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184. Jahrgang
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23, die
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Gewalt wie Krieg, Ar
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Nummer 151
Freitag, den 3. Juni 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Das Programm der Regierung Wirth.
** Kaum jemals iſt eine Kundgebung von
Regie=
ſtngsſeite mit ähnlich großer Spannung erwartet worden,
ie die geſtrige des Kabinetts Wirth. Dieſe hochgetriebe=
Ervartungen waren ja auch nur zu erklärlich, wenn man
ſtens die innenpolitiſche Lage und zweitens die Größe der
Auf=
ſahr bedenkt, die dieſer Regierung geſtellt iſt. Was die
Situa=
or im Innern anlangt, ſo iſt es bekannt, daß das Habinett in
u Theorie eine ſicherere parlamentariſche Mehrheit nicht hat,
„ddrwas die Durchführung der Reparationsforderungen des
Ulti=
miums betrifft, ſo haben ſich in den letzten Wochen abertauſend
dern gerührt, um bündig zu beweiſen, daß dieſe Durchführung
noch nicht möglich iſt. Trotzdem dürſte im Reichstag die Zahl
r, die von dem Reichskanzler ein bis ins Einzelne gehendes
ſia gramm zu erhalten gedachten, nur ſehr gering geweſen ſein,
ſunr erſtens iſt es natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, in der
ichen Friſt von drei Wochen ein Dutzend oder mehr
Geſetzes=
agen von der allergrößten Bedeutung fertigzuſtellen, und
zwei=
ſoll ja auch der Weg, der zur Erfüllung unſerer Unterſchriſt
ſchritten wird, nach parlamentariſcher Vorſchrift erſt in
gemein=
ſyer Arbeit der Reichsregierung mit dem Parlament feſtgelegt.
wen. Es konnte alfo nach Lage der Dinge zunächſt nur
dar=
if ankommen, dem Reichstag und dem deutſchen Volke in gro=
Linien Aufſchluß darüber zu geben, wie das neue Kabinett
ie Durchführung ſeiner Aufgabe denkt und welche Mittel es
dzu anwenden will. Das wird natürlich die Oppoſition nicht
idern, ſchärfſte Kritik zu üben. Greifbarere Hinweiſe über die
Rrahme und die unmittelbaren Auswirkungen des
Regierungs=
gramms kann man dagegen hinſichtlich der Koalitionsparteien
o der Deutſchen Volkspartei aus der allgemeinen Ausſprache
warten, die jetzt über die Regierungserklärung im Gange iſt.
uis die Haltung der Deutſchen Volkspartei anlangt, ſo verharren
herum und Demokraten darauf, daß es nicht angeht, ſie
be=
erie Oppoſition treiben zu laſſen. Man ſpricht von lebhaften
ſrhandlungen, die mit Dr. Strefemann hinſichtlich des
Wieder=
ntitts der Deutſchen Volkspartei in die Regierung im Gange
Die Abſicht, in dieſer Hinſicht eine ſichere parlamentariſche
ſis für die Regierung zu ſchaffen, dürfte unter Umſtänden an
Haltung der Mehrheitsſozialiſten ſcheitern.
Wir wiſſen nun, welche Linie Dr. Wirth zu berfolgen
ge=
ar. Jetzt iſt es an den Parteien, ihm die Mittel zur Erreſchung
ſiufs Zieles in die Hand zu geben.
dreſſeſtimmen über die Regierungserklärung.
* Berlin, 2. Inni. Die geſtrige Programmrede des
ſchskanzlers Dr. Wirth findet die uneingeſchränkte
Zuſtim=
mder Koalitionspreſſe. Germania betont, man habe durch
Rede den überzeugten Eindruck von der ehrlichen Energie
vonnen, mit der die Regierung des 10. Mai an die Einlöſung
bs Wortes herangeht, und hofft, daß ſich im deutſchen Volke
ſe Mehrheit findet, die der Vernunft und damit dem Vater
ude zum Erfolge verhilft, mit dem wir uns nun einmal auf
gehbare Zeit zufrieden geben müſſen. — Das Berliner
geblatt ſagt: Die Rede des Kanzlers iſt ei Bekenntnis
* Tat zur Bereitwilligkeit, in ſyſtematiſch aufbauender Arbeit
Mtſchland ſtark zu machen, um Generationen hindurch die
Wie=
utmachungsſchuld abtragen zu können. — Der Vorwärts
ichnet als einheitlichen Gedanken der Rede, daß die Annahme
* Ultimatums viel mehr ſein müffe als eine bloße Geſte, daß
turngen vollbracht werden müßten, die jeden Zweifel an
dutſchlands gutem Willen, ſeinen Verpflichtungen
nachzukom=
ſur in der Welt ausrotten. Das Blatt ſtimmt dieſen
Grund=
gmiken zu und ſagt: Seine energiſche Ausführung iſt die Vor=
Tſetzung aller weiteren Politik. Für lange Zeit hinaus wird
hr deutſche Regierung von ihm abweichen können, ohne das
d. deſſen Geſchicke ihr anvertraut ſind, in allerſchwerſtes
Un=
zu ſtürzen.
Ueber die Stellung der beiden Randparteien der
Regierungs=
üfon, der Deutſchen Volkspartei und der Unabhängigen, auf
en Unterſtützung die Minderheitsregierung angewieſen iſt,
ben ſowohl die beiden volksparteilichen Organe, die Deutſche
Algemeine Zeitung und Tägliche Rundſchau, als
cdie unabhängige Freiheit keinen Aufſchluß. Das letzte
ü erklärt, daß das Regierungsprogramm wohl manches
tige und Zutreffende enthalte, das jedoch weit hinter dem
dückbleibe, was die Unabhängigen als Mindeſtprogramm for=
„iert haben. Während die Tägliche Runſchau ſich mit einem
ſmmungsbild begnügt, beſchränkt ſich die Deutſche Allgemeine
Itung in ihrem Kommentar auf eine Inhaltsüberſicht der Rede
betont nur, daß Dr. Wirth keinen Zweifel gelaſſen habe, daß
ſeiner Regierung darauf ankommt, die eingegangenen
Ver=
ſchtungen in gewiſſenhafter, lohaler Weiſe bis zum äußerſten
berfüllen, um durch Arbeit und Leiſtungen die Freiheit des
ferlandes wieder zu gewinnen.
Die deutſchnationale Preſſe lehnt den Teil der
He, der ſich auf die Erfüllung des Ultimatums bezieht, ſchroff
urnd findet nur zuſtimmende Worte für die Ausführungen
r Oberſchleſien.
Die Stellung der Parteien.
Berlin, 2. Juni. Laut Voſſ. Ztg. ſind geſtern
unmittel=
nach der Rede des Reichskanzlers die
Fraktio=
äuſammengetreten, um zu der Regierungserklärung
Aung zu nehmen. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei
ſoch keine bindenden Beſchlüſſe gefaßt. Das Blatt glaubt
Faus dem Umſtande, daß ſie auf dem Standpunkt ſteht, daß
inmal unterſchriebene Ultimatum auch lohal durchgeführt
en müſſe, die Möglichkeit einer Unterſtützung des
Regie=
gsprogramms durch die Deutſche Volkspartei ſchließen zu
ſſen. Mit Rückſicht auf die Deutſche Volkspartei habe man
eiHalb der Koalitionsparteien auf die Einbringung eines
Mtücklichen Vertrauenspotums verzichtet und ſich auf eine
el geeinigt, die ungefähr dahin lgute, daß der Reichstag die
Kärungen der Regierung zur Kenntnis nehme und ſich damit
herſtanden erkläre, daß die Regierung alles daran ſetzt, um
übernommenen Pflichten zu erfüllen. Wie das Blatt glaubt,
ſien für dieſe Formel auch die Unabhängigen ſtimmen. Es
e alſo eine Mehrheit für das Regierungsprogramm geſichert
em.
Die Formulierung der Schuldfrage.
KT. Entgegen allen denen, die aus beſtimmter außenpoli=
Einſtellung, aus Parteitaktik, aus ſchwachem Peſſimismus
Eus Gleichgültigkeit heraus den Kampf in der Schuldfrage
als überflüſſig und ausſichtslos bezeichnen, muß immer wieder
betont werden, daß zur innerpolitiſchen Einigung und zur
Um=
ſtimmung einer irregeführten Welt, zur Wiederherſtellung des
Anſehens Deutſchlands in der Welt dieſer Kampf nicht zuletzt im
Intereſſe unſerer Kinder und Kindeskinder ſowohl unſere
ver=
dammte Pflicht und Schuldigkeit, als auch eine
Notwendig=
keit iſt.
Der Kampf, den wir Deutſche aber führen wollen und müſſen,
ſoll das geſamte Volk zuſammenfaſſen, foll allen Deutſchen die
Selbſtachtung wiedergeben, ſoll der Weit ein um ſeine Ehre, ſeine
Exiſtenz kämpfendes Volk zeigen. Da heißt es auf Grund
nüch=
terner, von tiefem Ernſt und tiefer Verantwortung getragener
Ueberlegung mit eiſernem Willen zu handeln und vorher das,
wogegen man kämpft, ſo ſcharf zu formulieren, daß jeder weiß,
worum es ſich beſtimmt dreht und daß niemand an der
Wahr=
haftigkeit unſerer Sache zweifeln kann. Zu dieſer Formulierung
bedarf es einer genauen Keratnis der Anklage. Sie lautet
auf einen längſt vorberekteten, „mit Vorbedacht herbeigeführten
Angriffs=, Eroberungs= und Unterjochungskrieg” Im
Ultima=
tum vom 16. Juni 1919 wird der Krieg „als das logiſche
Er=
gebnis einer Politik bezeichnet, die ſeit Jahrzehnten von
Deutſchland unter dem Einfluß des preußiſchen Syſtems verfolgt
wurde”, eine Politik, „die darauf hinzielte, Eiferſucht, Häß und
Zwietracht zwiſchen den Nationen zu ſäen, nur damit es ſeine
ſeelbſtſüchtige Leidenſchaft nach Macht befriedigen
konnte‟. In der zum Friedensvertrag gehörigen Mantelnote
heißt es u. a.: „Um dieſen allgemeinen (im Gegenſatz zum
lokabi=
ſierten) Krieg doppelt ſicher zu machen, haben ſie (Deutſchland.
ſich jedem Verſuch der Verſtändigung und der Konferenz
ent=
zogen, bis es zu ſpät war und der Weltkrieg unvermeidlich
ge=
worden iſt, jener Weltkrieg, den ſie geplant hatten und für
den Deutſchland allein unter den Nationen gerüſtet und
vorbe=
reitet war.” Seit langem auf Krieg eingeſtellte Machtpolitik
ge=
trieben, allein gerüſtet, den Krieg im uns paſſenden Augenblick
entfeſſelt zu haben, das befagt die Anklage. Sie beruht alſo auf
der Behauptung von Deutſchlands „Alleinſchuld”, einer
Behaup=
tung ohne jeden Beweis. Im Gegenteil ergibt das ſchon jetzt
zur Verfügung ſtehende unendlich reichhaltige Material, daß dieſe
Anklagen gegen beſſeres Wiſſen aufgebaut wurden, nur um die
Vernichtung Deutſchlands zu rechtfertigen. Die politiſche
Ge=
ſchichte der Jahre vor dem Kriege zeigt mit aller Deutlichkeit,
daß die Politik der Ententemächte Ziele verfolgt hat, die nur
durch einen großen europäiſchen Krieg zu verwirklichen waren.
Die Ergebniſſe des Suchomlinow=Prozeſfes, die Berichte der
bel=
giſchen Diplomaten, die Dokumentenſammlung des ruſſiſchen
Barons Siebert und nicht zuletzt die Veröffentlichungen ſo
man=
cher Angehöriger der Entendemächte ſelbſt (Morel, Demartial
uſw.) ſprechen eine mehr als deutliche Sprache und beſtätigen,
daß es jedenfalls nicht Deutſchland war, das auf emen Weltkrieg
hingearbeitet hat.
Zeigt ſich, daß die Anklage der Entente nicht haltbar iſt, ſo
uchen unſere Gegner und alle diejenigen, die dem deutſchen Volke
übel wollen, eine Kriegsſchuld Deutſchlands dadurch zu
kon=
ſtruieren, daß ſie Deutſchland die Vertretung ſeiner Intereſſen
durch politiſche Machtmittel, ſeine Bündnispflicht gegenüber
Oeſterreich u. a. m. als Kriegsſchuld vorwerfen. Dieſe
Hand=
lnngsweiſe Deutſchhands, kann natürlich nie als „Schuld” im
eigentlichen Sinne bezeichnet werden. Darüber in Erörterungen
einzutreten, kommt für uns aber hier gar nicht in Frage, ſondern
unſere Aufgabe iſt es, einen zielbewußten Kampf gegen
die Anklage der Entente zu führen, wie ſie im
Friedens=
vertrag uſw. feſtgelegt iſt.
Führen wir alſo Kampf gegen die Lüge vonder
Allein=
chuld Deutſchlands am Weltkriege. Die Tatſachen
ſprechen für uns, und ſo läßt ſich jetzt ſchon ſagen, daß wir in
dieſem Kampfe Sieger ſein werden. Erkennt erſt die Welt, daß
die Anklagen der Entente aus Lügen beſtehen, dann wird auch,
wie Lloyd George ſelber meinte, der Verſailler Vertrag
zuſam=
menbrechen und eine neue Grundlage für eine beſſere Zukunft
Deutſchlands geſchaffen werden können.
A. St.
* Rom, 31. Mai. Unter dem Titel „Wie man einen Krieg
nicht vermeidet” behandelt der Abgeordnete Ciccotti in dem
Blatt Paeſe an der Hand der Farbbücher der Weſtmächte und
Kautskys die Kriegsurſachen und weiſt nach, daß, obwohl auch
nach der Anſicht der Weſtmächte die ruſſiſche
Mobili=
ſierung gleichbedeutend mit der
Kriegserklä=
rung an Deutſchland war, dieſe dennoch nichts getan
haben, ſie zu verhinderm Er ſagt dann:
„Ich wende mich fragend an alle ehrlichen Leute: Nach dieſem
Nachweis, der ſchon in Frankreich und in Enghand, ohne den
ge=
ringſten Verſuch der Widerlegung hervorzurufen, geführt worden
iſt, was bleibt von dem Dogma, nach dem
Deutſch=
land als der einzig Schuldige am Kriege alle
Schäden bezahlen muß?
An dieſes Dogma klammert ſich bekanntlich die unbillige
Politik der „Wiederherſtellung”, und in ihr ſucht die
gegenwär=
tige Politik der Straf= und Zwangsmaßnahmen gegen
Deutſch=
land ihre Rechtfertigung, eine Politik, die dazu führt, den Krieg
in Europa von neuem zu entzünden und neuen Haß und
ver=
ſchärftes Elend zu erzeugen. Im Namen des Rechts, der
Wahrheit und der Gerechtigkeit und nicht weniger im
Namen der Notwendigkeit und der Rettung Europas
for=
dern wir und werden wir keinen Augenblick aufhören zu
for=
dern die Reviſion dieſes lügneriſchen Dogmas
in ſeiner blinden Einſeitigkeit. Auf dieſem Dogma beruht der
ganze Vertrag von Verſailles, der rettungslos mit ſeinem
Grund=
ſtein zuſammenbrechen würde. Und der Vertrag von
Ver=
ailles iſt nicht nur das von Menſchen, die die Rolle von
Mit=
ſchuldigen mit der von Richtern verwechſeln, zum Geſetz erhobene
Unrecht, ſondern er iſt zugleich auch der Keim eines neuen
euro=
päiſchen Krieges. Man muß dies bis zum Ueberdruß
wieder=
holen, da gerade die einfachen Grundwahrheiten in den von
Lügen, unkontrollierten Meinungen und patriotiſchen Vorurteilen
erfüllten Gehirnen Platz finden. Die Vorkämpfer dieſer
Gemein=
plätze wiederholen ſie mit der methodiſchen Beſtändigkeit der in
religiöſem Wahnſinn befindlichen Derwiſche. Aber ſie ſind nicht
einmal Fanatiker. Sie ſind nur zyniſch und geriſſen, und
ſie kennen das Schwergewicht einer verbreiteten Meinung. Sie
wiſſen, daß, weun dieſe nicht die Wahrheit iſt, ſie um ſo mehr
Ausſicht hat, als ſolche angenommen zu werden, wenn ſie in den
außerordentlich zugänglichen Kreiſen der Schwachköpfe eine
Ver=
breitung gefunden hat.”
Die „Dreiteilung Oberſchleſiens”.
D. N. V. Durch das Neuterſche Bureau iſt der weſentliche
In=
halt des britiſchen Kompromißvorſchlages
ver=
breitet worden, der eine Schaffungvondrei Zonen
vor=
ſieht. Nach dieſem Vorſchlag ſollen die nördlichen Kreiſe, alſo
im beſonderen die Kreife Kreuzburg, Roſenberg, Oppeln und
da=
zu die Kreiſe Neuſtadt, Ratbor und Leobfchütz ſogleich an
Deutſchland gegeben werden, Polen ſoll fofort Pleß und Rybnik
erhalten, während das Zentralrevier mit den Kreiſen Lublinitz=
Groß=Strehlitz unter der Verwaltung einer Interalliierten
Kom=
miſſion bleibt. Dieſer britiſche Vorſchlag, der ſich einen
Kompro=
mißvorſchlag nennt, iſt eine höchſt gefährliche Angelegenheit und
muß den ſchärfſten Widerſpruch hervorrufen.
Vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus kann der Unſinn nicht
noch weiter geſteigert werden. Aus der wirtſchaftlichen Gefahr
einer Zweiteilung Oberfchleſiens iſt nun die Gefahr einer
Drei=
teilung geworden. Dadurch wird dem Grundſatz der
Unteilbar=
eit ins Geſicht geſchlagen, niemand aber hat bisher von den
Lirtſchaftspolitikern der Entente dieſen Grundſatz zu widerlegen
vermocht. Politiſch genommen, birgt der neue Vorſchlag aber
ebenſo große Gefahren in ſich. Die Korfanty=Banden, follen alſo
ohne weiteres in Pleß nd Rybnik bleiben. Das heißt den
Auf=
ruhr zum wenigſten in dieſen Gebieten anerkennen, das heißt
aber auch, daß wir nicht mehr in der Lage ſind, die
Rechtsan=
ſprüche wahrzunehmen, die wir dort zugunſten unſerer
deut=
ſchen Brüder, zugunſten deutſchen Eigentums wahrzunehmen
haben. Ebenſo ſchlimm daran iſt aber das Zentralrevier und das
übrige Gebiet, das unter die Interalliierte Kommiſſion kommen
foll. Eine verlängerte Herrſchaft der Interalliierten
Kommiſ=
ſion bedeutet ein verlängertes Leid der oberſchleſiſchen
Bevölke=
rung, bedeutet eine neue Verhetzung, bedeutet neue Verſuche der
Polen, neue Aufſtände in das Land hineinzutragen. Oberſchleſien
aber braucht endlich den Frieden, wenn dort nicht alles
zertrüm=
wert werden ſoll. Auich wenm General Le Rond durch einen
an=
dern Mann erſetzt werden würde, auch wenn, was noch nicht
ein=
mal anzunehmen äſt, ein Engländer an der Spitze der
Interalli=
ierten Kommäſſion ſtände, würden die Polen mit ihren
frieden=
ſtörenden Verſuchen nicht aufhören. Nein, wir müſſen verlangen,
daß eine Entſcheidung gemäß dem Friedensvertrag erfolgt,
Ober=
ſchleſien darf kein zweiter Saarſtaat werden und das jetzt
vorge=
ſchlagene Proviforium darf im Höchſtfall nichts anderes fein als
ein Mittel, um in ganz Oberſchleſien die geſetzmäßigen Zuſtände
wiederherzuſtellen; wenm das geſchehen iſt, ſo wuß die ſſofortige
Entſcheidung Platz greifen.
Oberſchleſien.
Eine Erklärung von General Höfer.
* Breslau, 1. Juni. General Hößer, der militäriſche
Leiter des deutſchen Selbſtſchutzes, hat der
interalliier=
tem Kommäſſion in Oppeln folgende ſchriftliche
Erkdä=
rung übergeben:
Auf die mr am 30. Mai durch Herrn Oberſten Caput
über=
mittelten Darlegungen habe ich die Ehre, im Einvernehmen mit
der politſchem Leitung der deutſchgeſinntem oberſchleſiſchen
Bevöl=
kerung Folgendes zu erwidern:
Der deutſche Selbſtſchutz iſt onganiſierte Notwehr. Die deutſche
Bevölkerung mußte zur Selbſtverteidigung greifen, da die
Macht=
mittel der interalkiierten Kommifſion zu ihrem wirkſamen Schutze
nicht aunsreichten.
Der Selbftſchurtz tritt ein für die Wiederherſtellung des
Rechtszuſtandes, für den Schutz des Lebens und des Eigentums
der Bevölkerung im geſamten Abſtimmungsgebiet. Vorbedingung
hierfür iſt die reſtloſe Vertreibung der polniſchem Aufrührer vom
oberſchleſiſchen Boden. Hierauf hinzuwirken iſt unſer aller
ent=
ſchloſſener Wille, und nur in der Hoffnung, daß die interalliierte
Komniſſion alle erforderlichem Machtmittel für dieſes
gemein=
ſame Ziel bald einfetzem werde, haben wir mit Aufbietung aller
Selbſtbeherrſchung bisher an uns gehalten.
Die Forderung, den Selbſtſchutz aus ſeiner bisherigem=
Stel=
lung zurückzuziehen, bevor der Rechtszuſtand in Oberſchleſien
wieder hergeſtellt iſt, trägt weder der Rechtslage noch dem
Rechts=
empfinden meiner Kameraden Rechnung uund iſt undurchführbar.
Sie ſtellt dem in begründeter Notwehr gegründetem Selbſtſchutz
den polniſchen Inſurgenten gleich. Eine ſolche Gleichſtellung mit
jenen, die den Rechtszuſtand in frivolſter Weiſe brachen und
Elend und Not über unſere oberſchleſiſche Heimat brachten, wird
von der ganzen deutſchgeſinntem Bevölkerung Oberſchleſiens mit
tiefſter Entruſtung abgelehnt — (gez.) Höfer.
Der geſchäftsführende Vorſtand des Zwölferausſchuſſes der
deutſchgeſrunten Bevölkerung Oberſchleſiens hat ſich heute zu
General Le Rond begeben, um dieſe Erklärung nachdrücklichſt zu
unterſtützen.
Die engliſchen Truppen.
Oppeln, 2. Juni. (Wolff.) Ein engliſches Bataillon
iſt heute in die Stadt Groß=Strehlitz eingerückt, ohne auf
Widerſtand zu ſtoßen. Die Engländer mußten geſtern morgen
den Vormarſch einſtweilen unterbrechen, da man ſich innerhalb
der interalliierten Kommiſſion über den Vorgang der
Opera=
tionen nicht zu einigen vermochte. Die
Meinungsverſchie=
denheiten zwiſchen engliſchen undfranzöſiſchen
Offizieren ſollen ſehr ſcharf zum Austrag gekommen ſein.
Im Prinzip hat man ſich geſtern morgen auf die Schaffung
einer neutralen Zone zwiſchen Deutſchen und
Po=
len geeinigt, wobei jedoch von engliſcher Seite die Bedingung
geſtellt und von den Franzoſen nach anfänglichem heftigen
Widerſtand angenommen wurde, daß der deutſche Selbſtſchutz
die von ihm gegenwärtig gehaltene Linie beſetzt halten darf. Die
Schaffung der neutralen Zone ſoll derart erfolgen, daß die
pol=
niſchen Aufrührer von interalliierten Truppen zurückgedrängt
werden ſollen. Wegen der Frage, welche Truppen an dieſer
Ak=
tion teilnehmen ſollen und welche Ausdehnung den Operationen
zu geben iſt, ſind die Verhandlungen, die ſich infolge der
be=
ſtehenden Gegenſätze äußerſt ſchwierig geſtalten, noch im Gange.
Die Sachverſtändigenkommiſſion.
London, 2. Juni. (Wolff.) Daily Chronicle ſchreibt in
einem Leitartikel, der Vorſchlag Briands, eine
Sachverſtän=
digenkommiſſion für die oberſchleſiſche Frage einzuſetzen,
ſei von der britiſchen Regierung mit zwei Vorbehalten
angenommen worden: 1. daß eine Kouferenz des Oberſten Rates
ſtattfinden ſolle, um der Kommiſſion ihre Inſtruktionen zu geben,
und 2. daß der Sitz der Kommiſſion ſich in Oppeln befinden müſſe.
Die franzöſiſche Regierung habe in ihrer Antwort den zweiten
dieſer Vorbehalte angenommen, jedoch gegen den anderen Ein=
30
be
Eeite 2.
Darmſtädter Dagblatzt, Freitag, den 3. Juni 1921.
Rummer 151.
vände erhoben. Daily Chronicle hofft, daß Frankreich nicht auf
ſeinen Einwänden beharren werde.
Der deutſche Selbſtſchutz.
* Oppeln, 1. Juni. (Wolff.) Der geſchäftsführenbe
Aus=
ſchuß der deutſchen politiſchen Parteien begab ſich heute zum
General Lerond, um nochmals die Stellungnahme der
deutſch=
geſinnten Bevölkerung von Oberſchleſien zu der Forderung der
nteralliierten Kommiſſion auf Zurückziehung des
Selbſt=
ſchutzes darzulegen. Beim Empfang der Abordnung mußte
heute General Lerond ſeinen bisherigen Standpunkt/ daß der
Heutſche Selbſtſchutz mit den polniſchen Inſurgenten auf eine
Stufe zu ſtellen ſei, aufgeben. General Lerond gab zu, daß der
deutſche Selbſtſchutz zeitlich ſpäter entſtanden ſei als die
Be=
wegung der polniſchen Inſurgenten, und daß ſchon daraus
her=
vorgehe, daß er nur eine Abwehrbewegung gegen polniſche
Uebergriffe darſtelle.
Aus dem beſetzten Gebiet.
T.u. Köln, 1. Juni. Habas meldet: Die britiſche
Re=
gierung hat das franzöſiſche Angebot, nämlich einen
Teil der engliſchen Zone im Rheinland zu beſetzen,
abge=
lehnt. Im Laufe der nächſten Woche werden neue engliſche
Truppen nach dem Feſtlande abgehen, um die engliſche
Rhein=
armee zu erganzen, wvelche bekanntlich Truppen nach Oberſchleſien
abgegeben hat.
Die befriedigte Reparationskommiſſion.
Paris, 1. Juni. Hadas meldet: Die Beſtimmungen des
Artikels 5 der Zahlungsaufſtellung, welche
Deutſch=
land am 15. Mai zugeſtellt worden iſt und worin innerhalb 25
Tagen die Zahlung von 1 Milliarde Goldmark teils in Gold, teils
in fremden Deviſen und teils in deutſchen Schatzwechſeln mit
drei=
monatiger Laufzeit vorgeſchrieben iſt, ſind ordnungsgemäß
ausgeführt worden. Die Reparationskommiſſion nahm
Kenntnis von dieſer pünktlichen Erfüllung ihrer Verpflichtungen
durch die deutſche Regierung und teilte derſelben ihre
Befriedi=
gung darüber mit, daß ſie ſchon jetzt Vorkehrungen für die
Ein=
löſung der ausgegebenen Schatzwechſel getroffen habe.
Die deutſche Repaxationszahlung.
London, 2. Juni. Reuter meldet aus Neu=York: Die
erſte Nate der durch Vermittlung ger Vereinigten Staaten an
die Alliierten zu leiſtenden deutſchen
Reparationszah=
lungin Höhe von 45 733000 Dollar gekangte am 1. Juni in den
Beſitz der Federal Reſerve Bank. Die deutſche Regierung
er=
gänzte am 31. Mai durch Vermittlung von vier Neu=Yorker
Bank=
inſtituten die Einzahlung. Die Zahlungen erfolgten nicht in bar
oder Gold, ſondern durch Banküberweiſungen.
Zur Erbſchaftsſteuer.
* Zur Erbſchaftsſteuerfrage geſtatten Sie, bitte, auch
einmal einem Privatmann ein kurzes Wort. Ich freue mich der
Schlußnote der Schriftleitung unter dem Artikel in obigem
Be=
treff der Nr. 150 dieſes Blattes. Die Ausführungen und
Zahlen=
angaben vom heutigen Tage in dieſem Artikel ſollten indeſſen
niemanden abhalten, auch diejenigen nicht mit dem kleinſten
Ver=
mögen, das ſie in ſchwerer Sorge und Arbeit verdient haben,
ein Teſtament zu errichten. Die Steuern und Abgaben werden
nachgerade jetzt unerträglich, und jedermann ſucht ſeinen Kindern
ſo viel zu hinterlaſſen wie möglich. Ob ſelbſt der größte Patriot
ſeine Hinterlaſſenſchaft, ſofern er Familie hat, zweimal zur
Nachlaßſtener und Erbanfallſteuer gekürzt hinterlaſſen will,
be=
zweifle ich, weshalb Ehegatten mit Kindern ſich nicht gegenſeitig
zu Erben einſetzen ſollten, ſondern ein Teſtament zugunſten ihrer
Kinder errichten müſſen, worin die Beſtimmung getroffen wird,
daß beim Ableben des zuerſt verſterbenden Ehegatten die Kinder
erben, dem überlebenden Ehegatten aber lebenslänglich die
Nutz=
nießung und freie Verfügung über den Nachlaß zuſteht, er auch
in der Eingehung von Verpflichtungen über ben Nachlaß nicht
beſchränkt iſt. Damit iſt nur einmal an dem Nachlaß die
Nach=
laßſteuer und Erbanfallſteuer zu entrichten.
A. S.
Rücktritt des öſterreichiſchen Kabinetts.
T.u. Wien, 1. Juni. Der Bundeskanzler Dr. Mayr
kon=
feriert heute mit den Parteiführern und wird am Nachmittag
dem Kabinettsrat die Demiſſion der Regierung mit Rückſicht auf
den geſtrigen Beſchluß des ſteiermärkiſchen
Land=
tags zur Vornahme einer offiziellen Volksabſtimmung am
3. Juli vorlegen. Wie ſich die Löſung der
Regierungs=
kriſis geſtalten wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen,
doch ſollen die Landesregierungen veranlaßt werden, Kandidaten
für die Bundesregierung in Vorſchlag zu bringen, weil ſie es
ge=
weſen ſind, welche die Bundesregierung zum Rücktritt
ge=
zwungen haben.
Wien, 1 JJuni., (Wolff.) Nationalrat Nach Erledigung
des Einlaufes bringt Dr. Weißkirchner folgende Zuſchrift des
Bundeskanzlers zur Kenntnis bes Hauſes: Die
Bundes=
regierung hat ſich veranlaßt geſehen, dem Herrn
Bundes=
präſidenten die Bitte um Enthebung bom Amte zu
unter=
breiten. Der Bundespräſident hat die Bundesregierung unter
meinem Vorſitz mit der Forfführung der Geſchäfte bis zur
Bil=
dung einer neuen Regierung betraut. — Der Präſident bemerkt,
die Zuſchrift werde dem Hauptausſchuß zur weiteren Behand=
Inng zugewieſen, und er halte es im Einvernehmen mit den Par=
teien des Nationalrats nicht für angängig, heute in weitere
Ver=
handlungen einzutreten. Die nächſte Sitzung werde auf
ſchrift=
lichem Wege einberufen.
Wien, 2. Juni. (Wolff.) In der Sitzung des Sozialen
Klubs begründete der Bundeskanzler heute die Demiſſion
der Regierung. Er erklärte, da es der Regierung in drei
Fällen nicht gelungen ſei, die Vornahme bezw. den Beſchluß auf
länderweiſe Abſtimmung über den Anſchluß zu verhindern,
glaube ſie die Verantwortung für die möglichen Wirkungen
die=
ſer Abſtimmungen auf die Kreditaktionen, deren günſtigen
Fort=
gang ſie feſtſtelle, nicht übernehmen zu können. Gänzlich
un=
haltbar ſei die Lage der Regierung durch die Haltung der
Groß=
deutſchen Volkspartei geworden.
Ein Geſchenk der däniſchen Wiſſenſchaftler.
Berlin, 1. Juni. (Wolff.) Die wiſſenſchaftliche
Literatur Dänemarks feit 1919, die von den deutſchen
Bibliotheken bisher wegen der ſchlechten Valuta nicht beſchafft
werden konnte und in allen wiſſenſchaftlichen Kreiſen ſtark
ver=
mißt wurde, iſt jetzt als Geſchenk der däniſchen
Aka=
demie der Wiſſenſchaften bei der
Norgemein=
ſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft eingetroffen.
Die umfangreiche Sendung umfaßt die wichtigſten Werke aller
Wiſſenſchaftsgebiete, zum Teil in mehreren Exemplaren, und
iſt nach dem Willen der Schenkerin auf die Bibliotheken von
Berlin, München, Leipzig, Kiel und Göttingen verteilt worden.
Für dieſe Hilfe und tatkräftige Förderung des Gedankens der
internationalen Zuſammenarbeit kann die Kopenhagener
Aka=
demie des Dankes der deutſchen Wiſſenſchaft verſichert ſein.
Unruhen in Petersburg.
Kopenhagen, 2. Juni. Berlingske Tidende meldet aus
Helſingfors: In Verbindung mit der Einſtellung der
Brotver=
teilung haben in Petersburg die Unruhen ſtark
zuge=
nommen. An mehreren Stellen der Stadt iſt es zu blutigen
Zuſammenſtößen gekommen. Trotz des von der
Sowjet=
vegierung ausgeübten Terrorismus halten die unzufriedenen
Ar=
beiter öffentliche Verſammlungen ab, in denen die Sowjetregie
rung ſcharf angegriffen wird. Der Petersburger Sowjet erhielt
den Befehl, daß ſämtliche Führer von den gegenrevolutionären
Arbeitern verhaftet werden. Bisher hat es ſich als unmöglich
er=
wieſen, den Befehl auszuführen. Wie unſicher ſich die
Sowjet=
regierung fühlt, geht daraus hervor, daß die Eiſenbahnzüge auf
der Strecke zwiſchen Petersburg und Moskau nicht mehr halten
und daß die Züge von Militär mit Maſchinengewehren begleitet
werden. Aus allen Teilen Rußlands wird die Ausbreitung einer
gegenrevolutionären Bewegung im Innern des Landes gemeldet.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Techniſche Mefſe in
Vreslau iſt am Donnerstag früh eröfnet worden. — In der
braunſchweigiſchen Landesverſammlung ſetzte der
Landeswahlverband ſeine Obſtruktion fort. Vor der Abſtimmung über
die Bittſchrift wurde die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes feſtgeſtellt. Die
nächſte Sitzung wurde auf den 7. Juni, nachmittags, anberaumt. — Im
engliſchen Unterhauſe wurde von Regierungsſeite mitgeteilt, daß ſeit
Ausbruch des Bergarbeiterſtreiks 94 000 Tonnen deutſcher
Kohlen, die auf Grund der Reparationsbeſtimmungen an Frankreich
und Belgien geliefert wurden, in England eingeführt worden ſind. Die
engliſche Regierung habe keine Kenntnis von irgend einem Proteſt
Deutſchlands. Uebrigens ſei auch im Friedensvertrag keine Beſtimmung
enthalten, die die Wiederausfuhr der fraglichen Kohlen aus Frankreich
und Belgien verbiete. — Die Blätter melden die Rückkehr
Kraſ=
ins von Moskau nach London. — Nach einer Stefani=
Mel=
dung ſind die italieniſchen Staatsbeamten in eine Reihe
von Einzelſtreiks eingetreten, da der Finanzminiſter die Befriedigung
ihrer Gehaltsforderungen mit Rückſicht auf die Lage der Staatsfinanzen
abgelehnt hat. Die Regierung hat Maßnahmen getroffen, um der Lage
zu begegnen. — Nach einem Kabeltelegramm der Chikago Tribune iſt
die bolſchewiſtiſche Regierung von Wladiwoſtok durch
einen Volksaufſtand am 26. Mai geſtürzt worden. Die Aufſtändiſchen
geben die von ihnen gebildete Regierung als demokratiſch=
republika=
niſch aus. — Der amerikaniſche Senat hat den Geſetzentwuri.
über die Marineausgaben, die ſogenannte Naval Appropriation Bill,
die 494 Millionen Dollars bewilligt, angenommen und ferner den
Zuſatzantrag des Senators Borch, der den Präſidenten Harding
beauf=
tragt, eine Konferenz von Vertretern Amerikas, Englands und Japans
einzuberufen, um die Abrüſtungsfrage zu erörtern.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Juni.
* Die Konſulatsgefchäfte ber Dominikaniſchen Republik für den
Volksſtaat Heſſen werden von der Geſandtſchaft der genannten Republik
in Berlin wahrgenommen.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Adam Geiß zu Gadernheim
eine
ehrerſtelle an der Volksſchule zu Winterkaſten, Kreis Bensheim.
* Erledigt iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Shulſtelle zu Hangen=Weisheim, Kreis Worms.
* Schwurgericht. In der am Montag beginnendem
Schwungerichts=
periode unter dem Vorſitz von Landgerichtsratz Hildebrand,
Stell=
vertreter Landgerichtsrat Bernhards, wird verhandelt: Am Montag,
6. Juna, gegen Margavete Bugmanm, Dienſtmagd in Groß=Bieberau,
wegen Kindestötung, Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Dr. May,
Verteidiger Rechtsawwalt Bendheim; am Dienstag, 7. Juni, gegen Marie
Joſt und Jakob Petri, Spengler, beide im Worfelden, we
en
Kindes=
tötung und Beihilfe hierzu, Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt D
Volk, Verteidiger Rechtsanwalt Buß und Rechbsanwalt Dr. Eckharé
am Mittwoch, 8. Juni, gegen Marie Kaffenberger, geb. Krichbaum.
in Reichenbach wegen Meineid, Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt
2A We
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auf der
9
th
Gieht
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Wr
Weeh.
Dr. Langenbach, Verteidiger Rechtsamwalt Dr. Brücher; am
Donnens=
tag. 9. Juni, uund Freitag, 10. Jum, gegen Richard Schmidt, Schnis,
macher m Biersdorf, wegen Raubmord unſtv., Vertreter der Anklage Fr.
Oberſtaatsanwalt Wünzer, Verteidiger Rechtsanwalt Colin;
um Mor
tag, 13. Juni, gegen Georg Klein, Portefeuiller in Müchlh
u, wegit
Körperverletzung mitz tööllichem Erfolg, Vertreter der Anklage iſt
Staatz=
anwalt Dr. Volk, Berteidiger Geh. Juſtizrat Dr. Hallwachs; am Dien=
tag, 14. Juni. umd Mittwoch, 15. Juni, gegem Sophie Charlotte
Goc=
ſtätver, geb. Brautn, Fabrikarbeiterin in Darmſtadt, wegen Verbrechur
gegen das beimende Leben, Vertreter der 2
(nklage iſt Staatsanwalt T5.
Langenbach, Verteidiger Rechtsanwalt Kalbhenn.
Von den ausgeloſtem Geſchwovenen ſind ſieben ausgeſchieden. Dum
das Los ſind folgende Herren als Erſatz beſtimmt worden:
Grüp=
wald, Joh. Karl, Landwirt im Noßdorf, Gerhardt I., Lud
Landwirt in Pfungſtadt, Sdahl, Wilhelm, Zigarrenfabrikant in Widk=, Röth, Egidius Adam, Kaufmann in Hammelbach, Frie
rich II., Georg, Büisgermeiſter in Pfirſchbach, Kurth III., Melchierr
Landwirt in Bieber, Feix, Ludwig, Direktor in Raunheim.
— Landestheater. Die letzte diesjährige Aufführung von „
Sc=
rocco” findet am Sonntag, den 5. Juni, unter Ballings Leitung ſta
Nach dieſem Termin iſt eine Wiederholung nicht mehr möglich, da arn
6. Juni die Herren Jonſſon und Heuſer, die Träger der Hauptpartiver
ihren kontraktlichen Urlaub antreten.
Die letzten Darmſtädter
A=
führungen des „Kean” in dieſer Spielzeit finden am Montag, den
Juni, in der Miete A, und am Freitag, den 10. Juni, in der Miete
ſtatt. — Während bei der Vorführung der „Darſtellung eurhythmiſch
Kunſt” am kommenden Sonntag Kräfte des Landestheaters nicht ben
ligt ſind, findet am Sonntag, den 12. Juni, als 10. muſikaliſceſelg, im galß””
Matinee eine Tanzmatinee unter künſtleriſcher Leitung von N-uſy wſt. 2 Ruf
getes
Willenz ſtatt.
Wochenſpielplan. Sonntag, vormittags 11 Uhr: Ner
R e
i haben,
literariſche Matinee; abends 7 Uhr: 170. Mietvorſtellung. C 35. Sond
bent.
miete Serie Xſ. Zum letzten Male: „Scirocco”. Montag. 171. MFit
vorſtellung. A 34. Sondermiete Serie XIII. „Kean”. Anfang 61
Dienstag. Außer Miete. Sondermiete Serie XII½ „Siegfried” S
dsmitglied
Richard Wagner. Anfang 6 Uhr. Mittwoch. 172. Mietvorſtelln=
C 36, a 17, c 17. Sonbermiete Serie IXu. Zum erſten Male: „Z
berr Lel
ien
Jahrmarkt zu Pulsnitz”, ein dionyſiſcher Schwank in 3 Akten von Herh jmhochinte
em Beifall fand.
lan. Anfang 7 Uhr. Donnerstag. 173. Mietvorſtellung. E 35. Sond
miete Serie XTVD. „Götterdämmerung”, Anfang 5½ Uhr. Freitun ude diejenigen
an die Herren Le
174. Mietvorſtellung. D 34, d 16. Sondermiete Serie XVIu. „Kea:1
alſeitig befri
Anfang 6½ Uhr. Samstag. Außer Miete. Sondermieten Serie
Hu, Hm/ yu wa Vri
Zar und Zimmermann”. Anfang 7 mrſ Brzirkstag Eabels
Sonntag, vormittags 11 Uhr: Zehute muſikaliſche Matinee:
mu Dieburg der
Willenz (Tänze); abends 6 Uhr. 175. Mietvorſtellung. B 36. Sondermötg enographen de
Serie VIII1. „Der Freiſchütz”.
nir die Tagung dure
* Frachtſtundung bei der Eiſenbahn. Seitens des Neichsverkehp=/ cend. Aus den
es Bezirkst
e dabei
ebe u W
Aalicht id it
Mf. Rerunt 9.
UFch ie Set.
ia ud 192 i
Meige 1l.
minifteriums iſt eine Gebühr von 3 vom Tauſend als Erſ
für Zinsverluſt uſw. im Frachtſtundungsverkehr enl unſche Bewegung i
geführt worden. Trotz aller dagegen erhobenen Einwendungen
wu=
jes vom Reichsverkehrsminiſterium aufrecht erhalten. Um aber =
Teilnehmern die Möglichkeit zu ſchaffen, auf noch einfachere Art
bei der ſeitherigen Frachtſtundung ihre Frachtbeträge zu begleichen
die ſogenannte tägliche Frachtſtundung weiter ausgebaut werden. D
beſteht darin, daß abends der völlige Frachtbetrag der Firma vder
Bank mitgeteilt und dann ſofort durch Poſtſcheck überwieſen wird.
Art der Frachtſtundung iſt von der oben erwähnten Gebühr von 3 E=
Tauſend befreit. Die Güterabfertigungsſtellen ſind angewiefen, ſo il pnr Verner=Da
noch nicht vorhanden, Poſtſcheckkontos einzurichten. Wie der
Hand=
kammer mitgeteilt wird, foll in nächſter Zeit für die Güterabfer-1hf mefolgt
gung Darmſtadt=Hauptbahnhof, bei entſprechender
teiligung auch für die Güterabfertigung
Darmſtadt=
je ein Scheckkonto eingerichtet werden. Es kann allen intereſſier=
Firmen nur empfohlen werden, von dieſer täglichen Frachtſtundung
brauch zu machen. Obwvohl eine Neuerung, iſt hier eine Zurückhaltuuſ” girks= und für die
nicht angebracht, da das neue Verfahren den Verkehr mit der Eiſenbar
vereinfacht, verbilligt und der bargeldloſe Verkehr außerdem im Inzn
eſſe unſerer Volkswirtſchaft liegt.
Ortsbriefbeſtellung. Die eingehenden Briefſendungen und Zeit*üſltelungen 60 ud 8)
gen werden werktäglich in folgender Weiſe beſtellt: bei der 1.
*
ſtellung um 7.45 vorm. die von 4.45 nachm. bis 6.30 Uhr vorm. eit
gangenem Poſten, bei der 2. Beſtellung um 10.45 vorm. die nach 6.30 vocuſſhen Ver
bis 10 Uhr vorm. eingegangenem Poſten und bei der 3. Beſtellum
4.30 nachm. die wach 10 Uhr vorm. bis 3.25 nachnt. eingeganenen Poſch.
An Son
=und Feierragen findet eine Beſtellung um 8 Uhr ſtuth.
ausgenommem am 2. Weihnachts=, Oſter= und Pfingſtfeiertag.
sw. Finanzminiſter Henrich iſt, wie wir erfahren,
fordert worden, an der Ausarbeitung der Reichsſteuerprofekte n
helfen. Er wird ſich zu dieſem Zweck Anfang nächſter Woche nach 8 begeben.
Heſſiſche Kinderhilfzwoche. Zur Vorbereitung der
Veranſtalk=
gen aller Art, die während der Kinderhilfswoche in unſerer Stadt eſch bei Kaufleuten und Ru
plant ſind, hatte ſich der hierfür gebildete Hauptausſchuß M
woch nachmittag zu einen Sitzung im Rathhausſaal zuſammengefm
An Stelle des ſeitherigen verdienſtvollen Vorſitzenden, des Herrm Dr. W/ vörter, wie Gega.
2
enck, dem Berufspflichten von Darmſtadt wegführe
*
rordneter Fabrikant Ferd. Schmitt in liebensn
W
ſich bereit erklärt dem Vorſitz in dem Hauptausſchuß und damit d7
tung der Geſchäfte zu übernehmen. Ihm gebührt hierfür beſond=
We anf 10 Marl kei
Dank. Aus der Mitte des Hauprausſchuſſes wurde ein Heinever geſche
Dr Abend 14 neue Be
führender Ausſchuß beſtellt und für die 7 Stadtbezirke je ein beſonderrW/ Prof, Dr.
Bor=
un,
Vorſtand gebildet, der innerhalb ſeines Bezirkes die Sammlungen orgrt ) über „Goziale
Pra=
ſieven und leitem ſoll. Der Ausſchuß wird ſich nunmehr alsbald mit
Re
heitung gewonnen hat
nwaldgau, den der
k Urr
rſtein, leitet — ins
ndete Schülergau ha
Im Weſtermann=Darnſt
Ki
chmng zu nehmen.
Etur Heinz Heinrich R
und der ſeitherige
ſut. Der übrige Vo
Mi
kzugleich Wettſch=
EatzDarmſtadt, 7
Eiag findet im näd
g fund in zwei S
dswettſchreib
w. von 2
Mer Er0 d,
B dritte Preiſe
lungen wird geleger
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die in großer 2
ereſſanten Feſtv=
„dt, der durch ſeit
hraig für die Kürzie
müthicher Teil mit Te
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Arofeſſor Dr. D. Arn
und fal
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Jahre unternahm.
Bl, die St
Site Hskten ud er eusftl des
der von Buckhä=
Mwrth gebrüften R
nem Aufruf an die Bevölkerung wenden, um aus allen Kreiſen freiwil.3)eizte er an hielon Au
Helferinnen und Helfer zu gewwinnen, derem Mithilfe notwendig iſt, w
die Kinderhölfswoche ihren Zweck erfüllen ſoll. Für die Woche vo
bis 19. Juni iſt eine Hausſammlung vorgeſehen, die von älte-
Kindern ausgeführt werden und ſchon jetzt der befondevem Bead
e Grielſchaſt=
EA angeben. Es ma
* gemein, niederträg
Drs überraſchend
we Menſch, Fimn
empfohlen wirb. Die Kinderhilfswoche ſelbſt wird neben eäiefea ſieß. Die ſonsha=
Straßenſammlung Veranſtaltungen mancherlei Art bringen, die die Gri hs Hafig gebotem zwirde
freudigkeit anregen oder belohnem ſollen. Auf die Einzelheiten wer.
B
wir ſpäter noch zurückkommen. Möge die frendige Opferwilligkeit
ſelbſtlofe Hingabe an die gute Sache, die die mitwirhenden Damen euſſtz. Aber guch dan=
Herren ſchon in dem Vorbereitungen bekundet haben, und von der EE//s iolen in den Mi
die freudig begrüßte Mitteilung des Herrn Beigeordneten Delt Z
nis ablegte, daß die ſämtlichen Arbeitnehmerorgamſationen beſchlo=
Hide aif dife iu
haben, in den Berrieben zu ſammeln und mindeſtens ein
in Pariſer Aatt
Berliner Straßenbaſare.
UI. Seit der großen politiſchen Umwälzung bietet Berlin,
das ſich einſt die ſauberſte Stadt Europas zu nennen liebte, ein
recht unerquickliches Straßenbild. Es gleicht in
ver=
ſchiedenen Vierteln, namentlich aber am Potsdamer Bahnhof,
einem großen Jahrmarkt, und zwar durchaus keinem geordneten.
Abgeſehen von den echten und imitierten Kriegskrüppeln, die
ihre Gebreſten zur Schau tragen und allerhand gefangliche und
muſikaliſche Darbietungen zweifelhafter Kunſtgenüſſe der
Almo=
ſen wegen bem Publikum aufzwingen, — ganz abgeſehen davon,
hat ſich der eilige Fußgänger durch eine Schar von fliegenden
Händlern zu drängen und ihre lauten Anbreiſungen mit auf den
Weg zu nehmen. Fing dieſer Straßenhandel im Winter 1918 in
echt primitider Art an, ſo hat er ſich jetzt im großen Stile
aus=
gebildet. Man muß tatſächlich von Straßenbaſaren reden.
Vor zwei Jahren gab es nur den ſogenannten Bauchladen und
den Feldſtuhlbaſar. Da prieſen Männer und Frauen, die an
einem Riemen große Körbe oder Bretter über den Bauch hängen
hatten, ihre Waren, meiſt Seife, Schokolade und auch „echte
Bock=
würſtchen”, die von der Katz und der Ziege waren, an. Seife,
Schokolade und jetzt wirklich echte Bockwürſichen ſind auch jetzt
noch zu finden. Aber der Betrieb hat ſich vergrößert, und die
Bauchläden hat faſt ganz der fahrende Baſar verdrängt. Zu
die=
ſen allgemein begehrten Verkaufsartikeln ſind auch jetzt noch viele
andere gekommen, die man bisher nur in wirklichen Baſaren oder
zu deutſch: Warenhäuſern zu finden pflegte. Da ſieht man reiche
Kleiderſtofflager, und man wundert ſich, woher die viele und
ver=
ſchiedene Ware kommt. Gewöhnlich beſteht die Unternehmerſchaft
aus zwei Leuten, Männer oder Frauen. Der eine preiſt an und
der andere mißt ab. Bis vor Pfingſten, wo noch Sommerſtoffe
lebhaft begehrt wurden, gingen die Geſchäfte ſehr gut. Jetzt aber
kann man auf den Geſichtern der Händler leſen: flau. Eine
Zeit=
lang wurde auch ein ſchwungvoller Handel mit geſtrickter Ware
getrieben, namentlich Damenjäckehen. Das war, als die
Witte=
ung noch wenig ſommerlich war. Ein Anprobierzimmer oder
auch =kabine gibt es natürlich nicht. Probiert wird ſofort auf
der Straße eoraa publieo. Beſſer geht ſchon der
Hoſenträger=
handel, und ba zeigt die Güte des Objektes der Händler am
eige=
ten Leibe. Er pflegt im ſauberen Hemd dazuſtehen, ſo daß man
den Reklamehoſenträger an ihm ſelber ſehen und unterſuchen
kann. Der eine preiſt feine Hoſenträger aus Gummi und der
indere aus Leder an, und jedes von dieſen unentbehrlichen
Klei=
dungsſtücken für Herren ſoll natürlich immer das allerbeſte ſein.
Zwiſchen diefen wichtigen Bedarfsaxtikeln drängen ſich aber an=
dere Wagen und Tiſche, auf denen man allen möglichen nützlichen
und unnützlichen Tand ſieht. Pfeifen und Pfeifenreiniger,
irgend=
ein neuerfundenes Kinderſpielzeug, Krawatten, Mechanikknöpfe,
Strumpfbänder, Schnürſenkel und — Kitt. Was da die
Bevölke=
rung mit all dem Kitt machen und kitten ſoll! Zerbrochene Töpfe
und Teller werden vor dem Publikum zuſammengeleimt und
dann nach einer Minute ſofort mit einem Stück Holz gepocht und
geſchlagen, um zu zeigen, daß dieſer Univerſalkitt die kurz
ver=
her zerbrochene Ware feſter gemacht habe, als ſie vorher was,
Eine typiſche Erſcheinung aber iſt vor allem der fliegende
Buchladen. Traf man ihn früher ganz vereinzelt an irgendeiner
verlorenen Straßenecke, und zeigte er nur alte, längſt verjährte
Schmöker, ſo kann man jetzt ganze Reihen auf eine Straße ſehen,
vom Antiquariat bis zur neueſten SortimentsbyZhandlung. Und
das alles auf bierräderigen Wagen. Vor allem machen ſich da die
ſogenannten fahrenden Bücherzelte bemerkbar. Ein Münchener
Buchhändler hat dieſes Unternehmen ins Leben gerufen, und
wer da zu bequem iſt, in eine große Buchhandlung zu gehen, der
braucht bloß an ein ſolches Bücherzelt zu treten und er findet da
den neueſten Roman und das Drama, das eben ſeine
Urauffüh=
rung hinter ſich hat.
Die fliegenden Händler ſind der Bevölkerung beinahe zur
Fliegenplage geworden, und im Stadtparlament hat man ernſte
Sitzungen darüber abgehalten, wie ſie allmählich wieder von der
Straße weggebracht werden können. Sie machen ſelbſtverſtändlich
den ſoliden Geſchäften ſtarke Konkurrenz, verderben aber vor
allem, wvie ſchon erwähnt, das Stadtbild. Keine Stadt, in die
man vom Bahnhof aus tritt, ſieht ſo rummelplatzmäßig aus wie
gerade Berlin. Daß die Händler, die wenig Regiekoſten zu
zah=
len haben, zum Teil ausgezeichnete Geſchäfte machen, liegt auf
der Hand. Da gibt es in der Nähe des Potsdamer Bahnhofes
einen Wurſthändler, der allabendlich noch bis vor kurzem
ſein=
tauſend Mark verdiente, was ſich leicht ausrechnen läßt, wenn
man bedenkt, daß er durchſchnittlich tauſend bis fünfzehnhundert
Würſichen verkaufte, das Paar zu 2,50 Mark. Zudem iſt dieſer
Händler ein höchft interefſanter Herr. Er war, ehe er ſein
lukra=
tives Gewerbe betrieb — Arzt und ſtammt aus dem Rheinland.
Er braucht nicht mehr wie ſeine Kollegen über ſchlechten
Ge=
ſchäftsganz zu klagen, da ihm die paar Stunden „Arbeit” viel
beſſer bezahlt werden, als das raſtloſe Herumlaufen und
müh=
ſelige Sprechſtundenabſitzen ſo vieler Krankenkaſſenärzte. Es iſt
iſt ihm allerdings das Gewerbe etwas eingeſchränkt worden, da
er den Handel gegen polizeiliche Erlaubnis betrieben hat und
eine Reihe hoher Strafmandate bezahlen mußte. Aber er weiß
ſchon, wo er plötzlich in der Nacht wieder hier und da aufzg=
ineiche in
E uoch irem Ceh
tauchen hat, um ſeine Kunden zu bedienen. Viel mehr hineWrisbilig, doß ein
lich als die Polizei iſt ihm jetzt das warme Wetter, wo man Eſlei dem an Abaul
kanntlich nicht gerne, auch in ſpäter Nachtſtunde nicht, wame ſ/e die Hälte wior
Würſtchen ißt. In jeder Woche tauchen neue fliegende Baſiu
auf, und wer wveiß, was ſchon die nächſte wieder für ſonderb /) 2us beſtangeu=
Straßenhändlertypen dem Berliner und dem ſtaunenden Frene Iy, de den Auhm ün
zeigen wird.
* Eine Spielbank in Memel. Die Stadtverordnetentz!
Sthider i fol
ſammlung in Memel hat das Kurhans in Sandkrug der 3 wMſn ßfe
Antonglete=
poter Kaſinogeſellſchaft zur Errichtung eines Sp
klubs verpachtet. Nach den Bedingungen, die der Memeler Ste
Ee et
ausſchuß aufgeſtellt hat, dürfen nur Mitglieder des Vereins „K”
Eete il
haus=Kaſinogefellſchaft Memel” ſpielen. Weder Beamte,
Sin der Kicdu
Angeſtellte der Behörden im Memeler Gebiet dürfen in den L.
int de, ion
S0 Alaubt die
De den feinſen
ein aufgenommen werden. Ferner ſind von der Anfnahme a=
Sdemerika
geſchloſſen ſämtliche Perſonen, die im Memelgebiet ein Einka
Stnecrich z
men unter 25 000 Mark haben. Weiterhin iſt eine beſondere A.
ie Farhen d.
nahmekommiſſion vorgeſehen, die für ihre Beſchlüſſe keine Gru=
Senes Iunf
anzugeben braucht. Nach dem Memeler „Dampfboot” fallen
Betie,
Stadt 50 v. H. der Bruttoeinnahmen der Spielgeſellſchaft
Beicha
Nelle
In Memel ſoll ein Hotel bis zu 100 Zimmern errichtet werL.
Außerdem will man einen Flugzeugverkehr von Kömigsber
Wn
Danzig-Kowno und Riga—Memel einrichten.
Der beſteuerte Teppichläufer. Auch in Frankreich ſint.
Pene
geldbedürftige Behörden nach immer neuen Mitteln, um —
Bürger das Geld aus der Taſche zu holen, und eine orichſis
Steuer jagt daher die andere. Die Klavierſteuer, dies
Gedanken gekommen, die Teppichläufeh,
in den „hochherrſchaftlichen” Häufern im Treppenhaus liegen,
einen nicht unbedingt notwendigen Luxus zu beſtemern. *
dagegen aber haben die Mieter, auf die letzten Endes auch L."
neue Ausgabe zurückfällt, fehr viel einzuwenden. Ganz
ſehen davon, daß die Läufer häufig zu ſchäbig ſind, daß ſie oi
aus nicht als Luxusgegenſtand betrachtet werden können, iſt
Nutzen, den der einzelne Hausbewohner von dem Teppich 4
ſehr berſchieden. Wer im erſten Stock wohnt, benutzt einen m.
geringeren Teil des Läufers als der, der bis zum fünften
S=
emporſteigen muß, und der Mieter im Parterre ſieht
überha-
nur wenig von der ganzen Herrlichkeit. Trotzdem ſollen aue"
gleichen Teil der Teppichſteuer tragen. Mancher wird daras
aklären, daß er auf den gephich „pfeife1 und lieber 2e. O
Rummer 151.
*
tandenlohn für die gute Sache zuu obfern, ihren ſchönen Lohn
Emdem in einem Ergebmis, das unſerei armen, untevernährten und
„änxſichen Kindern eine wirkſame Hilſe gewährt.
. Der Tierſchutzverein für Heſſen hielt am Samstag, ſeine 41.
zr=dentliche Hauptverſammlung in Büdingen ab. Nach
Begrü=
ung der zahlreich erſchienenen Mitglieder und Freunde der
Tierſchutz=
aſtrebungen (darunter auch Vertreter des Kreisamts Büdingen und des
gFerſchutzvereins Offenbach) gab der neugewählte erſte Vorſitzende, Her
„iniſterialrat Dr. Bach in Darmſtadt, einen kurzen Rückblick über die
geſtrebungen des Vereins und wies in begeiſternder Weiſe die Wege
e zur Erreichung des hohen Zieles eingeſchlagen werden müſſen. Er
„Dachte auch der außerordentlichen Verdienſte, die ſich der langjährige
orſitzende, Herr Geh. Oberſchulrat i. R. Dr. Scheuermann der
Herbſt vorigen Jahres aus Geſundheitsrüickſichten ſein Amt
nieder=
inTlegt hat, um die Sache des Tierſchutzes und die Hebung des Vereins
vorben hat. Als Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für
ne erſprießliche Tätigkeit wurde er zum Ehrenvorſitzenden des
Ver=
ins ernannt. Auch dem ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Geh.
Iperforſtrat Hein wurde für die Leitung des Vereins während des
esten Halbjahrs herzlicher Dank gezollt. Hierauf erſtattete der erſte
„Eriftführer, Herr Profeſſor Völſing, den Jahresbericht für 1920.
edachte dabei guch der Tätigkeit des Vereins während der ſchweren
iegsjahre und gab in begeiſterter und begeiſteender Rede geeignete
Lchtlinien und gute Ratſchläge für die Zukunft. Alsdann wurde dem
Liahner, Herrn Miniſterialoberſekretär N. Kratz, der die geprüfte
girhnung für 1920 erläuterte, Entlaſtung erteilt. Der Voranfchlag
1921 und 1922 und die Anträge des Ausſchuſſes, an Polizeibeamte
är Anzeige von Tierquälereien und an Dienſtboten für gute
Tier=
ge, im ganzen elf Ehrendiplome, zu verteilen, wurden einſtimmig
ehmigt. Zwei Schüler ſollen für treue Pflege von Haustieren durch
geeignetes Buch belohnt werden. Mehrere Kreisvertreter, die ſich
uech ihre langjährige Tätigkeit für den Tierſchutz hervorragend ausge
hnet haben, erhalten auf Vorfchlag des Ausſchufſes ein beſonder
mirſchreiben. Die beiden langjährigen Vorſtandsmitglieder (Herr Geh.
medizinalrat Profeſſor Dr. Lorenz und Geh. Rat Fey) wurden
Ehrenvorſtandsmitgliedern ernannt und die Wahl von zwei neuen
ſorſtandsmitgliedern gutgeheißen. Nach Erledigung der Tagesordnung
elt Herr Lehrer Hofmann=Büdingen in dankenswerter
Weiſe
ſen hochintereſſanten Vortrag über „Das Geiſtesleben der Ti
re‟, der
ußen Beifall fand. Mit herzlichen Dankesworten des Vorſitzenden
alle diejenigen, welche die Tierſchutzſache fördern halfen,
insbeſon=
ſere an die Herren Lehrer, fand die diesjährige Tagung einen
wür=
gen, allſeitig befriedigenden Abſchluß.
Bezirkstag Gabelsbergerſcher Stenographen. Am 28. und 29. Mai
end in Dieburg der 16. Bezürkstag Gabelsbergerſcher
tenographen des Bezirks Darmſtadt ſtatt. Eingeleitet
urds die Tagung durch eine Bezirksvertreterverſammlung am
Sams=
g abend. Aus den erſtatteten Berichtem der Vereine und aus dem
hresbericht des Bezirksvorſitzenden war zu endehmen, daß die
ſteno=
mphiſche Bewegung im letztem Jahre wiel
um an Bede
eutung und
usbreitung gewonnen hat und eine Anzahl neuer Vereine — beſonders
Odenwaldgau, den der Vorſitzende des Vereins König, Herr
Flek=
mſtein, leitet — ins Leben gerufen werden konnte. Auch der neu
gründete Schülergau hat unter Leitung des rührigen Vorſitzend
um Weſtermann=Darmſtadt, ſich gut entwickelt und verſpricht weitere
dehmng zu nehmen. Bei der Wahl des Vorſtandes wurde Herr
Re=
heur Heinz Heinrich Roth=Eberſtadt zum Bezirksvorſitzenden
ge=
uhlt und der ſeitherige verdienſtvolle Bezirksvorſitzende
Verwaltungs=
pektor Werner=Darmſtadt, zum Ehrenvorſitzenden des Bezrrks
er=
mit. Der übrige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. Er ſetzt
je fo
men: ſtellv. Vorſitzender: Kanzleiaſſiſtent Heißt=Eber=
(zugle
tſchreibeobmann), Schriftführer: Bankangeſtellter
tz=Darmſtadt, Rechner: Kaufmann Gräff=Darmſtadt. Der 17.
Be=
kstag findet in
ſtem Jahre im Langen ſtatt. Am Sonntag
vor=
ttag fand im
Schulen für die Abteilungen 60 und 80 Silben ein
Vezirks= und für die Abteilungen 100 Silben und mehr ein
Ver=
ſirdswettſchreiben ſtatt, welche von Kanzleiaſſiſtent
Heißt=
bezw. von Oberſekretär Barthel=Hanau geleitet wurden.
Ins=
men 35(
ettſchreiber an dieſen Wettſchreiben teil. In den
m60 und
Silben konnten 14 Ehrenpreife, 64 erſte, 35 zweite
wer
rei
Lie
Das Ergebnis in den übrigen
ingen wird gelegentlich des am 3. Juli in Neu=Iſenburg
ſtattfin=
bekannt gegeben. Am Sonntag nachmittag
lauſch=
erſchienenen Gäfke und Jünger Gabelsbergers dem
trag des Herrn Geh. Studienrats Prof.
Pitz=
te mit Humor gewürzten Ausführungen
Begei=
kunſt weckte und rauſchenden Beifall e
tit Tanz ſchloß ſich an, der in beſter Stimmung
rein. In der am Montag abgehaltenem Verſammlung
Arnold Berger dar, was gegen ſchleihte
Wort=
ſche Beugung, gegen Fremdſucht und Schwulſt der
Vor=
bei Ke
en und Buchverlegern, bei Vereinen und Behörden im
m. Seminarlehrer Pickert forderte alle Anweſer
*e untern
ichverderbnis zur bekämpfen, auch die jetzige Seuche der
vörter wie Heag, Bekade, Wumba, die der Sprache die Klarheit
n. und er empfahl das Monatsblatt des Vereins als Waffenkammer.
tdler Säng (Sohn) aufgeſtellten und von Kaufmann
er
vo=
w Rechnung ging hervor, daß die Erhöhung des
wirth
nages auf 10 Mark kein Mitglied zur Fahnenflucht veranlaßt hat.
der Abend 14 neue Beitritte brachte, war eine Frucht des Vortrages,
er deurſche
Wort=
mann, der Verfaſſer des Werkes
Prof. Dr.
ale Fragen im Spiegel der Sprache” hielt. Was alles
über
derden kann,
ſchaftszuſtände aus Wörtern erſchloſſet
rühere
räte und
Ein=
vielen Ausdriichken, welche Berufe, ihre Ge
igte
en. Es war höchſt anziehend, dem Bedeutungswandel der
urig ar
ſeer gemein, niederträchtig, knech tiſch, höflich, hübſch u. a. zu folgen.
aſchend war das Licht, das Redner aus den Wörtern
unders ü
m, Witwe, Menſch, Fimmelhanf oder Femelhanf auf die Frauenfrage,
mm ließ. Die dankbaren Hörer wünſchten lebhaft, daß ſolche Vor
e häufig geboten würden. An der Frauenbewegung nimmt der
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 5. Juni 1921.
Seite 3.
Verein nun ſelber teil, indem er, Lehramtsaſſeſſorin Frl. Dr. Eckler in
dem Vorſtand gewählt hat.
Heſſiſche Kinderhilfe. Man ſchreibt uns: Der Katholiſche
Frauenbund veranſtaltet heute Freitag, 8 Uhr, im Saalbau einen
Wohltätigkeitsabend. „Ganz ſchön biſt du, meine
Freun=
din, und keine Makel iſt an dir”, ſo ſchallt der prachtvolle Chor aus
der Höhe des Saales, während auf der Bühne das Bild der Immakulata
ſeine lieblichen Reize entfaltet. Es iſt überraſchend, in welch einfache
Formen der Komponiſt die tiefſte Empfindung zu gießen verſtand. Das
gilt gleichermaßen von den Chören, den Terzetten und Soli. Die weiche
Stimme der Sopraniſtin Eliſabeth Keilmann=Mannheim, wie, die dunkle
Pracht der Poldi Heyl ſind von außergewöhnlicher Wirkung. Auch it
den Bildern Maria, Opferung, der Verkündigung, der Madonna u
dem Jeſusknaben, der Schmerzhaften Mutter, der Königin des Hin
jels hat die Spielleiterin, Fernande Nobertine vom Landestheater,
Außerordentliches geleiſtet. Dem „Marienleben” geht der Vortrag des
P. Hemmes voraus über das Thema: „Der Tod der Anfang des Lebens”.
Der Redner wird, ſoweit Menfchenwort das vermag, die Zuhörer in
das Neuland ſeligen Lebens führen, das uns als troftreicher,
entzücken=
der Abſchluß aller Mühen und Erdenleiden winkt. Karten zu 8 Mk.,
5 Mk. und 2,50 Mk. ſind am Verkehrsbureau, bei Griesheimer und an
der Abendkaſſe zu haben. Heute nachmittag 4 Uhr findet die
Haupt=
robe des „Marienlebens” ſtatt, zu der die Kinder gegen ein Saalgeld
von 1 Mk. Zutritt haben. (S. Anz.)
* Vortrag gegen die Schulölüge. Wie bereits durch Anzeige bekannt
gegeben, veranſtaltet der Verband der Frauenvereine
Darmſtadts heute abend einen Vortrag, in dem Herr Dr. F.
Seitz=Stuttgart, Mitarbeiter der Liga zum Schutze der deutfch
Kultur, über „Die Wahrheit über die Kriegsſchuld” ſprechen wird. Wir
machen auf dieſen für jedermann wichtigen Vortrag, der ein auf
ordentlich intereſſantes Material bringt, nochmals beſonders
aufmerk=
ſam. Der Vortrag beginnt um 8 Uhr im Mathildenhöhſaal. Jeder
Deutſchdenkende, gleichviel, welcher Partei er angehören möge, wirl
ſich dieſen Vortrag, der unentgeltlich iſt, nicht entgegen lafſen. Denn
mit der Verbreitung der Wahrheit über die Kriegsentſtehung im d
ſchen Volk wächſt ſeine Kraft, gegen die Lügen der Entente in der We.
It
anzukämpfen und ſo unſerem Namen wieder Geltung zu verſchaffen,
unſer Daſein, das ſo tief geſunken iſt, zu beſſern.
. Heff. Fechtverein=Waiſenſchutz. Am Sonntag, den 12. Juni, findet
die 29. Landesvepſammlung des Heſſ. Fechtvereins=
Waifenſchutz im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Hierzu kommen
Ver=
treter aus allen Prodinzem des Freiſtaates Heſſen hien zuſammen. In
Verbindung mit der Landesverſammlung feiert der Zweigverein
Darm=
ſtadt ſein 25jähriges Beſtehen. Vor Beginn der Tagung findet um
10 Uhr im großen Scale eine akademiſche Feier ſtatt, wobei das
Darmſtädter Soloquartett ſeine Witwirbung gütigſt zuſagte. Um 11 UE
beginnem alsdann die Verhandlungen im Gartenſaale. Nachmit
findet zu Ehren der Gäſte ein großes Garteufeſt ſtatt, wozu dev Männer
r=
chor „Konkordia” den vokalen Teil bereitwilligſt übernommen hat,
wäh=
rend die Kapelle Weber das Gardenkonzert ſtellt. (Näh. ſ. demn. Anz.)
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Es ſei hiermit auf das am
Sonn=
tag, den 5. Juni, am Woogsberg (Brunnersweg, Nähe Oberwaldhaus)
ſtattfindende Waldfeſt der Singmannſchaft hingewieſe
Neben Vortrag von gemiſchten und Männerchören ſind Spiele für Alt
und Jung vorgeſehen, ſo daß den Beſuchern einige genußreiche
Stun=
den in Ausſicht geſtellt werden. (S. Anz.,
Ref.=Juf.=Regt. 116. Am Montag, den 6. Juni, abends, iſt in der
Brauerei „Zum Anke
e, eine kameradſchaftliche Zu=
Große Lchieina oments.
ſan
nkunft der Angehörigen des Re=
Hamstag, den 4. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 45, 44 und 43, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 33 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Geflügelverkanf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juni auf die Nährmittelkarten
Nr. 37 blau, grün, ror, lila und Nr. 28 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 17 und Beſtellmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter, Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen. Mager= u. Buttermilch markenfrei das Lit. 1.40 Mk.
Zucker: Mai=Antetl auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte,
Städtiſche Bekleidungsftelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Eine Rate Kohlen,
vor=
wiegend in Braunkohlenbrikerts. Ferner die Hälfte der für
das ganze Wirtſchaftsjahr 1921/22 zugeteilten Jahresmenge
in Braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen. Auf die
Num=
ern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum
Freiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Städtiſche Schulzahnklinik. Sprechſtunden: Werktags von 8—12,
—5, Samstags von 8—1 Uhr. Im Monat Mai 1921 wurden behe
fült
239 Kinder (130 Mädchen, 109 Knaben) mit 326 Konſulationen. (
wurden 217 Zähne, ausgezogen wurden 120 Zähne (106 Milchzähne, 14
G
rutze. Aber auch dann iſt ihm nicht viel geholfen, denn die
9s ſollen in den Mietshäuſern ebenfalls beſteuert werden.
Hinblick auf dieſe ungerechte Verteilung der neuen Steuern
ein Pariſer Blatt einen Vorſchlag für eine bisher noch
erörterte gerechte Form der Steuer. Warum ſollten die
Men=
nnicht nach ihrem Gewicht beſteuert werden? Es wäre nicht
rals billig, daß eine zwei Zentner ſchwere Dame das
Dop=
evon dem an Abgaben entrichtet als ihre ſchlanke Nachbarin,
ar die Hälfte wiegt.
C.K. Das beſtangezogene Volk der Welt. Es gibt einige
der Engländer iſt ſtolz auf den tadelloſen Sitz ſeiner Sachen.
dieſe Nationaleitelkeit erhält einen ſtarken Stoß durch die
mptung eines engliſchen Sachverſtändigen, des Sir Wood=
gibt dielleicht einen Wochenlohn für ein buntes
Taſchen=
n, das er ſich am Feiertag um den Hals ſchlingt, aber des
Strägt er die unſcheinbarſten Sachen. Der Gaucho, der Hirt
Iſt in den Pampas unter den Abkömmlingen einer urſprüng=
Sianiſchen Bevölkerung ſtößt man ſelten auf maleriſche und
ende Kleidung. Ein Peon (Arbeiter) auf einer Hazienda
Wildnis, gibt mehr auf Haltbarkeit als auf Schönheit ſei=
*zuges und ſprengt recht abgeriſſen einher. Aber natürlich
heder Peon noch Gaucho die eigentlichen Vertreter Argen=
und nicht bei ihnen darf man den hohen Kleidergeſchmack
W der ſich in dem Lande offenbart. Argentinien iſt jetzt ein
in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Städten
und Buenos Aires iſt eine richtige Großſtadt. Und dieſe
Stl=evölkerung, die hauptſächlich von Spaniern und Italie=
TaSſtammt, kleidet ſich nach den neueſten Moden in einer
ge=
unübertrefflichen Weiſe. Alles Auffällige und
Extra=
nie wird vermieden, und die Nationalſitte, die lange Trauei=
Kuch für entfernte Verwandten befiehlt, unterſtreicht noch
unkürliche Zurückhaltung in Farben und Muſtern. Auch die
Nen ſind ebenſo elegant wie diskret gekleidet. Stets ſind die
en von Buenos=Aires denen von Paris um ſechs Monate
5 Im Sitz und der Arbeit der Schneiderkoſtüme ſchlagen
Nordamerikanerin, die auf ihr „Tailor=made” ſo ſtolz iſt
Darin wieder die Engländerin übertrifft. Auch der argen=
Herr iſt beſſer gekleidet als der engliſche oder qmerika=
und ein argentiniſcher Schneider, der kürzlich London
be=
war ganz entſetzt über den ſchlechten Sitz der Londoner
R— Man wird niemals einen Argentinier in einem karierten
Anzug ſehen, niemals einen, der einen grünen Schlips und blaue
Strümpfe trägt. Die alten Kulturvölker können darin von dieſer
jungen Nation viel lernen.”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die Scheidungsreiſe‟, Geſangspoſſe in drei Akten
von Leo Walther Stein, Muſik von Hugo Hirſch.
Erſtauf=
führung im Neuen Operettentheater zu Frankfurt a. M.
Ich begnüge mich mit der Feſtſtellung, daß ein tieferer Grad
von blühendem Blödſinn, der ſo dumm iſt, daß man nicht mehr
darüber lachen kann, wohl kaum zu erreichen iſt. Ich tue nicht
nur dem Leſer, ſondern auch mir einen Gefallen, wenn ich von
dem verwurſtelten Inhalt und ſeiner grenzenloſen Idiotie kein
Wörtlein hierher ſetze. Auf demſelben Niveau ſteht die geiſtloſe
Muſik des Herrn Hirſch. Daß es noch andere Rhythmen außer
ſynkopierten Zweivierteln gibt, ſcheint er gar nicht zu wiſſen.
Twoſtep, Jazz, Fox= und Boxtrott, alsfort Zweiviertel in den
blödeſten melodiſchen Verzerrungen. Und dann der Schlager?!
„Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht . . ." Ich
glaube, ſechs= oder achtmal kommt der vor! Himmelhoch über
dem Produkt dieſes „Komponiſten” ſteht eine Einlage von
Gott=
lieb Leuchs („Ich weiß eine kleine Diele”), die in ihrer pikanten
Melodik, Rhythmik und Inſtrumentation den feinſinnigen
Ope=
rettenkomponiſten der „Dame ohne Herz” erkennen läßt.
Die Aufführung tdar unter Fulius Dewalds Regie
von flotteſtem Tempo belebt. Er ſpielte den in tauſend Nöten
ſchwebenden Don Juan Herbert Hübner fehr feſch und hatte in
Grete Lilien (die im letzten Akt die Hezente Linie zu ſtark
ver=
gröberte) als Emmy Radomska und Marga Müller als Vera
für die völlige Urteilsloſigkeit des Publikums iſt es, daß ſo ein
WV. WV. G.
Schund die Kaſſe füllt!
— Eine moderne Keramikausſtellung in der
Städtiſchen Kunſthalle Mannheim. Unter dem
Titel „Porzellan und Mafolika” wird in der Kunſthalle in
Mann=
heim demnächſt eine größere Ausſtelkung eröffnet werden, wvelche
die beiden wichtigen keramiſchen Kunſtgattungen des
Porzel=
lans und der Mafolika in neuen vorbildlichen Erzeugniſſen
der Manufalturen von Rudolſtabt und von Karlsruhe vorführen
und damit dem Sammler und Kunſtfreund zeigen wird, welch
ausgezeichneter Leiſtungen auf den genannten Gebieten deutſcher
neuzeitlicher Kunſtſinn fähig iſt. Die Gegenüberſtellung der
bei=
den Materialarten und der durch ſie bedingten verſchiedenen
Formgebung wird außerdem Gelegenheit zu lehrreichſten und
ie Ausſtellung ſoll vom
anzegendſten Vergleichen bieten.
1. Juni bis 1. Auguſt geöffnet ſein, ſür die Dauer eines Monats
zuſammen mit der um Hunderte von intereſſanten Gegenſtänden
erweiterten Ausſtellung „Der Genius im Kinde‟.
bleibende Zähne). Zahl der Tage, an denen Sprechſtunden abgehalten
wurdem: 21.
* Dienſtjubiläum. Herr Friedrich Lupus, Direktor der
Renten=
anſtalt und Lebensverſicherungsbank, begeht am 5. ds. Mts. in voller
geiſtiger und körperlicher Friſche ſein 50 jähriges Dienſtjubiläum.
Im Silberkranz. Am Sonntag, dem 5. Juni, feiern die Eheleute
Jean Barnewald, Maſchinenmeiſter, und Ehefrau Margarete, geb.
Hausynann, das Feſt der Silbernem Hockzeit.
* Sommerfahrplau. Das heute erſchienene „Darmſtädrer
Fahrplanbuch” enkhält auch den meuem richtigen Fahrplan der
Elektriſchen Straßenbahn. Nach dieſem verkehrt der erſte Wagen nach
dem Hauptbahnhof jetzt 10 Minuten früher als bisher (Ohlyſtraße jetzt
ab 5.24 früh, Hauptbahnhof an 5.39). Durch dieſe dankenswerte
Maß=
ahme der Heag iſt es ermöglicht, den beſchleunigten Perſonenzug 5.46
A
Uhr nach Frankfurt a. M. rechtzeitig mit der Straßenbahn zu erreichen.
Im übrigen haben alle Aenderungen, die nun bis in die letzten Tage
hin=
ein amtlich mitgeteilt wurden, im „Darmſtädter Fahrplanbuch”
Berüick=
ſichtigung gefunden.
* Die Konzerte in Schuls Felſenkeller erfreuen ſich eines guten
Be=
ſuches. Das heutige Freitags=Konzert ſteht unter Leitung des
Ober=
muſikmeiſters Rühlemann und bringt ein auserwähltes Programm. (S.
Anzeige.)
X Griesheim, 1. Juni. Wohnbaracken. Die von der
Ge=
meinde zu Wohnzwecken von der Reichsvermögensſtelle aus dem
Ge=
fangenenlager erworbenen beiden Holzbaracken erweiſen ſich als
durchaus zweckentſprechend. Jede derſelben wurde zu ſechs Wohnungen
eingerichtet. Die ganze Baracke iſt unterkellert, ſo daß jede Wohnung
einen guten Keller hat. Die Außenwände find ausgemauert, das Dach
mit Ziegeln abgedeckt. Die erſte Baracke iſt ſchon unter Dach, an der
zweiten wird eifrig gearbeitet, ſo daß ſie bald ebenſoweit ſein wird. Der
Vorteil bei Verwendung folcher Baracken zu Wohnhäuſern iſt, daß ſie
in verhältnismäßig kurzer Zeit umgebaut werden können, was
beſon=
ders bei dringender Wohnungsnot von Vorteil iſt. Die äußere Holzver
alung iſt beibehalten und wird das Haus, mit einem entſprechenden
rich verſehen, einen netten und gefälligen Eindruck machen. Fiiu
Gemeinden, welche raſch Wohnungen ſchaffen wollen, empfiehlt es ſich,
ſich die Sache anzuſehen. — Geſtern traf der franzöſiſche
Kriegs=
iniſter, von Wiesbaden kommend, mit Gefolge auf dem
Truppen=
übungsplatze ein. Derſelbe beſuchte auch den Waldfriedhof. Auf der
Straße nach dem Uebungsplatz, von der Kreisſtraße ab, bildeten die
Be=
ſatzungstruhpen Spalier.
O
Von der Bergſtraße, 1. Juni. Bubenſtreich. Im
Müll=
heimer Tal bei Weinhe m verübten heute zwei Strolche, die aus dem
Kaſtanienwäldchen kamen, einen gemeinen Streich, der anſcheinend
einen Nacheakt darſtellt. Sie zündeten den Bienenſtand des
Holzſchneide=
maſchinenbeſitzers Philipp Ebert mutwillig an, wodurch alle 25
Bienen=
völker vernichtet wurden. Herrn Ebert erwächſt dadurch ein Schaden
von über 12000 Mark. Die Gendarmerie hat die Nachforſchung, nach
den Tätern aufgenommen.
Offenbach, 2. Juni. Ein Opfer der Zeit. Aus
Nahrungs=
ſorgen hat ſich ein in der Goetheſtraße wohnender Kutſcher K.
er=
hängt. Der Lebensmüde, der im 45. Lebensjahre ſtand, war
ver=
heiratet. — Die Leiche des Wilhelm Heck, des 8jährigen
Schülers aus Fechenheim, der am Sonntag vor der Numpenheimer
Schleuſe mit drei anderen Perſonen kenterte, iſt heute bei den
Oehler=
werken geländet worden.
Mainz, 1. Juni. EinerfolgreicherHundezüchter. Auf
dem Gebiete der Hundezucht hat der Polizeiwachtmeiſter Franne
hir=
chon manchen ſchönen Erfolg erzielk. Erſt am 29. Mai erhielt er bei der
Polizeihunde=Vorführung in Neuwied den 1. Preis von dem Fürſten
von Wied. — Die Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe
wurde trotz der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen in letzter Zeit
viel=
fach verletzt. Dieſem Mißſtand abzuhelfen, fand Dienstag abend im
Wei=
zen Bierhaus eine Sitzung der Frifeurinnung und des
Friſeurgehilfen=
verbandes ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die durch geſetzliche
Verorö=
nungen, wie auch durch die Tarifverträge garantierte Sonntagsruhe
viel=
fach durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer durchbrochen wird, und daß
die Gefahr beſtehe, daß die Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe illuſoriſch
werde. Es wurde beſchloſſen, daß vom nächſten Sonntag ab eine aus
Gehilfen und Meiſtern beſtehende Komiſſion die Kontrolle in die Hand
niehmen ſoll, um alle Verfehlungen im Frifeurgewerbe zur Anzeige zu
bringen.
Mainz, 2. Juni. Stenographiſche Prüfungsämter
werben bei den Handelskammern Mainz, Bingen und Worms
gebildet. Zur Teilnahme an dieſen Prüfungen ſind Anhänger aller
Sy=
ſteme berechtigt. Die Mindeſtgeſchwindigkeit iſt 150 Silben bei einem
Diktat von dreimal 5 Minuten.
— Bingen, 1. Juni. Der Kreisverband Bingen im
Zen=
lverband, deutſcher
t*
Kriegsbeſchädigter und
Kriegshinterbliebener (Sitz Beulin) hielt eine Kreistagung
amerad Redakteur Krichtel=Bingen
. Aus dem Geſchäftsbericht, den
erband durch eifrige Arbeit im
ſtattete, ging hervor, daß der
Krei=
letzten Jahr vorwärts gekommen iſt. Einige neus Ortsgruppen wurden
gegründet, die beſtehenden Ortsgruppew haben Mitgliederzuwachs zu
uzeichnen. In einer Anzahl Orten ſtehr die Gründung von Ortsgruppen
bebor. Der Bezirksſekretär Kamerad H. Hecker=Frankfurt a. M.,
referierte über die „Neuere Entwicklung in der Kriegsopferbewegung und
Verſchmelzungsf:
In einer Entſchließung zu dieſer Frage wird
be=
ndstag ſich mit den Maßnahmen des Hauptvor
tont, daß der Kre
ſtandes, der eine Berſchmelzung mit dem Reichsbund abgelehnt hat, ein=
Vornahme der Wahlen zum
Kreisverbandsvor=
verſtanden erklärt. Nach
I=
ſtand, nahm der
Kr=
verbandstag noch in einigen Entſchließungen
eſen
im Berſorgungs= und Fürſorg
lung zu den ſchwebenden Fra
der Ortsgruppe Bingen des Zentralverban
—In einer Verſamm
4
ter und Kriegshinterbliebener (Sitz Berlin)
deutſcher Kriegsbeſchäd
ekretär H. Hecker=Frankfurt a. M. über „Die
Be=
eferierte der Bezirksſ
ſens zur Feſtſtellung der Ruhensgrenze auf Grund
reihnung des Ein
der Paragraphen 63 und 64 des Reichsverſorgungsgeſetzes
Gießen, 2. Juni. Der Milchpreis. Die Verhandlungen, die
etern der heſſiſchen Städte und der
Land=
zwiſchen Ve
wirtſchaft ſtattgefunden haben, mußten bekanntlich ergebnislos
ab=
ebrochen werden, weil die Landwirte auf einem Stallzreis von
S
2,50 Mark für den Liter Milch beharrten, während die Städte nur
Mark gehen zu können glaubten. Da die Landwirte in weiteren
indlungen androhren, daß ſie die Milchlieferung einſtellen und
re Milch auf andere Weiſe zu verwerten ſuchen würden, hat ſich die
Stadt Gießen notgedrungen mit dem Stallpreis von 2,50 Mark abfinden
müſſen, ſo daß der Verbraucherpreis künftig 3,35 Mark betragen wird.
e Stadt Alsfeld ſchloß mit der dortigen Molkerei einen Ver=
—
ig auf Weiterbelieferung von Milch und Butter für die Bevölkerung
Die Molkerei verpflichtet ſich, die Milch nicht teurer als 2,20 Mark
das Liter und das Pfund Butter nicht höher als 23,50 Mark zu
ver=
kaufen.
Gießen, 2. Juni. Burter im freien Handel. Nachdem die
Zwangswirtſchaft für Butter ſeit geſtern aufgehoben iſt, wurde auf dem
heutigen Wochenmarkt Butter zum erſten Male im freien Handel
ver=
kauft. Das Pfund koſtete 24—26 Mark.
eleine Nachrichten aus Heffen, 2. Juni. Der Streik der
Nier=
ſteiner Winzer, der ſchon acht Tage währt, iſt noch immer nicht
bei=
zt. Angebahnte Schlichtungsverſuche führten zu keinem Ergebnis.
O6.
Man ſieht die Beſitzer, vielfach mit Schwefelapparaten verſehen,
im Weinberge ſchwefeln; auch mit dem Spritzen ſoll in den nächſter
begonnen werden. — In Klein=Krotzenburg wurde eine
T
männliche Leiche im Alter von ungefähr 40 Jahren am
gegenüberliegen=
den Ufer bei Groß=Krotzenburg angeſchwemmt. Die Leiche war völlig
Die
nackt und dürfte wohl 4—5 Tage im Waſſer gelegen haben
Einigungsverhandlungen zwiſchen der Bad=Nauheimer
Kurver=
waltung und dem Kurorcheſter ſind nun zu einem beide Teile
befriedi=
genden Abſchluß gekommen. Die Muſiker erhalten nun während der
Sommermonate eine angemeſſene Bezahlung, die auch über die
beſchäf=
tigungsloſe Zeit im Winter hinweghelfen kann. Da nun die auf
Veran=
laſſung des Kurorcheſters vom Muſikerverband verhängte Sperre
auf=
gehoben iſt, kann endlich auch die für das Anſehen unſeres Bades
wäh=
rend der Sommermonate notwendige Vervollſtändigung der Kurkapelle
durch entſprechende Ergänzung des Stammorcheſters erfolgen.
Der Bergarbeiterkongreß in Gießen.
Gießen, 1. Juni. (Wolff.) Kongreß der Bergarbeiter in Gießen.
gei vierten Verſammlungstage ſagte der Vertreter
Am heu
einen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Umbreit, daß die
Ein=
des A
führnng der Frankenwährung im Saargebiet eine ungehenere
Verteue=
rung aller Lebensmittel und vor allem der Kohlen hervorgerufen habe.
ie politiſche C
der Frankenlöhnung ſei in einem möglichſt engen
An=
uß des
Saa=
diets an Frankreich zu erblichen. Die Frankenlöhnung
mache eine Ausfuhr der Saargeb
Zerzeugniſſe nach Deutſchland unmög=
(CtS
lich und die Saarinduſtrie ſei daher gezivungen, ſich auf den
weſteuro=
päiſchen Markt einzuſtellen. Vo,
einiger Zeit hätten Vertreter der
Aniſterdamer Internationale das
Saargebi=
zu Iuformationszwecken
und es ſei bezeichnend, daß der franzüſiſche Gewerkſchaftsführer
bei
Merrheim erklärt habe, wenn die Saararbeiterſchaft franzöſiſch werden
wolle, dann müſſe ſie ſich für die Frankenwährung einſetzen, wenn ſie
deutſch bleiben wolle, dann für die Markwährung. Der Vertreter des
internationalen Arbeitsamtes in Gent, Baumeiſter, ſprach über die
as eine überſtaatliche Organiſation für
Zwecke und Ziele des Amte
Sozialpolitik ſei und den Arb
eiterſchutz in allen Ländern einheitlich
ge=
eitsamt habe auch eine
mehr=
jalten vvolle. T
internationale A
ſprachige Denkſchrift über die Verhältniſſe in Oberſchleſien ausgearbeitet.
Die deurſche Zweigſtelle des Amtes werde von dem früheven
Gewerk=
ſchaftsführer Schlicke geleitet. U. a. wird eine Entſchließung an=
Seite 4.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 3. Juni 1921.
Hummer 151.
be
genommen, die ſich gegen die wahnſinnigen Putſchverſuche der
Kommu=
niſten in Mitteldeutſchland und gegen die feige Flucht der Fihrer im
kwitziſchen Augenblick wendetz, aber auch die ſofortige Aufhebung des
Aus=
mahmezuuſtandes und die Beſeitigung der Sondergerichte fondert.
Parlamentariſches.
sw. Der Finanzausſchuß erledigte einige noch ausſtehende
Ka=
pitel des Staatsvoranſchlags. Kapitel 53 (Gymnaſien uſw.) gab
Veran=
laſſung zu einer Beſprechung der Schulgeldſtaffelung. Der Landtag hat
im vergangenen Jahre einem Antrag des Abgrordneten Knoll zugeſtimmt,
I dem die Regierung erfucht wude, die Frage der Staffelung zu prüfen
and ihrer Einführung näher zu treten. Inzwiſchen hat die Stadt
Offen=
bach einen Verſuch mit geſtaffeltem Schulgeld an ihren Anſtoltem gemacht,
aber es läßt ſich noch wicht überſehen, ob dieſe Form der
Schulgeld=
erhebung ſich bewährt. Im Ausſchuß waren die Meinungen jedenfalls
ſtark geteilt und verſchiedene Abgeordnete verhehlten nicht, daß ſie ſtarke
Bedenken gegen die allgemeine Einführung eines geſtaffelten Schulgeldes
haben würden. — Zu Kapitel 54 (Höhere Bürger= und Mädchenſchuilen)
wird nach einer längeren Ausſprache beſchloſſen, an die Regierung das
Erſuchen zu richten, Zuſchüſſe zu höheren Bürgerſchulem an ſolchen Orten,
an denen ſich andere höhere Schulen befinden, in den nächſten Voranſchlag
nicht mehr einzuſtellen. Der Antrag des Abg. Schreiber, der die
Ueber=
nahme der Koſten der höheren Bürgerſchulen auf den Staatz verlangt,
wird abgelehnt und eine Vorſtellung von über 30 Bürgermeiſtereien (
da=
runter Alsfeld, Alzey, Büdingen, Friedberg), die ebenfalls den Ausbau
der höheven Lehranſtalten wünſcht, wird durch die Regierungsantwort
für erledigt erklärt. Der Ausſchuß war in ſeiner Mehrheit der Meinung,
daß die ausnahmsloſe Beſeitigung der höheren Bürgerſchulen, wie ſie
nawentlich in manchen Lehrerkreiſen gefordert wird, noch auch ihre
aus=
nahmsloſe Erhaltung in Frage kommen, ſondern, daß die weitere
Unter=
ſtützung dieſer Anſtalten in jedem einzelnen Falle auf das Genausſte zu
prüfen ſei, und daß dabei nicht nur die Schülerzahl, ſondern auch d
geographiſche Lage und die Entfernung von anderen höheren
Lehranſtal=
ten zu berüchſichtigen ſei. Es folgt Kapitel 58 (Landesuniverſität Gießen).
Hier betragen die Mehrkoſten 3 520 000 Mark, die Mehrausgaben
220 000 Mark. Abgeſehen von kleineren Rückfragen an die Regierung
wurden Beanſtandungen nicht vorgebracht. Zu der Beſoldung an d.
Univerſität Gießen und an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt tätigen
Affiſite
ten beantragt der Abg. Dr. Oſann, deven Vergütungen zu
ge=
ſtalten wie in Preußen, Sachſen und
Bayern, wo eine übereir
ende
Regelung ſtattgefundem hat. Der Antrag wird auch von anderen Seiten
unterſtützt, wird jedoch bis zur Be
rechung mit der Regienung
zurück=
geſtellt. Das Kapitel 59 (Techniſche Hochſchule) weiſt ebenfalls gegen
äit=
her erhebliche Mehreinnahmen und Mehrausgaben auf. Beanſtandungem
wurden auch hier nicht gemacht und das Kapitel
geneh=
gt. Die
Unter=
haltung zweier folcher Anſtalten in dieſer ſo ſchwveren Zeit, wie ſie die
Landesuniverſität und die Techniſche Hochſchule darſtellen, durch
och
relativ kleines Land wie Heſſen, bedeutet eine beachtenswerte L
ung.
Bei deu Beſprei
hung wurde mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß bei beiden
Inſtiunten dr Etat gegen das Jahr 1914 etwa das 7—Sfache darſtellt,
während der Voranſchlag im ganzen ſich nur etwa verfünft= bis
verſechs=
hat. Anſchließend an die Erledigung dieſer Kapitel fand eine
Be=
facht
ſichtigung der landwirtſchaftliche Verſuchsſtation ſtatt, bei der den
Abge=
ten Gel
ordne
Geit gegeben war, eine Reihe ſehr intereſſanter Dü
ungsverſuche zuu beſichtigen, bei denem der Leiter des Inſtituts, Geheimrat
Wagner, intereſſante Erläuterungen gab. Fortſetzung Freitag, vormittags
8 Uhr. In dieſer Sitzung wiad der Finanzausſchuß beginnen, die
zit=
rückgeſtelltem Kapitel mit dev Regierung zu beſprechen.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 2. Juni, nachmittags 1 Uhr. (Wolff.) Haus und
Tri=
bünen ſind nur mäßig beſetzt.
Die Oberſchleſien=Interpellation der Demokraten
und die deutſch
nationale Interpellation wegen der Ergänzungsprüfung
der Beamten der Beſoldungsgruppe, 6 werden innerhalb der
geſetz=
mäßigen Friſt beantwortet.
Zum mündlichen Bericht des Ausſchuſſes für Volkswirtſchaft
über die Erwerbsloſigkeit wird eine Entſchließung des
Aus=
ſchuſſes angenommen, langfriſtigen Erwerbsloſen eine geldliche Beihilfe
zur Wiederbeſchaffung von Kleidern und Schuhzeug zu gewähren, ſie
gegenüber den anderen Erwerbsloſen beſonders zu berückſichtigen und
ihnen die Unterſtützung auch über 26 Wochen hinaus zu gewähren.
Es folgt die
Beſprechung der Regierungserklärung
gemeinſam mit dem kommuniſtiſchen und unabhängigen Antrag auf
Amneſtie und Aufhebung der Ausnahmebeſtimmungen.
Abg. Wels (Soz.) Die Regierung ging mit der Annahme des
Ultimatums den einzig richtigen Weg, um das Nuhrgebiet für uns zu
retten und um in Oberſchleſien nicht eine vollendete Tatſache zu ſchaffen.
Redner polemiſiert gegen die Regierung Fehrenbach, die es nicht
ver=
ſtanden habe, ſich das Vertrauen des In= und Auslandes zu erwerben.
dieſe Regierung habe auch in der Frage des Wiederaufbaues verſagt,
umal ſie trotz großer Reden nicht genügend Fachminiſter heranzog. Die
Ausnahmebeſtimmungen müßten abgebaut werden. Man frage ſich
ver=
geblich im Volke, weshalb man gegen die Kommuniſten ſo ſchnell
ver=
handelt während die Kapp=Verbrecher noch nicht einmal feſtgenommen
worden ſind. Gegen eine allgemeine Amneſtie habe er ſchwere
Beden=
ken, da ſie geeignet wäre, das Rechtsgefühl weiter Volkskreiſe zu
ſabo=
tieren. Die finanziellen Laſten ſeien außerordentlich ſchwer.
an
rechne aber damit, daß nichts Neues darüber hinaus und wi
ſich
noch neue Laſten auferlegt werden, ſonſt könnte unſere
Leiſtungsfähig=
keit mit der übergroßen Belaſtung nicht Schritt halten. Handel und
Induſtrie müßten allerdings in erſter Linie zu den Laſten herangezogen
werden. Arbeiter und Angeſtellte, deren Einkommen bei der Teuerur
wver
nicht entſprechend mitgegangen ſind, könnten bei weitem nicht ſo ſch
belaſtet werden. Preiserhöhungen würden bei der geplanten
Monopoli=
ſierung nicht zu vermeiden ſein, ſie müßten aber dem Staate zugute
kommen. Die Erfaſſung der Goldwerte und die Heranziehung der
Land=
wirtſchaft uſw. müßten ſo betrieben werden, daß die indirekten Steuern
im Intereſſe des arbeitenden Volkes nicht zu ſehr in Anſpruch
genom=
men werden müſſen. Wir können jedenfalls nicht zugeben, daß die
be=
ſitzende Klaſſe ſchon übermäßig belaſtet ſei. Auch die neu angeſammelten
Vermögen müſſen erfaßt werden. Die neue Belaſtung des Kapitals iſt
die Vorausſetzung für jede neue Belaſtung der breiten Maſſen.
Der Redner polemiſiert dann gegen die 26prozentige
Ausfuhr=
abgabe, die eine Erſchverung unſerer Ausfuhr bedeute. Neue
Verhand=
lungen mit der Entente in der Ausfuhrabgabenfrage ſeien dringend
erforderlich. Das Volk ſei entſchloſſen, ſich ſelbſt wieder aus dem
Ab=
grund herauszuarbeiten, und dazu wolle die Soziald
okratie
mit=
wirken. Solange aber der verbrecheriſche Geiſt, der auf der Rechten
herrſcht, ſich nicht äindert, und ſolange nicht dort monarchiſtiſch
empfin=
dende Deutſche als Verräter gebrandmaukt werden, bleiben wir
Tod=
feinde. Von der Regierung aber verlangen wir energiſche Bekäm)
ung
dieſes Geiſtes, der das deutſche Volk diskreditiert. Wir ſind gegen eine
Politik, die ſich gegen England richtet, andererſeits warnen wir aber
auch davor, allzu überſchwänglichen Dank an die Mächte zu richten, die
uns gegen Frankreich in Oberſchleſien unterſtützt haben, denn ſchließ
lich ſind wir doch auf eine Verſtändigung mit Frankreich angewieſen. W
begrüßen auch das Handelsabkommen mit Rußland, ohne uns in deſſen
innere Verhältniſſe einzumiſchen.
Abg.
zecker=Arnsberg (Ztr.): Wir wollen alle Opfer bringen,
die die
D=
ſchführung des Ultimatums erfordert. Wir erwarten aber
auch, daß damit endlich die Sanktionen beendet ſind. Lloyd George
wird hoffentlich für die Befreiung der Städte Duisburg und Düſſeldorf
ſorgen. Es ſei im ſozialen Sinne ſelbſtverſtändlich, daß die beſitzende
Klaſſe in erſter Linie zur Erfüllung der Verpflichtungen herangezogen
würde. Redner geht ſodann auf die einzelnen
Steuerp=
jekte ein und
erklärt, daß ſeine Partei mit der Börſenſteuer und der Kohlenſteuer
einverſtanden ſei. Auch für die Genußmittel, wie Tabak, Süßſtoffe und
Zucker, käme man nicht ohne eine Steuer hinwveg. Unter allen
Umſtän=
den müßte aber der Luxus erfaßt werden. Die Mietſteuer, ſo ſchwer
ſie auch falle, ſei nicht zu entbehren, wenn wir unſerer Bautätigkeit
wie=
der aufhelfen wollen. Sparſamkeit ſei auch heute noch die Grundlage
unſeres Etats; dem ſollten ſich die politiſchen Parteien anzuſchließen
ſuchen. Redner betont die Notwendigkeit, die landwirtſchaftliche
Pro=
duktion zu fördern, ſonſt könnten wir unſeren Verpflichtungen nicht
nachkommen. Die Frage der Entwaffnung dürfe keinen Anlaß zu
wei=
teren Sanktionen geben. Wir billigen auch die Haltung der Regi
in der Frage der Aufhebung der Ausnahmebeſtimmungen und der
Sondergerichte. Eine allgemeine Amneſtie aber können wir nicht
befür=
worten. Wir proteſtieren gegen die Schandtaten Korfantys in
Ober=
ſchleſien und hoffen nur, daß der Geiſt des böſen Willens das Gute
ſchaffen wird. Wohl ſtehen uns noch ſchwere Aufgaben bevor, aber es
wird uns gelingen, ſie zu erfüllen, wenn wir den kleinlichen Hader
ver=
geſſen und den Weg zur gemeinſamen Arbeit finden.
Abg. Edler von Brauu (Otſchnat.,) bedauert, daß der
Reichs=
kanzler ſich nicht klarer und bünd
iger über ſein Programm
ausge=
ſprochen hat. Eine Regierung, die das Ultimatum unterzeichnet hat,
müſſe ſich doch über alle Mittel und Wege klar ſein, die zur Erfüllung
des Ultimatums notwendig ſind. Warum habe die Regierung nicht auf
der ſofortigen Auſhebung der Sanktionen beſtanden? Warum ſei ſie
in Obevſchleſien nicht energiſcher geweſen?
Das Ultimatum geht w
über das hinaus, was wvir erfülle
können. Der
Wiederaufbaun
Nathenau hat zuar jetzt das Geg
nteil behaupt=
„Hoffentlich wirt
er uns die Gründe
ſein=
ung
plötzlichen
G=
eckſels klar, m
können. Desgleichen wird de
Reichskanz
uns über ſeine
Finanz=
pläne noch genauere Auskunft geben müſſen. Unſere Handelsbilanz
aktiv zu geſtalten, iſt nur möglich durch eine große Steigerung der Pro=
buktion. Wicheraufbau und Verſöhnung ſind ja wunderſchöne Worte,
weiter aber auch nichts. Kann die Regierung einen Weg zeigen, die
Laſten ohne Ueberbürdung der deutſchen Wirtzſchaft zu tragen, dann
wollen wir ihn beſchweiten. Wir glauben aber micht an die Möglichkeit
der Erfüllung des Ultmatums. Die Folgen der Unzerſchrift ſind ſchon
heute klar. Amerika hat mit us keinen Frieden geſchloſſen. Redner
polemiſiert ebenfalls gegen die auf die Dauer unerträgliche
Ausfuhr=
abgabe. Dann geht er auf die einzelnen Steuertläne ein und warnt
ſowohl bei der Mietsſteuer wie bei der Grundſteuer den Bogen zu
überſpannen. Die Förderung der landwirtſchaſtlichen Produktion
die Lebensfrage für Deutſchlnnd. Jede neue Belaſtung der
Landwirt=
ſchaft aber müſſe zum Zuſommenbruch führen. Hätten Induſtrie und
Landwirtfchaft nicht die volle Freiheit, ſich ſelbſt zu entwickeln, dan
würden alle Pläne der Regierung ſcheitern. Auch für Obevſchleſien
habe die Regierung nur Worte gefunden. Es fei bei dem Ultimatum
dasſelbe Spiel mit uns getrieben worden wie beim Vevſailler Diktat.
Hier könne es nur eins geben: Helfe dir ſelbſt und du wirſt Bur
des=
genoſſen finden! Der Reichskanzler habe vom nationalen Gedanken
geſtrochen, aber mit gewiſſen Einſchränkungen im demokratiſchen Sinne.
Dabei habe in Frankreich gerade die Demokratie den nationalen G
bancken im imperialiſtiſchen Sinne umgeſtaltet. Mit der freiwillig=
Entzwaffnung der Einſpohnerwehren ſei jeder Grund gefallen, die
Weh=
ren ſelbſt aufzulöſen, die ſo nicht nehr gegen den Friedensvertvag
ver=
ſtoßen. Die baheriſche Regierung halte an dieſem Grundſatz feſt. D
Medner
ſchtet an den Reichskanzler die bündige Frage, ob die Pläne
der Regierung, die ſich gegen die Landwirtſchaſt richten, tatſächlich
be=
ſtehen. Für dieſen Fall ſagt er der Regierung ſchärfſten Kampf an.
(Beifall und Widerſpruch.)
Miniſter für Wiederaufbau Dr. von Radhenau: Sie werden
heute von mir weder ein Program noch emen Bericht erwarten. Das
Arbeitsfeld, in das ich mich einzuarbeiten habe, iſt groß und eine
In=
formationszeit von einigen Tagen wird dann doch möglich ſein, ehe ich
Rechenſchaft ablege von dem, was geſchehen iſt und von dem, was
ge=
ſchehen ſoll. Es war kein leichter Entſchluß für mich, mich zu trennen von
ſo einer großen Zahl wirtſchaftlicher Gebilde, die ich zum Teil ſelbſt g
ſchaffen hatte. Was mir den Entſchluß erleichterte, ſwar die Erwägung.
daß mein neues Arbeitsfeld kein politiſches iſt. Nicht als Mitzglied eine
Partei bin ich berufen. Ich entnehme dieſer Tatſache das Recht, meinen
lufgabenkreis ſo unpolitiſch wie möglich zu geſtalten. Es iſt keine
Be=
ſorgmis vorhanden, daß dieſes Arbeitsgebiet, ſich verquichen wird mit
*gend etwas, was mit Kriegswirtſchaft oder Zwangswirtſchaft zu turn
N. Weiter betone ich, daß von meinen Arbeitskreis alles ferngehalten
werden wird, was auuch nur von weitem nach Schiebertum und
Reba=
rationsgewinn ausſieht. Eine allgemeine Refowm des deutſchem
Wirt=
haftslebens will ich nicht vormnehmen. Der Körper unſerer deutſchen
Wirtſchaft iſt viel zu krank, als daß es möglich wäre, ihm von Grund aus
umzugeſtalten. Große wirtſchaftliche Neformen verſterechen erſt dann
Er=
folg, wenn das Bewußtſeim des Volkes ſich auf dieſe Reformen mit
Freu=
den eingeſtellt hat. Ich will alſo meim Amt nach rein wirtſchaftlich
nd ſachlichen Grudſätzen führen. Ich bin eingetreten in ein Kabimett
rfüllung. Wir müſſen Wege finden, uns mit der Welt wieder z.
genzufinden. Der zweite Grund, der mich bewogen hat, das
angebotene Amt anzunehmen, iſt der daß ich die Ueberzeugung gewo
habe, daß Frankreich dem Wiederaufbauu will. Man hat wir geſagt, ſeien
Sie vorſichtig, denm Frankreich iſt es mit dem Wiederaufbau nicht erni
Ich habe mich aber davon überzeugt, daß es Frankreich mit dem
Wieder=
aufbau ernſt iſt. Es iſt für uns in der Lage des Bedürfniſſes und des
Schmerzes, in der wir uns befinden, ſchwer, objektiv zu bleiben. Aber
als Gegenkontrahent Frankreichs muſſen wir Frankreich gegenübev
vbjek=
tiv bleiben. Dieſe Objektivität beſteht darin, daß wir daran feſtzuhalter
aben daß Frankreich den Wiederaufbaur will uund zwar aus dem Gru
*
weil Frankreich im Kriege ſchwer gelitten hat. Gs iſt Tatzfache, da
Millionen Heltar dieſes Landes zerſtört worden ſind, 370000
ſpreche.) Alſo, der Abgeordnete von Braun hat einen von mir geſchri
benen Aufſatz verleſen, auuf dem ich aich ohne dieſe Verleſung zu fpre
ſind beſchädigt, darunter 300 000 vollkommen vernichtet. Die Schulden
Frankreichs ſind ungeheuer angewachſen und ſeine Handelsbilanz iſt eine
paſſibe. Sie werden mit mi einig ſein eim Land, das ſich in einer
ſol=
chen Lage befinder will dem Wiederaufbau. Frankreich wird ihn auch
wollen in Gemeinſchaft mit uns und darauuf kommt es an. Daß
Frank=
reich aber heute ſchom Gewaltiges und ſehr Beachtenswertes an dem
Wiederaufbau geleiſtet hat, ergüibt ſich aus folgenden Zahlen. Es iſt dem
franzöſiſchen Wiederaufbeuminiſterium geluungen, vom Lokalbahnen und
Brücken 60 Prozent wiederherzuſtellen, von Fabriken 30—40 Prozent, von
zwerben 6 Prozent, von Häuſern allendings nur 2,5 Prozent. Das
iſt doch eine höchſt reſpektable Leiſtung, beſonders für Frankreich, und
daraus geht hervor, daß Frankreich die ernſtliche Abſicht hat,
wiederauf=
zubauen. Wenn aber der Wiederafbau von der einen Seite gewollt
wird, dann ſind wir verpſlichtet, ihn z
leiſten. Damit komme ich auf
die Worte de
Exzellenz Edler von Braun zur ſprechen. S. Exz. (
Zu=
auf links: A
rdneter!) (Verzeihen Sie, es iſt das erſtemal, daß ich hier
umen wäre. In dieſem Aufſatz habe ich die ſchwerſtem Bedenken
Der
ge
gen die Annahma des Ultimatums ausgeſprochen. Aber weshalb ich
dieſe Bebenken gehabt habe, hatz der Abgeprdnete von Braun nicht
ge=
ſagt. Er hatz nicht geſagt, daß es nicht die Zahlen geweſen ſind, die ich
angegriffen habe, ſonderm der Index. Dieſen Indes heiße ich aber nach
wie vor ſehr unglüchlich und ich bin feſt übe
igt, daß ſchon heute auch.
der Gegenſeite die gleiche Erkenntnis ſich Bahn gebrochen hat, daß
auf
dieſer Indes weder uſeren, noch dem Indereſſen unſerer Geguer
ent=
ſpricht. Wenn es aber nicht die Pflicht eines jeden ſein ſollte, während
er ſchwebenden Verhandlungen zu warnen, und dringend zu warnen,
ein Unglück geſchehen iſt, dam weiß ich nicht, was eine ehrliche
Bepp-
rzeugung ſein ſoll. Und wenn damm die Entſcheidung gefallen iſt,
ſoll man ſich dann zuwückziehen und ſchmollen und ſabotienen? (Wider
ſpruch und Zurufe rechts.) Sie (nach rechts) ſitzen doch auch noch hier,
nachdem das Ultimatu unterſchvieben worden iſt. (Zuruf rechts: Es
bleibt uns ja nichts wweitzer übrig.) (Skürmiſche Geiterkeit.) Geltwiß, wei
wir hier ſitzen, ſo tun wir das doch nur, um dem Lande zu dienen umd wir
ſienem dem Lande vor und nach dem Ultimatum Und num die Fwage,
wie ich mich meinen übernommenen Verpflichtungen gegenüber zu ſtellen
habe, gleichviel, ob ich ſie freiwällig oden umfreitwillig übermommnen wabe.
Und da betone ich: Induſtrie heißt kaufmänniſse Anwendung der
Tech=
ik. Induſtrie im Handwerk und in Kaufmannsſtand. Der
Haufmanns=
ſtand iſt in der ganzen Welt auf den alten Grundſatz, der Vertrauen
ißt, eingeſtellt. Das Vertrauen hat als Symbol das geſchriebene Wort,
die Unterſchrift. Wenn ein Brief die Unterſchrift meines Hauſes oder
meines Namens, oder gar meines Volkes trägt, damm bewachte ich dieſ.
Unterſchrift als me
Ehre und die Ehre meines Landes. (Zuruf rechts.
Ich halte die Erfüllungen des Ultimatums für möglich. (Zuruf rechts:
Früher haben Sie aber das Gegentril geſagt.) (Großer Beifall.)
Reichskanzler Dr. Wireh proteſtiert gegen den Vorwurf des Abg.
v. Braun, daß er die Eingabe der baveriſchen Regierung in Sachen der
baheriſchen Einwohnerwehren an die Entente nicht unterſtützt habe, über 10 Millionen Dollar in wenigen Tagen einzulöſen, und d=
* habe vielmehr, der batzeriſchen Gigenart entſprechend, gern der
frei=
willigen Entwaffnung zugeſtimmt. Herr v. Braun hobe aber
Ein=
wohnerwehren und Orgeſch untereinander bevwechſelt, und es ſci höchſt
bedauerlich, daß ſich ein Abgeordneter hier hinſtelle und ohne gemügende
Sachkenutnis ſpreche. In der Sache der Einwohnerweh
n habe
ſofort das baheriſche Amſuchen uterſtützt. Redner verlieſt darauf di
engliſche Anwort an Bayern und ſtellt feſt, daß er ſich an das
Ulti=
matum gehalten habe und ſich durch nichts dagegen hinreißen laſſen lenrevier hervorgerufenen Kohlenkalamität, richtet
werde, die Lohalität ſeiner Erklärung zu erſchüittern. Redner warnt
im
übrigen, anläßlich kleiner Truppentransporte, wie z. B. der der
bayeviſchen Wachtkompagnie nach Bayern, große Zeitungsartikel
machen, die auf
ahenntnis beruhen und geeignet ſeien,
Unſtimmig=
iten herv.
antifemitiſchen Angriff des Abg. v. Braun auf das Kabinett.
Abg. Henke (Unabh.) betont die Notwendigkeit, die
Sonder=
gerichte aufzuheben. Die Zulaſſung der Frauen zu den Schöffen= und
Geſchworenengerichten ſtehe noch immer offen. Der Dank, den
Reichs=
kanzler Wirth geſtern nach Bahern gerichtet habe wegen der
freiwilli=
gen Abgabe der Waffen, ſei an die falſche Stelle gelangt. Das ſeien
dieſelben Leute welche die Unabhängigen und Kommuniſten verfolg= nehmen, daß dann eine endgültige Entſcheidung üch.
ten und die die politiſche Spitzeltätigkeit begünſtigten. Der
Reichs=
kanzleu wolle den nationalen Geiſt in demokratiſchem Sinne entwickeln.
Glaube er das durch die Internierungslager zu erreichen? Wenn die
Steigerung der Produktion durch das Liebesgabenſyſtem erreicht
wer=
den ſolle, müſſe ſeine Partei dagegen proteſtieren. Die Landwirtſchaft
bedürfe keiner weiteren Unterſtützung. Redner wendet ſich gegen die
indirekten Steuern. Wie ſtehe der Kanzler zur Sozialiſierung, wie zur
Langes We Arifkeaunef er udechaängekfſäan ugel. Die neferung.
nüſſe ſich deſſen bewußt bleiben, daß ſie im Intereſſe der Arbeiter auf
der Wacht bleiben müſſe, wenn ſie nicht mit deren ſchärfſtem Mißtrauen
rechnen wolle. (Beifall links.)
Nächſte Sitzung Freitag 1 Uhr: Kleine Anfragen, Interpellation
Streſemann über die Aufhebung der Sanktionen und Weiterbergiung.
Schluß 6½4 Uhr.
Tagung des Verbandes der weiblichen Handels=
und Burequangeſtellten.
— In Kaſſel fand in den Tagen vom 18. bis zum 20. Mai die
eiſte Hauptverſammlung der große
n
Frauenorgani=
ſation ſtatt, die ſeit der vor zwei Jahren erf.
lgten Verſchmelzung des
änniſchen Verbandes der lveiblichen Angeſtellten, Sitz Verlin, und
2u
rbüindeten kaufmänniſchen Vereine für weibliche Angeſtellte, S
el, den Na
imen Verband der weibl
Kaſſel
gen Handels= und
Bureauange=
ſtellten trägt. Ihr voran ging ein Reichs=Jugendtag am 17. Mai, dem
ungefähr 20 jugendliche Angeſtellte aus allen Teilen des Reiches
bei=
wohnten und der ſeinen Höhepunkt imn dem Begrüßungsabend der Jugend
fand.
Dieſem verheißungsvollen Aurftakt folgte am Vormittag des 18. Maf
eine geſchloſſene Mitgliederverſammſung, der auch Vertreterinnen aus
den beſetzten und abgetretenen Gebieten beiwohnten. Der Abend brachte:
danen die erſte öffentliche Sitzung, die durch die Vorſitzende des Haupt=:
ausfchnſſes, Frl. Gertmd Israel=Berlin, mit einer Anſprache er==
Uffnet wurde. Die Rednerin ſchilderte die Entwickelung des
Verbandes=
im dem letztem zwei Jahren und begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſt
und Vertreter befreundeter Orgamiſationen. Im Anſchluß hieran wies
Fvau Johanna Waeſcher=Kaſſel auf die aufbauende Tätigkeit hin.
die von den beiden jetzt verſchmolzenen Organiſationen immer geübt wor= iſt.
Es folgten Begrüßungen. Frl. Gertrud Jsrael dankte und ergrifff
das Wort zu ihwem Vortrag über: „Die Aufgabe der Frauen=
Berufsorganiſation.” Sie legte dar, daß der V.w.A. immer
eine echte Berufsorganiſation geweſen ſei, und ging danm auf die
Son=
derintereſſen der Frauem ein, wobei ſie betonte, daß die einmal vorhan
dene Verſchiedenheit der Geſchlechter niemals verwiſcht werden darf
Fraueneigenart, Frauengeiſt und Frauenbulturr ſollen und müſſen erh.
ten bleiben. Die Frauen müſſen aber auch lernen, ſich in einer Gemein
zuſammenzufindem uud ſich ihr einzuordnen. Aus der Tatſache, daf
ſchaft 31
im Erwerbsleben Mann und Frau Schulter an Schulter ſtehen, iſt m
die Bevechtigung der gemiſchten Organiſationen zu folgern. Die Frauer
müſſen virelmehr ſich ihre Berufsorganiſation aus eigener Kraft ſchaffe
und den Kampf, der damit verbundem iſt, ſelbſt ausfechten. Sie müſſer
jedoch auch daran denben, daß ſie im Berufsleben beſondere Pflichten al.
Glieder des Verufes ihrem männlichen Kollegen and dem Berufe ſelb
gegenüber haben, und müſſen verſuchen, die gemeinſamen Invereſſen au
gemeinſamem Wege zu verfolgen. Es iſt alſo ein Zuſammenſchluß mü
anderen Handlungsgehilfen=Verbänden, mit Arbeitern und Beamten. e
er im Deutſchen Gelverkſchaftsbunde vorliegt, erforderlich. Dieſer
erfüllt die grundſätzlichen Bedingungen, die der V.w.A. an eine Gemein
ſchaft zu ſtellen hat. Er iſt nicht auf Klaſſenkampf geſtellt; er wirkt poſi.
tiv und aufbauend, achter die Eigenart jedes Verbandes und ſtellt die ſity
lichen und nationalem Momente in den Vordergrund. Sein Ziel iſt di
Bekämpfung des Materialismus, der durch ſeine zerſetzende Kraft
da=
deutſche Volk zu zerſtören droht. Die Eigennat des V.w.A., der
wede=
auf Parteizugehörigkeit, noch auf Religion oder Raſſe ſieht, bleibt in dia
ſer Gemeiatſchaft durchaus unberührt, es verlangt von ſeinen Mitglieder
mach wie vor, daß ſie Werte ſchaffen neben und mit den Männern um
ch dadurch die Achtung erringen, die wir zu verlangen berechtigt ſinä
aß ſie zielklav und unerſchrochen ihren Weg gehen, daß ſie Kämpfer ſinz
und Frauen bleiben.
Der Vormittag des 19. Moi brachte einem Vortrag des Frl. Klar-
Mleiner über: „Die Wertungder Frauenarbeit.” Aus
gehend davon, daß die Frauen zu allen Zeiten gearbeitet haben, fordern
daß die Wahl des Berufes den Frauen freigegeben werden muß
Uen
9.
rdings erfolgt von ſelbſt eine Beſchränkung durch die mindere 9
verkraft und durch die Naturaufgabe der Frau, die dem Schutz der
kün-
tigen Mutter erforderlich macht. Der ungeordnete Haufe berufstätig
Frauen ſtieß auf wohlorganiſiertem Widerſtand. Die Unternehmer tri
ben Raubbau mit der Frauenkraft; die Männer konnten und wollten mall
helfen, ſie führten vielmehr ſtarken Kampf gegen die Frauenarbeit, b.
endlich dem Frqen Führerinnen aus ihren eigenen Reihen erwuchſen.
zchwierigkeiten wwurden noch vermehrt durch die Unterſchätzung der hä
chem Arbeit trotz der im der Doppelaufgabe der Frau begründeten Nor ) Lulit, 2. Juni. (.
wendigkeit hauswirtſchaftlicher Ausbildung. Bei alledem blieben die al
gemeinen Grundſätze der Lohnbildung auch für die Frauen maßgeben=
Entzſcheidend war iu erſter Liwie Angebot und Nachfrage und der We— ſtem waren viele ort
der Leiſtung, die vom deu gutem Ausbildung erſt abhängig iſt. 2
Frauzen murßten ſich aber dieſe gute Ausbildung erſt erkämpfen und das hiu pre bielt in der
erzogen werden angemeſſene Lohnforderungen zu ſtellen. Ratſam iſt K1
die Fraut, das Meiden der Berufe, die hohe Anſprüiche an die Körperkra: W die Geheimniſſe d
ſtellen; der kaufmänniſche Beruf kann jedoch nur durch übevmäßige A.1 M Sicherheitspolizei
beitszeit ſchädlich wirken. Hier kann alſo die Frau in Wettbewerb mm !t urzen Begrü
dem Ma treten. Sie bedarf jedoch dazu einer guten theoretiſchen urr ſſiche einen Vergleich
praktiſchen Ausbildung. Beſonders wertvoll erſcheint die praktiſche Le
im Verbindung mitz der Fortbildungsſchule, doch erfordert nicht jeder V. / das Meer. n
Lel
rzeit. Hauswirtſchaftliche Ausbildung ſollte
ruf eine dreijährit
beruflichen vorangehen. Ein Irrtum iſt die Anſicht, daß die im Be
dem Frauen beſonders jung ſind. Nach einer im V
ſtel
A. aus
führ
en Zählung ſind 37 Prozent von deſſen Mitgliederm über 25 Jahr /eutſchen Sprache
alt. Es iſt demaufolge ungerecht, ſie um ihrer Jugend willen wirtſchaß
lich ſchlechter zu ſtellen als die Männer. Der Grundſatz, gleicher LoS / einzig, 2. Juni.
für Mann und Frau bei gleicher Leiſtung, iſt zwar in der Theorie a
kannt wird aber micht überall inne gehalten. Wird aber durch die Arbeit
15.
3
iſt
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Berlin, 2. Ju
Shnt der Kaſſiere
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agen. Der ein
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tzeßwegen der
faum für das Pub
Berlin, 2. Juni.
Mr. Während die 2
ien hätten, das Le
leipzig, 2. Juni.
Seorg Holz,. iſt im
3Mmann wurde na
wegen Mißhandlund
nicht das Auskonmem erzielt, ſo wird die Quelle vergiſtet, aus der dest WAcleidigung eines un
zwer
Fließt. Dennoch dapf die Aubeit niemals zum Götzen, zum Selbſtz,
werden. Daß die Frauem in dieſer Beziehung nicht in ſo großer Gefal. Mlnneilt. Im übriger
ſtehen, wie die Männer, davor bewahrt ſie ihre Mütterlichkeit, ihr Glan9 M ghaft wird auf die
an das Volk. In ihrer Hand ruht die leuchtende und wärmende Fack Aheumitz, 2. Juni. (7
des
Leben=
urde das der Fam
Dr. Silbermamm=Berlin ſprach hierauf über: „Gewerkſchaft Arfenſtein im 2ic
und Wirtſchaftspolitzik” und beleuchtete die drei Richtungen der gewer
Feu er zum größten
ſchaftlichen Entwickellung. Ehe Frl. Mleinek das Schlußwort nahm, ſe
Dirtſchaftsgebäud
derten Frl. Weſſel=Danzig und Frl. Berrens=Düren in ergrem
fender Weiſe die Zuſtände in ihrer Heimat. Eie Leibziger Vertweter.
eRungsurſache des
gab ihnen die Zuſicherung wärmſter Anteilnahme und Hilfe. Auch F
Fsrael brachte die Empfindungen aller den gefährdeten Schweſte-k
Stimmen
au=
gegenüber zum Ausdruch, und ſo klang die öffentliche Tagung in ein E‟
löhnis deutſcher Treue und Standhaftigkeit aus. Außerdem nahm D/ Fmimuiegungen ute
Verſammlung Stellung zum Deutſchen Getverkſchaftsbund und faßte ei
Miei in Diem Lunfgn
gen. Eine Sam=
Reihe von Enkſchließungen über wichtige Standesfr
lung für Oberſchleſien ergab 850 Mark. Der Samstag brachte dann m
rneg
die Hauptverſammlung der Verbandskranbenkaſſe im Köln, die im 2
ie Amral don St
richtsjahre 5000 Mitglieder gewonnen und 36 neue Verwalumgsſtell!“
ien de Ait derö
er
hat.
Wihrt Dirde, 9.
Ein ast eten
Einde Hactan S
Die deutſchen Zahlungen.
Berlin, 2. Juni. (Wolff.) Laut der in der B. 2. here) Pkaufhrüüe nirin
verbreiteten Meldung aus Waſhington behauptet die Chicg.0
Dnr ſetä urt
Tribune, daß die am 31. Mai erfolgte erſte
Zahlun=
enicher, die m
Deutſchlands an die Entente in Höhe von 35 733000 Doll
2
Uhnenlei
infolge von Kursſchwankungen ſtatt 150 nur 140 Millionen Gol.
mark betrage. Die Auffaſſung ſei unrichtig, da der Dollar a
Een Kte
in letzt
Grund der Goldparität von ca. 420 gutgeſchrieben wird. Zu L
zum Te
weiteren Meldung, daß Deutſchland bereit ſei, einen der Wech=
Leer-Rüchdls
Theute,
Berliner Banken an der Arbeit ſeien, die Summe aufzubringen
hören wir, daß die 10 Millionen Dollar bereits vorhanden ſit=
Nche
Oberſchleſien.
c. Berlin, (2. Juni. Wegen der durch die Ereigniſſe
Oberſchleſien und den Bergarbeiterſtreik im niederſchleſiſchen Ka
Reichskohlenkommiſſar an das Reichsverkehrsminiſt
rium die dringende Mahnung) mit allen zur Verfügung ſteheng.n
Mitteln eine Streckung der zurzeit im Beſitz der Eiſe
fen. Redner ſchließt mit einem Proteſt gegen den bahn befindlichen Kohlenvorräte zu erzielen. Dieſem Wunſ
des Neichskohlenkommiſſars will die Eiſenbahnverwaltung du —
geeignete Betriebsmaßnahmen Rechnung tragen, ſie hofft jedr.
den Verkehr in vollem Umfange aufrechterhalten zu können.
Berlin, 2. Juni. (Wolff.) Heute trifft der
vorausſichtle-
engliſche Kommandeur in Oppeln ein. Es iſt anse
die Verwendung der engliſchen Truppen erfolgt. Die Englänä
ſtehen ungefähr 3 Kilometer von Groß=Strehlitz entfernt.
Madrid, 2. Juni. (Wolff.) Die ſpaniſche Prei
beſchäftigt ſich in zahlreichen Artikeln mit der oberſchle ,
ſchen Frage und betont, daß Oberſchleſien ungeteilt
Deutſchland fallen müſſe. Ein Blatt kritiſiert die gegenteil
franzöſiſche Auffaſſung. In einem Leitartikel der Epoca w.
auf die zwiſchen Frankreich und England beſtehenden Meinung.
verſchiedenheiten und auf die Bedeutung hingewieſen, die die
haltung der deutſchen Heurſchaft über Oberſchleſien für die We
wirtſchaft habe.
Die Lieferung von Holzhätfern für das
zerſtörte Nordfrankreich.
Par s, 2. Juni. (Wolff.) Die Verhandlungen über
Lieferung von Holzhäuſern an Frankreich haben in den leb."
Tagen guten Verlauf genommen. Es wurden zundchſ.
Konſtruktionen und die Grundriſſe erörtert. Neben dem ke‟
Holzbau ſoll auch gemiſchte Bauweiſe in Frage kommen, in
Gipsdielen, Fachwverk uſp. Verwendung finden. Drei Haus
größen kommen in Frage. Frankreich wünſcht größere
Vorlie=
rungen, um die Bevölkerung mit der neuen Bauart beiſ!.
machen.
Rrta z
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Mummer 151.
Zu den Brüſſeler Verhandlungen.
Brüfſel, 2. Juni. (Wolff.) Infolge des Antrages der
„Eniſchen Delegation in Brüſſel, die Vertreter der
Inaer Polen als gleichberechtigt zu den Brüſſeler
Ver=
ſaclungen zuzulaſſen, wurden die Verhandlungen
abgebro=
en. Die litauiſche Delegation proteftierte gegen den Antrag
rechtlichen Gründen und wies darauf hin, daß derſelbe den
ſiocherungen der Polen ſelbſt, ſowie den Beſchlüſſen der Pariſer
u ferenz widerſpreche. Ferner verlangte die litawiſche
Dele=
thioon die ſtrikte Ausführung des Vertrages von Suwalki. Heute
Die letzte Sitzung ſtattfinden.
Deutſch=Oeſterreich.
Die Anſchlußbewegung.
Wien, 2. Juni. (Wolff.) In den Beſprechungen über die
inettskriſe ſtimmt die geſamte Preſſe darin überein,
die länderweiſe Abſtimmung über den
An=
ußder unmittelbare Anlaß war. Die tiefere Urſache ſehen
Blätter aber in der Verfaſſung Deutſch=Oeſterreichs, die
Dändern die Möglichkeit gebe, unbekümmert um die
Zentval=
ung in Wien eine eigene Außenpolitik zu machen. Mit
Srahme der Reichspoſt heben die Blätter den Gegenſatz
zwi=
den Chriſtlichſozialen in den Ländern und den
Chriſtlich=
jolen in der Regierung hervor. Die Reichspoſt macht die
An=
lußpolitik der großdeutſchen Parteileitung
usſchließlich für die Kriſe verantwortlich, da ſie die
Erfül=
wder von der Regierung übernommenen Verpflichtungen
ver=
ſudere. Die Deutſch=Oeſterreichiſche Tageszeitung, das Organ
Großdeutſchen Volkspartei, ſchreibt demgegenüber, daß für
9roßdeutſchen keine Veranlaſſung vorliege, die bisherige
Tak=
zi ändern.
Berlin, 2. Juni. (Wolff.) Ueber eine Wiener Meldung
hieſigen Morgenblattes, wonach ein Telegramm des
Reichs=
häflers die deutſch=öſterreichiſche Regierung erſucht hätte, auf
Unterbleiben weiterer Anſchlußabſtimmungen
hinzu=
vien, erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß ein ſolches
Tele=
mmn nicht ergangen iſt.
Letzte Nachrichten.
. Berlin, 2. Juni.. Eſſener Blättermeldungen zufolge erfährt
Kandelskammer Eſſen, daß die polniſche Regierung den be=
6 unterzeichneten Geſetzentwurf über die 50prozentige
yabe für nach Polen eingeführte deutſche Waren zurückzog.
a Berlin, 2. Jumi. Wie das Königsberger Tageblatt be=
get, hat der Kaſſierer der Königsberger Filiale der Berliner
fontogeſellſchaft, Unterſchlus, 700 000 Mark
unter=
hagen. Der einer angeſehenen Königsberger Familie
an=
chnge Defraudant iſt verhaftet worden.
Zerlin, 2. Juni. (Wolff.) Vor dem Landgericht begann der
vgeß wegen der Ermordung des Talaat Paſcha.
Raum für das Publikum war dicht gefüllt. Unter den
Zu=
ern waren viele orientaliſche Typen.
Berlin, 2. Juni. Der indiſche Dichter Rabindranath
nore hielt in der Berliner Univerſitätsaula einen Vortrag
ſidie Geheimniſſe der Wälder. Der Andrang war ſo ſtark,
Sicherheitspolizei die Gänge des Saales räumen mußte.
kurzen Begrüßungsworten gab der Dichter in engliſcher
ſiche einen Vergleich der indiſchen mit der abendländiſchen
w. Während die Quelle der erſteren die Stille der Wälder
das Meer, womit die Männer des Nordens täglich zu
ſin hätten, das Lebenselement des Weſtens.
ſäpzig, 2. Juni. (Wolff.) Der außerordentliche Profeſſor
ſeitſchen Sprache und Literatur an der Univerſität Leipzig,
Zorg Holz, iſt im Alter von 59 Jahren geſtorben.
4ipzig, 2. Juni. (Wolff.) Das Urteil im Prozeß
gtrann wurde nachmittags verkündet. Der Angeklagte
e wegen Mißhandlung Untergebener in 12 Fällen und
we=
rleidigung eines Untergebenen zu ſechs Monaten
Gefäng=
rurteilt. Im übrigen wurde er freigeſprochen. Die
Unter=
ugshaft wird auf die Strafe angerechnet.
hey=nitz, 2. Juni. (Wolff.) Den Neueſten Nachrichten
zu=
ſwurde das der Familie v. Einſiedel gehörige Schloß
fenſtein im Zſchopautal, in der vergangenen Nacht
euer zum größten Teil vernichtet. Auch der Stall
s Wirtſchaftsgebäude wurden ein Naub der Flammen.
hitſtehungsurſache des Feuers iſt nicht bekannt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Beröffentlichungen uuter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaktion
Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund de
ſ. 2 des
Preſſe=
wor
geſetzes in vollem Umfange der Einſender
.)
Zur „Kean”=Premiere
tens eine Anzahl von Einſendungen zugegangen, in denen im
tlichen übev die Art der Vorbeſtellung und Zuweiſung der Plätze
urde geführt wurde. Da wir die Einſendungen nicht
veröffent=
hnnten, habem wir die Intendanz direkt um Aufklärung erſucht
e machſtehende Auskunft erhalten, womit die Einſendungen für uns
¼ſind.
Die Red.
ſe Urauff hrungen dieſes Winters fanden als Miervorſtellungen
Toher war ſtets nur noch eine beſchränkte Anzahl nicht ſehr guter
kacten verfügbar, die meiſt ſchon am erſten Vorverkaufstag
ver=
bave;
Seit „Louis Ferdinand” iſt die Zahl der auswärtigen
ür.
Bü
mleiter, Regiſſeuve und künſtleriſchen Beiräte, die den
gührungen beiwohnten, ſtändig im wachſen; ihre Anmeldungen
Ameiſt erſt in letzter Minute ein. Bei „Scirocco” mußten nicht an=
Lete Gäſte zum Teil in der letzten Reihe des II. Ranges und
Par=
oder auf Logen=Rückplätzen untergebracht werden. Es liegt aber
jeſen
ürreſſe des Theaters, des Autors und der Mitwirkenden, daß
ute Plätze zur Verfügung geſtellt werden. Deshalb erſchien
Käßig, von einem Vorverkauf abzuſehen, für die zahlenden Beſucher
er utnd auswärts die Voranmeidung einzuführen und über ſämt=
NEtze erſt zu disponieren, ſobald ein ungefährer Ueberblick übe
ſomtanmeldungen möglich war. Dies geſchah am Tage vor der
=ufführung am Dienstag; die Ausgabe der Karten erfolgte am
Dov. Vor Dienstag konnten alſo nur ſolche Beſteller benachrichtigt
D, deren Beſtellung nicht ausführbar war, weil die beſtellten Plätze
oder ſonſt nicht disponibel waren. Die Benachrichtigung
ge=
in allem Fällen, in denen Name und Wohnung lesbar angegeben
* Ve
önliche Reklamationen wurden bis zum Abend erledigt, in=
Beſteller einen anderen verfügbaren Platz auswählte und
zuge=
helt. Der Einſender ſcheint ſich nur telephoniſch an die
General=
gewandt zu haben, es war ihm offenbar unbekannt, daß in
gelegenheiten ſeit Beginn dieſes Spieljahres telephoniſch weder
wen angenommen noch Auskünfte erteilt werden.
eine Anzahl Galerie= und auch einige Sperrſitzplätze frei
blie=
angt das wohl damit zuſammen, daß (was bei der erſten
An=
verſehentlich noch nicht witgeteilt worden war), wie bei „
Sci=
eikyöhte Preiſe galten; eine Anzahl Beſteller ſcheint es vorgezogen
die Plätze nicht abzuholen, nachdem ſie aus dem Tageszettel
— Daß die beſtellten Plätze nicht 2 Mark bezw. 4 Mark, ſondern
Mark koſtetem. Gleichwohl konnte über dieſe Plätze und über
hrht abgeholte Freikartem nicht anderweitig verfügt werden, da
geordnete Abrechnung unmöglich geweſen wäre. Der Ein=
2usz fall hierdurch iſt unbedeutend, wie überhaupt die finanziellen
7 des Einſenders ganz unbegründet ſind, denn die Einnahme
WrH gut.
Einſender ſcheint anzunehmen, daß eine „Zenſur” ausgeübt
A=
um Gegner des Autors oder des Werkes von der Aufführung
utem. Bei einer Mieterzahl von über 700 wäre das auch durch
SMaßnahmem beim Verkauf der rund 500 Tageskarten nicht
er=
rden. Die Ereigniſſe nach dem 4. und 5. Akt bewieſen zur
Ge=
tuch die Gegnerſchaft des Autors vertreten war und von ihrem
freien Meinungsäußerung ungehindert Gebrauch machte. An=
* braucht nicht verheimlicht zu werden, daß die Generaldirektion
—d beſtimmter Mitteilungen über eine geplante Sprengung der
Tumg andere, wirkſamere Maßnahmen getroffen hatte, die durch
Sſchecht auf die anders geſinnten Zuſchauer und die Darſteller
/n erfreulicherweiſe jedoch nicht im Kraft zu treten brauchten,
Eiſtrationen bei offenem Vorhang nicht einſetzten.
Landwirtſchaftliches
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 3. Juni 1921.
Seite 5.
ſich m”annheim 2. Juni. Der heutige Viehmaukt ſtand
oſſen=
iter dem Eindruck der neuen Steuervorlagen. Eine allgemeine
amluſt war bemerkbar. Die Notierungen waren unverändert.
I. Mannheim, 2. Jui. Zum heutigen Viehmarkt waren
zugetriebem und wurden per Zeutner Lebendgewicht gehandelt: 173
Häl=
ber 700—950 Mark, 45 Schafe 300—550 Mark, 84 Schweine 1000—1225
Mark, 84 Ferkel 130—410 Murk das Stüick.
Spiel, Sport und Turnen.
Das Galaſportfeſt des Darmſtädter Rabſportklubs 1919.
— Am vergangenen Samstag abend begann im dichtgefüllten
Fürſtenſaale für den D. R.=K. der Auftakt für ſein erſtes Feſt, das er
ſeinen Gönnern, Intereſſenten und auswärtigen Bundeskameraden gab.
Im Rahmen eines Feſtkommerſes leitete Herr Georg Hahn, 1.
Vor=
ſitzender des D. R.=K., den Abend ein. In treffenden Worten gab er
den Mitgliedern und Gäſten die dokumentierende Bedentung des
be=
vorſtehenden Tages zu verſtehen in Anbetracht des kurzen Beſtehens
des D. R.=K. Nachdem Herr Levi in Toaſten und weiteren Ehrungen
die hervorragende Anteilnahme der Mitglieder an der Feſtvorbereitung
arbeit zu würdigen verſtand, gelangten die Auszeichnungen an die
Sie=
ger für die Rennen „Rund um die Ludwigshöhe” zur Verteilung. Der
inoffizielle Teil des Abends wurde durch geſangliche, muſikaliſche und
Solovorträge in wahrhaft künſtleriſcher Weiſe durch eine Gruppe äußerſt
talentierter Klubmitglieder verſchonert. Mit etwas getrübtem
Her=
zen war man zum Kommers geſchritten, denn der Wettergott ſchien
keinen guten Tag zu haben; ein feiner, andauernder Regen hatte den
Aufenthalt im Freien unmöglich gemacht, doch um ſo größer war die
Freude, als man gegen 12 Uhr den Feſtſaal verließ, unter einem
ſternengeſchmückten Firmament freude= und hofnungsvoll nach Hauſe
ging.
Indeſſen hatten ſich 26 Vereine auf ihr Stahlroß geſchwungen und
die 75=Kilometer=Nachtwanderfahrt nach Darmſtadt angetreten. Kaum
hatten die ehernen Glocken die Weihe des neuen Tages verkündet,
be=
gann im Städtiſchen Saalbau ein reges Leben. Die einzelnen
Mit=
glieder nahmen ihre beſtimmten Funktionen ein, wozu ſie von dem
jeweiligen Ausſchußvorſitzenden beſtimmt waren. 7,15 Uhr morgens
brachte ein Führer der Spitzengruppen den erſten Verein der
Stern=
fahrt. Pünktlich 10 Uhr wurde der 26. und letzte Verein durch die Tore
des Saalbaues geleitet. Sieger in der erſten Klaſſe wurde der
Frank=
furter Radfahrer=Verein „Quartett” mit 45,6 Prozent Beteiligung. Da
dieſer Verein prozentual die meiſten Damen in Begleitung hat” konnte
er einen weiteren Sieg an ſein Banner heften: Damen=Ehren)reis,
ge=
ſtiftet von Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog von Heſſen. Die zweite
Klaſſe führte mit 65,5 Prozent den Radtourenklub Frankfurt an der
Spitze, Zoſſenheim mit 100 Prozent wurde in der dritten Klaſſe Sieger,
und Radfahrerverein Schierſtein „100 Prozent, konnte ſich den 4. Preis
ſichern.
Pünktlich 9,30 Uhr begannen die Vorwettbewerbe in der
Saalkonkur=
renz. Mit einem reichhaltigen Programm gab Obermuſikmeiſter
Weber im Verein mit der gütigſt zugeſagten Unterſtützung des
Männer=
geſangvereins Frohſinn ein ſtimmungsvolles Frühkonzert. Im
Brenn=
punkte des Tages ſtand die Bannerweihe des Klubs. Der 1.
Vor=
ſitzende eröffnete den vielverſprechenden Mittag mit einer Feſtrede.
Warm für den Klub empfunden, dankte Herr Hahn den hohen Gäſten
wie der Großh. Familie, den Vertretern der Stadt, der Preſſe und den
Herren Gauvorſitzenden für ihre rege Anteilnahme an dem Feſt. Als
hierauf der 1. Vorſitzende des Gaues, Herr Nilges=Frankfurt, die
Glückwünſche des geſamten Gaues überbrachte, brauſte ein dreifaches
„All Heil” durch den menſchengefüllten Raum. Die Bannerenthüllung
fand im Rahmen eines von Mitglied Elſe Gans geſprochenen Prologs
ſtatt. Ueberraſchend für den Klub geſtaltete ſich die von den Damen
des D. R.=K. geſtiftete Fahnenſchleife, die in ehrenden Verſen durch Frl.
Schmunk (D. R.=K.) überreicht wurde. Eine ſchöne Feſtouvertüre mit
geſanglichen Einlagen verſchönerte dieſen feierlähen Akt. Als Zeichen
ganz beſonderer Gunſt überreichte Herr König im Auftrage des
Darm=
ſtädter Veloziped=Klubs einen Bannernagel mit dem Wunſche einer
glücklichen Laufbahn für den Klub. Der nun folgende ſportliche Teil
geſtaltete ſich als die beſte und ſchärfſte Konkurrenz, die man in
Darm=
ſtadt je geſehen hatte. Beweis für die Vortrefflichkeit der Leiſtungen
möge der beinahe fünfſtündige Aufenthalt der Großherzöglichen
Fa=
milie ſein. Erklärend ſtand ihnen der Schriftleiter des Klubs, Herr
Joſeph, zur Seite.
Der Verlauf der einzelnen Wettbewerbe iſt bereits in der
Montags=
nummer veröffentlicht. Zur Berichtigung ſei noch erwähnt, daß im
6er=Kunſtreigen nicht der Veloziped=Klub Frankfurt, ſondern der V.=K.
Darmſtadt Erſter wurde. Aufſehen erregten die Leiſtungen des
jugendlichen Emil Heinz=Nürnberg, der in ſtannenerregender Weiſe
jeder Form im 1er=Kunſtfahren gerecht wurde und ſein gutes Können
in trefflichſtem Maße bewies. Er verſpricht eine Kapazikät zu werden.
Einen höchſt intereſſanten Kampf bot das 2er=Radballſpiel der
Meiſter=
ania I”=Frankfurt—„Adler”=Frankfurt. Es war eine
ver=
klaſſe:
vollko
iete Balltechnik auf beiden Seiten. Breunig=Germania hatte
mehrere Male das Glück, infolge falſcher Ballkombination der „Adler”=
Mannſchaft den Ball im ſtraffen Stoß durch das gegneriſche Tor zu
jagen. Ueberhaupt ſcheint Breunig ein äußerſt geiſtesgegenwärtiger
Spieler zu ſein, was ſeine ganze Ballkombination verraten ließ.
Der Abend brachte noch in hohem Maße das Tanzbein in
Bewe=
gung. Im Gartenſaale, dem baheriſchen Bierzelt des D. R.=K., war
noch bis Mitternacht ein reges Leben, und unter Scherzen und Lachen
trat alles den Nachhauſeweg an.
Alles in allem genommen, kann der D. R.=K. 1919 ſtolz auf ſeine
eranſtaltung ſein. Mit der Genugtuung, daß der D. R.=K. einen
erſte
günſtigen Eindruck hinterlaſſen hat, wurde die eifrige Arbeit im Klub
I.
wieder aufgegriffen.
*
* Sportverein Darmſtadt E. V. Tüchtig kann nur der
ſein und werden, der mit dem Tüchtigen die Kräfte mißt. Dieſe
Er=
wägungen liegen auch den größeren Wettſpielen, wie ſie der Sportverein
Darmſtadt in letzter Zeit zum Austrag gebracht hat, zugrunde. Hebung
der Spielſtärke, Hineintragen des ſportlichen Gedankens in weite Kreiſe
und Förderung guter ſportlicher Beziehungen, das ſind auch für dieſen
Verein die Beweggründe zum Abſchluß von größeren Wettſpielen mit
Gegnern aus anderen Kreiſen von gutem Ruf. Infolge der weniger
guten Reſultate in den Verbandsſpielen war es bisher unſeren
Darm=
ſtädtern leider nur ſelten vergönnt, ſich mit vollwertigen Mannſchaften
zu meſſen. Nach den aber gerade in letzter Zeit erzielten Erfolgen hat
Darmſtadt die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt, was auch der Grund iſt,
daß Forderungen aus allen Gegenden einlaufen. So hat der Verein
für Samstag abend ein Wettſpiel auf der Nennbahn mit dem
Sport= und Spielverein Elberfeld abgeſchloſſen. Dieſer
Verein befindet ſich auf einer Tournee nach Mitteldeutſchland, die er
nach dem Süden erweitert hat. Wer ſich noch des ſchönen Abendſpieles
im vorigen Jahre gegen Leipzig erinnert, wird es begrüßen, erſtmalig
n dieſem Jahre einer derartigen Veranſtaltung beiwohnen zu können.
Elberfeld hat in dem weſtdeutſchen Spielverband einen guten Ruf,
ver=
fügt über eine ſpieltüchtige Ligamannſchaft, die vor allem ſehr fair iſt
und ohne jeden Zweifel einen überaus ſympathiſchen Gegner darſtellt.
Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland.
Die beiden Waſſerballſpiele des Darmſtädter Schwimmklubs
Jungdeutſch=
land im Frankfurter Oſthafen mußten wegen ungünſtiger
Waſſerverhält=
niſſe ausfallen. Dagegen fanden i Offenbach das Spiel der
Sport=
vereinigung Sachſenhauſen gegen den Erſten Frankfurter Schwimmklub
und das Spiel Niederrads gegen Schwimmverein Offenbach 96 ſtatt. Das
erſtere konnte Sachſenhauſen mit 6:3 Toven für ſich entſcheiden. Auch
Offenbach ſiegte mit demſelben Torverhältnis 6:3. Die nächſten
Waſſer=
ballſpiele der A=Klaſſe finden Ende dieſer Woche hier im Woog ſtatt.
Am Samstag, den 4. Juni, um ½7 Uhr, ſpielt Niederrad gegen 1.
Frank=
furter S. C. Daran ſchließt ſich das Spiel Jungdeutſchlands gegen den
Offenbacher Schwimmverein 96 an. Am Sonntag, den 5. Juni, um 11
Uhr, ſpielt Jungdeutſchland gegem Sportvereinigung Sachſenhauſew 03.
g. Durngemeinde Beſſungen 1865. Bei dem am
Sonn=
tag in Alsbach an der Bergſtraße ſtattgefundenen
Juyendwertu=
nen des Main=Rheingaues, 3. Bezirk, errangen ſämtliche angemeldeten.
Schüler der T. G.B. 1865 Preiſe: den 1. Fritz Geher mit 168 Punkten,
den 2. Auguſt Kurz, 3. Willi Engel, 4. Walter Kurz, 8. Adolf Henß, 10.
Herm. Gottwald, 11. Luſſv. Jäger, 12. Heinr. Noller, 18. Ludw. Kugel,
25. Willi Hinze, 27. Heinr. Oldendorf, 28. Heinr. Hellerſen, 29. Hans
Geher 32. Karl Teuſchler, 37. Gg. Hofmann; außerdem die Zöglinge
und Hans Künzel. Eine Zöglingsmuſterriege unter Leitung
Karl Raab
* Jakob Jäger errang den 1. Preis und eine
Schüler=
von Vordu
muſterriege unter Leitung des Vorturners Karl Kurz den 3. Preis.
F.=K. Germania 06=Arheilgen. Germania weilte am
onntag mit ihrer 1. und 2. Mannſchaft in Nied bei der dortigen
Alemannia zum Rückfpiel. Die 1. Mannſchaft ſpielte mit 5 Mann
Erſatz aus der 3.; widrige Umſtände verhinderten das komplette
An=
treten. Trotzdem gelang es ihr, einen 5:2=Sieg über ihren Gegner
davonzutragen. Beſonders glänzend war die Verteidigung der
Gebrüi=
der Stork; im Sturm hatte Schmenger einen guten Tag, 4 Tore kamen
auf ſein Konto. — Auch das Reſultat der 3. Mannſchaft, 2:1 zu ihren
Gunſten, iſt zufriedenſtellend. — Am Vormittag verlor die 2. Mannſchaft
im Entſcheidungsſpiel um die Gaumeiſterſchaft gegen die 2. Sportver=
In Sprendlingen errang bei den leichtathletiſchen
ein Mörſelden 3:4.
Wettkämpfen im 5000=Meter=Lauf Herr W. Weſp den 2. Preis, im 3000=
Meter=Lauf wurde Herr W. Andres 3. Sieger. — Am Sonntag, den
Juni, folgt die 1. Mannſchaft Germanias einer Einladung der
Pfungſtädter Germania zur Austragung eines Propagandaſpiels.
Olympia=Arheilgen. Am kommenden Sonntag wird
Daymſtädter, beſonders aber auch für die Fußballanhänger der
für di
A= und B=Klaſſen=Vereine der Umgegend, ein Wettſpiel geboten
wer=
den, deſſen Verlauf und Ausgang Ereignis und von den Eingeweihten
mit Spannung erwartet wird. Handelt es ſich doch um einen ſelten
zu ſehenden Kampf der Liga= gegen A=Klaſſe. Der Sportverein
Darmſtadt wird mit ſeiner kompletten Liga=Mannſchaft, die zurzeit
hohe Klaſſe vertritt, gegen Olympia=Arheilgen (4=Klaſſe) ein
Rückſpiel austragen. Die beiden bis jetzt zum Austrag gekommenen
Wettſpiele beider Vereine zeitigten immer ein gutes Reſultat, für
Olym=
pia. Das erſte Mal war es ein „Unentſchieden”, das zweite Mal ein
knapper Sieg des Sportvereins Darmſtadt mit 2:1. Die Ausſichten
für Olympia ſind dank der hohen Schule von Darmſtadt weniger
günſtig; um ſo anſpornender wird es für Olympia ſein, ehrenvoll
ab=
zuſchneiden, wobei Ueberraſchungen nie ausgeſchloſſen ſind. Das Spiel
findet auf dem neuen Olympia=Sportplatz direkt an dem zurzeit
idhlli=
ſchen „Arheilger Mühlchen”, ſtatt.
Germania
03=Pfungſtadt—Union=
Wixhau=
en 1:2. Beide Mannſchaften trafen ſich am Sonntag in Wixhauſen
im Geſellſchaftsſpiel. Pfungſtadt mit verjüngter Mannſchaft, doch ſcheint
auch Wixhauſen dieſe Maßnahme durchzuführen. Wenn geſagt wird,
das Reſultat hätte genau ſo umgekehrt lauten können, ſo iſt damit der
Spielverlauf am beſten wiedergegeben. Die Pfungſtädter Mannſchaft,
obwohl im Felde das beſſere Spiel vorführend, war vor dem Tore zu
unentſchloſſen, um weitere Erfolge zu erzielen, während Wixhauſen
etwas mehr Glück mit ſeinen Angriffen hatte, womit alles geſagt iſt.
Dieſem Spiel ging ein Treffen der beiden erſten
Jugendmannſchaf=
ten voraus, das mit 0:0 unentſchieden blieb. — In Pfungſtadt trafen
die Reſerven beider Vereine aufeinander. Endreſultat 2:2. — Bei
einem am Samstag abend zum Zwecke der Schiedsrichter=Prüfung
durchgeführten Spiel blieb Germanias 2. gegen die 2. Elf der
Spiel=
vereinigung Pfungſtadt mit 3:0 Sieger. — Am kommenden Sonntag
(5. Juni) hat Germania 03 die bekannte 1. Mannſchaft von
Ger=
mania=Arheilgen zu Gaſt. Beide Mannſchaften treffen nach
Kriegsende das erſte Mal aufeinander.
Preußiſch=Südbeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin 1. Juni. In der geſtrigen Vormittags=
Ziehung wurden Gewine gezogen: 300000 Mk.: 35766. 30000 Mk.:
206049. 15 000 Mk.: 115979. 10 000 Mk.: 76025 190501. 5000 Mk.: 198554.
3000 Mk.: 5517 7351 17311 32060 33398 35474 38339 46855 52074 52884
58190 60873 722:
79126 88311 89543 99892 407894 108490 112922 117576
119618 121340 135293 137211 140063 142463 143045 150912 157043 157274
181209 181336 187428 189218 190757 194026 194555 207094 212228 214919
215216 217382 218600 227458 234999 235501 239150. — In der
Nach=
mittags=Ziehung wurden Gewinne gezogen: 5000 Mk.: 16545
66782 68863 175158 203995 218007. 3000 Mk.: 4990 21981 27134 35448
38999 40102 50583 58405 65950 76371 78698 8.
1 86564 87206 95851 103553
105140 108416 109319 110279 113827 118066 120150 124057 132166 132
9 145926 146047 148464 159830 162168 171682 184472 1881,
852 13758
188330
2 194835 195128 202669 205981 217767 218353 226220 228227
9 233592
367. (Ohne Gewähr.)
229507
Schiuß des redaktimellen Teils.
OO4
Das Zahnpulver
reinigt die Bähne ſo vollkommen, daß ſchon MPP. 4e)
nach kurzem Gebrauch das Ausſehen derſelben bedeutend verbeſſert wird.
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Beſtellungen werden dortſelbſt entgegengenommen.
X
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Rf
*
Jugenheim
Beſtellungen auf das Darmſtädter Tagblatt
werden entgegen genommen bei
Fräulein Carola Luckhaupt
Hauptſtraße 12.
(5597a
Doer Deerbka
Unſere Agentur beſindet ſich bei
m Ernſthöfer=
Frau Marie Selet, ſtraße 23.
Beſtellungen auf das Darmſtädter Tagblatt werden
(6581
dortſelbſt jederzeit angenommen.
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 3. Juni. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min,
Samstag, den 4. Juni. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 9 Uhr 30 Min,
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Morgens
Samstag, den 4. Juni. Vorabend 7 Uhr 35 Min.
7 Uhr 45 Min. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min,
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachm. 7 Uhr 00 Min,
Abends 9 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 7. Juni: Rauſch Chaudeſch Siwan.
Wetterausſichten für Freitag:
Geringe Niederſchläge, nördliche Winde, kühler.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende nach 10½ Uhr (D 33,
Son=
dermiete Serie X10): „Die Walküre‟
Orpheum: Anfang 7¾ Uhr: „Der ungetreue Eckehart”,
igkeitsabend zum Beſten der Heſſiſchen Kinderhilfe
Wohltä
um 8 AZr i Saalbau (Kath. Frauenbund).
Vortrag von Dr. Seitz um 8 Uhr im Mathildenhöhſaal (Verband
der Frauenvereine Darmſtadts).
Hauptverſammlungen: Geſellſchaft für freie Philoſophie
vor=
mittags 10 Uhr Paradeplatz 2. — Muſikverein um 8½ Uhr im
Ver=
einshaus.
Sprechabend des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins um
8½ Uhr im Reſtaurant Sitte.
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4: Ehrenausſtellung Prof.
H. Kröh (geöffner von 10—1 und 3—6 Uhr).
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für
ton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und d
Ar Kue
Max Streeſet fü
Teil (a
dandel und Landwirtſchaftliches
andwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigen
rt, Handelsteil und 2
Panl Lange
zeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchüftslebe
druck und Verlag: L. C. Dittich ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
agblatts” zu ichten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 3. Juti 1921.
Rummer 151.,
Familiennachrichten
Die Geburt einer Tochter
zeigen an
Prof. Dr. Max Draudt u. Frau
Elisabeth, geb. Neckelmann
Darmstadt, 2. Juni 1921
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Ihre am Sonntag, den 5. Junj, nach-
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LEO HIRSCH
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geb. Mannheimer
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Darmstadt
Traueng Dienstag, 7. Janf 1921, 12½ Uhr,
Aschaffenburg, Restaurant Kolp.
K21ese
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und die zahlreichen Blumenſpenden bei
dem Fortgange unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir hiermit unſeren herzlichen Dank.
Insbeſondere danken wir den Barmherzigen
Schweſtern für die aufopfernde Pflege und
dem Vertreter des Reichsbundes der
Kriegs=
beſchädigten für den ehrenden Nachruf und
die Niederlegung des Kranzes.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Chr. Birnbacher Bwe.
(*22112
Darmſtadt, Luiſenſtr. 6.
A
Dankſagung.
Allen lieben Verwandten, Freunden
und Bekannten für die herzliche
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſrer lieben
unvergeßlichenMutter Schwiegermutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau
hg
Raig. eoalgutgt Bwe.
geb. Seeger
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
(*22088
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Schmerzerfüllt geben wir allen Verwandten und
Be=
kannten die traurige Nachricht, daß am 1. Juni, abends
6½), Uhr, mein lieber, herzensguter Mann, unſer
treuſorgen=
der Vater, Sohn, Bruder, Großvater, Schwiegervater,
Schwager und Onkel
Herr Lonts Harso
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12000
Ludwigs-
Ludwigs-
platz 3 LampeftGelee platz 3
nach ſchwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden nach
kaum vollendetem 59. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Jacob, geb. Becker
Karl Jacob
Emmy Buchheimer (Braut)
Luiſe Jacob
Hans Jacob
Anny Becker, geb. Jacob
Willy Bechker, Amtsrichter.
Darmſtadt, Homburg v. d. Höhe, 1. Juni 1921.
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ausd-Eicklick „Hans a-Gämmiabsütze‟. (6575a
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 3. Juni 1921.
Der vermauerte Thurm.
Vaterländiſche Volksſage,
nacherzählt von Ernſt Elias Niebergakl.
(Aaddruck verasten.)
(ti
nillem, verzehrenben Grame ſaß Herr Konnad desſelbigen
in ſeinem Gemache, welches ihm jetzt öde und verlaſſen
Mt. 30u 4hacht. Sein ſchneeweißes Haupt war in die Hand geſtützt, ſtarr
ein trübes Auge auf dem getäfelten Fußboden, auf
wel=
amich großer, heißer Tropfen niederfiel. Was er im ganzen
Me 165
roch nicht gethan — der alte Herr — weinte. Schüchtern
(ilbrecht und berichtete, daß der Pilger, welcher vor einigen
80
ſchon eingeſprochen, an dem Thore des Einlaſſes harre.
ſcweigender Geberde winkte der Burgherr ihm zu willfah=
Ludwig
nin bald trat der Wanderer zu dem verwundeten Vater.
en rwürdiges Antlitz war heute wie von einem
Heiligen=
in umfloſſen, Andacht und Würde glänzte aus ſeinen
gro=
ſuren. Sanft legte er die hagere Hand auf die Schulter des
merrn, denn er errieth aus dem trüben Antlitz desſelben,
ſgend ein Unglück ſich ereignet haben müſſe.
das der, ſo über den Sternen waltet, verhängt, iſt
wohl=
begann er mit wohltönender Stimme, „öffnet mir Euer
bselleicht vermag ich Euer Gebreſte zu heilen. Doch erſt
ſair, wo weilt Euer frommes, liebliches Töchterlein?”
a brach Herr Korad wiederum in ein bitterliches Weinen
un erzählte ſchluchzend und in abgebrochenen Worten, was
makämmerte und tvie ihm die einzige Freude ſeines Alters
a fei.‟ Der Pilger goß durch ſanfte Troſtesworte Balſam
wunde Herz des Ritters.
ferzagt micht”, ſprach er, „ſollt Ihr Euer Kind wieder
ſo ſchläft ſie ſicher im Waldesdickicht und im Kerker des
im Räubers.‟ Darauf ſetzte er ſich nieder und ſeine Lippen
ſert ſich in ſtillem Gebet. Die frühen Sonnenſtrahlen
durch die gemalten Scheiben und warfen farbige Strei=
Herrn Konrad’s Lager: ſie fanden ſein Auge offen, der
archeuchende Schlaf hatte ihn geflohen. Leiſe pochte es an
Süre. Gilbrecht trat herein und überreichte ſeinem Herrn
chreiben. „Heute Nacht”, berichtete er, „kam ein fremder
Seite 2.
Bote an’s Thor, warf dem Wächter dies Brieflein zu und
emt=
fernts ſich dann ſchleunigſt.‟ Darin aber ſtand geſchrieben:
„Dem Ritter Konrad von Bickenbach!
Den Ihr in Eurem Verließe langſam verſchmachten laffek,
der iſt geborner Herr und Führer derjenigen, ſo jetzt Euer Kind
in Gewahrſam halten. Entlaſſet ihn aus ſeinen Banden, und
Ihr könnt heute Abend um die fünfte Stunde Euer Töchterlein
wohlbehalten finden an dem ſteinernen Kreuze im
Tannenwäld=
chen. So Ihr aber unſerem Verlangen nicht willfahret könnt
Ihr ſie morgen mit dem Frührot daſelbſt abholen, — damit Ihr
ſie beſtatten könnt in der Gruft Eurer Ahnen.
Die Knechte des großen Wandovit!”
Der Greis fank vernichtet auf ſein Lager zurück. Achl er
er=
innerte ſich ſeines thörichten Schwures, daß der Eingekerkerte
nicht eher das Tageslicht erblicken ſollte, bis der dürre
Hollunder=
ſtrauch oben auf des Verließthurms Zinne rothe Aepfel tragen
würde: das Leben ſeiner Geliberta hatte er zum Unterpfand
ge=
ſetzt, wenn er ſeinem Eidſchwur untreu würde! „O, mein armes,
armes Töchterlein!” jammerte er in herzzerſchneidenden Tönen;
„o ich unglücklicher, thörichter Vater!‟ Der fremde Pilger trat
zu dem Verzweifelnden — las das Schreiben — und ſagte
freu=
dig: „Gebenedeiet ſei die heilige Jungfrau! Ihr werdet Euere
Tochter wieder umarmen, denn Ihr habt den Anführer der
Zigeunerbande in Eurer Haft, welche im finſteren Odenwald
un=
geſtört ihr Weſen treibt und nur ſelten in dieſe Thäler
hernieder=
ſtreift. Mit ſeinen Feſſeln fallen die Bande Eures Kindes. Das
ſind die, ſo nicht glauben an den Herrn, der für die ſündigen
Menſchen am Kreuzesſtamm geendet, und vor ihnen habe ich Euch
gewarnt. Preiſet den Herrn, daß er Euch das Mittel in die Hände
lieferte das unſchuldige Kind aus den Händen der Ungläubigen
zu retten."
Herr Konrad barg ſein Haupt in die Kiſſen, ſtöhnte und
ſchluchzte und es dauerte eine Weile, bis er den Tröſter mit
ſei=
nem unheilvollen Schwur bekannt gemacht hatte. Der ſchauete
ernſt vor ſich hin, dann erhob er würdevoll das Haupt und
ent=
gegnete: „Wohl habt Ihr gefrevelt durch ſündigen Eid an dem
Herrn und an Eurem eigenen Blute — doch ich, als Prieſter der
Kirche, entbinde Euch davon. Laſſet den Zigeunerfürſten los.
Wie ſprang jetzt Herr Konrad vom Lager auf, wie röthete
ſich ſein Antlitz in ſtürmiſcher Freude, wie ſtürzte er mit
Jüng=
lingshaft die gewundene Treppe hinunter über den Hof nach dem
Verließe! Er ſelber ſchob die ſchweren Riegel weg und öffnete
die gewaltigen Schlöſſer, er rief dem Eingekerkerten, daß der
Schall an der nächſten Mauer dumpf wiederhallte; er bog das
Haupt über den Rand und ſah den Häuptling des unſtäten
Vol=
kes ruhig am Boden zuſammengekauert. Von der Ungeduld des
Ritters beſchleunigt ſtieg der alte Gefangenwärter mit Laterne
und Strick hinab, um den Bewohner des Abgrundes zum hellen
Sonnenlicht zu fördern. Jetzt knarrten ſeine Tritte auf der
mor=
ſchen Leiter, man gewahrte in der Dämmerung, welche
die Laterne ſpärlich erhellte, baß der Gefangene auf dem
Rücken ſeines Wärters feſtgebunden hing; jetzt waren ſie
an dem Rande des Verließes und der Burgherr ſchaute
über den Rücken des Kerkermeiſters in das blaſſe Antlitz eines
Todten. Mit einem Schrei der Verzweiflung warf er ſich auf die
feuchte Erde und zerraufte ſich heulend das greiſe Haar, nicht
hörend auf die Reden der erſchütterten Prieſters. Dann
umi=
nebelte eine tiefe Ohnmacht ſeine Sinne und die trauernden
Knechte trugen ihn in ſein Gemach.
Als in der Frühe des anderen Morgens die bleiche
Herbſt=
ſonne das Tannendickicht um das graue Steinkreuz erhellte, kniete
der fremde Gottesmann, ſtill betend, neben der entſeelten
Geli=
berta. Mit dem Haupte, halb ſitzend, an das alte Denkmal
ge=
lehnt, mit geſchloſſenen Augen, lag ſie auf dem weichen
Moos=
teppich; man hätte ſie für eine Schlafende halten können, wenn
nicht die blaſſen, durchſichtigen Wangen ihrem Antlitz eine
Ver=
klärtheit geliehen hätten, welche nur da ſich abſpiegelt, wo der
ſtille Friedensengel mit der geſenkten Fackel gegangen iſt. In
der ſtarren Hand hielt ſie feſt das Heiligenbild, welches ihr einſt
derjenige geſchenkt hatte, welcher nun für ihre Seele betete.
Nur kurze Zeit noch lebte der arme, verlaſſene Ritter Konrad.
Ehe noch der Winter Berg und Thal beſchneiete, ruhte der
Lebensmüde in der Gruft ſeiner Ahnen, zwiſchen Mechthildis
und ſeinem hingeopferten Töchterlein. Auf ſeinem Todesbette
verordnete er noch, daß der Eingang in den Verließthurm für
ewige Zeiten vermauert werden ſolle: in ſeinen Sarg aber legte
der fromme Prieſter ein Zweiglein des verhängnisvollen Hol=,
lungerſtrauches.
Ende.
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eins ſind freundlichſt eingeladen.
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II. Teil: Varieté
III. Teil: Ein
Trapisten-
kloster.
Die lrre von Sehloss
Ihörringhaus
Sensations- u. Gesell-
Der große Opern-Sing-Film
17—17.
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Jolannes Kiemt
als Hauptdarsteel
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des katholiſchen Frauenbundes
Heute Freitag, den 3. Juni,
abends 8 Uhr, im Saalbau.
Teil: Vortrag des P, Hemmes: Der Tod
der Anfang des Lebens.
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Soliſten: Eliſabeth Keilmann, Poldi Hehl,
Spielleitung: Fernande Robertine.
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Opernsänger von der Wiener Volksoper, persönlich
gesungen. — In Verbindung mit dem Filmspiel, nach
Beckpatent, gelangen u. a. folgende Lieder zum Vortrag:
„Frühlingsnacht” von Karl
„Zigeunerlied” a. Carmen,
Otto Krause.
Musik von Bizet.
„Avanera‟, Musik v. Bizet.
„Carmen‟, Musik v. Bizet.
„Zauberlied‟, Musik von
„Bajazzo‟, Musik von
Mever-Hellm und.
Leoncavallo.
„Lestasf”, Musik von
„Mein Lied‟ Musik von
Luigi Arditi.
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ab Galonske, Grube Meſſel
Seite 10.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, deu 3. Juni 1921.
ummer 1.5
be
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 2. Juni..
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Rede des Reichskanzlers, die nichts weſentlich Neues brachte,
blieb an heutiger Börſe ohne beſonderen Eindruck. Die Spekulation
verharrte weiter in ihrer Zurückhaltung. Der Montanmarkt verkehrte
in nicht einheitlicher Tendenz; während Phönix, Deutſch=Luxemburger
und Oberbedarf kleine Kursbeſſerungen aufzuweiſen hatten, waren
Gel=
fenkirchener und Caro abgeſchwächt. Chemiſche Werte notierten
durch=
weg niedriger. Am Elektromarkt büßten Lahmeher 7 Prozent, Felten
u. Guillegume 3 Prozent ein. Siemens u. Halske, ſowie Schuckert
waren leicht befeſtigt. Deutſch=Ueberſee gewannen im Einklang mit der
feſten Haltung des Deviſenmarktes zirka 27 Prozent. Am
Einheits=
markt waren Kursrückgänge vorherrſchend. Niedriger notierten Beck u.
Henkel, Heddernheimer Kupfer, Spiegelglas, Ettlinger Spinnerei, Riebeck
Montan, Wayß u. Frehtag, Berzelius. Höher ſtellten ſich Heidelberger
Zement, Hydrometer und Hanfwerke Fueßen. Reiniger, Gebbert u.
Schall gewannen 25 Prozent. Am Markte für unnotierte Aktien machte
ſich größeres Kaufintereſſe für Veithwerke bemerkbar; dieſelben
über=
ſchritten heute 1000 Prozent. Kabelwerke Nheydt waren gut behauptet.
Deutſche Petroleum gaben zirka 10 Prozent nach. Fremde Renten,
ſpeziell Mexikaner, verkehrten in feſter Tendenz.
Frankfurter Abenbbörſe vom 2. Junf.
w. Obwohl eine Anzahl von Papieren bei kleinem Geſchäft ihren
Kursſtand verbeſſern konnte, lag doch über den meiſten Märkten eine
geſchäftliche Zurückhaltung, die den Durchbruch einer einheitlichen
Ten=
denz verhinderte. Im freien Verkehr wurden Chem. Rhenania lebhafte
umgeſetzt 738—737. Julius Sichel 602. Ph. Holzmann 298. Veithwerke
1000 genannt. Mexikaniſche Werte verkehrten zu durchweg feſteren
Kur=
ſen. 5proz. Goldmezikaner hatten größere Umſätze zu verzeichnen.
Deutſch=Ueberſee ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort; mit 1159 ſtiegen
9 Prozent. Zu lebhafterem Geſchäft kam es in Oberbedarf, welche
geg
Prozent anzogen. Sonſt lag der Montanaktienmarkt ruhig bei
be=
haupteter Tendenz. Zu befeſtigten Kurſen gehen Chemiſche Aktien
her=
vor. Electron Griesheim, Scheideanſtalt feſter. Elberfelder Farben,
letz=
tere 242, 4 Prozent erholt. 5proz. Preußiſche Schatzanweiſungen von
1994 heute erſtmals 99,20 Geld notiert. Am Kaſſainduſtriemarkt fan=
den regere Umſätze in Zellſtoff Aſchaffenburg ſtatt, welche mit 475 10
Prozent geſteigert wurden. Siemens Glas 830 gewannen 4, Wahß u.
Fretztag 413 7 Prozent. Hydrömeter 285 plus 6 Prozent. Bad. Anilin,
Zellſtoff Waldhof mäßig gebeſſert. Die Börſe ſchloß bei befeſtigter
Tendenz.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Juni.
—
Geld! Brief Ke
Geld ! Brief Ff
Geld IBriel Ne
Gelt
Brief. Antw=Bräſſ).
Holland ...
London ...
Paris ...!
Schweit ...ſt
Spanien..
ſtalien .
Liſſab=Op.
Dänemark. 525.40 52.
*
2481
Gr2Rß
1./
25.40/ 597.470
101.901 104.10
824. 20/ 826.8
3070 331.30
tr18.90lt 121.101 3.40
28.
844 10
33669
r13880 N 534.50
Facl
535,89
Nu126.20
355.90
337.40
uus62c Norwegen.
Schweden
Helſing
Rew=Yort
Bien (altes
O=Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag. ... T 954.— 936.—
M1443.60 1466.4r
8.15—63.25-
4.853—14,8—
26.531//26.65½-
—= KeeRee
1468 50/1471.50
6300—/64.15—
14.8—1427—
f26 341//25.407
33.15—/83,35—
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 2. Juni in Zürich 8,90, (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,53½ (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 88,5 (88,80) Kronen, in Stockholm 6.90 (88,80)
Kronen, in Wien 944 (117,80) Kronen, in Prag 108½4 (117,80)
Kro=
nen, in Reu==York 1,55 (23,80) Dollar.
Beeliner Börfe.
* Berlin, 2. Juni. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Da
die in der geſtrigen Regierungserklärung erfolgte Aufzühlung der neuen
Steuern für die Börſe inſofern keine Ueberraſchung brachte, als dieſe
aus den früheren Ankündigungen im weſentlichen bereits bekannt waren,
machte ſich an der Börſe gegen die geſtrigen Abgaben heute
Deckungs=
begehr geltend, der den Kurſen überwiegend zu mäßigen, bis 8 Prozent
gehenden Beſſerungen verhalf. Immerhin blieb aber Zurückhaltung
beſtehen, indem man anſcheinend erſt noch die Einzelheſten über die
neuen, beſonders das Börſengeſchäſt treffenden Steuermaßnahmen
ab=
warten will. So war der Umfang des Geſchäfts, wie ſchon ſeither,
un=
bedeutend. Nur in einigen Papieren, wie D. U. E., die etwa 40
Pro=
zent geſannen, ſowie einigen Montanpapieren, wie Hoeſch, Phönix,
Mannesmann, kam es hin und wieder zu etwas regeren
Umſätze=
büßten 14 Prozent ein. Hoeſch gewanen von dem anfänglichen
tigen Rückgang ſchließlich etwa 10 Prozent zurück. Lebhaftere:
eſſe beſtand noch für Kanadas und zeitweilig für Baltimore. B
tenmarkt war nicht beſonders verändert. Etwas feſter waren
kaner, anſcheinend im Zuſammenhang mit einer am Deviſenmr.
getretenen Befeſtigung.
Am Produktenmarkt herrſcht infolge allſeitiger B
tung die Geſchäftsſtille an. Für Mais iſt die Stimmung ſchrau
zugsſcheine waren billiger als geſtern angeboten. Für Futteren
knapp ſind, fanden zu den beſtehenden Preifen Abſchlüſſe ſtatt,
die anderen Hülſenfrüchte vernachläſſigt blieben. Für Lupiner,
Nachfrage für Lieferungen in gelber, feiner Ware. Für Na=
Ernte beſteht rege Nachfrage. In Schleſien iſt er bis zu 230 SM
zahlt worden.
* Die Neckarſchiffahrt wieder
aufgenomme=
dem das Waſſer von neuem geſtiegen war, konnte die S.
Hlept=
doch ſchon am Sanstag wieder beginnen. Auch am letzten Sonn
ein Schleppzug nach Mannheim aufwärts. Die Perſonem
fahrt zwiſchen Heidelberg und Heikbronn,
gewöhnlich ſchon zu Himmelfahrt oder Pfingſtem begann, iſt ſe
ebenfalls im Gtmg. Die Perſonendampſboote fahren abes nu.
tags und auch nicht mehr ſo oft wie früher. Es fährt morgens
Uhr ein Schiff von Heilbronn nach Heidelberg und
nachmittags=
ein Schiff von Heidelberg nach Necharſteinach.
* Verlegung eines Teiles der Daimler=We
ſtarke Erhöhung der Gewerbeſteugen in Württemberg
un=
ſonders ſcharfe württembergiſche Steuerveranlagungspraxis ha
wir bereits in der Vorwoche bei Beſprechung des Jahresabſchu
Geſellſchaft meldeten, die Verwaltumg vor die Frage geſtellt, e5h
der Betriebe nach außerwürttembergiſchen Gebieten zu verlen
aus Stuttgart gemeldet wird, habem dieſe Erwägungen bereits
Geſtalt angenommen, da die Verlegung der Abteilungfü.
wagenbau nach Berlin-Marienfelde ſchon jetztt
griff genomen werden ſoll.
00
Frankfurter Kursbericht 2. Junt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).!
—
Staatspapiere.
5% Reithsanleihe. . . . . . . 77,50
420
.....
% „ ...
.......
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
VI.—IZ.
Sparprämienanleihe ....
425 Preuß, Konſols . ....
..... 40,1
313
....."
48 Bad, Anl. unk. 1935
v. 1907 ..
8½%0
4% Bahern Anl. . .. . . . .
3½9
......
6 Heſſen unk. 1924...
½2%0 „ ......
...........
4% Württemberger . .. . . 81.—
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
138 Seſt Srasenty
1918 ab 1918.......
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . . .
4% Oeſt, Goldrente. . . . .
einheitl. Rente
432
5½28
**
4½%6 Ung.
42
*, Gadadſeer !
b. 1911,Zollanl.
13 —
— 115.— 115.— 99,75 14/ 40,50 62,75 63,75 0 37.— 37.— 34,75
Außereuropäiſche.
5½ Mexik. amort, innere
50
konſ. äuß. v. 99
Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
ti8es kenſ inner.
„ Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfe..
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
380 Oeſt. Staatsb. Erg. Retz
v. 1883.
4½% Angtolier I......"
g Salon. Conſt. Jonction
Salonique Monaſtir.
%0 Tehuantepee . . . . . ..
4128
.....
Deutſche Städte.
425 Darmſt. b. 1919b.,1925
20 Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt v. 1913.. . .
3½28
v. 1903...
— 4% Mginz. b. 1919b. 1826
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1820
3½
„.
% Frkf. H. Krd.=Ver. 192
*
Nein. Hyp. Bank 1922
1922
Ffälz.
48 Rhein. „
1928
3½%
verl.
14% Südd Bk. Münch. 1906
42g Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
2e 2s 31 3 Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdhr.
40,a5 4% Heſſ. Ldhhp. Kom, Obl.,
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
34,75 Darmſtädter Bank. . .
27, — 111.— — 91,70 91.— 445, 458,— 400,— — 78,75 5. „ 81,20 98,— 98.— 86.— 86.— 92,50 92,50 94.— 9., 29,50 98,25 94, 84,50 84,25 100.— 100.— 99,40 99,40 86.— 88,ub 3 96.— 96.— — 210,— 181.— 181,—19
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.......
Dt. Effekt. u. Wechſelbr.
Deutſche Vereinsbk. . . . .
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Dresdner Bank. . ....
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Rhein, Kred.=Bank. . . .
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Dt. Luxemburger. . .....
Gelſenk. Bergw... . . . . . .
Harpener Bergb. .. .. . ..
Eſchweiler Bergw... .. . .
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . . ... . .
Lothringer Hütte . ... . . .
Mannesmann Röhren.. .
Phönix. . . . . . . . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf... ... .. ....
Rhein. Stahlw. .. . . . . .
Aktien v. Transportanfkalt.
Nordd. Lloyzd ..........
Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
Schantung E.=B... . . . .
Baltimore . ..........
Kanada ......... . . . . . .
Lombarden ............"
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . .
Badiſche Anilin .......
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
— 415,— — 597, 690. Re 262,— 25850 — 297,50 445,— 442.— 494,— 285.— 166.— 165,25 145,50 144.— 108,50 103,50 3 556,— 556.— 468,— 475,
—
— 122,50 311.— 312,— 1i9 320,— 518,50 1 t./ 562,— 565,— 15
Griesheim Elektron. . . . . . 402,50
Höchſter Farbwerke. . . . ..
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Bergmann=Werke. . . ...
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .......... ...
Licht & Kraft.. . . . . . . .
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schückert . . . . .. . . .. ....
Siemens & Halske .....
Feinmechanik Jetter) ...
Geiſenkirchen Gußſtahl.
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Gummipeter. . . . . . . .
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Gebrüder Lutz ........"
Helbetia Konſervenfabrik.
444, 608 575.— 291, 289,.— 306,50 304.— 569,— 572, 211.- 213,- 199.— 197.— 33,— 2‟ 286. 81. 802,
350 271.— 266, 5.
* *5 245,- 570.50 565.— 1. Z. 244,— 339, R 263, 185, 185,50 310,— — 27 273,— 384,75 8o
9 295,— 2— 296.— i9. 488, — 471.— 29,50
337,90 32
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307,
325,
85
194
541
20),
Me
355,—
514
Aeargne
Für den Abtranspork der Kohle aus der Grube
„Prinz von Heſſen” iſt bis auf weiteres ein
regel=
mäßiger Verkehr mit Laſtautomobilen eingerichtet
worden. Denjenigen Verbrauchern von Hausbrand=
und Induſtriekohle, die einen Mindeſtbedarf von
50 Zentnern haben, kann deswegen die Kohle
un=
mittelbar zugeführt werden. Die Transportkoſten
ſtellen ſich auf 1,50 Mk. je Zentner. Für ſchnellſte
Entladung der Automobile iſt Sorge zu tragen.
Be=
ſtellungen ſind an die Grubenverwaltung ſchriftlich
oder telephoniſch zu richten.
(st6573
Verwaltung der ſtädtiſchen Braunkohlengrube
„Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
en unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde heute
(6560
„bei der Firma:
Kaffee Fürſt Bismarck J. Wilhelm Krauſe
in Darmſtadt eingetragen:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann Hugo
Fett in Darmſtadt übergegangen.
Die Firma iſt geändert in
Kaffee Fürſt Bismarck Hugo Fett.
Darmſtadt, den 20. Mai 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
(n unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute bei
„ der Firma:
(6559
Einkaufs= und Lieferungs=Genoſſenſchaft der
Schneider=Innung Darmſtadt, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
in Darmſtadt eingetragen:
Das Vorſtandsmitglied Michael Oehlenſchläger
in Darmſtadt iſt ausgeſchieden; an ſeiner Stelle iſt
Schneidermeiſter Friedrich Klingler in Darmſtadt in
den Vorſtand gewählt.
Darmſtadt, den 26. Mai 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
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(6584
Nutzholz=Verſteigerung Nr. 4.
(Stadtwald.)
Die Verſteigerung iſt genehmigt; der erſte
Ab=
fuhrtag iſt auf Montag, den 6. Juni, feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 31. Mai 1921.
(st6561
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