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Nr. 81
Mittwoch, den 23. März
19 21
Der deutſche Sieg in Oberſchleſien.
Nach der Abſtimmung.
Die Entſcheidung über Oberſchleſien.
4* Ein an maßgebender Stelle unterrichteter Mitarbeiter
ſchreibt uns: In den führenden politiſchen Kreiſen ſowohl
Preu=
ßens wie des Reiches iſt man von dem Geſamtergebnis
Her oberſchleſiſchen Abſtimmung natüklich ebenſo
entzückt und befriedigt, wie in den weiteſten Schichten
Deutſch=
lands. Viele Orte hatten, wie ſich aus der vorzeitigen
Schlie=
ßung der Abſtimmungslokale ergab, eine 100prozentige Wahl=
Geteiligung. Bei den meiſten wurden 99 Prozen; geſtellt.
Un=
er 95 Proz. ging die Beteiligung nirgends he=
Das war,
ſolange es große nationale Entſcheidungen durh Abſtimmung
gibt, einfach noch nicht da. Das Gefamtergebnis, eine deutſche
Zweidrittelmehrheit, iſt inſofern geradezu erſchütternd, als man
ſich erinnern muß, daß Wilſon und die Franzoſen es ſeinerzeit
fertig gebracht haben, im erſten Entwurf des ſogenannten Frie=
Sensvertrages Oberſchleſien ohne Appell an das
Selbſtbeſtim=
mungsrecht, alſo ohne Abſtimmung den Polen zuzuweiſen. Den
ieberhaften Bemühungen der deutſchen Friedensdelegation
ge=
lang es erſt, die Abſtimmungsvorſchriften in das Dokument
hineinzubringen. Und trotz der Verſtimmung, die zurzeit
in=
ſolge der Sanktionenkriſe auch gegenüber England herrſcht, mag
es zum Lobe Lloyd Georges ruhig geſagt ſein, daß er derjenige
ſwar, der die Fälſchungen der polniſchen Statiſtik erkannte und
die Abſtimmung gegen Wilſon und die Franzoſen durchſetzte.
Zur ewigen Schande des Verſailler Gewaltwerkes ſoll feſtgeſtellt
bleiben, daß verbrecheriſcher Dilettantismus ſich vermeſſen hatte,
am grünen Tiſch über Lebensfragen eines beſiegten großen
Vol=
tes zu entſcheiden, und zwar unter der heuchleriſchem Maske der
Völkerbefreiung, wo doch gar nichts anderes vorlag als
An=
rexionsabſicht, Rachedurſt und Zerſtörungswut. Der glänzende
Sieg, der ſich durch das allgemeine Abſtimmungsergebnis
kund=
hibt, läßt gewiß viele aufatmen. Man hat das Gefühl, daß eine
große Gefahr endgültig gebannt iſt.
Aber die Freude über die Abſtimmungszahlen im ganzen
dürfen uns nicht den Blick trüben für die Schwierigkeiten
in einzelnen, die ſich ergeben aus den Reſultaten, in gewiſſen
Grenzbezirken und aus dem Wortlaut des Verſailler Vertrages,
der die eigentliche Entſcheidung in die Hände der Entente
legt. IIn Pleß und Rybnik zum= Beifpiel haben die Polen
durch=
ſchlagende Mehrheiten erzielt. Wenn auch die Stadt Nybnik eine
überraſchend hohe deutſche Mehrheitsziffer aufweiſt, ſo ſind es
toch hier wie in verſchiedenen anderen Bezirken die ländlichen
Stimmen, die das Reſultat zugunſten der Polen gewendet haben.
Im Induſtriebezirk hat man es den deutſchen Kommuniſten und
ihrer wahnwitzigen Parole der Wahlenthaltung zu verdanken,
daß die polniſchen Grubenarbeiter glatt ſiegten. Im Kreiſe Groß=
Strehlitz hätte es nicht zur polniſchen Mehrheit kommen
brau=
cen. In Tarnowitz ſteht es bei 10000 Stimmen polniſcher
Mehr=
heit ſchlimm für die deutſche Sache. Wie wird nun die
Entſchei=
dung lauten? In § 4 des Anhangs zu Artikel 88 des Verſailler
Bertrages iſt zwar ausdrücklich geſagt, daß das Ergebnis der
Ab=
ſtimmung nach Gemeinden feſtgeſtellt wird, aber nirgends
ſeht geſchrieben, daß das oberſchleſiſche Land nun einfach nach
den jeweils feſtgeſetzten Mehrheiten an Polen und Deutſchland
verteilt werden ſoll. Die Gemeinden mit polniſcher Mehrheit
follen nicht etwa ſchematiſch abbröckeln oder gar künftin
En=
kaven im deutſchen Lande bilden, ſondern die — Vernunft ſoll
entſcheiden.
Dies und nichts anderes iſt der Sinn des § 5 des genannten
Anhangs. Danach hat die interalliierte Kommiſſion Bericht und
Torſchläge an den Oberſten Rat einzureichen. Der Bericht hat
ſich über den Hergang der Stimmabgabe auszulaſſen. Die
Vor=
ſchläge haben eine beſtimnte Linie als künftige Grenze
Deutſch=
lands zu ziehen. Dabei ſind hinſichtlich jeder Ortſchaft dreierlei
Dinge zu berückſichtigen. Einmal der jeweilige Wunſch der
Einwohner, der ſich in der Mehrheit der einzelnen
Ortſchaf=
ten ausdrückt, dann aber auch die geographiſche und
wirtſchaftliche Lage der Ortſchaften. Wenn zum
Bei=
ſpiel im Kreiſe Ober=Strehlitz ſchließlich eine polniſche Mehrheit
herauskommen ſollte, darf doch der Kreis nicht an Polen fallen.
denn er iſt rings von deutſchen Mehrheiten umgeben. Seine
geographiſche Lage verbietet den Wegfall. Es wäre eine polniſche
Enklave. Anders iſt es mit Beuthen und Tarnowitz. Hier an
der Grenze könnte die geographiſche Linie zugunſten Polens
an=
ders gezogen werden. Aber welchen Sinn hätte das Wort „
wirt=
ſchaftliche Lage” im Friedensvertrag, wenn man Beuthen wegen
einer polniſchen Mehrheit von vielleicht 1 Prozent aus den
deutſchen Induſtrickomplex reißen, es ohne Wurzel und
wirt=
ſchaftliche Verbindung dem Tode überantworten wollte?
Deut=
ſcher Beſitz darf nicht geraubt und zerſtört werden, weil ein pgar
polniſche Stimmen mehr abgegeben ſind.
Nach manchem, was in der oberſchleſiſchen Befetzungszeit
vorfiel, iſt zu befürchten, daß die interalliierte Konmmiſſion, ge=
I führt von General Lerond, ihre Vorſchläge gegen den Sinn des
8 5 zum Nachteil Deutſchlands einrichten wird. Es bleibt dann
mr noch die Hoffnung auf das Verantwortlichkeitsgefühl Lloyd
Georges, der in der Entſcheidung des Oberſten Rates endlich
einmal wieder feſtbleiben mruß.
Die Frankf. Ztg. ſchreibt hierzu: Wenn in Oberſchleſien die
Franzoſen für die Polen Parkei genommen haben, ſo wollen wir
einſtweilen noch hoffen, daß ſich die Staatsmänner der Alliierten
in einer für Deutſchland und ganz Europa lebenswichtigen
Frage nicht vom Geiſte ſubalterner Schikane leiten laſſen werden.
Nachdem das Land ſich mit beträchtlicher Mehrheit für
Deutſch=
land entſchieden hat, kann man nicht daran gehen, die
Minoritäten auszuſondern und Polen zu überweiſen.
Ein ſolches Verfahren wäre nicht bloß wirtſchaftlich für das Land
verhängnisvoll, es würde auch das deutſche Volk mit Bitterkeit
erfüllen, und ſchließlich auch den Polen ſehr wenig helfen.
Vorauf es ankommt, das iſt, nach der Beſeitigung dieſes
Zank=
obfels zwiſchen beiden Ländern und Völkern ein erträgliches
Verhältnis bald herzuſtellen, auf das beide aus wirtſchaftlichen
und politiſchen Gründen angewieſen ſind. Man iſt davon auch in
Warſchau in einſichtsvollen Kreiſen, wie wir glauben, längſt
überzeugt, und wenngleich es in Polen ebenſo ſchwer iſt wie in
anderen Ländern, den uationgliſtiſchen Wühlerein offen
ent=
gegenzutreten, ſo ſollte doch nunmiehr, nachden der Kampf
aus=
gefochten iſt, die Stimme der Vernunft gehört werden.
Wich=
tiger als ein paar Diſtrikte iſt auch für Polen die wirtſchaftliche
Beſundung des geſamten Zentraleuropas. Die Minderheit, die
ſich in Oberſchleſien geſtern zum Polentum bekannt hat, muß
und wird innerhalb der deutſchen Republik in ihrer Sprache und
Kultur Schutz finden. Die tatſächliche Autonomie Oberſchleſiens
iſt im Deutſchen Reiche gewährleiſtet, und es wird dem
gedeih=
lichen Zuſammenleben beider Volksarten, die durcheinander und
miteinander wohnen und nur durch eine vielfach künſtliche
Agi=
tation gegeneinander verhetzt worden ſind, von unſerer Seite
nichts in den Weg gelegt werden.
Die Köln. Ztg. ſchreibt: Das Ergebnis von Pleß und Rybnik
kann nicht die Genugtuung über den großen Erfolg des
Deutſchtums im eigentlichen oberſchleſiſchen
Induſtriegehiet beeinträchtigen. Hier haben ſich vor allem
die Städte und die großen Induſtriegemeinden unverrückbar an
die deutſche Seite geſtellt. Das große Induſtriegebiet zwiſchen
Gleiwitz, Myslowitz, Kattowitz und Beuthen hat erkaunt, daß
der Uebergang an Polen den Niedergang der oberſchleſiſchen
In=
duſtrie bedeuten würde, und es hat danach gehandelt. Die
gro=
ßen Städte und Induſtriegemeinden weiſen deutſche Mehrheiten
auf, die zum großen Teil alle Erwartungen übertreffen. Bis zu
90 v. H. aller abgegebenen Stimmen haben Myslowitz, Kattawitz,
Königshütte, Beuthen und Gleiwitz ſich für Deutfichland
entſchie=
den, und auch die Zahlen aus ihren Landkreiſen Zaben die
beitt=
ſchen Mehrheiten nicht verrücken können. Selbft die großen, zizis
Teil hart an der Grenze ztziſehen Mtsowitz und Tarnotri
liegenden Induſtriegemeinden, iie Laurahütte. iemi ttis
Schwientochlowitz, Bismarckhütte, haben deutſch geſtim=wit, Wie
auch die größte Landgemeinde Oberſchieſiens, dae mittere, in=
Induſtriegebiet zwiſchen Gleiwitz urd Beuthes gelegens
binden=
burg eine ſichere deutſche Mehrheit erzielt bat. Ey5 die graße
Frage: Waswirdnun?. Will der Verband Oßer hieſien
zer=
reißen, weil die landhungrigen, mit Verſprechungen betrogenen,
vom Terror um ihr eigenes Urteit gebvachten Kleiubquern der
Landkreiſe Pleß und Rybnik ſſch in Korfantys Netzen haben
fan=
gen laſſen? Soll das verfülſchte Abſtimmungsergebnis von
Pleß und Rybnik in ſeinen Folgen die große Tatzſache
um=
fälſchen, daß mehr als 61 v. H: aller oberſchleſiſchen Stimmen
ſich für Deutſchland entſchieben; während rund 900 000
Deutſch=
ſprechenden rund 1200 000 Polniſchſprechende in Oberſchleſien
entgegenſtehen? Oberſchleſiens Bevölkerung hat in ihrer
Ge=
ſamtheit für Deutſchland geſtimt, hat die deutſchen Stimmen
überwiegen laſſen, weil ihr bekannt iſt, daß Oberſchleſien
als eine Einheit zu gelten hat und es darum galt, ein
zu ſeiner Einheit entſcheidendes Abſtimgsergebnis zu
er=
zielen. Dieſer Sieg iſt nun da, 61 v. H. der Bevölkerung haben
für Deutſchland geſtimmt, und Oberſchleſien muß als Ganzes
beim Reich bleiben. Polen hat durch ſeine Hetze am
Wahl=
ergebnis genug zu fälſchen verſucht, an den Fölgen dieſes für
Deutſchland ſprechenden Wahlergebniſſes darf es mit. Hilfe des
Verbandes nicht herumfälſchen. Jetzt gilt für Oberſchleſien und
das Verhalten des Verbandes das Mahnwort des Amerikaners
Sidney Osborne an den Verband: „Hände weg von
Oberſchle=
ſien und keine Erlaubnis für Polen, ſich in die natürlichen,
hiſtoriſchen, politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen dieſes
Landes mit Deutſchland einzumiſchen.”
Wien, 22. März. (Wolff.) Die Freude über deu deutſchen
Abſtämmungsſieg kommt in der Preſſe Wiens und der
Länder Deutſch=Oeſterreichs fortgeſetzt in uneingeſchränkteſter
Weiſe zum Ausdruck. In ſpaltenlangen Meldungen berichten
die Blätter an erſter Stelle über die Einzelheiten der
Abſtim=
mung. In zahlreichen Artikeln mit dem Leitmotiv: „Das
un=
geteilte Oberſchleſien muß deutſch bleiben!” würdigen ſie das
weltgeſchichtliche Ereignis. Unter wiederholter Betonung der
nationalen, kulturellen und wirtſchaftlichen Bedeutung des
Ver=
bleibens ganz Oberſchleſiens bei Deutſchland, ſowohl für das
Reich wie für Oberſchleſien ſelbſt, legt die Preſſe nachdrücklich
Verwahrung gegen den in einzelnen Bezirken während der
Ab=
ſtimmung geübten polniſchen Terror ein und gegen die
Anden=
tungen ausländiſcher Blätter, daß dieſe Bezirke vom Oberſten
Rate Polen zugeſprochen werden könnten.
Die Neue Freie Preſſe ſchreibt: Wenn ſich der Oberſte
Rat den Gefühlen des Rechtes und der Billigkeit nicht
ver=
ſchließt und wenn er den Willen der Bevölkerung nicht mißachtet,
dann muß er die Zugehörigkeit Oberſchleſiens zu Deutſchland
anerkennen. Der Gedanke au die Losreißung einzelner Gebiete
wäre abſurd und ſeine Durchführung würde nur verhindern,
daß in Mitteleuropa Ruhe einkehrte.
Die Reichspoſt ſagt: Es hieße an der Ehre der
Entente=
ſtaatsmänner zweifeln, wollte man annehmen, daß ſie an
der klaren Entſcheidung in Oberſchleſien zu deuteln verſuchten.
Sie haben bei der Kärntmer Abſtimmung den Volksentſcheid, der
nicht ſo überwältigend war, ſtrikte innegehalten. Sie werden
auch das Selbſtbeſtimmungsrecht der Oberſchleſier ächten müſſen.
In der Arbeiterzeitung heißt es: Es wäre die
ſchmäh=
lichſte Beugung des offenkundig gewordenen Volkswillens und
überdies eine ökonomiſche Torheit von folgenſchwerſten
Ver=
hängnis, wenn die Entente es wagen ſollte, die Gebiete zu
zer=
reißen.
Das Dentſche Volksblatt ſchreibt: Ein inniges
Dank=
gebet ſteigt heute aus allen deutſchen Herzen zunn Himmvel. Wir
freuen uns, daß dieſes Land Deutſchland treu geblieben iſt. Die
Abſtimmung iſt nicht nur eine Option für Deutſchland, ſondern
eine Option für die Arbeit, an der allein die Welt geſunden kann.
Die Deutſche Tageszeitung ſchreibt: Wenn der
Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechtes, der für Oberſchleſien
als entſcheidend angeſprochen wurde, nicht völlig mit Füßen
getreten wird, dann kann es über den Spruch des Oberſten Rates
keinen Zieifel geben.
Paris, 21. März. (Wolff.) In der franzöſiſchen Kanuner
erregte die Nachricht von dem Ausfall der Abſtimmung eine
große Uieberraſchung und Beſtürzung, man war auf alles andere
eher gefaßt als auf einen ſo gewaltigen Sieg Deutſchlands.
Jutrauſigeant und das
Während der Tem
Journal des Débats ſich über das Ergebnis der
Volksab=
ſtinunung in Oberſchleſien noch ſehr vorſichtig ausdrücken, die
vorliegenden Ziffern unter Vorbehalt wiedergeben und ſich jeden
Urteils enthalten, ſchreibt Jacques Bainville geſtern abend in
der Liberté, das Ergebnis ſei für Deutſchland günſtig. Die
Zahlen, die man am Vormittag vernommen habe, ließen
dar=
über keinen Zweifel. Wie in Allenſtein und Marienwerder
hät=
ten ſich die Wähler in ihrer Mehrheit gegen Polen
ausgeſpro=
chen. Es ſei beſonders ein moraliſcher Sieg, den Deutſchland in
Oberſchleſien gewonnen habe. Deutſchland erhalte ſich einen
großen Teil ſeines alten Preſtiges. Man bewundere ſeine Or=
gamifationen und habe Vertrauen zu ihm. Trotz des Krieges
und trotz der Niederlage behalte Deutſchland in Mittel= und
Oſteuropa Expanſionskraft. Selbſt wenn Deutſchland drei
Vier=
tel der Stimmen erlange, müſſe die Grenze billig (!) feſtgeſetzt
werden. Man müſſe Polen die Bezirke zuerkennen, die eine
polniſche Mehrheit ergeben hätten. (!) Dagegen aber erſcheine
es ſicher, daß die hauptſächlichen Bergwerks= und
Induſtrie=
reichtümer in Oberſchleſien Deutſchland zugeſprochen werden
würden.
Paris, 22. März. (Wolff.) Edmond Mesnil ſchreibt im
Nappel, der moraliſche Erfolg und der materielle
Ge=
winn Deutſchlands ſeien unbeſtreitbar. Seine gewundene
Politik würde daraus Nuten ziehen. Man müſſe aber auch der
Wahrheit ins Geſicht ſehen können und die Dinge ſagen, wie ſie
liegen. Die Erinnerung an die Verwaltungsmethoden und die
deutſche Ordnung ſeien in den alten, von der deutſchen Regierung
verwalteten Gebieten lebendig geblieben. Freunoe des Blattes,
die aus Poſen zurückkommen und die zu ſehen verſtünden, ſagten,
daß die bureaukratiſche Unordnung und die moraliſche Anarchie
der Polen ſo ſtark ſeien, daß eine Bewegung des Widerwillens
gegen Warſchau und eine Hinneigung zu Berlin ſich geltend
mache. Die Abſtimmung in Oberſchleſien unterſtreiche alſo nicht
rr einen Fehler des Friedensvertrages von Verſailles, ſie
kenke auch die Aufmerkſamkeit auf die polniſche Frage, die dem
franzöſiſihen Paxſament und dem franzöſiſchen Volke ſo falſch
bargelegt uoser ſci. Ohne Danzig, ſein maritimes
Ausfalls=
to7, und ohne Oppeln, ſein wirtſchaftliches Reſervoir, würde
Polen drei Stüicke bilden, die ſchlecht zuſammengeſchweißt
wür=
den ohne worgliſchen Zuſammenhalt und die ſich nur ſchwer
dem deutſchen EinRiuß eutziehen könnten.
London, 22. März. (Wolff.) Alle Abendblätter heben den
großen deutſchen Sieg in Oberſchleſien hervor.
Der Star bezeichnet das Ergebnis der Abſtimmung als einen
ſehr ernien Schlag für Volen. Der unmögliche franzöfiſche
Traum dar der Niederhaltung Deutſchlands ſei jetzt
ausge=
träumt. Das Ergehnis der Abſtimmung ſei ein Schlag für die
Politik Frankreichs, Polen zu einer Bedrohung Deutſchlands zu
machen.
Ves polniſche Zcreax in Oberſchleſien.
* Berlin, 22. Mär= „xaczer mehr Meldungen über den
furchtbaren polniſchey Serror während der
Ab=
ſtimmungtreffenu aus Oher;chEeſienn cin. Wie die Weſtdeutſche
ſichren. Nicht emunant die erntchen dDichlieder der bariſäſchen.
Ausſchüſſe wagten es, zur W3a)1 zu erſcheinen. Demſelben Böatte
zufolge iſt die Wahl im Alt= und Neu=Rgſdzionkau umd
Stolar=
zowitz von den Engländerit für umgültig erklärt worden, weil in
den Wahlbureaus nur polniſche Stimmzettel abgegeben wurden.
Kattowitz, 21. März. (Wolff.) Im ganzen Landkreis
Beuthen flackerm beſorgniserregende polniſche Unruhen
auf. Im Deutſch=Pickar wurrden die Gebrüder Dudck, von benen
der eine Mitglied des paritätiſchem Ausſchuſſes iſt, erſchoſſen.
Auf der Straße Beuthen=Miechowitz wurde die Straßenbahn
an=
gehalten, ſämiliche Leute herausgezerrt und vor dem Augem der
Franzoſen verprügelt unid ſchwer mißhandelt. Einige erlitten
einen Nerbenchock. Die Ortsſtelle Orzegow des deutſchen
Ple=
biſzitkommiſſariates wurde vertrieben. Dabei wurden 30
Per=
ſonen teils ſchever, teils leicht verletzt. Von Hohenlinde trifft die
Meldung ein, daß die Polen die Straßenbahnen anhalten,
Dro=
hungen gegen die Deutſchen ausſtoßen unid mit Gefang durch die
Straßen ziehen. Auf Vorſtellungen antwortete der
Kreiskon=
trolleur, er habe keine Leute zur Verfügung. In Karg
endwaff=
neten die polniſchen Apobeamten die deutſchen Apobeamten. Die
polniſche Apo ſchlägt auf die Leute ein. Heute abend zog in
Beu=
then eine Bande von 60 Polen in geſchloſſenem Zuge zum Hotel
Lomnitz. An den General Le Rond wurde ein Telegramm um
Hilfe abgefandt. In Karbowa bei Kattowitz wurden
Hand=
granaten geworfen. In Schoppinitz wurden polniſche
Um=
züge veranſtaltet und Gowalttätigkeiten gegen die Deutzſchen
ver=
übt, ſowie die Wohnungen der Deutſchem geplündert. Ein
abſtinmnngsberechtigter Berliner wurde auf der Straßenbahn
mißhandelt, ebenſo ſeine Frau. Ein im einem Kraftwagen
vorüberfahrender franzöſiſcher Offizier nahm ihn mit. Schwache
franzöſiſche Abteilungen wurden nach Schoppinitz geſandt. Eine
ſchweve Schießerei iſt zurzeit im Gange. Die Deutſchen
flüchten. Ju Joſephsdorf ziehen Baubeu umher und drohen, die
Deutſchen zu erſchlagen. Aus Lanrahütte werden gleichfalls
Zu=
ſammenrottungew gemeldet, weliche ſchwere Gefahren" für die
Deutſchen befürchtem laſſen. Die zuſtändigen Kreiskontrolleure
wurden wviederholt dringend von berſchiedenen Seitem um Hilſs
gebeten, bisher jedoch ohne jeden Erfolg.
Die Begrüßung der heimkehrenden
Oberſchleſier.
Berliu, 22. März. (Wolff.) Geſtern abend gegen 11 Uhr
iſt der erſte Zug mit heimkehrenden Oberſchleſiern
hier eingetroffen. Reichskanzler Fehrenbach, der in
Beglei=
tung einiger Herren vom Auswärtigen Amt zum Empfang
er=
ſchienen war, richtete folgende Worte an unſere oberſchleſiſchen
Landsleute: Geliebte Brüder und Schweſtern aus Oberſchleſien!
Nach ſorgenvollen Tagen iſt heute die Freude in unſere Herzen
eingekehrt. Oberſchleſien hat geſtern den glänzendſten Beweis
höchſter Vaterlandsliebe gezeigt. Das ganze Deutſchland hat auf
Oberſchleſien gebaut und iſt in ſeinen Hoffnungen nicht
zuſchan=
den geworden. Sie haben eine Reiſe unternommen, Sie ſind in
Ihre Heimat zurückgekehrt, Sie haben dort Ihre Verwandten
wiedergeſehen, an den Gräbern Eurer teuren Entſchlafenen
ge=
betet und aus den heiligen Quellen Ihrer Heimat getrunken.
Nur der iſt in tieſſter Seele treu, der die Heimat liebt, wie Ihr.
Ihr habt ſchwere Sorgen auf Euch genommen. Werdende
Müt=
ter und ſterbende Greiſe haben die gewaltigen Strapazen der
Reiſe mit bewuuderungswürdigem Heldenmut ertragen. Der
Dank des Vaterlandes iſt Ihnen allen ſicher. Jetzt gilt
es, neue Pfeiler aufzurichten, um Oberſchleſien aufs neue mit
dem deutſchen Vaterlande untrennbar und unteilbar für alle
Zeiten zu verbinden. Dem deutſchen Oberſchleſien Glückauf!—
Begeiſterte Hochrufe auf Oberſchleſien und das deutſche
Vater=
land bekräftigten die Worte des Reichskanzleus. Dann ſpielte
die Muſik das daterländiſche Licd „Deutſchland über alles”, das
alle Anweſenden tief ergriffen und entblößten Hauptes
mit=
ſangen. Beim Verlaſſen des Bahnhofes wurden dem
Reichs=
kanzler begeiſterte Huldigungen dargebracht.
neiſtädter Tagdlatt, Mitttaoc), den B3. Miry 1341.
Muciger B4.
Die rheiniſche Induſtrie und die Hanktionen.
F. Köln, 21. März. In einer zahlreich beſuchten
Verſammt=
lung unter Leitung des Vorſitzenden des Vereins der
In=
duſtriellen des Regierungsbezirks Köln, Herrn
Generaldirektors A. Laugen, nahm der Induſtrieausſchuß des
beſetzten Gebietes am geſtrigen Sonntag in Wiesbaden Stellung
zu der durch die neuen Verhältniſſe geſchaffenen Wirtſchaftslage.
Einmütig ham die Anſicht zum Ausdruck, daß keine
Gewaltmaß=
nahmen des Verbandes, ſeien ſie wirtſchaftlicher oder politiſcher
Natur, die Induſtrie des beſetzten Gebietes von dem unerſchüt=
*rlichen Entſchluß abbringen könne, alle ihre Handlungen auf
das Geſamrintereſſe des Reiches einzuſtellen. Ebenſo wurde der
Veberzeugung Ausdruck gegeben, daß auch das Reich dem
beſetz=
ten Gebiete die Treue halten wird. Die Induſtrie des beſetzten
Gebietes hält ein enges Zuſammenarbeiten mit der
Reichsregierung für unbedingt geboten, ſie hat zu dieſem
Zweck den Induſtricausſchuß durch Zuwahl von Vertretern des
neubeſetzten Gebietes weiter ausgebaut und zugleich einen
klei=
neren Arbeitsausſchuß von fünf Herren eingeſetzt mit der
be=
ſonderen Aufgabe, ſowohl die Fühlung mit der Reichsregierung
wvie auch mit den übrigen wirtſchaftlichen Organiſationen des
beſetzten Gebietes aufrecht zu erhalten.
Die Zuſtimmung der bediſchen Induſtriellen.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Reichsminiſter Dr. Simons iſt
aus Freiburg (Breisgau) folgendes Telegramm zugegangen:
Die heutige Verſammlung des Verbandes badiſcher Papier=,
Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoffinduſtrieller in Freiburg (
Breis=
gau) fühlt ſich veranlaßt, Ihnen für Ihre ſtarke und kräftige
Führungder Londoner Verhandlungen zu
dam=
ken und die Hoffnung auszuſprechen, daß auch in Zukunft
die=
ſelbe Sicherheit und Stärke bei den weiteren kommenden
Ver=
handlungen von Ihnen gezeigt werden möge. Die Induſtrie iſt
geſonnen, alle Konſequenzen aus dieſen Verhandlungen zu
tragen.
Die deutſche Arbeiterſchaft und die
Zwangs=
maßnahmen.
F. Köln, 21. März. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete
Goldmann ſprach geſtern vor einer ſtark beſuchten
Verſamm=
lung über Deutſchlands Schickſal. Mit moraliſchen Einſprüchen
gegen den Friedensvertrag von Verſailles iſt es nach ſeiner
Mei=
nung nicht getan. Werden die Forderungen erfüllt, ſo würden
die deutſchen Arbeiter ſtatt 8 Stunden täglich 14 Stunden
ar=
beiten müſſen. Wir ſehr auch die deutſche Arbeiterſchaft
geſpalten und zerriſſen ſei, ſo ſei man ſich doch einig, daß das
Pariſer Diktat unannehmbar ſei, und ſo lange man den Willen
habe, keine Forderungen anzunehmen, die die Kräfte überſteigen,
werde der Verband vor einer unüberwindlichen Mauer ſtehen.
Die Beſetzung neuer rheiniſcher Städte ſei ein Rechtsbruch. Die
neue Zollgrenze habe den Zweck, die Rheinlande politiſch vom
Reiche zu trennen. An die Spitze des rheiniſchen
Staatsſekre=
tariats in Verlin werde vorausſichtlich ein Zentrumsmann
ge=
ſtellt werden, aber die deutſche Arbeiterſchaft werde ſich dort eine
einflußreiche Vertretung zu ſichern wiſſen. In einer
Ent=
ſchließung ſprach die Verſammlung ihr Mißtrauen
gegen=
über den Erklärungen des fpanzöſiſchem Miniſterpräſidenten aus
und ſagte, die Beſtrebungen des franzöſiſchen Imperialismuts,
am Rhein neuen Zündſtoff zu ſammeln, ſeien entſchieden zu
be=
kämpfen.
Die Reparationsbill im engliſchen Parlament.
London, 22. März. (Wolff.) Im Oberhauſe erklärte
der Lordkanzler bei Einbringung der „deutſchen
Ne=
parationsbell” in zweiter Leſung, die augenblicklichen
Schwievigkeitem im Deutſchland, bürften nicht übertrieben
wer=
den. (!) Der Tiefſtand der deutſchen Währung ſei in einer
Hin=
ſicht von Vorzeil für Deurſchland bei ſeinen Verſuchen, den
Han=
del wiederzuerobern. Es beſtänden Anzeichen für eine vermehrte
und ſogar bemerkenswerte Wohlfahrt i zahlreichen induſtriellen
Unternehmungen Deutſchlands, was auf ein nicht fernes,
unge=
heures Wiederaufblühen des deutſchen Handels und der deutſchen
Wohlfahrt hindeute. (!) Die Bill ſei nach Anſicht der Regierung
die beſte Methode, um den von allen Ländern verfolgten Zweck
zu erreichen. Auf die Frage, ob die andeven Alliierten eine
ähn=
liche Maßwahme ergriffen hätten, erklärte der Lordkanzler, er
habe Grund zu der Annahme, daß Frankreich und Belgien an den
Vorſchlägen feſthalten und einen ähnlichen Weg einſchlagen
wür=
den. Die Geſetzesvorlage wurde hierauf in zweiter Leſung
ange=
nonrmet.
Londom, 22. März. (Wolff.) Im Unterhauſe erklärte
Lloyd George auf die Fnage Kenworthys, welche Fortſchritte in
dem Parlamenten Belgiens, Frankreichs,
Ita=
liens und Japans die Maßuahme zwecks Erhebung der
Ein=
fuhrabgabe als Mittel zur Einziehung von deutſchen
Neparatio=
nen gemacht habe, er könne der in Briands Rede gegebenen
Er=
klärung nichts hinzufügen. Er Berfiige augenblicklich über
keiner=
lei amtliche Inſormationem.
London, 22. März. (Wolff.) Die Weſtminſter Gazette
be=
zeichnet die deutſche Reparationsbill als einen „Bluff,
der fehlſthlug”. Zahlreiche Mitglieder des Unterhauſes, die für
die Bill oder nicht dagegen geſtinmt hätden, hätten dies getan in
dem Glauben, daß die Beſtinumungen, niemals in Kraft treten
würden. Sie ſeien der Anſicht ge veſen, die Bill lwerde
Deutſch=
land zur Vernunft (!) bringen und es zwingen, ein neues
Ange=
bot zu machen. Sie dachten, dies würde zu einem
Uebereinkom=
men führen, das die Bill in der Prgris überflüſſig machen würde.
Jetzt bedauerten ſie ihre Zaghaftigkeit, denn ein neues deutſches
Angebot, das zu einem Uebercinkonimen führeie könnte, ſei
un=
wahrſcheitlich und anſcheinend ſei wichts vorhanden, was das
Inkraftreten der Bill Ende März mit allen ihren ſchädlichen
Fol=
gen für den britiſchem Handel verhindern könne.
Ein Proteſt der engliſchen Friedensgeſellſchaften.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Vom National Peace
Coun=
cil, der Zentralorgamiſation aller engliſchen
Friedens=
geſellſchaften, ging der deutſchen
Friedensgeſell=
ſchaft ein Schreiben zu, in dem ausgeführt wird, daß 1. die
Strafinaßwahmem der Verbündeten ein klarer Bruch des
Verſail=
ler Friedens ſind, 2. die plötzliche Wiederaufnahme, von den
Methoden der Kriegsſührung die Wiedergutmachung verhindere,
3. der Vorſchlag, von Deutſchlano für eine lange Reihe von
Jah=
ren eine ſchwere Strafzahlung einzutreiben, alle Hoffnung auf
den wahren Völkerbund und die allgemeine Abrüſtung vereitele.
Der National Peace Couneil ermahnt die Verbündeten, zu den
Bedingungen des Waffenſtillſtandes zurückzukehren, wofür ſie ihr
Wort verpfändet hätten, und nar für dem der Zivilbevölkeruung
zugefügten Schaden Wiedergutmachung zu fordern.
Die ſogenannten Kriegsverbrecher.
London, 22. März. (Wolff.) Ueber die Frage der
Verfol=
gung der deutſchen „Kriegsverbrecher” fand im
Un=
terhauſe folgende Debatte ſſatt: Sir Frederic Hall fragte, ob
die engliſche Regierung bezüglich der Aburteilung der deutſchen
„Kriegsverbrecher” zu einem Uebereinkomten mit Deutſchland
gelangt ſei; wenn ja, ob die Abſicht beſtehe, den Abſchluß dieſer
Aburteilungen mit der Bezahlung der letzten
Kriegsentſchädi=
gungsrate durch Deutſchland zuſammenfallen zu laſſen. Der
Generalſtgatsanwalt erklärte, dies ſei eine der Fragen, wegen
deren augenblicklich die Sanktionen angewendet würden. (
Hei=
terkeit.) Sir Harry Brittain fragte, an welchem Tage die
deut=
ſchen Kriegsverbrecher zur Veranuvortung gezogen würden. Ein
Parlamentsmitglied rief: Am 1. April. Sir Frederic Hall fragte
darauf, ob die Namen angeblicher Hauptverbrecher angegeben
werden könnten, gegen die bereits gerichtlich vorgegangen ſei.
Der Generalſtaatsanſwalt erwiderte, die Namen ſeien ſehr ſchwer
zu behalten und noch ſchſvieriger auszuſprechen. Ein
Parlaments=
mitglied fragte, ob der Generalſtaatsanwalt große Mühe habe,
den Nannen eines gewiſſen Wilhelm zu behalten und
auszuſpre=
chen, ud ob dieſer Name auf der Liſte ſein werde. Auf dieſe
Frage erfolgte keine Antwort. Der Generalſtaatsanwalt
be=
merkte, er ſei nicht in der Lage zu ſagen, zwana die
Gerichtsver=
fahren ſtattfinden würden. Es verurſache große Schſvierigkeiten,
die britiſchen Zeugen zu ſameln umd zu überreden, nach Leipzig
zu gehen. (Heiterkeit.)
Die Erklärungen Poincazés.
* Zu den Erklärungen Poinearés im Matin gibt
das W. T.B. folgende Anmerkung: Dieſer Fall zeigt erneut, daß
der Friedensvertrag von Verſailles nach der
An=
ſicht ſeiner Urheber noch nicht genügend Handhaben zur
Unter=
drückungDeutſchlands enthält, und daß ſie immer wieder
darauf ausgehen, Maßnahmen zu erſinnen, die geeignet ſind,
die geringen Rechte, die der Vertrag Deutſchland gelaſſen hat,
durch nachträgliche Ergänzungen und willkürliche
Interpretatio=
nen weiter zu verringern. Jedenfalls ſtehen die eben von
Poin=
caré gemachten Vorſchläge im Widerſpruch zu dem
Verſailler Vertrag, und dabei muß es ſein Bewenden
haben.
Der Wiederaufbau Nordfrankreichs.
Paris, 21. März. (Wolff.) Die vom Allgemeinen
Arbef=
terverband (C. G. T.) einberufene Konferenz von
Ver=
tretern der Bevölkerung und der Behörden aus den
verwüſte=
ten Gebieten iſt heute zutſammengetretem. Es ſind die Behörden
folgenderStädte vertreten: Reims, Laon, Chateau=Thierry,Senlis,
Soiſſon, Arras, Lievin, Lens, Arleux, La Fere, Bapaume, Roubaix,
Soienons und Chauny. Die Begrüßungsanſprache hielt der
Ge=
werkſchaftsſekretär Laurent, der Bürgermeiſter von Lens,
Ab=
geordneter Basly führte den Vorſitz. Er erklärte einleitend, die
Unzufriedenheit der betroffenen Bevölkerung mit den
bis=
herigen Maßnahmen der franzöſüſchen Regßerung
ſei groß. Als erſter Referent ſprach das Mitglied des
Wirtſchafts=
vates der C. G. T., Agache. Er berichtzete über die Unterſuchſngen
des Wirtſchaftsrates, die auf eine ſtarke Kritik der verſchiedenen
Schädengeſetze und ihrer Anwendung, der Hilfloſigkeit, der man
die einzelnen Geſchädigten überlaſſe, der
Verwaltungseinrichtum=
gen umo des verkehrten Gebankens, das Problem auf der
Ent=
ſchädüguung aufzubauen, hinausliefen. Man müſſe Arbeitskräfte,
Material und Geld von denjenigen Länderm verlangen, die es
be=
ſäßen und dabei auf den jeweiligen Wechſellurs Rückſicht nehmen.
Es ſei eine Art Oberkommiſſariat außerhalb. der Regierung zu
bilden, das mit den Arbeitgebern und der Arbeiterwelt den
Wie=
deraufbau in ſeinem ganzen Umfang zu organiſieren habe.
Als=
zweiter Redner ſprach Ingenieur Franc. Er trat Lafür ein
deutſche Arbeiter für den Wiederaufbau heranzu= und deutſche Materialien, zu beziehen. Es handele ſick.
nicht darum, das Wioderaufbaugebiet in deutſche Kolonien
um-
zuſwandeln, noch es dew Induſtriellen und Ingenieuren von
jen=
ſeits des Rheins zu überliefern. Man müſſe unter der Leitunc
von Genoſſenſchaften der Geſchädigten deutſche qualifizierte Ar= und Techniker heranziehen und ſie den franzöſiſchen
Plaz=
ausführen laſſen. Moraliſch halte der Wirtſchaftsrat dieſe Lö. für beſonders wichdig, weil diejenigen wiederaufbauer
müßten, die zerſtört hätten. In der Nachmittagsſitzung
begana-
die Diskuſſion über die beiden Referate.
Paris, 22. März. (Wolff.) Die vom Allgemeiner
Arbeiterverband (C. G. T.) einberufene Konferenz
ha=
geſtern nachrnittag ihre Arbeiten fortgeſetzt. Zu Beginn den
Sitzung wurde ein ſchrifülicher Verichſt der C. G. T. verteilt, ir
den geſagt wird, weſche Löſung man auf die Frage des
Wie=
deraufbaues geben wolle, ob Reparationen von DeutſchlanS
oder internationale Finanzhilfe. So ſei es unerläßlich, einei
Wiederaufbauorganismuts zu ſchaffen, dem man alle techniſchei
Hilfsmittel zur Verfügung ſtellen müſſe, um einen bis jetzt nock.)
nicht beſtehenden Geſanntplan auszuführen. Jouhaux erklärte im
Verlaufe der Debatte, die gugenblickliche Lage, könne nicht
an=
dauern, ſowohl national wie international. Man müſſe das
Wie=
deraufbauproblem wieder in Angriff nehmem, obzwar es
ſchwie=
rig ſei. Es handele ſich hierbei nichtt un ein politiſches Problem.
ſondern um ein Problem auf Leben und Tod. Seit dem
Waffen=
ſtillſüand ſei außer von Privatperſonen nicht viel für den
Wieder=
aufbau gefehehen. Die geſchaffenen Orgamismen hätten ſich durck
ihre Zuſammenſetzumg und ihre Verbindung mit den politiſcher
Indereſſeen als nicht fähig erwieſen, eine praktiſehe Löſung
her=
beizuführen. Deshalb habe ſich der Alſgemeine Arbeiterverbans
entſchieden, eine Enquste zu veranſtalten und hierzu die Hilfe
der Geſchädigten ſelbſt amgeruſen. Es hänge nunmehr von ders
heute perſammelten Perſonen ab, ob das verwüſtete Gebiet
wie=
der zu neuem Leben erweckt werden könne. Der Abgeordnete
Lebas erklärte, die Wiederaufbaufrage hänge von der
Mitarbei=
anderer Völker, hauptſächlich abber von der Mithilfe Deutſchlands.
ab. Schließlich wurde eine Orgawiſationskommiſſion eingeſetzt,
deren Aufgabe darin beſteht, praktiſche Vorſchläge zu machen zu
dem Vorſchlag Marcell Laurent. Die Komptifſion beſteht aus
Vertreterm der einzelnen Departements und ſ. ſich aus 17
Per=
ſonen zuſanurgem. Am Abend dwurde dann einſüimmig eine
Re=
ſolution angenomen.
* Paris, 22. März. Nach einer Habasmeldung wohnte
der Präſident der franzöſiſchen Nepublik heute
nachmittag der Sitzung der Zivilingenieure Frankreichs bei. Die
Verſammlung beſchäftigte ſich mit der Frage des
Wieder=
aufbaues des wirtſchaftlichen Lebens und in erſter
Linis=
mit der Frage der Wiederherſtellung der während des
Krieges angerichteten Berſtörungen. Nachdem mehrere Redner
über die in den nördlichen Gebieten Frankreichs angerichteten
Schäden und den gegenwärtigen Stand der
Wiederherſtellungs=
arbeiten berichtet hatten, ergriff Präſident Millerand das Work.
und ſagte u. a.: Die tapſere Bevölberung der befreiten
Gebiete=
hätte ſich ſofort nach der Rückkehr in ihre Heimat den Arbeiten.
des Wiederaufbaues gewidmet. Dieſe Arbeiten müßten
energiſch=
fortgeſetzt werden. Darüber dürfe man aber nicht die andere.
Pflicht vergeſſen, die man gegenüber den Toten und den
Leben=
den ſowie gegenüber der Generation der Zukunft habe. Dieſe=
Pflicht beſtehe darin, von dem Schuldner die Bezahlung ſeiner
Schuld zu verlangen. Millerand ſagte, wer in der Welt kömte.
die berechtigten Forderungen Frankreichs übertrieben oder zu.
ſchwer nennen, wenn er die Ausdehnung der Schäden, die ſoeben.
geſchildert wurden, kenne? Dieſe Zerſtörungen ſind wicht im;
Kampfe oder infolge der Notzendigkeiten des Krieges
ange=
richtet worden (St. Quentin!), ſondern ſind zum größten Teil
das ſyſtematiſche Ergebnis eines Wirtſthaſtsplanes, der dazu.
beſtimmt war, die Konkurrenz von morgen durch Zerſtörung der
Fabriken zu vernichten. Millerand erinnerte darauf an die
be=
friedigenden Ergebniſſe der Konferenz von London und pries
den Patriotismus der franzöſiſchen Unterhändler. Er ſagte:
Frankreich habe nicht warten wollen, ſondern es habe ſich ſofort
ans Werk gemacht, um ſeinen Bergbau und ſeine Fabriken, die
der wirtſchaftliche Rivale und Feind von geſtern für lange Zeit
lahmgelegt zu haben glaubte, wiederherzuftellen. Der Präſident
ſchloß ſeine Rede mit einer Mahnung zur Arbeit und Einigkeit.
Das engliſch=ruſſiſche Handelsabkommen.
London, 22. März. (Wolff.) Im Unterhauſe wurde ſeitens
der Regierung auf diesbezügliche Fragen erklärt, im
engliſch=
ruſſiſchen Handelsabkonmen ſei nichts enthalten, was die
bri=
tiſchen Untertanen verhindern könnte, ein gerichtliches Verfahren
anhängig zu machen, um den Rechter britiſcher Untertanen
Gel=
tung zu verſchaffen, wo die engliſchen Gerichte Rechtsgewalt
hätten. Die Anerkennung der Sowjetregierung ergebe ſich nicht
durch das Handelsabkonen. Die britiſchen Kaufleute, die
under dem Handelsabkommen mit Rußland Handel trieben,
hät=
ten allein die Verantwortung für den Ausgang ihrer Unter=
Aus ſchwediſchen Briefen deutſcher
Ferienktinder.
CK. Auch in dieſem Jahre wird wieder ſkandinaviſche
Gaſtfreundſchaft zahlreichen unterernährten deutſchen
Kindern die Möglichkeit gewähren, ſich zu kräftigen und eine
Zeit umgetrübten Glücks zu verbringen. In dem ſoeben bei Eugen
Diederichs in Jena erſchienenen „Deutſch=Nordiſchen
Jahrbuch” (Herausgeber Dr. Walter Georgi) werden Briefe
ſolcher deutſcher Ferienkinder aus Schweden, die in den
Som=
iermronaten des letzten Jahres dort weilten, veröffentlicht, und
wir tun dadurch einen tiefen Einblick in die Gefühle, mit denen
die armen ausgehungerten Kleinen die Freuden dieſes
Aufent=
haltes aufnehmen. Imier wieder kehrt die Bezeichnung
„Schlaraffenland” wieder. So ſchreibt ein 13jähriger
Junge, der ſeinen Brief auch „Schlaraffenland, Mai 20” datiert:
„Ich glaube, ich bin falſch gefahren und nach Schlaraffenland
ge=
kommen. Am Bahnhof ſtand auch „Schlaraffenland” und auf
dem Wegweiſer ſtand „Schlaraffenland”. Und als ich weiter
ging, kam ich durch einen großen Zuckerberg, untendrunter waren
Haferflocken und ein Milchfluß.‟ Die Phantaſie dieſes kleinen
Münchhauſen wind durch die realeren Angaben ſeiner Genoſſen
beſtätigt. Ein Fünfzehnjähriger ſchreibt auch noch recht kühn:
„Es iſt hier wie im Schlaraffenland. Denkt Euch! Hier putzt
inan weiße Schuhe mit Milch, ſchwarze mit Butter. Wenn für
unſeren Terrier das Brot nicht fingerdick mit Butter beſchmiert
iſt, ſo frißt er es einfach nicht, und wenn guf der Milch die Sahne
micht einen halben Zenrimeter dick ſchwimmt, ſo ſäuft der Kater
ſie nicht.‟ Ein junges Mädchen ſchreibt aus Lidköping: „Ich bin
in der vorigen Woche ſchon krank geweſen. Mir ſind drei
fett=
gebratene arme Ritter, in Schokolade gewälzt, mit Kirſchkompott
und vier Pfannkuchen mit Blaubeerkompott, nicht bekonmnen.
Jetzt gehts mir aber prachtvoll. Sie lachen alſe über unſeren
Appetrt.”
Das Eſſen ſpielt in dieſen Briefen begreiflicherweiſe
über=
haupt eine ſehr große Rolle. Auch von Geſchenken wird viel und
begeiſiert erzählt. „Ich habe ſchon ſehr viel Sachen bekommen.”
ſchreibt ein zehnjähriges Mädchen, „Schuhe, zwei Schürzen,
Un=
terrock, Hoſe, Strümpfe, Jacke, Hemd, Taſchentücher und
Schreib=
bapier." Ich bekomme z:
Mahlzeit ein oder zwei Gläſer
Rilch und ganz dick Butter auf das Brot und Käſe.” Gar
man=
der dieſer kleinen Schlemmer wünſcht ſich die darbenden Nächſten
us Deutſchland her. „Man geht jeden Abend ſo befriedigt und
ankbar zu Bett,” heißt es in dem Brief eines Mädchens. „Alle
d ſo lieb und freundlich. Und doch, als ich geſtern abend das
Deutſchland kömmen fah, dachte ich, wenn Du,
doch mit ihm kämeſt, um hier ſein zu können, denn
Dir täte die Erholung noch nötiger als mir.” Und ein Junge,
der zu ſeinem Geburtstag ſo ſchöne Geſchenke und ſo herrlichen
Kuchen bekommt, ſchreibt nach Hauſe: „Ich dachte oft daran, wenn
Ihr nur ein kleines Stückchen haben könntet, wie fehr Ihr Euch
darüber gefreut hättet.” Aus allen Briefen geht die Güte und
Freundlichkeit hervor, mit der die Schweden ihre keinen Gäſte
aufnehmen. Selbſt der Zahnarzt will nichts bezahlt haben:
„Nein, er nimmt nichts, weil ich eine Deutſche bin.‟ Die Kinder
machen ſich aber auch nützlich, ſo viel ſie können. Eine
Fünfzehn=
jährige, die bei einem wohlhabenden Bauern in Getared zu
Gaſte iſt, ſchreibt: „Dem Sitten und Gebräuchen habe ich mich
auch angepaßt. Ich trage ein Kopftuch, weil es ſo windig iſt, und
ein Paar Holzſchuhe hat mir mein Bauer geſchenkt, damit ich
die „Shoes far the tom” wie er ſagt, ſchone. Auch ſchürze ich
die Kleider hoch, wenn ich in den Stall gehe. Seit ein paar
Tagen lerne ich mielken. Ich will wir die Milch, die ich trinke,
verdienen. Es iſt aber eine harte Arbeit, man muß Kraft dazu
haben, und die fehlt bei mir.”
Traurig ſind die Vergleiche aus dieſem „Schlaraffenland”
mit Deutſchland. „Neulich, als ein Aufſatz über das Elend des
Mittelſtandes in der Zeitung ſtand, der wirklich ſchilderte, wie
alles iſt, fragte mich ein Fräulein hier in Hindby, ob das nicht
übertrieben ſei,” ſchreibt ein ſechzehnjähriges Mädchen. „Jch
konnte ihr gleich Beiſpiele aus Deinem Brief, liebes Mütterchen,
anführen, und die Dame ſtaunte gar ſehr. Wer eben ſolch
Elend am eigenen Leibe nicht verſpürt hat, kamn es kaum faſſen.”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Uraufführung des Myſteriums „Oſtern”
von E. K. Ludhard.
Hamburg, 21. März. (Telegz) Heute gelangte am
Deutſchen Schauſpielhauſe unter Dr. Egers Leitung das
Myſte=
rinm „Oſtern” von E. K. Ludhard (Großherzog Ernſt
Lud=
wig) zur Uraufführung. In der Ausſtattung und Vorbereitung
hatte Dr. Eger Bewunderungswürdiges geleiſtet. Die Rollen
waren mit nur guten Kräften beſetzt. Die Dekorationen waren
neu und dem Stimmngsgehalt (Vorfrühling,
Auferſtehungs=
mufterium) voll erfaſſend. Die Mutter gab Frau Gerda in allen
Phaſen einer feinen leidenden Frauenſeele, erſt bebend,
erſchüt=
ternd nervös, dann heroiſch gefaßt. Eine Figur von
unbeſchreib=
licher Einfachheit und Reinheit ſtellte Robert Rhil in ſeinem
Mittſer hin: nicht Salbungsvolles, nichts Gekünſteltes,
warme, ſchöne, gütige Menſchlichkeit. Yian wird dieſe „Geſtalt
nie vergeſſen können. Anni, das entzüickende, ahnungsvolle und
mitleidende Kind, hatte in Erika Meingaſt, einer jungen,
hoch=
begabten Künſtlerin, die beſte Vertreterin gefunden. Da fehlte
nichſts,, was nicht verwumderlich, da ſich Fräulein Meingaſt
ſchmell zu einer führenden Künſtlerin des Enſembles
empor=
geſchwungen hat. Die beiden Schweſtern Martha und Elſa
wur=
den herzlich und gut von Fräulein Johannſen und Fräulein
Meinz gegeben. Den treuen Hausgeiſt Lina hatte Frau
Hach=
mann=Zipſer trefflich erfaßt und fand nur überzeugende warme
Töne. Lütjohann gab den Sohn — einfach, edel, ſehnſüchtig.
Ein prächtiges Spießerpaar ſiellten Paul Schweiger und
Mar=
garete Körner in Franz und Aurelie hin. Die Nollen der
Wieden=
mehers ſpielten Carl Sartory und Iulia Löge, die des
Profeſ=
ſors Klein Carl Wagner.
Der Großherzog wohnte den letzten Proben bei. Hamburg
war ſehr intereſſiert. Viele Bühnenleiter von auswärts waren
anweſend.
Dem Myſterium wurde eine überaus warme und herzliche
Aufnahme bereitet. Das Haus war überfüllt und ehrte Dichter
und Darſteller durch wohlverdienten Beifall. Der Großherzog
war mit ſeiner Gemahlin zugegen.
Das neue Verliner Schloßmuſeum.
* Das neue Muſeum im Berliner Schloß, das
im Frühjahr eröffnet werden ſoll, wird eine großartige
Sehens=
würdigkeit der Reichshauptſtadt darſtellen. Der Schöpfer dieſe=
Muſeums, der neue Generaldirektor der preußiſchen Mufeen,
Geh. Rat O. v. Falke, äußert ſich über die Grundſätze der
Auf=
ſtellung und die ganze Anordnung in einem bedeutſamen Aufia.
des von Adolf Donath herausgegebenen „Kunſtwanderers‟. De
Plan, in das Schloß ein Muſeum zu verlegen, entſprang dei
Wunſch, dieſes glänzendſte Denkmal preußiſcher Raumkunſt
un=
verſehrt zu erhalten und zugleich öffentlich zugänglich zu machel.
Da das Berliner Schloß nicht, wie etwva die Münchener Reſidené.
ein ſehr vollzähliges Mobiliar aus dem 16.—18. Jahrhundel
beſitzt, ſo erſchien es am vorteilhafteſten, zur Ergäinzung de
vorhandenen koſtbaren Wandteppiche, Silber= und Porzellane
ſachen, Bilder, Skulptuven uſw. die Sammlungen des Kunſe
gewerbemuſeums henanzuziehen.
Die Teile des Schloſſes, die nach der künſtleriſchen Bedeutünt
ihrer Innendekoration für das Schloßmuſeum in Betracht khue
men, ſind nun ſo umfangreich, daß es möglich war, alle Saſſie
lungen des Kunſtgewerbemuſeums in das Schloß zu überfühkr”
Dabei iſt der Verſuch gemacht worden, zum erſtenmal zwiſchle‟
Schau= und Studienſammlungen zu ſcheiden, und dieſe ſtheuhe
Trennung ergab ſich ganz von ſelbſt, da die Prachträume ummen
lich in der üblichen muſeumsmäßigen Dichtigkeit mit Samaiu”
lungsgegenſtänden beſetzt werden konnten. Bei dieſer Al. -
Aufſtellung mußte aber auf eine ſtilgeſchichtliche Entwoickluug. br"
zichtet werden. „Ueber die Frage, in welcher Reihenfolge. de
Kunſtſachen in dieſe oder jene Näume eingeordnet we.‟
Mummer 81
mungen in Rußland. Die britiſche Regierung habe das
uht, eine offizielle Kommiſſion nach Rußland zu entſenden,
das Abkommen zu erleichtern und durchzuführen, ſowie um
Intereſſen der britiſchen Untertanen zu ſchützen.
Nach dem Fall von Kronſtadt.
Kopenhagen, 21. März. (Havas.) Aus Terijoki wird
troldet: Gegen 1 Uhr vormittags kamen die erſten
Militär=
urd Zivilperſonen hier an, darunter viele Frauen und
urder, im ganzen 1350 Perſonen. Weitere 30000 befinden ſich
un unterwegs auf dom Eiſe. Die Auswanderung dieſer
Un=
ü=klichen wurde durch einige Batterien gedeckt. Die
Flücht=
ſe ge behaupten, daß, nachdem
niſon von Kronſtadt beſtand aus 18000 Mann, darunter
(00 Mätroſen.
* Stockholm, 21. März. Aus England wird berichtet, daß
Kronſtädter Flüchtlinge jetzt in den finniſchen
umzorten untergebrachſt ſind. Das annerikaniſche Rote Kreuz
fert die Verpflegung. Die ruſſiſche Emigrantenſtation in
Hel=
fors hat in Telegrammen
indern überführen. Dieſes Erſuchen dürfte dem Wunſche der
nneiſchen Regierung endfpringen, für welche die Beherbergung
u etva 8000 Flüchtlinge keine leichte und angenehme Sache iſt,
ſeveral Koslowski hat den finniſchen Behörden, einen Bericht
e den militäriſchen Verlauf des Kronſtadter Aufſtandes
ein=
richt.
*
— Kleine politiſche Nachrichten. In Helſingfors liegen Nachrichten
s Reval vor, wonach Lenin mit einer Reihe führender
Perſönlich=
ter unter den Menſchewiki und Sozialrevolutionären
Verhandlun=
n eingeleitet haben ſoll. Nach der Berlingske Tidende handelt es ſich
aSie Möglichteit der Bildung einer Koalitionsregierung. — Der
Chi=
y9 Tribune zufolge glaubt man in franzöſiſchen Kreiſen, daß Bonar
ſtſs Rücktritt deshalb erfolgt iſt, weil er die Zuſtimmung Lloyd
ſoges zu dem franzöſiſchen Vorſchlag, der auf eine Beſetzung
wei=
er deutſchen Gebietes abzielte, nicht gebilligt hat. — Im engliſchen
mrhauſe ſtellte Lord Selborne einen Antrag, in dem die Regierung
Vorlegung eines Geſetzentwurfes, betreffend die Reform des
berhauſes, erſucht wird. Dieſer Antrag mußte deshalb eingebracht
alen, damit er in der nächſten Seſſion zur Veratung kommen kann.
Im engliſchen Unterhauſe wurde auf eine Erwiderung von
Regie=
nfsſeite mitgeteilt, der engliſch=perſiſche Vertrag ſei nicht
brndigt worden. Die neue perſiſche Regierung beabſichtige indeſſen
ch den letzten Nachrichten aus Perſien nicht, den Vertrag dem
gegen=
nigen Parlament vorzulegen. In dieſem Falle müßte man ihn als
igehoben anſehen. — Der amerikaniſche Staatsſekretär des
Auswär=
ſer, Hughes tritt zurück, um Oberſter Richter des Oberſten
ſrihtshofes der Vereinigten Staaten zu werden. Sein Nachfolger
ro der Staatsſekretär des Innern, Fall, ſein.
Darmſtadt, 23. März.
* Ernannt wurden der Kreisſchulrat bei der Kreisſchulkommiſſion
rriſtadt Joſeph Luley zum Studienrat an der Ludwigs=
Oberreal=
ſal= zu Darmſtadt, der Oberlehrer an der Ludwigs=Oberrealſchule zu
rniſtadt Konrad von der Schmitt und der Oberlehrer an der
ſalſchule zu Biſchweiler Dr. Ferdinand Tempel zu Oberlehrern an
4 Oberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach mit Wirkung vom
1April 1921 ab, der Studienrat an der Realſchule zu Gernsheim
Fedrich Uhl zum Studienrat an der Realſchule zu Bad=Nauheim.
* Uebertragen wurden dem Lehrer Joſeph Schneiderhöhn zu
Enienheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Bürſtadt (Kreis
Er heim) und dem Schulamtsanwärter Johann Braner aus Worms
n= Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Horchheim (Kreis Worms).
* Entlaſſen wurde die Lehrerin an der Volksſchule zu Egelsbach
Fes Offenbach) Emilie Metzger auf ihr Nachſuchen mit Wirkung
ia 1. Mai 1921 ab aus dem Schuldienſt.
* In den Ruheſtand verſetzt wurden der Geheime Schulrat an dem
Kilgymnaſium zu Darmſtadt Ludwig Heddäus und der Studienrat
md rOberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach a. M., Albert Koſt
ſeur der Strafanſtaltswerkmeiſter am Landeszuchthaus Marienſchloß
41 Hofmann, ſämtlich auf ihr Nachſuchen unter Anerkennung ihrer
ar Staate geleiſteten Dienſte.
* Konſulatsdienſt. Auf Anordnung der mexikaniſchen Regierung hat
ſmexikaniſche Vizekonſul in Mainz, Herr Bernhard Sauerwein,
ſughört, ſeine konſulariſchen Funktionen auszuüben.
h. Strafkammer. Des gemeinſamen ſchwveren Diebſtahls ſind, der
ihrige Hilfsarbeiter Gg. Kohl von Ober=Abtſteinach unter der
Uhrige Fabrikarbeiter Nikolaus Schmitt von Tröſel geſtändig, und
inurden, erſterer unter Einbeziehung einer anderen Strafe, zu 10
Gynaten, letzterer zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich je
Enat Unterſuchungshaft, verurteilt. Sie hatten nachts mittels
Ein=
tnns aus dem Keller eines dortigen Landwirts die geſamte.
Haus=
rachtung von etwa 2½ Zentnern Schinken, Seitenſtücken uſw.
ent=
indet und in Mannheim, angeblich zu 10 Mark das Pfund, abgeſetzt.
23 Gewicht gaben ſie niedriger an, ſo daß nur ein Erlös von 700 Mark
net worden ſein ſoll. — Wegen Vergehens gegen die
Viehſeuchen=
ſimmungen hatte das Schöffengericht Waldmichelbach den Landwirt
Saſtian Jöſt von Unterſchönmattenwag zu 50 Marr Geldſtrafe
ver=
teit und hinſichtlich eines weiteren Verſtoßes freigeſprochen, was die
Sarsanwaltſchaft mit Berufung anfocht. Es war im Vorjahre von
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. März 1921.
Ide Erkrankung ſeiner 2 Ochſen an Maul= und Klauenſeuche nicht
eigt worden, angeblich, weil er den Zuſtand der beiden Tiere nicht
mnnte. Von anderer Seite wurde die Behörde aufmerkſam gemacht
der Kreistierarzt ſtellte feſt, daß beide Ochſen ſchon ſeit einiger Zeit
der Seuche befallen und ſchon wieder auf dem Wege der Beſſerung
V0.
HEEIEE
aſſen,” ſagt Falke, „hat im Schloßmuſeum weniger der
Di=
ſtor zu beſtimmen, als vielmehr die Architekten Schlüter,
Sſander, Gontard und Erdmannsdorf, die nicht mehr mit ſich
nen laſſen.” Nach dieſen Weiſungen der Innendekoration be=
Ent denn auch das Muſeun im Erogeſchoß mit den Spätſtilen
½ 18. Jahrhunderts, denn die zwei mit wundervollen
Beau=
upträume zogen un=
icht der von Gontard und Erdmiannsdorf ausgeſtatteten
Kö=
skamiern ſind Möbel des ſpäten Rokoko und des Berliner
ſſizismus verteilt; mit ihnen geht die Sammlung des
Ber=
er Porzcllans zuſammen. Der neuklaſſiſche Säulenſaal hat
e Auswahl von Eiſenſtatuetten und Geräten der Berliner
aigießerei aufgenomien, und der anſtoßende, von Schadow
orierte Paroleſaal iſt der Skulptur geſidmet.
n nördlichen Cndſtück der Galerie des Weißen Saales mit
Riailmalereien des 16. Jahrhunderts. Die Kunſtgegenſtände,
ſer ihnen der berühmte pommerſche Kunſtſchrank, die in der
brockaichiteltur der Paraderäume aufgeſtellt ſind, gewinnen
ſiade durch diefe drunkvolle Umgebung neues Leben. In der
cier=Teppichen aus der Geſchichte des
Gro=
hen, mit ſechs
atteten Galerie wurde die Schauſamm=
Kurfürſten aus
g der deutſchen Gläſer untergebracht, und die beiden nach
den gelegenen Salons nahmen die alten Koſtüme, Schmuck=
Gen uſw. auf. In den Feſträumen des Schlüterbaues
be=
ig einzelner Sammlungs=
beiten aufgeſtellt. Die ſogenannte Brau
t ihren Spiegelniſchen bot den beſten Platz für das deutſche
erzellan, während alle weiteren Zimmer an der Spreeſeite der
hudienſammlung vorbehalten blieben. Der Schweizer Saal
1=
waren, J. auch bis dahin ein Seuchenmittel angewandt hatte. Als
daraufhin die Stallſperre verhängt war, erfolgte der zweite Verſtoß,
in=
dem J. die Ochſen einmal in den Hof führte, um ſich von ihrem Zuſtand
zu überzeugen. Der Freiſpruch bezog ſich auf letzteren Punkt, und
be=
züglich der unterlaſſenen Anzeige hatte man in erſter Inſtanz nur „
fahr=
läſſiges” Verſchulden angenommen. Statt deſſen erachtete das
Beru=
fungsgericht den Angeklagten, der über die Seuche nichſt im Unklaren
geweſen ſein könne, des vorſätzlichen Vergehens nach § 327 St.=G.=B. für
überführt und verurteilte ihn dafür zu 500 Mark, eventl. 50 Tagen,
wvegen des Bruchs der Stallſperre zu 50 Mark, eventl. 5 Tagen
Gefäng=
nis, nebſt ſämtlichen Koſten. — Gegen den ſchöffengerichtlichen
Frei=
ſpruch des Arbeiters Friedr. Steigleder und des Schreiners Adam
Hammelmann, beide aus Schönau, von der Anklage des Diebſtahls
und der Hehlerei war ſtaatsanwaltliche Berufung verfolgt.. Der in den
Lederwerken Neckaria ſeit mehr als 13 Jahren beſchäftigt geweſene St.
hatte Ende vorigen Jahres 12 unzweifelhaft aus jener Fabrik
ſtam=
mende Lederfelle im Gefamtwerte von 3000 Mark an H. für 800 Mauk
abgegeben; dieſer veräußerte 8 Stück davon (ſchwarze und gelbe) für je
100 bzlv. 200 Mark in Ludwigshafen unter falſchen Vorſpiegelungen und
wurde dabei abgefaßt. Den Reſt von 3 Fellen hatte er angeblich im
Keller ſeines dort tvohnenden Bruders verſteckt und ſpäter verbrannt.
Trotzdem will er guten Glaubens geweſen ſein, und auch St. beſtritt
jeden Diebſtahl oder dergleichen. Er will ebenfalls in gutem Glauben
ſämtliche Felle damals von dem kur; nachher verſtorbenen Pflegevater
ſeiner Frau, einem Schönauer Schuhmachermeiſter, zum Geſchenk
er=
halten haben. Das Berufungsgericht hielt zwar den St. ebenfalls des
Diebſtahls, dagegen aber beide Angeklagte der Hehlerei überführt und
erkannte gegen St. auf 6 Monate, gegen H. auf 4 Monate
Ge=
fängnis.
* Der Entwurf einer neuen beſſiſchen Kirchenverfaffung wird, wie
wir erfahren, dem vom Evangeliſchen Landeskirchentag eingeſetzten
Ver=
faſſungsausſchuß in dieſen Tagen zugehen.
— Auflöſung der Zweigſtelle der AbwickelungsIntendantur des
frü=
heren 18. A.=K. Die Zweigſtelle der Abwickelungs=Intendankur des
früheren 18. A.=K. (altes Abwickelungsamt) in Neuburg a. d. D. wird
am 31. März 1921 vollkommen aufgelöſt. Die Reſtarbeiten
übernimmt die Reichsarchivſtelle (für früheres 18. A.=K. zunächſt in
Neu=
burg a. d. D., ſpäter in Magdeburg). Zeitpunkt der Verlegung noch
unbeſtimmt. Alle Eingaben ſind vom 26. März ab an die
Reichsarchiv=
ſtelle (für früheres 18. A.=K.) zu richten. Duuh die Uebergangsarbeiten
und den Umzug von Neuburg a. d. D. nach Magdeburg wird eine
Ver=
zögerung in der Erledigung aller Reſtarbeiten und neuer Eingänge nicht
zu vermeiden ſein.
— Oſtervorſtellungen im Landestheater: Am Oſterſonntag=
„Triſtan und Jſolde”, Oſtermontag: Erſte Wiederholung von „Prinz
Louis Ferdinand” Oſterdienstag: „Die Fledermaus‟. Der
Kartenver=
kauf für dieſe drei Vorſtellungen beginnt heute Mittwoch, den 23. März,
und wird am Donnersrag und Samstag fortgeſetzt. Am Karfreitag
bleibt die Kaſſe geſchloſſen. Der Vorverkauf für die auf Mittwoch, den
30. März, angeſetzte Aufführung von Mozarts „Entführung aus dem
Serail” beginnt am Sonntag, den 27. März.
* Gewerbemufeum. Das von der Bank für Handel und Induſtrie
herausgegebene Blatt „Auslands=Nachrichtendienſt”, das int
wöchentlich erſcheinenden Heften über die Entwickelung des Wavenmarktes
und der Weltwirtſchaft berichtet, liegt im Leſezimmer der Zentralſtelle für
die Gewerbe zur Benutzung auf.
— Muſikverein. Die Aufführung einer Paſſion am
Karfreitag durch den Muſikverein iſt Tradition geworden. In
die=
ſem Jahre werden die Klänge von Meiſter Bachs Matthäus=Paſſion mit
ihren unvergänglichen Chören, Ariem und Chorälem andächtige Zuhörer
erbauen. Die Chriſtus=Partie ſingt zum erſtwal der erſte Bafſiſt der
Wiesbadener Staatsoper, Alexander Kipnis, dem ein großer Ruf
voraus=
geht. Frl. Liebhold aus Frankfurt m. M. iſt in den Kreiſen des
Muſik=
vereins nicht unbekannt. Frl. Poldi Heyl leiht der von Bach beſonders
bevorzugten Altpartie ihre ſchöne Stimme. Franz Millers Gvangeliſt
iſt anerkannt meiſterhaft. Die Mitgliederzahl des Vereins hat
beträcht=
lich zugenommen, ſodaß nur noch wenige Plätze an Nichtmitglieder
ab=
gegeben werden können. Vorasſichtlich wird der Verein im nächſten
Jahre mit Rückſicht aurf den Zuwachs ſeiner Mitglieder Zutwitt zu ſeinen
Konzerten Nichtmitgliedern nicht mehr gewähren können!
Für die Gründonnerstagsprobe und Karfreitagspaſſion iſt
Abend=
kaſſe bei Apotheker Ramdohr, gegenüber der Stadtkirche, von 6 Uhr ab
eingerichtet.
— Meiſterprüfungen im Handwerk. Der Meldeſchluß für die
dies=
jährigen Meiſterprüfungen wurde auf den 15. April d. J. feſtgeſetzt.
Vorſitzender der Prüfungskonrmiſſion für Starkenburg iſt Herr
Stadt=
baurat Steinberger, hier, Städtiſches Hochbauamt.
* Der Allgemeine Verein gegen Verarmung und Bettelei hält ſeine
diesjährige ordentliche Mitgliederverſammlung am Mittwoch, den 30.
März, nachmittags 4 Uhr, in ſeinem Vereinslokal, Bismarckſtraße 58
mit folgender Tagesordnung ab: Entgegennahme des Geſchäftsberichts,
Abhör der Jahresrechnung, Wahl der Vorſtandsmitglieder,
Verſchie=
denes. Alle Vereinsmitglieder ſind freundlichſt eingeladen. (S. Anz.
* Im Silberkranz. Am zweiten Oſterfeiertag begehen Herr Peter
Freudenberger und Ehefrau Gertrude, geb. Gerhard, hier,
Nundeturmſtraße 7 das Feſt der Silbernen Hochzeit
* Abreßbuch. Ein neues Adreßbuch ſoll im Mai, nach dreijähriger
Pauſe, erſcheinen. Die Herausgabe iſt jedoch noch in Frage geſtellt,
da bisher nicht genügend Vorausbeſtellungen
einge=
laufen ſind. Die außergewöhmlichen Herſtellungskoſten eines ſolch
um=
fangreichen Werkes machen ein, wie ſeither übliches, alljährliches
Erſchei=
uei unmöglich. Es iſt für alle Geſchäfte, Bureaus und Private daher
ratſam, ſich ein Exemplar durch Vorbeſtellung baldigſt zu ſichern. Die
Höhe der Auflage ſird ſich im weſentlichen nach der Subſtription richten
ſodaß nach Erſcheinem nue noch wewige Stücke verfügbar ſein werden.
Beſtellunigen zum Vorzugspreis von 60 Mark nimmt der Verlag
Berg=
ſtraeßer, Hofbuchhandlung, Rheinſtraße 6, entgegen. (S. Anz.)
Donnerstag, den 24. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr 2. Beſtellmarke
Nr. 2 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl vder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 2, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Auf die Beſtellmarke Nr. 6 und die
Nährmittel=
beſtell= und Bezugsmarke Nr. 278 A weiß können vom 21,
bis 24. März ds Js. 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2. 50 Mk. vorbeſtellt werden. Die Marken ſind von den
Bäckern bis ſpäteſtens 29. März abzuliefern.
Butter: Gegen Abgabe der Sonderbeſtellkarte Nr. 16 A bis HI
einſchließl. gültig für 50 gr zum Preiſe von 2 15 Mk. Die
Sonderbeſtellkarten Nr. 16 A bis H einſchl, verlieren vom
24. d. Mts, ab ihre Gültigkeit.
Corned beef: Von Mikrwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Nindsmetzgern 250 gr Cornedbeef, für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Geflügelverkauf: Am Gründonnerstag, Wilhelminenſtraße 15,
Zimmer 21, vormittags 8 bis 12 Uhr.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfund reiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
marke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 10 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mr.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15. Zimmer 5.
Holzverkanf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
auisgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Pring
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der
Kohlenausgleich=
ſtelle ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
F½ Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle
Dienſt=
ränme bis 12½ Uhr geöffnet.
.
Alle Lebensniittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlozengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
ßen Abteilung des Schloßmuſeums, die die Werte der italieni=
Renaiſſance umfaßt.
Ausſtellung für deutſch= Schüferhunde. Die von den S. V.
Orts=
ruppen Darmſtadt, Dieburg, Reinheim und Erbach i. O. in den Hallen
des Srädtiſchen Schlachthofes am vergangenen Sonntag veranſtaltete
Ausſtellungfür deutſche Schäferhunde brachte 120
Exem=
plare aus den beſten Zwingern Deutſchlands zuſammen, ſogar aus Riehen
und Lauſanne (Schweiz) waren Tiere zur Stelle
wvelches ſich aus erſten Kräften zuſammenſetzte,
Tiere höctſte Anforderungen, ſodaß minderwerk
aufklärenden Arheit der S. V. Ortsgruppen wenig be
ausgehen mußten. Trotz des anhaltenden
Ausſtellung annehmbar, was dafür ſpricht,
ſich einer großen Anhängerzahl erfreuzen
wärtigen Ausſteller und Gäſte ſand
„Rummelbräu” duirch
enden
und Klaviervor=
Herm Gg. Schellhaas=Groß=Vieberau ſtatt. Geſe
träge verſchönten den Abend.
* Orpheum. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr iſt die Premiere des
ſeit Wochen angekündigten Schlierſeer Spiels „Die letzte Fahu=
Schlierſee=Bayriſchzell‟. Seit Wochen haben die Schlierſeer
an dem Stück geprobt, und iſt es ſehr begrüßenswert, daß die
Darm=
ſtädter kurz vor der Abfahrt der Schlierſeer noch dieſes ſchöne Stück aus
der guten alten Zeit zu ſehen bekommen. Da die Tage der Schlierſeer
in Darmſtadt gezählt ſind, wird das Stück nur an dier Abenden
gege=
ben. Der Inhalt des Stückes von dem alten trauten Poſtillon von
Schlierſee (Xaver Terofal) wird allgemeines Intereſſe finden. (S. Anz.)
Die Novelle zum Volksſchulgeſetz.
* Wir entnehmen der Darmſt. Ztg.:
Der Volksſtaat muß, wenm er ſich zum Segen für das Volk
behaupten will, dem öffendlichen Unterrichts= und
Erziehungs=
weſen cine neue geſetzlſiche Grundlage geben. Das Erziehungsziel
wird ſein; ein neues, an Geiſt und Körper regſames Geſchlecht
heranzubilden, das dem alten an Kenntniſſen der Einzeltatſachen
umd Freude am Wiſſen und Forſchen nicht nachſteht, es an
ſitt=
licher Bildurng und Urteilskraft, an Gemeinſinn und ſelbſtloſer
Teilnahme am Volksganzen und den Menſchheitsaufgaben aber
noch weit überragt.
Sobald ein Reichsſchulgeſetz, die allgemeinen
Richt=
linien feſtgelegt hat, müiſſen die einzelnen Länder an die Arbeit
gehen. Bis dahin werden allerdings vielleicht noch Jahre
ver=
gehen. Inzwviſchen aber darf die Schulgeſetzgebung nicht ſülle
ſtehen. Namentlich wir in Heſſen können nicht ſo lange warten.
Denn unſer Volksſchulgeſetz von 1874 muß bei aller Wertſchätzung,
die es an ſich umd im Vergleich mit dem gleichzeitigen
Schul=
geſetzen qüderer Staaten verdient, als veraltet bezeichnet
wer=
den. Schon vor der Umwälzung wurde daher von Herrn
Staats=
rat Süffert eine Reviſion des Geſetzes in Angriff genommen, die
mit den Enzwurf eines neuen Geſetzes endete, obwohl ſie in der
Hauptſache mit Bowußtſein, an „den bewährten Grundlagen”
feſthielt.
Die Novelle geht, wie die ihr beigegebene Begründung
ein=
leitenſd ausführt, von der Erkenntwis aus, daß bei den jetzigen
unfertigen Verhältniſſem die Schaffung eines neuen Geſetzes noch
zurüchgeſtellt werden muß. Sie beſchränkt ſich daher auf
diejeni=
gen Punkte, deren Aenderung am dringläichſten erſcheint. Der
Entwurf des Herm Sogatsrat Süffert wurde dabei ſoweit als
möglich benutzt. Daneben bemüht ſich die Novelle,
Anknüpfugigs=
punkte für künftige Neubilduungen zu geben, die ſich bei dem
konn=
menden Bau der Einheitsſchule ſchon als tragfähige
Fun=
damente, als wertvolle Bauſteine erweiſen können. Inzwiſchen
mag ein neuer Geiſt im Volk aufkommem, der notendig iſt, wenn
ein neues Geſetz belebt uud fruchtbar gemacht werdem foll.
Nachdem die Novelle bereits fertiggeſhellt war, mußte ſie
in=
folge der uniterm 11. Auguſt 1919 veröffentlichten neuen
Reichs=
verfaſſung einer Neubearbeitung unterzogen werden. Dabei
mußte die vorgeſehene reſtloſe Durchführung der gemeinſamen
(Simultan=) Schntle auf Grund der Artikel 146 und 174 der
neuen Verfaſſung wieder fallen gelaſſen werden. Ferner mußten
die konfeſſiomallen Schulvorſtände im Zufammenhange mit
den konfeſſionellen Schulen und die Mitgliedſchaft der Geiſtlichen
im Schnelvorſtand beibehalten werden. Ob und inwieweit in
die=
ſen Fragew künftig Aenderungen möglich oder notzwendig ſein
werden, hängt von dem nach Artikel 174 der Reichsverfaſſung zu
erlaſſenſdem Reichsgeſetz ab.
Der auf dieſer Grundlage ausgeſtellte Entwurf des
Landes=
amts für das Bildungsweſen wurde der Oeffentlichkeit zur
Kennt=
nisnahme unnd Beurteilung unterbreitet. Bevor er jedoch zur
Regierungsvorlage erhoben werden konnte, wurde eine
aber=
malige Umarbeitugig notwendig zu dem Zweck, im Anſchluß an
die Reichsfinanzreform und das Landesſteuergéſetz die
perſön=
lichen Koſten der Volksſchule auf bie Staatskaſſe zu übernehmen.
Die Novelle erfaßt nunmehr hauptſächlich folgende Punkte:
1. Uebernahme der perſönlichen Koſten der Volks
ſchule auf die Staatskaſſc (Artikel 2, 4, 5, 6, 7. 40, 42.
47, 58, 81, 82, 83. 84, 87): 2. Zulaſſung von Begabten= und
Hilfs=
klaſſen (Artikel 3); 3. Herabſetzung der Schülerzahl (Art. 3);
4. Befreiung von der Beteiligung am Religionsunterricht für
Lehrer und Schüler (Artikel 4); 5. Ueberwachung des
Reli=
gionsunterrichts (Artikel 12, 68); 6. Gleiche Feriendauer
an Volks= umd höheren Schilen (Arüikel 14); 7. Erweiterung der
Fortbildungsſchule für Knaben, Einführung der
Pflichtfortbil=
dungsſchule für Mädchen (Artikel 16, 17, 23): 8. Einſügung der
erweiterten Volksſchule in die Einheitsſchule (Art. 18); 9.
Schul=
beſuch verwahrloſter oder mit Gebrechen behafteter Kinder (Art.
22); 10. Erziehung taubſtummer und blinder Kinder (Art. 22a);
11. Erhöhung der Schulſtrafen für unentſchuldigte Verſäummiſſe
(Artikel 24, 25) 12. Privatunterricht und Privatſchulen;
Aufhebung der Vorſchulen; gemeinſame Grundſchule (Artikel 28);
13. Reform der Lehrerbildung (Artikel 29, 31, 33); 14.
Auf=
hebung des ſogenannten Ordensparagraphen (Artikel 38); 15.
Beſeitigung der Präſentationsrechte (Artikel 39); 16.
Beſtimmungen über die Anſtellung der Lehrer (Artikel 40) und
der Handarbeitslehrerinnen (Artikel 42); 17. Umzugskoſten bei
Verſetzungen (Artikel 43); 18. Neufeſtſetzung der
Pflichtſtunden=
zahl der Lehrer (Artikel 47); 19. Beſeitigumg der Verpflichſttung
zur Uebernahme kirchlicher Dienſte durch die Lehrer (Artikel 50);
20. Uebertragung der für die Staatsbeamten gültigen
Diſzipli=
warbeſtimmungen auf bie Lehrer (Artikel 52—61); 21. Abfindung
der infolge ihrer Verheiratumg aus dem Schuldienſt entlaſſenen
Lehrerinnen (Artikel 61); 22. Einreihung der Lehrer in die
ſtaat=
liche Beſoldungsordnung (Artikel 62—66); 23. Vom
Schulber=
mögen, den Dienſtwwohnungem der Lehrer, den Schulgütern und
dergleichen (Artikel 67a, b, c): 24. Aufgaben und Zuſammen=
Gemeinden als Träger der ſachlichen Schulkoſten (Artikel 81 a);
27. Der Staat als Träger der perſönlichen Schulkoſtem (Art. 83);
28. Aufhebung des Schulgeldes an den öffentlichen Pflichtſchulen,
Verbot der Vorſchulen (Artikel 86); 29. Ueberführung der drei
Provinzialſchulfonds in die Staatskaſſe (Artikel 87).
X* Noßdorf, 21. März. Holzverſteigerungen. Nachdem
in der vorigen Woche die Neſtbeſtände des verfloſſenen
Wirtſchafts=
jahres an Liebhaber überwieſen worden waren, fand heute die erſte
Holzverſteigerung im hieſigen Gemeindewald ſtatt. Steigerer waren bei
dem günſtigen Wetter, das aber nach vorausgegangenem und dem Felde
ſehr zuträglichen Regen Ackerarbeit nicht zuließ, zahlreich erſchienen.
Sowohl für die zirka 70 Raummeter Brennholz, zum größten Teil
Kie=
fern (rund), wie auch für die Stangen und Stämme zu Wirtſchafts= und
Bauzwecken wurden anſehnliche Höchſtpreiſe erzielt. Zwei Raummeter
kamen meiſt auf über 300 Mark; das Kiefern=Nutz= und =Werkholz, in
allerdings vorzüiglicher Qualität und geraden und geſunden Stämmen,
erzielte, auf den Feſtmeter berechnet, oft das Doppelte im
Zuſchlags=
preiſe. Bei der überaus regen Nachfrage ſteht danach kein Abbau und
Rückgang des Preiſes für Hausbauholz und Wagner=, Schreiner= und
Glaſer=Werkholz für die hieſige Gegend in Ausſicht. Letztere
Hand=
werker und Vertreter von Holzſchneidereien und Möbelfabriken boten
auf einzelne Eichenftämme unlängſt 1700 bis faſt 3000 Mark. Bei der
Ueberweiſung des Losholzes gelten als Holzpreiſe vorläufig: Scheiter
pro Meter: Buche 100 Mk., Eiche 80 Mk., Birke 60 Mk., Erle 50 Mk.,
Kiefer 70 Mk., Fichte 60 Mk., Reiſig pro 100 Stück: Buche 90 Mk., Eiche
80 Mk., Birke 60 Mk., Kiefer 60 Mk., Knüppel pro Meter: Buche 80 Mk.,
Eiche 56 Mk., Birke 56 Mk., Erle 46 Mk., Kiefer 58 Mk., Fichte 48 Mk.,
Stöcke pro Meter: Buche 60 Mk., Eiche 60 Mk., Kiefer, 46 Mk., Fichte
36 Mk.
—Groß=Geran, 22. März. Zum Ged:htnis der
gefalle=
eurnverein am Sonntag
nen 63 Turnbrüder veranſtaltete
eine ſchlichte, aber um ſo eindrucksvollere Gedenkfeier, in der eine
Ehren=
tafel für die Gefallenem eingeweiht wurde. Zu der Feier waren die An=
Tarmftädter Tagblatt, Mittſosch, den 2:5. Ma; IDZ1.
Nummer Gi..
gehövigen der Gefallenen beſonders eingeladen und zahlreich erſchienen.
Vorträge der Geſangvereine „Liederkranz” und „Eintracht” ſchufen die
Stimmung, wie ſie die Feier erforderte. Die Geiſtlichen der drei
Kon=
feſſionen hielten zu Herzen gehende Anfprachen. Den erhebendſten
Mo=
ment bildete die Enthüllung der Ehreitafel ſelbſt, als nach einer kurzei
markandem Anſprache des 2. Vorſitzenden die Hülle ſank und
während=
deſſen der imn Hintergrund aufgeſtellte Schillerchor das Lied ſang: „Ich
hatt” einen Kameraden‟. Nachdem eine Turnſchweſter den vom Herrn
Oberpoſtafſiſtentem Deppe verfaßten Prolog geſprochen hatte, legten die
aktiven Turner, die Frauenableilung, ſowie die Schüler= und
Schüle=
rimnenabteilung je einen mit Schloife in den Turnerfarben geſchmickten
Lorbeerkranz durch ihre Turnwarte an der Ehrentafel nieder. Namens
der Angehörigen der Gefallenen ſprach Bürgermeiſter Urban herzliche
Danbesworte.
th. Egelsbach, 21. März. Karbidexploſion. Die etwa 20
jäh=
rige Tochter des Geſchäftsinhabers Schlapp verunglückte durch
Ex=
plodieren von Karbid und erlitt ſchwere Verletzungen im Geſicht, ſo daß
ſie ins Krankenhaus verbracht wurde. Hoffentlich bleibt dem Mädchen
das Augenlicht erhalten.
— Offenbach, 21. März. Mehr Vorſicht auf der Bahn!
Auf gräßliche Weiſe kam heute worgen auf dem Offenbacher
Nebenbahn=
hofe ein junger Mann ums Leben. Es handelt ſich um den 21jährigen,
aus Heufenſtamm gebürtigen, im Obertshauſem wohnhaften, erſt ſeit
kux=
zer Zeit verheirateten Karl Schierbaum. Er kam mit der Rodgaubahn
nach Offenbach und ſprang, wie man vermutet, zu früh ab, tat
einen unglücklichen Fall und kam umter den noch in langſamer Fahrt
be=
fimdlichen Zug. Giun Radkaſten drückte dem Verunglückten den Bruſtkorb
ein, ſodaß der Tod ſofort eintrat.
k. Burg=Gemünden, 21. März. Tödlicher Unglücksfall.
Schachtmeiſter Richber wurde beim Umbau des Bahnhofs
Gunders=
hauſen von der Maſchine erfaßt, geſchleift und getötet. Heute wurde
er im Beiſein des Kriegervereins beerdigt.
k. Nieder=Gemünden, 21. März. Um die Waſſerkräfte der
Ohmnutzbar zu machen, iſt die Dicknertsmühle angekauft worden. Außer
unſerem Orte ſollen Burg=Gemünden, Büßfeld und Bleidenrod von dort
elektriſches Licht erhalten.
k. Vom Vogeisberg, 21. März. Der obere Vogelsberg ſteht
ſeit dem geſtrigen heftigen Schneegeſtöber vollſtändig im
Winter=
kleide.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Offenbach a. M. fand
geſtern nachmittag aus Anlaß der günſtigen Abſtimmung in Oberſchleſien
auf dem Wilhelmsplatze eine öffentliche daterländiſche Feier ſtatt, bei der
Pfarrer Voigt und Redakteur Kummer Anſprachen hielten. — Im
Kreiſe Alzey ſind für die Kinderhilfe im ganzen 104 036 Mark
ge=
ſammelt worden.
Reich und Ausland.
Berlin, 21. März. Die Millioney=Defraudation, die
in der Filiake der Diskonto=Geſellſchaft begangen wurde, bildete den
Gegenſtand einer Verhandlumg vor der 1. Strafkammer des
Land=
gerichts II. Die Anklage gichtete ſich gegen dem Techniker Fritz
Röhſe=
meier, den Bankbuchhalter Hermann Bettels, die umverheiratete Agnes
Löckemitz und dem Handlungsgehilfen Karl Krauſe. Die beiden erſten
An=
geklagten ſind der Urkundenfälſchumg umd des Betruges, die beiden letzten
der Beihilfe beſchuuldigt. Das Gericht verurteilte Röhſemeier und Bettels
zu je 3½ Jahren Gefängnis und Löckenitz zu 3 Monaten Gefängnis.
Kraurſe wurde freigeſprochen.
A Weinheim, 21. März. Derhieſige Bezicksrat hat heute
in geheier Sitzung auf Grund mehrſtündiger Verhandlung den Antrag
des Bürgerausſchuſſes auf Dienſtentlaſſung der drei Gemeinderäte
Böhler, Eſchweh umd Müller als unbegrüindet abgelehnt. Die
Angelegen=
heit wird nunmehr den Oberverwaltuungsgerichtshof beſchäftigen.
Köln, 21. März. Weihbäſchof Dr. Joſef Müller iſt heute
nacht geſtorben.
ONB. Hannover, 21. März. Das große Bahnhofsgebäude
in Hameln a. W. ſteht ſeit Samstag im Flammen. Das Dachgeſchoß
und das Innere des Gebzäudes bis zum erſten Stock ſind bereits
mieder=
gebrannt. Auch die im erſten Stock befindlichen Bureauräume ſind ein
Naub der Flammen geworden. Die Fahrkartenſchalter, ſind durch das
Waſſer vernichtet. Montag vormittag um 11 Uhr wwütete das Feuner noch.
Es iſt entſtanden in der Wohnung des zurzeit verreiſten
Bahnhofsvor=
ſtandes. Der Zugverkehr bleibt aufrecht erhalten.
Stargard i. P., 22. März. Schweres Brandanglück. Dem
Berl. Tagebl. zufolge ſind in Tegelow bei Stargard in Pommerm durch
ein Großfeuer vier Bauerngehöfte mit ſäntlichem Vieh und
Stallgebäuden vernichtet worden. U. a. ſind 100 Schafe in den Flammen
umgekommen.
Oslawan (Mähren), 22. März. Grubenunglück. Geſtern
nach=
mittag erfolgte auf der Grube „Kukla” in Oslauan eine Exploſion
Schlagender Wetter, durch die 14 Bergleute umgekommen ſind.
Die Rettrungsarbeiten wurden ſofort eingeleitet. 17 Verwundete ſind iuns
Krankenhaus gobracht worden. In der Grube befinden ſich noch zehn
Bergleute, zu denem Gis um 10 Uhr abends die Rettungsmannſchaften
nicht gelangten. Die Arbeiten zpurden aunf der Grube duuch die
Explo=
ſion nicht unterbrochen.
Umfange dort bemerkbar gemacht hat, entgegenzutreten.
Betriebsleitun=
gen der großen Betriebe im Bezirk Merſeburg beſchwerten ſich
darüber, daß ſie ſeit einiger Zeit in ſolchem Umfange beſtohlen
wor=
hatten die Behörden um polizeilichen Schutz erſucht, der ihnen dann aus innerhalb der ſeit Jahrhunderten unveränderten Grenzen
un=
verſchiedenen Gründen verſagt werden mußte. Nachdem dieſe Hinder= ſeres Landes, des älteſten Europas, der Wille der Mehrheit
ent=
niſſe nunmehr beſeitigt ſind, iſt dem Oberpräſidenten Hörſing die Zuſage, ſcheidet, daß aber die Minderheit geſchützt ſein muß gegen jede
gegeben worden, daß ihm diejenigen Polizeikräfte zur Verfügung geſtellt
trieben entgegenzureten.
—
m
gewieſen worden, jede Provokation zu dermeiden. Es iſt aber kein
Zweifel darüber gelaſſen worden, daß mit der größten
Entſchie=
denheit gegen die Räuber und Erpreſſer vorgegan=
aufzulöſen und hat dem Geſchäftsausſchuß den Auftrag erteilt, forderte Amneſtie iſt geſichert. Reichen wir uns als freie Mär
Polizeiaktion in Mitteldeutſchland iſt von den Linksradikalen mit der der Heimat. Gott ſchüiße das eimige und unteilbare Obzn
Drohung eines Generalſtreiks beantwortet worden, der ja auch ſchleſien!
ſchon teilweiſe eingeſetzt hat. An zuſtändigen Stellen heruſcht
die Ueberzeugung ,daß dieſer Geueralſtreik in kurzer Zeit zuſammen=
brechen wird.
Halle, 22. März. (Wolff.) Die Streiklage im
Indu=
ſtriegebiet verſchärfte ſich gegen geſtern im allgemeinen nicht. Auf
den Werken der Mansfelder Gewerkſchaft iſt eher eine
Zu=
nahme der Arbeitswilligen feſtzuſtellen. Im Oberröblinger
Ge=
biet allerdings ruht nicht nur die Arbeit ſelbſt, ſondern auch die
Not=
ſtandsarbeiten werden jetzt verweigert. Nadikale Elemente hielten heute
früh die elektriſche Kleinbahn im Mansfelder Vergrevier an, das einzige
Verkehrsmittel der Arbeiterſchaft, und zwangen ſie zur Umkehr, ſo daß
viele Arbeiter gezwungen waren, den Arbeitsſtellen fernzubleiben. Auch
auf dem Lande wurde in vereinzelten landwirtſchaftlichen. Betrieben
unter dem Drucke des Streikbefehls die Arbeit niedergelegt.
In allen Betrieben des Induſtrierebiers iſt eine Bekanntmachung
aus=
gehängt, daß, wer innerhalb dreier Tage nicht wieder auf der
Arbeits=
ſtelle erſcheint, als aus dem Arbeitsverhältnis ausgeſchieden betrachtet
wird.
Halle a. d. S., 23. März. (Wolff.) Der von den Kommuniſten
prohlamierte Generalſtreik im Induſtrierevier iſt noch nicht
vollzählig. Zwar haben die Mansfelder Arbeiter in den
radikal=
ſten Rebieren den Streik begonnen, doch iſt in den Zentralen, Halle,
Geiſeltal und Leuna keine Stimmung für den Streik vorhanden. Die
Einſtellung der Verſorgung mit elektriſchem Strom, die, wie geſtern ein
Gerücht wiſſen wollte, in Ausſicht genommen war, hat ſich bisher nicht
beſtätigt.
Das Urteil in der Eberbacher
Entführungs=
affäre.
* Moosbach, 22. März. Heute abend wurde im Prozeß wegen
der Eberbacher Entführungsaffäre das Urteil gefällt. Es lautet gegen
die Amerikaner Neff auf 15 Monate, Zimmer auf 6 Monate und
gegen die deutſchen Helfershelfer Klein auf 11 Monate,
Hilden=
brandt auf 10 Monate, Fahrnbach auf 10 Monate, Steiger
auf 6 Monate Gefängnis.
Das Attentat auf die Siegesſäule.
Verhaftung der Täter?
Berlin, 21. März. (Wolff.) Geſtern abend gegen 8 Uhr
gelang es der mit dem Siegesſäulen=Attentat
beſchäf=
tigtem Kommiſſſion des Polizeipräſidiums, eine Reihe von
Per=
ſonen feſtzunehmen, unter benen ſich wahrſcheinlich die
Hauptſchuldigen befinden. Sie waren ſchwer bewaffnet
bei eimer Beraturng, die offenſichtlich neue verbrecheriſche
Unter=
nehunungen zum Gegenſtand hatte. Der Zugriff der Polizei
ge=
ſchah ſo plötzlich, daß jeder Wäderſtand im Keimze erſtickt wurde.
Mehrere der Feſtgenomunenen ſind auch anderer Verbrechem
drin=
genb verdächtig uund ſchwer vorbeſtraft.
Der deutſche Sieg in Oberſchlenien.
Breslau, 23. März. (Wolff.) Das
Plebiſzitkom=
miſſariat für Deutſchland, gez. Dr. Urbanek, erſäßt
fol=
genden Aufruf:
Oberſchleſier! Die Abſtimmung ergab eine
überwie=
gende Mehrheit der deutſchen Stimmen. Gegen dieſe
715 000 deutſche Stimmen ſtehen nur 460000 polniſche Stimmen.
Die deutſche Mehrheit beträgt über eine Viertelmillion. Die
Heimat iſt geſichert! Keine Macht der Welt darf es wagen, gegen
den klar ausgeſprochenen Willen der überwiegenden Mehrheit
dieſes Land aus dem Jahrhunderte alten Zuſammenhang mit
Deutſchland zu löſe. Der Sieg iſt unſer! Aber auch wir
empfingen Wunden. Die Kreiſe Tarnowitz, Pleß und Rybnik
ſtimmten überwiegend polniſch. Darin liegt eine Gefahr. Ihr
Brüder von Tarnowitz, Pleß und Rybnik: ſoll der Oberſte Rat
aus Eurer Abſtimmung entnehmen, daß Ihr Euch von uns
tren=
nen wollt? Ihr gabt polniſche Stimmzettel ab, aber
nimmer=
mehr, um das Band zu zerreißen, welches Euch mit den
ober=
ſchleſiſchen Brüdern verknüpft. Oberſchleſien iſt ein einiges, un=
Die Unxuhen im Mexſeburger Induſtrierevier, teilbares Ganzes. Es lebe das einige, unteilbare Ober=
* Berlin, 22, März. (Tel. unſerer Berliner Redak= ſchbeſien! Dieſe alten Forderungen erheben wir jetzt aufs neue.
tion.) Die Polizeiaktion im mitteldeutſchen Induſtriegebiet iſt notwen= Vor den Augen der Welt bekennen wir uns zu den Grundſätzen
dig geworden, um der Anarchie, die ſich ſeit einiger Zeit in großem der wahren Demokratie. In klarer demokratiſcher
Folgerichtig=
keit fordern wir, daß jeder Bürger unſees Landes, welcher
Na=
tionalität, welcher Konfeſſion und welcher politiſchen Geſinnung
den ſind, daß der Schaden ſich auf mehrere Millionen Marr er auch ſei, Zutritt haben muß zu allen öffentlichen Aemtern.
beziffert. Anordnungen der Betriebsleitungen, ſowie der Behörden Wir proklamieren aufs neue Gleichberechtigung der Sprachen
konnten gegen den Terror nichts ausrichten. Schon vor einiger Zeit in Schulen, Verwalrungen und Gerichten. Wir verlangen, daß
werden ſollen, die er für erforderlich halte, um den kommuniſtiſchen Um= Zurückſetzung. Wir laden unſere polniſchen Brüder herzlichſt
und mit tiefſter Aufrichtigkeit ein, uns die Hände zu reichen
Es handelt ſih lediglich um eine Polizeiaktion zur Her= und mit uns zuſammenzuarbeiten an dem
Wiederauf=
ſtellung geordneter Zuſtände. Die Polizeibehörden ſind an= bau deſſen, was Krieg und Abſtimmugskampf verwüſteten. Wir
wollen zuſammen eine Repzuhlik Oberſchleſien als freien
Bunds=
ſtagt im Gefüge des Deutſchen Reiches errichten. Wir wolg,
zufannnen eine gerechte Landverteilung durchführen, die Ward
nungsnot beſeitigen und die ſoziale Fürſorge ausbauen. T2,
Bruderkampf iſt zu Ende. Die von den deutſchen Parteien „e
wegen der Steuererhebung die nötigen Maßnahmen zu ergreifen. — Die ner die Hand zu friedlicher, fruchtbringender Arbeit zum Sets/
Berlin, 22. März. (Wolff.) Auf dem Schleſiſchen Ball,
hof traf ein Zug Oberſchleſier ein, die vom der Abſtlimmmung zu
rückkehrten. Eine Muſikkapelle ſpiellte beim Einlaufen des Zugut
„Lobé dem Herren” und Reichsmimiſter Dr. Simons hielt darai
folgende Anſprache: Heimattreue Oberſchleſier! Liebe Volksgenz
ſen! Die Schlacht iſt geſchlagen. Oberſchleſien hat ſich für Deutfü
land enhſchieden uumd Ihr duirft Euch jagen, Ihr habt die Schlat
gewinnen helſen. Der Dau Eſafür ſei Euch geſagt. Freilich ae
Verluſte ſind eingetreten, Berluiſte dunch unerhörten polniſckn
Terror, der währenſo der letzten Woche in Oberſchleſien wütai
Aber der Sieg iſt unſer und twie groß der Sieg iſt, das kön
wir ſo recht erkenmen, wenit wwir hören, wie unſere Gegner diiſ
Ab ſtilmrung auffaſſer, wie erſchredt und wie beſtürzt ſie ſind 5.
rüber, daß die oberſchleſiſche Bevölkerung ſich in ſo großer Mei
heit für das deutſche Vaterland ausgeſprochen hat. Für ſie hen
delte es ſich darum, einen Grund zu ſinden, um Oberſchleffin
vom Reiche zu reißen. Aber die Bevölkerung Oberſchleſiens zuß
ſchleſier! (Euuch gilt unſer Dank für dieſe Entſcheibung. Euch z
manchen Aideren. Er gilt all bem Organiſationen, die ſich in Oi
Dienſt der deuttſchen Sache ſtellen, au ihrer Spitze der Deutfi=
Schutzbund. Jch neime die Namem nicht alle, ich will nur hin:
fügen, die Anngeſtslltenz uund bie Behörden der Verkehrsanſtalt:
die Eiſenbam= und Telegraphenbeaantg die Tag und Nacht Sut
dem Poſten wagen. Dank auch dem Frzuen, die den ReiſenEuf
Speiſe und Trank brachten, um ſie zu ſtärken auf ihrem We=t
Ihnem allem alich naneſus der Reichsregſierung unſerem herzlähf
ſtem Dank. Mit beſonderem Danke und mit beſonders warmun
Empfinden ſei heutte derjenſigen Oberſchkeſier gebacht, die in ih’
Heimat zurüclbleiben umd die vielleicht auch ferner noch Gefahr:
und manchſen Bedrohungen ausgeſetzt ſind. Mögen ſie alle Ei
uns dem Kopf hoch hAlſtienu umd das Herz hoch tragen in dem fefin
Glauben, daß bſas, was am 20. März behmdet worden iſt, für En
ganze Zuſtunſt geßtem ſoll, daß keine Gewalt und kein Unren
Oberſchleſien vom Reiche reißen darf! Ich fordere Euch auf, di.
Oberſchleſier, die zurüchgeblieben ſind, von Herzen hochleben /
laſſen, denn ſie habien ſich ergeben mit Herz und wit Hand, den
Land von Lieb und Leben, demn deutſchen Vaterland. Die Mr.fi
ſpielte das Volkslied: „Jch hab' mich engeben”, das alle Anwefar
den begeiſtert zmitſangen. Vertreter der Zweigſtelle Brandeil
burg des Deutſchen Schattzbundes nnd die vereinigtem Verbär
heiſzattreuter Oberſchleſier hießem die Heimkehrenden
ebenfia=
willkonnnen. Sie brachten Hochrufe auf das Vaterland auts u3!”
die Muſik ſpiclte Diazzu „Deutſchland, Deutſchland über alles”, aiſläuh
ſatgen mit. Eim Oberſchleſier ließ dem Reichsmmimiſter Dr. Si
mons hochleben, der mit einenn Hoch auuf Oberſchleſien erwidewell Nnch n.
Under dem Klängen des Hohenfriebbergers verlöeß darauf ä=
Zug die Halle.
Vne
Die Londoner Preſſe. — Teilung Oberſchleſiens?
London, 22. März. (Wolff.) Zu dem Ergebnis der Vokz
abſtimmung in Oberſchleſien ſchreiben die Times: Die Abſti
mung habe eine allgemeine Mehrheit zugunſten des
Fefthalte-
an Deutſchland ergeben. Das Blatt weiſt darauf hin, daß ſorptl
die Gegenvorſchläge, die der Reichsminiſter Dr. Simons auf 1n
Londoner Konferenz unterbreitete, vom Verbleibem Oberſche
ſiens beinn Deutſchen Reiche abhängig gemacht ſeien. Jetzt, mar
dem die Abfüimmung vorüher ſei, werde aerkannt, daß eü
Teilung der Bergwerképrovinz unvermeidlän
ſei, nicht nur infolge der Abſtimmung, ſondern auch im Hinbud
auf die allgemeine wirtſchaftliche Lage in Europa. Die Komm!
ſior müſſe befriedigende Grenzen finden und erwägen, ob 5
neue Grenze ſofort in Kraft treten ſoll oder erſt nach einer Reäl
von Jahren.
Der Sonderberichterſtatter der Timnes in Beuthem melli
die polniſchen Vertreter verſuchten keineswegs, ihre
Enttäuſichrr-
über die großen deutſchen Mehrheiten zu verbergen. Sie ſchr,
ben dies der großen Zahl der zugereiſten Stümumichererhtigten
Korfanty habe jedoch ſeiner Befriedigung über das
AoſtE=
mungsergebnis Ausdruck gegeben. Er habe dem Times=Berich
erſtatter verſichert, die Polen hätten in neun ſüdöfllichen Bez
ken, als Block zufayynengefaßt, in 65 Prozent der Gemeind.
gewonnen, und Polen mſtüſſe daher ein ſehr wichtigas)
Stück der Provinz erhalten.
Der Daily Chroniele ſchreibt: Die Zahlen der obs”
ſchleſiſchen Abſtimmtng würden dem Oberſten Rat wahrſcheinkh und
beträchtliche Schwierigkeiten verurſachen. In deiſ
geſamten Gebiet betrage die Mehrheit der deutſchen Stimm-
253 000. Da jedoch die Zahl der zugereiſten Stimmberechtigtel/
von denen die meiſten überhaupt keine wärklichen Beziehungs”)
zu Oberſchleſien hätten, 200 000 betragen ſoll, ſo ſei die deutſce
75
aſie
Eits
ersber
as
Heſſiſches Landestheater.
Dienstag, 22. März.
Uraufführung:
Louis Ferdinand, Prinz von Preußen.
W-I. Das ſchon im Jahre 1912 entſtandene Drama „Louis
Ferdinand, Prinz von Preußen” von Fritz von
Unruh*) behandelt ein Stück aus der Geſchichte Preußens,
nämlich deſſen Leidensjahr 1806, als Napoleon die
Selbſtändig=
keit Preußens bedrohte. Wider die Abſicht und die Vorausſicht
des Verfaſſers hat es mancherlei Gegenwartsbedeutung, in
traurigem Sinne, erhalten. Leſſing hat in ſeiner Hamburgiſchen
Dramaturgie den Grundſatz aufgeſtellt, daß der Dichter des
hiſtoriſchen Schauſpiels mit den geſchichtlichen Tatſachen frei
verfahren dürfe, daß ihm aber die Charaktere heilig ſein müßten.
Unruh, der einen ungeſchichtlichen Vorgang ſchildert, hat ſich
aber auch hieran nicht gehalten, ſondern den Charakter des
Königs Friedrich Wilhelms III., wie er ſelbſt zugibt, ſeinen
Abſichten entſprechend umgewertet. Der Charakter des Prinzen
Louis Ferdinand (eines Neffen Friedrichs des Großen und
Oheims des Königs) ſteht geſchichtlich wohl zu wenig feſt, als
daß ihm bei deſſen Charakterzeichnung ein gleiches nachgewieſen
werden könnte. Die geſchichtliche Abweichung iſt allerdings eine
Entgleiſung des Dichters, denn ein preußiſcher Feldmarſchall
würde ſeinen König, nie verraten haben, wie es Fürſt
Hohen=
lohe tut.
In dem Drama wird ein Konflikt zwiſchen dem König und
dem Prinzen geſchildert. Jener vertritt, um uns modern
aus=
zudrüchen, die Friedens=, dieſer die Kriegspartei. Der
weich=
müitige und unentſchloſſene König haßt den Krieg und will mit
Napoleon verhandeln und vermitteln, der heißblütige,
drauf=
gängeriſche und freiheitsdurſtige Prinz dagegen will den Krieg
mnit Napoleon. Die Anhänger der Kriegspartei fallen von kem
König ab und huldigen dem Prinzen. Dieſer aber gerät mit
ſeinem Gewiſſen in Konflikt und ſtirbt, wie man annehmen
muß, den freiwilligen Heldentod auf dem Schlachtfelde. Er wird
ein Opfer ſeines Pflichtgefühls. Der Verfaſſer hat
dementſpre=
chend ſeinem Buche das Motto vorgefetzt: „Wie über Sterne das
Geſetz, erhebt ſich über Menſchen die Pflicht, groß und ernſt.”
Das Drama iſt eine Verherrlichung von Preußens Macht
und Ehre, und man könnte es das Drama des preußiſchen
Offi=
ziers nennen. Wenn es nicht ſo modern undramatiſch wäre,
könnte es ebenſo gut Wilten ruch geſchrieben haben. Der Grund,
2) Als Buch erſchienen
Berlin W 62
daß das Stück bisher nicht aufgeführt worden iſt, iſt wohl nicht
allein in dem Verbot für die preußiſchen Bühnen zu ſuchen,
ſon=
dern auch darin, daß man zu dem Bühnenerfolg des Stückes
kein Vertrauen hatte. Es fehlt ihm, ſo hoch man auch ſonſt von
ihm und ſeiner vaterländiſchen Tendenz denken mag, die
Ge=
ſchlofſenheit, das dramatiſche Leben und die Handlung, das
Haupterfordernis eines Bühnenſtückes iſt. Es bewegt ſich meiſt
in langen Geſprächen und diplomatiſchen Erörterungen, die ſich
immer um dasſelbe Thema drehen und zuletzt ermüden. Erſt
gegen Schluß kommt etwas Fluß in die Handlung, aber die
Schlußſzene iſt kein befriedigender Abſchluß. Manches bleibt
auch dem Theaterpublikum unverſtändlich und wird erſt beim
Leſen des Buches und Nachdenken klar.
Wenn es trotzdem bei ſeiner Uraufführung einen ſtarken
Er=
folg erzielte, ſo iſt das der trefflichen Aufführung ſelbſt, der
glänzenden ſzeniſchen Auſmachung, die Erinnerungen an beſſere
Zeiten wachrief und verſunkene Bilder wieder vor unſeren Augen
auferſtehen ließ, und nicht zuletzt der kraftvoll vaterländiſchen
Geſinnung, die aus dem Stücke ſpricht, zu verdanken. Der
Bei=
fall bei Uraufführungen iſt aber kein richtiger Gradmeſſer für
den Eindruck, den ein Stück auf das Publikum als Ganzes
macht. Es iſt immer ein Teil des Publikums, der ein Intereſſe
daran hat, dem Verfaſſer, dem Spielleiter und auch den
Künſt=
lern, eine beſondere Ehrung zu bereiten, vielleicht auch dem
Theater nach außen hin Ruf zu verſchaffen. Dies gilt für
Ur=
aufführungen im allgemeinen, wie für die hieſigen im
beſon=
deren. Es wird damit nichts geſagt, was nicht allgemein bekanut
iſt. Damit iſt auch der toſende Beifall am Schluſſe der
Auf=
führung zu erklären, der nicht dem Stücke galt.
In der Aufführung bewährte ſich wieder Hermn Hartungs
hervorragendes Regietalent, und es iſt bewundernswert, was er
trotz allem aus dem Stücke gemacht und herausgebracht hat.
Zwar wurden durch die Beſetzung der Titelrolle mit dem
Frank=
furter Gaſt, Herrn George, mit der die Leitung angeblich
einem Wunſche des Verfaſſers entſprochen hat, die Chancen des
Stückes nicht gebeſſert. Er markierte zwar äußerlich, wenn auch
nach unſerer Anſicht zu polterig, den Draufgünger, ſein tief
ge=
ſtimmtes und im Affekt heiſeres Organ aber war ihm bei der
Verwirklichung ſeiner künſtleriſchen Abſichten nicht förderlich und
ſeiner Erſcheinung fehlt die Jugendlichkeit, von dem in dem
Stücke mehrfach die Rede iſt. Die Nolle wäre vielleicht beſſer
von Herrn Kuliſch geſpielt worden. Die zweitgrößte Nolle,
zöslings Lombard ſprach Herr Harniſch mit Falſett; ſeinen
politiſchen Mitgänger, den Staatskanzler Haugwitz, verkörpeweſ
Herr Weſtermann entſprechend. Die Nollen des Königs u )
der Königin ſind nicht bedeutend, erſteren ſpielte Herr
Michel=
letztere Frl. Sterler gut. Die Rollen fordern aber nichts, w=s
nicht Künſtler von Durchſchnittsbegabung erreihen könnte
Die berufene Vertreterin für die Königin Luiſe wäre Fls‟
Horn geweſen, freilich hätte dann die Rolle der Pauline Wieſ”,
die einzige wirkliche Rolle des Stückes, in der des Lebens
Puu=
friſch lebendig ſchlagen, nicht eine ſo blendende Verkörperung e‟
halten können, wie durch ſie. Herrn Kuliſch gelang die ih=”
ganz neue Rolle des alten, gebrechlichen Generals, des
FeE=
narſchalls Hohenlohe, überrafchend gut. Auch Herr Bau;
meiſter war als lendenlahmer Feldmarſchall Braunſchve=)
auf das Altenteil verſetzt worden.
Von den übrigen 38 Rollen des Stückes erwähnen wir na)
die von dem Prinzen protegierten Bohsmiens der Herren Kuh.
Langheinz, Ausfelder und Bernhardt, die die Pe‟
ſonen, für die merkwürdige Weinſtben=Epiſode abgeben, beiI
temperamentvollen Pagen Heinz des Herrn Eggarter, de
phantaſtiſchen Oranien des Herrn Biſchoff und die Kamme‟
herren der Herren Jürgas und Peterſen. Sehr hübä)/
und lebendig war das Pagenſpiel im erſten Akt. Auf Einze‟
heiten können wir bei der großen Zahl der Nollen nicht nah:
eingehen.
Das Schönſte an der Aufführung war die Inſzenierum=
Herr Pilartz hat hier wundervolle, dem geſchichtlichen
Ch=
rakter des Stückes entſprechende Szenenbilder — im ganzen 10—
geſchaffen, die den
fe dest
en. Die reichen Unformen, die wir jetzt leicer nur 10
auf der Bühne ſehen, und die eleganten Damenkoſtüme vervoll
ſtändigten das ſzeniſche Gepränge. Die Ausführung des Bühne
bildes rührte von den Herren Franz Scherl und Maſchinehies
direktor Ernſt Schwerdtfeger her. Die Beleuichtungseit
richtung beſorgte Herr Beleuchtungsinſpektor Adolf Weil. O.
Koſtüme ſind angefertigt in den Werkſtätten des Landestheatea
zuiter Oberleitung der Garderobeinſpektorin Frau Maxgar”
Male herborgerufen.
beendet.
er Herr Hartuug und die Künſter ier
Die Auführung war erſt um 411 15
Rummer 81.
Mehrheit unter der anſäſſigen Bevölkemng nicht groß. Wenn
Die Stimmen der Anſäſſigen in den einzelnen
Abſtinnungsbezir=
gen für ſich gezählt würden, ſo erſcheine es möglich, daß alle öſtlich
gelegenen Landesteile eine Mehrheit zugunſten Polens
auf=
peifen würden. Es würde die Aufgabe des Oberſten Rates ſehr
erſchweren, daß die drei Bezirke, die polniſch ſtimmten, nicht
Tymmetriſch zueinander und zu der polniſchen Grenze oder zu
Hen Hauptmittelpunkten, die deutſch ſtimmten, liegen. — Der
rrach Oberſchleſien entſandte Sonderberichterſtatter des Blattes
rpeiſt darauf hin, daß die Mehrheit der gelernten und
organiſier=
en Arbeiter für Deutſchland ſtimmten.
Die Daily News drückt ihre tiefe Befriedigung darüber
aus, daß die Abſtimmung vorüber iſt und daß der von
Deutſch=
and errungene Sieg entſcheidend genug iſt, um wenig Raum
ür weitere Agitation zu laſſen. Es ſei klar, daß die Provinz ſich
ſanwiderruflich für das Vexbleiben unter deutſcher
Souveränität erklärt habe. Dieſes Ergebwis ſei in
gewiſſer Hinſicht überraſchend, denn ſogar die Deutſchen hätten
rwartet, daß der Abbruch der Londoner Konferenz ihnen ernſten
Rachteil in Oberſchleſien bringen würde, da die Abſtimmenden
ſeicht geneigt ſein würden, das Bürgerrecht in einem Staate zu
wählen, der unmittelbar durch gewiſſe Sanktionen und andere
öglichen
(ine unbedingte Nechtfertigung des Proteſtes,
den die deutſchen Vertreter in Verſailles gegen die endgültige
Zuteilung dieſes Gebietes an Polen erhoben. Die Daily News
ſährt fort, Oberſchleſien werde augenſcheinlich nicht an Polen
ſallen. Polen würde vielleicht drei oder vier Gemeinden
er=
talten, jedoch nicht mehr, und damit verſchwinde der eine
Ein=
wand, den Dr. Simons auf der Londoner Konferenz bezüglich
ſeines zweiten Vorſchlages vorbrachte.
Neutrale Preſſeſtimmen.
Beran, 22. März. (Wolff.) Zu dem Engebnis der
Abſtim=
mung in Oberſchleſien ſchreiben die Basler Nachrichten:
Wemn das Verhältnis der Abſtimnmmgszahlen wirklich definitiv
ſo bleibt, ſo liegt ein unzweifelhaftes Volksvotum
für Deutſchland vor und Oberſchleſien muß deutſch
bleiben. In dieſem Falle, der namentlich in wirtſchaftlicher
Hinſicht einen ungeheueren Erfolg für Deutſchland bildet, wird
die Löſung der Reparationsfrage weſenalich erleichtert, da ein
Deutſchland, das Oberſchleſien behält, zahlungsfähiger iſt, als
wem ihm dieſes wichtige Produktions= und Verarbeitungsgebiet
arnputiert würde. Anſchließend fragt das Blatt, ob dieſe
Be=
trachtuvng guch im Frankreich angeſtellt wird oder ob dort auch
trotz des Abſhimmugsreſultats der Verſuch gemacht wird, den
Polen wenigſtens ein Stück Oberſchleſien zuzuteilen. Die hinter
breſem Fragen verſteckten Zweifel werden von der Neuen Zürcher
Zeitung des näheren ausgeführt, wobei das Blatt die Frage
einer Teilung Oberſchleſiens ofſen läßt. Der Berner Bund
ſtellt feſt, daß das hieſige pollniſche Preſſebureau Nachrichten
hevatsgibt, die die Teiluung Oberſchleſiens im Diskuſſion ziehen
wollem. Die Revue de Lauſanne meint, daß, wenm man
die Stimmem der zugereiſten Sümmberechtigten abziehe und den
carch die Großinduzſtrie ausgeübten Druck in Rechnung ſetze, die
Aehrheit für Deutſchland ſo ausgeſtochen ſei, daß der
Urteils=
ſpruch nicht angezweifelt werden könne. Die geſamte Weſtſchwei=
4 Preſſe weiſt darauf hin, daß imfolge der
Vertragsbeſtimmun=
gem die Partie für Polen noch nicht verloren ſei. Die Gazette
de Lauſanne iſt trotzdem der Anſicht, daß Oberſchleſien bei
Teutſchland bleibt. Seit dem Eintreffen der erſten
Teilergeb=
miſſe ſei die polmiſche Niederlage unbermeidlich erſchienen.
Tat=
ſnche jei der deutſche Erfolg.
Beuthen (Oberſcht.), 22. März. (Wolff.) Die
oberſchle=
chen Morgemblätter beſchäftigen ſich eingehend mit
dim Abſtimmungsergebnis, das ſie übereinſtimmend als
razen großen deutſchem Sieg bezeichnen.
Die Oſtdeutſche Morgenpoſt ſchreibt: Es iſt unerhlärlich, wie
fs Polen von einem polniſchen Sieg ſprechen können. Die
Po=
ar ſind underlegen und dürfen keinen Schimmer einer Hoffnung
piben, daß die Entente ihnen etwa auf Grund der Abſtimmtmg
venigſtens einen Teil Oberſchleſiens zutſpricht, denn die Entente
ubanmte die Unteilbarkent und Zuſammengehörigkeit
Oben=
leſiens dadurch ſelbſt an, daß ſie aus Oberſchleſien ein
eiw=
jeitliches Abſtimmumgsgebiet machte. Man wird
uſo von dem Gerechtigkeitsgefühl der Enkente erwarten können,
ß ſie nicht gegen ihre eigene Ueberzeugung dem Polen zuliebe
Oberſchleſien zerſtückelt. Eine ſolche Veranawortung könnte ſie
mmöglich tragem. Nach dem klaren Ergebnis der Abſtimmung
md nach der Analogie von Weſtpreußen und Schleswig=Holſtein
mrß Oberſchleſien ungeteilt beim Deutſchen Reiche verbleibein.
Die Oberſchleſiſche Morgenzeitung unterſtreicht die
überwäl=
igende Größe des deutſchen Sieges, der trotz der bevorzugten
Stellung der Polen und trotz haarſträubenden Terrors
rrungen wurde. Die endgültige Entſcheidung liege nun in der
hand der Diplomaten, denen aber der Weg vorgeſchriebem ſei,
A ſie nur ausführende Organe des verbrieften
Abſtimmungs=
iahtes ſeien. Der Oberſte Rat könne als Vollſtrecker des im
Frie=
eunsvertrage feſtgelegtem Willens nicht einen Augenblick zögern,
s Abſtimmungsgebietz baldmöglichſt ungeteilt dem Deutſchen
Reiche zurückzugebem.
Das Reichskabinett.
* Berlin, 22. März. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden
des oberſchleſiſchen Abſtimmungsergebniſſes iſt das
keichskabinett am Montag abend zu einer Sitzung
zu=
qumengetreten. Die Mitglieder des Kabinetts erörterten
ein=
jehend die Folgerungen aus dem Abſtimmungsergebnis unter
Sctonung der ſelbſwerſtändlichen Vorausſetzung, daß Geiſt und
Hinn des Friedensvertrages nur eine einzige Schlußfolgerung
aſſen, die der Untrennbarkeit Oberſchleſiens. Das
kabinett verkenmt nicht, daß die polniſche Mehrheit im dem
Krei=
en Pleß und Rybnik durch Proteſte über polniſchen Terror nicht
u beſeitigen iſt. Das Kabinett geſteht zu, daß dieſe Mehrheit als
jegeben anzunehmen iſt, daß dieſe aber eine Zuteilung der
bei=
en Kreiſe an Polen nicht rechtfertige, da Oberſchleſien ein
ein=
iges Wirtſchaftsgebiet bleüben muß. Um 8 Uhr
ebends wurde die Sitzung vertagt, ohne daß Beſchlüſſe gefaßt
varen. Es herrſcht kein Peſſimismus über das Schickſal
Ober=
cleſiens, wenn die Entente ihre Entſcheidung in ſtrenger
Be=
ichtung des Friedensvertrages treffen wird.
Ein Telegramm Dr. Simons”.
Berlin, 22. März. (Wolff.) An den deutſchen Be
ollmächtigten bei der Interalliierten Kommiſſion in
Oppeln iſt folgendes Telegramm des
Außenmini=
ters abgeſandt worden:
Die oberſchleſiſche Abſtimmung hat für Deutſchland
entſchie=
ſeni. Trotz der Ungunſt der Verhältniſſe, trotz der Abſchnürung
ſes Abſtimmungsgebietes vom Vaterlande und trotz polniſcher
Drohung und polniſcher Gewalt hat das oberſchleſiſche Volk dem
deutſchen Reiche die Treue bewahrt. Mit ganz Deutſchland
veiß ich mich eins in dem Bewußtſein, daß der hingebungsvollen
(rbeit und den ſtaatsmänniſchen Gaben Ew. Durchlaucht ein
veſentlicher Teil des Erfolges zu danken iſt. Noch iſt
Ober=
chleſien für Deutſchland nicht geſichert, doch iſt eine Grundlage
ür eine gerechte Entſcheidung in deutſchem Sinne mit der
Ab=
tnnmung geſchaffen. Indem ich Ihnen und Ihren
Mitarbei=
eru meinen herzlichſten Dank für alles abſtatte, was Sie bisher
ür Oberſchleſien getan haben, gebe ich zugleich der Hoffnung
lusdruck, daß Ew. Durchlaucht ihres hohen
verantwortungs=
vollen Amtes bei der Interalliierten Kommiſſion bis zur
end=
ültigen Entſcheidung zum Segen Deutſchlands walten werden.
Der polniſche Terror.
Berlin, 22. März. (Wolſf.) Eingetroffene Nachrichten
uus Oberſchleſien beſtätigen die Meldungen über polniſchen
Terror in vielen Orten des Kreiſes Pleß während der Ab=
Darmſtädter Tagblatt, Mittoch, den 23. März 1921.
5.
ſtimmng. Der Kreiskontvolleur hat amtliche
Feſtellun=
gen über den Umfang des Terrors angeordmen. Eme
Ent=
ſcheidung im dieſer Frage iſt noch nicht gefällt.
Berl=in, 22. März. (Wokff.) Vom Mäniſterium für
Volkswohlfahrt wird ums mingeteilt: Da in einigen
Or=
ten Oberſchleſiens im der letzten Zeit veremzelte
Pocken=
erkrankungen vorgekommen ſind, empfiehlt es ſich in den
nächſten Wochen, bei Erkrankungen ſolcher Perfonen, die an der
Abſtimmung in Oberſchleſien teilgenonmmen haben, ſowie ihrer
Angehörigen, auch an die Möglichkeit einer Pockenerkrankung zu
denken. Der allgemeine Impfſchutz, unter dem unſere
Bevöl=
kerung infolge der Durchführung des Impfgeſetzes ſteht, bewirkt,
daß Pockenerkrankungen, ſoweit ſie noch vorkommen, zumeiſt lcicht
verlaufen und deshalb zuweilen verkannt werden.
Aus dem Reichsrat.
Die Durchführung der Sanktionen.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Der Reichsrat nahm heute
eine Verordnung, betr. die Regelung des Warenverkehrs
zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet,
an. Das von der Entente als Strafmaßnahme gegen
Deutſch=
land eingeführte Zollregime macht es notwendig, daß die
Reichs=
regierung in der Lage iſt, auf ſchleunigem Wege Maßregeln zu
ergreifen, um beſondere Schädigungen der deutſchen Wirtſchaft
zu verhindern. Insbeſondere darf die bisherige Kontrolle der
Ein= und Ausfuhr nicht unterbrochen werden. Die inn
einzel=
nen zu treffenden Maßnahmen ſollen in einem beſonderen
Aus=
ſchuß beraten werden, dem zwei Mitglieder des Reichsrats und
des Reichswirtſchaftsrats angehören. Die Regierung wird auch
die von ihr getroffenen Maßnahwen ſofort dem Reichsrat
vor=
legen.
Mit dem Geſetzentwurf zur Durchführung der
Ar=
tikel 177 und 178 des Friedensvertrages (
Entwaff=
nung der Einwohnerwehren uſw.) erklärte ſich die Vollſitzung
des Reichsrats einverſtanden. Den Einſpruch, den namens der
bayeriſchen Regierung Stgatsrat v. Wolf auch gegen die jetzige
Faſſung des Geſetzes erhob, fand keine Unterſtützung. Auch den
Beſchlüſſen des Reichstages zu den Geſetzentwürfen über
Poſt=
gebühren, Telegramugebühren uſw. ſtimmte der Reichsrat zu.
Weiter nahm er die Novelle zum Einkommenſteuergeſetz nach den
Beſchlüſſen des Reichstags an.
Antwerpen, 22. März. (Wolff.) Die deutſchen
Wa=
ren, die im Durchgangsverkehr über Antwerpen kommen,
wer=
den nicht beſchlagnahmt werden, auch iſt nicht die Rede
davon, ihnen den 50prozentigen Zollaufſchlag aufzuerlegen.
* Berlin, 22. März. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Wie wir von zuverläfſier Seite hören, hat die
Re=
gierung der ſüdafrikaniſchen Union es abgelehnt,
die Sanktion für die Einführung einer 50prozentigen Taxe auf
deutſche Waren anzunehmen.
* Berlin, 22. März. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Geſtern abend wurde ein Miniſterrat in
München abgehalten, der ſich mit der durch die Verabſchiedung
des Geſetzes zur Durchführung der Artikel, 177 und 178 des
Friedensvertrages geſchaffenen Sachlage befaßte. Wie die
Mün=
chener Neueſten Nachrichten hören, hat ſich der Miniſterrat
ein=
mütig dem Standpunkt des Präſidenten v. Kahr
ange=
ſchloſſen, daß nämlich die bayeriſchen
Selbſtſchutzorganiſa=
tionen ihrem Weſen nach nicht unter das neue Geſetz fallen und
deshalb aufrechtzuerhalten ſind. Ueber die Einzelheiten der
Durchführung des Geſetzes werden zweifellos zwiſchen der
bahe=
riſchen und der Reichsregierung Verhandlungen gepflogen
terden.
Italien.
Politiſche Unrnhen.
Canoſſa, 22. März. (Wolff.) Bei einem von Kommuniſten
her=
vorgerufenen Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und
Fasziſten wurden zahlreiche Perſonen verwundet, darunter mehrere
ſchwer. Das Bureau der Sozialiſtenliga wurde zerſtört.
Mailand, 22. März. (Wolff.) Im benachbarten Greco=
Milaneſe wurde ein Bombenanſchlag auf den Sitz der
Fas=
ziſten verübt. Es gab zwvei Verwundete. Die Täter wurden verhaftet.
Die Polizei nahm darauf eine Durchſuchung am Verſammlungsorte der
Kommuniſten vor und verhaftete 14 Perſonen. Bei der Durchſuchung des
kommuniſtiſchen Bureaus in Mailand wurden 20 Perſonen verhaftet.
Als die Fasziſten nach einer patriotiſchen Kundgebung in Mailand nach
Greco=Milaneſe zurückkehrten, kam es zu einem Zuſammenſtoß mit
eini=
gen Sozialiſten, wobei zwei Perſonen getötet und mehrere verletzt
wur=
den. Später drangen die Fasziſten in das Gebäude der Sozialiſten am
Porta Garibaldi ein und zerſchlugen die Möbel und nahmen die rote
Fahne mit. Ein Sozialiſt wurde getötet, mehrere verwundet, darunter
verſchiedene ſchwer. Der Sitz der ſozialiſtiſchen Liga wurde zerſtört.
Die Konferenz von Barcelona.
Barcelona, 22. März. (Wolff.) Der König von Spanien
wird am Samstag abend im Madrider Palaſt die Delegierten der
Kon=
ferenz von Barcelona empfangen, die am Montag im
Außen=
miniſterium zum Frühſtück geladen ſind. Die Arbeiten der Konferenz
werden in Anbetracht der Karwoche vom Donnerstag bis zum Dienstag
nächſter Woche unterbrochen. Auch Toledo werden die Delegierten
wäh=
rend dieſer Zeit einen Beſuch abſtatten.
Geſtern beſchäftigte ſich die Konferenz ausführlich mit den von
den Delegierten einiger Mächte vorgebrachten Bemerkungen, betr. die
unlauteren Wettbewerbe, dem die Freiheit des Durchgangsverkehrs als
Vorwand dienen könnte. Kraft des gurgeheißenen Wortlautes wird jeder
teilnehmende Staat dazu ermächtigt ſein, ſich davon zu überzeugen, daß
die betreffenden Transporte auch wirklich Durchgangstransporte ſind.
Ferner faßte die Konferenz einen wichtigen Beſchluß über einen
Be=
richt von Smith betreffs des § 10, der im urſprünglichen Wortlaut alle
früheren Vereinbarungen für abgeſchafft erklärte und deshalb lebhaften
Proteſt ſeitens der ſüdamerikaniſchen Staaten hervorgerufen hatte. Der
neue Wortlaut ſchafft die früheren Vereinbarungen nicht ab, er beſtimmt
nur, daß die beſtehenden Vereinbarungen bei ihrem Ablauf nicht erneuert
werden.
Letzte Nachrichten.
Hamburg, 22. März. (Wolff.) Der Matroſe Heyde, der im
April 1920 mit Helfershelfern den Kurhavener Fiſchdampfer
Senator Schröder” nach Sowjetrußland
über=
führte, wurde geſtern mit dem Dampfer „Wigo”
hierher=
gebracht.
Brüſſel, 22. März. (Wolff.) Seit 1919 haben die direkten und
indirekten Steuern auf Kriegsgewinne dem Schatzamt
825 Millionen Mark eingebracht.
Brüſſel, 22. März. (Wolff.) Die gemiſchte Bergwerks=
iſche Zeitung meldete, daß General Weygand, der
Geneval=
ſtablschef des Marſchalls Foch, heute morgen von Paris
abgefah=
ren ſei, um ſich nach Prag und Warſchau zu begeben,
und brachte die Reiſe mit der Stockung der ruſſiſchen
Demobili=
ſation und der Vermehrung der bolſchalviſtiſchen Heeres auf vier
Millionen Mann in Zuſammenhang. In Wirklichkeit iſt
Gene=
ral Weygand, wie Hawas berichtet, in Urlaub gefahren. Er wverde
ſich zweifellos demmächſt nach Prag begeben, um im Namen der
franzöſiſchen Regierung Auszeichnungen zu verleihen, dagegen
könne gegenwärtig von einer Reiſe nach Warſchau keine Rede ſein.
Rom, 22. März. (Wolff.) Bei der Durchſuchung des übrigen
Gepäcks der ruſſiſchen Handelskommiſſion fand die
Polizei Seidenſuaren, Pelze, Teppiche, Wäſihe und Dokumente.
Die Kolli wurden daum wieder verſchloſſen der Zolldirektion
überwieſen.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Fraukfurt a. M., 21. März. Viehmarkt. Bei ſtarkem
Auftrieb verlief der Markt verhältnismäßig ruhiß, nur bei Scveinen
und Kleinvieh machte ſich eine vegere Geſchäftsluſt bemerkhar. Die
Be=
ſtände wurden ausverkauft. Es waren aufgetrieben: 224 Ochſen, 62
Bul=
len, 675 Färſen und K0 he, 395 Külber, 195 Schafe, 1988 Schweine. Es
wurden bezahlt für einen Zenmer Lebendgewicht: Ochſen, vollfleiſchige
ältere 750—850 Mr., junge fleiſſchige 600—700 Mk., mäßig genährte junge
und guit genährte alte 500—550 Mk.; Bullen, vollfleiſchige höchſten
Schlachktwertes 600—700 Mk., vollfleiſchige jüngere 550—625 Mk.; Färſen,
vollfleifihge 750—850 Mk., volkfleiſchige Kühe 625—750 Mk., wenig gut
endtwiſkellte Färſei 550—700 Mk., ältere ausgemäſtete Kühe und füngere
Kürhe 450—550 Mk., mäßig genährte Küh= und Färſen 300—400 Mk.;
Kälber, femſte Maſtkälber 800—925 Mk., mittlere Maſt= und beſte
Saug=
kälber 650—750 Mk., geringere Maſt= und gute Saugkälßer 550—650
Mürk; Schafe, gevingere Maſthammel und Schafe 500—625 Mk., mäßig
genährte Hammel und Schafe 450—500 Mk.; Schweine, vollfleiſchige
unter 80 Kg. 850—1000 Mk., von 80—150 Kg. 1150—1350 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Germania 1913. Darmſtadt E. V.
Das Spiel der 1. Mannſchaft gegen F.=K. Ketſch wurde nach 15
Minn=
ten Spielzeit beim Stande 0:0 wegen des anhaltenden Regens von
ſei=
ten der Gäſte abgebrochen. Das Spiel wird ſpäterhin zum Anstrag
kommen. 2. Mannſchaft—2. F.=K. Ketſch 1:2.
* 1. Darmſtädter Fußballverein 1912 beim
1. Hanauer F.=K. 1893. Mit 1:1 Toren endigte vor einigen
Sonn=
tagen das Treffen der 1. Mannſchaft des D. F.=V. 12 gegen die 2.b
Mann=
ſchaft (Bigaerſatz) des 1. Hanauer F.=K. 93 auf hieſigem Platze. Ein
hochintereſſantes Spiel. — Am letzten Sonntag weilte der 1. D. F.=V. 12
in Hanau und unterlag mit dem ungewohnt hohen Reſultate von 7:3
gegen die gleiche Elf; Hanau mit kleineren Spielerumſtellungen.
Hanau 93 hinterließ bereits das erſte Mal beſten Eindruck, und diesmal
trat die Spielweiſe der Elf noch um vieles beſſer in die Erſcheinung.
Ihr kam allerdings der Vorteil des eigenen Platzes, eines durch den
Regen ſchlüpfrigen, lehmigen Grasplatzes, zu ſtatten; der körperlich
ſtär=
keren D. F.=V.=Mannſchaft fehlte die „feſte” Grundlage, und ſo konnte
ſie ſich nicht ſo zur Geltung bringen, als es ihr Können ihr ſonſt hätte
geſtattet. (Alle Anerkennung den oft trefflichen Rutſchleiſtungen.) Das
Reſultat entſpricht voll dem Spielverlauf (Halbzeit 5:3 für Hanau). Noch
präziſer iſt das Zuſpiel der Hanauer geworden, beſſer das Stellungs=
und Zerſtörungsſpiel und hervorragend die Entſchlußfähigkeit vor dem
gegneriſchen Tore. Die Flügelſtürmer hingen vom Sturme etwas ab.
Ihr Lauf zieht ſich noch allzu ſehr an der Linie entlang und nimmt zu
ſehr Richtung auf die Eckfahne. Der Torwächter hütete zum erſten Male
das Tor und er ſei entſchuldigt, das heißt nicht, daß er nicht ſein Beſtes
getan hat. Sonſt aber bildet die Hanauer Mannfchaft ein ſich
verſtehen=
des Ganzes. Hervorragend Mittelſtürmer, Halblinker, Mittelläufer und
die Verteidigung. D. F.=V. 12 konnte ſich hauptſächlich, wie erwähnt,
mit den Bodenverhältniſſen nicht abfinden. Das eine oder andere Tor
dürfte auch noch zu verhüten geweſen ſein. Schiedsrichter ſehr gut. Die
Spiele der unteren Mannſchaften des D. F.=V., 12 fielen aus.
Am Karfreitag fährt die 1. Mannſchaft des 1. Darmſtädter
Fuß=
ballvereins 12 nach Neuwied, um gegen den dortigen Ligaverein
anzutreten.
* Sportverein. Am Freitag trägt der Sportverein
(Liga) ſein Rückſpiel gegen die ſpielſtarke. Elf des V. f. R.
Offenbach aus. Im Vorſpiel mußte ſich bekanntlich Sportverein 3:0
ſeinem Gegner beugen. V. f. R. ſtellt eine ſehr flinke Mannſchaft ins
Feld, die inſofern gefährlich iſt, weil ſie das Flügelſpiel als Syſtem hat.
Die beiden Flügelſtürmer ſind ſehr gute Läufer, die ſchnelle Durchbrüche
gut einzuleiten verſtehen. Doch darf Sportverein mit einigen
Optimis=
mus dem Treffen entgegenſehen, da die Mannſchaft durch Herrn Dr.
Neu verſtärkt antreten wird. Die genaue Mannſchaftsaufſtellung wird
noch rechtzeitig bekannt gegeben werden. Am Freitag abend in der
Ver=
ſammlung hieß der 1. Vorſitzende Herrn Dr. Neu im Namen des
Ver=
eins willkommen und ſprach den Wunſch aus, daß er ſich in den Reihen
unſerer Mitglieder wohl fühlen und mithelfen möge, den Fußballſport
in unſerer Stadt zu fördern. Herr Dr. Neu antwortete, er hoffe, dem
Sportverein dasſelbe zu werden, was er ſeinem früheren Verein
(Saar 05) war.
* Sportklub Viktoria=Griesheim b. D. hatte am
Sonntag die 1. Mannſchaft von Kickers=Mannheim (A=Klaſſe)
zu Gaſt und mußte ſich einer Niederlage von 2:0 Toren beugen.
Mann=
heim, in der erſten Hälfte überlegen, geht in der D7. Minute in Führung
und kann bis zur Halbzeit noch einmal erfolgreich ſein. In der
zwei=
ten Hälfte iſt eine Ueberlegenheit Griesheims nicht mehr zu verkennen,
aber der Erfolg bleibt aus, was in der Hauptſache auf die
Unentſchloſſen=
heit der Stürmerreihe zurückzuführen iſt. Manche ſchöne
Torgelegen=
heit wird verſiebt oder überhaupt nicht ausgenugt. Bei etwas mehr
Ent=
ſchloſſenheit vor dem Tore hätte das Reſultat zum mindeſten 4:2 für
Griesheim heißen können. Die Verteidigung war, wie immer, auf der
Höhe. Eckenverhältnis 4:2 für Griesheim.
Dig 2. Mannſchaft ſpielte gegen die 1. Mannſchaft von
Aleman=
nia=Groß=Nohrheim 2:2 unentſchieden. Die 3. Mannſchaft
weilte in Groß=Nohrheim, um gegen die 2. von Alemannia ein
Wett=
ſpiel auszutragen, und verlor, mit nur 9 Mann fpielend, 3:0. Die
4. Mannſchaft unterlag gegen die gleiche von Union=Wixhaufen mit
1:3 Toren.
Am Karfreitag findet in Griesheim ein Auswahlfpiel zweier
Mannſchaften ſtatt. Dem Gauvorſtande, dem es obliegt, die beſten
Spie=
ler feſtzuſtellen, ſtellen ſich die Mannſchaften wie folgt: A=Mannſchaft.
Tor: Deuker (Griesheim), Verteidiger: Hch. Schlupp (Griesheim), Gg.
Klein (Walldorf), Läufer: Roher (Weiterſtadt), Steinmetz (Griesheim),
Friedmann (Griesheim), Stürmer: H. Meffert (Walldorf), Gg.
Feld=
mann (Griesheim), Chr. Schuchmann 1. (Weiterſtadt) Fritz Ritter
(Griesheim), Gg. Jourdon (Walldorf). B=Mannſchaft. Tor: (Torwächter
ſtellt Walldorf), Verteidiger: Hch. Gerhard (Griesheim), Thalheimer
(Weiterſtadt), Läufer: Nold (Griesheim), K. Zimmermann (Weiterſtadt),
Rothenhäuſer (Weiterſtadt), Stürmer: Schuchmann 2. (Weiterſtadt),
P. Feldmann (Griesheim), Fr. Loos (Griesheim), Hans. Hofmann
(Walldorf), Hch. Schuchmann (Weiterſtadt). Erſatz: Ph. Zimmermann
(Weiterſtadt), Hch. Höhl (Griesheim).
Großbanken — Großinduſtrielle — Großkaufleute.
* Man ſchreibt uns aus Sportkreiſen:
Turnen und Sport ſind Faktoren des öffentlichen Lebens geworden,
deren Bedeutung für unſer Volk noch lange nicht genügende Beachtung
entgegengebracht wird. Seht Euch Eure Angeſtellten einmal daraufhin
an; ſeht eimmal vom Studium Eurer Bilanzen und Exporttabellen, vom
Kurszettel und vom Zahlenmoloch der Börſenſtatiſtiker auf, hört einmal
Montags morgens die flüchtigen Geſpräche Eurer Angeſtellten. Da
werden die Ergebniſſe der Sonntags=Fußballſpiele ausgetauſcht; die
Er=
folge der Leichtuthleten ſpielen eine große Rolle, und mit Spannung
wird die ganze Woche emſig gearbeitet, um am nächſten Sonntag dem
oder jenem Sport erneutes tätiges Intereſſe entgegenzubringen.
Da ſteckt geſundes Empfinden darin, das immer neue Volkskraft
und damit erhöhte Arbeitskraft ſchafft. Stunden ſportlichen Genuſſes
ſchaffen den Lungen die lang entbehrte friſche Luft, bringen Sauerſtoff
und friſches Blut in den Körper, machen ihn elaſtiſch und geben ihm
Spannkraft, der täglichen Arbeit voll zu gewigen.
So manchen hält der Umſtand ab, ſich — ſo, wie er es gern möchte
— am Sport zu beteiligen, daß er die Koſten dafür neben ſeinen
täg=
lichen Lebensbedürfniſſen vom Arbeitsverdienſt nicht beſtreiten kann.
Hier bietet ſich Euch ein dankbaus Feld. Eueren Angeſtellten Euer
In=
treſſe zu bekunden. Schfft ihnen die Möglichkeit, ſich ſportlich zut
betätigen, bildet Sportabteilungen innerhalb Eurer Betriebe, unterſtüitzt
ſolche Beſtvebungen auch geldlich oder durch Schaffung ſportlicher
An=
lagen. Verſchiedene Unternehmungen haben damit ſchon den Anfang
gemacht, und ich glaube, die Angeſtellten danken es ihren Arbeitgebern
durch die Tat: Die Zinſen des aufgewendeten Kapitals ſind Geſundheit
und Frohſinn.
dra. Ein Tauſendmarkpreis für einen
Werbeauf=
ſ.atz. Der Deutſche Reichsausſchuß für Lsibesübungen veranſtaltt einen
allgemeinen Wettbewerb in der Abfaſſung eines Aufſatzes mit dem
Thema „Deutſche Kampfſpiele”. In kurzer Form ſoll in
Geſtalt eines Werbeaufſatzes die Bedeutung der deutſchen Kampfſpiele
gekennzeichnet werden, entweder überſichtlich in allen Richtungen oder
nach einer beſtimmten Richtung hin. Zweck des Aufſatzes foll ſein, die
Oeffentlichkeit für den Gedanken der Kampfſpiele zu begeiſtern. — Als
erſter Preis werden 1000 Mark ausgezahlt, die drei nächſſten Preisträger
erhalten je 200 Mark. Die Bedingungen ſind im Generalſekretariat des
Reichsausſchufſes für Leibesübungen in Berlin W. 35, Kurfürſtenſtraße
Nr. 48, erhältlich.
sr. Die beſten Rodler Deutſchlands, der Friedrichrodger
John Dewiel, der Leibziger Dr. Oſterroth und der Sieger am
letzten Sonntag in der Norddeutſchen Nodelmeiſterſchaft Noſenbuſch=
Braunlage, trafen ſich in der Woche erneut in einem Match auf der
1900 Meter langen Wurmberg=Rodelbahn zu Braunlage. Die
Bahnver=
hältniſſe waren nicht ſo günſtig wie am letzten Sonntag, ſo daß deren
gute Zeiten nicht wieder erreicht wurden. Als Beſter erwies ſich
De=
wiel mit 1 Mine 32,6 Sek. vor Roſenbuch 1 Min. 34,6 und Oſterroth
1 Min. 35,8 Sek.
Schluß des redaktionellen Teils.
Unſere Agentur in
Habitzheim
befindet ſich bei
Herrn Karl Rill, Schloßgaſſe
in Richen bei
Herrn Johann Georg, Mittelſtraße 11
in Klein=Umſtadt bei
Frau El. Hoffmann Wwe., Bahnhofſtr. 20
in Kleeſtadt bei
Frau Eliſe Hirſchel Witwe.
in Semd bei
Frau Hch. Storck Wwe., Oberendſtraße.
Beſtellungen auf unſer „Darmſtädter Tagblatt” ſowie
Inſerate werden dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
2467a)
das beliebtoste Flaschenbier
L. Kaisers Biergrosshandlung
Friedrichstr, 12.
Telephon 129.
Pädagosium Neuenheim-Heidelberg. D. Schulbericht enthält
für 1919/20: 14 Abitür; 16 Prima; 38 O II und Einjährigen an
Gymnaſ., Realgymnaſ., Oberrealſchule, Verpflegung durch eigene
(1,10111
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Jugenheim a. d. B.
Das Jdyll des Odenwalds
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Hotel „Goldene Krone‟
I. Hotel - Restaurant- Café
Vorzüglichste Küche —
Ostermontag: Grosser Ball
— Kapelle Weber —
Tageskalender.
Landestheater., Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½ Uhr (B 27,
Schau=
ſpielmiete b 11, Sondermiete Serie II2): „Oſtern”.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Lichtbildervortrag von Reallehrer Guyot um 8 Uhr im
Hör=
ſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Verein für Volksbildung).
Verſammlung des Vereins Walderholungsſtätte um 11 Uhr im
Stadthaus, Zimmer 43.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Gründonnerstag, den 24. März 1921.
Stadtkapelle: Abends 6 Uhr: Pfarrer Heß, Feier des heil.,
Abendmahls.
Martinskirche: Abends 8 Uhr: Pfarrer Beringer. Feier
des=
heil. Abendmahls. Anmeldung von 7½ Uhr an.
Johanneskirche: Abends 8 Uhr: „Abendmahlsgottesdienſt mit
Vorbereitung. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Abends 8 Uhr: Abend—
mahlsgottesdienſt. Pfarrer Wagner, Anmeldung von ½8 Uhr
ab=
in der Sakriſtei.
Pauluslirche: Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzel—
kelch. Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. Pfr. Rückert.
Stiftskirche: Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit anſchließender-
Beichte. — Abends 8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Abendmahl.
Pfarrer Hickel.
Katholiſche Gemeinden.
Gründonnerstag, den 24. März 1921.
St. Ludwigskirche: Mittwoch, nachm 4 Uhr und abends 8 Uhr==
Beichtgelegenheit.
Donnerstag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit; von 6 Uhr an wird
jede halbe Stunde die heil. Kommunion ausgeteilt. — Um 9 Uhr:
Feierliches Hochamt; danach Ausſetzung des Allerheil. Sakramentes und
ſtille Anbetung während des Tages. — Abends 6 Uhr:Paſſionsandacht.
St. Eliſabethenkirche: Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Heil. Beichte,
Donnerstag, vorm. 7 Uhr: Heil. Beichte. — Um 8 Uhr:
Hoch=
amt; darauf Ausſetzung des Allerheiligſten. — Nachm. 5 Uhr:
Leidens=
andacht.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Mittwoch, nachm. 4 Uhr=
und abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um 6 Uhr;
Andacht.
Donnerstag, vorm. 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
7 Uhr: Heil Kommunion. — Um 8 Uhr: Amt mit Austeilung der heil,
Kommunion. — Abends 6 Uhr: Leidensandacht. — Während des
Tages ſtille Anbetung.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenben politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir=ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Hanbelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching: für den Anzrigenteil,
Anzeigenbetlagen und Mitteilungen aus dem Geſchäfttleben: Danl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Winich’ſche oofbnchdruckerei. Säm ich in Darmſtadt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitterlungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatis” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Familiennachrichten
Statt Karten!
Diplomingenienr Ottwin Schoeller
Dorle Schoeller, geb. Schnchmann
beehren sich ihre Vermählung
anztzeigen.
Darmstadt, den 22. März 1921
Nicolatweg 4.
Dankſagung.
Für die überaus herzliche Teilnahme an
dem herben Verluſte unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Ase 1
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am 22. März verſchied ſanft im Alter
von 70 Jahren mein lieber Bruder, Schwager,
Onkel, mein treuſorgender Großonkel
den troſtreichen Worten des Herrn Pfarr=
Aſſiſtenten Lohfink, den Schweſtern der
Mar=
tinsgemeinde (Weſtbezirk) für die liebevolle
Pflege, den reichen Blumenſpenden ſowie allen
Freunden und Bekannten innigſten Dank.
Philipp Matthes, Optiker.
Darmſtadt, 21. März 1921. (*11834
Privatier.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Richard Aſt und Frau
B3721) geb. Stecher=Stier.
Darmſtadt, Fulda, 22 März 1921.
Auf Wunſch des Verſtorbenen findet die
Beerdigung in der Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
Geſtern abend 8 Uhr verſchied nach langem
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, mein heißgeliebter Sohn,
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager u. Onkel
im 39. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Louiſe Supper, geb. Winter.
Darmſtadt, den 22. März 1921.
Gutenbergſtr. 10, I.
Die Beerdigung findet Donnerstag
vor=
mittag 11 Uhr vom Portale des Waldfried=
*11839
hofes aus ſtatt.
Hans Ludwig
konservierende Zahnpflege
moderner Zahnersatz
Sprechstund. 9—12 u. 3—6, Tel.
Schachardstraße 1
Ecke Ernst-Ludwigstraße.
50
(3620a
Nach mehrjähriger Tätigkeit an der
Unj-
versitätsfrauenklinik in Gießen (Prof. Dr. von
Jaschke) habe ich mich hier als Facharzt für
Frauenheilkunde und Geburtshilte
niederge-
lassen. Anfang der Sprechstunden (11—12 u.
2—5) am 1. April. Eröffaung der Privatklinik
und des Privatentbindungsheimes am 4. April.
Dr. Hed. Hrack
Frauenarzt
Eschollbrückerstraße 12. (3718mds
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Dieferſchüttert bringen wir hiermit allen Verwandten und
Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
im Alter von 58 Jahren nach langem, ſehr ſchwerem mit
großer Geduld getragenem Leiden heute abend 8 Uhr ſanft
entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Lina Monnard, geb. Uhrig, und Kinder.
Arheilgen, den 21. März 1921.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 24. März,
nach=
mitiags 21/, Uhr, vom Portale des Friedhofes,
Niederram=
ſtädterſtraße, aus ſtatt.
3708
werden faſſoniert u.
um=
gearbeitet. Anna Weiner,
Schulſtr. 10, I. (3083a
In allen
Buchhand=
lungen zu haben:
„Säugling
„Kleinkind‟”
eine Entwicklung,
Ernäh=
rung und Pſlege, die ihm
drohenden
Geſundheits=
ſtörungen und deren
Ver=
hütung (1357a
im Preiſe von 5 Mk.
„Litera”=Verlag
Darmſtadt
Eſchollbrückerſtraße 18
Fernſprecher 1708.
V
Baſikkercr G4.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
gmts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 kleiner, weiß. Kamm
in Futteral. 1 Herrenregenſchirm mit braunem,
ge=
bogenem Griff (Ende Februar), 1 farbige, ſeidene
ginderzipfelmütze. 1 braunes Schildkröteledertäſchen
mit über 1 Mk. 2 große Schlüſſel an einem Ning.
Waar gelbe Damenhandſchuhe. 1 Buch über
draht=
loſe Telegraphie. 1 gelbe Zipfelmütze mit grünem
Streifen. 1 Zweimarkſchein. 2 Zweimarkſcheine.
ſchwarze Stofftaſche mit Bügel und großem
Porte=
monnaie mit über 8 Mk. Inhalt. 1 Revolver. Ein
braunwollener, geſtrickter Herrenhandſchuh.
itisach, den 23. März 1921.
Vergebung der Kaffeebudenplätze auf dem
Wochenmarkt.
Die in der Verſteigerung am 7. ds. Mts, für die
Marktſtandplätze Nr. 230 und 31 (Kaffeebuden)
ab=
gegebenen Angebote ſind nicht genehmigt worden.
Die beiden Plätze werden nunmehr auf dem Wege
des ſchriftlichen Angebots vergeben. Bewerber
wollen ihre Angebote — verſchloſſen mit
entſprechen=
der Aufſchrift verſehen — bis ſpäteſtens
Donners=
tag, den 24. ds. Mts., nachmittags 5 Uhr, im
Stadthaus (Zimmer 26) abgeben.
Darmſtadt, den 21. März 1921.
(st3674
Der Oberbürgermeiſter.
Meiſterprüfungen im Handwerk.
Meldeſchluß für die diesjährigen
Meiſterprü=
fungen iſt der 15. April ds. Js. Vorſitzender der
Meiſterprüfungskommiſſion für Starkenburg: Herr
Stadtbaurat Steinberger, Darmſtadt, Städtiſches
Hochbauamt.
Darmſtadt, den 21. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Aßß 33
Erhebung
einer ſtädtiſchen Kanalbenutzungsgebühr.
Die Ortsſatzung vom 25. März 1913 wird mit
Wirkung vom 1. k. Mts. ab aufgehoben. An ihre
Stelle tritt die folgende Satzung.
(st3670
Darmſtadt, den 14. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Ortsſatzung
für die Erhebung einer ſtädtiſchen
Kanal=
benutzungsgebühr.
Auf Grund des § 11 des Ortsſtatuts, betreffend
die Anlage von Hausentwäſſerungen vom 1. Auguſt
1894, und des § 193 der Städteordnung wird,
zu=
folge Beſchluſſes der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung vom 15. Juli 1920 und mit Genehmigung des
Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober 1920,
nachſtehendes beſtimmt:
1. Für alle an das ſtädtiſche Kanalnetz bereits
angeſchloſſenen oder ſpäter in Gemäßheit der
orts=
ſtatutariſchen Beſtimmungen über die Anlage von
Hausentwäſſerungen zum Anſchluß gelangenden
Hofreiten und Grundſtücke iſt von den Eigentümern
oder Beſitzern eine Kanalbenutzungsgebühr an die
Stadtkaſſe zu entrichten.
2. Als Maßſtab für die Berechnung dieſer
Ab=
gabe dienen die Brandverſicherungskapitalien der
einzelnen Hofreiten. Demgemäß werden als
Kanal=
benutzungsgebühr erhoben: Für Hofkeiten mit
einem Brandverſicherungskapital
für das
Jahr
unter 11000 Mk.
10 Mk.
von 11000 „ bis ausſchl, 21000 Mk. 15 „
31000
21000
25
31000
41000
35
41000
51000
45
61000
55
51000
61000
65
71000
71000
75
81000
81000
85
91000
91000
105
100 000
100 000
110000 „ 116
110000
150
120 000
163
130 000
120 000
140 000
203
130000
140 000
150000 218
160 000 „ 264
150 000
160 000
170000 „ 281
180000 „ 333
170 000
352
180 000
190 000
390
190 000
200000
500
800 000
200 000
400 000 700
300 000
500 000 „ 900
400 000
600 000 „ 1100
500 000
1300
700 000
600 000
1500
800 000
700 000 „
900 000 „ 1700
800 000
1000 000 1900
900 000
1200 000 „ 2200
1000 000
1500000 2700
1200090
3000
1500000 und mehr
Für unbebaute Grundſtücke mit Kanalanſchluß
bleibt beſondere Vereinbarung vorbehalten.
3. Die Feſtſtellung der zu erhebenden Gebühr
erfolgt zu Beginn des Verwaltungsjahres.
4. Die Zahlung der Kanalbenutzungsgebühr
hat zu Anfang jeden Verwaltungsjahres zu
erfol=
folgen. Zur Zahlung iſt zunächſt verpflichtet, wer
am 1. April des Jahres, für das die Gebühm zur
Erhebung kommt, Eigentümer oder rechtlicher
Be=
ſitzer der fraglichen Hofreite iſt. Im Laufe eines
Verwaltungsjahres eintretende Zu= und Abgänge
von Hofreiten und Aenderungen an den
Brand=
verſicherungskapitalien haben auf die Feſtſtellung
und Entrichtung, der Gebühr für das laufende
Ver=
waltungsjahr keinen Einfluß.
5. Gegenwärtiger Tarif tritt am 1. April 1921
in Wirkſamkeit.
Darmſtadt, den 14. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter, J. V.: Buxbaum.
in Unterfr.
Sohtondjäge frei
Zirka 3200 Morgen groß, mit guten
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Landwirtſchaft, Gartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen
Auswahl und Behandlung der Saatkartoffeln.
F. Viele verwenden zu Saatkartoffeln die kleinſten Kartof=
Faln, das iſt verkehrt und unzweckmäßig. Starke Knollen
treiben kräftige Stengel und ſetzen auch wieder ſtarke
Fnollem an. Am beſten eignet ſich zur Forzpflanzung
Saat=
zutmittlerer Größe mit ausgeprägten Merkmalen der
be=
treffenden Sorte. Die Pflanzen aus ungewöhnlich großen und
kleimen Knollen entarten leicht. Iſt es nicht zu vermeiden
gewe=
ſen, doß die zur Saat beſtimmten Kartoffeln Keime angeſetzt
haben, ſo darf man ſie nicht etwa vor dem Auslegen entfernen.
Verſuche haben ergeben, daß abgekeinnte Kartoffeln nicht nur
ge=
ringeren Ertrag liefern, ſondern auch Gmpfänglichkeit für
Krank=
heiten zeigen. Fehlſtellen auf Kartoffeläckern haben, darin oft
ihren Grund. Am beſten eignen ſich zu Saatgut Kartoffeln mit
Keimen von 1 Zentimeter Länge.
Um mit dem Saatgut zu ſparen, wird vielfach empfohlen, die
Knollen zu ſchneiden. Im großen geſchieht dies allerdings ſelten,
denn für dem Großbetrieb eignet ſich das Vexfahren nicht, wohl
aber für den Kleingartenſbauer, der das Schneiden ſelbſt
aus=
führt. Es kommt dabei darauf an, daß auf jedes Auge geachtet
wird und auf jedes Schnittſtück genügend Augen verteilt ſind.
Die einzelnem Sorten verhalten ſich freilich dem Schneiben
ge=
genüber ganz verſchieden. Am beſten vertragen es die ſpätreifen
Sorten, vor allem ſolche mit roter Schale, und die ſogenannten
harten Kartoffeln. Weniger zu emnpfehlen iſt es bei den weichen
Kartoffelſorten, bei den mittelfrühen und früihen Sorten von
wei=
ßer Schalenfarbe. Dabei ſpielt wieder der Geſundheitszuſtand
der Knollen und ihre natürliche Widerſtandsfähigkeit eine Rolle.
Wichtiges zur Brutzeit.
T. Die vorteilhafteſte Brut iſt diejenige im März, wenn die
Natur enwacht. Da haben die Kücken die marnzeu Monate zu
ihrer Entwiaklung vor ſich und könuten 718 zum Winter richtig
ausreiſen. Maibrutem wachſen ſich bei gutter Pfllege auch noch
bis zur kaltem Jahreszeit aus, ſie bertiezen aber zibei Monate
des Frühlings, in denen ihr Tiſch reich gedeckt if. Namentlich
zur Zuucht ſind ſpäterbrütende Tiere nicht jauglich. Die ſo ſehr
er=
wünſchten Wintereier erzielen wir auch nur von Frühbruttieren.
Leiſder denkem viele unferer zu Dguierlieferern von Eiern
er=
zogenen Haushühner im zeitigen Frühjahr nicht ans Brüten und
man muß deshalb Zwang ausüben. Um eine Henne zur
Brut zu zwingen, ſetzt man ſie am beſten abends auf ein Neſt
mit angeſwärmten Gipseiern und ſtürzt einen Korb darübet,
un=
ter dem ſich die Henne nicht aufrichten kann. Einmal täglich
nimmt man das Tier ab. reickt ihm Futter und Trinkwaſſer,
rei=
uigt das Neſt und ſetzt ſie wieder auf die Eier. Erſt weun das
Tier das Neſt freiwillig wieder aufſſücht, lszt man die zur Brut
beſtimmten Eier unter. Das ganze Verfahren hat aber nur bei
Hennen Zweck, die ſchon eine längere Zeit gelegt und im
Vor=
jahre womöglich ſchon gebrütet haben. Andernfalls wäre es
unnütze Quälerei. Bequemit ſich das Tier nach acht Tagen noch
nicht zur Brut, dann gebe man die Hoffnung auf, ſich eine Glucke
in ihm zu erziehen.
Als Bruteier verwendet man nur Eier von ganz
regel=
mäßiger Form, die nicht älter als 14 Tage ſind. Bis zum
Unter=
legen werden ſie in einem kühlen und trockenen Naume mit reiner
Luft flach liegend aufbewahrt und ſind wöchentlich zweimal zu
weuden. Kellerluft ift für Bruteier meiſt zu feucht und zu dumpf.
Erſchütterungen der Bruteier ſind möglichſt zu vermeiden. Durch
die Poſt bezogene Bruteier, bei denen die Gefahr vorliegt, daß
ſich der Keim vom Dotter abgelöſt hat, müſſen, nach Empfang
mindeſtens 24 Studen gelagert werden, nicht auf die Spitze in
einen Eierſtänder geſtellt, damit ſich Dotter und Keim wieder
„verbinden können. Alle Bruteier müſſen gleichmäßig vom
Kör=
per der Glucke bedeckt fein. Manchmal verliert, die Henne im
Laufe der Brutzeit die Luſt und will nicht mehr ſitzen bleiben
oder ſie verendet auf den Eiern ſitzend aus ingend einem Grunde.
Solche Eier hält man dann gewöhnlich für verloren, es iſt jedoch
uöglich, Schaden abzuſvenden, wemn es gelingt, vor Ablauf von
24 Stunden eine Erſatzhenne heranzuſchaffen. Es iſt ſogar
vor=
gekommen, daß die Brut glücklich vollendet wurde, obwohl die
Brüterin zwei volle Tage fehlte. Muß man die ſitzende Glucke
an einem andern Orte unterbringen, iſt es notwendig, ſie einige
Tage leicht zu bedecken, damit ſie das Neſt nicht verläßt. Das
Brutneſt muß ſo angebracht werden, daß die Brüterin von
an=
deren Hühnern nicht geſtört wird. Neben Futter und Trintwaſſer
vergeſſe man nicht, der Glucke Gelegenheit zu geben, ein
Staub=
bad zu nehmen. Zu diefem Zweck richtet man ein Gemiſch von
Sand und Aſche in der Nähe ihres Neſtes, aber von dieſem
mindeſtens 1 Meder entfernt, her.
Neue Spargelbeete.
H. Die Pflanzzeit für die jungen
Spargel=
pflanzen naht und es wird daher Zeitz, die Beete
herzurich=
ten. Den Platz dafür haben wir ja ſchon längſt gewählt. Iſt
uuſer Bodem aber auch wirklich geeignet zu Spargelanlagen?
Sandiger Lehmboden, der recht locker iſt, iſt ja der beſte
Spargel=
boben, aber auch Hunrusboden eignet ſich. Schwere Lehm= und
Tonböden müſſem erſt durch Befmengung von Sand, Torfmull,
Neiſig, Tannennadeln und ähnlichen Stoffen lockerer und
durch=
läſſiger gemacht werden. Das neue Spargelbeet wird zunächft
geebnet, dann teilen wir es im 130 Zemtimeter breite Beete ein.
Davon entfallem 100 Zentimeter auf dem Weg ud 30 Zentimeter
auf das eigentliche Beet. Dies wird als Graben 25 Zentimeter
tief ausgehoben, wobei der ausgeworfene Boden zu beiden
Sei=
ten dammartig den Weg erhöht. Die Grabenſohle iſt noch 15 bis
20 Zentimeter tief zu lockern. Diefe Arbeit kann ſchon im
Spät=
herbſt geſchehen, jetzt iſt es dazu die höchſte Zeit, denn die beſte
Pflanzeit iſt der April. Sehr mageren Boden muß man bei der
Vorbereitung der Furchen durch Skallmiſt oder Kompoſt
ver=
beſſern.
Man verwender zu Spargelanlagen am beſten gefunde
ein=
jährige Pflanzen, auch zweijährige ſind noch mit Erfolg zu
brau=
chen. In dieſem Alter haben die Pflanzen am meiſten
Faſſer=
wurzeln. Dreijährige und ältere Pflanzen zu verwenden iſt
zwecklos, denn ſie geben keineswegs frühere Ernten. Wer eine
größere Anlage plant, kann ſeine Pflanzei ſelbſt ziehen, wenn er
unter Gewähr Samen von auserwählten Mutterpflanzen
be=
kommt. Man ſät im März auf gewöhnliche Gartenbeete aus,
drei Reihen auf das Beet und jedes Korn 3 Zentimeter vom
adern entfernt, und hält das Beet den Sommer hindurch
ſau=
ber. Weitere Arbeit verurſacht es uicht. Man hat dan den
Vor=
teil, die Pflanzen, ſofort aus dem allten auf den neuen Standort
zu bringen, ſodaß die Wurzeln nicht abtrocknen. Das Pflanzen
geſchieht in der Weiſe, daß wir in der Mitte des beſchriebenen
Grabens eine Schnur ziehen und an dieſer entlang alle 50
Zenti=
uieter einen Stab ſtecken. An jedemn Stab ſchütten wir einen
10 Zentimeter hohen Hügel auf, auf den wir die Pflauze ſetzen.
Dabei muß darauf geachtet werden, daß ſich die Wurzeln
regel=
mäßig nach allen Seiten ausbreiten. Sonſt bleibt das
Anwach=
ſen unſicher. Iſt die gewöhnliche Erde arm, dann bedecken wir
die Wurzeln lieber mit Kompoſterde. Nach dem Bedecken werden
die Pflänzlinge mit beiden Händen gut angedrückt. Sind die
Pflanzen in einem Graben in dieſer Weiſe geſetzt, dann wird der
Graben mit der auf den Wegen liegenden Erde bis zur Hälfte
zu=
gezogen. Bei Trockenheit des Bodens gießen wir kräftig an. Um
beim Pflanzen nicht in Verlegenheit zu kommen, beſtellen wir
10 Prozent Pſlanzen mehr als wir für, die vorgeſehene Fläche
brauchen, der Verfand geht ſelten ohne Verluſt ab und es iſt
auch notwendig, Erſatz für whtaustreibende Pflanzen bereit zu
holten. Dieſe Neſervepflanzen kommen einſtweilen in den Ein=
ſchlag, d. h. ſie werden mit Sand oder Grde bedeckt, kühl, aber
ſroftfrei aufbewahrt.
Während der erſten zwei Jahre nach der Pflanzung iſt das
Wichtigſte, daß das Unkraut regelmäßig uud gründlich befeitigt
wird. Damit die Triebe nicht abgebrochen werden, binden wir
ſie an Pfähle, im Herbſt ſchneiden wir ſie dann ab. Die breiten
Zwiſchenräumte zuiſchen den Reihen können wir mit
Flachwur=
zelnden Gemüſen wie Salat, Bohmen uſwv. ausnutzen.
Empfeh=
lenswerte Sorten ſind: Erfurter Rieſen, Braunſchweiger Rieſen
und Schmeekopf.
Dungkraft im Kehricht.
Selbſt ländliche Ortſchaſtem haben heute
Müllabfuhreinrich=
tungen, obwohl aller Müll und Kehricht, Aſche uſw. in den
Gär=
ten nutzbringend verwertet werden könnte. Gine rieſige
Ver=
ſchwendung wertvoller Stoffe iſt mit der heutigen
Müllbeſeitigng der Großſtädte verbunden. Es iſt, wie
Johan=
nes Schomerus im „Siedler” miſtteilt, das Verdienſt der Stadt
Bern, in den Kriegsjahrem ein großzügiges Unternehmen
ge=
ſchaffen zu haben, das die Werte im Hehricht ausbeutet. Die
Stadt Bern liefert ihren Kehricht an die Venwaltung der
Berni=
ſchen Staatsbomäne in Witzwil, die ihn mit beſtem Erfolge zur
Düngungdes Kulturlandes verwendet. In eigens
hier=
für gebaguten Bahnwagen wird der Kehricht auf die Domäne
ge=
bracht und dort zu einem hohem Damm aufgeſchichtet.
Glas=
ſcherbein, Flaſchen, Eiſei, Lumpen, Papier, Knochen, Brot und
dergleſichen, werden beim Leeren der Wagen ausgelefen. Nach
halbjähriger bis jähniger Lagerung iſt der Kehricht reif, auf das
Land geführt und untergepflügt zu werden. Magerer
Flugſand=
boden, der vorher nun kümmerliche Erlen, Birken und Kiefern
trug, wurde hierdurch ſofort in ertragreiches Gemüſeland
umge=
wandelt, während die Bobenwverbeſſerung durch Stallmiſt und
Kunſtdünger mehrere Jahre beanipmchte, um ſich bemerkbar zu
machen.
Nach einer Analyſe der Agrikulturchemiſchen Anſtalt Bern=
Liebefeld iſt der Kehricht imallgemeinen ebenſo
ge=
haltreichwie Stallmiſt, die gegenwärüg überall fehlende
Phoſphorſäure enthält er ſogar in höherem Maße als der
Stall=
miſt. Man hat auch die Erfahrung gemacht, daß der Kehricht
ſelbſt dann wertvoll iſt, wenn er gar nicht oder nur kurze Zeit
lagerte, man muß nur in dieſem Falle größere Mengen
verwen=
den. Sehr richtig ſagt der Bericht des ſchweizeriſchen
Volks=
wirtſchaftsdepartements, daß es verboten ſein ſollte; unter den
heutigen Verhältniſſen Kehricht zu verbrennen oder ihn ſonſt dem
Verbrauch in der Landwirtſchaft zu entziehen. Größeren
Ge=
meindeweſen ſollte die Pflichſt auferlegt werden, ihrenn Müll in
Gegenden zu liefern, die geeignetes Pflanzland zur Verfügung
haben. Als Gegenleiſtung hätten die Landgemeinden
Lebens=
mittel zu liefern.
9
Landwiriſchaft
nk. Bekämpfung der Abwäſſerpilze auf Rieſelfeldern. Die
Behandlung von ſtädtiſchen Abwäſſern dunch Rieſelfelder bezweckt
ein Drainwwaſſer zu erhalten, das ſoweit gereinigt iſt, daß es
einer Faulung unter Schwefelwaſſerſtoffbildung nicht mehr
an=
heim fallt und umfangreiche Pilzwpucherungen in ihm nicht mehr
zur Entwicklung komnen können. Letztere Forderung läßt ſich
aber in der Prgeis nicht immer durchſühren, da nämlich die
Bo=
denreinigung, die überdies in allen Teilen des Rieſelfeldes nicht
ganz gleich arbeitet, im Winder geringer iſt als im Somnmer und
dann die Dämme, welche die Rieſelflächen umgeben, oft von
Ratten und Mäufen durchgraben wverden und dann Abwaſſer für
einige Zeit direlt in die Draingräben fließen kann. Infolge
die=
ſer Umſtände iſt vor allem im Winter das Auftreten von
man=
cherlei Abwaſſerpilzen nicht zu vermeiden und ihre Bekämpfung
ſtellt deshalb eine Aufgabe dar, derem gute Löſung für die
Wirk=
ſamkeit der Rieſelfelder nicht ohne Belang iſt. Profeſſor Dr. R.
E. Kolkwitz und Prof. Dr. C. Zahn von der Landesanſtalt
für Waſſerhygiene in Berlin=Dahlem haben ſeit längeren Jahren
über die Bekampfung der Abwaſſerpilze auf Rieſelfeldern
Ver=
ſuche angeſtellt, über deren Befunde wir in den Mitteilungen aus
der Landesanſtalt für Waſſerhygiene leſen. Als
empfehlenswer=
teſtes Mittel für die Behandlung des Drainwaſſers bezw. des
Waſſers der Abflußgräben von Rieſelfeldern hat ſich die
Ein=
ſchaltung von genügend großen Teichen erwieſen, die zugleich
der Fiſchernährung dienen können. In ſolchen Teichen ſinken die
aus den Drainwaſſergräben zugeführten Pilzflocken, zu Boden,
während das Waſſer einem weiteren biologiſchen
Selbſtreini=
gungsprozeß unterliegt, ſodaß es die Fähigkeit, Pilzwachstum
zu fördern, ganz oder zum großem Teil verliert. Bei dieſer
Rei=
nigungsmethode wird von einer Bekämpfung der
Pilzendwick=
lung in den Gräben der Nieſelfelder abgeſehen. Sollen auch hier
an ihrem Entſtehungsorte die Pilze bekämpft werden, ſo
empfeh=
len die Verfaſſer neben dem mechanäſchen Mittel des Ausharkens,
die Anwendung einer chemiſchen Bekämpfungsweiſe. Ein
Ver=
ſuch mit Kupferſulfat befriedigte nach dieſer Richtung nicht ganz.
Die Verfaſſer glazben, daß hierfür in erſter Linie der Zuſatz von
Chlorpräparaten in Frage kommt, aber auch dieſes Mittel iſt
nicht ohne Einſchränkung zu gebrauchen: überall dort kommt es
nicht in Betracht, wo es eine Schäbigung von Fiſchen nach ſich
ziehen könnte.
„42
W
Obſi= und Gartenbau
Vah
nk. Eine bisher wenig beachtete Krankheit des Steinobſtes.
Beſonders an Sauerkirſchen, vornehmlich am ſogenannten
Schat=
tenmovellen iſt in dieſem Jahre, ſo entaehmen wir einem Bericht
von Dr. R. Laubert, in der „Deutſchem Landwirtſchaftlichen
Preſſe”, häufiger als ſonſt eine Krankheit aufgetreten, deren
Natur in den Kreiſen der Obſtgärtner noch nicht genügend
be=
kannt iſt. Beſonders im Juli, wenn die Sauerkirſchem bereits
dunkler werden und ſich der Reife nähern, ſind viele Früchte noch
klein und hellrotz, und mehr oder weuiger runzelig, ſchrumpſig.
Bei genauer Betrachtung erlennt man auf der Oberhaut
zahl=
reiche, 1—2 Millimeter breite, anfangs iſolierte, ſpäter oft
mit=
einander verſchmelzende Flecke. Die mikroſkopiſche Unterſuchung
ergibt, daß dieſe Fleckenbildung auf der Kirſchenhaut durch einen
Schmarotzerpilz hervorgebracht ſind, der Unmengen
ellip=
tiſch=ſpindelförmiger Sporen erzeugt. Der Pilz heißt Fuſiciadum
ceraſi. Durch die Einwirkung des Pilzes auf die unreife Kirſche
wird deren normale Weiterentwicklung gehindert. Der Pilz
kommt übrigens nicht allein auf Sauerkirſchen vor, ſondern er
vermag auch andere Steinobſtfrüchte zu befallen. Wo dieſe
Krank=
heit aufgetreten iſt, empſiehlt Dr. Laubert die mit kranken
Kir=
ſchen beſetzten Zweige ganz wegzuſchneiden und ebenſo im Herbſt
nach dem Laubfall alle abgefallenen Blätter zu ſommeln und
un=
ſchädlich zu machen. Ferner iſt für gute allgemeine Pflege,
zu=
ſagende gefunde Lage, nicht zu engen Stand, Auslichten der
Kro=
nei, Fortſchneiden überflüiſſiger, ſchwächlicher, kranker und
abge=
ſtorbener Zweige, gute Ernährung zſw. Sorge zu tragen.
Eben=
ſo lönnte man auch einen Verſuch mit einen erprobten
Spritz=
müttel (Kupfer= oder beſſer Schwefelkalkbrühe) machen. Nur
iſt=
dabei Vorſicht geboten, da bekanntlich manche Obſtarten
gegen=
über dieſen Spritzmitteln fehr empfindlich ſind.
ks. Vom Pfirſichpflanzen. Der Pfirſichbaum iſt an Boden,
Klima und Lage gar nicht ſo anſpruchsvoll, wie allgemein
ange=
nommen wird. Er iſt ſogar beſcheidener als die Zwetſche. Nur
ſehr harte Winter verträgt er ſchlecht, und man bindet deshar
die Pfirſickdäunne im Winter lieber ein. Die Wurzeln ſchürt
mann durch Dünger, Laub uſtw., das man handhoch auf die
Baun=
ſcheibe ſchüttet. In guten Böden gedeichen Pfirſiche auf S.
Julien=Underlage, auf ſandigen und ſonſt trockenen Böden
ba=
währt ſich der Pfirſichſämling als Unterlage beſſer. Viele Pfif.
ſichpflan zungen mißliugen, weil das Zurückſchneiden der Leitäſt.
das in den erſten Jahren umnbedingt notwendig iſt, unterlaſſee!
wird. Für deutſche Verhältniſſe eignen ſich am beſten die
Sos=
ten: Proskauer, Amsden, Amerikaniſcher Silberpfirſich.
nk. Verbreitung des amerikaniſchen Stachelbeermehltaue-.
Drüiglicher als in anderen Jahrem iſt heuer, jo berichtet d7
Biologiſche Reichsanſtalt für Land= und Forſtwiſſenſchaft in dar
„Mitteiluuigen der deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft”
viele=
orts über das Auftreten des amerikaniſchen
Sts=
chelbeermehltaues geklagt worden. Es hat den Anſchei
als ob der amerikaniſche Stachelbeermehltau, ganz abgefehen
ds=
von, daß er in dieſem Jahre, wie verſchiedene andere Pilzkranu
heitem (Apfelmehltau, Fuſikladium Monilia) beſonders ſtark auu=
getreten iſt, in den letzten Jahren an Ausbreitung erheblich g.
wvonnen hat. Dieſe Krankheit der Stachelbeerſträucher, durch der
Pilz Sphgerotheca mors uvae hervorgerufen, iſt mit keiner
am=
deren leicht zu verwvechſeln. An den Beeren iſt der erſt zaru
weißliche, bald aber kaffee= oder haſtanienbraun, dicht und fülz?
werdende Belag ſehr aufſallend. Auch die Triebe werden bi
ſallen. Beſonders die Triebſpitzen ſind oft vollſtändig, erſt wei.
dann braun überzogen und infolge des Pilzbefalls ſtark verküm.
mert. Der auf Süachelbeeren ſonſt noch vorkommende ſogenann.:
europäiſche Mehltan (Mikroſphaera groſſularige), der ſich in de
Regel auf den Befall der Blätter beſchränkt, bildet dagegen eins
dauernd zart und weiß bleibenden Ueberzug und iſt ſehr bi.
weniger gefährlich als der amerikagiſche Mehktau. Mitteilunge:
über die Verbreitunng des Pilzichädlimgs wären der Biologiſchs
Reichsanſtalt in Berlin=Dalehm ſehr erwünſcht.
nk. Anpflanzen von Bäumen mit Hilfe, von Sprengſtoffen.
Da man un Frankreich die Beobachtung gemacht hat, daß an de=
Nändern der ſtark beſchoſſenen Unterſtände und an den
Grana=
trichtern ſich der Pflanzenwuchs außerordentlich üppig enzvickell
ſchlug, nach einem Bericht in der Zeitſchrift „Die Techmik in de
Landwirtſchaft” Piédalla in der Pariſer Akademie der Wis
ſenſchaften vor, dieſe Tatſache bei der Pflanzung von
Obſtbäume=
zu benutzen. Gemeinſam mit Mallone hat er einen Sprengſto
hergeſtellt, der gegen Näſſe und Roſt unempfindlich iſt, kein
Chlorverbindungen enthält und mittels Zündhütchens zur Explal
ſion gebracht werden kann. Dieger Sprengſtoff wird
zuſamme=
mit dem dem Boden angepußten Düngemittel (Phosphat,
Nitro=
u. dergl.) in Patronen gefüllt, die paraffiniert und in ein G
Zentimeter tiefes Loch, das man mit Hilfe eines Eiſenſtabes hem
ſtellt, geſteckt, und zur Zündung gebracht werden. In das
en=
ſtehende, czwa 80 Zentimeter große, runde Loch wird der Baur
eingeſetzt und die Wurzeln mit der aufgeworfenen, gut gelockerte
und mit Düngemitteln gewiſſermaßen getränkten Erde bedeck!
Ein weiterer Vorzug dieſes Verfahrens beſteht bei größeren Am
pflanzungen in der Erſparnis von Handarbeit.
ralt
unectau
e= Gech
A
Vieß= und Geflügelzucht
te
gr. Vom Ferkeln der Schweine. Die Monate März und Aprfi.
ſind die Zeit der Frühjahrsferkel. Mit Hoffnung und
Bangen ſehen die Beſitzer der Zuchtſchweine der Wurfzeit entt
Schrei
Sichiſchrif
meu, m.
gegen, denn eine gute Zuchtſau bringt oft mehr ein als eine Kuhy /04
ugen unt
Das Herannahen des Werfens zeigt das Schwein dadurch am
daß es mit dam Rüſſel ſein Lager zuſammenſcharrt. Es dar.
verkl
jetzt nicht mehr unbeobachtet bleiben, weil ſonſt die Ferkel von
Mer
der Mutter leicht erdrückt oder aufgefreſſen werden. Das
Tie=
darf nicht durch fremde Zuſchauer beunruhigt werden, am beſter 1 5Mkeibl
Allen
hält ſich in ſeiner Nähe nur die Perſon auf, die es während de ninwerrete
Trächtigkeit beſorgt hat. Die neugeborenen Ferkel bringt man Felebh. 14
zunächſt in einem Korb mit weicher Unterlage in Sicherheit und niche?0.
deckt ſie zu, Eis das Werfen vorüber iſt, worauf man ſie der Satl mpire bil
zum Saugen hinlegt. Iſt der Stall nicht warm, dann empfiehl” Leumauncd
es ſich, die Ferkel während der erſtem 6 bis 8 Tage von der Muter Mlent.
getrennt zu halten, am beſten im warmen Kuhſtall, und ſie num
4—5mal täglich der Moutter zum Saugen zu bringen. Manche 2Meid
Sauem zeigem Luſt, eim Ferkel zu töten oder aufzufreſſen. Dic
Urſache ſind meiſt die ſpitzen Zähnchen, die manche Ferkel ſchor, Milly 9
mit auf die Weſt bringen. Sie verurſachen damit beim Saugem
dem Mutterſchweim Schmerzen. Man zwickt dieſe ſcharfen Zähy= eie
chen mit einer ſcharfem Zange ab. Werden mehr Ferkel geworfem Leſſpinde
als die Mutter ernähren kann, dann beſeitigt man die ſchwäch= mt 9.
lichem am beſten ſofort, damit die übrigen kräftig heranwachfem. Elehtol
können. Die mangelhafte Milchabſonderung der Mutterſchweines uBolſie
iſt manchmal nur eine Folge zu geringer Ernährung, z. B. durchh beikzeuge,
Käſewaſſer, Kartoffelſchlempe uſwp. In den erſtem Tagen nach bbehu
dom Ferkeln gibt man der Zuchtſau nur wenig Futter in Formu
von lauwarmem dünmen Brei, bis der Magen und Darmkanall 6i
wieder gehörig erſtarkt ſind. Zur Ernährung und gleichzeitigen!
Förderung der Milchabſonderung eignen ſich geſchnittene Runkels 1,90 berhe
rüben, gedämpfte Kartoffelm mit abgerahmter Milch, Buttermilch”
mit gekochtem Weizen=, Gerſte= oder Maisſchrot, Schwarzmehl und”
Weizenkleie und als Erfatz für die Wurzelgewächſe ſpäter Gras”
und Klee. Damit die in dieſer Zeit ſehr gefräßigen Tiere ſich”
nicht überfreſſen, verteilt man das Futter täglich auf vier Mahl==
zeiten. Gait iſt es, wenmn man dem Ferkeln nach 10 bis 12
Tagen=
mit der Mutter einige Stundem Bewegung verſchaffen kann. Im
Alter vom 14 Tagen gibt man dem Junatieren warme, friſche,
füße Magermilch oder auch mit etwas Waſſer verdünnte
Voll=
milch. Stellt ſich Freßluſt ein, ſo gibt man ihnen zwiſchendurch
geſchrotete Gerſte oder Weizen.
C. Durchfall bei Hühnern. Es dürfte wenig bekaunt ſeille
daß Holzkohle ein ausgezeichnetes Mittel iſt, die Hühner volt
Durchfall zu bewahren und zu heilen. Man klopft Holzkohle,
wie ſie z. B. beim Bügeln gebraucht wird, ganz klein, gibt davol
wöchentlich zweinnal auf ungefähr 12 Hühner ein Eßlöffel voll
unter das Weichfutter. Der Kot bleibt dann feſt, das Gefieder
wird glänzend und die Tiere ſehen geſund aus. Aber die
Haupt=
ſache dabei iſt, daß die Hühner beſſer legen, denn der Darm iſt
gefund. Beſonders bei jungen Hühnern iſt die Holzkohle ein
Mittel, geſumnde Tiere zu erhalten. Sie ſchleifen dann die Flügel
nicht und man hat weniger Verluſte. Man gibt ſelbſtverſtändlich
etwas weniger von dem Putcver. Das Mittel gebrauche ich ſchon
ſeit vielen Jahren, und es hat ſich ausgezeichnet bewährt.
— Die Ziegenzucht=Genoſſenſchaft Neu=Iſenburg, aus de.
Notz der Zeit geboren, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, alle
Bevülkerungsſchichten mit nur erſtklaſſigem Milchvieh aus
direk=
ter Quelle zu verſorgen, bezieht nächſte Woche wieder einen
grd=
ßeren Transport echte Milchſchafe (auch Lämmer und
Böcke). Da die Diere hochträchtig ſiund (teilweiſe ſchon
früch=
melkend, wekche in der Negel 2— 4 Junge werfen und in vollet
Wolle ſtehen, ſo dürſte durch den Abjatz der Lämmer, der ſo
koſt=
baren Wolle uſtwv. der Kaufpreis in aller Kürze wieder eingebracht
ſoin. Das Melchſchaf breitet ſich, dank ſeiner großen Vorzüg”,
immer mehr aus und hat ſich in hieſiger Gegend ſeit etwya die
Jahnen ſchon ganz gut eingeführt, denn im Haltung und Pfleße
iſt es anfpruchsloſer als die Ziege, ſeine Vorteile dieſer gegenüber
aber größer und ſo kürfte ſich ein Verſuich lohnen, zumal die
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 81.
Darmſtädter Tagblat, Mittwoch, den 23. März 1521.
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Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. März 1921.
Rummer 81.
Reue verſöhnt.
Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias N.ieber gaHl.
(Nacbruck verboctn.)
8)
„Wir lagen in den Winterquartieren im einem elenden Dorfe,
und ich war mit dem Kapitän Salignot in eine armfelige
Bauernhütte einquartiert. Mein Herr war durch ſein luſtiges,
verſchwenderiſches Leben damals in größerer Geldverlegenheit
als je, faſt allen Offizieren verſchildete er größere oder geringere
Geldſummen; ſeine Monatsgage, welche er heute erhielt, hatte
er bis auf den letzten Pfemig hergegeben, die Hülfsquellen aus
Frankreich waxen verſiegt, und ſein Lieblingspferd, einen
unga=
riſchen Apfelſchimmel, der ihn in mancher heißen Schlacht
unver=
letzt durch den Kugelregen getragen, hatte er für ein Spottgeld
dem ungeſtümſten ſeiner Gläubiger überlaſſen müſſen. Er dauerte
mich, wenn ich ihn jetzt armſelig zu Fuß von der Fronte
her=
gehen ſah, vor welcher er fonft auf ſeinem mutigen Ungar ſtolz
einhergeritten, und ich hätte ihm gerne geholfen, aber ich war
damals noch ſelbſt ein armer Teufel.
Der kleine Domiiqne kam öfters in unſer Quartier
und blieb halbe Tage bei dem Kapitän; dies befremdete mich
nicht, denn der Tambour war ein geborener Franzoſe wie wir
und war, wie geſagt, von allen Offizieren gerne geſehen. Aber
bald fiel es mir auf, daß mich mein Herr jedesmal fortſchickte,
ſo oft der Kkeine kam, und die Türe hinter mir ſchloß. Es ärgerte
mich dies um ſo mehr, als ich früher immer ein Verrrauter der
Geheimniſſe meines Herrn geweſen war; doch beruhigte ich mich
bald und unterdrückte den Verdruß über dieſe offenbare
Zurück=
ſetzung, welche ich nicht zu verdienen dlaubte.
An einem ranhen Dezembertag hatte mich Kapitän Salignot
in die eiwige Stunden entfernte Stadt geſchickt, um dort einem
Brief abzugeben. Der Weg dahin war uneben und moraſtig, ich
nahm mir daher einen Bauerngaul und kam viel früher an Ort
und Stelle, als wenn ich durch Dick und Dünn hätd waten
mütſ=
ſen. Mein Auftrag war bald beſorgt, und ich kam wenigſtens
um drei Stunden früher zwrück, als ich gedacht hatte. Naß und
müde, wir ich war, legte ich mich in mein kleines Kämmerlein,
welches nur durch eine dünne Bretterwand von der Stube des
Hauptmanns getrennt war, um mich auszuruhen. Er war nicht
zu Hauſe. Schon war ich dem Einſchlafen nahe, als ich ein
Knar=
ren auf der morſchen Treppe hörte, wie wenn jemand leiſe her=
aufſchleiche. Gleich darauf ward die Stube meines Herrn
ge=
öffnet, und ich hörte, wie mir vorkam, die Stimme des kleinen
Dominique, welcher fragte: „Sind wir auch allein, Herr
Kapi=
tän?” — „Ich habe ihn in die Stadt geſchickt, damit er uns nicht
läſtig würde; feid ohne Sorge, vor Mitternacht kann er
unmög=
lich zurückkommen”.
Er,zündete hierauf die Lampe an, und der Lichtſtrahl, welicher
durch die Ritzen des Bretterverſchlages durch die Dunkelbeit mnir
blendend in die Augen drang, machte mich munter und gab mir
die Ueberzeugung, daß das, was ich jetzt gezwungen hörte —
denn ich getraute mich nicht, meine Anweſenheit zu erkennen zu
geben, weil ich die Heftigkeit meines Herrn kannte —, kein
Traum, ſondern Wirklichkeit ſei. Sie ſprachen zwar leiſe und
füfternd, doch konnte ich faſt jedes Wort verſtehen.
„Dominique” begann der Kapitän mit dem gepreßten,
zit=
ternden Tone gänzlicher Verzweiflung, „wäret Ihr nicht geweſen,
ſo wäre ich jetzt alles Kummers los und ledäg, und ich wäre fort
aus dieſem Daſein, welches mir mein widerwärtiges SSchickſal
zur Hölle macht. Ihr habt mir verſprochen, mich zu retten, und
ich weiß, Ihr könnt es, wenn Ihr nur wollt: warum laſſet Ihr
mich nun fort und ſort ohne Hükfe und Troft? Wahrlich, wenn
Ihr Euer gegebenes Verſprechen nicht heute noch erfüllt, ſo muß
ich Euch verwünſchen und verfluchen, weil Ihr mir das Piſtol
aus der Hand riſſet, als ich mein elendes Leben zu enden
gedachte.”
„Sie ſviſſen die Bedingung, mein Herr Kapitän”, entgegnete
ruhig der alte Tambour. „Ich meinerſeits bin bereit, das meinige
zu tun; doch das Glück kommt nicht von ſelbſt, und wer gewinnen
will, muß wagen.”
Ich hörte nun, wie mein Herr raſch in der Stube auf= und
abging, dann ſtehen blieb und heftig fragte: „Habe ich Dir nicht
ſchon geſagt, Verfucher, daß ich kein unſchuldiges Blut vergießen
will?"
In einem gleichgültigen Tone entgegnete der Kleine: „Dann
ſteht es nicht in meiner Macht, zu helfen, Herr Kapitän, ſo gerne
ich auch wollte, und es iſt mir um ſo ſchmerzlicher, da gerade
heute Nacht die Konſtellation unſerem Vorhaben günſtig iſt, was
erſt heute übers Jahr ſich wieder ereignen wird.”
Der Herr von Salignot atmete tief auf, daß ich es in meiner
Kammer hören konnte, und ſagte nach einer Weile mit tonloſer
Stimme: „So ſei es denn. Ich bin zu allem entſchloſſen. Und
wer ſoll als Opfer bluten?”
„Fe nun, Sie wiſſen ja ſchon: ich dächte, drüben der Hirten=s
junge, dem Sie verwichene Woche die alten Stiefel ſchenkten; um:
den kräht doch kein Hahn.”
„Alſo noch heute Nacht? — Gut denn, Dominique, ſchaffe den
Jungen herbei, ich bleibe ſo lange hier.”
„Ich hörte den kleinen Tambour weggehen”, fuhr der
Fran=
zoſe, zu dem Müller gewendet, fort. „Ich wagte nicht, zu atmen.
aus Angſt, mein Herr möchte merken, daß ich unfreiwillig Mit= eines ſolch wichtigen Geheimniſſes geworden. Nach einer
Weile kam Dominique wieder und brachte den Jungen mit. Er
war ungefähr ſiebzehn Jahre alt, von Gott und der Welt
ver=
laſſen, und darum hatte der alte Tambonr gerade ihn zu ſeinem:
Vorhaben auserſehen.
Sie fingen nun an, mit dem Buben zu trinken, der zwar
an=
fangs ſchüchtern tat, bald aber, von dem ungewohnten Rebenſaft
begeiſtert, laut und fröhlich wurde und es ſich ſo lange ſchmecken
ließ, bis er in einen tiefen Schlaf derſank Vielleicht war auch
ein betäubender Trank unter dem Weine.
Die Neugier plagte mich, was für ein Ende das nehmen
würde; ich erhob mich langſam von meinem Strohlager, lauſchte.
ob das Kniſtern und Raſcheln des Strohes nicht gehört worden
ſei, und ſchlich mich, als drinnen alles ſtille war, an die bretterne
Schcidewand und blickte durch eine ſchmale Spalte. Der Junge
lag auf einer Bank im Ecke und ſchlief wie tot. Der Kapitän
ſtand vor dem Schlafenden und ſah bald ihn, bald den kleinen
Dominique an; endlich zog er ein großes, ſcharf geſchliffenes
Meſ=
ſer hervor und bot es dem andern hin. Der aber machte ein
undilliges Geſicht, ſtieß den Arm Salignots zurück und flüſterte.
„Zum Teufel, Sie wiſſen doch ſo gut als ich, daß Sie und kein
anderer den Stoß führen müſſen, weil ſonſt das Blut unnötig
vergoſſen wird! Warum zaudern Sie noch? Sie haben doch
ſchon manch junges Blut im Felde niedergehauen — und jetzt
liegt er gerade recht! Da ſtoßen Sie hin,” er deutete auf die
Bruſt des Buben — „da, wo Sie das Loch im Hemde ſehen, Sie
treffen dann gerade das Herz.”
Da nahm der Herr von Salignot das Meſſer, welches er
ſchon weggelegt hatte, ſchlich ſich auf den Zehen herzu, und ſtieß
dem Schlafenden das Meſſer tief in das Herz, daß das Blut hoch
emporſpritzte und das Geſicht und die Kleider des Kapitäns
färbte. Der Junge zappelte ein wenig mit den Beinen, ſchlug
die Augen auf und ſchloß ſie wieder mit einem tiefen Seufzer.
Der kleine Dominique —
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Obering., Ende 30er,
ge=
ſund, ſolid, angen.
Erſchei=
nung, in ſich,, leitender
Lebensſtellung einer
Groß=
firma, w. bald, Heirat m.
vermög., häuslich erzog.
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von Stadt od. Land.
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heiratin eintechn. Geſchäft
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beten unter K 186 an die
Geſchäftsſtelle. (211684
Fräulein
vom Lande, 26 Jahre alt,
evangeliſch, erfahren in
allen häuslichen Arbeiten,
wünſcht, da es ihm an
Herrenbekanntſchaft fehlt,
die Bekanntſchaft eines
braven, ſoliden Arbeiters
zwecks ſpäterer Heirat.
Anfr. unter K 122 an die
Geſchäftsſtelle. (r116og
Zwei Freunde
gleichen Alters, ſuchen auf
dieſem Wege die
Vekannt=
ſchaft zweier Damen, am
liebſten Freundinnen,
je=
doch nicht über 25 Jahre,
zwecks ſpäterer Heirat
Ernſtgemeinte Ang, u. l. 3
a. d. Geſchäftsſt. (*11762
4teil., noch neuer, maſſiv.
auch mit
Haſenſtall, Haſen zu
rk. Wenckſtr. 43, (711818
Junger Mann 30 Jahre,
Kaufmgnn, ſeit einigen
Wochen als Beamter hier,
ſ. die Bekanntſchaft einer
Dame (21—28 Jahre) zu
mach. zwecks ſpät. Geirat.
Ang. unter K 132 an die
Geſchäftsſtelle. (*11680
„waſchen wwird
Wäſche angenommen
J. Plößer I., Malchen. (592
[ ← ][ ][ → ] Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. März 1921.
Seite 17.
Bericht von der Frankfurter Bürfe vom 22. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe ſtand auch heute noch unter dem Eindruck der
oberſchleſi=
ſchen Abſtimmung, welche den Erwartungen nicht voll entſpricht. Die
Folge davon waren weitere Kursrückgänge am Markte für
Montan=
werte. Laurahütte verloren 30 Prozent, Caro 6 Prozent, Oberbedarf
8 Prozent. Bemerkenswert feſt lagen jedoch weſtliche Montanwerte unter
Führung von Phönix, die bis 612, d. h. 40 Prozent höher, umgeſetzt
wurden. An den übrigen Märkten waren leichte Kursrückgänge zu
ver=
zeichnen. Am Einheitsmarkt wvaren Beck u. Heukel zu höheren
Kur=
ſen geſucht, während Spiegelglas und Hirſch Kupfer trachgaben. Von
unnotierten Aktien waren Holzmann zirka 10 Prozent rückgängig.
Deutſche Maſchinen gewannen nach Abzug des Bezugsrechts 20 Prozent.
Fremde Renten waren in Anberracht der unſicheren Lage des
Deviſen=
marktes niedriger. Gegen Schluß der Börſe kam eine Beſſerung der
Allgemeintendenz zum Durchbruch.
Frankfurter Abendbörfe vom 22. März.
w. Die Grundſtimmung war mit wenig Ausnahmen feſt. Das
Ge=
ſchäft war ruhig, da die Spekulation aus ihrer vorſichtigen Haltung nicht
herausgeht. Die Kursgeſtaltung der Montanpapiere war wiederum
leb=
hafter. Bei einzelnen Favoriten machte ſich ein lebhafter Verkehr
be=
merkbar. Intereſſenkäufe vollzogen ſich in einer ganzen R ihe von
Wer=
ten. Phönix=Bergbau erzielten eine Steigerung von 40 Prozent, und
ferner ſtellten ſich Mannesmann um 16, Harpener um 12, Rheinſtahl um
11, Gelſenkirchen um 7 Prozent höher. Oberbedarf leicht erholt. Nordd.
Lloyd=Bezugsrechte auf neue Aktien notierten 16 bez. und Geld.
Aus=
landswerte lagen ſtill. Oeſterreichiſche Kredit=Anſtalt lebhaft, auch
Ungarrenten gefragter; Mexikaner waren ziemlich) gut behauptet. Eleltro
Voigt u. Haeffner Borzugsaktien wurden mit 255 rationiert plus 15
Prozent. Gelſenkirchener Gußſtahl wurden zu höheremn Kurſe geſucht.
Chemiſche Albert (33 ſtiegen 14 Prozent. Der Einheitsmarkt lag feſt.
Mansfelder Kuxe gebeſſert 5225. Zum Schluß war der Montanmarkt
weiter ſehr feſt. Phönig=Bergbau zogen um weitere 5. Prozent auf 645
an. Oberbedarf notierten 295½—298—296½.
w. Tebifenmarkt. Frankfurt a. M., 22. März
Geld Brief Geſd Drief Geld Brief Antw.=Bruſſ. 7457 Norwegen. Holland ... Reisi.80 1427 Hee Schw=dent /1413,.50/4416= 4½ Ni London .. /24314 2435 213— 249: Helſingfors Paris .. 4311g 43211 420.— 431. Vew=Viork. 151.G7,61.3214 1G7 G61.82Ig Schweiz .. li076.40 1078,4 1966 42 1068,0 Wien (altes Spanien .. 866.60 868.40 865 10 866.93 D.=Oeſt. abg 18 43— 16,55- 1825½18.30 Italien 2322 2387), 233½4 118.83—13,87—
Budapeir 20 63— 29.67 Liſſab.=Op. Prag. Läuemark. 11071.40 ti3,6 023.30 1076 101
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 22. März in Zürich 9,40 (vo=
(59,20) Gulden.
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſter
10 (88,80)
Im
in Kopenhagen 9,50 (88,80) Kronen, in S
184 (117,60)
Kronen, in Wien 10811 (117,80) Kronei
Kronen, in Neu=York 1,63 (23,80) Doller, in Paris 233s (125,40)
Franken.
Berliner Börfe.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Börſenbericht. Hinſichtlich der
von den Alliierten zu treffenden Entſcheidung in der oberſchleſiſchen
Abſtimmung hegt man an der Börſe gewiſſe Beſorgniſſe, wodurch ſich
auch erklärt, daß die Realiſationen in oberſchleſiſchen Papieren heute
noch anhielten. Außerdem erfolgten darin auch Tauſchgeſchäfte gegen
rheiniſch=weſtfäliſche Montanpapiere, wodurch weitere Rückgänge bis zu
10 Prozent, für Laurahütte bis 15 Prozent, für Bismarckhütte ſogar
bis 50 Prozent hervorgerufen wurden, wogegen für rheiniſch=weſtfäliſche
Papiere Kursſteigerungen bis 10 Prozent und darüber hinaus ſich
er=
gaben, für Harpener, Mannesmann und Phönix über 30 Prozent. Auf
den übrigen Märkten hielt ſich das Geſchäft bei uneinheitlicher und
zu=
meiſt ſchwächerer Kursgeſtaltung wieder in recht engen Grenzen, doch
erreichten die Kursverinderungen nur vereinzelt 5. Prozent und ganz
ſelten darüber. Am Reutenmarkt lagen heimiſche und ungariſche feſt,
Mexikaner ſchwächer. Deviſenpreiſe waren ſtill und leicht befeſtigt.
Pol=
niſche Noten zu 101 bis 11 Prozent waren wieder lebhaft gehandelt.
Berlin, 22. März. (Wolff.) Produktenbericht. Wenn
ſich auch für Futtererbſen ſowie für Speiſehülſenfrüchte hin und wieder
einige Nachfrage einſtellt, ſo ändert dies doch an der für dieſe Artikel
be=
ſtehenden Zurückhaltung und Geſchäftsſtille nichts. Aehnlich blieben die
Verhältniſſe auch für Lupinen, Serradella, Oelſaaten und die
verſchie=
denen Futterſtoffe. Für Heu hat ſich die Tendenz befeſtigt, auch Stroh
iſt nicht mehr zu den niedrigſten Preiſen zu kaufen. In Mais iſt das
Geſchäft faſt ganz zum Stillſtand gekommen. Der Bedarf ſucht ſich auf
dem Wege der Bezugsſcheine zu verſorgen. Für weiße Bezugsſcheine
wurden heute 33 Mark und für rote 15 bis 15½ Mark bezahlt.
Deutſche Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 15. März zeigt für die zweite
Märzwoche im weſeitlichen in Verbindung mit wieder einſetzenden
Rückflüſſen an Zahlungsmitteln ein verhältnismäßig befriedigendes Bild.
Die Anlagekonten haben ſich zwar, wie um die Monatsmitte üblich,
ver=
mehri. Die geſamte Kapitalanlage wuchs um 4183,7 Millionen Mark
auf 59 608,1 Millionen Mark, die bankmäßige Deckung allein um 4170
Millionen Mark auf 59 398,4 Millionen Mark. Andererſeits haben die
fremden Gelder eine Steigerung erfahren, deren Betrag über die
Zu=
nahme der Anlagekonten noch hinausgeht; ſie erhöhten ſich um 5094,8
Millioner Mark auf 20 967,9 Millionen Mark. Die Rückflüſſe an
Bank=
noten und Darlehenskaſſenſcheinen zuſammen beziffern ſich in der
Be=
richtswoche auf 684,7 Millionen Mark, während in der Vergleichszeit
der Jahre 1919 und 1920 ein Abſtrom dieſer Zahlungsmittel in Höhe
von 133,7 Millionen Mark bzv. 783,9 Millionen Mark ausgewieſen
worden war. Im einzelnen iſt der Banknotenumlauf diesmal um 423,1
Millionen Mark auf 67 484,8 Millionen Mark, der Umlauf an
Dar=
lehenskaſſenſcheinen um 261,6 Millionen Mark auf 10 393,8 Millionen
Mark zurückgegangen. Die Darlehenskaſſen erfuhren in der
Ausweis=
woche eine geringfügige Abnahme der von ihnen befriedigten
Kredit=
anſprüche. Die Darlehensbeſtände verminderten ſich nämlich um 49,9
Millionen Mark auf 33 404,4 Millionen Mark. Da die Reichsbank einen
dieſer Abnahme entſprechenden Betrag an Darlehenskaſſenſcheinen an
die Darlehenskaſſen zurückzuliefern hatte, iſt von den, wie erwähnt, der
Reichsbank aus dem Verkehr zugeſtrömten Darlehenskaſſenſcheinen ein
Betrag von 211,6 Millionen Mark in ihren Kaſſen verblieben, ſo daß
die eigenen Beſtände der Bank an Darlehenskaſſenſcheinen auf 22 890,2
Millionen Mark angewachſen ſind.
Häute — Leder — Schuhe.
b. Die matte Stiznung am Rohhäutemarkt hält weiter an
und wenn auch die Kauſluſt auf den letzten Auktionen wieder ettvas
leb=
hafter war, ſo konnten ſich die Preiſe bisher noch nicht ſtabiliſieren, ſon=
dern gingen durchweg weiter zurück. Nur in Kalbfellen konnten ſich die
Februargebote, aber auch nur trilweiſe, behgupten. Für norddeutſche
Ware werden gegenwärtig bezohlt für Großvirhhäute geſalzen je nach
Qualität 5,50—10 Mk., Kalbfelle geſalzen 8—10 Mk., Schaffelle geſalzen
4—6 Mik. pro Pfund. Roßhäute kleine 100—150 Mk., große 200—230
Mauk das Stück. Für ſüddeutſche Ware 1—4 Mk. mohr bei
Großvib=
häuten.
Auf den Ledermarkt wirken die Verhältniſſe vom
Rohhäute=
markt immer mehr ein, und wenn auch die Lederbörſen durchweg gut
beſucht ſind, und hier und da auch etwas Raufluſt ſich bemerkbar macht,
ſo bleiben die großen Umſätze doch aus und die Markklage iſt auch hier
im allgemeinen matt. Eichenlohgegerbtes Sohl= und Vacheleder in Hälf
ten koſtete 65—75 Mk., desgleichen in Kernſtücken 85—100 Mk. das Kilo,
Oberleder koſtete Rindbox ſchwarz 13—17 Mk., desgleichen farbig 21—28
Mark, Boxkalf ſchwarz 20—25 Mk. desgleichen farbig 30—35 Mk.,
Che=
pveaux ſchwarz 28—32 M., desgl. farbig 36—40 Mk. der Quadratfuß.
Am Schuhwarenmarkt verſucht man jetzt die Läger zu
lich=
ten und der Verſand iſt gamz enorm; ein Zeichen dafür, daß große
Be=
ſtände vorhanden ſind. Bedauerlicherweiſe ſind die Preiſe immer noch
fehr hoch, trotzdem die Nohwake in den letzten Monaten um 100 Proz.
geſunben iſt.
b. Berliner Lederbörſentag vom 17. März. Der
Be=
ſuch des Börſentages war durch das Fehlen der an der oberſchleſiſchen
Abſtimmung bzuu, der an der Leipziger Häuteauktion Beteiligten beein
flußt. Immerhin war die Beteiligung auch von auswärtigen
Leder=
fabrikanken und Leberhändlern befriedigend. Nach wie vor iſt die
Hal=
tung, vor allem angeſichts der politiſchen Verhältniſſe, abwartend: doch
nimmt man allgemein an, daß ſich die Geſchäftslage binnen ſehr kurzer
Zeit klären und die Unternehmungsluſt insbeſundere mach den Feiertagen
wieder einſetzen wird, da Bedarf zweifellos vorhanden iſt. Die nächſte
Börſenverſammlung findet am Donnerstag, den 24. März, ſtatt. Die
ordentliche Generalverſammlung des Börſenvereins wird am Mittwoch,
den 23. März, im alten Plenarſaal des Börſengebäudes abgehalten
werden.
— Warenprobenſendungen. Von ausländiſchen
Poſtver=
waltungen iſt jetzt wiederholt Klage darüber geführt worden, daß
Waren=
probenſendungen aus Deutſchland häufig mangelhaft verpackt ſind. Dies
war namentlich bei Warenproben mit Flüſſigkeiten oder mit trockenen,
zum Teil abfärbenden Pulvern und ähnlichem Inhalt der Fall, durch
deren Zerbrechen und Auslaufen andere Sendungen beſchmutzt und
be=
ſchädigt wurden. Es iſt daher unbedingt erforderlich, daß die
Vor=
ſchriften für Warenproben im Weltpoſtvereinsverkehr genau beachtet
ſverden, wonach Flüſſigkeiten, Dele uſw. in luftdicht verſchloſſenen
Glas=
fläſchchen, dieſe, wie Gegenſtände aus Glas überhaupt, wieder in Käſten
aus Metall oder Holz verpackt ſein müſſen. Durch eine Zwiſchenfüllung
von Sägeſpänen, Baumwolle oder einem ſchwammigen Stoffe iſt für
Aufſaugen im Falle des Zerbrechens Sorge zu tragen. Beſonders zu
beachten ſind auch die jeweils vorgeſchriebenen ausländiſchen
Gewichts=
höchſtgrenzen, welche in letzter Zeit, beſonders im Verkehr mit Italien,
häufig überſchritten wurden.
Wien, 22. März. (Wolff.) Der Verwaltungsrat der
Oeſter=
reichiſchen Waffenfabrik=Geſellſchaft beſchloß, der zum
6. April einzuberufenden außerordentlichen Generalverſammlung die
Erhöhung des Aktienkapitals von 63 auf 126 Millionen Kronen
vorzu=
ſchlagen.
Frankfurter Kursl
cht 22. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
—
—
Staatspapiere.
5½ Reichsauleihe. . . . . .
....
......
....
4½%lVzu. V. Schatzanweiſ.
1820 VI.—1K.
Sparprämienauleihe ...
4% Preuß. Konſols .....
..
3½%0
485 Bad. Anl. unk. 193.
3½%0 „ v. 1907..
2 Bayern Anl. .......
.......
3% Heſien unk. 1924....
3½% „ .....
............
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech, Monopol..
½85 Oeſt. Staatöreutey
1913, ab 1918......"
41%0 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.. ... . . . ..
40 Oeſt. Goldrente. . . . .
„ einheitl. Reit”e.
4½ Num, am. Nente v. 63
5½%0 „ Goldrente v. 13
4½ „ am. „ lonv.
v. 05
4%0 Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Eer.
439
„II
v. 1911,Zollanl.
412%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. ..
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
2
77,50
67,50
(5,40
67.-
80,30
72.—
84,10
67,30
57,25
52. 90
73,10
7920
66,70
60,40
53,80
79,75
2.
33,
17,50
120,—
111,50
89,75
97,80
112.—
76,25
23.—
42,75
20,25
19,—
77.50
7,.90
65,20
67,50
80,10
Außerenropäiſche.
59 Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 93
40 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner. . ..
329
4½20 „ Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
83,80 Oblig. v. Transportanſt.
66,75 4% Eliſabethbahn ſtfr.. . .
37— 2,6% Oeſt. Süidb. (Lomb.)
53,25 3% Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
72,75
3%0 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
(67,70
v. 1883.
72,20 4½0 Angtolier I.....!
53,30
79,75
426.—
18,50
30.—
32,75
18,50
124,50
112,50
92,75
138,
112,50
76,50
24,50
41,—
22,
20,50
39o Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
586 Tehuantepee .... . ..
.....
4122a
Dentſche Städte.
4270 Darmſt. b. 1919b.1925 81.,50
3½20, Darmſtadt b. 1905.
4% Frankfurt b. 1913... .
v. 1903...
3½
4% Mainz. b. 1919b. 1926/ 84,—
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920/ 99,50
„ .
3½20
490 Frkf H. Krd.=Ver. 19211 95,—
485 Mein. Syp. Bank 1922
„ 1922
490 Pfälz.
„ 1928
4%o Rhein. „
„ verl.
3½2
42 Südd Bk. Münch. 1906 102,50
40 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2 Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank. . . . . .
99,50 87.— 87.— 95.— 3 96,25 96,10 101,25 101,25 94,75 94,30 21,75 100,75 100,20 87.— 87.— 96.— 9e 180, 180.—
Vank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.......
683.— Dt. Effekt.= u. Wechſelbt.
470,— Deutſche Vereinsbk. . . .
Diskontogeſellſchaft .
470— Dresdner Bank.
Metallbauk ....."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . ..
Rhein. Kred.=Bank. . . . .
Vergwerks=Aktien.
Bochumer ..... . . .. . ...
Buderus ........"
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw.:
Harpener Bergb. .
Eſchweiler Bergw......
Weſteregeln ...
Laurahltte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte .. . . .."
Mannesmann Röhren. ..
Phönis... . . . . . . . . . . ...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf............
Rhein, Stahlw. ...1...
Riebeck Moytan .. . . . . . .
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd. Lloyd..
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B..
Baltimore. . . .
Kanada ....."
Lombarden ............"
Oeſt.=Ung Staatsbahn.
Juduſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. .. .
Badiſche Anilin ........"
D. Gold= u. Silbſcheideanſt.
— 330,— 550,— 533,— 568.— 310,— 297, 319,— 293,- 185,50 166,50 168,50 106,— 106.— 552,— 544,— 435,— 427,— 136.— 268/25 270,50 524,75 521, 498.— 497,
MfeEAe Gr.
297,25 Griesheim Elektron.
171,75 Höchſter Farbwerke.
142,50 Holzverkohlung ....."
Werke Albert (Chem.).
Allg. Elektr.=Geſ....
279— Bergmann=Werke.. . .. ..
Felten & Guilleaume . . . 483,—
Lahmeher ... . . . . . . . . . ."
168,50 Licht & Kraft. . . . . . . . . .
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert . ......"
....
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Feinmechanik (Jetter)...
323,50 Gelſenkirchen Gußſtahl ..
Gummi=Berlin=Frankfurt! —
Gummipeter. . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz.. . .
Lüdenſcheid Metall . . . ..
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim). . . .
593,— Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . ..
515,— Gasmotoren Deutz......
Karlsruher Maſchinen. .
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1g6,50 Pogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. .. . . .
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Darmſtädter Werte.
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Gebrüder Roeder. . ....
Gebrüder Lutz...."
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
— 390,— 370,— 410,— 413, — 425,— 230,25 230,— 476.— 480,— 238,— 235,50 280,— 280,— — 264.— 195ex 196,50 295,— 221,50 341.— 343.— 258,75 B5,50 304,50 304, 457,50 455,50 393,— 395,— 395.— 399.— Nachfr. Angeb, 300,— 305,— 365.— 375,— 265.— 270.— 215.— 220,— 160.— 165.— 300,— 305,
Berliner Kurſe.
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Aſchaffenburger Zellſtoff.
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Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
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Deutſch=Niederländ. Tel,
Deutſche Erdöl.. . . . . ...
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel .. .. . .. .
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung. . . . . ...
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
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Hemoor Zement —..,
Hirſch Kupſer.. . ... . ...
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Orenſtein. . . . . . . . . . .. ..
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