Darmstädter Tagblatt 1921


11. Mai 1921

[  ][ ]

DP

Bezugspreis:
uuch 3,75 M. u.50 Pfg. Abtragegebühr, durch
Proſt bezpgen 4,75 M. Einzelnummer 20 Pfg.
NSlugen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Faſtraße Nr. B (Fernſprecher Nr. 1, 125
225) unfere Filialen, Landagenturen und alle
gemter. Veruntwortlichkeit für Aufnahme von
gen an beſtämmten Tagen wird nicht übernom=
2MNichterſcheinen einzelner Murmmern infolge höh.
wilt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
Peunspreiſes. Beſtellungen und Wbbeſtellungen
durch Fermrnf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unkerhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

UInzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92 mmbreit /2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 250 Teuerungszuſchlag,
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigent
2.00 M., 92mm breite Neßlamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtl. Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nummer 129

Mittwoch, den 11. Mai 1921

Einzelnummer 20 Pf.

Die Früchte von Verſailles.
D. Wenn jemals von irgendeinem Naiven oder Unbelehr=
daran
gezweifelt worden iſt, daß in Verſailles die
ſarhenſaat des Krieges geſät worden iſt und keine
ſeieenspalmen gepflanzt worden ſind, ſo wird er ſeinen kraſſen
umjetzt, durch die oberſchleſiſchen Ereigniſſe be=
korrigieren
müſſen. Frieden wollten uns angeblich die
hym von Paris bringen, uns einen Frieden aufzwingen, wie
hshniſch erklärt haben. Aber ihr Friedenswerk in Ober=
ſen
entpuppt ſich als aufgehende Drachenſaat eines Krieges
Bürgerkrieges. Was die Polen dort treiben, iſt nichts als
elrechter Krieg und o heilige Jronie! ſogar ein regel=
in
Krieg gegen die ſiegreichen Alliierten. Italieniſche, eng=
und ſogar franzöſiſche Soldaten werden von den polniſchen
den in regelrechten Schlachten erſchoſſen. So alſo ſieht die
gräne Macht der Alliierten aus! Sie hält Oberſchleſien be=
rum
ſchließlich zeigen zu müſſen, daß ſie nicht einmal die pol=
eIChen
ſyn Friedensbrecher von vornherein oder wenigſtens dann
Eümspiel im 4½, ktr noch zur rechten Zeit in ihre Schranken zurückweiſen kann.
olle: Hüde w5½ müſſen ſogar die Truppen der Alliierten verſchiedene von
olen ernſtlich bedrohte Gebiete in Oberſchleſien räumen und
Deutſchen den Schutz verſagen, den ſie laut Vertrag verlan=
rönnen
. Das iſt klägliche Ohnmacht. Die Truppen der inter=
al
-Theate
jarten Kommiſſion haben während ihres Aufenthaltes in Ober=
läen
nur gezeigt, wie man die Deutſchen drangſalieren kann.
Heumany Eond ſah in jedem Deutſchen einen Verräter und heimlichen
Spiel m 5 4n bfführer und zeigte ſich offen als beſten Freund des polniſchen
häuptlings Korfanty, der nichts weiter als ein Hochverräter
Dotene Fruelkz-Aufruhrſtifter iſt.
U von Panl Oskar Hoc Alls die deutſche Regierung ſeinerzeit die interalliierte Kom=
ſſvon
auf die polniſchen Truppenbewegungen an der deutſchen
Bddr-Ihd1ähAftsenze aufmerkſam machte, da hatte man in Oppeln nur ein
ſellegenes Achſelzucken. Um ſo mehr wurde von franzöſiſcher
diel
ſte nach Paris über die deutſchen Intrigen und geplanten
taltmaßnahmen berichtet. Jetzt nun lodert in ganz Ober=
Eien der polniſche Aufruhr hell auf, und die alliierten Feuer=
zarmänner
ſtehen ratlos und tatenlos vor der Feuersbrunſt.
gies wird mit Korfanty wie mit einer regelrecht kriegführen=
MMacht verhandelt. Und immer noch iſt man in Paris ſo ver=
gwet
, daß man nicht von einer polniſchen Gefahr in Ober=
ſſien
, ſondern von einer deutſchen ſpricht. Es klingt geradezu
u eine bodenloſe Dummheit oder eine unverſchämte Frechheit,
den jetzt, wo doch die Schuld Polens klipp und klar auf der
ſe d liegt, Pariſer Blätter behaupten, daß dieſer ganze polniſche
hrrruhr von deutſchen Agenten angezettelt ſei, daß Orgeſch=
art
, naturlaſiert i Erappen in polniſchen Uniformen gegen die alliierten Truppen
Anpt und preiswert pften. Eine ſolche Behauptung können nur bedauernswerte
zuvten oder verabſcheuungswürdige Verleumder aufſtellen.
H. Flamn,
Die Truppen der Alliierten in Oberſchleſien zeigen ſich nicht
Anſturm der Polen gewachſen, und ſo räumen ſie hier und
Gelegenheit! Jucchwächlich das Feld und überlaſſen die Deutſchen allein ihrem
ARickſal. Aber trotzdem proteſtiert man in Paris, daß Deutſch=
Preisabſchlag!
um=ßeſchirre 45 Selbſthilfe anwenden und die Reichswehr, die hier in des
e, ernaſchwere Koch= Amtes wahrſter Bedeutung eine Notwehr ſein würde, in das
a u. Waſſerkeſſel uſp, ſtſchleſiſche Abſtimmungsgebiet marſchieren laſſen will.
eingetroffen.
Uuf=Bismarchſtr.,55 / Venn man für den wüſten polniſchen Imperalismus eine
Erkſchuldigung oder Erklärung haben wollte, ſo könnte man nur
Suyauf hinweiſen, daß ſich die Polen in dieſem Aufruhr, der einen
Argerkrieg heraufzubeſchwören droht, die Franzoſen, ihre Gön=
te
und Meiſter, als gelehrige Schüler zum Vorbild genommen
en. Sie arbeiten gegen Deutſchland ganz nach franzöſiſcher
Atthode und Taktik. Sie wollen ſich auf Koſten des ohnmächtigen
n von gelrach 2r* 2uutſchlands im Oſten ebenſo bereichern, wie die Franzoſen im
Schuhen, WöſcheA ſten durch ihre Sanktionen. Schon ſind die ſiegreichen
die höchſten Preſt Allen nicht einmal mehr mit der Korfanty=Linie, für die Le Rond
Futritt, zufrieden, ſondern ſtrecken eroberungs= und beutefüchtig
Schafz ſiee Hand bereits nach Mittelſchleſien aus. Und da ſoll Deutſch=
a
d trotz aller Verſailler Feſſeln nicht das Recht haben, zur
Telephon

=llbſtverteidigung zu greifen? Den Verſailler Vertrag haben ſie
hicht gebrochen, ſondern die Polen und auch die Alliierten ſelber.
A Polen durch ihren völkerrechtlichen Einbruch in Deutſch=
blaad
und die Alliierten durch ihre vertragswidrige Paſſivität
WM5 Gleichgültigkeit.
Obwohl nun ſelbſt der Blindeſte ſieht, daß der oberſchleſiſche
Eh and nur durch energiſche Gegenmaßregeln von ſeiten der Alli=
lie
ten, die vertragsmäßig dazu verpflichtet ſind, gelöſcht werden
Imm, ſo hat jetzt doch der Oberſte Rat in ſeiner unergründlichen
B Eisheit beſchloſſen, keine Truppen zur Verſtärkung und Abwehr
en die Polen nach Oberſchleſien zu ſchicken, da ja dort die
St tuation durchaus keine ſo gefährliche ſei, wie man es in
Zeutzſchland annehme. Das ſieht beinahe wie ein abgekartetes
SSiel aus, und ſelbſt wenn auch England und Italien über das
Aiſte polniſche Treiben entrüſtet ſind, ſo iſt doch die Entrüſtung
M. Franzoſen eine erheuchelte. Wenn es nach ihnen ginge, wäre
ſen Anfang an ohne Abſtimmung ganz Oberſchleſien den Polen
geben worden, da ja dann in einem polniſchen Oberſchleſien
9: franzöſiſche Kapitalismus eine reiche Ernte hätte, halten
AMen. So aber muß jetzt Frankreich offiziell den Geſetzes= und
Hettragsverteidiger mitſpielen, im Stillen iſt es aber durchaus
Lecht empört darüber, daß der Pole im Oſten mit Deutſchland
nſo umgeht, wie der Franzoſe im Weſten.
Das Ultimatum.
Beſprechung im Reichstagsausſchuß für auswärtige
Angelegenheiten.
Berlin, 9. Mai. (Wolff.) Der Reichstagsaus=
N9 für auswärtige Angelegenheiten trat heute
Nend zu einer Sitzung, die ebenſo wie die vorherigen rein infor=
Bo ce
Wſtoriſchen Charakter trug, zuſammen. Zu dieſem Zwecke hatten
hüßer den Mitgliedern des Ausſchuſſes auch alle anderen Abge=
Cehlol
Dtöheten Zutritt, für die aber ebenfalls das Schweigegebot galt.
Meben dem Reichskanzler und dem Außenminiſter nahmen faſt
rochennt
Bomtliche Mitglieder des Kabinetts an der Sitzung teil. Die
Stchutternden, vertraulichen Ausführungen zu dem Ultimatum
DrEntente, namentlich des deutſchen Botſchafters in Paris,
Kr. Mayer, und des Staatsſekretärs Bergmann, deckten ſich im
Lad gemeinen mit den Ausführungen, die dieſe Herren ſchon am
W
* JDachmittag in der Sitzung des interfraktionellen Ausſchuſſes der
u gierungsparteien im Reichsjuſtizminiſterium gemacht hatten.
3u Beſchlußfaſſungen irgendwvelcher Art kam es nicht. In den
Doen Abendſtunden tagten außerdem faſt alle Fraktionen, jedoch
T SS zu einer poſitiven Stellungnahme für oder gegen den Vek=
Tnag noch nicht gekommen.

Die Stellungnahme der Parteien.
* Ueber die Stellungnahmeder Parteien zu dem
Ultimatum, wie ſie die geſtrigen Beratungen der Reichstags=
fraktionen
ergeben haben, berichten die Blätter, daß die Deutſch=
nationale
Volkspartei die Unterſchrift unter die Ententenote ein=
mütig
ablehnt. Die Deutſche Volkspartei ſei ebenfalls in ihrer
großen Mehrheit für Ablehnung. Das Zentrum ſei zum größten
Teil für die Anmahme, desgleichen die Demokraten. Die So=
zialdemokratie
hat ihre Bereitwilligkeit zur Annahme kundgetan.
Die Zentrale der U. S.P. und die Reichstagsfraktion treten in
eimer Erklärung in der Freiheit für die Unterzeichnung ein. Das
B. T. und die Voſſiſche Zeitung glauben an die Möglichkeit eines
Wiederauflebens der alten Koalition, wie ſie vor den Juniwahlen
im Reichstag beſtand, die ſich aus Zentrum, Demokraten und
Sozialdemokraten zuſammenſetzen würde. Laut Voſſiſcher Zei=
tung
hätten ſich Zentrum und Demokraten bereits damit einver=
ſtanden
erklärt. Als vorausſichtliche Kandidaten für den Reichs=
kanzlerpoſten
werden der Sozialdemokrat Hermann Müller und
der ſozialdemokratiſche Reichstagspräſident Löbe genannt. Im
Gegenſatz zu dieſer Auffaſſung meldet allerdings der Vorwärts,
das Zentrum ſtehe auf dem Standpunkt, daß es nur dann in eine
Annahmeregierung eintreten könne, wenn ihm ſeine bisherigen
Weggefährten in der Regierung (Demokraten und Deutſche Volks=
partei
) die Treue halten.
Eine Entſchließung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion.
Berlin, 9. Mai. (Wolff.) Die ſozialdemokratiſche
Reichstagsfraktion und der ſozialdemokratiſche
Parteiausſchuß faßten eine gemeinſame Entſchlie=
ßung
, die folgenden Wortlaut hat:
Die Annahme des Ultimatums hat nur dann Zweck und die
Beſetzung des Ruhrgebiets iſt nur dann zu verhindern, wenn
die bayeriſche Regierung eine vorbehaltloſe Erklärung abgibt,
die Einwohnerwehren rechtzeitig, d. h. bis zum 30. Juni, zu
entwaffnen und aufzulöſen. Die Forderungen der Entente wider=
ſprechen
in einigen Punkten dem Friedensvertrag, überſchreiten
weitaus die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes und fordern
unſeren ſchwerſten Proteſt heraus. Aber unter dem Druck der
brutalen militäriſchen Gewaltandrohungen und angeſichts der un=
abſehbaren
politiſchen und wirtſchaftlichen Folgen imr Falle ihrer
Verwirklichung, beſonders auch wegen der für Oberſchleſien
daraus entſtehenden Gefahren, erklären ſich die Partei und die
Fraktion bereit, jeden ernſten Verſuch zur Erfüllung des Lon=
doner
Finanzdiktats zu unterſtützen. Der Verſuch, die zur Er=
füllung
notwendigen Milliarden aus unſerer Wirtſchaft heraus=
zuholen
, muß jedoch ſchon in ſeinen Anfängen ſcheitern, wenn
ſich nicht jene Kreiſe, die heute noch die Leiter unſerer Wirtſchaft
ſind, für ihn mit allen Kräften einſetzen, und wenn nicht die
notwendigen organiſatoriſchen Maßnahmen getroffen werden, die
geeignet ſind, die höchſte Steigerung der wirtſchaftlichen Lei=
ſtungsfähigkeit
Deutſchlands herbeizuführen. Ebenſo hängt das
Gelingen der bayeriſchen Entwaffnung vor allem von dem
Willen und der politiſchen Einſicht des Bürgertums ab. Die
Verantwortung für das Kommende fällt daher in erſter Linie
dem Bürgertum und den es vertretenden Parteien zu.
Das neue Reichskabinett.
Berkin, 10. Mai. (Wolff.) Der bisherige Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Wirth erhielt vom Reichspräſidenten den Auftrag,
das neue Kabinett zu bilden. Dr. Wirth hat angenom=
men
und verhandelt mit den Parteien.
Es wird angenommen, daß das neue Kabinett aus Zentrum,
Demokraten und Sozialdemokraten gebildet wird.
Der polniſche Aufſtand in Oberſchleſien.
Zur Lage.
Oppeln, 9. Mai. (Wolff.) Die Lage im Aufſtands=
gebiet
muß nach Meldungen, die heute abend vorlagen, nach
wie vor als äußerſt ernſt angeſehen werden. Die Erregung
in den Induſtrieſtädten iſt beſonders groß unter den zahlreichen
Flüchtſingen, Gie um ihr Schickſal ihrer zurückgelaſſenem Ange=
hörigen
und ihres zurückgebliebenen Eigentums ſehr beforgt
find. In Laband und Hindenburg ſind wiederum Verhaf=
tungen
zahlreicher deutſchgeſinnter Perſonen durch die Auf=
ſtändiſchen
erfolgt. Aus dem Kreiſe Tarnowitz wird die Be=
ſchlagnahme
von Fahrrädern, ſowie großer Mengen Spiritus
durch die Aufrührer gemeldet. Die Zwangsaushebungen dauern
an, doch verſuchten vielfach ſchon polniſch geſinnte Oberſchleſier,
ſich dieſen Aushebungen zu entziehen. In der Stadt Kattowitz
wurde von den polniſchen Inſurgenten ein Kraftwagen geraubt.
In der Stadt Gleiwitz durchfuhren bereits Kraftwagen mit
polniſchen Bewaffneten ungehindert die Straßen. Die Bahn=
höfe
in Leſchnitz und Thule fielen in die Hände der Auf=
ſtändiſchen
. Infolge der Beſetzung des letztgenannten Bahnhofes
durch die Polen iſt der Verkehr auf der Strecke Kreuzburg
Oppeln unterbrochen.
Ein Appell an die Beſatzungsmächte.
* Breslau, 9. Mai. Das deutſche Plebiſzitkom=
miſſariat
, die ſämtlichen deutſchen Parteien
und deutſchen Gewerkſchaften Oberſchleſiens haben ein
Telegramm an Lloyd George, Briand, Giolitti, Harding,
Curzon und Graf Sforza gerichtet. Dieſes Telegramm hat fol=
genden
Wortlaut:
Mit unerhörter Dreiſtigkeit hat der bisherige polniſche Ple=
biſzitkommiſſar
Korfanty es gewagt, am 3. Mai 1921 den
Vertretern der Weſtmächte eine der Wahrheit ins Geſicht ſchla=
gende
Darſtellung der Entſtehung des polniſchen Putſches in
Oberſchleſien zu unterbeiten. In Oberſchleſien hat weder ein
Pole noch ein Deutſcher auch nur den leiſeſten Zweifel daran, daß
Korfanty die Seele dieſes verbrecheriſchen Unternehmens und
einzig und allein für das furchtbare Unglück verantwortlich iſt,
das er über Oberſchleſien bringt. Der Putſch war bis in die
kleinſten Einzelheiten vorbereitet, die Pläneden inter=
alliierten
Regierungen und der Plebiſzitkom=
miſſion
vorher bekannt. Die Oberſchleſiſche Grenz=
zeitung
, die am 1. Mai den alarmierenden Bericht über den Vor=
ſchlag
der interalliierten Kommiſſion in einer Sonderausgabe
brachte, iſt das offizielle Organ Korfantys. Unwahr iſt die Be=
hauptung
, daß am 2. Mai ſämtliche Gruben und Hütten mit
einem Male ſüillgelegt worden ſind. Es ſtreitte nur ein Teil der
Gruben, während der Hüttenbetrieb unverändert vor ſich ging.

Die allgemeine Arbeitsniederlegung vom 3. Mai an iſt durch die
bewaffneten Aufſtändiſchen erzwungen worden.
Eine ungeheuerliche Lüge iſt die Behauptung über
die Herkunft der Waffen der Aufſtändiſchen. Die Aufſtändiſchen
ſind mit Gewehren und Minenwerfern, leichten und ſchweren Ma=
ſchinengewehren
und ſogar mit Geſchützen in einem Umfang aus=
gerüſtet
, der monatelange Zufuhren vorausſetzt. Es iſt erwieſen
und der interalliierten Kommiſſion bekannt, daß dieſe Waffen
aus Polen ſtammen. Der erſte an die Aufſtändiſchen am
3. Mai 1921 gerichtete polniſche Aufruf ſagt wörtlich: Mit den
während der Sklaverei erworbenen Gewehren, mit den von den
beiden vorausgegangenen Aufſtänden übrig gebliebenen Waffen
ſeid Ihr in den Aufſtand getreten. Es iſt eine unerhörte An=
maßung
, daß Korfanty im Namen des oberſchleſiſchen Volkes zu
reden wagt, desſelben Volkes, das am 20. März mit gewaltiger
Stimmenmehrheit ſeine deutſche Geſinnung bekannt hat. Es iſt
eine lächerliche Phraſe, daß Korfanty von einer Entſchloſſenheit
bis zum Tode, bis zum letzten Mann zu ſprechen wagt. Schreck=
ſchüſſe
reichen hin, um die aufgeputſchten Inſurgenten unter Weg=
werfung
der ihnen aufgedrungenen Waffen in die Flucht zu ſchla=
gen
. Es iſt eine ungeheuere Unwahrheit, daß dieſes Volk zur
Vernichtung von Produktionsſtätten ſchreiten will, wenn es nicht
dazu aufgehetzt wird. Mit derſelben Dreiſtigkeit ſpricht Korfanty
von einer elementaren Bewegung. Dieſe Bewegung, die künſt=
lich
entfacht wird von den Söldlingen Korfantys, die mit Gewalt
große Mengen der friedlichſten Bevölkerung zu den Waffen und
zur Teilnahme an den verbrecheriſchen Putſchen zwingen, die
Morde, Gewéttaten und Plünderungen beweiſen den Geiſt der
Träger dieſer angeblichen Volksbewegung. Korfanty will in
maßloſem Ehrgeiz das polniſche Spiel von Wilna
wiederholen und wagt es, ſich auf das Intereſſe der Menſch=
lichkeit
und das Intereſſe des wirtſchaftlichen Lebens Europas zu
berufen. Die Taten der Aufſtändiſchen ſind ein Hohn auf das
Geſetz der Menſchlichkeit.
Die interalliierte Kommiſſion zu Oppeln hat in ihrer Be=
kanntmachung
vom 3. Mai anerkannt, daß der Putſch nur von
gewiſſen Teilen der polniſchen Bevölkerung getragen wird. Selbſt
unter den heutigen Verhältniſſen iſt die übergroße Mehrheit des
oberſchleſiſchen Volkes friedlich und arbeitswillig, aber ſie wird
von den zum großen Teil landfremden Inſurgenten mit den
Waffen von den Arbeitsſtätten ferngehalten und zurückgetrieben.
Wir fordern von den für die Entſcheidung über Oberſchleſien
verantwortlichen Nationen, daß ſie ſich durch die der Wahrheit
widerſprechenden Darſtellungen jenes Mannes nicht beeinfluſſen
laſſen, der Oberſchleſien mit allen Mitteln eines gewiſſenloſen
Demagogentums ſeit zwei Jahren in Furcht und Schrecken hält,
ſondern daß ſie nach den unveränderlichen Grundſätzen des Rechts
und der Gerechtigkeit entſcheiden, die ausnahmslos für uns
ſpkechen.
Deutſcher Dank an Italien.
* Wie das B. T. mitteilt, hat Reichsminiſter Dr. Simons
dem italieniſchen Botſchafter Fraſſati den Dank der deut=
ſchen
Regierung zu der Haltung der italieniſchen Truppen in
Oberſchleſien ausgeſprochen, damit ihm dieſer der italieniſchen
Regierung übermittele.
Der Botſchafterrat.
Paris 9. Mai. (Wolff.) Der Botſchafterrat ſetzte
im Laufe des Vormittags die Prüfung der Maßnahmen fort, die
dazu geeignet ſind, die Ordnung in Oberſchleſien wieder
herzuſtellen und beſchloß, die Bevölkerung über den tatſächlichen
Stand der Grenzregelungsfrage zu unterrichten. Dieſelbe unter=
liegt
noch der Prüfung. Keinerlei Entſcheidung, auch keine vor=
läufige
, iſt bisher gefallen. Der Botſchafterrat beſchloß anderer=
ſeits
einen Schritt bei der polniſchen Regierung zu unternehmen,
um ſie aufzufordern, mit an der Wiederherſtellung des Friedens
zu arbeiten und ſich nach Kräften zu bemühen, die polniſche Be=
völkerung
zu beruhigen. Der Botſchafterrrat ſprach den verbün=
deten
Truppen für die bei den oberſchleſiſchen Unruhen bewieſene
Kaltblütigkeit ſeine Anerkennung aus. Wallace wohnte der
Sitzung bei und teilte dem Botſchafterrat mit, daß ſeine Regie=
rung
ihn aufgefordert habe, ſeinen Platz unter den Kollegen als
halbamtlicher Vertreter der Vereinigten Staaten wieder ein=
zunehmen
.
Erklärungen der interalliierten Kommtiffion.
Oppeln 9. Mai. (Wolff.) Auf Grund des Beſchluſſes
der geſtrigen Verſammlung der deutſchen Bevölkerung in Oppeln
verhandelten heute die Vertreterder deutſchenpoliti=
ſchen
Parteien mit der interalliierten Kommiſ=
ſion
in Oppeln. Nach Abſchluß der Verſammlungen erbie=
ßen
die deutſchen Parteivertreter folgende Bekanntmachung: Die
politiſchen Vertreter der deutſchen Bevölkerung wurden heute von
der interalliierten Kommiſſion empfangen. Dem geſtern von der
Verſammlung gegebenen Auftrage entſprechend, forderten die
politiſchen Vertreter von der interalliierten Kommiſſion, den pol=
niſchen
Aufſtand in kürzeſter Zeit mit wirkſamem Mitteln zu
unterdrücken und mitzuteilen, welche Maßnahmen in dieſer Hin=
ſicht
getroffen worden ſind. Die interalliierte Kommiſſion gab
ſehr entgegenkommende Erklärungen und wies inbeſondere dar=
auf
hin, daß von ihr Truppenverſtärkungen zur Unterdrückung des
polniſchen Aufſtandes in Oberſchleſien bei dem Botſchafterrat in
Paris beantragt ſeien. Außerdem gab ſie bekannt, daß der Bot=
ſchafterrat
den polniſchen Aufſtand verurteilt
und bindend erklärt hat, daß Korfanty durch ſeinen verbreche=
riſchen
Aufſtand die Entſchlüſſe des Oberſten Rates
nicht beeinfluſſen kann.
Oppeln, 9. Mai. (Wolff.) Die interalliierte Ple=
biſzitkommiſſion
erläßt folgenden Aufruf an die
oberſchleſiſche Bevölkerung: Die alliierten Mächte
ſtimmen in der Verurteilung der in Oberſchleſien vorgekom=
menen
Unruhen vollſtändig überein. Die von den alliierten
Mächten zu treffenden Entſcheidungen werden durch die
Ereigniſſe in Oberſchleſien in keiner Weiſe beein=
flußt
. Die alliierten Mächte werden zu gegebener Zeit zur =
ſung
der oberſchleſiſchen Frage ſchreiten und ſich hierbei aus=
ſchließlich
von dem Ergebnis der Abſtimmung und den Feſt=
ſetzungen
des Friedensvertrages leiten laſſen. Der Vertreter
Frankreichs: Präſident Lerond; der Vertreter Italiens: Gene=
ral
de Marinis; der Vertreter Großbritanniens: Percival.
Eine Erklärung der engliſchen Regierung.
London, 9. Mai. (Neuter.) Im Unterhaufe erklärte
der Underſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Harmsworth,
die Lage in Oberſchleſien ſei ungeklärt, doch würden An=
ſtrengungen
gemacht, um die Wiederaufnahme der Arbeit in den

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Darmſtädter Zagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

Rummer 120

Bergwerken zu erzielen. Die allikerten Regierungen
ſeien aufs äußerſte beſtrebt, die Ordnung wieder herzu=
ſtelbem
und die Polizei durch eine lokale Rekrutierung zu
ſtärken. Lloyd George ſagte: Es iſt ein ſehr unglücklicher Zwi=
ſchenfall
, der gerade in dem Augenblicke eintritt, da die deutſche
Regierung die Enzſcheidung im der Entwaffwungsfrage trifft.
Wir ſind im Begriff, alles zu tun, was in unſeren Kräften ſteht,
um einem Druck auf die polniſche Regierung auszuüben.
Die engliſche Preſſe.
London, 10. Mai. (Wolff.) Die engliſche Preſſe
wendet den Ereigniſſenin Oberſchleſien weiter große
Aufmerkſamkeit zu. Die Morning Poſt meldet aus Beuthen,
uinter den alliierten Vertretern und den verantwortlichen Bürgern
herrſche große Unzufriedenheit über die Parteinahme, die
von den Franzoſen den polniſchen Aufſtändiſchen gegen=
über
an den Tag gelegt worden iſt. Beim Ausbruch der Auf=
ſtandsbewegung
hätten ſich die Franzoſen mit neum Batail=
lonen
, Tanks, einem Kavallerieregiment und Artillerie untä=
tig
verhalten, während die Italiener getreu der den Alli=
ierten
übertragenem Pflicht die Ordnung aufrecht erhielten und
über 100 Mann Verlufte hatten. Die geringen-Verluſte der
Franzoſen ſeien hauptſächlich Unglücksfällen zuzuſchreiben. Im
Landkreiſe Beuthen habe der britiſche Kontrolleur erfahren, daß
die franzöſiſchen Truppen am Tage vor dem Ausbruch des Auf=
ſtandes
auf eine Kompagnie herabgeſetzt worden ſeien. In Groß=
Strehlitz hätten die franzöſiſchen Artilleriſten auf das Anſuchen
des britiſchen Kontrolleurs zwar fünf Schüſſe abgegeben, dann
aber habe der franzöſiſche Befehlshaber eingegriffen. Die De=
mütigungder
britiſchen und italieniſchen Offi=
ziereſei
vollſtändig und das Preſtigeder Ententehabe
einen ſchweren Schlag erlitten. Die britiſchen und
die italieniſchen Mitglieder der Kommiſſion hätten verſucht, un=
parteiiſch
zu ſein. Die Franzoſen hätten jedoch die Re=
gierung
in Oberſchleſien tatſächlich an Kor=
fantyansgeliefert
, anſtatt die erſte Pflicht der Alliierten,
die Ordnung aufrechtzuerhalten, auszuüben. Die Polen hätten
niemals den Aufſtand begonnen, wenn ſie nicht der Haltung der
Franzöſen ſicher geweſen wären. Die Aufſtändiſchen hätten ſtren=
gen
Befehl gehabt, allen franzöſiſchen Truppen aus dem Wege
zu gehen. Daily Chroniele bezeichnet den polniſchen
Aufſtand als eine vorſätzliche Herausforderung. Es
könne, dem Blatt zufolge, kaum angenommen werden, daß der
Oberſte Rat bereit ſein werde, das oberſchleſiſche Problem zu be=
handeln
, während die Lage noch nicht ſo ſei, daß ſeine Beſchlüſſe
entweder als eine Unterwerfung unter Korfanty oder als eine
Erlaubnis an Deutſchland, ſeinen Anteil mit Gewalt zu nehmen,
erſcheinen würden. Dem diplomatiſchen Berichterſtatter des
Daily Telegraph zufolge gewinnt der Gedanke langſam
an Boden, den Beſchluß bezüglich Oberſchleſiens dem Völkerbund
zu überlaſſen. Die Times fordert im Intereſſe des europä=
iſchen
Friedens weitere energiſche Anſtrengängen, um
den ungrechtfertigten und törichten Aufſtand zu unterdrücken. Das
Blatt ſchreibt, die Alliierten hätten es übernommen, Geſetz
und Ordnung in Oberſchleſien zu wahren. Sie müßten ihre
Pflichotun und Worthalten. Korfanty und ſeine An=
hänger
forderten die Geſamtgrundlage des Friedensvertrages
von Verſailles heraus.
Weitere Preffeſtimmen des Auslandes.
Bern, 9. Mai. (Wolff.) Vom unſerem Privatbericht=
erſtatter
. Zun polniſchen Gewaltſtreich ſagt der
Bumd: Was ſeinen Zeit in Fiume im Mißachtung der Verfü=
gungen
des Oberſten Rates geſchah, wird heute durch die plan=
mäßige
militäriſche Aktion großen Stiles in Oberſchleſiem im den
Schatten geſtellt. Das Blatt fragt: Iſt heute Polen der Soldat
Frankreichs? Welches Intereſſe kann Frankreich daran haben,
die Zahlungsfähigkeit des deutſchen Volkes durch die Abſpren=
gung
von Oberſchleſien zu ſchwächen? Sind Vereinbarungen
mit Polen getroffen worden, die polniſchem Forderungen auf
Oberſchleſien beſonders begünſtgen? Was alles unter der Decke
abgekartet wurde, können wir nicht wiſſen Soviel aber iſt
offenſichtlich, daß der oberſchleſiſche Aufruhr das
traurigſte Weltbild für, die gegenwärtigen politiſchen
Zuſtände ſeit Kriegsende darſtellt. Die ganze Volksbefra=
gungiſt
zu einer Farce geworden, in der die ſtolzeſten Mächte
ungeniert die Rolle des Gewarrten auf ſich nehmen, um ſich offen=
bar
unter der Hand um ſo ſicherer ſchadlos zu halten.
*Stockholm, 9. Mai. Die öffenſtliche Meinung Schwe=
densverurteilt
mit großer Schärfe die von Frankreich an=
geſüftete
Gewaltpolitik Polens in Oberſchleſien
und verlangt das energiſche Eingreifen der Alliierten. Stock=
holms
Tidningen ſchreibt: Die polniſche Regierung muß ſich
ſchon darin finden, als mitverantvortlich betrachter zu werden,
genau ſo wie beim Wilnger Putſch. Eine Kraftanſtrengung der
Alläierten iſt umvermeidlich. Die Entente würde ihrem eigenen
Preſtige einen allzu ernſthaften Stoß verſetzen, wenn ſie die Ge=
walt
in Oberſchleſien triumphieren ließe. Das würde heißen,
den Hoffnungen auf die endlich beginnende Zeit des Rechtes den
Todesſtoß zu geben. Aehnlich äußert ſich Aftonbladet. Svenska
Tagblad Eritiſiert beſonders ſcharf die Mitverantwort=
lichkeit
Frankreichs.

* Aus Rom, 9. Mai, wird der Frkf. Ztg. berichtet: Der
Polengeſandte Skirmunt ſchrieb an Sforza einen Beileidsbrief
zu den blutigen Verluſten in Oberſchleſien. Italiem ver=
langt
jedoch erheblich mehr, als dieſe platoniſche Kundgebung.
Die Blärter üben im allgemeinen noch Zurückhaltung, aber die
Epoca ſtellt den wachſenden peinlichen Eindruck feſt, den
die einlaufendem Nachrichten hervorgerufen haben. Selbſt Pro=
polenblätter
, wie der Corriere della Sera, heben eine aktive Teil=
nahme
der polniſchen Regierung an der Organiſation des Auf=
ſtandes
und die ſchwere Verantwortung Warſchaus hervor. Die
Idea Nazionale brandmarkt die franzöſiſche Solidari=
tät
mit den Aufſtändiſchen und Leronds auffallende
Abweſenheit beim Ausbruch des Aufſtandes, die auf ein
frankopolniſches Abkommen zur Ausbeurung
der Kohlenfelder ſchließen laſſen. Das Blatt fordert ei=
nen
ſofortigen bedingungsloſſen Rückzug der Polenbanden und
Genugtug für Italien, die exemplariſche Beſtrafung der
Schuldigen, feierliche Entſchuldigung und Entſchädigung für die
Opfer.
Die Anſchlußfrage.
Wien, 9. Mai. (Wolff.) Im Verfaſſungsaus=
ſchuß
erklärte der Bundeskanzler bei der Behandlung
des großdeutſchen Antrages betreffend die Schaffung eines
Bundesgeſetzes zur Durchführung einer Volksabſtimmung
über den Anſchluß Oeſterreichs an das Deutſche Reich,
die Bundesregierung ſei der Meinung, daß es weder im politi=
ſchen
noch im wirtſchaftlichen Intereſſe Oeſterreichs ſein kann,
Anſchlußaktionen irgendwelcher Art zu vollziehen, ſolange die im
Gange befindlichen Verhandlungen über die Hilfsaktion für
Oeſterreich nicht abgeſchloſſen ſeien. Dazu trete der Umſtand, daß
alle Anſchlußkundgebungen auch dem augenblicklich ſo ſchwer be=
drängten
Deutſchen Reich nur Verlegenheiten und Nachteile
ſchafften.
Wie die Engländer ihre Gefangenen behandeln.
Das Deutſche Preſſebwreau für Nachrichten aus Irland
teilt mit: Anläßlich der bevorſtehenben Prozeſſe gegen
die deutſchen Kriegsverbrecher ſind folgende Tat=
ſachen
gewiß von großem Intereſſe für die deutſche Oeffent=
lichkeit
:
Am 15. Februar 1921 wurde Herr John J. Nehlon aus Em=
lagh
, Co. Clare, wegem Beſitzes eines amtlichem Steuerbuches
verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Auf ſeine Weigerung hin,
ſeine Auftraggeber zu verraten, wurde er eime Viertelſtunde
lang mit Fußtritten bearbeitet, dann an die Mawer geſtellt und
ein Revolver vor ſeinen Mund gehalten, mit der Drohung, er
werde erſchoſſen werden, wenm er binnem drei Sekundew nicht
ſeime Mäitſchuldigen verriete. Als er ſtandhaft blieb, wurde er
wiedergeſchlagem uud erhielt einen Tritt gegen den Kopf, der
eine 2 Zoll lange Wunde verurſachte; durch einen zweiten Tritt
wurde die Sehne ſeines dritten Fingers der vechten Hand zer=
riſſen
und er wurde über das ganze Geſicht mit einem Revolver
geſchlagen. Endlich machte ein Sergeant der Tortur ein Ende.
Von einem Zeugem befragt, weshalb er den Gefangenen ſo bru=
tal
gequält habe, entgegnete jener: Ich kann nicht anders, mein
Junge! Ich handele nach dem Befehl meiner Vorgeſetzten und es
iſt meine Pflicht, den Gefangenen dem dritten Grad aufzuerlegen,
um ſoviel Beweismatevial als möglich zu erlangen.
Chriftopher Carbery aus Dublin, der am 19. März 1921
wegen Beſitzes von Rekrutierungspapieren der iriſchen republi=
kaniſchen
Armee vor ein Kriegsgericht geſtellt wurde, gab bei der
Verhandlung an, daß ihn ein Offizier im Gefängnis ſo heftig
geſchlagen habe, daß die Spuren davon 40 Tage lang ſichtbar ge=
weſen
ſeien; desgleichen habe jener ihn gezwungen, das aus ſei=
nen
Kopfwunden herausfließende Blut zu trinken. Der Vor=
ſitzende
weigerte ſich, den beſchuldigten Offizier vorführen zu laſ=
ſen
und warnte die anweſendem Preſſevertreter ſtrenge, über die
erwähnten Vorgänge zu berichten, da ſie mit der eigentlichen An=
klage
nichts zu ſchaffen hätten.
Die Daily News vom 16. April ſchreibt: Man erzählt in
Irland von einem Gefängnisinſpektor, der ſich zu einem Ober=
befehlshaber
begeben und ihn auf die ſchauderhaften Verhältniſſe
der ſtädtiſchen Gefängniſſe hingewieſen habe. Der General ant=
wortete
: Ja, es ſieht ſchlecht, ſehr ſchlecht aus, aber gut genug für
dieſe Teufel.
Die Schwierigkeit, genaue Berichte über die genauen Verhält=
niſſe
in den Internierungslagern zu erhalten, wird verſtändlich,
wenn man erzählen hört, daß ſozuſagen kein menſchliches Weſen
bis in dieſe Oertlichkeiten habe dringen können, als die Gefange=
nen
und ihre Wächter. Die Beſuche der Verwandten ſind abſo=
lut
unterſagt und die Gefangenen dürfen nur einen Brief in der
Woche erhalten, der ſtrenger Zenſur unterworfen wird.
Die Inſaſſen dieſer Lager werden weder angeklagt noch ver=
urteilt
; man hat ſie gewaltſam aus ihren Familien geriſſen.
Dies alles wegen des Verdachtes, ſie ſtänden der iriſchen Bewe=
gung
ſympathiſch gegenüber....
In Galway ſind 120 bis 130 Gefangene in einem großen
Saal des Rathauſes zuſammengepfercht. Der Saal iſt weder vor Hefſiſchen (Deutſchnationalen) Volksparteß
noch nach ihrer Ankunft geſäubert worden. Die Freunde der Ge= ſich zahlreiche Teilnehmer eingefunden, under demen ſich auch ba3!
fangenen ſenden ihnen Inſektenpulver und Desinfektionsmittel. . . herzogspaar befand. Die ſchlichte, aber eindrucksvolle Feier makſte

Ein Gefangener ſtarb an Lungenentzündung. Die eig
ärztliche Hilfe kam ihm von einem Gefangenen. Vor Weihn;
brach eine Epidemie von Ohrendrüfenentzündung und Sa0
enza aus.
Die Behandlung der weiblichen Gefangenen iſt eine ſedz
liche. Sie haben in Auhlone nicht einen einzigen weichu
Wächter.
Jene, die die Verhältniſſe der Gefangenenlager währern
Burenkrieges kenuen gelennt haben, können ſich auch von dem
hältniſſen in den Lagern in Irland einen Begriff machen.
* Kleine pelitiſche Raczrichten. Evening News meldet, daß
etwa fünf Millionen Arbeiter von dem Kohlenſtreik in
land, der jetzt 14 Tage währt und der engliſchenr Induſtrie dru
hängmisvollſten Schaden zugefiigt hat, unmüittelbar in Mitleiden
gezogen ſind. Nach einer von Regierungsſeite im Unterhaus=
gebenen
Erklärung betrug die Jahl der Arbeitsloſen in
land am 30. Azuil 1.854 000, die der Arbeiter mit verkürzter A.
zeit 1 077 000. Am 1. April hatten die entſprechenden Zahlen gagh
1506 000 reſp. 888 060. Zu Ehren des Kronprinzen vo
pan wurde im Buckinghompalaſt ein Feſteſſen gegeben, wobei der
von England und der japauüſche Kronprinz Trinkſprüche ausb-n
in denen die B=deutung der Aufrechterhaltung des engliſch=japan

Bündmiſſes im Intereſie ſes Welifriedens betont wunde. Dsi
liner Lokalanzeiger meldet aus London: Der Times=Korreſpon
Rom glaubt zu wiſſen, daß Prinz Wilhelmzu Wied vom
wien aufgefordert werden ſwird, den Vhron zu beſteigen. Hab 8
der aus Bukareſt, die rumäniſche Regierung, hobe dei
glieder der Kommiſſion b=ſtimmt, die ſich zur Veuhandlug übe=
neuen
Handelsvertrag nach Warſchau begeben ſollen. Der Vert
in derſelben Art abgeſchloſſen werden wvie mit der Tſchecho=S

Darmſtadt, 11.
* Ernannt wurden der Oberlehrer au der Realſchule und de
gymmaſium zu Alzeh Dr. Nobert Scheuermann zum Ob=u
an der Obeprealſchule zu Heppenheim, der Oberlehrer an dem

gymnaſium zu Mainz Peter Janſohn zum Oberlehrer an dei
vealſchule zu Mginz, der Lehramtsaſſeſſor Dr. Fritz Fiſche
Offenburg in Baden zum Oberlehrer an dem Landgraf Ludwis=
naſium
in Gießen.
* uebertragen wurde dem Lehrer Friedrich Schmitk zu
bach a. M. eine Lehrerſtele an der Boüksſchule zu Mainz, der O.
an der Höheren Büürgerſchidle zu Oppenheim Bertha Brink
eime Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Oppenheim.
* Erledigt iſt eine mit einem katcholiſchen Lehrer zu b=
Schulſtelle an der Volksſchule zu Niederroden im Kreiſe O
und eine Lehrerſtelle an der darholiſchen Schule zu Benshe
n. Strafkammer. In der bereits berichteten Anklageſache
Kaufmann Adam Weller von Groß=Gerau wegen Preistreibe
Kettenhandels erfolgte die Urteilsverhundung nicht, ſondern wurd=
weiteren
Beweisvornahme (insbeſondere Ginholung eines Gutachim
Handelskammer bezüglich damaliger Preisbildung für Auslang
uſw.) vorläufige Vertagung durch Gerichtsbeſchluß angeor m.
In dem Berufungsfall des Auguſt Löſſch von Lampertheim wee!
gehens gegen die Tabaksverordnung lag ſchöffengerichtlicher Fe
vor, den die Staatsanwaltſchaft anfocht. Er beruhte imſofern auf
irrtum, als Aufhebung der einſchlägigen Zwangswirtſchaft u
Straſausſchließungsgrund beſeitigter Verkehrsregelung gemäß Laß
ordnung vom 18. Dezember 1920 angenommen war. Tatſächlick
die Zwangswirtſchaft für Tobak noch, wenn auch die letztjähri
landsernte ausnahmsweiſe freigegeben worden iſt. Der Freiſt
war jedoch trotzdem aus anderem Grunde am Platz, weil das n
Vevgehen ſchon durch rechtskräftigen Strafbefehl (auf 500 Mar1P
ſtrafe) geahndet iſt. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurdel
den 27 jährigen Schneider Heinrich Dietrich aus Heppenheim
verhandelt, und der geſtändige Angeklagte erhielt wegen Beihill
verſuchten Verbrechen aus 8 218.St.G.B. 1 Jahr Gefängmis rbt
2 Monate 3 Wochem Unterſuchungshaft. Der mit verdächtigen
momenten eingetretene plötzliche Tod von D.s Frau hatte im
ds. Js. am Wohnort des Ehepaares großes Aufſehen erregt.
Verhaftung ivegen noch ſchwereren Verdachts veranlaßt. Es eryt
aus der Leichenſeltion uſw. der jetzige Tatbeſtand, und der verby
ſche Giugriff hatte zum tötlichen Ausgang durch Embolie (Luft indu
kreislauf) geführt. Strafmildernd bam außer dem Geſtändnis D.u
geiſtige Minderwertigkeit in Betracht. Er erkannte die Strafe ſofte
n. Schöffengericht I. Aus ſchnödem Eigennutz ſvollte der 201
Friſeur Jakob A ühlvon hier den Franzoſen Handlangerdienſte M
die mur eines formellen Grundes wegem nicht als wirklicher Larsv
ratz erſcheinen. Er hatte ſich in den Sold der franzöſiſchen Nachcht
abteilung begeben, nach ſeiner Ausſage ſchon Abſchlagslohn auf io
abſichtigte Verräterei empfangen und das Verſprechen von dte
10 000 Mark für Beſchaffung von Aktenmaterial erhalten. Dieſeswill
er mittels Einbuuchs bei der hieſigen Stelle für Heimatdienſt en znduu
und der ſchſvere Diebſtahl gedieh auch bis zum Verſuch. R.s urt 9.
Schutze der Dunkelheit gemachten Bemühungen, in das Burearmt.
drigen, ſcheiterten daran, daß ſeine beiden benutzten Dietriche / i
waren. Ghe er dann die Tatz mit beſſerem Erfolg wiederholen m
wurde er feſtgenommen. Bisher anbeſtraft, will er einige Jax
fvanzöſiſchen Fremdenlegion angehört haben, eines Augenleiden3ul
dort entlaſſen, und dabei zu dem Schurhenſtreich beſtimmt worde
Er wurde dafür nunmehr zu 1 Jahr 6 Monaten Gefänſi
abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft ud zu bjährigem Elnd
verurteilt.
** Kaiſerin=Gedächtnisfeier der Heſſiſchen Volkspartei. Zu deR
zum Gedächtnis weiland Ihrer Majeſtät der Kaiſerin im großenn
des Städtiſchen Saalbaus, veranſtaltet vom Landesverban

G

Ein falſcher Prophet.
cler. Jüngſt ging eine Meldung durch die Tagesblätter:
Muck=Lamberty erhielt von der Altenburger Gebietsregie=
rung
einen Ausweifungsbefehl und muß mit ſeiyer
Schar die Leuchtenburg bis Donnerstag, mittags 12 Uhr ver=
laſſen
. Damit hat wenigſtens für ernſte, urteilsfähige Kreiſe
eine Bewegung ihr Ende gefunden, die ſeit Jahresfriſt in
Thüringen erregte Wellen ſchlug und auch Schulmänner und
Geiſtliche, Dichter und Schriftſteller in ihren Bann zog; glaubte
mian doch, hier einen neuen Jungbrunnen für unſer Volksleben
zpringen zu ſehen. Noch vor rund vier Wochen ließen Jenaer
Univerſitätsprofeſſoren und bekannte Schulmänner eine Adreſſe
umlaufen, durch die die Altenburger Regierung aufgefordert
werden ſollte, Muck als dem Erneuerer unſeres ſittlichen Lebens
dauernden Aufenthalt auf der Leuchtenburg bei Kahla zu ge=
währen
. Und nun ſind ihm, der auf dem grünen Plan und in
Verſammlungen, aber auch in Kirchen und Schulen gegen Un=
ſittlichkeit
in und außer der Ehe eiferte, ſchwere ſittliche Verfeh=
lungen
nachgewieſen, die nicht ohne Folgen geblieben ſind, und
es iſt deutlich: Muck iſt keine ſittlich einwandfreie Perſönlichkeit.
Und wenn auch das Urteil, ob er bloß Schwindler oder ein ſich
ſelbſt betrügender Schwärmer iſt, um der Gerechtigkeit willen
noch ausgeſetzt ſein mag, ſo ſteht doch ſo viel feſt, daß er nicht
mehr der Bringer des Heils, der Führer der Jugend, der Träger
und Verkünder der hohen Idee der Volksgemeinſchaft ſein kann.
Denn Führer und Prophet kann nur eine edle, reife Perſönlich=
keit
, ein lauterer und ſauberer Charakter ſein.
Es war im Sommer 1920, da zog ein 29jähriger Drechsler=
geſelle
aus Straßburg, Lambery geheißen und Muck genannt,
durch das Thüringer Land, und wohin er kam mit ſeiner Neuen
Schar, da rief er die Jugend und die Junggebliebenen zu Spiel
und Tanz auf und warb zugleich mit anſteckender Beredſamkeit
für neue Lebensformen und Lebensmöglichkeiten. Eine wahre
Tanzſeuche ging in ſeinem Gefolge, und die Schulen ſchloſſen
oft, wo er auftrat, willig oder widerwillig, weil die Jugend ihm
nachlief. Sie tanzte, tanzte, tanzte. In überfüllten Volksver=
ſammlungen
predigte der neue Prophet andere ſagten ſchon
damals: der Rattenfänger ſein Evangelium, dem Muck ſelber
in dem Vorwort zu den von ſeinen Leuten herausgegebenen
Tanzſpielen und Volksweiſen ſo Ausdruck gibt: Im ganzen
Thüringer Lande iſt eine ſtarke Welle der Jugend wach geworden.
Es ſingt, ſchwingt und klingt überall das neue Leben. Durch
den jungen Menſchen will es lichter und reiner werden, das
Leben im Hohen, die Selbſtverſtändlichkeit des
Guten und Stärkungdes Lebens in Gott. Wie oft
ſpielten wir mit Groß und Klein unter der Linde in Weidhauſen,

auf den großen Plätzem Eurer Städte, auf den Arkaden in Ko=
burg
... (folgen 20 verſchiedene Schauplätze von Spiel und Tanz
in Stadt und Land). Wie hart war unſer Kampf in Gotha, und
wie fröhlich war’s mit den Kindern und Großen in Friedrich=
roda
. Und denkt auch des öfteren daran, wie wir auf den Dom=
ſtufen
in Erfurt ſaßen oder in der Barfüßerkirche, in der Herder=
kirche
von Weimar, in der Auguſtinerkirche in Gotha, in der
Marktkirche in Eiſenach und Euch ſo manches harte Wort ſagen
mußten. Wie ſtark und lebendig lebt der Gedanke in manchen
Orten, und wieviele junge, ſtark ſuchende Menſchen haben ſich
durch uns als eine kleine Gemeinde ohne Satzungen und Name
gefunden. Dieſe junge Volksgemeinde, möge ſie rein blei=
ben
und ſtark durchbrechen zum neuen Leben, zu neuer Arbeit
und ohne Parteihaß aufwachſen, damit ſo der Boden bereitet
werde zur Volksgemeinſchaft.
Ob er ein Führer war oder ein Verführer, ob bloß ein
Nattenfänger oder ein ernſtlicher Rufer für dem völkiſchen Ge=
danken
und die ſittliche Erneuerung, das blieb ſchon damals bei
den mancher Deutung fähigen Programmreden Mucks ungeklärt.
Deutſchnationale Parteiſekretäre und kommuniſtiſche Ideologen
liefen ihm gleichermaßen nach, weil der eine geſunde nationale
Töne bei ihm gefunden, der andere eine ſtarke internationale
Unterſtrömung herausgehört hatte.
Auswüchſe blieben da, wo Muck ſeine Saat geſät hatte, nicht
fern. Der Maſſentanz artete wohl in ein Toben aus und nahm
Formen an, die von der Unart der Schiebertänze nicht mehr weit
entfernt waren. Söhne entliefen ihren Eltern, weil ſie von den
neuen Ideen berauſcht waren. Junge Lehrerinnen gaben den
Beruf auf und wurden Glieder der Schar, die, an dem blauen
Fähnlein kenntlich, durch die Lande zog. Muck ſelber ſagte in
einem Anruf an alle Lebendigen in Eiſenach: Wir ſind 25
junge Handwerker, Arbeiter, Kaufleute, Lehrerinnen ufw. aus
dem ganzen Lande, die nichts von dem gehäſſigen Parteitreiben
wiſſen wollen und in Liebe zum Volke alles hingeben . . ." Kri=
tiker
wieſen darauf hin, wie Muck notoriſch vom Bettel lebe und
junge Menſchen aus geordneten Lebensſtellungen heraus zum
Landſtreichertum erziehe. Indes, es blieb immer unklar, wie=
weit
Muck ſelber für dieſe Ausſchreitungen und die häßlichen
Vorfälle, die ſich z. B. in Erfurt an die abendlichen Tänze der
Neuen Schar angeſchloſſen haben, mit verantwortlich war: und
hatte nicht auch Chriſtus von ſeinen Jüngern böllige Abkehr
von dem Weltlichen gefordert?!
Nüchterne Beurteiler ſagten erſt, ohne die wertvollen Ge=
danken
zu verkennen, die auch innerhalb dieſer Jugendbewegung
ans Licht drängten: Die Probe muß dieſe Bewegung erſt
noch beſtehen, wenn ſie in kommenden Sommern auf andere Volß=
ſchaft
als auf den lebensluſtigen Thüringer Stamm übergreift.

Oder ſie meinten auch: Man ſoll den Kindern gewiß nicht 9
freude auf heimatlicher Flur verbieten, aber man ſoll Ira
gewachſene Menſchen darauf hinweiſen, daß für dieſes Utee
andere Lebensformen angemeſſen ſind, und daß nicht Spngien
und Tanzen, ſondern nur die Arbeit und nochmals han9
beit unſerem verſklavten und entnervten Volk aufhelfen hmiu
Inzwiſchen war es Winter geworden, und da hörte das nonde
hafte Umherziehen des neuen Propheten mit ſeinen In
und Jüngerinnen von ſelbſt auf. Sie mußten überwinter
hernach ihren Eroberungszug fortzuſetzen. In der Kahla=
tung
aber erſchien ein Aufſatz, in dem es heißt: Falls die
auf der Leuchtenburg ihr Heim aufſchlagen ſollte, wer)
Laufe des Winters Dichter und Denker aus allen
tungen zur Burg pilgern, die geiſtige Anregungen auch
Mauern unſerer Stadt tragen würden.
und die Schar ſchlug ihr Heim auf der Leuchtenbuzaf!
Der Vorſtand der Jugendherbergen Deutſchlands überle
Schar die jüngſt zuvor errichtete Jugendherberge, um 7h0
legenheit zu geben, den Gemeinſchaftsgedanken als Prrb au
die Lebensfähigkeit der Bewegung durchzuführen. Mukolſ.
berty hat für ſeine Perſon dieſe Probe nicht beſtanden Ma=
Evangelium der freien Liebe hat er nachgewieſenermaz=
drei
Fällen verwirklicht und, wie ein Jenaer Blatt ſchre!
Leuchtenburg, die kurz zuvor durch die Unterbringung eire‟
denktafel zu einer Gedächtnisſtätte für die im Weltkriege 9
nen Altenburger erhoben werden ſollte, allmählich ir:
Harem verwandelt.
An dem Deckmantel religiöſer Propaganda ſcheint esA
nicht gefehlt zu haben; es iſt die abenteuerliche Geſchictt Mes
Simpliziſſimus Teutſch, der ſich im Dreißigjährigen Krigaſs
neuer Meſſias aufſpielte und erreichte, daß man ihm ein zihes
Judenmädchen gab, mit dem er einen neuen Heiland i
Welt ſetzen ſollte. Auch Muck=Lamberty wollte ſeinem Au
zum Erlöſer werden, aber da er ſelber fürchtete, dieſerſe
ſias nicht zu ſein, ſo wollte er ihn zeugen mit einem Me.*
Weibe. Er ſuchte dieſe Maria unter ſeinen Freundinkaißh.
hat es durch die Verführungskünſte des wilden Fanatike 800k.
gefährlichen Schwindlers verſtanden, eine Reihe von ihn Ie

in ſeinen Gedankenkreis zu zwingen, daß ſie ſeinen unſeß
Begierden erlagen.
Mit dem Einzug des Kindergeſchreis auf der alten Thuch.
Warte iſt des Schwärmers Rolle ausgeſpielt, und die R
Scharen der Jugendringe in Thüringen kündigen ihm HAr=
ſolgſchaft
auf. Wer künftighin dieſem falſchen Prophetenſo, el
nachläuft oder ſeinem ſuggeſtiven Einfluß erliegt, der ſtihle
bewußt außerhalb des Rahmens unſerer Sittlichkeitsbegn
dieſe Selbſtverſtändlichkeit ſollten ſich namentlich die geF

[ ][  ][ ]

nunmter 129.

gar, erhebenden Verlauf. Der gemeinſame Geſag des Chorals
h voman leitete die Feier ſtimmungsvoll ein. Es folgte die
ſyss Judas Maccabäus von F. Händel, die von Herrn Opern=
ohannes
Biſchoff=Dmmſtadt unter Aſſiſtenz (am Klavier)
i ulein Dora Diedrich künſtleriſch vollendet und in ſeltener
Haudes Vortvags eindrucksvoll geſungen wunde. Die Gebächtnis=
ſSalten
von Herrn D. Klingemann, Generalſuperintendent
eyprovinz, bildete den Mittelpumkt der Feier. Der Rednev ver=
in
etwa breiviertelſtündigem Vortrage klar zuſammenfaſſend,
Ffidas Weſentlichſte beſchränkend, aus warmfühlendem Herzen all
usuſppechen, was Millionen trquernde Herzen in dieſen Tagen
Er führte etwa aus: In Gunklev Trauer ſtohen wir um Volk
Eagerland. Zu beſonderer Trauer hat uns dieſe Stunde zuſammen=
Trauer all derer, die noch in irgend einer Weiſe ihr Vaudter=
ich
haben. Das Traurigſte iſt die Schmach, die wir empfinden.
Gnerr das deutſche Volk, das Deutſche Reich, groß und

für ſo ſühlen wir, daß es ſich nicht um die Kundgebumm einer
ugndeln kann. Ein ſo großes, ſo gewaltiges Geſchick hat ſich er=
morz
im Grunde alle, alle Deutſchen mit uns verbunden ſind. Eine
grwegung ging durch alle Schichten des Volkes, ſelbſt wem ſie es
micht eingeſtehen wollen, als die Trnuerkunde nach Deutſchland
örn Stück unſerer Geſchichte iſt mit dieſer hohen Franr zu Grabe
Ey worden. Drei Dinge, die uns als das Höchſte gelten ſollten,
u. s in der Trauer um dieſe Frau: Ghrfurcht, Lieb= und Danlba=
aje
mn im Grabe ruhende Herpſcherin hat es verdiemt. Wir
wms vor der menſchlichen Größe und Hoheit. Ein Lebenswveg
u Ende, der von der Höhe in die Tiefe führte. Wie ging vor
aen ein unermeßlicher Jubel durch deutſches Land, als die Tochter
ſſarumſchlungenen Schleswig=Holſtein dem Prinzen von Preußen
uc reichte. Allen, die ſich noch jener Tage erinnern, wird noch
geude lebendig im Gedächtnis ſtehen über den Bund mit dieſer
ſer Fürſtemtochter, mit der ein Stück des neut erkämpften Landes
raam. Ein Sinnbild deutſcher Einheit. Heute ſtocht das alte
Mtnahluß der Auguſtenburger in Däinemarks Grenzen; der alte
weuich Ub ewig ungebeelt! hat nicht vorgehalten. Der Rodner

dann ein Bild der Kaiſerin als Fürſtim, Landesmrutter und als
ueche deutſche Frau. Den deutſchen Frauen gilt die entſchlaſene
Nit beſonders viel, gehört ſie ja doch ganz zu ihnen. Jades müitter=
örrz
muß ihr entgegenſchlagen, muß Czu die Treue bewahren.
4 die Frau jetzt hineingezogen in das öffentliche Loben; wir
. ſie haben, ihre Hilfe zur politiſchen Arbeit. Aber die Weiblich=
af
darüber nicht verloren gehen. Die Frau bleibt Prieſterin des

hen Heiligtums, Hüterin des deutſchen Hauſes. Zeuſplitterung
Arſtückelung greift hinein, Sittenloſigkeit und Verderbnis. Die
ſ5 Landesmutuer in ihrem bleinen Kreis; unſere Zubunft ruht in
yrrreinen, ſtarken deutſchen Familie. In der Erinnerung des Vol=
lits
ſie leben als Bild der Liebe, Güte und Hoheit, die, als die
s=Krone zerbrach, die Krone des ewigen Lebens feſtgehalten hat.
md, die in dem Herrn ſterben, von nu an. Der Geiſt ſpricht,
a ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach!
y wirkungsvollen Schluß der Feier bildeten Vorträge aus den
er Geſängen von Johs. Brahms, wiederum von Herrn Oper=
Johannes Biſchoff ausgezeichnet zu Gehör gebracht.
1- Das Konzert der Vereinigung früherer Leibgardiſten fand am
ar in der Woogsturnhalle unter recht guuter Beteiligung ſtatt.
Herrn Kammermuſiker Guſtav Adams kundiger Leitung hatten
zwalige Hoboiſten des Regiments zuſammengefunden, die in einem
4Eigen Programm zum Teil ſehr anſpruchsvolle Stücke zu Gehör
ur und damit zeigten, welch tüichtige und zuverläſſige Kräfte in der
urtskapelle, die ja in der Vielſeitigkeit der Beſchäftigung die beſte
Ktug für die Muſikpraxis bot, herangebildet wurden. Iſt es ſchon
hrnerkenswerte Leiſtung, mit einem nicht vegelmäßig zuſammen=
kerden
Orcheſter Werke, wie die Freiſchlitz=Quvertüre, die beiden
ſten Tänze von Moskowsky, ſowie die am Schluß im raſcheſten
+1 ſicher geſpielten Stücke von Lincke und Eilenberg zuſtande zu
4 und zwuar dem Vermehmen nach ohne beſondere Probe, ſo
4 als eine Glanzleiſtung, die ſowohl den etwa 30 Ausübenden, wie
yrvoruagenden Dirigentengewandtheit des Herm Kammermuſiker
bsur beſonderen Ehre angerechnet werden, mit welcher Sicherheit
Agleitungen zu den beiden Inſtrumentalſoloſtücken, dem Klarinet=
zuert
von C. M. von Weber, in welchem Herr Kamuermuſiter
ieau die Schönheiten ſeines wohllauteaden Inſtruments in allen
gen Bec! Aſten gleichmäßig zum Ausdruck brachte, ſowie die Xylophonſoli, die
ſängns a4A formn Kammermuſiker Fichtemmüller mit erſtaunlicher Be=
dächigen
Mi eeit auf den Tonſtäben aus Fichtenholz ausgeführt wurden.
hatte in 772m Höhepunkt billdete die zweite ungariſche Rhapſodie von Liſzt.
erngt u4Major Müller=Hickler, vichtete in der Pauſe Begrüßungs=
ßt
. Cs ernſt an die Grſchienenen und ſchloß mit dem Wunſche, daß auf den
7d dr veröturgen der Töne ſich ein feſtes Band edler Kamerudſchaft ſchlingen.
e (Luſt indty
ſimndnis 2/ /Larmſtädter Taſchenfahrplan. In der letzten Ausgobe unſeres
die Strafe oftka jährplans befindet ſich ein Drackfehler, der leider erſt jetzt
ſte der 9 worden iſt. Der Zug von Heidelberg, der abends 9 Uhr 36
ardienſe /Eu hier eintrifft, geht von Heppenheim bereits 8 Uhr 27 Min.
rlicher An/ 237 Uhr) ab.
ſiſchen Aakd Verein für Vogel= und Geflügelzucht (älterer Verein). Der Aus=
slom
m e8 m Sonntag, der die Beſichtigung der Geflügelfarmen von Neu=
gen
vo 744 und Pieper in Sprendlingen bezweckte, bot den Teil=
alten
, Diſ 33 eine Fülle von Belehrungen und Anregungen. Bei Züchter
dinſ auch ann iſt zur Zeit eine Rieſenhenne Brutapparat in Tätig=
ſuch
. R3mth r zur Aufnahme von 5000 Eiern eingerichtet iſt, während bei
in das Ammuziu Pieper ein ſolcher (Syſtem Reckhardt) für 2400 Eier im Betrieb
ührt wurde. Hochintereſſant war es, das Ausſchlüpfen der Kücken
uzun Dietrichke 7
la wicheswig M. Glas bei einer Temperatur von 40 Grad zu beobachten. Bei
u der genannten Züchter ſahen wir 800 bis 900 Jungtiere bis
er eimge Jil
Angenſedgsch Ulher von 6 Wochen. Einen prachtvollen Anblick bot ein Zucht=
A von etwa 200 vorjährigen, ſchneeweißen Leghorns Piepers Spe=

vonaten gefängſt cht. Auf Einzelheiten näher einzugehen, geſtattet der Raum nicht
u7d deshalb in der nächſten Monatsverſammlung ausführlich Bericht
5jährige
ſist werden.

Gartenbauverein. In der am Donnerstag ſtattfindenden Mo=
en
Bolszbarſet, 2 R1z berſammlung wird der bekannte Facharzt für Orthopädie,
er gaiſerin im gret R:Dr. Heuer von hier, einen Lichtbildervortrag, über
Landesber)e ga d und Leute in Indien halten. Da Herr Dr. Heuer
Volksparte.
sch auch d39hd* Zeit in Indien tätig war und deshalb eigene Erfahrungen zum

mg

gzewiß n

n aber man 10l
5 für dieſes
und daß nicht Ei
hmals hert
olt aucheſite.

7
R ne

Rn Mädchen von heute klar machen oder von den Eltern
Frm laſſen.
Darüber hinaus kann die Bedeutung dieſes Trauerſpiels für
Llgemeinheit dahin gehen, daß die großen Gefahren, die in
Zuſammenleben körperlich reifer junger Menſchen liegen,
an von der Jugend ſelber nicht mehr überſehen werden dür=
Die Jugend wird auch unerbittlich und unbarmherzig alle
wie mit der Führerrolle an ſie herantreten, auf die Führer=
Mrng und die ſittliche Lauterkeit ihres Weſens nach Herz und
en zu prüfen haben. Die Erwachſenen aber ſollen ſich durch
at Wolf im Schafspelz nicht die deutſche Jugendbewegung
hauſch und Bogen herabwürdigen laſſen; es ſind in ihr unter
mn Unausgegorenem hohe Gedanken und ſtarke, gute Kräfte

am, deren unſer Volkstum für ſein äußeres und inneres
Ei ihen bedarf; wir wollen mit der Jugend und für die Ju=
M durch Liebe und Wahrheit, Gewiſſen und Reinheit zur Ar=
iund
Pflichterfüllung ſtreben und ſo die Einheit des Volkes
Dr Idee, die Volksgemeinſchaft, aufbauen helfen.
E.

genicht

Werbekunſt.
* Kaufmänniſche Werbekunſt iſt das ureigenſte
o unſerer Zeit. Unbeſorgt um Vergangenheit und Zukunft,
heorie und Aeſthetik iſt ſie aus dem Bedürfnis des Tages
canden. Faſt überall iſt heute das geſunde Verhältnis zwi=
M: Kunſt und Leben geſtört. Die Künſtler arbeiten für Aus=

ſangen oder für Aeſtheten. Aber in der Kaufmannskunſt
Men wir noch die innige Verſchmelzung des praktiſchen Willens
der künſtleriſchen Form. Der Kaufmann, der einem Künſt=

ZEwDie Herſtellung ſeiner Druckſachen überträgt, tut es nicht aus
A
er Wahl, aus Liebe zur Kunſt, ſondern weil er gar nicht an=
e
s kann. Eine wirkungsvolle Reklame iſt überhaupt nur in
Witleriſcher Form denkbar. In den Regionen des Reklame=
D Wlens könnten wir nicht atmen ohne die Kunſt. Der Kaufmann
T mit ſeiner Ware auf den Markt. Er muß ſchreien, um ſich

chſtändlich zu machen. Er muß kurz und beſtimmt ſein, er will
ie iſcalen und jeden Widerſpruch unterdrücken. Er will komman=
ren
und ſuggerieren. Für Höflichkeit und Zurückhaltung bleibt
Ndem Getriebe kein Platz. Die Reklame iſt abſtoßend und ſie
G9 2 nur erträglich, wenn der Künſtler aus dem allen ein heite=
A Sbiel macht, eine Freude für die Augen. So iſt im Geſchäfts=
wen
die Kunſt zur Lebensform geworden, zur Vorausſetzung
Rr ſchnes anſtändigen Verkehrs.
Die Ausſtellung im Gewerbemuſeum vereinigt
ente Neihe von Arbeiten aus dem Gebiet kaufmänniſcher Werbe=
71 iße die von den Möglichkeiten kaufmänniſcher Neklame ein au=

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.
Seite 3.

Ausdruck und nur eigene Aufnahmen zur Vorführumg bringt, dürfte ſich
der Vortrag ganz beſonders intereſſant geſtalten. Gäſte ſind wie immer
willkommen. (Siehe Anzeige.)
Das Reſerve=Feldartillerie=Regiment Nr. 56 lädt alle ehemaligen
Angehörigen mit Familie zu einer Kameradſchaftlichen Vereinigung auf
Sonntag, den 29. Mai, im Schwamdtaler Hof (Straßenbahnhalteſtelle
Schweizerplatz) zu Frankfurt a. M.=Süd ein und bittet um wei=
tere
Verbreitung dieſer Einladung, ſowie Mittoilung aller Anſchriften
an Hermn Kurt Weißke in Frankfurt a. M., Battonſtraße 17,I.
* Beſitzwechſel des Kaffee Vismarck. Man ſchreibt uns: Am 2. Mai
iſt das Kaffee Fürſt Biswarck in andere Hände übergegangen. Herr
Wälly Krauſe, der vor etwa 7½ Jahren das Kaffes Bismarck ge=
gründet
hat, hat dasſelbe an Herrn Hugo Fett, früheren Inhaber
des Kaffee Minerva (Frankfurt a. M.) verkauft. Bei dieſer Gelegen=
heit
dürfte wohl nicht unerwähnt bleiben, daß ſeit Beſtehen des Kaffee
Bismarck das Darmſtädter Kaffeehausleben eine andere Wendung ge=
nommen
hat. Herr Krauſe iſt wohl der erſte geweſen, der, dem Zuge der
Zeit folgend, in ſein Kaffee nach großſtädtiſcher Art die täglichen Künſt=
lerkonzerte
eingeführt hat. Dabef iſt er ſtets bedacht geweſen, daß dieſe
Konzerte nicht nur bloße Unterhaltungsmuſik waren, ſondern auch im
künſtleriſcher Hinſicht auf achtbarer Höhe gehalten wurden. Auch hat
Herr Krauſe gewußt, im Laufe der Jahre manches Abwechſlungsreiche
und Aparte dem Publikum zu bieten. Der neue Inhaber des Kaffee
Bismarck, Herr Hugo Fett, iſt ein bekannter Fachmann, der bereits eine
Neihe von Weltunternehmumgen geleitet hat. Damit dürfte die Gewvähr
geboten ſein, daß auch für die Zukunft das Kaffee Biswarck in feinen
bekannten vornehmen Bohnen gehaltem wird. Das Kaffee wird am 12.
Mar nach vollſtändiger Renovierung wieder eröffnet.

Donnerstag, den 12. Maf 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 11, Beſtellmarke
Nr. 11 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 11, 800 gp Brot, Bezugs=
marke
Nr. 9, 560 er Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot zu 2.50 Mk.
Ausgabe von Keks und Zwieback: Es erhalten die Inhaber
der Bezugsmarken Nr. 281 der Nährmittelkarten A (weiß:,
B (lila), & (roſa) je 2 Rollen Kecks zum Preiſe von 1.80 Mk.
für eine Rolle.: Gegen Rückgabe der Bezugsmarke Nr. 281
erhalten die Inhaber der Nährmittelkarten D iEraun) und
F (grün) je ein Paket Zwieback zu 1.95 Mk.
Die Marken verlieren am 19. ds. Mts, ihre Gültigkeit.
Corned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind bis auf weiteres
kleine Ooſen Corned beef (34 Pfund engliſches Gewicht) zu
6. Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Bis 14. Mai auf die Nährmittelbezugs=
marken
Nr. 279 4B je 1000 gr 75%iges Haushaltungsmehl
zum Pfundpreis von 4.50 Mk. Die Bezugsmarken ſind von
den Geſchäften bis zum 19. Mai d. Js. abzuliefern.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 284, 286 und
287 je ½4 Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
Lebensmittelkarten=Ausgabe in der Wilhelminenſtraße 15:
dem Anfangsbuchſtaben 4K.

la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Auf die bereits für das
Hausbrandwirtſchaftsjahr 1921/22 gültig erklärten Kohlenaus=
weiskarten
wird verausgabt: Die erſte Rate Kohlen, hiervon
die Hälfte in Braunkohlen der Grube Prinz von Heſſen. Auf
die Nummern 1 bis einſchl. 5 der Holzausweiskarten je 1 Ztr.
Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laubholz und 12 Mk. für
Nadelholz.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Von der Rettungswache. Ein Fräulein wurde am Sonntag abend
in ihrer Wohnung in der Friedrichſtraße in bewußtloſem Zu=
ſtande
aufgefunden. Es liegeu Vergiftungserſcheinungen vor.
Die Bewußtloſe wurde mit dem Krankenwagen durch die Rettungswache
in das Stadtkrankenhaus verbracht. Die eigentliche Urſache konnte noch
nicht feſtgeſtellt werden. Dienstag vormittag wurde Ecke Magdalenen=
ſtraße
und Alexanderſtraße eine Frau von einem Radfahrer angefahren,
ſodaß die Frau einen Knöchelbruch erlitt. Der Nadfahrer nahm ſich
der Verletzten an und veranlaßte ſofort den Transport durch die Ret=
tungswache
nach dem Stadtkrankenhaus.
Orpheum Sommertheater. Die Früßjahrs= und Sommerſpiel=
zeit
, für welche die Aufführung von Schwänken, Luſtſpielen und Operet=
ten
vorgeſehen iſt, beginnt nächſten Samstag, 14. Mai, mit dem drei=
aktigen
erprobten Schlvank. Die gute Mama Bonivard‟. Die künſt=
leriſche
Leitung und Einſtudierung liegt, wie bekannt, in den Händen
des Herr Bruno Harprecht, welcher auch perſönlich mitwirkt.
(Näheres ſ. Anz.)

Die Wohnungs=Fragebogen.
Bekanntlich finden zur Zeit in der Form eines allen Hauseigen=
tümern
und Mietern zugeſtellten Fragebogens Erhebungen ſtatt,
die der ſtädtiſchen Verwaltung u. a. das Material für die Veranlagung
der Gebühren für Reinigung der Straßen uſw. und für Abfuhr des
Hauskehrichts ſchaffen ſollen. Dem Vernehmen nach ſollen Zweifel da=
rüber
entſtanden ſein, ob auch die Mieten für Geſchäftsräume (Läden,
Werkſtätten, Magazine uſw.) der Beſteuerung zu Grund zu legen find.
Dieſe Frage iſt nach 8 5 des unterm 20. vorigen Monats veröffentlichten

Ortsſtatuts über die Erhebung von Gebühren für die Neinigung der
Straßen uſſp. zu befahen. Dieſer Paragraph lautet: die Gebühr be=
trägt
5 Prozent des einzelnen Miet= oder Pachtwertes bis zu 400 Mark
Miete und 10 Prozent über 400 Mark. Miete oder Pacht für das Jahr.
Die erwähnte irrige Meinung mag dadurch entſtanden ſein, daß der
Fragebogen außer den genannten Angaben auch noch die Unterlagen
für die demnächſtige Erhebung einer Wohnungsluxusſteuer liefern ſoll.
Auf letztere Steuer beziehen ſich die Fragen 17 des Fragebogens. Ge=
ſchäftsräume
uſwv. brauchen alſo hierbei nicht genannt zu werden. Die
übrigen Fragen des Bogens betreffen die Reinigungs= uſw. Gebühren.
Es müßte alſo im Sinne der vorangezogenen Stelle des Ortsſtatuts von
den zur Ausfüllung des Bogens Verpflichteten, ſoweit ſie Ladeninhaber
ſind oder Werkſtätten und Lagerräume halten, entweder bei 7a oder
ſofern es ſich um Räume im eigenen Hauſe handelt bei Frage 9
bezw. 12 die Angabe aufgezeichnet werden, welche Miet= oder Pachtwerte
in Frage kommen.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
Violin=Abend Bruno Stumpf. Bruno Stumpf,
der jüngſte Sohn des verſtorbenen Realgymnaſiallehrers und bekannten
Stadtorganiſten Wilhelm Stumpf, wird über Pſingſten ſeine Heimat
beſuchen. Herr Stumpf, der ein faſt zehnjähriges unruhiges, wechſel=
volles
Wanderleben hiuter ſich hat, iſt ſeit gut einem Jahre in Eſſen
(Ruhr) endlich ein wenig zur Ruhe gekommen und hat gun dortigen
Konſervatorium als 1. Violinlehrer Anſtellung gefunden. Durch eiſernen
Fleiß hat er es verſtanden, ſich einen Namen als hervorragender Geiger
zu ewerben und iſt bereits im Kolizertſaal eine Erſcheinung, die volle
Beachtung verdient. Es dürfte deshalb für das Darmſtädter Konzert=
tublikum
von großem Intereſſe ſein, daß Herr Stumpf am 19. Mai im
Saale des Hotels Zur Traube einen eigenen Violiuabend gibt, der ein
ausgewähltes Programm aufwveiſt und einen beſonderen Genuß ver=
ſpricht
. Der Karten=Vorverkauf wird durch die Firma Chriſtian Arnold
(Am Weißen Turm) beſorgt.
Einen deutſchen Volkslieder=Abend veranſtaltet
Sonderbrot: Bis 14. Mai auf die Bezugsmarke Nr. 7 800 gr 1] der Männergeſangverein Konkordig unter Leitung ſeines
rihrigen Dirigenten Oskar Scheidhauer am 21. Mai im Mathilden=
höhſgale
. Die Vortragsfolge bildet einen Liederkranz allbeliebter deut=
ſcher
Volkswolodien, in welchen außer zwei Kunſtchören Lieder für Alt=
ſtimme
mit Harfenbegleitung, ſowie Harfen=Soli eingeſlochten
ſind, weläg Vorträge wohl ganz beſonderes Intereſſe hervorrufen dürf=
ten
, da ſelbige im Konzertſaal ſo wenig gahört werden. Dazu noch
unſere einheimiſche treffliche Harfenvirtuoſin Fräulein Fanny Fiſcher
uand die vorzügliche Liederſängerin Frau Kuhn=Liebel vom Landes=
theater
, welche zu dieſem Konzert gewonnen wurden. Näheres im An=
zeigenteil
.
Aus dem Dekangt Eberſtadt. Das 9. Jahresfeſt der Kirchen=
geſangvereine
des Dekanats hatte die zehn Vereine am ver=
gggenen
Sonntag Exaudi zunächſt in der Kirche zu Pfungſtadt
zuſcmmengeführt, wo nach vorausgegamgener Hauptprobe von den fvi=
ſchen
Stimmen kraftvoll der Geſamtchor nach einem Lied der Böhmiſchen
Brüder von 1544 bzw. 1552 um halb 3 Uhr den Gottesdienſt eröffnete.
Dieſer hatte den Gedanken der Lutherreiſe nach Worms im Jahre 1521
zur Grundlage, auf der ſich die Anſprach= des Liturgen, des um die
Donnerstag, den 12. Mai, für den VIl. Bezirk, die Straßen mit 1 Kirchenchorſache beſonders verdienten Dekanatshelfers, Herrn Pfarrer
Wagner=Stocſſtadt, aufbaute. Chöre des Pfungſtädter Veveins, von
dem dortigen Organiſten A. Neff komponiert und eine Motette von
Rinck fügter ſich ein. Erhebend wirkte der Maffenchor als Wechſel=
geſang
mit der Gemeinde, der, mit erſtaunlicher Sicherheit ausgeführt,
auf öftere Uebung dieſes vortrefflichen Mittels, den Geſang zu beleben,
im Dekauat ſchließen läßt. Bei der Nachfeier fanden ſich dann die
Vergine von Biebesheim, Crumſtadt, Fraukenſzauſen, Gernsheim. Nie=
der
=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Secheim, Stockſtadt und
Pfumgſtadt zuſammen, mit herzlichen Worten von Herrn Ortspfarre=
Zinn begrüßt. Herr Dekan Vogel erinnerte daran, wie man im
Mittelalter den Gemeinden das Singen verbot und dem Volke damn
nur mach dem Geſang des Prieſters das Khrieleis zuließ, wovon die
alten Melodien (die heute leider micht allgemein bekannten), die herr=
lichen
Oſter= Himmelfahrt= und Pfingſtlieder, den Namen Leiſen
(z B. die Oſter=Leis: Chriſt iſt erſtanden) beibehalten haben. Auch
nach dem Kriege war der Wunſch, zu ſingen, ſo ſtark, daß man die
Pfarrer wahrhaft beſtürmte, die Kirchenchöre wieder aufleben zu laſſen,
und Neues Leben blühe aus den Ruinen‟. Ein Verein, Nieder=
Ramſtadt, hat übrigens die Kriegszeit überdauert und nicht pauſiert;
ein anderer, Ober=Ramſtadt, ein Oratorium aufgefüührt, und ein dritter,
Stockſtadt, darf am 12. Juni auf ſein 30. Stiftungsfeſt zurüichblicken.
Als Vertreter des Hauptvorſtandes an Stelle des gerade bei dem
Liichengeſangstag in Mannheim abweſenden Gecheimrat D. Flöring
überbrachte in deſſen Auftrag der Schriftführer des Verbandes, Herr
Rallehrer Weide aus Darmſtadt, deſſen Grüße und verband damit
der Wzmſch, es möge ſich auch unter den Mitgliedern ein einſach ſchlich=
ter
, offener und ehrlicher Verkehr mitsinander durch dieſe Geſangstage
aubahnen. Unter den Vereinen, die Einzel= und Geſamtchorlieder ſan=
gen
, bewerkde man ſogar die ſtattliche Zahl von 60 und 110 Mitgliedern,
die gutgewählte weltliche Lieder zu Gehör brachten. Der Schreiber dieſer
Zeilen möclte noch anzegen, für die Zukunft auch dem dem Frauen= bzw.
Kindeschor in der Liturgie eine Stelle zu geben und auch durch Mit=
wirkung
von Inſtrumeuten (Kammermuſik mit Orgel) zur Hebung un=
bekannter
Schätze unſerer Kirchenmuſik beizutragen.
* Roßdorf, 9. Mai. Am Sonntag ſprach auf Einladung des hie=
ſigen
Deutſchen Demokratiſchen Vereins im Saale der
Wirtſchaft von Barth Finanzminiſter Henrich über Die gegenwärtige
politiſche Lage‟. In ſeinen Darlegungen ſtreifte er auch die heſſiſchen
Verhältniſſe und die für unſer engeres Vaterland ſo wichtige Entſchei=
dung
am 12. Mai. Die Verſammlung eröffnete und ſchloß mit Dan=
kesworten
an den die ſchwierige augenblichliche Lage klar und weit=
ſchauend
darlegenden Referenten der Vorſitzende Bruchmeiſter Geupert.
Leider waren nur etwa 40 Zuhörer erſchienen. Im Kaffenbergerſchen
Saale ſpielten nachmittags und abends Mitglieder der Arbeiter=
Jugend Schillers Näuber mit großer Wärme und verſtändnisvoller
Auffaſſung. Rektor Heß gab am Abend zur Einleitung und Verſtänd=
nis
der dramatiſchen Aufführung eine zeitgeſchichtliche Schilderung der
Entſtehung und Bedeutung des klaſſiſchen Werkes von Schiller. Kon=
ſumhalter
Kriegk wünſchte zum Schluſſe den Beſtrebungen der Jugend=

ſchauliches Bild bieten. Beteiligt ſind nur die Mitglieder der
Gruppe Frankfurt=Offenbach des Bundes Deutſcher Gebrauchs=
graphiker
. Aber dieſe Gruppe umfaßt hervorragende Namen
und die Ausſtellung wird von Darmſtadt aus eine Rundreiſe
durch verſchiedene Städte Deutſchlands und der Schweiz an=
treten
. Bei der lokalen Begrenzung iſt es begreiflich, daß man
in den Arbeiten deutlich den Einfluß der beiden Graphiker ſpürt,
deren Lehrtätigkeit in Frankfurt und Offenbach ſeit einer Reihe
von Jahren den ſtärkſten Einfluß übt: Delavilla und Ru=
dolf
Koch. Beide ſind nur mit wenigen Arbeiten vertreten,
aber ihr Einfluß ſteht hinter allem, was ausgeſtellt iſt. Manche
Ausſteller, wie vor allem Albert Fuß, haben bei beiden Leh=
rern
ihre Schulung genoſſen.
Der Expreſſionismus iſt glänzend vertreten und hier, wo ein
klarer praktiſcher Wille hinter der ſcheinbaren Willkür ſteht, zeigt
er ſich vielleicht in ſeiner überzeugendſten und liebenswürdigſten
Form. Das Plakat mit ſeiner Einſtellung auf die flüchtigſte Wir=
kung
, ohne Bindung durch Zeit und Raum, ſcheint ja von vorn=
herein
für expreſſioniſtiſche Künſtler das gegebene Feld. Gerade
in dieſer Richtung zeigt die Ausſtellung Arbeiten von ſo abge=
wogener
Empfindung in Farbe und Form, und von ſo feinem
Eingehen auf den beſonderen Zweck, daß der Vorwurf derber
Effektmache hier wohl verſtummen muß. Aber auch unter den
Arbeiten älterer Richtung ſind Stücke von hervorragendem Reiz.
Die im geſchäftlichen Leben ſo oft wiederkehrende Aufgabe zur
Anlehnung an ein älteres Motiv hat gleichfalls gute Löſungen
ergeben.
Neben den Plakaten, Packungen und ſonſtigen Druckſachen
des geſchäftlichen Verkehrs enthält die Ausſtellung eine Reihe
von Kinderbüchern und Kartenſpielen ſowie Buntpapieren, deren
Bezug durch die Kunſtpflege in Heſſen erfolgen kann.
An der Ausſtellung ſind beteiligt: Cifſarz, Enders, Windiſch,
Throll, Schames, Großmann=Meyer, Henze, Fuß, Bohn, Dela=
villa
, Maehler und Franke ſowie Hedith Wecker, Charlotte Hudes=
zeck
, Hilde Koch und Aenne Müller=Knatz. Das wirkungsvolle
Plakat iſt von Rudolf Koch geſchrieben.

r. Die Hauptſprachen der Erde. Die Verteilung der
verſchiedenen Sprachen auf dem Erdball hat in=
folge
der Veränderung der Erdkarte durch den Weltkrieg auch
manche Verſchiebung erfahren, und deshalb iſt eine Zuſammen=
ſtellung
wertvoll, die Erich Pagel in der Umſchau über die
Hauptſprachen gibt, die von mehr als 40 Millionen Menſchen
geſprochen werden. Nach der Zahl der Sprecher ſteht das Chi=
neſiſche
mit etwa 300 Millionen, die ſich ſeiner bedienen, an erſter

Stelle. Dabei handelt es ſich hier aber weniger um eine Sprache,
als vielmehr um eine Sprachengruppe, denn die einzelnen chine=
ſiſchen
Mundarten unterſcheiden ſich ſehr viel ſchärfer unterein=
ander
als etwa die deutſchen. Unter dieſen Mundarten iſt das
Nordchineſiſche am wichtigſten, denn es iſt Umgangs= und Schrift=
ſprache
, in dem politiſch einflußreichſten Gebiet Chinas. An
zweiter Stelle ſteht Engliſch mit 120 bis 130 Millionen Sprechern;
es iſt die verbreitetſte Weltſprache und wird wohl auch ſeine
Stellung behaupten.
Deutſch wird von über 70 Millionen geſprochen; außer in
Deutſchland und Deutſchöſterreich und der deutſchen Schweiz noch
in Teilen der Tſchecho=Slowakei, Polens, Litauens, Eſtlands,
Livlands, in Siebenbürgen und in Sprachinſeln von Ungarn
und Rußland. Außerdem leben in Amerika noch etwa 10 Mil=
lionen
Deutſche mit deutſcher Mutterſprache, und bis zu den Um=
wälzungen
durch den Krieg gab es in Auſtralien 100 000, in Aſien
60 000, in Afrika 70 000 Deutſche. Starke deutſche Elemente ent=
hält
auch das ſogenannte Jiddiſch, das von etwa 6 Millionen
Menſchen in Polen, Rußland und Amerika geſprochen wird; dieſe
Sprache, die allerdings mit hebräiſchen Buchſtaben geſchrieben
wird, beruht auf einem oberdeutſchen Dialekt, in den ſchrift=
deutſche
, hebräiſche und polniſche Wörter aufgenommen ſind.
An vierter Stelle ſteht das Ruſſiſche mit etwa 70 Millionen
Sprechern, die in Großrußland und Sibirien leben. Weißruſſiſch
und Kleinruſſiſch ſind dem Ruſſiſchen ſehr ähnlich, und wenn es
zu einer Wiedervereinigung Rußlands mit der Ukraine und Sibi=
rien
kommt, dann würde das Ruſſiſche das größte zuſammen=
hängende
Sprachgebiet der Erde umfaſſen, nämlich 20 Millionen
Quadratkilometer mit 120 Millionen Sprechern. Spaniſch wird
von etwa 60 Millionen geſprochen; faſt ebenſo viele Menſchen be=
dienen
ſich des Japaniſchen. An ſiebenter Stelle ſteht das Fran=
zöſiſche
, und zwar gebrauchen es 46 Millionen in Frankreich, Bel=
gien
, Algerien und einem Teile Kanadas. Franzöſiſch iſt noch im=
mer
Weltverkehrsſprache, beſonders im nahen Orient, aber ſeine
frühere große Bedeutung hat es zweifellos eingebüßt. Diejenigen
beiden Sprachen, die dem Franzöſiſchen in ihrer Verbreitung
naheſtehen, ſind das Bengali, das in der indiſchen Provinz Ben=
galin
von elwa ebenſoviel Menſchen geſprochen wird wie das
Franzöſiſche, und das Hinduſtani mit über 40 Millionen Spre=
chern
in Nordindien. In weitem Abſtand kommt das Italieniſche
mit 35 Millionen Sprechern, und außerdem läßt ſich noch das
Arabiſche zu den Hauptſprachen rechnen, das von über 30 Millio=
nen
in Arabien, Syrien, Aegypten und Nordafrika geſprochen wird.
C.K. Die griechiſche Göttin mit der nenen Naſe. Zu den be=
rühmteſten
Antiken des Britiſchen Muſeums gehört jene wunder=

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmftädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921

Rummer 154

ba
De
an
ga

vereinigung am Orte weiteres Wachstum. Auch hier hätte angeſichts
des vortrefflichen Spieles der Darſteller der Hauptrollen und gründ=
lichen
und gediegenen Vorbereitung und Einübung des Stickes der
Beſuch am Abend ein weit ſtärkerer ſein künnen.
N Von der Bergſtraße, 9. Mai. Wegen unrichtiger Steuer=
einſchätzung
wurde der Bächer und Landwirt Jakob Rechel in
Hähnlein mit 5040 Mk. beſttaft, unter Auferlegung der entſtandenen
Koſten. Der Geſangverein Sängerluſt in Auerbach hat zum
Gedächtris ſeiner im Kriege gefallenen oder am einer Krancheit verſtor=
benen
Mitglieder eine Gedächtnistafel, die in der Schultuxnhalls an=
gebracht
wurde, geſtiftet; ſie wurde grſtern durch eine entzſprechende
Feierlichkeit enthüllt. An dem geſtrigem Sonntag hatten unſere Berg=
ſtraßenorte
einen überaus zahlreichen Touriſten= und Fremdenverkehr.
Da das Wetter am Himmelfahrtstage ausnahmsweiſe ſchlecht war, ſo
wurden die vorgeſehenen Ausflüge am geſtrigen Sonntage nachgeholt.
* Von der Bergſtraße, 10. Mai. Der Muſikverein zu Hep=
penheim
a. d. B. widmete ſein drittes Vereinskonzert ausſchließlich
den Romantikern, nachdem er an ſeinem letzten Kunſtabend eine wohl=
gelungene
Einführung in die Kulturwelt der Romantik vermittelt hatte.
Robert Schumanns Zigeunerleben und Felix Mendelsſohns Wal=
purgisnacht
gelangten in guter Vollendung under Leitung des Herrn
Afſeſſor Hermann Kaſſer=Darmſtadt zur Aufführung. Als Soliſten
wirkten Herr Konzertſänger Franz Müllew=Darmſtodt und Frau
Döpner=Langheinz vom Heſſiſchen Landestheater mit, die beide
noch einige Lieder von Schubert, Sckyumann, Franz und Jenſen i
formollendetem Vortuag boten. Den Klavierpart beſtrittz bei ſämtlichen
Derbietungen Fräulein Doxa Diedrich=Darmſtadt, die mit abſoluter
Muſikalität und wit gepflegter Technik ihrer Aufgabe gerecht wurde.
Groß=Gerau, 9. Mai. Die Raſierer im Kampfe gegen
3
die Konkurrenz. Der Verband der Friſeure von Heſſen und Heſſen=
Naſſau faßte auf ſeinem am Sonntag hier ſtattgehabten 5. Verbandstag
einen Beſchluß, bei der Behörde die Beſteuerung der Raſierapparate zu
beantragen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, den Kampf gegen die Schmutz=
konkurrenz
durch eingerichtete Ueberwachungsſtellen mit größter Ener=
gie
zu führen. Der Verband, der zur Zeit 1443 Mitglieder zählt, be=
ſchloß
weiterhin die Errichtung einer Friſeurſchule.
Offenbach, 10. Mai. Die Darlehen zum ſchleunigen
Wohnungsbau. Der Oberbürgermeiſter veröffentlicht eine Auf=
forderng
an alle Bauluſtigen, ſich um die Beihilfen zu bewerben. Es
komen in Betracht für eine Wohnung bis zu 70 Quadratmeter Fläche
270 Mark je Quadratmeter vom Lande, die gleiche Summe von der
Stadt und ſveitere 63 Mark je Geviertmeter. Das macht 42 210 Mark
Beihilfen für 70 Geviertmeter Wohnfläche.
Mainz, 10. Mai. Zur Sicherung der Ackerbeſtellung
haben die heſſiſchen Kreisämter die Anordnung getroffen, daß die wäh=
au

un
rend des Krieges von der Reichsbehörde erlaſſenen Vorſchriften über die
kau
Pflichtbeſtellung der landwirtſchaftlichen Grundſtücke auch in dieſem
ha
Jahre zur Anwendung kommen, und daß Nutzungsberechtigten, die die
bis
Grundſtücke nicht oder nicht nach den Grundſätzen einer ordnungsgemä=
du

ßen Bewirtſchaftung bepflanzen, die Nutzungsberechtigung von der Ge=
au

meinde bis zur Dauer von 6 Jahren entzogen werden kann. Die
Tauppentransporte nach dem Niederrhein haben nunmehr in
größerem Maße eingeſetzt. Die Truppenzüge folgen einander durch=
ſchnittlich
in zwei bis drei Stunden Abſtand.
Ober=Ingelheim, 9. Mai. Die alte Geſchichte. Kürzlich
brachten wir die Mitteilung, daß ein unbekannter Mann aus Mainz in
der Umgegend bei einem Landwirt Wein einkaufte und nebenbei fagte,
er könne auch einige Zentner Zucker verkaufen. Der Landwirt kam mit
ſeinem Fuhrwerk nach Mainz und nach Ablieferung des Geldes für den
Zucker verſchwand der Unbekannte. Dieſen Gaunerſtreich verübte nun
derſelbe Unbekannte bei einem hieſigen Landwirt. Er kaufte‟ Wein
bei dieſem ein und lockte ihn mit ſeinem Fuhrwerk nach Mainz, wo er
Zucker bereit ſtehen habe. D Landwirt fuhr nach Mainz, hier machte
er dieſelben Schwindelmannöver, er müſfe erſt ſeinen Bruder zum Auf=
laden
holen. Als er den ausbedungenen Preis von 2000 Mark für den
Zucker in den Händem hatte, verſchwand er mit der Beute.
* Alzey, 9. Mai. Das Laſtauto einer Mainzer Bau=
firma
ſtieß mit dem um 11.45 Uhr in Bornheim abgehenden Zug an
dem Bahnübergang der Straße Bornheim-Biebelnheim zuſammen. Das
Auto brannte ſofort und mit Mühe konnte der Chauffeur, der ſtarke
Brandwunden erlitt, aus den Trümmern herausgebracht werden. Der
Begleitmann kamr mit dem Schrecken davon. Mit 15 Minuten Verſpä=
tung
fuhr der Zug weiter.
Bad Nauheim, 10. Mai. Unſer Bad hatte einen lebhaften
Sonntagsverkehr. Zahlreiche Ausflügler trafen zu Fuß oder mit der
Bahn ein. Eut beſucht war morgens ſchon das Frühkonzert in den
Trinkkuranlagen; auch die Mittags= und Abendkonzerte der Kurkabelle
auf der Teraſſe erfreuten ſich lebhaften Beſuchs. Im Kurhausſaale führte
ſich das Gießener Stadttheater, unſer Kurtheater, für die Sommerzeit
vor gut beſetztem Hauſe mit der Eröffnungsvorſtellung Die Polarreiſe‟
ein und erntete großen Beifall. Von Einheimiſchen und Kurgäſten gut
beſucht war auch eine ernſte Feier im Reſtaurant Burk, die die Orts=
gruppe
der Deutſchnationalen Volkspartei zum Gedächtnis der ver=
ſtorbenen
Kaiſerin veranſtaltet hatte, und in deren Mittelpunkt die
tiefempfundene Gedächtnisrede von Pfarrer Ausfeld (Gießen) ſtand.
Die Saiſon hat in den letzten Tagen einen erfreulichen Aufſchwung ge=
un

nommen. Viele Häuſer haben ſchon alle Zimmer beſetzt. Es wurden
täglich ſchon 14001500 Bäder vergbreicht, für dieſe Jahreszeit eine recht
hohe Zahl. Von Veranſtaltungen der letzten Tage heben wir noch her=

vor ein Konzert der Gießener Regimentskapelle. Ein Ereignis im mu=
ten

ſikaliſchen Leben des Bades war dann am Freitag abend der Opern=
Arienabend von Kammerſänger Heinrich Knote.
Laubach, 9. Mai. Gegenwärtig ſind hier Verhandlungen über Woh=
nungsneubauten
für Eiſenbahner im Gange. Auf An=
frage
der Stadtverwaltung Laubach haben ſich die Vertreter der Eiſen=
bahndirektion
Frankfurt a. M. bereit erklärt, für hieſige Eiſenbahnan=
geſtellte
ein 4=Familienhaus bauen zu laſſen. Ueber die Lage des Bau=
platzes
hat man ſich bis jetzt noch nicht geeinigt. Das Emtgegenkommen
der Eiſenbahndirektion iſt im Intereſſe der Steuerung der allgemeinen
Wohnungsnot ſehr zu begrüßen.
* Kleine Mätteilungen aus Heſſen. Ober=Ingelheim. Die
Wertſteigerung der Häuſer wird durch einen Hausverkauf am hieſigen
Platze lebhaft illuſtriert. Die vor etwa 20 Jahren mit einem Koſten=
volle
Statue der griechiſchen Göttin Demeter, die nach ihrem
Fundort die Demeter von Knidos genannt wird. Ein
halbes Jahrhundert lang iſt dieſes Meiſterwerk der praxiteliſchen
Zeit ein Gegenſtand der Bewunderung für alle Verehrer der grie=
chiſchen
Kunſt, obwohl der ſpäter gefundene Kopf ebenſo wie das
Kinn eine leichte Verſtümmelung aufweiſen. Das Londoner
Publikum aber ſcheint ſich an dieſen kleinen Schönheitsfehler zu
ſtoßen. Wenigſtens erklärt der Direktor der griechiſchen und
römiſchen Altertümer, Hamilton Smith: Die meiſten Leute
können an einem Geſicht mit einer verſtümmelten Naſe keine
Frende haben, und er hat deshalb den Auftrag erteilt, der
Göttin eine Gipsnaſe anzuſetzen. Die hehren verwitterten Züge
des erhabenen Frauenbildes wurden alſo ſorgfältig abgewaſchen,
und das Fehlende wurde vervollſtändigt, ſo daß ſie nunmehr im
Beſitz einer wunderſchönen Griechennaſe und eines vollen runden
Kinns iſt. Dieſe Neuerung ſoll das Entzücken des Publikums
erregt haben, hat aber auch zugleich das Entſetzen der Kenner
und ihren entrüſteten Proteſt hervorgerufen. Smith verteidigt
das Anſetzen der Gipsnaſe als einen gerechtfertigten Verſuch, der
ſofort wieder beſeitigt werden kann, wenn es gewünſcht wird.
Die ganze Ueberlieferung des Britiſchen Muſeums wendet ſich
gegen die Reſtaurierung der griechiſchen Marmorfiguren, aber
in beſonderen Fällen hat man ſich auf Verlangen der Beſucher
dazu verſtanden, und das Publikum iſt damit ſehr zufrieden.
Doch kann das alles in zwei Minuten wieder entfernt werden,
und der Kopf iſt dann wieder ſo, wie er früher war.
m. Wortungetüme. Vor einigen Tagen war in einem Dan=
ziger
Blatt folgende Notiz zu leſen: Selbſtmord im Gefängnis.
In der vergangenen Nacht hat der Unterſuchungsgefangene Ke=
witſch
im Gerichtsgefängnis ſeinem Leben durch Erhängen ein
Ende gemacht. Als der Gefangenenwärter morgens die
Zelle betrat und Kewitſch, der im Bette lag, wecken wollte, be=
merkte
er, daß dieſer tot war. Am darauffolgenden Tage konnte
man in demſelben Blatte folgendes leſen: Unrichtige Amts=
bezeichnung
. In der geſtrigen Ausgabe iſt in der Notiz über
den Selbſtmord eines Gefangenen für die Aufſichtsbeamten die
irrtümliche Amtsbezeichnung Gefangenenwärter gebraucht wor=
den
. Wir berichtigen auf Wunſch, daß die Beamtenkategorie, um
die es ſich handelt, den Litel Strafanſtaltsoberwacht=
mieiſter
führt. Dieſes Wortungetüm und das von der Reichs=
bureaukratie
jetzt geſchaffene neue Ungeheuer Reichsjugendwohl=

aufwand von 17000 Mark erbaute Villa Kerſting ging kurz vor dem
Kriege durch Verkauf um die Summe von 39 000 Mark in den Beſitz
eies hieſigen Bürgers über. Dieſev verkaufte das Haus in den letzten
Tagei zum Preiſe von 165000 Mark an den hefſiſchen Staat, der in
dem Gebäude Räzme für die Bezirkskaſſe, reſp. das Steueramt bereit=
ſtellen
will. Der Preis des Hauſes iſt alſo innerhalb kurzer Zeit (ſeit
Kriegsausbruch) auf den bierfachen Betrag geſtiegem. Kelſterbach.
Dem Arbeiter Heinrich Lang aus Griesheim wurden im Munitions=
depot
durch eine explodierende Gvanate beide Beine zermalmt, ſodaß ſie
abgenommen werden mißten. Herig i. O. Herr Pfarrer Sattler
iſt aus ſeiner Tätigkeit geſchieden, uur in einen neuen Wirkungskreis
überzuſiedeln. In der Schule war er der ähmr anvertrautten Jugend ein
treuer Lehrer und Erzieher, in der Gemeinde jedem Gliede ein lieber
Berater und Vertrauter. Mit eiſernem Fleiß, unermidlichem Eifer, mit
peinlichſter Gewiſſenhaftigkeit und vorbildlicher Treue hat er ſeine reichen
Gaben in den Diemſt der Gemeinde geſtellt.
Königsberg, 10. Mai. Das Dorf Pruſt bei Tilſit iſt durch eing
Feuersbrunſt bis auf zwei Häuſer eingeäſchert worden.
Heſſiſcher Landtag.
87. Sitzung.
St. Darmſtadt, 10. Mai.
Am Regierungstifch: Miniſter des Innern Dr. Fulda und Regie=
rungsbertreter
.
Vor Eintritt in die Tagesordnung ergreift das Wort
Präſident Adelung:
Meine Damen und Herren! Das Haus iſt zu einer kurzen Tagung
zuſammengetreten, vornehmlich um die Beamtenbeſoldungsvorlagen zu
erledigen.
Mdeine Damen und Herven, ſeit dem zweieinhalbjährigen Beſtehen
des Landtags haben ſich die Sitzungen faſt unausgeſetzt under dem Ein=
druck
furchtbarer politiſcher Geſchehniſſe vollzogen, denen unſer deuttſches
Volk, unſer Land ausgeſetzt war. Wenn es hie und da ſchien, als ob
das Höchſtmaß der Leiden erreicht ſei, das ſich nuht mehr überbieten
laſſe, ſo trafen uns wieder neue Schickſalsſchläge, ſo ſchwer, wie ſie wohl
kaum je ein Volk getroffen haben. Die materielle und vor allen Dingen
auch die feeliſche Belaſtung unſeres Volkes hak einen Grad erreicht,
unter dem es zuſammenzubrechen droht. Gegenwärtig ballen die Alliier=
ten
große Truppenmaſſen und furchtbares Kriegsmatzerial zuſammen, um
im Weſten ſpeiteres deutſches Gebiet vom Deurſchland abzutrennen, wenn
Deutſchland ſich nicht bedingungslos und widerſpruchslos einem Diktat
fügt, das das Maß der Leiſtungem Deuutſchlands bis zur Unerträglichkeit
ſteigert. Und im Oſten, meine Damem und Herren, in Oberſchleſien ſind
feindliche Maſſen in deutſche Gebiete eingefallen, deren Einwohner ſich
mit großer Mehrheit zu Deutſchland bekannten. Ohne Schutz muß
Deutſchland die Bewohner des deutſchem Oberſchleſiens polniſchen Terror=
und Willkürabten überlaſſen. In dieſen furchzbanen Tagen habem die
deutſchen Volksdertreter die heibige Aufgabe, vor allen Dingen ihre Ner=
ven
intakt zu halten und dem Volke Lenker und Leiter zu ſein, an deren
Arbeit das Volt ſich aufrichten kan. Der Glaube an die Zukunft des
deutſchen Volses muß feſt fundiert ſein. Der Glaube auch an die Wahr=
heit
und an die Gerechtigkeit der Welt muß trotz all dem aufgerichtet
werden, wenn wir nicht einem ewſgem Chaos entgegengehen wollen. Und
der Glaube an Deutſchland fällt nicht ſchwer, wenn man das erhebende
Schauſpiel beobachtet, das ſich jenſeits der Grenzen Deutſchlands vollzog,
als ſich die Tiroler einmütig für Deutſchland bekannten, trotz Not und
Bedrängnis. (Beifall.) Wir ſenden den Tirolern freudig und dankbar
unſere Grüße ob dieſes Bekenntniſſes. (Beifall.) Die freie Selbſt=
beſtimmung
ſwird den Völkern nieht dauernd vorenthalten werden können.
Aus ihr, aus der freien Selbſtbeſtinmung, wird auch Deutſchlands beſſere
Zukunft erblühen und mit ihr eine beſſere Zukunft der ganzen Welt.
(Lebhafter Beifall im ganzen Hauſe.)
Kleine Anfragen.
Abg. Dr. Wünzer (D. Vpt.) fragk an, wie weit die Verhandlun=
gen
üiber die Gewährung einer laufenden Vergütung an die
Kriegs=Referendare gediehen ſind.
Staatsrat Dr. Schwartz teilt darauf mit, daß die entſprechenden
Anondnungen ausgearbeitet uund bereits im Druck ſind. In 12 Tagen
iſt die Fertigſtellung zu erwarten.
Auf die Anfrage des Abg. Herbert (Ztr.) verlieſt Landesforſt=
meiſter
Dr. Weber die Antwort: In Würdigung der in der Anfrage
dargelegten Verhältniſſe iſt eine Ausdehnung und Umgeſtaltung der
Lciſtungen der Verſorgungsanſtalt für ſtaatliche Arbeiter bereits ſeit
längerer Zeit in Ausſicht genommen. Inzſwviſchen können in Fällen, in
denen dies als beſonders angezeigt erſcheint, wie dies bereits bisher
geſchah, zum Ausgleich unzureichender Bezüge beſondere Zuwendungen
bewilligt werden.
Auf die Anfrage des Abg. Köhler (D. Vpt.) antvortel Staatsrat
Schliephake: Auf die kleine Anfrage des Abg. Köhler betreffend
Errichtung von Pachteinigungsämtern, beehven wir uns ergebenſt zu er=
widern
, daß dem Landtage eine Regierungsvorlage, betreffend die Pachſt=
ſchutzordnung
, inzwiſchen zugegangen iſt.
Darauf wird i die Tagesordnung eingetreten. Eine Anzahl be=
deutender
Regierungsvorlagen, darunter die Beſoldungsvorlage, werden
von der Tagesordnung abgeſetzt, da unſere Regierungsbertreter in drin=
gender
Angelegenheit nach Berlim berufen wurden.
Kleine Vorlagen.
Von einigen Vorlagen, die im Ausſchuß erledigt worden ſind,
nimmt das Haus auf Grund des Artikel 32 der Geſchäftsordnung zu=
ſtrimmend
Keuntnis:
Zum Antrag des Abg. Lang, die Herſtellung von Ein=
heitsbrot
betreffend erſtattet Abg. Geſſer (Ztr.) längeren mind=
lichen
Bericht, bleibt aber auf der Tribüne unverſtändlich. Der Aus=
ſchuß
beantragt Erledigterklärung, nachdem die Regierung geantwortet,
daß die Durchführung des Andrages Lang ſehr zu begrüßen wäre, aber
nur dann durchführbar, wenn die Landwirte, ſämdliches Getreide ab=
liefern
.
Abgg. Lang und Häuſer (Soz.) ſind mit der Regierungsant=
wort
nicht einverſtanden und treten für beſſere Brotherſtellung ein. Der
Ausſchußantrag wird angenommen.
Eine Anzahl Poſitionen muß wegen Abweſenheit der Berichterſtatter
zurüchgeſtellt werden. Eine Anzahl weiterer Poſitiomen wird nnih den
Ausſchußanträgen erledigt.
Antrag der Abgg. Hattemer, Schorn und Dr. Zilch zweck=
entſprechende
Verwendungder Gelder ausden heſſiſchen
Witwenkaſſen betreffend.
Abg. Herbert (Ztr.) als Berichkerſtatter verſeiſt auf die Regie=
rungsantwort
, in der auf die Neuregelung der Penſionsbezüge nach den
neuen Geſetzen aufmerkfam gemacht wird, und beantragt, den Antrag für
erledigt zu erklären.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) tritt eingehender für die Linderung
der großen Not der Altpenſionäre ein, eventl. in Form einer Unter=
ſtützung
aus der Heſſiſchen Witwenkaſſe.
Abg. Dr. Oſann (Dtſch. Vpt.) möchte die Anregung der Vorred=
nerin
auf das wärmſte unterſtützen. Es iſt bekannt, daß eine ganze
Reihe von Hinterbliebenen alter Beamten, die in die Hefſiſche Witwen=
kaſſe
eingezahlt haben, noch leben und in Not ſind. Da nun die Witwen=
kaſſe
als ſolche nicht mehr beſtehen bleibt, iſt es durchaus empfehlenswert,
die Zinſen aus dem Fonds dieſer Kaſſe in dem Sinne des Antrags zu
verwenden.
Abg. Schorn (Ztr.): Was uns zu dem Antrag veranlaßte, war
die Tatſache, daß viele Hinterbliebene älterer Beamten heute in ſchwerer
Not ſind und berechtigten Anſpruch darauf haben, aus dem Fonds, in
den ihre Väter eingezahlt haben, unterſtützt zu werden.
Abg. Frau Balſer (Dem.) tritt ebenfalls warm für den Antrag
ein. Der Ausſchußantrag wird angenommen.
Es folgt eine Reihe
dringlicher Anfragen.
Abg. Knoblauch (Soz.) fragt wegen des ſtaatlichen Zu=
ſchuſſes
zu den Rodarbeiten der Wieſenſiedlungsgefellſchft.
Worfelden.
Abg. Knoblauch (Soz.) kann ſich mit der Regierungsantwort
keineswegs einverſtanden erklären und behält ſich vor, einen weiter=
gehenden
Antrag (eventuell aus Mitteln Ges 20=Millionenfonds) ein=
zubringen
.
Dringliche Anfrage des Abg. Reiber (Dem.), die Kunſt=
gewerbeſchule
in Mainz betreffend.
Abg. Reiber (Dem.) iſt ebenfalls durch die Regierungsantwort
nicht befriedigt und erbittet eingehender Aufklärung darüber, wie die
Regierung die Regelung der Anſtände (Kündigung von Lehrkräften uſw)
vorgenommen habe.
Präſident Raab teilt mit, daß es durch Verhandlungen mit der
Stadt Mainz gelungen iſt, die Schule im bisherigen Umfange zu er=
halten
. Was die dauernde Anſtellung der Lehrkräfte betrifft, ſo iſt man
neuerdings der Anſicht, daß es ratſamer iſt, keine dauernde Anſtellung
mehr eintveten zu laſſen, ſondern die Lehrkräfte nach gewiſſer Zeit wie=
der
dem Privatberuf zuzuführen.
Anfrage der Abgg. Urſtadt und Genoſſen, die
Ausgeſtaltung des forſtlichen Hochſchulnnterrichts
betreffend.
Abg. Klingſpor (Dtſch. Vpt.) verweiſt auf die ſcharfe Zeitungs=
polemik
in dieſer Angelegenheit. Aus Lokalpatriotismus könnte man

einen weiteren Ausbau des Inſtituts ſehr wohl wünſchen, doch
die finanziellen Bedenken nicht unbeachtet bleiben. Dem Vorgehr,
Baden und Württemberg hat ſich Heſſen nicht angeſchloſſen. B.
gierung hat der Stadt Gießen die Laſten des Neubaues für das=
inſtitut
auferlegen wollen, doch kann dieſe Stadt die Laſten von 2
nen nicht tragen. Die Kaſerne, die eventl. für die Schulzwecke de
Gießen in Frage komme, iſt immer noch nicht geräumt. Redner
Anſicht, daß die Regierung ſelbſt der Stadt Gießen Mittel und V2
Löſung der brennenden Schulfrage weiſen müſſe, eventl. die Koß
Verfügung ſtellen.
Präſident Dr. Strecker:
Ich ſchließe mich dem Bedauern an über die unſachliche und r.
mäßige Tonark in der Zeitungspolemik. Wir ſind uns durch=
Schwierigkeiten in finanzieller Hinſicht der Durchſührung der Auf.
Gießen bewußt. Ich bitte Sie aber, es mir zu erlaſſen, heute
ſtimmte Zahlen zu nennen. Ich bitte Sie, ſich zu begnügen mit K,
ſicherung, daß wir mit aller Vorſicht und in ſteter Rückſicht auf Qe
der heſſiſchen Finanzen den Aufbau des Forſtinſtituts in Gieff
dern werben, und ſtets in enger Fühlung mit der Volksver,
Summen kann ich nicht nennen, weil das auf jeden Fall in der
lichkeit zu ernſten und gefährdenden Auseinanderſetzungen führemk
Kreiſen, die ein gewiſſes Konkurrenzintereſſe haben, würden ſie
zu hoch erſcheinen, anderen vielleicht zu niedrig. Was für den
des Forſtinſtituts fpricht, möchte ich noch einmal kurz darlegen
Gedächtnis zurückrufen. Es handelt ſich hier nicht um einen
ſondern darum, ein Inſtitut das ſchon Jahrhunderte lang beſtt
unſerem Heſſenlande in dieſer Zeit große Ehren gebracht hat-
halten
. Ein ſolches, Jahrhunderte altes, wertvolles Glied der
uniderſität baut man doch nicht kurzerhand ab. Sie werden es wr
daß wir vorſichtig und zurückhaltend waren, als man mit der 75
uns herantrat, das Inſtitut nach einer anderen Univerſität zu ne
War man Pefſimiſt, konnte man annehmen, daß das Inſtitut
nach Heidelberg komme; dann hätten unſere heffiſchen Studieren der
ſo weit gehabt. War man Optimiſt, erſchien Freiburg wahrſckvi
und wünſchenswerter, weil Gießen dann ein weiteres Betätigz.n
behielt. Wir haben uns zu der optimiſtiſchen Auffaſſung en
Dazu kamen Zukunftserwägungen. Wir haben auch bei der Ra
die ſchwerſten Sorgen für die Zukunft, und wir wiſſen wohl, da
heſſiſchen Staat nicht leicht fallen wird, die beiden Hochſchulen Ku
finanziellen Schwierigkeiten der kommenden Zeit durchzuhalten.
aber das Forſtinſtitut betrifft, ſo ſind wir der Anſicht, daß gera P
in Heſſen doch den beſten Boden unter ſich hat. Wenn etwa
in Zukunft noch auf irgend einem Gebiete eine Rolle zu ſpielen Eiu
in einer Arbeitsteilung unter den deutſchen Univerſitäten, wenn

auef.

ſich ſozialiſieren müßte, dann wird es dieſen Zweig nicht aufgeber:
Wenn eine Hochſchule die Wetterau, den Vogelsberg uſw. um
wird ſie auf dem Gebiete des land= und forſtwirtſchaftlichen E.
immer etivas beſonderes leiſten können. Wenn wir Vergleich=
finden
wir, daß weder Freiburg noch Heidelberg, noch irgend ezu
ßiſche Univerſität oder etwa München, nichts Gleichwertiges a
und Wald aufweiſen können, wie Gießen und ſeine nächſte Hy.
Ein ſo vielgeſtaltiges, maßgebendes deutſches Waldgt
wie dasGießener hat keinedeutſche Höchſchnl
aufzuweiſen. Ich habe es für meine Pflicht gehalten, ehe
ſchwierige Entſcheidung traf, nicht nur mit den Vertretern der
waltung zu verhandeln, ſondern auch perſönlich die in Frage kon
Städte zu beſichtigen. Auf Grund der Vergleiche hat ſich mein
mus verſtärkt. Ich habe auch viele Wünſche anderer Forſchung/
ausfprechen hören, daß das Gießener Inſtitut erhalten bleiber
Es iſt nun geſagt worden, das Militär habe die Gießener Kaſerr
noch nicht geräumt. Das ſtelle ich mit dem größten Bedauern
muß ſagen, daß das Militär für dieſe Lebensfrage unſerer U
tatſächlich kein Verſrändnis hat. Immer wieder wird die Räumt
zögert. Man ſagt in Berlin, die Kaſerne wird gebraucht zur Ab
rung von Ausrüftungsgegenſtänden. Ich meine doch, dafür körn
bei einigermaßen gutem Willen andere Räume finden. (Sehr M
Wir brauchen in Gießen auch für die anderen Inſtitute dringens 4
Dieſe können nur beſchafft werden, wenn das Forſtinſtitut
wird. Es kommt hinzu, daß wir bereits vor dem Kriege den
in Ausſicht genommen hatten, dieſen aber durch den Krieg u k
mußten. Andere Städte haben große Neubauten vor dem Kr
ſtellt und konnten diefe alsbald in Benutung nehmen. Um kon ie
zu können, müſſen wir heute bauen. Angeſichts dieſer Leb
unſerer Univerſität mußten andere Fragen, befonders auch die 9=

wortung für die

bringung der Gelder, zurückſtehen. Die Stadt Gießen will nurr
ſerne für Schulzwecke benutzen. Dazu iſt die Kaſerne gar nie
brauchen. Baulich iſt ſie wenig geeignet, und die neue Schule inſie zeFk lietzt auf der Gege
müßte mehr in den ſüdlichen Stadtteil kommen. Iſt die Schulenlriche Gegner von der
Bedürfnis, muß ſie allerdings befchafft werden. Jedenfalls iſt deeſch erſnd damit die Atm
ſtreben des Militärs ſehr zu bedauern. Ich glaube, daß die Bausdüichmägliche Pand
ſes Jahres wieder verſtreichen wird, ohne daß wir an den Bauſr A4mr Leiſtungsf
gehen können. Ich möchte dringend wünſchen, daß das Haus henu
von welcher großen Tragweite dieſe Frage für uns iſt, und daß ab wwc 2 Mmmatums
dieſer Stelle aus eine dringende Mahnung ſowohl an das Miln=, wie gebfets. Die vi
an die Stadt Gießen gehen möge, uns doch keine Schwierigem zu einer Beſetz
machen.
dem Ultimat
Abg. Klingſpor (Dtſch. Vpt.): Wir wollen durchaus kink bedeutet die
Schwierigkeiten machen, ich glaube aber, daß der Herr Miniſter ver19cung der Beietz=

Lage in Gießen falſch unterrichtet iſt. Die Schule iſt ein dringens
dürfnis für Gießen. Einen Ausweg habe ich ja gewieſen. Deſieigick Mk bei dieſe
rung follte der Stadt Gießen für die Schule die erforderlichen Miel fzu/2auf Oberſ
Verfügung ſtellen.
In dieſer Hit
Abg. Urſtadt (Dem.): An gutem Willen, dieſe Frage zu Ba, Ah0h Zubſtimm
es uns keinesfalls gefehlt. Aber die praktiſche Durchführung hat chwviet, Regierungen d
rigkeiten gezeitigt. Man hätte ja gegenteiliger Meinung ſei i 3m ollem Recht hoh
aber ob es richtig war, zu den Vereinigungsbeſtrebungen vonsa der
und Württemberg beizutragen, iſt doch zu bezweifeln. Die En=ſeidaingl Mden werden
iſt nun einmal gefallen und ſie iſt auch gut begründet. Die Anelkdecr ue wenigen
früheren Forſtmeiſters Weber haben der Sache ſehr gefchadet. Aralltend füßen tritt,
iſt, daß auch der Gießener Anzeiger dieſe Artikel übernommen h. NDie ſen auferle
ſes einzige Blatt in Gießen hätte doch die Pflicht gehabt, die Sirre ſent ſüchten
der Univerſität zu vertreten. Die Prüfung der finanziellen Fre hud
natürlich notwendig, die Artikel aber wirkten ſtimmungmachend Meindl, ecenlde
Anfrage ſollte lediglich den Zweck haben, die Schäden wiederat/ uu ſſhafter P
machen, die die Artikel angerichtet haben. Wir brauchen uns urchtaß 7 (Beifall.)
nicht zu ſchämen, Geld von Privaten anzunehmen; das geſchiekkei) ae
deren Inſtituten auch. Die ſchlimmſten Schädigungen wurden aldel. es mit

Stadt Gießen und den Gießener Stadtverordneten in die Frageſiw ei

Beſprechung

Schnlintereſſe der Stadt Gießen hinter der Lebensfrage der 1pekgill hoh, 8 eint
zurückſtehen muß. Wenn die Regierung auf jeden Fall entulg ſſen Peuthg fur die
bleibt, den Ausbau bes Inſtituts zu fördern, ſo iſt das gut; es Mutber ſach der An
nichts ſchaden, wenn wir uns hinter die Regierung ſtellen.
Parte
Abg. Klingſpor (Dtſch. Vpt.): Ich wiederhole, ich bir T en=
ſicht
, man ſollte ein derart großes Projekt nicht auf eine finanz ieſoe!
ſichere Baſis ſtellen. Sonſt kann es gehen, wie in Frankfurt, Kau
der Staat nun eintreten muß.
Präſident Dr. Stxecker: Ich möchte dem Gindruck esk
treten, als ob wir das Forſtinſtituk auf der Baſis privater Zunen
erbauen wollen. Wir bauen auf das zielbewußte Eintreten
Frage kommenden Inſtanzen; das ſind der Staat, die Stadt A.
Hochſchule ſelbſt. In letzter Linie erſt wenden wir uns an Prſe.
möchte auch darauf hinweiſen, daß das Lebensintereſſe der Uren
doch auch ein ſolches der Stadt Gießen iſt.
Abg. Brauer (Heſſ. Vpt.) unterſtützt die Anſicht der Ogeb
und weiſt darauf hin, daß das landwirtſchaftliche Inſtitut ire e
Maße unter der Raumnot zu leiden hat. Damit ſchließt 7
ſprechung.

Letzter Gegenſtand iſt die dringliche Anfrage des Abg. Kmrl
Feſtſetzung der Preiſe für Brennholz aus den ſtaatlig?
dungen betreffend. Abg. Knoll (Ztr.): Die Antwort der Sbe

kann nicht befriedigen. Die ungleiche Bezahlung hat Unzufrieloeh
den Gemeinden erregt. Es müßte ſich eine einheitliche PreisſccRwt
ermöglichen laſſen.
Nächſte Sitzung Mittwoch. Schluß 12½ Uhr.

Die Politik der Vereinigten Staaten.
Der wahre Grund für die Vertagung der Reſolution ſ
Paris 10. Mai. (Telunion.) Der Pariſer Neu=Rch
rald erfährt aus Waſhington: Die amerikaniſche Reeiait
dürfte den amerikaniſchen Truppen geſtatte, .
der Beſetzung des Ruhrreviers zuſammeſh.
den franzöſiſchen und engliſchen Truppeſ.
zunehmen, wenn eine ſolche Beteiligung notwendig "
Frage iſt aber gegenwärtig noch in der Schwebe. Die Riſſe
hat die Befugnis, eine ſolche Beteiligung anzuordnen, hie
mehr die ſchwebende Frage der Reſolution Knox auf unkte.
Zeit vom Repräſentantenhaus mit Rückſicht auf die Anſ
Präſidenten Harding verſchoben worden iſt.
Das amerikaniſche Außenamt teilt in einer Note R. A=
einzige
Löſung des Wiederherſtellungsproblems ſcheine W.S
liegen, daß Deutſchland die Ententebedingſt.
völligannehme. Daraus ſchließt man in Waſhinst /0ch
die amerikaniſche Regierung ihre Zuſtimmung zu dem S..
programnt gegeben hat, wobei die Beſetzung des Ruhigel.
begriffen iſt.

[ ][  ][ ]

fmmmer 129.

m=ahme des Ultimatums. Das neue
Reichskabinett,
Die entſcheidende Reichstagsſitzung.
orxlän, 10. Mai. Um 9 Uhr abends wird die urſprüng=
amf
7 Uhr angeſetzte Sitzung des Reichstags eröffnet.
waus iſt dicht beſetzt und die Tribünen bis auf den letzten
mefüllt. In den Diplomatenlogen ſitzen zahlreiche Vertreter
Fmtente und neutraler Staaten. Der neue Reichskanzler Dr.
hnimmt mit den Mitgliedern ſeines Kabinetts am Regie=
siſche
Platz.
ure 9 Uhr eröffnet Präſident Löbe die Sitzung mit fol=
Anſprache: Der Reichstag hat ſich verſammelt, um
6ntſcheidung von ungeheuerer Tragweite zu fällen. Indem
zie Sitzung eröffne, gebe ichdem Wunſch Ausdruck, daß unſere
Hnengen von dem Ernſt getragen ſein mögen, den die ge=
üt
iche Stunde uns gebietet.
ſuriter den Eingängen befindet ſich auch die Erklärung, der
Ine ten vom 5. Mai über die Repärationsverpflichtungen, fer=
oxs
Abkommen zwiſchen der deutſchen Regierung und der
ſſiven ſozialiſtiſchen Sowjetregierung über die Erweiterung
Zitigkeitsgebiets der beiderſeitigen Delegierten.
Zur einer
Erklärung
der Reichskanzler Dr. Wirth das Wort:
Weine Damen und Herren! Der Herr Reichspräſident hat
rſucht, die Kabinettsbildung zu übernehmen und ich habe
wrbt, in dieſer entſcheidungsſchweren Stunde mich dieſen
.richt berſagen zu dürfen.
Das neue Kabinett.
ze Reichsminiſtern ſind durch den Herren Reichspräſidenten
ſmtt: Reichskanzler: Dr. Wirth. Reichsſchatzminiſter und
ttrnzler: Bauer. Inneres: Dr. Gradnauer. Wirt=
t
. Robert Schmidt. Juſtiz: Dr. Schiffer. Heer: Dr.
Ler. Poſt: Giesberts. Verkehr: Gröner. Arbeit;
9 raun. Ernährung: Dr. Hermes. Mit der einftweili=
ASahrnehmung der Geſchäfte des Miniſters des Auswärtigen
eauftragt: Dr. Wirth. Das Miniſterium der Finanzen
ſäir den Wiederaufbau bleiben einſtweilen noch unbeſetzt.
für zungen des Kabinetts ſollen unter Erwägung aller für
Zuſammenſetzung weſentlichen Geſichtspunkte unverzüg=
Ain Angriff genommen werden.
Lie Aufgabe dieſer ſchweren Stunde iſt, die Entſcheidung des
½stages über das Uiltimatum der alliierten Regierungen her=
uühren
. Im Hinblick auf den Ablauf der Friſt muß ich Sie
ſer. Ihrer Meinung durch unverzügliche Entſchließungen Aus=

Darmſädter Zagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

Geite 3.

lrgeben zu wollen. Es bleibt uns keine andere Möglichkeit,
täe Annahme oder Ablehnung. Das Ja bedeutet, daß wir

Gereit erklären, die ſchweren finanziellen Laſten, die man
für Jahr von uns fordert, in freiwilliger Arbeit zu tragen.
Ablehnung aber würde bedeuten die Zwangsvollſtreckung
ger geſamten Volkswirtſchaft, würde bedeuten Sklavenarbeit
ta der Aufſicht der feindlichen Bajonette, würde bedeuten die

chts
eſonders auch die d
dt Gießen will mut
uns iſt, und daß

41

10

eferung der Grundlagen unſerer geſamten induſtriellen
tᛋkeit. Die Zerreißung unſeres ſo ſtark geſchwächten Wirt=
Iſskörpers und der Niedergang unſeres ganzen Erwerbs=
eis
wären die Folgen. Aber noch ungeheuerlicher könnten
die Wirkungen auswachſen für unſere politiſche Exiſtenz, für
ſe Reich. Es ſteht mehr als Geld und Gut auf dem Spiel.
eir richtig!) Es handelt ſich um die ganze Zukunft unſeres
geprüften geliebten Vaterlandes. Das deutſche Volk iſt zu
größten materiellem Opfern bereit.
Die deutſche Regierung nimmt aus dieſen Gründen das
Ultimatum an.
Kaſerne gar mat =Verantwortung für die weltwirtſchaftlichen Folgen des Ulti=
ue
Schule imn ms liegt auf der Gegenſeite. Nur durch Leiſtungen können
die Schule nunſere Gegner von der Aufrichtigkeit unſeres Wollens über=
edenfalls
iſt deeF uen und damit die Atmoſphäre ſchaffen, in der eine einiger=
aube
, daß die Barßgen erträgliche Wandlung der Londoner Beſchlüſſe im Rah=
ß
wir an den Baſſ unſerer Leiſtungsfähigkeit geſchehen kann. Durch die An=
en
, daß das baus Anlme des Ultimatums beſeitigen wir die drohende Beſetzung
fonohl an das Mr/Mſuhrgebiets. Die vielfach geäußerte Meinung, daß es auf
feine Schwierut=T Fall zu einer Beſetzung des Ruhrgebietes kommen würde,
ſet in denr Ultimatum keine Stütze. Nach deſſen Sinn und
ollen durmau Vakklaut bedeutet die Annahme des Ultimatums gerade die
z der Herr Mimſter Reiwinderung der Beſetzung des Ruhrgebietes.
le iſt ein dragr? Daß wir bei dieſer ſchickſalsſchweren Entſchließung unſeren
beſen, 2 füit= auch auf Oberſchleſien richten, bedarf keiner Begrün=
* Ung. Im diefer Hinſicht vertrauen wir feſt auf das Ergebnis
rage u 41:Bollsabſtimmung. Worauf es jetzt ankommt, iſt, daß die
oführung t Acerten Regierungen den von polniſcher Seite gemachten Ver=
r
Meinung ſinr ſſch eine allem Recht hohnſprechende vollendete Tatſache zu ſchaf=
rebungen
ſn en, nicht dulden werden und daß auf keinen Fall der polniſche
ifeln. 2ie Gr/ikmtor die wenigen Rechte, die uns der Friedensvertrag noch
ggrindet. 2 XAh mit Füßen tritt. Dieſer Friedensvertrag, der uns ſo gigan=
hr
geſchadet. An
e ühernammm !.4 Laſten auferlegt, birgt für die alliierten Regierungen auch
gehabt, die 54l ge Pflichten.
fimanziellen zre! Die neugebildete Regierung empfiehlt Ihnen nach
ſtimmungnachn. Newiſſenhafter Prüfungdie Annahme des Ulti=
zie
Schäden wir Ruttums. (Beifall.)
Bir bruchen W 2
Das Haus tritt ſofort in die
hmen; das geiche 4
Beſprechung der Regierungserklärung
tigungen wutde.
eten in die F 570. Für die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion gibt der Ab=
zwedn
/ eurdnete Wels eine Erklärung ab, die beſagt: Die politiſche
räfidenten ?
antwortung für die Annahme und Ausführung des Ultima=
ebensfrage

wlns liegt nach der Anſicht der ſozialdemokratiſchen Reichstags=
jeden
50l
mſas gut; tion bei den Parteien, die am meiſten zur Verlängerung des
ſeges und damit zur Vermehrung der Laſten beigetragen
telle
ch M Tagen. Da aber jene Parteien in ſchwerſter Stunde verſagen und
fuchE16 ihrer Politik verharren, die die Auslieferung deutſcher Lan=
lekeile
in Feindeshand in ſich trägt, hält es die ſozialdemokra=
UIaee Reichstagsfraktion für ihre Pflicht, die von den eigentlichen
m Gcrt
imter zuantortlichen im Stich gelaſſene Aufgabe zu übernehmen. Die
raldemokratiſche Reichstagsfraktion hat daher die Teilnahme
Eintre
ie Stut. Ail einer Regierung beſchloſſen, die durch Annahme des Ultima=
wir
ms m..Auns Deutſchland vor den unmittelbaren kataſtrophalen Folgen
er Beſetzung des Ruhrgebiets retten und den ehrlichen Ver=
Bo machen will, das uns Auferlegte, nach beſtem Können zu
mäillen.
Abg. Trimborn gibt namens der Zeutrumsfrak=
on
eine Erklärung ab in der es heißt: Bei der Erwägung
Gründe für und gegen die Ablehnung des Ultimatums haben
r es für richtiger gehalten, daß das Deutſche Reich und das
Tigatſche Volk bei einer Annahme der Forderungen der Alliierten
ſeinem Fortbeſtande weniger gefährdet ſei, wie bei den im
Dälle einer Ablehnung eintretenden Wirkungen. Im Falle der
allehnung tritt die Beſetzung des Ruhrgebietes ſofort in Kraft.
der Ueberzeugung, daß es für die Erhaltung und Wieder=
W
Iinrichtung Deutſchlands keinen anderen Weg gibt als die Unter=
n
Stgche, haiſt der Reichsregierung haben wir uns entſchloſſen, unſere
Fonsſimmung durch unſer Ja zum Ausdruck zu bringen, womit
r zugleich die Erfüllung unſerer Entwaffnungszuſage aus=
Mechen. Dem Kabinett ſind wir bereit, unſer Vertrauen aus=
Ahprechen. (Beifall beim Zentrum.)
Abg. Streſemann (Deutſche Volkspartei): Unſere Frak=

Volke, der die durch das Ultimatm feſtgelegten Beſtimmungen
für durchführbar hält. Der ganze Auswärtige Ausſchuß von
rechts bis links ſtand ebenfalls auf dieſem Standpunkt. Die So=
zialdemokratem
können daher jetzt die Verantwortung nicht ab=
lehnen
dafür, daß die deutſche Arbeiterſchaft in widerſtandsloſe
Abhängigkeit vom Auslande gebracht wird. (Proteſte links.) Der
Reichskanzler hat erklärt, die Ablehnung würde zur Sklaverei
führen. In Afrika hat man die Sklaverei abgeſchafft, aber durch
das Ultimatum wird ſie bei uns eingeführt. Die oberſchleſiſche
Frage wird zweifellos durch die Annahme des Ultimatums in
ein neues Stadium gebracht. Gewiſſe engliſche Zuſicherungen
ſollen dafür ſprechen, daß bezieht ſich aber nur auf gewiſſe Be=
zirke
Oberſchleſiens, nicht aber auf das ganze ungeteilte Ober=
ſchleſien
. Die Regierung gibt ſich alſo hier zu großen Illuſionen
hin. Solange wir nicht die Verſicherungen vorliegen haben, daß
uns ganz Oberſchleſien ungeteilt zufallen ſoll, können wir das
Ulkimatum nicht annehmen. Deshalb haben wir uns zu unſerer
Stellungnahme durchgerungen. Es handelt ſich hier nicht allein
um Geld und Gut, es handelt ſich auch um moraliſche Geſichts=
punkte
, die deutſche Ehre. (Proteſte und Zurufe der Abgg. Bartz
und Remiele, die dafür Ordnungsrufe erhalten.) Durch die
Entwaffnungsaktion wird von neuem Zwietracht unter das deut=
ſche
Volk gebracht. Unter dieſen Umſtänden mußten wir Nein
ſagen. Wenn wir die Folgen des Uldimatums nicht tragen, ſo
wird unſere Annahme wenig Wert haben, wenn die Entwaff=
nung
nicht bis zum 31. Mai erfolgt iſt, dann werden wir ja doch
den Einmarſch haben. Wir lehnen das Ultimatum ab, weil es
unerfüllbar iſt und ſeine Annahme das deutſche Volk in kurzer
Zeit wieder in dieſelbe Lage wie heute bringen würde und weil
das Verlangen der Aburteilung der ſogen. Kriegsverbrecher mit
der Wärde des deui en Volkes nicht verträglich iſt, und weil
die Entwaffnungsforderung die Sicherheit des Reiches nach
außen und innen gefährdet und weil die Garantieforderung das
deutſche Volk aus der Reihe der ſelbſtändigen Nationen ſtreichen
würde und weil auch unſere Kinder und Kindeskinder zu Skla=
ven
unſerer Feinde werden. Die Ablehnung wird uns ſchwere
Leiden und Opfer bringen, aber wir können nicht ertragen, daß
die Erfüllung des Friedensvertrages nur erreicht werden kann
mit der Aufgabe unſeres nationalen Selbſtbewußtſeins. Unſere
Feinde wollen keinen Frieden, ſondern die Vernichtung Deutſch=
lands
. Wir wollen uns ſelbſt treu bleiben. Wir wollen nicht
Gewaltpolitik, wir wollen Zukunftspolitik treiben. Einmal wird
Deutſchland wieder ſtark im Rate der Völker ſein. (Großer Lärm
und Rufe: Hipp, hipp, Hurra!) Wenn nicht alle Teile unſeres
Volkes, dann aber wenigſtens die, welche an die Zukunft Deutſch=
lands
glauben, ſollen die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft auf=
rechterhalten
. Zurufe links, Beifall und Händeklatſchen auf
den Tribünen, Ziſchen. Präſident Löbe rügt, daß der Abg.
Hergt eine vertrauliche Mitteilung aus dem Auswärtigen Aus=
ſchuß
hier wiedergegeben hat. Er bedanert dies und bittet die
weiteren Redner, ſolche Zitate zu vermeiden.
Abg. Ledebour (U.S.P.): Die unabhängige ſozialdemo=
kratiſche
Reichstagsfraktion iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß
die Regierung das Ultimatum unter dem Zwang der angedrohten
Gewaltmaßnahmen annehmen muß. Wir verurteilen den Vertrag
von Verſailles als einen Gewaltfrieden der ſiegreichen Gegner,
ebenſo die wirtſchaftlichen Folgen des Ultimgrums, die eine
ſchwere Schädigung für die Arbeiterſchaft bedeuten. Die Be=
ſetzung
des Ruhrgebiets würde eine Arbeitsloſigkeit von bisher
nicht gekannter Ausdehnung herbeiführen und das deutſche Wirt=
ſchaftsleben
völlig zerrätten. Dieſe kataſtrophale Erſcheinung
würde noch verſtärkt werden durch die Ablehnung der Forderung
auf Entwaffnung und der Verurteilung der Kriegsverbrecher.
Die Entente könnte dies als Böswilligkeit Deutſchlands auslegen
und von dieſem Geſichtspunkt aus die Entſcheidung über Ober=
ſchleſien
zu ungunſten Deutſchlands fällen. Die ernftlichen Be=
mühungen
, mit der Durchführung der Zahlungen zu beginnen,
ſchafft dem deutſchen Wirtſchaftsleben eine Atempauſe. Die un=
vermeidlichen
Folgen der Herderbensſchwangeren Ententepolitik
werden ſich bald in den Ententeländern zeigen, zumal bei der
Arbeiterſchaft. Die Annahme des Ultimatums iſt das kleinere
Uebel. Wenn eine Partei in dieſer Stunde die Pflicht hätte, an
ihre Bruſt zu ſchlagen und zu ſagen: Herr, ſei uns Sündern
gnädig!, ſo iſt es die Deutſchnationale Volkspartei. (Heiterkeit.)
Den Reichskanzler nehmen wir beim Wort. Wenn er von der
Freiheit des deutſchen Volkes ſpricht, ſo muß er in erſter Linie
eine allgemeine Amneſtie für alle politiſchen Verurteilten er=
laſſen
, der Ausnahmezuſtand muß fallen und die Sondergerichte
beſeitigt werden. Das ſind Taten, die wir von ihm verlangen
und erwarten. (Beifall auf der äußerſten Linken.)
Abg. Haas (Demokrat): Jeder deutſche Mann hat in ti her
Frage wohl in ſchwerer Gewiſſensnot dageſtanden. Auch wir
ſchämen uns nicht, zu ſagen, daß auch wir in der Entſcheidung
getrennt ſind. Wir, ſind in dieſer Frage zu keinem einmütigen
Votum gekommen. Aber über die Bedeutung der Frage ſind wir
uns alle einig. Redner ſpricht den Engländern und Italienern
für ihre Haltung in Oberſchleſien den Dank aus. Wenn die Un=
terzeichnung
jetzt erfolgt, ſind wir der Auffaſſung, daß der Ver=
ſailler
Vertrag auf jeden Fall in den Pavagraphen, die die Nach=
prüfung
unſerer Leiſtungsfähigkeit betreffen, beſtehen bkeibt und
daß nicht jeder Verſtoß gegen den Vertrag unſeren Gegnern Ver=
anlaſſung
zu neuen Sanktionen gibt. Wen das Ultimatum an=
genommen
wird, müſſen wir uns alle auf den Boden dieſer Auf=
faſſung
ſtellen und dürfen die Regierung hierbei nicht im Stiche
laſſen. Jeder Parteigegenſatz muß zurücktreten. Hier handelt
es ſich um die Exiſtenz des Reiches. Wem wir die Regierung
unterſtützen, ſo hoffen wir, daß das Kabinett noch eine Erweite=
rung
erfährt.
Nach weiteren Ausführungen des Vertreters der Kommuni=
ſtiſchen
Fraktion und von Dr. Heim (Bayr. Vpt.) wird die Ab=
ſtimmung
vorgenommen.
Das Entente=Ultimatum wird mit 221 Stimmen gegen
175 bei einer Stimmenthaltung angenommen.
Schluß der Sitzung 12½ Uhr.

: en iſt einmütig der Auffaſſung, daß die uns in dem Ultimatum
eBemuteten Leiſtungen unmöglich erfüllt werden können. Das
Miulmatum erfolgt zu einer Zeit, wo unſere Grenzen noch nicht
uimal feſtſtehen und nötigt uns, in der Zeit ſchwerſter Gefahr
eke Wehr im Oſten aufzuheben. Zudem haben unſere For=
üngen
wegen Garantien für die Aufhebung der Sanktionen
Slang noch keine befriedigende Antwort gefunden. Aus dieſen
tünden haben wir unſere Zuſtimmung zur Unterzeichnung des
Aumatums nicht abgeben können.
Ab9. Hergt (Deutſchnatl. Vpt.): Die Regierung ruht auf
ESwachen Füßen. Die Sozialdemokratie ſchiebt die Verantwor=
N dem Bürgertum zu, obwohl ſie weiß, daß die von ihr auf=
eſthrten
Behauptungen nicht zutreffen. Es gibt niemand im

Landwirtſchaftliches.
b. Erneuter Ausbruch der Maul= und Klauen=
ſeuche
. Aus Mecklenburg und auch Schleswig=Holſtein
wird gemeldet, daß dort unter den Viehbeſtänden wieder die Maul= und
Klauenſeuche feſtgeſtellt iſt. Für unſere Landwirtſchaft dürfte der neuer=
liche
Ausbruch der Seuche wieder von großem Schaden ſein, zumal die
Seuche ſchon verheerend genug unter unſerem an und für ſich gerigen
Viehbeſtand gewirkt hat.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Liga gegen Germamia=Bieber 2:2,
Eckenverhältwis 6:4 (3:3). Ueber den Spielberlauf noch das Folgende:
Bei ſtärkſtem Wind trug die Sportvereins=Micmſchaft ihr Spiel gegen
Bieber aus. Bieber hat Platzwahl und wählt den Wind im Rücken.
Daru ſtadt hat Antritt und ſpielt in ſchöner Kombination den Ball vor
das gegneriſche Tor, ohne daß ihn der Gegner berührte. Mit dem Wind
als Bundesgenoſſen zieht der Platzverein vor D.3 Tor, wo er ſich län=
gere
Zeit feſtſetzen konnte. Die Verkeidigung wehrt gut ab, doch die
ſtärsſten Schüſſe werdem vom Winde zurüchgetrieben. Iu dieſer Zeit
fielen kurz hintereinander zuvei Tore für Bieber, von denen Bärenz das
erſte durch eutſchloſſeneres Eingreifen hätte retten können. Doch nicht
lange konnte ſich Bieber des Vorſpriges freuen. Durch ſchönes Zu=
ſpiel
kommt D. gut vor und Takacs hann den erſten Erfolg erzielen,
Das Spiel bleibt jetzt offen, und bald darauf glückk D. der Ausgleich.
Steckenreuter läuft durch und ſchießt den veihſem Verbeidiger gegen die
Bruſt. Dieſer lemkt durch eine Drehung den Ball in ſein oigenes Tor.
Der Wind hatte ſich gelegt und Negen ſetzt ein. Mach der Halbzeit
uimmt das Spiel eine ganz andere Wendung. Sportverein nimmt das
Heft in die Hand und leitet Angriff auf Angriff ein. D. iſt an Kom=
bimation
der Bieberer Mannſchaft weit überlegen. Immer wieder
kommt der Srurm vor des Gegners Tor, doch landen die Söürme meiſt
im Aus oder werden die Angriffe durch das Pfeifem des Schiedsrichters
wegen angeblicher Abſeitsſtellung im Keime erſtickt. Oft ſtad D.s Halb=
litiber
abſeits. Doch nicht immer, wenn ſich ein Stürmer freigeſpielt
hatte. Die ſchönſten Chancen wurdem verſiebt. Takges trat mit kon=
ſtanter
Bosheit über die Latte, ſodaß bis zum Schluß anr Reſultat nicht3
mehr geändert werden konnte. Die Mannſchaft ſpielte in ihrer Geſamk=
heit
beſſer wie in Höchſt. Krauſe, der einige Zeit ausſetzte, zeigte ſich
wieder in alter Form und verſtand ſich ſehr gnt mit Talacs. Dr. Neu

wantz wirlet das Mickgtat ber Maunſchaft. Auch die Verteidigung war
wieder auf der Höhe, und mr ihe iſt es zu verdanken, daß Biebeu in
der erſten Halßzeit nicht mehr Tore erzielen konnte. Was Kombinativnr
anbelangt, kommt die Bieberer Mannſchaft gegen die hieſige Mannſchaft
mcht auf. Oft hörte man die Zuſchauter das flüfſige Spiel unſeres
Innentrios bewundern. Wie ſchon erwähnt, war der Schiedsrichter zu
kleinlich und in Abſeitsbehandlungen ſehr umgenau.
hd.
* Sportklub Viktoria=Griesheim 1. Mſch. gegen
Fußballverein Mainz=Koſtheim 1. Mſch. 3:0 (2:0), Echen
12:2. Das Spiel wurde von Anfang bis zum Schluß in einem äußerſt
lebhaften Temuo durchgeführt. Griesheim ſpielt in der erſten Hälfte mit
dem Wind und kann nach techniſch überlegenem Spiele bis zur Pauſe
ßlveimal erfolgreich ſein. Nach der Pauſe verſucht Mainz=Koſtheim mit
aller Macht das Reſultat zu verbeſſern; boch alle Angriffe ſcheitern an
dem glänzenden Spiel der Griescheime= Verteidigung. Auch gegen den
Wind hat Gr. das Spiel feſt in der Hand; nach kurzer Zeit erzielt der
Lönksaußen mach raſendem Flankemlauf das dritte Tor. Trotz aller An=
ſtrengung
blieb Mainz=Koſtheim das wohlverdiente Ehrentor verſagt.
Der Gegmer ſtellte eine äußerſt flike Elf, deren Hauptſtärke der ſchnelle
Sturm war, der ſich jedoch bei der Griesheimer Hincermannſchaft nicht
durchſetzen konnte. Bei Gr war die Hintermannſchaft wie inumer her=
vorragend
, währent

ner. Das Spiel endete 1i1 unentſchieden. Die brütte Mannſchaft fer=
tigte
bie zweite Mannſchaft von Biebesheim überlegen mit 7:0 ab. Die
1. Jgdmſch. ſiegte im Verbandsſpiel über Olympia=Arheilgen erſte
Jgdmſch mit 1:0, während die 1. Schüilermſch. die gleiche von Germania=
Arheilgen ebenfalls mit 1:0 ſchlug.
* Germania 03 Pfungſtadt Mannheim= Linden=
hof
. 0:3. Mit dieſer Niederlage rückt die Pfungſtädker Mannſchaft
unverdient auf den 3. Platz, den glüchlicheren Heidelbergern mit einem
Punkt Vorſprung den zweiten überlaſſend. Ein Aufſtieg in eine höhere
Klaſſe wäre für Pfungſtadt alſo nur durch die Neuregelung des Spiel=
ſyſtems
möglich, em Fall, der auch für den Darmſtädter Sportverein
Geltung hat. Das Spiel ſelbſt brachte nicht das Crwartete. Anfangs ein
Suchen nach Schwächen bei beiden Gegnern; in der zweiten Hälfte konn=
ten
die mit mehr Energie ſpielenden Mannheimer dann drei Erfolge er=
zielen
. Der Spielverlauf hätte bei etwas mehr Entſchloſſenheit im
Pfungſtädter Angriff einem knappen Sieg der Pfungſtädter Mannſchaft
eegeben müſſen, da die Mannſchaft Zweidrittel des Spieles im Angriff
lag. Eine ſtarke Verteidigung Mannheims und Unentſchloſſenheit im
Pfungſtädter Sturm ließen es aber zu keinem Ergebnis kommen ſo
daß zuletzt die bechniſch im allgemeinen beſſeren Lindenhofer das Spiel
für ſich entſchieden. Verdient, aber zahlenmäßig zu hoch. Lindenhof
ſtellte eine körperlich kräftige Mannſchaft, die in hieſiger Gegend kein
Seitenſtück findet, mützte dieſen Vorteil auch aus, ohne aber unfair zu
ſpielen. Umſo bedquerlicher iſt es, daß gegen Schluß eimige Pfungſtädter
Spieler aus der Nolle fielen. Alls Geſamtergebnis des Spieles iſt
feſtzuſtellen, daß Pfungſtadts Mannſchaft einer Auffriſchumg bedarf.
Der Schiedsrichter, ein Herr aus Mainz=Kckſtell, war korrekt in ſeinen
Entſcheidungen. An beiden Pfingſtfeiertagen weilt Germania 03 in
Friedberg beim dortigen V. f. B. und m Bergen bei Frankfurt beim
Fußballſportverein.
Handball=Meiſterſchaft der Heſſiſchen Schutzpolizei.
* Erſte Hundertſchaft Darmſtadt gegen ſiebente Hundertſchaft
Babenhauſen 2:0. Bei ſehr windigem Wetter wurde in Gegen=
wart
zahlreicher Zuſchauer ein äußerſt ſponnendes urnd flottes Spiel
gezeigt. Im allgemeinen überwog der Eindruck, als wenn die Mann=
ſchaft
der 7. Hundertſchaft die üiberlegene geweſen wäre, denn das Spiel
fand hauptſächlich auf der Darmſtädter Seite ſtatt. Den Erfolg brachte
aber doch ſchließlich die beſſere Schußtechnik und Schußfreudigkeit der
1. Hunhertſchſaft. Auch litt das Spiel der Baßenhäuſer an einer Ueber=
kombination
, die nach famoſen Durchbrüchen den Balk am Schlußkreis ſo
lange aufhielt, bis zu viel Verteidiger jede Schußſicherheit unmöglich
machten. Das erſte Tox durde durch Strafſtoß aus 14 Meter in der
zehnten Minute erzielt. Ein Durchbruch links in der 22. Minute er=
brackſte
durch Verwandlung einer Flanke das zweite Tor für die 1. Hun=
dertſchaft
, beide von Polizeioberleutnaut Jans gevorfen. Vielſache
Durchbrüche der 7. Hunderrſchaft führten wicht zum Erfolg; einige nicht
beſonders ſcharfe Schüfſe wurden vom Torwächter gehalten. Nach
Halbzeit gelang es keiner Parkei yhe, den Stand des Spieles zu
ändern. Der Schiedsrichter, Polizeileutnant Herrmann, leitete das
Spiel ſicher und gerecht. Herr Polizeioberſt v. Klipſtein überreichte mit
anerkenmenden Worke die geſchmackvolle Ehrenurkunde und Medaillen
an die Sieger. Das anſchließende Fußballſpiel Ensgraber
(Sportberein) gegen Schupo endete mit 5:0. Aus verſchiedenen Grün=
den
konnte die Schupo nicht in vollev Stärke antreten und gab daher
für die energiſch und ſicher ſpielenden Ensgraber keinen ebenbürtigen
Gegner ab.
Schluß des redaktivnellen Teils.

Hf

Unterornährte

nehmen das ärztl. glänz. begutachtete Capholgetin (milch= phosphor=
ſanres
Kalkpräparat). Nicht nur äußerl. gutes Ausſehen, ſondern eine
tatſächl, durchgreifende Kräftigung des Geſamtorganismus wird durch
eine regelmäßige Kur erzielt, 252 Tabletten X 16 für 4 Wochen, für
Kinder X 12., in allen Apotheken. Niederlagen und Verfand:
Einhorn=, Rirſch=, Hof= und Dr. Merck’ſche Apotheke. (J,3822

ranadeifen
Erhälfſich in allen Aufomoßif-und Zubehörhandlingen
Mitteldeutsche Cumaiwarenfsbrik Louis Peter A-G. Frankl

CIN

beseikyf schnell, sicher und schmerzlos
Hühneraugen
Kasse
bewährt.
P Knnenndggn.
Krn.44
F RnnLnnnge
Drogerie Beckenhaub, Schulstr, Drogerie Schwinn,
Rheinstr., Drogerie Schulte, Rheinstr. 17. (IT,2996

Wetterausſichtei für Mittwoch.
Wolkig, noch vereinzelt Regen, urild, Süüddweſtwind.

Tageskalender.
Landestheater. Anfang 7½ Uhr, Eude 91 Uhr (B 32, Schau=
ſpielmiete
b 17, Schülermieten blau, rot‟, Sondermiete Serie XIV2);
Glaube und Heimat.
Lichtbildervortrag von Vizeadmiral und Gouverneur Meher=
Waldeck um 8 Uhr im Saalbau (Verein fiir das Deutſchtum im Aus=
land
).
Verſammlungen: Bud der Auslandsdeutſchen um 8 Uhr i
Reſtaurant Sitte. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten um 8 Uhr
Kaiſerſaal.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 12. Mai.
Wagen=Verſteigerung um 11 Uhr Ecke Baukhaus= und
Arheilger Straße.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WPaldgeſtel; für heſſiſche Polttik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliche8: Kurt Mitſchiug; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Pank Lauge.
Druck und Verlag: L. C. Wittichtſche Hoſbuchdrnckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mittellungen ſind an die Redakrion des
Tagblatts zu richten. Ctwaige Honorarſorderungen ſiud beizufügen; nachträgliche
wirden nicht berückſichtigt. Unverlangte Mauuſkripte werden nicht zurückgeſandr.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Rummer 122)

Mittwoch, den 11. Maf 1921.

Darmſtädter Tagblatt

Kge

Folswer eeKTottiektien!

Die glückliche Geburt eines kräf-
tigen
Jungen zeigen hocherfreut an
Hans Tölcke und Frau
Gertrud, geb. Richter
Darmstadt, den 9. Maf 1921
Lucasweg 23.

gestickt Batist mit farbig. Besatz . .
Batist mit reicher Stickerei . . . . . . . . . .
in Vollvoile mit Hohlsaum und farbiger Häkelei
in Vollvoile mit plissiert. Jabots und Fileteinsatz
in Vollvoile mit echten Fileteinsätzen
165., 198., 215., 265.

Weiße Blusen
Weiße Blusen
Weiße Blusen
Weiße Blusen

Ihre Vermählung geben bekannt
ERNST BATZ
Postpraktikant
PAULA BATZ
geb. Dahmer
Darmstadt, Mai 1921
Pallaswiesenstr. 14.
(*19844

Gaf Tocrler PiaffigS

O Elisabethenstrasse
Ecke Wilhelminenstr.

Statt Karten!

Staatsanmalt Dr. Erich Berndt
Gretel Berndt
geb. Katzenellenbogen
VERMAHLTE
Frankfurt a. M., Maf 1921
Gartenstraße 118.
(*1981

Friſch kaufen Sie
Mautin

äulein
Aee
hals beialleine
derrn oder
ngebote unter
2

nzen=Butter= Margarik
in allen Packungen ſowie
friſch vom Block in (531
Spezialgeſchäf
1au1O hint. Rathaus

Todes=Anzeige.
Heute morgen um 91 Uhr iſt mein
lieber Mann, unſer guter Vater (5723

nach langem, ſchwerem Leiden ſanft ent=
ſchlafen
.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Anhalt Wwe.
und Kinder.
Darmſtadt, den 10. Mai 1921.
Die Beerdigung finder ſtatt: Donnerstag,
den 12. Mai, nachmittags 3 Uhr, vom
Portal des Waldfriedhofs aus.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden
bitten wir abſehen zu wollen.

Preiswerte, gute
Baumaterialiet
Auf Abbruch zu verkaufen
1 Stallgebäude

Höcer uch
Be
mt

1 Keſſelhaus mit gr. Schornſten
Näheres Saalbauſtraße 4, Bureau,

4a Nuhigem
eütze, geht auch

Anna Berſch, Schuchardſtraßelt
empfiehlt ihre reichhaltige Answahl
Damenhüten
zu mäßigen Preiſen. Hutformen von Mk. 15
an. Damen= und Herrenhüte werden ..
den neueſten Formen umgearbeitet. (!

Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Nachricht, daß unſer guter Vater, Groß=
vater
, Schwiegervater, Schwager und Onkel

Louis Nord

(5724
heute nacht ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1921,
(Friedrichſtr. 26.)
Die Beerdigung finder Donnerstag nach=
mittag
3½ Uhr vom Waldfriedhpf aus ſtatt.

Wollen Sie FrA
am Rasieren haben,
langen Sie nur (T7

grosse

Dankſagung.
Für die während der Krankheit und bei
der Beerdigung unſerer teueren Entſchlafenen
erwieſene Teilnahme ſagen wir Allen auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
Heinrich Stern, Werkführer
und Kinder.
*19939)

Zu haben in Dre
rien, bei Frisen
einschl. Geschäften
Franls
G0., am II4

Sämtliche Backartikel

Garantiert reinſchmechende

Schweizer Ware

N022 Lereige

Feinſte Tee’s

als Zuschneider ausgetreten und
habe mich selbständig etabliert.
Werde mich bemdhen, durch wirk-
lich
elegante, reelle und billige
Bedienung, das mir bisher in so
reichem Maße geschenkte Ver-
trauen
, zu rechtfertigen.

*20018

Klotilde Berney
Nathan Lehmann VERLOBTE Laudenbach (Bayern) Schaafheim (Hessen) Darmstadt
Sennfeld (Baden)
Schschardstr. 11, II. Mai 1921.
Asß3 [ ][  ][ ]

Memmer 129.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

Seite 7.

HERREN-ARTIKEL
WVerren-Maceo-Einsatzhemden, Ia Qual.,
mit eleg, maschechten Zefreinsätzen Stüek 2d.00
Netzjacken, solide Onalität
Stuek 10.90

Maceo-Unteriackren
Stuek 26.00
Ia Sommerwa re. . .
Msceo-Unterlosen
Stuck 28.80
solide Onalität ...

TALrI9

Diplomates und
Ein
Posten KraWatten Hegattes, mit und

ohne Band

jedes Stück

130 em breiter reinwolloner
Ia Onalität, für Kostüme und
Cheviot Röcke .. . .. . . . Ueter

Turue

Strümpfe u. Socken
Damengtrümpfe
in weiss und schwarz
Paar 5.75
Damenstrümpfe in schwarz, weiss u.
Par 8.50
braun, Ia Maccoware.
Damenstrümpfe in schwarz, weiss u.
Faar 10.50
feinfarbig, Ia Flor ..
Damenstriimpfe in weiss, schwarz u.
braun, Ia Flor ...
. Paar 12.50
Herren-Sockken in schwarz, braun und
alle feine Tarben ... . . . . . Pz4r 6.90
Kinder-Söckchen in weiss, schwarz,
braun u. farbig, alle Grögsen, anfg. Paar 9.90

DAMEN-KONFEKTION

Damen-Blusen in hervorragend schöner Answahl,
Voile, Batist und Musseline, neueste Fassons
25.00 32.50 48.00 65.00
Vofle-Kleider, weiss und weiss mit moderuen Mustern,
Ia Onalität, modernste Formen
75.00 98.00 120.00 148.00
Damen-Röcke in enormer Auswahl aus guten und
besten Stoffen, moderne Machart
24.50 37.50 52.00 65.00
Damen-Mäntel für Früßjahr und Sommer, in Rips
und impräguierten Stoffen
98.00 175.00 225.00 295.00
Strickjacken in Wolle und Seide, in modernen Farben
neueste Fassons
165.00 225.00 275.00 325.00

120 cm C
breite Schweizer Voile
solide Ware, weiss . . . . . . . . . Meter

2
TaOTALA

(5691

UaLOLE

Markt 7

GUGdENHEIM & MARA

Markt 7

Rh

rKüche und Haus=
erfahrenes
, beſt=
(*19819
ſſehlenes
Fräulein
Stellung z. Führung
aushalts bei allein=
dem
Herrn oder
n2. Angebote unter
a. d. Geſchäftsſt.

5003a)

Pfg.

R43

Pfg.

eBa

Pfg.

hint. Rathan=

chorn

eres Fraulein
Langjähr. Zeugniſſen
Stellung als Haus=
in
zu alleinſtehend.
n. Angeb. u. V 142
jäftsſtelle. (*19924

ſnähr, Mädchen ſucht
ber Beſchäftig, im
Halt. Angeb. unter
128 Geſchſt. (*19899

enhüten

FeresFräulein
hg im Haushalt, ſucht
wng in kl.; ruhigem
eals Stütze, geht auch
bärts. Ang. u. V 140
Geſchäftsſt. (*19927

Mädch. ſ. Stelle in
gutem Hauſe. /*19857
äſſcher Grafenſtr. 27, III.

Israel. Mädchen
16 Jahre alt, ſucht leichtere
Stelle mit Familienan=
ſchluß
, wo Dienſtmädchen
gehalten wird. Angeb. unt.
147 Geſchäftsſt. (* 19952

Geb. Frl.
ſucht Anfangs=Stellung
für ſof. od. ſpät. Stenogr.
Maſch. Schreiben, gute
Handſchrift, evtl. auch n.
auswärts. Angeb. unter
W 8 a. d. Gſchſt. (*19995

Auikeck
ner höherer Beamtenfamilie, perfekt in Führung
Haushaktes, im Kochen, Weißnähen; Kleider=
ſaden
und Sticken, Kenntniſſe in Stenographie,
eibmaſchine und Buchführung ſucht zum 1. Juni
mabhängige Stelle.
ſeis auch als Stütze in beſſeres Haus. Gefl. An=
Neut te mit Gehaltsangabe unt. V 144 Gſchſt. (*19959
Rasl
Männlich
geu Sie
Papierhandlung

nin Dro‟
rtep, bei Fris

Zerh, gebild. Kaufmann
ir geneigt, nachmittags
(*19868
ad 5 Uhr
Genbeſchäftigung
eich welcher Art, zu über=
ſeh
nen. Buchführung bei
A- oder Korreſpondenz
In) Buchführung b. ſelbſt=
ärDigem
Geſchäftsmann
evorzugt. Ang. unt. V 132
19868
Gſchſt.

Co.

ar

Raufmann
30, ev., verh., 2 Kd.,
Fahrener Buchhalter,
ſdt Beſchäftigung für
Noe Tage, vor= oder
uchm., am liebſt. a. Büro,
Gebote unt. V 114 an
Geſchäftsſt. (*19822

Bunger Mann
ſaGt von 1 Uhr ab mit=
es
Beſchäftig. Angeb.
WAW 9 Geſchſt. (*19994
Sülider, verh. Mann, gel.
Murtner, ſucht Poſten als

Pribat= od. Geſchäfts=
harus
. Angeb. unt. V 145
ASſchäftsſtelle. (*1994

Dunger Burſche
ſcocht Arbeit möglichſt in
Göärtnerei. Angeb. unter
136 Geſchäftsſt. /*19898

Weiblich
Mutzfrau geſucht Frank=
Mirterſtr, 21, I. (*19973

ſucht jüngere
Verkäuferin
möglichſt aus dem Papier=
fache
. Angeb. mit Photo=
graphie
u. Zeugnisabſchr.
unter V 133 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (5682mdr

Kaſſendienerin
geſ. Meldg. Heinrichſtr. 99
Kaſſe, 712 vorm. (*19862

Geſucht zum 15. Mai
oder 1. Juni
Mädchen
das kochen kann und et=
was
Hausarbeit über=
nimmt
, bei gutem Lohn,
Hausmädchen vorhanden.
Angebote unter T 100
a. d. Geſchäftsſt. (5215a

das kochen kann, ſowie
Hausmädchen
mit guten Zeugniſſen bei
hohem Lohn für 1. Juni
geſ., auch früher. Heinrich
(5609a
ſtraße 51, I.

Haubere Flichfrau
für jede Woche einen Tag
geſucht. Näh. Frau Boß,
erderſtr. 19, part, /*19797

Tüchtig, Flichfrau
für ſofort geſucht. Zu er=
frag
, i. d. Gſchſt, (*19992

Tüchtige
Hausmädchen
bei freier Station, guter
Behandlung und hohem
Lohn per ſofort od. ſpäter
geſucht, Anzufragen Ernſt=
Ludwigſtr. 1, I. (*muimd

Welche Frau
beſorgt (Nähen, Flicken u.
Stopfen) Kleid. u. Wäſch.
Angebote unter V 14.
Geſchäftsſtelle. (*1993

Nach Mannheim
wird für ſof. beſſ. Mäd=
chen
in herrſchaftl. Haus
(3 Perf.) geſucht. (*20014
Vorzuſt, Viktoriaſtr. 47, I.

Wegen

Perfekte
Hausſchneiderin
dei guter Bezahlung und
Verpflegung per ſof. ge=
ſucht
. Zu erfragen Kirch=
ſtraße
21; I. I. (*20004

Fortertd
meines Mädchens ſuche
tücht. Mädchen das kochen
kann, auf 1. Juni in kleine
(*20008
Familie.
Weglein, Schillerpl. 7, I.

Männlich

Kriegsheschädigten
mögl. Tiſchler vd. Weiß=
binder
, bietet ſich lohnende
Verkaufstätigkeit, KeinKa=
pital
erforderlich, Kein Ri=
iko
. Anfrag. erb. u. W6
Geſchäftsſtelle. (5715

Erſtklaſſige
Rockarbeiter
geſucht Nobert Waldherr,
19636im
Schützenſtr.

Schneiderin
die auf Knaben=Anzüge
eingearbeitet iſt, ins Haus
geſ. Schillerpl. 7, I. /*20007

Tüchtige
Arbeiterinnen
und Lehrmädchen per
ſofort geſucht. (*19893
Mosbacher=Spieß
Werkſtätte feiner Damenſchneid.
Waldſtraße 1½

Gut=
empf
. Alleinmädch.
ält. Ehep. g. Hoh. Lohn
geſ. Mathildenſtr. 44, II. (*19p42

Laufmädchen
u. Putzfrau f. Kontor, ſow.
Hausmädchen geſ. Ang.
u. V141 Geſchſt. (*19928

Jung. Dienſtmädchen f.
kleinen Haushalt geſucht
A. Baßmann, Grafen=
(*19890
ſtraße 31.

Junges Mädchen
vormittags geſucht/* 19892
Frankfurterſtr. 6.
Ein
ordentiches Mädchen
für den Haushalt, auch
ſtundenw., ſofort geſucht.
Dr. Hippler, Niederram=
ſtädterſtr
. 36, I. (*19846

Vertreter geſucht
für Darmſtadt und Umgebung
von Frankfurter Engros=Haus für leicht
verkäuflichen, geſchützten, erſtklaſſigen, neuer
Gebrauchsmaſſenartikel
(Mk. 6.50 Stück=Verkaufspreis).
Rentabilität wird nachgewieſen!
Hoher Tagesverdienſt!
Reflektanten, auch Nichtkaufleute, die ſich eine
dauernde Exiſtenz gründen wollen und Lager für
ca. Mk. 5000. übernehmen können, belieben An=
gebote
einzureichen unter V 130 an die Geſchäfts=
(5681
ſtelle d. Bl.

Leiſtungsfähige ſüddentſche Zigarettenfabrik
ſucht noch für verſchiedene Plätze
Allein=Bertreter.
Ueberſichtliche Angebote unter K. O. 33071
(TV,5647
a. d. Ann.=Exp.
Bonacher & Rantz, Düſſeldorf.

werden faſſoniert u. um=
gearbeitet
. Anna Weiner,
Schulſtr. 10, 1. St. (3083a

werden auf neu geſchliffen
Abziehen 10 Pfg.
Schleifen 20 Pfg.
Friedrich Tillmann
Elifabethenſtr. 21
Schleiferei (56962
mit Motorbetrieb.
Aunahme ſämtlicher
Schleifereien.

Stühle aller Art
werden zu 1520 Mark
dauerhaft geflochten, für
echtes Rohr u. Haltbarkeit
wird garantiert. Alteſtes
Geſchäft am Platze, (*.. s
Korb= u. Stuhlflechterei
Ph. Becker, Soderſtr. 54.
Poſtkarte genügt.

Gutempf. Brau
od. Mädchen von 92 Uhr
geſucht. Bez. monatl.
Steinſtr. 5, I. (*19855
Beſſeres, nettes
6
Mädchen
als Stütze der Frau, und
zum Bedienen der Gäſte
für Ausflugsort an der
Bergſtraße ſofort geſucht.
Ang. an Fr. Bolz, Kaffee
Waldhaus, Schönberg, b.
(*20012
Bensheim.
Fleiß., ehrl. Mädchen
bis nach dem Spülen ſo
(*20013
fort geſucht
Viktoriaſtr. 47, 1. St.

mit über 80 000 Mk. Jahreseinkommen auf.
durchaus reeller und ſicherer Baſis findet
ſtrebſamer Herr durch Uebernahme unſerer
General=Vertretung für den Bezirk Darm=
ſtadt
. Es handelt ſich um einen volks=
wirtfchaftlichen
Haushaltartikel,
welcher ein unentbehrlicher Weltbedarfs=
gegenſtand
iſt, unabhängig von jeder Kon=
junktur
. Unbegrenzte Abſatzmöglichkeiten.
Jedermann iſt Käufer. Unſer ſeit vielen
Jahren beſtehendes beſtbekanntes Haus
bietet volle Bürgſchaft für ein erſprießliches
und angenehmes Arbeitsfeld. Es werden
nur ſolche Herren berückſichtigt, die tat=
ſächlich
tüchtig und reell ſind, gleichviel
welcher Branche, und die über ein Betriebs=
kapital
für Lagerhaltung von 1520 000 Mk.
nachweislich verfügen können. (II,5317
Verhandlungen am Mittwoch, der
11. Mai, von 912 und 13 Uhr im
Hotel Traube, Darmſtadt, durch den
Repräſentanten d. Chemiſch. Fabrik Neuding,
Baumzweiger & Co., Dresden=A. 24.

Generalagentur frei!
Meine Generalagentnr für Darmſtadt und
Umgebung iſt frei geworden. Reflektanten wollen
am Samstag, den 14., von 101 Uhr, im Hotel
Traube bei mir vorſprechen.
(I,5685
J. M. Geis
Subdirektor der Viktoria, Wiesbaden.

Aeltere, ſelbſtſtändige
Bauſchloſſer
*19858mr
geſucht.
J. Jacobi, Karlsſtraße 34,

Bilanzſicherer
Ruckhalter (1
für alsbald geſucht. Ang.
mit Angabe der ſeitherig,
Tätigkeir unter V 128 an
(*19854
die Geſchſt.

unter 17 Jahren
Junge geſucht. (*19980
Bh. Jungmann,
udwigsplatz 6.

Aufarbeiten
von Polſtermöbeln und
Matratzen, ſowie Tape=
zieren
in ſolider Ausführ,
bei ſehr bill. Berechnung,
Fritz Duenſing
Mathildenplatz 9 (*19889
Schloßgartenſtraße 21.

Jeder Stuht
wird aus Ia Naturrohr
von 1624 Mark
geflochten, ſowie (*19858
Korbmöbel,
Körbe.
ſeparaturen aller Art
werden prompt u. billigſt
ausgeführt nur bei
Joh. Pfleger
Bleichſtraße 39, Hths.; pt.
Arbeit wird abgeholt.
Poſtkarte genügt.

Motorrad=, Motor=
wagen
=, Fahrrad=
Reparaturen
aller Art werden ſachge=
mäß
u. billigſt ausgeführt.
Anfertigung all. Erſatzteile,
Ausſchleifen von Zylindern
Anfertigung neuer Kolben
uſw., Schweißen defekter
Teile in eigen. Werkſtätten.
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (ss:a

Pikierte
Tomatenpflanzen
nur feinſte Sorten, preisw.
abzugeb. Wiederverkäufer
Vorzugspreis. (*19919
Frankfurterſtr. 115 vder
Friedrichſtraße (18, 1. St.,
Telephon 3190.

HAAnnnnnannnaanaännannnarnanann
Vartroter
mit Beziehungen zur Landwirtſchaft für den
m Vertrieb eines einzigartigen, geſ. geſch. landtv.
m Gebrauchsartikels, unentbehrlich für Rindvieh,
I Maſſenartikel, ſofort geſucht., (Ganz unge=
tvöhnl
. Verdienſtmöglichkeiten.) Angebote an
n
C. Cramer 8 Co., Wiesbaden
Friedrichſtr. 48. (F5638

nunnnanannganagnnannnnnnnnnnnnn

Bedeutendes Großhandelshaus
in Kurz=, Weiß= und Wollwaren
ſucht für eingeführte Touren zu baldigem Eintritt
tüchtigen, branchekundigen
Kelsenden
der Odenwald und Provinz Starkenburg ſchon bereiſte
und gute Erfolge aufzuweiſen hat. Ausführliche Ange=
bote
von nur branchekundigen Herrn mit Photographie
und Gehaltsanſprüchen unter F. 4 W. 4158 an Ru=
dolf
Moſſe, Frankfurt a. M.
(I,5686

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

Nummer 124

Weltbummel in Eiſen.
Von Balder Olden.
Amerikanisches Copyright 1919 by. Carl Duncker, Berlin.
(Nachdruck verboter.)
9)
Die Wette hängt. Der Boy bringt auf weigedecktem Ta=
blett
ein Tiſchmeſſer. Die Gents ſcharen ſich um den Wetter, der
im Smoling, im Lack und Glanz das Meſſer ergreift, ſeine
Kleider öffnet und vor aller Augen, im öffentlichem Lokal, an ſich
ſelbſt jene Beſchneidung vollzieht, die unter den wildeſtem Wil=
den
als heroiſche Probe ihrer Kriegstüchtigkeit gilt. Halbtot
wurde er ſpäter weggetragen und lag Monate lang im Hoſpital.
Die nderen zechen weiter, bringen cheers aus auf dieſem
Smarten, der die Wette gewonnen hät. Als die Bar geſchloſſen
wird, geht’s irgendwo in einem privaten Wohnhauſe weiter.
Whisky und Soda gibts überall. An dew Wänden hängen
Schießtrophäen, Gewehre, Jagdbilder und regen die Sportluſt
an. Einer hat auf ſeinem kaum bebauten Gebiet Löwenſpuren
gefunden. Er kennt den Wechſel genau, dem Wechſſel von drei ge=
meinſam
jagenden Löwen. Er ladet alle ein. Die Boys wer=
den
geweckt, Kraftwagen fahrem vor, früh morgens um 4 Uhr
rückt alles aus.
So fährt man anderwärts nur in Rennen! Durch die Villen=
viertel
, an weiten, gepflegten Gärten geht’s vorbei, über die
breite Autoſtraße, deren roder Sand im Mondlicht karmoiſin=
farben
wird. Hunde jammern und krakeelen, die Hupen ſchreien,
lebensgefährliche Kurven werden im Braus genommen.
Das iſt Leben! Um 8 Uhr liegt ein Löwe auf der Decke, da=
neben
ein Gnu mit mächtigem Gehörn, ein paar Thomſen= Ga=
zellen
, ein wilder Hund. Keine ſchlechte Strecke für Männer, die
foviel Whisky getrunken habem und kaum mehr wiſſen, wie ein
Bett ſchmeckt. Um 2 Uhr iſt man wieder im Muſikſaal des Ho=
tels
, um 4 Uhr auf dem Renmen.
Ein paar Wochen ſpäter erfuhr ich im Kreiſe bedächtiger
Herrem drüben in Deutſch=Oſt, daß wir gegen dieſe tobend= leben=
digem
Kolonialbürger kämpfen würden. Sie hatten ein paar gut
berittener Kompagnien gebildet, Kapitäns= und Leutnantsſtellen
verloſt oder verwettet. Jeder hatte ſich zugeſchworen, ſeine
Schußliſte wit dem Daten vor ein paar Germhuns zu ſchmüicken.
Im Buſchkriege ſchienen ſie harte Gegner, dieſe jüngeren Söhne
von jüngerem Brüderm, denem der Krieg zunächſt eine neue feu=
rige
Luſt war.

Meine Kilimandſcharo=Beſteigung und ihr Finale.
An einem Abend lag ich in der Hans=Meher=Höhle auf dem
Kilimandſcharogipfel Kibo, 5500 Meter hoch über dem Meeres=
ſpiegel
. Dieſe Höhle ift tief wie eine Dorfkinche und dunkel
meine armen Träger hatten ſich große Feuer angefteckt, wärmten
einen Teil ihrer Glieder und froren zum Gotterbarmen an dem
andern Teil, den ſie gerade nicht an die Flammen hielten. Sie
trugen bunte Tücher und weiße Hemden, ihren ſchwarzen Schä=
deln
gab der Scheiterhaufen Goldtöne, und ſo oft einer das Feuer
anfachte, flogen giantiſche Schatten über die Felswand.
Das Reiſeglück hatte mir einen Kameraden beſchert, einen
jungen Hauptmann der Schutztruppe von Deutſch=Südweſt, der
ſeine Heimreiſe rings um Afrika gelegt hatte und zwiſchen zwei
Schiffen raſch den Kibo beſteigen wollte. Er hatte den Boxer=
aufſtand
und den Hererokrieg mitgemacht, war ein guter Erzähler
voll Spannkraft und Laune.
Heute iſt Romantik im Preiſe geſunken. Wer von den deut=
ſchen
Jungen ſein Leben hat, hat es durch tauſend Gefahren ge=
tragen
eine Höhle, auch weit über den Wolken, ſcheint jeder=
mann
wohnlich, und Wachtfeuer oder Glühbirne, darüber macht
ſich kaum ein Grunewald=Backfiſch mehr Gedanken. Aber damals
war das alles ein großes Abenteuer: die goldigen Flammen
im tiefen Höhlenraum, die ſchwarzen Kerle mit ihrem Stöhnen
und Zähhneklappern, der Kriegsſoldat, der im Fernen Oſten und
Fernen Süden für die Reichsfarben gekämpft hatte. Das alles
auf dem Aequator, nach vier Tagen Bergmarſch und vor einem
Kletterſtück, das unſere Ramen in die Annalen der Alpiniſtik ein=
ſchneiden
ſollte.
Ich machte weibliche Handarbeit, ſtrich Butterbrote wie
für eine Sexta, die ihren Schulausflug vor hat.
Ich war in der heiligen Stadt, erzählte der Chinakämpfer.
Jahrtauſendelang hat kein Europäer ſie betreten, kein Auge
eines Weißen dieſe Schätze in Bibliotheken und Tempeln geſehen.
Jetzt mögen wieder Jahrhunderte vergehen, ehe einer ſieht, was
wir geſehen haben. Damals war man noch nicht dreißig Jahre
alt und kniete plötzlich in der Kultur einer Zeit, zu der unſere
Vorfahren auf den Bäumen turnten hören Sie mit Ihren
Butterbroten auf, Dichter, Sie verlieren die Maße, Sie ſchweifen
ins Grenzemloſe.
Ein Boy kam mit Tee, kauerte ſich an unſer Feuer und ſah
aus wie ein Affe im Tiergarten von Stockholm. Er radebrechte
Deutſch. Wenn du eine Million geben, hoher Herr, ich wieder
Kibo gehen, ich ſagen nein. Er hatte eine Rieſenträne in jedem

Auge. Der Begriff einer ausgeſchlagenen Millidn überwin
ihn, daß er ſchluchzte. Wenn mein Bruder, mich fragen:
Bwang geben eine Million für Kibo gehen, ich ſagen, nicht
Eine Million ſchön, aber hier ſterben Menſch. Alle hier ſän
Hier Teufel wohnen.
Der Burſche richtete ſich auf, ſtand gebückt am Feuem
atmete die Glut ein. Seufzer um Seufzer ſtieg aus ſeiner
klagte an den Felswänden wieder, und von jeden Feues
das Echo. Wir armen Menſchen können nicht ſo glücklicg
wie ein Neger, der mehr Hirſe bekommt, als er an einen
eſſen kann, oder der in Khakikleidern, mit Gurten und einer
ſeine Erſcheinung im Waſſer ſpiegelt. Aber wir könner,
nicht ſo verzagt ſein und ſo leiden wie ein Schwarzer, O=
Allmacht ſeines Herrn unter Eisberge verbannt, dem das=
leid
mit ſich ſelbſt ſeine Leiden vervielfacht und zu dieſen Kil
tränen hinreißt, um die wir ihn beneiden ſollten.
Denſelben Burſchen traf ich ein halbes Jahr ſpäter. K
ſeinem Herrn unentwegt durch drei Gefechte gefolgt, als A
träger und Samariter, wenn es nötig werden ſollte. Ich=
ihn
, damals kannte ich ſchon Kiſuaheli: Na, würdeſt d-u
lieber noch einmal auf den Kibo ſteigen ſtatt ins Gexd
gehen?
O nein, Bwama, fagte er, Krieg iſt ſchön, aber dei
iſt furchtbar. Wenm du mir eine Million gibſt und ſagſt ..
In ſeine Gefechte war er für ſeinen Monatslohn Eu
Mark gegangen und hätte es auch billiger getan.
Um Mitternacht brachen wir auf und kamen bald im
Schnee. Es war dunkel wie in der Hölle, der Mond bra=
durch
, in der dünnen Luſt gingen die Laternen aus. Im
meiner kleinen Glühbirne taſteten wir vorwärts, ganz Ian
denn in jener Höhe darf man kaum drei Schritte gehen, um
für die Dauer dreier Schritte haltzumachen.
Wir hatten die beſten Bergſteiger ausgemuſtert, däe
Schneereifen, Schier und Proviant tragen mußten. Sie
laut in die Nacht hinaus, alle Augenblicke ließ einer ſich
Schnee fallen und jammerte: Schlag mich tot, hoher Hem
treib mich nicht weiter."
Dann mußte man Energie übertragen, auf eine eindrn
und zweckmäßige Art: durch Prügel und Püffe. Die
rafften ſich auf, torkelten ein Ende weiter, brauchten neue Fe
. . . So ging’s ein paar Stunden lang. Dann endete der
marſch auf einem winzigen Felsplateau, auf dem es ohne In
kein Vorwärts und Rückwärts gab.

(Fortſetzung folgt.)

Berfattſé
Mod,, ſchönes (*19712
Speiſezimmer
mit 6 echten Lederſtühlen,
ſol. Arb., preisw, abzug.
Rederle, Mathildenpl. 10.

Nochg
neuerKüchenſchrank
u. 2 Stühle zu vrk. (*19779
Holzhof=Allee 36, II.

Für Brautpaar!
Gelegenheit!
Modern. Herrenzimmer,
Speiſe= n. Schlafzimmer,
eichen, elegant. Ausführ.,
äuß. billig abzugeb. Näher.
in der Geſchäftsſt. (*19752

1Schlafzimmer
billig zu verkaufen. Wo,
ſagt die Geſchäftsſt. /.1o50

2 Papierkörbe u.
Bett Topfbrett billig
zu verkaufen
(*19665
Kiesſtraße 77, Hths., I.

Sehr guterhalt. Bett
ohne Kiſſen preiswert
zu verkaufen
(*19807
Arheilgerſtraße 57.

Zu verk.: 2 vollſtändige
Betten, 1 Zinkbadewanne,
1 Zimmerofen, 1 Kinder=
wagen
. (*19840
Zwingenberg a. d. B.
Rheinſtr. 18.

Ein ſchön geſchnitz. Büfett,
Kredenz, Ausziehtiſch,
Schräntchen u. 4 Stühle,
maſſiv dunk. Eiche, abzu=
geben
, ferner eine weiße
Bettſtelle u. eine Kinder=
ſchulbank
. Näheres in der
Geſchäftsſtelle. (*19222

Sofa, 4 Heſſel (rot. Plüſch) Maha=
goni
=Schränkchen, 8eck. Tiſch,
Kellerſchrank, 20 St. 4m lange
Bretter. Eliſabethenſtr. 7, II. (*

2 Mahag.=Betten m. Roß
haarmatr., 1 nußb., gut.,
kompl. Bett, Bufett, Ver=
tiko
, Diplomat= u. Schreib=
tiſchem
. Aufſatz, Sekretär,
Brandkiſte, 3 teil.,, Kleider=
ſchränke
, 1=u. 2tür., Waſch=
kommode
u. Nachttiſche m.
u. ohne Marmor, Diwan
m. 2 Seſſeln, Diwan mit
Umbau, Diwan, Chaiſe=
longue
mit Decke, Auszug=
tiſche
, ovale, Du. Küchen=
tiſche
, Stühle, Trumeau=
u
. Wandſpiegel, 1 mod.
Speiſezimmer, kompl., 1
modern. Herrenzimmer,
kompl., Schlafzimmer= u.
Küchen=Einrichtungen, 1
Poſt, weiß. Gartenmöb.=
Garnitur., Küchenſchränke
Badewanne, Sitzbade=
wanne
, ſowie alle Haus=
haltungs
=u. Kleinmöb. im
Möbel= n. Auktionshaus
Krummeck
Bleichſtraße 1. (*19881

Schlafzimmer
neu, f.lack. ,2400 Küchen=
einr
. 800.¼, Sekretär 600.ℳℳ
Blumenſtänder 50.ℳK, Aus=
ſtellungstiſch
für Café uſw.
250 K. Gerhardt,
Viktoriaplatz 12, (*19860
1 Vertiko
Bettſtelle, 1 Patent=
mnatratze
, 1 Uhr zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (*19747

Jagdſtuhl
feiner Jagdmuff, Herren=
Strohhut, Gr. 58, 10 Mk.,
Hirſch=Abwurfſtang., Gleit=
ſchien
, f. Rolladen (Türen),
ießkanne, großier, neuer
Lederriemen u. Verſchied.
zu verk. Näh. Geſchäfts=
ſtelle
.
(5705mäf

1 Bettſtelle und
Sprungrahmen
zu verkaufen (*19875
Ahaſtraße 5, bei Krämer,

Holzbettſtelle m. Stroh=
matratze
bill. zu vk. /*19888
Eliſabethenſtraße 14; II.

Warenſchränkchen (Glas),
Knabenhemden, verſchied.
Größen, 2 Anzüge, 11-13j.,
aus gutem Hauſe, zu ver=
1*19976
kaufen
Pankratiusſtr. 30½; pt.

Franz. Bettſtelle
(m. Matr.), echt eiche, po=
liert
(ſchönes Stück), zwei=
ſchläfig
, zu verkaufen.
Näh. Geſchſt. (*19956

Aliceſtr. 6, p. 2 einf. Bettſt.
m. Sprungfedermatratzen
billig z. verkaufen. Anzuſ.v.
3-6 Uhr, nachm. (*16767

Mahagoni Umban mit
Spiegel, grüne Plüſch=
garnitur
, rund. Mahagoni=
Tiſch, Mahagoni=Vitrine,
Mahagoni=Schrank, Maha=
goni
=Kommode, Maha=
gonni
=Trumeau. (*19914
Jürgens
Lauteſchlägerſtraße 6
Ankauf, Verkauf, Tauſch.

Prachtvolle neue (kaogosim
Küchen= und
Schlafzimmer=
Einrichtung
äußerſt billig zu verkaufen
Taunusſtr. 47, Werkſtatt.

GelbeD.=Halbſchuhe zu vk.
*19794/Riedlingerſtr. 29,2.

Klaviel

Auswahl sind die beiden Qualitätsmarken

noch rechzeitig zu FTIhUSTON eingetroffen.

Zu verk. ſchönes Schlaf=
zimmer
(nußb.) mit Zteil.
Spiegelſchrank (*19706im
Mathildenſtraße 45, I.

2 Knabenanzüge, f. 13 bis
14 J., zu verk. Erfragen
Geſchäftsſt. (*19831

Hochmoderner
Reiſe= und
Touriſtenanzug
blaugrau, Breeches, beſte
Qualität, einmal getragen,
mittlere Figur ſofort
zu verkaufen (*19626
Mühlſtraße 64, II.

Im Auftrag zu verkauf.:
1 Frack=Anzug auf Seide,
2 Tennisſchl., Schmetterl.=
Kaſten, dunkelbl. Militär=
mütze
, Stärkekragen 40/41
u. Manſchetten (B5659
Wittmannſtr. 17, I.

Ein Herren=Ueberzieher,
ein Kind.=Mäntelch., .,
f. 3-5 J., 2 Paar Damen=
ſtiefel
, 36/39, bill. zu verk.
Liebigſtr. 81, I. (*19932

Neuer Anzug
(Gr. 48) billig zu verkauf.
Liebigſtr. 27, II. (*19336

1 Paar neuie, feldgraue
Reithoſen, 1 P. Arbeits=
ſchuhe
, G. 42, 1 P. Reit=
ſtiefel
, Gr. 42, 2 ſchwarze
Hüte, Weite 56, alles bill.
zu verk. Bismarckſtr. 100,
Wirtſchaft, (*19845

Neuer feldgr. Anzug,
Joppe, Gehr. ſchw. Kamm=
garn
=Hofe, 110 Bund, 84
Schrittl., Frack, verſchied.
Weſten, Reith. u. Stief. u.
ſonſt Kleid. zu verk. Wilh.
Dietz, Grafenſtr. 27, im
Hof links.
(*19847

Herren=Zylinder, Gr. 57,
ſchw. D.=Tuchjacke, 44, w.
D.=Strohmatelot= u. Pa=
namahut
bill. zu verk. Lieb=
frauenſtr
. 27, II., I (*19849

1 Paar faſt neue
Herren=Halbſchuhe
(41), da zu eng, billig zu
verkaufen
(*19864
Hoffmannſtr. 38, II.

Ein faſt neuer (*19308
Jüngl.=Sportanz.
ſowie eine gr. Waſchbütte
abzugeb. Hermannſtr. 19,

Bleule s
weltberühmte
Knaben-Anzüge u. Sweater
Knaben-Anzüge in allen Orößen
Knaben-Sweater
mit Steh- oder Umlegkragen
Sweater-Anzüge
in neuen Formen und vielen Farben
Bleules Knaben-Anzüge
und Sweater.
Anzüge sind reparierbar und deshalb be-
sonders
preien

ver 2

Original
Kieler Matrosen-Kleidung
Kieler Anzüge
aus feinem blauem Melton oder Cheviot
Kieler Waschanzüge
aus gestreift, Regattastoff, beste Oualität
Kieler Waschblusen
in allen Größen für Knaben und Mädchen
Kragen, Manschetten, Knoten
in verschiedenen Preislagen vorrätig.

(5626om
Alleinverkauf für Darmstadt:
erbTassart PatlleUs.

billige!

Sohtalie
kaufen Sie nur in

Elegante
billige!

Hirſchkorn’s Schuhlager, Obergaſſe 4.

20019

Zu verkaufen:
Grauer Maßanzug, Frie=
densw
. (f. 15-18jähr. 300,4
f.n. braune Spangenſchuhe,
Gr. 36, 80 (*19863
Wienerſtr. 46, II., r.
Faſt neuer, dunkelgrauer
Maßanzug
für mittlere Figur billig
zu verkaufen. (*19856
Reinfurt, Konditerei
Schulſtraße 4.
Herren=Anzug
faſt neu, Ia Stoff, f. gr
ſchl. Fig., 460 Mk., abzug.
Alexanderſtr. 3, I. (*19689
Grau. H.=Anzugſtoff u.
f.H.=Hemden,W. 40, prsw.
abzg. Frankftrſtr. 16½, II./*


gepolſtert, nebſt ovalem
Tiſch billig abzugeben)
Konditorei
Sandbergſtr. 46. (*19922

D
zirka 4500 Zentner
Kohlengries
preiswert abzug. (*19910
Saalbauſtraße 4, Tel. 181.

2 faſt neue beſſ. älnzüge,
mittl. Figur, 1 Sitzbade=
wanne
zu verk. Schimmel
Heidelbergerſtr. 66,p.(* wns

Elektz, Kochtöpfe
(Aluminium)
1 Liter Inhalt
110 Mark
2 Lande
Tel. 399. Schuletzasse 6.

4344, Boxcalf 4344
Kinderſchuhe, alles Hand=
arbeit
, wenig gebr.; z. vk.
Wilhelmſtr. 8, III., r. An=
zuſ
. v. 12-1 Uhr. (5673md
Tadell. Frack u. Weſte,
auf Seide, und Sommer
Mantel zu verkaufen
Wienerſtr. 51, II. b. Schäfer
v. 35 Uhr. (*1977:

Getr. Knabenkleid.
zut erh., f. Kn. b. 11-12 J.
zu verkaufen. (*19757im
Näh. Wienerſtr. 91, 2 Tr.

1 P. Herrenſtiefel, Gr.
43, 1 P. Knabenſtiefel,
Gr. 36, u. verſch. Damen=
halbſchuhe
, Gr. 38, zu vk.
Pareusſtr. 5, pt. (*19975
Eine Waſchmaſchine
1 Tafeltuch init 6 Serö.,
gez. M. T., 2 Ofenſtänder,
Fernglas z. vk. (*19805
Wittmannſtraße 6.

1feldgr. Mantel u. Hoſe
ſchwarzes Kleid und Hu
zu verkaufen (*19788
Kiesſtraße 85, pt. Schwarzer Damen=Hu
mit Flügel und eine gelbe
Straußfeder zu verk.
Lindenhofſtr. 31, I. (*1200 Schwarzes Jackett für
jung. Mann (1518jähr.
ein Paar Arbeitsſtiefel =
1416 jähr., ein Waſch
brett billl. zu verk. /*19886
Viktoriaſtraße 100, 2. St Hellbl. Kleidchen für
1012j. Mädchen, 1 P
ſchw. getr. Kinderſtiefel
Gr. 34, 1 Paar Rollſchuh
mit Kugellager preiswert
abzg. Seekatzſtr. 6, p. (* ½070 5 m doppelbreite, ſchw.
F.=Seide
1 Paar hohe Dam.=Stiefel
(38, faſt neu), weiße, woll.
u. ſchw. Samt=H.=Weſten,
g. erh., 1 Zanella=H.= und
ſeid. Dam.=Regenſchirm,
1 grün gemuſtert. Plüſch=
Diwan, faſt neu, zu ver=
kaufen

(*19773
Lichtenbergſtr. 83, p. Ver=
ſchiedene
Biuſen
u. ſonſtige Damenkleider
billig zu verk. Anzuſehen
vorm. 911 Uhr (*19776
Soderſtraße 46,
Manſarde links. 2 schöne Tischtücher
6 Handtücher, neu, zu vk.
Näh. Geſchäftsſt. (*19770 1guterh. Kinderdeckbett
z. berk. Kaupſtr. 32,p.0 ,,eo O Schließkorb.
1 Wäſcheleine Friedensw.
1 Nudelbrett,
1 Spiegel,
(*19832
1 Kuchenform.
Näheres Geſchäftsſtelle. Gartenmähmaſchine
Schlauchwagen u. Garten=
eroquette
abzugeb. (* 19884
Alexandraweg 31. Umzughalber zu verk.:
1 Zink=Badew., 1 Gas=
lampe
u. 1 Gash. (*19873
Wendelſtadtſtraße 34, II. 1 Prismenglas, 10X;
1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch,
2 Bräter bill. z. verk. / onso
Niederramſtädterſtr. 64, I. Holländer
90 Mk., gut. Geſchäftsrad
v. Freil., 380 Mk., ſowie
4rädr, kl. Wagen abzug.
Alexanderſtr. 3, I. (*19688 Eine erſtklaſſ. gebr. Ring=
ſchiff
ſchiff=
eing
.Nähmaſchine
Fußbetrieb, 1 weiß. Kleid,
ſchl. Fig., ſofort abzugeb.
Taunusſtr. 42, I. (*19861 Röderherd
(rechts) ſehr gut erh. zu vk.
Barkhausſtr. 66, pt. (*.g Gartenſchlauch
10 mlg. (½), kompl. zu
verkaufen. J. Schmidt,
Weiterſtädterſt. 35. (*19894 1 Schachtabdeckung, gebr.,
510 X510, 2Rohrſtühle, 1
ov. Tiſchchen (pol.) zu vk.
Landwehrſtr. 39, pt. (*19916 Zu verkaufen:
1 Vordach u. Fenſter ver=
ſchiedener
Größe (*19905
Bismarkſtraße 19.
Herrenradwio=
gut
erhalt", billig abzugeb.
Schwanenſtr. 20, II. r.
1 kräftigen St.

zu verkaufen
Luiſenſtraße 61

Tafelhlaft
zu verk., guterh., o2
*19920) Schießhaus

Gut=
erhaltene

Mande

mta
die
Neiabericht der DeP=

Preis 150 , z. berf‟,mdis dem U1
tig
Beſſungerſtr. 10. I
Guterhaltene / 10 Erſatz durch die 5
Herrenfahr;t oen Fällen, wo d
m. Freilauf zu Benuſentendem den Umtauſch
Pallaswieſenſtr. 33
nicht vormimmt,

Herrenrd, jaſodt, ten 2. Mai
Frlf., neuer Gumtngelbd Finanzamt Lart
J. A
Felg., bill. zu verk./9
Kranichſteinerſtr.

Fahrrat
mit Freilauf billig wbe.
Rhönring 51, I.

dangsverſt
achſtehend bezeich
intragung des Ver
znterhalt. Kinderyeninen des Kolvorteurs
u verkaufen
er Ehefrau Marie
Gervinusſtr. 41ſI II. Emt der Errung
Schöner, dunkelauer ch eingetragen war
ug, den 2. Juli 19
Seien Kinderwgen, mterzeichnete
verkaufen (191 95 em Gerichtsgebäudes
Neckarſtraße 24,ſtur, / Verſteigerung erfolg
Guterhaltener Aidzer= r Erbengemei
ſortwagen und veüiße/ Verſteigerungsver
inderſchuhe zu bezuzienlundbuch eingetra

Schützenſtr. 8, Minlhxu, kweit Rechte zur
darterre links. (ia4i59 eungsvermerks
Guterh. Kinderaglen wuren, ſind ſie ſpä.
preiswert zu verk. 194/06 m der Auffordermr
Beſſungerſtraßels) I. Adem unterzeick
Kim der Gläubiger
Eleg, w. Kinderadlel, Zu wörgenfall

del,
Feu Gebotes nicht
iei

Heidelbergerſtr.

Kinderwa
Brennabor; hell. Krk
flecht, faſt neu, z
Martinſtr. 68, pt. (19

welch
m
Recht hal
wge

dunkelgrün, faſt nu zu
verkaufen Chr. Hieb amd=
wehrſtr
. 19¾, II. 119
5
EEle=
ganter
Kinderwggen

vernickelt) zu beriefein
19918) Kapellſtrie
Guterh. Sitzliegengdet
vill. zu verk. Elifalth

Hölzern.

197g1). Bleichtal=

2 Jagdgeweſte
darunter Pürſchſe
Mehrlader) z. verkn
Näh. Stiftſtr. 67 I.

Umzugshalber 1
a. 12m Gasrohr/
oll, 1 Kohlenbatoſ
4 Lyra=Lampen, B08
ſter (3 flamm.), on vie
gebrauchte Gahende
3= u. 4flammig), Men=es
Beſchäftsſtelle. 199 25

Zu verk.: Faſt neuein g.
R.=Schiff=Maſchine wieg.
Todesfall. Anzuie v on
½6 Uhr abds. Panktiuhs=
ſtraße
30, 3. Strd Bei
B6t 39
Hofmann.

Gut erhaltener
Tennisſchläge

1e95

Tennisſchlger

Tennisnz

[ ][  ][ ]

Mmmerg129.

Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

s den Amtsverkündigungen des Kreis=
us
Barmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Sefundene,Gegenſtände: 1Radluftpumpe. Ein
ankgroßer Schlüſſel. 2 grüne Kinderhoſen und 1
ſteerröckchen. 1 hellblauer Beutel. 1 Mark und
Uinssiſebrotmarken. 1 Leſebuch. 1 Paar braune
usshandſchuhe. 1 Doppelſchlüfſel mit gelbem Griff.
ai ttelgroße Schlüſſel, (zuſammengebunden). Ein
ſourzes Uhrenband mit Doublébeſchlag, 1 Buch
Sprachlehre). 1 Kapuze von einem Cape.
krwarzes Mäppchen mit 28 Mk. Brot= u. Zucker=
bers
, 1 grauer Damenglacéhandſchuh. 1 Lupe.
wßer Schlüſſel. 1 ſchwarze Taſche mit Bügel
osßranſen. 1 Stickſchere. 1 rote Mädchenbade=
De 1 Herrenſtahluhr mit ſchwarzem Zifferblatt.

zu ber!
Luiſerſteate R

zu verk., 91
19920/ Schieß
Gute F
erhaltene Mallt
Preis 150,K,z. bek
Beſſungerſtr. 1 (

Entfernung der Herbſtzeitloſe.
Die Wieſenbeſitzer werden hiermit aufgefordert,
Entfernung der Herbſtzeitloſe alsbald vorzu=
nsen
. Andernfalls wird dies auf Koſten der
urmigen veranlaßt, deren Beſtrafung außerdem
5 s 37 des Feldſtrafgeſetzes erfolgt.
(st5676
Darmſtadt, den 8. Mai 1921,
Der Hbe=bürgermeiſter.

Guterhalterel
renfahrrt

euer Gumm
Felg., bill. zu verk.,

Bekanntmachung.
Machſtehend bringen wir die Abſchrift der im
ſitsernehmen, mit dem Herrn Reichsminiſter der
Fumzen erlaſſenen Verfügung des Herrn Reichs=
triniſters
vom 23. März 1921 zur Veröffent=
ueig
.
t, Umtauſch von Einkommenſteuermarken,
I. Umtauſch durch die Poſtverwaltung.
r. Unbeſchädigte Einkommenſteuermarken können
nar Steuermarken anderer Werte umgetauſcht
ren. Liegen erhebliche Billigkeitsgründe vor, ſo
hn. die Erſtattung in bar zugelaſſen werden,
2. Für verdorbene Einkommenſteuermarken kann
Erſtattung im Wege des Umtauſches erfolgen,
un der Schaden mindeſtens eine Mark beträgt und
um von den Marken noch kein oder kein ſolcher
arauch gemacht worden iſt, demgegenüber durch
Erſtattung das Steuerintereſſe gefährdet erſcheint.
rüimlich oder zu Unrecht entwertete Steuermarken
lm nicht unter dieſe Beſtimmung; ſie werden
1a- umgetauſcht. Dasſelbe gilt für entwertete oder
ar entwertete Steuermarken, die von Steuerkarten
melbſt oder aus Vordrucken ausgeſchnitten ſind.
3. Die Anträge auf Umtauſch oder bare Heraus=
frung
ſind an die Beſtell=Poſtanſtalt des Antrag=
eers
zu richten. P.=Ag. haben die Anträge dem
brechnungs=P.=A. vorzulegen. Ueber die Anträge
Umtauſch entſcheidet der Amtsvorſteher, in
äfelhaften Fällen die O.=P.=D. Wird ein An=
auf
bare Herauszahlung geſtellt, ſo brüft das
ändige P.=A. den Sachverhalt und legt den An=
. mit Bericht der O.=P.=D, vor.
Vor dem Umtauſch uſw. ſind die Marken auf
Echtheit ſorgfältig zu prüfen.
II. Erſatz durch die Finanzverivaltung.
In allen Fällen, wo die Poſtverwaltung nach
ſtrſtehendem den Umtauſch oder Erſatz von Steuer=
ken
nicht vornimmt, ſind die Finanzbehörden
Endig.
(5683
Darmſtadt, den 9. Maf 1921,
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
J. V.: Jung.

Fahrrau
mit Frei.
ilig
ing 51, I.

Snterhalt, Kinder

zldas Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des

Zwangsverſteigerung.
Die mnachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur
ät der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf
nNamen des Kolporteurs Jeremias Geher III.
Dſeiner Ehefrau Marie Geher geb. Lauber, als
Fſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft, im
undbuch eingetragen waren, follen am
rmstag, den 2. Juli 1921, vorm. 9, Uhr,
ch das unterzeichnete Gericht im Zimmer Nr. 219
neuen Gerichtsgebäudes verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Auf=
heung
der Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 16. März 1921

rſteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht
eticchtlich waren, ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungs=
Guterh, Kindercitemmin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge=
wreiswert
zu ben / ſ.*en bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden
tw, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft

Eleg,, w. Kindemlzu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des
(Brennabotz) jah SMg:ingſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der
el Damenſtief. /39 //Berteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche
Qeuchter bill. z. b. /003 Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt
wrden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent
Kinderwäſſosenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert,
der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung vder
maber N Zeuxſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu=
fecht
, ſol Ne4 9fBren, widrigenfalls, für das Recht der Verſteige=
virs
. 22tnigserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(5121a
Hremah= Kindiendes trit.
Darmſtadt, den 18, April 1921.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Hu n
Bezeichnung der Grundſtücke.
19ſI.
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band V,

lard. Flur Nr. Blatt 339.
Kulturart und Betrag der Hr. am
Gewann Schätzung z VI 648 78 Grabgarten, Lud=
wigshöhſtraße
1950 Mk. a vI 649 130 Hofreite Nr. 6s daſelbſt 8300 Mk. 78 WI 650 168 Grabgarten daſelbſt 4200 Mk.

oiieril.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur
Seit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf
hen Namen des Privatmanns Georg Döll und
iner Ehefran Marie geb. Heß als Geſamtgut der
nadgelee Frungenſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch einge=
wagen
war, ſoll
Namstag, den 2. Juli 1921, vorm. 10½= Uhr,
Lurch das unterzeichnete Gericht im Zimmer 219 des
uen Gerichts ge bäudes verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfoigt zum Zwecke der Auf=
MSbung der Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Dezember
B220 in das Grundbuch eingetragen worden,
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
VSerſteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht er=
B9tlich waren, ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungs=
Srmin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge=
oken
bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden
uind, wenn der Glänbiger widerſpricht, glaubhaft zu
Nulachen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge=
Aügſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
Dung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Saubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent=
egenſtehendes
Recht haben, werden aufgefordert,
Dr der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder
iſtbeilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu=
Nhren, widrigenfails für das Recht der Verſteiger=
ugserlös
an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſiütandes
tritt.
Darmſtadt, den 25. April 1921.
(5424a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks
Drundbuch für Darmſtadt, Bezirk 2, Batid l, Blatt 78.
Str II, Nr. 1465, Hofreite Nr. 1, Lautenſchläger=
waner
200 am, Betrag der Schätzung: 10000 Mk.

Seite 9.

Wir bringen Ware, die in Bezug auf Qualität
und Billigkeit alle ſeitherigen Angebote übertrifft.

Helbſtbinder in großer Aus= 50 ! Gewebte Damenſtrümpfe P00
wahl 12.50, 9.25, 7.75, O
ben 15., 13., 9.25,
Regattes hell und dunkel
8.50, 6.40, 5., V
Herren=Hoſenträger
in Gummi mit Lederpatten
12.50, 9.25,
Schillerkragen 10.40, 9.60,
Herren=Socken
Geſtr. Erſtlingsjäckch. von Dan
Geſtr. Kinderleibchen 8 Kleider=Schürzen
Windeln 80/80
Taſchentücher bunt und weiß in
großer Auswahl
Sportſtutzen, Turnerjacken u. Weiße Damen=Kragen
Hoſen, Bade=Trikots

Weſtengürtel
ſchwarz und farbig, 22.50, 42

8.75, 7.25, 6.50,
Strichbinder in ſchönen Far= 50 Geſtr. Kinderſtrümpfe, IaQual.
4 5 6 7
9 10
500, 5.05, 650, 723, 8.00, 8,75, 9.50, 4025
Kinderſöchchen,farb., m. Wollrand
2 3 4 5 6 7
625, 673, T.a23, 7.73, 8.25, 8.75, 235, 275, 40.25
Kinder=Kittel=Schärzen
Ia Siamoſen
45 50 55 60 65 70 75
13.50, 1500, 10.50, 1850, 20.50, 200, 25.50,
80 85 90
M.50, 30 00, 31.50
45 50 55
Knabenſchützen
9.50, 1050, 41,50
volle Größe 94
10
B Haus=Schürze
la Siamoſen mit Taſche 40)
Bluſen=Schürzen
besgl. 21
von Uan

Ein Poſten ſehr ſtarke Trikothemden, gran
V
Keine Einheitsware, ſondern wirklich gute Ware

Desgl. Hoſen

H. Nau & Sohn

15.75, 14.50, 13.25

Schuſtergaſſe 16, neben der Krone.
5709

Wir empfehlen in allerfeinſter
Qualitätsware!
Nordſeeware / Islandware
Kabliau . Pfd. 3.20) Kabliau . Pfd. 2.30
Seelachs . 270 / Seelachs . . 2.20

Lengfiſch. 2.70
Seehecht. 3.5(
Schellfiſch, mittel 3.50

Schellfiſch. 3.00
Port.=Schellfiſch 3.00

Räucherwaren
Ger. Fiſchkoteletts
Fſt. Holländer
Lachsbücklinge

Marinaden
Rollmops
Bismarchhering
Hering in Gelee

Darmſtädter Fiſchräucherei und Marinieranſtalt
Telf. 2599 Enkinch & Rühl Kiesſtr. 41

Achtung

Dieſe Woche
großer Fleiſchverkauf
prima junges
Pferdefleiſch
Lenden und Roaſtbeef im
Ausſchnitt
Hackfleiſch, Preßkopf,
Fleiſchwurſt, Leber=
wurſt
, Griebenwurſt
Pferde= u. Fohlen=
ſchlächterei

Konrad Oerterer
Alexanderſtr. 25.
Celephon 3293. (*19965

u. Küche preisw.
z. vk. Flamm, Gra=
fenſtr
. 4. (347a

ja Damenräde
u. Herrenräder
eingetroffen.
(5230
Preiſe billigſt!
Donges & Wieſt
Grafenſtraßie 43.

Bäckerwagen
mit Kaſten und guter
Federung billig zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (*19744

Fürden Hausputz
Scheuerbürſten .. . . 225, 1.95
Schrubber
5.50, 4.50
Handfeger, echt Kokos . . 5.50
Stubenbeſen, echt Kokos . 7.50
Glanzbürſten, reine Borſte 2.35
Kleiderhärſten . 5.50, 4.95, 3.95

Wt
Scheuertücher
Stück 2.50

3.75, 2.95
Staubwedel
Bügelkohle .. . . Paket 3.50
Bohnerwachs, Ia Qual., Doſe 6.75
Putzereme Sidol Ft. 2.25, 1,45 1.10.
Wäſcheklammern 20 Stüc 453
Wäſcheleinen, Friedensqualität (5714
10 20 30 40 Meter

4.50 8.75 13.50 17.50
Doppel=
Ia Kernſeife ftüc 2.45
Halmstäutet Hri

Nordſeeſiſchladen
Höfle & Wagner
Elifabethenſtr. 7. Tel. 2825.

Fiſchhandlung
Herm. Möſer
Kl. Ochſengaſſe 16. Tel. 1361.

Am Freitag, d. 12./d3.
Mts., 9 Uhr vorm., wer=
den
in der Packkammer des
Poſtamts I zwei noch
(*19724
brauchbare
Pachkammerwagen
gegen Barzahlung öffent=
lich
verſteigert.

Freibank Schlachthof.
Mittwoch, 11. Mai 1921
Marken von 19512050
von 910 Uhr. (5679
Preis pro Pfd. 6,30 Mr.

Rt7
Ernst-Luäw, Str. 21
Laden
7=
Re
945a)

Bohnenſtangen
Baumſtangen
Roſenſtäbe
billigſt bei
610a
A. Caſtritius
Mühlſtr. 22. Fernſpr. 54 6.

Parketthöden
werd, abgezogen, gereinig
und gewachſt
(*19772
Woogſtraße 5, Laden,

Stemlers schter
Triedrichsdorfer
Zwiaback
Paket 2.80
Friedrichsdorfer
Hährkeks
Paket 3.60
sind die feinsten
und besten ihre
Art.
Stets frisch
vorrätig bei
A. Meiehara
Ecke Bleich- u.
Kasinostraße.
Teleph. 104.

EAnBEEEanagnnEEnpTEEanni
Möbel-Industrie
REDP
14 Schaufenster-Ausstellungen sowie
umfangreiche Ausstellungs-Räame.
Spezialität: Gediegene, muster-
gültige
, bürgerliche Wohnangs- Ein-
richtungen
in eigenen Werkstätten
Mehrfach prämüert Peima Atterte
Dauernde Garantie Eig.Zeichen-Atelier
Hügelstr. 13-17
Gegenüber der Volksbank (5694a F
M Gründungsjahr 1881
40, Geschäftsjahr
B
nangnznnnmmmm mi mim mi em n n n mn n. z mii i

AStutg
Empfehle in erſtklaſſiger Qualität:
Kondenſierte gezuchkerte
ent=
rahmt

Mlta Ooſe A Mk.
Feinſte ungeſalzene
Tatel- Harsgrine
in Würfeln u. loſe, Pfd. von W an

*. Deidrk
Pankratiusſtraße 141,
24

Nutzholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 19. Mai lfd. Js., von morgens
9Uhr ab, werden im Heberer’ſchen Saale zu Meſſel
aus den Domanialwald=Diſtrikten Eichen, Röder
Mark und Dieburger Mark verſteigert: Stämme:
Eiche: 5,2 fm II. Kl., 10 Im III. Kl.; Buche: 1,2 Im
III. Kl., 3,6 Im IV. Kl., 1,3 fm V. Kl.; Eſche: 2,33
Im IV.VI. Kl.; Ulme: 2,81. Im II.VI. Kl.;
Kiefer: 0,83 fma II. Kl., 28,6 tm III. Kl.; 27,6 fm
TV. Kl.; Lärche: 1 Im III. Kl., 4,5 fm IV. Kl., 32
Im V. Kl.; Derbſtangen: Fichte: 21,24 Im; Lärche:
0,14 Im; Reisſtangen: Fichte: 0,06 im; Nutz=
ſcheiter
, rm: 24 Buche, 1 Eiche, 1 Ulme: Nutz=
knüppel
, rm: 15 Eiche (2,5 m lang).
Auskunft durch die Herren Förſter Engel und
Forſtwartaſpirant Hamel, Meſſel, und Forſtwart
May, Markhaus bei Station Meſſel.
(5711
Meſſeler Forſthaus, den 9. Mai 1921.
Feſſiſche Oberförſterei Meſſel.

Kiefern=Sstämme= und Rundſcheiter=
Verſteigerung.
Dienstag, den 17. Mai 1921, vorm. 9½ Uhr
anfangend, werden aus dem außerordentlichen Holz=
hieb
, Diſtrikt Klingsackertanne und Mühlberg ( Sport=
plätze
)
4 Stämme II. Klaſſe 4,83 fm
18,11.
III.
27
12,64
24
TV.
V. 0,55
2
276 rm Rundſcheiter 1,30 m lang
1,10
52
öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft hinter dem neuen Friedhof.
Pfungſtadt, den 9. Mai 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
(567Ims
Schwinn.

Kernſeifen
Toiletteſeiſer
Bohnerwachs (Hix)
nur beſte Ware, (*19811
F. B. Grodhaus
am Weißen Turm.

Düten und Bentell
von Mk. 4,50 d. Kilo an,
Packpapier von Mk. 2,75
d. Kilo an. WB. K. Klein=
hens
, Waldſtr. 30, Papier=
u
. Schreibwgroßhdlg. (64½a

für alle Zivecke billigſt
Kark Brüchner
Darmſtadt, Holzſtr. (5678a

[ ][  ][ ]

Nummer 122.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mni 1921.

MIafvelIe

AIa
9

Idesles Frületücks-
sDie
altbowährten Hähr- und Kräftigungsmittel
und Abendgetränk
in bekannter Güte
für Kinder und
jetzt wrieder zu haben
Erwachsene!
iMüFE in allen Lpotheken, Drogerien, und Feinkast-Handlungen!
Dort verlange man gratis die Broschüren: Ratgeber für die Ernährung in gesunden und kranken Tagen. Der fur
4980)
Hersteller: Dr. Theiqhardt’s Nährmittel-Gesellschaf

Hygiama-Tabletten und ihre Verwendung.
Stuttgart-Cannstatt,

2 Glucken mit Jungen

zu verkaufen (*19887
Seeſtraße 2.

Unterricht

Friſche

Immobilien=Markt

1 Pfund=
Würfel
Mark

Motorräde
N. 8. U.- Tourenräß
M. 8. U. Damenrääe
N. 8. U.- Halbrenne=;
N. 8. U. Freilaufr.

Neue Zirkel f. Anfäng. u.
Vorg. Berlit z-Schule,
Wilhelminenſtr. 19. Anm. tägl.
v. 10-12 u.4-3. (54652

Privatſtunden
in Schulfächern u. Steno=
graphie
. Ang. unt. V 91
an die Geſchſt. (*19734

ſucht per ſofort möbl.
Zimmer. W. Scheerer,
Ohlyſtr. 31, II. (*19808im
1 bis 2
möbl. Zimmer
ſofort zu mieten geſucht.
Angeb. an R. Kyriakos,
Artillerieſtr. 6. (*1965 7im
Sncheinf
ſucht 1-2 Zimmer, 1 Zim.
evtl. leer. Ang. an Bachkes,
Heinheimerſtr. 69, (*19802

Perl=Sago Pfund Mk. 4.20
Flocken=Tapioka .Pfund Mk. 4.50
Speiſehirſe. . . . Pfund Mk. 3.75

Ariſta=Rufbutter aus feinſt.
Nußfetten hergeſtellt, im Ge=
ſchmack
wie beſte Butter, Pfd. 10,50
Pflanza=Kokosfett in Tafeln
Pfund Mk. 9.50

alles in großer Ausy
u. unübertroffener O-uc
zu haben bei
niedrigſten Preie
Vertreteter:

Wer tauſcht 5 Zimmer=
wohnung
in Frankfurt
gegen 5 Zimmerwoh=
nung
in guter Lage in
Darmſtadt? Angeb. an
Ludwig Alter, Eliſa=
bethenſtr
. 34, (5674md

Unterr. j. Sehneidern
Weißnähen und Flicken
mittags und abends wird
gründlich erteilt Soder=
ſtraße
40, part. r. /*19877

In beſtkochender Ware
Völl=Reis . .. . Pfund Mk. 2.50
bei 10 Pfund . Pfund Mk. 2.40
Spaniſch. Voll=Reis Pfd. Mk. 3.75

Beſtes Salatöl, hell u. rein=
ſchmeckend
. . .",Liter Mk. 6.50
Feine Tafelöle
/, Liter Mk. 7:50 und Mk. 9.00
Speiſeöl . . . .", Liter Mk. 5.50

VexväelFä1-Büro
Inh. S.äuttmann
Ihe Zminen-
str
. 8
TeT. 1679.
Schreib-
naschinen
- S
Arbeiten.

Darmſtadt (
Grafenſtraße 20/
Telephon 1239
Reparatur=Werkfü

Schöne 3 Zimmerwohng.
m. Garten, elektr. Licht, in
Erbach i. Odenw., geg. eine
ſolche in Darmſt. zu tauſch.
geſucht. Gefl. Angebote
erbeten an Willmann,
Heidelbergerſtr. 1 02b. / .0n7
Tauſche m.
5 Zimmerwohnung
Gutenbergſtr. 21, I., geg.
ſchöne 3 od. 4 Zimmerw.
(*19901
Neubert.
Wohnungstauſch!
Schöne 5 Zimmerw. in
beſter Lage in Heidelberg
geg. 4-5 Zimmerw. in d. (Akademiker) ſucht 1 oder
Bismarckſtr. oder Umgeb.
(Partere vb. 1. Stock) in ſ ſofort oder ſpäter. An=
Darmſtadt z, tauſchen geſ.
Reuling, Rheinſtr. 41, / unpoms

Haferflocken, ſüß und ſchalen=
frei
. . . . . . Pfund Mk. 2.50
bei 10 Pfund . .Pfund Mk. 2.40
Hafermark, bekannt vorzüglich für
Kindernahrung und Breie.

Werändert F
1-2 Maut.=Kleider (S
außer d. Hauſe u. zu äud
Preiſe? Angeb. unt.
an d. Geſchäftsſt. (*
Ahademiker
anf. 20, ſucht die Beku=,
ſchaft eines lebenslu ſtie
Mädels i. A. v. 183
zw.
Beidat,
ſpät. Heikgt. Diskrin
ſelbſtverſtändl. Ang.
mit Bild, das zurüch

Ster. Milch, hohe Doſen, Mk. 8.00
Gezuckerte Milch, Ausnahme=
. . . Doſe 5.75
preis ...
Kond. gezuck. Vollmilch
in hervorragender Qualität,
per Doſe nur Mk. 8.00

ſucht ſchön möbliertes
Zimmer. Gefl. An=
gebote
an H. Gerns=
heimer
, Mühlſtraße
Nr. 7, I. (*19790

OO Neu eingeführt: 2*
Thüringer Pflaumenmus
hochfein, aromatiſch, Pfd. Mk. 4.80
Gemiſchte Johannisbeer=
Marmelade . . Pfund Mk. 5.50
Vierfrucht=Marmelade Pfd. 4.50
Brombeer=Marmelade Pfd. 5.00
Himbeer=Marmelade . Pfd. 5.00
Kunſthonig Pfund=Paket Mk. 4.50
loſe gewogen . .Pfund Mk. 4.40
Speiſe=Sirug . . . Pfund Mk. 2.90
bei 10 Pfund . . Pfund Mk. 2,80
Echter Odenwälder Bienen=
Honig, ohne Glas, Pfd. Mk. 16.00

Kaffee, garantiert rein im Ge=
ſchwack
. . . . . Pfund Mk. 18.50
feinere Sorten in der Preislage von
Mk. 20., 22., 25. und 28.
Malzkaffee . . . . Pfund Mk. 3.90

Junger Beamter
möblierte Zimmer ver
geb, an Dr. W3. Huengss,
Artillerieſtr. 6. (*19971
ſucht gut znöhl.
Dame Zimmer, ebtl.
Wohn= u. Schlafz.; im
Zentr. Preis nebſ. Ang.
an Düer, Bleich=
(*19943
ſtraße 40.

f. d. Winter erfpart ſich,
wer ſofort den Herdüber=
hitzer
Erbeda in ſeinen
Herd einſetzen läßt. Preis
nur Mk. 28.. Koſtenl.
Auskunft erteil. d. Kohlen=
handl
. B. M. Hachen=
burger
, Baumann & Jelk=
mann
u. J. Nold, ſowie
Ing. Buſch, Traiſa b. D.

unt. U 23 Gſchſt. (

eh
Zwieback 1, Pfund=Paket Mk. 1.95
Feinſter Deutſcher Keks
1), Pfund=Paket Mk. 1.80

Werkſtäten
Heller Raum als Lager od.

Born, ſol ber Eeihe
angen. Erſch., vorz. S
gt. ſituiert, ſ. gemüto.
Lebensgef. mit Verrn
unter 25 J., Witwe
angen. Diskr. Ehrenſ
Angebote unter V
die Geſchäftsſt.

Mais=Blütenmehl, reinſchmeck.
und backfähig wie Weizenmehl
Pfund Mk. 2.80
bei 10 Pfund Mk. 2.30
Grieß, fein, weiß . Pfund Mk. 2.50
Grieß, fein, gelb . Pfund Mk. 2.50

Deutſche Schokoladen
zu neuen herabgeſetzten Preiſen
in großer Auswahl.

Wohn= und
Schlafzimmer
mögl. mir voller Penſion
(Sonntag ausgen.) von 2
Stud ält, Sem. in n. gut.
Hauſe z. 1.Junigeſ. HansHeit
Wendelſtadtſtr. 5, II. *a0os

ſofort zu bermiet. / nswimd
Otto Erb
Alexanderſtraße 17½,

Oſtfrieſiſche Dee=Miſchung
/,Pfund Mk. 7.50
Ariſta=Tee 1/.Pfd. Mk. 8. u. 9.

Rein Buchen; geſchnitten,
per Ztr. frei Haus 17,00
Buchen und Eichen, ge=
miſcht
, 16,50 (4545a
Hermann Gandenberger
Pfungſtadt.

Vee
L. Koch, ſchön möbl. Zim.
m. elekt. Licht z. vm. (* ovoo

Graupen, fein, mittel, grob

1
3 Bereine au

Kartoffelmehl . .Pfund Mk. 3.60
Paniermehl . . . Pfund Mk. 3.80
Maizena . . . .Paket Mk. 5.50
Reisgries ... . . Pfund Mk. 5.50

Wan=Eta=Kakav Orig.=D. Mk. 16.50

Hochſtz. 2, 1. Stock, bei
Blumenſchein, gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer
zu vermieten. (*20016
Riegerplatz 12, I., bei
Frau Bücking, möbliertes
Zimmer, elektr. Licht und
volle Penſion ſofort zu
vermieten. (*20017
Niederramſtädterſtr. 16
b. Heidecker, möbl. Zim=
mer
mit Penſion ſofort zu
(*19851
vermieten.

in den mittl. Jahren
Vermögen und eige
Haush. wünſcht mit eim
Herrn nicht unter
Witw. mit Kind nicht!
geſchloſſen, in Verbindn
zu treten betreffs
Heirat. Diskr. iſt Ek=
ſache
. Angeb. u. Vlos
mit Bild und Lebensu
an die Geſchſt.

Gutes Mittag=
u
. Abendeſſen
E. Bermond, Riegerplatz 7
(Z. Rieger=Eck). (5333a

Spar=Kernſeife
Doppelſtück 300 Gramm Mk. 3.00
250
2.75
Sunlight=Seife

Quäkergrieß, für Suppen
und Breie . . Pfund Mk.

Ruchenhe z.
Haus
(s603=
à Ztr. 16,50 Mark
Johannes Schäfer
Beſſungerſtr. 82, Tel. 1505.
Lager: Art.=Kaſerne 25.

Ne Draufbdrrr

Ein Haus
mit freiwerdender Wohn.
hier zu vk. Heinr. Mund,,
Schützenſtr. 6, III. (*19686

Beſſ. Frl., häusl., 42
ſ. jugendl., ſchön. Verni,
w. Heirat m. paſſ. Han
w. auch Angeb. vor
anonym. Angeb. u.
a. d. Geſchäftsſt.
Kriegsinvalie
in feſter Stellung, wuch
mit Fräulein (Wittven
ausgeſchl.), nicht u. 35.
in Briefwechſel zu nrer
zwecks ſpäterer Heut
Anonym zwecklos.
Angeb. unter V Oa
die Geſchäftsſt.

Reparaturen an Schul=
ranzen
, Ruchſäcken, Taſchen
u. dgl. Barkhausſtr. 17, II.
Bauſchutt=Abfuhr!
Brauerei Heß, Saalbauſtr.
kann, Bauſchutt m. Back=
ſteintrümmern
unentgeltl.
abgef, werden. Anmeldg.
b. Dienstag Mittag, eiozar

Asbachad Beraſt.
2 möbl. Zimmer ( Wohn=
u
. Schlafz.) mit Penſion
u. allen Bequemlichkeiten
zu vermieten bei Rudolf
Korn, Bergſtr. 3. / zppgsms

mit klein.; gutgehend.
Weinreſtaurant oder
Kaffee in Darmſtadt
od. Umg, ſof. zu kaufen
geſ. Angeb. unt. V 65
and. Geſchſt. (*19561mt

Wohnungstausch-Nachweis
Im Internationalen Möbeltransport-Verband, e. G. m. b. H.

Schnell=
Laſtauto
zu vermieten.
Billige Preiſe.
Willy Neuroth
Tel. 1060. (*19923

Wohnung
5 Zim, geſ. Frau v. Zabern,
Eſcholbrlckerſtr. 3. ( znsrrnd

aMmt6
m Vorve
6 M.,

Zweifamilienhaus
mit groß. Garten, 7 Zim=
mer
bei Kauf frei,
Einfamiſäenhans
in allerbeſter Lage, auch
Zuſtand des Objektes 1a,
bald beziehbar, zu verk.
Schriftl. Bewerbungen
an Aug. Brück, Rhön=
bring
41,II. (*19934

Diskret! Reel!

Allein-Vertueten füin Darmstadt
ELiS
Dam Saddig drrer! star
Reichhelt. Adressenmatenial.
Prospelste au.

Beamter, in angeſ. 2
aus ſehr gut, Fam., 25.
ſchl., kr. u. anſ. Figurm
Bek. j. Dame a. beſſ. Fn.
w. Sinn f. Mufik, Kuntu
Natur hat (Klavierſp. vr
bed.)zw. Heirat, Geft)u
ſchr., ev. m. Bild, w. aW.
zurückgeſ. w., erb. 1. 9
an die Geſchſt.
Bäcker vom Lade
(einz. Sohn), Ende b.9e
Jahre, ſucht paſſ. Lekns
gefährtin nicht unt. 24ehr
zwecks ſpäterer (*19 7m
Heirat
kennen zu lernen. Enas
Vermögen erwünſcht, in
gebote m. Bild ſind zucht.
unt. V 100 an d. Geſchäsſt!
d. Bl. Verſchwiegenh.zeſ
Geb. Frl., Mitte 20u
gut, Fam., v. angen. 9
u. vorn. Charakt., m. en0s
Verm., möchte ält. eb=ſ,
am liebſten gr. Herniu
ſich. Poſ. kennen zu lerin
zwecks
Heirat.
Ernſte Angeb. m. Bildc,
unt. V 103 an d. Geſchte
ſtelle d. Bl.
Halbwaiſe
Anf. 20, einz. Kind e. Feſt.
Fabrikbeſ., hübſch, gekd,
mit kompl. Ausſtattg , ub
mitgift 100000 uſp=
gr
. Vermögen, ſ. paſſ. *g.
evtl. ohne Vermög. Büüt=
an
W. Steinbock, Beztilg
Schönwalderſtraße 25. CI. 21
Ernſtgemeint
Ein anſtänd, ſolide:
(Handwerker), 26 J.
würnſcht alsbald m. eim
Mädch, bekannt zu .d.
4 Ang.,mn
zt
ſpät. Heirat.möglick,
Bild u. W1 ge d. Gl
Strengſte Verſchwienh
iſt zugeſich. Bild w. ſort
r144
zurückgeſandt.

34 Zimmer u. Küche b.
einzelnerDameingrößerer
Wohnung, am liebſten in
Villa, anſtatt Zwangs=
mieter
zu mieten geſucht.
Angebote an Fiſcher,
Schloßgraben 11. (419941
Beſſerer Herr ſucht zum
1. Juni möbl. Zimmer,
möglichſt im Mittelpunkt
der Stadt, evtl. auch mit
Beköſtigung. Angebote an
Frau Oekonomierat Lang,
Noßdörferſtr. 16. (*19815

rfkagfä

wöchentlich Güterverkehr
aller Art, Möbel, Maſch.
uſw. Groß= u. Kleinſtück=
gut
. Fuhrunternehmung
Schmitt
Gutenbergſtraße 5

3300 qm Baugelände Tin=
tenviertel
, an der Paulus=
kirche
, zu verkauf. Selbſt
kauferang. m. am=Preis u.
V8 Geſchäftsſt. /* 19275sm

Empfehle mich für den

Darlehen erh. ſold. Leute

jeden Standes ſchnell u. diskr. bei
mäß. Zins u. bequeme Rückzahl.
J. B. Müller, Ludwigshafen a.
Rh., Bleichſtr. 11. (F13821.

Telephon 2660, (sgt

Vee
gegen 108 ſofort zuleihen
geſucht. Angeb. unt. V 146
an die Geſchſt. (k19951

von Grundſtücken
(un7-2
aller Art.
Auguſt Brück, Grund=
ſtücks
= und Hypotheken=
bureau
, Rhönring 41, II,
n. d. Halteſt. Schloßgarten=
platz
, Linie 5. Tel, 1778.

beſorgt Stadtumzug
und zu welchem Preiſe?
Ang. u. W2 Gſchſt. /*19955

Es werden noch einige

Prima Ferkel u.
Läuferſchweine
in bekannt größter Aus=
wahl
fortwährend zu ver=
kaufen
. Erhalte wöchent=
lich
mehrere Waggon direkt
von erſteu Züchtern und
kann daher zu konkurrenz=
los
billigen Preiſen
abgeben. (*19947
Für Händler
beſte u. billigſte Bezugsquelle.
Hochmann
Pfungſtadt (Bornmühle)
Telephon 99.
6 Hühner, 1920er, jetzt
legend, zu verk. (*19814

Darlehen
erhalten ſol. Leute bei 6?

Ich war am ganzen Leißemnü

zur Gründung einer G.
m. b. H. mit Bareinlagen
von Mk. 10000. pro
Anteil geſucht. Fabriziert
wird ein glänzend einge
führt, Apparat (Patent),
Fabrikations= u. Bureau=
einrichtung
, ſowie Auf=
träge
genügend vorhanden
Riſiko ausgeſchl. Erfinder
u. Fabrikant beteil, ſich m
3 Anteilen. Adreſſen er=
beten
u. V 125 an die
Geſchäftsſtelle, 1*19843ms

in ſehr gutem Zuſtand; ſchöner Garten, in der
Nähe Frankfurterſtr., zu günſtigen Bedingungen n
zn verkaufen. Eine Wohnung ſofort beziehbar, m
Angebote u. V 97 a, d. Geſchäftsſt. d. Bl/ onss !
nnnnnnnnnvngnnnannnnnnngnanrnnn

Zinſen, ſowie bei bequem
Rückzahlung. Ang. u. V134
an d. Geſchäftsſt. (aisssomd
Eht
Tüchtigem, in hieſiger
Gegend gut eingeführtem

haftet, welche
D mi Miat Nee gte
Jucken Tag u. Nacht peinigten
In 14 Tagen bat Zucker=
Patcnt-Mediatnal-Seile das
Ubel beſeitigt. Dieſe Seffe
tſt Hunderte wert. Serg. M.=
Dazu Zuckood-Creme (nicht
fettend u. ſeithaltig). In allen
Apothelen. Drogerien und
Darfümerien erhältlich.
(IV2271)

mit 9Zimmern, m. Waſſer=
u
. Gasleitung, groß, Obft=
u
. Gemüſegarten in beſter
LageGriesheims b. Darm=
ſtadt
, an der Straßenbahn,
iſt umſtändehalber ſofort
zu verkf. Angeb. u. V 127
an die Geſchſt. (* 19867md

der Lebensmittelbranche
iſt Gelegenheit geboten,
ſich an altem Engrosgeſchäft,
zu beteiligen.
Gefl. Angeb. unt. V 123
a. d. Geſchäftsſtelle, (5672

2½ſtöck., 3X 4 Zimmer, mit Vor= u. ſchönem Hinter=
garten
, alsbald beziehbar, in guter Lage, Preis
66 000 Mk., gegen kleine Anzahlung zu verkaufen
Tauſch einer kleinen Wohnung in Darmſtadt Be=
bingung
. Angebote unter W 4 an die Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl.
(5704

zu kaufen oder zu pachten
geſ. Ang. an D. Beckerle,
Liebigſtr. 69. (*19859

Stottern
alle Sprachfehler
heilt ſicher

K
u. 2 friſchmelk. Ziegen zu
verk. Tannenſtr. 1. (*19967

Mohnungs-Austausch
der Zentralstelle des Deutschen Möheltransports E. V.
In Berlin SW 11, Hallesches Ufer 9.
(Über 1200 Mitglieder im Deutschen Reiche.)
Vertretung in Darmstadt
Gutenbergstrasse 3739,
Keoe,e Poge, Fernsprecher 2050
Möbelspedition.
(5055a

Verkaufe
Zuchttiere
1,2 Belg. Rieſ. 19zu. 20.
0,1 Grauſ. dunkel 19, 1,2
gr. ſchön. Enten 19 u. 20,
Ugr. grauen feur. Hahn 20,
1 Glucke mit 2 Faverolle=
und 4 Wyandotte=Kück.,
10 Tage. Eberſtadt, Alte
Darmſtädterſtr. 70. (g
n mit 8 Stück 3 W
Häſin alten Jungen zu
verkaufen
(*19974
Mathildenſtr. 5.

Wolfshund
bis 1 Jahr alt, raſſen=
rein
, m. Stammbaum zu
kaufen geſucht. Natur=
grau
bevorzugt. Angeb.
m. Preis (kein Phantaſie=
preis
) unt, V 108 an die
Geſchäftsſtelle. (*19826

Dir. F. Baum
Ludwigſtr. 8, (51698
entfernt Geſichts=
Wer haare dauernd

durch Elektrolyſe?
Angebote u. V 120 an
die Geſchäftsſt. (*19820

Jg. Schäferhunde
alte u. junge Haſen z. verk.

Ziege mit Lamm zu verk.
Liebfrauenſtr. 61, p./F19824 bis Amf. Inni, (5574em

Helfmannſtr. 30. (*19872 Facharzt für Kinderkrank=
heiten
verreiſt ab 11. Mai

[ ][  ][ ]

Union-Theater

Nur noch heute
der letzte und beste Teil des grossen
Fortsetzungs- und Abenteuerflms
Der Mann ohne Namen
G. Teil 5 Akte
Der Sprung über
den Schatten
In den Hauptrollen:
Harry Liedtke als Peter Voss
Mady Christians, Georg Alexander.
Lustspiel
Das Reklame-Hädsl in 3 4tten
mit Lia Ley.

Residenz- Theater

Nur einige Tage
der grosse Detektiv- und Abenteuerflm
Moriturus oder
Dem Tode geweiht
Sensations- u. Detektivdrama in 6 Akten
In den Hauptrollen:
Max Landa, Hilde Wörner,
Reinhold Schünzel, Conrad Veidt.
Die Borliner Range
Die Streiche der Lotte Bach nach der
gleichnam. Romanserie von Ernst Georgy.
Streich Onkel Tomt
Lustspiel in 3 Akt. mit Hifde Wörner

Gentral-Theater

Aus der Imperator-Detektiv-Serie

Drei Dolche im Stein
Abenteuer-Drama in 4 Akten
Fred Horst Dr. Hduard Rothauser
Die verbotene Frucht
Schauspiel
in 5 4kten mit Lotte Heumann
Der Rodel-Indianer
Lustspiel in 2 Akten. (*20015

Rheingeſſ. Beine

Palast-Uichtspiele
Grafenstr. 18 (Kaigergaal)
Vel. 2522

Ferko Kuruoz

5689md

Gespielte
Pianoß
stets am Lager.
Klavier-Arnold
nur Ecke Erbacherstr.
d. Schwimmbad. (1685a

empfehle
frisch-
geröstete
, Kalfee
u
O Unter meiner gesetzlich
geschützten Marke HDlldtlid
bringe ich sorgfältig zusammengestellte
hochfeine Qualitäts-Kaffee-Mischungen
in den Verkauf. O

kaffeebraune Packung
Der Kaffee der Fein-
schmecker
: Pfund Mk.

OraUoTG

rote Packung
vollaromatisch, hochfein
Pfund Mk.


SrGoGIG

blaue Packung
vorzüglich im Geschmack
Pfund Mk.

mer 129.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

Seite 11.

Pphenm
Beide Pſingftfeiertage: Je 2 Vorſtellungen.

Pfingſt=Samstag, 14. Mai 1921
Beginn der Frühjahrs= und Sommer=Spielzeit:
Schwank Luſtſpiel E Operette (5718
Leitung und perſönl.
Mitwirkung:
Herr Bruno Harprecht.

11 Hkte! Das grosse Programm! 11Hkte!
S
I
T Mius Oief

Ungarisches Volksstück n. d. Motiven der Fontaneschen
Novelle Arweckung‟; Drama in 6 Akten m. d. rassigen
Dagny Servaes in der Hauptrolle
EWahnsiyIE
Größtes Film werk der Saison 1921, Drama in 5 Akten mit
Conrad Veidt, Reinhold Schünzel, Grit Hegeser
in den Hauptrollen
(5640im

Län für das Deutſchtum im Ausland
(E. B.)
emt
Deutſcher Seeverein.
Deutſche Kolonialgeſellſchaft.
Lichtbildervortrag
Etz. Vizeadmiral a. D. und Gouverneur
Meyer=Waldeck:
Pingſtwunk
Jorn,
cs /das Schutzgebiet Kiautſchau
gen. Erſch.
ſituiert, ſ. gemüt
bensgef. mamtbisrend des Weltkrieges 1914
uter 25 J.,
Nitwoch, den 11. Mai, abends 8 Uhr,
gen. Diskr. C
gebote uter 9
im ſtädtiſchen Saalbau.
4verkauf: Firma Leuthner am Weißen Turm.
eſ.: Sperrſitz 5. Mk., 1. Pkatz 3.75 Mk., 2. Platz
DNk., Eſtrade 2.50 Mk., Galerie 3,75 Mk., un=
trierter
Platz 1.25 Mk. einſchl. Steuer. Mit=
en
mittl. Jah
der 3 Vereine auf allen numerierten Plätzen
mögen und eigeiſi Mk. Ermäßigung,
(5515sm
aush, wünſcht mit ei

erm nicht unter
mit Kind nicht
ſen, in Verbin9
u teten betreffs
Geirat. Diskr. iſt Er/
ſache. Angeb. u.
nit Bild und Leben:
Heſd

zausl, 4/1
juger
w. Heirat m. paſſ.
R. A
Man

uner=Geſangverein Concordia
Chormeiſter: Oskar Scheidhquer.
Samstag, 21. Mai, abends 8 Uhr,
im Mathildenhöhſaale

her Volkslieder=Abend

Mitwirkende:
vom Lan=
Fanny Fiſcher (Harfe)
a M. Kuhn=Ljebel (Alt) ) destheater
Kriegsipalill Chöre und Volkslieder von Abt,
mfeſterStellung, mußt Schubert, Rietz, Sturm, Hilcher,
mit Fräulen Wiütwz // Zöllner, Arnold Mendelsſohn 2c.
Soli für Harfe (5717a
zwecks ſpüterer 92 ieder für Alt mit Harfenbegleitung.
Larten im Vorverkauf im Berkehrsburean,
Prſtz 7 u. 6. M., I. Platz 4,50 M., unnum. 3 M.

aus geſchl.), nicht u. 1
in Briefwechſel zu u.
Anonym zweckl
Angeb. unter
Dishret! Ri Bartenbauverein Darmſtadt.
Begmter, in augeſ. unnerstag; den 12. Mai, abends 8 Uhr
aus ſehrgut. Fn/ 4Amatsverſammlung im Fürſtenſaal.
ſchl 1r. u. anf 504 4pgesordnung: Mitteilungen, Lichtbildervortrag
Bel. i. Dame 4. beh 2 ſHerrn Dr. Heuer über Land und Leute in
m Smn f A0ſelt Rüen, Verloſung.
(5703
Nathu hat /Klavieriſh.
Der Vorſtand.
bed.lzw. beirat,. Geſt.

Rein Nickel
mit 2 Meter Kupferschnur
110 Mark

L Lange
Tel. 399. Schulstrasse 6.

ſchr., eb. m. Bid, b.
zurückgeſ. w., erb
Hſt.
Bächet vun 40
Hektr, Bügeleisen
R
fährimnichtmts
970
ſpätert
Heirat ?
Kach
m.
A ae
rmie. !
Dfenferkig, gehack, fei
m lie
Buchenbrennholz Haus, per 8t. 16.50.
riſch u. lang, Kiefern u. Ficht.
ohnenſtangen
per Stück 52 J (sssia
H
in Ball., ab Lager Art.9Mafer=u. Weizenſtroh Kaſerneper Bt. / 32.
Johannes Schäfer
Aaſſungerſtr. 82, Lager: Art.=Kaſerne 25. Tel. 1505
Polſter=Möbel
in erſtklaſſiger Ausführung, moderne und
bequeme Modelle
(*19917
in Leder und Möbelſtoffen!
Große Auswahl

(5869

Spoxial-
Angobot
MANDOLINEN
GITARREN
LAUTEN
nur Dulitätsware,
zu billig. Preise. (5508a
CHR. ARNOLD
am vveißen Turm
Ernts-Ludwigstrasse 9.

Jüngere
Theater=Statiſten
(innen) geſucht. Angeb. u.
T92 Geſchäftsſt. (*19735

z.Waſchen wird
Wäſche angenommen.
J. Plößer I., Malchen. (51052

V

R

Einer werten Kundſchaft, Freunden und Gönnern zur Nach=
richt
, daß ich das Verſandgeſchäft meines Vaters in den ſeit=
herigen
Geſchäftsräumen, Grafenſtraße 16, weiter betreibe.
Gleichzeitig empfehle ich ſehr preiswert:
(*19988
Kädfrückte, primn Speiseknrtoffein, Gauer.

Hrant, sodie Lundesprodukte wlier Art.
Hols Wosshann !

Telephon 2598 Grafenftraße 16 Telephon 2598.
anannn uun z nnu5

Vor Pfingſten!
Gebrauche Maſſen von getrag. Herren= u.
Damen=Kleidern, Schuhen, Wäſcheuſw.,
darum zahle die höchſten Preiſe.
V. Bchatz (56502
Schloßgaſſe 23.
Telephon 1924.

Fuhren aller Art, a. nach
ausw., übernimmt Walther,
Müllerſtr. 15, Tel. 3286. (57a

Stangenbohn. ( Phäno=
men
) u. Buſchbohnen z. vk.
Gerbinusſtr. 69. (*19885

Hutbeutel
liefert billigſt (*19702
Jahob Skurnik
Papier,Wendelſtadtſtr. 28,
(Telephon 1791.

Gelegenheits=
Kauf!
Eine ſehr guterh. Zimmer=
einrichtung
in Mahagoni
preisw. zu verk. Händler
verbeten (*18090sm
Kiesſtraße 131, II.

liefert zu billigſten Preiſen
P. Frölich
Vernſprecher 1749 Nieder=Ramſtädterſtr. 45
SVezialgeſchäft für feine Polſtermöbel.
Dewiſſenhafte Aus führung ſämtl. Tapezier=
Arbeiten bei billigſter Berechnung.

OraoGTG
OabbIG.

gelbe Packung
reinschmeckend und ge
Pfund Mk.

per ¼ Liter=Flaſche mit Steuer . . Mk. 12.
per Flaſche , 40.
Sognae Weinbrand
Berſchnitt
38.
36.
Zwetſchenwaſſer
(*19838
Spiritnoſen, auch ½ Flaſchen.
Weinhandlung S. Lehmann
Darmſtadt, Hoffmannſtr. 12 (kein Laden).

Für jegitime Wiederverkäufer
billigste Bezugsquelle
in Fahrraddecken und Schläuchen,
Gummi-Reparaturmaterial, Wasser-,
Gas- u. Luftpumpenschlauch, Kinder-
wagonreifen
, Gummi-Absätzen und
Gummisohlen usw. usW. (ssnd
Engelbert Maier,
Gummlwaren en gros
Loulsenstr. 10, H.
Darmstadt

Dadohaupen
aparte Muster aus Stoff und Gummi
Gummisparen- u. Lanitätshaus
Hermann Heinmüller (5645
Schulstraße 1 (am Ludwigsplatz).

O Für Großverbraucher Vorzugspreise. 9
MOrI2 Deffede
Mathildenplatz 1.

Muſik= Appa=
rate
, Platten,
Nadeln billigſt.
Manodlinengo,
Gitarren 180,
A Lauten 200
Violin A 2, E 2. Repara=
turen
an allen Muſſkinſtr. n.
Ziehharmonik. Muſih=Bund, Glaube u. Heimat.
Schuchardſtr. 9. Kaufe alte und / Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
zerbr. Platt. z. Höchſtpr. (56802

Heſſ. Landestheater
Mittwoch, 11. Mai.
153. Mietvorſtellung.
B 32.
Schauſpielmiete b 17.
Qualitätsſaiten, Schülermieten blau, rot.
Sondermiete Serie XlV,
Anf. 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr.
Borverkauf and. Tages=
kaſſe
im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Donnerssag, 12. Mai,
154, Mietvorſtellung,
G 32.
Sondermiete Serie IX:,
Schülermiete grün.
Hänſel und Gretel.
Hierauf:
Märchenbilder.
Kleine Opernpreiſe
Aufang 7 Uhr

Freitag, 13. Mai, abends
8½ Uhr, im Hörſaal 140
der Techn. Hochſch., Eing.
Weſtportal. Dr. P. Nam=
dohr
: Ueber die Geologie der
(5675
ſchweizer Apen.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1921.

UHAUHAUNPA

Herr.-Maceco-Einsatzhemden
35.50
Herren-Macco-Hemden
Ia Onalität . . . . . . . 43.50
Herren-Macco-Hosen . . .
Herren-Maceo-Jacken
Herren-Netziacken . . .

Kleider, weiß m. farbig getupftem
100
Voile .... . . . . . . 86.00 (O-
Kleider, weiß Voile u. gemust. Batist,
mit Amischensätzen verz. 135.00 1100
Klefder aus Voll-Volle in weiß u.
bedeckten Farben, mit Stickerei u. 1
Lnischensätzen verziert 185.00 1650
Kleider aus gut. Voll-Voile, helle u. O
dunkle Farb, mod. Form. 295.00 420

Wlugen aus weißen Waschstoffen.
mit Spitzen fesch garniert 32.00
Blugen, hell und dunkel, gemusterte
Waschstoffe . . . . . . . 34.00
Biugen, weiß Voile u. Batist, reich
mit Stickerei verziert . . 48.00
Elusen, Voll-Voile, weiß u. hellfarb.,
reich m. Handstick. u. Hohls. 82.00

50
Kinder-Schürzen aus gutem
Baumwollzeng, Lg. 45 . . . . von 1Oar
Mnaben-Schürzen aus einfarbig
gestreift. Banmmollzeng, Ig. 45 von 124
Damen-Blugen-Schürzen in
Satin, Kattun und Banmmollstott• 23
Dam.-Hleider-Schürzen aus
gnt. Baummollst., m.i, ohnelermel v. 0Gar
Schwarze und weiße Damen- u. Ainder
Schürzen in großer Auswahl!

Sportlacken
reine Wolle, in allen modernen
Nr dau ze uiu
hellen und dunklen Farben .

Wiſenmarkt, Frank

Weisse Herren-Hemden aus
guten Stoff-Oual. mit Percal-Einsatz
Herren-Oberhemden aus gutem
Percal mit Mittelfalten und Klapp-
manschetten
. . . . . . . . . ..
Weisse Herren-Oberhemden
mit Klappmanschett. u. Satin-Einsatz
Herren-Sportkragen, weiss Lein.
imit., in allen Weiten . ..
Herren-Stehkragen, glatt, Ia
4fach, 34, 35, 36, 37...
Herren-Gummi-Hosenträger

Herren-Strickbinder
in grosser Auswahl . . . . . von
Seidene Herren-Binder
moderne Formen . . . . . . von
Weisge Herren-Maceo- Ein-
satzhemden
mit Rips-Einsatz von

Kindersöckchen
mit farbigem Rand
Gr. 2 3 4 5 6 7 8 9
3.00 3.50 4.00 4.50 5.00 5.50 6.00 6.50
Hindersöckchen
prima Qualität mit Wollrand,
hübsche moderne Farben
Gr. 2 3
5

Damen-Strümpfe, Baumwolle
gewebt und schwarz . . . . Paar
Damen-Strümpfe, Baumwolle, ge-
webt
, schwarz u. leder mit verstärk-
ten
Fersen u. Spitzen .. . . . Paar
Dannen-Strümpfe, Flor-mit Hoch
ferse, Doppelsohle, in allen modernen
Farben, extra billig . . . . Paar
Damen-Strämpfe, Macco, gewebt,
schwarz, starke Oualität . . . Paar
Damen-Strümpfe, Wanderlust,
Marke grün, ohne Naht, extra stark,
schwarz, gewebt . . . . . . . Paar
Marke blau
desgl.

Herren-Macco-Unterhogen

Schillerkragen in allen Weit. 15.50,

er Kursl

6.25 6.75 7.25 7.75 8.25 8,75. 9.25
grau, gestr. O95
Herren-Socken kräft. Onal.

in Riese
Herren-Strohhüte Auswa
14.50 36.50 44.50 46.50 54.50 56.

Weißwaren
Weiße Hemdentuche starke
n. feintäd. Gual. 10.80, 9.50, 8.50, D
Weiße Croisé schöne gerauhte 1080
Ware . . . Meter 14.50, 13.80, 1S-
Bettdamast 130 cm br., 34.50, 29.50
160 cm br., 46.50, 39.50
Handtuchstoffe
95
grau . . . . . Meter 9.50, 8.50
rot-weiß D . . . . Meter 9.80, 8.50
weiß . . . . Meter 14.80, 13.50, 11.75
Weißer Flock-Pfqué Meter 17.80
Weiße Bettuchstoffe 140 cm O 450
breit.
.. . Meter 2X

Gardinen
Scheiben-Gardinen 55cm br.,
2XBand, 12.50, 10.80, 9.50, 7.80,
Kongreß-Stoffe
*
bunt gestreift . . .

Breite Gardinen Meter von
2150, 1850, 14an
Halbstores 115.00, 95.00, 89.50, 58.50
Brises-bises . . . . . Paar 16.50
Tüll-Garnituren
1380
3teilig ....
Täll-Borden . . . . . 18.00, 16.50

Baumwollwaren
Bettkattune in schöner Aus-
musterung
... . . . . lleter 10
Möbelkattun gute Oual., Mtr. 12.80
Hemdenflanell . . . . Meter 7.80
Hemdenbiber karriert, gute
50
Onalität, . . Meter 19.50, 16.50, 14
Kleiderbaum wollzeug hell
karriert .. . . . . . . Ueter 14
Kleiderdruck Ia Oual., Meter 17.50
Hemden-Pereal in großerAus-
nahl
. .. . . . . . . . Ueter 12
Hemden-Zephir allerb. Onali-
tät
. . . . . . . . Ueter 19.50, 14

Rein Eluminiumz
Kochgeschirre

19 Schuſtergaſſe 19
Araa

eine Zierde für jede Küche
mpfehlt in großer Auswahl zu billigsten Preisen

Eudwig Kline
23

KaSERSTa

Obis 14. Mai einſchließkih
mit bedeutend ermäßigten Preiſenſt
Blockſchmalz, Margarin,
Kohosfett,

Luisenstraße 2, am Mathildenplatz. (*19882

Birtig und Teert,
Aa präpar. Haferflocken
wie Paketware
. .... Pund 2.40
Ia Vollreis
.. . Pfund 2.40

Eine Karbid=Anlice

Ia Tafelöl
Schoppen 7.75
Ia Salatöl / glanzhell
7.50
Ein Verſuch führt zu ſtändiger Kundſchaft.

Keſſel

1,50/1,50 m m. Rohr u. Lampen, preiswert zu inil
Georg Krämer, Mühlenbeſ., Nieder=Beerbach. (510

Konkurrenzlos!

REATO
BUnoEignichrun
Tapetenreſte

:: Schreibmaſchineln
Photogr. Apparate
Reparatur=Werkſtäſee
Gerling & Erbes
Moosbergſtr. 53, (5134a) Telephoxit

beſonders feine Qualität
Kakao
1/4 Pfund . ...
3.50

(M4754

Deutſche Kernſeife (Doppelſtück)
2.25
Gemüſenudeln Suppenhörnchen Pfd. 6.60
Ia Dörrobſt
2.90
Große Bachgaſſe 23
(Inſel)
W. J. Schnel
nächſt dem Woogsplatz.

Fichten 55 Z, Kiefern
52 J 4 Stück, friſch, 4 m
lang, ab Lager Artillerie=
Kaſerne 25.
(5633a
Johannes Schäfer
Beſſungerſtraße 82
Telephon 1505.
Wer arbeitet
Filet?
Angeb. unter V 98 an
die Geſchäftsſt. (*19737

und zurückgesetzte 1T apeten
nur moderne Muster (keine sog. Ladenhüter)
Tapetenhaus Stützer
Schützenstr. 5. (4347a) Telephon 936.

Gaskocher :: Gashedſe
reichhaltige Auswahl, anerkannt bewährtes C..
Herdfabrik u. Emaillierwerk, G. m. b. H.
in Darmſtadt, Landwehrſtraße 63.
Aufmerkſame, fachmänniſche Bed ießin?
kein Kaufzwang, erheblich ermäßigte Pi"

H. Zimmer & Cie., Eiſenhandlu
Darmſtadt, Schützenſtr. Nr. 3.

[ ][  ][ ]

aer 129.

Darmſtädter Tagblctt, Mittwoch, den 1I. ,Mai 1921

Seite 13.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

ä
nterröcke,

Bericht von der Frankfurter Vörſe vont 10. Mai.
At von der Bank ſir Handel und Induſtrie, Daumſtadt.
Eeirſe eröffnete am Effektenmarkt überwiegend feſter, da man
Aymahme des Ultimatums rechet. Dagegen lagen Deviſſen
Shwächer. Greenbacks nowierten 63½ nach 65½, franzöſiſche
Eiwach 550. Am Montanmarkte waren weſtliche Werte 510
Furtoögert, wähnerd oberſckleſiſche vernachläſſigt blieben. Che=
Rten, ſpeziell Holzverkhlung, befeſtigten ſich. Vom Valuta=
rsmem
im Einklang mit der ſchwächeren Haltung des Debiſen=
Emitſch=Ueberſee zirka 34 Prozent, mexikaniſche Renten 510
m Elektromarkt gewannen Bergmann zirka 15 Protzent.
zuilleaume ſtiegen auf günſtige Diwvidendengerüichte zirka 10
Schantung waren abgeſchwächt. Der Kaſſamarkt verkehrte
ecklich. Höher ſtellten ſich Heidelberger, Zement, Chemiſche
Krauß=Lokomotiven, Jatter u. Scheever, Dr. Schleußner;
ſengogen Vemin Deutſcher Odlfabuken und Heddernheimer
Vzm Freivertehr gingen Holzmann bei lebhaften Umſätzen bis
yr um; junge Meguunr waren mit zirka 430 Prozent im Ver=
. Saſſeler Faß, Kunſtſeide und Veithwerke hielt das Kaufinter=
Nuute an. Fremde Renten waren durchweg niedriger. Unga=
ſörente
blieb jedoch weiter zu höheren Kurſen geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 10. Mai.
Der Börſe hat man ſich mit der Anmahme der unmöglichen
dir ſo gut wie abgefunden. Der Gedanke aur eine. Anmahme
Raxums überwog heute mehr, weil die deutſchen Vorſtellungen
My erfüllbarkeit der Londoner Beſchlüſſe auch in Annerika keimen
Myrchte. Die Möglichkeit einer Löſung der Wabinettskriſis wurde
ſärungen beſtätigt, ſo daß die Tendenz im Abendverkehr ſich
Jae. Auf dem Montammaukte traten mäßige Kurserhöhungen
u ſche und Glektrizitätswverte blieben behauptet. Die Holtung
zeviſenmarkk war weiterhin ſchwankend und ausſchlaggebend
Mapapiere. Deutſch=Uleberſee verloren 15 Prozent. 5prozentige
zer ſchwächten weiter ab. Deutſche Petroleum 775780,
4 Intereſſe leukten Ph. Holzmann auf ſich, die mit 275 ge=
ueden
. Mansfelder Kuxen feſter 4800. Am Kaſſamarkt woen
Zerhöhungen zu beobachton. Siemons Glas 748 ſüegem 13
Daſchinenfabrik Gritzner 388 plus 10, Giſenwerk Mehzer 410,
Pvozent. Der Schluß geſtaltete ſich feſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
r00 Mark wuuden gezahlt mm 10. Maſ in Zürich 8,80 (vor
125,40) Fr., in Amſterbam 4,36 (59,20) Gulden, in
50, 58,00 1W (zr gen 8.90 (88,80) Kr., in Stockholm 6,50 (88,80) Kr.,
855 (117,80) Kr., in London 7,69 (97,80) Schilling, in
ſoc1 1,557½s (23,80) Dollar, in Paris 18,50 (125,40) Fr.
. Lebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 10. Mai.

in-
aterhosen
.
en Weit. 1

iu Riegsl

Phhite Ausnak
46.50 54.50 56.5

Rfe
Gelb Brief

550.45/ 551.55) 538.50/ 539.50
Rzra 604397.40/2317.70/2322.30

209.451 270,051
F0iz1 5511
raus 80lr20820
345.90 346.60 330.70

258.70 259.30
536.50 5371,
114885/1151.15
B0051 940.931 886 60 888.40

23 80 1 226. 20/1 158.80/1161. 20

331.30

Nige
Schweden.
Helſingfors
Rew=York.
Wien (altes
D=Oeſt. abgl
Budapeſt ..
Prag. . .

10B3.30I036 I0T
u563.40/1588.60

Br.171/,/67.321/,/83,93 84.07

33.8419

10.7
Geld

Re
Brief

9.9.
15131,

15851915891/9/14.10f,
33.90 1/42.7232.78

991.
(5161,

6.73

Berliner Börſe.
hnfurter Kursbericht 10. Mai 1921.

bolitiſcher,Beziehung ſolvie möglichenweife auch eine Klärung der wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe in gewiſſer Hinſicht eintreten kömnte. Es regte
ſich infolgedeſſen einige ſpekulative Kaufluſt, die ein überwiggendes An=
ziehem
der Kurſe zur Folge hatte. Happener gewamen 9, Gelſenkirchen
ebenfalls 9 Prozent, Th. Goldfchmidt 23 Prozent, Felten ur. Guilleaume
10 Progzent. Die ziemlich erhebliche Abſchwächung der Deviſſnkurſe be=
ſtärkte
die Spokulation in der Beurteilung der Lage. Valutapapiere
zeigten keine gleichmäßige Entwichelung, ſtellten, ſich abber vorwiegend
wedriger. Vom feſtverzinslichen Werten waren unggriſche Anleihen
wieder ſeſt, deutſche im allgemeinen gut behauptet.
Am Produktenmarkt, war die Tendenz für Mais im Gegen=
ſatz
zu der großen Feſtigkeit umentſchieden infolge der weſentlichen Ab=
ſchwächung
der Deviſenkunſe. Auch die Käufer hielten ſich mehr zurück.
Im Verlaufe ſteigerte ſich die Nachfrage für Bezugsſcheine, die ſich be=
deutend
höher als geſtern ſtellten. Für Hülfenfrüchte blieb die feſte
Tendenz beſtehen. Wiederum waren Futtererbſen ſtark gefragt. Oel=
kuchen
waren gleichfalls feſt. Napskuchen ſtellten ſich auf ſpätere Lieſe=
rung
höher. Raps und Leinſaat waren in itländiſcher Ware ſehr kmapp
bei höheren Preisangeboten. Rauhfutter veränderte ſich wenig.
Die Kurſe für Deviſen und Induſtrie=Aktien.
* Die Depoſitenkaſſe (Wertpapier=Abteilung) der Heſſiſchen
Landes=Hypothekenbauk ſchreibtz uns:
Im Verkehr mit unſerer Wertpapierkundſchaft taucht immer wieder
die Frage auf, wie es ſich erlläre, daß die Kurſe für Debiſen
und für Indaſtrie=Akrien ſich in der außenpohitiſchen Kriſe
bisher beſſer behaupteten, als man das nach früheren Erfahrungen
annehmen konnte.
Die deutſche Mark, gemeſſen an den Auslandsdeviſen, har ſich des=
halb
im Kurs verhältnismäßig gut behaupten können, weil das Aus=
land
immer noch Vertrauen zur Anpaſſungsfähigkeit der deutſchen Wirt=
ſchaft
hatte, mit ſtürmiſchen Abgaben von deutſcher Mark zurückhielt und
Mark kaufte, wo ſie abgeſtoßen wurde. Andererfeits nahm auf deutſcher
Seite die Nachfrage nach Auslandsdeviſen keinen kritiſchen Umfang an.
Ausländiſche Wertpapiere zogen begreiflicherweiſe zuletzt im Kurſe an in
Uebeveinſtimmung mit der Aufwärtsbewegung der ausländiſchen Zah=
lungsmittel
, wobei nur die Furcht vor Beſchlagnahmen zeitweiſe die
Aufwärtsbewegung hemte.
Induſtrie=Aktiem haben ſich im Großen und Ganzen nicht nur be=
haupten
, ſondern teilweiſe im Kurs ſogar beſſern können, weil mam mit
der Möglichkeik rechmete, daß das Reich zur Notenvermehrung ſchreiten
müſſe, was die Mark emtwerten, die Preiſe für die Induſtrie=Erzeugniſſe
ſteigern und damis die Dividerden auf erträglicher Höhe halten könnte,
ſofern nur die Vorausſetzurngenn fürn eine gedeihliche Entwickelung der
Induſtrie unveränderk bleiben.
Wie lange dieſe Erwäoyungen Gültigkeit haben, kann niemand wiſſen.
So mag ſich die Gupfehlung rechtfertigen, moch mehr als früher einen
alten ſoliden Brundſatz im Ehren zu halton und bei neuen Geldanlagen
zu miſchen kie mach Lage der perſönlichen Verhältniſſe des Einzelfalles,
denn die Fragen der Geldanillage wollen individuell behandelt ſein).
Vom Leibziger Rauch= und Wildwarenmarkte.
wb. Das Hauptereignis auf dem Leipziger Rauchwaren=
markte
im Monat April bildeten die Oſtermeſſe und die mit ihr
verbundene. Erſte Deutſche Pelzmodenſchau eine Veran=
ſtaltung
des Vereins Deutſcher Kürſchner, die eine lebhafte Anziehungs=
kraft
ausübte und auch in künſtleriſcher Hinſicht als wohlgelungen be=
zeichnet
werden darf. Der Beſuch der Meſſe ſelbſt war außerordentlich
ſtark. Nicht nur deutſche Kürſchner und Konfektionäre, ſondem auch
ausländiſche Einkäufer waren in beträchtlicher Zahl erſchienen, nament=
lin
, 10. Mai. Börfenſtimmungsbild. Die Ten= lich aus den nordiſchen Ländern, aus der Schweiz und Holland. Der auf
von 00,/4örſe hatte auch heute einen feſten Anſtrich. Man rechnet mit der Meſſe erzielte Geſamtumſatz war überraſchend groß, jedenfalls
ücheinlichkeit der Unterzeichnung des Ultimatums und knüpft / größer, als man dies annehmen zu können geglaubt hatte. Die Nach=
ecoffnung
, daß hierdurch baſonders die gefürcſtete Beſetzung frage richtete ſich nach Angaben der beteiligten Kreiſe auf ſämtliche
tebietes vermieden werden dürfte und eige Beruhigung in marktgängigen Artikel. Beſonders ſtarker Begehr, auch nach Abſchluß

der Meſſe, trat für die feinen Sorten von Weiß=, Blau= und Silber=
füchſen
hervox, aber auch Stunks, Nerz und Opoſſum waren gut ge=
fragt
. Das Intereſſe für verſchiedene Sorten Kanin war ebenfalls
wieder jebhafter. In Biſam wurden einige größere Poſten verkauft,
und auch Maulwürfe fanden infolge des für dieſen Artikel augenblick=
lich
verhältnismäßig billigen Preiſes gute Aufnahme. Am Wildwaren=
markt
wurden einige Stapel rohe Füchſe vertauft; auch Marder und
Iltiſſe wurden aus dem Markte genommen. Die Preiſe waren im
großen und ganzen unverändert feſt, was in der Hauptſache auf den
Verlauf der Londones Frühjahrsauktion zurückzuführen iſt, wo für ſämt=
liche
Artikel zum Teil recht namhafte Aufſchläge erzielt wurden. Im
weiteren Verlaufe des Monats machte ſich in Leipzig, obwohl auf dem
Weltmarkt unter dem Eindruck der Londoner Auktion eine gute Stim=
mung
herrſcht, einige Zurückhaltung bemerkbar, zu der ohne Zweifel die
Zuſpitzung der politiſchen Lage in erſter Linie beigetragen hat. Wenn
auch kein nennenswerter Stilſtand eintrat, ſo ließ die Unternehmungs=
luſt
doch unverkennbar nach, und dieſer Zuſtand hielt auch am Schluß
des Monats an.
* Eine wichtige Neueinrichtung für Werhpapier=
beſitzer
. In den Intereſſentenkreſſen wird es als ein Mißſtand
empfunden, Laß keine Ausgleichsſtelke für ſolche Wert=
papiere
beſteht, bei denen die Nummern der Mäntel und Bo=
gen
nicht übereinſtimmen. Zahlloſe Wertpapierſtücke aller
Gattungen ſind unverkäuflich, weil einmal irgendwo der daßzu gehörige
Zinsſcheinbogen mit einem anderen gleicher Art vertauſcht worden iſt
oder auch weil verſehentlich ein ſpäter fälliger Zinsſchein abgeſchmitten
wurde. Die Zeitſchrift Der Zahlungsverkehr, Zeitſchrift für bank=
techniſche
Fragen (Verlag für bargeldloſen Zahlungsverdehr, Berlin
C. 19, Unterwaſſerſtraße 8) hat nun eine ſolche Ausgleichſtelle einge=
richtet
. Sie wird in ihren monatlich erſcheinenden Heften jeweils die
Nummern invalider Stücke veröffentlichen und nach Auffindung der
fehlenden Teile den Austauſch vermitteln.
b. Zur Vieheinfuhr aus Dänemark. Um die Einfuhr
von Schlachttzieh aus Dänemark im großen Umfange durchführen zu
können, hat ſich in Bremen eine aus amerikanüſchen Fachleuten zuſam=
mengeſetzte
Geſellſchaft gebildet, deſſen Leitung der Großfabrikant Bor=
chers
in Byemen übernomen hat. Im Zuſammenhange mit der Ein=
fuhr
von Vieh aus Dänemark iſt die Einrichtung einer Exportſchlächterei

Ee Gele ich e eid e e e eee ern er e
geſchehen auf dem kürzeſten Waſſerwege über See. Für Rheinland und
Weſtfalen, Süd= und Mitteldeutſchland ſind gegenüber den däniſch= hol=
ſteiniſchen
Verſandplätzen beträchtliche Fuschtvorteile beim Vieh= und
Fleiſchverſaud durch Bremen gegeben. Da das Unternehwen mit ſehr
großen Mitteln arbeitet es ſtehen zunächſt 15 Millionem Mark zur
Verfügung und außerdem auch an däniſchen=Viehezportzeuren und an
Banken eine Stütze hat, ſo dürſte mut einer erheblichem Zufuhr von
däniſchm Vieh für die Folge zu rechnen ſein. Der erſte abgehaltene
Marſt verlief be) einer Zufuhr von etwa 140 Dieren ſehr lebhaft. Die
Preiſe bewegten ſich zwiſchen 57,50 Mark vro Pfund Lebendgewicht.
* Zur Lage in der Kali=Induſtrie. In der Gewerken=
verſammlung
der Gewerkſchaft Wintershall wurde mitgeteilt, daß die
gegenwärtige Lage der deutſchen Kali=Induſtrie beſonders deshalb ſo
ungünſtig ſei, weil die Verkaufspreiſe in gar keinem Verhältnis
ſtünden mit den Geſtehungskoſten. Zurzeit ſeien Verhandlungen über
eine Erhöhung der Julandpreiſe im Gauge. Um die Wirtſchaftlichkeit
des Kalibergbaues zu erhöhen, dürfe die Zuſammenſchlußbewe=
gung
nicht gehemmt werden. Die entgegenſtehenden Beſtimmungen des
Kaligeſetzes müſſen abgeändert werden. Den Werken der Wintershall=
Gruppe ſei es gelungen, die Selbſtkoſten durch techniſche Verbeſſerungen
zu ermäßigen. Auch habe man die Leiſtungen der Arbeiterſchaft durch
abgeſtuſte Entlohnungen erhöhen können.

MSpapiere.
anleihe. ...

FiSchatzanweiſ,
R.
rienanleihe ....
Konſols ....."

Anl, unk. 1935
v. 1907..
hrn Anl. ......

Me unk. 1

1924.. ..

9
sssssesssaud

ſtergaſſe !
ssreessesabet

ſchemberger . ....
urländiſche.
ſtr. Tabak 1902.
biech. Monopol ..
der, Staatsrente v.
(5 1918.... ....
dei, Schatzanweiſ.
AT314.. . . . . . . . .
t/Goldrente. . . ..
einheitl. Rente.
M am, Rente v. 03
Goldrente v. 13
Mam. konv.
v. 05
Admin, v. 1903
Bagdad) Ser. 1
II
b. 1911,Zollanl.
ſug, Staatsr. v. 14
Goldrente..
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

77,50
70.
64,
71,
82,30
72.
83,75
68,75
59,
53,75
73,50
65,50

66.
74,20
64,75
56,75
80,10

77,50
68,75
64,
71.
82,30
72.
83,90
88,25
58,75
54,
73.
65,30
78.
66,
74,90
65)
56,40

307.
430,
20,50 23.

32,
38,
25,50
141,
132,
99,75
106,
Ae
123.
104,
73.
32,75
50,50
30,
29,50

32,25
39,25
26.
133,50
127,25
100,
109.
70,
122.
103.
71,50
34,
51.
33.
29,-

Iernanſcs=
9. 5.
58 Mexik. amort, innere 475,
konſ. äuß. v. 98/ 745.
528
4% Mexik. Goldv. 04,ſtfr. 532,
konſ.inner. . ..
4½225 Irrigationsanl. 475,
52 Tamaulipas, Ser, I.. 940.
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr.. . . 47,50
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)) 94.
39Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
390 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz/ 44,50
v. 1883.
4%.
4½% Anatolier I...... 117.
390 Salon. Conſt. Jonction
3% Salonique Monaſtir. 94,75
5% Tehuantepee .. . . .. .!
...
4½20
Deutſche Städte.
490 Darmſt. b. 1919b.1925 80,
3½% Darmſtadt v. 1905,
480 Frankfurt v. 1913.. 97,40
v. 1903.
3½20
420 Mainz. b. 1919b. 1526
Pfandbriefe.
490 Frantf, Hyp. Bk. 1920/ 98.
.... 87.
3½2
490 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921 94,25
4% Mein, Hyp. Bank 1922/ 94,25
1922/ 100,
4% Pfälz.
1923 93,50
42 Rhein.
verl. 84.
31.%0
42 Südd. Bk. Münch. 1906 100,
4% Heſſ.Ldhyp.Bk. Pfdbr. 99,75
8½2 Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr. 86,10
47 Heſſ. Ldhyp. Kom,Obl. 96.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank.. . . . . 171,50

VS
454,
739.
545,
462,

48,50
89,25
57,50
44,50
112,50
93,50
427.

79,10
9.40
80,10
98,20
87.
94.
94,50
100.
83,30
100.
86,10
96

179.

Vank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank ....

Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank. . . .
Metallbank ..........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . .. ..
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ...... ......
Buderus ....."
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw...
Harpener Vergb.
Eſchweiler Bergw.... ...
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahütte . .
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhren..
Phönig.. .....
...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf...
Rhein. Stahlw.
...
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
..
Paketfahrt. .
Nordb. Lloyd ...
Südd. E.=B.=Geſ.
Schantung E.=B.
Baltimore.
Kanada ..
Lombarden.
........
Oeſt.= Ung, Staatsbahn ..
Juduſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . . ..
Badiſche Anilin ......."
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

fr.Ho
230,50
173.
148.
243.
209,
275,25
185,
69,50
162,50

295,
312.
458,

A.
520,

425,
575.
658.
271,
281.

499.
158,50
145,50
109,
542,
465.

Dely
230,25
171.
148,
243,
210,75
280,
186.
162,50

552,
304,
322,
461.
302,
340,
324,
428,
589,

269,
284.
430,
502,
163,50
109,
433,

131,-

288,
494,
560,

500,
568.

Wamn

nd Induſtrie (Darmſtädter Bank). Berliner Kt
urſe. Juduſtrie=Aktien (Fortſ.) 9. 5. 10, 5. (Eigene telegr. Meldung.) 9./5, Griesheim Elektron. . . 396, 403, Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . Höchſter Farbwerke. 412, 418, Aſchaffenburger Zellſtoff. Holzverkohlung.. 7408. 412, Augsb.=Nürnb. Maſchinen 440, Werke Albert /Chem.)... 586, 586 Berlin Anhalt=Maſchinen 220,25 Allg. Elektr.=Geſ..... . .. 284,50 Bismarckhütte. . . . . . . . . . 700, Bergmann=Werke. . .... 336, 335, Deutſch=Atlant. Tel. ... 216. Felten & Guilleaume . .. 557, 575,- Deutſch=Niederländ, Tel. 259, Lahmeher . . ... . . .... .. 204, 209,50
197, Deutſche Erdöl.. ... . . . . 900,
343. Licht & Kraft. . . . . . ... 194, Dt. Kaliwerke. . . . . .. . . ." Rhein. Elektr. Werke. . .. 199,50 Dr. Waffen u. Munition 576, Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 239,50 242, Donnersmarckhütte .. . .. 636. Siemens & Halske ..... 287. Dynamit Nobel ... . . .. . 3492 Feinmechanik (Jetter) ... 700, Elberfelder Farben .. ... 437,7 Gelſenkirchen Gußſtahl.. Elektr. Lieferung .....
Gelſenk. Gußſtahl. . .. 217,50 Gummi=Berlin=Frankfurt 255, Gummipeter. . . . . . . . . . 465, 464, Geſ. f. elektr. Untern. . 19211 Heddernheimer Kupfer.. 370,. 321, Hanſa Dampfſch. . .
Hemoor Zement ..... F 288. Lederwerke Spicharz. 208, 265, 372, Lüdenſcheid Metall .. ... 534. 545, Hirſch Kupfer........ 323,75 Adlerwerke Klehzer. .... 220,50 230, Höſch Eiſen.... ... .. 63350 Badenia (Weinheim).. 336. 336, Hohenlohe Werke.. 235,50 Breuer & Co. Vorzüge.. Kahla Porzellan. .. 562. Daimler Motoren. . . .. . . 179.
318, 177. Linde’s Eismaſch. 300 Eßlinger Maſchinen. . ... 318, Lingel Schuh ... . . . . . . .
Linke & Hofmann .. . .. .! 258,75 Gasmotoren Deutz.. .. 243, Karlsruher Maſchinen. . 347. 345, Nordd. Gummi ....... .! Lux ſche Induſtrie ..... 289,50 286,50 Orenſtein. . . . . . . . . . . 530, Vogtländiſche Maſchinen. 262, 265, Rathgeber Waggon.. 396, Oelfabrik Ver, Dt. ..... 290, 485. Roſitzer Zucker. 378,75 Bellſtoff Waldhof. . . . . .. 489, 488, Rütgerswerke 420, Zuckerfabr. Waghäuſel .. 390,50 399,50 Sachſenwerk. 295, Frankenthal.: 414,75 419.50 Siemen!Glas 735. Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb. Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas..., 810.
Dampfkeſſel Rodberg. 295. 300, Weſtfäl. EiſenLangendreer 345. Gebrüder Roeder.. 3705 340. Wittener Gußſtahl. Gebrüder Lutz... 250, 255. Wanderer Werke .. 7 445, 290 Helvetia Konſervenfabrik. 195, 200, Deutſche Petroleum .. 783. Motorenfabrik Darmſtadt 160. 165. Sächſiſche Gußſtahl. 631, Venuleth & Ellenberger. 300, 305, Steaua Romana. 750,

10.5.
417,/ 429,
500,
438,25
222,75
707,
2u8,
255,
fa14,
365,
586,
643,
360,25
447,50
223,
351,
7194,75
290,
371,50
339.
648,25
239,
562,
300,50
260,
410,
270,
542,
400,.
380,
393e*
296,
737.
854,50

345.

441,
775.
640,
750.

Kf
i einſchl
Derannnnnnr
Meſſing
mäßigter Preiete Rſtelle oo. weiß.
Mcfoße2 Dn 10 an die Ge= lſchäſtsſtelle. (t19885
e.
(*19821
HEnannnannn
hosfett,

Bartentiſch
Purſte
ſer gefucht. Preis=
u
. V106 an die
Rfe
Weſucht
bid:swr, Eamrank, Rleiders mann, Gir-Baehe 3, Gau
Atagere, Spieltiſch
hitrhchen. Angeb. u.
ſel
=ſchäftsſt. (*19745
hkommode
NBeſ. Ang. m. Pr. u.
asſchäftsſt. (*19837
(chiN
na
unſchrank, Deckbett
ean zu kauf. geſucht,
ge m. Preisangabe
119 an die Ge=
WWelle.
(*19836

Perſianer
Pelz von Privat zu kaufen
Ratratze z, kaufen geſucht. Angeb. m. Preis
Angeb. m. Preis unter V 113 an die Ge=

Haufe z. höchst. Tages-
preis
Herrenkleider,
Herren- u. D.-Schuhe
ſtelle, (*19829 Wäsche, Postk. genugt.
Kommesof. Frau Gold-

Lioreen aller Art, ſowie
getragene Kleider kauft
Kl. Bach=
Zarnicer, gaſſe 5
phon 2912. (5619a

Ber Lobt
Zahle die höchſten Preiſe
f. getr. Damen= u. Herren=
örkleider
, Schuhe, Wäſche
uſw., ſow. Boden=u. Keller=
kram
, Papier. (5426a
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden.
Eine Geige zu kaufen
geſucht. Angeb. u. V 137
a, d. Geſchäftsſt. (*19896

Noch guterhaltene
Bettwäſche
zu kaufen geſucht. Ang.
mit Preis unter V 96 an
die Geſchäftsſt. (*19736
Federbett u. Kiſſen,
gut erhalten, zu kauf. geſ.
Angeb. m. Preis u. V139
a. d. Geſchäftsſt. (*19900
Herren= Damen=
und Mädchenrad
ohne Bereifung zu kaufen
geſucht. Angeb. unt. V 86.
19743
Geſchäftsſtelle.
Motorrad
fahrbereit, zu kaufen geſ
Angeb. m. Pr. unt. W88
18340
Geſchäftsſtelle.
Gebr. guterhaltene
Nähmaſchine
zu kauf. geſ. Angeb. unt.
V 121 Geſchäftsſt. (*19818
Fo Sberſchl. Brief=
Kaufe, marken mit
Stemp. vom 20. März= Ab=
ſtimmungstag
. Angeb. u.
V 90 Geſchſt. (*19739


Schinagrts-Akbien

Kolonlalwerte
Ia-und ausländ. Auleihen
Ausländische Kupons

Devisen Sorten

E. Oalmann,

Hamburg.
(E,4833


Leder=Handtaſche
zu kaufen geſucht. Angeb.
unt. V 102 an d, Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl.
Gebrauchte Rohrſeſſel=
Garnitur, für Diele oder
Veranda geſucht. Angeb.
unter G 115 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*19830
Ausgeſtopfter Kppf eines
Wildſchweines
zu kaufen geſ. Angeb. u.
V 116 Geſchäftsſt. /*19834

Liſch und 2 Seſſel
gut erhalten, ſtilrein, für
Herrenzimmer ausPrivat=
beſtz
, zu kaufen geſucht.
Angebote u. V 126 an die
Geſchäftsſtelle. (*19842
Waſſerdichte
Wagendecke
zu kaufen geſ. Angebote
mit Größe u. Preis unter
V 77 Geſchäftsſt. (*19679

Tennisſchläger, Wall u.
=Schuhe (Gr. 37) zu kaufen
geſucht. Angeb. m. Preis
unt, V 135 an d. Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl. (19876
24 Wein-Sekt-Kogn.-
Easchen

e
Geweihe schaufter,
Rehgehörne, einige Stück,
auch Sammlung, zu kauf.
geſucht. Angeb. u. V117
a. d. Geſchäftsſt. (*19835
1 Stück Klee (½ Morg.)
im Soderviertel geſucht.
Heinrich Helfmann,
19895
Kiesſtraße 10.

Frauen
Haare
kauſt fortwährend zu höch=
ſten
Preiſen
(57089
Guſt. Kanzler
Schulſtraße 12.

Ein Klapp=Liegewagen
mit Verdeck zu kauf. geſ.
Angeb. unt. V 131 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*19865
Klavierſtimmen
ſofort 4578a
Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.

Haſen=, Reh=,
Ziegen=
u
. alle Sorten (* 19608im*

Guterh. Ainderklapp=
ſportwagen
und Kinder=
ſtühlchen
zu kaufen ge=
ſucht
. Angeb. u. V 107
a. d. Geſchäftsſt. (*19828
Brockhaus od. Mehers
Nonverſations=Lex. zu
kaufen geſucht. Angebote
unt. V 87 a. d. Geſchäfts=
ſtelle
ds, Blattes, /*19741

[ ][  ]

Nachdruck ſämtl, Artikel verboten.

Seite 14.

blatt, Mittwoch, den LJ. Mai,1921

A

Flüfſige Düngung.
Die meiſten feſten Düngemittel brauchen mehr oder weni=
ger
lange Zeit, bis ſie ihren Zweck, von den Pflanzen aufge
nommen zu werden, erfüllen, da ſich die in ihnen enthaltenen
Nährſooffe nur langſam auflöſen. Num iſt es aber häufig
wünſchensvert, den Kulturpflanzen ſchnell größere Nährſtoff=
vorräte
anzubieten, als es durch die Düngung vor der Beſtellung
möglich war. In ſolchen Fällen bedient man ſich des flüſſi=
gen
Düngers. Man kann ihn aus verſchiedenem Rohſtoffem
herſtelien. Am beſten eignet ſich dazu ſtrohfreier Kuh= und Schaf=
miſt
, den man in Waſſer oder Jauche auflöſt. Zu einem Drittel
Miſt füllt man zwei Drittel Flüſſigkeit hinzu und rührt die Maſſe
öfter um, damit ſich die feſten Beſtandteile möglichſt zerkleinern.
Man überläßt dann die flüſſige Miſchung in zugedeckten Kübeln
einer vier= bis achtwöchigen Gärung. Mit der fünf= bis ſieben=
fachei
Menge Waſſer verdünnt, kann der Dünger dann ver=
braucht
werden. Ebenfalls ſehr wertvoll iſt der aus Geflügel=
miſt
zubereitete Dünger. Hier miſcht man zweckmäßig Ruß und
Holzaſche bei. Die fertige Jauche verdünnt man um das Zehn=
fache
, da dieſer Dünger ſehr hitziger Natur iſt. Jauche, die von
einem ſchon längere Zeit aufgeſchichteten Düngerhaufen her=
ſtammt
, kann jederzeit den im Wachstum begriffenen Pflanzen
verabreicht werden. Vorſichtig ſoll man dagegen mit dem In=
halt
der Abortgruben ſein. Mangels anderer Düngemittel wer=
den
gerade die Kleingärtner die menſchlichen Abfallſtoffe aus=
giebig
verwerten müſſen. Dies geſchehe aber nur dann, wenn
man die Jauche gründlich vergären läßt. Dieſer Dünger wirkt
ſehr günſtig auf ſtarkzehrende Gemüſe, wie die Kohlarten, Sel=
lerie
, Spinat, Mangold, Gurken und Kürbis. Bei Pflanzen, die
man roh verſpeiſt, wende man ihn nicht zu reichlich an. Als
Herbſt= und Winterdüngung für Obſtbäume, die wenig Trieb
zeigen, iſt Abortjauche ſehr zu empfehlen.
Wo natürlicher Dünger fehlt, da kann ſich der Gartenbe=
ſitzer
auch aus künſtſichen Düngemitteln flüſſigen Dung herſtellen.
Hierfür kommen im Frage: Gugno, Knochenmehl, Hornmehl,
Ofenruß, Poudrette und Superphosphat. Sie alle können nach
Belieben und Bedarf einzeln oder gemiſcht aufgelöſt und ver=
goren
als Treibmittel für die Gartenpflanzen benutzt werden.
Bei der Anwendung von flüſſigem Dünger iſt zu beachten, daß
man möglichſt feuchtes Wetter dafür wählt. Müſſen die Pflan=
zen
bei längerer Trockenheit gedüngt werden, ſo gieße man da
das Land vor= und nachher gründlich. Man vermeide es, die
Blätter mit der Flüſſigkeit zu benetzen. Häufige ſchwache Dung=
güſſe
ſind den Pflanzen zuträglicher als ſeltene ſtarke. F. E.
Der Wurzelbrand der Rüben.
* Mit dem Wort Wurzelbrand oder Schwarzbei=
migkeit
der Rüben bezeichnet man gewiſſe Jugendkrankheiten
der Zucker= und Futterrüben, die oft zu ſchweren wirtſchaftlichen
Schädigungen im Rübenbau führem.
An der Entſtehung des Wurzelbrandes können drei ver=
ſchiedene
Pilze ſchuld ſein, nämlich Phoma Betae, Pythium de
Baryanum und Aphacomhces laevis. Der gefährlichſte und
wohl am häufigſten auftretende Pilz iſt die Phoma Betae, die
aber auch am beſten zu bekämpfen iſt, da die Sporen an den
Rübenknäulen haften.
In den meiſten Fällen des Befalles machte ſich die Krank=
heit
erſt nach Entfaltung des Kleinblattpaares bemerkbar, manch=
zmal
ſogar erſt, wenn ſchon das zweite oder gar das dritte Blatt=
paar
ausgebildet ſind. Die jungen Blättchen ſolcher Pflanzen
zeichnen ſich von den geſunden Pflanzen durch fahlgrüne oder
gelbliche Färbung aus. Nimmt mam ſolche Pflänzchen vorſich=
tig
aus der Erde, ſo bemerkt man an dem unterirdiſchen Teil
des Stengelchens, namentlich aber am Wurzelhals eine mehr
oder minder auffällige Verfärbung. Die betreffende Partie er=
ſcheint
ſchmutzigrotbraun, ſchwarzbraun oder grünlichbraun. Bei
anderen Pflanzen erſcheint die kranke Partie nicht nur berfärbt,
ſondern auch abgeſchnürt.
Beim weiteren Umſichgreifen des Pilzes wird der innere
Teil des Stengels und der Wurzel angegriffen. Die Nahrungs=
aufnahme
wird geſtört und die Pflanze geht ein. Dieſer Vor=
gang
äußert ſich entweder in gänzlicher Fäulnis des unter der
Erde befindlichen Teiles der Pflanze oder im Vertrocknen, Zwir=
nigwerden
des Stengels und der Wurzel: In allen dieſen Fäl=
len
tritt alsbald das Umfallen der Pflanze ein.
Bleibt die Erkrankung auf einen kleineren Teil des Sten=
gels
beſchränkt, ſo heilt er vielfach wieder aus, aber der Schaden
iſt imerhin ein großer. Die Bekämpfung der Krankheit kann
nur vorbeugend erfolgen. Durch tüchtige Kalkung des Bodens
ſucht man die Pilze des Bodens unſchädlich zu machen; die am
Samen haftendem Keime aber werden durch eine gründliche Bei=
zung
des Samens mit Uſpulun unſchädlich gemacht.
Die Beizung der Rübenknäule erfolgt im ſogenannten Tauch=
verfahren
gemäß der jeder Uſpulunpackung beigegebenen aus=
führlichen
Gebrauchsanweiſung. Für zwei Zentner Rübenknäule
braucht man etwa 600650 Gramm Uſpulun. Bei der Beizung
iſt darauf zu achten, daß die Rübenknäule zwecks ausreichender
Benetzung durch ein Brett und darauf gelegte Steine oder Ge=
wichte
unter die Löſung gedrückt werden. Die Beizdauer beträgt
68 Stunden. Danach wird der Samen getrocknet und in üb=
licher
Weiſe geſät. Das Uſpulun iſt im allem einſchlägigen Ge=
ſchäften
oder durch die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u.
Co., Leverbuſen, zu beziehen.
O

Landwirt

er. Gips kein Stickſtoffbindemittel. Vielfach wendet man
noch Gips als Konſervierungsmittel bei Stallmiſt und Jauche
an. Nach den neueren vielfachen Unterſuchungen verſchiedener
landwirtſchaftlicher Inſtitute hat dieſe Maßnahme indeſſen
wenig Wert. Die Mehrzahl der Beobachtungen ſpricht nicht
für eine hochzuſchätzende Bindewirkung des Gipſes. Wiesmann
kommt, wie Thomas Kyatzer in der Deutſchen Landwirtſchaft=
lichen
Preſſe mitteilt, zu dem Ergebnis, daß Gips beſſer wirkt als
Kainit. Dabei ſpricht er dieſem eine Bedeutung als Konſer=
vierungsmittel
ab. Man hat beobachtet, daß ſich bei der An=
wendnung
von Gips unter Umſtänden Schwefelverbindungen
bilden, die für die Pflanzen ſchädlich ſind. Auch die Frage nach
dem Werte des Gipſes als Düngemittel iſt durch die neueren
Unterfuchungen überwiegend verneinend beantwortet worden.
Zum mindeſten ſpricht gegen die Anwendung des Gipſes das
Preisverhältnis ſeines Calciumgehaltes gegewüber dem kohlen=
ſaurem
Kalk.
* Ausdauerndes Bohnenkraut. Das bekannte einjährige
Bohnenkraut liefert zwar im Sommer reichlich den Bedarf an
umentbehrlicher Bohnenwürze, doch gibt es auch Zeiten, wo der
Trockenvorrat verbraucht iſt, und das begehrte Würzkraut nicht
zu haben iſt. Dieſem Mangel hilft das Winterbohnen=
kraut
(Satureja montana) ab, das leider noch wenig in unſe=
ren
Hausgärten anzutreffen iſt. Es treibt nach dem Schnitte neu
aus, iſt auch den ganzen Winter über friſch zu haben und wegen
ſeines ſtarken Aromas im Gebranche viel ausgiebiger als das
gewöhnliche Bohnenkraut. Das abgeſchnittene Kraut eigner ſich
vorzüglich zum Trocknen. Die Pflanze ſtellt gar keine Anſprüche
an Boden und Pflege. Im Winter iſt leichte Reiſigdecke zu
empfehlen. Man ſät im Frühjahr und verpflanzt ſpäter wie
beim Thyanzan, oder ſetzt im Juni Stecklinge.

Ueber die Gelbſucht der Zwergobſtbäume. Es iſt unzwei=
felhaft
, daß der Froſt als Haupturſache der Gelbſucht angeſehen
werden muß. Es fragt ſich nur, ob dieſer allein die Krankheit
hervorrufen kann. Daß langanhaltendes Regenwetter die Gelb=
ſucht
ebenfalls hervorrufen kann, iſt eine allgemein erkannte Er=
fahrung
. Ob nun dieſe Krankheit vom Froſt oder von der Näſſe
herrührt, ſo werden je nach dem Grad der auftretenden Gelb=
ſucht
eines Baumes auch die Wurzeln in Mitleidenſchaft gezo=
gen
. Krone und Wurzel ſtehen nämlich in ſo inniger Wechſel=
beziehung
, daß immer eines vom andern beeinflußt wird. Be=
lanntlich
ſind die Wurzeln der zarteſte Teil eines Baumes. Le=
gen
wir dieſe bloß und ſetzen ſie im Winter der Kälte aus oder
im Sommer der Wärme, ſo iſt der Baum unrettbar verloren,
ſwährend Stamm und Krone gegen Witterungseinflüſſe viel un=
empfindlicher
ſind. Es iſt daher angezeigt, daß wir den Wur=
zeln
nicht nur beim Setzen, ſondern auch ſpäter unſere volle Auf=
merkſamkeit
ſchenken. Hochſtämme, welche auf Wildlinge ver=
edelt
ſind, haben viel weniger an der Gelbſucht zu leiden als auf
Quitten veredelte Zwergbäume. Offenbar ſind erſtere infolge
ihrer tiefgehenden Wurzeln den Schwankungen der Temperatur
veniger ausgeſetzt.
Die Tragbarkeit des Sauer=Kirſchbaumes läßt oft recht
viel zu wünſchen übrig. Tragen alle Bäume großer Pflanzun=
gen
zr wenig, ſo liegt der Grund in unpaſſendem Boden, un=
günfüger
Lage uſw., und man pflanzt dann am beſten andere
Obftſorten an. Sehr häufig ſind es nur ganz beſtimmte Bäume,
welche neben anderen, die faſt regelmäßig brechend voller Früchte
ſitzen, durch eine regelmäßige Unfruchtbarkeit ſich recht unange=
nehau
bemerkbar machen. Dieſe Unfruchtbarkeit iſt umſo auf=
fallender
, als gerade die unfruchtbaren Bäume ſich durch kräftigen
Wuchs und großen Blütenreichtum auszeichnen, um dann ſämt=
liche
Blüten oder doch den größten Teil derſelben abzuwerfen.
Suchen wir uns über den Grund dieſer Erſcheinungen klar zu
werden! Der Sauerkirſchbaum wird gewöhnlich nicht veredelt,
ſondern entweder aus dem Steine oder aus Wurzelausläufern
gezogen. Die aus dem Steine gezogenen Bäume ( Sämlings=
ſtämme
) zeigen ſpäter ein ſo verſchiedenes Maß von Fruchtan=
ſatz
, daß wir vor ihrer Verwendung zur Kultur in unveredeltem
Zuſtande ganz entſchlieden warnen müſſen, umſomehr, als auch
die Früchte ſehr oft von ungenügender Qualität ſind. Es iſt
weiter als feſtſtehend zu betrachten, daß die Wurzelausläufer bzw.
die aus ihnen erzogenen Bäume die guten, aber auch die ſchlechten
Eigenſchaften des Mutterſtammes ganz genau fortpflanzen. Am
ſicherſten pflanzen ſich reiche Fruchtbarkeit und gute Qualität da=
durch
fort, daß man die jungen Bäume mit Edelreiſern von reich=
tragenden
Bäumen beredelt oder ſie aus Wurzelausläufern der=
artiger
Bäume erzieht. Die ungenügende Fruchtbarkeit von
Sauer=Kirſchpflanzungen iſt faſt regelmäßig darauf zurückzu=
führen
, daß unpaſſendes Pflanzmaterial verwendet wurde, und
aus dieſem Grunde iſt beim Bezug von jungen Bäumen der
gewöhnlichen Sauerkirſche die größte Vorſicht geboten. Bei gro=
ßen
Pflanzungen dürfte es darum zweckmäßig ſein, die benötig=
tem
Bäume aus Ausläufern von guttragenden, großfrüchtigen
Bäumen ſelbſt anzuziehen; dann nur hat man eine unbedingte
Sicherheit für ein vorzügliches Pflanzmaterial, ſowie für ſpätere
reiche Erträge.
Fehler bei der Kopfſalaternte. Kopfſalat, der für den
Verkauf beftimmt iſt und vielleicht mehrere Tage bis zum Ver=
brauch
liegen muß, ſoll man nicht abſchneiden. Er verliert da=
durch
viel Saft und leider im Wohlgeſchmack. Das Ausziehen
der Höpfe mit der Wurzel iſt zwar nicht ſo einfach wie das Ab=
ſchneiden
, es läßt ſich aber erbeichtern, wenn man die Pflanze mit
dem Spaten anhebt. Die der Wurzel anhängende Erde klopft
man ſauber ab oder ſpült ſie im Waſſer ab. So geerndeter Sa=
ſat
behält auch bei längerer Aufbewahrung ſeine Friſche.
Erbſen mißraten leicht in neu angelegten Schrebergärten,
weil ſie keinen wilden Boden lieben. Iſt der Boden roh, ſo mache
man eine tiefe Furche und fülle dieſe 1015 Zentimeter hoch
mit beſſerem Boden aus. Dadurch wird eine viel beſſere Erb=
ſenernte
gewährleiſtet. Erbſen treiben kann man auch im
freien Garten, wenn man eine Furche macht, dieſe 1015 Zenti=
meter
hoch mit Pferdemiſt füllt, ihn feſttritt, 5 Zentimeter hoch
Erde auffüllt und nun die Erbſen darauf pflanzt. Der Pferde=
mniſt
erhitzt ſich und die Wärme bringt die Erbſen ſchnell zum
Keimen und Treiben. Man braucht dabei aber nicht zu fürchten,
daß die Erbſem ſpäter zu geil würden, denn ehe es ſo weit kommt,
iſt der Pferdemiſt erkaltet und wirkt nun nur noch als willkom=
mener
Dünger. Ich habe dieſe Pflanzung ſo erprobt, daß ich ſie
aus eigemer Anſchauung empfehlen kann.
Eine rankenloſe Melone. Die Verſuche des Laien, Me=
lonen
, dieſe herrlichen Früchte, anzubauen, ſcheiterten vielfach an.
dei ſachgemäßen Beſchneiden der Ranken. Nun bringt man
ſeit einiger Zeit eine Melonen=Neuheit unter dem Namem
Buſch=Melone in dem Handel, die vollſtändig rankenlos iſt
und nicht nur im Miſtbeete, ſondern auch an geſchützten ſonnigen
Stellen des freien Landes gezogen werden kann. Die Pflanzen
bilden einen gedrungen wachſendem Buſch von 4050 Zenti=
meter
Durchmeſſer und bringen Früchte von mehr oder weniger
als 1 Pfund Schwere hervor, je nach den Kulturverhältniſſen.
Die Früchte ſind ſtark genetzt, von flachrunder oder runder Form,
dunkelgrüner Färbung, beſitzen ſehr dickes, hellgrünes Fleiſch,
das ausgezeichnet ſchmeckt und ein ſeines Aroma hat. Die frühe
Reife dieſer Melone macht ſie nicht nur zum Anbau im Miſt=
beete
, ſondern auch zur Kultur an günſtigen Stellen des freien
Landes geeignet; im letzteren Falle wird man allerdings für ſehr
nahrhafte Erde Sorge tragen müiſſen; auch ſiſt die Heranzucht von
Pflänzchen im Verlaufe des April zu empfehlen. Man legt zu
dem Ende je einen Kern in ein mit guter Erde (halb Miſtbeet=
bezw
. Kompoſterde und Gartenerde, dazu etwas Sand) gefülltes
Stecklingstöpfchen und zieht die Pflänzchen recht kräftig heran.
Das Auspflanzen (mt ganzem Topfballen) erfolgt Mitte bis
Ende Mai im Entfernung von etwa 50 Zentimeter nach allen
Richtungen.

O

Hält die Kuh die Milch zurück, ſo füttere man ſie mit zwei
Liter Kleie, vermiſcht mit zerquetſchtem Kümmel und Wachholder=
beeren
(zirka eine gute Hand voll). Beim Melken lenke man die
Aufmerkſamkeit der Kuh von der melkenden Perſon durch Strei=
chen
, Klopfen an die Hörner ab, lege dem Tier einen naſſen
Sack auf den Rücken oder übt mit der auf dem Rücken im der
Lendengegend aufgelegten Hand einen ſanften Druck aus.
ks. Das Eingewöhnen der Ziege. Die Ziege gehört zu den
Tieren, die ein ſtarkes Heimatgefühl beſitzen und ſich bei Beſitz=
wechſel
ſchwer eingewöhnen. Da das Hauptorientierungsorgan
der vierfüßigen Tiere die Naſe iſt, müſſen wir uns an den Ge=
ruchſinn
der neugekauften Ziege wenden, um ſie über den Wechſel
zu täuſchen. Namentlich iſt es vielfach das neue Futter, das die
Tiere verſchmähen. Es kommt nicht felten vor, daß Ziegen im
neuen Stall bei anderem Futter verhungern. Deshalb iſt es
ratſam, ſich beim Kauf einer Ziege eine kleine Menge Heu mit=
ſchicken
zu laſſen. Dieſes füttert man in den erſten Tagen rein,

ſpäter vermiſcht mit dem ſeigenen Futter. Nimmt dag=
bekannten
Geruch im Futter wahr, dann frißt es auchg
teil iſt es ferner, ſich einen Gegenſtand, mit dem da.
traut iſt, mitſchicken zu laſſen, z. B. einen Futtg.
Fnttereimrer uſto.
Was zum Gedeihen der Kücken gehört. Wenu=
eier
von einem kräftigen und gefundem Zuchtſtamnn
und die Kücken lebenskräftig dem Ei entſchlüpfen, träu
ter ſelbſt die Schuld, wenn von den kleinen Tierche=
gehen
. Die zweckentſprechende Pflege, die die Kücken
iſt vielen Hühnerhaltern noch fremd. So überſieht mu
lich ſehr häufig die Not, die das Ungeziefer der Henn.
Schützlingen bereitet. Auch das Futter läßt vielfe
ſchen übrig. Der Verdauungsgpparat der Kücke=n
empfindlich; naſſes Futter, Erkältung, feuchder, kalte-
erzeugen
Durchfall. Tiere, die davam erkrankt ſind,
Trockenfutter erhalten, Hirſe mit und ohne Schals,
gequetſchten Hafer und ganz kleinen Weizen. Größ=
bekommt
auch Gerſte. Der Glucke vichten wir ein=
große
Kiſte, die mit Torfmull, Sägeſpähnen und
geſtreut wird, her. Sſind die Kücken noch ſehr kleir,
wir die Kiſte, jedesmal, wenn die Kücken gefreſſen
einem Tuch. Aille zwei Stunden wird die Glucke gefü
getränkt und dann wieder in die Kiſte geſetzt. Von
man auch einen kleinen Auslauf herrichtem, imn dem ſi=h
bei ſchönem warmen Wetter tummeln. Auch er wir)

nem Torfmull bedeckt, in den mam einige Körnchen
Getränk erhalten durchfallkranke Kücken einen Tee au
Drittel Kamille, Zinnkraut und Salbei. Das After
Kücken iſt tagsüber öfter zu reinigen, weil die Auswurt
leicht verkleben, was den Tod der Kücken zur Folge=l
Geſunde Tiere müiſſen auch Grünes im feingehackten
bekommen, beſonders eignen ſich dazu junge Brenmin
gehacktes Fleiſch und Fiſchabfälle ſind wertvoll. Das
iſt ſtets in ſauberen Gefäßen friſch zu reichen, am E4
mehrmals täglich. Es darf nicht in der Sonne ſtehen
des Kückenſtalles muß oft erneuert werdem und Bel
rein ſein darin. Bei plötzlichen Regengüſſen müſſenn
Tiere ſofort unter Dach kommen, ſonſt ſind Verluſt4n
bar. Morgens werden die Kücken ins Freie gelaſſeno
Sone den Tau aufgeſogen hat und der Auslauf trock,
Aufenthaltsraum darf einer neiter Brut erſt mach lnu
Reinigung nud friſchem Auskalkem angewieſen warn
zu vergeſſen iſt bas Staubbad, in dem ſich die Tiere m
bei Ungeziefer ſelbſt befreien können. Mam verwendty
geſiebte Aſche, Straßenſtaub. Tabakſtaub. Inſektenzly
Schtefelblüte.

* Bienenpflege im Mai. Beſondere Arbeiten desfnt
Mai ſind: Erweitern des Brutraumes, Oeffnen es)
raumes, Verhindern des übermäßigen Schwärmens. ſei=
alles
davon ab, daß die Bienen genügend Pollentreſt je
gen können, weil der Brutſtand ſich ſtark vermehrt. le=
Juni iſt der Mai der Monat, in dem die Bienen ſel Au Regierung
Futtermenge brauchen, wenn ſie vorwärts kommen ſoen), hommen. Die
die Tracht nicht aus, muß daher gefüttert werden, veume ſie das ganze der
noch Vorräte von der Ueberwinterung vorhanden ſi/,Mas dur
chen mageren Zeiten iſt die Gefahr der Räuberei ſehwſoP der Rücktritsen
ſei alſo vorſichtig und füttere, wie immer, nur abend sAnang der unfrel
beim Prüfen der Völker darf man die Waben nicht AlAnAmt dem Ultim
dem offenen Wabenbock hängen laſſen. Sehr geſchachl . ſelbſtverſtänd
ſtarke Maivölker in manchen Jahren durch die Maikmt heil en
durch Verſtopfung bei trockenem Wetter entſteht. Wnſeyen
viele junge Bienen mit geſchwollenem Leibe flügelſamf an
Erde vor den Stöcken herumkriechen. Befallen weret vo
Krankheit nur die ſtarken Völker, denn nur dieſe Fhune
glücklich im
Jungbienen als Zuträgerinnen von Pollen ſo ſtark A Anſtin zu einer Lo‟
Der Imker reicht als Heilmittel allabendlich wames. Aen auch in dieſ
flüſſiges Honig= oder Zuckerwaſſer mit einigen Krüuhen Im Verke geſehen
Bei guter Entwicklung der Stöcke kann man EndeMuf zug verantwortl.
den erſten Schwarm einſchlagen. Dafür find Vorbeutung ue Triumpbe ja
treffen: Kunſtwaben einzugießen, Beuten inſtand zuſewhze
für Futter zu ſorgen. Ueberſtarken Schwarmtrieb ie ſträſt. Vahre Führer
Völker muß man jedoch bekämpfen. Er zeigt ſich darn wuß , ſandeln guch guf
ker ſich wochenland im Schwarmtaumel wiegen und mige
Bähler zu verlie
neue Kolonien teilen. Die Urſache iſt darin zu ſudn!
Bienen nicht mehr genug offene Brut haben, an zeiſe greitſia
Nährſtoffe abgeben können, den Wabenbauern fehles an des Entich
tätigung oder die Leiſtung der Königin befriedigt nit mehr!. . Me auderen
das Volk verlangt eine junge Kraft. Wer dieſen deblelſ
abhilft, verhütet das Schwärmen. In erſter Linie gem
die neue
Stämmen,daher immer,Gelegenheit zum Bauen. 50
Abgeordnet
Oppoſitio
f
dorgezoe
Siedlungsweſen
Wohnſiedlung vder Ernährungsſiedlung?
ſetzung des Krieges gegen uns mit wirtſchaftlichen Aite.
uns die Einfuhr von Nahrung wahrſcheinlich bis uf ſt.
liche Reſte beſchneiden und uns von neuem zwine
höchſtmögliche Eigenerzeugung von Nahrungsmitteltm
hängig vom Ausland zu machen. In dieſem Sinmmn
deutſchen Städte, namentlich aber die kleineren und utle
unverzüglich an die Arbeit begeben, das Siedlmſ
zu fördern. Der Bau neuer Wohnungen aus öffenſc
teln ſollte nur unter der Vorausſetzung geſchehen, ,
Wohnung ein Ernährungsgarten von entſprech ei
räumlich verbunden iſt. Organifationen müſſem 9
die gründliche Ausnutzung und Bewirtſchaftung
nicht nur ernöglichen, ſie müſſen ſie geradezu dan
Eine der wichtigſten Vorausſetzungen für die Bodener
iſt die vorteilhafte Abfallverwertung. Als Eiſſee
hier das Unternehmen der Stadt Gollnow dienen, ſel
denr bekannten Siedlungsfachmann Leberecht Mige
fallverwertung ohne Kanaliſation anlegem läßt.
hügeligen Sandgelände, das im Wege der produktide
koſenfürſorge als Notſtandsarbeit eingeebnet wir?, cu,
Bürgermeiſter Finke in der Kommunalen Nundſcha) I
in einer von der Heevesverwaltung gekauften Barak eſe
poſtierungsanſtalt errichtet werden, in der Hausmü
kehricht und Fäkalien für die Verwendung als Breſſche.

rungsmittel der umliegenden Schul= und Pachtgärtenſen9
werden. Die Hausabwäſſer wird man ebenfalls iar enſh
ſammeln, die vielleicht mit Fiſchen beſetzt werdem femen
neue Gartenwirtſchaft fordert auch eine neue Technik ?
ſen vom der überaus ermüdenden Arbeit mit Spat uimo
kanne loskommen und mit dem Regenrohr und dem: ee
motor arbeiten lernen. Der Nahrungsbedarf verlan?
nutzung aller techniſchen Mittel für das Einfangen /.
energie, für Schutz und Wärme der Pflanzen, für
lockerung und dergleichen. Das nötige Land zu bein
den Städten nicht ſchwer fallen und Arbeitskraft
vorhanden.

Verantwortilch: Kuxk