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Nr. 82
Donnerstag, den 24. März
19 21
lbſtimmungsſieg in Oberſchleſien.
Unteilbar!
m. Berlin, 22. März. Oberſchleſien iſt ein
wirt=
haftlich unteilbarer Organismus. Jedes von dieſem
iwanisms willkürlich abgeriſſene Glied wäre zum Untergange
marteilt, weil es dadurch von den Säften abgeſchnürt würde,
ie in dem geſamten Organismus zirkulieren. Bei der
Betrach=
ug Oberſchleſiens ergeben ſich in geſchichtlicher, wirtſchaftlicher,
chniſcher und ſozialer Hinſicht eine Reihe von
Zuſammen=
chörigkeitsfaktoren, die nicht unberückſichtigt bleiben können.
er ſüdliche Teil Oberſchleſiens, die Kreiſe Rybnik und Pleß,
üttzen in früheren Jahrzehnten eine blühende, weitverzweigte
iſeninduſtrie. In neuerer Zeit iſt an ihre Stelle ein lebhafter
nd zukunftreicher Kohlenbergbau getreten. In weſtöſtlicher
Rich=
ug hat ein Unterſchied überhaupt nie beſtanden. Wollte man
4s Abſtimmungsgebiet teilen, ſo wäre das gleichbedeutend mit
ir Zerreißung natünlicher Bande. Die Ausbeutung der
unter=
biſchen Schätze Oberſchleſiens liegt bekanntlich in der Hand
ear Reihe von leiſtungsfähigen Induſtriegeſellſchaften und
gro=
ir ſtaatlicher Betriebe. Der Felderbeſitz der Geſellſchaften
er=
feckt ſich faſt durchweg über mehrere Kreiſe. So greift z. B. der
fatliche Bergwerksbeſitz über die Kreiſe Hindenburg, Gleiwitz,
cbwik und Pleß. Die Kattowitzer Aktiengeſellſchaft für
Berg=
hu und Hüttenbetrieb hat Beſitztümer in den Kreiſen Kattowitz,
euthen, Pleß und Rybnik, der Fürſt Donnersmarck in den
Krei=
ſ Beuthen, Tarnowitz und Rybnik uſw. Ein und dieſelbe
Ge=
ſ(ſchaft hat alſo Gruben gleichzeitig in der Mitte und an den
ſindern Oberſchleſiens im Betriebe. Kann man es wirtſchaftlich
pmantworten, dieſe aufeinander angewieſenen Betriebe
vonein=
ader zu trennen?
Man könnte vielleicht einwenden, daß die Kreiſe Rybnik und
Teß einen überwiegend landwirtſchaftlichen Charakter haben.
Luigegenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß dieſe beiden Kreiſe
1s große Reſervebecken für das Zentralrevier bilden. Man
urde den Kohlenbergbau Oberſchleſiens dem Siechtum
überant=
piten, wenn man ihm dieſe Reſerven raubte. Auf die Tatſache,
1dß ſich die in den einzelnen umſtrittenen Revieren geförderten
4hkenqualitäten auf das vorteilhafteſte ergänzen, ſei hier nur
nhenbei hingewieſen. Dasſelbe gilt von den verſchiedenen
Wer=
m der Eiſen= und Metallinduſtrie. Die im Oſten des Reviers
üigenden Eiſenwerke ſind auf die Kokskohle des weſtlichen und
ſieächen Teiles angewieſen, weil die eigenen Gruben keime
Fett=
hinle führen. Man braucht kein Fachmann zu ſein, um
einzu=
ſter, daß hier techniſche Bindungen vorliegen, die nur mit
Le=
hegefahr der einzelnen Glieder gelöſt werden können. Auf
aten wichtigen Punkt iſt noch hinzuweiſen. Die einzelnen Teile
Serſchleſiens hängen ab von der gemeinſamen Verſorgung mit
Tink= und Nutzwaſſer ſowie mit elektriſcher Energie. Wollte
nn einzelne Kreife zu Polen ſchlagen, ſo würde das
gleich=
weutend ſein mit der Abſchnürung von der zentralen
Verſor=
gungsquelle für Waſſer und Elektrizität. Es handelt ſich hierbei
m rieſige Anlagen, die mit eiwem Aufwand von ungeheuexem
Kpital geſchaffen worden ſind, Anlagen, die Polen bei ſeiner
butigen wirtſchaftlichen und finanziellen Lage unmöglich in
Fzer Zeit veu herſtellen könnte. Die abgeſchlitterten Kreiſe
mren alſo dem ſicheren Untergange geweiht.
Von welcher Seite man auch das oberſchleſiſche Problem
brachtet, immer finden wir Verhältniſſe vor, welche gegen
ene Teilung des Abſtimmungsgebietes ſprechen.
Zſonders deutlich wird es auch, wenn man die Transportwege,
mmentlich die Eiſenbahnen und die Waſſerſtraßen, ins Auge
*t. Das geſamte Hauptbahnnetz unterſteht der Leitung durch
ge Stelle: der Eiſenbahndirektion Kattowitz. Es unterliegt
inem Zweifel, daß bei dem Mangel an rollendem Material in
Alen und bei dem Daniederliegen des dortigen
Eiſenbahn=
pſens ſich eventuell abgeriſſenen Teilen Oberſchleſiens nicht
ent=
fnt die Verkehrsmöglichkeiten bieten, als das heute der Fall iſt.
Ayade jetzt iſt die Ueberſpannung der Kreiſe Rybnik und Pleß
ut einem ausgedehnten Schmalſpurbahnnetz geplant. Bei einer
Atrennung dieſes Gebietes wären die Ausſichten nach dieſer
Achtung hin kläglich. Dasſelbe gilt von der Regulierung der
Der, der einzigen Waſſerſtraße Oberſchleſiens, für deren
Schiff=
hrmachung im Oberlauf die umfangreichſten Vorkehrungen
be=
uts getroffen ſind.
Eine Abtrennung von Teilen Oberſchleſiens
* für dieſe Gebiete naturgemäß auch ſchwere ſoziale Nachteile
n Gefolge. Denn es beſtehen für das Abſtimimungsgebiet
ver=
ſtedene ſoziale Geſamteinrichtungen. Zu erwähnen iſt der
Eerſchleſiſche Knappſchaftsverein mit ſeinen muſtergültigen
Ein=
ihtungen an Lazaretten, Kinderheilſtätten und
Erholungs=
ſtten. Niemand wird glauben, daß Polen jemals für ſoziale
zbecke ſo hohe Mittel aufbringen wird, wie ſie die Unterhaltung
bartiger koſtſpieliger Einrichtungen erfordert. Hierher gehört
ah der ſchleſiſche Freikurgelderfonds. Bei einer Teilung des
Aviers wäre die Folge eine ſehr ſtarke Mehrbelaſtung der
Ge=
minden mit Ausgaben für Kirchen und Schulzwecke. Abgeteilte
Ebiete Oberſchleſiens würden natürlich ebenfalls der
Mitglied=
ſaft an den Berufsgenoſſenſchaften verluſtig gehen und die
Scherung ausreichender Unfallfürſorge würde ſtark gefährdet
ſt. Ueberhaupt wäre es mit der großartigen ſozialen Fürſorge,
d das Deutſche Reich für ſeine Arbeiterſchaft ins Leben gerufen
F. Paris, 23. März. Der Chefredakteur der Chicago
Tri=
me, Henry Vallace, erfährt, daß man in diplomatiſchen
Pa=
er Kreiſen befürchtet, daß England die deutſchen
An=
ſtrüche auf Oberſchleſiens Uinteilbarkeit
unter=
gen werde. Auf Lloyd Georges Betreiben ſei die
Volksab=
ſütmung eingeſetzt werden. Italien ſei anch daran intereſſiert,
Oberſchleſien beim Reiche verbleibe, weil es erwarte, daß
hutſchland eine größere Kohlenproduktion ſichere und die
ita=
niſche Induſtrie billigere Kohlen erhalten werde. Auf dem
ſtai d’Orſay ſei man der Meinung, daß das
Abſtimmungs=
iet im Verhältnis der abgegebenen Stimmen verteilt werden
iſſe.
* Stockholm, 22. März. Das Ergebnis der
Abſtim=
ling in Oberſchleſien wird in Schweden allgemein ſehr
ſidig aufgenommen und als Sieg der überlegenen Kultur
ℳ ſtammverwandten Deutſchlands gefeiert. In Schweden
inſcht man daher auch, daß Oberſchleſien ungeteilt
unska. Dagbladet ſchreibt:
leutſchland verbleibt.
„Mitten in der Not, die Deutſchland heimſucht, kommt das
Ab=
ſtimmungsergebnis als ein belebender und ſtärkender Antrieb,
der Zukunft mutig entgegenzuſehen. Trotz Zerſplitterung lebt
der Patriotisms ſo ſtark wie je. Die damit vereinigte
Pflicht=
treue und Diſziplin und das bewundernswerte
Organiſations=
vermögen haben wieder einmal eine glänzende Probe ihres
Da=
ſeins in den tiefſten Schichten des deutſchen Volkes gegeben.”
* Neu=York, 22. März. Die Zeitungen erachten
Ober=
ſchleſiens Vorum als weſentlich für Deutſchlands wirtſchaftliche
Erſtarkung. Die meiſten Blätter halten die Abtrennung
etwaiger Gebietsteile für ausgeſchloſſen. Die
Worlb ſagt, es ſei undenkbar, daß die Alliierten
ſol=
chesverfügten. Der deutſche Sieg ſei ein Triumph für den
Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechts in internationalen
An=
gelegenheiten.
Polniſcher Aufſtand in Oberſchleſien.
* Berlin, 23. März. Uebereinſtiyomend melden die Blätter
aus Kattowitz, daß in dem Gebier öſtlich und ſüdlich der Stadt
der polniſche Terror unumſchränkt herrſcht. Die
interalliierten Behörden, verſagen den
Deut=
ſchen jedenwirkſamen Schutz. Auch die
Abſtimmungs=
polizei verſagt vollſtändig. Bewaffnete polniſche Abteilungen mit
voller militäriſcher Ausrüſtung paſſierten geſtern die Grenze und
haben eine Anzähl von Grenzorten beſetzt. Die
Ortſchaf=
ten Birkenthal, Schoppinitz, Jamow und Nikiſchſchacht ſind völlig
in ihrer Gewalt. Die deutſche Einwohnerſchaft flüchtet nach
Kattowitz, wo ſich beim deutſchem Plebiſzitkommiſſar bereits über
1000, zum Teil übel zugerichtete deutſche Flüchtlinge gemeldet
haben. In anderen Grenzorten, ſo in Charzow und Baingow,
ſind Hallerſoldaten, die als abſtümungsberechtigt hereinkamen,
jetzt plötzlich in voller militäriſcher Ausrüſtung und mit Waffen
verſehen, erſchienen. Ueberall in dieſen Orten wurde die
pol=
niſche Republikausgerufen. Auf den Kirchen und
Rat=
häuſern in Bogutſchütz und Gieſcheſvald ſind die polniſchen
Reichsfahnen gehißt worden.
Nach einer Meldung der Täglichem Rundſchau ſtürmten
geſtern nachmittag polniſche Banden die Polizeibureaus der
Stadt Katwowitz und vernichteten das geſamte Aktenmaterial.
Das Berliner Tagebl. rechnet mit einer verſtärkten Wiederholung
des Auguſtaufſtandes, falls die alliierten Truppen die polniſchen
Truppen nicht über die Grenze zurückdrängen ſollten. Der
Be=
richterſtatter des Vorwärts, der die Verhäluniſſe geſtern
nachmit=
tag in verſchiedenen Ortem ſelber in Augenſchein nehmen konnte,
faßt die Lage im den Worten zufanmen: Die Hölle iſt jetzt hier
-los! Wie der Vorwärts aus Gleiwitz meldet, herrſcht in der
ge=
ſamten deutſchoriendierten Arbeiterſchaft eine kaum noch zu
über=
bietende Erbitterung über die ſchändlichen Taten der
Sokolban=
den. Zu Hunderten wurden die Arbeiter mit Gummiknüpeln von
ihren Arbeitsſtätten vertrieben. Für den Fall, daß die
interalli=
ierte Kommiſſion nicht eingreift, werden von dem deutſchen
Ge=
werkſchaften Gegenmaßregeln erwogen. Den
Gewerk=
ſchaften iſt es unmöglich, ſich noch einmal an die interallfierte
Kommiſſion zu wenden, da dieſe bereits die Gewerkſchaften bei
den letztew Vorſtellungen abgewieſen hat. Die Geduld der
deurſchenGewerkſchaftenäſterſchöpft. Die Arbeiter
ſehen ſich auf ſich ſelbſt geſtellt und es kann geſchehen, daß unter
der erzwungenen Abſwehr ebenſoviel Unſchuldige leiden müiſſen,
wie es durch den polniſchen Terror geſchieht.
* Berlin, 23. März. Dem Lokalanzeiger wird aus
Katto=
witz gemeldet: Die Grenze nach Polen iſt vollſtändig offen. Bei
Schoppinitz gehew die Polen unter Führung von Muſikkapellen
hinüber und herüber. Die Deutſchen werden mit Knüppeln
ver=
trieben. In Kattowitz ſammeln ſich viele Hunderte von
Vertrie=
benen, die von entſetzlichen polniſchen Greueln
be=
richtem. Die Erregung iſt ſehr ſtark. Wenn die interalliierte
Kommiſſion die Grenze nicht energiſch abſperrt, iſt bei dem
zunehmenden Fanatismrs der Polen mit ſehrernſten
Din=
gen zu rechnen.
Sympathiekundgebungen in Oeſterreich.
Wien, 22. März. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
niederöſterreichiſchen Landtags gedachte Präſident Jukel des
oberſchleſiſchen Abſtimmungsergebniſſes, das
mehr als jedes andere Ereignis geeignet ſei, die Hoffnung auf die
wirtſchaftliche Wiederaufrichtung und die nationale
Wieder=
erſtarkung des deutſchen Volkes nen zu beleben. Ueber der
Hei=
mat Eichendorffs werde die deutſche Fahne, für alle Zukunft
wehen.
* Salzburg, 22. März. Der Gemeinderat richtete
an=
läßlich des Abſtimmungsſieges in Oberſchleſien
an den deutſchen Reichspräſidenten ein Glückwunſchtelegramm.
Morgen ſinden aus dem gleichen Anlaß öffentliche
Volksver=
ſammlungen ſtatt.
* Linz, 22. März. Anläßlich des
Abſtimmungs=
ergebniſſes in Oberſchleſien erließ der Bürgermeiſter
von Linz einen Aufruf an die Bevölkerung, morgen die Häuſer
zu beflaggen. Die öffentlichen Gebäude und zahlreiche
Privat=
hänſer kamen dem Appell heute ſchon nach.
Stimmen des Auslandes.
Budapeſt, 22. März. Die ungariſche Preſſe begrüßt
lebhaft das Ergebnis der oberſchleſiſchen
Abſtim=
mung. Der Peſter Lloyd ſchreibt: Das oberſchleſiſche
Bei=
ſpiel beweiſt, daß das Staatsgefühl ein ſtärkerer Faktor iſt als
die Stammeszugehörigkeit. Jetzt werde die Entente das zu
Un=
garns Unglück im Trianonvertrag begangene Unrecht einſehen
müſſen. — Das Neue Peſter Journal ſagt: Seit ſieben
Jahrhunderten iſt Oberſchleſien deutſches Gebiet und mit dem
übrigen Deutſchland aufs engſte verknüpft. Die deutſche Arbeit
machte Oberſchleſien nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch
kul=
turell zu einem Teile Deutſchlands. Durch das Ergebnis der
Abſtimmung kommt die Entente in die Lage, den in London
ab=
geriſſenen Faden wieder anzuknüpfen. — Der Peſti Hirlap
urteilt: Die Entente ſteht jetzt vor der Wahl, entweder einer
Eingebung der Verſöhnung zu folgen oder das Syſtem der rohen
Gewalt fortzuſetzen, ohne daß dies im geringſten Nutzen bringen
könnte. — Dem Peſti Naplo zufolge ſind beſſeres Geld und
jene höhere Kultur, die allen Staatsbürgern gleichen Schutz
ge=
währt, Orduung, Arbeit und Einigkeit die entſcheidenden
Fak=
toren gegen alle irredentiſtiſchen Beſtrebungen. Die Mehrheit
der Bevölkerung bekenne ſich zum Deutſchtum, ſomit ſei ihre
Zu=
gehörigkeit moraliſch entſchieden. — Der Vilag führt aus:
Wenn Frankreich überhaupt Gewicht darauf lege, von
Deutſch=
land eine tatſächliche Eutſchädigung zu erhalten, müſſe es die
Lebensintereſſen der deutſchen Produktion unbedingt
berück=
ſichtigen.
T.U. Mailand, 23. März. Die Blätter beſprechen den
Erfolg der Abſtimmung in Oberſchleſien.
Cor=
riere della Sera ſchreibt, daß das Ergebnis der
Abſtim=
mung vorauszuſehen war, da die Mehrheit der Bevölkerung
ent=
weder deutſch, ſei oder aus materiellen Gründen deutſch fühle.
Der Secolo meint, daß die Wiedergutmachungsfrage nunmehr
leicht erledigt werden könne. Deutſchland werde Oberſchleſien
behalten und dadurch ſei die Grundbedingung für ſein
Wieder=
aufblühen gegeben.
Madrid, 22. März. (Wolff.) ABC bringt in ſeiner
Sonn=
tagsnummer einen Artikel über die oberſchleſiſche
Ab=
ſtimmung, in dem er das wirtſchaftliche Weltintereſſe
hervor=
hebt, das fordere, daß Oberſchleſien deutſch bleibe. Würde es.
polniſch werden, ginge es der Weltwirtſchaft verloren.
S.T. Paris, 22. März. Das Echo de Paris führt aus
über das Abſtimmungsergebnis dürfe man ſich in
Frankreich keine Illuſionen mehr machen: Deutſchland habe den
Sieg davongetragen. Mehr als je müßte jetzt Frankreich auf
der Hut ſein. Jede Verſchleppung der Entwaffnung dürfe jetzt
nicht mehr geduldet werden, und die Forderungen Frankreichs
auf Bezahlung müßten von nun an unnachgiebiger ſein als je.
Dadurch, daß Deutſchland im Beſitz eines unermeßlich reichen
Gebietes bleibe, würde ſeine Finanzkraft geſtärkt werden.
Frank=
reich müſſe nun Deutſchland zwingen, ſeine Verpflichtungen
inme=
zuhalten. Darum könne der wirtſchaftliche Wiederaufſchwug
Deutſchlands verzögert werden, dem ohne Zweifel bald der
militäriſche Wiederaufſchwung (!) folgen würde.
Neu=York, 22. März. (Reuter.) In Beſprechung des
Ab=
ſtimmungsergebniſſes in Oberſchleſien erhlärt Neu=York
World, der deutſche Sieg ſei ein weiterer Triumph für den
Grndſatz der Selbſtbeſtimmung in
internationa=
len Angelegenheiten. Neu=York Herald ſagt: Das
Ab=
ſtimmungsergebnis iſt in gleicher Weife oder in noch höherem
Grade ein Sieg für Frankreich und die Alliierten, weil die
ſchle=
ſiſchen Hilfsquellen weſentlich ſind für die deutſche Produktion,
aus der die deutſche Reparation bezahlt werden muß. Neu=York
Times ſagt: Der Verluſt der oberſchleſiſchen Gebiete iſt ein
har=
ter Schlag für das polniſche Preſtige und ein neuer ſchwerer
Schlag für die polniſche Induſtrie.
Betriebsratsmitglieder im Aufſichtsrat.
H. K. Man ſchreibt uns: Die Geſetzgebungsfreudigkeit
unſe=
rer Zeit treibt mitunter ſonderbare Blüten. Dem Reichstag iſt
ſoeben ein Geſetzentwurf unterbreitet worden, der derartig in
den Wirkungskreis von Handel und Induſtrie eingreifen
will, daß es wünſchenswert erſcheint, die geſamtg Oeffenulichkeit
auf dieſen Vorfall hinzuweiſen.
In 8 70des Betriebsrätegeſetzes ift die Entſendung
von Betriebsratsmitgliederm in den Aufſichtsrat der
Unterneh=
mungen in Ausſicht genommen; doch ſollte ihre Aufgabe lediglich
darin beſtehen, die Intereſſen und Forderungen der Arbeitnehmer
ſowie deven Anſichten und Wünſche hinſichtlich der Organiſation
des Betriebes darin zu vertreten. Der dem Reichstag vorgelegte
Geſetzentwurf, welcher dieſer Frage endgültig regeln ſoll,
ver=
ſucht nun aber in ſeinem § 3, die Betriebsratsmitglieder, die in
den Aufſichtsrat entſandt werden, den ſonſtigem
Aufſichtsrats=
mitgliedern in weſentlichen Punkten gleichzuſtellen und
ſchiebt ihnen damit Aufgaben zu, die ſie nicht zu erfüllen imſtande
ſind. Würde der genannte Paragraph Geſetz werden, ſo hätten
die Betriebsratsmitglieder z. B. auch alle die Funktionen mit zu
übernehmen, die in § 249 des Handelsgeſetzbuches dem „
ordent=
lichen Geſchäftsmanne” auferlegt werden. Sie hätten ſich an der
Aufſicht über die Geſchäftsführung des Unternehmens zu
betei=
ligen und ſich zu dem Zwecke von dem Gange der Geſchäfte
in allen Einzelheiten zu unterrichten. Es ſtände ihnen zu,
jeder=
zeit von dem Vorſtand Einſicht in die Bücher und Schriften der
Geſellſchaft zu verlangen, ſowie den Beſtand der
Geſell=
ſchaftskaſſe und die Beſtände an Wertpapieren und
Waren zu unterſuchen. Nun iſt jedem Fachmanm klar, daß zur
Erfüllung dieſer ſchwerwiegenden Obliegenheiten, als die ſich.
die dem Nichteingeweihten vielleicht als erſtrebenswert
erſchei=
nenden Rechte darſtellen, vieljährige praktiſche Erfahrungen und
eingehende kaufmänniſche Kenntniſſe erforderlich ſind, die den
Mitgliedern des Berriebsrats ſelbſtverſtändlich dunchſveg ab=
haben, gegenüber den Betriebsratsdelegierten zu einer
unwirk=
ſamen Vorſchrift würde, denn in den wenigſten Fällen wird ein
Angehöriger des Arbeiterſtandes in der Lage ſein, mit einem
nennenswerten Vermögen für derartige Verfehlungen einſtehen
zu können.
Die in Ausſicht genomimenen ſveitgehenden Befugniſſe der
Betriebratsmitglieder innerhalb des Aufſichtsrats vertragen ſich
aber auch nicht mit dem § 248 des Handelsgeſetzbuchs, der
be=
ſtimmt, daß Mitglieder des Aufſichtsrats nicht zugleich
Mitglie=
der des Vorſtandes ſein oder als Beamte die Geſchäfte der
Ge=
ſellſchaft führen dürfen. Es würde ſich hier auch der merkwürdige
über deren Befuquiſſe, Anſtellungsbedingungen und dergl.
mit=
befinden, was die Autoritär der leitenden Perſönlichkeiten
natur=
notvendig untergraben muß und die Geſellſchaft empfindlich
ſchädigen könnte.
Es kann aber auch der nicht minder unertvünſchte Zuſtand
eintreten, daß die Betriebsratsmitglieder im Aufſichtsrat in
einen Konflikt der Pflichten geraten. Sie ſollen nach
dem Betriebsrätegeſetz in erſter Linie die Iutereſſen der
Arbeit=
nehmer wahren. Lehzen ſie nun z. B. als
Aufſichtsratsmitglie=
der unerfüllbare Lohnforderungen der Arbeiter ab, ſo verlieren
ſie das Vertrauen der Arbeitnehmerſchaft. Treten ſie jedoch
wegen dieſer Befürchtung für die Bewilligung ein, ſo handeln
ſie gegen das Jutereſſe der Geſellſchaft, das ſie ebenfalls
wahr=
nehmen ſollen.
Mit 24 Jahren kann ein Arbeiter Mitglied des Betriebsuats
werden, und es ſteht uach dem Entwurf nichts im Wege, daß ein
ſolch junges Mitglied auch in den Auſſichtsrat entſandt wird.
Es kann aber keinem Zweiſel unterliegen, daß Perſonen dieſes
Alters die Eigenſchaften noch nicht beſitzen, die für ein ſolch
ver=
antwortungsvolles Amt unerläßlich ſind. Es iſt ein zwar
un=
geſchriebenes, aber von Handel und Induſtrie von jeher aufs
(eite Z.
Durmſtädter Tagblazt, Donnerstag, den 24. März 1921.
Rummer 82.
ſtrengſte beachtete Geſetz, daß nur Perſönlichkeiten mit
reich=
ſter Erfahrung in einen Aufſichtsvat gewählt werden.
Im höchſten Maße bedenklich iſt es ferner, daß ein
Betriebs=
ratsmitglied, das ſeine geſetzlichen Pflichten gröblich verletzt hat,
ſchon nach zwei Jahren wieder in den Aufſichtsrat des gleichen
Unternehmens ſoll gewählt werden können.
Die Handelskammer Karlsruhe hat in einer
Ein=
gabe an den Reichstag die Forderung aufgeſtellt, daß die
Mit=
glieder des Betriebsrats, die in den Aufſichtsrat entſandt
wer=
den, den übrigen Aufſichtsratsmitgliedern nicht gleichgeſtellt
wer=
den, ſondern auf ihren urſprünglich vovgeſehenen Aufgabenkreis
beſchränkt bleiben, nämlich die Inteveſſen und Wünſche hinſichtlich
Arbeitnehmer und deren Anſichten und Wünſche hinſichtlich
der Organiſation des Betriebs vertreten ſollen. Sie hat ferner
den Wunſch geäußert, in dem Geſetz Beſtimmungen vorzuſehen,
die beſagen, daß die Betriebsratsvertreter im Aufſichtsrat die
deutſche Sprache in Wort und Schrift beherrſchen,
min=
deſtens 30 Jahre alt ſein und wenigſtens zwei Jahre dem
Be=
trieb angehören müſſen. Sie hält es ferner für dringend
er=
wünſcht, daß die wegen Pflichtverletzungen aus dem
Aufſichtsrat ausgeſchiedenen Betriebsratsmitglieder dem
Auf=
ſichtsrat für die Zukunft überhaupt nicht mehr angehören können,
fordert jedoch für den Fall, daß der Reichstag ſich nicht dazu
ent=
ſchließen kann, eine Mindeſtausſchlußfriſt von fünf Jahren.
Wie man ſieht, ſind die mit dem Geſetzentwurf
zuſcunmen=
hängenden Fragen ſo ſchwerwiegender Natur, daß ihre
ein=
gehende Erörterung in der breiteſten Oeffentlichkeit dringend
er=
forderlich erſcheint.
Ruhe behalten!
** Die Entente wird, nachdem cin entſprechendes Geſetz
nunmehr im engliſchen Unterhaus angenommen worden iſt,
ver=
ſuchen, die Zwangsmaßnahmen gegen Deutſchland
durch=
zuführen. Der Kampf wird nicht nur ein wirtſchaftlicher, ſondern
auch ein moraliſcher ſein. Verlieren wird ihn derjenige, der
zuerſt die moraliſche Widerſtandskraft verliert. Dieſe
zu ſtärken, iſt deshalb in den kommenden Tagen unbedingte
Pflicht. Wir dürfen nach außen hin der Entente und nach inmen
hin den Ententefreunden im eigenen Lande gegenüber nichts
zeigen von dem, was uns unangenehm iſt; wir dürfen uns nicht
merken laſſen, ob und wie weit die Maßnahmen der
Entent=
wirken. Stets müſſen wir uns bewußt ſein, daß in den
kom=
inenden Tagen um die Zukunft Deutſchlands endgültig
entſchie=
den wird. Dazu gehört auch die Nichtverbreitung der
unwahren Behauptungen der Ententepreſſe, die
ſich jetzt ſchon nicht ohne Geſchick bemüht, die einzelnen
Schichten Deutſchlands gegeneinander zu
ver=
hetzen und die eigene Schuld an den komnnenden
Schwierig=
keiten den Führern der deutſchen Politik und der deutſchen
Wirt=
ſchaft zuzuſchieben. Auch die Entente wird unter der
Durch=
führung der Zwangsmaßnahmen leiden, und zwar nach Urteil
ihrer eigenen Sachverſtändigen wahrſcheinlich in höherem Grade
als wir. Die Entwicklung wird zwangsläufig eintreten,
einer=
ſeits weil die Einfuhr der Ententewaren nach Deutſchland
zu=
rückgehen muß, und andererſeits, weil wir genötigt ſind, in den
Ländern, die den Zollaufſchlag nicht erheben, den Ententewaren
ſchärfſte Konkurrenz zu bereiten, um ihnen ihre Marktgebiete zu
entreißen. Die dadurch hervorgerufene Umorganiſation in der
Weltwirtſchaft muß auch der Entente empfindlichſte Nackenſchläge
bringen.
Die Reparationsabgaben.
London, 22. März. (Havas.) Im Oberhaus wurde
der Geſetzentwurf über die Abgaben für die
Wiedergut=
machungen in dritter Leſung ohne Debatte angenommen.
Brüſſel, 22. März. (Havas.) Der Miniſter des Aeußern
hatte in der Kammer ein Expoſé der Gründe des
Geſetzent=
wurfs verleſen, durch den eine Taxe von nicht über 50
Pro=
zent auf die in Belgien eingeführten Waren aus Deutſchland
erhoben werden ſoll.
London, 22. März. (Wolff.) Es verkautet, daß die
Re=
gierung der ſüdafrikaniſchen Union ſich den
Maß=
nahmen der engliſchen Regierung zur Einkaſſierung der
Repara=
tionsabgaben nicht anſchließen will.
Neu beſetztes Gebiet.
Berkin, 22. März. (Wolff.) Geſtern wurde der
Bahn=
hof Ofterfeld bei Oberhauſen, welcher für die Verbindung
zwi=
ſchem Oberhauſem uund Eſſen wichtig iſt, durch franzöſiſche
Truppen beſetzt. Die Verhaftung des Bürgermeiſters und
Polizeiinſpektors in Walſum iſt erfolgt, weil im Beſitze des
Bür=
germeiſters ſich ein chineſiſcher Dolch befunden haben ſoll. Die
beiden Herren wurden nach 2½jägiger Haft wieder entlaſſen.
F. Berlin, 22. März. Die Feſtſtellungen über die Gründe
der Verhaftung des Oberbürgermeiſters und des
Polizeiinſpektors in Walſum haben, wie wir von
zu=
verläſſiger Seite erfahren, ergeben, daß ſie aus dem Grunde
er=
folgt ſind, weil ſich in dem Beſitze des Oberbürgermeiſters ein
chineſiſcher Dolch befand. (!)Die beiden Herren wurden nach
zweieinhalbtägiger Haft wieder entlaſſen.
* Berlin, 23. März. Der Lokalanz. meldet aus Eſſen:
In bergbaulichen Kreifen ſchließt man aus einer eingehenden
Beſichtigung der Schleuſe 7, an welcher der Rhein=Herne=Kanal
und der Dortmund=Ems=Kanal zuſammenſtoßen, durch Offiziere
der alliierten Truppen, daß eine Ausdehnung der
Be=
ſatzung bis zu dieſem Punkt beabſichtigt iſt, üher welchen der
geſamte Kohlenverſand aus dem Ruhrrevier nach Oſten und
Norden geht.
Gn
Der Warenverkehr zwiſchen dem beſetzten
und unbeſetzten Gebiet.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Der
Volkswirtſchafts=
ausſchuß des Reichstages nahm heute einſtimmig die
Verordnung, betreffend Regelung des Warenverkehrs
zwifchen dem unbeſetzten und beſetzten Gebiet,
die bereits heute mittag die Zuſtimmung des Reichsrates
gefun=
den hat, an. Nach § 1 der Verordnung wird der Reichskommiſſar
für die Aus= nd Einfuhrbewilligumg ermächtigt, für den
Waren=
verkehr von und nach den Gebieten, in denen er die Anwendung
der deutſchen Ein= unſd Ausfuhrbeſtimmugem infolge Beſetzung
für beeinträchtigt hält, Vorſchriften zu erlaſſen. Zur Begründung
der Verordnung führte der Regierungsdertreter u. a. aus: Die
Beſatzungbehörden beabſichtigen, eine Zollgrenze rechts des
Rheins zu errichten und die deutſchen Ein= und
Ausfuhrbeſtim=
mungen für das beſetzte Gebiet außer Kraft treten zu kaſſen. Der
Bequftragte des Reichskommiſſars, für die beſetzten Gebiete ſei
von den Beſatzungsbehörden bereits dahim unterrichtet worden,
daß er der interalliierten Rheinlanſkommiſſion unterſtehe. Es
werde daher die Hauptauufgabe des Reichskommiſſars ſein, zu
ver=
hindern, daß nodwendige Inlandswaren über das beſetzte Gebiet
abſtrömen, und daß umerwünſchte Auslandswaren durch das
be=
ſetzte Gebiet einöringen. Eine Erweiterung der beſtehenden
Vor=
ſchriften der Außenhandelskontrolle, werde ſich nicht vermeiden
laſſen, insbeſondere werde unter Umſtänden eine deutſche
Rhein=
kontrolle ſtattfinden miſſen.
Die bayeriſchen Schutzorganiſationen.
München, 23. März. (Wolff.) Amtlich. Die Münchener
Neuteſtem Nachrichten meldem in ihrer Dienstag=Abendausgabe,
daß der bayeriſche Mimiſterrat ſich mit der durch die
Vevabſchie=
dung des Geſetzes zur Durchſührung der Artikel 177 und 178 des
Friedensvertrages geſchaffenem Sachlage befaßt, und daß der
Mi=
niſterrat ſich eimnnüttig dem Standpunkt des Miniſterpräſidenten
angeſchloſſen habe, daß die bayeriſchen
Selbſtſchutz=
organiſationen ihrem Weſen nach nicht unter das neue
Geſetz fallen umd deshalb aufrechtzuerhalten ſeien. Zu dieſer
Meldung wird amdlich erklärt, daß über die Stellungnahme der
baheriſchen Staatsregierung zu dem Geſetz über die
Durchfüh=
rung der Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages im
Miniſter=
rat keinerlei Beſchlüſſe gefaßt wurden.
Der kommuniſtiſche Texxor in der
mittel=
deutſchen Induſtrie.
F. Berlin, 22. März. Zu der Polizeiaktion im
mitteldeutſchen Induſtriegebiet erfahren wir von
zuſtändiger Stelle: Die Aktion iſt notwendig geworden, um der
zunehmenden Anarchie in den dortigen Induſtriebezirken
ent=
gegenzutreten. Von hen Werkskeitungen der großen Betriebe in
Merſeburg liegen ſchon ſeit lüngerer Zeit Beſchwerden darüber
vor, daß das Verbrecher= und Räuberunweſen in dieſen Bezirken
einen ſolchen Umfang angenommen hat, daß der dadurch
entſtan=
dene Schaden innerhalb eines Jahres ſich auf mehrere hundert
Millionen Mark beläuft. Die Wachpolizei konnte gegen den
Ter=
ror nichts ausrichten, und die Wachmannſchaften ſetzten ſich den
ſchwerſien Mißhandlüngen aus. Auch die ordentlichen Behörden
vermochten gegen den Terror von kommtniſtiſcher Seite nicht
aufzukommen, weshalb ſchon vor langer Zeit militäriſche Hilfe
beanſprucht wurde, die jedoch aus verſchiedenen Gründen nicht
gewährt werden konnte. Nachdem die damals beſtandenen
Schwierigkeiten beſeitigt ſind, konnte eine Aktion eingeleitet
wer=
ben, die die Wiederherſtellung geordneter Zuſtände zum Ziele
hat. Wie wenig man ſich in den dortigen Kreiſen der
Kommut=
niſten gewehrt hat, beweiſen am beſten die Verhältniſſe in den
Stadtgemeinden Löbefün und Sondershauſen. Löbefün hat
bekanntlich den Konkurs angeweldet. Aehnlich liegen die
Ver=
hältniſſe in Sondershauſen, weshalb die preußiſche
Staatsregie=
rung geſtern abend beſchloſſen hat, die
Stadtverordnetenverſamm=
lung von Sondershaufen aufzulöſen.
* Berlin, 23. März. Im ſächſiſchen
Probinzial=
landtag erklärte Oberpräſident Hörſing, den unhaltbaren
Zu=
ſtänden in der Provinz Sachſen müſſe ein Ende gemacht werben.
Das ſei der feſte Entſchluß der Regierung. Es ſolle dadurch keine
Partei getroffen werden, ſondern nur die Elemente, die ſich
außerhalb des Geſetzes geſtellt haben.
* Berlin, 23. März. Den Blättern zufolge hielten die
Berliner Kommuniſten geſtern vier Verſamlungen ab,
in denen die Lage in Mitteldeutſchland beſprochen wurde. Es
wurde erllärt, im Augenblick ſei eine Aktion noch verfrüht,
ge=
gebenenfalls aber müſſe man den mitteldeutſchen Arbeitern die
Solidarität beweiſen. Sowohl der Vorwärts wie die Freiheit
verurteilen aufs ſchärfſte die kommuniſtiſche Hetze.
Eisleben, 23. März, (Wolff.) Nachdem geſtern nachmittag
eine Maſſenkundgebung der ſtreikenden
Arbei=
ter im Volkshaus ſtattgefunden hatte, wurden im Laufe der
letzten Nacht die mneiſten Schächte völlig ſtillgelegt. Nur noch
zwei ſollen zum Teil arbeiten. Zwiſchen der Schutzpolizei und
der Arbeiterſchaft kam es zu einigen Zuſamnzenſtößen. Die
Schutzpolizei iſt weiter verſtärkt. Am Bahnhof wurden
Schützen=
gräben aufgeworfen, die ſtark mit Maſchinengewehren beſetzt
wurden.
Die Abrüſtungskomödie.
Londog, 23. März. (Wolff.) Im Unterhaufe ſtellte
ein Abgeordneter das Verbangen, die Nüſtungen ſollten
ein=
geſchränkt und ein Rüſtungswettbewerb mit den. Vereimigten
Süaaten vermieden werden. Chamberlain erwiderte, Churchr
ſei mach der Levante gegangen, um Mittel für eine
Einſchränkut=
der militäriſchen Ausgaben zu ſuchen. Man könne nicht daroo
denken, die Koſten für Oſtafrika herabzuſetzen, wvo die vormorz
deutſchen Kolonien ſich in einem Zuſtawo, der Desorganiſatirm
befändem. Man habe die militäriſchen annd maritimen Ausgab=n
des Budgets ſo ſehr wie möglich herabgeſetzt. Eine weitere
Va=
minderung ſei erſt nzöglich, wen die Lage in der ganzen Wro
weniger ungowiß ſein werde. Was einen
Rüſtungswettbewe=
mit dem Vereinigten Staaten anlange, ſo denle England gar nint
daran. Man dürfe micht ſagen, weil England die Völkerbum
pakte uenterzeichnet habe, müiſſe es unverzüglich ſeine
Rüſtung=
herabſetzen.
Das engliſch=ruſſiſche Handelsabkommen.
Paris, 23. März. (Wolff.) Den Blättern zufolge ſas
Lloyd George geſtern im Unterhaus in Erwiderung ar
mehrere Anfragen, das engliſch=ruſſiſche
Handels=
abkommen ſei ein reiner Handelsvertrag. Darin werde
O=
ruſſiſche Sowjetregierung als Defacto=Regierung anerkannt, wac
ſie auch unbeſtreitbar ſei. Die Sowjetregierung übe über
ausgedehnte Gebiete eine Herrſchaft aus, wie es irgendei=
Regierung unter gleichen Umſtänden tun könne. Der Vertrag ſ.
kein Friedensvertrag. Lloyd George ſprach ſein Bedauern au=
daß die Sowjetregierung ſeinerzeit die Eintbadung der britiſch.
Regierung, alle auf Polen, die Ukraine und die baltiſchen
Stau=
ten bezüglichen Fragen mit dem Weſtmächten zu beraten,
abg=
lehnt habe, indem er bemerkte, es ſei von großem Vorteil
w=
weſen, daß Frankreich damals dieſer Einladung zugeſtimmt hab=
Infolge dieſer Weigerung, ſagte er, haben wir ums auf e
reines Handelsabkommen beſchränken müſſen. Allt
gegen die ruſſiſche Regierung gerichteten Anſprüche, ſei es
w=
züglich Anleihen und vorgeſchoſſener Gelder oder erfolgter
W=
renlieferungen, ſei es bezüglich der Forderungen unſerer Staat.=r
angehörigen wegen ihnen zugefügter Schäden, bleiben
vorbeha=
ten. Dieſe Frage iſt ſehr wichtig für Frankreich, weil
fra=
zöſiſche Staatsangehörige Rußland beträchtlichere und weit gr.”
ßere Summen vorgeſtreckt haben als andere. Wir haben d.
franzöſiſchen Regierung die Verſicherung gegeben, daß, wem a
ſich um eine allgemeine Erörterung zwecks Abſchluſſes eingt ea 300
Friedens zwiſchen Rußland und Weſteuropa handle, ihre Fo=w Der
derungen von der britiſchen Regierung unterſtützt werden wü.t eunng erw.
den. Lloyd George ſagte weiter: Die Vorausſagungen, daß def eutreuuane
Ende des Bolſchewismus bevorſtände, hätten ſich als falſch er, ſed Mile
rraut,
wieſen. Indeſſen ſei im Augenblick in Rußland eine Aenderur) „gligleit zu
zu bemerken. Man beginne dort einzuſehen, daß das kommn jmme Zwecke,
niſtiſche Syſtem undurchführbar ſei. Gewiſſe, kürzlich gehalter
Reden Lenins hätten auch von Churchill gehalten werden können, Falles, was
(Heiterkeit.) An dem Tage, wo ſich die Sowjetregierung da— net hatte
über klar werde, daß ihr Land ſich nach den anderen Länder: Laus, ein
richten müſſe, um zu beſtehen, an dieſem Tage werde ſie ihn Neamaie
rmgarn
unvermünftigen Pläne nicht mehr fortſetzen. Lloyd Georg= =udem
ſchloß, indem er den Arbeitermitgliedern des Panlament; räge
empfahl, dem ruſſiſchen Beiſpiel zu folgen. (Heiterkeit.)
U. wäh
A8 nicht
Griechenland.
wiger Mor
Athen, 23. März. (Havas.) Die Nationalverſamml 30), 50
lungwird ſofort nach der Rüdkehr von Halegoropulos und Gr Wein
die nur
maris zuſamnentreten. Es wird erklärt, daß die Regierung tro / hlien i zwe
der Mobiliſierung daran denke, dem Belagerungszuſtand oder dEi nre überſt
Zenſur zu verhängen. Sowohl die Regierungspreſſe, wie dii gſoll in Na
venizeliſtiſchem Zeitungen erklären übereinſtimmend, daß in Ai piielt und
betracht der meuen und letzten Anſtrengungen alle Griechen eini mde auch
Summen gek
ſein müſſen.
mneklagte
Die Friedensbotſchaft Hardings.
AeFurecher
i4, aber a
T.u. Neu=York, 22. März. Ueber die Friedensbotſchaß Aos Gerich
des Präſidenten Harding, die zur Eröffnung der Sonder! ſer=eien ſei
ſeſſion des Kongreſſes veröffentlicht wird, erfährt der Philadell Rd. verpfä
phra Leader, daß der Präſident in der Rede bei der Uebernahm-” Mewort, ſo
ſeines Amtes abſichtlich das ganze politiſche Problem des Weltl ſg von je
friedens beiſeite ließ, weil er es in einer Sonderbotſchaf. ahrenu
aunt ſcht
behandeln wollte, die in der ganzen Welt berechtigtes Aufſehe— F0ſtraf
hervorrufen werde. Die Botſchaft zeige mit aller Deutlichkein hitzler
daß Harding an einen Frieden auf Grund der bisherigen Doht zuweis
de=
mente nicht glaube und neie Abmachungen zwiſchen Siegerm küngni
und Beſiegten verlange. Die Vereinigten Staaten werden ihrem hirde geſe
Vorſchlag einer neuen grundlegenden Friedens M.
Lwenl
konferenz damit begründen, daß ſie militäriſche und wirt g eine
ſchaftlich maßgebend für den jetzigen Ausgang des Krieges wa” hſcht ſ.
ren. Das aus dieſem Taibeſtande reſultierende Recht wird vorn ſd die 6
ihnen nicht aufgegeben. Wenn die amerikaniſchen Truppen an?4 —Staffel.
Rhein belaſſen würden, ſei dies ein Beweis, daß die Vereinigter) hmen.
Staaten ſich noch immer an die Bedingungen des Waffenſtill— Muffelten
ſtandes halten und ſie nun auf Grund der Waffenſtillſtands=, hmer nu
bedingüungen in den Frieden überführen wollen. Die Beſiegten; Amſtät
ſeien zu der Friedenskonferenz einzuladen und ihre Verhand=— in daru
lungen ſollten öffentlich ſein. Die Botſchaft wird auch die volls We Ver
ſtändige Neuregelung der Verteilung der Kolonials hon,
mandgte in Vorſchlag bringen.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Das däniſche Miniſteriun
des Aeußern teilt mit: Die Verhandlungen mit den Vertretern deßs
Herzogs Ernſt Günther von Schleswig=Holſtein über den Erwerb ders mn
herzogbichen Gigentümer in den ſüdlichen Landesteilen feitens des danle
ſchen Stgates ſind nunmehr mit dem Ergebnis beendigt, daß ein Kauſs Gſe
vertrag unterſchrieben wude, der in Uebereinſtimmung mit den frühenen !
Zur Geſchichte des realiſtiſchen
Unterrichts=
weſens in Darmſtadt.
Seit dem Jahre 1822, alſo vor bald 100 Jahren, exiſtiert
in Darmſtadt eine „Techniſche Schule‟ Aber erſt am 1.
No=
vember 1826 wird ſie zu einer ſtädtiſchen Anſtalt mit vier Klaſſen
unter dem Direktor Erdmann. Zehn Jahre ſpäter wurde
die Schule verſtaatlicht und mit einer „höheren Gewerbeſchule‟,
verbunden, aus weſcher ſpäter die Techniſche Hochſchule
hervor=
gegangen iſt. Deshaib feierte dieſe im Jahre 1886 ihr 50jähriges
Jubiläum. Als erſtes Schulhaus diente das Gebäude des
jetzi=
gen Zollamts,/Ecke Pädagog= und Kirchſtraße. Im Jahre 1845
wurde das jetzige Gebäude am Kapellplatz bezogen. 1849 wurde
die Zahl der Klaſſen auf ſechs erhöht. Die Anſtalt war
gleich=
zeitig eine Gewerbe= und eine techniſche Schule bis 1864, wo
ein mehr theoretiſcher Kurſus als „Realſchule” abgetrennt und
unter einen beſonderen Direktor (Schäffer) geſtellt wurde.
Doch blieben beide Schulen in ihrem gemeinſchaftlichen Haus,
ſie bekamen nur jede einen beſonderen Eingang. Im Jahre
1869 erhielt die Gewerbeſchule die Bezeichnung „Polytechniſche
Schule” oder Polytechnikum. Dieſe Anſtalt beſaß zwei ſogen.
„allgemeine Klaſſen” welche den beiden Primen des
Gymna=
ſiums entſprachen, wogegen die unter demſelben Dach befindliche
Realſchule ihre ſechs Klaſſen behielt. Als das Haus am
Kapell=
platz die Zahl der Unterrichts=, Uebungs= und Saurmlungsräume
nicht mehr faßte, wurden einige Klaſſen in das Eichamt und das
Kyritzſtift verlegt. 1872 mußten ſämtliche Realklaſſen ihr
Mutter=
haus verlaſſen und wanderten teils in das Pädagog, teils in
eine Baracke im Turnhof des Polytechnikums. Damals wurdeni
auch ſogenannte Parallelklaſſen errichtet, d. h. A=Klaſſen mit
Lateinuntericht und B=Klaſſen ohne Latein, ſpäter genannt:
Nealſchule 1. Ordnung und 2. Ordnung. Die beiden „
allgemei=
ſten Klaſſen” der Polytechniſchen Schule wurden mit der
Real=
ſchule 1. Ordnung vereinigt, und dieſe erhielt nun die
Berech=
nuſig zur Reifeprüfung gleich dem Gymnaſium. Da einige
Aaſſen bis zu 80 Schülern zählten, mußten ſie geteilt werden.
im Raum dafür zu gewinnen, wurde das Pſarrhaus neben dem
Khritzſtift angekauft und notdürftig für Schulzwecke eingerichtet.
1877 wurde der Grundſtein zu dem jetzigen Gebäude des
Realgymngſizms gelegt. Am 6. April 1873 wurde das Haus von
n beiden Realſchulen bezogen. In beide Anſtalten trat man,
ie in das Gymnaſium, erſt mit dem 10. Jahre ein. Es gab
nur eine Tertia. Die Klaſſen der Realſchule 2. Ordnung
wur=
den mit deutſchen Ziffern bezeichnet, 1. bis 6. Klaſſe. Erſt 1885
wurde eine neue unterſte Klaſſe zugefügt, ſo daß die eine Schule,
jetzt Realgymnaſium genannt, neun und die alke Realſchule
ſieben Klaſſen erhielt. Den Beginn der Fremdſprache mit dem
10. Jahre behielt man in der Realſchule leider bei im
Unter=
ſchied von anderen deutſchen Staaten und auch im Gegenſatz zum
Realgymnaſium und dem Gymnaſium, wo man ſchon in der
unter=
ſten Klaſſe mit Latein beginnt. Die Realſchule entbehrte nicht
bloß die Reifeprüfung, ſondern ihre Schüler erhielten auch die
Einjährigenberechtigung erſt mit der Abſolvierung der Schule,
alſo ein Jahr ſpäter als die Schüler der Schweſteranſtalt. 1889
wurden beide Schulen in der Verwaltung getrennt, blieben aber
noch unter einem Dache. 1895 erſtanden die neuen Gebäude der
Techniſchen Hochſchule auf dem Grundſtück der Hofmeierei,
wo=
durch das Gebäude am Kapellplatz für die Realſchule frei wurde.
1897 wurde dieſer die Unterprima aufgeſetzt, 1899 die erſte
Reife=
prüfung an ihr abgehalten.
Damit war die erſte heſſiſche „Oberrealſchule” vollendet.
Mit ihren Berechtigungen erzielte ſie bald eine große Frequenz,
ebenſo wie auch das Realgymnaſium. Der Feſtſaal, die Baracke
im Vorderhof mußten zu Klaſſenzimmern eingerichtet werden.
1911 zählte die Oberrealſchule 27 Klaſſen. Sie wurde deshalb
in zwei Anſtalten geteilt. Die abgezweigte Anſtalt erhielt das
neue Gebäude im Blumenthalviertel und ihren Namen nach
einem der größten Söhne unſerer Stadt: „Liebig=Oberrealſchule‟
Die Stammanſtalt blieb, im alten Gebäude und nannte ſich zu
Ehren des Landesfürſten, ihres Gründers, Ludwigs II., „
Lud=
wigs=Oberrealſchuſe‟.
W.
— Der Lampf gegen den hohen Kragen. Der Verſuch der
neueſten Mode, den hohen Kragen wieder in die
Da=
menkleidung einzuführen, hat bisher keine großen Erfolge
gezeitigt. Viele der neuen Frühlingsmodelle wiefen zwar hohe
men zum größten Teil abgelehnt und ſind bei den Toiletten
ge=
blieben, die weiter einen freien Hals und einen Ausſchnitt
zeig=
ten. Es müſſen ſchon ganz beſondere perſönliche Gründe ſein,
die eine Dame veranlaſſen, das Kleid bis über das Kinn hinauf
zu ſchließen. Die meiſten Frauen haben ſich an die „
Halsfrei=
heit” ſo gewöhnt, daß ſie ſelbſt dem ſtrengen Gebot der Frau
Mode zu trotzen wagen. Der Kampf gegen den hohen Kragel
iſt auf der ganzen Linie aufgenommen worden, und Gründe der
Eitelkeit gehen hier mit ſehr berechtigten Geſundheitsforderungen
Hand in Hand. Die Schädlichkeit eines enganſchließenden hohen
Halskragens iſt von den Aerzten immer wieder betont worden.
Dieſe Kragen drücken auf die Drüſen und die Muskeln des
Halſes und wirken auch auf den Kopf ſchädlich. Die verſchie
denſten Beſchwerden der Augen, der Ohren und der Naſe, Kop
ſchmerzen ſchwererer oder leichterer Art werden durch dieſe
un=
hygieniſche Halstracht hervorgerufen. Der Druck auf den Hals
kann zu eine Vergrößerung der Schilddrüfe, zu
Ohrenentzun=
dungen, zu vorübergehender Taubheit, zu Augenſchädigungen
und beſtändigem Kopfſchmerz führen. Die Dame tut daher ſehl
richtig daran, ſich gegen den hohen Kragen zu wehren. Aber de=
Mann? Er bleibt dem Modegebot unterworfen, das ihm den
Kra=
gen als Zeichen anſtändiger Kleidung vorſchreibt. Zwar ſind auch
hier Beſtrebungen im Gange, um dem Halſe Freiheit zu
bei=
ſchaffen, doch der Schillerkragen hat ſich nur bei Wanderbögeln
und anderen jungen Leuten durchzuſetzen vermocht, der elegcie
Herr weiſt ihn entrüſtet von ſich. Dabei iſt der freie Hals nicht
nur geſund, ſondern der freie Zutritt von Luft und Licht verſchon.
auch den Hals, und die Damen wiſſen, daß ihre Nackenlinie ei!
harmoniſchere Rundung, ihr Teint einen feineren Ton erhälle”
hat, ſeit ſie den hohen Kragen abgelegt haben.
mehr und mehr zuninit, und ivenn die Männer auch freilich."
dieſer Hinſicht noch ein Uebergewicht haben, ſo ſtreben ihnen. ."
Frauen doch auch auf dieſem ſchändlichen Gebiete nach. Gechen
Formen des Verbrechens ſind die eigentliche Spezialital
Frauen. Das Giftmiſchen z. B. iſt die feige und ſchleiche!
Mordart, die ſie bevorzugen, und in den meiſten europaiſeh.
Ländern kommen wenigſtens fechs Giftmorde von Frauen.""
drei von Männern. Bei Gewalttätigkeiten zeigen die Fkn..
mehr Grauſamkeit und Wildheit als die Männer, und beſoſoe.”
was die Mißhandlung von Kindern anbetrifft, ſo leiſtet nach "
Angabe des Gerichtsarztes Dr. Furneaux Jordan, der ſich."
dieſen Dingen eingehend beſchäftigt hat, kein Mann ſo Güt”e
liches wie die Frau, ſo daß man faſt an der berühmten nNe..
liebe” verzweifeln könnte. Dieſer erfahrene Fachmann iſt dirs
der Anſicht, daß die Frauen bei Verbrechen zyniſcher und it
Miummer 82.
Durmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. März 1921.
Seite 3.
ber die Einführung ſozialer Verſicherungen
zuge=
megen. Es handelt ſich umr Verſichevung gegem Krankheit, Invalidität,
ſtoex, Errichtung einer Sterbekaſſe und Verſicherung von Wöchnerinnen.
ſizerdem ſoll den Bedürfniſſen der kinderreichen Famlien durch
Zuwen=
miegem von Prämien für Wöchnerinnen bei Geburven Rechnng getragen
mSen. Die Verſicherungsprämien werden zu gleichem Teilen von den
ſcheitgebern und Arbeitnehmern getragen. Außerdem leiſtet der Soaat
nichüiſſe. — Der Berl. Lobalanz. meldet über den Tod des Könügs
ſa ol vonRumänien, daß der Rektor der Univerſität Bukareſt,
ſaFeſſov Bogdan Luize, einem Artikel veröffentlichte, tvonach König
mol am 11. Oktober 1914 ermordeb worden ſei und zuuar ſoll ihm Güft
Kaffee gereicht worden ſein. Als Urheber der Tat werden Take
meseu und Continescu bezeichnet. — Präſident Hardäng hat
m Kongreß zu einer Sondertagung auf den 11. April einberufen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. März.
* Ernannt ſpurden der Finanzpraktikant Reinhold Bräuning zu
Cummſtadt zum Mimiſterialſekretär bei der gemeinſamen Buchhaltung des
mdesernährungsamts uund des Landesarbeits= und Wirtſchaftsamts; der
hor Valentin Schorn zu Bensheii zum Studienrat an dem
Ernſt=
drwigs=Seminar zu Bensheim; der Oberlehrer an der Ludwigs=
Ober=
zlſchule zut Darmſtadt Dr. Karl Grünewald zum Oberlehrer an
en Abealgymnaſimm zu Darmſtadt.
* 1kebertragen wurde dem Schulomtsaupärter Karl Lehr aus
Mün=
berg eine Lehrerſteilc an der Volksſchule zu Rüddingshauſen, Kreis
ſeßen.
* In den Ruheſtand verſetzt wurden die Lehrerin an der Volksſchule
Heuſenſtamm im Kreiſe Offenbach Anna Marie Henkes wegen
ge=
ſwäöchter Geſundheit und der Lehrer an der Volksſchule zuu Daumſtadt
torg Eſcher auf ſein Nachſuchen, beide unter Anerkennung ihrer dem
eaate geleiſteten Dienſte.
n. Strafkammer. Leichtſinn, Genußſucht und Verſchwendung
kenn=
rhnen den Fall zweier Angeklagten in jugendlichem Alter.
Haupt=
ſttldiger iſt der jetzt 19jährige Verſicherungsangeſtellte. Willy
hinacker von hier, und er hat inzwiſchen zwei ſchöffengerichtliche
Frurteilungen wegen andererer Schwindeleien zu Gefängnisſtrafen
er=
ken. Als von ihm verleitet und nach kleinen Unredlichkeitsanfängen
ier weiter getrieben, ſowie durch ſchlaue Vorſpiegelungen getäuſcht
heint der unbeſtrafte 17jährige Finanzanwärter E. U. von hier, der
Im Sommer bis Herbſt v. X. hieſiger ſtellvertretender Pfandmeiſter
ar. In dieſer Eigenſchaft unterſchlug er amtliche Gelder von
insge=
ſit 13 000 Mark, hatte dieſe Summe aber bereits wieder erſetzt, als
* Verfahren wegen einer zweiten, nicht als Beamter verübten
Unter=
ſeagung erwuchs und U. ein umfaſſendes Geſtändnis ablegte. Letztere
kruntreuung betrifft 28 900 Mark. II. erhielt einen darauf lautenden
Seck durch einen dienſtlich mit ihm in Beührung gekommenen Herrn
wertraut, um damit die Begleichung zweier Einkommenſteuerziele aus
efälligkeit zu beſorgen. Statt deſſen verwendete er das Geld für
nene Zwecke, und es iſt noch nicht zurückerſtattet. I.s böſer Geiſt war
+ abgefeimte Angeklagte A., und in ſeine Hände floß nach und nach
F alles, was ſich U., wie erwähnt, durch beide Unterſchlagungen
ange=
enet hatte. Der ſtellenloſe A. lebte auf Koſten anderer in Saus und
kaus, erneuerte in einem Frankfurter Vergnügungslokal die frühere
Bkanntſchaft mit dem ebenfalls flott auftretenden U. und wußte ihn völlig
zumgarnen. Mittels mannigfacher Lügen und durch die Ausſicht, wie=
+ zu dem vorher Geliehenen zu kommen, entlockte er dem U. fortgeſetzt
Kräge, und letzterer gibt ihre Geſamthöhe mit mehr als 40 000 Mark
a während A. nur 29 000 Mark empfangen haben will. U. iſt
übri=
ges nicht das einzige Opfer A.s, ſondern dieſer beſchwindelte binnen
waiger Monate noch eine ganze Anzahl von Perſonen um Beträge von
100, 5000, 2000 und 900 Mark, ſowie um einen Teil des Erlöſes aus
* Silbermünzen. Er erlangte die Gelder darlehensweiſe und
entrich=
nur einige Abſchlagszahlungen darauf. Begleitet waren die
Schwin=
geeien in zwei Fällen durch Urkundenfälſchung, und das von A.
Ergau=
ute überſteigt wohl 60 000 Mark, wovon er nichts mehr beſitzen will.
Eſoll in Nachtcafés, Varietés und dergleichen Lokalen eine große Rolle
gevielt und das Geld mit vollen Händen hinausgeworfen haben; doch
urde auch erwähnt, daß er Mitgefangenen gegenüber mit verſteckten
Snmen geprahlt habe; auch er iſt voll geſtändig. Seine der Beihilfe
meklagte Mutter, eine 62jährige Witwe hier, hatte ihn allerdings bei
Frſrechen und Vorſpiegelungen gegenüber den Betrogenen unter=
Uzt, aber anſcheinend aus Schwäche ohne eigenen Vorteil gehandelt.
3s Gericht nahm an, daß ſie ſich nicht der ganzen Tragweite bewußt
ſeſen fei, und ſprach ſie frei. A. hatte u. a. ſeine Möbel etwa
ſieben=
nl verpfändet bzw. abgetreten und dieſe Urkunden mitunter durch
Fenwort, ſogar Verſicherung an Eidesſtatt, gewürzt. Unter
Anrech=
ung von je 4 Monaten Unterſuchungshaft wurden U. zu insgeſamt
Fahren und A. zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. — Von
n ſchöffengerichtlich wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 500 Mark
höſtrafe eventl. 50 Tagen Gefängnis verurteilten „Heilkundigen”
Vtzler hier war Berufung verfolgt, doch zog der Angeklagte auf
cweis des Vorſitzenden, daß durch ſtaatsanwaltliche Berufung auch
hängnis drohe, ſein Rechtsmittel zurück, was auch von der
Anklage=
nörde geſchah. Die nun rechtskräftige Verurteilung bezieht ſich darauf,
w M. (wie früher berichtet) bei erſtmaliger Konſultation einer ſchwer
hevenleidenden, aber durch andere Behandlung ſchon ſehr
Gebeſſer=
g eine falſche Diagnoſe verſchiedener ſchlimmer Krankheiten ſchroff ins
Zicht ſchleuderte, dadurch einen gefährlichen Nervenſchock verurſachte
w die Geſundheit der Frau empfindlich ſchädigte.
— Staffelung des Schulgeldes der höheren Schulen nach dem
Ein=
immen. Man ſchreibt uns: Der Gedanke eines nach dem Einkommen
Faffelten Schulgeldes iſt auch in Heſſen ſchon erörtert worden, wir
mnern nur an die Ausführungen eines Bingener Schulmannes in der
Drmſtädter Zeitung. Die Mitteilungen des Deutſchen Städtetages
ent=
men darüber Material. Eine Anzahl Städte hat die Löſung der
nge verſucht und vielfach unter Berückſichtigung der Kinderzahl durch=
Fihrt. Es ſind dies die preußiſchen Städte Krefeld, Gelſenkirchen,
igen, M.=Gladbach, Ohligs und Wald, außerhalb Preußens Hamburg
w Oldenburg. Beſchloſſen haben die Einführung des geſtaffelten
Zulgeldes die Städte Gera, Lüdenſcheid, Naumburg und Remſcheid,
ir die Genehmigung der Schulaufſichtsbehörden ſteht hier noch aus.
1 Ausſicht genommen iſt die Maßnahme in Kaſſel, Elberfeld,
Flens=
ug, Hannover, Kiel und Saarbrücken. Auch die heſſiſchen Städte
wer=
man die Löſung der Frage herantreten müſſen.
— Freie Arztwahl in der Armenpflege. Im Laufe des Jahres 1920
ſolche zur Einführung gelangt in Düſſeldorf, Frankfurt (Oder),
zigsberg, Liegnitz, Nordhauſen und Remſcheid.
Etiger zuwege gehen als Männer. Einbruchsdiebſtähle und
hubanfälle werden von Frauen verhältnismäßig ſelten
ausge=
fürt; dafür ſind Taſchendiebſtahl und Ladendiebſtahl ihr
eigent=
ſtes Gebiet, und beſonders in jenen Grenzfällen des
Ver=
achens, die man mit Kleptomanie bezeichnet, iſt das weibliche
Ament ſehr viel häufiger als das männliche. Sehr ſtark zu=
Rommen hat in letzter Zeit die Zahl der weiblichen Hochſtaples
w Schwindler. Sie offenbaren bei dieſer Beſchäftigung eine
ußerordentliche Geſchicklichkeit, ſehr viel Phantaſie und Klugheit,
u es iſt erſtaunlich, wie ganz ungebildete Mädchen lange Zeit
ſiwd die Frauen widerſpenſtiger und halsſtarriger als die
männ=
ſten Inſaſſen. Es iſt eine alte Erfahrung, daß es ſchwerer
in Frauengefängniſſen Ordnung und Zucht zu halten, als in
Minnergefängniſſen. Auch in Fällen der Verleumdung, im
Freiben von anonymen Briefen und in der Verbreitung von
ſſutſch iſt die Frau dem Manne überlegen. Nach den
Erfah=
rngen des engliſchen Kriminaliſten Dr. Forbes Winslow ſind
ſſauen moraliſchen Einflüſſen weniger zugänglich als Männer,
liſen ſich ſchwerer vom Wege des Böfen abbringen und wollen
ſitzt bereuen.
* Eine „ſchlag”ſertige Antwort. In einer thütingiſchen
Alinſtadt, war ein Hauswirt mit ſeinem Zwangsmieter in
iiſtigkeiten geraten und hatte ihn ſchließlich wegen Bedrohung
* Amtsanwaliſchaft angezeigt. Die Behörde ſchrieb darauf
di Hauswirt zurück: „Die dem Beſchuldigten in Ihrer Straf=
aſie nicht die Begehung eines Verbrechens androht. Ich habe
der das Unterſuchungsverfahren gegen den Beſchuldigten
ein=
geellt.” Am nächſten Tage fand der Amtsanwalt auf ſeinem
Freibtiſch folgende Antwort des witzigen Hausbeſitzers:
„Von der Ablehnung des beantragten Strafderfahrens habe ich
Aintnis genomien. Wenn ich Sie erwiſche, ſchlage ich Ihnen
d Knochen im Leibe kaput!
Vches Geſicht gemacht haben.
Der Amtsanwalt ſoll kein geiſt=
— Vollſtreckung von Räumungsurteilen. Mit Zuſtimmung des
Reichsarbeitsminiſters und mit Ermächtigung des Heſſiſchen Landes=
Arbeits= und Wirtſchaftsamts iſt die Anordnung des Oberbürgermeiſters
vom 30. Juni 1920, wonach die zwangsweiſe Räumung einer Wohnung
nicht erfolgen darf, wenn die Gemeindebehörde (Wohnungsamt)
beſchei=
nigt, daß der Inhaber einer Wohnung bei Durchführung der Räumung
wohnungslos werden würde, bis zum 31. Dezember 1921
ver=
längert worden.
— Prämien für das Freimachen von Wohnungen. Das
Wohnungs=
amt ſchreibt uns: Eine Notiz in der Nr. 80 Ihres Blattes verweiſt auf
die Ueburng der Stadt Liegnitz, Perſonen, die ſelbſtändige Wohnungen
mit Küche durch Weg=, Zuzug oder duch Zuſammenlegen von
Haushal=
den freimachen, eine Prämie für den Umzug zu gewvähren
und es wird im Anſchluß daran gefragt, ob die hieſige Stadyverwaltung
nicht den gleichen Weg beſchreiten wolle. Demgegenüber ſei feſtgeſteilt,
daß das Veufahren ſchon ſeitlangem hier üblich iſt. Es
ſind bereits in einer ganzen Anzahl von Fällen Beiträge zu
Umzugs=
koſten geleiſtet worden, teilweiſe wurdem auch die Umzugskoſten ganz
übernommen, wem durch Wegzug von Darmſtadt oder durch das
Zu=
ſammenlegen zweier oder mehrerer Haushaltungen für den
Wohnungs=
markt err Gowinn ſich ergibt. Die Möglichkeit, in diefer Weiſe zu helfen,
iſt auch durch die Preſſe wießerholt bekannt gegeben worden. Amträge
auf Umzugsbeihilfen ſind zu ſtellem im Wohnungsamt, Zimmer Nr. 26.
* Darmſtädter Künſtler auswärts. Der bekannte „Sänger vom
Rhein”. Herr Franz von Fleig, iſt in letzter Zeit in dem erſten
Varieté Frankfurts „Groß=Frankfurt” mit ſo großem Erfolge
aufge=
treten, daß er für das Künſtler=Brettl feſt engagiert wurde.
* Geh. Regierungsrat Joſef Lößer iſt am Freitag nach längerer
Krankheit im Alter von 75 Jahren geſtorben. Er war geborener
Darmſtädter, ſtudierte in Gießen Finanzweſen und Jurisprudenz,
ver=
ließ 1871 den heſſiſchen Staatsdienſt und trat in die Zollverwaltung von
Elſaß=Lothringen über, in der er in verſchiedenen höheren Stellungen
wirkte, war 13 Jahre Dirigent des Hauptzollamtes Metz, von wo er im
Jahre 1905 als Oberzollinſpekteur und Vorſteher des Hauptzollamtes
nach Hagenau verſetzt wurde. 1909 trat er in den Ruheſtand und
er=
hielt den Charakter als Geh. Regierungsrat. Seit dieſer Zeit lebte er
in Darmſtadt. Herr Geh. Regierungsrat Lößer war ein Mann von
um=
fangreichem Wiſſen und vielſeitigen Intereſſen, der ſich den Sinn für
alles Schöne und Edle beivahrt hatte. Wir verlieren in ihm einen ſehr
geſchätzten Mitarbeiter, der ſich auf den Gebieten der Naturkunde,
Aſtro=
nomie und Kunſt ſchriftſtelleriſch betätigte. Er war auch ein großer
Freund unſerer Wälder, deren Schönheiten er mit warmem Herzen,
reinem Naturempfinden und in poetiſchen Worten zu ſchildern
wußte. R. i. p.!
C. Kirchliches. Am 18. d. M. ſurde Herr Ernſt Griesheimer
von Darmſtadt von Weihbiſchof Waitz von Brixen in Innsbruck zum
Prieſter geweiht. Am nächſten Sonntag wird der Neuprieſter in der
hieſigen St. Ludwigskirche ſeine Primiz feiern.
— Muſik vom Stadtkirchturm. Am Oſtevmorgen. früh 8 Uhr,
gedenkt der Darmſtädter Poſaunenchor wieder, vielfachen Wünſchen
ent=
ſprechend, vom Stadtkirchturm mehrere, dem Feſte angepaßte Stücke zu
ſpielen. Zum Vortrag gelangen hauptſächlich Chöre aus dem 16. und
17. Jahrhundert, die in ihrem Tonſatz ſo recht erkennen laſſen, welche
Glaubenszuverſicht die alten Meiſter beſeelt hat. Möchtew dieſe hehren
Klänge eine würdige Einleitung des Oſterfeſtes bilden. Auch bei dem
vormittags 10 Uhr in der Stadtkirche ſtattfindenden Hauptgottesdienſt
hat der Chor in dankensverter Weiſe ſeine Mitwirkung zugeſagt.
* „Auslandsnachrichtendienſt” nebſt Beilage „Deutſche
Wirtſchafts=
nachrichten‟. Dieſe ſchon im dritten Jahrgang erſcheinende, von der
Bank für Handel und Induſtrie herausgegebene Zeitſchrift,
und zwar nicht nur von Deutſchland, ſondern auch von den wichtigſten
Ein= und Ausfuhrländern. Wie bekannt, ſtellt die Darmſtädter Bank die
Zeitſchrift Intereſſenten gerne zuc Verfügung; auch liegt ſie in der
Bibliothek der Zentralſtelle für die Gewerbe, ſowie
in der Landesbübliothek auf.
nn. Verband Darmſtädter Frauenvereine. In einer öffentlichen
Ver=
ſammlung des Verbandes Darmſtädter Frauenvereine im Gartenſaal des
Städtiſchen Saalbaues ſprach am Dienstag abend vor einer zahlreichen
Zuhörerſchaft Herr Dr. Gürten=Stettin über „Die
wirtſchaft=
liche Lage Deutſchlands und die Pariſer Beſchlüſſe‟
Die Vorſitzende, Fräulein Walz, begrüßte die Verſammlung und gab
dem Wunſche Ausdruck, daß die Reichsregierung bei neuen
Verhand=
lungen mit unſeren Feinden bei ihrem unbedingten „Nein” beharren
möge und nichts verſpreche, was ſie nicht halten kann. Dem deutſchen
Volke ſei es immer noch nicht klar, daß es ſich um Sein und Nichtfein
unſeres Vaterlandes handelt und daß wir durch die Londoner
Be=
ſchlüſſe zum Lumpenproletariat der Welt verdammt worden ſind. Es
iſt hohe Zeik, daß das deutſche Volk die Kraft findet, dieſem
Völker=
verbrechen ein unbedingtes „Niemals” entgegenzuſetzen. Der Redner
des Abends, Herr Dr. Gürten=Stettin, betonte, Deutſchland lebt in
einer furchtbar ernſten Zeit, der ſchwerſten ſeit ſeiner 2000jährigen
Ge=
ſchichte. Wir kämpfen jetzt einen Kampf auf Leben und Tod, und
trotz=
dem hat unſer Volk die Gefahr noch nicht erkannt, um die es ſich
han=
delt. Die Pariſer und Londoner Beſchlüſſe und der Verſailler Vertrag
bedeuten eine völlige Vernichtung unſeres Volkes. Dieſe Tatſachen
ſoll=
ten unſer Volk doch endlich aus ſeiner Teilnahmsloſigkeit aufrütteln.
Während die Schuldenlaſt ins Ungemeſſene ſteigt und unſer Geldkurs
immer tiefer ſinkt, ſteht das deutſche Volk ohne Intereſſe und willenlos
dieſem Volksverbrechen gegenüber. Eingehend behandelte der Redner
den wirtſchaftlichen und kulturellen Aufſtieg Deutſchlands in den letzten
300 Jahren. Den Höhepunkt ſeiner volkswirtſchaftlichen Entwickelung
erreichte es im Jahre 1914. England ſtand dem Emporblühen
Deutſch=
lands ſtets hindernd im Wege und hatte uns den Kampf bis aufs Meſſer
angeſagt. Deutſcher Fleiß und Gründlichkeit hatten uns auf dem
Welt=
markt überlegen über England gemacht. 1912 hatten wir es in der
Kohlenerzeugung faſt erreicht und in der Roheiſenerzeugung
über=
flügelt. In ähnlicher Weiſe lag es auf dem induſtriellen Gebiete,
ins=
beſondere in der Herſtellung von Maſchinen uſw. Der Wert des
geſam=
ten engliſchen Handels betrug 1913 — 23 Milliarden, Deutſchlands 20
Milliarden. 1915 hatten wir England überholt und das ſrolze Albion
in ſeinen Handelsbeziehungen verdrängt. Dieſer gewaltige deutſche
Wett=
kampf erſchien England unerträglich. Mit reichem ſtatiſtiſchem Material
und durch zahlreiche Lichtbildervorführungen zeigte der Redner den
wirt=
ſchaftlichen Kampf Deutſchlands mit England und hob beſonders die
Wichtigkeit unſeres früheren Kohlenreichtums gegenüber England
her=
vor. Auch unſere Kriegs= und Handelsflotte mit ihrem ungeahnten
Auf=
ſtieg waren für England ein Stein des Anſtoßes. Der Frieden von
Verſailles bot England Gelegenheit, ſeine Vernichtungspläne gegen uns
auszuführen. Der Friedensvertrag hat unſere induſtrielle und
kommer=
zielle Konſtellation völlig zerſtört. Eingehend beſprach Redner noch
die uns aufgebürdete Kriegsſchuldenlaſt, die wir niemals auch nur
an=
nähernd leiſten können. Trotzdem ſollen wir nicht hoffnungslos in die
Zukunft ſchauen. Deutſchland wird und muß wieder ein wirtſchaftlicher
Machtfaktor werden. Erſt dann aber können wir den politiſchen
Auf=
ſtieg wieder beginnen. (Lebhafter Beifall.) Fräulein Walz dankte dem
Vortragenden und ſprach ſich in ſcharfen Worten gegen die alleinige
Auf=
bürdung der Kriegsſchuld an Deutſchland aus. Schluß 10 Uhr.
nn. Außerordentliche Hanptverſavmlung des Vereins
Walderbolungs=
ſtätten Darmſtadt. Geſtern vormittag hielt der Verein für Wald
euholungsſtätten im Saale des Stadthauſes unter dem Vorſitz
des Herrn Geh. Sanitätsrats Dr. Kolb ſeine letzte Tagung während
ſeines langjährigen ſegensreichen Beſtehens ab. Auf der Tagesordnung
ſtand die Auflöfung des Vereins und Beſchlußfaſſung über die
Verwen=
dung des vorhandenen Vereinsbermögens. Nachdem bereits i einer
frü=
heren Tagung des Vereins Beſchluß gefaßt wurde, die geſamte
Vereins=
anlage am Beſſunger Forſthaus nebſt Zubehör und Juventar der Stadt
Darmſtadt als Eigentum unentgeltlich für die ſtädtiſche Kindernothilfe
zu überlaſſen, haben hierzu der Deutſchn Zentralvorſtand in Berlin ſowie
die Vorſtände der hieſigen Ortskrankenkafſe und der Kaſſen der Firmen
Merck und Schenck ihre Zuſtimmung hierzu erteilt. Das noch vorhandene
Barvermögen beträgt 8000 Mart Kriegsanleihe und 6000 Mark Spar=
und Bankguthaben, zuſammen 14 000 Mark. Nach eingehender Beratung
wurde von der Verſamlung folgender einſtimmige Beſchluß gefaßt: Die
Mitgliederverſammlung beſchließt, die vorhandenen Vereinsanlagen nebſt
Inventar, ſowie das vorhandene Vereinsvermögen ſamt und ſonders der
Stadt Darmſtadt für Zvecke der ſtädtiſchen Kindernothilfe unentgeltlich
zu übergeben mit der Auflage, das verfügbare Vermögen lediglich zur
Errichtung und Ergänzung eines Betriebsſtocks für Unterhaltung der
Anlagen am Beſſunger Forſthaus zu verwenden. Ehwaige nach
vollzoge=
ner Schlußrechnung und Uebereignung an die Stadt Darmſtadt noch
geltend gemacht werdende Verbindlichkeiten des Vereins müſſen bis zur
Höhe des Gegenwertes des über vieſenen Vereinsvermögens beglichen
werden. Damit war die Tagesordnung erledigt und wurde von dem
Vorſitzenden die Auflöfung des Vereins verkündigt. Mit ehrenden
Wor=
ten gedachte er der Verdienſte des langjährigen Vorſitzenden, des verſtor
beneir Kommerizenrats H. Langenbacl. Er dankte ferner Allen für die
treute Mitarbeit an dem edlen Menſcheitwerk, insbeſondere den Damen
Frau Lilli Wolfskehl, der Fürſtin Erbach=Schönbeug und Ihrer Kgl
Hoheit der Großherzogin für ihre reichliche Unterſtüitzung, und Herrn
Geh. Nat Dietz. Ferner dankte er der Stadtverwaltung, dem Rechner
und Geſckhäftsführer und der Preſſe für ihre reichliche Unterſtützung der
durch die Ungunſt der Verhältmiſſe zum Abſchluß gebrachten ſegensreichen
Tätigteit des Vereins Walderholungsſtätten Darmſtadt.
* Konzert im Verforgungslazarett. Man ſihreißt uns: Ein beſon.
derer Kunſtgenuß wurde am Montag den Inſaſſen des
Verſorgungs=
lazaretts geboten. In dankenswerter Weiſe hatte der Gitarre=Virtuoſe
Richard Hinz zuſammen mit dem Zitherſoliſten Richard Münch ein
künſtleriſches Programm zuſammengeſtellt, welchem die Zuhörer mit
großem Intereſſe folgten. Man konnte es den Zuhörern am Geſicht
ab=
leſen, wie wohltuend die ſüßen Klänge einer von Künſtlerhand gefpielten
Sologitarre auf das Gemüt einwirkten. Allerdings iſt auch die Technik
ſowohl als auch der ſeelenvolle Vortrag des Künſtleus über jedes Lob
erhaben. Das gleiche gilt auch von ſeinen Liedern zur Laute. Ernſtes
und Heiteres, alles liegt ihm. Herr Münch krönte ſeinen Vortrag auf
der Konzertzither mit der Fantaſie „Tonmärchen” von Hauſtein. Auch
er hat es verſtanden, durch ſein edles Spiel den Zuhörern den Stiel der
reinen Freude auf das Geſicht zu zaubern. Mit dem ſchönen Choral”
Hört ihr Herren”, von Richard Hinz zur Laute geſungen, ſchloß die
Voxragsfolge leider zu früh. Mit den Worten des Dankes von ſeiten
der Verwundeten und Kranken nahm man den beiden Künſtlern das
Verſprechen ab, recht bald wieder zu kommen.
* Martinskirche. Am Karfreitag, abends ½6 Uhr, ve anſtaltet der
Kirchengeſangverein unter gütiger Mitwirtung der Frau Steinbach=Buß
ſeine diesjährige Paſſionsfeier. Die Vortragsfolge enthält Chöre
von M. Vulpius, F. Wüllner, A. Lotti, J. Gallus und M. Frank und
Einzelgeſang für Altſtimme von Joh. Chr. Bach: „Ach, daß ich Waſſers
genug hätte‟. Der Eintritt iſt frei. Die Emporen ſind den inaktiven
Mitgliedern des Kirchengeſangvereins vorbehalten. Beſucher der Feier
werden gebeten, die Geſangbüicher mitzubringen.
* Im Silberkranz. Ihre Silberne Hochzeit begehen am 1. Oſtertag
Herr Kanzleiinſpektor Carl Ruppel und Frau Lina geb. Meß, hier,
Orangerieſtraße. — Der Werkmeiſter am hieſigen Landesmuſeum,
Lud=
wig Schneider nebſt Gemahlin, Joſefine Scheider, geb. Braun,
Millerſtraße 36, begehen am 2. Oſterfeiertage, in vollev Rüſtigkeit das
Feſt ihrer Sülbernen Hochzeit.
* Orpheum. Heute Donnerstag, 24. März, zum erſten Male
wieder=
holt: „Die letzte Fahrt‟ Am Karfreitag geſchloſſen. Am Oſterſonntag
und Oſtermontag finden je zwei Vorſtellungen ſtatt. (S. Anz.)
Neubildung der heſſiſchen Regierung.
m. Die in der Regierungsantwort auf die Anfrage des Abg.
Dingeldey bald in Ausſicht geſtellte Vorlage über die
Ver=
einfachung der Staatsverwaltung, insbeſondere
Verminderung der Zahl der Miniſter, ſoll, wie wir
erfahren, demnächſt bekannt gegeben werden. Ein dringlicher
Antrag der demokratiſchen Abgeordneten Urſtadt und Gen.
kündete bereits an, daß eine Verſtändigung innerhalb der
Koa=
litionsparteien zuſtande gekommen iſt. Dieſer Antrag lautet:
Wir beantragen, die Regierung zu erſuchen, alsbald und
jeden=
falls ſpäteſtens mit der Beratung und Beſchlußfaſſung über den
Staatsvoranſchlag für 1921 eine Vereinfachung der
Staatsder=
waltung in dem Sinne durchzuführen, daß die Zahl der
Mini=
ſterien und Landesämter und damit die Zahl der
verantwort=
lichen Mitglieder der Regierung — einſchließlich des
Staats=
präſidenten — auf höchſtens vier herabgeſetzt wird. — Für die
Neubildung der Regierung iſt eine Dreigliederung
vor=
geſehen. Nach dem Tägl. Anz. ſollen die Miniſterien wie folgt
beſetzt werden:
1. Staatsminiſterium und Inneres (Herr
Prä=
ſident Ulrich);
2. Juſtiz und Finanz (ein Vertreter des Zentrums,
jedenfalls Herr v. Brentano);
3. Wirtſchaftsminiſterium (Arbeits= und
Wirt=
ſchaftsamt, Ernährung, Bauweſen, Forſten uſw.; Herr
Raab).
Demnach ſollen ausſcheiden: Herr Fulda, Herr
Neu=
mann und Herr Henrich.
Wie wir erfahren, entſpricht dieſe Kombination ungefähr
den Tatſachen.
Kunſtnotizen.
lieber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erſvähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Union=Theater: „Der Mann ohne Namen”.
Wäh=
rend der erſte Teil dieſes Aufſehen erregenden Filmwerkes Urſache und
Wirkung der abenteuerlichen Handlung aufrollte, nimmt im zweiten
Ab=
ſchitr eine ſenſationelle Reiſe um die Welt, reich an Zwiſchenfällen, ihren
Anfang. Außer ſich, daß der veuflixte Millionendieb dem Arm der
rächen=
den Hermandad entkommen, ſitzt der alte Niſſen im ſchönſten Hotel
Ita=
liens. Seine Tochter Gert teilt ſeine fchlechte Laune, aber die
Beiveg=
gründe find anderer Natun: Sie trauers dem entſchwundenen Geliebten
nach. Doch der Findigkeit Bobby Dodds war es ſehr ſchnell gelungen,
den Vermißten unter einer Schmigglerbande aufzuſpüiren. Sein Trimph
iſt allerdings ſehr zweifelhafter Natur. Er wird von den Briganten
ge=
fangen und mitſamt ſeinem Gegner Peter Voß, dem „Millionendieb”, auf
einſamer Inſel im Meere abgeladen. Hfer rrifft die beiden Einſiedler
die Kunde von der Werhung des ſogen. „Kaiſers der Sahara” um Gert,
die reiche Erbin. Peter Voß (Harry Liedtke) ſchäumt vor Wut. Er
flüchtet von denr Eiland und trifft im Palaſt des afrikaniſchen Fürſten,
durch ſeine Verkleidung als Laſtträger unkenntlich, mit der Geliebten
ſeines Herzens zufammen. Hier drohen durch die Erferſucht einer
Ha=
remsſchönen neue Gefahren. Sehr geſchickt ſind Volksſzenen, die von
Land und Sitten anſchauliches Zeugnis geben, in die raſch abrollende
Handlung derwoben. Man erlebt neue Eindrücke und ſteht fortgeſetzt
unter dem Einfluß hökſter Spannung.
+ Arheilgen, 23. März. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung wurde der Voranſchlag für 1921 mit den von der
Finanz=
kommiſſion vorgenommenen Aenderungen angenommen. Bezüglich der
Beſoldungsfrage der Gemeindebeamten und =bedienſteten, ſowie der
Steuerangelegenheiten ſoll jedoch in nächſter Sitzung beſonderer
Be=
ſchluß gefaßt werden. Das Geſuch des Fußballvereins Germania um
Ueberlaſſung eines Saales wurde abgelehnt. Betreffend Verlegung der
Friedhofsmauer wurde von einer Neihe Intereſſenten Einſpruch
er=
hoben und wird die Friedhofskommiſſion beauftragt, mit denſelben in
Unterhandlung zu treten und dem Kreisamt bezüglich des Ergebniſſes
zu berichten. Die vom Kreisamt vorgeſchlagene Verbreiterung der
Hirſchſtraße auf 9 Meter findet die Genehmigung der Verſammlung.
Die drm Sportverein Olympia nachgeſuchte Befreiung von der
Billett=
ſteuer wird nicht genehmigt. Trotz des von Herrn Dr. E. Voltz
einge=
legten Einſpruchs bezüglich Eröffnung der Wernerſtraße bleibt, man
auf dem früher gefaßten Beſchluffe beſtehen. Das Geſuch der bei der
Gemeinde beſchäftigten Frauen um eine Wirtſchaftsbeihilfe wird der
Finanzkömmiſſion überwieſen. Dem Wohnungsinſpettor Ludwig
Wei=
gand wurden 75 Mark bewilligt. Die Verſammlung wurde wegen
Be=
urlaubung des Herrn Bürgermeiſters durch den Beigeordneten Herrn
Direktor Erb gelcitet. Es ſchloß ſich eine geheime Sitzung an.
I. Richen bei Groß=Umſtadt, 22. März. Lichtbildervortrag.
Geſtern abend hielt hier Herr Lehrer Schmidt von Groß=Zimmern
einen Lichtbildervortrag über „Die Pariſer Forderungen und
ihre Folgen für Deutſchland‟. Vor einer dichtgedrängten Zuhörerſchaft,
die nahezu ein Drittel der hieſigeir Einwohner ausmachte, gab er ein
Bild von der Ungeheuerlichkeit der feindlichen Forderungen. Mit
gro=
ßem Intereſſe folgten die Anweſenden den feſſelnden Ausführungen des
Redners. Seine Worte machten einen tiefein Eindruck auf alle Zuhörer.
Es ſei ihm auch an dieſer Stelle nochmals herzlich gedankt.
Epdl. Offenbach, 22. März. Auchein Proteſt. Das Offenbacher
Abendblatt bringt aus Dietzenbach ein ulbige Geſchichte: Um einen
püinktlichen Aufang des Schulunderrichtes und der Pauſen herbeizuführen,
beſchloß der Gemeinderat für das Dietzenbacher Schulhaus die
An=
bringung eines elektriſchen Läutewerkes. Mit Ausnahme
eines Lehrers reichte das Dietzenbacher Lehrerkollegium darauf bei der
Bürgermeiſterei einen langen Proteſt ein, in dem ſie gegen die
Be=
ſchlußfaſſung des Gemeinderates in puneto Klingelnulage Einſpruch
er=
heben. Die Lehrer weiſen in dem Anſchreiben, den ihnen in der Ge
meinderatsſitzung geiachten Vorwurf der Unordnung und
Undünktlich=
keit mir Entrüſtung zuwick. — Prima Maſtochſenfleiſch! Das
Stadtwucheramt ſchreibt der O. Ztg.: Wer in der letzien Zeit die
Schaut=
fenſter mancher Metzgerläden betrachter hat, konnto dort große Plakate
wit der Aufſchrift „Prima Maſtochfenfleiſch” belundern. Man begegnat
jedoch vielfach der Auffaſſung, daß das Fleiſch ir Wirklichkeit ganz
ge=
wöhnliches Kuh= der Rindfleiſch iſt. Ein klein wenig mehr Korrektheit
bei der Anpreiſung der Waren ſwäre angebracht. Oder ſoll auch hier
erſt wieder das Stadtvucheramt einſchreiten? — (Ach, die hohen
Lebens=
mittelbehörden haben da ja vielfach kein gutes Beiſpiel gegeben mit ihrem
Auslandsfleiſch und Auslandsmehl, das aus dem Inland ſtammte. In
„früheren” Zeiten wäre ſolche falſche Anpreiſung in ſich zuſammengefallen.
Möge ſie auch bald auf allen Seiten wieder der guten alten Ehrlichkeit
weicken.
— Vingen, 22. Märx. Appellandie Nächſtenliebe. Nach
einer Mirteilung aus Frankfurt kann hier vorläufig die Quäkerſpeiſung
och nicht eingerichtet werden, da abgewartet werden muß, bis weitere
Lebensmittel aus Amerika eingetroffen ſind. Da auch hier 50 Prozent
aller Kinder unterernährt ſind, macht der Kreisdirektor den
Vor=
ſchlag, für unterernährte Kinder Mittageſſen an den
Tiſchen der
rten und nech gut berſeheneit
einzüriclſten. Die Sammlung für die Kinderhilfe brachte hier 70 000 Mk.
” Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Mühlheim bei Offenbach
hat am Montag morgen der 22jährige Fabrikarbeiter Georg Klein die
Zene Z.
Zarmſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Marz 1921.
ummer OJ.
Ehefrau Henkel in ihrer Wirtſchaft wir einem Stuhl auf den Kopf
ge=
ſchlagen, ſo daß die Mißhandelte ſchwer verletzt zuſammenbrach. Sie
ſtaub nach einigen Stunden im Kranbenhaus. Der Täter, der aus
Eifer=
ſucht gehandelt haben uvill, wurde verhaftet. — In Worms wurde bei
der von der Oberrealſchule veranſtalteten Entlaſſungsfeier der von
Frei=
herrn Heyl zu Herrnsheim geſtiftete Ehrenpreis je zwei Abiturienten der
Klaſſen U 1z und O1b verliehen. — In Kelſterbach fand in den
letzten Tagen eine Exploſion in dem Munitionslager ſtatt, bei welcher ein
lumger Arbeiter und drei Mädchen ſchwer verletzt avurden. Der leicht=
Ertige Menſch hatte aus Uebermut einen Zünder in das Feuer geworfen.
Reich und Ausland.
Berlin, 23. März. In der Angelegenheit des
Anſchla=
ges auf die Siegesſäule erfahren wir weiter, daß die geſtern
abend feſtgenommenen elf Perſonen nach den bei ihnen gefundenen
Mit=
gliedskarten und nach ihren eigenen Angaben zum Teil der
Kommu=
niſtiſchen Arbeiterpartei angehören. Die vorgefundenen Piſtolen und
Revolver waren ſämtlich geladen. Außerdem wurden mehrere ſchwarze
Masken gefunden.
A Weinheint, 22. März. Heute nachmittag war eine Sitzung des
Bürgerausſchuſſes anbevaumt, um eiue ſehr umfangreiche und
dringliche Tagesordnung zu erledigen. Indeſſen blieben beide
fozialiſti=
ſche Fraktionen der Sitzung fern, ſveil der Bezixtspat Weinheim die vom
Bürgevausſchuß beantragte Dienſtentlaſſung der drei Gemeinderäte
Büchler, Eſchweg und Müller abgelehnt hatte. Infolge dieſer
Obſtruk=
tion war das Haus beſchlußunfähig, ſodaß Bürgermeiſter Huegel die
Sitzung aufhob. Er erklärte, daß durch Nichterledigung des Punktes 1
der Tagesordnung (Beſteuerung des ſogenannten Freiteils durch die
Ge=
meinde für das Rechnungsjahr 1921) eine Steuerſumme von 600 000 Mk.
für die Gemeinde im nächſten Jahre verloren geht, denn dieſe Vorlage
müßte geſetzlich bis ſpäteſtens 31. März ds. Js, verabſchiedet ſein. Nach
Aufhebung der Sitzung fand eine nichtöffentliche Beſprechung der
bür=
gerlichen Fraktionen ſtatt, um zu der ernſten kommunglpolitiſchen Lage
Stellung zu nehmen.
Halle, 23. März. Ein verbrecheriſcher Anſchlag
ähn=
lich dem kürzlich bei Ammendorf durch Lockerung der Eleiſe verübten
Attentat, wurde geſtern abend wieder in nächſter Nähe von Halle
be=
gangen. Zwviſchen Dieskau und Gröbers hatten die Verbrecher die
Ei=
ſenbahnlaſchen gelöſt. Als der 10.38 Uhr von Halle
abgefah=
vene D=Zug 151 um 10.45 die betreffende Stelle erreichte, entgleiſten
in=
folgedeſſen drei Perſonenwagen, der Poſtwagen und die Maſchine. Ein
Poſtbeamter, der Lokomotioführer und zuei Reiſende wurden verletzt.
Sofort, nachdem ſich das Unglüick ereignet hatte, ging ein Hilfszug mit
Aerzten an die Unglücksſtelle ab, gleich darauf ein zweiter mit einer
Ab=
reilung Kriminalbeamten und Spürhunden.
Kommuniſtiſche Untaten.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Die kommuniſtiſchen
Untaten im mitteldentſchen Induſtrierevier und Hamburg
werden von der Voſſiſchen Jeitung auf eine beſtimmte Parole
von Moskau zurückgeführt. Trotz des verbrecheriſchen Treibens
der Kommuniſten beſteht jedoch, wie das Blatt hervorhebt, kein
Anlaß, die Ruhe zu verlieren. Es kann mit aller Beſtimmtheit
geſagt werden, daß ein bewaffneter kommuniſtiſcher Aufſtand
keinerlei Ausſicht auf Erfolg hätte, wenn er auch ſchweren
Scha=
den ſtiften würde. Die großen Maſſen der erwerbstätigen
Be=
völkerung lehnen den gefährlichen Irrwahn der terroriſtiſcheit
Gruppen ab. Das Berliner Tageblatt fordert die Regierung auf,
mit den ſchärfſten Mitteln dem ruchloſen und gemeingefährlichen
Vorgehen der politiſch organiſierten Verbrecherbande
entgegen=
zutreten. Die deutſche Arbeiterſchaft und das Bürgertum miſſen.
dagegen in einmütiger Geſchloſſenheit Stellung nehmen. Der
Vorwärts bezeichnet es als eine Pflicht der geſamten deutſchen
Arbeiterſchaft, ihre bisherige muſtergültige Ruhe und
Beſonnen=
heit zu wahren. Je entſchiedener das Proletariat erklärt, daß
dieſe Sache nicht ſeine Sache iſt, um ſo ſchneller wird die Aktion
verbrecheriſcher Wirrköpfe in ſich zuſammenſtürzen.
In der heutigen Sitzung des ſächſiſchen
Propinzial=
landtags machte Oberpräſident Hörſing über die Lage im
Mansfelder Gebiet folgende Mitteilungen: Im Laufe
der Nacht überfielen ungefähr 50 bewaffnete Banditen das
Poſt=
amt in Mansfeld. Geſtern nachmittag wurden Polizeibeamte
mißhandelt und ausgeplündert. Sie zogen ſich in die Kafernen
zurück. In der Nacht wurde eine Patrouille, die die
Kaſernen=
gebäude umging, beſchoſſen. Die Kaſerne ſelbſt lag zwei
Stun=
den unter ſchwerem Feuer. Die Polizei ſelbſt gab keinen
ein=
zigen Schuß ab. Ich werde den Kampf mit den verbrecheriſchen
Elementen aufnehmen und alles tun, um das Land von ihnen
zu reinigen.
Wie der Vorwärts aus Halle meldet, veröffentlichte das
Gewerkſchaftskartell gemeinſam mit den Vertretern der
Sozialdemokratiſchen Partei einen Aufruf, worin
bekannt=
gegeben wird, daß Verhandlungen mit dem
Oberpräſiden=
ten Hörſing eingeleitet ſeien und daß bis zum Ergebnis der
Verhandlungen die Arbeiter keiner Streikparole Folge
leiſten ſollen. Auch die Unabhängigen ſchloſſen ſich dem
Aufruf an, nachdem Oberpräſident Hörſing ihnen eine Reihe von
Tatſachen über verbrecheriſche Anſchläge der Kommuniſten
mit=
geteilt und ſein Vorgehen gegen die Aufrührer gerechtfertigt
hatte.
Eisleben, 23. März. (Wolff.) Das Eislebener
Tage=
blatt berichtet, daß in der letzten Nacht mit Zwiſchenpauſen
Ge=
wehrfeuer und heute vormittag auch
Handgranaten=
detonationen in den Straßen ertönten. Die Streikenden
ſprengten drei Weichen. der Bergwerksbahn der Mansfelder
Kupferſchiefer bauenden Gewerkſchaft nachts in die Luſt. Die
Stimmung wurde dadurch verſchärft, daß in einer
kommuniſti=
ſchen Verſammlung ein Nedner ſich geſtern als der berüchtigte
Hölz aus dem Vogtlande vorſtellte, der die Führung des
Streiks übernommen habe. Die Angabe ſcheint aber nicht wahr
zu ſein. Die Arbeitswilligen werden auf den Schächten durch
die Streikenden mit Waffengewalt vom Arbeiten abgehalten.
Eisleben, 23. März. (Wolff.) Das Eislebener Tageblatt
berichtet, daß einige Beamteder Schutzpolizei auf einem
Spaziergang durch aufgehetzte Verſammlungsteilnehmer
über=
fallen und mißhandelt wurden. Ein Beamter wurde nach
dem Volkshauſe, die beiden anderen nach der Mausfelder
Volks=
zeitungsredaktion geſchleppt und dort durchſucht. Eine ſtarke
Beamtenabteilung mußte ſie befreien. In der vergangenen Nacht
wurde hauptſächlich auf die Schutzpolizei, die im Seminar
under=
gebracht iſt, das Feuter eröffnet und auch mit Handgranaten
ge=
worfen. Der größte Teil der Schächte der Mansfelder
Gewerk=
ſchaft ruht. Vor den Eingängen halten die Streikenden die
Ar=
beitswilligen von der Arbeit fern. — In Hettſtedt verſuchten die
Streikenden, die Arbeitswilligen aus den Werken herauszuholen.
Die Schutzpolizei ſtellte die Ordnung wieder her.
Plauen, 23. März. (Wolff.) Zu dem
Bombenan=
ſchlag in Rodewiſch wird noch gemeldet: Kurz nach 3 Uhr
früh flog ein Teil des Rathauſes unter furchtbarem Knall in
die Luft. Das Steueramt und das Meldeamt ſind völlig
zer=
ſtört. Die Dynamitladung, mit der die Sprengung erfolgte, war
in ein Kellergeſchoß eingeſchmuggelt. Ein Wachtmeiſter trug
einen Nervenſchock davon. Das Rathaus wurde abgeſperrt und
wird wahrſcheinlich abgetragen werden müſſen. Die Täter ſind
entkommen. Zu gleicher Zeit ſollte anſcheinend auch verſucht
werden, das Rathaus in Auerbach in die Luft zu ſprengen. Dort
gelang es einem Schutzmann, einen Mann zu verhaften, der
einen Sack mit Dynamit bei ſich trug. Ein zweiter unbekannter
Man ſchoß auf den Beamten und entkam. Der Verhaftete wurde
in das Landgerichtsgefängnis in Plauen eingeliefert. Er gibt
an, aus Danzig zu ſtammen.
Leipzig, 23. März. (Wolff.) Heute vormittag ereignete
ſich im Landgerichtsgebäude in der Eliſenſtraße eine
Bomben=
exploſion. Die Bombe war in einem Abort des
Erdge=
ſchoſſes niedergelegt. Durch die Erploſion wurde ein
bedeuten=
der Sachſchaden angerichtet. Der Abortvorraum wurde völlig
verwüſtet, die Decken herausgeſchleudert und die Türen und
Dresden. 23. März. (Wolff.) Heute mittag ereignete ſich
am Landgerichtsgebäude am Münchener Platz eine
folgen=
ſchwere Erploſion, die durch eine unter den Verhandlungsſaal
gelegte Bombe entſtanden iſt. 13 Perſonen wurden verletzt.
Der Sachſchaden iſt ziemlich bedeutend. Die Täter ſind
ent=
kommen.
Hettſtedt, 23. März. (Wolff.) Auch hier tritt die
Ver=
hetzung der Bevölkerung in beſorgniserregender Weiſe
zutage. Nach einer Meldung der Hettſtedter Zeitung drängt ſich
gegenwärtig, 1 Uhr nachmittags, vor dem Schulgebäude, worin
die Schutzpolizei utergebracht iſt, eine große Menge und
ver=
langt die Auslieferung der Waffen. Eine Abordnung wurde zur
Verhandlung in das Gebäude entſandt. — In der geſtrigen
Stadtverordnetenſitzung wählten die 13 Kommuniſten in
Abweſenheit der bürgerlichen und der rechtsſozialiſtiſchen
Stadt=
verordneten den wegen Beraubunng eines Lebensmittellagers
zeid wegen verſuchter Verleitung eines Bcamten zum Meineid
im Mai vorigen Jahres von der Eislebener Strafkammer zu
einer Zuchthausſtrafe verurteilten
Bürger=
meiſter Albert Gericke wieder zum Bürgermeiſter der Stadt.
Helbra, 23. März. (Wolff.) Die Räuberbande, die heute
vormittag die Kreisſparkaſſe in Mansfeld überfallen und
ausgeraubt hat, war in der Nacht zuvor in Helbra eingekehrt
und hatte die Volksbank und das Kreisſparamt ausgeraubt.
Mansfeld, 23. März. (Wolff.) Heute vormittag hielten
vor dem Landratsamt 35 bewaffnete Männer, die in
einem Kraftwagen angekommen waren. Sie ſtellten vor dem
Gebäude ein Maſchinengewehr auf und raubten dann aus der
im Hauſe befindlichen Kreisſparkaſſe und Kreiskommunalkaſſe
199000 Mark. Ein Beamter der Sparkaſſe wurde, wie die
Mansfelder Zeitung meldet, durch einen Beinſchuß verwundet.
Mansfeld, 23. März. (Wolff.) Von dem Raubzug in
das hieſige Landratsamt begab ſich die Räuberbande nach
der Station Mansfeld=Bahnhof, überfiel das dort befindliche
Poſtamt und beraubte es. Hierauf verſchwanden die Banditen,
ohne daß man ihrer bisher habhaft geworden iſt.
Freiberg (Sachfen), 20. März. (Wolff.) Heute vormittag
wurde auf das hieſige Geriehtsgebäude ein ſchwerer
An=
ſchlag verübt. Anſcheiend war eine Bombe in eine
Abort=
anlage des Amtsgerichts im erſten Geſchoß gelegt worden. Es
erfolgte eine furchtbare Exploſion, die großen Schaden anrichtete.
Die Verwüſtungen, beſonders in unmittelbarer Nähe des
Tat=
ortes, waren ſehr ſchwer. Eine Perſon wurde verletzt.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Der Chef der
Ordnungs=
polizei teilt mit, daß ſich heute früh zwiſchen 5 und 6 Uhr etwa
400 bis 500 Erwerbsloſe auf dem Heiligengeiſtfelde
ange=
ſammelt hatten und von dort vertrieben wurden. Sie zogen
dann nach den St. Pauli=Landungsbrücken, aber auch dort
wur=
den die Verſammlungen verhindert. In Altona ſind an
mieh=
veren Stellen Zuſammenrottungen vor den Fabriken zerſtreut
tporden. Mehrere hundert Erwerbsloſe drangen vor Beginn der
Arbeit in die Werft von Blohm u. Voß ein und forderten die
Einſtellung des Betriebes. Polizeilicher Schutz wurde, ſoweit
er angefordert wurde, geſtellt, und in der Stadt und am Hafen
herrſcht ſonſt zurzeit vollkommene Ruhe.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Heute mittag beſetzten
kommuniſtiſche Arbeiter auf der Werft von Blohm u.
Voß das Direktionsgebäude und hißten auf dem Gebäude
di=
rote Sowjetflagge. Der Arbeiterrat wurde abgeſetzt und
ein Altionsausſchuß für die Werftleitung gewählt. Auf dem
Betrieb der Finkenwärder Werft fanden Zuſammenrottungen
ſtatt. Gegen Mittag verließen die Arbeiter ſämtlicher Hamburger
Werften die Arbeitsſtätte, um ſich zu einer gemeinſamen
Ver=
ſamnulung zu begeben.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Heute nachmittag kam es
vor der Vulkanwerft zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
der Schutzpolizei und der Werftarbeiterſchaft. Die Arbeiter
durch=
brachen die Poſtenkette und verſuchten, die Mannſchaften der
Po=
lizei zu entwaffnen. Von der Polizei wurde geſchoſſen und
Handgranaten geworfen. Von den Arbeitern ſind vier getötet,
12 ſchwer verletzt und 14 leicht verwundet worden. Die
Feuer=
wehr eilte mit Sanitätswagen herbei und ſchaffte die Toten und
Verwundeten weg.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Der Senat der freien
und Hanfeſtadt Hamburg mgcht bekannt, daß in Anbetracht der
Vorkonumniſſe auf der Werft von Blohm u. Voß und in anderen
Betrieben mit ſofortiger Wirkung der Ausnahmezuſtand
über Hamburg verhängt iſt.
Hamburg, 23. März. (Wolff.) Die Werft von Blohm
u. Voß iſt von der Werftleitung bis auf weiteres geſchloſſen
worden.
* Die Deutſche Volkspartei des Preußiſchen
Land=
tags richtete an den Präſidenten ein Telegramm, in dem wegen
des Terrorismus in Polen und wegen der kommniſtiſchen
Un=
ruhen ſchleunigſte Einberufung des Landtags gefordert wird.
Kriſe im Zeitungsgewerbe?
Berlin, 23. März. (Wolff.) Von beteiligter Seite erhalten
wir folgende Mitteilung: Die Ausſprache zwiſchen den
Druck=
papierfabrikanten und den Vertretern der deutſchen
Zeitungsverlegerverbände im
Reichswirtſchaftsmini=
ſterium führte nach tagelangen Vorberatungen vormittags zu der
Erkenntnis, daß die neue ungeheure Preisforderung
für Zeitungspapier ab 1. April weder von der Preſſe, noch von
den Zeitungsleſern, noch von den Inſeventen getragen werden
kann. Eine ſolche Preisfeſtſetzung würde ſich unabwendbar
auswirken in ſtärlſter Einſchränkung oder Stillegung der
Zei=
tungsbetriebe. Die Lage iſt mit keiner früheren vergleichbar.
Es geht für die Preſſe um Sein oder Nichtſein. Was
für die Zeitungen gilt, gilt für alle im Zeitungsweſen tätigen
Einzelkräfte. Angeſichts der ſchweren politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Folgen für unſer geſamtes öffentliches Leben wird eine
greifen haben, wenn eine Kataſtrophe verhindert werden ſoll.
ertrümmert. Menſchen wurden nicht verkest. Das Landgericht
punde ſofort abgeſperrt und eine polizeiliche Ermittlung
ein=
geleitet. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Das Urteil im Prozeß Keſſel.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Hauptmann Keſſel wurde von
der Anklage des Meineids freigeſprochen. Nach einſtündiger
Beratung verneinten die Geſchſworenen die Schuldfrage wegen Anſtiftung
zur unerlaubten Entfernung unter Mißbrauch der Dienſtgewalt in zwei
Fällen und ferner die Schuldfrage wegen Meineids. Bejaht wurde
die Schuldfrage wegen Herausforderung zum Zweikampf.
Das Urteil lautet dem Antrage des Staatsanwalts gemäß wegen
Heraus=
forderung zum Zweikampf mit Rückſicht darauf, daß ſich der Angeklagte
ſchwer beleidigt glauben durfte, auf eine Woche Feſtungshaft,
welche durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt wurde.
Außer=
dem wurde der Haftbefehl aufgehoben und die Kaution freigegeben.
Blutiger Zwiſchenfall auf einem amerikaniſchen
Dampfer.
Bremen 23. März. (Tel.=Union.) Seinen Kapitän
nieder=
geſchoſſen hat der Zweite Offizier Gowan an Bord des hier im
Haſen liegenden amerikaniſchen Dampfers „Deranoff‟ Der auf
Ver=
anlaſſung des amerikanſichen Konſulats in vorläufige Haft genommene
Zweite Offizier gehörte ſeit 9 Monaten zur Beſatzung des Dampfers
und gibt an, er ſei von dem Kapitän ſrets unfreundlich behandelt
wor=
den. So habe ihm jetzt der Kapitän eine Wache übertragen, die dem
Dritten Offizier zukam. Darüber habe er den Kapitän an Deck zur
Rede geſtellt, fei aber in barſchem Tone abgewieſen worden. In der
Erregung hierüber habe er einen Revolver aus der Taſche gezogen und
zwei Schüſſe auf den Kapitän abgegeben. Der Kapitän iſt darauf ſchwer
verletzt in das Diakoniſſenhaus geſchafft worden und dort geſtern abend
geſtorben. Der Dampfer liegt noch im Hafen und hat ſeine Flagge
Halbſtock geſetzt.
Eine deutſche Note an die
Reparationss=
kommiſſion.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Von der deutſche
Kriegslaſtenkommiſſion in Paris iſt heute der
Res=
parationskommiſſion folgende Note übergebes
worden:
Die Reparationskommiſſion hat in ihrer Note Nr. 13/184 vom 11.
März dieſes Jahres die deutſche Regierung aufgefordert, in Erfüllurn
des Artikels 235 des Friedensvertrages den durch die bisherigen
deut=
ſchen Leiſtungen und Licferungen angeblich nicht abgedeckten Reſt vow
12 Milliarden Goldmark vor dem 1. Mai 1921 in Gold oder fremden!
Debiſen zu entrichten und als Anzahlung hierauf bis zum 23. dieſ
Monats den Betrag von 1 Milliarde Goldmark zu zahlen. Die
Revo=
rationskommiſſion ſtützt dieſe ihre Forderung auf die Behauptung, den
Deutſchland bisher in Erfüllung des Artikels 235 des Friedensvertrage;
höchſtens 8 Milliarden Goldmark bezahlt habe. Die deutſche Regierurn
kann dieſe Berechnung, wie ſie bereits in ihrer Note vom 14. März
dri=
ſes Jahres dargelegt hat, nicht als richtig anerkennen urm!
muß Verwahrung dagegen einlegen, daß die diesbezüglichen Darlegu:,
gen in der Note vom 15. März als rein formelle Einwände bezeichnu
wverden. Sie verweiſt heute auf die der Reparationskommiſſion unte
dem 20. Januar dieſes Jahres überreichte Denkſchrift, in welcher ih=
Auffaſſung, daß die nach Artikel 235 bisher gelieferten Werte und
go=
tätigten Leiſtungen den Betrag von 20 Milliarden Goldmark tatſächlij
erreichen, ſowie auf die in Ergänzung dieſer Denkſchrift nachgereichter,
weiteren Unterlagen. Die deutſche Regierung iſt bereit, für die in ihre
Denkſchrift enthaltenen Angaben ſchriftlich und mündlich weiteren Bz
weis anzutreten. Wenn auch über einzelne der auf Grund des Artikel
235 von Deutſchland getätigten Lieferungen Beſprechungen zwiſchen do
Reparationskommiſſion und der Kriegslaſtenkommiſſion
ſtattgefundg=
haben, ſo iſt doch über die Geſamtheit der Lieferungen die deutſche
Ru=
gierung von der Reparationskommiſſion noch nicht gehört worden,
Gemäß der Paragraphen 9 und 10 Anhang 2 zu Artikel 8 des Frij
densvertrages glaubt die deutſche Regierung um ſo mehr Anſpruch ar=
Gehör zu haben, als neuerdings die Reparationskommiſſion einen
Te=
der bisher getätigten deutſchen Lieferungen von der Anrechnung an
die 20 Midiarden Goldmark laut Artikel 235 ausſchließen wollte. Unte,
dieſen Umſtänden erhebt die deutſche Regierung dagegen Einſpruch, de
die Zahlung einer Reſtſumme von 12 Milliarden Goldmark von ihr g!
fordert wird, bevor auf Grund weiterer Erörterungen feſtgeſtellt wo
den iſt, ob und inwieweit die deutſche Regierung noch
Verpflichtunges=
auf Artikel 235 zu erfüllen hat.
Die Reparationskommiſſion weiſt in ihrer Note vom 15. März an
den in dieſer Angelegenheit bisher geführten Schriftwechſel mit de
Kriegslaſtenkommiſſion hin, um darzulegen, daß ſie wiederholt auf de
Notwendigkeit der Ausführung des Axtikels 235 hingewieſen habe. Der
gegenüber macht die deutſche Regierung darauf aufmerkſam, daß ſie i
ihrer von der Reparationskommiſſion erwähnten Note vom 23. Jum
vorigen Jahres auf die Unmöilichkeit von Barzahlunge
von irgend nennenswertem Umfange hingewieſen und ausgeführt
ha=
daß die wenigen noch in Form von ausländiſchen Wertpapieren zu=
Verfügung ſtehenden Barmittel bereit gehalten und flüſſig gemacht we
den müſſen, um zum Ankauf von Lebensmitteln und Rohſtoffen aus derr
Auslande zu dienen. Die Reparationskommiſſion iſt auf dieſe auch m
den im Anſchluß an die Note zwiſchen der Kriegslaſtenkommiſſion um
der Reparationskommiſſion wiederholt geführten Beſprechungen, au
welchen ſich die Unmöglichkeit der Erfüllung des Artikels 235 durch Ba—:
zahlungen ergab, 8 Monate nicht zurückgekommen, ſondern hat mit des
deutſchen Regierung nur wiederholt über die Ausführung von Warern
lieferungen eingehend verhandelt.
Während ſomit die bisherige Haltung der
Reparationskommiſſio=
die deutſche Regierung zu der Anſicht berechtigte, daß ihre dargelegnt
Auffaſſung über die Unmöglichkeit von Barzahlungen von der Repara
tionskommiſſion geteilt worden iſt, iſt die letzte Note der
Reparations=
kommiſſion eine völlig entgegengeſetzte Stellungnahme. Die Note der
Reparationskommiſſion vom 15. d. M. fordert die Zahlung von 12 Mf.
liarden Goldmark innerhalb einer Friſt von rund ſechs Wochen, davo
eine Barzahlung von einer Milliarde Goldmark innerhalb einer Fri7
von nur einer Woche. Die Aufbringung derartiger Summen iſt fi
die deutſche Regierung, ganz abgeſehen von der Tatſache, daß die Bo
ſchaffung folcher enormer Beträge für ein durch den Krieg aufs äußerſch
geſchwächtes Land überhaupt eine kaum mögliche Abgabe darſtellt, ſcho
wegen der Kürze der Friſt unmöglich. Selbſt wenn ein
Teil dieſer Summe im Wege einer ausländiſchen Anleihe
flü=
ſig zu machen ſein ſollte, was bei der inzwiſchen eingetretenen neue
wirtſchaftlichen Schwächung Deutſchlands infolge der von den Alliierte:
im Verfolg der Londoner Konferenz getroffenen Maßnahmen bezweifel
werden muß, ſo wäre es doch ſchon rein techniſch ausgeſchloſſen, innen
halb der geſtellten Friſt auch nur die Vorbereitungen für die Durck.
führung einer ſolchen Anleihe zu treffen, geſchweige denn die Anleil
aufzulegen und die aus der Anleihe eingehenden Mittel an die Reparc.
tionskommiſſion abzuliefern.
Nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages hat die Reparations
kommiſſion bei den Deutſchland aufzuerlegenden Entſchädigungszahlur
gen auf die deutſche wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit
Rückſich=
zunehmen. Die deutſche Regierung weiſt ferner erneut darauf hin, da
nach § 12c 1. der Anlage 2 zum Teil 8 des Friedensvertrages, ein etw.
bis zum 1. Mai 1921 ſich ergebender Fehlbetrag in Form von verzinss
lichen Schatzanweiſungen in die nach § 12c 2. der Anlage 2 zum Teil 1
des Friedensbertrages auszuſtellenden 40 Milliarden Goldmark umzin
tauſchen wäre. Sie iſt der Anſicht, daß von dieſer Beſtimmung um ſ.
mehr Gebrauch gemacht wird, als in dem vorliegenden Fall dir Unmöm
lichkeit, der Leiſtung bis zum 1. Mai 1921 klar zutage liegt. Sie ſtell!
daher den Antrag, einen etwaigen Fehlbetrag, der ſich nach eingehende:
Prüfung der von ihr bereits ausgeführten Lieferungen und Leiſtungem
ergeben ſollte, gemäß den genannten Vorſchriften zu behandeln. UIm
die Frage der Erfüllung der Verbindlichkeiten aus dem Artikel 235 abe
ſchließend zu regeln, ſchlägt die deutſche Regierung vor, daß um
gehend Verhandlungen zwiſchen der „Reparationskommiſſiorn
und der Kriegslaſtenkommiſſion über die Bewertung der bisherigen Lei=!
ſtungen und Lieferungen im Anſchluß an die von der deutſchen Regie.”
rung vorgelegte Denkſchrift aufgenommen werden. Die deutſche Re=*
gierung erklärt ſich bereit, zu dieſem Zwecke jederzeit geeignete
Ver=
treter nach Paris zu entſenden. Sollte ſich in Anſehung des Artikels 235
ein Fehlbetrag ergeben, ſo wäre die deutſche Regierung ferner bereil.”
in Verhandlungen betreffend die Auflegung einer
ausländi=
ſchen Anleihe einzutreten. Die deutſche Regierung iſt jedoch derd
Anſicht, daß eine ſolche Anleihe nur im Zuſammenhang mit dem Reba= erörtert werden kann.
Paris, 23. März. (Havas.) Der
Reparationsaus=
ſchuß trat heute vormittag zuſammen, um die Antwort?
Deutſchlands zu prüfen. Die Kommiſſion wird den?
alliierten Regierungen den Verſtoß, der in der Nichteinhaltung?
der Vertragspflichten liegt, in Erinnerung bringen, und deren?
Sache wird es dann ſein, die Folgen dieſer Vertragsverletzmg!
und die zu ergreifenden Maßnahmen ins Auge zu faſſen.
Oberſchleſien.
Der polniſche Terror.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Der polniſche
Terror=
öſtlich und ſüdöſtlich von Kattowitz greift nach den letzten hiel:
eingetroffenen Nachrichten immer mehr um ſich. In
Myslowiß=
iſt geſtern der deutſche Hauptmann der Abſtimmungspolize)
Ulbrich, von den Polen tötlich verwundet worden. Eine polniſche
Bande von 30 Perſonen hat in der Stadt das Polizeireviek 9 und die Beamten vertrieben. Das rein deutſche Dor/!
Anhalt iſt von ſeinen Bewohnern auf polniſche Drohung hin 9e”
räumt worden. Die Kreiskontrolleure verweigern nach wie b2
‟-
jedes Einſchreiten und berufen ſich darauf, daß ſie erſt einſchrel
ten dürften, wenn es zu Zuſammenſtößen kommen ſollte.
Die Stadt durchziehen mit Knüppeln bewaffnete
Ban=
den. In Schoppinitz wurden die Häuſer von Deutſchen umzine
gelt und beſchoſſen. Die deutſche Bewohnerſchaft des Dorſes
Anhalt mußte bei ihrer Flucht nach Kattowitz die geſamte bäbe
zurücklaſſen. Der vom Auguſtaufſtand bekannte Führer Wilt aus
Swino war heute nachmittag in Anhalt und drohte, komwen
Nacht werde das ganze Dorf in Flammen aufgehen. Heute Mätzee
mittag ging das Gerücht, daß Birkenthal, Brzenskowit e
Slupna von regulären polniſchen Truppen beſetzt ſeien. Es
feſtgeſtellt worden, daß es ſich in Birkenahal nicht um Truppe.‟
ſondern um Banden handelt, die den Ort durchziehen und 2i
deutſchen Bewohner ſchwer bedrohen. Von den beiden ange."
Orten iſt wichts Sicheres zu erfahren.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 23. März. (Priv.=Telegr.) Wie die Blätter erfäyl.”
begibt ſich Reichsminiſter Dr. Simons zu einer Erholuſt”
kur auf kurze Zeit nach einem Kurort des Südens.
Verlin, 23. März. (Wolff.) Wie das Reichsarbelte
miniſterium mitteilt, bleiben die zurzeit geltenden Höchſell?"
der Erwerbsloſenunterſtützung, die als erhöhte SS
der Taguratt, Tenners ag, den .
terſätze zurächſt nur bis zum 31. März Geltung haben ſollten,
auch noch im April in Geltung.
Berlin, 23. März. (Wolff.) Auf bisher noch ungeklärte
Weiſe wurden aus dem Sicherheitsſchrank eines hieſigen großen
Hotols zwei Perlenketten im Geſamtwert von einer halben
Million geſtohlen, die auswärtigen Juwelenfirmen gehören.
Aufdie Wiederbeſchaffung der Perlenkettem iſt eine
Geſamtbeloh=
nung von 50 000 Mark ausgeſetzt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportfreunde Darmſtadt. Am 2. Oſterfeiertag treffen
ſich auf dem Exerzierplatz die 1. und 2. Mannſchaft, Fußball=Abteilung
der Turngemeinde 1878, Ladenburg a. N. und
Sport=
freunde Darmſtadt. Man erwartet ein ſpannendes, fchönes Spiel.
Sportfreunde ſpielt in folgender neuer Aufſtellung:
Fr. Rühl
Ph. Schellhaas K. Rühl
Fr. Schulz Fr. Amand Gg. Ballmat
Aug. Körber K. Körber Gg. Germam K. Stieler L. Engel
* Flugtechniſcher Verein Darmſtadt. Das
Arbeits=
programm für 1921 lautet: 1. Förderung des Modellflugſports
durch Propaganda= und Wettfliegen. 2. Bau eines
Gleitdop=
peldeckers für den Rhönflug 1921. Im Februar wurde ein
theore=
tiſcher Modellbaukurſus abgehalten, der leicht verſtändlich und jedem
zu=
ganglich war. Zur Zeit findet Samstags nachmittags in unſerem
Schup=
pen (Felſingſtraße) praküſches Arbeiten ſtatt. Es werden gleichzeitig
Vor=
bereitungen getroffen für das kommende Wettfliegen am 24. April mit
dem Frankfurter Modell= und Segelflugverein. Es ſtehen augenblicklich
ein Richtungspreis und ein Wanderpreis zur Verfügung, die bei
günſti=
gem Wetter an den kommenden Sonntagen morgens auf dem
Kavallerie=
exerzierplatz ausgeflogen wverden.
* Sportverein Darmſtadt E. V. Nach allem, was ſich
voraus ſagen läßt, gibt es morgen ein knappes Reſultat, aber einen
ſpannenden Kampf. Der hier morgen zu Gaſt weilende B. f. R.
Offenbach befindet ſich zur Zeit in ausgezeichneter Form, ſo konnte er
in kurzen Abſtänden dem F.=C. „Viktoria”=Iſenburg ein 1:1, ſowie der
in den Verbandsſpielen zu einem erſtaunenswerten Endſpurt einſetzenden
Spüelvereinigung=Sandhofen ebenfalls ein unentſchiedenen Kampf liefern.
Beide Reſultate ſind der näheren Betrachtung wert, ſpeziell das Letztere.
Was dieſe Mannſchaft in der Schlußrunde leiſtete, übertraf alle
Erwar=
tungen, ſie hat ſich bis auf den vierten Platz in der Jaballe
emporge=
ſchraubt. Zieht man in Betracht, daß Offenbach gegen dieſe Elf bis
½ Stunde vor Schluß mit 1:0 führte, ſo muß man unſerm heſſiſchen
Nachbarn ſchon eine gewiſſe Spielſtärke einräumen. Nicht zu unterſchätzen
iſt zur Zeit unſere Darmſtädter Ligamannſchaft. In ihrer nunmehrigen
Aufſtellung wird ſie ſich noch manchen Sieg erkämpfen. Die Verteidigung
war bisher ſtets der beſte Teil der Mannſchaft und iſt es heute noch, die
Läuferreihe mit Dr. Neu in der Mitte wird nun manchem Sturm ganz
energiſchen Widerſtand leiſten. Von den fünf Stürmern iſt wohl Takaſch
der techniſch Beſte, die rechte Seite beſitzt die größte Durchſchlagskraft,
verſteht es die linke Seite, dasſelbe verſtändnisvolle, ſolbie Zu= und
Wech=
ſelſpiel ſich anzugewöhnen, ſo dürfte auch an dieſer nichts mehr
auszu=
ſetzen ſein. Geht unſere Elf mit der größten Energie und Siegeswillen
in den Kampf, ſo dürfte der Erfolg nicht ausbleiben. Die erhöhten
Ein=
trittspreiſe beziehen ſich nur auf das Wohltätigkeitsſpiel am Karfreitag.
(Siehe Anzeige.)
* Die Leichtathleten Sporrvexeins befinden ſich zur
Zeit in einem hieſigen Hallentraining, wozu weitere Intereſſenten ſtets
willkommen ſind. Das Training, das ſonſt jeden Montag und Freitag
ſtattfindet, mußte dieſe Woche Karfreitags wegen auf heute, Donnerstag,
verlegt werden.
* Spiele des 1. Darmſtädter Fußballvereins 1912
an den Feiertagen. Die 1. Mannſchaft folgt am Karfreitag einer
Einladung des Fußballvereins E. V. Neuwied, um dort gegen deſſen
Liga=Mannſchaft ein Propagandaſpiel auszutragen. Neuwied vertritt
beſte weſtdeutſche Liga. D. F.=V. 12 wird mit ſeinen beſten Leuten ſich
nach Neuwied begeben. Wir ſind geſpannt auf das Abſchneiden unſerer
Mannſchaft und haben die Ueberzeugung, daß die Mannſchaft
Darm=
ſtadt würdig vertreten wird. — An dem 1. Oſterfeiertag hat ſich die
1.b und die 2. Mannſchaft die 1. und 2. Mannſchaft der Spielvereinigung
Wiesbaden verpflichtet. Beide Spiele finden nachmittags auf dem
hie=
ſigen Exerzierplatze ſtatt. Die 1. Schülermannſchaft ſpielt am 1.
Oſter=
feiertag in Griesheim, ebenſo die 2. Schülermannſchaft am 2.
Oſterfeier=
tag in Griesheim gegen die gleichen von Viktoria.
* Der F.=K. Germania 06 Arheilgen wartet für
Kar=
freitag und Oſkermontag mit zwei erſtklaſſigen Spielen ſeiner 1.
Mann=
ſchaft auf. Beſonders das Karfreitagsſpiel dürfte eine große
An=
ziehungskraft ausüben. Die Ligareſerven der Sturtgarter
Kickers genießen einen Ruf, der weit über die Grenzen ihres
Heimat=
kreiſes hinausgeht. Um ehrenvoll abzuſchneiden, werden die Germanen
ſchon ihr ganzes Können hergeben müſſen. — Auch der Gegner des
zweiten Feiertages, der A=Meiſter Troſſingen des ſüdlichen
Schwarz=
waldgaues, repräfentiert beſte Klaſſe und leiſtet Garantie für ein ſchönes
und einwandfreies Spiel. Beide Spiele finden auf dem Sportplatz des
F.=K. Germania auf dem Arheilger Mühlchen ſtatt, und iſt zu wünſchen,
daß die Gäſte für ihre weite Reiſe entſchädigt werden durch eine große
und dankbare Zuſchauermenge, die die gezeigten Leiſtungen zu würdigen
verſteht.
* Hockeh. Die 1.b Mannſchaft des Darmſtädter Hockey=Klubs,
Abteilung des Darmſtädter Schwimmklubs „Jung=Deutſchland”, wird ſich
am Karfreitag vormittag nach Wieshaden begehen, um gegen die
1. Mannſchaft der Hockeh=Abteilung des dortigen Sportvereins ein
Wett=
ſpiel auszutragen. Am gleichen Vormittag treffen ſich die 2.
Mann=
ſchaft Wiesbadens und die 2.b Mannſchaft des Darmſtädter Hockeh=Klubs
auf dem hieſigen Golfplatze, um ſich ebenfalls in friedlichem Wettkampf
zu meſſen. Weiter hat der Darmſtädter Hockey=Klub keine Mühe
ge=
ſcheut, um auch für Oſtermontag ein beſonderes Wettſpielprogramm
aufzuſtellen und ſpielſtarke Gegner nach hier zu verpflichten. Nicht
weniger als drei größere Wettſpiele werden der Darmſtädter Sportwelt
Gelegenheit geben, auch dieſen noch weniger bekannten und doch ſo inter=
. Unter anderem iſt verpflichtet der
eſſanten Sport können zu
Aachener Hockey=Klub mit ſeiner 1. und Damen=Elf. Die beiden
Mann=
ſchaften befinden ſich auf einer Oſterreiſe und ſpielen zuerſt am
Oſter=
ſonntag vormittag gegen die gleichen Mannſchaften der als ſehr
ſpiel=
ſtark bekannten Hockeh=Abteilung des Vereins für Raſenſpiele zu
Mann=
heim. Am Oſtermontag werden die Aachener Gäſte hier auf dem Golf
platze vormittags antreten, da dieſelben ſchon nach Beendigung des
Spiels weiter nach Frankfurt fahren. Für ein Spiel gegen die
2.b Mannſchaft des Darmſtädter Hockey=Klubs wurde weiter für
Oſter=
montag nachmittags die 2. Mannſchaft des ſehr geſchätzten Heidelberger
Ruderklubs gewonnen. Die Leitung des Darmſtädter Hockey=Klubs gibt
ſich alle erdenkliche Mühe und hat es ſich zur vornehmſten Pflicht
ge=
macht, dieſen ſchönen und beſonders intereſſanten Sport in Darmſtadt
zu heben und zu fördern. Auch ſeitens des einheimiſchen „Publikums
kann eine zahlreichere Unterſtützung nur erwünſcht ſein.
Schluß des redaktionellen Teils.
Anefeldtslee
d- aromatisch und ausgiebig, billig im Verbrauch
Wiederlagen i.n ailen Stadtteilen
Der billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „Darm=
B ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
Wetterausſichten für Donnerstag:
Zunächſt noch heiter und trocken, tagsüber mild, ſchwache weſtliche
Winde.
Tageskalender.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Muſikverein: Hauptprobe zum Konzert um 7 Uhr in der
Stadt=
kirche.
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſex für
Sport, Handelsteil und Langwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; ſür den Anzeigenten!
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Pauk Lange. —
Druck und Verlag: L. C. ittich’ſche Hofbuchdrugerei. Sämelich in Darmſtadt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Statt Karten!
Maria Brekler
SHeodor Retzer
Verlobte
Srankfurt a. 2. Darmſkadt
Hchloßſtz. 96
Hoderſtr. 8
März 1921.
(*11904
Sally Kaufmann
Helene Kaufmann
geb. Enoch
VERMAHLTE
Trauung: Sonntag, den 27. März, 1 Uhr,
im Hausg Alexanderstr. 6.
2a44 3
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
nun auch meinen einzigen lieben Sohn,
unſeren herzensguten Bruder, Schwager
und Vetter
Herrn Ernſt Duchardt
im Alter von 25 Jahren nach kurzem ſchweren
Krankenlageu, acht Tage nach dem Tode
ſeines Vaters, zu ſich in die Ewigkeit
ab=
zurufen.
Darmſtadt, den 23. März 1921,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
2½ Uhr vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
12125
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft unſere
ge=
liebte Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Berka.
In tiefem Schmerz:
Rechnungsrat Julius Wrede
und Familie.
Darmſtadt, Lucasweg 1,
Offenbach a. M., Trier, 23. März 1921.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
26. März, vormittags 10 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
(*11991
zu wollen.
Todes=Anzeige.
Am 23. März, morgens 6 Uhr, verſchied
nach langem ſchweren Leiden mein
heiß=
geliebter Mann, unſer guter Vater, mein
lieber Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel",
im 37. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Flora Bretſch
geb. Neumann.
Weiterſtadt, den 23. März 1921.
(*12111
Kirchſtraße 10.
Nachruf.
Nach längerem ſchweren Leiden
ver=
ſchied ſanft am 23. d8. Mts. unſere
Frl. Berta Wrede.
Wir betrauern in der ſo früh
Ent=
ſchlafenen eine mit ſeltener Pflichttreue
ausgeſtattete langjährige Mitarbeiterin,
der wir ſtets ein ehrendes Andenken
be=
wahren werden.
(*12024
Darmſtadt, den 24. März 1921.
„Glückauf”
Darmſtädter Kohlen=Berkaufs=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung.
Dankſagung.
Allen, die meinem lieben, unvergeßlichen
Gatten, unſerem guten Vater, Schwiegervater,
Broßvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn
Ludwig Held I.
die letzte Ehre durch ihre Teilnahme und
über=
aus zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden
erwieſen haben, insbeſondere Herrn Dekan
Knodt für die erhebende, troſtreiche Grabrede,
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Im Namen der tieftranernden Hinterbliebenen:
Frau Katharine Held
geb. Hottes.
Gr.=Zimmern, Eberſtadtb. D., Frankfurt a. M.,
(*12060
den 22. März 1921.
Die Beerdigung findet Karfreitag nachmitt.
3½ Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Nach mehrjähriger Tätigkeit an der
Uni-
verzitätstrauenklinik in Gießen (Prof. Dr. von
Jaschke) habe ich mich hier als Facharzt für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
niederge-
lassen. Anfang der Sprechstunden (11—12 u.
2—5) am 1. April, Eröffaung der Privatklinik
und des Privatentbindungsheimes am 4. April:
Dr. Hed. Liack
Frauenarzt
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Erhlärung!
Da wir die gegen Luiſe
Emig, Roßdorf,
ausge=
ſprochene Behauptung
nicht aufrecht erhalten
können, nehmen wir ſie
als unwahr zurück und
be=
dauern, dieſeibe in
leicht=
fertiger Weiſe gemacht zu
(3745
haben.
Roßdorf, 20. März 1921
Friedrich Albert
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10.00
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Sackfett, ſelbſtausgelaſſenes
12.00
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Kalbfleiſch
12.00
Zungen
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Empfehle für die Feiertage von morgen
Donnerstag ab (kein Gefrierfleiſch):
Prima Ochſen= und Rindfleiſch Pfund Mk. 8.00
Kalbfleiſch (alle Stücke)
12.00
Hammelfleiſch .
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. März 1D31,
Seite 6.
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und =Empfehlung.
Der verehrlichen Nachbarſchaft teile ich erg. mit
(*1208
daß ich das
Kolonialwaren= und
Delikateſſen=Geſchäft
Mathildenſtraße 9
hier, (früher Alexander Graf) übernommen habe.
Durch Ausſtattung meines Lagers bin ich in der
Lage, meiner werten Kundſchaft mit allen Waren
zu weit reduzierten Preiſen prompt und reell zu
dienen und geſtatte ich mir, Sie um Ihren gefl.
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Feiertage:
Jg. Hahnen, Capaunen,
zarte Poularden, fette
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ſowie Leberw.,
Fleiſch=
wurſt,Schwartemagen
Rauchfleiſch
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Geſchäftsſtelle. (*11871
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lephon 1647.
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ſtraße 8,
(*11952
Für die
Feiertage!
Empfehle:
pr. Schinken, roh u. gekocht
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cond., gez. Vollmilch
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(*12061
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beachte jeder Raucher:
1. Ostern steht vor der Tür; darum
decke Dich beizeiten ein.
2. Am 1. April wird die Steuer erhöht:
Verbilligung ist nicht zu erwarten,
wohl aber Verteuerung-
3. Kaufe stets da, wo die Auswahl an
Zigarren, Zigaretten und Tabaken
Dich befriedigt und wo Du vor
allem streng reeil und
aufmerk-
sam bedient wirst.
Jeder Raucher berücksichtige dies
und mache seine Einkäufe im
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Empfehle von heute ab
für die Feiertage (*11954
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Geſchäftsſtelle. (*11957
Für die Feiertage:
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das Pfund 8 Mk.
Junge Hahnen, Capaunen,
fette Suppenhühner,
Gans im Ausſchnitt
ff. Hausmacherwurſt
(eigene Fabrikation)
das Pfund
Dän. Tafelbutter
Mr. 24
as Pfund
Holl. Süßrahmbutter Mr. 28
Friſche Tafel=Margarine
Friſche Land=Eier (3765
Hinllen Aiinn
Schulſtr. 16.
Fernſpr. 115.
Mummer 82.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Karfreitag, den 25. März 1921,
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heile Abendmals. Pfarrer Vogel. (Kirchenchor.) — Um 11½ Uhr;
Lindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Nachmittags 3½ Uhr: Pfarrer
Lautenſchläger. Feier des heil. Abendmahls. In beiden
Gottes=
dienſten Kollekte für die Kinderſchule der Lukasgemeinde,
Stadtkapelle: Vorm. 19 Uhr: Pfarrer Heß. Kollekte für bie
Kinderſchule. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. Kollekte für die Schloß=
Kinderſchule.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer D. Waitz. Feier des heil,
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der
Sakriſtei. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk.
Pfarrer Beringer. — Um 5½ Uhr: Liturgiſche Feier unter
Mit=
wirkung des Kirchengeſangvereins. Pfarrer D. Waitz. — Abends
8 Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. Feier des heil. Abendmahls mit
Vor=
bereitung. Anmeldung von ¼8 Uhr an in der Sakriſtei.
Pfründnerhaus: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Lohfink. Feier
des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Marx. — Nachm.
5 Uhr: Pfarrer Goethe. In beiden Gottesdienſten Feier des heil,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. März 1921.
Seite 7.
Abendmahls mit Vorbereitung. Kollekte für die Balten=Deutſchen,
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls. Pfarraſſiſtent
Gerſten=
maier. Anmeldung von ½10 Uhr ab in der Sakriſtei. — Nachm.
2 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um
5 Uhr: Liturgiſche Feier unter Mitwirkung von Kirchenchor und
Chor=
ſchule. Pfarrer Wagner. In allen Gyttesdienſten Kollekte für die
Chorſchule.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Rückert.
Feieu des heil. Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von ½10 Uhr
an in der Sakriſtei. — Nachm. 5 Uhr: Paſſionsmuſik. Aufführung
von „Das Leiden des Herrn” und „Die Auferſtehung” von Arnold
Mendelsſohn.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Abendmahl.
Pfarrer Scxiba. — Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Karſamstag, den 26. März 1921.
Johanneskirche: Nachmittags 5 Uhr: Vorbereitung zum heil,
Abendmahl für den Nordbezirk. Pfarrer Marx.
Stiftskirche: Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit anſchließender
Beichte,
Katholiſche Gemeinden.
Karfreitag, den 25. März 1921.
Kollekte für das heil. Land.
St. Ludwigskirche: Vorm. 7 Uhr: Ausſetzung des Allerheiligſten
Sakramentes. — Um 9 Uhrt Feierlicher Gottesdienſt mit lateiniſcher
Paſſion nach Johannes; den Tag über ſtille Anbetung des Allep
heiligſten Sakramentes. — Abends 6 Uhr: Predigt und
Paſſians=
andacht. Der Kirchenchor ſingt „Die letzten ſieben Worte” nach
Fidelis Müller.
St. Eliſabethenkirche: Vorm. 8 Uhr: Predigt und Gottesdienſt;
darauf Ausſetzung des Allerheiligſten. — Nachm. 5 Uhs: Andacht.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Kollekte für das heil. Grab in
Jeruſalem. Vorm. 8 Uhr: Leidenszeremonien. — Abends 6 Uhr:
Lei=
densandacht. — Während des Tages ſtille Anbetung.
Kapelle zu Eberſtadt: Vorm. ¼8 Uhr: Zeremonien und Predigt;
darauf Betſtunden. — Abends 5 Uhr: letzte Betſtunde,
Karſamstag, den 26. März 1921.
Kpllekte für die Kuſtodie vom heil. Grabe in Jeruſalem.
St. Ludwigskieche: Vorm. ½8 Uhr: Weihe des Feuers, der
Oſterkerze und des Taufwaſſers. — Um 9 Uhr: Feierliches Hpchamt.
— Nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr: Beichtgelegenheit.
St. Eliſabethenkiuche; Vyrm. ½7 Uhr; Heil, Weihen: darauf
Auferſtehungsamt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Kollekte für das heil. Land.
Vortn. 7 Uhr: Heil, Weihen. — Um 8 Uhr: Auferſtehungsamt,
Kapelle zu Eberſtadt: Vorm, 6 Uhr; Beginn der Weihen.
Abends 5 und 8 Uhr: Beichte.
Für die Feſttage
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Erbſen, mittel . . Kilodoſe 8.50
Junge Erbſen . Kilodoſe 7.
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„ Schweinefleiſch . „ „ 16.50
„Ditto geſalzen. „ „ 15.-
„ Dörrfleiſch . . „ „ 14.-
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Leberwurſt
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— Heute —
Donnerstag, 24. März
I. Wlederholung:
Donnerstag — Bamstag — Bonntag
Der grosse Fortsetzungsfilm WIRVANA III. Teil
Herrliche Original-Aufnahmen aus fremden Ländern
sehen Sie im II. Teil
Der Hann ohne Hamen
Schlierſee=
Bayriſchzell
Ein Schlierſeer Spiel
in 4 Akten (mit
Be=
nützung einer
Erzäh=
lung des Dr. Hermann
von Schmid) von Carl
Mittermayr.
Muſik von Emil Kaiſer.
nach dem Roman von Ewald Gerhard Seeliger
Peter Voss.
der Millionendieb
II. Teil: Sensation, Humor und Abentener in 5 Akten
Gewaltiges Detektiv-Drama in 6 Akten
In den Hauptrollen: Lndwig Rex, Evi Eva, Joh. Schroth
Dieser dritte Teil steigert die Spannung ins Unermeßliche,
führt uns in das Märchen- und Wunderland indien mit all
seinen Herrlichkelten und Gefahren. Gehelmnisvolle
Intrigien — Fanattsche Verbrechen —
Wahn-
sinnige Verfolgungen — Tollkühne Handlungen
Verblüffende Sensationen bilden den Höhepunkt
dieses Films.
Wie Bubi Detektiv wurde
(3755dsg
Heiteres Lustspiel in 2 Akten
Der Kaiger der Sahara
als
jedtke
arr/
Karfreitag, 25. März
geſchloſſen.
Samstag, 26. März:
Die letzte Fahrt
Peter Voss
Lory Leux
Mady Christian
Conrad Dreher
Leo Peukert
n (*12104
Hasemanns Töchter
Volksstück in 3 Akten.
Georg Alexander
Erich Kaiser-Titz
3. „Gelbe Bestien”
4. „Die goldene Flut”
5. „Der Mann mit dem
eisernen Herven‟
6. „Der Sprung über den
Schatten‟
I. Oſterfeiertag, 27. März
nachm. ½4 —
— abends ¼8 —
2 Aufführungen
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Detektir- u. Abenteuerdrama in 5 Akten
Die siehen Gesichter
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Sensationelles Raubtierdrama in 5 Akten.
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Der Mann ohue Nanzu, I. Teil
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Stabil 53, bill. zu verkauf.
Geſchweiftes, dreiteiliges / Heidelbgſtr 127,1. /(*11966
Zu verkaufen:
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friſche Land=Eier Stuc 1.45
Bchade &l
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ſtraße 32, I, I. (*11930 Laterdalt. Herrenrad
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Friedensware), mod., kl. ſteinerſtr. 59, pt. (*11939 Guterh. Kinderwagen
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Stb., II, r. (*11945 Peddigrohr=Kdr.=Wag.
(Marke Brennabor), wie
neu, zu verk.; anzuſehen
von 4—6 Uhr Wendelſtadt=
ſtraße 34, part. (*11998 vk. Fuhrmann Herrenfahrrad
mit Bereifung u. Freilauf
zu verkaufen. Eberſtadt, Berloren ! Braun. Dam.=Pelzkrag.
Odenwaldſtr. 71y= (3717 Mont. Abend Viktoriaſtr.
Kahlertſtr. verloren. Abzg. [ ← ][ ]
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. März 1921.
Nummer 82..
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 23. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. In
An=
betracht der bevorſtehenden mehrtägigen Geſchäftsumterbrechung war die
Unternehmungsluſt gering.: Am Montanmarkt konnte die bereits an
geſt=
riger Abendbörſe eingetretene Aufwärtsbezwvegung in weſtlichem
Montan=
werten weitere Fortſchritte machen. Phönix verſehrten ſtark ſchwankend,
660 4 683 3 655. Oberſchleſiſche Werte konnten ſich nach ſchvacher
Er=
öffnung erholen. Am Bankenmarkt ſtellten ſich Oeſterreichiſche
Kredit=
anſtaltaktien auf Wiener Anregung höher. Schiffahrtswerte verloren
zirka 2 Prozent. Am Einheitsmarkte warein Vogt u. Häffner
Vorzugs=
aktien, Beck u. Henkel, Gummipeter zu anziehenden Kurſen geſucht,
wäh=
rend Elſ. Bad. Wolle und Badenia nachgaben. Im Freiverkehr twurden
Holzman=Bezugsrechte mit 87 Prozent lebhaft umgeſetzt. Am
Nenten=
markte beſtand für Rumänien größeres Kaufintereſſe zu erhöhten Kurſen.
Frankfurter Abendbörſe vom 23. März.
w. Das Geſchäft hielt ſich nach der lebhaftem Aufwärtsbeſvegung
auf dem Montanaktienmarkt in engeren Grenzen. Man bemerkte, daß
aus den Reihen der Spekulation einige Glattſtellungen vorgenourmen
wunden, die einen Kursdruck ausübten. Auch die Nähe der Oſterfeiertage
veranlaßt die Geſchäftswelt, ſich nicht übermäßig zur engagieren, zumal
die Börſe vier Tage hintereinander geſchloſſeir ſein wird. Auf dem
Ju=
duſtriegebiet blieb die Tendenz zwiderſtandsfähig und feſt, weni ſich auch
die Umſätze in engen Grenzen hielten. Sehr gefragt waren
Gummi=
warenf. Peter plus 25 Prozent. Zellſtoff Waldhof bei größeren Umſätzem
9 Prozent geſteigert, auch Zellſtoff Aſchaffenburg höher. Brauerei
Lö=
wenbr. Sinner ſtellten ſich mit 175 plus 5, Schöfferhof 206, Maſchinenf.
Moenus=Stamm ſollten zirka 20 Prozent höher, mußten aber mangels
Aangebots geſtrichen werden. Im freien Verkehr war geringer Verkehr.
Deutzſche Petroleum 695, Mansfelder Kuxe 5175, Chem. Rhenania 710.
Auslandspapiere lagen ruhig, Deutſch=Ueberſec=Cert. und Oeſterr.
Kredit=
anſtalt lagen bei lebhafteren Umſätzen höher. Im Verlaufe Montan=
aktien ſchwächer. Phömx gaben 6, Mannesmaur 4, Gelſenkirchen 3,
Rheinſtahl 8 Prozent mach. Caro auch Oberbedarf mit 306, 302, 303
be=
hauptet. Chamotte=Ammawerk 630 plus 6 Prozent. Der Schluß war
ruhig, aber feſt.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. März
Geld Brief Geld Brief Ff F Mi
Geld Brief We
Geld. Brief Antw.=Bruff 7450 451½ / 4563, 74577— Norwegen. TP4.— 736—1 N0DS B0 1006.I0 Holland ... Reia6.80213 1.30 i38.80/e1 42.30 Schweden 114233 14311, 1 1.453.50 1455g London ...! 242.— 2421/, 2441= 245.— Helſingfors 15980 160.20 Paris .. 420.— 431.— 433½ 436”g Rew=York. 5. 61.671,61.321/, 162. 421/,62,571 Schweiz .. roßs 40 1068 Scltu62. 40 ro64.60 Wien (altes 2! Spanten ..
Italten ..! 865 10/ 866.90 866.60 868.4 D=Oeſt. abg 18251 18.301. 1848— 16,55— 238/4 239114 2435) 2441. Budapeſt .. 20 63-/20,67— 22.241./22.40½ Liſſab.=Op.
Dänemark. 1oss. 201076.10 du0r8.90lter6. 10 Prag:
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 23. März in Zürich 9.42½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,65 (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 9,35 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,95 (88,80)
Kronen, in Neu=Avur 160½4 (23,80) Dollar, in Paris 23 (125,40)
Franken.
Berliner Börfe.
Berlim, 23. März. (Wolff.) Börſenſochenbericht. Die
geſtern begonnene Steigerung der Phönigaktien ſetzte ſich heute auf das
bereits geſtern erwähnte Gerüicht fort, ſo daß der Kurs gegen den
geſt=
rigen amtlichen Schuß wveiter um 50 Prozeut ſtieg. Doch konnte die
ganze Beſſerung ſpäter nicht aufrecht erhalten werden. Jmr übrigen
wvollte man auch hierin, wvie in Maunesmann und Buderus, die beide um
rund 20 Prozent ſtiegen, wiederum Inte=eſſenkäufe beohachten. Auch die
übrigen rheiniſch=weſtfäliſchen Montanwerte lagem bei Beſſerungen bis
zu 10 Prozent und vereinzelt darüber ausgeſprochen feſt. In
oberſchleſi=
ſcher Montanpapieren erfolgte nach dei letzttägigen Rückgängen Rück=
käufe und Deckungen und infolgedeſſen Kurserholungen von 5—10 Pmu
zent und für Bismarckhütte von 25 Prozent. Abgeſehen vom
Montan=
warkt, auf dem es zeitzweiſe ziemlich lebhaft herging, blieb auf den aa.
deren Gebieten im allgemeinen die Geſchäftsſtille vorherrſchend, ſo daß !
Kursveränderungen kaum über 5 Prozent nach oben und unten hinarz
gingen. Alte Reichsanleihe und Pneußiſche Konſols ſetzten ihre Ku=s
beſſerung fort. Auch uungariſche Renten und Lombardenprioritäten lag
weiter feſt. Die Deviſenpreiſe zogen mäßig an. Polniſche Noten wam
zu 8,60 bis 900 ſtark angeboten.
Produktenbericht. Infolge des anhaltend ſtarken
Angeb=
iur Bezugsſcheinen, von denen heute weiße mit 32 Mazk verkauft wurdet
De eehe
ſich, ebenſo wie für Märzlieferung, uum ungefähr 3 Mark ermäßigt.
Futterhil ſenfrüchten fand einiges Geſchäft ſtatt, aber meiſt zu gedrückätu
Preiſem. Haferſtroh iſt merklich niedriger als wie Roggen= uind Wefzzt
ſtroh bezahlt worden.
r. Maßcegeln gegen die Schwellenausfuhr aus
Deutſchland. Schon ſeit einigen Monaten gehen hauptſächlich veu
Ausland Angebote, und Nachfragen nach Bahnſchwellen aus, die zweiff”
los ſehr häufig auf ſchwvindelhafter Grundlage beruhen, teilweiſe a=
Verſuche einer Breisſpionage darſtellen. Um nun die Ausfuhr bim
Bahnſchwvellen, die in Deutſchland ſelbſt ſehr dringend zur Wiederhnuis
ſtellung der während der Kriegsjahre vernachläſſigten Bahnkörper
a=
braucht werden, zu verbindern, hat die vor kurzer Zeit geſchaffene
Außs=
handelsſtelle. für Rundholz und Erzeugniſſe der Sägeinduſtrie verfünt
daß Holz, welches in Längen von Bahnſchwellen (2,5 bis 2,8 Meter und
in Breſten von 19—26 Zeutimeter bzw. in Stärken von 12—16 Zen.
meter) bearbeitet iſt überhaupt micht mehr ausgeführt werden darf. u.
einer „ſchwarzen” Ausfuhr zu begeguen, ſind die Zollbehörden an de
Grenze angewvieſen wor denr, jede zur Weiterbeförderung in das Auslam
aus dem inneren Deutſchland eingehende Waggonladung genau zu prüfe
Derſt
Fads
Frankfurter Kursbericht 23. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
Berliner Kurſe
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. .
3½%
.....
41221 Vur. V. Schatzanweif.,
41820 Vl.—lK.
Sparprämienanleihe ....
4½ Preuß, Konſols .....
.....
3½s%0
.....
485 Bad, Anl, unk. 1935
v. 1907 ..
3½%
495 Bahern Anl. . .. . . . .
4½%
39 Heſſen unk. 1924....
3½% „ „........
.........."
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
134½ Griech. Monopol ..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918. ... . ..
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914...... . . .
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
4% „ einheitl. Rente.
4% Rum, am. Nente b, 03
77,50
67,90
65,20
67,50
80,10
72.—
83,80
65,75
57.—
53,25
72,75
67,70
79,20
53,30
79,75
30.—
32,75
18,50
124,50
77,50
68,—
65,20
67,20
80,30
72.—
83,60
67,00
57,60
53,50
73.—
79,40
66,50
60,
53,60
79,50
Marnauſt.
Aufdis ie
Frrigationsan
4½%
580 Tamaulipas, Ser, I.
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfe.. . .
30,—
32,25
17,50
420 (Bagdad) Eer, I 138.— „II 112,50 v. 1911,Bollanl. 76,50 4½26 Ung, Staater. v. 14 24,50 2, Goldrente.. . 41.— Staatsr. b. 10 22.— Kronenrente. 20,50
33.
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
39 Salon. Conſt Jonction
Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee ......
4½90
Deutſche Städte.
2Bhnniſahlt 6. 1Fc1
% Frankfurt v. 1913.. . .
v. 1903....
Pfandbriefe.
318
425 Pfälz.
4% Rhein.
193
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ
Darmſtädter Bank.
1 1 124,— 103,50 101,50 437,.— 1* 124,— 5l 81.— 9
250 vs
83,20
19
0 92,50 87.— 57.— 19 95.— 25,— 96,10 2/ 101,25 3/ 94,30 I. — 101,75 r./ 100,20 1 87.— bl. 96.— 96.— 180.
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.
Dt. Effekt.=u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. .
Diskontogeſellſchaft .
Dresdner Bank.
350.— Metallbank ...........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . .. . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ...........
Buderus .............."
Dt. Luxeburger. . .. . .
Gelſenk. Bergw..
Harpener Bergb..
Eſchweiler Bergiv..... ..
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahütte . . . .
Lothringer Hütte . ......
Mannesmann Röhren..
Phönir.. .. . .
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Oberbebarf.
Rhein, Stahlw. ....
9950 Niebeck Montan . .......
Oa
297,25
171,75
142,50
250,50
217.—
279,—
206,—
38,60
168,50
ESii
170,50
141.—
250,
216.—
277.—
204.
59,25
164,—
95,80 Nordd. Lloyd..........
101,20 Südd, E.=B.=Geſ....
94,25 Schantung E.=B...... . .
21,80 Baltimore . .......... . .
Kanada ..............."
100,— Lombarden . ..........."
87.— Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. .. ..
230,— Badiſche Anilin ........
178,50 D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
305,75
323,50
445,50
611.—
311.—
333,—
460,
510.
330,—
Ae
500,
343,
593.
593,—
297,—
293.—
515.—
186,50
168,50
106.—
544,—
427,—
654
300,
302.—
528,—
Rr44
167
106,
Bi.
270,50
521.—
497,—
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den
Apo=
theken Darmſtadts: Es verſehen den
Karfreitags=
dienſt und in der Woche vom 25. März bis
einſchließ=
lich 26. März den Nachtdienſt die Apotheke am
Fnſtiz=
palaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn=Apotheke,
Kirch=
ſtraße 10½=
Bekanntmachung.
Bollſtrocknng von Räumungsurteilen.
Die Gültigkeitsdauer der auf Grund des 8 5a der
Verordnung zum Schutze der Mieter vom 22. Juni
1919 getroffenen Anordnung vom 30. Juni 1920
über die Vollſtreckung von Räumungsurteilen iſt mit
Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters und mit
Er=
mächtigung des Heſſiſchen Landes=Arbeits= und
Wirt=
ſchaftsamtes von 17. März 1921 — zu Nr. L.A. u.
W. 5443 — bis zum 31. Dezember 1921 verlängert
worden.
(st3779
Darmſtadt den 23. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Wahl der Verſicherungsvertreter als
Bei=
ſitzer des Verſicherungsamtes der Stadt
Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf Ziffer II, 4, der
Wahl=
ordnung vom 5. Juni 1913 (Reg=Blatt, S. 143)
wer=
den Erſatzkaſſen und ſolche Krankenkaſſen, die
außerhalb des Bezirks des unterzeichneten
Ber=
ſicherungsamtes ihren Sitz haben, aufgefordert,
bis zum 15. April ds. J8. ihre Beteiligung an der
Wahl bei uns anzumelden und hierbei die Bahl ihrer
nach der Wahlordnung anrechnungsfähigen
Mit=
glieder nachzuweiſen.
Bei der Anmeldung ſind gleichzeitig Name,
Be=
ruf, Wohnort und Wohnung der Vorſtandsmitglieder
oder des Geſchäftsführers der örtlichen
Verwaltungs=
ſtelle anzugeben.
Die Wahlordnung kann bei uns eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 23. März 1921.
(st3772
Der Vorſitzende
des Berſicherungsamts der Stadt Darmſtadt.
Verſteigerung.
Das Reichevermögensamt Darmſtadt
verſtei=
gert Mittwoch, den 30., Donnerstag, den 31. März,
und Freitag, den 1. April, von vormittags 9 Uhr ab,
in der Kaſerne Niedeſelſtraße ausgeſonderte Schränke,
Tiſche und ſonſtiges Hausgerät.
(3736ds
Stammßolz=Berſteigerung. Dienstag, den 29. März
vormittags 10 Uhr, anfangend, ſollen aus dem
Eber=
ſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne, 62 Stück
Kiefern=Stämme von 25-40 cm Durchm. und 5-13 m
Länge öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle
ver=
ſteigert werden. Zuſammenkunft auf der Straße nach
Seeheim am Friedhof Eberſtadt. Näheres iſt bei
Forſt=
wartſtellvertreter Wiemer, Schloßſtr. 17, zu erfahren,
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(3747ds
Schäfer,
Nutzholzverſteigerung.
Dieustag, den 29. März, vormittags
bon 10 Uhr ab, werden aus dem Meſſeler
Gemeindewald, Diſtrikt Gemeindswäldchen,
Abtl. 2, 3, 5, 8, Diſtrikt Hügelteile, Abtl. 6,
8, 13, 15, 17, 19, 20, 24, 29, 31, verſteigert:
Stämme Eiche II. Kl. 1 Stück — 0,79 fm
Städtiſcher Holzverkauf.
Die Holzverkaufsplätze bleiben am Samstag, den
26, ds. Mts. geſchloſſen.
(St3735
Darmſtadt, den 22. März 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Gitarriſtiſche Vereinigung
Darmſtadt —
De el ie e eſche eſete eite
8. 13, 15, 17, 19, 20, 24, 28, 29, wird nicht vorgezeigt
Steigliebhaber wollen dasſelbe vorher einſehen.
Zu=
ſammenkunft am Eingang des Waldes
Eppertshäuſer=
ſtraße. Die nicht vorgezeigten Abteilungen kommen
von 12 Uhr mittags ab, Kreuzpunkt Sandkaut und
Weizenbornſchneiſe zum Ausgebot. Nähere Auskunft
erteilt 7örſter Engel, Meſſel.
(3749
Richtlinien der G. V. D.
1. Pflege u. Förderung des edelen Gitarreſpiels.
2. Ausbildung ſeiner Mitglieder nach der nenen
Schule auf bſycho=phyſiologiſcher Grundlage.
3. Vorträge über die alten Gitarremeiſter ſowie
deren Werke.
4. Pflege des Zuſammenſpiels und der alten
Kammernuſik.
5. Beſchaffung und Austauſch von Noten der
alten Gitarre=Literatur.
Damen und Herren, welche bereits Gitarre /
oder Laute ſpielen und der G. B. D. beitreten
wollen, werden gebeten, Anmeldungen an Herrn
W. Prager, Neckarſtraße 11. I., zu richten,
daſelbſt auch perſönliche Vorſtellung zwiſchen
12 und 1 oder 7 und 8 Uhr erwünſcht. (*11964
Grabdenkmale
August Weicker
Waldfriedhof
Ludwig Weicker
Grabanlagen
Aelieste Spezialgeschäfte. Sonntags zu sprechen
3596ade
Schulbücher
neue u. gebrauchte
Jakob Skurnik
Wendelſtadtſtr. 28. (*1120d1
Ein neues w. Eolinne=
Kleid zu verkauf. (k12004
Lichtenberaſtr. 16 pt.
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Anzuſehen in m. Ziegelei
in der Mordach, woſelbſt
auch Angebote abgegeben
werden können. 13755
H. Dächert II., Eberſtadt.
E
port friſchmelkender und
hochtragender
Kuhe
ſowie tragende
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zum Verkauf ſtehen, (3775
Joſef Wartensleben
Darmſtadt. Heinheimerſtraße 11
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5 Pfund Fisch kauft, 1Pfund
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H
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Ang. unter 1 41 an die
Geſchäftsſtelle. (*11g61
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1. Stock.
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Adler=Drogerie
Frankfurterſtraße 14.
laufen
Entlaufen
junger Jagdhund, braun
u. weiß gefleckt.
Wieder=
bringer gute Belohnung.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Dieburgerſtr. 14., (*12093
Rehbinſcher (*12099
Hündin, ſchwarz mit braun,
abhanden gekommen.
Ab=
zug. Große Bachgaſſe 12.
Vor Ankauf wird gewarnt,
Probleren 8ie
meine unsortierte 1 Mark-Zigarre
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und beurteilen Sie deren Ceuglität:
W. Numrich
Ecke Nieder-Ramstädterstrasse u. Mühlstrasse ""
(11903ds
und
Bismarckstrasse 27 — Ecke Wendelstadtsträsße-