Darmstädter Tagblatt 1921


07. April 1921

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184. Jahrgang
verbundenmit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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Nr. 95

Donnerstag, den 7. April

1921

Theater:
3 Tage
2 34, Abenteugr
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Fr als Stuart Meile

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Paul Heldemann.
anzeige.
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der

Amerika und die Entſchädigungsfrage.
S. Aus politiſchem Kreiſen wird uns geſchrieben: Das
deutſche Memorandum und die Antwort des ame=
rikaniſchen
Kommiſſars, Herrn Dreſel, haben im
In= und Ausland einen Staub aufgewirbelt, der durch die Be=
deutung
der von beiden Seiten geführten Verhandlungen und
ausgetauſchten Schriftſtücke nicht vollkommen gerechtfertigt wird.
Von einer Indervention Amerikas zugunſten Deutſchlands
hann, wie ſchon verſchiedentlich betont worden iſt, keine Rede
ſein. Es kam der deutſchen Regierung darauf an, ihren Stand=
punkt
in der Entſchädigungsfrage zu präziſieren und eine Ant=
wort
Amerikas darauf zu veranlaſſen. Die amerikaniſche Ant=
wortnote
legt ſich Deutſchland gegenüber in keiner Weiſe feſt,
und läßt vor allem darüber keinen Zweifel, daß Amerika nicht da=
ran
denkt, weitere Verhandlungen zu vermitteln. Nach dieſer
Richtung ſtehen wir alſo trotz der zwiſchen Dr. Simons und Herrn
Dreſel geführten Beſprechungen auf dem toten Punkt. Es iſt
kaum anzunehmen, daß die programmatiſche Erklärung, die in
den nächſten Tagen Präſident Harding dem Kongreß abgeben
wird, die Angelegenheit in Fluß bringt. Amerikaniſche Kreiſe er=
klärem
, daß die Frage neuer Verhandlungen über die Entſchädi=
gung
eine rein europäiſche Angelegenheit ſei, in die ſich Amerika
nur ſoweit miſchen werde, als ſeine eigenen Intereſſen dabei vor=
teilhaft
oder nachteilig beeinflußt werden könnten. Irgendeine
beſondere Aktivität der amerikaniſchen Diplomatie in der ganzen
Angelegenheit ſei daher weiterhin nicht zu erwarten.
Amerika hat es nicht verſäumt und das muß beſonders
hervorgehoben werden wieder einmal die Verantwort=
lichkeit
Deutſchlands, für den Krieg zu betonen. Die
Schuldfrage iſt und bleibt der entſcheidende Punkt und das Rück=
grat
des Verſailler Friedensvertrages. Die Aengſtlichkeit, mit
Der dieſer Geſichtspunckt bei jeder Gelegenheit von allen Staaten
der Entente immer wieder in den Vordergrund gerückt wird,
Uäßt nur zu deutlich erkennen, wenn dieſe Säule einmal ins Wan=
cen
gebracht werden kann, der ganze Friedensvertrag und damit
wuch die Entſchädigungsfrage in ſich zuſammenfällt. Lloyd George
hat das ja auch unumwunden zugegebem. Unter Berückſichtigung
Dieſer vollſtändig klaren Sachlage ſcheint es dringend notwendig,
Daß die deutſche Regierung ſich in der Reparationsfrage,
Jie mag ausfallen wie ſie will, auf den Standpunkt ſtellt, daß die
won ihr übernommenen Verpflichtungen aus dem Verſailler
FFriedensvertrag nur ſo lange gelten können, als der Entente die
Behauptung, daß Deutſchland die alleinige Schuld am Kriege
krifft, nicht widerlegt werden kann. Die Entente weiß gemau,
wvarum ſie die Oeffnung der Archive und die Bekanntgabe der
entſcheidendem Aktenſtücke aus dem Hochſommer 1914 und vorher
werweigert. Damit würde ihr der Boden unter den Füßen
Kofort weggeriſſen. Die Schuldfrage reſtlos zu entſchleiern,
nnuß das heißeſte Bemühen jeder deutſchen Regierung bleiben.
Im Vergleiche zu ihr iſt die Reparationsfrage ein kleiner, wenn
auch hochbedeutfamer Teilausſchnitt aus dem Verſailler Frie=
Sensvertrag.
London, 6. April. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet aus
Waſhington, es ſei Viviani klargelegt worden, daß es im
Intereſſe Frankreichs liege, wenn die Vereinigten Staa=
Een einen baldigen Frieden mit Deutſchland ſchließen,
Da Frankreich vor allem die deutſche Entſchädigung brauche und
Deutſchland ſeine Reparationen nicht bezahlen könne, wenn
man nicht zu einigermaßen normalen Zuſtänden zurückkehre, und
Saß der deutſch=amerikaniſche Frieden zur Herſtellung dieſer Lage
von großem Nutzen ſein wird. Den wenn der Frieden herge=
rtellt
ſein wird, könne Deutſchland in den Vereinigten Staaten
Kredite und Rohſtoffe erhalten. Es könne dann an die Arbeit
gehen und daran denken, Frankreich zu bezahlen. Morning Poſt
Tagt, Viviani ſei nicht allzu ſehr darüber erfreut, daß Deutſch=
Cand in die Lage geſetzt wird, Kredite in den Vereinigten Staaten
zu bekommen, da er der Anſicht ſei, daß dieſe Folgerung nur
Fum Vorteil Deutſchlands in den Vereinigten Staaten ſei, aber
leinen Vorteil für die Alliierten ergeben würde. Viviani könne
matürlich nichts tun. Deutſchland wird, ſo meldet die Morning
Poſt, keine Regierungsanleihe von den Vereinigten Staaten er=
balten
, aber die Möglichkeit beſtehe, direkte Regierungsunter=
ſtützungen
durch die War=Finance=Corporation zu erhalten, die
ein Teil des Schatzamtes ſei, und Banken ſowie andere Inter=
eſſengruppen
, die Deutſchland finanzieren können, um für lang=
riſtige
Kredite Kupfer, Baumwolle und andere von Deutſchland
benötigte Rohſtoffe zu verſchaffen. Dies werde auch geſchehen.
London, 6. April. (Wolff.) Die Reſolution Knox
wird, den Times zufolge, nicht ſofort angenommen werden. Nach
ihrer Einbringung werde ſie dem Ausſchuß für auswärtige An=
gelegenheiten
überwieſen werden, und der Kongreß werde ſich
dann mit der Columbia=Frage befaſſen. Das Schickſal der Ne=
ſolution
Knox im Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten
werde in hohem Maße durch die endgültige Entſcheidung be=
ſtimmt
werden, welche die amerikaniſche Regierung faſſen wird
m der Erwägung, welchen Einfluß die Reſolution auf die end=
gültige
Verwirklichung des Wunſches Hardings nach Bildung
e iner Geſellſchaft der Nationen zur Verwirklichung haben wird.
In Waſhington herrſchen anſcheinend über dieſe Frage zwei ſich
widerſprechende Anſichten. Eine geht dahin, daß die Verhand=
ſtungen
zur Errichtung einer Verbandes der Nationen einegeleitet
werden ſollten vor der endgültigen Annahme der Reſolution
Rnox. Die andere Anſicht ſei die, daß die Annahme der Reſolu=
ion
die Bildung des Verbandes der Nationen fördern wird.
Nach der Aunahme der Entſcheidung wird, den Times zufolge,
die amerikaniſche Regierung prompt zur Wiederherſtel=
ung
der diplomatiſchen Beziehungen mit
Deutſchland und Oeſterreich und zum Abſchluß von
Handels= und ſonſtigen Verträgen mit dieſen Ländern übergehen.
Daily Telegraph meldet aus Neu=York, hervorragende Per=
ſönlichkeiten
Frankreichs erblickten in der augenblicklichen Lage
einen neuen Sieg für die deutſchen Jutereſfen. Sie
ſeien der Anſicht, daß die engliſche Unterſtützung der Haltung
Frankreichs gegenüber Deutſchland genügend war und daß dieſe
Tatſache von großem Einfluß auf die amerikaniſche Regierung
geweſen ſei. Die Engländer erklärten indeſſen wie die Ameri=
kaner
, ſie ſeien gegen eine europäiſche Verwicklung und zögen
eine Iſolierung ſo gründlich wie möglich vor.
P. Waſhington, 6. April. Präſident Harding
hat folgendes Programm für ſeine Außenpolitik ent=
worfen
: 1. Erledigung der Friedensreſolution Knox zur Her=
ſt
=ellung des Sonderfriedens mit Deutſchland. 2. Keine Ratifizie=

rung von Verſailles. 3. Kein Anſchluß der Vereinigten Staaten
an den gegenwärtigen Völkerbund. 4. Unterſtützung der Alliier=
ten
im der Forderung, Deutſchland für den Weltkrieg verantwort=
lich
zu erklären. 5. Keine bindenden Zuſagen einer politiſchen
oder militäriſchen Allianz in Europa, jedoch im Rahmen der Re=
ſolution
Knox, die Abgabe einer Erklärung, daß die Vereinigten
Staaten durch eine Bedrohung des europäiſchen Friedens gleich=
zeitig
den eigenen Frieden und die eigene Freiheit bedroht er=
achten
würden, und daß ſie beſtrebt ſein würden, alle Mittel aus=
findig
zu machen, um eine derartige Bedrohung zu verhindern.
6. Wiederherſtellung diplomatiſcher Beziehungen mit Deutſchland
und Oeſterreich ſowie Einleitung von Verl ndlungen zur Er=
zielung
neuer Abkommen und zur Anknüpfung freundſchaftlicher
Beziehungen. 7. Aufrechterhaltung aller Rechte, Entſchädigungs=
und Wiedergutmachungsanſprüche, zu denen die Vereinigten
Staaten infolge des Waffenſtillſtandes berechtigt ſind. 8. Zu=
rückbehaltung
deutſchen Eigentums ſoweit es am 6. April 1917
oder ſpäter beſchlagnahmt wurde, bis der Kongveß darüber ver=
fügt
hat.
London, 6. April. (Wolff.) Die Blätter welden aus
Waſhington: In einer Unterredung mit Journaliſten drückte
Hardingdie Ueberzeugung aus, daß es keinen praktiſchen Weg
gebe, auf dem die Regierung die Ratifizierung des Verſail=
ler
Friedensvertrages in Betracht ziehen könnte. Es
liege keine Notwendigkeit für ein überſtürztes Vorgehen bezüg=
lich
der Entſchließung Knox vor und er ſehe keinen Grund
ſeine Haltung zu ändern, die er eingenommen habe, als er für
die Entſchließung ſtimmte.
Soziale Revolution?
Der Streik in England.
A* Aus Amſterdam, 5. April, berichtet ein Mitarbeiter,
der über die Lage in England ſtändig auf dem Laufenden
gehalten wird: In dem neuen engliſchen Rieſenſtreik
fällt am morgigen Mittwoch die Entſcheidung, wenn die Eiſen=
bahner
, wie vorauszuſehen, den Beſchluß faſſen, dem Aus=
ſtand
der Grubenarbeiter beizutreten; denſelben Schritt werden
die Dockarbeiter tun. Der bekannte Dreiverband der Gewerk=
ſchaften
iſt dann wieder einmal mobil und ſteht im Kriege mit
dem Staat und der Geſellſchaft.
Der gewaltige Ausſtand unterſcheidet ſich von allen anderen
ähnlichen Kämpfen der letzten Jahre und des Krieges dadurch,
daß er nicht höhere Löhne, nicht kürzere Arbeitszeit zum Ziele
hat, ſondern die Erhaltung des Beſtehenden. Das Beſtehende
aber iſt die ſtaatliche Regelung der Löhne und des Ar=
beitnehmergewinnes
. und ſchon melden ſich revolu=
tionäre
Störmungen, die dieſen teilweiſen Staatsbetrieb zur
vollſtändigen Nationaliſierung ausrufen möchten. England ſteht
tatſächlich dem ſozialen Umſturz näher als je. Wie kam es zu
dieſer gefährlichen Lage? Der Krieg hatte den Bergwerken die
Regierungskontrolle gebracht. Im Jahre 1916 übernahm der
Stagt die Kohlenwirtſchaft Englands, verſprach den Arbeitern
den Einheitslohn und den Beſitzern der Bergwerke eine be=
ſtimmte
Verzinſung auf Grund des Gewinnes von 1913. Als
die Arbeitsleiſtung infolge der garantierten Beſoldung nachließ,
wurde ein Prämienſyſtem eingeführt. Das half. Aber kein
Kraut war gewachſen gegen das Sinken der Kohlenpreiſe. Die
Regierung geriet mit ihren Verpflichtungen in die Klemme. Seit
Anfang dieſes Jahres mußte ſie monatlich 50 Millionen Pfund
zubuttern, um einerſeits das Syſtem des Einheitslohnes, an=
dererſeits
die Garantie des Mindeſtgewinnes für die Kohlen=
barone
aufrecht, beide Parteien alſo bei guter Laune zu er=
halten
. Da es aber in England, genau wie im beſiegten Deutſch=
land
, nur noch eine Parole der öffentlichen Meinung für den
Staat gibt, nämlich ſparen, kündigte die engliſche Regierung
ihre Aufſicht und Garantie zum 31. März. Am 1. April war
der Streik da.
Die Verhandlungen, die dem Streik vorangingen,
wurden nicht mit dem ſonſt üblichen Eifer geführt. Man war
auf beiden Seiten abgeſtumpft. Man hatte ſich ja auch gegen=
ſeitig
nichts anderes vorzuwerfen, als daß es der Gegenpartei
bisher viel zu gut gegangen ſei. Die Regierung mit ihrer Kün=
digung
war ja ſchuld. Aber auch dieſe hatte ſozuſagen ein ſchlech=
tes
Gewiſſen und hielt ſich zurück. Sollten doch die beiden Par=
teien
, von denen ſie ihre Hand abgezogen hatte, untereinander
fertig werden. Der Handelsminiſter Robert Horne, der ſich bis=
her
in der Beilegung ſozialer Streitigkeiten als ſehr geſchickt
erwieſen hatte, verſagte gegenüber den Bergarbeitern. Er wurde
in das Amt des Schatzkanzlers verſetzt und fiel damit als
Freund Lloyd Georges die Treppe hinauf. Lloyd George ſpielte
ſelbſt den Jupiter, der mit verſchränkten Armen der Entladung
der Parteien zuſieht. Was ſagen die Beſitzer? Was ſagen die
Arbeiter? Die Beſitzer behaupten, daß ſie infolge des mangeln=
den
Abſatzes, d. h. infolge der rieſenhaft gewachſenen Konkurrenz
Frankreich verkauft ja die aus Deutſchland erpreßte Kohle
billig nach Holland und Belgien mit Unterbilanz arbeiten.
Sie ſetzen an der Tonne bis zu 16 Schilling zu! Wenn die Re=
gierung
die Verluſte nicht deckt, ſind wir bankrott. Nach Anſicht
der Bergherren gibt es, da die Regierung verſagt, nur einen
Ausweg: Abbau der Löhne. Die jetzigen Löhne ſeien eine Folge
der Lebensmittelpreiſe des Krieges und heute in England nicht
mehr gerechtfertigt. In anderen Jnduſtrien ſeien doch die Lohn=
tarife
bereits nach den Koſten der Lebenshaltung eingerichtet.
Warum nicht im Bergbau? Die Arbeiter laſſen dieſe Argumente
natürlich nicht gelten. Ja, gewandt wie die engliſchen Gewerk=
ſchaften
in der Taktik von jeher waren, ſtellen ſie ſich angeſichts
der Haltung der Arbeitgeber auf den Standpunkt, daß lein
Streik vorliege, ſondern eine Ausſperrung auf ſeiten der Gruben=
geſellſchaften
.
Der praktiſche Wert dieſer Auslegung wäre, daß zu den
Streikgeldern auch noch die Arbeitsloſenunterſtützung des Staa=
tes
treten muß. Aber Lloyd George, der ſeine Leute kennt, wird
dieſem Manöver gewachſen ſein. Dieſer alte Syndikaliſt läßt
ſich kein für ein 11 vormachen. Ob er aber den politiſchen
Forderungen der Arbeiter, Widerpart halten kann? Die Ar=
beiter
verlangen ein Nationales Lohnamt (National wage
board). Dieſes Lohnamt ſoll die Löhne regeln und den ſchwa=
chen
Gruben aus den Erträgniſſen der ſtarken aufhelfen. Das
wäre aber doch nichts anderes als die Nationaliſierung nach dem
Vorbild des Bolſchewismus, zumal die Arbeiter dabei auf der
gegenwärtigen Lohnhöhe und dem einheitließen Minimalloh/;
beſtehen bleiben. Lloyd George kämpft hier nicht mehr mit klei=
nen
wirtſchaftlichen Differenzen, ſondern mit einem politiſchen
und ſozialen Anſturm von größter Tragſveite, und man kann es

begreifen, daß er in letzter Stunde Himmel und Hölle in Be=
wegung
geſetzt hat, um dieſer Streikrevolution Herr zu werden.
London, 6. April. (Wolff.) Im Unterhaus hielt Sir
Robert Horne eine Rede über die Einſtellung der Ar=
beit
in den Kohlenbergwerken, worin er ſagte, die
Lage ſei deshalb beſonders ſo ernſt, weil England einen
Winter hinter ſich habe, der einen außerordentlichen Niedergang
im Handel brachte. Der vorige Streik koſtete Großbritannien alle
Kohlenmärkte, die es ſonſt heute haben würde. Zum erſten
Male in der Geſchichte ſei amerikaniſche Kohle in größerem Men=
gen
nach Europa gekommen. Auch der jetzige Streik führe dazu,
daß Amerika Aufträge auf Kohlenlieferungen erhalte. Nichts
würde für die Induſtrie als Ganzes verhängnisvoller ſein, als
die Gewährung von Unterſtützungen. Dieſe könnten nur durch
Steuern aufgebracht werden, und ein großer Teil des Volkes
ſei bereits mit Steuern überbürdet. Die vorgeſchlagene Ver=
längerung
der Regierungskontrolle um einen Monat bedeute
keine Löſung.
In einer Erwiderung auf das Erſuchen um Eingreifen
der Regierung im Kohlenſtreik erklärte Lloyd George
die Regierung ſei gewillt, in Verhandlungen einzutreten, doch
nur unter der Vorausſetzung, daß keine Rede von einer
Unterſtützung der Kohleninduſtrie auf Koſten des Landes oder
von der Wiederaufnahme der Regierungskontrolle ſein könnte.
Aber innerhalb dieſer Grenzen gäbe es ein weites Feld für Ver=
handlungen
, und die Regierung ſei gewillt, zu tun, was ſie könne,
um die gegenwärtigen Schwierigkeiten zu überwinden und ein
gutes Einverſtändnis zwiſchen den Bergwerksbeſitzern und den
Bergarbeitern zu fördern. Der Bergarbeiterbund müſſe jedoch
helfen, daß die Bergwerke während der Verhandlungen nicht
zerſtört werden. Die Vertreter der Bergwerksbeſitzer und der
Bergleute müßten ſofort, ſei es mit oder ohne Regierungsvertre=
ter
, Schritte zur Erreichung eines Abkommens unternehmen.
Darauf wurde die Debatte auf morgen vertagt.
London, 6. April. (Wolff.) Die Führer der Berg=
arbeiter
ſind, wie Reuter berichtet, ungehalten über die Rede
Lloyd Georges. Der Arbeiterführer Bartshorn ſagte, der Pre=
mierminiſter
habe die Tür für jede Einigungsmöglichkeit zuge=
ſchlagen
, und es gebe keine Verhandlungen zwiſchen den Berg=
arbeiterverbänden
und den Bergwerksbeſitzern auf der Baſis,
wie ſie von dem Premierminiſter ſkizziert worden ſei. Das
Kohlenverſchiffungsgeſchäft wird wahrſcheinlich am 6. April ein=
geſtellt
werden.
Etwa 400 Delegierte des Transportarbeiterver=
bandes
traten heute zuſammen. Die Konferenz wurde auf
morgen vertagt. Der Vollzugsausſchuß des Transportarbeiter=
verbandes
hat der Verſammlung keine Vorſchläge gemacht, ſon=
dern
überläßt es den einzelnen Delegierten, nach eigenem Er=
meſſen
ihren Standpunkt zu wählen.
Nach dem Daily Herald haben ſich 98 Prozent der Eiſen=
bahner
für den Streik ausgeſprochen.
Paris, 6. April. (Wolff.) Nach einer Londoner Meldung
des Echo de Paris ſoll die engliſche Regierung angeſichts
der ernſten Lage in der Arbeiterfrage die ſofortige Zurück=
beorderung
des Bataillons beſchloſſen haben, das an=
läßlich
der Abſtimmung in Oberſchleſien dorthin entfandt wor=
den
iſt.
Polen in Not.
D. N. V. Der zruhige Nachbarſtaat im Oſten, der voller Be=
gehrlichkeit
nach Oberſchlefien ſieht, möchte gern dieſes reiche Land
ſchluchen, obgleich er zur Zeit nicht die Kraft hat, ſich ſelbſt auf
den Beinen zu halten. Das ſchlechteſte Zeichen für Polem iſt
immer, wenn ſein Finanzminiſter zurücktritt. Der Finanz=
miniſter
iſt der wichtigſte Mann der neuem Volksrepublik Polen;
es gibt aber auch kein undankbaveres Amt als dieſem Poſten, denn
wenn keine Finanzen da ſind, fällt es ſchwer, Finanzminiſter zu
ſpielen. Steczkowski fühlt ſich nun außerſtande, das Amt noch
länger zu behalten, und er tritt ebenſo hoffnungslos zurück, wie
Grabski ſeinerzeit zurückgetreten iſt.
Das einzige Mittel, das man hätte auwenden müſſen, um
nur einigermaßen eine Geſundung der polniſchen Finanzen
durchzuführen, mußte eine durchgreifende Reorganiſation der
inneren Verwaltmg ſein. Dazu hat man aber weder Zeit noch
Kraft noch Luiſt gehabt. Die Steuereingänge betragen kaum ein
Viertel des ordentlichen Haushaltes. Dieſe Tatſache allein zeigt
die Mißwirtſchaft im jungen Polenſtaat aufs deutlichſte. Man
hat keine Politik getrieben, ſondern nur eine Agitation, und alle
Agitation geſchah unter dem Geſichtspunkt der oberſchleſiſchen
20bſtimmung. Wenm man auch nach außen heute noch das An=
recht
auf Oberſchleſien verkündet, ſo müſſen ſich doch die Staaten,
die noch einen Funkenu Veranzwvortlichkeitsgefühl in ſich tragen,
ſagen, daß die oberſchleſiſchem Hoffnungen ſich nicht erfüllt haben.
So ſcheint auch der Rücktritt Steczkowstis zu erklären zu ſein.
Uim ein Agitationsmittel zu haben, hat man die Verfaſſung zwei
Stunden vor dem 20. März zuſanmnengehauen, ohne daß dadurch
ein innerer Ausgleich der Partcien zuſtande gekommen iſt. Um
ein Agitationsmuttel zue haben, hat man auch dem Frieden von
Riga geſchloſſen. Man wollte Frieden um jeden Preis ſchließen
und hat daher auch auf die ruſſiſchen Goldzahlungen Verzicht
geleiſtet, die mit dazu hätten beitragen können, Polens ſinanzielle
Lage zu beſſern. Man hat mit einer Beſſerung der polniſchen
Valuta gerechnet,, wwenn die Oberſchleſier ſich für Polen entſchieden
haben würden. Auch dieſe Hoffnung iſt fehlgeſchlagen. Ein paar
Tage zog der Kurs der polniſchen Mark ein wenig an, um dann
wieder ſtark nachzulaſſen.
So iſt die Zurunft für Polen außerordentlich trübe,
und für dieſe trübe Zukunft iſt Polen ſelbſt verantwortlich, iſt
der polniſche Imperialismus und Machthunger verantwortlich zu
machen, die es bisher verhindert haben, daß Polen weder ge=
ordnete
Zuſtände im Innern ſchaffen konnte, noch geordnete Be=
ziehungen
zu den Nachbarſtaaten aufnehmen konnte. Nur ſo
allein wäre es möglich geweſen, Polen vor dem Verfall zu retten.
Ob das zur Stunde noch möglich iſt, muß mehr als zweifelhaft
erſcheinen.
Das Ende des ungariſchen Abenteuers.
O.N.B. Wien, 5. April. Exkaiſer Karl hat heute vor=
mittag
9 Uhr 25 Steinamanger verlaſſen und durch das deutſch=
öſterreichiſche
Gebiet die Rückfahrt nach der Schweiz angetreten.
Iu einem Leitartikel des Berliner Tageblattes ſchreibt Dr. Leo
Lederer über den Steinamanger=Königsputſch: Noch iſt der
Schleier über die geheimnisvollen Vorgänge nicht gelüftet. Den=
noch
kann man jetzt ſchou ſageu, daß ein Unternehwen dieſer Art

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Scitz z.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Mpril 1331.

Mumimer 95.

felten ſchmählicher geendet hat. Dieſer König der halben Ent=
ſchlüſfe
hat es fertiggebracht, nach Ungarn zu ziehen, um ſeinen
Thron zurückzuerobern. Aber er hat es nicht gewagt, auch für
ihn zu kämpfen. Das klägliche Scheitern ſeines Unter=
liehmens
bedeutet einen ſchweren Schlag, vielleicht ſogar das
Ende des Königsgedankens in Ungarn. Die Anhänger des repu=
likaniſchen
Gedankens werden nach dieſem Siege ihre Hände
nicht müßig in den Schoß legen. Noch größere Bedeutung als
ſür Ungarn hat der Ausgang dieſes Abenteuers für die inter=
ſiationale
Politik in Mitteleuropa. Demn der Mißerfolg des
Exkaiſers Karl iſt zweifellos auch eine Niederlage der fran=
öſiſchen
Politik. Die franzöſiſche Regierung mag noch
ſo viele Ableugnungen in die Welt ſetzen, der Anteil der fran=
zöſiſchen
Militärpartei an dieſem Unternehmen und die Sym=
bathie
, die auch die offizielle franzöſiſche Politik trotz allen Pro=
ieſtes
dem Träger des Gedankens der Donauföderation entgegen=
brachte
, ſind unbeſtreitbar. Der Plan, die Donauföderation auf
dem Wege über die Reſtauration der Habsburger in Ungarn zu
verwirklichen, iſt auf längere Zeit hinaus, wenn nicht gar für
immer, undurchführbar geworden.
F. Wien, 6. April. Aus Steinamanger berichtet der Korre=
ſpöndent
der Neuen Freien Preſſe über die Abreiſe Karls:
Von Budapeſt war ein Verbot ergangen. Demonſtrationen
irgendwelcher Art zu geſtatten. Trotzdem hatte ſich bereits gegen
9 Uhr auf dem Platze vor dem biſchöflichen Palais eine anſehn=
liche
Menſchenmenge eingefunden. Gegen 10 Uhr hatten ſich
45000 Menſchen berſammelt. Die Budapeſter Machthaber hat=
ten
in den letzten Tagen ihren ſchroffen Standpunkt weſentlich
gemildert, um dem Kaiſer den Abſchied nicht noch mehr zu ver=
bittern
. Man erwies ihm alle militäriſchen Ehren wie früher.
Vor dem Balkon hatte ein Geſangverein Aufſtellung genommen.
Patriotiſche Lieder wurden entblößten Hauptes geſungen. Die
Menge ſchwenkte die Tücher. Laute Eljen=Rufe ertönten. Der
Kaiſer erſchien auf dem Balkon; er war bereit zur Abfahrt. Man
hörte Rufe: Auf Wiederſehen!, Bleiben Sie bei uns! Der
Chor ſtimmte die Nationalhymne an. Vor dem Bahnhof hatten
ſich ebenfalls viele Neugierige verſammelt. Als der Kaiſer ſich
auf den Bahnhof begab, durchbrach die Menge die Abſperrung.
Ueber den weiteren Verlauf der Reiſe berichtet der Vorwärts:
Karl Habsburg iſt heute nachmittag in der ungariſchen Grenz=
ſtation
Fehring eingetroffen. Der Zug wurde alſo nicht über
Wien geleitet. Bei der Uebernahme des Zuges ergaben ſich
Schwierigkeiten. Die Ungarn wollten den Zug nur den Entente=
offizieren
übergeben, der Wiener Polizeirat aber, der dabei war,
erklärte im Namen der deutſch=öſterreichiſchen Regierung, daß
er den Zug zu übernehmen habe, da er Kommandant des Zuges
ſei. Wenn die Ungarn nicht darauf eingingen, ſo werde er den
Zug nicht übernehmen. Darauf gaben die Ungarn nach. Die
öſterreichiſchen Eiſenbahner antworteten auf die Eljen=Rufe mit
Abzug Habsburg! In Bruck a. M. haben die Arbeiter eine
Demonſtration veranſtaltet.
Budapeſt, 5. April. (Wolff.) In der Nationalver=
ſammlung
führte der Miniſterpräſident Graf Telecki bei
der Erwähnung der Abreiſe des Exkaiſers aus, daß die
Regierung hoffe, daß die Abreiſe für die innere wie für die
äußere politiſche Lage beruhigend wirken werde. Die unerwar=
tete
Ankunft des Königs ſtellte Ungarn vor eine ſchwere Be=
laſtungsprobe
, die glänzend beſtanden wurde. Jeder Vorurteils=
loſe
müſſe zugeben, daß kein Faktor durch die ſchwierige Lage
auch nur einen Augenblick ins Wanken geraten ſei. Die Rück=
reiſe
hatte ſich nur durch die Vorbereitungen zur Sicherung der
freien Durchfahrt bisher verzögert. Ungarns Ehre erforderte, daß
die Form gewahrt werde. Die Regierung bitte im Landes=
intereſſe
, weiter die Ruhe zu bewahren. Die Debatte über die
Haltung der Regierung findet morgen ſtatt.
F. Wien, 6. April. Vor ſeiner Abreiſe hat der Exkaiſer
ein Manifeſt an die ungariſche Nation gerichtet, in
dem er die Gründe ſeiner Reiſe nach Ungarn darlegt, an der
Stephanskrone feſthält und erklärt, daß er nur der Gewalt der
äußeren Umſtände weiche, daß er aber ſeine Thronanſprüche
nicht aufgebe.
Oberſchleſien.
Paris, 6. April. (Wolff.) General Lerond der Vor=
ſitzende
der interalliierten Volksabſtimmungskommiſſion in Ober=
ſchleſien
, wird mach dem Peuit Pariſien heute in Paris eintreffen.
Seine Anweſenheit wird nur kurz ſein, ſie hänge aber jedenfalls
mit den Arbeiten der Kommiſſion über die Feſtſetzung der Gren=
zen
in Oberſchleſien zuſammen. Erſt nachdem General Lerond
nach Oberſchleſien zurückgebehrt ſei, werde die Diskuſſion über die
Grenzfeſtſetzung beginnen.
Die ſchwarze Schmach.
Stockholm, 5. April. (Wolff.) Das Svenska Morgen=
bladet
bringt unter der Ueberſchrift Wie Haß großgezogen wird
den Brief eines Schweden aus dem Rheinlande.
Darin wird feſtgeſtellt, daß trotz aller franzöſiſchen Dementis im
ganzen beſetzten Gebiet etwas über 24 000 Mann farbige
Truppen weilen. Die Erbitterung gegen die Franzoſen iſt,
überall groß infolge des herausfordernden und rückſichtsloſen
Auftretens, des Wohllebens auf Koſten Deutſchlands, ſowie
wegen der gegen deutſche Aeußerungen betriebenen Spionage
in den Cafés, Reſtaurants uſw. Es ſei ein Schimpf, halbwilde
Afrikaner mit ganz anderen Begriffen von Moral und Kultur
zu Herren über deutſche Städte und Dörfer zu machen. Die
Nachrichten über die Vergewaltigungen deutſcher Frauen ſeien
keineswegs übertrieben. Nicht einmal in den Städten, viel we=

niger in den Dörfern ſeien allein ausgehende Mädchen abends
ſicher. Der durch die franzöſiſchen farbigen Truppen groß=
gezogene
Haß werde ſich noch nach Menſchenaltern rächen.
Die Franzoſen täuſchen ſich, wenn ſie glauben, das Rheinland
mit dieſen Methoden im 15 Jahren franzöſiſch zu machen. Auch
ihr Verſuch, auf friedlichen Wegen das Rheinland durch Kultur=
propaganda
zu franzöſiſieren, ſei fehlgeſchlagen. Der Artikel
ſchließt mit der Bemerkung: Es bleibt ja wie bisher der Weg
der Gewalt da, wo der Weg der Ueberzeugung mäßglückt.
Es ſieht ſo aus, als ob die Franzoſen ſich nicht abhalten laſſen
werden, ihn zu betreten.
Gegenwirkung gegen die Sanktionen!
** Der Hanſabund, der Zentralverband des deutſchen Groß=
handels
und Einzelverbände wie die Hamburger Detailliſten=
kammer
haben die zu ihnen gehörendem Handelskreiſe dazu auf=
gerufen
, als Gegenwirkung gegen die Zwangsmaßnahmen der
Ententeländer von dem Einhauf der von dort ſtammenden Waren
abzuſehen.
Dieſer Ruf kann nur von Wirkung ſein, wenn er nachhaltig=
ſten
Widerhall in weiteſten Kreiſen der Konſumenten findet. An
den deutſchen Verbraucher wendet ſich daher heute wie=
derum
der Bund der Erweuerung wirtſchaftlicher
Sitte und Verantwortung (Geſchäftsſtelle Berlin
W. 35, Schöneberger Ufer 36 a, 1) mitz der Mahmung, täglich dem
Vaterland zu helfen mit bewußtem Verzicht auf den Ankauf aus=
ländiſcher
Genußmittel und anderer nicht lebensnotwendiger Ver=
brauchsgüter
.
Wer heute Weine, Liköre, Seifen, Parfümerien, fertge Klei=
dungsſtücke
, Seidenſtoffe uſw. aus dem Auslande bezieht, ſchädigt
dadurch ohne jeden zwingenden Grund unſern Geldwert noch
wveiter, trägt das Kaufgeld aber auch in Länder, derem Regie=
rungen
den Eingang deutſcher Waren mit einem Strafzoll von
50 Prozeut belegten.
Wie muß in ſolcher Lage das Urteil über eine deutſche
Frau lauten, die es noch wagt, ſich Pariſer Toiletten zu beſtel=
len
? Und doch iſt dies nur ein beſonders kraſſes Beiſpiel für
Gedankenloſigkeit und Leichtſinn, deren ſich in den letzten beiden
Jahren zahlreiche Deutſche ſchuldig machen.
Mehr denn je ſollten daher due Sanktionem der Entente die
Mahnungen des Bundes in unſre Ohren klingen laſſen, daß der
Verbrauch nicht nur die Sache des Eizelnen iſt, daß es ein
Verbrechen am Vaterlande iſt, wenn wir unſere Zahlungsmittel
milliardenweiſe für die Einfuhr von Luxusgütern und für raſchen
Verbrauch entbehrlicher Genußmittel hinauswerfen.
Die deutſchen Venbraucher könnem zum täglichen Einkauf
überflüſſiger Dinge von keiner, fremden Regierung gezwungen
werden. Sie brauchen ſich keinem Diktat zu unterwerfen. Sie
verfügen, wenn ſie einig ſind, über eine Macht, die ſtärker iſt als
manche äußeren Machtmittel, über die Macht des bewußten ſitt=
lichen
Willens eines ganzen Volkes.
Die Schuld am Kriege.
F. Berlim, 5. April. Mit der Schuld am Kriege befaßt
ſich ein Antrag, der von den deutſchnationalen Landtagsabge=
ordneten
Graefe und Baecher im preußiſchen Landtage
eingebracht wurde. Darin wird gefordert, das Staatsminiſterium
zu erſuchen, beim Reichsrat dahin vorſtellig zu werden, daß die
Reichsregierung durch die Herausgabe amtlichen Materials der
von den Gegnern verbreiteten Lügen entgegen=
tritt
, als ob das Deutſche Reich den Weltkrieg verſchuldete,
und zweitens die dem Gegner zur Laſt fallenden Kriegsſchäden
und Kriegsverbrechen bekannt gibt.
Der Ausbau des Fernſprechweſens.
F. Berlin 6. April. Die Denkſchrift über den
Ausbau des Fernſprechweſens und die neu einzufüh=
renden
Gebühren wird ſeitens des Reichspoſtminiſteriums dem
Reichstag nach den Oſterferien vorgelegt werden. Beide Vor=
lagen
verfolgen den Zweck, die Mißſtände und Unzuträglichkeiten
des Fernſprechweſens zu beſeitgen. Nicht nur die Linien, ſon=
dern
auch die Aemter ſollen modern ausgebaut werden. Die neue
Vorlage will den ſozialen und wirtſchaftlichen Forderungen des
Publikums Rechnung tragen. In Ausſicht genommen iſt die Er=
hebung
einer Anſchlußgebühr, die nach den Einzelnetzen ent=
ſprechend
der Selbſtkoſtenverwaltung bemeſſen iſt und die Ge=
ſprächsgebühr
nach der Zahl der ermittelten Geſpräche ſtaffelt.
Man hofft dadurch Mehreinnahmen von 800000 Mark buchen
zu können.
Die Regierungsbildung in Preußen.
* Berlin, 6. April. In der Sitzung der ſozialdemo=
kratiſchen
Landtagsfraktion, die ſich geſtern mit der
preußiſchen Regierungsfrage beſchäftigte, wurde laut Vorwärts
einſtimmig zum Ausdruck gebracht, daß die bisher geführten
interfraktionellen Beſprechungen keine neuen Tatſachen ergeben
hätten, die Anlaß dazu geben, von dem früher gefaßten Beſchluß
der Fraktion, nicht mit der Volkspartei in die Regierung zu
gehen, abzuweichen. Da Zentrum und Demokraten weiter an
ihrem Standpunkt feſthalten, daß für die alte Koalition in Preu=
ßen
keine ausreichende Mehrheit mehr vorhanden ſei und da
weiter die Demokraten den Vorſchlag der Deutſchen Volkspartei,
die Parteigruppierung des Reiches in Preußen zu verſuchen, ent=
ſchieden
ablehnen, ſo könne es, wie das Blatt betont, keinem
Zweiſel unterliegen, daß die Verhandlungen in ein äußerſt
kritiſches Stadium geraten ſeien.

Steuerſtrafe auf die Ehe.
Eine Satire.
Ein Leſer ſendet der Voſſiſchen Ztg. folgende Ausführungen,
die in heutiger Ueberſpitzung die grundſätzliche und praktiſche
Wirkung unſeres Steuerſyſtems aufzeigen:
Ich war früher wohlhabend, faſt reich, beſaß eine Villa im
Grunewald. Jetzt bewohne ich mit meiner Frau, vier Kindern
und zwei Dienſtboten eine Zehnzimmerwohnung. Meine Frau
hat von ihrem einſtigen Vermögen noch eine Rente von 50 000
Mark. Etwa ebenſo hoch iſt mein Einkommen einſchließlich
Teuerungs= und Kinderzulagen.
Ich ſtelle feſt, daß ich nunmehr an Steuern zu entrichten habe:
für 100 000 Mk. Einkommen . . . . 32 600 Mk.
hiervon Abzug für 6 Perſonen 6X60 . . 360 Mk.
verbleiben . . .
32 240 Mk.
dazu Kirchenſteuer 5 vom Hundert . . . . 630 Mk.
Wohnungsluxusſteuer (falls ſie beſtätigt wird) . 3 500 Mk.
600 Mk.
Dienſtbotenſteuer . . ..
zuſammen: 37 970 Mk.
Von den 100 000 Mk. Einkommen verbleiben mir alſo 62030
Mark! In dieſer ſchwierigen Lage entdeckte ich im § 16 des Ein=
kommenſteuergeſetzes
das Ei des Kolumbus‟. Die Rettung iſt
gegeben: Ichlaſſemich ſcheiden! Meine Frau bezieht mit
zwei Kindern und einem Dienſtboten eine Fünfzimmerwohnung,
ich mit meinen beiden anderen Kindern und einem Dienſtboten
eine Fünfzimmerwohnung, möglichſt in gleichem Hauſe. Meine
Frau wird ſelbſtverſtändlich meinen Haushalt mit überwachen.
Aber ſelbſt die getrennte Wohnung iſt noch nicht einmal er=
forderlich
, wenn nur die Scheidung durchgeführt iſt. Das wirt=
ſchaftliche
Ergebnis iſt infolge der geradezu unſinnigen Progreſ=
ſivität
der Steuern bei dieſer Trennung ein glänzendes. Jeder
von uns hat dann folgende Steuern zu entrichten:
für 50 000 Mk. Einkommen",
z 10100 Mk.
Abzug für drei Perſonen 3X120 Mk. . . 360 Mk.
bleiben . .
: 9740 Mk.
hierzu Kirchenſteuer 5 vom Hundert. . . . 505 Mk.
Dienſtbotenſteuer . . .... 100 Mk.
Zuſammen . . . . . . s *
. 10845 Mk.
Dies zweimal, ergeben ſich s = z z 21690 Mk.

Es bleiben alſo von den zuſammen 100 000 Mk. Einkommen
noch 78 310 Mk. und damit 16 280 Mk. mehr, als beim Zuſammen=
leben
mit der Frau. Die ſtandesamtliche Ehe koftet jährlich 16 280
Mark Strafe!
Alſo, deutſche Männer und Frauen, unterſucht auch Ihr Eure
Steuereinſchätzung, und wenn Ihr, was ſicher iſt, zu ähnlichem
Ergebnis kommt, laßt Euch ſcheiden! Eilt Euch, denn die Ge=
richte
werden ſtark überlaufen ſein! Jeder Tag koſtet zum Bei=
ſpiel
in meinem Falle 45 Mk. Ihr werdet in Zukunft nicht ſo
wohlhabend ſein, Tauſende nur für die Form der ſtandesamt=
lichen
Trauung opfern zu können.
Vielleicht kommen aber wieder einmal Zeiten, in denen der
Staat die einſt ſo heilige Inſtitution der Ehe nicht mehr mit
ſolchen Gewaltmaßnahmen bekämpft.

Sonnenfinſternis.
Th. Am Vormittag des 8. April ereignet ſich eine Son=
nenfinſternis
, die auf der Linie auf der Erde, wo ſie ihre
größte Ausbildung erreicht, ringförmig iſt. Dieſe Linie, die
man als Linie der Zentralität zu bezeichnen pflegt, berührt die
Nordſpitze von Schottland, zieht parallel der norwegiſchen Küſte
weiter und findet ihr Ende im nördlichen Eismeer, nicht weit von
der Stelle, wo 1881 das Erpeditionsſchiff Jeannette unter=
ging
. Die Zone, in der die Finſternis ringförmig geſehen wer=
den
kann, begleitet dieſe Linie beiderſeits als ſchmaler Streifen
von im ganzen etwa 25 Kilometer Breite. Außerhalb dieſer Zone
iſt im Gebiet ihrer Sichtbarkeit die Finſternis nur als partielle
zu ſehen, und der maximale verfinſterte Teil der Sonne wird
um ſo kleiner, je weiter man ſich von der ſchmalen Zone der
partiellen Finſternis entfernt.
Für Darmſtadt wird die Sonne gerade zu drei Viertel
ihres Durchmeſſers von dem zwiſchen ihr und uns vorbeigehen=
den
Mond bedeckt. Es bleibt alſo ein ſichelförmiger Teil frei,
deſſen größte Breite ein Viertel des Sonnendurchmeſſers beträgt
und deſſen Hörnerſpitzen ein gut Stück weiter reichen als bei der
Mondſichel: der freie Sonnenrand umfaßt mehr als die Hälfte
des ganzen Umfangs. Trotz der beträchtlichen Abnahme der
leuchtenden Fläche wird man eine auffallende Abnahme der
Helligkeit wahrſcheinlich nicht bemerken. Für uns Darmſtädter
beginnt die erſte Berührung der Ränder von Sonne und Mond
zm 8 Uhr 37 Minutem 38 Sekunden M.E.Z. vormittags an

Briand im Senat.
Paris, 5. April. (Wolff.) In der Nachmittagsſitzung des
Senats wurde das Budget des Aeußern beraten. Nach
längeren Ausführungen verſchiedener Senatoren ergriff Miniſter=
präſident
Briand das Wort. Er führte u. a. aus:
Die Regierung befinde ſich vor Schwierigkeiten aller Art, und
um ſie zu löfen, könne ſie nicht ſo frei wie irgendein anderer
ſprechen. Das Problem, das erwartet werde, ſei das der Lage
Frankreichs gegenüber Deutſchland. Wenn Frank=
reichs
finanzielle Situation ernſt ſei, ſo ſei das die Folge des
paradoren Zuſtandes der ſiegreichen Nation, die durch den
ſchlechten Willen eines Schuldners gezwungen ſei, die Laſten auf=
zubringen
, die ihm zufielen. Zwei Jahre hindurch habe Frank=
reich
Entgegenkommen gezeigt. (!) Als es ſich darum gehandelt
habe, die Zahlungsmöglichkeit Deutſchlands feſtzuſtellen, hab=
man
ſich nicht geweigert, zu diskutieren. Der Miniſterpräſident
erwähnte dann kurz die einzelnen Verhandlungsphaſen. Der
Vertrag von Verſailles exiſtiere für die Ausführung, aber die
drei Großmächte müßten ſich verſtändigen. Wenn eine Ueberein=
ſtimmung
nicht beſtehe, dann könne der Vertrag nicht in Kraft
treten. Die Politik Frankreichs müſſe eine Politik ſein, die nicht
hinter den anderen herlaufe. Frankreich habe ſein Wort gegebein
und auch ſeine Unterſchrift; es müſſe ſie halten. Die Politik, die
er betreibe, ſei die einzig richtige.
Welches ſei nun die Lage nach dem Bruch von London? In
Spa und in Paris habe man ein Abkommen getroffen. Da die=
ſes
zurückgeſtoßen ſei, beſtehe nur noch der Vertrag von Verſail=
les
. Das bedeute, daß die Reparationskommiſſion wieder
Deutſchland die Zahlungen zu nennen habe, die es zu entrichten
habe. Miniſterpräſident Briand ſprach alsdann von den ange=
wandten
Sanktionen. Die Zollgrenze am Rhein ſei nun=
mehr
aufgerichtet. Die neuen militäriſchen Stellungen geſtatte=
ten
die Kontrolle über die Kohlenausfuhr aus dem Ruhrgebiet.
Der Gläubiger habe das Recht, Zwangsmaßnahmen aus=
zuführen
. Deutſchland habe ſich des Vertvages bedient, um die
Alliierten zu verhindern, vor dem 1. Mai zu verhandeln. Wenn
dieſer Verfalltag verſtrichen ſei, dann kehre man zum gemeinen
Recht zurück. Er erkläre offen, daß er ſein Ziel nicht aus den
Augen verlieren werde. Wenn Deutſchland verſuche, ſich dockr
ſeinen Verpflichtungen zu entziehen, dann werde eine ſtarke Hand
auf es niederfallen. Es folgen dann die üblichen von Haß und
Rachſucht eingegebenen Verleumdungen gegen Deutſchland. Wei=
ter
ſagte Briand u. a.: Alles, was Deutſchland beſitze, garantiere
die Schuld. Man werde Zwang anwenden, von dem auch die
deutſchen Großinduſtriellen nicht ausgeſchloſſen würden. Ein
Teil der deutſchen Bodenreichtümer müſſe zur Zahlung herange=
zogen
werden. Allerdings verſtecke Deutſchland ſeine Hilfsquel=
len
. Der entſcheidende Augenblick nahe heran, an dem Frankreich
im Einverſtändnis mit ſeinen Verbündeten feſt entſchloſſen ſei,
das letzte Wort zu haben. Er beglückwünſche ſich dazu, daß
Frankreich bis jetzt Beweiſe von Geduld gegeben habe. (1!) Die
Zwangsmaßnahmen ſeien mit Maß ausgeführt, aber mit der
Sicherheit, die das gute Recht und das Vertrauen in die Zukunft
geben.
Miniſterpräſident Briand antwportete alsdann den verſchiede=
nen
Interpellanten, die zu Beginn der Sitzung zu Wort gekom=
men
waren. Er ſprach zuerſt von den Beziehungen zu
Sowjetrußland. Er glaube nicht, daß mam mit einen
juriſtiſch nicht anerkannten Staat einen Vertrag abſchließer
könne. Rußland ſei ein desorganiſiertes Land ohne Transport=
mittel
. Der Standpunkt Amerikas nähere ſich demjenigei
Frankreichs. Er werde der Anregung näher treten, ob man nich/
gemeinſam mit den Vereinigten Staaten handeln könne. Schließ!
lich ſprach Briand noch von der Stellung Frankreichs
im Orient. Er habe immer die Anſicht vertreten, daß diu
moraliſche Macht Frankreichs im Orient ihm Rechte zuerkennd
und ihm Pflichten auferlege. Hinſichtlich der Verwaltung ir
Syrien werde er ſich der Anregung des Senators Jonnart bedie
nen. Zum Schluß kam Miniſterpräſident Briand auch auf das
Abenteuer des Exkönigs Karl zu ſprechen. Es habe
ſich darum gehandelt, Verpflichtungen zu erfüllen, die man ge
genüber Italien, der Tſchecho=Slowakei und Südſlawien über
nommen habe. Die Rückkehr des Königs hätte zu Blutvergießen)
Veranlaſſung geben können und das allein rechtfertige die Hal?
tung Frankreichs. Auch das Vorgehen Griechenlands be=
klage
er. Griechenland habe man klar zu verſtehen gegeben, wvelche
Gefühle man habe. Man habe freundſchaftliche Gefühle gegen
das Land und wolle ihm das Recht geben, ſeinen Willen hinſicht
lich des Monarchen frei zu äußern. Das Vorgehen Frankreichs
in der Orientfrage habe aber den Griechen bewieſen, daß Frank=
reich
ſeine geheiligten Rechte wahren wolle. Der Senat vertagte
darauf die Weiterberatung über das Budget auf Mittwoch
nachmittag.

Was franzöſiſche Bosheit fertig bringt.
Frankfurt a. M., 6. April. (Wolff.) Die franzöſi=
ſche
Regierung hat die Rückgabe der von deut=
ſchen
Städten und wiſſenſchaftlichen und tech=
niſchen
deutſchen Inſtituten zu der im Jahre 1914
in Lyon veranſtalteten Städtebauausſtellung ge=
ſandten
wertvollen Ausſtellungsgegenſtände verweigert,
Von dieſer Maßnahme werden u. a. auch das Frankfurter
Goethe=Muſeum, das Reichsverſicherungsamt in Berlin und die
bayeriſche Landesgewerbeanſtalt in Nürnberg empfindlich ge=
troffen
. Die Beteiligung der Städte und Inſtitute an der Lyoner

einem Punkt, der um 65 Grad vom höchſten Punkt der Sonnen;
ſcheibe aus nach rechts (Weſten) liegt. Die Mitte der Finſter=
nis
tritt um 9 Uhr 52 Minuten ein, und um 11 Uhr 18 Minuten
35 Sekunden verläßt der Mond die Sonnenſcheibe auf der Oſt=
ſeite
an einer Stelle, die um beinahe 90 Grad nach links vom
höchſten Punkt des Sonnenrandes entfernt iſt, alſo am weiteſten
nach Oſten liegt.
Zur Beobachtung ſeien in einer Kerzenflamme herußte
Stückchen Fenſterglas empfohlen und in Erinnerung gebracht,
daß bei der letzten großen Finſternis im Jahre 1910 viele Per=
ſonen
ſich die ſchwerſten Augenleiden bis zur völligen Erblin=
dung
zuzogen, weil ſie glaubten, keines Augenſchutzes zu be=
dürfen
.

C. K. Aus Briefen der letzten Zarin. Die Revue de France
veröffentlicht authentiſche Briefe und Telegramme, die
die Zarinwährend des Krieges bis kurz vor ihrer Ermordung
an ihren Gatten geſchrieben hat, und dieſe Dokumente ſind nicht
nur politiſch intereſſant, ſondern auch menſchlich ergreifend. Ihre
polidiſche Stellung wird durch das eiferſüchtige Beſtreben be=
ſtimmmt
, die Würde und die Autorität ihres Mannes zu wahreii.
Deshalb tritt auch ſeit Anfang 1915 ihre Feindſchaft gegen den
Großfürſten Nikolaus imer deutlicher hervor, weil ſie glaubt,
daß er den Zaren in den Hintergrund dränge und ſein Vertrauen
mißbrauche. Sie wird dabei in ihrer Haltung von Raſputin be=
ſtimmt
, den ſie in dem Schreiben ſtets unſern Freund nennt,
Alle ihre Mitteibungen ſtrömen von Liebe zu ihrem Manne über.
So ſchreibt ſie am 14. September 1914: Mein Liebling, mein
füßer Liebling, ich weiß, daß Du bei all Deinem vielen Geſchäf=
ten
mich und unſere kleine Familie und unſern geliebten Sohn
ſehr endbehren wirſt. Seine Geſundheit wird beſſer werden,
ſeitdem unſer Freund ihn geſehen hat. Sie ſchreibt dann wei=
ter
: Dieſe Telegramme können nicht ſehr liebevoll ſein, denn ſie
müſſen durch die Hände ſo vieler Beamter gehen. Du wirſt aber
zwiſchen den Zeilen meine Liebe und meine Sehnſucht nach Däl
leſen. Für immer Dein teuerſtes Weib. Mein Liebesvogel,
ſchreibt ſie ein ande: Mal. Gott ſegne Dich und beſchütze Dich
vor allem Uebel. Wir ſind gerade mitten beim Eſſen; die Kinder
plappern unaufhörlich, und es iſt ſchwer, guch nur eine Zeile da=
bei
zu ſchreiben. Lebe wohl, Licht meines Lebens. Je länger der
Krieg dauert, deſto wehr ſucht ſie ihren Mann darin zu beſtärkeni,
ſeinen eigenen Weg zu gehen und ſich nicht fremde Entſchlüſſ

auch durch
den Stilſie
termeldun
Einne
pen
walitza
Mute

heitslo
ſei
jesk
ber

[ ][  ][ ]

Nato
Mie 2. C, aud.
Ein Sestsrls
Nuend Ran Fau
Hen de ie Sichaus
endeh zie au
Der Anierrifſident
SEndlbnsdicen
Bem eie Uebereins

bern!
des

Eindegten
De Waocen dtr
Edes die Koßt Ker
Hien Die dunm dar
Ein Brm grander
Hide Raliclen, Iuf.
e Jaltast dur die
Sestar nick in Ranft
ie Boalitr ien denäck
i waie Ein Aif iage
* Mailten. 2ie Polil di=

W alsdann von den

Vertnges bedie
lehre man zum geme

Duch bin Londons
Sennen getroſier. 2a die
der Veran, ton Perſal=
Sendeonskemmiſſin wieder
7 habe, die es zu entrichten
Menie am Ahein ſet
inſchen Stellung
fuhr aus dem Ruhrt
aZmaßnahmeng
Nai zu verhandeln A
die üblichen von Haß und
n gegen Deutſchland. Wei=
hichland
befitze, garantiere
wenden, von dem auch die
geſchloſſen würden. Ein
üſſe zur Zahlung herange=
eutſchland
ſeine Hilfsquel=
e
heran, an dem Frankreich
ndeten feft entſchloſſen ſei,
pünſche ſich dazu, daß
eführt, aber mit der
ertrauen in die Zukunft
dann den berſchiede=
en
Beziehungen zu
wi. daß man mit einen.
nin Vertrag abſchlisen.
u73 Land ohne Transpon=
75 rabere ſich demjenigeir
rad neten, ob man nich-
aten
hundeln köme. Schließ=
iellung
Frankreichs
Arſicht venreten, daß die
rient ihm Rechte zuerkenns
ſtlich der Verwaltung
Senators Jonnart bedie
dent Briand auch auf das
rl zu ſprechen. Es hab=
zu
erfüllen, die man g=
alei
und Zudflawien üben=
alein
richtfertige die Hal=
uin
Griechenlands b=
zu
verſteben gegeben, welche
eben, ſeinen Willen hinſich
rankreigks
Da3 Vongehe
niechen bewieſen, daß Fran=
welle
. Der Senat benage
ſudget auf

eit fertig bringt.
Saflt De Wicte
de Ri. M Mct
ſchaſtlichen und 1e
ehauausſtellang L=
zegſtünde
hefpeig.
a auch d23 Ruatchidt.
engsent i Wcit die.
Aurnbein auſihlch 2e
aufglel be Sci.

ine der
Zce
der 20
M9
herußt

Rummer 95.
Städteausſtellung war damals auf beſondere Einladung der
Stadt Lyon erfolgt.
Der griechiſche Rückzug.
O.N.B. Berlin, 5. April. Nach Meldungen aus Konſtan=
tinopel
beſtätigt ſich der allgemeine Rückzugder Grie=
chen
auf die Linie von Bruſſa. Die Türken verfolgen ſie ener=
giſch
. Dieſe Meldung wird, wenn auch etwas verklauſuliert,
auch durch Havas aus Athen beſtätigt. Die Zeitungen melden
den Stillſtand der Kämpfe bei Eski=Schehir. Griechiſchen Blät=
termeldungen
zufolge hätten die militäriſchen Maßnahmen die
Einnahme der Stadt ſelbſt nicht erfordert. Die griechiſchen Trup=
pen
ſind in die Stellung zurückgegangen, die ſie vorher bei Ko=
walitza
innehatten. General Pakulos hatte die Armee zu ihrem
Mute während der Kämpfe beglückwünſcht.
Paris, 5. April. (Wolff.) Havas meldet aus Konſtanti=
nopel
, daß die griechiſchen Truppen Afiun Kara=
hiſfar
geräumt haben und ſich auf ihre Ausgangslinien
zurückziehen.
Konſtantinopel, 5. April. (Wolff.) Das Ringen
um Eski=Schehir dauert an. Die griechiſchen Truppen
ſind in die Defenſive gedrängt und haben an Boden verloren.
Nach den letzten Nachrichten iſt die Nordgruppe der griechi=
ſchen
Armee in vollſter Auflöſung.
* Athen, 6. April. Agence Athenes meldet: Gunaris
erklärte den Blättern ſein Vertrauen auf dem Kriegsſchauplatz.
Der Angriff auf Eski=Schehir werde in einigen Tagen
wieder aufgenommen werden.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Reichsſchatzminiſter hat, wie dem
Hanſa=Bund mitgeteilt wird, die Reichsvermögensverwaltung für das
beſetzte rheiniſche Gebiet angewieſen, bei der Vergebung von Aufträ=
ogen
für die Bedürfniſſe der Beſatzungstruppen das
Newerbe des beſetzten Gebietes bei angemeſſenen Preisangeboten im be=
4vorzugten Maße zu berückſichtigen. Ein Transport mit
Kriegsgefangenen aus Sibirien hat am 2. März auf dem
DDampfer Gujarat Wladiwoſtok verlaſſen und wird ungefähr 35 Tage
fſpäter in Trieſt eintreffen. Von da aus werden die Gefangenen dem
DDurchgangslager Lechfeld in Bayern zugeführt und von dort in ihre
.Heimat entlaſſen. Am 24. März waren in England 1413 751
Srbeitsloſe bei den Arbeitsbörſen eingeſchrieben. Auf eine An=
lEin
Ziel mich aus den ſfrage im engliſchen Unterhauſe, ob irgendwelche Verhand=
ſchand
verſuche, ſich doch lungen zur Herbeiführung eines Friedens mit Rußland ein=
un
werde eine ſtarke Hand ggeleitet ſeien, wenn nicht, ob eine Aktion unternommen werden könne,
uim diesbezügliche Vorſchläge zu machen, erwiderte Chamberlain, die
Entwort auf beide Teile der Frage laute verneinend. Aus Helſingfors
ird berichtet, daß der finniſche Präſident den früheren Mi=
miiſter
, das Mitglied der Agrarpartei Kallio, beauftragte, eine neue Re=
wierung
zu bilden. Kallio wird verſuchen, aus den Vertretern der drei
würgerlichen Parteien ein neues Kabinett zuſtande zu bringen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. April.
n. Strafkammer. Wegen dreier ſchwerer Diebſtähle von ſelbft heut=
Mewen Haue, u 2ie ſtzutage ungewöhnlicher Geſamtſchadenshöhe hatten ſich zwei ſchon Rück=
fffällige
, der 25jährige Schuhmacher Georg Nickels aus Zwingenberg,
wvohnhaft in Pfungſtadt, und der 19jährige Arbeiter Georg Douvier
naus Zwingenberg, nebſt dem bisher unbeſtraften, 20jährigen Landwirt
Filhelm Kolb von da zu verantworten. Zuerſt hatte N. Ende Sep=
kember
vorigen Jahres nachts gemeinſam mit K. einem Zwingenberger
*eifung zu Won getom= Wandwirt zwei Mutterſchweine aus der verſchloſſenen Hofreite geholt,
cbgeſchlachtet und im nahen Walde verſteckt. Wo er das Fleiſch der auf
2500 Mark bewerteten Tiere abfetzte, bleibt unbekannt, und K. erhielt
won dem Erlös 350 Mark. Den nächſten nächtlichen Einbruch verübte
M. Mitte Oktober in Gemeinſchaft mit D., und es wurden aus der Bens=
Weimer Fabrik von Winter u. Kunold Kammwaren von mehr 70 000
EMark Wert geſtohlen. Auch dieſe Beute veräußerte N. allein und es
frielen für D. nur 150 Mark ab. Alle Drei führten zuletzt im Dezem=
er
bei Kaufmann Berthold Mainzer zu Zwingenberg einen nächtlichen
Einbruch aus wobei Kleiderſtoffe und Sonſtiges im Werte von mehr
tals 70 000 Mark verſchwanden. N. beſorgte wieder den Abſatz, und
pfeder ſeiner Genoſſen wurde mit 1000 Mark Anteil abgeſpeiſt. Nur
2Weniges von den geſtohlenen Waren iſt ſpäter zur Stelle geſchafft wor=
Den. Dem N. wurden mildernde Umſtände verſagt und das Urteil lautetz
gegen ihn auf 5 Jahre Zuchthaus nebſt 10jährigem Ehrverluſt und
Buläſſigkeit unter Polizeiaufſicht, gegen D. auf 3 Jahre
(6 Monate Gefängnis nebſt 5jährigem Ehrverluſt (abzüglich 2
Monate Unterſuchungshaft bei jedem) und auf 1 Jahr Gefängnis
wegen den nicht verhafteten K. Brutale Ausſchreitungen der Arbeiter=
unä
hätte zu Bluwvergießen. chaft im Betriebe der Firma Opel=Rüſſelsheim ſpielten ſich
rvährend des letzten Jahres mehrfach zum Zwecke der Erpreſſung tarif=
nvidriger
Vorteile wiederholt ab. Es liegt in der Natur derartiger Vor=
gänge
, daß von den Tätern nur einzelne in geringer Zahl zu faſſen bzw.
u überführen ſind, und dies iſt mit dem 25jährigen Fabrikarbeiter Peter
tichafliche Gefühle gege Wetri aus Biſchofsheim und dem 33jährigen Metallſchleifer Wendelin
Werkau aus Rüſſelsheim der Fall. Sie zeichneten ſich aus, als nach
ärhnlichen Vorgängen im Sommer und einer Tarifregelung vom Novem=
wer
(mit vereinbarter Geltung bis Mitte Februar) trotz allen Entgegen=
vommens
der Fabrikleitung und ungeachtet ihrer Warnungen abermals
am Dezember ſeitens wilder Kommiſſionen der Weg der Ungeſetzlichkeit
roeſchritten wurde. Beide bedrohten den Direktor Dr. Scholz, nachdem
rmian in die Räume der Betriebsleitung eingedrungen war, und beſonders
WB. benahm ſich aufs unflätigſte. Wegen der von ihm und einem dritten
lelngeklagten, Fabrikarbeiter G. Heinrich Dambmann aus Rüſſels=
eim
, gegenüber Direktor Sch. begangenen Beleidigungen iſt der Straf=
entrag
des Verletzten zurückgezogen, weshalb inſofern das Verfahren ein=
preſtellt
werden mußte. Der fragliche Erpreſſungsverſuch, auf
hren hin dann durch die Firma die Fabrik vorübergehend ſtillgelegt wor=
en
iſt, war auf Erlangung einer Beihilfe von 1000 Mark für Verhei=
. . der im Jchre 194 vatete und von 800 Mark für Ledige gerichtet. Es wurden P. zu 3 und
B. zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Letzterer befindet ſich
aben wegen kommuniſtiſcher Umtriebe in Unterſuchungshaft, war zur
WBerhandlung vorgeführt und trat ſehr dreiſt auf. Für zwei in Frank=
furt
a. M. und hier gemeinſam ausgeführte Ladendiebſtähle
ſuinter dem Deckmantel des Kaufliebhabers) erhielten der rückfällige, 20
sahre alte Schuhmacher Ludwig Vollhardt 1 Jahr und der 17 jäh=
yiige
, unbeſtrafte Schneider Wilhelm Weicker, der zurzeit in anderer
SSache verhaftet iſt, 6 Monate Gefängnis. Beide ſind von hier,
gufdrängen zu laſſen. Er ſolle ſtets daran denken, daß er der
äaiſer ſei und das Recht habe, zu tun, was ihm beliebe. Als ſie
non Auguſt 1915 die Abſetzung des Großfürſten erfährt, ſchreibt ſie
oll Freude: Ich kann keine Worte finden, um Dir zu ſagen,
wie voll mein Herz iſt. Du haſt niemals ſo viel Entſchiedenheit
gezeigt, und es wird nicht lange dauern, bis die Früchte dieſes
ſten Willens offenbar werden. Gute Nacht, wein Lichtſtrahl,
ſh erwarte Deine Küſſe mit Ungeduld. Immer wieder beſchwört
ſiteben Zaren, nur ſeinen eigenen Plänen zu folgen und feſt wie
ann Felſen zu bleiben. Im Mai 1916 ſchreibt ſie aus dem Ge=
ſtingnis
an ihn: Wir ſind jetzt ſchon drei Wochen hier. Es hat
ſecen Tag geregnet. Marie ſchreibt heilige Texte ab und Niko=
laus
lieſt uns wie gewöhnlich aus der Bibel das Evangelium
dies Tages vor. Baby (der Zarewitſch) hat ſich am Knie verletzt.
uceh habe ihn in Maries Bett gelegt. Seine Schweſtern werden
muf Matratzen auf dem Boden in dem anderen Zimmer ſchlafen.
Der letzte Brief iſt vom 16. Juli datiert, dem Tag, bevor ſie und
Mie kaiſerliche Familie ermordet wurden: Ein grauer trüber
Morgen, aber nachher Sonnenſchein. Ich habe mit Nikolaus
Sözique geſpielt..
ABC. Drahtleſe Telephvnie zwiſchen Berlin und Moskau.
2ie Moskauer Prawda vom 15. März berichtet über die in
dar Funlentelegraphie in Sowjetrußland erzielten Erfolge. Ab=

ſopa an erſter Stelle! Der Sowjet für Arbeit und Verteidigung
besabſichtigt, noch eine Reihe moderner Rieſenſtationen zu errich=
ii
. Die eine im Bau begriffene Station wird die größte der
ASelt ſein mit einer den ganzen Erdball umfaſſenden Reichweite.
Weiter erzählt das Blatt von einer Erfindung des In=
wicurs
Bontſ==Brujcwitſch auf dem Gebiet der drahtloſen
Toceonie. Ein in Moskau errichteter Radiofernſprecher dieſer
ſurt ermöglicht es, Geſpräche auf eine Entfernung bis zu 4500
AZerſt (1 Werſt gleich 1,06 Kilometer) zu übermitteln. Geſpräche
in Moskau ſind deutlich in Tſchita, Irkutsk, Semipalatinsk und

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. April 1921.

Seite 3.

lebten von der Erwerbsloſenunterſtützung und entwendeten in dem
Frankfurter Geſchäft 9 Selbſtbinder von 630 Mark Wert, wobei W. da=
mit
abgefaßt wurde. Aus einem hieſigen Laden waren nach ihrer An=
weſenheit
ein Sweakeranzug und ein Hemd von einigen hundert Mark
Wert verſchwunden. Die letztere Aneignung leugnen ſie, ebenſo will V.
nichts von W.s Wegnahme der Kravatten gewußt haben, doch iſt ihr plan=
mäßiges
Zuſamenwirken zweifellos. Der vor Kurzem nach Strafver=
büßung
in Freiheit gelangte V. wurde zugleich mit dem nunmehrigen
Urteil wegen Fluchtverdachts verhaftet, entwich ſofort vor der Tür des
Sitzungsſaales und konnte nach hitziger Verfolgung in der Bismarckſtraße
trotz Widerſtands ergriffen werden. Schwerer Diebſtahl eines Motor=
rads
von 12000 Mark und eines Damenfahrrads von 1000 Mark Wert
trug dem bisher unbeſtraften, 28jährigen Fabrikarbeiter Georg Breit=
wieſer
aus dem Odenwald 8 Monate Gefängnis ein. Er war in
Rüſſelsheim beſchäftigt und wurde angeblich von dem inzwiſchen ver=
ſtorbenen
Arbeiter Stiel zur Tat verleitet. Beide reiſten nach Neu=
ſtadt
i. O., wo Br. von früher mit den Verhältniſſen vertraut war, und
ſuchten nachts das Anweſen des Arztes Dr. Zurmeyer mittels Einbruchs
heim. Das Damenrad zerlegte St., um die Bereifung, den Freilauf und
andere Teile für ſich mitzunehmen, und auf dem Motorrad machten
beide Diebe die Rückfahrt. Durch anonyme Anzeige erfolgte nach ge=
raumer
Zeit die Entdeckung und Beſchlagnahme des Motorrads bei Br.,
ehe es (wie St. beabſichtigte) ins Ausland verſchoben war.
8 Provinzialausſchuß. Geſuch des Leopold Emil Rheinſtrom
hier, Kleine Bachgaſſe 9, um Erteilung eines Wandergewerbeſcheins
für 1921. Der inzwiſchen angeblich nach Wien gereiſte Geſuchſteller will
das Gewerbe als Muſiker im Umherziehen betreiben. R. iſt in Ober=
achern
(Baden) geboren und zählt zu den herumziehenden inländiſchen
Zigeunern; er iſt vor dem Kriege wegen Diebſtahls, Bettelns und Land=
ſtreicherei
beſtraft. Die letzte Strafe datiert aus 1914. Wegen der er=
littenen
Strafen iſt der Wandergewerbeſchein verſagt, wogegen Antrag=
ſteller
Beſchwerde verfolgt, die verworfen wird.
* Heſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffent=
liche
Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den 9. April,
vormittags 9½ Uhr: 1. Geſuch des Erich Max Müller in Wiesbaden
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Fiſchtor=
ſtraße
Nr. 12 in Mainz. 2. Anſinnen des Kreisdirektors des Kreiſes
Heppenheim an die Gemeinde Mörlenbach wegen Teilnahme an den Her=
ſtellungskoſten
einer Brücke.
Warnung vor unlauteren Darlehensvermittlern. Das Polizei=
amt
teilt mit: Wir haben ſchon wiederholt vor dem unlauteren Ge=
ſchäftsgebaren
gewiſſer Darlehensvermittler ge=
warnt
, die ſich zur Vermittlung oder Beſchaffung von Darlehen unter
anſcheinend günſtigen Bedingungen erbieten, denen es aber vielfach
weniger um die Beſchaffung der Darlehen zu tun iſt, als um die Er=
zielung
von Gewinn; entweder machen ſie die Behandlung der Dar=
lehensgeſuche
von der Vorauszahlung eines die wirklichen Auslagen über=

ſpekten den Darlehenſuchenden eine ſogenannte Geldoffertenliſte, das iſt
ein umfangreiches Verzeichnis von Darlehensvermittlern und Dar=
lehensgebern
, gegen Bezahlung einer Gebühr, die meiſt durch Nachnahme
erhoben wird. Wie berechtigt dieſe Warnung iſt, beweiſt die Tatſache,
daß fortwährend Verurteilungen derartiger Perſonen wegen Betrugs
zu empfindlichen Strafen bekannt werden. Da auch hieſige Einwohner
durch das unlautere Geſchäftsgebaren derartiger Perſonen zu Schaden
gekommen ſind, können wir unſere Mahnung zur Vorſicht gegen=
über
unbekannten Darlehensvermittlern nur wieder=
holen
.
Zweckentſprechende Verwendung der Gelder aus der heſſiſchen
Witwenkaffe. Man ſchreibt uns: Seit 1808 beſteht ein aus bedeutenden
Beiträgen der Beamten und Lehrer angeſammelter Witwenfonds, der
mit 1. April 1898 zur Auflöſung kam. Das angeſammelte Vermögen
beträgt 4 324 790 Mark, die Zinſen mit 151 600 Mark verblieben dem
Staate. Im Landtage wurde angeregt, dieſen Witwenfonds entſprechend
zu verwenden, in erſter Linie den Witwen, deren Männer Mitglieder
der aufgelöſten Kaſſe waren, einen Zuſchuß zum Witwengehalt, zu ge=
währen
.
* Heſſiſches Landestheater. In der heute ſtattfindenden, um 6 Uhr
beginnenden Aufführung von Schillers Don Carlos, gaſtiert
Rahel Sanzara vom Deutſchen Landestheater in Prag auf An=
ſtellung
als Prinzeſſin Eboli.
C. Der Schulunterricht hat wieder begonnen. Im Realgymnaſium
iſt an Stelle des penſionierten Geh. Schulrats Münch Oberſchulrat
Dr. Ritſert getreten. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde das
Neue Gymnaſium aufgelöſt und mit dem alten Ludwig=Georgs= Gymna=
ſium
vereinigt; das dadurch frei werdende Gebäude ſoll dem Vernehmen
nach die Heimſtätte des pädagogiſchen Kurſes werden. Letzterer, der
ſeit dem Kriege auf 2 Jahre ausgedehnt iſt und ſeither nur Lehrer im
Nebenamt hatte, hat in dem Friedberger Seminarprofeſſor Dr. Vogel
jetzt einen eigenen Direktor erhalten. In den Unterkurſus wurden 20
Abiturienten neu aufgenommen. An den hieſigen Schulen begann der
Unterricht am 4. April, mit Ausnahme des Seminars für Volksſchul=
lehrerinnen
, wo das Schuljahr am 6. anfängt.
* Deutſche Demokratiſche Partei. Die am Dienstag abgehaltene
Mitgliederverſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Par=
tei
bewies durch ihren guten Beſuch, daß das Intereſfe an politiſchen
Dingen mit dem Herannahen der Landtagswahlen zu erwachen beginnt.
Auf der Tagesordnung ſtand ein Bericht von der Landes=Ausſchuß=
Sitzung in Frankfurt a. M. Herr Finanzminiſter Henrich erſtattete
den Bericht und ging dabei hauptſächlich auf den Antrag der demokra=
tiſchen
Landtagsfraktion, betr. Vereinfachung der Staats=
regierung
ein. Redner wies die ſachliche Notwendigkeit einer Ver=
minderung
der Miniſterzahl nach und machte darauf aufmerkſam, daß
ſchon auf dem Binger Parteitage im Oktober vorigen Jahres dieſe
Stellungnahme zum Ausdruck gekommen ſei. An der Diskuſſion, die
ſich, wie der Vorſitzende des Abends, Abg. Reiber, am Schluſſe her=
vorhob
, auf einer bemerkenswerten Höhe der Sachlichkeit bewegte, betei=
ligten
ſich eine ganze Reihe von Rednern, die ſich ganz auf den Boden
des Antrages ſtellten.
Der Deutſche Demokratiſche Verein des Kreiſes Darmſtadt hielt
am Mittwoch eine von auswärtigen und Darmſtädter Delegierten gut
beſuchte Generalverſammlung ab. In den Vorſtand wurden
gewählt Lehrer Ziegler und Frl. Groos als Vorſitzende, Geometer
1. Klaſſe Deſch als Schriftführer und Kaufmann S. Simon als
Kaſſierer. Der neue Vorſitzende widmete dann dem verſtorbenen Vor=
ſitzenden
des Vereins Eberſtadt, Rektor Müller, einen warmempfun=
denen
Nachruf und dankte dem von Darmſtadt verzogenen bisherigen
Vorſitzenden des Kreisvereins Darmſtadt, Abg. Loos, für ſeine der
demokratiſchen Sache geleiſteten Dienſte. Nach Erledigung einer Reihe
anderer organiſatoriſcher und agiatoriſcher Fragen ſprach Finanzminiſter
Henrich über die politiſche Lage in Heſſen, wobei er die im
Vordergrund des Intereſſes ſtehenden Probleme der heſſiſchen Polikik
Taſchkent zu hören geweſen. Am 17. Dezember 1920 hat ein
drahtloſes Ferngeſpräch zwiſchen Berlin und
Moskau ſtattgefunden in Gegenwart des Grafen Arco., Dr.
Rukop und Dr. Rusnitſchka. Die Klarheit und Deutlichkeit, mit
der die in Moskau geſprocheien Worte in Berlin zu hören gewe=
ſen
ſind, hat alle Anweſenden in das höchſte Erſtaunen verſetzt
und einen derſelben zu der Frage veranlaßt, wie ſolche Erfolge
in einem Lande möglich ſeien, von dem die Zeitungen ſchreben,
daß dort alles zerſtört ſei und die Anarchie herrſche, wem ſolle
man nun glauben, worauf ihm der anweſende Vertreter der Sow=
jetvegierung
geraten habe, nur den Tatſachen Glauben zuu ſchenken.
Merbwürdigerweiſe hat die deutſche Preſſe ſeinerzeit dieſes
bedeutſame Telephongeſpräch mit Stillſchweigen übergangen.
Es wäre intereſſant, das Urteil der deutſchen Techniker über die
Erfindung des Herrn Bontſch=Brujewitſch zu erfahren. Daß es
einem ruſſiſchen Ingenieur, der ſeine Ausbildung auf einer Tech=
niſchen
Hochſchule des vorrevolutonären Rußlands oder, was
wahrſcheinlicher iſt, in Deutſchland erhalten hat, gelungen ſein
ſoll, eine derartige Vervollkommnung der drahtloſen Telephonie
zu erſinden, iſt keineswegs ausgeſchloſſen. Dieſe Tatſache aber
als ein ausſchließliches Verdienſt der kulturellen Tätigkeit der
Bolſchewiſten hinzuſtellen, bringt eben nur die auf Propaganda
und Bluff eingeſtellte Sowjetpreſſe fertig.

wol. Ein Menſch, der ſich zu helfen weiß. Von einem Stu=
denten
der ſich zu helfen weiß, ſchreibt der Direktor einer
höheren Schule der Frankfurter Zeitung: Am Tage nach der
Reifeprüfung mar ich mit dem Ordnen der Prüſungsakten be=
ſchäftigt
; da trat einer, der eben für reif erklärten Jünglinge her=
ein
, ein kräftiger, hochgewachſener Menſch. Ich komme, um mich
zu verabſchieden, ſagte er, ich fahre morgen nach dem Ruhr=
gebiet
ab, wo ich am 1. März als Arbeiter in einer Kohlengrube
angeſtellt bin. Und dann rechnete er mir vor, daß er bei 2 ½=
monatlicher
Arbeit his 15. Mai ſoviel verdient habe, daß er da=
mit
die Koſten des erſten Studiumsfemeſters an der Univerſität
beſtreiten kann. Danach will er während der Sommerferien wie=
der
in der Grube arbeiten, um die Koſten des Winterſemeſters
wieder aufzubringen und ſofort.

berührte. Nach einer kurzen Debatte ſchloß der Vorſitzende mit herz=
lichen
Dankesworten an den Redner die Berſammlung.
* Vereinigung evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine Darmſtadts. Die
im Gemeindehaus, Kiesſtraße, abgehaltene Frauenverſammlung der hie=
ſigen
evangeliſch=kirchlichen Frauenvereine, bei der Herr Dr. med. Fiſcher
aus Jdar a. d. N. einen Vortrag hielt über die Abſchaffung bzw. Ab=
änderung
der §8 218220 des Strafgeſetzbuches hatte ſich eines ſehr zahl=
reichen
Beſuches zu erfreuen. Die Ausführungen bewirkten einen ge=
radezu
erſchütternden Eindruck auf die Zuhörerinnen und lieferten den
Beweis, welch ungeheure Folgen und Gefahren die Aufhebung der bei=
den
Paragraphen für die Geſundheit der Frauen, ſowie für unſer gan=
zes
Volkswohl bedeutet. Eine von dem Vorſtand der Vereinigung auf=
geſtellte
Entſchließung, welche dem Miniſterium und dem Reichstag zu=
gehen
ſoll, wurde den Anweſenden durch Frau San.=Rat Dr. Brückner,
welche die Verſammlung leitete, unterbreitet und fand deren allſeitige
Zuſtimmung. Sie hat folgenden Wortlaut: Die von der Darmſtädter
Vereinigung evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine einberufene Frauen=
verſammlung
verlangt im Namen ihrer mehr als 3000 Mitglieder, daß
die Beſtimmungen des Strafgeſetzbuches (§§ 218220) zum Schutze noch
nicht geborener Kinder aufrecht erhalten bleiben. Ihre Beſeitigung
oder Abſchwächung würde die Erhaltung und Vermehrung der Volks=
kraft
, ſowie das Leben und die Geſundheit zahlreicher Frauen aufs
ſchwerſte gefährden. Auch hätte ſie eine Verwilderung der Geſchlechts=
moral
von unüberſehbarer Tragweite zur Folge. Vor allem aber ſtünde
ſie im Gegenſatz zu der chriſtlichen Auffaſſung von der Heiligkeit des
Ehe= und Familienlebens, die uns evangeliſchen Frauen die erſte und
wichtigſte Grundlage für den inneren und äußeren Aufbau unſeres
Volkslebens iſt.
* Gründung einer heſſiſchen Landesgruppe der Deutſchen Geſellſchaft
zur Förderung der evangeliſch=theologiſchen Wiffenſchaft. An der Not,
die jetzt über die deutſche Wiſſenſchaft gekommen iſt, nimmt auch die
evangeliſche Theologie teil, ja, ſie leidet aus manchen Gründen beſonders
ſchwer. So iſt es wohl verſtändlich, daß ſich im Jahre 1920 eine
Deutſche Geſellſchaft zur Förderung der evange=
liſch
=theologiſchen Wifſenſchaft gebildet hat. Dieſe
Geſellſchaft beſitzt bereits mehrere Zweiggruppen (Brandenburg, Schle=
ſien
); eine ſolche im deutſchen Südweſten fehlte ihr bisher. Nun ſind
die vorbereitenden Schritte geſchehen, um eine heſſiſche Landesgruppe
ins Leben zu rufen. Ein weiterer Ausſchuß hat ſich zur Verwirklichung
des Plans zuſammengetan. Ihm gehören an: von der theologiſchen
Fakultät Gießen die Profeſſoren D. Dr. Krüger und D. Dr. Schian,
vom Oberkonſiſtorium Geheimerat D. Flöring, vom Predigerſeminar
Friedberg die Profeſſoren Velte und D. Dr. Diehl, aus der heſſiſchen
Geiſtlichkeit die Dekane Liz. Jacob in Mainz, Jaudt in Planig, Zaubitz
in Bensheim, die Pfarrer D. Waitz in Darmſtadt, Bernbeck in Okarben
und Fritſch in Ruppertsburg, von Verlegern die Herren Toepelmann
in Gießen und J. Waitz in Darmſtadt, von anderen Freunden der
Sache: Freiherr Cornel von Heyl zu Herrnsheim in Worms, Geh. Hof=
rat
Profeſſor D. Dr. Berger, Archivrat D. Herrmann, Profeſſor
D. Matthes in Darmſtadt, Landgerichtsrat Neuenhagen in Gießen, Pro=
feſſor
Lampas in Friedberg. Die Gründungsverſammlung
findet im Zuſammenhang mit der Wormſer Lutherfeier am Dienstag,
den 19. April, vormittags 9 Uhr, in Worms im Gemeindeſaal der
Lutherkirche ſtatt. Jeder, der helfen will, iſt dabei willkommen.

Freitag, den 8. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 4, Beſtellmarke
Nr. 4 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 4, 800 gr Brot, Bezugs=
marke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Zuſatzmarken: Die Ausgabe von Zuſatzmarken für werdende
und ſtillende Mütter iſt für den
1. Bezirk am 1. April, 5. Bezirk am 6. April,
2. Bezirk am 2. April, 6. Bezirk am 7. April,
3. Bezirk am 4. April, 7. Bezirk am 8, April.
4. Bezirk am 5. April,
Eorned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind ab 1. April d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (3 Pfund eng=
liſches
Gewicht) zu 6. Mk. pro Doſe erhältlich.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 13 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Kernſeife: Markeufreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilyelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12Mk. für Nadelhols
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleich
ſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der Kohlenausgleich=
ſtelle
ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
3½ Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle Dienſt=
räume
bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
* Der Verein für Vogel= und Geflügelzucht (älterer Verein) hielt im
Fürſtenſaal ſeine Monatsverſammlung ab. Nach Begrüßung
der über 70 Erſchienenen widmete der Vorſitzende dem kürzlich verſtor=
benen
langjährigen Vorſtandsmitgliede Herrn Karl Heß einen ehrenden
Nachruf. Er gedachte lobend der vorzüglichen Charaktereigenſchaften des
Verſtorbenen und ſeiner unermüdlichen, jahrzehntelangen eifrigen Mit=
arbeit
im Vereinsvorſtand. Aus einer kurzen Beſchreibung über die vor=
züglich
eingerichtete Geflügelzuchtanſtalt Haus Sonneck (Beſitzer Graeve)
durch den Vorſitzenden konnten die Mitglieder manches Brauchbare zur
eigenen Anwendung und Verbeſſerung hören. Die ſeitens des Vereins
angeſchafften dier raſſereinen Stämme Hühner, die in der Märzver=
ſammlung
unter Leiſtung eines Zuſchuſſes aus der Vereinskaſſe abgege=
ben
wurden, ſind ſämtlich zur größten Zufriedenheit der Abnehmer aus=
gefallen
. Der Fragekaſten enthielt einige Fragen, die aus der Ver=
ſammlung
und durch den Vorſitzenden nach gemachten Erfahrungen be=
Darmſtädter Ausftellungen.
Kunſtpflege in Heſſen.
Die Ausſtellungsräume der Kunſtpflege in Heſſen beherber=
gen
zurzeit eine Ausſtellung von Gemälden dreier Künſtler, die
enge Beziehungen mit Darmſtadt verknüpfen und derem Werke
nicht eigentlich mehr der Kritik unterſtehen. Es ſind Kollektionen
eines künſtleriſchen Dreigeſtirns von ſeltenem Klange und Range,
die ihren unverrückbaren Platz in erſter Linie künſtleriſchen Tuns
ſeit Jahrzehnten behauptei, und den keim modern oder un=
wodern
ihnen ſtreitig machen kann: Hans Thoma, Eugen
Bracht und Philipp Röth. Drei Namen, die in der Welt
der Kunſt und Kunſtfreunde ohne jedes Beiwerk mehr beſagen
und mehr bedeuten, als Exzellenz, Geheimrat und Profeſſor, mehr
als Titel und Orden. Dem Anlaß zu dieſer Ausſtellung, die an
Zahl nicht groß iſt, aber Stücke von erleſenem Wert enthält, gab
der 80. Geburtstag Profeſſor Phälipp Röths, eines Sohnes
unſerer Stadt, der am 10. März gefeiert wurde und dem der Stän=
dige
Rat durch eine Sonderausſtellung ehren wollte. Dieſer Ge=
danke
führte von ſelbſt dazu, daß man ſich auch der beiden gleich=
artigen
Künſüler erinnerte, die in der Jugend eine innige Freund=
ſchaft
verband. Eine Freundſchaft, die ein langes Leben hindurch
bis heute anhielt und die gegründet war auf gleich gerichtetes
künſtleriſches Streben, auf gemeinſam genoſſene Schule in Karls=
ruhe
, auf gleiches Ringen und im Grunde gleiche, wenm auch ver=
ſchiedem
große äußere und künſüleriſche Erfolge. Räumlich ſind
die Freunde weit voneinander entfernt. Röth wirkt ſeit Jahr=
zehnten
in München, Eugen Bracht wohnt jetzt in Darmſtadt und
Thoma in Karlsruhe, aber das geiſtige Band, das in der Jugend=
freundſchaft
geſchlungen und das gemeinſame künſtleriſche Stre=
ben
hielt die engem Beziehungen bis heute aufrecht.
Vor einem kleinen Kreis von Geladenen wurde die Ausſtel=
lung
eröffnet. Von dem Dreigeſtirn war es nur Geheimrat Eugen
Bracht möglich, der Eröffnung beizuwohnen. Bürgermeiſter
Mueller, der Vorſitzende des Ständigen Rates ſür Kunſt, hielt
zur Eröffnuug eine turze Anſprache, in der er nach Exz. von
Römheld und Gemahlin beſonders herzlich Geheimrat Bracht be=
grüßte
den Herren Profeſſor Haupt und Ferd. Schmidt, deren
Bemühungen das Zuſtandekommen der Ausſtellung im Weſent=

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1921.

Rummer 95

Seite 4.

antwortet wurden. Durch die Mitglieder Weigold und Krautwurm
kamen Bruteier von Truten, Gänſen, Enten und Hühnern preiswert
zum Angebot. Erfreulicherweiſe iſt die Mitgliederzahl ſtetig im Wachſen
begriffen; ſo waren auch diesmal wieder ſechs Reuaufnahmen zu ver=
zeichnen
. Die koſtenloſe Abgabe von Futter an jedes Mitglied beſchloß
die Verſammlung.
* Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D. A.) Die Mitglieder wer=
den
auf die am kommenden Samstag, den 9. d. M., im Mathildenhöh=
ſaal
ſtattfindende Gründungsfeier hingewieſen. (S. Anz.)
* Ausſtellung von Sportpreiſen der heſſiſchen Schutzpolizei. Im
Schaufenſter der Kunſtpflege in Heſſen, Wilhelminenſtraße, ſind drei in
ihrer Art beſonders gelungene Kunſtwerke hieſiger Künſtler ausgeſtellt.
Es handelt ſich um Ehrenpreiſe bzw. Diplome für Meiſterſchaften, die
in nächſter Zeit innerhalb der hefſiſchen Schutzpolizei ausgetragen wer=
den
. Der Werkſtatt des Bildhauers Dipl.=Ing. Well Habicht entſtammt
die Bronzearbeit geſtiftet vom Staatspräſidenten für den Meiſter im
Waldlauf , die Architekten Dipl.=Ing. A. und H. Theis fertigten die
Meiſterfchaftsurkunden. Wenn man die vielfachen Geſchmacksirrungen
kennt, die heute noch das Gebiet der Sportpreiſe beherrſchen, wird man
die hier gegebenen Löſungen als erfreuliches Zeichen des Fortſchritts
buchen dürfen.
* Ringkämpfe im Orpheum. Bei gutbeſetztem Haufe brachte der
vierte Tag des Ringerwettſtreits folgende Reſultate: Kellermann=
Düſſeldorf hatte von Anfang an gegen den gewandten Naber keine Chan=
cen
und unterlag nach 5 Minuten einem ſchnell hintereinander wieder=
holten
Kopfzug. Weltmeiſter Weber zeigte gegen Werner=Mähren
eine beſondere Angriffsfreudigkeit. An ihm ſollte ſich mancher der allzu
bequemen Herren ein Beiſpiel nehmen; infolgedeſſen ſiegte er ſchon nach
4 Minuten durch Hüſtſchwung. Im dritten Kampfe, Luppa=Berlin gegen
Aſchner=München, kam es innerhalb 20 Minuten zu keinem Reſultat,
was man bei dem abwechſelungsreichen Kampfe allgemein bedauerte; er
verſpricht großes Intereſſe am Entſcheidungstage. Der Entſcheidungs=
kampf
Madrali=Armenien und Döhring=Oſtpreußen nahm
einen irregulären Verlauf. Erſterer hatte wohl die Lacher auf ſeiner
Seite, das ſeriöſe Sportpublikum aber fand keinen Gefallen an dieſer
Theaterſpielerei und wird ſehr bald von ihm abrücken, wenn er ſich nicht
zu einer anderen Ringweiſe bequemt. Die Zuſchauer verlangen Kampf
und keine Effekthaſcherei. Auf Befragen des Kampfleiters, warum ein
derartiges Ringen, gab er zur Antwort, daß es Kampfgebrauch in ſeiner
Heimat ſei. Döhring unterlag durch Eindrücken der Brücke in 48 Mi=
nuten
. Ueber die Kämpfe am heutigen 6. Tage ſiehe Anzeige.
* Gasvergiftung. Dienstag morgen wurde der Kaufmann Wilhelm
Thümmel, der am Kapellplatz ein Zigarrengeſchäft betrieb, im Neben=
zimmer
ſeines Geſchäftslokals, in dem er ſchlief, tot aufgefunden.
Anſcheinend hatte er auf einem Gasapparat Kaffee aufgeſtellt und war
wieder eingeſchlafen. Durch den überkochenden Kaffee wurde die Gas=
flamme
gelöfcht und das ausſtrömende Gas erfüllte ſchnell den kleinen
Raum.

Tanzabend Elly Brändel.
Es iſt ein weſentlich Anderes, wenn man zum eigenen oder
zum Vergnügen von lieben Freunden und Verwandten ſich oder
jenen etwas vortanzt, und wenn man ſich berufen fühlt, ſein
Können als Tanz=Kunſt der Oeffentlichkeit und der Kritik zu
unterſtellen. Ein zwingender Grund, die ſicher nicht kleine Zahl
der Tanzkünſtlerinnen und die noch größere derer, ſo es ſein
möchten, zu vermehren, liegt nicht vor, wenn man nicht
mehr zu geben hat, wie Elly Brändel, die ſich geſtern abend
erſtmalig in einem eigenen Tanzabend im Mathtldenhöhfaal
ſehen und von guten Freunden und Verwandten beklatſchen ließ.
Es iſt manchmal bittere Pflicht der Kritik, die Wahrheit zu
ſagen, dies iſt aber kein Grund, ſie zu verſchweigen. Man ſollte
doch nicht außer acht laſſen, daß die Tanzkunſt eben eine Kunſt
iſt, und zwar eine ſchwere und hehre Kunſt, deren Prieſterin zu
werden nur wenige auserwählt ſind. Es gibt Tänzerinnen
ja in Fülle. Und es gibt darunter, die den Mangel an dem,
was die Tanzkunſt zu ihrer Größe und Beſtimmng erhebt
ſie iſt eine göttliche Kunſt , zu erſetzen vermögen durch Raſſe
und Temperament (das aber nie ausreichender Erſatz iſt) oder
durch die körperlich plaſtiſche Geſtaltung muſikaliſcher Rhythmen,
oder doch wenigſtens durch ein auf feingeſtimmtes muſikaliſches
Fühlen und Empfinden begründetes Vermögen, durch Tanz=
bewegung
in Verbindung mit Geſte und Mimik Muſik körperlich
zu geſtalten. All dieſe Erſatzmöglichteiten liegen aber bei Elly
WBrändel nicht vor. Vielleicht war es zu früh, dieſe Elebin der
Tanzſchule Martha Fuchs (die oft ſchon äußerſt Erfreuliches ge=
leiſtet
hat) als Tanzkünſtlerin herauszuſtellen, vielleicht aber
wirkt dieſes Herausſtellen auch heilſam. Möglich, daß Elly
Brändel eine Tanzkünſtlerin geworden wäre, wenn ſie ein paar
Jahre tüchtige Ballettſchule durchgemacht hätte, ehe ſie der mehr
auf Verinnerlichung und rhythmiſch=muſikaliſche Körperbewe=
gung
gerichteten Martha Fuchsſchen Tanzſchule anvertraut
wurde, die ihr offenbar die Anfangsgründe der Tanzkunſt
nicht vermitteln konnte. So haftet der jungen Dame bei allem
guten Willen, das zu verdecken, doch zu viel Erdenſchwere an.
Es fehlt ihr auch der unbedingte innige Zuſammenklang mit
der Muſik, das ſichere Gefühl, den Körper unbedingt unterge=
ordnet
und unbewußt gehorſam dieſem muſikaliſchen Rhyth=
mus
zu wiſſen. Es genügt nicht, einen ſchön gewachſenen Tanz=
körper
in des Lebens Maienblüte, über den Elly Brändel tat=
ſächlich
verfügt, nach dem Takt der Klänge zu bewegen, auch
nicht, wenn die Papierkoſtüme noch ſo reizend, geſchmackvoll und
wirkſam komponiert ſind und berauſchend kniſtern. Zur Ver=
körperung
Griegſcher Kompoſition oder ſolcher von Strauß, Lich=
ner
, Schumann im Tanz gehört mehr, viel mehr. Die Linkeſche
Geburtstagsfreude, die dem kindlichen Körper Freiheit ließ,
mag gehen, die Kerkerſzene von Schumann war ſogar recht gut
als plaſtiſch=mimiſche Aeußerung innerer ſeeliſcher Bewegung,
alles übrige aber war flach, inhaltslos, keine Tanzkunſt.
Man kann beim beſten Willen der jungen Elevin nicht prognoſti=
zieren
, daß ſie in der ſtarken Konkurrenz der Tanzkünſtlerinnen
eine führende Stellung einzunehmen berufen ſcheint.
Am Flügel wirkte mit reifenr Verſtändnis und muſikaliſchem
Gefühl Kapellmeiſter Simon, der auch durch Solodarbietungen
das Programm bereicherte. Die hübſchen und originellen Pa=
pierkoſtüme
und die Dekoration waren von Martha Fuchs ent=
worfen
, die ebenſo wie ihre Schülerin durch Blumen geehrt
M. St.
wurde.

Kunſtnotizen.

Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.

Muſikverein. Am kommenden Sonntag vormittag gibt in
der Folge der Morgenmuſiken Herr Alexis af Enehjelm
die zweite Liedfolge von Hugo Wolf aus dem Spaniſchen Liederbuch.
Der letzte Liederzyklus dieſes gottbegnadeten Sängers iſt unvergeſſen
geblieben. Mit aller Meiſterſchaft erſchöpfte Herr Enehjelm den In=
ſalt
der Lieder. Bei ſeinen Zuhörern löſten Ergriffenheit und Beifalls=
ſtürme
ſich ab. Es gibt wohl ſelten einen Sänger, der mit ſolch ſchöner
Stimme und tiefer Muſikalität die ſchwerſanglichen und ergreifenden
Lieder Hugo Wolfs dem Herzen ſo nahe bringt, wie er. Von faſt glei=
cher
Bedeutung iſt die Klavierbegleitung, die wiederum Herr Guſti Beck
übernommen hat. Herr Dr. Noack wird eine kurze Einführung zu den
Liedern geben, die im Konzertſaal ſehr ſelten zu Gehör gebracht wer=
en
, für den kleinen Kreis im Muſikvereinsſaal aber wie geſchaffen
ind. Trotz gutem Wetter, das zu Spaziergängen lockt, wird aber dies=
mal
wohl wieder der Saal mit Kunſtbegeiſterten gefüllt und ausverkauft
ſein. Karten an Mitglieder und Nichtmitglieder zu 4 Mark bei Thies
Nachf., Schutter, Eliſabethenſtraße.

*

en, 6. April. Im Silberkranz. Nächſten Freitag
gehr das Ehepaar Gemeinderat Wilh. Spengler und Frau Chriſtine,

v. Hilgert, das Feſt der Silbernen Hockkeik. Kommenden Sonntag

bringt der hieſige Geſangverem Liederzweig im Gaſthaus Zum
weißen Schwanen das Theaterſtick Die Logenbrüder, ein Schwank in
3 Akven von Kurt Laufs umd Karl Kratz zur Aufführung. Da im hie=
ſigen
Orte das Fußballipielen der Jugend auf öffentlichem Plätzen und
in. den Straßen überhand genomen hat, daß es Erwachſenen oft nur
mit Mürhe gelingt, weiter zuu kommen, ohne eins abzubekonumen, hat die
hieſige Bürgermeiſterei die Polizeiorgane angeſvieſen, im Betpetungsfalle
einzuſchreiten.
Beerfelden, 3. April. Lutherfeier. Der hieſige Zweigver=
ein
des Evangeliſchen Bundes beging heute abend in der Turnhalle das
Gedächtnis der Apriltage des Jahres 1521, als Luther auf dem Reichs=
tag
zu Worms war. Herr Pfarrer Colin eröffnete die Feier, und nach
einem gemeinſam geſungenen Lied und einigen Gedichtvorträgen er=
griff
Herr Profeſſor Pfannmüller=Darmſtadt das Wort zu ſeinem Vor=
trag
über Luther. In äußerſt packender und feſſelnder Weiſe wußte
Redner ſein Thema zu erſchöpfen. Weitere Gedichtsvorträge und zwei
Chöre des Kirchengefangvereins verſchönten die Feier; gemeinſam wurde
das Lutherlied geſungen. Herr Pfarrer Colin dankte allen, die zum
Gelingen des Abends beitrugen, und ſchloß mit paſſenden Worten die
ſchöne Veranſtaltung.
Groß=Steinheim, 5. April. Zum Brand der Tabak=
fabrik
Bernard. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht ermittelt.
Es gehen zwar allerhand Vermutungen umm, doch muß es ſich erſt noch
erweiſen, inwietveſt ſie ſich beſtätigen, ebenſo die Gerüchte, daß bei dem
Brande arg geſtohlen worden ſein ſoll. Von der Fabrik, die in der
letzten Zeit eingeſchränkt arbeitete, ſteht nur noch ein kleiner Flügel. Ob
der Gedanke, die Fabrikadion einſtweilen etwa in gemieteten Räumen
fortzuſetzen, ſich in die Dat umſetzen läßt, wuß erſt die Zukunft lehren.
Worms, 6. April. Dr. Tannert . Der ſeit 1918 im Ruheſtand
lebende politiſche Publiziſt Dr. Tanmert iſt geſtern im Alter von 64 Jah=
ren
geſtorben. Tannert begann ſeine journaliſtiſche Tätigkeit bei der
Obdenburger Zeitung in Oldencnurg umd war Korreſpondent am Ham=
burgiſchen
Korreſpondenten. 1890 übernahm er die Leitug der Augs=
buurger
Neueſten Nachrichten und 1898 die der Fränkiſchen Morgenzeitung
in Nürnberg, im Jahre 1909 die der Wormſer Zeitung.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Zugunſten der Tuberkuloſefür=
ſorgeſtelle
in Bensheim wird dort am 14. April der Datterich ge=
geben
. Die engliſche Kirche in Bad=Nauheim, die zu Beginn des
Weltkrieges beſchlagmahmt wurde uund bis vor kurzem Zwecken der Mili=
tärbehörde
diente, wurde der Chriſtlichew Gemeinſchaft zu gottesdienſt=
lichem
Gebrauch überwieſen. Die Frühjahrsbeſtellung im Vogels=
berg
hat allgemein begonnen. Das Fahrvieh kommt gut aus dem
Stalle. Die Haferſaat iſt faſt beendigt. Der Ackerboden bebaut ſich tvum=
dervoll
; er iſt zerwüirbt, als hätte tvährend des Winters der ſtreugſte
Froſt geherrſcht. Märzenſtaub brmgt Gras und Laub. Den gibt es
veichlich. Hoffentlich bringt der April die ſchon lange mangelnde Feuch=
eigteit
. Die Winterſaat ſteht im üppigſtem Wachstum; Klee und Naps
haben ſich Geſſer durch den Winter gehalten als man glaubte. Nur iſt der
Winterſamen teilweiſe ausgewintert. In Ober=Mockſtadt ſtreikten
die Hirten. Die Schäfer, Schſveine= und Gänſehirten weigerten ſich am
1. April auf Guund ihver vom Gemeinderat nicht bewilligten Lohnfor=
derungem
, ihre anbefohlenen Schützlinge ins Freie zur treiben. Am kraſſe=
ſten
lag der Fall beim Schäfer, welcher ſeinem Lohn, der im Vorjahr
außer den Pferchgeldern und fonftigen Einkünſtem 2500 Mark in bar be=
ſtand
, auf 10 000 Mark erhöht haben wollte. Der Gemeinderat hatte ihm
7500 Mark bewilligt, welches Angebot er dann auch nach eintägigem
Streik annahm.

ONB. Maunheim, 5. April. EinbruchindasMannheimer
Nationaltheater. Ein ſchwerer Einbruch iſt heute nacht
in dem Nationaltheater verüht wvorden. Die Einbrecher haben
aus der Gaderobe des Soloperſonals zvertvolle Frack= und Herrenanzüge
und Damenkoſtüme, die in der Aufführung der Fledermaus am Abend
vorher gebraucht tvorden waren, ferner die goldene Uhr und zwei Bril=
liantringe
eines Sängers, ſolvie aus der Werkſtatt Werkzeuge, Hämmer,
Stemmeiſen ufw. geſtohlen. Die Beute wurde in dem Lederkoffer eines
Sängers fortgeſchafft. Dagegen war ihre Beute im Intendantenzimmer
nur ſehr geving. Es wird vermutet, daß die noch nicht ermittelten Ein=
brecher
, die ſehr ortstundig geweſen ſein müſſen, ſich auf dem Speicher
nach der Vorſtellung einſchließen ließen.
wd. Pirmaſens, 5. April. Aus der Schuhinduſtrie. Im
Monat März verſandte die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie mit der Poſt
172 000 Schuhpakete. Es iſt die höchſte Monatsziffer ſeit Be=
ſtehen
dieſes Induſtriezweiges. eSit 1. Januar beträgt der Verſand der
Poſtpakete die Rieſenſumme von 405 000 Stück im Werte von vielen Mil=
lionen
Mark.

Parlamentariſches.

s.w. Finanzausſchuß. In der geſtern fortgeſetzten Beratung
der Beſoldungsgeſetze erklärte zunächſt die Regierung, daß die
Einſtufung von einem Sechſtel aller atademiſchen Beamten nach der
Gruppe 12 für ſie nicht annehmbar ſei. Das Sperrgeſetz greife unter
allen Umſtänden ein, wenn eie Aufrückung nach 12 auch nach dem Dienſt=
alter
erfolge. In der Abſtimmung wurde der Antrag Oſann abgelehnt
und die preußiſche Regelung, die eine Verteilung auf die Gruppen 10
und 11 im Verhältnis 2:1 vorſieht, angenohmmen. Ferner ſwurde eine
Entſchließung angenommen, die eine Schaffung neuer Stellen in Gruppe
12 für die Bau= und Forſtverwaltung fordert, mit einem Zuſatz des Ab=
geordneten
Dr. Oſaan, der die Waſſerbaubeamten beſonders berückſichtigt.
Ueber die Einſtufung der Lehrer und Direkroren der Baugewerkſchule

lichen zur dankem ſei, herzlichen Dank zum Ausdruck brachte und
kurz auf die eingangs erwähnte Veranlaſſung zu dieſer Ausſtel=
lung
hinwies. Er teilte weiter mit, daß die Stadt Darmſtadt
den Namen Profeſſor Röths dadurch zu ehren gedenkt, daß dem=
nächſt
eine Straße nahm ihm benannt wird.
Die Ausſtellung enthält vorzugsweiſe Werke aus Privat=
oder
unveräußerlichem Eigenbeſitz der Künſtler. Von Thoma
auch eine Anzahl verkäuflicher Reproduktionen, erſtklafſige
Drucke, die ſämtlich ſigniert ſind. Sind es auch nicht viele und
bei weitem nicht alles die beſten Werke der drei Künſtler, ſo iſt die
Ausſtellungvielleicht gerade darmbeſonders in kunſtgeſchichtlicher
Beziehung intereſſant, weil ſie einen, wenn auch kleinen, ſo doch
feſſelnden Ueberblick gibt über die künſtleriſche Entwickelung der
drei Künſtler, die aus der gleichen grundlegenden Schule her=
vorgegangen
, ſo verſchiedene Wege geführt wurden, um im letz=
ten
Endziel wieder zuſammenzufinden, das ſie gemeinſam ſehen
im Dienſte des Schönen, Hehrem, in der Geſtaltung inneren Emp=
findens
und reinen ſeeliſchen Ausdrucks. Neben dieſem Kunſt=
geſchichtlichem
aber iſt es ſo viel des Erfreulichen, Schönen, Still=
beſchaulichen
und religiös Großen, daß niemand dieſe Werke
ſehen wird, ohne innere Bereicherung mitzunehmen. Seien es
nun die wundervollen, ſo typiſch deutſch empfundenen Zeichnun=
gen
Thomas, die meiſt religiöſen Inhalts, dabei aber ſo unge=
mein
menſchlich wahr uund lebendig empfunden ſind, ſeien es die
farbenfrohen, techniſch friſch und locker gemalten, großzügig ge=
ſehenem
Landſchaften Brachts oder die (beſonders aus dem 90er
Jahren) ſo feinen, in dem ſubtilen Kolorit ſtimmungsvollen, an
intimen Reizen reichen, kleinen Landſchaften Röths. Wer ſeine

Freude am Schönen ſich gewahrt hat und ſich abſeits hält von
Kampf und Kämpferiſcheu in Kunſt und Kunſtanſchauung, wird
im ſüillen Genießen dieſer Ausſtellung ſeine Freude haben und
den Veranſtaltern und dem Künſtlern Dank wiſſen.
Die Kunſtpflege in Heſſen hat weiter eine große Anzahl
Vitrinen mit ausgezeichneten Erzeugniſſen deutſchen Kunſtgewer=
bes
aus allen Gebieten gefüllt. Neue Erzeugniſſe der Erbacher

Kunſttöpferei ſind ausgeſtellt in äußerſt gefälligen For=
men
und Farben. Die bemalten Schachtelu und Truhen von
Kunſtmaler Nover, die ſich zu einem ausgedehnten Zweige
heimiſchen Kunſtgewerbes ausgewachſen haben, ſind in unzähli=
gen
, einander übertreffenden Muſtern in Form und Farbe ver=
treten
. Daneben feinſte feminine Handarbeiten, Goldſchmiede=
kunſt
uſw. uſw. Der Darmſtädter Bildhauer Ferd. Scheich
ſtellt zwei fein empfundene, gut komponierte und in Einzel=
heiten
ſubtil modellierte Figurem religiös=menſchlichen Vor=
wurfs
aus, die Beachtung verdienen.

Schwarzweißckunft.
Wilhelm Lenz, ein Darmſtädter, jetzt in Berlin wirken=
der
Künſtler, hat eine Anzahl deutſcher Landſchaften in Feder=
zeichnung
feſtgehalten, die in mehr als einer Hinſicht Beachtung
heiſchen. Die Blätter ſind auch als Mappenwerk erſchienen und
in den Buchhandlungen zu haben (Erſchaut und Erwandert
16 deutſche Landſchaften von Wilhelm Lenz, Begleitwort von
Rich. Braungart, Verlagsanſtalt für vaterländiſche Geſchichte und
Kunſt, Berlin). Die Blätter ſind an ſich nicht reine Landſchafts=
wiedergabe
, wenn auch in erſter Linie und in allem der deutſche
Landſchaftscharakter betont und die Liebe zu ihm die Feder ge=
führt
hat. Es ſind Stimmungen wie ſie der naturliebende
Wanderer und der durch Schönheit gefeſſelte Künſtler erſchaut
hat. Voll Inhalt und oft im Charakter von Romantik erfüllt.
Mondnächte und Tauwetter haben den Künſtler ebenſo gefeſſelt
wie freundliche, ſonnendurchleuchtete Landſchaften mit Birken
und lachenden Auen. Berg und Halde, Heide und See, einſame
Gehöfte, Felſenquellen und freundliche Städte am Neckar, wie
alte Tortürme und die liebliche Bergſtraße gaben ihm Motive
für ſeine Feder. Sind manche der Blätter auch recht ſachlich
gezeichnet, ſo ſind andere wieder rein als Kunſtblätter zu be=
werten
, alle aber dienen dazu, Freude an der Natur zu ver=
breiten
, zu lehren, wie man die Natur ſehen ſoll, und zeigend,
was ſie gibt, wenn man ſie offenen Auges und warmen Herzens
durchwandert,
A. St.

entſtand eine lange Debatte, da die Regierung ſich außerſtande erflärt,
den Antrag des Unterausſchuſſes anzunehmen, der für die Direktoren die
Aufſtiegmöglichbeit nach 12 und für die Lehrer eine ſolche nach 11 ver=
langt
. Hievüber fowie über einen denſelben Gegenſtand betreffenden
Antrag Soherr (Ztr.) wurde der Beſchluß ausgeſetzt. Fortſetzung der
Beratuungen am Donnerstag vormittag.

Verſicherung und Haftpflicht für
Reiſegepäck.
Zeitgemäße juriſtiſche Betrachtungen von Dr. jur. Roeder.
Trotz der erhöhten Reiſepreiſe wird weiter fleißig gereiſt. Dabei
kann man häufig die Beobachtung machen, daß viele Geſchäftsleute.
Waren als Handgepäch aufgebew. Das mag in vieler Hinſicht prak=
tiſch
ſeim, beſonders für diejenigen Reiſenden, die eine eilige oder
rare Ware aufkauften; vielleicht auch in gleicher Hinſicht für die
immer noch nicht ausgeſtorbenen Hamſterer. Gerät ein ſolches
Gepäck aber in Verluſt oder wird es beraubt, ſo iſt ſein Beſitzer
recht übel daran, denn § 96 der Eiſenbachm=Verkehrsordnung
(E. V.O.) fagt ausdrücklich, daß die Bahn jede Haftung ablehnen
hann, wenn Gegenſtände unter unrichtiger Bezeichnung zur Auf=
lieferung
kommen.
Die Vermengung von Handelswaren, mit dem Reiſegepäck
verwiſcht den Begriff des letzteren. Die E.V.O. verrät uns nicht,
was als Reiſegepäck anzuſprechen iſt. Die hierfür maßgebende
Beſtimmung (31) ſpricht nur von Reiſegepäck‟. Der Eiſenbahn
wird nicht die Pflicht auferlegt, nachzuforſchen, ob ſich in dem
eingelieferten Stück wirkliches Reiſegepäck beſindet. Das würde
den Verkehr aufhalten. Demnach bleibt es der Verkehrsanſchau=
ung
überlaſſen, zu beſtimmen: was als Reiſegepäck gelten kann.
Hierzu würden nur ſolche Sachen gehören, die dem perſönlichen
Gebrauche des Reiſenden dienen bezw. die dem Zwecke der Reiſe
endſprechem (Urteil des Reichsgerichts T 151/19).
Handelsware, die man eilig mit nach Hauſe bekommen will,
ſoll man daher lieber mittels Eilgut auflicfern. Geht das Stück
verloren oder wird es beraubt, ſo muß die Bahn nach den Geſetz
und der Rechtſprechung den völligen Wert der Sendung erſetzen
(Urteil bes Reichsgerichts T 142/19 i. Leipziger Zeitſchrift 1920,
387).
Nun könnten Reiſende, die ſich der Unbequemlichkeit des Ver=
packens
uſw. nicht ausſetzen wollen, auf den Gedanken kommen,
es bei der Vermengung von Handelsware und Reiſegepäck zu be=
laſſen
, das Reiſegepäck aber gut verſichert einzuliefern. Jede
Gepäckabfertigungsſtelle beſorgt ja infolge eines Uebereinkom=
mens
der Eiſenbahn mit einigen Verſicherungsanſtalten die Ver=
ſicherung
zugleich und zwar durch Aufkleben von Verſicherungs=
marken
auf den Gepäckſchein. Die aber ſo denken, kommen vom
Regen in die Traufe, denn Waren zu Handelszwecken ſind von
der Verſicherung ausgeſchloſſen. Doch bei dieſer Feſtſtellung höre
ich viele meiner Leſer ausrufen: Bleibem Sie mir vom Leibe mit
der Reiſegepäckverſicherung. Erſt kürzlich hatte ich eimen Schaden
von . . . . . . . Mark (meine Feder ſträubtsſich, die Summe auszu=
ſchreiben
, dem Verluſüträger jonglierem imumer mit ungeheueren
Schadensſummen), und was habe ich bekommen? imem Trink=
geld
! Nun ja, die Verſicherungsgeſellſchaften habew in der Tat
ein kleines Hintertürchen in ihren Allgemeinen Verſicherungs=
beſtiyymungen
offen, durch das ſie zwar nicht mit völliger, aber
doch mit teilweifer Verpflichtung entſchlüpſew können.
Gemeint iſt damit Ziffer 3 der gen. Bedingungen. Dicſe
werden in der Regel von Reiſenden kaum beachtet. Und Ver=
ſicherungsgeſellſchaften
müſſem in Anbetracht der zahlreichen
Schadenerſatzfälle auch eine ſolche Beſtimmung haben, ſonft kön=
nen
ſie nicht zum Profite konnmen. Der ſtets eilige Reiſende ſieht
nur nach den fettgedruckten Lettern dieſer Bedingungen, in wel=
chen
von der Verſicherung gegen Verluſt ſw. und von dem vol=
len
Erſatz des entſtandenen Schadens, ja ſogar einſchließlich
des entgangenen Gewinns die Rede iſt. Die ſchwach gedruckten
Stellen, wie Ziffer 3, fallen ihm zvewiger in die Augen. Er Eieſt
fre vielleicht erſt, wenn er’s ſich in ſoinem Wagenabteil bequem ge=
macht
hat und die Dummheit, die er durch eine unüberlegte Ver=
ſicherung
machte, dann nicht mehr korrigiert werden kay. Da=
rum
ſoll es Zweck dieſer Zeilen ſein, die Reiſenden zu belehren,
wie man richtig verſichert.
Ehe man abreiſt, vergewiſſere zwan ſich darüber, welche Ge=
genſtände
man im Reiſegepäck als ſchwachverſicherungsfähig füh=
ren
kann. Es ſind das Schmuckgegenſtände, echte Perlen, Edel=
ſteine
, Uhren, Gold= und Silberfachen, ſonſtige Koſtbarkeiten
(Spitzeny, Stickereien, Pelzſachen, Kumſtgegenſtände und dergleichen
von erheblichem Wert; dieſe ſind nur bis zu 25 v. H. des Geſamt=
wertes
höchſtens bis zu 2000 Mark mitverſichert. Bargeld, Bank=
noten
, Briefmarkewfammlungen, Urkunden, Wertpapiere, Filme
und, wie bereits erwähnt, Handelsware, ſind von der Verſiche=
rung
ausgeſchloſſen. Dann notiere man ſich die Sachen, die man
mitzunehnten gedenkt, einzeln auf ein Blatt. Bei der Berechnung
des Wertes der einzelnen Stücke können die Preiſe gewählt wer=
den
, die man für neue Stücke dergleichen Art zahlt. Denn gehen
ſie verloren, muß man ja doch dieſen Preis bezahlen. Dann zählt
man die Zahlen zuſammen und die Endzahl beftimmt man für
den Verſicherungswert. Dabei iſt der Wert des Koffers uſw. nicht
zu vergeſſen. Zu dieſem Geſchäft zieht man einen Zeugen zu,
der dasſelbe beſcheinigt und noch bekräftigt, daß in dem Koffer
uſw. ſich die notierten Sachen befunden haben. Geht nun wirk=
lich
das Gepäck verloren oder werden Teile davon beraubt, ſo
muß die Verſichenng für den entſtandenen Schaden völlig haften.
Meiſt wird aber nicht ſo gehandelt. Die Reiſendew denken
erſt im letzten Augenblick an die Verſicherungsabſicht. Kommt
dann ein Schaden vor, dann erſt geht der Reiſende dem Schaden
auf den Grund; er gibt in ſeinem Antrage auf Erſatz eine viel
höhere Summe als die Verſicherungsſumme an. Die Geſell=
ſchafden
könnem ſich natürlich nicht darauf einlaſſen, ſveil hier eine
Unterverſicherung vorliegt, ſür die ſie nach Ziffer 3 der Allg.
Verſ.=B. nur im Verhältnis zum Geſamtwerte haften. Hat z. B.
der Wert 28 000 Mark betragen, für 8000 Mark ſind Sachen ver=
loren
gegangen und die Verſicherung betrug nur 4000 Mark, ſo
kann der Verſicherte nur 3,5 Teile von 4000 Mark, alſo 1144 Mark,
erhalten und das guch nur, vorausgefetzt, daß die geraubten
Sachen ſich in dem Gepäck uſw. befanden.
Hat der Reiſende in ſeinem Reiſegepäck keine Handelsware
eingepackt, ſo kann er nach der kargen Abfindung durch die Ver=
ſicherung
rückſichtlich des Reſtſchadens ſich an dem Eiſenbahnfis=
kus
ſchadlos halten. Die Eiſenbahn haftet für Gepäckſchaden un=
begrenzt
(88 35, 8495 E.V.O.; Urteil des Oberlandesgerichts
Poſen in Rechtſpr. Oberl. Ger. 34, 391). War jedoch das Gepäck,
wie in unſerem Falle, nur mit 4000 Mark verſichert, ſo hat der
Geſchädigte zu erkennen gegeben, daß die Sachen für ihn nicht
mehr Wert hatten, folglich iſt die Eiſenbahn verpflichtet, nur noch
2856 Mark zu erſetzen.
So unbefriedigend das Ergebwis eines ſolchen Schadenerſatz=
begehrens
ſein mag: der Reifende hat ja durch eine wahrhaftige
Angabe das Mittel in der Hand, ganz ſchadlos aus der Sache
hervorzugehen. Uind für diejenigen, die übermäßig hohe Ver=
ſicherungsſummen
angeben, gilt der Rechtsſatz, daß weder die
Verſicherung noch die Haftpflicht der Eiſenbahn das Mittel ſein
ſoll, ſich vorteilhaft bereichern zu können. Beide ſollen nur die
Wunde heilen, die durch Verluſt uſw. geſchlagen worden iſt.

Vermiſchtes.

Der 27. Deutfche evangeliſche Kirchengeſang=
vereinstagwird
am 10. und 11. Mai in Mannheim abgehalten.
In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der deutſchen Kirchengeſangvereine
am 10. Mai findet außer wick

inuſitkaliſcher Werke für den Gottesdienſt ſtatt; bei der Hauptverſammlung
am 11. Mai wird Geheimrat Profeſſor D. Smend=Münſter i. W. über
Heinrich Schützens Auferſtehung vortragen, in dem Feſtgottesdienſt wird

Profeſſor Dr. Otto Frommel=Heidelberg die Feſtpredigt halten. Die
muſikaliſchen Darbietungen ſind vortrefflich ausgewählt und ſehr reich=
haltig
, ſowohl im Feſtgottesdienſt, wvie im Orgelkonzert von ArnoLand=
mann
und in der Muſitfeier im Nibelungenſaal. Es wirken dabei Mann

heimer uund Karlsruher Chöre unter Leitung des Landesbirchenmuſikdirel=

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und rote Fahne
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[ ][  ][ ]

Nummer 95.

Beteiligung eine Feſtfahrt nach Worms ſtattz, wuozuu Paß für das beſetzte
und unbeſetzte Gebiet mitzuſbringen iſt. Annneldungen bezüiglich Quuar=
tier
, Aitzageſſen umb Feſtfahrt mach Worms nimmt Stadtpfarrer Maler=
Mannheim, R. 1, 13, entgegen.

Der Kommuniſtenputſch.
Berlin.

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* Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.) Nach einer Blätter=
meldung
aus Halle führte die Aushebungdes ſogenann=
ten
kommuniſtiſchen Stabs quartiers in Halle
zur Aufdeckung der ganzen Organiſation der kommuniſtiſchen
Putſchleitug. Die Oberleitung des Aufſtandes befand ſich in
den Händen eines gewiſſen Robert Kruſe, Verlin. Unter den
beſchlagnahmten Karten und Schriften befinden ſich Situa=
tionsberichte
und Pläne über die Organiſation des Aufſtandes
ſowie über den Zeitpunkt des Losſchlagens. Eine Anzahl von
Papieren liefert den Beweis, daß aus Rußland Informa=
tionen
, Aufrufe und Geldſewdungen kamen.
Berlin, 6. April. (Wolff.) Für den bei einem Fluchtver=
ſuch
erſchoſſenen Obermaſchiniſten Sylt fand heute mittag im
Saale der Brauerei Bötzow am Prenzlauer Berg eine Trauer=
feier
ſtatt, an der ſich zahlreiche Kommuniſten und Unabhän=
gige
beteiligten. An dem Zuge, der ſich nach Schluß der Feier
nach dem Gemeiendefriedhof in Friedrichsfelde bewegte, nahmen
etwa 20000 Perſonen teil, die viele Kränze mit roten Schleifen
und rote Fahnen und Schilder mit Aufſchriften trugen. Der
Straßenbahnverkehr mußte in den Straßen, die von dem Zuge
paſſiert wurden, abgelenkt werden. Die Schutzpolizei hielt ſich
überall vollkommen zurick. Die Trauerfeier und der Marſch
nach Friedrichsfelde ſind ohne Zwiſchenfälle verlaufen.
Die Arbeiter der Städtiſchen Gaswerke in Charlot=
tenburg
ſind trotz Abratens der Betriebsräte in den Aus=
ſtand
getreten. Die Notſtandsarbeiten werden verrichtet. Man
hofft, die Arbeiter morgen wieder zur Aufnahme der Arbeit zu
bewegen.
Der wegen Verbreitung einer Nummer der Roten Fahue
angeklagte Drechslerlehrling Bardick wurde vom außerordent=
lichen
Gericht zu einer Woche Gefängnis verurteilt, die
als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gilt.
Aus dem mitteldeutſchen Aufſtandsgebiet.
* Berlin, 6. April. Wie der Berl. Lokalanz. aus Halle
meldet, haben landwirtſchaftliche Korporationen und Bauern=
ſchaften
der Probinz Sachſen an den Oberpräſidenten Hörſing
Tekegramme gerichtet, in denen erklärt wird, daß die Pro=
vinz
Sachſen noch keineswegs von Banden gefäu=
bert
ſei und die Bauern Selbſtſchutzorganiſationen
bilden würden, wenn nicht ſofort Reichswehr eingeſetzt
werde. Als Antwort darauf beſteht in einem Telegramm an die
Landräte der Provinz der Oberpräſident auf der rückhaltloſen
Durchführung der Verordnung des Reichspäfidenten vom 30.
Mai 1920. Nach einer weiteren Meldung des Blattes ſind
geſtern in Bitterfeld neue Verhaftungen von Kommuniſten
erfolgt. Mehrere von den Verhafteten führten große Geldbeträge
bei ſich, die ſie von Hölz erhalten haben wollen. In Naum=
burg
fand man auf den Eiſenbahnſchienen ein Paket mit
Sprengſtoff. Auch bei Artern wurde ein Paket mit Dynamit=
patronen
und Zündſchnur gefunden, das ofſenbar zur Sprengung
der Naumburger Bahnſtnecke dienen ſollte.
Dem Berl. Tageblatt zufolge erklärte bei Verhandlungen
mit dem Bergarbeiterverband die Direktion der Mansfelder
Bergwerksgewerkſchaften, daß ſich die Wiederaufnahme der Ar=
beit
auf den Schächten und Hütten erſt allmählichermög=
lichen
laſſe. Bei der Arbeitsaufnahme würden in erſter Linie
Familienväter berückſichtigt werden.
Magdeburg, 5. April. (Wolff.) Die Meldeſtelle
des Oberpräſidenten teilt mit, daß aus der ganzen Pro=
vinz
keine beſonderen Nachrichten vorliegen. Die Streifen dauern
fort. Verſprengte Aufrührer werden immer noch feſtgenommen.
Die Ausnahmegerichte nahmen ihre Tätigkeit auf. Der Rück=
tyansport
der Reichswehr in die Garniſonen hat begonnen. Die
Verhuſte der Schutzpolizei während der Aufruhrbewegung ſind
36 Tote, 57 Verwundete, 1 Vermißter.
Hamburger Kommuniſtenprozeß.
Berkin, 6. April. Wie die Blätter melden, begann in
Hamburg heute die erſte Verhandlung des außerordentlichen
Gerichts gegen die an den Unruhen in Hamburg beteiligten Per=
ſonen
. Ein 20 Jahre alter Maſchinenbauer, der auf dem Dache
des Direktionsgebäudes der Werft von Blohm u. Voß die rote
Fahne gehißt hatte, wurde zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt.
Eine Frau erhielt 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus, weil ſie einen
niedergeſchoſſenen Poliziſten durch Fauſtſchläge und Fußtritte
ins Geſicht ſchwer mißhandelt hatte.
Die Aburteilung der kommuniſtiſchen Verbrecher.
Berlin, 6. April. Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
. Wie bis heute feſtſteht, ſind ungefähr 900 Kom=
muniſten
in Duisburg, durch das Kriegsgericht abge=
urteilt
worden. Die Strafen der Verurteilten betrugen
im Mindeſtfalle ein Jahr. Unter den Verurteilten be=
findet
ſich ein Teil rechtsrheiniſcher Arbeiter, ſowie ein Teil
Frauen. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Dr. Gabriel iſt zu
fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
Die Verurteilten werden nach dem Aachener Gebiet abgeſchoben.

Arbeiterbewegung.
Berg= und Transportarbeiter.
Eſſen, 6. April. (Wolff.) In der Ueberſchichten= und
Dohnfrage haben geſtern hier zwiſchen den Bergarbeiterorganiſa=
tionen
und dem Zechenverband Verhandlungen begonnen, die bis
zum ſpäten Abend dauerten. Die Verhandlungen werden am 7. April
in Berlin fortgeſetzt werden.
In einigen Berliner Zeitungen findet ſich die Mitteilung, daß ſich
ber Reichsarbeitsminiſter dieſer Tage in das Ruhrgebiet
begeben wolle, um neue Einigungsverhandlungen in der Ueber=
Fchichtenfrage zu führen. Die Nachricht iſt unzutreffend.
Es ſind zwar neue Verhandlungen über die Durchführung des kürzlich
gefällten Schiedsſpruchs im Gange, doch iſt eine Reiſe des Reichsarbeits=
miniſters
in das Ruhrrevier zu dieſem Zwecke nicht in Ausſicht ge=
nommen
.
Frankfurt a. M., 6. April. (Wolff.) Nach 5ſtündigen Ver=
Handlungen iſt heute abend zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeit=
mehmern
des Transportgewerbes eine Einigung erzielt
worden. Die Transportarbeiter unter 20 Jahren erhalten eine Lohn=
erhöhung
von 12 Prozent und diejenigen über 20 Jahre eine ſolche von
S Prozent; Schwerarbeiter bekommen 10 Prozeut. Das Abkommen hat
Gültigkeit bis 30. April d. J. Die Arbeit wird am Donnerstag
morgen in vollem Umfange wieder aufgenommen.
Die Landarbeiter.
Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.) Nach einer Meldung des Lokal=
anzeigers
aus Greifswald drangen auf dem Gute Müſſow etwa 30
wolniſche Schnitter auf zwei Wirtſchaftsbeamte des Gutes ein,
aveil einem Schnitter die Arbeitspapiere verweigert worden waren.
Beide Beamte, die mit Schußwaffen den Angriff abwehrten, wurden
Fchwer verletzt. Der Landrat begab ſich mit Polizeimannſchaften an
Hen Tatort. Die Arbeiterſchaft des Gutes beabſichtigt, in den Streik zu
kreten.
Wie der Lokalgnzeiger aus Swinemünde meldet, dehnte ſich der
Landarbeiterſtreik auf der Inſeluſedom, der bisher nur
wvenige Güter umfaßte, weiter aus. Die Aufſichtsbehörde kündigte das
Einſetzen der techniſchen Nothilfe an.

Zuchthausrevolte.
Görlitz, 6. April. (Wolff.) Wie uns von zuſtändiger
Stelle mitgeteilt wird, veranſtalteten die Sträflinge des hie=
ſigen
Zuchthauſes zum Proteſt gegen Anordnungen der Di=
rektion
heute morgen gegen 8 Uhr auf Verabredung in ſämt=
lichen
Sälen ungeheure Lärmſzenen und zertrümmerten
die Einrichtungsgegenſtände und ſonſtige Utenſilien.
Die ſofort herbeigerufene grüne und blaue Polizei ſtellte
innerhalb kurzer Friſt die Ordnung wieder her. Ein Ausbruchs=

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1921.
tors Dr. 6. Poppen=Heidelberg mit. Am 12. Mau findet bei genügendar I verſuch der Stärflinge erfolgte nicht. Die Bewachung der Straf=
anſtalt
ift infolge dieſer Vorgänge verſchärft worden.

Leute, die man ſich meuken muß.
Fd. Königſtein, 6. April. Eine der traurigſten und ver=
ächtlichſten
Erſcheinungen, die mit der Beſetzung zuſammen=
hängen
, iſt das zunehmende Denunziantentum, dem nicht ſcharf
genug entgegengetreten werden kann. Ein derartiger Fall beſchäftigte
heute die Strafkammer in der Anklage gegen den Paul Börner,
den Angeſtellten einer großen Baufirma. Er wollte mit einem Auslän=
der
zuſammen in Niederhöchſtadt das Haus eines Engländers kaufen
und verlangte deshalb in Königſtein Einſicht in die Grundbuchakten.
Der dortige Amtsrichter vertritt aber die ſehr richtige Anſicht, daß dieſe
an ſich geheimen Akten nur dann eingeſehen werden können, wenn hier=
für
ein berechtigtes Intereſſe nachgewiefen wird, denn es geht nicht an,
daß ſich jeder Xbeliebige Einſicht in die Vermögensverhältniſſe eines
Hausbeſitzers verſchaffen kann. Sein berechtigtes Interefſe konnte Bör=
ner
jedoch nicht nachweiſen, weshalb er mit ſeinem Begehren abgewieſen
wurde. Er ſteckte ſich deshalb mit dem gleichen Erſuchen hinter den Orts=
vorſteher
von Oberhöchſtadt, dem jedoch aus demſelben Grunde der ver=
langte
Auszug, aus dem Grundbuchamt nicht erteilt wurde. Nunmehr
ſchrieb Börner an den Amtsgerichtsrat und drohte ihm, er werde, wenn
er den Auszug nicht erhalte, ſich an die Intereſſenvertretung der Entente=
kommiſſion
wenden. Darin erblickte der Amtsrichter eine Drohung, die
er zur Anzeige brachte. Als Zeuge ſchilderte er geſtern vor Gericht,
daß derartige Drohungen und Denunziationen gegen Beamte im beſetz=
ten
Gebiet leider überhand nehmen; es geſchehe häufig, daß man mit
derartigen Drohungen verſuche, einen Druck auf die Beamten auszu=
üben
, und zwar nicht immer erfolglos. So habe es zum Beiſpiel eine
deutſche Familie fertig gebracht durch ihre Anzeige bei der Entente, daß
für ihren franzöſichen Schwiegerſohn innerhalb weniger Tage eine Woh=
mung
bereitgeſtellk werden mußte, da ſonſt dem zuſtändigen Beamten mit
der Ausweiſung gedroht war. Börner ſuchte ſich darauf hinauszureden,
daß er in ſeinem Brief nur habe ſagen wollen, er müſſe ſich an das eng=
iſche
Konſulat in Frankfurt wenden, um von dort aus die engliſche
Adreſſe des betrefſenden Hauseigentümers zu erfahren. Das Gericht
ſchenkte ihm natürlich für dieſe Ausrede keinen Glauben und verurteilte
ihn entſprecheud dem Antrage des Staatsanwvalts wegen Beamten=
nötigung
zu 1000 Mark Geldſtrafe, wobei es betonte, daß nachgewieſener=
maßen
aus folchen Drohungen die übelſten Folgen erwachſen können.

Oberfchleſien.
* Wie die Blätter von zuſtändſiger Stelle erfahren, wird die
deutſche Regierung bei der änteralliierten Kom=
miſſion
in Oppeln Einſpruch gegen die Maßregelung der
deutſchen Zeitungen und Redakteure erheben.
Berlin, 6. April. (Wolff.) Zu der Verurteilung
bon vier oberſchleſiſchen Redakteuren zu Gefängnis
und Geldſtrafen durch das Interalliierte Sonderge=
richt
im Oppel n, weil ſie zwei Tage vor der oberſchleſiſchen
Abſtimmung irrtümlich meldeten, daß die Warſchauer Börſe ge=
ſchloſſen
worden ſei, ſchreibt die Deutſche Allgemeine Zeitung:
Das Urteik der Interalliierten Kommiſſion ſtelle beſonders des=
halb
eine ſchreiende Ungerechtigkeit dar, weil die pol=
niſchen
Blätter vor der Abſtimmung unerhörte Lügenmachrichtem
täglich und ſtündlich verbreiteten, ohne daß jemals von der Inter=
alliiertem
Kommiſſion gegen dieſe ſyſtematiſche Ver=
hetzung
und dieſen planmäßigen Lügenfeldzug
Stellung genommen worden ſei. Die Zeitung drückt die Erwar=
tung
aus, daß von deutſcher Seite gegen dieſes Urteil ſchärfſter
Proteſt erhoben wird.
Die Tägliche Rundſchau äußert ſich ähnlich und fordert ſo=
fortiges
Eingreifen der Reichsregierung. Sie ſagt, Willkür ſei
zwar eine Grundlage franzöſiſcher Juſtiz, aber deren Uebertrag=
uneg
auf Deutſchland müſſe unter allem Umſtänden verhindert
werden.
Auch andere Zeitungen weiſen auf die Parteilichkeit
der Inderalliierten Kommiſſion hin und verlangen
das Eingreifen der deutſchen Regierung.
Bayern und die Entwaffnungsfrage.
München, 6. April. (Wolff.) Die Korreſpondenz Hoff=
manm
teilt amtlich mit: Der Mäniſterrat beſchäftigte ſich in
ſeiner geſtrigem Sitzung mit der vom Reichsminiſter Dr.
Heinze im Auftrag der Reichsregierung überbrachten
Note vom 2. März. In der vom Miniſterrat beſchloſſenen Ant=
wort
an die Reichsregierung ſchlägt die baheriſche Staatsregie=
rung
mit eingehenöer Begründung vor, bei gegebenem Anlaß mit
der Entente in neue Verhandlungen wegen der Ent=
waffnungsfrage
einzutreten.
Für die zurückgehaltenen Kriegsgefangenen.
Berlin, 6. April. (Tel.=Union.) Die franzöſiſchen und
italieniſchen Kriegsteilnehmer=Organiſationen haben auf eine
Bitte der deurſchen Gruppe, des internationalen Bundes der
Kriegsopfer einen Aufruf veröffentlicht, der die Freilaſſung
der noch in Frankreich zurückgehaltenen deutſchen Kriegsteilneh=
mer
fordert. Zur Ermöglichung weiterer Schritte bitten die fran=
zöſiſchen
und italieniſchen Kameraden um Angabe der Namen und
Adreſſen der zurückgehaltenen Deutſchen. Die Angehörigen dieſer
Gefangenen werden gebeten, im Bureau des Internationalen
Bundes, Berlin SO., Brückenſtraße 6a, die nötigen Angaben zu
machen.
Das Abenteuer Karls von Habsburg.
Ein Zwiſchenfall.
Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.) Wie die Blätter aus Wien
melden, wurde der Sonderzug des Exkaiſers Karl
in Bruck a. d. Mur (Steiermark) von Tauſenden von
Eiſenbahnern, die ſich des Bahnhofs bemächtigten, auf=
gehalten
. Sie verlangten, daß der Exkaiſer eine Erklärung
abgebe, nie wieder den Verſuch zu machen, nach Oeſter=
reich
zurückzukommen. Der Zug des Exkaiſers blieb
außerhalb des Bahnhofs bei Frohnleiten ſtehen und konnte erſt
nach längeren Verhandlungen mit der Arbeiterabordnung die
Weiterfahrt ſortſetzen.
Ankunft des Exkaiſers Karl in der Schweiz.
* Buchs (Schweiz), 6. April. (Wolff.) Um 8 Uhr traf der
Sonderzug des Exkaiſers Karl mit einſtündiger Ver=
ſpätung
infolge der Vorgänge in Bruck in Buchs ein, be=
gleitet
von italieniſchen, franzöſiſchen und engliſchen Militärs.
Der Exkaiſer wurde von Oberſt Kießling in Empfang genom=
men
, der die Paßformalitäten erledigte. Die Weiterfahrt er=
folgte
in einem Sonderwagen des planmäßigen Zuges. Als
einſtweiliger Aufenthaltsort wurde dem Exkaiſer
Luzern angewieſen. Exkaiſerin Zita, die im Kraftwagen
in Buchs angekommen war, begleitete ihren Gemahl. Die Fahrt
machten einige Leute der Volksheerespolizei mit. Die Entente=
militärs
, die den Zug des Exbaiſers begleitet hatten, wurden
nach Ungarn zurückbefördert.
Schweiz.
Bern, 6. April. (Wolff.) Der Ständerat genehmigte
einſtinmig die Vorlage, betreffend Reviſiondes Geſetzes
über die Bundesgerichtsbarkeit, und trat dann in
die Diskuſſion der Vorlage, betreffend die Reviſion des Mili=
tärſtrafgeſetzes
, ein, um die Beſtimmumgen dieſes Geſetzes
mit dem allgemeinem Nichtlinien des Schweizer Strafrechts in
Einklang zu bringen.
Der Nationalrat hat einem Bundesbeſchluß zugeſtmmt,
der zur Verbilligung der Kohle ab 15. April und zur
raſchen Auflöſung der Kohlengenoſſenſchaft folgende Kredite be=
willigt
: 22 Millionem Frankeu an die Kohlengeſellſchaft, 2,6 Mil=
lionen
Frankem an die ſchweizeriſchen Bundesbahnen, 8 Millionen
Franken an die ſchweizeriſchen Gaswerke und 2 Millionew Fran=
ken
an die ſchweizeriſchen Torſproduzenten zur Verbilligung auch
dieſes Brennſtoffes. Zur Deckung dieſer Beiträge wird der
Bundesrat ermächtigt, eine Abgabe aus der Kohlenein=
fuhr
von höchſtens 5 Franken pro Tonne zu erheben, welche
dann nach und nach abgebaut werden ſoll. Der Rat verwarf mit
großer Mehrheit einen Andrag auf Aufhebung des Einfuhrmono=
pols
für Kohle ab 15. April.

Eeite 5.
Mie H ne
Verſchärfung der Lage?
London, 6. April. (Wolff.) Reuter meldet: Die Tuans=
portarbeiter
haben beſchloſſen, die Bergerbeiter zu unter=
ſtützen
.
London, 6. April. (Wolff.) Havas meldet: Eine Ver=
ſammlung
der Delegierten des Transportarbeiterverbandes be=
ſchloß
, wie bereits gemeldet, einſtimmig, die Bergarbeiter
zu uuterſtützen. Es wurde beſchloſſen, ſich ſofort mit den
Eiſenbahnern zwecks eines gemeinſamen Vor=
gehews
in Verbindung zu ſetzen.
Im Widerſpruch hierzu ſteht folgende Meldung:
* London, 6. April. (Reuter.) Infolge des Eingreifens
des Premiernniſters, der die Bergwerksbeſitzer und Bergarbei=
ter
aufforderte, in einer gemeinſamen Zuſammenkunft die Ver=
handlungen
wieber aufzunehmen, hat ſich die Streiklage
zum Beſſeren gewendet. Beide Parteien haben die
Einladung angenommen. Inzwiſchen haben die Eiſenbnhmarbei=
ter
, die in der Streikfrage noch nicht zu einer Entſchei=
dung
gelangt ſind, ihre Konferenz bis morgen vertagt. Es
iſt wahrſcheinlich, daß die Transportarbeiter und Eiſenbahner
dem Ausgang der neuen Verhandlungem abwarten, ehe ſie zu der
entſcheidenden Aktion ſchreiten.
London 6. April. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Die bürgenliche Preſſe, die auf ſeiten der Gruben=
beſitzer
und der Regierzung ſteht, fordert Neuwahlen für den
Fall, daß ſich auch die beiden anderen Arbeiterverbände für den
Streik ausſprechen ſollten. Die liberale Preſſe dagegen empfiehlt,
den Bergarbeitern entgegenzukommen. Sollten auch die Eiſen=
bahnarbeiter
den Anſchluß an die Bergarbeiter beſchließen, ſo
ſteht England vor dem größten und verhängnisvollſten inneren
Konflikt in ſeiner Geſchichte. Die Bereitwilligkeit der Eiſen=
bahnarbeiter
, ſich dem Streik anzuſchließen, erklärt ſich dndurch,
daß ſie von der Freigabe der Eiſenbahn von der Regierungs=
kontrolle
Lohnherabſetzungen befürchten. Der Daily Herald mel=
det
, daß ſtarke Truppenkontingente aus Indien
zurückberufen worden ſind und mit Tanks und Maſchinen=
gewehren
ausgerüftet werden. Sie ſollen an den meiſt gefähr=
deten
Punkten des Landes konzentriert werden.
Die Unzerhausdebatte.
Loudon, 6. April. (Tel.=Union.) In der geſttigen Unter=
hausſitzung
erklärte Sir Robert Horne, der neue Fimanz=
miniſter
, daß die Regierung gegenüber den Forderungen der aus=
ſtändigen
Grubenleute daran feſthalte, daß die Regierung die
ſtaatlichen Subventionen für die Betriebe der Kohlengruben nicht
mehr bewilligen könne. Die Forderungen der Ausſtändigen
ſind alſo abgelehnt. Zur Begründung führte Horne aus, baß
die bereits übermäßig belaſteten Steuerzahler nicht noch mehr
heraugezogen werden können, um neue Ausgaben, welche ſolche
Subbentionen nötig machten, aufzubringen. Es ſei auch aus=
geſchloſſen
, die bereits mit großen Veuluſten arbeitende Kohlen=
induſtrie
weiter mit Verluſt arbeiten zu loſſen. Der Finanz=
miniſter
erwartet, daß beide Parteien ungeſäumt die Berhand=
lungen
miteinander wieder aufnehmen, und zwar bezirksweiſe
die ſtrittigen Lohnfragen wieder beſprechen. Keynes erkkärte
im Namen der Arbeiterpartei, die Regierung ſei verantwortlich
für die gegenvärtige Lage, weil ſie die Kontrolle des Staates
über die Betriebe der Kohlengruben entgegen der früheren Ab=
machung
ſchon jetzt, anſtatt erſt in einigen Monaten, aufgehoben
habe, wodurch die ſtaatlichen Subventionen weggefallen ſeien,
mit denen die Grubengeſellſchaften die bisherigen Löhne zahlen
konnten. Wenn das gegenwärtige ſtaatliche Syſtem noch einige
Monate beibehalten worden wäre, ſo wäre in der Folge eine
Löſung gefunden worden. Der Finanzminiſter machte
darauf aufmerkſam, daß die gegenwärtige Lohnfrage von beiden
Parteien ſchon ſeit fünf Monaten ſtudiert wurde und eine wei=
tere
Beibehaltung der ſtaatlichen Kontrolle den endgüktigen
Ausbruch des Konflikts nur hinausgeſchoben, aber nicht aufge=
halten
hätte. Graham, ein Vertreter der Grubenarbei=
ter
, erklärte, es ſei für die Grubenleute unmöglich, die ange=
botenen
Bedingungen der Grubengeſellſchuften anzunehmen. Die
Grubenleute ſeien entſchloſſen, zu ſterben ohne zu arbeiten, da
ſie bei den gegenwärtigen Löhnen auch ſterben müßten, wenn ſie
arbeiteten. Hartshorne, ein anderert Vertreter der Gruben=
leute
, erklärte, es ſei nicht richtig, daß, wie der Finanzminiſter
ausgeführt habe, der Kohlenausfuhrhandel infolge des letzten
Streiks und wegen der amerikaniſchen Konkurrenz zurückgegan=
gen
ſei. Der wahre Grund für dieſen Rückgang des Kohlen=
ausfuhrhandels
liege im Abkommen von Spa, wodurch
Deutſchland gezwungen worden ſei, 25 Millionen Tonnen Kohlen
jährlich auszuführen. Dadurch ſei nicht nur der eng=
liſche
Kohlenmarkt erſchüttert worden, ſondern
auch der amerikaniſche.
Zuſammenbruch der griechiſchen Armee?
Paris, 6. April. (Tel.=Union.) Die hier eingetroffenen
Meldungen lauten für die Griechen fehr ungünſtig.
Der Temps berichtet, daß die Türken die Griechen vollſtändig nie=
dergeworfen
haben. Die Türken haben fehr gute Artillerie. Die
türkiſche Offenſive dauert noch fort. Die Militärkritiker der Pa=
riſer
Blätter bemerken, daß die militäriſche Lage der Griechen
ſehr bedenklich ſei, und daß die Griechem nicht mehr in der Lage
ſein werden, den Türken noch einmal en gegenzutreten
* Berlin, 6. April. Del. unſerer Berliner Re=
daktion
. Die türkiſche Armee rückt weiter vor.
Die Türken haben zur Verteidignug Angoras alle Vorbereitungen
getroffen. Die kemaliſtiſchen Behörden haben umfangreiche Ver=
teidigungswerke
errichtet und große Truppenmengen aus Klein=
aſien
und dem Kaukaſus konzemtriert.
Die griechiſche Geſandtſchaftin Paris demen=
tiert
die Nachricht vom Tode, des Prinzen Alexander.
Sie erklärt, daß der Prinz Athen nicht verkaſſen habe.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.) Das preußiſche Stoatsmini=
ſterium
hat die Stadtverordnetenverſammlung der Sondt Löbe=
jün
, die ſich vor wenigen Wochen zahlungsunfüchig erklärte, auf=
gelöſt
.
Berlin, 6. April. (Wolff.) Auf den Oranienburger
Vorortzug, der gegew 7 Uhr morgens vonn Stettiner Bahn=
hof
abgeht, wurde hinter Hohen=Ncuendorf, zwei Minutem hinter
der Station, von der linken Scite des Balmdammes ein Schuß
abgefeuert. Die Kugel ſchlug in eim Abteil, in dem ſich niemand
befand.
Saarbrücken, 6. Aprik. (Worff.) Das Einfuhrverbot
von Papier in Rollen ſowie von Holzfaſerſtoff zur Papier=
bereitung
nach Frankreich iſtaufgehoben worden.
Turin, 6. April. (Tel.=Uniom.) Heute ſperrte die Geſellſchaft
Fiat ſämtliche Werkſtätten, da die Direktiom die ſyſtematiſche
Oppoſition der Arbeiter in adminiſtrativem Fragem nicht dulden
will. Die Ausſperrung betrifft 13 000Arbeiter.
T.u. Riga, 6. April. Eine ruſſiſche Abnohmekom=
miſſion
, beſtehend aus drei Ingenieuren, zur Uebernachme der
in Deutſchland hergeſtelltem 1000 Lokomotiven, iſt nach
Deutſchland unterwegs. Die Lieferung wird Mitte Maö be=
ginnen
. (Vorwärts.)

Literariſches.
Wer iſt der Gral?, Roman von Horfk Wolfram Geißler,
(Verlag Pareus u. Co, München, Pilotyſtraße 7. Broſch. 18 Mk.) Wenx
je ein Noman Anforderungen gerecht wird, die gerade in heutiger Zeit
der Verwirrung und inneren Zerriſſenheit, des zerſetzenden Materialis=
mus
und des Suchens nach einer neuen, reineren Welt= und Lebens=
anſchauung
an ein gutes Buch geſtellt werden müſſen, ſo iſt es dieſer. An=
dahin
gehen, ſittliche Werte zu ſchaffen,
forderungen ſind geme
Weg zu zeigen, der aus den inneren Wirrniſſen
oder doch wenigſtens d
unſerer Zeit hinausführen kann, wem er aufrechten Sinnes unbeirrt

[ ][  ][ ]

Seite G.

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, deu 7. April 1921.

Rummer S2.

und unbeirrbar beſchritten wird. Dabei ein Roman, der ſich fern hält
von guten Lehren und falſcher Sentimentalität, und der ſtiliſtiſch und
inhaltlich zwingend geſtaltet, ein Buch, das niemand aus der Hand legen
wird, der auch nur eine Seite geleſen hat, bis er zu Ende gekdmmen. Von
tiefſter Menſchheitswirkung iſt die Lebensgeſchichte des Adrian Pries,
der, aus tiefſter Hefe ſtammend, ſeinen Weg macht mit brutalem, aber
ehrlichem Egoismus, der ihn auf die höchſten Höhen materialiſtiſch ge=
gründeter
Macht führt, um ihm, dem kraftſtrotzenden Gewaltmenſchen,
der aber reinen Charakters blieb auch bei ſeinem Wandern durch die
Tiefen, der immer einſam blieb, weil er von überragender Stärke
des Willens zum Herrſchen und Siegen war und der unterlag im
Kampfe gegen einen Brutaleren, Stärkeren, im materialiſtiſchen Rin=
gen
, der ſchließlich ſein natürlicher Vater war. Der beſiegt wurde, um
ſich ſelbſt zu finden, um den Weg zum Gral zu finden, den kein anderer
als der gezeigt, deſſen Erſcheinen der Stern aus dem Morgenlande
voranleuchtete, und der ſo ein beſiegter Sieger wurde, weil er den
ſtärkſten Kampf, den gegen ſich ſelbſt, ſiegreich beſtand. Alles in allem,
ein Werk, dem nichts Menſchliches fremd, dem aber hohe ſittliche Werte
anhaften und das eine Saat zu legen berufen ſcheint, der reiches, frucht=
bares
Aufgehen von Herzen zu wünſchen iſt. Der Stil der Sprache ge=
drungen
, kurz, glanzvoll, ſtahlhart und voll blütenweicher Lyrik. Klar
und deutſch der Ausdruck, wohltätig wirkend in dem Wuſt der Erſchei=
nungen
, in falſch verſtandenem Expreſſionismus, deren die moderne Lite=
ratur
ſo übervoll iſt.
M. St.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortong; für ſie bleibt anf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Vor einigen Tagen Tieß ſich im Sprechſoal ein Abonnent über bei
landwirtſchaftlichen Beruf aus und ſchrieb von guten Ausſichtem darin.
Da ich mit meinem Sohne aber gerade die gegenteilige Erfahrung ge=
macht
habe, will ich der großem Oeffentlichkeit dieſe Erfahrung nicht vor=
enthalten
. Mein Sohn, geborewer Landvirt und von ſeinem Chef glän=
zend
gelobt, blieb vor nun 2½ Jahrem bei Auflöſung ſeines Regiments
in Norddeutſchland als Eleve für 2 Jahre auf einem Rittergute von 800
Morgen. Ich mußte jährlich 600 Mark Lehrgeld bezahlen, und das war
noch billig; es wumden durchſchnittlich 1200 Mark, ſogar bis 2000 Mark
bezahlt. Mit Kleidern, Schuhen, Wäſche uſſv. koſtete dieſe Lehre zirka
5000 Mark. Und als er nurn mit ſeinen 24 Jahren Verwalterſtelle ſuchte,
fand er faſt nur Volonzärſtellen offen, und er war froh, infolge ſeiner
Tüchtigkeit, auf dem Gute für ſage und ſchreibe 150 Mark den Monar
bleiben zu dürfen. Ich muß alſo weiter zuſchießen. Verwalter ud In=
ſpeltoren
werden durrchſchnittlich ſchlecht bezahlt und wer nicht ſehr, ſehr
vermögend iſt und ſpäter etwas kauufen oder pachten kann, ſoll ja die Fin=
ger
von dieſem ſonſt ſo idealen Berufe laſſen.

Spiel, Sport und Turnen.
* Die Darmſtädter in Saarbrücken. Ueber den Spiel=
verlauf
des Spieles zwiſchen Sportverein=Darmſtadt und

S.=C. Scar 05 bringt die Saarbrücher Landeszeitung folgenden Be=
richt
: Am Sonntag weilte Spb.=Darmſtadt bei dem Sp.=C.=aar 05 zu
Gaſte. Nach dem von den Gäſten erzielten Reſultate gegen Sportverein
06=Völklüngen war auf eine Gleichwertigkeit der Mannſchaften zu ſchließen.
Mit Anſtoß von Darmſtadt entwickelt ſich ein vollkommen ausge=
glichenes
Spiel. Beiderſeits werden von den Angriffsreihen gute Torge=
legenheiten
ausgelaſſen. Leider nimmt das Spiel etwas zu ſcharfe
Formen für ein Freundſchaftsſpiel an. Die Note iſt vielleicht darauf zu=
rückzuführen
, daß man den Gäſten eine zu hohe Hausnummer voraus=
geſagt
hatte. Die auf das Saarſpiel eingeſtellte Darmſtädter Elf ging
deshalb mit aller Energie in dieſes Treffen, um im Kampf mit der erſten
ſaarländiſchen Klaſſe ehrenvoll zu beſtehen. So erwies ſich der Gegner
als ein ſchwierigerer Damm, als man ihn ſich vorgeſtellt hatte und die
Saarmannſchaft war gezwungen, alle Regiſter zu ziehen. In dem Be=
ſtreben
, einem alten Bebannten eine ordentliche Abreibung zu geben,
und anderſeits gegen ein ſolihen Gegner ehrenvoll zu beſtehen, dürfte
auch wohl die Urſache zu ſuchen ſein, auf die die in dem Spiele gezeigte
Wucht zurückzuführen iſt. So ſtand denn ein großer Teil der erſten
Hälfte unter dieſem Zeichen, bis dann der Schiedsrichter an die Be=
ſonnenheit
beider Spielführer appellierte. Einen merklichen Vorteil
konnte bis zur Pauſe beine Partei erzwingen. Vor allem trat bei dem
Saarſturm heute wieder ſeine Unentſchloſſenheit und ſein mangelndes
Schußvermögen kraß zu Tage. Die limke Angriffsſeite konnte ſich nicht
recht entfalten, während der etwas allzu weiche rechte Flügel nicht genug
beſchäftigt wurde. Von dem Läufern war Block ſehr eifrig. Der Tor=
wart
zeigte die geſvohnten Leiſtungen, während die Verteidigung nicht
immer ihrer Aufgabe gerecht wurde.
Bei den Gäſten entledigte ſich der jugendliche Torwächter ſeiner Auf=
gabe
mit viel Geſchick allzu ſchwer wurde ihm dieſe vom Saarſturm
jedoch auch nuht gemacht. Die Verteidiger zeigten ein energiſches Zer=
ſtörungsſpiel
verbunden mit ſicherem, befreiendem Schlag. Von der
Läuferrgihe die Außewläufer aufopfern, hielten ſie ihre Flügel gut in
Schach. Dr. Neu bieſerte als Mittelläufer ſeinem Gegenüber ein daktiſch
überlegenes Spiel trotz oder vielleicht gerade wegen der Animoſi=
tär
gewiſſer Zuſchauergruppen. Im Sturm Takais der Beſte, ſeine Ne=
benbeute
zu ſchwach, der Halblinke zu eigennützig.
In der Pauſe hat ſich dann im Umkleideraum ein Vorfall zugetragen,
der in der Geſchichte unſerer ſaarländiſchen Sportbewegung ohne Gegen=
ſtück
daſteht. Wer ſich an einem Gaſt und als ſolcher galt heute auch
der Mittelläufer von Darmſtadt Dr. Neu tätlich vergreift, iſt alles
andere als ein Sportmann und kann keinen Anſpruch darauf machen, als
ein gebildeter Menſch angeſprochen zu werden.
* Sportverein Olympia=Hahn verlor am Sonntag auf
eigenem Platze im Spiel um die Gaumeiſterſchaft gegen
F.=V Hofheim mit 1:3 (Halbzeit 1:1) Toren. Um 3 Uhr gab der
Schiedsrichter, Herr Eberhardt, Germania=Pfungſtadt, das Zeichen zum
Beginn. Hahn legt gleich mächtig los und kann das erſte Tor erzielen.
Hofheim zieht noch vor der Pauſe gleich. Nach derſelben fällt Hahn ſicht=
ich
ab und Hofheim kann bis zum Schluß noch zweimal einſenden. Das
angekündigte Spiel der 2. Mannſchaft fand nicht ſtatt.
* Ein Fußballſpiel mitten i: Rheine dürfte wohl zu
den ſeltenſten Ereigniſſen der Zeit gehören. Am vergangenen Sonntag

führte die 1. und 2. Mannſchaft des Fußballklubs Rhenania in Rhein=
Dürkheim ein Wettſpiel mitten auf dem Rhein vor eier zahlreichen
Zuſchavermenge vom Lande heraus. Die Inſel liegt mitten im Rhein,
dicekt vor dem Orte, und hat bei einer Breite von 105 Metern eie
Länge von 300 Meter. Da die Fähre infolge des außerordentlich nie=
deven
Waſſerſtundes nicht mehr paſſierem bann, wurden die Fußballer i
Nachen an den Spielplatz gebracht. Das hochintereſſante Ereignis
wurde photographiſch aufgenommen, um der Nachwelt erhalten zu bleiben.

Schluß des redaktionellen Teils.

onnefeldtslee

aromatisch und ausgiebig, billig im Verbrauch
4
Niederlagen In allen Stadttellen

D
O

ſtädter Tagblatts iſt ſtets durch die Agentur.
(2466g

Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig, ſpäter aufheiternd, trocken, zunächſt noch küchl,
Winde.

nördliche

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr (E 28, Schauſpiel=
miete
e 12, Sondermiete Serie V2): Don Carlos.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Frauenkonferenz der Zentrumspartei des Kreiſes Darmſtadt um
3½ Uhr im Konkondiaſaal.
Monatsverſammlung des Gartenbauvereins um 8 Uhr im Für=
ſtenſaal
.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 8. April.
Mobiliar=Verſteigerung um 2½ Uhr Ernſt=Ludwigſtraße 9.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für ben leitenden politiſchen
Seil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldaeſtelt für heſſiſche Polktik und den

äbrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches= Kuvt Mitſching; für den Anzeigentril,
Ameigenbeilagen und Mitteilungen ans dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Sufbuchdruderei. Sämntich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſttmte Mitzeilungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrite werden nicht zurückgefandt.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Familiennachrichten

Statt Karten,

Ein gesunder Junge ist angekommen.
Dr. phil. 8. W. Kaufmann
u. Frau Fränze.
Darmstadt, den 6. Aprü 1921
Ballonplatz 11, I.
(*13920

Ve
2.

Statt Karten.

Für die zahlreichen Gratclationen
. Geschenke anläßlich unsrer Doppel-
Hochzeit sagen herzlichen Dank

Todes=Anzeige.

Von der Reiſe
zurück Dr. med.
Roſenthal

Heute früh erlöſte der Tod unſeren lieben
Sohn, Bruder und Schwager

Spezialarzt f. Chirurgie
und Frauenkrankheiten.
Eſchollbrückerſtr. 4½, ( ze/7

Ulrich Schönhagen

von ſeinem jahrelangen ſchweren Leiden.
Darmſtadt, 6. April 1921. (*13888
Die Hinterbliebenen.

Georg Steinbach u. Frau
Kath., geb. Seibert
(*13978

Heinz Mangold u. Frau
Elis,, geb. Steinbach.
R
2
Zfet

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
heute morgen /6 Uhr unſere innigſtgeliebte
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter

Thereſe Silber, geb. Hügel

Todes=Anzeige.

Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, daß man
vom liebſten, was man hat, muß ſcheiden.

Geſtern entſchlief ſanft und unerwartet
meine innigſtgeliebte Gattin, unſere treu=
ſorgende
Mutter, meine liebe, gute Tochter,
unſere unvergeßliche Schweſter, Schwägerin
und Tante

Todes=Anzeige.

Telegraphenſekretärswitwe
infolge eines Schlaganfalls zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen
Darmſtadt, den 6. April 1921,
Pfründnerhausſtr. 22.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Klara Silber
Familie Guſtav Tatſch
*13833)
Anna Silber.

Die Beerdigung findet Freitag nachmittag
123 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Sophie Nockſtroh
geb. Zoll

Dankſagung.

im 33. Lebensjahr.
In tiefer Trauer aller Hinterbliebenen:

Hermann Rockſtroh.

Viety (Oſtbahn).
Darmſtadt, den 6. April 1921,
Riegerplatz 14.
(*13845

Für die überaus liebevolle Teilnahme bei
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſt durch
das frühe Hinſcheiden meines lieben Mannes,
unſeres guten Vaters ſagen wir allen, beſon=
ders
Herrn Dr. Schäfer für ſeine aufmerkſame
Behandlung, ſowie den Brüdern des Herz=
Jeſu=Hoſpitals für die aufopfernde Pflege,
ferner der Direktion der Heſſ. Eiſenbahn=Akt.=
Geſellſchaft, den Kollegen des Gemeinde= und
Staatsarbeiter=Verbandes, den Kameraden des
Kavallerie=Vereins Darmſtadt, der Kamerad=
ſchaftlichen
Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=
Dragoner 23, den Patienten des Herz=Jeſu=
Hoſpitals für die Kranzniederlegung am Grabe
und allen Freunden und Bekannten, die dem
Dahingeſchiedenen die letzte Ehre erwieſen
haben, unſeren innigſten Dank.
Im Namen der tieftranernden Hinterbliebeuen:
Frau Anna Ruch u. Kinder.
Darmſtadt, Ludwigshöhſtr. 43.
Markirch, Biblis.
(*13977

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Seite B.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1921.

Nummer 95.

Reue verſöhnt.

12.

16)

Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.

(Nachdruck verboten.)

Wilhelm endete hier ſeine traurige Geſchichte und Gertrude
jammerte: Alſo das trieb Dich hinweg von mir in die kalten
Nächte! Doch Du biſt unſchuldig an dem Morde des Franzoſen:
Du mußt leben!
Ein melancholiſches Lächeln war Wilhelms ſtumme Antwort.
Du haſt den Brudermord ſchwer gebüßt! fuhr Gertrude mit
ſteigender Hoffnung fort, und eine ſchwache Röte färbte ihre
bleichen Züge. Die Reue verſöhnt, und keinem Sünder ſind die
himmliſchen Pforten der Gnade verſchloſſen. Ich eile zum Ma=
jor
, Du wirſt leben, leben für Deine Gertrude!
Nein! ſagte Wilhelm exnſt und beſtimmt. Wir müſſen
ſcheiden. Heißt es nicht: Wer Blut vergießt, des Blut ſoll wie=
der
vergoſſen werden? Die fälſchliche Beſchuldigung des Mor=
des
, welcher an Antoine verübt wurde, iſt mir ein Wink von
oben. Ein unſchuldiger Tod wird mich gänzlich reinigen von
dem Bruderblut!
Und was ſoll aus mir werden, wenn Du mich verläſſeſt?
rief die Aermſte. Werden nicht die Leute mit den Fingern auf
mich deuten, auf die Witwe des hingerichteten Mörders!
Der dort oben wird Dir ein treuer Beſchützer ſein, er=
widerte
Wilhelm und deutete feierlich nach dem geſtirnten
Himmel.
Gertrude ſchien nachzuſinnen. Wenn Du Dein Leben opfern
willſt, ſo will ich Dich retten!
Gertrude bat Wilhelm, Du wirſt nichts ändern können.
Beteuere tauſendmal meine Unſchuld: ſie werden es nicht glau=
ben
; denn nie werde ich mein Geſtändnis zurücknehmen. Sagſt
Du, ich habe den Antoine nicht erſchlagen oder wolle nur büßen
für den gemordeten Bruder, ſo kannſt Du das rollende Rad
des Schickſals nicht hemmen, und Du wirſt dann die Witwe des
Brudermörders!
Doch Du biſt frei, wenn ich den wirklichen Mörder Antoines
erforſche rief die Gattin und umſchlang den Lebensmüden mit
neu auflebender Kraft. Meine Ahnung kann mich nicht täu=
ſchen
!
Es war dunkel geworden, und der eben aufgehende Mond
ſtreuete einen milden Silberglanz auf die kahlen, beſchneiten
Lindenäſte vor dem Fenſter und warf auch in das Stübchen einen
matten Schein. Es war eine feierliche Szene. Lange hielten ſich
beide ſchweigend umarmt, dann riß ſich Gertrude plötzlich aus
Wilhelms Armen und eilte fort.

Furchtbar tobte die losgelaſſene Windsbraut aus dem Tannen=
gebirg
in das Tal hernieder und ſandte auf ihrem dunkeln Flügel
Ströme von Regen herab. Die uralten Eichen um die Heide=
mühle
neigten ſich vor der Allgewalt des heulenden Tauwindes,
welcher krachend manchen gewaltigen Aſt aus dem Wipfel brach
und herabſchleuderte. Der Mühlbach war aus ſeinen Ufern ge=
treten
und führte in ſeinen trüben Wogen junge Bäume und
mächtige Tannenäſte aus dem nahen Gebirge mit ſich fort. Der
Mond hatte ſich in drohende Wolkenberge verhüllt, gleich als
wolle er kein Zeuge ſein von dieſem tobenden Aufruhr der Natur.
In der niedrigen Wohnſtube der Mühle ſchritt der rote
Jgnaz raſchen Schrittes auf und ab. Er ſchien von einer ſelt=
ſamen
Unruhe umhergetrieben zu werden; denn bald öffnete er
das Fenſter und ſchauete hinaus, bis ihn der Schnee und Regen
unſanft zurückſcheuchte, bald ſah er auf die pickende Wanduhr und
von da wieder auf den alten Pierre, welcher in der Ofenecke zu
ſchlummern ſchien. Endlich blieb er vor dem letzteren ſtehen und
ſagte ungeduldig:
Ihr ſchlafet, Pierre, wo Ihr wachen ſolltet: mir däuchte, es
wäre endlich Zeit.
Pierre ſchlug die Augen auf und entgegnete gleichgültig und
beinahe verdroſſen: Noch lange nicht, es hat noch nicht einmal
Eilfe geſchlagen.
Der Teufel ſoll das ewige Zaudern holen! murrte Jgnaz.
Flucht nicht in dieſer Stunde! tadelte der Lange, und ſetzte
ſich aufrecht. Wißt Ihr nicht, daß Ihr dadurch dem Teufel eine
Gewalt über Euch gebt, die er bei unſerem Vorhaben gar trefflich
benutzen könnte, um uns beiden die Hälſe umzudrehen.
Der Müller erſchrak und fetzte ſich kleinlaut dem Franzoſen
gegenüber.
Ihr müßt wo möglich an gar nichts denken und nur im=
mer
den heiligen Namen Schadariel im Stillen ſprechen, das iſt
der mächtige Geiſt, welcher uns allein zu ſchützen imſtande iſt.
Aber nehmt Euch wohl in Acht und laßt den Namen des Schwar=
zen
nicht noch einmal über Eure Lippen kommen, er könnte er=
ſcheinen
, ehe Ihr es vermutet, und wer weiß, ob Ihr ihn nicht
ſchon durch Anrufung ſeines Namens hergelockt habt. Wir wer=
den
, ahnt mir, eine harte, gefährliche Arbeit beſtehen müſſen.
Ihr habt zwar nichts zu tun, als in dem Kreiſe niederzuknieen
und an Schadariel zu denken, doch, wenn ich das geringſte
Verſehen mache, und das kann einem ſchwachen Menſchen wohl
begegnen, dann möchte morgen kein Menſch nur einen Pfennig
auf unſere Hülfe bieten. Freilich, wenn Schadariel uns ſeine
Hülfe gewährt, kann uns kein Haar gekrümmt werden; auch er
muß durch ein Opfer gekauft werden.

Wie aber machen wir uns den Scha wie zum Teu
er berſchluckte ſchnell die andere Hälfte des Wortes ich meine,
wie wir uns den Schaakiel, oder wie Ihr ihn genannt habt,
gewogen machen können?
Nehmt ſieben alte, vollwichtige Goldſtücke der Müller
zog ein verblüfftes, zweifelhaftes Geſicht; jener aber ließ ſich nicht
irre machen und fuhr fort: dieſe heilige Zahl des lauteren
Metalles wird, uns den Beiſtand des mächtigen Geiſterfürſten
ſichern. Schadariel empfängt das Gold aus meiner Hand und
ſcheucht ſeine untergebenen Geiſter von dannen.
Des Müllers Geiſt kämpfte einen ſchweren Kampf wit ſeiner
Habgierde. Sollte er das Gewiſſe hingeben um das Ungewiſſe?
Und doch, wenn Schadariel nicht hälfe, wäre alles verloren, nicht
nur der ſehnlichſt erwartete Schatz, ſondern auch ſein Leben ſchien
dem Furchtſamen gefährdet. Unruhig rückte er auf dem Seſſel
hin und her, öffnete die Wulſtlippen zu einer Antwort und ſchloß
ſie wieder, ohne geſprochen zu haben. Pierre bemerkte ſeine Un=
ſchlüſſigkeit
und ſagte:
Wenn es Euch um den Schatz nicht zu tun iſt, ſo könnt Ihr
die paar elenden Goldſtücke ſparen und hättet noch manches ſpa=
ren
können. Ihr ſehet freilich mit Eurem bißchen Verſtand nicht
ein, daß die Summe, wodurch Ihr Euch Schadariels Gunſt er=
kaufen
könntet, nur eine geringe Ausſaat iſt, welche tauſendfältige
Früchte bringen muß. Was mich betrifft, ſo will ich weder etwas
von dem Schatze, noch verlange ich ſonſt eine Belohnung für
meine Mühe; ich wollte Euch bloß zu einem Glücke behülflich
ſein, welches Ihr jetzt mutwillig von Euch zu ſtoßen ſcheinet.
Die Habgier des roten Jgnaz ſiegte. Ich tue alles, was Ihr
wollt, ſagte er mit einer Stimme, welcher man den inneren
Kampf noch anhören konnte, und eilte hinauf in die verborgene
Kammer, wo er ſein Geld unter Schloß und Riegel wohl ver=
wahrt
hielt. Nach einiger Zeit kehrte er wieder und zählte dem
Gaſt mit zitternden Fingern die verlangte Anzahl Goldſ. cke aus,
welche dieſer, ohne die Miene zu verändern, in die Weſtentaſche
ſteckte.
Hab’ ich doch mein Tage kein ſolches Wetter erlebt, ſagte
der Heidemüller nach einer Weile. Der Wind wirft mir alle
Ziegel vom Dache und hat mir ſchon den neuen Gartenzaun um=
geriſſen
. Wenn das Wetter ſo fort tobt, können wir noch in der
Mühle verſaufen; denn der Bach ſieht ſchon aus wie ein Fluß
und brauſt, als ſchöſſe er über lauter Felsftücke.
Der Müller ſchwieg, da ihm Pierre die Antwort ſchuldig
blieb, und ſeine Lippen bewegten ſich, als der Sturm immer
lauter wurde. Er wiederholte für ſich den Namen Schadariel,
wie ihm der Franzoſe geboten hatte.
(Fortſetzung folgt.)

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150

Rüchvergütung von Verbrauchsabgaben.
Anſprüche auf Rückvergütung von Verbrauchs=
abgaben
aus dem Verwaltungsjahr 1920 (1. April
1920 bis 31. März 1921) müſſen unter Vorlage der
diesbezüglichen Ausfuhrbeſcheinigungen ( zuſammen=
geſtellt
) und der Quittingen über, die bezahlte Ver=
brauchsabgabe
längſtens bis zum 1. Mai ds, Js. gel=
tend
gemacht werden,
(st4 284
Darmſtadt, den 1. April 1921.
Dar Oberbürgermeiſter.

Wirtſchaftsverpachtung.
Die Wirtſchaft im ſtädtiſchen Schlacht= und Vieh=
hof
iſt vom 14. Mai Ifd. Js. ab neu zu verpachten,
Die Vachtbedingungen können im Skadthaus, Zim=
mer
29, während der Dienſtſtunden eingeſehen wer=
den
. Angebote mit Angabe der ſeitherigen Tätig=
keit
des Bewverbers und unter Beifügung etwaiger
Zeugnisabſchriften ſind bis ſpäteſtens 18. Ifd. Mts.
einzureichen.
Bewerber, die die Wirtſchaft durch einen Unter=
pächter
(Zäpfer) betrreiben zu laſſen beabſichtigen,
zvollen ihrem Angebot genaue Angaben über die
Werſon des in Frage kommenden Unterpächters
(Zäpfers), deſſen bisherige Tätigkeit, ſowie deſſen
Leiſtungen beifügen.
Angebote ohne dieſe Angaben können, nicht be=
(st4327
rückſichtigt werben.
Darmſtadt, den 6. April 1921.
Der Sberbürgermeiſter.

Mutzholzverſteigerung Nr. 1.
Montag, 11. April 1921, vormittags 9 Uhr, werden
aus dem Domanialwald, Diſtrikt Harras und Trieſch,
am Saale der Reſtauration Heiligkreuz verſteigert:
Stämme: Eiche II. Kl. 2fm, III. Kl. 22,71fm,
IV. Kl. 34,71 fm, V. Kl. 12,05 Im,
VI. Kl. 2,25 fm:
Stämme: Birke ITV. Kl. 0,51 fm, Kiefern II. Kl.
2,52 Im, III. Kl. 20,73 Im,
IV. Ki. 22,23 Im, V. K1. 38,08 Im
Derbſtang.: Birke 8 Stück 0.31 fm, Nutzſcheiter
Eiche 4 rm.
Zum Verkauf kommt das Holz aus Diſtrikt Harras,
Slbtlg. 19, 25; Diſtrikt Trieſch, Abtlg. 2, 3 und aus 13
Die mit V. bezeichneten Nummern, ſowie das Dürr=
ſeind
Windfallholz. Es dürfen nur Handwerker mit=
Sieten, die fich durch ihren mit dem Bedarfsvermerk
einer Oberförſterei verſehenen Gewerbeſchein aus=
(4318
yeſſen können,
Oberförſterei Darmſtadt.
J. V. Burk.

Jagd=Verpachtung.

Montag, den 18. April d. J., nachmittags 3 Uhr,
wird die hieſige Gemeindejagd zu den bei der Ver=
5teigerung bekannt gemacht werdenden Bedingungen
wei Wirt Bernhard anderweitig verpachter. Das
Sevier iſt in einer halben Stunde von der Statior
rbach i. O. zu erreichen und iſt ſehr gut mit Rehen
(4288dn
nd Auerwild beſtellt.

Unter=Moſſau, 5. April 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſzerei Unter=Moſſau.
Neff.

Verſteigerung

Freitag, den 8. d. Mts.,
machmittags /3 Uhr beginnend,
verſteigere ich in meinem Lokale
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ziehtiſch
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1Klavzer, 1 Nähmaſchine.

ohen Prelsen
mibt. 2
UIL, Hephen 12
evistgerioN!P
alle

tat
Geor!

Beſichtigung Freitag vormittags von
911 Uhr.
Darmſtadt, den 6. April 1921.
Raab
Amtsgerichtstaxator.

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und =Empfehlung.
Bringe hiermit zur gefälligen Kennt=
nisnahme
einer hochverehrten Kundſchaft
ſowie Nachbarſchaft u. Gönnern, daß ich, die
Kalbs= und Schweinemetzgerei
des Herrn Ph. Trietſch dahier
Obergaſſe 13

mit dem Heutigen übernommen habe. Es
wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch
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dienung
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gegengebrachte
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2. Dane ODtch Mir

[ ][  ][ ]

Seite 10.

ſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1921.

Nummer 95.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht der Frankfurter Börſe vom 6. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe reagierte auf Gewinn=Realiſationen, ſowie auf die
Nede des franzöſiſchen Miniſters Briand mit ſchwächeren Kurſen. Am
Montanmarkt verloven Mannesmann 17 Prozent, Harpener 7 Prozent,
Phönix 9 Prozent. Auch Chomiſche Werte gaben heute lwieder mach. Von
Elektrizitätswerten waren A. E.=G. und Lahmeher gebeſſert, während
Bergmann und Schuckert kleine Kurseinbußen erlitten. Der Einheits=
markt
lag vorwiegend ſchwächer, doch hatten auch einzelne Werte kleine
Kuusgewinne zu verzeichnen. Im Freiverkehr wurden Ludwig Gans=
Aktien auf günſtige Dividenden=Gerüichte zirka 10 Prozent höher um=
geſetzt
. Chemiſche Rhenania und N. S.U. uotierten niedriger. Der Ren=
tenmarkt
hatte keine beſonderen Kursveränderungen aufzuuweiſen.
Fraukfurter Abendbörſe vom 6. April.
w. Da die Spekulation infolge der Rede Briands weitere ſtarke
Zurückhaltung bewahrte, ſo hielten ſich die Umſätze an der Abendbörſe
in engeren Grenzen. Montanpapiere unterlagen mäßigen Abſchwächun=
gen
, die zwiſchen 1 bis 3 Prozent ſchwankten. Adlerwerke Kleher er=
fuhren
eine Kurserhöhung von 4 Prozent. Benz Motoren waren im
freien Verkehr gefragter 227 genannt. Deutſche Petroleum konnten ſich
auf Käufe von Bankſeite wieder befeſtigen 835840847. Schantung=
bahn
ſchwächten ſich ab. Unter den chemiſchen Aktien geſtaltete ſich das
ruhig bei behaupteter Tendenz. Elberſelder Farben 470, Chemiſche
Albert feſter 635, aber Rhenania ſchwach 731. Elektro Bergmann gut
erholt plus 8 Prozent. A. E.=G. zogen 7 Prozent an. Der Einheits=
markt
lag weſentlich belebter. Es wurdent Schuhfabrik Weſſels um 12,
Schuhfabrik Vereinigte Berneis 5, Spinnerei Hammerſen mit 407 11
Prozent geſteigert. Spinnerei Kammgarn Kaiferslautern lebhaft gefragt.
Lüdenſcheid Metall waren mit 546 6 Prozent gebeſſert. Ludwigshafener
Walzmühle kamen mit 330 zur Notierung: Gegen Schluß zeigte ſich auf
den meiſten Gebieten weitere Erholung, beſonders feſt geſtalteten, ſich
Kaſſainduſtriepapiere.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 6. April.

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22.2323041 18.47 ſtalien. 2535/4 256 1. 258. 2581= Budapeſt . 2.22 23.10½, Liſſab.=Op.
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Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. April in Zürich 9,50 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Auſterdam 4,72½ (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 9,25 (88,80) Kronen, in Stockholm 7,00 (88,80)
Kronen, in London 8,07 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,63½
(23,80) Dollar, in Paris 23½/s (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
Berlin, 6. April. (Wolff.) Bürſenſtimmungsbild. Auf
die erſt wenige Tage anhaltende neue Aufwärisbewegung der Kurſe an
der Börſe folgte heute, veranlaßt durch die geſtrigen Ausführungen des
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Briand, wonach Frankreich vor neuen
einſchneidenden Maßuahmen in der Reparationsfrage nicht zurück=
ſchrecken
würde, bereits wieder ein Rückſchlag. Die über die Rede
Briands ernſtlich verſtimmte Börſenſpekulation nahm in faſt allen Wer=

ten, beſonders in demen, deren Kurſe in den letzten Tagen teilweiſe er=
heblich
geſtiegen waren, anſcheinend m Befürchtung von Rückwirkungen
auf die Haltung des Privatpublikums, Glattſtellungen und Abgaben
vor, was Kursrückgänge bis zu 10 Prozent, in einigen Induſtriewerten
fogar bis 15 Prozent, zur Folge hatte. Auch die Geſchäftstätigkeit iſt
bereits erheblich ſtiller geworden. Eine Ausnahme bildeten. Hanſa=
Aktien, deren Kurs bei zeitweiſe bedeutenden Umſätzen infolge günſti=
ger
Dividendenhoffnungen um 20 Prozent anzog. In Rückwirkung hier=
von
traten auch für andere Schiffahrtsaktien leichte Kursbeſſerungen ein.
Sonſt veränderte ſich der Kursſtand weiterhin nicht erheblich, bis auf für
einige Montanpapiere eintretende Erholungen. Auch das Priottpubli=
kum
hat ſeinen Geſchäftseifer etwas eingeſchränkt. Die Käufe überwogen
zwar noch, doch waren ſie nicht mehr ſo umfangreich und unlimitiert,
als an den letzten Tagen. Dementſprechend war auch die Kursbildung
für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere in Einwirkung
mit der vorherrſchenden ſchwachen Grundſtimmung ungleichmäßig.
Produktenbericht. Auf die Aufwärtsbewegung der Mais=
preiſe
während der letzten Tage folgte ein fühlbarer Rückſchlag. Bei all=
gemein
zurückhaltender Kaufluſt war die Provinz vielfach als Abgeber
am Markte. Maisbezugsſcheine waren ſelbſt zu merklich ermäßigten
Preiſen nicht leicht unterzubringen. Für weiße Scheine wurden 25, für
rote 13 bis 14 Mark bezahlt. In Hülſenfrüchten hat ſich in der vor=
herrſchenden
Geſchäftsſtille nichts geändert, wie ſich auch die Geſchäfts=
lage
für die anderen Artikel von der ſeitherigen nicht unterſcheidet.

* Erſte Darmſtädter Herdfabrik und Eiſengieße=
rei
Gebrüder Roeder A.=G. Die am 4. April 1921 ſtattgehabte
Generalverſammlung der Geſellſchaft hat die von Vorſtand und Aufſichts=
rat
vorgeſchlagene Blanz und Gewuinn= und Verluſtrechnung genehmigt.
Der für das zweite Geſchäftsjahr nach Abzug der ſämtlichen Unkoſten
und der ordentlichen Abſchreibuugem verbleibende Reingewinn, beträgt
zuzüglich Vortrag von 88 008 Mk. aus 1910: 652 611,08 Mk., deſſen Ver=
teilung
, wie folgt beſchloſſen wurde: Für den geſetzlichen Reſervefonds
50 000 Mk. Vergützung an die Altpenſionäre 10 000 Mk., 494 erſte Diwvi=
dende
100 000 Mk., Tantieme am Vorſtand, Prokuriſten und Aufſichtsrat
139 844,85 Mk. 1104 zpeite Ditidends 25 000 Mk., Vortrag auf neue
Nechnung 77 766,23 Mk. Der Bericht des Vorſtandes für 1920 be=
ſagt
: Das Geſchäftsjahr ſtand in den erſtem Monaten, noch unter dem
Einfluß des Mangels an Rohmaterial uund des allgemeinen Waren=
hungers
. Wir hatten aus dem Vorjahr einen ſehr erheblichen Auf=
tragsbeſtand
übernommen, erhielten während der erſten Monate dieſes
Jahres auch zuahlreiche neue Aufträge, die unſere Produktionsmöglichkeit
übevſtiegen. Das Anziehen der Markvaluta und politiſche Vorgänge
brachten im Frühjahr einem vollſtändigen Umſchwung, der Verhältniſſe.
Der Warenhnunger ſchlug in eine Warenflucht uum, erteilte Aufträge wur=
den
zurückgezogen, neue Auſträge gingen nur in ganz geringem Umfange
ein. Trotzdem iſt es uns gelungen, unſere Betriebe ohne erhebliche Gin=
ſchränkung
der Aaboitszeit und ohne Entlaſſungen von Arbeitern in vol=
lem
Maße aufrechtzuerhalten. Einen Teil der Arbeiter konnten wir mit
der Reparatur von Eiſenbahnwagen beſchäftigen, für die wir
uns in kurzer Zeit einrichteten. Die Betriebseinrichtungen haben wäh=
rend
des Geſchäftsjahres weſentliche Aenderungen nicht erfahren. Ledig=
lich
für die Rebaratur von Giſenbahmwagen waren umfangreiche Einrich=
tungen
erforderlich, die aber aus vynhandenen Beſtänden größtenteils
hergeſtellt werden konnten. Der Export unſerer Fabrikate nach dem Aus=
land
hat mit dieſem Jahre eine erhebliche Zunahme erfahren, fowohl für
Haushaltungsherde wie auch für Großkochanlagen. In das neue Ge=
ſchäftsjahr
konntem wir eimen für längere Zeit ausreichendem Beſtand an
Aufträgei für umſene ſämtlichem Abteilungen übernehmen. Bei der all=
gemeinen
Unſicherheit der politiſchen Lage läßt ſich nicht im voraus ſagen,

welche Entwickelung für das neue Geſchäftsjahr zu erwarten ſein wird.
Wir glauben aber annehmen zu können, daß bei dem Umfang unſeres
Abſatzgebietes in unſeren verſchiedenſten Fabrikationszweigen und un=
ſeren
enwwickelungsfähigen Auslandsbeziehungen auich in ſchwierigen Zei=
ten
eine ausreichende Beſchäſtigung unſeres Werkes geſichert ſein wird.
Weiter beſchloß die Generalverſammllung die Erhöhung des Ak=
tienkapitals
um 1 Million Mark auf 3½ Millionen Mark. 300 000
Mark Aktien ſollen zunächſt begeben werden, die verbleibenden 700 000
Mark bis ſpäteſtens zum 31. Dezember 1922. Die Generalverſammlung
hat ferner beſchloſſen, ſämtliche Geſellſchaftsanteile der Firma Naſtat=
ter
Hofherdfabrik Stierlein u. Vetter G. m. b. H. in
Raſtatt i. Baden zu übernehmen. Dieſes Unternehmen wird in der
bisherigen Geſellſchaftsform und unter bisheriger Firma weiter betrieben
werden. Die Fabrikation des Werkes beſtand bisher in Haushaltungs=
herden
und Kochanlagen für Großküchen ſowie in ſchmiedeiſernen Klei=
derſchränken
, und dieſe Fabrikation ſoll in zwechmäßiger Zuſammenarbeit
mit dem Darmſtädter Werk weiter betrieben und ausgebaut werden.
* Das Bank= und Wechſelgeſchäft J. Lehmann teilt
mit, daß Herr Fritz Bodenheimer als Teilhaber in die Firma ein=
getreten
ſt. Herr Joſeph Schack wurde zum Ginzelprokuriſten beſtelt.
* Worms, 5. April. Warenbörſe. Das Geſchäft der heu=
tigen
Börſe war in Lebensmitteln ruhig. Futtzermittel infolge der un=
günſtigen
Witterung gefragter. In Kleeſaaten und Saatgetreide kamen
einige Geſchäfte zuſtande. In Palmkuchen wurde bis 100 Mark, Kokos=
kuchen
bis 105 Mark, Trockenſchnitzel 5560 Mark. Rapskuchen 7075
Mark per 50 Kilo ab Station verkauft. Luzern=Kleeſaat je nach Qulität
von 12001500 Mark, Rotklee von 400600 Mark, Eſparſette 170 Mark,
Wickem 200 Mark, alles per 50 Kilo gehandelt.
b. Vom Lebensmittelmarkt. Wie aus Fachkreiſen berichtet
wird, epwartet man in allernächſter Zeit die Freigabe der Milch=
und Butterbewirtſchaftung. Wie ſich die Verhältniſſe als=
dann
geſtalten werden, bleibt abzuwarten. Am Margarinemarkt war
das Geſchäſt infolge des Oſterfeſtes zufwedenſtellend. Die Nachfrage nach
Schmalz iſt trotz billiger Preiſe flau. Anläßlich des Oſterfeſtes war die
Nachfrage nach Eiegn ſehr rege und die Preiſe blieben bis zum Feſt
underändert. Infolge geringer Zufuhren nach den Feiertagen zogen die
Preiſe wieder etwas an. Es ſteht jedoch zu erwarten, daß die Preiſe
im allernächſter Zeit wieder zurückgeher. Die Auſtäufer, der Arbeits=
gemeinſchaft
für die bayeriſche Gierverſorgung, zahlen den Landwirten
ab Oſtem nur noch 60 Pfg. pro Ei.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Situatzion iſt unverändert ruhig
bei keinerlei Preisveränderugen. Es notienten ab Lager Hamburg in
nanzen Kiſten, Sächen verzollt für 1 Pfund: Pſeffer, ſchwarz 7.507,75
Mark, do, weiß 13 Mark. Piment, ganz 6,75 Mark, Zauſibar=Nelken 14,50
Mark, Japan=Ingwer 8,75 Mark, Banda=Magis=Blüte 21 Mark, Küm=
mel
, deutſcher 3,50 Mark, holländiſcher 3,75 Mark, Lorbeerlaub 3 Mark,
Vanille, Bourbon 150160 Mauk, do. Tahiti 100120 Mark, Zimt, ge=
mahlen
9 Mark, Jugwer, gemahlem 11.50 Mark, Pfeffer, ſchwarz, gemah=
len
9 Mark, do. weiß, gemahlen 14 Mark.
b. Vom Ledermarkt. Am Ledermarkt iſt die Lage infolge der
ungeklärtem Verhältmiſſe am Rohhäuutomarkt unvevändert ſtill. Auf den
Lederhörſen war der Beſuch zwau gutz und nur zu weiter weiſchenden
Preiſen konnten Abſchlüſſe iun geringem Umfange getätigt werden. Aus
enſter Hand wurden bezahlt für: Gichenlohgegerbtes Rhein. Sohreder
und Vacheleder im Kernſtücken 8595 Mauk, do. im Hälften 6270 Mark
für 1 Kg., Rindbox, ſchwarz 1416 Mark, dv. farbig 92B Mark, Box=
calf
, ſchwarz 1922 Mark, do. farbig 237 Mark, Cheureau, ſchwrz
B32 Mauk, do. farbig 3540 Mark für. 1 Quradratfuß; Riemenlieder=
kemſtücke
kurzgeſchnitten 7588 Mark, do. langgeſchnittent 6573 Mark;
braumte Fahlleder 7888 Mark für 1 Kg.

Frankfurter Kursbericht 6. April 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)

Staatspapiere.
5½ Reichsanleihe. ... ..
......"
48
....."
3½8
3%o
......."
4½%l Vau. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.1X.
Sparprämienanleihe ..
425 Preuß. Konſols ..
31%o, r

4%5 Bad. Anl. unk. 193.
3½%0 v. 1907..
4% Bahern Anl. ....
....
4½%0
49 Heſſen unk. 1924.. ..
3½ ....
399
.....
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
1¾½ Griech Monopol..
412% Oeſt, Staatsrente v
1913, ab 1818.. .. . . . . 18,50
4½20 Oeſt. Schatzanwe)
ſtfr. v. 1914..... . . . . .
47 Oeſt. Goldrente. . . ..
4% einheitl. Rene.
495 Num. am. Nente v. 03
5½% Goldrente v. 13
47 am. konv
50.
v. 05
4% Türk, Admin. v. 1903

439

(Bagdad)

5, 4. 77,50 77,50 (8. (8.30 66. 65,60 4 67,25 fſ. 80,30 73. 72. 83,40 33,50 (8,25 68,30 59.30 5940 54. 54,10 52,75 72,50 1 9 64,60 79,75 8025 66,50 73. 60, 54,25 54, 310, 310, 18,50 4 29, 28, 31,80 31,75 18.30 19.30 3/ 182, 131. 3 112,25 b. 101. 100, 5 101,50 8!
76,50 1 106. . 71,50 7175 4 26,25 23,75 44. 45. 0 24. 23,75 20,25 21.


Maralle
520 Mexik. amort, innere 440,
575
konſ. äuß. b. 98 665,50
48 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner. .
Irrigationsanl. 460,
1.
5% Tamaulipas, Ser, I.. 338.
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.
2,69, Oeſt. Südb. Lomb.) 103,50
8%, Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz 46,90
v. 1883.
420
4½%0 Anatolier I.......
390 Salon. Conſt Jonction
Salonique Monaſtir. 99.
58 Tehuantepee . ...... 410,50
.....
4½%
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.1925 80,30
3½% Darmſtadt v. 1905.
4%0 Frankfurt v. 1913. . .. 98,50
3½%0 b. 1903...
4%0 Mainz, b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920 99,50
. .... 86.
3½%
4%5 Frkf. H. Krd.=Ver. 19211 94,50
480 Mein, Hyp. Bank 1922/ 95,50
1922/ 100,
Pfälz.
1923 95,25
425 Rhein.
verl. 80.
4% Südd Bk. Münch. 1906 104,40
4½ Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr. 99.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr. 86.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl. 96,
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94,50 Aktien v. Trausportanſtalt.
Paketfahrt. . . . 190. 187. 95,40 Nordd. Lloyd.. . 156,50 157,50 100, Südd. E.=B.=Geſ.. 103,. 103, 95,30 Schantung E.=B... 560, 80,50 Baltimore. 415. 419, 101,50 Kanada......
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47,
230.
40F.
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[ ][  ][ ]

Nummer 95.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1021.

Union-Theator

(Deutſchnationale) Volkspartei
Ortsgruppe Darmſtadt.
Freitag, den 8. April, abends 8 Uhr,
findet im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 20,
eine Bismaragedenkfeier ſtat.
Vortragsfolge:
Largo ma non tante, aus dem Konzert
D.moll für 2 Violinen und Klavier von
Joh. S. Bach
Frl. Erika v. Hahn, Frl. Eliſabeth Diefenbach.
Feſtrede von H. Pfarrer Pabſt, Worms,
Meuuett für Klavier und Violine von
C. Ph. E. Bach
Frl. Erika b. Hahn,
Wiegenlied für Klavier und Violine von
Max Reger
Frl. Eliſabeth Diefenbach.
Morgenhymne von Hendſchel
Verborgenheit von Hugo Wolf
Heimweh von Hugo Wolf
Frau Eliſabeth v. Hahn,
am Klavier: Frau Fanny Drumm.
Unſer Bismarck von Wildenbruch

Nur heute
Stuart Weßbs 34. Abenteuer

Ein Ereignis für Darmstadt!

Detektirdrama in 4 Akten
Ernst Reicher als Stuart Wehbs

in 5 spannenden Akten
Liu Srutte
Ort der Handlung:
Kararderbattor sSehwein-Tirol-Harmigeh-Partenkirehen-Gehnarrnald
16P UbLBAMATL. & Hauptdarsteller: Die deutschen Meisterfahrer
Schneider Dr. Baader D. Schneider
Dieses Filmwerkzeigt nur in Wirklichkeit ausgeführte Sensationen u. wurde bereifs
in allen Großstädten, bei täglich ausverkauften Häusern, wochenlang aufgeführt
Für die Tugend erfaubt!
(4216md
zahlen zur ersten Vorstellung V. 35 Uhr auf allen
Bid Hinder Plätzen ermäß, Preise: Mk. 1.50, 2.50, 3., 4.-
AIs
in dem 5aktigen Drama
Ainlags LOEN Andrd: Ernet jst dag Leben

Ein verwickelter Fall in 3 Akten.
In der Hanptrolle Paul Heidemann

Voranzeige.
Peter Vogs 1V. Teil

Sensationsdrama in 6 Akten

Frl. Marie Lniſe Sior!
Aile Parteimitglieder und Geſinnungsfreunde
ſind herzlichſt eingeladen.
(4280df

im nächsten Programm.

zentrumspartei des Kreiſes Darmſtadt.
Einladung.
Nächſten Donnerstag, den 7. April
nachm. halb 4 Uhr
im Konkordiaſaal, Waldſtr. 33

Residenz- Theator

Erstklassige
Weine
und
Küche

Ledenstrumpf
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I. Teie
56
WIldtöter
Wildwest- und Abenteuerflm in 6 Akten
nach der bekannten Erzählung v. Coepors.
Der goldene Hlub
Sittendrama in 4 Akten.
In der Hanptrolle Nady Christians

Rednerin: Frl. Stadtverordnete
Schiffmacher=Mainz.
Zu der Konferenz ſind alle auf dem Boden
de Zentrumspartei ſtehenden Frauen und Jung=
ruen
, insbeſondere die Mitglieder der Frauen=
ſipaniſationen
, des Frauenbundes, der Mütter=
ud
Jungfrauenvereine herzlichſt eingeladen.
Der Vorftand.
2369md)

Oentral-Theater

Der 5. und letzte Teil
Die Abenteuer der schönen Kathlyn
Der Goldschatz in der
Höbie des Vulkans‟
Sensationsdrama in 6 Akten.
Die Benefiarorstellung der 4 Teufel
Der grosse Zirknsflm in 6 Akten.

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Schülerfeier
ür die Schüler meines Violinunterrichts im Sälchen
des Reſtaurants Ritter Georg, Ludwigshöh=
haße
35, Sonntag, 10. April, nachm. 3 Uhr.
Nach den muſikalichen Darbietungen erhalten
ü: Schüler Kaffee und Kuchen.
(B4322
Angehörige u. Freunde ſind herzlichſt willkommen.
Margarete Marx, Clemensſtr. 3.

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Spezialunterricht inKörper-Rhythmik f. Kinder
und Erwachsene. Moderne Salontänze neue-
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Donnerstag, den 7. d. M.
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Täglich Konzerte
nachmittags
und abends

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Terein Darmstadt.
Die Ordentl. Haupt-
versammlung
für das
Jahr 1921 wird Don-
nerstag
, den 14 April
1921, abends 6½ Uhr,
im Kaisersaal mit fol-
gender
Tagesordnung
etattfinden: 1. Jahres-
bericht
des Vorsitzen-
den
. 2. Rechnungsab-
lage
und Entlastung
des, Schatzmeisters.
3. Aenderung der Satz-
ung
. 4. Beratung und
Beschlußfassung über
die vorliegenden An-
träge
5. Neuwahl des
Vorstandes. (4329
Der Vorstand.

Sonutag, d. 10. April,
vorm. 10½ Uhr, pünkt=
lich
, im Saale des
Bereinshauſes Stein=
ſtraße
24:
Morgenmuſik.
Alexis af Enehjelm.
Lieder von Hugo Wolf
aus dem Spaniſchen
Liederbuch.
Am Klavier: Guſti Beck.
Einführung:
Dr. Fr. Noack.
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und Freunde des Ver=
eins
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zu 4 Mk. (4299

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Fürſtenſaal.
Tagesordnung: Mit=
teilungen
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(4277
verloſung.
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beſte deutſche Ware
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Pflanzen= und
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in Tafeln Pſund X 10.
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Kond. ungez. Vollmilch
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Kond. gezuch. Vollmilch
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Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. April 1921.

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