Darmstädter Tagblatt 1921


28. April 1921

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Rünmer 116

Donnerstag, den 28. April 1921

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Kann man aufatmen?
Die Londoner Konferenz.
zerlin, 27. April. Ein an maßgebender Stelle unter=
richtetzclkitarbeiter
ſchreibt uns: Die Zuſammenkunft
Bri ybs mit Lloyd George in der Villa Lympne hat
wedery kritem noch in böſem Sinne für Deutſchland eine Ent=
ſcheidrz
gebracht, und zwar deshalb nicht, weil die nach
Waſh:con gerichteten neuen Vorſchläge der deutſchen Regierung
dazwihin gekommen ſind. Die beiden alliierten Staatsmänner
ſollen üſe Bedauert haben, daß man ihnen keine Kopie der deut=
ſchen
a9chläge nach Hythe funkte. Mag ſein. Aber welchen
Zwecknfd. Wert hätte dann noch die vom Präſidenten Harding
zugeſam Vermittlung neuer Verhandlungen? Jedenfalls hat
ſich daw verausgeſtellt, daß nicht nur der britiſche, ſondern auch
der fumöriſche Miniſterpräſident bereit iſt, die Verhandlungen
mit Dſzſhland wieder aufzunehmen, wenn die deutſchen Vor=
ſchlägeen
, geeignete Grunglage zu bieten ſcheinen. Wünſcht die
ameri hſche Regierung, Iffenbar bceinflußt von Paris und
Londozr ch Abänderungen oder Ergänzungen, gut, ſo wird die
deutſähcheiegierung in der verantwortlichen Lage, in der ſie ſich
befindnſarich noch dieſes Opfer bringen. Sie tut das in dem
immeuit etwas erleichterten Bewußtſein, daß die Entſcheidung
darüb eitas am 1. Mai geſchehen wird, noch nicht gefallen iſt.
Dſexntſcheidung wird auf der Londoner Konferenz
fallen.v i. Konfevenz beginnt am 30. April und dauert fünf bis
ſechs ie So gewinnen wir zum mindeſten Galgenfriſt. Es
heimſern logiſch unmöglich, daß Frankreich ſchon am 1. Mai
ins Riug biet einmarſchiert, ſo ſehr auch die franzöſiſche Preſſe

Wlverſichſet daß der Galgen errichtet und der Strick geknüpft ſei.
Die öfffitiche Meinung Frankreichs iſt ja durch die Ergebnis=
floſigketüte
Beſprechung von Hythe in hellſte Aufregung verſetzt
Mäfkt ſworder urd Lloyd George wußte aus alter Freundſchaft und
füebumgin. Pflaſter auf die Wunde zu legen, indem er im Unter=
ſhauſe
daumte, die engliſche Regierung werde auf der nächſten
KKonfeure FFrankreich bei ſeinen Vorſchlägen betreffs Beſetzung
des Kihſen gebietes von Weſtfalen unterſtützen, falls die neuen
Vorſch eie DDeutſchlands nicht befriedigend ſeien. Aber eben in=
dem
euk eye Bedingung an ſein Verſprechen knüpfte, verriet der
engliſach?xemier deutlich, daß er in Lympne gegen den franzö=
zuſiſchen/
unarſchplan war. Tatſächlich mußte er ja auch, wie
Sloys or=ge im Unterhaus ebenfalls mitteilte, Briand ſeiner=
ſeits
diben echen, der engliſchen Regierung binnen einem oder
Daunzwei Akei: neue ins Einzelne gehende Erläuterungen bezüglich
der Aſwr franzöſiſchen Pläne zu übermitteln. Die engliſche
werd
zeorbeitet, RRegieuau ſteht eben dem franzöſiſchen Vormarſch ins Ruhr=
gebiet
zuer noch mit größtem Mißtrauen entgegen, und auf
dieſem e enſatz der Alliierten kann die deutſche Diplomatie
einen tungsanker auswerfen.
Dehhe franzöſiſche Regierung auf der Londoner Konferenz
Rohr; ernſtha uirWbeiten will, dafür iſt ein günſtiges Zeichen die Rede
des Wfemaufbauminiſters Loucheur, der ſchon am Montag ſo=
fort
nauGchluß des Kabinettrats, begleitet von den tüchtigſten
Finanxyſywerſtändigen, Paris verließ, um in London mit den
engliſchkfi G=xperten die Verhandlungen vorzubereiten. Es heißt,
daß Beand, auf der Konferenz am 30. April zwei Wiedergut=
machury
u rſchläge vorbringen will. Der eine ſtammt von Sey=
doux
, j eanidere von Loucheur. Seydoux Plan iſt angeblich der
ochherde; gemäßfürr, und rate mehr zu Drohungen als zu Handlungen ge=
en
Dikckland. Wie dem auch ſein mag, Deutſchland hat Zeit
vonrn, wind wir können ein klein wenig aufatmen. Mehr
och, eistein Faden neuer Verhandlungen geknüpft, mindeſtens
jachmänniſchel, zwiſchatye Alliierten, die aber ohne die deutſchen Vorſchläge
und wnſeseinlich ohne die baldige Zuziehung deutſcher Unter=
händlet
at zum Schluß kommen. Der Faden iſt auch nicht ge=
riſſen
iſhich die Note der Reparationskommiſſion, in der die
Ueberßäurg des Goldes der Reichsbank in die Bank von Frank=
reich
giſtdert wird. Denn dieſer wahnwitzigen, für die ganze
europälte Wirtſchaftslage lebensgefährlichen Forderung ſtehen
erſch, 50
auf eninlher Seite ebenſo große Bedenken entgegen, wie der ge=
blantenn
eetzung des Ruhrgebietes. Lloyd George hat den war=
nenderw
rief, den ihm ſeine Parteigänger Asquith, Cecil, Bar=
Damelge. nes unwrnes neulich geſchrieben, nicht hinter den Spiegel ge=
ſteckt
. 9 bat ihn ſogar wahrſcheinlich in Hythe gegen Briand
im Orlftax ausgeſpielt. Für die Londoner Konferenz wird er
noch gabandere Warnungsſignale ſowohl aus England als auch
aus A1mitn, vielleicht ſogar aus Frankreich erhalten, wo man
im Voſſler neuen Mobiliſation mit wachſender Sorge entgegen=
ſieht
. /½BBogen iſt überſpannt und die Entſpannung wird in
allen m nüchternen Kreiſen auch bei den Siegern gewünſcht.
lie deutſchen Gegenvorſchläge.
Deutſche Preſſeſtimmen.
OIA WBerlin, 26. April. Die Berliner Preſſe
außert½) nu dem deutſchen Angebot vorläufig noch ſehr zurück=
haltenw
. Man will anſcheinend erſt die politiſche Wirkung ab=
wartenc
didanach den Schritt der deutſchen Regierung bewerken.
Das Bliner Tageblatt meint, daß das deutſche Angebot
in den Aiſ geidenden Endziffern konkret genug ſei, um eine Ver=
handluſc
ha ſis abzugeben, doch wieder in allen Einzelheiten ſo
kaſtiſcht ais für die Berückſichtigung der Wünſche und der Be=
durfniſſifenr
reparationsbedürftigen Staaten, jeder erdenkliche
Spielrzri ſei. Ueber das finanzielle Angebot der deutſchen
Zoe uor lan die Zeitungen, daß es das Aeußerſte deſſen darſtellt,
was Dx=ülland zu leiſten imſtande wäre, und daß es ſogar dar=
über
heus gehe. So ſchreibt der Lokalanzeiger: Dieſe
Vorſch ſyi im ihrer Geſamtheit unſerer wirtſchaftlichen Leiſtungs=
fähigkeKimzupaſſen
, darauf mußte verzichtet werden. Auslän=

Derift
erheblich ermäfig
ter & Cie., Eiſen
Schützenſt

diſche (AHmerſtändige kamen in dieſem Punkte zu einer jährlichen
Leiſturſzäfeigkeit bis zu 3½ Milliarden, womit die deutſchen
Sachvehnnoigen ſich unter keinen Umſtänden einverſtanden er=
klären
Alun en. Unſer Angebot iſt vielmehr nur politiſch zu be=
gründehr
Die Deutſche Allgemeine Zeitung erklärt,
der deis)e Vorſchlag gehe wirklich außerordentlich weit. Seine
Brundäe ſilde eine Entſchädigungszahlung von 50 Milliarden
Goldne rwelche zunächſt mit 4 Prozent zu verzinſen wären,
oder uſa zahreszahlungen bis zum Betrage von insgeſamt 200
Milliglr CBoldmark. Hiermit nähert ſich Deutſchland den For=
derungldur
Entente, wie ſie in den Pariſer Beſchlüſſen nieder=
gelegt
Anden ſind, in weitgehendſtem Maße.
Franzöſiſche Ablehnung.
Plkus:, 27. April. (Wolff.) Havas meldet: Die zuſtän=
digen
A hzäöſiſchen Kreiſe erklären die neuen deutſchen
Vorſaſäge, wie ſie geſtern durch ein Havastelegramm be=
annt
Apurden ſeien, für vollkommen unannehmbar.

(Natürlich!) Das Miniſterium des Aeußern ſei amtlich von die=
ſen
Vorſchlägen noch nicht in Kenntnis geſetzt worden, die keine
Unterlagen für eine förderliche Wiederaufnahmeder
Verhandlungen böten. Die von der deutſchen Regierung
zu Reparationszwecken angegehenen Zahlen ſeien durchaus un=
genügend
, da ſie mideſtens um 100 Milliarden hinter den
Summen des Pariſer Abkommens zurückblieben, welche als Min=
deſtforderungen
zu betrachten ſeien. Deutſchland wolle wohl in=
nerhalb
von drei Monaten eine Abſchlagszahlung von einer Mil=
liarde
Goldmark zahlen, es vergeſſe aber, daß noch ein Reſtbetrag
von 12 Milliarden ausſtehe auf die am 1. Mai fälligen 20 Mil=
liarden
Goldmark. Andererſeits ſchlage Deutſchland vor, ſich am
Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete zu beteiligen und unter ge=
wiſſen
Umſtänden die Schulden der Verbandsregierungen den
Vereinigten Staaten gegenüber bezahlen. Aber alle dieſe Aner=
bietungen
ſeien von einer Menge Vorbedingungen abhängig ge=
macht
, die ihren Wert ganz bedeutend herabminderten. Deutſch=
land
gehe ſoweit, die Aufhebung aller Zwangsmaßnahmen zu
fordern, alſo nicht nur der kürzlich verhängten, ſondern ſogar der
Beſetzung des linken Rheinufers, die ausdrücklich im Verſailler
Vertrag vorgeſehen ſei. Zum Ausgleich für dieſe Vorſchläge be=
anſpruche
Deutſchland, aller ſeiner übrigen Verpflichtungen los
und ledig zu werden. Mit der einen Hand biete es weniger, als
es ſchuldig ſei, um mit der anderen Hand gleichzeitig mehr zu
nehmen, als ſeine künftigen Zahlungen ausmachen würden.
Paris, 27. April. (Wolff.) Die Pariſer Morgen=
preſſe
lehnt das neue deutſche Angebot ab, zum
Teil mit den ſchärfſten Worten. Der radibale Rappel findet
die Vorſchläge keineswegs annehmbar, und zwar aus ſo klaren
und überzeugenden Gründen, daß man dieſes Urteil ſchon nach
einer einfachen gewiſſenhaften Lektüre fällen könne, ohne daß man
der Leichtfertigkeit bezichtigt werden dürfe. Das Angebot bleibe
hinter dem Abkommen von Paris, d. h. hinter einem Abkommen
zurück, dem das franzöſiſche Parlament und die franzöſiſche Re=
gierung
zugeſtimmt habe, um die Wiederherſtellung des wirt=
ſchaftlichen
Friedens zu erreichen und ihren Verbündeten einen
Beweis ihres Entgegenkommens zu geben. Deutſchland biete
96 Milliarden weniger an, als das Abkommen von Paris vorſehe.
Tatſächlich überſchreite dieſer Plan kaum den von London. Der
Matin erwähnt auch noch die Bedingungen, die Deutſchland
ſtelle: daß Oberſchleſien bei Deutſchland bleiben muß, daß die
Handelsfreiheit wiederhergeſtellt und daß die deutſchen Werte im
Auslande freigegeben werden müßten, um zu jeder Zeit die Zah=
lungsfähigkeit
Deutſchlands feſtzuſtellen. Das Blatt ſchließt aus
dieſer Betrachtung, daß die Beſetzung des Ruhrgebiets nicht mehr
bezweifelt werden könne. Guſtave Hervé ſagt in der Victoire:
Wenn das das letzte Wort der Deutſchen iſt und wenn der Prä=
ſident
der Vereinigten Staaten es nicht dahin bringt, die Deut=
ſchen
davon zu überzeugen, daß das Minimum, das ſchicklicher=
weiſe
angeboten werden kann, die Zahl des Abkommens von
Paris iſt, dann darf man nicht mehr ſchwanken, dann muß man
das Ruhrgebiet beſetzen. Die Ere Nouvelle ſtellt
die Frage, ob die Tatſache, daß die Vorſchläge von deutzſcher Seite
veröffentlicht worden ſeien, bedeute, daß die Vereinigten Staaten
ſich geweigert hätten, ſie den Alliierten zu übermitteln. Perti=
nax
hebt im Echo de Paris hervor, daß im Augenblick der
normale Zinsfuß für Geld, das man in Amerika haben wolle,
9 und 10 Prozent und nicht 4 Prozent ſei, wie der deutſche
Vorſchlag annehme. Die Vereinigten Staaten würden offiziell
das Berliner Papier Frankreich nicht mitteilen. Am Vorabend
der Beratungen von London ſtärke alſo die deutſche Demarche
die franzöſiſche Haltung. Der Petit Pariſien zergliedert
die deutſchen Vorſchläge und findet, daß die deutſchen Vorſchläge
um die Hälfte hinter dem zurückbleiben, was das Abkommen von
Paris vorſehe. Das Blatt kommt deshalb zu dem Schluß, das,
was für die Londoner Vorſchläge wahr ſei, bleibe es umſomehr
für die zweiten Vorſchläge. Das Journal meint, es ſei
wenig wahrſcheinlich, daß trotz des etwas plumpen Paragraphen 8
Präſident Harding es auf ſich nehmen werde, dieſe Vorſchläge
für annehmbar zu erklären. Der Graben ſei unüberbrückbar.
Das Oeuvre ſagt, man könne hoffen, daß in Waſhington die
neuen deutſchen Vorſchläge nicht als eine annehmbare
Baſis angeſehen werden. Das Blatt iſt der Anſicht, daß durch
die Bedingungen, die die Berliner Regierung ſtelle, der Vertrag
von Verſailles annulliert werde, von dem übrigens in dem gan=
zen
Dokument nicht die Rede ſei. Eclair ſieht in den deut=
ſchen
Vorſchlägen neue Winkelzüge. Der Figaro meint, die
Deutſchen müßten endlich einſehen, daß die Stunden für ſchlaue
Liſten verſtrichen ſeien. Die Aufſchneiderei von Dr. Simons im
Reichstag, wonach auch die Geduld eines beſiegten Volkes gewiſſe
Grenzen habe, erſchrecke keine Menſchenſeele in Frankreich.
Das Gewerkſchaftsblatt Le Peuple erklärt dagegen, das
deutſche Angebot ſtelle nach ſeiner Anſicht eine nützliche Dis=
kuſſionsbaſis
dar. Vielleicht würden die Pariſer Chau=
viniſten
vor der Bruttozahl von 50 Milliarden Goldmark augen=
blicklich
zurückſchrecken; eine einfache Berechnung zeige jedoch, daß
das, was Deutſchland jetzt anbiete, die Londoner Zugeſtändniſſe
von Simons um ein Vielfaches übertreffe. Das Blatt fragt des=
halb
, ob man unter dieſen Umſtänden ſich weigern könne, dieſes
Angebot zu prüfen und zu diskutieren.
Engliſche Preſſeſtimmen.
London, 27. April. (Wolff.) Die Preſſe beröffentlicht die
neuen deutſchen Reparationsvorſchläge. Daily Chronicle
bezeichnet die neue deutſche Note an die Vereinigten Staaten als
ein weit wenigerunmögliches Dokument als ihre vor=
herigen
. Das Blatt ſchreibt, man könne keine Meinung über die
Annehmbarkeit der deutſchen Vorſchläge gebeu, bevor ſie ein=
gehender
geprüft worden ſeien. Daily Chroniele zufolge
ſei es jedoch klar, daß die drohende Gefahr einer Beſetzung des
Ruhrgebiets bei Deutſchland das hervorrufe, was bisher alle
Appelle an die Vernunft und das Gerechtigkeitsgefühl Deutſch=
lands
nicht zuſtande gebracht hättem. Wenn Deutſchland dieſes
Angebot jetzt machen könne, dann hätte es dasſelbe ebenſogut
ſchon vor Monaten machen können. Es ſei wirklich ſchade, daß
das nicht geſchehen ſei, und daß Deutſchland erſt von neuen habe
beweiſen müſſen, daß Gewalt das einzige Argument iſt, das es
achte. Die Times ſchreibt: Es ſei noch zu früh, um ein end=
gültiges
Urteil über die neueſten deutſchen Vorſchläge in der Re=
parauonsfrage
abzugeben. In vieler Hinſicht ſeien ſie ſehr un=
klar
und unbeſüimmt und wären ein neuer Beweis für die Tak=
tik
, die Deutſchland in den letzten zwei Jahren mit ſo großem
Erfolge angewandt habe. Das Blatt meint, daß die Vorſchläge
in ihrer gegenwärtigen Form nicht von den Alliierten
angenommen werden könnten. Die Vorſchläge wären
zwar nicht in einem ſolchen Tone gehalten, wie die vom letzten

März, ſtänden jedoch noch weit unter dem, was die Albiierten als
das Mindeſtaß ihrer Forderugen bezeichneten. Der Satz die
augenblickliche Grundlage der deutſchen Erzeugung darf nicht
weiter vermindert werden beziehe ſich wahrſcheinlich auf Ober=
ſchleſien
. Die Daily Mail überſchreibt das neue deutſche
Angebot Hunnenhumbag und bezeichnet die Vorſchläge als den
alten Zuckeraanfguß, was Simons im Reichstage auch ſelbſt
zugegeben habe. Das neue Angebot ſei ein letzter Verſuch, die
Alliierten zum Narren zu haltem. Daily Telegraph mel=
der
aus Berlin: Die deutſchen Vorſchläge bedeuteten die größte
Annäherung an die Pariſer Bediwgungen, die die deutſche Re=
gierung
im Reichstage zu unterbreiten wage. Weitere Zuge=
ſtändniſſe
zugunſten der Alliſierten würden faſt ſicher eine innere
Kriſe in Deutſchland heraufbeſchſvören. In gewiſſen alliierten
Kreifen in Berlin ſei man der Anſicht, daß nach Aufklärung be=
ſtimmter
Punkte in der deutſchen Note in befriedigender Weiſe
und nach Einfügung gewiſſer Verbeſſerungen der deutſche Plan
eine Verhandlungsgrundlage bieten dürfte. Daily News
glaubt nicht, daß die amerikaniſche Regierung die deutſchen Be=
dinguungen
als undiskutierbar zurüchweiſen werde. Obgleich ei=
gentlich
Deutſchland vielleicht wehr leiſten könnte, ſo biete es
doch weiter mehr, als Fvankreich je durch einen Einmarſch in das
Ruhrgebiet aus Deutſchland herausholen könnte.
Die Aufnahme in Amerika.
* London, 26. April. Reuter meldet aus Waſhington:
Die deutſchen Gegemvorſchläge in der Reparationsfrage
ſind beim Staatsdepartemennt eingegangen und, wie verlautet,
dem Kabinett bei der regelmäßigen Sitzung vorgelegt worden.
Obwohl noch kein offizieller Komrmentar bekannt gegeben iſt,
glaubt man doch, daß die Vorſchläge einen günſtigen Ein=
drud
gemacht haben.
Paris, 27. April. (Wolff.) Der Petit Pariſiem veröffent=
licht
eine Depeſche aus Waſhingvon vom 26. ds. Mts., in
der es heißt, der Text der deutſchen Vorſchläge ſei am 2. um
4 Uhr angekommen. Während man den zweiten Teil entziffert
habe, habe Hughes den franzöſiſchen und den engli=
ſchen
Botſchafter empfangen, um ihnen von dem erſten Teil
Kenntnis zu geben, indem er ihnen privatim erklärt habe, daß,
bevor er dieſe Vorſchläge mitteilte, die amerikaniſche Regierung
Wert darauf legte, zu wiſſen, ob. Frankreich und England ihre
Uebermittlung für nützlich erachteten: Sobald Hughes im Beſitz
des vollſtändigem Dokuments geweſen ſei, habe er es perſönlich
Harding überreicht, und ſofort ſei eim Kabinettsrat zuſam=
mengetreten
, um die Vorſchläge zu prüfem.
Wafhington, 27. April. (Wolff) Nach Empfangder
deutſchen Gegenvorſchläge haben ſich auf Einladung
Hughes die Botſchafter Frankreichs, Englands, Italiens und
Japans im Staatsdepartement verſammelt. Die alliierten
Diplowaten waren davon in Kemntnis geſetzt, daß die Vereinig=
ten
Staaten zuerſt die Anſicht der Allijerten bezüglich
der deutſchen Gegenvorſſchläge hören wollten, bevor ſie Deutich=
land
antworteten.
Die Wiederaufbaufrage.
Unwahrheiten Briands.
Paris, 25. April. (Wolff.) Bei der Möriſterpräſidencken=
begegnung
in Lymne war auch die Rede von dem Angebot der
deutſchen Regierung zur Mitwirkung beim Wiederaufbau
der zerſtörten Gebäete. Nach dem Bericht der franzöſi=
ſchen
Preſſe hat der franzöſiſche Mimiſterpräſident Briand
Lloyd George erklärt, daß Deutſchland bisher keinerlei Materia=
lien
für den Wiederaufbau geliefert habe. Demgegenüber muß
auf Grund amtlichen Materials feſtgeſtellt werden, daß der Re=
parationskommiſſion
für die alliierten und aſſozüerten Regierun=
gen
don der Kriegslaſtenkommiſſion feſte Angebote auf Repa=
rationslieferungen
im Geſamtbetrag von 11½ Milliarden
Mark gemacht wurden. Darunter befanden ſich Baumaterialien
wie Zement, Holz, Dachziegel, Fenſter, Türen und Möbel, ſo=
wie
die verſchiedenartigſten Maſchinen für Bergwerke, induſtrielle
und landwirtſchaftliche Unternehmungen uſw. Wenn von die=
ſen
Materialien bisher nur ein relativ, geringer Teil geliefert
werden konnte, ſo liegt das daran, daß die allüerten uund aſſozi=
ierten
Regierungen von dieſem deutſchen Angebot nur in gerin=
gem
Umfange Gebrauch gemacht haben.
Eine Erklärung Briands
Paris, 26. April. (Wolff.) In der heutigen Sitzung der
Kammer gab Minifterpräſident Briand eine Erklärung
ab, in der er ſagte:
Von Hythe zurüchgekonmen, lege ich Wert darauf, Ihnen
über das Ergebyis meiner Unterredung mit dem engliſchen Pre=
mierminiſter
Aufklärung zu geben. Ich bin nach Hythe gegan=
gen
, um mit Lloyd George die Bedingungen einer demnächſtigen
interalliierten Konferenz feſtzuſetzen, die unter den augenblick=
lichen
Umſtänden unvermeidlich war. Ich habe dem engliſchen
Miniſterpräſidenten zur Kenntnis gebracht, welches die Ab=
ſichten
der franzöſiſchen Negierung, angeſichts der
Haltung Deutſchlands ſeien. Ich habe ihm Aufklärung über die
Vorbereitungen gegeben, die getroffen wurden, und ich habe ihm
die Maßnahmen zur Kenntnis gebracht, die in militäriſcher, wirt=
ſchaftlicher
und finanzieller Hinſicht feſtgelegt wurden, und zwar
nach Anhörung ſachverſtändiger Leute. Ich muß erklären, daß
die Unterhaltung in Hythe, die nicht offiziell war, weil unſer
Alliierten nicht daran teilgenommen haben, die befriedigendſten
Ergebniſſe gezeitgt hat. Im Grundſatz ſind wir völlig einig. Wir
ſind übereingekomanen, vor dem 1. Mai eine Konferenz einzu=
beruſen
. Dieſe Konferenz ſollte in Paris ſtattfinden, aber ange=
ſichts
der Schwierigkeiten in der innerem Politik Englands
werde ich nach London fahren. Das iſt im Augenblick unſere
Lage Deutſchland gegenüber. Sie iſt klar.
Die Reparationskommiſſion hat ihre Richterrolle.
geſpielt. Sie har die Beziehungen Deutſchlands zu den Alliierten
geprüft und iſt zu dem Schluß gekonnnen, daß Deutſchland nicht
20 Milliarden, ſondern 8 Milliarden gezahlt hat. Deutſchland hat
die Abführung des Goldes der Reichsbank verweigert. Es hat
die Vereinigten Staaten von Amerika in der bekannten Weiſe an=
gerufen
. Wir kennen die Vorſchläge nicht, wir ſtellen nur feſt,
daß Deutſchland ſich nicht mehr an die Alliierten wendet. Ich
habe volles Vertrauen in die Loyalitär und den Scharfblick der
Vereinigten Staaten. Sie haben nur zu viel Grund gegeben, nicht
an ihnen zu zweifeln und ſicher zu ſein, daß auch angeſichts die=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. April 1921.

Wir ſind bereit zu einer raſchen wirkſamen Handlung entſprochend
April werden die Verbündeten zuſammentreten. Dann werden
ſie die Arbeiten unſerer Sachverſtändigen zu prüfen haben und
die Maßnahmen, die wir für unerläßlich gehalten haben. Die
Zwangsmittel werden ein moraliſches und materielles Ergebnis
haben. Das moraliſche begreiſt man, wenn man die deutſche
Preſſe lieſt, und wenm man weiß, daß man es mit einer ſchwachen in Lympne ſeine Iſolierung ſowie das Veto Lloyd Georges
Negierung zu tun hat, die nicht über alle Verhandlungsmög=
lichkeiten
verfügt. Der franzöſiſche Standpunkt werde von der
engliſchen Regierung verteidigt werden, die ſich auch an den
Operationen beteiligen werde. Es handle ſich num darum, daß
am 30. April genügende Vorſchläge vorhanden ſeien.
Briand ſprach dann davon, daß Deutſchland die Entwaffnung
nicht vornehme und keine Maßnahmen getroffen habe, um die
fälligen Zahlungen zu leiſten. Alles das müſſe Ende April in
Betracht gezogen werden und es ſei ſicher, daß er bei den Allier=
tem
nicht die geringſten Schwankungen feſtſtellen werde, wenn es
ſich darum handele, dem Fuanzoſen die Mittel zu geben, die ſie
bezahlt machen. Unter den gegenwärtigen Umſtänden werde er
ſich nach den Aufklärungen richten, die er gegeben habe und er
hoffe, daß die Kamer der Regierung das Vertrauen nicht ent=
ziehen
werde.
Der Abgeordnete Tardieu verlangt die Regierung zu
interpellieren. Mimiſterpräſident Briand erklärt, er habe alles
geſagt, was zu ſagen ſei; ohne die den Allierten ſchutldige Rück=
ſicht
zu verletzen, könne er darüber nicht hinausgehen. Ein Mit=
glied
der Kammer habe immer das Recht, mach ihm das Wort
zu verlangen, aber eine Interpellation lehne er ab. Abgeordneter
Tardieu erklärt, es handle ſich jetzt darum, der Negierung kein
zweideutiges Vertrauen zu gewähren. Man müſſe wiſſen: ob die
Regierug tatſächlich gewillt ſei, den Friedensvertrag von Ver=
ſailles
und nicht das Abkommen von Paris anzuwenden, wie es
engliſche Berichte verlangten. Sollte ſich in der Kammer keine
Mehrheit finden, um Tardien zu folgen, ſo werde man ſicher ſein,
daß ſich im Lande eine ſolche Mehrheit finden werde.
Briand erwidert, er habe geſagt, der Vertrag von Ver=
ſailles
ſei nur unter der Bedingung ausführbar, daß eine voll=
kommene
Uebereinſtinumung unter den Allüierten herrſche. Etwas
anderes habe er nicht geſagt. Die ſoſortige Debatte der Inter=
pellation
Tardien verweigert er. Die Kammer müſſe ihr Urteil
abgeben.
Briand ſtellt die Vertrauensfrage. Tardieu
beharrte auf der ſofortigen Debatte, worauf, die Regierung die
Vertagung auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlangte und die Ver=
trauensfrage
ſtellte. Der verlangte Aufſchub wird mit
424 gegen 29 Stimmen angenommen. Die Kammer
tritt darauf in die vorgeſchriebene Tagesordnung ein.
Unzufriedenheit der franzöſiſchen Preſſe
mit der Beſprechung in Lympne.
S.T. Paris, 26. April. Die Action Frangaiſe und
die Demoeratie Nouvelle richten ſcharfe Angriffe gegen
Briand wegen ſeiner unentſchloffenen Haltung in Hythe.
Leon Daubet wirft dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten vor, dung von Milchkühen nach Deutſchland eigentlich
ſeinen mit der Kammer geſchloſſenen Pakt bezüglich der Beſetzung
und Ausbeutung des Ruhrgebietes nicht innegehalten zu haben.
Bei einem ſolchen Schurken wie Briand ſei eben alles möglich.
Es gäbe nichts Schlimmeres als auf die Beſetzung des Ruhr=
Entſchluß vorher laut hinaustrompetet hätte. Briand habe Angſt
lange. Ein Ausweichen käme ihm ſehr gelegen, wenn er in der
Kammer und im Lande nur das geringſte Nachgeben merke. Die oder kurz darauf eingegangen, etwa 200 Stück ſeien während des
es in ſeinem politiſchen Werdegang mit allen Parteien verſucht Baden gegen Texasfieber und während der Seereiſe als Milch=
die
ihm geſtellte ſchwierige Aufgabe durchzuführen, und ſich be=
mühen
, die öffentliche Meinung durch Verſprechungen während noch in Deutſchland ausgemerzt werden, weil es eben keine
ſeiner Regierungszeit zu beruhigen. Von der Beſetzung des
mehr ſein. Die Preſſe des nationalen Blockes richtet ihre Spitzen ſieht, als Geſchenk angenommen. Die Beförderung dieſer Tiere
mehr gegen Lloyd George. Der Intranſigeant er= koſtete einſchließlich des Wertes der Kühe in Amerika und ein=
klärt
, über das Intereſſe Lloyd Georges an der Zuſammenkunft
len, daß England nur ſchwerlich bei der Beſetzung des Ruhr=
gebietes
mitmachen würde. Doch wäre Frankreich entſchloſſen, drei Millionen Mark darſtellen. Wäre nun für die 200 000 Dollar
ſich nicht mehr durch Worte täuſchen zu laſſen, ſondern durch die
Ergreifung wirkſamer Pfänder ein Ende zu machen, was auch Geldfumme ak Hamburg oder Bremen z. B. 5000 Tonnen Baum=
gewiſſe
Allierte darüber denken möchten. Der Gaulois
Nuhrgebietes Einſpruch erhebe, jedoch mit einem bedauerlichen. Menge, die genügen würde, 38 000 Kinder ein ganzes Jahr lang
druck gäbe. Dieſe Haltung wäre gerade ietzt nicht angebracht, wo
Deutſchland durch Vorwände ſich ſeiner Verpflichtungen entziehen
wolle und auf die Uneinigkeit der Allierten hinarbeite. Das
Fournal bedauert, daß nicht ſofort die für 30. April anbe=
raumte
Vollſitzung ſtattgefunden habe. Frankreich hätte dann riean Dairy Cattle Company veranlaßt, ihren Austritt zu
an ſeiner Seite Belgien und wahrſcheinlich auch das durch die

Die Nutznießer des franzöſiſchen
Wiederaufbaues.
Von Ernſt Neumann.
Auf dem Trümmerfeld der zerſtörten Ortſchaften und
Städte Frankreichs hat ſich immer mehr eine neuartige Ge=
ſchäftswelt
breit gemacht, deren Eigenheit darin beſteht, daß
ſie gut verdient, ohne etwas Sichtbares dafür zu leiſten. Ihr
Geſchäft iſt es, die für die armen Geſchädigten aufgewendeten
Millionen geſchickt in ihre Taſche fließen zu laſſen oder dieſen die
bereits erhaltenen Entſchädigungen wieder mit Anſtand aus ber
Taſche zu ziehen. Dieſe Tatſache iſt der franzöſiſchen Oeffenulich=
keit
nicht ganz unbekannt. Mit beißendem Spott bemerkte kürzlich
eine franzöſiſche Zeitung hierüber: Panurge, die Figur eines
ſchlauen Kerls bei Rabelais, hatte 63 Arten ſoviel Geld zu fin=
den
, wie er haben wollte, wovon der heimliche Betrug noch die
ehrenvollſte war. Unſere Zeitgenoſſen aber, die heute auf dem
Trümmerfelde der zerſtörten Städte hauſen, kennen tauſend und
ein Verfahren, ſich aus der Not zu bereichern, wobei die bekann=
teſten
ſind: Ueberſchätzung der Schäden, Unterbewertung der
Materialien, Ausbeutung der Staatsmagazine, geſchickte Ueber=
tneibungen
, Ausnutzung von Beziehungen. Beſtechung der Be=
amten
, kurz alle Kombinationen eines weiten Gewiſſens, wofür
die Koſten letzten Endes der Geſchädigte zu tragen hat. Auch
von amtlicher Seite wird dieſe Schmarotzerwirtſchaft nicht beſtrit=
ten
. In den letzten Tagen iſt gerade der Haushalt der Kommiſ=
ſion
für die befreiten Gebiete in der Kammer verhandelt wor=
den
. Das Haus zeigte merkwürdiger= oder bezeichnenderweiſe
eine gähnende Leere. Der Berichterſtatter des Miniſteriums,
M. dAubigny, nahm keinerlei Anſtand, dabei öffentlich feſtzuſtel=
len
, daß bei der gewaltigen Aufgabe, für die Frankreich aus eige=
nen
Mitteln bisher 21 Milliarden aufgebracht hat, Unterſchleife
vorgekommen ſind. Es kämen aber dabei nur die für die Ver=
gebung
von Aufträgen und Verkäufen aufgewendeten Summen
in Höhe von 4 Milliarden in Betracht. Hiervon müßten aller=
dings
25 Prozent als vergeudet bezeichnet werden. Das iſt
alſo die amtlich zugeſtandene nette runde Summe von einer Mil=
liarde
!. Aus anderen Reden ging hervor, was denn nun eigent=
lich
den Geſchädigten ſelbſt zugefloſſen ſei. Es ſeien für 125 Mil=
liarden
Schäden vorhanden, für 6 Milliarden bisher amtlich nur
abgeſchätzt worden und davon wieder nur 218 Millionen den
wirklich Beteiligten vorgeſchoſſen worden. Das meiſte Geld flöſſe
in die Taſche der Großinduſtrien, aber der Geſchädigte warte
vergeblich zwiſchen den Trümmerreſten ſeines Beſitztums.
Aus der Schar der emſigen Nutznießer des Wiederauf=
baues
treten drei Typen beſonders hervor. Da iſt zunächſt der
ſogenanute Architekt‟.
R"
er ſich in den

Rummer 1105
gehabt. Am nächſten Samstag würde an Englaud die Frage Küheverſchiffung nicht aufgeben wollte. Die ausgetretenen
den Gefühlen, denen ich hier Ausdruck gegeben habe. Am 30. Mit oder ohne Euch geſtellt und unverzüglich gelöſt werden, glieder haben nun zuſammen mit anderen leitenden Ders
Der politiſche Redakteur der Humanits, Paul Louis, erklärt, daß amerikanern Neu=Yorks und Chikagos ein neues Unternelsn
der nationale Block in Hythe Schiffbruch erlitten habe. Die Nach= gegründet, das ſich Cattle=Feed Relief Comitee nennt undö
richtenagentrea und offiziöſen Blätter gäben ſich alle erdenkliche Zweck hat, an Stelle der Kühe Kraftfutter nach Deutſchlanm!
Mühe, um die Wahrheit zu verſchleiem und die Beſprechung in ſchicken.

Lympne in günſtigem Lichte erſcheinen zu laſſen. Briand hätte
gegen ſeine Politik feſtſtellen können. In geſchickter Weiſe hätte
ſich der engliſche Premierminiſter hinter die letzte Note Hardings
zurückgezogen. Briand ſowie jedes andere Miniſterium, das
ihm folgen würde, müſſe erkennen, daß eine Aktion im Ruhrgebiet
einem Bruch der Allierten gleichkäme, da dieſer Schritt von nahe=
zu
allen Regierungen mißbilligt würde.
Die Wirkungen der neuen Zollgrenze.
* Berlin, R. April. Die Blätter bringen eine Reihe von
Meldungen aus Weſtdeutſchland über eine weitere Ver=
ſchlechterung
der Verkehrslage an der neuen Zollgrenze.
Auf dem Güterbahnhof Derendorf bet Düſſelborf wanten über
300 Waggons auf Verzollung. Auf allen Zollſtationen herrſcht die
größte Verwirrung, da ſich weder die fremden, noch die deutſchen
Zollbegmten in den Beſtimmungen mehr auskennen. Seitens
der Kölner Giſenbahndireknion wurden weitere Beſchränkungen
des Güterverkehrs angeordnet. Der Bahnhof von Worms iſt für
den Empfang von Gütern aus dem unbeſetzten Gebiet vorläufig
geſperrt; desgleichen mimmt die Gütterabfertigung in Mann=
heim
keine Gützer mohr entgegen. Im Mainzer Bezirk iſt die
Zahl der umabgefertigten Waggons auf 5000 angewachſen.
Das Verfahren gegen die deutſchen Kriegs=
beſchuldigten
.
Londow, 27. April. (Wolff.) Geſtern beganm im Polizei=
gericht
von Down Street die Vernehmung von 13 britiſchen
Zeugen, die ſich nicht zu den Ende Mai in Leipzig ſtattfindenden
Verhandlugen gegen die deutſchen Kriegsbeſchuldig=
ten
begeben können. Der erſte zur Verhandlung kommende
Fall war der des Hauptmanns der Reſerve Müller, kurze Zeit
Kommandant des Gefangenenlagers Flavy=le=Martel, eines vor=
mals
feindlichen Lagers, das bei der März=Offenſive 1918 in
deutſche Hände fiel. Müller wird der Mißhandlung von Gefan=
genen
beſchuldigt und für die ſchlechten ſamitären Verhältniſſe des
Lagers Flavy=le=Martel verantwortlich gemacht. Deutſcherſeits
nahmen an den Verhandlungen Reichsanwalt Dr. Felſenberger=
Leipzig für die deutſche Regierung und die Rechtsanwälte Dr.
Schröder und Dn. Windmüller=Frankfurt a. M. als Verteidiger
der Beſchuldigten teil. Die Zeugen wurden vom Vertreter der
britiſchen Regierung vernommen und von den Verteidigern der
beutſchen Beſchuldigten in ein Kreuzverhör genommen. Die
Zeugenvernehmng wird heute fortgeſetzt.
Die amerikaniſchen Milchkühe.
* Berlin, 26. April. Der Köln. Ztg. wird geſchrieben:
In Amerika ſcheint ſich die Anſicht zu vertiefen, daß die Sen=
ein
ſchlechtes Geſchäft iſt, weil es dem Bedachten nicht den er=
warteten
Nutzen bringt. Eine Zuſchrift aus Amerika ſucht den
Nachweis dafür, daß die Küheverſchiffung ein großer Fehlſchlag
ſei, mit der folgenden Aufſtellung zu begründen: Von den 742
gebietes im letzten Augenblick zu verzichten, während man dieſen Tieren, die der Briefſchreiber von Texas City im Auftrag der
American Dairy Cattle Company abgeſandt hat, könnten nach
vor einem Programm, das Entſchloſſenheit und feſten Willen ver= ſeiner Meinung nur etwa 400 als einigermaßen brauchbare
Milchkühe übrig bleiben. 10 Kühe ſeien während der Seereiſe
Demoeratie Nouvellewirſt dem Virtuoſen Briand, der Eiſenbahntransports, des Aufenthalts im Hafen, durch das
habe, eine Politik der Illuſionen vor. Er würde ſich wohl hüten, kühe verdorben worden, weil ſie nur unvolſtändig oder gar nicht
gemolken werden konnten. Eine ganze Reihe müſſe außerdem
brauchbaren Milchkühe ſeien; man habe ſie aber, eingedenk des
Ruhrgebietes, die Deutſchland allein fürchte, könne keine Rede. Grundſatzes, daß man einem geſchenkten Gaul nicht ins Maul
ſchließlich ſämtlicher Unkoſten in Amerika und in Deutſchland,
in Hythe könne heute kein Zweifel mehr beſtehen. Lloyd George d. h. bis zur Aufſtellung in den ſtädtiſchen Abmelkſtällen, rund
hätte Frankreich in freundſchaftlicher Weiſe benachrichtigen wol= 200 000 Dollar, oder 13 Millionen Mark, während die 730 Kühe
in Deutſchland ſeiner Schätzung nach höchſtens einen Wert von
Kraftfutter für die Kühe gekauft worden, ſo hätte man mit dieſer
wollſaat mehr erwerben können, die, in Deutſchland an Kühe
ſchreibt, daß England zwar nicht direkt gegen die Beſetzung des verfüttert, etwa 4½ Millionen Liter Milch erzeugt hätten, eine
Nachdruck ſeiner Abneigung gegen diefe Zwangsmaßnahme Aus= täglich mit je einem Liter Milch zu verſehen. Die nach Deutſch=
land
geſandten Kühe dagegen würden kaum den zehnten Teil
dieſer Milchmenge in einem Jahr erzeugen. Die Erkenntnis von
der Unzweckmäßigkeit des bisherigen Vor=
gehens
hat verſchiedene Mitglieder des Direktoriums der Ame=
nehmen
, weil der Vorſtand trotz wiederholter Vorſchläge und
Abſtimmung in Tirol vor der deutſchen Gefahr gewarnte Italien Bitten des Zentralausſchuſſes und der deutſchen Regierung die
mmngmmm mmmmmmmmmmmmmm
in den meiſten Fällen ſehr zweifelhaft ſein. Denn die guten und
ehrenwerten Anchitekten haben ihren Wirkungskreis im übrigen
Frankreich und haben es nicht notwendig, in die Trummerwüſte
zu ziehen. Aber da es in den zerſtörten Gebieten einträglich iſt,
Architekt zu ſein, ſo haben ſich plötzlich viele dieſen Beruf erkoren, der baufällig ſind ....
ohne dafür eigens eine andere ſachliche Vorbildung wie etwas
8n tauſend Verfügungen hat das Miniſterium für den Wieder=
Schadenerſatzaufſtellungen wie ihre Bauprojekte nur mit Herap= wird als einer der Hauptvertreter der Wiederaufbauminſtel4uf
ziehung von ſachverſtändigen Architekten zu tätigen ſeien. Die
Architekten müßten für Frankreichs Wiederaufbau die eigentlichen tungen, die ihn mit dem Titel: trusteur et empereur des rungd
Techniker ſein. Man hat damit wohl vor allem bezwecken wol=
len
, den Neubauten eine glänzende äußere Form zu geben. Da=
mit
waren in den zerſtörten Gebieten die Architekten plötzlich ge= aus dieſen Ausführungen, warum der Wiederaufbau der zerſtücke
ſuchte Leute, und wo Bedarf iſt, ſtellt ſich das Angebot ſchnell ein.
Irgendwo richtete der Herr Gelegenheitsarchitekt ſchnell ein Bu=
reau
ein. Die Geſchädigten kommen zu ihm und übertragen ihm führung berufen wären, gar kein Intereſſe an einer ſchnellen Aukle
die Abſchätzung ihrer Schäden. Er veranlaßt dieſe zu einer über= führung haben.
triebenen Schätzung ihrer Anſprüche, denn er hat an der hohen
Summe ſein eigenes Intereſſe, da er ſich hiervon beſtimmte Kom=
miſſionsprozente
einberechnet, ſtellt dann die Aufrechnung der
kantonalen Kommiſſion zur amtlichen Begutachtung zu und ſteckt burg mehrere Gaſtſpiele abſolviert. Die Zeitungen hatten 74
ſeine Gebühren für dieſe Arbeit ein. Nach Monaten erſt be= ihren zuſammenfaſſenden Kritiken die Leiſtungen Wolfs gebülgte
kommt der ahnungsloſe Geſchädigte ſeine Aufſtellung zurück, wo= digt, und zwar in Worten des höchſten Lobes, die die vorbildlichle.
bei die Summe nach amtlich feſtgeſetzten Maßſtäben äußerſt re=
duziert
iſt.
Bauunternehmer. Auch hier ſind die wirklich tüchtigen worden war. Nach dem Erſcheinen dieſer Beſprechungen fanßen
und tätigen Bauunternehmer anderwo beſchäftigt als in den zer= ein letztes Gaſtſpiel Wolfs ſtat, der nun den Barinkay Knſt
ſtörten Gebieten. Aber Kriegsgewinnler und Schieber ſind es Zigeunerbaron ſang. Am Schluß der Vorſtellung hielt Vcht
zumeiſt, die in ähnlicher Weiſe, wie ſie es gewannen, ihr Kapital eine Anfprache an das Publikum, in der er ſich darüchden
tal nicht deshalb etwa für den Wiederaufbau zur Verfügung ge= dieſe Kritik ſei er allerdings erhaben. Einer der Herren Ie
ſtellt, um den Geſchädigten zu helfen oder das Vergnügen zu ſogar aus der Garmen=Vorſtellung nach dem zweiten Alt ſ0/k94
haben, nunmehr als Staatsbankiers zu gelten. Sie haben ſich gelaufen, um Kegel zu ſchieben‟. Die Redaktionen aller Benden
dadurch den Staat verpflichtet, ihnen bei der durch ſie erfolgenden burger Zeitungen veröffentlichen nun eine gemeinfameEL
Beſchaffung des Materials günſtige Bedingungen zu gewähren klärung, in der ſie die ungualifizierbaren Aeußerungul*
und in der Verwendung weiteſte Bewegungsfreiheit zu laſſen. Wolfs mit aller gebührenden Schärfe zurückweiſen. Sie teille 9
Allerdings hatte dieſes Geſchäft ein Ende, als die Gelder knapp, mit, daß ſie die Angelegenheit dem Reichsverband 200
zu werden begannen, die Aufträge geringer wurden und die Ge= deutſchen Preſſe zur weiteren Verfolgung übergeben hobee 5.
winnquoten gemindert werden mußten. Doch dieſe Bauunter=
nehmer
wußten ſich ſchnell dadurch in die neue Lage zu finden,
daß ſie die Löhne ihrer Arbeiter entſprechend kürzten. In Frank= ſtentum Waldeck wird geſchrieben: An der Landſtraße No.
reich gibt es ja Arbeitsloſe genug, die froh ſind, wenn ſie nur ar= Helfen nach Schmillinghauſen ſtehen drei ſchlanke Fichteh. O
beiten können, und ſchließlich hat man die vielen Fremdſtäm= entſproſſen einer Wurzel, und eine Tafel daran berichtete,
migen, die Italiener, die Polen, die Portugieſen, die Chineſen, die drei Fichten die Namen der Schweſtern des Fürſten Frieobeo.

Die vielumſtrittene Frage der amerikaniſchen Milchküh,ß
alſo eine neue Wendung genommen, der man die Bei,

tigung nicht wird abſtreiten können. Als ſich die deutſchen
gierung ſeinerzeit nicht ſonderlich eilig zeigte, auf den Gedoon
der Liebesgabenkühe einzugehen, wurde ſie hauptſächlich
die Bedingung beſtimmt, daß Deutſchland ſelbſt die Befördenk
der Tiere zu beſorgen habe. Die jetzigen amerikaniſchenn
rechnungen zeigen, daß es tatſächlich beſſer iſt, ſtatt der
das bei uns benötigte Kraftfutter zu ſchicken, da es ſich fürrn
ja lediglich um die erhöhte Milchmenge handelt, aber nichn
den Weg, auf dem dieſe gewonnen werden kann. Der ang

kaniſche Gedanke und ſeine bisherige Ausführung ſtellenn
Liebeswerk ſeltener Art dar, deſſen Hochherzigkeit in Deutſchtg
ſtets in dankbarer Erinnerung getragen werden wird. Auk
ſich aber ein beſſerer Weg finden läßt, der weniger mühſamnnt.
vor allen Dingen weniger koſtſpielig, daneben aber bedeusſ=ch
wirkſamer iſt, ſo ſollte man nicht zögern, ihn zu gehen, denmu
Beſſere iſt ja ſtets der Feind des Guten geweſen.
* Bremen, 26. April. Von den 700 Kühen, dieſi i
amerikaniſchen Farmer Deutſchland für die kranken und
gehungerten Kinder ſpendeten, ſtehen bis jetzt 500, die Braau

käuflich erwarb, in ſtädtiſchen Ställen, die reſtlichen 200 ſind Uns=
wärts
beieinander geblieben. Die Tiere leiden noch immeu f
einer für Texasfieber gehaltenen Erkrankung und mußten M
halb möglichſt abgeſchloſſen hier bleiben, damit ſie ſich ann
Klima gewöhnen und das inländiſche Vieh nicht anſtecken.n
Die Faſziſten.
S. Bekanntlich ſind anläßlich der Diroler Abſtimmam
für den Anſchluß an Deutſchland eine Anzahl Faſzi

aus Verona nach Bozen herübergekommen und haben wieſd
Räuber aus Wild=Weſt ein Südtiroler Trachtenfeſt mit demnf
folg beendet, daß ein Toter und 45 Schwerverletzte auf AAttlm
als
Platze geblieben ſind. Dieſe unerhörte Schandtat bewaffmt41. Gine h
enf
Banditen gegenüber einer wehrloſen Menſchenmenge hat die MfaMkrſte Pit
her in Deutſchland nur wenig beachtete und kaum gekrtnktan beind
Bruimmnen
Gruppe der italieniſchen Faſziſten zum Gegenſtand beſondu=
Mel=
Intereſſes gemacht. Das um ſo mehr, als man annehmen 1 44khoimsſgt
daß dieſe Heldentat nicht die letzte ſein wird, die ſich dieſe 11=
Krum :
kalſte Gruppe der italieniſchen Nationaliſten leiſten wird.
mrtie Peum
Ueber die Ziele und die politiſche Nichtung des Faſzüſtzsie duß em 4
bundes, der eine Kampforganiſation iſt, wird man ſich ohne feshuln) im in B=
ſiak
zen Amerkenmngsſchn
teres klar, wenn man ſagt, daß zu den leitenden Köpfen der 5/4/Anſters der derglel
ganiſation der Abenteurer d’Annunzio gehört, deſſen Argonäunlsuühme imnere Seherkraſt
zug nach Fiume noch friſch im Gedächtnis haſtet. Die Faſzllksünſte befächigt. 2adu
treiben eine radikal=nationale Politik. In erſter Linie gilt eSlchſ beſchenenen Zuugen. d0
Zweck ihres Bundes, den Sozialismus und den Kommunisluom! E6 vortricher Uieber
in Italien zu bekämpfen. Aber ebenſo, wie die radikalen lintzützen, ſein Neit,
Kreiſe nach der Herrſchaft auf dem Wege des Umſturzes ſtrau/e,) beit
ſätfnfe
ſtehen die Faſziſten auf dem Standpunkt, daß die politiſche M4 1h0c e
nötigenfalls auf dem Wege der Gewalt errungen werden nct!
Dazu haben ſie allerdings bisher noch wenig Ausſicht. Denmmſſisrund

Zahl der Anhängerſchaft ihrer Organiſation iſt nicht alzu g nmteitann Verhmt
Nur in den großen Städten, in Rom, Neapel, Turin, Florenz ummu a ud dahir UI
Mailand, zählen die Faſziſten bisher einige Tauſend Anhämis Zick enonmen.
Sie rekrutieren ſich zum größten Teil aus ehemaligen Angehörrs 4Pldinzialnlsſt

der italieniſchen Armee, die nun zur Reſerve entlaſſen ſind. FilKunch 70l
2r Dnge du
Waffenbeſtände der Faſziſten ſind ziemlich groß, da die Regiena 4üchiet nicht erört
ihnen, wegen der antibolſchewiſtiſchen Tendenz des Faſziſtenlimt.) Eme Anzahl ge
des, die in erſter Linie als Aushängeſchild benutzt wird, watwühner erſchienen.
Schwierigkeiten bereitet. Zudem haben die Faſziſten ſich ſgrlig meum Kubel
Wohlwollen der Behörden dadurch erworben, daß ſie bei reontwolich, die Gricktäate
tionären Aufſtänden in den großen Städten Italiens die Bolchiuöe Schſethng
wirkſam bei der Wiederherſtellung der Ordnung unterſtitzt hautteutge Ks Arl 8.
Der Nationalismus extremſter Form, den die Faſtiſten z u 7mierz wege
ihre Fahne geſchrieben haben, bedingt ihre Unduldfamkeit gem 4uch!.
alles, was nicht italieniſch iſt. Sie ſind ſozuſagen die Chaupiniw 1,h
Italiens. Das Allitalienertum hat in ihnen ſein ſtärkſtes Ril
grat. Noch iſt, wie geſagt, ihr Einfluß nicht allzu groß, weil! n
Gruppe zahlenmäßig noch zu ſchwach iſt. Abet die imperialiticf 41. Hhuf
Ziele, die die leitenden Köpfe des Faſziſtenbundes verfolglsctm
liegen doch einem größeren Teil des italieniſchen Volkes beſe=Maüeb
als man gemeinhin annimmt. Der Vorfall in Bozen, an dem eikl! iwt
italieniſche Regierung nicht mit einem Achſelzucken wird vorh. ih
gehen können, iſt der deutliche Beweis dafür, daß das radiülchfh v
nationale Italienertum auch vor bolſchewiſtiſchem Teror mAchfl.
zurückſchreckt. Das kann die Schwierigkeiten in dem deutſcinen.
Südtirol für Italien nur erhöhen.
* Der neue preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker, der vielfach als/45
frühere rechte Hand von Häniſch bezeichnet und von manchen Kreiſear 1m4it

KSchuſtuaße a8 3

halb mit Zurückhaltung aufgenommen wird, war von 1908 bis 1913/414
Hamburg als Profeſſor der Geſchichte und Kultur des Orients m !.*
inzwiſchen zur Univerſität umgewandelten, damaligen Kolonialinſti
tätig. Von hier ging Profeſſor Becker nach Bonn. Man ſah ihn
mh
die Anamiten, die Kabylen und wie ſie ſonſt heißen zur Ml4tM
fügung, die für ein Trinkgeld arbeiten und niemals ſtreilt Ac fünſt
Freilich hat man mit dieſen Kräften und dieſer Art der Arhile Kiche
noch nicht mehr erreicht als eine Art Aufräumung, einige Aukaeſ=

beſſerungen und eine Reihe proviſoriſcher Bauten, die ſchon mkith
Die dritte Gruppeder Intereſſentenam WiedtsrA
Schreiben, Rechnen und Reden mitzubringen. Das iſt nämlich ſo: aufbau iſt unſichtbar. Das ſind die Leute in hohen Stellungihuft
die ſich nicht öffentlich, aber dunch Hintermänner an den groß=siacl
aufbau die Geſchädigten darauf hingewieſen, daß ihre ganzen Transaktionen beim Wiederaufbau beteiligen. Zu dieſer Aaldr!
Loucheur bekanntlich ſelbſt gerechnet. Es ſind franzöſiſche 99
bezeichnen. Wie weit die Fäden hier in Wirklichkeit reichen, ins
ſchwerlich jemals offen feſtzuſtellen ſein. Erſichtlich iſt aber ſcheiti
ten Städte und Ortſchaften in Nordfrankreich keine Fortſchrhdil
macht; weil diejenigen Kreiſe, die in erſter Linie zu ſeiner Dunctn)t

* Auch einer! Die Mürſkhener Ztg. ſchreibt: Der Münchene 4u
Kammerſänger Otto Wolf hatte in ſeiner Vaterſtadt Beuckstl
Kultur und die Schönheit der Stimme Wolfs, ſeine glänzenne?
Leiſtung als Lohengrin feiern, in Einzelheiten allerdings eint,4k
Die zweite Kategorie der Nutznießer iſt der ſogenannte Ausſtellungen machen für die die denkbar mildeſte Form gewälichlt
nutzbringend weiter arbeiten laſſen wollen. Sie haben ihr Kapi= beklagte, daß er den Beifall der Kritik nicht gefunden habe, ue5)

* Ein repolutionäres Wunder. Aus dem ehemaligen ſioch

[ ][  ][ ]

iden. Sein Weggang wurde hier ſo nachhaltig empfunden,
ger Profeſſovenrat des Kolonialinſtitts wegen ſeines Bleibens
Fahze an den Senatskommiſſar richtete und darin u. a. ausführte:
öwecker ſei Autorität auf dem Gebiet der Iſlamkunde. Er habe
ſtang der Kenntmis vom Weſen, von der Geſchichte, den Kräften
daTbedingungen des für jede Kolonialpolitik überaus wichtigen
eWWege gezeigt, und die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen ſeien der
und der Kolonialverwaltung zugute gekommen. Profeſſor
ecdidamals in Hamburg am Kolonialinſtitut keinen rechten Boden
mken. Es zog ihn zur Univerſität zurück. Später trat in ihm
G hre hinter dem Regierungsbeamten zurück, als er als Neferent
8 vsw he Kultusminiſterium eintrat. Auf jeden Fall iſt jetzt ein
Manwan Wedeutenden wiſſenſchaftlichen Fähigkeiten Leiter der Kultun=
angelswu
terr in Preußen.
cy politiſche Nachrichten. Laur Deutſcher Allgemeiner Ztg.
enden*! ine Verſammlung der Funktionäre der Eſſener Abteilung
des D whyrn Eiſenbahnerverbaudes in einer einſtimmig geſaßten Ent=
ſchließ
e egen die Gewaltmaßnahmen der Entente.
Mie büßewlution erblärt, würden bei einer Zurüchweiſung der neuer=
ſich
vom itſchland angebotenen Verſtändigung die orgwmiſierten Ar=
dt
hlands zufammen mit denen der ganzen Welt nichſt eher
lSe Rachepolitik der Entente an dem geſchloſſenen Willen der
its ax zerſchellt iſt. Chikago Tribune wird aus Buenos Mires
elden e5 Wilhelm II. auf diplomatiſchom Wege um die Erlaub=
fſü
cht habe, ſich auf braſilianiſchem 9

Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. April.
Euſſammer. Der jetzt 20 Jahre alte und bereits diebſtahlsrück=
usSurnſche Philipp Büxel von hier wurde während Ver=
ßung
te dreijährigen Gefängnisſtrafe verſuchsweiſe beurlaubt mit
der Audft auf völligen Straferlaß bei Wohlverhalten. Statt deſſen
unterlay im Dezember vorigen Jahres wieder dem verbrecheriſchen
Hung u.minnete ſich in einem Haus, wo man ihm öfters Eſſen ſchenckte,
eleſte Fahrrablaterne an. Angeblich hat er ſie für 15 Mk. an
en UMh=nnten veräußert. Er wurde zu 1 Jahr Gefängnis
Eine hier als Herrſchaftsköchin bedienſtet geweſene, 44 jäh=
ige
un deixte Witwe hatte eine Anzahl leere Weinflaſchen entwendet
und vergrt befand ſich aber in derartigen Verhältiſſen, daß Nordieb=
hl
aumormmen und nur auf 100 Mark Geldſtrafe evtl. 10 Tagen
eFannt wurde. Die kürzlich zwecks weitever Beweiſe ver=

ineet Zeugin durch Krankheit verhindert war. Uebrigens ſtellte es
rrau uaß ein als vermeintlicher Kunde geladener hoher Beamter
Sit ihm in Berührung gekommen iſt. Bekanntlich hatte W.
ſ wn: Alnerkennungsſchreiben und mündlichen Zeugmiſſen die Per=
nas
/atiſters oder dergleichen erwähnt, ohne daß ihn jedoch ſeine
erräne innere Seherkraft zur Angabe des Namens oder ſonſtiger
htkz befähigt. Dadurch entſtand die Verwechſelung mit dem
vergebliech hienenen Zeugen, doch dämpfte das Intermezzo den Bruſt=
m
vonAſ.s wortreicher Ueberzeugung keineswegs. Er wurde darauf
hingewiest, Daß ſein bisher nur als verbotenes Wahrſagen, Uebertre=
ug
dessſeſiiſchen Polizeiſtrafgeſetzes, ſchöffengerichtlich mit der zuläſſi=
n
Hötſtrufe von 1 Woche Haft bedachtes Treiben vom Berufungs=
an
ills Betrug aufgefaßt werden könöne. Ebenſo unklar wie
ft z; er die von Gott verliehene Kraft vor, die er ſpüre und
auf Grrm ines Gewerbepatents ausübe. Es wurde beſchloſſen, in
eier wreien Verhandlung außer den Zeugen einen Sachverſtändigen
zu hörerr no dafür Univerſitätsprofeſſor Dr. Sommer in Gießen
in Ausſſki nommen.
Pbir zialausſchuß. 1. Antrag des Kreisamtes auf Entziehung
er dem tunrd Noll hier, Obergaſſe 38, erteilten Gaſtwirtſchaftskon=
ſion
. uDinge, die ſich hier zugetragen haben ſollen, können in der
M Oeffentlm=i nicht erörtert werden, weshalb der Ausſchluß derſelben
erfolgt, yſte! Anzahl Kellnerinnen ſind geladen, als Zeugen auch hieſige
tr. Gimwohzt ſchienen. Die in ähnlicher Richtung lauſende Vorunter=
üching
/ gun Kuppelei iſt größtenteils abgeſchloſſen. Das Gericht
eſchloßtt/Gerichtsakten einzufordern und die Fz. Schmitt Ehefrau
ſier, Sähtmaße, als Zeugin zu vernehmen. Der geſtellte Antrag auf
wiſens vorläußit Erhließung des Lokals wurde vom Gericht abgelehnt.
N4 Klagars; Karl Stein hier gegen einen Polizeibefehl des Ober=
bürgermmris
wegen Baufälligkeit einer Hausgiebelmauer des Hauſes
Ballonplnk7. Nach Anſicht des Beigsordneten Buxbaum und der Bau=
polizei
Aminy der Giebel über 79 Zentimeter geneigt; das Mauerwerk
ſehr ratt und ein Einſturz droyend. Der Eigentümer glaubt, daß
Aftngung von Streben und Mauerklammern der Giebel, der
ſcharrbrr 26 Jahre ſtehe, auch noch dieſelbe Zeit in Zukunft halten
de, Bmicte Maßnahmen zur Zeit aber erhebliche finanzielle Opfer
horm ſin Frage ſteht zunächſt, ob die Klage rechtzeitig erhoben iſt.
okmsFehl iſt Samstag, den 12. März d. J., nachmitvags 5 Uhr,
broen, am 19. März nachnittags iſt wach Ausſage des Ver=
Stein die Klageſchrift im Brieftaſten des Provinzialaus=
erorfen
worden, da die Geſchäftsräume verſchloſſen waren.
vd Wiedereinſetzung in den vorigen Stand gegen die Ver=
Notfrift nachgeſucht. In ſachlicher Beziehung wird aus=
habe
den baupolizeilichen Anforderungen voll genügt,
olizeibefehl völlig unveranlaßt ſei. Die Herſtellung des
rt etwa 30000 Mark. Ein öffentliches Intereſſe
rage, da der Giebel, wenn er einſtürzen ſollte, auf das
ryürde; ein gefahrdrohender Zuſtand, deſſen Beſeitigung
ſwer große Opfer zumüte, beſtehe guch nicht. Die Sache wird
orrtagt.
yfhar Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffent=
i
*hywes Verwaltungsgerichtshofes am Samstag, den 30. April

1921, vormittags 9½ Uhr: 1. Vorentſcheidung in Sachen Klage des Adam
Gehring in Kreuznach gegem dem Feldhüter Jakob Rodrian in Frei= Lau=
bershei
wegen Schadenserſatz. 2. Vorentſcheidung gegen den Polizei=
wachtmeiſter
Götze in Bingen wegen Beleidigung.
Unzuläſſige Druckſachen. Nachnahmekarten, die lediglich auf der
Vorderſeite die Aufſchrift und die erforderlichen Angaben für die Nach=
nahme
enthalten, aber weiter keinen gedruckten Inhalt aufweiſen, ſind zur
Verſendung als Druckſache nicht zuläfſig.
Landestheater. Für die ſiebente literariſche Matinee
m kommenden Sonntag wurde der Privavdozent von der Heſſiſchen
Lamde suniverſität Gießen Dr. Freiherr v. Grolmann zu einem Vor=
trag
über das Thema Von Büchner bis Gdſchmid gewonnen. Am
Donnerstag, den 28. April, wird Lortzings kömiſche Oper Zar und
Zimmermann, am Freitag die erfolgreiche Operette Film=
zauber
wieder in den Spielplan des Landestheaters aufgenonmen.
* Hänsliche Kunſtyflege. Man ſchreibt uns: Es ſei an dieſer Stelle
noch einmal auf den Kurſus für häusliche Kunſtpflege bei der Volks=
hochſchule
hingewieſen. Jedenfalls ſollte in unſerer Zeit keine Frau
verſckumen, dieſe günſtige Gelegenheit auszunützen. Wir hatten Gelegen=
heit
, die Vielſeitigkeit auf dem Gebiete der weiblichen Handarbeimn, die
in einem früheren Kurſus angefertigt waren, zu bewundern. Jeder
Teilnehmer wird ſicher neue Anregungen empfangen und für Haus und
Familie Nutzbringendes lernen.
* Jubiläum. Herr Prokuriſt Hans Walter blickt am 1. Mai auf eine
25jährige Tätigbeit bei der Firma Conrad Appel, Samenwerke und
Klenganſtalten zu Darmſtadt, zurück.
* Gründung des Großheſſiſchen Wirtfchaftsbundes, Gruppe Nord.
Vom Heſſiſchen Schutz= und Wirtſchaftsbund wird uns geſchrieben: Nach=
dem
vor kurzem in Frankfurt am Main eine Gruppe Süd des Groß=
heſſiſchen
Wirtſchaftsbundes gegründet worden iſt, erfolgte am 14. April
die Bildung einer Gruppe Nord, zur der der Regierungsbezirk Kaſſel, der
Freiſtaat Waldeck, die Kreiſe Biedenkopf und Dillenburg des Regierungs=
bezirkes
Wiesbaden und die thüringiſchen Verwaltungsbezirke Eiſenach
und Dernbach einſchließlich der von dieſen eingeſchloſſenen preußiſchen
und thüringiſchen Gebietsteile gehören ſolk. Eine große Anzahl Vertve=
ter
aller Bevölkerungsſchichten hatte ſich eingefunden, um die Zuſtimmung
der von ihnen vertretenen Wirtſchaftsräte, Berufsorganiſationen uſw. zur
überbringen. So wurde einſtimmig die Gründung der Gruppe Nord be=
ſchloſſen
und Herr Stadtrat Uecker zum Vorſitzenden des Vorſtandes des
Großheſſiſchen Wirtſchaftsbundes Nord gewählt. Die Satzungen wurden
einſtimmig angenommen. In ihnen ſpricht der § 3 die Ziele des Bundes
wie folgt aus: Der Großheſſiſche Wirtſchaftsbund Nord will innerhalb
dieſes Gebietes die Zuſammenfaſſung aller ordnungsliebenden Deutſchen
herbeiführen, um mit den ihnen verfaſſungsmäßig gegebenen Rechten
1. die wirtſchaftliche Entwickelung des Landes und der einzelnen Perſonen
und damit 2. Arbeit und Eigentum zu ſichern und ſo 3. das Reich in der
ihm gebührenden Größe zu erhalten.
Der Heſſiſche Rentnerbund hielt, ſo ſchreibt man uns, im Kon=
kordiaſaale
ſeine 3. Monatsverſammlung ab. Es fand eine
allſeitige Ausſprache ſtatt und wurde eine große Anzahl von Anfragen
aller Art erledigr. Einen breiten Raum nahmen die Ausführungen über
die Maßnahmen zur Linderung der Nor der Kleinrentner in Anſpruch.
Nach den Mitteilungen über den Städtetag haben eine ganze Anzahl deut=
ſcher
Städte in anerkennenswerter Weiſe die Notlage der Kleinrentner
durch die verſchiedenſten Einrichtungen zu lindern verſucht. Wenn auch
alle dieſe Maßnahmen die Nor der Kleinrentner noch nicht vollſtändig be=
ſeitigen
können, ſo findet der gute Wille dieſer Landesteile und Städte
in den Rentnerkreiſen doch allſeitige Anerkennung und Dank. Eine recht
unrühmliche Ausnahme, auch nur das Geringſte zur Linderung der Not
der Kleinrentner bis jetzt unvernommen zu haben, macht Heſſen und voran
Darmſtadt. Es iſt dies um ſo bemerkenswerter, als gerade von Darm=
ſtadt
uſw. durch Work und Schrift Rentner zur Anſiedelung und Nieder=
laſſung
unter Hinweis auf unſere ſonſt ſo ſchöne Gegend animiert und
auch herangezogen wurden. Dieſer Tatſachen erinnert man ſich aber nicht
mehr, und es wurde daher angeregt, auf geeignete Weiſe dieſes allge=
mein
bekannt zu machen. Der Vorſtand wurde außerdem beauftragt, eine
energiſche Aktion einzanbeiten, damit den Kleinrentnern, die früher doch
einen großen Teil der Steuern aufgebracht haben, zum mindeſten die Bei=
hilfen
jetzt gewährt werden, die anderen Bevölkerungsſchichten, die faſt
niemals Steuern aufbrachten, ſchon lange gewährt werden. Nachdem noch
einige Neuerungen zur Erſparnis von Brennmaterial vorgeführt waren,
ſchloß der Vorſitzende mit Worten des Dankes die zahlreich beſuchte und
beſtens verlaufene Verſammlung. Die nächſte Verſammlung findet am
30. Mai ſtatt.
Vortrag Behrend. Das Programm des Vortrags für
Studenten und Schüler, den Hofrat Max Behrend am
Samstag, nachmittags 3 Uhr, in der Freimaurer=Loge abhält, wird faſt
gena dasſelbe ſein, wie am Abend. Nur aus Rückſicht für die Jugend
werden noch zwei varerländiſche, aber nicht parteipolitiſche Lieder von
Behrend und ſeinem Schüiler Theodor Bögel und die große Rede aus
Schillers Fragment Demetrius von einem jungen Handwerker Adolf
Helfmann geſprochen werden. Die Schülerin Olga Ollerich, bereits von
einem früheren Vortragsabend Behremds bekannt, wird unter anderem
Die Schlacht, und Hermann Gebhardt den Kampf mit dem Drachen
von Schiller vortragen. Maria Hilburg ſoll vornehmlich heitere Dich=
tungen
ſprechen. Bei der Auswahl der Schüler=Vorträge iſt hauptſäch=
lich
die ſprachtechnifche Seite in Betracht gezogen, welche gerade der
Jugend Gelegenheit geben ſoll, die Schönheiten unſerer Mutterſprache,
die zu oft vernachläſſigt wind, zu beobachten.
Keine Milch hamſtern! Dem Lebensmittelamt iſt es nunmehr ge=
lungen
, durch erhöhte Zufuhr von Milch auch Vollmilch an nichtberech=
tigte
Verbraucher mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit abzugeben, ſolange
die derzeitige Anlieferung anhält. Die Verbraucher können aber auch
ſelbſt ſehr viel mit dazu beitragen, daß die Zufuhr weiter ſteigt, wenn
ſie das Hamſtern von Milch und Butter unterlaſſen.
Iit doch die gehamſterte Milch zum weitaus größten Teil teuerer als die
hier verteilte, und nicht immer hat man die Gewißheit, daß erſtere nicht
verfälſcht iſt.
gs. Unfall. Geſtern nachmittag erlitt ein Schloſſer bei Verladen
von Schienen durch Herabſtürzen einer Schiene eine Fußquetſch=
ung
. Er wurde von der Rettungswache mit dem Krankenkraftvagen
nach dem Krankenhaus gebracht.

Freitag, den 29. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 12, Beſtellmarke
Nr. 12 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 12, 800 gr Brot, Bezugs=
marke
Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Vom 27. bis 30, April können gegen die Nähr=
mittelbeſtell
= und Bezugsmarke Nr. 285 A weiß und Beſtell=
marke
Nr. 7 je 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von 2. 50 Mk.
vorbeſtellt werden. Die Beſtellmarken ſind von den Bäckern
bis ſpäteſtens 2. Mai abzuliefern.
Eorned beef: Bei, den Rindsmetzgern ſind bis auf weiteres
kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund engliſches Gewicht) zu
6. Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Vom 26. April bis 14. Mai auf die Nähr=
mittelbezugsmarken
Nr. 279 AF je 1000 gr 75%iges Haus=
haltungsmehl
zum Pfundpreis von 4.50 Mk. Die Bezugs=
marken
, ſind von den Geſchäften bis zum 19. Mai d. Js.
abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Auf das ganze Blatt Kartoffelkarten der
Marken Nr. 116 wird, bei Abnahme auf einmal, ein
Zentner Speiſekartoffel zum Preiſe von 60 Mk. in den be=
kannten
ſtädtiſchen Verkaufsſtellen verabfolgt. Die Empfangs=
berechtigten
ſind damit verſorgt für die Zeit bis zum 20,
Auguſt ds. Js.
Milch: Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 284 und 286
je ¼ Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Zucker: April=Anteil auf Marke Nr. 4.
Lebensmittelkarten=Ansgabe in der Wilhelminenſtraße 15:
Freitag, den 29. April, für den III, Bezirk und für die
Straßen mit dem Anfangsbuchſtaben AK,
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 812 u. 35 Uhr
auf Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2½ Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Hagenbeck kommt nach Darmſtadt. Das iſt eine Nachricht, die
wohl die geſamte Darmſtädter Bevölkerung ſtark intereſſieren wird.
Hagenbeck! Das iſt ja ein Name, der wohl keinem von unſeren
Leſern unbekannt iſt, der wohl Jedem im ganzen Deutſchen
Reiche vertraut iſt und ſei es vielleicht auch nur durch den vielgeſun=
genen
, vielgepfiffenen, auf allen möglichen Radau= und Muſikinſtrumen=
ten
geſpielten Schlager: Geh’n wir mal zu Hagenbeck, Hagenbeck, Ha=
genbeck
. . ." Die Hagenbeckſchau, oder wie ſie mit ihrem vollen
Namen heißt: Wilhelm Hagenbecks größte Raubtievdreſſurſchau der
Erde, war bis zum Kriegsausbruch auf einer mehrjährigen Auslands=
tournee
begriffen, die ſie im beiſpielloſen Triumphzuge durch Oeſterreich,
Italien, Frankreich, Belgien, Holland führte und im Auguſt 1914 in der
Schweiz ein jähes Ende nahm. Mik welchen Schwierigkeiten die Hagen=
becks
während des Krieges zu kämpfen hatten, iſt wohl noch in jeder=
manns
Erinnerung. Unevſetzliche Tiere mußten teils geſchlachtet wer=
den
, um den wertvollen dreſſierten Raubtieven als Nahrung zu dienen.
Seuchen riſſen große Lücken in die Beſtände, und es hat der geſamten
Energie Direktor Karl Hagenbecks und ſelbſt für heutige Begriffe gewal=
tiger
Kapitalien bedurft, um die Hagenbeckſchau wieder flott zu machen.
Heute iſt der Wiederaufbau vollendet und ein Wahrzeichen hanſeatiſcher
Unternehmungsluſt und Willenskraft iſt dem deutſchen Volke zur Unter=
haltung
und Belehrung gerettet. Nach Darmſtadt kommt Herr Hagen=
beck
alſo Anfangs Mai; die Cröffnungsvorſtellung findet am 4. Mai
ſtatt. Neben den vielen Dreſſurnummern bringt die Hagenbechſchau auch
ein Heer von Artiſten, darunter die ſeit langen Jahren zum erſten Male
wieder in Darmſtadt auftretende weltbekannte Familie Lorch aus.
Eſchollbrücken. Jedenfalls wird Hagenbeck auch hier in Darmſtadt zwvei=
felsohne
großen Zuſpruch haben. Iſt doch der Name Hagenbeck ein
beſſerer Magnet und eine wirkungsvollere Reklame, als ſie jedes andere
Wanderunternehme der Welt brſitzt.
* Ringkämpſe im Orpheum. Die Sieger vom Dienstag waren:
Luppa=Berlin ſiegte über Nandolfi nach 48 Mimuten aus einer
Brückenlage. Weltmeiſter Schwar z erledigte ſeinen Gegner Na=
ber
in ſeinem erſten Kampfe ſchon nach 12 Minuten und Bilkau=
Hamburg ſpurde das Opfer eines Schulterſchwunges bei Weber wach
einer Geſamtzeit von 33 Minuten. Heute Donnerstag begegnen ſich
Weltmeiſter Schwarz mit dem bisher ohne Niederlage daſtehenden
Berliner Luppa im erſten Kampfe und ringen bis zur Entſcheidung
um die Siegesprämie von 500 Mk. Für das Treffen ſind bereits meh=
rere
große Wetten deponiert. Weber wird mit dem tüichtigen Naber
alle Hände voll zu tun haben, um den Sieg an ſich zu reißen; auch kann
der Kampf eine große Ueberraſchung bringen. Im Schlußkampf treffen
ſich Bilkau= Hamburg und Randolfi=Oeſterreich; als Favovit
dürfte Letzterer gelten, welcher ſeinem Gegner an Naturkraft weit über=
legen
iſt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Die Freieliterariſch=künſtleriſche Geſellſchaft
hat für nächſten Freitag Mary Wigmann, die gefeierte Tanzkünſt=
lerin
, zu einem einmaligen Gaſtſpiel in Darmſtadt gewonnen. Die Tanz=
abende
von Fräulein Wigmann finden in allen deutſchen Städten aus=

von Wökd führen. Eine dieſer Schweſtern iſt die Königin=
Mutterg (mia von Holland. Kurz nach der Entthronung des
Waldeckſfärſten begannen die drei Fichten abzuſterben.
Las mwurdige Zuſammentreffen dieſes Ereigniſſes mit dem
ende euſ, alten Fürſtenhauſes wurde viel beſprochen. Um zu
ketten, icz zu retten war, wurden jetzt die drei Fichten gefällt,
und daſ ſpellte ſich heraus: die Bäume waren dicht über der
WurzelßyTägt und die Wunde mit Salzſäure getränkt worden.
Daduraß urde das Abſterben der Fichten mit den Fürſtinnen=
ſamen
Ayönigeführt. Von irgendeiner Seite man kann dar=
über
in )reeifel ſein, von welcher war alſo das Natur=
wunder
) eBeigeführt worden, um der abergläubiſchen Mitwelt
ein reranonäres Wunder vorzutäuſchen.
C.BE.A.-inigk iten, die Morde enthüllen. Die Geſchichte der
rimſſr iſtik iſt voll von Fällen, in denen winzige Kleinig=
feiten
zuAufhellung der ſchwerſten Verbrechen geführt haben.
ZeshalM ſes von höchſtem Wert, daß an der Mordſtelle nichts
ſeandes in d, denn Nichtigkeiten, die der Laie überſieht, geben
dem Fimirnn entſcheidende Anhaltspunkte. Das Schwarze
Muſeum) Londoner Hauptpolizeiſtation von Scottland=Yard
ſt voll Anſolchen unanſehnlichen nichtigen Dingen, mit denen
Hſtere /1 ſolutige Verbrechen verknüpft ſind. Da iſt z. B. das
Zatt eiy Traumbuches, das man in dem Kaſten eines Dienſt=
Wadcheraſten ung Dobbs fand, auf der der Verdacht ruhte, ihre
herrin Aidar ſcheußlichſten Weiſe ermordet zu haben. Da die
Stelle 50 Traumbuches ſich auf ein Verbrechen bezog, konnte
an mitleier Hilfe die Mörderin zum Geſtändnis zwingen.
Ein eigrünnlich verknotetes Stück Schuhſenkel führte zur Ent=
tbunge
n. Herbert John Bennett, der ſeine Frau erdroſſelte,
ſer alb paren ſo geſchickt zu verwiſchen verſtand, daß man auf
ſeine Tſſſohaft zunächſt gar nicht kam. Der Schifferknoten aber,
mit dersaie mörderiſche Schlinge geknüpſt war, ließ auf einen
Seemapwichlließen, und Bennett hatte in der Marine gedient.
ZeshalA ng man der Spur weiter nach, ſtellte den alten Mann
ſeſt, devhn Senkel verkauft hatte, und dieſer erkannte in dem
Shemankwe- Ermordeten den Käufer. Eine kleine Laterne, die
ein defgs Schloß hatte, wurde zwei Mördern, Milſon und
Fowler)a m Verderben. Sie wurde nämlich bei der Leiche des
Opſers Bm den, und die mühſelige Nachforſchung der Deteltibs
brachte Akau=s, daß die beiden Uebeltäter dieſe Laterne beſeſſen
und ſie ſſ ers Nacht des Verbrechens bei ſich gehabt hatten. Nur
dadurcha ß das Schloß ſchadhaft war, ließ ſich die Laterne iden=
tifiziereh
Grin einziges rötliches Haar auf dem Kragen einer
rmordM zsrau lieferte den Mörder in die Hände der Gerech=
Igkeit. nach mikrofkopiſche Unterſuchung der Haare des Meſ=
chen
, ch dan der Verdacht dieſer grauſigen Untat fiel, ſtellte
Man fe ſas das an der Leiche gefundene Haar von ihm her=

rührte. Auch beſondere charakteriſtiſche Handſchrift hat ſchon
manchen Uebeltäter verraten. Bei einem aufſehenerregenden
Giftmord der letzten Zeit handelte es ſich darum, feſtzuſtellen,
von welcher Hand das Rezept geſchrieben war, das Sem Vergifte=
ten
unter der Vorſpiegelung einer harmloſen Arznei das tödliche
Gift in die Hände geſpielt hatte. Die eigenartige Handſchrift
des Rezepts führte dazu, daß man die Schrift als die eines Dr.
Lamſon erkannte, der unter falſchem Namen das Rezept ge=
ſchrieben
hatte, um feinen jugendlichen Schwager ins Jenſeits
zu befördern. In dem Schwarzen Muſeum gibt es noch eine
Menge ſolcher Kleinigkeiten, wie Spielkarten, Haarnadeln,
Knöpfe uſw., die dem Kundigen eine dramatiſch ſpannende Ge=
fchichte
von der Enthüllung eines ſchweren Verbrechens erzählen
m. Der Dieb im Schrank. Eine überraſchende Ent=
deckung
machten Angeſtellte eines Warenhauſes am Alexander=
platz
in Berlin, als ſie einen Schrank öffneten. Außer den Sachen,
die ſie darin ſuchten, fanden ſie auch einen Dieb darin, der ſich
verſteckt hatte, um zu geeigneter Zeit einen Beutezug durch das Haus
zu unternehmen. Man übergab ihn der Kriminalpolizei. Dieſe
entlardte den Erjappten als einen Spanier Pou y Serra, einen
alten Bekannten, den ſie vor zwei Jahren ſchon einmal mit der
lebenden Puppe zuſammen hinter Schloß und Riegel gebracht
hatte. Dieſe lebende Pupze war eine Warenhausdiebin Frieda
Jachmann. Sie hatte vor zwei Jahren in einem Waxenhaus das
Unglück, ſich am Ende ihres nächtlichen Nundganges den Fuß ſo
ſchwer zu verſtauchen, daß ſie nicht mehr gehen, kaum noch krie=
chen
konnte. Um nicht am nächſten Mougen entdeckt zu werden,
ſchleppte ſich die Diebin nach einem Raum, in dem die Kleider=
puppen
ſtanden. Hier ſetzte ſie ſich mitten unter die Pupepn und
ſpielte ſelbſt Puppe. Um nicht leicht erkannt zu werden, hängte
ſie ſich einen Schleier, den ſie vorher geſtohlen hatte, über das
Geſicht. Vier Tage und vier Nächte lang ſaß ſie ſo. Die Schmer=
zen
in dem verſtauchten Fuß, der immer ſtärker anſchwoll, wur=
den
aber ſo heftig, daß ſie ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken
konnte. So wurde man nach dier Tagen und vier Nächten auf
die Puppenſtube aufmerkſam und entdeckte unter den toten Ge=
ſtalten
auch die lebende. Sie hatte ſich, um den Hunger zu ſtil=
len
, zur Nachtzeit mit der größten Mühe nach dem Lebensmittel=
raum
und dann in ihr Verſteck ſelbſt zurückgeſchleppt und dadurch
bewirkt, daß ihr Leiden immer ſchlimmer wurde. Jetzt mußte ſie
zunächſt nach der Charité gebracht werden. Nach der Heilung
wurde die Unverbeſſerliche zu einer langen Gefängnisſtrafe ver=
urteilt
, die ſie jetzt noch verbüßt. Inzwiſchen hat ihr Geliebter,
der Spanier Pou y Serra, ſeine Freiheit bereits wiedererlangt.
Er ging jetzt allein auf den Diebſtahl aus und verſuchte bei der
Entdeckung im erſten Augenblick die lebende Puppe nachzu=
ahmen
, natürlich ohne Erfolg.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Cäſär und Cleopatra‟. Eine hiſtoriſche Komödie in
5 Akten von G. B. Shaw. Erſtaufführung im Schauſpiel=
haus
zu Frankfurt a. M. am 25. April.
Vor einiger Zeit ging durch die Preſſe die Nachricht, der
Engländer (bezw. Jre) G. B. Shaw habe die Aufführung ſeiner
Werke auf deutſchen und öſterreichiſchen Bühnen verboten, da
durch die geringe Mark= und Kronenvaluta die Tantiemen eines
Abends oft noch nicht 10 Schilling betragen hätten. So ähnlich
dies ja dem engliſchen Buſineßman geſehen hätte, ſo war es
doch gerade von Shaw kaum zu glauben, und die fortdauernden
Shaw=Aufführungen ſtrafen die Meldung ja augenblichlich Lügen,
Wer meine Berichte ſeit längerer Zeit verfolgt hat, wird wiſſen,
daß ich nie für ausländiſche Autoren eingetreten bin, ſondern
ſtets den Standpunkt vertreten habe, man ſolle deutſche Schrift=
ſteller
vorziehen. Andererſeits muß aber die Gerechtgkeit zu=
geſtehen
, daß wir zur Zeit doch keinen Komödiendichter haben,
der den Geiſvesreichmm eines Shaw aufzuweiſen hat, und ſo
müſſen wir uns halt an engliſchen hiſtoriſchen Komödien ergötzen,
tveil wir einfach keine guten deutſchen haben. Shaws =
ſar
und Cleopatra nimmt als Stoff die bekannten Er=
eigniſſe
in Aegypten in den Jahren 48 und 47 vor Chriſti Geburt.
Aber nur der Stoff iſt hiſtoriſch und auch hier erlaubt ſich
Shaw dichteriſch frei zu ſchalten , die Menſchen ſind ganz mo=
derne
Typen, die nur in ägyptiſche und römiſche Koſtüme geſteckt
ſind und ſich zwiſchen den Mauern ägyptiſcher Paläſte bewegen.
Die ganze Idee, Cäſar von der Komödienſeite etwas zu kari=
bieren
, iſt ſchon an und für ſich ſo überaus originell, daß ſie nur
einem ſpleenigen Engländer womit Shaw nicht als abſolut
ſpleenig bezeichnet ſein ſoll kommen konnte. Und die Aus=
Jührung, die ganze Redeweiſe der Figuren hält dieſen Spleen ſo
konſequent feſt, daß etwas durchaus originelles und originales
entſteht. Eine Komödie, die zeigt, wie Geſchichte gemacht wird,
und die in ſo manchem faſt wie eine Karikatur, nicht der Jahre
48/47 v. Chr., ſondern der Jahre 1919/20 n. Chr. anmutet.
Die Aufführung, die unter Walter Brügmanns Regie
ſtand, traf den Ton bis ins letzte Detail. Alles Komödie, leicht
und luftig, nur der vom Dichter ernſt gefaßte vierte Akt ſcharf
kontraſtierend. Ein markanter Cäſar, ſchon rein äußerlich, war
Arthur Bquer. Margarcte Wolf gab der Cleopatva all das,
was der Dichter ihr vorgezeichnet hatte: leider nicht mehr. Manch=
mal
hätte das mondäne Salontierchen etwas betonter ſein dür=
fen
. Es würde zu weit führen, alle Darſteller einzeln durchzu=
loben
(etwas anderes iſt kaum möglich); nur Ben Spaniers robu=
ſter
Rufio, Friedrich Ettels preußiſth=engliſcher Leuinant Bel
Affris, Mathilde Einzigs Reichsamme Ftatateéta (die übrigens
pünktlich auftreten muß) und Emmy Stephans zehnjähriger

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 28. April 1921.

Rummer 1

verkaufte Häuſer. In Frankfurt war bei dem zweiten Auftreten am letz=
ten
Sonntag der Andrang ſo ſtark, daß die Polizei einſchreiten mußte
und ein drittes Gaſtſpiel für nächſten Sonntag angeſetzt iſt. Die Kritik
erkennt die Bedeutung Mary Wigmauns mit hohen Worten an. So
ſchreibt in Wort und Ton Otto Flate: Die Arbeit Mary Wigmanns be=
ginnt
da, wo der allgemein verſtändliche, divekte, primäre, ſinuliche Reiz
aufhörk. Sie will nicht mit weiblichen Mitteln arbeiten, ſio iſt urperſön=
lich
und ſachlich, ſie iſt Trägerin und Dienerin, ſie verwirklicht eime Idee,
eine Aufgabe. Tanz iſt ihr religiöſe Kunſt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Der Muſikverain beſchließt ſeine Sonderveranſtaltungen
in ſehmm 89 Vereinsjahr mit einer 3. Hugo Wolf=Veranſtaltung als
Abendmuſik am kommenden Samstag abend 8 Uhr im Vereinshaus. Für
den Vortrag der Lieder aus dem italieniſchen und ſpaniſchen Liederbuch,
ſowie nach Texten von Goethe iſt Frl. Ria von Heſſert gewonnen worden.
Am Kladier ſitzt Mila von Willwpann, die künſtlariſche Leitung hat Dr.
Fr. Noack. Nach den vomaufgegangenen Erfolgen iſt ein reiner Kunſt=
genuß
zu erwarten. Es werden wieder Lieder zu Gehör gebracht, welche
im Konzertſaal ſonſt nicht geſungen zu werden pflegen. Karten für Mit=
glieder
des Muſikvereins und ſeine Freunde zu 3 Mk. bei Gg. Thies
Nachf. L. Schutter, Eliſabethenſtraße 12..

* Arheilgen, 27. Arril. In der letzten Gemeinderatsſit=
zung
, die ſich wieder bis zur Mitvernachtsſtunde ausdehnte, twurrde
beſchloſſen, derr Entwurf einer Wohnungsluxusſteuer zu vervielfältigen,
damit jedem Gemeinderntsmitglied Gelegenheit gegeben iſt, ſich genau
Darüßber zu orientieren und denſelben in der näclyſten Sitzung zu beraten.
Der Amtrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion, der Gememiderat wolle
beſchließen, ſämrlich Lernmittel und Schulartikel unter vollſtändiger
Ausſchaltung des Zviſchenhandles direkt anzukaufen und durch Beauf=
ſichtigung
Gurch den Schulvorſtand zum Einkaufspreis an die Schul=
kinder
abzugeben, wurde angenommen und dem Schulvorſtand euu=
Aeußerumg überwieſen. Das Geſuch der Fivma Oppenheiner, betr. An=
kaurf
eines Gemeindeweges an der Viehtrift, wurde der Tiefbaukommiſ=
fion
üüberwieſen. Betr. Inſtandſetzung der Gienneimdebrückenwage wurde
ein Gutachten der Firma C. Schenck zur Kenutnis gebracht. Zur Er=
öffnun
der Wernerſtunße wurde beſchloſſen, eite mockmalige Beſichti=
gung
unter Zuziehung der Baukontmiſſion vorzunehmien. Zweeks Beu=
gebung
der Kaxuſſellplätze ſoll wit Karuſſellbeſitzern in Unterhanblung
getreten werden. Ein Geſuch um Erlaß der Billettſteuer des Kino=
beſitzers
wurde abgelehnt. Zur Einſtellung der Dampfſtraßenbahn
Eriesheim-DarmſradtArheilgen beharrt bie Verſammlung auf dem
früüher gefaßten Veſchluß. Ferner wurde beſchloſſen, nt dem 1. Mai
wieder die Solbadkuren für tuberkuloſe Kinder zu beginnen. Zu Mit=
gljedern
der Wohnungskommiſſion wurden die Herzen Wilh. Steinbpe=
cher
und Gg. Amann ernannt. Das Geſuch der Notzſtandsarbeiter um
Erhöhung des Taglohne3 wird abgelebnt, doch ſoll bei beſonders ſchlve=
ven
Arbeiten eine Zulage gegeben wverden. Das Ehepnar Ludlvig
Mahr 3. begeht am 30. April das Feſt der Silbernnen Sodneit.
Eberſtadt, 27. April. Kirchliches. Wie in früheren Jahren,
ſo werden auch in dieſem Jahre in der katholiſchen Kirche zu Ebentadt
a allen Maiſonntagen nachmittags um halb 5 Uhr Maipvedigten ab=
gehalten
werden.
Worms, 25. April. Zu einer Gedächtnisfeier des Poſt=
und Telegraphenamtes für die Eefallenen des Weltkrieges,
verbunden mit der Einweichig einer Gedentaſel hatten ſich zahlreice
Beaurte und Begurtinen in dem finnreich mit Palmen und Lorbeer
geſchmiickten Poſthofe eingcfunden. Als Vertreber der Oberpoſtdrrei=
tion
war Herr Poſtrat Jahn aus Darmſtadt erſchienen. Der Po=
famenchor
leitete mit dem Choral Feſus, meine Zuverſicht jreihevoll
die Feier ein und der Geſangverein Liederkranz brachte wirkungsvoll
das Lied Den gefallenen Kameraden zum Vortvag. Herr Stdtver=
ordneter
Neunbörfer gedachte in einer eindrucksvollen Gedächtnis=
anſprache
der gefallenen Berufskollegen und forderte die Verſammlung
auf, die Mahmung zu befolgen, die die Gefalleien uns zuruſen: Nehmt
es ernſt mit dem Vaterland. Uns war es blutig ernſt damit. Wir ſind
Dafür geſrorben. Tretet mit aller Kraſt dafür ein, daß die gube deutzſche
Art, daß der Vorfahren koſtbares Erbe erhalten bleibe, daß deutſcher
Fleiß, deutzſche Ehrlichkeit, deutſche Frömmigkeit und deutſche Treue micht
ſchwinden." Herr Poſtdirektor Gramläng übernahm dann in dem
Namen der Poſt= und Telegraphenverwaltung der ſchlichte Gedenktafel
us ſchwarzem Marmor, die ihren Ehrenplatz in bem Schalterraum des
Hauptpoſtgebäudes finden wird. Die Feier fand durch den Geſang des
Niederländiſchen Dankgebets, das die beiden mitwirkenden Vereine zum
Vortrag brachten, einen erhebenden Abſchluß.
Worms, 26. April. Das Oratorium Luther in
Worms erlebte geſtern abend im Städöfſchen Spiel= und Feſthauis
ſeine dritte Aufführung. Das Haus war naturgemäß wieder gänzlich
ausverkauft. Die Nachfrage nach Karten, und das gaurz beſonders von
auswärts, war wiederum ſo außerordentlich ſtark, daß es leider nicht
möglich nar, allen Wüinſchen gerecht zu werden. Die Spannung der
begeiſterten Zuhörer, auf die das gewaldige Werk Meinaudus einen
tiefen Eindruck wachte, löſte ſich in jubelnden Beifallskundgebungen aus.
Wie wir hören, ird erwogen, das Oratorium noch einmal in der Drei=
faltigkeitskirche
aufzuführen.
k. Gießen, 26. Aprul. Streik. Geſtern legten dis etwa 800 Ar=
beiter
auf dem Braunſteinbergwerk infolge Lohndifferanzen die Arbeit
nieder. Für die Wintermonate ſwar eine Teuerungszulage gswährt wor=
den
, die fetzt nicht mehr ausgezahlt wuvde. In Klein=Linden ſond geſtern
eine Verſammlung der Arbeiterſchſt ſtatt.
k. Klem=Linden, 26. April. Einbruch. Letzte Nacht wurde in
zwei Hofreiten eingebrochen und Stallhaſen, 6 Paar Strüumpfe und
Wäſche geſtohlen. Mit Hilfe von Polizeihunden hofft man den Täter
ausfindig zu machen. Die neue fechſte Lehrerſtelle wurde den Schul=
amtsanwärter
Mathes aus Erbach übertragen.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Altertumsfunde in Bechtheim.
Bei Ausgrabungsarbeiten eines Kellers ſtieß man auf einen unterirdi=
ſchen
Gang. Im Verfolg dieſes Ganges fand man eine ſteinerne Urne,
welche mit 15 Goldſtücken angefüllt war. Die Münzen ſind geprägt und
ſtammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Ausgrabungem werden fort=
geſetzt
. Wetterfeld bei Laubach. Seinerzeit hatte die Firma
Buderus im Januar begonnen, in unſerer Gemarkung nach Eiſenſteinen

zu ſchürfen. Da indeſſen die Ergebniſſe des Schürfens unbefriedigt
waren, hat die Firma ihre Tätigkeit wieder eingeſtellt. Bad= Nau=
beim
. Zu den Differenzen zwviſchen Kurverwaltung und Kuvorcheſter
iſt geſtern der Schiedsſpruch des Gewerbegerichts gefällt worden. Man
niymmt an daß beide Perteien, die ſich eine dreitägige Bedenkzeit vor=
behalten
haben, ſich Gem Spruch, der die goldene Mittellinie vorſchlägt,
fügen werden. Im Intereſſe unſerer Kur, die in jeder Beziehung ſonſt
einen guten Anfang genommen, iſt das nur zu wünſchen. Ein Miß=
erfolgder
Wünſchelrute. Die auf dem hochgelegenen Friedhof
in Schlitz nach Angabe eines Wünſchelrutengängers erfolgten Boh=
rungen
nach Waſſer zwecks Anlage eines Friedhofbrunnnens endeten
mit einem dölligen Mißerfolg. Nach den Feſtſtellungen des Ruto=
gängers
ſollte in höckhſtens neun Meter Tiefe an eimem genau beſtäu=
ten
Platz eine Waſſerader, fließendes Waſfer, ſich vorfinden. Außer
eier nur gehits geringfügig feuultten Sadſchicht wurde aber kein Waſſer
angetroffen. Die Koſten für das verunglückte Unternehmen belaufen
ſich auf etwa 16 000 Mk.

Reich und Ausland.

Berlin, 27. April. (Wolff.) Im Prozeß gegen bdie Lv=
heber
des Sprengſtoffaktentats muf das Elektrizitätswerk
Umterſpree beantragte der Srantsanſvalt gegen den Angeklagten
Wingerning 14 Jahre Zuchkhaus, gegen Schwalbe und Hetzer ja zehn
Jahre Zuchthaus, gegen Pieskorch 8 Jahre Zudthaus, geger Herzberg
2 Jahre Gefängnis uib gegen ben Mſitangeklagten von Felden 3 Monate
Gefängwis wegen unerlaubten Waffenbeſitzes.
O.N.B. Frankfurt, 26. April. Autounfall. Auf der Hombur=
ger
Landſtraße, Dicht enr Homburg, überſchlug ſich an einer Kurve ein
Auto, in dem ſich außer Dm Chauffeur der Kinubeſitzer Heinr. Höhn,
der hier und in Homburg mehrere Lichtſpieltheater betreibt, ſeine Frau
und ein Verwandter, ſowie ein Geſchäftsflihrer befamden. Der Chmtffeur
war ſofort tot. Höhn, der im Augenblick der Hataſtrophe das Auw
lenkte, ſtarb nach einigen Stunden im Homburger Kvankenhauſe. Der
Geſchäftsführer wurde ſchwer verletzt. Der Verwandte erlitt einen Bein=
bruch
und Frau Höhn kam ohne Verletzungen davon.

ſo eröffnet ſich damit die Ausſicht der Welt den Frieden zu gelst=
dem
ſie ruft, umd die freiheitliche Entwichluung Deutfchlands iu
Bahnen zu ſichern. Die Vorſchläge, die dem Präſidenten Hapſr.
geteüt worden ſind, muten uns Ungeheures zu. Das deutſchenz
aber gewillt, rückhaltslos zu leiſten, was es nur leiſten kamn.
mit uns der Auffaſſung ſein, daß für rückſchauende Betrachtum
nicht Zeit iſt. Schlügt auch dieſer Verfuch fehl, ſo iſt vor der W
feſtgeſtellt, daß Deutſchland alles getan hat, was in ſeinenn
ſtand, um der erſchöpften und zerſkörten Welt den Frieden zu u
In dieſenr Bewußtſein ſuürde das deutſche Volk allem Schwen
die Gewalt verhängen kann, fürchtlos und ungebeugt ſtandhaltet
ruf links: Jammer! Beifall bei der Mehrheit.)
Abg. Müller=Franken (S.): Es darf doch nicht vergeſs
den, daß, wenn ſich der Miniſter in einer wenig beneideniswern
befindet, die frühere Politik der Rechten die Schuld daran trän=
Präſident Harding das ihm angebotene Schiedsrichtercnt
würde, war vorauszuſehen. Das Kabinett hat hier auf eigenen
wortung gehandelt. Der Miniſter meint, es entſpräche auch des
kratiſchen Anſchauungen, wenn das Parlament nicht immer befrai
ſo bermag ſih ihn nicht ſo ohne weiteres zuzuſtimmen. Lebensfri
Volkes müfſen zun mindeſten im auswärdgen Ausſchuß beſproog
den. Daß wir bis an die Grenze unſerer Leiſtungsfähigkeitü
gehen müſſen, wiſſen wir. Auch unſere Freunde im Ausland köuö=

fd. Koblenz, 27 April. Der Mittelrheiniſche Weimhänd=
lerverband
richtete in ſeiner hier abgehaltenen Tagung am ſeina
Mitglieder die Aufforderung, fetzt keine franzöſiſchen Weine zur kaufen
und zuf den Bezug von Spirituoſen aus Fronkreſch und England zu
derzichten.
Halle, 27. Apvil. Ausweiſung verdächtiger Auslän=

Her. Mit der Ausweiſung der in Mitkelcendſchlaud befinblichen ver=

dächtigen Ausländer iſt begonnen worden. In Papitz im Kreiſe
Merſeburg, wo eine größere Anzahl Ausländer angemeldek war, wur=
den
20 von ihnen, vornehmlich Ruſſen, dureh die Schutzpolizei feſtgenom=
men
und nach dem Sammellager Quedlmburg gebracht.

Parlamentariſches.

sw. Der Fänauzausſchuß ſetzte geſtern die Beratung des
Vcſolbungsgeſetzes ſort. Die vorgeſtern unterbrochene Beſpre=
churidg
über den Antag Oſann, betr. Gewähnung des Exiſtenzmini=
mums
, wurde zu Ende geführt, der Antrag ſelbſt, weil zu allgemein
gehalten, abgelehnt. Angenommen wurden eie Reihe hon Eniſchlue=
ßungen
, die ſich auf Kinderzulagen, Ortszuſchläge und die (Kewährung
eines Mindeſtgrund ehalts an die nicht in dev BeſoldungSondeming autf=
geführten
Beamten erſtzeckt. Abgelehnk wuude der Antrag, betr. Bereit=
ſtellung
von Mitteln im Hauptvoranſchlag gur Unterftützung der Be=
amten
und Lehrer in Ortsklaſſen D und E zugunſtm der Ausbildung
ihrer Ginder. Das Ruhegeholtsgeſetz wurde in der Faſſung der erſten
Leſung mit einigen uneheblichen redakkionellen Aenderungen ange=
nommen
; ebenſo das Geſetz über Die Hinterbliebenenverſorgung. Ein
Antrag, der die alsbaldige Auszahlung von Vorſchüſſem an die Ruhe=
gehaltsempfänger

ſrrfung der Vollsſchullehrer in Frage kommt, eine neute Faſſunng. Es
weiben eingereiht die enögüiltig angeſtellten Lehrer und Lehrerinnen in
die Gruppen 7 und 8, und in die Grupbe 9 außer den Nektouchr bis zur

Geſcmtzahl von einem Sechſtel aller Stellen, die dienſtälteſten Lehver.
Die Stellenzahl der Gruppe 9 wurde auf 570 feſtgsſetzt. Ein Antrag,
eine Anzahl Roktoren nach 10 einzuſtufen, wurde abgelehnt. Die Be=
ratumg
wurde an dieſer Stelle abgebrochen und es folgte eine eingehende
Ausſprache über die Vorgänge am Heſſiſchen Landesthe=
ater
. Das Ergebnis war die einhellige Meinuung, daß alles geſchehen
müſſe, um den entſtansenen Konflick auf gütliche Weiſe wieder beizu=
legen
. Schluß 1.30 Uhr. Fortſetzung Donnerstag.

hierdon nicht entbiden. Aber was bei der internationalen Gewes=
tagung
in Amſterdanr beſchloſſen wurde, iſt das Höchſtmaß der
wollens, das man im Ausland noch für uns übrig hat. Profeſſoo=
bedauert
, daß wir nicht raſch genug gehandelt haben. Wie vertr.
das mit dem deutſchnationalen Jubel über den Abbruch der 9
Verhandlungen und bem Programm, jetzt unſererſeits keine
Vorſchläge zu machen. Gegemülber den Vorwürfen Briands, daßi!
Wiederauſban Fuankreichs abſichtlich verzögert hätten, ſtelle ich ve
wir bereits im Auguſt 1919 der franzöſiſchen Regierung die Liefern
60 000 Holzbaracken für die dringendſte Wohnungsnotz angebotein
Frankreich hat dies aber abgelehnt. Die Vorwürfe treffen u
nicht. Immerhin iſt es mit Sachlleiſtungen allein nicht getan.
gerr ſind wir noch heute der Auffaſſung, daß die Pariſer Fordr=
in
42 Jahren nicht erfüllt werden können. Der meue Vorſchlag ſiſfz
Friſt vor. Damitz wird die Laſt auch noch einer zweiten Geck
aufgebürdet. Das muß ſülſeßlich ertragen werden. Jedenfalls in
Deutſchs Volkspartei, die mit in dev Regierung ſitzt, ſelbſt am bänt
urteilen, baß wir die Kauen tragen können. Die Lebeushaltungg
renhe Leute bei uns füären, und die gewwaltigem Dividenden, die W
autsgeſchüttet werben, geben freilich dem Auslanb ein ganz falſchde=
von
umſerem Arzſtänden. Wez danm gelviſſe Parteien noch imnd
Mund voll nehwen, und zuenm offen die monarchiſtiſche Produ
mrehr arnh znehr zutags tritt, kann man ſich über das Mißtrauen in
land nicht wundern. Es iſt ein Skandal, daß die Deutſchntationallu
das Begräbnis der Kaiſerin für ihre Parteipropaganda ausgere
ben. (Lärm und Proteſtrufe rechts.) Unwiderſprochen iſt behaunh,
ben, daß alle Regimenter der Reichstwehr Deputationen entſandtc
Ich Lenka die Aufmerkſantkeit des Miniſters auf dieſem Punkn
müſſen, um falſche Eindrücke im Auslande zu verhindern, dieſe S
Reichstag klarſtellen. (Rufe: Denunziant.) Was Sie mir zurußit=
mich
nieht abhalten, die Wahrheitz zu ſagen. Ich warne die 99
ſchaft ſich etwa an Selbſtſchutzorganiſationem im Oſten zu beteiliger,
das alles, ſind deutſchnationale Propagandamittel. Wir wvollenn
Volk gegew wirtſchaftliche Verſklauung unnd politiſche Zerreißung 15
(Beifall bei den Sozialdemokvaten.)
Zu großen Lärmſzenen kommt es, als der Abg. Helffevichck!
ſeine Rede damit beginnt, daß er dem Abg. Müiller=Franken vrd
er habe mit ſeinem Ausführungen gegen den deutſchen Militaris:Eu
wollt oder ungewollt der Entente Hilfe gegen Deutſchland y
Die Sozialdemokräten rufen dagegen dem Redner zur, daß er eirz
größten Kriegsſchuldigen ſei.
Abg. Dr. Helffexich geht weiter auf die Kriegsurſachuf
und verſucht nachzuweiſen, daß der frühere deutſche Kaiſer imt.
Frieben geivollt habe. Das Vorgehen der Sozialdemokraten bedcu=
Bewaffnung unſerer Feinde. (Beifall rechts und Unruhe bei B./
zialdemokvaten.) Als Redner die Ausführungen des Abg. Müller=5/
über die Beiſetzung der friiheren Kaiſerin als ein Zeugnis niess !
Geſinnung kennzeichmet, begleiten ihn die Deurſchnationalew mi
rufen gegen die Sozialdemokraten, die von den Sozialdemokrats
Gegenrufen beantwortet werden. Als der Abgeordnete Dr. Höfſt
fagt, Deutſchland bedürfe einer moraliſchen Reinigung, wird ichrſ.
den Sozüldemokraten zugerufen: Mit Ihnen muß angefangen lur4rün Kriet

nock

uite ſo
fet.
gen Mi
Ob

Als Dr. Helfferich weiter auf die Kriegsurſachen eingeht, wird ili7 mal
dem Abg. Müller=Franken zugerufen: Sie lüigen unmenſchlich! 1. fedig

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 27. April. (Wolff.) Auf der Tagesordnung ſieht die

fährt ſodann ſort: Wir ſind bereit, ſchwere Opfer zu bringen, 9.

Anfragr über
Die auswärtige Politik.
Abg. Dr. Rießer (Dtfih. Vpt.): Im Namen des Reichstagsfrak=
tionen
des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchdemp=
kratiſchen
Paxtei und der Bayzeriſchen Volkspartef habe ich folgende
Eeklärung
abzugeben: Nachdem die Londoner Verhandkungen abgebrochen waren,
hat das deutſche Volk in feſter Entſchloſſenheit die über große Teile
Deutſchlands verhängten Zwangsmaßnahmen getragen. Die Alliierten
haben ihrm Zweck nicht erreicht. Sie würden auch durch ver=
ſchärfte
Maßnahmen ihn niemals erreichen. Unſeren Volksgenoſſen ban=
ken
wir für ihre Treue. Wir ſind überzeugt, daß ſie auch in Zukunft,
wenur es notwendig werden ſollte, dieſelbe Standhaftigkeit und Opfer=
willigkeit
beweiſen wünden. Sie enthebt uns jedoch nicht der Pflicht,
alles zu tun, um neue Geſvalt abzuwendetr. Schieren Herzens, aber im
vollen Gefühl unſerer Verantwortlichkeit ſprechen ſir unſer Eiver=
ſtändnis
dazu aus, daß die Regierung den Weg, der ſich ihr bot, betreten
hat, um die Vermittlung des Präſidenten der Vereinigten Staaten von
Amerika zu erlangen. Wem der Präſidenz bieſe Aufgabe ütbernimmt,

ſtanden, daß dem Präſidenten Harding das Vermittlungsamt ang
lvorden iſt. Aber es muß feſtgeſtellt werden, daß die Schuld o
entzſetzlichen Folgen des Krieges ben früheren Präſidenten Wilſoinn=
der
nichts von ſeinen Worten eingelöft hat. Das amerikaniſche VgM
ſein Urteil über dieſen Mam auch ſchon geſprochen. (Beifall.)1
Scheitern des Vermittlungsverſuches des Vatibans erinnert an ders
gang vom 1917, wo die Friedensmöglichkeit von derſelben Seitn
nichtet worden iſt. (Sehr richtig.) Wir verurteilen an dem Telen
an den Präfidenvem Harding bas Augebot, ihm das Schickſal übeml
Volk ganz auszuliefern. Durch die Ablehnung dieſes Angebotes B/4
Präſident mehr Gefühl füir die Würde Deutſchlands an den Tag 19
als die Staatsinänner, die dieſes Telegramm geſandt haben. Dad
gebot geht überhaupt lveit üüber unſere Leiſtungsfähigleit binaus.5t
Miniſter hat in London ſchon die ihm gezogene Greize in ſeinem giß
Angebotz überſchritten, diesmal iſt er aber noch weiter gegangen. 19
proteſtieren wir dagegen, daß er micht erſt die Aufhebung der Sanltu
verlangt hat. Der Mäiniſter hatz zweifellos den beſten Willen, ,/
wenn er die Grenze unſerer Leiſtungsfähigkeit zum Gegenſtandä 3
Schachern macht, ſo kann er im Auslande nicht auf Vertrauen m?
Je weiter zvir eurüchvsichen, deſto unerhörter wird die Sprache

ſeun di
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He.
s bewe
sl. Redner
ungeheueren
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ich ein Heſa
Fuliſtiſche Politik
Duher ſpiele a.
die Sanktioner
Eenſatz verſd
Ftrümmern m
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RSchli

V

König Ptolemäus ſciem genannt. Die Bühnenbilder, die Max
Boſſecher gemalt hatte, ſtammten vom Regiſſeur des Abends und
zeichweten ſich durch gefällige Schönheit aus. W. W. G.

Pelleas und Meliſanbe‟ Muſikdrama in 5 Aktem
von Maurice Maeterſinck. Muſik von Claude Debuſſh.
Deutſche Bearbeitung von Otto Neitzel. Erſtaufführung im
Frankfurter Opernhaus.
Der Ritter Golo findet, als er ſich im Wald verirrt hot, an
einer verlaſſenen Quelle ein wunderſchönes Mägdelein, das er,
von heißer Liebe übermannt, mit ſich nimnit und zu ſeiner Ge=
wahlin
erhebt. Meliſonde, ſo iſt der Name des Mädchens, das
ſich aus wicht aufgeilärten Gründen weinend nachts an dieſer
Quelle aufhält, betrügt jedoch ihren Retter mit deſſen Bruder
Pelleas. Golo, der, hinter einem Baum ſtehend, beide belauſcht,
tötet ſeinen Bruder, Mekiſande aber ſtirbt eines natürlichen To=
des
in derſelben Nacht. Eine ganz gewöhnliche Ehebruchs=
geſchichte
, die durch allerlei geheimnisvolle, unerklärliche Sym=
bolismen
literariſch gemacht worden iſt. Symbolismen und
telepathiſche Geheimniſſe kommen unzählige vor. Sie wirkei alle
geſucht, gequält, es mußte um jeden Preis Literatur gemacht
werden.
Dieſes literariſche, von underſtändlichen Seelengeheimniſſen
beſchwerte Buch gab Claude Debuſſy das Gerippe, um das er
das Mäntelchen ſeiner impreſſioniſtiſchen Muſik hängte. Einen
Unterſchied zwiſchen im= und expreſſioniſtiſcher Muſik konnte ich
wicht entdecken. Beide langweilen den norwalen Höver. Die
Muſik Debuſſys, der als der erſte muſikaliſche Impreſſioniſt gilt,
zeichnet ſich durch eine furchtbare Monotonie aus. Alles, alles,
nur keine Melodie. Melodiebrocken, Fetzein, die ſich zwei, drei,
auch einmal vier bis acht Takte aufſchwingen, aber dann fällte
alles wieder zuſanuen in ein endloſes, nimmer endendes Ton=
geplätſcher
von gräßlicher Diſſonanz. Wer wollte heute noch, im
Zeitalter eines Schönberg, die Diſſonanz tadeln? Was Debuſſy
uns aber zumutet, geht über das Erträgliche. Wer dieſe Art
Muſildrama für ſchön findet, mag es tun. Ich will ihm ſeine
Autoſuggeſtion nicht ſtören. Für mich perſönlich aber muß ich
ſagen: Schön iſt anders, ich kann nicht bafür!
Muſikaliſcher Leiter war Dr. Rottenberg; dem dieſe
verträumte, ſtete Adagio= unb Andonte=Mnſik im langſamen
Tempo beſonders liegt. Die Darſteller fanden ſich wit dem ſteten
rezitativartigen Geſang ein ins Extrem geſteigerter Sprech=
geſang
ſo gurt ab wils es eben ging. Ich glaube kaum, daß es
ihnen allzu große Freude bereitet hat. Auch ſchauſpieleriſch bie=
ten
die blattloſen Dichtergeſtalten gar keine Geſtaltungsmöglich=

Breitenfelb (Golo) farblos und konbentionell bliebe.
Ich glaube bezweifeln zu dürfen, daß ein dauernder Erfolg die
W. W. G.
Einſtudiierung lohnen wird.

Konzerte.

der (Arkel), Magda Spiegel (Genoveva) und Richard

mm. Ein kirchenmuſikaliſches Konzert veran=
ſtaltete
geſtern abend in Konkordiaſaal der Kirchenchor
St. Eliſabeth deſſen durchweg klanglich gut abgewogene
und ſicher zur Ausführung gelangte Chordarbietungen aus ver=
ſchiedenen
Zeiten des Kirchenjahres einen kurzen Ueberblick über
ſeine Leiſtungsfähigkeit gaben. Erfreulich iſt bei der Auswahl
der Tonfätze die Pflege auch neuerer Kompoſitionen neben dem
klaſſiſchen Alten; drei im beſten Sinn moberne Sätze aus der
Feſtmeſſe in B=Dair für gemiſchten Chor mit Orgelbegleitung von
Vincenz Goller=Wien (Kyrie, Benedictus und Agnus Dei)
zeigte, daß durch Schulung des Geſchmacks an den klaſſiſchen
Tonwerken auch in unſerer Zeit tiefreligiöfe Empfindungen ihren
Ausdruck in Tönen finden, die durch ihre verſtändliche Melodik
ſehr wirkſam ſind. Das gleiche gilt von dem Weihnachtsgeſang
des rheiniſchen Paläſtrina Franz Neckes, der ſich mehr der
melodiſch=modernen Richtung zuneigt, wie auch von Michael Hal=
lers
Oſterchor, der in den lapidar=ſtrengen alten Formen wurzelt,
die durch die Regensburger Kirchenmuſikſchule, der er angehörte,
beſondere Pflege fand, die ſich auch in ſeinen weltlichen Kom=
poſitionen
(Melodramen und Streichquartetten) nicht verleugnen
laſſen. Freilich, die ergreifende einfache Klarheit der Karfreitags=
Improprien eines Ludwig Thomas Vittoria kann don ihnen
nicht überboten werden, beſonders in ihrer tief zu Herzen gehen=
den
Sprachſchönheit, die zu unſerem Bedauern leider aber bei
den griechiſchen Worten durch irrtümliche Verlängerung der un=
betonten
Silben nicht ganz befriedigte. Ein Sancta Marfa,
von K. Grim für Chor, Violine, Orgel und Tenorſolo ſprach
durch ſeine geſüllige Form an und fand in Herrn Lang einen
guten Vertreter, der auch (anſtelle von Franz Müller) noch zwei
Geſänge für Tenor (Groß iſt Jehova, der Herr und Selig
ſind aus dem Evangelimann) klangſchön vortrug. Frau

Wohlklang und Vortrag, während der inſtrumentale Teil der
Solovorträge in Herrn Konzertmeiſter Schnurrbuſchs be=
tpährten
Händen lag, der (begleitet von Fräulein Dora Diet=
rich
) die G=Moll=Ciacona (Chaconne) des alten Bologneſer
Meiſters Vitali, ein ernſtgeſtimmtes Variationenwerk, ſowie drei
Stücke von Matheſon, Emanuel Bach und Rameau nach Bur=
meſters
Bearbeitung in künſtleriſcher Vollendunn ſpielte. Am
Harmonium und Flügel begleitete die übrigen Nummern Herr
Muſikdirektor Klaſſert, während der aus Männern und
Knaben beſtehende Kirchenchor der Leitung des Herrn Chor=
meiſters
Grimwillig ſich unterordnete.

I. V.N. Der Richard Wagner=Verein verauftich
einen Liederabenb mit Kompoſitionen unſeres heim!
Meiſters Arnold Mendelsſohn. Wird dieſer überall in De
and, wohin ſeine Werke dringen, mehr und mehr als einen
ſerer charaktervollſten und feinſinnigften Tondichter gewürda
iſt es für uns Darmſtädter von beſonderem Reiz, das ihm ens
Perſönliche aus ſeinen Liedern herauszufühlen, Züge, die nu
den erkennbar ſind, der näher mit dem Meiſter in Berülſck
kommen durfte. Starkes Intereſſe erweckten die ſieben hien
erſten Male geſungenen Lieber, die bewieſen, daß der Stit
Komponiſten derſelbe geblieben iſt wie in ſeinen altbelnuch=
Werken, daß es ihm beſonders am Herzen liegt, neben dem m/=
druck
des Ganzen auch Einzelheiten, Bilder des Textes tonnan
riſch wiederzugeben. So entwickeln ſich oft die kleinſten Giee
zur dramatiſchen, anſchaulichen Szene, was bei einem Viemee
wie Uhlands Auferſtehung ungewohnt ſtarke, aber dura.

7
Arklär
Uae
Hererkl
nu
*9
es Reichstg

Dichtung begründete Gegenſätze hervorbringt. In der Zigech,

muſik ſchillert ein buntbewegtes, leidenſchaftliches Leben.
chologiſch kompliziert iſt die Vertonung von Grünwalds
heißung die ſich durch intereſſante Harmonie auszeichner.
Goethe=Lieder offenbaren vielleicht am beſten, wie feinſſah
Mendelsſohn in die Dichtungen eindringt, wie nahe ſeiner y.
die Goetheſche Lyrik ſteht. Das freundliche, leichtbeſchwane
Mädchenlied und das Necklied: Sie narret dich ſind Beiſock
für die liebenswürdige und die humoriſtiſche Seite des Menin
Die anderen ſchon öfters gehörten Lieder vervollſtändigteng
Bild der Mendelsſohnſchen Liedkompoſitionen. Als die i
vollſten erſchienen uns wieder Aus dem Nachtlied Zarathuſen

Rotbörſteken und das humorvolle Lied Die Verſchmährek
Frau Paule Werner=Jenſen, die ihren dritten L2
abend im Verein gab, iſt gegenwärtig wohl die berufenſte 25
pretin der Kunſt Mendelsſohns. Ihre wundervolle warmen!
ſtimme, ſtets weich und ſchön klingend, läßt ſie das Geſan.
vollkommen beherrſchen, im Ausdruck hat ſie ſich ſo in die 20
eingelebt, daß man ſie wohl kaum mehr im Sinne des Ras?
niſten wird vortragen können. So iſt ſie auch anderwartn
Verbreiterin von Mendelsſohns Liedern bekannt und
geſchätzt. Der Meiſter begleitete ſelbſt am Klavier und A."
ftützte die Sängerin durch ſein fein abgetöntes, auch in dehde
gleitung charaktervolles Spiel aufs beſte. Leider war die ſe52
Verbindung zwiſchen den Künſtlern und der zahlreichen Büche.
ſchaft nicht ſo vollkommen und innig, daß die Stimmunß he
rechte Wärme erreicht hätte. Vielleicht trug daran die nicht e
günſtige Aufeinanderfolge der Zuſammenſtellung Schuld.
zum Schluß ivurde der Beifall ganz herzlich, wofür die Austs
den mit einer Zugabe dankten.

[ ][  ][ ]

116.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 23. April 1931.

Feite 5.

Solche Worte, wie die Franzoſen ſie gegen uns anwen=
nmrmen
und Gevichtsvollzieher, ſind von ums nie gebraucht
77 exrbärmlich, einen Wehrloſen fortgeſetzt mit Gewalt zu
Anävenw heute der Vorwärts ſagt, wenn unſer Angebot noch
mrüſſg es den Wünſchen angepaßt werden, ſo überſteigt dies
no=en. Wer die Politik aus der Geſchichte kennt, wweiß, daß
durchkommt. Wir kämpfen noch heute mit Ludwig XXV.,
Geſchichtsſchreiber Ranke erklärt. Frankreich will an
unf die Bezahlung komnt es ihm gar nicht ſo ſehr an. Es
rFFeſtzuhaltei, daß die Gewalt eir Ende hat. Die Laſten des
nicht nur die Wohlhabenden, nein, wutch die Arbeiter,
Irland, das heute nur noch 4 Millionen Einſvohner hat.
ſal will Millevand auch uns bereiten. Das deutſche Volk
e Schläge überſtanden. Faſt ſcheint es, als ob unſer Volk
ahre eine moraliſche Züchtigung nötig habe. Die Kreiſe,
vechnen, trauern in Sack und Aſche. (Großer Lärm und
r andere Kreiſe amüſieren ſich nach Kräften. Die Welt=
rär
dem Jahre 1807 nicht zu Ende war, wird auch mit dem
iöcht zu Ende ſein. (Beifall und Händeblatſchen auf den

wingendn /
Wrochen nin
Wittionen

At

CGrn

fürent rügt das Händetlatſchen.
rreitſcheid (U. S.P.) verweiſt in erſter Linie auf die
(üht zur Wiedergutmachung, insbeſondere weil das frü=
naht
nur die Friedensmöglichkeit nicht erſchöpfend bebau=
gauch
im Intereſſe des Kapitalismus unnötige Zerſtörum=
Sat. Dieſe ganze militäriſche Klique war ſtärßer als der
es Gnoden. In meinen Händen iſt ein Akterſtüxk über
hm Friedenspläne, die Belgien und die Seeküſte für uns
wie ſelbſt Malta England nehmen wollten. Mon wollte
NEUliarden Dollar und Fvankreich 40 Millſarden Fransem
4 ſolchen Plänen ſind die Benmihurngen des Nuntius Pn=
Giern gekonmen. Mit ſolchen Plänen ſind aber auch die
erte gepflaſtert. Was wir der Enzente zugeſchrieben haben,
tzt aufbürden. Die Arbeiter ſuchten natürlich Wege zu
wie Arbeiterſchaft am wenigſten belaſte. Die Arbeiter
Eld um Kriege, trotzdem wüſſe der Arbeiter mit büßen.
er Beſchlüfſe ſind dieſen Geſichtspunkten entgegen gekom=
t
die Arbeiterſchaft zuerſt proktiſche Wege zur Geſundumg
Wielleicht iſt die Regierung ſich darüber klar geworden,
Arbeitern Geſſer fertig geworden wäre als wit den Ka=
m
. die Kapitaliſten ſtreiten ſich immer wur darüher, wer
ſurne daß ſie zum Ziele kommen. Natürlich will die Arbei=
Etente auch zu ihren Rechten gelangen. In Franckreich
0bDer Tag kommen, wo die Arbeiterſchaft ihr Wort im die
eyfrn hann. Aber wir wollen ſchon jetzt wirken. Wir ſehen
Erng der Gewiltpolitik einen Fohſer, wie er in den Sank=
Etritt, und keinen Weg, der zu einem endgeiltigen Zuuſtande
eivoltſame Löſung hat zum Berſpiel in England nur Ar=
de
racht und zum Streit geführt. Abenen die Deutſchnatio=
isMut
finden, endlich zu ſagen, was ſie mit ihrer Gewalt=
ullen
, ſind ſie lediglich ſchlechte Zomädianten. Auch ſie
dyr gem Krieg für Wahnſim, aber ſie tnol en mit ihren Prt=
ſpirhe
Geſcharte machen. (Sehr rishiiz! bei den Sosial=
die
Regierung hat viele Sünden auf ſich geladen. Sie
n)Scheitern der Londoner Verbandlungen rechtzeitig neue
en miiſſen. Fraglich war, ob es zwechwäßig war, daß zu
derr Simons in Lugano Politik machte, während Herr
SSchwarzwald weilte. Es ſcheint doch ſo, daß der altd
rnodernen Gewandes noch immer lebt. Sonſt hätte der
miſt rricht zu ſeiner Vertretung im Auswärtigen Amto Leute
Eientäch immer alles abſtritten, während der Miniſter ſchon
ſa bw in empfaugen hatte. Das Parlament muß in der Lage
echtttig einzugreifen. Mit der uachträglichen. Entlaſſung der
k* an Schaden am deutſchen Volke nicht geheilt werden. Der
uref ſomit nicht gut im Namen des deutſchen Wolkes ſprechen.
Einuſ er Geſchäftsleute, die hier weilten, haben unſere deut=
litiin
ſchäftskundig in die Hand genommen und mach ihren Wün=
urſch
ſafs geletnt ! Das iſt keine deutſche Politik, ſondern eine Politik
Sziademolm / Karlatm Rtiesnick. Im übrigen erwarten wir nichts von der Ver=
s und Umie blung. / bi die Regierung bleibt oder nicht, iſt gleichgüiltig. Alber
nn des Au 9.komiwar Regierung werden ebenfalls die Hände gebunden ſein.
aßs em Runz ſe bürz iie Regierung hat alles auf eine Karte geſetzt. Sie hat
ben Iſlneiz en des deutſchen Volkes ein Haſarbſpiel gerrieben. Kom=
wir
ywennem blauen Auge dahvn, Herr Polykrates Fohrenbach,
den Eonir
dner g. 4. das hr 5Ihr Verdienſt, ſondern ein unverdientes Glück. (Beifall.)
73blich (Kom.) vermißt in der Erkläruug der Koglitions=
Albg
vien ihr wolitiſchen Gedanken, polemiſiert gegen die Rechte als
den Kſtrerantwortlich und greift den Abgeordneten Helfferich an.
Augrtt bes Abgeordneten Müller=Framken auf die Rechte aber
E7hl den Zweck, den Schleier über die Vergangenheit zu
geig)i- Mehrheitsſozialiſten waren mr Kriege auch nicht beſſer
Ah. Das beweiſt ſchon ihre Zuſtimmung zum Frieden vonr,
=Litoſm edner geht ſodann auf unſere Vorſchläge ein und ſagt,
Nßwie d nngeheueren Laſten gar nichk weiter tragen können, es ſei
waF Browerteuerung hinausläuſt. Eine ſo unclare Politik

tatſächhli em Haſardſpiel. Frankreich habe die Mackt. Es wolle
tſſche Politik und lege auf wirtſchaftliche Fragen gar kein
Fraſidernm Eme in
vicht, he= ſpiele auch Herr Loucheur keine Rolle mehr. Frank=
Das am
he: Sanktionen und werde ſie durchſetzen, da der franzöſiſch=
grinwchen
ſſich
wilert errunzt liſche Giamuatz verſchwundn ſei. Die Franzoſen wollen Deutſchland
om derie olſtiſch zolrimmern und wirtſchaftlich vernichten. Die deutſcho Indu=
ima
ve brichtx thrmmen. Der Arbeiterſchlaft drohen unerhörte Laſten.
ſeßt it einer Kampfanſage an den Kapitalismus.
in d Stft
röl lichen Bemerkungen des Abg. Müllex=Frauben und
Srn ane
*i wertagt das Haus die Weiterbereitung auf morgen nach=
Druſhadlaß

Schluß6 Uhr 15 Min.

27 April= (Wolff.) Im Skeueräusſchuß des
klärte der Finanzminiſter, daß er inr Hinblick aurf mancher=
ne
Schwierigkeiten eins Verlängerumg des Termins für die
imerklärung um 14 Tage, alſo bis um 15. Mai, als=
rver

27. April. (Wolff.) Nach dem Beſchluß des Aelteſten=
sReichstags
dauern die Pfingſtferien vom 7.
-i.

zuer=Vere
poſitio

Vermiſchtes.
Slakat=Wettbewerb für die Deutſche
Dird dieſer ühn KswerFlchau München 1922 wind eben bekannt; er iſt unter
mchr und mehi 0 En üblichhſera dingungen für alle deutſchen Künſtler offen: 1. Preis
inten Tondichtr /e. Mk. Preis 4000 Mk., 3. Preis 3000 Mk., 4. Preis 2000 Mk.,
denm Reit,. W Preiſtke 5 500 Mark. Die genannten Preiſe werden unter allen
mſtänder urteilt. Die Aufſchrift des Plakats ſoll lauten: Deutſch=
aus
zufüblen, 3
verbeſch München 1922 (Mai bis Oktober) Papiergröße 96 oder
Zenhince breit und 72 Zentimeter hoch. Das Preisgericht iſt gebil=
dem
Meiſter !
erwechtien die ſic dct aus dihenümſtlern Th. Th. Heine, Profeſſor Brun Paul, Profeſſor
wieſen, Wf WPr. E. P Sm us, Edwin Scharff, Richard Seewald, Walenty Zietara
o Rompma, Roſa, 1. Vorſitzender, Redakteun und Schriftſteller G. A.
Kahngärtr 2 Vorſitzender des Werbeausſchuſſes. Die Envwürfe ſind
NS Al. M meif der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Gewerbeſchau München
33, Aus zungspark, einzuliefern, von der die ausführlichen Wett=
erbsbchmungen
zu beziehen ſind.
ſchkenswerte Regeln für den Verkehr an
WEihmltern: 1. Wähle für Deine Poſtgeſchäfte möglichſt
aw-berkehrsſtunden. 2. Kllebe auf alle freizumachenden
ekMarken vor der Einlieferung auf, wozu Du bei Brief=
=Poſtanweiſungen nach der Poſtordnung verpflichtet biſt.
ixu Wert= und Einſchreibſendungen einen Einlieferungs=
Trnte vorher aus. 4. Halte das Geld abgezählt be=
eb
: größere Mengen Papiergeld ſtets geordnet. Lege bei
PEurt= oder Auszahlung von drei und mehr Poſtaneiſungs=
Erheträgen, ſowie beim Cintauf von drei oder mehr ver=
ahen
von Wertzeichen im Betvage von mehr als 5 Mark
Bmite Zuſammenſtellung der zu zahlenden Beträge vor.
2i feigenem ſtärkeren Verkehr die beſonderen Einrichtungen
tngsblicher und =verzeichniſſe, Selbſtvovbereitung von Pa=
NO/ richreibbriefen),
S/kimmen aus dem Leſerkreiſe.
Seintlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
rſet
Amwrtung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 deß Preſſe‟
ſeties in vollem Umfange der Einſender verautwortlich.)
Eictche Tariferhöhung den elektriſchen Straßenbahn mußte
domn P.
Un ruhig hingenommen werden, da auch die berufenen Ver=
meter
de imngerſchaft, die Herren Stadtyssordneten, ſich der Notwen=
digkeit
,
herigen Einnahmen zu vergrößern, nicht verſchließen konn=
ten
.
* üir es unverſtändlich, daß nunmehr nur Wochenkarten aus=
ſegeben
Ana= mit der Berechtigung einer nur einmaligen Hin= und
Nuckfahrtm. zu haben doch in Darmſtadt in den meiſten Fällen noch heine
genann=agfſ iſche Geſchäftszeit, ſo daß der Wochenkarten=Inhaber täg=
ich
im g Ma ine 4malige Fahrt zurücklegen muß. Wenn ſchon dieſes
OIſtem k8 Bullten wworden iſt, ſo hätte man auch denjenigen Intereſſen=
EEn, umd Ri fuud wohl die meiſten der ſeitherigen Wochenkarten=Inhaber,
die täglies hammal an ihre Arbeitsſtelle fahren, Rechnung tragen müiſſen.
Dine Aev ing ſcheint daher in doppeltem Intereſſe erforderlich. Auch
wurd es /E/Mrißſtand empfunden, daß die Heag nur Fahrſcheinheſtchen
ur 3 un g= auch für 2 Teilſtrecken herausgegeben hat. Das letztere
re aue=Au Erleichterung für das Fahrperſonal, zumal in ſehr vielen
C.K.
Bahen mei* Reilſtrecken benutzt werden,

Die deutſchen Vorſchläge.
Die Prüfung in Waſhington.
Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.) Entgegen anders lau=
tenden
Meldungen erfahren die Blätter, daß bis heute mittag
eine Antwort der amerikaniſchen Regierung auf
die letzte deutſche Note in Berlin noch nicht eingetroffen iſt.
Paris 27. April. (Wolff.) Havas meldet: Die letzte
Nacht übermittelte Nachricht aus Waſhington, daß die deutſchen
Vorſchläge in Amerika einen günſtigen Eindruck hervorgeru=
fen
haben, ſtammt aus engliſcher Quelle.
Paris, 27. April. (Wolff.) Die Chicago Tribune meldet
aus Waſhington: In wohlumterrichteten Kreiſen herrſcht vol=
les
Vertrauen, daß der gegenwärtige Notenaustauſch über
das ergänzende deutſche Angebot zu einem Uebereinkom=
men
führe.
London 27. April. (Wolff.) Wie Reuter aus Waſhing=
ton
meldet, erhielt die amerikaniſche Regierung bis
mittags keine von ermächtigter Seite ausgehende Benachrich=
tigung
über die Haltung der Alliierten. Unzweifelhaft
werde das Staatsdepartement den Empfang näherer Angaben
über die Annehmbarkeit der deutſchen Vorſchläge abwarten, ehe
es nach Berlin eine Antvort erteilt.
Aenderungen an den deutſchen Vorſchlägen.
T.1I. Paris, 27. April. Die Waſhingtoner Regierung
hat die deutſche Regierung bereits verſtändigt, Aenderungen
an den Vorſchlägen vorzunehmen. Dr. Simons hat
dem zugeſtimmt. Waſhington wies darauf hin, daß eine vier=
prozentige
Verzinfung der interationalen Anleihe zu niedrig
ſei. Die amerikaniſche Regierung ſei gewillt, über einen höheren
Zinsfuß zu verhandeln. Dadurch, daß die Vereinigten Staaten
und alle Alliierten alle Anſtrengungen machen, um die Wieder=
guirtmrachungsfrage
nicht zu verzögern, erwartet man, daß Frank=
reich
das neue Angebot günſtig beurteilen wird.
Die Wirkung an der Neu=Yorker Börſe.
T.1. Neu=York, 27. April. Die deutſchen Vor=
ſchläge
haben an der geſtrigen Neu=Yorker Börſe eine große
Hauſſe der europäiſchen Wechſelkurſe hervorgerufen. Der
Franc iſt von 7,37 auf 7,73 geſtiegen und hat damit eine Höhe
erreicht, die er feit langem nicht mehr hielt. Die Mark gewann
einen Punkt und ftieg von 1.54 auf 1,55.
Das Nrteil deuiſcher Sachverſtändiger.
T.U. Berlän, 27. April. Der Lokalanzeiger vevöffent=
licht
zwei Sachverſtändigewrteile über die Aufnahme des deut=
ſchen
Angebots in deutſchen Finanz= und Induſtriekreiſen. Der
bebannte Leiter der Deutſchen Bank und hervorragende Sach=
perſtändige
bei früheren Verhanblungen, Direktor v. Stauß,
äußerte ſich u. g.: Die Sachwerſtändigen haben ſchon im Anſchluß
an die Londover Konferenz erklärt, daß ſie die Londoner An=
gebotealsviel
zuweitgehend und undurchführ=
bar
anſehen. Unter dieſen Umſtänden iſt es ja klar, daß
dasſelbe Urteilauchauf, das neue Angebot An=
wendung
ſinden muß. Selbſtverſtändlich bedeutet ein Ver=
trag
, wie wir ihn jetzt vorſchlagen, eine Sklavenarbeit
für das deutfche Volk auf Jahrzehnte hinaus.
Die Aufbrängung einer großen Anleihe iſt an ſich heute in bei=
nem
Lande der Welt möglich. Trotzdem zwingt die geſamte Lage
der Welt bazu, daß die größte Finanzoperation der Weltge=
ſchichte
gemacht wird. Dies iſt nur möglich, wenn die ganze Welt
an der Aufbringung einer ſolchen Anleihe mitwirkt. Alles,
was ſeitz dem Waffenſtillſtand geſchehen iſt, hat nur dahin ge=
führt
, daß die Konſumkraft nicht nur in Deutſchland, ſondern in
ganz Europa zerſtört wurde. In Deutſchland kann man den
Rückgang des Konſums, abgeſehen von den Nahrungswitteln,
auf nicht weniger als 20 Prozent der Vorkriegszeit annehmen."
Ein hervorragender Vertreter der Induſtrie erklärte ferner:
Das Angebot muß von jedem, der die deutſche Leiſtungsfähigkeit
kennt, als ein lediglich politiſches Angebot betrachtet
werden. Die Verfaſſer haben ſich anſcheinend auch nicht die
geringſte Mühe gegeben, zu prüfen, ob wir unſere Verſprechungen
auch wirklich ausführen können, ja, ſo möchte ich glauben, ſie
waren ſich auch darüber klar, daß kein Sachberſtändiger dieſes
Angebot unterſchreiben konnte.
Ein fachkundiger Reichskommiſſar für den
Wiederaufbau.
T.U. Berlin, 27. April. Im Reichswirtſchaftsminiſterium
iſt beantragt worden, den am Wiederaufbau beteiligten Miniſtern
(Außen=, Finanz= und Wirtſchaftsminiſter) einen fachmänni=
ſchen
Reichskommiſſar zur Seite zu ſtellen, der das Auf=
gabengebiet
bearbeitet und vor dem Geſamtkabinett die Verant=
wortung
trägt. Der Reichskommiſſar, der eine ſührende ſach=
kundige
Perſönlichkeit des Bauwirtſchaftslebens ſein müßte, wäre
dem Reichskanzler unmittelbar unterſtellt.
Das Selbſtbeſtimmungsrecht für das Memelland.
* Berlin, 27. April. Wie das B. T. aus Königsberg mel=
det
, ſind im Memelland Beſtrebungen im Gange, die für das
Memelgebiet das Selbſtbeſtimmungsrecht verlangen.
Der Forderung nach einer Abſtimmung ſind auch Nichtdeutſche
beigetreten, die Bürger Deutſchlands waren und es weiter blei=
ben
wollen.
Die ſchwarze Schmach.
* Berlin 27. April. Blättermeldungen aus München
zufolge mehren ſich die Klagen der pfälziſchen Bevölkerung
über die Schandtaten farbiger Franzoſen. Aus
Landau wird gemeldet, daß dort ſeit vorigem Sonntag 400
ſchwarze Franzoſen in Bürgerquartieren untergebracht wurden.
Auch Kaiſerslautern erhielt eine Beſatzung von mehreren
hundert Mann ſchwarzer Truppen. In Germersheim er=
reicht
die Stärke der ſchwarzen Beſatzung die Zahl der Ein=
wohner
.
Die Schaffung einer ungariſchen Währung.
Budapeſt, 27. April. (Wolff.) In der Nationalverſamm=
lung
erklärte der Fimanzyuinäſter Hegedues, die Trennung
der ungariſchem Währung von der öſterreichiſchen ſei der erſte
Schritt zur Geſundungder ungariſchen Finanz=
lage
. Die Banknotenpreſſe ſtehe ſeit bereits 1½ Monaten ſüll,
wodurch die Noteninflation erfolgreich bekämpſt wurde. Der
Notenanlauf in Ungarn betrage heute 16 Milliarden, alſo 2100
Kvonen pro Kopf. Dies neue ungariſche Geld werde nicht
Aſſignate, ſondern würkliches, gedecktes Geld ſein, um Einſchmug=
gelung
von Fälſchungen zu verhindern. Es werde eine kurze
Zeit Grenzſperre auf 1000 Kronennotem angeordnet. Im Aus=
lande
würden Umtauſchſtellen eingerichtet werden, um die Aus=
länder
vor jeder Schädigung zu ſchützen. Der uungariſche Staat
verzichte ſogar auf den geplanten fünfprozentigem Koſtemabzug.
Die Liquidierung der öſterreichiſchen Bank ſei bereits beſchloſſen
worden. Obfhohl ſie durch Friedensbertrag am grauſamſten
getroffen ſei. Wie der Miniſter fortfuhr, arbeitete Ungarn einen
fertigen Plan zur Liquidierung aus, der hierdurch zur
Geſundung der Finanzlage Mitteleuropas beitrug. Das
neue ungariſche Inſtitut übermimmt ſämtliche Gebäude, Einrich=
tungen
, das Perſonal der ungariſchen Anſtalten der Oeſterreichiſch=
Ungariſchen Bank und die ganze ungariſche Geſchäftsführung der=
ſelben
. Sobald es die Finanzlage geſtattet, wird auch eine ſelbſt=
ſtändige
ungariſche Notenbank errichtet. Ende Februar fragte die
ungariſche Regierung bei den Ententemächten an, ob ſie bereit
ſeien, den durch die Ententefinanzgruppe zur Errichtung der
ungariſchen Notenbank zur Verfügung geſtellten Betrag von den
Reparationslaſten zu befreien. Dieſe Anfrage iſt bisher unbeant=
wortet
geblieben, doch laut Mitteilung des Pariſer ungariſchen
Geſandten günſtig aufgenomimen worden. Der Miniſter betonte
ſchließlich die Wichtigkeit der Schaffung einer mitteleuro=
päiſchen
Einheitsvaluta, welche Frankvaluta ſein
müſſe, da von ihr die Wieberaufnahme des ungehemmten Wirt=

ſchaftsverkehrs, die Bekämpfung der Gefahr der Arbeitsloſigkeit
in ganz Europa abhängen. Wenn das Ausland, ſo ſchließt der
Minrſter, den ehrlichen Ausweis der ungariſchen Finanzverwal=
ung
leſen würde, ſo werde es erfahren, daß die erſten durch die
Vermögensabgabe erzielten Milliarden zur Befriedigung der
Auslandsgläubiger verwendet werden. So müſſe ſich das Ver=
trauen
in Ungarns Ehrlichkeit und Lebensfähigkeit feſtigen.
Letzte Nachrichten.
T.U. Köln, 27. April. In Gegenwart von Vertretern der
Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden, des Handels, der In=
duftrie
und der Studentenſchaft wurde geſtern in der Aula der
Univerſität die Gründung des Inſtituts für Verkehrs=
lehre
vollzogen. Zum Direktor des Inſtituts wurde Rechts=
anwalt
Dr. Eſch=Köln ernannt. Die Lehrtätigkeit ſoll alle
Fragen des Verkehrsweſens umfaſſen. Ein Vertreter des Ver=
kehrsminiſteriums
überbrachte die Grüße der Staatsregierung
und teilte mit, daß das Kultusminiſterium eine Summe von
100 000 Mark zur Verfügung geſtellt hat. Weitere Begrüßungs=
anſprachen
hielten als Vertreter des Auswärtigen Amtes Ober=
bürgermeiſter
Dr. Adelnauer, Geh. Oberpoſtrat Kraiger,
im Nanen des Reichspoſtminiſters, Geheimrat Hagen im Auf=
trage
der Handelskammer, der Rektor der Univerſität Köln Ge=
heimrat
Moritz u. a.
Spiel, Sport und Turnen.
* Der Allgemeine Deutſche Automobilklub hielt
am 23. und 24. April in Hannover, ſeine brdentliche Hauptverſamm=
lung
ab. Aus dem vorliegenden Geſchäftsbericht geht hervor, daß der
Klub auch im vergangenen Jahre ſich in kräſriger Weiſe weiverentwickelt
hat. Die Mitgliederzahl war am Ende des Geſchäftsjahres 1920 auf
rund 23 000 geſtiegen: der wöchentliche Mitgliederzuwachs beträgt un=
gefähr
180 Neuanmeldungen. Infolge des Wiederauflebens des Kraft=
fahrzeugverlehrs
hat die Ausgabe von Gren=karten und die Erteilung
von Tourenauskünften, techniſchen, wirtſchaftlichen und Rechtsauskünften
wieder einen erheblichen Umfang angenommen. Die ſportliche Betäti=
gung
hat im letzten Jahre hauptſächlich nur durch Motorrad=Bahnrennen
ſich äußern können. Schauf kritiſiert wurde die ablehnende Haltung, die
neuerdings manche Behörden den erſten beſcheidenen Anläufen einer
ſportlichen Betätigung auf der Landſtraße entgegenſtellen. Um dem
Motorradſport noch inen breiteren Einfluß innerhalb des Klubs zu
ſichern, wurde der Vorſtand durch Hinzuwahl eines motorradfahrenden
Herrn erweitert. Auch bei der Zuſammenſetzung des Hauptzſportaus=
ſchuſſes
wurde dieſem Geſichtspunkt Rechnug getragen. Der ſatzungs=
gemäß
ausſcheidende Präſident Dr. Bruckmayer=Minchen wurde durch
Zuruf wiedergewählt. Der Vorſtand wurde beauftragt, gegen den in
Bayern wieder überhandnehmenden Pflaſterzoll für durchfahrende Autto=
mobile
und Motorräder energiſch vorzugehen. Ferner wurde folgende
Entſchließung einſtimmig gefaßt: Der Allgemeine Deutſche Automobil=
klub
ſpricht ſich gegen die von einzelnen Städten und Gemeinden be=
ſchloſſenen
oder in Ausſicht genommenen Steuern auf Perſonen= umd
Laſtkraftwagen aus. Abgeſehen davon, daß das Reich ſich die Beſteue=
rung
von Kraftwagen durch Reichsgeſetz ausdrüicklich allein vorbehalben
hat und demzufolge örtliche und Landesſteuern ungeſetzlich ſind, hindern
dieſe den Berkehr und damit den Wiederaufbau. Jede weitere Beſteupe=
rung
der Kraftwvagen unterbindet. die Ausbreitung des Kraftwagenver=
Ehrs und dadurch die Beſchäftigung von Arbeitern und Angeſtellten der
Automobilinduſtrie‟ Einem weiteren Antrage des Gaues Nordbayern
gufolge wird der Klub bei den Behörden dahin vorſtellig werden, daß
bei der Beſchotterung der Straßen künftig mehr Rückſicht auf die Kraft=
fahrzeuge
zu nehien iſt. Zu dem Zweche ſind die Straßen mit Sand
zu beſtreuen, da die Steine viel leichter eingefahren werden. Auch ſollte
ſtets bei Schotterarbeiten eine Seite der Straße freigehalten werden.
Den Schaden an her in Mitleidenſchaft gezogenen, jetzt ſo teueren
Gummibereifung haben nicht nur die Privatbeſitzer, ſondern auch der
Staat zu tragen.
Briefkaſten.
Unterſtützung durch die Quäker. Ihre Bemerkung iſt ſehr beherzi=
genswert
. Warum bleiben Sie anonym? Wie kömnen prinziptell
anonyme Zuſchriften nicht berückſichtigen.
St.
Schkuß deg redaktivnellen Teils.
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Paſſahfeſt (Schlußtage).
Donnerstag, den 28. April. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Freitag, den 29. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Pre=
digt
. Sabbatanfang 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 30. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Feſtesſchluß und Sabbatausgang 8 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 8 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſrgelit. Religionsgeſellſchaft,
Schluß des Peſachfeſtes.
Freitag, den 29. April, Vorabend 7 Uhr 05 Min. Morgens
7 Uhr 45 Min. Abends 7 Uhr 05 Min.
Samstag, den 20. April. Morgens 7 Uhr 45. Nachm. 5 Uhr.
Feſtesausgang 8 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. Nachm. 7 Uhr 00 Min.
Abends 8 Uhr 35 Min.

Unſere Agentur in
Sickenhofen (Poſt Babenhauſen)
befindet ſich bei
Herrn Karl Stegmann
in Hergershauſen bei
Frau Maria Reinheimer, Ludwigſtr. 79
in Harpertshauſen bei
Herrn Auguſt Funk, Kirchſtraße 41.
Beſtellungen auf unſer Darmſtädter Tagblatt ſowie
Inſerate werden dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

4409a)

Wetterausſichten für Donnerstag:
Wolkig trocken, warm, nördliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (C 30, Schüilevmiete
rot 7, blau 7, Sondermiete Serie IX 9): Zar und Zimmrermann.
Orpheum: Vorſtellung um 78 Uhr.
Hauptverſammlungen: Verein für das Deutſchtum im Aus=
land
um 5 Uhr im Reſtaurant Sitte. Eiſenbahner= Baugenoſſen=
ſchaft
um 5 Uhr im Speiſeſaal des Werkſtätvenamtes II. Verein
Daheim um 8½ Uhr im Kaiſerſaal Odenwaldklub um 8 Uhr im
Klublokal. Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft der Handelsgärtner
um 8 Uhr im Anker.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Hanoel und Landwirtſchaftliches): Mar Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Mathäkdenplatz 1.

Riegerplatz 3.
Gntes Mittag= und
Abendeſſen
Mk. 2.70, im Abonne=
ment
Mk. 2.50.
Leſezimm. u. Bücherei
koſtenlos. (*16993

R

Seite

Tagllatt, Donnerstag, den 28. April 1921.

Familiennachrichten
O
.
Statt Kartem!
Die Verlobung uſerer Cochter Meie Verbbung mit Fräukein
Chriſta mit Herrn Regierungs= Chriſta Withich zeige ich an
aſſeſſor Walter Strack geigen wian

R. L. Witkch und Frau
Marze Wittich, geb. von Hahn

Walter Strack
Vegierungsaſſeſſor

Dormſtadt
Erhbergſtraße!

April 1921

Berliu=Halenſee
Georg=Withelmſtraße 6, I.I.

anf 5 nf,5f 5mf 5nf 5nf 5mf 5m 5nSnan Scn
Kar46
Unsere Marzeltese ist angekommen.
labramtagsssor Dr. I. Hippler
Dc
. Frau Liesel, geb. Grimm.

5146

Darmstadt, den Z. Apfd 1921
Nieder-Rametäckterste, 36, I.

Aue*

Ihre am Sonntag, den 1. Mai, nach-
1 mittags 3 Uhr, m der Martinskirche

stattfindende T RAUUNG beehren
Rin Ragngaggn
Marte Lenz
Friechich Hansten
Gerdtstenstraße 19.
Aussa. )

Ihre Vermählung beehren sich
anzuzeigen

Martin Gerbgg und Frau
Lacte, geb. Schmickt.
Darmstadt, den 28. Apail 1921.
Gsse 5

m Sonntag, den 24. April, ſtard
Z4 im 55. Lebensjahre mein lieber
Mann, unſer guter Bater

Unterfertigter C. C. erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, ſeine lieben A. H. A. H.
und ja. Cb. ia. Cb. von dem am 16. April
1921 m Onito (Eknador) erfolgten Ableben
ſeines ſieben A. H.

Richard Wulckon

Chefingenienr
der Firma Orenſtein & Koppel

geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der C. C. der Rhenania‟
J. A.: Borberg XXX.

*16986)

Anſtatt Karten!
Für die vielen Beweiſe warmer
Anteilnahme beim Hinſcheiden
ihres geliebten Vaters, Groß=
vaters
und Bruders

Herr
Johannes Schiebelhuth
Oberpoſtkaſſenbuchhalter.

Darmſtadt, den 27. April 1921
Wittmannſtr. 22.
(*16991
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Schiebelhuth
geb. Vollmöller.

Auf ausdrücklichen Wunſch des Verſtorbenen
fand die Beerdigung in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.

Herrn
Leopold Neu

ſagen herzkichen Dank (so51
die trauernden Hinterbliebenen.

Hugo Gerhardt

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Auf Grund des Beweis=
aufnahmeverfahrens
vor
dem Amtsgericht Darm=
ſtadt
I nehmen, wir unſere
Behaurptungen, daß Be=
amte
des Wohnungsamts
durch Gelder oder dnuch
Lebensmittel zwecks Be=
vorzugung
bei der Woh=
nungszuteilung
beſtochen
worden ſeien, als unwahr
mit dem Ausdruck des Be=
dauerns
zurück. (*16980
Darmſtadt, 30. März1921,
Marie Moog. Osear Huege.

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reinwoll. Stoffen, in kellen u. bedeekt. Farben, mod, Formen
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Hnaben-Anzige in alleu Grössen, aus leinenart. Stoffen
und aus Ia blau-weiss gestr. Waschdrell, Kieler Formen

450
280
2000
Be
580
300
72
A

18 260 320 480 36 680 520 75 165 86 5 12 45 98 1300 150 1680

[ ][  ][ ]

118.

mt. Donnerstag, den 28. April 1921.

Seite 7.

At
Sou!

Führt die
AlSLeUOT!
TalAAUIO

Hür

Vollgummi-Aelfen

wieden ein.

eint

Die Güte unserer Vollgummireifen haben wir auf eine Höhe gebracht, die
uns das Recht gibt, eine Garantie für die Leistung unserer Reifen zu geben.
Durch ciese Wiedereinführung der Kilometer-Garantie, verbunden mit
einer angemessenen Preisermäßigung, verschaffen wir den Verbrauchern
von Vollgummireifen endlich wieder eine Grundlage für eine Berechnung
der wirklichen Unkosten ihres Betriebes. Die Wirtschaftlichkeit der Last-
wagen
- und Omnibus-Betriebe ist hierdurch garantiert.
Wirsind gewiß, daßalle Betettigten unsere Maßnahmen, die zurGesundung
der gesamten Branche erheblich beitragenwerden, mit Freude begrüßen.

iigſten Preike!
tlichſte zuenniet
Jodei.
nac
anitäts=54
endwigsplatz).

ores

das tona

Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Louis Peter A.-G.
Frankfurt am Main.

(alle Stücke)pfund. 8

ohne Knochen
rüffel
... per Pfund 10
Kchen
per= Pfuns 10
(*17088
kratiusſtr. 26.

G
91

7.:

Waggon Kiefernſtangen,
j, preiswert abzugeben.
gerbeten an
(*18969
IAlmann, Holzhandlg.
98kernheim, Heſſen.

Mehrere Waggon (5176

per Ztr. Mk. 58. ab Lager.
Rudolf Adler
Telephen 3051 Mauerſtraße 20B

Empfehle Ta auserleſene
Speiſekarto
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ohne Karten Pfd. 60 Pf.
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Eche Ludwigshöh= und Moosbergſtraße.
17048
Bei Abnahme von 1 Btr. frei Haus.

Tomaten=
Pflanzen
nur erſtklaſſige Sorten, in
Papptöpfen, daher unge=
ſtörtes
. Weiterwachſen,
(*17088
empſiehlt.
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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblntt, Donnerstag, ben 28. Weril 1921.

Hummer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 27. April.
Mikgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in reſervierter und teilweiſe abgeſchwächter
Haltug. Die Spekulation zeigte wenig Unternehmngsluſt, da ſie ab=
wartzet
, wie die deutſche Note an Amerüta beäi der Entente aufgenommen
wird. Am Montanmapkte fanden Reakiſationen ſtatt, wrdurch Phönig
8 Prozent, Mannesmann 11 Prozent, Buderus 8 Prozent nachnaben.
Gchemiſche Werte verkehrten in nicht einhaſtlicher Haltung; während
Scheidearſtalt und Holzverkohlung ſich befeßigen konnten, gaben Anilin
nach. Valutawente, ſpeziell Deutſche Peiroleum, Schantung und Deutſch=
Ueberſee, waren wückgängig, auch Mexikaner und Nummänen auf die in
Ausſicht genommene Beſchlagnahme abgeſchwächkt. Am Gzuheitsmarkte
notzelten höher: Bogenia, Moenus, Fahrzeug Giſtenach, Jstter und
Scheever, Vöhrebenger Mühle, Aſchaffenbaurger Zellſtoff, wähwend die
Breuereinktien nicdriger angeboten waren. Im Freiverkähr tonnten
Holzmgnn ihre ſeitherige Steigerung fortfetzen. Auch Honſa Llohzö
töhsen zu erhöhten Kurfen geſucht. Am Mapkte füir fromde Renten gin=
gen
6pzozentige Ungarüſche Kriegsanleihe mſit Stammbaum zu 1234
Prozent um.
Fraurfurter Abendbörfe vom 27. April.

w. Eiſte meukſiche Geſchäftsbelebung tvat nur bei einzehen Spezial=
worten
ein, ſonſt blieb der Verkäßz weiterhin wuhig. Neben ber Ban=
keifkundtchaft
legt fich aueh die Spekulation Beſchränkung auf. Im
freicn Vertehr wuuden Ph. Holzmam=Geſellſchaft bei großen. Umſätzen
eFhehlich geſteigeg. Der Kurs beweätze ſich zwiſchen 261 und V5, junge
AütiEn W3. Mätcksburg=Rümnberg 88. Vön Valutzowerten geigten
Dätzicheigherige feſte Tendenz, 1110 plus 9 Prozent. Mepikoner lagen
ſtiſt bic gelingez Kursbewegungen. Montanpatziere wwren ſtill und be=
hgübtet
. Chemiſche Wertze zogen gerügfügig an. Glberfelder Farben
450. Schemiſcke Albert lebhaft 651 plus 6 Prozeit. Gſektro Bergmann
büßten 3 Prozent ein. Die ſpnſtigen Induſtrichverte ſtellten ſich meiſt
ahſhas höher. Loßomotzivfabrik Krazuß weiter anziehend 391. Maſchinen=
fäbrik
Bobenia 304, gewannen 4 Prozent. Baug. Wahß u. Frehztng 788
zogen um 3 Progent an. Felten u Guflleguume wurden 10 Prozent ge=
ſteiggrt
. Feinnechanik Jotter gaben mit 535 5 Prozeut nach. Der Schluß
geftndete ſich ruhig und feſt. 4½prozenkige Rumänen 122, 11 Prozent
gegen ihven Rüickgang erholt.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Tjr 100 Mark wurden gezahlt am 27. April ſn = rich 900 (vor
dem Kriege 12540) Fr, in Amſterdam 4,50 (59,20) Gnelben, in

Kopenhagen 8,90 (8880) Kr., in Stockholm 6,80 (88,80) Kr.,
in Lond on 773 (97,80) Schill., in Neu=York 1,55¾4 623,80) Dolkar,
in Phris 20,75 (125,40) Fr.

w. Zeviſeumarkt. Frankfurt a. M., 27. April.

uf
Geld Brief i
Geld Brief Re
Geld Brief V
Geld / Brief Antw.=rarf.)
Sölland. ..
London.. .!
Parts ....!
Schweiz ...!!
Soarien,
Italien ...
Liſſab.=Op. .
Dänemark. T4BT B4
ketssi, 63531,
2551tz1 256.0
430. 481.
11r8.80/t 121.20
90liſs 3½1
309,35 310.5*
Mu4a s0t 146.25 1435. 4865
ee37 80 223220
25ls 251.
4811, 4821,
1108 30/111.150
gos 60 9u8 42
310.20 310,80
Stt141.30/t143.70 Norwegsr., 1.
Schweden.
Helfingfors
Wien (altes
O.=Oeſt. abg
Bubapeſt 19422
Prag... 9335
4504½

Rew=York. 64. 171//64.3374/83,55 65.70
7.10½ H0I
1511½1
t7a4
124.28f 94 996
486 1489.
A


R24.19/24.25

Berliner Bürſe.
* Berlia, 27. April. Börſenſtimunung’sbil0. Mit Rück=
ſicht
auf die umkkare Geſtaltung des deutſchnn Wirtſchaftslebens lag an
der Börſe die Unvernehmugskauſt volhſtändig danieber, doch trat nir=
gends
eine große Naigumg zur Abſtoßung das Beſitzes in Induſtrie=
bawpienen
hervor. Infolgedeſſen hatte die Börſe einen Afuſtrich siemlich
allgemeiner Feſtigkeit. Bemerkenstrgnt war die Aufwärtsbewegungk der
Augsbmug=Müjnnberger Maſchinen, die 11 Paozent gewanuen. Auch
Oreyſtgin g. Koppel wurden zeitveilig rege gebnuft und geſwannen 12
Prpzeint. Lothringer Hütte ſtiegen um 7 Prozent. Deutſch=Ueberſee=
Glektriſche erholten ſich uum 40 Puozent. Kallitwverte wauent durchweg ge=
beſſert
, und zwar Aſchersleben und Weſteregeln um jg 10 Proz. Schiff=
fahrtsaktien
ſchwächten ſich mäßig ab. Kamada=Aküien gewanment 25 Pro=
zent
. In Petroleumaltien fand zeitweilig eim reger Handel ſüatt ohne
weſenttiche Kursderänderung. Von Deviſen ſchwvächten ſich die hoch im
Kurſe ſiehenden ab, während Belgien, Italien und Fradkreich ſich höher
ſtellten. Am Anlagemarkt erlangten die Kursänderungen keinen größe=
ren
Umfang. Preußiſche Konſols gewannen Bruckzteilg eines Prozauts.
Produktenbericht. Am Produktenuankt hiekt die ruhige Ge=
ſihäftslage
an. Von Viktorigerbſen waren beſte Qualitäden gefreugt und
für Futtererbſen zeigte ſich weiter Vedark. Leinſalgt war weniger an=
geboten
. Auch Rays war weräg am Warkte. Schnitzel und Deldichen
komten ihren Preisſtand gut behaupten. Stroh ſchwächte ſich weſter
ab. Für Mais beſtaud Begehr nach maher Ware. Bezugsſcheine neig=
ten
zur Schwächte.

* Berlin, D. April. Die Stelle des bisherigen Dei=
ten
des Reichskommiſſars für die Aus= und Einfmdt
gung für die beſetzten rheiniſchen Gebiete ſurde aus Köln 1.
Ems verlegt: Die Stelle unterſteht, der interalliierten 76
kommiſſion, und die von ihr erteilten Aus= und Einfuhrbemndl
werden, wie bekannt, mit dem Stempel der interallierten )
verſehen ſein. Derartige Bewilligungen ſind ſelbſtverſtändlich kexM
gültigen deutſchen Ein= und Ausfuhrbewilligungen und werdon!
beſetzten Reichsgebiet nicht anerkannt.
Zuſammenſchluß im Kohlenhandel. Dier
Kohlengroßhandlung Wulff u. Co. in Düfſeldorf mit Filiale
hat die Bergwerksgeſellſchaft Conſolidation in Schalke=Gelſenkfich
Bergwerksaktiengeſellſchaft Dahlbuſch in Rotthauſen, die Gei=
Johann Deimelsberg in Steele=Ruhr, den Köln=Neueſſener 29.
verein, die Mannesmannröhrenwerke in Düſſeldorf mit ihre=
Unſer Fritz und Königin Eliſabeth, ſowie die Gewerkſchaſt
der Große, die bekauntlich dem Bochumer Verein für Bergbau .
ſtahlfabrikation gehört, von dieſem aber, Gerüchten zufolge, län=
Ilſeder Hütte in Gr.=Ilſede verkauft werden ſoll, als KomzI
tiſten aufgenommen. Die genannten Zechen erhalten hierik
eine ſeit langem beſtehende, ſehr gut organiſierte Kohlengroßnüzummer 114
Anſchluß. Die Mannesmannröhrenwerke ſind mit ihren Zechenn!
auch der an der Wulff=Gruppe intereſſierten Kohlenhandlungn
Neuerburg u. Co. in Frankfurt a. M. beigetreten.
* Preisherabſetzung für Möbelſchlöſſer.
vom Giſen= und Stahlwaren=Induſtriebund in Elberfeld
wie ſteht
wird, haben die Vereinigten Möbelſchloßverbände am 18. Aprin!
ſen, mit Ausnahune der Teekiſtenſchlöſſer, die Auffſchläge für dme
umd das in Mark bediente Ausland von 600 auf 450 Prozent für
ſev mit franz. Feder, ferner vom 500 auf 400 Prozent. für Zurz1 9 M4 Par.s
Eeiüit ber Maif äaidt
ſchlöſſer und für loſe Schlüſſel herabzuſetzen.
fialfte Borfſchlag
b. Vom Gewürzmarkt. Außer nach Vamlle iſt
frage nach Gewürzen aller Art weiter ruhig und die Preiſi hzehhtiands in der
ziemlich unverändert. Für die nächſte Zeit erwartet man neuesshrzut Nehrheit des Vert
bewilliguugen und verhalten ſich die Käufer abwantend. Füruk i ſ(z iſt eine Taktik, du

Taßiüf 140 Mk., Zimt 8 Mk., Nelken ganz 14 Mk., gemahlesi a füe Rberatiolsziral
Pämrent ganz 6,75 Mk., gemahlen 8,25 Mk., Kümmel deutſcher mit züt neuen deutſchen 9o
Holländer 4,25 Mark.

Frankfurter Kursbericht 27. April 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurfietund Funkendienſt h0
25. 4. 27. 4.
Staatspapiene.

5½ Neichsanleihe. .


389

4RMTVu. V. Schatzanweiſ
4½% W.1X.
Sparprämienanleihe ....
4% Preuß. Konſols....
3½20
495 Bad. Anl. unk. 1685
3½½ v. k907..
496 Bahern Aml. . . . .. .
4½%
48 Heſſen unk. 1984:.
...
3½%
425 Württemberger . ...
Auskändiſche.
50TBulgar. Tabak 1902.
182% Gsiech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrenteb
1913, ab 1918.... . ...
4½%0 Oeſt. Schatzanwe)
ſtfr. v. 1914. ..... . . .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
42 einheitl. Nente.

77,50
68,0

6875
82,35
79
88,90
68,40
59,25
53:25

77,50
8630
63,30
6o,75

66,B
7725
62,25
55,1o
80

4%5 Rum. am. Mente v. 03/ 128.
u0,50

5½% Goltrente v. 13/ 114,
4% am. konn:! 9950

v. 05
5%0
4% Türk. Admin. v. 1903/
(Bagdab) Eer I/ 15.
II
*
b. 1911,Bollawl. 72.
4½% Ung. Stacksr. v. 14 250
Goldrente. . . 44,25
Staatsr. b. 10 2250
Kronenrente. 21,90

72.
83,90
69,10
59310

73,50
65.
79,70
66,30
73.
62,25
55,25

13,50 1825

29,50
30,50
21,

m.
188.
68,5

43,50
22.
22.-

D
57 Mexik. amort, imere
konf. äuß. v. 93
40 Mesk. Goldv. 04, ſtfr. 530,
konſ inner. .
4½8
Frrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eſtiſabethbahn ſtſr.. ..
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) 3.
3%Oeſt. Staatsb. 1. 5.8.Em.
39 Oeſt. Staatsb. Erg. Neßz
48
v. 1883.

4½% Angtolier I.......
325 Salon. Sonſt Fonckion
396 Salonique Monaſtir.
50 Tehuantepee .......
.....
4½2
Dentſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
425 Frankfurt v. 1913....
v. 1908....
42 Mainz, vb. 1919 b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
....
3½%
425 Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
48 Mein, Hhwp, Bank1922 B10
1928
48 Bfälz.
1998
42 Rhein.

4%5 Südb. Bk. Münch. 1986 100,

42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank.. . . ..

26. 4. Bank=Aktien (Fortſ.) 7.4 45e,
696.

467
346. 440,
6gs.
512,
445. Deutſche Bank..
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft .
Dresdner Bank.
Metallbank ....
Nationalbank f. Deutſchl. 296.
173.
147,50
288.
211.-
280,
188, 45,10
81. Oeſt. Kreditanſtalt . . .... 66. Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 164. Bergwerk3=Aktien. 44,50 44,50 Bochumer . .
........ 247,50 Buderus .............." 570, 117,50 Dt. Luxemburger. . .. . . . 310, Gelfenk. Bergw... .... 319. 99.
94, Harpener Vergb. ... .... 421. Eſchweiler Bergw..... .. 365 Kaliwerke Aſchersleben .. 243. Beſteregeln ... 520, 79,75 Laurahütte ........... Lothringer Hütte... . . . 9r,60 Ros Mannesmann Röhren..
Bhönix.. .............." 590,
87,50 Oberſchleſ. Efen Caro). 278. 79,50 Oberbedarf.... ...... .. 294. Rhein. Stahlw. . .. . . . . . 98. 8. Riebeck Montan ........ 500, 85,75 85,76
94.60 Rktien v. Transpsrtanſtakt. 94,50 Baketfahrt. .. .. . . . . . . 185. 25. Nordd. Blotzd..
.. 152, 160. 100. Südd. E.=B.=Geſ. 108. Schantung E.=B... 534, verk.! 81. 8t. Baltimore . . 422. 100, Kanada .. 99. 99. Lombarden. 86. 86. Oeſt.=Ung. Staatsbahn: 132. 98f 96 Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg.... 300. 212, Bahiſche Anilin .. 329,50 180. 180. D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 579,

R
296.
173.
147,75
228,25
212,-
285,
190.
64,
164.

565,
307,25
320,

5te.
328.
425.
579.

272.
290.
436,
500,

178,50
149,50
106.
509,
411,

Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke..
Holzverkohlung ....
Werke Albert (Chem.F.
Allg. Elektr.=Geſ..
Bergmann=Werke. ..
Felten & Gunlkeaume ...
Lahmeher ...........
Licht & Kraft. . ......
Whein. Gleltr. Werke. . ..
Schuckert.... .. .. . . . . ..
Siemens & Halske ... .
Feinmechanik Jetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl .
Gummi=Berlin=Frankfurk!
Gummipeter. .........
Hebdernheimer Kupfer.
Lederwerke Spicharz.
Lüdenſcheid Metall .. ...
Ablerwerke Klehzer. . .
Badenia (Weinheim)...
Breuer & Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. . ... ..
Eßlinger Maſchinen. . . ..
Gasmotoren Deutz.. ....
Karlsruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ......
Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. .....
Zellſtoff Waldhof. . . . . ..
Buckerfabr, Waghäuſel ..
Frankenthal.

*3 R. 4. 405,50 406.- 436,50 421. 2 635. 287, 293, 329, 525. bis. 212,50 213,50 201,25 199, 202, 202, 245,
248,
560,
262, 474, 474, 355. 355, 275. 270, 1 537.50 539, 237,50 235, 285.
300,
195. 197, 327, 324, 239,50 242,50 349. 350, 246.


474, 406, 399,50 425, 420

299 50
525,50
573,

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..."
Gebrüder Roeder.. ... ..
Gebrüder Lutz.....
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

Nachfr.
295,
330,
25
215.
160.
300,

Hia

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . ......."
Deutſch=Atlant. Tel. . ...
Deutſch=Niederländ, Bel.
Deutſche Erdöl. . ... ...
Dr. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munitivn
Donnersmarckhütte .....
Dynamit Nobel ........
Elberfelder Farben .
Elektr. Lieferung .....
Gelſenk. Gußſtahl. .. ..
Geſ. f. elektr. Untern....
Hanſa Dampfſch. ... . . . .
Hemoor Zement ....a
Hirſch Kupfer.........
Höſch Eiſen. . . . . . ....
Hohenlohe Werke.. ..
Kahla Porzellan. . . . ...
Linde’s Eismaſch. . . ..
Lingel Schuh ..... . . .
Linke & Hofmann .. .-
Norbd. Gummi .. . .. . ..
Orenſtein. . . ..... . ...
Rathgeber Waggon a. 30 P lrawmmenden Verhund
Roſitzer Zucker ........ . / 895,2,
Rütgerswerke ....mna 4i91 Hfreul Regierung
Sachſenwerk ....... zche RitMkl, die da behaub
Thale Eiſenhütte . . . . . .. 85. fitlliſt Deutſchland der
Ver. Lauſitzer Glas..... bhurendeu Staatsmann
Weſtfäl. EiſenLangendreer 384I ktweil el drüben nicht
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke.
Deutſche Petroleum:.
Sächſiſche Gußſtahl .... 6601 MMdenfalls gewa
Steaua Romana .. .

Siemen Glas ........., 73, HP Frata bei dem Pal

ienairegtlichen wird; die Ta
ffer 40
Bomrbon 190 M.1 Aflitgehrel, Aide deit
44 uch auf die andere
glinds, auf die mange
Fucheit der ſogenannt
25,/4- Kinung Englands von
43910/4 Richtung zu überze
425,0 4yünd bedauerlicherwei
439,8hulunt ſich in den letzten
2i firen Sanktionspolitik

Af Plond Georg‟
222,4
284,Uf alsnahmsweiſe nich
2sc, ziſa mufte eine Notiz b
30, Gfkl netrien deutichen V.
Bec, Mkeüichneten Eindruck he
630 Bita benüht ſich krampih
22e, Eihmzuer den Anſichten Brig
40Eiſchrm Londoner Dailh
A.,4
MM4It dieſer Vermutung
-N41 Leutſchland infolge
304, Agt ig einpfinde. Aber de
373, 514 1 Selunguahme zu
437,ü! Mremier will dieie
2ezu HFrankreichs un jede
230,0
idie deutſchen Vorſe
570,/
sao,1 kuuf ihn gemacht.
252rF Atmeu, weil Deutſchlar
42,k mtung der Kriegsverbre
z7z42 wlm, lediglich auf die
598,V Stztvas anderes iſt die

De Gienelſenſchcftaregiſter wurde hente beil
d ber Ruma:
(5159
Berwertungsgenofſenſchaft hefſiſcher Wolkerei=
erzengnifſe
, eingetragene Genoffenſchaft mit
befchränkter Kaftpflicht

in Darmſtadt eingetragen:
Das Vorſtandsmitglied Johanues Heinrich Böl=
zing
in Groß=Felda iſt infolge Ablebens ausgeſchie=
den
; an ſeiner Stelle iſt Geſchäftsführer Abrecht
Schafft in Darmſtadt in den Vorſtand gewählt.
Darmſtadt, den 19. April 1921.
Heſſfiſches Amtsgericht Daruſtadt I.


w. Herrngartenſtr. 3. (Eom

ech erilie Karnges
Tier, gibt reichtich Miſch,
für 350 K abzageben
Kiesſtraße 15. (r1693s

Stammholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 3. Mai 1921, vormittags 10 Ahr
anfangend, ſollen aus dem Eberſtädter Gemeinde=
wald
, Diſtrikt Kirchtanne, 95 Stück Kiefern=Stämme
von 3056 cm Durchm. u. 614 m Länge öffent=
lich
meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert wer=
den
. Zuſammenkunft der Steigerer auſ der Heidel=
bergepſtuaße
an der Prov.=Pflegeanſtalt. Nähere
Ausckunft erteilt Forſtwart=Stellvertreter Wiemer,
Eberſtadt, Schloßſtraße 17. Bemerkt wird, daß ſich
unter den Stämmen ſehr ſchönes Schnitthotz befindet.
(5 148ds
Eberſtadt, 15. April 1921.
Heſt. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

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1,6 Zwerghühner, ſchöne
Liere, 1,5 Enten, 1920er,
1,1. weiße Whandottes,
legerd, abzugeben Lies=
(*16982
ſtraße 15.

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Matin, Gold- und
Sither-Gegenstände
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Bekanntnzachung.

Betr. Verpachtung der Schafweide in der Gemeinde
Obeo=Namſtabt,
Die Schafweide auf den, der Gemeinde Ober=
Ramſtadt gehöyigen Grundſtücken ſoll an den Meiſt=
bietenden
für den Winter 19e1/22 verpachtet werden.
Die Verpachtung findet am
Montag, den 2. Mai 1921, vorm. 11½ Uhr,
auf dem Rathaus zu Ober=Ramſtadt ſtatt.
Intereſſenten werden hierzu freundlichſt einge=
laden
. Die näheren Bedingungen werden bei der
Verſieigerung bekenntgegeben.
Ober=Ramſtadt, den 26. April 1921.
Hefſ. Bürgermeiſterei.
(5151d=
Rückert.

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