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Nr. 86
Dienstag, den 29. März
1921
Braſilien und Deutſchland.
m. Aus Rio de Janeiro wird dem Berliner Lokalanzeiger
gemeldet:
Die Regierung Braſiliens gibt ſich alle Mühe, mit
Deutſchland wieder in das alte freundſchaftliche Verhältnis
zu gelangen. Der Bundespräſident hat in ſeiner Anſprache an
den neuen deutſchen Geſandden bei Ueberreichung der
Akkredi=
tive ſehr deutlich zu erkennen gegeben, wie hoch er die
Wieder=
aufnahme der Beziehungen zum Deutſchen Reiche einſchätze und
welchen Wert er auf einen möglichſt regen Handelsverkehr mit
dem Deutſchen Reiche lege. Er hat wenige Tage ſpäter der
deutſchen Vertretung einen weiteren Beweis ſeiner Wertſchätzung
gegeben, indem er ſämtliche Herren der Geſandtſchaft beſonders
zum Eſſen einlud, eine Auszeichnung, die hierzulande ſehr
ſelten iſt.
Das Hauptgeſchäft Braſiliens mit Deutſchland war vor dem
Kriege der Kaffeehandel. Der Bedarf an Kaffee könnte ſehr
leicht in neutralen, deutſchfreundlichen Ländern gedeckt werden,
wie in Mexiko, Kolumbien, Venezuela uſw. Wenn nun
Deutſch=
land trotzdem braſilianiſchen Kaffee in größeren Mengen
ein=
führt, ſo geſchieht dies ausſchließlich, um Braſilien
entgegenzu=
kommen, und dieſes Entgegenkommen geht ſo weit, daß ſogar
der Kaffeezoll ermäßigt worden iſt, wenn auch nur in
beſchei=
denem Maße. Braſilien hofft auf eine ſtarke deutſche
Einwan=
derung. Braſiliens Gegenleiſtung iſt eigentlich gar nichts, als
ſeine problematiſche Freundſchaft. Wenn Deutſchland trotz ſeiner
wirtſchaftlichen und finanziellen Lage Kaffee und. Gummi in
Braſilien kauft, ſo iſt dies eine direkte Begünſtigung für
Bra=
ſilien. Wenn Deutſchland ſeine Produkte hier abſetzt, ſo iſt dies
keine Begünſtigung Deutſchlanbs, ſondern ein reines Geſchäft,
ebenſo, wie wenn Deutſchland Lebensmittel in Braſilien kauft,
die es nötig braucht.
Begünſtigt ſind hingegen die amerikaniſchen und belgiſchen
Exporteure, welchen durch beſondere Abmachungen
Zollermäßi=
gungen auf beſtimmte Artikel von 20 bis 25 Prozent gewährt
werden. Politiſch hat ſich Braſilien nicht freunbſchaftlich zu
Deutſchland geſtellt. Die öffentliche Meinung im Lande iſt
Deutſchland durchaus freundlich, was in der Preſſe mit jedem
Tage mehr zutage tritt. Daran iſt die immer mehr
durchdrin=
gende Einſicht ſchuld, daß Braſilien, ebenſo wie alle anderen
Länder, durch die vollſtändige Knebelung des deutſchen
Wirt=
ſchaftslebens und die bewußte Zerſtörung deutſchen Wohlſtandes
ganz außerordentlich geſchädigt worden iſt und dazu die jetzige
Kriſe nicht zum wenigſten auf das Fehlen des deutſchen
Gegen=
gewichts auf dem Weltmarkt zurückzuführen iſt, wodurch der
bra=
ſilianiſche Markt zu einem wehrloſen Ausbeutungsobjekt
alliier=
ter Kapitaliſten geworden iſt. Auch das Verhalten Frankreichs
in der Angelegenheit der deutſchen Schiffe, die heute noch nicht
erledigt iſt, hat den Bräſilianern die Augen geöffnet. Die Preſſe,
mit Ausnahme derjenigen Blätter, die noch in franzöſiſchem
Solde ftehen, gibt heute freimütig zu, daß ſie ſich in Frankreich
bitter getäuſcht hat. Die angeblich ſo große und edelmütige
Na=
tion hat ihren rachſüchtigen, boshaften und habſüchtigen
Cha=
rakter gar zu offen gezeigt, und mit größter Entrüſtung hat man
hier erfahren müſſen, mit welcher Geringſchätzung die
hoch=
mütigen Machthaber in Paris, die während des Krieges die
ſüdamerikaniſchen Republiken in der ekelhafteſten Weiſe
um=
ſchmeichelten, auf Braſilien herunterblicken. Der braſilianiſche
Vertreter in der Ligaverſammlung in Genf, Dr. Rodrigo
Octa=
vio, hatte außer dieſer Miſſion auch den Auftrag, die leidige
Schiffsangelegenheit in Paris endlich zum Abſchluß zu bringen.
Er ſchickte von dort aus verſchiedene, ſehr hoffnungsvolle
Tele=
gramme, aus welchen zu entnehmen war, daß die Angelegenheit
zugunſten Braſiliens ſo gut wie erledigt ſei. Von Genf nach
Paris zurückgekehrt, meldete derſelbe, daß er nicht zurückkehren
wolle, ohne die Schiffsangelegenheit erledigt zu haben. Nach
längerem Warten entſchloß er ſich indeſſen, vorläufig nach
Liſſa=
bon zu reiſen, wo er die endgültige Entſcheidung noch zu
er=
halten hoffte. Jetzt iſt er endlich abgereiſt, aber er hat nicht
be=
richtet, daß die Angelegenheit erledigt ſei. Nach ſo vielen
Be=
weiſen edler Freundſchaft will Frankreich Braſilien jetzt auch
noch dadurch entſchädigen, daß es auf der Alliiertenkonferenz
in Paris anregt, von Deutſchland zur Vermehrung ſeiner
Ein=
nahmen die Erhöhung des Kaffeezolles zu verlangen, damit es
die Kriegsentſchädigung beſſer bezahlen könnte. Man kann ſich
denken, wie das die Braſilianer verſchnupft, welche ſich die größte
Mühe geben, mit Deutſchland wieder Kaffeegeſchäfte zu machen.
Sie ſind um ſo empörter darüber, als ſie es ſich ſeinerzeit ruhig
haben gefallen laſſen, daß die Alliierten ihnen die Kaffeeausfuhr
nach Deutſchland unmöglich gemacht hatten, obgleich Kaffee gar
nicht zu den ſogenannten Bannwaren gehörte. Braſilien iſt
damals ſchwer geſchädigt worden, und jetzt ſoll ihm das kaum
wieder ein wenig in Fluß gegangene Kaffeegeſchäft mit
Deutſch=
land wiederum von ſeinen lieben Alliierten und Ligabrüdern
verdorben werden.
Die öffentliche Meinung iſt alſo deutſchfreundlich, die
Re=
gierung ſtellt ſich hier freundlich zu Deutſchland, und die
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe fordern gebieteriſch einen regen
Han=
delsverkehr mit Deutſchland. Wie ift es möglich, daß trotz
alle=
dem die äußere Politik Braſiliens in Europa direkt
deutſchfeind=
lich iſt? Braſilien hat bis heute allen, auch den gehäfſigſten
Be=
drückungsmaßregeln gegen Deutſchland zugeſtimmt, und wenn
zufällig braſilianiſche Truppen in Europa geweſen wären,
wür=
den dieſelben heute wahrſcheinlich als Okkupationstruppen am
Rhein ſtehen. Braſilien hat ſogar einen Vertreter in der
Saar=
kommiſſion, und der braſilianiſche Botſchafter in Paris hat,
ohne mit einer Wimper zu zuchen, die ſiandalöſe Entſcheidung
über Eupen=Malmedy, durch welche dieſe beiden Kreiſe an
Vel=
gien kamen, als durchaus gerecht und richtig befunden und die
Losreißung vom Mutterlande empfohlen. In Spa hat Braſilien
ebenfalls für die Bedrückungsmaßregeln geftimmt, und auch in
Genf, wo ſich eine ſo gute Gelogenheit bot, wenn nicht direkt für
Paris zurückgekehrt, hat der braſtlianiſche Vertreter noch
oben=
drein bei einer feierlichen Gelegenheit verſichert, daß Braſilien
ganz auf franzöſiſcher Seite ſtehe und deſſen Beſtrebungen nach
Kräften unterſtützen werde. Da das ganze Intereſſe Frankreichs
faſt ausſchließlich gegen Deutſchland gerichtet iſt, laſſen ſeine
Woite keine andere Deutung zu, als daß, Btaſilien bereit iſt, alle
Forderungen Frankreichs gegenüber Deutſchland zu unterſtützen.
Es geht daraus ferner hervor, daß Braſilien auch mit der
Be=
wie mit der Verlängerung
ete
ſetzung weiteren deutſchen
der Beſetzung des Rheinlandes und allen anderen Schikanen
ein=
verſtanden iſt.
Was ſoll unter ſolchen Umſtänden die Freundſchaft nützen,
die wan Deutſchland in Rio de Janeiro bezeigt? Die geringen
wirtſchaftlichen Vorteile, die daraus erwachſen, können den
un=
überſehbaren Schaden, den eine Unterſtützung der franzöſiſchen
Rachepläne anrichtet, nicht wettmachen.
Oberſchleſien.
Aufruf.
Die Bevölkerung des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes und
der ſüdlichen Bezirke erlebt ſoeben ſchwere Tage des Jamers
und Elends. Viele Hunderte von Mißhondelten und Bedrohten
mußten ſich in Sicherheit bringen und Hab und Gut verlaſſen.
Der Fürſprecher dieſer gequälten Oberſchleſier in ihrer Not war
der Verband heimattreuer Oberſchleſier, der
zahl=
reiche Klagen von Perſonen, die zu ängftlich waren, um eigene
Schritte zu unternehmen, ſammelte und an die zuſtändigen
In=
ſtanzen weitergab.
Heute, Sonntag vormittag, haben die Machthaber des
Lan=
des eine Beſtimmung erlaſſen, in der es wörtlich heißt:
„Kein Kommiſſariat, kein Verband iſt mehr
zur Vertretung der oberſchleſiſchen Bevölkerung gegenüber den
Behörden berechtigt, und es iſt ſolchen Organiſationen
unterſagt, ſich öffentlich an die Bevölkerung zu wenden
oder in ihrem Namen aufzutreten.”
Damit iſt dem Verband heimattreuter Oberſchleſier jede
Hilfeleiſtung für die unglücklichen Flüchtlinge unterſagt.
Weiter heißt es in der amtlichen Verordmng an anderer
Stelle:
„Beaute und Angeſtellte der öffentlichen Verwaltungen
oder der Polizei, welche bis zum 25. März abends wicht wieder
auf ihrem Poſten ſind, werden vor das außerordentliche
Kriegs=
gericht geſtellt, welches gemäß Artikel 5 des Erlaſſes vom 24.
März 1921 gebildet iſt.”
Noch herrſcht in dieſen Bezirken polniſche Gewalt, ſo daß die
Beamten vor der Wahl ſtehen: Kriegsgericht oder
pol=
niſcher Terror!
Wir unterlaſſen weitere Bemerkungen, ſtellen lediglich dieſe
Tatſache feſt und bitten, die Aufmerkſamleit der ganzen Welt
auf dieſe Vorgänge zu lenken.
Verband heimattreuer Oberſchleſier,
Zeutrale für Oberſchleſien, Kattowitz: Dr. Queſter.
Polniſche Gewalttaten.
Berlin, 26. März. (Priv.=Telegr.) Nach einer Meldung
der Voſſiſchen Zeitung aus Breslau mehren ſich die
proto=
kollariſch feſtgeſtellten und eidlich erhärteten Gewaltakte der
Polen während der Abſtimmung in den Kreiſen Ryhnik
und Pleß. In zahlreichen Landgemeinden wurde die
unbeein=
flußte Wahl der Deutſchen unmöglich gemacht. Die Abſtimler
wurden bevor ſie Zutritt zum Wahllokal erhielten, gemau
unter=
ſucht. Die deutſchen Stimmzettel wurden ihnen fortgenommen.
Darauf wurde den Leuten unter ſchwerſten Drohungen befohlen,
den ihnen im Lokal übergebenen deutſchen Stimnzettel nach
er=
folgter Stimmabgabe draußen wieder abzuliefern, um ſo
feſtzu=
ſtellen, daß ſie auch tatſächlich für die Polen geſtimmt hatten.
Von allen Akten der polniſchen Wahlbeeinfluſſung wurde der
interalliierten Behörde Mitteilung gemacht.
Einer weiteren Meldung der Voſſ. Ztg. aus Breslau zufolge
wurde in der Nacht zum Freitag auf der Strecke Tichau-Pleß
ein Güterzug von polniſchen Banditen überfallen. Etwa
50 Mann brachten den Zug zum Stehen und verſuchten unter
Abgabe von Schüſſen in den Packwagen einzudringen. Die dort
befindlichen Beamten leiſteten jedoch Widerſtand. Es gelang
dem Lokomotivführer, Gegendampf zu geben, worauf die
Wege=
lagerer entflohen. In mehreren Bezirken bon Pleß kam es geſtern
weiterhin zur Entwaffnung von deutſchen Beamten der
Abſtim=
mungspolizei durch polniſche. Aehnliche Vorgänge ſpielten ſich
in Eichenau und Groß=Cholm ab. Die polniſchen Apobeamten
wurden von über die Grenze gekommenen polniſchen Banditen
unterſtützt. Auch die deutſchen Beamten der dritten Myslowitzer
Hundertſchaft wurden entwaffnet. In Hohenlinde wurde ein
dort zur Abſtimmung weilender Feldwebel aus Glatz auf
offe=
ner Straße erſchoſſen.
Beuthen, 26. März. (Wolff.) Zwei durch Mörderhand
bei dem Polenputſch in Karf, in der Nacht zum Mittwoch
gefallene Landjäger wurden heute nachmittag auf dem
katho=
liſchen Friedhof in Beuthen beerdigt. Die Interalliierte
Kommiſſion hatte zwei Kränze mit Schleifen in den franzöſiſchen
Farben geſandt, während als Vertreter des engliſchen
Kreiskon=
trolleurs ein ſchottiſcher Offizier erſchien.
Zeitungsterbot.
Berlin, 26. März. (Wolff.) Die Berliner Zeitung Der
Tag iſt bis zum 24. April in Oberſchleſien verboten.
Breslau, 26. März. (Wolff.) Nach einer vom
Oberprä=
ſidium bekannt gegebenen Mitteilung des hieſigen franzöſiſchen
Konſubats beträgt die Gebührfürdie Paßviſaab1. April
55 Mark. Außerdem hat General Le Rond die Genehmigung
zur Einreiſe nach Oberſchleſien von der Zuſtimmung der
Inter=
alliierten Kommiſſion abhängig gemacht.
Schwere Kämpfe in Rybnik.
riegebi
T.u. Veuthen, 26. März. Währenb im Jr
infolge des verhüngten Belageruugszuſtandes Nuhe eingekehrt
iſt, dauern die Wildweſtzuſtände im Tarnowitzer Kreiſe, der bei
der Abſtimmung eine polniſche Mehrheit gezeigt hatte, an. In
den letzten Tagen ſind annähernd 500 Flüchtlinge aus den
ver=
ſchiedenen Landgemeinden des Tarnowitzer Kreiſes in der Stadt
Tarnowitz eingetroffen. Sie ſind zum Teil von polniſchem
G=
ſindel ſchver mißhandelt worden und mußten Aufnahuie i=
Hoſpitälern ſuchen. Aus Leobſchütz wird berichtet, daß an
der tſchechiſch=oberſchleſiſchen Grenze ſich ſeit zwei Tagen ein
Aufmarſch tſchechiſcher Truppen bemerkbar macht. Beſonders
auffallende Truppenkonzentrationen ſind in dem tſchechiſchen
Grenzſtädtchen Hotzenplotz feſtgeftellt worden. Aus dem
oberſchleſiſchen Abftimmungsgebiet ausgewieſen wurde der
deut=
ſche Polizeiwachtmeiſter Hoffmann, deſſen Ausweiſung inſofern
intereſſant iſt, als Hoffmann derjenige war, der vor einigen
Ta=
gen Anzeige erſtattet hatte darüber, daß franzöſiſche Soldaten
Propagandaplakate in Hindenburg angeklebt hatten. Die
ober=
ſchleſiſchen Zeitungen erſchienen erſtmalig unter Ententezenſur
und weiſen, ſoweit es ſich um deutſche Blätter handelt, große
weiße Zenſurflecken auf. (Berl. Tgbl.)
Die kommuniſtiſchen Putſchverſuche.
Berlin.
* Berlin, 26. März. (Priv.=Tel.) Der Aufruf der
Kommuniſtiſchen Partei zum Generalſtreik hatte in
Berlin ebenſowenig Erfolg, wie die Aufforderung zur
Beſetzung der Betriebe. Der geſtrige Tag verlief in Berlin
überall völlig ruhig. Wie die Freiheit hervorhebt, denkt die
Ar=
beiterſchaft nicht daran, ſelbſt, ſoweit ſie der Kommuniſtiſchen
Partei angehört, der irrſinnigen Generalſtreiksparole Folge zu
leiſten.
Die Ermordung des Schutzpolizei=
Wacht=
meiſters Lüdtke in Berlin=Lichtenberg veranlaßte den
preu=
ßiſchen Miniſter des Innern Severing zu der „
Anwei=
ſung, daß bei nächtlichen Anſammlungen, von denen Böſes zu
befü, ten ſei, ſofort von der Waffe Gebrauch gemacht
werden darf.
Der Berliner Polizeipräſident Richter hatte heute
vormittag eine Beratung mit den Vertretern der
Gewerkſchafts=
kommiſſion, der S. P. D. und der U. S. P. D., in deren Verlauf
die Organiſationsvertreter erklärten, daß die Polizei die
unbe=
dingte Pflicht habe, die dem kommuniſtiſchen Treiben
fern=
ſtehende Arbeiterſchaft vor Gewalttaten zu ſchützen. Der
Po=
lizeipräſident ſagte dieſen Schutz in weitgehendſtem Umfange zu.
Im Anſchluß an die Beratung gab der Polizeipräſident den
Or=
ganiſationsvertretern Gelegenheit, durch Beſichtigung der
be=
ſchlagnahmten Waffen, Sprengſtoffe und ſonſtigen
Beweismate=
rialien in der Siegesſäule=Affäre ſich von der
Gemeingefährlich=
keit dieſes Anſchlags perſönlich zu überzeugen.
Heute vormittag verſuchte der kommuniſtiſche Führer der
Berliner Elektrizitätsarbeiter, Sült, vergeblich, die Arbeiterſchaft
der Elektrizitätswerke zum Streik zu überreden. Sogar das
Elektrizitätswerk Südufer, in dem Sült früher tätig war, lehnte
den Streik mit 195 gegen 133 Stimmen ab.
Heute nachmittag überfielen Erwerbsloſe,
nach=
dem ſie an einer kommuniſtiſchen Verſammlung teilgenommen
hatten, in der Nähe des Petersburg=Platzes eine Polizeiſtreife,
entwaffneten den Unterwachtmeiſter und
verſchlepp=
ten ihn. Seine Kameraden mußten von ihren Schußwaffen
Gebrauch machen. Ein Mann und eine Frau ſollen getötet und
vier Perſonen ſchwer verletzt ſein. Nach anderen Meldungen
ſollen lediglich drei Perſonen ſchwer verletzt ſein.
Herbeigeru=
fene Verſtärkungen der Schutzpolizei zerſtreuten die
Anſammlun=
gen, ohne von der Waffe Gebrauch machen zu müſſen. Der
ſchwer mißhandelte Unterwachtmeiſter wurde
wie=
der aufgefunden.
Nachdem die Demonſtrationsverſammlung im
Fried=
richshain beendet war, zogen die Teilnehmer in einzelnen
Trupps nach verſchiedenen Richtungen davon. Eine Abteilung
von etwa 1000 Mann verſuchte an der Ecke der Elbinger
Straße und der Frankfurter Allee den Verkehr lahmzulegen und
hielt einen Straßenbahnwagen an mit der Aufforderung an die
Fahrgäſte, auszuſteigen. Eine Streife der Schutzpolizei von acht
Mann ging ſofort gegen die Demonſtranten vor.
Ihr Führer ließ die Seitengewehre aufpflanzen und die Waffen
zum Feuern fertig machen. Darauf zerſtreuten ſich die
Demon=
ſtranten.
Wie wir weiter erfahren, hatten ſich die Arbeiter des
Kraft=
werks in Weißenſee nur unter der Bedingung einverſtanden
erklärt, weiter zu arbeiten, daß ſie polizeilichen Schutz erhielten,
da ſie Angriffe der Kommuniſten fürchteten. Die Polizei ſtellte
ihnen daher eine ſtarke Wache zur Verfügung, die auch die Nacht
über das Kraftwerk in Weißenſee beſetzt hält.
Der Munitionsfund in Marienfelde hat dadurch
eine harmloſe Aufklärung gefunden, daß die Sprengſtoffe von
einem Gärtner lediglich zum Ausroden von Baumwurzeln
be=
nutzt wurden. Dagegen wurden auf einem Laubengelände in
Schöneberg 160 ruſſiſche Infanteriepatronen gefunden und an
dem Bahngelände in der Nähe des Bahnhofs von Spandau eine
21=Zentimeter=Granate.
Berlin, 28. März. (Tel.=Union.) In der Nacht vom
Sams=
tag zum Sonntag um ½2 Uhr wurde auf die ſogen. 66 Pfeiler=
Brücke im Zuge der Hotzendorfſtraße in Charlottenburg ein
Dynamitattentat verübt. Die Sprengmaſſe wurde in der
in unmittelbarer Nähe gelegenen Bedürfnisanſtalt niedergelegt,
die ganz in Stücke geriſſen wurde, während die Brücke
unver=
ſehrt blieb. Im weiteren Verlaufe wurde großer Sachſchaden
angerichtet. Die Bebeutung der Brücke liegt darin, daß nicht
nur der Stadt=, ſondern auch der geſamte Fernverkehr darüber
geleitet wird. Die Feuerwehr, die nach der Exploſion
herbei=
gerufen wurde, hatte die Aufräumungsarbeiten bald beendet.
Die Kriminalpolizei iſt bemüht, näheres über dieſe Exploſion und
die Uirheber derſelben in Erfahrung zu bringen.
Mitteldeutſchland.
Berlin, 26. März. (Wolff.) Die polizeiliche Aktion
in Mitteldeutſchlaud ſchreitet mir Erfolg fort. Das
Mausfelder Kloſter in Mansfeld iſt bereits beſetzt. Nach Helbra
iſt eine ſtarke Patronille vorgeſtoßen. In der Provinz Sachſen
iſt die Bewegung im allgemeinen im Abflauen.
Blättermeldungen zufolge ſind dem Oberpräſidenten
in Magdeburg von Berlin ſchärfſte Weiſungen
zugegan=
gen wegen Nichtbefolgung der Auslieferung von Waffen feitens
der Aufrüherer.
Halle (Snale), 26. März, Mitternacht. (Wolff.) Soeben
wurde durch ein Handgranatenattentat von
kpmmn=
niſtiſcher Seite die Druckerei der Halleſchen Zeitung, in deren
Gebäude ſich das Wolffburcau befindet, außer Betrieb geſetzt.
Zwei Leute wurden erheblich verwundet.
In Halle wird faſt überall gearbeitet. Nur
we=
nige Betriebe ſtreiken. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen.
Vei Teutſchental iſt es zu einem Zuſammenſtoß einer
Poli=
zeipatrouille mit Aufrührern gekommen. Das Kraftwerk in
Zſchornewitz beſchloß heute den Streik. Notſtandsarbeiten
werden verrichtet. In Bitterfeld Stadt und Kreis herrſcht
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 29. März 1921.
Rummer 86.
Ruhe. Die Leunawerke ſind nach wie vor in den Händen der
Arbeiter. Notſtandsarbeiten werden verrichtet. In Eisleben
herrſcht Ruhe. Der Eiſenbahnverkehr iſt noch nicht wieder
auf=
genommen worden. Helbra befindet ſich wieder in der Hand
der Schutzpolizei. Im Merſeburger Revier wurden einige
Plünderungen und Ueberfälle gemeldet.
Erfurt, 26. März. (Wolff.) Die von den Kommuniſten
um 3 Uhr nachmittags auf den Johannisplatz einberufene
Ver=
ſammlung war nur von einigen Hundert Perſonen beſucht. Die
Teilnehmer gingen ruhig auseinander.
Jena, 26. März. (Wolff.) Während die kommuniſtiſche
Neute Zeitung einen Aufruf für den Generalſtreik
ver=
öffenulicht, warnen die Sozialdemokratiſche Partei, der
Vor=
ſtand der Gewerkſchaftskartelle und des Afabundes die Arbeiter,
ſich aufputſchen zu laſſen.
Leipzig, 27. März. Hier und in anderen Orten
Weſt=
fachſens haben die Kommuniſten die Arbeiterſchaft geſtern
zum ſofortigen Generalſtreik, Bewaffnung und
Verhinde=
rung von Trppentransporten aufgefordert. Das
Gewerkſchafts=
kardell und die 1. S.P. warnen in einem Aufruf die
Arbeiter=
ſchaft, dieſer Parole einer Gruppe von unverantwortlichen
Deſpe=
rados zu folgen und fordern zur Kaltblütigkeit auf. In Leipzig
iſt bisher alles ruhig.
Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, lehnten die
Ar=
beiter der Metallbetriebe im Zeitz=Weißenfelſer Revier den
Ein=
tritt in den Streik ab.
Halle (Saale), 27. März. In der Nacht zum Oſterſonntag
wurde gegen 4 Uhr früh auf die Eiſenbahnbrücke über die
Mulde zwiſchen Muldenſtein und Bitterfeld (Linie Berlin—
Halle bezw. Beulin-Leipzig) ein Dynamitanſchlag
ver=
übt. Die Sprengung hat beſonders die Gleiſe zerſtört, doch
konnte nach mehrſtündigen Ausbeſſerungsarbeiten der Verkehr
notdürftig wieder aufgenommen werden.
Heute nacht wurden auch in die Druckerei der
mehrheits=
ſozialiſtiſchen Volkſtimme zwei Handgranaten
ge=
worfen, die jedoch nur Sachſchaden anrichteten, ſo daß auch
dieſe Zeitng am Erſcheinen verhindert wurde.
Gegen Mitternacht verhaftete die Polizei am
Polizei=
präſidium ein Individuum, bei dem man 10 Pfund
ge=
brauchsfertigen Sprengſtoff fand. Der Mann gab bei ſeiner
Vermehmng an, er ſei mit noch einem zweiten Mann von den
Kommtniſten gedungen worden, das Polizeipräſidium in die
Luft zu ſprengen. Des zweiten Mannes iſt man noch nicht
hab=
haft geworden. Bei dem Verhafteten fand man zwei neue
Hundertmarkſcheine, die das Dingegeld darſtellen. Die Polizei
nahm weitere Verhaftungen vor.
Durch ein Handgranatenattentak auf das
Grund=
ſtück der Druckerei Hendel turde auch die Saalezeitung am
Er=
ſcheinen verhindert. Die Maſchinen ſind zerſtört.
Ruhrgebiet.
Eſſen, 26. März. (Wolff.) Die Vorſtände der freien
Ge=
werkſchaften und des Afabundes erlaſſen an die
freigewerkſchaſt=
lich orgamſierten Arbeiter einen Aufruf, in dem ſie erklären,
daß infolge der kommuniſtiſchen verbrecheriſchen Politik
Ar=
beiterblut gefloſſen und dadurch zahlreiche Arbeiterfamilien ins
Unglück geſtürzt worden ſeien. Nachdem nunmehr die
Mos=
kauer Parole in Mitteldeutſchland erfolglos war, ſoll das
Proletariat des Ruhrgebiets geopfert werden.
Das darf nicht geſchehen. Die geſamte Arbeiterſchaft
wird aufgefordert, den Parolen der Kommuniſtiſchen Partei
unter keinen Umſtänden Folge zu leiſten und ſich
in den Betrieben zur geſchloſſenen Abwehr
zuſammenzuſchlie=
ßen. Die Gewerkſchaften lehnen alle Folgen ab, die aus dieſen
verbrecheriſchen Putſchen entſtehen, ſowie auch jede Gemeinſchaft
mit dieſen unverantwortlichen Elementen.
Köln, 26. März. (Wolff.) Die Kölniſche Zeitung meldet
aus Remſcheid: Die Kommuniſtiſche Partei hat heute
vor=
mittag zur Unterſtützung der kommuniſtiſchen Bewegung in
Mit=
teldeutſchland den Generalſtrei erlkärt. Um 6½ Uhr
ver=
ließen die Arbeiter die Arbeitsſtätten und ſtrömten zur
Ver=
ſammlung auf den Rathausplatz. Die induſtriellen Betriebe
ſtehen faft ſämtlich ſtill. Die Stadt iſt vollkommen ruhig.
Hamburg.
Hamburg, 26. März. (Wolff.) Im Kreiſe Lauenburg
wurden 30 Radelsführer der Kommuniſten
ver=
haftet. Die Rädelsführer wurden nach Hambung übergeführt
und in das Polizeigefängnis eingeliefert. Anderthalb
Hundert=
mannſchaften der Hamburger Schutzpolizei verblieben im Kreife
Lauenburg. — Heute mittag wurden von Mitgliedern des
Heim=
ſchutzes wehrere Männer verhaftet, die ſich in verdächtiger Weiſe
beim Gaswerk in Barmbeck zu ſchaffen machten. Die Leute
waren mit Piſtolen und großen Drahtſcheren ausgerüſtet. Es
wird angenommen, daß eim Anſchlag auf das Werk
beabſich=
tigt war.
Keine Einherufung des preußiſchen Landtags.
Hannover, 26. März. (Wolff.) Der Präſident des
preu=
ßiſchen Landtags, Oberbürgermeiſter Leinert, teilt uns mit:
Der Antrag der Deutſchen Volkspartei auf Einberufung des
Landtags am 30. März fand die Unterſtützung der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei. Die Kommuniſten, Sozialdemokraten,
Demo=
kraten, Unabhängigen und das Zentrum erhoben gegen die
Ein=
berufung zum Teil ſcharfen Widerſpruch. Infolgedeſſen
wird der Präſident von der Einberufung zum 31. März
ab=
ſehen.
Berlin, 27. März. (Wolff.) Der Oſterſonntag iſt in
Berlin ruhig verlaufen. Auch aus den weſtlichen
Induſtrie=
zentren wurden Zwiſchenfälle nicht gemeldet, jedoch iſt eine
leb=
hafte Tätigkeit der Kommuniſten bemerkbar. Ihre Taktik geht
offenbar dahin, auf dem Wege der Generalſtreikshetze
Unruhe=
herde zu ſchaffen, ehe die Bewegung in Mitteldeutſchland
zu=
ſammenbricht.
Die polizeiliche Aktion in der Provinz Sachſen wird
in=
zwiſchen mit Nachdruck fortgeführt und ſteht vor dem baldigen
Abſchluß. Das Detachement Graf Poninski iſt geſtern
nach=
mittag, von Mansfeld kommend, in Eisleben eingetroffen
und weiter marſchiert. Größeren Widerſtand hat das
Detache=
ment nicht gefunden. In dem Mansfelder Seekreis und im
Be=
zirk Eisleben iſt es ruhig. Die Rädelsführer ſind entflohen
und machen entlegenere Dörfer unſicher. Das Zentrum der
Auf=
ſtändiſchen=Bewegung ſcheint jetzt in Ober= und Unter=
Röblin=
gen und Teutſchental zu ſein. Die erteilten Weiſungen ſichern ein
ſcharfes Zugreifen gegen die bewaffneten Banden. In
Bitter=
feld hat ein Trupp, ortsfremder Leute die Ortspolizei
entwaff=
net und ſich vorübergehend in den öffentlichen Gebäuden
feſt=
geſetzt. In Sangerhauſen wurde geſtern durch eine
kom=
muniſtiſche Bande die Poſt und die Banken geplündert, das
Tele=
graphenamt geſprengt und in der Nacht ein aus Württemberg
herbeigezogener gepanzerter Streckenarbeiterzug aufgehalten.
Dabei kam es zu einem Gefecht, wobei es auf beiden Seiten Tote
und Verwundete gab. Seit geſtern morgen iſt die Stadt durch
Schutzpolizei beſetzt. Die Kommuniſten hatten ſich unterdeſſen
verzogen. Im Bezirk Halle haben ſich Zwiſchenfälle nicht
er=
eignet. Zſchernewitz ſtreikt, ebenſo Golpa. Die Geſamtlage in
der Provinz Sachſen wird auf Grund der getroffenen
Maß=
regeln dahin beurteilt, daß der Widerſtand der Aufrührer in
wenigen Tagen erledigt ſein wird.
Geſtern wurde ein Anſchlag aufdie Eiſenbahn von
unbekannten Tätern gemacht. Sie durchſchnitten zwei Drähte
en zwei Einfahrtſignalen am Bahnhof Tegel, um ſo einen
Zu=
ſammenſtoß herbeizuführen. Eiſenbahnbeamte bemerkten das
Nichtfunktionieren der Leitungen und ſorgten für ihre
Wieder=
herſtellung.
Leipzig, 28. März. (Wolff.) In Mölkau, einem
Vor=
ort Leipzigs, hatten ſich am Sonntag bewaffnete
Kom=
muniſten angeſammelt. Daraufhin wurden 100 Mann
Schug=
polizei nach Molkau entſandt. Es kam zu einem Feuer=
gefecht, wobei die Kommuniſten einen Toten und einen
Ver=
wundeten hatten. Bei den letzteren wurde eine Liſte von
Per=
ſonen gefunden, die an der Bewegung beteiligt ſind und in der
vergangenen Nacht verhaftet werden konnten.
Die Einnahme von Hettſtedt.
T.u. Berlin, 28. März. Am Samstag traten” die
Truppen, eine Abteilung der Düſſeldorfer Schutzpolizei und eine
Abteilung des Reichswehrregiments 4, mit zwei leichten und zwei
ſchweren Geſchützen den Vormarſch von Sandersleben in
der Richtung Hettſtedt an. Nachdem der Aufmarſch beendet war,
ging die Schutzpolizei zum Angriff vor. Hettſtedt ſelbſt war
bald in den Händen der Sicherheitspolizei. Zwiſchen Hettſtedt
und Kloſter Mansfeld entwickelte ſich ſpäter ein lebhaftes
Feuer=
gefecht, wobei Artillerie eingriff. Nachdem dieſe einige Schüſſe
abgegeben hatte, verſtummte ſofort das Feuer auf der
gegneri=
ſchen Seite. Gegen 6 Uhr abends zogen die Sicherheitstruppen
in Kloſter Mansfeld ein und haben nunmehr die Linie
Mans=
feld-Kloſter Mansfeld erreicht. Die Verluſte auf der Seite der
Kommuniſten ſollen ſehr bedeutend ſein. Bei der Säuberung des
Kloſters Mansfeld wurden u. a. auch der Kommuniſtenführer
Hiltenbrandt und einige andere Aufrührer, darunter einige
14jährige Jungen, verhaftet.
Die deutſche Luſtfahrt.
Berlin, 27. März. (Wolff.) Der Vorſitzende der
Inter=
alliierten Luftfahvt=Kontrollkommäſſion hat
am 17. März an das Auswärtige Amt folgende Note gerichtet:
„Ich beehre mich, Sie um gefällige Mitteilung zu bitten, ob
die deutſche Regierung ſeither ihre Anſicht über die in
Wider=
ſpruch mit der Entſcheidung von Boulogne erfolgende Herſtellung
von Luftfahrgerät geändert hat. Ich lege Wert darauf, genau
darüber unterrichtet zu ſein, ob die Herſteller von Luftfahrgerät
auch jetzt noch bei ihren fortgeſetzten Zuwiderhandlungen gegen
die Entſcheidungen der alliierten und aſſoziierten Mächte die
Unterſtützung ihrer Regierung genießen.”
Das Auswärtige Amt hat darauf am 26. März wie
folgt geantwortet:
„Die deutſche Regierung ſteht nach wie vor auf dem
Stand=
punkt, daß der Vertrag von Verſailles den alliierten
Regierun=
gen nicht das Recht gibt, eine Verlängerung der am 10. Juli
1920 abgelaufenen Sperrfriſt für den Bau und die Einfuhr von
Luftfahrzeugen und Luftfahrmaterial zu fordern. Sie iſt daher
auch jetzt nicht in der Lage, dem dieſe Verlängerung
ausſprechen=
den Beſchluſſe der Konferenz von Boulogne Folge zu geben.
Der deutſche Standpuntk iſt in der Denkſchrift vom 29. Juli und
in der Note an die Botſchafterkonferenz vom 14. Dezember 1920
eingehend begründet. In der Note vom 14. Dezember iſt
zut=
gleich für den Fall, daß die Alliierten die Berechtigung dieſer
Gründe nicht anerkennen follten, der Vorſchlag gemacht worden,
die Angelegenheit einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Der
deutſchen Regierung iſt darauf keine andere Antwort
zugegan=
gen, als die in der Pariſer Note vom 29. Januar enthaltene
Wiederholung der Aufforderung, dem Beſchluſſe der Konferenz
von Boulogne nachzukommen. Auf die Gründe, die Deutſchland
gegen die Berechtigung dieſes Beſchluſſes geltend gemacht hat,
wird mit keinem Wort eingegangen. Ebenſowenig enthält die
Note eine Aeußerung zu der Frage der Einſetzung eines
Schieds=
gerichtes.
Ich wiederhole daher hiermit den Vorſchlag, ein
unpar=
teiiſches Schiedsgericht mit der Prüfung und
Entſchei=
dung des Streitfalles zu beauftragen, und bitte Sie, dies zur
Kenntnis der Botſchafterkonferenz zu bringen."
Frankreich und die Schweiz.
Bern 26. März. (Wolff.) Die Schweizeriſche
Depeſchen=
agentur berichtet, daß die franzöſiſche Botſchaft heute dem
Bun=
desrat eine Note überreicht hat, in der dargelegt wird, daß die
franzöſiſche Regierung es als unmöglich betrachtet, die
Ver=
handlung über die Konenfrage auf der von der
Schweiz vorgeſchlagenen Baſis weiterzuführen. Die
franzö=
ſiſche Regierung teilt mit, daß ſie nunmehr die Handelsfreiheit
zurücknehme und entſprechend dem wiederholten Wunſch der
Deputiertenkammer und des Senats ſich genötigt ſehe, einen
Geſetzenkwurf einzubringen, durch welchen ſie ermächtigt werde,
den Zollkordon an die politiſche Grenze zu verlegen. Sie habe
indeſſen um ihren Verſtändigungswillen zu zeigen, dieſen
Geſetz=
entwurf aufgeſchoben. Dieſes Geſetz ſoll in einem Monat nach
Ueberreichung der Note, ſomit am 26. April 1921, in Kraft treten.
In einem Begleitſchreiben erwähnt die franzöſiſche Regierung
die Möglichkeit, die Differenzen einem Schiedsgericht zu
unter=
breiten, da es ſich um eine Frage handelt, die die
Rechts=
ſouveränität Frankreichs berühre.
Oeſterreich.
Wien 26. März. (Wolff.) Nach einer Statiſtik des
Auswär=
tigen Amtes in Oeſterreich bei der es ſich vorläufig nur um
Mengenzüffern handelt, da die Wertbevechnungen noch nicht vorliegen,
ſtand der Einfuhr von insgeſamt 6 Mällionen Tonnen eine
Aus=
fuhr von nur 12/,0 Millionen Tonnen gegenüber. Es wurden rund
4 Milltonen Tonnen wineraliſche Brennſtoffe eingeführt, darunter
2 548000 Tonnen Steinkohle, 1 192000 Tonnen Braunkohle und 255 000
Tonmen Koks; die Einfuhr von Getreide bctrurg 324 000 Tonnen, davon
Mehl und andere Mahlprodukte 182 000 Tonnen. Die Kartoffeleinfuhr
betrug 161 000 Tonwen. An der Ausfuhr haben mit rund 60 Prozent
Holz, Erze, Magneſit und andere Mineralien Ankeil, welche zuſamen
die führenden Maſſenartikel des Exports bilden. Die Magneſitausfuhr
beläuft ſich auf 62 500 Tonnen, die hauptſächlich nach Deutzſchland,
Ame=
rika, Frandreich und Großbritannien geliefert wurden. An der Spitze
der Einfuhrländer ſtehen die Tſchecho=Slowakei mit.
2 274 000 Tonnen und Deutſchland mit 2 220000 Tonnen. An der
Ausfuhr ſind beteiligt Italien mit 366000 Tonwen, die Tſchecho=
Slo=
wakei mit 326 000 Tonnen, das Deutſche Reich nut 224 000 Tonnen.
Die Durchfuhr erveichſte den beträchtlichen Umfang von 17/us Millionen
Tonnen. Die Durchfuhr durch das Zollgebiet der ehemaligen
öſterrei=
cüiſch=ungariſchen Monarchie hatte im Durchſchwitt der letzten fünf
Friedensjahre nur einen Umfang von 12/„o Millionen Tonnen.
Kommuniſtenznruhen in Itglien.
Rom, 25. März. (Stefani.) Wie die Blätter aus Florenz
mel=
den, verſuchzen Kommuniſten in die Eiſenwerke von San Gäovanni in
Baldarno einzudringen. Bei dem ſich entwickelnden Kampfe mit den
Ingenieuven und techmiſchen Angeſtellten wurde ein Ingemnieur getötet
und der Direktor tödlich verletzt. Die Polizei nahm mehrere
Vevhaf=
tungen vor.
In Perugia wurden bei einer patviotiſchen Kundgebung auf
die Fasziſten Schüſſe abgegeben. Die Fasziſten zerſtörten darauf das
Giebäude der Arbeitskamer, hißten auf dem Ratzhaus die königliche
Fahne und verlangten den Rücktritt der Gemeindebehörden.
In San Giorgia 05 Lommellina bam es zu
Zuſammen=
ſtößen zwiſchen Sozialiſten und Fasziſten, bei denen mehrere Sozialiſten
gekötet und vervundet wurden. Das Gebäude der Arbeitskammer
wurde von den Fasgiſten in Brand geſteckt. Zu ähnlichen
Zufammen=
ſtößen kam es auch in anderen Orten diieſer Gegend.
Wie aus Pavia gemeldet wird, beſchützen die Fasziſten, die
Bauern und bewachen deren Grundſtücke.
Rom, 26. März. (Stefani.) Die ſozialiſtiſchen
Abge=
ordneten, die zu einer Beſprechuing über das Wahlprogramm
zu=
ſammengekommen waren, ſprachen ihre Entrüſtung über die von
den Kommuniſten in Mailand verübten Gewalttaten aus und
beglückwünſchven die Regierung zu den ſtrengen Maßnahmen, die ſie
er=
griff. Der Avanzi beröffentlichn eine Kundgebung des
Allgemei=
nen Gewerkſchaftsverbandes (C. G. T.) gegen die
Ge=
walttaten, worin darauf hingewieſen wird, daß die Herrſchaft der
Gleichheit nicht durch Gewalt errickdet werden kann.
London, 26. März. (Wolff.) Nach einer amtlichen Meldung
aus Indien entwichen geſtern aus dem Hauptgefängnis von
Najwhaht 600 Häftlinge, nachdem ſie die Waffen und
Mu=
nition an ſich genommen hatten, die den Wachmannſchaften
ge=
hörten. Es wird für möglich gehalten, daß die Verſchwörung
durch politiſche Häftlinge organiſiert wurde.
Stockholm, 26. März. (Wolff.) Wie die Zeitungen aus
Hel=
ſingfors melden, verlautet in finniſchen Regierungskreiſen, daß
der Bericht der Ententekommiſſion über die Aalandsfrage
zugunſten Finnlands lauten werde, ſo daß Finnland auch
zu=
künftig die Souveränität über die Aalandsinſeln behalten wird.
Man glaubt zu wiſſen, daß der diplomatiſche Vertreter der
fin=
niſchen Regierung in Paris inoffizielle Mitteilungen erhielt, die
zu den oben genannten Auffaſſungen berechtigen.
Kopenhagen, 26. März. (Wolff.) Berlingske Tidende meldet
aus Helſingsfors: Die Zuſammenſtöße zwiſchen den
Revolu=
tionären und ausgeſandten
Bolſchewiſten=
truppen im Gebiet von Pleskau dauern fort. Die Stadt
Pleskau ſoll, wie verlautet, wieder von Gegenrevolutionären
be=
ſetzt ſein. — Das offizielle Organ des roten Heeres, die
Jsve=
ſtija, teilt mit, daß die Revolutionsgerichte in den Tagen vom
25. Februar bis 6. März 2500 bolſchewiſtiſche Soldaten zum
Tode verurteilten.
Athen, 26. März. (Wolff.) Aus Smyrna wird gemeldet
daß die griechiſchen Truppen ihren Vormarſch fortſetzen. Die
Kemaliſten ziehen ſich in Unordnung zurück. In zuſtändigen
Kreiſen iſt man davon überzeugt, daß das Ziel der griechiſchen
Truppen in etwa 10 Tagen erreicht ſein wird.
Konſtantinopel, 26. März. (Wolff.) Aus Varna wird
ge=
meldet, daß die Aufſtändiſchen, die Odeſſa am 5. März
ver=
loren hatten, die Stadt den Bolſchewiſten in der Nacht vom 17.
zum 18. März wieder entriſſen haben. Das Gebiet weſtlich und
nördlich von Odeſſa befindet ſich in den Händen der
Auf=
ſtändiſchen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. März
— Zur Einkommenſteuererklärung. Man ſchreibt uns: Bei der
Aus=
füllung des behördlichen Formulars iſt für den Pflichtigen die richtige
Ausfüllung auch des Teils, der von den geſetzlichen Abzügen handelt, eine
wichtige Aufgabe. Unter den Begriff der abzugsfähigen Schuldzinſen
fallen, worauf aufmerkſam gemacht ſei, die für das Jahr 1920 geſetzlich
zu entrichtenſen Zinſen aus dem beſchleunigt zu erhebenden
Reichs=
notopfer.
* Aus der katholiſchen Kirchengemeinde. In den Pfarrkirchen der
Diözeſe Mainz ſwurde am 1. Oſterſeiertag ein Erlaß des biſchöflichen
Ordinariats, unterzeichmet Dr. Bendix, verleſen, wonach Herr Biſchof Dr.
Kirſtein ſeit Ende 1919 von ſo ſchweren körperlichen Leiden heimgeſucht
iſt, daß er nicht nr die Gußeren Funktionen ſeines Amtes nicht mehr
vornehmen, ſondern auch an der Diözeſanverwaltung nicht mehr
teil=
nehmen konnte. Da eine dauernde Beſſerung des Zuſtandes des Biſchofs
nicht mehr zu erhoffen war, hat Papſt Benedikt XV, den Herrn Regens
des Prieſterſeminars in Speher, Dr. Ludwig Hugo, zum Koadjutor mit
dem Recht der Nachfolge ernannt und hat ſeine Präkoniſierung im
Kon=
ſiſtorium zu Rom am 7. März ſtattgefunden, worauf am 10. April ſeine
Biſchofsweihe im Dom zu Speher folgen wird. In der folgenden Woche
wird der Herr Koadjutor in Mainz ſein Amt antreten. — Am 1.
Oſter=
feiertag beging Herr Ernſt Griesheimer von Darmſtadt in der St.
Ludwigskirche unter großer Beteiligung der Eläubigen das Feſt ſeiner
Primiz. Herr Haplan Lennert=Bingen hielt die Feſtpredigt.
— Kath. Frauenbund. Am Mittwoch, den 30. März, abends 8 Uhr,
wird ein weitever Vortrag des ſtaatsbürgerlichen Kurſus abgehalten.
Herr Oberregierungsrat Kirnberger ſpricht über „Politiſche
Fach=
ausdrücke und Schlagſvorte‟ Es ſei darauf aufmerkſam gemacht daß
der Vortrag nicht im Inſtitut der Engl. Frl., ſondern im weißen Sälchen
des Katholiſenbereins ſtattfindet. (Näh. ſ. Anz.)
* Notgeld=Ausſtellung. In der Zeic vom 31. März bis Ende April
findet im Gewerbemarſeum zu Darmſtadt (Neckarſtraße) eine umfangreich=
Ausſtellung öſterreichiſchen Notgeldes ſtatt. Es handelt ſich
um die weit über 3500 Einzelſcheie umfaſſende Sammlung des
Redak=
teurs Robert Möſinger=Frankfurt a. M. Die Ausſtellung der
Sammlung findet in zwei Abteilungen ſtatt, die, vollſtändig verſchieden,
um die Mitte des Monats April ausgelvechſelt werden.
* Die ehemaligen Kriegsgefangenen halten am morgigen Mittwoch
einen Lichtbildervortrag in ihrem Verſawlungslokal über
die Pariſer und Londoner Konferenz und ihre Folgen bei freiem
Ein=
tritt ab. Im Intereſſe der Wicktigbeit des Vortvages, wit welchem
noch eine Ausſprache vevbunden iſt, ſind Gäſte willkommen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
den 30. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 2, Beſtellmarke
Nr. 2 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 2, 800 gr Brot,
Bezugs=
marle Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Corned beef: Von Mitiwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfund reiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
marke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 mit
5 Pfund zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
Ia Kernfeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mk.
Rusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der
Kohlenausgleich=
ſtelle ſind für den Verkehr von 8 Uihr vormittags bis
3½ Uhr nachmittags geöffnei. Samstags ſind alle
Dienſt=
räume bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht,
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkavten ſind gut
anfzu=
bewahren.
— Die akademiſche Zuſchneidefchule von Frau Frieda Delp=Erbes
hier, Steinacberſtraße 14, vevanſtaltet am 30. und 31. März 1921 eine
Ausſtellung von Schülerinnenarbeiten, die viel des Sehenswerten bietet.
* Orpheum. Für die letzten drei Tage ihres Gaſtſpiels bringen die
Schlierſeer von heute Dienstag, 29., bis Donnerstag, 31. März,
noch=
mals ein neues Stück, und zwar die Bauernpoſſe wit Gefang und Tanz
in 3 Akten „Der Stammhalter”. (S. Anz.)
sw. Erbach i. O., 27. März. Graf Elias zu Erbach=
Für=
ſtenau, Dr. jur., hat ſich mit der verwitweten Frau von Kremst
Geplobt.
sw. Butzbach, 27. März. Der bekannte Ein= und Ausbrecher Haßler,
der Byder des bei der Hausſuchung in Espa erſchoſſenen Haßler, Nk
geſtern es dem Unterſuchungsgefängnis in Gießen ausgebrochen.
sw. Lauterbach, 27. März. Füir die hungernden Kinder der heſſiſchen
Städte beabſichtigt der Heſſiſche Bauernbund im Kreiſe Lauterbach am
1. April, dem Geburtstage Bismarcks, eine Brotgetveideſammlung zu
veranſtalten.
Spiel, Sport und Turnen.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt—V.f. R. Offenbach. B8
herrlichem Wetter trafen ſich am Karfreitag V. f.R. Offenbach und
Spork=
verein Darmſtadt und lieferten ſich einen hochintereſſanten Kampf Ver
alle Zuſchauer befriedigen konnte. Selbſt der größte Gegner des Sphr‟”
vereins muß ſagen, daß ſich die Mannſchaft in den letzten drei Woſche‟,
ganz merklich verbeſſert hat. Den größten Anteil an dieſem Aufbmthen
der Liga=Elf gebührt Talaſch, der unermüdlich beſtrebt iſt, beim Erainn
ſowie beim Spiel der Mannſchaft Syſtem beizubrigen. Wer das Spr
Rummer 86.
am Karfreitag geſehen hat, der hat gemerkt, daß ein anderer Geiſt in der
Mannſchaft eingezogen iſt, wie in den letzten Verbandsſpielen; Eifer,
Spielfveudigteit und der Wille zum Sieg iſt die Loſung der Elf. Schon
gleich nach Anſtoß legte die Mannſchaft ein mächtiges Tempo vor, ſo daß
nach 7 Miuten ſchon 2 Tove erzielt waren. Das, was man früher
ſehu=
lichſt gewünſcht hatte, das hatte die Mannſchaft zur Tat werden laſſen:
Die Schußfreudigkeit. — Sofort nach Anſtoß ſetzt, ſich Sportverein in
des Gegners Hälfte feſt. Angriff auf Angriff wird eingeleitet, dort
fin=
den die Schüſſe nicht ihr Ziel. Endlich wird der Eifer des Sturmes
be=
lohnt. Frick flankt einen hohen Ball, Takaſch kopft, doch der Torwächter
fängt ſicher, auf der Erde kniend. Schon ſtehen die D. Stürmer vor
ihm. Da greift er zur letzten Netuug und will den Ball ins Aus
wer=
fen, wwirft ihn aber im ſei Heiligtum. Unverzagt kämpft Offenbach
wei=
ter, muß aber der D. Elf das Feld überlaſſen. Und ſchon nach wenigen
Minuten konn Jakoby eine ſchöne Vorlage von Stechenreuter zum 2. Tor
verwandeln. Offenbach iſt ſehr verdutzt ob dieſer Wendung, aber auch
die Zuſchauer, wenn auch mit umgekehrten Gefühlen. Auch Offenbach
undernimmt jetzt mächtige Vorſtöße, die alle von den Flügelſtürmern, den
beſten Leuten der Mannſchaft, eingeleitet werden. Doch kann man ſagen,
daß Sporwerom während der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel
hatte wie Offenbach. So können es die Verteidiger nicht verhindern, daß
Sportverein noch einmal emnſendet. Diesmal iſt es Steckenreuter, der eine
Flanke von Weber zum 3. Tor verwandolt (Prachttor!).
Langanhalten=
der Beifall lohnt dieſe ſchöne Leiſtung. Auch Offenbach war es vergönnt,
den 3 Toren eins entgegenzuſetzen, ud zwar nach einem ſchnellen Vorſtoß
durch Nachſchuß. Mach der Halbzeit hatte ſich Offenbach von der
Ueber=
rumpelung erholt und leiſtete ein ganz offenes Spiel. Ja, man kann
ſagen, daß Offenbach hier noch beſſer ſpielte wie auf eigenem Platze. Noch
manche brenzliche Situation entſtand vor den beiden Toven, ohne jedoch
zu einem Erfolge zu führen. Beim Schlußpfiff des Schiedsrichters
trenn=
ten ſich die beiden Gegner im Bewußtſein, ſich ein flottes und ſchönes
Spiel geliefert zu haben. Bei Sportverein konnte man heute zum
erſten Male von einer ausgeglichenen Mannſchaft ſprechen. Nicht zuletzt
iſt das auf das Rückgrat der Elf, Herrn Dr. Neu, zurückzuführen, der
den Sturm mit Vorlagen fütterte. Mit dieſer Mannſchaft können wir
ohne Bedenden den nächſten Spielenlentgegenſehen.
Der 1. Darmſtädter Fußballverein in Neuwied.
Am Karfreitag ſtanden ſich in Neuwied zu einem Propagandaſpiel
die 1. Mannſchaft 1. D. F.=V. 12 und die Ligamamnſchaft des dortigen
Fußballvereins e. V. gegenüber. Reſultat 2:2 (Halbzeit 1:2).
Echenver=
hältnis 2:3. Neuwied belegt in der Ligaklaſſe des Bezirkes Koblenz den
dritterſten Platz und ſtellt eine flinde Mannſchaft. Die treibenden Kräfte
ſind die beiden Außenſtürmer, die ſtändig in hervorragenden
Flanken=
läufen mit präziſen Vorlagen glänzen. Der Towwächter iſt der beſte der
Mannſchaft. Seine Ruhe und ſicheve Fangart trugen zu dem Ergebnis
bei. Die übrigen Spieler zeigen beiſte ſüddeutſche A.=Klaſſe. — 1. D.
F.=V. 12=Mannſchaft war heute in beſonders guuter Form.
Ballbehand=
lung, Zuſammenſpiel und biel Freiſtellen der Spieler war prachwoll.
Familiennachrichten
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 29. März 1921.
Einen der Ef hervorzuheben, iſt nicht angebracht. Der Sturm,
uter=
ſtützt von der Läuferreihe, und hier ganz beſonders das Innentrio, u= würde eine ganze Artikelſerie erforderlich machen über Fragen, die
eigent=
terſtützt von dem Mittelläufer, waren ganz hervorragend. Im ganzen lich jedem Staatsbürger geläufig ſein müßten.
gefaßt, die Mannſchaft zeigte gutes, flaches Kombinationsſpiel und war
ſtets em Ganzes.
Zum Spielverlaaf ſelbſt: Punkt 3 Uhr betrat 1. D. F.=V. 12
unter lebhaftem Beifall das Spielfeld. Zu Beginn des Spieles iſt 1. D.
F.=V. 12 ſofort in Front. Die Mannſchaft findet ſich ſofort zuſammen. für 1919/20: 14 Abitür; 16 Prima; 38 0II und Einjährigen an
Der Gegner etwas aufgeregt. Bereits in der 8. Minute gelingt es dem Gymnaſ., Reglgymnaſ., Oberrealſchule, Berpflegung durch eigene
Halbrechten 1912 nach glänzendem Zuſammenſpiel das 1. Tor, ſchauf in die
Ecke getreten zu erzielen. In der 13. Minute ſchießt der Halbrechte von
1912 einen Prachtſchuß aus 15 Meter Entfermung an die Querlatte. Nun
findet ſich Neuvied etwas zuſammen und der Rechtsaußen geht in
raſen=
dem Flankenlauf durch, jedoch der rechte Verteidiger Darmſtadts kann
noch zuu vechten Zeit zur Ecke abwehren. Die Ecke bringt Neuwied nichts
ein. Neuuwied gelingen mn durch ihre Außenſtürme gute Durchbrüche.
In der B8. Minute erzielen ſie eine Ecke. Dieſelbe bringt aber nichts ein.
Bereits in der 30. Minute gleicht Neuwied aus. Haltbarer Ball. Dem
Torwächter durch die Hände. Darmſtadt nimmt nun das Spiel in die
Hand. Trotzdem gelingt es dem Rechtsaußen Neuwieds durchzukommen
und eine ſcharfe Vorlage bringt durch den Halbrechten in ſcharfem Schuß
Neuwied in der 35. Minute in Führung. In der 40. Minute iſt der
Halbrechte Darmſtadts, der eine wumdervolle Vorlage von links ſcharf
über die Latte jagt. Halbzeit 1:2. Bei Wiederbeginn iſt D. F.=V.
ſo=
fort in Front und bereits im der 3. Minute bringt der Halblinke
Darm=
ſtadts den Ausgleich 2:2. Darmſtadt ſchließt nun Neuwied vollſtändig
ein. In wunderbarem Zuſammenſpiel belagert er das Tor von Neuwvied.
Deſſen Torwächter hält die ſicherſten Sachen prachtvoll. Trotz allem,
Darmſtadt will es nicht gelingen, die Führung an ſich zu reißen. Die
Mannſchaft gleicht einer Maſchine. Der Ball wandert von Mann zu
Mann. Das Pobliku ſpendet reichen Beifall. Der Schiedsrichter
be=
friedigte.
F. C. Union 1913 Darmſtadt. Geſtern hatte Union die
ſpiel=
ſtarbe Elf des T. B. Heilbronn als Gegner und leiſteten ſich beide
Pann=
ſchaften ein intereſſantes Treffen. Hervorzuheben bleibt, daß Heilbronn Landestheater, Anfang 7 Uhr (4 25): „Die Fledermaus”.
durch ſchöne Kombination und äußerſt flinkes Spiel beſten Eindwuck hin= Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
terließ. Beiderſeits gute Leiſtumgen und großer Eifer, brachten in= Generalverſammlung der Michverteſlungs=Vereimigung um
tereſſante Momente. Reſultat 2:1 Toren für Darmſtadt, Halbzeit 1:1, 4 Uhr im Perkev.
Eckenverhältnis 10:2 für Darmſtadt. — Komb. 3. Union—5. Tutn= und
Sportverein Mamnheim=Waldhof 7:0 Toven, Halbzeit 4:0. 1. Jgm.
Union—1. Jgm. Viktoria 93=Aſchaffenburg 5:0 Toren, Halbzeit 2:0.
Briefkaſten.
G. H. Sie fragen: Gibt es in Heſſen, ähnlich wie in Baden, eine
Verfügung des Mimiſteriums, nach der leerſtehende Forſthäuſer,
Block=
häuſer oder dergl. an Wandervereine zur Errichtung von
Ju=
gendherbergen und dengl. überlaſſen werden könnend. Uns iſt von einer
ſolchen Verfügung in Heſſen nichts bekannt.
Seite 3.
Hühnerwafſer, Arheilgen. Die Beantwortung Ihrer Anfragen
Schluß des redaktionellen Teils.
Pädagogium Neuenheim-Heidelberg. D. Schulbericht enthält
Landwirtſchaft geſichert
(k,10111
Unſere Agentur in
Ueberau
befindet ſich bei
(38311gi
Frau Georg Volz Wwe., Hauptſtr. 27.
Beſ ellungen auf unſer „Darmſtädter Tagblatt” fowie
Inſerate werden dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Tageskalender.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 30. März=
Schränke= Tiſcheuſw.=Verſteigerung um 9 Uhr in der
Ka=
ſerne Riedeſelſtraßße.
Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Max Streefe;
für den Anzeigenteil: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C.
Bittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 4 Seiten.
InaEnnaadanuenaaannnannaaganaanannnanannneaenaanen
STATT KARTEN.
Meine VERLOBUNG mit Fräulein
Hilde Drautz, jüngsten Tochter des
mann Otto Büchler beehre ich mich verstorbenen Herrn Kaufmanns Adolf
Dractz und seiner verstorbenen Frau
Gemahlin Marie geb. Kleinbach beehre
ich mich bekannt zu geben.
Otto Büchler, Kreisamtmann
Darmstadt, Heidelbergerstr. 81‟ .-
Ostern 1921.
(*12269
Ennpanwnngunnannnnnnunnnnnnangannnnnnrrnganngannggesannnggr nng
Chaiſelongue, 2 Spiral=
Die VERLOBUNG meiner jüngsten
Schwester Hilde mit Herrn
Kreisamt-
anzuzeigen.
Hermine Drautz.
Heilbronn a. N.
Charlottenstraße 26.
Todes=Anzeige.
Am 27. März, vörm. ½2 Uhr, entſchlief
ſanft nach längerem, geduldig ertragenem
Leiden meine liebe Frau, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante.
Frau Margarete Wolf
geb. Lang
im 32. Lebensjahr.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Georg Wolf.
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 835,
Zwingenberg a. d. Bergſtr. (3922
Die Beerdigung, findet am Mittwoch
nach=
mittag ½8 Uhr vom Waldfriedhof aus ſtatt.
federmatratzen zu verk. (*
Barkhausſtr. 15, part.
Patente
Gebrauchsmuſter,
Schutzrechte, erwirkt
im In= u. Auslande
Zivik=Angenieur Krug!
Darmſtadt,
Lager=
hausſtraße 32,
Tele=
phon 1859. Prüfung
von Erfindungen auf
patentfähigheit koſten=
(83a
los
iA
für junges Mädchen v. 16
bis 17 J, mittl. Fig’, faſ
neu, ein Leinen=Anzug f
Junge von 10—12 J. und
ein Konfirm.=Hut, ſchwarz,
zu verkauf. Martinſtr. 60,
(*12003
2. Stock.
Trauer=Kleider
werden ſofort gefärbt (2016a
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