Darmstädter Tagblatt 1921


30. März 1921

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gerichtl. Beitreibumg fäut jeder Rabatt wea.

Die Gegenmaßnahmen gegen die
Hanktionen.
G. Man ſchreibt uns: Der unter dem Titel Sanktionen
verhüllte wirtſchaftliche Vernichtungskrieg gegen Deutſchland und
deutſche Erzeugniſſe zwingt uns dazu, auch unſererſeits engliſche
und franzöſiſche Waren auf die ſchwarze Liſte zu ſetzen, und ſo
wenigſtens einen Anfang zur Vergeltung der uns von der En=
tente
angedrohten Niederzwingung zu machen. Gerade den
Hausfrauen iſt es dabei in die Hand gegeben, kräftig mitzu=
wirken
, indem ſie einfach alle franzöſiſchen und engliſchen Erzeug=
niſſe
, ſoweit ſie nicht wirklich unentbehrlich ſind, vom Einkauf
ausſchließen. Man wende nicht ein, daß dadurch den deutſchen
Kaufkeuten, die bereits im Beſitze engliſcher und franzöſiſcher
Ware find, großer Schaden entſüünde; erſtens rechnet jeder Kauf=
mann
mit Ladenhütern und beſtellt dieſe dann nicht wieder, und
zweitens gibt es leider unter uns Deutſchen immer noch
einige, deren Ueberfluß an mangelndem Nationalgefühl ſie auch
weiterhin nicht hindern wird, mit jeder für engliſch=franzöſiſche
Waren bezahlten Mark unſer Vaterland und ſich ſelber um 50
Pfennige zu ſchädigen, und die es erſt, wenn es zur Umkehr zu
ſpät iſt, an Steuern und Erpreſſungen erkennen, zu was Gleich=
gültigkeit
in nationaler Beziehung führt. Viele Hausfrauen je=
doch
wiſſen nicht, was als fremde, nicht zu kaufende Erzeugniſſe
anzufehen ſind, und zu deren Anfhlärung ſollen die nachfolgenden
Zeilen dienen.
Von vornherein mnöchten wir bemerken, daß wir, ſolange
Amerika und Italien neutral bleiben, deren Waren ruhig kaufen
können, alſo uns weiter an Maccaroni, Maismehl uſw. freuen
dürfen. Ebenſo zum Hauf empfohlen ſeien alle aus Südamerika
ſtammenden Waren mit ſpaniſchen Aufſchriften oder Urſprungs=
orten
, und ſelbſwerſtändlich Chicagoer Erzeugniſſe der Fleiſch=
und Fettinduſtrie.
Auf die Nicht=Einkaufsliſte gehören dagegen die engliſchen
Armeekonſerven (Armp and Navy-foodl bedruckt), ſowie alle
franzöſiſchen Paſteten (Päté des Allices, Päté de fois gras uſw.);
die letzteren ganz beſonders aus Dankbarkeit für die vielbewie=
ſene
freundliche Geſinnng der Fabriaues de Strassbourg.
Gänzlich vom Kauf ausgeſchloſſen ſollten Cheſter=Käſe und
Roquefort=Käſe ſein. Wer ohne ſcharfen Käſe nicht auszukom=
men
glaubt, kaufe Schtveizer Kräuterkäſe oder italiewiſchen Gor=
gonzola
, oder beſſer den zarten Goudakäſe aus Holland. Umötig
haben wir eben fremde Schokoladen, da unſere deutſchen Fabriken
in Schokolade, Kakao und Pralinés wieder voll leiſtungsfähig
ſind. Das gleiche iſt bei Biskuits der Fall, von denen ſpeziell
die franzöſiſchen Petité beurre, Madeleines und die engliſchen
Prince Albert auf die verbotene Seite eingeſchrieben ſeien. Auch
Marmeladen engliſchen Urſprungs Orange jam lieſt mint
viel ſind nicht nötig; deutſche, ſelbſtgekochte iſt weit beſſer, und
kann es dieſe wicht ſein, dann ein deutſches Fabrikerzeugnis, zu=
dem
eben die berühmte engliſche Orangeumarmelade kurz vor
dem Krieg ſich unter den ſcharfen Augen einer chemiſchen Unter=
ſuchung
als völliges Kunſterzeugnis ohne eine Spur wirllichen
Orangezuſatzes herausgeſtellt hatte. Und zwar war es die Mar=
melade
einer weltbekannten engliſchen Fabrik, die auch jetzt wie=
der
ihre hübſchen Mustöpfchen herüberſchickt. Dann vervende
die deutſche Hausfrau deutſches Suppenmehl von Hohenlohe,
Knorr und ähnlichen Firmen, und ſchließe alle Pakete, auf denen
farin de .. . . . . ſteht, aus ihrer Küche aus, gerade wie die eng=
liſch
und franzöſiſch bedruckten Doſen voll kondenſierter Milch.
Amerika, Holland und die Schweiz liefern uns dieſe gut und ge=
nügend
. Schwerer wird es mit Tee ſein. China und Nieder=
ländiſch
=Indien produzieren köſtlichen Tee, und nach dieſen ſoll
man möglich in den Läden fragen; Ceylon=Tee iſt faſt nur durch
engliſche Hände zu uns gelangt. Kaffee dagegen mehr amerika=
niſche
Einfuhrware. Daß keine Deutſche und kein Deutſcher mehr
engliſche oder franzöſiſche Seifen kauft, dürfte man eigentlich
hoffen, denn meiſtens ſind ſie ſchärfer und ſchlechter, immer aber
teurer wie deutſche; alſo Sunlight-soap, ſowie alle anderen soaps
und savons auf die ſchwarze Liſte des Nichtkaufens.
Nun kommt das empfindlichſte Kapitel für die deutſche Frau:
die Toilette. Schon der Name verrät das Fremde, Klei=
dung
iſt deutſch und ſei auch aus deutſchen Erzeugniſſen; Brüſ=
ſeler
Spitzen und Brüſſeler Tüllſchleier, franzöſiſche Hüte und
engliſche Homespuns für Koſtüme, franzöſiſche und englifche
Modezeitungen paſſen nicht für uns Deutſche. Die Waren ſtellen
wir ſelber ebenſo gut her, wenn der Abſatz dafür wieder wächſt,
und Moden beziehen wir, wenn ſie durchaus von auswärts kom=
men
müſſen, beſſer vom ſtammesverwandten Wien, als wie von
dem artfremden Paris.
Da aber nicht allein die deutſchen Frauen Konſumenten ſind
ſondern auch der männliche Teil Deutſchlands ſtark am Import
und Verbrauch engliſch=franzöſiſcher Ware ſich beteiligt, ſei auch
dieſem ein Mahnwort hier beigefügt. Das über Kleidung Ge=
ſagte
gilt auch für Herren; deutſche Krawatten, deutſche Hüte,
deutſche Mäntel! latest fassion ſtammt ohnedies meiſtens aus
dem induftriefleißigen Sachſen. Ganz ausgeſchloſſen ſei der
franzöſiſche Kognak und der franzöſiſche Wein. Wer ihn nicht ent=
behren
zu können glaubt, denke an die Hungerzeit der Kriegs=
jahre
und trinke dankbar einen deutſchen Kognak oder ein Kirſch=
oder
Zwetſchenwaſſer und freue ſich an dem Genuß eines Trop=
fens
Ingelheimer oder Aßmannshäuſer Roten. Soll es aber ein
feuriger Tropfen ſein, ſo hole man ſich ſpaniſchen oder italieni=
ſchen
Wein, Spanien in erſter Linie verdient eine intenſivere Auf=
nahme
der wirtſchaftlichen Beziehungen, da es ſich als beinahe
einziger Staat während des Krieges von der Bevormundung
der Entente freihielt und Sympathien für uns bewahrte und
jetzt weiter zeigt.
Zigarren und Zigaretten ſind das ſchlimmſte Kapitel im Ein=
fuhrbuch
. Millionen geben wir für ſie unſeren ſchlimmſten Fein=
den
; wäre es nicht möglich, alle mit engliſchen und franzöſiſchen
Aufſchriften verſehenen vom Kauf auszuſchließen? Ebenſo den
Rauchtabak shag ? Der Anfang zu einer Nicht=Kaufsliſte iſt
mit Vorſtehendem gemacht, vielleicht hilft ein Fachmann aus
dieſer oder jener Geſchäftsart weiter oder gibt noch genauere An=
weiſung
. Unſeren Hausfrauen, den Großkonſumenten, ſei ſie zu
fleißiger Benutzung und Beachtung empfohlen, denn wehren
wir uns nicht jetzt ſofort und kräftig und mit allen Mitteln gegen
Zollkrieg und damit verbundene Wirtſchaftsblockade, ſo hilft uns
kein Neutraler, kein früherer Gegner, und dann wird unſere
Lage ſchlimmer, unſer Küchenzettel noch beſchränkter und unſer
Haushalt noch ärmer, wie in den ſchweren Kriegsjahren.
*
F. Braunſchweig, 28. März. Der Reichsſchutzverband
für Handel und Gewerbe in Braunſchweig veröffentlicht einen

Aufruf an die Kreiſe des deutſchen Kleinhandels und Gewerbes,
dem wir under anderem entnehmen: Nach Abbruch der Londoner
Verhandlungen ſind die Sanktionen in Kraft getreten. Der deut=
ſche
Großhandel iſt zu einem Boykott der Entente=
waren
geſchritten, und da düfen wir in Kleinhandel und
Gewerbe nicht neutral werden. Der Reichsverband fordert
alſo alle Kreiſe des Kleinhandels und Gewerbes dringend auf,
ſich hier mit dem Großhandel ſolidariſch zu erklären.
Wenn Kleinhandel und Gewerbe die noch vorhandenen Vorräte
aus Ententewaren abgebaut haben, damn fort mit dem alten
Wahn der Deutſchen, nach allem zu greifen, was weit her iſt.
Die Niederwerfung des Kronſtädter
Aufruhrs.
Einzelheiten über die Kämpfe.
ABC. Von unſerem Helſingforſer Berichterſtatter geht uns
die nachſtehende zuſammenfaſſende Darſtellung
über die Niederwerfung des Kronſtädter Auf=
ſtandes
zu:
Die Petersburger Preſſe vom 15. März ließ bereits erkennen,
daß die Sowjetregierung beſchloſſen hatte, den entſcheidenden
Schlag gegen Kronſtadt in allernächſter Zeit, zu führen. Der
Angriff gegen Kronſtadt mußte erfolgen, ſolange das Eis eine
feſte unzerſtörbare Brücke nach Kronſtadt bildete. Das Beſtehen
eines aufrühreriſchen Kronſtadt bedeutete für die übrigen =
rungsherde
eine große Anſteckungsgefahr, namentlich angeſichts
der führenden Rolle, die die Kronſtädter Matroſen während der
Revolution bisher geſpielt haben. Die Bolſchewiſten ſelber be=
tonten
als wichtigſten Grund für die ſchnelle Niederwerfung, daß
auswärtige Feinde ſich Kronſtadts als Stützpunkt bemächtigen
könnten. Daher ſchrieb die Petrogradskaja Prawda: Sowjet
rußland konzentriert alle ſeine Kräfte zur Beſeitigung der neuen
Front. Kommuniſten aus Moskau und anderen Teilen Ruß=
lands
wurden zuſammengebracht, um die Räuberneſter zu zer=
treten
und die Hoffnungen der Bourgeoiſie zu zerſtören.
Allmählich treten die Phaſen des Schlußkampfes
aus den zahlreichen oft einander widerſprechenden Berichten
einigermaßen klar hervor. Schon am 16. abends rückten die
kommuniftiſchen Sturmtruppen ſowohl aus dem Süden von
Oranienbaum, als auch von Norden und Nordoſten, der Halb=
inſel
Liſſi Noß, gegen Kronſtadt vor. Von Norden und Süden
war die Inſel Kotlin umklammert, nur in öſtlicher Richtung anf
Petersburg und in weſtlicher auf den finniſchen Meerbuſen zu,
war der Weg offen. In dunkler, nebliger Nacht blieben die An=
greifer
im Abſtand von etwa ſechs Kilometer von Kronſtadt
ſtehen. Sowohl die Nordforts wie die Südforts wurden ebenſo
wie die Hauptfeſtung unterdeſſen unausgeſetzt von Oranienbaum
und Kraßnaja Gorka, ſowie den nördlichen Standbatterien heftig
beſchoſſen. Dieſer Kanonade ſollen einzelne Forts, wie die Forts
4, 5, 6, nicht widerſtanden haben. Andererſeits wird berichtet, daß
Fort 6 durch den Verrat ſeines Kommandanten Borlaki gefallen
ſei, während die übriggebliebene Mannſchaft der Forts 4 und 5
von den Kommuniſten niedergemacht worden ſei. Die auf Kron=
ſtadt
anmarſchierenden bolſchewiſtiſchen Truppen waren um
4 Uhr morgens des 17. März auf vier Kilometer an die Feſtung
herangekommen. Die von den Bolſchewiſten geſtürmten vorge=
lagerten
Forts wurden von Kronſtadt aus heftig beſchoſſen, ſo=
daß
die eingedrungenen Kommuniſten ſie wieder verlaſſen
mußten.
Südlich drangen die Chineſen, Baſchkiren und vor
allen Dingen die Schüler der Kommandeurkurſe, die Kur=
ſanten
trotz heftiger Beſchießung von Seiten Kronſtadts und
ſeiner Forts, aus Oranienbaum her vor, wie es heißt, unter
großen Verluſten und drangen in die Häfen Kronſtadts
ein. Um 6 Uhr begannen ſie die Kaſernen zu ſtürmen.
eſe Gruppe der Angreifer wurde urſprünglich auf 60000 Mann
angegeben, der Kommandant der Südbefeſtigungen Kronſtadts,
Wentrew, hat ſie neuerdings auf 30000 Mann geſchätzt.
Nun begann ein blutiger Straßenkampf, der für
die Kronſtädter dadurch erſchwert wurde, daß die Kommuniſten
der Stadt, die man nicht verhaftet hatte, ihnen plötzlich in den
Rücken fielen. Sie hatten Maſchinengewehre auf Dächern, =
den
und Häuſern aufgeſtellt und eröffneten ein heftiges Feuer,

wie bei allen anderen Siegen der Bolſchewiſten über ihre Feinde,
ſtädter nach allen bisherigen Berichten in dieſem Kampf geſiegt,
die eingedrungenen Kommuniſten unter ſchweren Verluſten für
dieſe vertrieben und auch die Kronſtädter Kommnniſten aus der
Stadt gedrängt oder vernichtet. Um 9 Uhr vormittags
ſchien die Sache Kronſtadts gerettet zu ſein. Doch
ſehr bald drangen neue ſtärkere bolſchewiſtiſche Kolonnen über
das Eis vor, und die Straßenkämpfe begannen von neuem. Ein=
zelne
Stellen, wie die ſogenannte Petersburger Pforte‟
gingen mehrfach von Hand zu Hand. Zur Mittagszeit hatten
die Kommuniſten die nördlichen und ſüdlichen Teile von Kron=
ſtadt
beſetzt, während in den Feſtungshäfen der Kampf weiter
tobte. Die Kriegsſchiffe konnten in dieſen Kampf nicht weſent=
lich
eingreifen.
Am Nachmittag begann der Rückzugder Verteidiger
über das Eis zur Küſte des neutralen Finnland. Den Nück=
zug
, heißt es, haben die Panzerkreuzer Sewaſtopol und Petro=
pawloſk
neuerdings werden Reſpublika und Andrei Perwo=
ſwanny
genannt, gedeckt. Um 10 Uhr abends begannen die
Flüchtlingsſcharen in größeren Mengen in Terijoki und den
anderen finniſchen Grenzorten einzutreffen. Sie hatten 20 und
mehr Kilometer über das Eis zurückgelegt. Ganze Truppen=
abteilungen
, darunter Kavallerie und Artillerie, zum Teil, ſehr
gut ausgerüſtet, paſſierten die finniſchen Grenztruppen. Dieſe
haben 2500 Gewehre vom Eiſe geſammelt. Bisher ſind 2000
Flüchtlinge regiſtriert, darunter das Nevolutionskomitee
mit ſeinem Haupte Petriſchtſchenko. Dieſer hilft den fin=
niſchen
Behörden ausgezeichnet, da alle Flüchtlinge ihm aufs
Wort gehorchen. Auch der Chef der Kronſtädter Artillerie, der
ehemalige General Koslowski, der von den Bolſchiwiſten ſtändig
fälſchlicherweiſe als der Urheber des Aufſtandes bezeichnet wurde,
um durch Nennung dieſes ehemaligen zariſtiſchen Offiziers die
Kronſtädter Bewegung zu diskreditieren, und der Feſtungskom=
mandant
Solowjanow, der neuerdings als die treibende Kraft
des Auſruhrs bezeichnet wird, ſind in Finnland eingetroffen.
Die finniſchen Behörden ſuchen die großen Flüchtlingsſcharen
unterzubringen, das amerikaniſche Rote Kreuz öffnet ſeine großen
Lager im Lande. Nächſtens entſtehen neue Konzentrationslager.

Die Gründe für den ſchnellen Zuſammenbruch der noch tags
zuvor ſo zuverſichtlichen Aufrührer ſind von Petriſchtſchenko fin=
niſchen
Korreſpondenten gegenüber folgendermaßen zuſammen=
gefaßt
worden:
Entſcheidend war vor allem die geringe Zahl der Be=
fatzung
. Dies führte dahin, daß man die Mannſchaften an den
Batterien nicht ablöſen konnte. Die Beſatzung war furchtbar
übermüdet. Die unaufhörlichen Angriffe der Roten von allen
Seiten ſtellten an die Nervenkraft der wenig zahlreichen Mann=
ſchaft
große Anforderungen. Die Hoffnung auf einen glücklichen
Abſchluß der Kämpfe mußte unter dieſen Umſtänden ſchwinden.
Die Beſatzungsmannſchaft wird neuerdings auf 16 000 Mann an=
gegeben
, nachdem früher von 50 000 die Rede war. Augenſchein=
lich
hat ein Teil kommuniſtiſch geſinnter Leute nicht mitgekämpft
oder Sabotage getrieben. Hierzu kommen die verräteriſchen
Handlungen einzelner Kommuniſten Kronſtadts.
Bis in die Mittagszeit vom 18. März hörte man noch ein=
zelne
Schüſſe. Es hieß, daß das eine Fort Kraßnoarmeißki und
ebenſo die Kriegsſchiffe ſich noch hielten. Ob ſich hier die Matro=
ſen
ergeben haben, ob ſie, wie ſie geſchwören haben, ſich ſelbſt das
Leben genommen, iſt unbekannt.
Der Kronſtädter Aufruhr, iſt beſeitigt. Die Bolſchewiſten
haben die Feſtung in ſtark beſchädigtem Zuſtande mit Geſchützen
ohne Verſchlüſſe, zerſtörten Laboratorien uſw. in Händen.
Politiſch und woraliſch bedeutet aber der Kronſtädter Aufruhr
unbedingt den ſchwerſten Stoß, den die Sowjetregierung ſeit
ihrem Beſtehen in Rußland erhalten hat. Sie hat durch weit=
gehende
Konzeſſionen dieſen Stoß zu parieren geſucht und wird
ſich zu weiteren Konzeſſionen bequemen. Inſofern bedeutet der
Kronſtädter Aufruhr eine wichtige Etappe in der inne=
ren
Auflöſung des Bolſchewismus, deren Zuſchauer
wir ſeit dem letzten Sommer ſind.
Die Autonomie für Oberſchleſien.
F. Berlin, 29. März. Wie die Montagspoſt hört, hat das
Reichskabinett in der ſicheren Erwartung, daß Oberſchleſien
nach dem Ergebnis der Abſtimmung ungeteilt beinn Deutſchen
Reiche verbleiben werde, den Reichsminiſter des Innern beauf=
tragt
, die Vorbereitungen für das oberſchleſiſche Autonomie=
geſetz
in Angriff zu nehmen.
Oberſchleſien.
Der Belagerungszuſtaud.
Kattozitz, 28. März. (Wolff.) Infolge des über die
Kreiſe Kattowitz, Beuthen, Pleß und Rybnik verhängten Bela=
gerungszuſtandes
iſt anſcheinend eine leichte Beruhigung
eingetreten. Wenigſtens hat der Flüchtlingsſtrom nachgelaſſen,
und die Schreckensnachrichten haben ſich verringert. Nur verein=
zelt
laufen noch Meldungen über Gewalttaten ein, deren Opfer
zumeiſt deutſchgeſinnts Beamte und Arbeiter ſind, die zum Teil
verletzt wurden.
Beuthen, 28. März. (Wolff) Der Belagerungs=
zuſtand
, iſt auf die Kreiſe Myslowitz Stadt und Land und
Rybwik Stadt und Land ausgedehnt worden. Das Rybniker und
Pleſſer Gebiet wurde einenn gemeinſamem Kommandanten, dem
italieniſchen Oberſten Salwirne, unterſtellt. Für Rybnik und
Pleß iſt ein außerordentliches Gericht mit dem Sitz in Rybnik
unter dem Vorſitz eines engliſchen Kapitäns gebildet worden.
Die Kriegsgreuel.
* v. Wrisberg, Generalmajor a. D., früher Direktor des
Allgemeinen Kriegsdepartements, erläßt folgende offene An=
frage
an die Reichsregierung:
Die Entente erwähnt neuerdings in verſtärkter Form die von
den Deutſchen angeblich begangenen Kriegsgreuel. Sie drängt
auf Beſtrafung der angeblichen Kriegsverbrecher.
1. Was iſt geſchehen, um die uns zugeſchobenen und in an=
deren
Ländern auf die gemeinſte Art durch die Entente verbrei=
teten
angeblichen Kriegsgreuel zu widerlegen und
deutſche Ehre vor dieſen gehäſſigen Verleumdungen zu ſchützen?
2. Warum werden die von unſeren Feinden begangenen und
durch Zeugen vor Gericht beſchworenen Kriegsgreuel nicht
amtlich veröffentlicht und in allen Ländern durch eine
umfangreiche Propaganda verbreitet? 3. Warum iſt insbeſon=
dere
das während meiner Dienſtzeit im Kriegsminiſterim be=
arbeitete
und 1919 fertiggeſtellte, viele Bände umfaſſende Werk
über feindliche Kriegsgreuel nicht amtlich veröffentlicht worden?
4. Meine auf eine Veröffentlichung dieſes niederſchmetternden
Materials damals wiederholt gerichteten Bemühungen wur=
den
von der Regierung jedesmal mit den Worten abgelehnt:
Nur nicht reizen. Gelten dieſe Worte, wie es den Anſchein
hat, noch?
Das deutſche Volk, insbeſondere das ehemalige Feldheer,
hat ein Recht, zu verlangen, daß die Regierung deutſcheEhre
und deutſchen Ruf gegen niederträchtige, ehrabſchneide=
riſche
Verleumdungen ſchützt und der Außenwelt zeigt, wie ge=
mein
ſich unſere Feinde im Kriege benommen haben. Dieſes
muß ſofort geſchehen, damit unſere Ehre und unſer Anſehen im
Auslande ſobald als möglich wieder hergeſtellt werden.
Ich will nicht annehmen, daß die mir zugegangene Außerung
eines Herrn der Regierung: Dafür haben wir kein Geld in
dieſer Form gefallen iſt. Wo deutſche Ehre auf dem Spiel ſteht,
muß alles vorhanden ſein, beſonders Eeld, das ſonft zum Fenſter
hinausgeworſen wird.
Die Mehlverſorgung.
* Berlin, 24. März. Nachdem die Wochewmenge des für
Haushaltszwecke abgegebenen amerikaniſchen Weizen=
mehls
(Kochmehls) von dem Reichsminiſterium für Ernährung
und Landwirtſchaft im Februar auf 200 Gramm erhöht worden
iſt, wird nunmehr, wie wir erfahren, mit Wirkung vom 16. März
1921 ab die Ausmahlung des Mehls auf 70 Prozent herabgeſetzt.
Gleichzeitig wird die Reichsgetreideſtelle infolge günſtigerer Ein=
käufe
in der Lage ſein, den Preis des amerikaniſchen Weizen=
mehls
den Kommunalverbänden mit nur 6.25 Mark für das Kilo=
gramm
zu berechnen. Die Kommunalverbände ſind angewieſen,
die Zuſchläge zur Deckung ihrer Unkoſten und für den Klein=
händler
auf das Notwendigſte zu beſchränken, damit der Ver=
braucher
für ein Pfund amerikaniſchen Weizenmehls möglichſt
nicht mehr als 3,50 Mark zu zahlen hat. Es darf gehofft werden,
daß die Hausfrauen, wenn ſie für einen ſo niedrigen Preis ein=
wandfreies
, weißes Mehl für Haushaltszwecke erhalten, auch
das teuere Schleichhandelsmehl nicht mehr beziehen werden.

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Seite 2.

Sarmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 30. März 1521

Rummer 82.

Die Miſſion Vivianis.
Paris 29. März. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung
aus Neu=York iſt der Abgeordnete Viviani geſtern in Neu
York angekommen. Er erklärte bei ſeiner Ankunft, er ſei
nach den Vereinigten Staaten gekommen, um den neuen Präſi=
denten
der Republik der Achtumg der franzöſiſchen Regierug und
des franzöſiſchen Volkes zu verſichern. Deshalb könne er, bevor
er nicht Präſident Harding geſprochen habe, keine weitere Erklä=
rung
abgeben. Indem er den erſten und größten Bürger der
amerikamſchen Demokratie begrüße, begrüße er zugleich das ame=
rikaniſche
Volk, für das Frankreich eine ſehr tiefe Zuneigung und
ewige Dankbarkeit empſinde.
London, 28. März. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet
aus Waſhington über die Miſſion Vivianis: Harding
werde Viviani am Mittwoch empfangen. Vibiani werde den
Plan, den die franzöſiſche Regierung ausgearbeitet habe, um die
Vereinigten Staaten zur Natifikation des Vertrages
von Verſailles und zum Eintritt in den Völker=
bund
zu bewegen, vorbringen. Harding werde jeden Vorſchlag
aufmerkſam und ſympathiſch anhören, es ſei aber zweifelhaft, ob
der Präſident irgendwelche Zuſicherungen geben werde. Die end=
gültige
auswärtige Politik Amerikas ſei bisher nicht ausgearbei=
tet
worden; Harding befinde ſich zwiſchen zwei Feuern. Die
letzte Novemberwahl habe eine Teilnahme der Veveinigten Staa=
ten
am Völkerbund ausgeſchloſſen und allen weiteren Erörterun=
gen
ein Ende gemacht. Die Begeiſterung ſeitens der Völkerbund=
feinde
ſei aber verfrüht. Es beſtehe in Amerika immerhin noch
eine ſtarke Partei zugunſten der Natifikation des Vertrages von
Verſailles durch die Vereinigten Staaten, ſelbſt wenn die Rati=
ikation
unter Vorbehalten erfolgt. Interalliierte Advokaten er=
kärten
, daß, wenn die Vereinigten Süaten den Friedensvertrag
nicht ratifizieren, ſie keinen Anſpruch auf die vormaligen deut=
ſchen
Kabel oder über die Verfügung der vormaligen deutſchen
Inſeln erheben könnten. (Aha!) Die materiellen Intereſſen
würden den Vereinägten Staaten die Ratiſikation des Vertrages
zur Pflicht machen. Dieſe Erörterungen berührten jedoch nicht
im geringſten die Gegner des Vertrages, die augenblicklich eben=
ſowenig
überzeugt ſeien, wie dor einem Jahre, daß das eigene
Imtereſſe eine Allianz mit Europa nötig mache.
Verſtimmung in Amerika.
E. Waſhington, 28. März. Die Regierung der
Vereinigten Staaten hat an alle Staaten der Welt, be=
ſonders
aber an die Alliierten, eine Note gerichtet, in der erklärt
wird, daß die Vereinigten Staaden ihre Anteilnahme an der
Feſtſetzung aller Beſtimmungen ſich vorbehalten, die ſich auf eine
Beendigung des Kriegszuſtandes beziehen. Ferner
vird geſogt, daß die Vereinigten Staaten keinerlei Aenderungen
awerkennen können, an der ſie nicht ſelbſt beteiligt ſind. Die Ver=
einigten
Staaten nehmen bei den alliierten Staaten die Neigung
wwahr, ſie bei Feſtlegung gewiſſer Fragen auszuſchalten, und daß
ſie bei Regelung der Angelegenheiten, die mit dem Kriege in Zu=
ſammenhang
ſtehen, in einer Weiſe übengangen werden, als ob
die Vereinigten Staaten nicht dazu beigetragen hätden, daß der
Krieg eine glückliche Wendung genommen habe. Es liege zwei=
ſellos
ſeitens der Alliierten ein Mißverſtändnis vor, wenn ſie
anpehmen, ſie dürften internationale Angelegenheiten nach eige=
nem
Gutdünken vegeln, ohne die Vereinigten Staaten
zu befragen. Die Vereinigten Staaten behalten ſich aus=
drücklich
vor, von dieſen Rechten Gebrauch zu machen und keine
endgültige Abmachungen anzuerkennen, bevor nicht ihre Zu=
ſtimmung
eingeholt worden iſt. Der Neu=York Herald
legt dieſe Erklärung ſo aus, daß ſie ſich auf die deutſchen Kabel,
die Inſel Yap, Meſopotamien und verſchiedene ändere Gegen=
ſtände
bezieht. Das Staatsdepartement gebe damit zu berſtehen,
daß es die Politik weiter verfolgen wird, die der frühere Staats=
fokretär
Colby eingeſchlagen hat. Die Tatſache, daß die Vereinig=
ten
Staaten nicht Mitglied des Völkerbundes ſeien, ſei kein An=
laß
zu der Annahme, daß die Vereinigten Staaten auf die Rechte
verzichten, die ihnen der Krieg verliehen hat.
Griechenland.
Paris, 28. März. (Wolff.) Die Zeitungen veröffentlichen
ein Telegramm aus Athen, wonach eine Umänderung des
griechiſchen Kabinetts wahrſcheinlich ſei. Die öffent=
liche
Meinung wünſcht ein nationales Koglitionskabinett, in
dem alle politiſchen Gruppen vertreten ſeien.
Athen, 27. März. (Havas.) Aus Smyrna wird gemeldet,
daß der Vormarſch der griechiſchen Truppen fort=
geſetzt
wird und die Kemaliſten ſich in Unordnung zurückziehen.
In zuſtändigen Kreiſen iſt man davon überzeugt, daß die Ziele
der griechiſchen Truppen in etwa zehn Tagen erreicht ſein werden.
Die türkiſche Bevölkerung empfängt die Griechen in den beſetzten
Ortſchaften als Befreier. Die während des Vormarſches gemach=
ten
Gefangenen kommen jetzt in Smyrna an. Die Stadt feiert.
Unzählige Freiwillige melden ſich zum Heeresdienſt.
Athen, 28. März. (Wolff.) Die griechiſchen Trup=
pen
haben geſtern nachmittag Afium=Karahiſſar be=
etzt

Londom, 29. März. Reuter meldet aus Athen, daß
die Einnahme von Afium=Karahiſſar durch die Griechen
amtlich beſtätigt wird. In Athen herrſcht großer Jubel.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Landesverſammlung der nor=
wegiſchen
Arbeiterpartei nahm mit 281 Stimmen den An
trag der Mehrheit für den Anſchluß an die Moskauer Internationale
und die Moskauer Theſen an. Der Antrag der Minderheit für de
Anſchluß an die Moskauer Internationale, jedoch vorläufig unter Z=
riickſtelluug
der Theſen, erhielt 20 Stimmen. Flinf Delegierte ſtimmten
egen beide Anträge und wurden infolgedeſſen aus der Partei ausge=
ſchloſſen
. Daily Newvs meldet, daß zwviſchen Amerika und England

Eine öſterliche Fahrt ins Paſſionsdorf.
Von Emil Herold, München.
Oberammergau wird im nächſten Jahre wieder ſeine
Auferſtehung feiern! In alle Welt hat der Draht dieſe Kunde
getragen, und bepor ſie noch zu Fuß über das Hörnle nach
Aſchau 10 Kilometer Luftlinie von Oberammiergau hinüber
geklettert iſt, hat man ſicher in Neu=York und San Franzisko
ſchon davon geſprochen. Ob ich, der ich von München kam, zuerſt
den Fuß auf Oberammergauer Boden geſetzt oder jener ameri=
kaniſche
Kollege, der aus Zürich gekommen, ich habe beim Aus=
ſteigen
nicht Obacht darauf gegeben. So ſehr ſtand ich im Banne
einer unvergleichlich ſchönen Fahrt.
Und dieſe Fahrt an den Fuß des Kofel iſt, beſonders für den
der zum erſtenmal der Majeſtät der Bergrieſen gegenüberſteht,
eine Vorbereitung auf Oberammergau, wie ſie eindrucksvoller
und nachhaltender kaum geſchafſen werden könnte. Viel von
jener übermächtig ergreifenden Wirkung des Paſſionsſpieles, die
nuch den Unkirchlichen packt, darf man der Umwelt Oberammer=
gaus
zuſchreiben, in der alles auf das Große, das Ewige, das
Unberührte geſtimmt iſt. Von Starnberg ab wie eine Fata
Morgana ſo ſchleierhaft zart, wie fernes Wolkengebilde leuchten
dort die Berge über den See wächſt alles ins Nieſenhafte, Be=
äingſtigende
, Niederdrückende, und bei Murna mag manchen
Fremdling und alpinen Erſtling Beklommenheit aufs Herz fau=
ſten
, wenn die Bahn ſich jenem mächtigen Eſchenloher Tor nähert,
das daſteht wie der verſteinerte Spruch, den Dande an den Ein=
gang
ſeiner Hölle ſetzt: Laß alle Hoffnung hinter Dir! Aber
uns trägt der elektriſche Wagen ſeitab, leichtfüßig faſt, auf weni=
ger
ſchwindelnde Höhen. Wild wechſelt die Szenerie. Faſt mit
jeder Wagenlänge ein neues Bild. Links die ſchneeigen Hänge
es Hörnle und zu ſeinen Füßen die Zerzauſtheit alpinen
Hochmoors, rechts verwilderte Hänge, aus denen Anemonen und
Schlüſſelblumen leuchten. Frühling zur Rechten, den Winter zur
Linken, ſo gehts dahin. Oberländer Vurſchen ſteigen ein, hoch=
ftämmig
und kräftig und ein biſſerl derwegen. Hinter dem

auugenblicklich eine Erörzerung der Abrüſtungsfrage ſtattfindet.
Die Vereinigten Staaten ſeien damit formell an England herangetreten.
England habe die Frage der giftigen Gaſe und hochexploſiven Stoffe auf=
geworfen
. Daily Nels zufolge engibt ſich daraus die Frage einer inter=
natiomalen
Kontrolle der chemiſchen Indayſtrie.

Darmſtadt, 30. März.
* Ernannt wurden der Studienrat an der Oberrealſchpule am Frieſ=
richsplatz
in Offenbach a. M. Dr. Wilhelm Seiler zum Studienra
an der Liebigs=Oberrealſchule in Daumſtadt, der Oberlehrer an der Ober
rcalſchule i Alsfeld Grich Schwörer zum Oberlehrer an der Neal
ſchule in Wimpfen; ferner der Diplom=Ingenieur Dr. Heinr. Mülle
aus
ütshain zum Vorſtand des Landesvermeſſungsamts unter Ver=
leihung
der Amtsbezeichmung Vermeſſungsdinektor
* 1ebertragen wurde der Lehrerin Marie Birnbaum an der
Höheren Mädchenſchule zu Gießen eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule
zu Gießen.
Neue Schnellzüge. Vomr 1. April ab wird bis auf weiteres der bis=
her
in Friedrichsfeld beginnende Schnellzug noch München über
Stuutgart bereits ab Frankfurt a. M. gefahren, und zwar im fol=
genden
Plane: Frankfurt a. M. ab 12.12 Uhr mittags, Darmſtadt an
12.42, ab 1.04
Densheim
1.27, Weinheim ab 1.44, Friedrichsfeld ab
2 Uhr und w
er wie bisher, Sputbgart an 5 Uhr, München an 10.45
Uhr abends. Ebenſo wird der bisher in Friedrichsfeld endigende Schnell=
zug
von IIm üb=
Stuttgart vomr 1. April ab bis Frankfurt a. M.
durchgefüthrt: Friedrichsfeld ab 12.02 mittags, Weinheim ab 12.18, Bens=
ab
12.35, Darmſtaht an 12.59, ab 1.04, Frankfurt a. M. an 1.32
25
mittt
Gleiche Ferieudauer an Bolks= unb höheren Schulen. Die bisher
hende unoleiche Feriendauer wurde ſchon lange von denjewigen
Bef
Eltern als Mißſtand empfunden, die gleichzeitig Kinder in die Volks
und die höheren Schuulen ſchirhen. Mit Wegfall der Vorſchuben wwird
dieſer Fall künftig no
viel häufiger werden. Auch grundſätzlich
iſt eine gleiche Behandlung für Volks= und höhere Schulen nohwer
Novelle zum Volksſchulgeſetz wird nunmehr einer alt
rderung gerecht, indem ſie dem Artihel 14 Abſatz 3 des genannten Ge=
je
Ferien haben an Volks= und
es folgende Faſſung geben wille
r. Der Schulvorſtand beſtinnn
eir Schuilen die gleiche Geſan
men der von der oberſten Schmlbehörde getroffenew allgemeinen
im
Anordnung die Verteiluug der
Ferü
ro zur Zauber=
tpoch
, den 30. März,
Landestheater. Am Mi=
flöte
und zur Neuzeinſtudie
ung von Coſi fan tutte Mozarts Ent=
m
Serail wieder in dem Spielplan des Landes
ührung aus
ters aufgemommen. Die Spielleituug hat Joſef Schlembach. Neu=
t
5
en des Bolmonte (Alegis af Enehfehm) und des
beſetzt ſind die Pa=
Pedrillo (Hans Siegfried). Georg Szell, der die Entführung als Gaſt
ſtellung dirigierr, ſteht ſeit ſeinem zehntem Lebensjahre als Pianiſt,
4
Kompowiſt und Dirigent in der Oeffentlichkeit. Scine Studien hat er
urrde im Jahre 1916 auf Empſeh
dr Wiem abſolbier
in ſeiner Vater
G
ter Kape
giſter an das Straßburger Stadt=
Richard Strauß als e
theater berufein, ſvo er bis zum Einzug der Franzoſen wirkte und war
Prag, ſowvie als Konzertdirige
ſodann am Deutſchen
KaRgg
Die Aufführung ſeinen
ßiebenen deurſchen Kunſtzentrei tätig.
in v
7
jati en under Weingartn
im Jahre 1917 dürfte dem
Orcheſter
Dar
Publikum noch erinnerlich ſein.
Am Sonntag, den 3. Arill 1921, ſpielt das Drumm=Quartett im der
ſechſten muſtkaliſchen Matinee Werke von Beethoben,
* Kontraktbuuch. Wie wwir vermehmen, war von Franfkurt aus beim
hieſigen Amtsgericht eine einſtweillige Verfügung beantvagt worden
Auftreten des Schauſpielers George in Unruh=
die
das
ſchen Stücke Prinz Louis Ferdimand im hieſigen Landestheater
Amtsgericht hat den An=
aktbruchs
unterbinden ſollbe.
Ko
2
Sitend, abgelehnt. Nun=
ndigkeit
übe
trag, weil ſein
e ſachliche Zuuſt
m
r iſt der
wag beim hieſigen Landgericht eingebracht worden.
das über ihn Verhandlungstermin anbergumt hat.
Reinhold Zehl . Am Donnerstag hat der Kazmerſtenograph
R. Behl ſein arbeitsveiches Leben beſchloſſen. Zehl trat im Jahre 188
an die Spitze des ſtenographiſchen Bunaus der vormaligen Kammer
dſtände. In dieſer Tätigkeft hat er im Laufe der Jahre das
enogvaphiſthe Bureau auf eine Stufe höchſte,
Leiſtungsfähigkeit ge=
ſt

*1
bracht und ſid
ſtände zu erwarben. ..... . A.d dr. Aad=
rden
. In den letzten Jahren ſuchten ihn gich=
iſche
Plagegeiſter ſchiver heim, aber ſein allzeit lebendiger Geiſt, den ein
gete, Tieß ſich nieht unterkriegen. Zehl war ein
feiner Suunor auszen
un, der ſeinen Beruf mit der ganzen
Na
ſchkeit ausübte. Es traf ihn dahen beſ. Lebe ſeiner mneren Berſön=
ers
ſchwer, als zunehhnende
* ihn dienſtunfähig machte und er 1919 in den übrigens wohl
verdientem Ruheſtand kveben muißte.
Arbeitsnachweis in Lanb= und Forſtwirtſchaft. Es wird erneu
darauf hingewieſen, daß nach der Reichsverordnung vom 16. März 1919
die Arbeitgeber in der Land= und Forſtwirtſchaft verpflichtet ſind, jede
offene Stelle ſofort einem nicht gewerksmäßigen Arbeitsnachweis anzu=
den
, ſoſvie von jeder Beſetzung der als ofſem gemeldeten Stellen dem
beitsnachweis, dem die Anmeldung erfolgt iſt, binnen 24 Stunden
Mitteilung zu machen. Arbeitgeber außerhalb der Land= und Forſt=
wirtſchaft
dürſen bis zur Aufhebung dieſer Verordnung Arbeitskräfte
nicht einſtellen, die bei Kriegsausbruch oder während des Krieges in der
and= oder Forſtwirtſchaft tätig goweſen ſind, es ſei denn, daß ſie für
land= oder forſtwirtſchaftliche Arbeiten nicht mehr tauglich ſind. Zuwider=
handlungen
werden mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mark beſtraft.
* Zucker=Luftgeſchäfte. Dſſe Reichszuckerſtelle teilt mit: Obſvohl bi=
Reichszuckerſtelle bereits vor einigen Monaten durch die Preſſe verlaut=
ven
ließ, daß alle Angebote angeblich handels= und einfuhrfreien Zur
kers als Luftgeſchäfte anzuſehen ſeien, hat ſich in der letzten Zeit wieder=
umm
dieſes unlgutere Treiben bemerkbar gemacht. Es wird daher erneut
darauf hingewvieſen, daß Angebote der bezeichneten Art jeder Unter
entbehren. Verſchiedene Firmen, welche dieſe Angebote verbreitet haber
und die nicht im Beſitze der Großhandelserlaubnis ſind, werden ſich we=
n
Handels ohne Erlaubnis zu vevandworden haben. Bei anderen
iher gew
Firmen, die bereits
it worden ſind, wind die Entziehung der
Handelserlaubnis veranlaßt werden.
* Die Schülerinnen der Fortbildungsklaſſe der Mädchenmittelſchale 1
hielten am 23. März, abends, im Konkondiaſaale ihre Schlußfefe
Muſik= und Geſangsvorträgen folgven Darbietungen ernſter und
beit=
erer
Art. Muſtergültig waren die Frauengeſtalten aus Schill
in (Berta und Rudenz, Maria Stuart, Iſabella und ihre Söhne,
on Orleans). Es folgte eine Szene aus Leſſings Minna
ie Jungkrar Eine hervo,
de Leiſtung war ein Schäfe
ſpiel von
zperß.
Die La
ne des Verliebten Beſonders erheiternd wirkte Die
Kochſtudien in der Muſterküche, fröhliches Jugendwandern und
Herz
und Sinn erfreunend waren die Schwarzovaldmädel, in ihrer reizenden

breiten Glasfenſter der Plattform wirken ſie wie ſilhouettierte
Freiſchütz=Geſtalten.
Bad Kohlgrub! Wir ſind eine Etage höher in der Welt. Man
iſt den hohen Bergen von Eſchenlohe im Rücken, im Genick, und
die Majeſtät der Bergwelt hat das Schreckhafte, Beängſtigende
berloren und die Berge ſind kleiner geworden, haben menſch=
lichere
Maße bekommen. Der Schienenweg mnacht eine ſtarke
Schwenkung nach links, und auf einmal liegt in der Ferne Ober=
ammengau
da. Klein und beſcheiden und wie am Ende einer
Welt, das Ettaler Manndl zur Linken, die pittoreske Felsruine
des Kofel zur Rechten, und der Raum zwiſchen beiden vermauer,
durch die ſchneegleißenden Gipfel der Berge um Oberau, um die
die letzten Strahlen der Sonne ſpielen. Eine Viertelſtunde ſtehe
ich an meinem Fenſter in der vielberühmten Alten Poſt und
ſchaue in die Bergwelt hinaus. Da treibt auf einmal die ſinkende
Sonne den Bergrieſen ein jungfräuliches Erröten auf die ſchnee=
bleichen
Wangen. Fleiſch und Blut ſind ſie auf ein paar Minu=
ten
. Dann liegen ſie da, bleicher und kälter denn zuvor: die
Sonne iſt untergetaucht, und im gleichen Augenblick ſteht, wie in
den verblauenden Himmel hinausgehext, ihr Spiegelbild, der
Mond droben .. ..."
In der Nacht fiel die Entſcheidung, ob Oberammergau im
nächſten Jahre ſpielt oder erſt 1924 oder gar erſt im Jahre 1930.
Die Entſcheidung bedeutet nicht bloß Millionen für Oberammer=
gau
, ſie bedeutet mehr als eine Milliarde für Bahern. Und trotz=
dem
keinerlei Zeichen der Aufregung, wie ich wohl erwartet hatte.
Das Leben ging ſeinen gewohnten Gang in dem ſtillen Dörfchen
in paar plaudernde Burſchengruppen auf der Straße, und in den
Wirtshäuſern Einheimiſche bei dem gewohnten Schafkopf und
Tarock. Eine Petrusgeſtalt mit einem wunderbar geſchnitzten,
ausdrucksvollem Kopf ſitzt mit einem Judasgeſicht darunder und
ſpielt um papierne Silberlinge. Man hört nur von Obern
und Untern, von Grün=Zehnern und Bettel‟. Aber kein
Wort vom Paſſionsſpiel. Und als ich am nächſten Morgen einen
von ihnen frage, wie ſich der Gemeinderat entſchieden, erhalte
ich die klaſſiſche Antwort: Da ſan’s alle noch geweſen vom Ge=
meinderat
, aber i hab net gfragt.

Tracht. Es war erſtnlich, was ſeitens der Schülerinnen im Einzel=
wie
im Zuſcmmenſpiel geboten wurde. Aus Kreiſen der zahlreich er=
ſchienenen
Angehörigen der Schülerinnen wurde der Wunſch zum Aus=
druck
gebvacht, die Aufführung zu wiederholen und zwas im
Dienſte der Wohltätigkeit.
Aus der Schloßgemeinde. Die Männerversinigug und de
Frauenverein der Schloßgemeinde veranſtalten in der Schloßkirche
am Donnerstag, den 31, März, und Donnerstag, den 7. April.
abends 8 Uhr, Vorfeiern zum demnächſtigen Luther
tage, auf die wir einſtweilen empfehlend hinweiſen. Am erſten Abenk
wird Herr Profeſſor Fr. Pfannmülle, von hier ſprechen über
Luther auf dem Reichstage in Worms. Am zweiten
Abend wird Herr Prof. D. Dr. Diehl aus Friedberg ſprechen über
Luſther in Worms und wir‟. Die Voxträge werden von muſihaliſchen
ungen uuvahmt ſein.
Die Heſſiſche Miſſionskanferenz, gedenkt ihre Jahuestapumg
der Lurherfeier in Worms zu berbinden. Anſchließend an den Feſt=
gortesdienſt
am 18. April, morgens 9 Uhr in der Dreifaltigbeitskirche, ſol
Miſſionsfeier um ½11 Uhr in der Friedrichskinche ſtattfinden. Miſ=
di

ſionspräſes Olepp aus Südweſtafrika wird zeigen, wie Luthers Ge=
danben
auf dem Miſſionsfeld wirkſam ſind..
* Prof. Ph. Schmittſche Akademie für Tonkunſt. Das Sommer=
ſemeſter
beginnt Montag, 4. April; mit dieſem Zeitpunkt beginnen
neue Kurſe für alle Fächer der Muſik. An den theoretiſchen Kurſen unter
Leitung des Privatdozenten Dr. Fritz Noack können auch Hoſpitanten
teilnehmen. Anmeldungen werden vormittags von 1112½ Uhr ent=
enonmnen
.
Demokratiſcher Verein. In ſeiner konſtituierenden Sitzung wählte
der Vorſtand des hieſigen Demokratiſchen Vereis Prof. Dr. Heide=
beoek
zum erſtem und den Abg. Reibex zum ſtellv. Vorſitzenden,
Die Vereinigung ehemaliger heſſiſcher Leib=Dragoner ladet die
im der Genevalverſamanlumg gewählten Feſtausſchnußmitglieder ſowie den
valtungsausſchß zu einer gemeinſamen Sitzung ein. (Siehe Anz.)
Pe
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.). Die Mitglieder des
G.D.A. werden auf die heute abend ſtattfindende Jahreshaupt=
verſammlung
verwieſen und zum vollzähligen Beſuch aufgefor=
S. Anz.)
* Vogelsberger Höhenklub. Wie aus dem heutigen Angeigenteil er=
ſichtbich
, findet nächſten Scmstag das diesjährige Dekorierungs=
feſt
im Mathilldenhöchſaal ſtatt. Vom Vorverkauf der Emtrittskarten
bittet wan möglichſt Gebrauch zu machen.
* Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger, Eliſabethenſtr. 52,
eröffnet am Donnerstag abend neue Kurſe in Stenographee und
Maſchinenſchreiben unzer Leitung bewährter Lehrer. Gevade die jetzt
ſchulenvlaſſene Jugend ſei auf die Wichtigkeit mid Vorzüge der Gabels=
beugerſchen
Stenographie hingelwieſen. Verſäume niemand, die Kunnz=
ſchrift
gwidlich zu eulernen (Sielhe Anzeige.)

Donnerskag, den 31. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 2, Beſtellmarke
Nr. 2 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 2, 800 gr Brot, Bezugs=
marke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Corned beef: Von Mittwoch, den 16, d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mr. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfund reiſe von 5.10 Mk. auf die Nährmittelbezugs=
marke
Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 mit
Pfund zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3,
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 17.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10, Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12Mk. für Nadelhol,
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Nohbraunkohlen aus der Grube Prin=
von
Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder birekt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmitrelamts und der Kohlenausgleich=
ſtelle
ſind für den Verkehr von 8 Uihr vormittags bis
3½ Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle Dienſt=
räume
bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmitkelmavken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung. Die ansgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.
Brennſtoffverſorgung. Am 30. April 6s. Js. endet das Haus=
brandwirtſchaftsjahr
1920/21. Für das neue Vevbrouchsjahr werden al
11. April die weißen Kohlenausweiskarten und Holzkarten abgeſtempelt.
Hierüber erfolgt beſondere Bekanntmachung. Es iſt daher erforderlich,
daß die Verb
icher die bisher freigegebenen Kohlen=, Koks= oder
Brikettbezüge bis ſpäteſtens 9. April bei dem Kohlenhandel be=
ſtellen
und in die Kohlenkarte eintragen laſſen, da ſie ſonſt verfallen ſind
und nicht nachgeliefert werden dürfei. Ausgenommen hiervon
ſind die Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen, die auch
ferner von der Grube abgeholt oder von dem Kohlenhandel bezogen
werden können. Auch die auf die Nummern 38 bis 40 der Holzausweis=
karte
freigegebene Holzmenge muß bis zum 9. AFril bezogen ſein.
Für dieſe Abgabe ſtehen bis auf weiteres nur noch die Holzverkaurfsplätze
in der Eleonorenſchule, Mädchemnitbelſchule Viktoriaſtraße, Altes Hof=
theater
Allexanderſtvaße, Hallenſchſwimmbad und Oſtbahnhof zur Ver=
fügung
. Das auf dieſen Plätzen zur Ausgabe gelangende Holz ſtamm
aus vorjähriger Fällung. Die Plätze müiſſen geräumt werden, damit die
Holzanfuhr aus dem dieswinterlichen Holzſchlag beginnen kann.

Der Gemeinderat hat vor einer ſehr ſchweren Entſcheidung
geſtanden. Vor wenigen Monaten hatte es noch biele Gegner
der Feſtlegung auf 1922 gegeben. Man wollte die Paſſion hin=
ausſchieben
bis 1924, manche ſogar bis 1930, und eiwige ſchlugen
ſogar vor, bis 1934, dem Jubiläumsjahr (16341934), zu warten.
Man hatde Bedenken wegen der Lebensmittelverſorgung, bangte
vor der Ungeklärtheit der politiſchen Verhältniſſe, ſcheute die
hohen Koſten und das Riſiko das Spiel hat einen Rieſenetat
und fürchtete die Auseinanderſetzung mit den Mietern. Aber
Bedenken um Bedenken wurden zerſtveut; und die ruhige, abge=
klärte
Sachlichkeit des Oberammergauer Bürgermeiſters ſchon
im Geſpräch von fünf Minuten mit dieſem Oberammergauer
Oberhaupt zeigt, daß Oberammergau nicht Tünche und Schminke,
ſondern Kultur iſt, die aus dem Herzen kommt gelang es, den
Gemeinderat bis auf einen oder zwei von der Norwendigkeit der
Saiſon 1922 zu überzeugen. Ausſchlaggebend haben wohl die
Ueberlegungen gewirkt, daß gerabe unſere Zeit eine religiöſe Er=
neuerung
bedarf, und daß die Spieltradition bei einem Abwar=
ten
bis 1930 faſt völlig verloren gehen müßte. Auch die wenn
erfreuliche Konkurrenz, die Kino= und andere Unternehmungen
oft unter Mißbrauch des Namens Oberammergau, dem Paſfions=
dorf
, machen, werden manchen Gegner umgeſtimntt haben. Wie
tveit dieſer Mißbrauch geht, beweiſt die Tatſache, daß erſt vor
kurzem dem Gemeinderat eine Inſertionsvechnung über 800 Mk.
präſentiert wurde, die eines dieſer Oberammergauer Unter=
nehmen
noch zu begleichen hatte. Man braucht bloß beim letzten
Paſſionsſpiel beim Nähen der Garderobe beteiligt geweſen zu.
ſein, um das Recht zu haben, als Divektrice eines echt Ober=
ammergauer
Spiels von Stadt zu Stadt zu wandern und Ober=
ammergau
in Mißkredit zu bringen.
Eine der wichtigſten Fragen iſt die Beſetzung der großen
Rollen für das nächſte Spiel. Man iſt dabei durchaus nicht in
Sorge und wird wohl ſeine Kandidaten ſchon haben. Der Bur=
germeiſter
ſelbſt, der über den Parteien ſtehen muß, geht lächelnd
einer Beſprechung dieſer Frage aus dem Wege:
Darüber wird
erſt das Wahlkomitee im November beſtimmen. Immerhin
kann man den Unterredungen mit Oberammergauer 2
über dieſe die Allgemeinheit ſehr intereſſierende Fr

[ ][  ][ ]

Mummer 82.

Seite 3.

Zertſendungen:

.
20 Pf.

Die neuen Poſtgebühren.
Die weſentlichſten neuen Gebühren, die am 1. April im Poſt=,
Scheck= und Telegraphenverkehr innerhalb Deutſchlands in
Kraft treten, ſind folgende:
für Poſtkarten im Ortsverkehr . . . . . 30 Pf
Feunverkehr . . . 40 Pf.
Briefe im Ortsverkehr bis 20 g . . . . 40
über 20 bis 250 g . . 60 4
Briefe im Fernverkehr bis 20 g . . . . 60 9
über 20 bs 100 g . . . . 80 9
100 bis 250 g.
(Ortsverkehr iſt der Verkehr innerhalb des Orts= und Landbeſtellbeziuks
des Aufgabe=Poſtorts. Die Grenze des Aufgabe=Poſtorts deckt ſich mit
der Gemeindegrenze. Für Groß=Berlin gelten hiernach die Gebühren=
ſätze
für den Ortsverkehr.)
Für Druckſachenkarten.
10 Pf.
(neut eingeführt; als ſolche werden zugelaſſen Karten ohne die Angabe
Poſtkarte bis zur Größe der amtlichen Pabetkarte, die nur gedruckten
oder auf mechaniſchem Wege vervielfältigten Text oder ſolche Abbildun=
gen
endhalten.)
Für Druckſachen bis 50
. 15 Pf.
über 50 bis 100 g . .
.. . . 30 Pf
über
00 bis 250 g . . . . . . 60 Pf.
über 250 bis 500 g . .. . . . . . . 80 P
liber 500 g bis 1 kg .

100 P

Für Anſichtskarten auf deren Vorderſeite Grüße oder ähnliche
Höflichkeitsformeln mit höchſtens fünf Worten nieder=

geſchrieben ſind.

15 Pf.
(Anſichtskarten, die weitengehende ſchriftliche Mitteilungen enthalten ober
bei denen ſich Mitteilungen auf der Rückſeite befinden, unterliegen der
Poſtkartengebüihr.

80 Pf.
... 1 Mk. 50 Pf.
Fernzonc
4
M
16 Mk.
24 Mk.

50 Pf

Für Geſchäftspapiere bis 250 g . . . . . 60 Pf.
über 250 bis 500 g .. 80 Pf.
über 500 g bis 1 kg. . . . . . 100 Pf.
Jür Warenproben bis 250 g . . . . . . . . 60
über 250 bis 500 g . . .
Jür Päckchen bis 1 kg
Für Paket
Nahzone
bis 5 kg
Mr.
über 5 bis 10 kg
12 10 bis 15 kg
über 15 bis 20 kg
18 Mc.
(Pokete von Verlegern, die nur Zeitungen oder Zeitſchriften enthalten
ſogenannte Zeikungspakete bis 5 kg in der Nahzone koſten
1 Mk. 50 Pf.)
Die Verſicherungsgebühr für Wertſendungen bleibt
unverändert.
Für Poſtanweiſungen bis 50 Mk. . ..
über 50 bis 250 Mr. . . . 1 Mk. P
üiber 250 bis 500 Mr. . . . 1 Mk. 50 P
über 500 bis 1000 Mk. . . . 2 Mk. Pf.
über 1000 bis 1500 Mr. . . . 3 Mk. A
über 1500 bis 2000 Mk. . .. 4 Mk. Pf.
(Meiſtbetrag auf 2000 Mark erhöht.)
Die Einſchreibgebühr wird auf 1 Mk. feſtgeſetzt,
Für die Eilbeſtellung ſind bei Vorauszahlung zu entrichten:
für eme Briefſendung nach dem Ortsbeſtellbezirk 1,50 Mk., nach dem
Landbeſtellbezirk 3 Mk.
für ein Paket nach dem Ortsbeſtellbezirk 2,50 Mk., nach dem Landbeſtell=
bezirt
5 Mk.
Neu eingeführt wird eine Gebühr von 50 Pf. für das Verlangen der
wiederholten Vorzeigung von Poſtaufträgen and
Nachnahmeſendungen
Für Zahlkarten bis 50 Mk. . 0,25 Mk
über 50 bis 500 Mk. . . . . . 0,50 Mk.
über 500 bis 1000 Mr. . . . .. . 1,00 1000 bis 2000 Mr. . . .. 1,50 W
über 2000 Mr. . . . . . . . . . 200 Mr.
Für Auszahlungen mit Scheck eine feſte Gebühr von 30
Pf. und eine Steigerungsgebüühr von einem Zehntel vom Tauſend des
im Scheck angegebenen Betrags. Für Kaſſenſchecks, die bargeldlos be=
glichen
werden, wird eine feſte Gebühr von 30 Pf. gricht erhoben.
Für gewöhnliche Telegramme für jedes Wort 30 Pf.,
mindeſtens 3 Mk.
Die Inlandsgebühren für Briefſendungen, Wertſendungen, Poſtan=
weiſungen
und Pakete gelten auch nach dem Saargebiete (jedoch
Päckchen nicht zugelaſſen), ſowie nach dem Gebiste der Freien Stadt
Danzige und dem Memelgebiet. Dfe Inlomdsgebühren für
Briefſendungen gelten ferner wach Luxemburg, Oeſterreich, Un=
94
trn und Weſtpolen; jedoch ſind nach dieſen vier Lände=
Druck=
polen

heukarten zu ermäßigtem Satze nicht, Päckchen nur nach W
zugelaſſen; auch iſt das Meiſtgewicht für Warenproben nach Luxemburg
und Ungarn auf 350 Gramm beſchränkt.
Nach dem übrigen Ausland gelten im Poſwerkehr folgende
Gebührenſätze:
Briefe bis 20 g 1 Mk. 20 Pf., für jede weiteren 20 g 60 Pf.
Poſtkarten einfache 80 Pf., mit Antwort 1 Mk. 80 Pf.
Warenproben
Druckſachen Geſchäftspapiere,
für je 50 g 30 Pf., jedoch für Geſchäftspapiere mindeſtens 1,20 Mk.,
für Warenproben mindeſtens 60 Pf.
(Meiſtgewicht für Druckſachen und Geſchäftspapiere 2 kg, für
Warenproben 350 g).
Einſchreibgebühr 1 Mk.
Nachnahmegebühr (vom Abſender neben den ſonſtigen Ge
bühren im voraus zu entrichten) für eingeſchriebene Briefſendun=
gem
, Wertbriefe und Wertkäſtchen 30 Pf., für Pakete 10 Pf. für
je 10 Mk., mindeſtens 50 Pf.
Poſtanweiſungen bis 50 Mk. 50 Pf., über 50 bis 100 Mk.
1 Mk., für jede weiteren 100 Mr. 50 Pf., jedoch nach Eng:
land nebſt Kolonien 1 Mk.
Die Gebühr für Pakete ſetzt ſich aus den den einzelnen Ländern
mmenden Gebührenanteilen zuſammen und iſt am Poſtſchalter zu
z1
K
agen. Die Gebühr iſt ermäßigt für Poſtpagte bis 1 kg, im allge=
meinen
erhöht für ſchverere Pakete.
lei Aufſchlüſſe entnehmen. Von den Hauptdarſtellern iſt im letz=
ten
Jahrzehnt niemand geſtorben; nur in die Reihe der Jünger
Jeſu hat der Tod einige Lücken geriſſen. Auton Lang, der
vorzügliche Chriſtus von 1910, dürſte wohl ohne weiteres wieder
gewählt werden. Sein Geſicht hat in dieſen zehn Jahren nichts
an Ausdrucksfähigkeit verloren und ſeine ſchauſpieleriſche Kraft
iſt wohl eher gewachſen. Anton Lang war bekanntlich durch eine
Verwechslung als gefallen bezeichnet worden. Er iſt aber, de
er nur garniſondienſtfähig war, nicht an die Front gekommten
und hat nur als Landſturmpionier in München ſeine Pflicht ge
tan. Oktilie Zwink, wohl die beſte Maria, die Oberammer
gau geſehen, kommt leider nicht mehr in Frage, denn traditions=
gemäß
dürfen nur unverheiratete Frauen im Spiele teilnehmen
Sie iſt vor wenigen Jahren die Frau des Sohnes des früheren
Bürgermeiſters und Pilatus Bauer geworden und hat wohl durch
die Krankheit ihres Mannes mancherlei Sorgen des Herzens
Um ihre Nolle bewerben ſich, wie man hört, drei Kandidatinnen
die alle drei als gute Marien=Darſtellerinnen angeſprochen wer=
den
. Der Petrus von 1910 (Andreas Lang) und ebenſo der
Kaiphas (Breitsamter) haben die beſten Ausſichten, ihre Rolle
wieder zu bekommen. Auch Bierling (Johannes), der den Welt=
krieg
als Flugzeugführer mitgemacht und ſich nun ein elektrotech=
niſches
Geſchäft in ſeiner Heimat gegründet hat. Ob. Zwink
(Judas), der glänzende Darſteller von 1900 und 1910, bei ſeinen
70 Jahren wieder kandidieren wird, ſteht noch nicht feſt. Schau=
ſpieleriſch
würde er ſeine Rolle wohl noch beherrſchen. Auch der
höchſtverdiente Spielleiter, Direktor Lang von der Schnitzſchule,
iſt unterdeſſen 80 geworden. Man hofft, ihn auch wieder an
erſter Stelle ſehen zu können.
Eine finanziell ſehr weſentliche Neuerung hat man ſwohl
nicht umgehen können. Bisher war es Sitte, daß das Spiel=
honorar
je nach der Wichtigkeit der Rolle erſt am Ende der Spiel
zeit ausbezahlt wurde. Das läßt ſich bei den geänderten wirt
ſchaftlichen Verhältniſſen nicht mehr aufrecht erhalten. Es ſollen
deshalb auch die Proben=entſprechend und ſofort honoriert ſer=
den
. Auch die alten Eintrittspreife werden erhöht werden mäif
ſen. Die Preiſe von 2, 4, 6, 8 und 10 Mark ſollen auf das Fünf=
fache
erhöht werden, eine Steigerung, die wohl als mäßig be=
zeichnet
werden muß.

Beförderungsgebühr Verſicherungsgebühr Sonſtige Gebühr Briefe wie f.Einſchreibbrief
gleichen Gewichts für je 1000 Mr.
1.50 Mk.
mindeſtens 3 Mk. wird nicht
Brnſen Käſtchen für je 50 g 60 Pfg.
mindeſtens 2. 40 Mk. 1 Mk. Pakete wie f. gewöhnl. Paket
gleichen Gewichts für je 3000 Mr.
5 Mk. 1 Mk.

Eilbeſtellgebühr für Briefſendungen, Wertbriefe, Wertkäſt
chen und Poſtanlveiſungen 2 Mk. 40 Pf.,
für Pakete 5 Mark.
*
* Berlin, 27. März. Vom 1. April an ſind in Zuſammenhange
mit der Erhöhung der Telegraphengebuhr im inerdeutſchen Verkehr
auf 30 Pf. das Wort, mindeſtens 3 Mk. für ein Telegram, zum Teil
auch die Telegraphen=Nebengebühren erhöht worden. Da=
nach
koſtet die Hinterlegung und Anwendung einer abgebürzten Tele
grammanſchrift jährlich 180 Mk. Für die Eilbeſtellung von Talegrwm=
men
wach Orten ohne Telegvaphenanſtalt ſind bei Vorausbezahlung 3 Mk.
zu entrichten. Neu eingeführt iſt eine Lagergebühr von 30 Pf. für jedes
poſt=, telegraphe= und bahnhoflagernde Telegramm. Der Abſender
eines Telegrams hat künftig ſtets ſeinen Namen und ſeine Wohnung
auf der Telegrammurſchrift anzugeben.
Oberſchleſier!
Terroriſtiſche Wahlbeeinfluſſung während der Abſtimmung.
Die von der Abſtimmng aus Oberſchleſien Zurückgekehrten
werden hierdurch aufgefordert, alle aus eigener Beobachtung
wahrgenommenen oder ihnen giaubwürdig mitgeteilten Wahl=
beeinſluſſungen
bzw. terroriſtiſchen Handlungen der Polen uns
umgehend entweder ſchriftlich zu melden oder ſie bom 30. d. Mts.
ab in unſerem Bureau, Paradeplatz 4, in der Zeit von 9 bis 12
Uhr vormittags und 2 bis 5 Uhr nachmittags zu Protokoll zu
geben, damit ſie ſo ſchnell wie möglich zur Kenntnis der Reichs=
regierung
gebracht werden können. Landsleute, handelt ſchnell
im Intereſſe unſeres engeren Heimat= und unſeres deutſchen
Vaterlandes.
Vereinigte Verbände heintattreuer Oberſchleſier,
Darmſtadt, Paradeplatz 4.

Groß=Gerau, 2. März. Der Verband der Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften (Schulze=Delitzſch) für

die Provinzen Starkenburg umd Oberheſſen hält den diesjährigen Ver=
bandstag
am 7. und 8. Maf hier ab. Der Vertreter der Anwaltſchaft,
Geb. Juſtizrat Dr. Alberti=Wiesbaden, wird auweſend ſein.
th. Langen, 28. März. Ausfall der Oſtertanzbeluſti=

gungen. Infolge der enormen Höhe der Vergmüigungsſteuern haben

anſtaltungen wie in früheren Jahren auf 7001000 Mark pro Unter=
nehnnen
berechnet. Natürlich ſind die Muſiker durch dieſe Einſchränkung
in ihrem Erwerb ſehr behindert.
th. Egelsbach, 29. März. Volksbad. Bei ſteigender Frequen=
beſchließt
das Gemeinde=Volksbad ſein 10. Geſchäftsjahr Ende dieſes
Monats mit 2739 Wannen= und 4072 Brauſebädern, zahlenmäßig eta
ein Drittel mehr als das 9. Anzuertennen iſt der unermidliche Fleiß
und Ausdauer des Bademeiſters Fink, der ſolch hübſches Rejuldat in den
zeitig beſchränkten Badetagen zuwege brachte.
n. Höchſt i. Odw., 30. März. Wegen einer ſchweren Dat
wurde in Birkerts der Philipp Gerhardt feſtgenommen und in de
hieſige Amtsgerichtsgefängwis zur Unterſuchngshaft eingeliefert. E
war mit ſeinem Schwiegervater Ludwig Schäfer in Streit g
hat ihn durch zwei Schüſſe gefährlich verletzt. Die amtliche .L
telung
des Sachverhalts iſt im Gange.
hr die Ge=
Erbach, 26. März. Bienenzucht. Bekanntlich
ſamtenbwicklung der Bienenvölker und die Höhe des E.
es in der
jenenzucht Hand in Hand mit einer cechtzeitigen Frühjahrsentwickln
Dieſe
iſt abhangig von der im zeitigen Frühjahr den Bienen zu Gebote
ſtehenden Nahrung. Als Nahrungsquellen ſind im weſentlichen zu dieſ
ur die Weide= und Haſelnußblüten vorhanden. S
mit ſind dieſ
räucher zur Erhaltung der Bienenzucht von beſonders großer Wichtig=
bei
. Die den erſten Blütenſtaus ſpendenden Sträucher, wie Weide
der Ver=
Haſelnuß uſw., müſſei daher ir weiteſtgehendem Maße vor
nichtung, namentlich vor mutwilliger Zerſtörung, bewahrt werden.
s.w. Viernheim, 29. März. Tot aufgefunden wurde der
50 Jahre alte Georg Frank neben ſeinen Fahrrad auf der Straße nach
Lorſch. Die Todesuſache iſt noch unbekannt, die amulſche Unterſuchung
iſt eingeleitet.
n. Lampertheim, 29. März. Geſtern vormittag wurde auf der Land=
ſtraße
zwiſchen Lorſch und Viernheim die Leiche des aus letzterem
Orte ſtammenden 50jährigen Geoug Frank mit Verletzungen nebei
ſeinem Fahrrad aufgefunden. Das hieſige Amtsgericht begab ſich an
Ort und Stelle, um gemeinſam mit einem Vertreter der Sraatsanwalt=
ſchaft
Darmſtadt den Tatbeſtand feſtzuſtellen.
p. Gimbsheim, 29. März. Plündernde Spitzbuben ſt
len in der Nacht aus einer Miete des Landwirts Metzger ſämtliche Kar=
toffeln
. Geflügeldiebe ſtahlen dem Latndwirt Phil. Oswald die
ſämtlichen Enten. Für die Ermittelung der Täter haben die Beſtohlenen
in beiden Fällen je 100 Mk. Belohnufg ausgeſetzt. Als ſpäter Gaſt
iſt jetzt, von der ganzen Kinderſchar jubelnd begrüßt, guch in unſerer
Ger
inde der Klapperſtorch eingezogen und hat ſich wieder auf ſeinem
alten Wohnſitz dem Rathaus niedergelaſſen.
Fp. Worms, 29. März. Ein brennender Güterzug bot
auf der Strecke OſthofenRheindürkheim ein eigenartiges Bild. Ein
mit Stroh beladener Güterſagen fing Feuer. Die geſamten Strohvor=
räte
brannten ſämtlich nieder, doch konnte ein Uebergreifen auf die an=
dereh
Güterwagen verhindert werden. Der Materialſchaden iſt bedeu=
tend
. Das Bayeriſche Militärverdienſtkreuz 3. Klaſſe mit Kuvne und
Schwertern wurde dem ehemaligen Kriegsgefaurgenen Unteroffizier
Schenk, Sohn der Witwe Jakob Schenk in Guntersblum verliehen.
K. Vom Vogelsberg, 28. März. Schnee. Letzte Nacht iſt wieder
Schnee gefallen, der etwa 5 Zentieter hoch liegt. Dabei iſt es
ſehr kühl geſvordem. Ein Sturm hat in den Waldungen des Oberwaldes
heftig gewüter und diele Bäume entwurzalt.
Kleine Nachrichten aus Hefſen. Die Groß=Gerauer Volks=
bank
kann in dieſem Jahre auf ihr 50jähriges Geſchäftsjubiläum zurück=
Die Wirkungen des Gemeinderatsbeſchluſſes werden ſich
ſchon in den erſten Wochen, wenn auch nur äußerlich, ſo doch recht
originell bemerkbar machen: die beiden Friſeure in Oberammer=
gau
werden ihre Läden ſchließen müſſen, denn nach endgültigem
Beſchluß hin fliegt keine Schere mehr durch Haupt= und Bart=
haar
, keine Naſierklinge mehr über die Backen eines Oberanimer=

gehen.
RII. Ein kunſthandwerkliches Meiſterſtück, für Hindenburg.
Die Deutſchnationalen der Provinz Pommern haben unſerem
verehrten Feldmarſchall v. Hindenburg ein koſtbares Geſchenk
gemacht, das ihm durch den Schöpfer Tiſchlermeiſter Krumm=
Stettin und dem Vorſitzenden der Handwerkskammer Hannover
und des Handwerkskammertages Plate überreicht ſpurde. Es iſt
eine auf einem Tiſchchen ſtehende Truhe aus Ahornholz mit ſehr
reicher Intarſicnarbeit, die viele Wappen darſtellt. Das Geſchenk
iſt von Tiſchlermeiſter Krumm angefertigt, der zwei Jahre und
vier Monate in ſeinen Mußeſtunden daran gearbeitet hat. Der
Feldyrarſchall war von der Zuwendung ſehr erfreut und ſprach
ſeine größte Anerkennung über dieſes prachtvolle Werk deutſchen
Kunſthandwerks aus. Jutereſſant iſt, daß in der Kösliner Ge=
werbeausſtellung
ein Engländer für eine Kopie des Werkes
40000 Mark geboten hat. Meiſter Krumm hatte das aber ab=
gelehnt
.
B. Ein gefährditer Prachtbau. Mehrfach wurde in letzter
Zeit die Aufmerkſamkeit der Denkmalpflege und der kunſtlieben=
den
Kreiſe auf die Gefahren geleutt, die den ſtolzen Adelspaläſten
der Spätrenaiſſance und der Barockzeit in unſeren alten Reichs=
ſtädten
durch das Ausdehnungsbedürfnis der Großbanken dro=
hen
. Ein neuer Fall dieſer Art wird in der Kunſtchronik mit=
geteilt
. Es handelt ſich um ein Haus auf der Großen Bleiche
in Mainz, das von einer (roßhauk erwvorben iſt und für ihre
Zwecke umgebaut werden ſollte. Der Bau, der ſogenannte Sta=
dioner
Hof, iſt in den Jahren 17281733 erbaut worden
und wahrſcheinlich ein Werk des hervorrggenden Barockarchitekten

Glichen. Das Jubiläum ſoll wit dem Tag der Generalberſammlung am
24. Apvil ſtatrfinden. Eine große Modeſchau der neueſten Frühjahrs=
und Sommermodelle im Rohmen einer geſellſchaftlichen Veranſtaltung
wird von namhaften Firmen in Mainz am 4. und 5. April vorgeführt
werden. Die Veranſtaltung iſt verbunden mit einer Ausſtellung, bei der
auch Damen= und Hervenwäſihe gezeigt werden ſoll,
Ipd. Frankfurt a. M., 28. März. Einkommuniſtiſcher An=
ſchlag
auf das Opernhaus. Bei einem Reviſionsgange durch
das zum Opernhaus gehörende Kuliſſenhaus entdeckte heute nachtt,
kurz nach 2 Uhr, ein Feuerwehrmann an zwei Stellen Brand=
herde
. An einer Stelle hatten die Täter Zündſchnüre durch eine der
eiſernen Türen in das Innere geſchoben. Die Zündſtoffe waren jedoch
abgebrannt, ehe ſie die in unmättelbarer Nähe befindlichen Kuliſſen und
ſonſtigen ſehr leicht entzüindlichen Ausrüſtungsgegenſtände ereeicht hatte
Dann hatten die Brondſtifter em an der Rückwand angebrachtes kleit
Fenſter zertrünmert und durch die Oeffnung die Zündfchnüre in ein
bleinen Raum gelvorfen, wo ſie ein Spinett und einige trockene Blumen
in Brand ſetzten. In dieſem Augenblick paſſierte der Wächter die Brand=
ſtelle
und alarmierte die Wache, der es dann gelang, in kurzer Zeit jede
weitere Gefahr zu beſeitigen. Das Fenſter wurde noch in der Nacht ver=
mauert
, um dor wveiteren Uebervaſchungen ſicher zu ſein. Man nimmt
e=
an
, daß, wenn der Brand ausgebrochen wäre, deſſen Umfang ja d
ſamte Feuerwehr in Tätigkeit verſetzt hätte, die Brandſtifter, die de
entſtandene Verwirrung zu eventuellen Sprengungen und Plünderungen
beſtimmter Gebäude benutzt hätten. Für die nächſten Nachte ſind be=
ſondere
Bovſichtsmaßnahmen getroffen worden.
K. Wetzlar, 28. März. Der Streik in den hieſigen In
duſtriewerken hat über die Feiertage die Gemüter bis zur
8
hitze geſteigert, ſo daß Schlimmes zu befürchten ſteht. Nachdom der A
beitgeberverband die Arbeiter aufgefordert hat, ſich in die Arbeitsliſten
einzuſchreiben und am 1. April die Arbeit aufzunehmen, hatte ſich eine
Anzahl hierzü bereit erklärt. Andere ſind bereit, den Streik abzubrechen.
Die Streikfeſten ſind nun ſehr aufgebracht, zumal die Arbeitgeber es
ablehnen, die Führer und Streikmacher wieder eizuſtellen. Schon vor
den Feiertagen traf die Bohörde Vorkehrungen, um etwoigen Ausſchrei=
tungen
vorzubeugen, zumal ſchon in der Karwoche monche Uebergriffe
vorkamen uund die Arbeiter, fortgeſetzt Drohungen ausſtießen über die
Sprengung der Fabriken, Plünderung, Totſchlagen uſw. Am Freitag
traf die Tecmiſche Nothilfe aus Gießen ein, da die Arbeiter auch Waſſer=
leitung
und Eleftrizitätswerk ſtillegen wollten. Die Streikenden ſ.
ten die Nothilfe in einer Fabrik einen ganzen Dag ein. Ueber die Oſter
dar deur ganze Kreis AZetzlar ohne Beleuchtung. Am Samstag und erſten
Oſtertag trafen Abteilungen der Nerchswehr und Sicherheitspolizei aue
Gießen, Butzbach und Kaſſel ein, ferner mehrere Tanks. Maſchinen=
g
=wehre wurden an den Hauptpunkten aufgeſtellt. Zum Glück kam es
nicht zu weiteren Ausſchreitungen. In der Bevölkerug des Kreiſes
rrſcht große Empörung über die Uebergriffe der Arbeiterführer und
ihre Streikhetze.
Die kommuniſtiſchen Unruhen.
Die Polfzeiaktio in Mitteldeutſchland.
Magdeburg, 22. März= (Wolff.) Die Meldeſtelle beim Ober=
rſt
v. Pinsky iſt auf ſoinem Bormarſch im
Präfidenten teilt mit:
ſtgedt gelangt. Es wurden eigebracht: 84
Südgebiet bis hinter
Gefangene, 2 Laſtkraftwagen, ein Anhängewagen, 2 ſchwere Maſchinen=
gewehre
und einüige 30 Geſvehre. Die Geiſeln aus Sangerhauſen ud
Querfurt ſurden von ihm befreit. Die nach Lauchſtäde unternommene
Aktion ſpar ebenfalls erfolgreich. In Zörbig ſetzte ſich geſtern eine kleine
Bande von ungefähr 30 jungen unreifen Leuten om dortigen Rathaus
nahmen Plündernngsverfache. In Schornetvitz
feſt und und
wird noch geftreikt. Notſtandsarbeiten werden verrichtet. Die Streiken=

Arbeit wieder aufnehmen wollen. Von Gisleben aus ſind die Ort
Schönburg und Krughütte geſäubert. Die nähere Umgebung von Eis=
leben
iſt frei. In Büterfeld verſuchten ungefähr 50 junge Leltte, von
Holzweißig kommend, Pferde zu requirieren, da ihre Autos unbrauchbar
waren. Die Arbeiterſchaft von Bitterfeld iſt zum überwiegenden Tei
In Gera herrſf
Nuehe, doch iſt die Lage
gegen eien etivaigen Streik.
Ruge.
rg herrſcht vvlſkonrn
geſpannt. In Magdebu
Im Einvernehmen mit der preußiſchen Regierung zieht die
e herent, die einge=
egierung
militäriſche Kräf
Reich
n, falls es erforderlich iſt. Mit Rüickſicht auf den Ver=
zt
werder
(Un
iſten, die mitteldeutſche Aufruhrbewegung durch Put=
ſuch
der Komn
Steilen zu halten, haben die Behör=
ge
und Enruhen in anderen Le
en und Gewalttärigteiten mit der,
iberall Weiſung, feſt durchzugr
42
e zu begegnen.
Eisleben, 29. März. (Wolff.) Im Bezirk Eisleben geht die
Polizei= und Truppenaktion ordnungsmäßig weiter. In einigen T
en kam es noch zu Plünderungen. In Hadersleben und
uderſtadt ſurde ſogar vorübergehend die Räterepublik ausgeru=

cke HalleNordhauſen belaufen hat. Die Nacht varlief in Gisleben
völlig ruhig. Nackdem die Reichsivehrtruppet weiter vorgerückt find,
hat ſich zur Abſehr etwa neu aufflammender Unruhen im Verein mit
der Schutzpplizei eine Cinwohnerwehr grbildet.
Merſeburg, 29. März. (Wolff.) Heute früh wurden die
Leunawerke im Sturm genommen. Es wurden ruind 1000
Gefangene gemacht.
Dresden, 29. März. (Wolff.) Nach Mitteilung der Laudes=
polizei
wurde der 94 Mitglieder zählende kommuniſtiſche Ak=
tionsausſchuß
in der vergangenen Nacht verhaftet.
Borna (Bezirk Leipzig), 29. März. (Wolff.) Im Bornger Brauu=
kohlenrevier
beginnt es unter dem kommuniſtifchen Druck zu gären.
Zwei Grußen in der Nähe von Boma ſtellten heuts frich den Betrieb
ein. Die Landespolizei beietzte das Grubenrevier.
Ammendorf, 29. März. (Wolff.) Unſer geſtern von den Ar
beitern noch gehaltener Induſtrieort wurde von Polize; und Reich,3it
heut
Nacht im Sturm genommen. Es wurden 40 Gefan=
gene
gemact.
Wolff.) In der vergangenen Nacht be=
Leipzig, 29. März wo.
ſten Nachrichten melden, Polizei= und
ſetzten, wie die Leipziger 9
Reichswehrtruppen den Induſtrisort Ammendorf bei Halle, der
von bewaffneten Arbeitern befetzt war.
Der von den Kommuniſtenr in Leibzig proklamierte Generalſtre
trat bisher faſt gan nicht in Erſcheinung. Nur in wenigen Bet=eben
kam es unter dem Druck der Kommuniſten zur Arbeitseinſtellungen. Die
Eiſenbahnarbeiter haben den Streik abgelehnt.
Dresden, 29. März. (Wolff.) Heute nacht wurde hier eine aus
78 männlichen umd 14 weiblichen Perſonen beſtehende kommuniſtiſche
Bnnde feſtgenvmmen.

Amfeln Franz Freiherrn von Ritter zu Grünſtein, der damals
das Bauweſen des Mainzer Kurfürſtentums leitete. Seinen Na=
men
erhielt der prächtige Barockpalaſt von der Grafenfamilie
Stadion, die ihn längere Zeit im Beſitz hatte. Die Faſſade zeigt
einen über das ganze Mittelrifalit hinlaufenden Balkon mit
ſchönem ſchmiedeeiſernem Gitter, der auf reich ſkulptierten Kon=
ſolen
auffetzt. Den hervorragendſten Schmuck des Innern bil=
der
das großartige Treppenhaus mit ſeiner feinen Stuckdecke, und
ähnliche Stuckdekorakionen finden ſich auch in den Zinmern. Das
Bauwerk iſt in den etwa zwei Jahrhundekten ſeines Beſtehens
nieht unverändert geblieben. 1910 wurde es zu einem Café um=
gebaut
und dabei das Erdgeſthoß verändert, ein Vorgang, der
daprals von dem Denkmalpfleger nur bitter beklagt, aber nicht
verhindert werden konnte. Nunmehr jedoch hat der Denkmal=
ſchutz
rechtzeitig eingegriffen und die Genehmigung zum Um=
bau
des Gebäudes verſagt. Doch ſollte man ſich nicht damit zu=
frieden
geben, daß das Gebäude in ſeiner jetzigen Geſtalt erhal=
ten
bleiben ſoll, ſondern es muß die Rückkehr zu der urſprüng=
lichen
Geſtalt gefordert werden, ſoweit dies ohne Stilmaskerade
möglich iſt. Eine vollkommene Sicherung dieſes hervorragen=
den
Denkyrals wäre freilich nur durch Uebernahme in öffentlichen
Beſitz möglich
* Frankfurta Botelrechnungen. Nach einer Hotelrechnung,
die von einem ſeit langen Jahren in Buenos Aires lebenden
Deutſchen jetzt dem Fraukf. Gen.=Anz. vorgezeigt wurde, wurde
dieſem Herrn, der augenblicklich Weſteuropa bereiſt und daher
eine Ahnung von Hotelpreiſen hat, in einem bekaunten Frank=
furter
Hotel für ein Zimmer mit zwei Betten bei ein=
maligem
Ueberngchten mit Frühſtück der ungeheuerliche Preis
von 191 Mark abgenommten. In Zürich hatte der Auslands=
deutſche
im beſten Hotel 8 Franken bezahlt, in Berlin den Be=
trag
von 80 Mark, und nur in Frankfurt mußte er einen Betrag
zahlen, deſſen Höhe die ſchlimmſten Erſartungen übertrag. Es
iſt dem genannten Blatte kürzlich ein anderer Fall bekannt ge=
worden
, in welchem ein Ehedaau aus dem Saargebiet für ein
innier ohne Fruhſtiic im dritten Stock eines Frautfurter
Bahnhofshotels auch der kaum glanbliche Preis von 150 Mark
für die Nacht gerechnet wurde.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. März 1921.

Hummer 87.

Weißenfels, 29. März. (Wolff.) Die Verſammlung der Be=
triebsräte
der Zeitz=Weißenfelſer Braunkohlenrediere lehnte die von den
Kommuniſten geforderte Genevalſtreikparole mit großer Mehrheit ab.
Auf den Gruben wird überall gearbeitet, dagegen liegen die
meiſten Betriebe in der Stadt Weißenfels ſtill. Das Elektrizitatswerk
wurde unter kommuniſtiſchem Druck ſtillgelegt.

Berlin.
Berlin, 29. März. (Wolff.) Ueberall machen ſich kleinere und
größere Trupps bemerkbar, die in die Betriebe eindringen und die Ar=
beitswilligen
zum Streik zu bewegen verſuchen. In einigen Werken
wunden die Demonſtranten von der Polizei verjagt und die
Rädelsführer feſtgenommen. In den Lachmamnwerken in Wittenau wird
geſtreikt. In den Betrieben der A.E.G. in der Huttenſtraße und bei
Loewe u. Cie, kam es bei der Abſtimmung zu lebhaften Auseinander=
ſetzungen
. Bei der Knorrbremſe in Lichtenberg verließen lediglich die
kommuniſtiſchen Elemente die Arbeitsſtätte. Sie drohten, mit Verſtär=
kungen
wiederzukommen und den Betrieb mit Gewalt ſtillzulegen.
In der Frage der Undevdrüclung der kommuniſtiſchen Unruhen
hervſcht, wie von zuſtändiger Stelle erklärt wird, zwiſchen der Reichs=
regierung
und der preußiſchen Regierung vollkomuenes Ein
vernehmen. Ein Eingreifen der Reichswehr hat bisher nicht
ſtattgefunden da es ſich um eine veine Polizeiaktion handelt. Alle Vor=
bereitungen
für das Einſetzen der Reichswehr wurden jedoch getroffen.
falls die Polizeikräfte für die Unterdrückung der Aufſtände nicht mehr
genügen ſollten. Wie aber erklärt wird, iſt die preußiſche Regierung
feſt überzeugt, daß der kommuniſtiſche Aufruhr kurz vor dem Zuſam=
menbruch
ſteht. In Mitteldeutſchland wurden bisher ungefähr 1400 Auf=
ſtändiſche
feſtgemommen.
Die Nacht und der Vormittag ſind bis auf kleine Zwiſchenfälle ruhig
verlaufen. Alle öffentlichen Gebäude erhielten eine beſondere
Bewachung.
Die B. Z. a. M. ſchreibt: Heute vormittag ſollte in dem Fernkraft=
werk
Golpa, von wo ſeit Samstag kein Strom nach Berlin kommt,
eine Abſtimmung der Beleßſchaft ſtattfinden, ob der Streik fortgeſetzt
werden ſoll oder nicht. Augenblicklich beſteht für die Vevſorgung der
Induſtrie, der Straßenbahn und der Beleuchtug mit elektriſcher Energie
keine Gefahr, da die Berliner Elektrizitätswerke in der Lage ſind, den

Berlin, 29. März. (Wolff.) Die Verſuche der beiden kommuni=
ſtiſchen
Parteien, am heutigen Dienstag die Betriebe in Verlin lahm=
zulegen
, ſind faſt reſtlos geſcheitert. Wie
Poizeipräſident Richt
laut Vorwärts erklärte, wird in der übevwiegenden Zahl der Gro
betriebe voll gearbeitet. Nur bei eimigen iſt ein geringer Teil
der Belegſchaft in den Streik getreten. Die Abſtimmung in der A.E. G.
in der Huttenſtraße ergab 12 000 Stimmen gegen und 300 Stimmen für
den Streik. Die Direktion hat jedoch das Werk geſchloſſen, da ein Tei

der Belegſchaft entſchloſſen war, blindlings der kommuniſtiſchen Parole
zu folgen. In den Städtiſchen Werke iſt die Aubeiterſchaft feſt ent=
ſchloſſen
, unter allen Umſtänden und evtl. mit eigenen Kräften Stillegun=
gen
zu verhindern.
Gaswerk Charlottenburg, das als beſonders
radikal gilt, wurden 564 Stimmen gegen und nur 212 Stimmen für den
Streik abgegeben.
Vorſichtsmaßnahmen in Berlin.
Berlin, 28. März. (Wolff.) Da verbrecheriſche Elemente wie=
derholt
Verſammlungen unter freiem Hinnel zu Straßendemonſtrationen
Rnd

der Berliner Gewerkſchaftskonmiſſion und der U. S.P. haben, wie ge=
meldet
, dem Polizeipräſidenten perſönlich erklärt, daß in der nächſten Zeit
Verſammlungen unter freiem Himmel, ſowie Straßenumzüge nicht ge=
plant
ſeien. Obiges Verbot richtet ſich alſo lsdiglich gegen das verfaſ=
ſungswidrige
Treiben gewiſſenloſer Aufwiegler.

Kommuniſtiſche Treibercien in Baden.
Mannheim, 29. März. (Wolff.) Obwohl das badiſche Mini=
ſtevium
des Innern Verſammlungen unter freiem Him=
mel
verboten hatte, verſammelten ſich heute Mittag gegen 3 Uhr

otwa 150 junge Burſchen auf die erſt kunrz vorher ausgegebene kom=
muniſtiſche
Parole auf dem Marktplatze. Nachdem hier die üblichen
Reden gehalten worden ſvaren, ſetzte ſich zunächſt ein Hleiner De=
monſtrationszug
über die Planken nach dem Waſſerturm in Be=
wegung
. Unterwegs ſchloſſen ſich zahlreiche Neugierige und beſonders
viele aus den Fabriken heimbehrende Arbeiter an. Ein ſtarkes Poli=
zeiaufgebot
drängte die Demonſtranten in die Nebenſtraßen, wr
plötzlich eimige blinde Schüſſe fielen. Bei dem Quadrat P. 4 ſtwute ſich
die Menge und es am erneut zu Schießereien, ſunbei es drei
Tote und vier Schwerverletzte gab. Inzwiſchen war die
Polizei durch berittene Mannſchaften und ein Panzerauto verſtärkt
worden, ohne daß dieſe aber in Aktion zu treten brauchten. Es gelang
bald darauf, die Menge vollkommen zu zerſtreuen. Das Poſtamt
und Bezirkspräſidium waren geſalloſſen worden. Viele Geſchäfte hatten
vorſichtshalber ebenfalls geſchloſſen. Um 5 Uhr abends war aber der
normale Verbehr vollkommen ſviederhergeſtellt.
Karlsruhe, 29. März. (Wolff.) Mitteilung der Preſſeabteilung
der badiſchen Ne=
ung
: Das Miniſterium des Innern hat ſich au
Grund verbürgter Nachrichten aus Karlsruhe, Heidelberg und Mann=
heim
über verbrecheriſche Abſichten der Kommuniſten
gezwungen geſehen, alle Verſammlungen unter freiem Himmel, An=
ſammlungen
und Den
rationsumzüge zu verbieten. Die badiſchen
Kommuniſten erhielten in der Woche vor Oſtern Inſtruktionen aus Halle,
die dahin gingen, daß in Württemberg und Baden am heutigen Diens=
tag
der Verſuch gemacht werden ſollte, den Generalſtreik aus
zurufen. Wenn dieſer Verſuch Ausſichk auf Erfolg habe, ſollte von

den öffentlichen Gebäuden Beſitz ergriffen werden. Der Kommuniſt
Tvabinger ſpunde bereits in der Frühe des heutigen Tages mit zwei Be=
gleitern
, als ſie mit der Verteilung von Flugblättern beſchäftigt waren,
feſtgenommen. Tvabinger und der Führer der kommuniſtiſchen Jugend=
bswvegung
, Juſt, führten je einen Armeerevolver und 50 Schuß Munition
bei ſich.
In Karlsruhe ſpurde um 3 Uhr nachmittags ein Verſuch der
Komnuniſten, auf dem Marktplatze eine Demonſtravion zu veranſtalten,
durch ein ſtarkes Polizeiauſgebot verhindert.

Thüringen.
Gotha, 29. März. (Wolff.) Am Samstag haben die Kommuni=
ſten
, die Gefangenen, die noch ſeit März ſich in Unterſuchungs=
haft
befinden, aus dem hieſigen Londgerichtsgefängnis befreit. Unter
den Befreiten befindet ſich der Mörder des Leurnants Schnnidt aus Er=
furt
. Im ganzen haben die unter Drohungen in das Gefängnis einge=
drunge

kommniſten 31 Gefangene in Freiheit geſetzt, darunter auch
Sittlick
verbrecher und wegen anderer ſchwerer Delikte angeklagte
Perſonen. Die Lage in Gotha iſt ſehr ungeklärt,

Erfurt, 29. März. In Erfurtiſtes ruhig. Eine Anzahl
der Betriebe wuht; an anderen Stellen wird voll oder in beſchränktem
Umfange gearbeitet. Ein ſtarkes Aufgebot der Schutzpolizei ſichert das
Fabribviertel.
Suhl, 29. März. (Wolff.) Heute vormittag wurde hier mit
übewiegender Mehrheit der Generalſtreik beſchloſſen. Alle
Betiebe ruhen. Von morgen ab können keine Zeitungen erſcheinen.

Hamburg.
Hamburg, 28. März. (Wolff.) In Hamburg und Umgebung iſt
der Oſterſonntag und der Montag ruhig verlaufen.
Hambupg, 29. März. (Wolff.) Die Arbeit auf der Deutſchen
Werft wurde in vollem Umfange wieder aufgenommen. Ueber
die Wiederaufnahme der Arbeit auf der Vulkan=Werft und bei Blohm
und Voß ſind noch keierlei Verhandlungen gepflogen.
Bremen, 29. März. (Wolff.) In der Oſternacht wurden von
den Komnumiſten etwa 70 Fernſprechtelegraphenleitun
gen mach außerhalb in unmittelbaver Nähe Bvemens abgeſchnit=
ten
. Die Oſtertage ſind ruhig verlaufen.
Induſtriegebiet.
Berlin, 29. März. In Eſſen, wo die Kommuniſten verſuchten,
eine Verſamlung im Freien durchzuführen, kam es zu einem Zuſam=
menſtoß
wit der Polizei, der eine Anzahl Tote koſtete. Die Ruhe
wurde dort wieder hergeſtellt. Gegen den Putſch i Mettmann wurde
ebenfalls Polizei eingeſetzt. Der Oberpräſident verhängte über den un=
beſetzten
Teil des Regierungsbezirks Düſſeldorf und des Regierungsbe
zirks Münſter und Arnsberg den Ausnahmezuſtand.
Eſſen, 29. März. (Wolff.) Nach mehrfachen zuverläſſigen Nach=
richten
wurden bei einem Zuſammenſtoß auf dem Kopſtadt=
platz
in Eſſen dvei Angehörige der Schutzpolizei und elf Demonſtranten,
alſo 14 Perſonen getötet und zehn Mann der Schutzpolizei und
36 Demonſtranten pertvundet.
Eſſen, 29. März. (Wolff.) Heute Nacht wurde der Aus=
nahmezuſtand
verhängt. Die Lage im Bergbau iſt folgende: Im
öſtlichen Induſtriegebiet ſind die Belegſchaften faſt aller Zechen voll=
zählig
eingefahren. Nur einzelne Werke ſtveiken, ſo in Hamm, Nord=
Wattenſcheid und Gelſenkirchen. In Eſſen iſt die Stimmung
Bochu
der Bergarbeiter ruchiger geworden. Die Zahl der eingefahrenen Knap=
r
Gebiet und auf der lin=
pen
hat ſich bedeutend erhöht. Im Duisb
gſchaften überhaupt wicht angefahren und die
ken Rheinſeite ſind die 2
Arbeit ruht dort vollkommen. In der Kruppſchen Fabrik ſind die Arbei=
ter
heute vollzählig zur Arbeit erſchienen, ſie wünſchen ungeſtört arbeiten
u dürfen, und haben Vorkehrungen getroffen, Ruheſtörer fernzuhalten.
das Straßenbild iſt völlig normal und die Straßenbahnen verbehren
wie gewöhnlich.
Dortmund, 29. März. (Wolff.) Die Stadt iſt ruhig. Faſt
alle Betriebe haben die Arbeit wieder aufgenomen. Unter den geſtern
hier ſeſtgenommenen Kommuniſtem befinden ſich auch der Kommuniſten=
führer
Neinberg.
Haspe, 29. März. (Wolff.) Heute nacht gegen vier Uhr wurde
von der Hagener Kriminalpolizei ein Trupp von etwa 400 bewaff=
neten
Kommuniſten, die Maſchinengewehre bei ſich führten, im
Marſche auf Gevelsberg feſtgeſtellt. Die Kommuniſten wollen ſich im
Ennepckal konzentrieren.
Keine Straffreiheit für die Aufrührer.
* Berlin 29. März. Der Reichskommiſſar für die Ent=
waffnung
der Zivilbevölkerung hat dem Vorſitzenden des dem
Reichskommiſſar beigegebenen parlamentariſchen Beirates des
Reichstages, Abgeordneten Brüninghaus, auf deſſen ſchriftliche
Anfrage mitgeteilt, daß die Reichsregierung und die preußiſche
Regiewng die Zuſicherung des Oberpräſidenten
in Magedburg, Hörſing, für die freiwillige Ablieferung von
Waffen den Aufrührern Straffreiheit zu gewähren, als
unzuläſſig erachte. Die Reichsregierung halte ſchärfſtes
Vorgehen gegen die Aufrührer für geboten.

größte Sünde, aus der alle übrigen in fataler Folge entſprangen.
Lanſing erklärt, er ſei den Anweiſungen Wilſons mit äußerſtem
Widerſtreben gefolgt, da er gefühlt habe, daß Wilſons Politik
durch und durch falſch ſei und unvermeidlich zu dem Verluſt des
Preſtiges der Vereinigten Staaten und ihres Präſidenten führen
werde. Lanſing erklärt, es ſcheine ihm, daß Wilſon ſeine her=
vorragende
Stellung in den Angelegenheiten der Welt gefährdet,
wenn nicht gar zerſtört habe, um die Annahme ſeines Planes für
einen Bund der Völker zu erlangen, eines Planes, der in der
Theorie und in den Einzelheiten ſo ſchadhaft war, daß es ſchwer
ſein werde, ihn erfolgreich gegen irgend einen kritiſchen Angriff
zu verteidigen.
Keine Verhandlungen mit Italien.
Rom, 29. März. (Wolff.) Eine halbamtliche Note mel=
det
, daß die von einigen Zeitungen verbreiteten Gerüchte, wo=
nach
Italien mit Deutſchland Unterhandlungen
aufgenommen habe zwecks Rückgabe der beſchlagnahmten deut=
ſchen
Vermögen gegen eine in fünf Jahresraten zu leiſtende
Entſchädigung von einer Milliarde Lire oder ſonſtigen Handels=
zugeſtändniſſen
jeder Grundlage entbehren.
Der griechiſche Feldzug in Kleinaſien.
Athen, 29. März. (Wolff.) Nach der Zeitung Embros
ſoll Griechenland die Abſicht haben, die kleinaſiatiſche
Küſte zu blockieren.
Athen 29. März. (Wolff.) Kriegsbericht des Ober
befehlshabers Papulos: Nach erbittertem Widerſtand in mehre=
ren
aufeinanderfolgenden Stellungen und zahlreichen Gegen
angriffen wurde, der Feind in Bajonettangrifſen zurückge
worfen und in Richtung Konia vertrieben. Er erlitt ſehr
ſchwere Verluſte. Die Stadt Afion=Karahiſſar wurde heute um
3 Uhr nachmittags beſetzt. Zahlreiche Gefangene und viel Kriegs=
material
, deſſen Wert noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, ſind in
unſere Hände gefallen.

Erdbeben.
Hei delberg, 29. März. (Wolff.) Am Oſtermontag zeichneten
die Apparate der Erdbebenwarte ein ziemlich heftiges Fern=
beben
. Der erſte Anſchlag erfolgte 9 Uhr 2, der zweite 9 Uhr 12,
während die langen Wellen 9 Uhr 27 eintraten. Die ſtärbſte Bewegung
erfolgte 9 Uhr 38, während das Ende etwa 10 Uhr 20 verzeichnet wurde
Die Entfernung beträgt rund 9000 Kilometer.
Paris, 29. März. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Waſhington wurde im Obſervatorimm Georgeown ein Erdbeben feſt=
geſtellt
, deſſen Herd ſich 19 000 Meilen entfernt befindet und von 2 Uhr
55 Minuten bis 5 Uhr morgens andauerte.

Vermiſchtes.

Photographiſches Preisausſchreiben. Blüme
und Gaxten im Lichtbild iſt das Thema eines Preisausſchrei=
bens
, das die Monatsſchrift Gartenſchönheit (Verlag der Garten
ſchönheit, Berlin=Weſtend) für alle, die die photographiſche Kunſt aus.
üben, eröffnet. Die Bedingungen und eine ausführliche Erläuterung
werden im Märzheft der Zeitſchrift bekannt gegeben. Es ſind acht Preiſe
mit zuſammen 5250 Mark ausgeſetzt. Das Preisrichteramt haben neben
den drei Herausgebern .
Gartenſchönheit die Herren Stadtgarten=
direktor
Erwin Barth, Dr. Adolf Behne, Prof. Peter Behrens und
Frau Oberſtleutnant Schreiber übernommen.

Einfetzung außerordentlichr Gerichte zur Aburteilung der
Aufſtändiſchen.
Berlin, 29. März. (Wolff.) Zur Aburteilung der mit
der Aufruhrbewegung zuſammenhängenden zahlreichen Straf=
taten
wurden durch Verordnung des Reichspräſidenten außer=
ordentliche
Gerichte eingeſetzt, die die beſchleunigte Ab=
urteilung
der in großer Zahl verhafteten Perſonen an Stelle der
überall ſtark belaſteten ordentlichen Gerichte zur Aufgabe haben.
Dieſe außerordentlichen Gerichte, die mit drei zivilen Berufs=
richtern
beſetzt ſind und beſtimmte ſchwere Straftaten ( Hochver=
rat
, Aufruhr, Sprengſtoffvergehen, Gewalttaten uſw.) nach einem
in dieſer Verordnung im einzelnen geregelten, vereinfachten,
ſtrafprozeſſualen Verfahren aburteilen werden, ſind durch den
Reichsjuſtizminiſter ſofort berufen worden und werden in den
nächſten Tagen ihre Dätigkeit beginnen.

Letzte Nachrichten.
Köln, 29. März. (Wolff.) Wie die Köln. Volksztg. meldet,
hat der Papſt dem Kardinal=Erzbiſchof Dr. Schulte=Köln
eine Million Lire für die deutſchen Kinder an=
gewieſen
. Der Kardinal hat von dem Betrag bereits einen er=
heblichen
Teil für die Kölner Kinder bereitgeſtellt.

Landwirtſchaftliches.

H. Mannheim, 29. März. (Priv.=Tel.) Am heutigen Schlacht
viehmarkt waren zugetrieben und wurden pro Zentner Lebend=
gewicht
gehandelt: 55 Ochſen 500900 Mk., 53 Bullen 550850 Mk.,
432 Kühe und Färſen 300900 Mk., 188 Kälber 7501050 Mk., 102
Schafe 400600 Mk., 477 Schweine 12001350 Mk.

Spiel, Sport und Turnen.
Leichtathletiſche Wettkämpfe der Turngemeinde Darmſtadk 1846.

Lanſing über die Friedensverhandlungen.
Ein vernichtendes Urteil über Wilſon.

London, 29. März. (Wolff.) Die Times veröffentlicht
ihren erſten, mit ſehr großer Spannung erwarteten Artikel über
das Buch Lanſings: Die Friedensverhandlun=
gen‟
. Darin wirft Lanſing Wilſon vor, daß er als Mann von
endgültigen und hohen Grundſätzen einige dieſer Grundſätze, die
dem Volke der Vereinigten Staaten ebenſo teuer waren wie ihm,
geopfert hat, um die Annahme des Völkerbundvertrages zu
ſichern. Er beſchuldigt ihn mit anderen Worten, die baldige

Schaffung des Völkerbundes nicht nur über den Abſchluß des
Friedens, ſondern auch über die ewigen Grund=

ſätzeder Gerechtigkeit geſetzt zu haben, deren erklärter
Adokat er war. Wilſon ſtimmte nicht des Friedens wegen zu,
ſondern des Völkerbundvertrages wegen. Die Anerkennung der
Vorherrſchaft der Großmächie über die kleineren Nationen, ſowie
das Verteidigungsbündnis mit Frankreich ſei ein Skandal
der Geheimdiplomatie, ebenſo wie die japaniſchen An=
ſprüche
auf Schantung. Lanſing iſt außerdem der Anſicht, daß
die Gewährung dieſer Zugeſtändniſſe an Clemenceau, Lloyd
George und Orlando niemals erfolgt ſein würde, wenn der Prä=
ſident
nicht nach Frankreich gegangen wäre. Das war die

* Als erſte derartige Veranſtaltung dieſes Jahres wurden am zwei=
ten
Feiertag nachmittag von der Turngemeinde Darmſtadt auf ihrem
Platz am Finanzamt leichtathletiſche Wettkämpfe für
Vereinsmitglieder abgehalten. Zu den Kämpfen, die unter der
Leitung der Abteilung für Leichtathletik ausgetragen wurden, waren von
allen Abteilungen, Turnern, Turnerinnen, Fechtern, Schwimmern, Zög=
lingen
und Schülern, ſo zahlreiche Nennungen eingegangen, daß ſchon um
1 Uhr mit den Vorkämpfen begonnen werden mußte, um ½3 Uhr
zu den Entſcheidungskämßſen ſchreiten zu können. Dieſe ſelbſt boten ein
ſehr anziehendes Bild und eine Anz=
wirklich
beachtenswerter Leiſtun=
gen
, ein Beweis dafür, mit welcher Begeiſterung und mit welchem Erfolg
in der Turngemeinde das volkstümliche Turnen gepflegt wird. Greifen
wir nur einige der Ergebniſſe heraus: ein beſonderer Erfolg war der
Sieg von Roſel Güll im 50 Meter=Laufen für Schülerinnen, die die
Strecke in 7,1 Sekunden zurückkehrte; glänzend war Schwarz im 2000
Meter=Lauf und ganz hervorvagend der Endſpurt des ſehr vielverſpre=
chenden
Zöglings Bgumgarten im Lauf über 400 Meter. Zimnermann
bewies, daß er auch in dieſem Gebiet des Turnens gut zu Hauſe iſt und
konnte 4 Siege in ſeineu Hand vereinigen, während Heß, der ſich als Ab=
teilungsleiter
um die
ranſtaltung beſonders verdient gemacht, in vier
Läufen den 1. Platz belegen konnte. Auch im Kugelſtoßen (Gerbig mit
9,35 Meter), Speerverfen (Dohm 37,50 Meter) und Schleuderballwerfen
(Keitel 44,60 Meter), wurden ſehr ſchöne Ergebwiſſe gezeigt. Alles in
allem ein Erfolg, zu dem man der Turngemeinde umſo mehr Glzd
wünſchen darf, als die Wertkämpfe vom Wetter nicht beſonders begünſtigt
waren und den Teilnehmern nur wenig Zeit zum Ueben zur Verfügung

Neue Bücher.

* Jochen Peterſens Afrikafahrt. Jagd= und Kriegs=
erlebniſſe
eines jungen Deutſchen i Deutſch=Oſtafrita 1914. Von Dr.
A. Berger. Gr. 8 FII, 274 S. mit 6 ganzſeitigen Bildern und 175
Zeichnungen im Text von F. Koch=Gotha. R. Boigtländers Verlag in
Leipzig 1921. Preis geb. 25 Mk. Ein Buch, von A bis Z erdichtet und
doch ſo grundwah, wie nur je eins geſchrieben worden iſt. Der Ver=
faſſer
iſt ein genauer Kenner des uns geraubten Oſtafrika, hat es als
Jäger kreuz und quer durchſtreift, iſt ein glänzender Schilderer, und er=
zählt
hier, was einem friſchen jungen Menſchen in Afrika hätte wider=
fahren
können, wenn dieſer wirklich kurz vor dem Kriege dort gelande
wäre und ſich auf Abenteuer begeben hätte. Man mag das Werk als
Buch für die Jugend werten; geeignet iſt es für dieſe, wie nur irgend
eines. Aber auch jeder Erſachſene kann es mit herzlicher Freude leſen
Es führt hinaus aus dem Elend unſerer Tage in die Zeit, da es für
Deutſche noch eine Luſt war zu leben; es ſtimmt lebensmutig und froh
und Freude machen auch die luſtigen und dabei tüchtigen Federzeichnungen
von F. Koch=Gotha.
Georg Terramare: Das Mädchen von Domxemg.
Roman. 1921. Wila, Wiener Literariſche Anſtalt, G. m. b. H., 2
en
VII. Preis der zwei vornehm ausgeſtatteten Bände 40 Mk. Geors

Terramare, deſſen Name in der öſterreichiſchen Literatur längſt Klang
und Bebeutung hat, löſt mit dem Mädchen von Domremh eine große

Aufgabe: die Geſtalt der Jeanna d’Are aus hiſtoriſcher Weite in die Nähe
menſchlichen Begreifens zu rücken. Der Stoff ſcheint auf den erſten Blick
unlebendig und ſpröde und es mag den Dichter gereizt haben, die Kraft
ſeines Talents an ihm zu erproben. Aber ſchon nach den erſten Seiten
fihlt man ſeine tiefere Abſicht und ihr Gelingen, das allgemein und
ewig Gültige, an dem Schickſal des Mädchens von Domremy aufzuzei=
gen
und ihr Schickſal über die Enge einer Heiligenlegende hinaus als

erſchütterndes Eymbol ewvigen Menſchheitserlebens zu deuten.
ie er:

leſene Sprache des Werkes faßt den Geiſt der Zeit in lebendige Schön=
heit
. Ein Schimmer blühender Romantik umfließt die Geſchehniſſe,
vie
in kunſtvoller Steigerung gefügt, ſich zu mancher Szene von erſchütter
der Einprägſamkeit erheben. So kann Terramares Schöpfung gere
durch den ruhigen Blick aus hiſtoriſcher Ferne das Buch werden, das uns
etiras wvie innere Klarheit zu bringen vermag. Es iſt gewiß das Zeug=
nis
eines außerordentlichen Könnens.
Die Buben der Frau Opterberg. Roman von R=
dolf
Herzog. 1.
60, Tauſend. Verlag der J. G. Cottaſchen Buch=
jandlung
Nachſolger in Stuttgart und Berlin. Gehefter 17 Mk., in
Halbleinenband 25 Mk. T
vorliegende neue Noman Rudolf Herzogs
eranſchaulicht in einem reichen Familiengemälde das Deutſchlat
or
ſeit dem Beginn des Weltkrieges, aben nicht, um miide Verzweif=

lungsſtimmung zu predigen, ſondern um jenen unbeugſamen Mut zu
wecken, der aus Ruinen eine neue und ſchönere Welt erſtehen läßt. Wer
einmal dieſen Lobgeſang auf die deutſche Familie, die geſund und freu=
dig
im feſten Boden der Wirklichkeit wurzelt, geleſen hat, wen einmal
der immer heitere, reine und tapfere Geiſt anwehte, in dem dieſe Mutter
Opterberg ihre Söhne erzieht und deren Lebensgeſchicke beeinflußt, auf
den muß jenes ſichere Vertrauen übergehen, das den Verfaſſer der Zu=
kunft
Deutſchlands gegenüber erfüllt.
* Nicht weniger als vier Auktionskataloge alter Graphik hat
die Firma C. G. Boerner in Leipzig ſoeben verſchickt. Der wichtigſte
davon iſt der ſtarke Band der dvitten Abteilung der Kupferſtichſamm=
lung
Paul Davidſohn, Berlin, dem wieder ein beſonderer Band
mit 48 Lichtdrucktafeln beigegeben iſt. Dieſe dritte und letzte Abteilung
der berühmten Sammlung iſt die bedeutendſte, da ſie das unvergleich=
liche
, faſt vollſtändige Werk der Radierungen Rembrandts enthält,
das annähernd 300 Blätter in beſter Qualität umfaßt. Um die David=
ſohn
=Auktion gruppiert ſich diesmal die Verſteigerung alter und neuerer
Handzeichnungen aus der Sammlung H. W. Campe in Leipzig und die
Verſteigerung eines faſr vollſtändigen koſtbaren Dürer=Holz
ſchnitt=Werkes, deſſen Katalog außerdem noch die Werke der bei
den deutſchen Kleinmeiſter Varthel und Hans Sebald Beham
enthält. Dieſe drei Verſteigerungen finden in der letzten Aprilwoche
ſtatt. Am 3. Mai ſchließen ſich die alten Meiſter der Sammlung Nu=
dolf
Buſch, Mainz, an, die C. G. Boerner zuſammen mit Joſeph
Baer u. Co. und C. Lang in Frankfurt a. M. verſteigert. Hier kommen
außer koſtbaren Dürers und Nembrandts beſonders auch ſchöne und ſel=
tene
Inkunabeln des Kupferſtſches aus dem 15. Jahrhundert zum Verkauf.

* Dem Vorfrühling iſt das ſoeben erſchienene Märzheft der
Gartenſchönheit (Verlag der Gartenſchönheit, Berlin=Weſtend)
gewidmet. Die noch ſo wenig bekannte Tatſache, daß durch die Neuein=
fibrungen
und Kreuzungen der Frühlingsflor unſerer Gärten eine
außerordentliche Zunahme erfahren hat, ſo daß die Blütezeit ſich um
viele Wochen verlängert und ein ſolcher neuer Garten ſchon reichen
Blütenſchmuck aufweiſt, während der Städter die Natur noch in tiefem
Winterſchlaf glaubt, hebt Karl Foerſter in ausführlicher, von der Schön=
heit
dieſer neuen Welt begeiſtert kündender Darſtellung hervor. Weiter
gibt in demſelben Heft Ludwig Leſſen gewte Ratſchläge, wie die Ver=
jüngung
alter Gärten vorzunehmen iſt; Franz Lebiſch zeigt in einem
reizvollen Entwurf für einen Vorgarten, daß dieſes Schmerzenskind

aller Carteufreunde eine ſehr anmutige Ausgeſtaltung erfahren kann;
Richard Rothe, der ausgezeichnete deutſch=amerikaniſche Gartenkünſtler
ſpricht von ſeinen Erfahrungen mit Steingärten in Amerika und führt
einige gute Beiſpiele im Bilde vor: Emil Ludwig ſchildert in dichte=
riſcher
Darſtellung die berühmte Villa d’Eſte bei Rom. 29 einfarbige

und 7 bunte Bilder bevanfchaulichen den reichen Inhalt dieſer Auffätze.
Dazu tritt eine gehaltvolle Rundſchau mit vielen praktiſchen Mitteilun=
gen
und Anregungen.
* Ueber Land und Mcer, das nun ſchon ſeit bald zwei Jah=
ven
in verkleinertem, handlichem Format und moderner Ausſtattung
erſcheint, hat ſich auch im veränderten Gewande ſeine alten Freunde ei=
halten
und viele neue dazu erworben. Die Zeitſchrift beſtrebt ſich, Frotz der
erſchwerenden Zeitumſtände, ihr Nivegu dauernd auf gleicher Höhe zu
erhalten und, entſprechend ihrem Charakter als Familienblatt, Anvegen=
des
und Neues in vielfach wechſelnden Formen zu bieten. So iſt es denn
auch gelungen. Ueber Land und Meer zu eiem wirklichen Frrunde des
ganzen Familienkreiſes auszugeſtalten. Der Preis der alle acht Tag
erſcheinenden und reich mit Bildern geſchmückten Zeitſchrift beträgt
12 Mk. vierteljährlich.
* Im Verlag Aurora, Dresden=Weinböhla, euſchien: Der Reyp=
lutionär
. Efſahs über die Werte des Lebens von S. Carlheinz
Junker. Preis gebd. 6,50 Mk. Das vouliegende Buch dürfte wohl
mit das feſſelndſte ſein, das über die Ideale einer Neugeſtaltung a.
dem Gebiete des Liebes=, Ehe= und Staatslebens geſchrieben wurde. Die
7n
ſen und Ideale, die S. C. Junker hier entwickelt, ſind außerordenk=
lich
in
eſſpnt und werden ſich viele Freunde gelinnen.

Im Kampf mit der Schande. Geſammelte Aufſätze aus
dunklen Tagen von Erich Schlaikier. Verlag der Täglichen Rundſchau,
Berlin SWV. Preis in Halbvergamin 25 Mk., in Halbleder 50 Mk. (ohne
weitere Zuſchläge). Schlaikjer iſt den Leſern der Täglichen Rundſchau
ein wohlvertrauter Freund. In dieſem Bande bietet er die wirkungs
vollſten unter den Aufſätzen, die er unmittelbar vor und unmittelbar
nach unſerem Zuſammenbruch gegen die Verfallerſcheinungen der Zeib
richtete. Die ſtiliſtiſchen Vorzuge, die Schlaikjers Arbeiten eigentüm=
lich
ſind, finden ſich auch in dieſen, vor Schärfe oft funkelnden Aufſätzen,
* Wilhelm Schäfer: Drei Briefe an die Quäker.
2n1

ngt: Sind eure Lampen gefüllt, oder irrt auch ihr nur durch die
Dunkelheit hin
* Der nationale Gedanke, in der deutſchen Oe.

vor allen von der Stärke oder Schwäche des nationalen Gedanlens ent=
ſcheidend
beeinflußt worden iſt, und die Einſicht zu fördern, daß von de‟
Kraft dieſes Gedanbens Deutſchlands Zukunft entſprechend beſtimmt ihIaJ

[ ][  ][ ]

Mummer 87.

geſtanden hatte. Wir laſſen eim Verzeichnis der Wettkämpfe und der
Sieger folgen:
50 Meter=Lauf: Schüller: Korn, Hohn, Schardt; Schüilerinnem:
N. Güfll, Medicke, Schieferdecker; Turnerinen: K. Welter, M. Hoffer=
bert
, K. Trquuwein; Turner: Heß, Kaiſer, Dohm.
100 Meter=Lauf: Schüler: K. Müllew Wagner, Nupp; Schü=
lerinnen
: Güill, Mediche, Schieferdecher; Zöglinge: Schmitt, Kurtz, Baum=
garten
; Turnerimen: Trauowei, Benz, M. Hofferbert; Turner: Heß,
Kaiſer, Lode.
200 Meter=Lauf: Turner: Heß, Heeſe, Schwarz.
400 Meter=Lauf: Zöglinge: Baumgarten, Ober, Kurtz; Tun=
ner
: Heß, Schwarz, Gengnagel.
2000 Meter=Lauf: Tucner: Schwarz, Heeſe, Neſter.
Hochſprung: Turnerinnen: Benz, Welter, Traurtwein; Turmer:
Zimmermann, Hofferbert, Gengnagel.
Weitſprung: Zögling
Baumgarten, Schmitt, Bauer
Kugelſtoßen: Zöglinge: Proll, Baumgarten, Bauer; Turnerm
nen: Dieter, Kühne, Stephan; Turner: Gerbig, Zimmermann, Geng=
nagel
.
Speerwerfen: Tunner: Dohm, Gengmagel, Zimmermann.
Schkeuderball: Turer: Keitel, Zimmermann, Gengnagel.
* Tarngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Man ſchreibt uns:
Ueber eine Anzahl guter, zur Zeit auf höchſter Stufe ſtehender Kunſt=
turner
verfügend, iſt die Turngeſellſchaft der einzige Turnerein, ſo=
wohl
von Darmſtadt, als auch des Main=Rheinturngaues, ſowie des gan=
zen
2. Gauverbandes des Mittelrheinkreiſes, beſtehend aus den Main=
Rhei=, Main=Speſſart=, Odemwald= u. Odewwald=Jahn=Turngauen, wel=
cher
zu den von der deutſchem Turnerſchaft ausgeſchriebenen Wettkämpfen,
die am Sonndag, den 3. April, in Leipzig ausgetragen werden, einen ihrer
beſten Kunſtturner entſſenden bann. Ber dem im Februar in Wiesbaden
ſdattgefundenen Ausſcheidungsturnen wurde Turner Philipp Schneider
in der Altersklaſſe, Turner über 40 Jahre, 4. Sieger. In Anbetracht
daß zu den Wertkämpfen in Leipzig nur von jedem Tur
eiſe die fünf
beſten Turner zugelaſſen ſind, werden ſpannende Kämpfe zu evwarten
ſein. Insgeſamt werden dort von der deutſchen Tur
ſchaft in der
Altersklaſſe 180200 Bewerber um die Siegespalme ſtreiten. Dem Tur=
ner
Schneider, der trotz dem Ater von 43 Jahren ſich noch wacker mit
den jugendlichen Kunſtturnern unſerer Shadt mißt und ſich in der beſten
Form befindet, dürfte ein guter Erfolg geſichert erſcheinen.
Sportverein=LigaUnion=Wixhauſen
5:2 (0:2), Eckenverhältnis 1:3 (0:2).
Wor etwa 3000 Zuſchauern fand vorgeſtern ein Spiel ſtatt, reich an
ſpannenden Momenten, das den Chavakter eies Lokaltreffens trug. Mit
größtem Intereſſe ſah man dieſem Spiel entgegen, zumal Union durch
ſeine letzten Leiſtungen Aufmerkſamkeit erregt hatte. Viele Sportver=
einler
dachten mit dieſer Mannſchaft nicht an einen Sieg. Aber es
kam anders. In der 1. Hälfte konnte Union 2 Tore erzielen, jedesmal
noch einem Gedränge vor dem hieſigen Tor. Schon hielt man das Schick=
fal
D.s für beſiegelt. Aber in der 2. Hälfte wandte ſich das Blatt. Die
Mannſchaft war gerade das Gegenteil von der in der 1. Hälfte. Die
Läufer, die in der 1. Hälfte wenig die Verbindung mit dem Sturme auf=
rechterhielten
, waren jetzt wieder auf der Höhe und leiſteten gute Arbeit.
Im Strme war es Takaſch, der ſeine Nebemleuwe immer wieder mit na
vorn, riß, und ſeine ſteilen Vorlagen wurden gut verwertet. So konnden
rfolge nicht ausbleiben. In faſt regelmäßigen Abſtänden ſaßen 5 Tore
(eins durch 11 Meter), von denen 3 durch Takaſch, je eins durch Jakobi
und Stedken
iter erzielt wurden. Auch das Tox der hieſigen mußte ſich
manchen gefährlichen Beſuch gefallen laſſen. Unter anderem hielt Bärenz
mit großer Ruhe einen ſcharf getretenen 11=Meter. Von der 1. Hälfte
abgeſehen, konnte die Mannſchaft gefallen, bis auf die Erfatzleute. Krä=
wer
iſt durch ſeine ſchlechten Augen ſehr ſtark behindert, daher oft un=
ſicher
. Mahr müßte noch einige ſchwere Spiele mitmachen, ſonſt aber
gut. Schneider arbeitete, wie immer, eifrig, doch kann er den Mittel=
läuferpoſten
nicht ganz ausfüllen. So wußte ſich Takaſch oft die Bälle
ſelbſt von hinten holen. Der Sturm, ſeither immer das Schmerzenskind
konnte befriedigen, hauptſächlich das Innentrio, das ſich ausgezeichnet
verſteht. Die beiden Halben haben ſich ſchon gut auf die ſteilen Vor=
lagen
von Takaſch eingeſpielt. Nicht zu vergeſſen ſeien Bärenz und
Edinger. Letzterer hatte am 1. Feiertag einen ſeiner beſten Tage
venz hielt in der zweiten Hälfte einige ſehr ſcharfe Bälle. Sportverein
kann auf dieſen Erfolg ſtolz ſein, und mit Spanmung ſehen wir den näch=
ſten
Spielen entgegen.
* 1. Mannſchaft der Darmſtädter Sportfreunde
919 fpielte am 2. Oſterfeiertag gegen die gleiche Mannſchaft der Spiel=
bteilung
des Turnveveins 1878, Ladenburg a. N., Reſuldat 5:0 für
Ladenburg. Sportfreunde mußten mit ſechs Mann Erſatz, der Tor=
wächter
Herr Rühl weigerte ſich bei Beginn des Spieles, ſeinen Poſten
eimzumehmen, ud vexließ in der zweiten Halbzeit das Spielfeld ohne
jeglichen Grund. 2. Mannſchaft der Darmſtadter Sportfreunde 1919
ſpielte gegen die gleiche Mannſchaft des Turnvereins 1878. Reſultat 5:1
für Ladenburg.
Sportverein Olympia=Hahn. Am 1. Oſterfeiertag
konnte die 2. Mamſchaft im Rückſpiel über die 1. Mannſchaft des Ver=
eins
für Bewegungsſpiele Ober=Ramſtadt mit 2:0 (0:0) ſiegen.
platz in Hahn das
Nächſten Sonmtag, 3. April, findet auf dem Sp=
1. Gaumeiſterſchaftsſpiel ſtatt. Der Bezirksmeiſter F.=V.
Hofheim wird gegen Hahn antreten. Vorher treffen ſich die beiden
2. Mannſchaften im Privatzſpiel.
Freie Turngemeinde Darmſtadt Freie Tur=
nerſchaft
Egelsbach (A=Verein). Am 1. Oſterfeiertag trafen ſich
die beiden erſten Mannſchaften auf dem Sportplatz in Egelsbach und
ſpielten mir folgenden Reſultaten: 2. Mannſchaft 3:0 zu Gunſten Egels=

Surmſtädter Tagbintt, Mittwoch, den 30. März 1921.

Seite 5.

bach (wurde wegen völligen Verſagens und Parteilichkeit des Schieds=
richters
von Darmſtadt vorzeitig abgebrochen). 1. Mannſchaften 1:1.
(Echenverhältnis 7:5 für Darmſtadt). Darmſtadt iſt durch das Fehlen ſei=
mes
halblinben Stücmers ſehr geſchwächt, denn er riß ſonſt durch ſein
friſches Draufgehen die ganze Sbürmerreihe mit ſich. Das Spiel ſelbſt
war äußerſt ſcharf, und ſuchte Egelsbach die techmniſche Ueberlegenheit
Darmſtadts durch körperliche Kräfte auszugleichen. Sofort nach Anſtoß
beiderſeits mächtiges Tempo, doch gelingt es Darmſtadt, bald, durch ſeinen
Rechtsaußen einzuſenden. Kurz darauf fiel noch ein weiteves Tor zu
Gunſten Darmſtadts, das durch den Schiedsrichter, obwohl es völlig ein
wandfrei war, für nicht gültig erblärt wunde. Mit 1:0 Seitenwechſel,
Nun ſucht Egelsbach mit aller Macht gleichzutziehen, doch alle Vorſtöße
prallen an der Darmſtädter Verreidigung ab. Aber auch Darmſtadt iſt
wicht müßig, und imer wieder iſt es der Rechtsaußen, der die ſchönſten
Bälle aurf das ſeindliche Tor ſetzt, ſodaß deſſen Tormann faſt nicht zur
Ruhe kommt. Längere Zeit wogt ſo das Spiel hin und her, da gelin
es Egelsbach plötzlich in der 4. Minute vor Schluß durch ein Miß
A.
ſtändnis der Darmſtädter Verteidigung gleichzuziehen. Alle Anſtr
i=
gen
Darmſtadts, den verlorenen Vorſprung wieder einzuholen, ſind ver=
gebens
, und nr zu früh ertönt der Schlußpfiff des Schiedsrichters.
* Hockey. Das am 2. Oſtertage, vormittags, auf dem Golfplatze
ausgetragene Spiel der 1. Mannſchaft des Aachener Hocbeh=Klubs gegen
die 1b Mannſchaft des Darmſtädter Hockey=Klubs, Abreilung des
Schwimmklubs Jungdeutſchlond, konmte Aachen mit dem knappen Er=
gebnis
2:1 Tore gewinnen. Das im Anſchluß davan ſtattgefundene Spiel
zweier gemiſchter Dawen= und Hervenelf beider Vereine endete zu Gun=
ſten
Darmſtadts ebenfalls ſehr knapp mit 5:4 Toren. Das Reſultat der
beiden Spielle entſpricht dem Stäreverhältnis der Mannſchaften voll=
kommen
.
Briefkaſten.
H. D. Der Ausſchlag der Gemeindeumlagen geſchah nach den Be=
ſtimmuugen
des Geſetzes vom 8. Juli 1911. Hiernach wurde die (
meindeſteuter vom Grundbeſitze, Geſverbebetviebe und Kapitalvermögen
nach einem einheitlichen und gleichmäßigen Satz für jedes volle 100 Mart
des für die Beſteuerung feſtgeſtellten Wertes ausgeſchlagen. Die Höhe
der Steuerausſchläge wurde alljährlich auf Grund der hierfür von der
Steuerbehörde gelieſerten Unterlagen durch die Stadvverordnetenver=
ſammlung
beſtimmt und bedurfte der Genehmigung des Mimiſteriums
dbeſitze, Gewerbe=
Innrn. Für je 1 Pfennig der Steuer vom G
de
betri=
, Kapitalvermögen waren mindeſtens 3,5 und höchſtens 8 Pfennig
auf die Mark ſtaatliche Einkommenſteuer auszuſchlagen. So betrug z.
3. der Ausſchlag in Darmſtadt für 1915 (und 1914) 21,6 Pfennig für
100 Mark der feſtgeſtellten Steuuerwerte und 128,4 Prozent der ſtaarliche
Gikommenſteuerbeträge. Die Ausſchläge der einzelnen Jahre können
Sie zuverläſſig auf dem Steuerbupeau des Stadthauſes erfahren.
Schluß des redaktionellen Teils.

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Stark bewölft, einzelne Regenſchauer, kalt, weſtliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfong 7 Uhr, Ende gegen 9½ Uhr (E R, Son=
dermiete
Serie XVII2): Die Entführung aus dem Eerail.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Vorträge: Profeſſor Werner um 8 Uhr im Muſikvereinsſaal (Freie
Ve
einigung Darmſtädter Künſtler). Oberregierungsrat Kirnberger
um 8 Uhr im Konkordiaſaal (Kath. Frauenbund).
Lichtbildervortrag um 8½ Uhr in der Stadt Pfungſtadt ( Ver=
einigung
ehemaliger Kriegsgefang
D.
Vereinigte Geſelllſchaft: Familienabend um 7 Uhr in den
obeven Geſellſchaftsräuhen.
Verſammlungen: Verein gegen Verarmung und Bettelei um
4 Uhr im Vereinslokal. G. D. A. um 7½ Uhr im Fürſtenſaal.
Schneider des Bekleidungs=Arbeiterverbandes um 7½ Uhr im Ge=
werkſchaftshaus
.
Verſteigerungskalenber.
*
Donnerstag, 31. März.
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr (Zuſamnenkunſt Ecke
Schirm= und Reitſchneiſe nächſt der Eſchollbrücker Straße.
Stammholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Roßdörfer Ge=
weindewald
(Zuſammenkunft an der Kubigbrücke).
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenben politiſt
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Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik .
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Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe;
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twaige Honorarford
n ſind beizufügen; nachträgliche
zu richten.
Tagblatt
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurrütckgeſandt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

Familiennachrichten

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Ostern 1921.
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Heute entſchlief ſanft nach langem,
ſchwerem Leiden mein innigſt eliebter Mann,
der treubeſorgte Vater ſeines Kindes, unſer
lieber Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Wilhelm Büchſel
Schreiner
im 29. Lebensjahre.
In tiefſter Trauer:
Marg. Büchſel und Kind.
Gräfenhauſen, den 29. März 1921.
Die Beerd gung findet am Donuerstag, den
31. März, nachmit ags um 3 Uhr, in Gräfen=
125
hauſen ſtatt

Todes=Anzeige.
Am Karfreitag, morgens 5 Uhr, verſchied
nach längerem Leiden unſer herzensguter,
treuſorgender Vater, Schwiegervater, Groß=
vater
und Onkel
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9 Uhr, im Saalbau zur Vorführung. Mitglieder
der Vereinigung früherer Leibgardiſten in Darmſtadt
erhalten für ſich und ihre Familienangehörigen gegen
Vor eigen ihrer Mitgliedskarte die Billetts zu 1
pro Perſon, ausſchließlich Steuer. Eintrittskarten
ſind an der Kaſſe zum Preiſe von 2 pro Perſon,
ausſchließlich Steuer, zu haben Kaſſeneröffnung 7 Uhr.
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Für die liebevolle Teilnahme bei
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
ſagen Allen auf dieſem Wege, beſonders
Herrn Pfarrer Vogel, herzlichen Dank.
Rechnungsrat Wrede
und Familie,
12418)

Dankſagung.
Für die überaus herzliche Anteil=
nahme
bei dem Hinſcheiden meines
lieben Gatten, unſeres guten Vaters,
Sohnes, Bruders, Schwagers und
Onels ſowie dem Perſonal des Garni=
ſonlazaretts
unſeren innigſten Dank.
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Seite 6.

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alle Fächer der Muſik, Elementar Klavier= und
Violinklaſſen für Kinder vom 8. Lebensjahr an.
Einzelunterricht und Klaſſenunterricht je nach Wunſch.
Am 4. April neuer Beginn in den theoretiſcher
Fächern, Leiter: Privatdozent: Dr. Fritz Noack.
An dieſen Kurſen können Hoſpitanten teilnehmen
Schriftliche oder mündliche Anmeldungen an die
Direktion, Eliſabethenſtr. 36, erbeten. Sprechſtunden
vormittags von 1112½ Uhr. Proſpekte koſtenfrei
durch die Direktion, die Muſikalienhandlungen und
(3924mds
das Verkehrsbureau.

Freie Vereinigung
Darmstädter Künstler

ax Klinger
Eichtbilder-Vortrag

von

Prof. H. Werner-Berlin

Mittwoch, 30. März, abends 8 Uhr
im Musikvereinssaal Steinstrasse

Eintrittskarten zu Mk. 5. bei Konzert-Arnold
und an der Abendkasse. (*12433

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Samstag, 2. April 1921, abends 7 Uhr, pünktlich

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im Mathildenhöhſaal

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Eintrittskarten im Vorverkauf bei Graveur
Adam Dietz, Eliſabethenſtraße 30, zum Preiſe von
2.50 pro Perſon.
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Wanderanzug erwünſcht.

Vereinigung ehemals heſſ. Leib=Dragoner.
Einladung
zu einer gemeinſamen Sitzung des Feſt=,
ſowie des Verwaltungsausſchuſſes
am 31. März 1921, abends 8 Uhr, im
früheren Hotel Prinz Karl
Ecke Schul= und Karlſtraße. (12448
Welter, Vorſitzender

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Mittwoch, 30. März
Donnerstag, 31.
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Der

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Weißen Turm, Hugo de
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Mittwoch, 30. März.
128. Mietvorſtellung.
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Die Entführung
aus dem Serail.
Gewöhnl. Opernpreiſe.
Af. 7 Uhr. Ende g. 9½ Uhr.
Borverkanfan d. Tages=
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im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr

von der Elisabethenstr. 35 nach
der Lauteschlägerstr. 26 (Seiten
bau)zeigt hiermitihren Geschäfts
freunden u. allen Bekannten an

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Gemeinschaft

Donnerstag, 81. März
129. Mietvorſtellung.
G27, C13.
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Prinz von preußen.
Große Schauſpielpreiſe.
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des Bekleidungs=Arbeiter=Verband
Mittwoch, den 30. März, abends 7½, Uhr
4it
Außer= M
ordenriche Mitgliederverſammlu
Erſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht
212506)
Me Hrdrrtsatet

[ ][  ][ ]

Nummer 87.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 30. März 1921.

Seite 9.

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 29. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Nach viertägiger Unterbrechung eröffnete die heutige Börſe in nicht
inheitlicher Haltung. Die Spekulation verhielt ſich in Anſehung der
ungeklärten innerpolitiſchen Lage noch zurückhaltend. Lediglich in eini=
genr
Spezialwerten kam es zu lebhaften Umſätzen. So waren Daimler,
ſie mit 201 Prozent eröffneten, im Verlaufe bis 220 Prozent geſteigert;
umge Daimler gingen mit 150175 Prozent, füngſte mit 136140 Pro=
ent
um. Am Montanmarkte waren Regliſationen vorherrſchend, die
durſe daher, mit Ausnahme von Phönix und Mannesmann, rückgängig.
luch Schiffahrtswerte bröckelten ab. Am Markte für Elektrizutätsaktien,
ſwie für Chemiſche Werte waren die Kursveränderungen ohne Belang.
Im Einheitsmarkte beſtand beſonderes Kaufintereſſe für Frankenthaler
Zucher und Beck u. Hemkel.
n Freiverkehr gewannen Deutſche Petro=
ſeum
zirha 5 Prozent. Von fremden Renten waren Rumänen zu an=
iehenden
Kurſen geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 29./März.
w. Die zuverſichtliche Auffaſſung hielt auch im Abendverkehr an, um
o mehr die Bewegung der Kommuniſten beveits wieder im Abflauen
ſegriffen iſt. Verſtärkter Nachfrage begegneten Oeſterreichiſche Kvedit=
mſtalt
, welche auf Wiener Anregung von 62,5 auf 66,75 ſtiegen. Bei
GBheſten Umſätzen fanden Deutſche Petroleum zu 780 Aufnahme. Mans=
elder
Kuxe feſt 52755300. Benz=Motoren ſtrebten nach oben, zirta 220.
Chemiſche Rhenania 718. Von Schiffahrtsaktien ſtanden Nordd. Aloyd
m regen Verkehr mit 170, bis
Prozent geſteigert. Am Montanaktien=
markt
waren nur umbedeuter
Kursveränderungen zu verzeichnen.
Oberbedarf konnten ſich behaupten, Harpener etwas ſchwächer. Chemiſche
Uktien lagen vereinzelt höher, beſonders Elektvon Griesheim. Zellſtoff
Valdhof auf guinſtige Abſchlußerwartungen, teils mit Hoffnungen auf
in Bezugsrecht auf neue Stammaktien lebhafter umgeſetzt. Deutſch=
leberſee
=Zertifilate fanden zu höheren Kurſen Aufnahme. Mepikaner
ſehaupteten ihren Kursſtand. Auch im Verlaufe hielt das Intereſſe für
Nordd. Qloyd an, die um weitere 1½ auf 171,50 ſtiegen. Badiſche Zuk=
ſerfabrik
, auch Frankenthaler Zucker, bei großer Nachfrage weiter an=
ſiehend
. Gummiwarenfabrik Peter verloven 6½ Der Schluß geſtaltete
ſich ruhig, aber vorwiegend feſt.
Berliner Börſe.
Berlin, 29. März, Börſenſtimmangsbild. Den Mel=
lungen
über die kommuniſtiſchen Unruhen in den verſchiedenen Gegen=
en
Deutzſchlands trug die Börſe inſoſern Recknung, als ſich die Under=
tehmungsluſt
wiederum in engen Grenzen hielt und der Kursſtand ſich
mfolge der deshalb vorherrſchenden Geſchäftsſtille nicht erheblich ver=
inderte
. Die Börſe behundete aber gute Widerſtandskraft und die ihr
miewohnende Feſtigkeit prägte ſich ſpäter deutlicher aus. Anfänglich
ewirkten einige Verkaufaufträge für Montan= und einige Induſtrie=
derte
Kursrüchſchläge bis zu 20 Prozent. Phönixaktien erhöhten ſpäter
en anfänglichen Kursgewinn von 17 auf 25 Prozent, ohne ſich indes
ſchaupten zu können, was die Einholung der anfänglichen Einbußen
ſewirkte. Bei Kursgs
unen von 15 bis 30 Prozent ſind nuoch Daimler
brenſtein u. Koppel, Deutſch=Ueberſee Elektwiſche und Deutſche Petro=
eum
zu erwähnen. Recht feſt lagen von vornherein Chemiſche Aktien.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Heimiſche Rentenwerte waren gut behauptet, ungariſche leicht gebeſſerk.
Die Deviſenpreiſe zogen bei kleinen Umſätzen mäßig an. In polniſchen
Noten iſt das Geſchäft weſentlich ſtiller geworden bei Kurſen von 8,25
bis 8.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mwk wurden gezahlt am 29. März: in Zürich 9,17½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,57½ (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 9,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 680
(88,80) Kronen, in Neu=York 1,58 (23,80) Dollar, in Paris 227/o
(125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 29. März,

Vf
G.
Brief 5N
Geld Mie
Brief e
Geld / Brief! Geld ! Riſe
Brief On
zolland ..
London ..
Paris ...
Schweiz ...
Spanten .
Italien ..
Liſſab.=Op.
Dänemark. 74 4557
Jar74. 70/=
21.124
*
437.
360
19
2492/. 250½
Mo0s90to0ß.:10 V
18:30/
*
91.90
879,10
2501),
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2189.7
24811.
440.
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f1.
tuas 60 Nintge
chweden.
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New=York
ſien (altes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt.
Prag....! 993ſt
N4531,
6as7!
16.18
21.343 100T.
14361=
61.8214/
1823
21.40= 100 250
14574,
53,1219
us 851,
918.43 10TT.15
1460½,
63, 21P=
16.3014
19.59
J

Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 29. März. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe
herrſchte Feiertagsſtimmung; der Beſuch war nur ſehr.
ſchwach. Amtliche Notierungen wurden
chr ermittelt. Im freien Han=
del
wurden notiert: Mais 290295, Füttererbſen 173205, Speiſeerbſen
215220, Mangoonbohnen 130133, Braſilbohnen 125128, inländiſche
Linſen 420440, ausländiſche Linſen 350400, Reis, kaliformiſche Ware,
620625, Japan=Reis 550575.
*Berlin, 29. März. Im Produktengeſchäft war zumeiſt
noch Feiertagsſtille vorherrſchend und auch der Preisſtand veränderte ſich
nur wenig. Mais lag um Samstag recht ſchwach und auch heutze hat ſich
grin micht viel verändert. Nach wie vor drückt das große Angebot von
zugsſcheinen, und zwar beſonders von voten, empfindlich auf die
Marktlage. Unverändert ſtill blieb auch die Geſchäftslage in Hülſen=
früchten
und den andeven Artikeln.
Weinmarktbericht.
Die allgemeine wirtſchaftliche Stockung hab den Weſumarkt in
der Preisbildung weniger berührt, als der Fernſtehende anzunehmen
geneigt iſt. Wohl hat ſich der Weinhandel ſeit Ende vorigen Jahres
bei ſeinen Einkäufen einer großen Zurüchaltung befleißigt, ein Sinken
der Preiſe in den Produktionsgebieten iſt jedoch nur in vereinzelten
zu verzeichnen. Wenn es auch gelungen iſt, die bisher über=
ſpamnten
Forderungen für kleinſte woüiße und rote 1920er Konſum=
weine
auf ei. n einigermaßen erträglichen Stand zurückzuführen,
haben andererſeits die Preiſe für älteve Jahrgänge und für 19200
mittleue und beſſere Weine di Spitzen ſind noch unent=
ckelt
und
ſtehen noch
jcht zum Verkauf in michts nachgegeben.
der höchſte
Stand der Weinpreiſe dürfte jedoch erreicht und ein wildes Empor=

ſchmellen nicht mehr zu befürchten ſein; es ſei denn, daß namentlich die
bevorſtehenden Weinverſteigerungen nochmals unliebſame Ueberraſchun=
gen
bringen. Die erſte Verſteigerung hat bereits ſtattgefunden. Es
handelte ſich dabei um 1919er Oppenheimer und Dienheimer Weine, die
mit 8800, 9600, 10 700, 11 800 bis 13 000 und 14 700 das Halbſtück von
600 Liter, ſowvie 8000 und 8500 Mark das Viertelſtick zugeſchlagen wur=
den
. So anſehnlich die Preiſe ſind, ſo iſt es doch nicht angängig, nach
dieſem Ergebnis den Verlauf der noch ausſtehenden Verſteigerungen
zu bewerten.
Der 1920er Jahrgang hat ſich bei guter Pflege und ſachgemäßer
Behandlung, ſo dorzüglich entwickelt, daß er ſchon in abſehbaner Zeit
dem Verbrauch wird zugeführt werden können. Es ſind allerdiags auch
vielfach, namentlich da, wy infolge Rohfäule früh geleſen werden mußte,
minderwertige und unausgereifte Weine gewachſen.
Der Abſatz leidet unter den hohen Preiſen und unter unſerer wirt=
ſchaftlie

en Not. Auch der Verbrauch in deutſchen Schauunweinen bildet
hiervon beine
Ausnahme, und es muß als grobe Entſtellung der Tat=
ſochen
bezeichnet werden, wenn in ſichen von Endentekreiſen in einen
Teil der deutſchen Preſſe eingeſchmuggolten Nachrichten behauptet wird,
er Sektuerbrauch in Deutſckhland
e in un
heuerlichem Maße zu.
Järe dem ſo, damn hätten die deutſe
en Schaumweinkellereien ſich nicht
reits mit dem Gedanken an Arbeiteuentlaſſungen befaſſen und ihn in
die Tat umſetzen wüſſen.
Die Einfuhr ausländiſcher Weine unkerliegt nach wie vor der Kon=
trolle
des Reiches. Die bisher zugelaſſenen Mengen können angsſichts
der leeren Inlandsläger die Preisbildutg der deutſchen Weine nicht
beeinfluſſen. So ſehr dem Handel die Freigabe der Einfuhr erwvünſcht
wäre, ſo muß er doch in Rückſicht auf unſere Notlage ſeine Sonder=
indereſſen
den Intereſſen der Allgemeinheit hintanſtellen.

Frankfurter Kursbericht
9. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Berlin, 19. März. Nationalbank für Deutſch=
land
, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, Verlin.
In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde die Bilanz und das
Gewinn= und Verluſt=Konto für das abgelaufene Geſchäfts=
jahr
vorgelegt. Das Gewinn= und Verluſt=Konto ergibt einſchließlich
des Vortrages aus dem Vorjahre von 950 254,96 Mk. einen Bruttover=
dienſt
von 111 659 167,94 Mk., und zwar betrug der Gewinn auf Wechſel
und Zinſen einſchließlich Kupons und Sorten 66 154 920,37 Mk., der Ge=
winn
auf Proviſions=Konto 44 553 992,61 Mk. Die Verwaltungskoſten
betrugen einſchließlich der Vergütung an die perſönlich haftenden Geſell=
ſchafter
52 218 713,15 Mk., Steuern 12 155 680,53 Mk., Abſchreibung auf
Mobilien 338 477,31 Mk., Abſchreibung auf Bankgebäude 373 u38,63 Mk.
Es verbleibt ein verfügbarer Reingewinn von 46 572 758,32 Mk. Es
wurde beſchloſſen, der auf den 15. April 1921 einzuberufenden General=
verſammlung
die Verteilung einer Dibidende von 10 Prozent auf
132 000 000 Mk. bzw. 5 Prozent auf 18 000 000 Mk. neue, zur halben
Dividende berechtiate Aktien vorzuſchlagen, 20 000 000 Mk. der freien Re=
ſerve
, 1 000 000 Mk. dem Beauten=Penſions= und Unterſtützungsfonds
zuzuführen, 338 250 Mk. für Talonſteuer zurückzuſtellen und den nach
Abzug der ſtatutenmäßigen Tantiemen des Aufſichtsrats ſowie der Ver=
gütungen
an die Direktoren, Prokuriſten und Beamten verbleibenden
Reſt von 1 799 913,72 Mk. auf neue Rechnung vorzutragen,

Staatspapiere.
* Reichsanleihe. . .. . . .
..
...
42

.....
1%1Fu. V. Schatzanweiſ.
32
7%0 VI.1X.
urprämienanleihe . . ..
6 Preuß, Konſols .. ...
.
1.20
....
7 Bad, Anl. unk. 193:
v. 1907..
Bahern Anl. ......
.......
1%
Heſſen unk. 1924.. ..

*2

8 Württemberger . ....
Ausländiſche.
25 Bulgar. Tabak 1902.
429 Griech. Monopol..
Oeſt. Staatsrentev
Rae
1918, ab 1918.. .. . .."
% Oeſt. Schatzanwe)
ſtfr. v. 1914.. . ... ....
Oeſt. Goldrente. . ..
einheitl. Rente.
Rum. am. Rente v. 03
½70 Goldrente v. 13
am. konv. 101,
20
v. 05
70 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad)ser. I
v. 1911,Bollanl. 76.
1220 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10 22.
*
186 Kronenrente.

24. 3. 29. 3. 77,50 77,50 77 68,5( 65,I en/40 80 22 72, 83,4 67,60 58. 53,50 73,
2
79,10 6 66, 66,30 2,10
110 53,60 53,60 0. 739
30 310,
319,50

29,10
28,50 33, 82,50 18,10 18,50 131. 140, 115,25 116. 101,50 102, 105, 136. 109, 76. 24,40 41,50 41,50 21,10 19,75 20,25

Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik. Goldv. 04,ſife,
konſ. inner..
4½% Irrigationsanl.
6o
Tamaulipas, Ser, I.,
Oblig. v. Transportanſt.
42
Eliſabethbahn ſtfe..
Oeſt. Südb. /Lomb.)
eſt. Staatsb. 1.b.8. Em.

Oeſt. Staatsb.
g.Netz
v. 1883.
0 Anatolier I. ......
Salon, Conſt Jonction
Salonique Monaſtir.
83
Tehuantepee ... .. ..
4½2

Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
% Darmſtadt v. 1905.
47 Frankfurt v. 1913....
39
v. 1603....
42 Mainz. b. 1919b, 1926
Pfandbriefe.
26 Frankf,. Hyp. Bk. 1920

5
Frkf H.Krd.=Ver. 1981
% Mein. Hyp. Bank 1922
1922
% Pfälz.
49
1923
Rhein.
verl.
3½%
425 Südd Bk. Münch. 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdhr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank. . . . . .

24. 3. 29. 3. 447, 449. 684, 699, 475. 474.50 Kaf6 349,90 349,80 104,50 104,50 57,75 46,80 46, 122,50
121.
102, 443, 44.
99,25 99. 82,50 32,50 99,80 100, 8.
8750 9 95, 25,50 101,25 100,75 93/4 82,25 21,80 102,50 100,50 100,30 G. 87. 96,25 96, 232, 181. 180,

Sanfealin Faff
Deutſche Bank ........."
Dt. Effekt.= u. Wechſelbt.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. . . . . . . . .
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ... .. . . . .. . .
Buderus ........ . ...."
Dt. Luxemburger. .....
G=lſenk. Bergw.. . .. .. . .
Harpener Bergb.. .... ..
Eſchweiler Bergw..... ..
121. Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Baurahütte . . . . . . . .. ...
80,50 Lothringer Hütte... . . . .
Nannesmann Röhren. . .
Phönir.. . . . . . . . . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf......... ...

Niebeck Montan ........
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd. Lloyd.. . . . . . . ..
Südd. E.=B.=Geſ..... . ..
Schantung E.=B...... ."
Baltimore, :7 7 7777744
Kanada ...............
Lombarden ........."
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. . . . .
Badiſche Anilin ........"

24. 3. deiu Dafe Afen Faff 24. 3. R9. 300, 299. Griesheim Elektron. . . . . . 388, 390, 171,50 171,50 Höchſter Farbwerke. . . . . . 406,50 41 141, 141,50 Holzverkohlung . . . . . . ... 378, 249,25 248,50 Werke Albert (Chem.). . . 92 216, 215,50 Allg. Elektr.=Geſ..... . .. 272, 234. 276, 282, Bergmann=Werke. . . . . . . 310, B5 205. Felten & Guilleaume . . . 488. 59,75 60,50 Lahmeher ... . .. . . . . . . . 208, 208. 164. 164, icht & Kraft. ......... 219. Rhein. Elektr. Werke. . .. 189. 198,75 450,25 Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 23 35, Siemens & Halske ....." *3 299, 315. 319. Feinmechanik (Jetter) ... 838, 341,50 Gelſenkirchen Gußſtahl.. 464, 464 Gummi=Berlin=Frankfurt 287 299,50 * Gummipeter. . . . . . . . . . . 474, 483,50 344, 330, Heddernheimer Kupfer.. 385, 375, 514,50 511, Lederwerke Spicharz.. .. 248,50 248,50 346. Züdenſcheid Metall ..... 500, 500. Adlerwerke Klehzer...... 235,50 234,50 589, 5 Badenia (Weinheim)... 280,50 643, 85o Breuer & Co. Vorzüge. 268. 264,7: 300, 298. Daimler Motoren. . . . . . . 198. 201. 304,50 296, 25 Eßlinger Maſchinen. . .. 292,50 22. Gasmotoren Deutz.. .... 223, 235, 450, 466, Karlsruher Maſchinen. . . 341. 337, Lux’ſche Induſtrie ... ... 257, 256. 185,50 Vogtländiſche Maſchinen. 295. 12z. Oelfabrik Ver. Dt. ... .. 300. 304, 164,50
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534,
344,

216,
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965,
333,
557,60
650,5
338,
439,7
215.
6.
191.
315,-
381,50
350,
770.
262,
600,
308
240,50
448,
190.
517,50
386,50
350,
401.
314,50
666,50
715.
332.
673.
725,
978,

29./3.
424,25
525,25
342,50
245,
180,
15,
26,
2
34,
838,50
66
).
337,50
440,
216.
346,
18,
e
315,,
376.
350,
770
Rltff
90,
308.
245,50
451,
180,
531,
.
363,50
402,50
312.
37,50
720,
380.
680,
770.

985,
645,

Hausbrandverſorgung.
Die bisher freigegebenen Brennſtoffmengen in
kohlen, Koks und Briketts müſſen bis zum 9. April
3. J8, bei den Kohlenlieferanten beſtellt und in die
Lohlenkarte eingetragen ſein, ſonſt gelten ſie für ver=
ſallen
. Die Braunkohlen aus der Grube Prinz von
beſſen können in der ſeitherigen Weiſe weiter be=
ſogen
werden,
Die auf die Nummern 38 bis 40 freigegebene
volzmenge muß bis zum 9. April bezogen ſein.
An Gartenbeſitzer wird auf den Holzverkaufs=
llätzen
angeſammeltes, mit Erde durchſetztes Holz=
(st3958
nehl koſtenlos abgegeben.
Darmſtadt, den 29. März 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Verſteigerung der Marktſtandplätze des
Darmſtädter Wochenmarktes.
Die Angebote für die in der Verſteigerung am
d. Mts, vergebenen Marktſtandplätze ſind geneh=
higt
worden mit Ausnahme derjenigen für die
bätze Nr. 151, 153, 162, 189, 190, 191, 192, 195,
196, 197, 203, 204, 212, 213, 228, 229, 227, 224
123, 220, 219, 233, 234, 235, 244, 255, 268 u. 269,
die Vergebung dieſer Plätze erſolgt durch beſondere
beſchlußfaſſung der Markt= und Meſſe=Deputation.
Die Ausweiskarten für die genehmigten Plätze
ſud gegen Bahlung des Standgeldes für das 1. Biel
NApril/Mai) bei dem ſtädt, Marktmeiſter (Rathaus)
(st3965
ſrhä tlich.
Darmſtadt, den 29. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Induſtrie=Meldekarten.
Die April=Meldekarten für meldepflichtige In=
uſtrieverbraucher
können bei der ſtädtiſchen Kohlen=
usgleichſte
le, Alexanderſtraße 22, Zimmer Nr 36,
(st3959
bge holt werden.
Darmſtadt, den 29. März 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.

Hofreite=Verſteigerung.
Mittwoch, 6. April 1. J8., vorin. 10 Uhr, ſollen
uf Antrag der Erben der Lolomotivführer Adam
Eheleute die Immobilien, Gemarkung Darmſtadt:
Flur 84 Nr. 1867/, 24U, am Vorgarten,
Flur 84 Nr. 187 123,, gm Hofreite,
Flur 34 Nr. 188 129 qm Grabgarten
Gräfenhäuſerſtraße 45,
vecks Erbteilung in unſerem Geſchäftszimmer, Wald=
ſ
-ße 21, wiederholt freiwillig verſteigert werden.
Dieſe Verſteigerung ſoll die letzte ſein und bei an=
ehmbarem
Gebot der Zuſchlag ſofort erteilt werden.
Ortsgericht Darmſtadt I. J. V. Käß. (3836a

Bauarbeiten.
Die Erd=, Beton= und Maurerarbeiten bei Er=
richtung
eines Altersheimes auf dem Grundſtück des
Pfründnerhauſes ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 6. April 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(st8799
Darmſtadt, den 23. März 1921.
Städt. Hochbquamt.

Stammholz=Verſteigerung.
Freitag, den 1., und Samstag, den 2. April
Ifd. Js., vormittags 9 Uhr anfangend, werden im
Altheimer Gemeindewald verſteigert:
Eichen=Stämme 33 Stück 14,98 im
239 144,96
Kiefern=
18
2,53
Sſchen=
*

60 19,05
Erlen=
17,86
59
Lärchen=
6,89
Fichten=
34
14,07
Fichten=Terbſtangen 261
=Reisſtangen 21 0,17
Die Erlen=Stämme werden am 1. Tage um
11 Uhr zuſammen pro Feſtmeter ausgeboten,
Zuſammenkunft an beiden Tagen auf der Haupt=
(3982
ſchneiſe an den Meſſeler Wieſen,
Altheim, am 26. März 1921.
Bürgermeiſterei Altheim.
Funk.

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[ ][  ]

Landwirtſchaft, Gartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen

Die Bewirtſchaftung des Kleingartens.
Von A. Janſon.
Man kann 2, 3, 4, ja ſogar noch mehr Ernten von einem
und demſelben Beet erzielen, denn der gärtneriſche Sommer
dauert von März bis Mitte Oktober, insgeſamt 3032 Wochen.
Folgende Gemüſe kann man alſo auf einem Beet bauen mit
Rückſicht auf Jahreszeit und Entwicklungsdauer:
Kopfſalat (6 Wch.), Kohlrabi (1214 Wch.), Frühmohrrüben
(1516 Wch.), oder
Radies (5 Wch.), Erbſen (1214 Wch.), Grünkohl (12 bis
14 Pch.), oder
Mairüben (10 Wch.), Kohlrabi (8 Wch.), Winterendivien
(i0-I.
2 Wch.), oder
Kohlrabi (8 Wch.), Buſchbohnen (18 Wch.), Radies (4 bis
5 Wch.), oder
Feldſalat (Vorwinterſaat), Frühkartoffeln (15 Wch.), Kopf=
ſalat
(10 Wch.), oder
Spinat (Vorwinterſaat), Frühwirſing (15 Wch.), Herbſt=
ſpeiſerüben
(10 Wch.), oder
Kopfſalat (8 Wch.), Frührotkohl (15 Wch.), Spinat für Früh=
lingsernte
, oder
Winterſalat (6 Wch.), Puffbohnen (10 Wch.), Winterkohlrabi
(14 Wch.), oder
Puffbohnen (10 Wch.), früher Blumenkohl (15 Wch.), Kreſſe=
ſalat
(3 Wch.), oder
Stechſalat (5 Wch.), Gurken (20 Wch.), Winterſalat.
Der Zwiſchenfruchtbau iſt auch ein gutes Mittel zur
Vermehrung der Ernten. Als Zwiſchenfrucht kommt nur ein
ſolches Gemüſe in Betracht, welches eine kurze Entwickelungs=
dauer
hat, wie beiſpielsweiſe Feldſalat, Radies, Kopfſalat, Pflück=
ſalat
, Kohlrabi, Mairüben, Frührettich, während als Haupt=
frucht
nur ein Gemüſe gepflanzt werden darf, deſſen Entwicke=
lung
längere Zeit in Anſpruch nimmt, und das wegen bedeuten=
der
Altersentwickelung ſehr weit geſät und gepflanzt werden
muß, wie Rotkohl, Weißkohl, Wirſing, Blumenkohl, Roſenkohl,
Grünkohl, Gurken, Melonen, Tomaten. Man pflanzt z. B.
Winterweißkohl, Winterrotkohl und Wirſing im Frühling auf
etwa 60 Zentimeter Reihenabſtand und 5060 Zeutimeter Ent=
fernung
in den Reihen. Da ſie aber vor Anfang Auguſt das
Beet nicht voll in Anſpruch nehmen, ſo pflanzt man zwiſchen je
zwei Kohlreihen noch zwei Reihen Zwiſchenfrucht, wie Kopf=
ſalat
, Radies, Mairüben u. a. Dieſe Gemüſe ſind bereits im
Juni und Juli abgeerntet, gerade zu einer Zeit, wo die Haupt=
früchte
ſich kräftig entwickeln und das ganze Beet beanſpruchen.
Eine andere Art der Doppelnutzung iſt die, wenn man hoch=
ſtrebende
und breitwachſende Gemüeſorten auf demſelben Beet
zieht, wie Puffbohnen, Roſenkohl, Grünkohl, Gurken, Melo=
nen
u. a. Gurken und Melonen pflanzt man in die Mittelreihen,
Roſenkohl uſwp. zu beiden Seiten des Beetes. Breiten ſich die
Gurkenranken bis zu den ſeitlich ſtehenden Gemüſen aus, ſo ver=
mögen
ſie ihnen doch nicht zu ſchaden, da dieſe dann ſchon eine
gewiſſe Höhe erreicht haben. Oft bleibt ſogar noch ein Streifchen
Erde frei, ſo daß man darauf Radies, Steckſalat oder Rettich
ſäen und ernten kann. Am beſten verfährt man folgendermaßen:
Bereits im März vder April macht man das Beet fertig zur Auf=
nahme
der Gurken oder Melonen. Ehe man dieſe nun hinein=
bringt
, ſät man Radies oder Stechſalat. Im April oder Anfang
Mai pflanzt man die Randgemüſe, und Mitte Mai bringt man
die Gurken oder Melonen ins freie Land. Für ſie wie für die
Nandgemüſe wird durch Ausſäen inmitten des Radies= und
Stechfalatbeſtandes der nötige Raum geſchaffen, für die Gurken
ein ſauberer Mittelſtreifen (12 Zentimeter breit), für den Roſen=
fohl
in Abſtänden von 60 Zentimetern die Pflanzſtellen. Dieſe
Art der Ausnutzung iſt überall ſehr vorteilhaft. Wenn man
z. B. im Frühjahr Beete mit Spinat, Feld= und Stechſalat, Ra=
dies
uſw. beſtellt hat, ſo kann man auch Kohl oder derartiges
pflanzen. Ueberall, wo Kohlpflanzen ſtehen ſollen, erntet man
die Früchte ſo weit ab, als es die Kohlpflänzlinge nötig machen.
Man ſetzt dieſe dann in die Blößen, läßt ruhig den Radies= und
Salatbeſtand heranwachſen und erntet ihn, wenn er erntereif iſt.
Ganz beſonders zweckmäßig iſt dieſes Verfahren aus mehreren
Gründen für Frühmöhren, beſonders aber auch, wenn man
Grünkohl nachbaut. Die erſteren läßt man möglichſt lange
ſtehen, bis eine jede Pflanze kräftig ausgebildet iſt. Beſonders
reiche Ernten erzielt man vom Grünkohl, wenn er ſehr zeitig
gepflanzt wird; dann muß man aber die Möhren beizeiten
herausziehen.
Eine andere Möglichkeit vermehrter Ausnutzung iſt die
Mengſaat. Man vermiſcht Möhren, Radies= und Stech=
ſalatſamen
und ſät dieſes Gemenge ſehr dünn aus. Der Samen
wird vermiſcht zu 6 Teilen Möhren, 2 Teilen Radies und. 1 Teil
Salat. Nach 56 Wochen hat man Nadies, 3 Wochen darauf die
erſten Salatköpfe und zuletzt die Möhren. So erntet man eines
nach dem anderen, nur ſorge man durch Ausdünnen für genü=
gend
Raum zur Entwickelung. Eine derartige Ausnutzung der
Gärten eignet ſich beſonders für Kleingärten, wo ein jedes Fleck=
chen
nutzbringend ſein ſoll.
(Aus Der Kleinſiedler.)
Der Mais als Futtermittel.
P. Durch die Maistauſchaktion ſteht jetzt den Landwirten zu
billigem Preiſe reichlich Körnermais und Maisfuttermehl zur
Verfügung. Wir können daher den Landwirten nur empfehlen,
von dieſer Gelegenheit der Maisbeſchaffung recht vegen Gebrauch
zu machen, ſind ja doch der Mais umd das Maisfuttermehl dank
ihrer vielſeitigen Verwendungsmöglichkeiten überaus wertvolle
Futtermittel für alle unſere Nutztiere. Beſonders der billige
Preis läßt jetzt die Fütterung des Maiſes für die verſchiedenen
Nutzungszwecke empfehlenswert erſcheinen. Wegen ihrer hor=
nigen
, harten Schale gelten die Maiskörner als ſchtwer verdau=
lich
, was jedoch nach den vorliegenden Verdauungsverſuchen
bein Maisſchrot durchaus nicht der Fall iſt. Der Mais iſt alſo
verhältnismäßig leicht verdaulich und eignet ſich deshalb beſon=
ders
,gut zur Maſt.
In erſter Linie kommt demnach der Mais als Schweine=
futter
in Frage. Seines hohen Fettgehalts wegen iſt er ein
gutes Maſtfutter. Fein geſchrotet und gekocht, läßt er ſich gut
mit anderei Futter miſchen und wird vollkommen verdaut.
Wenn die Schweine von Jugend auf an ganze Maiskörner ge=
vöhnt
ſind, können ſie auch dieſe befriedigend ausnützen. Beſſer
jedoch nützen ſie den geſchroteten und gekochten Mais aus. Aller=
dings
hat die Maisbeifütterung ihre Grenzen, da bei zu ſtarker
Maisgabe die Qualität des Fleiſches leidet. Etwa ein Drittel
der Futterration kann durch Mais oder Maisfuttermehl erſetzt
werden, ohne daß der Speck einen öligen Geſchmack erhält voer
das Fleiſch weichlich wird. Für Ferkel und zu Anfang der
Schweinemaſt findet vor allem das Maisfuttermehl eine zweck=
iſtäßige
Verwendung, wenn es heiß angebrüht in Trankform ver=
abreicht
wird. Ju Verbindung mt Kartoffeln. Molkereiabfällen,
Bohnenſchrot und Kleien, dazu täglich zirka 30 bis 50 Gramm
Fiſchfuttermehl iſt der Mais ein für Schweineaufzucht und
Mäſtung vorzügliches Futter.
Reben dem Hafer zählt der Mais zu den fettreichſten Körner=
ſrüchten
, und deshalb iſt er für alle Arten von Zugpferden
ein ſchätzenswvertes Kraft= und Erſatzfüttermittel für den teuren

Hafer. In zu großen Mengen an Pferde verfüttert, mäſtet aller=
dings
der Mais, anſtatt den Tieren Kraft und Ausdauer zu ver=

leicht an Koliken erkranken. Erfolgt der Uebergang zur Mais=
fütterung
allmählich genug, ſo kann man den langſam gehenden
Zugpferden nach und nach auch ſehr große Moismengen verab=
reichen
. Unter Umſtänden läßt ſich der Hafer ſchließlich ganz
durch Maisſchrot erſetzen, ohne daß die Leiſtungsfähigkeit, die
Geſundheit und das Ausſehen der Tiere darunter leiden. Um
eine möglichſt gute Verdauung und Ausnutzung zu erziclen,
muß der Schrot gut mit Strohhäckſel, welches die Tiere zum
Kauen und Einſpeicheln zwingt, vermengt werden. Die Pferde
gewöhnen ſich an die Maisfütterung um ſo beſſer, wenn man
dem Maisſchrot aufangs etnas Salz beimiſcht. Die Verabrei=
chung
von eingequelltem Mais, der mit langem Häckſel an Pferde
verfüttert wird, iſt zu verwerfen.
Auch im Rindviehſtall findet der Mais für die der=
ſchiedenen
Nutzungszwecke beſtens Verwendung. Er eignet ſich
ſowvohl als Maſtfutter für Rindvieh als auch für Zugochſen als
Kraftfutter. Man gibt ihn dieſen Tieren als grobes Schrot mit
Häckſel vermeugt. Als Kraftfutter an Milchvieh verfüttert, wirkt
er hier mehr auf die Mange als auf den Fettgehalt der Milch,
ebenſo ſollen größere Meugen Mais bei Verfütterung an Milch=
vieh
weiche Butter zur Folge haben. Er kommt alſo für Milch=
kühe
nur in geringen Mengen zur Verfütterung, während für
Maſtiere die Gaben entſprechend geſteigert werden kömen.
Auch für Schafs, beſonders für Maſtſchafe, hat ſich der
Mais ausgezeichnet bewährt. Man gibt ihn hier nicht ange=
quollen
, ſondern in ganzen Körnern oder noch beſſer als grobes
Schrot mit Häckfel vermiſcht. Da heute die Schafhaltung imn faſt
allen landwirtſchaftlichen Betrieben wieder eine gewiſſe Rolle
ſpielt, iſt den Landwirten die Verwendung des Maiſes als Schaf=
futter
ſehr zu empfehlen, da die Schafe nicht nur der Wolle, ſon=
dern
in vielen Fällen der Fleiſchproduktion wegen gehalten.
werden.
Schließlich kommt der =Mais als Geflügelfutter
noch in Frage. Er iſt hierfür ſehr bekiebt, beſonders für Tauben,
Maſthühner und Puten. In größeren Mengen gegeben, wirkt
er vornehmrlich mäſtend. Man gibt dem Geflügel am beſten ge=
kochte
oder in Salzwaſſer eingeweichte Körner oder Maisbrei.
Maisſchrot oder Maisfuttermehl läßt ſich auch als Weichfutter
mit dem übrigen Futter zuſammengemengt gut verwenden.
Was Sachverſtändige über Schweinemaſt ſagen.
Selbſtbetrug iſt es, wenn wir glauben, beſonders klug zu
ſein, indem wir unſere Schweine mit teurem Futter mäſten.
Wir können es uns heutzutage nicht mehr leiſten, verſchwen=
deriſch
mit Nationalvermögen umzugehen! Unſere einhei=
miſchen
Nährſtoffe müſſen viel mehr ausgenützt werden;
ſo erſparen wir uns die teure Einfuhr! Jeder Zentner einge=
führten
Getreides und aus dem Auslande eingeführter Futter=
mittel
ſchwächt die Kaufkraft unſerer Mark. Wir müſſen, ob wir
wollen oder nicht ſparen ſparen! Verwenden wir nun aber
rationell einheimiſche Futtermittel, ſo erreichen wir: 1. Vermin=
derung
unſerer Ausgaben, 2. Vermehrung unſeres Gewinns!
Seit Jahrzehnten verwenden bekannte ungariſche Großmäſtereien
mit vorzüglichem Erfolg Eicheln zur Maſt und erzielen da=
durch
wohlſchnieckenden kernigen Speck. Man muß die ſtrotzende
Fülle ſolcher ungariſchen Schweine geſehen haben, um ermeſſen
zu können, wie groß dieſer Erfolg iſt! Warum alſo ſollten wir
dieſen vor Augen liegenden guten Beiſpielen nicht folgens
Der bekannte Profeſſor Kellner gibt in ſeinen Tabellen zur
Futterberechnung hochintereſſante Zahlen. Ein Fredel wäre es,
ſie unbeachtet zu laſſen. An Hand dieſer Zahlen ergibt ſich, daß
in jeder Beziehung die Eichel= und Kaſtanienmaſt die
für uns vorteilhafteſte iſt. Sehen wir uns dieſe Zahlen
genauer an.
Der Stärkewert pro Doppelzentner beträgt bei Mais 81,5
Kilogramm, Eicheln 69,0 Kilogramm, Kaſtanien 54,6 Kilogramm.
1 Doppelzentner Mais koſtet heute ungefähr 320 Mk., 1 Doppel=
zentner
Eicheln 160 Mk., 1 Doppelzentner Kaſtanien 100 Mk.
Unter Zugrundlegung dieſer Preiſe ergeben ſich alſo folgende
Zahlen: Das Stärke=Kilo ſtellt ſich bei Mais auf 3,92 Mk.,
Eicheln auf 2,32 Mk., Kaſtanien auf 188 Mk.
Ueber die Verdaulichkeit von Eicheln und Kaſtanien
ſchreibt Profeſſor Kellner, daß ſie hoch verdaut werden‟. Dr.
Kling gibt dafür in ſeinem bekannten Buch folgende beachtens=
werte
Zahlen: Bei Eicheln: Verdaulichkeit der Stickſtoff=
ſubſtanz
83 Prozent, Verdaulichkeit des Fettes 88 Prozent, Ver=
daukichkeit
, der ſtickſtoffreien Extraktivſtoffe 91 Prozent. Bei
Roßkaſtanienſchrot: Verdaulichkeit des Fettes 85 Pro=
zent
, Verdaulichkeit der ſtickſtoffreien Extraktioſtoffe 93 Prozent,
Verdaulichkeit der Stickſtoffſubſtanz 60 Prozent. Auch Weiske
ſagt über Eicheln und Kaſtanien, daß ſie ein relativ leichtver=
dauliches
Futtermittel ſind, und Profeſſor Pott ſtellt feſt, daß
Kaſtanien von ähnlicher Zuſamnenſetzung, wenn auch etwas
proteinärmer und holzfaſerreicher ſind, als Mais geringerer
Qualität.
Was folgt nun aus alledem? Losſagen müſſen wir uns von
alten Vorurteilen, losſagen von unnötiger Einfuhr, losſagen
von unüberlegter Verſchwendung. Maſt mit einheimiſchen
Futtermitteln Eicheln und Kaſtanien muß die Loſung ſein!
Dann verringern wir unſere Ausgaben und vermehren unſere
Einnahmen!

9

5

Landwirtſchaft

fütterung muß jedoch ſtets allmählich erfolgen, da ſonſt die Pferde

nk. Eine neue Sämethode. Angeregt durch die bekannten
Verſuche von Prof. Wagner in Darmſtadt und des Rittergutsbe=
ſitzers
Uhle in Uhlenhorſt, hat Hugo Noſen in Wien, ſo führt
Ing. Hermann Kallbrunner=Wien in der Zeitſchrift Die Technik
in der Landwirtſchaft aus, Sämaſchinen konſtruiert, mit de=
ren
Hilfe es möglich iſt, das Saatgut im und zwiſchen den Reihen

Uun dech e ei e en e e elete ie
geleſei und in gleichmäßigen Abſtänden niedergelegt. Um ein
Verſchieben dieſer Abſtände zu vermeiden, werden die einzelnen
Samenkörner auf Papierſtreifen befeſtigt, die von einer zweiten
Maſchine, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit unſeren beſtehenben
Sämaſchinem hat, im dem Bodem verlegt werden. Die Streifen.
werden von der erſten, feſtſtehenden Maſchine aufgerollt, ähnlich
wie die Papierſtreifen eines Morſetelegraphen, von der zweiten
abgerollt. Die ſo ganz regelmäßig verlegtem Körner ſichern dem
aufgehenden Pflanzen einen genügenden Standraun, können
leicht behackt und angehäufelt werden. Roſeu geht noch weiten.
um dem Keimiling leicht aufnehmbare Nahrung zu geben denkt
er daran, in den Papierſtreifen auch etwas Kunſtdünger zu geben,
vielleicht ſpäter auch Bakterienkulturen, die die Pflanzenwurzel.
impfen ſollen, um ihre Lebensfähigkeit zu ſtärken, ihre Leiſtungs=
fähigkeit
zu heben. Für heute kommt das Säverfahren hauptſäch=
lich
für den Gemüſe= und Blumenanhau, ſowie für die Saatzucht
und Vermehrumg der Edelſgaten in Betracht. Die Bedeutung des
Syſtems liegt aber im Getreidebau, bei dem nicht nur eine außer=
ordentliche
Erſtarung von Saatgut, ſoudern auch eine Vermeh=
rung
der Erträge erwartet wverden könnte, wenn ſich das Ver=
fahren
im Großbetriebe bei Weiterentwickelung dunchführen
laſſen würde.
Praktiſcher Erbſenbau. Erbſen ſät man von Anfang März
bis Anfang Mai. Eins gut aufgehende ſpätere Saat überholt
bei guten Wachstum in der Regel die vorzeitige Ausſaat. Für
die erſten Sgaten wählt man leichteren Boden, da diefer ſich
ſchneller erwärmt als ſchwerer. In ſchwerem Boden quellen die
Erbſen zwar ſchnell auf, die Gntwickehug der Keime leidet aber

durch die feuchte Kälte, die ſolchem Boden eigen iſt. Damit die
Pflanzem genügend Licht und Luft haben, ſät man in Reihen, nie=
dere
Sorten mit Abſtänden vom 40 Zentimeter, höhere entipre=
chend
mehr. Wegen Vogelfraß ſpannt, man Fäden über, die
Beete, an denem man Spiegelglas, Federn oden bunte Papier=
ſchnitzel
befeftüigt.

9

R5

Obſt= und Gartenbau

9

O5

Vieh= und Geflügelzucht

Obftbaunpflanzungen. Der Landpirt=
ſchaftskammer
=Ausſchuß für die Provinz Starkenburg veranſtal=
tet
in dieſem Jahre in den Landwirtſchaftskammer=Wahlbezirken
Darmſtadt, Groß=Umſtadt und DieburgReinheim eine Prämi=
ierung
von Obſtbaumpflanzungen. Die Obſtzüchter
werden auf dieſe Veranſtaltung nochmals aufmerkſam gemacht.
Den Obſt= und Gartenbauvereinen wird anheimgegeben, die An=
meldungen
für ihre Mitglieder zu bewirken. Anmeldungen ſind
bis ſpäteſtens 1. Mai l. Js. an den Landwirtſchaftskammer= Aus=
ſchuß
in Darmſtadt, Rheinſtraße 62, zu richten.
sch. Ableger, Senker, Stecklinge. Noch iſt es Zeit, von Re=
ben
und Beerenobſt Ableger und Stecklinge zu machen.
Reben, Johannisbeeren und Stachelbeeren werden vom Mutter=
ſtocke
mittels eines Hakens handtief in die Erde gebogen; man
ſucht ſich dazu die unterſten Aeſte aus, die doch der guten Form
des Strauches zu liebe fallen müßten und bindet ſie mit einer
Weidenrute an einem Pfahle auf. Bis zum Herbſte haben ſolche
Ableger und Abſenker an den Augen Wurzeln, ſo daß ſie
ausgeſetzt und an die in Ausſicht genommenen Stellen gebracht
werden können. Sehr gut nehmen ſich auf Rabatten in 1½ Meter
Entfernung voneinander abwechſelnd Stachel= und Johannis=
beeren
in wohlgepflegter Form, ſogenannter Korbform, mit etwa
einem Dutzend Ruten aus. Johannisbeeren ſind mit Necht gut
zur Wandbekleidung zu verwenden und nehmen ſich mit roten
oder weißgelben Früchten ſehr ſchön aus. Zur Bekleidung von
Mauern, Zäunen und Hauswänden kann man jetzt noch Steck=
linge
von Jungtrieben mit etwas altem Holz, ſcharf an einem
Auge abgeſchnitten, machen. Aehnlich wie Johannisbeeren legt
man auch Jungreben bis zum oberſten Auge ſchief unter Boden
die man auf vier Augen glatt geſchnitten hat. Warm gießen unb
eine über den Steckling geſtülpte Flaſche oder Glas fördern das
Wachstum ſehr. Ganz ſicher ziehen kräftige Stecklinge von Reben
und Beerenobſt auch im Warm=Miſtbeete Wurzeln. Manzkann
ſich zu dem Ende den ganzen Rand mit Stecklingen zu vier bis
ſechs Augen Länge voll beſetzen und wird reiche Freude an dem
Weiterwachſen der Reiſer, die wenig Raum beanſpruchen und die
Miſtbeetpflanzung nicht behindern, im Laufe des Sommers er=
leben
.
ks. Zwiſchen Saat und Keimung. Viele Gartenbeſitzer ver=
ſäumen
es, ihre Sagtbeete feucht zu halten. Meiſt wird zu
wenig gegoſſen, jun Vertrauen, auf die im Bodem vorhandene
Winterfeuchtigkeit. Man muß aber berückſichtigen, daß die März=
und Aprilwinde den Boden ſehr austrocknen. Wäird das Gießen
verſäumt, dann trocknen die Samen eimn und der Keim erſtickt.
Zuwiel Feuchtigkeit iſt natürlich auch von Uebel, denn ſie läßt den
Samen verfaulen. Da das Samenkorn zum Keimen Luft, Wärme
und Feuchtigkeit braucht, wird das Aufgehen dunch Gießem mit
lauwarmem Waſſer erheblich beſchleunigt. Während der heißen
Tageszeit, zwiſchem 11 und 3 Uhn, follten die Beete beſchattet wer=
der
, am beſtem dunch Velegen mit Nadelreiſig. Beſonders bei
lehm= urnd kalkhaltigem Bodenarten bildet ſich eine harte Kruſte
durch Begießen und Regen, die imer wieder gelockert werden
muß, damit die aufgehenben Pflänzchen, die Oberfläche dunch=
brechen
können. Unkraut düirfen wwir auf den Samenbectzen matür=
lich
nicht Gulden.
Maiblumenzucht. Wer Gartemmaiblumnen zur eigenen
Freude oder auch zum Verkauf ziehen will, ſetzt im März oder
April eins ober zweijährige Pflanzkeime an dem Rand einer
Sträuchergruppe, jedenfalls auf ſchattige Plätze. Hier verbleiben
die Pflanzen jahnelang, bis die Büſche zu dicht werden. Leider
blücht die Maiblune erſt drei Jahre nach der Verpflanzung. Sie
darf während dieſer Zeit nicht geſtört werden. Von Bodenarten
ſagt ihr am beſten ſandiger Lehmboden zu. Hübſcher und reich=
licher
als die gewöhnliche Waldblume blüht, die großblumige
Gartenmaiblume, die ausſchließlich von Maiblumenzüichtern ver=
wendet
wird.
R

E H nlet e
Frage läßt ſich nicht einheitlich beäntworten; ſie entſcheidet ſich
danach, ob das Kalb für ſpätere Milchleiſtung aufgezogen werden
ſoll oder für Fleiſch und Zugleiſtung oder für eine kombinierte
Leiſtung oder ob das Kalb ſchon rechtzeitig abgeſchlachtet werden
ſoll. Man muß ſich vergegenwärtigen, daß die domeſtizierten
Kühe auf eine viel höhere Milchhergabe heraufgezüchtet ſind, als
ſie die wildlebenden Tiere zeigten, daß alſo ein Kalb dieſe große
Menge gar nicht benötigt. Nicht ſo ganz mit Unrecht ſagt man,
daß ein für die Milchleiſtung heranzuziehendes Tier nicht zu
üppig mit Vollmiſch ernährt werden ſoll, was freilich über Ge=
bühr
ausgelegt wird. Die Milchzuweiſung muß ſo weit gehen,
daß ſich der Körper hinreichend ausbilden kann. Für die Fleiſch=
oder
kombinierte Leiſtung, beſonders dann, wenn das Tier auch
für Zugleiſtung beanſprucht werden ſoll, darf die Milchnahrung
ſchon reichlicher ſein und au die Gvenze der Rentabilitätsberech=
nung
gehen. Vollmilchgaben auf die Dauer von fünf bis ſechs
Wochen und bis zur Tageshöchſtmenge von 10 Litern geſteigert,
können das richtige Maß für dieſen Fall ſein. Hernach iſt lang=
ſam
auf Magermilch überzugehen, ſo daß in jeder Woche 1 bis
2 Liter Vollmilch durch ſüße Magermilch erſetzt wird. Bei Käl=
bern
, die lediglich als Milchvieh herangezogen werden ſollen,
kann der allmähliche Erſatz der Vollmilch durch Magermilch ſchon
nach 3 bis 4 Wochen beginnen. Kälber, die für die Aufzucht von
Zuchtbullen beſtimmt ſind, ſind nach dieſen Rentabilitätsberech=
nungen
zu beurteilen und bekommen länger Vollmiſch. Im all=
gemeinen
hat die Erfahrung ihre Richtigleit, daß allzu lange mit
Vollmilch ernährte Tiere das Rauhfutter ſchlecht verwerten.
k. Gute Legehennen. Wer es nicht verſteht, die guten Hüh=
ner
von den ſchlechten auszuſondern und nur die guten zu be=
halten
, wird bei ſeiner Hühnerzucht nicht auf die Koſten kommen.
Bei genauer Boobachtung kanm man ein gutes Legehuhn von ei=
nem
ſchlechten leicht unterſcheiden. Das erſte Zeichen geben
Kamm und Bart. Je dunkler rot ſie in der Legezeit ſind, um
ſo beſſer legew die Tiere. Mittelmäßige und ſchlechte Legerinnen
haben blaßrote Kämme und ſchmutzigweiße oder gelblich rofa
geſärbte Ohrſcheiben. Die Eiererzeugung kann man durch das
Futter beeinfluſſen. Erhalten die Hühner im Futter zerkleinerte
Eierſchalen oder Kall, legen ſie beſſer. Hühner, die viel Fleiſch
bekommen, legen viele und große Cier. Notwendig iſt ferner
reichliches Grünfutter.
* Die Ziege als Milchtier. Jnn Verhältnis zu ihrer Miſch=
keiſtung
braucht die Ziege ſehr wenig Futter; dieſes verlangt ſie
aber im vorzüglnher Güte, da ſie ein ſehr empfindliches Geruch=
vermögen
gegen verdorbene S

fütterung iſt baher darauf das Hauptgewicht zu legem. Die meiſte
Milch liefert die Ziege vom zweitem bis fünften Lebensjahre.