Darmstädter Tagblatt 1921


01. Mai 1921

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Nummer 119

Sonntag, den 1. Mai 1921

Die Woche.

Der 1. Mai iſt herangekommen, ohne daß das Repara=
sproblem
eine Löſung gefünden hätte, und in London
heine neue Konferenz zuſammen, deren Ergebnis, ohne daß
rvohl damit zu viel ſagen dürfte, das Schickfal der Welt ent=
Met. Das neue Angebot, das von der deutſchen Regierung
Vereinigten Staaten von Amerika übermittelt wurde, hat
fehr verſchiedene Beurteilung erfahren. Die franzöfiſche
ſe ruft in die ganze Welt ihr Unannehmbar hinaus, und
vie franzöſiſche Regierung hat ihren Waſhingtoner Botſchaf=
zahin
inſtruiert, daß das deutſche Angebot eine Löſung für
nrht bedeute. Sehr verſchiedenartig iſt die Behandlung der
e in der engliſchen Preſſe. Während ſelbſtverſtändlich die
Fpeliffeblätter die deutſchen Vorſchläge für gänzlich undisku=

erklären, ſind doch auf der anderen Seite Stimmen zu ver=

mi 504,5

kᛋ und die Ausführungen Lloyd Georges wieder einmal be=
im
, daß die ruhige Stimme der Vernunſt noch wenig Wider=
ſe
. U indet. In Rom hat der Miniſterpräſient Giolitti, der durch
Vahlvorbereitungen verhindert iſt, perſönlich an der Lon=
hie
Konferenz teilzunehmen, ſeinem Außenminiſter Grafen
wra die Wahrung der unbedingten Solidarität mit den alli=
en
z. Mir Mächten als Richtlinie mit auf den Weg gegeben. Ganz
4ü zuchſichtig erſcheint zurzeit noch die Haltung der Waſhingtoner
ſgerung. Wenn nach einer Meldung des Daily Chronicle der
aißs uträkaniſche Staatsſekretär Hughes der deutſchen Regierung
Zel. 28ſ steilt hat, daß der Sinn ihrer neuen Vorſchläge zu unklar
85-Ycm in der heutigen Form von der Regierung der Vereinigten
30-/Anren den alliierten Mächten mitgeteilt zu werden, wenn ge=
Panna! HörM ein ſoll, daß die Regierung der Vereinigten Staaten wünſche,
. ö öler jeden möglichen Zweifel über den Totalbetrag der Repa=
48- 9imen beſeitigt zu ſehen, ſo iſt damit über die grundſätzliche
../ 2u5laAuung Waſhingtons noch gar nichts geſagt. Bei den weltpoli=
30-/hm Zuſammenhängen, die an diefer Stelle ſchon mehrfach er=
20GſAnſt worden ſind, wird es letzten Endes von ausſchlaggebender
3)=utung ſein, in welchem Maße ſich Amerika für eine Löſung
Z=uropäiſchen Konfliktes einſetzt. Die Haltung der Neu=Yorker
za5lxüte beweiſt, wie auch der Reichsminiſter des Aeußern Dr. Si=
2-gus in ſeiner letzten Reichstagsrede hervorhob, daß die ameri=
zeawlzueche
Geſchäftswelt unſere Vorſchläge anders einſchätzt als die
z5-/amßöſiſchen Polititer.
DDie Lage iſt gerade deswegen ſo überaus ernſt, weil das Re=
Pmationsproblem nicht nur von wirtſchaftlichen, ſondern auch
politifchen Geſichtspunkten aus zu berrachten iſt, und nicht
in Deutſchland, ſondern auch insbeſondere in den neutralen
3tnten bricht ſich die Erkenntnis immer mehr Bahn, daß für
49-/4/rikreich die Löſung des Reparationsproblems nur noch der
Zeernantel für ſeine weitgehenden politiſchen Abſichten iſt. Vom
dirſſchaftlichen Standpunkt aus iſt ein Vortrag, den Herr John
ſonter Dulles kürzlich in Neu=York gehalten hat und über den
geMeue Zürcher Zeitung ausführlich berichtet, von beſonderem
ereſſe (Herr John Forfter Dulles war während der Pariſer

geisandlungen 1918/19 Mitglied der amerikaniſchen Friedens=
ation). Herr Dulles, der im übrigen alles andere eher iſt
weutſchfreundlich, ſetzt auseinander, daß die Erörterung des
Ferrationsproblems drei Stadien durchlaufen habe. Zunächſt
in im Vordergrund die Frage nach der Höhe von Deutſchlands
ſanld geſtanden, dann die von Deutſchlands Zahlungsfähigkeit,
zeigeſhnrend heute die dritte Seite der Angelegenheit von ausſchlag=
eunnder
Bedeutung ſei, nämlich in welcher Höhe die Welt über=

eſchwagen,

tſchland die Piſtole auf die Bruſt ſetzt, um ein neues Zah=
gSberſprechen
von Deutſchland zu erpreſſen, ſo kann man
fie, 3 S0D 2an Dulles nur recht geben, wenn er ſeine Anſicht an Hand der
braunes Wecle ſtlungen der bisher geleiſteten Reparationen erläutert. Es
hier als Beiſpiel die Ablieferung der deutſchen Schiffe an
1 Me Witente erwähnt werden. Nach Herrn Dulles wäre es zur
K der Friedenskonferenz ausgeſchloſſen geweſen, daß die Alli=
n
nicht alle Schiffe, die Deutſchland beſaß oder bauen konnte,
ſich gefordert hätten. Als nun aber Deutſchland ſeine Han=
Motte abgeliefert hatte, zeigten ſich ſofort die verheerenden
wigen. Die Schiffe mußten verkauft werden und erzielten einen
Ri
veringen Preis, daß die alten Reeder mit ihrem teueren Ma=
hal
nicht mehr konkurrenzfähig waren. 1 Million engliſcher
uEdelstonnage iſt ſchätzungsweiſe zurzeit aufgelegt, ganz abgeſe=
EIl davon, daß als ebenfalls ganz natürliche Folge der engliſche
Aeffbau zurzeit faſt brach liegt (auch hier ſehen wir eine der
Waaſachen der gewaltigen engliſchen Arbeitsloſigkeit). Ganz ähn=
Folgeerſcheinungen werden ſich aber bei allen Reparations=
Rangen zeigen müſſen. Die Ausſicht, daß ſich vernünftige
Mrſchaftliche Erwägungen in London werden durchſetzen können,
den 2. Mal Ftgeint jedoch leider nur gering.
Wenn aber der Sieg der Unvernunft eine Kataſtrophe von
MAbſehbarem Ausmaß über Europa heraufbeſchwört, ſo muß
eeieſtellt werden, daß die deutſche Reichsregierung in ihrem
gebot bis an die Grenze des Möglichen, ja nach Urteil aller
Fchberſtändigen weit darüber hinaus gegangen iſt.
Immerhin müſſen wir es begrüßen, daß wir an dem Grund=
TA feſtgehalten haben, nur eine Leiſtung zu verſprechen, die,
in auch nur unter den günſtigſten Vorausſetzungen, möglicher=
ZaIſe erfüllbar iſt. Die engliſche Zeitung Obſerver, die recht gute
e lehungen zu Lloyd George hat, führte letzthin aus, Deutſch=
Eno ſolle doch jetzt ruhig alles, auch Unerfüllbares, verſprechen,
ſiel C 194 ſja die politiſche Konſtellation in ſpäteren Zeiten zweifellos
MazhMs andere ſein werde. Die Erfahrungen, die wir ſeit Verſail=

7 Wriugneler machten, müſſen uns endgültig vor unerfüllbaren Zugeſtänd=
Safch A em dewahren.
Wenn ſo ſchwarze Wolken unſeren politiſchen Horizont ver=
vigkihe
, ich4 ühkern, gewährte die Abſtimmung in Tirol am vergange=
M1 Sonntag einen kleinen Lichtblick. Ueber 98 Prozent aller
enhidh ed hſtimmenden hat ſich hier für einen Anſchluß an das Deutſche
vid. Wich ausgeſprochen, und es wird ſich nun zu zeigen haben, ob
AS ſo pomphaft verkündete Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker
M0cſiglich eine Theorie iſt.
In der großen Debatte im Reichstag über die gegenwar=
N92 Lage wurde auch die Frage der Kriegsſchuld und der etwa
hiöd Dr Auftlärung dieſer Frage zu tuenden Schritte mehrfach be=
Nchrt. Für das deutſche Volk iſt es eine unabweisbare Notwen=
2gkeit, die wahren Kriegsurſachen zu erforſchen und damit die
ge von der Alleinſchuld Deutſchlands am Weltkriege aus der
2 Iet zu ſchaffen. Im engen Zuſammonhange mit der Schuld=
rſetge
ſteht auch die Frage der ſogenannten Kriegsverbrecher
wien Wchid es iſt leider in der deutſchen Oeffentlichkeit nicht genügend

beachtet worden, welch eigenartiges Licht die erſten Zeugenver=
nehmungen
in England auf die ungeheuerliche Leichtfertigkeit der
feindlichen Beſchuldigungen geworfen haben. Die Prozeſſe in
Leipzig haben ihren Anfang genommen und die Wahrheit wird
ſich Bahn brechen.
M.
Ein weißer Rabe.
rC. Die Hoffnung auf Amerika fängt an, ſich zu
trüben. Am franzöſiſchen Imperalismus, der mit einer Zähig=
keit
ſein zerſtörendes Ziel verfolgt, wird ſelbſt Hardings guter
Wille, der keineswegs in Zweiſel zu ziehen iſt, ſcheitern. Es
ſteht mit ziemlicher Sicherheit feſi, daß man in Waſhington die
deutſchen Vorſchläge für eine mögliche Verhandlungsbaſis hält,
aber man hält es dort ebenſo für vergebliche Liebesmüh, eine
Brücke zwiſchen Deutſchland und der Entente zu bauen, folange
Frankreich bei ſeiner ſchroff abwehrenden Haltung beharrt. Wenn
Amerika nur wenigſtens England zum ſtillen Verbündeten hätte!
Aber England zeigt ſich auch hier wieder höchſt molluskenhaft.
Man ſieht zwar dort die Beſetzung des Ruhrgebiets aus eigenen
wirtſchaftlichen Intereſſen ſehr ungern, denn, wie ſchon ſo oft be=
merkt
, wird durch die Beherrſchung dieſes wichtigen Kohlen=
beckens
Frankreich unabhängig vom engliſchen Kohlenmarkt.
England verliert alſo ſeinen beſten Kunden, der ihm fogar zum
ſchärfſten Konkurrenten wird. Auch weiß man genan in London,
daß die franzöſiſche Militärhegemonie auf dem Kontinent Eng=
lands
Seemachtſtellung, die es zum Weltfinanzier gemacht hat,
aufs äußerſte bedroht. Aber ebenſo weiß man in London, daß
gerade jetzt ein Riß in dem engliſch=franzöſiſchen Freundſchafts=
bund
der großbritanniſchen Politik große Gefahren bereiten
kann. Und ſo wird es wohl kommen, daß Deutſchland trotz ſeiner
ehrlichen Opferwilligkeit und feiner bis an die äußerſte Grenze
gehenden Bereitwilligkeit wieder ohne Helfer und Vermittler da=
ſtehen
wird.
Bei einer ſo verzweifelten und verworrenen Lage muß vor=
läufig
die Stimme der Vernunft ſchweigen. Und gerade in
England nimmt ſie immer mehr an Stärke und Eindringlichkeit
zu. Beweis: der Brief Sir Robert Cecils, Aſquiths und Barnes'
an Lloyd George. Und noch andere viele Beweiſe laſſen ſich dafür
anführen. Einer Warnungsſtimme ſoll aber hier ganz beſon=
ders
gedacht werden, da ſie von einem kommt, der ſie ſchon ein=
mal
in einem ruhig und ſachlich und logiſch unwiderleglichen
Buche erhoben hatte und der jetzt in einem Artikel dem Entente=
gewiſſen
ſeine Unvernunft und Ungerechtigkeit vorhält. Es iſt
dies der Profeſſor J. M. Keynes, der als engliſcher Sachver=
ſtändiger
der Verſailler Friedensdelegation angehört hat. Schon
in ſeinem bekaunten Buche wies er die Unſinnigkeit des Ver=
ſailler
Vertrages nach. Jetzt richtet er ſich mit einer ebenſo
großen Ruhe und Schärfe zugleich gegen die Unſinnigkeit der
Reparationsforderungen Frankreichs. Er verneint mit Ent=
ſchiedenheit
die Behauptung, daß Deutſchland ſeinen Repara=
tionspflichten
durch Verzögerungen nicht nachgekommen ſei. Die
Alliierten könnten natürlich jederzeit behaupten, Deutſchland
habe ſich ſeinen Verpflichtungen abſichtlich entzogen, ſobald es
irgend eine Forderung nicht erfülle, wenn ſie geradezu unerfüll=
bar
=unſinnig ſei. Es ſtimme allerdings, daß Deutſchland, ſo=
lange
die Reichsbank noch eine Milliarde in Gold beſitze, phyſiſch
imſtande ſei, ſie herauszugeben. Auch die Auslandskredite, die
dem Einkauf von Nahrungsmitteln dienen ſollten, könnte es ſehr
wohl abtreten. Aber täte es dies, ſo würde es im erſteren Falle
bankerott machen und im zweiten in eine nicht abſehbare Hungers=
not
geraten. Deutſchland ſei nur ſchuldig zu ſprechen, wenn es
vernünftige Forderungen ablehne. Wir können, wenn wir Luſt
haben, Deutſchlands Abſichten verdächtigen, und für alles, was
es vornimmt, die niedrigſten Ausdrücke verwenden. Aber die
Wahrheit iſt, daß das deutſche Volk über alle Maßen betrogen
und erniedrigt worden iſt!
Das ſind beherzte und wahre Worte. Wird aber dieſe
Stimme des Predigers in der Wüſte gehört werden? Fanatis=
mus
und Habgier werden ſie überſchreien. Was nützt es uns,
wenn unter dem Heere der ſchwarzen Raben im Weſten ſich hier
und da einmal ein weißer zeigt? Aber wir müſſen Keynes
immerhin dankbar ſein, daß er den Mut hat, ſolche Wahrheiten
offen auszuſprechen. Das kann aber nur einer tun, der in Eng=
land
ſitzt. In Frankreich würde man ſolch einen Wahrheits=
prediger
lynchen. Und ſolange Frankreich ſich noch in einem
ſolchen Haßzuſtand befindet, iſt kaum eine Hoffnung, daß Deutſch=
land
nur einigermaßen Gerechtigkeit von dem Feindbund wider=
fahren
wird.
In Erwartung der Antwort Amerikas.
** Berlin, 30. April. Verſchiedene Blätter brachten heute
morgen eine Nachricht, nach der die amerikaniſche Note in
Berlin eingetroffen ſei. Sie wäre in ablehnendem Sinne
gehalten. Das Reichskabinett ſei geſtern um 4 Uhr nachmittags
zu einer Sitzung zuſammengetreten, um über weitere Schritte zu
beraten. Dieſe Nachricht entſpricht, wie der Lokalanzeiger erfährt,
nicht den Tatſachen. Das genannte Blatt berichtet, das
Reichskabinett habe über die Reparationsfragen verhandelt. Man
ſprach über das, was geſchehen müſſe, um einen Abbruch der
Verhandlungen mit Amerika zu vermeiden. Auch über die Oſt=
fragen
, beſonders über die Lage in Oberſchleſien, wurde ver=
handelt
.
Entgegen der Senſationsnachricht von einem Scheitern der
deutſchen Bemühungen, durch Vermittelung Amerikas neue Ver=
handlungen
anzubahnen, berichtet die Chicago Tribune, die Ver=
einigten
Staaten hätten Deutſchland um Abänderung
ſeiner Vorſchläge erſucht. In Berlin ſei man zwar noch
nicht offiziell benachrichtigt, doch ſchon davon unterrichtet, daß die
Alliierten die deutſchen Vorſchläge in der vorliegenden Form
nicht annehmen würden und man erwarte, daß Deutſchland bereit
ſei, Abänderungen vorzunehmen, um die Diskuſſion über die
Wiedergutmachung wieder zu eröffnen. Harding werde, trotz=
dem
gewiſſe amerikaniſche Kreiſe eine ſcharfe Kritik an ſeiner
Politik übten und eine Einmiſchung der Vereinigten Staaten in

von Deutſchland abhänge, zu beſchleunigen. Harding wolle die
Frage des Friedensſchluſſes mit Deutſchland in der Schwebe laſ=
ſen
, bis in der Reparationsfrage eine Entſcheidung gefaßt ſei.
Nach Nachrichten, die aus Waſhington eingelaufen ſind,
hat geſtern der Staatsſekrctär Hughes den britiſchen Botſchafter
und den engliſchen Geſandten empfangen. Nen=York Times nennt
es bedeutungsvoll, daß nach der Unterredung mit den Diplomaten
mit Nachdruck betont wurde, es habe niemals in Frage geſtanden,

Einzelnummer 20 Pf.

ob die deutſchen Vorſchläge annehmbar ſeien, vielmehr habe es
ſich darum gehandelt, ob ſie als geeignet zu erachten ſeien, als
Grundlage für Unterhandlungen zu dienen. In dem Telegramm
heißt es weiter, Hughes wende die ganze ihm eigene Geſchick=
lichkeit
auf, um eine geeignete Baſis für Unterhand=
lungen
über eine Feſtſetzung der Reparationsleiſtungen zu fin=
den
, wie ſie den Alliierten genügen könnten. Gleichzeitig fucht der
Staatsſekretär ſorgfältig alles zu vermeiden, was Deutſchland
Grund zu der Annahme geben könnte, daß die Vereinigten Staa=
ten
nicht auf der Seite der Alliierten ſtänden. Auch in London
ſcheine man noch immer Bedenken zu haben, ſich bedingungslos
dem ſcharfen franzöſiſchen Standpunkt anzuſchließen.
London, 30. April. Morning Poſt meldet, daß bis geſtern
nachnrittag keinerlei amtliche Informationen in London bezüglich
der Haltungder Vereinigten Staaten gegenüber den
deuiſchen Vorſchlägen eingegangen waren. Dies deute darauf
hin, daß die Haltung Amerikas keineswegs die ſei, auf die man
gehofft habe. Das Blatt ſagt, die Lage enthalte beim Zuſam=
mentritt
des Oberſten Rates große Schwierigkeiten. Frankreich
und Belgien ſcheinen augenblicklich die einzigen Länder zu ſein,
die endgültige Vorſchläge zur Beratung bereit hätten.
Der diplomatiſche Berichterſtatter der Daily News meldet, es
könne von Deutſchland keine Information bezüglich des wich=
tigſten
Punktes in ken deutſchen Vorſchlägen, nämlich
der Bedeutung des Angebotes von 200 Milliarden in Annuitäten
und des Zeitraums, über den dieſe Annuitäten verteilt werden,
erhalten werden. Wenn die deutſche Regierung die von Paris
vorgeſchlagene Periode von 42 Jahren oder lieber eine noch kür=
zere
Zeitſpanne vorſchlagen würde, dann würden ſtarke Einflüſſe
angewendet werden, um die deutſchen Vorſchläge als Verhand=
lungegrundlage
anzunehmen.
Paris, 30. April. (Wolff.) Nach einem Kabeltelegramm
der Chicago Tribune aus Waſhington ſteht es noch nicht feſt, daß
an Deutſchland kein direktes Erſuchen um Abände=
rung
ſeiner Vorſchläge gerichtet wurde. Staatsſekretär Hughes
habe jedoch die Hoffnung auf Verhandlungen noch nicht aufgege=
ben
, ſelbſt für den Fall, daß eine Entſcheidung vor dem Einrücken
der franzöſiſchen Truppen in das Nuhrgebiet nicht erfolge.
Die neuen Zwangsmaßnahmen.
Paris, 30. April. (Wolff.) Nach dem Echo de Paris iſt
die Einberufung der Jahresklaſſe 1919 für Anfang nächſter Woche
zu erwarten. Im ganzen ſeien etwa acht Tage nötig, um die
Vorbereitungen zu treffen. Man glaube deshalb daß General
Degoutte über die erforderlichen Truppen zur Befetzung des
Ruhrgebiets am 15. Mai verfügen werde. Das bedeute
aber nicht, daß der franzöſiſche General Gaucher und der belgi=
ſche
General Beaurain nicht ſchon vorher in das Ruhrgebiet ein=
rücken
würden. Wie Pertinax im Echo de Paris mitteilt, ſind
als Koſten für die Beſetzung des Ruhrgebiets im erſten Monat
100 Millionen Franken vorgeſehen, in den weiteren Monaten
etwa 80 Millionen, daß ferner als wirtſchaftliche Maßnahmen
außer der Beſteuerung der Kohle mit 20 Goldmark pro Tonne
eine 40prozentige Exportſteuer und eine 30prozentige Beteiligung
an der Induſtrie vorgeſehen werde. Dieſes Syſtem könne auf
ganz Deutſchland als Druckmittel angeſehen werden. Die neue
Politik werde ſo zur Einrichtung einer interalliierten Kommiſ=
ſion
für die deutſchen Schulden führen und eine Hypothek erſten
Ranges darſtellen, die der Verſailler Vertrag den Alliierten auf
die Geſamtheit der deutſchen Einnahmen zuſichere. Die 12 Mil=
liarden
nach Artikel 235 müßten derart beglichen werden, daß das
geſamte Gold der Reichsbauk ausgeliefert werde. Außerdem
müßten für 6 bis 7 Milliarden Goldmark Beteiligung an der
deutſchen Induſtrie oder ausländiſche Deviſen verlangt werden.
* London, 30. April. Daily News zufolge wird in
britiſchen Kreiſen nicht daran gezweifelt, daß Frankreich die Ab=
ſicht
hat, komme was kommen wolle, in das Ruhrgebiet einzu=
marſchieren
. Wenn jedoch ein abgeändertes deutſches Angebot,
das als befriedigend angeſehen werden könne, zeitlich eintreffe,
ſo werde ſich England der Beſetzung des Ruhrgebie=
tes
energiſch widerſetzen. Im anderen Falle würde Lloyd
George nicht nur der Beſetzung des Ruhrgebietes zuſtimmen, ſon=
dern
auch britiſche Truppen daran teilnehmen laſſen. Bevor eine
endgültige Aktion unternommen wird, werden die britiſchen Ver=
treter
mit Unterſtützung des Grafen Sforza den Oberſten Rat
veranlaſſen, daß ein Ultimatum an Deutſchland abge=
ſchickt
wird, worin Deutſchland eine Friſt von Stunden, viel=
leicht
von Tagen gewährt wird, um ſich zur Annahme der Bedin=
gungen
der Alliierten bereit zu erklären. Die Times ſpricht
ebenfalls von der Möglichkeit eines Ultimatums an Deutſchland
und bringt damit die Worte Lloyd Georges im Unterhauſe, es
ſtehe ihm nicht an, zu ſagen, ob Deutſchland eine neue Gelegen=
heit
gegeben wird oder nicht, in Zuſammenhang. Daily Tele=
graph
ſchreibt: Die augenblickliche Haltung Deutſchlands in
der Reparations= und Entwaffnungsfrage laſſe dem Oberſten
Rat keine andere Wahl als die Beſetzung des Ruhrgebiets durch
franzöſiſche und belgiſche Truppen, die unter alliiertem Mandat
ſtehen. Die Sanktionierung dieſer Entſcheidung bedeute keines=
wegs
, daß die britiſche Regierung und die britiſchen
Sachverſtändigen bereit ſeien, die franzöſiſche Vorſchläge als wirt=
ſchaftliche
Sanktionen und dauernde Garantien anzunehmen.
London 30. April. (Wolff.) Die Morning Poſt ſagt zu
der bevorſtehenden Konferenz: Die Lage ſei nicht nur dun=
kel
, ſondern auch gefährlich. In einigen britiſchen Kreiſen
werde der Erklärung, daß Deutſchland bereit ſei, im Voraus
jeden Beſchluß einer internationalen Kommiſſion anzuerkennen.
beträchtliche Bedeutung beigemeſſen. Man ſei der Anſicht, daß
im Falle der Teilnahme der Vereinigten Staaten an einer ſolchen
Kommiſſion die Beſeitigung gefährlicher Komplikationen als
möglich angeſehen werden könnte. Die Haltung Belgiens ſei
dieſelbe wie die Frankreichs. Was Italien anbetreffe, ſo ſei eine
deutliche Neigung bemerkbar, gegenüber Deutſchland eine milde
Politik zu verfolgen und es könne als ſicher angenommen werden,
daß Italien an einer militäriſchen Beſetzung des Ruhrgebiets
nicht teilnehmen werde.
Die Organiſation des deutſchen
Schulweſens.
ONB. Berlin, 30. April. Dem Reichstagiſt jetzt vom
Reichsminiſter des Innern der Entwurf des Geſetzes über die
Organiſation des deutſchen Schulweſens (vielfach
unzutreffend als Reichsſchulgeſetz bezeichnet) zur Ausführung des
Artikel 146 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung (Nr. 1883 der Reichs=
tagdruckſachen
) zugegangen. Dem Geſetzentwurf iſt eine ausführ=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921.

Mummer 11:0

liche Begründung beigegeben und ihre Gedankengänge ſind fol=
gendermaßen
hervorgehoben:
Nach Artikel 146 Abſatz 1 der Reichsverfaſſung iſt das öffent=
liche
Schulweſen organiſch auszugeſtalten. Auf einer für albe ge=
ineinſamen
Grundſchule baut ſich das mittlere und höhere Schul=
weſen
auf. Künftighin werden nach dem Entwurf folgende Volks=
ſchularten
zuläſſig ſein:
1. Die Gemeinſchaftsſchule, das iſt die für alle gemeinſame
Volksſchule, die Religionsunterricht im Sinne des Artikel 146
Abiatz 1 der Reichsverfaſſung erteilt.
2. Die Bekenntnisſchule, die grundſätzlich zur Aufnahme von
Schülern eines beſtimmten Bekenntniſſes dient und in dieſem
Bekenntnis lehrplanmäßigen Religionsunterricht im Sinne des
Artikel 146 Abſatz 1 erteilt.
3. Die bekenntnisfreie Schule, die bekenntnismäßigen Reli=
gionsunterricht
im Sinne von Artikel 149 Abſatz 1 nicht erteilt,
und zwar:
a) weltliche Schule, die ohne Einſchränkung des Bekenntniſſes
oder der Weltanſchauung zur Aufnahme aller Schüler dient;
b) weltliche Anſchauungsſchule, die grundſätzlich zur Aufnahme
von Schülern beſtimmt iſt, die für eine beſtimmte Welt=
anſchauung
erzogen werden ſollen.
Neben den in § 1 aufgeführten Volksſchulen bleiben auch noch
eine weitere Volksſchulart, die Simultanſchule, unter gewiſſen
Vorausſetzungen zuläſſig. Die Gemeinſchaftsſchule ſteht grund=
ſätzlich
Schülern jeden Bekemtniſſes und jeder Weltanſchauung
offen. Der Unterricht darin kann daher nicht vom Geiſt eines Be=
kenntniſſes
erfüllt ſein. Er iſt vielmehr ausſchließlich auf der
Grundlage des gemeinſamen nationalen Bildungsgutes zu er=
teilen
, ſoweit wie der Religionsunterricht in Frage kommt. Die=
ſer
iſt ordentliches Lehrfach und muß in mindeſtens einem Be=
kenntmis
in der Gemeinſchaftsſchule geboten werden. Ein Zwang
für die Schüler, an ihm teilzunehmen, beſteht nicht. Jede Be=
kenntnisſchule
iſt für ein Religionsbekenntnis (Konfeſſion,
Sekte) beſtimmt. Der geſamte Unterricht iſt im Geiſte des Be=
kenntniſſes
zu erteilen. Um dies zu ermöglichen, müſſen die Leh=
rer
in der Regel dem Bekenntnis, für das die Schule beſtimmt iſt,
angehören. In den bekenntnisfreien Schulen iſt der Religions=
unterricht
kein ordentliches Lehrfach. Im übrigen teilen ſich dieſe
Schulen in folgender Weiſe: Die weltliche Schule ſteht allen Schü=
lern
offen. Die Weltanſchauungsſchule iſt das Gegenſtück der
Bekenntnisſchule. Sie iſt für eine beſtimmte Weltanſchauung be=
ſtimmt
und kann nur da eingerichtet werden, wo eine ſie pfle=
gende
Vereinigung beſteht, der die Rechte einer Körperſchaft des
öffentlichen Rechtes gewährt wird. Der Geſamtunterricht darin
iſt im Geiſte der betreffenden Weltanſchauung zu erteilen. Dafür,
ob Hilfsſchulen oder Hilfsklaſſen ſowie Förder= oder Begabten=
klaſſen
als bekenntnismäßig oder bekenntnisfrei eingerichtet wer=
den
, ſind Zweckmäßigkeitserwägungen maßgebend. Eine Ver=
pflichtung
des Reiches, ſich an den infolge der Durchführung des
Geſetzes erwachſenden Mehrkoſten zu beteiligen, iſt im Regie=
rungsfonds
nicht vorgeſehen, weil der Umfang der Mehrkoſten
zum größten Teil von der Landesgeſetzgebung abhängen wird.
Beſtehende, nach Bekenntniſſen getrennte Schulen mit Religions=
unterricht
gelten als Gemeinſchaftsſchulen und ſind unverzüglich
nach einer Vorſchrift des § 2 einzurichten. In Baden und Heſ=
ſen
ſowie im ehemaligen Herzogtum Heſſen=Naſſau bleiben die
dort geſetzlich beſtehenden, nach Bekenntniſſen nicht getrennten
Volksſchulen vorerſt erhalten.

Gegen den Vertrag von Verſailles.
Npt. Sechsundſechzig Männer aller Nationen, in der Mehr=
zahl
Engländer, haben ſoeben eine Kundgebung auf Re=
viſion
des Friedensvertrages erlaſſen. Sie geht da=
von
aus, daß der Vertrag diktiert wurde von Männern, die die
von ihnen proklamierten Ideale aufgegeben haben, und fordert
die Neuregelung durch Vertreter aller Völker, ohne Rückſicht auf
die Rolle, die ſie im Kriege geſpielt haben. Die Welt, ſo heißt
es, iſt aus dem Geleiſe und auf dem falſchen Wege. Sie kann
nur geſunden, wenn man den irrigen Weg wieder zurückgeht bis
zum Ausgangspunkt. Um die jetzt offenbar mit Zerſtörung be=
drohte
Ziviliſation zu retten, iſt es notwendig, wieder von den
14 Punkten auszugehen, und den allgemein anerkannten Idealen,
die ſie verkörpern." Zu den Unterzeichnern gehören u. a. der
Norweger Knut Hamſun, die Franzoſen Henri Barbuſſe und
Jean Longuet, die engliſchen Schriftſteller Jerome K. Jerome,
Bernhard Shaw, H. N. Brailsford, Iſrael Zwangwill, und Po=
litiker
wie Norman Angel, E. D. Morel, Robert Smillie, Earl
Loreburn, Arthur Ponſonby, Philipp Knowden nebſt Frau, von
Damen Lady Warwick, Lady Courtney, M. E. Durham und
Evelyn Sharp, ſowie die britiſchen Generäle Gough und C. B.
Thomſon. Vertreter der Mittelmächte ſind ausdrücklich fern=
geblieben
.
Wirkungen der neuen Zollgrenze.
Köln, 30. April. (Wolff.) Die Rheinzölle waren
Gegenſtand einer Ausfprache, die der Verein der Induſtriel=
len
des Regierungsbezirks Köln, E. V., am Freitag nachmittag
veranſtaltete. Bei Eröffnung der ſehr ſtark beſuchten Verſamm=
lung
, der auch eine Reihe gewerblicher Vertreter ſowie Reichs=
kommiſſar
v. Starck und Staatsſekretär Brugger beiwohnten,
wies der Vorſitzende des Vereins u. a. darauf hin, daß ſich durch
die Verordnungen 81 und 82 der interalliierten Rheinlandkom=
mifſion
für die Induſtrie des Kölner Wirtſchaftsgebietes eine
troſtloſe Beengung ergeben habe, deren Folgen heute noch nicht

zu überſehen ſefen. In den nächſten Tagen müßten noch weitere
Erſchwerniſſe erwartet und befürchtet werden, daß die Induſtrie
im beſetzten Gebiete vor Verhältniſſe geſtellt werde, wie ſie ähn=
liche
noch nicht erlebt habe. Dem Staatsſekretär Brugger ſprach
der Vorſitzende das volle Vertrauen des hieſigen Wirtſchafts=
gebiets
auch für die Zukunft aus. Der Geſchäftsführer des Ver=
eins
Dr. Mayer erſtattete hierauf eingehenden Bericht über die
Rheinzölle.
Eine deutſche Note an die Reparationskommiſſion.
Berlin, 30. April. (Wolff.) Am 24. April übergab die
Kriegslaſtenkommiſſion der Reparationskom=
miſſion
eine Note, in der es heißt:
Von einzelnen alliierten Regierungen der Reparationskom=
miſſion
eingereichten Schadenrechnungen ſind zum über=
wiegenden
Teile in einer Weife aufgeſtellt worden, die es nicht
geſtatteten, zu einer klaren Erkenntnis der berechneten Schäden
und ihrer Bewertung zu gelangen. Auch über die Methoden der
Schadenfeſtſtellung und Abſchätzung werden nur lückenhafte An=
gaben
gemacht. Die deutſche Delegation hat ſich bemüht, durch
Stellung von Fragen und durch Beſprechungen mit Sachverſtän=
digen
der beteiligten Regierungen die mangelhaften Unterlagen
zu ergänzen und ſich damit die Möglichkeit zu einer ausreichen=
den
Ueberſicht zu verſchaffen. Dabei hat ſie infolge der Haltung
dieſer Regierungen nur in geringem Umfange Erfolg gehabt. Es
iſt ihr in einer beträchtlichen Zahl von Fällen der Nachweis ge=
lungen
, daß die Schadenpoſten zu Unrecht eingeſetzt oder zu hoch
bewertet oder mehrfach in Rechnung geſtellt worden ſind. Damit
iſt auch die materielle Zuverläſſigkeit der Schadenrechnungen
ernſtlich erſchüttert worden. Die deutſche Regierung kann mit
Rückſicht auf die Unzulänglichkeit und Unzuverläſſigkeit des ihr
zugänglich gemachten Materials und mit Rückſicht auf die Kürze
der ihr zur Aeußerung gelaſſenen Zeit nicht anerkennen, daß
ihr in dieſer überaus bedeutſamen Frage billiges Gehör im
Sinne des Artikels 232 Abſatz 2 des Friedensvertrages von Ver=
ſailles
gewährt worden ſei.
In Ausführung des Artikels 232 des Verſailler Vertrages
hat die Reparationskommiſſion einſtimmig beſchloſſen, die Höhe
der Schäden, für welche durch Deutſchland nach den Beſtimmun=
gen
des Artikels 232, 2. Abfatz und Amnex 1 zu Teil VIII des
Vertrages Erſatz geſchuldet wird, auf 132 Milliarden
Goldmark feſtzuſetzen. Die Reparationskommiſſion hat in die
oben genannte Summe nicht diejenige Summe einbegriffen, die
der Verpflichtung Deutſchlands entſpricht, noch außerdem gemäß
dem 3. Abſatz des Artikels 233 die Erſtattung aller Summen zu
effektuieren, die Belgien von den alliierten und aſſoziierten Re=
gierungen
bis zum 11. November 1918 geliehen hat, einſchließlich
5 Prozent dieſer Summe. Die deutſche Regierung hat ihre Ge=
danken
über die Löſung des Reparationsproblems den Konfe=
renten
in Spa, Brüſſel und London unterbreiten laſſen und hat
vor wenigen Tagen der amerikaniſchen Regierung einen neuen
Plan übermittelt, auf welchen die Antwort noch ausſteht. Die
deutſche Regierung möchte es unter dieſen Umſtänden zunächſt
der Reparationskommiſſion überlaſſen, ihrerſeits einen Plan auf=
zuſtellen
, hinſichtlich deſſen ſie jedoch alle Vorbehalte macht. Sie
verweiſt dabei auf die bei den Verhandlungen über die Höhe der
Entſchädigungsſumme von ihren Vertretern abgegebenen Erklä=
rungen
, in welchen gegen die Unzulänglichkeit der ihr zur Prü=
fung
der Entſchädigungsforderungen gegebenen Zeit und gegen
die Unzulänglichkeit der Unterlagen dieſer Forderungen wieder=
holt
Verwahrung eingelegt worden iſt. Sie muß dieſe Verwah=
rung
auch darauf erſtrecken, daß die Reparationskommiſſion trotz
der Bedeutung der Angelegenheit eine Friſt von 24 Stunden
für ausreichend erachtet, um der deutſchen Regierung die In=
ſtruktion
ihrer Pariſer Vertreter zu ermöglichen.
In ihrer Note vom 15. März dieſes Jahres Hr. 13/184 hatte
die Reparationskommiſſion im Hinblick auf die von ihr auf 12
Milliarden Goldmark berechnete reſtliche Verpflichtung Deutſch=
lands
aus Artikel 235 des Friedensvertrages die deutſche Regie=
rung
aufgefordert, eine Million Goldmark ſofort zu zah=
len
und wegen der weiteren Beträge Vorſchläge zu machen. Die
deutſche Regierung glaubt, daß das in der Note der Reparations=
kommiſſion
vom 22. April d. J. enthaltene Erſuchen auf Abliefe=
rung
von einer Milliarde Goldmark Gold in die Gewölbe der
Bank von Frankreich, auf deſſen rechtliche und tatſächliche Un=
durchführbarkeit
hier nicht nochmals eingegangen werden ſoll,
nicht aufrechtzuerhalten iſt. Der Reichstag hat das folgende Ge=
ſetz
beſchloſſen, das mit Zuſtimmung des Reichstages hiermit
verkündet wird: § 1. Die Verfügung über Gold bleibt weiterhin
bis zum 1. Oktober 1921 in gleichem Umfange verboten und eben=
ſo
ſtrafbar, wie ſie gemäß § 24 Nr. 8 des Ausführungsgeſetzes
zum Friedensvertrag vom 31. Auguſt 1919 (Reichs=Geſetzblatt
S. 1500) gegenwärtig verboten und ſtrafbar iſt. § 2. Dieſes Ge=
ſetz
tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft.
Keine Regierungskriſis.
** Die Voſſiſche Zeitung und andere Blätter wollen aus
führenden parlamentariſchen Kreiſen erfahren haben, daß das
Scheitern der amerikaniſchen Vermittlungsverſuche zu einer un=
mittelbar
bevorſtehenden Kabinettskriſe führen müſſe. Im
Falle des Rücktritts von Dr. Simons würde auch der Reichs=
kanzler
zurücktreten. Hierzu erfährt das Wolff=Bureau von
zuſtändiger Seite: Es iſt richtig, daß der Miniſter des Auswär=
tigen
vor einiger Zeit dem Reichspräſidenten ſein Abſchiedsgeſuch
vorgelegt hat. Maßgebend für den Entſchluß des Miniſters war

ſein Eindruck über die Stellungnahme der deutſchen öffent0z
Meinung zu ſeiner Politik. Mit Rückſicht auf die von ihm
geleiteten Verhandlungen mit Amerika hat ſich der Miniſtes=
gleich
bereit erklärt, die Geſchäfte ſeines Reſſorts vorläufig wei
zuführen. Der Reichspräſident hat das Geſuchabgele:
da nicht nur das Kabinett die Vorſchläge des Reichsmim
über die Fortführuag der von ihm mit Amerika begonnenen:9
handlungen billigt, ſondern auch die Reichstagsdebatte gnu
hat, daß die Volksvertretung in ihrer großen Merln
die Fortführungwünſcht.
Koſtenerſtattung für den Lohnabzug.
Eine Eingabe des Hanſa=Bundes an de
Reichstag.
* Um die Erſtattung der durch den Lohnabzug verrn
ten Koſten für den Arbeitgeber zu erreichen, hsi
Hanſa=Bund unter Zugrundelegung eines durch Nundfrag
ſeinen Mitgliedern erhaltenen einwandfreien Materials ein e
gabe an den Reichstag gerichtet. Für die Errechnung Oe
fordernden Entſchädigung ſind u. a. folgende Vorſchläge gs
worden:
1. Aus den Summen der Steuerbeträge und der dafüät
gewendeten Gehaltsſumme für die Bearbeiter iſt der Prozim
zu berechnen, der zur Deckung der Unkoſten zur Erhebung kon=
muß
, alſe: Steuerbeträge der Beamten per Juli bis. DeZiwr
189 255 Mark, Steuerbeträge der Arbeiter per Juli bis Dese
361065 Mark, insgeſamt 550 320 Mark. Gehälter der Bea M
per Juli bis Dezember 183 000 Mark. Der Prozentſatz 17e7
dieſem Falle bei 3,3 Prozent. Eine andere Firma veila
5 Prozent.
2. Eine Firma, die 800 Arbeiter beſchäftigt und den Stel
abzug durch Marken vornimmt, hält eine Vergütung von 9
ſchnittlich 0,75 Mark für die Steuerkarte und für jede LEhm
als angemeſſen.
3. Der Steuerabzug beträgt im Jahre etwa eine ONf
Mark, hiervon müßten dem Arbeitgeber mindeſtens 1 Pren
als Entſchädigung zugebilligt werden.
4. Dem einzelnen Betrieb kann es nicht anheim gegebeiſel.
den, wie hoch er die Aufwendungen (für den Steuerabzuua
ſetzt, ebenſowenig kann ihm aber eine Kontrolle ſeiner evennie

Abſätze feitens des Staates angenehm ſein. Es dürfte ſätin
Entſchädigung nach der Höhe der Steuerabzüge empfehler, 4
für je 100 000 Mark 500 Mark Entſchädigung 0,5 Prozaal
Minimum. Mit Rückſicht darauf, daß auch den Gemeind unt
Gemeindeverbänden für die Uebernahme der Geſchäfte derßen=
anlagung
und Erhebung der Umſatz= und Gewerbeſteu geitn
Entſchädigung von 4 Prozent des abgelieferten Betrages un fiü
die Erhebung einer Reichsabgabe von acht Zehntel Prozentcau=
tiert
iſt, müßte dies der Einzelunternehmer erſt recht beanf nchten
können. Unter Aufzählung der in einzelnen Fällen in diekaſu=
ſende
gehenden Koſtenſummen der Arbeitgeber, die dundien
Lohmabzug hervorgerufen werden, bittet der Hanſa=Bundien
Reichstag um eine grundſätzliche bejahende Stellungnahm und
die Feſtlegung der Entſchädigung in geſetzlicher Form.
Die deutſch=däniſchen Verhandlungen.
* Kopenhagen, 29. April. Im Folkething eänd.
bei der dritten Leſung des Zuſchlagsbewilligungsgeſetzes de -An
niſter des Aeußern Scavenius, die bevorſtehenden denſochtu
däniſchen Verhandlungen würden zunächſt einen riuen agez
tierenden und vorbereitenden Charakter haben. Man wrl vwu Fenili
läufig einmal Klarheit darüber ſchaffen, über welche Fragn ſſoh Juhres bei
gleich eine Einigung zu erzielen ſei und welche Fragen, Symiel/ as Pale
rigkeiten böten. Ueber die Ausweiſungen äußerte Scrnt=/ymie uſm Ende
u. a., die deutſchen Angriffe hätten ausſchließlich den Ztv., Dis. An
Stimmung in Dänemark aufzuhetzen. Die Agitation, an de auch Ume
der Folkethingabgeordnete Paſtor Schmidt teilgenommenhd.bc zur Pe
ſei grund= und gewiſſenlos. (Die Dänen haben wo mächl=f übe,
gehetzt?) Dann behandelte Juſtizminiſter Rytter dia leſic enag
Frage. Er ſtellte zunächſt feſt, daß nach ſeiner Anſicht, altöchuß mder,
ſchen Staatsbürger, gleichgültig, welche Geſinnung ſie hätn, ſund Nzu.
bedingt Anſpruch auf Rechtsſchutz und Anſpruch darauf ätuten ud, and
nicht beläſtigt zu werden. Das letztere werde auch zit Ige Dicb
ſchehen; wenn es geſchehe, ſo werde von ſeiten der Teöuoell.
eingeſchritten werden. Ferner erklärte der Juſtizminiſt, wen
deutſchen Staatsbürgern würden keine Hinderniſſe in de Weg :0B., ſom
gelegt werden, vorübergehende Beſuche hier im Landealt zu= ung reig
ſtatten, weder den deutſchen Bürgern aus der zweitenZone/t !Yon
die nach der erſten Zone oder nach dem übrigen Dänemar moll/: ahzügl
ten, noch den anderen deutſchen Staatsbürgern.
2
ſſchen
Aus Sowjet=Rußland.
1000
Reval, 29. April. Die ruſſiſche SowjetregicW 4g Zehian
hat zwecks Durchführung ihres neuen Transportpimte
21 Eiſenbahnwerkſtätten militariſiert, darunter die Sſonohe
Werke mit 12000 Arbeitern und die Nykſonski=Werke mi 10
Arbeitern in Niſchny=Nowgorod. In Petersburg ſind, n=
nomitſcheskaja
Shiſn mitteilt, alle Fabriken außer 30 Im
April bis 8. Mai wegen Brennſtoffmangels geſchloſſen. JiA

trafen 34 Waggons engliſcher Kohle ein.
Die Volkskommiſſare für auswärtige En
legenheiten Sowjetrußlands und der Sowjetukraie
worteten auf die rumäniſche Erklärung vom 1
mit einer Wiederholung des Prodeſtes gegen das feindſelie
halten rumäniſcher Kriegsſchiffe gegen ruſſiſche und uhine

König Mai.

Von Marie Holzer.

Der Mai, der große Verführer, hat ſeinen Einzug gehalten.
Wie ein Siegesgott kommt er angefahren auf leuchtendem Son=
nemwagen
mit weißen Wolkenroſſen davor unter dem weiten
blauen Baldachin des Himmels, in das die Nacht glänzendere,
tiefer funkelnde Sterne gewebt. . Und tauſend Vogelkehlen
ſingen Jubellieder und Millionen Bäume und Sträucher läuten
ihre Blätterglocken und alle Blumen öffnen ihre Blütenpracht
nind lächeln ihren taufriſchen Willkommensgruß.
Und alle Fenſter werden geſtürmt und alle Tore öffnen ſich,
um ihn zu ſehen, dieſen großen Zauberkünftler, der alles wandelt,
der ſein tauſendſtimmig Rattenfängerlied ſingt, dem alle folgen
müſſen, groß und klein, jung und alt, und der ſie doch immer
wieder in die Irre führt, der Verheißung lächelt und Lohn.
Es iſt der Don Juan, den ein Gott erdacht in einer reichen
Schöpferſtunde, der lachend thront in ſeinem Wolkenkuckucksheim,
und von dem Reichtum ſeines Strahlenkranzes ſendet er ſein
helles Licht zu den Menſchen und erleuchtet aller Stirne.
Und wenn man längs der blühenden kleinen Stadtgärten
entlang geht oder hinausfährt in einen anderen Stadtteil, in
einen entlegenen Barten, ift es dann immer wie eine Reiſe ins
Traumland, eine Feenfahrt ins Paradies. Wünſche ſchauen mit
fragenden Augen in die Welt, die Sehnſucht ſchleicht ſich auf
leiſen Sohlen hergn, Abenteuer locken in jedem Blütenbaum, in
den Fliederbüſchen, die uns das ſüße Geheimnis ihres Lebens
zuflüſtern in der ſeinen Sprache ſchmeichelnden Duftes, im leiſen
Fächeln wehender Platanenblätter, im Erſchauern zitternder Aka=
zienzweige
, im leiſe verſchämt angedeuteten Roſa einer jungen
Blutbuche, die erſt langſam dem Purpurſchmelz der Reife ent=
gegenträumt
.
Und Blicke ſtreifen einen und Blicke locken, bewundernd, be=
gehrlich
, ſcheu oder keck, warm oder kühn. Worte fallen, ungelenk
oder abgenützt, zutraulich oder ſchüchtern, unternehmung uſtig
oder tollkühn, und erhöhen den Reiz der Stimmung, das Ver=
gnügen
des Maientages. Sie ſind nicht das Hauptmotiv, das
alles übertönt, ſondern nur eine feine Stimme, eine warme Me=
lodie
mehr im Klange des Frühlingsliedes ringsumher.
Und Mädchen gehen vorüber im Frühlingsglanz, und Kinder
mit einem Lächeln auf den Lippen, und ſchöne Frauen, auf deren
weichen Zügen, in deren warmen Bewegungen Leid und Freud'
liegt, Hoffnung und Verzicht, die die Liebe verklärt, die manche
durch ihre wunderſam geheime Kraft verjüngt und verſchönt, als

ob der Glanz törichter Worte, warmer Sorge, heißer Umarmun=
gen
und dunkler Küſſe ewig um ihre helle Stirn webte. . . . Ein
Rätſel iſt jedes Lächeln ſchöner Frauenlippen, es iſt ein ſeltſam
Moſaik aus tauſend feinen Gefühlsfäden gewoben, nüancen=
reicher
, vielfältiger als Worte. Es durchläuft die ganze Skala
von kühler Höflichkeit bis zum Triumph des Glückes. Manches
ſtilles, heimliches Vorſichhinlächeln erinnert an das Leuchten der
Sonne hinter dunklen Wolken, wenn die Sonne abends Abſchied
nehmen will, oder wie das ſchimmernde Silberband, das im
Schein des Abendrots einen ſchwarzen Himmelsſtreifen ſtrahlend
umſäumt. . . . Und Mütter gehen durch den Frühling mit klarem
Blick, die treue, ewig heilige Pflicht, die ihnen immer Herzens=
ſache
geweſen, trägt ſie empor, und im Auge glänzt ein ewiges
Frühlingsleuchten.
Und andeve, die die Pflicht geleitet durch alle Gaſſen, durch
alle Wirrniſſe des Lebens, kämpften einen ſteten Kampf, die
Augen ſehen in die Ferne, glanzlos und müde, und die Lippen
zog die Schickſalsſchwere tief hinab, die Sehnſucht hat mit leiſem
Stift feine Furchen in die Stirne gegraben. Sie haben die
Schlacht gewonnen, dem lockenden Frühling immer wieder den
Rücken gekehrt, aber es waren Pyrrhusſiege und draußen
ſoll es wieder Frühling werden, aber ſie ſehen ihn nicht, in ihrer
Bruſt keimt keine Blüte mehr.
Und andere, die ein Doppelleben geführt, die die Alltags=
ſtraße
gegangen, ſittſam und redlich, Pflichten erfüllt, Sorgen
getragen, aber manchmal weitab lag ein ſtiller Pfad, der ins
Freie führte, ins lächelnde Frühlingsgrün.
Die Wandlung der Jahreszeiten, die wir hundertfach mit=
erleben
, immer von neuem in Glanz und Pracht, in Müdigkeit
und Tod, die die Sehnſucht immer wieder vor unſeren Lebens=
pfad
pflanzt und die Hoffnung müde ſchlafen gehen läßt, die uns
winkt mit ihrem Frühlingslächeln und uns zur Ruhe ſchickt,
wenn es draußen kalt geworden, hat ein alter Spruch mit den
Jahreszeiten des Lebens verglichen, und darauf müſſen wir un=
ſere
Lebensuhr einſtellen. Der Mai kommt und geht und kommt.
bei uns muß es Sommer werden, die Blätter der Lebensblume
reifen dem dunklen Purpurſchwarz des Sommers entgegen, und
kein Frühlingslächeln darf die Krone umſpielen.
Wir Frauen warten immer, ſagt die Baronin Heyking ein=
mal
in einem ihrer Bücher. Wir warten, daß irgendwo dort um
die Straßenecke oder hinter jener Baumgruppe oder dort aus dem
Waldesdunkel irgend etwas hervortritt, irgend etwas Fremdes
Merkwürdiges, Wunderſames, etwas, das unſere Seele füllt,
unſer Denken, unſer Sehnen, unſeren Träumen Inhalt gibt und

Farbe. Iſt es das Glück mit den goldenen Locken, mit

in der Hand, Blumen im Haar, Wohlklang auf den Lippa.5
m Herzen? Iſt es das Schickſal im grauen Büßergetyid!
dunkel=feurigen Augen und rauhen Händen, denen ma fol
muß? Iſtes ein Märchenſpiel mit lockendem Klang und ei
Lächeln? Wir wiſſen es nicht. Der Mai birgt tauſendſoue
Rätſel, tauſend bange Fragen lauern auf den Bäumen, uſpcei
die Blüten, locken in der Luft, glühen am Himmel und rſhan
einen mit warmen Melodien. Was wartet dein?
Und Knaben ſehen mit großen Augen vor ſich hn
Lippen werden warm und weich, und der erſte Trau Moe
dunkel, leiſe in ihrem jungen bang=ahnenden Herzen. 1u Jung
Männer lächeln unternehmungsluſtig. . . . Die Pflicht7 gl
und dunkel im Frühlingsſonnenglanz. Wir ſollten i) e
ſchaft um dieſen einen Monat verkürzen. Das wäre die eitl,
ſie ihr Bündel ſchnüren müßte und gen Norden wande, Rue

weit fort.
Da und dort macht ein Haus umſtändliche Frühlinxoileie
Das dunkle wetterſchwarze Düſter der Faſſade wird AIh
licht. Wir dürfen alle zuſehen, wie es ſich vom Kopf buzu De.
Füßen ſchmückt, um lächelnd jugendlich den Mai zu emaſchce.
der neue Gäſte bringt, die es gaſtlich aufnimmt und dieſhſle.
neue Wünſche und Hoffnungen hineintragen in ihr neu 0e‟
Ein Vogel ſingt in den Zweigen ſein Lied, das N P80
fortträgt. Es ſtirbt, kaum daß es ausgeklungen, und 2 Mict
als ein Laut mehr in dieſer Symphonie der Farben un 29
Bleicher Mittagsdunſt umſpielt die ſchlanken Kirchtürmee 9
Blütenblätter liegen wie ein feiner Teppich zu Füßen eis 780
mes. Er blühte nur ein paar kurze Tage, dann warf Mo=
ſein
ſtrahlendes Brautgewand ab und lebt ſein nützlicht ee
nur dem Gedeihen der Frucht. Der Akazienbäume 59
Kuppeln längs der langen Straße wiegen ſich im Wi=
bringen
Leben und Schönheit in dieſes graue gleichmäze?9"
ſermeer, ſie leben ein Wunderleben mitten im harte hn
Aſphalt der Trottoire. In einem winzigen kleinen VickI
der dunkle Stamm, und ſeine Wurzeln wuchern dort ins"

ten Erde unter den feſtgefügten Steinen, bis unter die?"

der Elektriſchen vielleicht. Der Blumen Farbenfülle, der??"
dunkle Tönung in den Anlagen, der alten Bäume, deraſ...
ſich flüſternd zueinander neigen, dunkles Rauſchen auf .
gen. Maienandacht überall. Und taufend Gedanken 29.b.
keimen auf, aber ſie reifen ſelten zur Frucht, ſie zerflal
ſinken, der Maienwind verweht die Blütenblätter. . .

[ ][  ][ ]

im Dnjeſtr=Liman und lehnten die Teilung des Liman=
bügers
zwiſchen den drei Staaten in zwei gleiche Teile ab.
nwlkskommiſſare drohen, die Beſchießungen ruſſiſcher und
icher Schiffe mit Maßnahmen gegen die rumäniſchen
e und Batterien zu erwidern, und fordern die Einſetzung
emiſchten Kommiſſion. Ekonomitſcheskaja Shiſn be=

daß in Sowjetrußland vier chemiſche, eine Streichholz=,
Blas= und dreizehn Papierfabriken wegen Brennſtoff=
geſchloſſen
werden mußten. Die Nahrungs=
lperſorgung
der Arbeiter des Donez= Kohlen=
z
wird immer ſchlechter. Statt der für die dortigen Ar=
Angeſtellten und Eiſenbahner monatlich erforderlichen
n illionen Pud Getreide wurden im April nur 400 000 Pud
r. Infolge des Kohlen= und Materialmangels wurde das
arnm für die Neparatur der Lokomotiven für 1921 herab=
doch
kann ſelbſt dieſes Programm nicht eingehalten

g eine politifche Nachrichten. Nach einer Meldung des Berliuer
ates aus Köln hat die Interalliierte Rheinlands=
ſſion
angeordnet, daß Zuwiderhandelnde gegen die neuen
yrmmungen don den Militärgerichten der Beſatzungsbehörden ab=
i
0 werden. Nach einer Meldung des B. T. aus Halle veröffent=
y
Landtagsabgeordnete Höttge anläßlich ſeines Ausſcheidens aus
mmuniſtiſchen Partei einen Aufſatz, in dem er mitteilt, daß die
unniſtiſche Partei in Deutſchland nunmehr eine
. In Anhalt, wo die Kommuniſtiſche Partei ſtärker geweſen

faſt allen anderen Gebieten Deutſchlands, ſeien Maſſenaus=
rolgt
. Es lägen Abmeldungen ganzer Ortsvereine vor. Die
m. Polizeigericht der Bowſtreet in London geführten Vernehmun=
britiſchen
Zeugen, die nicht zu den in Leipzig ſtattfindenden
endlungen gegen die deutſchen Kriegsbeſchul=
ſ
reiſen können, haben am Samstag ihren Ab ſchluß gefunden.
iranzöſiſche Kammer hat mit 452 gegen 125 Stimmen
ſri, ſich bis zum 19. Mai zu vertagen.

½snennungen. Am 21. April wurde der ehemalige elſaß=lothrin=
4Tegemeiſter Alexander Glitſch aus Offenbach a. M. vom
17 0. J. ab zum Oberbauſekretär ernannt. Am 25. Abril wurde
waltungspraktikant Friedrich Kyritz zu Darmſtadt zum Ober=
Sei dem Oberverſicherungsamt mit Wirkung vom 1. April 1921
arnt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Mai.
5Hedigt iſt die mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schul=
zuFauerbach
bei Nidda im Kreiſe Büdingen. Seither war mit
1ee Organiſtendienſt verbunden.
Straftammer. In einem Berufungsfall aus Lampertheim handelt
in Hehlerei, nachdem das Schöffengerichtsurteil gegen den Dieb
uctskräftig iſt. Dieſer, ein gewiſſer Nenner, hatte aus dem
kur des Wirts Martin Will untergebrachten Lager einer dortigen
ortgeſetzt Tabak von etwa 11 000 Mark Geſamtwert entwendet
8 ahm ihm denſelben zu ſehr billigem Preiſe ab. W. ſcheute ſich
nat, ſeine beiden erwachſenen Söhne Friedrich und Emil in die
mit herein zu ziehen, und man hatte in erſter Inſtanz außer
1ebeiden ſchuldig befunden. Das gegen W. Vater auf 6 Monate,
4 Söhne auf 6 Wochen und bezw. 1 Monat Gefängnis lautende
tar angefochten, und es erfolgte bezüglich des Angerlagten E. W.,
fu einmal eine Zahlung an R. überbracht hatte, Freiſpruch.
biggen wurde die Berufung verworfen, insbeſondere hielt man eine
Hie=ung der Strafe M. W.s nicht für angemeſſen. Der Unter=
ſug
im Amt iſt der 31 Jahre alte, bisher unbeſtrafte, frühere
diuſther Johannes Blome von hier geſtändig, und ſeine von der
einer mögung angezweifelte Beamteneigenſchaft wurde bejaht. Seit dem
vor/ B14 dienſtlich verpflichtet, verſah er mit einer Unterbrechung
Fimgs des Jahres bei dem hieſigen Poſtamt II die Obliegenheiten
ar zuletzt als Paketbeſteller vertretungsweiſe beſchäftigt. Er
1150 Mark Monatsgehalt, befand ſich aber angeblich durch Krank=
Na+ er Familie uſw. Ende vorigen Jahres in bedrängter Lage und
ließlich den Zw4ſ/l durch Aneigmung anvertrauter Gelder aus der Verlegenheit.
Agitation, an d:ſſe veils Unterſchlagene betrug nur einige 100 Mark., und ſpätere
dt teilgenommn enten zur Verdeckung der früheren, ſodaß ſich der formelle Ge=
haben
mrl /rag auf über 1200 Mark belief. Nach der Entdeckung hat B.
Mitfehlbetrag völlig erſetzt. Die veruntreuten Beträge waren
nmhmegelder, und es trat in eiem Fall noch die Fälſchung einer
karde hinzu. Das Gericht zog einerſeits die perſönlichen Ver=
mildernd
, andererſeits den erforderlichen Schutz des öffentlichen
5 als Erſchwerungsmoment in Betracht und erkannte gegen den
klryten auf 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis. Unter Ausſchluß
BaulkFentlichkeit wurde gegen den 44 Jahre alten Maurer Wilhelm
ig von Viernheim wegen fortgeſetzten Verbrechens nach §§ 176
WT73 St. G.B., ſowie gegen ſeine jetzt 20jährige Tochter verhandelt
Verfehlung reicht bis in das Jahr 1912 zurück. Die Mitange=
Shielt 1 Monat Gefängnis, und H. ſelbſt wurde zu 2 Jahren
ſigaus abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft nebſt 5jährigem
Eafſt verurteilt. Der als Dekorateur einer hieſigen Firma be=
da
Willi Böſchen hatte dieſe nach und nach um Waren im
IIn einigen 1000 Mark beſtohlen und die Gegenſtände an eine
In Perſonen unter Vorſpiegelung redlichen Erwerbs veräußert.
and.
agene Diebſtahlsſtrafe iſt rechtskräftig, während zwei wegen Heh=
wIe
.hrurteilte Abnehmerinnen Berufung verfolgten. Die Beweisauf=
ans
)9 Xgeſtaltete ſich günſtig für ſie, und ſie wurden nunmehr freige=
. Ein 16jähriger Burſche aus Griesheim hatte teils allein,
Gemeinſchaft mit anderen ſeinen eigenem Vater um verſchiedene

Wräge, 20 Pfund Zucker und Schuhmacherwerkzeug im vorigen
NEmd anfangs dieſes Jahres geſtohlen. Bezüglich ſeiner fehlt der
lche Strafantrag, dagegen waren der 18 jährige Kaufmann
Bork, der Taglöhner Valentin Zöller, der Dienſtknecht Johan=

41 und ein Jugendlicher der Beteiligung bezw. Hehlerei ange=
zwätilge
.Die zwei Letztgenannten ſprach das Gericht frei, und es wurden
vietu
I5 Monaten 3 Wochen, Z. zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.
g von L XEerwaltungsgerichtshof. 1. Vorentſcheidung in Sachen Klage des
s feindſell r Gehring in Kreuznach gegen Feldhüter Jakob Nodrian in
und uku anbersheim wegen Schadenserſatzes. Am 30. September 1919 ging
mit ſeinem Sohn in den Frei=Laubersheimer Wald, um Pilze zu
Dort wurde G. geſchoſſen und war 4 Wochen im Kreuznacher
hauſe in Behandlung. Der Verdacht der Täterſchaft lenkte ſich
4 rian. Eine eingehende Unterſuchung mit Augenſcheinseinnahme
Eine Caritastat der amerikaniſchen Katholiken. Die Köln.
glang 1 Ekeitung ſchreibt: Wie bereits vor einigen Wochen kurz durch
i ſſe bekannt gegeben wurde, hat der Erzbiſchof Mün=
i

enn von Chicago in einem an den Kardinal und Erz=
immel
109 bit von Köln Dr. Schulte gerichteten Kabeltelegramm mit=
daß
30 Millionen Pfund Mehl zur Linderung der Not
ſich)y2futſchland und Oeſterreich zur Verfügung geſtellt werden
guu ur. In dankenswerter Weiſe erklärte ſich die deutſche Ne=
unAhr
bereit, die Frachtkoſten von Amerika bis Hamburg zu
memen. Inzwiſchen iſt die gewaltige Sendung bereits zum
v- Teil in Hamburg eingetroffen. Wie aus dem ausführ=
S an Kardinal Dr. Schulte gerichteten Begleitſchreiben her=
Eh= iſt die geſamte Mehlmenge von Erträgniſſen der
Benkollekten, die auf Veranlaſſung des Erzbiſchofs
wohliſ lein von Chicago in den katholiſchen Kirchen Chicagos ab=
woſham
wurden, gekauft worden. Die Beſtimmungen über die
isilſhaung dieſer Rieſengabe amerikaniſcher Katholiken ſollen
ad Aillen der Spender gemäß durch die beiden Herren Kardi=
MMen Wien und Köln getroffen werden.
Müit der Verteilung des auf Deutſchland ent=
Lennden Teiles (drei Fünftel bzw. zwei Drittel der Ge=
Meuge) hat der Erzbiſchof von Köln die caritative Arbeits=

Eſſſchaft in Berlin beauftragt. In der erſten am Dienstag,
9½- April, im Bureau des Deutſchen Caritasverbandes zu
M abgehaltenen Verteilungsausſchußſitzung, an der Caritas=
x
Tgepper=Köln teilnahm, konnten zunächſt 5000 Sack
mür Deutſchland verteilt werden. Auf beſonderen Wunſch
30-Tdinals Dr. Schulte wurde ein erheblicher Teil dieſer Sen=

Rhem Deutſchen Zentralausſchuß für Auslandshilfe zur Ver=
geſtellt
zwecks Verteilung an nichtkatholiſche Anſtalten und
iſ erungskreiſe. Die Verteilung in den einzelnen Diözeſen
zweicht im Auftrage der Diözeſanbiſchöfe durch die Diözeſan=
Jusberbände und die Fachorganiſationen. Außerdem wer=

Nee großen Kinderheime, die im Laufe des Sommers Kinder
en Induſtrieſtädten aufnehmen, reichlich bedacht werden,
: den ſchwächlichen und unterernährten Kindern dort ein
kräftiges Brot während des Erholungsaufenthaltes ver=
L-aſt werden kann.
Den Katholiken des Bistums Chicago, an der Spitze dem
Ekzbiſchof Mündelein, die zweifellos mit bedeutenden

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921.
folgte. Der Bürgermeiſter von Frei=Laubersheim hält N. für vorſichtig
im Gebrauche von Schußwaffen; im Frei=Laubersheimer Wald wie der
Gemarkung überhaupt werde auch von den Franzoſen, ſo nach Haſen, ge=
ſchoſſen
. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung in Anklageſtand geſetzt,
hat das Schöffengericht Wöllſtein den R. freigefprochen und gleiches Ur=
teil
hat die 2. Strafkammer in Mainz gefällt unter Heranziehung des
Gutachtens des Waffenhändlers Nohatſcheck, der es für unmöglich er=
klärte
, daß die Wunde Gehrings vom Revolver des Rodrian herrühre.
Nach dieſem Ausgange der Strafſache ſvill der durch Rechtsanwalt Franz
Maher=Mainz vertretene Gehring den R. im Zivilrechtswege belangen,
veshalb die Vorentſcheidung nötig wird, die ſchon im Strafverfahren
hätte veranlaßt werden wüſſen. Rodrian, der den Krieg mitgemacht hat
und dem die Bürgermeiſterei ein gutes Zeugnis ausſtellt, iſt durch
Nechtsanwalt Dr. Kratz hier verbeiſtandet. In der Nähe des Tatorts
befinden ſich die franzöſiſchen Schießſtände, auch wird in der Gegend viel
gewildert, ſo daß ein Schuß von anderer Seite gar nicht außerhalb des
Vereichs der Möglichkeit liegt. Der Anwalt des Verletzten will die ganze
Beſeisaufnahme der Strafinſtanzen, vor dem Verwaltungsgerichtshof
nochmals aufgerollt haben und ſtellt deshalb bezüglichen Antrag, der die
Vertagung der Sache zur Folge haben mußte, und beantragt außerdem,
einen neuen Zeugen, Willy Daniel, zu vernehmen. Dagegen wendet ſich
Dr. Kratz als Vertreter des Rodrian. Der Vertreter des Staatsintereſſes
hält dafür, daß man an dem Beweisantrag nicht vorbeikommen könne.
Schließlich ſtellt auch noch der Vertreter des Rodrian Beweisantrag da=
hin
, daß R. außer dem Armeerevolver einen weiteren nicht beſitze. Der
Gerichtshof hat in der Sache ſelbſt zugunſten des Feldſchützen
Rodrian erkannt. 2. Vorentſcheidung gegen Polizeiwachtmeiſter
Götze in Bingen wegen Beleidigung. Gelegentlich der Viſitation von
Kartoffeln auf Station Bingen am 16. März 1920 ſind Götze und Poſt=
beamter
Poſtſekretär Weinberger aneinandergeraten. Götze ſoll dabei ge=
ſagt
haben: Ihr ſeid ſchöne, treue Poſtbeamte. Weinberger iſt wegen
Beleidigung des geuannten Polizeibeamten zu Geldſtrafe verurteilt. Der
Vertreter des Staatsintereſſes bittet, auszuſprechen, daß ſich Götze mit
fraglicher Aeußerung einer Amtsüberſchreitung nicht ſchuldig gemacht
habe. Das Gericht erkennt auch in dieſem Sinne.
* Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Mittwoch, den 4. Mai, vormittags 9½ Uhr: 1. Geſuch
des Leonhard Becker zu Babenhauſen um Erlaubmis zum Betrieb einer
Gaſtwirtſchaft. 2. Antrag des Kreisamts Darmftadt auf Unterſagung
des Trödelhandels der Frau Emma Kaffenberger in Darmſtadt. 3. Klage
des Philipp Krämer 2. zu Bürſtadt wegen Verſagung eines Wander=
gewerbeſcheins
.
* Von der Stadtverwaltung. Man ſchreibt uns: Die Verwaltung der
Stadt iſt zurzeit mit einer Neuregelung der Amtsbezeich=
nungen
beſchäftigt und ſollen die bezüglichen Entſchließungen an die
einzelnen Dienſtſtellen bereits abgegangen ſein. Es ſoll ſich dabei um
ganz eigenartige Titulaturen handeln. Für heute mag dieſer Hinweis
genügen, da ja eine amtliche Verlautbarung bezüglich dieſer in unſerer
traurigen Zeit doch gewiß nicht angebrachten und noch weniger dring=
lichen
Neuordnung für ſpäter zu erwarten ſein dürfte.
Eine Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung findet am Mitt=
woch
, nachmittags 5 Uhr, ſtatt mit folgender Tagesordnung:
1. Geſuch des Verkehrsvereins um Erhöhung des ſtädtiſchen Zuſaniſes.
2. Geſundheitsfürſorge für Klein= und Schulkinder (Generalplan für
die Vermittlung von Kuren und Erholungsaufenthalten in 1921). 3.
Uebernahme des Jugendheims des Vereins für alkoholfreie Erfriſchungs=
räume
in ſtädtiſche Verwoltung. 4. Koſten des Betriebs und der Un=
terhaltung
des Waldfriedhofes im Rechnungsjahr 1920. 5. Ausführung
von Notſtandsarbeiten bei der Stadtgärtnerei; auf dem Waldfriedhof und
auf dem Gelände am ehemoligen Ludwigsbahnhof. 6. Gewährung eines
Zuſchuſſes für die Darmſtädter Volkshochſchule. 7. Die Beſeitigung
von Straßenbahngleifen. 8. Ruhegeldordnung für die ſtädtiſchen Ar=
beiter
. 9. Gewährung eines Darlehens an den Volkshaus=Ausſchuß.
10. Erweiterung der Unterhaitungskredite des Tiefbauamts für das
Rechnungsjahr 1920. 11. Erweiterung der Walderholungsſtätte. 12.
Errichtung einer Kinderpflegerinnenſchule. 13. Herrichtung von zivei
Klaſſenzimmern in der Liebigs=Oberrealſchule. 14. Die Entlohnung der
Notſtandsarbeiter. 15. Aenderung des Tarifs für die elektriſche Straßen=
bahn
. 16. Tarif für Pferde= und Autodroſchken. 17. Neufeſtſetzung der
Zuſchlagsgebühren zu den Schlachtgebühren.: 18. Neufeſtſetzung der
Wiegegebühren im Schlacht= und Viehhof. 19. Beuliche Herſtellungen
im Reſtaurationsgebäude und i Verwaltungsgebäude des Schlacht=
hofs
. 20. Neufeſtſetzung der Anerkennungsgebühren für die Benutzung
von ſtädtiſchem Gelände. 21. Aenderung der Beſtimmungen über die
Gewährung, von Tagegeldern und Reiſekoſten. 22. Mittelſtandsfürſorge
(hier Gewährung von Darlehen). B. Aenderung der Gebührenordnung
für die Feldgeſchworenen. 24. Mitteilungen.
Heſſiſches Landestheater. Zur heutigen Meiſterſinger=
aufführung
, die unter Michgel Ballings Leitung ſteht und um
5 Uhr nachmittags beginnt, wird eine Anzahl nicht abgeholter Karden an
der Tageskaſſe des Landestheaters von 10½12 Uhr und von 45
Uhr zu gewöhnlichen Opernpreiſen abgegeben.
Am Dienstag, den 3. Mai, geht unter Michael Ballings Lei=
tung
Mozarts Coſifan turte in Szene. Da der für die Miete
ſonſt vorbehaltene Montag diesmal durch das Konzert des Landes=
theaterorcheſters
in Anſpruch genommen iſt, erhält die Miete I das
zum erſten Male zur Aufführung gelangende Luſtſpiel Der Blau=
fuchs
von Herczeg, am Mittwoch, den 4. Mai.
Wochenſpielplan: Montag: 7. Konzert des Lan=
destheater
=Orcheſters Anfang 7 Uhr. Dienstag: 149. Mict=
vorſtellung
, A 30, Sondermiete Serie XIII:: Coſi fan tutte‟ (So
machen’s Alle), komiſche Oper von W. A. Mozart, Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Außer Miete, Schauſpiehmniete f 14, Sondermiete Serie Xf10:
Zum erſten Male: Der Blaufuchs, Komödie in 3 Akten von Franz
Herczeg, Anfang 7 Uhr. Donnerstag: 150. Mietvorſtellung, C 31,
Sondermiete Serie III2: Carmen große Oper von G. Bizet, Anfang
Uhr. Freitag: 151. Mietvorſtellung, D 29, d 14, Sondermiete Serie
TV8: Pygmalion, Komödie von Bernard Shaw. Anfang 7 Uhr.
Samstag: Außer Miete, Schauſpielmiete a 14, e 14, Sondermiete
Serie XVI2. Schülermieten blau rot weiß grün: Der Kaufmann
von Venedig, Luſtſpiel von Shakeſpeare, Anfaug 7 Uhr. Sonntag:
Vormittags 11 Uhr: 8. muſikaliſche Matinee: Eugen d’Albert. Abends
7 Uhr, 152. Mietvorſtellung, 4 31: Tiefland große Oper von
d’Albert.
nn. Verein für das Deutſchtum im Ausland. Unter dem Vorſitz des
Herrn Oberregierungsrats Dr. Emmerling hielten in der Reſtau=
ration
Sitte die Männer=, Frauen= und Mädchenortsgruppe des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland ihre gemeinſame Hauptverſammlung ab.
Nach einer herzlichen Begrüßung der Gruppenmitglieder erſtattete der
Vorſitzende den Jahresbericht der Männerortsgruppe für das Geſchäfts=
jahr
1920. Die Mitgliederzahl beträgt 243. Nach langer Kriegsunter=
brechung
hat der Verein ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen und im
letzten Geſchäftsjahr einen erheblichen Aufſchwung im Lande genommen.

Mühen und Opfern eine ſo reiche Spende ermöglichten, gebührt
inniger Dank des deutſchen Volkes, vor allem der deutſchen Kin=
der
. Der Mangel an gutem Mehl und Brot hat beſonders un=
ſere
Kinder geſundheitlich ſchwer geſchädigt. Eine willkommenere
Hilfe als 30 Millionen Pfund Mehl konnten die Katholiken Chi=
cagos
uns daher kaum zuteil werden laſſen.

r. Das Geheimnis einer Weinflaſche. Man ſchreibt uns aus
Kaſſel: Das Fundbureau der Großen Kaſſeler Straßenbahn
veranſtaltet von Zeit zu Zeit eine Verſteigerung derjenigen
Gegenſtände, die von vergeßlichen Fahrgäſten in den Straßen=
bahnwagen
liegen gelaſſen und nicht abgeholt werden. Jüngſt
kam auf dieſem Wege auch eine wohlverkorkte herrenloſe Flaſche
Weißwein unter den Hammer, die bereits ſeit dem Jahre
1919 als ein beſonderes Kleinod im Fundbureau gehütet und
betreut wurde. Ein Angeſtellter der Bahn, der ſchon lange ſcharf
auf den guten Tropfen war, blieb bei der Verſteigerung Meiſt=
bietender
, legte 12 Mark auf den Tiſch des Hauſes und zog ver=
gnügt
mit ſeinem Schatz von dannen. Das breite Schmunzeln
des Glücklichen wich jedoch alsbald der verdutzten Miene des
Düpierten, denn als er zu Hauſe voll feierlicher Andächtigkeit die
Entkorkung der Flaſche vornahm und mit ſchnuppernden Nüſtern
und geſchloſſenen Augen den Duft des edlen Stoffes genießeriſch
einzuziehen gedachte, ſtellte ſich heraus, daß er für ſeine 12 Mark
dreiviertel Liter übelriechendes Fuldawaſſer erſtan=
den
hatte, das irgend ein Spaßvogel in einem Straßenbahnwagen
liegen ließ aus Freude am Schabernackſpiel. Zwei Jahre hat
der Schalk auf die Wirkung ſeines Scherzes warten müſſen, an
deſſen ergötzlichem Ausgang er gewiß mit diebiſcher Freude teil=
genommen
haben wird.
C.K. Katzen als Brandſtifter. Abgerichtete Katzen
werden in Amerika jetzt vielfach dazu verwendet, um
Feuersbrünſte hervorzurufen, und zwar ſind es Haus=
eigentümer
, die infolge der Wirtſchaftskriſe auf dieſem verbreche=
riſchen
Wege verſuchen, in den Beſitz der hohen Verſicherungs=
ſummen
zu gelangen. Dieſe neuartige Form der Brandſtiftung
hat ein Detektiv C. D. Weſt herausbekommen, der von den Ver=
ſicherungsgeſellſchaften
beauftragt war, den Urſachen der außer=

Seite 3.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland, erfreut ſich der größten
Unterſtützung durch das Auswärtige Amt und der Reichsregierung. Nund
1 Million Mark wurden für Schulen, Bücher und Zeitungen, für aus=
ländiſche
Studenten, Vertriebene und Rückwanderer und zu anderen
Bwecken berausgabt. Durch Hand= in Handarbeit der Darmſtädter Orts=
gruppen
wurde dieſes große Liebeswerk in reichſtem Maße gefördert.
Eine Vorkämpferin und treue verdienſtvolle Mitarbeiterin hat die
Frauenortsgruppe durch den Heimgang ihrer 1. Vorſitzenden, Frau von
Falkenhahn, verloren. Die Verſammlung ehrt das Andenken der Ver=
ſtorbenen
durch Erheben von den Sitzen. Durch eine rege Propaganda
ſpurden zahlreiche neue Mitglieder gewonnen. Das von ſämtlichen Orts=
gruppen
veranſtaltete Winterfeſt brachte einen Reinertrag von 33 006.
Mark. Mit herzlichen Dankesworten gedenkt der Vorſitzende hierbei der
reichen Spenden und der unentgeltlichen Unterſtützung des hieſigen Ge=
ſchäfts
= und Gewerbeſtandes. Die Gründung eines Landesverbandes iſt
zur wirkſamen Zuſammenarbeit der Ortsvereine ins Auge gefaßt. Als
neues Betrenungsgebiet wurde dem Darmſtädter Verein vom Zentralver=
band
Südtirol und Galizien zugewieſen. Nach dem Eeſchäftsbericht der
2. Vorſitzenden der Frauenortsgruppe, Frau Kommerzienrat L. Trier,
zählt dieſelbe 800 Mitglieder und hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr eine
rege und ſegensreiche Tärigkeit entfaltet. Für ihre langjährige Vereins=
tärigkeit
wurde Frau Trier zum Ehrenmitglied des Vorſtandes ernannt.
Fräulein Weitzel erſtattete den Jahres= und Kaſſenbericht der Mäd=
chenortsgruppe
die ebenfalls eine rege Vereinstätigkeit auf allen Gebieten
der ſozialen Nächſtenliebe entfaltete. Der aus dem Winterfeſt erzielte
Reingewinn gelangte in folgender Weiſe zur Verteilung: Frauenorts=
gruppe
4000 Mk. und je 3000 Mk. an die Männer=, Mädchen= und Akade=
miſche
Ortsgruppe und 10 000 Mk. für Bildung eines Reſervefonds. Fer=
ner
zur Verteilung für Südtirol 5000 Mk., Galizien 3000 Mr., Croſſen
a. d. Oder 1000 Mk. und Rom 1000 Mk. Nach Erledigung der Rech=
nungsablage
für 1920 und der Vorſtandswahlen in den einzelnen Gruppen
wurde die Hauptverſammlung mit Dankesworten des Vorſitzenden ge=
ſchloſſen
.
Lutherfeier der Johannesgemeinde. Einen würdigen Abſchluß
fanden die Lutherfeiern unſerer Sradt mit dem Lutherabend der Johan=
nesgemeinde
. Die Turnhalle am Woogsplatz war am Dienstag abend
bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit Liedern des Kirchenchors wechſel=
ten
gutausgewählte Gedichte, die durch Mitglieder der beiden Mädchen=
vereinigungen
verſtändnisvoll vorgetragen wurden. Im Namen des
Kirchenvorſtandes begrüßte Pfr. Marx die Erſchienenen und dankte
den Mitwirkenden. Im Mittelpunkte ſtand der Vortrag des Archivrats
D. Herrmann über den Wormſer Reichstag von 1521, der ein klares
Bild über den Gang der Verhandlungen gab und Luthers überragende
Perſönlichkeit klar herausſtellte. Einen großen Kunſtgenuß gewährten
dann die Liedervorträge von Fräulein Elvira Gerhold, früherer
Konzertſängerin in Straßburg, die jetzt als Vertviebene hier lebt, die,
von Fräulein Freudenberg trefflich begleitet, ihre reife Kunſt in
liebenswürdigſter Weiſe in den Dienſt der guten Sache ſtellte. Zum
Schluß brachte die Jugendvereinigung zwei Szenen aus dem Lutherfeſt=
ſpiel
von Dadrd Koch) zur Darſtellung, die Hoffchauſpieler Göbel vor=
züglich
eingeübt hatte. Der Luther Ludwig Metzgers verdient als
eine prächtige Leiſtung vor allem anderen lobende Erwähnung. Sehr
ſchön waren die Bühnenbilder mit den wundervollen Koſtümen der Ge=
troſtſchen
Verleihanſtalt. Stehend ſang man zum Schluß das Lutherlied
Ein feſte 9uira iſt unſer (*
Die Deutſche Demokratiſche Partei veranſtaltet am Dienstag, den
3. Mai, abends, im Weißen Saale (Kaiferſaal) eine Mitglieder=
Verſammlung, in der unter anderem auch die politiſche Lage, die
ſich bis dahin vielleicht ſehr ſchickfalsreich geſtaltet haben wird, beſpro=
hen
werden ſoll. Alle Mitglieder ſind herzlichſt eingeladen.

Montag, den 2. Mai 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwächſene: Bezugsmarke Nr. 12, Beſtellmarke
Nr. 12 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 12, 800 gr Brot, Bezugs=
marke
Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Vom 27. bis 30. April können gegen die Nähr=
mittelbeſtell
= und Bezugsmarke Nr. 285 A weiß und Beſtell=
marke
Nr. 7 je 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von 2. 50 Mk.
vorbeſtellt werden. Die Beſtellmarken ſind von den Bäckern
bis ſpäteſtens 2. Mai abzuliefern.
Corned beef: Bei den Nindsmetzgern ſind bis auf weiteres
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) zu
6. Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Vom 26. April bis 14. Mai auf die Nähr=
mittelbezugsmarken
Nr. 279 AF je 1000 gr 750 iges Haus=
haltungsmehl
zum Pfundpreis von 4. 50 Mk. Die Bezugs=
marken
, ſind von den Geſchäften bis zum 19. Mai d. Js.
abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Auf das ganze Blatt Kartoffelkarten der
Marken Nr. 116 wird, bei Abnahme auf einmal, ein
Zentner Speiſekartoffel zum Preiſe von 60 Mk. in den be=
kannten
ſtädtiſchen Verkaufsſtellen verabfolgt. Die Empfangs=
berechtigten
ſind damit verſorgt für die Zeit bis zum 20
Auguſt ds. Js.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 284 und 286
je ½ Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
Lebensmittelkarten=Ansgabe in der Wilhelminenſtraße 15:
Montag, den 2. Mai, für den III, Bezirk und für die
Straßen mit dem Anfangsbuchſtaben I.Z.

la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 812 u. 35 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetguſcht.

Treue Mieter. Am 1. Mai 1921 wohnt das Schweſternpaar, die
Witwe Frau Ottilie Treſſer und Fräulein Charlotte Stamm, 20 Jahre
in dem Hauſe Roßdörfer Straße 69.

ordentlich zahlreichen Feuer nachzuſpüren, die ſich in den letzten
Monaten in Warenhäuſern und anderen großen Gebäuden er=
eignet
haben. Weſt hat feſtgeſtellt, daß Katzen des Nachts in den
Warenhäuſern eingeſperrt werden, zuſammen mit einer bren=
nenden
Petroleumlampe, um die ſich leicht entzündliches Mate=
rial
befindet. Die Katze iſt abgerichtet, über die Lampe wegzu=
ſpringen
, ſie dadurch umzuſtoßen und ſo ein Feuer zu verurſachen,
das dann das ganze Haus ergreift. Der für ſolche brandſtiften=
den
Katzen gezahlte Preis beträgt 250 Dollar. Noch eine andere
ſinnreiche Methode der Brandſtiftung hat der Detektiv heraus=
bekommen
. Ein Licht, das mit Baumwolle umwickelt iſt, und
einige Gummiſäckchen, die mit Petroleum gefüllt ſind, werden
unauffällig auf den Boden eines Holzeimers gelegt. Wenn das
Licht ſich durch die Baumwolle durchgebrannt hat, entzündet
dieſe das Petroleum, das dann das flüſſige Feuer mehrere Fuß
weit herumſchleudert und durch die Exploſion zugleich jede Spur
der Brandſtiftungsmaſchine vernichtet.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Spielplan der Frankfurter Bühnen vom 1. bis
8. Mai 1921: 1. Opernhaus: Sonntag: Tosca, Montag Tiefland
Dienstag Figaros Hochzeit, Mittwoch Madame Butterfly‟ Don=
nerstag
Tannhäuſer Freitag Freiſchütz, Samstag Troubadour,
Sonntag Die Zauberflöte 2. Schauſpielhaus: Sonntag
Cäſar und Cleopatra, Montag (geſchl. Vorſtellung), Dienstag Die=
große
Katharina (vorher) Die ſittliche Forderung Mittwoch Cäſar
und Cleopatra‟, Donnerstag Peer Gynt, Freitag Was ihr wollt!
Samstag Cäſar und Cleopatra, Sonntag (vorm. 11 Uhr) Schiller=
Matince, (abends 7 Uhr) Robert und Bertram 3. Neues Thea=
ter
: Sonntag (nachm.) Die ſpaniſche Fliege, Sonntag, Montag,
Mittſvoch und Donnerstag Wenn der junge Wein blüht‟, Donners=
tag
(nachm.) Ehezauber‟. Dienstag und Freitag Die Natten Sams=
tag
(zum erſten Male) Mit der Liebe ſpielen, Komödie in 3 Auf=
zügen
von Sil=Vara, Sonntag (nachm.) Die ſpaniſche Fliege (abends)
Mit der Liebe ſpielen, 4. Kammerſpiele: Sonntag (nachm.),
Dienstag, Donnerstag (nachm.), Freitag und Sonntag (nachm.) Die
Jüdin von Toledo‟. Sonntag (abends, zum erſten Male), Montag,
Mittwoch, Donnerstag (abends), Samstag und Sonntag (abends) Die
n=Thcater (Schumann=
Wildente‟
. Neues Ope
Theater): Täglich 7½, Sonntags 3 und 7½ Uhr Die Frau im Her=
melin
.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921.

Kummer I:I

* Erſte Darmſtädter Freie Liebhaber=Studienabende. Die Kurſe
für Völkerkunde und Geldweſen müſſen wegen Mangel an Beteiligung
leider ausfallen. Für die übrigen Kurſe herrſcht lebhaftes Intereſſe.
Vorausſichtlich wird neben dem am Montag, den 2. Mai, beginnenden
Kurſus ein zweiter Ausbildungskurfus für Redekunſt eingerithtet wer=
den
. Anmeldungen von Damen und Herren werden auch ſchon für den
nächſten Kurſus, Heerdweg 28, täglich entgegengenommen. (S. Anz.)

* Vortrag. Auf den am Montag, den 2. Mai, ſtattfindenden Vor=
trag
des Herrn Dr. Eugem Kolisko aus Stuttgart, in dem das Bild
eines freien Geiſteslebens im Sinne der Dreigliederung des ſozialen
Organismus entworfen werden ſoll, wird hingewieſen. (Vergleiche die
Anzeige in der heutigen Nummer.)

In der Küche des hauswirtſchaftlichen Seminars (Eleonorenſchule)
fand, ſo ſchreibt man uns, ein Unterrichtsvortrag ſtatt über richtiges

Färben Entfärben und Umfärben von Stoffen. Der Vortragende,
Herr Wähner, Geſchäftsführer der Deſchu (Deutſcher Erfinder=Schutz=

verband), München, hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, die vielſeitige
Verwendungsmöglichkeit und hervorragende Wirkung des neuen Ent=
färbungsmittels
Arim praktiſeh zu zeigen. Den Glanzpunkt des Vor=
trages
, der mit großem Beifall von allen Beteiligten aufgenommen
wurde, bildete die Vorführung einer vom Vortragenden ſelbſt erfun=
denen
Methode der Batik, die ſich durch verblüffende Einfachheit aus=
zeichnet
. Es war eine Frende zu ſehen, mit welchem Eifer ſich die
Schülerinnen an dieſen Arbeiten betefligten, wobei die entzückendſten
und die drolligſten Farbwirkungen erzielt wurden. Die Lehrerinnem der
beiden Seminare und der Haushaltungsſchule dankten dem Vortragenden
durch die Verſicherung, heute etuns Schönes und Werwolles gelernt zu
haben.
Adreßbuch 1921. Die Herausgabe iſt nunmehr geſichert. Die
Druckarbeiten ſind im Gange. Das Manuſkript iſt bis auf den heutigen
Tag ergänzt. Die Korretturbogen werden jeweils auf demr Hauptmelde=

bureau in der Hüigelſtraße aufgelegt. Es iſt ratſam, daß ſich jedermann
dort von der Richtigkeit ſeiner Adreſſe perſönlich überzeugt. Ferner wivd

gebeten, Beſtellungen zum Vorzugspreiſe von 60 Mk. umgehend beimn
Verlag Bergſträßer, Rheinſtraße 6, aufzugeben. Nach Erſcheinen des
Buches tritt eine Preiserhöhung auf 75 Mk. eim.
Ludwigshöhe. Heute, am 1. Mai, werdem die Gartenkonzerte mit
einem gut gewählten Programm eröffnet. Am Donnerstag, den 5. Mai
(Himmelfahrtstag), finden um 5 Uhr früh und nachittags 4 Uhr die ge=
wohnten
Feſtkonzerte ſtatt. Punkt 5 Uhr ertönt vom Turme die Beet=
hovenſche
Hymne: Die Himmel rühmen‟. Die Leitung hat Herr Ober=
muſikmeiſter
M. Weber in beiden Konzerten.
* Kaffee Bismarck. Am heutigen Sonntag finden im Kaffee Bis=
marck
zwei Extrakonzerte mit einer für dieſe Konzerte beſonders zuſam=
mengeſetzten
Künſtlerkapelle ſtatt. Mit beſonderer Sorgfalt iſt für dieſen
Tag ein großes Programm ernſter und heiterer Muſik gewählt.

* Arheilgen, 29. April. In dieſen Tagen fand hier eine gemein=
ſame
Verſammlung der beiden hieſigen Fußballver=

eine ſtatt. Der Hauptpunkt der Tagesovdnung war die Vereinigung
der beiden hier beſtehenden Fußballvereine. Beide Vereine, Olympia
und Germania, ſtellten ihre Sprecher, doch konnte es ſo raſch nicht zu
einer Einigung komnnen. Nach vielem Roden einigte man ſich dahin, eine

gemiſchte Kommiſſion zu bilden, deren Aufgabe es ſein wird, die beiden
bisherigen Gegner zuſammenzuführen, damit ein ſtarkes, ſportlich kräfti=

ges Ganzes daraus wird. Endlich tritt auch der hieſige Bauver=
in
in Tätigkeit. Mehrere vorgeſehene Neubauten wurden in Angriff
genommen und ift zu hoffen, daß bis zum Herbſt einer Reihe von Woh=
nungsſuchenden
ein Obdach geboten werden kann.
* Weiterſtadt, 30. April. Im Silberkranz. Mich. Hamm 4.
ſeiert mit ſeiner Ehefrau Roſine geb. Mager am 3. Mai das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
* Roßdsrf, 29. April. Gottesdienſtaufdem Roßberg.
Der ſeit 6 Jahren ſchon eingeführte Gottesdienſt im Freien am Sonn=
tage
eſtogate, an dem der wachſenden Saat im Gebete vor Gott gedacht
werden ſoll, wird in dieſem Jahre auf der Höhe des Roßbergs abgehalten.
Die Teilnehmer verſammeln ſich 2¾ Uhr bei der Kirche und folgen dem
Zuge der Kinder. Kirchenrechner. An Stelle des freiwillig zum
1. Mai ſein Amt niederlegenden Rechners der hieſigen evang. Kirchen=
kaſſe
, Rektor Heß, war am 8. März von der Geſamtkirchengemeindever=
tretung
Landwirt Gg. Peter Haas II., Erbacher Straße, gewählt worden.
Seine Beſtätigung als Kirchenrechner durch die Behörden iſt nun einge=
troffen
und wird die Uebertragung der Kirchenkaſſe und Dienſtobliegen=
heiten
demnächſt geſchehen. Auch der Vater und Großvater des neuge=
wvählten
Kirchenrechners bekle deten lange Jahre dieſes Amt mit großem
Geſchick.
X* Roßdorf, 29. April. Hier hatte man auch große Hoffnungen auf
das Einſchreiten der Handelskammer gegen Aufheben der Mo=
natsbeikarten
geſetzt. Die Erwartungen ſcheinen ſich jedoch nicht
zu erfüllen. Die Fahrgäſte und Schüler, die bisher 3. Klaſſe fuhren,
habeir ſich bereits im April faſt ausnahmslos zur Wochenkarte 4. Klaſſe
bequemt, die (nicht übertragbar!) 3,40 Mark koſtet, monatlich alſo 13,60
Mark. Das wird auch im Mai ſo bleiben und das Fahren 4. Klaſſe wird
wieder allgemein, da die Monatskarte 3. Klaſſe unter Wegfall aller Ne=
benkarten
für die kurze Fahrt durch den Wald nach dem Oſtbahnhof dem
Einzelnen viel zu teuer kommt. Eiſenbahndirektion oder Verkehrsamt
ſcheinen vermutlich Arbeiter, Kinder und Vergnüigungsreiſende mit ihren
Maßnahmen und Fahrpreisfeſtſetzungen auf das Land bannen zu wollen.
Man hört und ſtaunt, daß zum 1. Juni die Wochenkarte 4. Klaſſe 7,20
Mark koſten ſoll und die Monatskarte 21,60 Mark. Im nächſten Monat
wird alſo die endlich gewährte Monatskarte um ½ billiger ſein als die
4 Wochenkarten, wenn die Gerüchte ſich beſtätigen ſollten. Von den höhe=
ren
Wagenklaſſen wird man ganz abſehen müſſen. Nicht nur die Stadt
wird die neugeplanten Verteuerungen der Fahrkarten verſpüren, ſondern
auch die Familienväter, welche Kinder täglich auf die höheren Schulen
ſchicken, und Arbeiter empfinden ſolchen Aufbau ſtatt Abbau auf der gan=
zen
Linie bei bisherigem Verdienſte und Gehalte recht ſchwer.
D. Von der Bergſtraße, 30. April. Verhaftete Einbrecher.
Geſtern früh morgens wurden von der Schutzmannſchaft in Bens=
heim
in der Nähe des Seminars zwei Einbrecher aus Frank=
furt
ertappt, wovon einer feſtgenommen werden konnte, während der
anderere flüichten. Die bewaffneten Gauner waren in den Villen von

Tanzabend Mary Wigman.

Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft,
7. Vereinsabend.

Mary Wigman iſt Sonderklaſſe. In der großen Zahl
anerkannter und neuaufgetauchter Tanzkünſtlerinnen überragt ſie
die Beſten ihrer Kunſt um Haupteslänge. Wie keine, die wir
ſahen, hat ſie den Tanz als Kunſt kultiviert zur höchſten
Vollendung.
Wenn Tanz heißt: Göttlichem dienen, wenn Tanz heißt: reſt=
loſe
Hingabe an plaſtizierende Verkörperung muſikaliſchen Ge=
fühlsausdrucks
, Entſchweben aller Erdenſchwere, völliges Ge=
löftſein
von allem, was nicht Tanz iſt und nicht ihm dient, wenn
Tanz heißt: hinreißende Leidenſchaft, höchſte Ekſtaſe, reſtloſes
Aufgehen in Verinnerlichung, reſtloſe Erſchöpfung einer künſtle=
riſchen
Idee, wenn Tanz heißt: einen Rhythmus ſchaffen (und die=
ſen
Rhythmus bildneriſch geſtalten und bewegen) von ſchmieg=
ſamſter
Weichheit und gleichzeitig ſchärfſter Akzentuierung, von
reiner idealer Schönheit, einen Rhythmus, der, tonlos, klingt
wie zarte Muſik und ſchmetternde Fanfaren, wenn Tanz heißt:
höchſte Kultur der Körperbewegung bis an die Grenze artiſtiſcher
Gymnaſtik und Einordnung dieſes Könnens in die höchſtkulti=
vierte
Tanzkunſt kurz, wenn Tanzkunſt zur religiöſen
Uebung von bezwingender Wirkung geſtaltet wird dann iſt
Mary Wigman Tanzkünſtlerin von ungewöhnlich hoher Potenz.
Weil ihr der Tanz ausſchließlich alles gilt und alles iſt,
kann ſie verzichten auf Wirkung durch Farbe und Linie des
Koſtüms, darf es wagen, in unſchöne Gewänder das ideale Eben=
maß
ihres Körpers zu kleiden und darf ſogar das Wagnis unter=
nehmen
, ohne Muſik zu tanzen, auf die ganze ſinnliche und
ſinnfällige Ergänzung des Tanzes durch die Muſik zu verzichten,
ohne der Reinheit und dem Rhythmus ihres Tanzens zu ſchaden.
(Vielleicht liegt darin die Erklärung für die Tatſache, daß ſie mit
einer ſo unzulänglichen Muſikbegleitung auskommt, wie Helene
Lorſch=Morgenſtern ſie bot, was bei dem offenſichtlich
ſtarken muſikaliſchen Empfinden der Künſtlerin immerhin ver=
wunderlich
war.)
Mary Wigman gab 11 Tänze in drei Gruppen. Tänze:
Marſch Lento aus der ſpaniſchen Suite Cancion Bon=
derra
. Ekſtatiſche Tänze: Gebet Tempeltanz
Opfer Götzendi enſt. Ungariſche Tänze von
Brahms in F=Dur, D=Moll und F=Dur. Von ſtärkſtem Ausdruck
waren wohl die zum Teil ohne Mufik, zum Teil zum Tamtam
(Götzendienſt) getanzten ekſtatiſchen Tänze, die durchaus indivi=
duell
geſtalteten und bis zur Vollendung charakteriſierten. Die
Brahmsſchen Tänze waren ganz Leidenſchaft und ganz Gefühl in
einer geradezu frappierenden Abgrenzung und Selbſtdifziplin.
Nie ſahen wir Brahms ſo vollendet getanzt, nie auch ſo im
Rhythmus gebändigtes Temperament, ſo reinen weichen Gefühls=
ausdruck
im Tanz. Das Publikum war begeiſtert. AI. St.

Nahrgang und der Frl. Becker eingebrochen und ſtahlen zwei Fahrräder,
Kleidungsſtücke und Eßwaren. Der Verhaftete will ſeinen entwiſchten
Komplizen nicht kennen und gab an, daß er denſelben in einem Kaffee
kennen gelernt habe. Käufer der Apothefe in Zwingenberg, iſt
Herr Apotheker Pfannmüller aus Darmſtadt. Geſtern abend
fing über unſere Gegend ein Gewitter nieder das unſeren lechzen=
den
Fluren etwas Erguichung brachte. Eine reiche Obſternte, nament=
lich
in Aepfeln und Birnen, ſteht unſerer Gegend in Ausſicht. Das
Steinobſt hat durch die kürzlichen Nachtfröſte ſtellenweiſe ſehr gelitten.
d. Groß=mſtadt, 29. April. Lichtbilbervortrag: Am
Mittwoch veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe vom Reichsbunde der
Kriegsboſchädigten ginen Lichtbildervortrag über das Thema. Das deut=
ſche
Kriegergrab, Genannte Ortsgruppe ſowohl wie Herr Gartenbau=
direkvor
Heicke=Frankfurt a. M. unterzogen ſich der Mühe, allen Kreiſen
der Einwohnerſchaft die Grabſtätten der Gefallenen vorzuführen; aller=
dings
aend leider nur ein verſchvindender Teil hat Intereſſe an ſolchen
Dingen. Auf die wenig Anpeſenden machte der Vortrag ſowohl wie
die Vorführung der verſchiedenſten Grabſtätten als auch die gezeigten
Ehrenfriedhöfe in der Heimat den denkbar beſten Eindruck. Ausnahms=
weiſe
gefiel der Ehrenfriedhof der Stadt Ludwigsburg, und es wäre
ſtur zu krünſchen, daß die Stadt Groß=Umſtadt für ihre gefallenen Söhne
mit Hilfe der geſcten Bürgerſchaft uuch beſtem Können Aehnliches
erſtehen ließe.
Oher=Klingen, 29. April. Vortrag. Am 27. ds. Mts. fand
im Rathausſaale, hier, ein Lichtbildervortrag ſtatt, der überaus zahl=
reich
beſucht war. Herr Lehrer Schmidt aus Groß=Zimmern ver=
ſtand
es ausgezeichnet. Die Pariſer Forderungen und Deutſchlands
wrrſchaftliche Kraft in Wort und Bild zu erläutern. Mit großer
Aufmerkſamkeit folgten die Zuhörer den intereſſanten Ausführungem bis
zum Schluſſe.
Groß=Gerau, 30. April. Verhaftungen. Zwei hieſige junge
Leute wurden geſtern verhaftet. Sie entvendeten dor einiger Zeit aus
der Pumpſtation an der Neuwieſe, die Eigentum der Zuckerfabrik iſt
Kusferdrahc im Werte von 7000 Mark. Weitere Verhaftungen in der
aehe ſtehen noch bevor.
Mainz, 30. April. Trockenheit unb Viehbeſtand. Der
M. Anz. ſchreibt: Wenn es doch endlich einmal regnen wollte! Dieſe
Worde hört man fetzt täglich von den Landwirten, denn das Grüinfutter
läßt auf ſich warten; infolgedefſen kann der Viehbeſtand nicht erhalten
bleiben. Viele Landwirte reduzieren deshalb dieſen jetzt, wodurch natür=
lich
das Pfund Ochſen= und Rindfleiſch billiger zu haben iſt als vor
einigen Wochen. Während man nun aber auf der einen Seite Tiere
aus dem Futter ſchafft, legt man andererſeits jetzt ſo viel Ferkel zur
Maſt ein, wie dies ſelbſt in Vorkriegsjahren nicht der Fall wwar. Kein
Wunder, daß bei dieſer Kaufluſt fünfwöchige Ferkel mit 200 bis 225 Mk.
bezahlt werden. Kenner der Verhältniſſe behaupten, daß bei der über=
großen
Zahl der zum Fettmachen eingelegten Ferkel mit billigen Maſt=
ſchweinen
im Spätherbſt zu rechnen iſt. Dieſe immer wieberkehrenden
Hinweiſe auf die Verbilligung der Schweine wwirken allmählich wie ein
vſohn. Wenigſtens iſt hier im beſetzten Gebiete von einer Verbilligung
ſo gut wie nichts zu merken.
Worms, 30. April. Die Wormſer Lutherfeier. Die
Feier der 400jährigen Wiederkehr des großen Tages von Worms hat
Dank der überwältigenden Teilnahme der evangeliſchen Bevölkerung
von Nah und Fern und dem herzerhebenden Zeugnis berufener Män=
ner
unſerer Kirche einen ausgezeichneten Verlauf genommen. Es iſt mir
daher ein dringendes Bedürfnis, im Namen des Oberkonſiſto=
riums
und gewiß auch im Sinne aller auswärtigen Teilnehmer, der
Lutherſtadt Worms, der evangeliſchen Gemeinde und allen, die zum
Gelingen der Feier beigetragen haben, wärmſten Dank auszu=
ſprechen
. Die Bemühungen der kirchlichen Körperſchaften, Feſtaus=
ſchüſſe
und Pfarrer die hervorragenden Leiſtungen der Kirchengeſang=
vereine
und ihrer Dirigenten, das erhebende Spiel der Poſaunenchöre,
nicht zuletzt die wahrhaft herzliche, gaſtliche Aufnahme, die wir in
Ihrer Mitte gefunden, haben es bewirkt, daß in dieſer ernſten Zeit der
18. April 1921 in Worms ſo überaus eindrucksvoll begangen werden
konnte. Möge die Gemeinde Worms darin den ſchönſten Lohn für die
gebrachten Opfer erblicken, daß ſo Gott will von den erlebten
Feierſtunden ein reicher Segen ausgehen wird für unſere Kirche und
unſer geſamtes Volksleben! Darmſtadt, im April 1921. D. Nebel,
Oberkonſiſtorialpräſident.
Laubach, 27. April. Unglaubliche Holzpreife. Die heute
abgehaltene Holzverſteigerung brachte ſehr hohe Preiſe. Für 1 Meter
Stockholz wurden ungefähr 70 bis 80 Mark bezahlt. 1 Meter, Reiſig kam
im Durchſchnitt auf 10 Mark zu ſtehen. Ueberall klagt man über die
hohen Preiſe und hier, wo die Leute es ſelbſt in der Hand haben, wird
ſo ſündhaft teuer geſteigert. Und dabei hat Laubach Holz genug. Aber
keiner gönnt dem anderen etwas. Ein Glück, daß das Scheitholz ratſo=
niert
wird. Die diesjährigen Holzmacherlöhne der Gemeinde
belaufen ſich auf 150 000 Mark.
Aus Oberheſſen, 30. April. Streik. Im Kraftwerk Wölfers=
heim
iſt erneut Streik ausgebrochen. Die neuen Lohnforderungen
wurden vom Arbeitgeberverband abgelehnt, worauf Einſtellung der
Arbeit erfolgte. Die Notſtandsarbeiten für lebenswichtige Betriebe
ſollen durch die Techniſche Nothilfe ausgeführt werden, eventuell unter
dem Schutz der Reichswehr.

Die Geſundheits= und Sterblichkeitsverhältniſſe
im Kreiſe Darmſtadt im Jahre 1920.
Auch für das Jahr 1920 kann die Sterblichkeit der wichtigſte
Faktor für die Beurteilung des Geſundheitszuſtandes als günſtig be=
zeichnet
wverden. Die Zahl der Todesfälle zeigt ein weiteres, wenn auch
nicht ſehr beträchtliches Sinken gegenüber dem Vorjahre, im Verhältnis
zu 1918, dem letzten Kriegsjahre, iſt ſie dagegen ganz weſentlich herab=
gegangen
, wie ſich aus der beigefügten Tabelle 1. ergibt. Der Rückgang
der Todesfälle gegenüber 1919 betrifft Stadt= und Landkreis in faſt glei=
cher
Höhe, gegenüber 1918 iſt im Landkreis eine etwas größere Abnahme
feſtzuſtellen. Gegenüber dem letzten Vorkriegsfahr 1913 iſt auch im
Berichtsjahr freilich die Sterblichkeit noch wveſentlich höher; beſonders in
der Stadt (1296 gegen 1055 im Jahre 1913). Die Todesfälle im Grei=
ſenalter
(üher 70 Jahre) zeigen gegen das Vorjahr eine beträchtliche
Abnahme um faſt 100 in der Stadt, auf dem Lande bewegen ſie ſich in
gleicher Höhe, ſie nähern ſich in der Stadt wieder der Zahl von 1913
(257). Zugenommen haben die tötlichen Erkrankungen des Säuglings=
alters
, auch auf dem Lande, im Vergleich zum Vorjahre, doch muß hier
berückſichtigt werden, daß auch die Geburtenzahl gegen das Vorjahr
wieder weſentlich zugenommen hat (1821:1347 in der Stadt, 1428:995 auf
dem Lande).
Damit iſt die Geburtenziffer von 1913 in der Stadt (1674) wieder
übertrofſen, auf dem Lande erreicht (1432).
Im Berichtsjahre iſt auch zum erſtenmal ſeit bem Kriege wieder ein
weſentlicher Geburtenüberſchuß zu konſtatieren, er beträgt in der Stadt
525, auf dem Lande 805; hier war ſchon 1919 ein Ueberſchuß von 390 Ge=
burten
eingetreten, während in der Stadt die Todesfälle die Geburten
noch um 15 übertrafen. Was die Verteilung auf die einzelnen Monate
betrifft Tabelle II ſo weiſen die Wintermonate Januar und März
mit 126 reſp. 125 Todesfällen die höchſten Ziffern auf in der Stadt, auf
dem Lande ſind es der März mit 77 und der Dezember mit 64; auch im
Vorfahre weren es die Wintermonate, die die höchſte Sterblichkeit auf=
wieſen
. Die Urſache iſt darin zu ſuchen, daß in dieſer Zeit und beſon=
ders
am Ausgange des Winters, ſich die Erkrankungen der Atmungs=
organe
häufen, die vorzugsweiſe dem höheren Lebensolter gefährlich
werden.
Mai und Juni wieſen mit 89 veſp. 87 Fällen die geringſte Sterblich=
beit
auf, auf dem Lande der Auguſt mit nur 30 Fällen. In der Stadt
zeigte der Auguſt im Gegenſatz dazu eine weſentlich höhere Sterblichkeit,
ebenſo der Juli; hier verurſachen die Magendarmerkrankungen des
Säuglings= und Kleinkinderalters dieſe Steigerung, bedingt durch die
ungünſtigeren Wohn= und Lebensverhältniſſe in der Stadt.
Tabelle III gibt über die Todesurſachen Aufſchluß. Die meiſten
Todesfälle waren danach die Folge von Erkrankungen der Kreislauf=
organe
(194), der Atmungsorgane (167), von Lungentuberkuioſe (132)
und ſchließlich infolge von Neubildungen meiſt Krebs (118); im Land=
bezirk
ſtanden die Todesfälle an Erkramkungen der Atmungsorgane an
erſter Stelle, dann folgen die an Altersſchwäche deren Zahl in der
Stadt im Bericktsjahre weſentlich zurückgegangen iſt , an Erkrankun=
gen
der Kreislauforgane und an Lungentuberkuloſe. Die tödlichen Er=
krankungen
an Lungentuberkulöſe weiſen gegen die Vorjahre einen deut=
lichen
Abſtieg auf, ſowohl in der Stadt wie auf dem Lande; die beſſere
Möglichkeit der Ernährung dürfte an dem Rückgange dieſer gefährlichen
Volkskrankheit weſentlichen Anteil haben. Die geringe Sterblichkeit der
Friedensjahre (1913: 101) iſt aber noch nicht wieder erreicht.
Die Influenza raffte im abgelaufenen Jahre nur verhältnismäßig
wewige Perſonen dahin; die Zahl der Todesfälle iſt zwar in Stadt und
Land gegen das Vorjahr etas angeſtiegen, ein evidemieartiges Auftre=
ten
wie 1918 (203 Fälle in der Stadt, 157 uf dem Lande) fand aber
keineswegs ſratt. Die Sterblichkeit an Magen= und Darmkrankheiten,
insbeſondere kommt hier der Brechdurchfall der Kinder in Betracht, ſuar.
wie auch in den Vorfahren, gering; es lag das wohl daran, daß im
Berichtsjahre wie in den Vorjahren eine lang anhaltende abnorm hohe
Temperatur in den Sommermonaten nicht zu verzeichnen war,
Die Zahl der Selbſtmorde bewegt ſich in aufſteigender Linie;
Schuld daran mag mit ſein die durch den Krieg hervorgerufenen ungün=
ſtigen
Lebensverhältniſſe. Auch die Zahl der Unglücksfälle mit 43 war
im Berichtsjahre recht hoch. Bei den Todesfällen aus unbenannter

ſtorben wparen, ohne daß eine ärztliche Behandlung ſtattgefunden hatte.
Von anzeigepflichtigen infettiöſen Krankheiten wurden im ganzen
402 Fälle bei uns zur Anzeige gebracht (es handelt ſich dabei um Er=

krankungen aus den unbeſetzten Orten des Kreiſes; dieiewigen:
den beſetzten Orten vorkamen, wurden dem Kreisgeſundheitsam
Gerau gemeldet). Ueber die Verteilung auf die einzelnen Erkroon
gibt die Tabelle IV Auskunft.
Danach kamen 122 Fälle von Scharlach vor gegen 165 Fälle
jahre; nur einer davon in der Stadt verlief tödlich. 91
kungen ereigneten ſich in Darmſtadt ſelbſt, die übrigen in den La=
zahlreicher
kam die Erkrankung nur noch in Nieder=Ramſtgdt
Fälle).
An Diphtherie erkrankten 263 Perſonen, eine Steigerung um
gegen das Vorjahr. 170 Fälle mit 17 Todesfällen kommen auf R=
Darmſtadt, die übrigen verteilen ſich auf die Landgemeinden; in
Anzahl bamen die Erkrankungen in Meſſel (42) und Ober=Ram
vor; 7 Fälle auf Hem Lande verliefen tödlich.
Beide Erkrankungen Scharlach und Diphtherie zefi=
einten
im ganzen gutartigen Verlauf.
Von Typhuserkrankungen kamen 46 zu unſerer Kemtni=
Darmſtadt, 3 in Pfungſtadt; fünf Fälle verliefen tödlich. E=
dem
Vorjahre zeigen die Thphuserkrankungen eine ganz weſen
nahme (im Jahre 1919: 117 Fälle), die darauf beruhen dürfte-
Gefahr der Einſchleppung durch aus dem Felde oder us der G
ſchaft zurückgetehrte Perſonen geringer geworden iſt.
Ruhrerkrankungen komen 30 zur Auzeige, 24 davon in ſor
Die Erkrankung verlief im allgememen micht bösarmg; die m-u
krankungen traten im Herbſt, wie gewöhnlich bei dieſer Erkran Zu
Je drei Fälle von Gewichſtarre und ep. Kinderlähmug tau
einer davon in Traiſa, die übrigen 5 in Darmſtadt. Ziemlich
und in recht bösartger Form trat der Keuchhuſten auf mit
endenden Fällen.
Wochenbettfieber wurden uns 25mal gemeldet, Garunter ſin.d
von Fehl= reſp. Frühgeburten mit einbegriffen. Vier Erknn
führten zum Tode, je zwei in der Stadt und im Landkreis.
Von Fleckfieberertrankungen blieb im Berichtsjahre der S.
ſchont.
1. Zahl der Geſtorbenen nach dem Lebensalter.

gie deutſcht
der 2
We

Es ſtarben im Alter von 1920
Stadt Land 1919
Stadt Land Gg 0 1 Jahren . 172 107 128 89 11. 115 108 51 126 57 12) 1530 162 70 150 60 22 3060 372 119 351 145 4C1 6070 203 96 204 90 2C5 über 70 - 279 180 373 173 32) Summa: 1296 623 1332 60; 142

2. Todesfälle in den einzelnen Monaten.

1920 1919 Es ſtarben im Stadt Land Stadt Land Stct Januar 126 53 109 70 119 Februar 117 56 144 52 129 März 125 140 49 113 April 110 51 119 68 2I Mai", 89 56 111 52 E Juni". 87 43 93 47 102 Juli 107 54 103 37 10 Auguſt. 102 30 84 44 52 September 98 50 95 34 Oktober 113 34 121 50 29 November 114 55 115 50 15 Dezember 108 64 98 47 1.50 Summa: 1296 623 1332 605 149 Die Todesurſachen. 1920 1919 2u Es ſtarben an St4 Stadt Land Stadt Land Angeborener Lebens= 43 ſchwäche . . . . 66. 40 36 Altersſchwäche . . . . . 67 74 128 78 *0 Kindbettfieber u. and. Folgen der Geburt . . Akut. anſteckend. Krankh., 61 19 59 16 u. zwar an:
Scharlach 3 Maſern . 2 Diphtherie". 17 15 Keuchhuſten . 11 6. Unterleibstyphus 2 3 Roſe . .. 2 Wundkrankheiten . . 26 27 Lungentuberkuloſe. 132 63 177 84 170 Tuberkuloſe and Organe 21 20 21 Miliartuberkuloſe
Akut, entzündl. Erkrank. 14 der Atmungsorgane . 167 1 159 72 Influenza . . . . .. 54 45 38 23 Krankh. d. Kreislauforg. 194 65 191 79 Gehirnſchlag . . . . .
Anderen Krankheiten des 68 74 40 Nervenſyſtems . . ." 45 46 36 Magen= u. Darmkatarrh
Anderen Krankheiten des 26 29 10 Verdauungsapparates 71 57 10 Blinddarmentzündung .
Krankh, der Harn= und 2 4 Geſchlechtsorgane 42 43 Neubildung., meiſt Krebs 118 121 Selbſtmord . . . . ." Tödl. Körperverletzung. Verunglückung . And. bekannten Krankh. Unbekannten Krankh. .

un follen, notwen!

4nn Rates und der
A-fe Zeit verſtreichen
m Notifizierung an

Beginnen
on, 30. April.
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zweidentigke

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H3, 30. April.
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Aeſſierter Ver
uten ſich als
17 ſei für ſie vi
Jimten ſeien mit
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,3. April.
iche Krieg
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Auin Voche Fr
Dmk anzur
Pr

4. Ueberſicht über die im Jahre 1920 gemeldeten F
anzeigepflichtigen Infektionskrankheiten.

Orte S
lach Diph
therie Typhus Ruhr Genick=
ſtarre
Darmſtadt . 91 170 43 24 2 Eberſtadt . . 11 Eich
Eſchollbrücken Hahn Malchen Meſſel". 42 Nieder=Beerbach Nieder=Ramſtadt 14 3 Ober=Ramſtadt 4 31 Pfungſtadt . . Roßdorf . . ." Traiſa . . . Waſchenbach Summa; 122 263 46 30

Kreisgeſundheitsamt Darmſtadt. J. V.: Dr. Eno

Reich und Ausland.
h. Frankfurt a. M., 30. April. Frecher Naub.
Bergen erſchien heute vormittag inmitten des ſtärkſten Stie
ein Auto mit maskierten Männern bei dem hieſigen Lawdr:
ſtein und raubten den alten Mann völlig aus und ſprangen:"
in das Auto, wobei ſie auf die ſie verfolgende Menge ſcho)e
zwangen ſie den Chauffeur mit vorgehaltenem Revolber, tre‟
und fuhren nach Frankfurt, wo ſie in dem Straßengewüihl vee
Von den Verbrechern fehlt jede Spur.
T.U. Frankfurt a. M., 30. April. Verhafteke A1/90
Hier wurden ſieben junge Anarchiſten verhaftet be.
hatte
ſonntag im Kuliſſenhaus des Opernhauſes einen Brand aru5,

fahren gegen die Verhafteten, die geſtändig ſind, wird auf Eeo
und Hochverrat lauten. Die Akten gehen an das Reichsgerich e
Saarbrücken, 30. April. Exploſion von Munſ"
Saarzeitung meldet aus Saaralben vom 29. April: Noßs
vor etwa Jahresfriſt eine folgenſchwere Exploſion iur *.
Deutſchen zurückgelaſſenen Munitionspark bei Sc..

die Bevölkerung zu panikartiger Flucht gezwungen hatte, uunße.
Bemühungen zur Räumung dieſes gefahrlichen Rieſenlog.

[ ][  ][ ]

HEimmer 113.

Darmſtädter Tngblgtt, Sonntag, den 1. Mai 1931.

eiven ſind, fand geſtern nachmittag wiederum eine furchtbare Explo=
zwtt
, durch deren Luftdruck die im Umkreiſe von Saaralben ge=
Orte Herbitzheim, Keskaſtel, Saarunion und andere ſchwer in
ſſewenſchaft gezogen wurden. Die Bevölkerung flüchtete panikartig
a-eie. Menſchenleben ſind bisher jedoch nichtt zu beklagen. Die
der neuen Exploſion wird auf einen Waldbrand zurückgeführt.
uc Maßnahmen im Gange, um das Uebergreifen der Exploſionen
AuDere in der Nähe liegende Depots zu verhüten.
5Ben, 30. April. Kommuniſtiſche Streiche. Das Polizei=
orm
teilt mit: Nach einer eingelaufenen Meldung verteilte eine
Kommuniſten am 28. April, abends, Handgranaten
ich in der Abſicht, ſie zu Anſchlägen auf die einzelnen Polizei=
g
. zu verſvenden. Eme Handgranate wurde noch in derſelben
Segen das Wachrlokal auf der Margaretenhöhe geworfen. Per=
nvurden
nicht verletzt. Es iſt nur Sachſchaden zu verzeichnen.
3wtben, 30. April. Polniſche Banditen. In der letzten
üibevfielen etwa 28 polniſche Banditen, das Haus eines
a=beſitzers in Städtiſch=Dombrowa. Der Stellenbeſitzer und ſeine
wonnten fllüchten. Die Banditen zerſtörten durch über 100 Hand=
Ausn das ganze Inventar des Hauſes und raubten ſchließlich ein
nd 10 000 Mark Bargeld. Der Schaden beträgt etwa 70 000 Mark.
3unditen enrkamen unbehelligt. Man vermutet einen Racheakt.

Geit: 5.

14

Die deutſchen Vorſchläge.
Beginn der Londoner Konferenz.
Laris, 30. April. (Wolff.) Die Sitzung des Oberſten
his hat in London heute nachmittag 3 Uhr begonnen. Lloyd
a= und Briand hatten um ½12 Uhr eine Unterredung, die
Friuten gedauert hat. Heute vormittag hatte der aus Ber=
ſtisgekommene
engliſche Botſchafter eine lange Unterredung
dr Miniſterialkommiſſion, die Lloyd George ein=
ſt
hatte, um die Reparationsfrage vorzubereiten.
Kommiſſion beſteht bekanntlich aus dem Kriegsminiſter
länton Evans, dem Kolonialminiſter Winſton Churchill und
Miniſter für Indien Lord Montagu. Nach dieſer Unter=
ns
begaben ſich die drei Miniſter mit Lord d’Abernon zu
dGeorge, wo ſich bereits Lord Curzon und die anderen eng=
Miniſter eingefunden hatten. Das engliſche Kabinett
tarauf eine Sitzung ab, die eine Stunde dauerte, um eine
urig der Angelegenheit vorzunehmen.
Nie dem Temps aus London berichtet wird, erklärt man in
urterrichteten engliſchen Kreiſen, daß man die Frage eines
ſimatums nicht erörtern wird. d’Abernon habe er=
waß
die letzte Berliner Note die Einſetzung einer Sach=
ſtändigenkommiſſion
vorſchlage und daß Deutſch=
ſch
bereit erklärt habe, das Urteil einer ſolchen Kommiſſion
benzunehmen. Deutſchland ſcheine auch außerdem Vor=
ia
der amerikaniſchen Regierung betreffs des Reparations=
lans
erbeten zu haben. Das wolle nicht beſagen, daß man
Fſtſetzung der Reparationsſchäden einer neuen Kommiſſion
agen wolle, ſondern man glaube dadurch ein Mittel zu fin=
un
von Deutſchland ein Angebot zu erhalten, das ſich mehr
bkommen von Paris nähere. Auf alle Fälle glaubt man
wliſchen Regierungskreiſen, daß, wenn die Sanktionen in
ſtreten ſollen, notwendigerweife zwiſchen der Entſcheidung
erſten Rates und der Anwendung der Zwangsmaßnahmen
ewiſſe Zeit verſtreichen muß. Man könne ſich alſo der For=
tttder
Notifizierung an Deutſchland bedienen, um ihm zu

1910

Beginnende Verſtändigung?
London, 30. April. (Wolff.) Reuter erfährt folgendes:
an auch der britiſche Botſchafter in Berlin keinen
en Plan aus Deutſchland mitbrachte, ſo machte er doch
Ataß der Artikel 1 ungenau iſt und falſch überſetzt wurde. Es
Land lsi urh nicht bekannt, ob dies die mögliche Grundlage für
hndlungen bieten kann; man iſt aber wenigſtens der Anſicht,
tir Zweideutigkeit dadurch beſeitigt iſt.
zu ig Bntereſſe der Vereinigten Staaten an der Reparationsfrage.
Karis, 30. April. (Wolff.) Havas meldet aus Waſhing=
rezüglich
der Haltung der amerikaniſchen Regierung
eman erklärt, ſie habe weder als Agent Deutſchlands noch
ſurintereſſierter Vermittler gehandelt. Die Vereinigten Staa=
trachteten
ſich als an der Reparationsfrage intereſ=
21. Sie ſei für ſie vital. Andererſeits erkläre man, die Ver=
ſg
n Staaten ſeien mit den Alliierten einig, eine praktiſche,
grrechten Grundlagen aufgebaute Löſung zu finden.
Wieder ein Ultimatum.
179 aris, 30. April. (Wolff.) Havas meldet aus London:
Ilangliſche Kriegsminiſter hat vorgeſchlagen, an die
ſſtiſche Regierung die dringende Aufforderung zu rich=
t
einer Woche Friſt, 42 Jahreszahlungen von je 2 Milliar=
wldmark
anzunehmen, ſowie veränderliche Jahreszahlungen
inſſihe von 25 Prozent der deutſchen Ausfuhr. Loucheur
mwfte dieſe Anregung. Seine Ausführungen beeinflußten die
AInder aufs lebhafteſte. Die Belgier ſetzten ſich für die
mihterhaltung der Pariſer Beſtimmungen ein. Briand
Aenorgen die Notwendigkeit unverzüglicher Maßnahmen ver=
W, Erſt in der Folge könnten die Verbandsregierungen einen
Schritt tun, indem ſie das vorgeſchlagene Ultimatum an
Aihland richten. Wahrſcheinlich wird dieſes Vorgehen denn
/hrum Schluß angewandt.
17 2.U. Paris, 30. April. Dem Matin wird aus London
Awet, Briand halte ein neues Ultimatum an die deutſche
Varung für überflüſſig und beſtehe darauf, daß ohne weiteres
94: Mai der Verzug Deutſchlands feſtgeſtellt werde. Es ſcheint,
ſch dem Zugeſtandnis von Pertinax, der für das Echo
Karis wieder nach London gegangen iſt, die engliſchen Sach=
meldete
F Muridigen ein ſiebentägiges Ultimatum vorgeſchla=
m
laben. Offenbar wollen die Engländer den Amerikanern er=
Athen, zu intervenieren, bevor Frankreich mit der Beſetzung
ſuhrreviers die Welt vor eine vollendete Tatſache geſtellt
Die Forderungen derſengliſchen Sachverſtändigen, die in
nebentägigen Ultimatum geſtellt werden ſollen, würden 42
. lang je 2 Milliarden Goldmark und je eine verſtärkte An=
*- im Betrage von 25 Prozent der deutſchen Ausfuhr
fifen.
Schwere Anklagen gegen Clemenceau.
LU. Paris, 30. April. Stephan Lauzanne, der als
Nerberichterſtatter des Matin nach Waſhington gegan=
meldet
ſeinem Blatte, Clemenceau ſei ſchon im März
Poarauf aufmerkſam gemacht worden, daß der amerikaniſche
. den Verſailler Vertrag nicht ratifizieren werde.
Prnne macht einen heftigen Ausfall gegen Clemenceau und
ſ ſein Kabinett. Der Matin bringt die Meldung unter der
LFeüberſchrift Die Anklage und fragt, warum Clemencean
Fi anzöſiſche Parlament wiſſentlich und vorſätzlich betrogen
Man kann auf die Replik des Sekundanten Tardieu ge=
Ja lein. Die Kontroverſe wird einen intereſſanten Einblick
in Kuliſſenbetrieb der Pariſer Friedenskonferenz geſtatten.

ſoteſt der Ruhrbergleute gegen die Beſetzung.
Hlanee u Eſſen, 30, April. Die Bergarbeiterſchaft
2Bf Uhrgebiets beſchloß, gegen die geplanten Gewaltmaß=
en einer militäriſchen Beſetzung durch die Entente an alle
W rtſchaften und Arbeiterverbände im Auslande einen feier=
En Proteſt und zugleich die Aufforderung zu richten, bei
wo allierten Regierungen darauf hinzuwirken, daß von dem
eNhttatt gegen das deutſche Proletariat in letzter Stunde Ab=
F genommen werde.
Aus dem beſetzten Gebiet.
auGeldentat Der franzüſiſche heilige Martinus Die haus=
Vemachten Würſte uno der Bund der Landwirte‟
ADier R=Korreſpondent ſchreibt uns aus der Pfalz:
Mi Nachmitag des 14. März ſtürztei zwei franzöſiſche Soldateit in
wauer Uni
3=

Dieſe beiden Repräſenvantem höchſter Ziviliſatzion hielten die Marien=
ſtatue
entweder für ein Götzenbild der bavbariſchen Hunnen, oder ſie woll=
ten
mit ihrer Heldentat dokumentieren, daß ihmen in Deutſchland über=
haupt
nichts heilig iſt.
Vielleicht hörte der franzöſiſche Bezirksdelegierte für Bergzabern,
Oberſt Fabre, von jener Heldentat und wollte ſie in etwas werigſtens
wieder gut machen. So ging er denn hin und beſchenkte einen katholiſchen
Geiſtlichen ſeines Bezirkes mit dem Bild des heiligen Martinus, wie
er einem Bettler ſeinen Mantel darreicht.
Oder wollte er mit ſolch hochherziger Gabe vielleicht den neichen
Franzoſen und den armen Deutſchen verſinnbildlichen? War das ſeine
Abſicht, ſo hätte er treffender jenes bekannte Bild gewählt, auf dem
Wegelagerer einem wvehrloſen armen Teufel noch das letzte Kleidungs=
ſtück
vom Leibe reißen.
Damt aber hätte er allerdings keine Stimmung machen können.
Der franzöſiſche Bezirksdelegierte für Speher ſcheint ſich lebhaft für
gute und billige Lebensmittel, beſonders für Hausgemachte Würſte zu
intereſſieren, denn öfters klopft er bei Bauern an, um ſich gegen Geld
und gute Worte in den Beſitz ſolch leckerer Dinge zu bringen. Dabei
ſucht er das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, etwa ſo, daß
er von der Wurſt auf die Politik zu reden kommt. In dieſem etwas un=
logiſchen
Zuſammenhang ſuchte er dem Vorſitzendem X des Bauernvereins
in Y (die Namen ſind uns bekannt, wir nennen ſie nur aus begreiflichen
Gründen nicht) verſtändlich zu machen, der Bund der Landwirte ſei eine
ganz üble Geſellſchaft, die wrr auts preußiſchen Junkern beſtehe, und den
Pfälzern nichts Gutes bringe.
Der Bauer dankte für dieſe Warnung damit, daß er dem franzöſiſchen
Delegierken die Abgabe Hausgemachter verweigerte, und ſie ſich nach
der Verabſchiedung des franzöſiſchen Hamſterers um ſo beſſer ſelbſt
ſchmecken ließ.
Vertagung des franzöſiſchen Parlaments.
Paris 30. April. (Wolff.) Die franzöſiſche Kammer
und der Senat haben ſich heute nachmittag bis zum 19. Mai
vertagt, nachdem vorher das Budget nach vielen Verhandlun=
gen
zwiſchen den beiden Parlamenten genehmigt worden war.
Vor Beendigung der Sitzung beantragten die Abgeordneten Le=
febre
und Berthon, man ſolle das Haus nur bis zum
10. Mai vertagen, da unter den gegenwärtigen Umſtänden die
Regierung vielleicht ein Bedürfnis haben könnte, ſich vor dem
Volke auszuſprechen und die Meinung des Parlaments einzu=
holen
. Mit 442 gegen 153 Stimmen hat die Kammer jedoch be=
ſchloſſen
, auf dem erſten Beſchluß zu beharren und ſich bis zum
19. Mai zu vertagen.
Vom engliſchen Bergarbeiterſtreik.
T.U. London, 30. April. Die in ihre Diſtrikte zurückge=
kehrten
Delegierten der Grubenleute erklärten in großen Ver=
ſammlungen
, daß ſie unter keinen Umſtänden mit ſich
feilſchen laſſen, ſondern an den urſprünglichen
Forderungen feſthalten werden. Die Regierung und
die Grubenbeſitzer ſollen ſich jedoch zu weiteren Konzeſſionen
nicht verſtehen, ſo daß die Lage einſtweilen ſtarionär bleibt.
Italien in der Yapfrage auf Amerikas Seite.
Waſhington 30. April. (Wolff.) Der italieniſche
Botſchafter teilte geſtern nachmittag dem Staatsſekretär Hughes
mit, Italien befinde ſich im vollkommenen Einver=
ſtändnis
mit den Vereinigten Staaten hinſichtlich der Inſel
Yap. Es ſei überzeugt, die Vereinigten Staaten ſuchten auf der
Inſel kein Privileg, das nicht auch den anderen Nationen zu=
erkannt
werde. Der Botſchafter Rizzi hat den Vereinigten Staa=
ten
die Mitarbeit Italiens bei dem Werke der Wiederherſtellung
der Ruhe in der Welt angeboten. Italien ſage in dem überreich=
ten
Memorandum, Italien ſchließe ſich dem franzöſiſch=engliſchen
Vorſchlag an, die Kontroverſe über Yap dem juriſtiſchen Ausſchuß
der Botſchafterkonferenz in Paris zu übertragen.
Ein Ultimatum an Panama.
T.U. London 30. April. Aus Waſhington wird gemeldet,
daß Staatsſekretär Hughes an Panama eine in energiſchem
Tone gehaltene Note geſandt hat, die einem Ultimatum gleich
kommt und in der Panama aufgefordert wird, ſich dem Schieds=
ſpruch
des amerikaniſchen Senats in dem Streit mit Coſtarica
zu unterwerfen, da ſonſt die Vereinigten Staaten dieſem Schieds=
ſpruch
beſonderen Nachdruck verleihen müßten.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 30. April. (Wolff.) Franzöſiſche Blätter berichten,
der Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Ge=
biete
, v. Starck, in Koblenz ſei zum 1. Mai ausgewieſen
worden. Die Nachricht trifft nicht zu. Wenn auch unlängſt zu=
ſammenhängend
mit der Forderung, eine Reihe Deutſcher, die
Vergehen gegen die Beſatzungsarmeen beſchuldigt wurden, den
franzöſiſchen Militärgerichten auszuliefern, durch die interalliierte
Rheinlandkommiſſion die Entziehung des Starck erteilten Agre=
ments
in Ausſicht geſtellt wurde, ſo iſt dieſem doch eine Ent=
ſchließung
der Kommiſſion bisher nicht zugegangen.
* Berlin, 30. April. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurde der
preußiſche Staatsrat auf den 6. Mai nach Berlin in
das Gebäude des früheren Herrenhauſes einberufen.
Spiel, Sport und Turnen.
* Der Vortrag Weber fällt aus. Herr Weber ſchreibt uns:
Höflich Bezug nehmend auf die Anzeige der Turngemeinde Darmſtadt,
meinen Vortrag über Turnen und Sport betreffend, bedauere ich recht
herzlich, daß ich denſelben nicht halten kann. Ich hatte den Vortrag mit
dem veranſtaltenden Verein vereinbart in der Vovausſicht, daß die
Kämpfe im Orpheum bis zum 1. Mai noch nicht beendet ſein würden.
Dies iſt wider Erwarten dennoch der Fall geweſen. Deſſen ungeachtet
ſage ich zu, wenn ich für den Monat Mai kein neues Engagement an
neuen Wettkämpfen anderwärts annehmen würde. In den letzten Ta=
gen
kam jedoch ein ſolches in Sachſen zuſtande. Einen Aufſchub, ſpä=
ter
einzutreffen, konnte ich nicht erwirken; hoffe jedoch, zu gegebenem
Zeitpunkt das jetzt Verſäume nachzuholen.
* Leichtathletik. Die Wettkampf=Abteilung
Schupo, eine dem Sportverein Darmſtadt angegliederte Sportab=
teilung
, begiebt ſich ebenfalls heute zu den Wettkämpfen des Turnvereins
1860 nach Frankfurt und ſtarter gemeinſam mit dem Sportverein. Die
Abteilung iſt ſchon ſehr gut gefördert und hat ein gutes Wintertraining
hinter ſich. Einige beſonders Befähigte werden die Abteilung gut ver=
Wetterausſichten für Sonntag:
Belvölkt, meiſt trocken, kühl, Nordoſtwind.
Schluß des redaktionellen Teils.

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in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen, die Gelder bis
ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere verehrl. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſprechen der Trägerinnen zu erledigen, damit
die Ablieferung bis zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
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Tageskalender.
Landestheater, vormittags 111 Uhr: Literariſche Matinee
Abends 5 Uhr, Ende gegen 10½ Uhr (außer Miete): Die Meiſter=
ſinger
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Verſteigerungskalender.
Montag, 2. Mai
Mobiliar=uſſv. Verſteigerung um 9 Uhr in der Autohalſe des
Marſtalls.
Tiſche=, Stühle= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr zu Eber=
ſtadt
, Odenwaldſtraße 34.
Pferde= Ziegen=uſw. Verſteigerung um 1 Uhr zu Pfung=
ſtadt
(Zuſammenkunft daſelbſt am Rathaus).
Schafweide=Verpachtung um 11½ Uhr im Nathaus zu
Ober=Ramſtadt.

Leitung: Dx. Otto ABaldaeſtel. Verautwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſüe Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Laudwiriſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Hanbelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. WBittichl iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Daraſtadt.

Gh

Die heutige Nummer hat 12
und Unterhaltungsblatt.

eiten

[ ][  ][ ]

Rummer 1u1

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921

Familiennachrichten

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Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
Paul Brade, Ober=Regierungsſekretär.
Darmſtadt, den 30. April 1921.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.,
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen Ab=
ſtand
zu nehmen.
(*17430

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Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Handſchuch, Bäckermeiſter
Willi Handſchuch
Otto Handſchuch.
Die Beerdigung ſinder Montag, 2. Mai,
nachm. 3½), Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofs
aus ſtatt. (*17490

Stenographie u
Maſchinenſchreib

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raſche Ausbildung. Zu dem am Diensk
3. Mai, beginnenden Kurſus können no
meldungen entgegen genommen werden, (*12
M. Naumann, früher 2
Soderſtraße 14, am Kapellplatz.

Peter Wiederhold
.. Darmſtadt ."
Heinheimerſtr. 80, pt.
Viele Dank= u. Aner=
kennungsſchreib
, im Orig.
liegen vor. (*17667

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DAhl. Aufnahme b. Heb.
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Am 30. April 1921, mittags 12½ Uhr,
ntſchlief ſanft unſer lieber, guter Vater

Zahnarzt
im faſt vollendeten 72. Lebensjahre,
Darmſtadt, den 30. April 1921,
In tiefer Trauer:
Ernſt Langheinz
Mitglied des Heſſ. Landestheaters
Gerta Langheinz, geb. Doepner
Mitglied des Heſſ. Landestheaters.
Die Einſegnung findet am Dienstag, den
3. Mai 1921, vormitt. 11½ Uhr, im Krema=
torium
des Waldfriedhofes ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen
zu wollen.
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Die Einſegnung und Beerdigung findet
Dienstag, den 3. Mai, vormittags 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

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[ ][  ][ ]

ummer 119.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921.

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ſirn
15, Mai. An=
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weit. Näh. in der
f=ſtelle. (*17603

Bienstmüdehen
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BlrttKoburg. Tgl.30000
zäle 90 Pfg. (4043a

ſeimeiſterswitwe
nimmt Stellung
leinſt. Herrn als
ä terin (kein Geh.).
uinter T 120 a. d.
Sſtelle.
17365
lentl. Mädch.
ahmitt. gute Stelle,
zu Kind. (*17622
lägerſtr 7, pt., r.

ſeidermeiſterin
och Kundſch. an
tßer dem Hauſe.
. erb. u. T 110 an
eirhäftsſt (*14264gi
Männlich

Bäcker
und
ſenditor
tesſohn) ſucht Ge=
yrt
, ſich in der feinen
ſin rei weiter auszu=
zu
. Gefl. Angeb. u.
osſchäftsſt. (*17626

59
Mal, nachrF:
rstentaal.
ſiene Stalt
Elntit iwei Weiblich
evvessiwter

Aeinmädchen
hu kochen kann und
Hrusarbeit verſteht,
lien, ruhigen Haus=
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ir oder ſpäter ge=
. Hoher Lohn.
ſtizſtr. 52, I. (5160a

ſg- zum 15. Mai ein

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m
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geſucht. Es müſſen gute
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Sauberes
Hausmädchen
und Köchin
welche gut bürgerl. kochen
kann, ſofort geſucht Anna=
ſtraße
54. (*17439gi
Aelt. Dame ſucht gebild.
Stütze mit gut. Empfeh=
lungen
, im Kochen u. jeder
Hausarbeit bewand., zur
Führung ihres, kl. Haus=
halts
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Arbeit vorhaud. Angeb.
u. U 1 Geſchſt. (*17607
Ein tüchtiges

für ſofort od. ſpäter nach
Frankfurt a. M. geſ. Näh.
Heinrichſtr. 45. (*17621gi
Fräulein
als Stütze zu alleinſteh.
Dame geſucht. Gute Empf.
erf. Angeb. unt. T 140
Geſchäftsſtelle. (*17605
Köchin
ſowie
Hausmädchen
per 15. Mai gegen hohen
Lohn u. gute Verpflegung
geſ. Näh. Geſchſt (*17232
Geſ. erſt. Hausmädchen
140 , zweit. Hausmädch.
120 . Frau Geheime=
rat
Kolle, Frankfurt a.
Main. Vorzuſtellen hier,
Hügelſtr. 4 7 (Wßohnh. ). ( unao
Weg. Erkrank. d. Mäd=
chens
ſuche ich ab 15. oder
1. Mai brav. Alleinmädchen.
Buß, Bismarkſtr. 82, I. (*.xaus
Tücht. Mädchen
per 1. Juni geſucht/*17437
Viktoriaſtraße 53.
Ein einfaches

Seite 3.

Zu den

ädchen
Mädchen
ſt=hen kann und et=

1

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Id. Fräulein
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merhmitt. v. 27 zur
uifichtigung d. Schul=
ſümund
z. Spazieren=
zu
2 Kindern ge=
Angebote mit An=
Gehaltsanſprüche
brugnisabſchriften u.
hm die Geſchäftsſt. d.
F. Hausmädchen
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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Sountag, deu 1. Mai 1921.

Rummer 1I1/f

Weltbummel in Eiſen.
Von Balder Olden.
Amerikanisches Copyright 1919 by Carl Duncker, Berlin.
(Nachdrack verboten.)
Er hatte mich nach Indien gefragt, und ich hatte Auskünfte
gegeben, vorbereitete, wohlbelegte Antworten, deren Sinn mir
jedoch ſelbſt verflatterte, während ich ſprach.
Ich kann mir ſchlecht denken, daß der abſolute Marxismus,
ſelbſt wenn er aus Rußland durch Afghaniſtan direkt transpor=
tiert
werden könnte, in einem Volk Eingang findet, in dem man
als Kanalräumer oder als Tempelmädchen geboren wird und
ſein ewiges Teil verlöre, wenn man hinieden die Beſchäftigung
wechſelte. Würden Sie ſich vom Hand=Flickſchneider zum Maſchi=
nen
=Flickſchneider aufſchwingen, wenn Sie wüßten, daß dafür im
Augenblick Ihres Sterbens die Wiedergeburt, im Leibe eines
Tauſendfüßlers Ihr ſicheres Los wäre? Würden Sie vom Reich=
tum
Ihres Nachbars ein geringſtes Teil nehmen, um ſtatt Pro=
letarier
Unternehmer zu werden, wenn Sie ſich dafür in allen
Ausſcheidungen der heiligen Kuh, ich weiß nicht wie lange und
unter welchen andern Bußen, zu reinigen hätten, um ſchließlich
dennoch, ſchickſalsbewußt, in die alte Kaſte zurückzukriechen?
Er wollte von den großen Männern Indiens etwas hören.
Die Gandhi, Tillak, Tagore ſie ſind vielleicht mehr als
Führer der Hindu. Vielleicht werden ſie den Often, vielleicht die
Welt zu führen haben. Welches Volk beſaß in dieſen Jahren
Männer und glaubte ihnen, die ſo rein einer Menſchheitsidee
dienten, daß nationale Politik an ſich faſt aufhörte, für ſie zu
ſein? Die ihrem unterworfenen Volk nicht Aufruhr, ſondern Mit=
leid
mit dem Sieger predigten, die es mit jedem Wort erhärten,
daß nur der Schwache, nur der Beſiegte großmütig ſein kann?
Sie ſetzen ihre Idee gegen Batterien und würden es auch tau=
ſendmal
tun, wen Batterien zu ihrer Verfügung ſtünden.
Mein Nachbar ſagte: Das klingt wie etwas Gewaltiges. Es
iſt ſaſt wie der Bericht eines Römers, der mit geblendeter Seele
aus den Katakomben der Chriſten kam. Erzählen Sie mir doch
zäher von Gandhi, Tillak und Tagore.

Da bezwang ich mich nucht länger. Ich ſah ihn an, daß auch
kein Zucken ſeines Mundes wir entgehen konnte, und fragte
ſtreng: Haben Sio dey Eindruck, daß ich normal bin, oder ver=
ſtellen
Sie ſich?
Mit Truthahm unid kollegialer Achtung war ich wieder auf=
gerichtet
wordem. Als wir die Frühſtücksſtbe, verließen, um feſt=
zuſtellen
, daß der Heimkehrerzug ohne wieh verfrüht natürlich,
wie auch ehedem ſo viele Eiſenbahnzüge meines Lebens nach
Weſel gefahren war, lachte ich der Wirklichkeit einer Welt ohne
Eskorten trotzig ins Geſicht. Schon ſah ich die Feindſeligkeit der
Straßenbahnen und Autos gemildert, durfte ich hoffen, ſie ganz
zu verſöhnen. Ich wechſelte meine Pfundnote mit der grandioſen
Sicherheit eines Weltmanns und zeigte dem Fräulein im Ziga=
rettengeſchäft
jene ſelbſtbewußte Entſchloſſenheit, die immer ſiegen
muß. Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ ich mich abends vom
Liftboy ins höchſte Stochwerk eines Hotels befördern. Und ich
ſchlief ein wie ein Eroberer, nachdem ich pirtuos auf den Drückern
von drei, nicht weniger als drei!, elektriſchen Lampen geſpielt
hatte . . . . ."
Es iſt ein Grumndgeſetz der Volkswirtſchaft, daß Reichtum nur
auf der Grundlage von Armt möglich iſt, denn für kein Honorar
wird ein Millionär die Stiefel anderer Millionäre putzen. Auch
kann der Maler Licht nur durch Dunkel glaubhaft machen, und
Glück kann man nur auf dem Untergrund von Elend ganz emp=
finden

Hätte ich ſonſt, ohne die vorausgegangenen ſechs Jahre voll
Buſchckrieg und Gefangenſchaft, ein warmes Bad nehmen können,
wie ich es im höchſten Stockwerk meines Rotterdamer Hotels
nahm? Ich mußte es gar nicht nehmen, ich hätte mich in der
Waſchſchüſſel reinigen können, es lag kein Zwang noch dienſtlicher
Befehl vor. Die reinſte Laune war es, vielleicht eine bizarre
Laune, wie ſie ihrer Freiheit trunkene Menſchen manchmal an=
wandelt
. Aber dieſes Bad gehört in meine Biographie, kein
Nachweltſekundaner darf es vergeſſen. Geburts= und Todestag
ſind daneben ohne Wichtigkeit.
Ich hatte alſo auf einer Matratze geſchlafen, in einem Bett,
auf richtigem Kopfkiſſem. So ſehr war ich Herr in dem fremden

Hotel einer fremden Stadt, daß kein Menſch es gewagmh
mich zu wecken. Auch beſtand in jenem ſeltſamen Land kein
das mich zwingen konnte, früh morgens vor einem Sergae
ſtram zu ſtehen. Das Dech mochte fegen, wer immer warl.
ſich hatte die größere Sorge, bis in die letzte Möglichkeit
auszuſchlafen, mein Kiſſen zu umarmen, die kühle Reimhri
Bettürher um mich zu preſſen, die ſüßen, nahen Bilder
Geſichter um mich ſcheinen zu laſſen. Auch betrachtete ich g=
als
Muß, ſondern als liebe Pflicht, mir ein umſtändlichess
ſtück am Bett auftragen zu laſſen und dann kam da-
das
ein taufriſches Meisje bereitet hatte. Ein weißes Mäig
eine Europäerin auf Ehrenwort!, hatte die Hähne aufgedrs.
Badetücher gewärmt und mir anheimgeſtellt, alles zu geen
was ein Badezimmer nur bieten kann.
Dann aber kam die Reiſe in den Haag, und die mutee
nen Kräften doch mehr zu, als ich ertrug. Sauber und m
kleidet, mit noch geſchwellter Bruſt, hatte ich mr eine Fahd
erbeutet und einen Platz in der elektriſchen Schnellbahn zu
dem Recht des Siegers eingenommen. Ueber alle Nöte
ich mich hinaues man fuhr eben nach Holland hinein und
Ziggretten und ſah zum Fenſter hinaus.
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1. Wahl der Delegierten zum Provinzial= 10 7zuc
Landes=Parteitag.

2. Ausſprache über di
3. Verſchiedenes.
5348)

politiſche Lage.
Der Vorftad.

Zuſendung
auch nach auswärts. (*17475

In einigen Wochen
erſcheint:
Adreßbuch
90
10A1
nach dem Stand vom
30. April Subſkrip=
tionepreis
60. Be=
ſtellungen
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nimmt
entgegen
Verlag
Bergſtraeßer
Rheinſtr 6. (5339

R
u. Geflügelucht
Montag, den Mal=
abends
8½Mk,
im Vereinsläall.
NB. Abga5 ine=
Stammes 1,6 zneprte,
Abgabe von Bteßiern
Verloſung einer /oe hei

mühle.
MMai
Sonntag, de
ſindet eine Be
ſieg=
der
Geflügelfarn
mann E Pieper

fahrt 124 Uhr.

[ ][  ][ ]

119.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 1. Mai 1921.

Seite 9.

DIENOTNOHIOTOrn

VON 1,5 P8 AN AUFWARTS

LANDWIRTSOHAFT

TECHNIK

KLEIN-GROSS-INDUSTRIE

Kartoffelverſorgung.
Sie Verſorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln
ſech die Stadt wird mit Wirkung vom 15. Mat d8.
rb eingeſtellt. Die noch vorhandenen Vorräte
die noch anrollenden Mengen werden, ſoweit
ſh= ausreichen, wie folgt ausgegeben.
Auf die Marken Nr. 1 und 2 je 5 Pfund,
1 bis 4 25
8 50
16 1 Zentner.
Preiſe von 60 Pfennig das Pfund.
Die Kartoffeln, die bis einſchließlich Samstag,
x. Mai ds. Js., in den Verkaufsſtellen nicht ab=
hat
ſind, werden alsdann markenfrei verkauft.
Darmſtadt, den 29. April 1921.,
(s15295
Städt. Lebensmittelamt.

Bauarbeiten.
Die Herſtellung von 50 cbm Bruchſteinmauer=
L1. 50 ebm Stampfbeton und 160 qm Zement=
rußſteig
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
em Tiefbauamt, Zimmer Nr. 5, während der
biſtſtunden zur Einſicht offen. Auch werden dort
Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Dienstag, den 10. Mai 1921,
mittags 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle ein=
(s45351
Fechen.
Darmſtadt, den 30. April 1921.
Städt. Tiefbauamt.

Bekanntmachung.
Bemäß dem unterm 20. März 1919 eingeführ=
Stromtarif wird entſprechend der ab 1. April
eingetretenen Fracht= und Kohlenpreiserhö=
g
; der Strompreis mit Wirkung von der April=
(5349
bufung an, wie folgt feſtgeſetzt:
1 Strompreis für Beleuchtungszwecke Mk. 2,50
pr. Kwſt.,
Se4
Strompreis für Kraftzwecke Mk. 1,60 pr. Kwſt.
Heſſiſche Eiſenbahn=Alktien=Geſellſchaft.

Anzugſtoff

13
1. 118 1. 14
k. 95,00, 1100

Komhusverfſohken.
eber das Vermögen des Kaufmanns Georg
ſöxmann in Darmſtadt, Grafenſtraße Nr. 16, iſt
k 29. April 1921, vormittags 11½ Uhr, das Kon=
Eiverfahren eröffnet worden.
W Der Amtsgerichtstaxator Raab, in Darmſtadt iſt
m Konkursverwalter ernannt. Offener Arreſt mit
BaumicdicUikzeigefriſt und Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum
. Mai 1921 beſtimmt, erſte Gläubigerverſammlung
4) allgemeiner Prüfungstermin auf:
damstag, den 28. Mai 1921, vorm. 9½ Uhr,
urdem unterzeichneten Gericht, Zimmer 219, Neues
Bgerichtsgebäude am Mathildenplatz, anberaumt
(5321
ſasen.
Heſſiſches Amtsgericht I. Darmſtadt

*3
Eti
2
ße 29, II.

h unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
(5322
rei der Firma:
demeinnützige Heimſtätten=Bangeſellſchaft mit
beſchränkter Haftung
Darmſtadt eingetragen:
Mechtsanwalt Eduard Staedel in Darmſtadt iſt
E:die Zeit bis zum 30. Juni 1921 als ſtellvertre=
Aer Geſchäftsführer beſtellt.
Darmſtadt, den 22. April 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Bekanntmachung.
Die Nutzholz=Berſteigerung Nr. 3 iſt genehmigt.
Abfuhrſcheine können von Montag, den 2. Mai
bei den Kaſſenſtellen in Empfang genommen
(5320
wen. Erſter Abfuhrtag: 2. Mai,
Darmſtadt, den 29. April 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Beſſungen.
Delp.

Nutzholz=Verſteigerung.
Mittwoch, 11. Mak, vormittags 9 Uhr, werden
erB Muarmſtadt (Wirtſchaft Heiliges Kreuz) verſteigert:
Förſterei Beyerseich, Bauernwieſenſchlag. Abt,
vert, 6.mhM5, Birken 11, Diebsfang 24,: Stämme: Eichen:
hwehrſtraße Ve MT I. 4,49fm, 25 IV. 18,19, 54 V. 18,41, 85 VI. 15,38;

äuniſchebe?., bchen: 1 II. 0.53, 3 III. 1,58, 1 V. 0.37, 8 VI. 1,63;
ich ermäßigte Pr Ten: 1 V. 0,39, 2 V1 0,51;Fichten: 21V. 2,27, 268 V
Eiſengandur9 4: Lärchen: 4 III. 4,30, 4 IV. 3,59, 9 V. 3,23:
Meilbſtangen: 119, Fichten 10,70 Im; Nutzſcheiter,
Drm: 9 Eichen, 7 Buchen.
Aus Förſterei Einſiedel, Spitalwieſenheege 20,
Haarweſſi ſuhl 4, Förſterei Faſanerie Rotſuhl 6 u. 8, Tier=
Een 17: Stämme, Eichen: 2 1II. 1,78, 11 IV. 5,65,
. 2,72, 65 VI. 4,26; Buchen: 1 I. 1,31, 1 II. 1,49,
I. 3,94, 22 IV. 15,62, 33 V. 11,13, 9 VI. 2,03,
PAnbuchen: 1.II. 0.47, 2 III. 0,88, 1 IV. 0,20,
. 1,19 17 WVI. 2,76; 1 Elsbeere V. 0,31: Birken:
04,
ſichseibert sde VW. 2,54, 2 V. 1,14; 1 Ulme 0,39 Vl., Derbſtangen,
Eichen 0,40; Nutzſcheiter, teilweiſe rund, rm: 17,2
Aaa ne
en, 3,3 Hainbuchen, 15,4 Virken, 0,6 Clsbeeren;
Uknüppel, rm: 7 Eichen (Pfoſten), 2 Hainbuchen.
Die zu verſteigernden Stämme ſind blau unter=
Whchen; was von den übrigen Sortimenten nicht ver=
RteTwert wird, hatrot unterſtrichene Nummern. Weitere
Ruskunft bei den zuſtändigen Förſtern. Als Steigerer
ſtädl erden bloß ſich durch ihren Gewerbeſchein mit Be=
iSvermerk
einer Heſſ. Oberförſterei ausweiſende
(5307
Hu dwerker zugelaſſen.
Eyxmſtadt, 29. April 1921.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein
van der Hoop.

Mutzholz=Verſteigerung.
Freitag, den 6. Mai, vormittags 9 Uhr, wer=
in
Darmſtadt (Heiliges Kreuz) verſteigert aus

Verſteigerung
Dienstag, den 3., uud Mittwoch, den
4. k. Mts., vormittags 1/,10 Uhr und
nachmittags 1/=3 Uhr beginnend, ver=
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9 Ernſt=Ludwigſtr. 9
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gegen Barzahlung:
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tiſch
, 1 Ausziehtiſch, 12 Lederſtühle, 1 Spiegel;
1 Speiſezimmer, nußbaum: 1 Büfett, 1 Aus=
ziehtiſch
, 1 Diwan mit Umbau, 6 Rohrſtühle;
1 Schlafzimmer, lackiert: 2 Betten mit Roß=
haarmatratzen
, 1 Kleiderſchrank, 1 Waſchkommode
mit Marmor, 2 Nachtſchränke mit Marmor
1 Toiletteſchrank;
1 weiße eiſerne Bettſtelle, 1 weiß lack. Bett=
ſtelle
mit Matratze, 1 pol. Bettſtelle mit Matratze,
1 Waſchtiſch, 3 Nachttiſche;
1 Piano;
2 Bücherſchränke, 2 Salonſchränke; 1 weißer
Spiegelſchrank, 1 Pfeilerſchrank, 1 Schuhſchrank,
1 Vorratſchrank, 1 eintür, Kleiderſchrank, 1 Waſch=
ſchrank
mit Marmor, 1 Waſchſchrank, 1 Kleider=
ſtock
, 1 Flurgarderobe, 1 Spiegel mit Konſole;
1 Damenſchreibtiſch, 1 Salontiſch, 1 Stegtiſch,
1 Klapptiſch, 30Tiſche, 3 Bauerntiſche, 1 rundes
Tiſchchen mit Marmorplatte, 5 verſchied. Tiſche,
1 Gartentiſch, 1 ſchwarzer Spieltiſch, 1 eiſ. Waſch=
tiſch
, 2 Handtuchhalter;
1 Schreibtiſchſtuhl, 18 Rohrſtühle, 1 weiß. Stuhl,
2 Hocker, 2 Etageren, 2 Zierſtänder, 1 Gondel,
1 eiſerne Truhe, 2 Konſole mit Büſten, 1 Paravent,
2 Büchergeſtelle, 1 Trockengeſtell, 1 Liegeſtuhl;
1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1 Tiſch, 1 Ablauf=
brett
, 1 Tonnengarnitur, 1 Vorſtellbrett, 1 Gas=
herd
, 1 Eisſchrank;
1 ſchwarze led. Antojacke:
1 elektr. Lüſter, 2 elektr. Stehlampen, 1 Kamin=
uhr
, 2 Ofenſchirme, 2 Papierkörbe;
1 Badeofen für Holz u. Kohlen, 1 Badewanne;
Spiegel, Bilder, Wein= und Biergläſer, Auf=
ſtellſachen
, Emailgeſchirr, 1 Partie Frauenkleider;
1 Kinderwagen.
Beſichtigung: Montag uachmittag 25 Uthr.
Darmſtadt, den 30. April 1921,
(5334
Raab
Amtsgerichtstaxator.

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Dienstag, den 3. Mai I. Js., nachmittags
3 Uhr, verſteigere ich zu Darmſtadt, Aliceſtr. 6,
parterre, freiwillig gegen Barzahlung die nach=
benannten
gebrauchten Hausmobilien:
4 vollſtändige Betten, 3 Waſchtiſche,
1 Waſchgeſtell, 1 Handtuchhalter, 2
Nachttiſche, 1 zweitür. u. 2 eintür Kleider=
ſchränke
, 1 Diwan, 1 Stegtiſch, 1 Ver=
tiko
, 1 Damenſchreibtiſch, 1 Kommode,
3 Spiegel, 2 Tiſche, 1 weißlackierter
Schrauk, 1 Küchenſchrank, 1 Küchen=
tiſch
, 1 Gasherd, 1 Leiter u. a. m.
(5345
Beſichtigung 1 Stunde vorher.
Joſ. Kapp, Verſteigerer
Gerichtsvollzieher i. R., Georgenſtr. 1.

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Wueiter, bielfach rund, rm: 26,6 Eichen, 112,8 Hain=
Shdchen 1 Linde, 24,2 Erlen, davon 12,8 Diebsfang,
Neit. 24: Nutzknüppel (Pfoſten, Baumpfähle) rm:
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Zeit
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Mechen, 50,9 Buchen, teilweiſe rund.
Die zu verſteigernden Stämme ſind blau unter=
Mich chen; was von den übrigen Sortimenten uicht
Deſteigert wird, hat rot unterſtrichene Nummern.
Asitere Auskunft bei den zuſtändigen Förſtern. Der
deeterkreis iſt nicht beſchränkt.
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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblan, Sonntag, den 1. Mai 1921.

Anmmer 1190

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 30. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Nach wie vor zeigte die Börſe wegen der Unſicherheit der politiſchen
Lage ſtarke Zurückhaltung. Der Montanmarkt war luſtlos und größten=
teils
abgeſchwächt, bei allerdings geringem Angebot. Von Glektrizitäts=
werten
gewvannen Felten u. Guilleaume 15 Proz., die niedrigeren Werte
dieſes Gebietes bröckelten ab. Auch Chemiſche Werte notierten, mit
Ausnahme von Holzverkohlung, niedriger. Am Einheitsmarkte waren
vorwiegend Kursvückgänge zu verzeichnen. Eine Ausnahme machten
Jetter u. Scheerer, welche zirhr 4 Prozent gewammen. Im Freiverkehr
konnten ſich Holzmann zirka 3 Prozent erholen. Junge Meguin gingen
mit zirka 410 Prozent um, während Deutſche Petroleum zirka 10 Pro=

zent einbüßten. Von fremden Renten waren Mesikaner nach ſchwacher

Eröffnung befeſtigt.

29./4.

38 Reichsanleihe 71. 25
3½% Reichsanl. 64
425 Reichsanleihel 69.
59 Reichsanleihe 77.50
Sparprämienank. 83.75
30 Heſſen ...../ 55.500
8½% Heſſen ..../ 62.75
425 Heſſen...... 73.
4½ Heſſ. L.=Hyp.=
Bank=Pfandbr 99.
4% Frankf. Hyp.=
Bank=Pfandbr. 98.
4%Oſt. Goldrentel 31.
49 Ungar Goldr. 44.50
Paketfahrt . . . . . . 179.50
Nordd. Lloyd ... 147.25
Darmſtädt. Bank 180.
Deutſche Bank.. 290.25
Disconto=Geſ. . . 246.50
Dresdner Bank ./210.
Metallbank . . . . . 275.
Bochumer. . . . . . 431.
... 544.
Buderus.
Deutſch=Luzemb. 289.
Gelſenkir. Bergw. 315.50
Harpener ..
Laurahütte ..
Phönix ....
Oberſchl. Eiſen I
(Caro).. .
280.
Overbedarf..
Rhein, Stahlw.. .

30. /4.
71.50
64.
69.
77.50
83.90
55.50
63.

99.30

98.
31. 25
46.50
173.05

180.
295.
246.20
211.50
280.

540.
296.

29./4
510

557.
399.
427.50
407.

Riebeck=Montan .. . 493.
Cement Heidelberg. 292.
Bad. Anilin .. ...
D. Gold= & Silber=
Sch.=A. ..
Griesheim.
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Holzverkohlung
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Allg. Elektr.=Geſ... . 282.
Felten E Guilleaumel 515.

Lahmeher. . . .. . . .
Rhein. Elektr. . . . . . 201.

Schuckert ..."
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Frankfurt .... ...
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Adlerwerke Kleher /230.

Daimler Motoren. . 194.75

30./4.

290.
506.50

561
398.
425.
412.75
600.
280.

205.
198. 29
240 .
282.
601.

342.50
251.
534.
223.

Eßlinger Maſchinen 319. 312.
434. 430. Karlsruher Maſchin 343.
328. 315. Lux’ſche Induſtrie. 247.
627. Vogtländ Maſchinen! 270
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265. 260. Zellſtoff Waldhof .. 470. 462.
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Frankenthal 424, 75 418.
Berliner Vörſe.
* Berlin, 30. April. Börrſenſtimmungsbild. Die Hal=
tung
der Börſe ſchwankte. Die Abgabeneigung überwog vorübergehend.
Dann waren aber leichte Beſſerungen bemerkbar da immer wieder die
Meinug zum Vorſchein kam, daß man nicht alle Hoffnung auf Vermei=
dung
des Schlimmſten aufzugeben brauche, du ſich immer noch die Mög=
lichkeit
von Verhandlungen zeige. Die Kursveränderungen bewegten
ſich zumeiſt im Rahmen von 25 Prozent. Stärher gedrückt waren
Hoeſch, die 14 Prozent, und Th. Goldſchmidt, die 17 Prozent verloren.
Phönix verloren 8, Rheimmetall 9 und Orenſtein u. Koppel 6 Prozent.
Dagegen waren Gebr. Böhler um 10 Prozent höher. Von Kolonial=
werten
erfuhren Otavimimen beträchtliche Stoigerunge. Deutſch=Uebe ſee
und Glektizitätsaktien büßten den vorübergehenden Gewinn von 13 Pro=
zent
vollſtändig wieder ein. Am Anlagemarkt bildete die Steigerung
der Zprozentigen Deutſchen Reichsmleihe um 12/s Prozent eine auffal=
londe
Erſcheinung. 3lgprozentige Reichsanleihe gewann 3½4 Prozent.
Ungariſche Anleihen zogen durchweg etwas an. Die Deviſenpreiſe ſtell=
ten
ſich höher. Der Verkehr darin vollzog ſich unter Schwankungen.

A.=G. f. Anilinfabr.
Aſchaffenb. Zellſt.
Augsb.=Nb Maſch.
Berl.=Anh. Maſch.
Bismarckhütte . . . .
Dtſch.=Atlant. Tel.
Dtſch.=Niederl. Tel.
Deutſche Erdöl..
Dt. Kaliwerke.. ..
Dt. Waff. u. Mun.
Donnersmarckh. . .
Dynamit Nobel ..
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Elektr. Lieferung. .
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f.elekt. Untern.
Hanſa Dampfſch. . .
Hemoor Zement.
Hirſch Kupfer.....
Höſch Eiſen .....

29./4. 30./4. 29./4 30. 4. 429, 228 25 Hohenlohe Werke 237.
560,25 235,25 495, 499. Kahla 4 orzellan ! 560, 437,50 439, Linde’s Eismaſch. 325. 305. 237. 230, Lingel Schuh.. . .. 249,75 249,75 Linke & Hofmann: 407. 399. 215. 215. Nordd. Gummi ... 770,25 173, 250, Orenſtein ......." 531,- 521, 885, 875, Rathgeber Wagg. 385, 377, 345. 340, Roſitzer Zucker.. .. 382, 379,50 560, 558. Rütgerswerke .... 420, 415. 613, 616. Sachſenwerk ..... 294,50 295. 350, 346,50 Siemens Glas.... 734, 733, 442, 440, Thale Eiſenhütte. . 830, 815. 221. 222,50 Ver. Lauſitzer Glas 356. 344, Weſtf Eiſ. Langend. 360, 360, 208,75 206, Wittener Gußſtahl 300, 300, Wanderer Werke 440, 445,75 376. 410, Dtſch. Petroleum. 770, 750, 333,75 324, Sächſ. Gußſtahl.. 650, 645. 655, 641, Steaua Romana. 755

Der Produktenmarkt hatte geſtern ein ruhigeres Geſchäft.
Für Mais mangelte es an Unternhmungsluſt. Nur für nahe Waren
wurden zum Teil etwas höhere Preiſe bezahlt. Bezugsſcheine wurden
flotter umgeſetzt. In Hülſenfrüchten hat ſich das Angebot wieder etwas

vermehrt und die Preislage wurde meiſt höher gehalten. Futtererbſen
waren beſonders begehrt. Lupinen, Serwdella, Oelſaaten und Oel=
kuchen
wurden nur mäßig zu unveränderten Preiſen umgeſetzt. Für
Schnitzel herrſchte feſte Stimmung.

Börfenwochenbericht

für die Zeit vom 25. bis 30. April, mitgeteilt von der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſtadt.

Die nahe bevorſtehenden ſchwerwiegenden Entſcheidungen von ein=
ſchmeideröſter
Bedeutung für die weitere Entwickelung unſeres Wirt=
ſchaftslebens
legten der Börſe während der Berichtswoche die größte Zu=
rückhaltung
auf und hielten die Umſatzfähigkeit auf allen Gebieten in
engen Grenzen. Die Tendenz erhielt dabei ihr Gepräge beinahe aus=
ſchließlich
von den Ausſichten, die eine friedliche Regelung der Entſchädi=
gungsfrage
jeweils zu haben ſchien. Die zu Beginn der Woche von
Amerika vorliegenden Nachrichten ließen erkennen, daß man in dortigen
Regierungskreiſen dieſe Ausſichten nicht ungünſtig beurteile, und das am
Dienstag bekannt gewordene neue Angebot der deutſchen Regierung ver=
ſtärkte
dieſen Eindruck noch, ſo daß die Börſe für deutſche Induſtrie=
werte
eine recht feſte Haltung zeigte. Beſonders der Kaſſamarkt hatte
eine Reihe von amſehnlichen Kursſteigerungen aufzuweiſen, ohne daß es
freilich auf dieſem oder einem der anderen Gebiete zu einer nennens=
werten
Steigerung der Umſätze gekommen wäre. Weiterhin mehrten ſich
jedoch die Anzeichen dafür, daß ſich mindeſtens Frankreich den weitgehen=
den
deutſchen Vorſchlägen gegenüber ſchroff ablehnend verhalten werde,
was dann auch am Donnerstag in einer offiziellen franzöſiſchen Mel=
dung
nach Waſhington deutlich zum Ausdruck kam, ſo daß die Börſe ſich
in ihrer zuverſichtlichen Meinung ſtark enttäuſcht ſah und einer allgemein
flauen Stimmung verfiel. Wenn es trotzdem zu keiner ſchärferen Ab=
wärtsbewegung
der Kurſe kam, ſo iſt das dem Umſtande zu verdanken,
daß die Börſe von Anfang an auf Rüchſchläge und Unterbrechungen der
amerikeniſchen Vermittlungsaktion gefaßt war und ſowohl die Speku=
lation
als auch das Publikum große Zurüickhaltung geübt hatten. Von
den zu variablen Kurſen gehandelten deutſchen Induſtriegktien zogen die
Chemüſchen und Montanwerte das meiſte Intereſſe auf ſich und wurden
zum Teil anſehnlich geſteigert, da man für ſie von einem ebentuellen
Aufhören der Sanktionspolitik die meiſten Vorteile erhoffte. Später
trat auch hier, entſprechend der veränderten Allgemeintedenz, eine Er=
mäßigung
der Kurſe ein, bei der der größte Teil der vorher erzielten
Gewinne wieder verloren ging. Von den übrigen Gebieten ſind nur
einige Spezialitäten erwähnenswert. So wurden die Aktien der Bau=
und Zemendbranche zeitweiſe lebhaſter umgeſetzt, wobei die Hoffnung
auf eine Beteiligung dieſer Induſtrien an dem Wiederaufbau Nordfronk=
reichs
ſtimulierte. Auch einige Glektrowerte wie Schuchert und Felten
u. Guillegume, ſerner Augsburg=Mürnberger, Orenſtein u. Koppel und
die Werte des Pulverkonzerns, ſind hier zu nenmen. Für die Tendeng
am Deviſenmarkte waren ebenfalls die Schwankungen in der Auffaſſung
der politiſchem Lage maßgebend. Daher lagen die ausländiſchen Zah=
lungsmittel
in der erſten Hälfte der Woche ſchwach, konnten ſich aber
ſpätzer kräftig erholen. Eine beſondere Haltung nahmen dagegen Aus=
londswerte
ein, für die man eine Zeitlang eine Beſchlagnahme durch
die Regierung befürchtete, weil der deutſche Entſchädigungsvorſchlag
unter anderem eine Zahlung von 850 Mllionen. Goldmark in Deviſen
und ausländiſchen Wertpapieren vorſieht. Alle Kolonialwerte, ferner
Deutſch=Ueberſee Elebtriſche die Ueberſeebonken, Deutſche Petrolem
und alle feſtverzinslichen Valutenwerte hatten zum Teil kräftige Ein=
bußen
zu verzeichnen, doch konnten die Aktien den größten Teil ihrer
Verluſte ſpäter wieder einholen, da nach einer Wolff=Meldung nur feſt=
verzinsliche
Werte für eine Beſchlagnahme in Betuacht kommen ſollten.
Zum Schluß der Woche verſchärſte ſich die Geſchäftsſtille moch allgemein,
ohne daß jedoch das Kursmiveau im ganzen bedeutende Veränderungen
erfahren hätte.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 30. April in Zürich 8.,65 (vor
dem Kriege 125,40) Fr., in Amſterdam 432½ (59,20) Gulden, in
Kopenhagen 8,45 (8880) Kr., in Stockholm 6,60 (88,80) Kr.,
in London 7.35 (97,80) Schille, in Neu=York 1511,51½ (2,80)
Dollar, in Paris 19,62 (125,40) Fr.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 30. April.

ue
Geld Brief Mie
Geld / Brief We
Seld ! Drief Mie
Geld / Brief Antw.=Brün.
Holland ...
London ...
Paris ....
Schweiz ...
Spanien.
Italien".
Liſſab.=Op. .
Länemark. Ka
2314. 2lg2is.5
2603, 260/,
4981. 499
11ig 301152. 34
9o9 9u1.
315.20/ 315.80

uussS0tr71.20 7 5071 T 503 I
k320 20f2324.30
261g 2621g
507 508.
156.30/1158.70
914.10/ 910.30
316.70/ 317.30
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7.3),
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8.90 0236.10
519.1
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1704
26.6014
89,10 MoT3.30f
1553.4
65.92)
7.10½
5.47 1016.15
01558.60
6607½
17141½,
79.53

Mannheimer Wochenberichte.
H. Mannheim, 29. April. Die etwas feſtere Stimmung in der
vorigen Woche übertrug ſich weiter auf die folgende, wenngleich auch in
dieſer das Geſchäft klein blieb, da die weuen Zolleinrichtungen einen
großen Wirrwarr auf den Zollbahnhöfen herbeigeführt habem und die
Waren dort längere Zeit liegen werden. Aber auch die immer mehr ſich
zuſpitzende Lage hemmt jede Unternehmungsluſt.
Getreide. Die junge Frucht entbehrt immer noch des Regens
und entwickelt ſich ſehr langſam. Wenn es ſo weitengeht mit der Trok=
kemheit
, hat man mit einem kleinen Körner= und Strohertvag zu rechnen,
da die Frucht nicht groß werden kann und die Körner vor ihver vollen
Entwicklung ſchon reif werden. Die Offerten für ausländiſches Getreide

ſchwanken hin und her, je nach dem Stand des Deviſenmarktes, go/
war in greifbarer Ware etwas gefragt und wunde auch zu 220B5.M
für 100 Kilo ab Mannheim gehandelt. Weißer amerikaniſcher S29
koſtete 300 Mark und Natalmais zu Saatzwecken 340 Mark die 100 7
bahnfrei Mannheim. Von der Regierung freigegebene 1400 Zem
Hafer wurden hier in vier Partien zu je 300 Zentner und ein Worg
mit 200 Zentner verſteigert und erlöſten 145, 14,50, 146 und U7
Mark pro Zentner ohne Sack ab Karlsruhe=Grünwinkel.
Saaten, hatten wiederum ruhigen Markt und waren angeb iu
von Kleeſamen neuer inländiſcher Rotklee zu 8001400 Mk., italiest
Luzerne zu 20002400 Mk., Probence=Luzerne zu 24003800 Mk.,
ken zu 180200 Mk., Rapsſaat zu 425 bis 475 Mk., Leinſaat zu 42,
475 Mk. Maisſaat zu 340 Mk. pro 100 Kilo ab Mannheim.
Futterartikel, verkehrten wieder in ruhigerer Haltung:
lauteten hier die Angebote für hier greiſbave Biertreber 140 Mk.,
Bremereitveber ab Niederrhein auf 9435 Mk., für Erdnußkuchern
Mark, für Seſamkuchen 163 Mk., für Kokoskuchen 168 Mk., für ScN
kuchen 180 Mk., für Haferkleie 8486 Mk. pro 100 Kilo ab Manm
Für Zuckerrüben B0310 Mk. pro 100 Kilo ab mitteldeutſcher Stal
Für Rauhfutter beſteht angeſichts der ſchlechten Grünfutterausſichte:
gute Stimmung fort. Wieſenheu koſtete 90 Mk., Rotkleeheu 10S.
Mark, Luzerne=Kleeheu 120130 Mk., Preßſtroh 5255 Mk., gebünzd
Stroh 5055 Mk., füddeutſche Ware ab Mannheim je Doppelzent
Hülſenfrüchte fanden etwas mehr Beachtung, da man ſi.
Hoffnung hingibt, die alten großen Beſtände im kommenden Jahw
ſtoßen zu können, weil die Landwirte angeſichts der gedrückten Qu
ſich mehr dem Bau anderer, beſſer rentierender Artikol zuwenden=
den
. Inländiſche Erbſen galten 210260 Mk., ausländiſche 200 b5
Mark, Futvererbſen 200220 Mk.,/ Rangoonbohnen 120125 Mk.,
ſilbohnen 110 Mt., Ackerbohnen 210 Mk. inländiſche Linſen 350
Mark. ausländiſcke 350550 Mk., Reis 350550 Mk., aller zu 100
ab Mannheim; Saigon=Reis Nr. 1 ab Niederrhein 340 Mk., Bun
Nr. 2 ab Mannheim 400 Mk. und Sercenings 340 Mk. ab Manry
Brauereireis 350 Mk. ab Mannheim.
Mehl, war am Markte in Maismehl weiß zu 330 Mk., ge
300 Mk., Reismehl zu 345 Mk., Maisfuttermehl zu 156 Mk. Hafearf1
mehl zu 150 Mk. Haferflocken zu 360370 Mk. Reisfutterme.
130 Mk., Baumwollſaatmehl zu 206 Mk. pro 100 Kilo ab Vevſandfe.
Wein. In der Pfalz wurde nichts bekannt von Abſchlüſſer
Heſſen fanden Weinverſteigerungen von 1918er Kreszenz aus Val
heim und Oppenheim ſtatt und wurden in Oppenheim erzielt 13 302
25 600 Mk. in Nackenheim 13 00048 000 Mk. das Stück. Die Ausich
für die diesjährige Ernte ſind ſehr trübe, da die Froſtnächte gm
Schaden anrichteten.
Tabak. Die neue Zolleinrichtung zwiſchen dem linksrheir
und dem rechtsrheiniſchen Gebiete hat die gegenſeitigen LieferungA
lickkeiten bis jetzt noch offen gelaſſen, jedoch beeinträchtigt die groß=
ſtauung
von Gütern auf den Zollbahnhöfen eine vaſche Belieferunr.
hondelt wurden einige Hundert Zentner Spekulationstabake zu 704u
Mark und Zigarrentabake zu 12001400 Mk. pro Zentner per Sanl=
lieferung
. Die 1920er Tabake haben ihre erſte Fermentation bun=
macht
, ſie zeigen teilweiſe ein großes Decalo, liefern viel Abfall under
Nutzen dürfte kleiner ausfallen. Im allgemeinen iſt aber die Fabrisnl
mit dem Material zufrieden und hat auch ſchon große Bezüge in Zur
ren= und Schneidetabaken gemacht. Die Nachfrage nach Rippen iſt 5
und die Preiſe infolgedeſſen rückgängig, bei Pfälzer auf etwa 30/0
und bei überſeeiſcher auf za. 400 Mk. pro Ztr. verpackte trockene Ur,

Rint

12.

ier rote FAlr

Holz. Die ſchwierige Lage des Holzmarktes beſteht fort,
Unklarheit über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe jede Geſchäftstän

untenbindet. Die Sägewerke decken ſich nicht einmal mit der notweigt

ſten Rohware ein. Am Nadelſtammholz= wie am Schmnittholzmartn
vollſtändige Stille vorherrſchend. Für Nadellangholz wurden im Tam
Preiſe ron 320232 Mk. pro Kubikmeter je nach Aaſſe, in Würrm
berg für Fichten= und Tannenſtammholz 15075 Mk. pro Kubikmt
nach Klaſſe Wald erzielt, wozu allerdings noch die ſohr hohen Fah 45
kommen. Floßholz iſt auch wenig begehrt.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Der ungünſtige oi

ſerſtand hält an und eine Beſſerung iſt kaum zu erwaurten. Die ſch
frage nach Schiffsraum iſt ſchlapp; viele Schiffe liegen beſchäftigu ol

in den Häfen. Die Tagesmiete beträgt 40 Pfg., der Schlepplohn 27m.
bis nach St. Goar, 4547 Mk. nach Mainz und 50 Mk. mach Marmi
ab Rkein=Ruhrhäfen. Die Kohlenzufuhr deckt nur den allerwotnengt=
ſten
Bedarf und erfolgt faſt ausſchließlich per Bahn. Wäre in daß
duſtrie Hochkonjunktur, die Kohlennot würde zur Kataſtrophe füln

b. Vom Rohhäutemarkt. Die lebhafte Nachfrage nach e
Gattungen von Häuten und Fellen hält weiter an, und ſowohl aldl
Auktionen wie im freien Verkehr kommt es infolge der lebhufrh
Nachfrage zu weiteven Preisſteigerungen. Man mag über die Unc
der neuerlichen Preisſteigevung am Häutemarkt noch micht überaliſal=
ſehen
, benn wenn auch der Abſatz in der Schuhinduſtrie hier un 9
recht neunenswert war, ſo hört ma doch verſchiedentlich Klages beſt
Abſatzſtockungen, und ſo können ſchließlich mit der weuerlichen Aufurz=
bewegung
am Häutemarkt auch die wirtſchaftlichen Maßmahmen delr
Entente in Verbindung gebracht wevden. Die Avangen auf den Lrit=
Auktionen, die einzelne Gattungen Großviehhäute gegenüber den wi
ſen auf den März=Auknonen erzielten, waven vecht erheblich und erichſ
ten für beſonders begehrte Sorten bis zu 40 Progent und mehr. lue
für Kalbfelle und Roßhäute zogen die Preiſſe weiter an, währen M
Nachfrage nach Schaffellen auf den meiſten Auktionen weniger kemut
war und die Preiſe ſich nur teilweiſe behaupten konmten, im allgeme
aber um 10 bs 20 Prozent zurückgingen. Die nächſten größeren !!
tionen für Mai werden daher mit Spanmug erwartet.

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ag, den 2. Mai 1921,
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Freitag, den 6. Mai, abends
8 Uhr, im großen Saal des
Rummelbräu (Rheinſtr. 101)
Außerordentliche

Donnerstag, den 5. Mai
(Himmelfahrttag)
Familienausflug
4
mit Muſik nach der
Moltkeeiche
Abmarſch 7 Uhr vom Ver=
einshauſe
.
Nachmittags von 4 Uhr ab
Tanz im Mathildenhöhſaal.
Zu beiden Veranſtaltungen ſind Freunde u. Gönner
300
des Vereins herzlich eingeladen.

mit Konzert
gen gemütlichen Reſtaurationsräumen und
Tanz im großen Feſtſaal.
Anfang 4 Uhr.
ung 4 Uhr.
(*17451
Eintritt frei.

Mu
Garngsct.

Mitgliederverſammlung
Tagesordnung:
Die politiſche Lage und
die Reichsregierung.
Redner: Abg. Dingeldey.
Anſchließend Ausſprache.
Mitgliederkarte gilt als Ausweis und iſt am Ein=
(5303g1
gang vorzuzeigen.

Auf vielſeitigen Wunſch wiederholt
Theateraufführung

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im Beſitze ſeit 1882.
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Eintrittskarten: 1. Platz 5 Mk., II. Platz 4 Mk.,
unnum. 3 Mk. im Vorverkauf im Verkehrsbureau,
J. Eidenmüller, Ecke Soder= u. Wienerſtraße, G. 2. Künzel,
Beſſungerſtr., 59, ſowie im Klublokal Reſtauration
Friedr. Rummel. Ecke Grafene u. Waldſtraße, (2 17336es

Heute,
Sonntag, den 1. Mai
im
(5357

Schöne Kegelbahn
(-17471

Zur Vorſtellung
Die Meiſterſinger
von Nürnberg
am Sonntag, 1. Mai,
nachm. 5 Uhr,
werden noch Karten an
der Kaſſe des Landes=
theaters
ausgegeb. (*

Bund für Dreigliederung
des ſozialen Organismus.

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2Extra=Konzerte.

noch frei!
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Geeignetes
Vereinslokal
für chriſtl. Jugendarbeit
geſucht. Angeb. u. T 126
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Montag, den 2. Mai, abends 8 Uhr
im ſtädt. Haalbau
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Dr. Eugen Kolisko=Stuttgart
vereinigungder Freies Geiſtesleben
(*174
und die
Schule der Weisheit
von Graf Hermann Keyſerling.

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ſetzte
Künſtler=Kapelle
Großes Programm ernſter
und heiterer Muſik
Oper Operette Walzer
4uhr 8 Uhr
e
Bismarck=Diele
Modernes
Dielen=Konzert!

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Sonntag, 1. Mai.
Vormittags 11½ Uhr.
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Privatdozent Dr. Adolf
von Grolman:
Von Büchner bis Edſchmid
Ende 1 Uhr.
Abends 5 Uhr.
Außer Miete.
Geſchloſſene Vorſtellung.
Die Meiſterſinger
von Nürnberg.
Ende gegen 10½ Uhr.
Montag, 2. Mai.
Siebentes Konzert
des Landestheater=
Orcheſters.
Anfang 7 Uhr

Männer=
evangel
. Lukas=
gemeinde

Familien=
Ausflug
Nach dem Vor
am Himmelfahrtstage
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den 5. Mai 1921
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Nummer 1

Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 1. Mai 1921,

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Durmſtädter Tagblatt

durer 17

Darmſtadt, 1. Mai

Jahrgang 1921

Mai.
,ſo quillt an einem Morgen die Sonne rot aus der
en, nebelweißen Feuchte auf. Und nach den Regentagen
in alles buntgeblüht im grünen Licht. Und die bau=
breiten
Hainbuchenhecken ſind grün und die Schlehen
Und die Kaſtanien zwiſchen den Weiden an dem alten
laben helle Kerzen. Und wie die glitzernden Perlen
er Büſchen, ſo rieſeln die Vogellieder nieder ins weiche
Bras der weiten Wieſen. Stundenlang ſo wandern
eie. Nirgendhin immer wieder hinter die weißen
a, weiter in die blaue Ferne, immer durch Schaumkraut,
wuruß am Strom vorbei, in dem das Licht auf den
n flutet nur, daß kein Ende iſt. In der Ferne iſt
Blück oder irgendwas, das wir nicht faſſen können: iſt
hriſucht, das Licht, der Morgen . . . Da, wo die weißen
verſchwinden im Blau, da iſt das Glück.
wir wandern, ob wir ruhen im Gras, daß uns die
Ohr und B cken ſtreicheln, nahe am Waſſer, daß uns
Vellen an die Schuhe ſpülen, und ſo hingebreitet wie die
n. der Strom unter dem Licht, das aus des Frühlings
be durch die Körper ſchauert : das Glück kann
iht verloren gehen.
lber deine weiße, weiche Hand, die in meiner ruht, deine
bäglühte, ſchmale Hand iſt nun mein. Und ob wir nun
gehn durch Schaumkraut und bunten Klee, wo die
uoſen träumen, bald ſchon aufzublühn ſo wir
r, wandern immer in die blaue Ferne, da nie ein
Fiſt:o, uns kann das Glüch nicht mehr verloren gehn . . . ."
E. Bochemühl.
O Mai!
Von Walter Meckauer.
hüt herein!
henden Lungen.
ſiregen rauſcht über die Stadt.
r huſchende Silberſtrahl des Mondregens!
1n tropft hernieder. Regen aus Mondwolken.
die Wände der grauen Wohnkäſten.
Seſicht bläſt.
bie ſchwül, wie glühend iſt dieſe Nacht!
ſenes Blutes, mein heißes Herz iſt es!
hn. Dingen des Naums. . .
neige tragen!

Die Kunſt und das Volk.
Von Erich Bockemühl.

nanzannanngnennnnnnenennnnnannannn / Die Freiheit der Kunſt iſt keine ſelbſtſüchtige Forderung des
Künſtlers, ſie bedingt vielmehr die Möglichkeit der Kunſt über=
haupt
, in dem Sinne, daß ſie in ihrer ſubjektiven Verpflichtung
dem Vollzug der Formwerdung, dem nach imaginären Geſchehen
ſich aus unendlichen Prinzipien erfüllenden Menſchheitsſein des
Künſtlers allein verantwortlich iſt. Sie wird in der Willen=
loſigkeit
des Künſtlers gegenüber der Formwerdung, alſo ſeiner
vorausſetzungsloſen Hingebung zu allem Sein, immer Korrektiv
des Lebens, Gewiſſen der Menſchheit bleiben, ſie wird immer
die höchſten ethiſchen Qualitäten garantieren: Du ſollſt lieben
Gott und den Nächſten wie dich ſelbſt Weltgefühl und
Menſchbruderſchaft. Und die nationalvölkiſche Beſtimmtheit?
Indem der Künſtler national=völkiſch iſt (und er iſt es immer,
ſo er aus Inſtinkt und nicht berechnend ſchafft), wird ſich das
urſprünglich Völkiſche durch den Künſtler (vielleicht im Gegenſatz
zur zeitlichen Meinung) immer neu beweiſen. Wozu dieſe
Ausführungen? Um darzutun, daß nicht der Künſtler zum Volke
gehen kaun (wer iſt das Volk? das Publikum alſo doch),
ſondern, daß das Volk zum Künſtler gehe. Ob es bei irgend=
ſwelchen
Verpflichtungen für die Kunſt einen Goethe, Shakeſpeare
(und wer es nun iſt) hätte geben können? Macht nicht gerade
das Publikum die wahren Künſtler heute eigentlich unmöglich?
Alſo es bleibt die Frage: Wie nun bringt man das Volk zur
Kunſt? Es wäre leichter, wenn alle Schaffenden auch Känſtler
wären. Wenn nicht gerade die vermeintlichen Künftler und feſt=
lich
gefeierten, die Romanſchreiber und Kitſchmaler und Salon=
muſikfabrikanten
in der bewußten Einſtellung auf die Senſatio=
nen
des Volkes (Kinokunſt, auch ohne Kino) dem Volk immer
wieder Senſationsnahrung gäben. Wenn die Verlage
aber erkennen wir zunächſt: das Volk hat mit 99 Prozent keine
Beziehung zur Kunſt. Wer die Moderne zugunſten der Klaffik
etwa ablehnt, kennt zumeiſt von Goethe nichts als allenfalls
hunznsaennangangnnannnnnnnanaannanng einige (von Goethe heute zu verneinende) Balladen. Wer hört
Beethoven, Bach um des innerſt=geſtalteten Menſchentums
willen?! Wer hat die Inbrunſt zu Dürer, Grünewald
Es gehört zur Bildung, die Vergangenheit anzuerkennen
und was man wirklich für ſich in ihr erlebt, richtet ſich immer
Fenſter ſperrangelweit offen Frühlingsluft, Mai= nach dem, was man ſelber iſt. Der Senſationerich deutet ſelbſt
Beethoven ſoweit ſenſationerig um je nach Bedarf. Vielleicht
de würzigen Regentropfen auf die Dachrinne ſchlagen! genügen ihm auch die Koſtüme der Sängerinnen für den Abend.
Eßen armen. Die Häuſer, die ſchwarzen Tiere, ſtehen wie / Aber ich will nicht boshaft werden: Es iſt ſo, daß wir durch die
Kunſt nicht ohnehin erziehen können in der Art, daß wir ſie
gäben, und alſo wirke dann die Medizin. Es bleibt zunächſt,
dinausſchwirren in die feuchte, keimende Süße! Hört, daß die Kunſt ſich rein erhalte. Daß ſie ſich keiner Tendenz ver=
En ſich die Bäume, deren Kuoſpen morgen ſpringen wer= pflichtet fühle als nur dem ewigen im Künſtler wirkſamen Prin=
Eten Duftregen! Seht, jetzt gleitet über die Gärten und zip der Welt. Sodann: denken wir darüber nach, wie wir die
Kunſtwerke jedem zugänglich machen können. Vor allem un=
hder
Mond, der Mond ſteht weiß in den Wolkenwie ein verbildeten Kindern. Es iſt doch erklärbar, daß einer zu Bach
keine Beziehung finden kann, wenn er ein Jugendleben lang
außer wenigen Volksliedern nur Tingeltangel hörte , zu Schil=
keid
, fällt er in die Gaſſen. Wie mit naſſen Tüchern ler nicht, wenn er durch eklatante Kinoſenſation verdorben iſt!
Kinder ins Theater, in Konzerte nicht, um ſie mit Kunſt zu
morgen wird ein Tag ſein, blank und leuchtend. Die belehren, wie es in Lyzeen genugſam zum Leben der Kunſt=
verden
glühen, die Ufer der Flüſſe werden ſingen, und geſchichte (des Wiſſens) und zum Vermodern der Kunſt ſelbſt
ingen Schluchten der Gaſſen hoch ins Unendliche: der (der ſeeliſchen Inbrunſt) geſchieht, ſondern um der Freude
willen, weil in der Freude, der innerlichſten Beteiligung aller
ſſitze, ſcheuere, waſche, Regen duftender! In den Rin= Kräfte, die Seele wächſt und ſich erweitert und wer einmal in
vie in Trommeln! Trommle ſie wach, die Schlafenden, der Erfaſſung irgendwelchen Kunſtwerkes glücklich war, vergißt
m Bett auffahren und mit beklommener Bruſt einen Au= dies nicht. Sodann ſei die Schule erinnert, daß ſie durch eine
nuſchend ſitzen, wenn die Fenſter aller Häuſer von ſelbſt normative Zeichenmethode, durch ein durch und durch ſchlechtes
ſtn und einer ans Zimmer trirt, der ſeinen lauten Atem Leſebuch und durch geiſttötende Geſangübungen (1, 3, 5 uſw.)
das künſtleriſch=geſtaltende Aufbegehren urſprünglicher Kinder=
ſeelen
tötet. Je innerlicher das Volk, je anerkannter ſeine wirk=
wer kommt? . . . Ging nicht die Tür. . . In dem dunk= liche Kunſt. Umgekehrt gegen vorhin Geſagtes: Wenn das Volk
tner, in dem ich ſtehe, atwet ein Leben. O, es iſt mur der innerlich wäre, würden die angeblichen Künſtler, die Leinwand=
pinſeler
, Verſemacher und die tauſend lieblichen Verlage brot=
wie nun? Sind dieſe Arme hier, dieſe zwei, nur los werden. Wunderbare Perſpektiven wenn auch nicht
ſuom? Iſt auch der Mund, der auf meinen Lippen liegt, auf Zeit berechnet. Vorläufig begnügen wir uns mit der tröſt=
um
? Nun, ſo will ich mit dieſen hymniſchen Gliedern lichen Zuverſicht, daß die Wirkung der wahren Kunſt zumeiſt
tim in die Finſternis und mein Blut mit ihrem Traum= mittelbar iſt. Weuige Iunerliche umfaſſen ſie (die beamtet be=
an
! Der Mond beſtrahlte unſere glatten Leiber. Schon rufenen Männer des Geiſtes und der Wiſſenſchaft gehören zu=
glitzernd
in das Zimmer. Weiß liegt er auf den Tep= meiſt nicht zu den Wenigen) und dieſe Wenigen ſind der
Sauerteig, aus dem die Ideen wirken, das Volk durchdringend
oys Fenſter ſchlagen Aeſte wie leichte Finger. Aber ich und auch dann nur werden es immer Einzelne ſein, die
htmehr! Weiß verſchwimmt der Glanz der Stube. und um des Menſchentums willen zu den Kunſtwerken gehen: in 100
e Bett ächzt, als ſollten ſeine hölzernen Pfoſten morgen Jahren ebenſowenig zu den Werken heutiger Kunſt, wie heute
zu benen eines Brentano, Novalis, Mörike. Es gehört mancherlei
nur zum guten Ton Und wenn es ſchon möglich iſt, durch die
Preſſe und Kunſtgeſchichte das Volk zur Begeiſterung für einen
wahren Künſtler zu ſuggerieren, ſo iſt dieſe Begeiſterung vielfach
auch nur in den Gefühlsgefilden eines neuen Schlagers, einer
neuen Kleidermode, die man eben mitmacht. Es iſt alſo in der
inſächlich ſittliche und damit im beſten Sinne bildende Beziehung Kunſt und Volk nichts zu tun, als die Kunſt zur Ver=
ſak
der Kunſt veranlaßt den Gedanken der bewußt ziel= fügung zu ſtellen. . . . Ich erlebte kürzlich in einer Aufführung
Neiziehung des Volkes durch die Kunſt. Für die Künſt des Brahmsſchen Requiems, daß das Volk nach jedem Teil
rch die G=fahr nahe, aus ihrer Freiheit (die ſie not= in Scharen die Kirche verließ das darf uns nicht abſchrecken
Auwarf) in die Beengung moraliſcher, wenigſtens irgend= um der fünf Gerechten willen , aber es bleibt: die Wertung
Mpogiſcher Zweckziele verkleinert zu werden. Vielfach der Kunſt hängt von der Innerlichkeit der Menſchen ab (des
fkunſt das Dogma der Leichtverſtändlichkeit, irgendeiner Daheim= und den neueſten expreſſioniſtiſchen Schlager leſenden
Eigiöſen Richtung, einer weltanſchaulichen Begrenzt= Publikums). Die Kunſt aber iſt und bleibt, und damit dient
Elregt, an dem ſie, ſofern ſie nicht in eruptiven Künſtler= ſie ſie iſt damit in der Einheit des großen Werdens, das wir
ſtärker wäre als alle Theoretiker und außenſeitig Be= nicht beſtimmen, in dem wir alle, als Künſtler oder Genießende,
aind Wünſchenden, als alle Wegweiſer, ſterben würde. in irgendeiner Notwendigkeit Tuende ſind.

Der Freiſpruch.
Von Erich Lilienthal.
ls war Sonne, als die vielen Sieger das eine Volk be=
eatten
. Vom großen Schloſſe flatterten die bunten Fah=
um
Mai, die Trommeln wirbelten, und eine frohe Menge
meil endlich Frieden kam.
fsrieden aber war ein Leichentuch, das man für die Ge=
gewoben
hatte. Es war nicht feſt genug, um alle die
zu erſticken. Sie wehrten ſich noch immer. Neue
mutßten heran, die Decke feſtzuhalten. Die Völker kamen
Ruhe. Was geſchieht, wenn die Begrabenen aus der
Rgen? Was iſt das für ein Leben, das nicht ſterben

erung webt ſich um das tote Volk. Sie waren ſtark,
ganze Welt, und nicht verblüht, als man das Urteil
i- hatte. Wer ſprach das Urteil?
Brauen Nebel liegt die Welt, und wieder ſtehen die
ſor dem Schloſſe. Heute ſoll das Uirteil erneuert wer=
Sieger von damals ſind die Sieger von heute. Sie
udie neue Verurteilung, denn ſie iſt das Necht, mit dem
PAgelt beherrſchen.
enl auf Wagen fährt in den Schloßhof, Hunderte von
Jedesmal wirbeln die Trommeln. Die Mächtigen
ker ſammeln ſich. Die draußen ſehen auf den Glanz,
ou lange kennen. Wer unter dieſen wird den Frieden
den 2reppen ein Drängen. Oben der weite Saal iſt
Am grünen Tiſche ſitzen ſchon die Richter.
5 Wagen kommt zuletzt. Die Trommeln ſchweigen, und
itaute Fahne wird geſenkt.
EMenge iſt ganz ſtill, da fragt ein Kind: Wer ſind die?
Nain in der verſchliſſenen Tracht des großen Krieges,
* die Antwort:
Tapferſten!
ſickrrt ihn an, da ſieht man ſeine Krücken, und alles
hl, wie es geweſen war.

Die vier Beſigten ſind im Schloßportal. Der Führer reckt
ſich auf und ſieht noch einmal draußen in den Nebel, durch den
die Bäume mit den roten Blättern undeutlich ihre Kronen
zeigen. Einer von den Seinen ſpricht zu ihm. Er hört es nicht.
Die Lippen ſind ſo feſt zuſammengepreßt von ſeinem Willen,
für ſein Volk zu kämpfen. Endlich, es iſt keine Antwort, und
ſie ſind faſt im Saale, ſpricht es aus ihm: Heute iſt der Tag von
Dixmuiden!
Weit weg lag an der Küſte braunes Land im Herbſt. Ein=
mal
da war es Land, das Feuer ſpie. Die Jugend ſang und
ſtarb. Warum? Wozu? Wer denkt daran?
Der Mann blickt ſeinen Gegnern ins Geſicht. Er denkt daran.
Vom Richtertiſche tritt man auf ihn zu, führt ihn zu ſeinem
Platze. Dann ſpricht einer der Fremden ſchnelle, große Worte.
Die Hände fuchteln in der Luft, die Stimme hebt und ſenkt ſich.
Er wartet auf Beifall die gerechte Sache und wieder die
Gerechtigkeit
Der Mann des angeklagten Volkes denkt: Wir leben doch!
Er kann von hier den grauen Himmel ſehen. Er iſt ſo hoch und
ſo geheimnisvoll. Jetzt weht ein Wind, man hört ſein Sauſen
nicht mehr in dem menſchenüberfüllten Saale. Man ſieht nur,
wie die Nebelwolken ziehen.
Der Reduer ſchreit etwas von Schuld und Strafe: Wir be=
ſtätigen
heute nur das längſt geſprochene Urteil. Wir haben ge=
richtet
, und unſere Anklage lautete auf Mord!
Der Sprecher wird beglückwünſcht. Er hat mit ſeiner Rede
hingeriſſen, wie ſchon ſo oft. Was kam nun noch? Das lang=
weilige
Gezeter der Beſiegten, ein ſcheues Ducken, Ausreden, viel=
leicht
ein bißchen Trotz? Darauf war man gefaßt.
Der Redner der Geſchlagenen hat das Wort. Er ſteht auf.
Man ſieht erſt jetzt, wie groß und ſchlank er iſt. Die blauen
Augen forſchen jeden aus, haften an keinem. Er fragt faſt leiſe:
Wer iſt hier Richter!
Die Wörten knallen in den Saal. Sie dröhnen noch. Da ruft
eine Stimme aus dem Manue. Sie iſt nicht ſo laut, aber alle
fühlen: ſie zerreißt einen Vorhang.
Die Toten ſind die Richter!

Der Naturfreund
Der Starkaſten. Wer der glückliche Beſitzer eines Gartens
iſt, in dem ſich hohe Bäume befinden, der ſollte es nicht unter=
laſſen
, Starkaſten aufzuhängen. Die kleine Mühe wird durch
das luſtige Treiben der ſchwarzen Geſellen und durch den fröh=
lichen
Geſang der Vögel, in reichem Maße vergolten werden.
Sehr oft iſt es aber der Fall, daß trotz der aufgehängten Käſten
die Stare nicht einziehen wollen. Wer nun aber beobachtet, wie
ſich der Star ſein Neſt ſucht, der wird bald bemerken, woran es
liegt, daß der Star nicht jeden angebrachten Niſtkaſten benutzt.
Hat das Tier einen Kaſten gefunden, ſo wird dieſer zu allererſt
auf den Ein= und Ausflug probiert, da hapert es aber gewöhn=
lich
, und der Vogel verſchwindet auf Nimmerwiederſehen. Beim
Anbringen von Niſtkäſten iſt nach der Zeitſchrift Ueber Land und
Meer in erſter Linie darauf zu achten, daß das Ein= und Aus=
flugloch
der Morgenſonne zugewendet iſt, ferner, daß der Vogel
bequem ein= und ausfliegen kann, und außerdem müſſen ſich in
der Nähe des Loches kleine Aeſte befinden, eventuell ſogar künſt=
lich
angebracht werden. Sie ſind ſpäter, wenn junge Stare das
Fliegen lernen wollen, unerläßlich. Ganz falſch iſt es, ein Sitz=
holz
unterhalb der Oeffnung anzubringen. Das leidet der Star
gar nicht. Iſt der Niſtkaſten nicht ganz wunſchgerecht gemacht,
ſo kanm der Gartenbeſitzer lange warten, ehe ein Star in
ſeinem Kaſten Wohnung nimmt. Das Anbringen des
Starkaſtens an einer Stange, die frei im Garten aufge=
ſtellt
wird, iſt vergebliche Mühe. Kein Star wird dort
ſeinen Einzug halten.
C.K. Der Geſelligkeitstrieb der Vögel. Nun naht die Zeit
wieder, da die gefiederten Sänger der Luft in großen Scharen
zu uns zurückkehren, und auf dem weiten Weg aus dem fernen
Süden hilft ihnen dabei neben dem Orientierungsvermögen vor
allem der Geſelligkeitstrieb. Das betont Fritz Braun in einem
Aufſatz über die Geſelligkeit der Vögel im Verhältnis zu ihrem
Triebleben in den Naturwiſſenſchaften‟ Dadurch, daß die
meiſten Zugvögel ſich alle zuſammen auf die Wanderung machen,
fügen ſich ihre individuellen Handlungen zu einer Geſamthand=
lung
zuſammen. Dieſe Geſelligkeit mag auch den Wandertrieb
ſelbſt verſtärken, denn manche Vögel würden ſicher früher oder
ſpäter aufbrechen, wenn ſie ſich vorher in großer Menge zu=
ſammenfänden
. Der Gefelligkeitstrieb veranlaßt die einen, zu
warten, bis ſich alle zuſammengefunden haben, die anderen ver=
anlaßt
er, ſich den Artgenoſſen anzuſchließen. Die Zahl der ge=
ſellig
ziehenden Vögel iſt viel größer, als man früher angenom=
ien
hat. So wurde z. B. die Größe der Flüge, in denen das
Rotkehlchen wandert, ſehr unterſchätzt. Wenn Vogelarten ein
ungeſelliges Leben führen, ſo läßt ſich dieſes faſt immer durch die
Rückſicht auf die Nahrung erklären. Daß ſich viele Waſſerſtare
am Gebirgsbach, große Mengen von Schwarzſpechten im heimat=
lichen
Nadelwalde zuſammenfinden, iſt ſchon deswegen undenk=
bar
, weil ſie einander die notwendige Speiſe fortnehmen wür=
den
. Aus demſelben Grunde verteidigen die Paare mancher ſonſt
geſellig lebenden Vogelart zur Brutzeit ein beſtimmtes Revier
ſehr heftig gegen artgleiche Vögel; doch nur gegen dieſe. Die
Nachbarſchaft von Vögeln, die ihnen bei der Nahrungsſuche nicht
ins Gehege kommen, laſſen ſie ſich gern gefallen. Das Buch=
finkenmännchen
, das den Artgenoſſen gegenüber ſein Revier ſo
mutig verteidigt, läßt den Trauerfliegenſchnepper ruhig auf dem=
ſelben
Baume niſten, und das ſonſt ſo kampfluſtige Rotkehlchen
kümmert ſich um die benachbarte Kohlmeiſe nicht. Jedenfalls
iſt anzunehwen, daß die Geſelligkeit die Regel bei den Vögeln
iſt und die Vereinzelung nur durch die Nahrungsſuche oder durch
das Brutgeſchäft bedingt wird. Im einzelnen erreicht die Zu=
ſammenrottung
der Vögel je nach ihrer Art den Höhepunkt zu
ganz verſchiedenen Zeiten. Die größten Hausſperlingsſchwärme
findet man während der Reifezeit des Getreides, und die ausge=
dehnteſten
Vogelgeſellſchaften trifft man im Herbſt an den beeren=
reichen
Feldecken. Stets iſt es die reichliche Nahrung, die die
Tiere zufammenführt. Schwer zu erklären iſt das Auftreten der
Meiſenheere, die aus Spechten, Kleibern, Baumläufern, Meiſen
und Goldhähnchen beſtehen. Auch hier dürfte die Nahrungs=
ſuche
durch die zahlreiche Vereinigung der Tierchen erleichtert
werden, und es trifft ſich dabei ſehr glücklich, daß dieſe ver=
ſchiedenartigen
Tiere zwar alle an derſelben Oertlichkeit ſich näh=
ren
, aber ſich im Aufſuchen der Speiſen nicht allzu ſehr ins Ge=
hege
kommen. Sodann ſind dieſe Meiſenheere wohl noch Er=
innerungen
an eine Zeit, da die Meiſen noch ausgeſprochene
Zugvögel waren; es finden ſich ja noch Meiſenarten, die zu glei=
cher
Zeit Zug=, Strich= und Standvögel ſind. Während die
Meiſenſcharen ſich im Wald vereinen, treten die größten Vogel=
geſellſchaften
im freien Gelände auf. Offenbar iſt infolge des
freien Geſichtsfeldes der Nachahmungstrieb hier viel mächtiger.
Es finden ſich aber auch Verbände und Freundſchaften von
Vögeln, deren Urſache ſich nicht ausfindig machen läßt. Wäh=
rend
ſich z. B. die gegenſeitige Vorliebe der Dohlen und Feld=
tauben
, Krähen und Möwen aus der gemeinſamen Nahrungs=
ſuche
erklären läßt, iſt kein triftiger Grund dafür anzuführen,
warum ſich die Goldammern gerade zu den Wacholderdroſſeln
ſo hingezogen fühlen. Jedenfalls iſt es eine unbeſtreitbare Tat=
ſache
, daß der Geſelligkeitstrieb im Leben der Vögel außerordent=
lich
mächtig iſt.

Die Toten draußen in der Nebelwelt, ſeht Ihr ſie ſchon?
Sie kommen, kommen bald!
Sie ſprechen für mein Volk, das leben will und das nicht
ſterben wird.
Wir waren voll im Schaffen. Auf Sommerfeldern ſtand die
reife Ernte. In Häfen und Städten hämmerte die Arbeit. Da
blitzte der Krieg herauf, wie ein Gewitter im Auguſt.
Waffen! Waffen! Ueberall der Feind! Er will in unſer
blühendes Reich. Er darf nicht hinein. Wir müſſen ſiegen!
Wißt Ihr, wie damals die Züge fuhren, langſam ſtoßend
bei Tag und Nacht? Jeder geſüllt mit brauſendem Leben, das
bereit war, ſich zum Schutze der Heimat zu opfern. Sie haben
es geopfert!
Der Redner von vorhin ſchlägt auf den Tiſch: Das iſt zu
toll, Sie verkennen die Lage, ſprechen Sie über das, was wirk=
lich
iſt!
Der andere aber hört kaum zu. Die Menſchenworte ſind nur
ſernes Pochen, ſie ſinden ihn nicht mehr. Er ſucht und ſucht, wo
kleine Gräber liegen, geebnet und verſchüttet. Die Toten liegen
durch die Welt verſtreut. Sie müſſen kommen, und er ſieht ſie
ſchon. Einzeln taucht es herauf, noch iſt es undeutlich.
Er zeigt jäh mit der Hand. Der Saal wird aufgeſchreckt.
Was ſieht er draußen?
Die Wolken ziehen nicht mehr. Die Nebelwand iſt ſtill. Sie
preßt ſich weiß und dicht feſt an die Scheiben.
Die Stimme aus dem Mann klingt durch den Raum: Heute
iſt der Tag von Dixmuiden!
Die Jugend liebte Deutſchland über alles und ſtarb dafür!
Das Deutſchlandlied klingt auf. Kein Ton kommt durch den
Nebel, und dennoch hören alle, wie die Jugend ſingt. Die Augen
blitzten durch den Pulverdampf. Welle nach Welle ſchwindet in
dem Rauch, und dann hebt ſich das feurige Entſetzen. Zer=
riſſene
Kinder wimmern auf dem Felde.
Ihr ſeid die Sieger! ruft der Mann. Die Sieger ſchaudern
einen Augenblick. Auch ihre Jugend ſtarb.
Am Richtertiſche ſteht jetzt der Beſiegte:

[ ][  ]

Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt

Die Welt der Frau

Neue geſellſchaftliche Wertung der Berufs=
und Nur=Hausfrauen.

Der Wandel aller bisherigen Anſchanungen brachte es auh
mit ſich, daß die Srellung der Frau im öffentlichen Leben wie in
der Geſellſchaft eine andere wurde, eine veränderte Wertung er=
hielt
. Das iſt wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß wäh=
rend
des Krieges ein ſehr großer Prozentſatz auch jener Frauen,
die bis dahin in der Abgeſchloſſenheit ihres Heims gelebt hatten,
nun plötzlich ebenfalls in die Oeffentlichkeit gedrängt wurden.
Dabei war es gleichgültig, ob ſie ſich charitatib und ehrenamtlich
betätigten oder volkswirtſchaftliche Werte ſchaffen halfen und da=
für
Zezahlt wurden. Der Zufall ſtellte die Matrone neben das
blutjunge Mädchen, die arbeitgewohnte Frau aus dem Volke
nieben die Dame der oberſten Schichten, die verheiratete neben
die unverheiratete Frau. Alle beſeelte ein Drang, ein Wille und
ſchuf eine Gemeinſankeit her Intereſſen, riß mit einem Schlag
irennende Schranken nieder, die bisher für unüberwindlich gal=
ten
, und ließ die Schweſter zur Mitſchweſter mit gleichem oder
ähnlichem Denken und Fühlen werdem Die dann wieder in
ihr Heim zurückgekehrten Frauen, die das Glück hatten, nach
plötzlicher Beendigung dieſer gemeinſamen Arbeit für das Volks=
ganze
, nun wieder Nur=Hausfrauen zu ſein, waren dort drau=
ßen
ſo oft Zeuge von der Tüchtigkeit der berufstätigen Schweſtern
geweſen, daß ſie die früher nach ungeſchriebenen Geſetzen ihnen
eingeräumte Sonderſtellurng vor jenen nicht mehr zu behaupten,
zu beanſpruhen wagten. Die berufstätigen Frauen aber, und
fiehen ſie auf noch ſo gehobenem Poſten, erzielen noch ſo hohe
Einnahmen, haben ihrerfeits die Wirkſamkeit und das hauswirt=
ſchaftliche
Könnew der Nur=Hausfrauen in den Jahren des Man=
gels
und der Entbehrungen ſo hoch ſchätzen gelernt, daß ſie ihnen
nium mit ganz beſonderer Achtung und Wertſchätzung gegenüber=
ſtehen
.

Da berührt es denn nun immer wieder doppelt peinlich,
wenn viele der Nur=Hausfrauen auch heute noch die ihnen früher,
nach alten überlebtem Anſtandsgeſetzen eingeräumte Sonderſtel=
lung
, beanſpruchem. Was einſt die ſagenhaften Königinnen Brun=
hild
und Krieyphild dazu veranlaßte, einander dem Vortritt ſtrei=
tig
zu machen, das iſt auch heute noch von ausſchlaggebender Be=
deittung
für ihren eigenen Wert: Die Stellung ihres Mannes.
Man hat ſeit Jahren ſchon gegew die alte Unſitte der Tivlierung
der Fraut nach Rang und Stand ihres Mannes Sturm gelaufem.
Ungezählte Frauen habem bereiſts freiwillig den ihnem nicht zu=
kommenden
Titel abgelehnt und bekennen ſich ſtolz zu dem durch
die Eheſchließung angenommenen Namem ihres Mannes. Andere
wieder dulden noch ſtillſchweigend die alte Titulation, legew aber
keinen ſonderlichen Wert mehr darauf, ſondern beugen ſich nur
den nun einmal noch in ihren Kreiſen feſtwurzelndem Anſchau=
ungen
, gegen die ſie allein nicht anzukämpfen wagen, könnten und
dürften. Umſo befremdender wirkt es deshalb, wenn ſelbſt heute
noch in gewifſen Kreiſen die Heirat den Wert der Frau ſolcher=
geſtalt
beſtimmt, daß ſie nun plötzlich aus einem bisher vielleicht
unbeachteten, jungem Mädchen, einem Nichtsſchen (zurzeit noch
immer eilig vollzogener Eheſchließungen und kaum verminderten
Heiratsfiebers, ſo häufig iſt) zur achtunggebietenden Stellung
einer Ehefrau aufrückt, die als ſolche gleich der Königin Kriem=
hild
der Sage, einen Vorrang vor jeder ledigen Frau bean=
ſprucht
, ſei dieſe auch weſentlich älter wie ſie ſelbſt und in einer
ſelbſterrungenen, leitenden Stellung tätig. Und dieſe Selbſtüber=
ſchätzung
der verheirateten Frau zeigt ſich noch in einer Zeit, da
die Drohnen der Frauenwelt mehr und mehr ausſterben, die
Berufsrätigkeit der Töchter auch in ſogenannten exkluſiven Fa=
milien
faſt zu einem Zwang wurde und deren Ausſichten auf eine
Eheſchließung, trotz dem oben Geſagten, immer ſeltener wird.
Muß nicht eine derartig taktloſe und dabei lächerlich wirkende
Ueberhebung der verheirateten Frau über die unverheiratete wie
ein billiger Triumph der Erwählten über die andere ammuten?
Derartiger Perſönlichkeitskult hat heute ſeine alte Geltung völlig
verloren, wo mehr denn je eigener Wert und Leiſtung in Rech=
nung
geſtellt, dem Tüchtigen freie Bahn geſchaffen werden ſoll.
Machen wir doch endlich der neuen Zeit die notwendigen Zuge=
ſüändniſſe
, und befreien wir uns energiſch von veralteten An=
ſchauungen
und geſellſchaftlicher Sitten, die heute nur die ſo not=
wendige
Annäherung vom Menſch zum Menſchen behindern und
doch eigentlich tief beſchämend für die verheiradete Frau von heute
ſind, die damit ja nur von neuem dokumentiert, daß ſie trotz er=
haltener
geſetzlicher Gleichberechtigung doch letzten Endes die alte
Abhängigkeit von des Mannes Enaden jener vorzieht.

Kinderſtube.

Das niedrige Gewicht eines neugeborenen
Kindes iſt oft Gegenſtand großer Sorge für die junge Mutter.
Von verſchiedenen Seiten hörte ſie wohl vor der Geburt ihres
Kindes, daß andere Mütter Kinder von 4 Kilo, ja ſogar bis
5 Kilo zur Welt brachten und wird ihr dann ihr eigenes Kind
nur mit einem Gewicht von 2½3 Kilo an die Bruſt gelegt,
dann macht ſie ſich nicht ſelten um die Weiterentwicklung und das
Gedeihen des Kindes ſchwere Sorgen, die für ihren eigenen Zu=
ſtand
in den Wochen nach der Geburt von nachteiligem Einfluß
werden können.
In Wahrheit ſind jedoch ſogenannte ſchwere Kinder von 4½
bis 5 Kilo bei der Geburt äußerſt ſelten. Dr. E. von Siebold

veröffentlichte ſeinerzeit eine Tabelle, auf der die Gewichte von
3000 Kindern gleich nach der Geburt aufgezeichnet wurden. Nach
dieſer wogen von jener großen Zahl nur 2214 2½3 Kilo, 99 bis
268 Kinder wogen 2½2½4 Kilo, 67 bis 206 Kinder hatten ein
Gewicht von 44½ Kilo und nur 8 bis 61 Kinder hatten ein Ge=
wicht
von 44½ Kilo, 1 vog 4½ Kilo und nur 2 Känder von der
ganzen großen Zahl erreichten ein Gewicht von 5 Kilg.
Das Normalgeivicht des neugehorenen Kindes iſt alſo nach
dieſer Statiſtik nicht niedriger als 234 Kilo und nicht höher als
3½ Kilo. Denn das durchſchnittliche Gewicht ſtellt ſich auf 3 bis
3½, Kilo. Jede Aengſtlichkeit der jungen Mutter bei einem Ge=
wicht
ihres Kindes in angegebenen Maßen iſt alſo völlig unnötig,
weiteres Gedeihen iſt ausſchlaggebend für die erwünſchte Ent=
wicklung
und Zunahme ſeines Körpergewichtes, aber nicht das=
jenige
des mehr oder weniger niedrigen am Tage ſeiner Geburt.
Dr. E. Methner.
Wo der Säugling nicht täglich friſche Wäſche er=
halten
kann, ſollte wenigſtens darauf geachtet werden, daß mit
ihr von Tag zu Tag gewechſelt wird, alſo die heute abgelegte
Wäſche bis zum Gebrauch am nächſten Tage durch gutes Ausbreiten
lüften kann. Dadurch wird nicht nur der angeſammelte Schweiß
daraus entfernt, ſondern die Wäſche auch wieder gründlich trocken
und mit Sauerſtoff gefüllt, wodurch ein wohltuender Reiz auf die
zarte Haut des Säuglings ausgeübt wird. Kann man es ermöglichen,
ſo lüfte man die Säuglingswäſche völlig im Freien oder doch am
weit geöffneten Fenſter.
L. M.
Der zeitgemäße Haushalt.
Ueber das Waſchen wollener Sachen. Es iſt
immer noch nicht genug bekannt, daß wollene Sachen mit heißenr,
aber nicht mit lauwarmem Waſſer geſpaſchen werden müſfen.
Ferner iſt eine gute Seifenlöſung unbedingt nötig. Auch ein
Zuſatz von etwas Borax iſt gut, um rein weißer Wolle ihre
ſchneeige Farbe zu erhalten. Daß derartige Sachen nicht gerieben,
ſondern nur leicht ausgedrückt werden müſſen, iſt wohl bekannt.
Desgleichen, daß man ſie nicht in klarem, ſondern wieder in
Seifenwaſſer von derſelben Temperatur ſpülen muß. Sehr
ſchmutzige Sachen können auch vorher eingeweicht werden, doch
muß das Gefäß dann in Decken gewickelt oder in die Kochkiſte ge=
ſtellt
werden, damit das Waſſer nicht abkühlt. Geſtrickte Jacken,
die ſich leicht ziehen, dürfen nicht über die Leine gehängt werden,
ſondern müſſen zwiſchen Tüchern getrocknet werden. Am beſten
legt man ſie auf einen großen Strickrahmen, den man über zwei
Stühle legt und in Zugluft ſtellt.
Einfaches Mittel zu Reinigen von Leder=
täſchchen
und Etuis. Anſtatt die ſehr unſauber erſcheinen=
den
Handtäſchchen, Etuis und andere Gegenſtände aus rohem,
unlackiertem Leder, wie Wild= Schweden= und unlackiertem
Kalbleder, jedesmal der chemiſchen Reinigungsanſtalt zu über=
geben
, kann man ſie mittels eines Stückes feinſten Sandpapiers
ſelbſt auffriſchen. Wenn man das Leder ſorgſam damit abreibt,
läßt die Wirkung nichts zu wünſchen übrig.
H.
Waſſerflaſchen und Trinkgläſer, die alltäg=
lich
in der Schlafſtübe gebraucht werden, erhalten trotz
ſorgſamen Spülens nach und nach einen trüben Schimmer oder
Anſatz. Sie werden tadellos klar und ſauber, wenn man ſie
wöchentlich einmal mit einer verdünnten Salzſäurelöſung (etwa
1 Teelöffel voll auf ½ Liter Waſſer) ausſchwenkt, um ſie dann in
larem Waſſer gründlich zu ſpülen. Auch Sand und Papier zu
gleichen Teilen in die Flaſche gefüllt und mit Waſſer darin um=
geſchüttelt
, macht ſie klar und entfernt den grauen Anſatz
reſtlos.
H. K.
Ein borzüglich wirkendes und dem Gewebe
abſolut unſchädliches Fleckwaſſer ſetzt ſich aus fol=
genden
Beſtandteilen zuſammen: 30 Gramm Schwefeläther, 30
Gramm Alkohol und 10 Gramm Salmiakgeiſt miſcht man in
einem Fläſchchen, welches man gut verkorkt aufbewahrt, da die
Flüſſigkeit ſehr leicht verflüchtigt. Außerdem halte man es bei
ſeiner Anwendung dem Feuer und Licht fern, da ſich die Löſung
in dieſem Falle leicht entzündet.
Wozu ein Papierkorb für die Küche nützlich
iſt. Jede Hausfrau ſollte für die Küche einen Papierkorb in
Form einer großen Tüte oder Taſche anfertigen. In einer Ecke
aufgehängt, nimmt dieſer alles Einpackpapier, Tüten und Beutel
auf, die heute als Moſchpapier gewertet und bezahlt werden.
Andererſeits aber hat ſie auch zum Schutz des Küchentiſches beim
Gemüſeputzen, zum Abreiben des Herdes, ſchmutziger Meſſer, der
Ränder im Abwaſchbecken, kurzum allen ſchmutzigen Verrichtungen
ſtets das nötige Papier zur Hand, das ihr einen wertvollen Erſatz
für ſonſt gebrauchte Lappen bietet.
T
Würzige Frühlingsſuppeaus Wildkräutern.
Mit einem Eßlöffel Margarine oder Fett werden zwei Eßlöffel
Mehl unter ſtändigem Rühren hellbraun gebrannt, dann mit
einem halben Liter kochendem, leicht geſalzenem Waſſer ausge=
quollen
und von Sauerampfer, Löwenzahn, Schafgarbe, Kerbel
und Peterſilie je ein gehäufter Teelöffel voll feingewiegt beige=
fügt
und mit wenig Butter verfeinert.
Speiſezettel.
Sonntag: Kerbelſuppe, Eierkuchen mit Fülle von Cornedbeef,
Rhabarberkompott.
Montag: Kartoffelſalat mit Brunnenkreſſe und Schnittlauch,
Semmelrührei.
Dienstag: Graupen mit Backpflaumen.
Mittwoch: Gedörrte grüne Bohnen mit Hammelfleiſch.
Donnerstag: Quarkkeulchen mit Rhabarber.
Freitag: Fiſchbällchen mit Zwiebelſoße.
Samstag: Saure Kartoffelſtückchen mit geröſteter Zwiebel.

Wir haben uns in den Boden gekrallt. Ihr ſolltet nicht
durch! Wir haben gehungert und haben geblutet, und das Heer
unſerer Toten war endlos groß. Warum?
Ich habe die Toten hereingerufen. Sie ſtehen hinter mir
aufgereiht. Unſere Toten und Eure Toten, Ihr ſeht ſie, wie ich,
und jetzt dürft Ihr nicht lügen!
Da! Ueberall!
Es iſt wie eine Wand von Geſichtern, kalkig, und im Grauen
ahnt man die Augen, eigentlich nur Augen.
Auf dem grünen Tuche des langen Tiſches ſteht plötzlich eine
Urne, und um dieſe Urne kreiſen in Ringen weiße Kugeln und
ſchwarze Kugeln.
Die Richter ſehen auf die kreiſenden Kugeln, wollen ſie grei=
fen
und faſſen ſie nicht.
Der Beſiegte am Richtertiſch wächſt jetzt auf. Er iſt ſtärker
als alle, denn die Toten ſind um ihn.
Die Toten der Sieger und der Beſiegten, ſie wiſſen die Wahr=
heit
und ſagen ſie ihm.
Die deutſche Flagge wehte auf den Meeren, die größten
Schiffe trugen unſeren Stempel, und in der Ferne wuchs ein
neues Deutſchland, das wir dem fremden Boden abgewonnen
hatten. War Euch das recht? Der deutſche Name klang wie
Großbritannien, und jeder ſprach davon. War Euch das recht?
Die deutſche Flagge ſank herab, die Schiffe wurden Euer
Eigentum, das neue Deutſchland über See verging. Der deutſche
Name wurden angeſvien. Habt Ihr das nie vorher gewollt? Die
Toten fragen Euch!
Schwört!
Da rauſcht die Wand der Toten vor den Fenſtern. Es klirrt
wie Wind. Die Toten dringen ein, alles iſt angefüllt. Die
Fenſchen ducken ſich. Sie hören ziſchen, flüſtern:
Schwört!
Lautlos ſieht man die Kugeln um die Urne kreifen.
Die Stimme klingt von neuem durch den Saal:
Wer griff ſeit altersher nach unſerem Rhein? Wer griff
uns an und tat uns ſo viel Leid?. Wer war das Volk, das
immer herrſchen wollte, das immer raſend war, wenn andere
ſtärker wurden? Wer watete durch Blut nur um des Ruhmes
willen?
Jetzt iſt Deutſchland ſchwach, am Rheine ſtehen Eure Pan=
zerwagen
. War das nicht Euer Ziel? Habt Ihr das nicht ge=
wollt
? Schwört es den Toten!

Die Toten ſtarren, und die Kugeln kreiſen.
Schwört!
Der ſchwarze Ring ſchwingt immer ſchneller und verſchlvimmt
zuletzt.
Ein weißer Ring zerfällt in weiße Kugeln. Sie liegen auf
dem grünen Tuch.
Die Hände greifen nach den weißen Kugeln.
Der Spaziergang.
Von Ali Lichtenſtein.
Kälber ſind nett. Der breite Kopf, der ſchmale Körper, die
dicken Gelenke, die treuen, dummen Augen, die ſehen und nicht ver=
ſtehen
, das kleine pendelnde Schwänzchen Kälber ſind nett.
Ich wollte einmal mit einem Kalb ſpäzieren gehen, aber das
iſt ſchon lange her. Das Kalb ſtand im Stall, der Stall war dunkel
und warm und draußen war Sommertag. Die Bäuerin war nicht
zuhauſe. Komm, Kälbchen, draußen iſt ein ſo ſchöner Sommer=
tag
, die Bäuerin iſt fortgegangen. Ich nehme Dich am Halsband,
wir wollen zuſammen ſpazieren gehen
Zögernd, z=beinig ſtand das Kälbchen neben mir auf der Straße.
Ging einen Schritt zurück. Aber das war nur das große Erſtaunen,
Wie Kaſpar Hauſer ſtaunte es. Dahin und dorthin wandte es den
Kopf mit den großen Augen, von langen, hellen Wimpern über=
ſchleiert
. Die Ohren lauſchend nach vorne geſtellt, das naſſe runde
Schnutchen mit der vorwurfsvollen Oberlippe unbewegt, zögernd
kamen die erſten Schritte. Dann wieder Staunen! Einige ſchnellere
Schritte. Plötzlich hatte es alles vergeſſen ringsum. Das kleine
pendelnde Schwänzchen hob ſich, flach zurück legten ſich die Ohren,
galopp gings die Straße hinab zur Wieſe. Mein Kälbchen war
nicht mehr zu halten. Schnell hatte es ſich zurecht gefunden da
draußen, ganz ohne mich. Ich war überflüſſig. Bemuttern wollte
ich das Kälbchen, ihm behilflich ſein bei ſeinem erſten, beſchwerlichen
Ausgang. Und nun ich war erſtaunt, erſchrocken, ein klein
wenig traurig. Meine Beine waren kürzer, wie die Kälbchenbeine.
Wenn das Kälbchen einen Hupfer machte, flogen meine Röckchen
bis zur Naſenſpitze. Aber ich ließ die Schnur nicht los. Was wird
die Bäuerin ſagen und die Kuhmama, wenn das Kälbchen fort iſt,
dächte ich: Bloß feſthalten! Und ſah den ſtruppigen, braunweißen
Kälbchenrücken vor mir auf= und abhopſen, der nun groß und
breit geworden ſchien und das luſtig erhobene Schwänzchen. Mir
war aber gar nicht luſtig zu Mute. Beinahe wär ich hingefallen.

mit nur gen nach ver= uee ſei= him= herd im ner dem trau= em= ſe mel ren ei= lie= blik= an nen das dem nen ge= ben wah= kend ben eig= ſam hat le= nüg= ſtill

Zahlen=Rätſel.

2 OIo

Man ſchreibe die Zarl /
bis einſchließlich 12 mit
in die Felder der Figur, focfm
1. die Summe der Zahlenin
Reihen 1 und 2 gleich der
den Reihen 3 und 4;.
2. die Summe der Zahlai
Reihen 5 und 6 gleich iſten
den Reihen 7 und 8;
3. die Summe der Zahlan
Reihen 9 und 10 gleich fſet
den Reihen 11 und 123
4. die auf die Punkte fallenn
ſtaben, der Reihe nach abe=
nen
Spruch nennen.

Parnung

ernſte Einwe
wirtſcha
roffel
vorgeſtern
igkeit au
durchge
Ma
achd
ern
ha

n Kundgebung des
London, 30. Apri
aationalen Gew
mnisnahme der neue
die Wiedergutmachu
Gegenſtand neuer Ve
ennente und Deutſch
ug der in Amſt
terorganiſa
ie von der deutſch
ſchuftsorganiſatio
ubieten, um die
imbarungen durck
werkſchaftsbund
gungen und ange
ſuahntiſt fürein
icht nur auf dem Lel
ſteten Gebiete,

Silben=Vorſatz=Rätſel.
ma, bel, ge, wig, le, gel, ler, ſe.
I
ſudem der Inte
Chlod, Hed, Lud Do, Nei, Au Dog, Jr. Em. =Elilm im Novembe
Eu, Bril, Ei Jl, Ta, Tel Ju, A., Bie Na,se//ml 192 g
Vor je eine Silbe unter I ſetze man hinrereinander! ue, dag
tus Gruppe II, ſo daß je 3 zweiſilbige Wörter mit glei

Endſilbe entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben der 24
eine leider noch immer nicht beendete Jagd,

Rätſel.
221. Ein Handwerkzeug und ein Akt vor Gericht, die eble) 0e zugleich die
Wort, das man, hinten betont und anders getren,/ / Friedens nott
vorne betont, als Ganzes nicht gerne zu andere (Aüwird Der
222. Die erſte Silb' hat jedes Tier. Nicht gern ſteht zn) fün der organ;
nächſten Paar. Das Ganze ſchmeckt ſtets prächtz PlMgierungen der
wenn’s auf den Tiſch kommt gut und gar.
223. Das Wort, das jetzt ſehr Sitte iſt, das pft ma 47 ihre Zufſuch
Zeitung lieſt, iſt grad’ ſo ehrlich wie ein Kauf. 30/4 Jeutichlands
du daran nicht genug und ſetzeſt noch zwei Aheltieren. ;
drauf, dann grenzt es nahe an Betrug.
Auflöſungen.
Der Schachaufgabe Nr. 25:
1. h 4e 1 beliebig.
2. e 1 c 3 matt.
Des gefährlichen Rätſels:
erſchrecken, explodieren, ſchießen, irren, fallen, lüger, 7Ay ſt, damit die
ſpielen."
Der Rätſel: Nr. 217: Roſtock, Raſtatt. Nr. 218: Lere,/
Nr. 219: Mangel. Nr. 220: Leiter.

Wiſt, den eben erſth
un und den alter
Eſte der Voller iſt
Janden muß auf M
zuie bietet, die ge
ohne zu neuen
Dit und hinſit
ine Bedrohun
Folen
Nen, die gebot
Der Internation
e Weiſe im
die für de
en und g

Verantwortlich: Max Streefe.

Undankbar war das Kälbchen und rückſichtslos. Ich hab9
her nie mehr mitgenommen. An dem Tag bin ich bo zw
heimgekommen und hab ſeitdem ſehr viel Reſpekt vor deſälb
die Bäuerin hat mich ausgelacht und in vierzehn Toor i
Kälbchen geſchlachtet worden.
Als ich das Kälbchen aus dem dunklen, dumpfen SA Ni
leuchtenden Sommertag führte, meinte ich es arg gumoſt
Durch ſein rückſichtsloſes Benehmen fühlte ich mich tieinſche
verletzt. Daß Kälber nicht das nötige Verſtändnis für giſſch
gewandte Güte haben, weiß ich erſt jetzt.
Damals war ich dem guten, lieben, kleinen Käſhen!

Heute denke ich: das Kälbchen hat ganz recht gehabt u .
ſeitdem oft ſchon genau ſo gemacht, wie das Kälbchen.

In meiem Garten aber ſtand ein Mandelbaup
Blüten hatten doppelte Blätter, und ſie machten vielſu
im Frühling, denn roſa waren die Blüten und efdaſt
and über mit Blüten bekränzt
Da ich aber hinging, hatte er keinen Duſt v.
Biene, keinem Käfer gab er ein Tränklein und ſüßes weſe

Die Lont
leine Ein
don
erſte Rat
eM

Reiſe. Und alsbald fielen die Blüten ab, und T7
blieb alle Jahre ohne Frucht.
Und da der Gärtner kam, ſprach ich alſo zu ihm:
des Blühens wegen da? Warum bringt er keine 32
zieht aus der Erde Nahrung und Kraft des Wachſeus
Gärtner aber ſprach: Es iſt eine Kunſt, die Frucht ze‟
um des Blühens willen.." Und ich ſprach: E04
blühen, bis er verdorren wird oder reiß ihn aus u.*
einen Apfelbaum hinein, denn dieſes iſt ein Obſtgart
Früchte werden und der Garten lieblich anzuſelze
Herbſt..
O ihr meine Schweſtern, es ſind eurer viele,
blühen und nicht Früchte tragen. Seht zu, was der
wird, wenn er wieder in den Garten konunt . . . alſ"
euch geſchehen, denn ihr ſeid von Gott gepflanzet, daß
bringet, lieblich anzuſehn im Herbſt der Reife

*) Aus Mutter
ühl (Verlag Ern
Leipzig).