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Nr. 80
Dienstag, den 22. März
1921:
Das neue Ultimatum.
Die Milliardenforderung zum 1. Mai.
A* Aus parlamentariſchen Kreiſen wird uns
ge=
ſchrieben: An amtlicher Stelle in Paris wird zwar der Ausdruck
„Altimatum” gerügt und in Abrede geſtellt, aber es iſt doch eim
meues Ultimatum, das die Reparationskommiſſion an
die deutſche Regierung richtete, nämlich bis zum
1. Mai dieſes Jahres 20 Mülliarden Goldmark
zu zahlen und vor dem 23. März 1921 eine
Ab=
ſchzlagszahlung von 1 Milliarde Goldmark zu entrichten.
Die Forderungen ſind ganz willkürlich; ſie ſprechen dem Sinn
und Wortlaun des Verſailler Vertrages genau ſo Hohm wie die
Pariſer Beſchlüſſe und die Londoner Sanktionen. Es iſt
eigent=
ſich ſchade, daß der deutſche Appell an den Völkerbund ſo ſchnell
nach Genf abging. Man ſollde unbedingt noch den Proteſt gegen
drs neueſte Stücklein hineinſchreiben, das ſich die Alliierten da
ſeiſten. Der Proteſt nützt zwar zunächſt gar nichts, denn die
Richter in Genf ſind die Ankläger von Paris und London, aber
wichtig für die ſpätere Geſchichtsentſcheidung wäreſes. Doch die
Viedergutmachungskommiſſion beruft ſich auf Artikel 235 des
Friedensvertrages. Aber von deutſcher Seite iſt ſchon mehrmals
darauf hingewieſen worden, daß wir bereits 21 Milliarden
Gold=
nark abgezahlt haben, alſo 1 Milliarde mehr, als wir bis 1. Mai
1721 zu zahlen ſchuldig ſind. Die Entente rechnet nur 8
Milliar=
nn aus, die wir bis 1. Mai 1921 zu zahlen hätten. Ueber 12
illiarden geht der Streit. Genau ſo wie über die Sanktionen
ut Deutſchland jetzt den Anſpruch auf Einleitung eines
Schlich=
ungsverfahrens vor dem Völkerbund.
Die Alliierten werden über dieſes Verlangen mit demſelben
öohn hinweggehen, mit dem ſie nach Ablauf der Londoner
Ver=
undlungen in drei deutſche Städte eingerückt ſind. Aber
Deutſch=
arid ſollte, gerade weil es der Gewalt wehrlos, ausgeliefert iſt,
on ſeinem Recht und deſſen formeller Wahrung nicht laſſen.
Freilich wäre es von Wichtigkeit, daß die deutſche Regierung nicht
rur den unerbittlichen Gegnern, ſondern auch der deutſchen
Ieffentlichkeit reinen Wein über die bereits gezahlten 21
Milliar=
erv Goldmark einſchenkt. Das Memorandum vom 20. Januar
921 hat zwar ſämtliche bisher von deutſcher Seite erfüllten
Lie=
eungen und Leiſtungen aufgezählt, aber keine eigentliche Bilanz
nbezug auf den Artikel 235 errichtet. Bei der Einreichung einer
ochen Bilanz wären auch folgende Fragen zu erledigen:
Das Konto des Artikels 235 iſt kein reines Reparationskonto.
* ſind ja in Anrechnung auf die Summe von 20 Milliarden
B. auch die Koſten des Beſatzungsheeres ſeit dem
Waffenſtill=
aid vom 11. November 1918 zu zahlen. Es iſt nicht wahr und
icht richtig, daß wir etwa bis zum 1. Mai 20 Milliarden nur für
Liedergutmachung zu leiſten haben. Wollte die
Reparations=
mmmiſſion behaupten, daß wir bisher nur 8 Milliarden für
Wie=
egutmachung bezahlt haben? Das wäre möglich. Aber es iſt
wober Irrtum, wenn nicht bewußte Fälſchung, die Lage ſo
dar=
utellen, als hätten wir bis zum 1. Mai noch 12 Milliarden
Wie=
eSgutmachungsforderungen zu begleichem. Wir haben 20
Mil=
urden, mehr noch, 21 Milliarden Goldmark in allerhand Werten
Sahlt, und es iſt gleichgültig, wieviel davon auf eigentliche
Wie=
ergutmachung entfällt. Ganz im Unklaren haben es die Herren
oni der Reparationskommiſſion gelaſſen, wieviel uns nach
Ar=
ikel 243 auf unſere Verpflichtungen zur Wiedergurmachung
gut=
eſchrieben worden iſt. Es kommt den Herren auch gar nicht auf
olche Genauigkeiten, vielmehr nur darauf an, um jeden Preis
us Deutſchland herauszupreſſen, was noch zu holen iſt. Das
er Hand geforderte Abſchlagszahlung von ſofort 1 Milliarde,
Das beweiſt endlich die — neueſte Rede Briands vor der
franzö=
ſiſchen Kammer. Briand ſtellt jetzt die ganze
Wiedergutmachungs=
flicht ſo dar, als hafte Deutſchland, nicht mit ſeinem
Arbeits=
ewinn, ſondern mit ſeinem „geſamten Aktiven” Man habe das
techt, ſich an die „betreffenden Männer der deutſchen Induſtrie,
es deutſchen Handels und der deutſchen Finanz” zu wenden und
hr Vermögen zu konfiszieven. Briand nennt die Werte, auf die
rS abgeſehen hat: Bergwerke, Eiſenbahnen, Domänen. Er ſucht
ehr geſchickt gewiſſe innerpolitiſche und ſoziale Gegenſätze in
Nutſchland für ſeine Zwecke zu verſchärfen, indem er den
Arbei=
ern ſchmeichelt und die Großinduſtriellen (Stnnes) bedroht,
der deutſche Arbeiter iſt aber mit Ausnahme der verbohrten und
mbelehrbaren Kommuniſtengruppe politiſch ſo durchgebildet, daß
eganz genau weiß, daß die Konfiskation des kapitaliſtiſchen
Be=
tzes durch fremde Staaten für ihn unerträgliche Sklavenarbeit
der eben Aufhebung auch ſeiner Exiſtenz bedeutet. Er muß
ſier mit dem Kapitalismus in eine Front. Er kann gar nicht
nders. Den Alliierten aber, die ihre Larven fallen ließen, ſei
rletzter Stunde geraten, den Verſailler Vertrag, noch einmal
urechzuleſen; ſie werden wiederholt Stellen finden, in denen
aus=
fücklich geſagt (und von ihnen, den Siegern, unterſchrieben; iſt,
aß die inneren Bedürfniſſe Deutſchlands berückſichtigt, das
ſo=
iale und wirtſchaftliche Leben aufrecht erhalten werden ſoll und
licht zerrüttet werden darf. Iſt das jetzt alles nur ein Fetzen
Sapier? Der Fluch des Rechtsbruches wird über die verblendeten
Sieger kommen.
In Sowjet=Rußland.
I. Der nachſtehende Bericht ſtammt aus der Feder eines
u sländers, der ſeit zehn Jahren ununterbrochen in
Ruß=
and weilte und der nicht nur in den Städten, ſondern bis in
as Jahr 1921 hinein hauptſächlich unter den Bauern die
Herr=
haft des Bolſchewismus miterlebte. Der Bericht enthält
man=
ſerlei Wertvolles und Intereſſantes.
Die Wirtſchaftslage iſt für jedes Land und jedes Volk
ie wichtigſte Frage; iſt ſie ungünſtig, ſo gibt dies ben Anſtoß
ur Unzufriedenheit. Daher bildet die Aufrechterhaltung einer
nöglichſt günſtigen Wirtſchaftslage die Hauptſorge für jede
Re=
ſierung; nur in Rußland iſt ſie der Politik unterworfen.
Au=
enſcheinlich glaubt man im Auslande, daß das ruſſiſche Volk
eine in dieſer Beziehung ſürchterlich ſchlechte Lage in Ruhe und
belafſenheit hinnimmt.
Die Diktatur des Proletariats — d. h. in Rußland die
Ge=
daltherrſchaft einer kleinen Gruppe von Idee= und Tatmenſchen,
merſtützt von immer unzufriedenen Elementen und
fremdſtäm=
ligen Soldaten (Letten und Kirgiſen) —, verſteht es, ihren
Wil=
en durch überaus fein ausgedachte Agitationsmittel und ein
beitverziveigtes Spionennetz, durch ihre Geheimpolizei und durch
ſie berüchtigte „Tſchereswytſchaika (Tſcheka) mehr oder weniger
ſurchzuführen. Die beſtändige Agitation — und wo gäbe es keine
lgitationsſtoffe — macht das ungebildete Volk dumm und ſtumpf.
ſor der Tſchereswytſchaika (der Kommiſſion zur Bekämpfung
der Gegenrevolution) hat das Volk eine Heidenangſt wegen der
Rückſichtsloſigkeit, mit der die ſogenannten „Revolutionsgerichte‟
beſetzt durch Fanatiker, die ihrer Gewalt verfallenen
Angeſchul=
digten abſchlachten. Dazu kommen noch die bolſchewiſtiſchen
Ge=
werkſchaften, deren erſte und letzte Aufgabe es iſt, die Arbeiter zur
Diſziplin und Unterwerfung unter die Geſetze zu bringen. Von
irgend einem Verſtändnis für die wirtſchaftlichen Intereſſen
ſei=
tens der Arbeiterſchaft dieſer Verbände, wie das im Ausland
der Fall iſt, findet man in Rußland keine Spur. Sie bedeuten
lediglich eine Waffe der Regierung zur Unterdrückung der
Ar=
beiter. Wer zu einem Streik die Initiative gibt, verfällt dem
Terror, denn die Regierung weiß wohl, daß jeder Streik zu
ſchwerwiegenden Folgen für ſie ſelbſt Veranlaſſung geben könnte.
Das alles dient dazu, nach außen hin einen gewiſſen Schein
in=
nerer Ruhe zu wahren. In Wirklichkeit aber liegen die
Verhält=
niſſe ganz anders.
Rußland, das ackerbautreibende Land, wird vollſtändig
zu=
grunde gerichtet. Den Bauern hat man nur ein einziges Pferd
und faſt durchweg nur eine einzige Kuh gelaſſen. Dieſer geringe
Viehbeſtand iſt für eine Feldbeſtellung ungenügend. Dabei wird
der Landwirt immer noch mehr belaſtet: Abgabe von Getreide,
Kartoffeln, Fleiſch, Butter und anderen landwirtſchaftlichen
Er=
zeugniſſen, die fortdauernden planloſen, den Landwirten
aufge=
zwungenen Arbeiten, die zwar Rußland bis jetzt einigermaßen
über Waſſer hielten, hat unter der Bauernſchaft ſtarke
Unzufrie=
denheit erregt. Obwohl ſie arm ſind, verabſcheuen ſie den
Kom=
munismus. Der etwas ſelbſtändiger denkende Teil der
Bauern=
ſchaft richtet alle Hoffnung darauf, daß die ſogenannte Diktatur
einmal aufgehoben werden muß, an deren Stelle eine
konſtitwie=
rende Verſammlung treten ſoll, die der jetzigen heilloſen
Wirt=
ſchaft ein Ende macht.
Die Arbeitsfähigkeit des Volkes iſt furchtbar geſunken, und
die Produktion der einzelnen, noch ſchwach arbeitenden
Unter=
nehmungen iſt auf ein Minimum heruntergegangen, denn es hat
für den Arbeiter keinen Reiz mehr, ſein Wiſſen und ſeine Kräfte
einzuſetzen, während er und ſeine Familie trotzdem hungern
müſſen und wegen des chroniſchen Mangels, an Heizmaterial
ſchweren Erkrankungen ausgeſetzt ſind. Nur in Rußland konnte
aus dieſen Maſſen ungebildeter Menſchen ein verlumptes Heer
auf Baſtſchuhen zuſammengeſtellt werden, welches, einmal in
Be=
wegung gebracht, als unbewußt rollender und zermalmender
Lavaſtrom vorwärts ſtrebt. Die Gewalt des Kommandierenden
an ſich iſt gering. Neben ihm ſteht, wie überall, der politiſche
Kommiſſar, meiſtens junge Leute jüdiſcher Herkunft, welche
un=
erwünſchte Elemente für immer zu entfernen wiſſen. Die
Eiſen=
bahnen beſinden ſich in einem traurigen Zuſtand, 80 Prozent der
Lokomotiven befinden ſich in Reparaturwerkſtätten oder liegen
zerſchlagen und unbrauchbar herum. Die Maſchinen, welche aus
der Reparaturwerkſtätte kommen, fahren meiſtenteils nur bis zur
nächſten Depotſtelle und ſind dort wieder reparaturbedürftig. Das
Bedürfnis an allem iſt ungeheuer, dabei die Sabotage gelvaltig.
Die Meinung in Rußland iſt ganz allgemein, daß ein
der=
artige? Zuſtand nicht bleiben kann. Das Volk iſt aber paſſiv, alle
Führer ſind unſchädlich gemacht oder im Auslande. Die
fort=
währenden Zwiſtigkeiten in Europa waren ein guter Nährboden
für den Kommunismus. Schafft man erſt in Rußland Ruhe
und Ordnung, ſo müßte Europas Einfluß bei einer
Handels=
annäherung in Rußland eine vollſtändige Umwälzung zur Folge
haben. Die Einfuhr ausländiſcher Waren wirkt viel günſtiger
als alle Blockade, weil das Volk eben hierdurch zu der
Ueberzeu=
gung kommt, daß es in Europa doch ein anderes Leben gibt, und
es hierhin bisher ſtets von ſeiner Regierung belogen wurde. Die
Regierung würde auch nicht imſtande ſein, ihre Schulden für die
gelieferten Waren zu zahlen und müßte ſo allmählich von ihrem
Programm abgehen und Zugeſtändniſſe machen. Da man
au=
genblicklich im Begriff iſt, die Induſtrie, obwwohl vorerſt noch mit
ſchivachen Kräften, ſoweit als möglich wieder aufzubauen
Fabriken werden neu ausgeſtattet, neue Elektrizitätswerke
er=
richtet —, ſo könnte es nicht ausbleiben, daß ein neues Leben in
vollem Umfang gar bald einſetzen müßte.
Was iſt mit der Sommerzeit?
Eine vergeſſene Wohltat.
** Man ſchreibt uns aus Lehrerkreiſen: Was iſt
eigentlich mit der Sommerzeit? In Frankreich beſteht
ſie bereits wieder ſeit dem 15. März, ebenſo in England. In
Holland wird ſie Anfang April eingeführt. In dem
herunter=
gewirtſchafteten kranken Deutſchland, das Sonne, Licht,
Er=
holung ſo uotwendig braucht, rührt ſich anſcheinend keine Hand
mehr für dieſe ſo wohltätige Einrichtung. Mitten im Kriege,
1916, wurde die Anregung von Hermann Reſe=Hameln zum erſten
Male erprobt, und ſie bewährte ſich drei Sommer hindurch. Aber
als die Nationalverſammlung Anfang April 1919 darüber
be=
ſchließen ſollte, lehnte ſie die Rückſtellung der Zeit um eine Stunde
ab. Man hatte die Volksvertreter durch allerlei Eingaben von
„Intereſſenten” kopfſcheu gemacht. Vor allem waren es die
Uhr=
macher, die ſich überlaſtet fühlten. Dann die Aſtronomen,
Stern=
warten, Normaluhren, denen, wie einſt dem in ſeinen Beruf
ein=
geſponnenen Archimedes, die Kreiſe geſtört wurden. Endlich die
Landwirtſchaft: Um 4 Uhr nach Sommerzeit ſeien die Wieſen
noch zu naß zum Mähen. Die Kühe ſeien durchaus gegen das
frühere Gemolkenwerden. Die Milch käme nicht zu den
verfrüh=
ten Bahnzügen uſw. Da es keine Fraktion mit der
Landwirt=
ſchaſt verderben wollte, machten ſich die meiſten Parteien die
an=
geblichen Bedenken zu eigen. Tatſächlich war der größte Teil
der Bauernſchaft viel klüger, als die paar Nörgler und die für
ihre ländlichen Stimmen bangenden Politiker dachten. Das Heu
wurde eben um 5 Uhr nach Sommerzeit gemäht, und die Kühe
gewöhnte man durch tägliche Verſchiebung der Melkzeit um 10
Minuten ſchon in einer Woche vollſtändig an die neuen
Ver=
hältniſſe.
Es waren kleine Uinbequemlichkeiten, die leicht überwunden
wurden und in gar keinem Verhältnis ſtehen zu den Vorteilen,
die auch der Landwirt aus der Sommerzeit zog. Selbſt in den
ſtädtiſchen Schulen, da, wo der Unterricht ſchon um 7 Uhr
be=
gann, zeigten die Schüler z. B. in den erſten Tagen nach den
großen Ferien in der erſten Stunde von 7 bis 8 Uhr etwas
Mü=
digkeit, die ſie aber leicht überwanden; am Ende der erſten
Schulwoche war wieder alles im Gleiſe. Nicht die mindeſte
nach=
teilige Wirkung zeigte ſich dann mehr. Auch bei den großen Be
trieben der Jnduſtrie und des Handels iſt nirgends über
An=
zeichen von Ermüdung oder Unterernährung infolge
Schlafent=
ziehung geklagt worden. Der Vertrauensarzt einer der größten
deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften beſtätigt dem Schreiber
die=
ſer Zeilen, daß während der drei Sommerzeitjahre ſich keinerlei
Mißſtände in den Geſundheitsverhältniſſen der Angeſtellten
ge=
zeigt haben. Im Gegenteil rühmte der Arzt, daß die
Vermeh=
rung der freien Nachmittagsſtunden und damit der
Erholungs=
zeit und des Aufenthalts in friſcher Luft dem Geſundheitsſtande
förderlich geweſen und eine Verkürzung der Schlafzeit im der
Regel auch nicht eingetreten iſt, da die meiſten Angeſtellten und
Arbeiter eine Stunde früher zu Bett gegangen ſind. Sie haben
eine Stunde lang weniger Licht gebrannt!
Das Erſparnisargument bezüglich der
Beleuchtungs=
mittel iſt ja einer der Hauptgründe für die Einführung der
Sommerzeit geweſen. Aber es iſt nicht das Wichtigſte; der
Gewinn an Geſundheit iſt die Hauptſache. Der Menſch
ſoll nach der Sonne leben, womöglich mit der Sonne aufſtehen
und mit der Sonne ſchlafen gehen. Das läßt ſich freilich nicht
in allen Fällen machen, aber er ſoll dann wenigſtens der Sonne
ſo viel wie möglich Vorteil abzugewinnen verſuchen, zumächſt
täglich eine Stunde. Wenn alle Menſchen täglich eine Stunde
mehr im Tageslicht leben als bisher, ſo müſſen ſie geſünder
wer=
den. Dieſe eine Stunde iſt geſundheitlich millionenmal mehr
wert als alle Sonnenbäder und künſtlichen Höhenſonnen
zu=
ſammen, die beſtenfalls nur einzelnen Leuten etwas nützen.
Deshalb iſt die durch die Sommerzeit gewonnene Sonnenſtunde
ein volkshygieniſches Hilfsmittel, deſſen Wert in Geld gar nicht
abgeſchätzt werden kann. Es iſt aber auch eine Steigerung der
Lebensfreude, wenn jemand nach getanem Tagewerk nicht gleich
ins Dunkle kommt, ſondern noch eine Stunde Tageslicht hat
und die Welt außerhalb der Arbeitsräume im natürlichen Lichte
ſieht. Weſſen Achtſtundentag um 4 Uhr oder 5 Uhr beendet iſt,
der hat im Hochſommer noch fünf bis ſechs helle Tagesſtunden
zu gewärtigen, was für unſer Siedlungsweſen von
höch=
ſter Bedeutung iſt, denn in dieſen fünf bis ſechs Stunden kann
einer imr Garten mit ſeiner Familie noch die reinſten Freuden
genießen, die die Natur und die Arbeit in der Natur zu bieten
vermag. Der ſtädtiſche Mittelſtand kann auch in dieſem
Jahre nicht reiſen. Die wahnſinnige Verteuerung der
Eiſen=
bahntarife nimmt ihm die letzte Möglichkeit der Sommerfriſche.
Er kann nur abends nach der Arbeit hier und da ein wenig ins
Grüne vor die Stadt hinaus. Eine einzige Lichtſtunde mehr
wäre dabei der größte Gewinn, ja in vielen Fällen erſt die
Möglichkeit der Erholung. Gönnt man ſie ihm nicht? Es koſtet
nur einen kurzen Autrag, einen kleinen Beſchluß im Reichstage,
und die „German time”, die „Heure boche”, die uns jetzt die
Sieger nachmachen, koynt auch dem gequälten Deutſchland
Prof. H. Schulz.
wieder zugute.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Mainz, 21. März. (Wolff.) Offiziös wird im Echo du Rhin
mitgeteilt, daß der Vorſitzende der
Rheinlandkommiſ=
ſion dieſe Kommiſſion davon in Kenntnis geſetzt hat, daß der
bayeriſche Miniſter des Innern in Uebertragung
eines Dekrets der preußiſchen Regierung auf die bayeriſche Pfalz
allen Beamten dieſer Provinz vorſchreibt und den Geiſtlichen
anempfiehlt, ſich prinzipiell von allen Kundgebungen und
Feſt=
lichkeiten der Beſatzungsbehörden fernzuhalten. Aehnliche
Rund=
ſchreiben ſeien auch in anderen Teilen des beſetzten Gebietes
verbreitet. Die Rheinlandkommiſſion habe den
Reichskommiſ=
ſar um Aufklärung über dieſe Inſtruktion erfucht, die den Willen
der deutſchen Regierung bewieſen, den Beamten vorzuſchreiben,
eine Haltung einzunehmen, die den Beziehungen der Courtoiſie
widerſpreche, welche mit den alliierten Beſatzungsbehörden
be=
ſtehen müßten.
Der Wiederaufbau in Frankreich.
Berlin, 20. März. (Wolff.) In der heutigen Beratung im
Reichsminiſterium für Wiederaufbau über die
Beteiligung Deutſchlands an dem Wiederaufbau der zerſtörten
Gebiete Frankreichs wurde zu den von Staatsſekretär Dr.
Mül=
ler ſkizzierten drei großen Gruppen von Vorſchlägen für
Wie=
deraufbau von den Vertretern des Wirtſchaftslebens, der Banken,
der Gewerkſchaften und der Bauinduſtrie in großen Zügen
Stel=
lung genommen, ohne daß man jedoch ſchon, wie dies bei der
Schwierigkeit der Fragen erklärlich iſt, zu einem endgültigen
Ergebnis hinſichtlich eines beſtimmten Vorſchlages kam. Von
einzelnen Vertretern wurden Vorſchläge für techniſche
Ausfüh=
rung mit zur Sprache gebracht, die in der Hauptſache von dem
Gedanken geleitet waren, daß die Ausführung der Arbeiten in
weiteſtem Umfange in Deutſchland erfolgen kann, wenn an
Ort und Stelle umfangreichere Betätigung unſererſeits nicht
er=
wünſcht ſein ſollte. Einſtimmigkeit herrſchte über die
grundſätz=
liche Bereitwilligkeit zur Mitarbeit bei den
Wiederaufbauarbei=
ten der zerſtörten Gebiete als einer allgemeinen, ſchon aus
ethi=
ſchen Geſichtspunkten zu verfolgenden Kulturaufgabe, der,
wie ſchon bisher, ſo auch weiterhin die größte Aufmerkſamkeit
von den deutſchen Regierungsſtellen und den daran beteiligten
Kreiſen zu widmen ſei. Man vertrat die Anſicht, daß es
mög=
lich ſein würde, Pläne für Einzelbauten oder für ganze
Indu=
ſtriegebiete und größere Plätze auszuarbeiten; erleichtert würde
dieſe Arbeit allerdings ſehr weſentlich dadurch, daß uns von der
Gegenſeite irgendein beſtimmter Abſchnitt zur Ausarbeitung der
Pläne und ſchließlich zum Aufbau überwieſen würde. Das
Wiederaufbauminiſterium wird mit einem engeren Kreis der
in Frage kommenden Sachverſtändigen die praktiſche
Durchführung alsbald weiterberaten.
Die Schuld am Kriege.
* Im Verlag der Kulturliga, Berlin W. 35, iſt eine Broſchüre
von Graf Max Montgelas: „Zur Schuldfrage”, eine
Unter=
ſuchung über den Ausbruch des Weltkrieges” erſchienen. Nach
einem Hinweis auf die Bedeutung der Schuldfrage, die ſeit den
Londoner Beratungen wohl auch jedem Deutſchen klar geworden
ſein dürfte und nach Schilderung des bei Abſchluß des
Waffen=
ſtillſtands und Friedens begangenen Vertragsbruchs der Gegner,
zerpflückt die Schrift die Anklage der Entente über die
Allein=
verantwortlichkeit Deutſchlands am Weltkriege,
ohne in die Uebertreibung der Lengnung einer Mitſchuld der
deutſchen Politik zu verfallen.
In der entfernteren Vorgeſchichte werden die auf friedlichem
Wege zu erreichenden Ziele der deutſchen Politik (nach
grö=
ßerer kolonialer Betätigung), den nur durch Krieg zu
verwirk=
lichenden (auf Gebietserwerbung in Europa abgeſtellten Zielen),
der ruſſiſchen und franzöſiſchen Politik gegenübergeſtellt.
Beſon=
ders überzeugend wirkt der auf Grund kurzer Skizzierung der
je=
weiligen militäriſch=politiſchen Lage erbrachte Nachweis, daß
Deutſchland, wenn es „vom Streben nach Weltherrſchaft” erfüllt
geweſen wäre, verſchiedene günſtige Gelegenheiten zu einem
ent=
ge über ſeine öſtlichen und weſtlichen Nachbarn
ſcheidend
Seite Z.
nicht unbenützt hätte verſtreichen laſſen. Aus zum Teil noch nicht
gedruckten Akten wird der Beweis erbracht, wie ſehr Deutſchland
ſvährend der ruſſiſch=öſterreichiſchen Kriſe 1912/13 auf eine
fried=
liche Beilegung hinwirkte, woran ſich die von dem Verfaſſer ſchon
vor Jahresfriſt ans Licht gebrachte Dämpfung der öſterreichiſchen
Kriegspartei im Juli 1913 anreiht. Man wird auch dem Urteil
beipflichten müſſen, wie töricht es von den Slauven des
Donau=
ſtaates war, in dem Erzherzog=Thronfolger gerade den Mann zu
beſeitigen, der ihnen im Rahmen der habsburgiſchen Monarchie
ein wohnliches Heim bereiten wollte und deſſen politiſches
Glau=
bensbekenntnis lautete: „Erneuerung des Dreikaiſerbundes mit
möglichem Anſchluß Englands”
Aus der Kriſe der letzten 14 Tage wird zunächſt der Irrtum
widerlegt, daß Deutſchland „alle” Vermittelungsverſuche
abge=
wieſen habe, während doch der von London als beſter anerkannter
Vorſchlag, der einer direkten Konverſation Petersburg—Wien,
gerade von Deutſchland ausgegangen iſt, ebenſo, wie auch der
ſpäter von England aufgegriffene, einer Beſchränkung der
militä=
rifchen Operation auf Belgrad und Umgebung; ſodann wird der
Mangel an Logik hervorgehoben, mit dem deutſche Vorſchläge als
„zu ſpät” bezeichnet werden, während gleichzeitige oder ſpätere
engliſche als unwiderlegliche Beweiſe von Friedensliebe und
politiſcher Einſicht geprieſen werden.
Die knappe Schrift ſchließt mit der Frage an die öffentliche
Meinung in England, wie man ſich dort die Haltung des eng=
„liſchen Premierminiſters erklärt ,der am 23.
Dezem=
ber 1920 aus Büchern und Memoiren die Anſicht gewonnen hatte,
daß in der Zeit vor dem 1. Auguſt 1914 kein leitender Politiker
geradezu Krieg wollte und dann bis Anfang März ſeine
An=
ſicht vollkommen änderte, obwohl in der Zwiſchenzeit
angeſehene amerikaniſche und engliſche Hiſtoriker, wie Sydney
B. Fay in der „American Hiſtorical Review” und Headlam=
Mor=
lehy in der „Contemporary Review” die Anklage des Ultimatums
der Entente vom 16. Juli 1919 entſchieden von ſich gewieſen
haben.
Die italieniſche Kammer über die Londoner
Konferenz.
* Rom, 20. März. Das Expoſé, womit Sforza die
Inter=
pellation über die Sanktionen beantwortete, wiederholte
nur die altbekannten offiziöſen Verlautbarungen und erfuhr bei
der Erwähnung der wirtſchaftlichen Sanktionen trotz ſeiner
aus=
drücklichen Vorbehalte allgemeinen Widerſpruch, der die
ent=
ſchiedene Gegnerſchaft der italieniſchen Kammer gegen
wirt=
ſchaftliche Repreſſalien zum Ausdruck brachte. Das Scheitern
der Londoner Konferenz führde Sforza darauf zurück, daß das
deutſche Angebot böswillig und unannehmbar geweſen ſei,
dem=
gegenüber die bereitwillige italieniſche Vermittlung habe
ver=
ſagen müſſen. Die Beſchlagnahme der Hälfte der Exportguthaben
ließe zwar vorausſichtlich nur den deutſchen Export nach den
Ententeländern verſiegen, ohne Reparationsfonds einzubringen,
ſchädige aber auch die deutſche Wirtſchaft. Er und der
Schatz=
miniſter Meda hätten weitgehende Vorbehalte gemacht.
Hin=
ſichtlich der 50 Prozent aber wurde feſtgeſtellt, daß die Deutſchen
ſelbſt dieſe Amregung in Brüſſel gaben und daß Dr. Simons ſie
in London als gangbaren Weg für die Reparationen bezeichnete.
Italien vertraut, daß auf der nächſten Konferenz eine lohale
Ver=
ſtändigung möglich ſei. Nachdem die bürgerlichen Redner ihre
Unzufriedenheit mit dem italieniſchen Anteil ausgedrückt hatten,
unternahmen die Sozialiſten Ciccotti und Treves einen
prin=
zipillen Angriff gegen die Sanktionen. Ciccotn warf der
Re=
gierung vor, ſich um ein Linſengericht den Franzoſen verſchrieben
zu haben, die entgegen den fundamentalen italieniſchen
Inter=
eſſen das Rheinland loslöſen und Deutſchlands Wirtſchaft
ver=
nichten wollten. Treves führte aus, die Wiederherſtellung müſſe
das gemeinſame Werk der Sieger und der Beſiegten ſein.
Deutſch=
land habe bereits allen Kapitalbeſitz hergegeben und könne
da=
her nur noch durch Arbeitsleiſtung zahlen. Das internationale
Proletariat müſſe die Verſklavung des deutſchen Proletariats,
die das Ententekapital beabſichtige, verhindern. Der neue
Drei=
bund ſei ein ſchlimmerer Ausbeuter als der alte Dreibund. Mit
der Drohung, die Sozialiſten würden die Auslandspolitik zur
Plattform des Wahlkampfes machen bei der Kammerauflöfung,
die ſicher bevorſtehe, ſchloß Treves ſeine Rede.
Neue Verleumdungen Poincarés.
Paris, 21. März. (Wolff.) Poincaré erklärte heute
vormittag im Matin, es ſei ein Widerſpruch im
Friedens=
vertrag, daß die Zahlungen, die Deutſchland leiſten müſſe,
auf 30 Jahre berechnet ſeien, während die Dauer der Hypothek,
alſo der Beſetzung, nur 15 Jahre betrage. Gewiß erkläre
Ar=
tibel 430, falls Deutſchland ſich weigere, ſeine Verpflichtungen zu
erfüllen, könnten gewiſſe Zonen, die Artikel 429 beſtimmt, ſofort
oder ſpäter wieder beſetzt werden. Aber ein Pfand wieder zu
ergreifen, das man herausgegeben habe, ſei niemals eine leichte
Operation. Er wiſſe micht, warum man als Sanktion nicht die
Verlängerng der Okkupation ergriffen habe. Man müſſe die
bereits begonnene Verhandlung fortſetzen und ſich bemühen,
end=
lich die Bedingungen und Methoden in Uebereinſtimmung zu
bringen. Das Abkommen von London habe Frankreich auf den
richtigen Weg geführt. Aber was auch immer die
Ausführungs=
maßnahmen ſeien, die man ergriffen habe, unglücklicherweiſe
würden ſie ein unbefriedigendes Ergebnis haben, denn ſchon ſei
man davon benachrichtigt worden, daß Deutſchland die 12
Mil=
liarden Goldmark, die es von den 20 Milliarden noch zu bezahlen
habe, nicht zahlen werde. Es erfinde neue Schikanen, um ſich
die=
ſen Verpflichtungen zu entziehen. Eine ſyſtematiſche Verletzung
der Verpflichtungen werde alſo morgen zu den vielen anderen
Bedeutung und Wert der humaniſtiſchen
Bildung.
Von Pfarrer O. Pabſt=Worms.
(Aus der bei der Abſchiedsfeier des Neuen Gymnaſiums
am 18. März gehaltenen Rede.)
Das Neue Gymnaſium, deſſen Eröffnung am 16. Oktober
1890 manchem unter uns in lebendiger Erinnerung ſteht, ſchließt
heute ſeine Pforten. Es kann nicht die Aufgabe dieſer Stunde
ſein, der Trauer nachzugeben, die fühlt, wie reich wir damals
waren, als wir immer neue Anſtalten ſchaffen konnten, die
kleine=
ren Gruppen und überſehbaren Klaſſen den ſtärkeren Anteil am
Lernſtoff und an der Perſönlichkeit des Lehrenden zu geben
ver=
mochten. Wir wiſſen wohl und leiden tief darunter, wie auch
dieſes frühe Ende unſeres Gymnaſiums ein Zeichen der Zeit iſt,
die äußerlich und innerlich ſehr arm geworden iſt, und viele von
den Stützen zerbrechen läßt, die uns in notſchweren Tagen
auf=
recht halten müßten.
Hunderte, die dieſe Schule durchlaufen haben, buchen heute
den Gewinn, den ſie fürs Leben hier gefunden haben. Und weil
ſie inzwiſchen eine Weile ins Leben hineingewandert ſind, wiſſen
ſie ganz, was ſie hier hatten. Wir müſſen uns ja erſt weiter von
den Dingen entfernt haben, um ihren Segen völlig zu ermeſſen.
Dabei liegt es uns ganz fern, andere Schulſyſteme zu kritiſieren
oder herabzuſetzen: wir danken heute einfach dieſem
humani=
ſtiſchen Gymnaſium, daß es uns die Grundlagen
unſerer Bildung gab, die uns innerlich frei und ſicher allem
gegenüber macht, was der Zeiten Wandel mit ſich bringt. Es
hat uns gelehrt, daß Bildung nicht die Summe der Bekenntniſſe
und Erkenntniſſe iſt, die wir im Leben ſammeln. Es kann einer
ſehr viel wiſſen und doch ſehr ungebildet ſein. Wir ſehen in der
Bildung die harmoniſche Entwicklung aller Kräſte, die im
Men=
ſchen ſchlummern, und ihr Ziel iſt die höchſte Entfaltung der
Individualität. Dabei ſind wir gewiß, daß, was wir ſo bei uns
ſelber wurden, das einzige iſt, was wir der Umwelt: dem
Vater=
land zu geben und zu ſein in der Lage ſind. Denn wir wirken
allein aus dem heraus, was wir im eigenen Innern kraftvoll
wurden.
Dieſe Bildung wollte uns unſere Schule vor allem in der
Oerührung mit dem Leben des klaſſiſchen Altertums
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. März 1921.
kommen, die die Allierten in London feſtgeſtellt hätten, und
werde gezwungenermaßen zu weiteren Sanktionen führen, zu auf Verrat zurückzuführen ſei. Beſonders wird dem Kommam=
Sanktionen, die die Alliierten nicht im Geiſte des Haſſes und danten Burkalew vorgeworfen, er habe abſichtlich die Bolſchs=
Moral der deutſchen Bevölkerung einwirken können (!), ſondern Kronſtädter Revolutionäre wird auf 16 000 geſchätzt, davon ſollen
ſo, daß ſie tatſächlich auch an das Vermögen und das Einkommen 10000 Mann der Beſatzung der Oſtſeeflotte angehören.
Vie=
heran könnten. Ein Augenblick der Schwäche werde alles ver= Flüchtlinge, beſonders zahlreiche Frauen und Kinder, ſind —
loren machen. Nur eine behagliche Energie könne Frankreichs ermattet, daß ſie auf dem Eis liegen bleiben. Die finmiſcke
Rechte und den Friedensvertrag ſicherſtellen.
Der Rücktritt Bonar Laws.
Bonar Laws geſchaffene politiſche Lage und die Frage begünſtigt, die es der Kronſtädter Beſatzung unmöglich macht.
der Aemterbeſetzung nach der heute erfolgenden Wahl Chamber= die Eisbrücke zwiſchen dem Feſtand und der Feſtung zu
ſprenge=
lains zum Führer der Umioniſtiſchen Partei im Unterhaufe
be=
ſchäftigt die ganze Preſſe in höchſtem Maße. In Anbetracht der
Bebeutung des freiwerdenden Schatzamtes und der Aſpirationen
zu dieſem Poſten, die Churchill von gewiſſen Seiten zugeſchrieben richterſtatter der Morning Poſt meldet, ſprechen feſte
Anzeiche-
werden, iſt die bisher unbeſtätigt gebliebene Meldung des Daily dafür, daß die Waſhingtoner Regierung dem Beiſpi
Expreß von Bedeutung, daß Lloyd George den Staatsſekretär für
die Kolonien Churchill, der ſich augenblicklich in Aegypten befin= gen mit Rußlaud wieder aufnehmen wird, wem
det, drahtlos aufgefordert hat, ſofort nach London zurückzukehren. Lenin die Bedingungem des zwiſchen Rußland und England aul=
Daſily Expreß bezeichnet Churchill und Lloyd George als die jetzt geſchloſſenen Handelsvertnages einhält. Auf der anderen Sei=t
in der Koalition dominierenden Perſonen. — Der politiſche Mit= rügen zahlreiche amerikaniſche Blätter, zum Teil in den ſchärfſteen
arbeiter der Daily Mail ſchreibt, die Politiker aller Parteien ſeien
alle einſtimmig der Anſicht, Bonar Laws Nücktritt bedeute die
baldige Auflöſung der Koalition im ihrer geſtrigen Form.
Harding und der Verſailler Vertrag.
London, 21. März. (Wolff.) Der Waſhingtoner Bericht= herigen Bemühungen, den Frieden innerhalb des Rahmer,
erſtatter der Morning Poſt ſchreibt mit Bezug auf die
Erwartun=
gen, die von gewiſſen Seiten an die Miſſion Vivianis ge= ſtoßen unausgeſetzt auf die Unbotmäßigkeit der anatoliſchen O
knüpft werden, der, wie offen zugegeben wird, als offizieller, ganiſationen, die verſuchen, die unruhige Lage zu verewige
Abgeſandter Frankreichs nach Waſhington geht, um ſo die Entſcheidung zu erſchüttern, die ſich als gebieteriſch
um auf die Ratifizierung des Vertrages von
Verſail=
les zu drängen, er erfahre von maßgebender Seite, daß Präſi= ohne neues Blutvergießen geſichert ſei, wurde ein neuer Verſu=o
dent Harding auch nicht im gevingſten von den Grundſätzen
abgewichen iſt, die er bei dem Wahlfeldzug verteten und in der über den Haufen zu derfen. Dieſer Verſuch fand ſeinen
Au=
bei ſeiner Amtseinſetzung verleſenen Adreſſe erneut bekräftigt
ligem. Er werde keiner einzigen Nation die militäriſche
Unter=
die europäſche Politik nicht einmiſchen. Er iſt nur intereſſiert an des Friedens im Orient zu ſichern. An der Herbeiführung eine
den wirtſchaftlichen Möglichkeiten Europas. Unter dieſen Um= ſolchen Friedens arbeitet Griechenland Hand in Hand mit ſeine!
ſtänden erſcheint es — wie der Berichterſtatter der Morning Poſt großen Verbündeten. Voll Vertrauen in die Vaterlandslien
meldet. — merkwürdig, daß Harding den Beſuch Vivianis er= und in den Mut der Griechen wende ich mich an dieſe Gefüh.!
muigt habe. Die Wahrheit ſei aber die, daß Harding gar nicht und fordere ſie auf, die Truppen zu verſtärken, welche die
Au=
wußte, daß die franzöſiſche Regierung die Abſicht hatte, Vibiani, gabe haben, den Frieden zu erzwwingen.
nach Waſhington zu entſenden, bis er offiziell davon in Kenmtnis
geſetzt wunde. In Anbetracht dieſer „beſonderen Umſtände” hielt
es Hardimg für angebracht, ſich lieber durch einen beſonderen
Ab=
durch Juſſerand, dem Botſchafter Frankreichs. Der Berichterſtat= kei gekündigt und Unterhandlungen mit den
Bolſche=
ter ſchreibt, Vibiani gehe nach Waſhington in der Abſicht, Ame= wiſten eingeleitet, um mit dieſen zu einer Verſtändigung Bu
Viwiani könne jedoch nichts erreichen. Hier handele es ſich um die Türken. Die Bevölkerung iſt mit dieſem Vorgehen ſehr unzu=
Grundprinzipien der Politik. Frankreich könne den Friedens= frieden, und die Regierung wird beſchuldigt, daß ſie ſich vo
vertrag von Verſailles nicht aufgeben, Harding könme ihn nicht perſönlichen Intereſſen leiten laſſe. Es werden Unruhen S
annehmen. Da aber von Seiten der Vereinigten Staaten etwas fürchtet. Die Türken erklärten, daß ſie unbedingt in Batum ben
geſchehen müſſe, ſo ſei der beſte Ausweg, der Frieden mit bleiben werden und ſchicken Verſtärkungen dahin ab, in der E.,
Deutſchland. Danach könne dann die Frage des Völkerbum= wartung, daß die ganze Frage demnächſt auf der Konferenz vo
des in Ruhe beſprochen werden. Aus dieſem Grunde werde Har= Angora beraten werden wird. Unter den Mohammedanern de
ding, vom den energiſchen Gegnem des Völkerbundes bedrängt, Umgebung herrſcht lebhafte Unruhe.
ſofort nach Zuſammentreten des Kongreſſes, der Annahme der
Reſoluttiom Knox zuzuſtimmen. Nachdem einmal dieſe Reſolution
angenommen ſei, beſtehe der Vertnag von Verſailles für die Ver= ein Kompromiß dem Abſchluß nahe, um den Wünſchen Amerikas hi. Staaten micht mehr und alle Gefahr, daß Amevika i ſichtlich der Verteilung der ehemals deutſchen Kabel Rechnury
einen Krieg verſtrickt werde, ſei behoben.
Der Aufſtand in Rußland.
Die Flucht aus Kronſtadt.
m. Berlin, 20. März. Finniſche Soldaten an der
ruſſi=
lungen gemacht:
Am Donnerstag abend haben Flüchtlinge ſcharenweiſe 360 000 Franken, die die Regierung von Belgrad dem verſtorbenal
über das Eis Kronſtadtverlaſſen, um an die finni= König Nikolaus angeboten habe, die Vereinigung von Montenegro mi
ſche Küſte zu gelangen. Um Mitternacht waren bereits über 1000 tenegro aufgegeben.
Perſonen, hauptſächlich Militär, darunter eine ganze
Kavallerie=
abteilung; eingetroffen. Das amerikaniſche Rote Kreuz ſorgte
für die Verpflegung der Flüchtlinge. In der Quarantäneſtation
in Perioko ſind die Führer der Revolutionäre und über 100
Frauen untergebracht worden, die übrigen wurden zu den
näch=
ſten finniſchen Stationen gebracht.
Nachts gegen 2 Uhr nahm die Flucht aus Kronſtadt gewal= ſtadt zum Miniſterialſekretär, bei der Regiſtratur des Landes=
Arbeit=
tige Dimenſionen an. Infanterie, Kavallerie, ſowie Zivilbevöl= und Wirtſchaftsamts; der Divektor des Ernſt=Ludwig=Seminars in
Ben=
kerung, Männer und Frauen, wanderten in einem unüberfeh= heim Chriſtoph Glückert zum vontragenden Rat in dem
Landesam=
baren Strom über das Eis zwiſchen Kronſtadt und der finniſchen für das Bildungsweſen, Abteilumg für Schulangelegenheiten, unter Ve=u
Küſte. Man ſchätzt die Zahl der Flüchtlinge auf mindeſtens leihung der Amtsb gzeichnung „Oberſchulrat z; der Lehramtsreferends.
20 000. Die Flüchtlinge teilten mit, daß einige Batterien in Präulein Dr. Lucis Jacobi zu Offenbach a. M. zum Lehramtsaſſeſſoe=
Kronſtadt noch in Tätigkeit waren, um ſie ſo lange wie möglich
vor Trotzkijs mongoliſchen Scharen zu ſchützen, die, ſobald ſie ud dem Lehrer Ludwig Werner zu Grein (Kreis Heppenheim) en
Kronſtadt betreten hatten, ein mörderiſches Feuer auf die Flücht= Lehrenſtelle an der Volksſchule zu Wiebelsbach (Kreis Dieburg).
linge eröffneten, durch das viele Perſonen getötet und
ver=
wundet wurden.
Bei den Straßenkämpfen in Kronſtadt ſchoſſen kommuniſti= evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Höingen (Kreis Alsfeld
ſche Einwohner von den Fenſtern aus auf die Revolutionäre. — Beim Kataſteramt ſind zwei demnächſt frei werdende Vem
Nummer 80.
Vielfach iſt die Meinung verbreitet, daß der Fall von Kronſtas
der Bedrückung ergriffen hätten, ſondern ſo, daß ſie auf die wiſten die Verteidigungslinie überſchreiten laſſen. Die Zahl der
Küſtenbevölkerung geht ihnen entgegen, um ihnen Hilfe zu leiſten.
Die Kronſtädter Matroſen haben, ehe ſie die Stadt verließen, d.e
Panzerſchiffe „Sebaſtopol” und „Petropawlowsk” in die Lmt
London, 21. März. (Wolff.) Die durch den Rücktritt geſprengt. Trotzkifs Operationen wurden durch die ſtarke KäL,
Amerika und Rußland.
London, 21. März. (Wolff.) Wie der Wafhingtoner B= britiſchen Regierung folgen und die Handelsbeziehun=
Ausdrücken, die Aktiow der britiſchem Regiewung in dieſer Fragy;
Eine Botſchaft des Königs Konſtantin.
Athen, 21. März. (Havas.) Der König hat eine
Bou=
ſchaft an ſein Volk gerichtet, in der es heißt: Alle bis
einer internationalen Verſtändigung im Orient herbeizuführe
Notwendigkeit zeigt. Als man hoffen durfte, daß der Friedei
gemacht, die durch den Vertrag von Sevres geſchaffene Lap
druck in militäriſchen Manövern und in der Zuſammenziehur
hat. Harding werde dem Völkerbund nicht bei= von Truppen vor unſerer Front. Dieſe Machenſchaften machei
treten und werde ſich an keinem europäiſchen Bündnis betei= uns eine Verſtärkung unſerer Truppen zur Pflicht, um unſec
Bevölkerung zu ſchützen, die den Gewalttätigkeiten der wildel
ſtützung der Vereinigten Staaten verſprechem und werde ſich in Banden ausgeſetzt iſt, und auch um die endgültige Wiederkecl,
Die Orientfrage.
Konſtantinopel, 20. März. (Wolff.) Die
Regie=
geſandten der franzöſiſchen Regierung” , an dieſe zu wenden, als rung von Angora hat das Abkommen mitder Tür
rika zu überneden, nicht aus dem alliierten Konzern auszuiſcheiden. gelangen. Sie erklärte, die Roten ſähe ſie lieber in Batum au
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie das Echo de Paris mitkeilt,
zu tragen. Frankreich habe die Abſicht, Amerika ſeinen guten Willei!
zu beweiſen und ihm das Eigentum und die Ausbeutung des Kabe=(
Breſt—Neu=York, ehemals das deutſche Kabel Emden—Neu=York,
Rea=
nung zu tragen. — Der Mailänder Berichterſtatter der Times melda,
er erfahre von zuverläſſiger Seite, daß Giolitti endgültig beſchloſſei
habe, das italieniſche Parlament aufzulöſen. Die
Ne=
wahlen würden wahrſcheinlich in der letzten Woche des Mai
ſtattfinde=
ſchen Grenze haben der finniſchen Regierung folgende Mittei= — Nach einer Havasmeldung aus Belgrad erfährt die Politica, Prim
Danilo von Montenegro habe gegen eine Jahresapanage vei
Südſlawien anerkannt. Er habe alle Rechte auf den Thron von Mom
* Ernannt ſurden der Finanzpraktikant Ludwig Klöß zu Darm
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
* Uebertragen wurden dem Lehrer Karl. Kummert zu Dienhein
eine Lehverſtelle an der Volksſchule zu Bodenheim (Kreis Oppenhein=
* Erledigt iſt eine Lehverſtelle an der evangeliſchen Schule zu
Hüt-
tenfeld (Gemeinde Lampertheim), Kreis Bensheim, und die mit eimen
Wenn nun die Form vergeht, iſt’s unſer Troſt — w.
wären, ja ſonſt vergeblich hier neun Jahre aus= und einge
vermitteln. Alſo einer vor uns völlig abgeſchloſſenen und ihrer
ſelbſt ganz ſicheren, hohen, geiſtigen Kultur. Wir haben damals
oft geſeufzt und gefunden, daß im Griechiſchen die Ausnahme die
Regel ſei, und bei Homer und Horaz gibts viele Worte, die ein
deutſcher Jüngling immer neu vergißt. Wir möchten heute nicht
gern auf alles einzelne, das wir einmal lernten, geprüft werden.
Dafür aber wiſſen wir heute beſſer wie damals, daß wir uns zum
erſten Male damit beſchäftigten: wie die Kultur der
grie=
chiſchen Sprache, ihre edle Schönheit unſer
In=
nerſtes bildete. Weit vom Gang der gegenwärtigen Dinge,
fern vom Streit des Tages liegt die Welt des Griechentums, aber
eben darum erfaſſen wir in ihr ſo unmittelbar die ewige
Schönheit wahren Menſchentums. Dort haben wir
gelernt, daß es auf die geiſtige Erfaſſung des Lebens
an=
kommt, und wollen nicht mehr miſſen, was wir in jener fernen
und doch ewig nahen Welt vom Zuſammenhang der edlen Form
mit dem edlen Inhalt ſpürten.
Was uns aber dieſe Schönheit edlen griechiſchen
Menſch=
ſeins gegeben hat, das ergänzte uns die Beſchäftigung mit dem
weltumſpannenden Willen des alten Rom und ſeinem alle Logik
ſprachlichen Denkens in uns entwickelnden klaſſiſchen Latein. Wir
haben im Griechen= und Römertum ein volles Menſchentum auf
uns wirken laſſen, und am Menſchentum wird der Menſch. Nicht
ein ideologiſcher, weltferner, praktiſch unbrauchbarer Tor,
ſon=
dern der Menſch, der ſeine Zeit aus dem heraus erlebt und
geiſtig faßt, was er an dieſen Typen allgemein gültiger Weisheit
und Wahrheit bei ſich ſelbſt gewonnen hat. Was wäre Goethe,
der geiſtige Schöpfer einer neuen Zeit, ohne den Gewinn, den er
aus jenen Zeiten zog? Und die Befruchtung durch die Kraft eines
ſeiner ſelbſt bewußten, vaterlandsſtolzen, weltdurchdringenden
Menſchſeins entwickelt voll und reich die Kräfte der eigenen,
per=
ſönlichen und völkiſchen Art. Wir ſind hier über
Grie=
chenland und Rom hinaus zu Deutſchem erzogen
worden.
„Bildung wird nicht ohne Bildner. Was hindurchgegangen
iſt durch die Perſönlichkeit unſerer Lehrer, kam auf uns. Auf
keinem anderen Wege iſt das Beſte zu uns gekommen. Je mehr
das Bildungsideal, das dieſe Schule vertrat, in ihnen
Begeiſte=
rung und Kraft geworden war, umſo mehr wurden wir gebildet.
So klingt unſer Dank gegen die Schule aus im Dank gegen die,
die an ihr uns lehrten.
gangen —, daß der Geiſt nicht vergeht.
Unſer Glaube wird nicht wankend: der Geiſtdeshuma
niſtiſchen Gymnaſiums wird in deutſchen Lan
den nimmer ſterben!
H. Wie eine deutſche Kolonie durch einen Sprachfehler ge
rettet wurde. In Polen am Bug liegt die deutſche Gemeind=
Neudorf, deren Gründer — Pommern und Mecklenburger —
zur Reformationszeit von einem polniſchen König ins Land ge
rufen worden waren, um es urbar zu machen. Das Land, da.
ſie mit ihrer Haue für den Pflug bereit machen ſollten, nannte—
ſie Hauland, ſich ſelber aber die Hauländer.
Jahrhundert=
lang konnten ſie ihre gute Art unter den Polen aufrecht er
halten, aber um 1720 zwang man ſie, ſich poloniſieren zu laſſel
Nur ihre deutſchen Namen — Ryl, Büttow, Schippenbein, Hd—-
— und ihren proteſtantiſchen Glauben ließ man ihnen,
un=
ſchließlich war die Erinnerung, daß ihre Ahnen aus Deutſchland.
gekommen ſeien, ſagenhaft geworden. Zur Zeit des Burenkrieges
nun, da auch in Rußland die Begeiſterung für die ſüdafrikane
ſchen Holländer hoch ging, kam zufällig der Redakteur eines
Petersburger Blattes in die Kolonie. Hier fiel ihm der Tyc
der Leute auf. Er fragte einen Koloniſten. „Das komnſt davon.
ſagte der, „unſere Ahnen ſtammen aus Deutſchland und wir ſius
Hauländer.” Nun kann der Ruſſe aber infolge eines Sprach”
fehlers das H nicht ausſprechen, und auch der poloniſiert
Deutſchkoloniſt hatte die Ausſprache des H verlernt. Da de
Ruſſe außerdem au wie o ſpricht, wird aus dem guten alle”=
Hauland Gollandia, d. h. auf deutſch Holland. Für die Ohre”
des Petersburgers hatte der Koloniſt alſo behauptet, ſie ſel..
Holländer. Und dieſer Hör= und Sprachfehler hat während Ve
Weltkrieges die deutſche Kolonie vom Untergang gerettet. 2
Petersburger Blätter brachten damals große Artikel über „L‟
renkolonien in Rußland”, und ein Beamter, in deſſen Bezi
Neudorf lag, protzte ein Jahr ſpäter mit ſeiner durch die Zeiwtas
gewonnenen Kenntnis. Einige Monate ſpäter bekam die
Le=
meinde Neudorf einen proteſtantiſchen Pfarrer aus Kurtgu.
Dem fielen die deutſchen Namen auf und aus einer alten. "
kunde erkannte er, daß die Hauländer nicht Holländer, ſonde.
Meimer Gü.
Geite 3.
„Inſpektorſtellen neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber
err. Kreisvermeſſungs=, Kataſter= und Stadtvermeſſungs= ſowie
Kusmigungs= und Kataſteramtsdienſt haben ihre Geſuche innerhalb
ſter dem Kataſteramt vorzulegen.
n ehende Darſtellung des Lebenslaufs des Bewerbers und Zeug=
„iften, die über ſeinen Studiengang und die beſtandenen
Prüfun=
fahluß geben, beizufügen ſind, ſind an die für den Wohnort des
—s zuſtändige Oberpoſtdirektion zu richten. Dort ſind auch nähere
batzen zu erfragen.
ſeichsnotopfer. Vom Landesfinanzamt wird mitgeteilt:
Kriegs=
e, die vor dem 9. November 1918 entgeltlich, aber nicht durch.
icmung erworben worden iſt, kann auf Antrag zur Vermeidung
öhnlicher Härten wie ſelbſtgezeichnete Kriegsanleihe auf das
itopfer in Zahlung genommen werden, wenn ſie zu einem Kurſe,
ſricht mehr als 1 d. H. hinter dem Zeichnungsburſe zurückbleibt,
anes Monats nach Zuſtellung des einſtweiligen Steuerbeſcheides
Fuſtändigen Finanzamt geſtellt ſein. Iſt der Steuerbeſcheid vor
März 1921 zugeſtellt worden, ſo muß der Antrag ſpäteſtens bis
April 1921 geſtellt werden.
gandestheater. Auguſt Strindbergs bekannteſtes
Jah=
zu „Oſtern” geht als letzte Vorſtellung vor Oſtern am
Mitt=
en 23. März, mit dem Damen: Hacker, Niedt und Pils und den
Ausfelder, Baumeiſter und Kroczak am Landesrheater in Szene.
ter: Dr. Max Wauer. Vor den einzelnen Akten gelangen die von
ug angegebenen Stellen aus Haydns „Sieben Worten des
Er=
miter der Leitung Hans Salgers durch die Damen: Doepner und
Eu. die Herren: Baumgarten und Domeck, ſowie den Chor und das
ar des Landestheaters zur Aufführung. Zwiſchen den einzelnen
Paſſionsſpieles finden keine längeren Pauſen ſtatt.
ſie Schlußfeier des abgelaufenen Schuljahres der Ludwigs=
Ober=
fle geſtaltete ſich zu einer würdigen Ehrung des Profeſſors Dr.
hehl, der nach faſt 45jähriger ununterbrochener Tätigkeit an der=
Anſtalt, in welche er vor 52 Jahren als Schüler eingetreten war,
wohlverdienten Ruheſtand tritt. Außer durch ſeine praktiſche
pä=
ch Tätigkeit hat ſich der Genannte einen geachteten Namen
er=
durch ſeine zahlreichen, im ganzen deutfchen Sprachgebiet ver=
Lehrbücher, die alle Gebiete der Mathematik behandeln, von den
uüten Rechnungsarten an bis zu den Geheimniſſen der
Infiniteſi=
ming, Analyſis, ſphäriſche Trigonometrie und vor allem
Stereo=
mid darſtellende Geometrie, wofür der Verfafſer feine
weitberühm=
helle konſtruiert hat. Den /Dank der Anſtalt und der Regierung
Gefeierten ſtattete Geheimrat Dr. Pitz ab. In ſeiner Ervide=
. Profeſſor Schmehl einen Ueberblick über die Entwickelung des
ſhen Underricktsweſens in Darmſtadt.
HAZgtthäuspaffion von H. Schütz. Am Sonntag abend veranſtal=
Kirchengeſangverein der Johanneskirche
etung ſeines Dirigenten, Herrn Kammermuſikers Adam, eine
Aurgene Aufführung der Matthäuspaſſion von Schüitz und bot
da=
ger zahlreich erſchienenen Gemeinde Stunden der Andacht und
w. Aber auch vom rein künſtleriſchen Standdunkt aus betrachtet,
i Aufführung eine recht löbenswerte Leiſtung dar. Die ſehr
gen dramatiſchen Chöre beſonders zeichneten ſich durch große
ai der Klangwirkung und Sicherheit der Stimmeinſätze aus und
ſchönen alten Choräle klangen ſehr fein und weihevoll. Die
vervollſtändigten den Geſamteindruck. Den Evangeliſten fang
orzertſänger Wenz in ſchlichtem Erzählterton, Herr
Kammer=
mV eber lieh den Worten Jeſu tiefergreifenden Ausdruck, und
ſhreren Rollen der Magd, des Hoheprieſters, des Judas und des
wwaren von Fräulein Elſe Elske vom Landesthcater und den
glang und Schüppel vom Theaterchor und Herrn
Sulz=
tus,dem Kirchengeſangverein gut beſetzt und trugen ſo nicht
64ich zur Vervollſtändigung der erhebenden Darbietung bei.
ſturgiſcher Gottesdienſt. Eine weihevolle Stunde innerer
Er=
mhot der am letzten Freitag in der Schloßkirche ſtattgehabte
ſ ſche Paſſionsgottesdienſt. Im Mittelpunkt der auf
vegeſang und Schriftleſungen aufgebauten Feier ſtand die
nuſik” von Richard Bartmuß für Chor, Einzelſtimmen und
Mtneitung. Das Werk zeugt von tiefer muſikaliſcher Erfaſſung
nan Stoffes und bewegt ſich in modernen Formen, deren
Wieder=
tſtnders für den Chor (Kirchengeſangverein der Stadtkapelle
Sährter Leitung von „Herrn Reallehrer Pfaff) mancherlei
ei keiten enthält. Die Einzelſrimmen (Frau Dern, 1. Sopran,
, 2. Sopran, und Frau Steinberg=Buß, Alt) vereinigten fich
voller Schönheit, getragen von dem ſeelenvollen Violinſpiel des
mmermuſikers Horn. Die Orgebbegleitung hatte Herr Stadt=
Borngäſſer übernommen und auf dem kleinen Werke in muſter=
Beife durchgeführt. Der ſtarke Beſuch des Gottesdienſtes
be=
efs neue, daß nach derartigen Feievn ein lebhaftes Bedüxfnis
Wormſer Lutherfeier. Abgeſehen von den Feſtgottesdieſten ſind
Zeit vom 17. bis 19. April in Worms folgende Feiern ge=
Hne Feier am Luther=Denkmal; bei der Profeſſor D.
Schian=
nden wird, eine Begrüßungsfeier in der — über 3000
Men=
fſenden — Dreifaltigkeitskirche, die von Prälat Euber=Darmſtadt
mund geleitet wird, eine Jugendfeier in der gleichen Kirche mit
D. Schoell=Stuttgart als Redner, eine Feier im Cornelianum,
Oberkonſiſtorjalpräſidenten D. Nebel=Darmſtadt eröffnet wird
der Geh. Kirchenrat D. Krüger=Gießen und Geh. Hofrat
er=Darmſtadt als Redner auftreten, und eine Feier in der
Drei=
sirche mit Geh. Konſiſtorialrat Profeſſor D. Smend=Münſter
den) als Redner. — So wird gewiß allen, die nach Worms
kom=
den feſtlichen Tagen Vieles und Treffliches geboten werden.
ase deutſche Kriegergrab bildete den Gegenſtand eines
Lichtbilder=
den der Vorſitzende der Ortsgruppe Frankfurt des
Volks=
utſche Kriegergräberfürſorge und des Reichsbundes der
ſchädigten, Herr Schriftſteller Dr. Gurs, in der Techniſchen
Hoch=
er hielt. Ausgehend von der Entſtehung und Entwickelung der
und Heldenfriedhöfe auf den Kriegsſchauplätzen, ſchilderte
die unermüdliche Sorgfalt und Arbeit, die Kameraden und
auf die würdige, künſtleriſch ſchöne und dauer=
Dienſtſt:
altung der Ruheſtätten verwandten. Unter der ſachkundigen
von künſtleriſchen Beiräten, die bei allen größeren
Konrmando=
us Architekten, Bildhauern, Gartenbüinſtlern uſw. gebildet
wur=
tanden all die nach einheitlichen künſtleriſchem Geſichtspunkten an=
AF Heldenreihenſtätten, die durch Einfachheit und Würde der Aus=
Var
geſtaltung tiefgehendſte Wirkung ausüben. Einzelne Beiſpiele zeigten
guch, wozu die Anlagen wurden, wenn der beitende Grundgedanke des
Künſtlers fehlte oder Material verwandt wurde, das dem befonderen
An=
ſprüchen des Feldes micht enkſprach. Der Vortrag zeigte ſweiter, was aus
einem Teil der Ehrenfricdhöfe wurde, als ſie in die Hand der Feinde
fielen. Die Lichtbilder zeigten weiter eine Reihe von Grabſtättem in
Frankreich, Belgien, Polen, Rumänien und andeven Kriegsſchauplätzen,
ſchön ausgeſtattete, verwahrloſte, zerſtörte, wiederhergeſtellte und tief
er=
greifende Bilder deutſicher Soldatengräber im Wüſtenſande, mit
hoch=
ragenden Kreuzem, die nicht verweht werden ſollen.
* Der Männergeſangverein Teutonia veranſtaltete am Sonntag eine
Feier zum Gedächtnis ſeiner im Weltkriege gefallenen Sänger im
Feierabendſaal (Stiftſtraße), welche ſehr gut beſucht war. Außer vielen
Angehörigen des Vereins nahmen noch eine Anzahl Gäſte an der Feier
teil, ſo u. a. Herr Generaloberarzt Dr. Blecher, Herr Direktor Netz
(Städt. Sparkaſſe) und mehrere Freunde und Gönner. Die Feier wurde
durch Herrn Präſident Ernſt Roch eröffnet, worauf der aktive
Männer=
chor unter perſönlicher Leitung ſeines Chordirektors Guſtav
Wen=
dorf den Bardenchor von Silcher zum Vortrag brachte. Anſchließend
hielt der Präſident eine längere, ſehr zu Herzen gehende Rede; die
Anweſenden erhoben ſich zum ſtillen Gedächtnis an die gefallenen
Sän=
ger von ihren Plätzen, wobei das ergreifende Lied: „Morgenrot,
Mor=
genrot, leuchteſt mir zum frühen Tod” auf einem Harmonium geſpielt
wurde (Herr Adam Noch). Einen impoſanten Eindruck machte die
Gedenktafel, die, mit den Fahnen des Vereins und Lorbeeren
geſchmückt, auf der Bühne zu ſehen war; ebenſo der geſamte Chor, der
vor der Bühne Aufſtellung genommen hatte. Nach der Rede des
Präfi=
denten wurde der Ehor: „O, wie herbe iſt das Scheiden” geſungen. Dann
legte der 70jährige Sänger Herr Heinrich Lorenz einen Kranz im
Namen der aktiven Sänger nieder und nach ihm der Vizepräſident, Herr
Auguſt Schäfer, im Namen des Vereins, beide mit kurzen, aber
ker=
nigen Worten. Die 45 Mann ſtarke Sängerſchar trug dann „Das
Matroſengrab” von Sonnet, welches vom Chordirektor des Vereins,
Herrn Wendorf, äußerſt feinfinnig dirigiert wurde, in muſterhafter Weiſe
vor. Hierauf ſchloß Herr Präſident Ernſt Roch die Feier, welche auf die
Anweſenden einen tiefen Eindruck machte. Die Gedenktafel (ein
Meiſter=
ſtück des Herrn Stud. arch. Rudolf Göttmann) iſt auf kürzere Zeit im
Blumen= und Zigarrengeſchäft von Johanna Müller, Ernſt=
Ludwigs=
platz, ausgeſtellt.
* Seinen 70. Geburtstag feiert morgen. Mittwoch, den 23. d. M.,
Herr Hofkalligraph G. Göttmann. Durch ſeine vielſeitige Tätigkeit
iſt Herr Göttmann, der auch ſeit Jahrzehnten Mitarbeiter des
Tag=
blatts iſt, eine der bekannteſten Perſönlichkeiten Darmſtadts geworden.
Zahlloſe Diplome und Ehrenurkunden ſind in ſeinen kunſtbefliſſenen
Händen entſtanden und Ungezählten hat er Unterricht in der
Kalli=
graphie, auch in der Rund= und Zierſchrift erteilt. Bis in die jüngſte
Zeit wirkte G. als Schreiblehrer an der Gewerbeſchule.
— Prämien für das Freimachen von Wohnungen. Man ſchreibt uns:
Nach den Mitt, des deutſchem Städtetags hat Liegnitz das Prämienſyſtem
eingeführt. Wer dort eine ſelbſtändige Wohnung mit Küche inne hat,
und ſie dadurch ganz freimacht, daß er ſeine Haushaltung mit einer
an=
deren vereinigt, ſodaß zwei Haushaltungen in einer Wohnung
ge=
führt werden, und wer auf die Dauer von fünf Jahren auf den Anſpruch
einer neuen Wohnung verzichtet, kann eine Prämre (bei
Wohnungsver=
legung innerhalb Liegnitz bis zu 300 Mk., bei ſolcher nach außerhalb bis
zu 500 Mk.) erhalten. Ein Rechtsanſpruch auf die Prämie beſteht nur,
wenn vom Magiſtrat die Zahlung ſolcher ſchriftlich zugeſagt und die
Wohnung geräumt worden iſt. In Mannceim hat der Bürgerausſchuß
zu gleichem Vorgehen die erforderlichen Mittel mit geringer Mehrheit
nicht bereit geſtellt. Will die hieſige Stadtverwaltung nicht den Weg
beſchreiten, wenn Liegnitz über günſtige Erfahrungen berichten kann?
* Verein für Volksbildung. Der 12. Lichtbildervortrag
„Unſere Fehnkolonien und diedeurſche Moorkultur”
findet Mittwoch, den 23. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Hörſaal 326 der
Techniſchen Hochfchule ſtatt. Er führt uns in die ausgedehnten
Moor=
gebiet im Nordweſten unſeres Vaterlandes. Während der holländiſche
Teil der Moore faſt ganz urbar und beſiedelt iſt und reiche Erträge
bringt, iſt in Deutſchland erſt der Anfang damit gemacht. Die
verſchie=
denen Arten der Kultivierung werden im Bilde gezeigt.
Torfbe=
reitung umd Koloniſtenhaus, ſchmucke Dörfer und Städte, fruchtbare
Aecker und fette Weiden, Handel und Verkehr auf den Kanälen geben
Zeugnis von harter jahrelanger Arbeit, von Fleiß und Ausdauer.
Nach dem Urteil von Fachmännern können in den deutſchen Mooren noch
70 000 Bauernfamilien ſich niederlaſſen und jährlich über 8 Millionen
Doppelzentner Marktvieh züchten. Schon aus dieſen beiden Zahlen
er=
hellt die große Bedeuitug unſerer Moore. Städte wie Papenburg, der
Hauptſeehandelsplatz Weſtfalens, beweiſen uns, daß auch eine
vielgeſtal=
tige Induſtrie im Moor möglich iſt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Berband Darmſtädter Frauenvereinx. Auf den Lichtbildervortrag
„Die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands und die Pariſer Beſchlüfſe” durch
Herrn Dr. Günter=Stettin wird auch an dieſer Stelle hingewieſen.
Die Wichtigkeit des Themas ſollte jedermann, dem Deutſchlands
Zu=
kunft am Herzen liegt, veranlaſſen, den Vortrag zu beſuchen. (S. Anz.
* Zentrumsyarrei Darmſtadt. Auf die heute abend im Konkordiaſaal,
Waldſtraße 23 ſtattfindende Generalverſammlung ſei hiermit
higewieſen. (S. Anz.)
se. Orpheum — Schlierſeer Bauerntheater. Xaver Terofals
Schlier=
ſeer Bauerntheater brachte wiederum eine intereſſante Evſtaufführung
heraus: „Der Ausgeſtoßene”, ein oberbaheriſches Volksſtück mit
Geſang und Tanz in 4 Akten von Benno Rauchenegger, Muſik von
Karl Horak. Ein Volksſtück im wahren Sinne des Wortes, mit all
ſeinen ſtarken dramatiſchen und humoriſtiſchen Wirkungen und ſeinen —
Schwächen. Aber letztere ſind ſehe minimal und es bleibt ein ſtarker
Ein=
druck von der Schilderung inneren und äußeren Erlebens, des jungen
Burſchen, der unſchuldig des Diebſtahls bezichtigt und durch Indizien
ſchuldig befunden, 2 Jahre im Zuchthaus verbracht, als Geächteter in ſein
kleines Heimatdorf zurüchkehrt, aller Verachtung der lieben Mitbürger
ausgeſetzt. Die Typen ſind mit feier Charakteriſtik geſchildert, ſcharf
nach dem Leben beobachtet und lebendig, blutvoll gezeichnet.
Humor=
gewürzt und ſenſationell die Handlung. Tränendrüſen und Lachmuskeln
werden in Bewegung geſetzt. Reiches Geſchehen ſorgt für Abwechſelung
und Spannung. Auch der Schuhplattler fehlt nicht ud Xaver
Tero=
fal hat ſich eine glänzende Rolle geſichert in dem Gemeindediener,
Nacht=
wächter und Totzengräber. Er übertrifft ſich ſelbſt. In den übrigen
tra=
genden Rollen ſind tätig und durchweg ausgezeichnet am Platze Eduard
Pleithner, Anna Reil, Fannerl Mittermayr=Terofal
Maria Vogelſang, Anton Dämpfl, der die Titelrolle ſpielt und
mit viel Takt und Zurückhaltung ſehr lebendig geſtaltet. Georg
Vogel=
ſang macht aus der Rolle des Schnapsbrenners Baſcht ein
Kabinetts=
ſtück feinſter Charakteriſierung, wie dem der Künſtler ſeine
Sonderauf=
gaben als Charakterdarſteller ſtets mit außerordentlich ſcharfer
Geftal=
tungskraft anfaßt und reſtlos durchführt. Er mußte ein hervorragender
Steinklopferhans ſein. Sehr humorvoll und heuzfriſch gab Karl
Stäb=
bein den Hannes. Das Zuſamenſpiel zu loben, iſt bei dem
ausge=
zeichneten Enſemble überflüſſig. Karl Schwarz und Guſtl Hönig
ernten mit ihren Muſikvorträgen ſtets ſtarben Beifall.
Mittwoch, den 23. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 2, Beſtellmarke
Nr. 2 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 2, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sonderbrot: Auf die Beſtellmarke Nr. 6 und die
Nährmittel=
beſtell= und Bezugsmarke Nr. 278 A weiß können vom 21,
bis 24. März ds. Js. 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2.50 Mk. vorbeſtellt werden. Die Marken ſind von den
Bäckern bis ſpäteſtens 29. März abzuliefern.
Butter: Gegen Abgabe der Sonderbeſtellkarte Nr. 16 A bis H
einſchließl. gültig für 50 gr zum Preiſe von 2.15 Mk. Die
Sonderbeſtellkarten Nr. 16 A bis H einſchl. verlieren vom
24. d. Mts, ab ihre Gültigkeit.
Corned beef: Von Mitrwoch, den 16, d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mr. pro Pfund.
Gefkügelverkauf: Am Gründonnerstag, Wilhelminenſtraße 15,
Zimmer 21, vormittags 8 bis 12 Uhr.
Hanshaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds. Js., 750 gr. Haushaltungsmehl
zum Pfundxreiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
marke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 10 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 14150 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Voplage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleich ſtelle.
Hausbrandkohken. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden,
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtuaße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Nhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung.
bewahren,
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
Polizeibericht. Geſtohlen wurden: Mittelſt Einbruchs im der
Zeit vom 10. bis 18. März 1921 aus einem Hauſe in der Hoffmannſtraße
folgende Gegenſtände: 1 goldene Damemuhr mit Schlüſſel aufziehbar,
1 goldenes Armband mit weißer Perle, 1 goldenes Armband aus
neben=
einanderliegenden durchbrochenen Quadraten, ein ſilberner Löffel, 1
ſil=
berne Gabel mit geſtreiftem Stiel, 3 ſilberne Meſſer auf der Klinge der
Name Karp, Darmſtadt, 12 kleine Deſſertmeſſer mit derſelben
Bezeich=
nung, 6 ſilberne Kaffeelöffel mit glattem Stiel und dem Monogramu
M., auf der Rückſeite zwei Stempel h. d. 13, 9 tveißleinene Bettücher mit
dem Monogramm A. in der Ecke. Aus einem Schaukaſten am Marktplatz,
der erbrochen ſpurde, 20 Normalhemden, ein Teil davom bunt geſtreift.
Aus der Waſchküche eines Hauſes in der Heidelberger Straße, ein
Fahr=
rad, Marke Kaleigk=Nottingham. Aus dem Hausgang eines Hauſes in der
Zeughausſtaße ein Fahrrad, Marke Opel. Aus einem Garten in
derArtille=
rieſtraße 4 Hühner und 1 Hahn, aus einem Stalle in der Saalbauſtraße
3 Hühner. Auf dem Bureau der Krimimal=Abteilung, Zimnen 13,
be=
findet ſich eine beſchlagnahmte öſterreichiſche Militärwagenplane, die
ohne Zweifel von einein Diebſtahl herrührt. Perſonen, die ihr Eigentum
geltend machen wollen, kömen dieſelbe in der Zeit von machmitvags
3—5 Uhr auf Zimmer 13 anſehem.
* Orpheum. Das erfolgreiche Volksſtück „Der Ausgeſtoßene‟
bon Benno Rauchenegger ſeird heute, Dienstag, letztmalig gegeben.
Mor=
gen, Mittwoch, 23. März, Uraufführung: „Die letzte Fahrt”. (S. Anz.)
Profeſſor Gerland über auswärtige Politik.
* Die Deutſche Demokratiſche Partei veranſtaltete am
Samstag abend im Konkordiaſaal eine gut beſuchte Verſammlung, in der
der bekannte Politiker Prof. Gerland=Jena über die augenblickliche
politiſche Situation ſprach.
Nach einigen Eröffnungsworten des Vorſitzenden, Landtagsabg. Dr.
Büchner, wies der Referent einleitend darauf hin, daß alle unklare
Phraſeologie gegenüber der prekären Lage, in der wir uns durch den
Ab=
bruch der Londoner Verhandlungen befänden, vom Uebel ſei, und daß
nüchternſte Tatſachenbetrachtung, ebenſoweit von übertriebenem „
Peſſi=
mismus wie von unberechtigtem Optimismus entfernt, das Gebot der
Stunde ſei. Wir dürfen uns über die Entſchloſſenheit unſerer Gegner,
ihre Gewaltmaßregeln durchzuführen, nicht täuſchen, und wir ſtänden
demzufolge einer Kriſis gegenüber, die der der letzten Juliwoche 1914
nichts nachgebe. Viel ſchwerer als die militäriſche Seite der Sanktionen
würden die wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen wirken.
Die Einfuhrabgabe und die Zerreißung Deutſchlands durch die
Zoll=
grenze könnten geradezu vernichtend werden, wenn unſere Induſtrie und
die beſetzten Rheinländer nicht die uinere Kraft aufbrächten, ihnen zu
begegnen durch einen entſchloſſenen Boykott aller aus den Entente=
umduſchen Urſprungs waren. Der Pfarrer, mein
Gewährs=
aißklärte die Leute über ihre Abſtammung auf und belebte
deutſche Bewußtſein in ihnen wieder. Sie ſchafften ſich
Grammatiken und deutſchſprechende Frauen aus
ſtien an. Und nach zehn Jahren war die ganze Gemeinde
gche und Art wieder deutſch. Da kam der Krieg, und
Deutſchen ſich zum erſtennial der Weichſel näherten,
die Ruſfen alles, was deutſchen Urſprungs war, nach
Auch die Neudörfer erhielten Befehl, ſich bereit zu
Man erinnerte ſich nun des Dokuments, das die
Hau=
ſiziell zu Holländern gemacht hat, und ſo wurde der
ningsbefehl zurückgezogen. So blieben die Hauländer
u Schickfal bewahrt, das Tauſende ihrer
8 Crab gebracht hat
Die Kinder der bolſchewiſtiſchen Hölle. Die
bolſche=
hen Geſetze über Volksbildung und
Kin=
ege nehmien ſich auf dem Papier ſehr gut aus, aber die
it iſt ganz anders und hat zu geradezu furchtbaren
Zu=
ührt. Auf Erund gengueſter Kenntniſſe ſchildert
in der Dentſchen Politik die Verrohung und
Verwahr=
ie die ruſſiſche Jugend ergriffen hat. Ernſthaftes
Ler=
n Sehülern nicht zugemutet; man hat alle Lehrkurfe
ürzt und viele Fächer überhaupt ausgemerzt. Statt
ferlichen Krimskrams werden die Köpfe der Kinder mit
iſchen Ideen angeſüllt und mit Feindſchaft gegen all
f Eigentum. Religion,
ihren Eltern heilig iſt: Ncc
em Liiter, bürgerliche Anſtändigkeit und
Ehrlich=
die Hinder bereits als
eis fehreclich ift es, de
rwendet iverhen, wobei man die Befähigtſten von ihnen
jechenden Legitimationspapieren ausſtattet. „Wenn
Eltern”, ſo erzählt der Verfaſſer, „bei, ihrem
ein ſorgfiltig verſtecktes Legitimationspapier
3 dem kleinen Kommumiſten das Recht gibt,
tererdolutionär zu denunzieren, wenn ſie
Kuahen
inen
ei und
le 1la:zumcchen Le
fenheit fein
9 sind das meiſtenteils nicht einzuſehen,
verfncht mit ganzer Kraft zu beweiſen, daß hier von
er Gemeinheit geſbrochen werden könne, ſondern von
befonderen Vertrauen und einer beſonderen Ehre, die
ihm, dem jungen Menſchen, erwieſen ſei. Nur zu oft beginnen
die Kinder einen offenen Kampf mit den Eltern, bei dem die
Eſtern meiſtenteils eine Niederlage erleiden. Verſucht z. B.
eine Mutter, ihre Tochter, die ſich allzu frei aufführt, zur
Ver=
nunft zu bringen, ſo bekonunt ſie nur zu oft die Antwort: „Sei
Du nur ganz ruhig, Mutter, ich weiß ganz gut, daß Du eine
Konterrevolutionärin biſt, und falls Du auf Deinen altmodiſchen
Regeln beſtehſt, ſo werde ich Dich einfach dem geheimen
Revo=
lutionstribunal anzeigen. Vergiß nicht, daß es jetzt Freiheit
gibt.” Und die Mutter iſt genötigt, zu ſchweigen, und der Vater
muß ſchweigen, ebenſo wie alle anderen älteren Perſonen im
Hauſe.”
m. Je nachdem. Der Deutſchen Tageszeitung ſchreibt ein
Leſer: Geſtern erzählte mir ein gerade aus Düſſeldorf
herge=
reiſter Herr: Als die Belgier jüngſthin in Durchführung ihres
gemeinſam mit den Franzoſen und Engländern unternommenen
„Siegeszuges”, ſich Düſſeldorf näherten, fragte ein belgiſcher
Ofſizier einen am Wege ſitzenden deutſchen Arbeiter: „Wie weit
nach Düſſeldorf?” „Wenn Sie ſo laufen, eine halbe Stunde.”
war die Antwort. „Was ſoll das heißen, wenn Sie ſo laufen?”
„Nun, wenn Sie ſo laufen wie 14, dann ſind Sie ſchon in zehn
Minuten da.‟ Der deutſche Arbeiter wurde mit Gefängnis
be=
ſtraft, aber für die Düſſeldorfer war es auf jeden Fall
inter=
eſſant, die belgiſche Uniform von vorn zu ſehen. Im Kriege ſah
man ſie nur von hinten.
Marie Wagner=Klgeger †.
* In der Nacht zum Sonntag ſtarb hier das Ehrenmitglied
des Landestheaters, Frau Wagner=Klaeger. Das ältere
Geſchlecht der Theaterbeſucher wird ſich ihrer noch als einer
ge=
feierten Darſtellerin der Darmſtädter Bühne erinnern, und die
Nachricht von ihrem Ableben wird bei ihnen die Erinnerung an
manche ſchöne Stunde, die ſie bereitete, und an ihre Glanzrollen
tvieder wachrufen. Als Tochter des Charakterdarſtellers Joſef
, der hie: Ende ber 50er Jahre tätig war, atmcte
Io
gewviſſerinaßen ſchon in der Jugeno Theaterluft. Ihr Vater
gilt noch heute in der Theatergeſchichte als ein höchſt genialer
Charakterdarſteller, der aber ſeine Kräfte nicht zu zügeln
ver=
ſtand; von ihm hatte wohl die Tochter das ungewöhnliche ſchau=
ſpieleriſche Talent geerbt. Kaum aus der Schule entlaſſen,
be=
trat ſie ſchon die Bühne, und ihr erſtes Auftreten im Darmſtadt
war bereits von Beifall und Hervorrufen vor offener Szene
be=
gleitet. Dem Probeſpiel folgte gleich die Anſtellung (im Jahre
1862). Die Künſtlerin fand im Fach der munteren
Liebhabe=
rinnen eine vielſeitige Verwendung. Nach dreijährigem
Engage=
ment verließ ſie Darmſtadt, das für ſie eine vorzügliche Schule
war, um ſich nun vor einem Publikum der Weltftädte als eine
hervorragend begabte Schauſpielerin zu bewähren. Ihre
Gaſt=
ſpielreiſen führten ſie u. a. nach Berlin, Wien, Budapeſt,
Preß=
burg, Riga, Dorpat, Petersburg und Zürich. Ueberall wurde
die Künſtlerin von Publikum und Preſſe mit Jubel begrüßt und
gefeiert: die Wiener Blätter brachten ſogar öfters Gedichte auf
ſie. Im Jahre 1877 kehrte ſie dann narh Darmſtadt zurück und
trat wieder in den Verband des Hoftheaters ein, nachdem ſie ſich
inzwiſchen mit dem ſeinerzeit vielgenannten Theaterdirektor
Haſemann verheiratet hatte, von dem ſie ſich aber ſpäter ſcheiden
ließ. Seit 1881 lebte ſie in glücklicher Ehe mit dem
Hofſchau=
ſpieler Wagner, der ihr vor einigen Jahren im Tode
voraus=
gegangen war.
Die hieſige Wirkſamkeit von Frau Wagner=Klaeger war
ge=
tragen von einer großen Zuneigung des Publikums, ſie vertrat
hier das Fach der Naiven. Damals war der Rollenkreis ein
größerer, weil der Geſchmack der Theaterbeſucher anders geartet
war und Konverſationsſtücke bevorzugte. Die Glanzrollen der
Künſtlerinnen waren u. a. „Cyprienne” die „Grille” und
„Aſchenbrödel‟. Da Frau Wagner=Klaeger bereits vor 30
Jah=
ren (1891) von ihrer erfolgreichen Bühnenlaufbahn zurücktrat,
ſo lebt in der gegenwärtigen Generation faſt nur noch die
Er=
innerung an ſie als „Aſchenbrödel” fort. Die damalige
Kinder=
welt war entzückt von dieſen Vorſtellungen, in denen ſie die
Titelheldin war, Heinrich Hacker der Prinz Wunderhold, Karl
Dalmonico der König und Antonie Berl die alte Pate. Auch
in einem anderen Görnerſchen Märchenſtück, dem „Geſtiefelten
Kater”, vertrat ſie zur Frende der damaligen Kinder die
Titel=
rolle. Ihren LebenZabend verbrachte Frau Wagner=Klaeger in
olgte aber mit leßhaſtem Ju=
Darmſtadt ganz zuräckgenogen,,
tereſſe alle Theaterereigniſſe. Den liebenswürdigen Humor, der
ſie als Darſtellerin auszeichnete, hatte ſie von der Bühne mit in
das Alltagsleben herübergenommen und ihn auch bis in ihre
letzten Tage bewahrt.
LMx .
Darmſtadter Tagblatt, Dienstag, den B2. Mürz 1921.
At4.
ländern ſtammenden, nicht unbedingt zum Leben, nötigen Waren. Durch
einen ſolchen Boykott befäßen wir eine Waffe, gegen die alle Macht
Lloyd Georges ohnmächtig ſei. Zu Hilfe würden uns dabei
wahrſchein=
lich auch die neutralen Staaten, voran Amerika und vielleicht auch ein
Teil der früher feindlichen Staaten, wie Belgien, Italien und Japan,
kommen.
Ziemlich ſchwierig wverde auch die Ermittelung eines Schlüſſels zur
Verteilung der im beſetzten Gebiet erzielten Zolleinnahmen ſein;
vollends undurchführbar dürfte die Verhinderung des Verkehrs über die
neutralen Staaten werden. Die Neutralen würden ſich ſchwerlich der
dazu nötigen Kontrolle beugen, es ſei denn, daß der Völkerbund, an
den die Regierung ſich gewandt habe und der durch ſeine
Zuſammen=
ſetzung und die Machtverteilung innerhalb ſeiner Leitung von
vorn=
herein ein uns wenig freundlich geſinnter Faktor ſei, durch ſeine
Ent=
ſcheidung ungünſtig auf die Haltung der Neutralen wirke. Die Tſchecho=
Slowakei lehne das Begehren der Entente ab; wir hätten deshalb, trotz
des Nationalitätenkampfes zwiſchen Tſchechen und Deutſchen, allen
Grund, uns mit dieſem Staate freundlich zu ſtellen. Aehnlich ſtehe es
mit den übrigen Donauſtaaten und mit Rußland. Eine klug geleitete
Wirtſchaftspolitik dieſen Staaten gegenüber könnte die Sanktionen in
ihrer Wirkſamkeit bedeutend mildern. Redner unterſucht dann die
Gründe für die auffallende Gefügigkeit Englands gegenüber Frankreich,
und ſieht ſie darin, daß England Rückendeckung in Europa ſuche gegen
das durch den Krieg zum Machtfaktor gewordene Amerika. Es
werde eine Aufgabe deutſcher Politik ſei, ſich an Amerika als Garanten
des Vorfriedensvertrags zu halten, und zur Beeinfluſſung der
Stim=
mung werde die Schuldfrage, die Lloyd George als Kardinalpunkt des
Verſailler Friedens bezeichnet habe, mit dem dieſer ſtehe und falle,
auf=
gerollt werden müſſen. Die Unterſuchung der Schuldfrage dürfte
aller=
dings nicht nur auf die Tage vom 24. bis 30. Juli 1914 ſich beſchränken,
ſondern müſſe die ſyſtematiſch betriebenen Kriegsvorbereitungen
Frank=
reichs, Englands und Rußlands ins richtige Licht ſetzen.
Zum Schluß wirft Redner dann noch einmal die Frage auf, was
gegenüber den Sanktionen zu tun ſei, und warnt entſchieden vor einer
nachträglichen Zuſtimmung, die uns auf Jahrzehnte hinaus um allen
politiſchen Kredit bringen würde. Bei der Durchführung des Kampfes
gegen das Londoner Diktat müſſen wir das unerträgliche Parteigezänk
in den Hintergrund drängen und uns bewußt bleiben, daß wir in einer
großen Zeit leben. Nur dem einen Gedanken, Deutſchland vor dem
Untergang zu reten, dürften wir fontan leben. Aus dieſer Geſinnung
heraus rufen wir der Regierung zu: „Landgraf werde hart und bleibe
hart”, und faſſen das zuſammen in fokgender Entſchließung:
„Die von der Entente unter Mißachtung geſchloſſener Verträge in
Kraft geſetzten Sanktionen ſollen uns nicht beugen. Bewußt des Ernſtes
der Sachlage, gewillt, das Aeußerſte zu tragen, richten wir an die
Reichs=
vegierung die Aufforderung, mit entſchloſſener Konfequenz bei der
Ab=
lehnung der Pariſer Beſchlüſſe zu verharren und neue Verhandlungen
nur einzugehen, wenn unſere Feinde eine neue Baſis bieten. An unſer
Volk aber richten wir äm Vorabend der oberſchleſiſchen Abſtimmung den
Ruf, auf Tod und Verderb zuſammenzuſtehen und unter Ueberwindung
jeden Parteihaders nur einem Ziele zu leben: Dem Vaterlande und
ſei=
ner Freiheit!“
Nach einem kurzen Schlußwort Dr. Büchners, in dem dieſer
be=
kannt gab, daß die Entſchließung dem Reichskanzler übermittelt werde,
wurde angeſichts der Stimmung tiefer Ergriffenheit, die die
mannhaf=
ten, von einem prachtdoen Schwung und einer hinreißenden Rhetorik
getragenen Worte des Redners bei den Zuhörern hervorgerufen hatte,
auf eine Ausſprache verzichtet und die Verſammlung geſchloſſen.
Reviſion der Quittungskarten der
Invaliden=
verſicherung.
—In den nächſten Wochen wird eine Prüfung der Quittungskarten
der hier wohnhaften Näherinnen, Schneiderinnen, Büglerinnen, Waſch=
und Putzfrauen, Monatsfrauen, Gelegenheitsarbeiter uſw. vorgenommen.
Jusbeſondere werden Erhebungen darüber angeſtellt, ob in den Zeiten,
für die Beitragsmarken nicht eingeklebt ſind, eine die Verſicherungspflicht
begründende Beſchäftigung ſtattgefunden hat. Es iſt derjenige
Arbeit=
geber, bei dem eine der genannten Perſonen erſtmals in der Woche
be=
ſchäftigt wird, verpflichtet, eine Beitragsmarke zu verwenden, aber alle
folgenden Arbeitgeber derſelben Woche ſind ebenfalls haftbar, ſobald die
betreffende Marke nicht verwendet wurde, d. h. es hat der folgende
Ar=
beitgeber die Marke einzukleben, wenn dies von dem vorhergehenden
unterlaſſen wurde. Man laſſe ſich deshalb unter allen Umſtänden vor
Beginn der Arbeit die Quittungskarte vorlegen und überzeuge ſich, ob
die Markenverwendung in Ordnung iſt. Dieſe ſelbſtgeübte Kontrolle iſt
das beſte Mittel, um ſich vor Strafe zu ſchützen. Man zahle den
Ar=
beitslohn nicht eher aus, bis die Quittungskarte beigebracht, die Marke
eingeklebt und durch Auffſchreiben des Beſchäftigungstages entwertet iſt.
Arbeitgeber, die dies unterlaſſen, haben in fedem einzelnen Falle
Geld=
ſtrafe bis zu 300 Mark zu gewärtigen. Die Zahlung des halben
Be=
trages in barem Gelde an die betreffende Perſon ſchützt nicht vor Strafe
— das Geſetz verlangt, daß die Marke tatſächlich in die Quittungskarte
„eingeklebt” und entwertet wird. Man ſchenke deshalb dieſer ſozialen
Cinrichtung eine größere Aufmerkſamkeit, nicht nur um ſich ſelbſt vor
Schaden zu bewahren (die Strafe wird ſicher höher als eine ganze Anzahl
erſparter Beitragsmarken), ſondern auch im Intereſſe der zu
verſichern=
den Perſonen ſelbſt, die vielfach über die weittragende Bedeutung ihrer
Verſicherung noch in Unkenntnis ſind. Man laſſe ſich nicht beſtimmen,
ein Auge zuzudrücken bei denjenigen, die da glauben, ſie müßten ſich eine
unnütze Ausgabe erſparen oder dem Arbeitgeber einen Gefallen tun,
in=
dem ſie ihm verſchweigen, daß auch noch für eine Verſicherungsmarke zu
zahlen iſt — noch nehme man Rückſicht auf das perſönliche Empfinden
mancher Perſonen, die ſich „genieren”, ihre Karte vorzulegen, oder die
es unter ihrer Würde halten, die geſetzliche Beitragshälfte zu fordern.
Dieſe Empfindlichkeiten ſind hier nicht am Platze, beſonders jetzt nicht
mehr, da inzwiſchen die Einrichtung bekannter geworden iſt und der
Ver=
ſicherung heute denn doch eine größere Beachtung geſchenkt wird. Vor
allem aber ſollen die Arbeitgeber, insbeſondere die Hausfrauen und
Da=
men, die ihre Waſchfrau oder ihre Schneiderin entlohnen, es nicht mehr
als läſtige Zumutung betrachten, was ihnen als Teil ihrer geſetzlichen
Verpflichtung auferlegt wurde, d. h. ſie ſollen dafür ſorgen, daß die
Bei=
tragsmaxke richtig eingeklebt und entwertet wird. Hier ſei beſonders
bemerkt, daß auch Klavierlehrer und =Lehrerinnen, ſowie Sprachlehrer
und =Lehrerinnen, die Unterricht in Familien oder in der eigenen Woh=
nung erteilen, verſicherungspflichtig ſind, ſobald ihr Stundengeld den
Betrag von 2000 Mark im Jahre nicht überſteigt. Es iſt dies bisher
nicht genügend beachtet worden und, wird es ſich für diejenigen, die noch
keine Quittungskarte beſitzen, empfehlen, ſich alsbald eine ſolche
ausſtel=
len zu laſſen und die rückſtändigen Marken zu verwenden. Die Kontrolle
erſtrect ſich auf alle, die durch die Art ihrer Beſchäftigung verpflichtet
ſind, die Beitragsmarken in die in ihrem Beſitze befindlichen
Quittungs=
karten ſelbſt einzukleben und zu entwerten. Die Arbeitgeber ſind bei
Meidung von Strafe verpflichtet, dem Beamten der Verſicherungsanſtalt
alle zur Feſtſtellung des Arbeitsverhältniſſes und des Lohnes nötigen
Angaben zu machen. Sie ſowohl wie die zu kontrollierenden Verſicherten
können zu polizeilicher Vernehmung herangezogen werden. Perſonen,
die aus irgendwelchen Gründen die Markenverwendung unterlaſſen oder
ihre Quittungskarte noch nicht umgetauſcht haben, müſſen dies ungeſäumt
nachholen. Hierbei wird bemerkt, daß für die in Betracht kommenden
Perſonen ausnahmslos Beitragsmarken der 5. Lohnklaſſe (2,80 Mark
wöchentlich) zu verwenden ſind.
* Kleiu=Zimmern, 21. März. Vortrag. Am Samstag wurden im
Rheiiſchen Höfe den gahlreich erithieneiren Zuhörern durrch einen Luft=
Fildervortrag die Folgen der Pariſer Forderungen in vortrefflicher und
anſchaulicher Weiſe vor Augen geführt. Dem Herrn Redner gebührt
herzlicher Dank für ſeine Beanühung.
* Münſter, 20. März. Gemejnderatsfitzung. Die letzte
Sitzung hatte zur Tagssordnung den einzigen Punkt: Regelung des
Jagdpachtbertrages. Ameſend waren aufrr ders Ortsvoxſtand auch die
Jagdpächter Braun umd Chriſt von Frankfurt. Auf der hieſigen Jagd
waren Zuſtände eingeiffen, die nach § 5 des Jegögeſetes der Gemeinde
das Recht einvintmem, dem Jagdpachtvertrag zu Fündigen. Dies war auch
von Seiten der Gemeinde mm 1. Januar d3. Js. geſchehen. Auf
An=
ſuchen der Jagdpächter wurde dis Sache auf gütkichem Wege georbnek.
Die Jagdpacht wurde von 3500 Mark auf 7000 Mark ab 1. Februar 1921
erhöht. Ferner ſpurde Harrn Brann gigebilligt, arf ſeine Koſten im
Gieſigen Gemeindeivald einem fogen. WBüDadkrr dtzt 200 Quadratmeter
aunulegen. Für dieſen bezahlt e bro Jjchrr 500 Muak Pacht. Außerdem
zu ſſen die beiden Pächter die ſeit der Huzdiguing eirtitandenen Unkoſten.
— Offenbach, 19. März. Zur Frage der Schulgelderhöhung
fürdie höhere Mädchenſchule in Ofſenbach gab in der letzten
Stadtverordnetenſitzung Frau Stadtv. Heräus eine Erklärung
ab, in der vorgeſchlagen wirß, die Sache zurückzuſtellen und die
Ver=
waltung zu erſuchen, ſich mit der befſiſchen Regierung ins Benehmen
zu ſetzen, um eine einheitliche Regelung in der Schulgeldfrage für alle
höheren Lehranſtalten zu bewirken, und dabei anzuregen, daß der Staat
in Zukunft auch die höheren Mädchenſchulen übernehmen möge. —
Luther unſer Führer in ſchwerer Zeit. In einem Aufruf
des Feſtausſchuſſes für die 400jährige Feier des Tages von Worms, in
dem die Bürgerſchaft zu tatkräftiger Unterſtützung des Feſtes
aufgefor=
dert wird, heißt es: Aus tiefer Not ruft Germauia ihre Söhne zur
Mit=
arbeit an der Wiedergeburt des Vaterlandes. Da fliegt der Blick zurück
zu den Geiſtesgrößen, die in früheren trühen Epochen Deutſchland
er=
neut zur Höhe führten, und haftet an Luther, dem Erkämpfer der
gei=
ſtigen Freiheit, dem Bildner der deutſchen Sprache. Was dieſer Held
der Reformation auch heute noch dem deutſchen Volke iſt und ſein kann,
ſoll breiteſten Schichten der Bebölkerung anläßlich der denkwürdigen
Wiederkehr des 400. Jahrestages des Wormſer Reichstages in Wort und
Bild vorgeführt werden. Wie lebendig uns zeitgemäß iſt doch gerade
jetzt wiederum ſein Bekenntnis: Hies ſtehe ich, ich kann nicht anders,
Gott helfe mir, Amen! Arbeiten Sie mit an der Wiederaufrichtung der
Nakion, indem Sie zu den Opfern beitragen, die dieſes
Durchdrin=
gen unſerer Generation mit neuem Geiſt verlangt.”
* Urberach, 20. März. Gemeinderatsſitzung. Die Firma
Holzkontor „Vulkan” erhält das Grußenholz aus diesjähriger Ernte zum
Preiſe von 172 Mark pro Feſtmeter. Das der Sparkaſſe von der
Ge=
meinde überlaſſene Holz zum Bauen ſrird mit 60 Mark pro Feſtmeter
auigeſehlagen. Einige unter 16 Jahre alte Ortzeingeſeſſene, die ſich zur
Arbeit gemelbet haben, wenden in der Kulturaxbeit beſchäftigt. Dem
Geſuch des Lehrers Karb unm Ueberlaſſung des Gartens der unbeſetzten
Lehrerſtelle wird ſtattgegeben mit der Einſchränkung, daß, ſobald die
Lehrerſtelle wieder beſetzt wird, der Garten ſofort zurückzugeben iſt. Für
die Ausbeſſerung der Uniformei der Freitwilligem Feuerwehr iverden die
nötigem Mittel bebwilligt. Allem verheirateten Ortsbüngerm ſollen zivei
Nauumeter Brennholz zum Preiſe des Losholzes abgegeben werden,
des=
gleichen auuch verheiratetem Michtbürgern, ſoweit ſie einen eigenen
Haus=
halt ſüühren.
fp. Mginz, 20. März. Eine Siedelungsheimkolonie
für Eiſenbahuer wird Gier errichtet. Die benötigtem Geldmittel
ſind bereits aufgebracht, ebenſo ſind auch die Pläne bereits vollſtändig
ausgearbeitet. Dig zuu errichtenden Einfanzilienhäuſer ſtellen ſich
durch=
weg auf rund 70 000 Mark. Won dem Koſtem wird ein wveſentlicher Teil
vom Reich, Land Gemeinde uund Bahn getragen, ſo daß die Siedelung
ſelbſt nur 15 000 Mark für jedes Einfamilienhauus aufzubringem hat. Die
Grüindung erfolgt in dem nächſten Tagen.
K. Gießen, 18. März. Lehrerverſammlung. In
Gro=
ßei=Linden fand eine amtliche Lehrerverſammlung
für Gießen=Stadt und =Land ſtatt, die ſehr ſtark beſucht war. Prof. Dr.
Küſter von der Landesuniverſität machte die Mitteilung, daß etwa Ende
Juli in Gießem die Abhaltung eies Kurſus für Heimatkunſt
ſtattſinden ſoll, an ſvelchem Lehrer aus allen Teilem Deutſchlands
teil=
wehmen könnten. Es ſoll dadurch das Zuſammengehörigkeitsgefühl aller
deutſchem Stämme gefördert zverden. Eim Alusflug an dem Rhein,
wahr=
ſcheinlich nach Maing, iſt bsabſichtigt, um mit dew Kollegen aus dem
be=
ſetzten Gebiet zuſcmmen zu kommen, Hochintereſfante und lehrreiche
Lehrproben über die Eitzſche Tonwortmethode im
Geſang=
unterricht werden abgehalten von den Lehrern Blaß und Römer=
Großen=Linden. Die miſtergültigen Leiſtungen ſolvohl im Auffinden
der Töne, Intervalle und Akkorde, als auch das raſche Erlernen von
ein= und mehrſtimnigen Liedern fandem allſeitige Anerkennung. Für
die nächſte amtliche Lehververſammlung lwird als Vortrag vorgeſehen:
„Deutzſche Siedlungen in Rußland und Südamerika”,
K. Gießen, 18. März. Ein ſchſerer Unfall ſtieß dem
Eiſen=
bahnarbeiten Auguiſt Schmidt auns =lein=Linden zu. Beim Nachſehen von
Eiſenbahnſchienem ſprang ihm ein Nietnagel ins Auge, ſo daß es ſofort
auslief. Das Auge wurde im der Klinik entfernt.
K. Langsborf, 18. März. Wieder ein Altveteran von
1870/71 ſtavb hier, nämlich der Landwirt Adam Roth II. Er iſt 73 Jahre
alt geworden. Gedient hatte R. beim Infanterie=Regiment Nr. 115 in
Darmſtadt.
* Kleine Nachrichten aus Hefſen. In Reichelsheimi. Od. iſt der
frühere Landtagsabgeordnete Poſtſekretän Krebel im Alder von 61
Jah=
ren geſtorben. Er war ſeit November 1911 Mäitglied der Zweiten
Kam=
mer und gehörte der Nationalliberalem Partei am. — Die Arbeiterſchaft
der Firma W. J. D. Valchenberg G. m. b. H. in Woums veranſtaltete
mit dem Beamten und Meiſtern eine Fabrikſammlung zugumſten der
Volksabſvimmung in Oberſchleſien, die den Betrag von 377 Mark ergab,
der an die Bezirksgruppe heimaktreuer Oberſchleſier in Darmſtadt
abge=
liefert worden iſt. — Bei Marienborn durchfuhr ein aus der
Rich=
tung Mainz bomrmendes Auto die geſchlofſene Bahnſchranke, wobei der
Bahnwärter üiberfahren wurde. Er trug einige ſtarke Verletzungen
da=
von, während das Auto in beſchädigtem Zuſtande die Rückfahrt nach
Mainz antreten konnte. — In Mainz=Zahlbach wurde am
Sonn=
tag eir ſwürdiger Gedencſtein für die im Weltkrieg gefallenen umd ver=
torbenen Zahlbacher Mitbürger enthüillt.
Reich und Ausland.
kpd. Uſingen, 20. März. Der Schatz im Schornſtein. Vor
zwei Monaten wurde in dem Dorfe Espa ein Diebesneſt ausgehoben,
wobei der eine der Einbrecher, ein gewiſſer Haßler, als er ſich der
Gen=
darmerie zur Wehr ſetzte, erſchoſſen wurde. Auf Grund dieſer Vorfälle
wvanderte die Familie Haßler aus und die Geweinde kaufte das Haus der
Leute. Bei Ausbeſſerungsarbeiten, die man am Freitag im Hauſe
vor=
nahnr, wurden im Schornſtein große Mengen von goldenen und
ſilbernem Uhren, Ringen, Brochſen, Weckeruhren und viele andere
Wert=
gegenſtände verborgen aufgefunden. Wie die Unterſuchung ergab,
rühren die Sachen aus einem Diebſtahl in Worms her, bei dem die
Famillie Haßler beteiligt war.
Dresden, 21. März. (Wolff.) In der Nacht zum Sonntag iſt der
Schriftleiter des Kommiſſionär, Guuſdo Mäder, im 56. Lebensalter nach
längerem Kvankenlager geſtorben.
Apolda, 21. März. (Wolff.) Die hieſigen Wolllvavenfabriken haben
beſchloſſen, infolge der Drangſalierungen der deutſchen Induſtrie
Konzert.
I. V.N. Das Konzert von Ludovica von Iſſendorf
und Walter Rehberg hatte eine immerhin beträchtliche
Schar von Hörern in die Turnhalle gezogen und bot auch viele
ſchöne und erfreuliche Eindrücke. Die weiche, wundervoll
klin=
gende Stimme der Künſtlerin iſt von ſeltenem Reiz und ihr
Vortrag beſeelt und warm. Wie in ihrem erſten Liederabend im
Richard Wagner=Verein hatte man aber erneut den Eindruck,
daß für einen ſo großen Raum die Stimmittel nicht völlig
aus=
reichen und manches von ihren wertvollſten Eigenſchaften nicht
zur Geltung kommt. Die Tiefe, faſt wie ein ſonorer Alt
klin=
gend, iſt ganz beſonders anſprechend und bezaubernd erſcheinen
die weichen, hohen Kopftöne. Nur wird der letztgenannte Effekt
zu ſtark ausgenutzt, man vermißt auf die Dauer die richtige
Aus=
geglichenheit zwiſchen Höhe und Tiefe und die rechte Stütze der
hohen Töne. In dieſer Beziehung ſcheint uns die Vollendung
für den Konzertſaal noch nicht völlig erreicht. Auch ſtören
bis=
weilen kleine Mängel rhtyhmiſcher Art, gelegentliches
unbe=
gründetes Schwanken, das den Begleiter vor ſchwene Aufgaben
ſtellt. Die Auswahl der Lieder von Schubert, Hugo Wolf und
modernen Komponiſten zweiten Ranges war ſo getroffen, daß
die Vorzüge der Stimne und Vortragsart im hellſten Lichte
er=
ſchienen, und es war ein großer Gemuß, der Künſtlerin zu
lau=
ſchen. Daß der Beifall bei den letzten Liedern nicht mehr ſo
ſtark war, wie er verdientermaßen hätte ſein müſſen, hatte ſeinen
Grund in der übermäßig langen Vortragsfolge und der dadurch
hervorgerufenen Ermüdung der Zuhörer.
Die drei großen Klavierwerke, die Herr Walter
Reh=
berg ſpielte, hätten allein einen Abend zu füllen vermocht.
Seine Technik iſt ausgezeichnet, bis auf die geringſten
Einzel=
heiten fein durchdacht und meiſterhaft ausgeglichen. Bewies er
dies ſchon in der wundervollen, wenn auch etwas langen B=Dur=
Sonate von Schubert, ſo kam ſein kriſtallklares Spiel bei
Mo=
zart noch deutlicher zur Geltung. Die Paganini=Variationen
von Brahms aber waren der Höhepunkt des Abends, da Rehberg
die volle Leidenſchaftlichkeit dieſes Werkes übermittelte trotz aller
techniſchen Schwierigkeiten, in denen mancher erprobte Spieler
ſich verlierk und Klavierartiſtik ſtatt Kunſt bietet. Wenn wir
Herrn Rehberg noch etwas wünſchen, ſo wäre es etwas mehr
per=
ſönliche Wärme. Gerade die weichen und leiſen Stellen, die
ſehr ſchön klangen, ſchienen mehr aus durchdachter Technik als
aus innerem Gefühl heraus zu entſtehen, und ſo wirkten gerade
ſolche Abſchnitte etwas akademiſch kühl. Der Künſtler wurde
ſehr gefeiert, beſonders nach den Variationen von Brahms, und
zu einer Zugabe veranlaßt, die uns unbekannt war und auch
leider nicht angekündigt wurde.
Herr Muſikdirektor Julius Schröder begleitete die Lieder
und erwies ſich als routinierter Spieler, der ſtets der Sängerin
nachzugeben imſtande iſt. Zuweilen fielen aber auch in ſeinem
Spiel rhythmiſche Willkürlichkeiten auf, die in dem Werk ſelbſt
keine Begründung fanden. — Der Mangel an wirklich erſtklaſſigen
Klavierbegleitern, die völlige muſikaliſche Beherrſchung und
An=
paſſungsfähigkeit mit pianiſtiſcher Vollkomenheit verbinden,
macht ſich in unſerer Stadt recht fühlbar. Wo bleibt die
Gene=
ration, die Meiſter der Begleitung wie Mendelsſohn, de Haan,
Rehbock erſetzen könnte? — Bei Herrn Schröder tritt das
Pia=
niſtiſche zu ſtark zurück. Das Publikum folgte allen Werken mit
geſpannter Aufmerkſamkeit, aber zweiundeinviertel Stunden ſind
für ein Soliſtenkonzert unbedingt zu viel.
durch die Enkenke, vor Engladd, Frartkveich und Belgien Term
vem anzukaufez.
London, 21. März. (Woäff.) Die Tintes melden, daß nach
nahme Urgas durch eine von den ruſſiſiſen weißen Füihrer Bo
garn befehtigte Streitmacht der Hutuchta gum Königden
golei erklärt und die Unabhängigkeit dieſes Landes
mierk ivorden ſei.
Chikago, 21. März. Zu dem großen Brande der 3
lager der Armour=Getreide=Geſellſchaft berichtet Havas noch: Dei
entſtand infolge einer Exploſton, die auf den Getrrideſtaub zuriziu
wird. Es gab einen Toten und dier Vermißte. Tauſende von
ſiheiben wurden auf den umliegenden Inſeln eingedrückt. Exn
Million Scheffel Beizen ſind verbrannt. Der Schaden beläufk
600 000 Dollar.
Die Eberbacher
Entführungsgeſchicht=
vor Gericht.
Mosbach, 21. März. (Tel.=Union.) Vor der bieſige-
Bergdoll und Stecher zu entführen, um ſie zur Verbüfs
wegen Fahnenflucht erhaltenen Staafen feſtzunehmen und ins be!
biet zu bringen. Ltngeklagt ivaren der 24jährige Kriinalbemutz
O. Naef aus Majland, der gleichalterige Polizeibeamte Frank C
aus Dender (Vereinigte Stanten), der 35jährige Johann Gottlob
au3 Widdern in Baden, der 37jährige Heizer Auguſt Fah
ms Oiterſtadt, der 31fährige Gaſbuzrt Guſtav Adolf Steig
Harthauſen und der 31jährige Arbeiter, Philipp Hiltenbran
In der Vormittagsſitzung tvurden die Angeklagten Naef,
Peim und Facunbach vernommen. Die Vernehnng ergab, da
der von einem deukſchſchweizeriſchen Vater uund voit einer ita?
Mutter ſtaunt, im Jahre 1911 hach Amerika kan. Er tuat
ſ=
nachdem er in der Handelsmarine Dienſt getnu hatte, bei der an
ſchem Landaruice ein. Den Krieg machte er auf der Seite Amex
und zuurde 1919 Kriurinaibeaurlr. Als ſolcher ſdar er in Koble=
Im Januar d. J. erhielt er aus Speher einen Brief, in dem
d=
klagte Pein bei der Krinringlpolizei der amerikaniſchen Negie=
Koblenz anfragte, ob mnan für die Verhaftung eines Ameritaner
doll eine Belohnung erhalten ſvürde. Er habe deſſen Wohnort ei
Daraufhin fuhr Nacf mit Simon nach Speyer, ſetzte ſich mit
Verbindung, und die beiden Amerikaner, Peim und außerdem Fr
nurd Steiger fuhrein nuit einem Automobil, das von Hiltenbrand
wurde, nach Eberbach, um dort den Bergdoll zu verhaften. Nasf
nachdem er des Geſuchten anſichtig wurde: Bergdoll, Sie ſind d—u
Hier iſt die amerikaniſche Kriminalpolizei. Bergdoll wehrte jo
urnd berſuchte, mit ſeinem Kraftvagen zu entkonnen. Nun g-u
zivei Schüſfe nach Bergdoll ab, vom denein der eine eine Frau aM zn Mehl
zu einer Hockzeitsgeſellſchaft gehörtze.
n„dr Na
Bei der Vernehmung behaupteten alle Angeklgaten, daß ſie Eic hicterun
Rüchſicht auf eine Belohnung gehandelt hätten. Die deutſchen A.
ten berſuchten, geltend zu machen, ſie habein geglaubt, Bergboll
Raubmörder. Gegen 2 Uhr ſwurden die Werhandlungen umterbrrt
Unruhen im Merfeburger Induſtrierevin
Halle, 21. März. (Wolff.) In der Macht zum Samstag.5
die vom Oberpräſident angekündigte poligeiliche Beſetzua
Inbuſtriereviers im Negierungsbezirk Menſeburg.
hin ſtellte die Mansfelder Arbeiterſchaft den Schutztruppen ein
matum, das am Sonntag nachnnittag 4 Uhr ablief. Da es nich
wortet wurde, ſetzte heute früß der Geneualſtrrik einr, der
den eingelaufenem Nachrichtei immer mehr ausdehnt. Die Sheiitz
erließ heute eineiv Aufuuf, worin die Beſetzung durch die Schutzi
als der Anfang der weißen Kampagne bezeichmet wwird. Die Lik
ſchaft wird zum Generalſtueik aufgefordert, bis die Schutzpolnel
aus dem Bezirk zurüickgezogen ivordem iſt.
Eisleben, 21. März. (Wolff.) Das Eisleber Tageblazt Enl
daß zur heutigen Frühſchicht wurteilſociſedie Belegſch-f
eingefahren ſind. Die Pauſ=Vitzthum=Hohendhalſchachtanlene
der volleingefahrene Belegfchaften. Auch die Hettſtedter Werk4
Wanzleben arbeiten.
(Für die Veröſfentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Wbernimmt de
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des KAAbl. 2 VJ4
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Die Jubelfeier des Leibgarde=Regiments
vielen alten Leibgardiſten die Erinnerung an die alten Märſche des 7
ments wachgerufen. Der Parademarſch des Regiments, der „Sch 0 niede
bacher” von Hilge, iſt, von W. Etzold für Klavier geſetzt, in denW
kalienhandlungen zu haben. Der Präſentiermarſch dagegen ur
Parademarſch im Laufſchritt ſcheint noch nicht für Klavier vorham2
ſein. Vielleicht regen dieſe Zeilen den trefflichen Leiter des Etzel
Männerquartetts an, das Verſäumte nachzuholen. Zu bemerken
es für ein Regiment eine große und ſeltene Auszeichnung war,
Märſche verliehen zu erhalten.
Neue Bücher.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Eine Anfrage an das Heſſiſche Oberkonſiſto
Wo bleibt der Entwurf einer Verfaſſung der Heſſiſchen evans=
Landeskirche? Was verſtehen wir denn unter einer
kiychlicher=
faſſung?, ſo wird mancher Laie fragen. Entſprechend jeder ſtand
Verfaſſung iſt eine kirchliche Verfaſſung ein Vertrag zwiſchen der
lichen Regierung und den kirchlich Regierten, in welchem die bns
tigen kirchlichen Rechte und Pflichten niedergelegt ſind.
Am 4. Mai 1920 trat der Landeskirchentag zuſammen mit belt
gabe, unſerem proteſtantiſchen Volke eine neue Verfaſſung zu geb.n
Verfaſſungsausſchuß wurde gebildet, der gemeinſam mit dem derd
Oberkonſiſtorium den Verfaſſungsentwurf zur Ausführung bringel
Warum hat man bis heute, am 21. März 1921, dem heſſiſchen
liſchen Volke noch nicht ſeine kirchliche Verfäſſung gegeben? Es ih
höchſte Zeit, daß ſich das Oberkonſiſtorium zu dieſer Frage mn
einmal äußert.
Baden hat ſeit Dezember 1919 bereits ſeine Kirchenver
Bayern ſeit Feb ljar 1920, Württemberg ſeit Juni 1920 und Thun
ſeit Herbſt 1920. Was in dieſen Ländern längſt erledigt iſt, ſchie
in Heſſen offenbar auf die lange Bank. Oder bewertet gar das
Oberkonſiſtorium die heſſiſchen Proteſtanten geringer, als die Eint
liſchen der erwähnten Länder ſeitens ihrer höchſten kirchlichen
den eingeſchätzt werden. Die proteſtantiſche Bevölkerung hat das-ℳ
an der Landeskirche mitzuarbeiten — und ſie will auch von dieſem
Gebrauch machen —, das Oberkonſiſtorium hat die Pflicht, ein=
Verfaſſung zu geben, welche die Mitarbeit aller Evangeliſche
möglicht.
* Der Zuſammenbruch. Philipp Scheidemarn int
ſeit dem 25. Juli 1914 sm Tagebuch geführt. Nacht für Nacht
darin aufgezeichnet, was von den Ereigniſſen der Zeit ihm wiche
ſchien. So hat er 26 dicke Bücher voll geſchrieben. Aus ſolchen
den, die den Niederſchlag der Erlebniſſe blutfriſch wiedergebei
Scheidemann jetzt eine Auswahl vorgenommen und unter dem
„Der Zuſammenbruch” im Verlag für Sozialwiſſenſchaft, 20
veröffentlicht. Preis geb. 30 Mark. Das Buch enthält auf 250 2N
zumeiſt in wörtlicher Wiedergabe, die betreffenden Tagebuchſteller!
zahlreiche Beweisſtücke, Briefe, Kundgebungen, Sitzungsprotokollw
dergleichen mehr.
* Der Jagdſchutzbeamteaufder Verbrecherfa
ein Leitfaden zur Verfolgung ſtrafbarer Handlungen im Jagdſchu-
Kriminalkommiſſar Dr. Erich Anuſchat Verlag Boll u. P
Berlin NW. 6. Preis 10 Mk. Auf Grund langjähriger Krimmch.
Jagdpraxis ſucht der Verfaſſer dem Jagdſchutzbeamten und Jag‟
zeigen, wie er auch heute Wilderer und ſonſtiges Raubgeſindel erfc!
bekämpfen kann. Eingehend ſchildert der Verfaſſer, wie eine entſprad
Opganifation des Schutzdienſtes von ganzen Jagdkomplexen, ein / Ngke
Zuſammenſchluß einer größeren Anzahl von Grünröcken ſelbſt OT 0ürf;
fährlichſten Wilddiebsbande eine entſprechende Macht entgeger
känn — ſogar wenn die Herren im Auto mit Maſchinengewehke
ſcheinen!
* Orgeſch. Eruin Roſen. Verlag Auguſt Scherl G. m.
Berlin. Preis broſchiert 6 Mk. Alle ſprechen über die Orgeſch, 1
wenigſten wiſſen, was ſie iſt, wie ſie entſtand, was ſie will! Vee
allen Tagesdiskuſſionen, unbeeinflußt von rechts und links, aus
Born eigenen Erlebens ſchöpfend mit leiſem Lächeln und freun.
Geſte zeichnet das vorliegende Buch die wahre Orgeſch, und das Di.”
daraus entſteht, wirkt gerade durch die Schlichtheit und Offenheit,
es hingeworfen iſt, doppelt und überzeugend und klärend.
* Die Meggendorfer Blätter, geziert mit bunten 2e
und luſtigen Zeichnungen, gefüllt mit guten Witzen, ſtimmungsboue
dichten und luſtigen Geſchichten, ſind jedem ein Freund, der ſie
Hand nimmt. Sie ſind ein Tröſter den Traurigen, ein Erheilele
Trüben und ein Unterhalter den Gelangweilten. Sie halten ſ
von Politik und Parteihader, und geben ſo jedem, der ſie leſen be”
Sicherheit, daß ihm nur Dinge erzählt und gezeigt werden, die Thic
ſtimmen, aber ihn in keiner Weiſe verletzen können. Beſtellungen."
jede Buchhandlung und jedes Poſtamt entgegen, ebenſo guch der. *
in München, Peruſaſtraße 5. Der Abonnementspreis betragt. *
jährlich nur 12,60 Mark.
Humez 8d.
Die Abſtimmung in Oberſchleſien
— ein deutſcher Sieg!
Fu ½s Mehrheit für Dentſchland.
—Oppeln, 21. März. Nach den um 3 Uhr
nörgens vorliegenden Meldungen ſind in
Ober=
ſchleſien insgeſamt
213 200 deutſche
460 700 polniſche
Stimmen abgegeben worden.
Das bedeutet eine deutſche Mehrheit von
Einundſechzig Prozent.
Einige noch ausſtehende Ergebniſſe können” an
ſieſen für Deutſchland günſtigen Geſamtergebnis
zichts mehr ändern.
T.u. Berlin, 21. März. Aus den bisherigen
Einzel=
neldungen laſſen ſich bis 11 Uhr vormittags folgende Zahlen
AIs Geſamtergebnis feſtſtellen:
49 000 deutſche und 553 000 polniſche Stimmen.
Infolge der Erſchwerung des Nachrichtendienſtes ſind dieſe
jahlen noch nicht als die endgültigen zu betrachten=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. März 1931,
Gcrie 5.
Ergebniſſe der Kreiſe.
Das deutſche Plebiſzitkommiſſariat teilt mit:
otz des ungeheuerlichen Terrors, der im Gebiet öſtlich der Oder
hne wirkſame Gegenmaßnahmen der Interalliierten
Kommiſ=
on geherrſcht hat, iſt im Induſtriegebiet eine ſichere, weſtlich
er Oder eine überwiegende deutſche Mehrheit erreicht wvorden.
r den Induſtriegemeinden Laurahütte Siemianowitz,
Schwien=
ahlowitz, Bismarckhütte, Hindenburg, Zaborze haben die deut=
ᛋ hen Mehrheiten die Erwartungen übertroffen. Während noch
nder Nacht zum 20. März die Polen mit allen Mitteln der
Ein=
hüchterung gearbeitet haben, hat ſich die Abſtimmung, ſoweit
isher zu überſehen iſt, in Ruhe abgewickelt.
Das deutſche Plebiſzitkommiſſariat gibt um 5 Uhr früh
fol=
ende Zahlen aus den Einzelkreiſen bekannt:
im Südkreiſs Beuthen) 31 800 10800 euthen 73900 73500 indenburg 45 200 43000 dppeln 81000 26 000 lonitz 15 100 13800 Pleß und Rybnik.
* Nach einem Tel. unſerer Berliner Redaktion
wur=
u abgegeben in
Pleß 14 400 deutſche, 41 000 polniſche Stimmen
50 000
Rybnix 28000
ingültiges Abſtimmungsergebnis wegen polniſchen Terrors?
Dresden, 21. März. (Tel.=Union.) Aus dem
Abſtimnmungs=
kzirk verlautet nichtamtlich, daß die Abſtimmng im Kreiſe
leß von den Italienern für ungültig erklärt
derde, weil die Abſtimmungsfreiheit durch den polniſchen
Ter=
or zu ſtark beeinträchtigt war.
Beuthen, 21. März. (Wolff.) Aus dem Abſtimmutugsgebiet
id gemeldet: Von zwei Gruben des Kreiſes Rybnik wurden
0 Arbeiter durch polniſchen Terror vertrieben.
ie Ortſchaften des Kreiſes unterlagen einem unerhörten
pol=
iſchen Terror ohne jeden militäriſchen Schutz. Am 18. März
urde in Godow das Automobil des Plebiſzitkommiſſars durch
in Maſchinengewehr beſchoſſen. Der Apobegleiter wurde
ge=
dtet, der Führer verletzt. An einiger Orten wurden die
an=
emmmenden Abſtimmer verprügelt. Schwerſter Terror wird auch
us dem Nordteil des Kreiſes Pleß in der Umgebung Nicolais
enneldet, wo die Abſtimmler und deren Gaſtgeber bedroht,
be=
himpft und teilweiſe verletzt wurden. In der Nacht zum 19.
lärz wurde das Dorf Anhalt von einer Bande umzingelt und
vei Stunden beſchoſſen. Das Pfarrhaus wurde durch drei
andgranaten ſchwer beſchädigt. Die deutſchen Mitglieder in
enr Wahlbureau in Radzionkau und Tarnowitz legten ihre
Aem=
ar nieder, weil ihnen Ermordung angedroht wurde.
lehnliche Terrorfälle werden aus den Kreiſen Großſtrelitz,
Katto=
titz, Hindenburg und Gleiwitz gemeldet. Zahlreiche Dörfer
for=
erten militäriſchen Schutz, da ſonſt die Ansübung der
Abſtim=
nung unmöglich ſei.
Eine Kundgebung iur badiſchen Landtag.
Karlsruhe, 21. März. (Wolff.) Im badiſchen
Land=
ag ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung Staatsſekretär
runk das Wort und führte u. a. aus, daß mit dem geſtrigen
age ein herbes Völkerringen ſein Ende gefunden habe. Der
lanpf hat mit einem Siege fürdas Deutſchtum geendet.
Iir müſſen hoffen und verlangen, daß dieſem Sieg um deutſche
irde und um deutſchen Beſitz die Entſcheidung der Entente
Rech=
ung trägt und daß das, was die Abſtimmung der
oberſchleſi=
hen Bevölkerung als deutſch erklärt hat, auch deutſch ſei und
dutſch bleibe. Wir haben herzlichen Dank zu ſagen unſeren
tutſchen Volksgenoſſen, die den ſchweren Kampf durchgekämpft
hben. Wir wollen aber auch für uns aus dieſem Kampfe
ler=
en: in Not und Gefahr ſind alle einig geweſen, ohne
Unter=
ſied im Glauben und ohne Unterſchied nach Stand und Beruf.
ee waren einig im Ringen um das Reich, im Kampf für die
dutſche Erde und die deutſche Wirtſchaft. Und wenn die
En=
inte bei ihrer Entſcheidung der Abſtimmung Rechnung trägt,
möge ſie auch Rechnung tragen der wirtſchaftlichen
Leiſtungs=
ſhigkeit Deutſchlands und damit Rechnung tragen dem großen
edürfnis nach Frieden in Mitteleuropa, ja in Europa
über=
hupt. (Lebhafter Beifall.) Landtagspräſident Kopf führte
us: Wir wollen hoffen, daß die amtlichen Nachrichten nicht nur
bſtätigen, daß die Mehrheit für Deutſchland geſtimmt hat,
ſon=
ern daß die Entente uns keinen Strich durch die Rechnung
nacht, ſondern dem Wunſche der Mehrheit und dem Grundſatz
er Selbſtbeſtimmung Rechnung trägt. Dann dürfen wir hoffen,
aß wenigſtens die erſte Grundlage für das wirtſchaftliche
Wie=
braufkommen unſeres Vaterlandes uns erhalten bleibt. Eine
ſrchtbare Gefahr, die über uns ſchwebte, iſt ſiegreich
überwun=
en worden. (Beifall.)
Ein Telegramm des Reichspräſidenten.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Der Reichspräſident
ichtete nach dem Bekanntwerden des oberſchleſiſchen
Abſtim=
tuigsergebniſſes an den deutſchen Bevollmächtigten in Oppeln,
füirſten Hatzfeld, folgendes Telegramm:
Euer Durchlaucht ſpreche ich namens des ganzen deutſchen Volkes
liſer aller freudige Genugtuung über das Ergebnis der Abſtimmung
Oberſchleſien aus. Iſt auch nach den bisherigen Berichten der Erfolg
einzelnen Kreiſen durch rechtswidrige und gewaltſame Beeinfluſſung
beeinträchtigt worden, ſo bleibt die unumſtößliche Tatſache beſtehen, daß
ſich das oberſchleſiſche Volk in ſeiner überwiegenden Mehrheit für
Deutſchland entſchieden. Ein hervorragendes Verdienſt an dieſem
Ergeb=
nis iſt Ihnen und Ihrer Mitarbeiter aufopfernden Tätigkeit
zuzu=
ſchreiben. Ich bitte Sie und Ihre Mitarbeiter, ſich der ſteten
Dankbar=
keit der Reichsregierung und des deutſchen Volkes verſichert zu ſein.
Der Reichspräſident an das deutſche Volk.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Reichspräſident Ebert erläßt
einen Aufruf an das deutſche Volk, in dem es heißt:
Die deutſche Sache in Oberſchleſien hat einen
entſchei=
denden Sieg errungen. Er iſt dem einmütigen Einſtehen
des geſamten deutſchen Volkes zu danken. Die
ein=
geſeſſene Bevölkerung hielt ungeachtet aller gegneriſchen
Ver=
ſuche, ſie dem deutſchen Gedanken zu entfremden, in ihrer
über=
wiegenden Mehrheit tren zum Vaterland. Die
Stimmberech=
tigten aus dem Reich und Ausland haben, erfüllt von ihver Liebe
zur Heimat, die Enibehrungen und Mühen nicht geſcheut und
ſind allen Einſchüchterungsverftchen zum Trotz vollzählig nach
Oberſchleſien geeilt, um ihrer Pflicht gegen Heimat und
Vater=
land zu genügen. Mit der größten Opferwiligkeit haben alle
Schichten der Bevölkerung durch die Grenzſpende zit den Mitteln
beigeſteuert, um auch den Aermſten die Reiſe nach Oberſchleſien
zu ermöglichen. Die Abſtimmiggsorganiſation half durch
hin=
gebende, unermüdliche Arbeit und muſtergültiges
Zuſammen=
wirken das Werk beenden.
Ihnen allen ohne Ausnahme iſt der bleibende Dank
des deutſchen Volkes gewiß.
Die Preſſe zum Abſtimmungergebnis.
Berlin, 21. März. (Prid.Tel.) Das
Abſtimmungs=
ergebnis in Oberſchleſien wird von den Blättern als
Sieg der deutſchen Sache begrüßt, der die Erwartungen vielfach
übertroffen habe. Die Tatſache, daß in den Kreiſen Rybwik,
Pleß und Tarnowitz eine polniſche Mehrheit erzielt worden iſt,
gibt den Blättern Veranlaſſung, jetzt ſchon zu betonen, daß eine
Zerreißung Oberſchleſiens das Geſamtergebnis der Abſtimmung
und auch dem Charakter des Abſtimmungsgebietes widerſprechen
würde, das ein unzertrennbares wirtſchaftliches Ganzes bilde.
Der Berliner Lokalanzeiger ſagt: Daß die Deutſchen aus
dieſem Kampfe, den ſie mit ſtumpfen Waffen zu führen gezwungen
waren, eine Zweidrittelmehrheit davontrugen, iſt ein hocherfreuliches
Ergebnis. Wer auf dem Standpunkt ſtand, daß Oberſchleſien ein
eige=
nes Wirtſchaftsgebiet darſtelle, muß die danach ausgeſprochene
Willens=
kundgebung jener Bevölkerung auch als einheitlichen Willensakt
auf=
faſſen und reſpektieren. Nur wer von vornherein dazu entſchloſſen war,
zum mindeſten einen Teil der oberſchleſiſchen Beute den unerſättlichen
Polen als Beruhigungsobjekt hinzuwerfen, der kann die polniſchen
Mehr=
heiten in den Kreiſen Pleß und Rybnik als Vorwand benutzen, um das
einheitliche Wirtſchaftsgebiet gewaltſam zu zerreißen. Eine ſolche
Ent=
ſcheidung würde nicht den von allen Teilen herbeigeſehnten Dauerfrieden
zur Folge haben. Der Kriegszuſtand würde vielmehr in Permanenz
er=
klärt, und der deutſchen Volkswirtſchaft, die man zum Zwecke der
Scha=
denerſatzleiſtung aufs äußerſte anſpannen möchte, würden unheilbare
Wunden geſchlagen.
Die Voſſiſche Zeitung ſchreibt: Ein Blick auf die Karte zeigt,
daß es gänzlich unmöglich iſt, Orte mit polniſcher Mehrheit, die aufs
engſte mit dem übrigen Abſtimmungsgebiet verbunden ſind,
heraus=
zuſondern. Jeder Verſuch einer Teilung würde nicht nur
Ungerechtig=
keiten, ſondern Unmöglichkeiten ſchaffen. Es würde die Zuſammenhänge
zerreißen, von denen Leben und Lebensmöglichkeiten abhängen, und ganz
unhaltbare Zuſtände herbeiführen.
Das Berliner Tageblatt hebt herbor, daß, wenn auch
ein=
zelne ſüdöſtliche Grenzgebiete für die Polen ſtimmten, das
Induſtrie=
gebiet, als Ganzes betrachtet, ſich für Deutſchland erklärte.
Der Vorwärts nennt das Abſtimmungsergebnis einen weithin
ſichtbaren Sieg der deutſchen Sache, der ſich trotz des polniſchen
Ter=
rors und trotz der langandauernden Gewalttätigkeiten der polniſchen
Propaganda ergeben habe. Schon unter dem erſten Eindruck der
Ab=
ſtimmungszahlen müſſe mit aller Klarheit ausgeſprochen werden, daß für
Deutſchland die oberſchleſiſche Frage eine einheitliche iſt und daß jede
Teilung Oberſchleſiens im Angeſicht dieſer Volksabſtimmung als
Ver=
letzung des Friedensvertrages empfunden wird.
Die Deutſche.Zeitung ſtellt feſt: Auf jeden Fall wird ſich kein
Deutſcher finden, der nach dem glänzenden Abſtimmungsergebnis die
durch und durch deutſche Provinz nicht verteidigen würde, wenn Polen
zur Gewalt zu ſchreiten für richtig befindet. Die nächſten Tage werden
auch über dieſe Frage Klarheit bringen.
Die Tägliche Rundſchau nimmt an, daß die deutſchen Kreiſe
über das Zuſtandekommen der polniſchen Mehrheit in Pleß und Rybnik
ſo viel Material zur Verfügung haben, daß der Entente klar gemacht
werden kann, was es mit der polniſchen Mehrheit in dieſen beiden
Krei=
ſen in Wirklichkeit bedeutet, ſo daß es, wenn die Entente gerecht handeln
will, ihr unmöglich wird, dem polniſchen Druck auf etwaige Loslöſung
dieſer beiden Kreiſe von Oberſchleſien nachzugeben.
Die Londoner Blättrr.
London, 21. März. (Wolff.) Die Blätter verweiſen auf
die Bedeutung des heute zugehenden Ergebniſſes der geſtrigen
Volksabſtimmung in Oberſchleſien für die Zukunft Deutſchlands
und Europas. Ueberall wird von der Möglichkeit
geſpro=
chen, daß es in Oberſchleſien nach Bekanntgabe des
Abſtimnmtngs=
ergebniſſen zu Zuſammenſtößen zwiſchen Deutſchen und
Polen kommen könne. Auf die Frage des Berichterſtatters des
Daily Telegraph, Repington, an Korfanty, was er tun werde,
wenn es nach der Abſtimmung zu Unruhen komme, erklärte
Kor=
fanty, er werde den Verbündeten 48 Stunden geben, um die
Ordnung wieder herzuſtellen, und würde damn ſeine Leute
aufrufen.
Letzte Nachrichten.
Roſtock, 21. März. (Wolff.) Nach ſiebentägiger Verhandlung
wurde heute im Warnemünder Schieberprozeß das
Urteil geſprochen. Sämtliche Angeklagten wurden zu
Gefäng=
nisſtrafen verurteilt, und zwar erhielten Buggenthieu 10 Monate,
Rosner 1 Jahr, Kasdorff 5 Monate, Dobbertin 2 Monate,
Albrecht 10 Monate, Dorn 1 Jahr, Kellner 3 Monate, Schulz
4 Monate Gefängnis, Studemund wurde freigeſrpochen. Dem
Angeklagten Schulz wunrden 14 Tage der Unterſuchungshaft auf
die Strafe angerechnet, bei den übrigen Angeklagten gelten die
Strafen als durch die Unterſuchungshaft verbüßt.
Rom, 21. März. (Wolff.) Heute nachmittag wurden durch
die Zollbehörden von 27 verſchloſſenen, der ruſſiſchen
Handelsmiſſion gehörenden Kollis 12 geöffnet. Man
ſand eine große Menge Perlen, Brillanten, Diademe, Gold,
Per=
ſerteppiche, Silbermedaillen und ſonſtige Koſtbarkeiten. Die
ge=
fundenen Gegenſtände ſtellen einen ſehr großen Wert dar. Die
Unterſuchung wird morgen fortgeſetzt.
Madrid, 21. März. (Wolff.) Zeitungsnachrichten aus Vigo
zufolge war in Portugal eine monarchiſtiſche
Nevo=
lution geplant. Sie ſoll verſchoben ſein, weil die Waffen für
die Rebolutionäre nicht rechtzeitig eingetroffen ſind.
Landwirtſchaftliches.
II. Mannheim, 21. März. Am heuutigen Viehmarkt wurden
zugeführt und per Zentner Lebendgewicht gehandelt: 113 Ochſem 550 bis
900 Mk., 78 Bullem 500—850 Mk., 600 Kühe und Färſen 300—500 Mr.,
369 Kälber 750—1000 Mk., 117 Schafe 450—600 Mk., 512 Schweine 1100
bis 1300 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
* Einigung’ zmiſchen Turnen und Sport. Der ſeit
Monaten ſchwebende Kampf der Turner= und Sportleute fand endlich
am Sonntag ſein Ende. Nochmals waren in Berlin die Vertreter der
Deutſchen Turnerſchaft, ſowie der anderen Verbände
zuſammengekom=
men. In den Beſprechungen kam endlich die ſeit langem erwartete
Einigung zuſtande. Die bisherigen Kampfmaßnahmen ſind
auf=
gehoben.
Zu dem Karfreitagsſpiel Sportverein
Darm=
ſtadt-V. f. R. Offenbach. Zwei Gegner, die ſich an Spielſtärke
nicht viel nachſtehen. Ueber etwas feinere Technik verfügen wohl die
Offenbacher, ob ſie aber den zum Verderben gewordenen Siegeswillen
unſerer Darmſtädter wiederum brechen werden, iſt noch ſehr fraglich.
Diesmal haben unſere Einheimiſchen einen nicht unbedeutenden
Vor=
teil dadurch, daß ſie auf eigenem Platze ſpielen, und man darf wohl
da=
mit rechnen, daß ein durchaus offener Kampf zu erwarten iſt.
Erfreu=
licherweiſe zeigt unſere Darmſtädter Ligamannſchaft, nachdem ſie
wäh=
rend der Verbandsſpiele gar nicht in Schwung kommen konnte, heute
eine ganz andere Leiſtung und Energie. Eine weſentliche Verſtärkung
kommt der Mannſchaft durch den Zuzug von Dr. Neu („Saar”=
Saar=
brücken) zu ſtatten. Dieſer Spieler hat die ſüddeutſchen Farben in der
Verbandself gegen Weſtdeutſchland mit großem Erfolg vertreten und
ſich, für ſeinen alten Verein große Verdienſte erworben. Er wird in
unſerer Mannſchaft vorausſichtlich den ihm am beſten zuſagenden
Mittel=
läufer=Poſten einnehmen und der geſamten Elf eine gute Führung geben.
Seinem erſtmaligen Mitwirken am Karfreitag bringt man großes
In=
tereſſe entgegen.
Ein weiteres Oſterſpiel gegen die Liganiannſchaft des F.=8. Union=
Wixhauſen vervollſtändigt das Programm.
Frauen=Turnen.
— Die Zeiten liegen noch nicht weit zurück, ja, man darf behaupien,
für viele dauern ſie heute noch an, da man ziemlich allgemein der Anſicht
war, unſere Mädchen und Frauen bedürften der beſonderen körperlichen
Betätigung nicht. Die Ausübung der verſchiedenen Arten
Leibesübun=
gen galt ſogar für unſchicklich und nicht vereinbar mit den
alt=
hergebrachten Anſichten und Sitten über die Erziehung der weiblichen
Jugend. Wir haben es ja erlebt, wie noch vor wenigen Jahrzehuten das
Schlittſchuhlaufen, Radfahren, Wandern und erſt recht das Turnen und
Schwimmen von vielen nicht gebilligt wurde. Nur das Tennisſpiel
er=
fuhr eine gelindere Beurteilung. Als z. B. vor knapp zwei Jahrzehnten
das Turnen in den Mädchenſchulen eingeführt wurde, fand dieſes
durch=
alis nicht den Beifall aller Eltern.
übungen für die heranwachſende weibliche Jugend ſich überzeugen ließen,
größer wurde. Einen großen Einfluß auf den Wechſel der öffentlichen
Meinung nach dieſer Richtung war das erſchreckende Ergebnis der
ſchul=
ärztlichen Unterſuchungen in den größeren Städten. Die regelmäßigen
Feſtſtellungen des Geſundheitszuſtandes ergaben faſt überall ein trauriges
Bild. Die Folgen des anhaltenden Sitzzwanges, der Mangel an
jeg=
lichem Ausgleich durch entſprechende Körperübungen, waren von derart
ſchädlicher Wirkung auf die Körperentwicklung des heranwachſenden
Ge=
ſchlechts ,daß man endlich einſah, ſo könne es nicht weitergehen. In den
letzten Schuljahren wurde in den größeren Städten bei Mädchen bis zu
60 v. H. Rückgratſchiefwuchs feſtgeſtellt. Das aus ſolchen körperlich
min=
derwertigen Mädchen keine arbeitstüchtigen, ſchaffensfrohen „
ausdauern=
den Frauen und geſunde Mütter ſich entwickeln können, leuchtet wohl
jedem denkenden Menſchen ein. Die Stelle eines Vortrages eines
be=
kannten Bonner Gelehrten ſei hier angeführt: „Wer heute noch ſagt, daß
die Frau und der Ofen ins Haus gehören, von dem kann man behaupten,
daß er ein Jahrhundert lang geſchlafen hat.” Soll aber die Frau, ſei es
in der Familie oder im öffentlichen Leben, den Platz ausfüllen, den ſie
erſtrebt, dann muß ſie auch durch eine geſunde körperliche Erziehung
aus=
geſtattet ſein, mit der erforderlichen körperlichen Leiſtungsfähigkeit, mit
geſundem Blut, ſtahlfeſten Nerven und zäher Widerſtandskraſt. In den
heutigen ſchweren Zeiten iſt die ſchulentlaſſene weibliche Jugend mehr
denn je gezwungen, ins Erwerbsleben zu treten. Die weibliche Jugend
muß hierbei vielfach in engen, dumpfen Bureaus und Arbeitsräumen
anſtrengenden Dienſt verrichten. Die Eltern und Erzieher, wie auch
Lehrherren und Arbeitgeber müßten ſich zur Pflicht machen, dafür zu
ſorgen, daß ſie die weibliche Jugend dazu anhalten, irgendeine Art der
verſchiedenen Leibesübungen zu betreiben. Die Schaffensluſt und
Ar=
beitsfreudigkeit wird durch körperliche Betätigung bedeutend gehoben.
Dies fagt uns ſchon der alte wahre Spruch: „In einem geſunden Körper
wohnt auch ein geſunder Geiſt.”
Es iſt eine Freude, mitanzuſehen, wie ſich unſere weibliche Jugend
auf den Turn= und Spielplätzen tummelt und austobt. Manche
bekom=
men immer noch einen gelinden Schreck, wenn ſie unſere Mädchen in
Hoſen und leichter Kleidung ohne „Panzer” auf den Uebungsplätzen
turnen und ſpielen ſehen, jedoch werden dieſe hoffentlich recht bald zu
ſeltenen Sonderlingen gehören. Warum ſoll dem weiblichen Geſchlecht
verſagt ſein, was man beim Jüngling und beim Mann beinahe als
ſelbſtverſtändlich anſieht? Betrachten wir die Frauen des klaſſiſchen
Altertums, ſie beteiligten ſich an den Wettkämpfen genau wie die Männer
Gelegenheit zur Betätigung in irgendeiner Art der Leibesübung iſt.
dem weiblichen Geſchlecht i hieſiger Stadt in ausgiebiger Weiſe in der
Turngemeinde 1846 (am Weogsplatz) gegeben. Es beſtehen Turn= Spiel=,
Schwimm= und Wanderabteklungen für die weibliche Jugend. Alle
Ab=
teilungen ſtehen unter fachmänniſcher Leitung. Bemerkt ſei hier, daß
die Frauen=Turnabteilung der Turngemeinde im nächſten Jahr das Feſt
des 25jährigen Beſtehens feiert. Alle Damen, die ſich für
vor=
genannte Abteilungen intereſſieren, ſind freundlichſt eingeladen, den
Uebimgsſtunden ohne jegliche Verbindlichkeit beizuwohnen.
„Schluß des redaktionellen Teils.
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Das Selbſtraſieren war bisher mit allerhand Uebelſtänden
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knüpft, z. B. Verletzen der Haut, ſrändige Quälere mit kratzenden
Klin=
gen, unſauberes Raſieren, andauerndes Nachſchleifen und fortwährende
Anſchaffung neuer koſtſpieliger Klingen.
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Ein Verletzen der Haut wird durch den Schutzkamm unmöglich
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macht, ſo daß ſich auch ein Anfänger mit der größten Schnelligkeit ſelbſt
raſieren kann. Die handhohlgeſchliffenen Klingen bleiben jahrelang
ohne Nachſchleifen brauchbar und raſieren tadellos ſanft und ſauber.
Selbſtraſieren bereitet endlich jedem Herrn eine wirkliche Freude,
was in tauſenden von unaufgefordert eingelaufenen
Anerkennungs=
ſchreiben beſtätigt wird.
Die Muleuto=Raſierapparate ſind nicht allein ſehr billig, Preis 30 Mk.
fertig zum Gebrauch, ſondern bedeuten auch den größten Fortſchritt auf
dem Gebiete der Raſiermeſſertechnik und können in allen einſchlägigen
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Fabri=
kanten, den Muleuto=Werken in Solingen, anzufordern.
Wetterausſichten für Dienstag.
Starke Belvölkung, Negenfälle, kühl, weſtliche Winde.
Tageskalender.
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Schau=
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Verſammlungen: Zentrumspartei um 8 Uhr im Konkordiaſaal.
Verband Darmſtädter Frauenvereine um 8 Uhr im Saalbau.
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Mittuoch, 23. März.
Mobiliar=Verſteigerung um 1 Uhr zu Seeheim (Schloß).
Areigenbritg
Leltung: Dx. Oito ANaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Feil und für Faufllzton; Dr. Oto Wcidaeſtel: für heſſiſche Politik und den
übrigen Tell Kaufer Spont, Handel und Landmtrsſchaftltches) Max Streeſe: für
Sport, Haphelsiefl und Fmemträichaftlicheßs Krrrt Wirſchinai für den Anzeigenteil,
nd Mirtellunge aus dem Geſchäftzlebm: Panl Lange. —
Ftichsiche oofbmchdrmdtereti. Säkmelich in Darmſtadt
Driff und V
(n AAl beſtimmte Mittilmgen ſind. die „Redaktion des
— Für den reäuf
Tagblatts” zu richten. Elinaige Honorarſorderungen ſind beizufügen; uachträglicke
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die hentige Nununer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]mummer Be
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. März 1921
Seite G.
Familiennachrichten
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gesunden Jungen zeigen
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Sylvia, geb. Fuchs.
Darmstadt, den 21. März 1921
Kitnik Dr. Rosenthal.
Statt beſonderer Anzeigen.
Am Freitag, den 18. März 1921,
ent=
ſchlief nach längerem Leiden im 75.
Lebens=
jahre mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Am 9. und 10. April feiert das ehem.
Gro=
herzögliche Artilleriekorps ſein 130jährige=
Beſtehen. Tauſende von alten Negimentsanc.
hörigen haben ſich in alter Anhänglichkeit an än
Regiment und ihre Garniſon zur Teilnahme
a=
gemeldet, vielen iſt die Teilnahme nur mögli,o
wenn es gelingt, ihnen, für die Nacht vom 9. au
10. und 10. auf 11. koſtenloſe Unterkunft
beſchaffen. Im Vertrauen darauf, daß auch unſerer
Jubiläum ſeitens der Einwohnerſchaft eine
hem=
liche Anteilnahme entgegengebracht wird, bittrh
wir, die umlaufenden Quartierliſten recht zahlrefi
zu zeichnen, oder die Quartiere unmittelbar E.
Karl Theodor
Joſeph Loeßer
Wse 1
Geheimer Regierungsrat
Ritter des Roten Adlerordens IV. Klaſſe
Darmſtadt, den 22. März 1921,
Roßdörferſtr. 73.
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Chriſtine Loeßer, geb. Werner.
Die Beiſetzung erfolgte Montag, den 21
März 1921, nach dem Wunſche des
Ver=
ſtorbenen in aller Stille, (*1152
Kätha Schlösser
Albert Bieleteld
Diplomkandidat
VERLOBTE
Volkmarsen b. Cassel
Darmstadt
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Mitgliederſtand.
55
Anfang 1920 „
8 Eintritt in 1920
7
42800.—
.. zuſammen
3
Austritt in 1920 . .
1 200.—
R
Stand Anfang 1291. 41 600.—
Darmſtadt, 27. Januar 1921.
Spar= und Borſchußverein
der kath. Gemeinde Barmſtadt, e. G. m. b. 4
Der Rendant:
Der Direktor:
P. Mefferſchmitz,
Prof. L. Ensgraber.
Der Verein gewährt Darlehen gegen entſprechenüe
Sicherheit bei mäßigen Zinſen und angemeſſenen Rüc
zahlungen. Alles Nähere beim Rendanten, Ludwi
ſtraße 18, zu erfragen.
(36—
426 667.7
Haftſumme.
39 600.—
3 200 —
ür die uns anläßlich unsrer Vermäh-
L lung erwiesenen Glückwünsche und
Aufmerksamkeiten sagen herzl. Dank
Friedrich Niedenthal
116s2) u. Frau, geb. Brücher.
Bnnn
weltberähmte Fabrikate
Todes=Anzeige.
Sonntag, den 20. März, verſchied nach
kurzem ſchweren Leiden mein herzensguter
Mann, unſer treuſorgender Vater
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(*11584
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Seite B.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 22. März 1921.
Rummer 80
Reue verſöhnt.
Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verboten.)
Da kam der Schulmeiſter Juſtus die Straße entlang.
Ger=
trude riß haſtig das Fenſter auf und fragte, ob der Kampf zu
Ende und wer geſiegt habe. Der Schulmeiſter ſchüttelte den
Graukopf und entgegnete achſelzuckend:
„Es wird der Gemeinde hart an den Kragen gehen, fürcht”
ich, unſere Landsleute ſind ins Gebirg geworfen, und die
Fran=
zoſen marſchieren ſchon auf das Dorf zu. Ich will machen, daß
ich zu Hauſe meine Anſtalten treffe, damit doch die Meinigen an
mir einen, wenn auch ſchwachen Beiſtand haben.”
Damit grüßte er und verſchwand eilends in der nächften
Gaſſe.
„Wilhelm, die Feinde kommen ins Dorf” begann Gertrude
mit klopfendem Herzen; denn ſie fürchtete eine heftige Antwort.
Doch Wichelm ſtand ruhig auf, heftete das eingeſunkene,
erlo=
ſchene Auge ſanft und wohlvollend auf die erfreute Gattin und
ging mit einem ſeltſamen Zuge um die abgehärmten Lippen
hinaus. Bald aber kehrte er wieder, einen alten Säbel in der
Linken, eine Jagdflinte in der Rechten; er lehnte die Waffen in
die Ofenecke und trat dann zu Gertruden.
„Wollte Gott”, ſagte er, „ich könnte durch den Tod für Dich,
die ich mit mir in den Abgrund des Verderbens geriſſen, die
Schuld ſühnen, welche mir mit ihrer Zentnerlaſt noch das Herz
abdrückt. Sei ohne Sorge, Gertrud”, ſetzte er hinzu, indem er
lächelnd wie ein Kind mit ihren ſchwarzen Ringellocken ſpielte
und tändelte, „ſei unverzagt, ſo lange ich noch da bin, ſoll Dir
niemand etwas Leides tun”
„Horch’, ſie kommen”, flüſterte Gertude ängftlich und
um=
ſchlang feſter den Gatten.
Von der Straße her tönte Trommel= und Pfeifenklang,
ein Küraſſierregiment und ein Grenadierbataillon von dem
Korps des Grafen Sonbiſe rückte im Dorfe ein.
8.
Es war am Abend desfelben Tages. Der rote Jgnaz ſaß in
ſeiner Mühle auf der warmen Ofenbank, die Dachsmütze auf das
eine Ohr gedrückt, und ſprach weidlich der gefüllten Kanne zu.
Seine funkelnden Augen, die ungewohnte Röte, welche ſein
ſonſt bleiches Geſicht bedeckte, ſowie ſein lebhaftes Gebärdenſpiel
ließen mit Recht vermuten, daß er den Inhalt der Kanne wohl
geprüft und nach ſeinem Geſchmack befunden habe.
Ihm gegenüber ſaß ein ſeltſamer Gaſt. Schon der erſte
An=
blick gab den Kriegsmann zu erkennen, und die blaue Uniform
mit den roten Aufſchlägen und Epauletts, der fremdartige
Ak=
zent, mit welchem er ſeine Worte betonte, gab den franzöſiſchen
Soldaten auf eine unverkeunbare Weiſe kund. Es war ein Mann
in vorgerückten Jahren, und ſeine ſpärlichen Haare reichten nicht
hin, ſeine Glatze zu bedecken: doch aus, dem mumienfarbigen,
runzelvollen Geſichte mit der kühn gebogenen Naſe und dem
martialiſchen Schnurrbart glänzten, ein Paar ſtechende
Luchs=
augen hervor, welche unſtät hin und her ihre unheimlichen Blitze
ſchoſſen. Die Lebhaftigkeit in Sprache und Geſtikulation, welche
ſonſt den Franzoſen charakteriſiert, war bei ihm nicht zu finden:
wenn er ſprach, behielt ſeine Miene denſelben toten, ſtarren
Ausdruck, und nur die lebendigen Augen bewieſen, daß Leben
ſei in dem regungsloſen Körper.
Ein Dritter ſaß in einiger Entfernung in der tiefen
Fenſter=
niſche und ſchien aufmerkſam dem Geſpräche der beiden
zuzu=
hören. Es war der Mühlknecht, der ſchielende Mühlknecht
Mel=
chior, welchen der Leſer bereits kennt.
„Was war das?” fragte der Fremde, indem er die Kanne
von dem Munde ſetzte und den Müller anſah.
„Nichts”, entgegnete dieſer und griff gleichgültig nach der
Kanne, „heute abend hat ſich ein rauher Wind erhoben — er
kommt gerade vom Dorfe her — und wenn er ſich in der Höhlung
fängt und in den Schornſtein niederfährt, dann gihr’s immer
ſolche Töne, wie Ihr eben gehört habt. Es lautet dann gerade,
wie wenn ein Hund heulte oder ein Menſch angſtvoll aus tiefer
Bruſt aufſtöhnte. Geh hin, Schlingel, und ſchließe die Läden,
der Wind wirft mir Schnee und Eis gegen die Fenſter und wird
mir noch die Scheiben zerſchlagen.”
Melchior, welchem dieſe liebevolle Anrede galt, erhob, ſich
langſam vom behaglichen Sitz und ging träge hinaus, um den
Befehl des Herrn Genüge zu leiſten.
„Ihr wohnt da in einem ſeltſamen Baue”, bemeikte der
Franzoſe. „Dacht’ ich doch eher, ich käme in ein altes Kloſter, als
in eine Mühle‟,
„Jalvohl!” lachte Jgnaz. Ihr ſeid nicht der erſte, der auf den
Gedanken kommt. Der alte Pfarrer war derſelben Meinung,
und ſagte, es ſtünde noch mancherlei darüber im Kirchenbuch.
Dem ſei, wie es wolle — wüßt ich nur, wo die Mönche ihre
Schätze vergraben haben, ich wollte mich weiter den Teufel um
nichts kümmern.* Aber die findet keiner. Mein Großvater ließ
einmal hinten an dem alten Turm — Ihr müßt ihn vom Dorfe
aus ſchon bemerkt haben — nachgraben, und was meint Ihr,
was ſie fanden? Nichts, gar nichts als ein vermodertes Gerippe
und drei oder vier alte Kupfermünzen."
Der Fremde zog die Augenbrauen ernſthaft und nachdenklich
zuſammen. „Unſere Vorfahren waren reicher als wir, doch
wuß=
ten ſie auch ihre Reichtümer ſicher aufzubewahren. Mancher arme
Teufel tritt mit ſeinem Fuße auf Schätzen herum, die ihn auf
ewig glücklich machen könnten, und ahnt es nicht. Wenigen
nur” ſetzte er geheimmisvoll hinzu, „wenigen nur iſt es vergönnt,
im Beſitz der tiefen, geheimen Wiſſenſchaft zu ſein, welche uns
den Schoß der Erde erſchließt, daß ſie uns das ihr anvertraute
Gold überliefern muß.”
„Meint Ihr?” fragte lüſtern der habſüchtige Heidemüller nd
rückte näher an den Tiſch. „Ja, wer das alles ſo wüßte! Ich
habe wohl ſchom ſelbſt daran gedacht; doch wer einem Schatz A
will, der muß vieles wiſſen vom Lauf des Mondes und de
ſtirne, und von der günſtigen Zeit, und muß die üblicher,
bräuche verſtehen, daß er ſich nicht in die Gewalt des Böſeig
gibt, und alles dies geht unſer einem ab."
Verdrießlich ſchob er die Pelzmütze von einem Ohre
andern und ſuchte dann Troſt in dem geiſtigen Labſal, w aßs
das zinnerne Trinkgefäß barg.
„Merkt auf”, begann mit gedämpfter Stimme der arol
und mit geſpannter Aufmerkſamkeit horchte der Müller —
auf, ich will Euch eine Geſchichte der Art erzählen, welche ich ſ9
erlebt habe. Sie iſt wohl ſchon vor langen Jahren geſchu
aber ich habe ſie feſt in meinem alten Gedächtnis bewahrt.
das merkt Euch, Freund, wenn Ihr plaudert, möchte es
übel ergehen."
Igraz wollte ſeine Verſchwiegenheit durch hohe Beteu
gen bezeugen, doch jener ließ ihn nicht zu Worte kommen;
begann in ſeinem gewöhnlichen einförmigen, gleichgültigen
„Ich bin ein alter Soldat und habe in den Jahren, wux
dere noch mit Büchern und Schreibtafeln in die Schule Iau
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Schlachten und Feldzüge in fremden Ländern mitmachte.
Ich tdar meinem Gutsherrn, dem Marquis von Salä
in ſpaniſche Kriegsdienſte gefolgt, als ich kaum fünfzehn
zählte: denn mein Herr war ein unruhiger, ruhmſüchtiger W
und die träge Ruhe, welche damals im Vaterland herrſchte, t
ihm nicht länger behagen. Er erhielt eine Stelle als Kapitcn
der ſpaniſchen Armee und ich trat als Gemeiner ebenfalls im
Reihen. So teilten wir manche Gefahr und Mühſal, wie es.
im Kriege nicht anders hergeht, und ich gewann das freie
datenleben immer lieber.
Der Kapitän war eim munterer, lebensluſtiger Herr,
der Franzoſe fort, „er liebte alten Wein und junge Mädchen
war daher, obgleich jährlich manch blankes Goldſtück von ſ=
Gütern in ſeine Taſche floß, nicht ſelten in Geldnöten. Ich.
ſah nebenbei die Dienſte eines Bedienten bei ihm, und er W
kein Hehl vor mir, ja ich half ihm manchmal aus der Klez
Bei unſerem Regiment ſtand auch ein alter Tambour, m
nannte ihn gewöhnlich den Ueinen Dominque wegen ſeiner
anſehnlichen Geſtalt. Er war bei der Trommel grau gewo
und wenn er aus ſeinen Kampagnen in fremden Ländern
zählte, konnte man ihm ſtundenlang zuhören. Er war üb
wohlgelitten, bei den Offizieren wie bei uns gemeinen
Sold=
doch hatten wir eine gewiſſe Scheu vor ihm, denn er ſtand in. d
Rufe, er könne ſich feſt machen und habe die Kenntnis von
heimen übernatürlichen Dingen. Wirklich war er auch in a0
ſeinen Feldzügem ohne eine Wunde davon gekommen.”
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 22. März 1921,
Rummer 80.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 21. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Indnſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete in luſtloſer und zum Teil abgeſchwächter
Hal=
tung. Das Abſtimmungsergebnis in Oberſchleſien (61 Prozent deutſche
Mehrheit) fand keine günſtige Aufnahme, da man eine überwiegendere
Mehrheit für Deutſchland erwartet hatte. Am Montanmarkt waren
daher anfangs oberſchleſiſche Werte gedrückt und auch weſtliche Werte
eröffneten bis 5 Prozent niedriger. Im weiteren Verlaufe trat eine
leichte Erholung ein. Chemiſche Werte anziehend unter Bevorzugung
von Anilin. Taimler, die heute ex Bezugsrecht gehandelt wurden,
ſtell=
ten ſich auf 195 Prozent. Am Einheitsmarkt waren Spiegelglas.
Ba=
denia, Chemiſche Mühlheim, ſowie Beck u. Henkel gebeſſert, während
Chemiſche Goldſchmidt nachgaben. Im Freiverkehr ergaben ſich keine
befonderen Veränderungen. Der Devifenmarkt war ſchwächer.
Frankfurter Abendbörfe vom 21. März.
w. An der Abendbörſe kam es zu mäßigen Befeſtigungen in
ver=
ſchiedenen Induſtrieaktien. Von dem Ergebnis der Abſtimmung in
Oberſchleſien erwartet man nun einen gewiſſen Wendepunkt in der
Ententepolitik inſofern, als darauf die Entſcheidung über Oberſchleſien
nun nicht mehr lange wird himngusgezögert werden können und eine
Grundlage für neue Verhandlungen über die Entſchädigungsfrage
ge=
ſchaffen werden dürſte. Die Rückgänge m Oberbedarf betrugen erneut
8 Prozent, da weitere Realiſationen erfolgten; auch Caro ſchienen im
ſchwächeren Händen zu ſei (—5 Prozenk), aber Laurahüſtte behauptet.
Norddeutſcher Lloyd fanden zu gebeſſerten Kurſen Anfnahme. Deutſch=
Ueberſee=Zertifikate und auch die übrigen Auslandswerte haben ſich nur
wenig verändert. Mansfelder Kuxe 5200, Benz Motoren 216, Ph.
Holzmann ſtärker ſchwankend 319—316½ Chemiſche Werte blieben ruhig
und feſt. Maſchinenfabrik Krauß 371, Zuckerfabrik=Aktien ſind wieder
geſuchter. Chemiſche Albert 625 büßten 10 Prozent ein. Bei größeren
Umſätzen wurden Spiegel und Spiegelglas, Zellſtoff Aſchaffenburg
ge=
handelt. Höher ſtellten ſich anch Bingwerke mit 2783plus,5, Harlsruher
Maſchinen gewanen 4 Prozent.
Der Wert der Mark im Ausland.
Fürr 100 Mark wurden gezahlt am 21. März in Zürich 9,37½
ſvor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,75 (59,20) Gul=
den in Wien 1081 (117,80) Kronen, in Prag 121 d1780) Kronen,
in Neu=York 1,65 (23,80) Dollar, in Paris B,10 (125,40 Franken.
w. Devifenmaukt. Frankfurt a. M., 21. März,
TGeld / Brief Rffe
Geld / Brief i
Geld / Brief R
Geld Brief Antw.=Bräiſſ, 7 453½, 754 457.— 458—I Norwegen. 994.— Tufe NOGSSDT 1006.10 Holland... ker42.80 2147.30 u37.80 9e142.30 Schweden. 14133, 1416½ 1 1413.50 Nut1eI London ... 244— 244½g 24314 24314 Helſingfors Paris .. 4381, 4341, 431½)= 439ls New=York. ſ 52.171 62321/,/61. 671g6 6l. 823= Schweiz.. Jtor6 46/1 1on8 60 Junfé 40ſt 1o78,6o Wien (altes Spanien ..! 1889 10 8ro.90 866.60 9 868 40 D=Oeſt. abs! 748- 17,58 18.48— 1855— ſtaſien ...!. 251/. 251). 25231. 2531, 1 Bndapeſt . t758— t7.63-ſt 1883— 18.85— Liſſah=Op. Prag: . .. .! 82.15—6 62.35— Däuemark. 1074.30 1077.10 1071.40 Duers,sol
Berliner Börſe.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild Der
für Deutſchland günſtigen Abſtimmung in Oberſchleſien trug die Börſe
in der Kursbewegung für oberſchleſiſche Werte keine Rechnung, da an
den Vortagen daraufhin bereits ſtarke Käufe in dieſen ſtattgefunden
hatten und daher die Erwartungen der Börſe auf ein noch beſſeres
Er=
gebnis eingeſtellt waren. Bereits im Anfang trat eine
Nealiſations=
neigung hervor, die ſich im Verlaufe noch verſtärkte, ſo daß an der Börſe
bei mäßig nachgebenden Kurſen allgemein wieder ausgeſprochene
Ge=
ſchäftsſtille herrſchte. Zu dieſer trug auch die bevorſtehende längere
Ver=
kehrspauſe anläßlich der Oſterfeiertage bei. Die Nückgänge am
Montan=
markt betrugen bis zu 8 Prozent, für oberſchleſiſche Werte 10 Prozent
und gingen über dieſen Satz nur für Bismarckhütte, Hohenlohe und
Kattowitzer hinaus. Bei der vorherrſchenden Zurückhaltung übte auch
ein günſtiger Jahresabſchluß der Nationalbank für Deutſchland keine
kursmäßige Wirkung aus. Heimiſche Rentenwerte waren feſt,
Deviſen=
preiſſe ſtill und zumeiſt nachgebend. In Polennoten entwickelte ſich
zwi=
ſchen 8,85 und 9,50 Prozent ein teilweiſe lebhafteres Geſchäft.
Von den Probuktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 31. März. Getreidemarkt. Der
Be=
ſuch war vor den Feiertagen ziemlich lebhaft, doch geſtaltete ſich das
Ge=
ſchäft wieder ſehr ruhig. Wicken, Lupinen zur Saat waren etwas
ge=
fragter. Zu ermäßigten Preiſen war Rotklee, beſonders Luzerne,
ſtär=
ker gefragt. Raps, Serradella und Oelſaaten nicht viel geändert. Der
Konfum für Hülſenfrüchte bleibt ein beſcheidener und Angebote in alten
Erbſen, Bohnen, Linſen ſind immer noch vorherrſchend. Viktorigerbſen
wurden mit 135—150 Mark genannt. Kaufneigung beſtand für
Futter=
erbſen. Rangoonbohnen ſind geſuchter, 140—155 Mark. Reis konnte
ſich behaupten, dorch fehlt zurzeit die Nachfrage. Burma, je nach Qualfi
tät, 375—410, Valenciareis 530 Mk. Das Maisgeſchäft iſt ruhig. He=t
und Stroh ſehr zurückhaltend. — Der nächſte Getreidemarkt findet ar=
Mittwoch, den 30. März, ſtatt.
II. Mannheim, 21. März. (Priö.=Tel.) An der heutigen Pro
duktenbörſe war die Tendenz ruhig. Die amtlichen Notierungen
lauten per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Gelber La Plata=Mais 300
neuer inländiſcher Rotklee 800—1500, italieniſche Luzerne 2000—2400
Provence=Luzerne 2400—2900, Wicken 190—200, inländiſche Erbſen 23.0
bis 20, ausländiſche Erbſen 220—250, Futtererbſen 200—220, Rangoom
bohnen 135, Braſilbohnen 130, Ackerbohnen 230, inländiſche Linſen 35o
bis 400, ausländiſche Linſen 300—400, Wieſenheu 80—84, Kleeheu 9 105, Luzerne=Kleeheu 95—105, Preßſtroh 50—52, gebündeltes Stron
44—47, Biertreber 140—150, Napskuchen ohne Sack 120—130, Reis 37s
bis 600, Raps ohne Sack 600—650, Leinſaat 570—600 Mk.
Berlin, 21. März. (Wolff.) Im Produktengeſchäft
ha=
ſich die Lage für Mais noch nicht zum Beſſeren geändert. Das Angebo=t
von Bezugsſcheinen blieb andauernd groß und die Forderungen dafün
ermäßigen ſich noch weiter. Auch in Hülſenfrüchten hat ſich die Lage
in=
ſofern nur etwas verändert, als der Platzkonſum für Futtererbſen und
Peluſchken etwas Kaufluſt zeigt. Ueberall aber ſträubt man ſich dagegen,
die teilweiſe verlangten, etwas höheren Preiſe anzulegen.
b. Vom Eiermarkt. Die Zufuhren in Eiern vergrößern
ſich=
von Tag zu Tag und die Preiſe gehen weiter zurück. Für die nächſte=
Zeit rechnet man mit noch weit größeren Zufuhren und weiter
ſinken=
den Preiſen. Gegenwärtig werden bezahlt für 1 Ei in: München 1.10
Mark, Bremerhaven 1,20 Mk., Breslau 1,40—1,50 Mk., Frankfurt a. M.
1,40—1,80 Mk., Berlin 1,20—1,50 Mk., Leipzig 1,60—1,80 Mk. im
Klein=
verkauf.
b. Vom Gewürzmarkt. Der Markt liegt weiter ruhig und
vom Inland werden nur Käufe für den augenblicklichen Bedarf
ge=
tätigt. Es notierten heute ab Lager Hamburg für reguläre Mengen
für 1 Pfund: Pfeffer ſchwarz ganz 7—7,25 Mk. gemahlen 8,50—8,75
Mark, do, weiß ganz 13 Mk., gemahlen 14—15 Mk. Cardamom 24 Mk.,
gemahlen 26 Mk., Vanille Bourbon 150 Mk., do. Tahiti 100 Mk. Zimt
gemahlen 8—8,50 Mk. Nelken ganz 13 Mk., gemahlen 14,50 Mk., Piment
ganz 6,50 Mk., gemahlen 8 Mk., Canehl, je nach Qualität, 16—28 Mk,
Kümmel deutſcher 3,50 Mk., holländiſcher 3,75 Mk.
Frankfurter Kursbericht 21. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſirie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe...!
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4½%l Put. V.Schatzanweiſ,
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3½20
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47 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907—
3½%
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4½%
3%0 Heſſen unk. 1924.——
3½% „
......:.
4% Württemberger . .—.
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
1½42 Griech. Monopol..
41% Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918.... . ...
4½2 Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914... . .. ...
4% Oeſt. Goldrente. .. ..
ia"
einheitl. Rente.
4%0 Rum. am. Rente v. 03
Goldrente v. 13
5½
am. n kond.
v. 05
42 Türk, Admin. v. 1903)
(Bagdad) Ser. I
„II
v. 1911,Bollanl.
%
90 Ung, Staatsr. v. 14
Goldrente..
Skaatsr. v. 10
25 „ Kronenrente.
R
77,50
6750
6550
67.
80;20
79.—
84,10
67.—
56775
53,—
73.—
72,25
66,60
73,25
15,30
111,75
21. 3.
77,50
67,50
6540
67.
80,30
72.—
84,10
67730
57,25
52,80
73,10
79,20
66,70
60,40
53,80
7975
29,—
33.—
17,50
120,—
In,50
89,75
9.80
41.—
20,50
18,75
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420 Mainz. v. 1919b. 1926
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4½ Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
/42 Mein, Hyp. Bank 1922
1922
4%0 Pfälz.
1928
4% Rhein.
verl.
4% Südd. Bk. Münch. 1906
48 Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
47 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obk=
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Berliner Handelsgeſ.. . . 240,50
Darmſtädter Bank. . . ..
19. 3.
447.—
680.—
465—
342.—1
u5s5
ro4,5o
436,—
99,50
87.—
B5.—
9,60
104,10
2.,50
100,50
87.—
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350.—
103,25
444.—
81,50
72,25
9925
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99,50
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95.
96,25
101,25
94,75
er,5
102,50
100,75
85.
96,—
180.
Aafafe Kanſf
Deutſche Bank..
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metallbank.
Nationalbank f. Deutſchls
Oeſt. Kreditanſtalt . ....,
Rhein, Kred.=Bank.. —
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .
..
Buderus.
—enmnch
Dt. Lugemburger. ....
Gelſenk. Bergw.... . ..
Harpener Bergb. .... . .. —
Eſchweiler Bergw.... . .
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Gelſenk. Gußſtahl. . . . ...
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Wittener Gußſtahl....
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Sächſiſche Gußſtahl ....
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340,50
250
220.—
985,—
335,50
555,50
698,50
340,—
436.—
206,—
394,—
199,50
322,25
385,—
354,75
746,—
288,—
581,—
310,—
247.—
44.—
190,—
513,50
386.
358,25
405—
319.—
Ga0
378.—
660.
700,
850.
21./3.
423,
5297
338.—
250,—
235
985.—
330,—
562,—
670.—
339 2/g
439,50
20850
391.—
194,—
319.—
387.—
349,25
735.—
266.—
585,—
3o7,50
246.
444,75
195.—
501,—
385,50
585.—
400,50
319,50
663,50
782.
382,50
660,—
685,—
rnnnn
Am Saustag, den 26. März (Oſterſamstag),
bleiben die ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und Kaſſen
geſchloſſen.
(st3445
Darmſtadt, den 14. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Geflügel=Verkauf.
Am Grändonnerstag, den 24. März 1921,
vor=
mittags von 9 Uhr ab, wird im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 21, Geflügel
abge=
geben. Der Pfundpreis beträgt für Gänſe, Enten,
Hühner und junge Hahnen 12 Mk.
Darmſtadt, den 17. März 1921.
(st8600
Lebensmittelamt.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur Kenntnis der Mitglieder der
iſrael. Religionsgemeinde Darmſtadt gebracht, daß
bei der heute ſtattgehabten Borſtadts=Erfatzwahl die
Herren:
1. Kaufmann Sigmund Salomon,
2. Weinhändler Oskar Wolff,
3. Kaufmann Theodor Meher,
4. Kaufmann Hermann Simon
bis Ende März 1927 gewählt worden ſind.
Das Protokoll über dieſe Wahl liegt nebſt
An=
lagen 3 Tage lang, und zwar am 23., 24. und 25.
d8. Mts. in dem Gemeindezimmer, Friedrichſtraße 2,
zur Einſicht für die Stimmberechtigten und die
Ge=
wählten offen.
Einwendungen gegen die Wagl vder gegen die
Gewählten, wie auch eine Ablehnung der Wahl
müſſen bei Vermeidung des Ausſchluſſes innerhalb
der Offenlegungsfriſt beim Kreisamt Darmſtadt
vor=
gebracht werden.
(3645
Darmſtadt, den 20. März 1921.
Der Wahl=Kommiſſar.
Leopold Hachenburger.
Verſteigerung,
Mittwoch, den 23. ds. Mts., mittags
1 Uhr beginnend, verſteigere ich in
Seeheim (Bergſtaße)
(Schloß)
nachfolgend verzeichnete Mobilien freiwillig
gegen Barzahlung:
25 Dienerſchaftsbetten,
Kommoden, Diſche und
(3643
Stühle.
Darmſtadt, den 22. März 1921.
Raab
Anztsgerichtstaxgtor.
(A,2903
nsne
Im Hofe des Stadthauſes, Rheinſtraße 18 findet
bis einſchließl. Mittwoch, den 23. d8. Mts., von
8 Uhr vorm, bis 6 Uhr nachm., ununterbrochen der
Verkauf der Reſtbeſtände des Heeresgutes ſtatt. Es
ſind u. a. noch vorhanden: kurze Spaten mit
Leder=
taſchen, gebrauchte und neue Säcke, Unterwäſche für
Ewachſene und Kinder, Leibbinden, Tragſäcke aus
Segeltuch, Kreuzhacken, Sägen, Zugſtränge uſw.
Der Oberbürgermeiſter. (st3621
Glaſerarbeiten.
Die bei der Errichtung von Wohnhausneubauten
am Rhönring vorkommenden Glaſerarbeiten ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 2. April 1921,
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
(sta589
Darmſtadt, den 18. Mäs 1921.
Städt. Hochbauamt.
Möbel=
und Verſteigerungslokal
Bleichſtraße Nr. 1. Bleichſtraße Nr. 1.
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Speiſezimmer kleinem Büfett, Auszugtiſch u.
Lederſtühlen,
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Herrenzimmer ſchränken,
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f. pol. mit Zteil. Roß=
2 Betten, Mahag. haarmatratzen,
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tiſche m. Marmor, Diplomat= u. Schreibtiſche m.
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eichen u. nußb., Vertiko, Salonſchrank, Spiegele,
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Auszug=, Steg=, =, u. Küchentiſche, Auswahl in
Stühlen, Näh=, Spiel=, Servier=, Rauch=, Zier= u.
Blumentiſchen, Waſchkommode mit u. ohne
Mar=
mör u. Nachttiſche, Schreibtiſch=, Schaukel= und
Polſterſeſſel, Diwan m. Umbau, Diwau, Sofa,
Diwan mit 2 Seſſel, Ehaiſelonque mit Decke,
Trumeau=,Wand= u. Goldſpiegel, Flurgarderoben,
u. Ständer, Rommode, Säule mit Büſte,
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betten u. Kiſſen,Bilder, Glas= u. Aufſtellſachen,
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Nummer 80.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. März 1921.
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Dienstag, den 22. März, 8 Uhr abends,
im Gartenſaale des ſtädt, Saalbaues werden auf neu geſchliffen
Oeffentliche Verſammlung
verbunden mit Lichtbildervortrag
über das Thema:
Die wirtſchaftl. Lage Deutſchlands
und die Pariſer Beſchlüſſe
Referent: Herr Dr. Gürten, Stettin.
Eintritt frei — Freie Ausſprache. Bitte Angebote abholen,
3663)
Der Vorſtand.
Verein für Volksbildung.
Mittwoch, den 23. März 1921, abends 8 Uhr,
im Hörſaal 326 der Techn. Hochſchule:
Oeffentlicher Lichtbilder=Vortrag
von Herrn Reallehrer Georg Guyot:
„Anſere Fehnkolonien und die deutſche
Moorkultur”.
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Die Abentauer der sehönen Kathlyn
Fortsetzungsfllm in 5 Teilen.
II. Teif:
Im Tempel der Liwen — 6 Ikte
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über: „Deutſchlands gegenwärtige Lage
vom Standpunkt der Außenpolitik”.
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Alle Mitglieder ſind hierzu ebenſo herzlich wie
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dringend eingeladen.
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