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Rummer 135
ionsarbeiten.
beim Neubau
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Feiteg den 241
Mai 1921.
Gaße ud Bal
Mittwoch, den 18. Mai 1921
Einzelnummer 20 Pf.
ie Bedeutung der Auslandsdeutſchen.
Freiherrn von Lersner, Mitglied des Reichstags und
des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten.
inſere Feinde haben in zielbewußtem Vorgehen das Eigen=
und Vermögen unſerer Auslandsdeutſchen vernichtet oder
chlagnahmt. Weniger auf den Erlös, den ſie hieraus zogen,
des ihnen an, als auf das große Ziel: die Vernichtung des
tichen Außenhandels, Vernichtung der Deutſchen, die den
)den eiſernen Willen und die Kraft gehabt haben, deutſcher
tet und deutſcher Art im Auslande den hervorragendſten
zu erobern. Dieſe Politik unſerer Gegner iſt ein
Haupt=
ch rin der ehernen Kette, mit der das Friedensdiktat von
Ver=
ües die deutſche Wirtſchaft erdroſſeln will.
Deutſchlands Aufgabe iſt es, mit aller Kraft gegen dieſe
tod=
ugende Politik der Entente zu kämpfen. Denn wenn ſie ihr
erreicht, ſo bedeutet das nichts weniger als den endgültigen
ſteg Deutſchlands und jahrzehntelange Fronarbeit des ganzen
uichen Volkes. Die erſte Maßnahme, die Deutſchland
hier=
hei ſofort zu ergreifen hat, iſt die wirtſchaftliche Stärkung der
Wlandsdeutſchen, die im Auslande ihr Deutſchtum bewahrt
für unſere wirtſchaftliche Weltſtellung gekämpft haben. Wir
üm dieſe Männer, die faft alles verloren haben, für ihre
Ver=
e in weitgehendſtem Maße entſchädigen. Wir wiſſen alle,
das Deutſche Reich verarmt und nicht imſtande iſt, „wirklich
tmeſſene‟ Entſchädigungen zu zahlen. Den Auslandsdeut=
1 müſſen und können aber Entſchädigungen wenigſtens in
H1Höhe gezahlt werden, daß ſie ihre Auslandstätigkeit wieder
Viiermaßen erfolgverſprechend aufzunehmen in der Lage ſind.
Die Entſchädigungsleiſtung an die Auslandsdeutſchen iſt
las Deutſche Reich nicht nur eine Frage von Recht und
igkeit, ſondern eine Frage von einſchneidender politiſcher
Be=
ſhung, eine wirtſchaftliche Notwendigkeit, an der das Reich
Wi größtes, unmittelbares Intereſſe hat. Denn Deutſchland
ſarf für den Wiederaufbau ſeiner Volkswirtſchaft vor allem
hder Wiederanknüpfung der Auslandsbeziehungen. Hierfür
oie im Auslande tätig geweſenen Deutſchen die berufenſten
Ahrbrecher.
Ich bin der Anſicht, daß die dem Auslandsdeutſchtum zu
frei.
hunde Entſchädigungsſumme ſür das Reich eine gute und
deie Kapitalsanlage iſt, die ſich uns im Laufe weniger Jahre
u* Wucherzins verzinſen wird. Je länger der Zuſtand der
Ab=
rnug des deutſchen Handels und der deutſchen Induſtrie von
19.d. Mts, nachyi uslandsverbindungen andauert, deſto ſchwieriger und lang=
0. d. Mté., von iee wird unſer wirtſchaftlicher Wiederaufbau ſich geſtalten.
ſteigere ich in dnleiv irgendwo, ſo gilt hier das alte Römerwort: „Doppelt
wer ſchnell gibt!“
ſdwigſtraße! Wer wie ich lange Jahre im Auslande als Diplomat tätig
ufen iſt, der weiß, was es bedeuten würde, wenn jene Männer
fln, die draußen Zeugnis ablegen für die wirtſchaftliche
Lei=
iten, 2 Sofas, 1 240sfähigkeit und den hohen Kulturzuſtand Deutſchlands, jene
dermeierſtühle, 1 Aweglieder zu dem ausländiſchen Wirtſchaftsleben, jene gründ=
.ftühle, 2 Waſchä / Kenner des Auslandes und freiwilligen Berichterſtatter
Fe ſeine wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe.
Wenn Reichsregierung und Reichstag die weltpolitiſche und
ränke, 2 Pfeüge2 uschaftliche Bedeutung unſeres Auslandsdeutſchtums erkennen,
mfe, 1 Rucheſer, wird der Wille vorhanden ſein, es weiteſtgehend zu ſtützen
1 eingelegter ” qhzu entſchädigen. Hier muß das Deutſche Reich ſchon aus ur=
4 viereck, Siſgle, unſtem Intereſſe bald zugreifen und ſchnell handeln. Wo im=
1 Pendule, Aufſi4 0a die Entſchädigung aber wegen der Armut des Vaterlandes
. Bilder, Epieye/ ü ausreicht, da werden — deſſen bin ich ſicher — die
Aus=
u=sdeutſchen ſelbſt mit ihrer vertrauensvollen Zuverſicht, mit
gartie Bilderrahneſſien feſten, unbeugſamen Willen, das Fehlende zu erſetzen
Von meinem Standpunkt der raſtloſen Bekämpfung des
berrenkleider, a Auedensdiktats und ſeiner fürchterlichen Folgen halte ich ein
von
Frzügiges Eingreifen des Reiches hier für eins der wichtigſten
2—0Aültiſchen Erforderniſſe. Der Abſicht unſerer Gegner, den
deut=
r Außenhandel zu unterbinden, das Auslandsdeutſchtum auf
Re2 Jahrzehnte, zu vernichten, muß ein Riegel vorgeſchoben
ewen.
Hier gilt es, eine der ſtärkſten Säulen, auf denen das Frie=
Sdiktat von Verſailles ruht, zu zerſtören.
ſtor
(minenftraße 21
Eine Reichsſinanzreform durch eine
Reichsgewerbeſteuer.
Ipt. Durch das vom Reichsrat angenommene Diktat der
ente iſt nunmehr endgültige Klarheit über den Umfang un=
Em auf dem Friedensvertrag beruhenden Reparationsverpflich=
Ngen geſchaffen. Eine neue enorme Milliardenlaſt iſt dem
ſinke: Rutſchen Volke zu den bereits beſtehenden direkten und indirek=
Felebbl P Abgaben von bisher unbekannter Höhe auferlegt worden.
Nmit tritt an die Reichsregierung die zwingende
Notwendig=
heran, neue Einnahmequellen zu erſchließen. Einen Weg
für bF Ar zu weiſt eine Denkſchrift „Reichsgewerbeſteuer, ein
vrſchlag zu einer Reichsfinanzreform” die der
moſte 2e Branzſchriftſteller Hans Blankenſtein den Mitgliedern der
gebr 9u” 6g gbVſr-bgebenden Körperſchaften und des Reichswirtſchaftsrats
verkaufel ½4terbreitet hat. Der Verfaſſer geht von dem Gedanken aus,
haub, Be To, der neue Milliardenbedarf nicht auf dem Wege der
Er=
oſegſcie. —Ii ung der ſchon zur Erhebung gelangenden Steuern gedeckt
den kann. Bei den direkten Steuern iſt bereits eine
Ueber=
luminung eingetreten, die zu einem Abbau der
Reichseinkommen=
er genötigt hat. Die von der Finanzverwaltung geplante
Wee Gtschung einer Neihe indirekter Steuern, insbeſondere der
vR0 clhekerſteuer, der Bierſteuer und der Umſatzſteuer, bekämpft der
Barehiee, 1Wimfaſſer der Denkſchrift als wirtſchaftlich und politiſch ſchädlich.
loid engenr allem wendet er ſich gegen eine Erhöhung der Umſatzſteuer.
zſWelente Verdoppelung des jetzigen Satzes würde nach ſeiner Anſicht
jeich Vchen vermehrten Anreiz zur Hinterziehung der Steuer bieten.
iſt kein Geheimnis, daß ſich ein recht beträchtlicher Teil der
isescarenumſätze der Umſatzſteuer entzieht. Beſonders aber hat
: Umſatzſteuer den Nachteil, daß ſich ihre Abwälzung auf den
Seliſhtten Verbraucher infolge der Erhehung der Steuern bei jedem
NA. Laufe des Produktionsprozeſſes eintretenden umſatz in la=
Aelhnnenartigem Anwachſen vollzieht, da jeder Erwerber einer
er Zmre beim Weiterverkauf ſeinen prozentualen Gewinnaufſchlag
unm dem durch die Umſatzſteuer erhöhten Preis erhebt.
Die Denkſchrift ſchlägt daher einen neuen Weg vor, der tat=
W EMich als eine Finanzreform anzuſprechen wäre. Der
Grund=
ſdanke iſt, daß der neue Milliardenbedarf nur von dem Wirt=
Misſtsleben in ſeiner Geſamtheit aufgebracht werden kann. Dazu
in Woclen ſämtliche im Deutſchen Reiche beſtehenden Gewerbebetriebe,
Nr Induſtrie, des Handels, der Landwirtſchaft, des Handwerks,
des Verkehrsgewerbes, des Bankgewerbes, des Gaſt= und
Schank=
gewerbes, zu einer Abgabe herangezogen werden, die nach der
Höhe des gewerblichen Einkommens bemeſſen iſt. Die Steuer
ſoll jedoch nicht auf einer Veranlagung ſeitens der Finanzämter
beruhen, ſondern ſie foll einer Reihe von Steuerverbänden, zu
denen die Gewerbebetriebe gleicher Art zuſammengeſchloſſen
wer=
den, auferlegt und von ihnen nach Maßgabe der Höhe des
ge=
werblichen Einkommens auf die einzelnen Betriebe verteilt
wer=
den. Auch die Einziehung der Steuer geſchieht nach den
Vor=
ſchlägen der Denkſchrift durch die Steuerverbände auf dem Wege
der bargeldloſen Ueberweiſung unter gänzlicher Ausſchaltung
der Finanzämter. Der Gedanke der Erhebung von Steuern durch
wirtſchaftliche Körperſchaften iſt wiederholt erwogen; die
Denk=
ſchrift zeigt einen Weg zur Verwirklichung dieſes Gedankens.
Bei einer Durchführung der Vorſchläge des Verfaſſers würde
ferner der große Vorteil einer ſehr erheblichen Vereinfachung
unſeres Steuerſyſtems erreicht. Denn es wäre tatſächlich möglich,
nicht nur die Umſatzſteuer, ſondern auch eine Reihe von
Ver=
brauchsſteuern, wie die Bierſteuer, die Zuckerſteuer, die
Salz=
ſteuer und die Zündwarenſteuer, gänzlich aufzuheben. Daß
da=
mit eine außerordentliche Erſparnis an Arbeitskräften erzielt
würde, indem die Steuerkontrolle vieler Tauſender von
gewerb=
lichen Betrieben in Fortfall käme, bedarf keiner weiteren
Aus=
führung. Auf andere Vorzüge des in der Denkſchrift
vorge=
ſchlagenen Syſtems einzugehen, verbietet der beſchränkte Raum.
Führende Perſönlichkeiten unſeres Wirtſchaftslebens haben
jedenfalls die Vorſchläge des Verfaſſers für durchführbar und
für ſehr geeignet zur Beſchaffung neuer beträchtlicher
Reichsein=
mahmen erklärt. Es wäre zu wünſchen, daß die wirtſchaftlichen
Kreiſe in eine Prüfung der Frage einträten, da die Erſchließung
neuer Einnahmequellen unaufſchiebbar iſt. Die Denkſchrift iſt
im Verlage von Franz Bahlen, Berlin W. 9, erſchienen und im
Buchhandel zum Preiſe von 4 Mark zu beziehen.
Der polniſche Aufruhr in Oberſchleſien.
Zur Lage.
Oppeln, 16. Mai. (Wolff.) Die Pfingſtfeiertage
haben eine Veränderung und Verſchärfung der
Lage infolge von Truppenverſchiebungen gebracht, die im
ober=
ſchleſiſchen Aufruhrgebiet in den gefährdeten Kreiſen
vorgenom=
men wurden. Nach Abtransport der italieniſchen Truppen aus
Nikolai wurde der Ort von polniſchen Aufrührern
beſetzt, die eine 65 Mann ſtarke Gruppe der deutſchen
Abſtim=
mungspolizei entwaffneten und gefangen nahmen. Zahlreiche
deutſche Flüchtlinge, die ſich in Nikolai aufhielten, ſind verſchleppt
worden. Nach neueren Nachrichten wurde Nikolai von den
In=
ſurgenten ſpäter wieder geräumt. Die italieniſchen Truppen
räumten weiterhin die Kreiſe Pleß und Rybnik und zogen
ſich in der Richtung auf Ratibor zurück. In den Städten Rybnik
und Pleß befinden ſich nur noch ſchwache franzöſiſche Befatzungen,
fo daß die Gefahr der Beſetzung dieſer Städte durch die
Auf=
ſtändiſchen beſteht. Bis zur Stunde liegen über eine erfolgte
Beſetzung noch keine Nachrichten vor. Aus dem Kreiſe Rybnik
werden zahlreiche Drangſalierungen der dortigen deutſchen
Gru=
benbeamten gemeldet. Gogolin im Kreiſe Groß=Strehlitz wurde
geſtern aus der Richtung Annaberg von den Inſurgenten mit
Artillerie ſtark beſchoſſen. Auf deutſcher Seite ſind mehrere Tote
zu beklagen. Es iſt indeſſen den Aufſtändiſchen nicht gelungen,
den Ort zu beſetzen. In Ratibor verlief ein Vorſtoß der
In=
ſurgenten auf die Ziegeleien bei Oſtrog erfolglos. In den
Krei=
ſen Hindenburg und Tarnowitz Terrorfälle und
Ver=
haftungen von deutſchgeſinnten Oberſchleſiern. In den übrigen
Kreiſen iſt die Lage im weſentlichen unverändert. Von ſeiten
der interalliierten Kommiſſion iſt mehrfach über
eine Beſſerungder Lage in Oberſchleſien berichtet worden,
die den tatſächlichen Verhältniſſen in keiner Weiſe
ent=
ſpricht. Dem Vertreter des Auswärtigen Amtes beim
deut=
ſchen Bevollmächtigten iſt auf ſein Erſuchen, ſich durch
Augen=
ſchein von den tatſächlichen Verhältniſſen in dem von den
In=
ſurgenten beſetzten Gebietes überzeugen zu können, von dem
Stellvertreter des Generals Lerond erklärt worden, daß er zu
ſeinem Bedauern nicht in der Lage ſei, eine Garantie für ſeine
Sicherheit zu übernehmen. Weiter iſt ein von Beuthen nach
Oppeln fahrendes Laſtauto mit vier Frauen und 20 Männern,
obgleich es unter franzöſiſcher Fahne fuhr und von franzöſiſchem
Militär eskortiert worden iſt, in Peiskretſcham von polniſchen
Inſurgenten angehalten worden. Sämtliche Männer wurden
heruntergeholt und verſchleppt. Außerdem iſt ein Eiſenbahnzug
mit etwa 650 Flüchtlingen aus dem Kreiſe Rybnik, die nach
Ratibor durchzulaſſen die Polen ſich ehrenwörtlich dem
italieni=
ſchen Oberſten Salvioni verpflichtet hatten, entgegen den
fried=
lichen Verſicherungen der Polen angehalten worden 150
deut=
ſche Apobeamte und 300 junge Leute aus dem Kreiſe Rybnik
wurden trotz Proteſtes nach Loslau gebracht. 100
Flücht=
linge ſind in Lucaſino bei Natibor von dem Polen
zurückge=
halten worden. Im übrigen wird aus Oberſchleſien
Lebens=
mittelnot und Geldknappheit gemeldet. In der
Be=
völkerung macht ſich neuerdings eine ſtarke Erregung bemerkbar,
da Ereigniſſe befürchtet werden, die eine Folge der durch den
polniſchen Aufſtand hervorgerufenen wirtſchaftlichen
Schwierig=
keiten darſtellen.
Scham und Entrüſtung der engliſchen und italieniſchen Offiziere.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Chicago Tribune meldet ſeinem Blatte, der Kommandeur
der engliſchen Truppen im Bezirk von Beuthen
habe ſeine Entlaſſung angeboten, weil er ſeine Stellung als
unhaltbar anſehe und ſich ſelbſt als überflüſſig betrachte.
Bri=
tiſche und italieniſche Offiziere hätten ihrer Scham
und Entrüſtung über den militäriſchen Erfolg der
polni=
ſchen Aufſtändiſchen offenen Ausdruck gegeben. Ein britiſcher
Offizier habe geäußert, die Deutſchen hätten gewiß recht, wenn
ſie erklärten, die Verbündeten übten Verrat an ihnen, wenn ſie
die Entwaffneten auf Gnade oder Ungnade den Polen
ausliefer=
ten. Ein italieniſcher Offizier habe feſtgeſtellt, daß der
fran=
zöſiſche General de Brantes täglich mit
Kor=
fanty verhandelte, während italieniſche Offiziere und
Mannſchaften durch Soldaten Korfantys getötet worden ſeien.
Franzöſiſche Preſſeſtimmen zu den Erklärungen Briands und
Lloyd Georges”.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Zur geſtrigen Erklärung
Briands ſagt der Matin: Was wird ſich nun ereignen, da
der franzöſiſche Miniſterpräſident den unüberlegten Aeußerungen
Lloyd Georges die Theſe der Vernunft entgegengeſetzt hat? Es
ergibt ſich aus den Tatſachen. Wenn am 20. Mai mittags
Deutſchland nicht dem Ultimatum des Generals Nollet
Folge gegeben hat, wenn es, auf die Anregungen des engliſchen
Premierminiſters vertrauend, glaubt, mit Waffengewalt
in Oberſchleſien intervenieren zu können, werden die
franzö=
ſiſchen Truppen ins Nuhrgebiet marſchieren.
Das hat Briand nicht geſagt, aber wir beſtätigen es, weil es
unmöglich anders ſein kann. Wir werden Deutſchland nicht
ge=
ſtatten, ſeine Kräfte gegen Polen zu erproben. Wir werden nicht
einen Krieg in Mitteleuropa entfachen laſſen. Die alliierten und
aſſoziierten Regierungen ſind übrigens geſtern von dem
franzöſi=
ſchen Standpunkt in der oberſchleſiſchen Frage in Kenntnis geſetzt
worden. Unſere Politik kann nicht von den Schwankungen
Lloyd Georges abhängen. Wir haben für uns das gute
Recht, den geſunden Menſchenverſtand und die Kraft. Auf uns
ruht die Verantwortung für die Ordnung in Europa, und wir
werden ihr Reſpekt verſchaffen mit oder ohne Lloyd George.
Pertinax ſchreibt im Echode Paris, die Rede des Herrn
der Downing=Street habe bewieſen, daß er augenblicklich nicht
genügend Kaltblütigkeit beſitze. Es ſei alſo gut, ihm Muße zu
geben, damit er wieder Sinn gewinne für das, was ihm in ſeinen
beſſeren Tagen eigen geweſen ſei. Ein wenig Ruhe und
Er=
holung ſeien nötig, eine Golfpartie auf grünem Rafen unter
friedfertigen Hammeln. Pertinax iſt übrigens nicht von der
geſtrigen Erklärung Briands erbaut. Er will nicht, daß er in
Leidenſchaft und Unklugheit mit ſeinem engliſchen Kollegen
riva=
liſiere. Er habe von ihm eine klarere Theſe und einen
beſtimm=
teren Ton erwartet. Das geſamte Induſtriegebiet
müſſeden Polen zugeteilt werden (!), weil die
Po=
len 2007 Stimmen mehr als ihre Gegner erzielt hätten. Die
Stimmen in den deutſchen Städten kämen von keiner autochomen
Bevölkerung, ſondern von Eingewanderten. Dieſe Gedanken
müſſe man populariſieren, damit der franzöſiſch=engliſchen
Freundſchaft eine unangenehme Belaſtungsprobe erſpart bleibe.
André Lefévre bedauert im Journal, daß ſein Antrag, die
Kammer ſchon am 10. Mai zuſammenzurufen, nicht
durchgedrun=
gen ſei. Lloyd George ziehe Nutzen daraus, daß das Unterhaus
tage. Müſſe man die Rede Lloyd Georges' als Antwort auf die
Frage des kair plat durch den Kanzler Wirth anſehen und
den=
ken, daß die Annahme der deutſchen Theſe durch die Downing=
Street endgültig ſei, ja ſogar das Eingreifen der Reichswehr in
Oberſchleſien inbegriffen? Er glaubt es nicht, auf alle Fälle aber
ſei es notwendig zu wiſſen, daß Frankreich und die franzöſiſche
Kammer ihre Anſicht nicht wechſeln und fortfahren werden zu
glauben, die Volksabſtimmung habe den Polen das
Induſtrie=
gebiet zugeſprochen trotz des Eingreifens der 180000
einge=
wanderten Deutſchen. Petit Journal ſagt, man werde in
der geſtrigen Erklärung Briands vergeblich nach dem Ausdruck
einer anderen Leidenſchaft ſuchen als der der Gerechtigkeit, aber
Frankreich könne nicht dem Chef der engliſchen Regierung das
Monopol zugeſtehen, den Friedensvertrag in dem Falle zu
inter=
pretieren, in dem er Anlaß zu Meinungsverſchiedenheiten gebe.
Frankreich könne ſich nicht durch Lloyd George die
Hände binden laſſen. Die oberſchleſiſche Frage ſei viel
zu ernſt, um in einer Atmoſphäre der Leidenſchaft und des
Fie=
bers geregelt werden zu können. Gaulois ſagt, niemand
werde begreifen, daß Lloyd George einen derartigen Augenblick
gewählt habe, um ſeinen dem franzöſiſchen entgegengeſetzten
Standpunkt öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Es könne ihm
doch nicht unbekannt ſein, daß er dem Gegner Waffen liefere.
Oeuvre erkkärt durch den Mund ſeines Herausgebers Guſtave
Terry, während der Konferenz von London habe eine Depeſche
beſagt, England habe Frankreich autoriſiert, zu mobiliſieren.
Frankreich habe alſo England ergebenſt um die Erlaubnis
bitten=
müſſen, reſpektiert zu werden. Er habe ſich gefragt, ob man
die=
ſen die nationale Würde beleidigenden Ausdruck nicht feſtnageln
müſſe. Vorgeſtern habe Lloyd George den Augenblick für
ge=
kommen gehalten, um Frankreich ausdrücklich etwas zu verſtehen
zu geben, und er habe das mit einer ſo gewollten Inkorrektheit
gemacht, daß ſie einer Provozierung ähnele. Ganz Frankreich
ſtehe heute hinter Briand, der ſich beeilt habe, die Antwort zu
geben, die die nationale Ehre erfordere. Homme libre
ſchreibt: Jeder vernünftige Franzoſe, der die Rede Lloyd
Georges” geleſen habe, werde ſagen: Das iſt vielleicht ein
ſehr intelligenter, ſehr geſchickter und ſehr ſtarker Mann, aber
er iſt ein Tölpel (Muffle).
Lloyd Georges” Standpunkt und Frankreich.
— London, 17. Mai. Havas meldet: Hier wird verſichert,
daß die engliſche Regierung dunch Vermittlung ihres
Botſchafters, Lord Harding, Briand eine Note über die
Er=
eigniſſe in Oberſchleſien übermittelte. Dieſe Note ſoll
Argu=
mente entwickeln, die denjengen, die der engliſche Premierminiſter
in der engliſchen Kammer im Verlaufe ſeiner Rede vorgebracht
hat, ſehr ähnlich ſehen. In dieſer Note habe Lloyd George
Briand gebeten, ſobald als möglich mit ihm in Boulogne
zu=
ſammen zu kommen, um die Lage zu prüfen. Der franzöſiſche
Premierminiſter hat den Wunſch geäußert, Oberſchleſien in
Ge=
mäßheit des Friedensvertrages und der Volksabſtimmung
zu=
geteilt zu ſehen, und den engliſchen Premierminiſter wiſſen laſſen,
daß er über dieſe Sache nicht mit ihm verhandeln könne, bevor
er mit dem franzöſiſchen Parlament Fühlung genommen
habe. Die franzöſiſche Kammer wird am nächſten Donnerstag
ihre erſte Sitzung abhalten.
London, 17. Mai. (Wolff.) Dem Daily Expreß
zu=
folge iſt Frankreich ein neues Memorandum der
eng=
liſchen Regierung zugeſtellt worden, in dem darauf hingewieſen
werde, daß die Nede Lloyd Georges in Frankreich
augen=
ſcheinlich mißverſtanden worden ſei, insbeſondere ſeine Erklärung
bezüglich der Erlaubnis, die Deutſchland erteilt werden
ſolle, in Oberſchleſien einzugreifen. Der Daily Expreß meldet
weiter, die Haltung Großbritanniens bleibe dieſelbe, wie ſie
Lloyd George in ſeiner Rede auseinandergeſetzt habe. Die
eng=
liſche Regierung wolle, daß alle möglichen Schritte unternommen
würden, um die Erfüllung des Friedensvertrages ſowohl
durch die Polen als auch durch die Deutſchen zu erzwingen.
Eng=
land ſei entſchloſſen, dafür zu ſorgen, daß die Polen die
Be=
ſetzung Oberſchleſiens aufgäben: dies ſei der
fran=
zöſiſchen Regierung erneut zum Ausdruck gebracht worden.
Die Stimmung in Amerika.
Paris, 16. Mai. Havas meldet aus Waſhington, daß die
amerikaniſche Regierung die oberſchleſiſche
Frage für eine Angelegenheit von nur europäiſchem Intereſſe
halte. Man glaube in gut unterrichteten Kreiſen, daß die
ameri=
kaniſche Regierung keine Stellung zu dieſer Frage nehmen werde,
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921
Rummer 13.5
und ſie habe bis jetzt keine Maßnahmen getroffen, aus denen mam
ſchließen könnte, daß ſie zur franzöſiſchen oder engliſchen
Auf=
faſſung neige. Da es jedoch der Wunſch des amerikaniſchen
Volkes ſei, daß das Leben in Europa wieder ein normales
werde, ſo ſei die öffentliche Meinung der Anſicht, daß die
ameri=
kaniſche Regierung, wenn ſich ein günſtiger Augenblick dazu
bietet, eingreifen werde, um eine Einigung zwiſchen den beiden
Auffaſſungen herbeizuführen. Man glaube jedoch, daß eine
Löſung ohne Amerika gefunden werden könne.
London, 17. Mai. (Wolff.) Wie die Times aus
Wa=
ſhington melden, herrſche kein Zweifel, daß die
ameri=
kaniſcheöffentliche Meinungauf ſeiten Lloyd Georges
ſtehe. In den Vereinigten Staaten habe mam keinerlei
Sym=
pathie mit dem polniſchen Verſuch, eine fertige Tatſache zu
ſchaffen. Die Ereigniſſe der letzten Tage hätten dem Teil der
Republikaniſchen Partei, der für Nichteinmiſchung der
Vereinig=
ten Staaten in europäiſche Angelegenheiten eintrete, Waffen in
die Hand gegeben.
London, 17. Mai. (Wolff.) Wie aus Neu=York berichtet
wird, hofft die amerikaniſche Preſſe, daß die
Unterhaus=
rede Lloyd Georges” über Oberſchleſien die Luft reinigen
werde. Die Neu=York World glaubt, daß die Worte des
briti=
ſchen Premierminiſters ebenſo an die Franzoſen wie an die
Polen gerichtet waren. Die Neu=York Times erklären, Polen
habe kein anderes Recht auf Oberſchleſien als das, welches der
Friedensvertrag ihm gibt.
Zur Neuregelung der Milchwirtſchaft.
— Man ſchreibt uns: Die drei großen
landwirtſchaft=
lichen Organiſationen Kurheſſens, Naſſaus
und des ehemaligen Großherzogtums Heſſen
haben am 13. d. M. zur Neuregelung der
Milchwirt=
ſchaft einheitlich Stellung genommen. Die Mitglieder dieſer
Orgamiſationen ſind ſich bewußt, daß es ihre vornehmſte Pflicht
iſt, anch mach der Aufhebung der Milchzwangswirtſchaft die
Be=
lieferung der Städte mit Milch ſicherzuſtellen. Sie haben ſich
deshalb zur Aufgabe geſtellt, innerhalb ihrer Organiſationen
dafüv Sorge zu tragen, daß der Milchpreis nach Beſeitigung der
Zwangswirtſchaft ſich ſo geſtaltet, daß er für die großen
Ver=
brauchermaſſen der Städte erträglich iſt.
Obwohl Uebereinſtimmung darüber herrſchte, daß bei den
heutigen Preiſen für Kraftfuttermittel und bei den derzeitigen
hohen Arbeitsköhnen der angebotene Milchpreis von 2,50 Mark
je Liter ab Stall den Erzeugerkoſten nicht entſpricht, haben die
Organiſationen den Standpunkt vertreten, daß wilden
Preis=
treibereien unter allen Umſtänden entgegengetreten werden müſſe
und eventuelle Miſchlieferverträge nach Möglichkeit auf dieſer
Preisgrundlage abgeſchloſſen werden ſollen. Denn bei der
heu=
tigen Lage unſeres Volkes muß unbedingt zu ſtarkes
Hinauf=
ſchnzellen der Miſchpreiſe nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft
vermieden werden. Ein zu hoher Preis würde ſich aber auch
in=
folge der Freigabe der Buttereinfuhr nicht allzu lange halten
können und müßte bakd wieder zurückgehen. Solche
Preis=
ſchwankungen kann aber unſer Wirtſchaftsleben zurzeit nicht
er=
tragen. Ein einheitlicher Preis läßt ſich bei der Verſchiedenheit
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe dieſer drei Gebiete (beſetztes
Ge=
biet, Transportverhältniſſe uſw.) leider nicht feſtſetzen.
Die Verbraucher ſollten endlich aus den bisherigen
Erfah=
rungen auf dem Gebiete der Milchzwangswirtſchaft die Lehre
ziehen, daß ſie ihrerſeits mit aller Macht darauf hinwirken.
müſſen, daß die Milch nicht mehr, wie bisher, durch
Zwiſchen=
ſtellen um 1 Mark bis 1,80 Mark (in Frankfuxt) je Liter
ver=
teuertwird und als Ausbeutungsobjekt dient. Die Landwirte
haben ein Intereſſe daran, daß ſie für ihre Produkte angemeſſene
Preiſe bekommen; ſie verlangen aber andererſeits, daß ihre
Pro=
dukte auf dem Wege zum Verbraucher nicht unnötigerweiſe um
100 Prozent verteuert werden und dadurch in der
Verbraucher=
ſchaft Mißſtimmung erzeugt wird, die ſich letzten Endes gegen
die Landwirte richtet. Ber der Abwehr gegen dieſe
ungerecht=
ſertigte Verteuerung können die Verbraucher der Unterſtützung
der landwirtſchaftlichen Organiſationen ſicher ſein.
Die Abſtimmung in Salzburg unterbleibt.
T.U. Wien, 17. Mai. Die für den 29. Mai in Salzburg
anberaumte Volksabſtimmung über die Frage des
An=
ſchluſſes an Deutſchland dürfte unterbleiben. Der
Bun=
deskanzler Dr. Mayr erklärte den Vertretern der
Landesregie=
rungen gegenüber, daß im Falle der Fortſetzung der länderweiſen
Abſtimmung über die Frage des Anſchluſſes die Kreditaktion
gefährdet ſei und Frankreich drohe, in der weſtungariſchen Frage
ſich auf ſeiten Ungarns zu ſtellen, wozu noch der Umſtand komme,
daß auch Jugoſlawien drohe, in Kärnthen einzumarſchieren.
Die Aglandsfrage.
„Stbckholm, 17. Mai. (Wolff.) Wie aus Marienhamn
ge=
meldet wird, fand am Montag eine Verſammlung von etwa 500
Vertretern der geſamten Bevölkerung Aalands ſtatt. Es
wurde einſtimmig erklärt, das aaländiſche Volk werde bis zum
Aeußerſten für ſein Selbſtbeſtimmungsrecht und für die
Wieder=
vereinigung mit Schweden kämpfen. Am 29. Mai werden in
ganz Aaland Proteſtverſammlungen veranſtaltet, bei
welchen=
gegen den Vorſchlag der Berichterſtatter des Völkerbundes
Ein=
ſpruch erhoben wird.
Vng
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Mai.
Die Darmſtädter Fliegenplage.
St. Seit Freitag vor Pfingſten wird Darmſtadt vom einer
Fliegemplage heimgeſucht, derengleichen noch kaum erlebt
wurde. Ganz plötzlich kamen ſie in ganzen Schwärmen mit dem
Weſtwind über dem weſtlichem Stadrteil und das Zentrum,
wäh=
rend andere Stadtteile ganz verſchont wurden. In der „Schepp=
Allee”, in der Eſchollbrücker Straße uſww. ſummten ſie in ganzen
Schwärmen. Zu viebem Tauſenden fielen ſie in die Häuſer und
Gärten. Von vorgebauten Glasdächern, Schaufenſtern uſw. konnte
man ſie mit Beſen zuſamenkehren, umd in der Bevölkerung
be=
gann eine gewiſſe Unruhe platzzugreifen. Die Schwärme haben
ſeit geſtern merklich nachgelaſſen. Merkwürdigerweiſe iſt nur ein
Teil der Stadt von der Plage befallen. Niemand kann ſich die
Heimſuchumg erklärem. Es handelt ſich um die große blaue
wie das Tier im Heinerdiallekt heißt, bebanntlich auf die Hand
geſtochen, gerade, als er im Duell mit dem Baron auf dieſem
an=
gelegt hatte.
Die intereſſierten Forſübehörden haben ſich nun mit der
merk=
würdigem Erſcheimung befaßt, und vom einem Forſtmanm
erhal=
ten wir dieſe Aufklärung: Es handelt ſich um keine
Schmeiß=
fliege, ſondern um ein ſür die Forſtwirtſchaft ſehrnützliches
Inſekt. Die Tiere gehen nicht, wie mam allgemein befürchtete,
an Lebens= oder menſchliche Genußmittel, ſie gehen im Gegenteil
in dem menſchlichen Wohnngen, wo ſie keine Lebensbedingungen
finden, ſehr bald ein. Es handeltz ſich um ein Tier aus der
Fa=
milie der Raubfliegen, der forſtlich bedeutungsvollen
Tachinen=
fliegen (Tachina piniperda), von denen viele Arten
ausſchließ=
lich im oder auf anderen Inſelten leben. Bei der Darmſtädter
Fliege handetl es ſich um eine Unterklaſſe der Specis Musca
biniperda. Ihr übermäßig ſüarkes Auftreten wird dadurch
er=
kärt, daß die Darmſtädter Wölder, beſonders die um Beſſungen
und Eberſtadt, im vergangenen, Jahre außerordentlich uter dem
maſſenhaftem Auftreten der Kieferneule oder Forleule (Nocva
piniperda) zu leidem hatten, die ungeheueren Schadem anrichtete.
Die Fliegen ſüammen aus dem überwinterten Puppem der
Kie=
ferneule. Da ſie ſich bedeutend ſtärker vermehren, als der
ge=
wannte Forſtſchädling, und ſich ausſchließlich von dieſem nähren
und durch ihn vermehren, tragen ſie zu ſeiner Vernichtung ſehr
weſentlich bei, erſveiſen ſich alſo als außerordentlich nützliche
Tiere und Helfer in der Schädlingsbekämpfung.‟ Die
Ueberflu=
tung von Darmſtadt iſt darauf zurückzuführen, daß der ſtarke
Weſtwind ganze Schwärme im dem weſtlichen Staditeil aus den
Wäldern verweht ha3, wo ſie nun leider zugrunde gehen.
Feſt=
ſtellungen haben das gleich ſtarke Auftretew, der= Tachina
päni=
perdia im Yſenburger Walduungen in Oberheſſen, in Wächtersbach
und Langenſelbold ergebem Von dem Auftreten in dem
Ortſchaf=
ten äſt hier nichts zu merken; ſie bleiben, auf die Wälder
be=
ſchränkt. Auch hier zeigt ſich wieder das weiſe Wolten der
Na=
tur, die mit einem Ueberhandnehmen von Schädlingen auch
gleichzeitig ihre Vermichher erzeugt.
* Ernannt wurben der Miniſterialſekretär Johannes Kleppner
zu Darmſtadt zum Miniſterialoberſekretär bei der gemeinſamen
Buch=
haltung des Landes=Ernährungsamts und des Landes=Arbeits= und
Wirt=
ſchaftsamts, ferner der Lehramtsreferendar Otto Kellner zu
Darm=
ſtadt zum Lehramtsaſſeſſor.
* Uebertragen wurden dem Lehrer Emil Will zu Mörfelden eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau, und
dem Schulamtsanwärter Ernſt Hebermehl aus Crumſtadt eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Bureauoberinſpektor bei der
Hauptſtaatskaſſe Rendank Wilhelm Baſtert zu Darmſtadt auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
* Entlaffen wurde der Bibliothekar an der Landesuniverſität Gießen
Dr. Heinrich Schneider auf ſein Nachſuchen aus dem beſſiſchen
Staatsdienſt.
* Erledigt ſind die mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Reibertenrod, Kreis Alsfeld, und eine mit einem
evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Lollar, Kreis Gießen.
Druckfachenkarten. Hinſichtlich der Beſtimmungen über
Druck=
ſachenkarten herrſcht noch vielfach Unklarheit. Man muß unterſcheiden
zwiſchen Druckſachenkarten, die zu der beſonders ermäßigten
Gebühr von 10 Pf. befördert werden, und Druckſachenkarten, die zu der
gewöhnlichen Druckſachengebühr von 15 Pf. befördert werden. Die
für 10 Pf. verſandten Karten dürfen keine handſchriftlichen Zuſätze
tra=
gen, auch nicht die, welche ſonſt bei Druckſachen laut § 8, X. der
Poſt=
ordnung geſtattet ſind. Zuläſſig iſt lediglich die handſchriftliche
Angabe des Abſenders und des Abſendungstags. Wer
außerdem die nach § 8, X der Poſtordnung zuläſſigen handſchriftlichen
Zuſätze und Aenderungen anbringen will, muß die Karte nach dem
ge=
ſvöhnlichen Druckſachentarif, alſo mit 15 Pf., frei machen. Die mit
10 Pf. frei gemachten Druckſachenkarten dürfen in Form und
Papier=
ſtärke nicht weſentlich von den amtlich ausgegebenen Poſtkarten
ab=
weichen. Die höchſtzuläſſige Größe beträgt 15,7:10,7 Zentimeter. Die
Aufſchrift „Poſtkarte” ſollen ſie nicht tragen. Mit den Druckfachenkarten
dürfen keine Antwortkarten verbunden ſein. Zwei= oder mehrteilige
Karten, Doppelkarten oder irgendwie gefaltete Karten ſind nicht
zu=
gelaſſen. Ein gleicher Unterſchied iſt bei den Anſichtskarten zu
machen. Anſichtskarten, die, abgeſehen von der Angabe des Abſenders
und des Abſendungstags, keinerlei handſchriftlichen Zuſätze oder
Aende=
rungen enthalten und auch ſonſt den Beſtimmungen über Druckſachen=
karten entſprechen, werden zu der beſonders ermäßigten Gebührn
10 Pf. befördert. Anſichtskarten, die auf der Vorderſeite Grüße nu
ähnliche Höflichreitsformeln mit höchſtens 5. Wortem
halten, werden zu der gewöhnlichen Druckſachengebühr von 15 92
fördert; ſind die erlaubten 5 Worte aber nicht auf der Vor;
ſeite angegeben oder ſind andere Angaben als Gruße oder än
Höflichkeitsformeln gemacht, ſo unterliegen die Anſichtskarten der Gh
für Poſtkarten. Beſonders betont werden muß noch, daß die i 19
Kreiſen beſtehende Auffaſſung, auf Druckſachen dürfen allgemein 5:
beliebigen Inhalts handſchriftlich angegeben werden, irrig iſt.
Karten werden von der Poſt mit einer Nachgebühr belegt.
* Einkommenſteuer. Auf die im Anzeigenteil der heutigen
Nra=
veröffentlichte Bekanntmachung des Finanzamts über vorläufig zn
lende Einkommenſteuer für das Rechnungsjahr 1921 ſei hiermit
wieſen.
Hefſiſches Lanbestheater. Profeſſor Eugen dAlbert
vor ſeiner Abreiſe der heutigen erſten Wiederholung ſeiner
Over=
rocco” bei, die von zahlreichen, bei der Uraufführung anwes
Bühnenleitern ſofort erworben wurde. — Am Samstag, den 21:
geht als Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen die Operette „Schwar,
mädel” in Szene.
r. Feier des 70. Geburtstages. In voller geiſtiger und körp=
Friſche beging der Senior der heſſiſchen Baubeamten, der vortr
Rar der Miniſterial=Abteilung für Bauweſen, Miniſterialrat W
hardt Klingelhöffer, am 16. d. M. die Feier der Vollee
des 70. Lebensjahres. Klingelhöffer iſt zu Alsfeld in Oberheſß
boren und bezog nach beſtandener Reifeprüfung die
polytechniſche=
ſchule zu Darmſtadt, wo er 1873 die Vor= und Schlußprüfung, 18
Staatsprüfung im Hochbaufach ablegte. Seine Neigung, ſich prakts
Bauweſen zu betätigen, konnte er alsbald bei einer der größten m.
gen Bauten, bei dem Neuban der Frankfurter Börſe (4½ Mä.
Mark) befriedigen, wo er 1873—1878 unter Architekt Sommers B
als Zeichner und Bureauchef dieſen Bau erſtellen half. 1879—183)
er ſodann im Reichsdienſt bei dem Poſtneubau in Worms täti
Darmſtadt leitete er den Bau des Krankenhauſes des Eliſabether
Nach dem Staatsexamen in den Dienſt der ſtaatlichen Bauvermt
berufen, war er zunächſt in Gießen Bauleiter für die neuen Univef
inſtitute, wurde 1888 Porſtand des bautechniſchen Bureaus der
AG=
für Bauweſen, 1899 vortragender Rat dieſer Abteilung, der er heur
angehört. In dieſer langen amtlichen Laufbahn ſind die Entwür”
reicher Staatsbauten von ihm perſönlich oder unter ſeiner Leitung
geſtellt, bearbeitet und ausgeführt worden; beſonders bei den A
der großen Heil= und Strafanſtalten des Landes in Heppenheim,
heim, Gießen, Butzbach, Marienſchloß hat er in hervorragender
mitgewirkt. Sodann ſind es die Bauten der Hochſchulen in Da n
namentlich aber diejenigen der Landesuniverſität Gießen, denen 2i
ganze Kraft und Erfahrung widmete. Als Referent für die
Ba=
in den Miniſterien des Innern und der Juſtiz hatte er ferner die
leitung über die Ausführung vieler Gebäude für Verwaltung,
pfkege und Unterricht. Auch Gemeinden und Kirchen war er viel ſte
geſchätzter Berater in Bauangelegenheiten, wie denn auch mehr
cher Gebäude nach ſeinen Entwürfen ausgeführt wurden. Kümil
gut geſchult und theoretiſch vorzüglich ausgebildet, war Miniſt
Klingelhöffer in allen Zweigen ſeiner vielſeitigen Tätigkeit ſteß
Platze und hat ſich um die hefſiſche Bauverwaltung hervorragen
dient gemacht, was ihm Ehrungen und Auszeichnungen in hohen
eintrug, wenn er auch ſelbſt in angeborener Beſcheidenheit ſolch
ſuchte. Klingelhöffers Tätigkeit im Staatsbaudienſt begann in
Zeit, in der dem heſſiſchen Staat von Ende der 80er Jahre an
E=
vor Kriegsausbruch große und bedeutende Bauaufgaben geſtellt A
Er verſtand es, ſie mit Zähigkeit, Eifer und Pflichttreue zu ver
und glücklich durchzuführen, ſo daß ihm der Staat großen Dank 11
Dieſer Dank begleitet ihn auch auf ſeinem ferneren Lebenswege
* Darmſtadt als Filmſtadt. Man ſchreibt uns: Unter der d
„Fris”Film=Geſellſchaft Heinz Raven und Comp. wundre/4 ſ. Anz)
ein Film=Aufnahme=Unternehmen zur Eintragung bei dem Amty
Darmſtadt angemeldet. Der Leiter des Unternehmens iſt das
Mitglied des Landestheaters, Herr Ernſt Heinz Raver
Berein ehe
Firma verfilmt Dramen, Luſtſpiele und Detektiv=Stücke; als Ru
iſt Herr Bernhard Herrmann, Mitglied des Staatstheaters Wieſr
zu Briefk
Dar
er der
am machk
Stadt
g raubt
Die Hundertjahrfeier für Sebaſtian Kneipp
„in Bad Wörishofen.
.. Ich will, daß Wörishofen die
Pflege=
ſtätte meiner Heilmethode werde . . .
(Aus dem Teſtament Kneipps.)
S. Als der am. 17. Mai 1821 zu Stephansried im
Schwä=
biſchen geborene arme Webersſohn Sebaſtian Kneipp das Licht
der Welt erblickte, ſtand an ſeiner Wiege nicht geſchrieben, daß
er einmal berufen ſein ſollte, Künder des Heils für die leidende
Menſchheit zu werden. Unter Entbehrungen zu harter Arbeit
cngehakten, religiös von ſeinen Eltern betreut, gingen die
Ju=
gendjahre Kneipps dahin; mit zähem Willen, unter
Ueberwin=
dung aller Hinderniſſe ſetzte er ſeinen Wunſch durch, Prieſter zu
werden. 27 Jahre war er bereits alt, als er das Gymnaſium
Dillingen abſolvierte; vier Jahre ſpäter wurde er zum Prieſter
geweiht. In den letzten Jahren ſeines Studiums war Kneipp
von einem ſchweren tuberkulöſen Lungenleiden befallen worden,
und die Aerzte hatten ihn bereits als hoffnungslos aufgegeben.
Durch Zufall fiel ihm in der Staatsbibliothek das Büchlein „Die
Heilkraft des kalten Waſſers” von Joh. Siegm. Hahn in die
Hände. Wie der Ertrinkende nach dem Strohhalm, griff Kneipp
nach dieſen Anweiſungen, verſuchte an ſich ſelbſt die Anwendung
des kalten Waſſers, wurde wieder völlig geſund und erreichte in
voller Nüſtigkeit ein Alter von 76 Jahren.
Am 2. Mai 1855 war Kneipp als Pfarrherr nach
Wöris=
hofen gekommen. Alsbald begannen Hilfeſuchende ſich
einzu=
finden, und der Ruf Kneipps drang immer weiter hinaus in
die Lande. Sozuſagen über Nacht hatte Wörishofen ſich
ent=
ſchließen müſſen, Kurort zu werden. Die Kneippſche Waſſerkur
trat den Siegeslauf durch die ganze Welt an, nicht ohne daß
vor=
her ſchwere Hemmniſſe und Widerſtände gebrochen werden
muß=
ten, denn die ärztliche Welt war zunächſt dem Erſcheinen und
Wirken Pfarrer Kneipps mißtrauiſch gegenübergeſtanden. Erſt
nach und nach war die ärztliche Wiſſenſchaft von der unbedingten
Ablehnung der Kneippſchen „Laienlehre” zur bedingten
Anerken=
nung gekommen und in weiterer Folge zur aktiven Mitwirkung
bei Anwendung und Vervollkommnung des Kneippſchen
Ver=
fahrens. Es kam zu einem Handinhandarbeiten Kneipps mit den
Aerzten, das von Kneipp ſelbſt ſo ſehnlich gewünſcht worden
war. Ungeheuer wuchs dann in den Jahren der Kreis derer an,
die das Kneippperfahren zunächſt einmal „probierten” und dann
treue Anhänger des Waſſerdoktors wurden. Die Kneippliteratur,
volkstümlich geſchrieben, gelangte zu hohem Anſehen im deutſchen
Volke, eine vielſeitige Kneippinduſtrie blühte auf — es ſei nur
erinnert an Kneipps Malzkaffee, ſeine Kraftnährmittel, die
Kneippſandalen u. a. m. —, das ehedem ſtille Bauerndorf
Wöris=
hofen wurde zu dem, was es heute noch iſt, ein bedeutender
inter=
nationaler Kurort, und als Pfarrer Kneipp die Augen ſchloß,
da ſtand ſein Lebenswerk ſo gefeſtigt da, daß Kneipps Name auch
in den kommenden Zeitläuften laut tönen wird.
An den Pfingſttagen, die mit dem 17. Mai die hundertſte
Wiederkehr des Geburtstages Pfarrer Kneipps
brachten, beging Wörishofen, das ſeinem größten
Ehren=
bürger ſo viel verdankt, dieſen Ehrentag mit einer Reihe
feſt=
licher Veranſtaltungen. Schon Wochen vorher war zu dem Feſt
gerüſtet worden; von Mutter Natur unterſtützt, hatte der Ort
ſein ſchönſtes Feiertagskleid angelegt, und kein Häuschen war
ohne Girlanden= und Flaggenſchmuck. Durch alle
Veranſtaltun=
gen ging das Motiv dankbaren Gedenkens für den Stifter der
Wörishofener Heilanſtalten. Trotz der erſchwerenden
Zeitum=
ſtände hatten Tauſende der „Getreuen” Kneipps aus allen
Schich=
ten und aus Nah und Fern ſich zu der Jahrhundertfeier
einge=
funden, und aus allen Kreiſen des engeren und weiteren
Vater=
landes und auch des Auslandes waren Glückwünſche,
Zuſtim=
mungskundgebungen und reiche Spenden gekommen. Unter den
Gratulanten befanden ſich Miniſterpräſident v. Kahr,
Kultus=
miniſter Dr. Matt, der preußiſche Miniſterpräſident Stegerwald.
der ſchwediſche Kultusminiſter und andere Staatsmänner und
die vielen Kneippvereine innerhalb und außerhalb des Reiches.
Die baheriſche Regierung hatte zur Teilnahme an der
Erinne=
rungsfeier den Staatsſekretär Dr. Schweher entſandt, der die
Glückwünſche der Regierung überbrachte.
Aus den vielen Veranſtaltungen des dreitägigen Feſtes ſeien
erwähnt: populäre Vorträge über Kneipps Lehre, eine
Feſtvor=
ſtellung, gegeben von den Vereinen Wörishofens unter
Mitwir=
kung Münchener Künſtler, bei der in einem allegoriſchen Feſtſpiel
„Im Waſſer iſt Heil” Vater Kneipp gehuldigt wurde und
Wöris=
hofener Kinder einen reizenden Jubiläumsreigen aufführten,
ferner die Enthüllung einer Gedenktafel am Pfarrhof,
die den markanten Kopf Kneipps in wohlgelungener
Aus=
führung zeigt.
Der feierliche Feſtakt, dem die offiziellen Kreiſe
an=
wohnten, ging am Dienstag vormittag im Kaſino vor ſich. Vor=
gewonnen. Die herrliche Umgebung Darmſtadts, die Stadt ſel/
Künſtlerviertel uſw., werden nun, im Film verewigt, durch all.?
ſpieltheater der Welt gehen. Mit den Aufnahmen iſt bereits begn
worden. Die Darſteller ſind aus der Meiſterſchule für Filmku
vorgegangen, die von Wiesbaden nach Darmſtadt verlegt wur?
dem Unternehmen angegliedert iſt. Als Lehrkräfte wirken: Frou
Naven=Kraatz, und die Herren Raven, Herrmann und Kraatz.
kannte Luſtſpieldichter Schriftſteller Curt Kraatz, Verfaſſer von
brüder”, „Hochtouriſt”, „Kilometerfreſſer”, „Polniſche Wirtſchaft”
hat ſeine perſönliche Mitwirkung zugeſagt. Durch dieſe Gründunk
die „Kunſtſtadt‟ Darmſtadt den modernſten Zweig der darſtellende, Aſt oher Unfug un
nun auch gewonnen.
— Zur Schuldfrage. Man ſchreibt uns: In dieſer Nokzeit
die Sorgen um unſer geliebtes Vaterland uns faſt erdrücken, tritt geſt
von neuem die Frage an uns heran, warum ſchweigen wir zur S.
hldſ=
frage des Weltkrieges, warum ſchweigen auch die dicheim Smrm
Frauen und Mütter? Unzählige trauern um den geliebten Len
gefährten, den blühenden Sohn. Unſere gefallenen Helden haniſ
Leben hingegeben für Deutſchlands Ehre. Sind wir es nicht eſe
Tapferen ſchuldig, immer lauter und lauter in die Welt hinaussufu
„Wir ſind unſchuldig an dieſem furchtbaren Kriege!” Wie woßd
jungen Mütter einſt vor ihren Söhnen beſtehen, wenn ſie fragchn
den, warum ſeid Ihr nicht für Deutſchlands Ehre eingekreter??
gegebene Stelle, die die Notwendigkeit, daß wir die Schukdfrrd
lehnen, vertreten müßte, wäre der Verband Darmſtiße
Frauenvereine; ſchon einmal hat er ausgeſprochen, wasſie
dachten. Als ſich vor acht Tagen unter den Lindenbäumen des Frhu
Hunderte von Frauen verſammelten, um der Kaiſerin Auguſte 2mn a,
als deutſcher Frau und Mutter, als frommer Landesmutter, in M1
ſtolzer Trauer zu gedenken, da war es der Verband, der den Eene
der Frauen Worte verlieh. Möchte er auch in dieſer Frag/
ſchweigen!
— Beamtenbetriebsrätegeſetz. Man ſchreibt uns: Ueber dieſes
ſprach letzten Donnerstag abend, im chriſtlichen Hoſpiz Obertelegr
ſekretär Kreſſel aus Frankfurt vor den in der Arbeitsgeme
zuſammengeſchloſſenen Poſtbeamten. Redner beſprach eingangs die
wickelung des Rätegedankens bei der Beamtenſchaft, um dann
Betriebsrätegeſetz, das in vier verſchiedenen Entwürfen zurzeit die
tenorganiſationen lebhaft beſchäftigt, näher einzugehen. Der (m
zur Gre
her hatte der 81jährige Biſchof von Augsburg, Dr. von Lingg,
in der Pfarrkirche ein feierliches Pontif
Die Einleitung des Feſtaktes bildete die Uraufführung eines
Feſtgeſanges von Dr. Baumgarten, in Muſik geſetzt
von Pater Viktor Eder. Für die Gemeindeverwaltung entbot
Zweiter Bürgermeiſter Kreuzer den Ehren= und Feſtgäftedec
Willkommensgruß. Die Feſtrede hielt Dr. Baumgar”!
Wörishofen. An den Feſtakt ſchloß ſich eine Feſttafen
Hotel Kreuzer. Nachmittags verſammelte ſich die Schulgn?
deren beſonderer Freund Kneipp immer geweſen, vordam
Kneippdenkmal zu einer eigenartigen Huldigung, bei Hedce
Buben und Mädel in geſanglichen, poetiſchen und andereiMt
bietungen „Vater Kneipp” in ihrer Art feierten. Mit ſem
Brillantfeuerwerk ſchloß abends die Feier.
us gerkers
Leiden zu liel
DAnen Verwa
Mic=Volle
ontheit
Die Prinzeſſin Girnara.
Weltſpiel und Legende von Jakob Waſſermann.
von Egon Wellesz. Uraufführung im Fram
Opernhaus am 14. Mai 1921.
In ein indiſches Königsſchloß führt uns der Dichter
hat Prinz Siho Ritter und ſchöne Damen zum Gaſtmahl
— aber er läßt ſie lange auf ſich harren. Endlich naht
ſchwerem Kummer bedrückt. Heimlich raunen die Gäſte
einander: „Dort naht er” — ſagt einer —, „Sieht aus wis0e
der ſchuldbewußt iſt.” — „Wie einer, den Verhängnis beoc.
„Ohne die Prinzeſſin iſt er gekommen. Er führt die Gattiſſ
zum Feſte.‟ Darüber ſind die Geladenen ungehalten an ?0
böſen Zungen wiſſen zu erzählen, daß die Prinzeſſin (5904
entſetzlich mißgeſtaltet ſei; eine geſprenkelte Haut habe ſ..."
fleiſchloſer Totenkopf ſitze auf ihrem Nacken. Da ſteht plötz)hk
Magier in der Schar der Höflinge und ſeinem Zauber gel F!"
dem Prinzen Siho den Schlüſſel zum oberen Gewölbe ,cſ
reißen, wo die Prinzeſſin Girnara ſeit ihrer Geburt veike”
gehalten wird.
In jenem oberen Gewölbe, herrſcht ſchreckliche Finſten
Auf einem Lager ruht die mißgeborene, unglückſelige PwFſſ.
Girnara, von wenigen Dienerinnen gewartet, die ſich vor ſe...
ſetzen. So verbringt ſie ihr fluchbeladenes Daſein in tudſ
Verlaſſenheit, ihren quälenden Gedanken überlaſſen. Dieſſ
tern ſie unaufhörlich, und — als Dämonen Geſtalt geſin!“
halten ſie der Bejammernswerten eine ſchreckliche Untat 19.—.
ihr Vater einſt begangen: Tauſende unſchuldiger Kindleine."
er hinmorden laſſen im ſakkiſchen Eichwald. In jener Schi0
nncht kam Girnara zur Welt: mit fleiſchloſem Totenhaupt 11..
geſprenkelten Haut; furchtbare Strafe für den grauſamer!.
Da dringt von draußen eine tröſtliche Stimme in ihren Diſe.
Kerker: „Leidbegnadete! Die Stunde bricht an, wo das Eellie
haimer
135.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
Seite 3.
sregierung wird von der Beamtenſchaft glatt abgelehnt, da er
mchem gutem Gedanken Mitbeſtimmungsrecht und
Schlichtungs=
nicht enthält. Der bayeriſche Regierungsentwurf kann
eben=
hichtt befriedigen, da er die Beamtenkammern vorſieht, die, als
„ rechtliche Körperſchaft gedacht, den Fachorganiſationen jeden
grehmen würden. Der Entwurf des bayeriſchen Beamtenbundes
imfaſt ganz mit dem bayeriſchen Regierungsentwurf, läßt jedoch
Mitbeſtimmungsrecht und Schlichtungsausſchuß fehlen. Der
des Deutſchen Beamtenbundes dagegen kann einzig und allein
cmbare Grundlage angeſehen werden, da er Mitbeſtimmungs=
„ Schlichtungsausſchuß fordert, auf die die Beamtenſchaft unter
ürnſtänden verzichten kann und darf. Die trefflichen
Ausführun=
nnit der geſamten Materie vertrauten Redners fanden die leb=
Eimmung aller anweſenden Poſtbeamten.
Zcolin=Abend Bruno Stumpf. Es ſei an dieſer Stelle nochmals
u cam Donnerstag abend im Hotel „Zur Traube” ſtattfindenden
Abend „Bruno Stumpf” aufmerkſam gemacht. Es
6—7 zu berichtigen, daß Herr Gelbart aus Frankfurt a. M. ver=
It. An deſſen Stelle wird Fräulein Elſa Dofflein aus
Ept die Begleitung am Bechſtein=Flügel übernehmen. Ein
beſon=
ſticgewähltes Programm wird Herrn Stumpfs Können zeigen.
zähjahrstagung der Geſellſchaft für freie Philoſophie vom 23. bis
u. Die für dieſe Tagung eingegangenen Meldungen ſind ſo
zahl=
os es nicht möglich iſt, alle Gäſte in den vorhandenen Hotels
cingen. Es wird daher gebeten, daß Familien, die in der Lage
umer mit Frühſtück für einige Tage abzugeben, ſich bei der
Ge=
ſſtere für freie Philoſophie, Darmſtadt, Paradeplatz 2, Eingang
Zeughausſtraße, melden. Es iſt dabei erwünſcht, daß der
Miet=
r Tag mitgeteilt wird.
saperintendentenkonferenz. Am Mittwoch, 25. Mai, 10½ Uhr
. findet in Darmſtadt im Landeskirchengebäude die allge=
Verſammlung der evangeliſchen Geiſtlichen
ovinz Starkenbuug ſtatt. Hauptgegenſtand bildet der
des Herrn Geh. Hofrats Prof. D. Dr. Berger über: „Die
e Gewiſſensfreiheit, ihre religionsgeſchichtliche und
innerkirch=
el entung”.
Zaubſtummengottesdienſt findet nächſten Sonntag, den 22. Mai,
tiags 2 Uhr, z: Darmſtadt im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt.
eines Bahnfahrtausweiſes wolle man ſich an Pfarrer Kleberger
Eü ſtadt wwenden.
De ordentliche Hauptverſammlung des Odenwaldklubs findet am
aſ- den 29. Mai, in Waldmichelbach im Saale des Gaſthauſes
mOdenwald” ſtatt; ſie beginnt pünktlich um 11 Uhr vormittags.
Faſesordnung lautet: 1. Bericht über die Klubtätigkeit im Vereins=
O/21. 2. Vorlage der Rechnung der Hauptkaſſe für 1920/21.
Etlige des Voranſchlags für 1921/22. 4. Ort und Zeit der nächſten
veſammlung. 5. Drei Satzungsänderungen. 6. Das Liederbuch
dimwaldklubs. 7. Die Vereinszeitſchrift Unter der Dorflinde.
herdwandern und Jugendherbergen. 9. Ehrung von Mitgliedern
bet bezeichnungs=Ausſchuſſes. 10. Neuwahl zweier Mitglieder zum
hisſchuß. 11. Beſprechung von Klubangelegenheiten; Anregungen
Bimſche aus den Kreiſen der Ortsgruppen.
Teffentliche Verſammlung. Anläßlich des Landesparteitages der
ſhr Demokratiſchen Partei findet am Samstag, den 21. ds. Mts.,
Fim großen Saale der Turnhalle am Woogsplatz eine öffent=
Ferſammlung ſtatt, in der Frau Kromer=Mannheim,
died des Reichswirtſchaftsrats, Senator Dr. Peterſen, M. d. R.,
ſarrer Korell=Nieder=Ingelheim über „Deutſchlands
Gegen=
ud Zukunft” ſprechen werden. — Eintrittskarten bei Buchhändler
Rirchſtraße, und im Verkehrsbureau.
der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen, Orts=
Darmſtadt, veranſtaltet am 18. Mai, abends, im Rummelbräu
Gffentliche Verſammlung, in welcher der Bezirksleiter
mer F4omberger über das Thema: „Vergangenheit, Gegenwart und
n der Kriegospfer und die Tätigkeit ihrer Organiſationen” ſprechen
(Näh. ſ. Anz.)
der Verein ehem. Angehöriger des Großh. Artilleriekorps
Orts=
ah/Darmſtadt, hat am Samstag, den 21. Mai, Kameradſchaftsabend
.Kanone‟. (Siehe Anzeige.)
Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger” Eliſabethen=
72, eröffnet am Donnerstag, den 19. Mai, abends, int ihren
Un=
sräumen neue Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben
Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer, und iſt jedem Gelegenheit ge=
Oie Kurzſchrift gründlich zu evlermen.
Fm Silberkranz. Heute, Mittwoch, begeht Herr Hans Stolz,
Eeger und Ehefrau Elmene geb. Emter, Taunusſtraße 53, das
Silbernem Hochzeit.
irkkateurmeiſter Ludwig Bergſträßer und Frau Auna geb.
i, Wienersſtraße 47, feiern am 18. ds. Mts, das Feſt ihrer
Sil=
eu-Hochzeit.
Brober Unfug und Sachbeſchädigung. Die an den öffentlichen,
Beyenen Briefkaſten in Darmſtadt vertragsmäßig durch die
Notz
ame Darmſtadt in Darmſtadt (Ober=Poſtdirektion) angebrachten
ſt erdrügen, ia. M Werbeſchilder der vereinigten Brauereien Rummel u. Wiener,
nwir zr e9AgSrauerei, Darmſtadt, die das Publikum auf „Das gute
Kronen=
auch die 2/ ſaifmerkſam machen, ſind ſeinerzeit zum Teil in den
verſchieden=
um den geluhe Elicwenden der Stadt von Bubenhand gewaltſam beſchädigt
enen belden FUNrmbgeſchraubt und entwendet worden. Es gewinnt
eind wir es ug. Mdm von amtlicher Stelle uns zugegangenen Mitteilungen faſt den
in die Welt hinas 2 ri, als ob ein gewiſſes Syſtem in dem Vorgehen liege. Es iſt
ſen Kriege!”. Wie n2ſmnn darüber zu klagen, daß öffentliche Anſchläge und Aushänge
ſiehen, wem ſie ſiur” gehörden und Privaten von böswilliger Beſchädigung nicht
ver=
nds Ehre eigemſr t Sleiben. Jeder geſittete Einwohner ſollte, mit dazu beitragen,
daß wir die Schuc=Aaff ſolche Weiſe — man mag zu den Anpreiſungen im übrigen
erband Darmfa n,wie man will — das Anſehen der Stadt, das öffentliche Gut und
r ausgeſprochel, NSEfgentum anderer nicht beeinträchtigt werden. Hier ſollten unſere
nchen Aufſichtsorgane ſcharf aufpaſſen und zugreifen. Auch die
indenbäumen des
r Kaiſerin Augya 2Mclung der Kinder in den Schulen und das Aufmerkſammachen auf
Landesmutter
ſfimmen Folgen wäre ſehr angezeigt. Die Poſtreklame Darmſtadt
rband, der den EEſ— die Ermittelung des Täters obiger Sachbeſchädigung eine
Be=
m dieſer Fihs ſrg von 500 Mark ausgeſetzt. Das Nähere ergibt ſich aus der
An=
en dieſer Nummer.
mns: Ueber dieße AT. Ein Unfug! Wieder werden ängſtliche Leute durch Zuſendung
ſoſpiz Obernt 20 ſct einer Reihe von Jahren in proteſtantiſchen und katholiſchen
in der Arbeisge-8ſx mit Unwillen beobachteten ſogenannten Kettengebets
be=
er beſprach eimngande 7 Alwt. Man erhält anonym die Abſchrift eines meiſt gleichlauten=
kaven md
magu
ſchaft, um dam
Ra
den Gebets, das innerhalb 9 Tagen neunmal abgeſchrieben und an 9
Be=
kannte verſandt werden ſoll. Daran wird die Verheißung einer großen
Freude oder großen Glücks (am neunten Tage!), an die Nichterfüllung
aber die Drohung von Unglück geknüpft, und davor gewarnt, die
„ewige” Kette zu brechen. — Kranke und ängſtliche Perſonen
wer=
den hierdurch in Aufregung und Angſt verſetzt und laſſen ſich zur
Fort=
pflanzung dieſes ebenſo törichten wie ſchädlichen Manövers beſtimmen,
Beſſer iſt es, eine ſolche Zuſendung ohne weiteres in den Papierkorb zu
werfen, denn damit wird dieſe Kette frommen Unfugs gebrochen, wozu
jeder verſtändige Beteiligte mitwirken ſollte.
Donnerstag, den 19. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 50, 49 und 48, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Marke Nr. 35 und 31, je 800 gr Brot,
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ansgabe von Keks und Zwieback: Es erhalten die Inhaber
der Bezugsmarken Nr. 281 der Nährmittelkarten A (weiß),
B (lila), C iroſa) je 2 Rollen Kecks zum Preiſe von 1.80 Mk.
für eine Rolle. Gegen Rückgabe der Bezugsmarke Nr. 281
erhalten die Inhaber der Nährmittelkarten D (braun) und
P (grün) je ein Paket Zwieback zu 1.95 Mk.
Die Marken verlieren am 19. ds. Mts, ihre Gültigkeit.
Corned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind bis auf weiteres
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) zu
6.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 286, 287 und
Beſtellmarke 17 der Sonderbeſtellkarte je ¼ Lit, Vollmilch
zum Preiſe boit 75 Pfg.
Zucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkarte,
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hansbrandkohlen: Auf die bereits für das
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/22 gültig erklärten
Kohlenaus=
weiskarten wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen, hiervon
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Auf
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr.
Holz zum Preife von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marlen werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Ein Nachmittag mit Rabindranath Tagore.
Wenm man von den Schriſtem eines Dichters erhoben,
be=
geiftert und innerlich berührt war, dann empfand man nicht
ſel=
ten die erſte Begegnung mit dem Autor als eine Enttäuſchung:
die Perſönlichkeit hielt nicht, was die Dichtungem verſprachen; ſie
erſchienen num erſonnen, im Gefühl gewaltſam geſteigert, gar
neuraſtheniſch erzwungen; beſonders in der Jetztzeit. Wie ganz
anders war das Erlebnis am Pfingſtſonntag, als ich das Glück
hatte, im Haufe des Grafen und der Gräfin Keyſerling mit
Ra=
bindranath Tagore einen Nachmittag verbringen zu dürfen, des
indiſchen Dichter=Philofophen, der allein durch die Schönheit und
die Macht ſeiner Gedanken umd ſeiner Sprache die 36 Millionen
Einwohner ſeiner Heimat Bengalen zu einer bewußten
Volks=
einheit zuſammengeſchloſſen hat, er, der Warner vor dem Streit
der Nationalitäcken. Wir wachſen weſentlich durch das Erleben
von Perſönlichkeiten: und dies iſt eine ganze Perſönlichkeit, eine
machtvolle; machtvoll nicht durch äußere Willens=Gewaltwirkung,
durch ichbewußte perſönliche Beeinfluſſung, ſondern durch die
wunderbar harmoniſche, gütig=freundliche Gelaſſenheit, die
gänz=
lich weltüberlegene, ruhige Klarheit ſeines Weſens; wenn er
z. B. lächelnd ſagte in einem beſtimmten Zuſammenhange: „das
Schlimmſte, was uus paſſieren kömte, wäre der Tod; und was
wäre das? ich freue mich auf ihn!“
Wir haben aber in Deutſchland von dem hochftehenden
In=
dern viel zu ſehr die Vorſtellung, daß ſie, im tiefſinniger
Phälo=
ſopheme verſponnen, taten= und willenlos die Ereigniſſe der
Ge=
ſchichte über ſich dahin rollen ließen; aber ſowohl Togore als
ſeine Begleiter gehen mit offenen Augen durch die Welt, in
Wahrheit Männer der Tar; die Zeit wird erweiſen, daß ſie mehr
als wir über dem Geſchicken des Lebens ftehem. — Vor einem
Jahre har Tagore ſeine Heimau verlaſſen, um das meue Antlitz
der Erde zu ſehen, und iſt jetzt über Amerika nd Weſteuropa zu
uns gekommen, hat überall das äußerlich geſchäftige Haftem mach
Geld, Erwerb umd Macht geſehen; hat zu ſeinem Staunen
ge=
ſehem, wie für das Auge des von außem Kommenden die
euro=
päiſchen Völker innerlich im Weſentkichen gleichgeartet ſind und
doch im Nationalitätenſtreit ſich zerreiben. Mit beſonders
war=
mer Sympathie fühlt er ſich zu dem innerſten Geiſt des
Deutſch=
tums hingezogen, ſühlt mit beſonders warmem Herzen das
Un=
glück Deutſchlands mit, das, gleich ſeiner Heimat, unter fremder
Waſfengewalt ſeufzt. Deutſchlands Ermeuerung muß von innen
kommen. Die Beſtrebuungen der hier durch den Grafen
Keyſer=
ling gegründetem „Schule der Weisheit” entſprechen gänzlich
Tagores Idealen; wahr und treu gegen ſich ſelbſt ſoll die
Per=
ſönlichkeit über die bloße Beherrſchung des techniſchen Könnens,
der äußerem Routine, an der Deutſchland ſo ſehr krankte,
hinaus=
encwickelt werdem. — Tagore geht jetzt nach Stockholm, kehrt in
20 Tagen zurück, und wird mit ſeinen beiden Begleitern dann
ſeim Quartier für drei Wochen im Darmſtadt aufſchlagen, als
ſeinem Wirkungszentrum für Süddeutſchland, und in dieſer Zeit
an der „Schule der Weisheit” wirken.
Einen beſonders wundervollen Genuß bereitete Tagore
ſei=
nen Zuhörern dadurch, daß er in der entzückend=melodiſchen
Bengalenſprache eigene Gedichte mit ihrer eigenartig bewegken
Rhythmik vortrug und Stellen aus Upaniſchaden mit der
geheim=
nisvoll=heiligen Würde ihrer Sprache rezitierte. Und dahinter
fühlte man die tiefſinnende, allem Pſychologiſchem gegenüber ſo
aufgeſchloſſene, gefühlsbewegte Seele ſeines Volkes. —
Unver=
geßliche Stunden.
Dr. Carl Happich.
w. Arheilgen, 17. Mai. Der Geſangverein „
Sänger=
luſt” hielt ſein Frühjahrskonzert ab und hatte ein ausverkauftes Haus
zu verzeichnen. Die Vortagsfolge war überaus reichhaltig, enthielt
nur gute Muſik und Schätze der Männerchorliteratur. Die einzelnen
Chöre: „Frühlingsglaube” von Cezanne, „Der ſchwäbiſche Fidelmann”
von Werth, „Abſchied” von H. Müller, „Die Roſen” von Wagenblaß,
Ein rheiniſches Mädchen” von Krämer und „Donauwellen=Walzer” von
Ivanoviei wurdem muſtergültig vorgetragen. Der letztgenannte Chor
mußte nach ſtürmiſchem Applaus wiederholt werden. Der über 70 Mann
ſtarke Chor verfügt über in allen Regiſtern gleichgutes Stimmenmaterial,
iſt wohlklingend und ausgeglichen. Die Chöre waren durch den
Diri=
genten des Vereins, Herrn Chormeiſter Wilhelm Etzold=Darmſtadt,
mit großem Verſtändnis einſtudiert und bis in die kleinſten Feinheiten
ausgearbeitet. Das 8 Mann ſtarke Künſtlerorcheſter trug mit ſeinen
Vor=
trägen weſentlich zur Verſchönerung des Konzertes bei. Von
Muſikvor=
trägem enthielt das Programm: Ouvertüren zu „Zampa” und „
Ban=
ditenveiche”. Fantaſie aus Fauſt, „Streifzug durch Joh. Straußſche
Operetten”, „Frühlings Morgenſtändchen‟ Als Soliſt war Herr
Kam=
mervirtuos Louis Kümmel verpflichtet, welcher aber leider wegen
Krank=
heit verhindert war. Die dadurch im Programm entſtandenen Lücken
wurdem im erſten Teil durch Herrn Koch (Violinſolo) und im zweiten
Teil burch Herrn Wilhelm Etzold (Klavierſoli) ausgefüllt. Beide
Herrei bewährten ſich als Künſtler auf ihrem Inſtrumenten.
X Griesheim, 16. Mai. Muſterung von Pferden und
Wagen. Ein Leben, wie an den erſten Tagen einer Mobilmachung,
herrſchte am letzten Samstag hier. Nicht nur die Hauptſtraße, ſondern
auch die Nebenſtraßen waren dicht gedrängt voll mit Pferden und Wagen,
welche ſich die Franzoſen vorführen ließen, nachdem eine ſehr
umfang=
reiche Aufnahme vorangegangen war. Wir wiſſen, daß es ſich hierbei
um vorläufige Maßnahmen zu ſpäteren Requirierungen für den
geplan=
ten Vormarſch handelt, wenn dies von den Franzoſen auch offiziell nicht
zugegeben wird. In den Zeitungen leſen wir, daß an anderen Orten
dieſe Vorführungen von den Franzoſen mit ſofortiger Wirkung
aufge=
hoben wurden. Bei uns wäre dies um ſo mehr angebracht, als wir durch
die Geländeabſperrungea mehr als andere Orte geſchädigt find und die
Kommandantur den Leuten die durch die Muſterung verloren gehende
Arbeitszeit wohl erſparen könnte.
C. Nieder=Ramſtadt, 16. Mai. Wahlen. Zum Kirchenvorſtand der
neu gebildeten katholiſchen Gemeinde wurde vom Kreisamt ernannt als
ſtändiges Mitglied Herr Karl Faltermann. Gewählt wurden und
kreis=
amtlich beſtätigt die Herren Eduard Barth, Franz Becker und Franz
Seelmann.
th. Egelsbach, 16. Mai. Am Samstag, den 21. Mai, findet im
Saale der „Krone” die Aufführung des fünfaktigen Stückes „
Luther=
tage in Frankfurt” ſtatt, deren Erträgnis für den Glockenfonds
der evangeliſchen Gemeinde beſtimmt iſt. Die „Luthertage”, ſpielen
z. Zt. von Luthers Hin= und Rückreiſe zum Wormſer Reichstag im
Jahre 1521, und ſtellen den Eindruck dar, den der Reformator auf
Frankfurter Bürgersleute gemacht hat. Verfaſſer des Stückes iſt Pfarrer
und Geh. Konſiſtorialrat D. Dr. Herm. Dechent=Frankfurt a. M., von
deſſen „Volkstümlicher Kirchengeſchichte von Frankfurt a. M.” ſoeben der
zweite und letzte Band erſchienen iſt. Möge der Herzenswunſch der
Egelsbacher, ihr früheres Geläute erſetzt zu ſehen, durch allſeitigen Beſuch
der Erfüllung näher gerückt werden.
Offenbach, 17. Mai. Wie der O. Ztg. mitgeteilt wird, geht die
Eiſenbahnverwaltung mit der Abſicht um, den Verkehr auf der
Lokalbahn Offenbach—Frankfurt—Sachſenhauſen, der in den letzten
Jahren betrieblich immer mehr eingeſchränkt worden iſt, demnächſt ganz
einzuſtellen.
Mainz, 17. Mai. Ausgebrochene Gefangene. Aus dem
Mainzer Landgerichtsgefängnis ſind zwei Strafgefangene entſprungen.
Es handelt ſich dabei um den 23 Jahre alten, angeblich zuletzt in Mainz
wwohnenden Auguſt Bonn, geboren in Bogel, welcher noch eine Reſtſtrafe
von zwei Jahren Gefängnis, und um den 24 Jahre alten
Strafgefange=
nen Karl Bernhard aus Erbenheim, welcher noch eine Reſtſtrafe von 3½
Jahren Gefängnis zu verbüßen hat. Bonn war bekleidet mit geſtreifter
Hoſe braunem Rock und ſchwarzem Filzhut, Bernhard mit feldgrauem
Drillichanzug, blauer Mütze und ſchwarzen Lackſchuhen mit Tucheinſatz.
— Tödlicher Unfall. Am Donnerstag nachmittag kam zwiſchen
Rechengaſſe und Emmeransſtraße ein Schulknabe unter ein Auto. Das
Kind wurde derart verletzt, daß es geſtern an den Folgen ſtarb.
Steinfurth, 16. Mai. Glockenweihe. Nach Abnahme der
Glochen durch Herrn Muſikdirektor Müller=Friedberg, der die Gemeinde
zu dem herrlichen Geläute beglückwünſchte, fand an Himmelfahrttag,
morgens 10 Uhr, die Einweihung ſtatt, bei der der Ortsgeiſtliche in der
Himmelfahrtpredigt zum Ausdruck brachte, wie ſie das große heilige Erbe
und Vermächtnis vergangener Zeiten über die troſtloſe Gegenwart
himüberretten und ein Bindeglied zwiſchen der irdiſchem und himmliſchen
Welt ſein ſollen, und ſich dabei anlehnte an ſeine im Erz gegoſſenen
Glockenſprüche: „Der Toten Gedächtnis, der Väter Vermächtnis” —
Ge=
weiht in der Nacht der Not und Plage, kling ich entgegen dem
kommen=
den Tage.”
* Kleine Nachrichten aus Heffen. In Friedberg und Bad=
Nauheim fanden ſtark beſuchte Proteſtverſcmmlungen der
Beamten=
ſchaft ſtatt, im denen in ähnlicher Weiſe wie in Gießem gegen die
Be=
laſſung in Ortsklaſſe C Einſpruch erhoben wurde, der in ſcharfen
Ent=
ſchließungen zum Ausdruck kam. Friedberg fordert Einſtnfung nach B,
Bad=Nauheim nach A. — Auch in Batzbach regt ſich die
Beamten=
ſchaft; ſie hat ſich zu einer Beatenbereinigung zuſammengeſchloſſen, die
ebenfalls eine höhere Einſtufung verlangt. Die Stadt begeht am 16.
zugehen. 2r EA bis zur Grenze des Leibes und überſchwillt und die
utrn des Kerkers ſprengt!” Und in Girnara reift der
Ent=
tuue md Fſcgüe. Ar Leiden zu lieben und Buddha zu ſuchen: „Iſt mir ver=
AaungurM zu ſinnen Verwandlung, ſo will ich mein Leiden lieben und
ine Frſta”, Segreich=Vollendeten ſuchen! Und in ſeliger Hingabe
hrut ſie Gottheit: Buddha erſcheint ihr in der Geſtalt des
die Ech Eheich=Vollendeten und verleiht ihr überirdiſche Schönheit.
ingen die Gäſte ins Gewölbe ein: in namenloſem Staunen
ſie auf die Knie, Siho findet die ſeltſam Verwandelte und
WBt ſie jubelnd in die Arme, der Vater preiſt die Gottheit, der
eringenden Reue froh, gelöſt von verjährter Schuld.
Dies die Handlung des dichteriſch meiſterhaft geſtalteten
Res. Sprache und Inhalt, beides edel, wundervoll geformt
Deihevolle Gedanke, daß aufopfernde Hingabe an die Gott=
Birna
Wausſöhnt mit allem Ungemach, allen Abglanz ihrer Seligkeit,
e hehren Wonnen auf das Antlitz des armen Erdenmenſchen
„Eoezaubert. Es war wahrlich kein leichtes Unterfangen, dies
rung
Ncouch zu vertonen. Egon Wellesz iſt es gelungen, dem
cher gleichwertig zu ſchaffen. Die Muſik paßt ſich der
tief=
ihrt uns
iwlſiten Dichtung trefflich an. Wellesz iſt Schönberg=Schüler.
End=
e” die gih w.) weit davon entfernt, dem Lehrer nachahmen zu wollen,
Sieht aus Iter eine Partitur, die in ihrer ſtark melodiöſen Struktur
nAmehr an Schreker gemahnt. Ich denke da beſonders an die
„ Leche
2y ungvollen Geigenthemen bei der Erſcheinung Buddhas.
n weiß ! ”i nch f len rhaupt iſt dieſer Moment, der ja ſchon rein dramaturgiſch
r Bböhepunkt darſtellt, grandios geſtaltet. Ein einziges, unge=
Er führt M. —ul uges Crescendo, das ſich über 75 Takte machtvoll erſtreckt, bringt
ungeMle. M. 2 u, packende Steigerung, der das Siebenviertel=Thema Buddhas
ſchimmernde Krone aufſetzt. Ebenſo machtvoll, von
erſchüt=
die
ſte Hadt nct teI Moer Wirkung iſt der pompöſe Schluß des Werkes; das
mar=
he Buddha=Thema von allen Bläſern im Orcheſter und den
Zoie, ArMi. Trompeten der Bühnenmuſik im ſtärkſten Fortiſſimo jubelnd
ninche ſchemettert, von ſchwirrenden Tremoli der Streicher in ſeltſamen
Amonien umgleißt. Im wefentlichen iſt der Charakter der
„odch chuit — wie aus den angeführten Beiſpielen hervorgeht —
illu=
criber Natur. Dadurch nähert ſich der Stil des Werkes dem
Wrwſlsmus und Naturalismus, die die Tonſchöpfungen Puccinis
P kzeichnen, denen auch die melodiſche Struktur der
Wellesz=
ziu4WMn Oper nicht unverwandt iſt. Als Beiſpiele hierzu möchte
AAwie brütende, unheilkündende Orcheſtereinleitung des zweiten
ſes und das geſangvolle Thema der Prinzeſſin Girnara
an=
aen. Die Mittel des modernen Orcheſters weiß Wellesz
eſerhaft anzuwenden, und ſeine Partitur miſcht die Klänge zu
4Deh von berauſchender Schönheit, grauenvoller Dämonie, pei=
WEidem Schmerz, erhabener Innigkeit und ſeligſter Verklärtheit.
Zuſammenfaſſend ſei geſagt, daß die neue Oper eine
ſchätzens=
werte Bereicherung der Opernliteratur ſowohl in tertlicher als
auch in muſikaliſcher Hinſicht darſtellt, und daß das Frankfurter
Opernhaus neben der Univerſal=Edition als Verlag eine
ver=
dienftvolle Arbeit geleiſtet hat, indem es das erſte Bühnenwerk
des noch ziemlich unbekannten Komponiften zum Erklingen
brachte.
Dr. Ernſt Lert gab der Dichtung als Regiſſeur einen hehren
Rahmen und brachte eine Aufführung zuſtande, die des Werkes
und des Frankfurter Opernhauſes würdig war. Mit ſenſitiver
Einfühlſamkeit in den Stimmungwert des Textes verbindet Lert
nicht nur das erſchöpfende Können des Muſikers, ſondern auch
das des praktiſchen Theatermannes. Daher ſeine prunkvollen,
belebten Maſſenſzenen, die ihm in ihrer Bildhaftigkeit ſo leicht
keiner nachmacht. Leider gelang — als Ausnahme der ſonſt
tadel=
loſen Inſzenierung — die von den Autoren zu weit
ausgeſpon=
nene Dämonenſzene nicht packend genug; hier fühlte man das
„Theater‟ Eine wunderſam verinnerlichte, tiefbeſeelte Girnara
war Elſe Geniner=Fiſcher. Adolf Jäger blieb als Prinz
Siho reichlich konventionell, allerdings kommt dieſes Manko zunn
Teil auf das Konto Waſſermanns. Richard Breitenfeld als
Magier verfagte vollſtändig; ihm fehlte ſowohl darſtelleriſch als
auch geſanglich das Teufliſch=Bezwingende, das dieſe Figur aus
der Menge der Gäſte hervorhebt. Mit großer Wärme und edler
Geſtik ſang Adolf Permann den Buddha. Am Pult ſaß
Eugen Szenkar und ſchwelgte mit dem hervorragend
ſpielen=
den Orcheſter in den glühenden Farben der Partitur. Dank der
Vorliebe moderner Autoren für indiſche Stoffe konnte Ludwig
Sievert ſeine Bühnenbilder aus vorhandenem Material
zu=
ſammenſtellen. Dennoch ſollte man endlich einmal einen anderen
Horizont als Abſchluß offener Dekorationen anſchaffen.
Der Abend geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die
Autoren und alle Mitwirkenden, die (außer Dr. Lert, der lebhaft
gerufen wurde) wohl an die zwanzigmal an der Rampe
er=
ſchienen.
Willy W. Göttig.
Neue Bücher.
* Gaiſerin Eugenie lebte nach dem Sturze des Kaiſerkums im ſtiller
Zurückgezogenheit in ihrem Hauſe in Farmborough in Schottland. Seit
ſie im Sommer letzten Jahres, 94jährig, die Augen ſchloß, wurde in der
Ooffentlichkeit erneut lebhaft die Frage erörtert: Hat Eugenie
Memoi=
ven geſchrieben? Erwartete man doch von dieſen beſonders intereſſante
Aufklärungen ſowohl perſönlicher als politiſcher Art! Das Teſtament
brimgt die Löſung: ausdrücklich erklärt die Kaüſerin darin, daß ſie keine
Memoirem geſchrieben habe. Die Schilderung ihres Lebens ht unter
dieſen Umſtänden ein Mann unternommen, der durch feine und ſeimer
Familie Beziehungen beſonders dazu berufen ſcheint. Gvaf Fleury
iſt der Sohn eines Generals, der von jeher Napoleons Parteſigänger,
ſpärer ſein Oberſtallmeiſter und Adjutant war. Dadurch war es ihm
möglich, viel intimes und unbekanntes Material zu ſammeln. Er
ver=
zcichmete als Geſpiele des kaäſerlichen Prinzen im ſteten perſönlichen
Verbehr mit der Kaiſerin auch nach dem Sturze Napoleons und bis zu
ihrem Tode fortlaufend ihre Aeußerungen über Politik, Hof und
Geſell=
ſchaft und ſchuf ſo das Werk, das er mit Recht die „Memoiren der
Kaiſerin Eugenie” nennen durfte. Dieſe ſind ſoeben bei
Brock=
haus erſchienen. (Reich illuſtriert, 2 Bände auf beſtem holzfreien Papier,
gebunden 100 Mk.) Das Werk bietet ein ausführliches Bild des Lebens
der Kaiſerin. Wir ſehen ſie als Kind im elterlichen Hauſe in Madrid
den Erzählungen Stendhals lauſchen, wir folgen ihr nach Frankreich,
wo die ſchöne Spanierin die Aufmerkſamkeit des damaligen
Prinzpräſi=
denten auf ſich gieht. Bald führt er ſie als Kaiſerin auf den Thron, auf
dem ſie Zeiten des größten Glücks und höchſten Ruhms erleben ſollte.
Hier ſteht ſie amn der Spitze des politiſchen und geiſtigen Frankreichs, und
ihr Hof wird der Sammelpunkt aller führenden Geiſter der Zeit. Auch
das Schickſal und der Tod des Prinzen Lulu werden ausführlich geſchilderk.
Einen breiten Raum mimmt die Schilderung der Kataſtrophe im Jahre
1870 ein. Der zweite Band zeigt uns die Entwicklung Frankreichs und
ebenſo Europas in politiſcher Hinſicht und bringt i vielen, bisher
un=
veröffentlichten, Aufzeichnungen von der Hand führender Politiker der
Zeit, beſonders auch des Kaiſers ſelbſt, höchſt intereſſante Berichte über
alle wichtigen Ereigniſſe. Hier ſind vor allem die Aufzeichnumgen des
Kaiſerpgares über die auswärtigen Beziehungen Frankreichs ſehr
be=
merkenswert. Die Revolution am 4. Sebvember 1870 findet ſie im den
Tuilerien, wo der Miniſterrat ununterbrochen tagt. Nach langem
Drän=
gen ihrer Umgebung erſt entſchließt ſie ſich zur Flucht aus Paris, als
der Pöbel bereits im Begriff ſteht, in das Schloß zu dringen. Die
aben=
teuerliche Flucht durch das Land, das in hellem Aufruhr ſteht, die Reiſe
in einer Jacht über den ſtürmiſchen Kanal nach England iſt der
Schluß=
art des Spieles. Ein ausführliches Regiſter wird ſowohl dem Laien wie
dem Wiſſenſchaftler zugute kommen. Beiden bieten die Mewoiren
hoch=
intereſſanten Stoff zur Untevhaltung, zum Machdenken und zum
Stu=
dium. Erfveulich iſt auch die Ausſtattung des Buches; man ſieht wieder
einmal ein blütenweißes holgfreies Papier und einen geſchmachvollen
Einband.
Im Verlag von E. Haßerland ju Leipzig=R., Eilenburgerſtraße 10,
erſchſien: Gräfin Eliſabeth von Montgelas: Von
mei=
ner Löwän und anderen Lieblingen; Tiererimnerungen mit 55
Ab=
bildungen nach Naturaufmahmen. Geheftet 32 Mk. In dieſem Buuche
folgen wir der Verfaſſerin von den erſten Tierfveundſchaften, die ſie
ſchon als Kind ſchloß, und ſehen eine beſondere Begabung, mit
Tieren=
umzugehen, mit ihr groß werden. Es bringt eine große Meuge
Ma=
terial zur Pfychologie der Tiere herbei und lehrt uns gefunde Regeln
über das Halten der geſchilderten Geſchöpfe. Die Arbeit, mit vieler Liebe
durchgeführt, bildet in ihrer anſpruchsloſen und doch immer ſehr
inter=
eſſanten Schilderungsweiſe ein Dokument. In dem eigenartigen und
liebenswwürdigem Buch erzählt die Gräfin, die ſich Löſven, Leoparden,
Hunde, Wfrrde Mehe, Wffrn und andere Geſithöbf gebalten hat, ihre zeiz=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
Rummer 135‟
und 17. Juli die Feier ihres 600jährigen Beſtehens. Vorgeſehen ſind ein
großer Feſtkommers, Feſtgottesdienſte und ein Jugendfeſt im Zipfen. Im
gleichen Monat veranſtaltet der Gewerbederein in der Turnhalle auch
eine auf zwei Wochen bemeſſene Jubiläumsausſtellung. — Ein ſehr
an=
ſprechendes Kriegerdencmal wurde in Bauernheim eingeweiht. Die
Weiherede hielt Pfarrer Beyer=Oſſenheim. Der Geſangverein „
Ein=
tracht”=Dorheim verſchönte die eindrucksvolle Feier. — Die Gemeinde
Wippenbach bei Ortenberg erhielt Telephonanſchluß. Damit
dürf=
ten alle Gemeinden des Kreiſes Büdingen an das Fernſprechnetz
ange=
ſchloſſen ſein.
Deſſan, 17. Mai (Priv.=Tel.) Am erſten Feiertag brach bei Sollnitz
ein Waldbrand aus, etwa 600 Morgen wertvollen Nadelholzbeſtand
vernichtend. In der gleichen Gegend verbrannten bereits vor vierzehn
Tagen 800 Morgen Waldbeſtand.
Zittau, 17. Mai. (Wolff.) Eine ſchwere Exploſion ereignete
ſich in der Nacht zum erſten Feiertag in der Brikettfabrik des ſtaatlichen
Kohlenwerkes Hirſchfelde. Da die Belegſchaft die Fabrik
bereits verlaſſen hatte, ſind Verluſte an Menſchenleben nicht zu
be=
klagen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Ueber die Urſache der Exploſion
konnte die Unterſuchung bisher keine Klarheit ſchaffen.
27. Deutſcher evangeliſcher
Kirchengeſang=
vereinstag
in Mannheim am 10. und 11. Mai.
die ſehr umfangreichen und ſchwierigen Vorarbeiten des Kon=
greſſes hatte Pfarrer Maler (Mannheim) mit feinem Kunſtſinn
getan, die Leitung hatte Geheimrat D. Flöring (Darmſtadt). Er
führte ſie ſachkundig und liebenswürdig als ein Meiſter der Geſinnung
und des Wortes. Durch ſeine Anſprachen ging der idealiſtiſche Zug und
der Glaube an die hohe Bedeutung der Muſik für dem Wiederaufbau
des Vaterlandes.
Inmitten der Beſprechungen des erſten Tages ſtand
die Behandlung von Leitſätzen von Dr. Noack (Darmſtadt) über die
Frage: „Welche Geſichtspunkte ſind maßgebend für die Auswahl
kirchen=
muſikaliſcher Werke für den Gottesdienſt?‟ Der Redner betonte die Not=
wendigkeit einer organiſchen Einordnung der Kirchenmuſik als eines
Weſensteils des Gottesdienſtes, die noch bielfach als halber Fremdkörper
oder als dienende Magd oder nebenſächlicher Faktor des Gottesdienſtes
betrachtet wird. Hier wurde ſie als eine aktive, innerhalb des
gottes=
dienſtlichen Rahmens notwendige religiöſe Potenz geſordert. Der
Re=
ferent zeigte in ſeinen Ausführungen ein gutes und nüchternes
Ver=
ſtändnis für die muſikaliſche Durchſchnittsbegabung der Gemeinde und
gab praktiſche Beiſpiele aufzuführender Werke. — Am zweiten Tag ſprach
Geheimrat Smend (Münſter) über Heinrich Schützens Auferſtehung.
In der Diskuſſion ſtellten Profeſſor Mendelsſohn und Geheimrat
Smend auf dem Klavier charakteriſtiſche Proben von Schütz und Vach
nebeneinander.
Die Tagung begrüßtem der Landeskommiſſär Geheimrat Hepp im
Namen des Kultusminiſteriums und der Prälat D. Schwitthenner,
Pro=
feſſor Dibelius im Namen der Heidelberger theologiſchen Fakultät,
Kir=
chenrat v. Schoebffer im Nawen der Dibzeſe Mannheim und Pfarrer=
Reng im Namen der evangeliſchen Gemeinde Mannheim.
Im Feſtgottesdienſt wirkten die Kirchenchöre der Mannheimer
Chri=
ſtus= und Konkordienkirche. Die Predigt hielt Profeſſor D.
From=
mel (Heidelberg) über den Text Ieſaias 26, 4. Unter Leitung des
Lan=
deskirchenmuſikdirektors Dr. Poppen (Heidelberg) errönten durch den
Chor ein altkirchliches, von Wolfrum komponiertes Lied: „Komm,
hei=
liger Geiſt” die naiv=ſtarkempfundenen „Ehre ſei dem Vater” (
altkirch=
lich) und „Das walt mein Gott” (um 620), der Bachſch= Choral „Ach
bleib bei uns” mit ſeiner Wehmur und ſeiner religiöſen Kraft. In
der=
ſelben Kirche fand zur Abendſtunde ein Orgelkonzert, dargeboten durch
Arno Landmann und den Karlsruher Motettenchor ſtatt
Dr. Poppen gab durch ſeinen Motettenchor die Braymsſche Motette
„Warum iſt das Licht gegebew den Mühſeligen?” und den Regerſchen
„Palmſonntagmorgen‟. Der Höhepunkt des Feſtes war die Muſicfeier
im Nibelungenſaal. Bach begann und ſchloß. Die Aufführung ſeiner
Kantake „Wachet auf” zeigte die ſunderbare Zartheit und Kraft ihrer
Myſtik. Dazwiſchen erklangen alte geiſtliche Lieder und Choräle.
Zwing=
lis 69. Pſalm für einſtinmigen Chor und Orcheſter, bearbeitet von
Arnold Mendelsſohn, die a capella=Chöre Luthers „Aus
tie=
fer Not”, Roſenmüllers „Welt ade, ich bin müde”, Heermanns „Treuer
Wächter Iſrael” einfach und groß, unmittelbar und religibs. Die größte
Leiſtung des Abends ſpar Arnold Mendelsſohns „Zagen und Zuverſicht”
Muſikdirektor Dr. Poppen war der Schödfer des Abends. Seine
Füh=
rung war ſtraff, präzis, mit künſtleriſcher Intuition. Als Soliften ſind
zu nennen: Tilly Cahnbley=Hinken (Sopran, Würzburg), Anna
Fürmeiſter=Jarobs (Alt. Darmſtadt), Antoni Kohmann
(Tenor, Frankfurt a. M.) und Wilhelm Fenten (Baß, Mannheim).
Die Tagung war groß gedacht und ward groß durchgeführt.
Hauptverſammlung des Mittelweſtdeutſchen
Stenographenbundes „Stolze=Schrey”.
Ep. Frankfurt a. M., 15. Mai.
Die diesmalige Tagung, die erſte nach den langen Kriegsjahren, fand
vom 14.—16. Mai in Frankfurt a. M. ſtatt. Die Beteiligung von
aus=
wärts war groß, wvie auch die Teilnahme am Wettſchreiben und =leſen
überaus ſtark war. Erſter Tag: Schon von nachmittags 1 Uhr an traſen
auswärtige Vertreter und Gaſte ein, die dank der getroffenen
Einrich=
tungen zu ihrer Zufriedenheit untergebracht werden konnten. Um 5 Uhr
fand eine Sitzung des erbeitertem Bundesvorſtandes ſtatr, der ſich um
6 Uhr die geſchäftliche Hauptverſammlung im Bürgerſaale des
Rat=
hauſes anſchloß. Am Vorſtandstiſch, ſoh man u. a. auch den un die
ſtenographiſche Sache hochverdienten Verbandsvorſitzenden Max
Bäck=
lex=Berlin. Der Bundesvorſitzende, Herr Könitzer=Kaſſel,
eröff=
nete die Verſammlung mit herzlicher Begrüßung und erſtattete den
Jah=
resbericht, aus dem zuſammenfaſſend hervorzuheben iſt, daß ſich die
Kurz=
ſchrift „Stolze=Schrey” innerhalb des Bundes in glänzender
Aufwärts=
bewegung befindet. Gegenüber 84 Bundesvereinen vor dem Kriege die
während desſelben auf die Hälfte zuſammengeſchmolzen waren, gehören
jetzt 104 Vereine dem Bunde an. Auch die Zahl der Unterrichreten hat
ſich ebenfalls bedeutend vermehrt. Herr Dr. Bormet=Frankfurt
er=
ſtattete einen günſtigen Bericht üſber die Tätigkeit der Schülervereine.
Sodann gelangten die einzelnen Anträge zur Verhandlung, die teils
organiſatoriſche, teils praktiſche Vorſchläge zeitigten, wie die Werbetätig=
vollen Erlebniſſe. Das Buch, eine kleines weibliches Gegenſtück zu
Ha=
genbecks bekanntem Buche, wird viele Freunde finden. So manche
urſerer Zoologen könnten aus ihm noch lernen und Fingerzeige
empfan=
gen, wie man die Tierpfyche ann beſten zu ſtudieren und zu evforſchen
vermag. Es ſteikt darin nicht nur eine unergründlich tiefe Liebe zu
Tie=
ren allerlei Avt, ſondern auch ſo viel überlegener und dabei doch ſbets
liebenswürdiger Humor, daß man es auf einen Sitz auslieſt.
* Bibliother der Unterhaltung und des Wiſſens.
Jahrgang 1921. Weiter ſind erſchienen Bd. 8—10. Sie enthalten
Fort=
ſetzung und Schluß des ſpannenden Romans „Die drei Härchen” von
Horſt Bodemer, Nobellen und Erzählungen von Hermann Giesberg. Eva
Saldern, Wolfgang Hamon, Franz Wichyann ze., illuſtrierte Arbihel
mannigfalbiger Art üiber Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben und
unterhal=
tende Aufſätze. Reich und invereſſant iſt der Abſchnitt „Mannigfoltiges”
mit dem jeder Band ſchließt. Alle vier Wochen erſcheint ein reich
illu=
ſtrierter gebundener Band zum Preiſe von je 5,60 Mdark. (Verlag der
Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart.) Probeband zur
An=
ſicht. Der Bezug kann jederzeit begonnen wevden. Vorausgegangene
Bände werden nachgeliefert.
* Die erſten Mutterpflichten und die erſte Kin=
Gesbflege. Belehrungsbuch für junge Frauen und Mütter von
Dr. F. A. von Ammon. 42. Auflage, bearbeitetz von Dr. med.
A. Döderlein, Geheimer Hofrat, Profeſſor der Gynäkologie und
Divektor der Univerſitätsfrauenclinik in MMünchen. Verlag von S. Hirzel
in Leipzig. Gebunden mit Goldſchnitt 20 Mark. Seit beinahe einem
Jahrhundert iſt das Büchlein ſchon der treueſte und trauteſte Freund
und Berater der jungen Frauen und Mütter. Der feine Taht und der
wohltuend anſpvechende Ton in der Behandlung des Stoffes evheben
das ſittliche Gefühl des Mutterherzens und geben der jungen Mutter
Beruhigung und Halt. Ein Werk, das, wie das vorliegende, ſich vun
ſchon in drei Generationen forterbte, konnte den Anſpruch auf
gleichblei=
hende Wertſchätzung nur erheben, wenn es dem Fortſchritt der
Wiſſen=
ſchaft im Wandel der Zeiten folgte. Aus dieſem Grunde hat die
Ver=
lagshandlung die neue, 42. Auflage, wieder einer durchgzeifenden
Um=
arbeitung unterziehen laſſen, die der hervorragende Fachgelehrte und
Praktiker an der Münchener Univerſitäts=Frauenklinik Dr. med.
Döder=
lein beſorgte.
* Erwin Weill: Miniaturender Liebe. Novellen. 1921.
„Wila”, Wiener Literariſche Anſtalt, Wien VIII. In vornehmem
Papb=
band 12 Mk. Es ſind Liebesgeſchichten, die der bekannte Novelliſt in
dieſem Bande vereinigt, feine, kleine poetiſche Gemälde von feſſelndem
Reize, die das Thema aber nicht von der idealen hellen Seite im
ver=
klärenden Lichte reſtloſer Freuden behandeln, ſondern den Außenſeitern
des Liebesglückes gewidmet ſind. Weill entnimmt ſeine Perſonen mit
meiſterhafter Hand dem alltäglichen Leben, nichts Gekünſteltes, nichts
Unwahrſcheinliches enthalten ſeine Schilderungen, und dennoch verſteht
er es, mit wenigen Strichen ſeinen Geſtalten Leben einzuhauchen und
tiefe pſychologiſche Gedanken mit knappen Worten klar zu veranſchaulichen.
* Diplomaten. Roman von Robert Saudek.
Umſchlag=
zeichnung von F. Heubner. Geh. 26 Mk., geb. 32 Mk. Drei=Masken=
keit unnd die Leiſtungen erhöht werden können. Es wurde außerdem die
Gründung einer mittelweſtdeutſchen Schriftwechſelvereinigung beſchloſſen,
die geeigneten Händen zur Organiſation übergeben wurde. Zum Punkt
Wahlen wurde beſchloſſen, im nächſten Jahre keinem Bundestag
abzuhal=
ten, vielmehr am Jubiläumstage in Eiſenach eine Sonderverhandlung zu
veranſtalten, die über die nächſte Bundestagung Beſchluß faſſen ſoll.
Der Bundesvorſtand wurde wiedergewählt, ſtatt 8 ſoll es jetzt bei 6
Ver=
bandsvertretern bleiben. Damit hatte die geſchäflliche Verſammlung ihr
Ende erreicht.
Pfingſtſonntag frühzeitig hatten ſich die Teilnehmer am Wetrſchreiben
in der Städt. Handelslehranſtalt eingefunden. Es wurde in den Stufen
80—400 Silben geſchrieben. Das Reſultat iſt außerordentlich güinſtig
und macht der jungen Schule „Stolze=Schrey” alle Ehre. Um 10 Uhr
wurde im Volksbildungsheim die reichbeſchickte ſtenographiſche
Ausſtel=
lung eröffnet, die durch ſinnvolle Stick=, Schreib= und Zeichenarbeiten
von arbeitsfroher ſtenographiſcher Betätigung zeugte. Im großen Saale
fand dann die öffentliche Feſtverſamhilung ſtatt, die ſelr gut beſucht war.
Herr Bäckler=Berlin gab die Verleihurng der Kreßler=Denkmünze anHerrn
P. Rauſchenberger=Fraukfurt bekannt, der für die Anerkennung dankte und
veitere Betätigung verſprach. Der Vorſitzende gab die Verleihung der
Auszeichnung „Werbelohn” an die Herren Quilling=Frankfurt=S.,
Alt=
ſtedt=Diez, Anonbach=Kaſſel bekannt. Dann betonte, lebhaft begrüßt.
Herr Verbandsvorſitzender Max Bäckler in einem Vortrag die
wirtſchaft=
liche Bedeutung der Kurzſchrift. Seine klaren Ausführungen, die der
Wirblichkeit entſprachen, fanden lebhaften Beifall. Das anſchließende
öffentliche Wettleſen zeitigte die Höchſtleiſtung von 520 Silben. Der
Nachmittag war ausgefüllt mit photographiſchen Aufnahmen, einem
10 Minuten=Diktat und Wettſchreiben in fremden Sprachen, letzteres
under Leitung des Lektors für Kurzſchrift an der Univerſität Frankfurt
a. M. Dr. Bonnet. Es wurde in Latein, Franzöſiſch, Griechiſch und
Engliſch geſchrieben. In dew Näumen des Volksbildungsheimes fand
abends eine Feſtveranſtaltung mit Preisverteilung ſtatt.
Die Polen zvollen räumen?
Oppeln, 17. Mai. (Wolff.) Der polniſche
Exekutiv=
ausſchuß, an deſſen Spitze Korfanty fteht, hat an die
inter=
alliierte Kommiſſion in Oppeln ein Telegramm folgenden
In=
halts gerichtet:
Oberſchleſien hat ſich 12 Tage im Aufſtand befunden. Das
polniſche Volk hat niemals Anſpruch erhoben, durch Gewalt zu
triumphieren. Aber es hat ſein Leben für ſeine heiligen Rechte
hingegeben. Der Ausſchuß gibt zu, daß in der Leidenſchaft des
Aufſtandes die Grenzen der Klugheit überſchritten worden ſind.
Aber unſere begeiſterten Streitkräfte ſind nunmehr bereit,
einen Rückzug anzutreten, groß genug, um zu ſichern,
I die Feindſeligkeiten mit den Deutſchen ſofort aufhören,
rausgeſetzt, daß das Gebiet, das wir räumen,
von interalliierten Truppen und nicht von
deutſchen Truppen beſetzt wird. Wir wollen keinen
Zoll Boden an die Deutſchen überlaſſen; aber wir werden ihn
der interalliierten Kommiſſion überlaſſen. Wir bitten
demge=
mäß, daß die geräumte Zone von den Alliierten beſetzt werde,
ſo daß die polniſche Bevölkerung nicht unter
Vergeltungsmaß=
regeln zu leiden hat, wie ſie bereits vorgekommen ſind.
Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.) Die Voſſiſche Zeitung
ſchreibt: Korfanty geſtand ausländiſchen Journaliſten gegenüber
zu, daß er an großem Geldmangel leide, der die Reihen
ſeiner Armee vermindere, da ein Teil ſeiner Gefolgſchaft
vor=
ziehe, zur Arbeit zurückzukehren. Nicht ohne Eindruck auf
Kor=
fanty blieb auch die Tatſache, daß maßgebende deutſche
Indu=
ſtrielle, die er durch ſtärkſte Verſprechungen zu gewinnen ſuchte,
ihm eine Abſage erteilten. Die Aufſtandsbewegung gerät immer
mehr in bolſchewiſtiſches Fahrwaſſer. Aus „
Bis=
marckhütte” und „Friedenshütte” wird berichtet, daß die Frauen
der dortigen wohlhabenden Deutſchen gezwvungen wurden, die
Straßen zu reinigen und Tiſche und Bänke für die Korfanty=
Garde zu ſcheuern, die die Wohnungen des Bürgertums,
insbe=
ſondere die Weinkeller, plünderten.
Der Lokalanzeiger meldet: In Nicolai wurden, nachdem die
Stadt von den Italienern verlaſſen war, ſieben Deutſche,
die ſich bei der Verteidigung des Ortes an der Seite der
Ita=
liener beteiligt hatten, aus den Betten geholt und ſofort
er=
ſchoſſen.
Aus Oberſchleſien liegen bis heute vormittag nur wemige
Berichte vor, die aber erkennen laſſen, daß die Lage
unver=
indert iſt. Im Landkreiſe Benthen und im Kreiſe Koſel
haben Schießereien ſtattgefunden. Bei Kalowitz wurde ſehr ſtark
mit Minen geſchoſſen. Aus Warſchau liegen Berichte vor, daß
Werbebureaus, trotz des Verbotes der Warſchauer Regierung,
ihre Dätigkeit fortſetzen, nur mit dem Unterſchied, daß dies früher
offen, jetzt aber verſteckt in noch viel größerem Umfange geſchieht.
Auch die Werbung für Freiwilligenbataillone wird in großem
Umfange fortgeſetzt.
Lloyd Georges” luftreinigende Rede.
London, 17. Mai. (Wolff.) Wie aus Neu=York berichtet
ſird, hofft die amerikaniſche Preſſe, daß die Unterhausrede
Lloyd Georges; über Oberſchleſien die Luft
rei=
nigen werde. Die Neu=York World glaubt, daß die Worte des
pritiſchen Premierminiſters ebenſo an die Franzoſen wie an
Verlag, A.=G., München. Dieſer Roman iſt die erſte ins Gewicht
fallende Geſtaltung der Ereigniſſe von 1914—1918 und des Unterganges
der öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie. Er ſpielt in der öſterreichiſchen
Geſandtſchaft im Haag und zeigt hier an typiſch öſterreichiſchen Menſchen
das Schickſal des untergehenden Reiches. Was dieſem Buche über den
Gegenſtand hinaus ſeine Bedeutung gibt, iſt, daß in ihm zum erſten
Male in der Literatur die Graphologie die Pfychologie erſetzt, daß die
beiden Helden, der Geſandte und ſeine Sekretärin, die Menſchen, die
menſchlich und politiſch eine Rolle ſpielen, nach der Handſchrift
beur=
teilen. So wird in dieſem Roman die Welt des Seeliſchen in einer
völlig neuen Weiſe dargeftellt.
* Nachtigal: Sahara und Sudan. (Volks= und
Jugend=
ausgabe als Band 12 der Sommlung Reiſen und Abenteuer.) 158 Seiten
Text mit 36 Abbildungen und 2 Barten. Brockhaus, Leipzig, 1921.
Gebunden 12 Mk. Eine beſondere Ueberräſchung bringt uns das
er=
freulich raſche Fortſchriten der Sammlung „Reiſen und Aben=
teuer”, die ſich in kurzer Zeit bei Jung und Alt ſehr beliebt gemacht
hat. In die Sammlung iſt als 12. Bändehen ein klaſſiſches Wevk der
deutſchen Afrikaforſchuug aufgenoymen worden: Nachtigals Sahara und
Sudan. Das diche dreubändige Originalwerk, deſſen erſte zwei Bände
ſeit Jahren vergriffen find, erſcheint in einer Form, wvie wir ſie nicht
beſſer wünſchen können. Auch dieſer Baud iſt mit zahlreichen ſchönen
Abbildungen ausgeſtattet, die uns nach den Zeichwungen Nachtigals
Land und Leute in der Wüſte und im Sudan vo=führen. An der Hand
der zwei Karten läßt ſich der Weg des Forſchers leicht verfolgen, und
man erbennt ſofort, welche Großtat der deutſche Gelehrte der
Menſch=
heit im Dienſte der Wiſſenſchaft geleiſtet hat.
* Die Koralle, Zeitſchrift der vornehmen Welt.
Vierteljährl. 9 Mſk., Probeheft 3 Mk. Verlag der Koralle, Berlin W. 30,
Freiſinger Straße 13. — Auch die ſoeben erſchienene fünfte Nummer
zeigt im Textlichen ſowohl wie auch in dem überaus reichen
Vilder=
ſchmuck vornehme Gediegenheit. Neben prächrigen Wartburg=Bildern
und feinen Holzſchmitten tiroler Künſtler, einem ſchänen farbigen
Titel=
blatt von Profeſſor Complof und einer lebensvollen Statuette der
ver=
ſtorbenen Kaiſerin von Joſef Limburg enthält das Heft intereſſonte
Wiener Modebilder und ein mit Preiſen im Werte von 350 Mark
be=
dachtes Preisrätſel. In einer Plauderei zeigt Fritz Hanſen an
wohl=
gelungenen Bildern, wie eine Dame ſich photographieren laſſen foll,
während Freiherr von Gleichen=Rußwurm eine geiſtreiche Abhandlung
über „Konverſation” darbietet und Anna Sckwabacher=Bleichröder in
einer humorvollen Skizze „Aus junger Ehe” ausplaudert.
* Geldentwertung und Bilanz. Leichtverſtändliche
Anleitung zur Berückſichtigung der Geldwertänderung in der Bilanz,
Von Helmutz Heberle. Mit Bilanzbeiſpielen. Muthſche
Verlags=
buchhandlung in Stuttgart. Preis 6,60 Mk. einſchl. Teuerungszuſchlag.
Vorto 60 Pf. Das Heberleſche Buch gibt mit pvaktiſchen Beiſpielen eine
gemeinverſtändliche Darſtellung, in welcher Weiſe dieſe Berückſichtigung
der Geldentwertung in der Bilanz am zweckſicherſten vorzunehmen iſt,
Es wäre im Intereſſe unſerer geſamten Volfswirbſchaft zu begrüßen,
wenn dieſe Lebensfrogen in allen Induſtrie=, Handels= und
Gewerbe=
kreiſen die verdiente lebhafteſte Beachtung finden würden.
die Polen gerichtet waren. Die Neu=York Times erklären
habe kein anderes Recht auf Oberſchleſien als das, welchen
Friedensvertrag ihm gibt.
Paris, 17. Mai. (Wolff.) Petit Pariſien behaudter
der franzöſiſche General de Brantis am 6. Mai zwar
auf Befehl Leronds, aber der geſamten interalliierten Kmn
ſion, Korfantyaufgefordert habe, ſich zu erg=
Dieſer habe ihn gebeten, namens der polniſchen Aufſtänf
der Kommiſſion einige Forderungen zu unterbreiten,
Ein ſozialiſtiſcher Proteſt.
Hamburg, 17. Mai. (Wolff.) Die Bezirlsdelegierte=
Vertrauensleute des Sozialdemokratiſchen Vem
nahmen als Vertreter von 75 000 Mitgliedern eine
Entſchl=
an, worin es heißt: Die Verſammlung ſpricht ihre tiefſtr
rüſtung über die freche Vergewaltigung des Sa
beſtimmungsrechtes durch die Polen aus. Diie
ſammelten erwarten, daß dieſe Untat beſtraft wird und du
ente Deutſchland nachdrückliche Genugtuung gewähre. D.
land darf nicht vergewaltigt werden, auch wenn es hundn
am Boden liegt.
Breslau, 17. Mai. (Wolff.) Die Schleſiſche Zeitumz
det: Die Nachricht des Eintreffens farbiger Frang
in Oberſchleſien bewahrheitet ſich nicht. Die alliierten D-n
in Oberſchleſien, erhielten bisher überhaupt noch
kein-
ſtärkungen.
Die Haltung Amerikas.
Paris, 17. Mai. (Tel.=Union.) Es liegt nunmehz
Meldung über die Haltung Amerikas in der oberſchleſiſchen
vor, und zwar ein Habeltelegramm der Pariſer Chicag.
bune aus Waſhington, welches verſichert, daß die Waſhim
Kommentare das Anzeichen geſtatten, daß die Sympaz
der amtlichen Waſhingtoner Kreiſe mit Lloyd Geog
Forderungen gehen, daß man aber der Anſicht iſt,
George ſei in ſeiner Erklärnng zu weit gegangen. Man
Auffaſſung, es ſei beſſer, den Zwiſt zwiſchen England und
reich zu verhindern. Das ſei wichtiger, als die oberſch.
Frage zu erledigen. Der Kern diefer Meldung iſt, daß tat ä
und materiell Wafhington mit London geht. Daran wir
nichts abgeſchwächt, wenn gleich verſichert wird, daß alles,
Amerika in der Sache tun wird, nur nicht amtlich geſchehe
und im Sinne einer moraliſchen Unterſtützung.
Die Goldmilliarde wird bezahlt.
Berlin, 17. Mai. (Wolff.) In Ziffer 5 des ul4
tums hat ſich die deutſche Regierung verpflichtet, innerkt
Tagen eine Milliarde Goldmarx in Gold der
an=
ten Deviſen oder im deutſchen Schatzanweiſungen mrit
dre=
tiger Laufzeit zu bezahlen. In Ausführung dieſer Verpſtid
bot die deutſche Regierung, entſprechend ihrem Vorſchlag
Vermittelungsantrage an die amerikaniſche Regierung, di
parationskommiſſion zunächſt die ſofortige Zahlungaf
150 Millionen Goldmark, faſt ganz in auslän
Deviſen an. Sobald die Reparationstomaaifſion die Emd
ſtelle bebannt gibt, werden 150 Millionen überwieſen tuen
Vor Ablauf der 25tägigen Friſt, alſo Ende Mai, wird Oel
parationskommiſſion eine weitere Zahlung in bar, der IN
deutſchen Schatzanweiſungen geleiſtet werden. Wie wir
ſind Dispoſitionen getroffen, welche die Einlöſung dieſer
anweiſungen innterhalb des vorgeſchriebenen Zeitraumes
ſtellen.
Eine Note zur Entwaffnung.
Berlin, 17. Mai. (Wolff.) General Nollet ließ
13. Mai der deutſchen Negierung eine Note zugehen, wo
Ausführungsbeſtimmungen zu der Londone
üher die Entwaffnung enthalten ſind.
Berhandlungen des Reichskanziers.
T.u. Berlin, 17. Mai. Reichskanzler Dr. Wirtſ
wie die B. Z. hört, nachden der Generaldirektor der
Cuno, die Uebernahme des Außenminiſteriums abgelehnhol
Verhandlungen mit dem leitenden Direktor der Friedrich
Akt.=Geſ., Dr. Wiedfeldt, eingeleitet, zunächſt mit denr
ihn als Außemminiſter zu gewinnen. Unter Umſtänden kän
Wiedfeldt auch für ein anderes Miniſterium in Frage.
Een=
aber wach wie vor als zweifelhaft angeſehen werden, ob ade
Reichskanzler gelingen wird, die Bedenken Dr. Wiedfed
überwinden. Neben der beſonderen Sorge über die Befu
des Reichsminiſteriums des Auswärtigen beſchäftigt dem Rch
kanzler die Ergänzung des Kabinerts, die Beſetzung der ült4
noch freiem Miniſterpoſten und einiger Staatsſekretariate,
dem Gedanken ausgehend, daß die Reparations= und Enf
nungsfrage ſehr weſentliche innere Angelegenheiten ſind
Bayern berühren, wird auch mit bayeriſchem Politikern übe
Eimtrirt in die Regierung verhandelt.
Im Laufe dieſer Woche wird auf Grund der von uns
nomenen Forderuugen der Entente und der von umſerer
bisher aufgeſtellten Wiederherſtellungspläne eim genaues
rationsprogramm aufgeſtellt werden, das unſeren ſeſtem In
das angenommene Ulitnuatum zu erfüllen, klar zum Anm
bringen wird.
en, der
wugen 10
züigt, damit den Ball ins
uuchen kann ſich eines
denes 1:1=Reultat wä
dt. — Am Mittwol
nge
Eritz Runds
Käte, gel
Ma4 1921, Pallas
WDora
Der Eiſenbahnetat.
Berlin, 17. Mai. (Wolff.) Amtlich wird mitgetel
einer Ueberſicht über die Reichseinnahmen im Rechnu
jahr 1920 (vergleiche Deutſche Allgemeine Zeitung Nr. 220
Die gläckliche G
Sohnes zei
viessorOttri
durch um ſo ernſter betroffen, als auch die Ausgaben dendan
anſchlag bebeutend übertroffen hätten. Dieſe Angaben ſinn4n
zutreffend. Nach den vorläuſigen Einnahmebericht ſſ ud
die Einwahmen um mehr als 2 Mälliarden Mark hie
als in dem geſetzlich feſtgeſtellten Hauptetat für 1920 gezdl”
war. Allerdings wird dieſe Mehreinnahme in der Haufa09
wieder aufgezehrt durch die Mehrausgaben, die aus Deen!
gültigem Regelung der Bezüge des Perſonals entſtehen. ſ0
geſamt tritt aber eine Erhöhung des Fehlbetrages der ſch
eiſenbahnen, wie er anfangs 1920 vorgeſehen war, nicht eſ
aden
beth
Letzte Nachrichten.
Hamburg, 17. Mai. (Wolff.) Der dem Kriegsgefaun”
austauſch dienende Transportdampfer „Wigbert”, ae
auf ſeiner Ausreiſe nach Noworoſſifk am 15. Mai, vorryſct
Kap Matapan.
Salzburg, 17. Mai. (Wolff.) Geſtern vormittag fando
dem Vorſitz des Obmanns Dr. Groß uud im Beiſein dudſ.
treter von 265 Ortsgruppem ſowie zahlreicher Ehrengäſiz
Mitglieder aus allem Bundesländerm und dem Deutſchenſch
die 40. Hauptverſammlung des Deutſchen Em
vereins ſtatt. Großz verwies in eindringlichen Wortem g.
ſchwere Not des deutſchen Volfes und ſchloß mit dem Ancſe
daß die Tagung dem Anſchlußgedankem dienen möge. Dußſ.
ſammlung nahm einſtimmig einen Antrag auf Zuſammemitit
des Deutſchen Schulvereins mit dem Verein für das Deuſne
im Auslande an.
Cremona, 17. Mai. (Wolff.) Ann Sonntag abend /E 9e2
zwiſchen Kommuniſten und Fasziſten zu einem 70
gefecht. Die Verluſte der Polizei, die die Ruhe
wier=
ſtellte, betragen 4 Schwerverletzte und 7 Leichtverletzte. HShtz
Reggio bam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Sozialif elte
Fasziſten, wobei zwei Perſonen getötet und mehrere WP"
wurden.
Paris, 17. Mai. (Wolff.) Nach einer Havazuneldu 1ſ
Waſhington antworteie Hüghes auf eine Frage, wie ſ7R
voriges Jahr im Senat geſtellt wurde, daß er jedesmal Dſ."
lungen bey den fremden Regierungen machen werde, wem g”
Hmimmer 135.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
Seite 5.
Gſein gewinne, als ob Petroleumgerechtſamem, die
Fharakter eines Monopols haben, wo immer es auch ſei, zuum
„Sen der amerikaniſchen Bevölkerung gebilligt werden ſollten.
mandon, 17. Mai. (Wolff.) Wie die Blätter melden
wur=
npährend der beiden Pfingſttage in Irland 33 Per=
„aeugetötet. Das bedeutet die Höchſtzahl in einem ſo kur=
Zeitraum.
Landwirtſchaftliches.
r. Mannheim, 17. Mai. Viehmärkte. Zum Vieh=
„„Et waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewicht
ge=
eul t: 157 Ochſen 500—850 Mk., 129 Bullen 650—750 Mk., 905 Kühe
K ärſen 300—850 Mk., 303 Kälber 700—925 Mk., 85 Schafe 350—600
1071 Schweine 1100—1325 Mk.
9nn Pferdemarkt waren zugeführt 10 Wagenpferde 10000 bis
Mk., 290 Arbeitspferde 8000—25 000 Mk., 25 Schlachtpferde 3000
4-00 Mk. das Stück.
Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie.
Berlin 14. Mai. In der Vormittags=Ziehung
wur=
clgende größeren Gewinne gezogen: 10 000 Mk.: 89886. 5000 Mk.:
3 68566 107452 131358 132258 168616. 3000 Mk.: 296 748 3844 5579
12357 27472 28724 30047 34663 36014 37483 43824 49834 51919 52052
57880 69310 74198 78501 81137 84680 85288 91025 93324 93575 97761
w6S 110560 120120 127324 134033 137114 139698 146776 150547 151827
6F 155782 161103 165267 179509 180572 183883 185820 190218 192969
ſtar 196586 215702 223610. — In der Nachmittags=Ziehung
den gezogen: 10 000 Mk.: 190288. 5000 Mk.: 8172. 3000 Mk.: 129
r2080 18132 27026 41583 19881 55403 74136 83372 84188 88962 9879
a8 103286 111017 112380 121443 122515 133485 140415 143788 147231
ü5 162703 168286 176950 187229 189633 190619 192676 197046 199012
f83 223176 227058 231428 232235. (Ohne Gewähr.)
Spiel, Sport und Turnen.
a. Die Rheinlandreiſe Sportvereins. Vor über
Zuſchauern ſtand die Ligamannſchaft Sportvereins am 2. Feiertag
Fußballklub Gelſenkirchen 1907 gegenüber. Reſul=
13. Die Mannſchaft wurde von der Menge, die den Platz dicht
um=
me herzlichſt begrüßt. Darmſtadt hatte für Jacobi Herrn Dang
4außen geſtellt, der ſich aber mit ſeinem Nebenmann gar nicht
ver=
io und öfters mit dem Erdboden Bekanntſchaft machte, ſo daß wenig
gar keine Flanken zur Mitte kamen. Sonſt aber war das Spiel
ändig ausgeglichen und zeigte in der zweiten Hälfte unſere
Darm=
ſtx vollſtändig überlegen. Einen Glanztag hatte Dr. Neu, der
G1 auch der beſte Mann am Platze war. Körperlich war jedoch
Gelſen=
gei bei weitem überlegen. Schon nach 5 Minuten gelingt es ihnen,
einen weiten Schuß in die Ecke, den Bärenz nicht halten konnte,
Fihrung zu gehen. Unſere Darmſtädter ſind dadurch etwas
über=
utelt und aufgeregt und brauchen eine ganze Viertelſtunde, ehe ſie
urſammenfinden; dann aber klapt es tadellos, ſie führen ein Fuß=
Abiel vor, das wohl eines der ſchönſten der bis jetzt ausgetragenen
mithin konnte der Erfolg nicht ausbleiben. So gelang es, durch
eienreuther einen recht ſcharfen, zu kurz abgewehrten Schuß vollends
drücken und den Ausgleich herzuſtellen. Ein Elfmeter verhilft
enkirchen wiederum zuu Führung, bei dem es bis Halbzeit bleibt.
In der zweiten Hälſte drückte Darmſtadt mächtig aufs Tempo. Mit
Aukigen Angriffen verſuchten die Stürmer das Reſultat zu ihren
husen zu geſtalten, es gelang ihnen aber nicht, im Gegenteil, eine
fntate vor Schluß erhalten die Rheinländer noch einen Strafſtoß zu=
Lprochen, der aus 16 Metern ſcharf aufs Tor gegeben wird; Barenz
fangen können, will aber etwas Außergewöhnliches leiſten, fauſtelt
ſchlägt damit den Ball ins eigene Tor. Kurz darauf iſt Schluß und
ſſenkirchen kann ſich eines unverdienten Sieges erfreuen. Ein
un=
ciedenes 1:1=Refultat wäre das richtige Ergebnis. Ecken 6:2 für
dunſtadt. — Am Mittwoch ſpielt die Mannſchaft in Eſſen.
Radsport.
— Gelegentlich der Pfingſtrennen in Mainz hatte der
Lsiped=KFrb Darmſtadt ſeine Rennmannſchaft dorthin geſandt.
Lei=
lonnte Ar Erni Becker das Erſtfahren gewinnen, da die
Mann=
in ve ſchiedene Stürze verwickelt war. Willi Weber hatte
Baumeiſterfchaft über 10 Kilometer faſt in der Taſche; er hatte 60
eer Vorſprung, als er in der drittletzten Runde ſtürzte. So brachte
Familiennachrichten
anzlers.
Pind
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Friedrich 81
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Staatsfekretariak.
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Nr. 220
Gesunder, kräftiger
Pfngst-
junge angekommen.
Eritz Rundstatler u. Frau
Käte, geb. Racke.
6. Mat 1921, Pallaswiesenstr. 27.
(*18598
Die glückliche Geburt eines
gesun-
den Sohnes zeigen hocherfreut an
Professor Otfried Praetorius
u Frau Dora, geb. Nodnagel
Darmstadt, den 16. Mai 1921.
(218669
er nur den Führungspreis nach Hauſe; ebenſo war der ausſichtsreiche
Fahrer Wolf durch Sturz aus den Rennen ausgeſchieden.
Die erſte Jugendreigenmannſchaft beſtritt am 2. Pfingſtfeiertag
gegen ſtarke Geguer in Aſchaffenburg eine Konkurrenz. Sie ſiegte ſo
vollendet, daß das Publikum in dröhnenden Jubel ausbrach, als dem
Jahrwart Hax der 1. Preis überreicht wurde.
Die Opel=Rennbabn.
* Zur „Opelbahn” zog mich’s heute, an die Stätte, wvo am
Sonutag nach Pfingſten, dem 22. Mai, die großen Nennen
des Heſſiſchen und des Wiesbadener Automobilklubs
ſtattfinden ſollen.
Ein herrlicher Maimorgen liegt über der Welt. Die Sonne lacht
bom Himmel. An jedem Hälmchen blinken dicmonten die Tautropfen,
Die Vögel jubilieren im Tann, als ich von Daumſtadt nach Weſten fahre,
durch die weiten dichten Wälder, in denen einſt der heſſiſchen Landgrafen
Jagöhörner zu fröhlichem Gefaid riefen.
Bei Griesheim, kurz vor der Stelle, ivo es nach dem alven
Artillevie=
ſchießblatz geht, ſtürzen braune Marokkaner aus dem blau=weiß=roten
Wachhaus und ſperren drohend die Straße; ein flückkiger Blick in den
Wagen, und gnadig herablaſſend winken ſie zur Weiterfahrt. An dem
Hofe Schönau biegt es recſts ab, ich komme zur Bahn. In glänzendem
Weiß liegt die weite glatte Zemenvellipſe, von Weſt nach Oſt gerichtet,
vor mir. 12 Meter breit, nach außen durchaus übberhöht und rundum
mit Radabweiſſer verſehen, dehnt ſich der maſſſive, in Beton geſtellte Bau
ber 1500 Meter wie ein heller Teppich in dem üppigen grünen
Saat=
feld. Geſchwindigkeiten bis zu 140 Kilometer laſſen ſich darauf
aus=
fahren — das genügt für gewöhnliche Sterbliche.
An der einen Lag eite hat der Wonnemonat feſtlich geſchmückt: eine
alde Keſtanienallee im reichſten, duſtigſten Blütenflor bildet den
Räh=
nnen; auf den anderen Seiten umſäumen dumkle Wälder in weitemn
Bo=
gen die Landſchaft. Darüber aber wölbt ſich in tiefem Blau des
wolken=
loſen Himmels mächtige Rotunde. Mitten im Kampffeld ſteht idhlliſch
verträumt auf hohem Sochel das grünladige Wärterhaus. An der
Ein=
fahrt zur der Bahn erhebt ſich der monumentale Zielrichterturm und
die Zeittafel.
Schon früh am Margen, ſiud einzelne Fahrer zur Stelle
Zuſwi=
mengekauert, den Blick ſcharf geradeaus gerichtet, das Steuer feſt in
beiden Händen, hocken ſie in ihren Fahrzeugen. Sie trainieren. Sauſend
konrnnen die Motoren verbei, mit der Windsbraut um die Wette; rechts
gegen die Regel überholend, donnern ſie durch die Schleife. Sie fahren
„Zeit” vor denn Stoppmann, der mit der Uhr in der Hand die
Geſchvin=
digkeiten mißt. Ein glänzendes Bild, die blitzblanken Maſchinen in
ihrer tundervollen Fahrt! — Ein erhebendes Zeugnis beutſchen
Kön=
nens, deutſchen Gewerbfleißes! — Die=Bahu aber, ein Denckmal aus der
Höhe der deutzſchen Induſtrie, das die Firma Adam Opcl=
Rüſſels=
heim hier geſetzt hat!
Weiter zu arbeiten in dieſei Sinne, hochzuhalten, was erreicht ward
und Tauſenden Axbeit und Bror gab, es zu fördern auch in dieſen
dunk=
len Tagen der Gegenwart, haben ſich Sport und Induſtrie — der
Heſſi=
ſche und Wiesbadener Automohilklub mit den deutſchen und
öſterreichi=
ſchen Fabriken — hier zuſammengefunden in kühnem Wagemut. Möge
es unſeren: Vaterlande zum Segen gereichen!
Prof. K. Zimmer, Darmſtadt.
Das Spielplatzgeſetz in Gefahr!
— Man ſchreibt uns: Um mit Hilfe des Reiches die Spiel= und
Sportplatzfrage tatkräftig fördern zu können, beſteht die Abſicht, ein
Reichs=Spiel=Geſetz zu ſchaffen. Die Durchführung dieſer
Forderung ſcheint jedoch an der Haltung des Reichsminiſters der
Finan=
zen ſcheitern zu wollen. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen erklärt,
er habe ſich bisher noch nicht in der Lage geſehen, für die in Ausſicht
ge=
ſtellte reichsgeſetzliche Regelung der Spielplatzfrage Mittel zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Daher hat die Beratung über den Geſetzentwurf noch
nicht zu Ende geführt werden können.
Dieſe ablehnende Stellung des Reichsfinanzminiſteriums iſt uns nicht
verſtändlich; denken wir nur daran, daß dadurch unſerer Jugend die
Möglichkeit, ſich körperlich zu betätigen, genommen und ſie mit Gewalt
in die Kinos, Kneipen und Weindielen gedrängt wird. Frohſinn und
Geſundheit des Volkes ſind die Güker, die damit vernichtet werden. Die
Körperkraft unſerer heranwachſenden Jugend, die die Grundlage der
Wiedergeſundung des ganzen Volkes iſt, wird leichtſinnig untergraben.
Gegen eine derartige falſche Sparſamkeit kann nicht ſcharf genug
prote=
ſtiert werden. Sie bedeutet eine unberantwortliche Verſchwendung des
Volksvermögens. Die 30 Millionen Mark, die zur Durchführung des
Spielplatzgeſetzes für die nächſte Bauperiode notwendig ſein werden, ſind
wahrhaft werbende Anlagen, und die Erſparniſſe an Krankenhaus=
Für afle Rennplätae
gibt der „Schlußgalopp”
A1gut ausprobierte Infor=
9mationen. Die
telegra=
phiſchen
Spezialinfor=
mationen des „Schluß=
Todes=Anzeige.
galopp” ſind. Sicher=
Heute entſchlief nach kurzem; ſchwerem FAheiten! Unübertroffene
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betten, deren jedes im Jahre heute mit 20—30 000 Mark zu beziffern iſt,
wird allein ſchon einen großen Teil dieſer Koſten einbringen, ganz
ab=
geſehen von der Erhöhung der wirtſchaftlichen Arbeitskraft durch
Kräf=
tigung der Bevölkerung im Turnen und Sport.
Zwwar ſtellt der Reichsminiſter der Finanzen den Fortgang der
Ver=
handlungen in Ausſicht, doch iſt es unglaublich, daß für die geſamte
körperliche Erziehung im neuen Reichshaushalt nur der geringe Betrag
von 40—50 000 Mark eingeſetzt iſt. Es iſt lächerlich, zu behaupten, daß
dieſe Summe aus Sparſamkeitsgründen ſo klein iſt. Dies iſt allein die
Folge mangelnder Einſchätzung des Wertes der Spiel= und
Spcrtplatz=
anlagen. Wir fordern mit aller Deutlichkeit die Gewährung des Spiel
platzgeſetzes, und die ganze Turn= und Sportwelt verläßt ſich darauf, daß
der Fortgang der Verhandlungen ein unſeren Wünſchen entſprechend
Ergebnis zeitigen wird.
Schüuß des reboktivnellen Teiks.
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ſtädter Tagblatt” durch dieſe zu bezießen.
Bei Neblamationen wegen Richtzuſtellung
uſw., iſt bei der Agentur jederzeit
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legenheit, noch am gleichen Tage die
Zeitung zu erhalten. Man erhält die
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meindewald (Zuſammenkunft auf dem Bäckerſveg am Waldeingang), —
9 Uhr im Hebererſchen Saale zu Meſſel. — 9 Uhr im Georgenhäuſer
Gemeindewald (Zuſammenkunft bei Gaſtwirt Hebei
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Leitung: Dr. Otto WBaldaeſiel. Verantworilich für den leitenden politiſchen
Teil und für Fenilleton: Dr. Oito AZaidaeffel; für heſſiſche Politik und den
ührigen Teil (außer Sport, Hanoel” und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſcheßtiicheß: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Meittcilungen aus dem Geſchäftsleben: Baul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WDittichtfce Hofbesehdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Zeil beſtiyemte Mitieilungen ſinb an die „Rebaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Horforaxforderungen ſiſid beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlaxigte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Rymmer hat 10 Seiten.
guter Vater
im 69. Lebensjahre.
Darmſtadt, den 17. Mai 1921.
Auguſte Ranis, geb. Wertheim
Trude Ranis.
Beerdigung Donnerstag; 9 Uhr vorm.; dom
Portale des iſrael, Friedhofes. (5971
Stottern
alle Sprachfehler
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ſichzeiſ! Ihre am Donnerstag, den 19. Mai,
* nachmittags 2 Uhr, in der
Schloß-
kirche stattfindende TRAUUNG
zeigen an
Lisbeth Darmstädter
Ludwig Klepper.
Danhſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſte
unſerer lieben Mutter
Frau Margarete Glock
und die zahlreichen Kranzſpenden ſowie
für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Beringer ſagen wir unſeren
aufrichtigſten Dank.
(*18190
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
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Grafenſtraße 43.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben
entſchlafenen ſagen wir Allen, insbeſondere
Herrn Pfarrer Marx für die troſtreiche
Grab=
rede, ferner für die Kranzniederlegungen ſeitens
der Angeſtellten und Arbeiter der Firma
Höhrig & Leuchs A.=G., hier, der Firma,
ſowie den Angeſtellten und Arbeitern von
Konr. Rein Söhne, Michelſtadt i. O., dem
Sportverein Germania 1913, ſowie ſeinen
Ntollegen und dem Sportverein Steinbach i. O.,
dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfenver=
Land, Ortsgruppe Michelſtadt i. O., ſowie
Allen für die reichen Blumenſpenden und
denen, die ihm die letzte Ehre erwieſen haben,
unſeren herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
K. Neumann, Werkmeiſter.
Darmſtadt, den 17. Mai 1921
(*18599
Pallgswieſenſtr. 122.
Bruch
Brillanten
Platin
Zahn=
A4
D
Gebiſſe
kauft ſtets zum Höchſtpreis (Diskretion)
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. Maf 1021.
ſichelteMfg
gegangen Gegen
Weltbummel in Eiſen.
Von Balder OIden.
„„ikanisches Copyright 1919 by. Carl Duncker, Berlin.”
(Nachbruck verboten.)
n dieſer Welt blieb ich an jenem Morgen, als ich träumend
SVferd ſtieg. Ich ritt im Zug mit geſchloſſenen Augen und
ſoss kaum richtig auf, als ich plötzlich im Gefecht lag. Eine
ih iche Patrouille war uns in den Weg gekommen, als der
gben erwachte, und mit dem erſten Büchſenlicht ſchoſſen wir
„b. Die Schüſſe knallten wie Pulverfröſche, ich ſah die erſten
ſo ichen Reiter vom Pferde fallen, ich zielte und ſchoß wie ein
ar=at; der beſinnungslos ſeine Pflicht tut. Und träumte immer
wamit ſchließe ich dieſen Bericht, deſſen letzter Teil Dich wohl
ginſcht hat. Es tut mir leid, ich bin kein Gerſtäcker, und werde
nie einer werden. Einiges wird aber doch nach Deinem
ürnack ſein, und wenn Du Dir etwa vorſtellſt, daß ich in dem
ſangweiligen Traum eine Zeitlang Deiner lieben, ſchönen
im Gedichte vorgeleſen habe — ſag ihr, daß ſie von Nainer
nuiex Rilke waren — wirſt Du meine Abſchweifung verzeihen.
Brief iſt ja auch für das gute Hühnchen und ſie mit beſtimmt.
on der Heimreiſe kann ich Dir nur erzählen, daß ſie nicht
ᛋ1 war, denn die Station, vor der ſich unſer Gefecht abſpielte,
ge ein Telephon, und eine Abteilung von vielen Hundert
Rei=
verſuchte, uns den Weg abzuſchneiden. Zum Glück kannte ſie
ie Waſſerſtelle nicht, wir wären ſonſt in des Teufels Küche
emamen, wie es mir bei einer anderen Gelegenheit dann ja
tſich paſſierte, mir und noch ein paar armen Teufeln, die jetzt
ſeigene ſind.
ſals wir endlich wieder „daheim” ankamen, waren im ganzen
6 Wochen vergangen, ſeit ich nach dem Vorpoſten abgerückt!
ſhl Wochen in demſelben Hemd! Wir hatten zuletzt immer
ſcht: Im Lager finden wir die Friedensnachricht vor. Ach,
ſteber Gott.
elber der erſte Abend nach einem warmen Bade in friſchen
lid ern, von den Boys bedient, die erſte Nacht im Feldbett und
iſn, leinenen Tüchern, das war die Mühe wert!
Alles Liebe von Deinem
Onkel B.*
Ein Kriegslager.
Wir ſuchen Stellung für ein neues Lager. In der Steppe iſt
grückend heiß; die Hälſe unſerer Tiere ſind wie übergoſſen,
Trab wird ſchlecht und verfällt immer wieder in jenes troſt=
Zuckeln, das die Buren ihren Pferden beibringen, wenn ſie
Halb ſchlafend, die Pfeife im Mund, in den Sätteln lümmeln.
Alber jetzt liegt die Steppe hinter uns, ihre Schwüle und ihr
thendes Gelb, das den Angen weh tut. Es geht am Berghang
Hlempor, wir ſitzen ah und jeder Mann zieht ſeinen Gaul hin=
Seite 2.
ter ſich her. Nur meinen Braunen brauche ich nicht zu führen.
Er läuſt mir nach wie ein lieber Hund und ſchnobert manchmal
in meinen Nacken.
Schwarz und tot wölbt ſich vor uns die Maſſe des Urwaldes.
Ein Waſſerlauf drängt ſich wie in Sehnſucht durch Baumſtämme
und Lianen, ſchwatzt in den Tag hinein und eilt der Steppe zu,
als würde ihm dort, in der vernichtenden Umarmung der Sonne,
ein Glück. Jetzt wiehert mein fröhlicher Heinz auf, ein
Maul=
tier hebt den Kopf und ſtößt ſein Geheul aus, das wie
Verzweif=
lung klingt, ihm aber Jubel iſt. Dann plötzlich weht uns eine
andere Luft entgegen, die iſt voll würziger Kraft und himmliſch
kühl. Wir ſchreiten weiter, da tut uns die Sonne nicht mehr weh.
die Lungen weiten ſich, und dann umfängt uns der Urwald mit
ſeinen Gnaden. Hier iſt vielleicht noch nie ein Menſch gegangen.
Nashörner haben eine Fährte getrampelt oder Elefanten. Wo
ſie gelagert haben, iſt eine köſtliche Laube geblieben. Affen
ſchimpfen aus allen Zweigen, werfen Fruchtknollen nach uns und
treten kreiſchend den Rückzug an: Hundsaffen von
ausſchweifen=
der Häßlichkeit, aber auch reizende Colobusaffen mit weißer
Hals=
krauſe und nachdenklichen Geſichern und Meerkatzen, die unſere
Askari gern zähmen und auf ihrem Torniſter von Lager zu Lager
reiſen laſſen. Ueber uns greifen die Urwaldbäume in einander;
ihre Wölbung iſt wie ein gotiſches Dach, durch das die Sonne ſo
erſcheint, wie ein Taucher ſie tief im Meeresſpiegel ſieht. Vögel
begleiten unſeren Marſch und rufen laut: „Da ſind ſie, da ſind
ſie!” — dieſe Spione können einem brapen Soldaten den Tod
bringen. Aber hier ſchaden ſie nicht.
Eine Lichtung tut ſich auf, die der Bergbach, dem wir folgen,
luſtig durchplätſchert. Hier ſatteln wir ab. Dieſe Lichtung iſt wie
ein Elfentanzplatz. Aber wenn der Buſch hier ausgerodet wird,
dann haben wir ein feſtliches Heim, in das der Urwald duftet.
Ein gewaltiger Affenbrotbaum im Mittelpunkte des zukünftigen
Lagers bleibt ſtehen; unter dem werden wir zuſammenſitzen,
wenn’s dunkel iſt. Ein rieſiges Feuer wird leuchten, die Flaſche
wird kreiſen, und ſo werden wir unſer Bundeslied vom tiefen,
tiefen Wald ſingen. Oder die wilde Jagd, aber mit neuen
Ver=
ſen, die ſelbſt der tapfere Körner, als K. K. Hofdramaturg a. D.,
nicht gewagt hätte.
Kalt iſt es, richtig kalt am frühen Nachmittag. Wir reiben
den Pferden mit einem Büſchel Grün den Schweiß ab und
krie=
chen in die gelben Tommy=Mäntel, die von den Engländern bei
Tanga geliefert wurden Jeder trägt eine ſchwarz=weiß=rote
Borde an der Schulter, das iſt unſere Uniform.
Am andern Tag ſchon iſt die Kompagnie eingetroffen, wird
brav geſchaufelt und gerodet. Wir wohnen noch im Notquartier,
vier Mann und mehr in einem Patrouillenzelt, und die Boys
bauen ſich irgendwo im Wald ihre Feldküche. Erſt kommt der
Krieg, kommen Schützengräben und Dornverhaue, aber dann
kommt das Behagen. Durch das ſauber gerodete Feld werden
Straßen gezogen. Eine Querſtraße im Hintergrund, da kommen
die Pferdeſtälle hin. Wir haben Meiſter der Gräſerarchitektur,
zum Hüttenbau und gelernte Arbeiter in Menge. Pfähle werden
gerammt, ein duftiges Gebälk wird darunter gelegt und alles
dicht mit Gras verkleidet. Am nächſten Tage ſchon hat jeder Gaul
ſein Eigenes und ſein Behagen, ſeine Viſitenkarte an der Türz
Pferd Miezekater
Reiter Nudeldick
Pfleger Asmani,
und fchöne, ſchwere Maisportionen dreimal am Tag. Ein
ſchlech=
ter Reiter, der ſeinem Gaul nicht täglich noch ein paar Hände voll
Körner extra „beſorgt”. Aus dem Pferdeſtall muß eine Wolke
von Wohlbefinden herausſtrömen und die friedliche Muſik des
Körnermahlens,
Nun kommen die öffentlichen Gebäude an die Reihe, die ein
beſonderes Viertel bilden. Ein Kompagniebureau mit der
Woh=
nung des Wachtmeiſters, das iſt beinahe ein Palaft. Im
Hinter=
grund ſein Zelt und Allerheiigſtes, davor ein Bureau mit vielen
Arbeitstiſchen, der Regiſtratur, dem Telephon. Dort iſt am
zweiten Tag der Siedlung ſchon alles im vollen, eifrigen Betrieh.
Daneben wohnt und wirtſchaftet in einem ähnlichen Palaſt der
Zahlmeiſter. Neben ihm entſtehen das Magazin, die Kammer,
ein Haus wird immer ſchöner als das andere.
Eine beſondere Straße iſt Offiziersboulevard. Dort ſtehem
nur Einfamilienhäuſer, in denen das grüne Zelt ein beſonderes
Schlafzimmer bildet, jedes mit einer breiten Verandg. Zum
Mit=
telpunkt wird das Kaſino. Und nun bekommt jeder Zug ſeine
Straße. Immer zwei oder drei Mann haben ein Haus für ſich.
Manche wollen nur einen gemeinſamen Raum mit Verada,
an=
dere laſſen ihr Haus in der Mitte trennen, und dann hat jeden
ſeine abgeſchloſſene Wohnung. Wer kein Feldbett mehr befitzt,
läßt ſeine Boys eine „Kitanda” bauen, ein Gerüſt aus Balken
und quer darüber die Matratze aus biegſamen Ruten. Die
Jungens machen das ohne Werkzeug. Sie klopfen aus
Sanſi=
vieren die zähen Faſern heraus und binden damit alles
zufam=
men, binden über die Matratze eine dicke Grasſchicht, banen im
die Ecke einen Schrank, neben dem Bett einen Nachttiſch, damit
der Bwang vorm Einſchlafen nach ein paar Seiten leſen kann.
In die Veranda kommt der Eßtiſch, ringsherum eine
Graspolſter=
bank und ein paar Lehnſtühle, in denen ſitzt man wie in
Klub=
ſeſſeln. Hinter jedem Haus wird die Küche der einwohnenden
Europäer errichtet, mit einem beſonderen Raum für ihre Bons=
(Fortſetzung folgt.)
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Einladung
zur erſten ordentlichen Hauptverſammlung
und im Anſchluß daran zu einer
außerordentſichen Hauptverſammlung
der Geſellfchaft für freie Philoſophie auf Freitag,
den 3. Jum 1321, vormittags 10 Uhr, in dem
Sitzungsſaal der Geſellſchaft zu Darmſtadt,
Parade=
platz 2. Eingang von der Zeughausſtraße,
Tagesordnung.
4, der ordentlichen Hauptverfammlung:
1. Geſchäfts= und Rechenſchaftsbericht,
2. Entlaſtung des Vorſtandes,
3. Verſchiebenes;
B, der außerordentlichen Hauptverſammlung:
1. Satzungsänderungen,
2. Wahl eimes weiteren Vorſtandsmitgliedes.
(5943
Darmſtadt, den 14. Mai 1921,
Der 1. Vorſitzende: v. Römheld.
Reichsbund der Kriegsbeſchädten,
ehe=
maligen Kriegsteilnehmer und Hinter=
Ortsgeuppe
bliebenen Deutſchlands Darmſtadt.
Mittwoch, den 18. Mai, abends 81, Uhr:
Große öffentliche
Verſammlung
im Saale zum Rummelbräu.
Tagesordnung:
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der
Kriegs=
opfer und die Tätigkeit ihrer Organiſationen
Referent: Bezirksſekretär Karl Momberger.
Zu dieſer Verſammlung luden wir ſämtliche
Kriegs=
beſchädigte und Hinterbliebene ein und bitten um
vollzähſiges und pünktliches Erſcheinen.
(5948
Freie Ausſprache zugeſichert,
Der Vorſtand.
Verein ehem. Angehöriger des Großh.
Artilleriekorps, Ortsgruppe Darmſtadt.
Samstag, den 21. Mai,
ab 8 Uhr abends
Kameradſchaftsabend i. d. Kanone.
Akle Kameraden, vom General bis zum Kanonier,
werden gebeten, zahlreich zu erſcheinen. (5923
Der Vorſtand.
87erBund Reſ.=Inf.=Regt. 87.
Regimentsfeier
Samstag, 28. Mai, 630 Uhr
Börſenſaal, Frankfurt a. M.
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Feierlichkeiten der
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Deutſche Demokratiſche Partei, Darmſt
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abends 8), Uhr, im großen Saal der „Turnhalle” am Woogsplcz
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ſtatt, in der
Frau Kromer=Mannheim,
Mitglied des Reichswirtſchaftsrats,
Senator Dr. Peterſen, M. d. R.,
Pfarrer Korell, M. d. R.,
über
Deutſchlands Gegenwart und Zukt
ſprechen werden.
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tien tödlich. Daraus
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Darmſädter Tagblatt, Mittwoch, pen 18. Maf 1921.
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kel
UMM4
Blicht beien Genuß und bei der Verfütterung
von Bohnen.
n Württembergiſchen Wochenblatt für Landwirtſchaft
SSrivatdozent Dr. Lakon von der Landesanſtalt für
räfung in Hohenheim: In dieſem Jahre ſpielen auf dem
us telmarkt die ſogeuannten „Nangoonbohnen”
ar die Ueinkörnige, weiße Sorte) eine große Rolle.
Zu=
eirr dieſelben auch als Futtermittel für Rinder,
udSchweine größere Verbreitung gefunden. Dieſe
Boh=
oen, insbeſondere im Kleinhandel, in den meiſten Fällen
a1s „Bohnen” bezeichnet. Da ſie zudem den kleinkörnigen
Grartenbohnen, den ſogenannten Perlbohnen, zum
Ver=
ähnlich ſehen, ſo werden ſie von den Verbrauchern als
ureſehen. In Wirklichkeit haben wir es hier mit einer
eri, mit unſerer Gartenbohne verwandten Art zu tun,
mit der indiſchen Mondbohne (Phaseolus lunatus L.),
im ihrer urſprünglichen Heimat Südamerika aus über
herika, Afrika und Indien eine weite Verbreitung
ge=
ſhrt.
ſt Bohnen weichen nun von unſeren Gartenbohnen in
Wöirnkte weſentlich ab, nämlich darin, daß ſie einem Stoff
Gu der leicht zur Bildung von Blauſäure,
be=
ſuch einem der gefährlichſten Gifte, Anlaß gibt. Allerdings
Mengen des blauſäurebildenden Stoffes in den
Ran=
hinen in den meiſten Fällen nur äußerſt gering. Der
Ge=
eirit indeſſen vom Fall zu Fall verſchieden hoch zu ſein,
ünd in der Tat früher Vergiftungen bei Menſchen und
feftgeſtellt worden. Insbefondere ſind Fälle von
Vergif=
bei Pferden, Rindern und Schweinen im Jahre 1905
vor=
weir, als die Rangoonbohnen wie heuer in größeren Men=
Europa eingeführt und verfüttert wurden; viele dieſer
eliefen tödlich. Daraus ergibt ſich, daß bei der
Verfütte=
geſer Bohnen große Vorſicht geboten iſt.
den letzten Jahren ſind uns uns wiederholt Proben
Sohnen zur Unterſuchung zugeſchickt worden. Die
ge=
hei und mit Waſſer verſetzten Samen zeigten bei unſeren
cen in der Tat Entwicklung von Blauſäure, welche ſich
Ber charakteriſtiſchen Geruch nach bitteren Mandeln
bemerk=
iate. Anſcheinend ſind bereits verdächtige Erkrankungen
btſt worden. Es empfiehlt ſich daher, die Rangoonbohnen
ſinentgiftetem Zuſtande zu verfüttern. Die
ſſurig kann dadurch vorgenommen werden, daß die Bohnen
Bohnenſchrot) 24 Stunden lang in kaltem Waſſer einge=
und dann, nach Abgießen des Weichwaſſers, gedämpft wer=
Ler ſeine Tiere ohne Vorbehaltung mit trockenen Bohnen
chrot dieſer Bohnenart füttert, muß ſich auf Vergiftungen
Anachen. Wir möchten auch darauf hinweiſen, daß in allen
bei der Verfütterung von Bohnen mit kleinen Gaben zu
en iſt, damit, wie bei jedem neuen Futtermittel, eine
all=
e Gewöhnung erfolgen kann.
rdie menſchliche Ernährung empfiehlt ſich folgende Zube=
: Die Rangoonbohnen werden 24 Stunden lang in kaltem
aingeweicht und das Weichwaſſer weggeſchüttet. Die nun=
Au gequollenen Bohnen werden kurz lebhaft aufgekocht, die
veggeſchüttet, mit neuem Waſſer aufgeſetzt, fertig gekocht
Au Eſſen wie üblich zubreitet.
Die Tomatenpflanzung.
ſte güßke Angaben über die Pflanzweite der Tomaten, die
zu. ALehrbüchern und Zeitſchriften findet, gehen außerordent=
4einander; ſie bewegen ſich für die Reihenweite zwiſchen
0120 Zentimeter und für den Abſtand in der Reihe zwi=
Hund 100 Zentimeter. Der Anfänger kann dadurch wohl
yrwirrt werden. Erklärt werden die Unterſchiede durch
hverſchiedenen Anſprüche, die die Sorten unter beſtimm=
ger” E.I.
äftsstenograpt
bwältniſſen an Boden und Luftraum ſtellen. Sie ſind
an=
winn wir es mit ſchwachwüchſigen oder ſtarkwüchſigen, groß=
Hemfrüchtigen Sorten zu tun haben, wenn wir die Tomaten
ſe Reihe auf Rabatten oder in vielen Reihen auf
geſchloſ=
tlächen bauen, von Boden= und Düngungsverhältniſſen
1g. 19. Mai,
u reden, die natürlich das Wachstum der Pflanzen ſehr
3 8 Uhr
lußſen.
Grafenstrasst (swerſteht ſich von ſelbſt, daß ſtarkwüchſige und großfrüchtige
mrveiter gepflanzt werden müſſen, als ſchwachwüchſige
klein=
versammläh(Fs-. Immer muß die Entfernung ſo bemeſſen ſein, daß
Manze reichlich Licht und Luft bekommt, daß die Sonnen=
Rt
hen Zee1y den Boden treffen können und die notwendige
Boden=
ſäung bequem ausgeführt werden kann. Zu dichter Stand
haltang.
Iü. geringeneren Ertrag und ſpätere Reife, bei anhaltendem
Der Vorstaſſhretter Fruchtfäule. Pflanzt man Tomaten vor Gebäuden,
der, Hecken uſw. ein= oder zweireihig im Verbande, ſo ver=
Mäe natürlich engeren Stand als in geſchloſſener Pflanzung.
Zyen ſollen die Reihen der Sonnenwirkung wegen möglichſt
unden nach Süden gehen.
In. einzelnen ſind folgende Abſtände zu beachten: bei
birhſigen und großfrüchtigen Sorten wie Präſident Rooſe=
4räſident Garfield, Alice Rooſeveld, Ponderoſa, Kardinal,
1d., Lucullus uſw. gibt man bei ein= oder zweireihiger
Ver=
fzrng 50 Zentimeter, wenn man ſie eintriebig an Stäben
In. Amekges 100 Zentimeter bei mehrtriebiger Anzucht am Spalier,
nd Feſtball, /hloſſener Beetpflanzung im Kleinbetrieb legt man die
R 80 Zentimeter entfernt und pflanzt in der Reihe 60
Zen=
einslokal „Zur ”. 4 auseinander, bei feldmäßigem Anbau empfiehlt ſich eine
awveite von 100 Zentimetern und ein Pflanzenabſtand von
130 Zentimeter. Will man von großfrüchtigen Sorten aus=
I große Tafelfrüchte erzielen, gibt man nach allen Seiten
maſchih- Wmnmeter Raum im Verbande, wenn nicht weiter Einzel=
Awrgezogen wird. Schwachwüchſige und kleinfrüchtige Sor=
Apparate
„Werkſtalliche Geiſenheimer, Johannisfeuer, Frühe aus Landsberg,
EZwerg, Wunder von Italien, Ideal uſw. pflanzt man ein=
H40 bis 50 Zentimeter an Stäben, etwa 80 Zentimeter am
Erbes
Teleph
rr, im Kleinbau mit 60 bis 70 Zentimeter Reihenweite und
50 Zentimeter Pflanzenabſtand, und im Feldbau mit 80
meter Reihenweite und 50 bis 55 Zentimeter Pflanzen=
Mw.
Aas die Technikdes Pflanzens betrifft, ſo ſei daran
art, daß man die beſten Erfolge erzielt, wenn man jeder
tee eine Grube von 40 Zentimetern im Geviert und 40
Zen=
er Tiefe herrichtet, die unten mit gutem Dünger ausgefüllt.
Fichte.
en mit Kompoſterde geſchloſſen wird.
Selſerie im Sand.
hter den Dungfreſſern ſtehen die Selleriearten obenan und
Sllaube iſt weit verbreitet, dieſes Gemüſe gedeihe überhaupt
UI niederen Böden, wo tiefſchwarze Humuserde und hoher
rſtand vorhanden ſind. Dies iſt aber durchaus nicht der
Wenn ihm ſolcher Boden auch beſonders zuſagt, ſo kann
Doch auf Sand Sellerieknollen erzielen, denen man ihren
gei Urſprungsort nicht anſieht. Milder Sandboden iſt der
Kulturboden, beſonders dann, wenn er leicht, mit Lehm
Egſetzt iſt. Man muß ihm nur die nötige Pflege widmen.
Eigenſchaften: Wärme und Durchläſſigkeit bieten allen
A irpflanzen die beſten Grundbedingungen. Dementſprechend
ni auch Sellerie auf ihm gut, wenn man ihn nur richtig
Mzt, düngt und bewäſſert.
Die Selleriepflanzen ſelbſt heranzuziehen, dürfte dem Klein=
Meer zu umſtändlich ſein, denn die Samen müſſen im Februar
Salarz in ein warmes Miſtbeet ausgeſät, dann die Keimlinge
Mpril in ein anderes Miſtbeet pikiert werden, damit man kräf=
2. Planzen mit ſchönen Wurzelballen ſür das Freiland er=
2NS Selleriebeet gräbt man im April oder Anfang Mai
nochmals gut um und düngt es tüchtig mit verrottetem
Kuh=
dung, Kompoſt und Jauche, dann harkt man die Oberfläche glatt
und pflanzt in der erſten Maihälfte, mit 35 Zentimeter Abſtand
in beiden Richtungen. Früher zu pflanzen iſt gefährlich, denn
Frühjahrsfröſte vertragen die jungen Selleriepflanzen nicht.
Froſtbeſchädigte Pflanzen ſchießen gewöhnlich in Samen, ohne
Knollen zu bilden. Die friſchgeſetzten Pflänzchen werden ſofort
gut angegoſſen. Man läßt ihnen dann einige Wochen Zeit zum
Anwachſen, in der man nur darauf achtet, daß kein Unkraut
auf=
kommt und der Boden nicht verhärtet und austrocknet. Von Juli
an düngt man alle acht Tage mit Jauche, die man aus friſchem
Kuhdung, Geflügel=, Ziegen=, Kaninchen=, Schafmiſt und
Abort=
dung herſtellt, je nachdem, worüber man verfügt. Die Jauche
läßt man nach dem Aufſetzen acht Tage ſtehen, rührt ſie öfter um
und gießt ſie dann in flache Rillen, die man zwiſchen den
Sellerie=
pflanzen zieht und nach dem Gießen gleich wieder zudeckt. Bei
trockenem Wetter muß man dafür ſorgen, daß der Boden vor dem
Düngen durchfeuchtet wird. Nach dem Düngen iſt wieder mit
Waſſer zu gießen. Dieſe Behandlung ſetzt man bis Ende
Sep=
tember fort. Danm hat die Pflanze ihren Aufbau vollendet und
weiteres Düngen verurſacht ſchlechten Geſchmack der Knollen.
Ein noch häufig begangener Fehler iſt das Entfernen der
kräftigſten äußeren Blätter im Frühherbſt, das in der irrigen
Meinung geſchieht, die Kur; bildung werde dadurch gefördert.
Der Sellerie iſt eine zweijäg: Pflanze, die im erſten Jahre die
Knolle ausbildet, die ſich mit den Stoffen anfüllt, die zur
Aus=
bildung eines kräftigen Samenſproſſes im nächſten Jahre nötig
iſt, die Knolle iſt alſo eine Vorratskammer und zu ihrer
Ernäh=
rung ſind die Blätter unentbehrlich. Auch das Abſtechen der
Wurzeln an der äußeren Grundfläche der Pflanze iſt falſch. Je
langſamer im Herbſt die aufſaugende Tätigkeit der Wurzeln mit
dem Auskühlen des Bodens aufhört, um ſo mehr Nährſtoffe
kön=
nen die Blätter der Knolle zuführen. Die Pflanze arbeitet
näm=
lich bis ſpät in den Herbſt hinein und man ſchädigt ſich nur, wenn
man ſie ſchon aus dem Boden nimmt, wenn die erſten Nachtfröſte
drohen. Im Herbſt vertragen ſie nämlich ſelbſt leichte Fröſte, und
gerade die zuletzt geernteten Knollen halten ſich oft am beſten,
weil ſie am reifſten ſind. Beim Herausnehmen der Pflanzen
aus dem Boden ſchone man die Knollen möglichſt und ſchüttele
nicht etwa die Erde aus den Wurzeln, indem man die Knollen
gegen den Spaten ſchlägt. Man laſſe ſie abtrocknen, dann fällt
die Erde von ſelbſt ab.
H. H.
O
Landwirtſchaft
Nah
„b. Die Streifenkrankheit der Gerſte. Die Streifenkrankheit
der Gerſte iſt, ſo führt Profeſſor Dr. Schaffnit von der
Pflanzenſchutzſtelle der Rheinprovinz in Bonn in der
Landwirt=
ſchaftlichen Zeitſchrift für die Rheinprovinz aus, in den letzten
Jahren überall in Deutſchland ſtark aufgetreten. Da die
Er=
krankung ihren Ausgang vom Saatgut nimmt und der Pilzkeim
dem Saatgut äußerlich anhaftet, geſtaltet ſich die Bekämpfung
ver=
hältnismäßig einfach durch Beizen des Saatgutes. Auf dem
Bonner Verſuchsfeld wurden im Herbft 1919 Beizverſuche
mit ſtreifenkranker Wintergerſte unter Inanſpruchnahme der
Beiz=
mittel Uſpulun, Formaldehyd, Kupfervitriol, Corbin, Chinoſol
u. a. m. ausgeführt. Unter den angewandten Beizmitteln haben
Corbin und Chinoſol die ſtärkſte pilztötende Wirkung entfaltet.
Beide Mittel, namentlich Corbin, ſchädigen aber die
Keimfähig=
keit des Kornes derart ſtark, daß Profeſſor Schaffnit ihre
allge=
meine Anwendung nicht empfiehlt. Am meiſten befriedigte in
be=
zug auf pilzkeimtötende Wirkung und günſtige Wirkung auf den
Auflauf des Saatgutes Uſpulun. Es drückte den Pilzbefall
ſo=
weit herab, daß nach zweiſtündigem Bad mit einer 0,25
prozen=
tigen Löſung nur 4,1 Prozent kranke Pflanzen und 0,35 Prozent
kranke Aehren feſtgeſtellt wurden. Dieſer geringe Prozentſatz an
kranken Pflanzen fällt praktiſch nicht ins Gewicht, wenn man
be=
rückſichtigt, daß die unbehandelte Parzelle 2235 Prozent kranke
Pflanzen und 19,55 Prozent kranke Aehren aufwies. Als
weite=
rer Vorzug des Uſpulun kommt zum Ausdruck, daß Auflauf und
Béſtockung der Gerſte erheblich gefördert wurden. Die
Pflanzen=
ſchutzſtelle empfiehlt daher nach den diesjährigen Verſuchen in
erſter Linie zum Beizen der Gerſte das Uſpulun. H. St.
nk. Landwirtſchaftliche Lehrfilme. Mit Unterſtützung des
vreußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums wurde von der
Bild=
ſtelle des Zentralinſtituts für Erziehung und Unterricht und dem
Zentralausſchuß für Landlichtſpiele des Deutſchen Vereins für
ländliche Wahlfahrts= und Heimatpflege ein Lehrgang über
Methodik, Technik und Organiſation von
Film=
vorführungen veranſtaltet. Es wurde dabei eine Reihe
intereſſanter landwirtſchaftlicher Lehrfilme vorgeführt, deren
einer die „Kartoffel” ein anderer „die drei großen deutſchen
Rinderraſſen” und ein dritter „die deutſche landwirtſchaftliche
Pflanzenzucht” behandelte.
C2
Obſi= und Gartenbau
9
Pflanzt Salat!. Der Salat iſt eine Hauptpflanze für den
Kleingarten. Er hat eine kurze Entwicklungszeit und liefert
da=
her ſchnell eine Ernte. Dadurch bedingt ſich dann auch, daß auf
demſelben Beete in einem Jahre 3 bis 4 Ernten gehalten werden
können. Man pflanzt dabei den Salat etwa 20 bis 25 Zentimeter
voneinander. Iſt die erſte Pflanzung halb erwachſen, ſo pflanzt
man ſchon junge Pflänzchen dazwiſchen. Wird dann der erſte
Salat abgeerntet, ſo ſteht der zweite ſchon dazwiſchen und wächſt
wieder ſchnell heran. Iſt das Stück genügend gedüngt, ſo kann
man ſo fortfahren bis zum Herbſte.
— Mangold und Neuſeeländer Spinat ſind für kleine Gärten
ſehr zu empfehlen, weil ſie den ganzen Sommer hindurch ein
gutes Gemüſe liefern. Sie werden abgeſchnitten, wachſen aber
immer wieder nach. Mangold ſät man direkt ins freie Land,
und zwar in Reihen. Neuſeeländer Spinat pflanzt man am
beſten im April in Töpfen und pflanzt ihn im halben Mai
meter=
weit auseinander. Er treibt ſo gewaltig, daß er die Felder ganz
zudeckt.
— Die Fleckenkuankheit der Buſchbohnen wird durch einen
Pilz herbeigeführt, welcher beſonders die beſſeren und zarteren
Sorten befällt und ſo verderblich auftritt, daß manche
hervor=
ragend gute Sorten nicht mehr gezogen werden können. Dieſe
Krankheit läßt ſich durch das Beizen der Saatbohnen mit
Uſpu=
lun vollſtändig aufheben, und ſollte ſowohl im Hausgarten als
auch in erſter Linie bei der Feldgemüſezucht dieſe Beize nicht
ver=
geſſen werden. In Gegenden, wo man Buſchbohnen zu
Kon=
ſervenzwecken zieht, kann der Schaden, welcher durch dieſen Pilz
angerichtet wird, rieſig werden.
— Ein ſehr gutes Sommergemüſe iſt die Krautſorte
Heine=
manns Juni=Rieſen. Dieſes Kraut bildet in ſehr kurzer Zeit
außerordentlich große und feſte Köpfe, ſo daß ſich ein jeder
dar=
über wundert. Es iſt eine Züchtung der altreommierten
Gärtner=
ſirma F. Heinemann in Erfurt.
— Schnittſellerie iſt eine kleinblätterige Sellerieart, die ſehr
ſchnell nachwächſt. Sie findet wie Peterſilie zu Suppen= und
Kartoffelwürzen Verwendung.
— Krauſe Peterſilie. Beim Anſäen von Peterſilie ſoll man
nur mehr die ganz krauſe Peterſilie verwenden, da man dieſe
niemals mit dem giftigen Schierling verwechſeln kann.
— Die Aſter iſt eine ſehr wertvolle Sommerblume. Man
zieht heute Sorten von ſolcher Pracht der Farbe und des Baues,
wie man ſie früher niemals ſah. Für den einfachen Garten wählt
Seite 9.
und Siedlungsweſen
man aber trotzdem die älteren und einfachen Sorten, und zwar
halbniedere Arten, weil ſich dieſe am beſten machen. Dem
Blu=
menfreunde aber kann ein Verſuch mit den neuen Prachtaſtern
dringend empfohlen werden.
— Abgeblühte Tulpen und Hyazinthen pflanzt man mit den
Töpfen in die Erde und deckt ſie ganz zu. Sie blühen dann im
nächſten Jahre noch einmal.
K5
Vieh= und Geflügelzucht 9
— Futtergehalt der Milch und Ausnützen des Futters. Die
Unterſuchung auf Fettgehalt gelingt für den Viehbeſitzer nach
einiger Uebung leicht mittels des Gerberſchen Laktobutyrameters,
ſonſt beſorgen ſie auch leicht die Molkereien für ihre Mitglieder
umſonſt oder wie die milchwirtſchaftlichen Inſtitute gegen ein
geringes Entgelt. Für größere Herden empfiehlt ſich der Apparat
„Perplex”, der nach dem Gerberſchen Prinzip arbeitet und die
Unterſuchung zweier Milchproben gleichzeitig geſtattet. Eine
monatliche Milchprüfung auf Fettgehalt an miſchwirtſchaftlichen
Inftituten läßt ſchnell erkennen, welche die beſten und
futterdank=
barſten Kühe im Stalle ſind. Unweigerlich müſſen dann die
ſchlechtlohnenden Stücke zur Schlachtbank wandern, nur von den
beſten darf Nachzucht genommen werden. So fortgefahren muß
ſich, rationelle Fütterung vorausgeſetzt, die Leiſtungsfähigkeit der
Herde ſteigern, denn es iſt erwieſen, daß die Fähigkeit der Kühe,
viel und fettreiche Milch zu geben, vererblich iſt. Da auch die
Bullen die Vererblichkeit der Leiſtungsfähigkeit genau ſo
beein=
fluſſen wie die Kühe, ſo müſſen auch ſie von milchreichen
Mutter=
tieren abſtammen, ſoll der Erfolg der Zucht nicht illuſoriſch
ge=
macht werden. Unumgänglich nötig iſt, daß Zuchtregiſter geführt
werden, aus denen nicht nur die Abſtammung, ſondern auch die
Milchleiſtungen jeder Kuh in jedem Jahre erkennbar iſt. Es
läßt ſich darans mit viel größere, Sicherheit auf die
Leiſtungs=
fähigkeit der Nachkommen und ihre Vererblichkeit ſchließen, als
wenn ſolche Angaben fehlen. Den ſogenannten Milchzeichen iſt
nur ein bedingter Wert zuzuſprechen. Schwieriger als die
Feſt=
ſtellung der Leiſtungsfähigkeit iſt die Futterkontrolle; doch wird
es auch dem einfachen Landwirt bei der nötigen Aufmerkſamkeit
bald gelingen, ſich über die Bewertung des Futters durch die
einzelnen Kühe ein Urteil zu verſchaffen. Bekommen alle Tiere
ein gleichmäßiges Grünfutter, zuſammengeſtellt aus den
Futter=
mitteln, die die Wirtſchaft ſelbſt hervorbrachte, ſo handelt es ſich
nur darum, zu beobachten, wie weit jedes Tier eine geringere
oder ſtärkere Kraftfuttergabe rentabel zu verwerten imſtande iſt.
Es wird dann zweckmäßig ſein, ſogenannte Futterklaſſen zu
bil=
den, d. h. Tiere zuſammenzuſtellen, die in der Leiſtung ziemlich
übereinſtimmen, und jede Klaſſe entſprechend reicher oder ärmer
zu füttern, um ſo das teuere Kraftfutter beſtens auszunützen.
— Die Bekämpfung des Steckrübengeſchmacks in der Milch
und Butter. Namentlich im Herbſt bei reichlicher Rübenfütterung
an Milchkühe vvollen die Klagen über den üblen
Steckrüben=
geſchmack und =Geruch in der Milch ſowohl als auch in der aus
derſelben hergeſtellten Butter ſeitens der Abnehmer dieſer
Pro=
dukte nicht verſtummen. Was kann nun der Landwirt tun, um
dieſen ſtändig wiederkehrenden Klagen einen Riegel
vorzu=
ſchieben? Das beſte Mittel iſt und bleibt ſauberſte
Rein=
haltung der Tiere ſowohl des Kuhſtalles. Recht
wirkungsvoll iſt das Begießen des Düngers mit Kalkmilch, weil
der Kalk abſolut ſicher alle Bakterien abtötet, die den
Steckrüben=
geſchmack verurſachen. Auch iſt das öftere Kalken der Stallwände
anzuraten. Die Rüben müſſen nach Möglichkeit vom Stall
fern=
gehalten werden, dürfen mithin auch nicht in der Futterkammer
lange lagern, ſondern ſind am beſten in einiger Entfernung vom
Viehſtall in geeigneten Räumlichkeiten aufzubewahren. In der
Futterkammer ſind die Rüben nur für den täglichen Bedarf
her=
zurichten. Die Kühe müſſen täglich gut geputzt und in jeder
Hin=
ſicht ſauber gehalten werden, was auch durch ſaubere Einſtreu zu
geſchehen hat.
R. Die Fütterung der Kaninchen. Bei den Kaninchen iſt die
Frage, wie oft gefüttert werden ſoll, weniger wichtig als die
Futtermenge. Viele Züchter meinen, daß unbedingt dreimal
am Tage gefüttert werden müſſe, andere begnügen ſich mit zwei
Mahlzeiten. Man kann hier den Züchtern Freiheit geben, es ſo
zu halten, wie es ſich mit ſeinen Verhältniſſen am beſten vereinen
läßt. In den Zeiten der Grünfütterung iſt es gut, recht häufig
zu füttern, im Winter dagegen kann man auch mit einer
Tages=
fütterung auskommen. Notwendig iſt vor allen Dingen
Regel=
mäßigkeit. Die Futtermenge, die das einzelne Tier braucht,
richtet ſich in der Hauptſache nach der Größe der Raſſen. Der
Züchter muß verſuchen, herauszufinden, welche Menge für ſeine
Pfleglinge paßt. Laſſen die Tiere von einer Mahlzeit zur
an=
deren übrig, ſo gebe man entweder weniger oder wechſele mit
dem Futter. Sehr leicht werden die Tiere überfüttert. Das
ſchadet nicht, ſolänge ſie noch jung ſind, noch nicht geſchlechtsreif.
Auch tragende oder ſäugende Häſinnen und Maſttiere ſind
reich=
lich zu füttern. Im übrigen bedroht allzu reichliches Futter die
inneren Organe mit Verfettung, deren Folge Unfruchtbarkeit iſt.
Was das Waſſerbedürfnis der Kaninchen betrifft, ſo iſt es bei
reichlicher Grünfütterung kaum vorhanden, anders bei
vorwiegen=
der Trockenfütterung. Die einzelnen Tiere verhalten ſich aber
hierin recht verſchieden und man überzeugt ſich am beſten von
Zeit zut Zeit, ob ſie Durſt haben. In der heißen Jahreszeit muß
man für Gelegenheit zum Trinken ſorgen. Tragenden und
ſäu=
genden Häſinnen gibt man Milch. Auch wenn ſie Waſſer
ver=
ſchmähen, werden ſie dieſe gern zu ſich nehmen. Bei der
Ver=
abreichung von Weichfutter achte man darauf, daß die Futtertröge
ſtets rein ſind.
— Vorbedingungen der Gänſezucht. Viele Leute wiſſen nicht,
daß man Gänſe auch ohne Teich, Bach oder Fluß halten kann.
Weder Enten brauchen dies unbedingt und erſt recht nicht Gänſe.
Auf jedem nicht zu kleinen Hofe läßt ſich ſchließlich leicht ein
Becken herſtellen, das nur 1 Meter lang, 70 Zentimeter breit und
an der tiefſten Stelle 25 Zentimeter tief ſein muß. Für
Zucht=
zwecke iſt es freilich angenehm, wenn die Gänſe zum Teiche oder
Fluſſe gehen können, aber man wird beobachten, daß ſie ſich auch
dort mit wenigen Bädern begnügen, die übrige Zeit aber am
Ufer herumſtehen oder liegen. Dürfen die Gänſe auch nicht auf
die Straße, dann darf der Hof allerdings nicht zu klein ſein,
da=
mit ſich die Tiere genügend bewegen können. Man kann Gänſe
auch züchten, wenn man ſie in einen größeren Obſtgarten laſſen
kann. Für enge Stadthöfe eignen ſich Gänſe nicht. Der Städter,
der das viele Futter, das die Gänſe brauchen, erſt teuer kaufen
muß, wird auch aus dieſem Grunde nicht auf ſeine Rechnung
kommen.
A
Bienenzucht
u
e
— Kunſtſchwärme oder Naturſchwärme. Während man im
allgemeinen ſtolz darauf iſt, recht naturgemäß zu verfahren,
kom=
men doch auch Fälle vor, wo das Gegenteil der Fall iſt. So zieht
der moderne Mobilimker den Kunſtſchwarm dem
Natur=
ſchwarm vor, weil die erſteren den Honigertrag nicht ſchmälern
und weniger Arbeit verurſachen. Der Mobilimker ſucht natürlich
Schwärme ſoviel wie möglich zu verhindern, und das mit Recht,
denn ſonſt beſteht einen Bienenſtand am Ende nur aus
abge=
ſchwärmten, ſchwachen Mutterſtöcken und ſchwachen Schwärmen,
und von einem auskömmlichen Ertrag kann nicht die Rede ſein.
Nachdruck ſämtl, Artikel verboten. Verantwortilch; Kurt Mitſching,
[ ← ][ ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
g mn kat bi=du
au
Nummer 13
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Die geſamte Kapitalanlage ging, namentlich wieder infolge
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 17. Maf.
Mirgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Nach dreitägiger Geſchäftsunterbrechung euöffnete die heutige Börſe
in feſter Haltung. Größeres Kaufintereſſe beſtand für Deutſche
Petro=
leum, die einen Kurs vom 848 Prozent erreichten; dieſe Aktien ſollem bei
einer Beſchlagnahme weiterer Auslands=Effekten nicht im Betracht
kom=
men. Am Montanmarkt waren oberſchleſiſche Werte befeſtigt, während
weſtliche vernachläſſigt blieben. Von Chemiſchem Wertem wanen
Scheide=
anſtalt, Anilin und Holzverkohlung zirka 5 Prozent gebeſſert; Griesheim
und Höchſter waren zu niedrigeren Kurſen im Verkehr.
Elektrizitäts=
werte zogen leicht an. Am Einheitsmarkt ſtellten ſich höher:
Spiegel=
glas, Frankfurter Hof, Weſſel=Porzellan, Hydrometer. Im Freiverkehv
waren Deutſche Maſchinen bis 316 Prozent geſteigert. Kunſtſeide warem
bis 1225 rege begehrt. Auch in Holzmann=Aktien wurden zu
anziehen=
den Kurſen lebhafte Umſätze getätigt. Von fremden Renten gewannen
auf höhere Londoner Kurſe Mexikaner zirka 30 Prozent. Tehuantepee
zirka 12 Prozent. Am Markte für fremde Noten gingen um: Greenbacks
mit 5734—14, franzöſiſche Notem mit 484—90, Mumänen mit zirka 102½,
Deutſch=Oeſterreicher mit 1034. Heimiſche Renten, ſpeziell Konſols und
Reichsanleihe, notiertem zirka 3 Prozent hüher.
Frankfurter Abenbbörſe vom 17. Maj.
w. Die erfreulichſte Erſcheinung war am heutigen Börſentage die
Aufwärtsbewegung für preußiſche Konſols und der 3= und 3½prozentigen
Reichsanleihen. Die feſte Tendenz hielt auch im Abendverkehr an, wo
beſonders Zprozentige Reichsanleihe bevorzugt blieben; 80½ rationiert.
Die Geſchäftstätigkeit am Kaſſamarkt nahm an Umfang zu. Das
Kurs=
niveau erfuhr in verſchiedenen Spezialpapieren Erhöhung. Stärker
ge=
ſucht waren Spiegel und Spiegelglas. Unter den Auslandswerten fiel
die ſchwache Haltung der Deutſch=Ueberſee=Zertifikate auf, welche 1110 bis
1080 genannt wurden. Mexikaniſche Werte zeigten mäßige.
Abſchwä=
chung. Deutſche Petroleum 835. Der Markt der unnotierten. Werte
war ruhig. Ph. Holzmann 304. Kunſtſeide gefragt zirka 1300.
Beſchei=
den waren die Abſchlüſſe in Montanaktien, deren Kurs ſich behauptete.
Elektrowerte, ſowie chemiſche Aktien waren bei kleinem Geſchäft ziemlich
feſt. Badiſche Anilin und Holzverkohlung lebhafter. Nordd. Lloyd
waren ½s, Hapag 1 Prozent höher. Zu größeren Umſätzen kam es in
Maſchinenfabrik Eßlingen; ferner fanden Gummiwarenfabrik. Peter
weitere Kursſteigerung. Lüdenſcheider Metall feſt 577, Schnellpreſſen
Frankenthal 364,75, Vereinigte Deutſche Oelfabriken lebhaft 403. Stark
war die Nachfrage nach Zprozentigen preußiſchen Konſols, welche mit 58½9
rationiert (plus 1½ Prozent) wurden und bis 59 geſucht blieben. Der
Schluß geſtaltete ſich feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Mai in Zürich 9,55 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,78 (59,20) Gulden, in
Kopenhagen 9,65 (88,80) Kronen, in Stockholm 735 (8880)
Kronen, in Wien 983½ (117.80) Kronen, in Prag 1163/ (117,80)
Kronen, in London 8/42 (97,80) Schilling, in Neu=York 172
(23,80) Dollar, in Paris 20½ (125,40) Franken.
Geld Brief Ne
Geld Brief
Geld ! Brief iff
Geld ! Brief Antw.=Brüſſ
Holland..
London ...
Paris ....
Schweiz.
Spanten .
Italien ..
Liſſab.=Op..
Dänemark. 74861, 457½=
Ko82.90 2087.10
23Gl., 23114
4941s 4953g
11036.40 1088.4
759 25/ 7608
319,70 320 3
—
toss 3011071. 10 489.530 450.500
2u65.402109,60
23311, 23321
491½s 492.—
Oto4s 9511051,051
739 20 740.80
3 322,75/ 322.35
1057 90 1060.101 Norwegen.
Schweden
Helſingfors
New=York. ./
Wien (altes
2.Oeſt. abgll
Budapeſt .
Prag:.... 974.—
388 6olt
B7.G—
1398—1
R7341, 976—
1391.40
Fr.83-
1408-
27.404 174—
1388.60
f58.18—
1I5.60/9
23.341/= 7966.—
01391.40
6833—
15.641,
2840 ½=
Berliner Börſe.
* Berlin, 17. Mai. Börſenſtimmungsbild. Abgeſehen
von etwas lebhaften Umſätzen in einzelnen Papieren und den zu
Ein=
heitskurſen gehandelten Induſtriewerten, wo ſeitens des Publikums
wie=
der etwas größere Kaufaufträge vorlagen, herrſchte an der Börſe, im
allgemeinen noch die Feiertagsſtille vor. Bei ziemlich feſter
Grund=
ſtimmung unterlagen die Kurſe in ihrer Geſamtheit nur geringfügigen
Veränderungen. Mit Kursbeſſerungen bis zu 10 Prozent und darüber,
ſowie teilweiſe entſprechend lebhaften Umſätzen ſind zu erwähnen
Oren=
ſtein u. Koppel, A. E.=G., Rheinmetall, Rheiniſche Braunkohlen und
Phönixaktien. Dagegen ſtellten ſich in ungefähr gleichem Ausmaße
Weſteregeln Alkali, Deutſche Kali und Höſch niedriger. Am Rentenmarkt
zeigte ſich Kaufluſt bei anziehenden Kurſen für die alten deutſchen und
die preußiſchen Anleihen, wobei Auslandskäufe wiederum in
Zprozen=
tiger Reichsanleihe und auch in den ungefähr 20 Prozent höheren
mexi=
kaniſchen Anleihen zu beobachten ſind. Der Verkehr am Deviſenmarkt
war bei wenig veränderten Kurſen ſtill.
Von den Produktenmärkten.
I. Mannheim, 17. Mai. (Priv=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war noch Feiertagsſtimmung. Amtliche Notierungen
wurden nicht ausgegeben. Gehandelt wurden: Gelber La Plata=Mais
240—250, jugoflawiſcher Mais 202 ab Paſſau, jugoflawiſcher neuer Mais
242½ ab Paſſau, Biertreber 70—74, Trockenſchnitzel 55—70, Rapskuchen
ohne Sack 61, Seſamkuchen und Kokoskuchen je 96 Mk.
Deutſche Reichsbank.
* Berlin, 12. Mai. Nach der ſtarben Inanſpruchnahme der
Neichs=
bank in der letzten Aprilwoche erfuhren die Amlagelonten in der erſten
Maiwoche nach dem vorliegenden Ausweis vom 7. Maü, der zum erſten
Male die Trennung der bankmäßigen Deckung nach Handelswechſeln
und Reichsſchatzanweiſungen und der täglich fälligen Verbindlichkeiten
mach öffentlichen und privaten Gelder brigt, eine bedeutende Entlaſtung.
Abſatzes von Reichsſchatzanweiſungen, von 61 138,7 Millionen
577 031,3 Millionen Mk., d. h. um 4097,4 Millionen Mk.
zurüg=
bankmäßige Deckung allein machte die Verminderung 4094,5 220
aus. Hauptſächlich im Zuſammenhange damit werden auf dem
Seite den fremden Geldern beträchtliche Summen nämlich 5877
entzogen, ſo daß die Beſtände ſich auf 14 980,1 Millionen Mrk
derten.
An Banknoten mußten diesmal 274,8 Millionen Mk. —
Millionen Mk. in der gleichen Zeit des Vorjahres — neu in
bohr gegeben werden. Der Umlauf an Darlehnskaffs
nen ermäßigte ſich um 75,6 Millionen Mk. — in der entſch
Zeit des Jahres 1920 war eine Ausdehnung um 27,7
Millio=
eingetreten —. Der Umlauf an Banknoten und Darlehnskaſſin
zuſammen erfuhr demmach eine Zunahme um 1992 Millionenns
auf 80 582 Millionen Mk., gegen 460,9 und 34,4 Millionen Eil
entſprechenden Zeit des Vorjahres 1920 und 1919.
Auch bei den Darlehnskaſſenſcheinen iſt in
de=
woche eine bemerkenswerte Entlaſtung eingetveten. Die amf
Darlehen ſind von 33 750,8 Millionen Mk auf 32 490,7, aſſo
Millionen Mk. zurückgegangen. Ein dieſer Vevminderung ent5
Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen mußte von der Reichsbgarf
Darlehnsbaſſen zurückgeliefert wendem, ſo daß die Beſtände dor
bank an ſolchen Scheinen unter Berückſichtigung des Rückfluſſe=*
Verbchr auf 22 903 Millionen Mk. abgenommem haben.
Deutſche Vereinsbank.
* Der jetzt erſchienene Geſchäftsbericht für das Jahr 1920 Z,f
einen Rücldlick auf das Wirken des Inſtitutes während ſeines
50jährigen Beſtehens eingeleitet und beſpricht alsdann, die
des abgelaufenen Geſchäftsjahres, die auf eine weitere gür
wicklung des Unternehmens hinweiſen. Der Reingewinn belä. t
6 541 681,60 Mark gegen 380 118,50 Mark im Jahre 1919 und
das Aktienkapital von 40 000 000 Mark eine Diwvidende von
gegen 6 Prozent im Vorjahre verteilt. Als Baureſerve werden
Mark zurückgeſtellt und 683 820,55 Mark auf neue Rechnung veid
Der Bericht erwähnt noch die im neuen Jahre vorgeſchlagene 6
des Aktienkapitals auf 60 000 000 Mark and die Errichtung
Niederlaſſungen, ſodaß die Bank jetzt außer ihrem Hauptſitz
furt a. M., Niederlaſſungen in Darmſtadt, Offenbach a. M./*
Limbuug, Lauterbach und Groß=Umſtadt unterhält; außerden
Kommandite in Hanau, Mainz und Wiesbaden.
Fd. Mainz, 17. Mai. Die Mainzer Handelskammer
einer Erklärung ihr lebhaftes Befürchten darüber aus, daß
Annahme des Ultimatums der Entente die rheiniſche Zollg
weiter beſteht. Sie legt entſchieden dagegen Einſpruch ein und
daß dieſe, das Wirtſchaftsleben der Rheinlande ſchwer bedrütgl
ſchädigende Zollſyſtem alsbald beſeitigt wird.
Frankfurter Kursbericht 17. Mai 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
4½%0 VI.—IX.
Sparprämienanleihe . ... 84,60
4%0 Preuß, Konſols ..—
31,%0
....
4% Bab, Anl. unk. 1935 —
3½%0
v. 1907 .. 66.—
49 Bahern Anl. . . . .. 77,75
3½%6
4½ Heſſen unk. 1924..
3½% „ ...
...........
48 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902. 300,—
194% Griech. Monopol..
41% Oeſt. Staatsrenteb
1913, ab 1918. . . . . . . . 22,—
iſ. velöltnnnre=
4% Oeſt. Goldrente. . .
48 „ einheitl. Ren=
53g
45
GBagdadle
Hodene.
gronenrente.
13. 5. 17. 5, 77,50 77,50 69,50 72. 65.15 68— 72.— 74,50 chatzanweiſ. 82,65 82,75 72. 7280 84,90 68,90 68,75 60,20 60,50 56.— 56,90 72,50 77,10 ....... 6620 66,40 73,50 74.— 65,75 66.— 55,50 56,10 80.— 79,75 — 305,— 22.— 33. 32.— 39.— 40,50 . 25.—z 25,50
— 3/ 123,.— 120,— v./ 96.— 96.— 5! — 108. 2 — 68.— I 115.— UI 96,25 g5.— 69,50 69,— 4 32,75 33,— 50.— 50, 10 31/40 31,75 . 28.— 28.,50
R
5% Mexik, amort, innere
konſ. äuß. v. 99/ 696,—
425 Mexik. Goldb. 04, ſtfr.
konſ. inner.. . .
425
Frrigationsanl.
52 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr..
2,60 Oeſt. Südb. /Lomb.)
390 Oeſt, Staatsb.Erg. Netz/ 44,50
v. 1883.
4½%0 Anatolier I......."
39 Salon, Conſt. Jonction
3%0 Salonique Monaſtir. 91,50
5% Tehuantepee . . . . . . .
....
4½20
Deutſche Städte.
* ODmſiſa9 13 13s.
4% Frankfurt v. 1913....
„ v. 1903....
3½%
Pfandbriefe.
35%.
8 Mch
4% Rhein,
3½20
4½ Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
Bauk=Aktien.
Darmſtädter Bank.
13, 5. 17. 5. 430,— 440,— 716.— 520,— 520,— 442,50 456,— 310.— 46,75 46.— 82. 82.— * 44,50 113.—„ — 113.— 2 A,5a 5 424.—
— 431,— .
27,25
B,50 Gl 80,10 80,50 of 98.— 9e. 86.30 86.— 11 93,25 92,50 19 94,25 94,60 gl 100,— 100.— ( 3 93,25 g5.— gl 100,50 100,50 „ 99,60 99,80 „/ 86,10 88,10 . 96.— 96.— 179,75 179.—
O
Deutſche Bank ......
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. ... .
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank.. .
Metallbank ...
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . ..
Rhein, Kred.=Bank. .. .
Vergwerks=Aktien.
Bochumer .— ....... .
Buderus ............
Dr. Luxemburger. . ..
Gelſenk. Bergw...
Harpener Bergb. . . . . ..
Eſchweiler Bergw......
Kaliwerke Aſchersleben ../ 345,—
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . ....
Lothringer Hütte ... . ...! —
Mannesmann Nöhren.. .
Phönig...............
Verſedof unuru
Rhein. Stahlw. ... . . .. —
Riebeck Montan .. . . . . . . 511.—
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . .. . . . . . 174,—
Nordb. Lloyd. . . .. . . . . ./ 156,50
Südd, E.=B.=Geſ.—..—.
Schantung E.=B....—.
Baltimore. . .....
....
Kanada .. . . ...........
Lombarden ... . . .. . .
Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. —
Indnſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . . . 319,—
Badiſche Anilin ......."
D. Gold= u. Silbſcheideanſt,
— 64,50 64,50 164.— 164,50 —
588,— —
589,— 323.— 322,75 336,50 330,— 472,50 315.— 322,— 530,— — — — — 600,— 600 671.— 673,— 281,—
285,— B11. 174,50 155,50 108,50 109.— 530,— 11 — 430,— —
— 124.— 325 — 1 514,— 518,50 580,— 585,25
Dunffe nis Safch
Griesheim Elektron. . .
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung.....
Werke Albert Chem.).
Allg. Elektr.=Geſ....
Bergmann=Werke. ... . ..
Felten E Guilleaume ...
Lahmehzer ......."
Licht & Kraft: . .
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schnckert . . . . . . . . .
...
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz..
Lüdenſcheid Metall .. ...
Adlerwerke Kleher...
Badenia (Weinheim)..
Breuer & Co, Vorzüge.
Daimler Motoren. . .....
Eßlinger Maſchinen. . .
Gasmotoren Deutz.
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver, Dt. ... .
Bellſtoff Waldhof. .. . ...
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal.
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..."
Gebrüder Roeder. —.
Gebrüder Lutz .......
Helbetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
— 299,—
— 296,— 300,— — 489,50 410,50 420,— 426.— 432 — Nachfr. Angeb, 295,— 300,— 330,— 340,— 250,— 255,— 195.— 200, 160,— 165.— 300,— 305,—
Berliner Kurſ
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . .. .....
Deutſch=Atlant, Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl.. .. . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . .. ..
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. . . .
Dynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben —..
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement .. .. . . .
Hirſch Kupfer....... . . .
Höſch Eiſen.... ... ... . ."
Hohenlohe Werke——. . . .
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Linde’s Eismaſch.. . . . ..
Lingel Schuh . . . . . . . . . ."
Linke & Hofmann ... . . .
Nordd. Gummi ..... . ..
Orenſtein. . . . . . . . . . . . . .
Rathgeber Waggon .... .
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke . . . .
Sachſenwerk ..
Siemen Glas ..........
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas.—..
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer Werke ......
Deutſche Petroleum..
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .. . . . . .
648,
3614
478,
21e
385,
202,
307M
403,
359 1
668,
247,
600
2ic
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 ſchwarzer Beutel mit
Portemonnaie und über 1 Mk. Inhalt. 1
Markt=
korbdeckchen. 1 roter Gummiball. 1 bunkle
Segel=
tuchpferdedecke. 1 grauer Damenhandſchuh. 1
Kra=
wattennadel mit blauem Steinchen. 1 Spazierſtock
(braune Eiche). 1 Zwanzigmarkſchein. 1 Schippe.
1 fülberne Herrenuhr mit Gehäuſe und kurzer gelber
gette. 1 braunes Portemonnaie mit über 70 Mk.
1 Portemonnaie mit über 25 Mk. 1 grauer und 1
brauner Handſchuh. 1 geblümtes Säckchen, 3
mittel=
große Schlüſſel. 1 ſchwarzes Portemonngie mit über
7 Mk. 1 Paar Schnürriemen. — Zugelaufen: Ein
Rehpinſcher.
Abhanden gekommene Sparkaſſenbücher
und abhanden gekommener
Hinterlegungs=
ſchein.
Die vermißten Sparkaſſenbücher:
Nr. 2633 lautend auf Breidenbach, Kath. Witwe,
3184
„ Rüſter, Ludwig,
10017
„ Bohländer, Jakob Eheleute,
112181
Gorr, Ludwig,
164941
Curſchmann, Hugo,
185583
Schreiber, Emilie,
194766
Männergeſangverein
Darmſtadt=Beſſungen,
206979
Baumgärtner, Helene,
und der vermißte Hinterlegungsſchein:
Nr. 2762 lautend auf Gärtner, Eliſabeth,
werden nach 8 24 der Satzung für kraftlos erklärt,
wenn ſie nicht innerhalb drei Mongten bei uns
vorgelegt werden.
(st5821
Darmſtadt, den 12. Mai 1921.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
Obei der Firma:
(5942
Hans Knos, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Kaufmann Friedrich Müller jun, in Darmſtadt
iſt zum Prokuriſten beſtellt.
Darmſtadt, den 2. Mai 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I:
Nutzholz=Verſteigerung.
Dounerstag, den 19. Mai, vormittags 10 Uhr
anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter
Gemeinde=
wald, Diſtrikt Klingsackertanne, 63 Rm Kiefern=
Rund=
ſcheitholz in Länge von 1,20 m öffentlich meiſtbietend
verſteigert werden. Die Zuſammenkunft der Steigerer
iſt auf dem Bäckerweg am Waldeingang (Feſtplatz).
Näheye Auskunft erteilt Herr Forſtwart Kirſchner,
Müllerſtraße 11.
(5872gm
Eberſtadt, den 11. Mai 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Schäfer,
nnnenge
Mit Genehmigung der Preisprüfungsſtelle
wer=
den die Kohlenpreiſe ab 1. April ds, Js, bis auf
weiteres wie folgt feſtgeſetzt:
Fettſchrot . . . . . . . . . . . . . . . . 23.90 Mk.
Nuß I bis III......
25.45
Eigene Fabrikate!
Stückkohlen .......
Eßnuß 1 und II..
Eßnuß III.....
Anthrazit II ..
Anthrazit III .
Gießereikoks. .
Brechkoks I und II .
Brechkoks III ..
Eiformbrikettts ....
Braunkohlenbriketts . .
Rheiniſche Rohbraunkohlen. 12.—
Kaſſeler Rohbraunkohlen. . . 15.50
für den Zentner frei Keller des Verbrauchers
ein=
ſchließlich Oktroi. Bei Fuhrenlieferungen ermäßigt
ſich der Preis frei Straße oder Hof des Verbrauchers
um 1 Mk., bei Abholen am Bahnlager um 1.50 Mk.
In dieſen beiden Fällen geht das Oktroi zu Laſten
des Empfängers.
(St5967
Darmſtadt, den 17. Mai 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
25.35
27.05
26.25
29.15
27.—
31.—
33,65
32.25
31.10
20.35
Billigste Preist!
13.54
439-
490,
4801
252,
715,
225
2595
910.
358-
55
259,
453,
195,
549,
404,,
385
395.
316,
759,
869,
359,
200
470,
23,
65½
730,
Hiet
die Erfüll
Bekanntmachung
über vorläufig zu zahlende Einkommenſteuer für
das Rechuungsjahr 1921.
Auf Grund des 8 1 der Verordnung des Herrn
Reichsminiſters der Finanzen vom 12. April 1921—
Zentralblatt für das Deutſche Reich 1921 Nr. 19 —
werden die Steuerpflichtigen hiermit aufgefordert,
die Einkommenſteuer, die ſie im Rechnungsjahr 1920
auf Grund zugegangener vorläufiger Steuerbeſcheide
und Anforderungszettel gezahlt haben, bis zum
Emp=
fang des endgültigen Steuerbeſcheides für das
Rech=
nungsjahr 1920, auch für das Rechnungsjahr 1921
(1. April 1921 bis 31. März 1922) vorläufig
weiter=
zuzahlen, und zwar
die I. Rate am 15. Juni 1921,
„ II. „ „ 15. Auguſt 1921;
„III. „ „ 15. November 1921,
„ IV.
15. Februar 1922.
Eine nochmalige beſondere Zahlungs=
Aufforde=
rungs geht den Steuerpflichtigen nicht mehr zu. Wird
die Bahlung je bis zu den angegebenen Zeiten
ver=
ſäumt, ſo erfolgt Mahnung und Beitreibung.
Bei der Steuerzahlung iſt der im Jahre 1920
erhaltene vorläuſige Steuerbeſcheid bezw.
Anforde=
rungszettel vorzulegen, auf dem die Kaſſeſtelle den
Empfang der Zahlung für 1921 beſcheinigt.
Die vorläufig gezahlten Steuerbeträge werden
ſpäter auf die für 1921 endgültig feſtgeſetzte Steuer
angerechnet.
(5950
Darmſtadt und Langen, den 17. Mai 1921.
Die Finanzämter:
Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land. Langen.
Stroh,
Metz,
Dr. Joſt,
Nur feinste Qualitäten in allen Preislagen .. . . von 50 Pfg-
A. Flach Nachfl.
H. Scheufle
em wir im Verz
ungstrieb tm.
I Gunſten begel
PMiſt, wemm
Vorderungen der
D8 ſein, das de
ien die eintreter
1Ad8 unmög
A die große M
Aiuen zu bri.
M0 dzu nicht
M die Mehrheit
26 mittl. Elisabethenstrasse 26
21R0n zuar
eit Folce
CR
J 26. November 1930 bei der Firma!
(5941
Facob Groh & Co.
in Darmſtadt eingetragen:
Die Vermögenseinlage des Kommanditiſten
rhöht.
Darmſtadt, den 6. Mai 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
iſt
Zuchtuntauglicher fetter Faſel vom Stall
Arheil=
gerſtraße gegen Höchſtgebot zu verkaufen. (st5929
Städt. Güterverwaltung. Stadthaus,
abzugeb.,
Kartoffeln eptl. geg.
Vorhänge vd. Bettwäſche.
Näh. Geſchäftsſt. (*18691
Gute Kartoffeln
ab=
zugeben
(*18686
Soderſtraße 46, II.
ſehr kl.,
Kartoffeln Induſtrie,
Ztr. 55.4, zu verk. (*18625
Frankenſteinſtr. 44, part.
NeueNähmaſchine
preis=
wert zu verk.
Gliſabethen=
ſtr. 45, III., Vd.=H8. (kls;
Spargeln
Nefch en eteleioe ugsſtet
Gute Speiſe=Kartoffelne
Pfd. Mk. 0.60, Zentner Mk. 53.00, frei Haus.
für alle Zwecke billigſt
Karl Brückner
Arosse Ochsengasse
Brutappart
Darmſtadt, Holzſtr. (5678a Näh. Geſchäfts
R
kaufen. G. F*
techte ſtraße 10, Hths.
Anton Braunwarth
Eenſt=Ludwigſtraße 3.
500 Mk. Belokauf
ſetzen wir hiermit bis zum 1. Jundhi.
aus für Namhaftmachung des Täts /
ſtifters, Mittäters, Gehilfen), der eien Lei
der Briefkaſten=Werbeſchilder der Veunſigtell.
Brauereien Rummel 8 Wiener, ſrchonelſe
brauerei, Darmſtadt
Das gute Kronenhei
beſchädigt oder entwendet hat, ſoß v
den Schuldigen zur Rechenſchaf Aiehel
können. Zuſpruch, Austeilung erfot zume
Ausſchluß des Rechtswegs durch
Poſtreklame Darmſaidt
in Darmſtadt (Ober=Poſidirektn)!.
Snell, Poſtdirektor.