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MFtraße Nr. B (Femſprecher Nr. 1. 125
B). unſere Ffialen, Landagenthtren und alle
eirmter. Derantworttichheit für Aufnalme von
ſeren an beſtimmten Tagen wird nicht übernom=
„Däichterſcheimnen einzelner Drmmern infolge höh.
pikt berechtigt den Bezicher nicht zur Kürzung
2ezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
drrch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 140
Montag, den 23. Mai 1921
Helbſtändigkeit der Provinzen.
Von Staatsminiſter a. D. Paul Hirſch.
z— Eines der ſchwierigſten Probleme, das ſeiner Löſung
ich entgegengeführt werden muß, iſt das der Befugniſſe der
gornzen innerhalb der Nepublik Preußen. Es handelt ſich bei
Frage der Provinzialautonomie keineswegs um eine rein
ſirßiſche, ſondern vielmehr in hervorragendem Maße um
ſa deutſche Angelegenheit, denn von der Art und
Iſt ihrer Löſung wird es abhängen, in welcher Richtung ſich
ideutſche Einheitsfront bilden wird.
In dieſer Erkenntnis hat die verfaſſunggebende
Landesver=
ſſom lung durch die von ihr geſchaffene Verfaſſung den
Pro=
ſiner eine gewiſſe Autonomie gewährleiſtet. Nach Artikel 72
ſpo das Geſetz den Kreis der den Probinzen überwieſenen
softverwaltungsangelegenheiten erweitern, und ihnen
Auftrags=
ſnelegenheiten übertragen. Bis nach Durchführung der in
kel 72 vorgeſehenen Geſetzgebung ſind die Oberpräſidenten,
iRegierungspräſidenten und die Vorſitzenden des
Provinzial=
ſilkollegiums und des Landeskulturamtes im Einvernehmen
dem Provinzialausſchuß zu ernennen.
Hiernach haben alſo die Provinzialverwaltungen, die
in=
ſyichen auf demokratiſchſter Grundlage gebildet ſind, ſchon heute
weitgehendes Mitbeſtimmungsrecht bei der Ernennung der
ſoßten Beamten der Provinz. Dazu kommt, daß den
Provin=
ſilandtagen durch Artikel 73 der Verfaſſung die Befugnis
er=
iſt, durch Provinzialgeſetz neben der deutſchen Sprache
zu=
ſuſſen: a) eine andere Unterrichtsſprache für fremdſprachige
ſksteile, wobei für den Schutz deutſcher Minderheiten zu
ſor=
em biſt, b) eine andere Amtsſprache in gemiſchtſprachigen
Lan=
ſteilen.
E* Vorſta)) Bei der Beratung des in der Verfaſſung vorgeſehenen Ge=
H8, das im Entwurf bereits ſo gut wie fertiggeſtellt iſt und in
ſehbarer Zeit den Landtag beſchäftigen wird, wird es ſich
iger darum handeln, ob der Kreis der Materien, die der
Re=
ſung durch Provinzialgeſetz unterliegen, etwas weiter oder
bas enger gefaßt werden ſoll, als vielmehr um die
grundſätz=
e Frage, wie der Verfall Preußens verhindert werden kann.
er ſtehen ſich zwei Anſchauungen gegenüber. Die einen
er=
iken in einer ſtark ausgedehnten Provinzialautonomie die
ſime eines Auseinanderfallens des Freiſtaates Preußen und
ſte Auflöſung in Atome, die anderen ſehen darin die einzige
ſöglichkeit, den Loslöſungsbeſtrebungen Einhalt zu gebieten.
In Befürchtungen, die ſich an eine ſtark ausgedehnte
Provinzial=
ſteoiomie knüpfen, wird der Boden entzogen durch einen Blick
England, wo die ganze provinzielle Verwaltung den
Selbſt=
waltungsverbänden und ihren Organen überlaſſen iſt. Es iſt
o keineswegs geſagt, daß eine gewiſſe Provinzialautonomie,
ſie wohl abgewogene Dezentralifation, unvereinbar iſt mit
ſter ſtraffen Zentralverwaltung. Nicht um eine Frage des
hin zips handelt es ſich hierbei, ſondern lediglich um eine Frage
Zweckmäßigkeit.
Andererſeits darf man an den Loslöſungsbeſtrebungen, auch
hun ſie augenblicklich nicht ſo ſtark hervortreten, nicht achtlos
rübergehen. Es heißt, ſich abſichtlich über die Tatſachen
täu=
hen, wenn man ſich damit tröſtet, daß ſie auf eine künſtliche
iation zurückzuführen ſind. Nein, die Urſachen liegen tiefer,
rächen ſich hier die Sünden der Vergangenheit, die
Nicht=
ſung der beſonderen Verhältniſſe der preußiſchen Provinzen
Kd der Wünſche und Bedürfniſſe ihrer Einwohner. Die wirt=
Kaftliche Entwicklung des induſtriellen Weſtens iſt nun einmal
he weſentlich andere als die des agrariſchen Oſtens, die Kultur
Rheinprovinz iſt eine andere als die Oſtpreußens, und nichts
dhr verkehrter, als alle preußiſchen Provinzen über einen Kamm
icheren. In dieſen Fehler der früheren preußiſchen Regierung
die jetzige Staatsregierung erfreulicherweiſe nicht verfallen;
Nlat insbeſondere bei der Beſetzung von Stellen den Wünſchen
md Anſchauungen der Bevölkerung Rechnung getragen. Aber
Yoße Verwaltungsmaßnahmen reichen auf die Dauer nicht aus,
VeBefugniſſe der Provinzen bedürfen der geſetzlichen Regelung,
ha3 dieſe kann ſich nur in der Richtung einer Erweiterung der
rowinzialautonomie vollziehen.
Weit wichtiger, ja, man möchte ſagen, von ausſchlaggebender
Oille eutung aber iſt es, daß dadurch zugleich dem deutſchen
Ein=
leisſtaat der Weg gebahnt wird. Wenn in demſelben Maße,
ie auf der einen Seite die Zuſtändigkeiten der Länder durch
MeReichsverfaſſung beſchränkt werden, auf der anderen Seite die
1/ecte der Provinzen durch die Landesgeſetzgebung eine Erwei=
Uen Formellimng erfahren, ſo wird der Zeitpunkt nicht mehr fern ſein, wo
e preußiſchen Provinzen ſich nicht mehr weſentlich von den
Liferpreußiſchen Ländern unterſcheiden, wo die Annäherung ſich
jalgescht
Asogen hat und wo der Einheitsſtaat zur Tat geworden iſt,
henn auch noch nicht der Form, ſo doch der Sache nach. Dieſe
Uaaniſche Entwicklung derdient vor der von anderer Seite
pro=
eefierten gewaltſamen Entwicklung zweifellos den Vorzug. Wir
be den allmählich in den deutſchen Einheitsſtaat hineinwachſen,
Wfeußen wird in Deutſchland aufgehen.
Von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet, hat die Frage der
Lipbinzialautonomie eine Bedeutung weit über die Grenzen Preu=
Mees hinaus, iſt ſie keine preußiſche, ſondern eine deutſche, ja,
Tele
m möchte ſagen, die wichtigſte innenpolitiſche Frage der deut=
Phn Republik.
Zur Umftellung der
Getreide=
bewirtſchaftung.
RH. Während die Reichsgetreidegeſetzgebung
ü die verfloſſenen Jahre dayon ausging, daß das Brotgetreide,
us im Gebiet des Deutſchen Reiches gezogen wird, mit der Tren=
Mung vom Boden als beſchlagnahmt zu gelten hat, ſtellt ſich der
emtwurf eines Geſetzes über die Regelung des Verkehrs mit
Kſreide” auf den Standpunkt, daß auf geſetzliche Beſchlagnahme
muandſätzlich verzichtet wird. Die Bedarfsdeckung wird durch ein
Aomllageverfahren geregelt, durch das für das kommende
Wirt=
hmftsjahr aus dem Inlande 3,5 Millionen Tonnen aufzubringen
Auwd, und zwar von den einzelnen Ländern nach dem Anteil, mit
eern ſie an dem Ernteertrag an Brotgetreide, Gerſte und Hafer
oan 1906—1920 durchſchnittlich beteiligt waren. Die Begründung
bisherige Form der Getreidewirtſchaft trotz Steigen der
Bewirt=
ſchaftungskoſten immer geringere Ergebniſſe aufweiſt und nicht
derſt
s Geſetzentwurfs geht davon aus, daß die Abhängigkeit
Deutſch=
d8 vom Auslande nur durch Hebung der einheimiſchen
Er=
de lgung allmählich beſeitigt werden kann, indem die Anbaufli=
Aü des Getreides wieder vergrößert und die Ernteeiträge
ge=
ſigert werden; die Vorausſeßung dafür iſt, daß der Getreidebau
M=eder eine lohnende Verwertung des landwirtſchaftlichen Bo=
Mus und der landwirtſchaftlichen Arbeitskräfte ſichert. Da die
geeignet iſt, die Erzeugung zu beleben, iſt eine andere Form der
Aufbringung zu wählen. Dieſe neue Form muß die Beſchaffung
des notvendigen Bedarfs der Bevölkerung zu erträglichen
Prei=
ſen, ohne allzu große Inanſpruchnahme von Reichsmitteln, ſichern
und gleichzeitig geeignet ſein, die inländiſche Getreideerzeugung
wieder zu heben. Die Höhe der Umlage iſt mit Berückſichtigung
des Umſtandes feſtzuſetzen, daß ihre Erfüllung auch für kleine
und unter ungünſtigen Verhältniſſen arbeitende Betriebe keine
zu ſtarke Belaſtung mit ſich bringt. Die Ernteſchätzungen für
das Jahr 1920 kommen die eine zu 10,25, die andere zu 14,25
Millionen Tonnen. Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt eine
von ſachverſtändiger Seite vertretene Annahme, daß die Ernte
ſeit Kriegsbeginn auf ungefähr 60 vom Hundert zurückgegangen
iſt. Die Umlage erſtreckt ſich auf alle Getreidearten, die aber
untereinander vertretbar ſein ſollen. Die Preiſe ſür das
Um=
lagegetreide ſollen ſo feſtgeſetzt werden, daß ſie die
Wirtſchaftlich=
keit des Getreideanbaues noch gewährleiſten. Die Begründung
ſagt hierzu wörtlich: „Bei ſolcher Preisfeſtſetzung wird ſich die
Steigerung des Brotpreiſes in mäßigen Grenzen halten und
jedenfalls die auch in anderen Ländern (Italien, Frankreich) in
dieſem Jahre vorgenommene Erhöhung des Brotpreiſes nicht
überſteigen.‟ Die Preisbildung des Ueberſchußgetreides wird
der Entwickelung des freien Marktes überlaſſen bleiben.
Der Umlagepflichtige haftet mit ſeinem ganzen Vermögen für
die Erſatzſunme, die er ſchuldig wird, wenn er der Lieferpflicht
zuwiderhandelt. Die Erſatzſumme ſoll ſo hoch bemeſſen werden,
daß einerſeits dem Erzeuger die Möglichkeit genommen wird,
aus dem freien Verkauf des Umlagegetreides Vorteil zu ziehen,
andererſeits die Reichsgetreideſtelle in die Lage verſetzt wird, ſich
für Ausfälle auf dem Weltmarkt einzudecken. Der Grundſatz, daß
alles im Inland erzeugte Getreide zentral bewirtſchaftet wird,
wird aufgegeben; jedoch wird vorerſt noch an der Zentraliſierung
der Einfuhr feſtgehalten, weil die beſchränkten Zahlungsmittel
Deutſchlands und die Gefahr einer ungünſtigen Rückwirkung
un=
gehinderter Einfuhr auf den Stand der deutſchen Währung
maß=
gebend ſind. Ob im Laufe des kommenden Wirtſchaftsjahres die
Einfuhr freier geſtaltet werden kann, hängt von der Entwicklung
der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands ab.
Wird der Entwurf, der vom Reichsrat im weſentlichen
ange=
nommen worden iſt, auch vom Reichstag genehmigt, ſo wird der
Teil der Bevölkerung, der Brot aus Auslandsmehl kaufen kann,
ſolches zu dem Preiſe erhalten können, der dem Weltmarktpreis
des Auslandsgetreides entſpricht; die Ausgleichung des
Welt=
marktpreiſes und des Inlandspreiſes für Ueberſchußgetreide
(nicht Umlagegetreide) wird automatiſch erfolgen. Die Höhe
die=
ſes Preiſes läßt ſich auch nicht andeutungsweiſe ſchätzen, da
ſo=
wohl der Weltmarktpreis ſür Auslandsgetreide wie unſere
Wäh=
rung fortwährend ſchwanken. Der Brotpreis für den Teil der
Bevölkerung, der aus dem billigeren Inlandsgetreide (
Umlage=
getreide) ernährt wird, wird höher ſein als gegenwärtig, wo
durch Reichszuſchüſſe eine Verbilligung des Brotes für die
Ge=
ſamtbevölkerung geſchaffen wird. Hält ſich dieſe Erhöhung des
Brotpreiſes in mäßigen Grenzen, ſo wird eine Gefahr erhöhter
Lohnforderungen nicht ohne weiteres gegeben ſein. Auf der
an=
deren Seite iſt die Beſeitigung des Schleichhandels auf dem von
dem Entwurf gewollten Wege unbedingt ſicher.
Das ganze neugeplante Verfahren gründet ſich auf den
richti=
gen Gedanken, daß dem Teil der Bevölkerung, der keine
Brotver=
billigung braucht, eine ſolche nicht aufgezwungen werden ſoll.
Nach Auffaſſung ſachverſtändiger Kreiſe iſt es nicht ausgeſchloſſen,
daß das ruſſiſche Getreide im Laufe des kommenden Erntejahres
bereits ſeine Rolle auf dem Weltmarkt wieder ſpielen wird; in
dieſem Falle kann Amerika, von dem wir unſer Auslandsgetreide
beziehen, den Preis nicht mehr nach ſeinem Belieben beſtimmen.
Mit der Einfuhrmöglichkeit billigen Auslandsgetreides aber
ent=
fällt die Notwendigkeit der Zwangswirtſchaft.
Oberſchleſien.
Die Lage im Aufruhrgebiet.
Kattowitz, 21. Mai. (Wolff.) Die deutſchen
Par=
teien und Gewerkſchaften Oberſchleſiens ſchickten
an die interalliierte Kommiſſion, an die Generale
Lerond und de Marinis, folgendes Telegramm zu Händen
des Oberſten Pereival:
Die Oberſchleſiſche Grenzzeitung, die mit ihrer
Sonderausgabe vom 1. Mai das Signal zum polniſchen
Auf=
ruhr gegeben hat, bringt jeden Tag aufhetzende,
wahrheitsfäl=
ſchende Artikel, Berichta und Bekanntmachungen von Behörden
der Aufſtändiſchen, ohne daß die Zenſur die Zeitung
ver=
bietet oder ſonſtwie gegen ſie einſchreitet. Zu gleicher Zeit weiſen
die deutſchen Zeitungen große Zenſurlücken auf und werden
verboten. Wir wollen der interalliierten Kommiſſion glauben,
daß ſie infolge ihrer Haltung im Aufſtandsgebiet nicht Herr der
Lage ſein kann, fordern aber von ihr, daß ſie in den Städten,
wo ſie der deutſchgeſinnten Bevölkerung gegenüber ſehr wohl
die Regierungsgewalt auszuüben weiß, vollſte
Unpartei=
lichkeit beobachte. Die bisher geübte Handhabung der Zenſur
muß auch den letzten Reſt des Vertrauens zu der interalliierten
Kommiſſion töten, der jetzt noch etwa in der deutſchgeſinnten
Be=
völkerung vorhanden ſein könnte.”
c. Berlin, 21. Mai. Die deutſchen Gewerkſchaften
und Parteien von Oberſchleſien richteten, laut
Acht=
uhrabendblatt, an die internationale Vereinigung des Noten
Kreuzes in Genf einen Aufruf, worin ſie für die unter
Mord, Näuberei, Plünderung und Mißhandlung furchtbarſter
Art leidende deutſche Bevölkerung Oberſchleſiens um Hilfe
bitten. „Tauſende von Menſchen”, ſo heißt es in dem Aufruf,
„haben ihre Wohnſitze verlaſſen, um das nackte Leben zu retten.
In den eng eingeſchloſſenen Städten droht der Hunger. Die
friedliche Bevölkerung ſteht ohne jeden Schutz und jegliche Hilfe
ſeitens der dazu berufenen interalliierten
Kommiſ=
ſion da. Im Namen der Menſchlichkeit rufen wir das Rote
Kreuz an, durch eine neutrale Kommiſſion ſofort eine
Unterſüchung und ein Hilfswerk einzuleiten.”
b. Brieg, 21. Mai. (Priv.=Tel.) Die oberſchleſiſchen
Eiſen=
bahnergewerkſchaften haben einmütig beſchloſſen, den
Betrieb nicht eher aufzunehmen, bis nicht folgende
Bedingun=
gen erfüllt ſind:
1. Sofortige Beſeitigung der polniſchen Nebenregierung im
„Eiſenbahndienſt;
2. Räumung der Bahnhöfe und Brücken von den Banden und
Einſetzung eines Bahnſchutzes; ſranzöſiſche Begleitmannſchaften
für alle Züge:
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit /2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25% Zeuerungszuſchlag,
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtl. Beitreibung fällt jeder Nabatt weg.
Einzelnummer 20 Pf.
3. Verbot der Uebergriffe Unbefugter in den Eiſenbahnbetrieb
und Verkehr; Bürgſchaft für die Reiſenden und Güter;
4. Wiedereinſtellung der durch die polniſchen Banden
ent=
laſſenen Beamten und Arbeiter; Bürgſchaft für die Sicherheit
aller Beamten und Arbeiter im Dienſt und außer Dienſt und für
die Familien und das Eigentum derſelben.
Die Erfüllung dieſer Bedingungen und die Wiederaufnahme
des Dienſtes darf nicht als irgendeine Grundlage für die
Rege=
lung der politiſchen Verhältniſſe Oberſchleſiens angeſehen werden.
Bisher hatten die interalliierten Behörden den Eiſenbahnern
empfohlen, ſich ſelbſt zu ſchützen, und ihre Unfähigkeit erklärt,
ge=
nügend Schutz zu bieten. Der Eiſenbahnverkehr ruht
infolgedeſſen bis heute auf faſt allen Strecken des Aufſtands= und
Kampfgebietes.
Oppeln, 22. Mai. (Wolff.) Auch im Laufe des Sonntags
war es unmöglich, mit den bedrohten Städten des oberſchleſiſchen
Induſtriereviers irgendwelche Verbindung zu erhalten, da
nach wie vor alle Drahtleitungen zerſtört ſind. Aus den Kreiſen
Kreuzburg und Roſenberg wird übereinftimmend von
ſtarken Truppenanſammlungen jenſeits der
Grenze berichtet. Polniſche Verſtärkungen haben bereits die
Grenze überſchritten; auch Waffennachſchübe ſind erfolgt. Im
Zuſamenhange damit kam es heute zu ſchweren Kämpfen in der
Gegend von Rofenberg. Nach den bisherigen Meldungen mußten
die Aufſtändiſchen vorerſt Albrechtshof, Alt=Roſenberg und
Lowo=
ſchau räumen. Ueber den endgültigen Ausgang dieſer zweifellos
ſchweren Zuſammenſtöße liegen jedoch abſchließende Meldungen
noch nicht vor. Bei Gogolin (Kreis Groß=Strehlitz iſt ein
An=
griff der Inſurgenten erfolglos geblieben. In der Nähe von
Gogolin wurden grauenhaft zugerichtete Leichen deutſcher
Apobeamten gefunden. In den übrigen Kreiſen iſt die
Lage im weſentlichen unverändert.
Die Gefährdung der deutſchen Kohlenverſorgung.
Berlin, 21. Mai. (Wolff.) Die deutſche
Kriegs=
laſtenkommiſſion in Paris hat der
Reparations=
kommiſſion folgende Note übergeben:
„Seit Ausbruch des Aufruhrs in Oberſchleſien zu Anfang
Mai hat Deutſchland von dort aus keine Kohle mehr erhalten.
Die Kohlenlage in den öſtlichen Landesteilen Deutſchlands wird
dadurch von Tag zu Tag unhaltbarer. Der
Eiſenbahuver=
kehr, namentlich der Kleinbahnverkehr, hat eingeſchränkt
werden müſſen. Zahlreiche Gasanſtalten ſtehen vor der
Betriebseinſtellung. Die aus dem Weſten vorgenommenen
Aushilfslieferungen können das Erliegen ſelbſt von wichtigſten
Betrieben nur noch wenige Tage aufhalten. Auf einigen
ober=
ſchleſiſchen Gruben wird zeitweilig etwas gefördert. Diefe
ge=
ringen Mengen werden aber auf Anordnung der Leiter des
Auf=
ſtandes teils nach Polen, teils nach Ungarn, der
Tſchecho=
ſlowakei und den von den Aufrührern beſettzen Teilen
Ober=
ſchleſiens beförbdert. Deutſchland erhält bisher keinen Zentner
oberſchleſiſcher Kohle und muß ſogar dem von Aufrührern freien
Teile Oberſchleſiens mit niederſchleſiſcher Kohle aushelfen.
Die=
ſer Zuſtand ſtellt nicht nur eine ſchwere Schädigung der deutſchen
Wirtſchaft dar, ſondern widerſpricht auch den Zuſicherungen,
welche die alliierten und aſſoziierten Regierungen im
Frie=
densvertrag von Verſailles Deutſchland gegeben
haben. Die deutſche Regierung muß daher dringend erſuchen,
daß der interalliierten Plebiſzitkommiſſion die
erforderlichen Weiſungen zugehen, um die erforderlichen
Maß=
nahmen zu treffen, welche die Wiederaufnahme der
Kohlentrans=
porte nach Deutſchland ermöglichen. Die deutſche Regierung bittet
um Mitteilung des in dieſer Hinſicht Veranlaßten.”
Die polniſche Gewaltaktion.
Oppeln, 21. Mai. (Wolff.) Infolge der Zerſtörung der
Telegraphen= und Fernſprechleitungen durch die
Inſurgen=
ten iſt die Nachrichtenübermittlung aus den größten
Induftrie=
ſtädten des Zentralreviers, die noch nicht von den Aufrührern
beſetzt ſind, unmöglich geworden. Heute gelang es dem deutſchen
Plebiſzitkommiſſar Dr. Urbanek, Oppeln zu erreichen. Er
erſtattete der interalliierten Kommiſſion einen
ein=
gehenden Bericht, der den ungeheuren Ernſt der Lage
wider=
ſpiegelt. Die belagerten Städte ſind auf das ſchlimmſte bedroht.
Es beſtätigt ſich, daß in der Stadt Kattowitz ſeit dem 20. Mai
abends 9 Uhr die polniſchen Aufrührer die Verſorgung mit
Waſſer und Licht unmöglich gemacht haben. Nach Berichten über
den Vorſtoß der Polen auf Oſtran iſt einwandfrei feſtgeftellt,
daß der größte Teil der Angreifer über die polniſche Grenze kam.
Die deutſchen Verteidiger mußten zunächſt zurückweichen, es
ge=
lang aber ſpäter, den Ort von den polniſchen Eindringlingen
wieder zu ſäubern. Die Polen gingen dann wieder über die
Grenze zurück; die polniſchen Militärpoſtierungen an der Grenze
hinderten die Zurückweichenden an der Ueberſchreitung der
Grenze nicht. Die auf oberſchleſiſchem Boden feſtgenommenen
Inſurgenten ſagten übereinſtimmend aus, daß ſie im Lager
Kro=
toſchin (Poſen) zur Teilnahme an dem oberſchleſiſchen Aufſtand
ausgebildet worden ſeien; die Ausbildung ſei von einem
fran=
zöſiſchen Major geleitet worden. Nach erfolgloſen Vorſtößen in
der Gegend von Krappitz wurden die dort operierenden
Auf=
rührer heute gezwungen, mehrere von ihnen bisher beſetzt
ge=
haltene Orte zu räumen; ſie mußten auch einige Geſchütze,
meh=
rere Maſchinengewehre und andere Waffen zurücklaſſen.
Eine franzöſiſche Note.
Paris, 22. Mai. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
über=
reichte der franzöſiſche Botſchafter in London geſtern abend im
Auswärtigen Amt eine Note über Oberſchleſien, in der kurz
darauf hingewieſen wird, daß ſich die Lage in Oberſchleſien
ver=
ſchlechtern könne angeſichts der Haltung der deutſchen
Korps (!), die fortgeſettz Verſtärkungen erhielten, angeſichts der
Stimmung der Arbeiter, die in Bolſchewismus
um=
ſchlagen könne, und auch im Hinblick auf die Schwierigkeiten
einer Intervention bei dem ausführenden Ausſchuß der
polni=
ſchen Bewegung und den Deutſchen. Die Note ſchlägt deshalb
vor, der engliſche Botſchafter in Berlin, Lord d’Abernon,
möge einen entſprechenden Schritt des franzöſiſchen Botſchafters
unterſtützen und im Intereſſe der Alliierten bei der deutſchen
Regierung vorſtellig werden, damit ſie die angekündigten
Maß=
nahmen nun auch wirklich ausführe.
Di= engliſchen Truppen.
London, 22. Mai. (Wolff.) Reuter erklärt, es entbehre
jeder Begründung, wenn behauptet werde, daß bereits eine
end=
gültige Anordnung des britiſchen Kriegsamtes
ergan=
gen ſei, Infanteriebrigaden, Kavallerieſchwadronen, ſowie Ein=
jeiten von Luftſtreitkräften, die jetzt am Rhein ſtehen, für
Oberſchleſien bereitzuſtellen. Es könnten natürlich keine
nilitäriſchen Schritte unternommen werden, die irgendwie einer
Entſcheidung des Oberſten Rates über die Beilegung des
bberſchleſiſchen Aufſtandes vorgreifen würden; überdies würde
die Verſchiebung einer ſo großen Menge britiſcher Truppen, wie
ſie in einem Berliner Telegramm genannt werde, eine
Verſtär=
kung der Beſatzungsarmee notwendig machen und friſchen
Nach=
ſchub aus den Mannſchaftsbeſtänden Frankreichs, wenn nicht
Großbritanniens, nach ſich ziehen.
Zurückziehung der italieniſchen Truppen?
Nom, 22. Mai. Der Meſſagero ſchreibt, daß Italien zwar
ſiicht die Zurückziehung ſeiner Truppen aus Oberſchleſien
be=
ſchloſſen, wohl aber die Verbündetn daran erinnert habe, daß
die italieniſchen Truppen dort nur zu Polizei=, nicht aber zu
Friegszwecken dienen ſollten, weshalb ſie denn auch von jetzt ab
die Berührung mit den Aufſtändiſchen meiden würden und, falls
die Zuſtände in Oberſchleſien ſich verſchkimmerten, ihre
Zurück=
ziehung nicht ausgeſchloſſen ſei. — Das Blatt
be=
grüßt, daß Italien den Rücktritt des polniſchen
Unterſtaatsſekre=
tärs des Auswärtigen erzwungen habe, weil dieſer in einer Rede
die italieniſchen Truppen als parteiiſch bezeichnet habe.
Deutſchlands Milliardenzahlungen.
Paris 21. Mai. (Havas.) Die
Reparationskom=
mifſion ſetzte die Prüfung der verſchiedenen
Anordnun=
gen fort, welche die Ablieferung der erſten Milliarde
Goldmark durch Deutfchland bis ſpäteſtens 31. Mai
erfor=
derlich machen. Hinſichtlich der 150 Millionen Goldmark, die zu
10 Millionen tatſächlich aus Gold beſtehen, während die übrigen
140 Millionen Goldmark ausländiſche Devifen ſind, iſt die Art
und Weiſe der Zahlung bereits feſtgeſetzt. Die deutſche Regie=
rung wird die Umwechſelung der ausländiſchen Deviſen in
Dol=
lars bewerkſtelligen und der Reparationskommiſſion Schecks über
den Gegemwert von 140 Millionen Goldmark überreichen. Was
die übrigen 50 Millionen Goldmark anbelangt, die nach der
Zah=
lungsaufſtellung in von der Reparationskommiſſion
gutgeheiße=
nen Tratten auf das Ausland oder in Dreimonatsanweiſungen
auf den deutſchen Schatz mit dem Apal deutſcher Banken
einge=
zahlt werden müſſen, wird die Beſprechung der
Zahlungsbehin=
gungen mit der Kriegslaſtenkommiſſion fortgeſetzt.
Die Grenzfrage.
London, 21. Mai. (Wolff.) Im diplomatiſchen Bericht des
Daily Telegraph heißt es, diplomatiſche Kreiſe feien allgemein
für eine eingehende Prüfung der Grenzfrage durch
Sachverſtändige und Juriſten, bevor ſich der Oberſte Rat damit
befaſſe. In London ſei geſtern das Gerücht verbreitet geweſen,
daß Belgien nicht notwendigerweiſe eingeladen würde, an der
Zuſammenkunft des Oberſten Rates teilzunehmen. Außerdem
meldet der Bericht, das Foreign Office habe geſtern dem Quai
d’Orſay ein längeres Memorandum überreicht als Antwort
auf die letzte Note Briands, die ſich mit dem franzöſiſchen
Stand=
punkt Polens gegenüber und mit der Löſung des oberſchleſiſchen
Problems in techniſcher Hinſicht befaſſe.
Die Entwaffnung.
Berlin, 22. Mai, (Wolff.) Mit dem heutigen Tage läuft
die zweite Friſt ab, die der deutſchen Regierung von der
inter=
alliierten Militärkontrollkommiſſion zur
Aus=
führung des Ultimatums geſetzt iſt. Die Kommiſſion
ver=
langte, daß in Zukunft jede Beförderung von Waffen und
anderem Heeresmaterial, einſchließlich der durch die Ablieferung,
Zerſtörung oder Unbrauchbarmachung notwendig werdenden
Be=
förderungen, verboten ſein ſolle, falls ſie nicht von der
Kom=
miſſion vorher gemehmigt ſei. Die zu dieſem Zweck gegebenen
Befehle ſollten der Kommiſſion vor dem 23. Mai mitgeteilt
wer=
den; ſie ſollten auch auf das Material Anwendung finden, das
ſſch aus irgendeinem Grunde im Beſitze der
Reichstreu=
handgeſellſchaft befindet. Das Reichswehrminiſterium
hat einen dieſen Forderungen entſprechenden Befehl am 19. Mai
erlaſſen. Die erforderlichen Anweiſungen für das im Beſitze der
Reichstreuhandgeſellſchaft befindliche Material ſind von dem
Reichsſchatzminiſterium am 21. Mai erteilt worden. Beide
An=
ordnungen wurden am 21. Mai der Kontrollkommiſſion zur
Kenntnis gebracht.
Lloyd George.
Paris, 22. Mai. (Wolff.) Der Londoner Berichterſtatter
des Journal drahtet ſeinem Blatte, Lloyd George ſei ganz
plötzlich mit unbekanntem Ziel abgereiſt, und nur
drei Menſchen auf der Erde kennten ſeinen augenblicklichen
Auf=
enthaltsort.
Dementf.
Berlin, 21. Mai. (Wolff.) Die Münchener Neueſten
Nach=
richten bringen, nachdem bereits eine andere Meldung als
un=
richtig dementiert wurde, eine neuerdings an den Botſchafter
Dr. Mayer gerichtete Anfrage, ob er in einer vertraulichen
Beſprechung der Fraktionsführer der Regierungsparteien geäußert
habe, daß die dritte Rate von 82 Milliarden
über=
haupt nicht gezahlt werden müßte. Obwohl ſich aus der
Annahme des Ultimatums die Zahlungsverpflichtung und damit
die Antwort auf die Frage von ſelbſt ergibt, hält es der
Bot=
ſchafter Dr. Mayer mit der Vertraulichkeit dieſer Verhandlungen
es nicht für vereinbar, durch irgendwelche jetzige oder künftige
Frageſtellungen ſich dazu drängen zu laſſen, dieſe Vertraulichkeit
zu verletzen.
Braunſchweig.
Braunſchweig, 21. Mai. (Wolff.) Das Preſſeamt des
Staatsminiſteriums verbreitet eine Mitteilung, daß irgendein
Konflikt zwiſchen dem Landtag und der Regierung nicht
beſtehe. Die Meinungsverſchiedenheit beſteht nur zwiſchen
der Mehrheit der Landesverſammlung und der Oppoſition. Die
Anrufung des Staatsgerichtshofes durch die Minderheit der
Par=
lamente entbehre jeder juriſtiſchen Grundlage.
Für die Kinder.
Köln, 21. Mai. (Wolff.) Der Kölniſchen Volkszeitung wird
aus Rom gemeldet: Seit einigen Tagen weilt dort der
Gene=
ralvikar Chikagos, Mſgr. Franz Rempe, der die im
Auftrage der amerikaniſchen Biſchöfe in den verſchiedenen
Diö=
zeſen der Union geſammelte ſtattliche Summe von 500 000 Dollar
an die deutſchen und öſterreichiſchen Epiſkopate zugunſten
hilfs=
bedürftiger Kinder verteilt hat. Prälat Rempe ſprach
bei allen Biſchöfen Deutſchlands und Oeſterreichs perſönlich vor,
nahm von vielen Organiſationen namentlich der Jugendfürſorge,
der Caritaspflege uſw. in den einzelnen Diözeſen Kenntnis. Von
dem obigen Betrage, wurden in Deutſchland 335000 und in
Oeſterreich 165 000 Dollar verteilt. In einer Privataudienz
be=
richtete Mſgr. Nempe dem Papſt ausführlich über ſeine Miſſion.
Der Papſt zeigt ſich hocherfreut, daß die amerikaniſchen Biſchöfe
ſeinen Abſichten entſprechend für die hilfsbedürftigen Kinder von
Deutſchland und Oeſterreich eine ſo bedeutende Summe verteilt
haben. Er bat den Generalvikar, nach ſeiner Rückkehr nach
Amerika den heimiſchen Epiſkopaten den Dank des Papſtes
aus=
zuſprechen und den Biſchöfen und den übrigen Gebern den
apo=
ſtoliſchen Segen zu übermitteln.
Zwangsverbände der Krankenkaſſen.
* Der Verband der Betriebskrankenkaſſen
für Südweſtdeutſchland (Sitz Mannheim) ſchreibt uns:
Schon eine Reihe von Jahren iſt es ein großes Problem, die
Grundlagen, insbeſondere die Träger für eine reichsgeſetzliche
Arbeitsloſenverſicherung, zu beſtimmen. Das
Reichsarbeitsmini=
ſterium iſt auf den neuartigen Plan gekommen, die Krankenkaſſen
zu Zwangsverbänden zu vereinigen und durch dieſe
Zwangs=
organiſationen die Arbeitsloſenverſicherung durchführen zu laſſen.
Dieſer Plan iſt von den ſachverſtändigen Kreiſen faſt einmütig als
verfehlt bezeichnet worden; er hat, wie verlautet, auch im
Reichs=
rate lebhaften Widerſpruch gefunden. Das hat zur Folge gehabt,
daß die Reichsregierung die geſetzliche Arbeitsloſenverſicherung
einſtweilen nicht weiter verfolgt. Obwohl damit auch der Grund
für die Errichtung von Zwangsverbänden der Krankenkaſſen
ent=
fallen iſt, hält das Reichsarbeitsminiſterium hieran feſt und hat
dem Reichsrate einen entſprechenden Geſetzentwurf unterbreitet.
Gegen die geplanten Zwangsverbände der Krankenkaſſen müſſen
ſich insbeſondere die Kreiſe der Praxis mit allem Nachdruck
wen=
den. In den 36 Jahren, die nunmehr die reichsgeſetzliche
Kran=
kenverſicherung beſteht, iſt in keiner Weiſe, das Bedürfnis nach
zwangsweiſem Zuſammenſchluß der Krankenkaſſen
hervorgetre=
ten. Obwohl die Kaſſen ſchon immer die Ermächtigung haben,
ſich zu öffentlich=rechtlichen Verbänden zu vereinigen, iſt von
die=
ſer Möglichkeit verhältnismäßig wenig Gebrauch gemacht
wor=
den; die beſtehenden Verbände ſind freier Natur und auf breiter
Grundlage aufgebaut, ſie haben auch ganz andere Aufgaben als
ſie das Reichsarbeitsminiſterium den von ihm geplanten
Zwangsverbänden zudenken will. Dieſe Aufgaben: Verträge mit
Aerzten, Apothekern, Krankenhäuſern uſw., Ueberwachung der
Kranken= und der Beitragsemtrichtung, Betrieb von
Geneſungs=
heimen und ähnliches mehr, werden wie bisher beſſer von den
einzelnen Kaſſen erfüllt nach Maßgabe der jeweiligen
Verhält=
niſſe, als gemeinſam durch Organiſationen. Bei der Eigepart
der Krankenerſicherung kommt auch ein Laſtenausgleich auf
brei=
ter Grundlage nicht in Betracht. Die Erfahrungen zeigen immer
wieder, daß kleinere und mittlere Krankendaſſen leiſtngsfähiger
ſind als große Kaſſen. Die Zwangsverbände der Krankenkaſſen
würden neue Verwaltungsftellen mit einer großen Zahl von
Dienſträumen und zahlreichem Perſonal bedingen. Die
Verwal=
tungskoſten der Krankenverſicherung würden gewaltig ſteigen.
Die ohnehin ſchon erheblichen Beträge, für dieſe
Verſicherungs=
zweige müßten erhöht werden, ohne daß auf der anderen Seite
entſprechende Vorteile zu verzeichnen wären. Während unter
dem Drucke der öfſentlichen Meinung die Zwangsverbände wegen
der ſchlechten Erfahrungen, die damit gemacht worden ſind,
immer mehr aufgelöſt werden, will das Reichsarbeitsmi tiſterium
im anderen Bereiche wieder neue große Zwangsorganiſationen
entſtehen laſſen. Es muß dringend gefordert werden, daß ſich der
Reichsrat und gegebenenfalls auch der Reichstag eingehend mit
dieſem Plane des Reichsarbeitsminiſteriums beſchäftigen. Sie
werden dann zu der Ueberzeugung kommten, daß
Zwangsver=
bände der Krankenkaſſen überflüſſig ſind und das deutſche Volk
ungerechtfertigt belaſten.
Letzte Nachrichten.
Prag, 21. Maj. (Wolff.) Die Reichskonferenz der
Bergarbei=
ter der tſchechoflowakiſchen Repüblik erklärt kategoriſch, daß ein
Preisabbau nicht durch Lohnreduzierungen zu
erzielen iſt, und fordert daher alle Bergarbeiter auf, allen
Ver=
ſuchen der Bergwerksbeſitzer, die Löhne herabzuſetzen,
Wider=
ſtand entgegenzuſetzen. Die Reichskonferenz verlangt ferner
un=
verzüglich die Errichtung der im Betriebsrätegeſetz vorgeſehenen
paritätiſchen Arbeitsvermittlungsſtellen als
Zwangsarbeitsnach=
weis. Die Reichskonferenz fordert ſchließlich noch die Einſtellung
der arbeitsloſen Bergarbeiter, die öffenliche Sozialiſierung und
öffentliche Bewirtſchaftung der Kohle und die Sozialiſierung der
Bergwerke.
Alexandria, 21. Mai. (Havas.) Die Kundgebungen
zugunſten Zaglul Paſchas dauerten den ganzen Tag
über an. Die Menge griff vier Polizeipoſten an und ſteckte
meh=
rere Zollpolizeiſtellen in Brand. Die Polizei ſchoß auf die
Auf=
rührer und tötete einige von ihnen. Am Bahnhof wurde ein
Mann der britiſchen Gendarmerie durch einen Schlag mit einer
Eiſenſtange getötet. Auch britiſche Soldaten, die in die Stadt
einrütcken, wurden angegriffen. Um 10 Uhr abends war die
Ruhe wiederhergeſtellt. — Bei den in Kairo ſtattgefundenen
Unruhen wurden drei Aufrührer getöet und elf verwundet.
Darmſtadt, 23. Mai.
— Lanbestheater. (Wochenſpielplan.) Dienstag, 24. Mai: Konzert
des Landestheater=Orcheſters. Anfang 7½ Uhr. Mittvwoch, 25. Mai,
163. Mietvorſtellung, B35, b18. Uraufführung: „Kean”. Anfang 6½
Uhr. Donnerstag, 26. Mai, 164. Mietvorſtellung, E 33, Sondermiete
Serie Xf1: „Scirocco”. Anfang 7 Uhr. Freitag, 27. Mai, 165.
Miet=
vorſtellung, D 32, d 15, Sondermiete Serie T1 Schülermiete gelb?:
„Schwanenweiß” Anfang 7 Uhr. Samstag, 28. Mai, nachm. 234 Uhr,
12. Fremdenvorſtellung: „Lohengri”. Sonntag, 29. Mai, vormittags
11 Uhr: Matinee; abends 6½ Uhr, 166. Mietvorſtellung, C 34, C 16, e17,
Sondermiete Serie XV: „Kean”, Montag, 30. Mai, Schauſpielwieten
f16, a 17, Sondermiete Serie XVIIIü. Zum erſten Male: „Der
Jahr=
markt von Pulsmik”, ein dionyſiſcher Schwank in 3 Akten von Harlan.
Anfang 7 Uhr.
* Vortrag. Auf den heute (Montag) abend 6 Uhr in der
Oberreal=
ſchule ſtartfindenden Vortrag von Pfarrer Schleuning aus Berlin
über „Die Wolga=Deutſchen und die heſſiſchen Kolonien an der Wolga”
ſei bierdurch nochmals aufmerkſam gemacht.
— Evangeliſcher Bund, Zweigverein Darmſtadt. Die zahlreichen
Mitglieder ſeien auf die morgen (Dienstag) abend 6 Uhr im
Landes=
kirchengebäude ſtattfindende Hauptverſammlung nochmals
auf=
merkſam gemacht.
* Wege bes Wiederaufbaues. Es ſei auch an dieſer Stelle auf den
am Donnerstag abend im Marhildenhöhſaal ſtattfindenden Vortrag
der Heſſiſchen (Deutſchnationalen) Volkspartei: „Wege des
Wiederauf=
bques!”, hingewieſen. Dieſes Thema wird von berufenſter Seite be=
handelt werden; denn der Redner, Unterſtaatsſekretär a. D. Exzellenz
Edler von Braun iſt der Präſident des Reichswirtſchaftsrates.
Auf dieſe Körperſchaft und ihre Tätigkeit als die einer „Kammer der
Arbeit”, richten ſich die Hoffnungen vieler für unſere Zukunft weitaus
mehr als auf den Reichstag. Wenn alſo Herr von Braun ſprechen wird,
als erſter Vertreter dieſer Verſammlung, ſo kann man ewwarten, daß
man von ihm ein anſchauliches, klares Bild über unſere derzeitige
wirt=
ſchaftliche Lage erhalten wird. Alle diefenigen, die mittelbar oder
un=
mittelbar an unſerem wirtſchaftlichen Leben beteiligt ſind, werden daher
hm und ſeinen Ausführungen ein ganz beſonderes Intereſſe
entgegen=
bringen; vor allem aber werden zweifellos Induſtrielle, Handwerker,
Landwirte und Arbeiter gerade aus ſeinen Darlegungen großen Gewinn
ſchöpfen können.
Dienstag, den 24. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: Marke Nr. 48, 47 und 46, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot,
Für Kinder: Marke Nr. 34 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juni auf die Nährmittelkarten
Nr. 37 blau, grün, rot, lila und Nr. 28 weiß je 800 gr
Haus=
haltungsrnehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 287 und
Beſtellmarke 17, der Sonderbeſtellkarte je ¼ Lit. Vollmilch
zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte.
Zucker: Friſtablauf für Vorausbeſtellung auf Einmachzucker auf
Marke „Worms” am 27. ds. Mts.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mr.
Alusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Solzverkauf und Hausbrandkohlen: Auf die bereits für das
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/e2 gültig erklärten
Kohlenaus=
weiska ten wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen, hiervon
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Auf
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr.
Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geö fnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetguſcht.
Landesparteitag der Deutſchen Demokratiſches,
Partei Heſſens.
2. Verhandlungstag.
Der Landesparteitag wurde geſtern im großen Saale des Ss,
baus fortgeſetzt und zeigte wiederum einen ſehr guten Beſuch aus ag.
Teilen des Landes. — Der öffentlichen Sitzung ging um 9 Uhr
Landes=Ausſchußſitzung voraus. Um 10 Uhr erbfffe
dann Finanzminiſter Henrich die Verhandlungen des Parteitages
einer Begrüßung der Erſchienenen. Der Vorſitzende wies ſodann
die große Bedeutung des gegemwärtigen Parteitages hin. E
feſtzuſtellen, welche Stellung die heſſiſchen Demokraten gegenüber
Vor allem gelte es, die Frag=r
politiſchen Geſchehniſſen einnehmen.
löſen: Wie helfen wir dem Vaterlande, wie verhindern wir ſeinen.
fall und wie beſſem wir die bläglichen inweren Zuſtände? Das W.
„vaterländiſch” werde viel mißbraucht; daterlän
für das Ganze eintrete und nicht zerſplittere.
ſch ſei, wenn
ir ſprechen kei
aus
Koglitionspolitik, die die Demokratie in den letzten drei Jahren
Parteien, die ihrer Weſensart fremd ſind, getrieben hat. Redner
wähnt dann die Erledigung der heſſiſchen Verfaſſung, die Tatzſache,
das Land bisher ohne Defizit gewirtſchaftet habe und dabei die
Sto=
in erträglichen Grenzen gehalten worden ſind und den Abſchluß
für Heſſen außerordentlich vorteilhaften Eiſenbahnvertrags. Die nn
ſtaatlichen Realſteuern ſeien weſentlich geringer wie die in Preußem
abſichtigten. Durch ſie werden die Gemeinden entlaſtet, indem
Staat die perſönlichen Schulkoſten und die Polizeikoſden übernesn
Reich
Redwer bezeichnet als vorbildlich die Schulpolitik des Landesbildr
amtes. Das Landgeſetz ſei bahnbrechend geweſen. Manchse ſei a
dings noch zu tun, ſo z. B. die Vereinfachung der Staatsverwalut,
Trotzdem finden die Gegmer nur Kritik, der gegenüber man
ver=
werde, ihmen das Beſſervjachen zu überlaſſen — wenn dieſes Ex
ment für die Ruhe des Landes nicht ſo gefährlich werden könnte.
Neuwahlen, in die wir bald eintreten, finden uns nicht in benein
werter Lage, denn wir ſind nicht die Partei der reichen Leute. U
Parole dabei wird ſein Enhaltung des Landes in einem einigen
De=
land, Ablehnung jeder Gefühls= und Kataſtrophenpoliwk. Die
Auff=
ſei: Durch das Volk für das Volk
Nach Begrüßung durch den hadiſchen Staatsminiſter Hummel
Erſtattug des Geſchäftsberichts durch Generalſekretär Kuhlm
ſprach Senator Peterſen zur Reichspolitik. Pfarrer Korel
R
M 3 Offizieren de
richſtete dann über ſeine Tätigkeit im Reichsvag und erwähnte dabe
ſonders die Fürſorge der demokratiſchen Reichstagsfraktion für da s½ ſion wegen LeN
ſetzte Gebiet. Bei der kommenden Neueinteilung Deutſchlands mäzM- mlden die Blätter, Mh.
alle Wünſche zurückgeſtellt weden, die eine Gefahr für die Eimigkei.M in jalieniſche
Vaterlandes in ſich bergen. Bei der Frage der peligiöſen Erziehunn H., weben hat.
Kinder werde die Partei dayauf beſtehen, daß die Stimme der MEiM -ſieniſche
das gleiche Gewicht wie die der Väter erhalte. In das Schulgeſetz ſad.von den itall
ſie etwas mehr demokzatziſihen Geiſt hineinzubringen. Kräſtige Zcl acht worden.
der Abwehr fand der Redner gegen den Antiſemitismus, der Hocm). vorgeworfen.
rat in der Gleichberechtigung der Menſchen ſei. Redner ſchloß
Worten des Dankes an die Vertauensmanner, die draußen u Qa
Vern
die Fahne der Partei aufrecht erhielten, und forderte dazu auf,
Dekennermut zu zeigen. Möge es gehen, wie es wolle, der
demoe-
ſchen Idee gedient zu haben, ſei ſchon des Lebens wert. (Danganda-Mienſchaffenla
lunde. De
der Beiſtall.)
Frau Landtagsabg. Balſer brachte kurz zum Ausdruck, daß Mſhen.
Fraction allen weſentlichen Wünſchen der Frauen entgegengekorundd ch i die G0t
A.
ſei, und trat dann den weiteren Bericht über die Tätigkeit der Oy110 Außict.
datoriſchen Standpunkt aus vielleicht zu ſachlich gearbeitet habe, I5 huhſchen 2e
kenmzeichnete dann die ſchon kurz nach Zuſcmentritt des Lanr) forper
durch einen Antrag dokumentierte Ablehnung der Zwangswirty / hoſſenen 80
ſeitens der Partei. Für den Fall der Einführung einer Getreideurl Pllme Beireue
verde die Partei für eine Staffelung der Ablieferungspflicht eintag /u im Liebsn
Redner erwähnte dann den Haferantrag der Partei und ging dam; ühe tragen kan
die Wohnungsfrage ein, bei der man nicht unbeſomnen in die F/hei e, m me
der Familien eingreifen dürfe.
alles, aber viel erreicht worden. (Beifall.)
Bei der Bewmtenbeſoldung ſei
Nach Danbesworten an den Redner erhielt als letzter Ref=undesleitu
Reichstagsabg. Dr Böhme, Geſchäftsführer des Deutſchen Ba/megerfriedhöfe im Au
bundes, das Wort, der zunächſt den Heſſen für die Entſendung Pfm. Jeyhmückt w
Korells in den Reichstag damkt. In ihm beſäße die Demokratiſche /rrgsgrab
tei einen Mann, der großes Verſtändnis für die Landwirtſchaft beſ. Dezemhe
Redner erklärte damn, daß die Zukunft Deutzſchlands davon abbi
daß es ſich umabhängig von der Einfuhr ausländiſcher Lebensrt
mache. Dazu gehöre eine Hebung der Produktion, die durchaus w
lich ſei, wenn man den Boden durch den mittleren und kleineven Bon
intemſiv bearbeiten laſſe.
Damit waren dann die Referate Geendigt.
gende Neſolutionen Annahme:
Allt
tagsfraktion an Landtagsabg. Prof. Urſtadt ab. Dieſer hob Muſohes Buls
gangs ſeiner Ausführungen hervor, daß die Fraktion ſachlich, vom / 1e Mener 9e
Wünſche
olegene Orts
R.
Behörden
Es fanden ſodanr
1. Die demokratiſche Frauentagung richtet an den Landesparteitag
dvingende Erſuchen, auf die Fraktion zu wirken, daß ſie alsbald die
reitzſtellung von ſtaatlichen Mitteln zu einer Hilfsaktion für Kleinven
und Notleidende des Mittelſtandes anfordern möge.
2. Die demokratiſche Frauentagung richtet an die Fraktion des 20
tags das dringende Erſuchen, bei der Regierung dafür einzutveten,
die beſtehenden Arbeitsämter in Heſſen angewieſen werden, Kleirim
nern und =rentnerinnen, die wieder zu einem Erwerb greifen müſſen.
ihre Exiſtenz zu erhalten, in erſter Linie behilflich zu ſein und
u=
durch Vermittelung geeigneter Beſchäftigung, dann aber auch durch
ratung über Arbeitsmöglichkeiten oder Berufsumgeſtaltung.
3. Die in Darmſtadt aus Anlaß des Landesfrauentages veſ
molten demokratiſchen Frauen Heſſens beontragen, daß dem La
bildungscmt ein weiblicher Beirat angegliedert werde, der ſich aus
weiblichen Landtagsabgeordneten, den Vertreterinmen des La
lehrerinnenvereins und der verſchiedenen Frouenvereine des Lcnf
zuſammenſetzt und der zu allen Beratungen, die Mädchenſchul=
Mädchenfortbildungsweſen betreffen, zugezogen wird.
4. In verſchiedenen Reſſorts der Reichsverwaltung werden für
Beamten an Stelle des für die Arbeiter beſtehenden Betriebsrätege/
auf dem Verordnungswege Beſtimmungen für Beamtenvertretumt
ausgegrbeitet, die nicht den geringen Vergleich mit dem
Betriebsr=
geſetz für die Arbeiter aushalten. Es iſt darin keine Art von P
beſtimmungsrecht für die Beamten vorgeſehen. Da ſich in der Bea
ſchaft hierüber ein großer Unwille bewerkbar macht, fordert der
Po=
tag unſere Abgeordneten im Reichstag auf, ſich dafür einzuſetzen,
den Beamten endlich das werde, was in der Reichsverfaſſung über
ſamtenrecht und Beamtenvertretung zugeſagt iſt. Der demokvatiſche
danke, der auf ein Mitbeſtimmungsrecht der Beamten nicht
verzik=
kann, muß in der Beamtenſchaft gewahrt bleiben.
5. Seit Auguſt 1914 haben Regierungen und Preſſe der Gegne:
Welt erfüillt mit der Lüge von der Schuld Deutſchlands am
Kriegs=
bruch. Unſere Gegewmaßmahmen waren während des Krieges und u
dem Kriege ungenüigend. So konnte der Feindbund dazu ſchreiten,
ganzen ungeheuerlichen Friedensvertrag von Verſailles aufzubis
auf der großen Umwahrheit von unſerer alleinigen und ausſchließlic
Schuld. Um ben Kampf gegen den us erdrückenden Vertvag von
ſailles wit Ausſicht auf Erfolg aufnehmen zu könen, gilt es,
moraliſche Grundlage, die Behauptung von unſerer Schuld, zu
ſtören. Der Parteitag fondert zu dieſem Zweck Parteileitung
Reichshagsfraktion auf, ſich mit allem Nachdruck dafür einzuſetzen,
1. das von dem Ausſchuß zur Unterſuchung der Schuld Deutſchlu
am Weltkriege geſammelte Material unverzüglich und in einer
Maſſenverbreitung geeigneten Form der Oeffentlichkeit überr?
wird, 2. eine großzügige Propaganda gegen die Lüge von mié
Schuld in die Wege geleitet wird.
Bei der Vorſtandswahl wurden die bisherigen Verk?
durch Zuruf wiedergewählt. Neu hinzugewählt wurde Haufmann
Kahn=Darmſtadt als Kaſſiever. Ein Wunſch der Frauen, be
Aufſtellung der Provinzialliſten zu den Landtagswahlen mit ausf
reichen Kandidaturen bedacht zu werden, wurde an die zuſtändigen
vinzialverbände weitergegeben. Damit fanden die Vormitragsverky
lungen ihr Ende. Nach einem gemeinſamen Eſſen trat man um 4
nachmittags in die Ausſprache ein, an der ſich eine große Zahl
Rednern beteiligte. Zur Annahme gelangten dann folgende
ſchließungen:
6. Nachdem die Vertreter des deutſchen Volkes im Reichshar)
ihrer Mehrheit ſich durch Annahme des Ultimatums dahin entſche
haben, durch ehrliche Erfüllung der in dem Friedensvertrage überi0
menen Verpflichtungen das Reich vor weiterer Beſetzung und Ee
vor ſchweren Erſchütterungen und Zerfall zu bewahren, iſt es P0
aller nahrhaft vaterländiſch geſinnten Kreiſe und Parteien, ohne N
ſicht auf parteipolitiſche Vorteile oder Nachteile ihre ganze Kraft i
Dienſt dieſer ſchweren Aufgabe zu ſtellen. Von dieſem
Geſichtsx=
aus billigt der Parteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei in O,
die Beteiligung der Demokratiſchen Partei an der Reichsregierung. 4
Pardeitag verbindet damit die Erwartung, daß auch der Feindbumd
äſigen Verpflichtungen erinnere und die ohnehin
Friedensvertvage zuwiderlaufende Beſetzung rechtsrheiwiſcher e
und die Errichtung einer Zollinie im beſetzten Gebiet unverz
rückgängig macht.
7. Der Parteivag der Deutſchen Demokvatiſchen Partei Heit
erklärt ſein Einverſtändnis mit der Haltung der demokratiſchen 2
tion des heſſiſchen Landtags und ſpricht den demokratiſchen Mitglie‟
der Regierung ſein Vertrauen aus. Der Parreitag erwartet voſe
mer, Verlags
4NMk. und den or
rdenorganiſati=
yaniſationen im
1undesſtaaten iſt
Auches nicht
Lricht
nei
Auef
Limg
ſch Gottes un
heute me
ab
geb. Cuſ
Uer von 54
abberufen.
Dens ier Meitauern
Denaun Becker und
Modt, den 21. Me
cwieſenſtr. 14.
Mitgliedern und Anhängern der Demokratiſchen Partei im Lande=
[ ← ][ ][ → ] hewer 140.
— ſchweren Zeit allen Anfeindungen gegenüber ſtandhalten
eitragen, daß bei den bevorſtehenden Wahlen der
demotra=
eube ſiegreich und das Land vor ſchweuen innere
Erſchüitteru=
ſhrt bleibt.
„ Parteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſens en=
„ecer Empörung flammenden Widerſpruch gegen die von
auſen begünſtigte und den übrigen Endentemitgliedern nicht
zu inderten ſchamloſen Verſuche polniſcher Räuberbanden, Ober=
Gegenfatz zu der in der Abſtimmung bekundeten
unzwetfel=
türlenserklärung der Oberſchleſier vom Mutterlande loszu=
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2J. Mai 1921.
Seite 3.
z—nſchleſien iſt deutſch und muß deutſch bleiben, weun Gerech=
Vernunft noch eine Bedeutung in der Welt haben.
Landwirte der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſens
„ Reichs= und Landtagsfraktion für ihr Eintreten in den
hrr für die Landwirtſchaft, imsbeſondere für die Beſeitigung
„GSwwirtſchaft, ihr volles Vertrauen aus und erwvarten, daß bei
ewden Entſcheidung des Reſchstags über die Frage der
Auf=
r. Zwangswirtſchaft ſie die roſtloſe Beſeitigung derſelben
for=
von Regierungsſeite geplante Umlageverfahren halten wir
ngeeignet, eine beſſere Verſorgung der deutſchem Volks=
„su gewährleiſten, und lehnen daher auch dieſes ab.
o e Parteitag beauftragt die demokratiſche Fraktion des
Land=
gi Sorge zu tragen, daß die Regierung unverzüglich
Maß=
mft, daß die Waldgvasnutzung mittleren und kleineren
Land=
oiwlaſſen wird, daß ferner dafür geſorgt wird, daß bei allen
gusgen die Graserträgniſſe von ſtandesherrlichen, ſtaatlichem und
U ſitz den Kleinbetrieben nutzbar gemacht wird.
Schlußworten der Referenten Landtagsabg. Urſtadt und
gbg. Dr. Böhme ſchloß Finanzminiſter Hgnrich mit einer
w gegen 6 Uhr den glänzend verlaufenen Parteitag.
Reich und Ausland.
ſicherweiſe nicht verletzt warden, entriſſen ihnen die Schlüſſel
tin die Türen der Zelben. Sie drängten dann weiter vor, bis
ihobeamten mit Feuer empfangen wurden. Verletzt urde
nie=
ydie Ruhe konnte wiederhergeſtellt werden. Gegen die
Rädels=
urden die ſtrengſten Maßregeln ergriffen. Keiner der
Gefan=
eitflohen.
. 21. Mai. Die Miklionenſchiebungen der italie=
Militärmiſſion in Wien. Nach den
Nach=
aliemiſcher Blätter, daß in Flovenz der italieniſche General
miit 13 Offizieren der Wiener italieniſchen
Mili=
iſion wegen Lebensmittelſchiebungen verhaftet
t, melden die Blätter, daß eine Inſpizievung der
Lebensmittel=
uder italieniſchen Miſſion in Wien ein Manko von vielen
Mil=
gre ergeben hat. Neis, Zwieback und Maööaroni, welche für die
mtrlieniſche Kolonie und für hinaniräre Anſtalten beſtimt
nd von den italieniſchem Offizieren zu Wercherpreiſen in den
ſſebracht worden. Weiter werden den Offizieren noch
Valuta=
en vorgeworfen.
Vermiſchtes.
atenſchaften für deutſche Kriegerfriebhöfe
tlande. Der „Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V.”
Märzheft ſeiner illuſtrierten Monatszeitſchrift „Kriegsgräbe=, in die Fürſorge des Volksbundes für die deutſchen
Krieger=
wdes Auslandes durch Anwendung des Gedankens der
Paten=
in großes Hilfswerk einzugliedern, das eine volkstümliche Pflege
er unſerer Gefallenen in beſonders ſchöner Weiſe ermöglicht.
deutſchen Ländern ſollen die in Städten und Gemeinden, in
ritt des hax uid Körperſchaften, in Fabriken und größeren Betrieben
zu=
er Zwugsm4Feſchloſſenen Volksteile die Gräber ihrer fern der Heimat
ruhen=
ung einer Gertnitz
dslente betreuen. Es foll hiermit in der Organiſation des
Bſlicht m Uſndes ein Liebswerk erſtehen, das auf lange Zeiten hinaus
unge=
rtei und ging i Wlüchte tragen kann. Die guten Verbindungen des Volksbundes
mbeſomen in die Ehhen es, an manchen ausländiſchen Orten die Arbeiten ſofort zu
dum ſehh. Wünſche für die Uebernahme einer Patenſchaft können an
ſtgelegene Ortsgruppe des Volksbundes oder auch unmittelbar
als letzter 41Xhundesleitung, Berlin W 10, Matthäikirchſtraße 17 gerichtet
des Deutſchen 44½ Kriegerfriedhöfe im Auslande, auf denen zu Pfingſten deutſche
Emſendung /=Beſchmückt werden können, werden in der Aprilnummer der
Zeit=
e die Demofmtiſch e kriegsgräberfürſorge”, die bei allen Poſtämtern für die Zeit von
As Dezember gegen Einzahlung von 6 Mark zu beziehen iſt,
be=
mds dwon ceſgeben.
andiſcher LebenFk
ion, die durchmus F
Neue Bücher.
„dklemeren a
die Behördenorganiſatiog. Zuſammengeſtellt und
ſod; Au ausführlichen Sachregiſter verſehen von Walther Bayr=
Regierungsrat. 15. Band von Elsners Betriebsbücherei.
Aito Elsner, Verlagsgeſellſchaft m. b. H., Berlin 8 42. 184 Seiten.
bng heb. 17 Mk. und den ortsüblichen Teuerungszuſchlag. Das Buch
daß ſie alsmb P behördenorganiſation” gibt einen Ueberblick über die beſtehenden
inion fur MrmFitnorganiſationen im Reich und in Preußen. Von der Aufnahme
Bundesſtaaten iſt abſichtlich abgeſehen worden, damit der
Um=
ta die Fmltionmags Buches nicht zu groß und der Preis nicht zu hoch wird. Das
mg dafir emzunn Artſpricht zweifelos einem dringenden Bedürfnis, weil bei der
ewieſen werden, Re7Aiertheit des heutigen Behördenapparats auch Eingeweihte nicht
Erwerd greffen mſſe, Qviſſen, wohin ſie ſich in ihren Angelegenheiten zu wenden haben.
ehilflich zu ſem mr ausführlich gehaltenes Sachregiſter erleichtert die Benutzung
dann aber auch d”eſhes in außerordentlicher Weiſe.
mtages
dem 4*
verde, der
* Der Heereszug Gottes. Das Bebenntnis eines Deutſchen.
Von Karl Emmerich Hirt. Vierte, geänderte Auflage. 1921.
„Wila”, Wiener Literariſche Anſtalt, Geſ. m. b. H., Wien VIII. Preis,
vornehm gebunden mit Einbandzeichmung von Egger=Lienz, 14 Mk. Ein
Mann, dem die Feierſtunden ſeines Lebens durch die Poeſie geheiligt ſind,
hat in einem Buche, das 1912 zum erſten Male erſchien, einer
lauſchen=
den Gemeinde in feierlicher Rede den Weg zur Gottheit gewieſen, den
er ſelbſt in innerem Ringen gefunden, durch Geſichte hindurch, die ihm
die letzte Wahrheit kündeten. Dieſe Dichtung, die den Niederſchlag einer
faſt menſchlichen Phantaſie, die durch tiefes und weites Wiſſen ging,
dar=
ſtellt, iſt das Menſchheitslied. Dieſe neue Auflage wird der Dichtung, die
in ſieben Jahren in tauſenden Exemplaren Verbreitung fand, neue
Freunde werben und die gütige, den höchſten Idealen zugewandte
Menſchlichkeit Karl Emmerich Hirts in immer weitere Kreiſe tragen.
Spiel, Sport und Turnen.
Automobil= und Motorrad=Nennen
auf der Opelbahn bei Rüſſelsheim. Veranſtalder: Heſſiſcher Automobil=
Klub — Wiesbadener Automobil=Glub.
Die Reſultate des von über 30 000 Menſchen beſuchten
kraftſport=
lichen großen Tages auf der Opelbah, auf den wir noch zurückkommen,
waren dieſe:
Rennen I. Motorräder bis 250 ccm Zylinderinhalt. 15 Km. — 10
Runden. Erſter: H. Kathe auf Wanderer (7,12 Mi.), 2. A. Levy
auf N. S. 1.
Rennen II. Automobile bis 5 Steuer PS. 9 Km. — 6 Runden.
(Dem Sieger der von den Damen des W. A. C. geſtiftete Preis.) Erſter:
K. Slevogt auf 5P8., Apollo (5,56,2 Min.), 2. Hellmuth Hirth auf
Wanderer, 3. H. Engel auf Wanderer.
Rennen III. Motorräder 350 ccm Zylinderinhalt. 30 Km. — 20
Runden (auf 10 Munden herabgeſetzt). Erſter: H. Kathe auf
Wan=
derer (14,3 Min.), 2. A. Levy auf N.S.U.
Mennen IV. Auromobile bis 9 Steuer PS. 9 Km. — 6 Runden.
(Dem Sieger Scawe=Preis.) Erſter: E. Lehmann auf Selve (4,3,2
Min.), 2. W. Kraus auf Selve, 3. F. von Opel auf Opel.
Rennen V. Motorräder 500 ccm Bylinderinhalt. 30 Km. — 20
Runden. Erſter: Fr. Rau=Darmſtadt auf Wanderer (19,25,4 Min.),
2. A. Köllner auf N. S.1., 3. E. Schwab auf Puch.
Rennen VI. Automobile Eis 14 Steuer PS. 15 Km. — 10
Run=
den. (Dem Sieger der von den Damen des H.A. C. geſtiftete Preis.)
Erſter: K. Jörns, 14 PS. Opel (6,21,4 Mim.), 2. C. Jrion, 12PS.
Adler, 3. F. v. Opei, 9 PS. Opel.
Renuen VII. Motorrüder bis 150 ccm Inhalt. 9 Km. — 6
Run=
den. Erſter: L. Fiſcher auf „Flottweg” (8,16 Min.), 2. F. von Opel
auf Otel, 3. G. Lachmann auf Opel.
Nennen VIII. Aurtomobile bis 22 PS. 15 Km. — 10 Munden.
(Dem Sieger der von Alexis Kellner=Berlin geſtiſtete Preis.) Erſter:
Fritz von Opel auf 14 PS. Opel. (5,19,6 Min.), 2. Jrion auf Adler,
3. E. Hleher auf Adler.
Rennen IX. Motorräder bis 1000 ccm Inhalt (Tourenmaſchinen).
45 Km. — 30 Runden. Wird ollein von O. Glöckler auf N.S.U.
be=
ſtritten, der 10 Nundem durchſchnittlich im 10 Km.=Tempo fährt.
Rennen X. Automobile bis 40 PS. 18 Km. — 12 Runden.
Erſter: K. Jörns auf 14PS. Opel (5/44,2 Min.), 2. O. Göbel auf
15 PS. Aöler (6,30 Min.), 3. Kellner auf Adler.
Rennen XI. Motorräder beliebig. 45 Km. — 30 Runden.
Erſter: O. Glöckler, N.S.N. (27,51,8 Min.), 2. A. Köllner auf
N. S. 1., 3. Dreißdort=Düſſeldorf, 4 PS. Triumph.
Rennen XII. Wagen beliebig. 90 Km. — 60 Runden. Erſter:
W. Kellner auf Adler (45,42,4 Min.), 2. F. von Opel auf Opel, 3.
A. Köllner auf Adler.
Turngemeinbe Darmſtadt 1846.
Die 1. Fußballmannſchaft weilte geſtern in Hofheim und mußte ſich
von dem Fußballverein 1911 ihre erſte und gleichzeitig empfindliche
Nie=
derlage gefallen laſſen. Allerdings war die Mannſchaft durch Erſatz
um=
geſtellt und ſpielte in der 2. Halbzeit mit 10 Mann. Der Torwächter,
der verſchiedene Bälle durch die Beine und unter der Bruſt paſſieren
ließ, ſowie die beiden Außenläufer waren Verſager. Reſultat 0:6. Das
Spiel wurde äußerſt flott durchgeführt und ſah man in der 1. Halbzeit
die Einheimiſchen dauernd im Angriff. Verſchiedene ſcharfe Schiiſſe
ver=
fehlten knapp ihr Ziel. In der 2. Halbzeit machte ſich das Fehlen
eines Stirmers beſonders bemerkbar. Hofheim ſtellte eine äußerſt flinke
und techniſch hervorragende Mannſchaft, die den Sieg über die Durner,
allerdings nicht in dieſer Höhe, verdiente. Da ab nächſten Sonntag die
Turnermannſchaft wieder in ihrer alten bewährten Aufſtellung ſpielt,
ſind beſſeve Reluſtate zu erwarten.
Sportfilm.
— Unter Ausnutzung der allereinfachſten, natürlichen Einflüſſe der
Umwelt (Luft, Licht, Waſſer, Ernährung, Erholung und Bewegung)
ſchreitet die Entwickelung des Sportlebens ſtetig fort, nicht nur als
Aus=
gleich für lange Berufsarbeit in luft= und lichtarmen Räumen, ſondern
auch als eines der ſicherſten Mittel zur Geſundung unſeres Volkes.
Da=
für zu werben, beſonders unter Hinweis auf den letzteren Gedanken, iſt
einer der Hauptzwecke aller ſportlichen und turneriſchen Veranſtaltungen.
So ſoll auch die bereits angekündigte, am 1. Juni ſtattfindende
Filmvorführung des Sportvereins Darmſtadt in
erſter Linie eine Werbedarſtellung ſein. Der erſte Teil des Films führt
uns in das Gebiet der Phyſiologie und Hygiene, der beiden Kapitel, die
in der Sportmedizin mit die wichtigſten ſind. Der eine Film zeigt z. B.,
wie ſich das Herz in ſeiner Tätigkeit bei ſtärkerer oder ſchwächerer
Inan=
ſpruchnahme äußert und wie das Märchen vom „Sportherzen” bei ver=
nunftgemäßer Leibesübung ſtets als ein ſolches zu betrachten iſt, denn
die Funktion, die organbildend und =erhaltend wirkt, formt, wenn
abge=
ändert, das Organ auch dementſprechend um. Ein zweiter Film führt
uns vor, wie die Leibesübung für den ſchwachen und kranken, den
heranwachſenden und erwachſenen Menſchen als Heilmittel nutzbar zu
machen iſt, und zwar durch Wachstumreize auf die funktionelle
Leiſtungs=
ſteigerung der einzelnen Organe und Organſyſteme. Auf dem Wege über
den Blutumlauf und den Stoffwechſel iſt eine „Doſierung” des
Heil=
mittels „Sport” — im allgemeinſten Sinne und unter bem beſonderen
Hinweis auf den phyſiologiſchen Grundbegriff der Uebung — in
dem=
ſelben fein abgeſtuften Maße möglich und nötig, wie bei jeder Arznei.
Ein dritter Film iſt hygieniſcher Natur; er zeigt, wie überaus wohltuend
auf Blut und Haut und den ganzen Körperorganismus die Wirkung des
Waſſers iſt und wie demgegenüber den ahnungsloſen Menſchen
er=
ſchreckende Gefahren in Geſtalt der überall lauernden ſchädlichen
Bakte=
rien bedrohen.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Unſeren verehrl. Poſtabonnenten
empfehlen wir, in den Orten, in denen
ſich eine Agentur befindet, das „
Darm=
ſtädter Tagblatt” durch dieſe zu beziehen.
Bei Reklamationen wegen Nichtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit
Ge=
legenheit, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhält die
Zeitung früher und billiger.
59659) Darmſtädter Tagblatt.
Tageskalenber.
Orpheum, Anfang 73 Uhr: „Luderchen”.
Vortrag von Paſtor Schleuning um 6 Uhr im großen Saale des
Realgymnaſiums (Verein für das Deutſchtum im Ausland und
Hiſto=
riſcher Verein).
Parteiverſammlung der Zentrumspartei um 8 Uhr im Saalbau.
Monatsverſammlung des Geflügelzuchtvereins „Ornis”, um
8½ Uhr im Goldenen Anker.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 24. Mai.
Pfänder=Verſteigerung um 9 Uhr im Städtiſchen Leihamt.
Nobiliar=uſw.=Verſteigerung um 3 Uhr Wenckſtraße 10.
Kiefern=Nundſcheiter=Verſteigerung um 8½ Uhr im
Nathausſaale zu Pfungſtadt.
Moosſtreu=Verſteigerungen: 9 Uhr im Rathausſaal zu
Pfungſtadt. — 10 Uhr im Rathausſaal zu Eberſtadt.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streeſe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
Familiennachrichten
Todes=Anzeige.
Aurch Gottes unerforſchlichen Ratſchluß
hiwe heute meine treue Ga tin, unſere
bewolle, herzensgute Mutter, Schweſter,
hwägerin und Tante
liſabeth Becker
geb. Cuſer
Alter von 54 Jahren in ein beſſeres
Lueits abberufen.
Im Namen der tieltrauernden Hinterbliebenen:
Hermann Becker und Kinder.
Darmſtadt, den 21. Mai 1921,
Bruchwieſenſtr. 14.
Offenbach, Frankfurt, Laubach, Cleveland.
e Einäſcherung findet Dienstag, 24. Mai,
uc mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof
(B6162
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute vormittag 4½ Uhr entſchlief ſanft
dem Herrn nach langem ſchweren mit großer
Geduld ertragenem Leiben meine
innigſt=
geliebte Frau und treubeſorgte Mutter ihrer
Kinder, unſre Tochter, Schweſter,
Schwäge=
rin und Tante
Frau
Eliſe Katharina Kübuer
geborene Daub
im 38. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Hübner, Bäckermeiſter.
Darmſtadt, Beerfelden, 22. Mai 1921.
(6160
Gr. Kaplaneigaſſe 38.
Die Beerdigung findet Dienstag, 24. Mai,
nachmittags 2½ Uhr, vom Portale des
Walb=
friedhofes aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute iſt meine liebe Frau, unſere treue
Mutter, Schweſter und Schwägerin
Frau Anna Horn
geb. Soldan
Todes=Anzeige.
eute am 21. Mai, nachmittags 4 Uhr,
ſy chlief ſanft nach längerem, mit großer
eSuld ertragenem Leiden meine geliebte
uctin, unſere treuſorgende Mutter. Groß=
Nater, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwä=
hin und Tante
Frau
Marggrethe Schellhags
geb. Müller
50. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen
Ph. Schellhaas und Kinder
Familie Jacob Schellhaas
Familie Philipp Pfeifer.
Sarmſtadt (Fuhrmannſtraße 2), Traiſa,
(616
den 21. Mai 1921.
Aue Beerdigung findet Dienstag, 24 Mai,
NLchm, 1a4 Uhr, vom Waldfriedhof aus ſtatt,
Todes=Anzeige.
Freunden, Bekannten u d Verlvandten
die traurige Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen in ſeinem unerforſchlichen
Rat=
ſchluß gefallen hat, meinen innigſtgeliebten
Mann, unſeren guten Vater, Sohn, Bruder,
Schwager, Schwiegerſohn, Neffe und Onkel
Herrn Karl Pulch
im 42. Lebensjahre plötzlich durch einen
Schlaganfall zu ſich in ein beſſeres Jenſeits
(6161
abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Auna Pulch, geb. Kraft,
und Kinder.
Darmſtadt (Geiſtberg 3), Gundernhauſen,
Hochheim a. M, den 21. Mai 1921.
Die Beerdigun; findet Dienstag, 24 Mai,
nachm. 2½ Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofes, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.
heimgegangen.
Prof Dr. Jahob Horn.
Darmſtadt, den 22. Mai 1921,
Die Beerdigung findet Dienstag 4 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (6159
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(TI,6026
[ ← ][ ]Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 23. Mai 1921.
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