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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
ſummer 121
Dienstag, den 3. Mai 1921
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Einzelnummer 20 Pf.
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Innere Einigung.
4. Als im Jahre 1918 ein Diplomat die Volksbeauftragten
6 aufmerkſam machte, daß ein entwaffnetes Deutſchland
tsbedingungen von einer Furchtbarkeit ertragen müſſe, die
ſtelbar wären, antwortete die damalige Regierung, wie
usuſt Müller im 8 Uhr=Abendblatt mitteilt: „Eine
ſozia=
e Regierung kann ſich nicht auf Bajonette ſtützen." Zwei=
11 Jahre ſind ſeitdem vergangen, der Pazifismus des
letz=
vegsjahres hat ſich inzwiſchen überlebt. Er war bedingt
ire Hoffnung, einen erträglichen Frieden auf Grund der
ichen 14 Punkte zu bekommen, und durch die
Kriegs=
tit, die ſich infolge der Unterernährung gerade in den
ar=
ſy n Schichten des deutſchen Volkes zeigte.
— ſind betrogen worden wie nie ein Volk vorher — und
rieder betrogen werden und im Inneren uneins ſein, das
Ville der Entente. Die Entente verſucht mit Vorliebe, die
demokratie gegen die bürgerlichen Klaſſen auszuſpielen.
u wieder jetzt, wo der 1. Mai mit neuen unerhörten
For=
indroht. Da iſt es bezeichnend, daß der Vorwärts eine
bſage an die Entente ergehen läßt.
Auftrag, zwiſchen Frankreich und Deutſchland eine
uäle, dauernde Verſtändigung herbeizuführen, iſt der
ehren=
er Welt” ſchreibt das mehrheitsſozialiſtiſche Blatt,
nach=
einleitend bemerkte, daß gerade jetzt wieder beſonders die
ichen franzöſiſchen Zeitungen, ſich dafür einfetzten, die
Sozialdemokratie ſolle die Macht ergreifen.
zeksverbrüderung, ein Traum, den viele Deutſche lange
n, bis ſie aufwachten und vor der entſetzlichen Wirklich=
Verſailler Friedensvertrages ſtanden. „Ein Traum,
ſrnug, um uns für einen Augenblick die graue Gegenwart
in zu laſſen, wert, vor dem 1. Mai geträumt zu werden..
M 93rfalltag, dem Tag der herabſauſenden Fauſt des
Gerichts=
aers, den der Gendarm begleiten wird, der Tag, für den
Verluſt unſerer Kohlengruben im Oſten und Weſten, der
der letzten Reſte unſerer wirtſchaftlichen
Bewegungsfrei=
gedroht wird.‟ Das ſind Worte des Vorwärts, ſie zeigen,
uch der deutſche Arbeiter endlich erkannt hat, wohin uns
hrer brachten, die ſeinerzeit durch die Revolution ans
Ru=
gren. „Wir waren vertrauensfelig! Wen kann es
wun=
inß wir mißtrauiſch geworden ſind?”
on allen Verſprechen, die uns gemacht worden ſind, iſt
siges gehalten worden. Hinter der Maske internationalen
ſä digungsſtrebens traten immer wieder die Züge eines bald
bald verſchmitzten Nationalismus hervor.” Eine Banke=
29,00 Härung für den Internationalismus, wie er ſchärfer nicht
rochen werden kann. Als wir pazifiſtiſch dachten, als
39.50 ¼führer noch von der Hilfe der arbeitenden Klaſſen in den
ländern alles erhofften, wurden wir in die Bahn
ge=
aus der heraus uns heute nur ein Wunder retten kann.
ſehler können wir der damaligen Politik zwei nachſagen,
war der, daß wir uns ſelbſt entwaffneten, der zweite,
— die Kriegsſchuld auf uns nahmen. Dafür verſprach der
195Mund, uns einen erträglichen Frieden zu geben.
jck 205Mrausſetzung war, die deutſche Monarchie, die niemals den
Frieden von Verſailles unterzeichnet hätte, mußte ver=
185
ien, die Sozialdemokraten ſollten die Macht in die Hand
h— „Aber ehrliches Verſtändnis dafür, daß ſie auch die
In=
des eigenen ſchwer bedrängten Volkes zu vertreten
ver=
ſei, hat ſie jenſeits der deutſchen Grenzen nur bei einem
r Arbeiterſchaft, bei überzeugten internationalen
Sozia=
wieviele mögen das geweſen ſein?) gefunden, nie bei den
portlichen Staatsmännern Frankreichs und Englands,
Vöit recht natürlich nicht in der Pariſer Boulevard=Preſſe.”
19.50
*Sorte zeigen, daß der deutſche Arbeiter ſich der Erkenntnis
arſchließt, daß die Zeit des Internationalismus nicht
ge=
r iſt und auch nach menſchlichem Ermeſſen nicht kom=
3.95
tärd.
as Verſtändnis der Machtloſen (Internationaliſten) kann
duer nichts helfen, wenn das Mißverſtändnis zwiſchen uns
7 Mächtigen von drüben, den „Mehrheitsführern” und den
Meinungsmachern unüberwindlich bleibt.” Wir ſehen alſo
eind, das ſind die Worte, die zwiſchen den Zeilen des
Vor=
iu leſen ſind, daß ſich das Volk drüben in faſt geſchloſſener
Hinter die Regierungen in Bezug auf auswärtige Politik
Die Folgerung muß bei uns die ſein, daß auch wir den
Zwieſpalt vergeſſen und eine Einheitsfront bilden, welche
Regierung die breite Baſis gibt, die ſie gebraucht, dem
Megehren auf völlige Vernichtung Deutſchlands Einhalt zu
Hir.
rmüſſen eine Regierung von ſtarken Männern haben. Es
Aegeben, daß es in der Zeit, da Deutſchland noch Monarchie
uuch vielfach an ſtarken Männern mangelte. Um ſo mehr
ürnnen die Parteien in der Republik zeigen, daß ſie endlich
M ſind, mit der Futterkrippenwirtſchaft ein Ende zu machen,
Leute, die wirklich ſich für ihre Poſten eignen, an den
Platz zu ſetzen. Das ſind wir uns und denen ſchuldig,
Roch uns kommen, für die wir den Boden bereiten müſſen,
Man ſich wieder einmal ein kräftiges Deutſches Reich er=
Awird.
e Entente glaubt, ſozialdemokratiſche Miniſter ſeien leiſch=
Fhsuſchüchtern und zu betrügen als diejenigen, die aus an=
MWarteien hervorgeganoen ſind. Das iſt nicht der Fall. Der
Aieende Artikel des Vorwärts zeigt, daß man in der Sozial=
Hiatie wohl erkannt hat, daß alles, was uns durch die feind=
Aropaganda eingeflüſtert werden ſoll, nur Lug und Trug
W2zeichnend ſchreibt das Blatt: „Um wieviel hat deun die
IIge die deutſche Republik beſſer behandelt, als ſie die deut=
AM4 9 Mronarchie hätte behandeln können? Um wieviel iſt von
Rin her ſozialdemokratiſchen Reichskanzlern und Miniſtern
Miswärtigen des Regieren leichter gemacht worden als den
plichens”. Wenn deshalb heute die Sozialdemokratie den
F” lockenden Ententeſtimmen eine glatte Abſage erteilt, ſo
2 Dohl zu bgereifen. „Die Sozialdemokratie hat eine
Ver=
enwdlans gewolt und weiß, daß ſie in ihren ehrlichen Abſichten
V Men Feinden hintergangen wurde.”
Jauas iſt aber noch kein Grund, daß ſie ſich nun von der Re=
W2 Rn8 zurückziehen will, num nicht der Büttel des ausländiſchen
Aewrialismus zu ſein”. Wir ſind alle Deutſche! Gerade die ſo=
Pooten Reaktionären gehören in der Hauptſache der ärmeren
Dckerung und den arbeitenden Schichten an. Wir wiſſen nur
EI was heute die Sozialdemokratie auch weiß, daß es mit der
Rrſchestionalität und mit dem Sammelbegriff der gemeinſamen
i eſſen der Arbeiter aller Länder aus iſt. Das hat der Krieg,
Depeßt mehr noch der Frieden gezeigt. Darum müſſen ſich alle
Den, die ihr Vaterland lieben, ob ſie ſich nun Sozialdemo=
kraten, Demokraten oder Deutſchnationale nennen, um eim
Ban=
ner ſcharen. Eines wollen wir: „Raus aus dem Elend!” Wir
kommen aber nur aus dem Elend, wenn wir ein einiges Volk
von Männern ſind, deſſen Beſte, ob Sozialdemokraten oder
Deutſchnationale, das iſt ganz gleichgültig, die Führung haben,
auf daß wir in einem Lande wohnen, das nicht von heute zu
morgen aufgeteilt werden kann, wenn es den böſen Nachbarn
ſo gefällt.
Erhöhte Eiſenbahntarife.
S. Juſt den Monat Juni, wo die Reiſeſaiſon im verſtärkten
Umfange alle Jahre einſetzt, hat ſich das
Reichsverkehrsminiſte=
rium in Ausſicht genommen, um das reiſende Publikum mit der
angenehmen Ueberraſchung einer Tariferhöhung auf den
Bahnen zu beglücken. Nachdem wir bis jetzt für die letzte
Wagen=
klaſſe den früheren Friedensluxuszugspreis von 9,5 Pfg. für den
Kilometer bezahlt haben, wird ab 1. Junz den Fahrgäſten 13 Pfg.
für den Kilometer abgenommen werden. Mehr noch als bisher
werden daher die Eiſenbahnen nur mehr von dem
kapitalkräftig=
ſten Publikum bevölkert werden können, und die erſte und zweite
Wagenklaſſe wird damit amtlich den Ausländern und
Kriegs=
ſchiebern reſerviert. Für gewöhnliche Sterbliche, die ſich in
ehr=
licher Arbeit ihr Geld verdienen müſſen, iſt in ihnen kein
Platz mehr.
Das Reichsverkehrsminiſterium hat, wie immer, ſo auch
die=
ſes Mal, die Erhöhung der Eiſenbahntarife damit begründet, daß
der immer mehr einreißenden Defizitwirtſchaft im Verkehrsweſen
ein Ende bereitet werden müßte. Dasſelbe Argument wurde
aber bereits bei der letzten hundertprozentigen
Fahrpreiserhö=
hung vom 1. März 1920 angeführt, ohne daß die Anziehung der
Tarifſchraube das geringſte genützt hätte. Der Erfolg iſt bisher
lediglich der geweſen, daß das Defizit der beutſchen Eiſenbahnen,
das im Rechnungsjahre 1919 auf 4,8 Milliarden Mark geſtiegen
war, für das Rechnungsjahr 1920 mit einem Fehlbetrag von 14,4
Milliarden Mark im ordentlichen Haushalt abſchließt. Es iſt
ſchon vor Jahr und Tag von Kennern der Verhältniſſe darauf
hingewieſen worden, daß das Mittel der ſtändigen Erhöhung der
Fahrpreiſe zwar ſehr einfach, aber ebenſo falſch ſei, und daß es
niemals zu einer Sanierung der faſt unhaltbar gewordenen
Ver=
hältniſſe auf den deutſchen Eiſenbahnen führen kann. Trotz aller
Erhöhungen hat ſich das ſtändige Anwachſen des Defizits, das
im Rechnungsjahre 1918 mit 1,7 Milliarden Mark zum erſten
Male als Paſſivpoſten bei den deutſchen Eiſenbahnen in die
Er=
ſcheinung trat, bis zu der jetzt erreichten ſchwindelhaften Höhe
nicht vermeiden laſſen.
Die Zahlei beweiſen hinreichend deutlich, daß der Hebel
an=
derswo angeſetzt werden muß, wenm wir zu einer Sanierung der
Verhältniſſe in unſerem Verkehrsweſen gelangen wollen. Dieſe
Erkenntnis dringt jetzt auch bei den maßgebenden Stellen
allmäh=
lich immer mehr durch. Vor allem ſind es die Perſonalausgaben,
die um jeden Preis verringert werden müſſen. Sie ſind im Jahre
1920 auf nicht weniger als 13,7 Milliarden geſtiegen. Das
be=
deutet gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung von 6,4
Milliar=
den. Zum Teil ſind an dieſen Rieſenausgaben wohl die
geſtei=
gerten Lohnſätze ſchuld, zum größeren Teil aber die Anzahl des
bei den Eiſenbahnen beſchäftigten Perſonals. Nach dieſer
Rich=
tung herrſcht eine Ueberfülle, die auf die Dauer unerträglich, weil
unbezahlbar iſt. Man kann es ſchwer begreifen, warum
beiſpiels=
weiſe im Jahre 1919 1,1 Millionen Perſonen im Eiſenbahndienſt
bei einem Verkehr, an den man ſich heute nur noch mit
Schau=
dern erinnern kann, notwendig waren, während im letzten
Frie=
densjahr 1913 rund 740 000 Angeſtellte und Arbeiter ein auf
glän=
zender Höhe ſtehendes Verkehrsweſen zu bewältigen imſtande
waren. Dieſe Zahlen beweiſen nur zu deutlich, in welchem
Um=
fange die Leiſtungen des Perſonals bei unſeren Eiſenbahnen
in=
folge der Errungenſchaften unſerer glorreichen Revolution
zurück=
gegangen ſind. Für das Jahr 1920 hat man vorläufig eine
Ver=
ringerung des Eiſenbahnperſonals um ungefähr 50000 Köpfe
vorgeſehen. Aber das kann auch nicht im entfernteſten genügen,
um das Milliardendefizit erheblich zu verringern. Die Zahl der
bei den deutſchen Eiſenbahnen Beſchäſtigten iſt fraglos noch viel
zu hoch. Die vollſtändige Ausnutzung und reſtloſe Eingliederung
jeder Arbeitskraft in den ſtaatlichen Eiſenbahnbetrieb iſt
augen=
blicklich ein unbedingte Notwendigkeit. Es iſt zuzugeben, daß die
Entlaſſung einer Reihe von Arbeitskräften aus dem
Eiſenbahn=
dienſt die bedenklich wachſende Arbeitsloſigkeit im Reiche noch
weiter verſtärken würde. Aber dieſer Geſichtspunkt allein kanm
für das Reichsverkehrsminiſterium nicht ausſchlaggebend ſein,
Millionen und Abermillionen überflüſſigerweiſe auszugeben.
Die Reichsregierung hat ſich in einer kürzlich von ihr
her=
ausgegebenen Denkſchrift über die Urſachen des
Reichseiſenbahn=
defizits dahin geäußert, daß ſie auch im Jahre 1922 noch nicht
mit einer Beſeitigung dieſes Defizits rechne. Das kann man ihr
gern glauben. Denn die bisherigen Erfahrungen haben nur zu
deutlich gezeigt, daß ſtatt der ſtets angekündigten Verringerung
der Fehlbeträge eine Milliardenſteigerung derſelben eingetreten
iſt. Wenn die deutſchen Reichseiſenbahnen in fünf oder zehn
Jahren ohne Defizit arbeiten, wird man von Glück reden können.
Denn die Herabminderung des Perſonalſtandes, die die
unerläß=
liche Vorausſetzung für eine Geſundung der Verhältniſſe im
Verkehrsweſen iſt, kann nicht Knall und Fall durchgeführt
wer=
den. Auch der Rückgang der Koſten für die Baumaterialien aller
Art wird ſich erſt allmählich in einer Verminderung des jetzt
beſtehenden Defizits ausdrücken. Man möchte hoffen, daß die
jetzige Erhöhung der Eiſenbahntarife wirklich die letzte iſt, die
von dem Reichsverkehrsminiſterium vorgenommen wird. Denn
ſie allein vermag infolge des Ausfalls durch die Nichtbenutzung
der Eiſenbahn von Millionen Reichsangehöriger und durch die
erhebliche Einſchränkung, die ſich Induſtrie und Handel in den
Gütertransporten auferlegen werden, niemals zu einer Beſſerung
der Verhältniſſe zu führen. Die Erwartung der maßgebenden
Stellen, daß der Verkehr mit der Beſſerung unſerer
wirtſchaft=
lichen Lage ſteigen werde, kann ſich ſchon um deswillen nicht
er=
füllen, weil eine derartige Beſſerung angeſichts der vollkommen
verworrenen politiſchen Lage und der immer weiter ſich
fort=
ſetzenden Zwangsmaßnahmen unſerer Gegner in weiteſte Ferne
gerückt erſcheint. Viel eher kann man glauben, daß ſich, wenn die
bisherigen Methoden fortgeſetzt werden, die Prophezeiung des
Reichsfinanzminiſters Dr. Wirth erfüllen wird, daß „der Verkehr
ſich ſchließlich ſelbſt auffreſſen müſſe‟.
Die Londoner Konferenz.
London, 2. Mai. (Reuter.) Die Sachverſtändigen der
Alliierten hatten noch keine Uebereinſtimmung erreicht, als der
Oberſte Rat heute vormittag zuſammentrat. Infolgedeſſen wur=
den die Beratungen auf nachmittags vertagt. Unterdeſſen
er=
örterten die Sachverſtändigen die Vorſchläge Jaspars,
die bezwecken, die Meinungsverſchiedenheiten unter den Alliierten
beizulegen, anſtatt vor Eröffnung von Verhandlungen mit den
Deutſchen ſofort ins Ruhrgebiet einzumarſchieren. Nach den
Vorſchlägen Jaspars würden die Alliierten Deutſchland ihre
Be=
dingungen überreichen, die ſich auf den Betrag der vom
Repara=
tionsausſchuß feſtgeſetzten deutſchen Verbindlichkeiten, 6600
Mil=
lionen Pfund, gründen. Dieſe Bedingungen werden von einem
kurzfriſtigen Ultimatum begleitet ſein. Inzwiſchen würden die
Alliierten Zwangsmaßnahmen vorbereiten, um dieſe
Bedingun=
gen im Falle einer deutſchen Ablehnung durchzuſetzen. Nach
Ab=
lauf des Ultimatums würden die Sanktionen unverzüglich in
Kraft geſetzt werden. Jaspars Vorſchäge ermöglichen es alſo
Frankreich, ſeine Vokbereitungen für die Zwangsmaßnahmen
fortzuſetzen für den Fall, daß Deutſchland ſich weigert, der
Ent=
waffnung, der Reparation und den Prozeſſen gegen die
Kriegs=
verbrecher zuzuſtimmen. Außerdem tun die Vorſchläge der
briti=
ſchen öffentlichen Meinung Genüge, indem ſie Deutſchland eine
kurze Spanne Zeit gewähren, um die Bedingungen der Alliierten
anzunehmen und die Bürgſchaften zu ſtellen. Der Oberſte Rat
wird die Vorſchläge Jaspars morgen nachmittag prüfen. Bei
dem heutigen Meinungsaustauſch verlautete, daß Lloyd George
die Annahme der Vorſchläge Jaspars nicht ablehne und zum
Ausdruck gebracht habe, daß er die franzöſiſchen und belgiſchen
Bemühungen zur Löſung der Schwierigkeiten zu ſchätzen wiſſe.
Er habe ſich aber geweigert, vor einer Beratung mit dem
Kabi=
nett eine endgültige Antwort zu geben. Das Kabinett wünſcht
ſpäter die Vorſchläge zu erwägen, wenn ſie bezeichnet ſeien.
Havas meldet: Wenn der Vorſchlag Loucheurs angenommen
wird, ſo wird Frankreich bereits morgen alle nötigen
Maß=
nahmen zur Vorbereitung des militäriſchen und wirtſchaftlichen
Vorgehens im Ruhrgebiet treffen können. Die franzöſiſche
Re=
gierung wird nicht eine überraſchende Beſetzung Eſſens durch
Kavallerie vornehmen. Die militäriſchen Sachverſtändigen waren
nämlich der Anſicht, daß 12 bis 15 Tage nötig ſein werden, um
die Maßnahmen zur Beſetzung mit allen wünſchenswerten
Vor=
kehrungen durchzuführen. Während der Friſt, welche die
Einbe=
rufung und Zufammenziehung der Beſatzungstruppen nötig
macht, wird Deutſchland ſpäteſtens in den nächſten vier Tagen
von der Reparationskommiſſion eine amtliche Zuſtellung der
Zah=
lungsweiſe für die 132 Milliarden Goldmark erhalten, die es für
Reparationszwecke ſchuldet. Der Geſamtbetrag dieſer Summe
iſt Deutſchlands bereits von der Reparationskommiſſion
mitge=
teilt worden. Deutſchland würde aufgefordert werden, die
Ent=
waffnung unter Aufſicht der Alliierten durchzuführen. Zur
vrr=
behaltloſen Annahme dieſer Bedingungen würde ihm eine Friſt
von vier bis fünf Tagen belaſſen werden. Wenn nach Ablauf
dieſer Friſt die Reichsregierung auf ihrem ſchlechten Willen
be=
harren ſollte, ſo wird die Beſetzung des Ruhrgebietes automatiſch
in Kraft treten. So lautet der heute abend vorgelegte Entvurf
in ſeiner Gefamtheit, und die Sachverſtändigen werden ihn
vor=
ausſichtlich morgen durch den Oberſten Rat zur Annahme bringen.
London, 2. Mai. (Wolff.) Der Obſerver ſchreibt: Die
Frage, über die augenblicklich in London verhandelt wird, iſt eine
der ernſteſten, die je Europa und die Welt berührt haben. Bei
der augenblicklichen franzöſiſchen Politik ſcheint eine
wirkliche Löſung unmöglich. Die augenblicklich verfolgte Politik
bedeute Selbſtmord für Englands Schiffahrt,
Er=
werb und Handel. Lloyd George müſſe, wiſſen, daß weder
die Regierung noch die Entente die Fortſetzung dieſer
ſelbſt=
mörderiſchen Lage für weitere zwölf Monate überleben könne.
Der Obſerver ſagt weiter: Wir berſtehen Frankreich, wenn es
erklärt, es gehe für Frankreich um Leben oder Tod. Wir haben
alles Verſtändnis dafür, aber wir haben auch Verſtändnis
dafür, daß es bei uns um Leben oder Tod geht.
Ent=
weder findet eine Regelung durch ein Kompromiß ſtatt oder es
kommt zu einem Bruch, herbeigeführt durch wirdtſchaftliche
Not=
wendigkeiten, was auch konventionelle Politiker und Diplomaten
ſagen mögen. Lloyd George ſtehe in der augenblicklichen Sitzung
des Oberſten Rates vor einem ſchwierigen Problem und kein
Staatsmann kann ihn im Grunde um ſeine Aufgabe beneiden.
Es beſteht kein Zweifel, daß Deutſchland diesmal eine Grundzahl
anbietet, auf der eine Regelung erzielt werden kann, wenn
Nepa=
rationen nicht die einzige wirkliche Grundlage wären und es
ſich nicht noch um die Frage der Lostrennung deutſchen Gebiets
handeln würde. Der britiſche Botſchafter in London, Lord
d’Abernon, iſt zweifellos in der Lage, der britiſchen Regierung
mitzuteilen, daß Deutſchland jetzt ſogar die Pariſer Forderungen
ſo gut wie anerkennen will, vorausgeſetzt, daß das Deutſchland
noch verbliebene Gebiet unberührt gelaſſen wird. Frankreich will
jedoch nach Bewilligung ſeiner äußerſten finanziellen
Forderun=
gen auch noch eine VerſtümmelungDeutſchlands durch
Zuweiſung des wertvollſten Teiles Oberſchleſiens an
Po=
len, obgleich es im Widerſpruchzudem
Abſtimmungs=
ergebnis ſteht. Der Obſerver erklärt, es handle ſich in
Wirk=
lichkeit um eine territoriale und micht um eine finanzielle Frage,
um die Auflöſung Deutſchlands und nicht um die Reparation.
Mit Oberſchleſien könne Deutſchland bezahlen, ohne Oberſchleſien
nicht. Das Blatt tritt dafür ein, daß Frankreich völlige
finan=
zielle Genugtuung erreicht, daß aber ganz Oberſchleſien, wie ſeit
1000 Jahren, ein unberührter Teil des deutſchen Reiches bleibt.
London, 1. Mai. (Wolff.) Daily Chronicle ſchreibt in
einem Leitartikel: Die britiſche öffentliche Meinung unterſtützt
Lloyd George bei ſeinem Wunſch, daß die Alliierten ſich ſtrikte an
die Beſtimmungen des Friedensvertrages halten. Da die Rechte
der Alliierten ſo klar ſeien, könne viel getvonnen und nichts
ver=
loren werden. Daily News ſchreiben: Es ſcheint uns die Zeit
gekommen zu ſein, wo dem franzöſiſchen Volke oder den
franzöſiſchen Staatsmännern eindeutig geſagt werden muß, daß
der übrige Teil der Alliierten nicht länger mit ihren
militariſtiſchen Idealen identifiziert werden
kann, und daß, wenn Briand unter keinen Umſtänden auf ſeine
draſtiſchen Maßnahmen Verzicht leiſten kaun, er allein handeln
und er allein die ſchwere Verantwortung auf ſich
nehmen wird, ſein Land vom Rate der Nationen iſoliert zu
haben. Daily Expreß ſchreibt, der einzige Weg für die britiſche
Regierung ſei, darauf zu beſtehen, daß keine überſtürzte
Aktion unternommen wird.
Aus dem Wuſt von Meldungen über die Konferenz geben
wir noch die nachſtehenden wieder:
London, 1. Mai. (Wolff.) Morning Poſt ſchreibt: Die
Verhandlungen des Oberſten Nates ſollen äußerſt
draſtiſch geweſen ſein. Die Franzoſen forderten die ſofortige
Beſetzung des Nuhrgebiets. Lloyd George, unterſtützt von den
Italienern und Japanern, trat für vorherige Abſendun
Seite 2.
eines Ultimatums ein. Belgien ſoll, laut Morning Poſt,
zugunſten des franzöſiſchen Standpunktes geſtimmt haben. Von
maßgebender Seite wurde erklärt, daß Deutſchland zur Annahme
des Ultimatums etwa zehn Tage Zeit erhalten werde. In der
Zwiſchenzeit könnten die Franzoſen die zur Beſetzung des
Ruhr=
gebiets nötigen Truppen mobiliſieren. Den Times zufolge
herrſcht aber noch eine gewiſſe Meinungsverſchiedenheit zwiſchen
Curzon und Briand bezüglich der Anwendung der Sanktionen
oder Zwangsmaßnahmen. Briand erklärte, das Inkrafttreten der
geplanten Zwangsmaßnahmen werde durch das Ultimatum nicht
ſuspendiert, ſondern das Ultimatum werde nur den Zeitraum
während der Vorbereitungen der Sanktionen ausfüllen, während
die Sanktionen ſelbſt nur ſuspendiert würden, falls Deutſchland
das Ultimatum völlig annehme. Curzon ſcheint jedoch der Anſicht
zu ſein, daß die Sanktionen ſelbſt nur in Kraft treten können,
wenn das Ultimatnm abgelehut wird.
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de Paris
mitteilt, beſteht das Kompromiß, das der belgiſche Miwiſter
Jaſpar heute vormittag vorgeſchlagen hat, aus drei
Para=
graphen. Der erſte ſoll die Verfehlungen Deutſchlands gegen
den Vertrag und gegen die in Spa und Paris getroffenen
Ab=
machungen der Allijerten hinſichtlich der Kriegsſchuldigen, der
Entwaffnung und der Reparationen feſtſtellen. Es wird darin
erklärt, daß alle vorbereitenden Maßnahmen zur Beſetzung des
Ruhrgebiets, wie Mobiliſierung und Truppenkonzentration, für
angängig erklärt werden. In dem zweiven Paragraphen wird
feſtgeſetzt, daß die Reparationskommiſſion die nötigen
Vorbe=
reitungen zu treffen hat, um Deutſchland die
Zahlungsbedingun=
gen und die Ganantien mitzuteilen, die die alliierten Mächte
ver=
langen. D2eſe Mitteilung müſſe am 4. Mai an Deutſchland
er=
gehen, und die in Ausſicht genommenen Maßnahmen würden
nicht unterbrochen werden, wenn nicht bis zum 8. Mai allem
Verlangen der Alliierten Folge gegeben werde. — Um 7 Uhr
haben ſich die Miniſter für auswärtige Angelegenheiten, nachdem
Lloyd George im der Nachmittagsſitzung Bedenkzeit erbeten
hatte, um ſich mit ſeinen Miniſterkollegen zu beraten, nochmals
zuſammengefunden. Hier verlangte Lord Curzon im Namen
der engliſchen Regieruug, daß Deutſchland nicht vier Tage,
ſondern zehn Tage Zeit gelaſſen würde, um den
Zahlungsbedin=
gungen der Alliierten zuzuſtimmen. Man beſchloß ſchließlich,
die Unterhandlungen auf Montag zu verkagen.
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Wie der Petit Pariſien feſtſtellt,
iſt in der am Donnerstag unter dem Vorſitz von Millenand
ſtatt=
gehabten Sitzung des Oberſten Rates grundfätzlich die
Mobi=
liſierung der Jahresklafſe 1919 beſchloſſen und als
Mobili=
ſierungsbeginn der 2. Mai feſtgeſetzt worden. Die Mannſchaften
der Jahresklaſſe 1919 hätten, ſobald der Mobiliſierungsbefehl ſie
erreicht habe, ſich zu ihren Truppen zu begeben. Das gleiche
Blatt meldet auch bereits von franzöſiſchen Truppenbewegungen.
So ſoll von Lyon heute ein gemiſchtes Kavallerieregiment mit
12 Batterien nach Landau abgehen. Weitere Truppen gehen
heute von Melun nach dem Rheinland, und aus Meaux wird
die 5. Kavalleriediviſion heute, genau wie die von Lyon
abgehen=
den Kolonialtruppen, nach der Pfalz befördert.
Ein Schandfleck Frankreichs!
** Man ſchreibt uns: Drei Jahre Waffenruhe, zwei Jahré
Friedenszuſtand, ein Teil des deutſchen Volkes ſchwelgt ruhig
weiter, ſich dem Genuß der Vergnügungs= und Habſucht
hin=
gebend. Kein Menſch denkt mehr daran, daß ſich in
Frank=
reich noch Kameraden, Deutſche, befinden, denen das
trau=
rige Los zuteil wurde, in Zuchthäuſern zu ſchmachten, für
die Franzoſen Frondienſte zu leiſten. Es iſt eine große Schmach
und Schande für die Herren Franzoſen, Menſchen ihrer Heimiat,
ihren Angehörigen fern zu halten und ſie wegen Kleinigkeiten
den Zuchthäuſern zuzuführen. 135 Mann beſinden ſich noch in
dieſem Elend und müſſen mit Geduld den Tag erwarten, an dem
ſie aus Gnade die heiß erſehnte Freiheit erlangen. Niemand
denkt an die großen geiſtigen und körperlichen Strapazen, die die
Aermſten der Armen als moderne franzöſiſche Sklaven aushalten
müſſen. Was verſteht Frankreich unter Ziviliſation,
Menſchlich=
keit und Gerechtigkeit?
Einen Beweis bringt folgender Fall, der aller Beſchreibung
ſpottet: Im September vorigen Jahres wurde in Avignon ein
deutſcher Kriegsgefangener Sternbeck von einem angetrunkenen
farbigen Franzoſen im Beiſein eines Kameraden ohne weiteren
Anlaß erſchoſſen. Der Augenzeuge, der inzwiſchen nach ſeiner
Heimat zurückkehren durfte, erſtattete ſofort im Beiſein des
Vor=
ſitzenden der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in
Berlin, Burſanti, bei der Reichszentrale über den Vorfall
Be=
richt, welcher von Herrn General Bauer entgegengenommen
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. Mai 1921.
wurde. Auf Antrag der Reichszentrale wurde auch der Zeuge
von dem zuſtändigen Amtsgericht eidesſtattlich vernommen. Im
Intereſſe der armen Angehörigen war die deutſche Regierung
um Aufklärung des Vorfalls bemüht, es ſetzte von ſeiten des
Auswärtigen Amtes eine Proteſtaktion ein, und es wurden
For=
derungen geſtellt: Ablöſung der ſchwarzen Poſten,
Schadenerſatz=
forderung und Beſtrafung des Schuldigen. Nach einiger Zeit
hörte man, daß der in Frage kommende Mörder zum Soldaten
1. Klaſſe befördert wurde. Nunmehr traf auch eine Antwort auf
das Proteſtſchreiben des Auswärtigen Amtes ein, worin jede
Schuld beſtritten wird, der Poſten einwandfrei gehandelt habe,
die Ausſagen des Zeugen als unglaubwürdig hingeſtellt wurden
und der kommandierende Abſchnittsgeneral ſtehe viel zu hoch,
als daß auch nur ein Makel an ihm haften bliebe.
Das iſt die Antwort der Franzoſen. Die ehemaligen
Kriegs=
gefangenen kennen Frankreich. Sie halten es für ihre Pflicht,
den Vorfall der Oeffentlichkeit zu unterbreiten, und erheben
feier=
lichſt Proteſt gegen ſolche Greueltaten. Sie verlangen
Heraus=
gabe der ſich noch in Zuchthäuſern befindlichen Gefangenen und
verlangen von der deutſchen Regierung, dafür energiſch
einzu=
treten. Alle Behörden, Parteien, Organiſationen, die heſſiſche
Regierung, beſonders der Landtag, ſollen gegen das Verhalten
Frankreichs bei der Reichsregierung eintreten, es iſt die heiligſte
Pflicht eines jeden.
Die amerikaniſchen Milchkühe.
Bremen, 1. Mai. (Wolff.) Boesmanns Bureau meldet:
Heute mittag iſt der Dampfer „Weſt Arrow” mit einem zweiten
Transport von 718 amerikaniſchen Milchkühen und
Kälbern wohlbehalten in Bremen angekommen. Die prächtig
ausſehenden Tiere nebſt dem benötigten Kraftfutter wurden
dies=
mal hauptſächlich von deutſch=freundlichen Farmern im Dakota,
Jowa und Wisconſin geſchenkt, und zwar in erſter Linie zur
Verwendung in bedürftigen Wohlfahrtsanſtalten. Dieſe
Milch=
kühe ſtammen, wie auch die weiteren etwa 5000 für den ſpäteren
Transport bereitſtehenden, aus den Nordſtaaten der Vereinigten
Staaten und können infolgedeſſen als frei von Texasfieber
an=
geſehen werden. Weitere Angebote amerikawiſcher Schenker müſſen
noch zurückgehalten werden, bis die Transportſchwierigkeiten
übexwunden ſind. Mit Rückſicht auf irreführende Mitteilungen,
die letzthin veröffentlicht wurden, muß darauf hingewieſen
wer=
den, daß die American Dairy Cattle Company das Kraftfutter
für die Tiere ſtets geſchenkt hat und ſomit das vielgewünſchte
Kraftfutter auch in reichlichem Maße nach Deutſchland kommt.
Von den mit dem erſten Transport eingetroffenen 736
Milch=
kühen wurden 718 den verſchiedenen bedachten Städten mit der
erſten Rate des dazu geſchenkten Kraftfutters von etwa 100 000
Kilo ausgeliefert, wo ſie nunmehr bedürftigen Männern und
Kindern Milch ſpenden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Mai.
* Ernenſung. Durch Entſchließung des Miniſteriums der Juſtiz vom
26. April 1921 wurde auf Grund des § 11 der Bekanntmachung, den
Vorbereitungsdienſt und die Prüfung der Gerichtsſchreiber und
Gerichts=
vollzieher betreffend vom 7. Januar 1899, zum weiteren Mitglied der
Kommiſſion zur Prüfung der Juſtizanwärter und Gerichtsvollzieher=
Aſpiranten der Landgerichtsrat Dr. Guſtav Güngerich in Darmſtadt
ernannt.
* Uebertragen wurde am 29. April dem Schulamtsanwärter Ernſt
Kilb aus Offenbach a. M. eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Alten=
ſchlirf, Kreis Lauterbach.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde am 2. April der Lehrer an der
Volksſchule zu Horrweiler, Kreis Bingen, Peter Kadel, auf ſein
Nach=
ſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte vom
1. April 1921 an.
* Erledigt iſt eine mit einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Zell i. O., Kreis Erbach.
n. Strafkammer. In Dietesheim hattem ſeinerzeit zwei jugendliche
Arbeiter einem Landwirt dem Hausſchlachtungsvorrat von Schinken nebſt
Seitemſtücken im Werte von etwa 2500 Mark mittels Embruchs geſtohlen
und ihre dafür erhaltene Strafe iſt rechtskräftig. Der dortige
Schuh=
macher Konrad Dauß wirkte bei dem Abſatz dieſes Fleiſches in
Frank=
furt a. M. mit, machdem er es teilweiſe auch in Dietesheim ſelbſt ganz
offem (u. a. in einer Wirtſchaft ud einem Ladengeſchäft) angeboten hatte.
Er war deshalb nunmehr der Hehlerei angeklagt, berief ſich auf guten
Glauben und hatte angeblich die Ware für Hamſtergut gehalten.
Herein=
gezogen in dew Handel wurde er dadurch, daß er an die Mutter des
einen Täters eine Forderung hatte, die dann aus dem Erlös beglichen
wurde. Trotz der verdächtigen Begleitumſtände erachtete man den
Schuld=
beweis für unzureichend und ſprach dem Angeklagten frei. —
Schöffen=
gerichtlich waren der Paul Franz Goß vom Mühlheim wegen Hehlerei
und Anſtiftung des Diebſtahls zu 1 Jahr, ſeine Frau ebenſo zu 6 Mo=
natem und die Tochſter zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.
zwecks Freiſpruchs bezw. Milderung aufochten. Ein in der dorri
liale von Schade u. Füllgrabe beſchäftigtes 16jähriges Lehrmädcu
garete Blum war mit der erwähnten Tochter befreundet und
viel in der Familie. Es eignete ſich im vorigen Jahre aus dem
forrgeſetzt Waren ſowie Barbeträge an und will faſt alles dem
wendet haben. Die Tochter G. iſt auch ſolcher Geſchenke in
des unredſichen Erwerbs der Bl. geſtändig, wwährend die Elter—
Erlangung von Sachen oder Waren beſtreiten und in keiner
dem Treiben der Bl. beteiligt geweſem ſein wollen. Dem belaſtn
gaben der rechtskräftig zu 4 Monaten Gefängnis verurteilten 8
auch in zweiter Inſtanz Glauben geſchenkt, doch ſah man die 2
als nicht erwieſen an, beſtätigte die Strafe der Tochter G.
und=
jenige von G. auf 4 Monate, die ſeiner Ehefrau auf 2 Mon
8 Provinzialausſchuß. Geſtern wurde in Verhandlung 74
des Karl Stein hier gegen den Oberbürgermeiſter wegen dest
Hausgiebel Ballonplatz 7 bezüglichen Polizeibefehls fortgefak,
Aechtſprechung des Verwaltungsgerichtshofs liegt dahin feſt, daf
ſetzlichen Erforderniſſe des Polizeibefehls in jedem
Einzelfalle=
begründen ſind nach der tatſächlichem Seite hin, und die Stadtwa
hat erſt letzthin in einem Falle (Annaſtraße 44) in der Entſchef
höchſten Gerichtshofs vom 25. September 1920 eine bezügliche :
erfahren. Andererſeits kann die Klage gegem ſolchem Befeh=”
deſſen Geſetzwidrigkeit und Unzuläſſigkeit geſtützt werden, Zunsit
geſtern die Frage der Rechtzeitigkeit der Klageerhebung erön;
Klage wurde durch Befchluß als rechtzeitig erhoben angeſehen.
verſtändigen Maurermeiſter Schwarz und Zimmermeiſter
Ha-
keine Niſſe im Hauſe wahrgenommem, der Giebel kann wegen
Koſten zurzeit nicht beſeitigt werden, mam müßte denn, wenn
der Baupolizei richtig wäre, alle Giebel in der Magdalenen u
Alexanderſtraße beſeitigen. Die angebrachten
Verſtrebungen-
zurzeit vollkommen, der Giebel iſt nicht im Bewegung und kanm
beobachtet werden, ob Einſturzgefahr beſteht. Weder Einſturzſe
den Giebel beſtehe nach innen, noch nach außen, auch eine umn
bare Gefahr ſei in dem Zuſtand nicht zu finden. Der Baupol=;
wird aufgegeben, dem Giebel zu beobachten und ausführliches-g
im übrigen von Prof. Meißner und dem Kreisbauinſpektor 2i
beſchloſſen.
— Nachtrag zur Sitzung der Stadtverordneten=Verſam=
4. Maf. 25. Wahl einer Beleihungskommiſſion (Mittelſtan3,
und einer Preiskommiſſion für die Feſtſetzung und Ueberwach
Marktpreiſe für Obſt und Gemüſe. 26. Einrichtung von 27
kurſen für die ſtädtiſchen Prüfungen.
— Spielplanänderung im Lanbestheater. Die für Miäd
4. ds., in Ausſicht genommene Erſtaufführung von Herezeg3
„Der Blaufuchs” muß verſchoben werden. Statt äe
am Mittwoch Bernhard Shaws Komödie „Pygmalion” wieder
Vorſtolluing fälltz der Schauſpielmiete f zu und beginnt um 7 M
— Gewerbemuſenm. Durch das Entgegenkommen eines
iſt das Gewerbemuſeum in der Lage, für einige Wochen
eine=
lung alter Schmiedearbeiten auszuſtellen,
welchi=
ſtände des Muſeums in der glücklichſten Weiſe ergänzen. Es ſeell
um kleinere Arbeiten des 15. und 16. Jahrhunderts, die bei Eogl
Erhaltung von dem hohen Stand der damaligen Schmiedezn
guten Begriff geben. In erfter Linie enthält die Sammlungu
zahl jener kleinen Kaſſetten, die zur Aufbewahrung von Wer ien
Dokumenten in dem damaligen Haushalt eine Rolle ſpielten. ,8
fachſte Stück iſt ganz mit Eiſenblech beſchlagen und durch ge n
nietete Bänder befeſtigt. Sein Schmuck beſchränkt ſich auf eu
Bemalung, von der nur noch Spuren erhalten ſind. Zwei
Boden der Kaſſette zeigen, daß ſie zum Schutz gegen Diebe
Platz feſtgenagelt war. Das Schlüſſelloch in der Vorderſe
Verzieren. Die richtige Schlüfſelöffnung liegt im Deckel verſe
zweite Truhe, gleichfalls mit vollem Blechbeſchlag, zeigt die
liche farbige Wirkung. Alle Flächen ſind ziegelrot geſtrichen.
derſeite trägt in ſchönen Ziffern die Jahreszahl 1498 und ztrs
Zierlinien. Reichere farbige Bemalung zeigt das dritte Stück.
nur die Kanten mit Eiſen beſchlagen. Die Holzflächen zeigen
feldern ein Adlerwappen, abwechſelnd ſchwarz auf gelbem un
weißem Grund. Ohne Spur von Bemalung iſt eine kleine
Buchenholz, ausgezeichnet durch die Zierlichkeit der Beſchläg
gotiſchen kleinen Vorhängeſchloſſes, während eine Kaſſette
naiſſancezeit mit gewölbtem Deckel auf allen Seiten einen
rotem Samt zeigt und mit reich getriebenem Eiſenblech be
deſſen Durchbrüche mit grünem Samt unterlegt ſind. Neben
förmigen Truhen findet ſich auch ein zylindriſcher Behälter
blech, urſprünglich jedenfalls bemalt und mit einem reizvol
chen geſchmückt. So geben die paar Stücke der Sammlung emö
den mannigfachen Formen, in denen man dieſes Kleingerät;
wußte. Weiter fällt unter den ausgeſtellten Arbeiten ein E
die Augen, der, aus einem Stück getrieben und mit geätzten:
bedeckt, den gebräuchlichſten Helmtypus des 16. Jahrhunderts
neben ein Fechtdolch für die linke Hand mit langer Parie
zierlich durchbrochenem, leider ſtark beſchädigtem Korb. Für
hafte Behandlung des Eiſens, auch der einfachſten Objekte, i
eines der ausgeſtellten Vorlegeſchlöſſer charakteriſtiſch, de
Flächenwirkung und großartige Form für den Geiſt alter fu
kunſt als ebenſo typiſch gelten können, wie die gewaltigen Sciſſel
einer gotiſchen Truhe entnommen ſind. Ein Kerzenhalter nd
Feuerzeug vervollſtändigen die kleine Sammlung, deren urne
Beſitzer auf den Dank der Freunde des Muſeums Anſprucht.
Der liebe alte Bureaukratius.
Daß der alte Bureaukratismus uns noch tief im Blute ſitzt und
uns das Lebem oftmals noch viel ſchwerer macht, als es an ſich
in dieſer Zeit ſchon iſt, weiß jeder. Und das wiſſen ſicherlich auch
die Behörden, denn ſonſt könnte nicht in jeder Programmrede
eines Miniſters oder ſonſt eines an bevorzugter Stelle ſtehenden
Beamten von der Notwendigkeit der Verwaltungsvereinfachung
die Rede ſein. Der alte Zopf, wenn wirklich einmal von beſorgter
Hand ein Stückchen abgeſchnitten wird, wächſt nach. Wir
aller=
dings ſind in den alten Formenkram der Bureaukratenwirtſchaft
noch ſo eingefleiſcht, daß wir es, obſvohl der Feldzug gegen dieſe
Erbſchaft einer längſt vergangenen Zeit ſchon jahrelang
prokla=
miert iſt, gar nicht meiken, wie der Zopf uns allen noch — nicht
nur den Bureaukraten — um die Köpfe baumelt. Bitte: was
wird in Vereinen noch an bureaukratiſchem Unſinn gepflegt, ein
Ballaſt, der die ſachlichen Aufgaben ſtets in den Hintergrund
drängt. Wie hängen wir, jeder einzelne, noch an alten, ſtarren
Formen, die uns hinderlich ſind, Zeit und Mühe koſten und doch
keinerlei Nutzen erzielen! Bureaukratismus iſt es, wenn wir bei
einem Engagement zehnerlei Unterlagen fordern und ganze Akten
vollſchreiben, anſtatt den Bewerber praktiſch — wie es in
Eng=
land und Amerika ſchon lange iſt — auf ſeine Fähigkeiten zu
prüfen und auf Grund ſeiner Leiſtungen die Entſcheidung zu
fäl=
len. Bureaukratismus iſt es, wenn wir Briefe ohne eigentlichen
Anlaß ſchreiben, nur weils der gute Ton verlangt, daß man von
ſich ohne inneren Drang und ohne Neigung etwas hören läßt.
Bureaukratismus iſt es, wenn dem Schüler Hausaufgaben geſtellt
werden, die er ohne Hilfe nicht leiſten kann, wenn wir
Veranſtal=
tungen beſuchen, nur weils ſo üblich iſt, und keinen Nutzen davon
haben. Bureaukratismus iſt alle tote Form, die immer
unperſön=
lich, unwahrhaftig, ſogar verlogen iſt. Unſer Mangel an Praxis,
an ſcharfem Erfaſſen des Weſentlichen, die ſo weit verbreitete
Um=
ſtändlichkeit, das Stolpern über Kleinigkeiten uſw. ſind alles
Erb=
ſtücke des alten Bureaukratismus.
Aber der private Bureaukratismus iſt nicht der ſchlimmſte.
Unſere Behörden gehen uns mit beſſeren Beiſpielen voran. Wir
haben noch Kriegsgeſellſchaften, die rüſtig weiterbeſtehen und
enorme Summen Geldes verſchlingen, ohne das geringſte an
werteſchaffender Arbeit zu leiſten. Wir leiden an einer
Ueber=
organiſation des Verwaltungsapparates, die zur Erleichterung
und Ueberſichtlichkeit dienen ſollte und das gerade Gegenteil
er=
zielte. Wer heute in Berlin an amtlichen Stellen zu tun hat, der
wird von Pontius zu Pilatus geſchickt und muß befriedigt ſein,
wenn er nach ſtundenlangen Irrfahrten glücklich noch ſein Ziel
erreicht. Die Zentrale einer behördlichen Organiſation gibt
Nach=
richten heraus, von denen die zunächſt Beteiligten überhaupt
nichts wiſſen oder erſt mit reichlicher Verſpätung erfahren, weil
der berühmte Inſtanzenweg innegehalten werden muß. Die
Zu=
ſtändigkeitsfrage iſt nicht minder von Bedeutung, denn es kann
paſſieren, daß ſich keine Stelle für zuſtändig erklärt. Ueberall
Schranken, Vorſchriften, Umſtändlichkeiten und die üblichen
Schreibereien. Es iſt ungeheuer ſchwer, an irgendeiner Stelle
etwas mündlich auszurichten; es muß geſchrieben ſein, ſonſt
könn=
ten ja die Winkeladvokaten nicht mehr exiſtieren.
Kürzlich erſt war ich mit einem Ausländer im Geſpräch, den
ich um ſeine Meinung fragte, wie es ihm bei uns behagte. „O.
verſetzte er, „ganz gut, nur zu viel Schreiben, überall Schreiben!“
Ja, wir ſchreiben Berge voll Akten und Bücher und kommen
doch nicht weiter. Der Zopf muß fallen; das iſt freilich eine
Arbeit, die eine Doſis Scharfſinn und Kühnheit erfordert. Denn
alte, eingefleiſchte Zuſtände, wie es der liebe Bureaukratius iſt,
räumen nicht freiwillig das Feld, beſonders, wenn ſie durch
Jahr=
hunderte hindurch wie etwas Heiliges, Unantaſtbares gehegt und
gepflegt worden ſind. Bureaukratius iſt der größte Feind des
Fortſchritts; weil er ſtets den Zweck verſcheiert und der Form
den Vorrang einräumt. Aber im Staats= und Volksleben iſt das
Weſentliche die Hauptſache, nicht das Labyrinth, das uns
ſchein=
bar zum gefälligen Verſtändnis einladet und uns dann in ſeinen
unergründlichen Irrgängen erſticken läßt.
k.
* Bauernregeln vom Monat Mai. Ein ſcherzhafter Spruch
beſagt: „Kräht der Hahn am 1. Mai, — iſt allemal der April
vorbei.” Und wenn der April erſt vorüber iſt, dann zeigt der
Himmel auch zumeiſt ein freundliches Geſicht; denn: „Der April
kann raſen, — der Mai hält Maßen.” Vom Mai erwartet der
Bauer gar mancherlei, wenn die Ernte wohlgeraten ſoll, und
wicht jeder Mai, den der Städter Wonnemond nennt, iſt auch
dem Bauern ein Monat der Wonne. „Iſt’s im Mai recht kalt
und naß,” — ſo lautet eine alte Bauernregel — „hat der
Mai=
käfer wenig Spaß.” Und der Maikäfer ſoll Spaß haben; denn:
„Maikäferjahr — ein gutes Jahr.” Natürlich ſoll es aber nicht
gar zu trocken ſein im Maien; denn: „Im Mai ein warmer
Regen — deutet auf reichen Früchteſegen.” Und allzu heiß darf’s
auch wieder nicht ſein: „Der Mai kühl, der Brachmond naß, —
füllen die Scheuer und füllen das Faß.” „Kühle und Abendtau
im Mai — bringen Wein und viel Heu.‟ Daß ein Maienregen
des Landwirts Segen iſt, bezeugen viele gerade auf den Regen
bezügliche Regeln, ſo: „Hörſt du im Mai die Fröſche quarren, —
wirſt du nicht lange auf Regen narren.” Auch der Wachtelſchlag
ſoll Regen verkünden: „Wenn im Mai die Wachteln ſchlagen, —
ſingen ſie von Regentagen.” Am liebſten freilich hat der Bauer
Gewitter: „Viel Gewitter im Mai, — ſchreit der Bauer juchhei.”
Sollte der Mai aber den Naturfreunden manchen Ausflug
ver=
gällen, ſo daß vielleicht buchſtäblich, eine Landpartie zu Waſſer
wird, ſo mögen ſie ſich damit tröſten: „Naſſer Mai, — trockener
Juni.”
* Fort mit den „Senſationsfilmen”! Unter dieſer
Ueber=
ſchrift ſchreibt die Tägl. Rundſchau: Es verlautet, daß der dem
Karlsruher Mordprozeß von 1907 zugrunde liegende
Sachverhalt der Ermordung der Frau Medizinalrat Molitor in
Baden=Baden für einen Film bearbeitet werden ſoll. Dieſe
Nachricht taucht gleichzeitig zuſammen mit der Mitteilung auf,
der Rechtsanwalt Karl Hau, der Schwiegerſohn von Frau
Molitor, ſolle zum 1. April 1925 bei guter Führung aus dem
Zuchthauſe in Bruchſal (Baden) entlaſſen werden. Hau war
ſeinerzeit auf Grund einer Reihe von Indizienbeweiſen als der
Mörder der auf offener Straße in Baden=Baden von einem
Un=
bekannten erſchoſſenen Frau Molitor zum Tode verurteilt und
zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Abgeſehen
davon, daß die Behandlung des ganzen Stoffes an ſich im Film
keineswegs eine Errungenſchaft für das Lichtſpiekhaus wäre,
würde der in ſeinen letzten Einzelheiten ungeklärt gebliebene Fall
Hau durch den Film den ſenfationellſten und aufſehenerregendſten
Deutungen weiteſten Spielraum geben und eine Perſönlichkeit in
den Mittelpunkt der flüchtigen Filmereigniſſe rücken, von der man
nur wünſchen kann, daß ihre Rückkehr in die menſchliche Geſell=
ſchaft — wenn die Begnadigung wirklich erfolgen ſollte
unauffällig wie nur irgend möglich vollziehe. Die geieft
tige Berliner Firma, die ſich des Falles Hau annehmen
glaubt, hofft vielleicht gar, Hau ſelbſt zur Mitwirku mſ
Film zu gewinnen. Oder gedenkt ſie Hau am Tage ſe
laſſung mit der Vorführung dieſes Films zu empfang
Es iſt zu hoffen, daß dem Unternehmen von ke
irgendwelche Unterſtützung zuteil wird, und daß vor
Aufnahmen „an Ort und Stelle”, (etwa in Baden=Irn
in Karlsruhe), wie das ſicherlich geplant iſt, nach 19
unterbunden werden. Das Wichtigſte wäre jedoch, daß
ſelbſt dafür ſorgt, daß zur Wahrung ſeiner perſönlichen /M
die erforderlichen Schritte unternommen werden, un
ſtandekommen des Films zu verhindern. Er könnte
falls durch nichts ſchlechter einführen, als durch „D
gödiedesHauſes Heſter”, wie der Film heißer
auch die übrigen an dem Prozeß beteiligt geweſenen
von denen verſchiedene noch am Leben ſind, ſollten es
bitten, in einem Kriminalfilm bis aufs Hemd aus.g0
werden. Es dürfte juriſtiſch zu unterſuchen ſein, ob 0
Verletzung des Rechtes am eigenen Bilde in Frage kär
falls kann der Film, wenn er dennoch zuſtande komm
auf allerſchärfſte Ablehnung rechnen.
* Verſuche mit Flaſchenpoſten an der Oftſee. Fleſ
und ähnliche Treibkörper haben ſich als ein wertvolles Eſ
der ozeangeographiſchen Forſchung bewälr
dings ſind Treibflaſchen auch von Dr. R. Brückmarrſchſ.
forſchung des warmen Oberflächenſtromes an der ſüdle
öſtlichen Küſte der Oſtſee benutzt worden. Verwenden
mit Sekt gefüllte Sektflaſchen, denen Karten mit vie ſſoh
Text beigegeben wurden. Insgeſamt wurden an ze9
zwiſchen Colberg und Cranz 114 Flaſchen ausgeſett. ?2
aufgefunden wurden 86 Stück, drei Flaſchen legten Le!
450 Kilometer langen Weg bis zur Inſel Oeſel zurück w Rat
33 bis 50 Tage unterwegs, eine andere Flaſche brak.
115 Tage, um die 500 Kilometer lange Strecke bis Lschlm.
durchſchwimmen. Die berechneten Geſchwindigkeiten le.
nen Maßſtab für die Stärke der Strömung. Die Flaſch
in andere Strömungen verſchlagen oder durch Fiſche.
gehalten werden, auch längere Zeit unentdeckt am Striß.?
oder ſelbſt monatelang im Meer kreifen, ohne zu lande
dem haben die Flaſchenpoſten genügendes Material ſoſe.
forſchung der Strömungsverhältniſſe erbracht. Die Wul.”
fließen, den herrſchenden Weſtwinden folgend, nach 2""
werden nur vorübergehend durch ſtarke Winde aus /chb
geſetzter Richtung aufgehalten und aus ihrer Bahn ge.”
daß man mit Recht von einem ſamländiſchen Küſtenſtr0
kann, der dauernd an der Küſte entlang zieht.
* Wanzen als Verbreiter der Grippe. Die Gr
in Lothringen wieder auf, und zwar diesmal in eine
bösartigen Form, die bereits zahlreiche Opfe
hat. Insbeſondere das Militär wird davon befallen
Kaſernen von Diedenhofen, Forbach, Saargemünd und
erſcheint die Krankheit in ſehr gefährlicher Geſtalt, T
ſchon zahlreiche Todesfälle vorgekommen. Gleiches
dem Innern Frankreichs berichtet. Aerzte haben feiE
die Seuche ſich beſonders nach Wanzenſtichen bemer”
inmmer 121
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3. Mai 1921.
Seite 3.
dimgeſtelltenverſicherung. Wie wir erfahren, wird das Direktorium
Tysſtelle für Angeſtelltenverſicherung zur Ueberwachung der Bei=
WCung örtliche Reviſionen inr den Betrieben durch eigene Beamte
„ in verſtärktem Ainße vornehmen laſſen, nachdem ſich das Be=
Hierfür als dringend herausgeſtellt hat. Arbeitgebern und
Ver=
ſafügr es durch die vielen im Laufe der Zeit ergangenen
Verord=
ruſwp, nicht leicht gemacht, den geſamten Nechtsſtoff zu überblicken
üher ihre Rechte und Pflichten zu unterrichten. Erſchverend
mbei, daß der Verkehr mit der Zentrale in Berlin bisher nur
ttlichem Wege möglich wwar. Die ſchon beſtehende Einrichtung der
hüſſe der Vertrauensmänner der Angeſtelltenverſicherung iſt nur
Tannt geworden. Um die Beziehungen zwiſcheu der Reichsſtelle
Sſtelltenverſicherumg und dem beteiligten Kreiſem lebendiger zu
n. haben beamtete Reviſoren der Reichsſtelle für Angeſtelltenver=
. in einer Anzahl größerer Städte ihrem ſtändigen Wohnſitz ge=
Die Aufgabe dieſer Reviſoren iſt es, nicht nur die
Beitrags=
ſung nachzuprüfen, ſie erteilen auch jede gewüinſchte Auskunft über
er Angeſtelltenverſicherung und halten zu dieſom Zwecke beſon=
Dchſtunden ab. Für unſere Stadt und deren weitere Umgebung
:ebiſor Herr Fibranz, hier, Gutenbergſtraße 14, tätig. An der
Beitragseinzahlung wird hierdurch für die Arbeitgeber und
frei=
y—rſicherten nichts geändert. Wie wir hören, habem die Reviſio=
743 begonnen."
7 Generalleutnant Hans Korwan †. Am 29. April verſchied
yrtadr Generalleuſtnant a. D. HansKorwan. Nach Abſchluß
uFolgreichen militäriſchen Tätigkeit kehrte er in ſeine Vaterſtadt
Sat 1909 in den Vorſtand, des Heſſiſchen Landesvereins vom
6=euz ein und übernahm 1911 deſſen Vorſitz. So fiel ihm die
Auf=
die Vorbereitung des Rotzen Kreuzes, für den ſchon damals
Fehenden Abwehrkrieg durchzuführen, denn auch das Rote Kreuz
güſtet ſein. War ſchon dieſe Aufgabe groß, ſo war es noch viel
n Leitung der Geſchäfte während des Krieges. Wer im Vorſtand
ſugr Kreuzes mitgearbeitet hat, kennt den Umfang der dort ent=
Tätigkeit, weiß aber auch, welche Arbeitslaſt gerade auf den
ar des Vorſitzenden lag und mit welcher Energie und Pflichttreue
Korwan ſie bewältigt hat, ohne Rückſicht zu nehmen auf ſeine
grials ſchonungsbedürftige Geſundheit. Nachdem General
Kor=
s Februar 1919 durchgehalten hatte, trad er vom Vorſitz zurück,
inrdes die Stellung des Territorialdelegierten für die freiwillige
in flege noch bei. Es iſt dem Vorſtand des Roten Kreuzes ein
uS, beim Ableben ſeines früheren Vorſitzenden dem herzlichſten
ſ. ſeine höchſt verdienſtvolle, unter oft ſchwierigen Verhältniſſen
inllich geleiſtete Tätigkeit Ausdruck zu geben.
AWiläum. Morgen, Mittwoch, ſind es 25 Jahre, daß Herr Hein=
Aur c, Taunusſtraße 42, als Angeſtelſter im Hauſe Philipp Heß,
atz 5, tätig iſt.
W9rdächtnisfeier. Auf Anregung des Verbandes Darmſtädter
4y reine findet morgen Mittwoch auf dem alten Friedhof, Nieder=
kder Straße, eine Feier zum Gedächtnis der
verſtor=
mnKaiſerin Auguſte Viktoria ſtatt. In ſchlichter Weiſe
reine Frau geehrt werden, die die Tugenden beſeſſen, die man an
urhen Frau am höchſten ſchätzt. Allumfaſſende mütterliche Liebe,
arr mit treuer Pflichterfüllung, Tugenden, die ſich nicht daran
ge=
lüßßen, in dem eigenen Familienkreis ſegensreich zu wirken, ſondern
rnermüdlicher, opferwilliger Weiſe in der ſozialen Fürſorge zum
ſes ganzen Volkes ſich betätigten. Den Frauen, die die Feier
rasen, iſt es ein Herzensbedürfnis, die letzte Ehre einer Dulderin
bſen, für welche die deutſche Kaiſerkrone, die ſie drei Jahrzehnte
ja in den letzten Tagen ihres Lebens zur Dornenkrone wurde.
Bten Gruß wollen ſie der Frau entbieten, die ein grauſames
al-aus der heißgeliebten Heimat in die Verbannung geführt hat.
treu geblieben bis zum Tode und hat ſich die Krone des Lebens
a. Alle diejemigen, dis dieſe Tugenden des Herzens und des
Cha=
rn denen allein unſer deutſches Volk aus ſeinem Jammer ſich er=
1h—m, zu ſchätzen wiſſen, ſind freundlichſt eingeladen, ſich an der
i beteiligen. (Siehe Anzeige.)
2— Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen, Orts=
Darmſtadt, ſchreibt uns: In letzter Zeit kommt es wiederholt vor,
fSen elektriſchen Straßenbahnen und Eiſenbahnen gar keine Rück=
Schwerkriegsbeſchädigten geübt wird; z. B. müſſen
ſrte ſtets in den Elektriſchen und Eiſenbahnen ſtehen, während
mE (ymahl junger Leute mit geſunden Gliedern bequem im Wagen
eilus ſich um die Schwerbeſchädigten, die doch ihr größtes Gut, die
Ei=it, für ſie geopfert haben, gar nicht küimmern. Ebenſo roh ver=
(nar auch mit den armen Kriegsblinden. Start man dieſen Armen
Atshilflich iſt beim Ein= und Ausſteigen and ihnen einen Sitzplatz
hurden dieſe Armen in die Ecken geſtoßen, und wie leicht kann ſo
kam beim Aus= oder Einſteigen einen Fehltritt tun und das größte
Gigeſchehen. Obwohl die Wagenführer auf die Mißſtände ſchon
wiren wurden, kommt es doch auch vor, daß Einzelne von ihnen
=ckſicht für dieſe armen Menſchen kennen. Wir hoffen, daß in
jeder ſein Möglichſtes tut, um dieſen Schwertriegsbeſchädigten
zu erleichtern.
Terkaufstag der Nähſtube. Auf die am 9. und 10. Mai
ſtattfin=
verkaufstage der Nähſrube, Abt. V des Alice=
Frauenver=
i aufmerkſam gemacht. Zum Verkauf kommen die in der Näh=
17ertigten Arbeiten, beſtehend in: Wäſche für Kinder und
Erwach=
idchen und Schürzchen, Hausſchuhe und verſchiedenarige Sticke=
Die Nähſtube iſt als ſoziale Einrichtung vom Geſichtspunkte der
andsfürſorge zu betrackten und verdient, daß ihre Arbeiten in
fe Kreiſen die ihnen gebührende Beachtung und Wertung finden.
Swungeſellſchaft Darmſtadt 1875. Der Vorſtand der
Turngeſell=
rief ſeine Mitglieder am Samstag zu einer außerordent=
Hauptverſammlung. Zur Beratung ſtand zunächſt als
r Punkt die Beitragserhöhug. Erſter Sprecher Emig führte
Begrüßungsanſprache aus, daß die Turngeſellſchaft von allen
cenden Vereinem in letzter Stunde mit einer Beitragserhöhung
Olitglieder herantrete. Die Ausgaben der Turnvereine ſeien in
wigen Zeit ſolch hohe, daß eine Beitragserhöhung unumgänglich
. Alle anweſenden Turner konnten ſich dieſen Ausführungen
erſchließen und nahmen einſtimmig den Antrag der
Er=
der Beiträge um 100 Prozent in allen Abteilungen ab 1. Juli
* Mitglieder der Turngeſellſchaft zahlen trotz der vorgenommenen
Ig der Beiträge nicht ſolche wie andere ſporttreibende Vereine.
Soethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Heute, Dienstag,
abends 8 Uhr, im Muſikvereinsſaal, ſpricht Dr. Obenauer
Vortragsreihe über Goethes Perſönlichkeit über „Das Welt=
Dämoniſchen”. Karten an der Abendkaſſe. (Siehe Anzeige.)
—utſche Demokratiſche Partei. Es wird noch einmal an die heute
attfindende Mitgliederverſammlung, in der u. a. die politiſche
procken werden ſoll, erinnert.
m
Konzert.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die für den 22. ds. Mrs.
angeſagte Wanderung findet bereits am 8. Majſtart. (Siehe Anzeige.)
h. Der Geſangverein „Lieberzweig” geht am Himmelfahrtstage durch
dem Park mach Gundernhauſen. Einkehr bei Gaſtwirt Hanſtein. Es wird
für die Teilnehyner ein erholender Genuß ſein, einige Stunden durch den
friſchgrünen Wald zu wandern. Am 12. Juni macht der Verein ſeinen
Failfenausflug in die Bergſtraße (Jugenheim=Felſenmeer=Bensheim).
(Näh. ſiehe Anzeige.)
* Der Bezirksverein Altſtadt hält ſeine Geweralverſammlung am
Samstag, den 7. Mai, ab. (Siehe Anzeige.)
* G. V. A. Die Monatsverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der
Angeſtellten wurde wegen des Himmelfahrtstages auf Mittwoch, den 11.
Mai, abends 8 Uhr, verlegt. (Näh. ſ4 Anz.)
Mittwoch, den 4. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 12, Beſtellmarke
Nr. 12 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 12, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mütter: Für den III. Bezirk, Mittwoch, den 4. Mai.
Corned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind bis auf
weiteres=
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) zu
6.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Vom 26. April bis 14. Mai auf die
Nähr=
mittelbezugsmarken Nr. 279 A—F je 1000 gr 750 iges
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 4.50 Mk. Die
Bezugs=
marken, ſind von den Geſchäften bis zum 19. Mai d. Js.
abzuliefern.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 284 und 286
je ¼ Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
LebensmittelkartensAusgabe in der Wilhelminenſtraße 15:
Mitkwoch, den 4. Mai, für den IV, Bezirk, die Straßen
mit dem Anfangsbuchſtaben I.—Z,
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 8—12 u. 3—5 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erfetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
* Polizeibericht. Warnung vor einem Schwindler.
Ein Unbebannter macht telephoniſch bei hieſigen Tabak= und
Zigarren=
hänölern Warenbeſtellungen in bedeutender Höhe auf Namen hieſiger
Geſchäftsleute, insbeſondere Hotelbeſitzer. Dorthin läßt er ſich die
be=
ſtellten Waren bringem, faßt den Ueberbringer in oder vor dem Hauſe
(Hotel) ab, wobei er ſich als Inhaber oder Angehöriger desſelben
aus=
gibt, dann verſchwindet er mit ſeiner Ware und die Geprellten haben
das Nachſehen. Im Wiederholungsfolle bittet die Kriminalpolizei um
ſofortige zweckmäßige Benachrichtigung. Einbrecher
feſtge=
nommen. Am 28. April wurde durch die hieſige Bahnpolizei der
Karl Ziegler, Arbeiter, 1887 in Philippsburg geboren, wohnhaft in
Neckarau, feſtgenommen wegen Einbruchsdiebſtahls, begangen in Langen=
Brombach. Die geſtohlene Beute führte er noch bei ſich und konnte ſie dem
Eigentümer wieder zugeführt werden. Zwangszögling
feſt=
genommen. Der Zwangszögling M. B., 17 Jahre alt, wurde bei
einer Hotelveviſion betroffen und feſtgenommen. Ferner wurde bei
die=
ſer Hotelreviſion die 17 Jahre alte B. D. von Gießen wegen Unzucht
feſtgenommen. Einbruch. Im Laufe des Sonntag nachmittags
wurde ein Wohnungseinbruch in einem Hauſe Roßdörferſtraße verübt.
Die Bewohner waren abweſend, die Diebe bedienten ſich eines
Nach=
ſchlüſſels. Fahrraddiebſtahl. Geſtohlen wurde am 25. April
ein Fahrrad Marke Viktoria, ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Felgen, aus
einem Hausflur in der Zeughausſtraße. Am 28. April ein Fahrrad,
Marte Opel, Adlerfreilauf, ziemlich neue Bereifung, in der Schulſtraße,
n. Ertappte Falſchmünzer. Dem umſichtigen, tatkräftigen Vorgehen
der Gendarmevie Bürſtadt und Groß=Nohrheim iſt die in den
letzten Tagen erfolgte Aushebung einer Falfchynünzerbande zu derdanken,
und die hieſige Staatsanwaltſchaft vermochte bereits umfangreiches
Be=
laſtungsmaterial zu erheben. Das Verbrecherneſt befand ſich in dem
An=
veſen des früheren Bäckers, jetzigem Händlers Heinrich Karl Reis zu
Biblis, der nebſt ſeinen Genoſſem, dem Steindrucher Karl Unze aus
Höchſt a. M. und dem Former G. Lerch von Frankfurt a. M., verhaftet
iſt. Die beiden Erſteren ſcheinen keine Neulinge auf fraglichem Gebiete
zu ſein, wenigſtens war R. ſchon einmal in eine derartige Angelegenheit
(allerdings als von anderen zuletzt geprellt) verwichelt, und U. ift ſchwer
vorbeſtraft. Beide ſtanden ſchon fräiher in Verbindung und U. wurde,
während er im Zurhthaus Freien=Diez ſaß, durch Hilfe des R. befreit.
Nun ging es an die Einrichtung der Werkſtatt zur Banknotenfertigung,
unter dem Deckmantel der Seifenfabrikation diente ein Raum bei R.
da=
für, und U. beſorgte als Fachmann ſämtliches Erforderliche an Apparaten
mit Zubehör, wozu R. die Geldmittel hergab. Im weiteren Verlauf des
lichtſcheuen Treibens erwuchſen zwiſchen dem Verbrechern
Unſtimig=
keiten, U. und L. ſchafften gegen R.s Willen einen Teil der Geräte fort,
und dieſer verletzte dabei ſogar den UI. durch einen Schurß leicht. So
ſpurde die Aufmerkſamkeit Dritter erregt und der Fall ruchbar, worauf
die Sicherheitsorgane geſchickt einſchritten. Am Tatort und in der Um=
der jetzigen Zeit durch die Häufung von Fällem unſer ganzes
Wirtſchafts=
leben, untergräbt die Geldverkehrsſicherheit und benachteiligt die
Ge=
ſamtheit wie Einzelne aufs Empfindlichſte. Umſo mehr befriedigt jede
Entdeckung und die öffentliche Aufmerkſamkeit muß jedem irgendwie
ver=
dächtigen Umſtand unausgeſetzt zugewendet ſein, um die Tätigkeit der
Be=
hörden tatkräftig zu unterſtützen.
Konzert. Am Himmelfahrtstag veranſtaltet Obermuſikmeiſter
Mickleh im Platanenhain von 11 Uhr ab wieder ein größeres
Promenade=
konzert mit verſtärkter Kapelle und beſonderem Programm.
Der Darmſtädter Journaliſten= und
Schriftſteller=Verein
hielt ſeine ordentliche Hauptverſammlung, die außergewöhnlich
zahl=
reich beſucht war, unter der Leitung des 1. Vorſitzendeſ,
Geheime=
rats D. Dr. Berger, ab. Nach herzlicher Begrüßung und
Ver=
lefung des Protokolls der letzten Hauptverſammlung erſtattete der
Vor=
ſibzende den Jahresbericht, aus dem wir das Nachſtehende wiedergeben:
Am 1. April 1920 hatte der Verein 75 ordenrliche Mifglieder und
ein außerordentliches mithin 76 Mitglieder. Im Laufe des
Jah=
res 1920/21 ſchieden aus dem Mitgliederbeſtande aus: Herr Reallehrer.
und Hoforganiſt Heinrich Müller und Dr. Adolf Kraetzer durch
Weg=
zug, Frau Liſe Ramſpeck und Frau Dr. Mathilde Merck durch
Aus=
tritt, vier weitere Mitglieder durch Tod, nämlich der langjährige und
hochverdiente Ehrenvorſitzende des Vereins, Oberſrleutnant a. D. Eugen
Gad, Hochſckhulprofeſſor Dr. Berghoff=Jſing, Frau Gottfried Schwab
Witwe und Redakteur Dr. Heinrich Schmidt. Der Vorſtand hat den
An=
verwandten der Verſtorbenen im Namen des Vereins ſeine herzliche=
Teilnahme bekundet und am Grabhügel ſeines hocherdienten
Ehren=
vorſitzenden als letzten Danlkesgruß eine Kranzſpende niedergelegt.
Die Verluſte im Mitgliederbeſtande wurden zahlenmäßig nahezu
aufgeivogen durch Beitritt ſieben neuer Mitglieder, nämlich:
Chef=
redakteur Martin Wenck, Muſikſchriftſteller Siegfried Großmann,
Re=
dakteur Karl Demmel, Profeſſor Dr. Julius Goldſtein, Syndikus Dr.
Knoepfel (Königsberg i. Pr.), Oberlehrer Dr. Albert Streuber und
Schriftſtellerin Dora Barnes, ſo daß der Verein am Ende des laufenden
Geſchäftsjahres 75 Mitglieder (darunter ein außerordentliches) zählte.
Dem vom Schatzmeiſter vorgelegten Kaſſenbericht iſt zu
ent=
nehmen, daß ſich der Vermögensſtand von 2094,98 Mk. auf 2109,64 Mk.
gehoben hat. Die ordentliche Hauptverſammlung
fand am 15. Mai 1920 in der Aula der Landesbaugewerbeſchule ſtatt
und war zugleich der Erinnerung an das 25jährige Beſtehen des
Ver=
eins gewidmet, während im übrigen von feſtlichen Veranſtaltungen aus
naheliegenden Gründen Abſtand genommen wurde. Ein feſſelnder, von
ſchönen Lichtbildern begleiteter Vortrag des 2. Vorſitzenden, Herrn
Dr. Corwegh, dem auch eine Anzahl von Gäſten beiwohnte, ging den
geſchäftlichen Verhandlungen voraus; ſein Gegenſtand war die
geſchicht=
liche Entwickelung und kulturelle Bedeutung des Zeitungsweſens. Im
Schieds= und Ehrengericht mußte der durch den Tod des
Divektions=
rats Knispel freigewordene Platz eines ſtellvertretenden Beiſitzers neu
beſetzt werden. Die Wahl fiel auf Herrn Regiſſeur und Schauſpieler
Georg Heinrich Hacker, der ihr freundlichſt zuſtimmte. Das Schieds=
und Ehrengericht braucſte im abgeſchloſſenen Jahre nicht in Tätigkeit
zu treten. Vorſtandsſitzungen fanden im ganzen 6 ſtatt: am 20. April,
11. Mai, 15. Mai und 11 November 1920 und am 19. Januar 1921.
Der „Verband Deutſcher Journaliſten= und Schriftſteller=Vereine” hat
bedauerlicherweiſe am 27. Januar 1921 ſeine längft angekündigte
Auf=
löſung förmlich vollzogen. Das Vermögen wurde der Münchener
Pen=
ſionsanſtalt in der noch verbliebenen Höhe von 1134,/44 Mk. zgewendet,
dagegen hat der „Deutſche Verband für künſtleriſche Kultur”, dem wir
als angeſchloſſener Verein angehörben, ſeine Tätigkeit wieder
aufge=
nommen. Anläßlich des 25jährigen Beſtehens des Vereins hat die
Hauxtverſammlung am 15. Mai 1920 auf Vorſ lag des Vorſtandes
den früheren langjährigen 1. Vorſitzenden, Herin Chefvedakteur
Dr. Otto Waldaeſtel, in dankbarer Amerkennung ſeiner Verdienſte
um den Verein einſtimmig zum „Ehrenmitglied” ernannt. Das
entſprechende, von den „Offenbacher Schreibern” unter Leivung des
Herrn Rudolf Koch künſtleriſch ausgeführten Ehrendiplom wunde Herrn
Dr. Waldgeſtel durch eine befondere Abordnung in ſeiner Wohnung
überreicht.
Die Vorſtandswahl ergab einige Aenderungen in der
Zuſam=
menſetzung des Vorſtandes. Herr Geheimerat Prof. D. Dr. A. E.
Ber=
ger wurde zum 1. Vorſitzenden einſtimmig wiedergewählt. Zum 2.
Vor=
ſitzenden wurde an Stelle des Herrn Dr. Corwegh auf deſſen Vorſchlag
Herr Redakteur Max Streeſe gewählt. Herr Dieſtelmann hat ſein
Amt als Beiſitzer niedergelegt. Dafür wurde Herr Dr. Corwegh
als Beiſitzer neugewählt.
Anträge lagen nicht vor, doch entwickelte ſich eine ſehr rege und
frucht=
bare Ausſprache über verſchiedene Tagesfragen, insbeſondere über den
Fall Balling=Hartung und das Verhalten der Frankfurter Zeitung einem
Vereinsmitgliede gegenüber, über den Verband für künſtleriſche Kultur
und dergleichen mehr. Die bis Mitternacht dauernde Ausſprache darf
als erfreuliches Zeichen regen Intereſſes der Mitglieder an dem
Wieder=
aufblühen des Vereinslebens gebucht werden.
Kunſtnotizen.
lieber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Die Singmannſchaft der Durngemeinde
Beſ=
ſungen 1865 veranſtaltet am Samstag, den 7. Mai, abends 8 Uhr,
in ihrem Vereinshaus (Heidelberger Straße 131) unter Leitung des
Ka=
pellmeiſters Herrn Fr. Fiſcher ein Konzert. Als Soliſten wurden
ge=
wonnen Herr Konzertmeiſter P. Schnurrbuſch, der a. a. das
Violin=
konzert Op. 26 von M. Bruch vordragen wird, ſowie Frl. L. Kraft und
Herr R. Fey, die Lieder von Brahms und Wolf zu Gehör bringen
wer=
den. Der Chor wird Kompoſitionen von Hegar, Brahms, Othegraven und
Silcher Proben ſeines künſtleriſchen Strebens ablegen. (Weiters beſagen
die Anzeigen.)
+ Arheilgen, 1. Mai. Das durch Mitglieder des
Jünglings=
vereins und Poſaunenchors der evangeliſchen Gemeinde
auf=
geführte Herrigſche „Lurherfeſtſpiel” erfreute ſich eines
ausge=
zeichneten Beſuchs. Der Saal des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen”
wwar vom erſten bis zum letzten Platze beſetzt, und die Spieler, die
ſämt=
lich ihr Beſtes boten, fanden reichen Beifall für die Darſtellung
dieſe=
für uns Evangeliſche ſo bedeutungsvollen Begebenheit. Neben den
Spielen Rickarts, Trümpelmanns, Werners und Maſtropasquas iſt es
wohl das am meiſten aufgeführte Lutherſpiel, das von Dilettanten zur
Aufführung kommt. Denn das bedelttendſte, das Devrientſche, kommt
für Liebhäber und die einfachen Verhältniſſe nicht in „Betracht. Ein
Ehrenhold begrüßte nach einem einleitenden Muſikſtück die Zuſchauer.
Er verweilte mit einem Ratsherrn während der ganzen Aufführung
auf der Vorbühne und beide vermittelten durch ihr Zwiegeſpräch, was
zwiſchen den Handlungen des eigentlichen Stückes vorging. Auf den
In=
halt des Spieles einzugehen, erübrigt ſich, da die Vorgänge der
dama=
igen Zeit allen Evangeliſchen in Fleiſch und Blut übergegangen ſein
H. Das ſiebente Konzert unſeres Landes=
Vekorcheſters geſtaltete ſich zu einem Ehrentag für
Wat wie Orcheſter. Michael Balling wurde von den
e= die das Haus bis auf den letzten Platz beſetzt hatten,
Fieer Begeiſterung gefeiert, die für das ſonſt ſo zurückhaltende
Nhädter Pnblihim beiſpiellos genannt werden kann. Es
miſerem Meiſter zu zeigen, wie wert er uns allen geworden
ur zugleich klang durch alles dies die leidenſchaftliche Bitte
whei uns zu bleiben. Schon beim Beginn des Konzerts
De Balling lebhaft begrüßt, nach den einzelnen Werken und
Föchluß ſteigerte ſich der Beifall zu endloſem Jubel, der ſich
hwr dem Theater und vor der Wohnung des Gefeierten
Nesſhrechend dem, was aller Herzen beivegte, ſpielte unſer
her ſo hervorragend, mit ſolch völliger Hingabe und be=
N 0uder Klangſchönheit, daß man ſich Vollendeteres kaum
Aen kann. Wer Gelegenheit hatte, in den letzten Jahren
Nende Orcheſter in unſeren größeren Muſikzentren zu hören,
Nrd empfunden haben, daß die zerſetzenden Wirkungen
8 nationalen Zuſammenbruchs den meiſten derartigen
Jul=
e: ſchwer geſchadet und ſie von einſtiger künſtleriſcher Höhe
hftlich herabgedrückt haben. Daß dies bei uns nicht der Fall
29; wir auch heute noch Aufführungen erleben, die ſich denen
J ien Zeiten ebenbürtig an die Seite ſtellen, dafür gebührt
P-Balling als auch den ideal geſinnten Künſtlern unſeres
Aierers lebhafteſter Dank.
Die Vortragsfolge wies drei Werke auf, die an alle Inſtru=
Menin bezug auf Virtuoſität und Klangſchönheit, an das kunſe
* Einſühlen in den Gedankengang und an rhytyhmiſcher
: die höchſten Anforderungen ſtellen. Nichard Wagners
Ahäuſer”=Vorſpiel mit dem für Paris nachkomponierten
Dangle haben wir ſo weihevoll, klangſchön und leidenſchaft=
D Noch uie gehört. Die Bläſer ſpielten heute ſo vollendet, wie
die der Verliner Oper, die wohl lange Zeit das ſchönſte
enteniemble beſaß. Durch die herbe Größe, die Balling dem
iet gab, überbrückte er völlig die nicht geringe Kluft, die
D er Wagners Stil der Entſtehungszeit der Oper und dem
De Sberges, der den „Meiſterſingern” nahe ſteht, vorhan=
den iſt. Vornehmſte Bayreuther Tradition, wahrhafte Größe
ſprachen in dieſen Klängen zu uns.
Als ſcharfer Kontraſt folgte Richard Strauß mit ſeinem
„Don Quixote”, den phantaſtiſchen Variationen über ein
ritter=
liches Thema. Schon die Variationenform bringt es mit ſich,
daß wir hier eine bunte Reihe von Epiſoden nachzuerleben haben,
noch mehr aber das Programm der ſinfoniſchen Dichtung, das
dem abenteuerlichſten aller Ritter, ſeinem originellen, grotesken
Begleiter und deren wunderſamen Erlebniſſen gewidmet iſt. Das
Hauptthema iſt das Band, welches das für Strauß ungewöhnlich
breite Werk zuſammenhält, aus ihm heraus entſtehen in
lau=
nigſter Weiſe Veränderungen, die alle Gebiete des Humors, vom
trockenſten Sarkasmus bis zur bizarrſten Karikatur, berühren,
daneben aber auch eine gewiſſe tragiſche Note und Momente
wahrer Empfindung nicht vergeſſen. Zwiſchenſpiele
unterbre=
chen, die in der Virtuoſität der klanglichen und rhythmiſchen
Ma=
lerei faſt Unmögliches verwirklichen. Strauß zeigt ſich hier als
der genialſte Inſtrumentierungskünſtler unſerer Zeit. Wie
plaſtiſch er alle einzelnen phantaſtiſchen Bilder des Romans zu
vertonen verſteht, iſt bewundernswert. Der muſikaliſche Witz iſt
hier ſo kultiviert, daß er unmittelbar zum Lachen reizt. Wenn
wir trotz aller geiſtreichen Einzelheiten den „Don Quixote” nicht
zu den beſten Werken Strauß’ rechnen, ſo liegt dies an der zwar
begründeten, aber bei der großen Ausdehnung der ſinfoniſchen
Dichtung das Auffaſſen erſchwerenden Zerriſſenheit und
Unein=
heitlichkeit. Das Nacheinander der bunteſten Bilder und
Aben=
teuer iſt in einem Roman ſelbſtverſtändlich, in der Muſik aber
unter Umſtänden verwirrend. Aus dem Orcheſter heben ſich
be=
ſonders Violine, Bratſche und Violoncello als Soli hervor, die
von den Herren Drumm, Sprenger und Andreae ausgezeichnet
vorgetragen wurden; faſt jedes andere Inſtrument aber iſt
ſoliſtiſch auch ſo reich bedacht, daß man am liebſten alle
Solo=
ſpieler mit Namen nennen möchte.
Berlioz beſchloß das Konzert mit ſeinem „Harold in
Italien”, äußerlich einer vierſätzigen Sinfonie in klaſſiſchem
Sinne. Aber obwohl ſich Berlioz ſelbſt für den eigentlichen
Nachfolger und Fortführer der Beethovenſchen Kunſt hielt, fühlen
wir doch, wie gänzlich anders ſein Stil ſchon geworden iſt, kaum
ein Jahrzehnt nach deſſen Tod. Wie die franzöſiſche Romantik
eines Victor Hugo und anderer von der deutſchen gleichzeitigen
Dichtung äußerſt ſtark ſich unterſcheidet, ſo ſteht auch Berlioz'
Muſik, trotzdem ſie überall von deutſchen Vorbildern abhängt,
ſeeliſch dieſen ſehr fern. Es bedarf daher der beſonderen
Ein=
ſtcllung auf das romantiſch Romanhafte, auf das Schwanken
zwiſchen empfindſamen, faſt parfümiert=ſentimentalen
Gedan=
ken, Opernhaftem und Schauerlichem. Wem dieſe Einſtellung
gelingt, wer ſich der franzöſiſchen Literatur jener Zeit
nahe=
bringen kann, der wird von dem klangſchönen und ausgezeichnet
aufgebauten Werk größten Genuß haben. Denn ſelten iſt ein
Komponiſt ſo ſtark vom Literariſchen beeinflußt wie Berlioz. Er
ſchildert, wie ein von Natur edler Menſch in der Verzweiflung
über eine unglückliche Liebe ſich in die Einſamkeit zurückzieht
und ſchließlich im Kreiſe von Banditen in deren wüſten Orgien
zugrunde geht. Der erſte Satz zeichnet die Perſon des Helden,
der während der ganzen Sinfonie mit der Solobratſche
identifi=
ziert iſt. Liebesglück und Freude wechſeln mit der tiefen
Me=
lancholie. Epiſodiſche Szenen dienen als Mittelſätze. Ein
Pil=
gerzug, köſtliche Muſik, etwas opernhaft franzöſiſch, nicht im
ge=
ringſten mit dem edlen Pathos von Wagners Pilgermarſch zu
vergleichen, faſt graziös bei allem Ernſt, und ein Ständchen als
Scherzo. Der Schlußſatz ſchildert eine wüſte Orgie der Banditen,
unter die Harold geraten iſt, wir fühlen, wie ſeine edle Natur
in Erinnerung an früher Erlebtes erſt zurückſchreckt, wie aber
ſchließlich alles Edle und Schöne verzerrt wird, das Liebesmotiv
Sinfonie dieſen begeiſtert bat, ihm ein Violakonzert in ähnlichem
Stil zu ſchreiben, ſpäter aber darüber enttäuſcht war, daß die
Bratſche nicht völlig im Vordergrund ſtand. Herr Rudolf
Sprenger zeigte ſich als fein empfindender Künſtler, der ſeinem
Inſtrument Klänge von großer Schönheit und idealer
Tonrein=
heit entlockte.
Beide ſinfoniſchen Werke gelaugen unter Ballings begeiſterter
und zielbewußter Leitung vortrefflich, und wir müſſen am Schluß
dieſes letzten der ſieben Konzerte unſeres Orcheſters betonen, daß
wir ſelten ein ſo vielſeitiges und abwechslungsreiches
Winter=
programm gehört haben, als in diefem Jahre. Dirigent und
Orcheſter haben keine Mühe geſ=hent, alle dieſe Werke ſo vollendet
und unmittelbar wie nur möglich Sarzuſteulen. Der Jubei und
die reichen Blumen= und Lorbeerſpenden waren daher in jeder
Beziehung verdient und berechtigt.
Seite Z.
dürſten. Ganz beſonders iſt aber die Leiſtung des Luther=Darſtellers
(Peter Göbel) hervorzuhehen, die als hervorragend bezeichnet werden
muß. Das Spiel dieſes jungen Mannes war ſo zu Herzen gehend und
ergreifend, wie es kaum beſſer ſein könnte. Auch die übrigen Nollen
waren aufs beſte beſetzt und gaben ſich die Darſteller die erdenklichſt
größte Mühe, ihre Sache gut zu machen, was ihnen auch voll und ganz
gelang. Auf dielſeitigen Wunſch und da viele wegen des begrenzten
Raumes dieſer erſten Aufführung nicht beiwohnen konnten, findet eine
SSiederholung am nächſten Samstag ſtatt. Alen kann der Beſuch nur
aufs wärmſte empfohlen werden und ſollte ſich dies kein evangeliſch
Den=
kender entgegen lafſen, um ſo mehr, da der Reinertrag, wie ſchon früher
mitgeteilt, zur Anſchaffung einer Glocke Verwendung finden wird.
H. Ober=Ramſtadt, 1. Mai. Heſſiſcher Schutz=und
Wirt=
ſchaftsbund. Man ſchreibt uns: Die über den größeren Teil des
Freiſtaates Heſſen ausgebreitete Organiſgtion beginnt nun auch
im Kreiſe Darmſtadt ihre Arbeit aufznnehmen. Auf dem Boden der
Reichsverfaſſung ſtehend und regierungsſeitig anerkannt, bezweckt ſie die
Zuſammenfaſſung allen wirtſchaftliehen Machtmittel des geſamten
ord=
nungsliebenden Staatsbürgertums unter einer einheitlichen Führung.
Es gilt den Schutz und die Erhaltung alles geiſtigen und materiellen
Eigentums, der perfönlichen Freiheit und Sicherheit und
kameradſchaft=
liches Zuſammenſtehen gegen Vergewaltigung irgendwelcher Art, von
wvelcher Seite ſie auch kommen zöge. Dieſes Ziel kann aber nur
er=
reicht werden unter Ausſchaltung aller uns Deutſche tzennenden
Mo=
mente von Parteizugehörigkeit ſoder Konfeſſionshader. Nur eine
Ein=
heitsfront der ordnungsliebenden Staatsbürger, auf gewerkſchaftlicher
Grundlage aufgebaut, iſt imſtande einen Damm zu bauen gegen die
immer größer wordenden Putſchgelüſte und ſtets radikaleren Forderungen
extrenr Elemente. Alle Abwehrmaßregeln werden nur mit
wirtſchaft=
lichen Machtmitiln durchgeführt und dienen der Befriedung unſeres
durch inneren Hoder immer von neuem geführdeten Wirtſchaftslebens.
Dadurch glaubt der Bund dem geſamten deutſchen Volke am Beſten zu
dienem. — Eine in den mächſten Tagen in Ober=Ramſtadt ſtattfidende
Beſprechung wird Gelegenheit geben, ſich eingehender mit den Zielen
des Bundes zu befaſſen.
L. Auerbach, 2. Mai. Der Deutſchnationale
Handlungs=
gehälfenverband hat geſtern im „Auerbacher Haus” eine
Orts=
gruppe gegründet. Vorſitzender iſt Herr Kund, Angeſtellter bei der
Firma J. Riedlinger, G. m. b. H. — Am Himnzelfahrtstag nachmittag
findct an der „Nor Gottes”, ehemals Standort einer Einſiedlerkapelle,
die zum Kloſter Lorſch gehörte, der übliche Walogottesdienſt
ſtatt. Bei günſtigem Wetter wird dieſer Gottesdienſt aus näherer und
weiterer Ungegend alljährlich ſehr ſtark beſucht.
Groß=Gerau, 1. Mai. Verhaftet. Nachträglich wird noch
mit=
geteilt, daß bei der bereits geſtern gemeldeten Diebſtahlsaffäre
bei der Zuckerfabrik weitere zwei Leute von hier und drei Leute aus
Crumſtadt, letztere wegen Hehlerei, verhaftet wurden. Den Verhafteten
komnten noch lveiters Diebſtähle nachgewieſen werden.
Offenbach, 1. Mai. Beſtrafte Schwätzer. Jur Zuſchauerraum
des hieſigen Schöffengerichts ſtörten zwei Zuhörer den Gang der
Verhandlung durch fortgeſetztes Schwätzen. Der Richter machte der
Un=
terhaltung dadurch ein Ende, daß er die beiden Schwätzer auf Grund des
S 178 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes ſofort aus dem Zuhörerraum heraus
abführen ließ und ſie 24 Stuuden in Haft ſetzte.
Fd. Gießen, 2. Maf. Nach Unterſchlagung von 3900 Mark,
die er für das Geſchäft, in dem er angeſtellt war, beſorgen ſollte, iſt der
23 Jahre alte Handlungsgehilfe Adolf Hammel flüchtig geworden.
Aus der Wetterau, 30. April. Während man früher unzählige Aecker
mit blühendem Winterrags ſehen konnte, hat ſich ihre Zahl heuer
bedeutend werringert. Vielfach iſt der Raps durch den Froſt im
No=
vember ausgewintert; die noch verbliebenem Pflanzen zeigen meiſt kleine
verkümmerte Blüten, an denen auch noch der in Menge auftretende
Raps=
käfer ſein Zerſtörungswerk treibt. Durch das kalte, windige Wetter iſt
auch dem Bienen enig Gelegenheit geboten, die Pflanzen zu befliegen.
Sehr beſorgt iſt der Landwirt über das ſchleihte Ausſehen der Wieſen,
da infolge der Trockenheit die Bodengräſer fehlen.
Villingen, 1. Mai. Am Montag feierte man hier den ſog. „
Brand=
kag‟. Hiermit hat es folgende Bewandtnis. Am 25. April des Jahres.
1595 brach in Villingen ein Feuer aus, bei dem ein Hirte und eine Ziege
verbrannten. In einigen Zeitabſtänden entſtand am 25. April
regel=
mäßig ein Brand, ſo daß man darauf aufmerkſam zwurde und den Tag
heiligte. Unterdeſſen wuchs eine neue Generation heran, die dem Tag
keine Beachtung mehr ſchenkte. Da brannte am 25. April jenes Jahres
halb Villingen, fo daß viele Leute obdachlos wurden und die Hilfe
ihrer Mitmenſchen in Anſpruch nehmen mußten. Seit dieſer Zeit ſeiert
man den 25. April als heiligen Tag und man hat dies bis zum heutigen
Tage beibehalten. Leider iſt die alte Villinger Chronik verloren
gegan=
gen, ſo daß Einzelheiten nicht mehr vorhanden find. Die wenigen
An=
gaben ſrammen aus eigem Auszug der Chronik.
Salzhauſen, 30. April. Im hieſigen
Braunkohlenberg=
werk wird gegenwärtig in einer Tiefe von etivc 62 Meter gearbeitet.
Während man im vergangenen Jahre meiſt Blätterkohle förderte, wird
jetzt Stammkohle geſchlagen; mitunter werden Stämme von bedeutendem
Umfange gefunden. Wie verlautet, ſoll auch eine Anlage zur Anfertigung
von Preßklötzen eingerichtet wverden.
Kundgebung der chriſtlichen Gewerkſchaften
in Heſſen.
* Man ſchreibt uns: Zu einer machtvollen Kundgebung für den
chriſt=
lichen Gewerkſchaftsgedanken wurde die vom heſſiſchen chriſtlichen
Landes=
kartell auf den 1. Mai nach Hainſtadt einberufene Verſammlung. Aus
der nahen uvie weiten Maingsgend waren die Mitglieder der chriſtlichen
Gewerkſchaften herbeigeeilt, um ihre Treue und Anhänglichkeit zu ihrer
Bewegung zu bezeugen. Der Vorſitzende der Verſammlung, Kollege
UII=
rich=Hainſtadt, konnte dies in ſeiner Begrüßungsrede mit Genugtuung
feſtſtellen.
Als Redner des Tages war Gewerkſchafstſekretär J. Weſp=
Darm=
ſtadt gewonnen worden. Derſelbe behandelte in einem großzügigen
Vor=
trag das Thema „Die Wiedergeburt des chriſtlich=ſozialen Gedankens”,
In meiſterhafter Weiſe verſtand es der Nedner, ein getreues Bild zu
ent=
rollen über die heutigen traurigen Zuſtände. Nicht Radikalismus, ob er
von reihts oder von links kommt, kann uns aus dieſen Zuſtänden
heraus=
führen, denn Radikalismus iſt immer der Ausfluß der Dummheit. Nur
em Mittel gibt es, welches uns wieder zu glücklichen Menſchen machen
kann, nämlich das Zurückrehren zum poſitiven Chriſtentum. Nicht rohe,
brutale Gewalt, ſondern Entfaltung der chriſtlich=ſozialen Idee. Die
chriſtliche Arbeiterſchaft lehnt deshalb jeden Radikalismus auf das
Ent=
ſchiedenſte ab. Eines lebt und wird leben, das haben trotz aller
trau=
vigen Erſcheinungen der vergangenen Wochen gezeigt: Das iſt der
ge=
ſunde Sinn für Ordmung und Arbeit, für Gerechtigkeit, der in den breiten
Maſſe der Arbeiter und Angsſtellren ſich immer wieder durchſetzen wird.
Der deutſche Arbeiter wird nicht eher ruhen und wieder zufrieden ſein,
als bis alles zur alten Pünktlichkeit zurückgekehrt iſt! Das it der innerſte
Wunſch der übergroßen Mehrheit der deutſchen Arbeiterſchaft. Wollt
Ihr, ſo fragte der Redner die Anweſenden, Euch von einer Handvoll
Terroriſten in Erfüllung Euers Wunſches ewig hindern laſſen? Wollt
Ihr ewig ängſtlich ſchielen nach dem, was die aus dem Oſten
Zugewan=
derten in geheimen Konventikeln über Euch beſchließen? Das wollt Ihr
nicht. Ihr wollt es nicht, weil Ihr beivußt oder unbewußt die Kraft in
Euch ſpürt, die Euch den Mut geben wird, Euch all den Zerſtörungen,
dem fanatiſchen Haß und der brutalen Gewalt in zähem Ringen
entgegen=
zuſtemmen, bis dieſe Mächte ermatter nachgeben und die Bahn frei
wer=
den dwird für ein wahrhaft neues, glücklicheres Deutſchland. Wen Ihr
ſolche Männer ſeid und wenn Ihr wißt, wofür Ihr kämpft, dann müßt
Ihr under einer Loſung kämpfen, die Euch immer in ſchweren Stunden
ſammelt, die Euer praktiſches Wollen und Euren inneren Glauben immer
vonr neuem zielſicher prientiert. Und dieſe Loſung muß heißen: Sittliche
Kraft und Gerechtigkeit auf dem Boden des Chriſtentums! Und wenn
wir uns hineinverſenken in die chriſtlich=ſoziale Idee und alle Kräfte aus
derſelben ſchöpfen, dann werden wir, ſo ſchloß der Redner ſeine
Ausfüh=
rungem, das neue Deutſchland entgegenführen dem „großen Maientag”
der herauswächſt aus der innerlichen erneuerten beutſchen Menſchſheit,
dem Deutſchland braucht ganze Männer und ganze Chriſten. Stürmiſcher
und begeiſternder Beifall zeigte dem Vortragenden, wie alle
Ampeſen=
den mit den Ausführungen einverſtanden waren.
Die Diskuſſion gab davon ein Bild. Zuerſt ſprach
Gewerkſchafts=
ſekretär Remel (Lederarbeiter). Beſonders ſcharf wandte er ſich gegen
jene, die da glauben, in Heſſen ſei der Tervor gegem Andersdenkende
er=
laubt, die ſich nicht ſcheuen, ſich über die Reichsverfaſſung hinwegzuſetzen, und
richtete am Schluſſe ſeiner Ausführungen die Aufforderung an alle, die
auf chriſrlichem Boden ſtehen, beſonders an die Jugend, ſich nicht irre
machen zu laſſem und ſich bei den chriſtlichen Berufsverbänden zu
organi=
fieren, denn uns iſt die Zukunft. Kollege Schack (Bergarbeiter) forderte
alle chriſtlich Organiſierte auf, ſich in Bezirkskartellen zuſammenzuſchlie=
Een, damit wir in dem einzalnen Bezirken eine geſchloſſene Macht
dar=
ſtellen. Kollege Gemeinderat Habermann (Txansportarbeiter) forderte
alle auf, daß die Ausführungen des Referenten au üiberalk in die Tat
umgeſetzt werden.
Der Vorſitzende verlas eine Entſchließung, die folgenden
Wort=
laut hat und einſtimmig angenommen ſurde: Die heute im Gaſthaus
„Zum Löwen” in Hainſtadt zahlreich verſammelten chriſtlich organiſierten
Arbeiterinnen und Arbeiter des Maingebietes erheben ſcharfen Proteſt
gegen die in letzter Zeit ſich in einzelnem Betrieben geltend machenden
Terrovismusfälle gegen Griſtlich=onganiſierte und =denkende Arbeiter,
Die Verſammlung beauftragt den Kollegen Weſp, Schritte bei den
maß=
gebenden Inſtanzen zu unternehmen, damt die in der Reichsverfaſſung
feſtgelegte Koalitionsfreiheit gewahrt bleibt. Ferner erhebt die
Ver=
fammlung erneut die Forderung, daß endlich die chriſtlich=organiſierten
Arbeiterſchaft Heſſens im heſſiſchen Arbeits= und Wirtſchaftsminiſterium
Darmſtädter Tngblatt, Dieustag, den 3. Mai 1921.
eine Vertretung bekommt. Die Verſammlung verpflichtet ſich, die von
dem Referenten vorgetragenen Ausführungen mit allen geſetzlich
er=
laubten Mitteln zum Durchbruch zu bringen und treue Waffenbrüderſchaft
zu halten mit allen konf. Vereinen; ſie erwartet aber, daß auch die
konf. Vereine ihre Mitglieder anweiſen, daß es Pflicht iſt, daß ihre
Ar=
beitnehmer=Mitglieder ſich einer chriſtlichen Berufsorganiſation
an=
ſchließen.
In ſeinem Schlußwort konnte Kollege Weſp feſtſtellen, daß alle die,
die in der Diskuſſion ſprachen, einig in der Auffaſſung mit ihm waren,
daß in Heſſen die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung, wenn auch manchmal
under dem brutalſten Terrox, marſchiert, und mit dem Rufe heraus, aus
der Defenſive zur Offenſive, und mit einem begeiſternden Hoch auf die
Ghriſtliche Gewerkſchaftsbewegung Heſſens fand die einzig daſtehende
Kundgebung ihr Ende.
Frankfurt, 2 Mai. Akademieder Arbeit. In Gegenwart
des preutßiſchen Kultusminiſters Dr. Becker und einer großen Anzahl
ge=
ladener Gäſte wurds heute vormittag in den Räumen der Univerſität
die Akade mie der Arbeit mit mehr als 100 Teiliehmern
eröff=
ner. Der Kultusminiſter betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß er
heute ſeine erſte Amtshandlung vornehme, und daß die neue
Staats=
regierung gewillt ſei, den Kurs der bisherigen Regierung nach allen
Sei=
ten weiterzuführen. Die Akademie foll dem geiſtigen Wiederaufbau
die=
nen und die Krönung aller Volksbildungsbeſtrebungen darſtellen. Die
Eröffnungsrede hielt der Leiter der Akademie, Dr. Roſenſtock, über die
Wechſelbeziehungen zwiſchen Arbeitern und akademiſcher Arbeit. Mit der
Eröffnungsfeier war eine Ausſtellung der Arbeit mit bildneriſcher
Dar=
ſtellung verbunden.
Parlamentariſches.
s.w. Der Finanzausſchuß brachte die Beſoldungsordnung zum
Abſchluß. Bei Gruppe 10 wurden die Beſchlüſſe der erſten Leſung in
grundlegenber Weiſe geändert. In der erſtem Leſung war beſchloſſen
tvorden, die akademiſchen Beamtem auf die Gruppe 10 und 11 wig 2:1
zu verteilen. Nach längerer Diskrſſion wurde dieſer Beſchluß dahin
ab=
geänderr, daß die Verteilung der akademiſchen Beamtew auf die Gruppen
10 und 11 erfolgt wie 3:2. Gegemüber der Regierungsvorlage bedeutet
das ein Mehr von 132 Stellen in Gruppe 10, ſovon allein 66 auf die
Oberlehrer entfallen. Der Direktor des Staatsarchivs wurde in die
Gruppe 13 eingereiht. In die Gruppe 12 kommt ferner der
Amtsgerichts=
direkror zu Friedberg. Die Brückenmeiſter wurden nach 5 eingeſtuft, die
Geſchoßwarte, die am 31. März 1920 zehn Dieiſtjahre haben, erhalten die
Vezüge der Gruppe 3, die Zahl der Oberjuſtizinſpektoren in Gruppe 9
wird auf 50 feſtgeſetzt. Der Beſchluß der Einreihung der
Kaſſeinſpek=
toren von der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt in Gießen und zwei
Kli=
niken in Gießen nach Gruppe 9 cinzutſtufen, wird dahin abgeändert, daß
die Regierung ermächtigt wird, nochmals zu prüfen, ob nicht ſtatt deſſen
(mindeſtens für die Uebergangszeit) andere Kaſſeinſpektoren zu haben
ſeien. Damit iſt die zweite Leſung der Beſoldungsordnung abgeſchloſſen.
Eine Erklärung Hindenburgs.
Hannover, 2. Mai. (Wolff.) Wir werden um die
Ver=
breitung folgender Nachricht gebeten:
„Ich ſehe mich zu der Erklärung veranlaßt, daß ich in keiuer
Weiſe befugt bin, eine nachträgliche Verleihung von Kriegsorden
herbeizuführen oder ſolche gar ſelbſt zu verleihen.
Hannoper, 20. 4. gez. Hindenburg, Generalfeldmarſchall.”
Oberſchleſiſcher Bergarbeiterſtreik.
T.U. Kattowätz, 2. Mai. (Tel.=Unfon.) Am geſtrigen Tage
wurde von der Oberſchleſiſchen Grenzzeitung in Beuthen die
Nachricht verbreitet, daß die Interalläierte
Kommiſ=
ſion in Oppeln am Freitag ihren Bericht über das
Abſtim=
mungsergebnis in Oberſchleſien an dem Oberſten Rat geſandt
habe, und daß ſie den Vorſchlag gemacht habe, Oberſchleſien in
der Weiſe zu teilen, daß Deutſchland faſt ganz Oberſchleſiem mit
dem Induſtriegebiet erhalten ſolle, nur die Kreiſe Pleß
und Rybnik ſollen dem Polen zugeſprochen werden, außerdem
ein kleiner Streifen öſtlich von Kattowitz.: Die Grenzzeitung
be=
gleitet dieſe Meldung mit einem hetzeriſchen Kommentar, der
be=
reits ſeine Früchte gezeitigt hat.
Am heutigen Tage iſt im oberſchleſiſchem Induſtriebezirk ein
Ausſtand faſt ſämtlicher Bergarbeiter
ausge=
brochen. Die Arbeiter ſind, ohne irgend welche Forderungen
geſtellt zu haben, die ihren Ausſtand begründen könnten, ihrer
Tätigbeit fern geblieben. Man erfuhr lediglich von ihnen, daß
der Streik eine Proteſtaktion gegen die Vorſchläge der
Interalli=
ierten Konmiſſion in Oppeln darſtellen ſoll. Darüber, ob heute
noch Verhandlungen ſtattfindem, iſt nichts bekannt.
* Kattowitz 2. Mai. Nach den letzten Meldungew
beſin=
den ſich bis heute wachmittag 80 Prozentſämtlicher
Gru=
ben des oberſchleſiſchen Bezirks im Srreik. Von 240000
Bergleuten ſind 190 000ausſtändig. In den deutſchen
füh=
renden Kreiſen verkemnt man den Ernſt der Lage wicht, doch
war=
tet man in Ruhe die weiteve Entwichehng der Dinge ab in dem
Bewußiſein, daß an der geſchloſſenem Haltung der deutſchen
Mehrheit die Provokationen der polniſchen Minderheit ſcheitern
werdem.
Verhängung des Belagerungszuſtandes.
Berlin, 2. Mai. (Teß.=Uniom.) Wie der Telegraphenunion
von zuſtändiger Stelle witgeteilt wird, beabſichtigt die
Inter=
alliierte Kommiſſion in Oberſchleſien infolge des dort
ausgebro=
chenen Streiks den Belagerungszuſtand zu verhängen.
Der Streik iſt offenbar auf die Aktion Korfantys zurückzuführen,
der ſchon vor der Abſtimmung erklärt hat, daß die Polen der
Zuteilung Oberſchleſiens an Deutſchland Gewalt entgegenſetzen
würdem. Die Arbeiter würden die Gruben erſaufen laſſen oder
auf andere Weiſe die oberſchleſiſche Induſtrie zum Stillſtand
bringem. Es beſteht daher offenbar die Abſicht, gegewüber dem
an die Kabinette der Alljierten eben geſandtem
Abſtimmngs=
bericht der Interalliierten Komiſſiom den Eindruck zu erwecken,
als ob die Bevölkerung Oberſchleſiens in ihrer überwiegenden
Mehrheit ſich gegen die Zuteilung an Deutſchland wehre.
Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.) Nach Darſtellung der
Ber=
liner Blätter iſt der Streik auf einem Teil der
oberſchle=
ſiſchen Kohlengruben anſchließend an einen maßlos
ver=
hetzenden Aufruf Korfantys ausgebrochen, worin er
von einer Verſammlug der deutſchen oberſchleſiſchem
Induſtriel=
lem unter dem Vorſitz des deutſchem Plebiſzitkommiſſars Urbanek
berichtet, bei der angeblich beſchloſſen torden ſei, falls das Land
an Polen falle, die dortigen induſtriellen Werke zu vernichten und
die Schuld auf die polniſchen Arbeiter zu ſchieben. In einem
Gegenaufruf Urbaneks werden die Angaben
Korfan=
tys vom erſten bis zum letzten Wort als erlogen bezeichnet. Nach
Meimmg der Blätter handelt es ſich offenbar um die letzte
Ver=
zweiflungstat Korfantys, die lediglich zum Zwecke der
Auſput=
ſchunng der polniſchen Bevölkerung unternommen worden iſt, um
am 3. Mai, dem polniſchen Nationalfeiertag, neue Tumulte
her=
vorzurufen. Laut Voſſiſcher Zeitung beſchränkt ſich der Streik
bisher lediglich auf das Rybniker Gebiet; insgeſamt ſollem 35
Gruben feiern. Nach einer weiteren Meldung des Blattes
wur=
den die Gruppen heute teilweiſe von Truppen beſetzt. Im
Hüt=
tenbetrieb wird der Streik nur teilweiſe durchgeführt. Die
Tele=
phonverbindung im Zentralrevier iſt an einzelnen Stellen
unter=
brochen.
Im Gegenſatz zu der obigen Darſtellung glauben einige
Blät=
ter, ſo der Lokalanzeiger und der Vorwärts, daß es ſich um einen
Proteſtſtreik gegen die Abtrennung der Kreiſe
Rybnik und Pleß von Deutſchland und ihrer Zuteilung an
Polen handelt, wie dies nach der Oberſchleſiſchen Grenzzeitung
angeblich der Beſchluß der Interalliierten Kommifſion vorſieht.
Die Beigleute hätten nur für Polen geftimmt in der Annahme,
daß ganz Oberſchleſien an Polen falle. Der Streik richte ſich
gegen die Teilung Oberſchleſiens in der Erkenntnis, daß die
ab=
zutretenden Kreiſe wirtſchaftlich vernichtet würden, weil ihre
Lebensader aus dem übrigen oberſchleſiſchen Induſtriereoier
ge=
ſpeiſt werde. Die Bewohner der zur Abtretung vorgeſchlagenen
Kreiſe hätten erklärt, daß, wen ſie unter dieſer Vorausſetzung
erneut abſtimmen dürften, ſich eine größere Mehrheit für
Deutfchland ergeben würde.
Limerick, 2. Mai. (Wolff.) Gegen vier Poliziſten, die in
einer Straße von Limerick mit einer jungen Frau ſprachen, wurde
Rummer —
eine Bombe geſchleudert. Die Angreifer, fünf oder ſech=
Zahl, eröffneten danach ein lebhaftes Feuer gegen die Pu
die mit Unterſtützung von acht weiteren das Feuer leXh
widerten. Den Angreifern gelang es, zu entkommen.
acht Verwundete, vier Poliziſten und vier Ziviliſten,
zwei Frauen.
Oppeln, 2. Mai. (Wolff.) Die Juteralliiert
miſſion teilt amtlich mit: Der Vorſitzende der Inter a.
Kommiſſion, Geneval Le Rond, hat Oberſchleſien am —0
verlaſſen, um ſich nach Frankreich zu begeben. Der Vorf;
Interalliierten Kommiſſion iſt auf General du Marin
gegangen. Die Vertretung Frankreichs übernahmr Gene
Konfod.
Die Londoner Konferenz.
Die neuen Bedingungen.
London, 2. Mai. (Wolff.) Hadas meldet: Die Sian
Redaktionsausſchuſſes, der aus Briand, Lord Curzsn
Sforza und Jaspar beſtand, war um 12.50 Uhr nachmi ns
endet. Es kam eine Verſtändigung über den Wortlaut /
der dem Oberſten Rat unterbreitet werden wird und deſſ
nahme nicht zweifelhaft iſt. Der zur Annahme gelangte G
wird es Frankreich ermöglichen, unverzüglich Dim
militäriſchen Maßnahmen einzuleiten,
die vorgeſehene Beſetzung notwendig ſind, in erſter Li
die Einberufung des Jahrgangs 1919. Während der
Vorbereitungszeit wird die Reparationskommiſſion an,
land eine Zuſtellungüber die Zahlungswei
die Sicherheiten für die Zahlungen zur Begleichu tſet=
905
Amerik
zeAufſieg d
Schuld ergehen lafſen. Wenn Deutſchland bis zum AElf diue
ſer Friſt ſeine Zuſtimmung nicht gegebn hat, ſo wirdegB
ſetzung des Ruhrgebiets unverzüglich wirkſam eroel; Ausüh
Was die Zahlungsbedingungen betrifft, ſo wird Deutſqhndl, 3. fümer der amen
Jahresraten in Höhe von 5 Prozent ſeiner Schuld leiſte näuſelm anderen Vorma
Bis 1926 iſt ein Zinsfuß von 2½ Prozent vorgeſehen, Dun/ d/hetbewerbs in V
Folge auf 5 Prozent einſchließlich der Tilgungsquote er M tvel—
den wird. Die Reparationskommiſſion wird drei Gattunnſvo Letzte )
Bons ausſtellen. Eine erſte Rate von 12 Milliarden Conngt
die innerhalb eines Jahres zahlbar iſt, eine zweite Raeoun Zu, 2.
Milliarden Goldmark, die am 1. November
ausgegebeſend/=
wird, eine dritte Nate von 80 Milliarden Goldmark, d er zug-u
mittags und war bereits kurz vor 2 Uhr beendet. Der ſtrou0au.
des Redaktionsausſchuſſes wurde in ſeinen großen Züge guuf n, 2. M
geheißen. Die Finanzſachverſtändigen werden nochnlst üdnete A
3 Uhr zuſammenkommen, um die Zahlungsbedingungenni/ Aedel, 2.
Sicherheiten endgültig fertigzuſtellen, die dazu beſtimmtnd, Muerklärung w
Stelle des territorialen Unterpfandes zu treten. Die Fexzzunomafe von 3327
würde nämlich nicht ſtattfinden, falls Deutſchland die m dcmra 2. Mai. (*
der Reparationskommiſſion aufgegebenen Bedingungenanrnd zagens der Steuert
men ſollte. Die Zuſtellung wird innerhalb einer Friſt mivüggeſtürzt. Esh.
Tagen erfolgen, und die deutſche Regierungwfitmem 2pferdigen
innerhalb einer Friſt von fünf bis ſechs aug/ ſhren ſollte. Der
antworten müſſen. Auf dieſe Weiſe werden Fr W4 Mt zufolge, ſchwe
bandsregierungen über die endgültigen Abſichten Deuhltan.weſt, 2. Mgi. (We
bis zu dem Augenblick der Beendigung der Vorbereitznen And ohne Demonſt
Beſetzung genau unterrichtet ſein. Infolgedeſſen wird 4s tmü mrk. 2. Mai. (We
täriſche Vorgehen in dem wahrſcheinlichen Falle einer Wge:zſeute im ganzen
Deutſchlands keine Verzögerung erleiden. Der Oberſte / grbeit nied
um 5 Uhr nochmals zuſammentreten und zi eifellos dan it A ine 1prozentige
Lage ſein, einen endgültigen Entſchluß zu faſſen, trotz U EM zo rechnet dam
nungsverſchiedenheiten, die zutage getreten ſind. Dieſtei ſu ſchiniſten in den
ſtellt die Fortdauer der Solidarität zwiſchen den Vo4Wh Hafen verlaf
regierungen ſicher, und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, ſiz 2
engliſche Flotte an der Durchführung der Zwangsmamam
Spiel, Sp
teilnehmen wird, es müßte dann gerade fein, daß die infol
dung und erſten C
des Bergarbeiterſtreiks ſachlich unmöglich würde.
Für und wider die Beſetzung des Ruhrgebiets,/
Haag, 2. Mai. (Wolff.) Der Londoner Korreſporerlt 4 Nches geleiſtet, nur
Haagſchen Poſt, Maſſingham, äußert, man ſei der Jahturhl umd zwar der
näher, wenn man annehme, daß die engliſche Polix dmrch 7 erſte Beweis wa
gerichtet ſei, die Beſetzung des Ruhrgebiets zu verneiſcet” Zeit einen enon
Finanzielle und politiſche Kreiſe ſeien der Ueberzeugigl da
der ganze franzöſiſche Beſetzungsplan für das Ruhrgebt
Fal=
gelaſſen werden müſſe, da er den engliſchen Intereſſe Mider
ſtreite. In einem Leitartikel vom 30. April führt das Zul ause
*
man dürfe nicht vergeſſen, daß die Franzoſen ein doppeel M
verfolgten. Einmal wollten ſie möglichſt viel Milligren un Statt Kar
möglichſt bald vom Deutſchland bekommen, zum andem vchrhi
dern, daß Deutſchland wieder zur Blüte komme, aus Fichtl, voll die zahlreiche
ihm überflügelt zu werden. Beide Ziele ſeien nicht zu nelichenen und Gescher
da das eine das andere ausſchließe. Das könnten odewpthll/ zwerein „
Test=
die Franzoſen nicht einſehen. Das ſei das große Ungli.
Eüsten Dank
Fochs Streitmacht.
Paris, 2. Mai. (Wolff.) Der Sonderberichterittel: d0 Teter Röth
Chicago Tribune in London berichtet ſeinem Blatt, z
Foch beſtehe darauf, daß er die Ausdehnunge
lang, geb.
ſetzungsgebiets auf das rechte Rheinufer mindeſtens mit0!.
2993
ſionen Infanterie, zwei Kavalleriekorps, zehn Tankabill
und einer Anzahl Panzerautobatterien und Flugzeugeſt
unternehmen werde. Andernfalls befürchte er, daß di/be
rung zu Demonſtrationen gegen zu ſchwache Streitkräften
werde und Blutvergießen entſtehen könne. (!)
Was wird Deutſchland tun?
Berlin, 2. Mai. (Tel.=Union.), Zu der Frage
Schritte die deutſche Regierung der gegenwärtigen Lag
über zu tun gedenkt, wird von zuſtändiger Stelle mitgeelt!
Regierung ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, e
amerikaniſche Aktion noch nicht abgeſchloſſen
Amerika liegt zur Stunde noch keinerlei Antwort aufſelle
deutſche Note vor, und wir können die Aktion nicht dadun ſol
daß wir dem einen oder anderen der Alliierten anden?
lungen zugehen laſſen.
Eine zwölftägige Friſt für Deutſchland.
London, 2. Mai. (Wolff.) Wie Evening Standareln”
werden Deutſchland zwölf Tage zugeſtanden, wehſhe
deren es ſich zu entſcheiden hat, ob es die Bedingungener.!
ierten ablehnen oder annehmen will. Wenn Deutſckſd?
lehnt, werden die Alliierten ſofort handeln. Teſd
wird aufgefordert, den von der Reparationskommiſſion ich
ten Berrag in Raten, die über 37 Jahre verteilt ſinzn
zahlen. Der Geſamtbetrag der Zahlung wird die in denßcnt
Vorſchlag niedergelegte Summe von 11300 Millioren?
Sterling um ein geringes überſteigen.
Die Deutſchen in Dänemark.
Kopenhagen, 2. Mai. (Wolff.) In der Dchie
Folkething, in der Juſtizminiſter Rytter die deutſcherme
gegen die Ausweiſung der Deutſchen au se0!
mark als unbegründet zurückwies, verwahrte
nachträglich gemeldet wird, der Vertreter der Deutſcn
ſchleswigs, Schmidt=Wodder, gegen den Vorwurf disshn
miniſters, daß ſein (Schmidts) Verhalten gewiſſenlos /
h=
die Abſicht habe, gegen Dänemark zu hetzen. Er wiſſee
davon und wünſche nicht, daß die vorhandene Mißſtirw n.
ſteigert und verſchärft werde. Der Juſtizminiſter holwe.
geſagt, er (Schmidt) habe einen ſcharfen Unterſchiedvſlie.
Ausweiſung und Verweigerung der Aufenthaltserlaug
macht. „Ich meine,” ſagte Schmidt, „es beſteht nur ſiſh.
Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Dingen. Das, v."
i Heben
unter der deutſchen Bevölkerung Unſicherheit erzeugte,
kün=
der Umſtand, daß diele Arbeitgeber deutſchen Arben
digten, die dadurch exiſtenzlos über die Grenze geſchicte..
Fuineng
Die Grenzverlegung ſchuf viele Schwierigkeiten und Eſ) ſind
von Formalitäten und Beſchwerlichkeiten, die zeitrau” nnden
und Unruhe ſchaffen. Hoffentlich werden die beb*
„miller z3.
lmdlungen viele der jetzt vorhandenen Schwierigkeiten be=
Das Selbſtbeſtimmungsrecht.
aag, 2. Mai. (Wolff.) Der Nieuwe Courant ſagt, weder
der Abſtimmung in Oberſchleſien noch bei der in
nal gebe es ein Selbſtbeſtimmungsrecht. Das Ergebnis in
½ ſei ſo, daß, wenn irgend wann, ſo jetzt Gelegenheit zur
Darmſtädter Tnguzart, Dienstag, den 3. Mai 192—,
Geitz 5.
ſwapdung des Selbſtbeſtimmungsrechtes ſei. Aber diejenige
Spartei, welche am findigſten in dem Enidecken ſchöner
ſaugen geweſen ſei, wolle nun von der Anwendung des
Selbſt=
amngsrechtes nichts hören. Die ſchönen Prinzipien wür=
„ur angewandt, wo ſie Vorteil oder dem Gegner Nachteil
ſögen. Sie hielten kein Mittel für zu verwerflich, um ihren
enn durchzuſetzen, und ſo werde den Predigern des
Selbſt=
ſmmungsrechtes, die moraliſche Maske abgeriſſen. Auch vom
Hur=bund ſei für Tirol nichts zu erwarten, da er wohl eine
he ſchöner Rechte, aber keine Macht beſitze.
Amerikas Intereſſenpolitik.
Der Aufſtieg der amerikaniſchen Farbſtoffinduſtrie.
zreu=York, 2. Mai. (Telunion.) In der letzten
Jahres=
tarmlung der National Civivföderation machte der Berarer
„Chemical Foundation Co. Joſ. H. Choate junr. u. a.
Aus=
trrugen, die in der ganzen Welt, insbeſondere in
Indereſſen=
knäſen, Aufſehen erregen werden. Er legte dar, daß die Ver=
Iren Staaten jetzt eine Farbinudſtrie beſitzen, die
im ande ren in der Welt, mit Ausnahme der
wſchen, weitüberlegen ſei. Insbeſondere ſtehe auch
müſche Induſtrie Frankreichs hinter der amerikaniſchen weit
fy. Gelinge es, Deutſchland auszuſchalten, ſo beherrſche
teräka den Farbmarkt der ganzen Welt und könne den
Verbrau=
zn vermöge ſeimer Monopolſtellung, die Preiſe diktieren.
Büeſe Ausführungen zeigem miit aller Deutlichkeit, welche
a die Führer der amerikaniſchem Farbſtoffinduſtrie bei ihrer
a ganz anderen Vorwänden betriebene Bekämpfung des
yſichen Wettbewerbs in Wirklichkeit oerfolgen.
Letzte Nachrichten.
Ferlin, 2. Mai. (Wolff.) Die Maifeiern der ſozialiſti=
In und kommuniſtiſchen Parteien ſind, abgeſehen von einem
Feeutenden Zuſammenſtoß in Berlin, im ganzen Reiche
ſye g verlaufen.
Berlin, 2. Mai. (Wolff.) Als Nachfolger des Grafen
Obern=
hi geht Botſchaftsrat v. Schön als Geſchäftsträger nach
tſchau.
Presden, 2. Mai. (Wolff.) Zum Wirtſchaftsminiſter wurde
Spiel, Sport und Turnen.
Gründung und erſten Erfolge der Leichtathletik=Abteilung der
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
In bezug auf Turnen hat die Turngemeinde Darmſtadt 1846 bis=
Ebgeordnete Alfred Felliſch=Chemnitz ernannt.
Salzwedel, 2. Mai. Wegen unrichtiger Angaben der
kütererklärung wurde der Bankier Bacharach zu
Geldſtrafe von 332 750 Mark verurteilt.
pamburg, 2. Mai. (Wolff.) Am Sonntag iſt in Hasloh in=
Verſagens der Steuerung ein Flugzeug aus 800 Meter
abgeſtürzt. Es handelt ſich um eine neue Maſchine,
wit einem 25pferdigen Motor und 150 Kg. Belaſtung ſechs
(aben fahren ſollte. Der Erfinder, Hans Figge, wurde, dem
kusdenblatt zufolge, ſchwer verletzt.
Zudapeſt, 2. Mai. (Wolff.) Der 1. Mai iſt in Ungarn
ſhrg und ohne Demonſtration oder Umzug verlaufen.
wind W Keu=York, 2. Mai. (Wolff.) Es wird gemeldet, daß
zahl=
nher 29h Seeleute im ganzen Lande wegen
Lohnſtreitigkei=
beiſt Un die Arbeit niedergelegt haben infolge des Be=
0s drihfes eine 15prozentige Ermäßigung eintreten zu laſſen. Die
nofMe=Union rechnet damit, daß ungefähr 20 000 Seeleute und
enHaD Maſchiniſten in den nächſten 24 Stunden die Schiffe im
usorker Hafen verlaſſen.
W
uhrgeh
ein dohp
viel Milliadl
n an
orbildliches geleiſtet, nur etwas war bisher ſtiefmütterlich
behan=
vorden, und zwar der — Sport. Inzwiſchen iſt dies anders
ge=
m; der erſte Beweis war die Gründung einer Fußballabteilung,
letzter Zeit einen enormen Aufſchwung genommen hat. Vor etwa
14 Tagen wurde nun die allerjüngſte Abteilung gegründet, und zwar
die Veichtathletikabteilung. Gerade dieſe Sportart iſt dazu
berufen, wie keine andere dem menſchlichen Körper Kraft und
Lebens=
freude zu verleihen, wofür die Allgemeinheit unſeres Volkes und vor
allem leitende Perſönlichkeiten das Verſtändnis noch nicht beſitzen, das
ſich erſt leiſe ſp nach und nach Bahn brechen muß. In erſter Linie ſind
Turnbereine dazu berufen, dieſen Sportzweig zu betreiben; als Beiſpiel
ſei hier nur München, die Hochburg der beſten beutſchen Turner und
Sbortleute, herausgegriffen. Wer Turnen und Sport ſinngemäß von
Jugend auf zuſammen betreibt, iſt zu jeder Höchſtleiſtung befähigt —
nur das eine oder andere allein betrieben, bildet den Körper
ein=
ſeitig aus!
Von dieſem Geſichtspunkt ausgehend, ſoll auch die Leitung der
neu=
gegründeten Leichtathletikabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846
erfolgen, das heißt alſo: Turnen im Winter, Sport im
Som=
mer. Ueber ein ideales Turnhaus verfügt die Turngemeinde. Große
Räume, reichhaltiges Gerät und vor allem ein vorzügliches
Vorturner=
material ſind für einen Leichtathleten während des Winters wie
ge=
ſchaffen, ſich für die kommenden Kämpfe vorzubereiten. Was jedoch noch
zu bemängeln iſt und das Schmerzeuskind ſo mancher Vereine bildet, iſt
die Sportplatzfrage. Für einen Verein mit derartig vielen
Ab=
teilungen, wie ſie die Turngemeinde Darmſtadt 1846 beſitzt, ſind die
Platzverhältniſſe wirklich kümmerlich zu nennen. Der Platz am
Finanz=
amt iſt viel zu klein und muß mit allen Mitteln dahin gewinkt werden,
eine Aenderung zu ſchaffen, und zwar ſobald wie möglich,
gegebenen=
falls mit Hilfe der Behörden, die in bezug auf die Spielplatzfrage mehr
leiſten könnten.
Am letzten Samstag beſuchte eine kleine Zahl, beſtehend aus 4
Tur=
nern und 2 Turnerinnen, die nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe
des Frankfurter Turnvereins 1860 und Sportklubs 1880, um ſich an den
Schüler=, Jugend=, Erſtlings= und Anfängerkämpfen zu beteiligen. Der
erſte Verſuch, der gleich 5 Preiſe einbrachte, konnte in feder Hinſicht
be=
friedigen, ſtießen doch die Einheimiſchen mit vorzüglichen Kräften aus
Karlsruhe, Würzburg, Mannheim, Ludwigshafen uſw. zufammen; nicht
unerwähnt ſeien die zahlreichen Frankfurter Vereine ſelbſt, ſowie die
hieſigen Schupo=Leute, die alle ein vorzügliches Wintertraining hinter
ſich haben. Hervorragendes leiſtete die erſt 13jährige und zu den
aller=
beſten Hofnungen berechtigende Roſel Güll im 100=Meter=Laufen für
Damen=Erſtlinge, einer gutbeſuchten Konkurrenz, die ſich mit dem
100=Damen=Senior=Laufen hätte meſſen können und das 100=Meter=
Damen=Junior=Laufen übertraf, Wegen Fehlſtartens wurde Güll 1 Meter
zurückgeſtellt, lief jedoch am Ziel bis auf Bruſtbreite gegen Bühlmaier=
Frankfurt a. M. auf, Trudl Schrumm aus Würzburg hinter ſich laſſend.
Für das jugendliche Alter und das erſt vierwöchentliche Training iſt
die Zeit von 14,1 Sek, erſtklaſſig. Hch. Keidel errang im
Schleuderball=
werfen den 2. Preis mit 39,30 Metern. Ebenfalls einen 2. Preis
er=
rang der vielſeitige jugendliche Adolf Dohm im Weitſprung für
Schüler mit der guten Leiſtung von 5,58 Metern; außerdem belegte er
noch den 3. Platz im Dreikampf für Jugendliche mit 260,5 Punkten.
Martha Dieter, eine vielverſprechende Kugelſtoßerin, konnte infolge
Uebertretens nur den 3. Platz belegen mit einer Leiſtung von 6,10
Metern, während ſie ſonſt regelmäßig die 7=Meter=Linie erreicht. Die
1. Siegerin ſtieß 6,42 Meter.
Möge die jüngſte Abteilung ſo weiterfahren und nicht locker laſſen,
denn nur Uebung macht den Meiſter, dann iſt der Erfolg gewiß, zumal
die Turngemeinde über ein vorzüglich geeignetes Material verfügt.
A. H.
* F.=K. Union 1913 weilte am Sonntag mit ſeiner 1.b
Mann=
ſchaft in Hahn, um gegen die dortige 1. Mannſchaft des F.=K. Olympia
ſein 3. Spiel in der Frühjahrsverbandsrunde zum Austrag zu bringen.
F.=K. Olympia komplett, Union mit 9 Mann. Union hat Platzwahl und
wählt ſich Wind im Rücken. Mit Anſtoß Hahns faßt Union gleich den
Ball ah und zieht vor das Olympiator, aber der Ball landet im Aus.
Bei Union macht ſich das Fehlen der beiden Leute im Sturm ſehr
be=
merkbar. So wogt nun der Kampf hin und her, bis ungefähr in der
20. Minute der Mittelläufer ſchön durchläuft und unhaltbar einſendet.
Mit 1:0 geht es in die Pauſe. In der 60. Minute macht der linke
Ver=
teidiger Hand und der Mittelläufer verwandelt den Elfmeter zum
2. Tor. Nun geht der Gegner, noch durch den Wind begünſtigt, aus ſich
heraus und iſt eine leichte Ueberlegenheit nicht zu verkennen. Nach einer
ſchönen Vorlage bricht Union kurz vor Schluß noch einmal durch und
der Halbrechte kann durch Umſpielen des linken Verteidigers zum dritten
Male einſenden. Hahn war es nicht möglich, ſein verdientes Ehrentor
zu erzielen. Hiermit hat die 1.b Mannſchaft ihr 3. Spiel mit 3:0 für
ſich entſchieden. Herr Schiedsrichter Fritſch vom Raſenſportverein
Ger=
mania=Pfungſtadt ſehr gut. Kommenden Sonntag weilt Union in
Gernsheim.
— Sportverein Germania 1913 gegen
Fußball=
bereinigung 03=Fechenheim 8: 6. Fechenheim, das durch den
ſtarben Wind ſehr im Vorteil war, konnte kurz nach Spielbeginn durch
unhaltbaren Schuß des Mittelläufers in Führung gehen und erzielte in
der 1. Halbzeit weitere 3 Tore, von denen jedoch 2 mit den Abſeitsregeln
nicht im Einklang ſtanden. Das Spiel war in der 1. Halbzeit in jeder
Beziehung offen. Nach Seitenlvechſel ergab ſich jedoch ein andeues Bild;
Germania beherrſchte das Spielfeld vollſtändig und Fechenheim kam kaum
Varmnmnnn
Vmnnne
über die Mitte inaus, das 5. Tor für Fechenheim fiel ſchon i der 1.
Minute mach Halbzeit aus einem Gedränge vor dem Geumawiator. Bei
einem weiterem Vorſtoß Fechenheims kam der Halblinke im Strafraum
zu Fall und der Schiedsrichter gab unbegreiflicherweiſe die harte
Ent=
ſcheidung Glfmeter. Derſelbe, von Neureuther getreten, wurde von
Schneider in glänzender Weiſe abgewehrt und erſt nach zweimaligem
Nachſchuß landste der Ball im Tor. Die 3 von Germania erzielten
Tor=
waren das Ergebnis guten Zuſpiels und für dem Gäſtetorwart
unhalt=
bar. Fechenheim hatte in der 2. Halbzeik alle Mühe, dem Anſturm der
Germanialeute Stand zu halten und konnte nur mit verſtärkter
Vertei=
digung weitere Erfolge der Einheimiſchen verhüten.
— Meiſterſchaft im Oſtrheingau. Bereits vor einen=
Vierteljahre war der Oſtrheingaumeiſter der Klaſſe A auf dem grünen
Raſen feſtgeſtellt worden. Aber diefe Zeitſpanne mußte vergehen, bis
auch der grüne Tiſch dieſes Ergebnis beſtätigte. Nach einem ſcharfen
Rennen ſämtlicher beteiligten Vereine kam folgendes Ergebnis zuſtande:
Spiele gew. unentſch. verl. Punkte
Egelsbach 03
10
Germania=Arheilgen
10
Langen 03
Germania=Langen
10
Olympia=Arheilgen
Mörfelden 09
10
Der A=Meiſter, Egelsbach 03, muß an den nächſten Sonntagen gegen
die Meiſter des Nord= und Weſtrheingaues, Geiſenheim und Sp.=V.
Griesheim bei Frankfurt, um die Meiſterſchaft des Kreiſes Heſſen (
be=
ſetztes Gebiet) kämpfen.
Schluß des reduftionellen Zeils.
Familiennachrichten
Rne
Statt Karten!
Für die zahlreichen Glückwünsche,
Mumen und Geschenke, sowie dem
ſeien
wesangverein „Teutonia” sagen ihren
erzlichsten Dank
17832
Peter Röth und Frau
Minna, geb. Reinheimer.
O
Refeefer
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach ſchwerem Leiden
nnein innigſtgeliebter Mann, unſer treu=
Seſorgter Vater, Großvater, Schwiegervater,
BBruder, Schwager und Onkel
Alfred Karrer
Schloſſer.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anguſte Karrer, geb. Knopſ
nebſt Kindern und Enkel.
Darmſtadt, den 1. Mai 1921.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
24. Mai, nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle
des Waldfriedhofes aus ſtatt. (*17733
Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief nach kurzem
Leiden unſere gute Schweſter u. Schwägerin
Margarete Fiſcher.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Fiſcher
A. Burghardt, geb. Fiſcher.
Die Beerdigung, findet am Mittwoch, den
* Mai, nachmittags 21/, Uhr, vom
Wald=
friedhof ans ſtatt. (*
Statt jeder beſonderen Anzeige.
In der Nacht zum 29. April entſchlief
ſanft infolge eines Herzſchlages mein
ge=
liebter Mann, unſer treuer Vater
Hans Korwan
Generalleutnant z. D.
im Alter von 73 Jahren.
Auf Wunſch des Entſchlafenen hat die
Beerdigung am 2. Mai in der Stille
ſtatt=
gefunden.
In tiefer Trauer:
Marie Korwan, geb. Wenzel
Maria Korwan
Karl Korwan.
Am 29. April 1921 verſchied in
Darm=
ſtadt der
Königlich Preußiſche
General=
leutnant z. D.
Herr
Hans Korwan
Ritter hoher Orden.
Der Verſtorbene gehörte unſerem
Ar=
tilleriekorps von 1866—1874 an. Wohin
ſein Soldatenleben ihn auch führte, ſeinem
Jugendregiment blieb er treu.
Wir werden das Andenken des
hoch=
verdienten Offiziers, der die letzten Jahre
ſeines Lebens ganz in die Dienſte des
Heſſiſchen Roten Kreuzes ſtellte, in hohen
Ehren halten.
Verein der Offiziere
des ehemal. Großh. Artilleriekorps
1. Großh. Heſſ. Feldartill.=Regiment
Nr. 25 (E. W.) Darmſtadt.
539‟
J. A.:
v. Lyncher
General najor a. D., Vorſitzender
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft unſere liebe
Schweſter und Tante
Frl. Magdalene Lorz.
Roßdorf, den 2. Mai 1921, (*17849
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fam. A. J. Emmerich.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
4. Mai 1921, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt.
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 3. Mai 1921.
Nummer 121I.
Weltbummel in Eiſen.
Von Balder Olden.
„Amerikanisches Copyright 1919 by Carl Duncker, Berlin.”
4)
(Nachbruck verboten.)
Ich ſaß allein in meinem Abteil, ich war in einem fremden
Lande ganz allein, wie ich es vor dieſem Luſtrum der Geſelligkeit
in ſo vielem Ländern und mit ſo viel Entzücken geweſen war.
Welchen Gott hatte es beleidigt, daß ich anfing, mich ſelbſt wie
ein Gott zu fühlen? Welche Angſtbazillen hatte Käfighaft mir
ins Blut geimpft, daß ich die Freiheit um mich zu fürchten
be=
gann? Da ſaß ich mit erſchlafften Sehnen, heruntergeklappten
Augendeckeln, während Kilometer um Kilometer ſaftigen, ſatten,
herrlichen Hollands unbemerkt vor den Fenſtern dahinflog. In
Schweißbächen ſpülte Kraftpartikel um Partikel aus meinen
Nerben, ich war kein Befreiter mehr, ſondern ein Entſprungener,
der ſich zurückbangt nach dem Eiſen um Hirn und Hände.”
Iſt es ein Ruhm unter Männern, nie Furcht gekannt zu
haben, oder iſt es frivole Ruhmrederei? Ich weiß wohl, was
Furcht iſt. Weit draußen im Adriatiſchen Meer, als die Ebbe
einſetzte, die hohen Bauten am Strand kleiner und blaſſer wurden,
ſo krampfhaft ich ruderte mit den nackten Händen, weggeſchluckt
von der übergewaldigen Ebbe; in Lappland, im Schnee, auf
ſchmalen Schiern, als es kein Nord und Süd mehr für mich gab,
nur Schnee, nur Schnee, keinem Baum, keinen Halt; verritten im
afrikaniſchen Urwald, zwiſchen den Beinen ein in Urwald=Angſt,
von Löwenwitterung röchelndes Tier, das auch nicht mehr wußte,
woher, wohin; und jetzt im Bahnwagen zweiter Klaſſe, einſam,
nachdem ich vier Jahre lang geſchrien hatte: Einſamkeit! — Ach,
immer, wenn man es fühlt, daß man nackt in eine unbekannte
Welt geboren wurde, die man nie erforſchen wird, kommt dies
eiſige Grauen. Ich weiß, was Furcht iſt, und ſchäme mich meines
Wiſſens nicht..
Gottlob, es kanu der Haag, ein Meuſch, der mir ſeine Hand
gab, ein feſter Tiſch, auf dem holländiſche Tuſpen ihr ſanftes
Rot verlohten! Es kamen Tage und Wochen, in denen ich auch
das Alleinſein wieder lernte, das Fahren im Eiſenbahnwagen,
das Ueberſteuern von Großſtadtplätzen mit drohenden Kraftwagen.
Etwas Hilfloſes und Haltbedünftiges wird mir dennoch für lange
Zeit anhaften bleiben, denn ich war zu lange der Rechte beraubt,
mit denen der Menſch vielleicht doch geboren wird. Millionen
von Unſchuldigen haben das zugleich mit mir erlebt, die
aller=
meiſten unter weit ſchlimeren Bedingungen als wir in Indien.
Denn auch als Gefangene durften wir dort Menſchen bleiben, man
nahm uns die Freiheit, aber zertrampelte nicht unſere Würde.
Dort hatte kein Satan das Recht, unſere Wehrloſigkeit
auszu=
ſchroten, um ſeinem kalten Haß ein Feſt zu geben — ich weiß
ſehr wohl, daß ſchon damit, von Menſchen unſerer Kultur, viel
geſagt iſt. Aber trotz allem dem iſt Gefangenſchaft ein Schickſal,
das vielleicht am grauſſamſten wird in dem Augenblick, in dem ſie
endet. Dann erſt wird jede Strieme fühlbar, die ihre Kette
hinterlaſſen hat.
Oder iſt auch das nicht Maſſenerlebnis? Einzelne kenne ich,
die im Stacheldraht Freiheit empfunden haben, die dort erſt
an=
fingem, denken zu lernen, wie ſie Boxen, Fußball, den Tag ohne
Pflichten hinzubringen lermten. Davon will ich noch erzählen.
Es ſind ja Schichſale, die nur ſo am Rande der Geſchichte
hin=
ſpielten. Aber die Geſchichte iſt doch nicht nur dort intereſſant,
wo mit Flammenwerfern und fahrbaren Haubitzen eine Grenze
berichtigt wird.
Das Lager in Indien.
Begriffe der Seele nähren ſich durch Gerüche faſt mehr als
durch Bilder. Unſer Stacheldrahtkäfig in Indien hätte einen
Blinden, den man an ſein Tor führte, vielleicht tiefer ergriffen,
als er die Sehenden ergriff. Ein in den Tropen exerzierendes
Regiment mit tauſend ſchweißüberronnenen Geſichtern, eine
Armeleuteſtraße im ſüdlichſten Europa und ein Findelhaus oder
eine Kleinkinderſchule — die beſonderen Dünſte dieſer drei
Maſſenkörper vereinten ſich und lagerten in einer Wolke über
dem Miniaturdorf aus zuſammengedrängten Baracken. Schweiß,
Küchendunſt und Harn, das war der Eindruck, den wir nach
außen abgaben, und die einzige Offenbarung unſeres Zuſtandes,
die wir in die Weite ſandten. Dieſer Fetzen Sandboden, zur
heißen Zeit von richtiger Tropenſonne durchbrütet, von
braun=
gelben Sandhofen wirbelnd überzogen, das war unſere Heimat,
das hieß unfere Welt. Und wenn man einmal hinausgeführt
wurde, zum einſtündigen Sonntagsſpaziergang oder ins Hoſpital,
dann ertappte man ſich leicht dabei, von dieſem Kerker als „
Zu=
hauſe” zu ſprechen.
Ein Blinder hätte us nicht verabſcheuen können, wenn er
ſich an die Peripherie unſeres Lagers führen ließ, ein Sehender
aber konnte das. Denn, wenn der Abend ein bißchen Kühlung
brachte, ſtampften da Hunderte von Menſchen längs des Gitters
im Kreiſe herum, ein unordentliches Gewühl Nacktbeiniger, Nackt=
armiger, wbüſte Tätowierungen auf athletiſchen Gliedern;
rängten ſich, um die Straße zu überſehen, auf der es Automoß
wit wohlgekleideten Frauen, manchmal eine Amazone, ein rün
Radlerinnen, einen Trupp ſchmalhüftiger, zart verhüllter Hirn.
frauen gab, Mauern von ſtumpfen, heißen, in Gier entflammn
Geſichtern. Man konnte uns haſſen und uns unſer Schiiz
gönnen, denn wir waren häßlich über jeden Begriff. Haß
häßlich ſind Bildungen aus einem Wort — man muß ſehr gagt
ſein, um mit den Häßlichen zu leiden.
Es kam vor, daß Neugierige am Drahtgitter erſchies
Weiße und Braune, die vielleicht eine weite Reiſe getan hanu
um das Sammellager zu ſehen. Sicher waren es nicht nur ſche
die ihr Herz am Anblick Unterworfener laben wollten, die uu
dem Krieg gelitten hatten und Genugtuung ſuchten, indenn
ihre Feinde leiden ſahen. Es muß ja Herzen gegeben hau
die der Krieg nicht entartet hatte. Aber wir haben nie ge
daß ein ſolcher Beſuch uns Sympathie eingetragen hätte.
ſtand in den Zeitungen etwas von Kulturempfinden, das
verletzt wurde, vom Gruppengefühl der Weißen, das
dieſen=
ſtand nicht hinnehmen wollte. Im Gegenteil! Wenn die
tungen unſer Erwähnung taten, dann war jedes Wort ſo in
getaucht, wurde die Leſerſchaft ſo rabiat aufgerufen, nur
ächtliche, nur Verabſcheuenswürdige, ja über alle Gebühr
wvöhnte in uns zu ſehen, daß man ſich ſchämen konnte, ein M:
zu ſein! Ich will damit gar nicht anklagen, denn ich weiß tn
wie ſehr innerhalb der Mauern und außerhalb geſündigt wc)
iſt. Ich las nurheraus, daß unſere Häßlichkeit den Begrif=
Menſchlichkeit überwand.
Und dann kam es ja doch einmal vor, daß man uns Blun
ins Lager warf! Auf der breiten Straße am Lager rollt,
Zug kleiner Wagen hin, in dem ſchöne, ſchöne
Menſchen-
irgendeiner Landſchaft Vorderindiens ſaßen. Braune Méu
mit großen, fanatiſchen Augen, Frauen, in Schleier gehülln
zart und duftig waren, ſogar Kinder, Kinderchen, die auf
biegſamen Gliedern ein Stückchen Schmuck oder eine Ketted
Glasperlen trugen, und um die Hüften eine Schnur oder
Fetzchen Seide. Alle mit Blumen in der Hand, und dieſe
men flogen über die Drahtmauer uns zu. Ein paar ſchen
ringbekleidete Hände wehten in der Luft, brachten uns —
Gruß, es war nur ein Ereignis von Minuten. Dann wurde=
Poſten mobil, ſchnarrten drohende Befehle, die Pferde zoge
trappelnd entſchwand die Prozeſſion.
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Die Gesunkenen
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Hauptdarstellerin: Mady Christians
Gentral-Theater
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das Detektiv- u. Wid-West-
Drama in 5 Akten
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121.
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Heiteres Lustspiel
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Generalverſammlung
am Samstag, den 7. Mai, abends 8 Uhr,
im „Goldenen Anker”.
Tagesordnung: 1. Berichterſtattung; 2.
Rech=
nungsablage; 3. Anträge; 4. Erſatzwahl des
Vor=
ſtandes; 5. Wahl der Ausſchußmitglieder; 6. Wahl
der Reviſoren; 7 Verſchiedenes,
(5402
Schriftl. Einladungen ergehen nicht. Anträge der
Mitglieder nimmt der 1. Vorſitzende entgegen.
Der Vorſtand.
Freundliche Einladung
zum Geſanggottesdienſt der
Methodiſten=
gemeinde, Schleiermacherſtr. 26 (frühere
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ſtraße) am Himmelfahrtfeſte, nachmittags 4 Uhr.
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ſtaſch vormittags 7 Uhr vom Kapellplatz
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im Hotel „Traube”” stattändenden
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Tagesordnung:
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2. Satzungsänderungen
5. Verschiedenes.
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(Ecke Schloßgasse) und Große Ochsengasse 5.
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5 u. 6 Uhr nachmittags. Jüng.,
kräftiges Mädchen
*17883
ſofort geſucht
Mühlſtraße 74, 1. St. [ ← ][ ]
Feite 10.
Darmſtävter Tagblart, Dienstag, den 3. Mai 1921.
Rummer 1211
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 2. Mai.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe verkehrte in ruhiger, aber feſter Tendenz, da die
Haltung Englands in der Reparationsangelegenheit guten Eindruck
machte. Am Montanmarkt eröffneten Oberbedarf zirka 6 Prozent höher.
Schantung waren abgeſchwächt. Der Chemiemarkt verkehrte nicht
ein=
heitlich. Während Goldſchmidt Elberfelder Farben und Holzverkohlung
im Kurſe zurückgingen, notierten Anilin und Höchſter Farben höher.
Am Einheitsmarkt ſtellten ſich höher: Aſchaffenburger Zellſtoff, Jetter
u. Scheerer, Krauß Lokomotiven und Verein Deutſcher Oelfabriken.
Nied=
riger waren Hirſch Kupfer, Eiſenwerk Meher, Dr. Schleußner. Im
Freiverkehr gewannen Holzmann zirka 10 Prozent, während Deutſche
Petroleum ziuka 20 Prozent nachgaben. Der Deviſenmarkt war
ſchwvä=
cher disponiert.
Frankfurter Abendbörfe vom 2. Mai.
w. Die noch ungeklärte politiſche Lage läßt es nur verſtändlich
er=
ſcheinen, daß Börſe und Privatpublikum im allgemeinen von dem
Ein=
gehen neuer Geſchäfte abſehen und daß man, ſoweit es möglich iſt, ſich
auf die Abwickelung laufender Geſchäfte beſchränkt. Im freien Verkehr
Uungchrg cämerg. Meliauder ſchaäcen ſich Ar 42 D An Dnt.
kenmarkt lenkten Schantungbahn lebhaftes Intereſſe auf ſich; ſie
notier=
ten 513 plus 13 Prozent. 4proz Oeſterr. Goldrente feſt 33. Nordd. Lloyd
befeſtigt. Von Montanwerten waren Oberbedarf gefragter und 7
Pro=
zent höher. Harpener gewannen 6 Prozent. Elektr. A. C.=G. konnten
um weitere 2 Prozent anziehen. Die ſonſtigen Induſtriewerte lagen
meiſt gut behauptet. Spiegel und Spiegelglas gewannen 5 Prozent.
Deutſch=Ueberſee=Zertifikate 1145 gaben 4 Prozent nach.
Lokomotio=
fabrik Krauß wurden mit 399 und Moenus mit 275 rationiert.
Lothrin=
ger Hütte 429 ſtiegen 7 Prozent. Ungar. Goldrente 48½. Im übrigen
ſchloß der Abendverkehr ſtill und feſt.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mauk wurden gezahlt am 2. Mai in Zürich 8,72½, (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,37½ (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 8,55 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,60 (88,80)
Kronen, in Wien 985 (117,80) Kronen, in Prag 1108/ (117,90)
Kro=
nen, in London 7,31 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,53½ (23,80)
Dollar, in Paris 192/ (125,40) Franken.
V. Lebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Mai,
MiffeGeld / Brief IIfe
Seld / Brief Te
Geld / Brief Re
Geld / Brief Antw=Bruf.)
Holland ..
London ..
Parzs ....
Schweiz. . ./1156.30ft
Spanten.
Italier ...
Liſſab.=Op.
Dänemark. 1 T5RI
2320. 20
2615ſg
1 507.—
914 10
316.70
tr88 801t 505 .7
232480
2621
508.—
158. 701
910.9C
217.30
191.20 50T J 5037
2200.30 2294.25
258/, 2591
5ot: 502”
1146.30/1148.701 Wien (altes)
904 10 g05.90
311.70 312.80
Aui84 30 tu88.70 Norwegen.
Schweden I1
Helſingfors
New=York. ſ.
D=Oeſt. abell
Budapeſt .
Prag..... IODB.ZN
1553.40/
1———
6592.
r7.10/
25.47— 1016 10f
6607½.
r7.14/41
e9.53—
HIOTS.B0f1021.10
1558. 6911524.— 15.24—
—
E4.921a/65. 073,
R501A.84 ,
31.47—31.59—
Berliner Börſe.
Berlin 2. Mai. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. In
der an der Börſe zurzeit herrſchenden hochgradigen Geſchäftsunluſt wegen
der noch ungeklärten politiſchen Lage iſt keine Aenderung eingetreten.
Zuſammenhängend mit dem auf verſchiedenen Gebieten ſich zeigenden
Deckungsbegehr war die Grunöſtimmung etwas freundlicher, ſo daß bei
allerdings belangloſen Umſätzen die Kurſe, in der Mehrzahl Montan= und
Induſtriewerte, ſich 5 und vereinzelt darüber höher ſtellten. Stärkeres
Jutereſſe bei Kursbeſſerungen bis zu vereinzelt 10 bis 20 Prozent gab
ſich zeitweiſe für oberſchleſiſche Werte zu erkennen im Zuſammenhang
mit der Zeitungsmeldung, daß das oberſchleſiſche Induſtrierevier bei
Deutſchland verbleiben ſoll. Um 15 Prozent geſteigert waren ferner
Deutſch=Ueberſee, Elektro, Schantung und Kanada, dagegen waren
Gold=
ſchmidt um den gleichen Betrag niedriger, Von Rentenwerten waren
Mexikaner ſtärker nachgebend. Ungariſche Reuten auf die geplante
Valuta=
reform 2 bis 3 Prozent anziehend. Bei unbedeutendem Geſchäft änderte
ſich weiterhin an der luſtloſen Haltung der Börſe nichts. Weſtliche
De=
viſen waren durchweg etwas ſchwächer, von Oſtdeviſen beſtand für
Buda=
peſt einiges Intereſſe. Allgemein waren auch hier die Umſätze
un=
bedeutend.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M. 2. Mai. Getreidemarkt. Die
Ge=
ſchäftslage hat eine weſentliche Veränderung nicht erfahren. Mit
Rück=
ſicht auf die geſpannte politiſche Lage herrſcht größere Zurückhaltung.
Für Futterartikel herrſcht Nachfrage. Es wird befürchtet, daß infolge
der immer noch vorherrſchenden kühlen Witterung der zu erwartende
Grünfutterertrag Not leidet. Futtererbſen waren gefragter zirka 102
bis 116. Maisfuttermehl, Peluſchken fanden Beachtung. Ackerbohnen
ruhig 102—110. Lupinen, blaue, billiger, gelbe finden zu beſſeren Prei=
fen Aufnahme. Serradella, feine Saatqualität, erzielte beſſere P!
Für Leinſaat macht ſich Intereſſe bemerkbar. Raps wenig vermal
Viktorigerbſen 127—138. Mais ruhig. Stroh und Heu hatten
Geſchäft.
rungen lauten ver 100 Kilo waggonfrei Mannhein einſchließlichse
Gelber La Plata=Mais 225, neuer inländiſcher Rotklee 900—1405,
lieniſche Luzerne 2000—2300, Provence=Luzerne 2400—2800, Wickr.
bis 200, inländiſche Erbſen 220—270, ausländiſche Erbſen 232.
Futtererbſen 200—220, Nangoonbohnen 130—135, Braſilbohnen
Ackerbohnen 220, inländiſche Linſen 350—500, ausländiſche Linſtün
bis 550, Wieſenheu 90, Rotklee 110—115, Luzernekleeheu 130—140,)
ſtroh 55—60, gebündeltes Stroh 55—60, Biertreber 140—145, Rap:”
ohne Sack 120—125, Reis 360—550, Raps ohne Sack 425—475, V2
425—475 Mark.
Berlin, 2. Mai. (Wolff.) Produktenmarkt. Am
markt hat ſich die Geſchäfts= und Preislage heute nicht geändertt
die nächſten Tage erwartet man bei den verſchiedenen Verteilungg!
wieder größere Ankünfte in gemiſchtem und Galſox=Wais, für
Sorten die Forderungen auseinandergehen. In Bezugsſcheinem
wog zeitweiſe das Angebot. In Hülſenfrüchten zahlten die 5it
Verbraucher für Lokoware, die knapp iſt, beſſere Preiſe. Für die mu
Artikel hat ſich die Lage kaum verändest.
122
Frankfurt a. M., 2. Mai. (Wolff.) Die hieſige Han.
kammer macht darauf aufmerkſam, daß ihr von jetzt an m.u
vom Reichspoſtminiſterium eine Leitüberſicht über B8.
ſendungen nach außereuropäiſchen Ländern zugehen wird.
Liſte kann bei der Verkehrsabteilung der Handelskammer, Zimal
eingeſechen werden.
b. Berliner Lederbörſentag am 28. April. Dint
burger Häuteäuktion brachte weſentlich höhere Preiſe und es ſcheiüt
die allgemeine Stimmung auf der ganzen Linie ſich gebeſſert hat.
entſtrechend entwickelte ſich auch in der heutigen gut beſuchten 8A
verſammlung ein lebhafterer Verkehr, und es zeigte ſich auch Naryf
nach geringeren Sorten. In der Schuhbranche iſt das Geſchäft e—
reger geworden. Die nächſte Börſenzuſammenkunft ſindet, da am
ſten Domerstag Himmelfahrt iſt, am Donnerstag, den 12. Mau
hieder eine
30,/4.
228 25
499.—
439,—
230,—
auf
215.—
250—
875.—
340,—
ziu
558,—
616.—
346,5-
440,—
222,5
34,— MIug wird darleg
206,—
300— K Milionen Mark a
41o-Arihien bier Jahre auf
324,— ſunt den jetzigen Tarif
641.— Mrig neben einer Grur
235,2 In geſtaffelt wird und
560.— Mnäher 560 Mark) jährli
305,— Hruim 25 Pfennigen erk
249,7
399-ifh mütchrung des Geſbre
173.—1W Mäckhaft zu machen
52t,—1t4rländern, wie z. B. C
377,—1M tih, bereits nur da
379,5// beſteht. Richtie
415,—Mfrnicht dasſel
295,—
Ss-Mlu der Hand bit
iede bemüht, mi
815.
—
ulb dem Publikum
360,Mlit der Fernſpre
— WMuct zu mterſch
Frankfurter Kursbericht 2. Mai 1921.
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Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . .. . .
40.
3½2
3‟
.......
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
412% Vl.—1X.
Sparprämienanleihe ....
490 Preuß, Konſols .....
3130
390
....:
4% Bad. Anl. unk. 193*
8½%0 „ „ v. 1907..
42 Bahern Anl. . ... . . .
4½%
......."
48 Heſſen unk. 1924.. ..
....
3½% „ ..
„ „..
42 Württemberger .....
Ansländiſche.
5%6 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrenteo
1913, ab 1918.......
4½½ Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914..........
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
4% einheitl Ren e.
49 Rum. am Rente v. 03
5½% Goldrente v. 13
42 am. konv.
v. 05
47 Türk. Admin. v. 1903
490 „ (Bagdad) Ter, I
4%
„III
4% „ v. 1911,8ollanl.
4½70 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
2a
49
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
4%0
30, 4.
2. 5.
77,50 77,50
69,— 68,50
64,— 64,50
72.— 70,75
82,75 82,50
72.— 72.—
83,90 83,90
69,— 68,25
58,90 58,90
53 50 53.—
73,40 73,50
66.—
—
80,70
66,20 6625
73.— 73,50
63,— 62,50
55,50 54,75
80,10.
305,—
19,80
30,—
31,25
129,—
126,—
94,50
123.—
106,50
75.—
25,25
46,50
23.—
23.—
300,—
19.—
30,—
31,75
—
134.—
128,50
94,50
106,—
103,25
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29,—
48,75
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„ v. 1883.
48 „
4½% Anatolier I. ......
390 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . .. .. . .
.......
4½2
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3½%0 Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1913....
3½% „ v 1903....
42o Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%9
„
490 Frkf H. Krd.=Ver. 1921
4%0 Mein. Hyp. Bank 1922
199*
490 Pfälz. „
1923
4%6 Rhein. .
verl.
31 %.
Südd Bk. Münch. 1906
o Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdkr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl./ 96.—
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Darmſtädter Bank. . .
95,50 55,50 44,50 118.—
— 117.— 95,50 gs. — 419,50 — 73,60 97,40 97,30 80,25 98.— 98,50 86.50 87.— 93,50 93,50 95.— 95,— 100,— 100,— 81.— 81,25 100,— 100— 99,30 9920 86.— 86.— 96.— 209,— 180.—
S
Deutſche Bank ....
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft .
Dresdner Bank.
Metallbank ...
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627,50
260,—
490.—
175,10
—
108.—
500,—
2. 5.
294,—
147.
245,—
210,—
280,—
191,—
66.—
163,—
555,—
298.—
319,—
431,—
310,—
505.—
422,—
570,—
633,—
266,—
280,80
160,50
—
106,
498,50
420,—
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