grimmigen Gegner, aber — und
nuc ommt die engliſche Machtpolitik in ihrer ganzen Pracht zu
Tay — man ziehe doch damit gewiſſe geiſtige und materielle
Krrife, darunter alte Alliierte, aber auch neue, auf die Seite
Gri/Britanniens, nämlich das Groß=Griechentum, den
Zionis=
muus ind die armenifchen und arabiſchen Nationalitäten. Man
dersſteben in Downingſtreet nach wie vor in Kontinenten oder
doſhn Völkern, und wo der Gedanke nicht ausreicht, ſtellt ſich
diet igliſche Schiffskanone hinter einen kämpfenden
Bundes=
gersoſen. Konſtantinopel iſt zwar ſchwach beſetzt. Die Kemaliſten
haiat) bisher Ausſicht, die Stadt durch Ueberrumpelung zu
neh=
mer Aber wo die Blockade und der Schutz der engliſchen
Pan=
zerräffe einſetzt, werden ſich die griechiſchen Waffen
vorausſicht=
lich dch noch mit Lorbeer bedecken. Kemal verfügt über nicht
un hſeutende und vor allem gut ausgerüſtete Truppen. Die
Gröfen haben für die im ganzen 300 Kilometer lange Front:
unwſhältnismäßig ſchwache Kräfte. Trotzdem dürfte es nicht
meinvraten ſein; auf den Endſieg der Türken zu wetten, wenn
dien lürfel in London für die Beteiligung am Kriege fallen.
ſandon, 9. Juni. (Wolff.) Der politiſche Mitarbeiter
ſily Chronicle meldet, daß die Griechen eine neue
Ofinſive gegen Muſtafa Kemal Paſcha planen, und
Aönig Konſtantin beabſichtige, innerhalb weniger Tage an
e giechiſche Front zu gehen. Die Haltung, die dabei von
Grbritannien einzunehmen ſei, ſchreibt der Bericht=
Fſuct, müſſe vom Kabinett von neuem in Betracht gezogen
wenAn. Das britiſche Mittelmeergeſchwader begebe ſich heute
Nacc unſtantinopel. Man dürfe jedoch daraus nicht den Schluß
zieb baß britiſche Kriegsſchiffe den Griechen bei ihren
Ope=
kar Anen beiſtehen werden. Daily Chronicle zufolge iſt die grie=
M0AR egierung ſo gut wie bankerott. Die franzöſiſche
Regie=
türei im allgemeinen den Türken günſtiger geſinnt als den
ui. Es wird, Daily Chronicle zufolge, keinerlei inter=
Aube Konferenz in dieſer Frage augenblicklich in Erwägung
R3Echi. Die britiſche Regierung müſſe jedoch darüber beraten,
DelZeſchehe, wenn die Griechen geſchlagen würden und Kon=
WFel in Gefahr käme.
Oberſchleſien.
Die Stunde der Befreiung?
.V. Es hat den Anſchein, als ob für das arme
unglück=
berſchleſien endlich die Stunde der Befreiung geſchlagen
Die Verhandlungen im Schoße der interalliierten
Kom=
n Oppeln ſcheinen zu dem Ergebnis geführt zu haben,
Verond den militäriſchen Aktionen der Engländer nicht
widerſetzen wird. Nach den bisher vorliegenden Nach=
richten werden ſich nicht allein die Engländer an dem
Befrei=
ungswerk beteiligen, ſondern auch italieniſche und franzöſiſche
Truppen ſollen an der Säuberung des Landes durch die
Ban=
den Korfantys teilnehmen. Immerhin haben die Engländer
die militäriſche Initiative ergriffen, und die
Be=
ſetzung der Stadt Gleiwitz muß einſtweilen als ein Zeichen
an=
geſehen werden, daß endlich Ernſt gemacht wird. Es iſt
charak=
teriſtiſch, daß die Korfantybanden, deren Führer ſoviel vom
pol=
niſchen Siege geſchwafelt haben, nicht wagten, ſich dem Vormarſch
der engliſchen Truppen zu widerſetzen. Immerhin iſt es noch
verfrüht, jetzt bereits den alliierten Truppen Vorſchußlorbeeren
zu ſpenden. Wir können nur immer wieder betonen, daß die
Truppen der alliierten Mächte, wenn ſie jetzt endlich handeln,
nichts anderes tun, als ihre Pflicht und
Schuldig=
keit, und daß die interalliierte Kommiſſion lange, viel zu
lange gewartet hat, ehe ſie ſich zu Taten entſchloß. Wir ſtehen
erſt am Beginn der militäriſchen Aktion und müſſen abwarten,
wie dieſe ſich weiter entwickelt. Wenn die Engländer ſich, wie
die Franzoſen es taten, nur in Gleiwitz bekagern laſſen, ſo iſt
damit den Oberſchleſiern nicht viel genützt. Gleichzeitig mit dem
Vormarſch in Kattowitz begann aber auch ein Vormarſch in
den nördlichen Kreiſen. Hierbei muß es allerdings ſehr
befremden, daß die Engländer den Inſurgenten eine Stunde
Friſt gegeben haben, um einen bewaffneten Abmarſch zu
voll=
ziehen. Werden unſere Hoffnungen gerechtfertigt, ſo wird ſich
auch der Selbſtſchutz automatiſch auflöſen. Es beſtehen aber
doch noch große Bedenken, ob die Franzoſen ſich entſchließen
wer=
den, ihre parteiiſche Haltung zugunſten der polniſchen Aufrührer
von Grund aus zu ändern. Halbheiten können jetzt nichts mehr
nützen; die Befreiung Oberſchleſiens kann nur durch energiſche
Taten erfolgen.
General Höfer über den oberſchleſiſchen Selbſtſchutz.
* Der Führer des oberſchleſiſchen Selbſtſchutzes,
General=
leutnant Höfer, erklärte im Verlauf einer Unterredung mit
Preſſevertretern, daß er die Entſetzung von Gleiwitz
durch die Engländer für den Anfang der Säuberungsaktion
halte. Sollten die interalliierten Truppen für die energiſche
Säuberung des Induſtriegebietes nicht ausreichen, ſo ſei der
Selbſtſchutz bereit, ſich dem interalliierten Befehl unterzuordnen
und jede ihm übertragene Aufgabe loyal durchzuführen. Höfer
betonte, daß er mit offenen Karten ſpiele. Er habe ſeine
ſämt=
lichen Pläne dem engliſchen Oberbefehlshaber ausgeliefert. Zum
Schluß betonte Höfer, daß der Selbſtſchutz keine parteipolitiſche
Färbung trage.
Die widerſprechenden Anſichten beſtehen fort.
Paris, 8. Juni. (Wolff.) Das Journal des Débats
ſchreibt über die Lage in Oberſchleſien, die Frage könne
ſich ſtellen, ob die franzöſiſche und die engliſche Regierung die
Wiederherſtellung der Ordnung in gleicher Weiſe beurteilen. Es
ſei möglich, daß man auf britiſcher Seite die Abſicht habe,
die ſofortige Entwaffnung der polniſchen Aufſtändiſchen zu
er=
zwingen. Das ſei eine Operation, die Schwierigkeiten bereiten
könne. Jedoch ſei es ſicher, daß man beiderſeits die Abſicht habe,
der interalliierten Kommiſſion im Volksabſtimmungsgebiet ihre
vollkommene Autorität gegenüber den Polen und Deutſchen
wie=
derzugeben. Die Auskunft von Sir Harold Stuart ſcheine
übri=
gens das Einverſtändnis zwiſchen den alliierten
Oberkommiſ=
ſaren zu erleichtern. Man habe den Eindruck, daß Sir Harold
Stuart nicht genau die Haltung von Oberſt Percival einnehmen
werde, und daß er ſich bemühen werde, mit ſeinen alliierten
Kol=
legen zuſammenzuarbeiten. Man dürfe ſich allerdings nicht
ver=
heimlichen, daß noch manche Schwierigkeiten entftehen könnten,
denn trotz allem hätte man noch kein gemeinſames Programm
und die widerſprechenden Anſichten
beſtün=
den fort.
Eine neue engliſche Note an Frankreich.
Paris, 9. Juni. (Wolff.) Die engliſche Regierung
hat geſtern, wie der Petit Pariſien mitteilt, der
franzöſi=
ſchen Regierung eine neue Note in der
oberſchle=
ſiſchen Frage übermitteln laſſen. Das Blatt ſagt, die Note
enthalte Vorſchläge des neuen engliſchen Kommiſſars in Oppeln
Sir Harold Stuart. Die Note berühre hauptſächlich die
Ver=
wendung und die Dispoſitionen der alliierten Truppen, die die
Trennungslinie zwiſchen den polniſchen Aufſtändiſchen und den
deutſchen Freiwilligenverbänden aufgerichtet haben. Das Blatt
wünſcht aber eine energiſche Behandlung der Frage. Da man
nunmehr die Gedanken des neuen engliſchen Kommiſſars kenne,
verhindere nicht, daß eine endgültige Verhaltungslinie
aufge=
ſtellt werde und daß die Alliierten ſich zuſammenfinden, um das
endgültige Urteil zu beſprechen.
Anklage der Times gegen die Franzoſen.
London, 9. Juni. (Wolff.) Die Times meldet aus
Kattowitz, es ſei zwecklos, zu erwarten, daß das Einſchieben
britiſcher und franzöſiſcher Truppen zwiſchen die polniſchen und
deutſchen Kämpfer weitere Zuſammenſtöße zwiſchen beiden
ver=
hindern werde. Die Anweſenheit der britiſchen Truppen habe
bisher keine Aenderung in der franzöſiſchen
Po=
litik des Geſchehenlaſſens hervorgerufen. Die Städte des
In=
duſtriegebietes laſſe man nach und nach aus franzöſiſcher
Hand in die Hände der öberſchleſiſchen
Aufſtän=
diſchen gleiten. Trotz des Ehrenwortes des franzöſiſchen
Ge=
nerals de Brandes, daß Gleiwitz, wo ſich mehrere tauſend Mann
alliierter Truppen befinden, von den Aufſtändiſchen nicht
ange=
rührt werden ſolle, kämen die Polen und feuerten ihre Gewehre
regelmäßig unter den Augen der franzöſiſchen
Poſten ab. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß die Polen
die Abſicht hätten, Gleiwitz demnächſt zu nehmen. Die Beſetzung
irgendeiner Stadt durch die Polen bedeute, wie die Times weiter
erfährt, bei ihrer augenblicklichen Difziplinloſigkeit Unruhe und.
Plünderung, Raub und Mord. Der Berichterſtatter ſchließt: Mit
allem könne in wenigen Tagen Schluß gemacht werden, wenn die
Alliierten energiſch und gemeinſam handeln würden. Man müſſe
dann jedoch den Truppen die Erlaubnis zum Feuern geben.
Polniſche Banditen.
Der oberſchleſiſche Berichterſtatter der Voſſiſchen Zeitung
be=
richtet über grauenhafte Verwüſtungen, die die
pol=
niſchen Inſurgenten in der Stadt Kandrzin angerichtet haben.
Die Polen haben beſonders in den Beamten= und
Arbeiter=
häuſern alles verwüſtet, zerſchnitten und beſchmutzt. Auch die
edangeliſche Kirche in Kanorzin iſt durch polniſches Granatfeuer
zerſtört worden.
Einzelnummer 25 Pfg.
Wo bleibt die Sühne?
Offener Brief.
Herrn Generalſtaatsanwalt des britiſchen Reichs,
von Frankreich, Belgien und ſo weiter!
In Leipzig werden jetzt unſere deutſchen
Kriegsver=
brecher verurteilt, und das iſt recht.
Ich will Ihnen eine Geſchichte erzählen. Ich war während
des Krieges Arzt in einem deutſchen Reſervelazarett in Konſtanz.
Wir hatten Franzoſen unter unſeren deutſchen Verwundeten
lie=
gen, und ſie wurden mit derſelben Sorgfalt, Liebe und
Freund=
lichkeit behandelt wie die Deutſchen. Sie wurden oft zweimal
des Tages verbunden und fühlten ſich trotz ihrer Schmerzen ſo
wohl, daß wir nach ihrer Entlaſſung noch überſtrömende
Dank=
briefe aus Frankreich von ihnen erhielten.
Eines Tages wurde uns ein deutſcher Leutnant aus einem
franzöſiſchen Lazarett eingeliefert. Es war ein Gerippe voll Eiter
und Geſtank. Noch nie iſt ein Chriſtus am Kreuz ſo martervoll
dargeſtellt worden. Er hatte einen Schuß durch Lunge und Arm,
der re „te Arm war an den Leib feſtgebunden und er huftete ſich.
bei jedem Huſtenſtoß den Eiter aus dem Arm. Wir haben ihn
gerettet. Er lebt noch und ſeine Name ſteht zur Verfügung. Er
und die vielen tauſend anderen Ausgetauſchten erzählten
uns, wie Deutſche in franzöſiſchen Lazaretten behandelt werden.
„Ich kann Ihnen verſichern: wie die Hunde. Es ſteht in
un=
ſeren deutſchen Akten. Von Deutſchen in franzöſiſchen Lazaretten
ſtarben bis zu 85 Prozent. Von den Franzoſen in deutſchen
Lazaretten nur ein geringer Bruchteil dieſer Zahl.
Wir brauchten Weißbrot, Verbandmaterial, Gummü für
un=
ſere Verwundeten. Aber England hatte unter Billigung von
Amerika Getreide und Gummi für Kriegskonterbande
er=
klärt, unter Aufhebung der anerkannten Seerechte, und unſere
Verwundeten hungerten und darbten.
Im Jahre 1917 begegnete ich in Heidelberg häufig
Geſell=
ſchaften gefangener engliſcher Offiziere, die auf den Höhen
ſpa=
zieren gehen durften, unter Begleitung einiger deutſcher Offiziere,
in fröhlicher Stimmung, um ſich an der herrlichen Natur zu
wei=
den, während unfere deutſchen Offiziere in England hinter
Stacheldrahtgittern ſchmachteten.
Gegen das Völkerrecht ſchloß uns England,
Frank=
reich, Amerika durch eine vollſtändige Blockade von der
Nah=
rungszufuhr ab. Zehnmal hunderttauſend
verhun=
gerter Frauen, Kinder und Greiſe habt Ihr auf
dem Gewiſſen! Wohlverſtanden; verhungert! Nicht im
ehrlichen Kampf getötet, ſondern abſichtlich, mit kalter
Berech=
nung, durch den Hunger langſam ermordet! Während
Ame=
rika im Ueberfluß ſchwelgte und alle anderen Kriegführenden
mit Lebensmitteln reichlich belieferte.
Heute, im ſogenannten Frieden, werden deutſche Frauen
und Kinder im beſetzten Gebiet von farbigen Franzoſen
miß=
braucht und geſchändet. Ich empfehle Ihnen hierüber das Heft.
der Rheiniſchen Frauenliga: „Farbige Franzoſen am
Nhein” in dem die Beweiſe abgedruckt ſind.
Ich frage: „Wo bleibt die Sühne?” Ich klage
an, Herr Generalſtaatsanwalt, und ich verlange von England,
Frankreich, Belgien, Amerika und allen unſeren dreißig
Feindes=
mächten: Aburteilung ihrer Kriegsverbrecher! Sie
fra=
gen, wer ich bin? Ich bin nur ein Mund des deutſchen Volkes,
das nicht müde werden wird, durch uns zu reden. Wir ſind jetzt
gedemütigt und mußten uns einſeitig verpflichten unter dem
Druck der Gewalt. Aber jeder, der noch anſtändig denkt in der
Welt, weiß, daß auf beiden Seiten geſündigt wurde, und daß
einſeitige Aburteilung eine verächtliche Scheinheiligkeit wäre.
Wollen Sie ſich dazu hergeben? Dr. Ludwig Finckh.
Der Talaat=Prozeß.
N.N. Ein hier ſtudierender Türke ſchreibt uns: Für den
geſchätzten Leitartikel vom Dienstag, den 7. Juni 1921, über den
Talaat Paſcha=Prozeß erlaube ich mir als ein
national=
geſinnter Türke, Ihnen meinen innigen Dank auszuſprechen.
Zum großen Erſtaunen iſt der Mörder des türkiſchen Großveziers
freigeſprochen und das Urteil, mit Händeklatſchen im Hörſaal
aufgenommen worden, als ob dieſer Armenier ein Held wäre!
Nach dem Zuſammenbruch hört man plötzlich von den
Greuel=
taten der Türken gegen die Armenier und man ſieht die Türken
ſogar leider und zum Erſtaunen auch in manchen Kreiſen
Deutſchlands als Barbaren an. Ueber die damaligen Vorgänge
ſcheint wohl die Allgemeinheit nicht genug orientiert zu ſein.
Hat eigentlich ein Land die Deſerteure entſchuldigt? Warnm
ſieht oder veröffentlicht man nicht die verbrecheriſchen Taten der
Armenier in der Kriegszeit und heute noch? Die Armenier ſind
von unſeren tapferen Truppen weder maſſakriert noch einfach
getötet, ſondern geſtraft worden.
Wir ſind nicht gegen die Armenier, ſondern gegen die
An=
hänger der armeniſchen Taſchnakſaghanen, gegen die
Ban=
den gezogen, die die türkiſchen Städte und Dörfer in der Nähe
der ruſſiſchen Front verwüſtet, die unſchuldige arme Bevölkerung
getötet, die Frauen und minderjährigen Mädchen geſchändet und
dann niedergemacht und die Kinder in den Moſcheen verbrannt
haben. Warum dürfte der Türke ſich nicht rächen? Warum ſoll
dieſes türkiſche Volk, das durch andauernde Kriege ſeit Jahren
vermindert und arm geworden iſt, ſein Recht nicht verlangen und
die gemeinen, liſtigen Feinde im inneren Lande nicht beſtrafen?
Der Türke iſt kein Barbar, aber auch kein Heiliger, um ſeinen
Todfeind zu entſchuldigen. Tun die ziviliſierten Ententemächte
nicht Schlimmeres, und zwar ſehr oft ohne Recht dazu zu haben?
Iſt das Ziviliſation, ein Volk von 70 Millionen durch Hunger
zu zwingen, ſich als beſiegt zu erklären? Wir haben ſogar im
Heere Offiziere gehabt, die Armenier geweſen ſind. Iſt das kein
Beweis dafür, daß wir nur gegen die Anhänger der
Taſchnak=
ſaghanpartei, aber nicht gegen das geſamte armeniſche Volk
ge=
zogen? Die deutſchen Offiziere, beſonders die höheren, die bei
uns in der Türkei waren und einflußreich geweſen ſind, würden
die Tat der Türken beſtimmt verhindert haben, wenn ſie es nicht
geſehen hätten, daß es ſo ſein mußte und daß die Verbrecher
(Armenier) geſtraft werden mußten. Gewiß, darunter ſind manche
Unſchuldige auch umgekommen. Aber wie konnte man,
beſon=
ders in einer ſchweren Kriegszeit, die wenigen Unſchuldigen
unter Tauſenden Verbrechern ſuchen und herausnehmen.
Un=
ſeren letzten verluſtreichen Rückzug im Kaukaſus haben wir den
Armeniern zu danken.
Zugunſten des Mörders ſind von allen Seiten viele
Tele=
gramme eingetroffen. Die Türken konnten dagegen nichts machen,
denn die Welt iſt ihnen verſchloſſen. Die Telegramme würden
doch nicht weiter befördert, denn die Entente iſt ja Beherrſcherin
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 10. Junt 1921.
Rummer 158.
geopfert. Deutſchland konnte keinen treueren Freund haben als genden Willensäußerung, die auch der interalliierten
geſchloſſen den Griechen wieder weiterhelfen will, haben die Proteſt gegen die weitere Aufrechterhaltung
übrig gebliebenen Türken es geſchworen, unter ihren tapferen der Sanktionen. Nachdem die deutſche Reichsregierung die
zum Aeußerſten zu kämpfen. Das traurige Türkenland wird ſich und feierlich verſprochen hat, daß Deutſchland die
Verpflichtun=
dem Halbmond zu exiſtieren.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Schandtaten der Beſatzung.
ſchen Zeitung geſchrieben: Keine anſtändige Frau, kein Mädchen biet eine ſchwere Störung des Wirtſchaftslebens eingetreten. Die
Selbſt Frauen, die ſich in Begleitung ihres Mannes befinden, dadurch bewirkten Störungen im Verkehrsleben, haben faſt alle
herum.
landes von Deutſchland wieder einmal eine große Etappe zu= laſſen wird.
rückgelegt. Die durch die wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen am
Rhein herbeigeführte kataſtrophale Lage der Rheinlandinduſtrie
franzöſiſchen Kapital einen ſehr großen Einfluß im Rheinlande, Wohin gehen wir in Europa? Brachte der große Krieg die
wird und ſyſtematiſch betrieben werden ſoll, beweiſt eine in Metz über den Frieden zu reden, wenn wir nicht einen ſolchen Kurs
ſtrieller, in der über eine weitere Beteiligung des franzöſiſchen Völkern der Welt tatſächlich vollendet, geſichert und aufrecht
er=
tracht kommenden franzöſiſchen Miniſterien in letzter Zeit wieder= geben. Es iſt nicht gut, ſich auf das Papier des Völkerbundes zu
weitig” von jedem Kenner der rheiniſchen Verhältniſſe zu durch= Frankreich und Deutſchland beſtehen! (Beifall.)
ſchauen iſt. Auf dieſer Tagung in Metz wurde das franzöſiſche
Kapital direkt auf eine Reihe von Fabriken aufmerkſam gemacht, einer Rede, die einzige Bürgſchaft für einen dauernden
wo dieſe Beteiligung am dringendſten notwendig ſei. Es han= Frieden beruhe in der Erreichung der Zuſammenarbeit
zwi=
delt ſich natürlich vornehmlich um chemiſche Fabriken. Hand in ſchen Großbritannien, Frankreich und Deutſchland. Churchill
Durchdringung geht momentan die Abſicht, das deutſche Spiritus= Deutſchland jenſeits ſeiner Grenzen begreifen. Frankreich erhielt
ſondermonopols im Rheinland zu durchbrechen. Die Preſſe des Hilfe für den Fall, daß die Ereigniſfe von 1914 ſich wiederholen
beſetzten Gebietes macht energiſch darauf aufmerkſam, daß das ſollter. Die begreifliche Beſorgnis führte die franzöſiſche
Poli=
ſchwemmt wird. An dieſer übermäßigen Einfuhr von franzöſi= hervorgerufen haben. Möge Großbritannien beſtrebt ſein,
ſchem Branntwein und Luxuswaren trägt die Aus= und Ein= die Zwietracht zwiſchen dem franzöſiſchen und
ſuhrbewilligungsſtelle in Bad Ems einen großen Teil der Schuld, dem deutſchen Volke zu mildern,
Am Sitz dieſer von den Alliierten errichteten Stelle hat ſich in
letzter Zeit eine Anzahl Vermittlungsbureaus aufgemacht, die
ſich auf nicht einwandfreie Weiſe, nämlich unter Mitwirkung der
Aufſichtsſtelle der Alliierten Ein= und Ausfuhtſcheine für Luxus= nahm den Geſetzentwurf über den Volksentſcheid in
und Schieberwaren zu verſchaffen wußten. Dieſer Mißwirtſchaft
der wachſende Einfluß des franzöſiſchen Kapitals nicht aufzuhal= lands in den Völkerbund aus. Die Verſammlung ſtimmte einſtimmig
ten ſein, wenn nicht endlich die Zwangsmaßnahmen fallen.
werden durch den energiſchen Proteſt des beſetzten und
unbe=
ſetzten Deutſchlands gegen die Sanktionswirtſchaft. Die Verlauf eines Meinungsaustauſches zwiſchen Paſitſch und Take
auch politiſche einhergehen. Sie weiſen anläßlich des Rücktritts aufrecht zu erhalten. Sie haben ein Uebereinkommen unterzeichnet, durch
die franzöſiſchen Militärs überhaupt keine offiziellen Vertreter Zuſtand garantiert wird.
der Reichsregierung im beſetzten Gebiet ſehen wollen und
des=
wegen eine Neubeſetzung dieſes Poſtens mit allen Mitteln
hin=
halten. Gegen Herrn von Starck iſt ſowohl von der franzöſiſchen
wie auch von der ſonderbündleriſchen Hetzpreſſe eine rege
Agita=
tion getrieben worden, obwohl Herr von Starck das Vertrauen
aller Bevölkerungsſchichten beſeſſen hat. So wird auf politiſchem
Deutſchland loszulöſen. Es iſt an der Zeit, daß man im unbe= an dem Juſtizgebäude in Mainz, der Förſter Wilhelm Blum aus
länder in ihrer trotz aller Not unverrückbaren Treue zum Reich Storndorf, der Oberlandmeſſer im Kataſterneumeſſungsdienſt Ludwig
zu unterſtützen und die franzöſiſche Hetzpropaganda unſchädlich Voltz in Darmſtadt zum Oberlandmeſſer des Kreisvermeſſungsamts
St machen.
Gegen die Sanktionen.
ſchaftlich nachteiligen, beſonders die Arbeiterſchaft ſchule zu Gau=Algesheim im Kreiſe Bingen.
ſchwer belaſtenden Folgen aus den Sanktionen waren
für den Wirtſchaftsausſchuß der Chriſtlichen Gewerkſchaften des des Oberlehrers für Naturwiſſemſchaften an d
beſetzten Gebietes Veranlaſſung, entſprechende Schritte bei allen und Verſuchsanſtalt für g
maßgebenden Stellen zwecks baldiger Aufhebung der heim a. Rh. Gefordert werden
m
Dgggmnm
G
E
der wichtigſten Kabel, und alles muß ſo geſchehen, wie ſie es / Sanktionenvorzunehmen. Die Auffaſſung der Vertreter der
wünſcht. Talaat Paſcha hat ſich für die Türkei und Deutſchland Chriſtlichen Gewerkſchaften fand ihren Niederſchlag in der
fol=
ihn und er wird ſtets in vielen Herzen fortleben. Auch ein gro= Komiſſion in Koblenz übermittelt wird: Der
Wirtſchaftsaus=
ßer Wunſch der Entente iſt durch ſeinen Tod in Erfüllung gegan= ſchuß der Chriſtlichen Gewerkſchaften für das beſetzte rheiniſche
gen. Doch es ſind genug Helden in der Türkei, und die Türken. Gebiet erhebt namens der im Deutſchen Gewerkſchaftsbund
orga=
werden ſich niemals den Feinden ergeben. Trotzdem die Entente niſierten Arbeiter, Angeſtellten und Beamten den ſchärfſten
Führern, unter der Führung des „Bismarcks der Türken” bis geſtellten Bedingungen anerkannt, der Reichskanzler öffentlich
entweder retten oder rühmlich und ganz blutig aufhören, unter gen getreulich zu erfüllen beſtrebt ſei, und fällige Zahlungen
be=
reits geleiſtet hat, widerſpricht die Aufrechterhaltung der
Sanktionen nicht nur dem formellen Recht des
Frie=
densvertrages, ſondern auch jedem Treu und
Glau=
beniminternationalen Verkehr der Völker. In=
TU. Berlin, 9. Juni. Aus Duisburgwird der Deut= folge der getroffenen Maßnahmen iſt im geſamten rheiniſchen
Ge=
kann es wagen, in der Dunkelheit die Straßen zu betreten. Erhebung der Zölle an der Oſtgrenze, in Verbindung mit den
werden durch tätliche Angriffe der Franzoſen bedroht. Schüle= größeren Werke zu Betriebseinſchränkungen gezwungen. Damit
rinnen werden am hellen Tage in unſittlicher Weiſe angegriffen, iſt die Arbeiterſchaft zum goßen Teil zur Arbeitsloſigkeit und
Kein Deutſcher kann ſich dieſe unerhörten Beſchimpfungen ge= Kurzarbeit verurteilt. Großes Elend iſt die Folge.
Arbeits=
fallen laſſen. Es handelt ſich hier nicht um einen Fäll. Bis loſigkeit und Kurzarbeit werden um ſo drückender empfunden,
in die Nacht hinein toben betrunkene Soldaten in den Straßen weil die Aufrechterhaltung der Sanktionen eine weitere erhebliche
Verteuerung der Lebenshaltung zur Folge hat. Der
Wirtſchafts=
ausſchuß der Chriſtlichen Gewerkſchaften und des Deutſchen Ge=
Die wirtſchaftliche Abſchnürung der Rheinlande werkſchaftsbundes fordert daher die ſofortige reſiloſe Aufhehung
Gd. Frankreich hat auf ſeinem Wege zur politiſchen der Sanktionen und erwartet von der deutſchen Reichsregierung,
und wirtſchaftlichen Abſchnürung des Rhein= daß ihrerſeits zur Erreichung dieſes Zieles nichts unverſucht ge=
Ein aufrichtiger Frieden.
* Mancheſter, 9. Juni. Nach einer Reutermeldung
wird jetzt von den franzöſiſchen Induſtriellen benutzt, um dem machte Churchill im weſentlichen folgende Ausführungen:
zu ſichern. Daß dieſes Verfahren jetzt ſogar großantig organiſiert. Sicherheit eines dauernden Friedens? Es führt zu nichts, bloß
abgehaltene Konferenz franzöſiſcher Bankdirektoren und Indu= ſteuern, daß der Frieden von den kämpfenden und leidenden
Kapitals in der Induſtrie des beſetzten Rheinlandes beraten halten wird und wenn wir den beſorgten und erregten Völkern
wurde. Es wurde betont, daß dieſe Beteiligung von den in Be= der Welt ihren Anteil an der wiederkehrenden Sicherheit nicht
holt gewünſcht wurde. Die franzöſiſche Regierung ſtellt nun zwar verlaſſen. Wenn wir Europa wieder auf die Füße ſtellen wollen,
keine direkten Mittel zur Verfügung, ſie erklärt ſich aber bereit, gibt es meiner Meinung nach nur einen Weg: Esmuß ein
dieſen Plan anderweitig zu unterſtützen, wobei dieſes „ander= aufrichtiger Frieden zwiſchen Großbritannien,
Mancheſter, 8. Juni. (Reuter.) Churchill erklärte in
Hand mit dieſen ſogenannten Beſtrebungen” wirtſchaftlicher ſagte: Wir müſſen Frankreichs Standpunkt mit dem feindlichen
monopol durch die Herbeiführung eines franzöſiſchen Spiritus= von britiſcher und amerikaniſcher Seite keine Zuſicherung der
Rheinland ohnehin mit franzöſiſchen Kognaks und Likören über= tik in die Bahn, die die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen uns
* „ *
Kleine politiſche Nachrichten. Der Rechtsausſchuß des Reichstages
erſter Leſung an. — Die erſte Vollſitzung der 5. Kommiſſion der Liga=
Vereinigungen für den Völkerbund wurde am Mittwoch
iſt nun zwar durch eine Verfügung der alliierten Rheinlandkom= unter dem Vorſitz Guſtav Adors in Genf eröffnet. Die Verſammlung
miſſion in gewiſſer Weiſe Einhalt getan worden, jedoch wird wählte zum Sekvetär Ruyſſen=Frankreich. Auf Vorſchlag der italieniſchen
die gänzliche Zerrüttung des rheiniſchen Wirtſchaftslebens und Delegavon drückte die Kommiſſion den Wunſch um Aufnahme
Deutſch=
dem Wunſche zu. — Die National Tidende meldet aus Chriſtiania:
Gd. Berlin, 8. Juni. Die wirtſchaftspolitiſche Obwohl eine Meldung noch nicht vorliegt, ſehen die Zeitungen voraus,
Abſicht Frankreichs im Rheinland muß zunichte gemacht daß der Streik heute oder morgen abgebrochen wird, da dies die
Bedin=
gung dafür iſt, daß der neue Schiedsrichter ſein Amt übernehmen kann.
Es wird feſtgeſtellt, daß die Arbeiter den Streik verloven haben. — Im
Blätter des beſetzten Gebietes machen dauernd darauf aufmerk= Joneseu haben dieſe die Gemeinſamkeit der Intereſſen der beiden
ſam, daß neben dieſen wirtſchaftlichen Loslöſungsbeſtrebungen Länder feſtgeſtellt, den Frieden auf der Grundlage der Friedensverträge
des Reichskommiſſars von Starck immer wieder darauf hin, daß das der durch die Friedensverträge von Trignon und Neuilly geſchaffene
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Juni.
* Ernannt wurden: der Lehrer Jakob Wien in Wallernhauſen
zum Reallehrer an der Realſchule zu Oppenheim, der Amtsgehilfe bei
und wirtſchaftlichem Gebiete intrigiert, um das Rheinland von dem Amtsgericht Mainz Geong Zimmermann zum Hausmeiſter
ſetzten Gebiet endlich energiſche Maßnahmen trifft, um die Rhein= Eichelſachſen zum Förſter der Oberförſterei Stoundorf, Oberförſterei
Offenbach (Land).
* uebertragen wurde dem Lehrer Max Heil zu Sulzheim eine
Lehverſtelle an der Volksſchule zu Friedberg und dem
Schulamtsan=
wd. Köln, 8. Juni. Die täglich größer werdenden wirt= wärter Wich. Welde aus Viernheim eine Lehrerſtelle an der Volks
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Freimersheim im Kreiſe Alzeh, ferner die Stelle
und Botanik (peziell Bakteriologie). Bewerbungen ſind bis zum 2.
Juni bei der Abteilung für Lamdwirtſchaft des Landesernährungsamtt:
einzureichen.
Verbot militäriſcher Berbände. Vom Polizeiamt wird bekoru
gegeben: Nach der Verordnug des Reichspräſidenden über das Verm:
militäriſcher Verbände vom 24. Mai 1921 wird mit Geldſtrafe bis
100 000 Mark oder mit Gefängnis beſtraft, wer es unternimmt, oEu
Genehmigung der zuſtändigen Dienſtſtellen Perſonen zu Verbänd.in
militäriſcher Art zuſammen zu ſchließen, oder wer an ſolcky
Verbänden teilnimmt. Dieſe Verordnung bezieht ſich insbeſondere asu
auf die Teilnahme an dem Oberſchleſiſchen Selbſtſchutz,
— Heſſiſches Landestheater. Der Umtauſch der Sondermiet
karten gegen Tageskarten für die morgige Aufführung von Lortziru
„Zar und Zimmermann” wird von 5—7 Uhr im Veſtibül des
Lands=
theaters in folgender Art vor ſich gehem: In vier Urnen wird die nör-g
Anzahl Karten für 1. Sperrſitz, 2. Sperrſitz, Parterre und 2. Rang
reit gehalten. Die Sondermieter ziehen gegen Rückgabe, bezw. gex=
Vorzeigen ihrer Mietkarte eine Tagesbarte aus der betveffenden Urn
Nur dieſe Tageskarte berechtigt zum Eintritt. In gleicher Weiſe Liu
den die Tageskarten für die übrigen Sondermieten zu den
Vorſtellunge=
am 16. Juni („Wildſchütz”) und am 18. Juni („Waffenſchmied‟) abd
geben werden.
(Wochenſpielplan.) Sonntag, vormittags 11 Uhr: Zeh-/
muſikaliſche Matinee (Tanzmatinee). Abends 6 Uhr: 175. Mietvorfn
lung, B 36, Sondermiete Serie VIIId: „Der Freiſchütz”. Montag; au
Miete, Schauſpielmiete k 18, Sondermiete Serie XIFu: „Der Jaſ
markt zu Pulsnitz”. Anfang 7 Uhr. Dienstag: außer Miete SchifM
mieten gelb”, weißi” blau” rottt: Der Waffenſchmied”, komiſche D.
von Lortzing. Anfang 7 Uhr. Mitwwoch: 176. Mietvorſtellung, B.
Sondermiete Serie XI12, zum erſten Male: „Gläubiger”. Hierauf:
dem Feuer ſpielen”, Komödie von Auguſt Strindberg. Anfang 7
Donnerstag; außer Miete, Sondermieten Serie VTru, VIIIu I—
Xr2 XII2: „Der Wildſchütz”. Anfang 7 Uhr. Freitag: 177.
Miet=
ſtellumg, D 35, d 17. c 18, Sondermiete Serie TV11. Schülermiete
gel-
gründ: „Ein Sommernachtstraum”. Anfang 7 Uhr. Samstag: au
Miete Sondermieten Serie XllI3 Xlft Xfu Tflu, xfrN
XVIII2: Der Waffenſchwied”. Anfang 7 Uhr. Sonntag, vormitt
11 Uhr: Zehnte literariſche Matinee. Abends 5 Uhr: 178. Mieworf;
lung, 4 35, Sondermiete Serie VII2, Schülermiete gelb”2: „Lohengr.ü
* Zur 10. muſikaliſchen Matinee im Landestheater (Tanz=Matäi
unter Leitung von Nini Wüleng) wird uns aus dem Bureau
Landestheaters geſchrieben: Iyrer zweiten Tanz=Matime
hat Nini Willenz eine altklaſſiſche Ballettſnite zugrunde gelei
Muſik italieniſcher, franzöſiſcher und deutſicher Meiſter aus dem 18. —
19. Jahrhundert, Menuetts, Gavotten, eine bgrocke Sarabande,
einfaches Prelude, alles Ausdrücke der reinmuſikaliſchen Kammerkun
jener muſikaliſchſten Epoche. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß rhythmä
plaſtiſche Verſinnbildlichung dieſer einfachew klaren, alten Muſik
einer einfachen ſchlichtem Linie geſchehen muß; es ſoll ja die Muſik, au
ihrem inneven Stil aus geſtaltet, der körperliche Ausdruck dieſer Me.
von der reinen muſikaliſchen Idee aus gofunden werden; das ſetzt
innige inneve Verbundenheit mit dem Geiſt jener Zeit voraus, ſetzt
al=
um ihn dem modernen Zuſchauer, nahe zu bringen, andererſeits
ſchöpferiſche Nachdichtung in dem Sinne voraus, wie wir Tanz als HE
leriſche Offenbarung heute verſtehen: daß der Tanz nicht äußerk9
Aufmachung, Jlluſtrierung irgend eines muſikaliſchen Vorwurfs werd
ſondern jener ſelbſtändige Gedanke, den die intuitive Schöpferkraſt
Komponiſtem nicht faßte, von ſeiner Wurzel aus nachempfunden wei
und in enger Verſchlungenheit mit ſeinem inneren Melos Geſtalt we=
Die Strenge und abſolute Muſikalität jener Werke, die Kammermuf ie
Friedrich Brückhmann zuſammengeſtellt und inſtrumentiert hat, zieht uu
äußerlich der tänzeriſchen Ausführung verhältnismäßig enge Grenzu
aber um ſo reizvoller iſt es natürlich, innerhalb dieſer äußeren E,
die ganze lebendige und kapriziöſe Kraft, die den Geiſt jenen Zeit Eu
heute ſo abſolut urſprünglich, und gerade heute vielleicht mehr denn
als epochalen Ausdruck empfinden läßt, in das Licht der
Tanzbühne=
ſtellen. Daß dem Geiſt und Weſen dieſer herben Muſik in ſeEg
Atmoſphäre die keuſche Herbheit junger Kinderkörper beſonders fün
verwandt empfunden werden muß, iſt eine ſinnfällige Tatſache,
Nini Willenz bei der Interpretation mehrfach und weſenr
Rechnung getragen hat. Auch der von Th. C. Pilartz geſchaffin
k
Bühnenrahmen betont in Formausdruck und Linie den inneren SFhrhſenſch
reiner bavocher Klaſſizität, ſodaß in jeder Richtung eine Verſchmelzun
aller künſtleriſchen Faktoren zu einem einheitlichen Ganzen angeſtrebt I„h—, von dene
um im gegliederten Rhythmus für Stnn, Auge und Ohr vollſtändi/frr ſührten
und innigſte Berührung mit dem ſeeliſchen Charaktar jener Zeſt zu Mkuan zurta
MSichrun
zielen, ig die die Miterleber in einer flüchtigen Stunde eingefit
IErm
werden follen.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die neuen Ausſtelluner
des Kupferſtichkabinetts ſind von Sonntag, den 12. Juni, denr albm1 Beſuch zugänglich. Ausgeſtellt ſind im Weſtflügel die photogri;
ſchen Detailaufnahmen des Marburger Univerſitätsprofeſſors Richa
Hamann nach dem „Eliſabethenſchrein in Marbn
und nach dem Skulpturenſchmuck des Bamberger Dom
im Oſtflügel Bleiſtiſtzeichmungen von Neinhold Ewald in Hnru
die der Künſtler leihweiſe zur Verfügung geſtellt hat. Eine kurze
öffnungsführung durch beide Ausſtellungen findet bereits am Samstig
nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Eingehende Sonderführungen, ſollen folgs:
Bog
lau
Kabinetts verlegte Karl Thylmann=Zimmer, enthält diesra
gezeichnete, radierte, lithographierte und in Holz geſchnittene Landſch
ten des 1916 gefallenem Darmſtädter Künſtlers.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Der Vortrag von Dr. Max Wou=”/lyn 9.3 9
über „Rabindranath Tagore”, halte ein übertaus zahlreine
Rfwrde di
Publikum herbeigelockt, das den größten Saal der Techniſchen 5
Mehnren de
ſchule bis auf den letzten Platz füllte. Der Vorſitzende der Vollsh.4
ſchule Darmſtadt, Profeſſor D. Guſtav Pfannmüller, eröffnete
Abend mit kurzen Begrüßungsworten, in denen er auf die dreſſerlctag
Vedeutung Tagores: als eines Propheten, Dichters und PhiloſovEt
hinwies und die heutige Veranſtaltung als einen Willkommgruß Derllik.
ſtadts und insbeſondere der Darmſtädter Volkshochſchule bezeichnete,
dem Dichſter zeigen ſolle, daß auch das niebergetreteme und imn der gaue
Welt als das Volk der „Barbaren” verläſterte Deutſcklland es noch mil
verlernt habe, wahrer geiſtiger Größe die Tore ſeines Geiſtes —l
ſeines Herzens weit zu öffnen. Darauf ergriff Herr Dr. Wauer.
Wort zu ſeinem Vortrag. Er gab zunächſt ein äußerſt anſchanlice
Bild von dem Leben Tagores, das arm an äußeven Ereigniſſen iſt,
dem ſich aber gerade deshalb eine um ſo reichere Innerlichkeit entfa.
konnte. Im Zuſammenhange mit dem Lebens= und Entwickelungsg=
Tagores ſchilderte Dr. Wauer ſodann die Entſtehung der Heuptv=
Weinchemie des ungemein vielſeitigen Dichters und Philoſobhen, und charakterifſiet
E
m
Zur Pſychologie der Liebe.
In München hat ſich eine Ehe= und
Liebestragö=
die abgeſpielt, die weit über die Grenzen der bayeriſchen
Haupt=
ſtadt Aufmerkſamkeit und Teilnahme hervorgerufen hat. Ein
an=
geſehener Arzt war mit einer Dame aus beſter Geſellſchaft
ver=
heiratet. Die Ehe war keine harmoniſche. Grund: Gegenſatz
der Charaktere. Die junge Frau war lebhaften Temperaments
und liebte geſellſchaftliche Zerſtreuungen. Ihr Gatte hingegen
wuar ein Einſamkeitsmenſch, der am liebſten die bayeriſchen Berge
aufſuchte. Der Ehe ſind Kinder entſproſſen. Als die Gattin
Neigung zu einem Patienten ihres Mannes gefaßt hatte, kam es
zu den üblichen ehelichen Auftritten. Da ſchien das Schickſal
dem gekränkten Ehemann einen Troſtengel zu ſenden, und zwar
in Geſtalt der Hausdame Lilli Stepper. Gleichheit der
Charak=
tere zwiſchen dem Arzt und der neuen Frau. Für den Dichter
— und der größte aller Dichter iſt ja das Leben — das Moment,
wvo der Konfliktsknoten geſchürzt wird. Die Hausdame war
ebenfalls leidenſchaftliche Bergſteigerin und liebte ebenfalls die
Einſamkeit. Und ſo kam es, daß der vernachläſſigte Ehegatte mit
der Dame oft in Zweiſamkeit ſeine Ausflüge in die
Partenkirche=
ner Berge machte. Es werden da neben Liebeserklärungen auch
tiefernſte philoſophiſche Geſpräche gepflogen worden ſein. Ein
ſchlechter Dichter nun würde die Löſung des tragiſchen
Kon=
fliktes in einer Scheidung gefunden und ſo eine Tragikomödie
geſchaffen haben. Für Ibſen wäre gerade dieſer Stoff ein höchſt
gefundener geweſen. Ob er aber ein ſo großer Dichter geweſen
wäre wie das Leben, das iſt eine andere Frage. Trotz ſeines
pſychologiſchen Scharfſinns hat er doch oft den gordiſchen Knoten
ſeeliſcher Konflikte nicht reſtlos löſen können. Beweis:” „
Nos=
mersholm”. Das Leben als Dichter aber löſte dieſe ſchwere
Frage mit einer geradezu genialen Meiſterſchaft, indem es Schuld
und Sühne gleichmäßig verteilte und die Aufopferung der
tragi=
ſchen Heldin mit einem hohen Idealismus umleuchtete. Der
Arzt hatte ſeiner Herzensfreundin geſtanden, daß er ſich der
un=
mündigen Kinder wegen nicht ſcheiden laſſen könne und wolle,
daß er aber ein Weiterleben mit ſeiner leichtſinnigen Gattin
wohl kaum lange aushalten und ſie vielleicht beim erſten beſten
Zornesausbruch niederknallen würde. Der Geliebten werden
dieſe Worte Tag und Nacht im Herzeu und in Gedanken
herum=
gegangen ſein. Es galt, ihn, den ſie über alles liebte, von einem
Verbrechen und ſeinen Folgen zu ſchützen. Wäre ſie nur von
egoiſtiſcher Liebe beſeelt geweſen, ſie hätte vielleicht den Mann
doch noch umſtimmen können, ſich von ſeiner Frau ſcheiden zu
laſſen und ſie ſelbſt als Mutter ſeiner Kinder anzunehmen. Aber
ſo war ihre Liebe ſo hoch und edel, daß ſie auch von dieſem
Ent=
ſchluß, der für manchen Dichter vielleicht der bequemſte geweſen
wäre, abſah. Doch befreit von dem Ehejoche und geſchützt vor
drohendem Verbrechen mußte der Geliebte werden. Und ſie
be=
ſchloß, ihn zu befreien und ſelbſt an ſeiner Statt das Verbrechen
zu begehen. Sie ſchoß die Gattin ihres Geliebten nieder und
ſtürzte ſich dann von einer hohen Felswand im Partenkirchener
Gebirge in den Abgrund. Eine ſolche Löſung hat das Leben, der
größte Dichter, gefunden und unbarmherzig durchgeführt. Und
wenn wir Menſchlein im breiten Parkett uns dieſe Tragödie
be=
trachten, ſo müſſen wir ehrfurchtsvoll geſtehen, daß das Leben
zwar furchtbare Tragödien ſchreiben und die gewagteſten
Löſun=
gen finden kann, daß aber keiner behaupten darf, Handlung und
Löſung ſeien Stümperwerk.
Bei dieſer Tragödie eines Frauenlebens und einer
Frauen=
liebe ſei auch an eine andere gedacht, die ebenfalls das Leben
ge=
ſchrieben hat, an das der Charlotte Stieglitz. Die junge ſchöne
und geiſtvolle Charlotte liebte einen eitlen, allerdings ſchönen
Studenten, der trotz ſeiner Talentloſigkeit Goethe den Kranz
von der Stirne reißen wollte. Er hatte ein Bändchen Gedichte
veröffentlicht, das wohlwollend beſprochen worden war. Sie
liebte ihn glühend und nannte ihn nur „ihren Dichter‟. Er
blieb proſaiſch und eitel. Und als ſie endlich durch die Ehe
ver=
bunden waren, da tat die Frau alles, durch Liebe und Energie
ihn zu großen Gedanken und Werken anzuſpornen. Er aber blieb
tatenarm. Und als er endlich trübſinnig wurde, da ſeine
Eitel=
keit ihn nicht zu fruchtbarer Tatenkraft anſpornen konnte, da
ſuchte ſie ihn durch ein großes Ereignis zu erſchüttern. Eines
Abends, als er aus war, zog ſie im Schlafgemach ihr
Braut=
hemd an und ſchrieb einen Abſchiedsbrief, in dem ſie ihn
er=
mahnte, ſich durch das große Leid, das ſie ihm zugefügt habe,
auf=
rütteln zu laſſen und ein großer Dichter zu werden. Dann ſtieß
ſie ſich einen Dolch in die Bruſt, und ſo fand ſte Heinrich
Stieg=
litz tot im Bette. Aber die große Selbſtaufopferung hatte nicht
die Macht und die Kraft, ihn zum wirklichen Dichter werden zu
laffen. Er ſtarb als gewöhnlicher Philiſter. Hier hat das Leben
eine ganz eigenartige Tragödie geſchrieben. Philiſter werden ſie
eine Tragödie der Exaltation nennen, Philoſophen und
Pſychia=
ter aber eine Tragödie der weiblichen Pſyche.
—* Bleibe zu Hauſe. Nicht jeder kann ſich bei den imre
noch höher werdenden Eiſenbahnfahrpreiſen und G=4
hauskoſten eine Reiſe gönnen, wenn er ſeine Ferien, ſeinen au
laub hat. Der Geldbeutel, dieſes nüchternſte Beſitztum des M.
ſchen, diktiert ihm kategoriſch: Bleibe zu Hauſe! Aber man d
dieſen kategoriſchen Imperativ nicht mißverſtehen! Man
nicht zu Hauſe faulenzen von früh bis abends, ſondern ſoll EI
aus aus ſeinen vier Pfählen, ſoll ſich draußen tummeln 20
ſelbſt, ganz wie auf der Reiſe, Wind und Wetter nicht ſcheuu
um ſich= zu erholen. Unſer ſportfreundliches Zeitalter hat e
geſehen, daß auch das Wandern eine Sportart iſt, und zwar ni
nur die billigſte und gefahrloſeſte, ſondern auch diejenige, wei!
die Geſundheit am meiſten fördert. Sein moderner Bruder
Hochtouriftik, zählt freilich mehr Anhänger, koſtet aber auch me
Geld. Man lerne nur erſt einmal richtig wandern, man w..
dabei einen ebenſo großen Einfluß auf Leib und Seele gewinn!
wie bei der Bergkraxelei. Viele Menſchen kennen noch nichte:
mal die weitere Umgebung ihres Wohnortes; ſie ſind viellein
in bekannte Ausflugsorte gekommen, aber die ſtillen, weit
Wege in den Wäldern, zwiſchen Fluren und Auen, die oft ma:
riſchen Dörfchen ganz abſeits vom großen Wege kennen I
wenigſten. Und doch iſt alles dies ſo wunderbar, ſo abwegs
lungsreich, ſo ablenkend von den Berufs= und Alltagsgedank2
daß man ein derartiges Wandern, einen derartigen Genuß ſeir”
Ferien nicht unterſchätzen ſollte. Abends iſt man dann wier
daheim ohne Reiſeunbequemlichkeiten gehabt zu haben.
A=
bedarf beim Wandern auch nicht immer der Geſellſchaft, das * Sich=ſelbſt=leben, ganz ſeinen Empfindungen nachhängs
hat noch ſeine beſonderen Reize und Vorteile. Wohlan der
hinaus in die herrliche Gottesnatur! Es braucht wahrlich ni
immer eine Sommerfriſche oder ein teuerer lärmender Bade:”
zu ſein, in dem man ſich „erholt”.
* Die Kgiſerkett. Vor kurzem wurde eine Meldung G
Mirbachſchen Telegraphenbureaus veröffentlicht, wonach der
N-
ſer auf Anfrage dem Berliner Lehrergeſangvere
habe mitteilen laſſen, daß dieſer Verein im Beſitz der
Kaiſe=
kette ſo lange bleibe, bis „dereinſt wieder ein deutſcher Kaiſe
zu einem Wanderpreisſingen ausrufe. Dieſe Faſſung der-A-”
wort aus dem Kabinett des Kaiſers iſt, wie die Dortmunkt
Tremonia meldet, unrichtig. Nach ihr hat das vom Gene.”
adjutanten des Kaiſers unterzeichnete Antwortſchreiben fo/8ze
Aummer 158.
— mit kurzen kräftigen Strichen. Den Schluß des Vortrages bildete
ze meiſterhafte Vorleſung aus einigen Werken Tagores (Der Gärtner,
over zunehmende Mond, Gitanjala, Fruchtleſe, Chitra, Der
Nationalis=
us). die von tiefſter Einfühlung in die Gedankenwelt des indiſchen
ichterphiloſophen zeugte. Mauſchender Beifall des Publikums, das
otz fürchterlicher Hitze und drangvoller Enge den Worten des Redners
„3 ſichtlicher Ergriffenheit bis zum Schluß lauſchte, lohnte den Redner.
etze Volkshochſchule Darmſtadt aber darf mit tiefer Befriedigung auf
12—fg würdevolle und erhebende Chrung unſeres indiſchen Gaſtes
zurück=
liicken.
* Mabindranath Tagore traf, am Donnerstag früh im Neuen Palais
a und nurde von der Großh. Familie am Hauptportal empfangen.
ISoaleich der Dichter ſehr ermüdet war, entſchloß er ſich, gegen Mittag
Vycmreter aller Stände im Palaisgarten zu empfangen. Um 4 Uhr
mſammelte ſich dänn ſeinem Wunſche gemäß eine ſchmell geladene
Ge=
gllſchaft. „Man bemerkte darunter die Herren Bürgermeiſter, Herrn
G—meralmuſikdirektor Balling, die Profeſſoren Goldſtein, Hartmann,
sydebroek, Dr. Bertram, Frhrn. v. Löw v.
den Vorträge finden im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Der Neimertrag
— Vorleſungen iſt zum Beſten von Tagores Umiverſität Shantini
utu beſtimmt.
Die Geſellſchaft für freie Philoſophie bittet das Publikum, dem
yrhter mit allen Rückſichten zu begegnen. Bemerkt ſei, daß Tagore in
ſönlichen Angelegenheiten grundſätzlich keine Ratſchläge gibt oder
Hrtſcheidungen trifft.
— Nationalſtenographie. Am 4. und 5. Juni fand in Heidelberg
diesjährige Verbandstag des Siidweſtdeutſchen Verbandes für
Natio=
uſtenographie ſtatt, der von Vertretern aus allen Teilen
Süddeutſch=
asds beſchickt war. Der Verbandstag legte Zeugnis ab von dem
macht=
okken Vordringen der Nationalſtenographie, auch in Süddeutſchland.
Vertreterſitzung beſchäftigte ſich auch mit der Fvage der
Ein=
itskurzſchuaft und faßte folgende Entſchließung, die
— einzelnen Länderregſerungen und auch dem Reichsminiſterium des
uiern übermittelt wurde: „Wir unterſtützen die Beſtrebungen nach
nm deutſchen Einheitsſyſtem. Das Alter und die augenblickliche
Ver=
gätung des Syſtems darf bei der Wahl desſelben keine Nolle ſpielen.
Zr verlangen, daß die Unterrichtsminiſterien der einzelnen deutſchen
lärdder durch Vergleichskurſe an den Schulen das brauchbarſte Syſtem
findig zu machen ſuchen, da der Unterricht am beſten und ſchnellſten
Mängel, beſonders die Schwierigkeiten der einzelnen
Kurzſchrift=
ehoden, an den Tag bringt. Das freie Spiel der Kräfte wird in der
Fieheitsſyſtemfrage am ſicherſten zum Ziele führen.”
* Künſtlerfeſt im Städtiſchen Saalbau. Die Sonderveranſtaltungen
einzelnen Bezirke zum Beſten der Kinderhilfe beginnen. Im
Mittel=
ukte aller Veranſtaltungen ſteht als eine der erſten das große
inſtlerfeſt in ſämtlichen Näumen des Städtiſchen
dtalbaues, das am Freitag, den 17. Juni, abends 7 Uhr,
arfinden wird. Die Vorbereitungen zu dieſer einzigartigen
geſell=
urtlichen Veranſtaltung großen Stils ſind in vollem Gange. Das
worragende künſtleriſche Programm hat bereits feſte Geſtalt
uonnen, ſo daß in aller Kürze nähere Mitteilungen folgen können,
ih über Eintritkspreiſe und Vorverkauf der Karten. Schon heute
ur geſagt werden, daß die beliebteſten und beſten Kräfte des Heſſiſchen
udestheaters, ſoſvohl aus der Oper wie dem Schauſpiel, und
pro=
mente Kunſtkräfte von auswärts witwirken wevden. Alles Nähere
* Geſellſchaft für freie Philoſophie. Auf die heutige Anzeige ſei
enmit beſonders hingewieſen.
— Hausbeſitzerverſammlung. Die diesjührige
Mitgliederverſamm=
unr des Hausbeſitzervereins finder heute Freitag abend im Fürſtenſaal
4. Neben dem umfangreichen gedruckk vorliegenden Jahvesbericht
s Vorſtandes wird auch die gegenwärtige und zukünftige Lage des
usbeſitzes eingehend beſprochen. Mit Rückſicht auf den zu erwarten=
In ſtarken Beſuch iſt pünktliches Erſcheinen der Mitglieder zu emp=
Der erſchwerte Diebſtahl bei Joſef Pauly, der ziemlich im
Tages=
ſtrräch der Stadt ſtand, weil die Meinungen ſehr häufig auseinander
lngen, hat nun faſt reſtloſe Aufklärung gefunden. Die kurze
Dar=
lrng, welche über dieſen Fall in der Preſſe erſchien, entſpricht nicht
Um den Tatſachen. Es ſteht feſt, daß am Sonntag, 30. Mai, nachmittag,
Raſſenſchrank des Pauly entleert wurde, die Beute betrug zirka 60 000
ark, von denen zirka 50 000 Mark wieder herbeigebracht ſind. Die
ur führten die Tat mittelſt Nachſchlüſſeln aus. Die Vorbereitungen
yrrgen zirka 6 Wochen. Während dieſer Zeit wurde der Plan zur
Nführung geſchmiedet und die Nachſchlüſſel angefertigt. Als Täter
r en ermittelt und feſtgenommem: 1. Johannes Morgenrbth,
Zu=
ſüser, 30 Jahre alt, von hier; 2. Anton Göbel, Vulkaniſeur, 24 Jahre
von hier; 3. Eliſabeth Noß, Dienſtmagd 23 Jahre alt, von Eber=
44. Eine Reihe weiterer Perſonen iſt ebenfalls nicht unbeteiligt,
mte aber nach Aufklärung des Sachverhalts auf freiem Fuß belaſſen
Den. Die Triebfeder ſcheint die Noß geweſen zu ſein. Das geſtohlene
war teils im Walde vergraben, teils in Weiterſtadt, Biblis,
Gries=
im und Darmſtadt untergebracht. Die Aufklärung iſt ein Produkt der
trinalabteilung, das unter Aufwendung unermüdlicher Tätigkeit und
Andigkeit erzeugt werden konnte, denn es fehlte an jeglichen Beweiſen
dSie Täter waren Stockleugner.
Polizeibericht. In einer Schneiderwerkſtätte in der Heidelberger
liaße iſt in der vorvergangenen Nacht ein Brand ausgebrochen, der
18 geſamte Inventar und Kleidungsſtücke vernichtete. Die
Entſtehungs=
rache iſt noch unaufgeklärt. — Infolge erlittener Brandwunden
ien nicht ganz 2 Jahre altes Kind im Städtiſchen Krankenhaus
ge=
hen. Das Kind wurde von ſeinen Eltern zu Bette gelegt. Bald
kaaf wurde die Mutter, die ſich in einen anderen Raum begeben hatte,
rch Schreien des Kindes beſonders aufmerkſam. Sie begab ſich nun
therum in die Schlafſtätte, um nach der Urſache zu ſehen, wobei ſie
arnahm, daß das Bett und das Hemdchen des Kindes in Flammen
ndem. — Am 22. Mai wurde der Schloſſerlehrling Heinrich
Schul=
yre aus Mörfelden auf der Straße Groß=Gerau-Biſchofsheim, in
2Nähe des Hofes Schönau, von einem Unbekannten mit einem
Motor=
iberfahren und iſt noch am ſelben Tage geſtorben. Der Führer des
Wdes ließ dasſelbe liegem und verſchwand im Walde. Wahrſcheinlich
t er dieſes bei dem letzten Rennen auf der Opel=Rennbahn
gohlen. Das Rad iſt bei der Gendarmerieſtation Rüſſelsheim
auf=
wasrt. Sachdienliche Anhaltspunkte werden auf der Kriminalpolizei,
ier 2, entgegengenommen. — Geſtohlen wurde aus einem
ihrwagen am Meßplatz 1 blauer Anzug, 1 ſchwarze Hoſe und 1 Paar
hrenſtiefel; während des Spielens auf dem Sportplatz an der
Heidel=
ger Straße einem 16 Jahre alten Kaufmannslehrling 1 gold. Damen=
*rrit Armband, die er in ſeinen abgelegten Kleidern aufbewahrt hatte.
ſeſtgenommen wurde: Eine 20 Jahre alte Kontoriſtin von hier
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 10. Juni 1921.
Seite 5.
Wortlaut: „Ich beehre mich, den Empfang des geehrten
zreibens vom 15. d. Mts. mit Dank ergebenſt zu beſtätigen
dem hinzuzfügen, daß ich nicht verfehlt habe, deſſen Inhalt
iner Majeſtät dem Kaiſer und König vorzutragen. Seine
di ſtät ſteht auf dem Standpunkt, der Berliner
Lehrergeſang=
dein hat ſich die Kette 1913 erſungen und bleibt im Beſitz der
te ſo lange, bis ein neuer Geſangwettſtreit aus=
Frufen wird, um den Preis alsdann zu verteidigen oder
zu erringen."
* Ein intereſſantes Experiment. Die Vorſtellung der
tliner Staatsoper wurde am Mittwoch auf
draht=
m Wege ganz Europa zugängig gemacht. In dem
Zelraum der Oper wurden Muſik und Geſang von mehreren
Frophonen aufgefangen und auf Drahtleitungen nach der
95f unkſtelle Königswuſterhaufen geleitet. Durch eine
Ueber=
zumngsvorrichtung wurde die Aufnahme der Oper drahtlos in
ehr Umkreiſe von 1200 Kilometer weitergegeben. Auf dieſe
aſe war es möglich, nicht nur in ganz Deutſchland, ſondern
hin London, Paris, Rom und Petersburg den Geſang und
Rauſik der Berliner Oper zu hören.
m. Pompadour und Puderdoſe als Verräter. Vor einigen
Ze wurde die Wohnung der Opernſängerin Erna
ihera in Berlin, Pariſer Straße 20, die ihre Räume ſeit
er Zeit an eine Ruſſin, Frau Dr. Cuſewiez, vermietet hatte,
his von Einbrechern heimgeſucht. Die Täter ſtahlen mehrere
Fierteppiche und eine große Menge Silberzeug im Geſamtwerte
twa 200 000 Mark, außerdem aus dem Schlafzimmer der
eſchen Dame, während dieſe ſchlief, koſtbare Schmuckſachen.
Menalkommiſſar Trettin und ſeinen Beamten iſt es jetzt
ge=
ſt, die Diebe und ihre Hehler feſtzunehmen, ſowie auch den
ien Teil der geſtohlenen Sachen wieder herbeizuſchaffen.
Bei ihren Ermittelungen war den Beamten aufgefallen, daß
Sttraßenmädchen, das in der Nähe des Alexanderplatzes ſpa=
Eel zu gehen pflegte, einen ſehr wertvollen Pompadour
End aus dieſem des öfteren auf offener Straße eine gordene
erdoſe hervorzog und ſich damit puderte. Es ergab ſich,
der Pompadour der beſtohlenen Ruſſin gehörte. Duich die
lelen Ermittelungen wurde feſtgeſtellt, daß das Mädchen Be=
Egen zu einem Ernſt Schrot unterhielt, der wiederum mit
wegen Urkundenfälſchung. Ein 67 Jahre alter Landwirt von
Weiter=
ſtadt wegen Hehlerei. Ein 43 Jahre alter Uhrmacher von
Reinharts=
heim wegen Betrugs. Siſtiert wurde ein 12 Jahre alter Schüler von
Ober=Rad wegem Obdachloſigkeit.
Samstag, den 11. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: Marke Nr. 43, 42 und 41, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 32 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Bis 15. Juni auf die Marken Nr. 38 farbig und
29 weiß je 800 gr Sonderbrot zu 2.50 Mk., ſofern
Vorbe=
ſtellung auf Marke „Berta” erfolgt iſt.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juni auf die Nährmittelkarten
Nr. 37 blau, grün, rot, lila und Nr. 28 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsrehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 17. und Beſtellmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter, Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte,
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbriketts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
mern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Das Freitag=Konzert in Schuls Felſenkeller ſteht unter Leitung
des Obermuſikmeiſters M. Weber. (Siehe Anzeige.)
Die Darmſtädter Kinderhilfe und die
Kinderhilfswoche.
1. Um was handelt es ſich? In der Stadt Darmſtadt
mußten von 12 244 amtsärzulich unterſuchten Schulkindern im Alter von
6—14 Jahren nicht weniger als 7445 als „ſchwer unterernährt”
bezeich=
net werden. Annähernd 2000 Schulkinder leiden dabei an Rhachitis,
Skrofuloſe, Tuberkuloſe uſw. Der Prozentſatz des Kinderleids und
der Kinberleiden beträgt in den Volksſchulen Darmſtadts 59 v.H., in
den Mittelſchulen 73 v.H., in den höheren Schulen 56 v.H., in den
Privatzſchulen 50 v.H. Dieſe Zahlen bereiſen, daß die Kinder aller
Bevölkerungsklaſſen im tiefſten Elend ſtehen und der Mittelſtand aber
dabei am ſchlimſten getroffen iſt.
Wollte die Stadt allen Anforderungen nachkommen, die von den
amtlichen Schulärzten geſtellt werden, um den Geſundheitszuſtand der
Kinder auf die alte Höhe zu bringen, ſo wüßten vorgeſehen werden:
Für kränkliche Kinder:
rd. 300 Solbadkuren in auswärtigen Bädern, Koſten: 60 000 Mk.
60 000 Mk.
rd. 300 Luftwechſelkuren in Höhenorten".
rd. 1000 Solbaöckuren im Stadtbad
50 000 Mk.
vd. 250 Heilſtättenkuren für Lungenkranke
250 000 Mk.
rd. 400 Kuraufenthalte in der Walderholungsſtätte . 150 000 Mk.
vd. 300 Einreihungen in die Waldſchule . . . . . 450 000 Mk.
zuſammen: 1 020 000 Mk.
Für unterernährte Kinder: Noch imer ſind über 7000
Darmſtädter Kinder unterernährt! Ein Kind braucht, um ſeinen Körper
zu bilden, täglich ein Drittel mehr Nahrung als ein Erwachſener
braucht, um ſeinen Körper zu erhalten. Aus der amerikaniſchen
Volks=
ſcmmlung werden, durch Vermittelung der Quäker, die Matzerialien für
täglich 3600 Schulmahlzeiten geliefert. Der Stadt erwächſſt hieraus —
durch Transport= und Zubereitungskoſten — eine Jahresausgabe von
210 000 Mark. Dazu kommen die Koſten von zurzeit täglich 2500
Mahl=
zeiten, die von der Stadt ganz aus eigenen Mitteln gewährt werden,
mit einem Aufwnad von 1,65 Mark pro Mahlzeit und einer
Geſamtaus=
lage von jährlich 1 200 000 Mark.
2. Sind dieſe Rieſenausgaben nötig? Die einen
ſagen „Laßt der Natur ihren Lauf!” die anderen fagen „Kinderhilfe iſt
Modeſache!‟ Die dritten meinen: „Meine eigenen Kinder brauchen’s
nicht.” Und die vierten lachen in ſich hinein: „Ich hab” keine Kinder,
mich geht’s nichts an.” Und du, lieber Freund? Willſt du zur Seite
ſtehen, verärgert über den Gang der Politik? Willſt du, vergrämt über
die Vergangenheit, unſere Zukunft, unſere Kinder vergeſſen? Wer
Aus=
flüchte ſucht, um ſich vom Geben zu drücken, der wwird ſie finden. Und
wer ein Herz im Leibe hat, der wird geben, wenn es auch weh tut; der
wird geben, ohne zu fragen, ob der Nachbar gibt und wem’s zugute
kommt.
3. Wieviel ſollſt du geben?. Geben iſt ſeliger als
Neh=
men; Geben macht froher als Nehmen. Du gibſt erſt dann etwas,
wenn Su dir ſelbſt etwas vergibſt. Frag’ nicht, was die anderen geben,
frag’ dein Gewiſſen, ob dir 1 oder 10 oder 100 Maxk wirklich weh tun,
und — lüg’ dich nicht an.
4. Die Darmſtädter Kinderhilfswoche. Die
Kinder=
woche beginnt am Sonntag, den 19. Juni, und endet wit Sonntag, den
26. Juni; ihr voraus geht eine Hausſammlung. Veranſtaltungen vieler
Art ſind geplant, um die Gebefveudigkeit anzuvegen oder zu belohnen.
Hilf uns dabei durch Planen, durch Handeln, durch Beifpiel! Hilf durch
freudige Mitarbeit, gerade in den nächſten Wochen, vor und in der
Kinderhilfswoche! Unſere Kinder ſind unſer Vaterland: Hilf unſerem
Vaterland! Unſere Kinder ſind deine Zubunft: Hilf deiner Zukunft! —
Spenden nehmen entgegen alle Tageszeitungen, Bamken und
ſtädti=
ſchen Kaſſen.
einem Willi Prenneck in Verbindung ſtand. Dieſe beiden
ſtan=
den wiederum in Beziehungen zu einem gewiſſen Erich Arnold,
einem gewerbsmäßigen Wohnungseinbrecher, der ſchon ſeit
längerer Zeit geſucht wurde. Alle drei waren nach dem Einbruch
zu dem Schankwirt Korn in der Matternſtraße gekommen und
hatten dort ein größes Sektgelage veranſtaltet. Das
Straßen=
mädchen, die „Breslauer Anna”, die ebenfalls daran teilnahm,
erhielt dabei den Pompadour mit ſeinem koſtbaren Inhalt zum
Geſchenk. Es gelang ſehr bald, alle Beteiligten zu ermitteln,
zu=
letzt auch Arnold, in deſſen Beſitz noch die übrigen wertvollen
Schmuckſachen gefunden wurden. Die Verhafteten leugneten
zu=
nächſt, mußten aber angeſichts des großen Belaſtungsmaterials
ſchließlich den Einbruch zugeben. Arnold hatte durch einen
Bäckerjungen Paul Wille die Gelegenbeit auskundſchaften laſſen
und war, während dieſer aufpaßte, mit ſeinen übrigen
Spieß=
geſellen in die Wohnung der Opernſängerin eingedrungen.
Die Einbrecher waren, wie ſie zugaben, nicht wenig
über=
raſcht, als ſie die Ruſſin in ihrem Bette ſchlafend antrafen. Sie
waren zunächſt vor Schreck wieder davon geeilt, hatten aber dann
Mut gefaßt und waren nochmals hinaufgegangen. Ohne jede
Störung hatten ſie dann die Wohnung ausgeräumt. Einen
Käufer für ihre Beute fanden ſie in dem Händler Peter Fenner
aus Charlottenburg. Dieſer ſpielte bei ſeiner Feſtnahme den
„wilden Mann” und gab an, die Sachen in einer Schlucht im
Grunewald vergraben zu haben. Als nun Beamte am Samstag
ihn dort hinausführten, wollte er zuerſt die Stelle nicht
wieder=
finden. Endlicheber wurde der Schatz doch unter einer Birke
dergraben aufgefunden und gehoben.
s. Die Lauſe eines Blitzes. Aus Oſtfriesland wird
uns geſchrieben: Einen wahrhaft mephiſtopheliſchen Spaß machte
ſich dieſer Tage ein Blitzſtrahl, der bei einem ſchweren
Ge=
witter in dem Küſtendorfe Borſaum das Wohnhaus eines
Eiſenbahnſchaffners traf. Der Blitz ſchlug zunächſt mit
dröh=
nendem Gepolter den Schornſtein des Hauſes in Trümmer,
zer=
ſplitterte mit Vehemenz den Dachfirſt und fuhr durch die auf
ſolcherlei Art geſchaffene Oeffnung hinnnter ins Wohnzimnier
des Beamten. Dort ſprang der unheimliche hölliſche Funke
durch die Scheibe des Glasſchranks mitten in die
Porzellan=
herrlichkeiten der Hausfrau hinein. Im Nu waren
Der Raubmord in der Pfeifersmühle zu Heeheim
vor den Geſchworenen.
u. Starker Andrang des Publikums küindete geſtern ſchon lange vor
Beginn der Sitzung, daß ein beſonderer Fall zur Anklage ſtand, und es
war dies jene aufſehenerregende, am Nachmittag des 28. Februar ds. Js.
in der Pfeifers=Mühle zu Seeheim verübte Gewalttat.
Deshalb hatte ſich der Wjährige, vielfach und ſchwer vorbeſtrafte
Schuh=
macher Aichard Schmidt aus Biersdorf Kreis Altenkirchen, wegen
Mords, Mordverſuchs und Naub zu verantworten. Die
An=
klage war durch Oberſtaatsanwalt Wünzer vertreten und die
Verteidi=
gung wurde durch Rechtsanwalt Kolin geführt. Es iſt einer beſongers
gunſtigen Fügung und der Beherztheit mehrerer Nachbarn, vor allem des
25jährigen Müllers Ludwig Schäfer zu verdanken, daß der Verbrecher
auf friſcher Tat ergriffen werden konnte und die Allgemeinheit dadurch
vor weiterem Unheil bewahrt blieb.
Weſſen man ſich bei Sch. zu verſehen hatte, erhellt bereits aus ſeiner
Vergangenheit, denn er mußte ſchon früh in die Zwangserziehung
ge=
bracht werden und verſchiedene empfindliche Verurteilungen waren ohne
jeden Eindruck geblieben. So erhielt er während ſeiner Militärdienſtzeit
wegen Diebſtahls, Meuterei uſw. 7 Jahre Gefängnis, aus deren
Verbü=
ßung er durch die Amneſtie von 1918 auf freien Fuß kam, um alsbald
durch drei weitere Verurteilungen mit insgeſamt 5 Jahren Zuchthaus
be=
dacht zu werden. Während ihrer Verbüßung entfloh er aus einer
Ar=
beitskolonie in Oſtfriesland, verübte in der nächſten Nacht mit einem
andern einen Fabrikeinbruch, bei dem der Wächter überfallen und
ge=
knebelt wurde, und wandte ſich dann allein in die hieſige Gegend. Zwar
waren ihm bei dieſem letzten Streich anfangs Februar dieſes Jahres 3000
Mark bar in die Hände gefallen, doch ging das Geld raſch zur Neige, und
es iſt anzunehmen, daß Sch. ſeinem ganzen Charakter nach eine neue Tat
plante.
Ein Erholungsauſenthalt im Lazarett des Fürſtenlagers Auerbach
anfangs 1916 hatte ihn mit der Gegend bekannt gemacht, und ſein
Ver=
halten nach der Ankunft in Benshei, auf dem Auerbacher Schloß, dem
Felsberg und ſonſt deutet auf verbrecheriſche Pläne klar hin. In
Bens=
heim hatte er ſofort einiges Einbrechergerät erworben, in der Wirtſchaft
des Auerbacher Schlloſſes traf man ihn frühmorgens beim Einſchleichen
an, fand auch nachher die Telephonleitung abgeſchnitten und der
Heller=
raum des Ausſichtsturms auf dem Felsberg diente ihm zwei Nächfe als
Unterſchlupf. Es war wohl ſchon hier auf einen Einbruch oder
Schlim=
meres abgeſehen, wozu es aus irgend welchen Gründen nicht kam. Der
Angeklagte, ein kräftiger und arbeitsfähiger Menſch beruft ſich ſelbſt nicht
darauf, ehrliche Beſchäftigung geſucht zu haben, und ſein ganzes
Ver=
halten in der Verhandlung bietet das Bild eines abgehärteten,
ſkrupel=
loſen Verbrechers. Mit völliger Ruhe gibt er Auskunft, wenn es auch
fortgeſetzter Fragen bedarf, und ſchweigt ſich gegenüber unbequemen
Punkten aus oder leugnet.
Für ſein Umherſtreifen an der Bergſtraße ſveiß er keine harmloſe
Er=
klärung zu geben und es gilt auch füir das Aufſuchen jener Seeheimer
Mühle, bezüglich deren er ſich vorher in einer dortigen Wirtſchaft
erkun=
digt hatte. Sie liegt allein außerhalb des Ortes, ihre Beſitzerin, Frau
Hartmann, befand ſich mit andern Angehörigen auf der Hochzeit einer
Tochter in der Pfalz, und es war nur die 19jährige Tochter Sophie nebſt
deren Schwager, dem Invaliden Jakob Opper anweſend. Mehrmals
verſuchte Sch. Einlaß zu erhalten, bis ihm endlich das junge Mädchen
öffnete. Man hielt den Fremden für einen Mühlenrebiſor oder
derglei=
chen und O. ließ ſich deshalb vorerſt nicht ſehen, konnte aber vom obeven
Stochwerk aus den weiteren Verlauf beobachten. Sch. war mit dem
Mädchen in die Mühle getreten, glaubte ſich mit ihm allein, verlangte
Le=
bensmittel und Geld und äußerte nach ſeiner eigenen Angabe, wenn ſie
es nicht herausgäbe nähme er es mit Gewalt. Gleichzeitig gab er drei
Revolverſchüſſe aus nächſter Nähe auf Bruſt und Kopf ſeines
Opfers ab, das tor zu Boden ſank. Die Leiche ſchleifte er in eine Ecke
und deckte das Geſicht mit einem Sack zu. Nachdem er dann im Hof nach
etwaiger Störung umhergeſpäht hatte, durchſuchte er die Wohnung,
eignete ſich 100 Mark nebſt einer Uhrkette an und ſetzte, da der zur Tat
benutzte Revolver nicht mehr funktionierte einen Zweiten in Stand.
Opper hatte aus den Hilferufen der Ueberfallenen und den Schüſſen
das Geſchehene gemerkt, glaubte ſeine Schwägerin tot und hielt es für
beſſer, ſtatt hervorzutreten und von dem Verbrecher ebenfalls
überwäl=
tigt zu werden, unbemerkt nach Hilfe zu eilen. Mehrere von ihm
alar=
mierte Nachbarn, die Landwirte Konrad Schäfer und Philipp
Gei=
bel, ſowie der junge Müller Ludwig Schäfer eilten mik ihm
zu=
rück, umſtellten die Mühle und machten den Verbrecher nach heftigem
Kampfe dingfeſt. Dieſer war plötzlich aus dem Hauſe geeilt, markierte
zuerſt den Harmloſen, zog auf L. Schäfeus Ruf „die Hände hoch” ſofort
den bereit gehaltenen Revolver und ſein erſter Schuß ſengte dem L.
Schä=
fer die linke Schläfe, auch der zweite ging fehl. Noch im Ringen wollte
der Verbrecher dem mutigen Gegner mehrmals den Revolver in den
Rücken ſetzen und feuern. Endlich gelang ſeine Ueberwältigung und er
kam begreiflicherweiſe dabei nicht glimpflich davon. Seine drei Schüſſe
in der Mühle waren nur allzu gut gezielt geweſen, die in Bruſt und
Kopf Getroffene war ſofort tot. Bezüglich dieſes kritiſchen Punktes blieb
der Angeklagte in der Verhandlung beſonders wortkarg, er war ſich als
erfahrener Verbrecher wohl über die Traglveite klar und leugnete
bei=
ſpielsweiſe jetzt die damals gegenüber dem Gendarmeriewachtmeiſter
ge=
machte Nachgebe, von dem Mädchen auch Geld verlangt zu haben.
Nun=
mehr möchte er es ſo hinſtellen, als hätte er nur um Lebensmittel
gebe=
ten und ſei durch den abſchlägigen Beſcheid aus Zorn zur Gewalt
ge=
ſchritten, hatte überhaupt das ſichtliche Beſtreben das Moment der
Pla=
nung und Ueberlegung, die ſich jedoch aus dem ganzen Sachverhalt
er=
geben, nach Möglichkeit auszuſchalten.
Seine Zurechnungsfähigbeit ſteht nach ärztlichem Gutachten aus der
Unterſuchungshaft feſt, und es ergab ſich auch während der Verhandlung
keinerlei Zweifel in dieſer Richtung. Bei der Einfachheit des
Sachver=
halts nahm die Beweisaufnahme trotz zahlreicher Zeugen und zweier
Sachverſtändigen einem verhältnismäßig raſchen Verlauf, ſodaß ſchon der
erſte Tag die Verhandlung zum Abſchluß brachte. In dem Plaidoyer
be=
gründete der Oberſtaatsanwalt die Anklage, und was auch die beſondere
Schwere des Verbrechens ſei, während der Verteidiger demgegenüber eine
undankbare Aufgabe hatte und im weſentlichen das Moment der
Ueber=
legung beſtritt.
Die Geſchwovenen bejahken die Schuldfrage im vollen Umfange
der Anklage und die Verhandlung endigte gegen 7 Uhr abends damit,
daß Sch. nach ſtaatsanwaltlichem Antrag wegen des Mordverſuchs
an L. Schäfer in die zuläſſige Höchſtſtrafe von 15 Jahren
Zucht=
haus und wegen Ernordung der S. Hartmann in Tateinheit mit
ſchwerem Raub zum Tode ſowie zu dauerndem Ehrverluſt verurteilt
purde. Er hatte im Schlußwort vor dem Urteil um mildernde Umſtände
gebeten.
Teller, Taſſen und anderes Geſchirr wie von unſichtbarer Hand
kurz und klein geſchlagen. Damit nicht genug, fuhr der Blitz
aus dem Seherbenhaufen wieder heraus und ziſchend direkt in
das blanke Zifferblatt des Regulators hinein, deſſen Uhrwerk er
augenblicklich zerſtörte. Nachdem er alſo ſein Mütchen gekühlt
hatte, entſchwand der feurige Rüpel lautlos durchs Fenſter, die
ſchreckerſtarrten Hausbewohner in muffigem Schwefeldunſt
zurücklaſſend.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die blaue Maus” Schwank in 3 Akten von Alexander
Engels und Julius Horſt. Erſtaufführung im Neuen
Theater zu Frankfurt a. M. am 8. Juni 1921.
Einem Schtwank darf man die unglaublichſten Situationen
nicht übel nehmen, wenn er ſeinen Zweck, lachen zu machen,
er=
ſüllt. Und dieſen Zweck erreichen Engels und Horſt in ihrer
„Blauen Maus” in reichſtem Maße. So ſei ihnen die
Unmöglich=
keit der tollen Situationskomik, in die der Eiſenbahnſekretär
Céſar Robin gerät, verziehen. Er hat nämlich einen Direktor,
der ſeine Beamten nach den „Verdienſten” derer Frauen
avan=
cieren läßt. Um nun ſeine eigene kleine entzückende Frau vor
dieſem Schickfal zu bewahren und doch zu avancieren, ſtellt er
dem Direktor die Maximedame Fauchon Ducloir, genannt „Die
blaue Maus”, die er für 3900 Franes monatlich engagiert, als
ſeine Frau vor und erreicht ſein Ziel, wenn auch unter
erſchwer=
ten Umſtänden. Der ganze Schwan kiſt natürlich, da er in
Pari=
ſer Atmoſphäre ſpielt, ziemlich gewürzt, aber trotzdem wird er
nie indezent, was eine weitere gute Eigenſchaft iſt.
Aber trotz all dieſer guten Eigenſchaften wäre das Neue
Theater bei dieſen verfrühten Hundstagen wohl kaum ſo voll
geweſen, wenn nicht eine alte Bekannte, das frühere Mitglied
des Schauſpielhauſes: Kitty Aſchenbach die blaue Maus
ſo famos geſpielt hätte. Der Raummangel verbietet mir leider,
die übrigen Einzelleiſtungen, die ſich unter Alois Großmanns
zielſicherer Spielleitung vereinten, zu beſprechen. Es genüge,
die Namen Otto Walburg (Csſar), Robert Grüning (
Direk=
tor), Aleis Großmann (Mosquitier) und Kurt Sellnick
(Radaroll) zu nennen, und ian wird ſich die Güte der
Auffüh=
rung denken. Das völlig ausverkaufte Haus erdröhnte von
Lachen und Kitty Aſchenbach wurde lebhaft gefeiert. W. W.
Seite 4.
Freitag, den 10. Juni 1921.
Rummer 158.
X* Roßdorf, 8. Juni. Große Enttäuſchung hat hier die
Ablehnung der vom Schulvorſtand angeregten und einſtimig
getwünſch=
ten Quäkerſpeiſung hervorgerufen. In allen Kreiſen hielt man
eine ſolche ſorgſamere Behandlung und kräftigere tägliche Speiſung
untevernährter Kinder nach den glücklich im Kriege überſtandenen, aber
noch nachwirkenden Ruhr= und wiederholten Grippe=Ebidemien für
un=
bedingt notwendig. Nun hat gottſeidank eine gründliche Unterſuch ung
nur 46 unterernährte Schulkinder (zirha 10 Prozent) feſtgeſtellt. Aber
eine Zuziehung der ſchlecht ernährten Kinder unter 6 Jahven hätte
ge=
wiß noch 20, alſo zirka 75 underernährte Kinder — eine vollſtändig
genügende Zahl — dem wohltätigen Liebeswerk, wit dem man
aller=
wärts beſte Erfahrungen gemacht hat, täglich zuführen können. Zur
Ablehnung des Antrages ſeitens der kreisamtlichen Fürſorgeſtelle hat
geſpiß auch das Fohlen eines Kreisſchulinſpektors zur Zeit beigetragen.
Vermutlich iſt doch noch nicht das letzte Wort in der volkswirtſchaftlich
wichtigen Angelegenheit geſprochen, oder beſſer noch, die Gemeinde
nimt ſelbſt alsbald dieſe beabſichtigte Speiſung underernährter Kinder
in die Hand und ſcheut keine Koſten. Bei der gegenwärtigen ſchveren
Arbeit aller Kreiſe in Garten und Feld wäre die Einrichtung einer
täglichen „Volksſpeiſung” (frühere Volksküche) wohl angebracht, bei der
alle kräftige Suppen, Milch, Kakao, Reis, Hülſenfrüchte uſw. auf
Wunſch oder gegen kleines Entgelt nach täglichem Speiſezttel erhalten
könnten. Räume, Herde und Hilfskräfte ſind von der täglichen Speiſung
der Funber= und anderer Truppen am Schluſſe des Krieges zudem
noch an Ork und Stelle. — Die Kindevhilfswoche wird hier jedenfalls,
bei aller oft in Roßdorf gezeigten Liebe, den Blick auf das eigene
jam=
mernde Volk zunächſt richten!
A. Auerbach, 9. Juni. Die Bürgermeiſterwahl wurde in
der geſtrigen Gemeinderatsſitzung auf den 3. Juli ds. Js. feſtgeſetzt. Als
Kandidaten werden genannt: Kaufmann W. Blickensdörffer und
Haupt=
mann a. D. Zobel ehedem Divektor der Großh. Hofbibliothek in
Darmſtadt. Letzterer wird von der Heſſiſchen Volkspartei vorgeſchlagen,
während Kaufmann Blichensdörffer als Kandidat der übrigen Parteien
in Vorſchlag kommt. Vielfach glaubt man aber die Sozialdemokratie
werde einen eigenen Kandidaten aufſtellen.
Nauheim (Kreis Groß=Gerau), 9. Juni. Spargelmarkt. Von
Samstag, den 4. Juni bis Mittwoch, den 8. Juni, iſt der Spargelpreis
auf dem hieſigen Markt von 2,20 Mark auf 1,30 Mark gefallen.
Babenhauſen, 8. Juni. Die Kirchengeſangvereine aus der
nördlichem Hälfte des Evangeliſchen Dekenates Groß=Umſtadt feierhen
ihr Jahresfeſt in Dieburg. Beteiligt waren die Vereine zu Babenhauſen
(Dir. Pfarrer Stotz), Harreshauſen (Dir. Lehrer Klinger), Groß=
Zim=
mern (Dir. Lehrer Cronenbold), Hergershauſen (Dir. Lehrer Braun) und
Dieburg (Dir. Lehrer Simon) mit zuſammen etwa zweihundert
Mitglie=
dern. Die vor einigen Jahren hübſch venobierte Kirche war überfüllt,
doch reichte ſie, machdem man auch die Gänge und ſonſt freien Plätze
reichlich mit Sitzgelegenheit verſehen hatte, für die Feier völlig aus.
Dem um 2 Uhr beginnendem Feſtgottesdienſt ging die Hauptprobe
voraus, in der es dem tüchtigen Leiter der Geſänge, Lehrer Simon, raſch
gelang, die 5 Vereine zu einem einheitlichen Chore zu vereinigen, der
treffliches Srimmaterial, gute Schulung und verſtändnisvollen Vortrag
verriet. Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Wagner von Stockſtadt a. Rh.,
die Liturgie verfah der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Port, und das Orgelſpiel
Lehrer Weber von Dieburg. Während der Feier entlud ſich ein ſchweres
Gewitter, das bei heftigem Sturm die Umgebung der Kirche eine Zeit
lang ſtark verdunkelte. Aber die Sänger und Sängerinnew dieſer
herr=
lichen Chöre, die zum Vortrag kamen, und ebenſo die ſich tief erbauende
Gemeinde ließen ſich, nachdem die elektriſche Beleuchtung in Tätigkeit
geſetzt war, durch die draußen tobenden Elemente nicht ſtören, und es
war ein Schauſpiel von ſeltſam ergreifender Wirkung, als während des
mächtigen Geſangs des Lutherliedes, das man unter Begleitung des
Poſaunenchors aus Groß=Zimmern ſtehend ſang, das Wetter ſeinen
Höhepunkt erreichte, Blitz auf Blitz zuckte und gewaltige Donnerſchläge
über das Gotteshaus himüberrollten. Ein jeder mußte da unwillkürlich
an die Worte denken, über die kurz vorher der Feſtprediger ſo zündend
geſprochen hatte: „Dir, dir Jehoba will ich ſingen; denn wo iſt noch
ein ſolcher Gott wie du!” Um 5 Uhr ſchloß ſich im Saalbau „Zum
Mainzer Hof” eine Nachverſammlung an, bei der die genannden Vereine
durch den Vortrag von Volksliedern noch weitere Proben ihres
treff=
lichen Könnens ablegten und verſchiedene Anſprachen gehalten wurden.
Der Vorſitzende Herr Pfarrer Stotz von Babenhauſen, begrüßte die
ſtattliche Feſtverſammlung, dankte den Vereinsmitgliedern und
Dirigen=
ten, die große Arbeit geleiſtet hätten, und toaſtete auf den Feſtort
Die=
burg. Herr Pfarrer Port erwiderte, indem er ſeinerſeits im Namen
der feſtgebenden Gemeinde, des Kirchenvorſtandes und des
Kirchen=
geſangvereins die Gäſte aus nah und fern willkommen hieß. Herr Dekan
Knodt feierte in längerer Rede die Sache der Kirchengeſangvereine und
Herr Schulrat Gunderloch ſprach das Schlußwort, in dem er der
Hoff=
nung Ausdruck gab, daß die Zeit nicht mehr fern ſein möge, wo jeder
namhafte evangeliſche Ork einen Kinchenchor beſitze, und daß unſere
Lehrerſchaft auch weiterhin gern und willig ihre Kraft und ihr
Intereſſ=
der Leitung und Förderung der Kirchengeſangvereine widmen werde!
Mainz, 9. Juni. An Stelle des Regierungsrats Dr. Dahlem von
der Reichsvermögensverwaltung — Zveigſtelle Mainz — wurden zu
Vertretern des Reichsintereſſes für Okkupationsleiſtungen ernannt:
Regierungsrat Wagner vom Reichsvermögensamt Wiesbaden für
den Regierungsbezirk Wiesbaden, Regierungsrat Dr. Korn vom
Reichsbermögensamt Mainz II für den Bezirk des beſetzten beſſiſchen
Gebietes.
— Gießen, 9. Juni. Die Entwaffnung der Reichswehr.
An mehreren Tagen der vergangenen Woche waren Ententeoffiziere in
Gießen anweſend, um die Waffenbeſtände, auch die Finanzen und die
ſonſtigen Angelegenheitem des hieſigen Bataillons zu kontrollieren. Die
Scheinwerfer, Scherenfernrohre, Maſchinenpiſtolen, Granatwerfer uſw.
müſſen abgeliefert werden. Jeder Soldat darf nur ein Gewehr beſitzen.
Es wird ſogar vorgeſchrieben, daß für jeden Mann nur zwei
Mon=
turen zuläſſig ſind; die übrigen Vorräte der Kleiderkammern werden
wohl zerſchnitten werden wiſſen. Der Termin für die Entwaffnung
läuft bekanntlich am 12. Juni ab. Die Gießener Twuppe hat allerdings
— wie wir erfahren — ihre Beſtände ſchon auf die vorſchriftsmäßige
Höhe herabgeſetzt. Nur die dritte Kompagnie, die gegenwärtig dem
Wachregiment in Berlin (das bekanntlich zum perſönlichen Schutz der
Reichsregierung aufgeſtellt wurde) zugeteilt iſt und mit allen ihren
Ge=
räten nach Berlin ausgerückt war, beſitzt noch Maverial, in dem die
Entente eine Bedrohung ſieht. Von Gießen aus begaben ſich die
En=
venteoffiziere nach Marburg, wo ebenfalls eine Kontrolle vorgenommen
wurde. Dort befindet ſich bekanntlich nur ein Ausbildungsbataillon,
das noch nicht einmal ein einziges gebrauchsfähiges Maſchinengewehr
behalten darf. Aus Marburg wird weiter gemeldet, daß der
Kontroll=
offizier den amtlichen Stellen unbebannte Angaben über
Waffenlage=
rungenin der dortigen Kaſerne machen konnte. Es gibt ja
bekanntlicher=
ſeiſe noch Deutſche, die die Entwaffnung unſerer Wehrmacht ſehnlicher
und lauter wüinſchen faſt als die Gehner, und die den
Ententekontrol=
leuren gerne ihre Arbeit erleichtern. Der Gieß. Anz. gibt dieſe
Einzel=
heiten wieder, um jedem Deutfchfühlenden, vor allem der Jugend, zum
Bewußtſein zu bringen, welche Demütigungen Deutſchland trotz allen
guten Willens über ſich ergehen laſſen muß.
Vilbel, 8. Juni. Diebſtahl von Blitzableitern. In der
Nacht vom Sonntag auf Montag ſtahlen Diebe von der hieſigen
Volks=
ſchule die vergoldeten Spitzen der Blitzableiter.
Dortelweil, 9. Juni Aufder Bahnſtrecke zwiſchen hier und
Vilbel wurde am Montag eine männliche Perſon tot aufgefunden,
deren Perſonalien nicht feſtzuſtellen waren. Das Unglück muß ſich den
Umſtänden mach in der Nacht vom Sonntag auf Montag ereignet
haben. Es wird vermutet, daß der Tote ein Arbeiter iſt, der den
letz=
ten Zug verſäumte und ſich dann die Bahnſtrecke entlang zu Fuß nach
Vilbel begeben wollte, wobei er von einem Zuge erfaßt und überfahren
ſvurde.
Schlitz, 9. Juni. Ein intereſſanter Rechtsſtreit. Von
der alten, unter Denkmalſchutz ſtehenden Schlitzer Befeſtigungsmauer iſt
an dem H. Hoffmannſchen Grundſtück ein eta 10 Metzer langes Stück
zuſammengeſtürzt und hat dabei an einem darunter ſtehenden Gebäude
beträcktlichen Schaden angerichtet. Nun ergibt ſich die invereſſante
Streitfrage, wer für den Schaden aufzubomen und die Mauer neu
aufzurichten hat. Der Anwohner, Gemeinde und auch der Staat lehnen
alle miteinander ab, da ſie ſich nicht dazu für verpflichtet halten. Jrgend
femand muß aber ſchließlich „daran glauben”. Auf den Ausgang des
Rechtsſtreites darf man geſpannt ſein.
Reich und Ausland.
Augsburg, 9. Juni. Im Wahnſinn. In Naſſenbeuren (Bayr.=
Schwaben) ſtieg der wahnſinnig gewordene Pfarrmeßner
Miller in den Glockenturm, läutete und ſchoß mit dem Revolver auf die
herbeigeſtrömte Menſchenmenge. Ein Bauer, Vater von neun Kinder,
wurde getötet. Die herabſtürzende Glocke ſchlug dem Wahnſinnigen
den Schädel ein.
Wien, 9. Juni. Der Kommuniſtenführer Max Levin
verhaftet. Einer Meldung zufolge wurde in einer Wiener
Perſion der Koymmniſtenfiihrer Max Levin aus Bahern
ver=
haftet. Levin hielt ſich in Wien unter dem Namen eines Dr. Seid=
Parlamentariſches.
s.w. Der Finanzausſchuß begann geſtern ſeine Beratungen
mit dem Kap. 31 und folgende (ärztlicher Dienſt uſw.). Es waren im
all=
gemeinen nur noch kleine Anfragen zu beantworten. Zu einer längeren
Beſprechung führten die Verhältniſſe bei der Zentrale für Mutter= und
Säupl
irſorge, die ſich im Augenblick in ein
ngsſtadium
Die Baſis, auf der das Unte
Grumndlagen zu ſchaffen. Erſt wem das Reichsjugendwohlfahrtsgeſetz
demnächſt verabſchiedet iſt, wird ſich überſehen laſſen, wie weit die
Ver=
hältniſſe in Heſſen geändert werden müſſen. Im Ausſchuß war der
Wunſch geäußert worden es möge dafür geſorgt werden, daß in den
Ver=
waltungsinſtanzen den Körperſchaften, die die Mittel aufbringen, auch
ein entſprechender Einfluß gewährt wird. Das Kapitel wurde
geneh=
migt. Es folgten die Kapitel des Landesamtes für das Bildungsweſen.
Bei den Beratungen war kürzlich beantragt worden, den Beitrag an die
Stadt Darmſtadt zu den Koſten eines Seminars zur Ausbildung von
Lehrerinnen für das höhere Lehrfach zu ſtreichen. Die Regierung gab
geſtern die Erklärung ab, daß ſie entſprechend dem Wunſch des
Antrag=
ſtellers und des Ausſchuſſes eine Gleſchſtellung der Abiturienten des
Viktoria=Seminars mit denen des Volksſchullehrerinnen=Seminars in
Bezug auf das Staatsexamem in die Beſoldungsdienſtzeit herbeizuführen
beabſichtige. Die Bezüge und Dienſtverhältniſſe der ſeither im Nebenamt
tätig geweſenen Muſik= und Zeichenlehrerinnen im
Volksſchullehrerinnen=
ſeminar ſollen neu geordnet werden. Bei dem Kapitel Volksſchulen
wurden Klagen über Schulverhältniſſe im Kreiſe Alzey vorgebracht, wo
es noch Orte gibt, die ſich weigern, neue Schulſäle herzurichten, obgleich
in den Klaſſen die Schülerzahl, die geſetzlich zuläſſige Höchſtzahl weit
überſteigt. Es wurde weiter beſprochen die Fvage der verheiratzeten
Lehrerinnen und die der Verſetzungen der Lehrerinnen auf das Land.
Der Ausſchuß gab ſeiner Meinung dahin Ausdruck, daß, nachdem
nun=
mehr die gehaltliche Gleichſtellung der Lehrerinnen mit den Lehrern
er=
folgt iſt, eine größere Zahl von Lehrerinnen auf die kleinen Orte
ver=
ſetzt werden müſſe, was umſo leichter möglich ſei, als die Lehverinnen
dieſe Konſequenz zu tragen ſich bereit erklärt hätten. — Zum Fall eines
rheinheſſiſchen Lehrers i. R., der wegen Steuerhinterziehung aus
Wein=
geſchäften zu. 30000 Mark Stvaſe verurteilt worden iſt, wird die
Regie=
rung erſucht, die Frage der Zuläſſigkeit der Entziehung des Ruhegehaltes
prüfen zu laſſen. Auch die Verhältniſſe in Mörfelden wurden zur
Sprache gebracht und ein weiterer Antrag gab der Negierung
Gelegen=
heit, Stellung zu nehmen zu den in der hieſigen Tagespreſſe
aufgetrete=
uen Behauptungen, eine Wormſer Lehrerin, die uneheliche Mutter
ge=
worden ſei, ſei nunmehr im Landesamt für das Bildungsweſen mit
höhe=
ven Bezügen als ſie früher hatte, beſchäftigt. Nach der Darſtellung der
Regierung iſt die betreffende Lehrerin aus dem Schuldienſt entlaſſen
tvorden und jetzt als Schreibgehilfin mit Bezügen einer ſolchen auf der
Kanzlei des Miniſteriums beſchäftigt. Die Art der Behandlung dieſes
in ſeinen Einzelheiten geradezu tragiſchen Falles in der Preſſe, wurde
von allen Seiten des Ausſchuſſes bebauert.
s.w. Der Schulausſchuß ſetzte die Beratung des Art. 17
(Fortbildungsſchule) fort. Der Antrag, daß auf Beſchluß des
Schulvorſtandes in den Stunden, die über die Pflichrſtundenzahl
hinaus=
gehen, auch andere Lehrgegenſtände eingeführt werden könnten, wurde
abgelehnt. Die Ginführung von Schülerräten in den
Fortbildungs=
ſchulen ſoll verſuchsweiſe da, v es die Verhältniſſe geſtatten, zugelaſſen
werden. Ein weitergehender Antrag, ſie überall einzuführen, wurde
ab=
gelehnt. Es folgte Art. 18 (Erweiterte Volksſchulen). Der
Regierungs=
vertreter gab zunächſt in langen Ausführungen eine Darſtellung, aus
der zu entnehmen war, wie ſich die erweiterten Volksſchulen in Heſſen
endwickelt haben. Nachdem im Jahre 1901 die Höheren Bürgerſchulen
durch ein engeres Geſetz geregelt ſind, ſind den erweiterten Volksſchulen
nur noch übrig geblieben die Miktelſchulen in Darmſtadt und Offenbach
und die Mädchenmittelſchule in Heſſen. Auch die Frage der Erhaltung
und Ausgeſtaltung bezw. ihre Abſchaffung wurde ausführlich beraten.
Zu Befchlüſſem iſt es bis jetzt noch nicht gekommen. Fortſetzung: Freitag,
2Uhr,
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt, 9. Juni.
Vor dem Rathauſe haben ſich vor Beginn der Sitzung zahlreiche
Er=
werbsloſe zur Demonſtration eingefunden. Ein Redner hielt eine
An=
ſprache worauf ſich eine Abordnung in das Rathaus begibt, um dem
Oberbürgermeiſter die Wünſche borzutragen. Zur Verhütung von
Stö=
rungen ſind die erforderlichen Maßregeln ergriffen.
Bürgermeiſter Mueller eröffnet die Sitzung um 5½ Uhr. Es
wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten.
Wegen der Verfeuerung einer Miſchung von Stein= und
Braun=
kohlen in der
Keſſelanlage des Stadtkrankenhauſes
iſt der Einbau eines Unterwindgebläſes mit elektriſchem
Andrieb in dieſe Anlage geboten. Die hierfür erforderlichen Mittel ſind
zu 24300 Mark veranſchlagt. Sie ſind in den Voranſchlag des
Stadt=
krankenhaufes für 1921 eingeſtellt. Damit die neue Gebläſeeinrichtung
ſchon in den Sommermonaten in Betrieb genommen werden bann, iſt es
erforderlich, daß der Einbau des Apparates ſchon vor Genehmigung des
Jahresvoranſchlages vorgenommen wird. Die Stadtverwaltung
bean=
tragt deshalb im Einverſtändnis mit der Bau=, und Krankenhaus=
Depu=
tation die alsbaldige Beſchaffung des vorbemerkten Apparates zu Laſten
des Jahresvoranſchlags 1921. Dem wird zugeſtimmt.
Die Stadtverwaltung beabſichtigt als Notſtandsarbeit die planmäßige
Verbeſſerung der
Be= und Entwäfſerung ber ſtädtiſchen Rieſelfelder
vorzunehmen. Der für die Vornahme der Arbeiten erforderliche Koſten=
Fetrag von 775 000 Mark iſt dem für Notſtandsarbeiten bewilligten
Kre=
dit von 20 Millionen Mark zu entmnehmen. Eine gutächtliche
Aeuße=
rung der Kulturinſpektion über die vorzunehmenden Arbeiten liegt
vor. Im Einverſtändnis mit der Land= und Forſtwirtſchafts=
Depu=
tation wird die Ausfühwung unter Bereitſtellumg des nötigen Kredits
be=
ſchloſſen.
Die Voranſchläge der beiden höheren Mädchenſchulen für 1921
ſchließen in Einnahme mit 420 581,75 Mark bezw. 258 344 Mark und in
Ausgabe mit 1 061 090 Mark bezw. 723 651 Mark ab. Der Staatsbeitrag
iſt berechner auf 249 282 Mark und 160 904 Mark, während der ſtädtiſche
Zuſchuß ſich auf 640 508,25 Mark für die Viktoriaſchule und 465 307 Mark
für die Eleonorenſchule ſtellt. Hierbei iſt die ab 1. Januar 1921
einge=
tretene Erhöhung des Teuerungszuſchlags von 50 Prozent auf 67
Pro=
zent berückſichtigt. Die beiden Voranſchläge werden nach kurzer
Aus=
ſprache über höhere Schulen im allgemeinen genehmigt.
In der
Kinderhilfswoche
ſollen im Saalbau mehrere Veranſtaltungen ſtattfinden, und es wurde
darm nachgeſuchr, die für die Benutzung des Saalbaues zu entrichtende
Miete auf die Stadtkaſſe zu übernehmem. Dem wurde zugeſtimmt.
Wahlen zu Kommifſionen und Ausſchüffen.
Zur Durchführung der kürzlich beſchloſſenen Mittelſtandsfürſorge
iſt die Wahl einer beſonderen Beleihungskommiſſion zur Begutachtung
und Entſcheidung der eingegangenen Geſuche erforderlich. Es werden
vorgeſchlagen: Frau Hattemer, Herr Falkenſtein, Herr Bankdirektor
Ben=
jamin, Herr Divektor Schrauth vom Wohlfahrtsamt oder ſein Vertreter,
Herr Nemtner Wilhelm Andreß, Frl. Walz, die Stadtverordneten: Herr
Binſtadt, Herr Ramdohr, Herr Hübner und Frau Kern. Ebenſo ſoll
zuir Unterſtützung der ſtädtiſchem Preisprüfungsſtelle eine
Preiskommiſ=
ſion zur Feſtſetzung und Ueberwachung der Marktpreiſe gebildet werden.
Bei der kürzlich beſchloſſenem Wohnungsluxusſteuer bedarf es einer
be=
ſonderen Kommiſſion, die über zweifelhafte Fälle, in Fällen vorliegender
Härten entſcheidem ſoll,
Im Aufſichtsrat der gemeinnützigen Heimſtätten=Baugenoſſenſchaft
iſt eine der vier durch die Stadtverordneten=Verſammlung zu
beſetzen=
den Stellen durch das Ausſcheiden des früheren Stadtverordneten Schäfer
erledigt und neu zu beſetzen.
Die dem Wohnungsamt beigegebenem Bezirkswohnungskomnmiſſionen
bedürſen in verſchiedenen Bezirbem einer Ergänzung. Die Ergänzung
wird den Bezirkswohnungsbommiſſionen überlaſſen.
Beim Mietzeinigungsamt hat ſich als notwendig erwieſen, die Zahl
der Beiſitzer aus Vermieter= und Mieterkreiſem zu erhöhen mit Rückſicht
auf die große Zahl der Termine und die ſtarke Inanſpruchnahme der
Beiſitzer.
Die Vorſchläge des Wahlvorſchlagsausſchuſſes, zu denen, ſdweit
er=
forderlich, vorher auch die Inteveſſenvertretungen gehört wurden,
wur=
den beſtätigt.
Da Punkt 7 ausfällt, wird zur Beratung der beiden Vorlagen über
die Betefligung an der Filmfabrik und die Wiedercherſtellung des alten
Theakers geſchritten. Stadtv. Schmitt wünſcht die Beteiligung der
Stadt an der Filmfabrik zuerſt zu beraten, da er ſeine Zuſtimmung
zu dem zweiten Projekt von der Genehmigung des erſtgenannten
ab=
hängig machen müſſe. — Stadtv. Dr. Nöllner zſt dagegen. Nach
weiteren Ausführungen wind abgeſtimmt und gemäß dem Antrag des
Stadtv. Schmitt beſchloſſen. — Stadtv. Krug berichſtet über die
Vor=
lage, betr.
Errichtung einer Filmfabrik:
Die Frage der Anſiedlung eines größeren
Filyuinduſtrieunterneh=
mens hat die ſtädtiſche Verwaltung ſchon ſeit einigen Jahren
beſchäf=
tigt. Die zuerſt mit einem gewiſſen Herrn Nebel geführten
Verhand=
lungen, die eine Bereitſtellung des Weiterſtädter Exerzierplatzes mit
der damals noch darauf befindlichen Luftſchiffhalle zum Gegenſtande
hatten, führten zu keinem Ergebnis. Etwas ſpäter ſetzten
Verhand=
lungen mit dem früheren langjährigen Syndikus des Deutſchen
Bühnen=
vereins, Herrn Wirklichen Geh. Admivalitätsvat a. D. Dr. Feliſch, ein,
die von dem ihm bekannten hieſigen Verlagsbuckhändler Reichl
geför=
dert wurden, aber ebenfalls bald wieder zum Stillſtand bomen und
über ein Jahr geruht haben. Als ſie nun von der letztgenannten Seite
dor mehreren Wocken erneut aufgenommen wurden, war es natürli=h.
z die ſtädtiſche Verwaltung im Hinblick auf die vorausgegangenen
en nur zögernd an die Sache herantrat. Lediglich der
Um=
den Fall eines Zuſtandekommens des Planes doch
um eine für die Stadt überaus bedeutungsvolle Sache handele, verm
laßte ſie, ſich dieſen Verhandlungen überhaupt micht zu entziehen. De
heute vorliegende Ergebnis ſcheint nun allendings die Mühe gelolu
zu haben. Wenn ſich das Unternehmen auf der nunmehr gegebemnu
Grundlege verwirklicht, darf von ihm für die Stadt und Sraat ein ni. u
zu unterſchätzender Vorteil erwartet werden.
Die ſtädtiſche Verſvaltung ging bei den Veuhawölungen von d=
Gedanken aus, daß ſie grundſätzlich Anlaß hat, die Anſieblung größen:
Induſtrien zu fördern und zu dieſem Zwerk Zugeſtändniſſe zu mach= ſie das auch bereits in früheren Fällen getan hat. Neu iſt im vrreg
liegenden Falle das Verlangen der Geſellſchaft, daß Staat und
Ste=
ſich an ihr beteiligen ſollen; — ein Verlangen, das damit
begrüni=
wird, daß die Geſellſchaft ſich hiervon einen ganz beſonderen Erfolg —
günſtiger Wirkung für alle Beteiligten verſpricht. In erſter Linie ſäd
es für die Stadt die Vorteile für das Landestheate, die eintretendssu
ſtalls eine finanzielle Entlaſtung für Staat und Staſt herbeiführen
wu=
den, die einen Abſchluß, wie vorgeſehen, empfehlenswert erſcheimt
laſſen.
Die Vila=Film=Aktiengeſellſchaft behält ihren Sitz vorläufig in Bae
lin; ihre ſpätere Ueberſiedlung nach Darmſtadt iſt in Ausſicht genorl
men. In Darmſtadt wird eine beſondere Tochtergeſellſchaft in Fo.m
einer G.m.b.H. errichtet, um alle ſteuerlichen Vorteile der Daumſräd=in
Unternehmung der Stadt zu ſichern. Die Aktienbeteiligung von Stau
und Stadt und die Mitwirkung im Aufſichtsrat erfolgt hei der Vä.
Film=Aktiengeſellſchaft. Füir die Darmſtädter G.m.b.H. wird kein
ſonderer Aufſichtsrat beſtellt; eine Beteiligung auch an dieſer
Geſ-
ſchaft mit einigen Anteilen iſt von der ſtädtiſchen Verwalwng in Anz
ſicht genommen. Die ſtädtiſche Verwaltung ſchlägt eine
Beteiligung=
beiden Geſellſchaften bis zu einem Betrage von insgeſamt 50 000 M. brr
Was nun den Geſchäftsbetrieb angeht, ſo wind die G.m.b.H. te
Aufnahwen im Auftrage der Vila=Film=Aktiengeſellſchaft machen, te
— da ja eine einzelne Geſellſchaft natürlich nicht da3 ganze Jahr mi
durch Aufnahmen machen hann — das Atelier an andere
Filmgeſellſc=
ven mit der Maßgabe vermieten, daß auch dieſe ſich den gleichen S
dingungen unterwerfen müſſen ie ſie die Vila=Fihm=Aktiengeſellſchsn
dem Staatze und der Stadt gegenüber eingehen will. Dieſe andenn
(hchellſchaften werden das Atelier endweder von ausſärts benutz=u
oder ſie werden ſich hier niederlaſſen.
Als Gelände iſt das der Stadt gehörige ehemalige Müllerſche
geleianweſen an der Kranichſteiner Straße in Ausſicht genommen. Te
darauf befindliche alte Flugzeugſchuppen, der noch von der Stadt u
erwerben wäre, ſoll mit einem Glasdach verſehen, ferner ſolle auf d:
Grundſtück ein Entwickelungsraum, einige Garderoberäume, ein Reci
ſitenraum (ein dafür geeigneter Schuppen iſt ſchon vovhanden),
Wohngebäude für den Direktor und eine Kantine auf Koſten der Väo
Film=Aktiengeſellſchaft erſtellt wevden. Das Ganze nimmt keinen großu
Raunn ein. Sollten einige kleine Pachtgrundſtüicke, die ſich auf dnß
Ziegeleigelände befinden, davon berührt werden, damn könnten
Pächter anderweit genügend Gelände zugewieſen erhalten.
Der Finanzausſchuß hat gegen eine Stimme die Annahme der V=u
lage empfohlen. — Stadtv. Dr. Nöllner fragt, ob der Rechtsa u
ſchuß zu der Vorlage gehört wurde. Die Beſtimmung über die Fra
der Prüfung nach Sittlichkeit und Anſtößigkeit halte er für ſehr zwei-0/XUgſch
haft. — Staotv. Dr. Oſann erklärt, daß er im Finanzausſchuß gegiftin
die Vorlage geſtimmt habe. Er halte es grundſätzlich nicht für an
gängig, daß ſich eine Stadt an einer derartigen Aktiengeſellſchaft be
ligt. Die Mittel des Unternehmens ſeien auch viel zu gering, um
Stadt zu veranlaſſen, von dieſem Grundſatze abzugehen. Weiter w rſt.,
den auch vorher vom Theater die ſchwerſten Bedenben gegen das Pu
jekt erhoben, weil man befürchtete, daß durch das Mitwirken bei. Ln
Filmaufnahmen die Schauſpieler ihre Tätigreit am Theater vernachläiſt
gen würden. Wenn dieſe Bedenken auch nachträglich beſchwichtigt w rht
den, ſo beſtehen ſie nichtsdeſtoweniger weiter. Er könne auch keine mi
telbaren Vorteile für die Stadt in dem Unternehme ſehen. Eins Er
artig kleine Filmfabrik habe nicht die geringſte Bedeutung, weder rilllunn
die Stadt noch in irgend einer anderen Beziehung. Man müſſe
denben, daß man hier auf 20 Jahre ein Gelände ohne jede Gegenleiſtun
überkäßt.
Stadtv. Werner will der Vorlage zuſtimmen. Er bringt ihlan
Entrüſtung der Kleingartenpächter zu Sppache, die das für die Falill 0.
benützte Gelände ſofort räumen ſollen. Mſan ſollte dieſen Leuten wemy
ſtens noch geſtatten, ihre Ernte einzubringen.
Stadtv. Emmerling habe gemeint, wan ſollte heute nur grund
ſätzlich zu der Frage Stellung nehunen daß man aber ſpäter noch ü5 endgültigen Vertrag Beſchluß faſſen könne. Grundſätzlich ſei er fu
die Vorlage. Wir miſſen alles aufbieten, um Verkehr nach Darmſt=u
zu bringen, und außerdem bietet ſich ſodurch die Möglirhkeit, autch fürr Eit
Lendesthcater bedeutendere Kräfte hierherzuziehen. Wichtig ſei fern
daß die Stadt hier Einfluß auf die Kinoveranſtaltumgen erreichen korr)
Er ſei überzeugt, daß das Publikum gute Filmvorführungert gerne A=Wzis jetzt Me
nimmt. Dem Unternehmen bringe er Verkrauen entgegen, vor ales:/, jubilo auch
ei=
biete ihm die Perſon des Leiters die Gewähr für guten Abſichten. Sgi=K rſeit gemahn
Fraktion ſtimme der Vorlage zu.
bkommen; es
Stadtv. Meiſel, hat ebenfalls Bedenken gegen die Beteiliger„Aie der En
der Stadt an einer derartigen Aktiengeſellſchaft. Das öffenckliche Inta, die einm
eſſe erfordere zwar das Heranziehen von Undtermehmungen, aber weirAym, es
beſt=
gehe das Intereſſe nicht. Bei der geringen Größe des Unternehmer:
Mzzugeb=
falle die Schaffung von Arbeitsgelegenheit wohl nicht ins Gewicht. / Mmzen hält
Genklich ſei, daß der Einfluß der Stady auf das Unternehmem bei E.) zu vrmeiden
geringen Beteiligung ſehr gering ſein werde.
5. Emmerlin
rluf
de
der mu
dererit
Manr
nden
uer 8
ue M.
Der Oberbürgermeiſter erklärt, daß das Gelände mu mi
uie Stadt
tun=
außergewöhnlich großen Opfern baureif gemacht wweuden kann und Eiß Men, das Deri=
s für den Augenblick gar nicht dafür in Frage kommt. Die Stadt H Er beontmag
ein großes Indereſſe daran, Beſchäftigungsmöglichkeit zu ſchuffen, un
gerade dieſes Unternehmen ſei fürr umſere MöbelinGuſtrie und merſt
Handwerk von großer Bedeutung. Wichtig ſei weiter, daß hier arw Then Aneils an
Stadt die Möglichkeit geboten wird, verbeſſernd auf die Filmſabrikat mit0
einzuwirken.
Stadtv. Stork will für die Vorlage ſtimmen, aber nur, weil EW 2m ein duuernde
hofft, daß dadurch der Stadt Vorteile gebracht werden. Er habe and
Bedenhen gegen die Konkurrenzfähigkeit der Geſellſchaft gegenüber Eiſ
großen Filmkonzernen. Wenn die Stadt großen Einfluß auf die Ei0
der hergeſtellten Filme erhält, würde das Unternehmen bald am Ex h. Leuſchne
ſein. Das Undernehmen müſſe wenn es beſbehen wolle, geſchäftsmä ſhe Mition für die
hardeln und nicht nach Gefühlen.
Stadtv. Leuſchner hält ein öffentliches Intereſſe für vorliegeriſl. ſ eme b
imſoweit, als es ſich darum handelt, wieder Betrieb in die Stadt hin=M. luch m
zu bringen. Grundſätzlich ſei er von allem für die Beteiligung,
LiP-
die Stadt einen, wenn auch kleinen Einfluß auuf das Undernehmen —7/
ſein Wirken erhält.
Stadtv. Städel iſt grundſätzlich für die Beteiligung, hat a—2u
auch ſchwere Bedenken. Vor allem glaube er, daß die Geſellſchaft mi
der Beteiligung der Stadt Reklame treiben wolle. Wenn die Stadt wW
genügenden Einfluß auf die Geſellſchaft bekommt, domn ſolle mant —d
die Beteiligung lieber verzichten. Einen geſviſſen Einfluß habe ,
ja durch die Mitwirkung des Theaters; aber die Gefahr iſt auch
das Theater ſehr groß, daß die Schäuſpieler durch ihr Mitwirken
Film dem Theater entfremdet werden. Der vorliegende Antran
bedenklich; er beantrage vielwehr, grundſätzlich die Beteiligung zu
ſchließen, aber die Beſchlußfaſſung über den Vertrag ſelbſt der Schan
verovdnetenerſammlung vorzubehalten.
Bürgermeiſter Mueller bemerkt, daß die Rechte des Theate‟
in vollem Umfange gewahrt werden. Der erſte Grund, daß die Gen
ſchaft mach Darmſtadt kommen will, ſei nicht nur die ſchöne Umgebur
ſondern auch der Umſtand, daß hier billige Arbeitskräfte zur Verfüigus
behen. Denn die Geſellſchaft wird ratürlich nicht dieſelben Honorat‟
bezahlen wie die Berliner Firmen.
Nach weiteren Ausführungen des Hermn Bürgermeiſters wird Enn
Beteiligung grundſätzlich zugeſtimmt und die endgültige Genehmigun
des Vertrages ſelbſt einem ſpäteren Entſchluß der Stadtverordnene
verſammlung vorbehalten. — Ueber die
Wiederherſtellung des Interimstheaters
berichtet Stadtv. Sames: Er erläutert noch einmal kurz die Vorhil.
der Verwaltung und wendet ſich gegen die Einwendungen der Gegſ*
des Profektes. Wenn geſagt wind, daß ſich durch die Mitbenutzung L—
alten Theaters die Ausgaben ſteigern werden, ſo ſei demgegenüber 9.e
auf hinzuweiſen, daß die Ausgaben nicht in dem Maße wachſen, 4
wan eine Vergrößerung der Einnahwen errechnet hat. Der Theatero.”
trag läuft noch bis zum 1. Juli 1922, und wenn er micht bis zum I..
dieſes Jahres gebindigt wird, verlängert ſich der Vertvag um weſche.
drei Jahre. Da an eine Kündigung jetzt nicht gedacht wird, könne ie
ruhig mit der Vertragſhauer von vier Jahren vechmen. Für die Si”,
muß bei der ganzen Fage das Wichtigſte ſein, zu entſcheiden, ho
vorteilhafter iſt, das Theater, wenn auch mit Opfern, aufrecht zu EIc"
ten oder die gleichen oder auch etwas geringeren Summen als Be
ſionen ohne Gegenleiſtung zu zahlen. Er bitte der Vorlage zuzuſtrmſche.
Beig. Buxbaum verteidigt ebenfalls die Vorlage, die dazu diei
EAmal mit dem
BBtxbaum
amn ſch der S
nd die Stadt
fals emm
ir zunickgrei
Ladrne Ri
foll, einen weiteren Bauſtein zum Aufbau der Stadt zu bilden. Zue
vielleicht nugenblicklich der Vorteil noch nicht überall und in ſe.*
ganzen Tuagſveite erkannt wird, ſo müſſe er doch auf die anderen 2.‟
ſteine hinweiſen, wie das Ausſtellungsgebäude, das Hallenſchwimget.
uſw. Die Stadtverwaltung ſei innerlich feſt davdn überzeugt, daß
Vorlage bei ihrer Annahme einen Gewinn für die Stadt bedeute. *
diene dazu, das Tr ater zu entlaſten. Günſtiger, wie dies uns der 2
trag bietet, könne die Stadt gar nicht abſchneiden; der ganze Auſia..
den die Stadt jetzt mache, werde ihr verzinſt und amortiſiert um
geſamte Underhaltung abgenommen.
Der Oberbürgermeiſter weiſt ebenfalls nochmals die großé
Vorteile hin, die die Herſtellung des alten Theabers für das Thea.
bedeute; der ganze Apparat könne beſſer ausgenutzt und damit mit 27
ringeren Unkoſten gearbeitet werden. Durch die Vorlage der Vemmit.
Jrummer 158.
/Aseine Erhöhung der Lxſten, die die Stadt gegenwärtig bei dem
z Stbegter aufzubringen hat, nicht herbeigeführt. Das Projekt
ver=
muielmehr den Plan, den gegenwärtiyen Fehlbetrag des Theaters
„ringern durch ein Unternehmen, wwelches neue Einnahmen bringt,
Daß die allgemeinen Unkoſten geſteigert werden. Der gegenwär=
Suſtand, welcher die Vorführungen der Oper und des Schauſpiels
mif einer Bühne möglich macht, ſteht dem geſamten Intereſſe des
„ers, aber auch den Indereſſen und Wünſchen des Perſonals ent=
Ein größerer Teil des Perſonals iſt verhindert, ſeine künſtle=
Kräfte zu betätigen in den Zeiten, die nur Opern= oder nur
urvielvorſtellungen ergeben. In der Hauptſache ſoll das Theater
ge ganzen, nicht durch Proben und Veranſtaltungen bewutzten
Zeit=
u Zeit auf jeden Tag mit 4½ Stunden berechnet — für den
betrieb unſerer Schulen, der höheren Schule und der
e chule, für die Zwecke der Techniſchen Hochſchule zur Verfügung
Soſveit möglich, ſoll das Theater auch für die Stadt und
Ver=
mutzbar gemacht werden. In dem Bau ſind ferner zur Zeit zehn
chulklaſſen untergebracht. Es iſt ein für die Dauer unhaltbarer
furd, daß verhältnismäig hohe Ausgaben füir die Erhaltung eines
. Baues in Dach und Fach beſtritten werden miſſen, ohne daß eine
weifende Erneuerung erfolgt. Der vorliegende Plau ſieht eine
Erneuerung vor im Zuſammenhange mit einem wirtſchaftlichen
ek, und ſtellt für drei bis vier Monate einen großen
Arbeitsauf=
fr. Es muß der Verſuch gemacht werden, die Finanzen des
Lan=
ſſiurters zu verbeſſern. Glückt der Verſuch durch eine erhebliche
Ein=
asermehrung und Erſparnismaßnehmen, den Zuſchuß zum
Landes=
ſrer zu verringern, ſo wäre ein devartiges Ergebnis außerordentlich
rüßen. Die Theaterleitung ninmmt an, daß ein Rückgang des
ſy guten Beſuches des Landestheaters nicht
ein=
tenwird. In erfveulicher Weiſe iſt auch die Beſucherzahl von
irts gewachſen. Es ſolle in Zukunft noch mehr als bisher Beginn
Ende der Vorſtellung nach dem Fahrplame der einzelnen
Haupt=
bt feſtgeſetzt werden.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 10. Juni 1921.
eine Auffaſſung in der Oeffentlickkeit dazulegen. Es handelt ſich
yei der Vorlage gar nicht um die Frage der Erhaltung des
Thea=
eine weitere Belaſſung des Vertruges iſt ſelbſwerſtändlich. Wenn
ſie Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes auch für die nächſten drei
te geſichert iſt, ſoll es mir eine Veranlaſſung ſein, meine und meiner
R7
Seite 5.
icher Verluſt geweſen, wenn dieſer für unſer Muſikloben ſo
ſegens=
irkende Künſtler uns verlaſſen hätte. Wer ſeinen Darbietungen
iſt, der muß ſagen, daß wir es hier zu tun haben mit einem
ſer allererſten Ranges. Wir können uns deshalb beglüchwüinſchen,
dieſer Mann uns erhalten bleibt und wir wollen hoffen, daß die
ſt wmungen endgültig beſeitigt ſind. Wir haben alle Vevanlaſſung,
üeſe Worte hier geſprochen werden; dabei will ich den Streit nicht
aufrühren, ſondern wir wollen hoffen, daß uns der vun errun=
Frieden immer erhalten bleibt, denn nur wenn Frieden herrſcht,
anſer Kunſtinſtitut recht gedeihen. Bei der vorliegenden Frage
hielt es ſich nicht um einen Bauſtein, den wir zum Aufbau der Stadt
ſugen wollen, denn wir haben ein Theater. Für die küinſtleriſche
und die Bedeutung unſeres Theaters ſpielt die Frage der
Her=
ns des alten Theaters gar keine Rolle. Es fragt ſich hier nur,
u einer Ausdehnung des Theaters zuſtimmen wollen. In den
ßen der Sachverſtändigen erregt es allgemeines Kopfſchiitteln, wenn
behhauptet, mrit 900 000 Mark könnte man das alte Theater wieder
ſallen. Die Sachverſtändigen halten das für ganz ummöglich. Die
Ee bazu kommen keineswvegs von der jetzigen Leitung des Theaters;
ſatwa fünf Jahren wurde die Herſtellung auf ehwa 150—200 000 Mk.
ſchlagt, und Eger und Löhr rechnieten mit 360000 Mr. Selbſt
m wan jetzt bei der Ausführung ſich beſcheidet, iſt es unglaublich,
fum mit 900 000 Mk. auskommen will. Welche Stadt von der
glei=
yröße wie Darmſtadt kann ſich zwei Theater zugleich leiſten? Der
R Beſuch des Theaters iſt nicht geeigwer, darauf die Berechnungein
ihruen; es werden auch Zeiten kommen, wo ſich ſelbſt die Kreiſe,
6 noch in das Theater gehen, dieſen Luxus nicht mehr erſch.vingen
de us mr a=ſßen. Das Theater hat nur zeitweiſe volle Häuſer; konmmt man zu
Siehe Bu y ſFrtten oder vierten Aufführung, dann ſieht man, daß es beimahe
ſtrſt. Es iſt ja ſehr gur zu glauben, daß es der Theaterleitung
ſugnswert iſt, eine lveitere Bühne zur Verſügung zu haben; aber
gun wir es bei der heutigen Lage der Stadt verantworten, dafür
troße Summe zu berausgaben? Man hatte geſagt, daß das
Fe=defizit von 1 200 000 Mark ſich verringer werde. Was iſt aber
n?. Wir haben heute 3—4 Millionen Mark Defizit, und wie ſich
ücſten Jahre entwickeln werden, weiß man heute noch nicht. Es iſt
chmen, daß das Deſizit noch vidk größer wind als wie bisher. Es
Gereits jetzt Menſchen, die der Miffaſſung ſind, daß dieſes Leben
iſta jubilo auch einmal ein Ende haben muß. Wir werden bei jeder
Ver heit gemahnt, zu ſparen. Es hat noch niemand ſeinen
Steuer=
bekommen; es weiß noch niemand, wie ſich die Verpflickhuungen
Füber der Entente, die wir eingehen mußten, auswirken werden.
A Sie einmal die ganze Lage klar vor Augen hoben, dann werden
ragen, es beſteht keine Veranlaſſung, für derartige Luxusbauten
uszugeben. Dem ſoliden Teil der Bünrgerſchaft, der Ordnung in
M Finanzen hält, ſind wir es ſchuldig, nicht unbedingt nötige
Aus=
ſazu vermeiden. Ich lehne die Vorlage ab.
by. Emmerling hält es nicht für gerecht, daß die Ausgaben
E die Stadt tragen ſoll, während die Ausgaben doch den Zweck
* ſollen, das Defizit zu vermindern, alſo auch den Zuſchuß des
Ees. Er beantragt, die Vorlage moch einmal zurückzuſtellen, und
ei imal mit dem Staat zu verhandeln zwecks Uebernahme eines
rſſenen Anteils an den Koſten.
by. Buxbaum hält dem Vorſchlag des Vorvebners für
untun=
ſe Wem ſich der Staat an der Herrrichtung beteiligt, dann erwirbch
Eötaat ein dauerndes Anrecht auf ein der Stadt gehörendes
Ge=
ſſ, und die Stadt bann ſpäter nicht frei darüber verfügen, während
Fidt, falls einmal das Theater eingeſtellt werden wißte, auf das
Feicheater zurückgreifen kamn.
M.dw. Leuſchner ſpricht ſich auch namens eines großen Teiles
Fraktion für die Vorlage aus. Daß finanzielle Echierigkeiten
Eter, erkenne er an. Maßgebend war für die Entſcheidung der Um=
Adaß eine beſſere Ausnutzung der vorhandenen Kräfte ermöglicht
Auch in den Kreiſen der Arbeiterſchaft beſteht ein großes
Be=
is wach leichterer Theaterkoſt, und die Herrichtung des alten
The=
bt die Möglichkeit, dieſem Verlangen Rechnung zu tragen. Wenn
Fcch nicht glaube, daß mit dieſer Vorlage das Deſizit des Theaters
Eugert wende, ſo wird doch jedenfalls ein weiteres Steigen
hintan=
jRten. Mit einer Abnahme des Theaterbeſuches brauche man nicht
echten, denn erfahrungsgemäß ſei es ſo, daß je größer das Elend
ISVergnügungsſucht es ebenfalls iſt. Wir müſſen hier mit einem
en Unternehmergeiſt an die Sache herangehen.
Ga. Kollmann tritt im weſentlichen den Ausführungen des
Qydrzers bei und errechnet aus den Angaben einen großen Vorteil
Wie Stadt heraus. Selbſt wenn das Defizit nicht verringert würde,
ſeer für die Vorlage ſtimmen, weil dadurch ein ſonſt dem Verfall
hes Gebäude ausgenutzt wird. Er ſieht hinter der ablehnenden
Mung der Rechten perſönliche Motive. Man ſolle doch nicht vergeſſen,
An dem alten Theater auch Kinoberanſtaltungen für die Schulen
ſenden ſollen. Auch der Umſtand ſei von Belang, daß hier wieder
ſeit geſchaffen wird.
zadtv. Morgenſtern will trotz ſchwerer finanzieller Bedenken
Wie Vorlage ſtimmen, weil damit Beſchäftigung geſchaffen wird.
Ziadtv. Götz erklärt nawens der wirtſchaftlichen Vereinigung, daß
vrlage gevade von Standpunkt der Sparſamkeit ausgeht und zur
/ei ung des Defizits beitragen ſoll, insbeſondere durch die Vermeh=
19der Fremdenvorſtellungen.
1 Mdtv. Stork erklärt der Vorlage nicht zuſtimmen zu können. Er
de Ueberzeugung, daß die Stadt ſich habe einwickeln laſſen. In
ragen müſſe man gegewüber Künſtlern ſehr vorſichtig ſein, denn
hem nicht die Dinge, wie ſie in Wirklichkeit liegen, ſondern wie ſie
wollen. Die Vergnügungsſucht ſolle man nicht noch unterſtützen.
Aveifle, ob die 2000 Arbeiter auch im neuen Theaterjahr wieder
ieven werden, es fehlen ihnen einfach die Mittel dazu. Er befürchte,
r eine Zeit bekommen werden, wo wir nicht einmal das Indexims=
Eu werden aufrecht erhalten können. Ueber die Ausnutzung des
Eals habe er ſeine Bedenken, wen man da hinhöre, dann erfahre
laß ſie Tag und Nacht angeſpannt ſeien. Man ſollte für die eine
E1 Million lieber Wohnungen ſchaffen.
eidtv. Städel ſieht eine Sparſamkeit darin, Vorhandenes
nutz=
machen. Die Bezeichnung die vorhandenen Kräfte auszunützen, ſie
Atlich, man wüſſe ſagen, die brachliegenden vorhandenen Kräfte nutz=
Zu machen. Er iſt für die Vorlage.
tadtv, Staudinger ſpricht ſich ebenfalls für die Vorlage aus.
das Schlimmſte kommt und der Theaterbetrieb müſſe eingeſtellt
Sen, dann haben wir immer noch das alte Theater für uns.
abtv. Krug iſt gegen die Vorlage. Er glaubt nicht, daß die
E Seſucherzahl noch vermehrt werden könne. Es gehe nicht an, wenn
Belend im Volke iminer größer wird, dieſe große Summen für das
Aer auszugeben. Man habe kein Geld zur Erbauung einer Ge=
Dcule. Er beantrage, die Vorlage noch ein halbes oder ein ganzes
N zurrückzuſtellen.
Hardtv, Dr. Nöllner weiſt darauf hin, daß ſich das Gebäude des
Sheaters durchaus nicht ſo ſchlecht verzinſt habe, wie es hier
hin=
af wurde. Er beziveifelt auch die Berechnung der Vorteile aus dem
R. Zwei Dinge ſenen allerdings beſtechend, einmal werde Herrn
Beig. Buxbaum Gelegenheit gegeben, ſein techniſches Genie zu zeigen,
und weiter der Umſtand, daß es möglich ſein ſolle, den Schulen
Lehr=
filme vorzuführen. Das Theater ſoll doch aber in erſter Linie für
Thea=
terzwocke berwandt ſwerden und es ſei ſehr zweifelhaft, ob es für die
Schulen nutzbar gemacht werden könne. Redner ſchildert dann noch die
traurige Finanzlage der Stadt. Wenn der Voranſchlag der Stadt mit
einemr Deſizit von 12 Millionen Mark abſchließe, ſo rechne er nach ſeinen
Erfahrungen mit mindeſtens dem doppelten Betrage. Auch er empfiehlt
den Plan um ein Jahr zu verſchieben, oder dem Antrag Emmerling
zu=
zuſtimmen, der den gleichen Erfolg haben werde. Wenn von einer
Ver=
zinſung und Amortiſation von 8 Prozent geſprochen wird, ſo wüſſe man
bedenken, daß die Stadt davon ein Drittel wieder bezahle.
Der Oberbürgermeiſter erklärt, daß ſich die Verwaltung mit einer
Verſchiebung nicht einverſtandem erklären könne. Von einem erneuten
Verhandeln mit der Staatsregierung verſpricht er ſich nicht den
gering=
ſten Erfolg.
Damit iſt die Debatte beendet und um 9 Uhr wird abgeſtimmt.
Die Vorlage der Verwaltung wird gegem 18 Stimmen mit 25
Stim=
men und den Stimmen der Verwaltung angenommen.
Beig. Buxbaum teilt ſodann noch mit, daß die Plomben an den
Gasbadeöfen entfernt werden können. Die Entfernung kann jeder
ſelbſt vornehmen. Für die Benutzung wird eine beſondere Gebühr nicht
mehr erhoben.
Die Lage im oberſchleſiſchen Aufſtandsgebiet.
Beuthen, 9. Juni. (Wolff.) Die Lage iſt
unver=
ändert. In Nikolai iſt alles ruhig. Die Franzoſen ſind noch
nicht abgerückt, ſie ſind aber in Marſchbereitſchaft. In
Hin=
denburg iſt die Lage ebenfalls unverändert. Geſtern traf eine
Kompagnie polniſcher Inſurgenten in Hindenburg ein, die in der
neutralen Zone ausgeladen wurde. Eine Abordnung der
Bür=
gerſchaft proteſtierte hiergegen, wurde aber beim Kreiskontrolleur
nicht zugelaſſen. Nachtsüber herrſchte in der unmittelbaren
Um=
gebung der Stadt eine heftige Feuertätigkeit der Inſurgenten.
Dieſe verſuchten, von verſchiedenen Seiten aus in die Stadt
ein=
zudringen, doch wurde der Angriff abgewieſen, wahrſcheinlich
durch die Franzoſen. Auch in Königshütte iſt die Lage
un=
verändert.
Kattowitz, 9. Juni. (Wolff.) Die letzte, Nacht gehörte
zu den ſchwerſten, die Kattowitz ſeit dem Ausbruch des
Aufſtandes erlebte. Nach der Nikolaiſtraße wurden nachts aus
dem Belagerungsviertel etwa 3000 Schuß aus Gewehren, ſowie
Maſchinengewehren abgegeben. Unter Maſchinengewehrfeuer
lagen auch die Holteyſtraße, die Emmaſtraße und die
Heinze=
ſtraße. Die angerichteten Schäden ſind beträchtlich. Man
er=
wartet, daß die Engländer heute oder morgen in Kattowitz
eintrefſen. Heimkehrer von der Inſurgentenfront beſtätigen, daß
Kandrzin den Polen verloren ging und daß der Coſeler
Hafen, Ujeſt und Slawentziz durch den oberſchleſiſchen Selbſtſchutz
wieder genommen worden ſind. Die Kämpfe waren ſehr
erbit=
terk. Die polniſch=oberſchleſiſchen Organiſationen erlitten ſchwere
Verluſte. Verſchiedene Kompagnien wurden zu Zweidrittel bis
Dreiviertel aufgerieben.
* Berlin, 9. Juni. Wie die Blätter aus Oppeln melden,
ſpielten ſich ſeit Montag nacht in Taunowitz heftige Kämpfe
ab. Polniſche Inſurgenten drangen unter dem Schutz des
Feu=
ers eines Panzerzuges in einige Straßen der Stadt ein und
ver=
übten Plünderungen. Eine aus Bürgern der Stadt und
Flücht=
lingen gebildete Selbſtſchutzkompagnie drängte die Inſurgenten
bis an die Ausgänge der Stadt zurück. Die franzöſiſche
Beſatzung verhielt ſich vollkommen paſſiv. Nachdem die
Inſurgenten gedroht hatten, die Stadt mit Geſchützen zu
beſchie=
ßen, beſetzten ſie am Dienstag abend Tarnowitz. Auch Kattowitz
befindet ſich in ernſter Gefahr. Es fanden ſchwere Beſchießungen
der Stadt ſtatt, woran drei polniſche Panzerzüge ſich
beteiligten. Nach dem Berliner Tageblatt verlautet, daß
eng=
liſche Stoßtruppen gegen Königshütte und
Tar=
nowitz eingeſetzt ſind, um beide Städte von den Polen zu
befreien.
Berlin 9. Juni. (Tel. unſerer Berliner
Redak=
tion.) Ein großer Teil der Engländer, die geſtern ein
Glei=
witz eingerückt ſind, hat ſich nach Königshütte begeben,
deſſen Befreiung bevorſteht. Eine weitere Abteilung engliſcher
Beſatzungstruppen von Lublinitz iſt nach Tarnowitz
abge=
rückt. Wie die Schleſ. Volkszeitung meldet, werden weitere
Ver=
ſtärkungen von 2000 Italienern, die bereits Innsbruck
paſſiert haben, in Oberſchleſien erwartet. Nach derſelben Quelle
iſt der Nachfolger des Oberbefehlshabers über die Aufſtändiſchen,
des Grafen Milczinski, eine unbekannte Perſönlichkeit unter dem
Decknamen Warwat. Im Operationsabſchnitt der von den
Engländern beſetzten Stadt Roſenberg wurde die Gegend
von Coſelwitz bis nach Schönewalde hinunter von den Polen
geräumt. Bei Zembowitzſch kam es zwiſchen dem deutſchen
Selbſtſchutz und den Polen zu ſchweren und wiederholten
Kämp=
fen, bei denen die Deutſchen 12 Tote und 28 Verwundete hatten.
Ratibor erhielt von neuem ſchweres Artilleriefeuer. Eebenſo
wurde die Ortſchaft Niedane in der Nähe von Ratibor beſchoſſen.
Hier hatten die Deutſchen ebenfalls eine größere Anzahl von
Toten und Verwundeten. Ein polniſcher Panzerzug, der aus
Lukaſine heranfuhr, blieb im deutſchen Feuer ſtecken und wurde
zerſtört. Aus Tarnowitz liegen keine neueren Nachrichten vor.
Der Tiefſtand der polniſchen Mark.
TU. Warſchau 9. Juni. Im Privatverkehr wurden heute
für die Reichsmark bis über 20 polniſche Mark, für den
Franken 110 polniſche Mark, für den Dollar 1300 polniſche Mark
gezahlt. Finanzleute behaupten, daß damit der Tiefſtand der
polniſchen Valuta noch keineswegs erreicht ſei.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwordlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Vom Chemiſchen Unterſuchungsamt wird uns zu
der Notiz unter „Stimmem aus dem Leſerkreiſe” in Nr. 155, folgendes
geſchrieben: Es iſt richtig, daß die Nahrungsmittelverfälſchungen ſpeziell
kontrolle im Intereſſe der Konfumenten hingewieſen. Da jedoch die
hier=
zu notwendigen Mittel nicht zur Verfügung geſtellt und unſerem
wieder=
holden Antrag auf Erhöhung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes von jährlich 3000
Mark (!) zur Handhabung der Nahrungsmittelkontrolle bisher nicht
ſtattgegeben wurde mußte die ſo ſehr notwendige ſchärfere Kontrolle der
in den Verkehr gebrachten Nahrungsmittel, Genußmittel und
Gebrauchs=
gegenſtände auf ihre Reinheit und Underfälſchtheit voverſt zu unſerem
größten Bedauern unterbleiben. Unter dieſen ungünſtigen Verhältniſſen
hat natürlich auch die Milchkontrolle weſentlich gelitten. Neuerdings
wird aber gerade dieſem, für unſere Kinder ſo ſehr wichtigen
Nahrungs=
mittel, erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet. Die Ergebniſſe der
Milch=
kontvolle ſollen demnächſt allmonatlich veröffentlicht werden.
Biſchereiverpachtung Brandau-Ober=Modau.
Wie mnn ſo im Stillen erfährt, ſoll beantragt worden ſein, daß die
Fiſchereibezirke" für die Zukunft dem betreffenden Oberförſtereien zur
eigenen Verwaltung zugeteilt würden. Da dies aber dem Staate viel
ausmachen würde, ſo wäre es im allgemeinem Intereſſe, die Behörde
da=
rauf aufmetkſam zu machen und zu erſuchen, ſich nur für eine öffentliche
Verſteigerung zu entſchließen.
Mehrere Intereſſenten.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 9. Juni. (Priv.=Tel.) Auf dem beutigen
Vieh=
markt waren uzgeführt und ſwurden pro Zentner Lebendgewicht
ge=
handelt: 76 Bullen 600—800 Mx., 37 Schafe 250—580 Mk., 51 Schweine
900—1225 Mk., 620 Ferkel 100—400 Mk. pro Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
Darmſtädter Fußballverein 1912 (1. Mannſchaft)
jegen Ligaerſatz Sportverein Darmſtadt 3:2 (2:1). Im
Rückſpiel am Mittwoch nachmittag neigte ſich die Siegeswage zu Gunſten
DFV. 12. Präzis legt das Torreſultat und ebenſo das Eckenverhältnis
(6:5 für DFV. 12) den Spielverlauf und das Können der Mannſchafter
feſt. Abgeſehen von Einzelheiten, bot das Spiel, ſowohl dem Sieger
als auch dem Unterlegenen, nicht gerade hervorragende techniſche
Fein=
heiten. Merkliche Aufgeregtheit beherrſchte alle Spieler; größere
Ener=
gie berhalf DFV. 12 zum Sieg. Daß er ſehr viel höher hätte ausfallen”
können, — DFV. 12 hatte die beſten Torchancen (auch zahlenmäßig)
iſt auf das ungenaue Stürmerſpiel des Siegers zurückzuführen. Im
all=
gemeinen aber könnte die Elf DFV. 12 gefallen. Auch die Liggerſatz=
Mannſchaft Sportvereins zeigte ſich recht anſprechend und mit erwas
mehr Glück hätte ſchließlich auch das Reſultat umgekehrt lauten können.
Der Schiedsrichter, Herr Becker=Pfungſtadt, hatte das Spiel ſicher in
Händen und ließ Kritik an ſeiner Leitung kaum aufkommen. Und das
bedeutet bei einem Lokaltreffen immerhin ſchon einiges, zumal der
Be=
ſuch als ſehr gut (zirka 1500 Zuſchauer) zu betrachten iſt.
* Darmſtädter Fußballverein 1912—Germania
1913 e. V. Wie im vergangenen Jahre ſo treffen ſich auch in dieſem
am kommenden Sonntag auf der Windmühle die 1. Mannſchaften obiger
Vereine zum Freundſchaftsſpiele. Die= Spiele im vorigen Jahre dürften
noch in guter Erinnerung ſein, waren ſie doch vorbildlich fair
durchge=
führt und erreichten gute ſportliche Leiſtungen. Germania 13 konnte
aller=
dings in der A=Klaſſe nur die letzte Stelle beſetzen, trotzdem die Union 13
im Vor= und Rückſpiel beſiegte, was von dem ſpieleriſchen Können der
Mannſchaft zeugt. In der Privatſpielzeit hat Germania gegen gute
Spitzenvereine der A=Klaſſe gute Reſultate erzielt und damit bewieſen,
daß ſie kein zu unterſchätzender Gegner iſt. Fußballvereins 1912
Spiel=
ſtärke dürfte im Verhältnis zum letzten Jahr etwas zurückgegangen ſein.
Jedoch hat die Mannſchaft gegen gute Gegner Speher, Neuwied,
Fried=
richsfeld uſw., recht gute Neſultate erzielt. Am Sonntag ſtehen ſich
beide Vereine Germania und F. V. 12 in ſtärkſter Aufſtellung gegenüber
und werden ſicher ein erſtklaſſiges Spiel vorführen
* Sportverein Darmſtadt e. V. Nachdem der Bonner
Fußballverein wegen Verbandsſpiel in letzter Stund= leider
ab=
ſagen mußte, iſt es dem Verein gelungen, für Samstag abend doch noch
einen Gegner zu bekommen. Karlsruher Fußballverein, ein
weit über Deutſchlands Grenzem bekannter Verein, war im Jahre 1909
bis 1910 ſüddeurſcher und deutſcher Meiſter und verfügt heute noch über
eine ganz vorzügliche Ligamannſchaft. Von alten Größen befinden ſich
nur noch Hirſch und Kutterer in der Mannſchaft, ferner haben ſich
Zieg=
ler, Weiß und Würzbürger zu allererſtklaſſigen Spielern entwickelt, auch
der Torwächter, Burgers Nachfolger, ſtellt jeder Zeit ſeinen Mann. Die
Mannſchaft behauptet den dritten Platz in der Tabelle und hat von den
18 Spielen nur 3 berloren, das Torverhältnis von 40:19 iſt im
Ver=
hältnis zum Meiſter 46:14 ein äußerſt günſtiges und beſagt, daß Sturm
ſowie Verteidigung ſehr gut ſind. Sportverein wird am Samstag
be=
weiſen können, ob die Mannſchaft nach den erzielten Reſultaten
tatſäch=
lich ſo gut iſt. Karlsruhe ſpielt nur erſtklaſſigen Fußball.
* Turngemeinde Darmſtadr 184 6. Leichtathletikabteilung.
Wie bereits an dieſer Stelle erwähnt, finden alljährlich im ganzen
Deut=
ſchen Reich die Reichsjugendwertkämpfe ſtatt, die zur
Ertüch=
tigung unſerer Jugend dienen. Kommenden Sonntag, den 12. Juni,
vormittags 10 Uhr, hält die L.A. der Turngemeinde 1846 auf
ihrem Sportplatz am Finanzämt für ihre zahlreichen Jugendmitglieder
ein leichtathlet. Sportfeſt ab. das nun offen für
Vereinsmit=
glieder iſt und dem Zweck dient, die Beſten für die
Reichsjugendwett=
kämpfe am 26. Junk herauszufinden. Die einzelnen Konkurrenzen, die
Laufen, Weit= und Hochſpringen, Schlagballwerfen, Kugelſtoßen und
Hürdenlaufen enthalten, ſind letzteren Kämpfen zu Grunde gelegt und
werdem von der weiblichen und männlichen Jugend in drei Altersklaſſen
von 13—18 Jahren beſtritten. Da unter dieſen Jugendlichen
ausgezeich=
nete Kräfte vorhanden ſind, die bereits auf Sporrfeſten als Sieger
her=
vorgingen, ſind ſpannende Kämpfe zu erwarten, die ſicherlich dazu
ange=
tan ſind, der Leichtathletik, einer der ſchönſten und geſündeſten aller
Sportarten, neue Freunde zuzuführen.
* Reichsjugendwettkämpfe. Am Montag, den 13. Juni,
findet in der Turnhalle am Woogsplatz, nachmittags 5½ Uhr, eine
öffentliche Vorführung der turneriſchen Uebungen
ſtatt, welche in den Mehrkämpfem der Reichsjugendwettkämpfe enthalten
ſind. Die Vorführung ſoll dazu dienen, den Lehrern und insbeſondere
den jugendlichen Teilnehmern an den R. J.W. Gelegenheit zu geben, die
Uebungen genau kennen zu lernen. Weiterhin können dieſe Teilnehmer
an den Turnabenden der Turngemeinde von 1846 am Woogsplatz, jeden
Dienstag und Freitag abend, die betreffenden Uebungen unter
turneri=
ſcher Leitung üben. Meldung bei dem betreffenden Turnwart. Ebenfalls
am Montag, den 13., findet abends 8½ Uhr, Grafenſtraße 9, eine
Sit=
zung des techniſchen Ausſchuſſes ſtatt. Tagesordnung:
„Reichsjugendwettkämpfe‟.
Briefkaſten.
A. N., hier. Die Opelrennbahn iſt 1500 Meter lang, und
zwar gemeſſen auf der Mitte der 12 Meter breiten Bahn. Der äußers
Umfang beträgt daher zirka 1800 Meder. Die Bahn iſt auch in den
Kurten 12 Meter breit. Die Kurven ſind gleichmäßig hoch. Die
Ueber=
höhung beträgt zirha 3—4 Meter.
Schluß des redaktionellen Teilg.
Tragen Sie versuchsweise einen Lecker=
und einen Continental=Gummi=-Absatz.
Sie werden ünden, daß letztere jeden
Schritt wohltuend beeintlußt, eine
er=
heblich längere Lebensdauer hat und
sich daher im Gebrauch zbilliger stellt.
Tragen Siefdeshalb
So gut wfe Continental=Reiken.
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 10. Juni. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 11. Juni. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min,
Abends 7 Uhr 00 Min,
Eottesdienſt in der Shnagoge der Iſrgelit. Neligionsgefellſchaft.
Samstag, den 11. Juni. Vorabend 7 Uhr 35 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang u. Feſtesbeginn
9 Uhr 35 Min.
Schowuaus=Feſt: Sonntag, den 12. Juni. Morgen 7. Uhr 45 Min,
Nachmittags 5 Uhr. — Abends 9 Uhr 25 Min.
Montag, den 13. Juni. Morgens 7 Uhr 45 Min. — Nachmittags
5 Uhr. Feſtesausgang 9 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachm. 7 Uhr 30 Min.
Tageskalender.
Landestheater. Anfang 6½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr (D 34,
Schauſpielmiete d 16, Sondermiete Serie XfV14): „Kean”
Orpheum. Anfang 7¾ Uhr: „Neunzehnhundertneunzehn”.
Vorleſung eigener Werke von Rabindranath Tagore um 6½
Uhr im Saalbau (Geſellſchaft für freie Philoſophie).
Verſammlung des Hausbeſitzer=Vereins um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4: Ehrenmusſtellung Prof.
H. Kröh (geöffnet von 10—1 und 3—6 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſteh Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuiſketon: Dx. Otto Waldgeſtel; für beſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Stueeſe; für
Sport, Handalsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeiſagen und Mitteilingen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. 4Btttch ſche Hoflnchdvuckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den vedaktionellen Zeil beſtimmke Mitteilungen ſind an die „Nedakkion des
Tagblatts” zu richten. Ctwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 10. Juni 1921.
Nummer 158
Familiennachrichten
Ludwig Mever und Frau
Bertha, geb. Kahn
zeigen die Geburt ihres Sohnes an.
Darmstadt, den 8. Jani 1921.
Nieder-Ramstädterstr. 14.
Aunnn4
Ihre am Sonntag, 12. Juni,
nach-
mittags 3 Uhr, in der Johanneskicche
stattfindende TRAUUNG beehren
sich anzüzeigen
Marie Meyer
Wilhelm Schnell
Liebigstr. 77
Gr. Bachgasse 23
(*23055)
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, 12. Juni, nachmittags
21/, Uhr, in der Johanneskirche stattfindende
TRAUUNG beehren sich anzuzeigen
Knud Weismann
Bertha Weismann.
geb. Hofmann.
Rödding
(Dänemark)
Darmstadt
Helfmangstrasse 36
(*22981)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Hinſcheidens meiner unvergeß=
(*23122
lichen Mutter
Katharine Beſt
ſage ich Allen, beſonders Herrn Pfarrer Waitz
für die ſchöne Grabrede, den Schweſtern der
Martinsgemeinde, ſowie der berehrten
Nachbar=
ſchaft für ihre bereitwillige Hilfeleiſtung während
des Krankenlagers meinen innigſten Dank.
Wilhelm Diegel.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
aus Nah und Fern, Verwandten, Freunden und
Bekannten, welche unſerem innigſtgeliebten
un=
vergeßlichen treuen Vater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herrn Georg Bernhardt
Maurermeiſter
die letzte Ehre erwieſen haben, ſprechen wir allen,
insbeſondere Herrn Pfarrer Weigel für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, Schweſter Pfeifer für
die gute wohltuende Pflege, dem Krieger= u.
Militärverein nebſt Muſikkapelle, dem
Geſang=
verein Harmonie für den erhebenden
Grab=
geſang, dem Gewerbeverein, dem Turnverein,
dem Spar= u. Darlehnskaſſenverein, der
Frei=
willigen Feuerwehr ſowie dem Arbeitsperſonal
für Niederlegung der Kränze auß dieſem Wege
unſeren innigſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Nieder=Ramſtadt Traiſa, Nieder=Beerbach,
den 9. Juni 1921.
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[ ← ][ ]Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 9. Juni.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Tendenz an heutiger Börſe war weiter feſt, bei lebhaftem
Ge=
ſchäft. Das Hauptintereſſe wandte ſich wieder Chemiſchen Werten zu,
welchz anfangs auf Baſis der geſtrigen Kurſe gehandelt wurden, im
Ver=
kauf aber faſt durchweg größere Kursſteigerungen aufzuweiſen hatten.
Elberfelder Farben 481—490, Höchſter Farben 458—463 und nachbörslich
473, Holzverkohlung 454—460. Der Montanmarkt lag ruhig. Phönis
720 Deutſch=Luxemburger 319 Buderus 580. Von Elektrowerten waren
Licht und Kraſt 5 Prozent, Reiniger Gebbert u. Schall 8 Prozent.
ge=
beſſert. Lebhaftes Intereſſe zeigte ſich auch für Schantungbahn, welche
zirka 10 Prozent gewannen. Der Kaſſamarkt war faſt durchweg feſt.
Anſehnliche Kursſteigerungen erfuhren z. B. Wanß u. Frehtng plus 34,
484 Prozent, Lackfabrik Schramm plus 40, 425 Prozent, Moenus plus
20, 330 Prozent. Karlſtädter Zement plus 23, 405 Prozent rat.,
Hanf=
werke Fueßen plus 10, 440 Prozent, Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern
gaben zirka 23 Prozent Bleiſtift Faber zirka 13 Prozent nach. Der
Nen=
temmarkt war unverändert, Oeſterr.=ungar. Werte eine Kleinigkeit
abge=
ſchwächt.
Frankfurter Abendbörſe vom 9. Juni.
w. Die feſte Haltung der Chemiſchen Aktien beſonders der
Anilin=
werte übertrug ſich auch auf die Abendbörſe. Nebem Badiſchen Amilin
waren ganz beſonders Farbwerke Höchſt in größeven Beträgen
gehan=
delt. Das Intereſſe für Ph. Holzmann hatte wieder nachgelaſſen, der
Kurs ſtellde ſich zu Beginn 323½ ſpäter 394½, Kaſſeler Faßfabrik
wur=
den höher bezahlt 488, 490. Julius Sichel 601. Gebeſſert gehen Licht und
Kraſt ſowie Bergmann hervor. Auf dem Montanmarkt wurden Tellus
Bergbau höher bezahlt. Gelſenkirchen ſchwächten ſich ezwas al. Deutſch=
Ueberſee feſt 118. Am Markt der Werte mit Einheitskurs geſtaltete ſich
die Tendenz feſt. Das lebhafte Intereſſe für Frankfurter Maſchinen und
Moenus hielt an, höher geſtcht blieben außerdem Spinnerei Hammer=
ſon. Tricotweberei Beſigheim, Chemiſche Goldenberg, Emaillier Ullrich.
Holzverkohlung wurden bis 470 geſteigert, im Verlaufe bis 475
anzie=
hend. Elberfelder Fauben 490. Elektron=Griesheim notierten 314
erklu=
ſive Bezugsrecht plus zirka 25 Progent. Die Abendbörſe ſchließt bei
lebhaftem Geſchäft feſt. Mexikaner behaupteten den Kursſtand.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 9. Junt
Geld! Brief geld Hie
Brief Vfe
Geld. Brief Ffe
Geld! Bries Antw.=Bräſſ. 7 533.30 N 535.10 531.40/ N 532.60f Norwegen. 1954.— 936—) 979— 9l— Holland . k280 30fg 2224.70 22337.30 Met230 Schweden. 14841½ 1 14871, 4981= 1501½ London .../ 2511/. 2512. 253I. 2632). Helſingfors —2 127.20/, Paris ..." 532,65 5338 532.15 533.33 New=York: F613-/ 66.27— 67.48— 67,63— Schweiz . 131.80 Mt134.20 Auz8 801t 1141.20 Bien (altes 14,89— Spanten 785169 88340 859 10 8601.80 D=Oeſt. abg. 4.6519 14.691 .4.78— Italien ...! 323.10 323.9 32,10 322.90 Budapeſt . 27.37— 27.43— 127.341 9/. 740 Liſſab.=Op. — —— Prag: —Rt40- 94.60— Dänemark. Mr51.30 Dur5s.7 163.80 Duues20 3
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt in Zürich 8, 77½ (vor dem Kriege
125,40) Franken Amſterdam, 4,48½ (59,20) Gulden,
Kopenga=
gen 8,75 (88,80) Kronen, Stockholm 6,75 (88,80) Kronen, Wien
9,55½ (117,80) Kronen, Prag 106 (117,80) Kronen, London 805
(97,80) Schilling, Neu=York 1,4534 (B,80) Dollar, Paris 187/e
(125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 9. Juni. Börſenſtimmungsbild. An der
Fondsbörſe war das Geſchäft in den zu ſchwankenden Kurſen gehandelten
Papieren nur anfangs lebhafter bei überwiegenden Beſſerungen mäßigen
Umſangs. Erheblicher ſtiegen Höſchaktien nämlich um 16 Prozent.
Har=
pener büßten 6 Prozent ein, auf die Dementierung der
Kapitalserhö=
hungsgerüchte. Valutapapiere gebeſſert. Schantung ſtark begehrt, an=
fangs 40 Prozent höher, ſpäter etwas abgeſchwächt. Bedeutende K./
des Privatpublikums machte ſich wiederum am Induſtrieaktienmart
tend, ſodaß ſich die Feſtſtellung der Einheitskurſe wieder erhebal
zögerte. Elektrizitätsaktien bevorzugt. Von Banken, warn
Bank weiter anziehend, nämlich um 8 Prozent. Am Anlagemarkt I.
feſte Haltung. Mexikaner litten unter Realiſierungen. Die Deviel
waren im Verhältnis zu der nicht unerheblichen Abſchwächung der
valuta in Neu=York nur mäßig höher.
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 9. Juni. Unter dem Einfluß der weſentlich
Notierungen für Dollars zeigte der Produktenmarkt eine entſchie
Haltung. Die Preisforderungen wurden insbeſondere für Masf
gehalten. Die Kaufluſt hielt ſich allerdings nach wie vor zurück.
ſcheine ſtellten ſich gleichfalls etwvas feſter, obwohl es an Angebl
mangelte. Von Hülſenfrüchten war gutes Futtermaterial gefr.
hoch gehalten. Oelſaaten waren feſt. Für neue Ernte wurder
Preiſe gezahlt. Stroh war mehr begehrt und feſter.
II. Mannheim, 9. Juni. (Priv.=Tel.) An der heutiger
duktenbörſe erhielt ſich die gut behauptete Stimmung und
käufer blieben auf ihrer Ware beſtehen. Die gmtlich notiertes
blieben unverändert.
* Berliniſche Lebens=Verſicherungsgeſelb
in Berlin / Verſicherungsgeſellſchaft Thurin
Erfurt. Zu dem Geſchäftsaustauſch der beiden Geſellſchaften.
die Berliniſche den Lebensverſichewungsbeſtand der Thuringia ban
(370 Millionen Mark übernimmt und an die Thuringig ihr Unfg
Haftpflichtgeſchäft mit einer Jahrespräuie von über 1½ Millionc:
abtritt, iſt in der Senatsſitzung des Reichsaufichtsamtes für Pa
ſicherung vom 26. Mai 1921 die Genehmigung ertelt worde.
Frankfurter Kursbericht 9. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
Berliner Kurſe
Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. ..
3½2%
...""
Bentolich
Sparprämienanleihe ..
420 Preuß, Konſols..
3½%0
42, Bad, Anl. unk. 193:
v. 1907 —
8½
......."
3½%0
48 Heſſen unk. 1924...
9½% „ „.
......."
42 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
13% Griech. Monopol ..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918..... ...
4½% Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914.. . .. ... . .
475 Oeſt. Goldrente. . . ..
einheitl. Rente.
7
*a
4%
42
48
470
4½7
47
(Bagdad)
ung.
R
Kronenrente.
8. 6. 9.6. 77,50 77,50 1 53 75,60 75.— 68,60 72,90 73.— 83,60 3360 5725 56,90 65,40 47 Bähern Anl. . . . . 77.25 77,60 4½% Angtolier I....7.3 53,75 54,25 41220 79,75 80.— 5 13 II 98.— Muenanfiſce
525 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
Irrigationsanl.
72,10 72 20 5% Tamaulipas, Ser, I..
86,70 86,60 ) Oblig. v. Transportauſt.
69,80 7120 47 Eliſabethbahn ſtfr..
60,25 60,25 2,63g Oeſt. Südb. (Lomb.)
B2Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
73,30 73. 0 13% Deſt. Staatsb. Erg. Netz
42
v. 1883.
66.— 65,50 375 Salon Conſt Jonction
72,50 72,35 330 Salontaue Monaſtir.
62,— 62,— 5% Tehuantepee .
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v. 1919b. 1925
3½20 Darmſtadt v. 1905.
350, — 420 Frankfurt b. 1913....
382,— 18½%0
v. 1903...
425 Mainz. b. 1919b. 1926
26,75 26.—
Pfandbriefe.
32,50 32,— 470 Frankf. Hhp. Bk. 1920
52,50 52,50 31%o
420 Frkf H.Krd.=Ver. 1921
3 135,— —
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
117,75
1922
420 Pfälz.
1928
v 93,— 2350 14% Rhein.
verl.
3½2
42 Südd Bk. Münch. 1906
u11.— 112.— 47 Heſ. Ldhyp. Bk.Pfdbr.
27.— 8½2 Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr.
I. 70.— 68,25 47 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
37.—
4 38.—
Bank=Aktien.
60,— 60,50
10 82,50
Berliner Handelsgeſ... ..
32,— 31.— Darmſtädter Bank.. .
Oeſt. Kreditanſtalt . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . 182,50
63,50
175,— 62,50
170,— 83.—
45,— 81,75
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .. 468,— 26,75 Buderus ........." 111,75 41,75 Dt. Luxemburger. 312,— 319,— G lſenk. Bergw... 325.— 335,— 91,7b 91.— Harpener Bergb.. 528,50 52: 463,— 460,— Eſchweiler Bergw.... 320.— 400,— Kaliwerke Aſchersleben .. 340.— 339,50 78,80 Weſteregeln ..
Laurah’tte . . . ....
Lothringer Hütte. . 447,50
—
445,— 445.— Mannesmann Röhren.. 604.— 602.— gis R. Phönis.. ... ....." 715.— 722,— 80,40 Oberſchleſ. Eiſen Caro), 270,— 238,— Oberbedarf..... 307.50 308.— 97.— D ..
Rhein. Stahlw. ..
Riebeck Montan . . . . . . . . 472.—
501,— 471.
Bo5.— 85,50
g2,30 85,50
92.— Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 167,25 164,— 94.— 93,25 Nordd. Lloyzd ......... 146.— 145.— 29,50 99,50 Südd. E.=B.=Geſ..... .. . 112.— 112.— 91,75 Schantung E.=B.. 545,— 570,— 83.— 82,60 Baltimore. 470,— 470.— 100.— 99,25 Kanada ......
99.— 99.— Lombarden . ........... 86.
196.— 86.—
96.— Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. 125.— Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.... . .
Badiſche Axllin ........" 325.—
558.—
325.— 1
570, 181,- 181, D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 589,50 594, 19
DDNfe-Aife Saf
Griesheim Elektron. . .
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung.........
Werke Albert CChem.)....
Alg. Elektr.=Geſ..
288.— Bergmann=Werke. .
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .....
Licht & Kraft.
Rhein. Elektr. Werke. .
Schuckert . ............."
Siemens & Halske .....
585 — Feinmechanik (Jetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl.,
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . .......
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz....
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleyer.....
Badenia /Weinheim).. ..
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . ... ..
Eßlinger Maſchinen. . ...
Gasmotoren Deutz......
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. . . . .
Zellſtoff Waldhof. . .. .. .
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal:
Offſtein. . ...
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456,—
45 7,25
607,50
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318,—
560,—
214,75
214,75
200.—
242.—
280,—
826,—
280,—
368.—
3 4.—
242.—
245.—
350,—
260.
192,50
327,50
304.
328.—
270,50
293.—
487,—
325.—
343,50
410.—
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Gebrüder Roeder. . ....
Gebrüder Lutz ........"
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330—
245.—
218.—
173.—
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463,— Aſchaffenburger Zellſtoff.
460,— Augsb.=Nürnb. Maſchinen
603,— Berlin Anhalt=Maſchinen
293— Bismarckhütte. . . . . .....
319.— Deutſch=Atlant. Tel. ....
570,— Deutſch=Niederländ. Tel,
216.— Deutſche Erdöl.. . . . . . . ."
221,— 1Dt. Kaliwerke. . . .... . . ."
202,50 Dt. Waffen u. Munition
247,50 Donnersmarckhütte . . . ..
290,— Dynamit Nobel .... .. . ."
830,— Elberfelder Farben .....
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274,— Gelſenk. Gußſtahl. . . .. ..
365,— Geſ. f. eleltr. Untern.. . .
334,50 Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement ......."
579.— Hirſch Kupfer.........."
249,73 Höſch Eiſen............"
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...."
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352,—
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298.— An fteilender
325,— Mi die 1000 g
Deutſch
Ma
on des Kriegs
Lu dergeſſen habe
Uadr Arbeitel
FMt
4ie befet
1 gent h
n Das ſol
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233— Aiften en
N5 Mſtz ür die
Eangla
240 50 HeMllon der Streitent
9.
4.— Meſiſiſt
2.— Aficht erhalt
—9. Mer wa.
9.— Mrn
D— M418 500 unter
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5o Awert das
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9.— A die deutſche
Mur Beſchl
50 B der H
g. Ncherheh
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Blif5 Wa, um
derd
548—Mr7ſt
W—5
736,—
976.—
Emmmmmmmmmmmmmmmmmmnmmnnnmnmmmm
D 31. Mai 1921 a) neu eingetragen die Firma:
Kunſtdruck Gerling & Erbes
offene Handelsgeſellſchaft, Sitz Darmſtadt.
Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Wilhelm
Gerling, Kaufmann und Ludwig Erbes, Kunſtmaler,
beide in Darmſtadt.
Die Geſellſchaft hat am 1. Januar 1921 begonnen.
Kaufmann Jean Hitter in Mainz iſt zum Prokuriſten
beſtellt,
b) hinſichtlich der nachfolgenden Firmen die
dabei vermerkten Einträge vollzogen:
1. Friedrich Zaun in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt am 1. April 1921 auf
Bankier Karl Preuß in Darmſtadt übergegangen.
Bankier Ewald Holling in Darmſtadt iſt in das
Ge=
ſchäft als perſönlich haftenderGeſellſchaftereingetreten.
Die offene Handelsgeſelſchaft hat am 15. Mat
1921 begonnen.
Die Prokura der Friedrich Zaun Ehefrau in
Darmſtadt iſt erloſchen.
2. Verlagsanſtalt Alexander Koch in Darmſtadt:
Kaufmann. Carl Sauer in Darmſtadt iſt zum
Geſamtprokuriſten beſiellt; er und die beiden
Geſamt=
prokuriſten Gotthard Peſchko und Felis Graetz ſind
berechtigt, je mit einem weiteren Geſamtprokuriſten
die Firma zu zeichnen.
(6829
Darmſtadt, den 2. Juni 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Die Verputzarbeiten
an den 5 Gemeinde=Wohnhäuſern in der
Franken=
ſteinerſtraße ſollen in öffentlicher Submiſſion vergeben
werden. Angebots=Unterlagen ſind bei dem hieſigen
Gemeinde=Bauamt erhältlich. Die Angebote ſind bis
ſpäteſtens Freitag, den 17. Juni, nachm. 3 Uhr,
bei der Bürgermeiſteret Eberſtadt einzureichen.
Eberſtadt, den 8. Juni 1921.
(6886
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Der Außen=Anſtrich der Fenſter, Türen uſw.
der Ernſt=Ludwig= und Eleonorenſchule ſoll auf
öffent=
lichem Submiſſionswege vergeben werden. Angebots=
Unterlagen ſind bei unſerem Gemeinde=Bauamt zu
beziehen. Angebote werden bis ſpäteſtens Freitag,
den 17. Juni d. Js., nachmittags 3 Uhr, an die
Bürgermeiſterei erbeten.
(6855
Eberſtadt, den 8. Juni 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Grundſtücks=Verſteigerung.
Freitag, den 10. Juni 1921, abends 8 Uhr,
ſollen durch den unterzeichneten Ortsgerichtsvorſteher
die nachſtehenden Liegenſchaften auf freiwilligen
An=
trag der Erben des verſtorbenen Karl Hofmann zu
Eberſtadt öffentlich meiſtbietend im Rathaus dahier
verſteigert werden:
1. Flur 12 Nr. 3 Nadelholz vorm Prömſter
— 7031 qm
den „ 16 378, z.
Bntio
Acker, zieht über
271 am
709 qm
710 am
938 qm
756 am
18 „ 107. Wieſe in der
Hir=
tenbach
1394a
Eberſtadt, den 8. Juni 1921.
(6833
Heſſ. Ortsgericht Eberſtadt.
Schäfer.
Verſteigerung.
Freitag, den 10. Juni, vormittags
½/10 Uhr und nachmittags 1/.3 Uhr
be=
ginnend, verſteigere ich in dem Hauſe
75 Heidelbergerſtr. 75
freiwillig gegen Barzahlung:
3 kompl. Betten, 1 Waſchtiſch mit
Marmorplatte, 1 Nachttiſch, 3
Kleider=
ſchränke, 1 Bertiko, 1 Sofa mit ſechs
Polſterſtühlen, 2 Sofas, 1 Kommode:
1 Sekretär, 1 Kommode (Barock),
1 Glasſchrank, 1 ovaler Ausziehtiſch,
1 Nähtiſch, 1 Serviertiſch, 1
Handnäh=
maſchine, Bilder, Spiegel, Aufſtellfachen;
3 Teppiche, 1 Badeeinrichtung für
Gasheizung:
1 Küchenfchrank, 1 Küchentiſch, zwei
Schüfſelbretter, Küchengeſchirr:
1 Partie Frauenkleider und Wäſche:
1 Klavier.
Darmſtadt, den 9. Juni 1921.
Raab
Amtsgerichtstaxator.
(6874
Heugrasverſteigerung.
Montag, den 13 Juni 1921, machmittags 2 uhr
anfangend, wird im Rathausſaale zu Pfungſtadt
das Heugras von ca, 120 Morgen Gemeindewieſen
öffentlich verſteigert.
(6739
Pfungſtadt, den 6. Juni 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Billige Milch
in Roßdorf!
Bei den Mitgliedern des Bauernvereins Roßdorf
ſind täglich ca. 700 Liter Vollmilch zum Preiſe von
2.50 ℳ pro Liter ab Hof abzugeben, (*23108ks
Der Vorſtand des Bauernvereins.
Parkettböden und Linoleum
werden kachmännisch gereinigt
Teppiche und Polstermöbel
andlich entstaubt.
(elze
Ibel & Lotz, G. m. b. H.
Tel. 461 — Elisabethenstrasse 31.
Zigarren=Geſchäft
m. groß, Schauf., in
ver=
kehrsr Lage, ſucht geeign.
leicht verkäuflich. Artikel
mit aufzunehmen.
An=
gebote unter D 100 an
die Geſchäftsſt. (*22846
R
guten
(rszoss
Apfelwein
in Auerbach lagernd. Näh.
in der Geſchäftsſtelle.
Kartoffeln abzugeben.
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Die vorjährige Arbeit der Darmſtädter Kinderhilfe hat ange ür einen
Doll=
die unter uiſeren Kindern herrſchende bittere /de eine Karte des
geweſen ſein,
einzudämmen. Soll die ſo verheißungsvoll begonnene Tätigkeit nicht vekuchl, und dies dr
ſo muß ſie in dieſem Jahre weitergeführt werden. Den F Es geht dem Er
dem übereinſtimmenden Urteil der Aerzte kann nur
eine planmäßige dauernde Fürſorge
das wieder gutmachen, was die langen entbehrungsvollen Jahre geſchadet:/
Wie ſteht es mit unſeren Kindern? Von 12 244 amtsärztlich unterſuchtem= ſhanzminiſter 9
kindern im Alter von 6—14 Jahren mußten.
Fräiden Aad mat
Stezkovshi iſt in
nicht weniger als 7445 als „ſchwer unterernähr thſtskemer
Ab=
bezeichnet werden. Annähernd 2000 Schulkinder leiden dabei an RW . Nach ſeiner.
Skrofuloſe, Tuberkuloſe uſw. Der Prozentſatz des Kinderleids und der 2) iſe „Krankbeit
leiden beträgt:
in den Volksſchulen Darmſtadts: 59 vom Hundert;
in den Mittelſchulen.
73
in den höheren Schulen ,
56
in den Privatſchulen
50
Dieſe Zahlen beweiſen, daß die Kinder aller Bevölkerungsklaſſen int ML gwöhnt, für alles
Elend ſtehen und der Mittelſtand aber dabei am ſchlimmſten getroffen i71 / Znde der gar de
Mitbürger!
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Die Mittel, die uns bis jetzt zur Verfügung ſtehen, reichen bei weite WS)Oberſchleſien) we
aus. Neben einer großzügigen und planmäßigen Erholungsfürſorge, die in MME Ngimer
Jahre den kränklichen und unterernährten Darmſtädter Kindern aler S5 M ſt ehen fir die
und Konfeſſonen eine beſondere Kräftigung verſchaffen ſol, muß auch EMn hiſſen aut
kämpfung der Tuberkuloſe, der Rachitis und der übrigen geſundhe=”
Schädigungen unſerer Jugend weitergeführt und die ſegensreiche Arbe MM7 Mein ſeller ſchul
pribaten Vereine der Kinder= und Jugendfürſorge geſtützt werden. Die
Nauib und Er
führung aller dieſer Aufgaben erfordert Millionen.
Eien ict die e
Volksgenoſſen! Mitbürger!
Schon daß
Wir bedürfen alſo dringend großer Mittel! Mitbürger!
Darmſtadt! Ihr werdet nicht verſagen, wo es unſerer KN
Heil und Rettung gilt!
An Euch Alle, die ihr mit Gütern geſegnet ſeid, oder ob ihr nu
Weniges verfügt, ergeht unſer Ruf!
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