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Nr. 89
184. Jahrgang
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Freitag, den 1. April
1921
Der Budapeſter Theatercoup.
rC. Der plötzliche Beſuch des Exkaiſers Karl in
Budapeſt iſt nicht nur als ein bloßer harmloſer Theatercoup
zu betrachten, ſondern als ein ſymptomatiſches Ereignis.
So=
weit es den ſchwächlichen und kläglichen Exkaiſer Karl betrifft,
ſo kann man wohl nur von einer törichten Komödie ſprechen,
denn dieſer charakterloſe Mann, der während des Krieges eine
ſo zweifelhafte Rolle gegen Deutſchland geſpielt hat, iſt nicht von
zäſariſchem Holze, ſo daß man bei ihm von einem Rubikon reden
könnte. Er iſt eine ganz gewöhnliche Puppe, die wohl vom
Ehr=
geiz beſeelt iſt, aber nicht von Weitblick und Tatkraft. Gegen
ihn iſt der Prinz Louis Napoleon, der ſpätere Kaiſer.
Napo=
leon III., ein zielbewußter Held geweſen, und der hatte doch auch
im Jahre 1840 mit ſeiner Landungskomödie bei Boulogne, wo
er einen wirklichen Adler in die Luft fliegen ließ, ſich in Paris
lächerlich gemacht. Dieſer Prinz büßte ſeinen. Don Quichote=
Streich im Gefängnis und rettete ſich erſt einige Jahre ſpäter als
Maurergeſelle Badinguet durch die Flucht. Der Exkaiſer Karl
aber machte weiter nichts als eine verlegene Viſite und
verduf=
tete raſch wieder, als er ſah, daß ihm nicht ganz Budapeſt zu
Füßen fiel, im Automobil. Doch dieſe lächerliche Komödie bat,
wie geſagt, einen ernſten Hintergrund. Die monarchiſtiſche
Be=
wegung in Ungarn iſt tatſächlich in ſtetem Wachſen begriffen,
und man kann es vielleicht plötzlich über Nacht einmal erleben,
daß doch irgend ein Mann fürſtlichen Geblüts ſich die
Stephans=
krone auf das Haupt ſetzt, obwohl die kleine Entente, mit
Unter=
ſtützung Italiens und Frankreichs, ausdrücklich ſich zwar nicht
gegen einen ungariſchen König, wohl aber gegen einen
Habs=
burger verwahrt. Die ungariſchen Monarchiſten glauben ganz
beſtimmt, bei ihren Beſtrebungen auf England rechnen zu
kön=
nen; eine Hoffnung, die allerdings ſehr zweifelhaft iſt, da ja
England immer ein zweifelhafter Helfershelfer war. Doch wenn
es Enland in ſeinen eigenen Kram paßt, würde es auch auf die
kleine Entente und Frankreich keine Rückſicht nehmen, ſofern nur
ſein diplomatiſcher Egoismus dabei auf die Rechnung kommt.
Und wie man auf England in den monarchiſtiſchen Kreiſen
Un=
garns rechnet, geht daraus hervor, daß von den vielen
Kron=
prätendenten, die man aufgeſtellt hat, vor allem auch der
Her=
zog von Connaught in Betracht kommt. Das wäre matürlich für
Frankreich, das von jeher für eine Donauföderation geſchwärmt
hat, ein harter Schlag, und für die bereits ſich kriſtalliſierende
Donauföderation, kleine Entente genannt, beſtehend aus Tſchecho=
Slowakei, Südſlawien und Rumänien, ein noch viel härterer.
Eine andere Partei der Monarchiſten hat das Banner des
Erz=
herzogs Joſepy, des Schwiegerſohns des früheren Königs von
Bahern, der während der Revolution Reichsverweſer war,
er=
hoben. Erzherzog Joſeph iſt als Armeekommandant an der
Jſonzofront und in Rumänien ja bekannt. Aber auch der;
Ex=
kaiſer Karl hat eine nicht geringe Anhängerſchaft in Ungarn,
und wenn es eben nicht gerade dieſer Exkaiſer Karl wäre, ſondern
ein Mann von Weitblick und Energie, dann könnte man von
be=
gründeten Hoffnungen ſprechen, daß ihn doch einmal noch die
Stephanskrone zieren würde. Doch dieſer Herr iſt zu zaghaft und
komödiantenhaft und viel zu verweichlicht und
charakterſchwan=
kend. Schon das Erſcheinen Horthys hat genügt, ihn ſich raſch
wieder empfehlen zu laſſen. Welche Rolle der Miniſterpräſident
Teleky und der Oberſt Lehär bei dieſem Komödien=Putſch
ge=
ſpielt haben, das iſt allerdings noch nicht klar. Jedenfalls ſteht
Teleky bei einem großen Teil der Bevölkerung im Verdacht, daß
er die Hand mit im Spiele hat, und ſo haben ſich die
Bauern=
abgeordneten in einer Verſammlung bereits entſchieden gegen
Teleky verwahrt und erklärt, daß ſie unter keinen Umſtänden mit
ihm und ſeinen Geſinnungsgenoſſen weiter arbeiten wollten.
Der Exkaiſer hat auch in Wien eine große Anhängerſchaft,
und man ſtand dort mit ihm ſchon vor Jahr und Tag in
Unter=
handlung, die öſterreichiſche Kaiſerkrone anzunehmen, ſofern er
in aller Form auf die ungariſche für immer Verzicht leiſtet.
Ex=
kaiſer Karl aber geht nun von dem Standpunkt aus, daß ihm
ſchließlich wieder die alte Habsburger Monarchie zufallen kann.
Die Berechnung iſt durchaus nicht falſch und ſchlecht, wenn ſie
eben nicht von einem ſo unfähigen Menſchen gemacht würde.
Auch in anderen Ländern der alten öſterreichiſchen
Doppel=
monarchie hat die monarchiſtiſche Bewegung eingeſetzt, und ſo
würde ſchließlich Exkaiſer Karl auch mit drei Kronen zufrieden
ſein, indem er aus dem früheren Dualismus einen Trialismus
macht, wie es ſich ja die Wenzelsläuſe ſchon zu Zeiten des
alten Kaiſers Franz Joſeph erträumt hatten. Aber, wie geſagt,
mag der Plan auch nicht ganz unſinnig ſein, der, der ihn
aus=
führen möchte, iſt nicht der rechte Mann dafür. Die
Stephans=
krone, die vor allen anderen Herrſcherkronen von jeher etwas
Heiliges und Myſteriöſes hatte, iſt noch lange nicht für immer
verſunken. Sie ſucht nur nach dem rechten Träger, und vielleicht
iſt dies doch einmal einer aus dem Hauſe Koburg, oder, wie ſich
jetzt das engliſche Königsgeſchlecht auszudrücken beliebt, aus dem
Hauſe Weſtminſter.
Wien, 31. März. (Wolff.) Die Korreſpondenz Wilhelm
mel=
det: Nach der Feſtſtellung der Wiener Polizeidirektion traf der
frühere Kaiſer Karl am 25. März, abends, mit dem Pariſer
Expreßzug über Straßburg—Salzburg auf dem Weſtbahnhof von
Wien ein. Vom Weſtbahnhof fuhr er wit einem noch nicht
feſt=
geſtellten Automobil fort und dürfte vernytlich bei dem Grafen
Erdoeſy in der Landkrongaſſe übernachtet haben. Am 26. März
fuhr der Kaiſer in Begleitung des Grafen Erdoeſy bei Hartberg
in der Steiermark über die öſterreichiſche Grenze, nach
Roten=
turm. Beim Grenzübertritt von Oeſterreich nach Ungarn
legi=
timierte er ſich mit einem auf falſchen Namen
lauten=
den Reiſepaß, der ihn als Mitglied des Noten Kreuzes
be=
zeichnete. Da das Ausſehen des Kaiſers verändert war, wurde
er weder in Salzburg noch in Hartberg von den Grenzorganen
erkannt.
O
* Wien, 30. März. Ueber die Reiſe des Kaiſers
wird abends auf Grund amtlicher Feſtſtellungen mitgeteilt: Er
iſt im direkten Schnellzuge Paris—Straßburg—Salzburg—Wien
gereiſt. Infolge des ziemlich großen Vollbartes, den der Kaiſer,
jetzt trägt, war er den Grenzbeamten unkenntlich. Er reiſte in
Zivilkleidung mit einer Reiſekappe und hat auch in Salzburg die
Ausweiskarte des engliſchen Roden Kreuzes vorgewieſen. In
ſeiner Begleitung befand ſich neben dem Prinzen Ludwig
Win=
diſchgrätz ſein Flügeladjutant Graf Ledochowsky. Der Zug traf
bereits am Karfreitag um ½11 Uhr nachts in Wien ein.
* Wien) 30. März. Das Abendblatt verbreitet das
Ge=
rücht, daß ſich Exkaiſer Karl nicht mehr in Steinamanger
befinde, ſondern ſich nach Gödöllöbegeben habe.
Berm, 31. März. (Wolff.) Die Nachrichten vom
Erſchei=
nen des Exkaiſers Karl im Budapeſt haben im
Bun=
deshaauſe überraſcht. Vow einer Ausreiſe des Exkaiſers war
nichts bekamny und es ſind auch reine darauf bezüglichen
Paß=
angelegenheiden durch die Hände der Behörde gegangen. Exkaiſer
Karl und ſeine Familienangehörigen waren im Beſitz der
üb=
lichen diplowatiſchen Legitzimationskarte. An die
Aufenathalts=
bedingung für dem Exlaiſer war die Bedingung geknüpft worden,
baß ſich der Exkaifer und ſeine Begleitung jeder polütiſchen
Propaganda in der Schweiz enthalte. Er war nicht,
wie z. B. ſeinerzeit König Konſtantin, an die Verpflichtung
ge=
bunden, daß er eine Ausreiſeabſicht dem Bundesratz anzuzeigen
habe. Ueber die Art, wie ſich die Ausreife vollzogen hat, ſchwebt
eine Unterſuchung. Bezüglich einer etwaigen Rückkehr
und eines weiterem Aufenthalts in der Schweiz behält ſich der
Bundesrat ſeine Maßnahmen vor. Die öſterreichiſche
Geſandt=
ſchaft ſowie die ungariſche Geſandſchaft in Bern haben erklärt,
daß ſie keine Ausreiſegenehmigung an den
Ex=
kaiſer Karl erteilt haben. Sie wiſſen nicht, auf welchem
Wege Exkaiſer Karl die Schweiz verlaſſen hat. Auch der in Bern
lebende Bruder des Exkaiſers, Erzherzog Max, ſowie andere
An=
gehörige hatten keine Kenntnis von dem Schritte und bedauern
ihn.
* Bern, 317. März. Die geſqite Schweizer Prefſe
ſpart nicht mit ironiſchen Bemerkugen zu dem Abenteuer des
Exkaiſers Karl, verveiſt aber gleichzeitig auf bie ernſten
Seiten, die die Affäre für die Schweiz hat und verwahrt ſich
gegen eine WiedereinreifedesExkaiſers. Nach
In=
formationen vonn Bund und vom Journal de Geneve ſteht man
jedoch imr Bundeshauſe vorläufig auf dem Standpunkt, daß man
ihm die proviſoriſche Rückreiſe nicht verweigern dürfe. Der
end=
gültige Entſcheid werde freilich von dem Beſchluß der
Unterfu=
chung abhängen. Die Baſeler Nationalzeitung macht darauf
auf=
merkſam, daß die habsburgiſchen Umtriebe in der
Schweis ſchon lange ſtändige Ueberſchriften bildeten. Noch vor
zwei Monaten habe Bundesrat Motta einem italieniſchen
Jour=
naliſten erklärt, daß die Unterlagen zu einem Eingreifen wegen
angeblicher politiſcher Umtriebe des Exkaiſers und ſeiner
Umge=
bung fehlten. Der wegen ſeiner Liebenswürdigkeit bekannte
Ex=
kaiſer hatte nun die Freundlichkeit, ſo bemerkt das Blatt, dem
ungläubigen Bundesrat durch die Tat die fehlenden Unterlagen
zu verſchaffen.
Wien 30. März. (Wolff.) Die Pokitifche Korreſpondenz
erfährt, daß in der Angelegenheit des früheren
Kai=
ſers Karl keine Schritte anderer Mächte bei der
öſter=
reichiſchen Regierung unternommen wurden. Die
Re=
gierung betrachtet die Angelegenheit zunächſt als eine ungariſche
und iſt der Auffaſſung, daß ſie im eigenen Wirkungskreis alles
vorgeſehen hat, um eine Gefährdung der eigenen Intereſſen
hintanzuhalten. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde das
Prä=
ſidium beauftragt, in der morgigen Sitzung des Ausſchuſſes für
Aeußeres die Rückkehr des ehemaligen Kaiſers nach Ungarn
ſo=
fort zur Sprache zu bringen und bei dem Präſidenten des
Natio=
nalrats die ſofortige Einberufung des Hauſes zu beantragen. Es
ſei unbedingt notwendig, daß unter Mitwirkung der
Volksvertre=
tung entſchieden wird, ob und unter welchen Umſtänden die
Rück=
kehr Karls von Habsburg durch Deutſchöſterreich zugelaſſen
wer=
den kann. Infolge der außerordentlichen Ereigniſſe der letzten
Tage wurde der Nationalrat für Freitag, den 1. April,
ein=
berufen.
Wien 31. März. (Wolff.) Aus hieſigen monarchiſtiſchen
Kreiſen erfährt das Neue Wiener Tagblatt, die Landbevölkerung
wandere in Scharen nach Steinamanger unter der
Voran=
tragung von Bildern des Kaiſers Franz Joſeph und des
Ex=
kaiſers Karl. Zu den Abordnungen des Volkes ſpreche
je=
weils Graf Julius Andraſſy im Namen des Königs. Die
Garni=
ſon von Steinamanger ſei ſchon bereit geweſen, gegen Budapeſt
zu marſchieren, der König habe aber Einſpruch erhoben, um
un=
nötiges Blutvergießen zu vermeiden. Er habe dagegen verlangt,
daß man ſich noch einmal mit Budapeſt im Verbindung ſetzen
ſolle. Daraufhin habe Graf Andraſſy der ungariſchen Regierung
in Budapeſt eine Art Ultimatum geſtellt. Als Unterhändler
des Reichsverweſers Horthy ſeien der Miniſter des Aeußern Dr.
Graz und andere Miniſter in Steinamanger eingetroffen.
Zwi=
ſchen dieſen und Graf Andraſſy ſeien Verhandlungen im Gange.
Die Legitimiſten hätten den Eindruck, daß die ungariſche
Regie=
rung bereits eine nachgiebigere Haltung einnehme.
Wien, 31. März. (Wolff.) Der hieſige Sachwalter des
Exkaiſers Karl, Sektionschef Schager, äußerte ſich
gegen=
über einem Mitarbeiter des Neuen Wiener Tagblatts dahin: Da
die Reiſe des Kaiſers nach Ungam nun einmal durchgeführt iſt,
gibt es nichts anderes, als durchzuhalten. Gewiß war in
Wien=
niemand in die Angelegenheit eingeweiht und es daher zwecklos,
daß bei mir und verſchiedenen als Monarchiſten bekannten
Per=
ſönlichkeiten Hausſuchungen und protokollariſche Vernehmungen
durch die Polizei ſtattfanden. Nachrichten aus
Steinam=
anger beſagen, daß die Lage für den König zunehmend
gün=
ſtiger werde, da nicht nur das Korps Lehar, ſondern auch die
an=
grenzenden Garniſonen ſich dem König zur Verfügung geſtellt
und ihren Entſchluß kundgegeben haben, gegen Budapeſt zu
marſchieren, falls die ungariſche Regierung ſich nicht dem
legitimiſtiſchen Standpunkt anpaſſen werde.
Wien, 31. März. (Wolff.) Wie eine
Zeitungskorreſpon=
denz erfährt, iſt der angekündigte Schritt der großen und kleinen
Entente gegen, jeden Verſuch der Reſtauration des Habsburger
in Ungarn bei der ungariſchen Regierung bereits erfolgt. Der
Reichsverweſer Horthy beharrte bei ſeiner Haltung gegenüber
dem Exkönig Karl, womit ſich die Vertreter der tſchecho=
ſlowaki=
ſchen, jugoſlawiſchen und rumäniſchen Regierung zufrieden gaben.
Graz, 31. März. (Wolff.) Im Landtag brachten die
Großdeutſchen und Bauernbündler eine dringende Anfrage ein,
welche Vorkehrungen gegen die Durchfahrt und den
even=
tuellen Aufenthalt des Exkaiſers Karl in Steiermark
ge=
troffen worden ſeien. Der Großdeutſche Landesrat Dr. Hübler
erklärte, es dürfe nicht geduldet werden, daß durch das
Vor=
gehen der Habsburger der Anſchluß Oeſterreichs an
Deutſchland verhindert werde. Der Vertreter der
So=
zialdemokratie gab der Vermutung Ausdruck, daß der Entſchluß
des Exkaiſers auf irgendweſche Einflüſſe öſterreichiſcher
Mon=
archiſten zurückzuführen ſei. Landeshauptmann Rintelen
er=
klärte, daß die Bundesregierung entſprechende Weiſungen
er=
läſſen und auch die ſteiermärkiſche Landesregierung die
erforder=
lichen Verfügungen getroffen habe. Hierauf gelangte ein Antrag
der Großdeutſchen zur Annahme, der ſich gegen die Rückkehr der
Habsburger wendet und jede Gemeinſchaft mit ihnen ablehnt.
Rom, 30. März. (Stefani.). Die Rückkehr des Ex
kaiſers Karl rief in diplomatiſchen Kreiſen
Ueber=
raſchung hervor. Sein Handſtreich könnte für Ungarn, das
Frieden und Ruhe brauche, ernſte Folgen haben. Die Kabinette
der Entente tauſchten miteinander Noten aus. Sie ſeien ſich darin
einig, die Reſtauration zu verhindern. Das Vorgehen der
En=
tente für den Fall eines derartigen Verſuches ſei ſeit langem
feſtgeſetzt. Die Nachrichten aus Budapeſt lauten hinſichtlich der
Haltung der ungariſchen Regierung beruhigend. Immerhin
wird auf die kürzlichen Erklärungen des Reichsverweſers Horthy
gegenüber dem Vertreter einer Pariſer Zeitung zugunſten der
Reſtauration hingewieſen und betont, der Exkaiſer würde nicht
gehandelt haben, wenn er nicht auf eine ſtarke Unterſtützung hätte
rechnen können. Indeſſen iſt es ſicher, daß die Entente feſt
ent=
ſchlofſen iſt, die Angelegenheit ſo ſchnell wie möglich zu erledigen.
Die Agenzia Stefani meldet aus Budapeſt: Der
Hand=
ſtreichdes Exkaiſers rief in offiziellen ungariſchen Kreiſen
ſchmerzliches Erſtaunen hervor. Die Regierung habe den
Ex=
kaiſer aufgefordert, Budapeſt zu verlaſſen, und habe bei den
Vertretern der Entente Schritte unternommen, um ſie ihrer
Lohalität zu verſichern. Außerdem habe ſie ihre Vertreter in
Rom, Paris und London beauftragt, entſprechende Schritte zu
unternehmten. Es werden Maßnahmen ergriffen, um Exkaiſer
Karl zum Verlaſſen Ungarus zu zwingen. Die amtlichen Kreiſe
glauben dafür einſtehen zu können, daß das Heer keineswegs der
Reſtanration günſtig geſinnt ſei.
Die falſche Politik des Herrn Severing.
zn. Berlin 30. März. Der ſozialdemokratiſche preußiſche
Polizeiminiſter Severing hatte bisher auffallenderweiſe
im=
mer die Putſchverſuche von rechts kommen ſehen.
Dro=
hende Linksputſche hielt er für Phantaſien. Es werden ihm
des=
halb in bürgerlichen Blättern aller Art die ſchönſten Philippiken
gehalten. So ſchreibt F. Huſſons u. a. im Berliner Lokalanzeiger:
„Monatelang ging das Spiel der Behauptungen hin und her.
Monatelang wies man Herrn Severing und die Seinen darauf
hin, daß die radikale Linke, offenbar beauftragt und ausgehalten
von dem neuen ruſſiſchen Zarismus Lenins, dem blutigen
Auf=
ſtand und Bürgerkrieg mit jedem Mittel vorbereite.
Monate=
lang verſchloß Herr Severing mit den Seinen ſich dieſer leicht
an=
zuſtellenden Beobachtung, mionatelang fuchte er dieſe
Erkennt=
nis zu verdunkeln durch die volkstümlichere Gegenbehauptung,
daß Gefahr von rechts her die junge deutſche Republik bedrohe.
Behauptung ſtand da wider Behauptung, unbeweisbar, da Herr
Severing die Wahrheit nicht ſehen wollte. Nun iſt die Probe
auf das Exempel gemacht. Nun haben wir Putſch, Aufruhr und
Bürgerkrieg. In Mitteldeutſchland iſt er hell aufgeflammt, in
Hamburg flackerte er auf, in Berlin ſchwelt er, im Weſten wird
er — Schmach und Schande! — durch die Tatſache der Beſetzung
von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort niedergehalten.
Wie nun, Herr Severing? Wer hat geputſcht? Wer führt
Bürgerkrieg? Wer ſteht im Aufruhr? Wer ſchießt Ihnen Ihre
Sipoleute ab? Wer vernichtet Leben und Wirtſchaft? Wer
ſprengt Eiſenbahnbrücken in die Luft, Rathäuſer,
Gerichts=
gebäude, Bahnhöfe und Rotunden? Wer plündert Kaſſen und
Banken? Wer macht aus blutigem Straßenraub und Mordbrand
ein gräßliches Gewerbe? .. . . Keine Möglichkeit mehr, zu
ver=
kennen, daß Ihre Politik der verleugneten Erkenntnis, der
nega=
tiven Kurage, der vertuſchten Wahrheit und der Liebedienerei
vor der Maſſe viel Schuuld trägt an dem Blut, das dieſe
gräß=
liche deutſche Oſterfeier furchtbar beſudelte.
Die Probe aufs Exempel iſt gemacht und hat bewieſen, wie
falſch die Rechnung des Herrn Severing war. Mit furchtbarem
Preis an Blut und Gut haben Land und Volk einzuſtehen für
Unterlaſſungen eines Mannes, der Augen hatte, zu fehen, aber
nicht ſah, der Ohren hatte, zu hören, aber nicht hören wollte.
Was wird der Mann tun, der ſo furchtbar verſagt hat? ..
Oberſchleſien.
London, 31. März. (Wolff.) Mit Bezug auf
Ober=
ſchleſien ſchreibt Weſtminſter Gazette: Wenn ein beträchtlicher
Teil des Kohlenbezirks an Polen gegeben würde,
wie es Polen verlange, würden dadunch die dort befindlichen
hochwichtigen Eiſen=, Maſchinen= und chemiſchen Induſtrien, die
durch deutſche wiſſenſchaftliche Methoden entwickelt wurden, in
Mitleidenſchaft gezogen. Sobald ſie in polniſche Hände fielen,
bedeute dies ihren Stillſtand, denn bei der augenblicklichen
natio=
naliſtiſchen Erhebung würden die Deutſchen nicht in ihren
Stel=
lungen belaſſen werden und die Polen wüßten nichts von den
wiſſenſchaftlichen Methoden dieſer Induſtrien. Und wenn ein
beträchtlicher Teil der oberſchleſiſchen Kohlenfelder an Polen falle,
werde die deutſche Induſtrie einen außerordentlichen Schlag
er=
leiden, denn Deutſchland beziehe jetzt 60 Prozent ſeiner Kohle
aus Oberſchleſien. Dies werde ſpfort dazu führen, daß die
Koh=
lenlieferungen auf Grund des Spa=Abkommens an Frankreich
unmöglich würden. Frankreich werde in dieſem Falle das
Ruhr=
kohlengebiet, an ſich nehmen. Das bedeute für Deutſchland
Chaos, Ruin und Hungersnot, außerdem die endgültige
Zer=
ſtörung der Hoffnung auf Entſchädigung. Die Konferenz der
Alliierten, die ſich mit der definitiven Feſtſetzung der Grenze
Oberſchleſiens zu befaſſen habe, ſtehe daher einer ſehr kritiſchen
Aufgabe gegenüber. Es könne nicht im Intereſſe Englands
lie=
gen, daß die deutſche Induſtrieruiniert werde oder in ihrer
Entwicklung einen ernſten Schlag erleide.
Eine engliſche Stimme gegen die
Reparationsbill.
London, 31. März. (Wolff.) Die Weſtminſter Gazette
ſchreibt: Die ſofortige Reparationsbill, die am
Monats=
ende in Kraft tritt, werde eine ernſte Unterbrechung des
eng=
liſchen Handels mit Deutſchland ſein. Die deutſche Preſſe
habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, welche Politik die deutſche
Regierung verfolgen werde. Dem deutſchen Exporteur werde es
ganz überlaſſen, wie er ſeine Geſchäfte führen wolle. Es ſei ihm
jedoch angeraten worden, ſich andere Märkte zu ſuchen und ſo
wenig wie möglich nach England zu ſenden. Für das, was er
ſende, werde er 100 Prozent mehr berechnen, ſo daß der
bri=
tiſche Verbraucher zahlen werde, was das Schatzamt bei der
Transaktion gewinne. Das Schatzamt werde viel mehr verlieren
Pdurch die Unterſtützung der nenen Arbeitsloſen, die durch dieſen
törichten Plan erwerbslos werden. Frankreich zögere noch,
eine ſolche Maßnahme anzunehmen. Italien habe keinerlei Ab=
Eeite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. April 1921.
Mummer 8D.
ſicht, dies zu tun. Die Koſten für eine wirkſame Zollgrenze im
Rheinland und die Verhinderung des Schmuggels würden faſt
ſo hoch ſein wie die eingeſammelten Zölle. Die Weſtminſter
Ga=
zete fährt fort, es beſtehe nur ein Weg, um ſich eine nennenswerte
Entſchädigung zu ſichern, nämlich, indem man mit Deutſchland
zu einem Uebereinkommen über den zu zahlenden Betrag komme
und ihm helfe, die Reparation zu leiſten. Das wäre vielleicht
möglich geweſen, wenn Deutſchland eine Anleihe erhoben hätte,
als ſeine Induſtrien ſich erholten. Die Alliierten hätten jedoch
den deutſchem Kredit zerſtört und ſeien ſelbſt nicht bereit,
An=
leihen zu gewähren. Die einzige Politik, die jetzt verfolgt
wer=
den könne, wenn die Alliierten irgendetwas Subſtantielles
er=
halten wollten, ſei, Deutſchland Zeit zu gewähren, um eine
gün=
ſtige Handelsbilanz zu gewinnen. Das ſei jedoch das letzte, was
Frankreich zulaſſen werde. Daher bleibe es bei dem Plan, daß
der engliſche Verbraucher zahlen ſolle. Weiter könne die
Inkon=
ſegnenz nicht getrieben werden.
Die Bildung außerordentlicher Gerichte.
Berlin, 30. März. (Wolff.) Die geſtern angekündigte
Verordnung des Reichspräſidenden über die
Bildungaußer=
orbentlicher Gerichte zur Aburteilung von ſchweren
Aufruhrverbrechen und =vergehen ſieht ſolche
Ge=
richte nicht nur für die Bezirke des Ausnahmezuſtandes vor,
ſon=
dern läßt auch zu, daß nach näherer Beſtimyztng des
Reichs=
juſtizminiſters außerordentliche Gerichte auch an anderen Orten
gebildet werden, wvo ſchwere ſtrafbare Handlungen begangen
worden ſind, die mit der Aufruhrbewegung zuſammenhängen.
Somit werden auch die außerhalb des eigentlichen
Aufruhrgebie=
tes begangenen ſchweren, gemeingefährlichen Verbrechen, die zur
Unterſtützung der kommuniſtiſchen Unruhen dienen ſollten,
ins=
beſondere Dynamitverbrechen, Anſchläge auf Eiſenbahnanlagen
uſw., in dem vereinfachten Verfahren durch die Sondergerichte
abgeurteilt. Die erwähnte geſtrige Verordnung des
Reichspräſi=
denten beſtimmt ferner, daß mit ihrem Inkrafttreten die
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten vom 30. Mai, betreffend die
Bil=
dung von Freikorps oder ähnlichen Formationen, außer Kraft
tritt. Die auf Grund der Verordnung vom 30. Mai bereits
ein=
geleiteten Strafverfahren werden jedoch nach dieſer Verordnung
und von den auf Grund derſelben vom Reichsverkehrsminiſter
eingeſetzten beſonderen Gerichten noch erledigt.
Die Kohlenpreiserhöhung.
Berlin, 80. März. (Wolff.) Heute fand eine
gemein=
ſanze Sitzung des Reichskohlenverbandes und des großen
Aus=
ſchuſſes des Reichskohlenrats ſtatt, die ſich mit Anträgen auf eine
Kohlenpreiserhöhung befaßte. Das rheiniſch=weſtfäliſche
Kohlenſyndikat ſtellte angeſichts des Standpunktes der
Reichs=
regierung den Antrag auf eine Preiserhöhung von zuſammen
23 Mark pro Tonne mit der Maßgabe, daß hiervon 5 Mark pro
Tonne dem Fonds zur Beſchaffung billiger Lebensmittel für die
Bergleute zufließen. Dieſer Antrag wurde angenommen. Mit
der gleichen Maßgabe gebilligt wurde ſodann ein Antrag des
Be=
zirks Niederſachſen auf eine Preiserhöhung um 20 Mark pro
Tonne, ebenſo einige Preiserhöhungen des Kohlenſyndikats für
das rechtsrheiniſche Bayern. Auch das rheiniſche
Braunkohlen=
ſyndikat wird am 1. April die Preiſe um 2,50 Mark pro Tonne
Briketts ud 80 Pfennig pro Tonne Rohbraunkohle entſprechend
dem erwähnten Verlangen der Reichsregierung zugunſten des
Lebensmittelfonds erhöhen. Die übrigen Syndikate konnten ſich
in der heutigen Sitzung noch nicht entſchließen, bezüglich ihrer
Reviere entſprechende Anträge auf Verſtärkung der
Lebensmittel=
fonds im Wege der Preiserhöhung zu ſtellen.
Was die Eiſenbahn zum 1. April bringt.
m. Berlin, 30. März. Im Eiſenbahnverkehr werden zum
1. April eine Reihe von Neuerungen eingeführt, über die wir
eine Ueberſicht hier geben wollen.
Im Perſonenverkehr ſoll durch die verſuchsweiſe angeordwete
Wiedereinführung der Platzkarten den Reiſenden wieder die
Möglichkeit geboten werden, ſich ſchon beim Kauf der Fahrkarten
einen Sitzplatz zu ſichern. Während dieſe Platzkarten früher
ohne Entgelt verabfolgt wurden, beträgt ihr Preis jetzt 6 Mark
für die erſte, 4 Mark für die zweite und 3 Mark für die dritte
Klaſſe.
Im Güterverkehr werden bon dieſem Tage die Frachten
er=
heblich erhöht, und zwar im Skückgutverkehr um 85 v. H. der
bisherigen Sätze. Neben dieſen Erhöhungen werden auch die
Sätze für den Gebäck= und Expreßgutverkehr heraufgeſetzt, da
durch die Einführung eines neuen Tarifes ein Ausgleich
zwi=
ſchen Stückgut= und Expreßgutbeförderung geſchaffen werden
ſollte. Die Wirkungen der Erhöhungen im Güter= und Tiertarif
auf der Eiſenbahn werden ſich zweifellos auch im Handel
bemerk=
bar machen. Ein Vergleich zwiſchen den Beförderungsſätzem vor
und nach der Erhöhung zeigt nur eine geringe Spannung.
Eine Warnung der deutſchen Zeitungsverleger.
Hannover, 30. März. (Wolff.) Die infolge der
drohen=
den Kataſtrophe für das Zeitungsgewerbe nach Hannover
zuſammenberufenen deutſchen Zeitungsverleger und
Delegierten aller Verlegerverbände haben
ein=
ſtimmig folgende Entſchließung gefaßt: Die Verſammlung
der deutſchen Zeitungsverleger hat mit Beſtürzung und tiefſter
Beſorgnis Kenntnis genommen von der neuen, der Preſſe
ange=
ſonnenen ungeheueren und völlig unerträglichen Belaſtung durch
eine Erhöhung des geltenden Papierpreiſes, die allein für ſich
eine weitere Verteuerung um das Fünf= bis Sechsſache des
Friedenspreiſes des Papieres betragen ſoll. Weder die Preſſe
noch die Leſer noch die Inſerenten können für jeden Wagem
Zeitungspapier noch 10 — 12000, Mark mehr aufbringen als
bis=
her.. Die Forderung wird erhoben im Augenblick einer
Ueber=
probnktion von Papier in der ganzen Welt und noch nie
dage=
weſener enormer Gewinne zahlreicher Papierfabriken. Die
Ver=
ſammkung erhebt ihre warnende Stimme dagegen, daß die Preſſe
in dem Augenblick, da ihr Wirken im öffentlichen und nationalen
Intereſſe insbeſondere auch in den bedrohten und beſetzten
Pro=
vinzen notwendiger als je zuvor iſt, geſchwächt und zerrüttet
wird. Sie macht die Regierung und den Reichstag
veraptwort=
lich für die Folgen der Zulaſſung von Papierpreiſen, deren
Un=
erträglichkeit für die Preſſe von den Fabrikanten in weiten
Krei=
ſem ſelbſt anerkannt wird. Sie macht die Regierung und das
Parlament vor allem auch bevantwortlich für die Einſchränkung
der Zeitungen und die für jeden Politiker klar vorauszuſehenden
Folgen. Dieſe Folgen werden ſich zunächſt zeigen in der
erzwun=
genen Rückbernfung der deutſchen Auslandskorreſpondenten und
in der Unmöglichkeit, den aus ausländiſchen Geldquellen
ge=
ſpeiſten gefährlichſten Zerſtörungswerkzeugen publiziſtiſcher Art
eine ausreichende Abwehr dureh eine freie leiſtungsfähige
deut=
ſche Preſſe entgegenzuſetzen. Mit dieſem Prozeß wird auch eine
Arbeitsloſigkeit im Zeitungsgeiverbe verbunden ſein. Die
ver=
antwortlichen Herausgeber der derttſchen Zeitungen machen die
Regierrung und den Reichsjag feierlich verantwortlich für
er=
zwungene Betriebscinſtellungen von Zeitungen und alle Afte
der Selbſthilfe, zu denen die deutſche Preſſe greifen muß, wenn
die deutſche Regierung auch hier verſagt.
Franzöſiſche Sozialiſten gegen die deutſchen
Arbefter.
Paris, 30. März. (Wolff.) Bei der heutigen Beratung
der Kammer über die Bewilligung eines vierten
Budget=
zwölftels fragte der Abgeordnete Philippoteau den anweſenden
Miniſter für die befreiten Gebiete Locheur, welches Angebot
Deutſchland für den Wiederaufbau der befreiten
Gebiete gemacht habe, und ob es deutſche Arbeiter und
Mate=
rialien angeboten hätte. Miniſter Loucheur gab eine längerg
Er=
klärung ab, in der natürlich die deutſchen Angebote als
unan=
nehmbar und die Angaben Deutſchlands als unwahr bezeichnet
wurden, wvoran die für einen franzöſiſchen Miniſter ebenſo
natür=
liche Verleumdung geknüpft wurde, die deutſche Regierung habe
ihren Willen, nichts zu tun, bewieſen. Der ſozialiſtiſche
Abgeord=
nete Uhry erklärte, es müſſe vollkommene Klarheit geſchaffen
werden über die in Genf von Deutſchland den franzöſiſchen
Ge=
werkſchaften gemachten Angebote. Miniſter Loucheur ſagte, er
hoffe, daß der Abgeordnete keinen Vergleich zwiſchen der
Erklä=
rung der franzöſiſchen Regierung und den Erklärungen, die in
Deutſchland gemacht worden ſeien, ziehen wolle. In der Debatte
ſprach der unabhängige Sozialiſt Mectoux gegen die
Be=
ſchäftigung der deutſchen Arbeiter. Auch der
radi=
kol=ſozialiſtiſche Abgeordnete Meunier ſchloß ſich den Proteſten
gegen die Verwendung deutſcher Arbeiter an. Sie würden nicht
nur die Ruinen, ſondern auch den Patriotismus beleidigen. Nur
der ſozialiſtiſche Abgeordnete Lebas erklärte, man dürfe keine
Ge=
fühlspolitik betreiben, ſondern müſſe mit kaltem Blute an die
Löſung des Reparationsproblems herantreten und die
Beteili=
gung der deutſchen Arbeiter an dem Wiederaufbcu der Ruinen,
die das deutſche Heer verurſacht habe, ins Auge faſſen.
Der drohende Bergarbeiterſtreik in England.
London, 31. März. (Wolff.) Das Hauptthema der
Blät=
ter iſt die heute abend drohende Geſamteinſtellung der
Arbeit in den Kohlenbergwerken. Daily Chronicle
ſchreibt, das Land ſtehe wenige Stunden vor dem nationalen
Unheil eines Kohlenſtreiks. Da der Vollzugsausſchuß des
Bergarbeiterverbandes beſchloſſen habe, ſämtliche Arbeiter der
Kohlenbergwerke aufzufordern, drohe die Zerſtörung der
Berg=
werke durch Ueberflutung. Die Times bezeichnet den Beſchluß
der Bergarbeiter als einen gegen die Nation gerichteten Schlag.
Die Bergarbeiterführer hätten ſich damit in das Fahrwaſſer der
Revolution begeben. Daily Herald zufolge findet heute
vormit=
tag eine Sitzung der Vollzugsausſchüſſe des Arbeiterdveibundes
ſtatt. Die Lage werde als ſehr ernſt angeſehen und die
„Verbündeten der Kohlenarbeiter” ſeien entſchloſſen, ihnen jede
mögliche Unterſtützug zu gewähren.
London 31. März. (Wolff.) Auf einer Konferenz
zwiſchen Sir Robert Horne und dem Exekutivkomitee der
Bergarbeiter beantragte der Sekretär des
Bergarbeiterver=
bandes, daß der Staat der Kohleninduſtrie Beihilfen gewähren
ſolle, um eine beſſere Bezahlung der Bergarbeiter zu ermöglichen.
Namens der Regierung legte Horne die Unmöglichkeit dar,
irgendwelche ſtaatliche Beihilfe zu gewähren. Namens des
Ar=
beiterverbandes erklärte Smith, daß vom 31. März Mitternacht
ab die Zurückziehung aller Arbeiter, ſowohl der Maſchinen= als
auch der Handarbeiter, beginnen werde. Horne gab der
Hoff=
nung Ausdruck, daß der Verband ſich die Sache nochmals
über=
legen würde, bevor er eine ſolche Haltung einnehmen würde.
Internationale Arbeiterkonfexenzen.
Amſterdam, 31. März. (Wolff.) Morgen beginnen in
Amſterdam drei internationale
Arbeiterkonferen=
zen, nämlich der internationale Gewerkſchaftskongreß, die
Ta=
gung der zweiten Internationale und der ſogenannten Wiener
Arbeitsgemeinſchaft. Alle drei Konferenzen haben das gleiche
Themat Erörterung der deutſchen Reparationsleiſtung. Het Volk
betont, daß alle nach Amſterdam gekommenen Arbeitervertreter
auf den drei Konferenzen den Willen hätten, in den Ländern,
die den Kriegszuſtand in Wirklichkeit noch immer nicht aufge=
hoben haben, die Arbeiterſchaft zu einer Einheit des Wollens
und Handelns zu bringen. Das Zuſammengehen der
internatio=
nalen Arbeiterſchaft werde nicht nur die anderen politiſchen
Par=
teien beeinfluſſen, ſondern auch auf die Regierungen einen Druck
ausüben, die bisher von einer gerechten und billigen Regelung
der Reparationsfrage, wie ſie die internationale Arbeiterſchaft
wünſcht, nichts hätten wiſſen wollen.
Nach den früheren Erfahrungen wird man gut tun, von der
interwationalen Arbeiterſchaft für Deutſchland wicht viel zu
er=
warten.
Die Politik der Vereinigten Staaten.
Paris, 30. März. (Wolff.) Nach einer Meldung emer
Telegraph ragentur ſoll die geſtern in der Chicago Tribune
an=
gekündigte Note an die Mächte noch nicht abgegangen ſein.
Das Journal des Debats meint jedoch, daß die geſtrige
Mittei=
lung auf keiner Erfindung beruhe. Sie ſtimme mit allem
über=
ein, was man von der amerikaniſchen Politik wiſſe.
Wenn Staatsſekretär Hughes die Mächte demnächſt daran
erin=
vere, daß keine Regelung, die ſich aus dem Krieg ergebe, möglich,
ſein könne ohne die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten, ſo
wiederhole er wr das, was ſchon ſein Vorgänger Colby in einer
Note erklärt habe. Es ſei möglich, daß bis jetzt noch keine Note
abgegangen ſei. Man düirfe aber glauben, daß Amerika einen
ſolchen Sritt vorbereite und daß es ſich entweder um eine Note
oder zm ein Zirkular handele, das den Vertvetern der
Vereinig=
ten Erszen gefandt werde.
Vaſhington, 30. März. (Wolff.) Viviani hatte
heute vormittag eine Zuſammenkunft mit dem Staatsſekretär
Hughes. Heute nachmittag wurde er offiziell vom Präſidenten
Harding einpfangen.
* London, 31. März. Die Times meldet aus Neu=York,
daß Hughes erklärt habe, der Beſuch Vivianis ſei ein reiner
Höflichkeitsbeſuch geweſen, obwohl er ungefähr
andert=
halb Stunden gedauert habe. Der frühere Geſandte Henry
White ſtattete Biviani nach ſeiner Zuſammenkanft mit dem
Präſidenten Harding einen Beſuch ab. White wird ſich in
näch=
ſter Zeit nach Europa begeben.
Paris 31. März. (Wolff.) Stefan Lauzanne, der
Viviani als Berichterſtatter des Matin nach Amerika begleitet
hat, kabelt heute, das Amerika von heute ſei ein ganz
anderes als das Amerika von 1918, das er zuletzt kennen
ge=
lernt habe. Man ſei in Amerika mißtrauiſch geworden. Dieſes
Mißtrauen ſei noch dadurch verſtärkt worden, daß wan in
Eu=
ropa underzeihliche taktiſche Fehler begangen habe. Den größten
Irrtum müſſe man der engliſchen Diplomatie
zuſchrei=
ben, der dadurch begangen worden ſei, daß ſie die Frage der
interalliierten Kriegsſchulden angeſchnitten habe. Das
fran=
zöſiſche Parlament und die franzöſiſche öffentliche Meinung
wür=
den einen ebenſo ſchweren Fehler wie England begehen, wenn
ſie ſich auf den gleichen Weg drängen ließen. Viviani werde in
einer öffentlichen Rede alle ſich daraus ergebenden Fragen
klar=
ſtellen. Er werde betonen, daß Frankreich alles, was es ſchulde,
bezahlen werde.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die zehnte internationale
Konferenz der Roten Kreuz=Organiſationen wurde
am Micttwoch nachmittag in Genf eröffnet. — Die Tribung glaubt zu
wiſſen, daß der italieniſche Miniſterrat beſchloſſen hat, dem
König die Anflöſung der Deputiertenkammer vorzurſchlagem. Die
allge=
meinen Wahlen würden am 15. oder 22. Mai vorgenommeif. — Die
Times meldet aus Helſingfors, daß der bolſchewiſtiſche
Kriegs=
rat in Moskau eine Truppenzuſammenziehung an der Grenze Polens,
Rumäniens und Kaukaſiens plane. Trotzkif verlange dafür vier
Mil=
lionen Mann. — Havas zufolge berichtet das griechiſche Kommunique
vom 29. März über ein weiteres Fortfchreiten der
griechi=
ſchen Truppen. Das Kommunique der türkiſchen Nationaliſten
beſagt, daß die griechiſchen Truppen durch die Gegenangriffe der
türbi=
ſchen Truppen gezwungen wurden, auf ihre Ausgangslinie
zurückzu=
gehen. Die Nationalperſawmlung in Augora hat beſchloſſen, die
Jah=
resklaſſen 1911, 1912 und 1913 ſofort einzuberufen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. April.
* Ernannt ſwwude der Privatdozenk Dr. Wilhelm Gundermann
zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor an der Medizmiſchen
Fakultät der Landosuniverſität.
* Verſetzt wurde der Forſtmeiſter der Oberförſterei Eichelsdorf
Chriſtian Walter zu Eichelsdorf ir gleicher Dienſteigenſchaft im die
Oberförſterei Lengfeld.
* Militärdienſtnachricht. Durch Verfügung des Reichswehrminiſters
iſt dem Gerichtsafſiſtenten H. Koerſchens. Leutant d. L. a. D. in
Daumſtadt, der Chauakter als Oberleutwant und die Erlaubnis zum
Tra=
gen der Umiform des Lauenburgiſchen Fußartillerie=Regiments Nr. 20
erteilt worden.
u. Die jüngſte Juſtizreform. Während des Kriegs und ſeitdem hat
ſich auf dem Gebiete des Wechts ſſo manche Aenderung vollzogen, und es
tritt nutrmehr mit Wirkug vonr 1. April bs. Js. Neues von ſehr wve=
Meine Abſtimmungsfahrt nach Oberſchleſien
am 9. März 1921.
Eim Feſtzug war’s durch die kleine Reſidenzſtadt, Fahnen
wehten freudig im Winde, ein blauer Himmel ſtrahlte über der
Welt. Vor und hinter mr lauter Schleſier mit leuchtenden, feſt
entſchloſſenen, trotzigen Zügen. „Nie geben wir die Heimat auf,
ihr bleiben wir treu,” dieſe Geſinnung ſtrahlte aus allen Augen.
Auf dem Bahnhof eine wogende Menſchenmenge. Die Stimme
eines Redners ertönte, der uns die letzten Geleitsworte geben
wollte. Und dann kam der weihevolle Augenblick, wo wir aus
dem tannenumkränzten Zuge auf die vielköpfige Menſchenmenge
ſchauten und den Klängen lauſchten: „O, Deutſchland, hoch in
Ehren” Heilige Schauer ergriffen uns in unſerem tiefſten
In=
nern. Der Zug ſetzte ſich in Bewegung, ein letztes Lebewohl, ein
letztes Abſchiedswinken, und fort ging’s der ſchleſiſchen Heimat
entgegen. Die Stunden flogen, blühende deutſche Dörfer zogen
an unſeren Blicken vorüber, Städte mit wimpelgeſchmückten Hallen
und jubelnder Menſchenmenge. Ueberall wollte man uns danken,
die wir für unſere Heimat feſt und treu einſtehen wollten. Für
alle war aufs Beſte geſorat, an verſchiedenen Stationen
be=
kamen wir die herrlichſten Weißbrötchen, Säuglinge und Kinder
die ſchönſte Milch.
Am unvergeßlichſten wird mir die Aufnahme in Erfurt
bleiben. Eine tauſendköpfige Menſchenmenge empfing uns in
der Halle, eine Militärkapelle ließ ihre erhebendſten
Vaterlands=
lieder ertönen, der Bahnhof ſelbſt war mit Tannengrün und
Fahnen geſchmückt. Wir drei jungen Mädel, die wir die Fahrt
zuſammen machten, waren im Nu aus dem Zuge und mitten
drin in der wogenden, krabbelnden Menſchenmenge. Ein
liebens=
würdiger alter Herr erſpähte uns und führte uns mit vielem
Geſchick durch die Menſchenmauer in den geſchmückten Warteſaal,
wo an langen Tafeln für uns gedeckt war. Zur Erquickung
ſtand auf jedem Platz eine Rieſenemailleſchüſſel mit dem
herr=
lichſten Bouillonreis, den man ſich denken kann. Nicht lange
währte es, ſo waren die Tafeln von unſeren Reiſekameraden
beſetzt, denen es allen gut mundete. Dabei hatten wir
groß=
artige Tiſchmuſik und hörten andächtig den Begrüßungsworten
eines Redners zu. Dazwiſchen haſteten Schweſtern hin und her,
fragten nach Kranken und kleinen Kindern, denen ſie ihre Hilfe
anboten. Doch zu lange konnten wir hier nicht weilen, es hieß,
durch die erregte Menſchenmenge ſich nach ſeinem Abteil
zurück=
zufinden. Und das war nicht leicht. Manch ein lächelnder Blick
folgte uns jungen Mädeln, die glücklich waren, als ſie ihr
Quar=
tier im Zuge wieder erreicht hatten. Ein wunderſchöner Abſchied
wurde uns zuteil. Ein „Heil” und „Lebewohl” erſcholl aus
Tau=
ſenden von Kehlen, die Kaßelle ſetzte ein, der Zug raſte hinaus
in die dunkle, geheimnisvolle Nacht.
Man unterhielt ſich, man duſelte auch etwas ein, oder ſchaute
hinaus in die dundle Ebene. Da plötzlich tauchten Abertauſende
von Lichtchen auf, ein fernes Auen und Summen erſcholl aus
der Stille der Nacht zu uns, das Großſtadtgetriebe der Stadt
Halle war’s. Wir verſuchten nun alle zu ſchlafen, aber Gott
Morpheus hatte heute kein Glück bei uns. Ein jäher Ruck, der
Zug hält. In unmittelbarer Nähe ertönt ein vielſtimmiges
Singen: „Grüß dich Gott, mein Heimatland‟ Ein Chor von
Eiſenbahnern war es, der uns um 2 Uhr nachts das Ständchen
brachte; Station: Falkenberg. Da überkam es mich wie
eine Rührung, daß ſelbſt nachts die Leute uns Liebes erweiſen
wollten. Ringsum hörte man Stimmen, alles war munter und
friſch. Nun konnte uns auch nichts mehr zum Schlafen bringen,
die Gemüter waren doch zu erregt. Wir kamen uns vor wie
Feldgraue, die an die Front zogen. Wer weiß, was für
Ge=
fahren wir entgegengingen? Aber wir waren ja jung und
fürch=
teten uns nicht.
Nach und nach dämmerte der Morgen herauf. Ein friſcher,
klarer Wind wehte durch die offenen Fenſter herein. Wie ſchön
war es, als wir den Sieg der Sonne über die Nacht mit
an=
fahen. Blutrot tauchte ſie ihre Strahlen in die ſpiegelnden
Fluten kleiner Seen. Alles war noch von einenr Reife
über=
zogen. Möge die Sonne ſiegen, die majeſtätiſche Königin, wie
ſie den Reif ſchmilzt und die Frühlingskeime aus der Erde lockt.
Breslau nahte; wir ſäuberten uns ſchnell, ſo gut es ging, denn
nach der langen Fahrt ſahen wir doch alle etwas rauchgeſchwärzt
aus. In Breslau ſelbſt wurden wir wieder mit demſelben
Jubel, derſelben Freude aufgenommen, wie wir es ſchon ſo oft
erlebt hatten. Jungmannſchaften eilten an dem Zuge entlang,
brachten Eſſen, Durſtigen einen erfriſchenden Trunk und ſam=
Tmelten geſchriebene Poſtkarten ein. Und dann ging’s weiter
unſerem Ziele, der Stadt Oppeln, immer näher. Als fünf
Monate altes Kind hatte ich meine Geburtsſtadt verlaſſen, und
reichsgeſetzliche Novelle zur Gerichtsverfaſſung beſtimmt in recht
weitge=
hender Weiſe die Zuſtändigbeit anders, und es bezieht ſich dies auf
Straf=
kammern und Schöffengerichte. Der Wirkungsfreis der letzterem wird
ganz bedeutend erweitert, die Tärigkeit der Strafkammer als
Berufungs=
inſtanz (neben der Einſchränkung erſtinſtanzlicher Zuſtändigkeit) vermehrt
und das Schwrgericht unberührt gelaſſen. Um nur das Wichtigſte
her=
auszugreifet, ſei erwühnt, daß Diebſtahl, Betrug, Hehlevei und
Sachbe=
ſchädigung bis zum Wertbetrag von 3000 Mark (auch bei ſchwerem
Dieb=
ſtahl und im Rüickfall) vor das Schöffengericht gehören. Dabei iſt
aller=
dings die Rückfallhehllerei weggeblieben. Auch ſonſt wächſt eine größere
Anzahl von Deliktarten dem Schöffengericht von vornherein zu oder kann
ihre Verweiſung dorthin erfolgen. Körperverletzung (auch gefährliche),
Bedrohung, Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung ſind auf dem Pri=
Vmmmnnnnnnn
nun ſollte ich ſie auf dieſe Art und Weiſe das erſte Mal mit
Bewußtſein ſehen. Kurz vor Oppeln wurde der ganze Zug nach
deutſchen Propagandaſchriften, Karten, Abzeichen und Fahnen
durchſucht. Wer nicht ſchleunigſt etwas in die geheimnisvollen
Tiefen ſeines Kofſers rettete, mußte gefaßt ſein, Schriften,
Kar=
ten und Fahnen zum Fenſter herausfliegen zu ſehen. Und das
geſchah natürlich alles nur auf Wunſch der hohen interalliierten
Kommiſſion.
Sang= und klanglos mußte der Zug in Oppeln einfahren.
Etwas betrübt und depriwiert ſtiegen wir aus, Franzoſen und
Deutſche prüften flüchtig unſere Papiere, dann waren wir frei.
Ueberall, wo man hinſchaute, ſah man Amexikaner, Franzoſen,
Italiener. Wie traurig, daß wir uns von dieſen Herren
be=
wachen laſſen müſſen! Wir ſind eben wehr= und machtlos. Wie
froh waren wir aber, als wir von unſeren oberſchleſiſchen
Gaſt=
gebern in ſo überaus herzlicher Weiſe aufgenommen wurden!
Immer und immer wieder zeigten ſie uns, wie dankbar ſie
waren, daß wir die große Reiſe nicht geſcheut hatten, um der
Heimat zu helfen. Ich ſelbſt durfte in Oppeln noch unvergeßliche
Tage verbringen und den Sieg der Deutſchen am
Abſtimmungs=
tage erleben. Eine reine Freude war es nicht, mußten wir doch
an die vielen deutſchen Brüder und Schweſtern denken, die unter
großer Lebensgefahr ihre Pflicht erfüllten und unter dem
pol=
niſchen Terror unſäglich leiden mußten. Mögen ihre Opfer doch
nicht ganz umſonſt geweſen ſein.
E. M.
C.K. Wiffenſchaftliche Aprilſcherze. Der Aprilſcherz iſt
ein uralter Brauch, und an dieſem „Narrentage” wurden in
ver=
gangenen Zeiten ſehr handgreifliche und manchmal recht
grau=
ſame Späße ausgeführt, bei denen man mit Leben und
Geſund=
heit der lieben Mitmenſchen ſein Spiel trieb. Wir ſind heute
humaner geworden und ſuchen die Leichtgläubigen auf eine
fei=
nere Weiſe hereinzulegen. Da bietet ſich die beſte Möglichkeit
in dem Aufſchwung der Wiſſenſchaft, deren erſtaunliche
Leiſtungen ja ſchon ſo oft das Unmögliche möglich gemacht haben.
Solche wiſſenſchaftlichen Nasführungen werden erſt im 19.
Jahr=
hundert beliebt. Eine der erſten war wohl die Veröffentlichung
der Neu=York Sun im Jahre 1835, die von einem neuen von
Herſchel und Brewſter erfundenen Fernrohr meldete, mit dem
ſich die kleinſten Dinge auf dem Mond erkennen ließen. Die
6
M
iber
4h dr
auch der
bes 1800 d
hörte, wird,
feiem ke
Nummer 89.
batklageweg zu berfolgen, falls nicht aus öffentlichem Inteneſſe die
An=
klage von Amtswvegen erhoben wird. Es läßt ſich vorausſehen, wie
um=
fangreich die Verſchiebung ſei dürfte, und daß ſie entſprechende
Aende=
wung in der richterlichen ſowie ſtaatsanwaltlichem Beſetzung erfordert.
Bei der Kürze der verfügbaren Zeit konnten moch keine näheren
Aus=
führungsmaßnahmen getroffen werden, und es bleibt die ſpezielle
Rege=
lung abzutarten. Unzweifelhaft nimmt die Tätigkeit der
Schöffenge=
richte außerordentlich zu, uund es iſt daher aus Zweckmäßigkeitsgründen in
der Novelle u. a. die Schaffung von größeren Bezirksſchöffengerichten
vor=
geſehen.
* Heffiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffent=
Vorentſcheidung.
* Steuererklärung. Eutgegen verſchiedenen Mitteilungen in
aus=
ſuärtigen Blätterit wird uns vom Finanzamt I Darmſtadt auf Anfvage
mitgeteilt, daß die Friſt zur Einreichlung der Steuererklärungen nicht
verlängert iſt.
— Landestheater. Die heutige Aufführung von Verdis „
Mmsken=
ball” die um 7 Uhr beginnt, dirigiert Georg Szell als Gnſt auf
Anſtellung. In dieſer Wiederholung der Neueinſtudierung der Oper
tritt Peter Jonſſon nach faſt fünſwöchiger Erkrankung eum erſten
Male wieder auf und ſingt die Partie des Grafen Nichard.
Samstag, den 2. April, wird Schönherrs Tragödie eines Volkes
„Glaube und Heimat” in neuer Einſtudierung in den Spielplan
des Landestheaters aufgenommen. Das Werk, das in der Spielzeit 1911=
1212 14mal gegeben wurde, begegnet anläßlich des bevorſtehenden
Worm=
ſer Luther=Gedenktages erneut ſtarkem Intereſſe, das in der
Neuein=
ſtudierung durch zahlreiche Bühnen zum Ausdruck kommt. Hans
Bau=
meiſter ſpielt wieder den Chriſtoph Nott, Kurt Weſtermann den Alt=
Nott, Käthe Gothe den Spatz; neu ſind Hermine Sterler als Nottzin,
wöhnlichen Schauſpielpreiſe.
Die ſechſte muſikaliſche Matinee
ge!
ge=
am Sonntag, 3. April,
die Kunſt= und hiſteriſchen Samnlungen iſt nunmehr auf Montag, den
11. April, nachmittags ½5 Uhr feſtgelegt. Die Führungen ſind
öffent=
lich und koſtenlos; die Teünehmer verſammeln ſich am
Turmein=
gang hinter dem Kriegerdenkwal. Die führenden wiſſenſchaftlichen
Be=
amten haben ſich derart in ihre Aufgabe geteilt, daß während dieſes
Frühjahrs und Sommers an dem Mouragen Kuſtos Dr. Feigel
ausge=
wvählre Kapitel aus den archäologiſcheir und mittelalterlichen
Sammlun=
gen behandeln wird, an den Mittwochem Kuſtos Dr. Freund über die dem
Publikum faft unbefanuten Beſtände des Kupfertichkabinetts und über
die Galerie, an den Freitagen Direktor Dr. Baik über die
mittelalter=
lichen Sammlungen und die Galerie ſprechen wird. Das Gswicht der
Führungen liegt darauf, daß der Teilnehmer ins dnhteſte Verhältnis zuir
den Originalen geſetzt und mit denſelben zugleich ſo vertraut werde, als
handle es ſich nicht um Reſtbeſtände alter Kunſt und Kultur, ſondern um
lebendigſte Gegenſvartserzengnifſſe. Die Themata der erſten
Führungs=
woche werden noch bekannt gegeben.
— Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die erſte diesjährige
Sommerausſtellung des Kupferſtichkabinetts wird am Sountag, den 3.
April, eröffnet. Sie enthält in originaltrenen Lichntdruchwiedergaben die
Handzeichnungen Hans Holbeins des Jüngeren. Die
große Publikation, welche der Deutſche Verein für Kunſtwiſſenſchaft
ver=
anſtalter, iſt ſeit einigen Jahren ins Stocken geraten, ſodaß von denr auf
über 500 Blärter berechneten Werk bis heute erſt 190 Blätten vorliegen,
d. h. diejenigen, welche in der Ausſteillung vereinigt ſind. Nunmehr iſt
auch der Lefe= und Arbeitsfaal des
Kupferſtichkabi=
nerts wieder zugänglich, und zuvar an Mittwochen von 11—1 und
3—5 Uhr, an Freitagen vow 11—1 Uhr. Die vorhandenen Mappen (das
Darmſtädter Kupferſtichkabinett beſitzt etwa 20 000 Blätter alten und
neuer Druckgraphik, darunter manche Seltenheiten und eine gute
Samm=
lung von Handzeichnungen) werden jedermann auf Wunſch vorgelegt.
Auskunft und Ratz über die vorhandenen Beſtände erteilt der
aufſicht=
führende Beamte.
* Frau Kammerſängerin Jettka Finkelſtein, die in deu Jahren 1881
bis 1890 dem vormaligen Darniſtädter Hoftheater als erſte Altiſtin
ange=
hörte, wird, wie wir hören, anr 3. April ihr 40 jähniges Künſtleriubiläum
feiern können. Viele ältere Theaterbeſucher werden ſich noch mit
Ver=
guüigen der trefflichen Künſtlerin und ihrer prächtigen Altſtimme
erin=
nern. In die Zeit ihres hieſigen Engagements fielen u. a. die
Erſtauf=
führungen von „Carmen” und des „Rings des Nibelungen‟. Die
Titel=
uda”, „Brünnhilde” und „Waltraute‟
lebt Frau Finkelſtein, die mit dem Kavellmeifer Benno Pulvermacher
verheiratet iſt, als weithin geſchätzte Geſangsendsgenin in Breslan, wo
ſie an ihrem Jubiläumstage ein Konzert zum Brſten der Volksſammlung
für die „Deutſche Kinderhilfe” geben wird.
St. Einen Max Klinger=Abend veranſtaltete im Saale des
Muſik=
vereins die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler.
Der Abend ſollte eine nachträgliche Totenfeier für den verſtorbenen
Meiſter ſein, und nicht eindrucksboller konnte man ihn geſtalten als
durch das Auflebenlaſſen eines Teiles ſeines Lebensnerkes. In
aus=
gezeichneten und vor allem ſehr geſchickt ausgewählten Lichtbildern
wur=
den den zahlreich Erſchienenen Werke aus den verſchiedenſten
Schaffens=
gebieten des univerſalen Genies vorgeführt. Als Redner des Abends
war Herr Profeſſor H. Werner=Berlin gewonnen, der nach
Schilde=
rung des Lebens= und künſtleriſchen Werdeganges Max Klingers eine
Studium fußende
Weifi e e e ein der dfe eteite
ſtände, nicht mehr zu überragender Neuſchöpfung brungen konnte. Max
Klinger hat der Kunſt und Kunſtfreunden unendlich viel gegeben und
wir haben in Darmſtadt (Kupferſtich=Kabinett des Landesmuſeums)
Ge=
legenheit, das Beſte ſeines Schaffens in ausgezeichneten Reproduktionen
zu ſehen. — Der Vortrag, für den man der Freien Vereinigung Dank
wiſſen darf, fand lebhaften Beifall der Zuhörer.
* Die Darmſtädter Sezeſſion hat, ſo ſchreibt man uns, im letzten
Wiuter eine ummfangreiche Kollektivausſtellung ihrer Mitglieder in
ver=
ſchiebenen Städten gezeigt. Dieſe Tournée hat jetzt ihr Ende gefunden.
Es wurde ein guter künſtleriſcher und wirtſchaftlicher Erfolg erzielt.
Private und öffenkliche Sammlungen erſvarben Werke von Herta Michel=
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. April 1921.
Koch, G. M. Gmaert, Rah G. Mebel, Paul Theſing zund Carl
Gumſch=
mann. Im Septenber dieſes Jahres wird die Sezeſſion in der Heſigen
Kuunſthalle ihre aweite große Mitglieder=Ausſtellung
veranſtalten, die allsbcu in gleicher Weiſe Deutſchland bereiſen wird.
Die zuter hünſtleriſcher Leitung der Darmſtädten Sezeſſion ſtehende
Aus=
ſtellung „Deuutſcher Expreſſionismus Darmſtadt 1920” hat, wie der jetzt
vorliegende Rechenſchaftsbericht ausweiſt, ein glänzendrs Ergebmis gehabt.
Die von Staat und Stadt gezeichneten Vorſchiiſſe wwurden nicht einmal
zuir Hälfte verbraucht.
— Ueber die Pariſer und Londnuer Diktate und ihre Folgen
veran=
ſtaltete die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener am Mittwoch
abend im Saale der „Stadt Pfungſtadt” einen Lichtbildervortrag. In
ſeiner Anſprache begrüßte der Vorſitzende Herrn Staatspräſibenk UIcich
nebſt Genzahlin urnd gab ſeiner Freude darüber Ausdrck, daß der
Staatspräſident zvieber Gelegenheit genonnnen habe, der Einladung Folge
zuf beiſten. Staatspräſidem Ulrich teilte mit, daß er den früher ſchon
einmal beutretenen Standpunkt der Regierung auch weiterhin aufreiht
erhalte uund den ehemaligen Kriegsgefaugeneu, ſoweit möglich,
Unter=
ftüitzung zund Hilfe zuteil ſverden läſſe. Es ſei Sache der beusfenenk
Ver=
treder, mit der Volksſeele in Berührung zur bleiben, damik dev
Volks=
genoſſe zit denr Volksgenoſſen flihle in der ganzen Art ſeines Auftretens,
ſuas imn Volke ſichzerlich zur Beruyigung beitrage. Auf dieſe Weiſe
könne=
das Vek wieder zu Krafk und Wohlſtand kommen. Hierauf begann
Afſeſſor Mauxer, aur Hand einer Reihe Lichübilder die Forderungen
und Expreſſuugen der Entente in ſachlicher Form erläuternd, mit
ſei=
nem Vortrag. Von beſonderer Wichtigkeit waren die Darſtellungem über
die Höhe der 25 NfUliarder=Fo=derung, die in Gold 6½ mal mehr
be=
deutet, als in ien letzten 43 Jahren cuf der ganzen Welt an Gold
ge=
förderk ſurde; ferner die Vergleiſche der Tuberkuloſenſterblichteit 1913
gegen 1930 infolge der ſchlechten Ernährung, ſowie die Darſtellungen
üüber dis Ein= nd Ansfuhr und ſchlisklsc), dwie die jetzt in Kraft
getrete=
nen „Sanktionen” zur Erdroſſelung Deutſchlands führen müſſen. Die
au= finerkfomten Zuhörxr ſpenderen, dem Vortvagenden reichen Beifall.
Srasttspräfidenk Ulrich dankte dem Redner noch ganz beſonders für die
lehrreiche zund uneigenmnitzige Tätigreit.
nn. Jahresverſammlung des Bereins gegen Verarmung und Bettelei.
In ſeinem Vereinslokul hielt den Verein gegen. Vevarmung und Bettelei
ſeine 43. Jahresverſammmlung vß. Der Verſitzenbe, Herr Geh.
Ober=
konſiſtorialrat D. Vaterfen gedachte nac; Begrüßung der
Mit=
glieder zunächſt in berzlichen und anerkennenden Worten; der verſtorbeierr,
langjährigen H=iFrin und ſpäterem Vorſtangswirg:ied, Frl. Maxie v.
Grolmang. Ihre reichen Erfahrungei auf dem (Bebiet der
Wohl=
fahrtspflege und ihre raſtloſe Tätigkeit in= Dinſte des Vereins ſicherten
v Verngichtnis von
ihr unauslöfchlichen Dank für alle Zuikunft.
2090 Mark hat ſie ihrer Treue zu dem Verein noch ilrer ihren Tod
hi=
ais Ausdruck berließen. Auch von dem langjähri en Vereinsmitglied
Frl. Sophie Kraus ſind dem Verein teſtamentariſch 1000 Mark
zuge=
floſſen. Beiden Stifterinnen ſpricht der Vorſitzende für deu bewviefenen
Opferſinn herzlichen Dauk und Anerkennung aus. Nach erfolgter
Ein=
führung und Begrüßung der neir eingetretenen Bezirksvorſteher und
Helferinnen erſtattete der Geſchäftsführer, Herr Löſchhorn, den
Jahresbericht, aus den das folgende zu entnehmen wvar: Die Zohl der
Untesſtützung Nachſuchenden hat ſich gegen früher bedeutend verſchoben. 1 Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
Die hehen Löhne machen namentlich in dei unteren Schichten der
Bevöl=
kerung eine Unterſtützug weniger häufig nötig. Auch die erwerbsfähigen
Kinder können häufiger melr als früher durch beſſeren und höheren
Ar=
beitsverdienſt zu der Familienunterſtüitzung heranzogen werden.
Da=
gegen krat die Bedürftigkeit in den oberen Kreiſen und in dem
Mittel=
ſtand mehr als — in die Erſchennung. Recht fühlbar zeigten ſich diefe
Verhältniſſe bei den ſogenannten „Verſchämten Armen”, die heute mehr
als je Bewikſichtigung und Unterſtützung verdienen. In der
Haupt=
ſache ſind als Unterſtützungsempfänger die alten, gebrechlichzen und
allein=
ſtehenden Frauer uund Männer auus den alten Verhältiſſen dem Verein
treu geblieben. Ferner eiſerbsunfähige Perſonei und die kinderreicken
Familien, bei denen der Ernährer fehlt. Der Geldentwertung Rechnung
tragend, wurden die Ginzelunterſtützungen in entſprechender Weiſe
er=
höht. Im Berichtsjahr hat der Verein 52 Mitglieder durch Tod, Weg=
Zug und Austritä terloren. Die Mitgliederzahl beträgt am Ende des
Geſchäftsfahres nur nach 562. Die Vereinsbeiträge ſind dementfprechend
um naßezu 20 Mark zurückgegangen. Bedauerlich bleibt auch, daß
zahlreiche Mitglieder trotz der Geldentwertung ihre verhältnismäßig
ge=
ringen Jahresbeiträge in erheblichem Maße gekürzt haben. An
Unter=
ſtützungsanmägen wurdenr 659 im Gefchäftsjahr behandelt. Davon
wrir=
den 42 ablehuend beſchieden. An Unterſtüitzungsgeldern hat der Verein
im Vereinsjahr 1920 rund 13 000 Mark zur Auszahlung gebracht. Aus
den Zinſen der dem Verein zugefallenen Stiftungen konnten an
allein=
ſtelzende Perfonen, ſogenannte „Verſchämte Arme” in 52 Fällen,
däu=
ernde Jahresunterſtützungen in Höhe vvn 5680 Mark verabreicht
zver=
den. Der Darmſtädter Kinder=Nothilfe wurden 500 Mark und der
Her=
berge zur Heinmt 100 Mark zur Fördéuung ihrer Beſtrebungen
über=
ſvieſen. Die von dem Schatzmeiſter, Hern Rechnungsrat Keutzer,
vur=
getragene Jahresrechmung ergab in Einnahme 265 908,30 Mark, in
Aus=
gabe 25 835,44 Mark. Die Rechnung wurds von einem ſtaatlichen
Re=
viſionsbeamten geprüft und in Nichtigkeit befunden. Der Vorſitzende
er=
teilte dem Schatzmeiſter unit herzlichen Dandesworten für ſeine unihevolſe
Arbeit Entlaſtung. Auch dem ausſcheidendem Vereinsbeamten, Herrn
Wenzlau, widmete der Vorſitzende für ſeine langjährigen, treien
und gewiſſenhaften Dienſte herzlichs Worte des Danbes und der
Aner=
kennung. Bei der Vorftndswahl wunden die ſatzungsgemäß
ausſcheiden=
den Vorſtandsmitglieder wiedergewählt. Neugewählt wurde Herr
Leh=
ger Chriſtian Knoll für den Stadtteil Beſſungen. Nach Erledigung
innerer Vereinsangelegenheiten wunde die Verſammlung um 6 Uhr
ge=
ſchloſſen.
* Das deutſche Kriegergrab. Der unlängſt in der Hochfichle
ſtatt=
gefundene Lichtbildervortrag wurde nicht von Herrn Schriftſteller Dr.
Gurs, ſondern von Heum Schriftſteller Franz F. Geis gehalten.
— Markusgemeinde. Die nächſte Monatsverſammlung
des Gemeindevereins findet Dienstag, den 5. April, abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus Kiesſtraße 17 ſtatt. Pfarrer Vogel wird ſein Neferat
über „Luther in Worms” fortſetzen, alsdann erfolgt eine weitere
Aus=
ſprache über Predigtfragen auf Grund der Antworten des Herrn Lehrer
Helmreſch. Endlich ſoll auch über die Ausgeſtaltung eines Lutherabends
geſprochen weuden, der der Gemeinde am Abend des 17. April im Saale
des „Feierabend” von den Neukonfirmierten dargebotm werden ſoll.
Deshalb iſt ein gahlreicher Beſuch der Monatsverſanmlung von
Mit=
gliedern des Frauen= und Männervereins dringend zu wünſchen.
* Katholiſcher Frauenbund. Politiſche Fachausdrücke
und Schlagworte” hieß das Thema, über welches Herr
Oberregie=
rungsrat Kirnberger im Katholiſchen Frauenbund referierte. Der
Redner verſtand es ausgezcichnet, den Fraueit Fachausdrücke und
Schlag=
worte, die in den verſchiedenen Staatsformen, in der Geſetzgebung, im
Parteileben, im Wiatſchaftsleben, im Denkleben, in den ſozialen Fragen.
uſw. täglich vorkommen und immer wieder in den Zeitungen auftreten,
kurz aber dlar und präzis zu erklären. Die Politik und das politiſche
Gelehrten ſollten da außer Baſaltfelſen mit Mohnblumen auch
Auerochſen, Einhörner, Pelikane und ein wunderbares Tier in
Geſtalt eines Orang=Utang mit riefigen Fledermausflügeln
be=
obachtet haben. Beſonders dieſes Mondtier, das den klangvollen
Yamen „Veſpertilio homo” erhalten hatte, beſchäftigte die
Ge=
müter ſehr, und erſt einige Monate ſpäter wurde dieſe „neue
Aera der Wiſſenſchaft” als ein Aprilſcherz enthüllt. Als der
Mond dann durch die wirklichen Verbeſſerungen der Fernrohre
eine ziemlich genau erforſchte Gegend geworden war, beſchäftigte
ſich die Aprilwiſſenſchaft am liebſten mit dem Mars. So ging
vor einigen Jahren die Nachricht durch die Welt, Tesla habe
unter Benützung ſehr ſtarker elektriſcher Ströme Herzſche
Wel=
len von bisher ungeahnter Stärke in der Richtung gegen den
Mars zur Entladung gebracht, und daraufhin ſeien von einem
Apparat für drahtloſe Telegraphie, der genau auf die
Marsent=
ſernung eingeſtellt war, folgende rätſelhäften Worte
aufgenom=
men worden: „Is coh ſidero rotoel erac ſuniſa ſe.‟ Den Sinn
dieſes geheimnisvollen Telegramms erklärte aber auch der
April=
ſcherz nicht, den dieſe Meldung darſtellte. Eine Meldung aus
Kriſtiania vom 1. April 1908 ging noch weiter, indem ſie
be=
richtete, in Telemarken ſei eine Anzahl vogelähnlicher
Mars=
bewohner in einem Luftſchiff bei der dortigen Stickſtoffabrik
ge=
landet, von der Elektrizität angezogen, die die Maſchinen der
Fabrik entwickelten. Der Beſuch ſei auf die Einladung
zurück=
zuführen, die Tesla durch drahtloſe Telegraphie nach dem Mars
geſandt habe. Der Erfolg dieſer Nachricht war, daß aus
Kriſtia=
nia eine wahre Völkerwanderung nach Telemarten begann und
die Angeführten nachher die Redaktion der Fri Preſſe, die die
Meldung gebracht hatte, beſtürmten. Auch ſonſt wurde das
Pro=
blem viel erörtert. Natürlich iſt auch Ediſon der Held
gelunge=
ner Aprilſcherze geweſen. Der Neu=York Graphic brachte vor
einer Reihe von Jahren am 1. April die Ankündigung, Ediſon
habe eine Maſchine erfunden, durch die man Getreide aus
Erde bereiten und Wein aus Waſſer machen könne. Die
Leit=
artikel anderer Blätter, die über dieſe wirklich epochemachende
Erfindung in Entzücken gerieten, druckte dann das Blatt mit der
Ueberſchrift ab: „Sie beißen an!” Und dadurch erſt wurde der
Aprilſcherz enthüllt. Die Röntgenſtrahlen und das Ra=
dium haben ebenfalls zu einer großen Zahl von utopiſchen
Folgerungen Anlaß gegeben, die unter dem Deckmantel des
1. April als Wahrheiten in die Welt poſaunt wurden. Man
erfuhr dadurch z. B. von Strahlen, die feurige Funken durch die
dichteſten Gegenſtände hindurchſenden, oder von künſtlichen
Dia=
manten, die mit Hilfe des Radiums aus Bergkriſtallen hergeſtellt
werden. Originell war jedenfalls ein Aprilſcherz, der unter der
Marke „Kadiar fürs Volk” vor einer Reihe von Jahren
viel beſprochen wurde. Danach ſollte ein Fiſchereidirektor in
Nowogeorgiewsk mit dem ſchönen Namen Komtſchukow ein
„Verfahren zur Kaviargewinnung” entdeckt haben, bei dem die
gefangenen Störweibehen am Leben blieben, durch eine kleine
Operation nur ihres koſtbaren Rogens beraubt und dann wieder
ins Waſſer geſetzt würden. Dadurch werde die Kaviarerzeugung
der Störe ſo geſteigert, daß das Hamlet=Wort vom „Kaviar fürs
Volk” zur Wahrheit werde.
m. Ein rieſiger Sonnenfleck entdeckt. Der Direktor der
Trep=
tow=Sternwarte, Dr. Archenhold, hat einen rieſigen
Son=
nenfleck entdeckt, der an Größe alle bisher beobachteten bei
weitem übertrifft. Wie Direktor Archenhold vor Vertretern der
Reichsbehörden ausführte, befindet ſich „der Fleck” augenblicklich
noch ziemlich weit am Oſtrande der Sonnenſcheibe und verändert
unter fortwährenden Eruptionen ſeine Geſtalt. Anfangs ein
geſchloſſener Herd ungeheurer Ausbrüche, beginnt er ſich bereits
in drei ziemlich gleich große Teile aufzulöſen. Der Durchmeſſer
des feſten Zentrums beträgt mehr als 140 000 Kilometer, das iſt
ungefähr der zwölffache Durchmeſſer unſerer Erde. Wenn der
Fleck in drei bis vier Tagen ſich für uns im Mittelpunkt der
Sonnenſcheibe beſindet, werden elektriſche Ströme von
gewal=
tiger Stärke durch den Aether hindurch unſeren Erdball treffen.
Dieſe Ströme werden nicht nur die Witterung beeinfluſſen,
ſon=
dern vor allem auch ihre Wirkung auf die Menſchen äußern,
in=
dem ſie den in unſerem Blut befindlichen Eiſengehalt
elektri=
ſieren. Nach Anſicht Dr. Archenholds wird in unſerem Befinden
eine gewiſſe erhöhte Nervoſität und Unruhe deutlich bemerkbar
werden, ſo vor allen Dingen, wenn wir in der Oſt=Weſt=
Rich=
tung ſchlafen.
Seite 3.
Leben iſt. der Fraut in bielem mumer noch Neulland, deshalb iſt ſie für
jedes cufklärende und lehrreiche Work auf dieſenr Grbiet dankbar. Die
Mitglieder des Katholiſchem Frauenbundes ſprechen deshalb dem
ver=
ehrten Heurn Redner für ſeinem vorzüglichen ſtaatsbürgerlichen Vortrag
ihren beſten Dank aus.
* Der Bezirksverein „Südoſt” mimmt die ſeiner Beſtrebung
entſpre=
chenda Tätigkeit wieder auf und hält am 4. April Nieder=Ramſtädter
Straße 64 feine erſte diesjährige Verſammlung ab. Es werden die
wich=
tigſtem Tägesfragen der Stadr von berufener Seite erörtert, wodurch
die Gekegenheit zur Ausſprache ud Anzegung gegeben wird. Es kann
für die Stadrverwaltung nur nützlich ſein, aus den Kreiſen der
Bevölke=
rung die Meinungen über ſtädtiſche Schickſalsfragen und Winke zu deren
Behandlug zu hören. Das Bedürinie, über die Projekte, betreffend
Milderung der Wohnumgsns; Mietzſteigerungen, die weiteren
Steuer=
vorhaben, Mietſtauer ufw., Sckulfragen, Abbau der Zwangswirtſchaft
auf den berſchiedenen G=bieten, die Zukunft uſeres Theaters und im
beſonderen üiber die Finanzlge der Stadt eiias zu erfahren und
Auf=
klärunng zur erhalten, ffü groß, und die Mikglieder des Vereins werden
die Verſammlung begrüfen. Näheres wird durch Anzeige bekannt gegeben.
* Heſſiſcher Fechtterein, Zweigverein Draurſtadt. Am Sonntag, den
3. Agril, begeht der Zweigvcreir Darmſtadt im engeren Kreife das Feſt
ſeines 25=jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß hat der
Vov=
ſtand ein ganz der Feier des Tages angepaßtes Progranm
zufammenge=
ſtellt. Es äre denr Vorſtand ſehr erwünſcht, inenn er an dieſem Abend
vecht biele ſciner älteren Mitglieder begrüßen könnte. Im Juni findet
aus Anlaß des 25 jährigen Brſtehens die Landesverſammlung des
Ge=
ſamtvereins in Darmſtadt ſtatt, wozu die Vorarbeiten ebenfalls im vollen
Gange ſind. (Siehe Anzeige.)
Verhaftung von Komrtuniſten. Geſtern vormittag wurden durch
die Polizei, fünf Mitglieder der Ortsgrutpe Darmſtadt der Vereinigten
Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands wegen Verdachts der Teilnahme m
hochverrävriſchen Handlungen feſtge ommen.
Samstag, den 2. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 3, Beſtellmavke
Nr. 3 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 3, 800 gr. Brot,
Bezugs=
marke Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sorned beef: Bei den Rindsmetzgern ſind ab 1. Axzil d. Js.
bis auf weiteres kleine Doſen Corned beef (34 Pfund
eng=
liſches Gewicht) zu 6.30 Mk. pro Doſe erhältlich.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April d8. J8., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfund reiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
marke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern,
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 mit
5 Pfund zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelke: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchi. 40 zum Preiſe von 12Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Lasbholz. Stoikholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Geerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Kofs, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Gruhe bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der
Kohlenausgleich=
ſtelle ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
3½= Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle
Dienſt=
räume bis 12½ Uhr geöffnet.
O
Alle Lebensntittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetadſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu”
bewahren.
* Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Die Erneuerung der Loſe
zu der am 7. April beginnenden vierten Klaſſe muß planmätzig 6 Tage
vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Ginnehmer erfolgt ſein.
Dieſe Erneuermgsfriſt läuft heute abend ab, worauf an dieſer Stelle
aufmerkſam gemacht ſei.
* Orpheym. Heute Frritag, 1. April, geſchloſſen wegen
Vorberei=
tung. — Samstag, 2. April, beginnt der angekündigte
internatio=
nale Ringerwettſtreit um den von der Leitung
ausgeſchrie=
benen „Großen Preis von Darmſtadt” wozu insgeſamt 15 000 Mk. an
Geldpreifen zur Verfügung ſtehen. Zu dieſer Veranſtaltung, welche
be=
ſonders ſportliches Interefſe beanſpruchen darf, haben bisher eine
ſtatt=
liche Anzahl uamhafter Berufsriger ihre Teilnahme angemeldet. Den
Ningkämpfen voraus geht ein bunter Varieté=Teil. (S. Anz.)
** Roßdorf, 30. März. Ein ſchweres
Exploſionsun=
glück, das vier allgemein beliebten Männern und Familienvätern das
Leben koſtete, ereignete ſich heute zwiſchen 12 und 1 Uhr auf dem
Roß=
berg in dem großen Steinbruch der Odenwälder
Hartſtern=
induſtriegeſellſchaft. Vermutlich durch vorzeitiges
Explydie=
ren des Pulvers wrden der 62jährige, ſchon von Jugend auf in dem
Beriebe tätige Schießmeiſter Jakob Ruhl von hier und drei weitere
Arbeiter: Hellmann, Göbel und Schäfer aus dem nahen
Gundernheuſen, getötet und durch abſtürzende Geſteinsmaſſen
verſchüt=
tet. Die Leichen wurden gegen Abend erſt zu Tal gebracht und in die
Wohnungen übergeführt, nachdem eine gerichtliche Aufnahme des
ſchue=
ven Bergwerkunglücks ſtattgefunden hatte. — Der Unfall begegnet hier
und noch mehr in Gundernhauſen allgemeiner Teilnahme. Ruhl, der
ſozuſagen in dem Betriebe ergraut iſt, Hellmann, als vorſichtiger und
umſichtiger Vorarbeiter, ſolvie die beiden anderen waren unter den
Mit=
arbeitern wohlgelitten. — Die Beerdigung des von hier ſymmenden
J. Ruhl iſt auf Samstag nachwittag 3½ Uhr feſtgeſetzt. Die aus
Gun=
dernhauſen ſtwmmenden obengenanuten Verunglückten werden dort in
ihrer Heimat ein gemeinſames Grab finden.
bm. Dieburg, 31. März. Der evangeliſche
Kirchenge=
ſangderein veranſtaltete unter Leitung ſeines tüchvigen und eifrigen
Dirigenten, des Herrn Lehrers Simon, eine geiſtliche
Muſikauffüh=
rung, derer Ertrag für die Beſchafftung neuer Glocken beſtiumt iſt. Die
Veranſtaltung war gut beſucht und hatte in finanzieller Hinſicht einen
ſehr ſchönen Erfolg, der den opferfreudigen Sinn der Gemeinde glänzend
bewies. Die Wahl deu einzelnem Nuumern des Programns entſprach
voll dem Ernſt des Tages. Herr Sinon leitete die Anfführung mit
einer Fuge von Max Reger ein und ſchloß ſie mit einer Fantaſie
desſel=
ben Tonſetzers. Beide Vorträge gaben Zeugnis von großer
Gewandt=
heit. Die von dem Verein mit recht ſinniger Auffaſſung vorgetragenen
Chöre ließen deutlich dem großen Fleiß und die Hingabe ertennen, die
Dirigent und Mitzglieder der Löſung der geſtellten Aufgabe widmeten.
Fräulein Gunderloch trug mit feinem Empfinden Lieder von Beethoven,
Brahms, A. Becheu und Arnold Mendelsſohn vor. Die Sängerin
ver=
ſteht mit ihrer ſchönen, gut geſthulten Stimme den ſeeliſchen Gehalt der
Lieder wviederzugeben, wobei ihr die Steigerung ihrer Stinurittel zu
großer Kraft bes Ausdruks meben ſehr leiſem Sprechton zur Verfügurng
ſtehen. Anerkennensſvert iſt ferner die große Deutlichkeit der
Aus=
ſprache. Mit großer Ruche und Sicherheit ſpielte Fräulein Graef
Kom=
poſitionen von Joh. Seb. Bach, Händel und M. Enrico Boſſi. An ihrem
Spiele iſt ganz beſonders die ſichere, ſtraffe Bogenführung und die
Ent=
wickelung eines kräftigen und edlem Tones hervorzuheben. Der
Künſt=
lerin gelaug es, die muſikaliſchen Gedanken der Tonſetzer klar
herauszu=
arbeiten. Beide Donen ſtellten ihr muſikaliſches Konnen in ſolbſtloſer
Weiſe in den Dienſt des ſchönen Unternehmens, wofür ſie des wärmſten
Dankes aller Anweſenden verſichert ſein dürfen.
F. Erzhaufen, 31. März. Ein Gemeinderatsmitglied
Zuckerſchieber. Herr Gendarmerievachtmeiſter Menges hierſelbſt
beſchlagnahmte bei einem Frankfurter Händler über 40 Pfund Zucker,
Die Feſtſtellungen ergaben, daß dieſes Quantum der Gemeinde
ent=
zogenen Zuckers durch den Konſumverwalter und Gomeinderat Heinr. L.
verſchoben worden war. Wie uns mitgeteilt wird, hat L. ſein Amt als
Gemeinderat niedergelegt.
Auerbach, 31. März. Herr Bürgermeiſter Nitſert hat
ſein Amt medergelegt. Neuwahl ſoll ſchon in Bälde
ſtattfin=
den. Ein großer Teil der Bürgerſchaft wäre für Anſtellung eines
Be=
rufsbürgermeiſters. — Der Gemeinderat hat die Erhebung eines
Zu=
ſchlags zur Grunderwerbsſteuer von 1 Prozent
rüchvir=
kend vom 1. Januar d. J. beſchloſſen. Das Miniſterium des Innern
hat die Gemehmigung hierzu bereits erteilt.
fpd. Mainz, 30. März. Vereitelter Bankraub. In der
Oſternacht verſuchten Eimbrecher mit Hilfe der modernſten Werkzeuge
und Sauerſtoff= und Waſſerſtoffgebläſe, die Stahlkammer der in der
Bahnhofſtraße gelegenen „Banque Nationale de Credit” zu ſprengen
und zu berauben. Es gelang ihnen jedoch nur, ein kleines Loch in die
aus fünf Stahlplatten beſtehende Kamer zu bohren. Dann verſagte
die Kuſt der Einbrecher. Es wurden bereits mehrere Verhaftungen
borgenommen, darunter auch den Pförtner der Bank, der den
Ginbwe=
chern den Zutritt ermöglichte.
K. Allendorf a. d. Lahn, 30. März. Eine Ehrentafel für
die Gefallenen des Weltkrieges wurde am Oſtevmontag am alten
Schul=
haus durch Pfaruer Irle eingeweiht.
K. Grünberg, 30. März. Schwer verletzte ſich ein
Rad=
fahrer, der auf der abſchüſſigen Landſtraße bei Keſſelbach zu Fall kom.
An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.
* Aleine Nachrichten aus Heſſen. Der Verein für Sommerpflege
kränklicher Kinder in Offenbach kann auf eine 40jährige ſelbſtloſe
Arbeit im Dienſte einer edlen Sache zurückblicken. Im abgelaufenen
Ver=
einsjahre komnten 1300 Kinder die Wohltat einer Erholungskur (meiſt
vier Wochen) genießen, wobei oſtmals überraſchend gute Wirkungen
er=
zielt wurden. — In Gau=Bickelheim wurde dieſer Tage der im
90. Lebensjahre verſtorbene Lehrer Nötger unter großer Teilnahme der
Bevölkerung, ſowie der Kollegen aus nah und fem zur letzten Ruhe
beſtattet. Er hat 53 Jahre in der hieſigen Gemeinde gewirkt. Der
Ver=
ſtonbene war der älteſte Lehrer Heſſens. — Die Rheinſchiffahrt
iſt jetzt auf ein Mindeſtmaß herabgeſunken, wie es ſeit Jahrzohnten nicht
zu verzeichnen war. Der Waſſerſtand, der heute mit 54 Zentimetern
unter Null nach dem Mainzer Pegel den ſeit Menſchengeßenden tieſſten
Stuand erreicht hat, macht uachgenade jsde Schiffuhrt unmöglich, weil die
gewaltig geſtiegenen Frachtkoſten bei der ſchr geringen Ludung eine
Fahrt überhaupt nicht mehr rentabel erſcheinen laſſen. Am Mainzer
Stromufer hat ſich ſo iumerhalb der letzten Tage und Abzichri eige
rieſige Flotte von vor Anker gegangenen Schiſſen angefanzztelt, wie man
dies bisher ſelten hier geſehen hat. In dier= bis fünffacher Raihe hält
von unterhalb der Straßenbahnbrücke his ücher die Giſeidnahzubrüicke
hin=
aus gegen Weiſenau zu Schiff au Schiff; eine weit üben. 101 Fahrzeuge
ſturte Mlotte gübt dem diesſeitigen Strazabild ein graz sirsestartiges
Ge=
präge. Weiter ſtromabwärts hallen ſ.h Zigſe feierzußen Flpzueu noch
mächtiger, ofr zu 200—300 Schiffen, z:hquuuen. — Bri Watzenborn=
Steinberg, kurz vor der Station Schiffenberg, gerut — jedenfells
durch Funken aus der Maſchine eire2 vorbeifahrende Zuges — ein
junger Fichtenbeſtand in Braud, wobei üüber 100 etwa 10jährige Fichten
vermichtet wurden.
Geſchichtsverein Fri=dberg (Heſſen).
Zum 25jährigen Jubiläum.
dr. Friedberg, 1. April. Am heutigen Tage ſeines 25
jäh=
rigen Beſtehens iſt es dem Friedberger
Geſchichtsver=
ein ein Bedürfnis, der Stadtverwaltung, der Einlvohnerſchaft und der
Preſſe, ſowie den verſchiedenen Behörden, Körperſchaften, Banken,
Ver=
einen und Familienverbänden für die hochherzige Förderung ſeiner
Be=
ſtrebungen zu danken. Die Liſte der Spenden an Geld, Altertümern,
Ar=
chivalien und Büchern zähit über 2000 Namen aus Stadt und Land auf.
— Die erſten Gaben für die bei der Gründung des Vereins geplanten
hiſtoriſchen Sammlungen fanden in einem Zigarvenkiſtchen Unterkunft,
Juli 1896 in drei Zimmern des Feldwebelbaues (Schloß), 1901 in einem
Saale der Auguſtinerſchulle (Leonhardſtraße 2) und 1905 als „Muſeum”
i dem Hauſe Uſagaſſe 38 (heute Seminarſchule). 1908 richtete man
außerdem für die Vereinsbibliothek und das neubegründete Stadtarchib
den ſüdlichen Liebfrauentirchturm ſtimmungsvoll her. Das infolge reger
Werbetätigkeit raſche Anwachſen der Sammlungen veranlaßte jedoch die
Stadt, dem Geſchichtsverein zunächſt ſieben große Säle in den 1912—1913
vollſtändig umgebauten „Pferdeſtällen” (Häuſergeviert Haagſtraße 16) zu
überlaſſen, wohin die fortan „ſtädtiſchen Sammlungen” (Muſeum,
Stadt=
archw, Stadtbibliothek) im Sommer 1913 überſiedelten. Durch den
Kriegs=
ausbruch verzögerte ſich die 1914 beabſichtigte Eröffnung des Muſeums
bis zum 16. Mai 1920. Gine Sehenswürdigkeik und entwickelungsfähige
Volksbildungsſtätte, auf die Friedberg mit berechtigtem Stolze hinweiſen
darf. — Und noch einen zweiten wichtigen Erfolg kann der
Geſchichts=
verein buchen: Eine anfehnliche Reihe eigener Veröffentlichungen und die
eifrige Mitarbeit an auswärtigen wiſſenſchaftlichem Unternehmungen,
Zeitſchriften und Zeitungen hatten zur Folge, daß die vielfach verkannte
Bedeutung von Friedberg (in Vergangenheit und Gegentuart) nun auch
von Seiten der volkstümlichen Literatur, vor allem in den großen
maß=
gebenden Reiſehandbüchern, eine immer eingehendere Würdigung findet.
Der Fremdenverkehr wird hiendurch nicht unweſentlich geſteigert, wie der
Beſuch des Muſeums bezeugt. Aber auch der Zuſpruch aus der näheren
Umgebung Und aus Friedberg, ſelbſt hält ſich auf einer erfreulichen Höhe
(über 400 monatlich). Dasſelbe gilt für Stadtarchiv und Stadtbibliothek,
die im abgelaufenen Geſchäftsjahr (1920) 1309 Briefausgänge hatten. Es
bedarf indeſſen noch Jahrelanger zäher Arbeit und Zuwendungen jeder
Art, ehe Muſeum, Archib und Bibliothek den Anforderungen gewigen,
die man an ſie als dem gegebenen Mittelpunkt für die Erſchließung der
Wetterauer Altertums=, Geſchichts= und Landesbunde ſtellt. Immerhin
hat der Geſchichtsverein jetzt ſchon weit mehr erreichſt, als man jemals zu
hoffen wagte. — Als Feſtſchvift für die 268 Mitglieder des Vereins
ge=
laugt dieſer Tage Band IV der „Frieöberger Geſchichtsblätter”, mit 67
Beituägen zur Geſchichte von Friedberg und der Wetterau unentgeltlich
zu Ausgabe (Ladenpreis 10 Mark). Die Herſtellungskoſten verſchlangen
wiederum das Vielfache, des jährlichem Mitgliederbeitrages (2 Mark),
allein treue Freunde ermöglichten es, die der Volksbüldung, dem
Schul=
unterricht und der Wiſſenſchaft dienende 25jährige Tätigkeit des
Geſchichts=
vereins durch eine beſondere Veröffentlichung zu ehren. — „Geimatpflege‟
heißt umſer weites, erſt teilweiſe beſtelltes Arbeitsfeld und „Geimatkunde‟
die Saat, aus der die all=eimende Heimatliebe hervorkeimen muß, ohne
die es für das ſchwergeprüfte deutſche Volk keine Wiedergeburt, weder
Oſtern noch Himmelfahrt, geben wird.
Reich und Ausland.
Berlin, 30. März. Die polizeiliche Unterſuchung gegen
die Urheber des Anſchlags auf die Siegesfäule wurde heute
abge=
ſchloſſen. Die Verhafteten wurden in das Unverſuchungsgefängnis in
wieder alles in guter Oadnung. Auch der Streik neigt nach dem Sthand
der Verhandlungen ſeinem Ende zu; e3 iſt zu erwarten, daß ſpäteſtens
Montag die Awbeit wieder aufgenommen wird. Der Streik dauert mun
ſchon 13 Wochen und die Streikenden haben ſchwene Einbußen an
Lohn=
ausfall erlitten. Erreicht iſt nichts, da die Arbeiten zu dem früheren
Ver=
hältniſſen aufgenommen werden.
Landau, 30. März. Etwa 20 Schieber und
Schleich=
händler aus der Landauer Gegend, aus Maxau und aus Kurlsruhe,
die für rund 20 000 Mark Schokolade, Kaffee und Fett aus dem Elſaß
eingeführt und aus der Tabakgegend der Vorderpfalz erhebliche Mengen
Tabak über den Nheim geſchafft hatten, wurden von der
Strafkam=
mer in Landau zu insgeſamt 11 Jahren Gefängnis und 7000 Mark
Geldſtrafe verurteilt. Wegen Beihilfe zum Schmuggel erhielt ein
Eiſen=
bahnſchaffner 14 Tage Gefängwis.
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt, 31. März.
Der Oberbürgermeiſter eröffnet die Sitzung 5 Uhr 20 Minuten. Es
wird ſofort in die Erledigung der Tagesordnung eingetreten:
Nachbewilligungen.
Infolge von Lohnerhöhungen und Materialpreisſteigerungen reichte
der für Herſtellung eines Steinzeugrohrkanals in der Hobrechtſtraße
zwiſchen Oſann= und Ohlyſtraße vorgeſehene Kredit nicht aus. Es
er=
folgt Nachbewilligung der fehlenden Mittel in Höhe von 1209.56 Mark.
Die im Vorjahre angefangene Vertiefung und Befeſtigung des
Hauptentwäſſerungsgrabens auf dem Gehaborner Hoffeld ſoll nun
fertig=
geſtellt werden. Infolge Erhöhung der Arbeitslöhne iſt der genehmigte
Kredit aufgebraucht. Für die Fertigſtellung der Arbeiten ſind 115000
Mark erforderlich, deren Bewilligung zu Laſten des für
Notſtandsarbei=
ten bewilligten Zwanzigmillionenkredits erfolgt.
Barackenwohnungen.
Die in den Baracken auf dem Exerzierplatz eingerichteten Wohnungen
haben ſich bewährt. Es iſt daher beabſichtigt, in den übrigen noch
ver=
fügbaren Baracken gleichfalls Wohnungen einzurichten. Hierbei können
24 weitere Wohnungen mit einem Koſtenaufwand von etwa 348 000 Mark
geſchaffen werden. Zu dieſem Betrag wird ein Zuſchuß aus Mitteln
der produktiven Erwerbsloſenfürſorge in Höhe von etwa 50 000 Mart
zu erwarten ſein, ſo daß die Stadt nur etwa 300 000 Mark aufzubringen
hätte. Im Einvernehmen mit der Baudeputation wird der Einrichtung
der Wohnungen unter Beveitſtellung des erforderlichen Kredits zu
Laſten von Vermögensmitteln zugeſtimmt.
Der von der Stadtverordnetenverſammlung am 1. April 1920
gut=
geheißene
Fluchtlinienplan für die Nieder=Ramſtädter Straße
zwiſchen Schießhausſtraße und Böllenfalltor wurde auf Veranlaſſung des
Miniſteriums des Innern berichtigt und ergänzt. Den Abänderungen
wird zugeſtimmt.
Der Darmbach
ſoll längs des Stadtgutes Gehaborn mit einem Koſtenaufwand von
200 000 Mark als Notſtandsarbeit reguliert und befeſtigt
wer=
den. Die Verſammlung iſt damit einverſtanden.
Ankauf von Gelände.
Die Verwaltungs= und Verwertungsgeſellſchaft für Immobilien hat
das ihr gehörige, an der Ecke Eckhardt= und Schuknechtſtraße gelegene,
zirka 882 Quadratmeter große und an ſtädtiſches Beſitztum angrenzende
Gelände zum Preiſe von 23,25 Mark für den Quadratmeter zum Kauf
angeboten. Die Verſammlung ſtimmt dem Kauf zu.
Tarmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. April 1921.
Alarmvorrichtung in der Sparkaſfe.
Einrichtung einer Alarmvorrichtung, die mit der
Dienerwoh=
nung und dem Polizeiamt in Verbindung ſteht, erforderlich. Die
ent=
ſtehenden Koſten betragen 27 000 Mark, ſie werden von der Sparkaſſe
ge=
tragen. Es erfolgt Genehmigung.
Fußſteigherſtellung.
Der Fußſteigbelag vor den Häuſern Rheinſtraße 6 und 8 iſt derart
abgenutzt, daß ſeine Erneuerung dringend notwendig geworden iſt. Die
erforderlichen Mittel hierfür in Höhe von 5500 Mark werden bewilligt.
Abgelehnter Baukoſtenzuſchuß.
Ein Hausbeſitzer hat für ſeinen Wohnhausbau am Arheilger Weg
um Gewährung eines Baukoſtenzuſchuſſes im Betrage, von
8650 Mank nachgeſucht. — Das Anweſen liegt außerhalb de8
Bebauungs=
plans und die Baugenehmigung wurde damals aus 16femn Gchrunde von
der Stadt abgelehnt, von dem Kreisamt dagegen ertellt. — Das Geſuch
um Gewährung des Vaukoſtenzuſchuſſes wird abgelehnt.
Kreditnachbewilligung zur Gewährung von Baukoſtenzuſchüffen.
Auf Grund des heſſiſchen Geſetzes über die Gewährung von
Bau=
koſtenzuſchüſſen zur Förderung des Wohnungsweſens vom 9. Juli 1919
ſind durch das Heſſiſche Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt bisher an lottenburger Eiſenbahnbrücke und das Elektrizitätswerk Unter=
Baukoſtenzuſchüſſen bewilligt worden 3 099 260 Mark. Hiervon hat be= ſpree in Spandau=Ruhleben iſt für die Ermittelung der Täter
ſtimmungsgemäß die Stadt Darmſtadt ein Viertel im Retrage von die bisher ausgeſetzte Belohnung von 30 000 Mark auf 60000
774 815 Mark zu tragen. Im Voranſchlag der Sstadtkaſſe für 1920 ſind
aber zu dieſem Zweck nur vorgeſehen 600 182,75 Mark, ſo daß der
be=
iſt. Die Ueberſchreitung des Kredits iſt darauf zurückzuführen, daß die
verſchiedenen Bauvereine infolge der geſteigerten Arbeitslöhne und
bewilligten Zuſchüſſen nicht auskommen konnten. Die Nachbewilligungen
waren aber erforderlich, um die Bauten überhaupt fertigzuſtellen und ſo
die Wohnungsnot mildern zu können. Es wird beantragt, den
fehlen=
den Kredit von 174 632,25 Mark zu Laſten von Anlehensmitteln
nach=
zubewilligen.
Darlehen aus Reichsmitteln zur Schaffung neuer Wohnungen vom
amts ſind auf Grund dieſer Beſtimmungen für das laufende Baujahr für
die Stadt Darmſtadt 760 000 Mark bereit geſtellt worden. Da die
Ge=
meinde beſtimmungsgemäß ein Drittel des Reichsdarlehens, zu tragen
hat, ſo iſt ein Kredit von 254 000 Mark erforderlich. Es wird bean=
Insgeſamt landelt es ſich um einen Betuag von 429 000 Mark.
Der Betrag wird bewuillist:.
Neuwahl eives” Stiftungsvorſtenbes.
Nach den Satzungen der „Simon und Charlotte Fulda=Stifrung” iſt treten.
der Stiftungsvorſtand alljährlich neu zu wihlen. Das
Geſchäfts=
jahr der Stiftung läuft von April zu April. Im laufenden
Geſchäfts=
jahre 1920/21 gehören dem Stiftungsvorſtande an: Herr Stadtv.
Ram=
dohr als Mitglied, und Herr Stadtv. Dr. Kolb als Erſatzmitglied.
Es wird gemäß dem Antrage des Wahlvorſchlagsausſchuſſes Wiederwahl
der beiden Herren für das Stiftungsjaln 1921/22 beſchloſſen.
Neuanlage im Halleuſchwimmbad.
Zur Ermöglichung der Verwendung von Braunkohlen
für die Keſſelfeuerung des Hallenſchwimmbades war es
not=
wendig, ein Unterwindgebläſe mit elettrowotwriſchem Amtrieb
einzubauen. Die Geſamtkoſten betragen 24 293,30 Mark, die mit
Luſtim=
mung der Woogs= und Bäder=Deputation zu Laſten des Anlegekapitals
des Hallenſchwvimmbades vernechnet werden ſollen. — Die
Verſamm=
lung ſtimmt ohne Debatte zu.
Stammſche Amalienſtiftung.
Die Beſtimmungen des Teſtaments verlangen, daß die
Urterſtützun=
gen aus der Stammſchen Amalſenſtiftung in der
Darm=
ſtädter Zeitung zur Bewerbung ausgeſchrieben ſind. Wegen der
der=
zeitigen beträchtlichen Höhe der Anzeigekoſten wird boſchloſſen, daß die
Ausſchreibung für 1921 uterbleivt und die Vergebung aufgrund der
von der Wohlfahrtsdeputation und dem Wohlfahrtsamt zu
unterbreiten=
ben Vorſchläge erfolgt.
Neuwahlen zu Ausſchüffen und Dedumtionen.
Durch das Ausſcheiden von Mitgliedern ſind der Scmlausſchuß und
die Milchdeputation zu ergänzen; die Apbeſtsamts=Deputgtion iſt auf
ſchlägen des Wahlvorſchlagsausſchuſſes wird zugeſtimmt.
Erhöhung der Teuerungszuſchläge für die Beamten.
Infolge der Erböhung der Teuerungszuſchläge für die Bsaurten
ſchen Beamten vorgenommen werden, und zwar, da Darmſtodt in der
Ortsklaſſe B iſt, von 50 auf 67 Prozent. Der Geſamtaufwand beträgt
zu hoffen iſt, auf den Staat übernommen werden ſollen. — Der
Bericht=
erſtatter Stadtv. Dr. Kolb bittet, der Erhöhung zuzuſtimmen, da
netenverſammlung in einer vom Finanzausſchuß vorgeſchlagenen
Ent=
ſchließung ihrer Auffaſſung dahin Ausdruck geben, daß ſie die vom Reich
vorgenommene Regelung der Teuerungszuſchläge für unſozial hält und Mühlhauſen ſtimmten die kommuniſtiſchen Tabakarbeiter
den Oberbürgermeiſter erſucht, bei der Regierung und dem Deutſchen
Städtetag auf eine Abänderung dringen ſolle. — Stadtv. Hallſtein
winſcht, den Oberbürgermeiſter darauf zu verpflichten, dahin zu wirken,
daß alle Teuerungszulagen für alle Beomten gleichgehalten werden. —
Der Oberbürgermeiſter erblärt, daß es einer Verpflichtung nicht bedürfe,
Regelung der Teuerungszuſchläge ſei unſozial, und er ſei ſchon früher
bei den zuſtändigen Stellen für eine ſoziale Gleichſtellung eingetreten.
Ob allerdings die Zuſchläge für alle Begmten gleich ſein können, ſei ihm
nicht ganz klar. Aber ſtatt der bishevigen 14 Gruppen könnte man gans
gur nur drei Gruppen einteilen. Der Antnag des Finanzausſchuſſes
wird hierauf einſtümmig angenommen.
Beſatzungszulage für die ſtädtiſchen Arbeiter.
lungen mit dem Arbeitgeberverband Heſſiſcher Städte und dem
Ge=
meinde= und Staatsarbeiterverband zugeſtimmt, daß den ſtädtiſchen
Ar=
beitern nach folgender Berechnung eine Beſatzungszulage ausgezahlt
werden kann. Es ſollen die an den einzelnen Orten im vergangenen
Kalenderjahr bezahlten Stundenlöhne in den einzelnen Lohnepochen
ver=
glichen werden mit den in den gleichen Zeitabſchnitten von der
Reichs=
eiſenbahn an ihre Arbeiter bezahlten Stundenlöhne einſchließlich der
Beſatzungszulage. Die auf dieſe Weiſe ermittelten Unterſchiebsbeträge,
ſoweit ſie den Betrag von 72 bzw. 58 bzw. 43 Pf. pro Stunde nicht
überſteigen, ſollen für das ganze Jahr für die Einzelgruppen
zuſammen=
gerechnet werden. Da für Darmſtadt nur 55 Beſatzungstage in Betracht
kommen, muß der auf obige Weiſe errechnete Jahresbetrag in 365 Kalen= und ziehen gegen Anhalt. Im Kreiſe Liebenwerda
trei=
dertage geteilt und dann mal 55 Beſatzungstage gerechnet werden.
Außerdem iſt für die 55 Tage pro Kind eine Kinderzulage von 45,85 Mk.
zu zahlen. Die Geſſomtkoſten werden ungefähr 140 000 Mk. betragen,
wovon 80 Prozent das Neich und 20 Prozent das Land zu tragen hat.
Im übrigen ſinden die erlaſſenen Beſtimmungen des Ausſchreibens des Pleſſa wurde von den Kommniſten beſetzt, um das Heranziehen
Geſamtminiſteriums vom 20. Dezember 1920 auch für die Auszahlung
der Beſatzungszulage an die ſtädtiſchen Arbeiter ſinngemäße Anwendung, wurde heute nacht von Kommuniſten beſetzt. Die Sicherung des
Die ermittelten Beträge ergeben für die gelernten Arbeiter 123,25 Mk.,
für die angelernten 100,10 Mk., für die ungelernten Arbeiter 78,10 Mk.
und für die weiblichen Arbeiter 92,40 Mk.
Verſchiedenes.
Grundſtückgentwäfſerung, ſollen nach dem Vorſchlage des
Miniſteriums verſchiedene Aenderungen erfahren, denen ohne Debatte
zugeſtimmt wiud.
Stadtv. Hütſch gibt ſodann eine Erklärung ab über ſeine Stellung
zu dem von der ſozialdemokratiſchen Fraktion geſtellten Antrag auf
Ge=
währung von außerordentlichen Zuwendungen an die Kriegsopfer in
Höhe von 20 000 Mk. Dieſer Antrag wurde in der letzten Sitzung für
erledigt erklärt, und Stadtv. Hütſch verwahrt ſich gegen die Auffaſſung,
als hobe er dem Standpunkt der Vevwaitung zugeſtimmt, daß der
An=
trag durch die Aktion des Wohlfahrtsamtes bereits erledigt ſei. Der
Antrag bezuveckte eine ganz außergewöhnliche Zuwendung. — Der
Ober=
bürgermeiſter erklärt, daß die Begründung des Stadw. Hütſch zum
Antrag eine ſolche Annahme nicht zuließ.
Stadtv. Morgenſtern fragt nach der vor längerer Zeit
be=
ſchloſſemen Verbreiterung der Straße am Verkehrshäuschen. — Beig.
Buxbaum erwidert, daß man ausdrücklich beſchloſſen habe, mit dem
Ba Ende März zu beginnen und das geſchehe.
Stadtv. Leuſchner wendet ſich gegen eine ihm bekaunt
gewor=
dene Verfügung über die Bureauaſſiſtentenprüfung, nach der alle
Prüf=
linge, die die Stenographieprüfung nicht beſtehen, zu gewärtigen haben,
daß das Dienſtverhältnis gelöſt wird. Er wendet ſich — wie ſchon
wie=
berholt — nochmals gegen das Verlangen einer Schreibgeſchwindigkeit
von 120 Silben, was er eine Quälerei nennt. — Bürgermeiſter
Muel=
ler ſtellt die Ausführungen des Vorredners dahin richtig, daß es ſich
bei der Verfügung nicht um die Bureaugſſiſtentenprüfung handelt,
ſon=
dern um die Winterprüfung für die nichtangeſtellten Beamten, für die
Beamtenanwärter. Die Stenographieprüfung habe früher fehr gute
Epgebniſſe gezeitigt, bei den letzten Prüfungen dagegen ſehr ſchlechte.
Man mußte daher einen Nachteil in Ausſicht ſtellen, um zum Ueben
auzuſpornen. Bei der Burequaffiſtentenprüfung foll das Nichtbeſtehen behörde beſchlagnahmt. Die Düſſeldorfer Arbeiterſchaft iſt der
der Stenographieprüifung dunch eine beſſeve Leiſtung in einem anderen
Fache wieder ausgeglichen wenden könmen.
Mummer 89,
Rummel
Stabtz. Herbert verſteht den Standpunkt der Verwaltung und
Für den neu errichteten Treſorraum der ſtädtiſchen Sparkaſſe iſt die pflichtet ihm voll und ganz bei. Leider werde anderswo und im
beſpn=
deren bei der Reichspoſt nicht ſo viel Wert darauf gelegt, was er ſehr
beklagen müſſe. Gegen Kriegsteilnehmer, ſolle man aber trotz allem nicht
ſo rigoros vorgehen. — Nach witeren Bemerkungen der Stadtvo,
Leuſchner und Reeſe tritr man in die geheime Sitzung ein.
Schluß 247 Uhr.
Die kommuniſtiſchen Unruhen.
Weiteres Abflauen der Aufruhrbewegung.
Berlin, 31. März. Auch der geſtrige Nachmittag iſt in
Berlin und Umgebung ohne Zwiſchenfall verlaufen. Da,
wo noch an Dienstag kleine Teile der Arbeiterſchaft geſtreikt
haben, iſt geſtern durchweg die Arbeit in vollem Umfange wieder
aufgenommen worden. Auch geſtern verſuchten die Kommuniſten
neue Attentate zu inſzenieren, die aber verhindert werden
konnten. In die Kraftzentrale der A.E.G. in der Huttenſtraße
warf ein unbekannter Mann eine Handgranate, die aber nicht
explodierte. Zur Aufdeckung der Dynamitattentate auf die Char=
Mark erhöht worden. An der Südecke der Oranienbrücke fand
willigte Krebit um den Betrag von 174 632,25 Mark überſchritten worden geſtern vormittag eine Streife der Schutzpolizei 2 Kilogrammt
Sprengſtoffe. Zu der Aushebung des
kommuniſti=
ſchen Hauptquartiers in Halle wird gemeldet, daß die
Materialpreiſe mit den von dem Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt Sichtung der vorgefundenen Papiere das Beſtehen einer ſchon
ſeit langem vorbereiteten planmäßig angelegten kommuniſtiſchen
Kampforganiſation ergab. Faſt alle bekannten
Kommuniſten=
führer Deutſchlands ſind in den mitteldeutſchen Aufſtand
ver=
ſtrickt. Auch das Auftreten von Max Hölz iſt durch die beſchlag=
Die obenerwähnten Beſtimmungen vom 9. Juli 1919 ſind nunmehr ſ nahmten Dokumente feſtgeſtellt worden. Hölz war Anführer der
erſetzt durch die Beſtimmungen des Reichsrats über die Gewährung von / Baude in Sangerhaufen und erſtattete von dort ſeine Meldungen
nach Halle. Gefangene des Leunawerkes beſtätigten das Auftreten
10. Januar 1320. Nach Mitteilung des Landes=Aubeits= und Wirtſchafts= Hölz' und erklärten, ſie ſeien von ihm gezwungen worden, in die
rote Armee einzutreten. Nach einer Blättermeldung aus
Rem=
ſcheid kam es dort Licht an der Talſperre geſtern vormittag zu
einem lebhaften Feuergefecht zwiſchen einer Gruppe
be=
tragt, auch dieſen Betrag aus Anlehensmitteln zur Verfügung zu ſtellen, waffneter Kommuniſten und der Schutzpolizei. Dieſe machte 400
Gefangene. Wie die Voſſ. Ztgl aus Hamburg meldet, ſind
nach Unterdrückung des kommuniſtiſchen Putſches zahlreiche
Ar=
beiter aus der kommuniſtiſchen Partei ausge=
Die preußiſche Regierung gibt über die Entwicklung, die zu
dem Kommuniftenaufſtand führte, in der nächſten Zeit eine
Denkſchrift heraus.
Der Berliner Lommuniſtenführer, Elektrizitätsarbeiter
Wilhelm Sylt, wurde heute morgen wegen Aufruhrs von
der Kriminalpolizei feſtgenommen und auf das Polizeipräſidium
gebracht. Als er auf dem Polizeigefängnis dem
Kriminalkom=
miſſar zur Vernehmung vorgeführt werden ſollte, ſchlug er dem
begleitenden Beamten mit der geballten Fauſt ins Geſicht und
verſuchte, die Ueberraſchung des Beamten auszunutzen und zu
flüchten. Der Beamte gebrauchte ſeine Waffe und ſchoß. Die
Kugel drang in den Rücken, durchbohrte den Körper und trat
auf der rechten Bruſtſeite heraus. Sylt wurde ſofort vom
Kreisarzt Medizinalrat Lindemann unterſucht. Die Verletzung
iſt zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich, da weder Herz noch
Lunge getroffen ſind.
Heute nacht wurde das Kraftwerk Hegermühle bei
Eberswalde von bewaffneten Banden angegriffen, die auf
die Leute des Werkes Gewehrfeuer richteten, um ſich gewaltſam
Eintritt in das Werk zu verſchaffen. Der Angriff wurde von der
eigenen Belegſchaft abgeſchlagen.
Die Meldeſtelle beim Magdeburger Oberpräſidenten teilt mit:
In Schkeuditz (Regierungsbez. Merſeburg) wurde die Arbeit
Grund der Ortsſatzung für das Arbeitsgont neu zu bilden. Den Vor= heute eingeſtellt. Es treiben ſich dort bewaffneten
Ban=
den umher. Der Verkehr der elektriſchen Bahn Leipzig—
Schkeu=
ditz wurde wegen des Streikes eingeſtellt. In Bitterfeld
herrſcht Ruhe. In Zſchornewitz fand heute morgen eine
des Reichs und des Staates müſſen die Erhöhungen auch für die ſtädti= Abſtimmung über den Streik ſtatt. 600 Stimmen waren gegen
und 200 für den Streik. Die Wiederaufnahme der Arbeit iſt im
Gange. In Halle iſt das Bild unverändert. Der wilde Streik
2 360 000 Mk., davon 1070 000 Mk. für die Schule und Polizei, die, wie geht weiter. In Liebenwerda hat ſich die Lage zugeſpitzt.
Die Arbeiter verſehen ſich von neuem mit Waffen und beſetzten
mo vor keiner anderen Wahl ſtehe. Gleichzeitig folle die Stadwverord= heute vormittag die Millygrube, deren Direktoren ſie verhafteten.
Um 2 Uhr war beabſichtigt, ſämtliche öffentlichen Gebäude im
Ländchen zu beſetzen und alle Lebensmittel zu requirieren. In
mit großer Stimmenmehrheit gegen den Generalſtreik. In
Ohr=
druf, Sömmerda und Langenſalza herrſcht Ruhe.
Die Eiſenbahndirektion in Erfurt hat 22 ſtreikende Arbeiter
entlaſſen. Außer in zwei Betrieben wird in Erfurt überall
ge=
da er früher ſchon erklärt habe, die von Norddeutſchland angeordnete arbeitet. Wiehe bei Artern wurde heute von 150 Kommuniſten
beſetzt. Der Pfarrer und der Bürgermeiſter wurden verhaftet
und ſollen gegen ein Löſegeld von 100 000 Mark freigelaſſen
wer=
den. Die Läden und die Poſt ſollen geplündert worden ſein. Der
Kirchturm iſt mit einem Maſchinengewehr beſetzt.
In Weſteregeln im Kreiſe Wanzleben fand ein
bedeu=
tender Dynamitdiebſtahl ſtatt. Der größte Teil des
Dynamits wurde durch eine fliegende Kolonne der Schutzpolizei
Wie Beig. Delp mitteilt, hat die Staatsregierung nach Verhand= wieder aufgefunden. 20 Perſonen wurden feſtgenommen,
dar=
unter auch einige Oeſterreicher. In den Leunawerken
herrſcht Ruhe. Es treiben ſich noch zwei Banden herum, die eine
öſtlich von Halle, die andere im Unſtruttal. Die letztere wird
be=
reits verfolgt. Vei einer Unternehmung verloren die
Aufſtän=
diſchen in der Nähe von Wiehe 15 Tote und 13 Gefangene. Es
wurden mehrere Laſt= und Perſonenkraftwagen erbeutet. Die
Schutzpolizei hatte keine Verluſte. Auch bei einem Unternehmen
gegen Querfurt wurden von einer Bande noch 22 Perſonen
feſtgenommen. Die Verſprengten rotteten ſich wieder zuſammen
ben die Anarchiſten ihr Unweſen, hauptſächlich in Bockwitz und
Mückenberg. Sie requirieren und plündern. Drei
Guts=
beſitzer wurden verſchleppt. Die Eiſenbahnbrücke
Mückenberg=
von Truppen zu verhindern. Das Kohlenwerk Plötz bei Wettin
Betriebes wird durch die Techniſche Nothilfe und die
Schutzpolizei durchgeführt. In Halle herrſcht Ruhe. In
„Naundorf hielt eine Bande einen Perſonenzug an und
plün=
derte die Neiſenden aus. Die Verfolgung der Bande wurde in
Die ſchon vor längerer Zeit beſchloſſenen Vorſchriften über die Wege geleitet. Auch Löbejün wurde von einer Bande
geplündert. Unter den Gefangenen befinden ſich Ruſſen,
Oeſterreicher, Marokkaner und Algerier. Die
Verluſte der Kommuniſten allein bei der Einnahme des
Leuna=
werkes betragen 30 bis 40 Tote und 52 Verwundete.
Es liegen noch folgende Einzelmeldungen aus den
verſchie=
denen Aufſtandsgebieten vor:
Induſtriegebiet.
Köln, 31. März. (Wolff.) Verbrecheriſche Elemente
ver=
ſuchten in der vergangenen Nacht die vor einigen Jahren erbaute
große Eiſenbahnbrücke bei Sonnborn mit
Dyna=
mit zu ſprengen. Zum Glück mißlang das Vorhaben.
Die von der Schutzpolizei an der Brücke vorgefundene Büchſe
mit Dynamit war ausreichend, um die Brücke vollſtändig zu
zer=
ſtören. Von den Verbrechern fehlt noch jede Spur.
Düſſeldorf, 30. März. (Wolff.) Da die Kommuniſten
angekündigt hatten, ſie würden heute morgen die Arbeitswilligen
aus den Betrieben holen, hatten die Arbeiter Maßnahmen
ge=
troffen, um dem Terror vorzubeugen. Auch von der Polizei
wurden Vorkehrungen getroffen. In der Nacht hatten die
Kommuniſten Plakate angeſchlagen, in denen zum
General=
ſtreik und zum Bündnis mit Sowjetrußland
aufge=
fordert wurde. Die Plakate wurden von der franzöſiſchen
Be=
ſatzungsbehörde heute morgen entfernt. Die geſtrige Nummer
der hier erſcheinenden „Freiheit” wurde von der Beſatzungs=
Streikparole bis auf ganz verſchwindend kleine Teile nicht
ge=
folgt. Nur bei der Firma Schöndorff A.G. fehlen von 1200 Ar=
10
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Mifte
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Rummer 89.
beitern 400. Die Firma hat die fehlenden Arbeiter ſofort
ent=
laſſen.
Norddeutſchland.
Bremen, 30. März. (Wolff.) Dem von den
kommuwiſti=
ſchen Arbeitern geſtern nachmittag über die Aktiengeſellſchaft
Weſer verhängten Generalſtreik iſt von den übrigen
Arbei=
tern keine Folge geleiſtet worden. Mehr als die Hälfte der
ganzen Belegſchaft iſt heute morgen zur Arbeit erſchienen. Zu
neuen Gewalttätigkeiten kam es nicht. Auch auf den übrigen
induſtriellen Betrieben Bremens erfuhr die Arbeit keine Störung.
Hamburg, 30. März. (Wolff.) Die Werft von Blohm
u. Voß zeigt die Wiederaufnahme des
Arbeits=
betriebes auf der Werft ab 1. April wieder an.
Sachſen.
Delitzſch, 31. März. (Wolff.) Die Delitzſcher Zeitung
berichtet, daß der Ort Gröbers geſtern nachmittag 4 Uhr von
den roten Banden kampflos geräumt turde. Sie
zogen ſich in die Gegetſd von Gaetz und Dammendorf zurück, wo
ſie ſich verſchanzten und plündernd und raubend umhertreiben.
Der Gemeindevorſteher in Roetzſchgen wurde von ihnen
erſchoſ=
ſen. Die Schutzpolizei und Reichswehr von Halle, Bitterfeld und
Dalitzſch ſind im Anmarſch.
Nach einem Privattelegrau des Berbiner Tagebbauts
hat=
ten die Kommuniſten Nachricht von der Aushebung ihres
Auf=
ſtandsherdes in Gröbers erhalten, worauf ſie ſich zurückzogen.
Auf dem Rückzuge zerſtörten ſie alle Telephonleitungen, auf dem
Gute Gaetz plünderten die Aufrührer und ermordeten den
Guts=
beſitzer. Sie verſuchen jetzt die Landarbeiter in den Streik zu
hetzen.
Thüringen.
Weimar, 30. März. (Wolff.) Das Preſſeamt in
Thü=
ringen teilt mit: Bis jetzt hat die Staatsregierung in
Thü=
ringen die Preſſefreiheit bis zum Aeußerſten
hoch=
gehalten und manche Blätter ſich reſtlos austoben laſſen, weil
ſie dem geſunden Sinn der Bevölkerung durchaus vertraut.
Einige Zeitungen aber haben mi der Preſſefreiheit einen ſo
un=
erhörten Mißbrauch getrieben, daß das Maß zum Ueberlaufen
voll iſt. Die Staatsregierung kann dieſem Treiben nunmehr nicht
länger ruhig zuſehen, ſondern wird, ſofern eine Aenderung zum
Beſſeren nicht eintritt, mit den ſchärfſten Maßnahmen vorgehen.
Jena, 30. März. (Wolff.) Die Arbeiterſchaft der Firma
Karl Zeiß hat heute früh die Arbeit wieder geſchloſſen
auf=
genommen. Der Antrag der Kommuniſten, im Betriebe eine
Abſtimmung über den Generalſtreik vornehmen zu laſſen, wurde
vom Betriebsrat glatt abgelehnt. Auch die kleineren Teilſtreiks
ſind verpufft.
Bayern.
Nürnberg, 30. März. (Wolff.) Die Kommuniſten
fan=
gen auch in Nordbayern an ſich zu regen. In Nürnberg
wurden Flugblätter und Handzettel verteilt, worin zum
Generalſtreik und zur Verhinderung von Waffen=, Munitions=
und Truppentransporten nach Mitteldeutſchland aufgefordert
wird. Der Bezirksvorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei
Frankens ruft die Arbeiterſchaft auf, den Moskauern nicht die
Kaſtanien aus dem Feuer zu holen, ſondern geſchloſſen in den
Betrieben zu bleiben. Heute vormittag wurde das kommuniſtiſche
Organ „Der Weckruf” verboten.
Schleſien.
* Breslau 30. März. Der Aktionsausſchuß der
Ver=
einigten Kommuniſtenpartei in Breslau wurde geſtern
nachmit=
tag verhaftet, ebenſo wegen Beihilfe zum Landesverrat
eine Anzahl Flugblattverteiler dieſer Partei, die ein Flugblatt
mit der Aufforderung zum bewaffneten Aufruhr und zur
Be=
ſetzuug der Betriebe uſw. verteilten.
Wie die Schleſiſche Zeitung meldet, brachte geſtern abend
10 Uhr auf der Bahnſtrecke Schweidnitz — Königzelt
in der Nähe der Station Bunzelwitz ein Eilgüterzug eine
Sprengladung, die anſcheinend für den kurz nachher
paſ=
ſierenden Zug Kamenz—Königszelt beſtimmt war, zur
Ent=
ladung. Der Schaden war gering. Um 3 Uhr morgens war
der Schienenweg ſoweit wieder hergeſtellt, daß der Verkehr
wie=
der aufgenommen werden konnte. Die Eiſenbahndirektion ſetzte
eine Belohnung für die Ergreifung der Täter aus.
Oftpreußen.
Wehlau, 31. März. (Wolff.) Der Wehlauer Zeitung
zu=
folge wurde in Goldbach in der vergangenen Nacht ein Sohn
des Beſitzers Thiel von den Kommuniſten erſchoſſen. Auch
wurden in der Nähe von Goldbach vergangene Nacht verſchiedene
Telegraphenſtangen abgeſägt. Der Kleinbahnzug nach Labiau
mußte verſchiedentlich anhalten, bis die Telegraphenſtangen und
=drähte vom Gleis entfernt waren.
Die Verluſte der Schutzpolizei in Mitteldeutſchland.
Berlin, 31. März. (Wolff.) Wie die Blätter mitteilen,
hat die Schutzpolizei bei der Unterdrückung der Unruhen in
Mitteldeutſchland bis heute 34 Tote darunter 3 Offiziere, 50
Verwundete darunter zahlreiche Schwerverletzte, zu
ver=
zeichnen. In dem Aufſtandsgebiet wird jetzt von der
Schutz=
polizei eine durchgreifende Säuberungsaktion
durchgeführt. Es werden Hausſuchungen veranſtaltet und
nach den ſchuldigen Aufrührern wird gefahndet.
Deutſche Kommuniſten auf der Flucht
nach Rußland.
Berlin; 31. März. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Die Londoner Morning Poſt meldet aus Riga: Hier
ſind am Diensdag etwa 40 deutſche Kommuniſten
einge=
troffen, die ſich auf der Flucht vor den deutſchen Behörden
beſin=
den. Sie reiſen am nächſten Tage nach Moskau weiter. Der
Rigaiſchen Zeitung zufolge ſind ſie im Beſitze von Päſſen der
Berliner Bolſchewiſtenvertretung.
Mahnung der Reichsregierung an Bayern wegen
Entwaffnung der Einwohnerwehren.
Berlin 31. März. (Wolff.) Amtlich. Von den in den
Pariſer Entſchließungen geſtellten Friſten für die
Ent=
waffnung der Einwohnerwehren läuft die nächſte
heute ab. Die Reichsregierung nahm, nachſbem ihre
Einwendun=
gen von der Entente zurückgewieſen worden waren, mit Rückſicht
auf die Beſtimmungen des Friedensvertrages und die
inter=
nationale Lage den Süandpunkt ein, daß die Enuwaffnung der
Einwohnerwehren friſtgemäß durchzuführen iſt. Im ganzen
Reiche wird es auch möglich ſein, die Friſt vom 31. März, die ſich
auf die Ablieferung von ſchweren Waffen und eines Teils der
leichten Waffen bezieht, innezuhalten. Nur Bayern ſcheint in
Verzug zu bleiben. Um den Widerſtand gegen die jetzt fällige
Waffenabgabe durch die Einwohnerwehren in Bäyern zu
beſei=
tigen, hat die Reichsregierung am 23. März nochmals durch ein
vom Vizekanzler Dr. Heinze perſönlich überbrachtes
Schreiben bei der bayeriſchen Regierung die ernſteſten Schritte
undernommen. Es hat die Gründe ausgeführt, aus der die
Reichsregierung die weitere Durchführung der Entwaffnuung der
Einwohnerwehren trotz aller Bedenken für notwendig hält
und erſuchte die bayeriſche Regierung dringend, der von den
ver=
faſſungsnäßigen Organen der deutſchen Regierung verfolgten
Politik, die von allen anderen Ländem einhellig als notvendig
anerbannt iſt und durchgeführt wird, durch poſitives Mitwirken
bei der Entſpaffnung, die Bahn zu ebnen, da nach der deutſchen
Behördenorganiſation die Endwaffnung ohne ſolche poſitive
Mit=
wirkung der bayeriſchen Behörden nicht durchgeführt werden
könne.
An dem Tage, an dem das Schreiben überreicht wurde, brach
der Aufſtand in Mitteldeutſchland in ſchwerer Form
aus. Die Reichsregierung ließ durch ihren Vertreter der
Münche=
ner Regierung ſofort erklären, daß die Reichsregieung dieſes
Aufſüandes wit den ordentlichen Organiſationen — Schutzpolizei
Geite 5.
und Reichswehr — Herr werden werde, daß alſo auch dieſe
Be=
wegung die Zurückhaltung des jetzt fälligen Teiles, der
Entwaffmng der Einwohnerwehren nach Auffaſſung der
Reichs=
regierung nicht notwendig mache. Die jüngſten Ereigniſſe
ga=
ben brotzdem, vor allem wegen der hervorgetretenen Mängel in
der Bewaffnung der Schutzpolizei, dem Widerſtreben in
bayeriſchen Bevölkerungskreiſen neue
Nah=
rung. Eine endgültige Aeußerung der bayeriſchen Regierung
liegt noch micht vor. Die Reichsregierung hält gegemüber der
bayeriſchen Regierung au dem Standpunkt feſt, daß die fällige
Waffenabgabe der Einwohnerwehren durchzuführen iſt.
Sie ließ dementſprechend auch durch den Reichskommiſſar für
Entwaffnung die erforderlichey Anordnungen weitergeben. Die
Mängel in der Organiſacion und Bewaffnung der
Schutzpo=
li zei müſſen gutch nach der Auffaſſung der Reichsregierung
aus=
geglichen werder, da dieſer verſtärkte Schutz nicht nur für
Ba=
hern, ſonöern für ganz Deutſchland erforderlich iſt. Die
Zurück=
haltung der ſchweren Iaffen und Maſchinengewehre bei den
Einwohizerwehren in Bayern jedech iſt nach Auffaſſung der
Reichsregierung kein geeignetes Mittel, um dieſe oder
andere Verbeſſerungen für ganz Deutſchland zu erreichen.
Die Meldung eines Berliver Blattes, daß Vizekanzler Heinze
und Peters ohne amtlichen Auftrag in München waren,
iſt nach dem Vorſtehenden unrichtig.
Neue Beratungen der Alliierten.
Die Entſcheidung über Oberſchleſien.
Berlin, 21. März. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Der Matin meldet: Ueber die neuen
Sank=
tionen gegen Deutſchland werden die alliierten
Staats=
männer in der letzten Aprilwoche in Paris zuſammentrefſen.
In dieſer Konferenz wird auch die Entſcheidung über
Ober=
ſchleſien fallen. Die Nachrichten der dißlomatiſchen Vertreter
in Berlin haben nur noch geringe Hoffnung, daß die Deutſchen
von ſich aus eine Fortſetzung bzw. Wiederaufnahme der
Lon=
doner Verhandluugen beantragen werden.
Der Reichskohlenrat zur Lage der
Kohlen=
wirtſchaft.
Berlin 21. März. (Wolff.) Der Reichskohlenrat
trat heute im Hauſe des Vereins deutſcher Ingenieure zu einer
Vollverfammlung zuſamunen, woran 48 ſeiner 60
ſtimmt=
berechtigten Mitglieder teilnahmen. Die Hauptpunkte der
Ta=
gesordnung betrafen die Lage der Kohlenwirtſchaft
und die Stellutngnahme zur Kohlenpreispolitik der
Re=
gierung. Der Geſchäftsführer, Geveraldirektor Köngeter,
er=
ſtattere Bericht über den Stand der Kohlenwirtſchaft.
Staats=
ſekretär Hirſch betonte, daß die Endwicklung der Kohlenwirtſchaft
eir Erfolg geweſen ſei. Die Steinkohlenproduktion ſei gegen
1910 um 40 Prozent, die Braunkohlenproduktion ſogar gegen den
Friedensſtand um 40 Prozent geſtiegen. Dies wurde durch die
Vermehrung der Belegſchaften um über 225 000 Köpfe erzielt.
Wohl kein Volk der Welt habe in dem ſchwerſten Beruf ſo
Be=
deutſames geleiſtet und eine ſo gewaltige Umgruppierung von
Menſchen vorgenommen, und damit eine Bereitwilligkeit
bekun=
det, die Laſten des Friedens auf ſich zu nehmen.
Produk=
tionsförderung und Verbraucherſchutz ſeien die
Forderungen des Tages. Redner ſchloß: unſere Exportinduſtrie
darf ſich nicht länger auf Valurtaſchwankungen einſtellen, ſie muß
wieder nach Leiſtungen konkurrenzfähig werden. Sie muß daher
die Selbſükoſten entſprechend einkalkulieren. Die Entente
er=
hielt bis heute 24 Millionen Tonnen Kohlen. Das hatte
zur Folge, daß bei uns Arheitsloſigkeit aus
Kohlen=
mangel herrſcht, während in England
Arbeitsloſig=
keit wegen des Ueberfluſſes an Kohle herrſcht und in
Frankreich die Verhältniſſ ähnlich liegen. Der Weg der
plyumpen Materiallieferung muß venlaſſen und an ſeine Stelle der
freie Vertrag und die Bezahlung geſetzt werden, ſodaß
Deutſch=
land, ftatt Naturallieferungen machen zu müſſen, in der Lage
wäre, Geldzahlungen zu leiſten. Der Reichskohlenrat ſtinmte der
Ergänzumg der beſtehenden Beſtimmungen zu, wonach dem
Reichskohlenkommiſſar die Möglichkeit gegeben werden ſoll, den
Schleichhandel mit Breunſtoffen inſofern wirkſamer zu bekämpfen,
als in Zukunft auch ſchon Angebote unter die Strafbeſtimmungen
fallen ſollen. Nach kurzer Ausſprache wurden die vom großen
Ausſchuß feſtgeſetzten Beſtimmungen über die Regelung der
Brennſtoffeinfuhr angenommen, nachdem der
Reichskohlenkom=
miſſar möglichſt Berückſichtigmg der berechtigten Wünſche des
freien Handels zugeſagt hatte.
Das Defizit der Reichspoſt.
Berlin 31. März. (Wolff.) Wie die Abendblätter
mel=
den, wird das Defizit der Reichspoſt in einer amtlichen
Denkſchrift im ordentlichen Haushalt für das Jahr 1920 auf
etwa 3 Milliarden Mark geſchätzt. Die Urſache des
Fehl=
betrages liegt nicht in dem Zurückbleiben ber Einnahmen,
ſon=
dern in der außerordentlichen Steigerung aller
Ausgaben. Die perſönlichen Ausgaben allein ſind von rund
532 Millionen im Jahre 1914 auf 2421 Millionen Mark im Jahre
1919 geſtiegen. Eine weitere Steigerung war durch die
Ver=
mehrung des Perſonals bedingt, das ſich von 1913 bis jetzt um
256 000 auf 385 000 Köpfe erhöhte. Die Sachkoſten erhöhten ſich
von 214 Millionen im Jahre 1913 auf 1400 Millionen Mark im
Jahre 1920. Die Ausſicht auf eine Beſeitigung des
Fehl=
betrages wird als nicht vielverſprechend bezeichnet, da Bedenken
gegen weitere Gebührenerhöhungen beſtehen. Das Gleichgewicht
im Haushalt der Poſt= und Telegraphenverwaltung ſei erſt nach
dem allgemeinen wirtſchaftlichen Umſchwung wieder herzuſtellen.
Aus dem Saargebiet.
Saarbrücken, 31. März. (Wolff.) Ab 1. April tritt der
beſondere Vertrag zwiſchen Frankreich und dem Saargebiet in
Kraft. Danach gelten erſtens Briefſendungen jeder Art
einſchließ=
lich Einſchreibe= und Wertſendungen im Verkehr mit Frankreich,
Korſika, Andorra, Monaco, Algerien, Tunis, Franzöſiſch
Ma=
rokko und den franzöſiſchen Kolonien nach dem inneren
Saar=
landtarif; zweitens der Poſtanweiſungsverkehr nach den
bezeich=
neten Gebieten ausſchließlich Tunis, Marokko und den Kolonien
bis zum Betrage von 1000 Franken zu den Inlandsgebühren
(in beiden Nichtungen nur in Fvanken auszuſtellen), Poſtaufträge
und Briefnachnahme zu den Inlandgebühren; drittens:
Tele=
grame ebenfalls zu den ſaarländiſchen Inlandsgebühren.
Ab 1. April iſt von jedem Inhaber eines
Fernſprech=
anſchluſſes ein einmaliger Betrag von 600 Mark für jeden
Ortsanſchluß und von 150 Mark für jeden Nebenanſchluß zu
zah=
len. Die Bedräge ſind in einer Sume zahlbar, oder auf
An=
trag in vierteljährlichen Raten. Sie werden mit 4 Prozent
ver=
zinſt und bei Aufgabe des Anſthluſſes wieder zurückgezahlt.
Die Lage in Ungarn.
Einſtellung des öſterreichiſchen Eiſenbahnverkehrs nach Ungarn.
Berlin, 31. März. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Heute früh meldet die engliſche Preſſe, daß die Note
der Alliierten an die ungariſche Regierung geſtern abend
noch nicht abgegangen iſt. Die Vorgänge in Ungarn würden
nur dann zu einem Eingreifen führen, wenn das ungariſche Volk
nicht durch freie Abſtimmung, ſondern durch neue Gewalttaten
die Königsfrage zu erledigen verſuchen ſollte.
Aus Wien wird heute 5.20 Uhr gemeldet: Eine
Extpaaus=
gabe der Reichspoſt, nachmittags 4 Uhr, dementiert ſchärfſtens
eine Nachricht des Wiewer Tageblatts und der Neuen Freien
Preſſe über die Ausrufung der Militärdiktatur in
Stein=
amanger. Auch die ungariſche Geſandtſchaft erklärte der
Reichs=
poſt zuſolge, eine ſolche Nachricht nicht ausgegeben zu haben.
Heute mittag wurde der Eiſ enbahnverkehr mit
Un=
garn eingeſtellt, der Telegraph= und Fernſprechverkehr iſt
noch nicht wieder aufgenomen worden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 31. März. (Wolff.) Der Reichspräſident
er=
klärte ſich bereit, das Ehrenpräſidium der Deutſchen
Gewerbeſchau München 1922 zu übernehmen. Dem
Ehrenpräſidium gehören weiter an: der bayeriſche
Miniſterpräſi=
dent v. Kahr, der Reichstagspräſident Löbe, der bayeriſche
Landtagspräſident Königsbauer, der Präſident des
Reichs=
wirtſchaftsrats Edler v. Braun und der erſte Bürgermeiſter
von München Schmidt.
Berlin, 31. März. (Wolff. Halbamtlich.) Der zum
Staats=
ſekretär im Reichsverkehrsminiſterium ernannte Miniſterialrat
Kumbier, erhielt die neugeſchaffene Stelle des techniſchen
deren Leitung Miniſterialdirektor Anger erhielt, und eine
be=
triebsmaſchinentechniſche Abteilung, in der die Angelegenheijen
des Maſchinendienſtes und die Frage der Brennſtoffwirtſchaft
und der (lektriſierung der Eiſenbahn bearbeitet werden. Die
Leitung der Abteilung wurde dem bisherigen Präſidenten des
Eiſenbahnzentralamtes Gutbrod übertragen.
Koblenz, 31. März. (Wolff.) Auf Betreiben der
Reichs=
regierung hat die badiſche Regierung den Amerikanern Naef
und Fimmer die wegen Ueberfalles auf Bergdoll in
Eberbach zu einer Freiheitsſtrafe verurteilt waren, die
Straf=
unter der Vorausſetzung weiteren Wohlverhaltens erlaſſen. Nacf
und Zienmier werden unverzüglich aus dem Gefängnis
ent=
laſſen werden und nach Koblenz zurückkehren.
Plauen, 31. März. (Wolff.) In Falkenſtein und Umgegend
und inr Göltzſchtal tourden geſtern nachmittag mehrere kräftige
Erdſtöße wahrgenommen, von denen der Letztere länger
dauerte.
Spiel, Sport und Turnen.
* 1. Darmſtädter Fußballverein 1912. Reſultate vom
1. Oſierfeiertag: 1 b Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft Spielvereinigung=
Wiesboden 0:3. 2. Maunſchaft gegen 2. Mannſchaft Spielvereinigung=
Wiesbaden 3:0. 1. Schm. gegen 1. Schm.=Griesheim 2:2. 2. Schm. gegen
2. Schm.=Griesbeim 1:2 (abgebrochen). Aon kommenden Sonntag ſind
ſämkbiche Mauſchaften ſpielfrei, da die meiſten Spieler zu dem Treffen
des deurſchen Meiſters 1. F.=C. Nürnberg gegen Wardhof nach dort
fah=
ren. Am Samstag abend 8 Uhr findet im Vereinslokal unſere jährlich
ſtartfindende Generalverſammlung ſtatt, die in dieſem Jahre
ſehr wichtige Punkte zu erledigen hat. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
* F.=C. Germania 06=Arheilgen. Am Karfreitag ſtaud
die 1. Mannſchaft Germanias den Ligareſerven der Stuttgarter Kickers
(ſüdlicher Schwarzwaldgau) auf dem Germanjaplatz. Trotz größtenteils
überbegenem Spiel ging dasſelbe durch Auslaſſen der ſchönſten Chancen
ebenfalls für Germania verloven. Troſſingen ſiegte mit 3:1. Halbzeit
0:1 für Germania. Die 2. Mannſchaft Germanigs ſpielte am 2. Feiertag
in Wolfsfehlen gegen Chattia 1. Mannſchaft 2:2.
* Turnverein Noßdorf. Am 1. Oſterfeiertag war die 1.
Fußballmannſchaft der Turngemeinde Traiſa in unſerem Orte anweſend,
welche bei ihrem Scheiden einen ſehr guten Eindruck hinterließ.
Trotz=
dem die hieſige Spielmannſchaft vor kurzer Zeit ins Leben gerufen wurde,
ſo zeigte dieſelbe doch anfangs ein ſtarkes Gegenſpiel, mußte ſich aber
bald vor der Gäſtemannſchaft beugen. Reſultat 1:1. Schiedsrichter hätte
beſſer ſein dürſen.
* Turngemeinde Traiſa. Das am Karfreitag gegen Nieder=
Ramſtadt (Turnverem) ausgekragene Wettſpiel endete mit dem Refultat
4:2, Halbzeit 2:1 für Traiſa.
* Sportverein Darmſtadt im Saargebiet. Nach
er=
folgreichem Verlauf der Feiertagsſpiele unterminmt die Ligamannſchaft
Sportvereins für konmenden Sonntag eine Reiſe ins Saargebiet. Zwei
Spiele gelangen zumm Austrag, und zwar am Samstag gegen den F. V.
06=Völklingen und am Sonntag gegen die wohl zur Zeit beſte
Ligamannſchaft des Saarkreiſes, den Sportklub Saar=Sagrbrücken.
Soan”, die alte Heimat unſeres Mättelläufers, des Repräſentativen
Dr. Neu, der den Hauptteil der Erfolge ſeiner friiheren Mannſchaft für
ſich beanſpruchen barf, tritt an dieſem Tage erſtmals gegen ſeine alten
Vercinsſarben an. Das Scarbrückener Sportpublikum dürfte dieſer
Begegrung ganz beſonders großes Intereſſe entgegenbringen. Nicht
minder verfolgt man den Ausgang dieſer beiden Troffen in Darmſtadt.
— In Darmſtadt dürfte das Spiel der Ensgraber=Mannſchaft gegen den
Miltenberger Spielverein von größter Bedeutung ſein.
* Nationales Meſſe=Wettſchwimmen und =
ſprin=
gen in Frankfurt a. M. Die Sportvereinigung Sachſſenhauſen 03
veranſtaltet alljährlich anläßlich der Internationalen Frankfurder
Früh=
fahrsmeſſe ein Nationales Meſſe=Wettſchwimmen und =
ſprin=
gen (erſtmalig am 16. und 17 April 1921), dem i den deutſchen
Schwimmerkreiſen großes Intereſſe entgegengebracht wird, zumal auf
dem Feſte auch Sprungwettkämpfe ausgetvagen werden, die in den
letz=
ten Jahren ſehr vernachläſſigt wurden. — Die Ausſchreibung, die
be=
reits vor einiger Zeit erſchienen iſt, enthält eine Fülle von Wettkämpfen
für Damen, Jugend, Junioren, Ermmterungskämpfer und Senioren,
die wohl ſtark beſetzt werden dürften. Es ſind ferner ſieben Staffel=
Wettkämpfe ausgeſchrieben worden, für die von Gönnern Waren=
Wanderpreiſe zur Verfügung geſtellt wurden. Sämtliche
Wander=
preiſe ſind dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen. Für die
Geſell=
ſchafts=Waſſerballſpiele iſt zu hoffen, daß auch hier Vereine mit guten
Mannſchaften teilnehmen, und wäre es nur zu begrüßen, wenn der
deutſche Meiſter von 1920, „Nikar”=Heidelberg, hierzu antreten würde.
Schluß des redaktionellen Teils.
An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht für jeden Monat
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen, die Gelder bis
ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere verehrl. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſprechen der Trägerinnen zu erledigen, damit
die Ablieferung bis zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
(2137a
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinds
Hauptſhnagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 1. April. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Samstag, den 2. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
— Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Eottesdienſt in der Synggoge der Iſrgelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 2. April. Vorabend 6 Uhr 15 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm, 4 Uhr 00 Min. — Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Nachm. 6 Uhr
15 Min.
Wetterausſichten für Freitag.
Wolkig, trocken, mild, Süidweſtwind.
Tageskaleuder.
Landestheater, Anfalig 7 Uhr, Ende 10 Uhr (D 24, Sondermicte
Serie IVT): „Ein Mastenball”
Deutſche Volkspartei: Oeffentliche Verſamlungen um 8 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz und im Saalbau.
Monatsverſammlung des deutſchen und öſterr. Alpenvereins um
8½ Uhr im Reſtaupant Sitte.
Leitung: Dr. Dtv WValdgeſtel. Verantwortlich für den leitenben politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Ottu WBaldaeſtel; für Heſſiſche Politik und den
Lruc und Verlag: L. C. Wirtch ſiche Bofbenchdrnckerel. Sämelich in Dormſtadt.
— Für den redaktionellen Leil beſtimmte Mittenlungen ſind an die Nebaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige bonorarſorderungen ſind beizufügen” nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 1. April 1921.
Seite 6
Familiennachrichten
Frau
Rummer 89.
Anna Oertling
Siegtried Choinanus
geben ihre Verlobung bekannt.
Darmstadt, Olbrichweg 6
Ostern 1921.
Augsburg
A..
WILLI KONIG
ELSE KONIG
geb. Vetter
VERMAHLTE
Zeitz
Darmstadt
Landwehrstr. 35
März 1921.
A55
Ihre am Samstag, den 2. Aprü 1921,
mittags 1/,1 Uhr, in der
Martins-
ktrche stattfindende TRAUUNG
be-
ehren sich anzuzeigen
Frieda Knöpp
Heinrich Alfred Fritz
Kiesstr. 114.
Keanichteigerstr. 35.
A3
Stndienrat Wilty Kaftenberger
u. Frau Else, geb. Beckenbach
zeigen ihre Vermählung an.
ſtatt jeder beſonderen Anzeige.
Nach längerem, ſchwerem Leiden entſchlief
heute mittag meine liebe Gattin, unſere
Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwieger=
mutter, Schwägerin und Tante
Johanna Geppert
geb. Wüft
im 59. Lebensjahre,
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30, Märy 1921.
Die Beiſetzung erfolgt Samstag, den 2. April,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Wald=
(*12911
friedhofes aus.
Darmstadt, den 31. März 1921.
Statt Karten.
August Nahm
Gretel Nahm
geb. Dintelmann
VERMAHLTE
Heabach (Hessen), 31. März 1921.
Asss *
Hür die uns gelegentlich unserer Sif- V
bernen Hochzeit in so reichem
Maße dargebrachten Aufmerksamkeiten
sagen wir auf diesem Wege aufrichtigen
Dank.
Peter Freudenberger u. Frau
Gertrude, geb. Gerhard.
Darmstadt, den 31. März 1921
Rundeturmstr. 7.
(4012 6
Bcnnee
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
traurige Nachricht, daß unſer lieber, guter
Bruder, Schwager und Onkel
Herr Philipp Schul
am Mittwoch nachmittag nach kurzem,
ſchwerem Krankenlager im Alter von 36
Jahren ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie W. Geyer
A. Schul
B. Schul
J. Rühl
„ W. Schul.
Darmſtadt, den 31, März 1921,
(4034
Tannenſtr. 17,
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
4 Uhr vom Waldfriedhof aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach langem mit
großer Geduld getragenen Leiden unſere
gute, brave, unvergeßliche Tochter, Schweſter,
Schwägerin, Tante, Nichte und Enkelin
Aenne
im nicht ganz vollendeten 21. Lebensjahre,
In tiefer Trauer:
Familie Bruno Schenk
Werkmeiſter.
Darmſtadt, den 31. März 1921,
(*12949
Blumenthalſtr. 7.
Beerdigung finder Samstag; den 2. Aprik,
nachm. 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Amerik. Dauerbrenner,
vernickelt, grün emaill.
Füllofen, vernickelt, beide
wenig benutzt, zu verkauf.
Eberſtadt, Heidelberger=
(*12820
ſtraße 45.
Für die uns anläßlich unserer
Ver-
mählung zugegangenen Glückwünsche
und erwiesenen Auffmerksamkeiten i
danken herzlichst
(*12914
Heinrich Eisenmann u. Frau
Gretel, geb. Stumpf.
R
arg
Bee
Todes=Anzeige.
Geſtern abend ſtarb. unſer lieber, gute
Sohn und Bruder
Friedrich Zeuch
techn. Bureauaſpirant
im 26. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Familie Wilhelm Zeuch.
Nieder=Ramſtadt, den 31, März 1921.
Die Beerdigung findet Samstag, den
2, April, 3½ Uhr ſtatt.
Dankſagung.
Für die unendlich vielen
Be=
weiſe der Liebe und Verehrung,
die bei dem Heimgang meiner
treuen Mutter zum Ausdruck
kamen, ſage ich herzinnigſten Dank.
Luiſe Eich.
* 1290
AingeBchensmittert
Kaffee Pfd. 20, 22,24u. 26 Mk.
Kaffee=Erſatz Pfd. v. 1.80Mk. an
Kakao Pfd. 18, 20 u. 24 Mk.
Feinſt. Butteröl Liter 17 Mk.
Fſt. Salat=Oel Lt. 18,20u. 22Mk.
Wß. Suppen=u. Gemüſenudeln 7Mk.
Hartgrieß=Makkaroni 8.00 Mk.
Fſt. Marmelade Pfd. 3.80 Mk.
Konfitüre fſt. i. Gl. Pfd. 7.50, 8.00 Mk.
Konfitüre in 2 Pfd.=Glas 12 Mk.
Ia Margarine Pfd. 10.50Mk.
Fſt. Pflanzenbutter 13 Mk.
Bohnen weiß u. bunt 1.60 Mk.
Erbſen gelb u. grün 2.20 Mk.
Dr. Getkerz Puddingpulver Pk. 75 Pfg.
Reis Pfd. 2.20, 2.40,2.80 u. 3.50
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Sauerkraut Pfd. 65 Pfg.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 31. März.
Mitgeteilt von der Bank für Hundel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete ungefähr auf dem geſtrigen Niveau, doch tratz,
im Verlaufe auf das Geruicht, daß in Ungarn die Militärdſtutur
aus=
gerufen ſei, eine allgemeine Abſchwächung ein. Die anfangs auf dem
Montanmarkte erzielten Kursgewinne ginga größtenteils wieder
ver=
loren. Am Einheitsmarkte notierten höher: Gßlinger Maſchinen, Blei=
und Silberhütte Braubach, Siemens Glas, Faber=Bleiſtiſt, ſowie Voigt
u. Haeffner=Vorzugsaktien, während Metallbank und Aſcherslebener
niedriger umgeſetzt wurden. Am Markte für umotierte Aktien
ge=
wannenen Rhenania zirka 10 Prozent. Das Bezugsrrecht von Philipp
Holzmamn=Aktien wurde zu 9034—921” Proz, lebhaft gehandelt,
Oeſter=
reichiſche und Ungariſche Renten lagen ſchwächer.
Frautfurter Abendbörſe vom 31. März.
w. Die feſte Grundtendenz der Börſe hielt an, wennt auch die
Um=
ſatztätigteit auf den meiſten Gebieten eine beſcheidene blieb. Deutſche
Petvoleum ſtanden wieder in Nachfrage 780—78. Mansſelder Nuue
5325, Chemiſche Rhenania 728, Ph. Holzmann ſchwamnkten zwiſchen 319
und 320. Die feſten Tendenz der öſterreichiſchen Bankaktien hielt nicht
lange Stand, da man die ungariſche inmerpolitiſche Lage ungünſtig
be=
urteilt. Oeſterreichiſche Kreditanſtalt gegen ihren höchſten Stand der
Mittagsbörſe 23” Prozent miedriger. Nordd Lloyd wurden an der
Abendbörſe 157 exkluſite Bezugsrecht notiert; ſie ſtellten ſich zirta dier
Prozent höher. Leichte Abſchwächung zeigten Harpener — 3.
Mannes=
mnn —2 Prozent. Phönix Bergbau verlorem 6 Prozent. Dwimler
Mo=
toren befeſtigt. Neckarſulmer Fahrzeug feſt 256 Heddernheimer
Kupfer=
werke ſind etwas erholt. Neye Nachfrage beſtand für Eiſenwerk Meyer
410 plus 8 Prozent. Lechwerke ſtark gefragt 162B plus 5 Prozent.
A.G.G. zugen um 2 Prozent an. Mexikaniſche Anleihen ſchwächten ſich
etwas. Maſchinenfaberik Röhrenkeſſel 430 ſtiegen um 5 Prozent.
Che=
miſche Aktien feſt. Elberfelder Farben lebhaft 4530. Zuckerfabrikaktien
lagen feſt. Im Verlaufe trat eine Befeſtigung in Oeſterreichiſchen
Kre=
bitaktien ein 65½, mchbörslich 66. Die Abendbörſe ſchließt feſt.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wunden gezahlt am 31. März in Zürich 9,20
(vor dem Kriege 125,40) Franken, im Amſterdam 4,62½ (59,20)
Gul=
den in Kopenhagen 8,95 (88,80) Kuonen, in Stockholm 690
(8880) Kronen, in Wien 1077 (11780) Kronen, in Prag 12,75
(117,80) Kronen, in London (am 30. 3.) 7.90 (97,80) Schill., in Neu=
York 1,59 (23,80) Dollar, in Paxris 22,75 (125,40) Franken.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 31. März.
Geld Brief TRNf
Seld Brief K
K
Seld / Brief! Geld ! Brief Antw.=Druſſ.
Holland ...
London ..
Paris ...
Schweiz.
Spanietr ..!
Italien ...
Liſſab.=Op.
Dänemark. 7460— 41—
keis9.8021 74 206
247— 2471
4391e 440½g
108830 1091.10
1974 10 875.90
12531. 259114
Frl6. drous 6ct W5fü, 4580 I Norwegen.
e150.30/2154.70
245.— 245½,
438— 439.—
aas2.90fto85. 10
859.10 87090 O=Oeſt. abg)
256ls 257.—
2)
726 401138,601 Schweben
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Prag. . .. N013.30/10 16.10
114681, 1471½,
5280—62.35—
16.96— 17.05-
62.15—82,35- NOTL.401013,65
1486.— 1469.—
F52.231a, 62.3731,
16.73— 16.77—
19 78—ſ19,82—18.351/,/18.39½=
132.40—/82.60.—
Berliner Börſe.
*Berkin, 31. März. Börſenbericht. Die Börſe eröffuzte
im allgeneinen nt feiter Haltzuig bei lebhafter Kaufluft für einige Werte
wvie Harpener, Höſch, Bismaruhzütte, Mannesmann, Phönis, Zellſtoff
Waldhof und Deutſche Waffen. Die teiltwveife anſehnlichen Gelvinne
die=
ſer Papiere blieben aber ſpäter bei abflauender Geſchäftigkeit nur zum
geringen Teil behauptet. Die Kursbelvenuug trug im üübrigen keinen
einheitlichen Charakter. Immerhin gab ſich einne entſchiedene
Wider=
ſtandskraft gegen eine ſtärkere Senkumg des Kursſtandes zu erbenmen. Am
Schiffahrtsaktienmarkte blieb das Intereſſe für Hamburger Paketfahrt
und Nordd. Lloyd beſtehen, die giemlich lebhaft umgeſetzt ſurden.
Ham=
bunger Paketfahrt gaben etwas nach. Buderus=Aktien ſetzten 5 Proz.
höher ein und fielen dmm moch 5 Proz= uunter den geſtrigen Schlußkurs.
Ausländiſche Deviſen unterlagen nur gevingfügigen Aenderungen. Die
Börfe ſchloß in unſicherer Haltung, jedoch für Hamburger Paketfahrt und
mamenülich Nordd. Lloyd zeigte ſich bei anziehenden Kurſen rege
Kauf=
kuſt.
Von den Proßuktenmärkten.
H. Manuheim, 31. März. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war mangels Unternehmungsluſt die Tendenz ſehr
ruhig; Mais ift im Preiſe um 30 Mk. pro Doppelzentner
zurückgegan=
gen. Die amtlichen Notierungen lauten für 100 Kilo waggonfrei
Mann=
heim einſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais 260 Mk., neuer
inländi=
ſcher Rotklee 800—1500 Mk., italieniſche Luzerne 200—2400 Mk.,
Pro=
tengeluzerne 2400—2000 Mk., Wicken 190—200 Mk. inländiſche Erbſen
230—270 Mk., ausländiſehe Crbſen 220—250 Mk., Futtererbſein 200—220
Mark Nangvonbohuen 135 Mk., Braſilbohnen 130 Mk. Acherbohnen
B0 Mk., inländiſche Linſen 350—400 Mk., ausländiſch Linſen 300—400
Mark, Wieſenhen 80—8 Mk., Rotkleehen 95—105 Mk., Luzernekleeheu
95—105 Mk., Preßſtroh 50—52 Mk., gebuimdeltes Stroh 44—47 Mk.,
Biertreber 140—150 M., Rapskuchen ohne Scck 120—130 Mk., Reis
375—600 Mk., Raps ohue Sack 600—650 Mk., Leirſaat 575—600 Mk.
* Berlin 31. März. Am Prodktanmarkt hat ſich die
Geſchäftslage nicht geändevt. Die Stinmung für Mais blieb wegen des
fortgeſetzten Ang=bots von Bezugſcheinen matt. Auucß die Genoſſenſchafter
warem Abgeber von frühen für ihre Kumdſchaft gekauftem Mais.
Speiſe=
erbſen wpurden vernachläſfigt, dagegen begegneten Zuttererbſen infolge
des Platzbedarfs regever Nachfratge. Auch Peluſchken fanden Beachtung.
Leimkuchen waren begehrt, wähnend andere Futterſtoffe ſtill lagen. Heu
und Stroh ändertem ihren Bwisſtand gicht.
Frankfurter Kursbericht 31. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . .. .
..
*=
....."
4½%1 Vu. V. Schatzanweiſ. 80,10
4½%0 VI.—IZ. „
Sparprämienanleihe . . ..
48 Preuß, Konſols .....
....
31.70
.....
475 Bad, Anl. unk. 1935
v. 1907.. —
3½%
4% Bahzern Anl. .... . . .
4½%0
.......
4% Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ „.....
..........
425 Württemberger . .. . . 79,75
Ausländiſche.
5%6 Bulgar. Tabak 1902.
1348 Griech. Monopol..
4½2% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.... . ..
4½%0 Oeſt. Schatzanweſ.
ſtfr. v. 1914... . ....
420 Oeſt. Goldrente. . . . . 32,75
„ einheitl. Rente.
40 Rum. am. Rente v. 03
2%5 Goldrente v. 13
am. „ konv.
v. 05
Türk, Admin. b. 1903
(Bagdad) Ser. I
„ II
v. 1911,Zollanl.
6 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. 44.—
Staatsr. b. 10
48
Kronenrente. 20,50
Deranſche
580 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 39
42 Mexik. Gold v. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
41
Frrigationsanl.
5% Tainaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3%Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
„ v. 1883.
4½% Anatolier I......."
820 Salon. Conſt Jonction
20 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ... . . ..
..
412%
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
815 % v. 1903.—-.
420 Mainz. v. 1919b. 1826
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
......"
3½½
4%0 Frkf. H. Krd.=Ver 1921
42 Mein, Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz. „
1923
4% Rhein.
verl.
3½
425 Südd Bk. Münch. 1806
4½ Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½2Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
470 Heſſ. Lohyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . ..
103,25
57,50 Bergwerks=Aktien. 46,90 48,50 Bochumer .— — — .
Buderus ..... 615,— 609,50 120,— 119.— Dt. Luxemburger. 321.— 323,50 — 190.— Gelſenk. Bergw... 347,— 347.— 101,75 102.— Harpener Bergb. . .. . . 462,— 462,— Eſchweiler Bergw... ... — — — Kaliwerke Aſchersleben . 339,50 330, Weſteregeln —. 510.— 502,— Laurahütte . . . . . . 346.— 340,— — Lothringer Hütte.. . . — — Mannesmann Röhren.. 596,— 600— 99.— 29.— Phönir. . ........ . . . . . 679,59 672.— — Oberſchleſ. Eiſen Caro) 294.— 82.— Oberbedarf . . . 295,50 294,50 Rhein. Stahlw. . 522,— 99,75 99,75 Riebeck Montan .. . . . 435.— 470.— 87.— 87.— Aktien v. Transportanſtalt. 95.— 95.— Paketfahrt. . .. 186,— 189.— 95,75 95.— Nordd, Lloyzd ... 179,75 182,— 101,25 100,— Südd. E.=B.=Geſ.. 106.— 105.— 93,50 Schantung E.=B... 550,— 553,— 81,60 21,50 Baltimore. 436.— 426,— 101.— 101.— Kanada...
..” — 100,— 100,— Lombarden. .........— — 87,— B— Oeſt.=Ung, Staatsbahn . 133,50 96.— 96.— Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg. . .... 2 236,— Badiſche Anilin ........ 534,— 541,— Taf 179.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 504,75 505,- Oine ae Faf 30, 3. 31. 3. Griesheim Elektron.. 394,— 393,50 Höchſter Farbwerke. 414,50 414,75 144,75 Holzverkohlung . ..... 379,50 378.— 248.— Werke Albert (Chem.)— 634— 62:,—1 Allg. Elektr.=Geſ..... ... 279,50 278,50 Bergmann=Werke. ...... 306.— Felten & Guilleaume ... 488,— 498,— Lahmeher ...ans 1. 210,— 214,— Licht & Kraft. .... ... 221,50 220,50 Rhein. Elektr. Werke.. .. 194,— 190,50 — Schuckert. . . . . . . . . . .. .. 237,75 236.— Siemens E Halske.. . ..- 299,— 307.— Feinmechanik (Fetter)... 515,— — Gelſenkirchen Gußſtahl.. 390,— 370,— Gummi=Berlin=Frankfurt 298.— 298,50 Gummipeter. . . . . . . . . . . 472,50 479,50 Heddernheimer Kupfer.— 377,50 390,— Lederwerke Spicharz—— 247,— 240. Lüdenſcheid Metall —... 497,— Adlerwerke Kleher.. 239,50 240— Badenia (Weinheim). — 283.— 284.— Breuer E Co. Vorzüge. 267 259,50 288— Daimler Motoren. . .— 213,— 212,— Eßlinger Maſchinen. 295,50 302,— 518.— Gasmotoren Deutz. . — 239.— Karlsruher Maſchinen... 336,— 339.— ) Lux ſche Induſtrie ...... 260,— — Bogtländiſche Maſchinen. — — Oelfabrik Ver. Dt. —... 305,— 300,— Bellſtoff Waldhof....... 510.— 511.— Buckerfabr. Waghäuſel — 420,— 425,— Frankenthal. 429,50 430.— Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb, Dampfkeſſel Rodberg .. 300,— 305,— Gebrüder Roeder.— 365,— 375,— Gebrüder Lutz .... 245.— 250 — 270,— Helvetia Konſervenfabrik. 215.— 280,— Motorenfabrik Darmſtadt 160.— 165 Venuleth & Ellenberger. 300,— 305,—
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Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl.
Ot. Kaliwerke. . ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte —. ..
Oynamit Nobel ....,
Elberfelder Farben ————
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . ..—
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. —
Hemoor Zement —..
Hirſch Kupfer....
Höſch Eiſen.... ..
Hoheulohe Werke.—
Kahla Porzellan.— —
Linde’s Eismaſch..—
Lingel Schuh ... ... . ..
Linke & Hofmann ——..
Nordd. Gummi .... ..
Orenſtein. . . . . .. . .. ..
Rathgeber Waggon .....
Roſitzer Zucker ..en—
Rütgerswerke —.
——
Sachſenwerk . . . ."
Siemen Glas ...
Thale Eiſenhütte . . ..—
Ver. Lauſitzer Glas.—.,.
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.,
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ..
Steaua Romana . .
„ 731.—
— 383.—
— 383.—
— 685,— 688.— 775.— 775.—
2 800. 775.—
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
Abt. B, III, Nr. 2, wurde
heute neu eingetragen:
Guſtav Stabernack,
Ge=
ſeltſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung zu Offenbach
a M., Zweigfabrik
Pfung=
ſtadt, in Pfungſtadt.
Fa=
brikationvonKartonnagen,
Pappenverarbeitungsarti=
keln und dergl, ſowie die
gewerbliche
Weiterver=
äußerung derartiger
Ar=
tikel und die Beteiligung
an ähnlichen
Unterneh=
mungen, ebenſo der jeder
Geſtalt, in dieſen
Fabri=
kationsarten und den dazu
gehörigen Rohmaterialien.
Inhaber: Georg
Sta=
bernack.
Stammkapital: 60000
Mark.
Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 10. Oktober 1917,
ein Nachtrag dazu am
30. November 1817
feſt=
geſtellt.
Die Geſellſchaft dauert
bis zum 31. Dezember
1927 und ſetzt ſich, falls
ſie nicht mindeſtens ſechs
Monate vorher von einem
Geſellſchafter durch
einge=
ſchriebenenBriefgekündigt
wird, ſtets auf weitere
fünf Jahre fort, (4021
Darmſtadt,80.März 1921,
Heſſ. Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde in Bd. TV, 128,
heute neu eingetragen:
Philipp. Bohland in
Pfungſtadt bei Darmſtadt.
Inhaber iſt der
Kauf=
mann Philipp Bohland I.
in Pfungſtadt. (4018
Darmſtadt, 26. März 1921.
Heſ. Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
Inunſer Handelsregiſter
wurde heute bei der Firma
Hefſ. Möbelfabrik. W.
Eiſenmann, zöhler und
Co., G. m. b. H. in
Eber=
ſtadt eingetragen: (4019
Der Sitz der Geſellſchaft
iſt nach Darmſtadk,
Laute=
ſchlägerſtr. 28, ab 20. März
1921 verlegt.
Darmſtadt, 30.März 1921,
„Heſſ. Amtsgericht II.
Einnahmen.
Frankfurter Hypothekenbank.
58ſes Geſchäftsjahr. Abſchluß per 31. Dezember 1920.
Jahresrechnung.
Ausgaben.
Gewinn=Vortrag vom Jahre 1919.
Zinſen aus:
Hypotheken .........."
T.. .X 23,195,701.58
Kommunal=Darlehen . . . . . . . . . . . . . . . . 452,/405.60
Lombard=Darlehen, Wechſeln;
Konto=Korrent und Staats=
2 384,843.44
papieren ... . . . . . . . . . . . .....
Darlehensproviſionen .... . ..
Von den Hypothekenſchuldnern erſetzte Stempelſteuern
Aktiva.
384,602 0. 26,032,950 62 212,663 95 95,145 4326,725,363 07
Zinſen von:
Pfandbriefen. .
Kommunal=Obligationen —
Verwaltungskoſten ..
Steuern und Stempel ..
Reingewinn, beſchloſſene Verwendung:
10% Dividende aus ℳ 22,000,000.— „
Ueberweiſ. an die außerordentl. Reſerbe
Ueberweiſung an die Penſionsanſtalt.
Tantiemen und Gratifikationen.
Vortrag auf 1921 —
Diskonten und Schechs .....
Kontokorrent: Debitoren
Immobilien:
Bankgebäude ...
Sonſtiger Grundbeſitz
Bilanz.
26,725,362 07
Paſſiva.
Hypotheßen, (ſämtlich in das Deckungsregiſter eingetragen)
ferner eingetragen im Hypothekenregiſter
K 3,000,000.— 32 Heſſiſche Staats=Anleihe
Hypothekenzinſen (rückſtändig ℳ 377,463.29) ....
Kommunakdarlehen:
Preußiſche ſſämtlich in das Deckungsregiſter
einge=
tragen)......
...../13,007,332.31
Ancerpreußiſche. . ....
........ , 309,572.20
Zinſen ....
...... .... . . . .. . 108 699.33
Kaſſe einſchließlich Giroguthaben bei der Reichsbank
und Frankfurter Bank .......
...
Vertpapiere:
„ 19,928,700.— Anleihen und verzinsliche
Schatz=
anweiſungen des Reichs und der Bundesſtaaten
„K 13,232,811,25
F 1,339,700.— eigene Pfandbriefe
und Kommunal=Obligationen
Lombardforderungen ..
1.219 640.—
Le Neiao
6,149, 261
13,425,603
2/443,549
14/452,451
2,234,653
Guthaben bei Bankhäuſern. .
27,800,000
ea
...... 4
500,000.—
32,366.03
7,185,443
1,320,867
532,366
95
84
73
z=
03
Aktienkapital ...
Reſervefonds:
geſetzlicher .....
außerordentlicher .
Ausfall=Reſerve.. ..
Staatspapier=Reſerve.
Vortragspoſten:
Pfandbrief=Agio ........ . .. . . . . . ... ℳ 2,067,635.80
Zinſen und Darlehensproviſionen ..
Gewinn=Vortrag. ..
Pfandbriefe:
4%ige.
4377,599,100.—
138 437,300.—
3½ %ige....
Verloſte Stücke....
Konmungl=obligationen:
4%zige ..
ℳ 4,170,100.—
3½%ige .....
4.369 600 —
22,000,000
. .417,030,000.—
4,200,000.—
1,075,000.—
1.000.000.—
1,915,861.82
400,148.50
Zinſen von Pfandbriefen und Kommunal=Obligationen für die Zeit
bis 31. Dezember 1920,
..........."
Unerhobene Dividende ....
..
Kontoßorrent: Kreditoren..
...
Depoſiten. ......".
.........
Talonſteuer=Konto. . .
.....
Dividende für 1930 .......
...."
Tantiemen und Gratiſikationen. . ..
D..
Ueberweſung an die Penſionsanſtalt .
...."
591,462,388 01
Der Dividendenſchein pro 1920 gelangt von heute ab mit 100.— — 10%, abzüglich der Kapitalertragsſteuer, zur Einlöſung.
Frankfurt a. M., den 30. März 1921.
(4015
Feldſchutz.
Auf Grund des Artikels 129b, II., 2, der
Städte=
ordnung vom 8. Juli 1911, wird hiermit allen
Per=
ſonen, auch den Eigentümern, das Betreten der
offenen und eingefriedigten Grundſtücke ſowie aller
Feldwege in der Feldgemarkung Darmſtadt vom
1. April bis Ende April 1921 von abends
8 uhr bis morgens 5½ Uhr ſtrengſtens unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden, mit Bolizeiſtrafen
bis zu 90. Mk. geahndet, gegebenenfalls kann auch
höhere Beſtrafung eintreten.
Darmſtadt, den 24. März 1921.
(et4008
Ter Oberbürgermeiſter.
2 Lederſchulranzen
bilig abzugeb. Karlſtraße 1Zinkbadewanne
Nr. 53, Laden. (*12868 zuprk. Kaſinoſtr. 10,p.frimuu
Das 3. Ziel der Grund= und ewerbeſteuer für
1920 iſt bei Meioung der Beitreibung bis 9. April
I7d. 38. hierher zu zahlen. Vom 11. April ab wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st4007
Darmſtadt, den 22. März 1921.
Die Stadtkaſſe. Tiermarkt
Einlegſchwein
zu verkaufen (rr2544dr
Helfmannſtr. 36.
1 Die Schreinerarbeiten bei der Errichtung von
Wohnungsneubauten am Rhönring, ſollen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 18. April 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
ist4023
Darmſtadt, den 1. April 1921.
Städt, Hochbauamt. Oſtfriesländiſches
Milchſchaf.
mit einem Jungen z. vkf.
Kaupſtr. 30, pt. (*12918 Ein einjähriger, reiner,
iefſchwarzer Deutſcher
zu
Schäferhund verk.
Luiſenſtr. 16, pt. (*12730
1 friſchmelkende (*12866
m Ziege —
mit Lamm ſſeuchenfrei)
zu verk. Weinbergſtr. 19.
7 Fahrkuh und 1
hoch=
trächtige Ziege zu
ver=
kaufen. Grünewald,
Forſt=
meiſterſtraße 18. (112904
Legehühner
19er u. 20er Brut, 55 ,0,
junge Gänſe, gr. Raſſen,
von 10 Tage bis 3 Monate
A13933
alt, billigſt
Geflügelhof Mörfelden
in Heſſen.
Nach 5tägiger Quarantäne
kommt am Samstag, den
2. April eine neue
Sen=
dung prima (*12880
Ferhel
und Läufer
billigſt zum Verkauf.
H. Scherkamp,
Viehhandlung,
Artillerieſtr. 9
Telephon 3263.
g und Stallungen
Haſen zu verkf. (*12382
Kaſinoſtraße 10, pt.
6 j. Legehühner nnd
1 Hundehütte zu verkauf.
Bismarckſtr. 125. (*12898
Gut dreſſierter
Schäferhund
m. Stammbäum, v. Privat
zu kaufen geſucht.
Angeb. möglichſt mit
Vor=
führung erwünſcht.
A. Guthmann, Darmſtadt,
Waldſtr. 1. (*12801
1jähr, wachſam. Hündin
zu verkauf. bei Sommer,
Ballonplatz 10. (*12843
Schöner Wolfsſpitz
34 Jahr alt, adzug. Emig,
Erbacherſtr. 15. (*12836
Mife
Zentner Stroh
ſind zu verk. Weiterſtadt,
Griesheimerſtr. 9. (k12926
Aufgebot.
Zur Verſicherung H8977
iſt der Verſicherungsſchein
des Herrn Adregs Heid,
Lehrer i, R in Darmſtadt,
abhandengekommen. Falls
ein Berechtigter ſich nicht
meldet, wird der
Verſiche=
rungsſchein nach 8 Monat.
für kraftlos erklärt, (Fso
Berlin, den 31. März1921,
Friedrich=Wilhelm
Lebensverſich.=Aßtiengeſellſch.
Gebiſſe
mit und ohne Platten.
Reparaturen werden ſof.
erledigt.
(F12547mdr
Frau Foſeph, Dentiſtin,
J. Joſeph, Dentiſt,
Markt 4,
Tel, 742
Be Beugsneiſs
durch Fermuf
Vien
anger in
Journaliſt
der Stadt
weſenheit
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Bahnhof Ste
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Steinama
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treibung
18, welcht
Kunde e