A.
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gerichtl. Beitrelbung fällt jeder Rabatt weg.
Nr. 91
Sonntag, den 3. April
1921
Die Woche.
* Die Woche ſtand innerpolitiſch im Zeichen des
kommu=
niſtiſchen Umſturzverſuches. Wiederum hat
Verblen=
dung und Verbrechertum koſtbare Menſchenleben gefordert und
gewaltige Werte zerſtört. Und wenn der Vorwärts dazu
be=
merkt: „Moskau braucht Leichen”, ſo hat er die Lage treffend
gekennzeichnet. Die Weltrevolutionszentrale in Moskau wollte
ſich aus ihren ruſſiſchen Verlegenheiten durch eine deutſche Aktion
befreien, und es iſt ein erfreuliches Zeichen der geiſtigen
Geſun=
dung, daß die deutſche Arbeiterſchaft in ihrer überwältigenden
Mehrheit die Moskauer Parole abgelehnt hat. Auch in
Deutſch=
land hat ſich in weiten Kreiſen die Erkenntnis Bahn gebrochen,
daß mit Gewaltmethoden innerpolitiſche Wiederaufbauarbeit
nicht gefördert wird. Auch die U. S. P. D. hat diesmal von
vornherein die kommuniſtiſchen Putſchverſuche ſcharf abgelehnt,
aber in allen ihren Auslaſſungen ſchwingt ein Unterton der
Ent=
ſchuldigung mit, daß man diesmal nicht ſo „revolutionär” ſei,
wie ſonſt, zur ſelben Zeit, in der Ledebour auf der Tagung der
unabhängigen Arbeiterpartei in England unter allgemeinem
Bei=
fall erklärt, daß eine Revolution für England nicht in Frage
käme. Es wäre zu begrüßen, wenn Herr Ledebour dieſe
Er=
kenntnis auch auf deutſche Verhältniſſe übertragen würde. Wenn
in England nach ſeiner Anſicht eine Revolution nicht in Frage
kommt, ſo dürfte das doch für Deutſchland noch ſehr viel weniger
der Fall ſein, denn hier iſt, wie wohl auch Herr Ledebour
zu=
geben wird, die Stellung der Arbeiterſchaft eine ganz andere
und beſſere, wie im „freien” England. Es iſt auch
bemerkens=
wert, daß man in der deutſchen radikalen Preſſe dieſe
Aeuße=
rung mit Stillſchweigen übergeht.
Der Putſch ſcheint im Augenblick, in dem dieſe Zeilen in
Druck gehen, im weſentlichen zuſammengebrochen, wenn auch
das kommuniſtiſche Organ Sachſens erklärt, daß man erſt am
Anfang ſtünde.
Die Polizeiaktion des Herrn Hörſing iſt durchgeführt, doch
erledigt iſt damit die Angelegenheit noch keineswegs. Es kommt
nicht nur darauf an, daß der gegenwärtige Aufſtand
nieder=
geſchlagen wird, ſondern es iſt Vorſorge zu treffen, daß ſich
der=
artige Ereigniſſe nicht wiederholen. Es iſt denn doch ſehr die
Frage, ob das lange Zuwarten des Herrn Hörſing im Intereſſe
der Allgemeinheit gelegen hat; ob es richtig geweſen iſt, daß man,
wie die Frankfurter Zeitung lobend ſagt, „pſychologiſch”
vorge=
gangen iſt, oder ob es nicht angebracht geweſen wäre, von
vorn=
herein die ruhige deutſche Arbeiterſchaft und das geſamte deutſche
Wirtſchaftsleben durch energiſche, rechtzeitig getroffene
Maß=
nahmen zu ſchützen. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren,
als ob auch die Haltung des Herrn Severing etwas allzu ſehr
von parteitaktiſchen Erwägungen beſtimmt worden ſei, als ob
die Beſorgnis, in den Augen der Gegner von links als „neuer
Noske” zu erſcheinen, ſachlichen Erwägungen vorangeſtellt worden
ſei. Jede Regierung, ſie mag orientiert ſein, wie ſie will, hat die
Verpflichtung, die organiſche Entwickelung in Politik und
Wirt=
ſchaft ſicherzuſtellen, jede Regierung handelt pflichtvergeſſen, die
nicht alle in ihre Hand gegebenen Machtmittel in dieſer
Nich=
tung einſetzt.
Es wäre höchſt leichtfertig, auf Grund des Ausgangs der
„jetzigen” Aktion einem Optimismus zu huldigen, der leider
durchaus nicht begründet iſt. Immer in der Weltgeſchichte iſt es
die Not geweſen, die die Maſſen dem Radikalismus in die Arme
getrieben hat, und unſere außenpolitiſche Lage iſt leider derartig,
daß wir mit einer ſtarken wirtſchaftlichen Verſchärfung rechnen
müſſen.
Die Sanktionen, ein neuer Ausdruck für Erpreſſung,
ſind in Kraft getreten, und aus Paris her jagt eine
Milliarden=
forderung die andere. Es iſt über die Londoner Konferenz und
die Verhältniſſe, die zum Abbruch geführt haben, ja ſchon
genü=
gend geſprochen worden, ſo daß es ſich erübrigt, hier nochmals
näher darauf einzugehen. Mit ſeiner berühmten
Reparations=
bill, die die deutſche Einfuhr nach England mit einer 50
prozen=
tigen Abgabe belegt und die am 1. April in Kraft getreten iſt,
hat Lloyd George mit der ihm eigenen Gewandtheit ſcheinbar
nicht unbedenkliche innerpolitiſche Klippen umſchifft. Die Kreiſe
in England, die grundſätzlich allen ſchutzzöllneriſchen
Maß=
nahmen abgeneigt ſind, wurden durch den populären Hinweis,
daß Deutſchland gezwungen werden müſſe, ſeinen
Verpflichtun=
gen nachzukommen, zunächſt mundtot gemacht, und durch die
Reparationsbill hat die vielumſtrittene Antidumpingbill ſehr ſtark
an Bedeutung für die engliſche Regierung eingebüßt.
Der engliſche Premierminiſter hat auch ohnedies
noch manche ſchwere Sorge. Zur iriſchen und orientaliſchen
Frage geſellte ſich die drohende Gefahr eines allgemeinen
Streiks nicht nur der Bergarbeiter, ſondern auch der
Eiſen=
bahnarbeiter. Es iſt im Rahmen dieſer kurzen Betrachtung nicht
möglich, die Zuſammenhänge mit der Politik gegen Deutſchland
zu erörtern. Ich möchte aber darauf hinweiſen, daß die deutſche
Reichsregierung vor wenigen Tagen noch gegen das Erſcheinen
deutſcher, auf Grund des Spa=Abkommens abgelieferter Kohlen
auf dem ausländiſchen Markt, und zwar zu Schleuderpreiſen, in
einer Note proteſtiert hat.
Frankreich wird ſich allerdings hierdurch in der
konſe=
quenten Verfolgung ſeiner auf die Vernichtung Deutſchlands
ge=
richteten Politik nicht ſtören laſſen. Herr Viviani, der frühere
franzöſiſche Miniſterpräſident, der einen gewiſſen Perſonalkredit
in den Vereinigten Staaten hat, iſt in Waſhington zu
einem „Höflichkeitsbeſuch” eingetroffen, d. h. er hat die Aufgabe
gewiſſe Schwierigkeiten zu beſeitigen, die amerikaniſcherſeits den
uferloſen franzöſiſchen Plänen entgegenſtehen. Ein Herrn
Viviani begleitender franzöſiſcher Journaliſt hat ſich allerdings
etwas elegiſch über den Empfang drüben geäußert. Das
heu=
tige Amerika ſei „ein anderes, als das von 1918‟ Man ſei
miß=
trauiſch geworden. Wir unſererſeits können aber nur immer
wieder darauf hinweiſen, daß Amerika nie eine „
deutſchfreund=
liche”, ſondern ſtets nur eine amerik aniſche Politik treiben
wird, und es bleibt abzuwarten, wie ſich die Angebote des Herrn
Viviani in das ameritaniſche Rechenerempel einpaſſen. Auch
Amerika hat weltpolitiſche Sorgen, die ſeine Politik entſcheidend
beeinfluſſen. Das Verhältnis zu Japan iſt nicht beſſer
gewor=
den, und die engliſch=amerikaniſche Spannung wird ſchlagartig
beleuchtet durch die Nachricht, daß der Rear=Admiral Bullard,
der Leiter des Marinenachrichtenweſens, eine Handelsoffenſive
großen Stils gegen den engliſchen Wettbewerb in Südamerika
empfahl. Man könnte zuſammenfaſſend ſagen, daß Japan der
Erponent der engliſchen Politik im Stillen Ozean iſt, mit der
Einſchränkung allerdings, daß Englands Haltung aua) zu einteni
guten Teil durch die Rückſicht auf die Dominions, insbeſondere
Auſtraliens, beſtimmt iſt, die das ſtarke Anwachſen der japaniſchen
Macht und damit der gelben Raſſe mit wachſender Beſorgnis
verfolgen. Man verſteht bei dieſer Lage ſehr gut, daß in
Ame=
rika keine Reigung beſteht, ſich mehr in den brodelnden
Hexen=
keſſel der europäiſchen Politik hineinziehen zu laſſen, als dies
unmittelbare, insbeſondere merkantile Intereſſen erfordern.
Inzwiſchen verfolgt Frankreich im Südoſten Europas
plan=
mäßig ſeine Politik der ſogenannten „kleinen Entente”, d. h. des
Zuſamenſchluſſes der Donauſtaaten unter franzöſiſcher Führung,
um ſo den Ring um Deutſchland zu ſchließen.
In eine gewiſſe Verlegenheit geriet man daher am Quai
d’Orſay durch das Abenteuerdes Exkaiſers Karl, der
ſcheinbar doch in einer Verkennung der Lage plötzlich in
Buda=
peſt erſchien, um ſich die Königskrone Ungarns aufs Haupt ſetzen
zu laſſen. An ſich hat man in Frankreich gegen den Gemahl der
Bourbonin durchaus nichts einzuwenden. Einige führende
fran=
zöſiſche Blätter haben denn auch offen ausgeſprochen, daß es ſich
doch hier um einen Freund Frankreichs handele; auf der
ande=
ren Seite aber beſteht in allen anderen Staatsgebilden der
frü=
heren Donaumonarchie eine unbedingte Abneigung gegen, die
Rückkehr der Habsburger, und auch Italien hat kein Hehl daraus
gemacht, daß eine Rückkehr Karls von Habsburg für es
undis=
kutabel ſei. Wohl oder übel hat man ſchließlich von Paris aus
energiſch abgewinkt.
Die Sowjetrepublikhat nach teilweiſer Erledigung ber
verſchiedenen Aufſtandsbewegungen von neuem einen Anlauf zu
wirtſchaftlicher Wiederaufbauarbeit genommen. Von
Kommunis=
mus kann allerdings nach den neueſten Verordnungen Moskaus
nicht mehr gut geſprochen werden.
Polen kämpft mit allen Mitteln für die praktiſche
Auswer=
tung ſeines „Abſtimmungsſiegs”, d. h. mit franzöſiſcher Hilfe
wird alles verſucht, den unbeſtreitbaren deutſchen Sieg zu
ver=
ſchleiern und die Tatſachen auf den Kopf zu ſtellen. Unſere
Auf=
gabe aber iſt es, dafür zu ſorgen, daß die Wahrheit in alle
Welt hinausgetragen und ein unerhörter neuer Rechtsbruch
ver=
hindert wird.
M.
Das ungariſche Abenteuer.
Eine Erklärung des Exkönigs Kari.
Wie die Voſſ. Ztg. aus Budapeſt meldet, hat nach
Nach=
richten aus Steinamanger Exkaiſer Karl in einem Brief an den
Reichsverweſer Horthy erklärt, daß er ſein Land verlaſſe,
weil er eingeſehen habe, daß dies im gegenwärtigen Augenblick
die Intereſſen des Landes erfordern. Er betrachte ſich jedoch
nach wie vor als rechtmäßiger König von Ungarn
und behalte ſich vor, in einem künftigen Zeitpunkt den Thron
wieder einzunehmen.
Die Rückreiſe des Exkaiſers.
Wien, 1. April. (Wolff.) Die Abendblätter melden, daß
die Rückreiſe des ehemaligen Kaiſers in einem
Sonderzuge erfolgen ſoll, welcher unter dem Schutze der Entente
ſtehen wird. Der Kaiſer ſoll von zwei engliſchen Stabsoffizieren
begleitet werden. Wien wird nachts paſſiert und werden die
Sta=
tionen zur Zeit der Durchfahrt geſperrt.
Bern, 1. April. (Wolff.) Der ungariſche
Geſchäfts=
träger in Bern hatte, wie gemeldet, ein Geſuch an den
Bundesrat gerichtet, dem Exkaiſer die
Wiederein=
reiſe indie Schweiz zu geſtatten. Der Bundesrat hat
in ſeiner heutigen Sitzung zu dem Begehren Stellung genommen
und ſich in dem Sinne ausgeſprochen, daß dem früheren
Mon=
archen proviſoriſch der Aufenthalt bewilligt wird. Dieſer wird
ſich jedoch nicht nur, wie früher, verpflichten müſſen, ſich jeder
politiſchen Tätigkeit zu enthalten, ſondern wird, wie ſeinerzeit
König Konſtantin von Griechenland, das formelle
Verſpre=
chen abgeben müſſen, die Schweiz unter keinen Umſtänden zu
verlaſſen, ohne vorher den Bundesrat von einer diesbezüglichen
Abſicht in Kenntnis zu ſetzen. Ob der Exkaiſer einer
Internie=
rung unterworſen werden wird, iſt noch nicht beſtimmt. Auch
iſt über ſeinen künftigen Aufenthaltsort noch keine
endgültige Entſcheidung getroffen worden. Möglicherweiſe wird
er nicht mehr nach Prangins zurückkehren können.
Hervorzu=
heben iſt, daß die erneute Erlaubnis zum Aufenthalt nur
provi=
ſoriſch iſt und in erſter Linie mit Rückſicht auf das Geſuch der
ungariſchen Regierung gegeben worden iſt.
Wien, 2. April. (Wolff.) Wie das Neue Wiener
Tag=
blatt von unterrichteter Seite erfährt, wurde geſtern nachmittag
in Steinamanger ein Abkommen über die Rückreiſe des
Exkaiſers nach Prangins im Einvernehmen mit dieſem
getroffen. Die ungariſche Regierung war durch den
Miniſter=
präſidenten Teleki und den Miniſter des Aeußern Gratz
ver=
treten. Es ſpurde die bereits gemeldete Reiſeroute durch
Oeſter=
reich mit den entſpreihenden Schutzmaßnahmen vereinbart.
Wien, 2. April. (Wolff.) Nach Schluß der Sitzung des
Nationalrats fanden Beſprechungen des Bundeskanzlers
Mayr mit einer Reihe in Betracht kommenden Perſönlichkeiten
und Parteiführern bezüglich der Heimreiſe des
Exkai=
ſers Karl ſtatt, deren techniſche Durchführung im Gauge iſt.
Der Bundeskanzler hatte heute auch mit den Vertretern der
En=
tente bezüglich der Heimreiſe des Exkaiſers Beſprechungen. Die
heute geführten Verhandlungen bezogen ſich außer auf den
Zeit=
punkt der Reiſe und der Route auch auf die Wahl der
Ver=
trauensmänner der politiſchen Parteien, deren Mitfahrt
geeig=
net erſcheint, etwaige Zwiſchenfälle hintanzuhalten.
Begreif=
licherweiſe wird über die Einzelheiten der Reiſe ſo lange
Still=
ſchwveigen bewahrt, bis der Exkaiſer die öſierreichiſche Grenze
paſſiert hat.
Wien, 2. April. (Wolff.) Wie die Blätter von
informier=
ter Seite ſpät nachts erfahren, wurde die Abreiſe des
Ex=
kaiſers Karl, die angeblich ſchon geſtern abend erfolgen
ſollte, verſchoben. 1ieber die Gründe hierfür herrſcht noch
Unklarheit. Es verlautet, daß nach neueren Dispoſitionen der
König nicht durch Oeſterreich, ſondern durch Italien nach der
Schweiz zurückfahren wolle. Verhandlungen der beteiligten
Re=
gierungen hierüber ſind im Gange. Nach einer anderen Verſion
werde der Kaiſer gar nicht mehr uach der Schweiz
zu=
rückkehren, ſondern ſich ſogleich nach Spanien
begeben.
Stellungnahme des öſterreichiſchen Nationalrats.
Wien, 1. April. (Wolff.) Der Nationalrat hielt
heute eine Sitzung ab, um zu dem Reſtaurationsverſuch des
Monarchen in Ungarn Stellung zu nehmen. Das Haus war
ſtark beſucht und die Calerien überfüllt. Die Grnndlage der
Debatte bildete eine driſigliche Aufragever
Sozialdemo=
kraten, worin verlangt wird, daß die Regierung alle
erſor=
derlichen militäriſchen Vorbereitungsmaßregeln zum Schutze der
Grenze gegen Ungarn ergreife, und Karl Habsburg, falls er
deutſchöſterreichiſchen Boden betreten ſollte, verhaften laſſe, und
die Durchreiſe in ein anderes Land nur als Gefangener der
deutſch=
öſterreichiſchen Regierung und unter Bedingungen, die die volle
Bürgſchaft gegen jede Störung der Sicherheit,der Republik durch
dieſe Reiſe gewähren, zu geſtatten. Der ſozialdemokratiſche
Ab=
geordnete Seitz erhlärte in der Begründung der Anfrage: Wir
hoffen alle, daß dieſes Abenteuer abgeſchloſſen iſt, wir wollen
aber auch Garantien dafür haben, daß ſich ein derartiger Streich
nicht wiederholen kann.
Der Bundeskanzler Mayr betonte die Pflicht uud die
Ver=
antwortung der Regierung gegen alle Ereigniſſe, die die
verfaſ=
ſungsmäßige Staatsform gefährden könnten, rechtzeitig und mit
allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln alle notwendigen
Vorkeh=
rungen zu treffen. Wenn auch die ungariſche Königsfrage
ge=
wiß in erſter Linie als interne ungariſche Angelegenheit
ange=
ſehen werden muß, ſo habe ſie doch unzweifelhaft internationalen
Charakter. Der Bundeskanzler verwies auf die offiziellen
Kund=
gebungen der Großmächte gegen die Rückkehr der Dyuaſtie
Habs=
burg nach Ungarn, ſowie auf den jetzt in Budapeſt erfolgten
Schritt der Vertreter Rumäniens und Jugoſlawiens ſowie der
Tſchecho=Slowakei gegen die Berufung König Karls auf den
ungariſchen Thron und bemerkte: Auch für uns läge darin
Ge=
fährdung der inneren Ruhe und Oordnung unſerer Republik. Die
öſterreichiſche Regierung muß daher im Intereſſe des
öſterreichi=
ſchen Staates wünſchen, daß ein ſolches Ereignis nicht eintritt,
und ſie iſt aus dieſem Grunde bereit und ſie tat es auch zum
Teil ſchon, allen Großmächten und Nachfolgeſtaaten mitzuteilen,
daß ſie die Reſtauration des Habsburgers in Ungarn als
Be=
drohung der friedlichen Entwickelung der öſterreichiſchen
Repu=
blik anſehen würde. Die Regierung wird alle erforderlichen
Vorbereitungen und militäriſchen Schutzmaßnahmen an unſeren
Grenzen gegen Ungarn treffen. Sie wird ferner im Falle der
Rückreiſe des früheren Kaiſers Karl aus Ungarn durch das
Ge=
biet unſerer Republik im Einvernehmen mit den Großmächten
Frankreich, Großbritannien, Italien, welche dieſe Rückkehr zu
beaufſichtigen wünſchen, und im Einvernehmen mit den
Vertre=
tern der politiſchen Parteien des Nationalrates alle jene
Sicher=
heitsvorkehrungen treffen, welche volle Bürgſchaft gegen Stö
rungen der Ruhe und Sicherheit der Republik durch dieſe Reiſe
bieten. Die Regierung wird endlich alle Perſonen, welche dem
früheren Kaiſer die geſetzwidrige Betretung öſterreichiſchen
Bo=
dens ermöglichten, zur geſetzlichen Verantwortung ziehen.
Als Sprecher der Großdeutſchen brachte der Abgeordnete
Dinghofer einen Beſchlußantrag ein, in dem feſtgeſtellt wird,
daß alle öſterrreichiſchen Parteien unerſchütterlich zur
Aufrecht=
erhaltung der Republik entſchloſſen ſeien. Im Namen der
Chriſt=
lichſozialen erklärte ſich der Abgeordnete Gürtler mit dem
Antrag einverſtanden. Dieſer wird, wie der Präſident auf
ſo=
zialdemokratiſchen Wunſch ausdrücklich feſtſtellt, einſtimmig
angenommen und die Sitzung unter Hochrufen auf die
Re=
publik geſchloſſen.
Die Haltung der Entente.
Paris, 1. April. (Wolff.) Der Botſchafterrat trat
heute vormittag, wie Havas meldet, auf Vorſchlag von Jules
Cambon zuſammen, der in Gemäßheit der Anweiſung der
fran=
zöſiſchen Regierung handelte. Der Botſchafterrat ſtellte folgende
Erklärung feſt: Die Ereigniſſe, deren Schauplatz Ungarn
geworden iſt, machen es den Hauptverbandsmächten zur Pflicht,
dem ungariſchen Volke und der ungariſchen Regierung den
Wort=
laut ihrer Erklärung vom 4. Februar 1920 ins Gedätchnis
zurück=
zurufen. Getreu den Grundſätzen, welche in dieſer Erklärung
abgegeben ſind, müſſen die Verbandsmächte daran erinnern, daß
die Rückkehrder Habsburger auf den ungariſchen
Thron die Grundlagen des Friedens in Gefahr bringen müſſe,
und daß ſie von ihnen weder angenommen noch gedul
det werden könnte. Die Verbandsmächte rechnen darauf,
daß die ungariſche Regierung im Bewußtſein der ſchwierigen
Lage, welche durch die Rückkehr des ehemaligen Königs auf den
ungariſchen Thron geſchaffen würde, wirkſame Maßnahmen
er=
greifen wird, um dieſen Verſuch zum Scheitern zu bringen, deſſen
Gelingen, wenn es auch nur zeitweiſe wäre, für Ungarn nur die
allertraurigſten Folgen nach ſich ziehen könnte.
Dieſe Entſchließung wird der ungariſchen Delegation kei
der Friedenskonferenz mitgeteilt, nach Budapeſt telegraphiert
und ſchließlich amtlich den Vertretern Oeſterreichs,
Jugo=
ſlawiens, der Tſchecho=Slowakei, Rumäniens und Polens
über=
mittelt werden.
Paris, 1. April. (Hadas.) Mehrere Zeitungen nehmen
den Putſchverſuch des Kaiſers Karl zum Vorwand,
um Frankreich den Plan zuzuſchreiben, Oeſterreich wieder
mit Ungarn zu vereinigen, vielleicht unter Hinzuziehung
Bayerns. Dieſe Behauptungen ſind in jeder Hinſicht
wahr=
heitswidrig. Schon mehrfach iſt der angebliche Plan einer
Donauföderation dementiert worden. Dazu kommt noch, daß
vom erſten Augenblick an die Regierung zu den jetzigen
Ereig=
niſſen eine äußerſt deutliche und unzweideutige Haltung
ein=
nahm. Weit eutfernt davon, die Wiederkehr Karls IV. auf den
Thron irgendwie zu begünſtigen, hat ſie ſich dem voll und ganz
widerſetzt, wie übrigens der von ihr ausgehende Schritt von
heute norgen beweiſt, in dem ſie dem Botſchafterrat vorſchlug,e
eine Entſchließung anzunehmen, die ſich gegen die Wiederkehr
der Habsburger auf den ungariſchen Thron ausſpricht.
London 2. April. (Wolff.) Die Times ſchreibt in
einem Leitartikel zu dem Zuſammenbruch der
Reſtan=
ration in Ungarn, es ſei im Jutereſſe Ungarns ſelbſt zu
erhoffen, daß die beteiligten Parteien den ernſten Charakter der
Aktion Karls einſehen und den Beſchluß der Alliierten als
un=
widerruflich anſehen. Glücklicherweiſe ſchien Grund zu der
Er=
wartung zu ſein, daß dies der Fall ſein wird. Der frühere
Kö=
nig Karl ſcheint,wie die meiſten anderen königlichen Verbaunten,
bezüglich der wirklichen Stimmnng in Ungarn völlig irrtümlich
nuterrichtet geweſen zu ſein. Die letzten Tage müßten ihn davon
überzeugt haben, daß ſeine Aktion auf völlig trügeriſchen
Hoff=
nungen aufgebaut war. Die Erklärnng der Alliierten ſei eine
Warnung au alle, daß ſie nicht dulden würden, daß die Grund
lagen des Friedens verändert ſürden. Die Mornina Poſt
ſchreibt: Wenn Kaiſer Karl Erfolg habe, dann könne man ſicher
ſein, daß auch in Amerongen die Hoffnungen wieder aufleben
würden und daß die Hohenzollern ihre Augen wieder nach
Ber=
lin richten würden. Alles häuge von der Haltung des
unga=
riſchen Volkes ab. Das Blatt erklärt ſchließlich, mit denr Wunſche
Ungarus, eine Monarihie zu errichten, habe minn aue ympathie.
Nom, 2. Aprik. (Stefani.) Graf Sforzateilte im Senat
die letzten Nachrichten aus Budapeſt mit, aus denen hervorgeht,
daß die italieniſche, franzöſiſche und engliſche Diplomatie ein=
Ar 4
Arrf
Seite 2.
inütig für die Entfernung des Exkaiſers Karl aus Ungarn
ein=
trete. In Wien wurden Schritte unternommen, um ihm ein
Freigeleit zu erwirken. Im übrigen würde die italieniſche
Re=
gierung ſeine Durchreiſe durch Italien geſtatten für den Fall, daß
er ſich nach Spanien oder anderswohin begeben möchte. Graf
Sforza ſagte, Karls Abenteuer habe nicht überraſcht. In der
Tat wiſſe jedermann in Ungarn, daß weder Italien noch die
be=
nachbarten Staaten die Wiederkehr Karls jemals dulden
wür=
den. Graf Sforza erklärte, er ſei glücklich, feſtſtellen zu können,
daß, abgeſehen von einer Gruppe alter magyariſcher Familien,
die große ehrenhafte Maſſe dieſes ackerbauenden Volkes nichts
von den Ränken Karls wiſſen wolle.
Oberſchleſien.
ONB. Warſchau, 1. April. Dem anfänglichen
Ueber=
ſchwang der Preſſe über den „polniſchen Sieg”, bei der
oberſchleſiſchen Abſtimmung, der durch eine befondere Technik der
Nachrichtenübermittelung hervorgerufen worden war, iſt die
Er=
nüchterung gefolgt. Die polniſche Preſſe betont einheillig,
daß der diplomatiſche Kampf der ſchwerere und wichtigere Teil des
Ringens um Oberſchleſien ſein werde, und daß ein für Polen
günſtiges Ergebnis mehr von dem guten Willen der Entente, als
von den erhobenen Anſprüchen abhange. Zu dieſem Zwecke
wer=
den ſeitens der polniſchen Regierung drei beſondere Kommiſſionen
nach Paris, London und Rom entſandt werden. Nach Paris
geht vor allem Korfanty, nach London eine Kommiſſion von
In=
duſtriellen unter Führung von Chrznowſicki, nach Rom
ſoziali=
ſtiſche und andere Arbeitervertreter.
Kundgebung gegen die Zwangsmaßnahmen
aus dem beſetzten Gebiet.
* Die Vertreter der Vereinigung der
Arbeit=
geberverbände von Mainz, Wiesbaden, Worms
und Umgebung, ſowie ſämtliche Arbeiter= und
An=
geſtelltengewerkſchaften dieſer Gebiete haben in
ge=
meinſamer Beſprechung in voller Einmütigkeit den Beſchluß
gefaßt, gegen die von den alliierten Ländern in Ausſicht
geſtell=
ten wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen (Sanktionen) ihre
ernſteſten Bedenken geltend zu machen.
Die Erhebung einer Sonderabgabe auf die deutſche Ausfuhr
würde das beſetzte wie das unbeſetzte Deutſchland gleichmäßig
treffen und eine vollſtändige Stockung des Außenhandels
be=
wirken. Dem beſetzten Gebiete droht außerdem eine weitere
ſchwere Gefahr aus der Errichtung einer
Zoll=
grenze zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Deutſchland,
die die natürlichen Zuſamenhänge des einheitlichen links= und
rechtsrheiniſchen Wirtſchaftsgebietes zerſtören und für die
rhei=
niſche Bevölkerung eine ſtete Quelle wachſender Unzufriedenheit
und Verbitterung werden würde. Nach den angeſtellten
Ermit=
telungen geht der weitaus größte Teil der Produktion des
hieſi=
gen Gebietes in das unbeſetzte Deutſchland. Der Verluſt dieſes
Abſatzgebietes, der bereits bei Auferlegung der geringſten Ein=
und Ausfuhrabgaben droht, würde gleichbedeutend mit dem
Zu=
ſammenbruchdes größten Teilsder hieſigen
Be=
triebe ſein.
Kommt es trotzdem zu den geplanten ſchädigenden
Maß=
nahmen, ſo wird eine wirtſchaftliche Kataſtrophe im
beſetzten Gebiet unausbleiblich ſein. Dieſes
Ge=
biet, das im überwiegenden Teile induftrieller Erzeugung
ob=
liegt, würde eine Arbeitsloſigkeit von einem Umfange zu
gewär=
tigen haben, der in ſeiner Rückwirkung auch auf den Handel und
das Kleingewerbe die ganze Einwohnerſchaft in
Mit=
leidenſchaft ziehen würde.
Die Vertreter der eingangs erwähnten Verbände von
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern haben deshalb geglaubt, ſich einer
Unterlaſſung und ſchweren Verantwortung auszuſetzen, wenn ſie
nicht in aller Oeffentlichkeit rechtzeitig eindringlich und mit allem
Ernſte bei der ohnehin ſchon äußerſt geſpannten wirtſchaftlichen
Lage auf die ſicheren Folgen eines Zuſammenbruches
imbeſetzten Gebiete hinweiſen wurden. Sie tun dies,
ge=
tuagen von dem Gedanken, daß ihnen durch das Vertrauen ihrer
Berufsgenoſſen die Sorge für das Gedeihen des
Wirtſchafts=
lebens wie für die Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit für die
vielen Tauſende von Angeſtellten und Arbeitern in den beſetzten
Teilen Heſſens und Naſſaus obliegt.
Die Rheinzollgrenze in der Pfalz in Kraft getreten.
F. Aus der Pfalz, 1. April. Bei der pfälziſch=
franzöſi=
ſchen Grenze und, in der Südpfalz iſt die wirtſchaftliche
Sanktion der Rheingrenze bereits in Kraft getreten.
Während früher Auslandsfendungen für das unbeſetzte
Deutſch=
land, welche die Pfalz paſſierten, unter Zollverſchluß durch die
Pfalz durchrollten und dem Zollamt der Empfangsſtation
zu=
geführt wurden, werden jetzt neuerdings, wie die Pfälziſche
Rundſchau meldet, ſämtliche Güter, die aus dem Ausland für
das unbeſetzte Deutſchland durch die Pfalz transportiert werden,
von den pfälziſchen Grenzzollämtern abgefertigt und verzollt. Die
Schlußzollabfertigung wird ebenfalls innerhalb des beſetzten
Ge=
biets vollzogen. Der Zoll wird auf den Sendungen
nachgenom=
men und nach Eingang der Kaſſe von den Alliierten eingezogen.
Die Tſchecho=Slowakei und die
Zwangs=
maßnahmen.
Prag, 1. April. (Wolff.) In der Sitzung des
Abgeordne=
tenhauſes erklärte der Miniſter des Aeußern Dr. Beneſch in
der Angelegenheit der wirtſchaftlichen
Zwangsmaß=
nahmen gegen Deutſchland, daß die Entente die
tſche=
chiſch=ſlowakiſche Republik von den Zollmaßnahmen in Kenntnis
geſetzt und bei ihr angefragt habe, welchen Standpunkt die tſche=
Hoheit brettelt.
* O, du mein Oeſterreich! . . . Berlin W. hat wieder
ein=
mal ſeine Senſation. Was heutzutage zu Senfationen
ge=
hört, das will bei den robuſten oder abgeſtumpften Lebemännern
oder =männlein und vor allem =damen und =dämchen nicht viel
heißen. Die Hauptſache iſt dick auftragen. Mehr plumpe
Neu=
gier und Sucht nach Prickelndem treibt jetzt ein ſogenanntes
Publikum in oft recht fragliche Muſenvempel als Wißbegier und
Kunſtfehnſucht, und deshalb ſind jetzt wieder die Kabaretts und
Brettl ins Kraut geſchoſſen, ſo ſehr ins Kraut geſchoſſen, daß ſie
ſich ſelber zu erſticken drohen.
In Berlin W. gibt es ein Brettl, das ſich bezeichnenderweiſe
„Rakete” nennt. Es ſitzt ſich dort ſehr lauſchig und „intim”
Man kann ſich dort wahrhaftig amüſieren, wenn man das nötige
Großgeld dazu hat. Auch ſo etwas wie Kunſt wird da geboten,
jene, die die allzu leicht geſchürzte zehnte Muſe verzapft. Aber
was nützt Ueberkunſt, wenn ſie gegen eine hundertfache
Kon=
kurrenz anzukämpfen hat? Und ſo erging es auch der „Rakete‟.
Ihr ſchönes Feuerwerk verpuffte zuletzt wie an einem
regneri=
ſchen Abend. Es galt alſo, nach einer Attraktion Umſchau zu
halten, die einmal wieder die ganze Berliner Lebewelt in
Be=
wegung ſetzte. Aber wo ſie finden?".
Im Café „Größenwahn” — auch in dem
ſündenbabyloni=
ſchen Berlin IV. — pflegen Dichter, Schauſpieler und andere
Geiſtesverwandte zu ſitzen, die die Welt von Grund und Boden
aus erſchüttern und den Olymp im Adlerflug erſtürmen wollen.
Auch ein recht ältlicher Herr mit etwas mitgenommener
Garde=
robe ſaß dort allnachmittäglich. Beiden, dem Herrn und der
Garderobe, ſah man es an, daß ſie einſt beſſere Tage und
vor=
nehme Kreiſe geſehen hatten. Nach und nach erregte dieſer
ält=
liche Herr die Aufmerkſamkeit des Publikums; denn man hatte
erfahren, daß man es mit einer wirklichen Hoheit zu tun hatte,
ſogar mit einer Kaiferlichen Hoheit, mit einem k. k. Erzherzog.
Vielleicht ein armes Opfer der Revolution? Nein, ſelbſt ein
Nevolutionär, ein Palaſtrevolutionär, ein kaiſerlicher Hofburg=
Revolutionär. Noch als Altöſterreich im hellſten Glanze ſeiner
auſendjährigen Vergangenheit ſtand, hatte dieſe Hoheit der
öehſten und allerhöchften Geſellſchaft den Fehdehandſchuh
hin=
geworfen. Ein mutiger Erzherzog war es, der zivar nicht
Schlach=
ten gewonnen hatte, dafür aber im Kampfe gegen das Vorurteil
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 3. April 1921.
Nummer 91.
chiſch=ſlowakiſche Regierung einnehmen werde. Mit Rückſicht
dar=
auf, daß die Anfrage in manchen Punkten ergänzt werden müſſe,
habe der Minifter des Aeußern zunächſt um die Ergänzung bei
der Entente nachgeſucht, damit die Regierung die politiſche,
wirt=
ſchaftliche und kulturelle Seite der Angelegenheit prüfen könne.
Die ganze Frage befinde ſich nun im Stadium der
Unterhand=
lung. Der Miniſter betonte ſodann, daß die tſchecho=ſlowakiſche
Oeffentlichkeit die Frage ruhig und leidenſchaftslos mit
Rückſich=
auf die politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe der
Tſchecho=Slowakei beurteilen müſſe. Die Regierung verlange
daß ihr zur Erledigung dieſer ernſten Angelegenheit eine
ent=
ſprechende Zeit zur Verfügung geſtellt werde.
In der Sitzung des Senats ergriff auch der deutſche
ſozialdemokratiſche Senator Dr. Heller das Wort, um die
drohenden Folgen der wirtſchaftlichen Kataſtrophe zu ſchildern.
Er fuhr alsdann fort: „Und jetzt kommt, glaube ich, das Höchſte,
was wir erlebten: die Anforderung der Entente an die Tſchecho=
Slowakei, die Sanktionen gegen Deutſchland
einzu=
führen.‟ Der Redner erklärte, er wolle nicht von den politiſchen
und nationalen Folgen eines ſolchen Schrittes, ſondern nur von
der wirtſchaftlichen Seite dieſer Frage ſprechen. Deutſchland
werde 50 Prozent auf ſeine Preiſe aufſchlagen, und nicht
Deutſch=
land, ſondern die Tſchecho=Slowakei werde dieſe 50 Prozent
be=
zahlen. Es werde eine ungeheure Verteuerung der aus
Deutſch=
land eingeführten Artikel eintreten und damit eine neue
wirt=
chaftliche und induſtrielle Kriſe. Deutſchland werde
ich eine ſolche Maßnahme wie Straffanktionen nicht ruhig
ge=
fallen laſſen. Deutſchland werde der Tſchecho=Slowakei den
gan=
zen Export und Import unterbinden, was ſehr leicht zu machen
ſei. Der Redner erklärte, daß der weitaus größte Teil des
Ex=
ports und Imports der Tſchecho=Slowakei, 80 bis 90 Prozent,
nach Deutſchland und Oeſterreich gehe. Das Land befinde ſich in
einer furchtbaren Zwickmühle: auf der einen Seite ſeine Freunde,
die Alliierten, auf der anderen Seite die wichtigſten
wirtſchaft=
lichen Intereſſen. Wenn aber Hunger und Arbeitsloſigkeit
droh=
ten, werde auch der tſchecho=ſlowakiſche Arbeiter, ſo treu er zu
Frankreich ſtehe, ſich fragen, ob er ſich nicht doch lieber dorthin
wende, wo er von dieſen Gefahren befreit werde.
Entſchädigungsverhandlungen mit Amerika.
F. Paris, 2. April. Aus Waſhington wird heute
folgen=
des Telegramm gemeldet: Im amerihaniſchen
Staatsdepar=
tement wird erklärt, daß halbamtliche Verhandlungen
zwi=
ſchen der amerikaniſchen Kommiſſion in Berlin
und den deutſchen Behörden über die
Entſchädigungs=
frage eingeleitet worden ſind. Die Vertreter der Vereinigten
Staaten haben einen ausführlichen Bericht, wie die Deutſchen
die Entſchädigungsfrage auffaſſen würden, nach Amerika geſandt.
Man glaubt, daß Deutſchland den lebhaften Wunſch hat, daß
Amerika an der Feſtſetzung der zu entrichtenden Summe beteiligt
werde. Die Nachricht, nach der die Regierung dem Präſidenten
Harding endgültige Vorſchläge für die Löſung der
Entſchädi=
gungsfrage gemacht haben ſoll, beſtätigt ſich nicht.
Die Anſchlußfrage.
Wien, 2. April. (Wolff.) Wie das Neue Wiener
Abend=
blatt erfährt, wird das Geſetz über die
Volksabſtim=
mung vom Nationalrat demnächſt verabſchiedet werden,
wor=
auf in allen Ländern die Volksbefragung für den
An=
ſchluß an das Deutſche Reich erfolgen wird, eine
Maß=
nahme, die mit dem Friedensvertrag von St. Germain
keines=
wegs in Widerſpruch ſteht. Die Regierung ſoll ſich aus dem
Grunde entſchloſſen haben, die Volksabſtimmung jetzt zuzulaſſen,
weil Einzelabſtimmungen in den Ländern und Städten nicht zu
vermeiden geweſen wären und unter dieſen Umſtänden eine
all=
gemeine Abſtimmung als zweckentſprechender bezeichnet
wer=
den muß.
Die Kriſis im engliſchen Kohlenbergbau.
London, 2. April. (Wolff.) Die Pall Mall Gazette and
Globe erfährt, daß die Regierung beſchloſſen habe, in den
Streit zwiſchen Bergwerksbeſitzern und Bergarbeitern nicht
einzugreifen. Sollte der Streik fortdauern, ſo würden
zuerſt draſtiſche Einſchränkungen des Eiſenbahndienſtes und der
öffentlichen Lichtverſorgung eintreten. Um Kohle zu ſparen,
wird ab 6. April der Eiſenbahndienſt um ein Viertel
einge=
ſchränkt. Da die Gründe für die Verkündigung des Notzuſtandes
dem Parlament innerhalb von fünf Tagen mitgeteilt werden
müſſen, wurde das Oberhaus, das bis zum 12. April vertagt
worden war, zuſammen mit dem Unterhauſe zum 4. April
ein=
berufen. Das Kabinett hielt eine zweiſtündige Sitzung ab. Es
verlautet, daß die Miniſter in London bleiben werden, ſo daß ſie,
wenn nötig, jederzeit zuſammenberufen werden können.
London 2.=April. (Wolff.) Die Bergarbeiter
ſtell=
ten in allen Bergwerken die Arbeit ſo gut wie
vollkom=
men ein. Etwa eine Million Bergarbeiter vermehren jetzt das
Heer der Arbeitsloſen. Eine Anzahl von Pump= und
Maſchinen=
arbeitern blieben an der Arbeit, um das Erſaufen einiger
Berg=
werke zu verhindern. In Regierungskreiſen herrſcht eine
opti=
miſtiſche Stimmung, da man glaubt, daß der Streik nicht lange
dauern wird.
London, 2. April. (Wolff.) Wie die Blätter melden,
ſind bereits einige Bergwerkſchächte überflutet und
zahlreiche andere ſtehen in Gefahr. Es werden Anſtrengungen
gemacht, um die Eiſenbahner und Transportarbeiter zu veran
laſſen, ſich dem Streik anzuſchließen. Nach dem Daily Chronicle
iſt man der Anſicht, daß England vor einer der ernſteſten
Kriſen ſeiner Geſchichte ſeit Ausbruch des Krieges 1914 ſtehe.
ONB. London, 2. April. In der engliſchen
Indu=
ſtrie wird die Lageals ſehr ernſt bezeichnet, da der ganze
Induſtrie=Dreiverband der Gruben=, Eiſenbahn= und
Transport=
arbeiter droht, in den Kampf einzutreten. Die Führer des
Drei=
verbandes ſind überzeugt, daß der Widerſtand der Grubenarbeiter
ſich gegen die prinzipiellen Beſtrebungen der
Gewerkſchaftsbewe=
gung richtet. Die Führer der Transport= und Eiſenbahnarbeiter
erklärten, daß der Kampf der Bergarbeiter ſie intenſiv berühre,
da ſie im Vorgehen der Grubenbeſitzer den Verſuch einer
allge=
meinen Lohnherabſetzung erblicken. Die Hoffnung, daß der
Kampf vermieden werden könne, iſt gering und die
Stim=
mung der Grubenarbeiter ſehr erbittert,
Amerikaniſche Proteſtverſammlung
gegen die „ſchwarze Schmach‟,
S. Die Greueltaten und Verbrechen aller Art, die von den
chwarzen Franzoſen im beſetzten Gebiet verübt
worden ſind, haben auch in Neu=York zu einer
Rieſenproteſt=
kundgebung geführt, wie man ſie ſelbſt in Amerika nicht jeden
Tag zu ſehen gewohnt iſt. Nach Mitteilungen amerikaniſcher
Blätter mußten über 1000 Poliziſten die Ordnung aufrecht
er=
halten und ganze Straßenzüge für den Verkehr ſperren, um den
Verlauf der Verſammlung zu ſichern. Die Programme waren
in deutſcher Sprache gedruckt, die verſammelte Menſchenmenge
ſchwenkte amerikaniſche Fahnen und ſang unter Begleitung
deut=
ſcher Muſik zwei Verſe des „Star Spangled Banner‟. Es wurde
eine Reſolution angenommen, in der aufs ſchärfſte Proteſt gegen
das Verhalten der farbigen Truppen im Rheinland und deren
weiteren Verbleib auf deutſchem Gebiet eingelegt wurde. Dieſer
Proteſt wurde nach Waſhington geſchickt. Der Hauptredner des
Tages, Dr. von Mach, tadelte ſcharf die Haltung des
amerika=
niſchen Staatsdepartements und nannte den Staatsſekretär
Colby, der die Berichte über die ſchwarze Schmach als übertrieben
und aus deutſcher Propaganda hervorgegangen hinſtellte, einen
Lügner. Andere Redner griffen den Präſidenten Wilſon, deſſen
Namensnennung mit lautem Ziſchen begrüßt wurde, ſcharf an
und drangen auf Einigkeit der Deutſchen und Irländer in
Amerika.
*
2
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung
hört, iſt die zum 4. April nach Bremem angeſetzte Konfevenz der
deutſchen Ernährungsminiſter wegen der politiſchen Lage
auf den 18. April verſchoben worden. — Zur Frage der
Regie=
rungsbildungin Preußen wird der Voſſ. Ztg. aus
parlamen=
tariſchen Kreiſen mitgeteilt, daß das Zentrum an die Sozialdemokraten.
Demokraten und die Deutſche Volksparvei die Einladung richten werde,
gemeinſam die neue Koalition im Preußiſchen Landtag zu bilden. —
Blättermeldungen aus Halle zufolge tritt am Montag das erſte
Son=
dergericht in Halle zuſammen, das die Aufrührer in
Mittel=
deutſchland zur Aburteilung bringen wind. — Das Journal meldet aus
London: Der Korreſpondent der Mopning Poſt im Konſtantinopel
drah=
tet, daß die Türken einen großen Sieg über die
Grie=
chen vor Eskiſe
hehir ankündigen. Eine griechiſche Diviſion ſoll gefangen
genommen wor
u ſein. Die kemaliſtiſche Kavallerie ſei in der
Ver=
folgung des Feindes begriffen, der in voller Auflöſung ſei. Angora habe
geflaggt.
Reuter zufolge verlautet in britiſchen und japaniſchen
Kreiſen, daß die Gerüchte über die engliſch=japaniſche Allianz
vollkommen unwahr ſeien. Die Frage der Erneuverung des Bündniſſes
ei von keiner der beiden Regierungen aufgeworfen worden. — In
Pox=
rugal iſt eine rohaliſtiſche Bewegung entdeckt worden, die die Abſicht
hat, die repubbikaniſche Regierug zu ſtürzen. Die Mitglieder der
Be=
wegung beſtehen hauptſächlich aus Anhängern des früheren Kömgs
Mamel. Hausſuchungen der Polizei bei bekannten Royaliſten haben ſo
viel belaſtendes
Material zutage gefördert, daß verſchiedene
Verhaf=
tungen vorgenommen werden konnten. — Wie dem Matin aus London
gemeldet wwird, kündigt ein Funkſpruch aus Moskau an, Tſchitſcherin
habe an die franzöſiſche Regierung eine Note gerichtet, in der er gegen
die Zunückbehaltung von 25 000 Ruſſew in Frankreich proteſtiert. 7
Sowjetote fügte hinzu, wenn die franzöſiſche Regierung dem Verlangen
der ruſſiſchen Regierung nicht nachkomme und den ruſſiſchen
Staats=
bürgern nicht geſtatte, Frankreich zu verlaſſen, ſo werde ſie die
notwen=
dig erſcheinenden Maßnahmen ergreifen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. April.
* Ernannt wurde der Oberlehrer an der Realſchule in Michelſtadk
Auguſt Blum zum Oberlehrep an der Oberrealſchule am
Friedrichs=
platz in Offenbach.
In den Ruheſtand verſetzt wurden der Reallehrer an dem
Real=
gymnaſium zu Darmſtadt Karl Guyot auf ſein Nachſuchen unter
An=
kennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte und der Reallehrer an
der Viktoriaſchule zu Damſtadt Karl Ramge auf ſein Nachſuchen
un=
ter Anerbennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Strafkammer. Der 27 Jahre alte, aus Eberſtadt ſtammende und
hier wohnhafte Arbeiter Martin Fiſcher hat vom vorigen HerCſt bis
anfangs dieſes Jahres auf wechſelnde Art ſieben Perſonen beſchwindelt
und teilweiſe empfindlich geſchädigt. Es geſchah hier, in Ober=Ramſtadt,
Offenbach und Alsbach. Von zwei durch Vorſpiegelungen erlangten
Handwagen verkaufte er den einen ſofort ,den anderen, noch in ſeinem
Beſitz gefundenen, will er zurückzugeben beabſichtigt haben, und man
ſprach ihn bezüglich letzteren Punktes mangels Beweiſes frei. Indenr
ſich F. als Gepäckträger ausgab, erhielt er einen Reiſekorb von mehreren
tauſend Mark Wert, eignete ſich ihn an und ſetzte alles in Franrfurt a. M.
ab, wobei er ſelbſt begaunert worden ſein will. Eine Frau prellte er
um 60 Mark, indem er Kartoffelbeſorgung verſprach, und einer anderen
entlockte er durch gleichen Kniff 400 Mark. Ferner verſchaffte er ſich
be=
trügeriſch ein Fahrrad und zwei Motorräder in bedeutendem
Geſamt=
wert, um ſie ſchleunigſt zu veräußern. Nach gerichtsärztlichem Gutachten
ſoll der im Weſentlichen geſtändige und öfters vorbeſtrafte Angeklagte
geiſtig minderwertig ſein, ohne daß dies ſeine Zurechnungsfähigkeit
auf=
hebt. Jedenfalls iſt die Gemeingefährlichkeit F.3 recht groß, und der
eben eine andere Strafe Verbüßende wurde für die erwähnten ſieben
Betrügereien zu insgeſamt 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis
verurteilt. — Auch der jetzt 23 Jahre alte Karl Peter Proll au=
als Sieger hervorgegangen war. Er hatte eine kleine
Schau=
ſpielerin kennen gelernt und wollte ſie natürlich heiraten. Aber
ebenſo natüulich hatte ihm das ſein hoher Chef Kaiſer Franz
Joſeph ſchlankweg abgeſchlagen, und ſo zog er den Erzherzog
aus und verzichtete auf ſämtliche k. k. Ehren und Titel, wurde
bürgerlich und nannte ſich Leopold Wölfling. Alſo der
einſtige Erzherzog Leopold Ferdinand von
Oeſterreich war es, kein Opfer der Wiener Revolution,
ſon=
dern ſeiner eigenen. Als er damals dieſen kühnen Schritt
unter=
nahm, zuckten die einen die Achſeln, die anderen aber riefen ihm
Bravo! zu. Man fragte ſich: „Wie wird ſich Hoheit wohl durchs
Leben ſchlagen?” Natürlich Tiſchler= oder Metzgermeiſter konnte
er nicht werden, denn jedes Handwerk will gelernt ſein. Auch
Handlanger ſein iſt nicht ganz leicht. Da heißt es kräftig
zu=
greifen. Leopold Wölfling legte ſich alſo auf etwas Höheres.
Er legte ſich aufs Malen und Dichten. Das kann ſchließlich ein
jeder. Doch damit Geld zu verdienen, iſt auch nicht wieder eines
jeden Sache. Auch das muß gelernt ſein. Der romantiſche
Lie=
besrauſch ging ſehr bald in die Brüche, denn ſchließlich kann
eine Frau nicht bloß von einem geweſenen Erzherzogtitel leben.
Leopold Wölfling, der von gewiſſen Parteien einſt ſo geprieſen
wurde, wurde bald vergeſſen. Man hatte während des Krieges
an tauſend andere Sachen zu denken und während der
Repolu=
tionserſchütterungen an noch viel mehr. . .
Und da tauchte plötzlich der Name Leopold Wölfling wieder
auf. Diesmal konnte man ihn unter wirklichen Artikeln in
wirk=
lichen Zeitungen leſen. Der Erzherzog hatte ſich herabgelaſſen
ironiſch und ſatiriſch über frühere Hofburgverhältniſſe zu
ſchrei=
ben. Doch nicht etwa vom geſchichtlich=kritiſchen Standpunkt aus,
ſondern vom ganz gewöhnlichen Hofklatſchſtandpunkt. Aber der
Bierphiliſter und die Kaffeetante laſen es gern. Denn wer lieſt
nicht gern etwas, was bei Hofe vorgegangen iſt, ſelbſt wenn er
ein noch ſo ſtrammer Republikaner iſt? Hofgeſchichten ſind
immer intereſſant.
Mit jener Artikelſerie über den Hofburgklatſch hat Leopold
Wölflings Schriftſtellerei aufgehört, vorläufig wenigſtens.
Im Café „Größenwahn” ſaß wieder einmal Leopold
Wölf=
ling und überlegte, wie er ſeine dreitauſend Kronen
Monats=
apanage ſo lange ſtrecken könnte, daß er ſich wenigſtens einmal
am Tage ſatt eſſen könnte. Man rechne Kronen in Marken um
und ziehe dann den Valutaſtand der Mark in Betracht, und man
wird dann die dreitauſend Kronen ſo zuſammenſchrumpfen ſehen,
daß es wahrhaftig eine Kunſt iſt, ſich mit ihnen noch ehrenhaft
und anſtändig burchzuſchlagen.
Da kam ein guter Freund auf den ſchlauen Gedanken und
ſagte zu dem Erzherzog: „Hoheit, wie wäre es, wenn Sie mi
der alten Hoheit hauſieren gingen?” Hoheit verſtand zuerſt
dieſen Vorſchlag nicht; als aber der gute Freund vom Brettl
im allgemeinen ſprach und im beſonderen von der „Raket
da
blitzte es in dem düſteren Gehirn des Erzherzogs auf. Er faßte
raſch einen Entſchluß, und ſchon am anderen Tage ſtand er vor
dem Direktor. Das iſt endlich einmal eine Attraktion, dachte der
Direktor. Was aber ſollte er denn eigentlich mit Hoheit an
fangen? Hoheit kann ſich doch nicht bloß auf die Bühne ſtellen
und ſagen: Ich bin Hoheit.” Etwas mehr verlangt ſchon das
leiblich=protzige und geiſtig=arme Publikum. Es wurde alſo raſch
ein Stück geſchrieben, in dem Hoheit als Hoheit auftrat.
Bin=
nen acht Tagen war es gezimmert und einſtudiert, und Leopolf
Wölfling war auf eine Stunde wieder Erzherzog Leopold Fer
dinand von Oeſterreich — auf der Brettlbühne. . . .
Erzherzog Leopold Ferdinand von Oeſterreich, Kaiſerliche
Hoheit, kommt direkt aus Honduras als k. k. Marineoffizier. Er
kommt in den Salon einer „umgelernten” Gräfin. Auch ein
gefallene Ariſtokratengröße. Die Gräfin hat nämlich ein
Damen—penſionat. Aber was für Damen! Und was für ein
Penſionat! Natürlich darf Seine Kaiſerliche Hoheit das nich
erfahren, daß die „umgelernte‟ Gräfin, die — nebenbei geſagt —
auch einmal eine ſeiner Geliebten war, eine ſolche „Dame”
ge=
worden iſt. Und ſein Adjutant tut denn auch alles Mögliche
daß er es nicht erfährt. Und ſiehe, die alte Liebe erwacht wieder
in Kaiſerlicher Hoheit, und er beſchließt, die „Dame” ſeines
Herzens wieder mit nach Honduras zurückzunehmen. Sie iſt
natürlich gleich dabei. Sie lernt wieder um. Auch der Adjutant
lernt um. Er übernimmt nämlich ſelber das Damen—penſionat.
Das kann ja nun fein werden! Wie es aber weiter geht, erfährt
man nicht, denn Kaiſerliche Hoheit dampft mit ſeiner „
umgelern=
ten” Gräfin nach Honduras ab. Er dampft wirklich. Er ſchwitz
wirklich, während er ſpielt, und als er endlich ausgeſpielt hat
windet er ſich den Schweiß aus dem Taſchentuch. Bänglich fragt
er dann nach der Vorſtellung ſeinen Herrn Direktor, ob er
einigermaßen gut geſpielt habe und ob er nun ſicher das
En=
gagement in Amenka bekommen werde. Er will nämlich das=
Ner 91.
igenändu=
Dr der Kanie
E ind Euanfsdanrt=
Hülrer dei Drt
bewve=
ſenbahng
re,
er
allge=
uiß, daß de
im=
Bebiet verübt
kie
ſen
aniſche
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um den
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8 wurd
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ngen
der
miſcher
S
Be
m
a. Tſ
Rumimer 91.
Kronau iſt kein Neuling auf dem Strafgebiet und weiſt wegen
gemein=
ſamen ſchweren Diebſtahls eine Vorſtrafe von 1 Jahr Gefänguis auf.
Für einen zweiten Fall griff zu ſeinen Gunſten die Militäramneſtie
Platz, und ſeine Genoſſin wurde für den groben Vertrauensbruch (
Plün=
derung einer hieſigen Wohnung mittels überlaſſener Schlüſſel) allein ver=
Frteilt. Aus anſtändiger Familie und mit Einjährigenberechtigung war
Pr. zu Kriegsbeginn als Freiwilliger eingetreten, hatte ſich im Pelde
ausgezeichnet und es zum Vizewachtmeiſter gebracht. Nach der
De=
mobiliſation ohne Beruf, trat er beim Feldjägerkorps des Generals
Mer=
ker in Thüringen ein, wurde aber 1919 fahnenflüchtig und ſtahl dabei
mit einem Kameraden zwei Pferde, wofür er ſich demnächſt noch vor
dem Schöffengericht zu verantworten haben wird. Die jetzt verhandeite
Anklage betrifft ſchwere Urkundenfälſchung nehſt Betrug
aus jener Deſertionszeit. Pr. hatte ſich damals nach Königsberg gewandt
und erſchwindelte ſich die billigere Soldatenfahrt von dort nach Frankfurt
g. M. dadurch, daß er einen Urlaubspaß nebſt Reiſeausweis fälfchlicch
anfertigte, ſowie am Eiſenbahnſchalter gebrauchte. Angeblich wollte er
ſeine kranke Mutter beſuchen. Das Gericht billigte ihm mildernde
Um=
ſtände zu und erkannte auf 2 Monate Gefängnis. — Ferner wurde der
24jährige Hausburſche Georg Schuchmann von hier, der zwei kleinere
Unterſchlagungen, mehrere einfache Diebſtähle und eine ſchwere
Urkunden=
fälſchung verübt hat, in eine Geſamtſtrafe von 9 Monaten Gefängnis
abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft verurteilt.
3 Verwaltungsgerichtshof. Privatklage des Dr. Ehrmann in
Gerns=
heim gegen Bürgermeiſter Hoffmann daſelbſt, wegen Beleidigung, hier
Vorentſcheidung. Die Verhältniſſe der Familie Ritſert, deren Kinder
bei den Großeltern waren, vevanlaßten das Kreisamt Darmſtadt, die
Verbringung der Kinder zu den Eltern mit Zwang durchzuführen. Al3
Arzt war Du. Ehrigun hier tätig und verlangte durch eine Botin vom
eine Abſchrift der bezüglichen kreisamtlichen Verfügung.
rmeiſt
Der Bürgermeiſter lehnte das Verlangen ab, wobei er äußerte: „Das
geht Dr. Ehrmam ſo viel an wie meinem Ofen da‟. Wegen dieſer
Aeu=
ßerung hat Dr. Ehrmann Pridatklage erhoben und nur dieſe in
amt=
licher Tätigkeit getane Aeußerung ſteht zur Vorentſcheidung des
Gerichts=
hofs. Der Vertreter des Staatsintereſſes verneint, daß Bürgermeiſter
Hoffmann ſich durch dieſe Aeußerung einer Ueberſchreitung ſeiner
Amts=
befugniſſe ſchuldig gemacht habe. In dieſem Sinne erkennt auch der
Gerichtshof.
Eine Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz Starkenburg
findet am Mittvoch, den 6. April, vormittags 91 Uhr, ſtatt mit folgender
Tagesordnung: Geſuch des Leopold Emil Rheinſtrom zu
Darmſtadt, Kleine Bachgaſſe 9, um Erteilung eines Wandergewerbeſcheins
für das Jahr 1921.
* Die Beendigung der wirtſchaftlichen Demobilmachung. Durch
Verordnung der Reichsregierung vom 18. Februar 1921 ſind die in den
Kommunalverbänden errichteten Demobilmachungsausſchüſi
Eis zum 31. Mä
der die von ihr bei. D. LS.d
ete Stelle kann die einem
Demobilmachungsaus=
ſchuſſe verbleibenden Aufgaben einem andern Ausfchuß übertragen,
un=
ter deſſen Mitgliedern ſich eine gleiche Anzahl von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern befinden muß. Die Anordnungen der Reichsminiſterien
und der die wirt=
und der übrigen Demobilmachungsbehörden auf Gr
ſchaftliche Demobilmachung betreffenden Befugniſſe treten j=doch erſt
ſetz oder
be=
mit dem 31. März 1922 außer Kraft, ſofern nicht durch
ſondere Anordnung ein früherer Zeitpunkt beſtimmt iſt. Der genannt
Verordnung entſprechend wird der bisherige Demobilmachungsausſchuß
Darmſtadt=Land mit dem 1. April dieſes Jahres aufgelöſt. An ſeine
Stelle tritt ei beſonderer „Wirtſchaftsausſchuß” beim Kreisamt, der
ſich vorerſt aus den Mitgliedern des bisherigen
Demobilmachungsaus=
ſchuſſes zuſammenſetzt. Die Aufgaben der (bisher bei den
Bürgermei=
ereien der Landgemeinden des unbeſetzten Teils des Kreiſes
einſchließ=
lich Gernsheim, Klem=Rohrheim und Arheilgen (neutraler Teil)
gebil=
deten) örtlichen Demobilmachungsausſchüſſe gehen mit dem gleichen
Zeit=
punkt auf die in dem Gemeinden beſtehendem Fürſorgeausſchüſſe für
Er=
uerbsloſe über, für deren gleichmäßige Zufammenſetzung aus Arbeit
gebern und Arbeitnehmern geforgt iſt. Bei dieſer Gelegenheit ſei
er=
neut auf die Vevordnung zur Behebung des
Arbeiterman=
gels in der Landwirtſchaft hingewieſen (abgedruckt in den
Amtsverkündigungen der Darmſtädter Zeitung vom 3. Juni 1920, Nr.
127) ſvonarh ein Abwandern landwirtſchaftlicher Arbeiter in die
Indu=
ſtrie unnachſichtlich zu verhindern iſt. Nach § 6 der Verordnung werden
Arbeitgeber, die den §§5 1—3, ſowie gewerbsmäßige Stellvermirkler, die
dem § 2 dieſer Verordnimig zuwiderhandeln, mit Geldſtrafe bis zu 3000
Mark beſtraft.
— Landestheater. Sonntag, den 2. April finden im
Landes=
theater zwei Veranſtaltungen ſtatt. Vormittags 11½ Uhr: Beethoven=
Matinee des Drummquartetts, abends 6 Uhr in der Miete D zu
er=
höhten Opernpreifem „Carmen” (Joſe: Enehjelm, Eskamillo: Biſchoff,
Micaöla: Meher) unter Leitung von Ferdinand Wagner und Jequ
„Hehthekker. — Wochenſpielplan: Montag, Schauſpielmiete f 12
Sondermiete Seris Vle: „Der Bibliothekar‟: Dienstag, 132.
Miet=
vorſtellung, A 26, Sondermiete Serie VII8: „Coſi fan tutte‟; Mituvo
H33. Mietvorſtellung, B 28, Sondermiete Serie VIII8: „Der Troubadonn
Donnerstag, 134. Mietvorſtellung, E P, e 12, Sondermiete Serie
Schülermiete weiß: „Don Carlos”; Freitag, 135. Mietvorſtellung, D
Sondermiete Serie XVl8: „Der Freiſchitz”; Samstag, außer Miete
iachmittags 2¾ Uhr, 10. Fremdenvorſtellung: „Der Freiſchütz”, abends,
nußer Miete, Sondermiete Serie XVIII?, Schauſpielmiete b 12, d 12:
Sonntag, Sondermiete Serie IX8: „Frühlings Er=
„Hedda Gable
uachen”, eine Kindertragödie von Frant Wedekind.
* Dnas Gewerbemuſeum erhielt als Leihgabe von Frau Roll=
Nichler in Darmſtadt zwei geſtrickte Kinderhäubchen, aus der erſten
Sälfte des vorigen Jahrhunderts. Die beiden Arbeiten ſind in der Tex=
Tſammlung des Muſeums ausgeſtellt.
* Geh. Forſtrat Köhler †. In Gießen verſchied nach längerer
Grippe=
rkvanbung Geh. Forſtrat Adam Kohler im 68. Lebeusjahre in
olge Schlaganfalls. Die außergewöhnlich große Trauerverſammlung
welche dem bis zuletzt im Berufe und in der Sorge um den geliebten
Lald Tätigen zur letzten Nuheſtätte auf dem neuen Friedhofe das
Ge=
eite gab, legte Zeugnis ab von ſeiner Beliebtheit bei der Bevölterung.
Zeit 1904 ſtand der Berſtorbene der Oberförſterei Gießen vor. In den
inger in guter Verfaſſung erhaltenen ausgedehnten
urch bewährte Vor
Tädtiſchem Waldungen konnte Köhler ſeine langjährigen Dienſterfah
ungen und ſeinen praktiſchen Blick betätigen und als fleißiger
Wirt=
rhaftler ſich bewähren. Die von ihm begründeten Jungbeſtände legen
verfür ein beſſeres Zeugnis ab, als alle Worte es bermöchten. Der
Obevbürgermeiſter verlieh dem Danke der Stadt Gießen am Grabe herz=
Echen Ausdruck. Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue ſind die Pfeiler von
öhlers dienſtlicher Tätigkeit geweſen. Als gerader, biederer Charakter
on einfacher, anſpruchsloſer Art war Köhler nicht allein bei ſeinen
Zerufsgenoſſen beliebt, auch ſeine Untengebenen und alle Teile der
Be=
rölterung ſeines Diemſtbezirks beivahren ihm ein gleich gutes Andenten,
Su ruße in Frieden!
elbe Stück auch in Amerika geben, damit die Yankees ihre
ver=
ſnhtlichen Witze über europäiſche gefallene Adelsgrößen machen
Snnen. . .
In dem Zuſchauerraum, der natürlich trotz der hohen Preiſe
hwll gepfropft iſt, ſaßen auch Wienerinnen. Sie hatten den
An=
and, ſich zu ſchämen. Auch ein Großherzog ſaß darin. Er
uchte auf plattdeutſch.
O, du mein Oeſterreich! . . . Mußte das wirklich ſein? Nicht
erwa, daß die gefallene Kaiſerliche Hoheit auf der Brettlbühne
t gefallen ſuchte, um Geld zu verdienen. Nein, das wäre
Eließlich noch keine Entwürdigung geweſen. Aber eine
Ent=
ürdigung iſt es, daß er, um einmal ſich ein gutes Honoror zu
rſchaffen, einfach ſich und ſeinen Stand an den Pranger ſtellt.
ätte er auf der Brettlbühne gefoxtrottelt oder in irgendeiner
uideren Weiſe getrottelt, indem er blödſinnige Lieder dabei
ge=
angen hätte, ſo würde man höchſtens mitleidig gelächelt haben.
aß er aber ſeinen Adelsſtand ſo an den Pranger ſtellte, das
eißt nicht bloß Unmännlichkeit, ſondern Selbſtentmannung. . .
An demſelben Abend, wo Seine Hoheit als Hoheit ihr Debut
u der „Rakete” gab, gab ſein hoher Chef, Exkaiſer Karl, in
udspeſt ſein Debut. lind juſt an demfelben Tage hatte die
(rzherzogi Eliſabet5, die Tochter des tragiſch geſtorbenen
Kron=
rinzen Rudolf, durch Wiener Blätter die Standalgeſchichte ihrer
Eihe gehen laſſen. Sie, jetzt Fürſtin Windiſchgrätz, brachte allen
idrigen Familienklatſch und =tratſch an die Oeffentlichkeit, um
ren Gemahl, den ſie in wenig höflichem und höfiſchem Ton
wien „Lumpen” nennt, an den Pranger zu ſtellen.
„C.
O, en mein Oeſterreich! .."
* Verdient der April ſeinen ſchlechten Ruf? Es iſt mancher
üiri braver, guter Kerl und wird doch von der Mitwelt verachtet
ſund geläſtert. So ähnlich ergehts dem April. Wer kennt nicht
ſandenkbar ſchlechten Ruf, den dieſer Monat beſitzt! Man ſpricht
ſa m „irunderſehönen Monat Mai”, aber auch vom „wetterwen
„Echen Apriſ” und vom „Aprilwetter” als bem ſchlimmſten, das
eint Jahreslauf uns beſcheren kann. Man tut dem April bitter
i trecht — ſo ſagen die Gelehrten, und ſo wird auch gewiß jeder
gen, der eigene Beobachtungen anſtellt und nicht jedem Glau=
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 3. April 1921,
* Der Landesausſchuß der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſens
tagte am Samstag in Frankfurt a. M. und nahm zu einer ganzen Reihe
von parteitaktiſchen Fragen Stellung. Nach ausgiebiger Beſprechung
nahm die Verſammlung zur Frage der von der Landtagsfraktion
ange=
regten Vereinfachung der Staatsverwaltung folgende
Entſchließung an: „Der Landesausſchuß iſt auf Grund des Be
ſchluſſes des Parteitages in Bingen mit der Fraktion der Ueberzeugung,
daß die Verminderung der Zahl der Miniſterien eine ſachliche und
poli=
tiſche Notwendigkeit iſt, die ſobald als möglich und jedenfalls noch in der
gegenwärtigen Landtagsperiode grundfätzlich entſchieden werden mufi.
Der Fraktion wird anheimgegeben, auf dieſer Grundlage mit den beiden
übrigen Koalitionsparteien über den Umfang der Vereinfachung der
Re=
gierung und über den Zeitpunkt ihres Inkrafttretens in Verbindung zu
treten Als Norm für die Vereinfachung dertritt der Landesausſchuß die
Meinung, daß vier Fachminiſterien als ausreichend für das Land
ange=
ſehen werden.” Ausgießig wurde auch die Beſoldungsvorlage
behandelt, wobei die Anträge der Fraktion zu dieſer Frage leöhaft be
grüßt werden. Einen großen Raum nahm die Beſoxchufug der
Ou=
ganiſation des Wahlkampfes ein, uobei beſtimmte
Maß=
nahmen ins Auge gefaßt wurden. Lebyaften Wiederhall fand der
An=
trag der Fraktion zum Siedlungsgeſetz, deſſen energiſche
Förde=
rung verlangt wurde. Der Landesparteitag ſoll im Monat Mai
in Darmſtadt ſtattfinden.
* Politiſches Komitee der Arbeiterzentrumswähler. Das politiſche
Komitee der Arbeiterzentrumswähler in Heſſen" hielt am Mittwoch im
F
onszimmer der Zentrumspartei ſeine Frühjahrstagung ab.
Sei=
tens der Zentrumsfraktion wohnte Herr Präſident Uebel den
Beratun=
gen bei. Abg. Knorl gab einen Ueberblick über die politiſche Lnge im
Reiche und in Heſſen unter beſonderer Berückſichtigung der für die
Ar=
beitnehmer durch den Vertrag von Verſailles, die Abmachungen von
Spa und die neuen Sanktionen gegebenen und noch zu erwartenden
Schwierigkeiten. Geſwerkſchaftsſefretär Weſp berichtete über die
Auf=
gaben der Arbeitnehmer bei den kommenden Landtagswahlen. Die auf
dem Boden der Zentrumspartei ſtehenden Arbsi=nehmer in Heſſen müſſen
ſich noch mehr wie bisher mit den politiſchen Fragen beſchäftigen,
agita=
toriſch tärig ſein, um ſo die Zentrumspartei nach ihrer Anſchauung zu
ſtärt
en, damit bei den kommenden Wahlen ein Erfolg geſichert iſt. Von
der Partei wird verlangt, daß den Arbeitnehmern ihre Vertretung im
Landtage, wie ſie im Anfang= beſtanden hat, zugeſichert wird. Es muf
der Einreichung der Kandidatenliſte ſeitens der Arbeitnehmer auf die
Ge
G
tppen der Angeſtellten, Kaufleure uſiv. entſpreckend Rückſicht
genom=
men werden. In Berhinderung des Gewerkſchaftsſekretärs Felder
erte Abg. Knoll über den Ausbau des politiſchen
Ko=
die Arbeitnehmerorganiſationen
bil=
mitees. Die Grundlagen müſſe
ereine und die Arbeiterinnenvereine,
den. Dieſe ſind die kath. Arbeiter
geſtellt werden, ferner die auf
die in Heſſen auf völlig neue Grundlag
Angeſtellten und
kaufmänni=
dem Boden der Zentrumspartei ſtehend
ſchen Vereine beiderlei Geſchleihts. Dieſe Organiſationen haben die
Mit=
glieder zum Komitee zu wählen, die dann wieder den geſchäftsführenden
Vorſtand wählen follen. An die drei Referate ſchloß ſich eine lebhafte
Diskuſſion, die mit den gegebenen Richtlinien einig ging. Es wurde
lebhaft bednuert, daß in Heſſen es bis jetzt nieht möglich war, der
chriſt=
lich=nationalen Arbeitnehmerbewegung eine Vertretung im Landes
und Wirtſchaftsaut zu geben, obſchon in dem meiſtem Gliedſtaaten
arbeits=
die beiden großen Arbeitnehmer=Organiſationen gleichmäßig
Vertretun=
n. Der Zentrumsfraktion wurde für ihre Tätigieit vollſte An=
9.
AA
er
mung ausgeſprochen.
* Demokratiſcher Verein. Zu der Notiz in der Mittwochsnummer
über die Vorſtandswahl bittet man uns, dieſe Meldung dahin zu
er=
gänzen, daß die Ortsgrupße in ihrer Generalderſammlung am 1. März
drei gleichberechtigte erſte Vorſitzende, und zwar in allhabetiſcher
Reihenfolge benannt Frau Geheimrat Balſer, Dr. Büchneu und
Profeſſor Dr.=Jug. Heidebroek, ſowie drei ſtellvertretende Vo
ſitzende, und zwar Frl. K. Keller, Abg. Reiber und Reg.=Rat Dr.
Spieß geſählt hat. Richtig iſt nur, daß Prof. Dr.=Ing. Heidebroek
und Abg. Reiber zur Zeitz vom Vorſtand wit der Geſchäftsführung der
Ortsgruppe beauftragt ſind.
Der Volksbund zum Schutze deutſcher Kriegsgefangener hat im
April 1919 an den preußiſchen Landtag eine Eingabe eingebracht,
betreffend ſofortiger Freigabe der Kriegsgefangenen in den
feind=
lichen Ländern. Im März 1921, alſo nach 2 Jahren, erfolgt
Rückant=
wort: daß die Angelegenheit nicht vorgebracht werden könne und durch
die Neuwahl des preußiſchen Landtages auch nicht weiter beaubeitet
vver=
den konnte. Dies Vorkommnis kann umöglich mit dem den Bohörden
ſo geläufigen Wort „Verſehen” entſchuldigt uvorden. Die heſſiſche Regie
rung und das ganze heſſiſche Volk werden gebeten, ſich geſchloſſen hinter
alle diejenigen zu ſtellen, welche alles aufbieten, um die noch in
Feindes=
land befindlichen Kriegsgefangenen endlich ihven Angehörigen und ihrem
Vaterland wiederzugeben. Wer könnte noch länger ruhig bleiben, wenn
man hört, daß Männer, welche ſchon bald 7 Jahre den Ihrigen
fernge=
halten werden und allen Laſten der Gefangenfchaft wehrlos preisgegebei
eilnahme, noch viel weniger Schutz bei dem preußiſchen
ſind, keinerlei
tag finden?
Lon
Der Hiſtoriſche Verein Darmſtadt veranſtaltet am Montag abend
diesinterlichen Vortrag im Staatsarchiv; es ſpricht Herr
den letztei
Archivrat Dr. Herumann über „Der Wormſer Reichstag
bonr 1:
* Verſammlung des Reichslandbundes. Am Montag nachmittag
pricht im Rummelbräu zu Darmſtadt der Hauptgeſchäftsführer des
slandbundes, Kaufhold=Berſin. Der Vortragende iſt als glän=
Reick
zender Reöner bekannt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Vereinigung evangel.=kirchlicher Frauenvereine Darmſtadts. Auf
die am Montag abend im Geyeindehaus Kiesſtraße ſtattfindende 9
ſcnmlung der hieſigen evangeliſchen Frauenvereine, bei welcher Heu=
Dr. med. W. Fiſcher aus Idar a. d. Nahe über „Die Sünde gegen
das keimende Leben” ſprechen wird, ſei hiermit nochmals hingewieſen
mit dem Bemerken, daß nur Frauen dazu eingeladen ſind.
* Deutſche Demokratiſche Partei. Am Dienstag, 5. April, abends,
findet im Weißen Saal des Kaiferſaals eine
Mitgliederver=
ſammlung ſtatt, um den Bericht über die Landesausſchuß=Sitzung
entgegenzunehmen. Es wird dabei Gelegenheit gegeben, auf die
Zei=
tungsmeldungen von einer Umbildung der Regierung einzugehen. Nur
Mitglieder haben Zutritt.
H. Einen eigenartigen Aprilſcherz hat ſich, wie man uns ſchreibt, die
Heag gegenüber den Beſitzern der von ihr feit einigen Monaten
aus=
gegebenen Fahrtartenheftchen geleiſtet. Dieſe Heftchen enthalten 10
Fahr=
cheine zu 3 Teilſtrecken, ſind ausdrücklich als unperſönlich bezeichnet und
koſten 6,50 Mark. Das ſvar bequem für Schaffner und Fahrgaſt und
er=
ſparte das leidige Geldſechſeln mit den jetzt üblicken blauen Papier
ſchnitzeln. Anfangs ſwurde geſagt, die Ausgabe der Heftchen erfolge nur
probeweife, und es ſtand auf dem Hefthen „gültig bis 1. April”
den ſpäter ausgegebenen Heftchen iſt von einer zeitlichen Beſchränkung
nichts mehr bemerkt, der Käufer mußte alſo logiſcherweiſe daraus
ſchlie=
ben und Aberglauben ſich blind hingibt. Verdient ein Monat
einen ſchlechten Ruf, ſo iſts viel eher kein anderer als der Juli,
alſo juſt gerade der, auf den ſich die Menſchheit von wegen des
Ferienwanderns und Reiſens am meiſten freut. Die Monate
Mai, Juni, Auguſt und September weiſen viel ſchlimmere
Wet=
terlaunen auf als der April, am ärgſten aber treibts der Juli!
Gar mancher, der im Juli ſeinen Urlaub nahm und verreiſte
wird ſich erinnern, wie ihnn die ſchöne Zeit verſauert wurde. Der
Juli iſt ein ganzes Drittel ſchlimmer als der April! Maßgebend
muß ſein, wieviel Stunden am Tage und im ganzen Monat die
liebe Sonne ſcheint, ohne ſich hinter mehr oder weniger flüchtige
Wolkengebilde zu verkriechen, und wieviel Regenſtunden der
ein=
zelne Monat aufweiſt. In beiden Beziehungen iſt eben der Juli
am wetterwendiſchſten, er hat durchſchnittlich die wenigſten
Sonnenblicke, und nach dem Oktober an erſter, dem März an
zweiter Stelle, die meiſte Regenmenge an dritter Stelle,
wäh=
rend der April die letzte, die zwölfte Stelle einnimmt, alſo den
wenigſten Regen bringt von allen Monaten! Im Hageln geht
allerdings der April voran, im Graupeln iſt ihm aber der März
über! Warum wir immer den April ſo ſchlecht machen, liegt
darau, daß im Frühling der Witterungswechſel einen kräftigeren
Eindruck auf uns ausübt als im Somier!
* Ein Zeichen der Zeit! In einer Strafſache, die vor
dem Dresdener Landgericht anhängig war, mußte auch
ein Schulmädchen als Zeugin vernommen werden. Der
Vor=
ſitzende ermahnte das Kind, ja die reine Wahrheit zu ſagen, und
frug beiläufig, wie das achte Gebot heiße. Das Mädchen
aut=
wortete darauf, daß die Gebote nicht mehr in der Schule gelernt
würden.
— Ein merkwürdige Strafanzeige. Wegen der
Auffüh=
rung des Arthur Schnitzlerſchen „Reigen” und
wegen Begünſtigung dieſer Aufführung iſt voi der pſhchologiſchen
ſnd päbagögiſchen Abteilung der „Axt” (E. V.), Geſellſchaft zur
Bekämpfung ungeſunder Verhältniſſe im öffentlichen und
Privat=
leben, Sitz Leipzig, Strafanzeige wegen Vergehens gegen
die 8§ 183, 184 Abſ. 1 bzw. § 257 des Strafgeſetzbuchs u. a. gegen
Seite 3.
ben: Die Einrichtung hat ſich auch nach Anſicht der Heag bewährt und
ſie bleibt wveiter beſtehen, zunnal bis Ende März dieſe Heftchen von der
Schaffnern flott verkauft wurden und angebraucht jetzt noch in groß
Zahl im Beſitz des Publickums ſind. Zur großen Ueberraſchung wurden
nun am 1. April die in dieſen Heftchen befidlichen Fahrſcheine von den
Schaffnern als ungültig zurückgewieſen. Da man nicht wohl
anneh=
men kann, daß die Heag auf diefe eigenartige Weiſe ihre Einnahmen
ſtei=
gern will, erſcheinr es dringend geboten, daß den Schaffnern andere
Wei=
ſung gegeben wird und mindeſtens die ſchon derkauften Heftchen als
güiltig auerkannt werden. Der 1. April iſt ja vorüber.
* Im Silberkranz. Am 6. April feiern der Bücherreviſor Karl
Kämmerling, Martinſtraße 2, und ſeine Gattin Elifabeth, geb.
Jacob, das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit. — Herr Metzgermeiſter Jakob
läger und deſſen Ehefrau Eliſabeth, geb. Müller, Kra=
Lautenſc
nichſteiner Straße 13, feiern am 4. April ds. Js. das Feſt der Silbernen
Hochzeit. Die Eheleute Mechaniker Friedrich Shmitt und Frau,
Eliſabethenſtraße 47, feiern am 5. April ihre Silberne Hochzeit.
* Monatskalenber für Aquarien= und Terrarienfreunde für April
1921. In dieſem Monat beginnt man eigentlich erſt mit der Zucht
exo=
tiſcher Zierſiſche im Zunmeraquarium. Draußen iſt auch ſchon die
Lurch=
fauna in der Paarung begriffen. Eiſig kalt iſt noch das Waſſer des
den Bächleins, da kriecht es am Grunde langſam und
ſchwer=
mnur
fällig, wie verſchlafen einher, ein plumper Körper mit vier Beinen, ein
Froſchlurch. Die Kürze der hinteren Gliedmaßen, die mit Höckern und
Warzen überſäte Haut, der ſtarke Ohrdrüſenwulſt zu beiden Seiten
be=
mik einer echten Kröte zu tum haben. Das auf
lehren uns, daß rir
bchens ſitzende, mit den Daumenſchwielen in den
dem Rücken des
Achſelgruben ſich feſthaltende Männchen, iſt bedeutend kleiner als die
weibliche Erdkröte. Unter allen einheimiſchen Froſchlurchen ſetzt ſie
zu=
manchmal ſchon vor Ende März, den Laich ab, und zwar wie alle
ert
Kr.
ren. Einige Wochen ſpäter folgt die hübſche Kreuzkröte
en in Schni
Warzen und den ſchwefelgelben Streifen in der Mitte
mit den rötlict
des Rückens. Sie heißt auch Röhrling oder Rohrtröte, weil ſie ſich im
Röhricht aufhält. Sie laich erſt im Mai und die jungen Wechſelkröten
verlaſſen bereits Anfang Juli das Waſſer. Steht man zur Laichzeit der
Erdkröte am Ufer eines Tümpels, ſo vernimmt man oft einen leiſen
Glockenton, der aus der Tiefe herauf klingt. Er ſtammt von der
Knob=
lauchkröte. Daß ſie keine echte Kröte iſt, ſieht man am Fehlen der
Ohrendrüſenwulſte, daß ſie aber kein Froſch iſt, zeigen die ſenkrechten
Pupillen und der Mangel des bei den Fröſchen deutlich ſichtbaren
Trom=
melfelles. Gleichzeitig mit den Erdkröten laichen auch die Grasfröſche,
Etwas ſpäter als der Grasfroſch lwicht der kleinere und zierlichere
Moor=
froſch, welchen man ſchnell an dem hellen Mittelſtreifem des Rückens
er=
keinnen kann. Erſtaunk ſieht der Unkundige Fröſche mit himmelblauer
Kehle. Es iſt der Moorfroſch in ſeinem Hochzeitskleid, ſonſt iſt er unten
veiß. Rein weiß unten iſt auch der Springfroſch, der oberſeits mit dem
Grasfroſch ähnelt. Seinen Namen verdankt er ſeinen langen
Hinter=
beinen, die ihn befähigen, rieſenhafte Sprünge zu machen. Er komm
hier uund da in unſerem Vatzerlande vor, ſonſt iſt er aber mehr ein Kin!
des ſüdlichen Europas. Zum Futter für unſere Aquarienfiſche ſoll man
nur die Kaulquappen der Fröſche nehmen, diejenigen der Kröten
bekom=
men ihnen nicht. (Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und
Terrarien=
kunde „Hottonia” Vereinsabend jeden 1. und 3. Samstag im Monat,
Heſſiſcher Hof, 8½ Uhr.)
Montag, den 4. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 3. Beſtellmarke
Nr. 3 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 3, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Zuſatzmarken: Die Ausgabe von Zuſatzmarken für werdende
und ſtillende Mütter iſt für den
1. Bezirk am 1. April, 5. Bezirk am 6. April,
Bezirk am 2. April, 6. Bezirk am 7. April,
3. Bezirk am 4. April, 7. Bezirk am 8. April,
4. Bezirk am 5. April,
Corned beef: Bei den Rindsmetgern ſind ab 1. April d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (¾ Pfund
eng=
liſches Gewicht) zu G.— Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfundrreiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
inarke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverforgung: Die Kartoffelmarke Nr. 13 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zi 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer
Holzverkanf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Mk. für Nadelholz
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 1
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der
Kohlenausgleich=
ſtelle ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
3½, Uhr nachmittags gebffnei. Samstags ſind alle
Dienſt=
räume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
* Kaffee Bismarck. Für die zwei heutigen Sonntagskonzerte im
Kaffee Bisnaick hat Kapellmeiſter Klepſch das beliebte gemiſchte
Programm ernſter und heiterer Muſik aus Oper, Operette und Walzer
vorgeſehen. — In der Bismcck=Diele iſt ſeit 1. April eine neue
Ka=
pelle, eine Origiual=Wiener Schrammeln=Trio, eingezogen. Letztere haben
zuletzt in Hamburg mit großem Erfolge gewirkt und haben in die
Bis=
marck=Diele ein neues intereſſantes Großſtadt=Programm mitgebracht.
die Theatergemeinde Schauſpielhaus und die Direktion des Klei
nen Theaters, den Oberſpielleiter, ſämtliche beteiligten
Schau=
ſpieler und Schauſpielerinnen, die Theaterkritiker (!) bzw
Feuilletonſchriftleiter der Leipziger Tageszeitungen und andere
Perſonen u. dal. ein Leipzig erſtattet worden. Das Vorgeher
der „Axt” wird damit begründet, daß eine gründliche Klärung
und ein Zurückführen auf den wirklichen Wert und die wahrhaft
erzieheriſche Aufgabe des Theaters bezweckt wird.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Spielplan der Frankfurter Theater vom 3. bis
10. März 1921. 1. Opernhaus: Sonntag „Triſtan und Jſold=
Montog „Margarethe‟, Dienstag: „Der Bettalſtudent”, Mittwoch „Der
Zigeunerbaron‟, Donnerstag, (nen einſtudiert), „Pelloas ud Meliſande‟
Freitag, (geſchl. Vorſtellung), Samstag „Pelleas und Meliſonde”,
Sonn=
tag, 1. Meßfeſtſpiel, nachittags, „Die Meiſterſinger von Nürnberg”.
2. Schauſpielhaus: Sonntag, vormittags, Vortragsmatince von
Ludwig Hardt, nachmittags „Lanzelot und Sanderein” hierauf „Die
Geſchwiſter”, abends (zum 25. Mal) „Robert und Bertram”, Montag
(geſchloſſene Vorſtellung), Dienstag „Amphitryon” Mittwoch „Was ihr
wollt‟ Donnerstag (geſchloſſene Vorſtellung), Freitag „Was ihr wollt”,
Samstag (zum erſten Mal) Jalobs Traum” Drama in zwei Teilen
von Richard Beer=Hofmann, Sonntag „Was ihr wollt!“ — 3. Neue;
Sonntag uachnmittag „Liſelott von der Pfalz”, abends
.5
K2— 5‟ Dienstag (Uraufführung) „Ehezau=
Montag „2.
Luſtſpieldariationen in 5 Bildern von Carl Mathern, Mitrwoch
ber
„2X2-
Donnerstag „Ehezauber” Freitag „2X2— 5‟, Samstag,
nachmittags
eidideldei” abends „Ehezauber”, Sonntag, nachmittags,
4. Kammerſpicle: Sonntag,
„Anatol”, abends „Ehezauber”
nachmittags „Heidideldei” abends „Tage des Lebens” Montag bi=
Samstag „Tage des Lebens”, Sonntag, innchmittags „Die deutſchen
Klein=
ſtädter”, abends „Totentanz” von Strindberg. — 5.
Schumann=
theater: Täglich „Das Dorf ohne Glocke‟.
Spielplan des National=Theaters Mannheim:
Sonntag „Der fliegende Holländer” Montag „Die Fledermaus‟. Diens=
Mittwoch „Das Rheingold‟ Donnerstag „Maria
tag „Der Tronbado!‟
Freitng. Zum erſten Male „Der Schwarzkünſtler”, R. Kolmar
Stuart
Samstag „Kleiſt”, Sonntag „Undine‟
Neues Theater:
Sonu=
tag „Das Dorf ohne Glocke”, Montag, Zum erſten Malc, „Die
ſchwe=
bende Jungfrau”, R. Voigt, Mitvwoch „Die ſchwebende Jungfrau”
Samstag „Der Zigeunerbaron” Sonntag „Die ſchwebende Jungfrau”.
3. Parteitag der Deutſchen Volkspartei Heſſens.
St. Darmſtadt, 2. April.
Der zweite Tag
wurde um 9¾4 Uhr vormittags durch Pfarrer Berck mit Dank und
Begrüßung eröffnet. Aus der Entſchließung, die ein Treuegelöbnis der
beſetzten Gebiete zum Reich bedeutet, ging der Redner über zu einer
Erinnerung an Bismarck, deſſen Charakterſtärke vorbildlich war.
Die Wahl des
Landesausſchuſſes wird nach den Vorſchlägen ohne De
bhatte gutgehei
Den Reigen der Vorträge eröffnete Oberbürgermeiſter
Abg. Dr. Köhler=Worms,
der über die Finanzlage in Reich, Staat und Gemeinden
ſprach. Ueber Finanzen ſpricht man im allgemeinen nicht gern, mögen
ſie gut oder ſchlecht ſein. Es iſt aber bittere Nodvendigkeit, darüber zu
ſprechen. Die Steuern ſind das Rückgrat des Reiches. Uns fohlt aber
unmer noch der richtige Steuermann. Auf allen Eebieten ſind ſtarke
Defizite zu berzeichnen durch die ungeheuere Steigerung der Löhne,
Gehälter und Materialkoſten. Vor dem Kriege ſchon ſwaren die
Finanz=
nöte des Reiches groß. Heute ſind es auch die der Länder und
Gemein=
ten
den. Im )reiteren befpricht Redner dunn ſehr eingehend den ge
Aubau unſerer Steuerpolitik und Steuergeſetzgebung. Das Prinziv der
neuen Machthaber, einen einheitlichen Steuercharakter des Reiches zu
ſchaffen, den Genreinden und Ländern die Steuerhoheit zu nehmen, hat
ſich uicht beſvährt. Nach Anſic wanches Sachwerſtändigen iſt das Ma
einer vernünftigen Steuerpolitik bereits überſchritten. Die Steuern
er=
würgen unſere finanzielle Zukunft. Die Gemeinden ſind als
ſelbſtän=
dige Wirtſchaftskörper, die ſich aus eigenen Mitteln erhalten, verniclſtet.
Ihre Arbeit aber lar Arbeit im Dienſte des Staates. Ihre
Selbſtän=
digkeit mruß wieder hergeſtellt werden. Unſeue finanzielle Lage iſt
furcht=
bar, aber nicht hoffnungslos. Beſſerung kann eintreten, weun wir es
underlaſſen könnten, für Rauchen und Trinken 35 Milliarden
auszu=
geben. Wenn ſir uns klar werben darüber, daß es unmöglich iſt, wenn
man in finnnziclle Nor geraten iſt, wieder hoch zu komen dadurch, daß
man gar nicht mehr arbeitet. Wenn alſo Vernunft, Sparſamkeit und
n. Wann wird der Retter kommen
Arbsitſamkeit wieder ſich durchſetz
dieſen Landen? Ein Retter wird es nicht ſein können, es miſſen
viele ſein; mögen ſie kommen, ehe es zu ſpät iſt. (Lebh. Beifall.)
Reichstagsabg. Hepp=Scelbach (Naſſau)
ſprach über „Die Landwirkſchaft als Retterin
Deutſch=
ands.‟ Der Redner erkannte an, daß die Deutſche Volkspartei ſtets
die Bedeutung der Landwirtſchaft richtig erkannt hat und ſtets bereit
war, ihr zu geben, was ſie braucht zur Erfüllung ihrer Aufgabe. Dieſe
Aufgabe aber muß ſein Steigerung der Produktion mit dem Endziel
das deutſche Volk aus eigener Produktion zu ernähren. Vor dem Kri
tand die deutſihe Landwirtſchaft auf der Höhe, dennoch mußten
Un=
mengen vom Auslande eingefichrt ſverden. Heute iſt ein Rückgang
getreten, dor allem in Brotgetreide, Roggen, Milch und Ka=toffeln. De=
Krieg und ſeine Folgen ſind ſchuld daran. Es fehlte an Düngrmitteln,
und zum Kriegsdienſt ſelbſt wurde die Landwvirtſchaft ſtark hernngezogen,
Es fehlte an Arbeitskräften. Aecker uud Ställe mußten hergeben, was
irgend herauszuholen war. Die Organifation war fehlerhaft und bradte
der Landwirtſchaft große Schädigungen. Dann brachte der Vertrag von
Verſailles Forderungen, die die deutſche Landſirtſchaft aufs
ſchverſt=
belaſtete (Viehlieferungen uſw.). Dazü kam die Abtzetung von
Ueber=
ſchußgebieten an Polen (18—20 Prozent Anbaufläche). Auch die
Kohlen=
abkommen waren von ſchädigender Wirkung auf die Landſvirtſchaft. Wie
Fcmmen ſuir w
heraus? In erſter Linie iſt auch hier die
Forde=
rtrages. Dann bedarf die Arb
rung: Reviſion des Verſailler Ve
eiter=
rage einer anderen Regelung. Das Hineintragen des Klaſſenkampf
in die ländlich
beiterkreife ſuar ein Verbrechen au Volke. 9
ſt notſvendig die Beſckaffung von Düngemitteln durch Steigerung d
Produktivn und Verbilligung. Unfere Sticſtoffinduſtrie iſt zum Glück
in der Lage, unter ge diſſen Voxausſetzungen dem vollauf Rechnung
tragen. Aehnlich iſt es in der Phosphatinduſteie. Aber Superphosphat
iſ= heute viel zu teuer. Hier iſt Preisſenkung unbedingt nötig. Sie
kann erreicht werden durch Reichszuſchüſſe zu der Einführung von R=
Phosph=
Feiter muß gefordert werden eine Rebiſion der Fradk
arife. Dur
ch die Aufhebung der Zwangsbewirtſchaftung auf Kartoff
In
ſeſſere Belieferung der Bebölkerung erreicht worden, allerdings
ſt die
zui be
Preifen, die aber nicht zu hoch ſind im Verhältmis zu der
ſon=
g. Die Aufhebung der Fleiſchbeſirtſchaftung hat
ſtigen Lcbenshaltun
ein Sinken der Preiſe gebracht unter dem Druck der Konkuxreuz. Es
blcibt
h. 1
Zur
gsbewirtſchaftung des Brotgetreides, die in ein
Umlageverfahren
wandelt wurde. Die Landwirtſchaft verträgt
2
Die Preisbildung des umlagefreien Getreides muß auf
keinen Zwang.
dem freien Markt erfolgen. Das gange Verfahren kann nur ein Uebe
leiten zur freien Wirtſchaft ſein und darf nur kurze Zeit dau
. EE
ſo ift es mit der Milckbeſvirtſchaftung. Die Zuckerwirtſchaft muß unter
allen Umſtänden aufgehoben werden. Das liegt auch im Intereſſe der
Brotgetreideerzengung, denn der Zuckervübenanbau iſt der wichtigſte für
die Vorbereituirg des Bodens für das Brorgetreide. Notwendig für die
Landwiutſckaft iſt eine geſunde Siedlungspolitik mnit dem
Ziele der
Cy
Schaffung ſelbſtändiger Exiſtenzen. Hier berußt unſer
Di
Sozialdewokratie, die ſelbſtändige Exiſtenzen nicht vertragen 5.
Landwirtſchaft iſt die Fader, die das deutſche Uhrwek wieber in Gan
bringen kann. Arbeit und Gottvertrauen ſind Leitſterne der
Landwirt=
ſchaft, und=das allein kann uns helfen. (Lebhafter Beifall.)
In der
Ausſprache
ſchlägt Regierungsrak ko Rade=Mainz (der Name im geſtrigen
Be=
richt iſt zu berichtigen) eine Rüichwärtsrebiſion der Steue geſetzgebung
dahin vor, daß die Länder und Gemeinden ihre Steuerhoheit wi.d
erhalten und daß der Gebrauch der Notenpreſſe eingeſchränkt wirb. D
mehr
bewältigen kann, erſticft jeder ehrliche Wille, ſeine Steuiern richtig
zu wollen. (Sehr richtig!) Das Syſtem Erzbe=ger hat die
Wah
St
noral
verdooben. — Der Vertrag Hepp war ſehr beachtenswert.
Beigeordn
Ritſert=Darmſtadt beſprach eingehend die Finan
zen der Geme
en und fordert Berückſichrigung der Gemeinden bei der
D
Heſſifches Landestheater.
Samstag, 2. April.
Glaube und Heimat.
W-l. Schönherrs erfchütternde Volkstragödie „Glaube
und Heimat” ging heute nach längerer Zeit in teilweiſer
Neu=
beſetzung wieder in Szene. Aus ihr hat das Kapitel von der
Heimat wieder eine nicht geahnte traurige Gegenwartsbedeutung
erhalten. Vielleicht findet ſich früher oder ſpäter auch ein
Dich=
ter, der die Leiden unſerer durch den Haß und die Rachſucht
fana=
tiſcher Feinde aus ihrer Heimat vertriebenen Volksgenoſſen und
ihr Martyrium als Menetekel und zur Stärkung für die
kom=
mende Generation in gleich ergreifender Weiſe zu ſchildern weiß.
Auch dieſe bodenſtändigen charakterſtarken Leidensgenoſſen, die
um ihrer Ueberzeugung willen verfolgt, mißhandelt und aus dem
Lande vertrieben werden, haben nur ihre und ihres Volkes
Lei=
den erlebt, ohne einen anderen Troſt als den Glauben an ihre
gute und gerechte Sache zu haben, und ſie ſind ſtark geblieben, ohne
Hilfe zu finden und das Ende ihres Leidens abſehen zu können.
Aber die Geſchichte hat ausgleichende Gerechtigkeit geübt, ihrer
gerechten Sache, um die ſie gelitten haben und geſtorben ſeid,
iſt der Endſieg geblieben.
Die Aufführung der Tragödie ſtand hinter den früheren nicht
zutrück und war eine Muſterleiſtung. Ihr gab in erſter Linie die
prachtvolle, in jeder Hinſicht unübertreffliche Darſtellung des
Chriſtoph Rott durch Herrn Baumeiſter das Gepräge. Sie
kann ihm niemand nachmachen. Die Rottin war durch Fräulein
Sterler neu beſetzt worden; ſie war eine echt anmutende
Ver=
einigung von bäuerlicher Herbheit und tiefem Gemüt. Der alte
Rott des Herrn Weſtermann und der Spatz der Frau
Gothe ſind als prächtige, lebensvolle und volkstümliche
Geſtal=
ten von früher her rühmlichſt bekannt. Herr Kuliſch der die
Rolle des kaiſerlichen Reiters ſpielte, verlieh dieſer Geſtalt des
wütenden Glaubensfanatikers und Ketzerberfolgers eine markante
Verkörperung und charakteriſtiſche Darſtellung.
Auch die übrigen Rollen waren, wenn man von einzelnen
Dialektſchwierigkeiten abſieht, gut beſetzt, ſo die des unglücklichen
Sandpergers durch Herrn Goebel, des erbarmenswerten
Pe=
ters durch Herrn Eggarter des habgierigen Englbauers
durch Herrn Ausfelder des Gerichtsſchreibers und des
Ba=
ders, echt volkstümlicher Geſtalten, durch die Herren Schüler
und Langheinz, der Großmutter durch Fräulein Niedt
und der Sandpergerin durch Frau Meißner. Das
Vaganten=
paar, das „bodenfremde Geſindel” ohne Heimat, Hab und Gut,
aber auch ohne Sorgen, wurde durch Herrn Kroczak und
Fräulein Birklin mit kräftigen Strichen gezeichnet.
Das Stück fand begeiſtert Aufnahme. Der Beſuch war
mäßig. Der Samstag iſt ein wenig geeigueter Tag für
Vorſtel=
lungen außer Abonnement.
Reichsſteuergeſetzgebung. — Oekonomierat Hammann= Darmſtadt
fordert Berüickſichtigung der Landtwirtſchaft, beſonders des Weinbaues,
den man am beſten unterſtütze, wenn wan keinen franzöſiſchen Wein
meehr trintt. Nur wem die Landwirtſchaft nach Möglichkeit gefördert
wird, kaun ſie das deutſche Volk ernähren und ihre große Aufgabe
er=
füllen. Redner fondert dazu in erſter Linie die Aufhebung aller Zwangs=
— Frl.
ſvirtſchaft und Verbilligung und Vermehrung der Düingemittel.
de Weerth=Darnſtadt ſtellt feſt, daß bei allem Verſtändwis für die
Landwirtſchaft die Verſorgung der Bevölkevung noch viel zu wünſchen
übrig läßt. Die Stadtbevölkerung hat ſehr ſchſeer zu kämpfen. Auf
dem Laude iſt das beſſer. Die Laudwirte ſollten ſich ihrer ſozialen
Pflichten mehr bevußt ſein und auch das Herz mitſprechen laſſen. (
Bei=
fall.) — Friedr. Haas=Wies=Oppenheim fordert auf, den Mut nicht
ſinken zu laſſen.
Nach emem Schlußwort des ziveiten Referenten ſchloß die Auisſprache,
Landtagsabg. Dingeldey gegen Severing
und zur Entwaffnung.
beſtehen auf der Entfeumung derjenigen ſozialdemokratiſchen Mitglieber
aus den Stellen der preußiſchen Verwaltung, die ihr Amt nicht zum
Segen des Landes, ſondern nur zum Nutzen ihrer Partei verſvaldet
7che Mbiniſterium
haben. (Sehr richtig!) Wir verlangen, daß das Pre
des Innern umd das Landvirtſchaftsminiſterium in die Hände von
Män=
nern zurückgegeben wenden, die in ihrer Ausbildung, ihren Kenntniſſen
und ihrem Charakter die Gewähr für ſachgemäße Leitung des Sügates
eten. Zu irgend ſvelchen Kompromiſſen, die den widerſprechen, können
zuir unſere Zuſtimmung nicht erteilen. Es iſt eine Dreiſtigkeit
und Verfälſchung der Wahrbeit der Frankfurter Zeitung,
wenn ſie beite gegen uns den Vorlonpf erhebt, wir hätten die
Qualifi=
kation zur Mitarbeit verloren, weil wir ſcharfe Angriffe gegen die
Re=
gierung Sebering gevichtet haben. Unſere Quolifikation iſt einzig,
Se=
vering iſt zu entfernen. Ein anderes Ziel haben und
erſtre=
ben wir nicht. (Lebhafles Bravo!
Zur Frage der Entwaffnung bringt die Frrf. Ztg. eine Meldung,
daß Vizekanzler Heintze unangemeldet wach Möüctclem gereiſt iſt, um mit
der baheriſchen Regierung zu verhandeln. Dieſe hat Verhandlungem
ab=
gelehnt. Wir halten die Meldung für unſahrſcheinlich, weil wir eine
derartige Uugefchicklichkeit der Regierung nicht zutrauen mröchten.
Trotz=
dem werden lvir uriſeren Standbunkt hierzu, wie zur Frage der
Ent=
waffnung überhaupt, alsbald an die Parteileitung in Berlin
weiter=
gebeit. (Beifall.)
ie Nachmittagsſitzung wurde um ½3 Uhr durch Abg.
Frau Bierau cröffnet, die nach kurzer Begrüßung Herrn
Profeſſor D. Dr. Schian=Gießen
das Wort erteilte zu ſeinem Vostrag über die Kulturpolitik der
Deutſchen Volkspartei. Redner führte etwa aus:
Kulturfragen pflegen geivöhnlich das deutſche Volk mobil zu machen.
Das Thema erſchöpfend zu behandeln, iſt mir hier nicht möglich. Kunſt
und Literatur muß ich unberückſichtigt laſſen; doch möchte ich mich nichl
ausſchließlich mit Kirche und Schule befaſſen. Zu den Kulturfragen
gehört mit in erſter Linie die Freiheit. Freiheit in dem Sinne jenes
Filddiebes aus Otto Ludwigs Drama, der ſagte: „Jetzt iſt Freiheit, die
Ordnung hat ein Ende”, wollen wir nicht. Wir wollen Förderung
der O=dnung durch die Förderung der Autorſtät, und
Hadurch die Freſheit. (Bravo!) Ohne Autorität gibt es keine Ordnung
und keine Freiheit. Freilich wvollen wir auch die perſönliche Freiheit
des Einzelnen, wie ſie in der Verfaſſung niedergelegt iſt. Wenn wi
ei=
die Diuge aber heute betrachten, kommen wir in Punkto Gewiſſen=
Ueberzengung, daß die neue Regierungsgewalt keine
heit doch zu de
Fortſchritt gegenüber dem alten Regime brachte. (Sehr richtig!) M
hat den Eindruck, als ſei nur ber geeignet, im neuen Staat zu wirke;
oder Bramtenſtellung einzunehmen, der dabon überzeugt iſt, daß die
neue Form die richtigere ſei. Es hat aber nicht jeder die Natur, die es
ihm ermönlicht, das zu haſſen, was er nuch vor wenigen Monaten geliebt.
hat. (Lebhaftes Bravv)) Mit der Geſinnungsfreiheit iſt es herzlich
ſchlecht beſtellt; man konnte ſich vielfach im olten Obrigkeitsſtaate freier
fühlen als heute. (Sehr richt g!) Das Wort
Demokratie iſt noih
keine Demokratie. — Zu ben Kulturaufgaben der
dutſchen Volkspartei
gehört auch die große ernſte Aufgabe, dem Mittelſtand zu helfen, es ihmn
zu ermöglichen, mehr zu erreichen, als das nackte Daſein zu friſten. W
müſſen auch darüber wachen, daß das, was ſich ſchließlich beiwührt h
nüht ohne weiteres beiſeite neſchoben wird. Ein Volk, das geſchichtslos
geworden iſt, gibt ſich auf. Ein Volk abeu, daß ſeine Geſchichte ſelbſt in
den Schmutz zieht, gibt ſich nicht nur auf, es ſchändet ſich ſelbſt. (Sehr
richtig!) Es will ſich ſelbſt nus der Reihe der Kulturnationen ſtreiche
Zu unſeren Külturaufgaben gehört, daß wir für die Erziehung der
beut=
ſchen Jugend beſtimmte Forderungen ſtellen. Eine deu erſten iſt, die
Achtung vor der deutſchen Geſchichte zu erwecken. Unſeve Jugené
nicht geſchichtlos erziehen, auch nicht einſeitig geſchichtlich. Nur ſo
wer=
den wir das Nationolgefühl ſieder erwecken. In dem bekanuten
Er=
laß des Landesbildungsamtes ift in ſo ſchönen Worten davon geſprochen,
daß wir unſere Jugend zu den großen Aufgaben der Menſchcheit
er=
ziehen wollen. Dieſe Aufgaben an der Menſchheit dürſen wir nicht vor
anſtellen denen mm eigenen Volk. In erſter Linie gilt es, das eigene
Volk ſtark zu machen, daß es in der Menſchheit einen
achtunggebieten=
den Platz hat. Dann erſt kann es au den Menſchheitsaufgaben
mit=
arbeiten. Das geht nicht ohne eine raligiös=ſittliche Erziehung, nicht
ohne Teilnahme —r Religion an der Erzſehung. In der
Schulgeſetz=
nobelle iſt davon geſprochen, daß es zu viel Religionen gibt, um alle
Vertreter an der Schularbeit trilnehmen zu laſſen. Wir wollen, daß
nicht allent heute wie Pilze aus der Erde ſchießenden neuen Religionen
gleiches Recht eingeräumt wid. Auch aurf dieſem Gebiete ſollie man
nicht geſchichtslos handeln. Die katholiſche Kirche hat eine ſtarke
Ver=
tretung im Zenkrum; der evangeliſchen Kirche fehlt dieſe. Uuſere
Par=
tei wird da für Parität ſorgen müſſen. Für die Notwendigkeit des Z
ſommenarbeitens habe ich volles Verſtändnis, doch müſſen wir ſagen,
daß da, wvo es ſich um religiöfe Fragen handelt, wicht nur die katholiſche
Kirche gemeint iſt. Von der Trennung von Kirche und Staat iſt es
merkwürdig ruhig geworden. Wir haben hier nur die Forderung zu
erheben, daß die Grundſätze der Weimarer Verfafſung klar zur
Durch=
führung kommen. In Heſſen bedarf die Ablöſung der finanziellen
Ver=
pflichtungen noch der Regelung. Preußen iſt vorangegangen. Die
Aus=
trittsbeſtimmungen bedürfen anderer Regelung. Man gebe der Kirche
auch in Heſſen volle Freiheit. Dazu gehört auch die Aufhebung der
Be=
ſtimmung, daß nieht jeder Pfarrer auf Koſten der Kirchenkaſſe die
Em=
ſtädter Zeitung halten muß. (Heiterkeit — Zuſtimmung.) Wir
erwar=
ten immer noch das Reichsſchulgeſetz. Mit dem Geſetzemachen geht es
ſonſt ſehr ſchnell, doch iſt es richtiger, mit dem Reichsſchulgeſetz uoch zu
warten. Die Heſſiſche Regierung hat durch eine Schulgeſetznovelle dem
Reichsgeſetz vorgegriffen, wit der Begründung, daß das Reichsgeſetz noch
Jahre dauern kann. Es wäre doch dringend zu wüinſchen, daß dies nicht
zutrifft und daß alle Kraft daran geſetzt wird, das Reichsſchulgeſetz
zu=
ſtande zu bringen. Bis dahin aber fordern wir loyale Durikführung
der Reichsverfaſſung. Wir wollen alle Forderungen auch zur Schulfrage
aufſtellen im Geiſte der Gerechtigkeit und Duldſckeit. Wir wünſchen,
daß nicht die weniger konfeſſionellen Schulen indirert unterbunden
wer=
den. Leider werden wir iu unſeren Kulturaufgaben gehenmt durch die
leidige Geldfrage. Die alte Koalition hat nicht gerechnet, ſie hat große
Summen für Kulturauſgoben ausgegeben und ſich dadurch volkstümlich
gemacht. Aber dieſes Ausgeben ohne zu rechnen hat auch ſchwere
Nach=
teile gebracht. Die Regierutigen des kommenden Jahres werden es
ſehr ſchiver haben, aber am guten Willen ſoiad es ihnen nicht fehlen
Auch unſere Kultuvaufgaben werdent leident müſſen unter der großen
Not; ober das Menſchenmögliche ſoll geleiſtet werden. Die Erhaltung
der innerſten Werte unſerem Vvlke, die Erziehungsfragen, von denen
ich ſprach, ſind aber uuabhängig vom Geld. Wir wvollen danach ſtreben,
ein Volk heranzuziehen, das bereit, durch Selbſtzucht und Sparſcnkeit
die Fundamente für eine beſſere Zukuuft bes Volkes zu legen. Wir
müſſen arbeiten, damit es eine deutſche helle, lichte Zukunft
gibtl (Langanhaltender Beifall.)
Frl. Dr. M. Bernays=Mannheim
ſprach als letzte Referentin übe= „Der Kulturwert der
politi=
ſchen Frauenarbeit.‟ Ein abſchließendes Urteil über die
poli=
tiſche Tärigkeit der Frau und deren Kulturwerk kann noch nicht gefällt
werden. Für die Frauen iſt zweierlei wichtin: Jede Kulturarbeit ſ.
A.
ſich zuſammen aus dem Vergangenen und Kommenden. Wir dürfen
weder das Geiveſene vergeſſen, noch das Neue, Kowmende außer Acht
laſſen. Kultur müſſen wir in uns tragen. Wir Fr uen ſollten danach
ſtreben, das Beſtehende zu ſchützen und das Neue möglichſt zu
verinner=
lichen. Der Mann iſt der Schöpfer und die Frau die Hüterin der
Kul=
turwerte. Darauf muß die politiſche Aufgabe der Frau ſich aufbauen.
Auch für die politiſch tätige Frau muß die Familie die Hauptſache
blei=
ben. Sie iſt die Vorbedingung zur Entwi=kelung der Perſönlichkeit un
zur Gemeinſchaftserziehung. Wir brauchen eine Verinnerlichung
unſe=
res Familienlebens, das von einem Zerſetzungsprozeß bedroht iſt. Auch
eine Reihe neuerer Geſetzesvorlagen bedroht das Familienleben und den
Familienſinn. Man ſollte keine ſittlichen Experimente mit unſerem
Volk machen. (Sehr richtig!) Der ſtarke ſittliche Wert der Familie liegt
d
rin, daß ſie Erziehungsgemeinſchaft iſt. Die Güiter unſerer Kunſt und
Liſſenſchaft vvollen wir immer wieder hervorholen und unſerem Volke
zeigen; die kann uns die Entente nicht nehmen. Durch eine geiſtige
Gemeinſchaft allein können wir zu einer wirblichen Einheit kommen.
Unſere ſoziale Tätigkeit darf nicht ausſchließlich wateriell gerichtet ſein.
Sie muß verinnerlicht werden, wenn anders wir zu einer
Volksgemein=
ſchaft kommen wollen. Die Tätigkei
der Frau im Berufsleben begegnet
vielfach Widerſtand der Männer.
Männer ſollten aber dabei ſich
vor Augen halten, daß diele Mädchen, wenn auch unbewüßt, ihr
Kriegs=
ppfer bringen mußten, weil ſie ehelos bleiben müſſen, und ſollten Ver=
ſtändnis dafür hoben, daß dioſe Mädchen Lebensinhalt im Beruf ſuchen.
(Sehr richtig!) Wir Frauen werden dafür ſorgen, daß in unſeren
Kin=
dern das Andenken an das größere ſchönere Deutſchlaud wach erhalten
wwird, baß ſie den Vertag vyn Verſailles richtig einfchätzen können; daß
ſie die verlorenen Gebiete micht als undeutſche Gebiete anſehen. Mit den
beſetzten Gebieten follten wir gemeinſam leiden und nicht uns ihrer
Lei=
den entziehen.
Die eingehenden, außerordentlich tief wirkenden und warmherzigen
Ausführungen der Rednerin, die ausführlich wviederzugeben wir uns wr
mit Bedauern verſagen miiſſen, ernteten ſtürmiſchem Beifall.
Die Vorſitzende ſprach auch dieſer Rebnerin herzlichſten Dank aus.
Auf Antrag aus der Mitte der Verſammlung wird beſchloſſen, auf eine
Ausſprache zu verzichten und die beiden Vorträge im Druck erſcheinen
zu laſfen. — Da Anträge nicht vorliegen, wird der Parteitag mit den
üblichen Dankesbezengungen geſchloſſen.
Die Entſchließungen
haben folgenden Wortlaut:
Der 3. Parteitag der Deutſchen Volkspartei Heſſens dankt der
Reichstagsfraktion für ihre ſelbſtloſe Arbeit im der Regierung. Er
er=
kennt an, daß die Fraktion unter ſchwierigen Beuhältniſſen das
Mög=
lichſte getan har, um eine Beſſerung der politiſchen Lage des Reichs
her=
beizuführen. Er iſt überzeuge, daß die Froktiont nuch in der
Regierungs=
koglition bein Stück ihres Programms und ihrer Ueberzeugung
preis=
eben wird. Er bittet die Reichstagsfraktion, mit Feſtigkeit auf dieſem
Wege zu beharrent.
*"
Der 3. Parkeitag der Deutſchen Volkspartei Heſſens ſpricht der
Heſſiſchen Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei für ihre aufrechte
und ſelbſtbewußte Arbeit im Landtage Dank und Anerkennung aus. Er
tſreifelt nicht daran, daß das heſſiſche Volk dieſen Dank bei den
Land=
tagsfrahlen dadurch bekundet, daß es für eine kräftige Stärkung der
Fraktion der Deutſchen Volkspartei eintreten wirb.
Der 3. Parteitag der Deutſchen Volkspartei Heſſens begrüßt
freu=
digſt die nationale Abzvehr, die die Pariſer Beſchlüſſe und die Londoner
Verhandlungen im deutſchen Volk gefunden haben und richtet, an das
deutſche Volk, ſeine Vertretungen und ſeine Regierungen die Forderung,
allen unberechtigten Anſpriichen und allen Uebergriffen des
Feindbun=
des ein unerſchſitterliches Nein entgegenzuſetzen. Bei mllen künftigen
Verhatlungen mit uinſeren Gegnern iſt eine im wachſenden nationalen
Bewußtſeint uiſeres Vrlks wurzelnde, ſelbſtbeſonßte, charakterfeſte
natio=
uale Haltung zu bewahren. Der Parteitag erhebt ſchärfſten Ginſpruch
gegen die eine Friedensverletzung und Freiheitsberaaubung darſtellende
weitere Beſetzung deutſchen Laudes und gegen alle von unſeren
Geg=
nern über das beſetzte Gebiet verhängten, zu Unrecht Sanktionen
ge=
nannten, Geſvaltmaßnahmen. Er fordert alle Verbraucher im beſetzten
und unbeſetzten Deutſchland auf, entbehrlichten ausländiſchen Waren
ins=
beſondere ausländiſchen Luxuswaren gegenüber, ſich ſtreng ablehnend
zu verhalten, um das deutſche Geſterbe zu fördern und damit auch der
weiter drohenden Arbeitsloſigkeit im eigenen Lande zu ſteuern. D
Parteitag ſpricht endlich die beſtimmte Erwartung auts, daß das deutzſche
Volk in ſeiner Geſamtheit und in allen ſeinen Vertretungen nicht wide
wird, die deutſche Schuld am Kriege als der Wahrheit ſchnurſtracks
twiderlaufend entſchloſſen zurückzuweiſen, die Behandlung beſonderer
deutſcher „Kriegsverbrechen” entſchieden abzulehnen und die Rebiſion
des ſogen. Friedensvertrags von Verſailles ſtets ernenk zu verlangen.
Der 3. Parteitag der Deutſchen Volkspartei im Heſſein entbietek ben
treuen Männern und Frauen, die im ſchlveren Kampfa um Oberſchleſien
für Deutſchland ihre Stimme abgaben, herzlichen Dank und Glüchwunſch.
Das ungeteilte Oberfchleſien für Deutzſchland — das iſt der Sinn der
Abſtimmung und das iſt die Forderung, auf der die Reichsregierung zu
beharren hat. Der Parteitag erhebt flcmmenden Proteſt gegen den von
der franzöſiſchen Beſatzung geduldeten ſchamloſem Tervor der Polen.
Das Blut Unſchuldiger ſchreit zum Himmel gegen polnſſchs Willkür,
Der Parteitag fordert das deutſche Volk auf, ſich an dem feſten
Aushar=
ren der Heimattreuen Oberſchleſier ein Beiſpiel dafür zu nehmen, wie
natzionale Einigkeit über die Parteiſchrankew hinweg gepflegt werden
kann.
*
Der 3. Parteitagk der Deutſchen Vollkspartef Heſſens beblagk es, daß
die preußiſche Staatsregierung gegenüber den verbrecheriſchen
kommt=
niſtiſchen Umtrieben in Mitteldeutſchland nicht ſofort alle gebotenen
Machtmittel eingeſetzt umd durch ihr Zögern die Ausbreitung der A
wegung auch im Süden und Weſten erſt begünſtigt hat. Der Partzitag
fordert demgegenüber die Stärkung der Staatsauvorſtäk im Reſch und
allen Gliedſtaaten. Jede Regierung, die hier ihre Pflicht tut, findet
unſere Unterſtützung.
*
Der Parkeitan begrüßt mit größter Freuſöe das Ergebnis der
breüßi=
ſchen Landtagswahlen, die eine kräftige Stärkung des mationallen
Ge=
dankens gebracht haben. Er erwartet, daß gemäß dem Willenr der
beut=
ſchen Wählerſchaft auch die Regierungsbildung erfolgt. Eins
Wieder=
kehr der olten Regierungsmehrheit in Preußen hält der Parteitng für
verfehlt und dem Reichswohl ſchädlich.
Der 3. Parteitag der Deutſchen Volkspartei Heſſens ſendet
Büider=
liche Grliße an die Volksgenoſſen im den beſetzten Gebieten —
einſchließ=
lich des Saargebietes —, die ihres Volkstums wegen leiden miſſen. Er
dankt ihnen für ihre treue nationale Haltung und für das hapfere
Tra=
gen aller Lnſten, die ſie für das Deutſchtum auf ſich nehmen. Für das
beſetzte Gebiet fordern wir aber nicht nur Worte, ſondern auch Taten
Insbeſondere fordern wir von Juduſtvie, Handel und Landlwiutſchaft
des unbeſetzten Gebietes, daß in den geſchäftlichen
Beztehun=
gen aus natignalen Grütnden bas weiteſte Entgegenkonment ſelbſt unter
finanziellen Opfern gezeigt wird. Voſ der Regiewumg erwarten wir,
daß ſie, entgegen franzöſiſchen Behauptungen, die
Beſatzungs=
dauer habe noch nicht begonnen, auf dem vertraglich feſtgeſetzten
Be=
ginn der Beſatzung beharrt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
— Palaſtlichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen den zweiten
italie=
niſchen Großfilm „Sehüitzlig des Todes” mit Albertini m der
Hauptrolle! Ei Drama in finf ſpannenden Akten, mit wuchtig
drama=
tiſcher Handlung, vollſter Senſation, und wirklich ausgeführter
akroba=
tiſcher Leiſtung übermenfchlicher Art. Der Hauptdarſteller, Albertini,
bekannt aus dem „Kmdesrauß aus dem Zirkus Buffalo”, der ſtärkſte
Mann der Welt und hervorragendſte Akrobat, geſtaltet auch dieſes
ge=
waltige Filmwerk zu einem Glanzwerk und es erübvigt ſich, mehr
da=
rüber zu ſchreiben, denn der Name Albertini befagt alles,
*+ Arheilgen, 2. April. Vom Schulvorſtand. Nachdem Her=
Bürgermeiſter Jung den Vorſitz des Schulvorſtandes wiedergelegt ha
wurde durch Verfüigung Herr Rektor Haſſenzahl zum Vorſitze
den dieſer Körperſchaft ernannt. — Mit Beginn des neuen Schuljahr
ſind es 25 Jahre, daß Herr Lehrer Okto Nungeſſer an hieſige
Volksſchule tätig iſt. Der Jubülar, der beſonders als Lehrer der Kleinen
wirkte, beſchäftigte ſich außerdem rege mit Politik und gehört der De
mokvatiſchen Partei an. Er wurde als Angehöriger dieſer Fraktion vor
zwei Jahren von bürgerlicher Seite in den Ortsvorſtand gewählt, wo
ſelbſt er zu den tätigſten Mitgliedern zählt.
Erzhaufen, 2. April. Zu unſerer geſtrigen Notiz heht uns vor
der Bürgermeiſterei die nachſtehende Berichtigung zu: Richtig iſt
daß Gemeinderatsmitglieb und Konſumverwalter L. an einen Händle
40 Pfund Zucker abgab und beſchlagnahmt wurde, der aßer, wie di=
Unterſüchung ergab, aus ſeinen eigenen und erſparten Beſtänden her
rührte. Unrichtig iſt, daß dieſes Quantum der Gemeinde entzogen we
den iſt inbem die Gemeinde noch niemals Reſervebeſtände an Zuche
hatte. Nichtig iſt, daß bisher von allen Spezereihändlern es nur de
Konſumbereiu ſrar, der Leit von den Bezugsberechtigten nicht abgeh
Monatszücker der Gemeinde zur Verfügung ſtellte, welcher durch
Ge
einde den Kindern, Kranken und Wöchnerinnen beſonders zugewi
fen werden konnte. Unrichtig iſt deshalb, daß Gemeindezucker verſchobe
gen ſei.
R. Groß=Zimmern, 2. April. Dienſtjübiläum. Geſtern be
ging der Feldhüter Johannes Jakob Held ſein 25jähriges Dienſtfubi
läum. Die Eemeinde hat ihm an dieſem Ehrentage ein Geſchenk über
reicht. Held hat ſeinen Dienſt ſtets zur Zufriedenheit der
Einwohm=
ausgeübt
K. Rendel, 1. April. Ehrung der Gefallenen. Der I
e Kriegerverein hat für die Errichtung eines Denkmals
die Gefallenen im Weltkriege die hohe Summe von 22000 Mk. geſan
ſelt. Das Kreisbauamt Friedberg hat die Ausführung übernomm
Die Einweibung iſt für Herbſt geplant.
K. Ober=Wöllſtadt, 1. April. Am 1. Oſtertage wurden dem Landwi
Veith ſeine ſämtliche Fleiſch= und Wurſtvorräte geſtohlcn. Abent
itten die Si
Gußent dei wertvöllent Sihäferhund vergiftet. Ein
Ar=
aus Fr‟
ruheim iſt bereits als Mittäter verhaftet
Kleine Nachrichten aus Heffen. Offenbach. Den Anregunge
die Profeſſor Brockmann in berſchiedenen Vorträgen gegeben hat, f.
gend, ſollen die hieſigen Steindrucker mit Genehmigung der Fir=
André die Abſicht haben, an dem Hauſe in der Domſtraße eine Er
rungstafel an den Aufenthalt Senefelders in Offenbach in den Ja
1799 uns 1800 und ſein gemteinſames Wirken mit Joh. Anton
And=
ſtiften.
„Eülbacher Markt”, das bekannte Erbächer Ve
feſt, guch „Wiefenmarkt” genannt, ſoll nach einem Beſchluß des Ge
Rummer 91.
Darmſtädter Tayblatt, Sonutag, den 3. April 1921,
Seite 5.
ſten
neit
ſag mit dm
der
Rt
de
meinderuts dieſes Jahr narh jahrelanger Pauſe erſtumls wieder
ſtatt=
fünden, und zuuar Sonntag, den 24., Mondag, den 25. und Sonntag,
den 31. Judi. Gegründet i Jahre 1802 vom Guafen Franz zu Erbach,
faud der Markt bi9 zum Jahre 1824 auf der Höhe im waldummtfchten
Euilhach ſtatt und wunrde im genannten Jahre nach Erbach verlegt, wo
er letztmals im Juli 1914 burz vor Ausbruch des Weltkrieges abwehalten
wurde. — Gießen. Das Wohmtngsantt teilt mit, daß hier zur 4
1800 Familien ohne Wohnungen ſind. Frenverdende
Woh=
mungen von Beamten müiſſen mach neuerer Atnordmmung für den
Dienſt=
nachfolger bereitgehalten wevden. Bei Wegzügen handelt es ſich meiſt
um WBohnungstauſche. Die Zahl der frenwardenden Wohnungen iſt
da=
her derſchvindend gering. Vor einem Zuzug nach Gießen wird dringend
gercnt und darauf hingewicfen, daß die für die Zuweifung von
Woh=
nungen beſtellte Komiſſion außerſtande iſt, den täglich eingehenden
sahlreichen Geſuchen um Zuteilung von Wohmngen entſprechen zu
H5ntgen.
Reich und Ausland.
Berlin, 1. Aprik. Eine Höllenmaſchine wurde narhmittags
auf der Gepäckaufbewahrungsſtelle am Potsdamer Bahnhof entderkt. Die
dort beſchäftigten Beamten nahmen einen Brandgeruch wahr, der aus
einem zur Auſbelvahrung iübergebenen Karton kam. Der Karton war an
zwei Stellen durchgebrannt, aus denen eine Zündſchnur hervorfah. Die
Unterſuchung ergab, daß mn es mitz einer Höllenmaſchine zu tun hatte,
die gicht zur Exploſion gekommen iſt. Das Paket wurde am Donnerstag
nachmittag von einem noch unbekanutem Mamne mit einem zweitem
Kar=
ton bei der Gepäckaufbewahrungsſtelle niedergelegt. Der Aufgeber
ver=
ſicherte
as größere Paket mit vierkauſend, das kleinere Paketz mit
vaut=
ſend Mark, und hatte es der Aufgeber der Pakete zweifellos auf
Ver=
fcherungsbetrug abgeſehen.
Halle, 2. April. Die Gehirngvippe. In der Hallenſer
Uni=
verſitätsflimik ſind von zehn Perſonen, die von der Schlafkrankheitz
be=
fallen ſwaren, acht geſtorben. Wie der Lokolanzeiger dazu bemerkt,
han=
delt es ſich nicht un die Schlaffrankheit, die von Robert Koch in den
Tro=
den beobachtet worden iſt, ſondern um eine im Gefolge der Erippe
auf=
tretende entzüindliche Erkrankung des Gehörns, die ſogemannte
Gehirngrippe.
München, 1. April. Vor dem Volksgericht begonn heute die
Verhandlung gegen dem Kommurniſtem uind Neichstagsabgeerbneten
Wen=
delin Thomas, den Bautechniker Drefſel und den Oberrealſchüler
Wagener, die angedlagt ſind, in einer Kommuniſtenverſammlung am
24. März zum gewaltſamen Umſturz, Klaſſenkampfund
Goch=
ordert zu haben. Das Volksgericht verurteilte Thomgs
verrat aurfg
nden der Kommuniſtiſihen Partei, Dreſſel, zu 1
und den Vorſ.
Jah=
ven Gefängnis. Der dritte Angeklagte, der Obervealſchüler Wagener,
wurde zu einem Jahre Gefängnis verurteilt.
Die kommuniſtiſchen Unruhen.
Berkin, 2. April. (Wolff.) In dem Gas=, Waſſer= und
Elektrizitätswerk Lichtenberg iſt heute vormittag ein Streik
ausgebrochen. Die geſwmte Belegſchaft verließ den Betrieb in
aller Rühe. Die Norſtandsarbeiten werden ausgeführt.
Der Polizeipräſident erließ folgeude Bekanntmachung: Das
von mir auf Grund des Artikels 123 der Reichsverfaſſung unter
dem 28. März angeordnete Verbot aller Verſammlungen unter
freiem Himmel und aller Straßendemonſtrationen hebe ich
hier=
mitauf.
Die ſtreikenden Arbeiter der ſtäötiſchen Gas=
Waffer= und Elektrizitätswerke in Berlin=Lichterfelde verlangen
die ſofortige Aufhebung des Schießerlaſſes und wollen durch
Ar=
beitsruhe gleichzeitig gegen die Erfchießung Sylts
demonſtrieren. Vormittags fand im Polizeipräſidinm ein
Lo=
kaktermin in der Angelegenheit der Erſchießung Sylts ſtatt.
Hieran nahmen unter anderem die Mitglieder der
Gewerkſchafts=
komiſſion, ferner des Ortskartells des Afabundes und die
Mit=
glieder des Betriebsrats der Elektrizitätswerke teil. Die Feſt
ſtellugen beftätigen das bisherige Ergebnis der Unterſuchung.
I vollem Umfange decken ſie ſich mit den darüber gemachten
antdlichen Veröffendlüchungen.
Die Voſſ. Ztg. erfährt, daß auf die Ergreifung des Kommu=
„tenfühvers Holz von der preußiſchen Regierung eine Be=
Iphnung von 100 000 Mark ausgeſetzt worden iſt. Auf
di Verhaftung des Hölz wird deshalb beſonderer Wert gelegt,
weif muzweifelhaft feſtſteht, daß er der geiſtige Leiter des ganzen
kommmiſtiſchen Anfruhrs fowie auch der Urheber der zahlreichen
Anfchläge auf die Eifenbahnen, Amtsgebäude und auf die
Sie=
gesfüntte geweſen iſt. Die unter dem Verdacht der Teilnahme an
dem Anſchlag auf die Siegesfäule Verhafteten werden, wie die
Wätter mitteilen, zur Aburteilung vor eines der laut
Verord=
nung des Reihspräſidenten gebildeten Sondergerichte geſtellt.
Laut Voſſ. Ztg. überſteigt die Geſamtzahl der
Ge=
faugenen, die bisher in Mitteldeutſchland gemacht wurden,
bereits 2000. Meldungen aus Mitteldeutſchland beſagen, daß
mehrfach Leichen von Schutzpoliziften, die in den Kämpfen mit
den Kommumſten gefallen ſind, in gräßlicher Weiſe
verſtüm=
melt ſind, was vom zuſtändiger Seite beſtätigt wird. Es ſind
photographiſche Aufnahnen ſolcher verſtümmelter Leichen erfolgt,
die demnächft der Oeffentlichkeit als Beweisſtücke vorgelegt
wer=
den follen.
Am 1. April rückten von Halle und Eisleben Polizeitruppen
gegen die bei Neeſenſtedt feſtgeſtellten Aufrührer. Sie haben
die Bande, die 500 Mann ſtark war, geſtellt und zerſprengt. Die
Kommtniftn verloren 20 Tote und ebenſoviele Gefangene, 6
Ma=
ſchinengewehre, 150 Gewehre und 1000 Schuß Munition fielen in
die Hände der Polizei. Auch vom Merſeburg aus wurde eine
er=
folgreiche Säuberungsaktion vorgenommen, wobei etwa 50
Ge=
fangene eingebracht wurben. Halle iſt vollkommen ruhig. Es
wird überall gearbeitet. Auch in Wittenberg iſt die Arbeit wie
der aufgenommen worden, mit Ausnahme in der Stickſtoſfabrik.
Magdeburg, 1. April. (Wolff.) Die Meldeſtelle des
Oberpräſidiums teilt mit: Mansfeld: Eine Anzahl
Aufrüh=
rer verzog ſich nach dem Harz. Es werden weitere Verhaftungen
vorgenonmen. Unter anderem iſt ein gewiſſer Berger aus
Leims=
baeh feſtgenommen. Liebenwerda: Bisher iſt es zu keinem
blutigen Zuſammenſtoß gekommen, 23 Haupttäter wurden
feitgenommen. Die Lage iſt inr allgemeinen ruhig. Die
Beleg=
chaften der Werke wollen die Arbeit aufnehmen und ſind froh,
daß ſie von den Terrorbanden befreit ſind. Erfurt: In allen
Erfurter Betrieben iſt die Arbeit wieder aufgenommen. Eine
größere Anzahl von Kommuniſten wurde in Schutzhaft
genom=
men. Die Flugblattverteilung mit Aufforderung zum
General=
ſtreik findet ſelbſt in einem großen Teil der Kommuniſten kein
Entgegenkommen. Hier wurde auch noch der fünfte Mittäter in
der Angelegenheit der beabſichtigten Sprengung der
Bahnunter=
ührung Goethe=Freytag=Straße feſtgenommen. In Gotha treibt
die H. P.D. ſeit einigen Tagen lebhafte Propaganda durch
Flug=
blätter bei dem Reichswehrtruppenteil in Ohrdruf. In Halle
wird überall gearbeitet, dor allem auch in den Gas= Waſſer= und
Elektrizitätswwerken. Nur in drei Schächten wurde heute die
Ar=
beit niedergelegt, jedoch beſteht Hoffnung, daß die Belegſchaft die
Arbeit morgen wieder aufnimmt. Der Aufruf des
Metallarbeiter=
derbandes zum Generalſtreik blieb erfolglos. Merſeburg;
Die Säuberungsabtion des Geiſeltales iſt planmäßig
durchge=
führt ſorden. Eine Abteilung der Schutzpolizei ſtellte
kommu=
ſiſtiſche Banden bei Beeſenſtedt. Die Bande machte die Gegend
von Wettin, Könnern, Naundorf, Löbejün und Alsleben
un=
ſicher. Die Schutzpolizei hatte dabei keine Verluſte, der Gegner
dagegen 18 Tote und eine entſprechende Anzahl Verwundeter.
Bis jetzt wurden ihm 19 Gefangene abgenommen, 5
Maſchinen=
gewehre, über 150 Cewehre, mehrere Piſtolen, 2000 Schuß
Ma=
ſchinengewehrmünition, 1500 Schuß Infanteriemunition und
un=
gefähr 30 Fahrzeüge. Nach Ausſagen von Gefangenen ſollen
die Führer Redakteur Schneider=Mansfeld und Max Hölz ge=
Sveſen ſein. Sie werden verfolgt. — Die Magdeburgiſche Zeitung
zneldet: Die Leunawerke veröffentlichen, eine längere Er
klärung, worin eine Darſtellung der Ereigniſſe auf dem Werke
gegeben und betont wird, daß eine Wiederaufnahme des
=Betriebes wegen Ausführung von Bau= und
Montagcarbei=
ten bis auf weiteres nicht möglich iſt und die
ge=
ſamte Arbeiterſchaft ſich durch den Eintritt in
den Streik als entlaſſen zu betrachten hat.
Liebenwerda, 2. April. (Wolff.) Verbrecheriſche
Ban=
en terroriſieren weiter die Bevölkerung und verhindern die
Arbeitswilligen am Vetreten der Arbeitsſtellen. Geſtern früh
Segann unter Führung des Oberſten Kretzſchmar die Säube=
rungbes Ländcheng Die geſtern als verhaftet gemelbeten
Landwirte Weiſe und Höchs in Größtemühlen kounten aus bem
Gewahrſam der Bandtten füüchten und ſind in Sicherheit.
Bresbau, 2. April. (Worf.) Die Schleſiſche
Arbeiter=
zeitng, welche geſtern nach längerer Zeit wieder erſchtenen iſt,
wurde wegen eines aufreizenden Artikels wiedemm polizeikich
verboten.
Schwerin, 2. April. (Wolff.) Infolge der
Verſchäu=
fung der politiſchen Lage verbot das Minifterium die
Abhaktung von Verſamlungen unter freiem Himmel. T
Landtag trittz am 7. April zuſammen. Er nimmt in ſetner erſten
Sitzunng die Wahl des Präkſidiums vor. Darcuf wird fich der
Landtag vertagen, um in der Ziſchenzeit den Frcktiowen
Ge=
legenheit zur Beratung über die Regierungsbildung zu geben.
Nach der erneuten Einbernfung erfolgt zunächſt, die Wahl des
Miniſterpräſidenten und ſpäter die Wahl der Staatsminiſter.
Aufruf des Reichsverkehrsminiſters un die Eiſenbahner,
Berlin, 2. April. (Wolff.) Der Reichsverkehrsmimiſter
erließ fobgenden Aufrufan die deutſchen Eiſenbahner: Die
be=
klagenswerten Ereigniſſe in Mitteldeutſchland ſügten dem
Perſonal und den Betriebseinrichtungen der Reichseiſenbahnen
ſchweren Schaden zu. Durch die verbvecheriſchen Handlungen
ſind brave Beamte getötet oder zu Krüppeln geworden. Wer den
politiſchen Kampf mit Bomben und Dynamit in das
Eifenbahn=
weſen hineinträgt, der iſt für die Eiſenbahner ene ſchwere
Ge=
fahr, ein Feind, der ihnen am Leben und Geſundheit geht. Wer
tüickiſich des Nachts die Einrichtungen der Bahn beſchädigtz, der
wird zum Meuchelmörder, insbeſondere an jenen Beamten, die
auf der Lokomotive und im Pochwagen zut allererft in ein ſicheres
Verderben gehen. Niemand hat das Recht, durch Anſchläge gegen
die Eiſenbahn ſeine politiſchen Ziele zu fördern. Wer es turt,
iſt=
kein Politiker, ſondern ein Verbrecher, der keine Schonung
verdient. Die Eiſenbahn iſt auch kein Inſtrument, das ſich zum
Kompf gegen die beſtehende Verfaſſung mißbrauchen laſſen muß.
Die Eiſenbahner erblicken in dem Betriebe, dem ſie dienen, den
wiehtigſten Stützpfeiler unſerer Volkswirtſchaft und ſetzen auch
ihren Stolz dafür ein, daß die begonnene Geſundung der Eifen
hahnen ungehemmte Fortſchritte macht. Wer daher verbrecheriſch
in den Betrieb eingreift, der greift den Eiſenbahner auch an in
ſeiner Ehre, ganz zu ſchweigen von den dadurch verſtärkten
Här=
ten des Dienſtes. Um all dieſem Unheil zu ſteuern, rufe ich die
geſamten deutſchen Eiſenbahner zu meiner Hilfe auf, ſich ſelbſt,
die Bahnanlagen und den Betrieb jetzt und in Zukunft gegen
ſolche verbrecheriſchen Eingriffe zu ſchützen. Den Eifenbahnern,
die bereits in den letzten Tagen bei der Abſvehr der Amfchläge
mitgewirkt haben, ſage ich meinen wärmſten Dank in der
Zuver=
ſicht, daß ihr Beiſpiel der richtig erkannten und freiwillig
über=
nomienen Berufspflichten Allgemeingut der deutſchen
Eiſen=
bahner wird
Einſchreiten der britiſchen Behörden.
ONB. Solingen, 1. April. Gegen die Hauptführer der
konmnuniſtiſchen Bewvegung im Solinger Induſtriebezirk gehen
die britifchen Behörden jetzt unnachſichtlich vor.
je
haben den Redakteur Plemge von der kommuniſtiſchen
Ar=
beiterſtimme feſtgenommen und nach Köln geſchafft. Der
Verhaftete wurde mit Fluglchriften in Verbindung gebracht, die
in Köln und Düſſeldorf verbreitet worden ſein ſollen. Die
Ar=
beiterſtimme iſt vorläufig verboten worden.
Wei=
terhin wurden drei kommuniſtiſche Arbeiter feſtgenommen, die
verſucht hatten, die ſtädtiſchen lebenswichtigen Betriebe
ſtillzu=
legen. In Wald iſt eine Hundertſchaft der ſtaatlichen Polizei
eingerückt, um kommuniſtiſche Putſche zu verhindern.
Die Unruhen und die Entwaffnungsfrage.
Z.1. Zürich, 2. April. Der Matin berichtet: Die Bot
ſchafterkonferemz kam am Donnerstag zu dem Entſchluſſe,
daß die kommuniſtiſche Aufſtandsbewegung in Deutſchland den
Beweis geliefert habe, daß die Deutſchland zugeſtandene Waffei
menge und die Wehrmacht vollſtändig ausreichten, um etwaig‟
Putſche niederzuſchlagen. Die Verſuche ſeitens Deutſchlands,
eine Erhöhung der Wehrmacht durchzudrücken, erſcheinen von
vornherein zwecklos.
T.1. Baſel, 2. April. Preß Inforniation meldet aus
Pa=
ris, daß auff Grund der bisherigen Ergebniſſe der
kommu=
nüſtifchen Waffenfunde dunrch die deutſchen Polizeitrup.
pen Vorſtellungen der Entente gegen die ungenügende
Durch=
führung des Entwaffnungsgeſetzes erfolgen würden. Auch die
neuerliche Reiſe des Generals Nollet nach Paris ſtehe in
Ver=
bindung mit dem Waffenreichtum der Kommuniſten. Die
Pa=
riſer Blätter behaupten, daß im mitteldeutſchen Aufſtandsgebiet
von den deutſchen Polizeitruppen 19600 Gewehre, 16
Maſchi=
nengewehre und 60 000 Schuß Mumition erbeutet wurden. (2
Echo de Paris meldet: Der Alliierte Botſchaftsrat behandekte am
Donnerstag die Frage der Entwaffnung der
Eimwohner=
wehren in Deutſchland. Der letzte Bericht der alliierten
Ueber=
wachntngskommiſſion betont, daß die deutſche Regierung die
Entwaffnung inloyaler Weiſedurchführe. Falls
die baheriſche Regierung in der Frgae der Enwaffnung nicht
nachgebe, werden die Alliierten mit Sanktionen erwidern, über
deren Umfang noch Beratngen ſchupeben.
Die Reparationsfrage.
Die Berechnung der Penſionen.
Paris, 2. April. (Wolff.) Der
Reparationsaus=
ſchuß hat nach Anhörung der deutſchen Delegierten mit Bezug
auf die Penſionsberechnungen entſchieden, daß
Deutſch=
land zu bezahlen hat: die ärztlichen und chirurgiſchen Koſten,
ſowie die Koſten für die Protheſen, ferner die Koſten für das Amt
(Oſſice), für die Verſtümmelten und Kriegsuntauglichen, für die
Ausbilkdung der Kriegswaiſen, die Zuwendungen und
Hilfclei=
fungen für die Ehefrauen und Familien der betroffenen
Militär=
perſonen und ſchließlich die Unterſtützung derjenigen Perſonen,
deren Ernährer verſtorbene oder vermißte Militärperſonen
gelve=
ſen ſind.
Keine Verhandlungen mit Amerika.
Berlin, 2. April. (Wolff.) Entgegen dem aus
ausländi=
ſcher Quelle ſtaunmenden Nachrichten über angebliche
deutſch=
amerikaniſche Verhandlungen in der Repara
tionsfrage wird von zuſtändiger Seite erklärt, daß irgend
weſche Verhanolugen über das Reparationsprogramm zwiſcheu
der deutſchen und der amerkianiſchen Regierung nicht
ſtattge=
funden haben. Nur gelegentlich der Unterhaltung mit dem
amerikaniſchen Komiſſar in Berlin, Dreſel, legte
Reichsmini=
fter Dr. Simons den deutſchen Standpunkt in der Frage dar.
Deutſchlands bisherige Zahlungen nach
franzöſiſcher Aufſtellung.
Berlin 2. April. (Tel. unſerer Berliner Re
daktion.) Nach dem Matin erklärte der franzöſiſche
Finanz=
miniſter auf eine Anfrage, daß die von Deutſchland an
Frank=
reich nach dem Verſailler Vertrag bis um 31. Januar geleiſteten
Zahlungen den Betrag von 1,6 Milliarden Goldwark
erreichen, das ſind 4 Milliarden Papierfranken.
Die mißglückte Miſſion Vivianis.
Berlin, 2. April. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Nach Aeußerungen von maßgebender engliſcher
Seite ſcheint es immer wahrſcheinlicher, daß die Sendung
Vivianis mit einem Mißerfolg enden wird. Trotz aller
Bemühungen trug der Empfang Vivianis durch den
Präſiden=
ten einen bloßen Höflichkeitscharakter. Dies alles, obwohl
Viviani Hughes in leidenſchaftlicher Weiſe aufgefordert hat,
Frankreich bei der Durchſetzung ſeiner Entſchädigungsanſprüche
zu unterſtützen. Wenn Frankreich zugrunde gehe, werde Europa
vom Bolſchewismus überflutet. Alle dieſe Bemührungen ändern
nichts an der Tatſache, daß ſich die Vereinigten Staaten immer
mehr der Politik der Iſolierung nähern und daß mian anſcheinend
nicht gewillt iſt, ſich altio an dem Völkerbund zu beteiligen. Dies
wolle man vielmehr der Anregung von anderer Seite überlaſſen.
Die Zollgrenze.
Gerfuge Belaſtung der Ausfuhr aus dem beſetzten in das
unbeſetzte Deutſchlaud.
Puvrs, 2. April. (Wolff.) Das Echo de Paris meldet: In
ber aeſtrigen Sitzg der Botſchafterkonferenz habe der
engkiſſthe Botſchafter Hardinge an der Endwurf des
engli=
ſchen Obexkommiſſars über das neue Zoblregime im
Rheinland einige Bemerkungen gebnüpft. In erſter Linie
habe er die große Anzahl vorgeſehener alliierter Zollbeamter,
die der franzöſiſche Emtwurf enthalte, bemängelt und die Höhe
des Zolltarifes. Es iſt beſchloſſen worden, nur alliierte
Kontroll=
beamte zu umterhakten, die die Arbeit der deutſchen
Zollbeam=
ten, die in ihrem Aemtern verbleiben, überwachen ſollen. Es
wurde feſigeſetzt, daß bei der Ausfuhrnur eine
ſtatiſti=
ſche Gebührerhobenwerbenn ſoll, damitz die rheiniſche
Pro=
duktzon im Deutſchland den größtmöglichften Abſatz findet.
Da=
gegen ſollen die usgeführten deutſchem Waren ſtark belaſtet
wer=
den. Um den Tranſitverbehr zu ſchonen, ſoll der neue Zolltarif
in verſchiedenen Etapzpen angewendet werden. Bevor vont einer
Etappe zun anderen übergegangen wird, hat die rheiniſche
Ober=
kommifſion die verbündeten Regierungen anzuhören.
Proviſoriſche Einreifeerlaubnis für König Karl
nach der Schweiz.
Bern, 2. Aprik. (Wolff.) Die ſchweizeriſche Depeſchen=
Agentuu ift in der Lage, einen Beſchluß des
Bundesra=
tes über die Einreiſe des Exkaiſers Karl folgender
weiſe, zu prägiſieren: Die Einreifeerbcbnis wird dem Schritte
der unggriſchen Regierung zufolge provizſoriſch erteilt, tpeil
dadurch der Exkafſer am raſcheſten die Gebiete der ehemaligen
öfterreichiſch=ungariſchen Monarchie, wo er ein Element der
Beuyruhigung iſt, verkaſſen kann. Bei dem Eintritt in die
Schweiz wird ihm eröffnet, daß die Einreifebewilligung eine
proviforiſche ſei, und daß er einen Aufenthalt zu wählen habe, der
weder im Grenzgebiet liege, noch eine größere Stadt ſei. Durch
eine Unterſuchungwerden die Verhältniſſe, unter denen der
Extaiſer das Land verlaſſen konnte, feſtgeſtellt und es wird als
daunn der Bundesnat unter vollkommener Freiheit darüber
ent=
ſcheiden, ob ein weiterer Aufenthalt in der Schtpeiz dem
Exkaiſer noch geſtaktet werdem kann oder nicht.
Selbſtverftänd=
lich wird ſich die Unterſuchung auch auf Perſonen zu erſtrecken
haben, die bei dem Unternehmew behilflich wuaren, und auch dieſen
gegenüber werden, die entſprechenden Maßnahmen vorbehalten.
Budapeſt, 2. April. (Wolff.) Das ungariſche
Korreſpon=
denzbureau meldet: Die in auslängiſchen Blättern erſchienene
Mitteilung von dem Rücktrirt des Reichsverweſers Horthy
und von der Uebergabe der Macht an Karl den V. iſt glatt
erfunden. Sie ſindet in der Stellungnahme des ungariſchen
Parſayents ihre klore Widerlegung.
Von der internationalen Verkehrskouferenz.
Barcelona, 2. April.” (Wolff.) Der Ausſchuß der Ver
kehrskonferenz faßte hinſſchtlich der internationalen
Rege=
lung des Eiſenbahnverkehrs mehrere Entſchließungen. Die
be=
teiligten Staaten erkennen einmütig an, daß es wünſchenswert
wäre, Maßwahmen zu ergreifen, die din internationalen
Waren=
transporte erlcichtern köngen. Beſonders wichtig wären
durch=
gehende Sendungen mit einheitlichen Frachtbriefen und inter
nationalen Gebühren. Ebenſo hurde die Ergreifung von Maß
nahmen zur Erleichterung des internationalen Reiſeverkehrs und
der Gepäckbeförderung für wünſchenswert erkkärt. Hinſichtlich
der internationalen Behandlung der Schiffahrtswege beſchloß der
Aunsſchuß, die endgültige Definition der internationalen Flüſſe
ei=
nem beſonderen Redaktionskomitee zu übertragen. Unter
Vor=
behalt dieſer Definition nahm er die einzelnen Artikel mehrerer
Abmachungen an, nämlich zweier Abmachuigen, weſche das frei
Schiffahrtsrecht verkünden, dreier Abmachungen, welche für ade
Stagten und Schiffahrtsfragen allen beteiligten Parteien gleiche
Rechte zuſichern, ſowie für fünf weitere Avmachungen, die für
die unter einer Oberhoheit ſzehenden Schiffahrtswege das Recht
vorbchalten, Verfügungen zu erlaſſen, die im Intereſſe der
öffent=
lichen Ordnung oder Geſundheitspflege liegen. Die bereits von
dem Schweizer Vertreter angeſchnittene Frage der früher
er=
worbenen Rechte kam von neuem zur Sprache und gab dem
italiemiſchen Vertreter Gelegenheit, mit aller Entſchiedenheit zu
erklären, daß es für ſein Land ganz ausgeſchſoſſen ſei, die T
dingungen des Wiener Tertrages anzuerlennen. Der Vertreter
von Chile erklärte ſeinerſeits, im internationalen Recht gäbe es
überhaupt keine erworbenen Rechte.
Die Bewirtſchaftung des Zeitungsdruckpapiers
aufgehoben.
Berlin, 2. April. (Wolff.) Das Reichskabinett beſchloß
nach Prüfung der durch die Entſchließung der Zeitungsverleger
vom 31. März geſchaffenen Sachlage die Bewirtfchaftung
des Zeitungsdruckpapiers mit Wirkung ab 1. Ppris
aufzuheben. Danit eitfällt zukünftig auch die amtliche
Preisfeſtſetzung. Die Reichsregierung wird auch eiterhin durch
äußerſte Förderung der Produktion und ſtraffe Handhabung der
Ausfuhrkontrolle für Zcitungsdruckpapier dafür ſorgei daß der
Inlandsbedarf der deutſchen Preſſe ſichergeſtellt bleibt.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 2. April. (Wolff.) Wie der Allgemeine Verband der
deutſchem Bankangeſtellten mitteilt, wurde durch Verfügung des
Reichsarbeitsminiſters der Reichstarifvevtrag für das
deutſche Baukgewerbe für allgemein verbind
lich erklärt. Von der allgemeiuen Verbinolichkeit werden erfaßt:
1. das geſamte Kreditbaukgewerbe (Aktienbankei, Kommanoit
gefellſchaften, Privatbankgefchäfte), 2. Kreditabteilungen der
Hypothekenbanten, 3. Kreditgenoſſenſchaften mit mehr als zehn
Angeſtellten. Die reinen Hypothkekenbanken und
landirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften bleiben weiter von der allgemeinen Ver
bindlichkeit ausgeſchloſſen.
H. Mannhcim, 2. April. (Priv.=Tel.) Auf Erſuchen des
Komnmandierenden Gewerals der amerikaniſchen Streitkräfte in
Koblenz hat das badiſche Staatsminiſterium im Einyernehmen
mit der Reichsregiernng, die wegen des Eberbacher Ueber
falles verurteilten beiden amerikanifchen Krinninalbeamten
Nacf und Zimmer entlaſſen. Es wurde ihnen
Straf=
aufſchub auf unbedingte Zeit gewährt. Bedingung für die
Haft=
eitlaſſung war die Zuſicherung von amerikaniſcher Seite, daß
das bei dem Ueberfall verwundete Mädchen ausreichend
entſchä=
digt wird und die beiden Deutſchamerikaner Bergdoll und
Stecher im unbeſetzten Deutſchland unbehelligt bleiben.
Spiel, Sport und Turnen.
Leichtathletik in Darmſtadt. Der Ruf und das
An=
ſehen Darmſtadts in der deutſchen Leichtathletik gründet ſih einzig und
allein auf den Sportverein Darmſtadt. Durch deſſen erfolg
reiche Wettkampfabteilung hat Darmſtadt einen Namen im gauzen Reich
bekommen. Auch nach dem Kriege konnte der Spprtverein durch ſeine
Wetttämpſer dieſen Ruf der Stadt hochhalten. In der kommenden
Wettkampfzeit werden es ebenfalls wieder Leichtathleten des
Sportver=
eins ſein, die die Darmſtädter Lilie überall im Reiche zu neuem
An=
ſehen führen. Klar geht aus folgenden Tatſachen der Ruf der
Darm=
ſtädter Leichtathleten hervor. Zu bedeutenden Veranſtaltungen aus
allen Gegenden iſt der Ruf an ſie ergangen. Die internatſonale
Sport=
ſoche bes Kölner S.K. 99 ſieht die Staffelmannfchaften Sportvereins
unter den Teilnehmern. Pfalz, Ludwigshafen, Karlsruhe, Mannheim
und Frankfurt haben ſich die Darmſtädter verpflichtet. Alle dieſe
Ver=
eine neben einen Reihe anderer Städte werden als Gäſte der
Sport=
woche des Sportvereins — beginend am 24. Juli — hier
wei=
len. Der Verlauf der Wettkampfzeit bis dahin wird zu zeigen haben,
vas die ſtille Winkeraubeit in der Halle auf den vorjährigen weiter
gebaut hat. Neue Kräfte ſind herangei ckſen sser bon auswr zurüc
gekehrt; teils ſind auch von auswärts beöcutende Wettkämpfer
hinzu=
gekommen. So wird die herannahende Saifon die Leichtathlevikaöteilung
des Sporttereins in allen Uebungszweigen gerüſtet ſehen, die vor kei=
Raf4
Rumimer 91.
Daruſtädter Tagblatt, Sonutag, den 5. April 19.
Sehr rasch
und sicher
wirkend.
Pakek
7 5 Paiver M. 5
ner anderen deutſchen Mannſchaft die Waffen kampflos zu ſtrechen
Grauchen.
Heute Sonntag beteiligt ſich die Leichtathletik=Abteilung
des Sportvereins mit zuei Mannſchaften an dem
Propaganda=Mannſchafts=Waldlauf, veranſtaltet vom
Verein der Sportfreunde in Mainz. — Auch an dem von der Deutſchen
Turnevſchaft — Gau Frankfurt — veranſtalteten Waldlauf auf den
Sandhöfer Wieſen in Frankfurt hat die Abteilung Meldungen über die
Beteiligung abgegeben.
Als Schiedsrichter bei den Schlußſpielen um die Süddeutzſche
Mei=
ſterſchaft im Handballſpiel in Karlsruhe am Samstag und Sonntag
wurde Herr Leutn. Herrmann von der Leichtarhletikabteilung des
Vereins verpflichtet.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf dem
Sport=
platz wm Finanzamt ſtehen ſich heute nachmitvag die 1. Mannſchaft des
Schwimmklubs „Jungdeutſchland” (2e Mannſchaft
Sporove=
ein) und die 2. Mannſchaft des Platzinhabers gegenüber; vor dieſem
Spiel meſſen ſich die 3b Mannſchaft des Sportvereins und die 3.
Mann=
ſchaft der Turner. Die 1. Turnerelf weilt in Neu=Iſenburg und tritt
dort gegen die ſpielſtarbe Liga 2 des Fußballvereins an.
* Sportverein „Germauia 1913‟=Darmſtadt e. V.
„Germania” empfängt heute die 1. Mawanſchaft der Fußballvereinigutng
1909=Fraukfurt a. M.=Eſchersheim deren Elf die A=Klaſſe
des Weſtmgingaus vertritt und in letzten Spielen beachtenswerte
Reſul=
tatze herausholen konnte. Die Einheimiſchen, die in der letzten Zeit
ohne Zweifel eine bedeutende Formverbeſſerung autfzuweiſen haben,
tre=
ten im dev Aufſtellung der vergangenen Sonntage an.
* Sportvevein Darmſtadt e. V. Zum Rückſpiel ſtehen ſich
heute der Spielverein Miltenberg a. M. und die
Ensgra=
ber=Mannſchaft auf der Rennbahn gegenüber. Das Vorſpiel in
Mdiltenberg ſah unſere Darmſtädter nach abwechſlungsreichem Spiel,
das bei Halbzeit noch 3:1 zu Gunſten Miltenbergs ſtand, mit 4:3 als
Sieger. Auch in dieſem Spiel wird es an ſpannenden Momenten nicht
fehlen, zumal die Ensgvabe=Mannſchaft in etwas veränderter
Auf=
ſtellung antritt. Die Ensgraber=Mannſchaft tritt wie folgt an:
Dr. Grüncwald ",
Sulzmann
Thum
Schreiber
Zimmermrann
Merkel
Gerſtenmeher H Dang Kohlmüller, Pfeil Müllmerſtadt.
Als Schiedsrichter fungiert Herr Veith, ſodaß ein einwandfreier Kampf
zu erwarten iſt.
Die Liga=Erſatzmannſchaft begibt ſich nach Bürgel
und ſpielt gegen die gleiche des Sportklubs Bürgel. Die 2——
n=
Tgd. 46=Darmſtadt, 3 a—3 a F.=V.=Jſenburg, 3 b—3. Tgd. 46=D
ſtadt. Zurm Waldlauf nach Mainz entſendet der Verein eine B= und
eie C=Mannſchaft.
Fußballverein Germania 191l=Eberſtadt. Nach
langem Für und Wider entſchloß ſich auch die hieſige
Gemeindeverwal=
ſeitherigen Sportplatz (eher Sandwüſte)
herzurich=
tung,
hen, daß er am heutigen Sonntag
ten. Derſelbe iſt nun ſoweit g
ſeiner Beſtiwmung übergeben werden foll. Es iſt für dieſen Tag
Ziktoria 07=Griesheim a. M. verpflichtet, und bürgt dieſer
Gegner für ein faires und ſpannendes Treffen. Unſere Mannſchaften
haben ſich in den letzten Wochen ein ganz ſchönes Paßſpiel angewöhnt
was vorher bei der ſchlechten Beſchaffenheit der Anlage nicht möglich
ſar. Der Eifer und Siegeswille, verbunden mit ſportlicher Diſziplin,
vird in Kürze eine Elf entſtehen ſehen, die manchen Sieg an ſich reißen
Es iſt gelungen, für die nächſten Sonntage gute Vereine, wie
F
cih
7=Bensheim, Phönix=Heidelberg, Viktoria
Gries=
heim 1910
heian a. M. und Griesheim b. D. u. a. m. zu verpflichten, und wird
unſer Sportplatz Sonntag für Sonntag Schauplatz ſchöner Wettkämpfe
ſein. Derſelbe iſt mitten im Walde gelegen; es kann deshaüb der Wind
oder Sturm niemals ſeinen Einfluß auf das Spiel ausüben.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Wetterausſichten für Sonntag
Wolkig, trocken, warm, Südweſtrind.
Tageskalenber.
Landestheater, vormittags 11½ Uhr: 6. muſikaliſche Matinee des
Drunn=Quartetts. — Abends 6 Uhr, Ende 9½ Uhr (D 25):
„Carmen”.
Orpheum: Vorſtellungen um 3½ Uhr und 734 Uhr.
Vortrag von F. Hilmer um 8 Uhr im Saale Mühlſtraße 70.
Sportfeſt der Kraftſportvereinigung 1895 um 3 Uhr im Saalbau.
Frühlingfeſte: Liedertafel um 4 Uhr in der Turnhalle am
Woogs=
platz. — Heſſiſcher Odenwaldverein um 3 Uhr im Mathildenhöhſoal. —
Gefellſchaft „Edelweiß” um 3 Uhr im Gewerkſchaftshaus.
Familienfeier des Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz um 4 Uhr
im Konkordiaſaal.
Promenadekonzert um 11 Uhr im Platanenhain.
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Montag, 4. April.
Nachlaß=Verſteigerung um ½40 Uhr und ½3 Uhr in der
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Handel und Landwir=ſchaft
igen Teil (au
D
7a
entei
rtzchaftlicheß
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mrt Mitſa
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ſchäftsleben: Panl
ge.
in au.s de
Rre
zzeigenbeile
Re
Rafe
nckerzi. Säm lich in Darmſtadt.
Bit
Druck und
te Mitteiſungen ſind an die „Nedaktion der
Ceil
b=
ür den rei
zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
Tagblatts
verden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkxivte werden nicht zurückgeſandt.
berflecke,
neé
apem
Mitesser,
Solnelsslossenk pickel,
unreiner Teint,
Röte des Gesichts und der Hände verschwinden, die Haut wird zart, weiß
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ohne Kinder nicht
aus=
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Fa=
milie m. etwas Vermöger
kennen zu lernen zwecks
Heirat. Strengſte Diskret.
Ehrenſache. Ang. u. M 84
a. d. Geſchäftsſt. *12932ss
Höhere
Beamtentochte=
wünſcht Heirat m. gebild.
Herrn i. ſich, Stellg, b. 60
Ang. unter M 80 an die
Geſchäftsſtelle. (*12895
2 Freundinnen
28 u. 32 J., evang.,
ſeh=
tüchtig im Haushalr, mit
einig, Tauſend Mk. Erſp.
wünſchen zwei ſolide
Her=
ren kennen zu lernen
zwecks Heirat. (*15227
Angebote unter N 7 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Lilli Neuber
Statt Karten.
KLARA TAGER
KARL. HESS
VERLOBTE
Darmstadt
Eberstadt
Kasinostraße.
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A.
m
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 3. April 1921.
Rummer 91.
Reue verſöhnt.
Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(addrnck verboten.)
13)
Wilhelm erhob ſich erſtaunt von ſeinem Sitze. „Herr Major,
ich erkenne dankbar Ihre Großmut. Ich verdiene ſie nicht. Nun
durch Blut wird die Blutſchuld geſühnt: ich werde einem Tode,
welchen ich hundertfach verdiene, nicht ausweichen. Eine
ein=
zige Bitte hätte ich an Ihren Edelmut zu richten.‟ Er holte ein
verſiegeltes Päckchen aus dem Wandſchrank und ſagte: „Wenn
ich aufgehört habe, zu leben, dann leſen Sie, was dieſe Blätter
enthalten: ſie betreffen das Unterkommen meiner verlaſſenen
Gertrude; auch enthalten ſie einiges über mich, und Sie gewinnen
alsdann vielleicht die Ueberzeugung, daß ich nicht ſo ſchlecht,
nicht ſo tief geſunken bin, als die Leute glauben.
De la Caje verſprach es. „Sie machen mir den Tod leicht,”
ſagte Wilhelm lächelnd. Und wie er ſo daſtand in dem
Dämmer=
licht des hereinſinkenden Winterabends, die verklärte Freude
über den nahen Tod in dem blaſſen Angeſicht mit den frommen
blauen Augen — er, der Mörder — da eilte der Major, von
ſtreitenden Gefühlen übermannt, nach der Türe. Wilhelm rief
den Forteilenden zurück.
„Ich fürchte, unverſchämt zu ſcheinen,” ſprach der junge
Mann mit ſeiner klangvollen, gewinnenden Stimme, „doch hoffe
ich, Sie werden mir, dem Sterbenden, eine abermalige Bitte
nicht verſagen. Ich möchte noch einmal, zum letztenmale in
die=
ſem Leben, meine arme, geliebte Getrude ſehen.
Sein Auge wurde feucht. Der gütige Major verſprach die
Erfüllung dieſes Wunſches, Wilhelm drückte ihm mit ſtillem
Danke die Hand und ſetzte hinzu: „es iſt mir mehr um Gertruden
als mich.‟ De la Caie ging, und kurz darauf trat Gertrude
her=
ein zu dem verurteilten Gatten.
Unnennbarer Jammer hatte das dunkle Auge der
Beklagens=
werten mit einem Tränenflor überſchleiert, ihre ehemals in
roſi=
gem Jugendſchimmer erglühenden Wangen hatte Gram und
Herzeleid gebleicht. Erſchöpft ſank ſie dem Gatten in die Arme
und vermochte nur leiſe den Namen: „mein Wilhelm!”
hervor=
zuſchluchzen. In dieſem Worte drückte ſich Schmerz, Mitleid,
Vorwurf und Verzweiflung aus.
Ergriffen von dem geiſterhaften Ausſehen der ſonſt in
fri=
ſcher Jugendfülle Blühenden drückte Wilhelm ſanft weinend
einen Kuß auf ihre Stirne und führte ſie zu einem Stuhl, auf
welchem ſie totmüde zuſammenſank.
Lange verharrten beide in bangem Schweigen, denn keines
konnte den überſtrömenden Gefühlen Worte leihen.
„Gertrude,” begann Wilhelm nach einer Pauſe, „kannſt Du
dem Verwüſter Deines Lebensglückes vergeben?‟ Er hatte
bit=
tend ihre beiden Hände ergriffen und ſah wehmütig auf die
ver=
änderte Geſtalt der Gattin.
„Alles!” ſchluchzte das treue Weib. „Wilhelm, bei dem
All=
wiſſenden! ſprich, Du ſeieſt kein Mörder, und ich ſchwöre bei der
Seligkeit meines Vaters, daß Du den Franzen nicht erſchlagen
haſt!
Wilhelm ließ ihre Hände langſam los und lächelte trübe vor
ſich hin. „Doch, Gertrude, doch! Das war der Wurm, welcher
an meinem Herzen fraß, das ätzende Gift, welches mir den
Freudebecher in einen Wermutkelch umwandelte. O, ich war der
Unglückſeligſte, Bejammernswerteſte, mitten unter den
Glück=
lichen und Frohen, der Fluchverfolgteſte, Schuldbelaſtete unter
den Reinen! Jetzt bin ich glücklicher als je im Leben; denn ich
waſche mit meimem Blute das ungeheutere Verbrechen ab, welches
mir Schlaf und Ruhe ranbte. Nur das eine quält mich, der
Ge=
danke, daß ich Dich einſam zurücklaſſe, Dich, der meine
Frevel=
tat den Frieden geraubt hat.”
Gertrude antwortete nicht, nur das tiefe Atmen, das krampf=
hafe Wogen der Bruſt zeugte von der Erſchütterung, welche das
Sinken ihrer letzten Hoffnung hervorbrachte.
„Nun,” ſprach Wilhelm, zu Gertrude gewendet, „da ich aus
dieſem Daſein ſcheide, an der Schwelle eines verhängnisvollen
Jenſeits, will ich mein Herz durch eine Mitteilung erleichtern
welche bielleicht einigen Troſt in Dein bekümmertes Herz gießen
möchte. Ich möchte nicht gerne hinübergehen, ohne mich vor
der, die mir das Teuerſte war, einigermaßen gerechtfertigt zu
haben. Der gute Glaube, welchen Du dem Gatten ſchenkteſt,
hat Dich nicht getäuſcht: ich bin unſchuldig an dem Blute des
unglücklichen Antoine!
Gertrude ſprang auf, der ſchnelle Uebergang von dem tiefſten,
hoffnungsloſen Schmerz zum höchſten Entzücken erfüllte ſie mit
neuer Kraft. Sie ſank dem Gatten an die Bruſt, Tränen
über=
ſtrömten ihr Antlitz, doch es waren die Tränen, welche die
Freude weint.
„Unſchuldig!” ſtammelte ſie und bedeckte Stirne und Mund
Wilhelms mit glühenden Küſſen. „Habe ich es nicht gleich be=
teuert, habe ich nicht Gott zum Zeugen angerufen, daß mein
Wilhelm kein Mörder iſt!“
Traurig blickte der Gatte auf die Reine herab, wie ſie unter
Tränen lächelte. „O, Allgütiger, gib mir Kraft!” ſtöhnte er aus
tiefer Bruſt hervor und richtete ſeine Augen himmelwärts. „Sei
ſtandhaft, geliebte Gertrud,” bat er mit weicher Stimme, „wiſſe,
Dein Gatte iſt mehr als ein Mörder, denn ihn verfolget, der
Fluch, welcher den Kain raſtlos durch die weite Erde peitſchte.”
Er ſchöpfte tief Atem. „Höre mich, und urteile mild, denn
ſchwer habe ich Jahre lang gebüßt. Der Augenblick, welcher mein
Verbrechen gebar, hat mein Lebensglück getötet.”
Weit von hier, an dem tiefen Rheinſtrom, iſt meine Hei=
mat. Mein Vater war ein angeſehener, begüterter Beamter und
wohnte in einem freundlichen Städtchen unweit der franzöſiſchen
Grenze. IIn einer langen Ehe gebar ihm meine Mutter, eine
Fran=
zöſin von Geburt, zwei Söhne, von welchen der ältere, Heinrich,
oder, wie ihn die Mutter nannte, Henri, das Licht um ein
Jahr=
zehnt früher erblickte als der Letztgeborene.
Mein Vater erzog uns Knaben ſorgfältig und behandelte
uns mit gleicher Strenge und gleichem Ernſte. Er unterrichiete
uns in allem Wiſſenswürdigen und Nützlichen, und noch
er=
innere ich mich genau, wie er uns in dem Gärtchen hinter dem
Hauſe das Pfropfen und Okulieren lehrte. Wenige Tage darauf
trugen ſie ihn auf den Kirchhof, ein epidemiſches Nervenfieber
hatte ihn weggerafft. Damals kannte ich die Größe dieſes
Ver=
luſtes nicht; denn ich war kaum ſechs Jahre alt: aber nur zu
frühe ſollte ich ihn bitter empfinden lernen.
War es die große Ungleichheit der Jahre oder die Vorliebe
der Mutter für den Erſtgeborenen oder die Verſchiedenheit der
Charaktere: wir Brüder waren ſtets uneinig, und keiner mochte
dem anderen freundlich entgegenkommen. Heinrich war von
Herzen gut, aber hochfahrend und jähzornig, dabei eingebildet
auf ſeinen Verſtand, wozu nicht wenig die Mutter beitrug, welche
ihm bei unſeren täglichen Zwiſten immer recht gab und mich aft
da ſchalt, wo das Recht entſchieden auf meiner Seite war. Bei
ſolchen Gelegenheiten nannten mich Mutter und Bruder ein
törich=
tes, unverſtändiges Kind, und ich mußte dieſe Benennung auch da
noch häufig hören, als ich die Knabenjahre zurückgelegt hatte und
ins Jünglingsalter getreten war. Meinen Aerger und Groll
über ſolche Behandlung mußte ich in mich verſchließen: kein
Wunder, daß Haß und Rachſucht in einem Herzen Wurzel
ſchlu=
gen, wo Bruder= und Mutterliebe gewiß ein fröhliches Gedeihen
gefunden hätten.
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PS AN tag, den 3. Apri
AUFWARrS 1 1921.
Seite 2.
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Aus den Amtsverkündigungen des Kreis= TEOHNIK KLEIN-GROSS-INDUSTRIE
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
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Kragenſchlips. 1 Etui mit 2 Reiſepäſſen, 1 großer
Schlüſſel. 1 mittelgroßer Schlüfſel und 1 Drücker
(zuſammengebunden). 1 Etui mit kleiner Spritze.
3 ganze Brotbezugskarken, 1 graues Täſchchen mit
Kette und Bügel und 12 Mark Inhalt, 1 graue
Knabenplüſchmütze. I Nährmittelkarte, 1 vergoldete
Broſche mit Herrenphotographie, 1 ſchwarzbrauner
Federkragen. 1 ſchwarzes Portemonnaie (leer) mit
Geldſcheingefachen. 1 Broſche aus roſa Stein. Ein
Roſenkran) mit ſchwarzen Perlen, 1 Granatbroſche,
1 gelbliche Haarſpange. 1 weiße, rötlich ſchimmernde
Halskette. 1 ſilberne Herrenuhr mit Bierzipfel (
grün=
gold=grün).
Aufnahme der Viehbeſtände in Ausführung
des Reichsviehſeuchengeſetzes.
Nach den §5 11—13 des Heſſiſchen Geſetzes zur
Ausführung des Reichsſeuchengeſetzes und des
Ge=
ſetzes über die Entſchädigung für an Maul= und
Klauenſeuche gefallenes Rindvieh ſind die
Viehbe=
ſitzer, die nach der letzten allgemeinen Viehzählung
einen Rindviehbeſtand neu angeſchafft oder den
zur=
zeit der Viehzählung vorhandenen Beſtand um mehr
als ein Fünftel vermehrt haben, verpflichtet, die
Zahl der zugegangenen Tiere bis ſpäteſtens 14. April
eines jeden Jahres unaufgefordert bei der
Stadt=
verwaltung (Stadthaus, Zimmer 47) anzumelden.
In gleicher Weiſe haben Pferdebefitzer, die Pferde
von einem höheren Wert als 1000 Mark beſitzen,
dieſe unter Aagabe des Wertes innerhalb 14 Tagen
nach Beginn des Rechnungsjahres (1. April) ode
nach dem Erwerb im Stadthaus unaufgefordert
an=
zumelden.
Ebenſo haben Händler bei Beginn des
Rech=
nungsjahres ihren Jahresumſatz, der am Schluſſe
des Rechnungsjahres (31. März) auf Grund der von
den Händlern zu führenden Kontrollbücher (§§ 20 bis
24 der Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrats)
feſtgeſtellt wird, ſchätzungsweiſe anzugeben.
Die Nichtbeachtung dieſer Beſtimmungen hat zur
Folge, daß den Viehbeſitzern für das an einer Seuche
ng gewährt wird.
gefallene Vieh keinerlei Entſchäd
Darmſtadt, den 30. März 1921.
(st4144
Der Oberbürgermeiſter.
Waſſerverſorgung für Kleingärten.
1. Nach Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung vom 17. März 1921 haben Kleingartenbeſitzer,
die Waſſer von öffentlichen Zapfſtellen entnehmen,
ir Verzinſung und Tilgung der Anlagekoſten der
Waſſerzuleitungen jährlich 10 Mk. Zinſenanteil ur
für den Waſſerverbrauch ſelbſt jährlich die Koſten für
26 chm Waſſer zum Preiſe für Kleinverbraucher zu
bezahlen. Ausweiskarten werden beſonders
ausge=
geben; nähere Mitteilung hierüber folgt.
2. Eine Anzahl Kleingartenbeſitzer haben ſich von
ffentlichen Zapfſtellenleitungen aus eigenmächtig
Zuleitungen mit feſtem Anſchluß an die ſtädtiſchen
Leitungen hergeſtellt. Derartige Leitungen ſind
ver=
boten und müſſen — abgeſehen von Strafanzeige
auf Koſten der Herſteller entfernt werden. Nicht
unter dieſes Verbot fallen vorübergehend angebrachte
loſe Leitungen von den Zapfhähnen aus nach den
Grundſtücken, die ausſchließlich zum Füllen von
Bottichen dien
3. Das Beſprengen der Gärten von den
Zapf=
ſtellen aus iſt unſtatthaft.
4. Es iſt dringend darauf zu achten, daß
Waſſer=
zapfhähge nicht unnütz offen ſtehen.
5. Jeder Wechſel im Beſitz der Kleingärten i
der unterzeichneten Verwaltung, Frankfurterſtr. 29,
zwecks Ueberſchreibung der Waſſerbezugskarten ſofort
anzuzeigen. Für inzwiſchen eingetretene Aenderungen
wird erſucht, die Meldungen umgehend nachzuholen.
(st4104
Darmſtadt, den 31. März 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Am 5. April I. J., nachm. 3 Uhr,
verſteigere ich im Güterbahnhof dahier,
An=
chlußgeleis Nr. 148, auf Grund des § 373
des H. G. B. und auf Rechnung derer, die
es angeht, einen
Waggon Saatkartoffeln
öffentlich meiſtbietend, gegen Barzahlung.
Darmſtadt, den 2. April 1921. (4108
Jungermann, Gerichtsvollzieher.
Verſteigerung
eines Autos
Nächſten Mittwoch, den 6. April, vorm. 11 Uhr,
im Marſtall, Mathildenplatz.
Es kommt zum Ausgebot: 4 Adler=Anto, leicht.,
ſchnelt. Pritſchwagen, 1 Zyl. (Dion) Magnetz., leichte
Eiſenbereif,, zugelaffen, ſoſort fahrbar. Auzufehen
½ Stunde vorher.
4095
Darmſtadt, Karlſtr. 1.
Hch. Hilsdorf
Teleph. 2490.
Amtsgerichtstaxator.
A.
——7a
Waſſerpreiſe.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung vom 17. März 1921 iſt der Waſſerpreis mit
Wirkung vom Aufnahmemonat Aphllfd, Js, ab neu
feſtgeſetzt worden; er beträgt:
für Kleinabnehmer .. . . . 1,00 Mk. je cbm
für Großabnehmer . . . . . 0,97 Mk. je cbm.
st4105
Darmſtadt, den 31. März 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
Waſſermeſſermieten.
Nach Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung vom 17. März 1921 wird vom 1. April 1921
ab allgemein für alle Waſſermeſſer eine Miete
er=
hoben, und zwar für Meſſer:
von 10 bis 20 mm Durchgang monatlich 2,00. ℳ
3,00,
b)über 20 „ 50 „
5,00 „
„ 50 „ 80 „
*
10,00 ,
„ 80 „ 100 „
15,00 „
„ 100 „ 120 „
20,00 „
„ 120 150
Für noch größere Waſſermeſſer bleibt die Feſtſetzung
der Mieten vorbehalten,
Weiter wird mit Wirkung vom 1. April Ifd, Js.
ab für alle neu zu ſetzenden Waſſermeſſer ein
ein=
maliger Beitrag zu den Waſſermeſſerbeſchaffungs=
944106
koſten erhoben.
Darmſtadt, den 31. März 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerſverke,
Gasmeſſermieten.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſamm=
ung vom 17. März 1921 ſind die Mieten für Gas=
neſſer in nachſtehender Weiſe neu feſtgeſetzt worde a) für 3flam. Gasmeſſer monatlich 2,00 ℳ * 2,50 „ 3,50 „ * 5,00 „ 3 7,00 40
9,00 „ 10,00 „ 12,00 8C
5,00 „ k) 100 „ 20,00 „ D 150 30,00 „ m) „ 200 „ 36,00 „ 100
500 „ 50,00
60,00 „
150,00
1550
Für noch größere oder hiervon ablveichende
Gas=
meſſer bleibt die Feſtſetzung der Miete unſerer Ver
(st4107
waltung vorbehalten.
Darmſtadt, den 31. März 1921.
Direktion der ſtädt. Gas= und Waſſerwerke.
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Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 3. April 1921.
Rummer 91.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 2. April.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe berkehrte in feſter Haltung. Im Vordergrunde ſtanden
die Aktien der Chemiſchen Großinduſtrie, die in Anbetracht der
bevor=
ſpehenden Kapitalerhöhungen anzogen. Deutſche Petroleum konnten ihre
letzttägige Stheigerung um weitere 40 Prozent fortſetzen. Stark begehrt
waren auch Holzmann=Aktien und Bezugsrechte bei anſehnlich gebeſſerten
Kurfen. Der Montanmarkt war bei geringen Umſätzen wenig verändert.
„Ner
MDr ei Edil, Drer D. dem Aalt. Sa.
A
kehr entwickelte ſich größ
ges Geſchäft in Neckarſulmern.
gewannen zirka 10 Prozent. Der Rentenmarkt lag ſtill.
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298. BA A Gelſenk. Gußſtahl.. 386.— — Deutſche Bank.. 2 Gummi Berlin= Disconto=Geſ. .. 247.50 249.25 Frankfurt ...... 307.— Dresdner Bank. jeddernheim. Kupfer! 397.50 497.50 Metallbank . . ..." 288.— 278.— Lederwerke Spicharz Bochumer. . ... — — 2:
üdenſcheid Metall — 568.— Buderus....... 605.— Adlerwerke Kletzer 240.— 249,75 Deutſch=Luxemb. 322.50 321.75) Daimler Motoren. 208.— 214.— Gelſenkir. Bergw. 343.— 343.— Eßlinger Maſchinen 306.— 311.— Harpener ....." Karlsrußer Maſchin. 341.— 350.50 Laurahütte. . . .. 345.50 333.—7 Lux’ſche Induſtrie. 263.— 269.— Zhönis ........ 669.— 675.— Vogtländ Maſchinen 284.50 282.— Oberſchl. Eiſen J Olfabr. Ver. Dr. ... 305. 304— (Caro).. .. . . . 286.— 280.— Zellſtoff Waldhof. 504.— 506 50 Oberbedarf..... 291.— 289.— Zuckerfab. Waghäufel 425.— 420.25 Rhein, Stahlw.. — Frankenthal 434.— 445.—
Der Wert der Mark im Auslaud.
* Für 100 Mark wurden am
April gezahlt in Zürich 9,35
(vor dem Kriege 125,40) Franken
in Amſterdam 4,65 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 890 (88
30) MKronen, in Stockholm 6.90
(88,80) Kronen, in London 7.98 (97,80) Schill., in Neu=York 1,59
bis 1,591
3,80) Dollar, in Paris 22,87 (125,40) Franken.
(2
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. April.
Geld. Brief 2.A
Geld Ve
Brief —ne
Geld Brief 2MMt.
Geld Antw.=Bruſſ.) Mf TL
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Berliner Börſe.
* Berlin, 2. April. Börſenſtimmungsbild. Die Börſe
eröffnete bei angeregtem Verkehr in feſter Stimmung. Anregung boten
die angeblichen Beſtrebungen der amerſtaniſchen Regierurg, in der
Ent=
ſchädigungsfrage zu vermitteln. Am Montaummarkte beſtand gute
Kauf=
luſt für Bochuaner bei einer 15prozentigen Kursbeſſerung, für Thale
Eiſenhüitte, die vorüibergehend etwa 40 Prozent ſich höher ſtellten, und
fürzGoeſch, die 10 Prozeut gewaunen. Dagegen gaben Phönis 9 Proz.
Uach. Stark begehrt war
ferner chemiſche Werte, von denen A.G. für
Anilinfabrikation 16, Gb
der Farben 33 Prozent gewannen.
Kali=
werte ſtiegen uamhaft auf die in Ausſicht genommene beträchtliche
Er=
höhung der Kalipreiſe. Vonr Spezialwerten waren Augsburg=
Nürnber=
ger Maſchinen und Deutſche Waffen um 16 bzw. 10 Prozeut höher. Auch
Kolonialwerte konnten aus der guten Tendenz vorübergehend Nuren
ziehen. Deutfche Petroleum waren bei erhöhtem K=
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Am Produktenmarkt ſar die Holtung für Mais ſtetiger.
Das Geſchäft in Futterhülſeufrüchten hielt ſich in engſten Grenzen. Auch
die in letzter Zeit eingetretene erhebliche Preisermäßigung hat, für
Hül=
feufrichte die Kaufluſt nicht angeregt. Anſcheinend iſt im Lande noch
viel Material verkäuflich; „man hält die Ware aber bei den heutigen
Notierungen zurück. Lupinen und Serradella fanden ebenſo wie
Oel=
ſaaten wenia Beachtung. Etwas mehr Intereſſe zeigte ſich dagegen für
Leinſaat. Für Leinkuchen beſtand Nachfrage.
Börſenzochenbericht
für die Zeit vom 29. März bis 2. April, mitgeteilt von der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſtadt.
* Nach der viertägigen Pauſe, anläßlich der Oſterfeiertage, ſetzte die
Börſe in unvermindert zuverſichtlicher Stimmung ein, und die feſte
Haltung hielt auch, von vovübergehenden geringen Abſchwächungen
ab=
geſehen, während der ganzen Woche an. Eine gewiſſe Vorſicht und
Zurückhaltung des Publikums machte ſich zwuar darin bemerkbar, daß
die Umſätze noch immer keinen ſonderlichen Umſang annahmen und nur
in „inigen Spezialwerten den ſeit Wochen üblichen engen Rahmen zu
für
überſchreiten vermochten, doch erwies ſich die Börſe andererſeits
ungünſtige Einflüſſe beinahe völlig unempfindlich. So vermochten die
kommuniſtiſchen Aufſtände in Mitteldeutſchland die Geſamttendenz in
keiner Weiſe zu beeinfluſſen und ſelbſt bei denjenigen Werten, deren
Be=
triebe unmittelbar durch die Unruhen betroffen waren, kam dies in den
Kurſen meiſt gar nicht zum Ausdruck.
Der Hauptgrund für dieſe Feſtigkeit dürfte wohl in dem ſtarken
An=
lagebedürfnis zu ſuchen ſein, das durch die übliche Steigerung der
Geldflüſſigkeit beim Quardalswechſel hervorgerufen wird und bei dem
derzeitigen geringen Umfang des Geſchäftes umſomehr ins Gewicht fällt.
Auch die Beurteilug der außenpolitiſchen Lage iſt etwas freundlicher
geworden. Insbeſondere erblickt man in der andauernd feſten Haltung
der Mart und der gleichzeitigen ſtarken Abſchwächung, die der Kurs der
polniſchen Noten erfahnen hat, einen deutlichen Hinweis darauf, daß
auch das Ausland das Abſtimmungsergebnis als einen deutſchen Sieg
beurteilt, die Ausſichten Polens auf einen Erwerb Oberſchleſiens oder
auch nur weſentlichen Teil des Landes nicht mehr hoch veranſchlagt und
den deutſchen Verhältniſſen trotz der inneren Unruhen und der
Gewalt=
maßnahmen der Entente ein gewiſſes Vertrauen entgegenbringt.
Auch an einzelnen Anregungen fehlte es diesmal der Börſe nicht.
G.
führte die nach mehrfacher Ablehnung nun doch noch bewilligte
Er=
höhung des Kohlenpreiſes am Montanmarkte zu einer kräftigen
Steige=
rung der Umſätze, wobei beſonders Phönix und Harpener
Kurserhöhun=
gen zu berzeichnen hatten, während oberſchleſiſche Werte nicht davon
be=
rührt wurden. Größeres Intereſſe trat auch wieder für
Braunkohlen=
werte hervor, da verſchiedene günſtige Geſchäftsberichte (Eintracht,
Glück=
auf, Conſol. Braunkohlen) die großen Entwicklungsmöglichkeiten dieſes
Induſtriezweiges erneut dartun.
im Schiffahrtsmarkt kam es anläßlich des Bezugsrechtes zu etwas
lebhafteren Umſätzen in Nordd. Lloyd=Aktien; ohne daß der Kurs dabei
große Veränderungen erfuhr. Sonſt lag dieſes Gebiet wvie auch die
übrigen bariablen Märkte im ganzen ziemlich ſtill. Nur in einzelnen
Sprzialitäten entwichelte ſich zeitweiſe lebhaſtes Geſchäft, ſo in
Daimler=
ktien, die nach Abgang des Bezugsrechtes verſtärkter Nachfrage begeg=
Rr
isten, und in Zellſtoff=Waldhof bei denen man von ener geplanten
Divi=
genden=Nachzahlung f.
das Jahr 1919 wiſſen wollte, daß die
Beteili=
gung an dem Pernauer Werk demnächſt eine günſtige Abwicklung erfahren
ſu
de.
Am Kaſſamarkle waren die Kursſteigerungen in großer Anzahl zu
verzeichnen. Zu nennen ſind hier Beck u. Henkel, bei denen man von
einer bevorſtehenden Ausgabe von Gratisaktien ſprach, Röhrenkeſſel Dürr,
die einen großen Teil des Bezugsrechts=Abſchlages raſch wieder
ein=
holten, die Zuckerfabriken Frandenthal und Waghäuſel, bei denen die
plante Kapitalserhöhung des Süddeutſchen Zuckerkonzerns ſtimuliert
ferner Voigt u. Haeffner, Gummipeter, Faber Bleiſtiſt und Lüdenſchei=
der Mehall. Im freien Verkehr ſpielte ſich das Hauptgeſchäft in
Deut=
ſchen Petroleumakdien ab, in denen ſich anſcheinend Intereſſenkämpfe
entwicheln, auch Chem. Rhenanja u. Holzmann fanden zeitweiſe mehr
Beachtung.
Mannheimer Wochenberichte.
II. Mannheim, 1. April. Die Nachwehen der Oſderfeiertage
und die Ungewißheit über die Zollgrenze am Rhein waren der Anlaß
zu ſchwachem Beſuch der Börſen und nur geringer Unternehmungsluſt.
Getreide. Von ausländiſchem Getreide lag wieder eine Offerte
für amerikaniſchen Hand= und Redwinterweizen zu 1934—19es
hol=
ländiſche Guulden per 100 Kilogramm eif. Notterdam, Hamburg oder
Bremen vor. Die Stimnnng auf dem Auslandsgetreidemarkt iſt eher
etwas feſter anzunehmen. In Mais iſt weiter eine ſtarke Verflauung
eingetreten und der Preis für Laplatowave ab Mannheim um 30 Mk.
pro Kilogramm von 290 auf 20) Mk. geſunken, ab Bremen war er per
243—245
Märzabladung zu 244—
6 Mk. umd per Aprilabladung zu
Nk. offeriert. Maisfabrikate waren im Preiſe noch unverändert,
wer=
den ſich aber auch dem Rohproduktpreiſe anpaſſen müſſen.
Saaten hatten unverändert ſtillen Markt und werden, nachdem die
Saatzeit ſo ziemlich beendet ſein wird, auch nicht mehr gefragt werden.
Notiert wpurden von Kleeſamem neuer inländiſcher Rotklee mit 860—1500
Mk., italieniſche Lugerne mit 2000—2400 Mk., Provence=Luzerne mit
2400—2300 Mk., Wichen mit 190—200 Mk., Rapsſaat mit 600—650 Mk.,
Leinſaat mit 575—600 Mk. pro 100 Kilogvamm.
Futterartikel wurden nur in dringendſtem Bedarfsfalle
ge=
handelt. Die Angebote lautsten für Biertreber auf 140—150 Mk., für
Rapskuchen auf 120—130 Mk., von Rauhfutter für Wieſenheu 80—84
für Rotkleeheu 95—105 Mk., für Luzerne=Kleehen 95—105 Mk.,
M
Preßſtroh 50—52 Mk., für gebündeltes Stroß 44—47 Mk., alles per
100 Kilogramm ab Mannheim.
Hülſenfrüchte ſind beſtändig ſtark angeboten, die Nachfrage iſt
ohne jeden Belang, trotzdem halten ſich die Preife auf ihrer Höhe, da
ſie im Gegenſatz zu ihrem Einkauf ſchon bedeutend niedriger ſind und
man ſie ohne jede Ausſicht auf Abſatzmöglichkeit nicht noch billiger
an=
bieten will. Mon notierte inländiſche Erbſen mit 230—270 Mk.,
aus=
ländiſche Erbſen mit 220—250 Mk., Futtererbſen mit 200—220 Mk.,
Rangoonbohnen mit 135 Mk., Braſilbohnem mit 130 Mk. Ackerbohnen
mit 230 Mk., inländiſche Linſen mit 350—400 Mk., ausländiſche Ware mit
300—400 Mk. Reis mit 375—600 Mk., Jabanveis mit 550—575 Mk.,
kaliforniſcher Reis mit 620—625 Mk., alles per 100 Kilogramm ab
Mann=
heim waggonfrei einſchließlich Sack.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Im
Schiffahrts=
geſchäft iſt durch den immer weiter zurückgehenden Waſſerſtand faſt
To=
desſtille eingetreten. Nur noch wenige, ganz kleine Schiffe können
Mannheim erreichen. Das Leerraumangebot iſt groß und die
Tages=
miete pro Tonne auf 40 Pfg. gefunken, während Schlepplohn von den
Rhein=Ruhrhäfen mach Mannheim nicht mehr notiert wird. Die
Koh=
lenverſorgung geſchieht faſt ausſchließlich durch Bahntransport. Die
ewige Klage der ſüddeutſchen Induſtrie bleibt der Mangel an Qualitäts=
Ruhrkohle, dagegen ſind Rohbrgunkohle und Briketts genügend
vor=
hat
Wein. Von intereſſierten Kreiſen wiud inmer wieder betont, daß
Wein kem Preisſturz eingetveten ſei. Dies trifft allerdings bei den
atigen Quglitätsweimen zu,
hoch
ei der großen Maſſe aber, den
Konſumweinen, fallen die Preiſe woiter und wurden im rhemheſſiſchen
Bezirk Alzeh mehrfach zu 4000—5000 Mk., in Partenheim zu 7000 Mt.
das Stück 1920er Weißwein abgrſtoßen, da die Winzer auf längeres
La=
zern ihrer Weine eben nicht eingerichtet ſind und jetzt ſchvn für Leerung
und Wiederinſtandſetzung der Fäſſer zur nächſten Ernte ſorgen müiſſen.
Tabak. Die fertigen 1920er Tababe gehen flott ab und neue
Auf=
träge gehen beſtändig ein auf die beifällig von der Fabrikation
auf=
genommenen Muſter= umd Probeballen=Sendungen für ſofortige und
Sommerlieferung. Die gut abgelagerten 1920er Tabake lief
m ein folch
gutes Material, wie es ſeit vielen Jahren nicht znehr zu ver
hnen war
ſehenden 1919er Tabaken wurden einige Poſten
Von den jetzt zur Neige
für die kräftige Schme
„k=Fabrikation verkauft. Am Nippenmarkt
ßerem Angebot zurück.
gehen die Preiſe bei
rmarkte wird ſehr große Zurückhaltung im Ein=
Holz. Am Bret
kauf beobachtet, der Großhandel möchte aber ſeine großen Vorräte
ab=
ſtoßen, um bei weiterem Preisrückgang nicht allzugroßen Schaden zu
eiden. Für unſortierte, ſägefallende Bretter wurden ab bntheriſche und
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Verſammlung einige Stunden zu widmen. Der Vortrag iſt von
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Tagesordnung: 1. Bericht über die Tagung des
Landesausſchuſſes. 2. Ausſprache. 3.
Ver=
ſchiedenes.
(4142
Zu dieſer Verſammlung ſind alle Mitglieder
freundlich eingeladen.
Der Vorſtand.
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Beamte! Eiſenbahner! Arbeiter!
Dienstag, 5. April 1921, nachm. 41, Uhr
im großen Saale des „Rummelbräu” (Allee)
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Oeffentliche
Eiſenbahner=Verſanmnlung
für alle Beamte, Diätare und Arbeiter.
Tagesordnung: Die Spitzeuſtellungen u. Beſoldung
der Beamten und Diätare im neuen
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jahre und ihr organiſcher Zuſammenhang mit
dem Reichslohntarif.
Referent: Eiſenbahn=Aſſiſtent Kollege Martin,
Frankfurt a. M.
Eiſenbahner! Dieſe Verſammlung muß zugleich
eine würdige Kundgebung aller Eiſenbahner gegen
die beabſichtigte Verlängerung der Arbeitszeit und
gegen das Schneckentempo der Nachzahlung der
Gehaltsbezüge werden. Deshalb rüttelt die Eleich=
. gültigen auf, kein dienſtfreier Eiſenbahner darf fehlen
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Ludwigſtraße 13, I. St. (*13315
Z blau und ſchwarz, doppelbreit,
reine Wolle, kräftige E
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nn
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Mit dem heutigen Tage habe ich die
(*13374
Wirtschaft
„Taunusgold‟
am Güterbahnhof, übernommen und
bite meine werten Freunde u. Bekannter
eeenot
sowie die verehrl. Einwohnerschaft hier
mir dasselbe Wohlwollen entgegen zu
brin-
gen, wie meinem Vorgänger Jacob Jäckle,
Für gute Getränke u. Speisen stets Sorge
zu tragen, bin ich eifrigst bestrebt.
Hochachtungsvoll
Georg Kern, Wirt im „Taunusgold”
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und =Empfehlung.
Dem verehrten Publikum bringe hiermit
g. zur gefl. Kenntnis, daß ich vom 1. April ab
die neu hergerichteten Reſtaurations=
Räume des Herrn Wilhelm Pfaff,
Ecke Pankratiusſtr. 71 u. Rhönring,
übernommen habe.
Mit reichhaltigen Speiſen und Getränken
werde ich jederzeit meine Gäſte zufrieden
Auch den verehrl. Vereinen ſei
ſtellen.
mein Geſellſchafts=Sälchen beſonders
emp=
fohlen.
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(Leder) zu verkauf (*13324 billig zu verkauf. /*13383 Liegewagen. bill. (*13297
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[ ← ][ ][ → ]ner 91.
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Die Arenades Todes
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Mitterhammgsdiatt nn Damſtädtet Lagdiatt
Mare 3
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Maee
„nnnnnenunnnnnnnannnanannnnnannnnannannn
So wollen wir gegen alle pfeifenden Troglodyten und m
viele ſchnatternde Gänſe des Kapitoliums das laut ſagen,
was wir bisher noch ſehr unter uns ſagen müſſen: „Ihr
Ven
Son and gelt
er
Leufel
Bung
B Flut” 2b vehete
Nocda
O6 Holmes
Inell
ar Hill in MAtten.
Türnhelm.
Spiel u 3 4kten
(um
Nar Tolnaes
ſprechet: meine Sprache ſchändet mich; ſehet zu, daß ihr nicht
die eurige ſchändet!“
Johann Gottfried Herder,
Tpanunnannannnnnnnnnanannnnnnnnnnnnnngnng
Frühling.
Sonfiag.
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eu2zi50 DerWit: E.gate.
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er und Jorgeschtriſtege
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Ne
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terhaus-
e13303
gee
Es waren erſchienen die lieblichen Tage der Schönheit.
da wir Kinder waren — wir wußten, wo die Beilchen
thten, wo ſie ſtanden in Scharen, zu verſchwenden ihres Blühens
aude. Wir wußten der Krokus bunte Flämmchen in dem grünen
tas . .. und wir gruben ein Gärtchen und pflanzten ſie hinein.
nd ſahen unſeres Blühens Freude, unſerer Freude Blühen und
jelten Ringelreihe und ſuchten Weidenkätzchen und ſangen Lieder,
ſser ... denn der Himmel war blau und war Sonnenſchein —
nd war ein gelber Schmetterling, hinſchwebend . . . in den Tagen,
e ſo lieblich waren . . . den Tagen der lieblichen Schönheit der
Alt.
Und Jeſus wanderte im Tal von Jesrael. Und auf dürrem
ume ſang ein Vöglein, fang, ſang . . alle Liebe, alle Freude aus
in engen Kehlchen, aus dem engen Seelchen .. . und Jeſus lächelte.
Liebe willen, kleines Vöglein, deiner Freude willen‟...
Re4
And d—,d urrem Baum entknoſpeten ſich Blätter, entblühten weiße
irten. A.nd Jeſus lächelte.
Und es wehte ein Wind, ein milder Wind, ein anderer Wind ..
weiß, von wannen er kommt. Es war der Wind des ſanften
ſieſelns, und Stimmen ſangen im Wind, die waren keiner Seele
werſtehen . . . es war ein Wind, es waren Stimmen wie aus
btes Mund gehaucht.
Denn es waren die lieblichen Tage der Schönheit. Und ſie
te blondes Haar und blaue Augen und ein Lächeln, das war
ner Seele zu verſtehn, und darum war es unvergeßlich und ward
Sehnſucht, eine ſtille, ſüße Liebe: In den ſtillſten Stunden war
ſoas weiche Glück der Seele: Eine Stimme ſang und ſang .. . ."
(odie und Schönheit, unverſtändlich, wunderbar und ſchön.
Ingsſeſt mit Tanz! Es war eine Stimme, die ſang. Und du ſahſt hinab die weite
ſtrtße . . . Birken ſtanden zur Seite, es war ein braunes Gewoge
t Seite der Straße. Und jemand ging weit, weit die alte Straße
. du weißt nicht, wer es war . . . aber es ward ein grünes
Elellen zur Seite der Straße: O, die lieblichen Tage der Schön=
—. Und die Stimme ſang ...."
Und es waren die Gärten vor der Stadt. Die Männer waren
Eusgegangen und harkten das Laub ... um ihrer Freude
len, weil die Sonne ſchien. Und die Frauen ſtanden vor den
istenzäunen und trugen die kleinen Kinder auf dem Arm — weil
Sonne ſchien. Und der Landmann arbeitete den ganzeu Tag —
ward nicht müde — und war der Tag ihm wie ein Feſt und
en — weil die Sonne ſchien — — und das kleine Häuschen
die weißen Fenſterrahmen leuchten und ließ all ſeine Gedanken
es Schornſteins weißem Qualm weit in die Welt verwehen ..
die Sonne ſchien, nur weil die Sonne ſchien.
O, die lieblichen Tage . . . . Da ich ein Kind war, ſtand ich
Dem Gartenzaun im Frühlingsabend. Es ſang mit tauſend
himmen noch in meinem Blut — —
indes ich traurig ward: Eine
o5ſel flötete ihr melancholiſches Lied —
— die Welt iſt wunder=
und alle Schönheit fremd und wunderbar — — — und iſt
G- zu verſtehen den Kindern und der Seelen aller, die wie die
ſtiver ſind . . . nicht zu verſtehen die Tage, die im neuen Licht
E. B.
c ienen, Tage der lieblichen Schönheit der Welt.
EassEnes-eeeeernererrrennrrengensernnenererrrvarrarvereeer GErEEEI
mſ: Wiſſenſchaft und Technik Im!
Frr4!
—k. Schimmelpilze in Morphiumlöſungen. In
Morphium=
ſrugen, die längere Zeit ſtehen, bildet ſich oft ein trüber Boden=
A. Norggard hat denartige Löſungen unterſucht und, wie er
er Apothelerzeitung berichtet, gefunden, daß dieſer Bodenſatz
Myzeliengewebe beſtand, die als Schimmelpilze beſtimmt
ſeiden konnten. Die Penicilliumarten erſcheinen unſchädlich.
ſubkutane Einſpritzung einer aufgeſchwemmten Kultur des
tires aus einer dieſer Morphiumlöfungem, zeigte im Verſuch
ti eine unbedeutende lokale Reaktion. Die Infektion der
Lö=
ſtuig bann ſolvohl durch die Luft, durch Beſchmutzung oder durch
er Kork erfolgen. Norgaard hat, um Schimmelbildung zu
ver=
ty, den Morphiumlöſungen ein erbſengroßes Stück Kampfer
baosfetzt. Dieſes Verfahren hat ſich bewährt, die
Schimmelbil=
ug konnte dadurch berhindert werden.
nk. Das Verſchwinden der Saturnringe im September 1920
erklärt Prof. Dr. Arthur Krauſe in der „Natur”. Bekanntlich
läuft der Planet Saturn in 29½ Jahren um die Sonne. Sein
merkwürdiges Ringſyſtem wird während der Zeit etwa 1434
Jahre lang von oben her durch die Sonne beleuchtet, die übrigen
1434 Jahre von unten her, ſo daß in der erſteren Zeit die obere
Ringfläche, in der letztgenannten Zeit die untere Ningfläche hell
erſcheint. Im allgemeinen ſteht die Erde oberhalb der
Saturn=
ringe, wenn die Sonne die Oberſeite beſcheint, und umgekehrt,
ſo daß wir Menſchen immer auf die helle Rmgfläche daraufſehen.
Nur alle 1434 Jahre blichken wir auf die ſchmale Kante des
Ring=
ſyſtems, ſo daß dann ſcheinbar für uns die Ringe verſchwinden.
Heuer hat die Erde am 7. November auf ihrer Bahn eine ſolche
Stellung zu Saturn eingenommen, daß wir die unbeleuchtete
Seite des Oberringes ſehen. In den meiſten Femrohren war
daher Saturn nur als Blanet ohne Ringſyſtem zu erblicken. In
ſehr großen Fernrohren iſt bei guter Luftbeſchaffenheit ein
ſchwa=
cher Lichtſchimmer feſtzuſtellen, der noch das Vorhandenſein der
Ringe andeutet, wie dies ja ſchon 1907 mehrfach beobachtet
wurde.
zunenrzuie zernrrmrreerweremregwerwegeerwermergererrwwervenmevertrer 5FFsrsarst:
IIE
IE
Der Naturfreund
EDnmrrdnnsrievermengeserreunm
verenernrnnersnernernnmnitcerenscki
Gibt es noch Bären in den Alpen? Wenn auch im
allgemei=
nen der Bär als ausgenottet gelten muuß, ſo kommen hoch noch
immer einzelne Exemplare vor. In den entlegenſten und
ſchroff=
ſtem Teilen der Alpen haben ſie ſich trotz aller Nachſtellungen, wenn
auch nur in ſehr geringer Anzahl, halten lönnen. Eine ſolche
Gegend befindet ſich in Südtirol bei Trient. Ein Jäger ſchreibt
darüber: „Im Auguuſt 1912 ſchlug ein Bär Ziegen nahe der Roſta
ſüdweſtlich Trient. Ich glaubte es nicht, doch als ich im Frühjahr
1914 am Bondone in derſellben Gegend zur Hahnbalz eintraf, wwar
die friſche Fährte eines mitüleren Bären fchön im Schnee
abzu=
leſen, und der Jäger erwartete uns ſchon mit dieſer Meldung.
Anfangs April 1915 wieder hörte ich im Revier die glarmierende
Nachricht einlangen, daß drei Bären am hellen Tage über die
Straße im Ledrotale gewechſelt ſeien und im Gebiet der Eima
dOro wurde im ſelben Jahre ein Bär von einem Unberufenen
erlegt. Eim Tal aber kenne ich, wo alljährlich im Herbſte
Bären=
jagden ſtattfinden. All dies paßt nun necht gut zu den
Behaup=
tungen gewiegter, bodenſtändiger Weidmänner, welche ſagen, daß
dort moch mit einem Stande vom wenigſtens zwölf Bären zu
rech=
nen ſei. Bedenlt man nun, daß der Bär zumeiſt ein harmloſer
Pflanzenfreſſer iſt, der nur ſelten ſich zum Viehraub himreißen
läßt, behält man gleichzeitig im Auge, daß knapp vor dem
Welt=
kriege die Naturſchutzbewegumg ſo ſtark zunahm, daß ſie kaum
wieder einſchlafen dürfte, dann begreift man nicht, warumn
beiner=
lei Schritte umternommen werden, das Ausſterben dieſes
pracht=
vollen urwüchſigen Wildes zu verhindern. Dabei denke ich nicht
allein an Südtirol; den Bär beherbergem ja noch kleine Gebiete
Galiziens, die Bucowina, Siebenbürgen, Krain, Bosniem und die
Herzegowina. Schonung während des Winterſchlafes ſowie
Schonung der Bäria, welche dem jüngſtem Schatz führt, würde
ge=
wügen. In Siebenbürgen kenne ich gnoße Jagdgebiete, wo ohne
Geſetzeszwang wontlos an ſolcher Schonug feſtgehalten wird.
Solch vornehmer Geſinnung danlen wir überhaupt noch das
Da=
ſein dieſes urigem ſeinem ganzen Weſen mach gutmütigen
Wil=
des. Von faſt einem Dutzen Bären konnte ich dem Mageninhalt
ſehen, boch ſteis fanb ich nur Reſte vom reiner Pflanzenkoſt und
Schnecken. Einige Herbſte hindurch habe ich in Siebenbürgen oft
mehrere Wochen täglich Bärenloſug geſunden, und immer
be=
ſtand ſie aus den Samen der Beereufrüchte, aus Buchnüſſen,
Aepſeln, Mais uſtv. Jedenfalls iſt kein genügender Grund in
Gebieten, die menſchenleer und vieharm ſind, wie dieſe, wo der
Bär Tivols noch hauſt, ſeine Ausrottung bis auf das letzte Stück
zu betreiben.”
(D Die Technik verdrängt die Vögel. Hermann Rodoſtock
kommt in der „Gartenlaube” zu dem Ergebnis, daß die
Verrin=
gerung der Zahl bei den Störchen auf die Einflüſſe der Technik,
und zwar hauptſächlich auf die Vermehrung des Flugweſens
und der Starkſtromleitungen zurückzuführen iſt.
Auffallender=
weiſe hat dies zugleich einen Wechſel der Nahrung bedingt. Der
Anblick eines Flugzeuges erinnert den Stonch an die ihm von
ſeinen Reiſen her bekannten, jungen Tieren gefährlich
werden=
den Adler, Geier uſw. Er meidet deshalb ſehr bald
flugverkehrs=
reiche Gebiete gänzlich. Solche Tatſachen ſind z. B. feſtgeſtellt in
den Elbauen bei Wittenberg an der vielbeflogenen Strecke
Berlin—Bitterfeld—Leipzig. Dort verſchwanden ſchon 1914 mit
dem Storche auch Kiebitze, Reiher und die Raubvögel. Ebenſo
im ſchweizeriſchen Kantone Aargau. Bleiben aber die Störche in
ſolchen Gegenden, ſo wagen ſie nur kurze Flüge, vom Neſt in
die nächſte, meiſt ſumpfloſe Umgebung, um ihre Jungen bei
ver=
meintlicher Gefahr raſcher ſchützen zu können. Darauf iſt es
mehr, als auf die Ausrottung der Sümpfe zurückzuführen, daß
der anpaſſungsfähige Storch ſich bei uns ganz entſchieden vom
überwiegenden Froſch= zum Mäuſe= und Iuſektenfang bekehrt
hat. Ueber die Einwirkungen der Starkſtromleitungen berichtet
u. a., ſo leſen wir in der Zeitſchrift für Bogelſchutz, dem Organ
des Bundes für Vogelſchutz E. V. in Stuttgart, Dr. Fiſcher=
Sigwart (in Zofingen=Schweiz), daß die Störche bei ihren
niedrigen, kurzen Flügen leicht mit den Leitungen in Berührung
kommen. Er beobachtete, wie auf dieſe Weiſe in einem Ort ein
alter und zwei junge Störche getötet wurden. Die betreffenden
Neſter ſind von den überlebenden Tieren aus Angſt vor den
unheimlichen Drähten verlaſſen worden.
u3
Mannigfaltiges
IE
EIrtienersrmnmuntenenernennrrernnnngnrnensensnnnsnritrnengsti
C.K. Die verlorene Kunſt des Brieffchreibens. Einen guten
Brief ſchreiben zu können, war früher ein wichtiger Beſtandteil
höherer Bildung. Welch eine gewaltige Nolle ſpielte dieſe Kunſt
in der Erziehung des 17. und 18. Jahrhunderts. Zahlreiche
Briefſteller, die von den höchſten Geſellſchaftsklaſſen benutzt
wur=
den, boten Muſter für alle Stände und alle Lebenslagen, und
nach ihnen richtete ſich ebenſo der „galante Weltmann” wie das
„polite Frauenzimmer‟. Ein Mann wie Gellert verdankte ſeinen
Ruf als Lehrer der feinen Lebensart hauptſächlich dem
Unter=
richt im Briefſchreiben, den er weiten Kreiſen durch ſeine
um=
fangreiche Korreſpondenz erteilte. Aus dieſer eifrigen Pflege
des Briefſtils iſt denn auch eine reiche Saat klaſſiſcher Briefkunſt
erblüht. Man braucht dabei nicht nur an die Briefe Goethes
und Schillers zu denken, denen die Urkraft ihres Genies
aufge=
drückt iſt, ſondern die eigentlichen Vorbilder vorzüglicher
Epi=
ſtolographie haben mehr zeitbedingte Männer geliefert, wie etwa
Wieland in ſeinen anmutig formpollendeten Plauderbriefen oder
Wilhelm von Humboldt in ſeinen großartigen Reiſehriefen. Nicht
jede Frau kann eine ſo geniale Briefſchreiberin ſein, wie es die
Rahel war, aber vor 100 Jahren wußte jede Dame im Briefe
angenehm zu unterhalten und ihre tieferen Gefühle zu bekennen.
Der Brief war damals ein Mittelpunkt des geſellſchaftlichen
Le=
bens; ſeine Abfaſſung ein wichtiges Geſchäft, dem man ſich mit
Hingebung und Muße widmete; es gab innige
Lebensfreund=
ſchaften, die nur durch Briefe aufrecht erhalten wurden. Das
Empfangen eines Briefes war ein freudiges Ereignis. Heute
iſt der Brief zu einem alltäglichen und gleichgültigen Ding
ge=
worden. Es gibt nur noch ganz Wenige, die den Brief als
Kunſt=
werk betrachten, im Briefe ihr Plaudertalent, ihren Orang nach
Bekenntniſſen ausleben. Hat zunächſt die allgemeine Verbreitung
und die Selbſtverſtändlichkeit des Briefſchreibens im Zeitalter
des Zehnpfennig=Portos zur Verſchlechterung des Briefſtils
bei=
getragen, ſo. droht nun die Verteuerung des Briefportos, des
Briefpapiers, die Kunſt des Briefſchreibens noch mehr in
Ver=
geſſenheit zu bringen. Da der Brief heutzutage nicht mehr wie
im Rokoko zu den Aeußerungen feiner Lebensart gehört, da das
Briefſchreiben nicht Mode iſt wie damals, ſo wird es noch mehr
vernachläſſigt und nur noch als Mittel zum Zweck, als läſtige
Arbeit empfunden. Demgegenüber aber ſollte man nicht
ver=
geſſen, welche große, nicht ſelten entſcheidende Rolle der Brief
auch noch heute im Leben ſpielt. Wie leicht kann ein Schreiben
über Glück oder Unglück, über Erfolg oder Mißerfolg eines
Men=
ſchen entſcheiden! Beim Bewerben um eine Stellung ſind eine
gute Handſchrift, eine paſſende Anrede, eine geſchickte Wortwahl
häufig die einzigen Anhaltspunkte, nach denen die Perſönlichkeit
ausgewählt wird. Gut geſchriebene Briefe ſind auch heute noch
eine Empfehlung für jeden, der in einen neuen Lebenskreis
ein=
tritt, und wer die Gunſt ſeiner Angebeteten ſich erhalten will,
wird durch ein feuriges und zugleich geſchmackvolles Schreiben
den Nebenbuhler leicht ſchlagen. Deshalb ſollte die Kunſt des
Briefſchreibens mehr geübt und gepflegt werden, als es
geſchieht.
C.K. Das „dicke Ende‟. „Das dicke Ende kommt nach,” ſagt
man, wenn man bezeichnen will, daß die ſchlimmen Folgen eines
zunächſt günſtig verlaufenen Tages ſich noch einſtellen werden.
Dieſer Sinn der Redensart iſt bereits etwas erweitert. Denn
urſprünglich bedeutet ſie nur, daß auf die gelinde Strafe noch
eine härtere folgen wird, und zwar bezieht ſie ſich dabei im
wort=
wörtlichen Sinne auf die Rute, mit der die Strafe verabreicht
wird. Die tiefere Bedeutung des „dicken Endes” erhellt aus den
Angaben Zeidlers, der in ſeiner Schrift „Sieben böſe Geiſter”
von den Schulmeiſtern ſagt: „Sie flechten Draht in die Ruten
oder kehren die Rute um und brauchen das dicke Eude.‟ Wenn
alſo der geſtrenge Herr Präzeptor den unartigen Buben zunächſt
mit dem dünnen oberen Teil des Strafinſtrumentes bearbeitete,
ſo ſagte er wohl drohend: „Das dicke Ende kommt nach” und
dieſes dicke Ende der Nute iſt es, das in den allgemeinen
Sprach=
gebrauch übergegangen iſt.
Das Veilchen, der Frühlingsbote.
Von Ernſt Edgar Reimärdes.
Nachdruck verboten)
Won jeher iſt das zarte, duftende Veilchen, das Sinnbild der
ſcheidenheit, eine Lieblingsblume des deutſchen Volkes
ge=
tiſen. — Wenn nach trüben, kalten Wintertagen auf den Wieſen
an den Hecken die erſten Blüten des Veilchens ſchüchtern
dem Grün hervorblickten, ſo verſteckt, daß man ſie kaum
fin=
konnte, wußte alle Welt, daß der Frühling nah war, und
tter Jubel ertönte in Dorf und Stadt. Weil ſein Blühen
Ankunft des langerſehnten Lenzes verkündete, ſtand das
Veil=
in in alter Zeit in hohem Anſehen. Ehemals galt es in
deut=
er Landen als ein beſonderes Glück, im Frühling das erſte
ichen, den „Mai”, zu finden, wie man ſagte. Derjenige,
wel=
m. das Glück zuteil wurde, ſteckte die Blüte auf eine Stange
brachte ſie nach der Stadt, wo ihn vielfach (z. V. in Noſtock)
Türmer mit einem Hornruf begrüßte. Auf dies Zeichen hin
öntte Alt und Jung zuſammen, um den „Frühlingsherold”
ſiemend zu empfangen. Vor dem Rathaus wurde ihm ein
rentrunk kredenzt und Groß und Klein umtanzte ſingend den
uAlingsboten mit ſeiner Stauge. Ju einem alten Liede,
wel=
ſich mit dieſem Vorgang beſchäftigt, heißt es:
„Wohl bald fragt er die Hirten da,
Warum die Bauern ſind ſo froh,
Daß ſie ſo fröhlich ſungen.
Sie tanzen um ein Veilchen zart,
Das hat ein Bauer errungen
Und hat den Frühling uns gebracht.”
Schon bei den Griechen des klafſiſchen Zeitalters ſtand das
bichen in hohem Anſehen, man verwandte große Mühe auf
Zucht, und ſelbſt im Winter konnte man überall in den gro=
Städten Veilchen kaufen. Auf dem Markte von Athen
wur=
tels Bciſchenſträuße und Kränze ſeilgeboten, daher nannten
Sichter dieſe Stadt häufig die „veilchenbekränzte”, und
Pin=
ſingt von ihr, daß ſich dort liebliche Veilchenblüten über das
nd verbreiten.
Wie das Veilchen entſtand, berichtet eine alte Sage: Einſt
beite die ſchöne Tochter Jupiters, Proſerpina, mit den Töchtern
Ozeanos auf einer Wieſe, auf welcher der Göttervater zu
Luft zahlloſe Beilchen und Narziſſen hervorgezaubert hatt:.
Sie Jungſrauen die Alumen pflücken wollten, erbebte plötz=
Sie Erde, Pluto, der Gott der Unterwelt, erſchien und er=
Proſerpina, um ſie in ſein Reich zu entführen. Vor Schreck
Hn Hie Geiſcien Seiſchen een De un Jane
neuem Wurzel faßten und ringsumher das Land wie ein
violetter Teppich bedeckten. Von hier aus ſollen die Veilchen ſich
über die ganze Erde verbreitet haben. Proſerpina wurde die
Gemahlin Plutos und die Beherrſcherin des Totenreichs; die
Veilchen aber nannte man ſeit dieſer Zeit in Griechenland „die
Veilchen der Proſerpina‟. Die einſt weitverbreitete Sitte die
Gräber, ſowie den Sarg einer Jungfrau mit Veilchen zu ſchmücken,
wird mit Proſervina, der Herrſcherin des Totenreichs, in
Zuſam=
menhang gebracht.
Auch im Volksglauben ſpielte das Veilchen früher eine Rolle;
ſo blieb man z. B. angeblich das ganze Jahr hindurch vor dem
kalten Fieber bewahrt, wenn man das erſte Veilchen, welches nan
im Frühling fand, zerkaute.
Bei den Hohenzollern hat das Veilchen neben der Kornblume
ſeit Friedrich Wilhelm III. ſich großer Beliebtheit erfreut.
Die=
ſer pflegte das Bild ſeiner verſtorbenen Gemahlin, der Königin
Luiſe, ſtets mit Veilchen zu ſchmücken für die ſie ſehr geſchwärmt
hatte. Der Sohn Luiſens. Kaiſer Wilhelm I., ſchätzte die
Veil=
chen ebenfalls ſehr; an keinem Morgen durften ſie auf ſeinem
Frühſtückstiſch fehlen. An ſeinem Geburtstage erhielt er von
allen Seiten außer den extra für ihn gezüchteten Kornblumen
eine Unmenge Beilchen. Kaiſer Friedrich III. gab dem Veilchen
den Vorzug vor allen anderen Blumen; in einem ſeinerzeit
viel=
geſungenen Liede heißt es: „Kaiſer Friedrichs Lieblingsblume
war ein ſchlichtes Veilchen nur.”
Große Bedeutung erlangte das Veilchen als Blume der
Napoleoniden. Jofephine Beauharnais, die nachmalige Gattin
Napoleons I., die ſchon als Kind eine Vorliebe für das Veiſchen
gehabt hatte, erkor dasſelbe zu ihrer Lieblingsblume, ſeitdem
ein Veilchenſtrauß für ſie der Vorbote eines großen Glückes
ge=
worden war: Als ſie gleich vielen Unſchuldigen während der
Re=
volution im Gefängnis ſaß und ihr das Blutgerüſt winkte,
er=
ſchien eines Abends die kleine Tochter des Gefäugniswätters
und überreichte ihr einen Strauß Veilchen, den ſie für Joſephine
gepflückt hatte. Es war ein Gruß des frohen Lebens, an dem
ſie mit allen Faſern ihres Herzens hing. Die Gefangene freute
ſich über die duftenden Blüten, ſie hielt das Geſchenk aus
Kindes=
hand für ein günſtiges Omen und knüpfte daran die Hoffnung
auf baldige Befreiung. Und ſie ſollte nicht enttäuſcht werden,
ihre Freunde zuaren bereits für ſie tätig geweſen und am
näch=
ſten Tage Uffneten ſich für ſie die Pforten des Gefängniſſes.
Aber=
gläubiſch, wie ſie war, brachte Joſephine den Veilchenſtrauß mit
ihrer Befreiung in Verbindung, und ſeit dieſer Zeit trug ſie
keine anderen Blumen mehr. Ihre Kleider waren meiſt
veilchen=
blau oder zum wenigſten mit Veilchen beſtickt. Kurze Zeit nach
ihrer Befreiung erfuhr Joſephine, daß der kleine Dauphin im
Gefängnis erkrankt ſei, und weil ſie wußte, daß er die Veilchen
ebenfalls ſehr liebte, ließ ſie ihm als Frühlingsgruß heimlich
einen Topf mit blühenden Veilchen durch den Gefangenenwärter
überreichen. Eine letzte Freude für das unglückliche Königskind,
das bald darauf ſtarb.
1795 lernte Joſephine Beauharnais in einer Geſellſchaft
Na=
poleon Bonaparte kennen, der bereits damals die erſten Stufen
der Ruhmesleiter erſtiegen hatte. Sie trug an jenem Abend als
einzigen Schmuck einen Veilchenkranz, im Haar und einen Strauß
am Gürtel. Durch ihre Aumut und Liebenswürdigkeit gewann
ſie das Herz des Korſen. Ein Jahr ſpäter vermählte Napoleon
ſich mit ihr. Joſephine ließ ſich in einem weißen Kleide trauen,
welches mit Veilchenſträußen reich beſtickt war; ein Bukett von
denſelben Blumen trug ſie in der Hand. Von ihrem Gatten über
ihre Vorliebe für das Veilchen befragt, erzählte ſie ihm, welche
Rolle dasſelbe ſchon in ihrem Leben geſpielt hatte. Seit dieſer
Zeit faßte auch Napoleon, der nicht weniger abergläubiſch war
als Joſephine, eine Vorliebe für das Veilchen, es wurde ſeine
Blume, wie die Lilie die Blume der Bourbonen war. Joſephine
bat ihren Gemahl, ihr als Zeichen ſeiner Liebe am
Hochzeits=
tage nie andere Blumen als Veilchen zu ſchenken. Dieſer Bitte
hat Napoleon ſich ſtets erinnert, ſelbſt weun er fern von Paris
weilte. Nur einmal, 1208, an dem letzten Hochzeitstage, den
Joſephine als Kaiſerin verlebte, fehlten die Veilchen, da der
Hof=
gärtner, der ſonſt ſtets dafür geſorgt hatte, daß die Blumen
früh=
morgens auf dem Betpult lagen, einige Tage vorher geſtorben
war. Napoleon wollte ſeiner Gattin keine Veilchen anbieten die
der tote Gärtner noch gepflegt hatte. Er befahl daher, andere
herbeizuſchaffen; in der Eile aber waren keine aufzutreiben.
An=
geblich machte er ſich ſchließlich ſelbſt auf die Suche und traf auf
ſeinem Gang durch Paris eine alte Frau mit einem Korb
Veil=
chen, die er kaufte und ſchnell ins Schloß trug. Joſephine hatte
das Fehlen des Veilchenſtraußes bereits bemerkt und eine bange
Ahnung kommenden Unglücks ſtieg in ihr auf. Als Napoleon
mit den ſoeben gekauften Blumen erſchien, wies ſie dieſelben
zurück, weil ſie, wie ſie ſagte, auf einem Grabe geblüht hätten,
Sie glaubte, es ſeien die Pflegliuge des verſtorbenen Gärtners.
Zoſephinens Ahnung follte ſich erfüllen: fehon ein Jahr darauf
(1803) erewarg Nappleoi don ihr die Scheidung, weil ſie ihm
keinen Thronerben ſchenken konnte. Seit dieſer Zeit wollte ſie
keine Veilchen mehr ſehen, ſelbſt im Garten ihres Schloſſes Mal=
Nummer 13.
ikerhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt
Jahrgang 1921
G
A
T
Die Welt der Frau
Eernannn nerweverwaerrurvenvrrennnrernvertrrenrvernvrrvesvrrrenesemrsrreeeseee2t
Das Bekenntnis unſerer Frauen zum Deutſchtum.
Als die Scharen der Oberſchleſier aus allen Gegenden
Deutſch=
lands zum Bekenntnis ihres Deutſchtums nach der fernen
Hei=
mat wallfahrteten, da erlebten wir Zurückblickende wieder
ein=
mal ſtillbeglückende und mit ſtolzer Hoffnung auf die Zukunft
erfüllende Stunden. Wie glichen ſie doch jenen zu Beginn des
Krieges, als unſer aller Herzen nur einen Schlag kannten: das
teure Vaterland, wenn es ſein mußte, unter ſchweren Opfern
zu=
verteidigen und vor dem Einfall der Feinde zu ſchützen. Die
lange Spanne Zeit, die zwiſchen jenen begeiſterungsfrohen
Kriegstagen und der hoffnungsfreudigen Stimmung lag, die
uns am Tage der Abreiſe unſerer Brüder und Schweſtern in das
oberſchleſiſche Abſtimmungsgebiet erfüllte, ſie war vergeſſen,
ver=
ſunken, mit all ihren Schrecken und Nöten, Mißverſtändniſſen,
Entfremdungen und Entzweiungen unſerer eigenen
Volks=
genoſſen. Eins fühlten wir uns wieder einmal, völlig einig,
gänzlich durchdrungen von dem Wunſche, unſeren ſchon gar zu
übermütig gewordenen, über unſere Schwachheit ſchon lange
triumphierenden Feinden wieder einmal zu beweiſen, daß wir
als Deutſche, trotz allen Parteihaders, aller politiſchen
Zer=
riſſenheit und Wankelmütigkeit, doch einig ſind, wenn es gilt, uns
zu unſerem armen, ſo tief gedemütigten Vaterland zu bekennen.
Ja, es waren herzerhebende, unvergeßliche Stunden, als
die letzten Oberſchleſier unſeren Blicken entſchwanden, um in der
Ferne tapfer ihr Deutſchtum zu bekennen. Unbehindert durch
Feindesliſt und Quertreibereien dafür Zeugnis abzulegen, daß
ſie ſich trotz aller Not, trotz aller über uns verhängten
Drangſalie=
rungen, doch unentwegt als Glieder eines großen deutſchen
Vol=
kes fühlen.
Als dann in mitternächtiger Stunde feierliches
Glocken=
geläute auch den Gleichgültigſten unter uns ins Herz drang und
die ungeheure Bedeutung des anbrechenden Schickſalstages ins
Herz zu hämmern ſuchte, da bewegte wohl nur ein Gedanke, ein
Wunſch unſer aller Herz: daß all das tauſendfältige Wollen und
Wünſchen in der Ferne von Erfolg gekrönt ſein, die
Hinausgeeil=
ten zurückkehren möchten als frohgemute Sieger einer zäh und
erbittert geführten Wahlſchlacht.
Und nun iſt der Erfolg unſer. Die nationale Geſinnung
un=
ſeres Volkes hat geſiegt. Wir könnten jubeln und frohlocken
wvenn — der Feind nicht ſchon wieder auf neue Demütigungen
unſeres Volkes ſänne und uns die Früchte dieſes Sieges dennoch
zu entreißen ſtrebte. Wohin wird der nächſte, von ihm gegen uns
geplante Schlag zielen? Auf welch neue, bisher noch nicht
be=
kannte Weiſe wird er uns weiter zu ſchädigen ſuchen? Das ſind
die Empfindungen, die heute namentlich uns Frauen die
Früh=
lingsfreude oft recht empfindlich beeinträchtigen. Allen uns
deutſchen Frauen? Leider nein! Auch heute müſſen wir voll
grenzenloſer Bitterkeit und Scham davon hören, daß entartete
Geſchlechtsgenoſſinnen und Mitſchweſtern ohne jeden Funken
nationalen Ehrgefühls, deutſchen Stolzes und völkiſchen
Emp=
findens, ſich an den Modeſchöpfungen jenes Volkes berauſchen
und erfreuen, das als das rachfüchtigſte und grauſamſte unter
un=
ſeren Feinden nichts kennt, nichts ſinnt, als neue Demütigungen,
neue Drangſale und Erpreſſungen uns gegenüber. Sind wir
deutſchen Frauen denn ſchon dermaßen von fremdem Blut
durch=
ſetzt, daß in vielen von uns der nationale Gedanke gar nicht
mehr tief wurzeln kann? Oder aber ſind wir, was noch
ſchlim=
iier, weil ſelbſtverſchuldet iſt, ſo gleichgültig, gedankenlos und
abgeſtumpft gegenüber der Not und Schmach unverſchuldet über
uns verhängten Elends, daß wir dem Sieger oder in dieſem
Falle ſeinen Erzeugniſſen noch zuzujubeln vermögen, trotzdem
er uns ſchon ſeit langem voll Siegerübermut den Fuß in den
Nacken ſetzte?
Bei den Modetees in Frankfurt a. M. haben zahlreiche
deutſche Frauen Pariſer Neuheiten mit höchſtem Entzücken
be=
wundert. Deutſchen Frauen konnte eine Berliner Firma in der
Gewißheit einer ſtarken Nachfrage die Ankündigung zugehen
laſſen: „Wir fahren morgen nach Paris, um die letzten Modelle
für Frühjahr und Sommer einzukaufen, und bitten gütigſt, Ihre
geſchätzten Aufträge unſerem Frl. Konrad zu reſervieren, die am
18. und 19. März in Frankfurt im Carlton=Hotel die Neuheiten
vorführen wird.‟ Dabei hat gerade unſeré deutſche
Mode=
induſtrie erſt vor wenigen Tagen den glänzenden Beweis
er=
bracht, daß ſie in jeder Beziehung ihre eigenen den
ausländi=
ſchen Modeſchöpfungen ebenbürtig zur Seite ſtellen kann und
darf. Was muß denn noch geſchehen, um dieſen völlig entarteten,
charakterloſen deutſchen Frauen ihre völkiſche
Geſinnungsloſig=
keit, ihr tief beſchämendes wirtſchaftliches Unverſtändnis ſo vor
Augen zu führen, daß ſie ſich ſelbſt in ihrer ganzen Kleinheit und
Gewiſſenloſigkeit erkennen? Die Altonaer Handelskammer erließ
maiſon duldete ſie keine, um nicht durch den Anblick an ihr
ver=
lorenes Glück erinnert zu werden. Fünf Jahre ſpäter, am 30.
Mai 1814, ſtarb Joſephine; ihren Sarg im Gartenſalon von
Malmaiſon ſchmückte ein weißſeidenes, mit Veilchen beſticktes
Kiſſen, ſowie ein großer Veilchenſtrauß, und ihr Grab wurde
ſpäter mit Veilchen bepflanzt. — Napoleon blieb zeitlebens
ſeiner Vorliebe für das Veilchen getreu; als er 1815 von Elba
zurückkehrte und in Frankreich landete, begrüßten ihn ſeine
An=
hänger mit Veilchenſträuſten im Knopfloch. Damals wurde das
Veilchen ein Erkennungszeichen der Bonapartiſten. Madame
Mars, die große Tragödin, eine treue Anhängerin des Kaiſers,
erſchien einige Tage nach deſſen Rückkehr in einem mit Veilchen
beſtickten Kleide auf der Bühne. Im Haar und am Buſen trug
ſie gleichfalls die Blumen Napoleons. Da dieſer im Frühling,
zur Zeit der Veilchenblüte, nach Frankreich zurückkehrte, nannter
ihn ſeine Anhänger den „Veilchenvater” (pére violette). Sie
erhofften von ihm einen neuen Frühling des Ruhmes und Sieges.
Aber das Schickſal hatte es anders beſchloſſen, der Tag von
Waterloo kam und vernichtete die Hoffnungen Napoleons und
ſeiner Anhänger. Bevor der entthronte Kaiſer Frankreich für
immer verließ, traf er in Malmaiſon ſeine letzten
Vorberei=
tungen. Bei dieſer Gelegenheit beſuchte er auch das Grab
Joſephinens, von dem er einige Veilchen zum Andenken
mit=
nahm. Nach dem Tode Napoleons fand man in einem
golde=
nen Medaillon, welches er ſtets auf der Bruft getragen hatte,
eine Locke des Königs von Rom und zwei vertrocknete Veilchen
vom Grabe Joſephinens.
Der Neffe des Kaiſers, Napoleon III., erwählte ebenfalls
das Veilchen zu ſeiner Lieblingsblume; es ſpielte auch in
ſei=
nem Leben eine gewiſſe Rolle. Als er um die Liebe der ſchönen
Eugenie Montijo warb, erhielt er „durch die Blume” das
Veil=
chen, die Antwort, daß ſeine Neigung erwidert würde.
Napo=
leon bat Eugenie, auf einem Ball im Schmuck ſeiner Blume zu
erſcheinen, wenn ſie ſich entſchloſſen habe, ſeine Werbung
anzu=
nehmen. An jenem Abend trug ſie einen Veilchenkranz mit
Amethyſten im Haar. Seit dieſer Zeit gab Eugenie dem Veilchen
den Vorzug vor allen anderen Blumen, ſie liebte es, ihre Räume
mit den ſchlichten Blüten zu ſchmücken, und ſah es gern, wenn
auch die Damen ihrer Umgebung Veilchen trugen. An ihrem
Namenstage wurde die Kaiſerin jedesmal mit Veilchen geradezu
überſchütet, einmal waren es ſo viele, daß ſie hoch aufgeſchüttet
im Binnenhof der Tuilerien lagen und nur ein Teil im Schloſſe
untergebracht werden konnte. Um die Blumen nicht verkommen
zu laſſen, erbaute die Dienerſchaft im Schloßhof zwei hohe
Obe=
lisken daraus, die bis zum zweiten Stockwerk reichten;
außer=
dem wand ſie Girlanden und Kränze und ſchmückte damit die
Balkons.
Als Napoleon III. 1873 in der Verbannung geſtorben war
erinnerten ſich ſeine Anhänger der Vorliebe des Entſchlafenen
für das Veilchen. Zahlreiche prachtvolle Veilchenkränze und
ſträuße wurden nach Chislehurſt geſandt als letzter Gruß aus
der Heimat. — Heute noch iſt das Veilchen die Blume der
Na=
voleoniden; jedes Jahr am Todestag Napoleons III. tragen
eine Anhänger Veilchenſträuße und bei der Seelenmeſſe erſchien
die Kaiſerin=Witwe Eugenie nebſt ihrer Begleitung ſtets im
Schmuck der Lieblingsblume des Verſtorbenen.
zur Erweckung vaterländiſchen Pflichtbewußtſeins an die deutſche
Käuferſchaft einen Aufruf, „keine ausländiſchen Luxuswaren zu
kaufen.” Auf der Tagung der Einzelhändler, zur Zeit der letzten
Frühjahrsmuſter=Meſſe in Leipzig veranſtaltet, wurden die
Mit=
glieder mit packenden Worten an ihre vaterländiſche Pflicht
er=
innert, einmütig das Feilbieten ausländiſcher Luxusartikel und
Erzeugniſſe zu unterlaſſen. Verſchiedene Frauenorganiſationen,
u. a. auch der Mannheimer Hausfrauenbund, richteten einen
warmen Appell an die deutſchen Frauen und Hausfrauen, der
ungeheuren Schädigung unſerer Volkswirtſchaft durch Verzicht
ausländiſcher Luxuswaren vorzubeugen. Nur Rohſtoffe,
keiner=
lei fertige Luxuswaren dürfen geführt, unſere deutſche Induſtrie
muß geſtärkt und geſtützt werden. Darum kauft keine franzöſiſche
Schokolade, keine engliſche Zigarette, keine ausländiſche Seife.
Deutſche Hausfrauen, kauft deutſche Ware”, ſo ſchließt ihr
Aufruf.
Nur wenige Artikel ſind es, die dieſer Frauenbund
nament=
lich anführt. Wir deutſchen Frauen wiſſen aber, daß Kleidung
und Wäſche, Hausgerät und Bedarfsartikel des täglichen Lebens,
bis herab zu ausländiſchen Würzſtoffen, über die Grenzen in
Maſſen hereingebracht werden, weil viele unſerer Mitſchweſtern
danach begehren, weil ſie in ihrer Gedankenloſigkeit vergeſſen,
daß unſere eigene Induſtrie durch den Maſſeneinkauf
ausländi=
cher Erzeugniſſe ungeheuer geſchädigt, vielleicht auf immer
ge=
ſchwächt wird. Heute, wo ein beutelüſterner Feind ſtändig auf
der Lauer liegt, uns den Lebensodem abzuſchnüren und durch
unerhörte Maßnahmen für immer vom Weltmarkt zu
verdrän=
gen, kann es für uns deutſche Frauen und Mütter nur noch eine
Antwort, nur ein Handeln geben: Uns und unſere Familie ſo
lange vom Einkauf ausländiſcher Erzeugniſſe zurückzuhalten,
bis er auch unſerem Volke wieder die gleiche Daſeinsberechti=
E. Th.
gung wie allen anderen zuerkennt.
Tannnpannananennnsasaganaer-
Der zeitgemäße Haushalt.
Das Reinigen der Fellvorkagen beim
Früh=
jahrsſcheuerfeſt. So manche Hausfrau wird ſchon
be=
dauert haben, daß allein die hellfarbigen Fellvorlagen beim
gro=
ßen Frühjahrsreinigen der Wohnung von der notwendigen
Säu=
berung verſchont werden müſſen. Chemiſches Reinigen iſt des
hohen Preiſes wegen heute faſt ausgeſchloſſen, und ſo begnügt
ſie ſich denn meiſt mit dem üblichen Klopfen und Auflockern durch
Kämmen und tröſtet ſich mit der ſchnntzigen Farbe derſelben als
etwas Ungbänderlichem. Dabei iſt ihre Reinigung einfacher,
wie ſie annimmt, leider aber wr zu wenig bekannt und deshalb
nur ſelten ausgeführt. Es gehört dazu eine ſcharfe, harte Bürſte,
eine Löſung von einem Liter lauem Waſſer, einem Teelöffel
Salmiakgeiſt, einem Eßlöffel kalt aufgelöſtem Sil und einen
Teelöffel heiß aufgelöſtem Seifenpulver. Dieſe Miſchung quirlt
man tüchtig, kämmt zuvor das Fell auf einem Breit gut durch,
damit alle Verfilzung der unteren Haarſchicht gelockert wird, und
bürſtet es nun nach dem Strich mit naſſer aber ausgeſpritzter
Bürſte gleichmäßig durch. Das Durchnäſſen des Ledergrundes
muß dabei nach dem Sprichwort: „Waſch mir den Pelz, aber
mach’ ihn nicht naß!” verhütet werden. Nun wird dieſelbe Arbeit
nochmals vorgenommen, wobei die Bürſte recht oft ausgeſpritzt
wird, da nun erſt der eingeweichte Schmutz ſich löſt. Allzu
ſchmutzig gewordenes Reinigungswaſſer muß natürlich erneuert
werden. Nun hängt man das Fell auf eine Stange über ein
breites Gefäß und bürſtet es raſch mit viel reinem Waſſer und
ziemlich naſſer Bürſte über und hängt es zum Trocknen mit
au=
gefteckten Bandſchlingen, wie eine Hängematte ausgeſpannt, mit
den Haaren nach unten möglichſt im Freien auf. Nach dem
Trocknen mit dem Rohrſtock geklopft, durch Kämmen aufgelockert,
iſt es ſauber und farbenfriſch wie neu. Dieſe Fellreinigung iſt
jedenfalls raſcher ausgeführt dvie beſchrieben.
R. A.
Größere Ausgiebigkeit der verſchiedenen
Mehlſorten und Präparate von Körnerfrüchten
erzielt man, wenn man dieſe vor der Bereitung von Klößen,
Suppen, Pfannkuchen und Gebäck ſechs bis zehn Stundem
ein=
quellt. Am beſten läßt man ſie mit Waſſer bedeckt über Nacht
ſtehen, wenn man ſie am anderen Morgen verwenden will. Bei
Haferflocken, Grütze, Mais= und Weizengrieß verſtärkt ein Zuſatz
von doppeltkohlenſaurem Natron das erſtrebte Ausquellen. L.
Speiſezettel.
Sonntag: Geröſtete Grießſuppe mit Kerbel, ſaure Leber im
Reisrand.
Montag: Kartoffelklöße mit Musſoße.
Dienstag: Möhren mit weißen Bohnen (Miſchgericht) und
Peterſilie.
Mittoch: Wirſing und Bratkartoffeln.
Donnerstag: Kartoffelſalat und gebackene grüne Heringe.
Freitag: Saure Linſen mit Backflaumen.
Samstag: Nudeln mit Tomatenſoße.
Augen im Dunkel.
Von Gutti Alſen.
Mitten im Mai ſchiebt ſich zuweilen wie eine graue,
unbe=
lichtete Filmleinwand das Bild der winterlichen Abendgroßſtadt
vor Schimmer und Frühlingsbläue. Dann kann es geſchehen,
daß mich ein Grauen packt vor den Finſterniſſen, durch die wir
lange, lichtloſe Monate ſchreiten mußten, ohne zu wiſſen, wie
viele Opfer ein ſchwarzgähnender Grund neben uns einſchlucken
mochte. Die Bilder ſchatten vorüber, grau in grau. Bis hier
und da ein Erinnern, eine Szene aus dem Dämmer tritt, ein
paar Augen auf mir zu ruhen beginnen, merkwürdig, verweilend,
mahnend. . .
Ich will dieſer Mahnung nachkommen, indem ich von ihnen
erzähle.
1.!
2
Eine Winternacht. Fahle, träge Flocken fallen in die Enge
der einſamen Gaſſe. Nebelfarbene Häuſergerippe mit
erſtorbe=
nen Augen wachſen zum Fenſter empor. Dem Eingang nahe
blüht, bläulich gerändert, ein verirrtes Licht auf. Langſam taſtet
ein fahler Schein an verloſchenen Faſſaden entlang. Die Welt
ſcheint hier nichts mehr denn ein dunkler, ſchmaler Hohlgang
Ein ſcharfer Wind ſtößt in die Flocken, läßt ſie geſpenſtiſch wie
mächtige Fledermäuſe flattern. Uind dann ſchwillt plötzlich ein
Stöhnen in die Nacht, ebbt müde ab, wird ſtumm. Wir ſtreben
vorwärts, lauſchen, ſpähen. . . Der Schnee hängt getupfte
Lap=
pen vor das kranke Blau der Laternen, hemmt im Augenblick
jeden Auslug. Einer von uns reißt ein Streichholz an. Gegen
farbloſes Gebälk gelehnt, hockt eine ſeltſame Geſtalt. Foppt uns
ein Spuk? Der Kauernde will ſich erheben . . . ruft . . . Wir ſind
ſchon bei ihm. Aus jungem Knabengeſicht fragen verſchüchterte
Augen in die unſeren. Und nun im Flackerſchein der
Streichholz=
fünkchen ein Begreifen von ihm und uns. Seine kälteſteifen
Hände fingern an ſeinem Körper hin, der — faſt jeder Kleidung
entblößt — ruckweiſe im Froſte ſchüttert.
„Mein Mantel, meine Uhr, mein Geld . . .” bangt es von
ſeinen Lippen.
Und dann ſtockend, als wolle er ſich auf ſich ſelbſt beſinnen,
ein paar Brocken von langer Heimreiſe von der Front,
Müdig=
keit in der Winterſtarre, beim Verweilen in der Hut des
vor=
ſpringenden Hauswinkels. . . Das jähe Wachwerden.
Wir geben ihm wäriende Hülle, ſchützendes Geleit. Er
achtet unſer nicht mehr. Seine Augen gehen groß über die in
Dunkel gebetteten Plätze und Gaſſen der Stadt hinaus. Nicht
mehr fragend. Nein, wiſſend . . . verachtend . . . ält
gewor=
den . . . Irgendwohin in eine unſichtbare Ferne.
Märzregen überſchwemmt die abendlichen Großſtadtſtraßen.
Nur in ganz weiten Abſtänden blinkt ein kleines Laternenauge
durch die Trübe und ſchenkt dem naßgrauen Aſphalt einen fahlen
Glanzfleck. Ueber ſchlüpfrige Wege haſtet eine immer geſchäftige
Menge, ſtraßauf, ſtraßab. Schattengleich, als graue Umriſſe,
ſchieben ſie ſich unter dem dicken Regenhimmel hin, der nirgends
einen Schimmer gibt. Die Läden haben bereits ihre Eingänge
zugetan. Ihre Fenſter ſchlummern irgendwo. Nur hin und her
Spiel und Rätſe
eenvevemeunenenmmemnnunternennenmennnenenuvnsenräruennurmt
Röſſelſprung=Aufgabe
Nebenſtehende
Quadrate enthaller
9Wörter, die mittll
Röſſelſprung zu ſt
chen ſind. Ihre An
fangsbuchſtaben
nennen etwas, da
nicht viele, ihre Eno
buchſtaben etwas
das ſehr viele Mm
ſchen ſind.
Carl Der
Ergänzungsaufgabe.
*
M
E
—
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A — I
M — —. E. Inſekt.
I
M .
E
E
Vogel.
I. Geometriſcher Körper.
Organ im menſchlichen Körper.
S Rätſelart.
Weltſtadt.
Möbelſtück.
.„ A.
S. Bibliſcher Name.
Menſchenraſſe.
E Wertpapier.
A.
Knabenname.
„
R
E Kleidungsſtück.
Römiſcher Lyriker.
0 — A
T. Deutſcher Dichter.
H
Hülſenfrucht.
9
R
K. Eine der ſchönen Künſte.
1
Metall.
Durch Einſetzung entſprechender Buchſtaben ſollen Wörter
M=
gegebener Bedeutung erſcheinen. Die punktierte Zickzäcklinie, w.
oben nach unten geleſen, ergibt den Namen eines berühmten daz
ſchen Bühnendichters.
G
E
R
Streichholz=Rätſel.
Nebenſtehende Zahl iſt durch Um
legung von 4 ſenkrechten Hölzchenit
eine Märchengeſtalt zu verwandl
Rätſel.
208. Schreibſt du das Wort, ine Kopfeszier, — gar allzu dicht
leſen wir — leicht eine Flüſſigkeit dafür.
209. Vier Laute hat ein Körperteil; — zwei Zeichen hat der 1
Laut. — Nimmſt irgend einen Laut du fort, — vom er
bis zum letzten Laut, — gibts jedesmal ein richt ges Wort,
Nun nenne mir den Körperteil.
210. Wenns Eins Zwei iſt, geht man vom Feld nach Hans——
Eins zwei lebte man in Saus und Braus,
Auflöſungen.
Des Diamanträtſels=
1. J. 2. Mur. 3. Falke, 4. Freitag. 5. Schlummer. 6. Sy
ſpeare. 7. Strychnin. 8. Schärpe. 9. Moſel. 10, Hai. 11.-R
Shakeſpeare — Julius Cäſar.
Des Punkträtſels:
S
O
D O
O
O O O
oeo O
oo dee ooo
O
9
O O oe0
O O
eoo geo
oo dao
&
O O
O
Der Rätſel: Nr. 205: Heber, Hebe, Eber. Nr. 206: Walze, Waz
Wanze. Nr. 207: Schleuderhonig, Honigſchleuder.
Verantwortlich: Max Streeſe.
einmal ſtößt ein mattgelber Lichtpunkt ins finſtere Naß ſer
Gaſſen. Oder blitzt ſekundenweiſe der ſpitze Strahl eine
Straßenbahnleuchte auf.
An einem Platz, der vieler Straßen Mündung und vit
Bahnen Haltepunkt iſt, entſteht ein Menſchenauflauf. Schr
ſchrillen. Stimmen heben und ſenken ſich in den Abend. Irgnd
ein Weinen greift an Herz und Nerv. Im Augenblick bid
eine Reihe Straßenbahnwagen eine lange, ſilberblitzende Liht
kette. Umftehende fragen, horchen, forſchen. Was iſt geſchehn”
Man weiß es nicht. Und dann von Mund zu Mund: ein fü
jähriges Kind . .. die Dunkelheit . . . das begleitende Mäd
im Geſpräch vertieft . . . Nein, den Schäffner treffe nicht
Schuld . . ." lind das überfahrene Bein könne ja vielleicht
erhalten bleiben.
Und mit größerer Schnelligkeit, als die Menge ſich zuſt
mengefunden, ſtiebt in wenigen Augenblicken alles auseinane:
Nur wenige noch treten zu dem kleinen Opfer des Dunkels
der Geſchätzigkeit. Sie wenden ſich gar bald. Und in ihe
Augen ſtehen ſeltſame Dinge geſchrieben: in einigen Neugel
in anderen Enttäuſchung . . . und in manchen . . . Grauſamt
Der Aprik wandert über die buckligen Straßen der Altſtü
und trägt Friſche und Feuchte — ein Vorfrühlingsahnen
hinein. Hier, in den ſchmalen Gaſſen, die hurtig bergan
bergab ſetzen, füllt bereits Grauheit des Abends den knape
Raum zwiſchen den Häuſerfronten. Menſchen wimmeln
drängen durcheinander, als wollte mit Tagesende niemand mi
eine Minute ſeiner koſtbaren Lebenszeit vergeuden. Ein naſc
Nebel ſteigt auf und macht die einfallende Dämmerung zur
gen Nacht. Und gegen ihren Willen müſſen die Eilenden
Schritt verlangſamen, wollen ſie nicht in Gefahr kommen, übl
rannt oder angeſtoßen zu werden.
Dicht vor uns geht, gemacher noch als all die anderen,
ſchlanker Herr, den Hund an der Leine. Ein eigenwilliges Te
wie mir ſcheint. Bald ſteht er ſtill, bald zerrt er die Schnur,
ſein Gebieter innehält und weitergeht nach ſeinem Geheiß.
einem Straßenübergang, da Laſtfuhren und Gefährte aller M
im Nebel halb verſchwimmend, ſich kreuzen, ſpringt er z
Schritte rückwärts. Sein Herr mit ihm. Und wie ich nun, du
das Verkehrshemmnis bedingt, an ihre Seite trete, verſtehe ich
Und folge ihnen . . . Wie die behutſamſte Mutterliebe ein Ku
leitet der Hund ſeinen Herrn an allen Hinderniſſen vorbei, dud
alle Fährniſſe hindurch. Hemmt den Schritt, wo eslerforder
iſt. Läuft, wenn es nottut. Denn die Augen ſeines Hen
ſchauen unverrückbar und tot geradeaus. Die Augen des Hu
des aber ſpringen durch die mit Nebel und Finſter verhän
Caſſen, erſpähen jede gute Gelegenheit, jebe Gefahr. Von
zu Zeit nur, im Weitergehen, wendet das Tier den Kopf,
ſeine Augen ſuchen traurig den Gefährten ſeines Weges, blei
hingebend auf ihm haften, ungeſehen von dem Empfänger,
dem Beſitzer ſo treuer Neigung .. .
Ich ſeiß nicht, weshalb gerade die Augen dieſes Hunges
ſind, die mir die düſteren Großſtadtizenen ein wenig heller erie
nen laſſen.