Darmstädter Tagblatt 1921


22. April 1921

[  ][ ]

A4
Bezugspreis:
ww ich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragegebühr, durch
ND ſt bezogen 4,75 M. Einzelnummer 20 Pfg.
qllungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
ſyrraße Nr. B3 (Fernſprecher Nr. 1, 125
94.6), unſere Filialen, Landagenturen und alle
yämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Uhren an beſtimmten Tagen wird nicht übernom-
in
Tichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
aack berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
85 zugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
urch Fernruf ohne Verbindlichheit für uns.

eummer 110

184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

nzeigenpreis:
23 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit ) 2.80 M.
Auf vorſtehende Preiſe 25% Teuerungszuſchlag,
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Banhauzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtl. Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Freitag, den 22. April 1921

Einzelnummer 20 Pf.

Zur Konferenz in Hythe.

ü einzuberafenden
zs von 11.550 7
15 Prozmt !

TSaffenburger Zelſie
Augt
Der
Teutſch=Niederländ. Tel.
ennersmardkhüte ...
berfelder Farben .....
elenk. Gußſtahl. . ...
Aahls Porzellan. .....,
Linsd Schuh nnn
Lirte & Hofmann, .,
Rord. Gummi nn7
Orenſtein. ........
Fatchgeber Baggot.:
Eoſyer Zucker .
Rütgerswerke u1720
Henwerk , ..n.4
emen Glas......"
Eienhütte ...."
Lauſitzer Glaß..
An
estzſiſtze Gubtih.
ua Romand:.

2 U. Paris, 21. April. Ueber die bevorſtehende Zuſam=
1hrk unft zwiſchen Briand und Lloyd George wird
zſlskannt, daß offenbar nicht Lloyd George, ſondern Briand
75itiative gegeben habe. Briand hat letzten Sonntag dem
/ biſchen Miniſterpräſidenten einen perſönlichen Brief zukom=
n
ſſen, worin er deſſen Aufmerkſamkeit auf die Notwendig=
blmkte
, von Deutſchland endlich Realitäten zu holen und wo=
1hir den Wunſch ausſprach, über alle aktuellen Fragen ſich per=
ſig
ausſprechen zu können. Llody George hat auf dieſen per=
ſücen
Brief ſofort geantwortet, er ſei ſehr glücklich, ſeinen
beyen und Freund ſchon in dieſer Woche ſprechen zu können,
hzpar entweder in England oder in Boulogne. Daraufhin
enſt.
11h4riand erwidert, er ſelber würde gern den Kanal paſſieren.
nmſere
Brfhin iſt dann Hythe vereinbart worden, und zwar die
AK Des bekannten Sir Sattoon in Lympne, wo ſchon dreimal
A. ar Re
Aſee Konferenzen ſtattgefunden haben.
Garacke
2rriand wird Paris am nächſten Samstag früh 8 Uhr
Auhan. verlaſſen in Begleitung vom Generalſekretär des Aus=
Mmigen Amts Barthelot, von Marſchall Foch, General Wey=
ſotn
und von ſeinem Kabinettschef Carteron. Briand wird um
hb i8 Uhr nachmittags mit dem gewöhnlichen Kanalkurs in
(AFeikone eintreffen und um 3 Uhr nachmittags in Hythe ſein.
195Aufenthalt in Lympne ſoll bis Montag morgen dauern.
7Mig abend wird Briand in Paris zurückerwartet.
Reſſingverle 49g)/ Das Hauptthema dieſer kleinen Konferen; wird
/36Amberaumung einer allgemeinen Ententekonferenz ſein, in
36aich die oberſchleſiſche Frage und ſogar die Meinungsver=
iühdrnheiten
zwiſchen Japan und Amerika zur Sprache kommen
Aſon Entgegen allen Meldungen, wonach für dieſe große all=
gbeite
Konferenz Paris auserſehen ſei, kann nach den letzten
ſ9Bbrangen geſagt werden, daß ſie in London abgehalten wer=
ſäbfall
, und zwar mit Rückſicht auf die innerpolitiſche ſchwierige
9% Englands, da die Bergarbeiterbewegung es Lloyd George
Serliner hühln nnöglich macht, gegenwärtig engliſchen Boden zu verlaſſen.
(Etae tdlen. Beung) IſAPe Londoner Konferenz findet nach dem 1. Mai ſtatt, und
Ahensei. f. Amlinfabr., ſäfr ungefähr am 2. oder 3. Mai.
Daß ſie nicht vor dem 1.Mai ſtattfindet, geht ſchon daraus
Raſchinen / ſHſro.=, daß auch die oberſchleſiſche Frage zur Behandlung kom=
n
ſoll, denn die Franzoſen wollen ja dieſe Frage nicht gleich=
Hieg mit der Wiederherſtellungsfrage behandeln. Umgekehrt
Teuich Tlan, Tl. Flir woaraus geſchloſſen werden, daß die Konferenz vom nächſten
Deutche Erdöluggggu Emtag bereits die Entſcheidung in der Wiederherſtellungsfrage
2t guiwerke....... Ahmn der Frage des Verfalltages am 1. Mai (Zwangsmaß=
Saffen u. Numtior Achmenpolitik) bringen ſoll. Bis jetzt verlautet nicht, daß auch
FAhiſthe und italieniſche Miniſter am nächſten Sonntag an der
ramit Nobel ......." 5 Icfarenz teilnehmen werden.
9 ondon, 21. April. (Wolff.) Die geſamte Preſſe hebt mit
enx. Lieferms: liahnender Uebereinſtimmung in ihren Auslaſſungen zur Re=
f gehr untem u); äonsfrage und zur bevorſtehenden Konferenz der
in Dampſch,uu lermierminiſter Englands und Frankreichs in Lympne
eemoor Zement 2 pkrrücklich hervor, daß von ſeiten Deutſchlands bisher kei=
ch Kupſerzuun .Andeutung erfolgt iſt, daß Deutſchland die Abſicht habe,
esſch Eſen... fmem 1. Mai den Alliierten Vorſchläge in der Reparations=
Hohenlohe Berke., Fkei zu unterbreiten.
190aily Telegraph ſchreibt, die Richtung und das We=
Linde: Eämaſch,, drer bevorſtehenden Konferenz in Lympne werde notwendiger=
ſei
in gewiſſem Maße beſtimmt durch das, was in Berlin vor
cronferenz geſchehe oder nicht geſchehe. Wenn kein deutſches
gewot bevorſtehe oder jedenfalls kein ſolches, das eine ernſte
afrnng von ſeiten der Alliierten rechtfertige und alle Wahr=
ärllichkeiten
deuten darauf hin, daß Dr. Simons nicht gewillt
wi nicht in der Lage iſt, ſolch ein Angebot zu machen infolge
ühniger politiſcher und induſtrieller Intereſſen , ſo werde das
urutthema zwiſchen Lloyd George und Briand die Erweiterung
nnilitäriſchen als auch der wirtſchaftlichen Zwangsmaß=
ihmen
ſein. Daily Expreß ſchreibt unter der Ueber=
uener
Gußſahleul 1 = Deutſchlands letzte Gelegenheit nicht eine Zeile von
derer Berke uthchland‟: Die deutſche Regierung hat nicht die Ab=
mtiche Beiroſeum l ſitgezeigt, den Alliierten praktiſche Vorſchläge zur Durchfüh=
jaſ
des Friedensvertrages zu unterbreiten. Wie Daily Expreß
ſter meldet, werde in politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen
thons anerkannt, daß in den Beziehungen zwiſchen Deutſch=
49 brund den Alliierten jetzt ein kritiſches Stadium erreicht iſt.
roritiſche Regierung habe beſchloſſen, daß die Alliierten eine
e praktiſche Politik verfolgen müßten, wenn Deutſchland ſich
giere, ſeinen Vertragsverpflichtungen nachzukommen. Bisher
vorräder
jei ſich jedoch die britiſche Regierung keinerlei Anſicht über die
EAM ) fratte, die getan werden müßten, gebildet. Wie Daily Expreß
varhebt, will Lloyd George erſt mehr über die Hal=
iig
Deutſchlands und über die Abſichten der Franzoſen
.Ri A5om. Die Times ſchreibt: Die Tür ſteht noch für
ſeme hud ütſchland offen, um praktiſche Vorſchläge zu
W chen. Sie müſſen jedoch praktiſch ſein und prompt erfüllt wer=
:Fahrrä
. Bezüglich der geplanten Beſetzung des Ruhrge=
ſen
:s ſchreibt das Blatt, jeder derartige Schritt müßte von
ſiermter Seite geprüft werden, und es ſei wahrſcheinlich, daß
e Maßnahmen von viel weitreichenderer Bedeutung ſeien,
mm Augenblick erſichtlich ſei. Das oberſte Geſetz und die
utſache ſei die Wahrung der alliierten Einheit bei der Durch=
Lltell. mung dieſer großen Aufgaben wieder gut zu machender Ge=
din
gkeit‟. Der Leitartikel der Times ſchließt mit den be=
hunenden
Worten: Wenn eine militäriſche Beſetzung beſchloſſen
*), ſo muß ſie gemeinſam begonnen werden und gemeinſam
0 dam. Sie muß automatiſch aufhören, wenn Deutſchland ſeine
mriflichtungen erfüllt. Daily News meldet aus Paris,
sHoffnung werde noch nicht aufgegeben, daß die neuen deut=
n
Vorſchläge genügend Grund zur Einſtellung der Aktion
tum werden; ſie ſei jedoch gering. Daily Chroniele
kit bt, den Alliierten ſei noch nichts darüber bekannt, was die
utüiſchen tun würden. Wenn ſie nichts täten, ſo würde es
eneierigkeiten geben. Morning Poſt ſchreibt: Die Deut=
en
) haben immer noch kein Zeichen gegeben und keinerlei An=
tinnng
erfolgen laſſen, daß ſie die Abſicht haben, vor dem 1. Mai
ihläge zu unterbreiten, die von den Alliierten als vernünftig
giſſehen werden können.
PParis, 21. April. (Wolff.) Havas verbreitet nachſtehende
ſtuung: Während der Begegnung in Lympne wird
iamd Lloyd George den Plan, den die beſten Köpfe Frankreichs
boen Fall ausgearbeitet haben, daß Deutſchland in ſeiner
ſitven Reſiſtenz verharrt, vorlegen. Dieſer Plan, der morgen
intoet ſein wird, iſt eine Zuſammenſtellung der fünf Berichte,
mon den verſchiedenen Sachverſtändigen ausgearbeitet wvor=
hſind
. In großen Zügen enthält er u. a. zugunſten des Re=
rmttionsfonds
die Erhebung eines Zollzuſchlages von 50 bis

70 Franken dro Tonne Ruhrkohle. Der Betrieb der Berglverke
wird dem deutſchen Perſonal überlaſſen bleiben, das aber von
franzöſiſchen Ingenieuren überwacht wird, die auch die Ver=
teilung
vornehmen. Deutſchland wird kein Intereſſe an einer
Hemmung der Kohlenförderung haben, da es die Verfügung
darüber behält. Außerdem ſind Erleichterungen zum Bezuge
von Lebensmitteln für die Bewohner der befetzten Zoue vorge=
ſehen
. Man ſchätzt, daß der Ertrag der Kohlenbergwerke 75 Pro=
zent
der früheren Förderung von 250 Millionen Tonnen pro
Jahr erreichen wird. Dieſe Maßnahme wurde von Le Troquer
und verſchiedenen Stellen des Arbeitsminiſteriums ausgearbeitet.
Sie würden einen Vorſchlag vorgezogen haben, der wohl ein=
ſchneidender
, aber viel ſchwieriger in der Durchführung geweſen
wäre und vom Miniſter der befreiten Gebiete, Loucheur, befür=
wortet
wurde. Letzterer Entwurf ſah die Uebernahme der Be=
triebe
durch die alliierten Regierungen für alle Induſtrien im
Ruhrgebiet vor, alſo nicht nur für die Bergwerke, ſondern auch
für die Eiſenwerke, Textilfabriken und ähnliche Betriebe.
Zu der Abgabe auf die Kohlenförderung werden noch andere
Zählungsmittel kommen, z. B. Beteiligung an Induſtrien, Ab=
gaben
auf die Ausfuhr und die Auslandswerte, die als Bezah=
lung
für die Kohlenlieferungen nach dem Ausland eingehen.
Dieſer Plan wird in ſeiner Geſamtheit unter der Leitung eines
hohen Zivilkommiſſars zur Durchführung gelangen. Wenn der
franzöſiſche Entwurf zu einem gleichzeitigen militäriſchen und
wirtſchaftlichen Vorgehen Lloyd George als wirkſam und loh=
nend
erſcheinen wird, ſo iſt wohl damit zu rechnen, daß er ſich
ihm anſchließen wird. Vorausſichtlich werden die beiden Mi=
nifterpräſidenten
bei ihrer demnächſtigen Zuſammenkunft auch
Gelegenheit haben, ſich über die Teilung Oberſchleſiens auszu=
ſprechen
, da nach den Ergebniſſen der Abſtimmung die Induſtrie=
und Kohlengegend unbedingt ſo ſagt die Havas=Meldung
an Polen fallen muß. (!!) Polen wird alsdann über Kohlen=
gruben
verfügen, deren Förderung vor dem Kriege bereits 50
Millionen Tonnen ausmachte, alſo gerade ungefähr ſo viel, wie
die damalige franzöſiſche Förderung. Nach dem Verſailler Ver=
trage
wird Polen einen Teil der Reparationslaſten übernehmen
müſſen, der den neuen Einnahmequellen entſpricht, die es aus
dieſen ehemaligen deutſchen Gebieten wird ziehen können. Das
Erträgnis der geſtern in Kraft getretenen neuen Zollinie als
erſte wirtſchaftliche Zwangsmaßnahme berechnet die Havas= Mel=
dung
auf 2300 Millionen Franken.
* Paris, 21. April. Wie Petit Pariſien aus London mel=
det
, iſt man in offiziellen engliſchen Kreiſen ſehr erregt.
wegen des Lärms, den man in Fkankreich über die Unter=
redung
in Hythe macht. Es habe in der Abſicht gelegen,
eine Begegnung ſtreng privaten und intimen Cha=
rakters
zu veranſtalten, und man bedaure lebhaft, daß durch
Uebertreibungen dieſer Zuſammenkunft der Charakter einer wah=
ren
Konferenz gegeben werde, wodurch gewiſſe Alliierte ſich ver=
letzt
fühlen könnten. Könnten nicht Belgien und Italien heute
beunruhigt ſein, weil ihre Vertreter nicht nach London einge=
laden
worden ſeien? Es handle ſich nicht darum, endgültige
Entſcheidungen zu treffen, bevor die anderen Verbündeten ge=
hört
würden. Nach der gleichen Meldung will Frankreich von
England verlangen, daß die vier Bataillone, die in Oberſchleſien
bei der Volksabſtimmung beteiligt waren, nach den Rheinlanden
zurückberufen werden.
Deutſch=Oeſterreich und der Anſchluß.
R.II. Nach dem Beſchluß des Tiroler Landtags vom
25. Februar 1921 findet am Sonntag, 24. April d. J., eine Volks=
abſtimmung
ſtatt über die Frage: Wird der Anſchluß an
das Deutſche Reich gefordert?
Es gab eine Zeit, da wurde hüben und drüben viel über
den Anſchluß geredet und geſchrieben. Hüben und drüben ver=
mochte
kein Einſichtiger eine noch ſo beſcheidene Möglichkeit zu
ſehen, wie das von Entente Gnaden ſelbſtändige‟ Deutſch=
Oeſterreich überhaupt leben, geſchweige denn zu einem geſunden,
in ſich gefeſtigten Staatskörper ſich aufbauen ſollte. Darum be=
ſchloß
die konſtituierende Nationalverſammlung, binnnen ſechs
Monaten eine Volksabſtimmung über die Frage des An=
ſchluſſes
an Deutſchland einzuleiten der einzige Weg, den das
Land gehen kann und muß, und dazu der natürliche. Darob bei
den Siegerſtaaten, beſonders bei Frankreich, flammender Proteſt
und Verbot, wie eben der Herr dem Knecht verbietet und erlaubt.
Aber geſchehen mußte etwas für Oeſterreich. Denn es ganz ver=
hungern
laſſen, das ging doch nicht an, wenn man die Humanität
in Erbpacht genommen. Und zudem, Deutſch=Oeſterreich ſoll
Milliarden für Kriegsſchäden zahlen! Alſo, daß es nicht gleich
nach der Geburt zugrunde gehe, ward ihm ein Kredit gewähri
von 48 Millionen Dollar. Das reichte nicht lange, zumal auch
ein Rieſenapparat interalliierter Kommiſſionen viele Millionen
Dollar verbrauchte. Ende 1919 war es alle. Erfolg: das wirt=
ſchaftliche
Elend eher größer als kleiner. Das Hungersgeſpenſt ging
um, ſo daß die alliierten Schöpfer dieſes Staates Kredit für
200 000 Tonnen Mehl geben mußten. Auch die Neutralen ſteuer=
ten
einiges bei für Rohſtoffe und Lebensmittel aus menſch=
licher
Barmherzigkeit , und England gab für 2 Millionen
Pfund Rohſtoff=Kredit für Lieferungen aus ſeinen alten Heeres=
beſtänden
. Damit iſt es nun auch zu Ende, und der Zuſammen=
bruch
, wirtſchaftlich und politiſch, ſteht vor der Tür, wenn
über dies Wenn darüber, was nun zu tun, wie nun und toirk=
ſam
zu helfen iſt, barüber zerbrechen ſich die Ententefinanzmän=
ner
ſeit langem verzweifelnd die Köpfe. Umſonſt kein retten=
der
Plan wird trotz ſtärkſter Wehen geboren. Was Sir William
Goodes und Loucheur zeugten, erwies ſich leider als Fehlgeburt.
Kein Staat, kein Bankkonſortium will Geld in die internationale
Aktiengeſellſchaft Oeſterreich hineinſtecken. Da verzweifelte man
an der Rettung und übergab das unlösbare Problem zur =
ſung
dem Völkerbund. Inzwiſchen aber, währnd ſich die
Chirurgen beraten droht der Patient zu ſterben.
Eines ſteht feſt, das heutige Staatsgebilde Deutſch=Oeſterreich
iſt lebensunfähig und bleibt lebensunfähig, und iſt durch
nichts, keine Milliarden und keine noch ſo ſchönen Pläne, exiſtenz=
ſähig
zu machen. Die Einſicht iſt ſchon längſt auch den Staats=
männern
der Alliierten geworden, aber der Weg zum Leben
für Oeſterreich führt über Deutſchland über den Anſchluß.
Und Haß und Furcht ſind ſtärker als die Einſicht.
Und das Opfer der alliierten Experimente? Es iſt aller Ver=
ſuche
, die ihm ſeine Lebenskraft und Aufbaumöglichkeit ruinieren,
ſatt. Es rüttelt an den Feſſeln, die ihm das Leben abwürgen
wvollen und greift nach der einzigen Hilfe, dem An=
ſchluß
an Deutſchland. Die Nationalverſammlung hatte
eine Volksabſtimmung innerhalb drei Monaten beſchloſſen. Die
Bundesregierung in Wien ließ Beſchluß Beſchluß ſein. Die

Entente billigte es ja nicht. Und ſie traute deren Hilfe und
Verſprechungen. Als ſich die Hilfe als gänzlich unzureichend, die
Verſprechungen aber als Luftſchlöſſer im Lande Utopia erwieſen,
da drängten die Regierungen und Nationalräte der einzelnen
Länder immer ſchärfer auf Erfüllung des Beſchluſſes der Natio=
nalverſammlung
. Die Wiener Bundesregierung tat nichts. Da
beſchloß der Landtag Tirols der als Bundesland nach
dem Bundesgeſetz ſouverän iſt , in Tirol für ſich allein
eine Volksabſtimmung abzuhalten. Was tut darauf die Bundes=
regierung
? Trotz Souveränität des Bundeslandes erklärt ſie
dieſen Beſchluß für ungültig. Da faßt der Landtag ohne De=
batte
nochmals denſelben Beſchluß und trifft nun zu ſeiner
Ausführung am 24. April die Vorbereitungen.
Die Vertreter der anderen Bundesländer hatten mit dem
Bundeskanzler Dr. Mayr am 3. Februar dieſerhalb eine Beſpre=
chung
. Da die Bundesregierung erklärte, ſie müſſe auf dem Ver=
trag
von Sankt Germain ſtehen bleiben, ſo ließ man ſie dort
weiter ſtehen. Die einzelnen Länder veranſtalten nun aber die
Volksabſtimmung; jedes Land für ſich geſondert. Urſprünglich)
war geplant, alle Abſtimmungen auf den 24. April zu veran=
ſtalten
. Das erwies ſich aber als nicht möglich.
Auf die Dauer kann die Entente einem ſolchen Volksverlan=
gen
gemäß, dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker nicht wider=
ſtehen
. Und wenn unſere Stammesbrüder und Volksgenoſſen
zu uns kommen, ſo ſollen ſie uns willkommen ſein als rechte Brü=
der
. Daß ſie es wollen trotz Londoner Konferenz und drohender
Gewaltmaßnahmen, das wird uns feſter binden aneinander und
uns eine Gewißheit ſein, daß die Kraft des deutſchen Volkes
nicht gebrochen iſt, ſondern den Aufſtieg zur Höhe wieder er=
zwingen
wird.
Engliſche Kriegsverbrechen.
m. Berlin, 21. April. Ueber die ungeheueren und bis=
her
ungeſühnten Verbrechen engliſcher Offiziere
und Soldaten während des Krieges ſchreibt Admiral z. D.
v. Gragow unter anderem in der Täglichen Rundſchau:
Bekanntlich ließ Admiral von Reuter die in Scapa Floſp
internierte deutſche Flotte am 21. Juni 1919 verfenken. Ihm
war jeder Verkehr mit der deutſchen Regierung abgeſchnitten
worden; er erfuhr erſt aus vier Tage alten engliſchen Zeitungen
am 21. Juni, daß am 16. Juni dem deutſchen Vertreter in Ver=
ſailles
ein Ultimatum geſtellt worden war, worin die Annahme
des Friedensvertrages innerhalb fünf Tagen verlangt wurde.
Aus früheren Zeitungsmeldungen wußte er, daß der deutſche
Reichskanzler den Vertrag als unannehmbar bezeichnet hatte,
Herr Philipp Scheidemann ſogar ſeine Hand verdorren laſſen
wollte, bevor er unterſchriebe. Deshalb nahm der Admiral an,
daß am 21. Juni der Kriegszuſtand wieder eintreten würde, und
verſenkte die ihm unterſtellten Schiffe, weil er als Offizier wie
jeder Feſtungskommandant, im Kriege ſie nicht dem Feinde
übergeben durfte.
Wir wollen davon abſehen, das vertragwidrige Verhalten
der Gegner näher zu beleuchten, was ſich daraus ergab, daß die
deutſche Flotte nicht in neutrale Häfen, ſondern entgegen dem
Waffenſtillſtandsvertrag kurzerhand nach der engliſchen Kriegs=
flottenbaſis
Scapa Flow auf den Orkney=Inſeln gebracht wurde;
wir wollen nur die gegen jedes Völkerrecht verſtoßende Hand=
lungsweiſe
der engliſchen Marine gegenüber den deutſchen Be=
ſatzungstruppen
ſchildern. Wenn man die vielfachen unum=
ſtößlichen
Tatſachen, das Tagebuch des Admirals von Reuter und
zuverläſſige Mitteilungen zuſammenträgt, ſo weiß man nicht,
wie angeſichts dieſer Roheit, Unmenſchlichkeit und Feigheit wehr=
loſen
Menſchen gegenüber die engliſche Regierung zur Abweiſung
unſerer damals eingereichten Klagen kommen konnte und in
einem Fall, dem von einem betrunkenen Heizer begangenen Mord
(zwei Tage nach der Verſenkung an Bord des Linienſchiffes Ne=
ſolution
) an einem Maſchiniſtenanwärter vor dem Higheourt in
Edinburg mangels ausreichender Beweiſe mit einem Frei=
ſpruch
des Täters endete.
Bevor wir auf Einzelheiten eingehen, muß man ſich klar=
machen
, daß dieſe Verbrechen nicht im Kriege, ſondern während
des Waffenſtillſtandes begangen wurden, an vollkommen wehr=
loſen
Männern, die hilflos ſich auf den ſinkenden Schiffen, trei=
benden
Booten oder im Waſſer ſchwimmend befanden. Wir
ſind über die heldenhaften Kriegsgebräuche der modernen eng=
liſchen
Marine, durch das gemeine Verhalten engliſcher Schiffs=
befehlshaber
während des Krieges nicht verwöhnt worden; man
braucht nur an die Falkland=Schlacht zu erinnern, in der man
die im Waſſer ſchwimmende Beſatzung der Scharnhorſt bei
ſchönſtem Wetter ohne jeden Rettungsverſuch ertrinken ließ, an
den King Stephan= und Baralong=Fall; aber dieſe während
des Waffenſtillſtandes begangenen Verbrechen überbieten doch
alles Dageweſene!
Am 21. Juni vormittags waren merkwürdigerweiſe die eng=
liſchen
Linienſchiffe und die Mehrzahl der Torpedobootszerſtörer
zu einer Uebung in See gegangen. Im Hafen lagen die elf
deutſchen Linienſchiffe, fünf Panzerkreuzer, acht kleine Kreuzer
und etwa fünfzig Torpedoboote, bewacht von dem Reſt der Zer=
ſtörer
und einer Anzahl von Hilfsſchiffen, die teilweiſe mit Zivil=
perſonen
bemannt waren. Um 12 Uhr mittags gab der Admiral
von Reuter das Signal zum Verſenken der Schiffe. Torpedo=
rohre
, Seeventile und Seitenfenſter wurden geöffnet. Als die
Bewachungsfahrzeuge das Sinken der Schiffe bemerkten und die
Beſatzungen in die Boote ſteigen ſahen, begann eine wilde Jagd
von allen engliſchen Fahrzeugen. Auf Befehl ihrer Offiziere
ſchoſſen ihre Beſatzungen mit Maſchinengewehren, Gewehren und
Revolvern nicht nur auf die noch an Bord ihrer Schiffe ſicht=
baren
Leute, ſondern auch auf die mit weißer Flagge verſehenen
Boote und auf im Waſſer ſchwimmende Menſchen; ja, die Offi=
ziere
beteiligten ſich ſelbſt an dieſer Schießerei.
Durch Beſchießung aus nächſter Nähe und Zuruf wurden die
Boote gezwungen, nach dem ſinkenden Schiff zurückzukehren. Ein
Boot des Markgraf wurde abſichtlich gerammt; als andere
Boote desſelben Schiffes befehlsgemäß an Bord zurückgekehrt
waren, wurde jeder Mann, der ſich auf dem ſinkenden Schiffe
ſehen ließ, beſchoſſen. Korvettenkapitän Schumann verſuchte
durch Zeigen eines weißen Handtuches das Einſtellen des Feuers
zu erreichen und wurde dabei durch Kopfſchuß getötet: ein Sani=
tätsfeldwebel
, der den Gefallenen in Deckung ziehen wollte,
wurde daran durch Schüſſe gehindert. Den auf ihre Torpedoboote
und Schiffe Zurückgekehrten wurden die Boote, Schwimmflöße,
ſogar die Schwimmweſten fortgenonimen und ſie ſo jeder Rei=
tungsmöglichkeit
beraubt. Yon ſhall die an board wurde ihnen
zugerufen. Als die Beſatzung eines Torpedobootes einen Schtver=
verwundeten
an Bord nehmen wollte, wurde ſie daran berhindert;
die Engländer ließen das Boot mit ihm und zwei Toten in der

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. April 1921.

Rammer 110

Brandung treiben. Vorher war das Boot aus nächſter Nähe ſo
ſtark beſchoſſen worden, daß von dreizehn Mann zwei getötet und
außer dem oben genannten Schwerverwundeten noch funf andere
Leute verwundet wurden. An dem allgemeinen Schießen beteilig=
ten
ſich auch Ziviliſten, und in engliſchen Zeitungen rühmte ſich
einer derſelben dieſer Teilnahme an dem Mordhandwerk, dem
ein Offizier und ſieben Mann zum Opfer fielen, während drei
Offiziere und ſechzehn Mann verwundet wurden. Und alles dies
geſchah, obgleich die Engländer wußten, daß kein deutſcher Mann
bewaffnet war, und obgleich durch Setzen der weißen Flagge,
durch Zurufe und Händehochheben kundgetan wurde, daß man
bereit iſt, ſich gefangen zu geben. Es iſt ganz unzweifelhaft, daß
die Beſatzungen der engliſchen Fahrzeuge dem Beiſpiele ihrer
Offiziere folgten und dieſe von höherer Stelle den Befehl zur
Ausübung der jeder Menſchlichkeit hohnſprechenden Beſchießung
hatten.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Einmütigkeit des Induſtrie=Ausſchuſſes.

O.N. B. Köln, 20. April. Der durch Vertreter des neubeſetz=
ten
Gebietes erweiterte Induſtrieausſchuß des beſetz=
ten
Gebietes konnte in ſeiner geſtrigen Sitzung erneut eine
völlige Einmütigkeit der Beſtrebungen der Induſtrie über alle
ſchwebenden Fragen feſtſtellen. Es ergab ſich eine volle Soli=
darität
, die ſowohl die einzelnen Induſtriellen wie auch die Ver=
bände
beſonders auch dadurch bekunden wollen, die geſamte In=
tereſſenvertretung
jeder Stelle gegenüber ausſchließlich den be=
rufenen
Organiſationen zu überlaſſen. Soweit das Verhältnis
zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Gebiete in Betracht kommt,
bekannte man ſich zum Grundſatz unbedingter Vertragstreue, die
auf beiden Seiten der neuen Rheinzollgrenze zu wahren ſei. Die
Notwendigkeit der von der Regierung geplanten Aufwandsorga=
niſation
wurde allgemein anerkannt, aber ebenſo einſtimmig
wurde dem dringenden Wunſche Ausdruck gegeben, daß hierbei
jeder Bureaukratismus vermieden werde. Im übrigen ſind alle
Vorarbeiten ſo weit gediehen, daß der Induſtrieausſchuß im
Zuſamenarbeiten mit dem Wirtſchaftsausſchuß für das beſetzte
Gebiet handlungsbereit daſteht für die kommenden Tage wirt=
ſchaftlicher
Bedrängnis.

Die neuen Zwangsmaßnahmen.
Paris, 21. April. (Wolff.) Im Echo de Paris wird für
die wirtſchaftliche Ausbeutung des Ruhrgebiets fol=
gender
Plan aufgeſtellt: 1. Eine Kohlenſteuer von 10 Goldmark
pro Tonne, eine geringere für Braunkohlen und vielleicht auch
für die Induſtrieprodukte, 2. Beteiligungen an induſtriellen
Unternehmungen. 3. Ein Zoll von 40 Prozent auf die Ausfuhr.
Keine Waren könnten nach dem Ausland gehen, wenn nicht vor=
her
einer von der Reparationskommiſſion beſtimmten Bank dieſe
Summe in ausländiſchen Deviſen gezahlt worden ſei. 4. Fabri=
kation
gewiſſer Produkte und Lieferung gewiſſer Materialien,
deren Wert die Reparationskommiſſion Deutſchland gutſchreiben
werde. Pertinax plaudert noch aus, daß an erſter Stelle ein
Plan vorgelegen habe, die Induſtrie reſtlos auszubeuten und
der Beſatzungsarmee den Auftrag zu erteilen, in kürzeſter Friſt
das ſtärkſte Erträgnis, d. h. die Kapitulation Deutſchlands, durch
das natürliche Ergebnis eines methodiſch ſtrengen Vorgehens
zu erreichen. Dieſer Plan habe aber der Prüfung nicht ſtand=
gehalten
. Jetzt ſei man zu der Ueberzeugung gekommen, daß
neben dem Oberbefehlshaber ein Oberkommiſſar vorhanden ſein
müſſe, der methodiſch für die Schaffung von Reparationsgeldern
ſorgen ſolle.
Paris, 21. April. (Wolff.) Wie der diplomatiſche Bericht=
erſtatter
der Chicago Tribune ſeinem Blatte mitteilt, ſoll Mar=
ſchall
Foch die Meinung vertreten, daß in Frankreich, vielleicht
auch in den verbündeten Ländern, 100 000 Freiwillige
aufgebracht werden könnten, um eine Beſatzungsarmee zu ſchaf=
fen
, die für die Kontrolle des Ruhrgebiets und auch
Weſtfalens genüge, falls letzteres Gebiet beſetzt werde.
London, 21. April. (Wolff.) Die Weſtminſter Gazette
ſchreibt, die drohenden neuen Zwangsmaßnahmen
gegen Deutſchland beunruhigten das Unter=
haus
. Wenn die Franzoſen das Ruhrgebiet beſetzen, bedeutet
dies einen neuen Schritt zur Erdroſſelung des deutſchen Han=
dels
. Obwohl die Mehrheit des Unterhauſes beſtrebt iſt, Frank=
reich
zu unterſtützen, ſind doch genügend Mitglieder vorhanden,
die wiſſen, daß, wenn Deutſchland in ein wirtſchaftliches Chaos
geworfen wird, dies nicht von Vorteil für England
ſeinwird. Dieſe Mitglieder beginnen die Regierung um eine
neue Erörterung über die Anwendung neuer Zwangsmaßnah=
men
zu erſuchen, bevor dieſe in Kraft geſetzt werden.
Zur kommenden Induſtrieabgabe.
Npt. Man ſchreibt dem Neuen Politiſchen Tagesdienſt: In
Induſtrie= und Finanzkreiſen zirkulieren ſeit einigen Tagen Ge=
rüchte
über eine von der Reichsregierung geplante große Indu=
ſtrieabgabe
, die zur Deckung der Reparationskoſten, die
am 1. Mai d. J. fällig ſind, herangezogen werden ſoll. Man
ſpricht davon, daß die Regierung mit einem Ertrag von 150
bis 180 Milliarden Papiermark rechne und daß die Abgabe auf
Grund eines Umlageverfahrens nach Maßgabe der Leiſtungs=
fähigkeit
der einzelnen Induſtriegruppen von der geſamten deut=
ſchen
Induſtrie erhoben werden ſoll. Die im Zuſammenhange
damit zu ergreifenden Sicherungsmaßnahmen ſeien bereits in
der kürzlich ſtattgefundenen Finanzminiſterkonferenz der Einzel=
ſtaaten
bei dem Reichsfinanzminiſter bis in die Einzelheiten feſt=

gelegt worden. Angeblich ſei von der Entente ein Druck in dieſer
Richtung auf die Reichsregierung ausgeübt worden. Soweit die
umſchwirrenden Gerüchte, die bereits, merkliche Unruhe in die
Kreiſe der beteiligten Induſtrie und der Banken getragen haben
und deren Wirkungen ſich auch bereits an der Börſe fühlbar
machten.
Wie man uns aus zuverläſſiger Quelle hierzu mit=
teilt
, iſt ein Plan für die Durchführung einer Induſtrieabgabe
zu Reparationszwecken tatſächlich an den maßgebenden Stellen
erörtert worden und wird bei den bevorſtehenden Kundgebungen
der Reichsregierung zur Reparationsfrage auch eine gewiſſe Rolle
ſpielen. Die umlaufenden Gerüchte entſprechen jedoch, beſonders
was die Höhe der Erträgniſſe und die Art der Erhebung der
Abgabe angeht, nicht den Anſichten der zuſtändigen Stellen,
geben vielmehr nur Kombinationen wieder, die von unverant=
wortlicher
Seite in die Welt geſetzt worden ſind.

Die Frage der Kriegsſchuld.
* Berlin, 20. April. Der Verein für das Deutſchtum
im Auslande, die Deutſche Kolonialgeſellſchaft, die
Vereinigung für ſtaatsbürgerliche Erziehung und
einige ähnliche Vereinigungen haben eine Eingabe an den
Reichskanzler gerichtet, in welcher ſie darauf hinweiſen, daß
die leitenden Staatsmänner in London und Paris die deutſchen
Verpflichtungen für die Reparationsleiſtungen anſcheinend einzig
und allein aus der angeblichen Schuld Deutſchlands am Kriege
herleiten wollen und daß folglich die Gefahr einer Verquick ung
der Reparationsfrage beſteht. Aus dieſem Grunde fordern die
genannten Verbände die Reichsregierung auf, vor jeder weiteren
Verhandlung mit der Entente zu erklären, daß die deutſche
Negierung nicht gewillt iſt, abermals ein Schuld=
bekenntnis
zu unterſchreiben, das dem Innerſten des
deutſchen Volkes ebenſo ſehr widerſprechen würde, wie den Er=
gebniſſen
aller ſachlichen Unterſuchungen über die Schuldfrage.

Das Programm der neuen ungariſchen Regierung.
Budapeſt, 21. April. (Wolff.) In der Nationalver=
ſammlung
erklärte Miniſterpräſident Graf Bethlen, die
neue Regierung habe die Aufgabe, der Nationk eine feſte politiſche
Richtung zu geben und die herrſchende Richtung von allen Schlak=
ken
zu reinigen. Die erſte Pflicht der Regierung ſei der Kampf
gegen den revolutionären Geiſt. Die chriſtliche Po=
litik
könne ſich jedoch nicht gegen die Freiheit der Demokratie rich=
ten
, da diefe die einzige Quelle des Fortſchritts und des kultu=
rellen
Aufſtieges ſei. Mit der Arbeiterſchaft werde Fühlung
genommen werden, um die Regelung derjenigen Fragen zu er=
reichen
, deren Löſung auf die Arbeiter beruhigend wirken werde.
Die Orientierung der auswärtigen Politik müſſe auf Grund des
Trianon=Friedens erfolgen. Trotzdem könne und würde
Ungarn nicht vergeſſen, daß der Friede unter einem unwiderſteh=
lichen
Zwange zuſtande gekommen ſei. Ungarn dürfe niemals
die Brüder vergeſſen, die unter die Fremdherrſchaft gelangt ſind,
mit der Nation aber dennoch eine kulturelle Einheit bilden, die
kein Friedensſchluß zertrümmern könne.
In der Königsfrage ſtehe die Regierung auf dem
Standpunkte, daß laut Geſetz die Ausübung der Königsgewalt
ruhe. Die Thronfrage könne nur gelöſt werden, wenn das Land
vollkommen konſolidiert und von jeder fremden Beeinfluſſung
befreit ſein werde. Jede Stellungnahme zu dieſer Frage, welche
die Harmonie der Nation gefährde, müſſe mit allen Mitteln unter=
drückt
werden. Der Miniſterpräſident ſchloß mit einer Aufforde=
rung
an die Nation, alle Kräfte in gemeinſamer Aufbauarbeit zu
vereinigen.
Die Wilnaer Frage.
Brüſſel, 21. April. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des Mit=
gliedes
des Völkerbundes Hymans, ſind die polniſche und
litauiſche Delegation heute in Brüſſel zur Beratung der Frage,
betr. Wilna; zuſammengetreten. In ſeiner Begrüßungsrede
hob Hymans hervor, daß er bei den Verhandlungen nicht die
Rolle eines Schiedsrichters oder Vermittlers ſpielen wolle; ſeine
Aufgabe beſtehe darin, die Unterſuchung der Streitfragen zu er=
leichtern
und zu einer Annäherung der beiden Länder beizutra=
gen
. Da der Vorſitzende der polniſchen Delegation, Profeſſor
Askenaſy, noch nicht eingetroffen iſt, erbot ſich Hymans, mit den
Delegierten in Vorbeſprechungen die Punkte zu prüfen und feſt=
zuſetzen
, über die beraten werden ſoll. Der Vorſchlag wurde an=
genommen
und darauf vereinbart, daß die nächſte Sitzung in den
erſten Maitagen ſtattfinden ſoll.

* Kleine politiſche Nachrichten. Am kommenden Dienstag beginnt
vor dem Polizeigericht von Boowſtreet in London das amtliche Verhör
der Zeugen, die ſich zu den Ende Mai ſtattfindenden Verhandlungen
gegen die deutſchen Kriegsverbrecher nach Leipzig be=
geben
. Das Verhör wird öffentlich ſein. Etwa 50 Zeugen begeben ſich
nach Leipzig. Am Mittwoch fanden in allen Städten des Reiches
Verſammlungen des Verbandes der Hausfrauenvereine. Deutſchlands
ſtatt, in denen gegen die Sanktionen proteſtiert und zur Einſtellung
des Kaufesausländiſcher Luxuswaren aufgerufen wurde.
Wie die Rundſchau meldet, hat die Aufſtandsbewegung in
Mitteldeutſchland der Kommuniſtiſchen Partei in der dortigen
Gegend ſchweren Abbruch getan. Eine ihrer Hauptzeitungen, die Mans=
feldiſche
Volkszeitung, hat ihr Erſcheinen eingeſtellt. Auch der kommu=
niſtiſche
Klaſſenkampf in Halle iſt ſeit drei Wochen nicht mehr erſchienen.
Im engliſchen Unterhauſe wurde mitgeteilt, daß die Zahl der Ar=
beitsloſen
in England und der Arbeiter mit eingeſchränkter
Arbeitszeit insgeſamt etwa 2 641 000 beträgt. Staatsſekretär Hughes
hat dem amerikaniſchen Kongreß amtliche Dokumente zugehen laſſen,

worin die Anwendung ſtrenger Maßnahmen gegen die E=
wanderung
empfohlen wird. Beſonders wird darin auf
wünſchte Ausländer aus den Balkanländern, Armenien, Rußland.
Georgien Bezug genommen. Gemäß der Beſchlüſſe der Lond=
Konſerenz hat die ſerbiſche Regierung die Erhebung
50prozentigen Abgabe auf deutſche Einfuhr beſchloſſen. Die Maßna=
iſt
bereits am 16. April in Kraft getreten. Nach einem Kabe
gramm der Chikago Tribune aus Tokio hat das japaniſche Kabinet=
dahin
entſchieden, daß kein Grund vorliege, die japaniſche Politik

Stadt und Land.

Frage der Inſel Jap wegen der amerikaniſchen Note zu änf
* Ernannt wuude der Landwvirtſchaftslehrer Dr. Leonhardt S
zu Heppenhei zum Vorſtand der Landwirtſchaftlichem Witerſchu=
Heppenheim a. d. B.
* Entlafſen wurde der Lehrer an der Volksſchule zu Hangen=S.
heim (Kreis Worms) Heinrich Metzker auf ſei Nachſuchen aus=
beſſiſchen
Schuldienſt.

Darmſtadt, 22. App.

Samste

n. Strafkammer. Gegen das Kriegsſteuergeſetz vom Jahre 191
ſich der Landwirt Werner aus Hainſtadt wiſſentlich vergangen, i
er bei der damaligen Erklärung vor dem Finanzamt Seligenſtadt
Sparkaſſeweinlagen m Geſamtbetrag von über 7000 Mark verſcht
bezw. auf Befragen nicht angab. Ermitbelt wurde das Vergeher
1919, als bereits der Genevalpardon abgelaufen war und die be=
Amneſtie vom November 1918 konnte nur platzgreifen, wenn keine hu=
Strafe als 1000 Mark vevwirkt erſchien. Es wwar durch W.s Vevs
ein Steuerbetrag von mehr als 500 Mark gefährdet, und das Urteil A/)
auf 2000 Mark Geldſtrafe, die bei Uneinbringlichkeit mit 200 Tagern
fängnis zu verbüßen iſt. Wegen fahrläſſiger Tötung wurde geger,
54jährigen, unbeſtraften Arbeiter Mathias Kleppner aus Gernss
verhandelt, und der Anklage liegt ein im Juli v. Js. auf der Eiſenau
ſtation Ober=Ramſtadt eingetretener Unfall zu Grunde. Der untem
tung Kl.s beim Einladen von Fichtenſtämmen beſchäftigte Tagl.
Nikolaus Kiſſel aus Gernsheim geriet unter einen rutſchenden, etrm
Zentner ſchweren Stamm und verſtarb infolge eines Schädelbruchr
der Stelle. Die Verladung geſchah für eine Gernsheimer Holzgwoß:
lung, in deren Dienſten der Angeklagte ſchon ſeit 27 Jahren ſteh-in
ſich durch Zuverläſſigkeit vollſtes Vertrauen evworben hat. Er um
führten jene Arbeit allein aus, indem die neun Meter langen Stn
von der Rampe aus mittels einer Winde über ſchräge Rundhölzer Erhun
Güterwagen geſchoben wurden. Nachdem während des ganzen Varu=
tags
faſt das ganze Verladen ſo glatt ſtautgefunden hatte, glitt bei w.7h
der letzten Stücke die von Kl. bediente Winde aus und der nochs Maiwen
genug bewanderte K. verunglückte. Nach dem Sachverſtändigengut-Arwan,
hätten mehr Kräfte zugezogen werden müiſſen, während der Ange=
Verſchulden und Vovausſehbarkeit des Ausganges beſtreitet. Die U-N
verkündigung wurde vertagt. Die ſchöffengerichtliche Verurteilum
Fabribarbeiters Ad. Schmidt von Ober=Oſtern i. O. wegen Schlei-d
dels zu 2 Wochen Gefängnis nebſt 500 Mk. Geldſtrafe evtl. weitere 50
Gefängnis, die der Angeklagte anfocht, wurde vom Berufungsgeric-
ſtätigt
. Sch. leugnet nach wie vor, daß ein im Zugabteil auf S-
Reinheim nach der Ankunft aus dem Odenwald beſchlagnahmter .
mit 24 Pfund Bunter, 2 Pfund Käſe und 20 Eiern ihm gehöre m
ſich überhaupt mit gewerbsmäßigem, derartigem Aufkauf befaßt 10 hnd beef: Bei
Er wohnt in Nied bei Höchſt a. M., pflegt öfters ſeine heſſiſche Sy
zu beſuchen und erweckte den Verdacht, daß dieſe Reiſen zum Seü
handel dientem. So beobachtete man ihn am fraglichen Tage im Va///½/ Auioffelverſorgung
und entdeckte jenen Korb, nachdem Sch. in den Darmſtädter Zug Mf 0* um Preiſe von
geſtiegen war. Es ſteht trotz ſeines Leugnens durch Zeugenausſags /19 Hiſch: Gegen Abg
daß er den Korb mitgebracht und unter ſeinen Platz geſtellt hattt,//. Liter Voll
man ihn dann fand. Jedenfalls harte er die Gendarmerie gemerk u/ M Rährmittel: Auf Bei
daher lieber den Korb im Stich gelaſſen oder ſar ſonſt am Mitnan/ 4ſweißl, B (lill
in den anderen Zug verhindert worden. Auch in zweiter Inſtax /. grieß zum Prei
achtete man Sch. für überführt.
* Hefſiſches Landestheater. In der am Sonntag, deu 24. bs,h . Pſund Teigwaren
findenden ſiebenten muſikaliſchen Matinee gelangen zwei S=/her: Aprile Am
quartette von Beethoben zu Gehör: Op. 18 Nr. 2 (G=Dur) und Oe:
(Cis=Moll).
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Die Münchener Zeitung ſore/y Kernſene:
Ausgabeſtelle:
aus München: Im Gärtnertheater ſtellte ſich als Dr. Falk in der I
maus Paul Peterſen vom Darmſtädter Landestheater mit 1/ Holzverkanf und 6e
Karten für das
Leiſtung von guter Bühnenkultur vor. Eigenrlicher Bonvivant un.
Bekant
ſellſchaftlichem Schliff, gewandt im Charackteriſieren, ſo verſtändi a2.
auf Zimn
aufdringlich ſeinen Platz im Ganzen wwahrend. Die Stimmesſt eirn
ſie Dienſträume de
genehmer, wohlgeſchulter Bariton. Auch Humor iſt vorhanden. Obrd
8 Uhr vormi
gerade dieſer ſich der erforderlichen ſüddeutſchen Färbung berſchmrl
Eam
wird, ob eine vollendete Perſönlichkeit ſo unbedingt in dieſes ſpeff
Siiddeutſche des Enſembles einfühlen wird wvie eine erſt erwachx!
bliebe zu erwägen.
Techniſche Hochſchule. Das Sommerſemeſter 1921h/
Dienstag, den 19. April begonnen. Vorleſungen allgemein bildender!
über Geſchichte und Literatur, Philoſophie, fremde Sprachen, Volk.:51
ſchaftslehre, Rechtswiſſenſchaft, Naturwiſſenſchaften u. a. können au1d
Lie y
Stundenplan, der im Erdgeſchoß der Techniſchen Hochſchule ausgert
minenſtraß
iſt, erſehen werden, auch kann der Stundenplan vom Sekretaria:// + Is wird nun
Hochſchule gegen eine Gebühr von 1 Mark bezogen werden. Der 2ſ /7 Mehl. Nähr.
einzelner Vorleſungen und Uebungen nach freier Wahl iſt auch 5d
Marten wir
Männern ermöglicht, die bereits in einem Lebensberuf tätig ſind. M
Damen können vom Rektor zu einzelnen Vorleſungen und Uebung
Gäſte zugelaſſen werdem.
C. Zum Kirchenrechner der Pfarrei St. Martin (Beſſungen) iſ4t5
Kaufmann Paul Meſſerſchmitt gewählt worden. Herr 29
Lorenz Schmitt iſt zum Rektor der Stadtknabenſchule III (Beſſt.9
ernannt worden. Herr Sanitätsrat Dr. Kocks hat ſein Krefg
mandat niedergelegt; an ſeine Stelle rückt Herr Eiſenbahnbetriebs
tor Schmidt.
* Ein evangeliſcher Jugendgottesdienſt im Wald iſt am Sonnta=
24. April. Die Teilnehmer ſammeln ſich um 2 Uhr am Tierbrunns
gehen von da durch den Wald zum Lindenberg bei Nieder=Raern
Dort ſoll der Nachmittag in frohem Zuſammenſein verbracht N
Beim Rüchweg iſt in der Nähe des Herrgottsberges ein Waldgone
dienſt. Zu dieſer Feier des heſſiſchen Jugendſonntags iſt die
mierte evangeliſche Jugend herzlich eingeladen.

gültige Le
für Erwach
uind
f weiteres
ſiches Gewi
der Nährmittelkarte

Die fremdſprachige Preſſe in U. S. Amerika.

F.P.S. Kein anderes Xand der Welt kann ſich ſo vieler
fremdſprachiger periodiſcher Publikationen rühmen wie 1. S.
Amerika. Die neueſten Erhebungen geben deren Zahl mit 22 754
an; von dieſen ſind 160 Tageszeitungen, 868 Wochenſchriften und
die übrigen Halbmonats=, Monats= uſw. Schriften. Die Geſamt=
auflage
pro Ausgabe beträgt nahezu 11 Millionen Stück.
Die 160 Tageszeitungen, die in über 40 Sprachen und Dia=
lekten
erſcheinen, haben eine Geſamtauflage von 3 Millionen
Stück pro Ausgabe. Allein in Neu=York ſind die fremden Spra=
chen
mit 25 verſchiedenen Idiomen vertreten, vom alten He=
bräiſch
der Propheten bis zum Volapük und Eſperanto, von der
Sprache des Sokrates und Euripides, gepfeffert und verdorben,
bis zur ornamentalen Schrift der Chineſen und den beſtändig
ſich ändernden Dialekten und Patois des nordweſtlichen und ſüd=
öſtlichen
Europa.
Es gibt zunächſt einmal vier jiddiſche Tageszeitungen in
Neu=York City mit Rieſenauflagen, mit Berichterſtattern in aller
Welt, literariſchen und Theaterkritikern und von einer politiſchen
Macht, um die vor den Wahlen jede politiſche Partei wirbt. Die
Auflagenhöhe der jiddiſchen Tageszeitungen in dieſer Stadt be=
trägt
pro Ausgabe allein mehr als eine halbe Million oder ein
Drittel der Geſamtauflage der Neu=Yorker=Morgenzeitungen.
Die tägliche Auflage der jiddiſchen Zeitungen in ganz U. S. Ame=
rika
beträgt über eine Million. Die geſamte jiddiſche Bevölke=
rung
Nordamerikas beläuft ſich auf über 3 Millionen, von denen
die Hälfte in Neu=York City lebt.
Dann gibt es eine gewaltige deutſche Preſſe, die über das
ganze Land hin verbreitet iſt, in Auflagen, die in die 10 Mil=
lionen
gehen, und die jetzt, wo der Krieg vorüber iſt, ihre Tätig=
keit
in ſtarkem Umfange wieder aufgenommen hat und wieder,
wie die Neu=York Evening Poſt ſchreibt, im Intereſſe des Vater=
landes
arbeitet‟. Am nächſten ſteht ihr an Bedeutung die ita=
lieniſche
Preſſe mit 30 Tageszeitungen und Hunderten von
Wochen= und Monatsſchriften, die über das ganze Land von
Ozean zu Ozean verbreitet iſt. Dann folgt die ungariſche Preſſe
mit mehreren Zeitungen in Neu=York, Cleveland und Cincinnati
und etwa 12 Wochen= und Monatsſchriften.
Auch die Tſechcho=Slowakei hat eine Anzahl von Tageszei=
tungen
in Neu=York und anderen Großſtädten. Die tſchechiſche
Ungbhängigteitsbewegung wurde hauptſächlich von Amerika aus
geführt, und es wird allgemein anerkannt, daß die vereinigten

Federn der tſchecho=ſlowakiſchen Redakteure in Neu=York ebenſo
machtvoll waren (wenn nicht mächtiger) wie die geteilten Armeen
im eigenen Lande. Sozialiſtiſche und anarchiſtiſche tſchecho=
ſlowakiſche
Wochenſchriften ſtellten den Klaſſenkampf ein; ſie
wurden ebenſo nationaliſtiſch, wie ſie zuvor internationaliſtiſch
geweſen waren. Was von den Tſchechen gilt, gilt auch von den
Polen, obwohl das Polniſche hierzulande wenigſtens numeriſch
nicht ſo gut vertreten iſt, wie das Tſchechiſche. Es gibt eine
däniſche Preſſe ſowohl als eine norwegiſche, ſchwediſche, griechi=
ſche
, franzöſiſche, ſpaniſche, portugieſiſche, ruſſiſche, ukrainiſche,
bulgariſche, chineſiſche, japaniſche und Hindupreſſe; und ſelbſt die
Inſel Malta hat an der pazifiſchen Küſte ihr Blättchen.
Die meiſten dieſer Zeitungen nehmen europäiſche Nachrichten
und europäiſche Politik viel wichtiger als das Amerikaniſche, und
viele dieſer Publikationen enthalten abſolut gar nichts von den
Tagesvorgängen in Amerika. Ein Gutteil von ihnen führt einen
politiſchen Kampf, um den ſich Amerika nicht groß zu kümmern
braucht. Wir haben eine zioniſtiſche und eine antizioniſtiſche,
eine pro= und antivenizeliſtiſche, eine monarchiſtiſche und eine
repüblikaniſche ungariſche Preſſe. Jede Neujgkeit, die von jen=
ſeits
des Ozeans kommt, wird auf hunderterlei Weiſe verdreht
und kommentiert, d’Annunzios Kopfſchmerzen erfahren hier
einen Kommentar wie eine Kataſtrophe. Graf Karolyis Worte
laſſen Magyarenherzen mehr erzittern als jede politiſche Aende=
rung
in U. S. Amerika

Im Park von Sansſoucf.

Die alten Kaſtanien im Park von Sansſouci ſtehen
im Frühlingskleid. Auf den friſchgrünen Raſenflächen trinken

die erſten Wieſenblumen das Sonnenlicht. Die Feuer junger
Farben leuchten wie Opferflammen. Die Stimmen der Vögel
ſind mit dem Morgen erwacht.
In Scharen ohne Ende ziehen ſchwarzgekleidete Menſchen
durch die Rokokotore in den Park. Umflorte Fahnen trauern
über den Köpfen. Unter umflorten Helmen birgt ſich verhalte=
ner
Schmerz.
Metertiefe Mauern formen zu beiden Seiten der Allee die
Maſſen. Ein ſchmaler Weg bleibt frei, breit genug, um einen
Menſchen zur letzten Ruhe zu führen.
Kein lauter Ton entfährt den Lippen. Sie harren in An=
dacht
und Schweigen wie in der Stille der Kirche. Nur die
Fontänen am Neuen Palais ſchwatzen unbekümmert im Werden
und Vergehen ihrer Waſſerſäulen.

Irgendwo in der Ferne heben Glocken an zu läuten.
klingen fern wie aus einer Vergangenheit.
Es läuft ein Schauern durch die Maſſen. Häupter?
blößen ſich, Degen ſalutieren, Fahnen ſenken ſich zur
Augen werden naß von Tränen.
Lautlos wie Schatten gleitet ein Zug vorüber. Si
den ſchwarzen Roben der Geiſtlichen ſchieben ſich die M
Waffenröcke von Küraſſieren mit blitzenden Helmen. Sch A
vermummte Pferde. Dann unter einem Tuch aus viol?
Samt ein Sarg, ſchmucklos, ohne Zierde. Nur ein Wa.)
ſchild trägt der Samt, das Wappen der deutſchen Kaiſerr.
Durch die Rüſternallee entſchwebt der Zug, von dem
nachfolgender Uniformen geleitet, in einen verbor
Seitenweg.
Allmählich löſt ſich die Erſtarrung der Maſſen, und lar
drängt von allen Seiten das Volk herbei gegen die Mauer
Tempels, der ſich über der Leiche der Kaiſerin wölbt.
Dort harren ſie ſtundenlang. Sie kamen, um eine ZE-
ehren
, aber ihre Seele neigt ſich vor einem unſichtbaren E‟
Sie fühlen es ohne Wiſſen. Sie klammern ſich an einen K
und meinen ein Weſenloſes. Etwas, was größer iſt, als ſie
Denn ſie dienten deutſchem Kaiſertum.
Die trauernden Maſſen ſtrömen zurück durch die Alleen.
Rieſenfontäne bor dem Schloß von Sansſouci ſteigt und
Die Marmorgötter im Park lächeln ihr rätſelhaftes ſteir!!
Lächeln. .
Walter Georg

m. Max Hölz, der rote General‟. Die Verhaftung
Bandenführers und Mordbrenners Hölz hat beſonders in.
teldeutſchland befreites Aufatmen hervorgerufen. Im Be.
Polizeipräſidium haben ſich zahlreiche Perſonen aus Eis
Mansfeld. Hettſtedt uſw. gemeldet, die die Schreckenstas
März miterlebt haben und nunmehr in dem kommenden 2
als Belaſtungszeugen gegen Hölz auftreten werden. Auck
Bürgermeiſter von Falkenſtein iſt in Berlin eingetrofſen.
dem Berliner Sondergericht wird ſich Hölz nur wegen der
brechen nach dem 20. März zu verantworten haben, währel
ſeine früheren Straftaten das ordentliche Gericht in Ol-
zuſtändig iſt. Die Abteilung I a des Berliner Polizeipraſie.
macht jetzt eingehende Mitteilungen über das verbreßle
Treiben des Aufrührers.
Hölz arbeitete ſeine Befehle mit einem Stab von ſechs
tanten aus und verlangte unbedingten Gehorſam. Se‟

[ ][  ][ ]


ildlins laſſe 1920

ime Aufführung zum Beſten der Verwundeten im hieſigen Lazarett
erchmlen am Samstag im Konkordiaſaal Schülerinnen der Fort=

Darmſtadter Tagblatt, Freitag, den 22. April 1921.

Seite 3.

zrandſe ſius in Mainz (Höhe: 90 Meter) und 8,2 in Neunkirchen (Höhe:
Lan
59 5Nu r). Hinſichtlich der Höchſtſtände, die faſt überall auf den 17.
fulzel n. bildeten die Gegenſätze Michelſtadt mit 32,2 und Neunkirchen
Leenſtad,
5% Grad. Erſtere Station hatte auch am 17. Dezember auf den
all das Jahresminimum fiel, mit 14,6 den tiefſten Stand im
fzuweiſen, ſvogegen in Mainz am gleichen Tage nur 9,1 be=
wurde
. Sommertage, d. h. ſolche, an denen das Thermometer
3 25 Grad erreichte, wurden in Michelſtadt, das überhaupt das
Klima Heſſens zu beſitzen ſcheint, 42 gegenüber nur 16 in Neun=
rzeichnet
, während bezüglich der Zahl der Froſttage Lauterbach
Dbenan ſteht, gegenüber nur 52 in Mainz. Was die Nieder=
argeht
, ſo iſt das Berichtsjahr im allgemeinen als ein zu trockenes
uen, was haubrſächlich vom März, Juni, Oktober und November
Gegenſätze bilden hier Waldmichelbach mit 988 und Münzen=
395 Millimeter, von denen erſtere Station allein am 14. Januar
me von 59 Millimeter notierte, alſo faſt ein Siebentel der gan=
esmenge
von Münzenberg. Die Zahl der Schneetage ſchwanikte
34 in Herchencain und 2 in Viernheim. Hagel wurde an einem
er Stationen überhaupt nicht verzeichnet, während Neunkirchen
Herfelden 12 Hageltage notierten. Auch die Gewitterzahl ſchwankte
ülrh zwiſchen 32 in Wöllſtein und 6 in Schloß Nauſes i. O. Be=
jeimté
noch, daß ſeit Januar 1921 auch das höchſtgelegene Dorf Heſ=
B. chenhain (650 Meter), in die Zahl der Stationen eingetreten iſt,
nreraturbeobachtungen anſtellen.

* mer ein
B infulge
Ter 6r
P ſchn ſeit
Hn Ha
de nem Me
ae

)*tenographen. Auf die Bekanntmachung des Gabelsberger Ste=
hm
=Vereins 1861 ſei an dieſer Stelle nochmals hingewieſen.
ra der Meſſe. Man ſchreibt uns: Der Schuhmachermeiſter Joſef
jrirx hier, Moosbergſtraße 70, hat dem kleinen Prinzeßchen
fil eth, dem Liebling der Darmſtädter Meſſebeſucher, ein Paar
Seite Stiefelchen nach Maß angefertigt. Dieſes kleine Kunſtwerk
um Firma Theodor Schwab, Ernſt=Ludwigsplatz, ausgeſtellt.
WSchmidts Münchener Marionettentheater iſt, wenn auch etwas
ote. noch hier eingetroffen und hat ſeinen Palaſt auf der Meſſe
hui . Die Darbietungen dieſes auch hier beſtens bekannten Unter=
hms
ſind außerordentlich vielſeitig. Außer einem ausgewachſenen
ukkenſtler ſorgen die Leiſtungen der queckſilbrigen, niedlichen Ma=
Fer die von geſchickter Hand dirigiert werden, für angenehmſte
hacung.

*i
Ohr-Oſtem i D. w
Mr. GeOftrafe eil.
Z marde
L5

Sch
9

Samstag, den 23. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Bt. Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr 10, Beſtellmarke
T. 10 und Bezugsmarke Nr. 9, je 800 gr Brot.
ür Kinder: Bezulgsmarke Nr. 10, 800 ar Brot, Bezugs=
narke
Nr. 9, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Enid beef: Bei den Rindsmetzgern ſind ab 1. April d. Js.
5B auf weiteres kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund eng=
ſihes
Gewicht) zu 6. Mk. pro Doſe erhältlich.
Rtfffelverſorgung: Kartoffelmarke Nr. 15 u. 16 mit je 5 Pfund
zim Preiſe von 60 Pfg. für das Pfund.
19h Gegen Abgabe der Nährmittelmarken Nr. 282 und 283
1 Liter Vollmilch zum Preiſe von 75 Pfg.
Rrmmittel: Auf Bezugsmarke Nr. 280 der Nährmittelkarten
A (weiß), B (lila), C (roſa), F (grün) je 1 Pfund Weizen=
giieß
zum Preiſe von 1.90 Mk. Auf Bezugsmarke Nr. 280
dar Nährmittelkarten D (braun) und E (blau) je ein halbes
PFund Teigwaren zum Preiſe von 3.35 Mk, das halbe Pfund.
Gren: April=Anteil auf Marke Nr. 4,


mr eime erſt

ſonnerſeneſter
Rinnn Lann
efrende epa

ſEetarnſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
2luugsgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Hitzerkauf und Hausbrandkohlen: Die Abſtempelung der
Karten für das neue Hausbrandwirtſchaftsjahr findet laut
Bekanntmachung vom 8. April d. J. von 812 u. 35 Uhr
aſef Zimmer Nr. 39 der Kohlenausgleichſtelle ſtatt.
2Diienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8: Uhr vormittags bis 2½ Uhr nachmittags geö ffnet.
Saamstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
VBerlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
ichrim u a. h Die nächſte Kartenausgabe findet im Lebensmittelamt, Wilhel=
Tocmichen Hochchlt Aitllktaße 15, vom nächſten Montag ab bezirks= und ſtraßenweiſe ſtatt.
an mm SchrEAh+e nur eine Einheitslebensmittelkarte für den Bezug von Brot,
eonen werde. MM Mährmitteln uſw. ausgegeben, und die Gültigkeit der einzelnen
Bahl ſi-MAſmt wird wie bisher in der Lebensmitteltabelle veröffentlicht. (Siehe
mmscherif fan Wiſtmmachung.)
Mängkämpfe im Orpheum. Beim Ringkampf ſind in der Tat drei
eimtne 2 Fdkag, welche eine weſentliche Rolle ſpielen: Kraft, Geſchicklichkeit,
Elfne: letztere übertrifft die beiden. Von zwei Ringern winrd immer
Martin (Beſſue belkm:Sieg davontragen, der Angriff und Widerſtand mit dem größten
hlt worden. * Myſllvyn Energie zu verfolgen verſteht. Wer zuerſt ermüdet, iſt faſt
mabenſchule UI belrräsig der Beſiegte. Im freien Ringkampf triumphierte geſtern
Kods hat ſia Büße über Madrally durch Beindurchzug nach 18 Min. Sie
Herr Eiſenbahue bilf weide mit beſonderem Elan vor; ſo gab es gleich bei durchaus
pfiſſenß Ringen kritiſche Situationen. Am Boden erwies ſich Weber als
Beld iſt
9Uhra ?e
hrg biNe dilße Begleiter war der kommuniſtiſche Redakteur Schneider.
m vrres ſtſſball nahm Hölz Geiſeln, erpreßte von ihnen unter Todes=
R
Herges en Bal bynamgen hohe Löſegelder und ſteckte ihre Wohnungen, die Guts=
höſr
, ganze Beſitzungen in Brand ohne jede Rückſicht und Scho=
uk
IUm ſich bei der ärmeren Bevölkerung als Wohltäter und
EMNchrenfreund ins rechte Licht zu ſetzen, verteilte er geraubte
Pillamittel und ſonſtige Dinge, die erpreßten Gelder verwen=
bdſri
jedoch lediglich für ſich und ſeine engeren Freunde. Mit
ideſacfſter Klarheit geht ſein Programm aus einem Aufruf her=
bohven
Hölz vor feinem Hauptquartier Kloſtermansfeld ver=
byßenl
ließ. In dieſem Aufruf forderte er mit Nachdruck zur
Mchlaagnahme aller erreichbaren Gelder, zur Sprengung der
Eißbahnſchienen, Gefängniſſe, Gerichtsgebäude, zu Raub, Mord
miyſnAllünderung auf. Wörtlich heißt es: Wir ſchlachten die
WEign oiſie ab, ohne Unterſchied des Alters und Geſchlechts. Wir
ſpingan ihre Schlöſſer und Paläſte, ihre Villen in die Luft.
(WErſoie Sipo nicht ſofort abzieht und uns die Waffen abgibt,
zſtſnen, wir ein furchtbares Blutbad anrichten.

eit: weiteres Beweisſtück iſt der Polizei im Original in die
SiEier gefallen. Es handelt ſich um einen Geheimbefehl, der an
/Sif: Benoſſen in Braunſchweig gerichtet iſt, mit Rotſchrift ge=
E ſchlshan die Unterſchrift Max Hölz trägt und folgenden Wort=
lcſſwhatt
: Die bei mir während der letzten Tage tätig geweſenen
Elentſchweiger Genoſſen übernehmen den Auftrag für Braun=
ſcſſtur
und Umgegend, die in Mitteldeutſchland eingeleitete Ak=
tilismrit
allen militäriſchen Mitteln tatkräftig zu unterſtützen.

Tſ Cnenoſſen des Bezirks Braunſchweig fordere ich auf, dem
Sfſ:efrrrufe zu folgen und die beauftragten Vertrauensleute aktiv
zlunterſtützen. Genoſſen, es gilt jetzt Sieg oder Untergang!
/ Tſmnilitäriſche Oberleitung: gez. Max Hölz.
Aax Hölz, der rote General, wie er allenthalben genanut
nlwe hatte ſich nach dem Scheitern ſeiner Aktion in Mittel=
diiech
=lland nach Berlin gewandt, um hier den Aufſtand in ſei=
InſnSfinne zu organiſieren. Daß er ſich aber auch in Berlin nicht

ſiſſt füühlte, geht daraus hervor, daß er ſich nach der völligen
uheſu altung ſeines Aeußern in einem Atelier des Weſtens
Prſchymaphieren ließ, um ſich einen Paß zu beſorgen. Zur Flucht
ifw gllücklicherweiſe nicht mehr gekommen, und es iſt zu hoffen,
bſiteie Verbrechen des Mordbrenners bald ihre gerechte Sühne
n mögen.

M. Ein Miniſter der Moden. Die Londoner Han=
s/ammer
hat ſich dieſer Tage mit der Frage beſchäftigt,
üiicht notwendig ſei, eine offizielle Regierungsſtelle für das
hati der Mode zu ſchaffen, und bei dieſer Gelegenheit fordert
Kquily Expreß einen eigenen Miniſter der Moden, dem große
lwprichtige Aufgaben bevorſtänden. Vor allem ſoll dieſer wenig

der Beſſere und drängte den Armener in der Verteidigung zu der Blöße,
daß er unterlag. Gemmel und Naber ſtachen dagegen im zweiten
Kampf in ſportlicher Hinſicht recht wohltuend ab, zwei techniſch vorzüg=
lich
durchgebildete Ringer, die einen vorbildlichen, mit allen Fineſſen
durchgeführten Kampf lieferten. Zwar war es diesmal nur ein vorſich=
tiges
Ausprobieren des Gegners; es verliefen 20 Minuten reſultatlos.
Im Schlußkampf trafen ſich Nandolfi und Kellermann. Letz=
terer
, welcher ſchon nach ſeiner fünften Niederlage hätte ausſcheiden
müiſſen, verweilte nur noch länger in dem Wettſtreit, da er es ſich als
Ehre anrechnet, ſich mit Randolfi zu meſſen. Er unterlag ſchon nach drei
Minuten einem Untergriff. (Ueber die heutigen Kämpfe ſiehe Anzeige.)
Ringkampf. Man ſchreibt uns: Die zurzeit im Orpheum ſtatt=
findenden
Ringkämpfe haben einen unſerer Leſer veranlaßt, uns fol=
gende
Zeilen, die wohl aufklärend wirken ſollen, zu ſchreiben: Ring=
kämpfe
haben in der letzten Zeit allgemeines Intereſſe erweckt, werden
jedoch oft in ein zweifelhaftes Licht gerückt. Der Zweck diefer Zeilen ſoll
ſein, denen, die meiſt aus Unkenntnis oder ſonſtigen Gründen in
den tieferen Sinn des Ringens nicht eindringen können, ein objektives
Urteil zu ermöglichen. Der Berichterſtatter einer Tageszeitung, der über
den Ringkampf abfällig geurteilt hatte, war von den ſich gekränft füh=
lenden
Teilnehmern erſucht worden, den Ringkämpfen beizuwohnen. Er
ſchrieb am nächſten Tage: Wenn noch jemand Zweifel an den Ring=
kämpfen
hegt, ſo müßte er geſtern abend eines anderen belehrt worden
ſein; zugegeben, daß, wie wir uns ſelbſt überzeugten, die Kämpfe zeeil
ausgetragen werden, was kann eigentlich Schwindel genannt werden?
Die weitaus größte Zahl der Zuſchauer ſagt ſich nach Anfchauen eines
Kampfes: Da gefällt mir meine Arbeit oder mein Beruf doch beſſer;
ich würde mich ſchön hüten, meine Knochen zu Marft zu tragen! Ein
jeder nimmt das Recht der Kritik an einem anderen für ſich in Anſpruch;
dieſer Zug iſt eben zu ſtark mit der menſchlichen Natur verknüpft. Der
Ringer muß, um beſſere Gagen zu erzielen, alles tun, um die Zahl ſei=
ner
Siege zu vermehren; die Konkurrenz iſt zu groß. Von Schiebung
bei unentſchiedenen Kämpfen, wie man es öfters hört, kann keine Rede
ſein, die Kämpfe würden Stunden beanſpruchen und das Publikum
würde ſich langweilen. Deshalb treten neue Kämpfer auf die Matte, das i
Intereſſe iſt wieder neu geweckt. Zu verbotenen Griffen kön=
nen
Ringer oft dann kommen, wenn Schreier im Püblikum den Kämpfen=
den
in Aufregung ſetzen, ſo daß er mit ſeinen Nerven durchgeht. Des=
wegen
darf man aber doch nicht den ganzen Sport derart beurteilen, wie
oben ausgeführt wurde.
+* Arheilgen, 21. April. Das hieſige Gewerkſchafts=
kartell
gibt die landwirtſchaftlichen Tariflöhne bekannt. Danach ſind
für Taglöhner ab 1. Januar d. J., vom 14. Lebensjahre an ſteigend, 1,60
bis 2,40 Mk. für die Stunde, ab 1. Juli d. J. 1,70 bis 2,60 Mk. zu
zahlen. Der Höchſtſtundenlohn wird mit dem 20. Lebensjahre erreicht.
Für Taglöhnerinnen gibt es ab 1. Januar 1,05 bis 1,60 Mk., ab 1. Juli
1,15 bis 1,75 Mk. Hier wird mit dem 18. Lebensjahre der Höchſtſatz er=
reicht
. Für voll gewährte Koſt werden für den Tag 5 Mk. in Abzug
gebracht. Der hieſige Arbeiter=Turn= und Sportverein
veranſtaltet kommenden Sonntag abend im Gaſthaus Zum goldenen
Löwen ein Schauturnen, das ein ſehr reichhaltiges Programm
aufweiſt. Zöglinge, Turnerinnen, Turner und alte Herren werden an
Geräten und durch Freiübungen Proben ihres Könnens darbieten.
Arheilgen, 21. April. Sportliches. Rächſten Sastag, den
23. April, findet im Gaſthaus zum Schwanen in Arheilgen eie von den
beiden Fußballdereinen Olympia und Germania einberufene Ver=
ſammlung
aller Sportintereſſenten von Arheilgen ſtatt. Die Verſamm=
lung hat den Zweck, die beiden Vereine mit ihren Anhängern zu einer
freien Ausſprache zufammenzuführen und die Vor= und Nachteile eines
Zuſammenſchluſſes beider Vereine in freier Diskuſſion zu erläutern. Es
wäre zu wünſchen, daß in dieſer Verſammlung alle Wege frei gemacht
würden, die den Zuſammenſchluß noch hindern könnten, und der Wunſch,
der in allen Schichten Platz gegriffen hat, die Sportkräfte in Arheilgen
zu vereinigen, endlich in Erfüllung ginge. Es muß doch jedem einzelnen
Sportsmann in Arheilgen bald klar werden, daß nur vereinte Kräfte
ſportlich und finanziell etwas Weſentliches leiſten können.
Griesheim, 21. April. Die angedrohte Einſtellung
des Betriebes der Dampfſtraßenbahn, aus betriebstech=
niſchen
Gründen und wegen Unventabilität wird von der hieſigen Ein=
wohnerſchaft
als Mittel angeſehen, die Gemeinden Arheilgen und Gries=
heim
zu zwingen, Baukoſtenzuſchüſſe zum Bau einer elektriſchen Bahn
ArheilgenGriesheim zu leiſten. Bei der Schuldenlaſt, welche die Ge=
meinden
haben, iſt dies unmöglich, weil in erſter Linie als dringendſte
Aufgabe der Gemeinden die Beſchaffung von Wohnungen erhebliche Geld=
mittel
beanſprucht. Ob eine nochmalige Tariferhöhung zur Sanierung
ber Dampfſtraßenbahn ausreichen wird, iſt fraglich. Am 1. Juni ſoll
eine abermalige Erhöhung der Fahrpreiſe bei der Staatsbahn eintreten.
Wenn die Heag die Gelegenheit benützt und ihre Fahrpreiſe denen der
Staatsbahn gleichſtellt, dürften die zahlreichen Fahrgäſte zur Straßen=
bahn
, welche für die meiſten doch das bequemere Verkehrsmittel iſt, zu=
rüickkehren
. Auf dieſe Weiſe könnten ſich die Betriebseinnahmen für die
Heag beſſern. In nächſter Zeit wird hier ein Gemüſemarkt er=
richter
, welcher zahlreiche Einkäufer hierher bringen dürfte, und für die
Straßenbahn vermehrten Verkehr. Viele Darmſtädter Familien haben
Gelegenheit, ſich dadurch eine Exiſtenz zu gründen, daß ſie die günſtige
Gelegenheit benützen und ſich einen Gewüſehandel einrichten. Eine Be=
triebseinſtellung
der Straßenbahn würde auch die Gemüſeverſorgung der
Stadt Darmſtadt beeinträchtigen. Zu allen dieſen Fragen Stellung zu
nehmen, ſoll der Einwohnerſchaft nächſten Sonntag in einer öffentlichen
Verſammlung Gelegenheit gegeben werden.
Roßdorf, 21. April. Konzert. Nächſten Sonntag abend veran=
ſtaltet
der Geſangverein Sängerluſt ſein diesjähriges Kon=
zert
im großen Saale des Gaſthauſes Zur Sonne‟ Dem Verein, deſſen
vorjährige gleiche Veranſtaltung noch in beſter Erinnerung ſteht, iſt es
gelungen, zu dem diesjährigen Konzert Herrn Kammervirtuoſen Küm=
mel
. Darmſtadt, zu gewinnen. Die Vorträge des Künſtlers, abwech=
ſelnd
mit reichhaltigem Chorprogramm und Eizelgeſängen, bürgen da=
für
, daß jeder Beſucher auf ſeine Rechnung kommt und der Abend ein
beſonders genußreicher wird.
Erbach, 21. April. Autoveubindung FürthErbach.
Die Kreistagsmitglieder Bauer=Michelſtadt und Neff=Michelſtadt, Letz=
beneidenswerte
Mann gegen die Auswüchſe und Uebertreibun=
gen
des Modegeiſtes vorgehen und auch den ewigen Wechſel der
Kleidung verhindern, damit die engliſchen Frauen zur Sittſam=
keit
und Sparſamkeit erzogen werden. Der Modeminiſter ſoll
Verfügungen erlaſſen, die bei ſtrenger Strafe die Tiefe des Aus=
ſchnitts
und die Länge des Rockes genau feſtlegen; feine Auf=
merkſamkeit
muß ſich auch auf alle wichtigen Nebenerſcheinun=
gen
richten, wie Wäſche und Handſchuhe, Hüte und Schuhe uſw.
Ob freilich dieſer Modeminiſter nicht dem gegen Windmühlen=
flügel
kämpfenden Don Quixote verzweifelt ähnlich wäre, iſt eine
andere Frage.
F.P.S. Die Antitabakbewegung in U. S. Amerika. Ein kürz=
lich
von der Syracuſe=Univerſität im Staate Neu=York erlaſſenes
Verbot, wonach den Studenten auf dem Grund und Boden der
Univerſität, ſowie in deren Gebäuden der Genuß von Tabak in
jeglicher Form verboten iſt, lenkt neuerdings die Aufmerkſamkeit
der Oeffentlichkeit auf die zunehmende Antitabakgeſetzbewegung
in 17. S. Amerika. Man ſcheint die Staaten des mittleren Weſtens
dazu auserſehen zu haben, dieſe Art Geſetzgebung in die Wege
zu leiten, aber es kommen Berichte aus den Süd= und Weſt=
ſtaaten
, daß auch dort eine ſolche Bewegung eingeſetzt hat. Nur
die Oſtſtaaten ſcheinen der letzten Reformbewegung unzugänglich
geblieben zu ſein. Geſcheitert iſt die Bewegung einſtweilen im
Südſtaat Tenneſſee, wo ſeit einer Reihe von Jahren ein Geſetz
beſtand, das den Verbrauch von Zigaretten verbot, das aber nicht
zur Durchführung gelangt war. Während der letzten Seſſion
der geſetzgebenden Verſammlung dieſes Staates wurde die Auf=
hebung
dieſes Geſetzes beſchloſſen. Im Staate Nebraska ging
vor kurzem eine Bill durch, wonach der Verkauf, Verbrauch und
jegliche Abgabe von Zigaretten abſolut verboten iſt. Im Staate
Utah iſt ein Antizigarettengeſetz bereits in Kraft getreten; es
verbietet den Verkauf, die Abgabe und überhaupt jede Lieferung
von Zigaretten und Zigarettenpapier, ferner das Nauchen in den
Cafés, den Friſeurgeſchäften, im Fahrſtuhl und an anderen
öffentlichen Orten. Auf Zuwiderhandlungen ruhen Strafen von
5 bis 25 Dollar. Minderjährigen iſt Tabakkonſum in jeglicher
Form verboten, und alle Betriebsleiter, Fabrikbeſitzer uſw. ſind
verpflichtet, ſie am Konſum dieſes Unkrauts zu hindern. Im
Staate Norddakota beſteht ein Geſetz, das das Rauchen in Speiſe=
ſälen
, Cafés und anderen öffentlichen Gaſtſtätten, die ſowohl
Frauen wie Männern zugänglich ſind, verbietet. Den Verbrauch
von Zigaretten haben ferner Kanſas und Arkanſas verboten,
eine Antirauchbill liegt eben in Minneſota vor und eine eben=
ſolche
dürfte alsbald in Jowa vorgelegt werden. Die genannten
Staaten liegen ſämtlich im mittleren Weſten,

terer auch in ſeiner Eigenſchaft als Landtagsabgeordneter, haben gemein=
ſam
mit dem Kreisausſchußmitglied Franz=Erbach an das Heſſ. Kreisamt
Erbach das dringende Erſuchen gerichtet, veranlaſſen zu wollen, daß oben=
genannte
, wohl noch in dieſem Sommer verſuchsweiſe in Betrieb. geſetzt
werdende Autolinie bis Michelſtadt wveitergeführt wird. In der
Begvuindung wird geſagt, daß es die Bevölkerung nicht verſtehen würde,
wenn eine ſolch wichtige Verkehrsnenerung und =verbeſſerung den größ=
ten
Ort des Kreiſes ganz außer Acht laſſen würde, deſſen Berüickſichtigung
wie in dieſem Falle ſo leicht iſt. Es darf angenommen werden, daß das
Areisamt dieſes Erſuchen wärmſtens unterſtützen und befürworten wird.
Ep. Worms, 20. April. Die heilige Feme brachte in Eich die
Beſvohner in Aufregung. Eines ſchönen Tages fanden verſchiedene
Bürger in ihren Anweſen ganz merkwürdige Drohbriefe, die mit einem
durchbohrten Herzen, einem Totenkopf und ähnlichen ſchrecklichen Zeichen
verſehen waren und den Befehl der heiligen Feme enthielten, daß
die Betreffenden zur Geiſterſtunde zum Richtplatze zu erſcheinen hätten,
ſonſt würden ſie erſtochen, erſchoſſen, und ihr Haus und Hof, ihre ganze.
Familie mit dem Blutbann belegt. Als Schreiber dieſer Brieſe hatte ſich
der jugendliche Friedrich Ziegler von Eich zu verantworten, der, anſchei=
nend
um die Tat zu verdecken, ſich ſelbſt durch die Poſt ſolch einen Droh=
brief
zugeſchickt hatte. Er ſpurde zu einer Woche Gefängnis verurteilt,
Worms, 21. April. Nachklänge zur Lutherfeier,
Ihrem Dank für treue Hilfe und alte Gaſtfreundſchaft geben der Geſamt=
kirchenvorſtand
und die Feſtausſchüſſe in folgenden Worten Ausdruck;
Unſer Feſt iſt vorüber. Wir ſtehen unter dem Eindruck eines unvergeß=
lichen
Erlebniſſes. Die Wormſer Lutherfeier iſt zu einer machtvollen
Kundgebung des deutſchen Proteſtantismus geworden. Das war nur
möglich durch die treue Hilfe und Teilnahme aller Kreiſe der Wormſer
evangeliſchen Bürgerſchaft. Reichlich floſſen die Gaben zum Feſt. Die
alte Wormſer Gaſtfreundſchaft hat ſich wieder glänzend beſährt. Viele
perſönliche Opfer ſind freudig gebracht worden. Die monatelange, un=
ermüdliche
Arbeit unſerer Chöre unter der hingebenden Führung ihrer
Dirigenten hat unſerem Feſt die muſikaliſche Weihe gegeben. Ihnen ſei
warm und herzlich gedankt! Die Wormſer Zeirung ſchreibt unter der
Ueberſchrift Die Wormſer Tage u. a. folgendes: Gewaltig und er=
greiſend
war alles, was wir in dieſen Tagen erlebten, erſchütternd Wort
und Widerhall von der Kanzel wie auf freiem Platz. Und wenn das
alles bleibt und in den Werktagen Beſtand hat, wächſt und reift, dann
iſt die größte Not überwunden, mag auch die materielle Not ſich mehren.
Möge der Quell der Kraft, der in dieſen Tagen angeſchlagen wurde, ſich
ausbreiten über das Land und es fruchtbar machen; möge die Erinne=
rung
an dieſen Tag immer aufs neue zur unmittelbaren Berührung mit
dem lebendigen Gotteswort führen; möge uns aus ihm das Führer=
geſchlecht
erſtehen, das erfüllt iſt vom Geiſt der Wahrheit und des Lichts.
Dann dann werden ſpätere Geſchlecner dieſer Tage dankbar gedenken,
und ſie werden, wie wir es im Rückblick auf den 18. April 1521 getan
haben, freudig bewegt ausrufen: Geſegnet ſeid ihr Tage der Wormſer
Lutherfeier!
Gießen, 19. April. Die Sitzung der Stadtverord=
neten
=Verſammlung wurde durch einen Zwiſchenfall gekenn=
zeichnet
, der bisher im Staate Heſſen wohl einzig daſteht. Als Frau
Stadtv. Naumann einen durchaus unpolitiſchen Nachruf für, die frühere
Kaiſerin verleſen wöllte, wurde ſie, nach dem Gieß. Anz., durch an=
dauernden
Proteſt der ſozialiſtiſchen Parteien namentlich der
U. S. P. D., daran verhindert. Da die frühere Kaiſerin politiſch nie=
mals
hervorgetreten iſt, war es durchaus unbedenklich, einem rein menſch=
lichen
Gefühl Ausdruck zu geben, das für die Entſchlafene gerade geſtern,
am Beiſetzungstage, Millionen deutſcher Herzen bewegte. In dieſem
Sinne ſind in den Stadtverordneten=Verſammlungen der Nachbarſtädte
Darmſtadt und Nauheim innige Gedenkworte für die frühere Kaiſerin
geſprochen worden. Die Sozialiſten gaben dabei ihrer politifchen Stel=
lung
Ausdruck, indem ſie ſitzen blieben oder den Saal verließen. Den
traurigen Ruym, den Nachruf ſelbſt verhindert zu haben, wußten ſie
ſich nur in Gießen zu verſchaffen. Der Nachruf, den Stadtv. Frau
Naumann infolge des Proteſtes der ſozialiſtiſchen Parteien nicht ver=
leſen
konnte, hatte folgenden Wortlaut: Meine Damen und Herren! Ich
bitte Sie, die Worte, die ich ſprechen werde, nicht vom parteipolitiſchen
Standpunkt aus zu betrachten. Ich möchte Sie nur als Frau daran
erinnern, daß heute die ſterblichen Ueberreſte unſerer früheren Kai=
ſerin
aus fremdem Land in die Heimat übergeführt worden ſind. Mußte
uns die Kaiſerin ſeit den Novembertagen 1918 nur noch als Privat=
perſon
gelten, unſere Liebe für ſie und die Anerkennung ihrer hohen
Frauentugenden haben gewiß wir alle, beſonders aber wir Frauen, ihr
weiter bewahrt. Denn alle die Tugenden, die man ſo gerne den deut=
ſchen
Frauen zuſpricht, ſie hat dieſelben wirklich beſeſſen. Die Treue,
das Pflichtbewußtſein und das gütige Herz! Sie hat gelebt in Treue
zu ihrem Gott und zu ihrer Familie in Tagen d 3 Glückes und der
ſchwerſten Trübſal. Sie hat jederzeit gewiſſenhaft ihre Pflichten er=
füllt
, ob ſie ihrer Familie oder weiteren Kreiſen galten, und ihr gütiges
Herz hat ſie verſtehen gelehrt, anderer Not beurkeilen zu können; ſie hat
viele Wohlfahrtseinrichtungen gegründet und hat denſelben dauernd ihr
größtes Intereſſe und ihre Arbeit zugewandt. Und ſo bin ich feſt über=
zeugt
, daß ſie nicht nur uns Mitlebenden als leuchtendes Vorbild einer
deutſchen Frau gelten wird, deren tragiſches Schickſal jedes Menſchen=
herz
bewegen muß; noch in fernen Zeiten, wenn dann noch von deutſchen
Frauen die Rede iſt, wird in Lied und Sage die Kaiſerin als edle Dul=
derin
gefeiert werden. Ich bitte Sie, mit mir ihrer ehrend zu gedenken.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Der Brieftaubenlieb=
haberverein
in Mörfelden reiſt in dieſem Jahre wieder mit
der heſſiſchen Reiſe=Vereinigung. Preis=, Konkurrenz= und Derbyfliegen
findet ſtatt von Lichtenfels 170 Km., Chemnitz 320 Km., Bautzen 390 Km.,
Liegnitz 450 Km., Görlitz 520 Km. und Breslau 600 Km. Bis Lichten=
fels
ſind 1650 Tauben gemeldet und zu den weiteren Strecken
ſollen 780 Tauben geſetzt werden. In Nauheim bei Groß=Gerau
wird, einem allſeitigen Wunſche entſprechend, im Einverſtändnis mit der
Kirchenvertretung die vom Verein ehemaliger Krieger und Soldaten den
Gefallenen Nauheims geſtiftete Gedächtnistafel kommenden Sonntag, den
24. April, in die Kirche übergeführt. Pfarrer Allwohn, der ſich dem
Verein bei der Enthüllung der Tafel in ſehr liebenswürdiger Weiſe zur
Verfügung geſtellt hatte, wird im Gottesdienſt nochmals Worte warmen
Gedenkens den Gefallenen widmen. Dem Förſter Peter Dammel aus
Bingen, der das Opfer eines Meuchelmörders wurde, ſoll im Binger
Wald ein Gedenkſtein geſetzt werden. Diebes,arbeit auf dem

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
50jähriges Jubiläumsfeſt der Genoſſenſchaft
deutfcher Bühnenangehöriger
im Schumann=Theater zu Frankfurt a. M. am 19. April.
Nachdem am Vormittag im Oederweg eine Ludwig=Barnay=
Gedenktafel enthüllt worden war und ein offizieller Feſtakt im
Römer die diesjährige Tagung der Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnenangehöriger eröffnet hatte, fand abends um 9½ Uhr
oder richtiger 10½ in ſämtlichen Räumen des Schumann=
Theaters ein großes öffentliches Feſt ſtatt. Trotz der rieſig hohen
Eintrittspreiſe, die zwiſchen 200 und 25 Mark pro Platz ſchwank=
ten
, war das Koloſſalgebäude faſt bis auf den letzten Platz gefüllt.
Und ſelbſt wer 200 Mark berappt hatte, wird es nicht bereut
haben. Durch Ausräumen des Parketts hatte man Raum ge=
ſchaffen
für ein Maſſenorcheſter, das, aus dem Opern=
hausorcheſter
und dem Frankfurter Symphonieorcheſter beſtehend,
über 140 Köpfe zählte. Unter der Leitung Eugen Szenkars
eröffnete Wagners glanzvolles Meiſterſinger=Vorſpiel das ſeriöſe
Programm, das mit Goldmarks Sakuntala=Ouvertüre (Dirigent
Dr. Rottenberg) ſchloß. Dazwiſchen ſangen Herr Fanger
(Gebet des Rienzi), Magda Spiegel (Arie der Eglantine aus
Euryanthe) und Nobert vom Scheidt (Anſprache des Hans
Sachs), brauſenden Beifall erntend. Nach kaum zehn Minuten
langer Pauſe begann der heitere Teil, deſſen Regie Schauſpiel=
direktor
Weichert übernommen hatte. Unter dem Geſamttitel
Was ihr wollt??? tummelte er, unterſtützt von Robert
Grüning als Conferencier, faſt alle Mitglieder der ſtädtiſchen
Bühnen in der Manege. Wem man die Palme reichen ſoll, iſt
ſchwer zu ſagen. Sie waren alle glänzend, einer ſuchte den
anderen zu überbieten, und ſchallendes, dröhnendes, homeriſches
Gelächter erſcholl von allen Seiten, ganz beſonders als Toni
Impekoven und Fritz Odemar als Robert und Bertram
ſich über die Ausſichten bekannter Frankfurter Perſönlichkeiten,
in den Himmel zu kommen, unterhielten, als Sophie König
mit unwiderſtehlicher Komik eine italieniſche Karikatur=Arie ſang,
als der ſpindeldürre Oskar Ebelsbacher den Meiſterringer
Schwarz ohne jede Schwierigkeit glatt auf beide Schultern
legte. Erſt gegen 2 Uhr fand das Feſtprogramm, während deſſen
aber auch keine Sekunde Langeweile aufkommen konnte, ein
Ende. Ein wundervoller Ball hielt alle Anweſenden bis zum
frühen Morgen zuſammen, und mancher zog mit einem hübſchen
Tombolagewinn als Andenken an die weltentrückenden Stunden
nach Hauſe. Ich habe ja zwar nichts gewonnen, aber das ent=
zückend
aufgemachte Programm wird in meiner Theaterzettel=
ſammlung
einen Ehrenplatz finden und mir ſtets frohe Er=
innerung
ſein an einen ſorgenverſcheuchenden Abend in bitterer
W. W. G.
Zeit.

[ ][  ][ ]

gcile 4.

Darmſtädter Tagblatt, Frleitag, den 22. April 1921.

Mummer 11g

Sande. Die Diebeszunft wird von Tag zu Tag dreiſter und erfinde=
riſcher
, und nichts iſt vor ihren Streichen mehr ſicher. So wurde in
einer der letzten Nächte am Bahnhof zu Ingelheim ein ganzes
Stückfaß Wein geſtohlen. Bei Wackernheim brachen des Nachts
Diebe in die zum Abruch beſtimmten Feſtungsforts ein und ſchafften die
dort zum Sprengen aufgeſtapelten Sprengſtoffe fort. Um dieſe Forts
vor weiteren Diebesſtreichen zu ſichern, mußte die franzöſiſche Militär=
behörde
eine ſtändige Militärwache vor den Feſtungswerken errichten.
Den Gipfel der Pietätloſigkeit zeigten indes gemeine Spitzbuben zu
Flörsheim a. M., wo auf dem Friedhof nächtlicherweile mehrere
eiſerne Grabeinfaſſungen von dem Steinſockel der Gräber losgeriſſen und
fortgeſchafft wurden.

Reich und Ausland.

* Berlin 21. April. Der B. Z. a. M. zufolge wurde der Urheber
des Anſchlages auf den Geldtransport der Zeche
Emſcher=Lippe auf der Chauſſee bei Bochum, wobei mehrere Be=
gleiter
des Geldtransportes erſchoſſen und über zwei Millionen Mark
erbeutet wurden, jetzt in Geſtalt des ehemaligen Geſchäftsreiſenden Wil=
helm
Müller in Liegnitz verhaftet. Der Bruder und die Freundin
Müllers haben von dem geraubten Gelde eine Villa gekauft und darauf
eine größere Anzahlung geleiſtet. Dieſe wurde beſchlagnahmt. Ferner
wurden 120 000 Mark gefunden, die Müller am Teltow=Kanal vergraben
hatte. Weitere 17 500 Mark entdeckte man im Chauſſeegraben zwiſchen
Grünau und Schmöckwitz.
ONB. Mannheim, 20. April. Großfeuer. Durch ein Groß=
feuer
wurde heute in den frühen Morgenſtunden das große Lager der
Holz= und Kohlenhandlung von Phil. L. Lehmann am Binnenhafen
an der Landzungenſtraße vollſtändig vernichtet. Das Feuer griff
auch auf die Holz= und Bretterſtapel der Holzhandlung von Otto Janſen
über. Nur mit äußerſter Anſtrengung gelang es der Berufsfeuerwehr,
der Freiwilligen Feuerwehr und verſchiedenen Fabrikfeuerwehren, ein
Weiterverbreiten des Feuers zu verhindern. Da der Brand an allen vier
Ecken des großen Lagerplatzes zu gleicher Zeit ausbrach, wird Brand=
ſtiftung
vermutet. Der Schaden wird auf über eine halbe Million Mark
geſchätzt.
* Magdeburg, 21. April. Durch das Auffahren einer Loko=
motive
auf dem Bahnhof Wolmirſtedt auf einen haltenden Per=
ſonenzug
wurden 20 Reiſende leicht verletzt. Zwei Wagen des Per=
ſonenzuges
und die beiden Lokomotiven wurden beſchädigt.
Halle, 21. April. Verurteilung von Eiſenbahnatten=
tätern
. Das Attentat auf die Elbbrücke bei Torgau,
für welches bereits 18 Angeklagte zu 56 Jahren Zuchthaus verurteilt
worden ſind, brachte heute wieder 14 Angeklagte vor das Törgauer Son=
dergericht
. Ein Angeklagter wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt,
einer erhielt 6 Jahre Zuchthaus, ſieben je 5 Jahre Zuchthaus. Die übri=
gen
werden erſt ſpäter abgeurteilt werden.
* Königsberg, 21. April. Auf der Fuchsberger Allee ereignete ſich
geſtern nachmittag ein Autounfall. Beim Ausweichen vor einem
Fuhrwerk rannte das Auto in den Chauſſeegraben; dabei erlitten der
Wagenführer und ein Inſaſſe tödliche Verletzungen, ein Inſaſſe wurde
ſchwer verletzt. Die beiden Inſaſſen waren Königsberger Kaufleute.

Parlamentariſches.
sw. Finanzausſchuß. Die Beratungen wurden am Mittwoch
mit der Gruppe 3 fortgeſetzt. Der Regierung wurde anheimgegeben, zu
erwägen, ob nicht die Brückenaufſeher und der Schleuſenaufſeher
zu Offenbach mindeſtens teilweiſe höher einzuſtufen ſeien. Der Brücken=
meiſter
bei der Bade= und Kurverwaltung in Bad=Nauheim erhält die
Bezüge der Gruppe 4. Auch die Einſtufung der techniſchen Gehilfen
beim Landesmuſeum ſoll einer nochmaligen Prüfung, mit Rückſicht auf
die ganz beſonderen Fertigkeiten der Betreffenden, unterzogen werden.
Bei der Beratung der Gruppe 4 fand eine Ausſprache über die Auf=
rückungsverhältniſſe
der Amtsgehilfen ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt,
daß die Miniſterialamtsobergehilfenſtellen nicht nur Aufrückungsſtellen
ſür die Miniſterialamtsgehilfen, ſondern auch für die Miniſterialober=
gehilfen
ſind. Von den Kanzleiaſſiſtenten bei den Miniſterien
wverden nach einem Antrag des Abg. Dr. Olann diejenigen, die bis zum
1. Oktober 1920 angeſtellt wurden, nach Gruppe 5 eingereiht. Ange=
nommen
wurde auch der Antrag der demokratiſchen Fraktion, durch den
alle Kanzleiaſſiſtenten der Gruppe 4, die am 31. März 1920 in einer
Stelle der Klaſſe 12 oder als Schreibgehilfen in Klaſſe 8 angeſtellt waren,
für ihre Perſon die Bezüge der Gruppe 5 erhalten. Durch dieſen An=
trag
werden rund 110 Beamte für ihre Perſon nach Gruppe 5 ge=
hoben
. Die Stelle des Hausinſpektors beim Landestheater wird nach
5 eingeſtuft, die Gendarmen, von denen ſeither 200 Wachtmeiſter in
Gruppe 4 und 100 Oberwachtmeiſter in Gruppe 5 ſtanden, werden gemäß
dem Antrag der demokratiſchen Fraktion auf beide Gruppen mit je 150
verteilt. Der weitergehende Antrag des Abg. Reh wird abgelehnt. Hier=
auf
wendete ſich die Beſprechung der Gruppe 5 zu. Bei den Poſitionen
der Kanzleiſekretäre wurden Beſchlüſſe noch nicht gefaßt.
Geſtern beendete der Finanzausſchuß mit der Beratung der Grup=
pen
5 und 6 die erſte Leſung der Beſoldungsordnung. Für die Straf=
anſtaltsoberwachtmeiſter
wurde eine weitere Aufrückungsmöglichkeit ge=
ſchaffen
. Für die Einſtufung der Förſter lag der Antrag des Abg. Her=
bert
vor, der ſie nach der Sechstelung auf die Gruppen 5, 6 und 7 ver=
teilt
wiſſen will. Nach einer längeren Ausſprache, aus der hervorging,
daß die Einſtufung ſchon ſo erfolgt iſt, als ob die Förſter eine für die
Zukunft vorgeſehene Ausbildung bereits hätten, wurde der Antrag ab=
gelehnt
. Der demokratiſche Antrag, der den am 31. März 1920 ange=
ſtellt
geweſenen Domanialforſtwarten die Bezüge nach Grupe 6 ge=
währt
, wurde angenommen. Die Oberaſſiſtenten bei der Landesbibliother
werden nach Gruppe 6 gehoben. Bei der Gruppe 6 wird zu Ziffern 1
und 4 beſchloſſen, den am 31. März 1920 angeſtellt geweſenen Kanzlei=
inſpektoren
bei der Hauptſtaatskaſſe und bei den Kollegialgerichten uſw.
die Bezüge nach Gruppe 7 zu gewähren. Die Regierung erklärt hierzu,
daß ſie bis zur zweiten Leſung darüber ſchlüſſig werden müſſe, welche
weiteren Beamtengruppen in Konſequenz dieſes Antrags ebenſo zu be=
handeln
ſeien. Der Sekretär bei der Landesbibliothek erhält die Be=
züge
nach Gruppe 7.
Vorher hatte ſich der Ausſchuß mit einer Regierungsvorlage beſchäf=
tigt
, die die Heſſiſche Landeswanderbühne betrifft. In
den Voranſchlag für das kommende Rechnungsjahr ſoll ein Zuſchuß von
150 000 Mark für die nächſte Spielzeit eingeſtellt werden. Der Ausſchuß
erklärt ſich damit einverſtanden, daß dieſer Betrag einſtweilen ſchon in
Anſpruch genommen wird, da ſich die Beratung des Voranſchlags immer
noch einige Zeit hinziehen dürfte, die Vorbereitungen aber für die kom=
mende
Spielzeit keinen Aufſchub erleiden können. Der Ausſchuß beab=
ſichtigt
, ſich Freitag mit der zweiten Leſung des Textes und einigen an=
deren
Vorſtellungen zu beſchäftigen. Nach einer Mitteilung der Re=
gierung
wird der Voranſchlag für 1921 dem Ausſchuß in den nächſten
Tagen zugehen. Eine Denkſchrift über die heſſiſchen Finanzen iſt den
Mitgliedern des Finanzausſchuſſes bereits überreicht worden.
sw. Am Mittwoch nachmittag fand im Landesamt für das
Bildungsweſen eine Sitzung ſtatt, in der über die Exrichtung
eines Inſtituts für Gerberei=Chemie beraten wurde.
Neben Mitgliedern der Regierung und des Finanzausſchuſſes nahmen
die Vertreter der Stadt und der Univerſität teil. Ueber das Ergebnis
und die beabſichtigten Schritte, um dieſes Inſtitut nach Darmſtadt zu
bekommen, konnte bisher nichts Näheres in Erfahrung gebracht werden.

Deutſcher Reichstag.

* Berlin, 21. April. (Wolff.) Haus und Tribünen ſind nur
ſchwach beſetzt. Präſident Löbe eröffnet die Sitzung mit

geſchäftlichen Mitteilungen.
Die Inderpellation Arnſtadt und Gen. (Drſchnatl.) wegen der
auswärtigen Politik wird laut Erklärung eines Regierungsvertreters
innerhalb der geſchäftsmäßigen Friſt beantwordet werden.
Es folgt eine Reihe mündlicher Ausſchußberichte wegen Einſtellung
ſchwebender Verfahren gegen die kommuniſtiſchen Abgeordneten Reich,
Thomas und Höllein, den Abg. Heim (Bayer. Vpr.), den Abg. Simon=
Schwaben (Soz.), den Abg. Moldenhauer (Dtſch. Vpt.) und den Abg.
Dr. Beermann (Dtſchmatl.).
Zum Falle Reich führt Abg. Geyer (Komm.) aus: Hier handelt es
ſich um eine politiſche Intrige. Die Kommiſſion habe die Underſuchung
nicht gründlich genug vorgenommen und der Antrag des Ausſchuſſes ſei
daher glatt abzulehnen.
Abg. Schmidt=Meißen (Soz.) beantragt Zurückverweiſung an die
Kommiſzion.
Abg. Dittmann (U.S.) ſchließt ſich dem an, da auch er in der
Kommiſſion den Eindruck gewonnen habe, daß es ſich hier um eine poli=
tiſche
Sache handele.
Der Antrag Schmidt (Soz.) wird angenommen. In allen übrigen
Fällen wird nach den Anträgen des Ausſchuſſes auf Einſtellung des Ver=
fahrens
erkannt

Es wird ſodann die geſtern abgebrochene Beraiung des Antrag=
Aderhold auf

Aufhebung der Ausnahmeverordnung und Sondergerichte
in Verbindung mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag Müller=Franken
wvegen Abänderung der außerordentlichen Gerichte fortgeſetzt.
Abg. Warmuth (Dtſchnat) polemiſiert gegen die geſtrigen Aus=
füihrungen
des Abg. Dr. Noſenfeld, ſchildert die Erpreſſungen und ſadiſti=
chen
Ausſchreitungen, die vor nichts zurückgeſchrect hätten und giebt eine
tatiſtik der in Mitteldeu’ſchland zerſtörten B=triebe. Mehr als 20000
rbeiter ſeien aufs neue arbeitslos geworden und hunderte von Mil=
nen
allein im Leunawerk an Verluſten eutſtanden. Für alle dieſe Ver=
chen
, für die Hölz das ſchöne Wort Expropriation geprägt habe, gebe

Zur Regierungskriſe in Preußen.
Berlin, 21. April. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
preußiſchen Landtags wurde der Wohlfahrtsminiſter Abgeord=
neter
Stegerwald (Zentr.) mit 227 von 349 gültigen Stim=
men
zum Miniſterpräſidenten wiedergewählt.
Auf den Abg. Braun (Soz.) entfielen 100, auf den Abg. Ludwig
(Unabh.) 21 und auf den Abg. Buch (Zentr.) 1 Stimme. Im
ganzen wurden 379 Stimmzettel abgegeben, von denen jedoch 22
unbeſchrieben waren.
Wie Der Deutſche mitteilt, wird Miniſterpräſident Steger=
wald
vorausſichtlich morgen dem Landtag das neue Kabi=
nett
vorſtellen und in programmatiſchen Ausführungen die
nächſten Aufgaben der Regierung mitteilen. Darauf werden die
Vorſitzenden der Fraktionen den Standpunkt ihrer Partei mit=
teilen
. Am Samstag wird die Debatte über die Regierungs=
erklärung
fortgeſetzt und mit der Abſtimmung über die Ver=
trauensfrage
enden.
Dem Berl. Tagebl. zufolge fand vormittags unter dem Vor=
ſitz
des Miniſterpräſidenten eine Befprechung der in Ausſicht ge=
nommenen
neuen Miniſter ſtatt, in der die Regierungserklärung
in ihren Grundzügen erörtert wurde.
Nach einer Mitteilung aus demokratiſchen Kreiſen lehnte
Schiffer es ab, das Miniſterium des Innern zu übernehmen.

21. April. (Priv.=Tel.) Der Deutſche ſchreibt: Der
preußiſche Miniſterpräſidenk zur Lage: Von ſozialdemokratiſcher Seite
wird behaubtet, das ganze Spiel der letzten Wochen war angelegt, die
Sozialdemokratie aus den preußiſchen Miniſterien hinauszumanövrieren.
Das kann nur jemand behaupten, der die Wahrheit gewaltſam umbiegt

es keine Entſchuldigung. Der Regierung könne er den Vorwurf nicht er=
ſparen
, nicht raſch genug eingegriffen zu haben. Das Dynamitgeſetz be=
dürfe
einer Umarbeitung, damit eine ſchärfere Kontrolle ermöglicht
werde. Der Kommunismus greife noch immer um ſich und die angeb=
liche
politiſche Reife der Mehrheitsſozialiſten und der Unabhängigen
ſchütze ſelbſt die Gewerkſchaften nicht vor dem Kommunismus. Die Ten=
denz
der Abſchreckung könne nur dann richtig ihren Zweck erfüllen, wenn
die Strafe, unmittelbar auf das Verbrechen folge. Er ſtehe ſomit ganz
auf dem Boden der Verordnungen und warne vor jeder Abänderung,
wie ſie der ſozialdemokratiſche Antrag anſtrebe.
Abg. Dr. Fiſcher (Soz.) ſtimmt dem Antrage Aderhold für die
Bezirke Hamburg, Düſſeldorf, Arnsberg und Münſter zu, nicht aber für
die Provinz Sachſen. Maßgebend für den letzten Punkt ſind die Aus=
füſhrungen
der Roten Fahne, die erſt heute wieder einen neuen Hetz=
artikel
gemäß den Beſtimmungen des Zentralausſchuſſes bringt. War der
Geiſt, den der Abg. Boſenfeld aus dem revolutionäven Geiſt der Arbei=
terſchaft
pries und der ſich in den ſchwerſten Verbrechew dokumentierte,
etwa wirklich der Geiſt der Arbeiterſchaft? Der Name des Arbeiters iſt
von dieſen Verbrechern geſchändet worden. Es iſt auch einfach nicht wahr,
daß alle dieſe Schrechensnachrichten, welche geſtern als Lügennachrichten
der kapitaliſtiſchen Preſſe bezeichnet wurden, erlogen ſind. Sie ſind wahr.
Auch unſere ſozialdemokratiſchen Blätter haben dies beſtätigt. (Proteſte
links, lebhafte Zurufe uſw.) Selbſt ſozialdemokratiſche Schutzleute ſind
beſtialiſch niedergemetzelt und noch im Tode geſchändet worden. Mit
Ekel und Entrüſtung haben ſich die Arbeiter von ihnen abgewandt. Be=
dauerlich
bleibt nur, daß die Hetzer, die in der Heimlichkeit ihr Werk trei=
ben
, nicht zu faſſen ſind. Die Sowdergerichte müſſen mit Kautelen ver=
ſehen
werden, damit Klaſſewfuſtiz zur Unmöglichkeit wird. Das will
unſer Antvag. Die Zuſtändigkeit der Sondergerichte muß durch ein Ge=
ſetz
feſtgelegt werden. Der Redner wendet ſich dann gegen die Rechte,
die mit Unrecht glaubi, aus den kommuniſtiſchen Umtrieben" für ſich
Nutzen ziehen zu können. Der Neaktioyär ſpricht aus allen ihren Reden.
Kein Arbeiter wird ſich von ihnen einfangen laſſen. Er müſſe fragen,
ob rohl unter der Monarchie ſolche Demonſtrationen für die Republik
möglich geweſen ſeien, wie ſie vorgeſtern noch für die Monarchie in
Potsdam erfolgt ſeien. Um ſo bedauerlicher und unverſtändlich ſei es,
daß die Kommuniſten ſich bemühten, die Einigkeit der Arbeiterſchaft zu
zerſtören und die Gewerkſchaften beſeitigen wollten.
Reichsjuſtizminiſter Heinze erklärt ſich bereit, wenn die Anträge
der Mehrheitsſozialiſten an den Ausſchuß gelangen ſollten, hier jede ge=
günſchte
Auskunft zu erteilen. Daß im Ruhrgebiet ſchwere Strafen
verhängt wurden, iſt wahr. Das Schlimmſte aber war, daß die Gerichte
ſo überlaſtet waren, daß man nicht vom Fleck kam, und daß die Unter=
ſuhungshaft
monatelang dauern mußte. Dem ſollen die Ausnahme=
gerichte
abhelfen. Was nun die immer wieder vorgebrachten Anſchul=
digungen
wegen der abſichtlich nicht ſtattgefundenen Verurteilung der
Kappiſten angeht, ſo werde immer wieder vergeſſen, daß die Kappiſten
amneſtiert worden ſeien, bis auf die Führer der Berliner Zentralſtellen.
Dieſe aber habe man bislang nicht faſſen können. So ſei es z. B. auch
mit Kapitänleutnant Ehrhardt der Fall, den er trotz einer Anzeige über
ſeinen Aufenthaltsort nicht habe ermitteln können.
Abg. Cremer (Dtſch. Vpt.) wendet ſich gegen die Halbheit der
Unabhängigen Partei. Der Abg. Roſenfeld habe geſtern getrieft von
Anerkennug für die Kommuniſten, aber nicht ein Wort des Bedauerns
für die Opfer der Verbrecher gehabt. Der Redner bedauert, daß die
preußiſche Regierung ſich erſt nach erfolgtem Blutvergießen zu energiſchem
Handeln aufgerafft hat. Ein Unterſchied zwiſchen Bürgertum und Ar=
beiterſchaft
beſteht auch in Mitteldeutſchland nicht. Die Gegenſätze ſind
erſt durch die Kommuniſten künſtlich geſchaffen worden. Daß es auch
bei den Kommuniſten Idealiſten gibt, beſtreite ich nicht. Aber der Strom
des ruſſiſchen Geldes, der monatlich etwa zwei Millionen Mark betragen
ſoll, befruchtet nicht nur dieſe Idealiſten, ſondern vor allem das ver=
brecheriſche
Geſindel, das ſich überall anſammelt, wo man im Trüben
fiſchen kann. Was noch an einigermaßen brauchbaren Kräften bei den
Kommuniſten vorhanden iſt, das muß jetzt zum Tempel hinaus und Mos=
kau
regiert unumſchränkt. Solange ſich das nicht ändert iſt an eine Auf=
hebung
der Ausnahmebeſtimmungen nicht zu denken. Auch die Arbeiter
brauchen nicht ohne weiteres ein Mißtrauen gegen dieſe Sondergerichte
zu hegen. Von einer Voreingenommenheit oder gar einer Klaſſenjuſtiz
könne gar keine Rede ſein. Wenn man in jedem einzelnen Falle die
Akten klar einſehe, werde man bald erkennen, welche Gründe jeweils
maßgebend geweſen ſeien. Die Amneſtie habe leider die Hoffnung er=
weckt
, daß politiſche Verbrechen ja doch über kurz oder lang wieder am=
neſtiert
werden würden. Das ſei für unſer Rechtsempfinden ein ſchwerer
Schlag geweſen. So ſehr ſeine Partei daher auch auf dem Boden der
Ausnahmeverordnung ſtehe, ſo werde ſie doch an der gewünſchten Aus=
ſchußberatung
teilnehmen. Der Redner fordert zum Schluß eine deut=
liche
Erklärung der Unabhängigen, wie ſie zu den Kommuniſten ſtehen.
(Proteſte und Zurufe bei den Unabh.) Der Abg. Ledebour ruft: Sie
Kriegsverbrecher. (Vizepräſident Bell bittet, ſich in den Zwiſchengeſprä=
chen
zu mäßigen.) Der Redner proteſtiert dagegen, daß ein Mann wie
Dr. Roſenfeld, der ſeiner ganzen Vermögenslage nach nicht zu den Ar=
beitern
gehöre, ſich hiek als deren Vertreter aufſpiele, um ſeine eigenen
Geſchäfte führen zu können. (Bravo rechts. Großer Lärm und Proteſt=
rufe
links.)
Abg. v. Guerard (Ztr.) hält ebenfalls an der Aufrechterhaltung
der Ausnahmebeſtimmungen feſt. Im übrigen handele es ſich gar nicht
um Ausnahmegerichte, ſondern um reguläre Gerichte, die nur dazu da
ſeien, die verletzte Juſtiz mit größter Beſchleunigung wieder herzu=
ſtellen
. Wir ſind mit der Ausſchußberatung einverſtanden, dieſe darf
aber unter keinen Umſtänden dazu führen, der Juſtiz in den Arm zu
fallen.
Abg. Delius (Dem.) ſpricht ſeine Verwunderung darüber aus,
daß die Kommuniſten in Mitteldeutſchland eine ſolche Fülle von Haß
in der Bevölkerung hervorrufen konnten, daß noch auf lange Zeit hin=
aus
nicht an Beruhigung zu denken ſei, ſchildert die Herrſchaft des Ter=
rors
und weiſt an der Hand der Broſchüre des Abg. Levi nach, daß die
Kommuniſten ſelbſt den Wahnſinn ihrer Handlungsweiſe erkannt haben.
Gel ſeien viele Uebertreibungen vorgekommen, aber es ſei noch genug
übrig geblieben, was auf das Konto der Kommuniſten komme. Das
Niederbrennen von Privathäuſern, das Martern und Zutodequälen der
gefallenen Sipoleute ſind unverzeihliche Schandtaten. Der Sipo gehört
der höchſte Dank der Bevölkerung. Es ſoll auch nicht vergeſſen wer=
den
, daß es nur ihr zu danken iſt, wenn die Stadt Halle, das erſehnte
Ziel der Kommuniſten, nicht in deren Hände gefallen iſt. Es hat ſich
auch ergeben, daß die Bewaffnung der Sipo nicht ausreicht. Dem
muß die preußiſche Regierung abhelfen. Der Redner nimmt die Reichs=
wehr
gegen Angriffe in Schutz, ebenſo den Oberpräſidenten Hörſing.
Warum greift die Rechte nicht ihren eigenen Mann, den Regierungs=
präſidenten
von Merſeburg, an. Der Fall Kaſparek in Sangerhauſen
bedarf der Aufklärung. Herr Kaſparek iſt ja inzwiſchen ſchon in Ur=
laub
gegangen. Jedenfalls muß die Bevölkerung ſtrikte entwaffnet wer=
den
. Die Waffen dürfen den Kommuniſten nicht wieder in die Hände
geſpielt werden. Die Ausnahmebeſtimmungen in Mitteldeutſchland dür=
fen
nicht aufgehoben werden. Von der Vernunft der kommuniſtiſchen
Führer erhoffen wir nichts. Vielleicht beſinnen ſich die Maſſen ſelber
darauf, daß ſie verführt ſind.
Vizeräſident Dr. Bell ſchlägt hierauf dem Hauſe vor, die Beratung
nunmehr abzubrechen und den einſtweilen zurückgeſtellten Punkt der
Tagesordnung, den Geſetzentwurf über die Prüfung und Beglaubigung
der Fieberthermometer zu erledigen. Das Haus beſchließt demgemäß.
Der Geſetzentwurf wird nach kurzer Debatte, nachdem Staatsſekretär
Lewald ſich dahin ausgeſprochen hatte, daß auch die beteiligte Induſtrie
ihre Zuſtimmung zu dem Entwurf ausgeſprochen habe, in zweiter und
driter Leſung angenommen.
Freitag mittag 2 Uhr Anfragen und Weiterberatung. Schluß halb
7 Uhr.

oder meine grundſätzliche Einſtellung dieſer Frage nicht kennen
Wenn es meine Abſicht wäre, die Sozialdemokraten vom
Mitarbeit im Kabinett auszuſchalten, ſo hätte ich mir

umbildung beruht meines Erachtens auf der gründlichen g
kennung der geſomten politiſchen Lage. Man läßt momentan v
das Entſcheidende außer Acht und beſchäftigt ſich zu ſtark mit In
zweiter Ordnung. In kurzer Zeit, und zwar ganz gleich, ob die
parationsfrage durch die Sanktionen oder anderweitig ihr=
ledigung
finden wird, ſteht dem Reiche eine gewaltige Kriſis bevor.

jetzt im Mai wird das deutſche Volk die ganze Tragweite der B.
mungen des Verſailler Vertrages fühlen. Die eigentliche Len
geſchichte des deutſchen Volkes beginnt erſt. Ueber die Kriſis konMu
wir weder in Deutſchland noch in Preußen hinweg, wenn bei den
wärtigen Verhältniſſen die beiden Staatsſpitzen, im Reich und in
ßen, nicht kürzeſtens ein gegenſeitig abgeſtimmtes Programm aufß
ſein
heut
und auf dieſes eine ſtarke parlamentariſche Mehrheit verpflichten.

war und iſt das Ziel meines ganzen Bemühens. Auf einem an=

je nduſtielen.
Wege erſcheint mir in den nächſten Jahren eine Stetigkeit in der
ſchen Außen= und Innenpolitik nicht erreichbar. Ohne Stetigkeit i
fuhren 48 001
Politik iſt ein allmählicher Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes urz
bar. Was ſich in den letzten Wochen in Preußen abſpielte, war nm
Ausdruck für die tatſächliche Zerfahrenheit innerhalb des deutſchen-

kes, woraus es keine Geſundung ohne den ernſten Willen und
ſeitige Zugeſtändniſſe geben kann. Die Aufgabe der Stunde iſt,
allen Umſtänden im Mai zu einer aktionsfähigen, gau
zügigen Politik zu kommen, die eine ſtarke Baſis im
lament und im Volke hat.

aren kön
Regiern

noch eine Nei.

imu

Die Kommuniſten.
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.) Wie die Blätter
Halle melden, wurden auf Anordnung des Oberpräſiden

nicht.
ines Zivilkom
Die neuen

z 9. Pril.
erfahren haben.

itwoch, mit demt
Hörſing ſämtliche kommuniſtiſchen Ortsvorſteher in dem
uhrgebiet ihres Amte s entſetzt mit der Begründung /71m Beipte9."
die Ortsvorſteher nicht einer Partei angehören dürfen, die ſiüMf dieſer Belpleclt
Anweiſung einer ausländiſchen Macht offen den Umſturs /zmut us Londoſle."
d Abernon
Staates predigen.
äriſchen Zwant
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.) Nach einer VorwM
Meldung aus Oldesloe beſchloß der dortige Ortsvereinnaud Regierung. A
V. K. P. D., den Verein aufzulöſen und geſchloſſen zur Soz/44h Mernon 1e1. O0i
aſcht geweſen,
demokratiſchen Partei überzutreten.
Wie der Vorwärts weiter erfährt, erklärte der kommu /1 ü geignet, dell Si
für die Ententeſte
ſche Reichstagsabgeordnete Teuber aus Bochum ſeinen 2/
tritt aus der Kommuniſtiſchen Fraktion; er
ſein Mandat nicht nieder und gehört vorläufig keiner Parte

Die Reichsregierung bittet Amerikaß
um Vermittlung.
imn
Berlin, 21. April. (Wolff.) Die Reichsregier
ließ durch Vermittlung des amerikaniſchen Geſchäftsträgen
Berlin an den Präſidenten der Vereinigten Su/
ten folgende Note gelangen:
Namens der deutſchen Reichsregierung beehren ſich!
Unterzeichneten trotz des formell noch beſtehenden Kriegszu
des an den Herrn Präſidenten der Vereinigten Staaten ſſi=

Amerika den Antrag zu richten, in der Reparatiwiſt
frage die Vermittlung zu übernehmen und)0
Di.
Summe feſtzuſtellen, die Deutſchland an die alliierten Wüng
zu zahlen hat. Sie ſprechen gleichzeitig die dringende Bitte:0 c=
die
Zuſtimmung der Alliierten zu einer ſolchen Vermitzupnt
herbeizuführen. Dabei erklären ſie feierlichſt, daß die derſſe

Regierung ohne Einſchränkungen oder VorbeLifg
bereit ſei und willens iſt, den Alliierten diejenige Summ1c
Reparation zu zahlen, die der Präſident der Vereinigten Sd.
ten nach eingehender Prüfung und Unterſuchung al? r I
und billig befinden ſollte. Sie erklärt ſich hierm
W
ausdrücklich bereit, ſeinen Schiedsſpruch, wie er auch lart
möge, in allen ſeinen Einzelheiten ſowohl dem Buchſtabenuy
dem Geiſte nach zuerfüllen. (!)
Tief durchdrungen von der inneren Berechtigung dieſer 29
und in unbezweifelbarer Aufrichtigkeit unterbreitet das den
Volk durch ſeine verfaſſungsmäßige Regierung dem Präſidoch
der Vereinigten Staaten ſeinen Antrag. Es hegt die zuvend
liche Hoffnung auf Gewährung ſeiner Bitte und daß zu
Recht und Gerechtigkeit eine endgültige Entſ.
dung gefällt wird zur Erfüllung tiefgefühlter Wünſche 4
ziviliſierten Nationen, zur Abwendung der unabſehbaren F.9
der Zwangsmaßnahmen und zur Herbeiführung
Friedens der Welt.
gez.: Fehrenbach. Dr. Simons
Die Vergewaltigung Deutſchlands.
London, 21. April. (Wolff.) Daily Chronicle ſchrenu
der Beſprechung in Lympne: Da die deutſche Regi 0
ihren Verpflichtungen aus dem Vertrage von Verſailles
nachgekommen ſei, ſei es nach der Anſicht der britiſchen, fEN
ſiſchen und der anderen alliierten Regierungen unbedingt
derlich, die weiteren Schritte, die nötig ſind, um die Durchfünn
des Vertrages zu erzwingen, zu erörtern und zu beſchl
Für das Kabinett ſei es notwendig, feſtzuſtellen, welche
franzöſiſchen Pläne ſeien, bevor es ſeiner Anſicht
irgendeine geplante Aktion Ausdruck gebe. Es beſtehe aber
Grund zu der Erklärung, daß in den Grundſätzen Einigkeit
ſche und daß ein gütliches Uebereinkommen zwiſchen Englä
und Franzoſen über die zu ergreifenden Maßnahmen erkM
werden könne, falls Deutſchland ſeinen Verpflichtungen
nachkomme.
London, 21. April. (Wolff.) Daily Telegraph melde
Graf Sforza und Hymans gleichfalls an der Hythe
ſammenkunft teilnehmen.
Einer Waſhingtoner Exchange=Meldung zufolge beabſ N
Amerika, ſich bei der Konferenz der Premierminiſte=
Hythe vertreten zulaſſen, um über den Lauf der?
handlungen unterrichtet zu ſein.
Wie Havas meldet, iſt es wahrſcheinlich, daß Lloyd Ec
und Briand in Hythe auch die Frage der Aufteilung Ol
ſchleſiens beſprechen würden.
Havas meldet: Die Times berichtet, daß Poincaré
Reiſe nach England verſchoben hat.
Die Beſetzung des Ruhrgebiets.
Paris, 21. April. (Tel.=Union.) Ueber die heute,
nerstag, abzuhaltende zweite Sitzung der franzöſiſchen San
ſtändigen in der Wohnung von Marſchall Foch wird be
daß es ſich um die endgültige Ratifikation folgender Vorp
handelt: Das zu beſetzende Ruhrrevier ſoll nicht direkt vO
Entente verwaltet und ausgebeutet werden. Der Betrie

Elb
IIe
M
En=
London, 21.
Härt
Miü Gror
imng Deut
mimle Der
iche mgeſchuldigten O
Huichland dort getroff
ſenem Kohlenrei
tRn. Zahle deine
Nuft deine ſchuldigen
hurs Eigentums treten
men. Das Koh
her Zeit Polen zu
in iche Mehrheit erge
hrkohle und ſeiner
dann nie
inen.

Man könnte
munig wäre. Vor
herhaupt nicht
meſſerpolit
eiogenen Deu
heinahe einz
weg beraubt, z
höort ſchon die
zu, einen derar

mufzuſtellen u

Gruben und Fabriken wird Deutſchland überlaſſen, aber
die Kontrolle der Gläubigerſtaaten geſtellt, mit anderen W.ſ
die deutſchen Geſellſchaften werden die Förderung der K.
und die Herſtellung induſtrieller Erzeugniſſe wie in gewöhl?
Zeiten verſehen, aber ſich dabei folgenden Bedingungen
werfen müſſen:
1. Die Alliierten werden für jede außerhalb des Ruhrr
verkauſte Tonne Kohle eine Gebühr von 50 bis 70 Fran.."
heben. Dieſer Betrag fließt auf das Wiederherſtellungs
2. Der Betrieb wird von deutſchem Perſonal beſorAl-
von
franzöſiſchen Ingenieuren kontrolliert.
3. Eine alliierte Kommiſſion, deren Direktion wahrſche
dem Franzoſen Ador übertragen wird, hat die Kohlenverle
zu kontrollieren. Die Kommifſion wird eigenmächtig Beſe.
faſſen und diejenigen Kohlenmengen feſtſetzen, die Deuil-
für
ſeine Eiſenbahnen und für ſeine Betriebe zugewieſen we"
Die Kommiſſion wird auch die Kohlenmengen feſtſetzen

w geben die
paurlich gar
hm zahlen z
dimmt und jet
u ichaffen
üigen Satz
huchen Log
iemigen
läinder under
dumm Sie

Beuenüber ein
Helſt zu entr

Hutsiem. 9
Vernichtun
ſich

[ ][  ][ ]

Mcimener 110.

10teutralen Länder verkauft werden können oder an die
Miigſicht. Länder verkauft werden müſſen. Auch die Kontrolle
Yalleute wird von dieſer Kommiſſion beſorgt.
Dutſchland behält den Gewinn aus der Kohlenförderung.
aru ſaubt daher, daß es kein Intereſſe daran hat, die För=
ruum
(inzuſchränken, das heißt, man hofft, daß die Gruben=
quteh
nv Grubengeſellſchaften nicht ſtreiken werden. Man will
ſſchä Grubenleute mit verbeſſerter und vermehrter Verpfle=
nexewinnen
. Jedenfalls rechnet man damit, daß ſchlimm=
anfnäl
die Förderung nicht unter 75 Prozent der normalen
Nr
ffferällt. Man rechnet damit, daß die zugunſten der Wieder=
w O benn hei rſtzelluug erhobene Gebühr, von welcher unter Punkt 1 geſpro=
imm
Nich m znu widen iſt, jährlich mindeſtens 2 Milliarden Goldmark er=
mtes
Proyrmn btä ſelleicht ſogar 3 Milliarden. Dazu kommen 300 bis 400
m.Jeſlheit berhſitlil ügerr Goldmark, welche die neue Zollſchranke am Rhein
Eendihend
a gich Der heute in ſeinen letzten Einzelheiten feſtzulegende
ie Etzti
giht noch eine Reihe von ergänzenden Zahlungsmitteln
Ohne
P. die induſtriellen Beteiligungen und eine Gebühr auf
Leutfe

Feiber Enteinte Anmutäten von 3 bis Milladen Kold=
zahlen
. Wichtig iſt noch, daß die beſetzten Gebiete im
er nicht unter militäriſche Verwaltung, ſondern unter
it eines Zivilkommiſſars geſtellt werden.
nmuniſten.
Die neuen Vorſchkäge annehmbar?
ſtrris, 21. April. (Tel.=Union.) Die Pariſer Chicago Tri=
ung
des
den Lntsvorſt
ezim der ge
artei angehört
ine Beſprechung gehabt hat. d’Abernon habe nach
i dieſer Beſprechungen mehrere Telegramme in Chiffer=
Nacht oſin den
g ans Londoner Außenamt abgeſchickt, und es ſei anzu=
Ro. Ta) Nach einer
der donige Orts Uyſeitäriſchen Zwangsmaßnahmen aufzuſchieben, bis die
en und geſchl
eutte Regierung ihre neuen Vorſchläge unterbreitet habe.
or,w)’lbernon ſei von dem Inhalt dieſer neuen Vorſchläge
überzutreten

rmittlung.
Iff.) 2ie Reichsreg

enſährt, erlläng der wbnſcht geweſen, und der Rat, den er ſeiner Regierung
Uder aus Bochum fei 41 geeignet, den Schluß zu ziehen, daß dieſe neuen Vor=
ſtiſchen
Fraktienfu ur die Ententeſtaaten annehmbar ſind unter gewiſſen
ſohlntionen. (22)
WDert borläufig keine
Weitere Beſetzungen.
2u9 bitler Amergerfangszone nach dem 1. Mai außer dem Ruhrgebiet auch nen Winter von den alliierten Sachverſtändigen ausgearbeitet
enſollen.
Engliſche Logik.
nenkaniſchen Geſchäftst
LEr SFreiniate Tat Ehronicle, erklärt, daß England gegen eine weitere Be=
etztyDeutſchlands
nichts einzuwenden habe. Noch im=
2alut dand dort getroffen werden, wo es empfindlich ſei, nämlich der geographiſchen Grenze der Schweiz.
niſim Kohlenreichtum. Man müſſe Deutſchland zu=
en
, inder Repan rin Vahle deine Schulden, ſchicke deine Soldaten nach Hauſe,
zu übernehmen eſthreideine ſchuldigen Offiziere, und du ſollſt in den Vollbeſitz
D on die allier erm. Das Kohlengebiet von Oberfchleſien werde in Arbeiten über das Abſtimmungsergebnis ab. Sie wird
ſeitig die dringende miy Seit Polen zufallen (!), da dieſes Gebiet eine große, in den nächſten Tagen dem Botſchafterrat ihre Meinungen über
zu einer ſolchen Asolgiche Mehrheit ergeben habe. Dann wäre Deutſchland ſeiner, das Ergebnis und ihre Vorſchläge über ſeine Auswertung
Rutzogle und ſeiner oberſchleſiſchen Kohle beraubt und werde vorlegen.
ſie feierlichſt, daß
ich imm nicht mehr länger ſeiner Verpflichtungen entziehen
inkangen oder B0örfm.
Alliierten diejenige Es
ſtmn könnte ſich ſchütteln vor Lachen, wenn’s nicht gar zu
Präſident der Vereimp
ſirarngtwäre. Von Logik kann angeſichts dieſes Standpunktes
und Unterſuchung
lte. Sie erklärt ſpwuſſerpolitik gegenüber dem noch immer hungernden, aus= burg den Hamburger Hafen mit Ladung zu ſeiner erſten
dsſpruch, wie erageiſtnem Deutſchland, wenn nian dadurch, daß man es ſeiner
ſowohl dem Bu=

m

ine Regierung dem /
Annag Es hegt di

nſicht der bntiſt
egierungent 10b

ſursan, die jeder Vernunft ins Geſicht ſchlägt. England weiß
wahlen zwingen kann, wenn man ihm ſeine Zahlungsmittel ablegen wird.
ſeiner Bitte und hrilſrtrund jeder Unmöglichkeit beraubt, neue Werte durch Arbeit
tependgältige Flaffen. Was Bayern anbetrifft, ſo möchte man dem
ung tiefgefühlter 2A foſſiar! Logik gegenüber kein Verſtändnis, vielleicht aber einen mächtigen, ſoll, für zwei Milliarden Drachmen Bank=
ndung der unabſehhur nägen bajuwariſchen Fluch haben. Aber ſo ſicher die Eng= noten auszugeben.

ur Herbeifühulährrunverfroren und unmoraliſch ſind, ſo ſicher ſind ſie nicht
renbach. 2:. Sill fell zrt entmannen und ſich ihnen auf Gnade und Ungnade aus= ſofortige Eingreifen der Polizei beſeitigt worden ſind.
ßult erm. Dieſes Ziel iſt einfach und rückſichtslos: völlige
gung Deutſchlang WiEnſichtung. Man fürchtet immer noch, Deutſchland könne, / ſtandsbewegung ſich auf die Gegend von Derſin, Ghiaran,
giſy Chronielt hid rn olen und einſtmals auf irgend eine Weiſe die Nacken= Maras, Aindap und Konia ausgedehnt hat. In Anfawar wur=
U!, aa die deutche kfchkel heimzahlen. Gebe Gott, daß dieſe Befürchtung nicht den vier kurdiſche Korps gebildet, um gegen die Kema=
rage von Prite Mülyründet iſt.

Zarmſaoter Zngplatt, Freitag, den ZZ. Mpril 1yzI.
Die Forderung der Goldauslieferung.
Bern, 21. April. (Wolff.) Die Abſicht der Reparationskom=
miſſion
auf den Metallſchatz der Deutſchen Reichs=
bank
wird in der Schweizer Preſſe ablehnend beſprochen. Die
Neue Zürcher Zeitung, nach welcher auch die rechtliche Grund=
lage
zu dieſer Forderung fehle, befürchtet ebenſo wie der Bund,
daß dieſer Schrttt eine neue Erſchütterung des deut=
ſchen
Kredits mit ſich bringe und auch die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe anderer Staaten ſtark in Mitleidenſchaft ziehen
könne. Der Bund glaubt, daß ſich auch für die geſchwächte ſchwei=
zeriſche
Wirtſchafts= und Finanzlage durch dieſe Maßnahme wei=
tere
trübe Ausſichten eröffnen würden.
Berlin, 21. April. Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
. Die Reichsregierung beantwortet heute die For=
derung
der Neparationskommiſſion inbezug auf die Ueberführung
des Goldbeſtandes der Reichsbank in das beſetzte Gebiet. Sie
wird ihren Standpunkt eingehend begründen. Die Veröffent=
lichung
der Note ſteht für morgen zu erwarten.
Die Rheinzollgrenze.
Frankfurt a. M., 21. April. (Wolff.) Wie die Eiſen=
bahndirektion
mitteilt, müſſen alle Sendungen, Ex=
preßgut
, beſchleunigtes Eilgut, Eilgut und Frachtqut, aus dem
beſetzten Gebiet nach dem unbeſetzten Gebiet und um=
gekehrt
von ſofort an von einer Zolldeklaration nach dem
ſür den Verkehr mit Frankreich und Belgien vorgeſchriebenen
Muſter, Anlage 1b der Eiſenbahnzollordnung, begleitet ſein.
hil erfahren haben, daß Dr. Simons am Dienstag und Die Deklgrationen müſſen die Bezeichnung der Waren und ihre
Mittwoch, mit dem engliſchen Botſchafter Lord d:Aber= Einſtufung nach dem deutſchen Zolltarif enthalten. Ausgenom=
men
ſind Brennſtoffe, die in beiden Richtungen ohne Zollpapiere
abgefertigt werden.
Köln, 21. April. (Wolff.) Die Kölniſche Zeitung meldet
daß d’Abernon in dieſen Telegrammen angeregt habe, aus Düſſeldorf, daß ſich gleich am erſten Tage der Rhein=
zollgrenze
die befürchteten Folgen im Güterver=
kehr
ergaben. Von Lintorf bis Köln=Kalk ſtauten ſich die
Güterzüge. Rund um Düſſeldorf ſind alle Güterbahnhöfe
überfüllt.
Paris, 21. April. (Wolff.) Der Petit Pariſien erklärt, der
Wirtſchaftsplan, der von der franzöſiſchen Regierung über die
etwaige Ausbeutung des beſetzten Gebietes auf=
hſarris
, 21. April. (Wolff.) Liberté teilt mit, daß in die geſtellt werde, entſpreche dem Reparationsplan, der im vergange=
ſeil
ten Städte Elberfeld und Barmen einbezogen, worden ſei und dem Deutſchland grundſätzlich ſeine Zuſtimmung
gab, und zwar durch ſeinen Vertreter auf der Brüſſeler Konfe=
renz
, Bergmann.
(Demgegenüber kann nach Anfrage mitgeteilt werden, daß
1. London, 21. April. Das Blatt Lloyd Georges, der die deutſche Regierung durch Bergmann niemals eine be=
ſtimmte
Zuſage zu einem Reparationsplan gab.)
Paris, 21. April. (Wolff.) Die Senatskommiſſion für Fi=
nai
nllle Deutſchland nicht abrüſten und noch immer habe es nanzen bewilligte geſtern, die erforderlichen Kredite für den
eithun geſchuldigten Offiziere nicht abgeurteilt. Deshalb müſſe Zolldienſt in Elſaß=Lothringen, im Saargebiet und an
Oberſchleſien.
Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.) Wie die Voſſiſche Ztg. aus
eäm Sigentums treten! Dieſe Logik müſſe, ſogar Bayern aner= Breslau meldet, ſchloß die interalliierte Plebiſzitkommiſſion ihre
Der Wiederaufbau der deutſchen Handelsflotte.
Erſte Ueberſeefahrt des Dampfers Hindenburg.
Berlin 21. April. Tel. unſerer Berliner Re=
übſtuu
pt nicht mehr die Rede ſein. Es iſt nichts als nackte Ep= daktion. Heute vormittag verließ der Dampfer Hinden=
Fahrt nach Südamerika. Der Dampfer gehört der
beſſich, einzigen Einnahmequelle gegen jede Gerechtigkeit glatt= Aktiengeſellſchaft Hugo Stinnes für Seeſchiff=
naraubt
, zwingen will, ſeine Schulden zu bezahlen. Es ge= fahrt und Ueberfeehandel und wurde vom Bremer
höß aton die ganze engliſche Unverfrorenheit und Unmoral da= Bulkan erbaut. Mit 12000 Tonnen Tragfähigkeit iſt er zurzeit
der größte deutſche Dampfer. Obwohl er einen Typ
Umen derart unkaufmänniſchen und unlogiſchen Grundſatz darſtellt, den unſere Handelsdampfer ſchon vor dem Kriege ent=
tüüellen
und ihm noch eine derart fadenſcheinige Begründung wickelt hatten, weiſt er ſolche Verbeſſerungen auf, daß er
alith ganz genau, daß man einen Gläubiger nicht dadurch im Auslande von unſerer Schiffsbauinduſtrie das beſte Zeugnis
Griechenland.
Athen, 21. April. (Wolff.) Havas meldet: Es iſt ein Ge=
bhhn=Satz dieſen entgegenſtellen: Selbſt Bayern wird einer ſetzentwurf eingebracht worden, der die Nationalbank er=
Auf die Anfrage eines Abgeordneten über die griechiſch=
bſunz
. Sie wiſſen ganz genau, welches Ziel, ſie verfolgen, jüdiſchen Zwiſchenfälle in Saloniki erwiderte Gu=
bobrücer
einem Gegner, der ihnen den Gefallen getan hat, ſich naris, daß dieſe ohne Folgen geblieben ſeien und durch das
Aus Smyrna wird gemeldet, daß die kurdiſche Auf=
liſten
vorzugehen.

veirc 5.

Nach einer Meldung der Agence dAthenes landeten der
Kreuzer Averow und griechiſche Torpedoboote mehrere Kom=
pagnien
Infanterie am Golf von Ismid. Die Gerüchte, daß
die Griechen dort Türken niedergemetzelt hätten, ſind vollkommen
unwahr.

Letzte Nachrichten.
Dresden, 21. April. (Wolff.) Hier gründete ſich der Reichs=
wirtſchaftsverband
deutſcher Kleinhändler.
Der Verband erſtrebt den einheitlichen Zuſammenſchluß der dem
ſeßhaften Kleinhandel angehörigen ſelbſtändigen Geſchäftsinha=
ber
aller Handelszweige. Innerhalb des Reichsgebietes werden
in nächſter Zeit in allen größeren Städten Deutſchlands Ver=
ſammlungen
abgehalten werden. Der Syndikus des Reichsver=
bandes
, iſt Dr. jur. Volz, erſter Vorſitzender iſt Thiele=
Dresden.
Paris, 21. April. (Wolff.) Der Schriftſteller Hyacinthe
Loyſon iſt geſtorben.
London, 21. April. (Wolff.) Der Daily Expreß meldet aus
Tokio, der Plan über die Räumung Sibiriens werde in
japaniſchen Heereskreiſen erörtert unter der Bedingung, daß
Wladiwoſtok internationa ler Freihafen werde.
Dieſer Schritt würde eine Gegenwehr gegen die Ausdehnung
des Bolſchewismus bilden.
Wafſhington, 21. April. (Wolff.). Der Senat nahm den Ver=
trag
zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kolum=
bien
an, der die alte Streitfrage hinſichtlich des Panama=
kanals
regelt. Nach dem Vertrag erhält Kolumbien 25 Mil=
lionen
Dollar.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 21. April. (Priv.=Tel.) Arf dem heutigen
Viehmarkt waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewicht
gehandelt: 183 Kälber zu 700950, 62 Schafe 400600, 96 Schweine
11001250, 908 Ferkel zu 150500 Mark pro Stück.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt, e. V. Der Frühjahrsſpielplan
zeigt die Ligamannſchaft am kommenden Sonntag wiederum in Darm=
ſtadt
. Fußballverein Neu=Iſenburg, der alte Rivale von
Viktoria=Iſenburg, verſucht es diesmal, ſich mit dem Sporwerein
Darmſtadt zu meſſen. Man muß eigentlich erſtaunt ſein über dieſe kleine
Stadt, die aber ſportlich ſehr hoch ſteht. Wähvend Darmſtadt nur einen
einzigen Ligaverein aufzuſveiſen hat, ſind deren in Iſenburg zwei. Beide,
ſtets gefährliche Gegner, haben ſich gegen die Spitzenvereine beſonders
gut geſchlagen. Viktoria mußte bereits die Ueberlegenheit Darmſtadts
anerbennen. Derartige Privatſpiele werden ſtets gem geſehen. Das
Programm der Prwvatſpiele Sportvereins dehnt ſich bis zum 12. Juni
aus und zeigt feſte Wettſpielabſchlüſſe mit bekannten Gegnern aus allen
Kreiſen. Im einzelnen handelt es ſich um Mannſchaften, die in ihrer
Heimat in den letzten Verbandsſpielen eine gute Rolle geſpielt habem.
Das Wichtigſte bei den Spielabſchlüſſen iſt die Bekanntſchaft mit Mann=
ſchaften
, die erſtmalig nach Darmſtadt kommen oder ſeit langer Zeit hier
nicht geſpielt haben, zu machen. Dieſes trifft auch bei dem Gegner am
Somtag zu, deſſen Spielſtärke mit der gleichen Darmſtadts auf einer
Höhe ſteht.
Schluß des redaktionellen Teils.
Miie Mee Heengeneuche
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Paſſahfeſt,
Freitag, den 22. April. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Somstag, den 23. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
Predigt. Abendgottesdienſt 8 Uhr 20 Min.
Sonntag, den 24. April, Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Predigt. Feſtesausgang 8 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 8 Uhr 20 Min.
Cotteßdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Peſachfeſt.
Samstag, den 22. April. Vorabend 6 Uhr 45 Min Morgens
7 Uhr 45 Min Nachm. 5 Uhr. Abends 8 Uhr 20 Min.
Sonntag, den 24 April. Morgens 7 Uhr 45. Nachm. 5 Uhr.
FeſteZausgan: 8 Uhr 20 Min
Wochengottesdienſt: Chaul Hamaned. Morgens 6 Uhr,
Nachm. 6 Uhr 45 Min. Abends 8 Uhr 20 Min.
Wetterausſichten für Freitag:
Bewölkt, geringer Regen, mild, Südweſtwind.
e
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½ Uhr (D 28,
Schülermiete weiß Sondermiete X2): Fidelio.
Orpheum: Vorſtellung um 73 Uhr.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verautwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel: für heſſiſthe Politik und den
ubrigen Teck (außer Sport, Handet und Ladwirſchatſches). Mar Sineſe; ſiur
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigeubeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchätsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich iche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtiumie Mitteilungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen nachträgliche
wrben nicht berückſichtigt. Unverlan te Wanuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanſt nach längerem
eicden mein innigſtgelieber Gatte, unſer
ueer Vater, Großbater, Schwager u. Onkel

n1 73. Lebensjahre.
1 Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N
Eliſabethe Stütz, geb. Niebel.
*Darmſtadt, den 21. April 1921.
Soderſtr. 29½.
(*16301
Beerd’gung findet Samstag, 23. April,
ratchm. 3 Uhr, vom Portale des alten Fried=
hofs
, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Meine liebe Schweſter und Schwägerin
Fräulein

iſt heute 11 Uhr vormittag ſanft entſchlafen
Die trauernden Hinterbliebenen:
Bono Hofmann und Frau.
Darmſtadt, den 21. April 1921,
Pankratiusſtr. 30.
Beerdigung Samstag nachmittag 3 Uhr
Waldfriedhof.
16261

Statt beſonderer Anzeige.
Am Dienstag, den 19. d. Mts.,
verſchied meine liebe Frau

die Mutter meiner beiden Töchterchen.

Todes=Anzeige.
ß Heute nacht entſchlief ſanft nach längerem
Aeiden unſere gute Schweſter und Tante
Frau
Auguſte Memminger
geb. Fleiſchmann.
Im Namen der Hinterbliebenen:
üulie Laubenheimer, geb. Fleiſchmann.
Naach dem Wunſche der Verblichenen findet
die Beiſetzung in der Stille ſtatt.
wird gebeten, von Trauerbeſuchen ab=
zuſehe

173

Allen Verſvancten, Freunden und Be=
kunnten
die ſchmerzliche Nachricht, daß heute
vormittag ½10 Uhr mein innigſtgeliebter
Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Schwieger=
ſohn
, Schwager und Neffe

Köln=Sülz, den 20. April 1921
Sülzgürtel 29.
Friedrich Wilhelm Holzapfel
Städtiſcher Ingenieur.
Die Beerdigung findet ſtatt in Köln am
Freitag, den 22. April, nachmitt. 4/, Uhr,
von der Leichenhalle des Südfriedhofes aus.

im 30. Lebensjahre ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Tina Schn macher geb. Prieſter nebſt Kind,
F milie Heinrich Schuhmacher,
Fam lie Fakob Prieſer,
(4956
Familie Georg Schuhmacher.
Darmſtadt, Sügelſtr. 75, 20. April 1921.
De Beerdigung findet Samstag,
J. M
um 1a3 Uhr, auf dein Walofriedhof

A
Braut=
Geſicht Schleier, 3s0
15.
Geſtickte
Nenheit: rautſchleier, goldgeſtickt wa
Prautkränze, Miyrten in rieſiger Auswahl.
Aille Putzzutaten enorm billig. (4317
nur gegenüber
Georg Schubkegel der Hauptpoſt.

[ ][  ][ ]

Geire w.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. April 1921.

Nummer 110

An die Bewohner Darmſtadts
mit der Bitte, das Nachſtehende auszuſchneiden
und zu beachten.
Am 15. März wurden die Brotkarten für bie Zeit
vom 16. März bis 15. Mai ausgegeben. Am gleichen
Tage wurden auch die bisherigen Bezirks= Ausgabe=
ſtellen
aufgehoben. Die Ausgabe der neuen Karten
für die Zeit vom 16. Mai bis 15. Auguſt, gültig
für Brot, Mehl, Zucker, Nährmittel und Sonder=
zulagen
, erfolgt für die Zukunft nur noch im Lebens=
mittelamt
, Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8, an den
Schaltern Nr. 1 bis 6, und zwar in der Zeit von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags durchgehend
nach folgender Ordnung:
Montag, den 25. April vom ſeitherigen I. Bezirk die
Straßen AK,
Dienstag, den 26. April vom ſeitherigen I. Bezirk
die Straßen I.Z,
Mittwoch, den 27. April dom ſeitherigen II. Bezirk
die Straßen AK,
Donnerstag, den 28. April vom ſeitherigen II. Bezirk
die Straßen I.Z,
Freitag, den 29. April vom ſeitherigen III. Bezirk
die Straßen AK,
Montag, den 2. Mai vom ſeitherigen III. Bezirk die
Straßen I.Z,
Dienstag, den 3. Mai vom ſeitherigen IV. Bezirk
die Straßen AK,
Mittwoch, den 4. Mai vom ſeitherigen IV. Bezirk
die Straßen I.Z,
Freitag, den 6. Mai vom ſeitherigen V. Bezirk die
Straßen AK,
Montag, den 9. Mai dom ſeitherigen V. Bezirk die
Straßen I.Z,
Di nstag, den 10. Mai vom ſeitherigen VI. Bezirk
die Straßen AK,
Mittwoch, den 11. Mai vom ſeitherigen VI. Bezirk
die Straßen I.Z,
Donnerstag, den 12. Mai vom ſeitherigen VIl. Be=
zirk
die Straßen AK,
Freitag, den 13. Mai vom ſeitherigen VII. Bezirk
die Straßen I.Z.
Durch die ununterbrochene Ausgabezeit von 7 Uhr
vormittags bis 2 Uhr nachmittags iſt jedermann Ge=
legenheit
geboten, die ihm zuſtehenden Karten in
Empfang zu nehmen. Das Publikum wird jedoch
gebeten, ſoweit es ihm möglich iſt, ſchon frühzeitig
zu erſcheinen, damit ein Andrang in den Mittags=
ſtunden
oder gegen Schluß der Arbeitszeit vermie=
den
wird.
Alle nicht rechtzeitig abgeholten Karten werden
vom nächſten Tage ab, wie ſeither, gegen Erſtattung
einer Gebühr von zwei Mark im Zimmer Nr. 9
(st4948
abgegeben.
Darmſtadt, den 21. April 1921.
Lebensmittelamt.

Bekanntmachung.
Die Gemeinde Roßdorf verkauft einen zur Zucht
untauglichen Faſelochſen auf dem Submiſſionswege.
Die Angebote wollen bis ſpäteſtens Montag, den
25. April 1921, auf der unterfertigten Bürger=
meiſterei
, woſelbſt auch die Submiſſionsbedingungen
eingeſehen werden können, abgegeben werden. Die
Eröffnung der Submiſſion iſt Montag, den 25. April
1921, nachm. 2½ Uhr, auf der Bürgermeiſterei
Roßdorf. Bemerkt wird, daß der Faſel erſt 2½ Jahre
(4937
alt und ſehr gut genährt iſt.
Roßdorf, den 20. April 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.

GABELS

PeGe

Am 25. April,

abends 8 Uhr,

eröffnet der
Gabelsberger
Stenographenverein

von 1861in derBallon=
ſchule
, Zimmer 10,
einen Anfängerkurſus
für Damen u. Herren
unter der Leitung

ſtaatl. gepr. Stenographielehrer.
(4911fg
Anmeldungen nimmt Herr Oſt, Heinrichſtr. 11
entgegen und werden auch noch in der Eröffnungs=
ſtunde
entgegengenommen.

Es empfehlen
in nur allerbeſter Ware eigner
*16157)
Schlachtung
pe
Ochſenfteiſch pfd. 44 M.
12.
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch . 10
Die altbekannten Metzgereien
Willy Reuter
Jean Egner

46 Karlſtraße 46
Telephon 1059,

Eche Wald= u. Saalbauſtr.
Telephon 373.

mpfehle!

Verloſung von Schuldverſchreibungen
der Stadt Darmſtadt.

In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt ſind
nachſtehende 3‟/. ige Schuldverſchreibungen durch Verloſung zur Rückzahlung
berufen worden, nämlich:

Rückzahlbar am 1. September 1921.
Buchſtabe V Abt. T über 2000 Mk.: Nr. 7 13, 29, 170, 257, 276, 344, 383
420, 437, 496, 503, 554, 590, 593, 595, 644, 767 774,
II über 1000 Mk.: Nr. 59, 137, 143, 158, 201, 307, 360,
369, 439, 490, 527, 546, 548, 628, 662, 748, 750, 774.
III über 500 Mk.: Nr. 26, 59, 108, 226, 232, 257, 325, 379,
388, 424, 509, 532, 646, 685, 692, 724, 743, 765.
TV über 200 Mk: Nr. 2, 51, 56, 80, 187, 214, 227, 238,
273, 445, 447, 454, 457, 524, 534, 620, 738, 841, 864
887, 902.

Rückſtände aus früheren Jahren.
Buchſtabe V Abt. I Nr. 249, 580, 641, 651, 672, 690.
II 47, 65, 108, 295, 315, 393, 660, 741.
III 45, 81, 167, 185, 196, 447, 580.
IV 140, 148, 384, 974.

Rückzahlbar am 1. Oktober 1921.
Buchſtabe L. Abt. 1 über 2000 Mk.: Nr. 18, 126, 133, 143, 286, 420, 433,
481, 534, 548, 558, 560, 629, 682, 695, 912, 1013.
II über 1000 Mk.: Nr. 44, 86, 91, 94, 210, 216, 238, 251,
294, 380, 414, 450, 453, 497, 509, 522, 539, 561, 769.
816, 903, 958, 1110, 1222, 1437, 1460, 1466, 1500, 1604,
1784, 1863, 1886, 1996, 2019, 2029, 2140, 2239, 2251,
2276.
III über 500 Mk.: Nr. 31, 56, 141, 156, 173, 190, 217, 255.
421, 532, 559, 564, 757, 795, 857, 867, 915, 933, 1137,
1153, 1285, 1334, 1408, 1489, 1526, 1570, 1679, 1751,
1781, 1797, 1847, 1932, 1933, 1959, 1983, 1997, 2098,
2131, 2241, 2351, 2392.
TV über 200 Mk.: Nr. 116, 118, 198, 214, 251, 430, 453,
466, 493, 512, 826, 842, 869, 1088, 1089, 1096, 1152, 1161.

Rückſtände aus früheren Jahren.
Buchſtabe L Abt. I Nr. 149, 154, 192, 210, 505, 684, 700, 873, 977, 1023,
1032.
II 644, 817 943, 951, 1242, 1535, 1564, 1580, 1710.
1977, 1992, 2010, 2054, 2090, 2119, 2136, 2156,
2350.
III . 870 880 883, 949, 992, 1154, 1159, 1197, 1558,
1563, 1572, 1629, 1651, 1677, 1685, 1686, 1786
1911, 2067, 2205, 2211, 2251, 2377.

Rückzahlbar am 1. November 1921.
Buchſtabe I Abt. T über 2000 Mk.: Nr. 48, 53, 65, 104, 121, 147, 160, 196,
367, 400, 479, 497, 609, 653, 657, 691, 763.
II über 1000 Mk.: Nr. 66, 94, 95, 127, 189, 225, 327, 424,
455, 534, 558, 634, 655, 668, 673, 750, 753, 768.
IIT über 500 Mk.: Nr. 38, 41, 65, 175, 296, 322, 383, 409,
426, 532, 614, 621, 644, 728, 752, 764, 886, 899, 998.
TV über 200 Mk.: Nr. 3, 67, 141, 242, 250, 283, 286, 307
374, 375, 410, 416.

Rückſtände aus früheren Jahren.
Buchſtabe 7 Abt. I Nr. 81, 255, 263, 269, 284, 301, 652, 741, 753, 772, 790
II 211, 214, 392, 429, 549, 574, 578, 612, 687, 712,
718, 719, 731, 735, 747, 769.
III 69, 209, 240, 267, 378, 404, 505, 517, 519, 569, 962.
IV 140, 148, 232, 302, 383, 392, 417, 483.
Die Einlöſung aller Stücke geſchieht bei der Stadtkaſſe Darmſtadt
außerdem erfolgt die Rückzahlung der Schuldverſchreibungen:
der Anlehen Buchſtabe U und I bei der Bank für Handel und
Induſtrie zu Darmſtadt und Berlin und in deren übrigen
Niederlaſſungen;
des Anlehens Buchſtabe T, bei der Bank für Handel und Induſtrie
zu Darmſtadt und Berlin und deren übrigen Niederlaſſungen,
bei der Preußiſchen Zentral=Genoſſenſchaftskaſſe in Berlin, der
Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen und deren Niederlaſſungen
in Frankfurt a. M. und Worms.
Die Verzinſung der Schuldverſchreibungen hört mit den obengenannten
Verfallterminen auf.
Darmſtadt, den 15. April 1921.
(st4942
Der Oberbürgermeiſter.
J. V. Daub.

*.

Ia Qualität Schweinefleiſch.
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch .
Preßkopf. . .
Hausmacher Leberwurſt.
Hausmacher Blutwurſt . . . .
Feinſtes, ausgelaſſ. Rinderfett.
ff. Thür. Bratwurſt

. Mk. 16.50
Mk. 11.50
Mk. 10.
Mk. 12.
Mk. 9.
Mk. 9., 15.
. . Mk. 9.
.. . Mk. 14.

Karlſtraße 64,
J. Pfiſter
Teleph. 1602.

Die Depositenkasse (Wertpapier-Abteilung)
der Hessischen Landes-Hypothekenbank
(Paulusplatz 1) vermittelt

Zeichnungen
auf

4½a‟oige mündelsichere Schuldverschr eibungen
der Bayernwerk-Aktien-Gesellschaft
zum Zeichnungspreis von
(4943fg

im Auftrag der Bayerischen Staatsbank.

Internationales

Berentto
Büro

Erforſcht

Alles.

Beobachtungen Ermittlungen Auskünfte.

Beweismaterial in allen Straf=, Zivil=, Eheſcheidungs=, Alimen=
tations
=Prozeſſen. Berbi dungen nach allen Plätzen der Welt.
Tag= und Nachtdienſt. Diskretion!

Suppenhühner
das Pfund Mk. 12.-
Junge Tauben

Ziegenlämmer
(im Ausſchnitt) das Pfd. Mk. 8.
Friſche Landeier

das Stück von Mk. 1.40 an.

Heinrich Grimm
Schulſtraße 16 (4908) Fernſprecher 117

Phill Siegler, ehem, Kriminalbeamter, Hügelſtraße 30.
:: Behördliche Referenz :
(*16017
Einziger Privat=Fachmann am Platze.

Wer dad
Schubnulzmittel Sfag
Benäulzt:
Heitt ver jeder Enkkäuschung
O
Beuahrt!

Fabrikenten: Chemische Fahri

Effax‟
Zensbeimibessen).

Bekanntmachung.
In das Handelsregiſter
wurde heute bei der Firma
Moſes Simon II. zu Ar=
heilgen
eingetragen: Das
Geſchäft wird unter der
ſeitherigen Firma von der
Hermann Simon Witwe,
Fohanna geb. Barmann
in Arheilgen, weiterge=
(4932
führt.
Darmſtadt, 17. April 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute bei der Firma
Jakob Leißler II. zu Nie=
der
=Ramſtadt eingetragen:
Die Firma iſt auf Kätchen
Leißler zu Nieder= Ram=
ſtadt
übergegangen. (4931
Darmſtadt, 17. April1921
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute bei der Firma
Lich & Kämmerling in
Eberſtadt eingetragen: (=
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, 17.April 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute neu einge=
(4928
tragen:
Jean Kunz & Lonis Kre=
del
. Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung,
(riesheim.
Gegenſtand des Unter=
nehmens
iſt die Ueber=
nahme
und Fortführung
der ſeither von Herrn Jean
tunz in Griesheim, Neue
Darmſtädterſtraße 259, be=
triebenen
Mineralwaſſer=
und Limonadenfabrik, mit
dem Rechte der beliebigen
Erweiterung des Unter=
nehmens
, ſowohl durch
Produktion als auch Mit=
ertrieb
anderer geeigne=
ter
Artikel.
Betriebskapital: 20 00
Mark.
Inhaber ſind Jean Kunz,
Griesheim, und Lonis
Kredel, Darmſtadt.
Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 31. März 1921 ab=
geſchlo
ſen.
Jedem Geſchäftsführer
ſteht die alleinige Ver=
tretungs
= und Zeichnungs=
befugnis
zu.
Darinſtadt, 17. April1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
iſt bei der Firma Wacker
E Dörr Söhne, G.m.b H.
zu Nieder=Namſtadt heute
eingetragen worden: (zeso
Den Herren Emil Bauer
und Carl Berg, beide zu
Nieder=Ramſtadt, wurde
Prokura erteilt, mit der
Maßsabe, daß ſie gemein=
ſam
oder mit einein der
geſchäftsführenden Geſell=
ſchafter
zur Vertretung
befugt ſind.
Darmſtadt, 17.April1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.

In unſer Vereinsregiſter
wurde heute neu einge=
(4925
tragen:
Turngeſellſchaft Eber=
ſtadt
in Eberſtadt.
Tag der Errichtung der
Satzung: 18. Febr. 1921
In den Vorſtand wur=
den
gewählt: 1. Vorſitzen=
der
: Martin Schaaf, 2. Vor=
ſitzender
: FriedrichPraher,
Rechner: Georg Wilhelm
Schäfer. Schriftführer:
Philipp Wörner, Turn=
wart
: Ludwig Kaiſer, als
Beiſitzer: Julius Braun
und Johannes Hach, alle
zu Eberſtadt.
Darmſtadt, 18.April1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.

Neu wurde im Handels=
regiſter
in Bd. IV, S. 129,
heute eingetragen: (4927
Georg Frey, Kaufmann
in Manufaktur=, Kurz=,
Woll=undähnlichenWaren
in Arheilgen.
Darmſtadt, 17. April 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.

nunſer Handelsregiſter
wurde heute neu einge=
4926
tragen:
Oberramſtätder Haar=
ſchmuck
= und Zellnloid=
fabrik
Albert März zu
Ober Ramſtadt
Alleiniger Inhaber iſt:
Albert März, Kaufmann
zu Ober=Ramſtadt.
Darmſtadt, 17. April 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Umzüge

innerhalb der Stadt,
ſowie nach auswärts mit
geſchloſſenen u. offenen
Möbelwagen je nach Be=
lieben
werden fachmän=
uiſch
und bei allerbil=
ligſter
Berechnung
pronnpt ausgeführt. ( ssc
W. Geyer
Fuhrunternehier
ſofmannſtr. 13 ½, Tel. 1377.

Speisokartoffeln

Induſtrie und Ella, ſowie
Kleeheu, Hen u. Dickwurz
*15791mf

Philipp Seeger
Pfungſtadt
Hahnerſtr. 8. Telephon 59.

K
Louis Hein

Schuſter=
gaſſe
19

Feinſte Holländiſche
Süßrahmtafelbutter
in ½. Pfd.=Paketen .... . 14.
Feinſte ungeſalzene
Krefelder Tafelmargarine
v Butter kaum z. unterſcheiden, i.
Orig.=Pfd.=Pak., das Pfd. nur 10.
Andere Sorten ungeſalzene Tafelmarjarine=
in
Original=Pfundpaketen bed. billiger.
Feinſtes Blockſchmalz, das beſte,
was es gibt, Ausn.=Pr. Pfd. / 10.500
Andere Sorten bedeutend billiger.
Feinſtes garant. reines, ausgelaſſenes
Feinſtes, garant, reines, weißes
Pflanzen= und KokosfeR
loſe Pfd. . . . . . . . . . . ." 9.
in Tafeln Pfd. . . ."
9.50
Kond, ungezuckerte Vollmilch
in hervorrag. Qual., p. Doſe nur ( .
Kond. gezuckerte Vollmilch
in hervorr. Qual., p. Doſe nur (.800
Fſt. Ochſenwürſtchen per Stück . 2.
Feinſtes geräuch. Dörrfleiſch
u. geräuch Kaſſeler Rippeſpeer
Ausnahmepreis Pfund . . . Mk. 10.
Feinſtes, junges

beſte deutſche Ware
Ochſenfett Pfund nur / 9.

Pfd.
Maſthammelfleiſch nur 4

Pfund

Prima
junges Ochſenfleiſch nur 4 11.
Groß=Abnehmer hoher Rabatt.,
7)
Ooogoeoeooeooe

10.

Prima Rindfleiſch
das Pfund Mk. 10
Prima Kalbfleiſch
das Pfund Mk. 13
Allerbeſtes, garant, reines
Ffund
Schweineſchm
Mr. 10
lbſt ausgelaſſ
Rinderfett
Pfund Mk.
Allerfeinſte (
Tafel= Margarine
Erſatz für Butter. von Mk. Oan

AALumchlern is, Stb. (, ueru

Vollmilch, kon=
denſ
. gezuck. M.
Vollmilch ſteril.
ungezuckert M.
entrahmt, Kond.
gezuckert . M.

in 1 Pfd.=Doſen
Corned beeſ und im Ausſchnitt

RMMLS alt, wünſcht

*

N4

Friſche Land=Eier
Stück von Mk.

1
4an

Juft

Willy Bickerle

11 Waldſtraße 11.

16906

AAebenbeſchäftig

Konkurrenzlos!
hoch=
2 Liter Mk. 7.30.
Ol=Spezialgeſchäft Harre
Kiesſtraße 27. (*1S

Für die Salatzeit empfehle
feines Tafelö

V
diesbärenf deit u. dein!

Prima

leicht geſalz Ochſenfleiſch ppfd. 7.00
Prima (
der Pfd.
fettes Nindfleiſch nur Mk. 10.00
Prima
pfd
junges Kammelfleiſch pr. 10.00
Die beliebten
Pf.
Schweine=Rüſſelchenn.: 10.06
pfd.
Feinſtes
gmer ger. Dörrfleiſch mt. 13.06

Helbſt

einesSchweineſchmalz mk. 9.06
Pfund
Feinſtes Blockſchmalz mart 10.50
Pfund
ausgelaſſen. Rinderfett Mark. 9.00
(Pflanzenfett)
Feinſtes Kokosfett pfund Mark 8. 75
in 1 Pfd.=Tafeln Pfd. Mk. 9.50
Allerfeinſte
Pfund
Tafel=Margarine mark. 8.70
(wirklicher Buttererſatz) u. 9.54

(*1618S
Holländiſche
Süßrahm=Tafelbutter
in 1 Afund=Poketen. Mark 14,00
in klein. 1 Pfd.
Corned beeſ ooſen nur 5.80
im Ausſchnitt Mk. 9.5()
hervorr. Qual.
Kondenſ.9
gezuch. Vollmilch) doſe nur m. 7.80
Ungezucherte
Schweiz,=Alpen=Vollmilchmk. 6.90

Stie

Beiblich

Frar ucht für nachmitt.
Mueſääftiwutg Lauer,

Stellung

äſtod, frau
Hiuhu gegen kl. Ver=
1A.hrg. Angeb. unt. S 21
äftsſtelle. (16252

Geſeres Mädchen
ag=Gurgens 23 Stund.
Wiknshilfe an, geht auch
m zu Kindern. Saal=
GAMr. 26, M. r. (*16051

Männlich

ſtudent ſuck

R131a
ſchäftsſt. (*1605

Hetagerei Krämer

Telephon 1925
Karlſtraße 53".
Großverbraucher Vorzugspreiſe.

[ ][  ][ ]

ner 110.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. April 1921.

Seite 7.

Frühiahrs-Reklame-Verkauf!

Bamen-Wäsche

21.50

osöee
Rindfleiſch
iſch
e
eineſhnalt
Lerfett‟ Timd
Margarine ſt
Luter , von M lkeſt
(Vollmilch, kon= 7n
denſ gezuch. M. zu
Bollmilch ſteril, vorr
ungezuchert N. aut
lentrahmt, hond
gezuckert
in 1 Pfd.=20 ud im Aut. 2
N4
tua
Land=Eier
mMkt
in Bichen
Waldſtraße 11.

Wäsche-
Stickereien
sehr preiswert
ntr. 95 Pfs. und 1.38 u.

Jedes Stück
das Sie bei uns
kanfen, ist aus
guten Stoff-
Aualtäten
u. Wäsche-
stickereien

gefertigt.
Jedes Stück ist
Prels-
wert
!

Damen-Hemden a. la Kretonr
mit Bogen und Bördchen garniert .
Damen-Hemdena. laKretonne‟
20.50
mit Stickerei
Damen-Hemdena. la Kretonne.
33.50
mit breiter Stickerei und Hohlsaum.
Damen-Beinklelder
10.00
mit gestickten Ecken.
Damen-Beinkleider alastoff
19.50
mit Bogen und Bördchen garniert . .
Damen-Beinkleider
28.50
mit Stickerei und Fältchen . . 33.50,
Damen-Untertaillen
1350, 10.50
mit Stiekerei ..
Damen-Unterröcke
35.50
mit breiter Stickerei . . 55.50, 41.00,
Damen-Prinzess-Unterröcke
mit reicher Stiekerei verarbeitet. O0.S0.
Damen-Nachthemden
49.50
moderne Formen mit Stickerei .

Kissenbezüge glatt, Ia Kretonne . . 24.50, 19.50
Kissenbezüge mit ausgenähtem Bogen . . 20.50
Kissenbezüge gebogt . . . . . . . . . . 28.50
Gläsertücher weisstrot kariert, 8.70, 7.25, 5.95
Damast-Handtücher abgep, ges. u. gebogt 19.50
Drell-Handtücher grau, abgep., ges., geb. 11.50
Servietten in gross. Ausw., 15, 14.50, 13.50, 12.50
Frottier-Handtücher, vollst. gross, 22,75, 17.50

Rschlld

uucht für nachmitt.
Ffiaggung Lauer,
Hderapl.3, Stb. ſ.uesr

A. 1J. alt, wünſcht
ſtellung
Eue Ftod. frauenloſem
. gegen rl. Ver=
zu
UIngeb. unt. S 21
Ktsiſtelle. (F16252

Aeses Mädchen.
erzms 23 Stund.
MAzi. fe an, geht auch
zu Kindern. Saal=
R25, M. r. (*16051
Mrännlich
ſtzent ſucht
einGbeſchäftigung
ach 4rachhilfeſtunden).
Auet. unt. R 131 an
Meftsſt. E1so5sar

Tüchtige Verkäuferinnen
und 1 Lehrmädchen
für unſere Abteilungen Damen= u. Kinder=
wäſche
, Korſetts, Kurzwaren, Herrenartikel.
Wir reflektieren jedoch nur auf Damen, die
längere Jahre in der Branche tätig waren
und tatſächlich Branchekenntniſſe beſitzen.
Gebrüder Unger
Ludwigſtraße 9. 4881d1

kurrenzlef
Ddk
Ne
Fin
IeA
RHr
Mk.
Kiesſtraße 27.
BArer Beit Re G
Ochſen
MN. 10bdllaßk-

Mkäuferin

belkjrnges Mädchen,
Svellle it der Nadel ge=
Rwatfvil,; geſucht (*16297
ABelE. Schulſtr. 11.

Weiblich

Junee

Tüchtige erfahrene
Dekorationsnäherinnen
gegen gute Bezahlung gesucht.
Spitzenhaus Stützmann
Ludwigshafen a. Rh.
(4912fs
fe
Beſ. Hausmädch. empfohlen. Mädchen
für 1. Mai geſucht. Gehalt zu einzelner Dame geſucht
100 . Dr. Ollendorff, Neckarſtr. 19, pt. (1613001
Frankfurterſtr. 42. (*16239 Zu einzeln. Dame 1 beſ

Lfmännisch
die Salatzeit enpfel gielllete Dame
Ee-Familie, geübte
bernoistin, zu golort.
Hbtt-gesucht. Schrikt-
1A mebote mit An-
Eüem Gehaltsanspr.
an (k161391sg
rn 0 RElcki
MNrMc DARwSrAbT.

GEinz Stenographie u.
algeſchäft HALfdFrraſchine geübtes
näulein
Psil 2u mi geſucht.
AN Buſtizrat Metz
MMellſcturwalt und Notar.
B0BEpAEräſtr 39. (*16263

indileiſch u ck.
liebte‟
ine=Rüſſeiche
Dörrſteiſch 2

Eer 2 anſtändige
Nädchen
krig: Meiſen. Karuſſell=
aSudenbeſitzer

JSCHNEIDER

(*162341s
eine in
10 Gbau cht Küche Haus
ammelſeiſch 2 inlsZuarten, mittätige
Eelkfiu, eines kleinen Er=
Holket3sgeimes für Frauen
R.), Alsb. Angeb. u.
318 A5 S5 chäftsſt. (*16256

hweineiſchdte
zlochſchmaßt 2d
Rinderfet 2

eich
ſo. 40ſe

AOſtl. Büfettfrl.
Anfängerin.
Mäögrhnhofs=Büfett
geſucht. (49441s
Ei Rugack
Bdahnhof=Hotel
engurg /Heſſen).
Uanchaus verfelte
hitzeugnäherin
uzbeitend, auch für
Mſit min gutes Haus ge=
44 Mäh. Geſchſt. Leuoe

Tochter

Hu Mürrdl. Erlernung der
W)Auft kann ſich für
ſoſſitl nnelden. Taſchen=
geMl
chwilligt. (4867d1
Oeschko.
ndiskronſtraße 79

Aa mädchen mar
geſ. Hoher Lohn,
Verpfl. u. Behandl.
9zeugniſſe Beding.
SKlomel, Rheinſtr. 121z.
kuß. Mädchen
Snßoen täglich geſucht.
Ziut helminenſtr, 33,

Haushälterin
Zur Führung eines
feineren Haushalts
in Worms wird ein
in allen Zweigen der
Hauswirtſchaft er=
fahrenes
, umſichtiges
evangl. älteres Fräu=
lein
od. Witwe ohne
Anhang für ſofort
oder auf 15. Mai ge=
Aſucht. Geſuchte muß
Heine gut bürgerliche R
Küche ſelbſtändig zu ß
führen verſtehen, mit
dem Einmachen ver=
A traut ſein und ſelbſt
mit Hand anlegen.
Tüchtiges Mädchen,
ſowie Waſch= Putz=,
3 Bügel= und Flickfrau
handlung bei Fa=
milienanſchluß
zuge= 1
ſichert. Angebote mit
Gehaltsanprüchen
u. Zeugnisabſchriſten
nebſt Bild erbeten u.
P. D. T. 926 an I
Rudolf Moſſe,
Frankfurt a. M. (1,4919
Suche fürnachmittags von
2g uhr 0
junges Mädchen
od. junge Frau als Haus=
bilfe
. Frau Prof, Heuſer,
Oſannſtr. 49.
E16244
Fung, evtl.
Schul= Mädchen
zu einem 2jähr. Kinde für
nachmittags geſ. (*16142
Näh. Beſſungerſtr. 8, I.
Friſeuſe
gefucht vorm. zwiſchen 8
u. 139 Uhr
*16309
Front, Schulſtraße 15.
Ehrl., ſauberes Mädchen
in kl. Haushalt m. 2 größ.
Kindern bei hohem Lohn
zum 1. Mai geſucht Wald=
ſtraße
3, 1I. (716311is
Gewandtes, ehrliches
un
N

möglichſt in der Lebens=
mittelbranche
kundig, für
beſſeres Geſchäftp. 1. Mai
geſucht. Näheres in der

it gut
Mädchen Empfehl.
von 84 Uhr (*16155
Wittmannſtr. 40, II.
Mannheim.
Suche ſof. brav., beſſ.,
Aundmit beſten Zeug= A perfkt. Mädch. f. herrſchl.
niſſen verſehenes A Haush. Gute Dauerſt. Zu
erfr. Viktoriaſtr. 47, I.
S
E

Zimmermädchen
geſucht Frl. Eonzelmann,
Saalbauſtraße 72. (16229
Einf.Stütze in k.Haush.
ſof. od. 1 Mai geſ. 1216220
Wilhelminenſtr. 18, pt.
Durchaus zuverläſſige, gut
empfohlene, tüchtige
Waſchfrau geſucht.
vorhanden. Gute Be= WNäh. Geſchäftsſt. k16088
Beſſ. Lauffrau f. uachm.
B. 24 Uhr geſ. Stein=
(*16itg
ſtraße 37, pt.
Sauberespüfrau
ſofort geſucht (*16249
Schloss-Café.
Männlich
Miitente Ne
Exiſtenz
mit einem Einkommen von
Mk 2025 000. findet
ſtrebſ. Herr durch Einrich=
tung
eines kl. ſol. Fabri=
kations
= u. Verſandgeſch.
Erforderl. ſindMk. 1500..
die f. Anſchaffung v. Roh=
mat
, u. Verpackungsmat.
dienen Angeb. an Proal=
Werk, G. m. b. H., Bonn.
Bertreter geſucht
von leiſtungsf. Werkzeug=
Engros=Geſchäft zum ſpez
Peſuch der Auto= u Elektro=
Kundſchaft geg, hohe Pro=
viſian
. Ausführliche An=
gebote
mit Referenzen u.
8 11 a. d. Geſchäftsſtelle
ds. Bl. erbeten. (4924
Leiſtungsfähige Wäſche=
fabrik
ſucht für hieſ. Platz
und Umgebung einen bei
Detailliſten und Waren=
häuſern
gut eingeführten
Vertreter.
Angebote mit Angabe von
Referenzenangrubee Relth,
Geſchäftsſtelle, (*16312 Wäſchefabr., Elberfeld, (1P.,e

Verkreter geſucht fir Eierlihör.
Ganz hervorragendes Spezialerzeugnis.
Suche an ſämtlichen größeren Plätzen Deutſchlands
rührige Vertreter zum Verkaufe meines Eierlikörs
gegen hohe Proviſionsſätze. Nur wirklich intenſib
arbeitende Kräfte, die große Umſätze machen, finden
Berückſichtigung. Reflektanten wollen ausführliche
Angeb. unt. S 29 b. d. Ge chäftsſt niederlegen,. (4941
Berufswechſel!
Vornehme Tätigkeit als Filialleiter einer mehrfach
geſchätzten Reklame Neuheit bietet ſich fleißigen und Werkſtatt
intelligenten Herrn bei einem Fahreseinkommen von welche geeignet z. Möbel=
Mk. 50 000. Die Filialleitung wird für jede Stadt
einzeln vergeben. Barkapital von Mk. 3000 erforder=
lich
. Gefl. Angebote unter K 497 an Ala Haaſen=
ſtein
& Bogler, Dresden, erbeten.
Erſtklaſſige
Seefiſch=Großhandlung
ſucht für ganz Heſſen ſtändige Bezirké= und Platzber=
tretek
. Herren aus der Nahrungsmittelbranche, die Ein junges Ehepaar
in betr. Geſchäften gut eingeführt uind und ander=
weitige
Vertretungen bereits haben, bevorzugt. Gute
Verdienſtmöglichkeiten. Anfragen unter S 4 an die
16145
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Berſtauenswürdige webel Guſtab unger,
Damen und Herren aller Stände können bei Rohrheim. Neugaſſe 2 =
angenehmer
Reiſetätigkeit in Darmſtadt und
Vororten Mark 600 und mehr verdienen.
Perſönl. Vorſtellung Samstag von 10 bis 1
und 2 bis 61). Uhr Curt Geyersbach,
Hotel Darmſtädker Hof.
(*16205

Zum ſofortigen Eintritt ſuche ich einen tüchtigen,
erfahrenen.
Reiſenden
aus der Werkzeug= u. Kleineiſenbranche. Bedingung
3 Monate Probezeit.
Angebote mit genauen Angaben über die bisherige
Tätigkeit unter S 35 an die Geſchäftsſt. d. Bl. erbeten.

Herr od. Dame, kann
durch Empfehlen einer
guten Firma seine
Einnahm. vergrössern.
Rührige Interessenten
werden um Adressen=
angabe
gebeten u. S 37
a. d. Gesohäftsst. (4950

Ein braver Funge vom
Lande kann die Brot= u.
Feinbäckerei erlernen.
Näheres bei Gerbig,
Neckarſtr. 24, I. (*16134

Wohnungstansch!
Gebe 4 Zimmerwohnung
in Eberſtadt, mit Benutz.
von großem Obſt= u. Ge=
müſegart
. in Tauſch, gegen
34 Zimmerwohnung in
ruhiger Lage Darmſtadts,
evtl., verkaufe auch obiges
Anweſen mit 2 ſtöckigem
(* 16095dks
Haus.
Wilh. Schneider
Bleichſtraße 15 (Kontor).

Möbl. Zimmer 5
Steinackerſtr. 1, pt., bei
Wenglein, möbl Zimm. an
ält. Dame zuverm. 16245

1 leerer
trockener Raum
für einige Monate zum
Unterſtellen von Möbeln
geſucht. Ang. u. R 139
an die Geſchſt. (*16092

Unſere Abteilung für
Wohnungstauſch

vermittelt erfolgreich Tauſch mit allen
lätzen Deutſchlands / 15853mfs
DaulWolfe Co 4. Darmſtaodt
Rheinſtraße 51. Telephon 480.
Spezialgeſchäft für Möbeltransporte.

Maſchinen=Ingenieur

ſucht 12 gutmöblierte Zimmer in beſſerer
Lage. Angebote an Ludwig Alter, Eliſa=
(4915ls
bethenſtraße 34, erbeten.

Beckſtraße 73
b. Hof, 12 möbl. Zim=
mre
m. Küche z vm.(16170

Ludwigshöhſtr. 55
bei Arnold, möbl. Zimmer
Moßdörferſtr. 78, III.,
b. Bolb ach, einf. möbl.
Bimmer mit Mittagtiſch
in feinem Hauſe ſofort zu
vermieten
(*16250

Zu mieten geſucht

Helle, nicht allzugroße
Räume
für Fabrikationszwecke zu
mieten geſuckt. Angeb. u.
O. 105 Gſchäftsſt. (44229

Lagerräume
unterſtellen u. Verkauf, zu
mieten geſucht. Angeb.
unter 8 33 an die Ge=
(k1.4223 ſchäftsſtelle ds. Bl. (*18265 E
Privat=Mittagstiſch 7
*16209kgi Hügelſtr. 35, II. Guter, reichlicher Privat=
Hittag-n. Abendtisch f.
zu billigen Preiſen.
Schuchardſtr. 9. (*16262kg! d Lagerraum
mit Bureau
ſofort zu mieten geſucht.
Angeb. unt. S 20 an die
Geſchäftsſt. erb. (*18230tg 1- od. 2-Famil.-Haus
mit kl. Garten zu kaufen
geſucht. Nähe d. Bismarck=
oder
Heidelbergerſtraße,
Angebote mit Preis unter
S.5. Geſchäftsſt. (*16144 ſucht ein möbl. (716122
Mandfäinven
eventl. m. Kochgelegenh.
Angebote an Unter Feld=
z
. Zt. beurlaubt in Groß= Aelterer Herr (Deutſch=
Amerikaner) ſucht ſchönes
möbl. Wohn= u. Schlaf=
zimmer
in ruhig. Privat=
Familie, Paul MNeißner.
Adreſſe: Herrn Kaufmann
Fiſcher, Frankenſteinſtr. 54 (Ecke Moosber ſtr. 1*16137 Aelterer Beamter
ſucht zum 1. Mni möbl.
Zimmer in der Nähe der
Artillerie=Kaſerne. Zuſchr.
an Imhof, Schloß=
(*16093
(*16288 graben 13.
Berufstät junge Dame
ſucht möbl. Zimmer
Schriftl. Angebote an
*16203) Wienandts,
Liebfrauenſtr. 59, I.
Möbl. Zimmer
mit Abendeſſen. Nähe
Frankfurterſtr., Rhönring a
geſucht. Angeb. an Fuitzſche,
Taunusſtraße 39. (*16237 Türkiſcher
Student
zu vermieten (*16143 aus Beſt. Familie, ſucht
ein ſonniges möbl. Zim=
mer
mit oder ohne Ver= pfleg. bis 1. vd. 15. Mai
in beſſerem Hauſe. An=
gebote
mit Preisang, an
Muammer, Saalbau=
ſtraße
72.
Penſionen
Junger Holländer 118 J.), ſucht für einige
Monate vorzügl. Penſion
m. Fam.=Anſchl. bei Leiter
od. Lehrer höhſerer Han=
delsſchule
, der ihm Pribat=
unterricht
in deutſcher
Sprache, kaufm. Schrift= wechſel, Stenographie
uſtwv. erteilt Angeb. u S 23
a d. Geſchäftsſt. (*16253 Anſen auf kurze Zet gel. Gebirge-Häugeneltan
Angeb unter S 14 an die
Geſchätsſtelle. (*16199ks
Wer gibt baldiaſt 50000 Mark

auf gute ſichere II. Hypothek mit hoher
Verzinſung. Angebote unter 8 12
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*16186

Vee
Span., Ital.,
Portug., Ruſſ.
Berlitz=School
Wilhelminenſtr. 19.
Anmeld. bis 25. April;
tägl. v. 10-12 u. 4-8.

Ausländer
ucht Lehrer od. Lehrerin
zur Ausbildung in der
utſchen Sprache. Er=
vünſcht
wird, daß der

Geft. Angeb. m. Preis
nt. R 130 an die Ge=
haftsſtelle
. (*1605odb

Unterricht!

ndt
n

Heletei

Uegauinant.
Gefl. Preis=
t
K 140 an
sſt. (*16090

Wer erteilt gründliche
Vorbereitung in

biſe
Volkswirtſchaftslehre
für Mäſchinenbauer
(Diplom=Hauptprüfung!?
Angebote unt. S 13 an
die Geſchäftsſt. (*16200

Tiermarkt

K
braun), fromm u. zugfeſt.
zu verkaufen (*1600rdt
Eberſtadt, Mühltalſtr. 2.

1 friſchmelkende Ziege

Eine ſchöne Ziege für
650. Mk. zu verkaufen
Kiesbergſtr. 1. (*1621s

Schöne Haſen.
verkaufen. (t16128
Landgraf=Georgſtr. 64, pt.

Glucke

Wachſamer Hofhund
u verkaufen (*1626
Roßdörferſtr. 76, 2. St

Schöner ( unor
Hund
uzung Schäfer und
edale, anhängl., wachſ.,
verk., weil zu ſcharf,
rzüfglich für eingefried.
undſtück Preis 750 .
zuſ. wochentags vorm.

TäſlScde Gch.
Ilt, zu verkaufen. (4916
Eberſtadt b. Darmſtadt,
Wüllerſtraße 11.

Der Schäusta Sehmuek 2
für Verandas, Balk.,
Fenſterbretter ſind
unſtreitig meine
Proſp.arat,u. fr. Verſ.
überalhin. Lndwig
Eibl, Traunſtein gsobb.
Spezial= Hängenelk.=
Büchterei. (,4511

neue Boden
auf Kochtöpfe
ſowie ſonſtige Reparaturen
warden aus nur gutem
Nnterial fachgemäß an=
ſertigt
. Fuhrmannſtr.
Seitenb., 1, St., E. (4

[ ][  ][ ]

Tunn PeM

in der Hauptrolle des grossen
Sensations- und AbenteuerHlms
eines Vielgesuchten!

Drama in 5 spannenden Akten

Vor ondgse Coun
Grosse Sensationen, verblüffende Handlungen, tollkühne
Verfolgungen, die nur einem PlEl. eigen sind,
bilden den Inhalt dieses ganz gewaltigen Filmwerkes.

S Heiteres Lustspiel in 3 Akten mit dem ulkigen
UMIHUM
Fred Kronström.
(4949fs

Gemeinnützige Eiſenbahner=
Baugenoſſenſchaft Darmſtadt
(e. G. m. b. H.)
Unſere orbentliche Hanptverſ mmlung findet
Freitag, den 29. April 1921, nachmittags 5 Uhr,
im Speiſeſaal des Werkſtättenamtes II, Dornheimer=
weg
, ſtatt.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſitzenden des Aufſichtsrats und
des Vorſtandes.
2. Vorlage und Genehmigung des Jahresabſchluſſes
für 1920.
3. Anträge des Vorſtandes und Aufſichtsrats.
4. Neuwahl für 3 ausſcheidende und Zuwahl von
2 weiteren Aufſichtsratsmitgl edern.
5. Verſchiedenes.
Zur Hauptverſammlung haben nur Mitglieder
(Ausweis: Satzungsbuch) Zutritt.
Der Jahresabſchluß für 1920 liegt gemäß § 43
unſerer Satzungen in der Geſchäftsſtelle Betriebs=
amt
1, Zimmer 7, für die Mitglieder offen.
4940)
Der Aufſichtsrat: Kühnly.

Pr., fettes Rindfleiſch . . Mk. 9.80
Hammelfleiſch z. Kochen . . Mk. 9.50
Hammelfleiſch zum Braten Mk. 10.
Selbſt ausgelaſſ. Hachfett Mk. 9.
Ph. Treßer
Feldbergſtraße. (*16273

Trink=u. Sied=Eier

(*16163
vollfriſch
S
1 Stück 1.35 M. 1.45 M. 1.50 M.
bei 10 Stück 13M. 14 M. 14.50 M.
empfiehlt
Hochſtr. Nr. 4
L. Stilling Wwe.
Telephon 421.

erhältnismäßig
hilliger wie in der
Varkriegszeit!
gelbe, geſpaltene
Erbſen geſchäte Vikto=
ria
Pfund 4 2.00
gelbe Nieſen, m.
Schale, Pfd. 4 2.00
grünem Schale
Pfund 2.00
grüne, geſpalt.,
geſchälte Algier
Pfund 4 2.60
ränkiſche Heller
Linſen
Pfund 3.85
kleine, . (keine
Bohnen Rangoon, Pfd. 4 1.25
Wachtel Pfd. X 1.25
helle Ware, Vollkorn
Reis
Pfund X 2.40
Carolina Art ( Glas=
reis
) .. Pfund 4 3.50

Ia Qual.
Haferflocken afd. 4 2.70
la, reinſchmeckend
Salatöl Schoppen X 8.00
extra prima glanzhelles,
Tafel . Schoppen X 9.00
vorzügl. i. Geſchmack,
Grieß aus M is hergeſtellt,
entbittert, ., Pfd.,/ 2.30
gelb Pfund 2.30
Hafermehl in P.; Reismehl in P.;
HohenloheſcheErbswurſt;Fiol en=Tapioka;
Perl=Tapioka; Kartoffelmehl.
Tagespreis
Palmin Pfund 4 11.75
Stets friſche:
Tafel=Margarine 27 10.00
Holländiſche Tafelbutter
½ Pfd.
4913)
14.00

la Kernſeife
300 Gramm=Stück

3.40

Horfs Banadd
Mathildenplatz 1

Sadnſcher Saulban
Tilm=Vorführungen!
Dienstag, den 26. April 1921, abends 8 Uhr:
Der Film im Dienſte der Wiſſen=
ſchaft
und Volkswirtſchaft
1. Mit Hacke und Spaten zum eigenen Heim
(Hauptmann Schmude’s Siedlungen im Film).
2. Was uns der Wald erzählt ?
3. Wie ſich der Tannenbaum in Papier ver=
wandelt
u. a.
(4945fgi
Mittwoch, den 27. April 1921, abends 8 Uhr:
Der Film im Dienſte der Volks=
wohlfahrt

Säuglingspflege=Film
(Herausgegeben vom Kaiſerin Auguſta Viktoria=
Haus zur Bekämpfung der Säuglingsſterblichkeit).
Donnerstag, den 28. April 1921, abends 8 Uhr:
Der Sport im Film
U. a. Turnen am Reck, Hochſprung, Diskuswerfen,
Laufen, Ringkampf, Boxkampf /Zeitlupen=Aufn.).
Eintrittspreiſe für die einzelne Vorſtellung
Saal und mittlere Galerie 4. Mark
Eſtrade und Seitengalerie 3. Mark.
Vorverkauf im Berkehrsbureau.

Hotel Köhler, Rheinstr. 48
Telephon 41
Samstag, den 23. April
Grosses Tanzuerendgen.
Restauration nach Belieben.
Anfang 7 Uhr. (4910ts) Eintritt Mk. 2.50.

Aaldn
Haupt=
Verſammlung
Freitag, den 29. April
1921, abends 8 Uhr,
im Klublokal (Krone).
Tagesordnung:
1. Bericht, 2. Rechnungs=
ablage
und Voranſchlag,
3. Satzungsänderung, 4.
Vorſtandswahl, 5. Son=
ſtiges
.
(4933
Die Klubgenoſſen wer=
den
um recht zahlreiches
Erſcheinen gebeten..
Der Vorſtand.

Torord Däuofd
Einladung
zur
ordentl. Haupt=
verſammlung

Freitag, 29. April 1921,
abends 8½ Uhr
im Kaiſerſaal (Weißer
Saal), Grafenſtr. 18.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſitzenden
2. Rechenſchaftsbericht.
3. Wahl von Vorſtands=
mitgliedern

4. Erledigung der Anträge
von Mitgliedern.
Anträge ſind bis zum
22. April bei dem Vor=
ſitzenden
, Herrn Rechts=
anwalt
Dr. Stein, Anna=
ſtraße
20, einzureichen Die
Rechnung liegt zur Ein=
ſicht
der Vereinsmitglieder
vom 22. April an tort=
ſelbſt
auf. (4634a
Darmſtadt, 15. April 1921.
Der Vorſtand.

Für Beſſungen
Beſſungerſtr. 86.
Sie können den weiten
Weg zur Stadt ſparen. Zu
gleichen Preiſen verkaufen
Friſche Seefiſche
ſauber gemacht, koch= und
bratfertig, (*16180
Räucherwaren u. Harigaden
Dieſe Woche große Rollmöpſe
mit Gurke in pikanter Tunke
Stück nur 1 Mark.
Fr. L. Hahne.

Senndssrodte

Rheinstrasse 2

Rheinstrasse 2

Freitag, den 22. April 1921
Or dussrAscha.

Heute Freitag
Großes Tanzvergnügen
Zur Harmonie‟.
(*16308
Anfang 7 Uhr.
Weinbergſtraße 10,
Der Wirt: E. Karte.

Trinken Sie nur
Spezial=Heß=Bier

Drrrimmiimmr rrmrmrffrrnrrnrrnerenrrenf

im Brauerei=
Ausſchank H)

Kirchſtr.

1a Maſtfteiſch
alle Stücke . . . . . . . . Pfund 1000
la Maſthammelfleiſch
Pfund Auu
Ferner alle ſonſtigen
E Fettwaren

zu den billigſten Tagespreiſen.
D. Sengter
Metzgerei
Kiesſtraße 21 (52s) Telephon 2339

Billige
Waschmittel!
Beifenpalver
Schneekönig, Gold-
perle
, Wöllner, Persil,
Thompson.
Liebigs-Scheuersand
Putztücher,
Bürsten.
Deutsche Kern-und
Feinseife. (4935
Georg liebig & Co.Mf.
Darmstadt
O Luisenztraße 4
Fernruf 62.

Reparaturen an Schulr.,
Ruckſäcken, Taſchen u. dergl.
*16206 Barkhausſtr 17,1I.

Orpheumſ3
Ringer=Wettſtreit

Heute

Freitag, den 22. April
ringen: (4955
Zilch
Randolfi
ober=Oeſtr. BE8: Wien
2große Entſcheidungen
Madrally
Luppa
Armenien BE9: Berlin
Gemmel Naber
Nürnberg Königsberg
Beginn der Kämpfe9½ Uhr

Heſſ. Landestheater
Freitag, 22. April.
144. Mietvorſtellung.
D 28.
Schülermiete weiß.
Sondermiete Serie X‟.
Fidelio.
Gewö’nl. Dpernpreiſe.
Anf. 7Uhr. Ende n. 9½ Uhr.
Torverkaufan d. Tages.
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 101 Uhr.
Samstag, 23. April.
Außer Miete.
Schauſpielmiete b15.
Sondermiete Serie Vio
Schülermiete blau
Die
Jungfrau v. Orleans.
Ermäßigte Preiſe.
Anfang 6 Uhr,

Der grosse Fortsetzungsfim mit
Harrw Liedtke
Der mann onne Hamen

5 Akte

Dor Hann drr ach eisorden Hor von
Nach dem Roman von Ew. Gerh. Seeliger.
Peter Voss, der Millionendieb
In den Hauptrollen:
Harry Liedtke als Peter Voss
Georg Alexander als Bobby Dodd
Mady Christiaus, Lori Heux
Erich Maiser-Titz als Stierkämpfer Pol.
Original-Stierkämpfe und grosse Zirkus-Attraktionen.
Die Anfnahmen wurden wieder wie die vorhergehenden Teile
im Auslande aufgenommen.
Lnstspiel in 3 Akten
Die antike Drahtkommode mit Armold Rleek

Residenz-Theater / Gentral-Theater
Der Harguis d0r
Die Tochter d. Dschungels

Grosser Abenteuer- u. Detektiv-
Roman in 5 Akten mit
Hanny Weise und
Rein hold Bchänzel.
Die Schuld
Drama in 4 Akten.
in der
Henzy Forten Hauptrolle.

Wild-West- u. Raubtier-Drama
in 3 Akten (*16302
Die sprechende Hand
Sittendrama in 4 Akten mit
Esther Carena u. Carl Auen

und das
ſchon die
mäuers:
Erde 1a9
ſeinem Be
die einzige
utender
den ei
Mörder
naz den
aun aber nacht
e bluten zu ſe
ug wandte ſich
ſcheinen, und
chulmeiſter.
dachte er b
als den ge!
lbſt achtete. A
noch einmal für
g nirgends zu ſe
ſieines triumphiere
Bube drängte ſi
ihn, man
in Eilboten eine.
Wilhelm
gte tobend die
m grüßte heiter
gengruß z
ſcelte er ſtill vor ſia
i, und mit tieft

Achtung!

Achtung

la Ochſen= und Rindfleiſch
Pfund 8.Pnihitz Spie
la Maſthammelfleiſch zum Kochen
Pfund 8.= ſ=
la
Maſthammelfleiſch zum Braten
Pfund 10. Kalbfleiſch Pfund 11.00 Friſche Zungen Pfund 11.-/ Mch.
Frird
lafriſch Gehacktes Pfd. 10.00 Friſche Knochen
la Rindswürſtchen Pfd 10.00 zur Supppe Pfund 2.50
Rindslunge Pfund 5.00 Ausgelaſſenes Fett
Kuheuter . . Pfund 5.00
Pfund 8.50=

d, Felaf
richtung
Meuichenſchn
Kſchrnke,
e De And

Fleiſchzentrale Joſ. Paulg
Karlſtraße 66
(*16287)
Karlſtraße 6
Achtung!
Achtung!
Großer Fleiſch=Verka
Empfehle alle Stücke
Beſte Qualität Ochſenfleiſch das Pfund 10
Kalbfleiſch
1.
Hammelfleiſch zumKochen 10
zum Braten 12
Prima ſelbſt ausgelaſſenes Säckfett das Pfund 8

i Na
*

Julius Strauß, Holzſtt.

Rohrmöbel
Seſſel 50 Mr.
Willy Klöß
Beſſungerſtr. 70.

Telephon 2426.
zum Koch, das Pfund
Rindfleiſch M. s. u. z. Br. M.
ſowie die bel. geſ. Schweinerü ſelch. Pfd. Mr.
Heute von 5 Uhr ab
warme Fleiſchwurſt das Pſund . . . Mk.=
Mi
Mengwurſt das Pfund.
Metzgerei David Kaffenber!
Pankratiusſtraße 26.

[ ][  ][ ]

imer LI0.

Darmſtädter Tagblan, Freitag, den 22. April 1921.

Seite 9.

Reue verſöhnt.

Millione
i Peter Ion
Bobdr Dou
W Lort Lenr
2e Stierkämpfer
D 2tfdsAiteaf
DD die Forhenge
mn
Anola nch

Test- u. B
m 3 4kten
Die spreahende
Sittendramz in 4 Ikte
eskäufe
EstherCarenau. Garl4u
Der Journalis
Kag

Halte Empire=
ahn
.:, beſteh. aus:
tußtte, Sekretär,
ſelt,ov a,6 Stühlen,
hApper Spiegel m.
eru ſochelegant.
ſe ihihse Einrichtung
in ehhr ſeltene
Tetin heit.
aller
radlmoner Art,
aller
Wiernoher Ar.
eMpreiermöbel
Art.
Hraemälde, alte
rzehle ſpez. Figur.
Tſonm Kännchen,
KANTer
ſäſger, alte farb.
ſchtlt-Skulpturen
WASSE
peiruisen (*16110fg

om Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruc verooten.)
eis vergangenen Nacht hatte der rote Jgnaz das rächende
mtes gemordeten Gascogners in dem verirrten Baptiſte
tyrlcher allerdings einige Aehnlichkeit mit ſeinem Vetter
d. die Bläſſe in dem Geſichte des durchnäßten und halb
hn Soldaten, ſowie das flimmernde Laternenlicht und die
imbildungskraft des furchtſamen Müllers hatte die
ſig vollendet. Pierre hatte ſeine goldenen Erwartungen
ls er durch die ſcharfe Zugluft aus der tiefen Ohn=
Hneckt worden war, in welche ihn die vermeintliche
wic einung und das plötzliche Verlöſchen der Laterne ver=
ſie
ſchien ſchon die Morgenſonne durch die oberen Lücken
Gemäuers: der Genoſſe aber war ſpurlos verſchwun=
Maruf der Erde lag noch der Säbel und der Rock desſelben,
he bei ſeinem Beſchwörungsgeſchäfte von ſich geworfen
war die einzige Entſchädigung des verblendeten Geiz=
Aridie bedeutenden Summen, welche ihm jener unter ver=
r
Vorwänden entlockt hatte. Der Falſche hatte ihn be=
Air zum Mörder gemacht. Tauſend gräßliche Verwün=
datte
Jgnaz dem entſchwundenen Mordgeſellen nach=
ciann
aber machte er ſich auf, um wenigſtens das Opfer
ſSe bluten zu ſehen.
Bhrarg wandte ſich weg, unangenehm berührt von des
crſcheinen, und ſuchte vergebens den treuen Martin und
ür Schulmeiſter. Sie wollen nichts gemein haben mit
Aruer, dachte er bei ſich, und fühlte, daß es noch etwas
rräbe, als den gewaltſamen Tod: die Verachtung derer,
elbſt achtete. Auch der Major de la Caie, welchem er
noch einmal für ſein edelmütiges Betragen gedankt
Ur nirgends zu ſehen, er begegnete überall nur den
heies triumphierenden Todfeindes, des Heidemüllers.
62 ube drängte ſich atemlos durch die Menge, der Schul=
herde
ihn, man ſolle verziehen. Die Soldaten lachten
hen Eilboten eines Dorfſchulmeiſters, der Zug ging un=
wvärts
, Wilhelm in der Mitte des Kommandos, und
wwogte tobend die gaffende Menge.
Be m grüßte heiter zu beiden Seiten die Bekannten, und
ſien Gegengruß zuteil ward, und dies geſchahe nicht ſel=
öillze
er ſtill vor ſich hin. Der Weg führte an dem Kirch=
köfi
, und mit tiefer Rührung gewahrte Wallburg das

ſchwarze Kreuz und die Weymuthskiefer, welche den ſtillen Ort
beſchattete, wo der Vater ſeiner Gertrude ſchlummerte. Hätte
der verewigte Greis in die Zukunft ſchauen können! Er ſtarb mit
der feſten Zuverſicht, daß ſeine geliebte Tochter unter der Obhut
eines wackeren Mannes ſtehe und jetzt wollte dieſer den Ver=
brechertod
ſterben! Gewaltſam preßte Wilhelm die Träne zurück,
wvelche von einer Kette trauriger Rückerinnerungen hervorgerufen
wurde.
Der Zug bewegte ſich langſam vorwärts, und bald lag die
ſchneebedeckte Martinswieſe vor aller Augen. Auf dem glänzend=
hellen
Grunde konnte man einen dunkeln Fleck wahrnehmen: es
war der Erdhügel und das Grab Wilhelms.
Haben Sie noch ein Anliegen? fragte der Lieutenant, als
ſie an Ort und Stelle gekommen waren.
Nichts mehr als die Bitte, raſch ans Werk zu gehen.
Abermals drängte ſich der Junge durch das Menſchengewühl.
Ihr ſollt warten, hat der Herr Schulmeiſter geſagt, rief er mit
heller Stimme. Ein Soldat trieb ihn mit dem Flintenkolben
ins Weite, und der arme Kleine blieb in gemeſſener Entfernung
ſtehen, zupfte verlegen an der Weſte und ſahe angſtvoll dem wei=
teren
Beginnen zu. Dann ſchien er ſich auf einmal zu beſinnen,
drehete raſch um und eilte, ſo ſchnell er laufen konnte, nach der
entgegengeſetzten Seite.
Der kommandierende Lieutenant ließ den Gefangenen vor=
treten
und las ihm nochmals mit lauter Stimme das Urteil vor.
Tiefes Schweigen feſſelte den Mund der Umſtehenden, und ver=
wpundert
ruheten die Blicke aller auf Wallburg, welcher frei und
fröhlich um ſich ſchauete. Das Todesurteil ſchien nicht den er=
warteten
Eindruck bei ihm hervorzubringen; denn als der Lieute=
nant
mit der Verleſung desſelben zu Ende war, ſagte jener:
Sagen Sie dem Major de la Caie, ein Sterbender habe ihn
zum Beſchützer ſeines köſtlichſten Kleinods geſetzt. Der Offizier,
ſelbſt gerührt, verſprach es, und mutig richtete Wilhelm ſeinen
Schritt nach dem Erdhaufen, welcher in wenigen Minuten ſein
Grabhügel werden ſollte. Aufrecht und ſtolz ſtand er da und
wehrte dem Soldaten, welcher ihm mit einer Binde die Augen
verhüllen wollte. Ich fürchte den Tod nicht, ſagte er, und
möchte bis zum letzten Augenblick den Himmel über mir ſehen.
Und himmelwärts hob er die blauen Augen: er betete um Gnade,
um Vergebung für das vergoſſene Bruderblut. Noch einmal kam
ihm der Gedanke, ſich laut unſchuldig zu nennen an Antoines
Mord: Ein Wort, und dein Leben iſt gerettet da ertönte das
Kommandowort des Lieutenants: Ladt’s Gewehr! Die Kolben
ſtampften den gefrorenen Schnee, die Ladſtöcke klingelten, die

Hähne knackten: da, als Wilhelm ſeine Seele Gott befahl, ver=
änderte
ſich die Szene.
Es entſtand plötzlich ein Drängen und Rufen unter den ver=
ſammelten
Dorfbewohnern, ſie wichen auseinander, und durch
die Menge drängte ſich atemlos Gertrude.
Der Wind, ſpielte in ihren fliegenden Rabenlocken, ihre
Kleider waren nachläſſig umgeworfen, eine dunkle Röte färbte
ihre Wangen, und purpurrotes Blut rieſelte von ihren nackten,
berwundeten Füßen. Sie ſtieß die erſtaunten Soldaten kräftig
zur Seite, war mit mehreren Sprüngen bei dem Gatten, welcher
regungslos bei ihrem Anblick daſtand, und umſchlang ihn mit
jugendlicher Heftigkeit.
Sie wollen mir wehren, mit Dir zu ſterben! rief ſie, und
ſahe ihn mit ſchwimmenden Augen an. Sie haben mir gewehrt,
Dir hinüberzufolgen im tiefen Wellengrabe, jetzt aber ſoll uns
keine Macht der Erde trennen: ſie ſollen uns zuſammen in das
Grab zu unſeren Füßen legen. Nicht wahr, Wilhelm, Du ſtößeſt
mich nicht von Dir, ich habe Dich ja ſo lieb und habe Dich überall
geſucht, im Garten, im Hauſe, und jetzt, da ich Dich wieder ge=
funden
, laſſe ich nimmer von Dir, und wer uns trennen will,
der komme!
Der zärtliche, bittende Ausdruck verlor ſich von ihrem
Antlitz; mit rollenden Augen wandte ſie ſich gegen die Soldaten
und die Volksmenge, riß ein funkelndes Meſſer aus dem Buſen=
tuch
, ſchwang es in blitzenden Kreiſen um ſich und den Gatten
und rief:
Kommet an! Wem das Leben nichts gilt, der verſuche es!
Wilhelm war zu einer lebloſen Bildſäule erſtarrt: Ger=
trudens
unerwartetes Erſcheinen hatte ihn erſchüttert, ver=
ſteinert
. Er vermochte es nicht, ſich ihren kräftigen Umarmungen
zu entwinden; der Anblick der zärtlich geliebten Gattin feſſelte
ihn wieder an das Leben. Die Faſſung, der heitere Mut, welcher
ihn bisher geleitet, war dahin; er hielt ſich mit Mühe aufrecht
und konnte den Blick nicht abwenden von dem traurig veränder=
ten
Weibe. Die rauhen, ſchlachtgewohnten Krieger betrachteten
mit unverhaltener Rührung die Gruppe; der Lieutenant ſtand
unſchlüſſig da.
Der einzige, auf welchen dieſe Szene einen entgegengeſetzten
Eindruck machte, war der verhärtete Heidemüller. Er hatte
Gertruden in dem tiefen Mühlteich begraben gewähnt, und jetzt
ſtand ſie wieder lebend vor ſeinen Augen. Er wartete den Aus=
gang
nicht ab, ſondern, von ſeinem böſen Gewiſſen getrieben,
ſchlich er ſich heimlich davon.
(Fortſetzung folgt.)

1 einſchläfiges Bett für
300 Mk. zu verkaufen
* 161 3) Karlſtr 37, II.

Musik
18 KUCHEI

jAne
981
iMira- u. Kunsthdlg

rIN

MAH. Tel. 2943.

ülliger
ſeüverkauf!

bübeliaſierte Küchen=
ridttisen
, einzelne
Achlaumeſrra nke, Kleider=
Initl Ffeilerſchränkch
cHegel, Trumeau=
Beis ndſpiegel, Ver=
mmoden
, Waſch=
mhir/
Herrenſchreib=
mhr
fratz, mod eichne
beAn3reil. Brandkiſte
Friſche Zungen
Friſche Knochen Hcuere, Flurgarde=
tcht
=, Bauern=
e
, H4,4Klapp=, Spiel=
jr
Sut
He, ſchöner groß.
Ausgelaſſenes 6e
Bit ehtiſch, Schreib=
ſeſtt
;Zreppich, Gardin.
Ihn: Stühle, Haus=
thArl
. Mkegulat, weiße
mtrinpe, Bettſtelle,
veiſk.sa fſerbank uſw.
Zdk, Holzſtr. 8.
Karlit
A
Mwett verk.
defr- 32, III. (*16121
Eſietärr, nußb. pol,
u /Hahn zu ver=
ſeniſtadt
, Luiſen=
Fio120dt
MZomifen: 1 Akten=
Musbadeofen mit
St-haukelbadew.,
Zimmergas=
ußu
tmaeuer Kranken-
( *1618:

ſtraße 30, I.
ielongue
verk. Roth,
rnſtr. 11./4 16175
trc
eai Mäufer
rzimmer großes
feſſel, wwunder=
egter
Tiſih ſo=
Alles erſt=
Zarbeit.
äftsſt (Fr610
ſei halt ne
garnitur
1 elegan
wn lüſter, 5fl.,
nßzanzug,
Gfsse, preisw zu
*16150
unaſtr. 59, pr.

leere,
abzugeb.
Kiſten uas
Saalbauſtr. 4, Bureau. 1 pol. Schulpult
1 Gaslüſter, Zarm.
zu verkaufen Kaupſtr. 54,
part., rechts. (*16029df Ein kompl.
) weißes Kinderbett
bill. zu verk. N. Arheilger=
ſtr
. 75, 1. I., Eing. Barkhſtr. noch gut erhalt.
Sofa, für 200 .
Kinderklappſtühlchen für
50 abzugeben (*16167
Holzſtraße 24, I. faſt neu,
Eisſchrank, f. 200
abzugeben
(*16168
Holzſtraße 24, I. 1 Holz=Autohalle,
1 Bade=Einrichtung für
Holz u. Kohlen, 3 eiſ, faſt
neue Betten, mehrere
Waſchbütten, 1 Noten=
ſtänder
zu verkaufen.
Näh. Heidelbergerſtr. 9½,
(*16213
1. Stock. Heid-Maserautomat
f. hhg. Zwecke (Aerzte),
auch f. Friſeur z. Kopfw.
geeignet, ſowie 1 gebr.
Adler=H.=Fahrrad billig
zu verk. Näh. Kranich=
ſteinerſtr
. 44, I. (*16192 Schreinerwerkzeug
(Friedensw. zu verkaufen.
Näheres in der Geſchäfts=
ſtelle
ds. Bl. (*16182 Eine faſt neue
Mignon=Schreibmaſchine
für 700 Mk. zu verkaufen
Kiesbergſtr. 1. (*16211 Gut=
gehende
Damen=Uhr
faſt neu, zu verk. (*16266
Klappacherſtr. 4, I. Ein Gartenſchlauch
17½m ig., Friedensw., gr.
Gartenbank, eiſ. Garten=
tiſch
mit 2 Stühlen zu vk.
*16204) Karlsſtraße 33. Reißzeuge
ſehr preisw. zu verkaufen
Viktoriaſtr. 24, I./* 16060fg Zu verkaufen:
Mehrere Jagdgewehre
und Zielfernrohr. (B4918
Hermannſr. 39, II. Für
Wäſcherei
1. Dpf.=Muldenmaugel,
4 Mulden, 2 m breit
1 Zentrifuge, 20 g Fſſ.
1 Waſchmaſchine
Freistp. abzug. Saalbau=
ſtr
. 4, Bureau. (*161511g Zink=Badewaune u. rot=
ſeid
. Strickjacke bill zu verk.
*15946dfs, Kalllertſt. 36,H. ſehir ſch ön
Aguarium, billig
verkauf. Schützenſt a
1. Stock, rechts. Guterh
ſchw. Voilekleit
faſt n., gr. Crépe de Chine
Schoß=Bluſe, 2 Bilder, 1
nen Waſchbr. bill abzug.
Kahlertſtr. 23, 1. (*16109 Feldgr. Rock
zu verkaufen
*16154
Moosberaſtraße 58, I.

R
Tafel=Margarine

Friſche

1Pfund=
Würfel
Mark

Ariſta=Nuß=Butter
aus feinſten Nußfetten
hergeſtellt, i. Geſchmack
wie beſte Butter, Pfd. 1w.00

Pfund 11.5(
Palmin
Tafeln
Kokosfett
Pfund Mark 10.00
Vollkorn=
*
9
ſchöne 1

erhnt
1012 Fahr 31 beriaff
* 16214) Fuhrmanuſtr. 5.

ragen
billig
Verren-Hleider zubk.
Bleichſtr. 30, II. (*16133

Kaffee
garantiert rein im Ge=
ſchmack
, Pfund Mark
feinere Sorten in der Preislage von
Mark 22., 25. und 28.
Friſch von der Mühle
Mais=Blütenmehl

reinſchmeckend u. backfähig wie Weizen=
10 Pfund
mehl, Pfd.
Mark 2. 80
Mark 2.70
Bries, fein, weiß pfs. 2.50
Quäker=Gries
für Suppen und Breie, Pfund X.00
Kartoffelmehl Pfund Mr. 3.6(
Paniermehl Pfund Mark 3.84
Maizena
Paket Mark 5.5
Pfund
Gemüſe=Nudeln Marr 7.00
Makkaroni Pfund Mark 7.5
Pfd
Holl. Tafelbutter Mark 13.50

Schopp.
Das beſte Erdnuß=Oel mark 9.00
Schoppen
Seſam=Oel, Ia
Marr 8.50
Salat=Oel Schoppen.
Mark 7.50
Schoppen
Brat= u. Back=Oel Narkt 7.50
Speiſe=Oel Schoppen . ...Mark 5.50
Milch s
hohe Doſen, Marke
Ster. Milch Sdeal Mark 7.75
Ausnahme=
GezuckerteMilch preis, Opſe 9.50
Kondenſ. ungez.
in hervorrag. Qual.
Vollmilch per Doſe nur Mark 6.75
Kondenſ. gezuckerte
in hervorrag. Quta
Vollmilch per Ooſe nur Marr 8.00
Trockene Vollmilch Pfund 4.50
Neu eingeführt:
Orangen=Marmelade
mit Aepfel, Pfund . . . Mark 4.80
ThüringerPflaumenmus
hochfein, aromatiſch, Pfund. Mark 4.60
Gemiſchte
Johannisbeer=Marmeladepp. 5.50
Vierfrucht=Marmeladepr. 4.50
Brombeer=Marmeladepr. 5.00
Himbeer=Marmelade pr. 5.00
loſe gew.
Kunſthonig pak. 4.50, pfund 4.40
eitopfö.0
peiſe=Siruppp. 2.90, Mark 4.80
Echter Odenwälder
Pfund
ohne
Bienen=Honig Mark 16.00 glas

garantiert rein

300 Gramm
Stück Mk. O.OU
250 Gramm

Stück Mi

2.75

Eilnen Braulwerlin
(4951
Ernſt=Ludwigſtraße 3.

Neu. feldgr. Anzug
Joppe,Waffenrock, Reit=u.
Stiefelhoſe,Ulſter, Mantel,
gſtr Hoſe,Gehrockm Weſte,
br. Led.=Gam, kl. Nr. n
Reit=u. Schaft.=Stief ſtark.
Vogelkäf., Koffer, Waſch=
kommode
u. verſch. zu verk.
Wilh. Dietz, (auauss
An= u. Verkaufs=Geſchäft
Grafenſtr 27, im Hof links. Brautkleid
wveiß, Seidenkaſchmir, ver=
ſchiedene
Kinder=Mäntel,
beige, f 45jähr., neite br.
K.=Halbſchuhe (28), Maß=
arb
., Knab.=Matroſenhüte
neu, faſt neuer Holländer
zu verk. Anzuſehen 9 bis
10 Uhr. Näheres in der
Geſchäftsſtelle. (*18113 Zu verkaufen: (*16131
1ſchwz. mod. Voile=Kleid
1 Seiden=Bluſe
1 Volle=Bluſe
1weiße Voile=Bluſe
1 Paar D.=Stiefel, Nr. 38
1 P. D.=Halbſchuhe, Nr. 38
(Lackleder, 1 ſchwz. Dam.=
Strohhut, 1 braun. ſteifer
Hut (56), 1 blaue H.=Hpſe
ſehr preisw zu vk. Nachm.
v. 57. Karlſtr. 104, III. Lemenanzug
(dunkel) zu verk. Hügel=
ſtraße
35, II. (* 16208 Einige guterh. Damen=
hüte
zu verk. (*16135
Joos, Arheilgerſtr. 33. 1 P. neue, ſchwz. D.Stiefel
(Gr. 39) u. ſchw., ſch. Bilder=
rahmen
mit Glas, Höhe 76
Breite 60, preisw. zu verk.
Stadtallee 2, I. (*16107 2 P. Tennisſchuhe,
39 u. 37, zu verk. Drott,
Heinrichſtr. 95, II. (*16232 Motorrad
gut erhalten, 4 P. S., Marke
Puk, prima Bergſteiger,
(4914
verkauft
Fr. Flechſenhaar,
Nieder=Ramſtadt. 1 Leitenwngen
zu Motor= oder Fahrrad
zu be kaufen Grünelvald,
Beſſungerſtr 82½/16216 Guterh. Liegewagen
350 , Korbwaldw. guterh.
95 K, 2 P. Schuhe (Gr.
23-24/ 50 u. verſchied.
Kleidchen (Stück 10 ,
Näh Geſchäftsſt. (*16115 Guterh. Kinder= Liege=
wagen
zu verk. Karlſtr. 53,
Hinterh, 1. St. (* 16117 Rlappſportw. m. Verd
Kinderſtief., Gr.*9, 40 Mk.,
Kinderſchirm 20 Mk., zwei
Bahnn ütz. Gr. 6,325Mk.,
2Kinderſtrohh.,ä 5u. 100,k.
zuvk Ludwigſtr. 18, III. (* Klapp=Kinderwagen
wie neu, ſehr Cill. /(*16160
Heidelbergerſtr. 4 7, Zim. 24 zu ver
Eine
Kaute AAISC kaufen
16238
Mauerſtr. 9

Schöne, beſt lein. Herren=
Stehkragen. Weite 13-44,
Spazurſtöcke ſehr billig
10
abzugeben
ſtr 2, II.
Haf
gebr. Backſteine
zu verk ufen (16012dt
Sandbergſtraße 69.

Cutaway, a Seide gef.,
m. geſtreifte Hoſe, Track
Somiterpaletot f. ſchlauke
Fi urzu verkaufen Liebig
ſtraße 10, 1. Stck /*161
A eifſer Sitz=Liegewuag.
wie neu. init Verdeck zu
verkaufen Mühlſtraße 8
2. Stock rechts. *16179

Eutaway mt =Veſte
(ſchwarz), für k Zigur
und große Chaiſelongue=
Decke zu verkiufen
*16207) Hügelſtraße 69
Ein faſt neuer Kinder=
Ktappſportwagen u ein
Laufſtühlchen bill zu vrk.
*16161) Holeſtr. 24, III.

Guterh. Dauenfa rrad
preiswert zu verlaufen
Hochſtraße 8, 1 * 16184

Gold=u. Silber=
gegenſtände

ſowie alte Zahngebiſſe u.
Holzbrandſtifte, alt Zinn=
geſdirr
kauft ſtes zu höchſt.
Tagespreiſ E.Behringer,
Karlſtraße 110. (470la

ver=

Knabenrad kaufen
Mathildenpl. 6, Hof, I.
Waldwagei und Gartentiſch
zu verkaufen (*161281
Wendelſtadtſtraße 56.

Kaufe
eine Gartenhütte
eine kl. Gfartenpuiise
mit Nohr. Ang bote m
Preis an Bauer, Mühl=
*16116
ſtraße 19.

zu kaufen ge=
Piano ſucht. Preis
bis 4000 . Angeb. mit
Preis unter S 19 an die
Geſchäftsſtelle. (* 16224

Waſchkommode
mit Marmorplatte u.
Spiegelaufſatz zu kauf. geſ.
Angeb. nur m. Pr. u R 146
Geſchäftsſtelle. (*16116

Kontrollkaſſe
mögl. National, kaufe ſof.
geg. Barzahlung. (1.4297
J. Habermann, Bingerbrück
a. Rh., Koblenzerſtr. 50

Reißzeug, Reißbrett, iſchiene
uſw. v. Student zu kauf.
geſucht. Angeb. m. Pr. u.
S 24 Geſchäftsſt. (*16259

In kaufen gesuelt!
Bettſtelle m. Sprung=
rahmen
, evtl. Keil, nur in
tadelloſem Zuſtande aus
gründlich. Haush. Angeb.
unter S 2 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*16127

Kleines
Reſtaurations=Büfett
oder kleine Ladentheke,
eventl. mit Schrank zu
kaufen geſucht. Angebote
unter R 144 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl. (Froror

Gebrauchte Ledermappe
für Schüler zu kaufen ge=
ſucht
. Angeb. u. S 8 an
die Geſchäftsſtelle. (* 16176

Guterh. Arbeiterzoſe, an
liebſt. feldgrau, zu kauf. geſ.
Angeb unt S 16 an d. Ge=
ſchäftsſt
. d. Bl. (*16218

zu kaufen
Fahrſtuhl geſucht.
Angebote an A. Marz,
(B4899
Cleinensſtr. 3.

1 Gartenpumpe
nit Saugrohr zu kf. geſ.
Rich. Buſch, Traiſab. D./* aus

Sekt=, Wein= und andere
Flaſchen
kauft jedes Quantum zu
höchſten Preiſen (51a
Heinrich Pieplow, Darm=
ſtadt
. Buro: Kahlertſir. 5½
Telephon 1188.

Tel. 2911
Zahle hohe Preiſe für
getrag. Kleider, Schuhe,
Wäſche, ſowie Boden= u.
Kellerkram uſw.
M. Karbowitz, Obergaſſe,
Ecke Schloßg. (*155640mt

Der2obk
Zahle die höchſten Preiſe
f getr. Damen=u Herrei=
kleider
, Schuhe, Wäſche
uſw., ſowie Boden= und
Kellerkram,Papier. /4812a
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden.

Die hochſten
Preiſe
zahlt
Katz, Althandlung
Schloßgaſſe 10
für geir Schuhe, Herren=
u
. Damen=Kleider. Uni
formen, Bett= und Leib=
wäſche
, auch fonſtige
Gebrauchsgege, ſtän e.
Komme ſofort auf Ve
ſtellung. (*1619

Dam.=Reitſtief.
auch getra
zn kaufent geſniht.
Angerote mit Pre.
unt. S 17 an die Ge
ſchäftsſt

[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 22. April 1921.

Nummer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 21. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete allgemein ſchwächer, da die Ungewißheit über
die politiſche Lage andauert. Montanwerte bröckelten größtenteils ab,
nur Deutſch=Luxemburger konnten ſich behaupten. Chemiſche Werte
waren bis 10 Prozent rückgängig. Auch Elektrizitätswerte notierten
mit Ausnahme von Deutſch=Ueberſee niedriger. Am Einheits=
markt
gewannen Eßlinger Maſchinen, während eine große Reihe von
Papieren Kurseinbußen erlitt. Niedriger notierten Chemiſche Golden=
berg
, Heidelberger Zement. Alfeld Gronau, Badenia. Im Freiverkehr
verloren Sichel zirka 10 Prozent, Neckarſulmer zirka 8 Prozent, Holz=
mann
zirka 5 Prozent. Am Markte für fremde Renten waren Ru=
mänen
und Türken zu höheren Kurſen geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 21. April.
w. Das Geſchäft in ausländiſchen Zahlungsmitteln war lebhaft und
die Umſätze vollzogen ſich zu kräftig anziehenden Kurſen. Dementſpre=
chend
ſtanden wieder Mexikaner im Vordergrund des Intereſſes. Gold=
mexikaner
wurden 732738 umgeſetzt. Feſt lagen auch die übrigen
Sorten bei Kurserhöhungen zwiſchen 3 bis 6 Prozent. Dieſe Bewegung
begünſtigte auch Türken und Rumänen. Baltimore lebhaft 450½ plus
5193 im Verlaufe weiter anziehend. Deutſch=Ueberſee waren zu er=
höhten
Kurſen gefragt. Deutſche Petroleum ruhiger 822825. Von
den deutſchen Anleihen blieben Zproz. Reichsanleihe geſucht zirka 70. Am
Montanmarkt herrſchte eine faſt völlige Verödung, doch blieben, die
wenig notierten Werte behauptet. Chemiſche Aktien ſchwächten ſich ab.
Badiſche Anilin verloren 5 Prozent, Elberfelder Farben mit 436½
21. Prozent. Elektro Bergmann waren 41 Prozent befeſtigt. Benz
Motoren 177 erholt. Julius Sichel 605. Am Kaſſamarkt waren die
Umſätze ſehr beſcheiden, da die Spekulation zum größten Teil weiter in
ihrer Zurückhaltung beharrte. Bronzefabrik Schlenk 331, Metall= Aetz=
werke
München 260, Augsburg=Nürnbera 425 Schöfferhof=Bürgerbräu
feſt 220. Deutſch=Ueberſee 11391140. Die Geſchäftsbelebung in Aus=
landswerten
blieb bis zum Schluß angeregt und die Tendenz feſt.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 21. April in Zürich 8,67½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,37½ (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 8,60 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,50
(8880) Kronen, in London 7,51 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,4934 (23,80) Dollar, in Paris 213 (125,40) Franken.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 21. April,

Kie
Geld Brief ife
Geld Brief We
Gelb Drief ife
Geld ! Brief Antw.=Brunf.
Holland ...
London ...
Paris ..."
Schweif:
Spanten ..
Italien ..
Liſſab.=Op.
Tänemare. 4691 470%
K202.80 2207.20
24P/g 249*1g
460. 461.
og6 90 1090. 10
879 10 880.90
1306. 20 304.80
r46 3ct 148 701 F4B4FT
2277. 709
25814
4821f=
1133.80
898.10
314.30
188801t 437 %
2282.30
25914
483½,
136.20
899.9.-
314.30
tiot.3ol Norwegen, 1.399. 1001.
Schweden 11503½=
Helſingfors.!
Rew=Nork, ſ83.471=
Bien (altes!
D.=Oeſt. abg. //7.48
Budapeſt /302
Prag.. 150G, 1
63,6214
17.53-
23.53
NIO4S MIDSL.I0
1578.410/1531.,60
35 671/,65. 82½g
7.603/ 17.64½
24.091/924. 151
38.15188.35

Berliner Börſe.
Berlin, 21. April. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Im
Zuſammenhang mit den niedrigen Kursmeldungen für die Mark aus
dem Auslande traten beträchtliche Steigerungen der ausländiſchen De=
viſenpreiſe
ein. Dies führte an der Börſe zu einem teilweiſen Aufleben
des Intereſſes für Valutapapiere, von denen Deutſch=Ueberſee=Elektriſche,
Baltimore und Mexikaner um 10 bis 15 Prozent ſtiegen. Zproz. Reichs=
anleihe
erreichte infolge ausländiſcher Käufe den Kursſtand von 70. Sonſt
blieb bei allgemeiner Zurückhaltung die Geſchäftsſtille unverändert be=
ſtehen
, wobei die Kurſe auf den meiſten Gebieten mäßige Rückgänge er=
fuhren
, die aber nur bei Höſch, Zellſtoff Waldhof und Weſteregeln Alkali=
aktien
10 Prozent ereichten bzw. überſchritten. Als Ausnahmen mit
einer Steigerung bis zu 10 Prozent ſiund Harpener und Thale und bis
zu 60 Prozent Bismarckhütte zu erwähnen.
Von den Produktenmärkten.
* Worms, 20. April. Warenbörſe. Mit Rückſicht auf die
beborſtehende Errichtung der Zollgrenze verkehrte die Börſe in abwar=
tender
Haltung. Gleichwohl waren Futtermittel infolge der nicht gerade
günſtigen Witterung in feſter Haltung und mitunter ſehr gefragt. Es
notiertem: Saaten: Luzerne 2400300 Mk., Rotklee 1903000 Mk. je
nach Qualität, Eſparſette 300340 Mk. Saatmais 330360 Mk. Wichen
260300 Mk.; Futtermittel: Trockenſchnitzel 120 Mk., Rapskuchen 124
Mk., Palmkuchen 180 Mk., Kokoskuchen 190 Mk., La Plata=Mais 220
Mk., Torfmelaſſe 100 Mk., vollwertige Zuckerſchnitzel 320 Mk., Mais=
futtermehl
160 Mk.; alles per 100 Kilogramm. Die Preiſe verſtehen ſich
bei Waggonbezug.
Berlin, 21. April. (Wolff.) Im Produktenverkehr
waren heute bei ſtillem Geſchäft die Maispreiſe, teikweiſe im Zuſammen=
hang
mit der Steigerung der Deviſenpreiſe, etwas befeſtigt. Von
Hülſenfrüchten erhielt ſich das ſeitherige Intereſſe für Futtererbſen, doch

konnten höhere Preiſe hierfür nur ſchwer durchgeſetzt werden.
luſchken und Ackerbohnen zeigte ſich etwas Nachfrage von ausf
den übrigen Artikeln hat ſich nichts beſonderes verändert.
Deutſche Reichsbank.
* Nach dem dorliegenden Ausweis der Reichsb
15. April haben ſich der Status der Bank und der Zahlungsmit
in der zweiten Aprilwoche verhältnismäßig befriedigend enttud
Anlagekonten zeigen zwar, wie um die Monatsmitte üblich,
nahme, die bankmäßige Deckung ſtieg um 2092,9 Millionen .
59 252 1 Millionen Mark, die geſamte Kapitalanlage um 20883
nen Mark auf 59 482,7 Millionen Mark, aber auf der anderen e
die fremden Gelder ſtärker als die Anlagen, nämlich um 2986,59
Mark auf 20 436,5 Millionen Mark angewachſen.
Der Rückgang des Zahlungsmittelumlaufs, der in der dor 1
eingeſetzt hatte, hielt erfreulicherweiſe weiter an. Der Umlauf
noten verminderte ſich um 499,1 Millionen Mark auf 68 736,2M
Mark, der Umlauf an Darlehenskaſſenſcheinen um 246,7 Millim
auf 9754,7 Millionen Mark. Der geſamte Rückfluß an Banzu
Darlehenskaſſenſcheinen in die Reichsbank beziffert ſich für die
woche danach auf 745,8 Millionen Mark gegenüber 151,3 Millim
in der zweiten Aprilwoche des Jahres 1920; im Jahre 1919
der gleichen Woche 453,5 Millionen Mark neu in den Verkel.
ſperden müſſen.
Die Darlehensbeſtände der Darlehenskaſſen ſind in der Beil
unweſentlich um 44,9 Millionen Mark auf 32 958,9 Millivn
zurückgegangen. Einen entſprechenden Betrag an Darleig
ſcheinen hatte die Reichsbank an die Darlehenskaſſen zurückzuu
daß die eigenen Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen
Berückſichtigung der Zuflüſſe aus dem Verkehr bis zum
auf 23 083,8 Millionen Mark zugenommen haben.

Kech
Bekelan

Die

zu der von

der d

b. Vom Fettmaukt. Die Freigabe des But
dels, die, wie in Fachkreiſen verlautet, zum 1. Juni erwar
dürfte dem Markt auch die Notierungskommiſſionen wieder ben)
dies vor dem Kriege der Fall war. Auch ſcheint man Butt:)
einführen zu ſvollen, wie ſolche in Holland beſtehen.
* Aaslandsnachrichten. Die Frankfurter Filiale
fürHandel und Induſtrie hat anläßlich der Frankfo-
jahrsmeſſe
eine Sondernummer des Auslandsnackrichtend
für die am Auslandshandel beteiligten Kunden beſtimmt I.
gegeben.

litten der Ver
die German.
Rauiwortlichkeitsgefi
der Regierun
zuen haben, da
u haben.
je hat ſich
und ſei es das
nwendbat
jeden 2
ttäufd
trau
Naion d4
nüchtern urte
imnt zu Waſhingt
Gewicht in die 2
Mendlich zur Ruhe
Hoiwärts betont, 1
kan der deutſcher
uglands erkennen
herts, was unſere
wiein, ganz einer
H die barbariſche, f
hlands v.
chtsprei

Frankfurter Kursbericht 21. April 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)

Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. . .

...
*.
.......
85
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.1K.
Sparprämienanleihe . . . . 84,50
4% Preuß, Konſols .....
...:.
8½%0
39

425 Bad. Anl. unk. 193 73.
3½% v. 1907..
19 Bayern Anl. . . . . . . . 80,10
.... . . .! 66,25
4½%
4% Heſſen unk. 1924....
3½%
............
48 Württemberger . . . .. 80,50
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreute.)
1913, ab 1918.. .. . ..
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914......... .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
48 einheitl Ren e. 21,10

6Rc
420
5%
4% Ti
4%
420
4%0
4½%
4%
4%
4%

(Bogbad)

20,4. 21. 4. 77,50 67,75 85,60 63,80 67,50 69,75 81,50 81,75 141 72. 72,25 84,30 69,75 69,75 59. 58,50 53.90 53 75
73. 65,25 65,30 80,30 66,25 72,50 72,50 .... 61.,80 54,75 55,25 80, 415. 425, 38, 18. 28,75 28,50 31,80 21,50 13/ 134,90 150, 13/ 115. 121. v./ 102, 10 ,25 15/ 115. 120, 13 1/ 130,50 145. 1/ 107, 117. . 70, 75,50 4 225
45,25 85,50 43,50 . 23. 23.

20. 4.
Außereuropäiſche.
77,50 5% Mexik. amort. innerel 470,
522
konſ. äuß. v. 99/ 720,
63,30 4% Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. . .
Irrigationsanl. 495.
5% Tamaulipas, Ser, I.. 351,
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr.. 45,75
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) 86,50
B%Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em. 52,
3%6 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz!
v. 1883.
420
4½% Anatolier I. ..... . 116,10
3% Salon Conſt Jonction!
gg. 3%0 Salonique Monaſtir. 98.
5% Tehuantepec . . . . . . . 454,25
......!
4½½
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925 79,50
3½% Darmſtadt v. 1905. 72.50
490 Frankfurt v. 1913.. .. 97,50
3½% 1903....
42 Mainz. b. 1919b. 1926 82.
Pfandbriefe
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 98,50
....! 88.
3½48
4%0 Fikf H.Krd.=Ver. 1921/ 94,75
4% Mein. Khp. Bank192s! B75
192. 100,
420 Pfälz.
1923 95,75
42 Rhein.
verl.
3,%0
42 Südd Bk. Münch 1906 101.
4% He ſ.Ldhyp. Bk Pfdbr. 99.
8½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdlr. 86.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.) 96.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . .
180.
Darmſtädter Bank.

21. 4.
477.
730,
535,
507,
359,

85,
52,

117.
103.
465,

79,75
72,50
98,25
82.

98,50
86.
94,50
95,75
100.
95,25
80,75

99,10
86.
96.

180.

SDnfälfe Garif
Deutſche Bank.......
Dr. Effekt.= u. Wechſelbk. .
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank.
Metallbank ........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein, Kred.=Bank. . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .... . . . . . . . . .
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. ..
G lſenk. Bergw..
Harpener Bergb...
Eſchweiler Bergw... . . ..
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ..
Laurah tte............
Lothringer Hütte . . . . . ..
Mannesmann Röhren..
.
Phönix. . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Carv).
Oberbedarf...
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .
Nordd. Lloyzd..
Südd. E.=B.=Geſ...
Schantung E.=B.
Baltimore.
Kanada ...
Lombarden ...
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement He delberg. . . . ..
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

20. 4. 2 295. 291,50 176. 173, . 148,50 148. 244. 24, 210,25 211,25 275,. 275. 190, 190, 66,75 65,50 164. 184. 431. 5 0. 297. 295,50 309, 310. 435,
438. 340, 335, E16. 519,50 319,
315, 1
578, 641, 631, 271, 266, 283. 277. 492, 495. 480. 183,75 150, 147,75 105, 106. 522, 522 429,
445, 127, 297 230, 540, 525, 1 561. 552,50

DIfEfer Srnf
Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke.
Holzverkohlung..
Werke Albert Chem.).
Allg. Elektr.=Geſ.
Bergmann=Werke..
Felten & Guilleaume.
Lahmeher . ..
Licht & Kraft:
Rhein. Elektr. Werke..
Schuckert . . . . . . . . . ."
Siemens & Halske ..
Feinmechanik Jetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . ........
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz...
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.... ..
Badenia (Weinheim). . ..
Breuer E Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . ..
Gasmotoren Deutz. . . . ..
Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. .....
Bellſtoff Waldhof. ......
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal.

20, 4.
401,
434,50
411.
620,
281.
310,
512,
211,
189,75
193.
235,
285.
525.

276,
471,
360,50
244,
544,
238,
285.
267.
193,50

232.
348.

290,
29).
461.
391,
406.

21. 4.
396,50
428,
408.
625.
280,25
305.

210.
189,50
190,
232.

520,

476,
355,
247,
239,
275,
263,
192,
310.
235,50
344.

293.
288.
458.
390.
404,50

Berliner Kur

Darmſtädter Werte. Nahfr.
Dampfkeſſel Nodberg ... 295,
Gebrüder Roeder...
335.
250,
Gebrüder Lutz ....."
Helvetta Konſervenfabrik. 115.
Motorenfabrik Darmſtadt/ 160,
Venuleth & Ellenberger: 300,

Angeb.
300,
345.
255,
120.
165,
305.

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr..
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . .......
Deutſch=Atlant. Tel. .. ..
Deutſch=Niederländ, Tel.
Deutſche Erdöl. .. . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . ..
Dynamit Nobel .. . . . . . .
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . .. . .
Hemoor Zement ......."
Hirſch Kupſer...
Höſch Eiſen.....
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan.
Linde’s Eismaſch..
Lingel Schuh..."
Linke & Hofmann.,
Nordd. Gummi
Orenſtein. . . . .
Rathgeber Waggon
Roſitzer Bucker
Rütgerswerke.
Sachſenwerk..
Siemen Glas.
Ehale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas..
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ....
Deutſche Petroleum.
Sächſiſche Gußſtahl
Steaua Romana ..


6a1
36
421
22
zs
2114
zu.
371
z3
68 M
25
57
30
22.
41.
77
5r.
2e5f
R
Liaß.
2951//
70 4-F
94.-
36i
4.
zi.
6s
8t.-

We
Hea.
ümrittes
den war, der 4
M chung ſtellte
Bermitlung bei
bi durch die
Die Möglichke
Pie Deriteie

Ri

Dderen Beiſere
lwärtigen Aus
Verechung g
Koalitions.
Dict unterri
Va
Vehnte ?

Original-Collin-Tppenfachdrucker
(Hessisches Fabrikat)

zur Herstellung von Werbebriefen in Schreib-
maschinenschrift
, sowie Formnlaren und Druck-
sachen
aller Art für Behörden, Handel und
(4822a
Indnstrie.
Generalvertrieb für die Provinz Starkenburg:
Piolard 8oldan, Pürohelarf
Kiesstr. 58 DARNSTADT Telefon 1967
Verlangen Sie meine Werbeschrift.

Neſſe Schwämme!
für jeden Gebrauch, in großer Auswahl billigſt am
Spezialſchwammlager, Reihe 10.
Franz Winter.
*16171)
Feinſtes Salatöl, Schoppen 2.00 8.00
Sirup
Pfund 2.50
Kaffee (reinſchm.! Pfd. 24.00 20.00 18.00
Ala weißer Maisgrieß Pfund 2.60 ß
Ia Haferflocken (nicht bitter) Pfd. 2.60
Vollkorn=Reis ... . Pfund 2 40 2.20 F
Weiße Bandnudeln .. . Pfund 7.00 f
Kernſeife (300 gr)
3.50
Kappel
Kahlertſtraße (*us2s1) Ecke Pareusſtr.

Aus Reichsbeſtänden ſind imKleinhandel
Gigegatſeennge
erhältlich, die
für 30 bis 60 Pf. pro Stück
je nach Qualität und Größe
an das Publikum
abgegeben werden können

Kartoffeln
abzugeben. Angeb. u. S 9
an die Geſchäftsſt (* 16176

Achtung!
1a
Saat=Kallöffein
Württemberger Induſtrie,
ſowie prima Speiſekar=
toffeln
zu verk. Kleinver=
kaufspreis
60 Z.
Maus, Lauteſchläger=
ſtraße
13 (Cad.). (*16158

Tauſche gute (*16201
Kartoffeln
gegen neue, weiße Kopf=
bezüge
. Näh. Geſchäftsſt.

ES
Salzherings=Einfuhr=Geſellſchaft * Reichsfiſchverſorgung
m. b. H.
G. m. b. H.
Berlin

Gute
Speiſekartoffeln
liefert ins Haus
J. Brutſcher, Pfungſtadt,
Poſtk. genügr. (* 15999dks

Aleltus8
Eu Billige Es
Taſchen=Uhren!
Metall=Uhren von 40. an
Silberne Uhren 58.
Wecher ..... 45.,
im Uhrengeſchät
Große Ochſengaſſe 30
neb. d. Gold. Anker. /*eu=

Gegen bequeme (I,.s
Teilzahlungen
liefern
wir Fahrräder
Anfragen mit Stand und
Rückporto unter 2. 43 an
Rudolf Moſſe, Braunſchweig.

PREZIOSA
-Kohlepapier
Machspapier
Abzugepapier
Farbbänder
Verlangen Sle bemustertes Sondergebot:
PREZIOSA
Büro-Einrichtungshaus
FRANKFURT a. M.
Kaiserstrasse 56
Tele hon Hansa 7453
(M, 4119)
Telephon Römer 407

Dickwurzel
hat zu verkaufen /487dr
Adam Crößmann III.
Pfungſtadt, Seeheimerſtr, 11.

Ia Holz=
Kohlen
buchene) per Paket
2,50 , bei. Groß= Ab=
nahme
billiger, offeriert
L. Stilling Wwe.
Hochſtraße 4.
Telet hon 421 (16184

Hausfriſ
empfe II
Ia Bauernhand=!
60 Stck., 38 4
6,50 ℳX, große Rel
käſe, Frieden
Stück 1,50 , goll
genkäſe, FriederM
Stück 1,80 X.I
burgerkäſe, .
4. , la Goudakiſt
4 , Ia Tafel :0
ungeſalzen, garz
Pfd. 8,50, 9 u.
gebrannten Kaf=l
5, 5,50 u. 6., fl
per Schopp. 10/4
Arnold. 2
nächſt der Fred
Alberts=
Spezial=Garte-k
baumdünger ſ.i
kalk wieder eil
Großgärtneres k
Adreſſeiſ
Moſchife
ſchreibeff
ſchriftl Arbe ei
Art auch Ha M
nimmt entg 2u
Diskrete.
aller Art.
Internati al
Detektiv
ſp.Abt.fürSchreill
Hügelſtr. 30

Peutſchland
Ewigung z
bingen in einer

Fahren Art

aller
auch nach auswärts,
ſowie Anfahren von
Brannkohlen aus der
Grube Prinz von Heſſen,
Umzüge, Entladen von
Waggons und Güter=
beförderung

übernimmt alles bei bil=
ligſterBerechnung/
4856mi
W. Geyer
Hoffmannſtr. 13½, 1. St.
Telephon 1377,

Gummiabſätze:
an. Gummiſoe
Garantie 6 M4
b. 10,50 ar:
ſchlauch, Weäſt
Gasſchlauch, K
Reifen,Badeha. 5
mibälle, Bett:
alles ſtaunend
kein Laden.
Zimmt
Schuchardſt *