Darmstädter Tagblatt 1921


20. März 1921

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Sonntag, den 20. März

1921

Zum 20. März.
rC. Deutſche Kämpfer ſind jetzt in Maſſenzügen nach der
Otfront abgefahren. Nicht mit dem Schwert in der Hand
git es deutſches Gebiet zu verteidigen, ſondern mit aufrechter
Gſinnung und Stimmzettel. In allen Städten, durch, die die
dutſchen Männer und Frauen nach Oberſchleſien gefahren
ſo, wurden ſie jubelnd begrüßt. Das Deutſchtum in Oberſchleſien
d8 noch im Jahre 1919 recht zweifelhaft ausſah, iſt plötzlich ein=
mtg
erwacht und will ſeine Heimatſcholle mit Zähigkeit und
Feude verteidigen. Die deutſche Reichsregierung hat alles ge=
u
, um trotz aller Franzoſenſchikanen und Polengehäſſigkeit
ö treudeutſchen Oberſchleſier nach ihren Abſtimmungsgebieten
zbefördern. Selbſt für Kranke hat ſie geſorgt, indem ſie in den
ygen Polſterwagen eingeſtellt hatte, um ihnen und den Betggten
Gleichterung auf der Fahrt zu verſchaffen.
Die Zuverſicht und Siegesſtimmung iſt in ganz Deutſchland
gade in den letzten Tagen mehr. und mehr gewachſen. Selbſt
4rfanty, der noch vor kurzem ſiegesbewußt den Polenſieg in
Terſchleſien ankündigte, iſt kleinlaut geworden. Und das will
awiß viel heißen.
Man ſoll gerade in Wahlſachen nicht voreilig prophezeien.
Per ſchon jetzt kann man, ohne eines übergroßen Optimismus
gtiehen zu werden, zuverſichtlich den Sieg der Deutſchen in
Derſchleſien vorausſagen. Mit allen möglichen Einſchüchte=
nigsverſuchen
hat man die Reichsoberſchleſier von der Fahrt
urckzuhalten geſucht. Aber gerade dieſe Einſchüchterungsver=
ſche
, die von Lerond und Korfanty kamen, haben erſt recht die
Herſchſeſier zur Oppoſition angeſpornt. Korfanty griff zuletzt
pden läppiſchſten Lügenmärchen, um den Reichsoberſchleſiern
un Mut zu nehmen. In ſeiner Grenzzeitung ließ er Bulletins
E, die u. a. folgenden Wortlaut hatten: Berlin ſoll beſetzt
orden! Die Tſchechen rücken gegen Glatz vor! In Breslau
Bbilmachung aller Perſonen bis zum 35. Lebensjahr! Die
Lutſchen kaufen die polniſche Mark auf, um ſie gratis zu ver=
gen
und die Wertloſigkeit der polniſchen Valuta damit zu be=
wiſen
. Ludendorff iſt in Berlin angekommen, um als Ober=
heylshaber
den Krieg gegen Frankreich zu führen! Aber ſolche
Griſchen Lügen wurden ſelbſt von politiſch Blinden durchſchaut.
Ac zu anderen Mitteln griffen die Polen, um die Deutſchen
ai der Wahl zurückzuhalten. Sie fandten nach den Grenzbahn=
hiee
: Agenten, die den ankommenden Abſtimmungsberechtigten
gri Angebote bis zu ſiebentauſend Mark die Stimmen abzu=
hatien
ſuchten. Half aber alles nichts. Die Reichsoberſchleſier
üßen ſich von ihrem Kampf für das Vaterland nicht abhalten.
u9 zu dem letzten verzweifelten Mittel griff ſchließlich dann
4uanty. Er, der mit ſeinen Polengenoſſen ſtets erbittert auf
5Juden war, fing plötzlich an, ſie zu pouſſieren. Auf einmal
gren ſie Lieblingskinder der Polen. Aber auch hier hatten ſie
Eglück, denn noch rechtzeitig wurde eine vertrauliche amtliche
Kndgebung des polniſchen Plebiſzitkommiſſariats bekannt, in
Fes hieß: Der größte Teil des polniſchen Volkes wendet ſich
yt Abſcheu von den Juden ab. Er haßt ſie aus tiefſter Seele.
Uſer Volk befürchtet, daß nach dem Anſchluß Oberſchleſiens an
Alen die Juden unſer Gebiet überfluten werden. Das Volk
alſo in Verſammlungen belehrt werden, daß es nicht dazu
hmnen wird, und die vom Volke gewählte Abordnung des ober=
ſeleſiſchen
Landtags wird dafür ſorgen, daß die Juden Ober=
ſüleſien
nicht verunreinigen. Nun, die Juden, die die polniſche
Artſchaft und Gerechtigkeit zur Genüge kennen gelernt haben,
urden den Korfanty=Männern ſchon die Quittung am Wahl=
ige
geben.
Daß die Ausſichten für den deutſchen Sieg in Oberſchleſien
gt ſtehen, kann man gerade aus den Kundgebungen und Be=
ngungen
der letzten Tage mit Sicherheit ſchließen. Die deutſche
Enheitsfront kann als geſchloſſen gelten; höchſtens abgeſehen
hn einigen kommuniſtiſchen Außenſeitern, die die Befreiung
Derſchleſiens in einem revolutionären Kampf des deutſchen und
Aniſchen Proletariats gegen den Kapitalismus ſehen. Aber
ach von ihnen hat ſich jetzt eine große Anzahl getrennt. Die
uiſten Kommuniſten wollen eine neutrale Stellung beobachten
ud ſich der Wahl enthalten.
Die geſamten Gewerkſchaften, die freien wie die chriſtlichen,
ben ſich auf Seiten Deutſchlands geſtellt. Daran ließ ihr Auf=
uf
keinen Zweifel. Wir ſtehen vor dem Endkampf, ſo heißt
da, die Gewerkſchaften zweifeln nicht am Sieg der deutſchen
ſiltur und am Fortſchritt. Oberſchleſien wird deutſch ſtimmen,
dfür werden die organiſierten Arbeiter und Angeſtellten forgen.
Echer ſind für die deutſche Sache die Hüttenarbeiter. Aber auch
n den Bergarbeitern ſtehen für das Deutſchtum die Dinge nicht
rgünſtig. Die Landarbeiter ſind in den letzten Monaten durch
1s ruchloſe Treiben der polniſchen Banden gehörig aufgerüttelt
hrden. Sie ſind erbittert auf die polniſchen Näuber und Plün=
ſrer
. Sie haben den Segen des deutſchen Siedlungswerkes.
hinen gelernt und wiſſen, daß ſie unter polniſcher Herrſchaft der
Prarmung und Verelendung entgegengehen. Schwieriger ſchon
die Haltung der katholiſchen Geiſtlichkeit. Aber auch ſie ſteht
ehr auf deutſcher als auf polniſcher Seite. Sie hat begreif=
ſerweiſe
einen ſchweren Stand, und mancher Kaplan und
kieſter kann aus entſchuldbaren Gründen nicht ſein Herz ſo
igen, wie er es möchte. Gerade über das Verhalten der katho=
ſichen
Geiſtlichkeit in Oberſchleſien ſollte keiner, der nicht mit
ſerſchleſiſchen Verhältniſſen innig vertraut iſt, ein voreiliges,
fälliges Urteil ſprechen.
Lerond und Korfanty haben mit ihrer Willkürherrſchaft in
Gerſchleſien uns Deutſchen den größten Gefallen getan. Wer
be deutſchen Oberſchleſier kennt, der mußte vorausſehen, daß
brade feindſeliger Druck zähen Widerſtand und Gegendruck er=
ſugen
mußte. Nun gerade erſt recht! rief bei den Maßrege=
ungen
und Schikanen der deutſche Oberſchleſier aus und wurde
ſt entſchloſſen, ſich zur Gegenwehr zu ſetzen.
Der 20. März wird ein deutſcher Siegestag ſein. Das beweiſt
ſon jetzt die frohgemute Stimmung, die allüberall ſich unter den
kutſchen in Oberſchleſien zeigt, und die Gedrücktheit Korfantys
nd ſeiner Helfershelfer. Bleibt Oberſchleſien uns erhalten
nd das wird und muß es , dann kann Reichsdeutſchland, trotz
ler Nöte und Stürme, die es noch durchzumachen hat, feſt und

klbewußt in die Zukunft ſchauen, denn ſolange dieſes koſtbare
Ktück Gebiet zu ihm gehört, wird es wirtſchaftlich und auch poli=
ſch
widerſtandsfähig bleiben.
Das Deutſchtum in Oberſchleſien iſt in wunderbarer Weiſe
ewacht. Mehr als jemals werden jetzt deutſche Lieder geſungen
ud deutſche Theateraufführungen veranſtaltet, ſo ſehr auch das
Tachtgebot der interalliierten Obrigkeit und die Hetze der pol=
ſchen
Banditen dieſe Ausbrüche deutſcher Begeiſterung zu ver=
Indern ſuchen. Oberſchleſien für alle Zeit dem Deutſchen Reiche,
nd das Deutſche Reich anf adle Zeit für Oberſchleſien!

Sowjet=Rußland und Europa.
D.N. V. Soeben hat der Draht den Abſchluß eines eng=
liſch
=ruſſiſchen Handelsabkommens gemeldet, und
ſchon hat ſich auch die deutſche Regierung entſchloſſen, nunmehr
den Schleier zu heben über die Verhandlungen, die von deutſcher
Seite mit den Vertretern Sowjetrußlands gepflogen worden ſind.
Zwei bedeutſame Meldungen an einem Tage. Für uns iſt es
beſonders erfreulich, daß die deutſche Regierung diesmal den
Anſchluß nicht verpaßt hat. Wer freilich den Außenminiſter
kannte und wer ſich ſeiner früheren Reichstagsreden entſinnt,
der wußte, daß er manche Ziele mit Sowjetrußland erreichen
wollte. Die bisherige Veröffentlichung über das engliſch= ruſſi=
ſche
Handelsabkommen iſt ziemlich detailliert, während die deut=
ſche
Verlautbarung einen allgemeinen Charakter trägt. Wie wir
dazu erfahren, beſagt das aber nicht, daß die angeſtrebten wirt=
ſchaftlichen
Verbindungen lockerer ſein ſollen als diejenigen, die
England mit Rußland anzuknüpfen verſucht.
Soeben hat Trotzkij einen Sieg über Kronſtadt erfochten.
Wertvollere Siege aber erfocht Lenin, indem er die Einbe=
ziehung
Sowjetrußlands in das europäiſche
Wirtſchaftsnetz gewährleiſtete. Nur ſo kann die Produk=
tionsquelle
Rußland, wieder zum Fließen gebraiſt werden, nur
ſo können die ruſſiſchen Kräfte der Kultur nutzba: gemacht wer=
den
. Wir können uns vorſtellen, daß man in Frankreich über
dieſe beiden Abkommen nicht ſehr erfreut ſein wird, denm dort
regiert nichts anderes als die allgewaltige Politik, und zwar
eine Politik, die die einfachſten wirtſchaftspolitiſchen Erwägun=
gen
außer acht läßt, eine Politik, die nur auf Lieben oder Haſſen
eingeſtellt iſt. Die Welt braucht aber ein anderes, will ſie wieder
geſunden, die Welt braucht ein Gemeinſamkeitsgefühl, braucht
gemeinſame Arbeit. Es war auf die Dauer nicht möglich, daß
das ruſſiſche Reich, zag es eine Regierung haben, welche es
wolle, von der Welt abgeſchnitten wurde. Daß dieſer unmögliche
Zuſtand jetzt beſeitigt iſt, muß auch der mit Freuden begrüßen,
der die Solvjetregierung nicht liebt.
Die ruſſiſche Regierung hat nunmehr die Möglichkeit, zu be=
weiſen
, daß ſie es ernſt mit der Verantwortung nimmt und daß
ſie auch bereit iſt, geſchloſſene Verträge innezuhalten. Nadek hat
einmal geſagt, daß man den nicht nach ſeiner politiſchen Ueber=
zeugung
fragen ſolle, von dem man Unterhoſen kaufe. Wir wollen
das nicht tun, und England will das nicht tun. Wir müſſen uns
aber davor ſchützen, daß man uns gleichzeitig mit einer Unter=
hoſenſendung
Bomben ins eigene Haus ſchickt. Weun die Sowjet=
regierung
Handelsbeziehungen will, ſo ſoll ſie ſie haben. Wir
wollen gern rufſiſches Holz und ruſſiſches Getreide, weim man
uns welches geben kann, und wir wollen ihnen nur Lokomotiven
und keine Regierungsmethoden verkaufen. Wir müſſen aber auch
verlangen, daß man uns mit der Propaganda des Bolſchevis=
mus
verſchont.
Gegen die Sanktionen.
S. Aus wirtſchaftspolitiſchen Kreiſen wird uns geſchrieben:
Der Entſchluß des Zentralverbandes des deutſchen Groß=
handels
, die Fachverbände des deutſchen Großhandels
aufzufordern, bei ihren Mitgliedern dahin zu wirken, daß ent=
behrliche
Waren von denjenigen feindlichen Ländern,
die die Exportbill angenommen haben, nicht mehr weiter be=
zogen
werden, iſt zu begrüßen. Die Wirkſamkeit dieſer Gegen=
maßnahme
gegen die Sanktionen wird ſich alsbald, fühlbar
machen. Die Poſition der alliierten Länder iſt durchweg keine
ſolche, daß ſie auf den Import ihrer Waren nach Deutſchland
und auf den Export deutſcher Waren verzichten können. Die
Waffe, mit der die Entente gegen Deutſchland zu kämpfen hoffte,
wird in ihrer Hand bald ſtumpf geworden ſein. England mag
es ja vielleicht ertragen können, wenn ſein Handel mit Deutſch=
land
unterbrochen wird, da man ſowieſo eine Ueberſchwemmng
des engliſchen Marktes mit guten deutſchen Fabrikaten in engli=
ſchen
Induſtriekreiſen immer mehr zu fürchten begonnen hat.
Aber der Wirtſchaft Frankreichs kann ein deutſcher Boykott ge=
radezu
den tödlichen Stoß verſetzen. Frankreich hängt viel mehr,
als ſeine politiſch fanatiſierte Regierung dies einſieht, wirtſchaft=
lich
von Deutſchland ab. Das gilt nicht bloß von der Frage des
Wiederaufbaues der zerſtörten Gebiete, die ohne Deutſchland nach
dem Urteil aller Sachverſtändigen niemals gelöſt werden kann,
ſondern auch von einem großen Teil ſeiner wichtigſten Indu=
ſtrien
, die trotz aller politiſchen Gegenſätze auf die Zuſammen=
arbeit
mit Deutſchland mehr denn je angewieſen ſind. Es iſt
nicht zu viel behauptet, wenn man ſagt, daß die herrſchende Wirt=
ſchafts
= und Abſatzkriſe in Frankreich einen geradezu kataſtro=
phalen
Charakter annehmen muß, wenn jetzt die Handels=
beziehungen
zwiſchen den beiden Ländern unterbrochen werden.
Das weiß man in Frankreich in den wirtſchaftlichen Kreiſen nur
zu genau. Es iſt deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß eines Tages
die franzöſiſche Regierung daraus auch die notwendigen politi=
ſchen
Konſequenzen ziehen muß. Vielleicht eher, als ihr lieb iſt.
Die Hanktionen und die Schweiz.
Bern 19. März. (Wolff.) An leitender Stelle veröffentlicht
heute die NeueZürcher Zeitung einen Artikel, in dem frei
zugegeben wird, daß dem engliſchen Geſetz über die Anwen=
dung
der wirtſchaftlichen Sanktionen gegenüber
den Neutralen eine gewiſſe Weitherzigkeit nicht abzuſprechen iſt.
Das Blatt fährt aber ſodann fort: Alle anderen Länder und
ſpeziell auch die Schweiz müſſen bedauern, daß nach Ablauf
von zwei Jahren nach dem Friedensvertrag noch neue Hem=
mungen
in den internationalen Verkehr eingeführt werden ſollen.
Das Schlimmſte iſt, daß die ganze Maßregel zu einer neuen
Kontrolle der Warenimportenre an der Grenze der alliierten
Länder führen muß. Man wird wohl Urſprungszeugniſſe ver=
langen
, und das Meiſtbegünſtigungsrecht der Schweiz dürfte der
Schweiz wohl die Handgabe geben, ſie abzulehnen. In den
Induſtriekreiſen der Schweiz beſteht die Befürchtung, es könnten
materielle Verſchärfungen des Geſetzes eingeführt werden und
daß auch formell eine weitergehende Kontrolle verlangt werden
könnte. Es müſſe ſchon geſagt werden, daß in bezug auf die
verſchiedene Kontrolle im internationalen Auslande, heiße ſie
nun S.S.S. oder Treuhandgeſellſchaft, für die in der Schweiz
ein wenig gutes Andenken beſteht, Verzögerung, Verhinderung
und Verſchlechterung des Verkehrs die Frucht dieſer Kontrolle
ſein würde. Und dagegen lehnt ſich die öffentliche Meinung der
Schweiz, lehnen ſich auch die Induſtriekreiſe mit aller Energie
auf. Dieſes Gefühl iſt ſo allgemein, daß auch die nicht mit allem
Induſtriellen und Kommerziellen Vertrauten ſich ſagen, daß dieſe
Sanktionen für die alliierten Länder faktiſch kaum zu etwas
führen und wohl geeignet ſeien, die wirtſchaftliche Lage der Welt

zu verſchlimmern und den Alliierten keine nenzenswerten Ein=
nahmen
zu ſichern.
Die Reparationsbill im engliſchen Unterhauſe.
* London, 18. März. Bei der dritten Leſung der
Reparationsbill beantragte Clynes die Verwerfung der
Bill aus dem Grunde, weil ſie nicht eine gemeinſame Politik der
Regierung darſtelle, daß ſie dem britiſchen Handel ſchade und die
Arbeitsloſigkeit vermehren würde, und weil keine genügenden
Anſtrengungen gemacht worden ſeien, um eine Beilegung durch
ein Uebereinkommen zu ſichern. In ſeiner Antwort rechtfertigte
der Generalſtaatsanwalt die Zwangsmaßnahmen und erklärte,
es ſei unrichtig, anzunehmen, daß die Verhandlungen mit
Deutſchland zu Ende ſeien. Wenn Deutſchland in irgend einem
Augenblick bereit wäre, ein vernünftiges Angebot zu machen, ſo
ſeien die Alliierten bereit, Verhandlungen mit Deutſchland auf=
zunehmen
. Darauf wurde die Bill in dritter Leſung mit 132
gegen 15 Stimmen angenommen.
Die bevorſtehende Erklärung Sforzas.
O.N.B. Rom, 18. März. Mit der bevörſtehenden Erklärung
Sforzas beſchäftigt ſich heute die Tribuna, die erklärt, daß
durch eine militäriſche Okkupation die Repara=
tionsfrage
nicht gelöſt werden könne. Die Tribuna lobt
darum den Entſchluß Sforzas, daß er keine italieniſchen Truppen
für die Okkupation bewilligt habe, und daß er andererſeits die
Notwendigkeit einer Erklärung der Solidarität der Verbündeten
anerkannt hat. Mit dieſer Solidarität ſei aber die Ausfuhr=
abgabe
unvereinbar.
Aus dem neubeſetzten Gebiet.
Berlin, 18. März. (Wolff.) Die Lage in Mülheim
iſt unverändert. Die Stärke der Truppen, die den Bahnhof
Speldorf und die Umgebung beſetzt haben, wird auf 100 Mann
geſchätzt. Die Meldung über die Beſetzung des Bahnhofs Ober=
hauſen
=Weſt iſt unzutreffend. Die Station iſt mit einem Offizier
und 15 Mann (Franzoſen) belegt.
Oberſchleſien.
O.N.B. Berlin, 18. März. Dem Berliner Tageblatt wird
von ſeinem Berichterſtatter aus Kattowitz über die Ausſichten
in den einzelnen oberſchleſiſchen Bezirken u. a.
folgendes mitgeteilt: Heute ſchon iſt ein Urteil über die Abſtim=
mung
in Oberſchleſien möglich. Es darf geſagt werden, daß die
Kreife Lcobſchütz und Kreuzburg, die immer auf deutſcher Seite
ſtanden, eine deutſche Mehrheit von 99 bis 98 Prozent erreicht
haben. Der Kreis Koſel ſei gleichfalls überwiegend deutſch. Eben=
ſo
verhält es ſich mit Oberglogau, mit Roſenburg, Weſtlubnitz,
Eleiwitz und Naſtenburg. Hier iſt übernll eine deutſche Mehrheit
von 65 bis 75 Prozent und darüber ſicher. Eine polniſche Ueber=
legenheit
iſt, von einigen anſtoßenden Dörfern abgeſehen, nicht
zu befürchten. Direkt gefährdet ſind einige, keineswegs alle Teile
des Induſtriegebietes, die zugleich Gebiete des polniſchen Terrors
ſind. Die Bewohner der großen Orte bei Tarnowitz, Kattowitz,
Beuthen, Königshütte und Hindenburg ſind auch hier überwie=
gend
deutſch geſinnt. Anders liegen die Verhältniſſe in den ih=
nen
zugehörigen Landgebievn. Miſſowitz und Eichenau ſind
Sorgenkinder. Aehnlich verhält es ſich mit Chalaika, Nikolei,
Miſchalkowitz, Laurahütte und Jannewitz. Hier und in einige
andere Gebiete dieſes Gefahrengebietes hineinzugelangen, iſt
ſelbſt den Abſtimmungsberechtigten aus dem Reiche unmöglich.
Es wird alles davon abhängen, ob am Sonntag von den En=
tentetruppen
für unbceinflußte Abſtimmung geſorgt wird. Da=
bei
muß leider geſagt werden, daß die franzöſiſchen Truppen von
der deutſchen Bevölkerung nicht als unparteiiſch anerkannt wer=
den
. Der Plan, den die Polen mit ihren Abſichten verfolgen,
iſt nicht ſchwer zu erkennen. Man verſuchte, ganz Oberſchleſien
zu gewinnen, hat dies aber neuerdings aufgegeben. Aber die
Polen wollen von Miſchwitz, Nikolei einen polniſchen Keil nach
Weſten treiben und dadurch auch die füdlichen Teile Pleß und
Rybnik von Oberſchleſien abſchneiden.
Breslau, 18. März. (Wolff.) Der Volkswacht iſt eine von
mehr als tauſend abſtimmungsberechtigten Kommuniſten
unterſchriebene Erklärung zugegangen, in der gegen die von der
Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands und der beſonderen Kom=
muniſtiſchen
Partei Oberſchleſiens ausgegebene Parole der
Stimmenthaltung bei der oberſchleſiſchen Abſtimmung am 20.
März Stellung genommen und zur Abſtimmung für die
deutſche Republikaaufgefordert wird. Die Kommu=
niſten
, welche dieſe Erklärung unterſchrieben haben, kündigen an,
daß ſie nach der Abſtimmung der oberſchleſiſchen kommuniſtiſchen
Organiſation und der Gleiwitzer Roten Fahne nachweiſen wer=
den
, daß ſie von polniſcher Seite beſtochen worden ſind.
Polniſche Greueltaten.
* Berlin 19. März. Die Tägliche Rundſchau meldet aus
Kattowitz unerhörte polniſche Terrorakte beſonders in
dem öſtlichen Grenzbezirk des oberſchleſiſchen Abſtimmungsge=
biets
. In Pleß ſind vier Wohnbaracken für Abſtimmungsberech=
tigte
durch Brandſtiftung oder durch Bomben zerſtört worden.
Es iſt keine Seltenheit, daß nachts polniſche Banden Gewehr=
ſchüſſe
auf die Fenſter der deutſchen Häuſer abgeben. Im Kreiſe
Pleß wurde geſtern ein deutſches Auto überfallen, wobei eine
Perſon getötet und fünf verwundet wurden. Im Kreiſe Rybnik
wurde ein Wachtmeiſter der Abſtimmungspolizei aus dem Hin=
terhalt
erſchoſſen. An der Eiſenbahnſtrecke Nikolai wurden ver=
ſchiedene
Perſonen von bewaffneten Banditen erſchoſſen, zwei
weitere wurden verſchleppt und ſpäter in ſchwer verletztem Zu=
ſtand
aufgefunden. Im Landkreis Kattowitz wurde eine geſellige
Veranſtaltung der Heimattreuen von polniſchen Banditen über=
fallen
. Beim Eingreifen der Abſtimmungspolizei wurden meh=
rere
Beamte getötet. Außerdem wurde im Kreiſe Rybnik vom
den Polen ein Gaſthaus in Brand geſteckt, weil dort Abſtim=
mungsberechtigte
untergebracht werden ſollen. Auf Abſtim=
mungszüge
iſt verſchiedentlich geſchoſſen worden. Der Bericht=
erſtatter
der Voſſ. Ztg. in Oberſchleſien wurde geſtern von zwei
Kriminalbeamten aus ſeiner Wohnung geholt und zu dem Kreis=
kontrolleur
, einem Franzoſen, geführt. Der Kreiskontrollenr
machte dem Journaliſten Vorhaltungen wegen angeblicher unrich=
tiger
Berichterſtattung. Es kam zu einer erregten Auseinander=
ſetzung
, in deren Verlauf der Kreiskontrollenr laut Vorwärts
den Berichterſtatter tätlich angriff.
Der Anſchluß Oeſterreichs.
Wien, 18. März. (Wolff.) Parteiamtlich wird verlautbart:
In der heute unter dem Vorſitz des Präſidenten Dr. Dinghofer

[ ][  ][ ]

abgehaltenen Beratung des Verbandes der Abgeordneten der
Großdeutſchen Partei wurde beſchloſſen, die Frage der
Volksabſtimmung über den Anfchluß an das
Deutſche Reich nach den Parlamentsferien ſofort im Aus=
ſchuß
zur Behandlung zu bringen und auf die verfaſſungsmäßige
Verabſchiedung dieſes Geſetzentwurfs um ſo mehr zu dringen,
als die Gefahr vorhanden ſei, daß durch eine weitere Verzöge=
rung
außer Tirol auch andere Bundesländer ſelbſtändig vor=
gehen
, was im geſamten ſtaatlichen Intereſſe gegenwärtig ver=
mieden
werden müſſe.
* Innsbruck, 18. März. In einer heute verlautbarten
Kundmachung der Landesvegierung wird die Vornahme einer
Volksabſtimmung angeordnet über die Frage: Wird der An=
ſchlußandas
Deutſche Reich gefordert? Die Volks=
abſtimmung
findet am Sonntag, den 24. April d. J., ſtatt.

Die Krankheit Bonar Laws.
* Aus London, 18. März, wird der Frkf. Ztg. gemeldet:
Der angeblich durch plötzliche Krankheit erzwungene Rücktritt
Vonar Laws überraſcht die Oeffentlichkeit und beſtürzt die
politiſchen Kreiſe. Er eröffnet eine Periode innerpolitiſcher Fra=
gen
erſem Ranges von unberechenbarer Trogweite. Bonar Law
war der ſtärkſte Faktor der Koalition, indem er die ausein=
anderſtrehenden
Elemente zuſammenhielt. Lloyd George iſt nun
vor die ſchwere Entſcheidung geſtellt, wo er die Grundlage feiner
politiſchen Zukunft ſuchen will.= Charmberlain und Carſon wer=
den
als Kandidatzen für die Führerſchaft der Unioniſten an erſter
Stelle genannt.
* Paris, 19. März. In Pariſer pokitiſchen Kreiſen iſt
man der Anſicht, daß durch den Nücktritt Bonar Laws
aus dem engliſchen Kabinett eine Aenderung der engliſchen
Politik zu gewärtigen ſei. Man hält ſogar die Stellung
Lloyd Georges für erſchüttert und befürchtet, daß durch die Aen=
derung
der engliſchen Politik die in London erzielten Vorteile
allmählich wieder in Frage geſtellt werden könnten.
Der Aufſtand in Rußland.
General Koslowski über den Fall Kronſtaots.
* Kopenhagen, 18. März. Telegramme aus Helſing=
fors
beſagen, der finmiſche Grenzkommandant habe dem Miniſter
des Aeußern mitgeteilt, daß ein langer Strom von Flücht=
lingen
, zum größten Teil Militärperſonen, ſich über das Eis
von Kyonskadi nach Finnland bewegt. Das amerikaniſche Note
Kreuz hat die Verpflegung der Flüchtlinge übernommen. Ge=
vieral
Koslowski, der ſich unter den Flüchtlingen befindet,
teilte über den Verlauf des Aufſtandes mit, daß Kronſtadt nach
Petersburg die Meldung geſandt habe, daß man die jetzige Ge=
Zaltherrſchaft der Räte nicht anerkenne. In Uebereinſtimmung
hiermit ſei in Kronſtadt ein Komitee ants Matroſen und Arbei=
tern
gebildet werden. Alle früheren Offiziere hätten ſ.h dem
Komitee zur Verfügung geſtellt und die Leitung der Operationen
übernommen. Daraufhin habe man einen Rat gebildet. Am fol=
genden
Tage hätten die militäriſchen Mitglieder vorgeſchlagen,
auf Oranienbaum einen Angriff zu unternehmen. Das Komitee
habe jedoch dieſem Vorſchlag nicht zugeſtimmt. Nachdem man
auf dieſe Weiſe berſäumt hätte, zum Angriff überzugehen, rich=
teten
wir uns auf die Verteidigung ein. Die Angriffe der Kom=
muniften
wurden jeden Tag erneuert, den letzten Angriff konn=
ten
wir nicht mehr zurückweiſen.
*

* Kleine politiſche Nachrichten. Dem Reichstag iſt der Entwurf des
Neichsjugendwohlfahrtsgeſetzes zugegangen. Der Reichs=
rat
har gegenüber dem urſprüngli hen Regierungsentwurf eine Reihe
Abänderungen beſchloſſen, denen die Reichsregierung zugeſtimmt hat.
Aus Kopenhagen wird gemeldet: Heute trat die von den Arbeit=
gebern
angekündigte Ausſperrung in Kraft. Sie betrifft 50 000 Arbeiter
der Texkil= und Eiſeninduſtrie. Die Vergleichsverhandlungen ſind ab=
gebrochen
. Nach einer Havasmeldung aus Luxemburg hat der
Ausſchuß der Gewerkſchaften den Streik für beendet erklärt.

Stadt und Land.

Darmſtadt, 20. März.

* Ernennungen. Der Oberfinanzrat Dr. Petry wurde zum Mit=
glied
der Prüfungskommiſſion für das Forſtfach ernannt; ferner der

Privavdözent an der Univerſität Leipzig Dr. Alexander Hoffmann
aus Leipzig zum ordentlichen Profeſſor für Volkswirtſchaftslehre an der
Techniſchen Hochſchüle zu Darmſtadt vom 1. April 1921 ab.
* Uebertragen, wurde am 16. März: dem Lehrer Hermann Röſch
zu Rodau, Kreis Dieburg, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Ober=
RRamſtadt (Kreis Darmſtadt), dem Lehrer Friedrich Schön zu Rixfeld
im Kreiſe Lauterbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Altenburg
(Kreis Alsfeld), dem Lehrer Konrad Stöhr zu Böllſtein im Kreiſe
rbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Ober=Ramſtadt im Kreiſe
Darmſtadt.
In den Ruheſtand verſetzt ſurde am 12. März der Hausmeiſter
am Juſtizgebäude zu Mainz Georg Weber vom 1. April 1921 ab auf

ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte,
am 16. März die Neallehrer am Realgymnaſium zu Darmſtadt Johs.
Kahl und Dieter Thierolf auf ihr Nachſuchen unter Anerkennung
ihrer dem Staat geleiſteten Dienſte vom 4. April 1921 ab.
* Erledigt ſind: die Stelle des Vorſtandes der Oberförſterei Mör=
felden
, die Förſterſtellen der Forſtwarteien Romrod in der Oberförſterei
Romrad=Süd, Otzberg in der Oberförſterei Lengfeld, Strebendorf in der
Oberförſterei Storndorf und Sprendlingen I in der Oberförſterei Iſen=
burg
. Bewerbungen find bis zum 2. April d. J. bei der Miniſterialab=
teilung
für Forſt= und Kameralverwaltung einzureichen: ferner: je eine

mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Alsbach,
Hähnlein, Lampertheim, Seeheim, Winterkaſten

und Zwingenherg, und je eine mit einem katholiſchen Lehrer zu
beſetzende Schülſtelle zu Biblis, Bürſtadt, Lorſch und Zwin=
genberg
, ſowie eſine mit einer katholiſchen Lehrerin zu beſetzende
Schulſtelle zu Lampertheim, ſämtlich im Kreiſe Bensheim
n. Strafkammer. Einen eigenartigen Rekord in Unverbeſſerlichkeit
hat ſich der 38 Jahre alte, mehrfach vorbeſtrafte Schmied Johann Chri=
ſtian
Schumann von Michelſtadt geleiſtet. Im Dezember v. J. beur=

laubte man ihn aus einem preußiſchen Gefängnis und er beſuchte ſeinen
Bruder in der Heimat. Dieſer wohnt der Kirche gegenüber, und Sch.
führte nächtlicherweile einen Einbruch in das Gotteshaus aus. Beſon=
ders
wertvolle Beute war nicht vorhanden, doch konnte der Dieb einen
Opferkaſten, eine leinene Altardecke und einige andere Gegenſtände mit=
nehmen
. Die Altardecke ſchenkte er in Frankfurt a. M. der 29jährigen,
gefchiedenen Frau Elſe Henß, bei der er wohnte. Sie wurde deshalb
der Hehlerei ſchuldig befunden und zu 4 Monaten Gefängnis
verurteilt, während Sch. für den ſchweren Diebſtahl drei Jahre Ge=
fängnis
abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft nebſt fünfjährigem
Ehrverluſt erhielt. Dreiſt, aber töricht wollte der 20jährige Schneider
Georg Heim von Lampertheim zweimal das dortige Erwerbsloſen=
fürſorgeamt
betrügen. Als er im Sommer freiwillig die Beſchäftigung
bei ſeinem Meiſter aufgegeben hatte und Unterſtützung als Arbeitsloſer
beanſpruchte, fälſchte er eine ausführliche Beſcheinigung auf den Namen
des Meiſters, daß er unverſchuldetee Weiſe entlaſſen worden ſei. Aus
der ſehr mangelhaften Stiliſierung wurde die Fälſchung erſehen, doch
ließ man es bei einer Warnung beivenden. H. zog keine Lehre daraus,
ſondern verging ſich im Januar d. J. abermals in ähnlicher Weiſe. Er
beſaß damals mit Recht als Erwerbsloſer eine Kontrollkarte, mit der er
ſich zweimal täglich zu melden hatte, damit ein Vermerk eingetragen
werde. Er verſchlief an zwei Tagen und fälſchte deshalb den Bermerk.
Für beide Urkundenfälſchungen lautet das Urteil auf insgeſamt 6 Mo=
nate
Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Wegen
ſchweren Diebſtahls wurde der bisher unbeſtrafte Fabrikarbeiter Johann
Karl Rückert von Dornheim zu 6 Monaten Gefängnis ver=
urteilt
. Er hatte zur Nachtzeit mittels Einſteigens einem Nachbarn das
Fahrrad geſtohlen, um es zu zerlegen und Material zur Reparatur ſei=
nes
eigenen zu gewinnen, wurde aber entdeckt.
8 Verwaltungsgerichtshof. 1. Vorentſcheidung in Sachen Klage des
Joſef Gremminger in Heidesheim gegen den Polizeiſekretär
Schäfer in Bingen wenen Schadenerſatzes. Obſthändler Flock in Bingen
zeigte am 12. Auguſt 1919 bei der Polizei daſelbſt an, ein gewiſſer Grem=
minger
habe auf dem Bingener Wochenmarkte Pflaumen aufgekauft und
beſtehe Verdacht,, daß mit der Ware Schleichhändel getrieben werden
ſolle. Es erfolgts die Beſchlagnahme von 834 Pfund Pflaumen, die an=
geblich
mit Beſtimmungsort Köln in Heidesheim verladen werden ſoll=
ten
. Als Kaufpreis waren 2,50 Mark für das Pfund Pflaumen und
2 Mark für das Pfund Reineclauden angegeben. Der Preis war nach
Anſicht des Flock zu hoch. Das Lebensmittelamt Bingen veräußerte die
beſchlagnahmten Obſtvorräte. Das gegen Gremminger eingeleitete Ver=
fahren
wegen Höchſtpreisüberſchreitung wurde eingeſtellt, auch im objek=
tiven
Verfahren die Einziehung des Erlöſes mit 847,20 Mark in der
erſten und zweiten Inſtanz abgelehnt. Gremminger will nun den Polizei=
ſekretär
Schäfer belangen, weil er durch die Beſchlagnahme des Obſtes
geſchädigt ſei; er verlangt von ihm Schadenerſatz in Höhe von 1243,20
Mark. Es ſteht zur Vorentſcheidung, ob ſich Polizeiſekretär Schäfer bei
Beſchlagnahme und Verwertung des Obſtes einer dienſtlichen Verfehlung
ſchuldig gemacht hat, was der Vertreter des Staatsintereſſes und mit
ihm der Gerichtshof verneint. 2. Vorentſcheidung in Privatklage=
ſachen
des Joh. Duckgeiſchel in Bechtolsheim gegen Lehrer Ludwig Diehl
daſelbſt wegen Beleidigung. In einer Privatklageſache Menges gegen
Lehrer Schedel in Bechtolsheim wegen Beleidigung wurden vor dem Ge=

in der Sache Menges gegen Schedel gemachten Ausſage geſagt habe, das
ſei gelogen. Die Frage ſteht zur Vorentſcheidung, ob ſich Lehrer Diehl
durch dieſe Aeußerung einer beruflichen Verfehlung ſchuldig gemacht habe.
Juſtizrat Dr. Jourdan=Mainz als Anwalt des Lehrers Diehl und der
Vertreter des Staatsintereſſes verneinen ſie, im gleichen Sinne er=
geht
das Urteil.
Vorſicht bei Telephongeſprächen. Wie verſchiedene Zeitungen be=
richten
, werden von den Beſatzungsbehördem Briefſendungen und Tele=
phongeſpräche
wieder häufiger durch Stichproben überwacht. Hiernach
dürfte bei ſchriftlichem und telephoniſcheen Verkehr entſprachende Zu=
rückhaltung
in allen Aeußerungen zu empfhelen ſein. Gleichzeitig
erinnern wir daran, daß im beſetzten Gebiet jedermann jederzeit mit
einem Paß oder Perſonalausweis mit Lichtbild verſehen ſein muß,
* Nicht zugelaſſene Lotterie. In letzter Zeit werden in Darmſtadt
Gewinnauszahlungskupons der Däniſchen Kolonial= (Klaſſen=), Lotterie
vertrieben, die Loſen gleichzuſtellen ſind. Als Ausſteller, erſcheint die
Allgemeine Nordiſche Lotteriebank in Danzig=Zoppot. Dieſe Loſe ſind
in Heſſen nicht zugelaſſen; es fehlt infolgedeſſen auch auf den Loſen der
heſſiſche Zulaſſungsſtempel, wovon ſich jeder, dem ſolche Loſe angeboten
werden, leicht überzeugen kann. Vor dem Ankauf ſolcher Loſe, unter
welchem Namen ſie auch auftreten mögen, wird gewarnt. Außer den
Vertreibern macht ſich jeder Käufer ſtrafbar, und eventuelle Gewinne ver=
fallen
der Einziehung.

Beförderung von Waffen und Munition mit der Poſt im Ber=
kehr
mit den beſetzten rheiniſchen Gebieten. Nach einer Ver=
ordnung
der Intevalliierten Rheinlandkommiſſion iſt die Beförderun=
von
Waffen und Munition (ausgenommen Gegenſtände des Krieusbe
darfs) mit der Poſt aus und nach den beſetzten rheiniſchen Gebieten, ſo=
wie
im Durchgang durch dieſe Gebiete für ſolche Fälle zugelaſſen, m
eine beſondere Genehwigung der zuſtändigen Beſatzungsbehörde erteiſt
iſt. Nähere Auskunft über die Verſendungsvorſchriften geben die Poſt,
anſtalten.
Landestheater. (Spielplan vom 20. bis 30. März)
Sonntag, vorm. 11½ Uhr: 6. literariſche Matinee. Prof. Oskar Walzel
Fritz von Unruh. Hierauf: Vorleſung: Szenen aus Vor der Entſchei=
dung
. (Walter Kuliſch.) Abends: (Keine öffentliche Vorſtellung).
Montag: (Geſchloſſene Vorſtellung.) Die Meiſterſinger von Nürnberg
Dienstag: 124. Mietvorſtellung. E 26, e11.-Uraufführung: Louie
Ferdinand, Prinz von Preußen. Mittwoch: 125. Mietvorſtellung
B 27, b 11, Sondermiete Serie II8. Oſtern von Auguſt Strindberg.
Donnerstag, Freitag und Samstag keine Vorſtellungen. Oſterſonntag
126. Mietvorſtellung. C 26. Triſtan und Jſolde‟. Oſtermontag:
Schauſpielmiete 1 11. Louis Ferdinand, Prinz von Preußen,
Dienstag: 127. Mietvorſtellung. A 25. Die Fledermaus. Mittwoch
128. Mietvorſtellung. E 27, Sondermiete Serie XVII?. Die Entfüh
rung aus dem Serail.
* Kunſtverein. Heute Palmſonntag wird in den Räumen der Kunſt
halle am Rheintor eine neue Ausſtellung eröffnet. Veranſtalter
diesmal der Dreiſtädtebund, in dem ſich Künſtlerinnen der Städ
Darmſtadt, Mainz, Frankfurt a. M. und der umliegenden Gebiete zu g
meinſamer Arbeit zuſammengeſchloſſen haben. Da der Bund, deſſe,
Mitglieder den verſchiedenſten Richtungen angehören, beſtrebt war, mit
einer für ihn vepräſentativen Schau an die Oeffentlichkeit zu treten.
bietet die abwechſelungsreiche Ausſtellung viel des Guten und darf das
allgemeine Intereſſe in Anſpruch nehmen..
Führungen im Landesmuſenm. Die wiſſenſchaftlichen Beamten
der Kunſt= und hiſtoriſchen Sammlungen (Direktor Dr. Back, Kuſtos
Dr. Feigel, Kuſtos Dr. Freund) haben die Abſicht, während der Som=
mermonate
an drei Nachmittagen jeder Woche: Montag, Mittwoch und
Freitag, von ½5 bis 4/6 Uhr, Muſeumsführungen zu vevan=
ſtalten
, die in der zweiten Woche nach Oſteen beginnen ſollen. Ebenſo
wie die öffentlichen Führungen früheren Jahre ſind auch dieſe koſtenlos
und für jederwann zugänglich. Beſondere Einlaßkarten werden nicht
ausgegeben. Die Teilnehmer verſanmeln ſich zur beſrimmten Stunde
am Turmeingang des Muſeums hinder dem Kriegerdenkmal. Von fpü=
heren
Veranſtaltungen ähnlicher Art unterſcheiden ſich die diesmaligen
Fihrungen dadurch, daß ſie wicht in zuſammenhängenden Kurſen ſtatt=
finden
, ſo daß der Beſuch der erſten etwa zum Beſuch der ſpäteren ver=
pflichten
würde oder eine neue und gelegentliche Teilnahme während der
Abfolge der Führungen ausgeſchloſſen ſei. Viekmehr wird jede einzelne
Führung, indem ſie ein beſtimmtes Gebiet abgrenzt, und die Behand=
lung
auf eine gewiſſe Zahl von Einzelgegenſtänden beſchränkt, für ſie
ein Ganzes darſtellen, dagegen die Führungen in ihrem Geſamtverlau
doch ein Syſtem verfolgen; ſo kommt ſowohl der regelmäßige als auch
der Gelegenheitsbeſucher auf ſeine Rechnung. Stellt es ſich, wie wohl
erwartet werden darf, heraus, daß das Intereſſe an der Veranſtaltung
wach bleibt, dann kann daran gedacht werden, ſie zu einer Dauerein=
richtung
des Muſeums zu wachen. Es beſteht für dieſen Fall die Abſicht,
küinftighin die Führungen durch Einzel= und Rcſhenvorkräge mit Licht=
bildern
(im Vortragsſaal des Hauſes) zu ergänzen und auf dieſe Weiſe
dem Muſeum ein volkstünliches Lehrinſtitut anzugliedern. Der un=
beratene
Beſucher des Muſeums verläßt dasſelbe häufig vorzeitig
und ohne viel Genuß und Gewinn und leicht erſcheinen dem Ermädeten
die Sammlungen infolge ihres Reichtums und ihrer Veräſtelungen als
eine undurchdringbare Anhäufung von planlos zuſammengebrachten
Reſten alter und neuerer Kultur= und Kunſtepochen. Daß ſie vielmehr
als planvoll geordneter und von Leben durchſtrömter Organismus vor
ihm erſtehen, das wollen die Führungen dieſes Sommers erreichen.
Der Beginn der Führungen wird beſonders angezeigt und das Pro=
gramm
jeder Woche rechtzeitig vorher bekannt gemacht werden.
Abſchiedsfeier am Realgymnaſium. Lehrer, Schüler und Eltern
der Schüler vereinten ſich geſtern früh um 9 Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz, um Abſchied zu nehmen von dem am 1. April 1921 in den
Ruheſtand tretenden Direktor der Anſtalr Geh. Schulrat Münch und
den mit ihm ſcheidenden Herren Geh. Schulrat Heddaeus, Real=
lehrer
Thierolf und Reallehrer Kahl. Die ſtimmungsvolle Feier
wurde eingeleitet durch Vorträge des Schülerchors und des Orcheſters
unter Leitung des Neallehrers Weide. Auf zwei Deklamationen von
Schülern der Oberklaſſen folgte die zu Herzen gehende Anſprache des
Studienrats Prof. Ensgraber, der im Auftrag der Lehrer der An=
ſtalt
die Verdienſte der Scheidenden um die Anſtalt würdigte und ihnen
die Wünſche der Amtsgenoſſen für die Zukunft übermittelte. Der zeſe=
rent
der Anſtalt, Herr Staatsrat Block, war leider dienſtlich am Erſchei=
nen
verhindert, hatte es ſich aber nicht nehmen laſſen, ſchriftlich den Dank
und die Anerkennung der Behörde zum Ausdruck zu bringen. Sein
Brief wurde von Konrektor Poepperling verleſen. Für die Stadt=
verwaltung
ſprach Herr Oberbürgermeiſter Gläſſing und ehrte in
ſeinen Worten die Leiſtungen beſonders des ſcheidenden Direktors um
das Darmſtädter Schulweſen überhaupt, wie auch beſonders um das
Realgymnaſium, an dem vor allem die Ausbildung der Jugend in den
Naturwiſſenſchaften zu ungewöhnlicher Blüte entwickelt worden ſei

einer der älteſten Schüler Münchs warme Worte des Dankes fand, den,
all die Schülergenerationen, die zu Füßen des Scheidenden faßen, ihm
ſchulden und gern zollen. Studienrat Prof. Falkenhagen teilte

dann mit, daß der Name des ſcheidenden Direktors dadurch mit der An=

ſtalt dauernd verknüpft werden ſolle, daß eine Stiftung, zu der ſchon eine
namhafte Summe geſammelt worden ſei, und deren Ertrag der Schule

Ein Liebking der Leſewelt vor hundert
Jahren.
(Zu Claurens 150. Geburtstag, 20. März.)

C.K. Wir klagen heute über das Vorwalten ſeichter, lüſterner
Romane in unſerer Unterhaltungsliteratur, die nur den niedri=
gen
Neigungen der Leſewelt ſchmeicheln. Aber dieſe Gattung
des Unterhaltungsromans iſt unſterblich; ſie beſtand ſchon im
Ausgang des Hellenismus, als mit den Anfängen der Roman=
dichtung
überhaupt ſogleich eine Blüte der ſpannenden Aben=
teurer
= und der ſchlüpfrigen Liebesgeſchichte anbrach. Die finger=
fertigen
Erzähler, die auf das Menſchlich=Allzumenſchliche des
Leſers und noch mehr der ſchönen Leſerin ſpekulieren, ſind nicht
auszurotten, und gerade vor 100 Jahren, in der Zeit, in der

unſere Dichtung ihre höchſte Blüte erreicht hatte, fand auch dieſe
Klaſſe ihren ſozuſagen klaſſiſchen Typ.

Noch heute fällt der Name Clauren, wenn man für einen
frivolen und oberflächlich geſchickten Romanſchreiber, deren es

heute ja leider ſo viele gibt, einen Vergleich aus der Vergangen=
heit
haben will. Als eine ſolche, eigentlich ewige Erſcheinung,

ugleich aber auch als die charakteriftiſche Verkörperung eines
Feſtimmten Zeitgeiſtes und als eine kulturgeſchichtlich intereſſante
(Heſtalt verdient dieſer Mann an ſeinem 150. Geburtstage eine
Erinnerung. So wie ſeine Beliebtheit und ſein Erfolg für da=
mialige
Begriffe ungeheuer waren, ſo ſchroff und vernichtend waren
auch die Angriffe, die ihm zuteil wurden. Am berühmteſten iſt
ja die Parodie Der Mann im Monde von Wilhelm Hauff,
die wirklich in der getreueſten Form den Stilcharakter ſeiner
Geſchichte widergibt. Aber der Sinn dieſer verſpottenden Nach=
ahmung
erſcheint doch in einem anderen Lichte, wenn man weiß,
dieſe Jugenderzählung des großen Schwabendichters ur=
ſprünglich
wahrſcheinlich ernſt gemeint war. Hauff hat, wie ſo
diele der damaligen jungen Schriftſtellergeneration, anfänglich
inter dem Einfluß Claurens geſtanden, dem ſich ja ein ſchwan=
kender
und unausgebildeter Geſchmack bei der allgemeinen Ver=
ſerrlichung
nur ſchwer entziehen konnte. Erſt ſpäter, als er die
Wertloſigkeit der Claurenſchen Sachen und damit auch ſeines
eigenen Machwerkes erkannte, verwandelte er ſeine Geſchichte
feſchickt in eine Parodie und geißelte das Vorbild, das er nun
um ſo gründlicher verachtete, ſchonnungslos in ſeiner glänzenden
Kontroberspredigt. Gerade dieſe zahlloſen Angriffe und Ver=
höhnungen
, von denen die Hauffs nur eine neben vielen iſt, ſind
ein Beweis für die breite und ſtarke Wirkung des durchaus nicht
uinbegabten Mannes, der in ſeinem Leben und in ſeiner Perſön=
lichkeit
ſo recht ein Vertreter des reaktionären Vormärz iſt.
Karl Gottlieb Samuel Heun, der ſich mit ſeinem Schrift=
ſtellernamen
H. Clauren nannte, iſt ein angeſehener preußiſcher
Veamter und guter Patriot geweſen, der in den Freiheitskriegen

und ließ aus der kurz vor ſeinem Tode 1851 erſchienenen Ausgabe
ſeiner Geſammelten Schriſten die meiſten ſeiner früher ſo ſehr
geprieſenen flachen Erzählungen weg. Auch bei ſeinem Charakter=
bild
, das in der Geſchichte ſchwankt, iſt wohl der größere. Teil
der Schuld der Zeit zuzuſchreiben, in der er lebte, dieſer dumpf=
ſtickigen
Atmoſphäre der Reaktion in den 20er Jahren des 19.
Jahrhunderts, in denen die ungeſchminkte Gewöhnlichkeit, des
Alltags, die platte Nüchternheit, die nur den materiellen Genuß
ſucht, ſo recht zu Worte kamen. Claurens ſogen. Realismus
der das Natürliche und das Recht einer leichtſinnigen Welt=
freude
gegenüber den Verſtiegenheiten der Romantik betonte,
gefiel weiten Schichten der damaligen Geſellſchaft; er ſchilderte
unzweifelhaft gewiſſe Ideale jener Zeit und jeder Zeit, wenn
er die Freude am Beſitz, die Bewunderung des Reichtums, eine
idhlliſche Liederlichkeit in den Vordergrund ſtellte. Den beſten
ſeiner Geſchichten, die lange Jahre hindurch in ſeinem Taſchen=
buch
Vergißmeinnicht erſchienen, iſt eine gewiſſe Lebhaftigkeit
der Charakteriſtik, ein gewandtes Erzählertalent und ein anmuti=
ger
biedermeieriſcher Zeitſtil nicht abzuſprechen, und ſeine be=
rühmte
Mimilie, die in Reclams Univerſalbibliothek erſchien,
iſt ja auch bis in die Gegenwart noch viel geleſen worden. Für
die Verbreitung, die dieſe Geſchichten fanden, iſt einke Mitteilung
von Wolff in ſeiner Geſchichte des Romans bezeichnend, der=
zufolge
ſein Almanach Vergißmeinnicht mehrere Jahre hinter=
einander
eine Auflage von mehr als 5000 Exemplaren erlebte‟.
Das war alſo vor hundert Jahren ein ungeheuer Erfolg wo=
bei
allerdings zu bedenken iſt, daß in jener Blütezeit der Leih=
bibliotheken
Unzählige ein Exemplar verſchlangen.

Das Verbot des Louis Ferdinand‟.*)
Von Fritzvon Unruh.

gen zurück=

jehrte. Er hat dann ſpäter eine Zeit lang die Preußiſche Staats=
eitung
redigiert und ſcheint ſelbſt im höheren Alter mit vielen

einer Erzeugniſſe nicht einverſtanden geweſen zu ſein, denn er
teülte bereits in den 30er Jahren ſeine literariſche Tätigkeit ein

Sie fragen mich nach meinem Louis Ferdinand, dem eine
miniſterielle Verfügung die Bühnen Preußens verſchließt. Das
Buch wird ſich ſelbſt verteidigen müſſen. Die Möglichkeit eines
Verbotes ſtreifte während der Arbeit bisweilen meine Gedanken.
Allein der Held Hohenzollernſchen Bſutes hatte meine Phantaſie
gepackt, er lebte auf, wuchs, nahm Geſtalt an und forderte ſein
Recht und den Rahmem ſeiner Zeit. Ich glaubte zu fühlen, daß
ſeine Scele die Seele Preußens war.
Man vermutet, die Figur des Königs Friedrich Wilhelm III.
ſei der Anlaß des Verbotes. Aus den mir zugänglichen Quellen
der Geſchichte ergab ſich mir eine Königsſigur, deren Menſchlich=
keit
großen Entſchlüſſen fernſtand und deren Tragik es wurde, in
einer Zeit zu walten, die noch erfüll twar von dem Ruhme Fried=
richs
des Großen. Mein Ziel konnte es nicht ſein, einzelne Er=
eigniſſe
der Geſchichte zu kopieren; ich mußte die Tatſächlichkeiten
der Hiſtorie durchleuchten, um jenſeits ihres äußeren Ablaufes
das Menſchliche im Menſchen zu ſuchen. So erſtand in meinem
Sinne ein anderer Friedrich Wilhelm: Ein Herrſcher, der in
aller Reinheit des Wollens am letzten Ende weder ſich ſelbſt noch
ſeine Ratgeber befragt, weil er ſich im innigen Zuſammenhang

Die Ausführungen ſtammer
4, als dem Deut=

mit ihn beſtimmenden Gotteskräften glaubt. Dieſer Glaube durch
ſtrahlt ihn, wo er ſchwach und am ſchwächſten erſcheint; und dieſer
Glaube breitet ſelbſt im Schatten ſeines großen Ahnherrn
einen Mantel menſchlicher Majeſtät um ſeine Schultern. Das
war das Gefühl, das mich bei der Arbeit begleitete; wieviel da=
von
in das Werk überging, vermag ich ſelbſt nicht zu entſcheiden.
Ich weiß es nicht, ob die Szene, in der preußiſche Generale
und Offiziere Louis Ferdinand die Krone anbieten, die Bedenken
erweckte, die in dem Verbot ihren Niederſchlag haben. Sie iſt
nicht hiſtoriſch. Wird hier eine Gefahr empfunden dann frei=
ich
wäre es beſſer, nie den Verſuch einer dramatiſchen oder dich=
teriſchen
Geſtaltung preußiſcher Geſchichte zu unternehmen, denn

10
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ſie brennt von ſolchen Gefahrem. Wo immer verſucht wird, hiſto=

riſche Geſtalten künſtleriſch zu verfaſſen, wird es das ungeſchrie=
bene
Recht des Schaffenden bleiben müſſen, die Erſcheinungen der
Hiſtorie gleichſam über ihre Erdenerſcheinung hinaus zu ſteigern
und einer logiſchen Vollendung entgegenzuführen. Niemals abel
wird eine Phantaſie, die zur Wahrhaftigkeit ſtrebt, ſich in ſo gro,
ßem Maße irren, daß ihr Erzeugnis die Ueberlieferung eines
ganzen Staatsweſens gefährden könnte.
So unternahm ich das Wagnis: ich ſah das Vermächtnis des
großen toten Dex dramatich an. Sein Geiſt lebte nur noch in
wwenigen Begmadeten, von ſeinem Ruhme zehrte die Maſſe. Die=
ſem
Wenigen mußten die Repräſentanten der Menge gegenüber=
geſtellt
werden. Das Weltphänomen Napoleon entflammte deſ
Feuergeiſt friderizianiſchen Erbes zu höchſter Romantik, der
ängſiiche Hochmut wagefauler Generale, und auf ihr eigenes
Wohl bedachter Leißetveder verſchanzte ſich hinter der vermeinſ=
lichen
Unicbervindbarkeit preußiſcher Waffen. Je mehr ich miel
in den Stoff vertiefte, je inniger empfand ich es, daß Nomamit
und Träumerei in Preußen keine Heimatſtatt haben. Se
ſchwarzweiße Pfähle märkiſche Erde umzäunen, ringen ſtreng
Pflicho und Diſziplin mit weiter ausſchauenden Seelen. Eher
blieben Pflicht und Königstreue. Sollte in meinem Louis Fel
dinand das Sehnen nach innerer menſchlicher Freiheit und 9e
rader Männlichkeit dramatiſches Leben gewinnen, ſollte die liche
giſche Verwebung von Pflicht und Traumerlebnis lebendig Me‟
den dann mußten die wiberſtrebenden Gewalten gegeneina..
der ſtoßen. So drängt der durch die zähe Untätigkeit und di
Wetterwolfe Napoleons entflammte junge deutſchahnende Sin"
zur letzten Steigerung, Louis Ferdinand mußte ihm als die M.
dende künftige Verwirklichung des verträumten Ideals erſchene‟
und es kommt zu dem verzweifelten Entſchluß: zum Verſuch.!"
Krönung.
Das war der Weg zu den Szenen, in denem Begeiſterung 1"
Heldenſinn dem Prinzen Louis Ferdinand die Preußenkrone.""
chen, als dem im Geiſte wahlvenwandten Nachfolger Friedre
des Großen. In Louis Ferdinand aber erhebt ſich in entſcheſh."
der Stunde die Tyadition der Pflicht und: mäht ihn medet=
War der Verſuch mit dem Begriffe des Soldatenpneub‟‟
eine höhere Seelenviſion gleichberechtigt zu verbinden, zu. 1a4
ſo belehrt mich jetzt das Verbot, daß mein Empfinden echt ie"
als mich bei der Niederſchrift dieſes Dramas ein inniger. 2"
ſammenhang mit der Gegenſpart ergriff.

[ ][  ][ ]

Muimer 78.

woſhen Schülern zugute kommen ſolle, den Namen Münch= Stif=
tunn
kragen ſolle. Sichtlich aufs tiefſte gerührt, dankte Herr Geheim=
adfünch; zugleich auch im Namen der anderen Herren, die mit ihm
in z=Puheſtand treten, für alle die Zeichen der Anerkennung und Liebe,
ies iw dargebracht worden ſeien. Seine Lebensarbeit habe der Schule
gegwen= und ſo ſolle es auch weiterhin bleiben. Er wolle die Verbin=
du
mmit ihr weiterhin pflegen und ihr dienen. Dann erklangen die
eio des alten Komitats Nun zu guter Letzt, und ein weiterer Vor=
8 Orcheſters ſchloß die ſchöne Feier, durch die das Realgymnaſium
Ab d nahm von Herren, die ihre ganze Lebenskraft in ſeine Dienſte
hatten.
Kälfsverein für die Geiſteskranken. Erſtmals nach dem Kriege
tra4m. 7. März das Kuratorium des Hilfsvereins für die
Gwüe skranken in Heſſen in Darmſtadt zuſammen. Der Vor=
ſitzzn
berichtete über die Lage des Irrempeſens während des Krieges
unsd ute. 2500 Kranke wurden zu Kriegsbeginn in den Anſtalten des
La verpflegt. Große Schwierigkeiten erwuchſen dem Anſtaltsbetrieb
ausz) Einberufung vieler Aerzte und Wärter und andererſeits aus der
Awode rung von Vereinslazaretten an die meiſten Anſtalten, durch
wenchLazarette 6171 kranche Soldaten gingen. Die Ratiomierungsvor=
ſchzeſin
laſteten wie auf dem ganzen Volke ſo auch auf den Anſtalten
ſom. Die im Gefolge der Unterernährung auftretende Tuberkuloſe
uns rdere ſchwere Krankheiten rafften einen erheblichen Prozentſatz der
Kpymn dahin. Die heute noch nicht völlig behobenen Ernährungs=
ſckwi
keiten drängen immer mehr zum Ausbau der Selbſtverſorgung,
eichen Milchwirtſchaft, Schweinezucht, Ackerbau und dergleichen mehr.
huore Koſten ſtehen dieſen Plänen freilich hinderlich im Wege, zumal
ſchrirtz erhöhter Pflegeſätze der Staatszuſchuß entſprechend den erheb=
lichimMehrkoſten
für Verpflegung, Löhne und vielem mehr bereits ver=
zelwafht
hat. Der entlaſſenen Kranken und namentlich ihrer in Not
verxrichen Angehörigen hat ſich der Hilfsverein während und nach der
tmzeit tatkräftig angenommen. In den Jahren 1914 bis 1919 konn=
B658 Mk. an Unterſtützungee bewilligt werden. Leider nahm bei
bllekten die Geberzahl ſeit 1913 um 24 000 ab; ein bedauerliches
u geſunkenen Intereſſes für die ſo humane Zwecke verfolgende
mſation. In der Kuratoriumsſitzung wurden Mittel und Wege
eſpuhen, dies Intereſſe neu zu beleben und in allen Volkskreiſen für
dien Eche des Vereins intenſiver zu werben. Mit den in ganz Heſſen
allulmalben wirkenden Vertvauensmännern des Vereins ſoll engere
Fürzng genommen werden. Verſammlungen der Vertrauensmänner
ausut näheren Umgebung ſollen in den einzelnen Heſſiſchen Anſtalten
odehen anderen geeigneten Orten auf dem Lande abgehalten und die
betuienden Herren durch Vorträge über Urſachen und Bekämpfung der
Ge=ſrſtörung, ſowvie über alles für ihr Amt Wiſſenswerte aufgeklärt
wend! Führungen der Herren durch die Anſtalten ſind beabſichtigt.
Mückn auch diefe Zeilen dazu beitragen, dem Hilfsverein für die Gei=
ſtes
ciken in Heſſen zu ſeinen zahlreichen alten treuen Freunden neue
zu ginnen.
(Aufführung der Maithäuspaſſion von Heinrich Schütz in der Jo=
hauhrche
. Man ſchreibt uns: Die Karwoche begiunt heute wieder
unzo imt die Gedanken aller ernſten Chriſten auf das Kreuz von Gol=
gatrn
In der Zerfahrenheit und Unruhe dieſer Zeit bietet die Kirche
in iiien Tagen wit dem Paſſions=Evangelium Jeſu Chriſti der ge=
ylc
ynr Menſchheit den Troſt und die Kyaft des Glaubens an. Hier iſt
Unzejängliches. Eviges inmitten all der trügeriſchen Vergänglichkeit
uni inſicherheit unſerer Zeit. Zu den großen Küinſtlern, die es ver=
ſtamd
haben, die Paſſion Jeſu durch die Muſik den Herzen der Men=
ſcharage
zu bringen, gehört Heinrich Schütz, des großen Johann Eeb.
Bauh Vorgänger. Seine Matthäuspaſfion wird heute abend
um Uhr in der Johanneskirche durch den Rirchengeſangwerein
erähannesgemeinde ausgefüihrt werden, und zwar bei freiem Eintritt.
Dick atptſoliſten ſind Kammerſänger Georg Weber (Jeſus) und
ſorxtänger Joſef Wenz (Evangeliſt). Wen es nach einer ſtillen
Stuy= abendlicher Erbauung im Rahmen großer Kunſt verlangt, der
komn und gehe geſtärkt von dannen. Es wird empfohlen, das Neue
Teßgert mitzubringen, da das Programm nur die Texte der Chöre
unm Goräle enthält.
Konzert von Iſſendorff=Rehberg. Auf das morgen, Montag
gbau 3 Uhr, in der Durnhalle ſtatrfindende Konzert ſei hiermit noch=
maus
nagelvieſein.
*rauenkreiſe der Deutſchen Volkspartei. Zu dem Kreisſchluß=
itaw Winterkreiſe laden die Frauen der Deutſchen Volkspartei alle
18 Temnymerinnen, Mitglieder und Freunde herzlichſt ein. (S. Anzeige.)
2re Kriegskrankenpflege=Vereinigung ür Darmſtadt und Um=
2 geblu,. ſt bei dem Miniſterium vorſtellig geworden, daß nicht jede Pri=
imn
batweot berechtigt ſein ſoll zum Tragen von Hauben, ähnlich derjenigen
dess ſoien Kreuzes, da ſich unter dieſem Deckmantel allerlei Subjekte
harmreiben und darunter Schiebergeſchäfte, unſittlichen Lebenswandel
ndfun naleichen mehr verſchleiern.
Im Silberkranz. Am 21. März begehen die Eheleute Julius
= und Frau Roſa geb. Müller, Beſſunger Straße 25, das Feſt der
nn Hochzeit.
*Der Verkauf der Reſtbeſtände von Heeresgut im Hofe des Stadt=
findet
nur noch bis Mittwoch, den 23. d. Mts., abends, ſtatt. Die
van orhandenen Gegenſtände, u. a. Tragſäcke aus Segeltuch, Unter=
jah
für Erwachſene und Kinder (Friedensware), Spaten mit Leder=
wgebrauchte
und neue Säcke, Zugſtränge uſw. ſind ſehr preiswert.
In Kreiſen der Bevölkerung, iſt hier Gelegenheit zum
Einkauf geboten.
*Die Ausgabe von Haushaltungsmehl erfolgt in den Kleinhandels=
ten
und in den Bäckereien vom 22. März bis einſchließlich 5.-=April
½s gegen Abgabe der Nährmittelbezugsmarken
k77.
Geflügelverkauf. Am 24. März wird im Lebensmittelamt Ge=
flür
zum Pfundpreiſe von 12 Mk. verkauft. (Siehe auch Bekannt=
meshig
.)
Schäferhunde=Ausſtellung. Heute Sonntag findet in den Hallen
kädtiſchen Schlachthofes eine große Sonderausſtellung für
Reim Schäferhunde ſtatt. Die vielſeitige Verwendbarkeit dieſer Naſſe
mtige ſowie als Polizei=Wach= und Schutzhund hat ihr eine große
Arkigerzahl geſichert. Was die Hochzucht zu leiſten vermag, wird den
(yern der Ausſtellung vor Augen geführt. Die Ausſtelluig nimmt
AAnfang 9 Uhr vormittags und dauert bis etwa 6 Uhr abends.
es4 Anzeige.)
Die Kartenausgabe
n Mittwoch ſcheint einige Verwirrung hervorgerufen zu haben.
getretenen Aenderungen waren bereits Ende Februar in einem
ten Artikel des Bürgermeiſters Mueller über den Abbau des
Ta=mittelamtes ausführlich dargeſiellt und begründet worden, wäh=
endine
Preſſenotiz noch am Tage vor der Kartenausgabe kurz darauf
hirms. Die beiden Ausführungen hoben ofſenbar nicht die nötige Be=
gcharf
gefunden. Es ſei darum wiederholt zur allgemeinen Kenntnis
en, daß eine Vereimfachung des Kartenſyſtems unter gleichzeitiger
Velandung der noch vorhandenen älteren Kartenbeſtände aus Gründen
xbſtenerſparnis ſich als notwendig erwieſen hat. Die Stadt folgt

Turmftavfer Tagoiatr, Sonntag, den Zu. Marz 1921.

Seite 3.

damit dem neuerdings gegebenen Beiſpiel anderer Städte, insbeſondere
unſerer Nachbarſtädte Frankfurt und Mamnheim, wozu um ſo mehr ein
Anlaß gegeben ſcheint, als mit dem neuen Syſtem auch andere Vorteile
verbunden ſind. Da immer erſt kurz vor der Fälligkeit bekamt geg=ben
wiud, für welche Nährmittel (Brot, Mehl, ſonſtige Nährmittel uſw.)
die Bezugsmarke oder Beſtellmarke Gültigkeit hat, wird dem unſere ge=
ſamte
Verſorgung ernſtlich gefährdenden Handel zit Karten vorgebeugt.
Außerdem werden künftig die Bäcker nicht mehr die Möglichkeit haben,
ihren Kunden Brot auf Vorſchuß zu geben; ein Erfolg, der in gleichem
Maße in ihrem Intereſſe wie in demjenigen der Bevölkerung liegt. Es
hat alsdann auch keinen Werr mehr, die Marken bei dem Bäcker oder
dem Kolonialwavenhändler zu hinterlegen. Eine ſolche Hiterlegung iſt
zudem ausdrücklich verboten. Was nun die am letzten Mittwoch aus=
gegebenen
weiß=grünen Bezugs= und Beſtellmarken ambetrifft, ſo berech=
tigt
die jeweils im Tageskalender aufgerufene Nummer zum Bezug des
dabei angegebenen Nährmittels, und zwar, wenn es ſich um Brot han=
delt
, um einen 800 Gramm=Laib, bei Mehl um 560 Gramm, bei ſonſti=
gen
Nährmitteln um die jewveils bezeichnete Geſwichtsmenge. Für auf=
geſparte
Weißbrotmavken der älteren Ausgaben (abgeſtempelte Eier=
maußen
und Buttermarken) wird das Krankenbrot bis auf weiteres noch
ohne Beifügung der Schvarzbrotmarke abgegeben. Für Weißbrotmarken
mit dem Aufdruck 1921 kann dieſe Vergünſtigung, ſoweit möglich, nach
Vorlage der Marben und des Bezugsſcheins bei der Aerztlichen Kom=
miſſion
auch gewährt werden.
Eine Warnung.
Das Kreisgeſundheitsamt erläßt folgende Warnung: Da ſich in
Gen letzten Wochen die Erkrankungen an Typhus ( Unterleibs=
typhus
) in der Stadt und auch im Landkreis Darmſtadt auuffallend meh=
ren
, der Typhus im Kreiſe Dieburg epidemiſch auftritt, und die Seuche
äußerſt bösartig verläuft, wobei faſt immer eine Uebertragung durch Be=
rlihrung
mit Erkrankten oder erkrankt geweſenen Perſonen ( Bazillenträ=
ger
) oder eind Uebertragung durch Nahrungsmittel die wahrſcheinliche
Urſache bildet, ſieht ſich das Kreisgeſundheitsamt genötigt, die Bevölke=
rung
in ihrem eigenen Intereſſe auf folgendes auſmerkſam zuu machen:
Der Typhusiſt eine ſchwereanſteckende Krankheit.
Die Anſteckungskeime werden meiſt mit den Entleerungen (Stuhl,
Urin), zuweilen auch mit dem Auswurf und Speichel ausgeſhieden.
Die Uebertragung geſchieht nun in der weitaus größten Mehrzahl der
Fälle ſo, daß gerings Mengen davon auf dem Boden, die Möbel, auf die
Leib= und Bettwäſche, auf = und Trinkgeſchirre, in Milch, Gemüſe,
Obſt, Salat und andere Lebensmittel verſpritzt iwerden, die dann von an=
deren
, geſunden Perſonen aufgenommen werden. Oft auch erfolgt die
Anſteckung durch Berührung von Körper zu Körper, indem z. B. eine
mit der Pflege vom Typhuskranken beſchäftigre Perſon einer anderen die
Hand gibt, ſwobei damn auf dieſe Arr die Keime in den Mund oder auf
Nahrungsmittel übertragen werden können. Auch kann der Krankheits=
ſtoff
durch ſchlechtes Trinkwaſſer oder durch Waſſer, welches beim Ab=
ſpüilen
von = und Trinkgeſchirren mit Typhuskeimen verunreinigt
wurde, weiterverbreitet werden. Ferner können Fliegen die Zwiſchen=
träger
bilden. Die Keime kommen dann in den Magen umd Darm und
könnem daſelbſt in geringſtem Spurrem die ſchwerſte Erkrankung hervor=
bringem
.
Um nun die Weiterverbreibung der Seuche einzuſchränken,
iſt es notwendig, daß Jeder das Betreten von Häuſern und Zimmern,
in denen Typhuskranke liegen, ſtreng meidet oder, falls er doch mit ihnen
in Berührung kommt, ſeine Häde ſauber wäſcht und mit Sublimat des=
infiziert
; ferner alles Obſt, allen Salatz und Gemüſe nur in gut gewaſche=
nem
oder gekochtem Zuſtand ißt, die Milch nur in gekochtem Zuſtand ge=
nießt
, überhaupt nur ſaubere = und Trinkgeſchirre benutzt. Sauere
Milch iſt weniger gefährlich, da die Typhuskeime meiſt von den Säure=
bakterien
überwurchert und vernichtet werden. Verdächtiges Brunnen=
waſſer
iſt zur vermeiden oder nur in gekochtem Zuſtand (Tee, Kaffee) zu
nehmen. Der Beſuch von öffentlichen Lokalen und von Schulen ſeitens
der Kinder iſt ſolange geſetzlich verboten, bis die amtlich angeordnete
Desinfektion erfolgt iſt.
Der Arztiſt möglichſt früh zuzuziehen. Da die Pflege dieſer
Kranken eine ziemlich ſchwierige und langwierige iſt, empfiehlt ſich die
baldige Ueberweiſung in ein Krankenhaus, um ſchon ein=
mal
hierdurch die weitere Anſteckung auszuſchließen. Auch iſt darauf zu
achten, daß Leute, die an Typhus erkrankt, wieder geſund ſind oder doch
unbedeutende Durchfälle haben, immer noch mit ihren Stuhlgängen die
ſchädlichen Keime ausſcheiden können (Dauerausſcheider). Dieſe Leute
ſind dann noch ſchwer anſteckend.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich bie Redaktion ihr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen den großen Fork=
ſetzungsfilm
Nirvana 2. Teil: Der Ueberfall auf die Tele=
graphenſtation
in ſechs gewaltigen Akten. Der Inhalt dieſes gro=
ßen
Filmwerkes bildet eine Kerte von Senſationen, verbunden mit einer
verblüffenden Handlung in künſtleriſcher Darſtellung, welche weit über
das Niveau des Alltäglichen hinausgeht.
Union=Theater: Der Mann ohne Namen. Die
hieſige Uraufführung dieſes großem Union=Films wird mit Recht leb=
haftes
Intereſſe im Publikum erwecken. Denn der Verſuch, der mrit der
Verfilmung eines in ſechs Abteilungen, ſich vollziehendem Abenteurer=
romans
von Seeligeu unternommen wird, ein Werk im Stile und mit
allen Raffineſſen der ausländiſchen Senſationsfilme zu ſchaffen, kann
nach der erſten Probe, die man zu Geſicht bekommt, nicht allein als voll=
auf
gelungem bezeichnet werden, ſondern man gewvinnt den Eindruck, daß
ſelbſt anerkannte Schlager wie die Harrn Piel=Serien danebem verblaſſen.
Der ganze Ablauf der äußerſt ſpannend gearbeiteten Handlung iſt jeden=
falls
viel durchdachter, die kleinſte Einzelheit wohl überlegt und auf
zündende Wirkung berechnet. Man muß einer Vorführung beigewohnt
haben, um die erregte Stimmung wahrzunehmen, die Anteilnahme, mit
der das Publiku den Fadem der Handlung verfolgt, die ſich in glänzen=
den
Bildern vor ſeinen Augen entrollt. Wer hat vordem einem ſo vor=
trefflichen
Bonvivant wie Harry Liedtke dieſe halsbrecheriſche Bewveg=
lichkeit
zugetraut, die er als Millionendieb entwichelt, dieſe Turn=
übungen
über ſchwindelnd hohe Häuſermeere, im Auto, im Waſſerflug=
zeutg
uſw.? Er ſtattet dieſe Rolle wirhlich faſzinierend aus. Seine Part=
ner
tragen ebenfalls allerbeſte Namen: Mady Chriſtians, Lory Leux,
Georg Alexander (das nene Detektibtalent), Jak. Tiedtke und viele
andere.
* Arheilgen, 17. März. Auf Anregung des hieſigen
Volksbildungsvereins ſprach geſtern abend Herr Dr. Sell
aus Winterkaſten über die Tuberkuloſe, ihre Folgen und
Bekämpfung. Im Saale des hieſigen Biophonrheaters fand ſich
eine Zuhörerſchaft ein, wie ſie dieſes wohl noch ſelten zu verzeichmen
hatte. Aus der Nachbarſchaft mußten noch Stühle herbeigeholt werden,
um alle Gäſte unterzubringen. Viele lauſiten ſtehend den Ausführun=

gen des Vortragenden, andere mußten vor dem Hauſe Umkehr machen,
da ſie keinen Einlaß finden konnten. Herr Dr. Kell, der ja ſchon
früher hier bebannt iſt, verſtand es auch in meiſterhafter Weiſe, ſich ſeiner
Aufgabe zu entledigen und feſſelte die Zuhörer bis nahe um die Mit=
ternachtsſtunde
durch ſeinen Vortrag, der durch vorzügliche Lichſtbilder
vervollſtändigt wurde. Die Krankheit, die vor dem Kriege um em Be=
deutendes
im Abnehmen begriffen war, hat in den letzten Jahren wieder
in erſchreckendem Maße zugenommen und können die Maßnahmen, die
zur Bekämpfung dienen, nicht genug allen daran Leidenden ans Herz
gelegt werden. Vor allem ſei vor dem übertriebenen Alkohol= und Niko=
tungenuß
gewarnt, beſonders das ſo verbreitete Zigarettenvauchen muß
auf das entſchiedenſte verurteilt werden. Die Weiblichkeit ſei vor dem
zu feſten Schnüren, mit anderen Worten dem Korſett, gewvarnt. Da=
gegen
iſt Sport, Turnen allen auf Geſundheit Bedachten wichſt genug
zu empfehlen. Veberhgupt Leibesübung, nicht übertrieben, und zwa=
in
Gottes freier Natur, dazu Gänge in unſere herrlichen Waldungen,
das iſt, was man beſonders unſerer Jugend nicht laut genug zurufen
kann. Der Vortragende ernteten reichen Beifall für das Vorgeführte,
und ſei ihm auch hier nochmals herzlichſt gedankt.
Ep. Gernsheim, 18. März. Ein blutiges Ende fand eine
Erbſchaftsaufteilung von Aeckern zwiſchen den Brüdern Niko=
laus
und Friedrich Wunderle. Sie konnten ſich nicht einigen und began=
nen
ſchließlich eine regelrechte Prügelei. Nikolaus Wunderle ergriff eine
Hacke und ſchlug damit ſeinem Bruder Friedrich auf den Kopf. Friedrich
Wunderle, der blutüberſtrömt zuſammenbrach, ſchwere Kopfverletzungen
und Gehirnerſchütterungen erlitten hat, wurde bewußtlos vom Platze
getragen.
Offenbach, 17. März. Oberſchleſierzug. Heute vormittag
fuhr ein weiteren Oberſchleſierzug auf dem Wege nach der bedrohten Oſt=
mark
durch unſere Station, um hier eine weitere Anzahl in Offenbach=
Stadt und Land wohnender Abſtimmenden aufzunehmen. Wieder hat
ein Kinderchor vaterländiſche Lieder geſungen und die Stimmung bei
der Abfahrt aufs beſte gehoben. Oberburgermeiſter Granzin ſprach
wiederum zu den oberſchleſiſchen Landsleuten kräftige Worte der An=
feuerung
, hoffend, daß es den Deutſchen gelingen möge, allen polniſchen
Schikanen zum Trotz das ſchleſiſche Land für Deutſchland zu retten.
Brauſende Hurras der auf Bahnſteig und Straße verſammelten Zu=
ſchauermenge
begleiteten den Zug, bis er außer Sicht kam. Um die
Beſchädigung und unberechtigte Benutzung der Feuermelde=
anlage
zu verhüten, werden für Angaben, die zur Ermittelung und
Beſtrafung der Täter führen, Belohnungen zugeſichert. Dies hatte ſchon
in mehreren Fällen Erfolg. Die Schuldigen haben außer der gericht=
lichen
Strafe auch ſehr oft recht hohe Erſatzforderungen zu erwarten, die
ſich in den letzten Fällen auf 200 bis 250 Mark beliefen. Jetzt hat der
Oberbürgermeiſter die Belohnungauf den doppelten Betrag erhöht.
Worms, 19. März. Im Dienſteder Kunſt. Zum 75. Ge=
burtstage
des Prof. Dr. Weck erling, deſſem uneigenmitzigem Wirken
als Vorſteher der ſtädtiſchen Sammlungen die Wormſer Bürgerſchaft den
Beſitz wertvollſter Schätze im Paulusmuſeum, der reichhaltigen Stadt=
bibliothek
und dem Archiv verdankt, hat als ein Zeichem der Danbbarkeit
Herr Profeſſor Dr. med. Baas=Karlsruhe, ein ehemaliger Schüler
des Jubilars, dem Muſeum 500 Mark überwieſen als Grundſtock einer
zut errichtenden Weckerling=Stiftung‟ Eing daraufhin einge=
leitete
Sammlung ergab bis jetzt die Summe von 7905 Mark. Der
Ertrag ſoll ausſchließlich dem Paulusmuſeu zugute kommen und bazu
dienen, ihm über die ſchwierige Lage hinwegzuhelfen, mit der es, wie
heutzutage faſt alle unſere deutſchem Muſeen, zu kämpfen hat.
Nierſtein, 18. März. In der aufſehenerregenden
Unterſchlagungsaffäre des Gemeinderatsmitgliedes Hch.
Reineck von hier fand in den letztem Tagen eine allgemeine Verſamm=
lung
der Mitglieder des vom Reineck geleitetem aund durch ſeine Unter=
ſchlagungen
ſo ſchwer geſchädigten Spar= und Konfunvereins Nierſtein
einer Filiale der Mainzer Spar= und Konſuhrgenoſſenſchaft, ſtatt. Dahei
wurde die Höhe der unterfchlagenen Summe feſtgeſtellt. Sie ſoll etwa
70 000 Mark betragen. Der Schadew wwird durch den Reſerbefonds
der Mginzer Konſumgenoſſenſchaft gedeukt. Reineck ſitzt im Unter=
ſuchungshaft
.
fpd. Schlitz, 18. März. Fünfzig Jäger und kein Schwein.
In den Schlitzer Waldungen fand vor einigen Tagen eine behördlich an=
geordnete
Jagd größten Stils auf wilde Schweine ſtatt. Nicht weniger
als fünfzig Jäger waren aufgeboten. Doch die Wildſchweine ließen ſich
nicht kommandieren. Nicht ein einziges der Tiere, die in großen Mengen
die Wälder bevölkern, konnte zur Strecke gebracht werden. Die Jagd
verlief völlig ergebnislos.
fpd. Aus Oberheſſen, 18. März. Richtpreiſe für Hühner=
eier
. Das Kreisamt Lauterbach teilt mit, daß die Kreispreisprüfungs=
ſtelle
den Richtpreis für friſche Hühnereier auf 80 bis 85 Pfennig
für das Stück herabgeſetzt habe. Höhere Preiſe ſeien im Einkauf beim
Geflügelhalter zurzeit nicht mehr gerechtfertigt. Die Geflügelhalter auf
dem Lande hätten bei dieſem Preiſe und den jetzigen Verhältniſſen einen
völlig ausreichenden Nutzen. Auch hier müſſe mit dem Preisabbau end=
lich
begonnen werden.
* Kleine Nachriten aus Hefſen. In einer der letzten Nächte wur=
den
aus dem Laden des Kaufmanns Bendheim im Sprendlingen
ber Offenbach Kleiderſtoffe im Werte von rund 20000 Mark geſtohſen.
Seit dem Einbruch fehlt auch der Hofhund; vermutlich haben die Diebe
auch dieſen geſtohlen. Auf der letzten in Groß=Gerau ſtattgefun=
denem
großen Hundeſchaur wurde feſtgeſtellt, daß im vorigen Jahre von
einem Amerikaner für den Sieger 1919, Dolf von Düſternbrock, 18000
Dollar, nach unſerem Gelde rund 1080 000 Mark, bezahlt wurden. Für
erſtklaſſige deutſche Schäferhunde wurden 5060 000 Mark erzielt. Die
Krähenplage wwird in Rheinheſſen zu einer ſchweren Kala=
mität
. In Scharen von Tauſenden ſieht man die Saatkrähen namentlich
über die jetzt friſch mit Sommerſaat beſtellten Felder dahinziehen. Um
der Krähenplage zu begegnen, hat man in einzelnen Gemeindem die
Schußprämie das Stück auf 3 Mark erhöht; andererſeits wird empfoh=
len
, die Krähenkolonien an den Waldrändern umd auf den Pappel=
bäumen
durch geſchickta Baumſteiger während der Brutzeit planmäßig
aufſuchen uund zerſtören zu laſſen. Um einer größeven Anzahl von
ſchwächlichen und unterernährten Schulkindern aus den Landgemeinden
des Kreiſes eine Erholungskur geſpähren zu könnem, hat die Kommiſſion
für die Verwaltung der Kinderhilfe im Kreiſe Mannz (Landgemeinden)
mit dem auf dem Hohen Darsberg bei Neckar=Steinach herrlich gelegenen
Wormſer Kinderheim einen Vertrag abgeſchloſſen. Die Kurei verteilen
ſich auf die nächſten zwölf Monate ud dauern je 28 Tage. Anfang
April wird bereits die erſte Gruppe, boſtehend aus 20 Mädchen, die
Fahrt ins Neckartal antreten. Im Unvermögensfalle der Eltern werden
die Koſten ganz oder teilſveiſe von der Kinderhilfe getragen werden.
Reich und Ausland.
Verlin, 18. März. Im ProzeßHiller verneinten die Geſchwo=
renen
die Schuldfrage in zwei Fällen von Mißhandlungen. Sie bejahten
ſie aber in einem dritten Falle uund zuar in Ausübung des Dienſtes. Die
Frage, ob die Mißhandlung den Dodeserfolg gehabt habe, wurde der=
neint
. Der Gerichtshof erkannte auf eine Geſamtſtrafe von ſechs

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Spielplan der Frankfurter Bühnen vom 20. bis
Virz. 1. Operhaus: Sonntag, 5 Uhr: Parſifal. Montag: Ge=
Ine Vorſtellung. Dienstag, 5 Uhr: Parſifal. Mittwoch: Geſchloſ=
Forſtellung Donnerstag, 6½ Uhr: Die Zauberflöte. Freitag:
dſſen. Samstag, 5 Uhr: Parſifal. Oſterſonntag, 7 Uhr: Die Bo=
Oſtermontag, 7 Uhr: Der letzte Walzer. 2. Schauſpiel=
Sonntag, 3 Uhr: Wilhelm Tell; 7 Uhr: Der lebende Leichnam.
g, 7 Uhr: Robert und Bertram. Dienstag, 7 Uhr: Nosmersholm.
Moch, 7 Uhr: Glückspeter. Donnerstag, 7 Uhr: Der König der dunk=
mmer
. Freitag: Geſchloſſen. Samstag, 7 Uhr: Nathan der
Oſterſonntag, 3½ Uhr: Alt=Heidelberg; 7 Uhr: Was Ihr wollt!
Ainſtudiert). Oſtermontag, 3½ Uhr: 1919; 7 Uhr: Robert und
3. Neues Theater: Sonntag, 11 Uhr: Die ſpaniſche
Uhr: Anatol; 7½ Uhr: Der ideale Gatte. Montag und
je 7½ Uhr: Anatol. Mittwoch, 3½ Uhr: Heidideldei oder
ie Haſen dazu kamen, Eier zu legen, von Franziska Becker ( Ur=
brung
); 71= Uhr: Der ideale Gatte. Donnerstag, 31 Uhr: Hei=
7½ Uhr: Kameraden. Freitag, 3½ Uhr: Hinter Mauern;
Der Nenegat (Abendröte). Samstag, 31 Uhr: Heidideldei;
ſihr: 2X2 5, Satyrſpiel von Guſtav Wied (Erſtaufführung).
Enntag, 3½ Uhr: Der ideale Gatte; 7½ Uhr: 2X2 5. Oſter=
½ Uhr: 2X2 5.
g. 3½ Uhr: Liſelott von der Pfalz;
mmerſpiele: Sonntag, 31 Uhr: Der Raub der Sabinerin=
½ Uhr: Die deutſchen Kleinſtädter. Montag und Dienstag, 8 Uhr:
-Mata. Mittwoch, 7½Uhr: Die deutſchen Kleinſtädter. Donnerstag,
hr: Tage des Lebens, von Leonid Andrejew (Erſtaufführung).
½½Uhr: Und das Licht ſcheinet in der Finſternis: 71 Uhr:
Edes Lebens. Samstag, 7½ Uhr: Tage des Lebeus. Oſterſonntag
*: Die deutſchen Kleinſtädter; 7½ Uhr: Tage des Lebens.
montag, 3½ Uhr: Heidideldei; 7½ Uhr: Tage des Lebens.
kyu manntheater: Sonntag bis Donnerstag: Die Faſchings.
freitag: Paſſionsfeier. Samstag bis Oſtermontag, je um 3 und
N: Das Dorf ohne Glocke, Singſpiel in 3 Akten von Eduard
nc
Spielplan des Nationaltheaters Mannheim
(ida. Montag,
2. März. Een
ohne Glocke. Dienstag, 6 Uhr: Die Verſchwvörung des Fiesko.
woch, 7 Uhr: Kleiſt (Uraufführung). Donnerstag bis Samstag:
Vorſtellung. Oſterſonntag, 5 Uhr: Parſifal. Oſtermontag, 5 Uhr;

Konzert.
Abendmuſik im Muſikverein.
WV. Im Muſikvereinsſaale gab geſtern abend die von Herrn
Privatdozenten Dr. F. Noack ins Leben gerufene und geleitete
Madrigalvereinigung ihr erſtes Konzert. Einleitend
gab Herr Dr. Nodck einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung
des Volksliedes zum Kunſtlied, für welches Madrigal der Sam=
melausdruck
im Gegenſatz zum einzelnen Volkslied geworden
iſt, und knüpfte hieran muſikhiſtoriſche Erläuterungen über die
Behandlung des Madrigals, das neben der tiefernſten die ſcherz=
hafte
Gattuug des Liedes gepflegt hat. Von dieſen verſchiedenen
Gattungen ſolle der heutige Abend einige Proben geben.
Es ſei vorweg bemerkt, daß es ſich bei dieſer neugegründeten
Madrigalvereinigung, die aus 10 Damen und 6 Herren beſteht,
um hervorragende künſtleriſche Leiſtungen handelt. Das Stim=
menmaterial
, die führenden Sopranſtimmen voran, iſt auserleſen,
die Mitwirkenden ſind alle ſoliſtiſch ausgebildet, das Enſemble
iſt muſtergültig, ſo daß die Vorträge dieſer Vereinigung neben
der reinen Freude an dem volkstümlichen und dem ihm ver=
wandten
Liede einen hohen künſtleriſchen Genuß gewähren.
Dementſprechend war auch die Aufnahme des an dieſem Abend
Gebotenen durch die Zuhörerſchaft.
Bei der Aufzählung der zum Vortrag gebrachten Lieder, zu
denen Herr Dr. Noack vorher den Text verlas, müſſen wir uns
kurz faſſen. Das erſte war ein Wanderlied: Innsbruck, ich miuß
dich laſſen von Heinrich Jſaac (1495) in elegiſchem Grundton,
es folgten: das heiter volkstümliche Lied Feinslieb, du haſt
mich gfangen von Hans Leo Haßler (18. Jahrhundert), dem
Vertreter der bürgerlichen Muſik, das bekannte Volkslied
Ein Jäger aus Kurpfalz (bearbeitet von Othegraven), das
ſtürmiſch ce cano verlangt ſurde, ſodaun neuere Volkslieder
Jahrhunderts, ei= ſich in der Melodie kaum von den
alten unterſcheiden: ein Volkslied von Brahms (1860) Iu ſtiller
Nacht, ein humoriſtiſches Lied mit Refrain Jäger und Nixe‟
von Zuccalmaglio (1835) und ein reizendes Kinderlied Buh=

köken von Halberſtadt von Grell, in dem die Sopranſtimmen ſich
durch ein wundervolles Piano hervortaten und das wiederholt
werden mußte. Hieran ſchloſſen ſich wieder ältere Lieder, und
zwar einige richtige Madrigale: ein Reiterlied. Ich ſoll und
muß einen Buhlen haben und ſollt’ ich ihn aus der Erde graben
von Ludwig Senfl (1544), ein Liebeslied, innig und ernſt in faſt
kirchlichem Stil, von Orlandus Laſſus (1555), dem Klaſſiker der
altkatholiſchan Kirchenmuſik, und ein ſcherzhaftes Lied Cupido
und das Bienlein von Daniel Friderici (1617). Im Gegenſatz
zu dieſen ſtrophiſch komponierten iſt das kunſtvoll geſetzte Lied
Die Macht der Phyllis von J. H. Schein (1624) ganz durch=
komponiert
. Er iſt ein Meiſter des Madrigals und komponierte
ſeine Lieder für die collegia musica ſeiner Studenten in Leipzig.
Nach dieſen gelangte eine Reihe moderner Kunſtlieder zum
Vortrag, und zwar zunächſt der drei Romantiker Mendelsſohn
(1843): Die Nachtigall, Schumann (1849): Im Walde und
Richard Wagner (1861): Wach auf, es nahet gen den Tag aus
den Meiſterſingern das, wundervoll geſungen, einen Sturm
der Begeiſterung entfeſſelte, worauf der letzte Vers wiederholt
wurde. Lebensfrohe und ſcherzhafte Lieder machten den Be=

der Luſtigen Weiber‟. Die beiden letzten Lieder, die in glän=
zender
Ausführung zur Wiedergabe gelangten, mußten wieder=
holt
werden.
Der künſtleriſche Erfolg des Abends ſar bedeutend. Er
war zugleich eine intereſſante Probe auſ den Geſchmack und das
muſikaliſche Bedürfnis des heutigen Konzertpublikums. Die
heiter=volkstümlichen Lieder und der Richard Wagnerſche Chor
waren, wie ſich aus dem von Herzen kommenden ſpontanen Bei=
fall
ergab, am willkommenſten. Erſtere wurden offenbar als
eine beizerſriſchende Gegenirkung gegen die moderne Ve
ſtandcs=Muſikiacherei emgfunde
Von der neuen Madrigalvereinigung des Herrn Dr. Nogck,
die ſich ſo erfolgreich eingeführt hat, wird man wohl bald noch
mehr

[ ][  ][ ]

ionaten Feſtungshaft, weil der Angeklagte nicht aus ehrenrühriger Ge=
ſinnung
gehandelt habe. In dieſe Strafe ſind ſieben Wochen Feſtungs=
haft
, die ſchon rechtskräftig gelvorden ſind, einbegriffen.
Exploſion. Geſtern explodierte in der Kalkſcheunenſtraße
in inem Munitionsſchuppen, in dem ſich große Vorräte von alter ruſſi=
ſcher
Gelvehriunition befanden, ein Lager von Zündhütchen lnd ſetzte
das ganze Munitionslager in Brand. Die Exploſion war ſo ſtark, daß
die Wand des Gebäudes einſtürzte. Zwei Arbeiter, die auf dem Lager=
platz
beſchäftigt waren, wurden durch Sprengſtücke verletzt.
Berlin, 19. März. Heute vormittag 11 Uhr fand die Trauer=
feier
für den ermordeten türkiſchen Großweſir Talaat Paſcha im
Trauerhaus Hardenbergſtraße ſtatt, woran Mitglieder des Answärtigen
Amtes, die mit ihm aus ſeiner amtlichen Tätigkeit bekannt waren, und
des Orientklubs teilnahmen. Die Leiche wird auf dem Friedhof der evan=
geliſchen
Kirchengemeinde St. Matthäus beigeſetzt.
fpd. Frankfurt a. M., 18. März. Die Akademie der Arbeit
wird am 2. Mai d. J. in den Räumen der Umiverſität eröffnet. Die
Leitung übernimmt der Privatdozent Dr. Eugen Roſenſtock aus
Stuttgart. Die Akadsmie iſt vorläufig als Proviſorium gedacht und ſoll
vorerſt bis zum Februar 1922 in Tätigkeit bleiben. Außer drei haupt=
amtlichen
Lehrkräften ſollen im Nebenamt Praktiker aus allen Berufs=
zweigen
tätig ſein. Bisher haben ſich Teilnehmer aus allen Teilen
Deutſchlands für das erſte Studienjahr gemeldet, in erſter Linie Ge=
wverkſchaftsbeamte
, Angeſtellte von Fachverbänden, Schriftleiter von Fach=
zeitſchriften
. Der Semeſterbeitrag iſt auf 300 Mark feſtgeſetzt. Von dem
Ergebnis des erſten Jahres wird es abhängen, ob die Akademie als
dauernde Einrichtung beſtehen bleibt.
Koblenz, 18. März. Eiſenbahnunfall. Heute vormittag zer=
trümmerte
ein in voller Fchrt befindlicher amerikaniſcher
Frachtwagen im Nordende des Bahnhofs Weißenthurm die dort be=
findliche
geſchloſſene Wegſchranke und wurde von dem im ſelben Augen=
blick
herankommenden D=Zuge erfaßt und vollſtändig zertrümmert.
Dig Infaſſen, drei amerikaniſche Soldaten, wurden ſofort getötet.
Der D=Zug konnte nach einem Aufenthalt von 15 Minuten ſeine Fahrt

fortſetzen.
Erfut, 18. März. Schwere Exploſion. Im Schwerborner
Mumitionslager bei Erfurt ereigncte ſich heute abend gegen 6 Uhr eine
ſchwere Exploſion, die einen großen Brand verurſachte. Die
Erfurter Feuerſvehr wwurde ſofort alarmiert. Der Brand dauert zurzeit
noch an. Ueber die Urſache iſt noch nichts bebannt.
Zu der Explofion wird noch gemeldet: In dem Munitionslager, in
dem gefüllte Munition, Fliegerbomben, Seeminen uſw. zum Zweche der
Metallverwertung entladen werden, flog heute abend ein Schuppen mit
Schrapmellmunition in die Luft. Nach einer Meldung der Thäüringer
Aillgemeinen Zeitung wurden in der geſamtem Umgebung die Dächen ein=
gedrückt
. Vier Frauen konnten ſich, zum Teil mit eingedrücktem Bruſt=
korb
und ſchweren Brandwunden, retten. Etwa zehn Arbeiter
haben, allem Anſchein nach, den Tod gefunden. Genaue Feſtſtellungen
über die Zahl der Getöteten werden erſt nach dem Ende der Exploſionen,
die noch fortdauern, möglich ſein.
19. März. Das durch eine Exploſion im Schvverborner Lager
entſtandene Feuer iſt gelöſcht. Zwei Schuppen ſind abgebrannt.
Zwei Arbeiter wurden getötet und fünf verletzt.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 19. März. Der Entwurf eines Reichs= Jugend=
wohlfahrtsgeſetzes
wird debattelos einem beſonderen Aus=
ſchuß
von 28 Mitgliedern überwieſen. Die Neichsabgaben=
ordnung
wird in allen drei Leſungen angenommen, ebenſo das Ge=
ſetz
über die Vertretung der Länder im Reichsrat.
Der Reichshaushaktsplan für 1920 wid in drütter
Laſung, angenommen. Der Reichshaushaltsplan für 1921 wird hier=
auf
gleichſalls in dritter Leſung angenommen, dazu die Entſchließungen
auf Errichtung eines parlamentariſchen Beirates zur Zentrale für Hei=
maldienſt
und zur Förderung der Beamtenfürſorge.
Es folgt die ßweite Beratung des
Poſtgebührengeſetzes.
Während die Vorlage das Porto für Poſtkarten und Briefe, ohne
9diickſicht auf die Entfernung, auf 40 und 60 Pf. erhöht, will der Aus=
ſihuß
einen Unterſchied zwiſchen Orts= und Fernverkehr machen. Nach
dem Ausfchußantrag ſoll eine Poſtkarte im Ortsverhehr 30 Pf. und im
Fernderkehr 40 Pf. koſten, ein Brief bis 20 Gramm 49 und im Fern=

verkehr 60 Pf.
Abg. Zubeil (U.S.P.): Die Vorlage iſt eine indirelte Steuer.
Die bürgerhichen Parteien wollen die direkten Steuern abbeuen zugun=
ſten
der Schieber und Kriegsgewinmler. Weine Freunde lehnen dieſe
Verlage ab, denn eir wollen eine durchgreiſende Reform zur Beſeiti=
gung
der Poſtmißwirtſchaft. Wir beantragen, bei 8 Kilo=Paketen das
Uebergewicht nicht mit der doppelten Gebühr, ſondern ur mit 1 Mr.
Zuſchlag zu belegen.
Abg. Pinkau (Soz.): Wir beantragen, daß die Bildpoſtkarten,
auf deren Vorderſeite Grüße uſw. mit höchſtens fünf Worten nieder=
geſchrieben
ſind, als Druchſachen befördert werden. Im übrigen ſtim=
wen
wir der Vorlage zu.
Abg. Malzahn (Komm.): Die Vorlage iſt eine Bankerottserklä=
rung
der Poftverwaltung. Wir lehnen ſie ab. Redner fragt, ob die der
Poſt zum Verfand übergebenen Zeitungen von jedem Zugriff geſchützt
find? Die Rote Fahne ſei nämlich geſtern und heute beſchlagnahmt
worden.
Reichspoſtmittiſter Gäesberts: Ich habe die Beſchlagnahme der
Roten Fahne nicht veranlaßt. Die der Poſt übergebenen Zeitngen
genießen den Schutz des Poſtgeſetzes. Unſere Vorlage will die dringend
notwendige Deckung des Betriebsdeſizäts ermöglichen. Der Antrag
Pirkau iſt nicht unbedenklich. Wi=d der Antrag Pinkau in das Geſetz
aufgenommen, dann können wir die Bevorzugung der Anſichtstarten
auch nicht aufgeben, wenn ſich die Induſtrie fpäter gäinſtig ontwickelt hat.
Die Kommiſſionsbeſchlüfſe ſtellen ein Kompromiß dar. Gegen darüber
hinausgehende Anträge haben wir ernſte Bedenken. Deit ſchließt
die Ausſprache.
Der Antrag Pinkau (Anſichtspoſtkarten) wird angenom=
men
. Nackdem Mniſter Giesberts dringend um Ablehnung des
Antrags Zubeil auf Herabſetzung der Uebergewichts=Zuſchläge gebeten,
erfolgt nach unweſentlicher Debatte deſſen Ablehnung. Die Vorlage
wird in der Faſſung des Ausſchuſſes angenommen
ebenſo das Auslandspoſtgebührengeſetz und die Erhöhung
der Telegraphengebühren. Die Poſtvorlagen werden darauf
auch in dritter Leſung unverändert angenommen.
Es folgt die zweite Beratung der
Nopelle zum Einkomenenſtenergeſetz vom 29. März 1920.
Abg. Heutz (II. S.P.): Die treueſten Stützen der Regierungsvorlage
ſitzen in den ſozialiſtiſchen Parteien. Das Geſetz begünſtigt vielfach die
Großinduſtrie und beſteuert die Sperulationsgewinne in ſehr milder
Form. Die Arbeiter und Angeſteillten werden vielfach härter getroffen.
Warum beſteuert man nieht nach öſterreichiſſchem Muſter nur 80 Prozent
des Lohneinkommens? Der Antrag der Regierungsparteien bedeutet
eine doppelt ſo hohe Beſteuerung wie in Oeſterreich, während nach unſe=
vem
Antrag die Steuer auf 4 Prozent ermäßigt werden ſoll. Mag der
Miniſter die Landwirtſchaft nieht ſchärfer heranziohen, die den billigen
Mais an der Börſe verſchachert? Den Arbeitern, Angeſtellten und Be=
amten
ſollten mindeſtens 3000 Mark des Einkommens ſteuerfrei bleiben!
Abg. Düwell (Komm.) begründet einen Antrag ſeiner Partei
auf vollſtändige Umgruppierung der Veranlagungsſätze und Schaffung
eines ſteuerfreien Exiſtenzminimums. Das Mißverhältnis zwiſchen Ein=
wachmen
und Aufendungen des Einzelnen verſchſimmert ſich tagtäglich.
Aber auch im Auslande ceht es nicht anders. Daß die beſitzloſen Klaſ=
ſen
ſich mit allen Mitteln zur Wehr ſetzen werden, die Koſten des Ge=
ſchäfts
, das die kapitaliftiſche Regierung wit den Bourgeoiſien der En=
tente
abſchließen will, auf ihre Schultern zu nehmen, iſt ſelbſtverſtänd=
lich
, und zwar um ſo mehr, als ſie ſchon ſehen müfſen, wie ſich die Re=
gierung
bemüht, die Beſitzenden von den Steuern zu entlaſten.
Abg. Keil (Soz.) tritt für einen Antrag ein, der die Anrechnung
der Hapitalertragsſteuer auf die Einkommenſteuer für über 60 Jahre
alte Perſonen und Invaliden anders regelt und eine ſcharfe Progreſſion
dorſieht, und begründet noch eine große Anzahl weiterer Anträge, die
auf eine Erleichterung der Einkommenſteuer für die geringeren Ein=
konmnen
hinauslaufen. Den weitgehenden Bemühungen der Regierungs=
perteien
, den Beſitz zu entlaſten, ſeien durch ſeine Partei Feſſeln an=
gelegt
worden. Redner geht ſodann das Geſetz im eizelnen durch.
Abg. ten Hempel (Zentrum) twitt für einen Antrag ein, der
ebenfalls zahlreiche Abänderungen vorſieht und befürwortet im Gegen=
fatz
zum Vorredner, der alle Veräußerungsgeſchäfte ſteuerpflichtig
machen will, daß nur diejenigen Veräußerungsgeſchäfte herangezogen
werden, die einen Getvinn abwerfen.
Abg. Becker (D. Vpt.): Die Ueberzeugung, daß die deutſche Wirt=
ſchaft
keine weiteren Belaſtungen verträgt, hat zu dem vorliegenden Ent=
wurf
geführt. Erreicht wird eine Herabminderung der Sätze bis 100 000
Mark Einkommen, in den unteren Grenzen bis 25000 Mk. auf etwa
50 Prozent. Die Beſtimmung, daß Summen, die für Wohnungsbau=
zvecke
gegeben werden, ſteuerſrei bleiben, iſt ein ſoziales Moment und
wird die Siedelung ebenfalls fördern.
Abg. Dr. Helfferich (Deutſchnatl.): Die Novelle bringt einige
weſentliche Verbeſſerungen gegenüber dem bisher geltenden Recht. Vor
allem wird dadurch das komplizierte Verfahren beim Lohmabzug ſehr
vereinfacht. Es iſt ein Nackteil der Vorlage, daß die Vevanlagung nicht
für das vorhergegangene, ſondern für das laufende Steuerjahr erfolgen
ſoll. Wir behalten uns Abänderungsanträge vor.
Abg. Pohlmann (Dem.): Die Nodelle war uotvendig, denn
das bisherige Eeſetz hat erſtens dem Staat wenig Geld gebracht, zwei=
ens
aber nach dem Zeugnis des Anwaltsvereins die öffentliche Moral

Turmftdoter Zagwint:, onnräg, beu . Murz ADST

erſchüittert. Das beſtehende Geſetz iſt ſchon durch die Tatſache gerichtet,
daß es ſeit ſeinem einjährigen Beſtehen noch gar micht pralriſch i Wink=
ſambeit
getreten iſt.
Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. In der Emzelberatmg
wird der Antrag Pohlmann, der die Beiträge der politiſchen
Vereine ſteuerfrei belaſſen will, abgelehnt.
Abg. Keil (Soz.) benntragt, die Beiträge für wiſſenſchaftliche, hirch=
liche
und andere Vereimgungen bis zu 5 Prozent einkonrmenſteuerfrei eu
laſſen, während die Vorlage 10 Prozenk vorſieht. Die Abſtimnung
über dieſen Antrag, für den ſich Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth aus=
ſpricht
, bleibt zunächſt zweifelhaft. Der Hammelſprung ergibt Ableh=
nung
mit 141 gegen 138 Stinmen. Envige andere vom Reichsfinanz=
mimiſter
unterſtitzten Anträge des Abg. Keil (Soz.), welche den vom
Ausſchuß empfohienen Steuergbzug verringern wollen, werden ſämtlich
angenommen. Dafür ſtimmen die drei ſozaldemokratiſchen Parteien
und einige Gewerbſcaftsführer des Zentrums.
Die angenoymene Steuerſtaffel beträgt ſonach für die erſten 24000
Meark 10 Prozent, für die nächſten 8000 Mk. 20 Prozent, für die nächſten
5000 Mk. 25 Prozent uſw., für je 5000 Mk. weitere 5 Prozent bis zum
Geſamtbetrage von 60 000 Mk.; füir bie weiteren 70 000 Mk. 45 Progent,
80 000 Mk. 50 Prozent, 200 000 Mx. 55 Prozent und für weitere Beträge
60 Prozent. Der Antrag wegen der über 60 Jahre alten Steuzerpflich=
tigen
wird angenommen. Der noch weitergehenſe Antrag der Deutſch=
nationalen
ird abgelehut. Bei der Regelung des Steutevabzugs unter
Berüickſichtigting der minderjährigen Kinber wird ein Antrag Trimborn
angenvurmen. Der Ausſchuß beantragt, Aufwendungen für Kleintvoch=
nungen
ſteuerfrei zu laſſei. Die Komntiſſion und Unabhängigen bean=
tragen
Streicheis diches Vazazraöhen. Die Sosialdemokraten ſind nur
dann mit dein Au =uſitrag Linverſtanden, wenn ein Vorkaufsrecht der
Gemeinnitigen (iellſchaften geſichert iſt. Der Ausfchußantrag wird
angenvyrizen, ebe: ſo der Reſt des Geſetzes.
Präſident Oeebe beantragt, die dritte Leſung bis zu= Erledigung
ber anderen Daesnzdnungspunkte zurickzuſtellen, damit inzwiſchen noih
einige Unſtimmigkeiten ansgeglichen werden können. Es folgte die
ztreite Bergtung bes
Geſetzentwurfes über die Berechnung des Jahresarbeitsuerdienſees
in der Unfalltzerſicherung.
Nach dem Lintrage des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes ſoll der 12000
Mark überſteigende Einkomnenszeil der Verſicherten nur noch mit einem
Drittel berechuet werden. Bisher war die Drittelsgreige bei 1800 Mk.
Der Ausſchuß will fener die bei 6000 Mk. liegende Grenze des ver=
ſicherungspflick
tigen Einkoyuens der Betriebsbeamten nufheben. Dazu
liegt ein Antrag der Regierungsparteien vor, der die Gremze für die
Betriebsbeamten bis 40 000 Mk. ziehen will.
(eichsarbeirsminiſter Braun: Vir hatten uns mr auf die Neut=
regelzung
der Dritcelungsgrenze beſchränkt. Nun Geantragt der Ausſchuß
Abänderungen, die weit über die von uns gemachten Vorichläge hinaus=
gehen
. Wir kännen bei der Drittelung noch bis 3000 Mk. gehen. Wir
bitten baher, die Vorlage auf die 50prozentigen und mehr Erwerbsun=
fähigen
und Rentner zu beſchränken, während der Ausſchuß keimen Un=
terſchied
machen will.
Abg. Barth (Komm.): Bei der heutigen Geldentwerlung ſind die
vom Ausland vorgsſchlagenen Raten viel zu medrig. Eine Drittelungs=
greuze
von 9000 Mk. iſt für uns unannehmbar.
Abg. André (Zentrum): Es handelt ſich hier heute nur um eine
vorläufige Regelung. Die Regierungsdarteien beantragen 10 200 Mk.
als Drittelungsgrenze; wir gehen damit um 3000 Mr. über den Vor=
ſchlag
des Reichsarbeitsamtes hinaus.
Abg. Aufhäuſer (U. S.P.): Sehr übel iſt die Haltung ber bür=
gerlichen
Angeftelltenvertreter, die im Ausſchuß für weitergehende An=
träge
geſtimmt haben und hinterher dieſe wieder umgeſtoßen haben. Er
beantragt Annahme des Antrages der Unabhängigen und Hevauffetzung
der Grenze bis zu 40000 Mk.
Abg. Kil (D. Vpt.): Wir haben ebenhalls Bebenken gegen eine
Begrenzung, wie ſie vom Reichsarbeitsminiſter vorgeſchlagen wurde.
Nicht ber augenblickliche Verdienſt muß maßgebend ſein, ſondern der
Jahresdurchſcheittsverdienſt. Maßgebend iſt andererſeits, daß ſich die
Betriebsbeamten in ihren Organiſationen grundfätzlich auf dem Boden
der Verſicherungspflicht geſtellt haben.
Nach weiteren Ausführungen bes Abg. Barkh wird der Antvag
der Koalitonsparteien angenommen; desgleichen der Antrag, der die
Venſicherungsgrenze gegen Unfall auf 40000 Mk. erhöht. Der Antrag
der Koglitionsparteien, für die Drittelumg den Betrag von 10 200 Mark
feſtzuſetzen anſtelle von 12000 Mk., wird in wamentlicher Abſüümmrung
mit 139 gegen 139 Stimmen bei zuvei Stimnzenkhaltungen abgelehnt,
die Regierungsvorlage alſo angenommen.
Nach weiterer längerer Debatte wird das Geſetz ohne weſentliche
Aenderung angenommen. Das Geſetz trägt nunmehr die Bezeichnung
Geſetz über die Aenderung der Unfallverſicherung.
Ein Antrag der Koglitionsparteien, der die Ausdechnung ber Zulage
auf alle die Veuletzten ſrreichen will, die eine Unfallrente us Anlaß von
Unfällen beziehen, die ſich Eis 1. Jamuar 1920 ereignet haben, wird in
namentlicher Abſtimmung mit 144 gegen 136 Stimen angenom=
men
Es folgt die zizeite Leſung des
Entwaffnungsgeſetzes.
Der Ausſchuß hat ſich auf einen Kompromißantrag Schiffer (Dem.)
geeinigt, der, ohne an dem Weſen der Vorlage etwas zur ändern, einen
anderen Aufbau vorſieht.
Abg. Schiffer (Dem.) berichtet über die Verhanölugen des Aus=
ſchuſſes
. Nach dem § 1 der jetzigen Faſſung evfolgt die Endwaffnung
durch die oberſten Landesbehörden mit Zuſtimmung der Reichsregierung.
Sieht die oberſte Landesbehörde von der Auflöſung der Organiſationen
ab, ſo iſt die Reichsvegierung für die Auflöſurng zuſtändige Ein Be=
ſchwerderecht
hiergegen iſt nicht zugeſtanden worden. Wer ſich an einer
aufgelöſten Vereinigung als Mitglied beteiligt, wird mit Geldſtrafe bis
zu 50 000 Mark oder Feſtungshaft bis zu fünf Mogaten oder Gefängnis
von gleicher Dauer beſtraft; ebenſo beſtraft werden Lehrer ober Schüler
einer Unterrichtsanſtalt, die ſich gegen dieſe Beſtimmugen des Friedens=
vertrages
vorgehen.
Abg. Unterleithner (U.S.P.): Wir fordern eine energfſchere
Faſſung. Die Landesbehörden müſſen ganz aus dem Geſetz herausgelaſſen
werden. Die Reichsregierung muß in jedem Falle die Pflicht haben, ein=
zuſchreiten
. Die Strafen müſſen verſchärft werden, darun darf nur auf
Gefängnis erkannt werben.
Abg. Müller=Franken: (Soz.): Wir ſind aus innerpolitiſchen
Gründen gegen die Selbſtſchutzorganiſationen. Das Geſetz iſt zwar aus
außenpolitiſchen Grüinden entſtanden; wir ſtiwmen ihm aber ſelbſtver=
ſtändlich
ebenfalls zu. Wir wünſchten ebenfalls eine ſchärfere Faſſung.
Damit ſchließt die allgemeine Beſprechung.
8 1 wird angenommen, ein Zuſackzantvag abgelehnt. Abg. Dr.
Leicht (Bayr. Vpt.) gibt namens ſeiner Frackton eine Erklärung ab,
in der gegen die Angriffe gegen die bayeriſche Regierung proteſtiert wird.
Die Erklärung beſagt, daß weder der Friedensvertrag noch das Abkom=
men
von Spa die Encwaffnung für nötig evachten und daß das baheri=
ſche
Volk das Geſetz ablehnen müſſe.
Präſident Loebe regt an, in einer Viertelſwunde eine neue Sitzung
ſhattfinden zu laſſen, um noch heute die dritte Leſung vormehmen zu
können.
Abg. Hofmann (Komm.) erhebt Einſpruch, da aber der Antrag
nur die Underſtützung der 12 Kommuniſten erhält ſtatt der erforderlichen
15 Abgeordneten, bleibt es bei der Anregung des Präſidenten.
Präſident Loebe ſchließt um 10 Uhr 35 Min. die Sitzung und
ſetzt die neue Sitzung auf 10 Uhr 45 Min. a mit der Tagesordnung:
Einkommenſteuer und Entwaffnungsgeſetze‟.
Um 10 Uhr 45 Minuten wird die neue Sitzung eröffnet. Es wird
in die dritte Leſung des Entwaffnungsgeſetzes eingetreten.
Abg. Graf Weſtarp erklärt namens ſeiner Partei, daß ſie das Geſetz
ablehne. Abg. Roſenfeld (U. S.P.): Auch wir lehnen das Geſetz ab,
weil es eine Sabotierung des Friedensvertrages bedeutet.
Reichsminiſter Dr. Simons: Dieſer Geſetzentwurf iſt eine Ver=
beugung
vor den deutſchen Unterſchriften unter dem Friedensvertrag.
Gegenüber etwaigen Sanktionen haben wir das Bewußtſein, daß das
Recht auf unſerer Seite ſei.
Abg. Müller=Franken (Soz.) proteſtiert gegen die Ausführungen
des Abg. Roſenfeld. Abg. Thomas (Komm.) erklärt, daß auch ſeine
Partei den Geſetzentwurf ablehne. Nach weiterer Debatte wird das
Geſetz im Einzelnen und im Ganzen gegen die Stimmen der Deutſch=
nationalen
, der Kommuniſten und der Unabhängigen, ſowie der baheri=
ſchen
Volkspartei angenommen.
Hierauf nimmt das Haus ohne weitere erhebliche Debatte die Ein=
kommenſteuernovelle
und das Geſetz über die Aenderung
der Unfallverſicherung an. Die Drittelungsgeſetz wird bei
letzterem auf 10 200 Mark feſtgeſetzt.
Lange nach Mitternacht vertagt ſich das Haus bis ſpäteſtens
zum 20. April. Präſident Löbe gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
die Abſtimmung in Oberſchleſien im deutſchen Sinne aus=
fallen
möge.
* Berlin, 18. März. (Wolff.) Nach einem Beſchluß des Ael=
teſtenrats
des Reichstages ſoll der Reichstag am Dienstag in
die Ferien gehei. Die Oſterpauſe ſoll im äußerſten Falle bis zum 20.
April dauern. Dem Präſidenten wurde es überlaſſen, den Reichstag für
den Fall der Dringlichkeit ſchon früher zu berufen.
Berlin, 18. März. (Wolff.) Der 28er Ausſchuß des Reichs=
tages
hielt heute abend eine Sitzung ab, um den Entwnrf zur Durch=
führung
der Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages weiter zu be=
raten
. Die Verhandlungen geſtalteten ſich inſofern kritiſch, als die Par=
teien
zu beiner Verſtändigung gelangen konnten und ſowohl § 1 der Ne=
gierungsvorlage
wie die vorliegenden Anträge immer mit der Stimmen=

Dnulmier 73.

gleichheit von neun Stimmen abgelehnt wurden. Der A
die lveitere Behandlung der Angelegenheit auf morgen zu bertagen.
Das Verbot der Selbſtſchutzorganiſationen.
* Berlin 19. März. Der Ausſchuß des Reichsta
ſetzte heute die Beratung über die Maßnahmen zur Durchführung der n.
Arikel 177 und 178 des Friedensvertrages feſt. Den Beratungen lag einn
Antrag Schiffer (Dem.) zugrunde, der von dem Antragſteller als 8 ende
Niederſchlag der geſtern ergebnislos verlaufenen Verhandlungen bezch.
net wurde. Bei der Abſtimmung wurde nach dem Antrag Schiffer derv
§ 1 mit 11 gegen 9 Stimmen der Linken in nachſtehender Faſſung an=u. 0
genommen: Geht aus der Satzung oder dem Verhalten der Vereinio
hervor, daß ihr Zweck in Widerſpruch zu den Beſtimmungen der Ar. 177 und 178 des Friedensvertrages ſteht, ſo iſt ſie aufzulöſen:

Die Auflöſung erfolgt durch die oberſte Landesbehörde mit Zuſtimmung
der Reichsregierung, ſieht die oberſte Landesbehörde von der Auflöſunag 2.
ab, ſo kann ſie von der Reichsregierung verfügt werden.
8 2, der die Länder verpflichten will, die Anordnungen des
Reichs zu unterſtützen und auszuführen, wurde mit Stimmengleichheitü
abgelehnt. Nach Ablehnung einiger zum § 3 geſtellter Amträgen
wurde dieſer entſprechend dem Ankrage Schiffer mit 15 gegen 6 Stimmenn
in folgender Faſſung angenommen: Wer ſich an einer aufgelöſten Ver=
einigung
als Mitglied beteiligt, wird mit Geldſtrafe bis zu 50 000 Markr=

oder mit Feſtung bis zu drei Monaten oder mit Gefängnis bis zu gleicher
Dauer beſtraft. Ebenſo wird beſtraft, wer ſich als Lehrer oder Schü=f.
ler einer Unterrichtsanſtalt oder Univerſität an einem Verſtoße gegen dier

Beſtimmungen der Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages beteiligt,1
oder wer einer nach § 2 erlaſſenen Anordnung der Reichsregierung zu=
widerhandelt
. § 4, der beſagt, daß das Geſetz mit dem Tage der Verkim= in Kraft tritt, wurde angenommen.
In der zweiten Leſung, des Geſetzes wurde der in erſter Leſung ge= § 2 mit 13 Stimmen in folgender Faſſung angenommen: Zumo
Zwecke der Vorbereitung und Durchführung ihrer Entſchließung koma M
die Regierung Ermittelungen anſtellen und im Rahmen der Geſetze ihr u. mn
notwendigerſcheinende Anordnungen treffen. Sämtliche Zivilbehördenn Loſſ
des Reichs, der Länder und öffentlichen Selbſtverwaltungskörper, mt*
Ausnahme der Gerichte, haben innerhalb ihrer Zuſtändigkeit den An=n
ordnungen der Reichsregierung, welche ſich auf die Durchführung dieſess 90h
Geſetzes beziehen, Folge zu leiſten,

verge
nzubezi
Beratu
am

Vor der Entſcheidung in Oberſchleſien,
Der polniſche Terror.
Berlin, 19. März. (Wolff.) Die Nachrichten über ſchweren
dolniſche Uebergriffe in Oberſchleſien, und zwas
in den Kreiſen Rybnik, Pleß und Kattowitz, werden von zuſtän= Seite beſtätigt. In einzelnen Teilen dieſer Kreiſe, beſon= u. Be
ders auf dem Lande, herrſcht der polniſche Terror unumſchränn. 1 Pftsjahr
In vielen Landgemeinden iſt es den deutſchen Mitgliedern desg eſtellu
Wahlbureaus unmöglich, ihre Tätigkeit auszuüben, da ſie Ge Fenhahn, de
fahr laufen, von polniſchen Sokols ermordet zu werden. Dieu WSM
deutſche Regierung proteſtierte in den letzten zehn Tagen täglichch
ſowohl bei der Interalliierten Kommiſſion in Oppeln als aucht
in Paris, London und Rom gegen den polniſchen Terror untern / Teil der
genauer Angabe der Ortſchaften, worin die Verbrechen der Polenn
an den deutſchen Abſtinmnngsberechtigten begangen werden, undd ſenicht zu
forderte, daß die bisher mr in den Städten konzentrierten inter=/ Eiſe
alliierten Truppen auch auf das flache Land zerſtreut werden.u ſhrung a.
Das Erſuchen iſt bisher unberückſichtigt geblieben. Geſtern ging
die letzte dringende Bitte um militäriſchem Schutz an die Entents) M=
ab
. Sollte ihr nicht nachgegeben jverden, ſo beſteht die größtet Me
Gefahr, daß in obigen Kreiſen das Abſtimmungsergeh= hifen au
*
nis durch pokniſchen Terror gefälſcht wird.
ſich ſchlie
Deutſche Zuverſicht.
F Herbe
Breslau, 19. März. (Wolff.) Der Leiter des ſchleſi= ihloſſen
ſchen Ausſchuſſes, Dr. Lukaſcheck, erläßt in der Schle= ihren. Mi
ſiſchen Volkszeitung folgenden Aufruf: Oberſchlefiemn ilsrung
iſt erwacht! Es geht durch das Land, ſeit die Kinder des on damit z
Landes in die alte Heimat zurückkehren, ein Strom von Hei= RSderunge
mats= und Vaterlandsliebe. Es gibt kein Halten mehr. DaSs eishe dur
Eis iſt gebrochen. Es wird Frühling und die Schranke fällt, diei hiddigt we
uns der Friedensvertrag errichten wollte. Das deutſche m=igen
Vaterland kann ruhig dem 20. März entgegen fei, die
ſehen.
Die volniſchen Truppenanfautmlungen.
Berlin, 19. März. (Wolff.) Aus Poſen wird gemeldet!
daß dort die Jahresklaſfe 1921 zu einer 14täggm
Uebung einberufen wurde.
Berlin, 19. März. (Wolff.) In einer Unterrebung mit denn
Berliner Vertreter der Breslauer Zeitung ſagte der Reichse In
wehrminiſter über die Lage im deutſchen Oſten.*
jied
Unſere Feſtſtellungen über die polniſchen Truppena
zuſammenziehungen an der deutſchen Grenze habest Ncsſt
uns zu dem formellen Schritt bei den Regierungen ms
Warſchau, London, Paris und Rom, beim Oberſten Rat mei
beim Heiligen Stuhl veranlaßt. Man hat uns verſichert daßt Me
unſere Befürchtungen grundlos ſeien. Aber wenn wir auch dies erſ
ſen Verſicherungen Glauben ſchenken wollen, ſo bleibt doch dian K, M
geradezu maßloſe Sprache der polniſchen Preſſe, worimn Ma.
von der Abſicht Polens geſprochen wird, in den ſtrirtigen Ges
bieten vollendete Tatſachen zu ſchaffen. Kaltes Plut zu be
wahren, das iſt das Erfordernis der Stunde. Im Gegenſché
zu den Polen haben wir Deutſche an dem ruhigen Verlauf dern fIi
Abſtimmung, die uns den Erfolg verbürgt, das allergrößte Iſe IMe
tereſſe. Was Oberſchleſien anbetrifft, ſo hat die Entente ihren V. Er
Ehre dafür verpfändet, daß dort jede Gewalttat verhindert wird. ſſchen u
En und
Heldentat eines franzöſiſchen Kreiskontrolleurs.
Aden u.
Kattowitz, 19. März. (Wolff.) Die hier anweſenden Vers‟ Aaber
treter der deutſchen Preſſe richteten folgendes Tele* ihde
gramm an die Interalliierte Kommiſſion in Oher den
peln: Dr. Manfred Georg, Vertreter der Voſſiſchen Zel men
tung in Berlin, wurde am 18. März, 8½ Uhr vormittags, von 2 Uhe, die
franzöſiſchen und einem oberſchleſiſchen Kriminalbeamten alss Rutſe
ſeinem Bett im Hotel Monopol in Kattowitz abgeholt und koh 4 Aſt
ſeines Widerſpruchs dem Kreiskontrolleur von Kattowik‟
Land, Kommandant de Vie, vorgeführt. Der Kommandame ub
machte Dr. Georg Vorwürfe wegen eines Berichtes über eiſſe
Verſammlung in Michalkowitz. Als Dr. Georg gegen ſeine Vol
führung proteſtierte und verſuchte, den Tatbeſtand klarzulegen
ſchlug de Vic ohne weiteres unter ſchweven Beſchimpfunge."
auf Dr. Georg ein. Die Verletzungen wurden von einenl
Arzt in Kattowitz, Dr. Kneſala, ſpäter ſchriftlich beſtätigt. De
aus Anlaß der Abſtimmung in Kattowitz verſammelten Vertyel..
der deutſchen Preſſe erblicken in der Verhaftung und Mißhands ſie
lung ihres Berufskollegen Dr. Georg eine brutale Oei
letzungder Ehre, Freiheit und Rechte der Prelle=
Sie machen der Interalliierten Konnniſſion als der vorgeſehl
Behörde von de Vie Mitteilung von dieſem, jedem internalie
nalen Kulturbegriff widerſprechenden Vorfall in der beſtimm.
Erwartung, daß die Interalliierte Kommiſſion unverzüg! e
Sühne für die Beleidigung Dr. Georgs und ausreichende Ge
nugtuung für die der geſamten Preſſe gezeigte Mißachtung Ae.
beiführt. Von dieſem Telegramm iſt gleichzeitig der deuhoh.
Regierung zu Händen des Reichskanzlers Fehrenbach und
geſamten deutſchen und internationalen Preſſe Mitteilung
macht worden.
Die ſchwarze Schmach.
Ein aierikaniſcher Bericht.
Berlin, 19. März. (Wolff.) Die amerikaniſche Regiertl.
veranlaßte General Allen, den Oberbefehlshaber der K
rikaniſchen Truppen in Deutſchland, zu einem Bericht.!.
die Ausſchreitungen der farbigen Truppen."
Rheinland, der am 19. Februar im amerikaniſchen Sena."
gelegen hat und jetzt in Europa im Auszug bekannt wi.
Der Bericht beſtätigt, daß in einer Anzahl von Fällen.
franzöſiſchen Kriegsgerichte einſchreiten mußtel..
betont, daß bei weitem nicht alle Gewalttaten ſar.
Soldaten bekannt würden. Der Bericht hebt hervor, d0h.
Senegaleſen ſchlecht diſzipliniert ſind, wie ..
kürzlich in Marſeille vorgekommene Meuterei zeigte; er Kle
ferner auch zu, daß die von den franzöſiſchen Militärgero.
wegen ſolcher Gewalttaten gegen die farbigen Franz9l.

[ ][  ][ ]

ſummer 78.

ſänen Strafen milde ſind. Trotz dieſer anſcheinendem
g öhktivität iſt jedoch das Gutachten Allens irreführend, da we=
eiche
Tatſachen außer acht gelaſſen oder falſch aufgefaßt ſind.
gun gibt an, daß kein Neger mehr im Rheinland verwendet
wde= und überſieht dabei, daß die Proteſte der deutſchen Be=
vöbtung
nicht bloß gegen die Neger im engeren Sinne gerichtet
Gm ſondern gegen alle halbwilden farbigen
giuppen, wie Madagaſſen, Tonkineſen und Nordafrikaner.
ggnders die Marokkaner ſtehen den Senegaleſen an Roheit
nodeſtens gleich. Außerdem waren die Schwarzen nur wäh=
nw
des Winters nach Südfrankreich zurückgezogen worden.
) warme Frühlingswetter beſcherte ſie uns bereits wieder.
lhn iſt ferner im Frrtum, wenn er nur von wenigen (66) Fäl=
UImſpricht. Einwandfrei feſtgeſtellt ſind vielmehr 40 Fälle
mo Notzucht, darunter 13 Fälle mehrfacher Notzucht, 70
Füle von Notzuchtverſuchen, 20 Fälle ſonſtiger ſexuel=
lſalusſchreitungen
gegen Frauen und 7 Fälle widernatürlicher
1nucht. Die Zahl der unbekannten Fälle dürfte das
Führfache betragen. Es iſt alſo unzutreffend, wenn Allen
ſüg die Fälle kämen mur gelegentlich vor und nur in beſchränk=
tmAnzahl
. Die Tatſachen werden auch nicht geändert durch
Zieumſtand, daß ſich einzelne rheiniſche Zeitungen unter ſchwer=
ſyi
franzöſiſchen Druck zu einer Abſchtvächung der Veröffent=
ſangen
über die farbigen Truppen bereit fanden.
Die Frankenwährung im Saargebiet.
Saarbrücken, 19. März. (Wolff.) Die Regierungskommiſ=
fo
des Saargebiets erläßt folgende Verordnung:
y Grund der 8§ 19 und 23 des Artibels 2 der Anlage zum
Bhyhnitt 4 (Teil 3) des Friedensvertrages hat die Regierungs=
künniſſion
in ihrer Sitzung vom 16. März 1921 folgendes be=
üülſſen
:
8 1. Vom 1. Mai 1921 ab werden ſämtliche Einnahmen,
meh welcher Art, der Eiſenbahn=, Poſt= und Telegra=
yhnverwaltung
in Franken erhoben.
18 2. Vom gleichen Tage ab wird das Perſonal der
Gffſubahn=, Poſt= und Telegrgphenverwaltung in Franken
Gſoldet bezw. entlohnt.
§ 3. Der Regierungskommiſſar für öffentliche Arbeiten im
Gfiſnbahn=, Poſt= und Telegraphenweſen iſt mit dem Vollzug
Sieer Verordnung beauftragt worden.
Hierzu teilt die Regierungskommiſſion folgendes
nnſt Bei der Ausarbeitung des Haushaltsetats für das Ge=
ſſch’tsjahr
1920/21 gelangte die Regierungskommiſſion zu der
Reſſtellung, daß die großen öffentlichen Betriebe, wie die der
Giſnbahn, der Poſt und des Telegraphenweſens, bezüglich ihrer
giashaltspläne ſeit langem der nun einmal notwendigen Ste=
tnikeit
entbehren infolge des ſchwankenden Wechſels und
Ge Tiefſtandes der Valuta. Uebrigens erfolgt zurzeit ein gro=
ſihir
Teil der Zahlungen, insbeſondere bei den Kohleneinkäufen,
ii Franken. Die Regierungskommiſſion erachter es nun als
en nicht zu umgehende Maßregel, den geſamten Haushaltsetat
ſrr Eiſenbahn= Poſt= und Telegraphenverwaltung in Franken=
märng
aufzuſtellen. Infolgedeſſen ſind vom 1. Mai 1921 ab
ml Gebühren des Bahn= Poſt=, Telegramm= und Telephönver=
knys
in Franken zu erheben. Das geſamte Perfonal der be=
trfoiden
Verwaltungen erhält die Gehälter und die Löhne in
Funken ausgezahlt. Da die Regierungskommiſſion ſich der gro=
fin
Verantwortung, welche die Verwaltung des Saargebiets
im ich ſchließt, wohl bewußt iſt, hat die Regierungskommiſſion
zu Herbeiführung einer geordneten Finanzgebarung ſich dazu
gutkloſſen, in einzelnen Betrieben die Frankenwährung einzu=
ffikerr
. Mit Rückſicht auf das Wohlergehen der geſamten Be=
Hüe ung faßte ſie jedoch den Beſchluß, eine beſondere Kommiſ=
ſio
damit zu beauftragen, zu prüfen, welche Erleichterungen und
Lſderungen jenen Bevölkerungsſchichten zuteil werden könnten,
üeh= durch einen allgemeinen Frankenumlauf ge=
ſſhögt
werden. (Dieſe Begründung vermag nicht über den
Lutigen Zweck der Einführung der Frankenwährung zu täu=
ſſhey
die Frankreich nur als ein Mittel angeſtrebt hat, um das
Sargebiet immer mehr in das franzöſiſche Wirtſchaftsleben
jubeziehen. D. Red.)
Beratungen über die deutſche Beteiligung
am Wiederaufbau Nordfrankreichs.
Berlin, 19. März. (Wolff.) Im Wiederaufbau=
ſſitium
fand unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs Müller
en Beratung über die Frage der Beteiligung Deutſchlands
cnViederaufbau der zerſtörten Gebiete Frank=
riechs
ſtatt, wozu das Wiederaufbauminiſterium außer den be=
migten
Miniſterien eine Reihe von Sachverſtändigen aus
cii Kreiſen des Wirtſchaftslebens, insbeſondere der Gewerk=
Ffihften und der Bauinduſtrie, eingeladen hatte. Unter den zahl=
rry
Erſchienenen befanden ſich Berger, Beuſter, Dernburg, Krä=
ru
. Mannesmann, Rathenau, v. Strauß, Wiedfeld und Wiſſell.
Oſtatsſekretär Müller ſtellte nach kurzen Begrüßungsworten
Zweck der heutigen Beſprechung feſt, Pläne über die
25tteiligung Deutſchlands am Wiederaufbau
3fjanksreichs durchzuſprechen. Er. betonte, daß
2dutſchland bereits ſeit Juli 1919 ſtets die Bereitſchaft,
andieſem Wiederaufbau ſich aktiv zu beteiligen, ausgeſprochen
liche. Er wies auf die Verhandlungen hin, die zwiſchen der
keſſchen und der franzöſiſchen Regierung einerſeits und deut=
fchi
und franzöſiſchen Arbeitervertretern andererſeits ſtattge.
füen und nahezu vor dem Abſchluß geſtanden hätten, ſchließ=
lich
aber von franzöſiſcher Seite abgelehnt worden ſeien, wie
uo die in Spa und ſchließlich in London gemachten Vorſchläge
den eigentlichen Wiederaufbau. Die deutſchen Vorſchläge
köniten in drei große Gruppen eingeteilt werden. Einmal in
fohe, die die Schaffung einer zentralen Organiſation vorſehen
Zutſches Reich als Generalunternehmer, internationales Auf=
laſyndikat
), zweitens in Vorſchläge, die darauf hinausgehen,
1ſo Deutſchland ſich durch Sübunternehmer an dem Wiederauf=
la
beteiligen würde, und ſchließlich in ſolche, die das Aufbau=
iramm
in ein Lieferungsprogramm umwandeln wollen.
eimer Regierungsrat Cuntze vom Reichsminiſterium für
Aderaufbau referierte ſodann über die einzelnen Gruppen die=
Vorſchläge, die er kritiſch beleuchtete. Nach ihm kamen Mini=
fitaldirektor
v. Simſon vom Auswärtigen Amt, Dernburg, Krä=
im
und Rathenau zu Wort. Die Beratungen dauern fort.
die Beratung der deutſchen Reparationsbill
im engliſchen Unterhauſe.
London, 19. März. (Wolff.) Bei der Beratungder deut=
ſohn
Reparationsbill im Unterhauſe erklärte Chamber
lan, der Antrag Hogge, der, wie bereits gemeldet, abgelehnt wurde,
Arfe noch der Erörterung. Visher ſeien auf die vom Foreign Office
werfolgten Anfragen bei den alliierten Mächten, ob ſie gewillt ſeien,
Giche Geſetzgebungen in ihren Ländern einzuführen, nur von ſei=
1ia Portugals eine Antwort eingegangen worin er=
iſt
wird, daß es die Abſicht habe, eine ähnliche Politik zu verfolgen.
ehberlain ſagte, es hänge von Deutſchland ab, ob die Bill als Straf=
nunahme
oder als ein Mittel zum Einſammeln der Redarationen wir=
mioll
. Seiner Anſicht nach ſei es durchaus nicht unwahrſcheinlich, daſ
ſit Bill bald in der zweiten Hinſicht wirken werbe. Er habe von ſehr
Miiterrichteter Seite eine Andeutung erhalten, daß nach der Anſicht
ſa Männern, die an den geſchäftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden
eſdern ſehr intereſſiert ſeien, dies nicht unwahrſcheinlich ſei.
Bei der Erörterung des Antrages Clynes, der ebenfalls die Ab=
cung
der Bill forderte, erklärte Lord Robert Cecil, er ſei auch
ſaAnſicht, daß zahlreiche ernſte Einwände gegen die Bill beſtünden.
En ſie aber hauptſächlich deshalb eingebracht wäre, um Neparationen
ſchwer finden, nicht
0 Deutſchland zu erhalten, ſo würde er e
ſagen zu ſtimmen. Mit Bezug auf die Gefetzlichleit der Anwendung
aSanktionen erklärte Lord Robert Cccil, ſoweit er den franzöſiſche:
Anierminiſter nach deſſen Rede verſtehe, wolle dieſer die Sanktionen
in nur zum Zwecke der Eintreibung von Reparationen, ſondern auch
iſtErzwingung anderer Teile des Vertrages von
Kailles. Wenn er, Cecil, den Vertrag richtig verſtehe, ſo beſchränke
ihder Artikel 18 Anhang 2 auf die Frage der Reparationen. Es ſe
die Alliierten zu: Anwendung von Sanktionen gegen
uer
Oeutſchland getrieben worden ſeien. Cecil forderte die Regierung
jede Gelegenheit unverzüglich zu ergreifen, um zu einer wirklichen
Weluung dieſer Frage zu gelangen. Er ſagte, es wäre berechtigt,

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. März 1921.

Seite 5.

daß die deutſche Regierung an den Völkerbund ap=
peliere
wegen der Ungeſetzlichkeit der Aktion der Alliierten. Er be=
trachte
dies nicht als eine neue Beleidigung, ſondern als ein Zeichen
der Reue und als die erſte Anerkennung Deutſchlands, daß die Herrſchaft
des Geſetzes und nicht der Gewalt beſtehen müſſe. Lord Nobert Cecil
fragte, weshalb die Regierung den Appell nicht weitergehen laſſen wolle.
Er müſſe darauf hinweiſen, daß, wenn der Appell Wert haben folle, er
dem Streit ein Ende ſetzen ſolle, in dem Sinne, daß dieſes Ende die Pazi=
fierung
Europas darſtelle. Cecil ſagte weiter, die Deutſchen beſtritten
nicht ihre Verpflichtungen zum Bezahlen, ſondern nur den Wertbetrag,
den ſie bezahlen können. Unter Bezugnahme auf die Gefahr, daß der
Appell zum Zwecke der Verzögerung benutzt werden könnte, erklärte
Ceeil, es müſſe eine Bebingung des Appells ſein, daß Deutſchland auf
jeden Fall die Annuitäten, die es ſich bereit erklärte, unter gewiſſen Be=
dingungen
fünf Jahre lang zu bezahlen, entrichten müſſe.
Der Generalſtaatsanwalt Howart erklärte, nichts wäre in bezug
auf die allgemeine Lage verkehrter, als anzunehmen, daß die Verhand=
lungen
beendigt ſeien. Die Regierung wäre bereit und ge=
willt
, die Verhandlungen fortzuſetzen wenn jetzt
oder zu irgendeinem ſpäteren Zeitpunkt Deutſchland ein vernünftiges
Angebot machen wolle. Bezüiglich der Frage, auf welcher Nechts=
grundlage
die letzte Aktion der Alliierten gegenüber Deutſchland
beruhe und ob ſie begründet ſei, wies der Generalſtaatsanwalt darauf
hin, daß Lord Robert Cecil vor allem dahin gehe, ob, techniſch ge=
ſprochen
, die Maßnahmen nach dem Vertrag gerechtfertigt ſeien. Wem
man dieſe Frage unterfuche, beſtehe ſie aus zwei Teilen. Der erſte lau=
tet
, ob die Maßnahmen techniſch gerechtfertigt ſeien, und der zweite, ob
dieſe techniſche Berechtigung in der Form ausdrücklicher beſonderer Be=
ſtimmungen
im Friedenstertrag von Verſailles gefunden werden könne.
Man fände im Vertrag gewiſſe ausdrückliche Beſtimmungen von der Art
von Garantien oder Rechtsmitteln oder Sanktionen oder Strafmaß=
nahmen
. Es beſtehe Artikel 430, der ſich mit der Beſetzung der Gebiete
befaſſe, die zuerſt beſetzt und dann geräumt werden müßten. In den
88 17 und 18 des zweiten Anhanges zum Teil 8 des Vertrages komme
inan vielleicht dem ein wenig näher, was vor kurzem unternommen wor=
den
ſei. § 17 ſehe vor, daß in dem Falle, daß Deutſchland ſeinen Ver=
flichtungen
nicht nachkomme, die Reparationskommiſſion den interalli=
ierten
Mächten ſofort Mitteilungen und Vorſchläge in bezug auf die als
notwendig zu erachtende Aktion machen darf,
Die Franzoſen dementieren die Ausdehnung
der Beſetzung.
Paris, 19. März. (Wolff.) Eine Havasmeldung bezeichnet
die Meldung von der Ausdehnung der interalliier=
ten
Beſetzung auf dem rechten Rheinufer, namentlich von
der Beſetzung Oberhauſens und Mülheims, als irr=
tümlich
. In Wirklichkeit handelt es ſich nur um die Ein=
ſetzung
von zwei Poſten, des einen weſtlich von Düſſeldorf auf
der Straße nach Mülheim, jedoch zwei Kilometer von Mülheim
entfernt, und eines anderen nordöſtlich von Meiderich auf der
Straße nach Oberhauſen, um den Bahnhof Oberhauſen=Weſt
zu beobachten.
Paris, 19. März. (Wolff.) Deutſche Zeitungen haben ge=
meldet
, daß franzöſiſche und belgiſche Truppen
durch die Straßen von Eſſen gezögen ſeien, und daraus auf
einen weiteren Vormarſch der alliierten Streitkräfte um
etwa 10 Kilometer geſchloſſen. Nach einer Havasmeldung er=
klärt
der franzöſiſche Kriegsminiſter dieſe Nachricht für
aus der Luft gegriffen. Die Truppenbewegungen, die ſtattge=
funden
hätten, ſeien ganz einfach Verſchiebungen von Vorpoſten
geweſen, die nach der Beſichtigung durch den General Weygand
für notwendig erachtet worden ſind. Die neuen Vorpoſten ſeien
etwa zwei Kilometer weiter weſtlich aufgeſtellt worden und
ſtänden jetzt an der Ruhr, von wo aus ſie die nach Duisburg und
Ruhrort führenden Straßen wirkſamer beobachten könnten.
Die Zweite Internationale und die Reparations=
frage
.
London, 19. März. (Wolff.) Der Vollzugsausſchuß der
Zweiten Internationale, der zurzeit in London tagt,
beſchloß die Berufung einer Sonderverſammlung des
Vollzugsausſchuſſes und der Vertreter der parlamentariſchen
Parteien und der Induſtrie der in Frage kommenden Länder.
Die Verſammlung ſoll vom 31. März bis zum 3. April in Am=
ſterdam
tagen und die Frage der Reparationen und Zwangs=
maßnahmen
beraten. Sie wird außerdem Vorſchläge machen,
über die ſich alle Parteien verſtändigen werden.
Amerikas Ueberzeugung von der Wirtſchafts=
kraft
Deutſchlands.
Paris, 19. März. (Wolff.) Der Chicago Tribüne zufolge
erklärte Schwab nach ſeiner Rückkehr aus Europa, der wirt=
ſchaftliche
Wiederaufſchwung Deutſchlands
werde dem aller anderen kriegführenden Länder voraus=
gehen
.
Letzte Nachrichten.
Paris, 19. März. (Wolff.) Havas meldet aus London: In
verſchiedenen Vorſtädten Londons ſind Brände aus=
gebrochen
, die den Sinnfeinern zugeſchrieben werden.
Wie die Chicago Tribune erfährt, ſoll im amerikaniſchen
Repräfentantenhaus aufs neue eine Bill eingebracht werden,
die die Einwanderung beſchränkt. Die Bill ſoll ähn=
lich
der geſtaltet ſein, die Wilſon nicht angenommen hat.
Nach einer Hadasmeldung aus Barcelona ſchnitt ein
franzöſiſcher Delegierter auf der Verkehrskonferenz die Frage
des unlauteren Wettbewerbs an und erklärte, Frank=
reich
werde den Durchgangsverkehr für Waren, die falſche Ur=
ſprungsmarken
tragen, nicht geſtatten.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Mayr, der
von dem öſterreichiſchen Geſandten Baron Eichhoff begleitet war,
wurde heute vormittag 10 Uhr von Leon Bourgeois empfan=
gen
. Um 10½ Uhr ſtattete Dr. Mayr in Begleitung des Finanz=
miniſters
Dr. Grimm, des Miniſters für Volksernährung Grum=
berger
und des Barons Eichhoff dem Präſidenten Mil=
lerand
einen Beſuch ab. Schließlich hatte der öſterreichiſche
Bundeskanzler eine Beſprechung mit dem Vorſitzenden des Bot=
ſchafterrats
, Jules Cambon.
London, 19. März. (Wolff.) Der ökumeniſche Patriarch
von Konſtantinopel, der in London den Orientverhand=
lungen
beitohnte, iſt dort geſtorben.
Barcelona, 19. März. (Wolff.) Es wird gemelbet, daß die
italieniſche Abordnung bei der internationalen Verkehrskouferenz
in Barcelona die Konferenz erſucht hat, das St. Gotthard=
Abkommen, deſſen Kündigung Deutſchland durch den Vertrag
von Verſailles anzuerkennen gezwungen war, in Kraft zu er=
halten
, bis es durch eine Verfügung über das neue Verkehrs=
abkommen
hinfällig würde.

Spiel, Hport und Turnen.
* Hockey. Die beiden erſten Maunſchaften des Darmſtädter
Hockeyklubs, Abteilung des Schwimmklubs Jung
Deutſchland begeben ſich am Sonntag vormittag nach Heidel=
berg
, um gegen die gleichen Mannſchaften des dortigen Hockeyklubs die
fälligen Rückſpiele auf deſſen Platz auszutragen. Der Heidelberger Hockeh=
klub
iſt bekannt als einer der ſpielſtärkſten Klubs, konnte doch die erſte
Mannſchaft Heidelbergs unlängſt die gleiche Mannſchaft des ebenfalls als
ſehr ſtark bekannten Sportklubs 1880 zu Fraukfurt mit 7:3 Toren
abſertigen. Die erſte Mannſchaft des Darmſtädter Hockeyklubs mußte
ſich beim Vorſpiel der erſten Mannſchaft Heidelbergs mit 7:5 Toren
beugen, während die zweite Mannſchaft 7:0 Tore verlor. Dieſe Spiele
gegen ſtarke Gegner haben inſofern etwas für ſich, als man ſpieltechniſch
Bedeutendes lernen kann. Auch den beiden Mannſchaften des Darmſtädter
Hockeyklubs wird reichlich Gelegenheit geboten ſein, ihre Erfahrungen
und Können in jeder Hinſicht zu bereichern.
* Kunſtturnen. Wohl ſelten iſt Intereſſenten eine beſſere Ge=
legenheit
geboten, die höchſten Leiſtungen im Kunſtturnen bewundern
zu können, wie bei dem Sonntag vormittag in der Turnhalle am Woogs=
platz
ſtattſindenden Vorturner=Turnen der Mittelrheini
ſchen Vorturnervereinigung. Die Meiſter Gebhardt= Frank=
furt
, Felſing=Mainz, Schalles=Wiesbaden und dazu der in Außenkreiſen
noch wenig bekannte Kreismeiſter am Barren Pfeiffer=Griesheim a. M.
werden im Geräteturnen um die Ehre des Tages ſtreiten. Der Kreis
im Dreikampf Müller=Ganau und die Meiſterin Fran Gebhar'
Frankfurt werden in Frei= und Handgerätübungen das Vollendetſte auf
dieſem Gebiete zeigen. Beſonders ſind Muſterriegen=Vorführungen aus
den Städten Mainz, Hanau, Worms, Aſchaffenburg, Bornheim, Sachſen=

hauſen und Darmſtadt gemeldet. Das Turnen verſpricht hochintereſſant
zu werden.
* F. K. Union E.V. Wixhauſen. Am heutigen Sonntag er=
wartet
die Ligammnſchaft den ſehr ſpielſtarken alten Nordkreismeiſter,
Sportverein Wiesbaden. Die Wiesbodener Ligamannſchaft
verfügt zurzeit über eine außerordenrlich gute, faire und techniſche Elf,
deren Hauptſtärke in dem ſchußfreudigen Sturm und in der Verteidiguntg
liegt. Nach den letzten Ergebniſſen der Union=Mannſchaft wird ein inter=
eſſanter
Kampf zu erwarten ſein, und Wixhauſen wird auch dieſes Mal
alles daran ſetzen müſſen, um dem Gegner die beiden ſehr wertvellen
Punkte nicht zu überlaſſen. Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen die 1.
Manwſchaft der Turngemeinde Darmſtadt. Die 3. Mannſchaft gegen die
gleiche vom Sportverein Wiesbaden und die 4. Mannſchaft gegen die
gleiche von Viktoria=Griesheim in Griesheim, während die 1. Schüler=
mannſchaft
gegen die 1. Schülermannſchaft von Viktoria=Jſenburg in
Wixhauſen ſpielt.
sr. Vom ungariſchen Fußballſport. Die Budapeſter
Techniſche Hochſchule wird zu Oſtern eine Wettſpielreiſe nach
Italien unternehmen, die ſich über vierzehn Tage erſtrecken ſoll.
Nach einer Wiener Meldung iſt der bekannte Spieler Viola von Törek=
bes
=Budapeſt vom Berliner Sportklub als Trainer verpflichtet worden.
Magyar Teſtghakorlok Köre und Faxence Vareſi Torna Club haben
zwei Wettſpiele zu Pfingſten mit Nürnberg und Fürth abgeſchloſſen.
Eine erfreuliche Tatſache hat der Städtekampf Berlin=Budapeſt gezeitigt.
Während es früher jede ungariſche Zeitung als Schmach empfunden
hätte, wenn in ihren Spalten ein Artikel in deutſcher Sprache oder ſogau
nur ein deutſches Inſerat erſchienen wäre, ſcheint jetzt darin eine Wen=
dung
eingetreten zu ſein. Nemzetti=Sport=,Budapeſt brachte einen in
herzlichen Worten gehaltenen Begrüßungsartikel für die Berliner Mann=
ſchaft
in deutſcher Sprache.
gr. Skamper=Köln wieder ſtartberechtigt. Bekannt=
lich
war der Kölner Rückenſchwimmer und deutſche Meiſter Skampeu
aus ſeinem Verein Rhenus=Köln ausgeſchieden und einem anderen Verein
beigetreten, wodurch er längere Zeit nicht ſtartberechtigt geweſen wäre.
Nunmehr iſt eine Einigung zuſtande gekommen, und Skamper wird in der
kommenden Saiſon wieder für ſeine alten Farben ſtarten.
gr. Disqualifikation Berliner Schwimmer. Der
Vorſtand des Kreiſes I des Deutſchen Schwimmverbandes gibt amtlich
bekannt, daß ſämtliche Angehörige des D. S.V., die bei den Schwimm=
feſten
des Kreiſes IIIb der Deutſchen Turnerſchaft und des Vereins für.
Leibesübungen=Charlottenburg ſtarteten, bis auf weiteres disquali=
fiziert
worden ſind.
Schluß des redaktienellen Teils.

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wenn du
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Wetterausſichten für Sonntag.
trocken, kühl, weſtliche Wind=

Tagesiglender.
Landestheater: 6. literariſche Matinee vormittags 11½ Uhr.
Gedenkfeier des Männergeſangvereins Teutonia vormittags
11½ Uhr im Feierabendſaal.
Verſammlung ehemaliger Angehöriger des Feldartillerie=Regiments
Nr. 25 vormittags 10½ Uhr im Chauſſeehaus.
Ausſtellung deutſcher Schäferhunde von 9 bis 6 Uhr im Schlachthof.
Vesſteigerungskalender.
Nontag, 21 März
Zerſteigerung für die Frühjahrsmeſſ=
Waffelbuden= uſu
um 9½ Uhr in der Turnhalle am Woogspla=
Nachlaß=Verſteigerung um 10 und 2½ Uhr Sandbergſtr. 54.
Obſtweinfäſſer= uſſ. Verſteigernng um 9½ Uhr ( Zuſam=
menkunft
Ecke Pallaswieſen= und Blumenthalſtraße)
Nutzholz=Verſteigerungen: 9 Uhr im Reſtaurant Heilig
Kreuz. 9 Uhr im Roßdörfer Gemeindewald (Zuſammenkunft an der
Kubigbrücke).
den leite
Leitung: Dr. Otte aldgeſtel. Verantwort!
rolitiſcher
heſſiſche Poli ik und 3
Teil und für Fruilleivn: D7. Ottu Z3atbgeftel;
ndwir ſchaftliche:) Wlag Steseie; fit
nd
ſibrigen Teil (außer Sport
Sport, Handelsteil und Lanzwirtſchaftliches: Kurt Mitſching: für den Anzeige teil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchüſtzleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittichiſche Hufbuchdruckerei. Süm lich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungeu ſind an die Nedaktion des
Tagblatis zu richten. Elwgige Honorarſorderungen ſind beizufüigen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverianigte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſenbt

heutig

e Numimzor hat 14 Seiten
unö Hntehostnnsblatt.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. März 1921.

Mummer 78.

Statt Karten.

Ihre VERLOBUNG beehren sich
anzuzeigen
Marie Feldmann
Wilhelm Bangert
Weiterstadt
Griesheim b. D.
März 1921.
Asße *

Statt Karten!

Anna Krug
Heinrich Barth

VERLOBTE

Darmstadt, 20. März 1921
Pankratiusstr. 22.
Hetdelbergerstr 80.
*113 2

Ihre Vermählung zeigen an
Lehramtsassessor Braunewell
u. Frau Hanna, geb. Nagel.
(*11419

Todes=Anzeige.

Heute verſchied nach kurzem ſchweren
Leiden mein herzensguter, lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater

Herr Ober=Bahnaſſiſtent
Max Schwank

im 61. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz
Im Namen der Hinterbliebenen:

Frau Hermine Schwank.

Die Beerdigung findet Dienstag, den 21.
März, vormittags 11 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet, man abſehen
(*11504
zu wollen.

Grabdenkmale
AUGUSTWEIOKER

Dipl.-Ing. Rudolf Handstein
Lisbet Handstein, geb. Stier
VERMAHLTE

Darmstadt, den 19. März 1921
Seekatzstraße 8, II.

(*11451

Statt Karten.

Heute morgen ½4 Uhr entſchlief an den
Folgen eines Schlaganfalls nach 3tägigem
Krankenlager mein lieber Mann und treueſter
Pflegevater, der

Paſtor i. R

im Alter von 57 Jahren.
Dies zeigen mit der Bitte um ſtille Teil=
nahme
in tiefer Trauer an
Helene Pfitzner, geb. Falch
Lotte Duda.

Darmſtadt, den 19. März 1921,

Die Beerdigung findet Dienstag, den 22,
März, um ½12 Uhr, auf dem Waldfried=
hof
ſtatt.
(*11391

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Müteilung, daß unſer liebes,

gutes

Hennichen

Waldfriedhof

LUDWIG WECKER

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im Alter von 12½, Jahren ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
(*11376
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Adam Karn.
Darmſtadt, den 17. März 1921.

Die Beerdigung findet Montag nachmittag
auf dem al en Friedhof, Niederramſtädter=
ſtraße
, in aller Stille ſtatt.

Dankſagung.

Für die überaus herzliche Anteilnahme an
dem herben Verluſte unſeres geliebten Sohnes

und Bruders

Tüswig

den troſtreichen Worten des Herrn Pfarrers
Schmidt, der Firma Heuß & Simon und deren
Angeſtellten, auch ſeinen Altersgenoſſen, den
reichen Blumenſpenden ſowie allen Freunden
und Bekannten innigſten Dank.
Familie Gg. Ph. Gunkel.
Roßdorf, den 18. März 1921. (3612

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und reichen Blumenſpenden, beſonders Herrn
Pfarrer Weigel für die troſtreiche Grabrede
beim Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir innigſten Dank.

Adam Horn
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Attttsttttt

Akadem.=Witwe

Ende 20, eleg. Heim, etw.
Vermögen, 2 ſchulpfl. Kin=
der
, ſ. gebildet. Herrn bis
50 Jahre kennen zu lernen
zw. Heirat. Ang. u. K28
an die Geſchſt. (*11156

Nandwirtſchaft 270 Mrg. g.
Mittelb. rchl. Futtervor.,
6g. Pf., 17 Rindv., 15 gr.
Schw.,Hühn Gänſe, Put,
tadell. Geb., Maſch la, ſof.
zu vk. Pr 650 000 Anz=
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Baſchtiſch
Aleiderſchr
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Heirat. w.glächl. Heiral

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im Alter von 1823
zwecks ſpäterer Heiral.
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, die Freude an de.
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ſpät. Heirat zu machel"
Vertrauliche Zuſchriften
unter Beifügung es Licht
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Mummer 28.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. März 1921.

Seite 7.

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Ein deutſcher Mund kann franzöſiſch oder engliſch ſprechen,
ſicht aber die deutſche Seele, ſo ſpricht ſie deutſch. Der
uund und das Hirn mögen noch ſo viele fremde Sprachen
g. hinen, die Seele kann immer nur eine Sprache, die Mutter=
ſiche
.
Martin Havenſtein.
au mnnganntnnnenannnnnnnransannnagannaan
Die Frühlingslegende.
Von Erich Bockemühl.
as der Dichter am Abend vor den Menſchen ſprach, ſah er
im mmiten Saal die Blicke eines Mädchens auf ſich ruhen, ſodaß
es iih eine Freude ward wie Frühlingstag und ſeiner Seele
wig vie leichte Beſchlvingtheit wie in der Helligkeit der blauen
Luf, uund allen die ihn hörten, waren ſeine Worte einer ſchö=
nem
bffmung ſtille Feier, daraus er ſelber im leiſen Glück nach
Hamu ging, da wie aus weißen Blüten gute große Augen zu
ihnnichelten, und da in der Nacht aus Dunkelheit des Schlafs
dernägum ſich auftat:
gnes Frühlingsmorgens Licht aus Kaſtanienblüten, durch
der ſoßen Flügeltüre Fenſter in die Stube ſcheinend, da ſie
beiüte tunden an dem Tiſch, in Briefen und Zeitungsſtücken
bläütno, und da in einem Käſtchen zwei Perlen lagen, klar
wiei ſergkryſtall und er leiſe ihre Hand nahm, ſcheu, da ſie
ihmn, b er ſie wohl erkannte, eine Fremde war und ſie ihren
Kojuferumbog und unter braunen Haaren zu ihm lächelte . . . .
da indie klaren Perlen in ihr Haar legte, darin ſie ſchimmerten
wie rſte Sonnenſtrahlen, wie Tau der Frühlingsblüten und
ſie Rausführte in den blühenden Frühling, darin die Vögel
ſingel.. ..
ud noch, als er erwachte und den ganzen Tag umgab der
helllie Diaft des Morgens ihn und blieb eine Sehnfucht und ein
füßftzGlück und ſo ward es eines Abends, als er ſie wieder=
ſch
) ihre Nähe ihm wie Erinnerung war, wie ein Erken=
nem
und er fühlte, wie auch ihre Seele unruhig war vor ihm,
daßiein der Einſamkeit ſeiner Stube alſo ſprach: Wie ſind die
Meniſyen einander ſo entfernt. Ob es wahr iſt, was ich oft=
mals
denke, daß Träume Wahrheit ſind, Verbindung und Zwie=
geſüruh
der Seelen aus Tiefen, die der Tag verbirgt? Ob ſie
in rſelben Stunde von mir träumte? Und ob wir uns ſo
8idamd Fremde bleiben werden? Denn es war, daß er
dar 7u0 ihrn amilie kannte, ihren Vader, mit dem die Arbeit in
km Prmbrven dieſer Zeiten ihn verband, darin er ihrer Jugend
ſel Aweis mfernt ſtand. Aber Dichter altern nie. Ihre Seelen ſind
wig ſinderſeelen, ewig jung und iſt keine Grenze ihnen vorge=
ſt
ſchruten, zu erleben Liebe, Glück und Schönheit.
uid ſo geſchah es eines Tages, daß er ihr begegnete unter
grütm Birkenzweigen in der Heibe, da ſie ſcheit lächelnd ſiehen
blieihals er ſie aufnahm in das große Dunkel ſeines Blickes.
Sieuh ihm ihre Hand, und da ſie unter Kiefern gingen übers
grüfun eiche Moos am Weiher her, da ſich ihre Bilder ſpiegelten,
ſahöt an ihrem Halſe die beiden Perlen klingend hellen Berg=
kryiſas
.
4on dieſen Perlen träumte ich in einer Nacht?
Eie ſah ihn ſtaunend an: Ich nahm ſie morgens nach dem
Abon, ba Sie ſprachen, aus dem Käftchen und hing ſie um ..."
12 Icht ttre auch geträumt.
ce gingen ſtumm den Weg, da am Rand der Heide ein Ka=
allſtarniekaum
ſeine Träume langer Winterſehnſucht in das helle
Lichtt’s Tages blüht . . . da zog er ihren braunen Kopf an
ſeins3chulter und küßte ſie, löſte das Kettchen mit den hellen
Perſe ab und legte ſie dann in ihr dunkles Haar.. So ſah
h . Erwacht wie aus der Nacht der Wieſen mit hellem Früh=
linnsnn
im dunklen Haar..."
und als ſie lange ſtanden, ſah er eine Traurigkeit in ihren
Auna, und da er wohl fühlte, was ſie bekümmerte, ſprach er
alfrf:,Du mußt nicht denken, was wird. Iſt nicht dieſe Stunde
ſchömmir in dem, was ſie iſt? Iſt nicht Frühling um uns, in

uns, ſind nicht wir beide wie Blüten des Frühlings? Die
Menſchen zwingen alles ins Gehäuſe ihrer Nutzbarkeit, ſelbſt
Frühling, Gott und Liebe Frage nicht, ob. dieſe Stunde
Anfang oder Ende iſt: Wie ein Wunder iſt ſie über uns gekom=
men
, und ob wir ſtaunend ſtehn und nicht verſtehn . . . ſie iſt, wie
alles, was wir aus der Seele ſchauen, wunderbar und unerklär=
bar
ſchön. . . Der Frühling blüht, unſere Herzen blühn, unſere
Augen blühn.." Und ſie verſtand ihn wohl, hob lächelnd ihre
Augen auf.. und ſie wanderten ins Blütenland der Wieſen bis
zum Abendrot, da ſie voneinander gingen, ſie im Lied der
ſelgen Stimmen ihres Herzens, er im tiefen Sinnen, wie
das Leben reich und ſchön und wunderbar und heilig iſt.

Wiſſenſchaft und Technik 7E
Kee
Ve
nk. Ein merkwürdig veränderlicher Stern. Bekanntlich teilt
man die Sterne ihrer Helligkeit nach in Größenklaſſen ein, in
denen z. B. ein Stern ſechſter Größe gerade für das menſchliche
Auge noch erkennbar iſt. Sorgfältige, fortwährende Verglei=
chungen
der Helligkeiten der Sterne zeigten, daß eine große
Zahl ihre Lichtſtärke mehr oder weniger regelmäßig ändern. Man
nennt ſie veränderliche Sterne. Die Periode des Lichtwechſels
der veränderlichen Sterne ſchwankt zwiſchen einigen Stunden
und zwei Jahren. Profeſſor Max Wolf der Altmeiſter der
Sternphotographie, hat, darauf macht Profeſſor Dr. W. Brun=
ner
=Zürich in der ſchweizeriſchen Zeitſchrift für Naturwiſſen=
ſchaften
Natür und Technik aufmerkſam, vor kurzem einen
merkwürdig veränderlichen Stern entdeckt, der ſich nach ſeinem
Verhalten nicht recht einreihen läßt in die übliche Einteilung der
veränderlichen Sterne. Er machte am 8. Februar zwei auſein=
anderfolgende
Aufnahmen einer Gegend im Sternbild des
Krebſes und fand auf der zweiten Aufnahme einen Stern, der
um eine volle Größenklaſſe heller war, als bei der erſten Auf=
nahme
, trotzdem die Zwiſchenzeit zwiſchen den Mitten der beiden
Aufnahmen nur 79 Minuten betrug. Um die Erſcheinung auf=
zuklären
, wurde das ganze Plattenmaterial, 27 Jahre zurück
durchgegangen und die Helligkeit dieſes Sternes aus den älteren
Aufnahmen abgeſchätzt. Die Zahlen zeigen viele Maxima, aber
nur wenige Minima zwiſchen den Größen 9,6 bis 11,5. Die
Darſtellung durch eine einfache Periode verſagte; ſie ließ nur
das als ſicher erſcheinen, daß der Lichtwechſel äußerſt raſch er=
folgt
. Wolf verſuchte nun durch Aufnahmen beſonderer Art dem
Geſetz des Lichtwechſels dieſes Sternes auf die Spur zu kommen.
Bei gewöhnlichen Sternaufnahmen wird bekanntlich das Fern=
rohr
mit der photographiſchen Platte durch ein Uhrwerk der
täglichen Bewegung der Sterne nachgeführt, ſodaß ſich jeder
Stern als größeres oder kleineres Scheibchen auf der Platte ab=
bildet
. Durch Auflegen eines Gewichtes auf das Pendel der
Kontrolluhr wurde nun der Gang des Uhrwerkes ſo verlangſamt,
daß das Licht des Stromes während der mehrſtündigen Belich=
tungszeit
eine Strichſpur auf der Platte zog. Die Verdichtungen
und Verdünnungen dieſes Striches ergeben dann die aufein=
anderfolgenden
Lichtmaxima und =Minima. Durch derartige
Aufnahmen erhielt Wolf das Ergebnis, daß die Maxima dieſes
Sternes äußerſt raſch aufeinanderfolgen. Es iſt vorläufig ganz
unmöglich, ein Gefetz für den Lichtwechſel dieſes merkwürdigen
Sternes aufzuſtellen oder ihn gar zu deuten. Mit Spannung
darf man den Ergebniſſen neuer Aufnahmen entgegenſehen, die
wohl dieſen Winter gemacht werden ſollen, wenn das Sternbild
des Krebſes für lang dauernde Belichtungen wieder günſtig ſteht.
nk. Gußeiſen mit Rickelzuſatz. Im Eiſenhüttenmänniſchen
Inſtitut der Techniſchen Hochſchule in Breslau ſind, berichtet die
Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik, Frankfurt a. M., bemer=
kenswerte
Verſuche über den Einfluß eines Nickelzuſatzes zu
Gußeiſen angeſtellt worden. Während man Nickelzuſatz für die
Veredelung des Stahles bereits ſeit langem benutzte, hat man
dieſes Verfahren auf die Herſtellung von Gußeiſen bisher nicht
angewandt. Die Verſuche haben ergeben, daß zur Erzielung von
hochwertigem Guß für Maſchinenteile, Zahnräder uſw. ein Nik=
kelzufatz
bis zu 1,2 Prozent durchaus zu empfehlen iſt. Aehn=
liche
Verſuche mit dem Zuſatz von Kobalt haben dagegen zu kei=
nem
günſtigen Ergebnis geführt.

IIE
Der Naturfreund
Varg
nk. Pflanzenwuchs und Elektrizität. Naturbetrachtungen
haben ergeben, daß nach einem Gewitterregen das Wachſen der
Pflanzen ſtärker einſetzt. Berichte über die Einwirkung der Elek=
trizität
kann man bis in das 16. Jahrhundert nachweiſen. Die
vielfach ſchwankenden Forſchungsergebniſſe veranlaßten Dr.
Oskar Dieterich, Verſuche mit der bekannten Bohne Pha=
ſeolus
vulgaris vorzunehmen, über die wir einen Bericht in
der Zeitſchrift Die Technik in der Landwirtſchaft finden. Diete=
richt
legt dar, daß das verſtärkte Wachstum der Pflanzen, die
teilweiſe in Nährlöſung gelagert waren, lediglich eine ſekun=
däre
Erſcheinung iſt. Die Elektrizität bewirkt allein ein
ſchnelleres Zerſetzen der im Boden lagernden Salze. Rein
phyſikaliſch gedacht, iſt aus der erhöhten Zufuhr von Salzen in
den Zellkörpern zu erwarten, daß ein erhöhter Waſſereintritt
die Folge ſein muß. Dr. Dieterich ſchreibt nun: Wohl ließe ſich
eine Wahrſcheinlichkeitshypotheſe für die Beeinfluſſung des
Säftedruckes durch den elektriſchen Strom ableiten, aber das fol=
gende
Experiment beweiſt wohl noch mehr. Durch eine Verſäum=
nis
wurde am 4. Behandlungstag die Lüftung und Abdeckung
der Pflanzen unterlaſſen. In dem heißen geſchloſſenen Raum
wurden die Pfleglinge unter dem direkten Sonnenlicht derart welk,
daß man ihnen die Not ſchon von weitem anſah. Da es Zeit
zum Elektriſieren war, wurde der Strom ſofort angeſetzt und ge=
lüftet
. Schon während der erſten halben Stunde kehrten die
Blätter der elektriſierten Pflanzen in Normalſtellung zurück,
ſtrafften ſich und ſahen im Gegenſatz zu den anderen friſch und
geſund aus. Der Verſuch zeigte nun beweiſend, daß der Säfte=
druck
durch den Einfluß des elektriſchen Stromes erhöht werden
kann. Das Experiment zeigt, daß der Welkungszuſtand eine Ver=
minderung
des Säftedruckes darſtellt, welche durch den Einfluß
des elektriſchen Stromes in geeigneter Anwendung wieder korri=
giert
werden kann. Bedenklich erſcheint bei Experimenten im
Großen der Umſtand, daß zu viel Salz aus dem Boden gelaugt
wird und daß infolgedeſſen zwar anfänglich der Ertrag der Ern=
ten
erhöht werden kann, daß dann aber ein Rückſchlag eintreten
wird, wenn der Landwirt nicht bei der Elektriziſierung recht=
zeitig
dem Boden neue Salze zuführt.
nk. Die Schuppenſträubung der Weißfiſche iſt eine epidemiſche
Krankheit, welche die verſchiedenſten Weißfiſcharten befallen kön=
nen
und die immer große Opfer unter dem Fiſchbeſtande fordert.
Sie tritt beſonders häufig, betont Dr. Ludwig Scheuring= Mün=
chen
in einem Aufſatz im Deutſchen Jäger, dort auf, wo Gewäſſer
mit fäulnisfähigen organiſchen Stoſfen maſſenhaft verunreinigt
werden. Deshalb wird auch die Krankheit weit öfter in geſchloſ=
ſenen
Teichen beobachtet als in offenen Flüſſen. Dort werden
auch kranke und matte Exemplare von fiſchfreſſenden Vögeln bald
erbeutet und kommen nicht zur Beobachtung. Beſonders die Häl=
ter
von Fiſchhandlungen ſind die beſten Fundſtätten für Fiſche
mit Schuppenſträubung. Anfangs ſtört die Fiſche die Krankheit
wewig. Bald aber büßen ihre Bewegungen an Schnelligkeit ein,
die Atemfrequenz ſteigt, die Tiere werden matter, der Schwanz
wird unbeweglich und ſchließlich treiben die Tiere völlig gelähmt
in Rücklänge auf der Oberfläche, wo ſie unter ſtarker, krampf=
hafter
Atmung nach einigen Tagen ſterben. Der Sektionsbefund
ergibt eine Bauchfellentzündung. Als Erreger der Krankheit muß
nach den Unterſuchungen von Prof. Plehn=Marianne der Krebs=
peſtbazillus
(Bacillus pestis astaei) angefehen werden, welche im
Bhut und im Körper maſſenhaft angetroffen werden. Der Allge=
meininfektion
dieſes Spaltpilzes erliegen die Fiſche ausnahms=
los
. Häufiger ſogar ſchon, ehe ſich die oben beſchriebenen Symp=
tome
an Haut und Schuppen zeigen. Ueber die Entſtehung der
Schuppenſträubung läßt ſich nur ſagen, daß die Infektionspforte
wahrſcheinlich die Haut iſt. Denn erſiens tritt Schuppenſträubung
am früheſten in der Nachbarſchaft vorheriger Schuppendefekte auf,
zweitens iſt es unmöglich, völlig unverletzte Fiſche zu infizieren,
wenn man ſie ſelbſt in mit Krebspeſtbazillen geſchwangertes
Waſſer bringt. Einmal infizierte Fiſche gehen meiſt in einem
Zeitraum von 34 Wochen zugrunde, und nur ſelten erzielt man
durch raſches Uebertragen der verdächtigen Tiere in reines Waſſer
einen Heilerfolg.

Wie ich auf die Brautſchau ging.

Von Dr. Max Koppe=Seeheim.
(Schluß.)
Ferzeihen gnädige Frau, verſetzte ich gekränkt, wenn ich
rend einer mir im Augenblick noch nicht erſichtlichen Weiſe
die rgemein üblichen Formen des geſellſchaftlichen Verkehrs
hnn gegenüber verletzt haben ſollte! Geſtern erſt, wie ge=
jgg
hier eingetroffen, unangemeldet, um lieben Freunden,
darmter auch Ihnen, eine angenehme Ueberraſchung zu berei=
ten
, ſtben die Kaſino=Stammtiſchler und ich das Wiederſehn
entinchend gefeiert, und ich nachher etwas ſehr die Direktiven
veruan. Was weiter dann geworden, ich weiß es wirklich
nickt nehr, habe nur eine ganz unklare Vorſtellung, ſchon geſtern
Abny mit Ihnen geſprochen zu haben und auch mit der Anna.
Halkeich dann in meinem Dämmerzuſtande irgend etwas an=
geſtil
? Wenn geſtern oder heute, dann auf jeden Fall bitte ich
Sie verehrte gnödige Frau, reumütigſt um Verzeihung, die
Sie nir eingedenk unſeres früheren ſo harmoniſchen Zuſam=
me
bens gewiß gerne gewähren werden.
uch, wenn es nur das, und wenn es damit abgetan wäre!
agseſie ſchon mit milderem Stimmenklang. Ich für meine
Pe=sſ kenne Sie ja zur Genüge, weiß ja, daß Sie kein ſchlech=
ter
lenſch ſind, daß Jugend keine Tugend hat und Alter
uicht or Torheit ſchützt. Ueber die Stränge ſchlägt wohl jeder
einrm. Aber meine arme kleine Enkelin, wie haben Sie die
rſeſnckt! Die hat heute Morgen noch an allen Gliedern ge=
zitur
) und gebebt. Das Kind hätte den Tod davon haben kön=
nem

Ihre Enkelin? Ich erſchreckt?, fragte ich offenen Mundes.
We für eine Enkehin?
Ei das Gretchen, meines Sohnes einzige Tochter, die ſeit
zw eiVochen bei mir zu Beſuch iſt. Ich fühlte mich ſo einſam
Inin hitte ſo Sehnſucht nach dem Kind, das ich über zwei Jahre
Man nehr geſehen hatte, ſeit ſie ins Penſionat kam.
und das Fräulein ſoll ich auf den Tod erſchreckt haben?
vch ſnn hin und her. Dann dämmerte es in mir.
ſch entſinne mich jetzt dunkel, daß ich voll des ſüßen Wei=
bes
heute Nacht habe nach Hauſe gehen wollen und auch hier
in irem Hauſe und glaub ich, in meinem ehemaligen Wohn=
unn
öchlafzimmer geweſen hin und dann mit Ihnen und mit
der hnna geſprochen habe. Hierauf war ich wieder im Kaſino=
hond‟

SSie wiſſen alſo nichts davon, daß Sie in Ihrem früheren
S09lzimmer Licht gemacht haben, und daß meine dort ſchla=
ſenu
Enkelin um Hilfe gerufen hat?
Vas Sie mir da erzählen, gnädige Frau, kommt mir vor,
Al4 ſitte ich es erlebt.
Sie haben es erlebt, verſetzte Frau Oldenberg. Gretchen
hag ſie für einen Einbrecher gehalten. Wir, Anna und ich,
haldn ihr dies auszureden verſucht und für eine Sinn=3 täu=
ſchal
erllärt. Sie bleibt aber dabei, ein Einbrecher ſei in ihr
Sllmer eingedrungen und vor ihrem Geſchrei entflohen.
Weuſe das Kind ahnen, wer es im Schlafe belauſcht hat,
cAmube, es täte ſich ein Leib an! Sie will von nun an nicht
Mel im Erdgeſchoß, ſondern oben bei mir ſchlafen.

Doch nun müſſen Sie mir eins verſprechen, Herr Amts=
richter
.
Ich verſpreche alles.
Alſo, daß Sie nicht mehr ſo ſtark über den Durſt trin=
ken
wollen. Es könnte nicht immer ſo glimpflich für Sie ab=
laufen
!
Und ſie reichte mir die Hand, in die ich herzlich einſchlug.
Dann plauderten wir von einſt und jetzt, von Dingskirchen,
Tiefenau und allem möglichen.
Sie bleiben doch heut mittag zu Tiſch bei uns? Es iſt ſo
wie ſo ſchon Mittagszeit.
Natürlich nehme ich mit Dank an.
Bei der Gelegenheit werden Sie meine Enkelin kennen
lernen.
Ja, aber was dann, wenn die mich nun wiedererkennt?
Die hat Sie kaum und nur flüchtig geſehen. Außerdem
hatten Sie ein ganz anderes Geſicht als ſoeben!
Das glaub ich!, lachte ich.
Daß ich vor Neugier brannte, die junge Dame, deren
Bekanntſchaft ich auf eine ſo merkwürdige Art gemacht hatte,
nun auch einmal bei Tage und unter normalen Verhältniſſen
zu ſehen, das, meine Herren, können Sie ſich wohl denken.
Allzu lange brauchte ich nicht zu warten. Frau Oldenberg
klingelte dem Mädchen und ließ ihrer Enkelin ſagen, es ſei Be=
ſuch
da, ſie möge uns Geſellſchaft leiſten.
Und Gretchen kam.
Soll ich Ihnen beſchreiben, wie ſie ausſah, und welchen
ndruck das bildhübſche achtzehnjährige Evastöchterlein auf
mich machte? Ich unterlaſſe es, denn das würde zu weit füh=
ren
. Ich wurde ihr als der ehemalige Hausgenoſſe vorgeſtellt
und von ihr als ſolcher mit großer Herzlichkeit begrüßt. Und
während ich anfangs noch etwas vellommen war, wußte ſie ſo
munter zu plaudern, als habe ſie einen alten Bekannten ber ſich.
Großmütterchen hat mir ſoviel des Guten von Ihnen erzählt,
daß ich manchmal faſt eiferſüchtig auf Sie war, bemerkte ſie
ſchalkhaft. Und dann bekam ich auch die Geſchichte von der ver=
wichenen
Nacht zu hören. Denken Sie nur, heut Nacht wollte
man bei uns einbrechen. Sogar in meinem Schlafzimmer iſt
der Dieb geweſen; als aber Großmutter und Anna herbei eil=
ten
, ſchleunigſt davon gelaufen.
Gretchen, ich habe Dir doch ſchon ein paarmal geſagt, es iſt
gar kein Dieb hier geweſen! Wie ſoll er denn hereingekommen
ſein? ereiferte ſich Großmütterlein.
Aber ich habe ihn ja mit eigenen Augen geſehen! Er
hatte ein richtiges Verbrechergeſicht.
Ich konnte mich nicht enthalten, herzlich zu lachen und zu
fragen: Wie ſieht denn ſo ein richtiges Verbrechergeſicht aus?
Gretchen errötete und erwiderte: Ja, Sie haben gut
ſpotten! Ich bin vor Schreck faſt geſtorben. Als er ſah, daß ich
erwachte, entfloh er. Ich verkroch mich unter das Deckbett, daß
ich nichts mehr ſah und hörte. Dann kam Großmutter und ſagte,
es ſei gärnichts, weder im Schlaf= noch im Wohnzimmer zu ent=
decken
.
Kind, du haſt irgend einen böſen Traum gehabt, meinte
Frau Oldenberg, weiter nichts! Wir hörten dich im Schlaf auf=
ſchreien
, eilten herunter, ſahen überall nach, auch im Garten.

Nichts zu ſehen. Wir hatten gerade vor dem Schlafengehen
noch von der ungefährlichen Lage unſerer Wohnung geſprochen,
und daß hier noch nie eingebrochen worden ſei. Und da hat
dir der Traum ein richtiges Verbrecher=Geſicht vorgegaukelt!
Wir alle lachten luſtig. Anna meldete, daß gedeckt ſei, und
wir verfügten uns ins Eßzimmer. (s war ein Göttermahl, und
ich im ſiebenten Himmel, und die Unterhaltung die anregendſte,
der ich je beigewohnt. Vorzugsweiſe waren es die Schilderun=
gen
aus meinem Junggeſellenleben in Tiefenau, die den Damen
viel Spaß machten. Und dabei flogen die Stunden dahin wie
Minuten. Als ich mich empfahl, da wußte ich, ich war verliebt,
und wünſchte mir, ich wäre auch verlobt.
Selbſtverſtändlich blieb ich noch einige Tage hier, ohne
daß die lieben Hiefigen merkten, welches der Magnet ſei, der
mich feſthielt. Und als ich hörte, daß Gretchens Herz und Hand
noch frei ſei, und ich ihr nicht gleichgültig zu ſein ſchien, da
hielt ich um Beides an. Eine Woche darauf holte ich mir in
ihrer Eltern Haus, wo ſich inzwiſchen auch Gretchen und Frau
Oldenberg eingefunden hatten, der Eltern Jawort. Wir feier=
ten
eine fröhliche Verlobung und verlebten dann den Reſt
meines Urlaubes alle gemeinſam im Harz und in Thüringen.
Zu Weihnachten, wie Sie wiſſen, heiratete ich. Aber erſt
viel, viel ſpäter, in einer ſchwachen Stunde, hab’ ich ihr gebeich=
tet
, daß ich doch bei ihr einen Einbruchsverſuch gemacht habe.
Sie war erſt ein bischen böſe, daß ich damals ſo gelogen, meinte
aber dann: Und doch iſts beſſer, daß dn und Großmutter mir
nichts davon verraten habt. Ich hätte mich tot geſchämt, von
einem Manne im Bett belauſcht worden zu ſein, und würde
dich, beſonders wenn ich gehört hätte, daß du im Stadium des
Schwippſes zu mir hereingetreten wäreſt, niemals zum Mann
genommen haben. Und das wäre ſchade für uns beide geweſen,
gelt, Männe? verſetzte ſie ſchmeichelnd. Mit einem Kuß ſchloß
ich ihr die Lippen.
Daß wir einen prächtigen Buben haben, iſt dem verehr=
lichen
Stammtiſch ſeiner Zeit pflichtſchuldigſt mitgeteilt worden,
und ich danke Ihnen nochmals für die ſchöne poetiſche Form
Ihres Glückwunſches, den Sie, Herr Gymnaſialdirektor, ja wohl
auf dem Gewiſſen haben?
Man lachte fröhlich.
Ebenſo haben Sie aber auch Alle vor kurzem den Tod der
Frau Amtsgerichtsrat Oldenberg erfahren, die zuletzt mit der
Anna bei uns geſohnt und ihr hieſiges Haus anderteitig ver=
mietet
hatte. Wegen deſſen Verkauf bin ich heute hier anwe=
ſend
. Die letzten Tage ihres Lebens hat die alte Dame mit zu
den ſchönſten ihres Erdendaſeins gerechnet; nahm ſie doch aus
der Nähe teil an dem Glück zweier Herzen, das ſie geſtiftet
hatte! Schnell und ſanft iſt ſie dahingeſchieden. Gott hab’ ſie
ſelig!
Allein warum ſollen wir trauern? Lacht uns doch das
Leben froh entgegen wie leichter Frühlingsſonnenſchein! =
gen
die Verheirateten unter Ihnen nicht weniger glücklich ſein
als ich! In dieſem Sinne: Proſit, meine Herren!
Proſit, Herr Amtsrichter! Proſit!
Und hell klangen die Gläſer aneinander.
Wie lange aber die Sitzung noch gedauert hat, das wird
nicht verraten, ſonſt erfährts am Ende die Frau Amtsrichter!

[ ][  ][ ]

Jahrgang 1921

Frauenarbeit in den Elternbeiräten.

Als das Uebergangsgeſetz zum Volksſchulweſen vom 22.
Juni 1919 auch genaue Richtlinien über die Einrichtung von
Elternbeiräten aufſtellte, waren die Meinungen in Lehrer= und
Elternkreiſen über Wert oder Unwert dieſer neuen Einrichtung
äußerſt geteilt. Nur zögernd entſchloſſen ſich die Eltern, der
Einladung der Schule zur vorgeſchlagenen Wahl von Eltern=
beiräten
zu folgen und mancherlei Mißhelligkeiten und Konflikte
gaben in der erſten Zeit des Beſtehens der Elternbeiräte davon
Kunde, wie wenig auf beiden Seiten (das ſei ahrlicherweiſe zu=
geſtanden
) dieſe neue gemeinſame Arbeit zum Beſten der Kinder
perſtanden und gewürdigt wurde. Neben viel ehrlichem Wollen
zu gemeinſamen Arbeiten, zeigte ſich auch viel Uebelwollen und
gegenſeitiges Mißtrauen, das ſich in verſteckten Angriffen und
mehr oder wewiger leidenſchaftlicher Abwehr dagegen äußerte.
Daß heute ſchon eine zunehmende Beſſerung in den Beziehungen
zwiſchen der Eltern= und Lehrerſchaft zu verzeichnen iſt, muß als
ein Beweis dafür angeſehen werden, daß beide Seiten immer
znehr beſtrebt ſind, einander näher zu kommen, ſich gegenſeitiges
Verſtändnis entgegenzübringen, um der Kinder willen.
Bedauerlicherweiſe hat ſich aber bisher bei den Elternbei=
räten
die Frau und Mutter allzu ſehr zurückgehalten. Sie, der
in erſter Linie des Kindes körperliches und ſeeliſches Wohl am
Herzen liegt, die es naturgemäß ſowohl nach der guten, wie nach
der ſchlechten Seite hin diel beſſer kennt, wie der Vater und dem=
zufolge
ihrem Kinde ein wärmerer Anwalt, aber auch, wenn ſie
ehrlich iſt, ein ſtrengerer Kritiker und dadurch tvertvoller Rat=
geber
für den Lehrer ſein könnte, hat ſich zumeiſt als Mitglied
des Elternbeirates noch völlig zurückgehalten. Teils iſt dieſe
Reſerve auf die natürliche weibliche Anlage zurückzuführen, den
Männern gegenüber der Oeffentlichkeit wie bisher den Vorrang
zu laſſen, zum anderen auf die Furcht, bei mangelnder Uebung
zur rechten Zeit und am rechten Ort nicht das paſſende Wort zu
finden.
Ohne tatkräftige Mitarbeit der Frauen und Mütter wird
aber dieſe neue Einrichtung der Elternbeiräte nie jene wertvolle
Unterſtützung der Schule ſein können, als welche ſie gedacht iſt.
Das beſte Wollen der Lehrerſchaft, den Kindern voll gerecht zu
werden, wird wie bisher, beeinträchtigt bleiben durch Mangel an
Zeit, ſich in die Pſyche des einzelnen Schülers zu vertiefen.
Sind doch 3040 Schüler in einer Klaſſe Norm, aber 5060
Schüler leider noch immer keine Seltenheit. Daß es unter dieſen
Umſtänden für den Lehrer einer ſolchen Schar völlig unmöglich
iſt, Weſensart und Charakteranlagen des einzeli n Kindes genau
zu erforſchen, gegebenenfalls durch Liebe und Güte oder Strenge
und ſcharfes Zufaſſen entweder zu fördern oder zurückzuhalten
und einzudämmen, wenn ihm durch die Mütter nicht wertvolle
Winke gegeben werden, iſt ſelbſtverſtändlich.
Natürlich iſt dieſe Art wertvolle Kleinarbeit nur ein win=
ziges
Steinchen an dem ſo hoffnungsvoll geplanten Ausbau der
Elternbeiräte. Dieſe ſollen in erſter Linie das feſte Band zwi=
ſchen
Eltern und Schule bilden, Klagen der Eltern, wie auch der
Lehrerſchaft entgegennehmen, prüfen und dem anderen Teil
übermitteln. Notwendige Ausſprache zwiſchen beiden herbei=
führen
, ſobald ſie des Kindes Wohl betreffen. Weiter das In=
tereſſe
der Eltern an der Erziehungsarbeit der Schule, wecken
und ſtärken. Der Schule Vorſchläge unterbreiten, wie dieſe in
der Oeffentlichkeit ſich zeigende Mißſtände ſelbſt beſeitigen oder
in Gemeinſamkeit mit den Elternbeiräten bekämpfen kann. Es
würde zu weit führen, die einzelnen Punkte des umfaſſenden Pro=
gramms
deſſen Bewältigung die Elternbeiräte und durch und mit
ihnen die Elternſchaft zum Wohle der Kinder, zur Herbeifüh=
rung
einer guten Zukunft derſelben anſtreben müſſen, anzuführen.
Das aber iſt ſicher; ſo lau, wie bisher die Frauen und Mütter der
neuen Einrichtung der Elternbeiräte gegenüberſtanden und ſte=
hen
, dürfen ſie im eigenſten Intereſſe nicht bleiben. Ihren Kin=
dern
zuliebe mrüſſen ſie ihre Zurückhaltung aufgeben und ſich
der Lehrerſchaft zu gemeinſamer Arbeit zur Verfügung ſtellen.
Ohne ſtändige, tätige Anteilnahme, an dem von den Eltern=
beiräten
der einzelnen Schulen veranſtalteten Elternabenden,
werden ſie nie die vielfältigen Aufgaben kennen lernen, an deren
Löſung mitzuarbeiten ſie alle berufen ſind. Denn jeder zufrieden=
ſtellende
Erfolg jeder einzelnen muß und wird auch ihnen und
ihren Kindern fühlbar werden.
E. H.

Wenn im Frühjahr die Zwiebeln anstrei=
ben
, ſollte man die kleine Mühe nicht ſcheuen, ſie ſorgſam
autszuſuchen, die noch feſten Zwiebeln dann hängemattenartig in
dunkler, aber luftiger Ecke auf weitmaſchigem Tuche auszu=
ſpannen
und mit dunklem Tuche zu bedechen, damit das Licht,
der Lebenswecker, nicht dazukommen kann. Die ausgetriebenen
Zwiebeln ſind dagegen zu ſchälen, in Scheiben geſchnitten, auf
Tellern dünn ausgebreitet im der Ofenröhre raſcheldürr zu trock=
nen
. Sie verlieren wur wenig von ihrem Artgeſchmack und
Schärfe. Die oft ſehr großen Verluſte durch Weichwerden und
I. H.
Faulen werden aber dadurch verhütet.
Um Balkonkäſten gegen das Verfaulen des Bodens und
dadurch deſſen Abnützung vorzubeugen, bringe man im Früh=
jahr
vor Einfüllen der Erde eine handhohe Schicht Schlakenſteine,
grobe Kieſel oder Topfſcherben mit dieſen vermiſcht, hinein. Sie
laſſen das Waſſer raſcher ableiten und geſtatten der Luft den
nötigen Durchzug, um die Fäulnis zu verhüten.
K.
Eierkuchenmit Bückling. Aus 1½ Liter Magermilch
oder aufgelöſter und verdünnter Büchſenmilch oder Trockenmilch,
1 Ei, etwas Salz und 1 Oetker Eiweißpulver, ſowie eine Meſ=
ſerſpitze
Natron, bäckt man in heißer Pfanne mit Margarine oder
Fett, reicht dünne Eierkuchen. Streut den recht klein zerpflück=
ten
Bückling darauf, übergießt ihn nochmals dünn mit Teig, bäckt

ihn dann auf dieſer Seite und reicht ihn zuſammen gerollt als
Beilage zu Roterübenſalat, Sellerieſalat oder Endivien und

Rotkohlſalat.
Speiſezettel.
Sonntag: Gefüllte Kohlrolladen mit Speckſoße. Kakaoſpeiſe mit
Miſch.
Montag: Eierkuchen mit Bückling und Rotkrautſalat mit Sellerie
gemiſcht.
Dienstag: Spinat und Bratkartoffeln.
Mittwoch: Weiße Bohnen mit Kartoffeln und geröftetem Speck.
Donnerstag: Nudeln in Fleiſchbrühe.
Freitag: Kartoffelſalat mit Fiſchbällchen.
Samstag: Linſen mit Backpflaumen.

Humor vom Tage

Aus der guten alten Zeit. In der Freien Deut=
ſchen
Bühne ergählt jemand: Der Direktor B. hatte ſeinem
Heldenbariton L. wegen kleiner Unterlaſſungen ununterbrochen
Strafzettel geſandt. Eines Tages fragte L. den Direktor: Wie
ſoll ich bei meiner Gage von zweihundert Mark die vielen Straf=
zettel
bezahlen? Der Direktor erwiderte: Ja, mein Lieber,
wovon ſoll ich demn die Gagen bezahlen?"

Theaterprinzeſſin: Die Kritik über mich in der geſtrigen
Vorſtellung iſt ſehr günſtig Verehrer: Sie haben doch kaum
zehn Worte zu ſprechen gehabt. Theaterprinzeſſin: Eben
darum.
(Le Rire.)

Bei der mediziniſchen Prüfung fragte der examinierende
Profeſſor einen Studenten: Und wieviel Morphium würden
Sie alſo dem Kranken geben? Der Gefragte antwortete: Un=
gefähr
einen Eßlöffel voll." Hui machte der Profeſſor.
Nach einer Weile ſagte der Student: Ich möchte meine vorige
Antwort richtig ſtellen. Der Profeſſor ſah auf die Uhr: Be=
daure
, Ihr Patient iſt ſeit zehn Minuten tot.

Spiel und Rätſel

Diamant=Rätſel.

4.

A A/4 A. A CCIcI B E E EIEIEIE B F F G HHIHHIA T I I T EILLILIA

MAININ

8. R R B RIEIS 9. S S S/8 10. T U

11.

OPPIRIE

Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die wagerechten Reibene
Vörter von folgender Bedeutung ergeben: 1. Luchſtabe. 2. An
in Steiermark. 3. Raubvogel. 4. Tag. 5. Leichter Schlaf. 6.2 7. Giſt.ü
8. Kleidungsſtück. 9. Nebenfluß des Rheins. 10. Raubfiſch. 11. Buchſtahe
Die mittlere wagerechte Reihe nennt einen berühmten Druma=)
iker und die mittlere ſenkrechte Reihe den Titel eines ſeiner Werte
Carl Deutel.
Punkt=Rätſel.

Oae
Dem zweiten und letztem
Eso 296 g 0eon dee 9o8 Buchſtaben ſind je drei, dem
ON
OAOO O. erſten Buchſtaben zwei Puntet
OOO9R09 O
OOOOoZ
G. zu entnehmen; verteilt mam
doo dee dde va0 g ges dieſe 8 Punkte richtig, ſo nennu
das neue Wort das Königreich, in dem obiger Eduard lebt. Cos

Rätſel.
205. Nimmſt du ſeinen Fuß einem Kellergerät, vor dir eine prie= Halbgöttin ſteht. Doch ſtreichſt ſtatt dem Fuß du dem
vorderften Laut, ein kräftiges, männliches Tier nach dir ſcham.1
206. Mit I ſieht man es häufig auf dem Feld, mit r es meiſtensu
den, der’s hat, entſtellt, mit n ſich’8 jeder gern vom Leibe hält.1
207. ne Waffe iſt das erſte Paar, das andre herrlich ſüß für=n
wahr und ebenſo das Ganze. Stellſt du nun um dien
beiden Paar, erhälſt du das Gerät ſogar, das herſteltll
jenes Ganze.
Anflöſungen.
Des Röſſelſprungs:
Willſt fremde Seelen du belauſchen,
Mußt eignes Ich um fremdes tauſchen;
Wer in das Ich ſich ſpinnt hinein,
Dem wird das Du ein Rätſel ſein. O. von Rm.3

Des Diagonalen=Rätſels:

Der zeitgemäße Haushalt.

Schmutzanſatz im Waſchgeſchirr ſchwindet ſofort,
wenn man ihn mit einem in wenig Salz getauchtem Läppchen aus=
reibt
. Ebenſo iſt Bimsſteinpulder, wie auch Ata zu gleichem
Zwecke ſehr zu empfehlen.
V.

Sie wollen meine Meinung über die Ehe hören, meine Da=
men
? Stellen Sie ſich vor, in einem Korb liegt ein Aal und
neunzehn Schlangen. Nun ſteckt der Mann, der ſich verheiraten
will, ſeine Hand in den Korb und hofft, daß er den Aal faſſen
wird.
Frau Profeſſor Müller kommt gerade dazu, wie der Herr
Profeſſor die Minna abküßt.
Ich ich bin überraſcht ruft ſie aus.
Da legt der Profeſſor ſein Geſicht in ernſte Falten. Ma=
thilde
, ſagte er, ich möchte dich doch bitten, etwas mehr Sorg=
falt
auf deine ſprachlichen Ausdrücke zu legen, wer überraſcht
iſt, das bin ich, du aber biſt erſtaunt!
(Aus der Berliner Illuſtrierten. Zeitung.)

Ein alter Lord, der wegen eines Gichtanfalles bettlägrig
war, machte ſeinem Arzt Vorwürfe, daß er ihn nicht raſcher wie=
der
auf die Beine brachte. Faſſen Sie das Uebel doch an der
Wurzel, Doktor grollte er, dann geht’s gewiß ſchneller.
Gut entgegnete der Arzt, nahm ſeinen Stock und ſchlug eine
auf dem Tiſch ſtehende Flaſche Wein entzwei. Was machen
Sie da? fuhr der Lord auf. Ich faſſe nur das Uebel an der
(Tit=Bits.)
Wurzel lautete die lakoniſche Antwort.

1. 2. 3. 4. 13 14. 15. 16. 8 H B A. 0 B B G E R E K N E 7 H R I B T F B 0 9 A E V A. D T B M. I T N N E 0 4 A. L. P A K S I. N.

gert,
febrik

5. 6. 7. 8.

Des Streichholzrätſels:

Roſa.

9. 10. 11. 12.

I
Haar=Zr
inmt

Der Rätſel: Nr. 202: Hocke, Hake. Nr. 203: Hoſe, Haſel.
Nr. 204: Höchſt.

Verantwortlich: Max Streeſe.

Drei Bilder von der Bergſtraße.

Von Dorothea G. Schumacher.
Wie liebe ich das Südzimmer Deutſchlands die Berg=
ſtraße
, wohin der Frühling mit Veilchen, Apfelblüte und Maikäfern
vier Wochen eher einkehrt: wo die kernigen, blonden Rieſenſteinpilze
im Schatten der Odinseichen wachſen; wo im Herbſt die Obſtbäume
unter überreicher Laſt brechen und auf den von roter Abendſonne
beſchienenen Hängen die Winzerlieder ſchallen ſo iſt ſie
heute, die Bergſtraße!
In Träumen aber habe ich deutliche Geſichte von der fernen
Vergangenheit dieſer Gegend gehabt. Hier ſchreibe ich ſie nieder.

I. Vorzeit.
Eine Kette vulkaniſcher Berge ragte ſteil und mächtig am Ufer
des rheiniſchen Urſtromes, der damals noch wie ein breiter Meeres=
arm
das ganze Tal ausfüllte. Die Waſſer toſten bis an den Rand
der kochenden Berge, deren Feuerſäule die Nächte der Urzeit erhellten.
Seltſame Ungeheuer ſchwammen ziſchend und fauchend in der Flut
umher: Pterodaktylen mit langen Hälſen, Ichtyoſauren mit rieſen=
ſtarken
Floſſen, breite, plumpe, entſetzliche Jguanodonten. Ab und
zu ſchoben ſich von den Bergen die Lavamaſſen hinab und erſtarrten
am Rande des aufbrodelnden Waſſers. Immer neue Eruptionen
und Einſtürze veränderten die Linien der Landſchaft, die Höhen
der Berge . . . Das Feuer in dieſen ſchien abzunehmen, die Waber=
lohe
klang aus und auch die großen Waſſer des Urſtromes zogen
ſich mehr und mehr zurück. Wieſenland begann ſich in Jahrtauſenden
zu bilden, Grün erwuchs auf dem fruchtbaren vulkaniſchen Schutt
der Berge. Aber immer noch einmal kam das unterirdiſche Feuer
zum Durchbruch der Melibokus war der Veſuv jener Tage ....."
Nieſige Geſteinmaſſen ſpalteten ſich unter neuen Umwälzungen.
Durch Einſtürze der vorderen Felsmauer brach das Waſſer hinter
die Berge ein und wuſch, jahrtauſendelang ſpülend, nagend, quirlend,
allen loſen Schutt aus dem Urgeſtein, bis dieſes wieder in mächtigen,
glatten Blöcken zu tage trat wie man es im ſogenannten Felſen=
meer
bei Reichenbach im Odenwald ſieht. Noch lebte kein menſch=
liches
Weſen. Die Bergſtraße war eine düſtere Welt von Baſalt,
toſendem Waſſer drohenden Berggraten, über denen nächtlicher
Feuerſchein lagerte.

Eines der Heiligtümer ihres Stammes befand ſich auf dem Schloß=
berg
bei Jugenheim. Die Römer belauſchten dort oftmals ihre
nächtlichen Opferfeſte. Die Arkaden römiſcher Villen ſpiegelten ſich
drüben im Strom, auf dem römiſche Ruderſchiffe und Kähne mit
Weinfäſſern ſtromaufwärts zogen. Die Villen der Römer an der
Bergſtraße waren mit Moſaikfußböden, Hermen und Pergolen
geſchmückt, bei deren Anlage manche Germanenhand unwillig
half. Einzelne Römer drangen unter dem Schutze der Milites bis
an das Felſenmeer im Odenwald vor, wo ſie aus den zutagetretenden
Syenitblöcken Säulen und Altäre, Meilenſteine und Architrawe
herausarbeiteten bis die hereinbrechenden Chatten ſie vertrieben.
Der Wald hat uns die bearbeiteten Blöcke bewahrt: ſie liegen da
noch unter den Schauern des lichtgrünen Buchenlaubes.

II. Platea Montana.
Als die erſten Römer ins Chattenland gedrungen waren, ſtanden
die Berge hier wie heute, alle Höhen aber waren noch von dichtem,
altem Laubwald beſtanden, auf deſſen ſeltenen Lichtungen hier und
da kleine germaniſche Gehöfte lagen. Der Rheinſtrom floß breiter
als heute durch ſein Tal. Seenartige Waſſerflächen ſeiner Ueber=
ſchwemmung
reichten im Frühjahr bis an den Fuß der Bergkette.
Dicht an dieſer entlang, etwas erhöht, hatten die Römer ihre treff=
liche
Militärſtraße angelegt, an welchen in regelmäßigen Entfernungen
Wachthäuſer ſtanden. Kaſtelle und Villen befanden ſich im Lopu=
dunum
(Ladenburg) bei Heppenheim und Alsbach. Die wilden
Chatten hielten ſich dem Zuge der Platea Montana fern, ſie hauſten
hinter den Bergen im düſteren Odenwald, wo ranhere Lüfte wehten.

III. Siegfrieds Tod.
Ueber den Rhein tönte das Jagdhorn der Leute Gundakars.
Sein Hof, ein breithingelagertes Anweſen mit hölzerner Halle, vielen
Scheunen und einem plumpen Wachtturm über dem Rhein, lag unweit
Worms. Das war noch keine Stadt: neben Reſten bereits ver=
fallener
römiſcher Bauten lagen da vorerſt nur wenige Hütten im
Schutze des Burgundenhofes. Hier lagen Heidentum und Chriſten=
tum
noch im erſten Kampf miteinander. Voller Unwillen fahen
die Lorſcher Chriſten auf die heidniſche Macht der Vurgunden, die
noch an Wodan und Saxnot feſthielten und deren Tage unter
Jagden, Fehden, Bärenfleiſchmahlzeiten und Waffentänzen dahin=
gingen
. Zwiſchen Worms und Lorſch lag (wie noch heute) ein
alter Eichenwald, ein ergiebiges Jagdgebiet für die Burgundeu und
ihre ritterlichen Gäſte. Ein Teil des Waldes war ſeit Urzeiten
germaniſches Heiligtum geweſen, und ſeit Kurzem gerodet, chriſt=
licher
Boden geworden. Die Heiden begannen den Lorſcher Wald
u meiden und veranſtalteten ihre Jagden lieber in den Bergwäldern
des Odenwaldes, wo noch zahlreiche Wölfe, Bären und Auerochſen
ihr Weſen trieben. Siegfried, ein heldenhafter und ritterlicher
Gaſt des Burgundenhofes, fand hier am Lindbrunnen (unweit dem
heutigen Lindenfels) ſeinen Tod durch Hagens Meuchlerhand. In
die Wieſenblumen am Quell tropfte des lichten Helden Blut
jähe Dämmerung brach über die blühende Landſchaft herein. Mit
des Helden Tod ſchien alles hinabzuſinken in verglühende, herbſt=
liche
Wehmut Nebel wallten die Nacht ſtieg herauf
Dies Alles ſah ich deutlich im Traume. Ja, wie im tiefen
Traume liegt die Bergſtraße und leiſe verhallend klingt des
lichten Helden Jagdhorn, wie aus ferner, ferner Zeit.

Das Alpenveilchen.

Ein Blumenmärchen von Eliſabeth Printz=Karlsruhe.
Das Alpenveilchen, von welchem ich erzählen will, war nicht
auf den hohen Schweizerbergen gewachſen. In einem großen
Blumenladen war es dem Lichte entgegengeblüht. Die Erde,
welche ſeine Wurzeln umſchloß, wurde in einen hübſchen Blu=
mentopf
gebettet, um welchen ſich ein zartroſa Seidenpapier
wand.: Das ganze Stöckchen ſtand als lieblichſter Schmuck auf
dem Geburtstagstiſch der kleinen ſchwarzlockigen Ida. Jubelnd

betrachtete dieſe die zarte weiße Blüte, die durch ein roſa Reiß=
chen
im Kelchgrunde geſchmückt wurde. Kind und Blume konnte
man miteinander vergleichen. Auch Ida trug an ihrem Feſt=
tage
ein duftiges weißes Kleidchen, um welches ſich ein mattroſt
Seidenband ſchlang.
Durch das offene Fenſter ſtrömten die warmen Sommer=
lüfte
in das Zimmer. Das Alpenveilchen wurde auf das Fen=
ſterbrett
geſtellt und durfte ſich von der Sonne beſcheinen laſſen.
Da kam draußen der wilde Junker Morgenwind vorbeigeſprun=
gen
, ein friſcher, froher Geſelle. Ein blitzender Goldreif favle
die wilden Locken zuſammen, ein blauer Mantel floß von ſeinen
Schultern. Auf ſeinen Schwingen brachte er Lerchenſang und
Senſenklang getragen, Blumenduft und dem kräftigen Geruch
des reifen Kornfeldes.
Bewundernd blieb der wilde Knabe ſtehen und umkoſ
Alpenveilchen mit ſeinem warmen Atem; anmutig wiegte. de
Blume ihr Blütenköpfchen beim Hauche Junker Morgenwindes
Der umwarb es ſchmeichelnd. Er lockte farbenprächtige Schmel
terlinge herbei, die es umgaukelten. Bienchen ließ er ſummene
heranſchwirren und glänzende Mückchen, die in den goldene"
Sonnenſtrahlen tanzten.
Jeden Morgen kam er und umgab die Blüte mit ſeinen
liebenden Werben. Immer ſchöner erblühte Alpenveilchen, iſſe
mer roſiger wurden ſeine Blütenwangen. Doch der Somſal
verging und der Herbſt verrauſchte. Da änderte ſich der Freuſe,
Der goldene Reif verſchwand aus feinen Locken, wild flatterk.
ſie mit dem dunkeln Mantel, der an die Stelle des himme‟
blauen getreten war, um die Wette. Rauh umtoſte er das ſche‟
zurückweichende Alpenveilſchen und warf es eines Morgens 9
er toll vorbeiraſte, verächtlich, des ſtillen Glückes müde, e
Fenſter herab auf den harten Boden. Die bunte Vaſe zerſche.
und zwei zarte knoſpende Blütenkinder waren geknickt. Zw‟
pflanzten klein Idas Händchen die Pflanze liebevoll in eine Ne‟
Vaſe, doch traurig ſtand Alpenveilchen da und ließ kraftlos 9e
Köpfchen hängen.
Oben aber am Raine umbrauſte der tolle Junker die Laſſi
die ſtolz ihr immergrünes Gewand trug und drohend die 2e
deln reckte: Hüte dich Geſelle, ich ſteche! Nicht biegen.
nicht brechen konnte er die Stolze. Kraftvoll erhob ſie iſſ
wieder das Haupt und blickte dem Angreifer in das Amb
Da brachte der Morgenwind auf ſeinen Schwingen.""
glitzernden weißen Mantel und warf ihn der Tanne übe.
tiefgrünen Zweige. Die Morgenſonne malte purpurne 2
auf ſeinen Saum und ließ ihn funkeln und blitzen. So ſ
ſie da, geſchmückt gleich einer Braut und neigte das Haup.
Werbenden entgegen, der ſie jauchzend umfaßte.
Hinter dem geſchloſſenen Fenſter, auf deſſen Scheibel.
kalte Atem des Winters Eisblumen von ſeltſamer Geſit
haucht, ſtand das Alpenveilchen, ſeine Wangen waren eihed
müde hing das Köpfchen, während es ſehnſüchtig hinuh..
dem treuloſen Sommerfreund ſchaute, wehmütig, voll ſit
ſtummem Schmerz.

Kert

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Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. Mürz 1921.

Numurer 78.

Reue verſöhnt.

Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdruck verbsten.)
6)
Vater Hartlieb aber verjüngte ſich in ſeinen alten Tagen und
war glücklich mit den Glücklichen, und als binen Jahresfriſt ein
blondköpfiger Enkel alle ſeine Wünſche krönte, war er außer ſich
vor Entzücken. Der Junge muß Konrad heißen! jubelte er.
Gerade ſolche Schwarzaugen hatte unſer ſeliger Konrad mit auf
die Welt gebracht und dazu noch Blondhaar! Der Alte ließ es
ſich nicht nehmen, den Kleinen ſelbſt aus der Taufe zu heben.
Der Junge wuchs gefund und fröhlich auf und lernte zum Ver=
wundern
ſchnell den ſüßen Vater= und Mutternamen ausſprechen.
O, Ihr harmloſen Glücklichen! Ihr gleicht dem fröhlichen
Seefahrer, welchem der Haue, wolkenloſe Himmel in der ruhigen
Meeresfläche widerſtrahlend, Glück und Freude verheißt. Doch
bald türmen ſich ſchwarze Donnerwolken auf und rauben dem
Erſchrockenen den tröſtlichen Anblick des Himmels, und Nacht
ſenkt ſich mit ihrem dunkeln Fittich auf die brauſende Flut.
Der heulende Orkan ſchleudert das Fahrzeug bald gen Himmel,
bald in den Abgrund, ein zerbrechliches Spielzeug der ſtreitenden
Elemente.
Als das Glück des jungen Ehepaares keine Grenzen hannte,
als der Großvater mit Freudentränen ſeinen Segen über eine
Verbindung ausſprach, die er geknüpft, war auch das Unglück
nicht mehr ferne. Bald pochte es mit rauher Fauſt an die
friedliche Hürte.
Der kleine Komrad war noch kein Jahr alt, da legte er ſich
hin und ſtarb. Der laute Jammer der unglücklichen Mutter, der
ſtume, tiefgefühlte Schmerz Wilhelms und die Tränen des
grauen Großvaters begleiteten die Leiche des frühvollendeten
Lieblings. Und als Vater Hartlieb zurückgekehrt war von dem
Kirchhofe, von der Gruft des kleinen Konrad, drückte er dem
Sohne und der Tochter ſchweigend mit zitternder Rechten die
Hände und ſagte mit bebender Stimme: Jetzt könnt Ihr mich
gich babd hinlegen zur Nuhe.
(.
Noch waren die Tränen um das berblichene Söhnlein nicht
getrocknet, als ein anderer heuber Verluſt eine neue Quelle zahl=
loſen
Jammers wurde.
Eines Somtagsmorgens fund Gertrude den Vater tot in
ſeinem Bette. Das Geſchrei des Schreckens, welches ſie aus=
ſtieß
, rief den Gatten herbei, deſſen Schmerz aber einen eigenen
Charakter anahm, wodurch er die unglückliche Gertrude noch
mehr in Angft und Verzweiflung ſetzte.
Allmächtiger Gott! rief Wilhelm und ſtreckte die gefalteten
Hände empor, mußte auch er noch ſterben als Opfer für den

Sünder? Wars nicht genug mit dem Kinde? O, Gott, Du bift
gevecht, aber Du ſtrafeſt hart im Deiner richtenden Vergeltung.
Siehe Weib, ſetzte er hinzu, und ſein Auge ſtarrte mit dem
wilden Feuer des Wahnſinns auf die ehrwürdige Leiche
ſiehe, Weib, ich bin Schuld an dem Tode des Kleinen, ich bin
der Mörder Deines Vaters! Mich verfolgt der Zorn Gottes über
die ganze Erde, ich, der Schuldbelaſtete, öffne dem Unheil die
Türe! Ich habe den Jammer hereingebracht in dies friedliche
Haus! O, gerechter Gott dort oben, haſt Du keine Blitze für den
heilloſen Unglücksſtifter? Warum töteſt Du die Unſchuld?
Ermattet ſank er auf einen Stuhl, und hier haftete ſein
Mick auf dem Entſeelten. Nach einer Weile begann er weh=
müttig
:
Ich meine manchmal, es ſei nur ein wüſter Tramm: aber
dann mahnt mich wieder die kalte Wirklichkeit und benimmt
mir grauſam dieſen ſüßen Wahn! Ach, und ich war doch nicht
ſchlecht: ich hätte kein Tier mißhandeln können, und doch: Mör=
der
, Mörder derjenigen, die mir am nächſten ſtanden auf der
Erde! Verachte mich nicht, Gertrud, glaube mir, ich meinte es
gut mit Dir und mit allen: aber an weſſen Ferſe ſich einmal
das Unglück geheftet hat, der bringt es überall mit hin, ſich zum
Fluche, den anderen zum Verderben.
Er ſchwankte hinaus und ließ das arme Weib allein mit
ſeinem Schmerz, mit ſtechenden Zweifeln und bangen Ahmngen
in der gequälten Bruſt.
Sie ſaß an dem Sterbebette des Vaters, und die Sonne
ſchien ſo mild herein durch die blühenden Blumenſtöcke am Fen=
ſter
, und warf durch die friſchen Blätter ein grünliches Streif=
licht
auf das blaſſe Antlitz des Entſchlafenen. Der Vater blickte
ſie ſo ſeelenruhig an, mit einem fanften Lächeln um die blaſſen
Lippen: er ſchien, ſie noch im Tode tröſten zu wollen. Ach, der,
von welchem ſie Troſt erwartete, hatte ihr den Buſen mit nagen=
dem
Kummer beklemmt! Sie öffnete das Fenſter, und hin=
kniend
barg ſie das tränenvolle Antlitz in dem kühlenden Blät=
terſchatten
der duftigen Aurikeln.

7.

Der friſche Blärterſchneck an Bäumen und Sträuchern war
vergangen von dem eiſigen Hauche des Winters. Die ſonſt fröh=
lich
grünenden Berggipfel hüllten ſich jetzt in ein trauriges
Grau und auch der Himmel hatte den fröhlichen Farbenglanz
verloren und ſah grämlich auf die lebloſe Flur herab. Der Grab=
hügel
, unter welchem Vater Hartlieb ſchlummerte neben der
längſt vorausgegangenen Gattin und dem Sohne und Enkel,
war ein weißes Schneegewand gehüllt, und die Weimuts=
kiefer
, welche die kindliche Songfalt Wilhelms und Gertrudens
auf das Grab gepflanzt, ſenkte die dunkeln Zweige herab zur
ſtarren Erde, von dem laſtenden Eis und Schnee niedergebeugt.
Auf dem hochgelegenen Kirchhofe war eine Menge Menſchen

verſammelt. Männer und Frauen, Greiſe und Kinder blichen
mit dem Ausdrucke von Furcht und zagender Hoffnung nach dem
eisbedeckten Weiher.
Dumpfer Kanonendonner dröhnte von dorther und verhalſte
im Echo der umliegenden Berge; dazwiſchen knattette das kleine
Gewehrfeuer, und manchmal trug der Wind das Angriffsgeſchrei
und den Hufſchlag einhauender Kavalleriehaufen herüber zu den
Ohren der bangenden Dörfler. Die preußiſche Vorhut war mit
einer Abteilung Franzoſen handgemein geworden, und wie das
Kriegsglück herüber= oder hinüberſchwankte in täuſchendem Wech=
ſel
, ſo hörte man bald halb unterdrückte Freudentöne, bald Web=
klagen
in den Haufen der dichtgedrängten Landleute.
Nur Wilhelm befand ſich nicht unter der Menge. Düſter und
in ſich gekehrt ſaß er zu Hauſe und ließ alle teilnehmende Fra=
gen
der bekümmerten Gertrude unbeantwortet. Eine ſchwer=
Schuld ſchien auf ſeinem Herzen zu laſten: dahin deuteten ſo=
wohl
ſeine wilden Verzweiflungsworte, am Sterbebette des
Greiſes als ſein nachheriges menſchenſcheues Betragen. Die
beklagenswerte Gattin fürchtete den Gatten jetzt ebenſo ſehr, als
ſie ihn liebte; ſie getraute ſich nicht mehr, ihn anzureden aus
Furcht vor einer abſtoßenden Antvort. Bange, gräßliche Ver=
mutungen
ſtiegen in ihrer zagenden Scele auf; ſie malte ſich
die Andeutungen, welche Wilhelm gegeben, zu blutigen Schreck=

bildern aus und bebte, den Schleier fallen zu ſehen, der ihres
Gatten Verlegenheit verbarg. Sie ſaß
er

nachdenklich auf den dicken Schneeüberzug auf Dächern und
Straßen und in die beſchneiten Aeſte der alten Linde, welche
der Urgroßvater gepflanzt. Dann und wann ſchrack ſie merklich
auf, wenn der jetzt ſich erhebende Abendwind auf ſeinem brau=
ſenden
Fittich dem Kanonendonner vom fernen Schulzenweiler
herübertrug, und ſie ſchaute ſich dann nicht ſelten nach dem
Gatten um, der aber teilnahmlos und nicht berührt von der Au=
ßenwelt
, vor ſich auf die Erde ſtarrte.
(Fortſetzung folgt.)

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Mummer 28.

Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 20. März 1921.

Seite .

Berkauf von Heeresgut.
Im Hofe des Stadthauſes, Rheinſtraße 18, findet
b einſchließl. Mittwoch, den 23. d8. Mts., von
ihr vorm. bis 6 Uhr nachm., ununterbrochen der
grkauf der Reſtbeſtände des Heeresgutes ſtatt. Es
ſid u. a. noch vorhanden: kurze Spaten mit Leder=
uhen
, gebrauchte und neue Säcke, Unterwäſche für
Gachſene und Kinder, Leibbinden, Tragſäcke aus
Egeltuch, Krenzhacken, Sägen, Zugſtränge uſw.
Der Oberbürgermeiſter. (st3621
Nachtrag zum Ortsbauſtatut.
Der am 20. Dezember b. Js. bekanntgegebene
Gtwurf eines Nachtrags zum Ortsbauſtatut für
e Gebiet zwiſchen Bilhelminenſtraße, Heidel=
bergerſtraße
, Heinrich= und Wilhelmſtraße hat
drch Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung
un 17. v. Mts. einen Zuſatz erhalten.
DDie Neufaſſung des Ortsſtatuts=Nachtrags liegt
dem Städt. Hochbquamt in der Zeit vom 18.
z09Mts. bis einſchl. 5. k. Mts. zur Einſicht der
Bkiligten offen. Einwendungen gegen den Statut=
Etwpurf ſind, bei Meidung des Ausſchluſſes, inner=
hb
dieſer Friſt bei dem Hochbauamte vorzubringen.
Darmſtadt, den 16. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter. (st3554
Ausgabe von Haushaltungsmehl.
Das bei den Kleinhandelsgeſchäften und den
Ackereien vorbeſtellte Haushaltungsmehl gelangt
un Dienstag, den 22. März, bis einſchließlich
denstag, den 5. April d8: Js., gegen Abgabe der
Ahrmittelbezugsmarke Nr. 277 zur Ausgabe.
Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften bis
ſiteſtens 8. April ds. Js. bei uns abzuliefern.
(st3801
Darmſtadt, den 19. März 1921.
Städt. Lebensmittelamt.
Bauarbeiten.
Die Herſtellung von 50 cbm Bruchſteinmauer=
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, 50 cbm Stampfbeton und 160 qm Zement=
ſichfußſteig
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
be dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 5, während der
Lenſtſtunden zur Einſicht offen. Auch werden dort
d Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 30. März Ifd.
5., vormittags 10 Uhr, bei unterzeichnetr Stelle
(st3543
zureichen.
Darmſtadt, den 15. März 1921,
Zefbauamt.
Aſphaltarbeiten.
Die Ausführung der bei der Stadtverwaltung
Rechnungsjahr 1921 vorkommenden Aſphaltarbei=
ir
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
h bem unterzeichneten Amte, Zimmer Nr. 5, wäh=
uid
der Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch wer=
du
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Mittwoch, den 30. März
w. J3., vorm. 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle
(st3544
evzreichen.
Darmſtadt, den 18. März 1921.
Tiefbauamt.
Glaſerarbeiten.
Die bei der Errichtung von Wohnhausneubauten
m Rhönring vorkommenden Glaſerarbeiten ſollen
ugeben werden,
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Are, Grafenſtraße Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 2. Ppril 1921,
(st3589
mnittags 10 Uhr, einzureichen.
Darmſtadt, den 18. Mäx 1921.
Städt. Hochbauamt.
Bekanntmachung
ber die Abgabe der Steuererklärungen für
de Gewerbeſteuerveranlagung des Steuer=
jahres
1921.
Nach Art. 15 des Gemeindeumlagengeſetzes vom
. Juli 1911
7Auguſt 1920 ſind diejenigen Perſonen, deren An=
lge
= und Betriebskapital mindeſtens 3000 beträgt,
drpflichtet, bei ihrer erſtmaligen Veranlagung zur
Eemeindegewerbſteuer eine Erklärung über das Anlage=
*d Betriebskapital abzugeben.
Die Steuererklärungen ſind abzugeben:
1. für Minderjährige, Abweſende, ſowie für
Perſonen, die aus anderen Gründen unter
Vormundſchaft oder Pflegſchaft geſtellt ſind,
von deren geſetzlichen Vertretern;
2. für juriſtiſche Perſonen (Gemeinden, Körper=
ſchaften
, Stiftungen, Anſtalten,), ferner für
Geſellſchaften, Genoſſenſchaften und ſonſtige
juriſtiſche Perſonen, Erbmaſſen, ſoweit eine
Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht
kommt, von den geſetzlichen oder beſtellten
Vorſtänden oder Verwaltern;
3, in allen anderen Fällen von dem Steuer=
pflichtigen
ſelbſt.
Zu dieſen Erklärungen ſind die vom Miniſterium
r Finanzen feſtgeſetzten und von den Bürger=
neiſtereien
zu beziehenden Formulare zu verwenden;
ſind je nach der Wahl des Verpflichteten offen
ger verſchloſſen ſpäteſtens bis Ende April d. Js.
mittelbar bei dem Finanzamt oder bei der zur
leitergabe an das Finanzamt verpflichteten
kürgerme ſterei abzutiefern, ohne daß der Pflichtige
18halb einebeſondere Aufforderung abzuwarten hätte.
Die Einſendung der Erklärungen, durch die Poſt
zuläſſig, geſchieht aber auf Gefahr des Abſenders
ud deshalb zweckmäßig mittels Einſchreibebriefes.
Unter Bezugnahme auf die obigen Mitteilungen
hedern wir die zur Abgabe von Steuererklärungen
lerpflichteten hiermit auf, ihre Erklärungen bei
leidung der geſetzlichen Nachteile und der verſirkten
ſtrafen (Hinterziehungsſtrafen in Höhe des 4
fachen Betrags der hinterzogenen Steuer, Ord=
ungsſtrafen
bis zu 100 bs zu dem angegebenen
beitpunkt an die Bürgermeiſtereien oder unmittelbar
uns gelangen zu laſſen.
Den Steuerpflichtigen, die nicht zur Abgabe von
kteuererklärungen verpflichtet ſind, bleibt die Abgabe
ſiwilliger Steuererklärungen unbenommen.
Die Finanzämter ſind im übrigen bereit, über
waige Zweiſel an den bekannten Amtstagen Aus=
(nft zu ertei en
Darmſtadt u. Langen, den 18. März 1921.
(35592
Die Fnanzämter:
Langen.
Darmſtadt II.
Darmſtadt I.
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Zur Wahl des Vorstandes dex hiesigen
Israelitischen Religionsgemeinde!
An die Wähler!

Bei der heute Sonntag, den 20. März 1920, auf dem
Gemeindezimmer Friedrichstr. 2 von 1012 Uhr vorm.
und 35 Uhr nachm. stattfindenden Ersatzwahl sind 4
Mitglieder in den Vorstand neu zu wählen. Zu diesem
Zwecke haben sich die Vereine der lsr. Religionsgemeinde
auf die nachfolgenden Herren
Theodor Mayer, Kaufmann
Slegmund Salomon,
Hermann Simon,
Oscar Wolff,
Weinhändler
als die für die Interessen unserer Gemeinde geeigneten
Vertreter geeinigt.
Wir stellen deshalb an die Wähler unserer Gemeinde
das erg. Ersuchen, den auf die Namen dieser Herren
lautenden Stimmzettel abzugeben.
(3604
Das Wahlkomitee.

Odenwälder
Dörrobst
besteltend aus
Birnen ½a₈ U. geschl. Apfelschnitzen
Pfund Mk. 3.00
Feinstes Dörrobst
bestehenlaus Birnen ½,gesch. Apfel-
schnitzen
, Bosnischen Zwetschen
und Feigen Pfund Mk. 5.50
Hlesle dentsche
Gemügonadeln
Pfund Mk. 8.00
ebenso leinere Oualitäten u. Maccaroni
353:
emptehlen

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Geſchäftsverlegung und
Empfehlung!
Meiner werten Kundſchaft ſowie werter
Nachbarſchaft zur gefälligen Kenntnis, daß ich
mein ſeit 12 Jahren beſtehendes
Lebensmittelgeſchäft
von Montag, den 21. März, nach
Kranichſteinerſtraße 7
verlege. Indem ich für das mir ſeither ent=
* gegengebrachte Vertrauen beſtens danke, wwird
es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, auch ferner
das Wohlwollen meiner verehrten Kundſchaft
zu erwerben.
(*10368
Hochachtungsvoll
J. Marquard.
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Als praktiſches Oſtergeſchenk
für jedermann empfehle
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 20. März 1921.

Rummer 78.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bcricht der Frunkfurter Bürſe vom 19. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Bei unvexänderter Geſchäftsſtille verkehrte die heutige Börſe etwa
auf dem geſtrigen Niveau. Am Montanmarkte hatten oberſchleſiſche
Werte, ſowie Bucerus und Deutſch=Lugemburger leichte Kurserhöhungen
aufzuweiſen. Die ſtarke Nachfrage nach Mansfelder Kuxen hielt aller=
dings
bei unveränderten Kurſen auch heute an. Glektrizitätswerte
lagen ſchwächer. Am Kolonialmarkte goben Otaviwerte nach. Von den
zum Einheitskurs gehandelten Werten waren Heddernheimer Kupfer,
Hydrometer, Vogtländiſche Maſchinen, Bayer. Spiegelglas und Verein
Deutſcher Oelfabriken zu höheren Kurſen geſucht. Niedriger notierten
Arfeld=Gronau und Lederwerke Nothe. Am Rentenmarkte woren die
Aursveränderungen ohne Belang.

18./3. 19./3.I 18./3 19./3. 3% Reichsanleihe 67 80 67.301 Riebeck=Montan ... 467 470. 3½% Reichsanl. 66 65.50 Cement Heidelberg. 26 5. 267.50 42 Reichsanleihe 67.50 67.501 Bad. Anilin....... 517.59 526.50 585 Reichsanleihe 77.50 77.50 D. Gold= & Silber= Sparprämienanl. 84.10 84.10 Sch.=A. . 494. 499 3% Heſſen ..... 54.10 Griesheim 387. 386. 3½% Heſſen .... Höchſter. .. 404. 405. 49 Heſſen...... 71.75 73.25 Holzverkohlung. 376. 378. 4½ Heſſ. L.=Hyp.= Werke Albert/Chem.) 589.50 600. Bank=Pfandbr 100. 100.50 Allg. Elektr.=Geſ... 277. 275.50 4% Frankf. Hyp.= Felten & Guilleaum 481. 485. Bank=Pfandbr. 99.50 99. Lahmeher. . .. 212. 212. 47Oſt. Goldrente 31.50 32. Rhein. Elektr. 188. 190. 4% Ungar. Goldr. 40.25 41. Schuckert .. 230.50 230,50 Paketfahrt .. . . . . 186.50 Siemens & Halske 290. 292.50 Nordd. Lloyd .. 169.25 186. Feinmechanik Jetter 521. Darmſtädt. Bank D Gelſenk. Gußſtahl .. 390. Deutſche Bank .. 302.50 Gummt Verlin= Disconto=Geſ. 253. 25 251.50 Frankfurt .... . .." 290. 285. Dresdner Bank 216.50 216.501 Heddernheim. Kupfer 410. 430. Metallbank ..... 285. 285. Lederwerke Spicharz 249.50 Bochumer. ... Lüdenſcheid Metall. 473 471. Buderus .. . . . .." Adlerwerke Kleher 239.50 239,75 Deutſch=Luxemb. 302 50 z05. Daimler Motoren.. 221. 200.50 Gelſenkir. Bergw. 318. Eßlinger Maſchinen 296. 299.50 Harpener ....." 446. Karlsruher Maſchin 334.50 338.50 Laurahütte . . . 364. 372. Lux’ſche Induſtrie. 256. 278. Phönix ... .." 572. 570. Vogtländ Maſchinen 295. Oberſchl. Eiſen I Olfabr. Ver. Dt. ... 300. 302.50 (Caro).. .. .. . . 312. 316. Zellſtoff Waldhof .. 453. 458. Oberbedarf. . . . 324. 316. Zuckerfab. Waghäuſel 389 384,75 Rhein, Stahlw. . . 524. Frankenthal 382 388,50

Börſen=Wochenbericht
für die Zeit vom 14. bis 19. März,
mitgeteilt von der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
Die Neubelebung des Börſenverkehrs, die bereits ſeit einigen Tagen
zu konſtatieren war, machte zu Anfung der Berichtswoche weitere Fort=
ſchritte
, wobei ſich insbeſondere die Beteiligung des Privatpublikums ſtär=
ker
bemerkbar machte, als man das ſeit Wochen gewohnt war. Die Ten=
denz
geſtaltete ſich auf den meiſten Gebieten ausgeſprochen feſt und ver=
einzelt
mußte bereits wieder der lebhaften Nachfrage gegenüber zu Natio=
nierungen
geſchritten werden. Eine gewiſſe Anregung zur Hauſſe boten
die vielen günſtigen Geſchäftsabſchlüſſe deutſcher Aktiengeſellſchaften, die
zurzeit beinahe täglich neue Belege für die glänzenden Verdienſtmöglich=
keiten
der Induſtrie im abgelaufenen Jahre bringen. Auch um das Ver=
bleiben
Oberſchleſiens beim Reiche ſcheint man ſich in Börſenkreiſen kaum
noch Befürchtungen hinzugeben. Im übrigen aber hat die politiſche und
wirtſchaftliche Lage an Spannung nichts eingebüßt, und dieſe Tatſache
konnte wohl zeitweiſe ignoriert, auf die Dauer aber von der Börſe nicht
außeracht gelaſſen werden. So machte ſich denn ſchon am Mittwoch eine
merkliche Ernüchterung der Spekulation geltend. Den Anlaß dazu bot
die neueſte Note des Wiedergutmachungsausſchuſſes, wonach von Deutſch=
land
nicht weniger als 12 Milliarden Goldmark, zahlhar bis zum 1. Mai
d. J., gefordert werden. Für die Börſe fällt dabei noch beſonders ins
Gewicht, daß die Bezahlung dieſer Summe unter anderem auch in Wert=
papieren
deutſcher Induſtrie=Unternehmungen verlangt, werden kann.
Auch die völlige Ungewißheit, die noch immer über die Haltung der amt=
lichen
deutſchen Stellen gegenüber der neuen Exportabgabe herrſcht, be=
unruhigte
die Speknlation, da eine Weigerung der Regierung, für dieſe
Abgabe Schadenerſatz zu leiſten, die deutſche Ausfuhr nach England und
Frankreich natürlich ſehr ungünſtig beeinfluſſen müßte. Die Geſamt=
tendenz
der Börſe ſetzte allerdings dieſen Belaſtungen eine bemerkens=
werte
Widerſtandsfähigkeit entgegen, und die politiſchen Sorgen kamen
weniger in Kursabſchwächungen zum Ausdruck, als in der ſtarken Ne=
ſerve
, die ſich Spekulation und Publikum neuerdings wieder auferlegten.
Am lebhafteſten blieb das Geſchäft noch am Kaſſamarkte, an dem eine
ganze Reihe von Werten kräftige Steigerungen erzielt hatten und ſie
mehr oder weniger vollſtändig auch behaupten konnten. Zu nennen ſind
hier Röhrenkeſſel Dürr, Beck u. Henkel, Eiſenwerk Meyer, Heddernheimer
Kupfer, Chemiſche Albert, ſowie die Waggon= und Lokomotivwerte, für
die immer wieder mit den von Rußland erteilten Aufträgen ſtimuliert
wird. Ein ähnliches Bild zeigte der freie Verkehr. Hier waren es be=
ſonders
Mansfelder Kuxe, die das Hauptintereſſe auf ſich zogen, da wie=
der
einmal von einer bevorſtehenden Umwandlung der Gewerkſchaft in
eine oder mehrere Aktiengeſellſchaften verlautet. Außerdem wurden noch
Chemiſche Mainz auf das günſtige Bezugsrecht und Südſee=Phosphat
lebhaft umgeſetzt. Vorübergehend war auch der Bankaktienmarkt etwas
belebter, da man auf dieſem Gebiet mit Dividendenerhöhungen rechnet,
doch hielten ſich die Kursveränderungen hier in engen Grenzen.
Der Montanaktienmarkt eröffnete die Woche in ſehr feſter Haltung
unter Führung der oberſchleſiſchen Werte, ſpäter zeigte ſich auch hier eine
ſtarke Einſchränkung der Umſätze, doch waren die damit verbundenen
Kursrückgänge nur mäßig.
Völlig vernachläſſigt lag während der ganzen Woche der Markt der
ausländiſchen Zahlungsmittel bei geringen Kursſchwankungen. Hier
war die außerordentliche Zurückhaltung der Handelskreiſe gegenüber dem
Auslandsgeſchäft am deutlichſten fühlbar.

K
Geld Brief ! if
Geld / Brief Kf
Geld / Brief Antw.=Bruſſ.
Holland ..
London .
Paris ...!.
Schweiz...
Spanien ..!
ſtalien ...!
Liſſab.=Op.
Dänemark. 7457
Ri56.8
244ſg
438.
Iuag2.90
874.10
21981,
077.4 455
Oei6t.20
24551
439.
1085.10
275.90
250½
Ouors.6d 1453½ 454%
er42.80 2147.20
244 24411.
43811 4341.
rons 40togs,6
869 10/ 870.901
2511. 2512/
1o74.20 vo77.101 Norwegen. .
Schweden.
Helſingfors
Rew=York.
Wien (altes
O=Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag.... u
.,60 e
16 603,
17803=
82.40 1108.501411g 14131,
62,758 6414
zu7.841
82.,60

Berliner Börſe.
* Berlin, 19. März. Börſenſtimmungsbild. Bei einer
andauernd ſtarken Zurüchaltung trat auch heute wieder eine feſte Grund=
ſtimmung
in die Erſcheinung, was mit der Hoffnung auf ein günſtiges
Abſüämmungsergebnis erklärt wurde. Die Nursbowvegung war ungleich=
mäßig
; mäßige Beſſerungen überwogen im allgemoinen. Stärkere Ein=
bußen
erlitten aber Augsburger Maſchiren mit 12 Prozent und Daimler
Motovon mit 15 Prozent Rückgang. Durchgängig ſchwach erwieſen ſich
wieder Ausländs= und Kolonialpapiere. Die Banken behaupteten bei
mäßigem Intereſſe den Kursſtand. Am Anlagemarkt waren die Ver=
änderungen
unb=deutend, die Deviſen zur Schwäche neigend, Italien
aber feſt.

A.=G. f. Anilinfabr.
Aſchaffenb. Zellſt.
Augsb.=Nb Maſch.
Berl.=Anh. Maſch.
Bismarckhütte ...
Dtſch.=Atlant. Tel.
Dtſch.=Niederl. Tel.
Deutſche Erböl...
Dt. Kaliwerke. ..
Dt. Waff, u. Mun.
Donnersmarckh. ..
Dynamit Nobel.
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung.
Gelſenk. Gußſtahl,
Geſ. f.elekt. Untern.
Hanſa Dampfſch.. .
Hemoor Zement..
Hirſch Kupfer. . . . .
Höſch Eiſen ....."

18. 3.
420, 19./3,
425, Hohenlohe Werke.
Kahla A orzellan .. 18./3.
285, 19./3,
288. 532, 526, 585, 581, 344, 340,50 Linde’s Eismaſch. . 307, 310, 249,75 250, Lingel Schuh. . . . . 247, 247. 640, Linke & Hofmann. 440, 444, 221,25 220, Nordd. Gummi.. 190, 190, 230, Orenſtein ....... 510, 513,50 975, 985. Rathgeber Wagg.. 388, 386, 343, 335,50 Roſitzer Bucker. . . 354, 358,25 560,75 555,50 Rütgerswerke ... . 405, 407, 690, 698,50 Sachſenwerk ..... 318. 319. 340,25 340, Siemens Glas.. .. 660 669,50 432, 436. Thale Eiſenhütte.. 782, 207 206, Ver. Lauſitzer Glas 405, 394, Weſtf Eiſ. Langend. 380, 378, 199. 199,50 Wittener Gußſtahl 310, 322,25 Wanderer Werke‟. 655. 660, 389,50 385. Dtſch. Petroleum 690, 700. 354,75 354,75 Sächſ. Gußſtahl. . . 751, 746. Steaua Romana. . 849, 850,

Am Probuktenmarkt hielt die Geſchäftsſtille an. Für gute
Qualitäten von Viktoria= und auch von Futeverbſen zeigte ſich einige
Kaufluſt, die niedrigen Preisangebote verhinderten aber vegere Umſätze.
Lupinen waren ſchwer verkäuflich. Serradella war nur in beſonders
guter Ware unterzubringen. Raps und Rübſen wurrden billiger ange=
boten
, von Mas war nahe Ware gefragt. Maisſcheine wurden reichlich
und billiger angeboten.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. März in Zürich 9,26
(vor dem Kriege 123,40) Franken, in Amſterdam 4,65 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 9,40 488,80) Kronen, in Prag 121 4117,80)
Kronen, in London 8,18 (27,80) Schilling, in Neu=York 1,60 bis
1.60½ (23,80) Dzllax, in Paris 231/g (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 19. März.


Geld

iet
Brief

100I./ 94.I

R
14163,

62.173 ,/62.321g

17.48
17 58
2.15-

17.59
17,69
82.35

Mannheimer Wochenberichte.
HI. Mannheim, 18. März. Die Stimmung war in der Berichtswoche
zuerſt freundlicher, da für ſofort greifbare Ware fürs beſetzte Gebiet auf=
trat
, um noch vor Zollſchluß etwas hinüberzuſchaffen. Nachdem aber
der kleine Anſturm ſich gelegt batte, trat wieder Geſchäftsſtille ein.
Getreide. Die Winterſaaten ſtehen gut. Die Froſtnächte haben
ihren nicht geſchadet. Die Ginſaat der Sommerfrucht iſt im vollem
Gange, da das warme und trockene Wetter ſich ſehr dazu eignet. Im
Handel begegnen die Offerten für Auslandsgetreide noch keinem Inter=
eſſe
; die Pueiſe ſind entſprechend dem Sinken unſerer Mark etwas höher,
in ausländiſcher Währung ziemlich unverändert. Mais zog zu Beginn
der Woche um etwa 5 Mk. an für 100 Kilogramm. Nachdem aber Mais=
Bezugsſcheine in reichlichem Maße den Landwirten angeboten werden
zu dem verbilligten Reichspreiſe, trat eine Senkung um 15 Mk. für 100
Kilogramm ein, und wurde in Mannheim greifbarer gelber La Plata=
Mais zu 300 Mk. für 100 Kilogramm angeboten; für Natalmais zu
Saatzwecken verlangte man 350 Mk. ab ſüddeutſche Stationen; von
Maisfabrikaten wurde weißes Maismehl zu 345 Mk. für 100 Kilogramm
ab Mannheim abgeſetzt, und gelbes Maismehl zu 290300 Mk.; weißer
Maisgrieß zu 400 Mk. für 100 Kilogramm ab Mitteldeutzſchland; Mais=
futtermehl
zu 183185 Mk. brutto für netto mit Papiergewebeſack ab
Mannheim offeriert.
Saaten ſind trotz der Saatzeit immer noch wenig gefragt und
waen vo.; Kleeſamen neuer inländiſcher Rotllee zu 8001500 Mk., ita=
lieniſche
A zerne zu 20002400 Mk., Provence=Luzerne zu 24003000
Mark, Wicken zu 200210 Mk., Napsſgat zu 600650 Mck., und Lein=
ſaat
zu 575600 Mk. für 100 Kilo ab Mannheim erhältlich. Mohnſamen
war ab pfälziſche Station zu 725785 Mk. 100 Kilogramm zu haben.
Futterartikel ſind von der Pfalz und Rheinheſſen etwas
mehr gefragt und auch einige Geſchäftsabſchlüſſe zuſtande gekommen.
Die Preiſe lauten für Biertreber auf 140150 Mk., Rapskuchen ohne
Sack auf 120130 Mk., Kokoskuchen (Reichsware) auf 152153 Mk.,
Trockenſchnitzel auf 106108 Mk., Haferkleie auf 120 Mk., Haferſchalen
auf 80 Mk. Haferfuttermehle auf 180190 Mk., Steffens Rübenſchnitzel
auf 166170 Mk., Palmkuchen auf 180190 Mk., Leinkuchen auf 200
bis 210 Mk., Rapskuchenſchrot auf 100110 Mk., Erdnußkleie auf 120
und Erdnußkuchen auf 220230 Mk., Palmſernſchrot auf 146 Mank pro
100 Kilo ab ſüddeutſche Stationen. Nach Rauhfutter beſteht faſt gar
keine Nachfrage. Süddeutſche Ware koſtete Wieſenheu 8084 Mk., Klee=
heu
95105 Mk., Preßſtroh 5052 Mk., gebündeltes Stroh 4447 Mk.
Hülſenfrüchte ſind immer noch vernachläſſigt und in großen
Mugen angeboten zu 230270 MF. für inländiſche Erbſen, 220250 Mk.
für ausländiſche, 200220 für Futtererbſen, 140 Mk. für Rangoon=
bohnen
, 130 Mk. für Braſilbohnen, 230 Mk. für Ackerbohnen, 350400
Mark für inländiſche Linſen, 300400 Mk. für ausländiſche Linſen. Für
Reis beſteht durch die Verwendung zu Brauereizwecken etwas niehr In=
tereſſe
und wurden verlangt für Bruchreis Burmmm II 300 Mk. ab Bre=
men
. für Saigonreis 400420 Mk. ab Mannheim. Haferflocken 440
bis 450 Mk. ab Mannheim die 100 Kilo.
Wein. Der Weinverbehr iſt durch die Ankündigung der Zollgrenze
zveiter lebhaft geweſen. Es fanden teilweiſe iberſtürzte Verkäufe ſtatt
und wurden Weine von 1920 zu 45000 Mk. die 1000 Liter losgeſchlagen;
über 7000 Mk. werden kaum noch geboten. In der Pfalz wurden 1930er
gezuckerte Konſumweine zu 6500, 6700, 7000 und 7500 Mk., für beſtge=
zuckerte
bis 9 Prozent Alkoholgehalt 8000 Mk. für 1000 Liter bezahlt.
Die Winzer werden beruhigt und gewamt, ihre Weine ſo billig zu ver=
kaufen
, da ſelbſt ein 10prozentiger Ausfuhrzoll dies nicht rechtfertige.
Man ſtellt es als eine Mache hin, um den Winzern den Wein zu einem
billigen Preis abzunehmen.
Holz. Die Sanktionen und die bevorſtehende Zollgrenze am
Rhein haben den Holzhandel im beſetzten Gebiet veranlaßt, die Beſtol=
lungen
und bereits abgeruſene Auſträge zu ammullieren. Dadurch iſt
die an und für ſich ſchon ungünſtige Lage auf dem Schmittholzmarkt noch
ſchlechter geworden. Grubenholz iſt dauernd gefragt; auch Nadelpapier=
holz
wird noch etwas begehrt. Laubrundholz wird nur zu geringeren

Preiſen abgenomnen. Bei württembergiſchen Holzverſteigerungen wun=
den
erzielt für Eichenſtämne 3831408 Mk., für Rotbuchenſtämme 337
bis 518 Mk., für Weißbuchenſtämme 699758 Mk., für Abornſtünme
401 Mk., für Gſchenſtämme 218394 Mk., für Ulmenſtämme 396 Mk.
für Roterlenſtämme 200600 Mk., für Weißbuchenſtämme 380800 Mr.
für Gſchenſtämme 2801080 Mk. und für Lindenſtämme 164305 M.
pro Kubikmeter ab Wald.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Die /Schiffahrt mit
größeren Schiffen geht nur noch bis Köln und man befülchtet bei weite=
rem
derzeitigen Rüchkgang eine vollſtändige Einſtellung der Schiffahrt auf
dem Rhein. Es iſt genügend Leervaum vochanden und die Tagesmiete
blieb unverändert mit 50 Pf. die Tonne. Die Kohlennot hat nur deshalb
noch nicht zur Kataſtrophe geführt, weil die Induſtrie durch die zur
Zeit herrſchende Kriſe nicht hoch beſchäftigt iſt. Die Bahnen vermögen
noch den dringendſten Bedarf hevanzuführen.
Tabak. Der Einkauf der 1920er Tabake bei den Pflanzern iſt ſo
ziemlich beendet. Was noch an größeren Beſtäuden in den Tabakanbau=
bezirken
liegt, iſt zur Selbſifermentation zuſammengeſchlagen. Für
Herbſt= und Schneidetabacke wurden 12001800 Mk., für Zigarrenthale
aus dem Bruhram, dem Neckartal und dem badiſchen Oberlande 190
bis 1400 Mk., für Schwergut aus der Pfalz 400700 Mk. bezahlt, und
was zuletzt für 250 Mk. abging, war faule Wave. Die Fabrilkanten
haben ihren ganzen Bodarf ſchon gingedeckt. Die Zigarrentaboke ließern
entſprechend ihrer Entwickelung in der Fermentation ein vorzügliches
Zigarrenmaterial. Im Handel mit fertigen Fabribaten iſt es ruhing,
was wohl den geſpannten politiſchen Verhältniſſen zuzuſchreiben iſt.
Sobald die politiſche Lage ne Klärung geſunden haben wird, rechnet
ma auf ein flottes Geſchft. Rippen werden wieder etwas mehr ge
fragt, allerdings aher nur zu niedrigeren Preiſen.

* Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H. Herr Fabrikiht
Wenck eröffnete die ordentliche Generalverſammlung, berichtete über
die Tätigkeit des Aufſichtsrates und bvachte zur Kenntnis, daß der Amf=
ſichtsrat
den ſeitherigen Beamten Herrn Georg Bickel, zum vierden
Vorſtamdsmitglied gewählt habe. Alsdann erſtattete Herr Direktor
Stein den Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr und erwähnte,
daß der geſamte Umſatz, von einer Seite des Heuptbudes gerechnst, ſich
um rund 164,5 Millionen Mk. gegen das Vorjahr geſteigert habe, d. h.
haſt genau um den Betrag des Geſamtumſatzes für 1918. Man werde
auch erhebliche Mehrumſätze bei den anderen bankgeſchäftlichen Betrie=
ben
feſtellen können. Sie ſeien zu einem weſentlichen Teile aus der
unſer Wirtſchaftsleben und unſere Lebenshaltung behervſchenden Ent=
wertung
der Mark zu erklären, die aus einer ſtarken Imanſpruchnahme
und ſtändigen Vermehrung der Papiergelldmittel und dem Mäßtraumm
gegen unſere Reichsfinanzen herkomme. Die Mark ſei ein ſehr beliebtes
Spielpapier der Welt geworden; eine plötzliche Befferung der Mark
wäre mit wirtzſchaftlichen Hemmungen in der Ausfuhr verbunden, die
dazu noch behindert werde durch die auf der Londoner Konfereniz gefaß=
ten
Beſchlüſſe. Die Markentwectung habe dem Börſenſpiel ud
Deviſenhandel einen mächtigen Auftvieb gegeben. Ob es Aug
geweſen ſei, die Grundlapitalien der Induftrie ſo ſtark wie geſchehen
zu verwäſſern und ſehr hohe Dävidenden zur Verteilung zu bringen, un=
ſtatt
die verdienten Beträge für ſpätere Zeiten aufzufpeichern, müſſe die
Zukunft lehren, die für unſere Induſtrie für die nächſte zur überblickende
Zeit nicht roſig ausſähe. Redner meint, daß wir uns durch die Vertee
lung ſtark erhöhter Dividenden politiſch geſchndet hätten, da im Aus=
land
dadurch der Gindruck erwachſen ſei, daß wir ſehr gut in der Lage
wären, die grotesken Bedingungen des Friedensvertrages und der Pavi=
ſer
Beſchlüſſe zu erfüllen. Vielleicht komme man ſpäter zu der Anſicht,
daß ſtatt Dividende Kapital verteilt worden ſei. Durch den Börſenver=
kehr
wie überhaupt durch das Geſchäft in Wertzpupieren und durch die
Arbeiten, die durch Abführung der verſehiedenen Steuern entſtanden
ſeien, wäre den Banken und ihren Beamten eine ſtarke Beloſtung auf=
erlegt
worden. Der Rebner gibt einen Ueberblick über die Mehrumſätze
und Gewinnergebniſſe der einzelnen Geſchäftszweige und weſſt
insbeſondere auf die orm geſtiegenen Verwaltungsboſten hin. Ein
Blick in die Bilanz der Volksbank zeige deren flüſſige Zuſammenſetzung.
Das Kreditgeſchäft ſei belebt geweſen. Leider hätte ſich das Baugeſchäſt
noch nicht entwickeln können, doch würde die überaus brennend gewor=
dem
Wohnungsfmge bazu führen müſſen, micht nur Kleinwohmmgsbau,
ſondern auch den durch Privathand zu bewirkenden Etagenbau zuu för=
dern
. Die Zwangswirtſchaft des Wohnungsweſens müſſe aufgehoben
werden, denn bünſtlich ließen ſich die Mieten ohme ſtarken Schaden Ar
den Hausbeſitz auf die Dauer nicht nüobrig halten. Das konpmende
Reichsmictegeſetz wolle die Frage zu löfen ſuchen. Mit der Vereins
bank in Eberſtadt ſeien Abmachungen bezüglich der Geſchäfts
führung getroffen worden, das gleiche ſtehe mit der Genoſſenſchaft in
Pfungſtadt bevor. Zum Schluſſe ſtreift der Redner die Verhamdlungem
des Ende Oktober in Berlin abgehaltenen Deutſchen Bankier=
tages
, indem er auf dieſe außerordentlich wichtigen dort erſtatteten
Berickte hinweiſt und die Anſicht ausſpricht, daß man gegen öße Gewalt=
maßvegeln
der Entente feſtbleiben ſolle, daß nur Selbſtbefinnung auf
unſere eigene Kraft und Verzicht auf die in unſerem deutzſchen Volk von
jeher nur zu ſehr lebende Parteileidenſchaft unſer deutſches Vollstum
vor dölligem Untergange retten könne. Die Bilanz wurde genehmigt,
den Verwaltungsorganen Entlaſtung erteilt und der vormeſchſagenen Ge=
winnverwendung
zugeſtimmt. Neu in den Augſicktsrat wurden gewähſt.
die Herren Kaufmann Philipp Schneider, Architekt Karlo Zimmer und
wiedergewählt Herr Fabmkant Heinnich Wenck.
* Frankfurt a. M., 18. März. Die Handelskammer teilt mit,
daß zur Erleichnerung des Grenzübernahmedienſtes und in
Jntereſſe einer ſchnelleren Beförderung, ſowie eines raſcheren Wagen=
durchlaufs
im Verkehr mit Deutſchland-Deſterreich und der
Tſchechoflowakei ein vereinfachtes Abfertigungs=
verfahren
eingeführt worden iſt. Dasſelbe ermöglicht die mit in=
ternationalen
Fradk4brigfen bis zur ausländiſichen Beſtimmungsſtation
aufgegebenen Sendungen auch ohne divekte Frachtſätze nach den genamn=
ten
Ländern abzufertigen. Anſcheinend haben die Frackſtinvereſſenten
von der Möglichkeit, ihre Sendungen ohne Inanſpruchnahme von Mit=
telsverſonen
nach Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei mit direkon
Frachtbriefen aufgeben zu könmen, noch keine Kenntnis denn wie die Er=
fahrung
zeigt werden die aufkommenden Sendungen vielfach noch immer
an der Grenze umkartiert.
* Frankfurt a. M., 19. März. Der Börſenvorſtand gibt fol=
gendes
bekaunt: Am Oſterſamstag, den 26. März, bleibt die Wert=
papierbörſe
geſchloſſen. Auch Deviſen werden nicht notiert.
* Frankfurt a. M., 19. März. Der Börſenvorſuand gibt folgen=
des
bekannt: Von Montag, den 21. März, ab wird neben der Notierung
für die 4proz. Goldbonds per 1954 der Vereinigten
Staaten von Mexiko eine ſolche für diejenigen Zwiſchenſcheine
der The Equitable Truſt Company or Neu=York erfolgen, welche von
der Deutſchen Bank zu Berlin oder der Firma Lazard Speyer=Elliſſen
uterzeichnet ſind.

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Bollſtändig ohne Berufsſtörung.
Zur Behandlung kommen: Leiſten=, Schenkel=, Hoden=, Nabel= und
Bauchbrüche, Unter ſpezieller Leitung eines approb. Arzies.
Wer an der Sprechſtunde in Darmſtadt teilnehmen will, teile mir dies
bis zum Tonnerstag, den 24. März, mit. Es erfolgt ſofort die Mitteilung, wo
und wann die Sprechſtunden in Darmſtadt abgehalten werden. Briefliche Be=
handlung
ausgeſchloſſen. Beſondere Reiſekoſten werden nicht berechnet. An=
meldungen
ſind zu richten an
(1V,3265
Dr. med. H. L. Meyer, Spezialarzt für Bruchleiden,
Hamburg, Schauenburger Straße 4,

Jengnis=Zuszüge.
Herrn Dr. med. M., Arzt.
Teile Ihnen in hochehrerbietender Dankbarleit mit, daß ich von meinem
ſchweren Leiſtenbruch innerhalb 12 Wochen gänzlich ohne Störung meines Vor=
ſteheramtes
und meiner Landwirtſchaft vollſtändig geheilt bin. Konnte meinem

Berufe beſſer als wie vorher nachſommen. Jch trage bei Tage noch mein Bruch=
band
zur Vorſicht, aber ich glaube, es täte ni ht ehr nötig. Nochmals meinen
beſten Dank. Jch bin gern bereit, Sie bei jedermann, der mit Bruchleiden
behaftet iſt, zu empfehlen.
Gühlitz, den 24. 1. 20.
H. Schultz, Hofbeſitzer.

Ich danke Ihnen herzlichſt für Ihre Mühe und freundliche Nachfrage nach
meinem Sohne. Derſelbe iſt geſund wie ein Fiſch. Sein Bruchleiden iſt roll
nd ganz getilgt. Es iſt einfach zu bewundern; er kann arbeiten, laufen und
dringen, alles ohne jegliche Beſchwerde. Ich danke Ihnen daher herzlichſt für
Ihre Behandlung und werde Sie bei jedermann, der mit Bruchleiden behaftet
euzlichſt empfehlen
Kirchwalſede, den 2. 2. 20.
W. R.

Ihre Behandlung hat tadellos geheilt, bin ſehr damit zufrieden.
Oldenburg, den 15, 9. 19.
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Die Geſellſchaft, iſt er=
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.
Darmſtadt, 17. März 1921.
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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 20. März 1921.

Seite 15.

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