Bezugspreis:
monatlich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragegebühr, durch
e Poſt besogen 475 M. Einzelnummer 20 Pfg.
zreſtellungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Fheinſtraße Nr. B (Fernſprecher Nr. 1. 1o5
urnd 428), unfere Filialen, Landagenduren und alle
z-MFänſter. Verantwortlichleit für Aufnahme von
Srieigen an beſtimmten Tagen wird micht
übernom=
men Nichterſcheimen einzelner Mummerminfolge höh.
dermalt berechtigt den Bezieher nicht zur Arzung
tes Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellangen
durch Fernruf ohne Verbindlichheit für uns.
Mummer 134
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen. zo0MN, demm breite ehlanezeile 500 M. Anzeigen
Organ für die Bekanntmachungen der Burgermeiſterei Darmſtadt.
Dienstag, den 17. Mai 1921
Der polniſche Aufruhr in Oberſchleſien.
Zur Lage.
Oppeln, 15. Mai. (Wolff.) Die Lage
imAufſtands=
ebiet iſt im weſentlichen unverändert. Aus dem
reiſe Kreuzburg werden an mehreren Stellen örtliche
Vor=
ße der Aufrührer gemeldet. In der Stadt Kattowitz
von den Inſurgenten erneut geplündert worden. Der Hafen
oe Koſel befindet ſich nach wie, vor in den Händen, der
Auf=
ürrer. In Tworeg, Kreis Gleiwitz, wurde der
Gemeindevor=
eh er von den Aufſtändiſchen abgeſetzt; mehr als hundert Deutſche
urden feſtgenommen. Aus dem Kreiſe Hindenburg wird
eben=
als die Verfolgung deutſchgeſinnter Oberſchleſier gemeldet. Im
reiſe Oppeln ſcheiterte ein Vorſtoß der Aufrührer, der aus der
ſtichtung von Klein=Kotterz erfolgte. Weiter eingetroffene
Mel=
ungen beſtätigen, daß infolge des Mangels an Geld und
Ver=
ſegung die Aufrührer an mehreren Orten, nicht mehr in der
and der Führer ſind, ſondern auf eigene Fauſt plündern und
Autben.
Kattowitz, 15. Mai. (Wolff.) In der letzten Nacht
uchen 12 bewaffnete polniſche Aufrührer in das
Ger=
ienia=Hotel in der Holſteinſtraße ein, während eine Bande von
10 Mann das Haus umſtellte. Zunächſt wurden die im Hauſe
gindlichen Geſchäftsräume des Verbandes, der heimattreuen
rärus” ode Werſchleſier durchſucht. Man ſchleppte daraus mit, was
brauch=
ode gewell ur erſchien. Dann brachen einige Banditen in die in der Nähe
berindliche Wohnung eines Fleiſchermeiſters ein, mißhandelten
is Ehepaar und raubten u. a. drei Ringe, eine Halskette uſw.
2Hude Mör) ar Tierarzt Metzner in Kattowitz wurde mittags auf einer
Munzel, Conrat //Adenſtfahrt in Boguſchütz von den Aufrührern aus ſeinem Wagen
epolt und nach Schoppinitz verſchleppt. Ein Bergpraktikant
kliner Rayd llte am 12. Mai mittags zu einer in der Nähe Kattowitz
ge=
rlotte Bgeh u49 enen Grube gehen, bei der er angeſtellt iſt, um zu ſehen, ob
arrbeitet wird. In der Reichsbankſtraße in Kattowitz wurde
va EndBF/; von bewaffneten Inſurgenten aufgehalten, in die Telephon=
Onkel Tomlentrale der Ferdinand=Grube verſchleppt, wo er als
Stoßtrupp=
ha der Heimattreuen bezeichnet, mit Gummiknüppeln auf das
it Hilde Wär
awverſte mißhandelt, dann nach Bogutſchütz verſchleppt und
aber=
mls aufs ſchwerſte mißhandelt wurde.
Opeln, 15. Mai. (Wolff.) Nach Meldungen, die bis zum
Mai abends in Oppeln vorlagen, wurde eine lebhaftere
Zätigkeit der polniſchen Banden an der von ihnen beſetzten
2mie in den Kreiſen Kreuzburg, Roſenberg, Coſel
ud Ratibor bemerkt. In der Gegend von Landsberg ſind
AAniſche Verſtärkungen eingetroffen, auch auf dem polniſchen
TEnAgbiet gegenüber Uſchütz und Reinersdorf wurden
Vorbereitun=
im militäriſcher Art bemerkt. Im Kreiſe Groß=Strehlitz
muß=
v. Winterstellll if die Inſurgenten das Dorf Stebinow wieder räumen. Die
rsteller in
ndrs
r. Fäuard Rat
jaler Eint/frührer mußten größere Waffenmengen zurücklaſſen.
Hand=
anaten franzöſiſchen Urſprungs wurden erneut
jel in 2 Akten.
irgeſtellt. Nicolai im Kreiſe Pleß wurde von den Inſurgenten
aſetzt, nachdem die italieniſche Beſatzung nach Gleiwitz
zurück=
al-Theate) zogen war. Die franzöſiſche Beſatzung in Gleiwitz wurde durch
irlieniſche Truppen abgelöſt. Die Franzoſen ſind nach Oppeln
a gerückt. Aus dieſer Tatſache erklärt ſich vielleicht die Meldung
HaTTIAAwer die angeblich in Oppeln eingetroffenen Verſtärkungen. Bis
ist ſind im oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet keinerlei
esende Ane)4 erſtärkungen der allierten Truppen eingetroffen. In den
ſerigen Kreiſen iſt die Lage ſonſt unverändert.
Eine deutſche Antwortnote an Briand.
iche im Steil Berlin, 14. Mai. (Wolff.) In Beantwortung der Note
4riands über den Aufruhr in Oberſchlefien iſt der
fmnzöſiſchen Regierung heute folgende Note übergeben worden:
der Herr Miniſterpräſes glaubt in ſeiner Note vom 7. Mai den
rſprung des Aufſtandes falſchen deutſchen Zeitungsmeldungen
irſchieben zu ſollen. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß
* ſich um die „Oberſchleſiſche Grenzzeitung”, das Organ des
sherigen polniſchen Plebiſzitkommiſſars Korfanty, handelt.
ieſe abſichtlich gefälſchte Veröffentlichung ſollte offenbar als
Aring
larmſignal für die ſeit langem vorbereitete polniſche
Auf=
jandsbewegung dienen. Die Note geht mithin von einer falſchen
Rorausſetzung aus, was übrigens auch Herr General Lerond
ien deutſchen Bevollmächtigten in Oppeln gegenüber ausdrücklich
. u. Sanitätll) erkannte. In der Note wird ferner geſagt, daß die aus
deut=
chen Quellen ſtammenden Meldungen über die Lage in Ober=
Heinmüller
ſchleſien tendenziös gefärbt ſeien. Demgegenüber muß die
teutſche Regierung mit Nachdruck feſtſtellen, daß die tatſächlichen
zpr08!
imnis
17
onzeſt
3 uſtände in Oberſchleſien viel ernſteren Charakter tragen, als ſie
vesezöcl i7 der Note vom 7. Mai dargeſtellt ſind. Trotz der
Wiederauf=
zorten kosteglg g 1 Nahme der Arbeit an manchen Stellen iſt irgend eine
Beſſe=
g. Berlu /9 „ung der Lage nicht feſtzuſtellen. Der Inſurgenten=
Uhrer Korfanty iſt nach wie vor abſoluter Herr der Lage und
S gelingt ihm täglich, ſeinen Machtbereich weiter auszudehnen.
So iſt am 10. Mai ſogar der wichtige Eiſenbahnpunkt Kandrzin
urch einen mit modernen Kampfmitteln und unter Verwendung
on Artiklerie durchgeführten Angriff, in ſeine Hände
ge=
allen. Die interallierte Kommiſſion verfügt in dem größten
Seile von Oberſchleſien über keinerlei Macht. Die in der Note
rrhobenen ſchweren Anſchuldigungen ſind demnach, wie dies auch
eereits von Herrn General Lerond ausdrücklich anerkannt
wor=
ſeen iſt, durchaus unbegründet.
Berlin, 14. Mai. Der deutſche Vertreter in Oppeln, Graf
Praſchma, hat im Laufe des heutigen Tages bei der
inter=
ullierten Kommiſſion neue Vorſtellungen erhoben
anläßlich der Behauptung der Oberſchleſiſchen Grenzzeitung,
wonach namentlich angeführte Offiziere der Allierten ein Waffen=
(tilſtandsabkommen mit den polniſchen Inſurgenten unterzeichnet
Haben ſollen.
Ein Notſchrei der Parteien und Gewerkſchaften.
Kattowitz, 16. Mai. (Wolff.) Die deutſchen Parteien
und Gewerkſchaften richten an die Kulturnationen der
Welt folgenden Funkſpruch:
Am 20. März entſchied die überwältigende Mehrheit des
wberſchleſiſchen Volkes, ſich für den Verbleib. bei Deutſchland.
DDieſe Mehrheit ſah mit vollem Vertrauen der Entſcheidung des
OOberſten Nates entgegen. Am 3. Mai griff ein Teil der
pol=
miſchen Minderheit, unterſtützt durch landfremde Scharen, zu den
Waffen, um durch Gewalt der Entſcheidung über das
Schickſal Oberſchleſiens vorzugreifen. Seit dieſem Tage
iſt die friedliche Bevölkerung Oberſchleſiens allen Schrecken und
Grauſamkeiten des bis aufs kleinſte vorbereiteten bewaffneten
Aüfruhrs ausgeſetzt, der durch Moro, Naub, Plünderung und
Verſchleppung gekennzeichnet iſt. Die interalliierte Kommiſſion
ſand ſtets ein Mittel, die freie Willensäußerung der
deutſchgeſinn=
ten Bebölkerung Oberſchleſiens zu zügeln. Den bewaffneten
Rebellen gegenüber findet ſie nur papierne Be’anntmachungen.
Während Italiener und Engländer in treuer Pflichterfüllung ihr
Leben einſetzten, ſteht die ſtarke franzöſiſche Truppe tatenlos dem
Aufſtand gegenüber. Franzöſiſche Soldaten überließen den
In=
ſurgenten ihre Gewehre, franzöſiſche Soldaten verbrüdern ſich
offen mit den Rebellen. Unter den Augen des franzöſiſchen
Mili=
tärs werden Deutſche verſchleppt, getötet, mißhandelt, beraubt
und ausgeplündert. Die deutſche Preſſe wird mit ſchärfſter
Zen=
ſur an einer wahrheitstreuen Berichterſtattung verhindert. Die
polniſche Preſſe hetzt unter derſelben Zenſur tagtäglich gegen
alles Deutſche, bringt täglich neue blutrünſtige Aufrufe
und darf ungehindert die der Autorität der interalliierten
Kom=
miſſion hohnſprechenden Verordnungen der Aufſtändiſchen
ver=
öffentlichen. Obwohl in der Stadt Kattowitz das Standrecht
ver=
hängt iſt, plündern bewaffnete Inſurgenten unter dem Gebrauch
von Schußwaffen und Handgranaten. Trotzdem verſuchen
fran=
zöſiſche maßgebende Stellen in Kattowitz dieſes verbrecheriſche
Treiben der polniſchen Rebellen den Deutſchen zuzuſchieben.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident fälſcht die Wahrheit, indem
er die von der oberſchleſiſchen Grenzzeitung, dem offiziellen
Or=
gan des Nebellenführers Korfanty, veröfentlichten aufreizenden
Nachrichten als aus deutſcher Quelle ſtammend bezeichnet.
Franzöſiſcher und polniſcher Chauvinismus und
Imperialis=
mus vereinigten ſich in Oberſchleſien, um das Recht zu beugen.
Nie wurde eine hohe Miſſion ſchnöder mißbraucht, nie iſt ein
ſtärkerer Verſuch in die Erſcheinung getreten, der Gewalt zum
Sieg über das Recht zu verhelfen. Wiederholt, riefen wir die
Hilfe der interalliierten Kommiſſion an. Am 3. Mai hat ſie
öffent=
lich und feierlich verſichert, ſie werde vor keinem Mittel
zurück=
ſchrecken, die geſetzmäßigen Zuſtände wiederherzuſtellen. Von
dieſer Zuſage wurde nichts eingelöſt. Der
Auf=
ſtand hat weitere, bis dahin unberührt gebliebene Gebiete
er=
faßt! Ohne jeden Schutz ſind wir von der durch den
Friedens=
vertrag damit beauftragten interallierten Kommiſſion der Gewalt
der Rebellen ausgeliefert. In dieſer höchſten Stunde der Not
und Verzweiflung wenden wir uns mit dem ganzen ſittlichen
Ernſt eines vergewaltigten Volkes an die Kulturnationen des
Erdballes mit dem Rufe: Tretet ein für unſeren ſofortigen
Schutz! Helft uns zu unſerem Rechte!
Kundgebung der deutſchen Gewerkſchaftsverbände.
Berlin, 14. Mai. (Wolff.) Von gewerkſchaftlicher Seite
wird mitgeteilt: Die Verhältniſſe in Oberſchleſien
und die bevorſtehende Entſcheidung über die Zugehörigkeit
die=
ſes Landes haben den deutſchen Gewerkſchaften
Ver=
anlaſſung gegeben, bei den Botſchaftern von England, Frankreich
und Italien vorſtellig zu werden, um ihnen die Auffaſſung der
deutſchen Arbeiter in der oberſchleſiſchen Frage perſönlich
vorzu=
tragen. Als Vertreter des allgemeinem deutſchen
Gewerkſchafts=
bundes, des deutſchen Gewerkſchaftsbundes (München), des
Ge=
werkſchaftsringes (Hirſch=Duncker), des Allgemeinen freiem
An=
geſtellten=Verbandes (Afa) wurden Baltruſch, Saſſenbach, Wiſſel
im Laufe des Samstag machmittags von den drei Botſchaftern
empfangen. In einer Ausſprache wurde von verſchiedenen
Sei=
ten die oberſchleſiſche Frage berührt; vor allem wurde
auf die dringende Nowendigkeit hingewieſen, die deutſche
Be=
völkerung gegen die drohenden, zum Teil ſchon eingeſetzten
Plün=
derungen und gegen die verübten Gewaltmaßnahmen der Polen
zu ſchützen. Es ergab ſich eine übereinſtimmende Auffaſſung,
daß der Oberſte Rat in ſeiner Beſchlußfaſſung über die
Zuge=
hörigkeit Oberſchleſiens ſich nicht durch den Aufſtand der Polen
beeinfluſſen laſſen werde. Den Botſchaftern wurde folgende, vom
13. Mai datierte und von den beteiligten Gewerkſchaften
unter=
ſchriebene Denkſchrift übergeben:
In der geſtrigen Tagespreſſe wurde behauptet, daß die
inter=
alliierte Kommiſſion in Oppeln mit den aufſtändiſchen Polen eine
vorläufige Vereinbarung getroffen hätte, die der ganzen
Sach=
lage nach von den Aufſtändiſchen ſelbſt als endgültig angeſehen
worden wäre, da ſie ihre Wünſche faſt reſtlos erfüllt hätte. Wenn
ſchon die heutige Tagespreſſe berichtet, daß die behauptete
Ver=
einbarung micht getroffen ſei, ſo gibt doch die Tatſache, daß ſolche
Behauptungen offenbar von polniſcher Seite in die Welt geſetzt
werden, den unterzeichneten deutſchen Verbände Veranlaſſung,
den alliierten Mächten folgendes mitzuteilen:
Durch die Annahme des Londoner Ultimatums wird das
deutſche Wirtſchaftsleben mit ugeheuren finanziellen
Verpflich=
tungen belaſtet. Wem auch das geſamte deutſche
Wirtſchafts=
leben dieſe Bürde einheitlich zu tragen hat, ſo gibt ſich die
deut=
ſche Arbeiterſchaft doch keinem Zweifel darüber hin, daß derartige
Beträge nicht aus der Saubſtanz genommen werden können,
ſondern durch Mehrleiſtung der werktätigen Bevölkerung erbracht
werden müſſen. Jede Schmälerung des deutſchen Gebietes
er=
höht dieſe Laſten. Die deutſche Arbeiterſchaft iſt der Anſicht, daß
ſelbſt beim Verbleiben Oberſchleſiens bei Deutſchland
Arbeits=
leiſtungen zu vollbringen ſind, die über das hinausgehen, was
nach dem Sinne des 13. Teiles des Friedensvertrages
billiger=
weiſe der Arbeiterſchaft zugemtet werden kann. Im 13. Teile
des Friedemsvertrages ſind der Arbeiterſchaft der geſamten Welt
und damit auch den deutſchen Arbeitem Verſprechungen gemacht,
deren Inhalt zu bekanmt iſt, als daß wir hier darauf näher
ein=
zugehen brauchen. Wen nun ein ſo überaus wichtiges Gebiet
wie das oberſchleſiſche, von Deutſchland losgelöſt würde, würde
die auf den deutſchen Arbeitern ruhende Laſt eine
unerträg=
liche werden. Es wurde immer und vor der Abſtimmung auch
von den Polen von einem ungeteilten Oberſchleſien
geſprochen. Die Abſtimmung in Oberſchleſien ergab eine
über=
wiegende deutſche Majorität. Wenn eine ähnliche
polni=
ſche Majorität zu verzeichnen geweſen wäre, würde kein Zweifel
beſtanden haben, daß die Polen dieſes zum Anlaß genommen
hätten, die Zuweiſung von Oberſchleſien ungeteilt an Polen zu
fordern. Das gleiche wiſſen die deutſchen Arbeiter verlangen,
umſomehr, als ihnen die obliegendem Pflichten viel größer ſind,
als die den polniſchen Arbeitern zufallenden und weil die
Ab=
ſtimmnung ergab, daß gerade in den Induſtriegebieten die deutſche
Arbeiterſchaft eine weitaus überwiegende iſt. Wenn auch die
unterzeichneten deutſchen Gewerkſchaften glauben annehmen zu
dürfen, daß bei der bevorſtehenden Entſcheidung über
Oberſchle=
ſien die beteiligten Regierungen die Sachlage objektiv prüfen
werden, halten ſie es doch aus Sorge für die deutſche
Arbeiter=
ſchaft für ihre Pflicht, auf das dringenbſte darauf hinzuweiſen,
daß eine weitere Herabdrückung der Lebenshaltung der deutſchen
Arbeiterſchaft einitreten muß und der 13. Teil des
Friedensder=
trages in Deutſchland nicht durchgeführt werden kann, wen die
Regelung in dem Sinne erfolgen würde, wie er geſtern als
Be=
ſchluß der interallierten Kommiſſion behauptet worden war.
Unzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankatiz. 1.00 M., Rehlamezeile (92mm breit/2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%g Teuerumgszuſchlag,
Auzeigen vou auswärts 1.50 M., Banhanzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agentuxen u.Anzeigenerpeditionen. Im Fallehöherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtl. Beitreibung füllt jeder Rabatt weg.
Einzeinummer 20 Pf.
Eine Erklärung Briands zu der Rede von Lloyzb George.
Paris, 14. Mai. (Wolff.) Miniſterpräſident Briand hat als
Antwort auuf die geſtrige Rede Lloyd Georges im Unterhauſe einem
Vertreter des Temps erklärt, der Auszug aus der Rede des engliſchen
Pvemierminiſters, den er beſitze, ſei zu unvolſtändig, als daß er ein
endgültiges Urteil abgeben könne. Er ſei jeboch nicht erſtaunt
geweſen, daß der franzöſiſche Standpunkt von dem Lloyd Georges ganz
weſentlich abweiche. Der engliſche Standpunkt werde beeinflußt
von der Anſicht des britiſchen Kommuſſars in Oberſchleſien, der von der
Aaſicht Les franzöſiſchen Vertreters und auch in gewiſſer Bezichung von
der des italieniſchen Kommiſſars abweiche. Es ſei ſicher ein Irrtum
geweſen, von der Kommiſſion in drei oder vier Tagen einen Bericht
über eine ſo heikle Sache zu verlangen, deu erſt hätte in Angriff
genom=
men werden können, nachden das Engebnis der Abſtimmung Gemeinde
für Gemeinde endgültig habe beſtimmt werden könmen. Es ſeien drei
verſchiedene Berichte erſtattet worden, die die Allierten noch nicht hätten
gemeinſam prüfen können. Bwand dertritt den Standpunkt, daß das
Uebel wieder vollſtändig gut gemacht werden könne. Die franzöſiſchen
und italieniſchen Truppen hätten Verluſte an Toten und Verwundeten
gehabt und ihren ganzen Einfluß aufgewandt, um die Unruhen zu
be=
kämpfen. Die Ruhe ſei beinahe wieder hergeſtellt und man habe einen
divekten Kampf zwiſchen den Deutſchen und polniſchen Banden
verhin=
dert. Der frangöſiſche Miniſterpräſident glaubt, daß man bald wieder
eine normale Lage, wie ſie der Friedensvertrag vorgeſehen habe, erzielen
werde. Er ſei ſicher, daß, wenn man die Deutſchen ermutigt habe, mitz
Gewallt in Schleſien einzugreifen, eine höchſt ernſite Lage geſchaffen
wor=
den wäre. So todelnswert der polniſche Aufſtatd auch ſei, er ſpiele ſich
nur im Imern Schleſiens ab, da die polniſche Regierung vernünftig
genug geweſen ſei, auf die Anordnung der Allierten hin machzugeben
und ſich mit den Aufſtändiſchen nicht ſplidarſch zu erklären. Ein divektes
Gingreifen der deutſchen Regierung mittels eines von außen heu
orga=
wiſierten Heeves, um mit Gewalt die ſchleſiſche Frage zu löſen, wüirde
eine Verletzung der Grundſätze der Volksgbſtimnung und der
Entſchei=
bungen des Vertwages von Verſailles bebeutet haben, der für die
franzö=
ſiſche und engliſche Regierung die einzige feſte und gerechte Grundlage
für die Regelung der Frage bildet. Die franzöſiſche Regierung habe
nichts unterlaſſen, die ernſteſte Aufmerhſamkeit der Berliner Negierung
auf ihre Verantwortung zu lenken, denn ein direktes deutſches Vorgehen
würde eine verhängnisvolle Gegenwirkung in Polen zur Folge haben
und vielleicht eines der weſentlichſten Ziele des Kampfes und des
Ge=
rechtigkeitsſinns in Frage geſtellt haben, was keine der Mächte dulder,
Die ſchwierige Lage, in der ſich die allierte Kommiſſion befinde, rühre
im zweſentlichen daher, daß die Verantwortung und die Laſtem, die
zwi=
ſchen den vier Mächten hätten verteilt werden müſſen, allein auf die
franzöſiſchen und die italieniſchen Truppen beſchnänkt wonden ſeien. Es
wäre nicht billig, ihnen ihre Ohmmacht vorzuwerfen, nachdem man ihmen
ſo ſchwere Aufgaben überlaſſen habe, wo doch beide Teile ihre Pflicht
getan hätten. Der engliſche Premierminiſter habe, nach Gen
Preſſeberich=
ten zu ſchließen, geſagt, Oberſchleſſen ſei ſeit Jahrhunderten ein
deut=
ſches Land und die polniſche Bevölkewung ſei erſt ſoit kurzom
hinzuge=
kommen. Hiſtoriſch ſei eine ſolche Behauptung unrichtig. Die deutſche
Mehrheit in den Städten rührt daher, daß die Deutſchen zuſammen mit
den Juden ſich hier feſtgeſetzt hätten. Aber die Städte hättem geringe
Bedeutung in Oberſchleſien und erſt in der zweiten Hälfte des 19.
Jahr=
hunderts ſei infolge der methodiſchen Einwvonderung der deutſchen
Be=
mmten, Bureſaukraten und Geſchäftsleute die deutſche Bevölkerung in den
Induſtrieſtädten ſtark angewnchſen.
Ein Punkt ſtehe für ihn außer jader Frage: man dürfe das
ober=
ſchleſiſche Problem nicht mit dem Repavationsppoblom verguicken. In
Artikel 90 des Friedensvertrages von Vorſgilles ſei die Lage der
ſchle=
ſiſchen Gebiete, die ebentuell an Polen fallen ſollen, gemaur dargelegt
und für die Dauer von 15 Jahren die Lieferung der Erzeugniſſe der
Bergwerke ohme Laſten und Ginſchränkungem am Deutſchland vorgeſehen.
Briand erinnerte auch noch daran, daß die polniſche Negierung
Vor=
ſchläge gemacht habe, ſich im Verhältmis an den Revarationskoſten für
das ſchleſiſche Gebiet, das ihr zugeteilt wüirde, zu bewiligen. Briand
wies ſchließlich noch auf Artißel 88 des Fricdensbertwaes hin, in dem
beſtimmt werde, daß das Abſtimmungsergebnis Kommung für Kommune
feſtgelegt und daß die Grenzlinie unter Bewückſichtigung der von den
Bewohnern ausgebrückten Wünſche und der geoprtzhiſchem und
wirt=
ſchaftlichen Lage der Ortſchaften entſprechend feſtgeſetzt werde.
Am Nachmittag hat Briand die Vertveter der ausländiſchen
Preſſe empfangen und ihnen eine ähnliche Erklärung abyoyeben, wie
dem Vertreter des Tomps. Auf eine Frage über die geſtrine Nede Aoyd
Georges erklärte er: Lloyd George habe die Frage auf ſeine Weſe
aus=
gelegt. Aber — ſo fuhr Briand fort —, wir ſind freie Länder, große
Länder, die Auge in Auge zuſammen ſprechen. Kein Land darf dem
m=
deren Beſehle erteilen. Der engliſche Premierminiſter kann allein
nicht die Initiative ergreifen, um den deutſchen
Truppen zu erlauben, in Oberſchleſien einzudringen. Uebrigens
iſt in ſohner Nede etwas Aehnliches nicht geſagt. Die Theſe Lloöy
Ge=
orges, daß Polen ſelbſt gerecht ſein müſſe, ſei eine gerechte Wheſe. Er
billige ſie vollkommen, aber ſie müiſſe für Deutſchland wir für Polen da
ſein. Es ſeien Unvorſichtigleiten begangen worden. Man habe
Deutſch=
land hören laſſen, wenn es das Ultimatum der Allierdon unnchme,
werde es Vorteile daraus ziohen. Darüber hättem ſich die Polen erregt.
Zum Schluß erklärte Briand, er ſei davon überzeugt, daß, wem Polen
die Gewißheſt hätte, daß man der Abſtümmung mach Kommunen
Nech=
nung trage, die Ruhe wiader hergeſtellt würde. Aber wemn es glaube,
daß die alliierten Mächte aus Oberſchleſien ein Handelsobjekt machem
wollten, damn wüirbe es ſich Gagegen wenden.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Wie der Intranſigeant meldet,
wird Miniſterpräſident Briand am Donnerstag ſofort nach
dem Zuſammentritt der Kammer eine Erklärung über
das Londoner Abkommen abgeben, an die ſich unmittelbar eine
Diskuſſion über die vorliegenden elf Interpellationen
anſchlie=
ßen werde.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) In der Autwort der
fran=
zöſiſchen Regierung auf die an ſie gerichtete engliſche Notze
über Oberſchleſien wird nach dem Petit Pariſien unter
an=
derem geſagt: Wenn auch in gewiſſem Maße Polen die
Verant=
wortung für die Ereigniſſe in Oberſchleſien zufalle, ſo habe die
polniſche Regierung doch eine korrekte Haltung beobachtet und die
Grenze geſperrt. Die Note erinnert auch an die
Veranwortlich=
keit Deutſchlands und drückt Verwunderung darüber aus, daß die
engliſche Regierung noch nicht die von der Botſchafterkonferenz
beſchloſſene Demarche in Berlin ausgeführt habe. Die franzöſiſche
Regierung beſtätigt formell, daß der Vertreter Frankreichs in
Oberſchleſien niemals die Politik der vollendeten Tatſache
er=
mutigt und auch keinen Waffenſtillſtand mit den Aufrührern unter
Feſtſetzung einer Demarkationslinie abgeſchloſſen habe. Endlich
leugnet man, franzöſiſcherſeits jemals die Abſicht gehabt zu
haben, das geſamte oberſchleſiſche Becken nötigenfalls gewaltſam
den Polen zuzuſprechen. Die franzöſiſche Regierung erklärt
ſchließlich, daß, wenn Deutſchland in Oberſchleſien
mit Waffengewalt eingreife, Frankreich
kei=
nesfalls paſſiv zuſehen könne.
Petit Pariſien fügt hinzu, ein bewaffneter Eingriff
Deutſch=
lands in Oberſchleſien werde nowwendigerweiſe als eine
Ver=
letzung des Friedensvertrages von Verſailles, alſo als ein casus
belli angeſehen.
Neue Zuſammenkunft von Lloyd George
und Briand.
London, 16. Mai. (Wolff.) Wie Neuter erfährt, werden
8loyd George und Briand in etwa einer Woche in
Bou=
logne oder Lympne zuſammentreffen.
bis
du
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, Ben 12. Mai 1921.
Die Zollgrenze.
Köln, 16. Mai. (Wolff.) Die Handelskammer teilt mit,
die Rheinlandkommiſſion habe beſtimmt, daß entgegen der
bis=
herigen Auffaffung der deutſchen Zollbehörden an der
Rheinzoll=
linie gegenüber dem unbeſetzten Deutſchland durchweg die
auto=
nomen Zollſätze zu erheben ſind. Ferner entſchied ſie
eben=
falls entgegen der bisherigen Auffaſſung der deutſchen
Zollbehör=
den, daß bei der Ausfuhr zollfreier Güter in das unbeſetzte
Deutſchland die ſtatiſtiſche Gebühr von einer Mark für die Tonne
nur bei loſe verladenen Gütern erhoben werden darf, bei allen
verpackten Gütern, auch ſolchen in Wagenladungen, iſt die
ſtati=
ſtiſche Gebühr von einer Mark für jedes einzelne Stückgut zu
erheben.
Die engliſche Regierung für die Aufhebung
der Sanktionen.
London 14. Mai. Reuter meldet aus Berlin: Während
die Alliierten bisher zu keinerlei Beſchlüſſen bezüglich der
Deutſch=
land nach der Londoner Konferenz im März auferlegten
Zwangsmaßnahmen gekommen ſind, erfährt Reuters
Be=
richterſtatter, daß die britiſche Regierung im Hinblick auf die
An=
nahme des Ultimatums der Alliierten durch Deutſchland für die
Aufhebung der Zwangsmaßnahmen iſt; beſonders
über die Rheinzölle, die Beſetzung von Düſſeldorf, Duisburg und
Ruhrort ſei ein Meinungsaustauſch zwiſchen den Alliierten im
Gange.
Die Wahlen in Italien.
Rom, 16. Mai. (Wolff.) Stefani. Die Wahlen zu der
Deputiertenkammer wurden geſtern im ganzen Lande
einſchließ=
lich der neuen Provinzen vorgenommen. Die
Wahlbetei=
ligung betrug fünfzig bis ſiebzig Prozent, in manchen
Wahl=
kreiſen war ſie ſtärker als 1919. Namentlich in Rom war die
Wahlbeteiligung ſtark. Zu Ruheftörungen kam es nur in der
Provinz Neapel. In Ponticelli gab es bei einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen Faſziſten und Kommuniſten einen Toten. Auch aus
Reſina wird ein Toter gemeldet.
Wie der Frkf. Ztg. gemeldet wird, ſteht bereits feſt, daß der
Montecitorio ſich wenig verändern wird. Die offiziellen
Sozia=
liſten dürften trotz der kommuniſtiſchen Sezeſſion nur 20 ihrer
bisherigen 130 Mandate einbüßen. Sie behaupteten ihre. Poſition
in Rom, Mailand, Livorno. Die Kommuniſten erhalten
vorausſichtlich 10, die Nationaliſten und Faſziſten 30
Mandate. Die Popolari dürften etwas unter das bisherige
Hundert zurückgehen. Die moſaikartigen bürgerlichen
Mit=
telgruppen dürften wie bisher die Hälfte von Montecitorio
einnehmen. Die bürgerliche Blockbildung gegen die Sozialiſten
hat ſich als wenigwirkſam erwieſen, da ſich die
Blockkandi=
daten infolge ihrer Heterogenität untereinander heftig
bekämpf=
ten. Südtirol wählte alle vier Kandidaten des deutſchen
Verbandes mit erdrückender Mehrheit bei 90 Prozent
Wahlbetei=
ligung, Görz drei Slawen; dagegen ſiegte der italieniſche
Nationalblock in Iſtrien und eroberte drei von den vier
Man=
daten in Trieſt, während das vierte Trieſter Mandat den
Sozia=
liſten zufällt.
Der Bergarbeiterſtreik in England.
London, 15. Mai. Dem Daily Expreß zufolge wird Lloyd
George vorausſichtlich die Führer der Bergarbeiter und
die Grubenbeſitzer auffordern, mit ihm in der nächſten
Woche in Chequers zuſammenzukommen, um die neuen
Vor=
ſchläge zu prüfen.
London, 15. Mai. (Wolff.) Reuter. Die
Kraft=
ſtation in Greenwich, die den Strom" für die Londoner
Straßenbahnen liefert, wurde in den letzten 24 Stunden von
Freiwilligen betrieben, da die ſtändigen Arbeiter
wegen Verwendung ausländiſcher Kohle ſtreikten. In der
letz=
ten Nacht wurden die Freiwilligen durch Maſchineningenieure
und Heizer der Flotte erſetzt, die under militäriſchem Schutz
arbeiten.
Gent, 14. Mai. (Wolff.) Die
Hafenarbeiterver=
bände des Hafens von Gent beſchloſſen, auch fernerhin
Kohle für das Innere der Niederlande und Frankreichs zu
laden. Sie werden aber Beweiſe dafür verlangen, daß die Kohle
tatſächlich für eine der beiden Länder beſtimmt iſt.
London, 14. Mai. (Wolff.) Nach erregten Erörterungen ſprach
ſich eine Maſſenverſammlung der Eiſenbahner i Glasgow
gegen den Ausſtand aus.
Die Verſammlung der Vollzugsausſchüſſe der
Eiſen=
bahner und Transportarbeiter hack eine Endſchließung
an=
gemommen, in der es heißt: Machdem beſchloſſen woouden iſt, die Sperre
auf eingeführte Kohle zu verſchärfen, lenien wir die Aufmerkſamkeit der
holländiſchen und franzöſiſchen Tronsportarbeiter
beſon=
ders auf die Entſchließung des Internationalen
Tvanspordarbeiterver=
bandes auf der Genfer Konferenz, der die
Kohlenblok=
kade für England vorſieht und fordern, daß der Genfer
Ent=
ſchließung weiteſtgehende Wirkſamkeit verliehen wird.
London, 14. Mai. (Wolff.) Reuter meldet: John Maclan,
der fogenannte bolſchewiſtiſche Konſul für Schottlſand, wurde wegen
einer aufrühreriſchen Rede in Glasgow verhaftet.
Im Unterhauſe erklärte Lloyd George geſtern noch, die
eng=
liſche Regierung beobaihte ſehr genau die bolſchewiſtiſche
Pro=
paganda und ſei bereit, einte ſofortige Aktion zu
unterneh=
men, wenn ſie gerechtfertigt ſei, gegen Perſowen, die die Saat einer
Revolution in England zu ſäen verſuchten. Das Haus ging darauf bis
zum 24. Mai in die Pfingſtferien.
Letzte Nachrichten.
Paris, 14. Mai. (Wolff.) Wie die Chicago Tribune aus
Waſhington meldet, macht man ſich dort auf eine rege Nachfrage
nach Päſſen von ſeiten von Vertretern großer
Ge=
ſchäftshäuſer gefaßt, die nach Deutſchland reiſen
wollen.
La Paz (Bolivien), 15. Mai. (Wolff.) Die neue
Regie=
rung ſetzt ſich folgendermaßem zuſcmmen: Guterrez, Miniſter
des Auswärtigen, Saabedra, Miniſter des Innern, Eſtenſore,
Finanzminiſter, Paz, Juſtizwiniſter, Fehre, Kultusmimiſter und
General Valiviſeſo, Kriegsmimiſter.
Kairo, 15. Mai. (Wolff.) Die Zenſurwird vom nächſten
Sonntag an abgeſchafft werden. Die Regierung iſt
ge=
neigt, nach Ablaf dreſer Friſt der Auſhebung des
Belagerungs=
zuſtandes näher zu treten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Mai.
Von der Techniſchen Hochſchule, Rektor und Senat der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für
Ingenieurweſen, Herrn Moritz Klönne in Dortmund in Anerkennung
ſeiner großen Verdienſte, die er ſich als Mitinhaber der Firma A.
Klönne=Dortmund um die Entwicklung des modernen Eiſenbaues
erwor=
ben hat, insbeſondere unter Berüchſichtigung der hervorragendem
Lei=
ſtungen der Firma auf dem Gebiete des Behälterbaues, und Herrn
In=
lius Keſſelheim. Divektor der Firma Ph. Holzmann A.=G.,
Frank=
furt a. M., in Anerbemung ſeiner hervorragendem Verdienſte um die
Endwicklung des Ingenienrbauuveſens, insbeſondere durch die Ausbildung
neuerer Methoden zur Bewältigung von Maſſentvansporten bei großen
Bauten, „die Würde eines Doktor=Ingenieurs Ehrenhalber” verliehen.
Der Diplom=Ingenieur Georg Decker aus Bolanden i. Pfalz hat ſich
an der Techniſchem Hochſchule Dammſtadt in der Abteilung für Chemie
der mündlichen Dortor=Ingemieur=Prüfung mit Erfolg unterzogen.
* „Deutſchlands Gegenwart und Zukunft” lautet das Thema über
das in der, anläßlich des Landesparteitages der Deurſchen Demokrabiſchen
Partei am Sonntag, 21. Mai, in der Turnhalle ſtattfindenden
öffent=
lichen Verſſammlang die Referentem Frau Emma Kromer=
Mannheim, Senator Dr. Peterſen=Hamburg und Pfarrer Korell=Nieder=
Ingelheim ſprechen werden. Frau Kromers Vortrag dürfte für alle,
aber ganz beſonders für unſere Hausfrauen von größtem Intereſſe
ſei, benn ſie iſt eing der beſten Vertreter der Hausfrauen im
Reichs=
wirtſchaftsrat. Sie arbeitet in dem verſchiedenſten Ausſchüſſen dieſer
Körperſchaft, wie in dem wiröſchaftspolitiſchen Ausſchuß, dem
Woh=
nungs= und anderen Ausſchüſſen wit und wird aus der reichen
Erfah=
rung, die ſie dort geſammelt hat, den Frauen gewiß ſehr viel
Wiſſens=
wertes mitteilen können. — Neichstagsabg. Senator Dr. Peterſen,
Mitglied des Hamburgiſchen Senats, iſt Vorſitzender der Deutſchen
De=
mokvatziſchen Partei, umd ſwird als ſoleher die Stellungnahme ſeiner
Par=
tei zur letzten außenpolitiſchen Kriſe Aufſchluß geben können.
Reichstags=
abg. Pfarrer Korell, der heſſiſche Vertreter der Demokraten im
Reichstage, kommt aus dem beſetzten Gebiet und wird in der Lage ſein,
die Stimmung unſerer unter dem Fremdenjoch ſeufzenden Brüder zu
ſchildern. Sämtliche Referenven ſind vorzügliche Redner, ſodaß dieſe
Veranſtaltung, die für jedermann zugängig iſt, reiche politiſche
Anre=
gung zu geben berFrricx.
* Gartenbauverein. Die letzte Monatsverſammlung vor der
drei=
monatigen Sommerpauſe, im der die praktiſche Arbeit nunmehr
über=
wiegt, brachte zum Abſchluß einen anſprechenden
Lichtbildervor=
trag des Herrn Dr. med. Heuer über „Selbſtgeſchautes im Indien”
der von vielen, größtenteils ſelbſt aufgenvmmenen Lichtbildern von Land
und Leute unterſtützt wurde. Beſonders gut gelungen waren die Licht=
Eilder von den Tempel= und ſonſtigen Bauten mit ihren eigenartigen
architektoniſchen Aurſbau und ihren wuderbaren künſtleriſchem
Verzie=
rungen. Eingehend wunde das Kaſtenweſen geſchildert, das die politiſche
Unmidigkeit und Stumpſheit des Volkes verſtehen läßt. Erzählungen
über die Lebensweiſe des Volkes, ſeine Ernährung und
Bedürfnigloſig=
keit, ſeine Armut, Faulheit und Unreinlichkeit und andererſeits über die
Sitten und veligiöſem Gebräuche ergänzten wiedermm iw wirkſamer Weiſe
das Wild. — Bei den geſchäftlichen Mitteilungen erörterte Herr Prof.
Völfing die Wirkung der Saatbeizen der chem. Fabrik Beher in
Le=
verkuſen, die ihm auch in dieſem Jahre einen Poſten zur Ausführung
weiterer Verſuche überlaſſen habe. Die am Schluſſe folgende übliche
Gratzisberloſung von Blumenſtöcken erfreute manche Beſucherin und
ſtellt bei den heutigen hohen Preiſen der Gewächſe eine recht
beachtens=
werte Gegenleiſtung des Vereins gegenüber dem Jahresbeitrag ſeiner
Mitglieder dar. — Am 29. Mai findet in Darmſtadt eine
Vertreterver=
ſammlung des Kleingartenverbandes für Heſſen und Heſſen=Naſſau ſtatt,
im Juni ein Beſuch der Landw. Verſuchſtatzion und der
Staudengärt=
nerei Kayſer und Seibert in Moßdorf.
m. Orpheum — Sommertheater. Als Eröffnungsvorſtellung der
diesjährigen Sommerſpielzeit des Orpheums hatte Herr Harprecht
einen ſehr zugkräftigen, rechr ausgelaſſenen Schwank ausgewählt: „Die
gute Mama Bonivard”, mit dem vieles verratenden Untertitol „O, dieſe
Schwiegermütter”, ein Schwank von der guten Art, wie man ſie leider
micht allzu oft findet. Die Handlung an ſich iſt von einer verblüffendem
Einfachheit und enthält doch eine derartige Fülle komiſcher Siwationen,
die von einer geſchickven Regie ausgenützt werden kann, daß das Srück
eines ſtarben Erſolges ſdets ſicher ſein muß. Daß bei der Aufführung im
Orpheum unter der Spielleitung von Bruno Harprecht alle
Möglich=
keiten ausgenutzt wwurden, braucht wohl nicht beſonders betont zu
wer=
den. Der Inhalt iſt kurz der: Der Komponiſt Duval hat als Beigabe
zu ſeiner hübſchen Frau eine von ihrem Mann getrennt lebende
Schwie=
germutter mit übernehmem müiſſen, die ihm das Leben zur Hölle macht.
Schließlich kommt die Bombe zum Platzen, Dmval wird von ſeiner Frau
geſchieden und iſt damit autch die Schwiegermutter los. Er heiratet die
Tochter eines Witwers und dieſer ſviederum nach kurzer Zeit
ausge=
rechnet die geſchiedene Frau ſeines munmehrigen Schwiegerſohnes.
Du=
val bekommt nun ſeine frühere Frau zur Schwiegermutter und mit
deren Mutter hatz er jetzt ſtatt einer Schwiegermtter gleich deren zwei.
Doch auch die zweite Ehe der geſchiedenen Frau mit der unangenehmen
Schwiegermutterbeigabe iſt nur von kurzer Dauer, ein Freund Dudals
nimmt ſchließlich die beiden mit ſich nach Braſilien. — Es wurde flott=
und ohne Uebertreibung geſpielt. Herr Harprecht ſpielte den
Kom=
poniſten Duval mit dem ihm eigenen, pachenben Humor und Witz. Seine
Mitſpieler gingen micht immer mit ihm, in dem Maße, wie es ſein ſollte,
am beſten wohl war Herr Hautmann vom Mainzer Stadttheater,
der dem liebesſchmachtendem altem Herrn Rentier michts ſchuldig blieb.
Herr Hartenfels vom Friedrich=Wilhelm=Theater im Berlin iſt ein
ſehr ſympathiſcher Schauſpieler und zeigte eine recht gute Leiſtug. Herr
Theo Bögel von hier war etſvas zu ernſt geſtimmt, im übrigen fand
er ſich wit ſeiner Rolle ganz gut ab, die Maske war auch etvas zu
fugendlich für den Onkel eines ſolchen Neffen. Zwei ſehr anſprechende
Schauſpielerinnen ſind Marion Heiden vom Intimem Theater im
Nürnberg und Louiſe Stoll vom Volkstheater in Mannheim, ſie
er=
ledigten ihre Rollen mitz viel Anmut und Charme, Frl. Stoll könnte noch
etwas mehr aus ſich herausgehen, damit man Zurückhaltung nicht für
Unſicherheit nehmen kann. Minna Agte vom Reſidenztheater in
Wies=
baden als abſchreckendes Schwiegermutter=Beiſpiel war energiſch, wie nur
Heſſiſches Landestheater.
Montag, 16. Mai.
Uraufführung:
Scirocco.
M-I. Vor ausverkauftem Hauſe fand heute abend die
Urauf=
führung der ſchon vor acht Jahren entſtandenen dreiaktigen Oper
„Scirocco” von Eugen d’ Albert ſtatt. Der Inhalt der
Oper iſt unſeren Leſern bereits bekannt. Der Ort der Handlung
iſt Sidi=bel=Abés, eine Stadt in Algerien. Der Scirocco wird
in der Oper muſikaliſch und ſzeniſch mehrfach realiſtiſch illuſtriert,
iſt aber gleichzeitig ſymboliſch für die von ſchwüler Sinnlichkeit
und heißer Leidenſchaft durchbrauſten Liebesſzenen zwiſchen der
liebesbrünſtigen Rouquine und Dupont.
Das Textbuch von Leo Feld und K. M. Levetzow iſt ſtark auf
den Effekt zugeſchnitten und der Vorwurf, daß es von der
Kino=
literatur beeinflußt iſt, iſt nicht ganz unberechtigt. Das Auftragen
ſtarker und ſtärkſter Farben iſt auch für die Muſik charakteriſtiſch,
es iſt im ganzen der Stil von „Tiefland”, aber weniger einheitlich
und reicher an epiſodiſchem Beiwerk. Während die
Bühnen=
wirkung durch die Superlative der muſikaliſchen Sprache
geſtei=
gert wird, wird man dem Komponiſten vielleicht den Vorwurf
machen, daß er, durch das Textbuch verleitet, nicht immer rein
künſtleriſche Wirkungen erzielt. Jedenfalls aber verrät auch dieſe
Oper d’Alberts ein ſtaunenswertes muſikaliſches Können.
Das Weſentliche und Beſte hat der Komponiſt in den Duetten,
deren die Oper viele hat, und in der Partie des Petroff
nieder=
gelegt. Von jenen ſind die mit Nataſcha entſprechend ihrem
Cha=
rakter in höherem Stil und edlerem Pathos gehalten, während die
mit der Rouquine den ihrem leichtfertigen und dirnenhaften
Charakter angepaßten Ton und Stil annehmen. Hier geht der
Lomponiſt ſchon im erſten Akte („Du haſt gewartet?”) zum Wal=
„ertempo über, das in dem einen Abſtecher in das gelobte Land
der Operette machenden zweiten Akte, in dem ganz populär
gehal=
tenen luſtigen. Lied der Rouquine („Ich bin die Rouquine”) wie=
der aufgenommen toird. Das Höchſtmaß des Verismus erreicht
die Oper dann in der Mordſzene. Die Partie des Petroff, dem
Partner der Rouquine, an deſſen edlem Charakter ſich auch die
männermordende Rouquine erhebt, iſt durchweg und einheitlich
in getragenem Stil gehalten und geſanglich die dankbarſte. Ganz
operettenhaft iſt die Einlage des Oberkellners als „Strizzi” im
zweiten Akte, über die man ſtutzt. Das können die anderen auch!
Ebenſo das Lied des Sergeanten im ³⁄₈=Takte im dritten Akte
(„Ja, die Herrchen zu Haus”). Abſicht dieſer Einlagen iſt
natür=
lich die Kontraſtwirkung, während die Szenen aus dem
Volks=
leben zu Beginn des dritten Aktes einen Ruhepunkt nach dem
grauenhaften Schluß des zweiten Aktes bilden ſollen. Den
muſi=
kaliſchen Höhepunkt der Oper bezeichnet das ſchöne Schlußterzett,
in dem der Komponiſt einmal an die Seele greift. Wir möchten
vorſchlagen, die Oper damit abzuſchließen und die Schlußſzene
mit dem ernüchternden Chor der Legionäre, der die Wirkung des
Terzetts wieder abſchwächt, zu ſtreichen.
Mit der Nouquine, einer potenzierten Carmen, hat der
Kom=
poniſt eine für Sängerinnen von Stimme und Perſönlichkeit
ver=
lockende Aufgabe geſtellt. Von der Perſönlichkeit ihrer Vertreterin
wird es abhängen, ob das Dirnenhafte oder das Leidenſchaftliche
dieſer „Spinne des Scirocco”, die „jeden verderben muß, den ſie
einmal ſah” mehr unterſtrichen wird und das Künſtleriſche nicht
in den Hintergrund tritt. Fräulein Jungbauer traf hierin
das Richtige. Obwohl ſie der Charakteriſtik der ihr Opfer
um=
garnenden und umkrallenden, heißlodernden Delila nichts
ſchul=
dig blieb, wirkte ſie doch nicht abſtoßend, ſondern blieb Künſtlerin.
die durch Verkörperung und Darſtellung der Rolle künſtleriſch zu
feſſeln wußte. Die an Stimme und geſanglichem Können hohe
Anſorderungen ſtellende Partie des Dupont ſang Herr
Jonſ=
ſon mit nicht ermüdender ſtimmlicher Energie und Ausdauer.
geſanglicher Beherrſchung und dramatiſchem Schwung. Nur
müßte er deutlicher ſprechen. Bei dem Charakter der Muſik, die
die geſungenen Worte vielfach ertötet, ſtellt die Ausſprache den
Sängern eine deſto ſchwierigere Aufgabe. Fräulein Cleve als
Nataſcha war in jeder Beziehung auf der Höhe und bekundete
von neuem ihre Befähigung für das hochdramatiſche Fach. Die
beſchäftigt Grete Walz und Aäte Tauma. Das Zuſammenſpier 4.
angsſichts des Umſtandes, daß es ſich um ein neu zuſammengeſtelltes
ſemble handelt, ausgezeichnet und ließ die ſtraffe Leitung des erfahrer=
Regiſſeurs erkemen. Der Schwank wurde mit vendientem Beifall gun=
nommen.
den 18. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Marke Nr. 50, 49 und 48, je 800
Brot. Marke Nr. 40, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Marke Nr. 35 und 31, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 30, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Keks und Zwieback: Es erhalten die
Inhabs=
der Bezugsmarken Nr. 281 der Nährmittelkarten A ſweiß;
B (lila), C (roſa) je 2 Rollen Kecks zum Preiſe von 1.80 9
für eine Rolle. Gegen Rückgabe der Bezugsmarke Nr. 288
erhalten die Inhaber der Nährmittelkarten D (braun) um
F (grün) je ein Paket Zwieback zu 1.95 Mk.
Die Marken verlieren am 19. d8, Mts. ihre Gültigkeit.
Corned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind bis auf weiters
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) z=
8.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmitkelmarken Nr. 286, 287 um
Beſtellmarke 17 der Sonderbeſtellkarte je ¼ Lit. Vollmileo
zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: Mai=Anteil auf Bezugsmarke Nr. 5 der Sonder=Zuckerkart:
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 M-
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkanf und Hausbrandkohlen: Auf die bereits für dend
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/22 gültig erklärten
Kohlenaus=
weiskarten wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen,
hiervw=
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Au
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 9t—
Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mr. f40
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr vw=
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags gebffne=
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Orpheum — Sommertheater. Heute, Dienstag, 17. Mai, unc d
jächſten Tage, wird der erfolgreiche Schwank „Mama Bonidard”
derholt. In Vorbereitumg: „Luderchen”. (Siehe Anzeige.)
A Birkenau, 16. Mai. Ueberfahren. Am hieſigen Bch
übergange wurde die Kaleſche des Freiherrn von Wambold (Birkezn
von dem um 4 Uhr einfahrenden Odenwaldzuge infolge Scheuweräu
des vor die Kaleſche geſpannten Mauleſels erfaßt und zertrümns
Der 68jährige Kutſcher Kochwurde ſo ſchwerverletzt, daß en
Städtiſchen Krankenhauſe in Weinheim bald nach ſeiner Einliefer
ſtarb. Die beiden Inſaſſen, eine Köchin aus dem Schloſſe und ein
Beſuch weilender Friſeur aus Frankfurt a. M., wurden gleichfalls ſcky
verletzt ins Kranßenhaus eingeliefert. Der Mwuleſel wurde auf
Stelle getötet.
Vermiſchtes.
— Tagung der Akademiſchen Architekten=V
eine. Am 15. Mai fand in Dresden (Baſteiſchlößchen) eine
tretertagung aller deutſcher Sprache ſtatt. Es waren vertreten die A.—
Alachen, Berlin, Braunſchweig, Danzig, Dresden, der A. A.K. „Akantm
an der Akadomie der bildenden Künſte Dresden, die A.A.V. Daa
ſtadt München, Wien, Graz und Brünn, außerdem der V. 0. A. Px
Zweck der Zuſammenkunft, an der auch der 1. Vorſitzende des B. d.7
Herr Geheimrat Gurlik, teilnahm, war der Zuſammenſchlußh
ſer Vereine zur Förderung künſtleriſcher und wirtſchaftlicher Intereſ
Nach längeren Beſprechungen, bei denen Herr Geh.=Rat Gurlitzt von
ten des B.D.A. dem neu zu gründendem Berbande weitgehende Lach
ſtützung derſprach, traten die 11 genannten Vereine zum Norhenbuy
Verbande zuſammen.
— Meſſe für Reklame und Werbeweſen. Unter
teiligung der Verbände: Bund deutſcher Gebrauchsgraphiber. Ver
der Plakatfreumde E. V., Ortsgrupps Berlin und Verein deutſcher
klamefachleude E. V., ſo vie der einſchlägigen Fachgruppen findet in
zirka 6000 Quadratmeter großen Ausſtellungspalaſt Friedrichſt*
110/112 — Oranienburger Straße 54156 a, vom 4. bis 12. Junt d3. —
eine Meſſe für Reklame- unb Werbeiveſen in Berlin /
Die Verbände wverden auf der Meſſe in großzügiger Weiſe vertnn
ſein. Dieſer einzigartigen Gelegenheit, dem Laien und Fachmamr;
zeinen, was deutſche Reklame= und Werbekunſt in dem letzten Jahren
leiſtet haben, ſollte ſich keine Firma der einſchlägigen Branchen entzieß
damit die Meſſe ein geſchloſſenes Bild dentſcher Leiſtungsfähigkeit biet
6000 Quadratmeter Fläche ſtehen einſchließlich einer intereſſanten Paſte
mit einem einzigardigen Kuppelbau zur Verfügung. Die Meſſe /
hoffentlich auf eine rege Beteiligung rechnen, ſodaß ihr ein voller /
folg beſchieden wird.
Spiel, Sport und Turnen.
* Die Nheinlandreiſe Sportvereins. Nach den
zur Stunde eingelaufenen Mitteilungen des Reiſebegleiters der Si
mannſchaft, hat dieſelbe bis jetzt einen glänzenden Erfolg zu verzeickn.
Das am Samstag gegen Wetzlar ausgetragene Spiel wurde leicht
7:1 gewonnen. Bis Halbzeit leiſtete der Gegner ziemlich Widerſtand /
hielt das Ergebnis 0:1, fiel aber in der zweiten Hälſte dem glänzen
Spiel unſerer Darmſtädter zum Opfer und war gezwungen dieſe m
Niederlage einzuſtechen. Großen Beifall und reiche Sympathien loß,
das glänzende Spiel der Darmſtädter. Am 1. Feiertage weilte
Mannſchaft beim Spielverein Daisburg=Meiderich leF)
begrüßt von der großen Zuſchauerzahl, führte auch hier die Mannf)
ein techniſch überlegenes Spiel vor und ſchlug, nachdem das Spiel
Halbzeit 1:1 ſtand, die Rheinländer mit 4:2.
Auch die Spiele in Darmſtadt verliefen recht indereſſant und ſih
die Mannſchaften Sportvereins zum größten Teile ſiegreich. So ſpr
Liga=Erſatz gegen V. f. R.=Frankſurt 14 3:1 (2:0), 2a=Mannſchaft gP
1. Viktoria=Dudenhofen 3:1, Sa=Mannſchaft gegen B. S. C.=Offenbach 9.
2
den entſchlief ſe
unſere liebe Tante
Frau
geb. Emme
2
Berdit
fimdet
2½ Uhr, von der 9
ofs, Niederramſtät
Todes=An
ſie früh entſchlie
unſere liebe, gut
Lund ur
ge
Mnmen d
Käte 7
auf den elegiſchen Grundton geſtimmte Partie des Petroff 1e
Herrn Heuſer, der den edlen Menſchen und Helfer ſympatln
verkörperte, beſonders gut, und ihre gefangliche Durchführu
verdient warmes Lob. Die elende Geſtalt des morphiumſüchtiy
Marquis im Frack fand in Herrn Enehjelm eine nicht zu ü)
treffende Verkörperung. Gut dertreten waren ferner der Ee
geant durch Herrn Kuhn, Marcel durch Hern Biſchoff u
der Oberkellner durch Herrn Peterſen, ebenſo die kleinen
Rollen.
Herr Generalmuſikdirektor Balling, der die Oper aus 9
Taufe hob, bewährte ſich wieder als Dirigent von überragen)0
Genie und glänzendem Können, der das Schiff des Orchef2
durch alle Fährniſſe und Klippen mit ſicherer Hand
und=
bewußter Energie hindurchführte und dem Komponiſten zu 29.
ihm beſchiedenen Erfolge verhalf, zuſammen mit dem Spiellen
Herrn Hartung, deſſen Regietalent ſich ſowohl in der Au
machung des Ganzen, als auch in den von ſtraffer Bühre
diſziplin zeugenden Szenen im Einzelnen — namentlich gilt 27
auch von den buntbewegten Maſſenſzenen im erſten Akt
bewährte.
Bühnenarchitektur und Koſtüme rühren von Herrn Th-
Pilartz die Ausführung von den Herren Franz Scherl 1
Maſchineriedirektor Ernſt Schwerdtfeger her. Daß
moderne Stil ſchon in einem Varieté in Algerien heimiſch
ſoll, erſcheint uns doch zweifelhaft. Im Schlußbild deckte
grelle Beleuchtung die Dekorationsgeheimniſſe der Bühne 10
ſionsſtörend auf.
Während nach dem erſten Akte lebhafter Beifall geſpeab
wurde und der Vorhang vier= bis fünfmal wieder aufge)
mußte, war es intereſſant, daß der zweite Akt eine kaum verſch.)
erte Ablehnung erfuhr. Das Publikum wurde von der ſchaur !
Mordſzene, die auf die von ſinnlicher Glut erfüllte Liebesls
folgte, offenbar abgeſtoßen. Es wurde zwar etwas Beifall Eg,
aber er drang nicht durch und der Vorhang ging nicht wieder. .
Zum Schluſſe wurden Künſtler und Komponiſt viele Male 4
immer wieder hervorgerufen. Die letzten Hervorrufe galten a.‟
dings Herrn Balling, der aber nicht erſchien.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 17. Mai 1921.
„chaft gegen 3. Germmmia=Darmſtadt 8:1, 2b=Mamnſcheft gegen
*Bimmern 6:1.
„Atag;, Komb. Maunſchaft gegen Sp.V. Groß=Bimmenn 6:1.
roühjahrs=Verbandsrunde der C=Klaſſe. Bei
„ülo V.f.B. gegen Sporttlub Zwingenberg konnte
Ober=
at. durch Erſatz geſchlvächt, üicher 3:2 gewinnen. Die beſten
r=Mamſtadts ſvaren Vertetdigung und Lormann. Bei Bwin=
Fel der ſchußfreudige Sturm angemehnr auf. Mit dieſem Spiel
„hallverein Alsboch und V.f.B.=Ober=Ramſtadt mit je fünf
Ser Vorrunde in Führung.
angemeinde Darmſtadt 1846 — Fußballabtei=
Seſtern ſtanden ſich die erſten Manmſchaften des Bf.B.=Ober=
und der Turner im Freundſchaftsſpiel gogenüber. Das Spiel
nt einem Siege der Turner mit 5:3. Ober=Mmſtadt konnte
eifriges Spiel gefallen, während die erſatzgeſchwächten Turner
rder Höhe waren und enttäuſchſten, wozu die häufigen
Umſtel=
mit ſchuld warem; der Sieg hätte ſonſt höher ausfallen miſſen.
Darmſtädter Fußballberein 1912, hatte ſich ein
er Pfingſtprogramm zuſammengeſtellt, dem wan allerdings nicht
reſſe eittgegenbrachte, lvie es Das Spiel am erſteur Feiertag ver=
1.. 1. Mſch. Turn= und Sportverein Würzburg trat in dieſem
Nrch. D. F.V.s gegenüber. Recht verheißungsvoll für Darmſtdt
ts Spiel, denn ſchon zwei Minuten mach Beginn erzielt der
er Einheimiſchen auf präch
Prenßiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie.
* Berlin, 14. Mni. In der heutigen Vormittags=Biehug
wunden folgende größere Gewinne gezogen: 30000 Mk. auf die Nrn.
106389 183218 10 000 MMk auf die Nrn. 33668 136571 143248 144346, 5000
Mk. auf die Nrn. 106582 153448 185658 233720, 3000 MZ. auf die Nrn.
1789 2565 24160 33086 34236 42628 45461 51353 54859 60063 66805 7265
73419 76508 85705 98459 99434 112285 121349 198971 138514 142367
142950 150170 165885 167924 172165 188895 189691 192560 98971 H2608
212742 215885 217947 223116 928836 233312. — In der geſtrigen
Nuch=
mittags=Biehung fielen 10 000 Mk. auf die Nrn. 21076 34862, 5000
Mark auf die Nrn. 26293 33793 118172 137738 159073 181431, 3000 Mc.
auf die Nrn. 3953 4604 6478 11158 19696 22180 25778 29417 30939 91380
3B387 33111 37700 38067 38178 39852 42038 B3847 41A 46378 47557
48551 51481 59361 67972 72487 74506 81000 91825 11306 116183 116363
177018 117831 119834 131645 157838 159641 164961 170583 173265 175386
181589 189561 192243 193588 195932 207989 209615 212343 222070 223105
225858 232855. (Ohne Gewähr.) — Im Gewinnrade verblieben: zwvei
Prämien zu 500 000 Mark, vier zu 100 000, zuvei Gewinne zu 500 000,
zuei Gewinne zu 300 000, zwei Gewinne zu 200 000, zwei Gewinne zu
75 000, vier Gewinne zu 60 000, ſechs Gewinne zu 50 000, acht Gewim
au 40000, 22 Gewinne zu 30 000, 40 Gewinne zu 15 000, 110 Gewinne
zu 10000, 242 Gewinne zu 5000, 3250 zu 3000, 6710 Gewinne zu 1000,
8246 Gewinne zu 500 Mark.
Gcuß des redaktivnellen Teilg.
Becker
Vornehme Blusen
Wilhelminenstrasse 17
8590a)
Unſere Agentur in
Das kannſt du auch.
wenn du
befindet ſich bei
(5886a
Frau Johann Georg, Mittelſtr. 11
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
nimmſt
Ooſe 12.— Mark
Nimm nur das echte Biomalz!
Tageskalender.
Anfang 7 Uhr (4 32, a 15, Sondermiete Sevie
774 Uhr: „Die gute Mama Bonivard”.
Das Zahnpulver
reinigt die Bähne ſo vollkommen, daß ſchon MD. 40
nach kurzem Gebrauch das Ausſehen derſelben bedeutend verbeſſert wird.
Engel=Plpotheke, Drog. Logel, Eliſabethenſtr. 80, (5639a
Drog. H. Schulte, Rheinſtr. 17, Trog. Zachmann, Bleichſtr. 46,
er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „
Darm=
dter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
(rhurſch. D. F.V. 12 gegen 2. Schmſch. D. T. G. 46 2:2
Familiennachrichten
Schönes
Landhaus
Todes=Anzeige.
Am 14. Mai, abends 7½ Uhr, ſtarb nach
ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden im 71. Lebensjahre unſere
treu=
ſorgende Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schweſter und Tante
Todes=Anzeige.
Seſtern entſchlief ſanft nach langem
den unſere liebe Tante
Frau
Dieburgerstr. B5.
Heute Diensteg
im Bahntal Taunus ober Vergſtraße Oberheſſen
mit 6—8 Zimmern außer Küche, Badezimmer
und Nebenräume, Remiſe oder Stallung, mit
Garten, Baumſtücke, eventl, einige Morgen
(I,5891
Gelände ſofort von Privatmann
zu kaufen geſucht.
Per 1. Juli, jedoch ſpäreſtens per 1. Oktober
beziehbar. Auf Wunſch kann der ganze
Kauf=
preis bei Uebernahme ausgezahlt werden. Ang.
unter F. K. 4528 an Rudolf Moſſe, Karlsruhe, Bad.
A.
kierW
de
d. A.k
ude des B./
tenſchluff
geb. Emmerich
72. Lebensjahre.
Darmſtadt, Neu=Iſenburg, Frankfurt,
den 15. Mai 1921.
5918
Die trauernden Hinterbliebenen.
Beerdigung findet Mittwoch, 18. Mai,
hm. 2½ Uhr, von der Kapelle des alten
zriedhofs, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.
Margarete, geb. Wißmann
was wir alken Verwandten, Freunden und
Bekaunten zur Kenntnis bringen.
Die trauernden Hinterbliebenen
In deren Namen:
Familie Ludwig Baumann
Arheilgerſtraße 16.
Darmſtadt, den 14. Mai 1921. (5917
Die Beerbigung findet Dienstag, 17. Mai,
nachm. 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Leitung: Obermusikmeister Rühlemann.
Eintritt einschl. Steuer 1 Hk.
Anfang 8 Uhr abends. (5922
Telephon 1445. Hans od.
Mese Sellen
Weiblich
Verväel
Fäl-
bigungs-Büro
Inh. S.Guttmann
WäIhe
Iminen-
str. 8
TeL. 1879.
Schreib-
maschinen-
Arbeiten.
ſuch Anfängerin, jedoch
gut bewandert, zu ſofort.
Eintritt geſucht. Ausführl.
Angeb erbeten m.
Gehalts=
anſprüchen.. (5873gc
OdenwälderBlechwaren=
fabrik, Groß: Zimumern.
Wer dort?
Hier V. Schatz., Schloßg. 23.
Ich komme ſofort u. zahle
f. gebrauchte Möbel, ſowie
ganze Nachläſſe, Kleider,
Schuhe, Wäſche, a.
Bahn=
gebiſſe uſw. die höchſten
Preiſe. Komme ſofort au
Beſtellung.
3295o
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach ſchwerem
den unſere liebe, gute Mutter,
Groß=
tter und Urgroßmutter
Frau
Dankſagung
Wir ſuchen für unſere
Abteilung Kleiderſtoffe u.
Baumwolliwaren tüchtige
Innigen Dank allen, die teilgenommen an
unſerem Schmerz um unſern lieben
Entſchla=
fenen, insbeſondere Herrn Pfarrer Behringer
für ſeine troſtreiche Grabrede und den Beamten
der Verkehrskontrolle II für die Kranzſpende.
Nur branchekundige Damen
wollen Angebote mit
Zeugnisabſchriften
ein=
reichen an
Gebr. Rotbſchild
Markt. (5161a
geb. Cezanne.
Em Namen der trauernden Hinterbliebenen
Käte Müller.
Kranichſteinerſtraße 22.
Die Einäſcherung findet Mittwoch um
½4 Uhr ſtatt.
(5919
urnen.
n3. Ach iN
ert der iM
folg zu vertitrd
wurtde lech E
2
je dem gänr*
*
*
nur vorrätig bei
Lioreen aller Art, ſowie
getragene Kleider kauft
Kl. Bach=
Zarnicer, gafſe 5
Telephon 2312, (56192
Rein Buchen, geſchnitten,
per Ztr. frei Haus ℳ 17,00
Buchen und Eichen,
ge=
miſcht, 16,50 (4545a
Hermann Gandenberger
Pfungſtadt.
Eliſabeth Anhalt Wwe
und Kinder.
Inhaber (5140
Fritz Stephani
Ecke Harkt und Lndwigstraase
Kurz-, Putz-, Weiss-,
Woll- und Modewaren
neu zugelegt:
Manufaktur-
Baumwollwaren.
18527)
Lehrmädchen
aus achtbarer
Fa=
tnilie u. guter
Schul=
bildung geſucht (520a
J. Ph. Leuthner
Hofpapierhandlung.
Zahle die höchſten Preiſe
f. getr. Damen= u. Herren=
Rleider, Schuhe, WBäſche
uſw., ſowie Boden= und
Kellerkram, Papier (5800a
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden.
Trauer=Kleider
werden ſofort gefärbt (2016a
Färberei Reingold
Wilhelminenſtr. 6. Kranichſteinerſtr. 28.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzem,
Awerem Leiden mein lieber Mann, unſer
dater Vater, Großvater, Schwiegervater
M.d Onkel
(5921
aller Art erhalten Sie bei
Donges & Wieſt
Grafenſtraße 43.
Anfertigung aller
Re=
paraturen in eigenen Werk.
ſtätten.
(52292
Tüchtiges Mädchen oder
einfache Stütze geſucht.
Näheres Erbacherſtraße
Nr. 81 (Laden). (*18413
Gardinen,
Feder=
bett und Kiſſen
guterhalt., zu kaufen geſ.
Angeb. m Preis unt. W 96
an d. Geſchäftsſt. (*18469g1
Maochen
verben auf neu geſchliffet
Abziehen 10 Pfg.
Schleifen 20 Pfg.
Triedrieh Tillmann
Eliſabethenſtr. 21
Schleiferei (5696
mit Motorbetrieb.
Aunahme ſämtlicher
Echleifereien.
für ſofort oder
1. Juni geſucht
das kochen kann und
etwas Hausarbeit
über=
nimmt, bei gutem Lohn.
Hausmädchen vorhanden.
Angebote unter W 49
a. b. Geſchäftsſt. (5774a
Schreinermeiſter.
Darmſtadt, den 16. Mai 1921.
Liebfrauenſtr. 70.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karoline Wieſer, geb. Rexroth.
ie Beerdigung findet Mittwoch nachmittag
8 Uhr vom Waldfriedhof aus ſtatt.
Fichten 56 H. Kiefern
52 + 4 Stück, friſch, 4 m
lang, ab Lager Artillerie=
(5633a
Kaſerne 25.
Johannes Schäfer
Beſſungerſtraße 82,
Telephon 1506
Frauen=
Haare
kauft fortwährend zu
höch=
ſten Preiſen (5695a
Fr. Tillmann
Eiiſabethenſtraße 21.
Geburts=, Verlobungs
Vermählungs=
und Todesanzeigen
liefert in kürzeſter Zeit die
Mädchen
m. gut. Zeugn. p. 1. Juni
geſ., h. Lohn, gut, Zim.
u. Behaudl. Schubkegel,
Rheinſtr. 12½9. (*184378g
u. Abendeſſen
E. Bermond, Riegerplatz;
(B. Rieger=Eck). (5333a
Kontrollkaſſe
National für mehrere
Ver=
käufer, kaufe gegen bar.
Angeb. erb. unt. J. J. 6070
an d. Geſchſt. d. Bl. (1,4296
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
Znnten hierdurch die traurige Nachricht, daß
e früh unſer innigſtgeliebtes Söhnchen,
Srſiderchen, Enkel und Neffe
(B5920
Heinrich
Abollendeten 5. Lebensjahre infolge ſchwerer
kkankheit ſanft verſchieden iſt.
Dm Nanen der trauernden Hinterbliebenen:
beinrich Aßmuth, Oberbahnaſſiſtent,
und Frau Marie, geb. Geyer.
Darmſtadt, Monsheim, den 16. Mai 1921.
De Beſtattung findet nach erfolgter Ueber=
Narung Mittwoch, den 18. Mat, nachmittags
4Nr auf dem Beſſunger Friedhofe ſtatt.
Beſſeres, junges
Neugegründete
Kamm=
u. Haarſchmuckfabr. ſucht
tücht. Kaufm. als tätigen
Teilhaber mit Kapital.
Ang. unter W 100 an
die Geſchſt. erb. (5875gi
erhalt. ſol. Leute
Geld jed. Stand in jed.
döhe gegen Sicherheit d.
Phil. Mnonz, Mainz,
Poſt=
ſchließfach 40. Bei Anfrag.
Marken beilegen. (F,5820
mit guten Zeugniſſen zum
1. Juni von einz. Dame
geſucht. Zu erfr. in der
Geſchäftsſtelle. /*18496g!
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Zahle hohe Preiſe für
getrag. Kleider, Schuhe,
Wäſche, ſowie Boden= u.
Kellerkram uſtv.
M. Karbowitz, Obergaſſe,
Ecke Schloßg. (*20081dso
mAlter von 16—17 Jahr.
groß und ſchlank, wird be
ſtrengſter Diskretion als
Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſoblt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin gaden). (5655.
Tiermarkt
Rohrmöbel
Ceſſel 50 Mr.
Willy Klbß
Beſſungerſtr. 70. (B5801
bedentend ermäßigt
Häller & Obor
Rheinstraße 39.
Junge Dachshunde
raun u. Schwarztiger, u
verkaufen in Eberſtadt
Darmſtädterſtr. 88, (*
Zu verk. 2 Paar Mät
chenſtiefel (38), gut erhal=
Landwehrſt, 4 1I. (*n
geſ. Ang. erb. u. W 99an
die Geſchſt. (*18488g
Rummer 1
Seite H.
Aalast-Lichtspiehe
Tel. 2522
Granfenstr. 18 (Kaisersaal)
UElOTETTAINZ
Detektiv-Drama in 4 Akten mit Bruno Eichgrün
WAPEIII
Die Herzogin v. Terabac
Ein himmlischer Lustspiel-
Schlager in 5 Akten mit
Lya Marn
Das Begräbnis der ehemal, Kaigerin
Auguste Viktoria
Erſtkl. Tanzinſtitut Roſe
Beckſtraße 2,part., Ecke Erbacherſtraße
früher Straßburg, Elſaß.
Zu einem am Mittwoch, den 18. Mai,
beginnen=
den Tanzkurſus für moderne und Rundtänze können
noch Anmeldungen von Damen und Herren
entgegen=
genommen werden. Privatſtunden jederzeit. (*18151dsi
moen
Wasset
gegen
Katarrhek
d.Z.w.
Schutz=
macte
Re Tioreedes!
Erfolgreiebste dentsche
Schreibanaschine.
Alleinvertreter:
A. LACHLER
Spezialhaus
für Bureau-Bedarf
Riegerplatz 3
Telephon 1489. (5171a Made
Saalagtr. 4
1. Stock, bei
Evertz & Co.
erh. ſich. Leute g. Teilz.
Gardinen, Bettkattun,
Kretonne. Dirndl=
ſtoffe, Flanell, Ko=
ſtüme, Mäntel, Röcke,
Bluſen, Schürzen,
Einſatzhemden uſw.
(5009a) 293
AL9
290
ABTEWLUNS
GROSSHANDELI
FaI TTr KFFEFFrFEf EE EDTTT FET TFTFET TEFT FN
GLAS-
PORZELLAN-
STEINGUT-
EMALLLE- LAOKIER-
BLECH- HOLZ-
Unv BURSTENWAREN
USW.
liefern wir zu scharf kalkulierten
Engros-
preisen, die besonders günstig sind, da
die Waren vor dem 1. April zu noch
niederen Frachtsätzen hereingenommen
wurden. / (IV,5893
Wir bitten um
LAGERBESUCH
und Einholung von
SPEZIALOFFERTEN
M.BAR2O2
FRANKFURT AM MAIN
Stiftstrasse 8—10
Fern
f:
6734 u. 35
Hansa
Reheheante
Heſſen
ſucht große deutſche Verſicherungsgeſellſchaft
zum baldigen Autritt für ihre gut
einge=
führten Unfall=Haftpflicht= und
Kraftfahrzeug=Zweige. Erſtklaſſige
Einrichtungen, wettbewerbsfähige Tarife.
Dauernde, angenehme Stellung,
Direktions=
vertrag: Hohe Proviſionen neben zeitgemäßen
Bezügen.
Bewerber — auch Innenbeamte mit
Vorkennt=
niſſen in dieſen Zweigen, die ſich dem Außendienſt
widmen möchten, werden berückſichtigt — wollen
ſich wenden unter P. F. 886 an Ala=
Haaſen=
ſtein & Voaler, Köln.
(II.5889
Leiſtungsfähige erſtkl. auswärtige
Wäſchefabrik
ſucht für ſeine
Spezialität Brautausſteuern
tüchtige Vertreter (innen)
welche in Bürgerkreiſen beſtens
be=
kannt ſind.
Angebote uuter F. P. 4082 an Rudolf
Moſſe, Pforzheim
(1,5778
Raſierklingen
werd, wie neu geſchliffen
das Stück 10 Pfg.
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9. (5747a
öarkzzuctN DE sich von oEt GUTg
DURcH EINEN VERSUCH • Preis 1M.853 für ein Paket
OKRAEMEArFLAMMER-MEILBRONN SN.
(I,5837
S —
iſt genau ſo falſch, wie der Gebrauch von ſchlechter
Waſſercreme für Ihre teuren Schuhe! Das Leder wird
brüchig, gran, die Kleiderſäume und hellen Strümpfe
werden beſchmutzt, insbeſondere bei Regenwetter. Der
beſte, der reine Terpentinöl=Schuhputz Nigrin iſt die
einzige Garantie für langes Leben Ihrer Schuhe.
(II,5441
Steuer=
Neklamationen
Buchführung und Bilanz
beſorgt (*18180f1
Nikolaus Bauer
Arheilgen, Rheiſtr. 3.
JederFahrer
fagt Ihnen
Flottweg
iſt das (5231a
beſte kleine Motor=
Fahrrad.
Laſſen Sie ſich durch billige
Angebote nicht verleiten.
Sie zahlen das Lehrgeld.
Ueber 2000 Maſchinen im
Betrieb, feinſte Referenz.
J. Donges & Wieſt
Spez. Reparatur=
Werk=
ſtätte für Motorräder.
Schlachtziegen
kauft an Kaffenberger,
Pankratiusſtr. 26. ( 18541
Unterricht
Neue Kurſe
Franz., Engl., Span.
Berlitz=School
Wilhelminenſtraße 19.
Anm. b. 20. Mai tägl. von
10-12½ u. 4-9 Uhr (58462
Mandolin=Zither=
Spiel lehrt K. Gerbig,
Reckar=
ſtraße 24, Stb. I. (*1966 110
Wie vr ihre
Rüokgratverkrämmung
ohne Berufsstörung besa. u.
erd. heilen, zeigt uns. Buchm.
50 Hbbd. Z. ber. geg. Eingend.
v. 5 Mk. od. geg. Nachnahmer.
FRANZ MENZEL
Dresden-Blaselit. 380
FAAMNFURT
A- Pa=
KAlsEATTA.
(M,4748
9
Haus
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
heidelbergerſtr. 103. (5701a
Sommertheater
Dienstag,
Heute 17. Mai
und folgende Tage:
Die gute
Mama Bonivard
(O, dieſe Schwiegermütter)
Regie: Herr Harprecht
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr.) (5909
Daſelbſt Stuhl=Plan.
Preiſe: 3, 4, 5, 6, 8 ℳ
einſchl. Städt. Billet=Steuer
Anfang 748 — Einkaß 7.
Heſſ. Landestheater
Dienstag, 17. Mai.
158. Mietvorſtellung.
A32, a15.
Sondermiete Serie 1:.
Pygmalion.
Gewöhnliche Schanſpielpreiſe.
Anfang 7 Uhr
Borverkaufan d. Tages.
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10—1 Uhr.
Mittwoch, 18. Mai.
159. Mietvorſtellung.
B 33.
Sondermiete Serie II10.
Zum 1. Male wiederholt=
Scirocco.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr,
* Union-Theater
Der erste Film der Decla-Meisterwerk
Das Haupt der Inarn
Ein Drama in 6 Akten.
Hauptdarsteller: Josef Klein.
Sascha Gurn,
Eduard v. Winterstein, Margam
Kupfer und Lothar Müthel
Das Mädel aus Japa
Lustspiel in 3 Akten.
Lya Ley in der Hauptrolle.
Die Beisetzungsfeierlichkeit der I
storbenen Kaiserin Auguste Viktorn
Residenz-Theat:
Die Tragödie einer mondänen Fra.
Prinzessin Tatiang
oder Wenn oin Weib den Weg vor:4
Sittenroman in 6 Akten.
In den Hauptrollen: Trude Hoffrnal
Jos. Ewald, May da Almo, Ed. v. Winter-M
Ein genlaler Einfall
Lustspiel in 2 Akten.
Oentral-Theat=
Der grosse Sensations- u. Abenteneen
als Haupt-
Harry Piel darsteller im
Das fliegende Auto
Abenteuer eines Vielgesuchten in 6 4i
Aus der Imperator-Detektiv-Serz::
Drei Dolche im Stel
Abenteuer-Drama in 4 Akten-
Fred Horst — Dr. Eduard Rotheus
Inſtallationsarbeiten.
Die Herſtellung, der beim Neubau von
häuſern am Rhönring vorkommenden innen
wäſſerungsleitungen ſoll vergeben werden.
beſchreibungen und Bedingungen liegen in
Bureau, Frankfurterſtraße 100, während de
ſtunden auf. Angebotsſcheine ſind dort zum
von 5 Mk. je Haus erhältlich. Verſendu
auswärts nur gegen Voreinſendung des Ben=
Angebote ſind bis Freitag, den 20. Ma,
10 Uhr, im Verwaltungsgebäude, Frankfurt
1. Stock, abzugeben.
Darmſtadt, den 12. Mai 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerfue=
Verſteigerun
Donnerstag, den 19. d. Mts., nach mral
und Freitag, den 20. d. Mts., vormaſd wird unſer m
und nachmittags, verſteigere ich in densot
9 Ernſt=Ludwigſtraße
nachfolgend verzeichnete Mobilien, freiwillin
Barzahlung:
2 vollſt. Betten, 2 Sofas, 1 Ereükt üigkeit und
ſeſſel, 6 Biedermeierftühle, 1 Coſhr
ſeſſel, 2 Rohrſtühle, 2 Waſchſtnck/mner des
2 Nachtſchränke.
2 Glasſchränke, 2 Pfeilerſtäuſke,
3 Kleiderſchränke, 1 Küchenſchri, 3
Kommoden, 1 eingelegter Tin
runder Tiſch, 4 viereck. Tiſche.
1 Teppich, 1 Pendule, Aufftellchien
Glas, Porzellan, Bilder, Spiegeſtans
rat aller Art.
1 große Partie Bilderrahme n
Rahmenleiſten.
1 Partie Herrenkleider, DiſchyR
und Leibwäſche.
Beſichtigung: Mittwoch von 2—5 1ſ.
Darmſtadt, den 17. Mai 1921.
Baab
Amtsgerichtstaxator
21 Wilhelminenſtraße 21.
eder zu dem a
me wirtſchaftlichen
m Reichsregierung
tung u
Schreibmaſchinaſ
neu und gebraucht — in jeder Preislo”
ſofort lieferbar
Carl Winkel
Darmſtadt, Neckarſtr. 24. Telephon?
Bettfedern=
Reinigung
Dämpfen u. Desinfigier.,
ſowie Aufarbeiten u.
Neu=
anfertigung all. Matratzen
u. Polftermöbel, Patent,
matr. in all. Größ. (270a
Lager in
Bettfedernu. Daun.
Barchente und Drelle.
L. Menger, Tapeziermſtr.
Bismarckſtr. 58. Tel. 1608
Darmstadter
Pferde-Lotterie
Ziehung am 25. Mal.
588 Gewinne H. 39 000.
Hauptgem. Mk. 15000
5000, 1000 usw.
Lose a 2,40 Mk.
(Porto und Liste 1 Mk.)
durch (5157a
L. F. Ohnacker, Darmstadt,
u. all. Loseverkaufsstellen.
Für Bäckr!
Eine halbrunde
Ig., maſſive Backulde
gebr. Knetmaſch. 1i
verkaufen Gg.
haub, Wieſenſr.
Grafenſtraße,
Paten
D. R. G. M
Warenzeicher
Enſ=
meldungen
behr=
nimmt promxt
wiſſenhaft
Hareleb=
u. Ingenieur lechſn
G. A. H. Krug. 2
emſ=
ſtadt, Lag
uls=
ſtr. 32, Telephont5l9.
Anfertig, vort
ſichſi=
nungen, Entwfein,
Schriftſätzen ſtlv.
Beratung in
penit=
techn. Angelegeeilt
unter billigſt.Beſe
rechnung. Prunſtg
von Erfindun geautf
Schutzfähigke i wid
Ingenieurbeſ!c
ſtenlos. Vertze
u. Finanzierur=