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A
184. Jahrgang
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Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nr. 73
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Dienstag, den 15. März
1921
nnlit
A
Die Gewaltpolitik der Alliierten.
Das deutſche Weißbuch über die
Reparations=
konferenzen.
E. Berlin, 13. März. Das deutſche Weißbuch der
Pariſer und Londoner Konferenz iſt ſoeben erſchienen. Es
ent=
hält neben der Einleitung die chronologiſche Entwicklung der
Reparationsfrage von der Brüſſeler Konferenz vom 16. bis 22.
Dezember 1920 bis zu den Londoner Verhandlungen vom 1. bis
5. März 1921: Nr. 1. Die Pariſer Beſchlüſſe der Alliierten vom
21. Januar 1921. Nr. 2. Einladung zur Konferenz nebſt
Ant=
wort der deutſchen Regierung. Nr. 3. Sachverſtändigengutachten
über die wirtſchaftlichen Wirkungen der Pariſer Beſchlüſſe. Nr. 4.
Bemerkungen zur Denkſchrift der Sachverſtändigen der
Alliier=
ten über den Haushalt des Deutſchen Reiches. Nr. 5. Die von
der Agence Havas am 2. und 3. Februar 1921 veröffentlichten
Auszüge aus der Denkſchrift der Sachverſtändigen der Alliierten.
Nr. 6. Die Berichte über die Sitzungen der Konferenz und die
deutſchen Gegenvorſchläge.
Die finanzielle Verarbeitung der Laſten aus dem
Friedens=
vertrag wird, man darf das Problem betrachten von welcher
Seite man will, außerordentlich ſchwer ſein. Jedenfalls iſt der
in der Denkſchrift der Alliiertenſachverſtändigen angegebene Weg
unter Umſtänden möglicher, als derartige neue Forderungen,
ſtvie ſie in den Pariſer Beſchlüſſen zu tragen waren. Aber auch,
ſai/ enn die Verpflichtungen in Grenzen gehalten werden, welche
die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands bei äußerſter
Anſtrengung ſeiner Kraft nicht überſteigen, wird die deutſche
Finanzverwaltung jetzt mit einer ſehr großen wachſenden
Schul=
denlaſt rechnen müſſen. Dies wird auch dann der Fall ſein,
wwenn Deutſchland alle Steuerreſerven bis zur höchſten Grenze
der Leiſtungsfähigkeit herangezogen und die höchſte Sparſamkeit
im ganzen Reichsgebiet durchgeführt haben wird. Gerade die
nterſuchungen der alliierten Sachverſtändigen beweiſen die
Un=
ſit
niöglichkeit, ſolche Summen aufzubringen, wie ſie in Paris
be=
ſchloſſen worden ſind. Die alliierten Sachverſtändigen haben
allerdings darin recht, daß ſie behaupten, die deutſche Regierung
prüſſe in der Lage ſein, eigene notwendige innere Ausgaben
½M and die Ausgaben in der Neparation durch Steuern
aufzubrin=
gen. Dieſe Löſung muß ereicht werden, wenn nicht die Finanzen
ſione
des Reiches auf die Dauer in rettungsloſe Verwirrung geraten
ollen. Die Denkſchrift beantwortet die Unterſuchung der
Alliier=
hn und beweiſt weiter, daß nur dann Deutſchland eine
bedeu=
tende Summe für die Reparation zu tragen vermag, wenn es
wirtſchaftlich wieder emporzukommen imſtande iſt und dadurch
das Einkommen einigermaßen ſich hebt. Das aber hat ſelbſt
wieder zur Vorausſetzung, daß die Verpflichtungen im Rahmen
deſſen gehalten werden, was Deutſchland unter Aufwendung
9
aller Kraft zu leiſten imſtande iſt.
Aus dem neubeſetzten Gebiet.
Düſſeldorf, 13. März. (Wolff.) Heute vormittag trat
hier der 60. rheiniſche Provinziallandtag zuſammen.
Auf Befehl des franzöſiſchen Oberkommandierenden der
Be=
ſſatzung nimmt ein franzöſiſcher Offizier an den
Be=
ratungen teil. In ſeiner Eröffnungsanſprache wies
)der Oberpräſident Frhr. v. Grodte auf die wichtigſten Vorlagen
hin, gutachtliche Stellungnahme zu dem Entwurf eines
Ge=
ſietzes über die erweiternden Selbſtändigkeitsrechte der Provinz
und Vornahme der Wahlen zum preußiſchen Staat. Er ſchloß
mit den Worten: Ueber das, was in dieſer Stunde die Herzen
der Rheinländer am tiefſten bewegt und am ſchwerſten bedrückt,
lann ich zu Ihmen nicht frei ſprechen. Ich beſchränke mich darauf,
Ihnen noch einmal das Wort in Erinnerung zu rufen, das vor
inigen Tagen von der höchſten Stelle des Reiches an alle
deut=
chen Mitbürger gerichtet worden iſt: Ehern zuſammenſchmieden
voll uns dieſes Leid zu einigem Fühlen, zu einigem
Vollen! (Allgemeines Bravo!) Ich ſtelle feſt, daß dieſes
Vort auch in den Herzen der Rheinländer einhelligen und
kräf=
ligen Widerhall findet. Mit dem innigen Wunſche, daß auch
Uhre Beratungen und Beſchlüſſe von dem einigen Fühlen und
Wollen getragen ſein mögen und daß ſie trotz der unſagbar
ſchwe=
en Zeit unſerer teuren Heimat und dem ganzen Vaterlande zum
Segen dienen mögen, erkläre ich den 60. Provinziallandtag für
röffnet. — Auch die Rede des Alterspräſidenten, des Geh.
Sani=
ſätsrats Dr. Olber (Zentr.) aus Bonn, ſchloß mit einem
be=
eiſterten Bekenntnis der Treue zum deutſchen Vaterland. Zunn
rſten Vorſitzenden des Provinziallandtags wurde
Oberbürger=
neiſter Gielen (Zentr.) in München=Gladbach, zum erſten
ſtell=
ertretenden Vorſitzenden Wieſenfeld (Dtſchnat., Barmen), zum
weiten ſtellvertretenden Vorſitzenden Gewerkſchaftsſekretär
Ul=
enbaum (Soz.) gewählt.
T.U. Elberfeld, 14. März. Einem dortigen Bericht
zu=
blge hat ſich am Freitag in Düſſeldorf ein empörender
wiſchenfall abgeſpielt. Ein Offizier der Düſſeldorſer
bchutzpolizei, der an einem franzöſiſchen Offizier vorbeiging,
hne ihn vorſchriftsmäßig zu grüßen, wurde von dieſem mit der
ſeitpeitſche ins Geſicht geſchlagen. Der deutſche Offizier
ut das einzige, was ihm nach dieſem brutalen Angriff übrig
lieb, er zog die Piſtole und ſchoß den franzöſiſchen
fizier über den Haufen.
Duisburg, 13. März. Im Laufe des geſtrigen Tages ſind
mdauernd weitere alliierte Truppentransporte
ſer eingetroffen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die
iierten in den nächſten Tagen beabſichtigen, weitere
Ortſchaf=
in zu beſetzen, und zwar zunächſt Mülheim a. d. Ruhr. Seit
ſtern iſt in ganz Rheinland=Weſtfalen ein vollkommener Still=
und in der Geſchäftsabwicklung eingetreten.
Proteſte gegen die Gewaltmaßnahmen.
München, 13. März. (Wolff.) Vor der Freiherrnhalle kam
heute mittag gelegentlich der Standmuſik zu einer Rieſen=
Vergewaltigung
demonſtration gegen die
heutſchlands durch die Entente. Oberſt v. Xylander
helt dabei eine Anſprache, in der er namentlich die Schuld=
age behandelte und hervorhob, die ſchlimmſte Lüge
iſerer Feinde ſei die Lüge von der Schuld
Zeutſchlands am Kriege. Lloyd Eeorge ſelbſt habe
ge=
igt, man ſei in den Krieg hineingeſtolpert. Der Verſailler
Ver=
a ſei auf Lüge aufgebaut. Nach Anſprachen von zwei
wei=
wen Rednern forderte Oberſt v. Xylander die Verſammlung
Af, eine Abordnung zu dem Miniſterpräſidenten v. Kahr zu
ent=
uiden, worauf ſich Tauſende nach dem Regiernngsgebäude
be=
ben. Miniſterpräſident v. Kahr führte vor der Abordmung
aus, der Schwindel von der Schuld des deutſchen
Volkes müſſe zerriſſen werden. Dieſe Frage
dürfe nicht ruhen, ſie müſſe aufgeklärt werden. Durch
nichts werde er ſich von ſeinem geraden und ehrlichen Weg
ab=
bringen laſſen, denn nur mit der Wahrheit käme man zum Ziele.
Es ſprachen noch zwei weitere Redyer, die auf Deutſchland und
den Miniſterpräſidenten Hochrufe ausbrachten, worauf die Menge
ruhig auseinanderging.
Franzöſiſche und engliſche Preſſeſtimmen
zu Simons Reichstagsrede.
Paris, 14. März. (Wolff.) Der Temps beſpricht die
Reichs=
tagsverhandlungen und ſagt, ihr Verlauf ſei im voraus
vor=
bereiter geweſen. Die Debatte hätte alſo die Lage nicht aufgeklärt. Dr.
Simons und ſeine Kollegen hätten in London, als man eine neue
Kom=
bination vorſchlug, jedesmal behauptet, ſie könnten nicht annehmen ohne
Berlin zu befragen. Dadurch ſei erſichtlich geworden, daß die deutſche
Delcgation eine Obſtruktionstaktik verfolge. Deutſchland praktiziere in
dieſem Augenblick den paſſiven Widerſtand. Da Dr. Simons zugeſtanden
habe, daß die Maßnahmen, die die Alliierten ergriffen hätten,
Deutſch=
land beträchtlich beunruhigten, wie könne er und der Reichstag ſich alſo
einbilden, daß der paſſive Widerſtand eine vorteilhafte Politik ſei.
Das Journal des Debats erklärt, der Reichstag habe die
Erklärungen von Dr. Simons ſo aufgenommen, daß der Beweis
gelie=
fert worden ſei, daß die vorhergegangenen Manifeſtationen nur Bluff
geweſen ſeien und daß die Alliierten recht getan hätten, die Sanktionen
izuſetzen. Obwvohl der Reichstag die Ablehnung der Vorſchläge der
Alliierten gebilligt habe, habe er ſich wohl gehütet, ſich zu
kompromittie=
ren und zu Kundgebungen hinreißen zu laſſen. Die deutſche Erſparnis
ſei höher als die franzöſiſche. Von ihr müßte man alſo die Mittel für
den Wiederaufbau verlangen. Das Blatt erinnert auch an die Gewinne,
die die deutſche Landwirtſchaft erzielt hätte. Wenn die deutſche
Regie=
rung und das deutſche Volk nicht ſchlechten Willens ſeien, müßten ſie
eine oder mehrere Steuern aufbringen, die zur Zahlung der
Reparatio=
nen verwendet werden. Das Journal des Debats fragt, welchen
Ge=
brauch man von dieſem Recht bis jetzt gemacht habe. — Auch in der
Liberté wird von einem paſſiven Widerſtand geſprochen. Es bleibe
nur eine Konkluſion, fortzufahren, die Pfänder auszubeuten und ihre
Anwendung in dem Maße auszudehnen, wie die Zeit voranſchreite. In
dem beſetzten rheiniſchen Gebiete gebe es übrigens noch eine andere
Ein=
nahme als die Zölle.
London, 14. März. (Wolff.) Alle Blätter heben die große
Reichstagsmehrheit hervor, die ſich für die Ablehnung der
Pa=
riſer Reparationsbeſchlüſſe nach der Rede des deutſchen Außenminiſters
am Samstag im Reichstag ergab. Die Daily News nennen es
be=
zeichnend, daß die einzige Kritik an der Führung der Londoner
Ver=
handlungen durch den deutſchen Außenminiſter von der rechten Seite
kam. Das Blatt erklärt, das Beunruhigende an der Rede von Dr.
Si=
mons ſei, daß er offen heraus dasſelbe ſagt, wvas zahlreiche und immer
mehr der vernünftigſten Kritiker unter den Alliierten entweder im
Pri=
vatverkehr oder in der Oeffentlichkeit erklären. Das Blatt verweiſt auf
die bemerkenswerten Ausführungen des „treueſten aller Anhänger des
Premierminiſters in der Preſſe” Garvin, der im Obſerver einen. Das
Chaos und die Entſchädigung. Quo radis, Europa?” überſchriebenen
Artikel veröffentlicht, in dem es heißt: Wenn man zu irgendeinem
Ueber=
einkommen gelangen wolle, ſo müßten ſowohl die Alliierten, als auch
Deutſchland weitere Zugeſtändniſſe machen. Garvin weiſt darauf hin, daß
die im Unterhauſe eingebrachte Neparationsbill dem engliſchen Handel
weit größeren Schaden zufügen würde, als ſie dem Schatzamt an Mitteln
zuführe. Auch die Beziehungen zwiſchen England und den Neutralen,
insbeſondere Holland, und auch der engliſche Handel mit den Neutralen
müßten durch dieſe Schäden leiden. Bei dem anerkannten Beſtreben der
Vereinigten Staaten, die amerikaniſche Schiffahrt und Ausfuhr zu
för=
dern, werde das Beſtreben Deutſchlands, Hollands und der nbuigen
Nen=
tralen, den Handel und die Schiffahrt von Großbritannien abzulenken,
gefördert werden. Auch die neue Zollgrenze öſtlich des Rheins, die
durch das Herz des induſtriellen Deutſchland gehe, bedeute neben der
Schaffung des fiskaliſchen Statuts in Deutſchland eine Schädigung aller
Ausſichten auf Widerherſtellung des Handels mit Mitteleuropa. J
England ſeien bereits, zwei Millionen Arbeitsloſe, und das nenne ſich
etwa zwei Jahre nach dem Waffenſtillſtand „Friede und Kompenfation”,
it Frankreich gemeinſam müſſe ein beſſerer Weg gefunden werden. Die
Sanktionen bedeuteten die Organiſierung des wirtſchaftlichen Chaos in
deutſchland und die Einſchränkung oder Verzögerung ſeiner
Zahlungs=
fähigkeit. Die Pariſer Reparationen ſeien eine Fata Morgana, die
weder Frankreich noch England jemals auf dieſer Erde erreichen würden.
Die Times weiſt darauf hin, daß Dr. Simons nicht ohne
Hoff=
nung ſei, daß die Verhandlungen bald wieder aufgenommen werden
könnten. Das Blatt rechnet es dem deutſchen Außenminiſter an, daf
er ganz offen zugegeben habe, daß die Forderung der Alliierten nicht
nur durch Siegestaumel und Machtgelüſte eingegeben wären, ſondern das
rgebnis der ſchweren Sorgen und Nöten ſeien, die der Krieg über ſie
gebracht habe. — Die Morning Poſt ſchreibt: Nach der
Reichstags=
rede des deutſchen Außenminiſters und ihrer begeiſterten Aufnahme habe
der Vormarſch der alliierten Streitkräfte keinen Eindruck auf das deutſche
Volk gemacht. Das einzige Argument, das auf Deutſchland überhaupt
Eindruck machen könne, ſei das Argument der Gewalt. Für beide
Par=
teien gäbe es keinen gemeinſamen Boden. Jede weitere Erörterung
Zeitvergeudung. Deutſchland habe den Krieg verloren, und der Siege
nicht der Beſiegte, habe die Bedingungen zu diktieren. — In ähnlichem
Sinne äußert ſich Oberſt Repington, ein ganz Rabiater, im Daily
Telegraph: Man könne nicht ſagen, daß die militärifchen
Maßnah=
men bisher zu einem Erfolg geführt hätten. Denn ſie ſeien in einem
ſo beſcheidenen Maße angewendet worden, daß ſie keinen ernſtlichen
Druck auf die Entſchloſſenheit der Deutſchen ausüben könnten. Die
Be=
ſetzung könnte auf ein größeres deutſches Gebiet oder auf ganz
Deutſch=
land ausgedehnt werden, und die Alliierten könnten dann die deutſchen
Finanzen in die Hand nehmen und die Truppen erſt dann zurückziehen,
wenn die Reparationen vollſtändig gezahlt ſeien. Wenn die Beſetzung
ausgedehut werde, müſſe es ihm klar gemacht werden, daß die alliierten
Mächte das beſetzte Gebiet wie ihr eigenes behandeln und verwalten und
ſich erſt zurückziehen wüirden, wenn die Deutſchen ihre Verpflichtungen
er=
füllt hätten. Ein anderes Verfahren den Deutſchen gegenüber ſei
zwecklos.
Der Umſchwung in Rußland.
Tatſachen und Vorausſagen.
* Aus Stockholm, 12. März: Langſam ſchälen ſich aus
dem Rauch und Donner der neuen ruſſiſchen
Revolu=
tion beſtimmte Tatſachen heraus. Feſt ſteht, daß es keine
weiß=
gardiſtiſche Verſchwörung iſt. Das Kronſtädter
Revolutions=
komitee hat dieſes Mißverſtändnis von vornherein energiſch
zu=
rückgewieſen. Auch fehlt ja jede greifbare Unterſtützung der
En=
tente. Es wäre töricht von den gegenrevolutionären ruſſiſchen
Emigranten in Berlin, Paris, London und der Schweiz
vor=
zeitig zu jubeln. Ihre Stunde iſt noch lange nicht gekommen.
Ihre Hoffnungen, allzu laut geäußert, würden den Umſchwung,
der zweifellos im Gange iſt, mur ſtören und den Bolſchewiſten
gefährliche Trümpfe in die Hand ſpielen. Der jetzige Aufſtand
iſt eine Auseinanderſetzung zwiſchen den Sozialrevolutionären
und den Machthabern in Moskau. Wenn die Aufſtändiſchen die
Parole ausgegeben haben: Alle Macht den Sowjets!, ſo heißt
das nichts anderes als: In den Sowjets ſollen alle ſozialiſtiſchen
Parteien gleichberechtigt zur Geltung kommen. Nicht aber darf
ſich der kommuniſtiſche Klüngel weiter anmaßen, allein die
ſtaat=
liche und politifche Macht auszuüben.
Die Beſegung der Sozialrepolutionäre war in Moskau und
Petersburg ſorgfältig vorbereitet, die Maſſenaufzüge
mit den Kindern und Frauen an der Spitze (damit nicht
ge=
ſchoſſen wird) machten einen ſtarken Eindruck. Aber in
Kron=
ſtadt ſihlugen die Matroſen nicht früh genug los, und ſo hatte
der „Henker Trotzkij”, der ſich jetzt den Titel „Kriegsmarſchall
zügelegt hat, Zeit zum Gegenſtoß. Er ſandte den ehemals
zariſti=
ſchen Oberleutnant und jetzigen Bolſchewiſtengeneral
Tucha=
czewski, der der „rote Napoleon” genannt wird, gegen die
Kron=
ſtädter Aufrührer. Angenommen, die roten Truppen bewähren
ſich und Trotzkij kehrt als Sieger in den Kreml zurück, ſo iſt das
bolſchewiſtiſche Regime doch nicht befeſtigt. Es wankt auf
allen Stützen. Die lächerlichen Dementis, daß in
Peters=
burg und Moskau „vollkommene Ruhe” herrſche, die
ſchwäch=
lichen Zuſicherungen, daß auf Verlangen der Arbeiter nunmehr
alle Einwohner die gleiche Lebensmittelration erhielten und daß
man über den etwaigen Eintritt von Sozialrepolutionären in
die Räteregierung mit ſich reden laſſe, verraten genug. Man hat
einfach die Arbeiter und damit die Parteimaſſe verloren, in deren
Namen man bisher regiert hat. Eins von den bezeichnendſten
Momenten in Rußland, das jetzt von einer bolſchewiſtiſchen und
vorgeblich ſozialiſtiſchen Macht regiert wird, iſt ja die Tatſache,
daß die Jahl der Arbeiterklaſſe von Monat zu Monat
mit kataſtrophaler Geſchwindigkeit ſich verringert. Der
ſozialrevolutionäre Schriftſteller Sokolow, der vor kurzer Zeit
aus Rußland gekommen iſt, ſchätzt den Rückgang auf ein
Fünf=
zehntel. Wir laſſen es dahingeſtellt, wieweit die angeführte Zahl
richtig iſt, jedoch zeigt eine ganze Reihe von ſtatiſtiſchen Angaben,
die in der bolſchewiſtiſchen Preſſe angeführt ſind, daß die
Be=
hauptung Sokolows kaum weiter von der Wahrheit entfernt iſt.
Die chemiſche Induſtrie z. B. büßte 80 Prozent ihrer
urſprüng=
lichen Arbeiterzahl ein. In der Papierinduſtrie waren im Jahre
1917 170 000 Arbeiter beſchäftigt, im Jahre 1920 etwa 18 000.
Eine große Anzahl von Arbeitern iſt in die Reihen der
Sowjet=
bureaukraten übergetreten, aber noch weit mehr ſind in die
Dörfer übergeſiedelt. Diejenigen von ihnen, die, wie es ſo
häu=
fig in Rußland der Fall iſt, den Zuſammenhang mit der
länd=
lichen Heimat noch nicht verloren hatten, fangen an, ſich mit
Ackerbau zu beſchäftigen; diefenigen, die dieſen Kontakt nicht
mehr haben, organiſieren in den Dörfern kleine, primitib
aus=
geſtattete Werkſtätten und friſten davon ihren Unrerhalt. In
den ſtädtiſchen Fabriken blieb ein ganz geringer Teil der früher
dort beſchäftigten Arbeiter zurück: diejenigen, welche vollkommen
ihre Beziehungen zum Dorfe verlören hatten, oder aber die, die
durch den Verbleib in den Fabriken von der Wehrpflicht in der
roten Armee befreit zu werden hofften. Die Flücht der Arbeiter
nach den Dörfern hat die Folge, daß die Bolſchewiſten zu
Zwangsmaßregeln griffen, um die Arbeiter nach den Städten
zurückzubefördern. So werden Treibjagden unternommen.
Neu=
lich teilte die Krasuaja Gazetta mit, daß an einem Tage 95
ſol=
cher „mobiliſierter” Arbeiter nach Petersburg gebracht wurden
und daß „die Ankunft neuer Partien ſo langſam vor ſich geht,
weil nicht genügend Eiſenbahnwagen zur Verfügung ſtehen”
Die Arbeiter ſind alſo zum größten Teil Bauern geworden
und verſtärken ſo die Oppoſition gegen die ſtädtiſche
Näteregie=
rung. Es iſt durchaus glaublich, wenn von der finniſchen Grenze
berichtet wird, daß 50 000 ſolcher Bauern, die früher Arbeiter
und Soldaten waren, unter dem bisherigen bolſchewiſtiſchen
Kommandanten Antonow, der zu der Bauernpartei übergetreten
iſt, im Anmarſch gegen Moskau ſeien. Kerenskifs einſtiger
Kriegs=
miniſter Boris Wigdorewitſch Sawinkow, der, nebenbei
ge=
ſagt, als Anſtifter des Mordes am Grafen Mirbach gilt, läßt
ebenſo wie Kerenskif ſelbſt wieder von ſich hören. Er prophezeit
für das Frühjahr einen großen Bauernaufruhr und in weiterer
Folge die Wiederaufrichtung der Monarchie unter einem
Bauernzar. Das klingt wie eine phantaſtiſche
Geſchichts=
berechnung des jetzt vielgenannten Freiherrn von Stromer=
Rei=
chenbach, hat aber viel für ſich, wenn man die tieferen Urfachen
des derzeitigen ruſſiſchen Aufſtandes erkennt.
Sigard Lunde.
Stockholm, 13. März. (Wolff.) Nya Daglig Allehanda
veröffentlicht ein Telegramm aus Reval an gut informierte
ruſ=
ſiſche Auswandererkreiſe in Stockholm, wonach Budjennys
Ka=
valleriekorps, 12000 Manu ſtark, das von den Bolſchewiſten
den Befehl erhielt, aus Südrußland nach Moskau zu marſchieren,
unr eventnell gegen Kronſtadt verwendet zu werden, bei
Orel zu den Revolutionären übergegangen iſt. Orel befindet ſich
nach ſicherer Quelle in den Händen der Revolutionäre.
T.u. Helſingfors, 14. März. Ein finniſcher Kurier, der
aus Moskau eingetroffen iſt, beſtätigt die Gerüchte, daß in den
Straßen von Moskau verzweifelte Kämpfe
ſtatt=
ſinden, bei denen ſchwere Artillerie in Tätigkeit getreten iſt.
Helſingfors, 14. März. (Wolff.) Havas. Nach den
letz=
ten Mitteilungen vou der finniſchen Grenze iſt es den
Bolſche=
wiſten mit Hilfe der Truppen aus Moskau gelungen, den
Auf=
ſtand in faſt ganz Petersburg zu unterdrücken. Einige
Aufſtandsherde beſtehen noch an der Weſtſeite der Hauptſtadt.
Zwiſchen Krasnaja Gorka und Petersburg fanden am 11. d. M.
Kämpfe ſtatt. Man meldet, daß die Bolſchewiſten infolge einer
ſtarken Gegenaktion ihrer Kavallerie ihre urſprüngliche Stellung
an der Küſte wieder einnehmen konnten.
Helſingfors, 14. März. (Wolff.) Rußunion meldet:
Der Führer der neuen bolſchewiſtiſchen Streitkräfte
in Mittelrußland, Antonow, ſoll mit Makhno und Oberſt
Struk zwecks gemeinſamen Vorgehens gegen die alte
bol=
ſchewiſtiſche Regierung in Unterhandlung getreten ſein.
Makhno und Oberſt Struk ſollen über 80 000 aufſtändiſche Bauern
verfügen. Die Kronſtädter Batterien haben die Stationen
Mar=
tichkyno und Oranienbaum und den Schienenſtrang zerſtört, um
das Eingreifen der Panzerzüge zu verhindern. Ein Funkſpruch
aus Kronſtadt meldet, daß die vier zwölfzölligen Geſchütze von
Krasnaja Gorka zum Schwveigen gebracht worden ſind. In der
Nacht zum 12. März haben Flotteneinheiten die Uferbahnen
weiter beſchoſſen, die Oranienbaum mit Petersburg verbinden.
Die Gleiſe ſind an verſchiedenen Stellen aufgeriſſen.
Die Richtigkeit der ſich vielfach widerſprechenden Meldungen
iſt nicht nachzuprüfen.
Helſingfors, 14. März. (Wolff.) Havas. Die Isweſtija
berichtet, daß vom 26. Februar bis 6. März die
Sonderabteilun=
gen der Armeen, der Diviſionen und der Brigaden nahezu
2500 Perſonen zum Tode verurteilt hätten; die
Verur=
teilten ſeien auf der Stelle hingerichtet worden. Faſt alle
dieſe Urteile bezögen ſich auf Deſertionen im Militärbezirk
Petersburg.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 15. März 1921.
Nnmmer 73.
Eröffnung der zweiten deutſchen Oſtmeſſe.
Königsberg, 13. März. (Wolff.) Die zweite
deut=
ſche Oſtmeſſe wurde heute vormittag eröffnet. In der der
Neſſe gegenüberliegenden Hindenburgſchule hatten ſich zu einem
kurzen Feſtakt Vertreter der Behörden mit den Ehrengäſten und
Ungehörige von Induſtrie und Handel eingefunden. Von den
Reichs= und Staatsbehörden waren Staatsſekretär Dönhoff,
Mi=
niſterialdirektor v. Schönebeck, Stadtrat Rohde ſowie ein
Ver=
reter des preußiſchen Handelsminiſteriums anweſend. Aus den
Randſtaaten hatten ſich gleichfalls Vertreter von Induſtrie und
Handel eingefunden und ein Vertreter des öſterreichiſchen
Han=
delsminiſteriums. Auch die lettländiſche Preſſe war vertreten.
Der Vorſitzende der Königsberger Handelskammer, Stadtrat
Relmann, hieß die Erſchienenen herzlich willkommen. Als
zwei=
ter Redner gab der geſchäftsführende Vorſtand des Aufſichtsrats
des Preſſeamts, Stadtrat Schäfer, der Ueberzeugung Ausdruck,
daß das Geſetz der natürlichen Entwicklung
Kö=
nigsbergund Oſtpreußen zu dem berufenen Bindeglied
im Handel zwiſchen Deutſchland und dem Oſten geſchaffen habe.
Als letzter Redner übermittelde Staatsſekretär Dönhoff namens
der preußiſchen Staatsregierung und des preußiſchen Miniſters
für Handel und Gewerbe herzliche Grüße. Alle ſeine früheren
Beſuche in Oſtpreußen hätten ihn zu der Ueberzeugung gebracht,
daß Zähigkeit und Energie und der Wille, zu leben, der in
un=
erer preußiſchen Heimat vorhanden ſei, im Hinblick auf die
ſchwere Lage, in der ſich unſer Vaterland befindet, alles zu tun
und zu arbeiten habe, bis Deutſchland wieder ein freies und
ſelbſtändiges Volk ſei. Er habe die Ueberzeugung, daß
Oſtpreu=
hen und Königsberg in dieſem Sinne an die Arbeit gegangen
eien, und die preußiſche Regierung werde nicht vergeſſen, daß
Oſtpreußen es geweſen iſt, von welchem ſtets die Erneuerung
ausgegangen ſei. Alles ſpreche dafür, daß Oſtpreußen dieſe Rolle
auch weiterhin ſpielen werde. Die Regierung werde alles tun,
um in diefer ſchweren Zeit zu helfen.
Poincarés Fälſchungen.
Paris, 14. März. (Wolff.) Der ehemalige Präſident der
Republik, Poincaré, antwortete geſtern im Temps auf den
offenen Brief des Freiherrn v. Schön im Berliner Tageblatt.
Er ſagt, Herr v. Schön ſei ſchlecht über das unterrichtet, was er
von ihm geſagt habe. Er habe nicht behauptet, daß er vor dem
Kriege von ſeiner Regierung den Auftrag erhalten habe, einen
Zwiſchenfall hervorzurufen, der den Vorwand zum Bruch hätte
geben können. Es habe ſich vielmehr durch die
Veröffentlichun=
gen Kautskys gezeigt, daß man ihm den Auftrag gegeben hätte,
gegenüber Frankreich von einer gewiſſen Anzahl militäriſcher
Einfälle zu ſprechen, die er aber nicht alle in der Note vorgebracht
habe, die er Viviani überreichte. Er habe nur die angeführt,
deren ſofortige Nachprüfung nicht möglich geweſen fei, das heißt,
die Farbe von den Flugzeugen. v. Schön erklärt heute, daß er
nicht in Paris ſpazieren gegangen ſei und daß er keine
Mahl=
zeiten im Reſtaurant eingenommen habe. Die franzöſiſche
Re=
gierung ſei alſo ſchlecht unterrichtet geweſen und hätte ſich eine
ehr unnötige Mühe gemacht, den Schutz des Botſchafters
ſicher=
zuſtellen. Er beeile ſich aber, von der Erklärung des Herrn von
chön Mitteilung zu machen. Schließlich ſagt Poincaré unter
Bezugnahme auf die Mitteilung des ehemaligen deutſchen
Bot=
ſchafters, es handle ſich bei den angeblichen Angriffen Frankreichs
uicht um Lügen, ſondern um Irrtümer. Dieſes Zugeſtändnis
des Herrn Barons v. Schön ſei eine Verurteilung des kaiferlichen
Deutſchlands.
Große ruſſiſche Frühjahrsoffenſiven?
F. Paris, 13. März. Das Journal veröffentlicht eine
Darſtellung des Grafen Leo Tolſtoi Sohn, der unter
Bezug=
nahme auf die Moskauer Verhältniſſe behaupdet, daß die rote
Armee für das Frühjahr einen großen Angriffgegen die
imperialiſtiſche Welt, vor allem aber gegen Polen,
planz. Der Graf, der als Sohn des berühmten Ruſſen natürlich
noch viele gute Beziehungen zu Rußland hat, macht über die
ruſ=
ſiſche Armee folgende Angaben: An der Front zwiſchen
Peters=
burg und Moskau ſind angenblicklich 45 bis 50 Diviſionen
ver=
eilt. In Moskau ſelbſt ſind 15 Diviſionen in Bildung begriffen.
Die Geſamtzahl der an der Weſtfront konzentrierten Truppen
beträgt zurzeit 700 000 Mann. Der größte Teil dieſer Truppen
bedroht Polen. Man muß einſchließlich der Reſerven die gegen
Polen direkt aufgeſtellten Truppen auf mehr als 400000 Mann
annehmen. Der Reſt ſteht an, den Grenzen Rumäniens bezw.
Litauens und Eſtlands. Dies iſt die augenblickliche Stärke der
Truppen. Man muß damit rechnen, daß ſie von Tag zu Tag
zahlreicher werden. Eine Mobiliſierung dreier junger
Jahres=
klaſſen iſt in den letzten Tagen durchgeführt worden.
Die Orientfrage.
London, 14. März. (Wolff.) Nach einem Telegramm
hie=
ſiger Zeitungen aus Konſtantinopel hat die
National=
verſammlung von Angora die Beſprechung der
Vor=
ſchläge begonnen, welche die Alliierten den ottomaniſchen
Dele=
gierten bei der Londoner Konferenz unterbreitet haben.
Meh=
rere Redner haben ſüh energiſch ſür die Verwerfung der neuen
Aenderungen ausgeſprochen, die an dem Vertrag von Sevres
vorgenommen wurden, und der allgemeine Eindruck iſt der, daß
die Nationalverſammlung Bekir Sami Bei Auftrag erteilen
wird, mit einer Ablehnung zu antworten.
London, 14. März. (Havas.) In der Vormittagsſitzung
im St. James=Palas überreichten die alliierten Delegierten der
griechiſchen und der türkiſchen Delegation ein
gleichlautendes Schriftſtück, das die hauptſächlichſten
Aenderun=
gen aufführt, die die Alliierten an dem Vertrag von Se=
bres borzunehmen gedenken. Dieſes Dokument ſpezifiert außer
den ſchon bekannten Punkten die Zulaffung der Türkei zu einer
Kommiſſion, die einen Reformentwurf für Juſtizweſen
vorbe=
reiten wird, der die Kapitulation erſetzen ſoll. Außerdem
be=
abſichtigen die Alliierten, die entmilitariſierte Zone bei den
Meerengen beträchtlich zu verringern. In finanzieller Hinſicht
agt das Dokument, daß die Alliierten geneigt ſind, wichtige
Zu=
geſtändniſſe zu machen. Das, türkiſche Parlament foll das Recht
haben, das Budget nach einer Verſtändigung zwiſchen dem
Finanzminiſter und der Finanzkommiſſion zu ändern. Die
otto=
maniſche Regierung würde ihre Freiheit wieder erlangen betreffs
der Erteilung der Konzeffionen. Nach Mitteilung des
Schrift=
ſtückes haben die griechiſchen Debegierten nur geantwortet, daß
ſie ihre Regierung und ihr Parlament befragen würden.
*
*
* Kleine politiſche Nachtichten. Um Mißdeutungen über die
Stel=
lungdes Zentrums zur Regierungsbildung in
Preu=
zen vorzubeugen, teilt die Germania mit, daß die Fraktion am 8. März
nach mehrſtündigen Verhandlungen unter Aufrollung der Frage nach
allen Seiten hin in vollkommener Geſchloſſenheit folgenden
unzweideu=
tigen Beſchluß gefaßt hat: An Stelle der alten, nunmehr zu ſchwachen
Koalition verlangt die Zentrumsfraktion aus vaterländiſchen Rückſichten
eine neue Koalition unter Hinzuziehung der Deutſchen Volkspartei zur
alten Koalition. — Königin Viktoria von Schweden erhielt
zu ihrem Namenstag eine große Spende von Kleidungs= und
Wäſche=
ſtücken von zahlreichen ſchwediſchen Damen zum Zwecke der Verteilung
an Notleidende in dem alten Heimatland der Königin. Die Königin iſt
eine badiſche, Prinzeſſin. — Das neue ſpaniſche Kabinert iſt
ge=
bildet. Präſident iſt Allenda Salazar.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. März.
* Ernannt wurden der Schreibgehilfe Wilhelm Ebel zu Mainz zum
Kanzleigehilfen bei der Heſſiſchen Kulturinſpektion Mainz; der
Bau=
praktikant Heinrich Petzinger aus Dudenhofen (Kreis Offenbach) zum
Oberbauſekretär bei der Brandverſicherungskammer.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Bureau=Oberinſpektor bei der
Hauptſtaatskaſſe Rechnungsrat Ferdinand Vormet zu Darmſtadt auf
ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
Dienſte vom 1. April 1921 ab.
n. Schwurgericht. In der Tagung war für Samstag und geſtern
eine Pauſe eingetreten und es werden nur noch heute und morgen
Ver=
handlungen ſtattfinden. Die heutige Amklage hat einen beveits vor der
Strafkammer verhandelten und dabei an das Schlwurgericht verwieſenen
all der Fälfchung einer öffentlichen Urkunde (eines ſtädtiſchen
Wiege=
ſcheins) zum Gegenſtand, ud für den morgen folgenden Meineidsfall iſt
eventuell noch ein zweiter Tag vorgeſehen.
n. Strafkammer. Einen Gummi=Gartenſchlauch von 500 Mk. Werk
hatten zu Neu=Iſenburg die dortigen 20 Jahre alten Arbeiher Wilhelm
Fritz, Heinrich Schweitzer, Michgel Korrekt und Friodrich
Ba=
balotzki aus einem Ampeſen entwendet, doch war das
Erſchwerungs=
moment des Einſteigens nicht ausreichend erwieſen und wur leich
Diebſtahl gegeben. Der Erlös von 175 Mk. war von den Tätern
unter=
einander geteilt worden. Es wurden Fr. unter Einbeziehung einer
anderen Strafe zu 10, Sch. zu 7, K. zu 5 und 5 zu 10 Monaten
Ge=
fängnäs mit
echnung von Unterſuchungshaft vernrtcilt. — Unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit hatten ſich die 50jährige Straßenreiniger
Vale
n Brehm Ehefrmu Apollonia geb. Büchler von Ofſenbach
und die 24jährige Fabrikarbeiterin Anna Schuhknecht von Frank=
M. wegen Verbrechens gegen § 218 St.G.B. zu devantwvorten.
ineren Belang hat in derartigen Fällen das nicht genug bekannde
Moment der mit ſolchen Eingriffen ſtets verbundenen hochgradigen
eitensgefahr. Es muß nachdrücklich darauf hingewvieſen werden (was
auch in der Urteilsverkiindigung erwähnt wurde), denm die allermeiſten
Tärerinnen ſind ſich dieſer Gefahr nicht bewußt. Die aauch als
Karten=
legerin wirkende
leiſtete gegen Entgelt Beihülfe in drei Fällen, von
denen aber als betefligt nur die Sch. zu ermitteln war. Es bann nur
Verſuch feftgeſtellt werden, weshalb das eigennützige Motib der Br. auch
nicht den ſchwereren, vor das Schwurgericht führenden Tatbeſtand
füllt, ſonbern lediglich, aber gebührend, bei der Straftzumeſſung Verſuch
u berückſichtigen war. Die auf freiem Fuß befindliche Sch. erhielt wegen
eines Verſuchs 6 Monate und die Br. für die dreimalige Beihilfe
insgeſamt 2 Jahre Gefängnis abzüglich 5 Monate Unterſuch
S
haft. — Des gemeinſamen Diebſtahls angeklagt und geſtändig be=
*
20 Jahre alte rückfällige Sattler Wilhelm Schuſter,
ſich
gleid
erige Schloffſer Auguſt Stolberg und der 21 Jahre alte
züick=
fällig
attler Friedrich Weickart, ſämtlich von Offenbach, als Anlaß
auf Erwerbslofigkeit und Nor, doch ſprach gegen letztere ſehr
wrgenſchein=
lich ihr tadelloſer Anzug nebſt dem ſonſtigen Aeußeren. Sie hatten
nachts einem Nachbarn Sch.s den Keller ausgekeert und 20 Zentner Kar=
In ſvegge
ppt, ſo daß außer dem Wert von 700 Mk. noch die un=
Loff
angenehme Lage des Beſtohlenen in Betracht kam. Sie dauerte jedoch
nur kurz, da die Enrdeikung der geſamten, von den Tätern zum
erkauf
be
ſtimmten Beute bald in Sch.s Keller erfolgte. Er und W. w
en zu
e 1 Jahr Gefängnis verurteilt, während St. 10 Monate
Ge=
fängnis erhielt
8 Städtiſche Volksbadeanftalten und Umfatzſteuer. Nach einer vom
2. Se
* des Reichsfinanzhofes am 22. Dezember 1920 erlaſſenen
Ent=
ſcheidung können Städtiſche Volksbodeanftalten als gemeinmützig im
Sinne des Umſatzſteuergeſetzes anerkannt werden..
Schornſteinfegerordnung. Am 11. d. Mts. iſt unter Aufhebung
des Regulatios vom 26. Januar 1875 eine neue Ordnung in Kraft
ge=
treten. Aus derſelben interefſiert wohl Nachſtehendes: Alle
Schorn=
ſteine müſſen alle drei Monate in gleichen Zwiſchenräumen gefegt
wer=
ſolche, in die nur im Wintek (15. Oktober bis 15. April) im
Ge=
brauch befindliche Feuerungen münden, müſſen zweimal jährlich,
regel=
mäßig im Dezember und April, gefegt werden; mit der zweiten Fegung
iſt das regelmäßige Ausbrennen zu verbinden. Die Reinigung darf
ohne Zuſtimmung des Hauseigentümers und der Hausbewohner im Maj,
Juni, Juli und Auguſt nicht vor 6 Uhr früh, in den übrigen Monaten
nicht vor 7 Uhr morgens erfolgen. Ausbrennen während der
Dunkel=
heit iſt unzuläfſig. Den Ruß hat der Schornſteinfeger in das vom
Haus=
beſitzer oder =bewohner zu deſſen Aufnahme innerhalb der Hofreite
auf=
zuſtellende Gefäß zu bringen. Die obere Aufſicht über die
Gefchäftsfüh=
der Bezirksſchornſteinfeger ſteht dem Kreisamt zu, es hat auch die
fgewalt. Die Fegegebühren dürfen nur vom Hauseigentümer oder
ausverwalter angefordert werden. Die Beteiligung der Mieter an
den Fegegebühren iſt der Vereinbarung zwiſchen Hauseigentümer und
Nietemn überlaſſen. Uneinbringliche Fegegebühren ſind gegen Abtretug
Zur Wiedergutmachungsfrage.
Waseinehemaliger Kriegsgefangener ſchreibt.
D. Heute wieder mehr denn je poſaunt die Entente das
namenloſe Elend in die Welt, das die barbariſchen „Boches” über
das arme Frankreich gebracht. Mit phraſenhafter Groteske
führt ſie den Leſern die Ruinen vor Augen, die der Krieg in den
zerſtörten Gebieten zurückgelaſſen.
Klein und nichtbedeutend dagegen wird der Welt die bisher
von Deutſchland gebrachte Wiedergutmachungsleiſtung
hinge=
ſtellt, obwohl bisher nach Angaben unſerer Regierung ein Wert
von 20 Milliarden Goldmark erſetzt wurde.
Wohl iſt es wahr, daß das, was Deutſchland bisher getan,
nticht im Verhältnis ſteht zu dem, was noch getan werden muß.
Nichtsdeſtoweniger muß ſich auch jeder Deutſche fragen, zu was
das Geld, das auch er unter teilweiſe ſehr großen
Ein=
ſchränkungen und Entbehrungen mitaufbringen mußte, die der
Franzoſe im zerſtörten Gebiet bei all ſeinem Unglück nicht kennt,
verwendet wird.
Wir haben geſehen, in welch verhältnismäßig kurzer Zeit es
deutſche Tatkraft und deutſcher Fleiß fertiggebracht haben, unſere
Ruinen im Oſten aufzubauen, und wir hören auf der anderen
Seite, daß Frankreich in den zwei Jahren ſo minimale Erfolge
nufzuweiſen hat, die uns arbeitsfreudigen Deutſchen
under=
ſtändlich ſind. Unverſtändlich für den, der nicht Gelegenheit
hatte, Einblick zu nehmen in das Chaos monotoner
Gleich=
gültigkeit des franzöſiſchen Bauern auf der einen Seite und
ge=
wiſſenloſeſter Ausbeutungsſpekulation der Staatsangeſtellten auf
der anderen Seite.
Vom Diſtrikt „Albert” in der Picardie, in der ich
als Dolmetſcher einer deutſchen Gefangenenarbeitsabteilung mit
allen Schichten der dortigen bisher zurückgekehrten Bevölkerung
in Beziehung kam, wo ich ſozuſagen, die Leidensgeſchichte, faſt
jedes der Bewohner kannte, wo ich aber auch ſah, wie auf der
Diſtriktsverwaltung gearbeitet wurde, möchte ich erzählen, um
den Leſern die Augen zu öffnen, in welcher Weiſe mit den von
uns unter äußerſten Anſtrengungen aufgebrachten Summen
ge=
wirtſchaftet wird.
Ein ſehr großer Schuldteil iſt dem franzöſiſchen
Bauern ſelbſt zuzuſchreiben. Von jeher durch den reichen
Ertrag ſeiner Felder, den er ohne große Mühe und unter
weit=
aus weniger Arbeit als der deutſche Landmann erntet, verwöhnt,
arbeitet er nicht gern, iſt läſſig und verweichlicht, und daher zur
Bewältigung einer großen Aufgabe überhaupt nicht zu
gebrau=
chen. Wo wäre er geblieben, wenn ihm nicht deutſcher
Ge=
angenenfleiß die ſaure Arbeit geſchafft hätte, während er
ſelbſt es vorzog hinter dem warmen Ofen zu ſitzen.
Ein Zei hen, daß das namenloſe Elend doch nicht ſo groß iſt,
wie man es der Welt glauben machen möchte. Wo Not iſt, da iſt
auch der Wille, der Not entgegenzuſteuern, während deſſen ſitzt
der franzöſiſche Bauer, allerdings in primitiv eingerichteten
Not=
häuſern, doch nicht ſo zuſammengepfercht, wie vielfach bei uns,
verzichtet nicht auf ſeinen Wein bei Tiſch, auf ſeinen Kognak im
Bohnenkaffee, und ſtreut in die Welt hinaus, welch ein
bekla=
genswerter, armer Teufel er iſt. Daß unter dieſen Umſtänden
Frankreich nicht aufgebaut werden kann, iſt mir
ver=
tändlich, ſelbſt wenn wir das Doppelte der verlangten Summen
abliefern würden. Selbſt Clemenceau erkannte ſeine Landsleute,
als er einmal bei ſeinem Beſuch der zerſtörten Provinzen
aus=
ſagte: „Weniger klagen, mehr arbeiten”
Jetzt zu den ſtaatlichen Organiſationsſtellen
im zerſtörten Gebiet. Es ſind dies die im Volksmund genannten
„Diſtrikte‟
Ihre Aufgaben waren, den zurückgekehrten Bewohnern mit
Rat und Hilfe zur Seite zu ſtehen, Material aus den ihrer
Ver=
waltung unterſtehenden Depots zu verabfolgen. Bis zum
Ab=
transport der Kriegsgefangenen lag ihnen auch noch die Pflicht
ob, für gerechte Verteilung der Gefangenenarbeitskräfte unter
der Bevölkerung Sorge zu tragen. Wie dies geſchah, ſei hier kurz
beleuchtei.
Es iſt nicht meine Abſicht, zu behaupten, die
Staatsbeam=
ten ſeien jeder Beſtechung erlegen, jedoch war es mehr als
ſon=
derbar, daß die beſtehenden Beſtimmungen, die vorſahen,
daß die Gefangemen nur zu Aufräumungsarbeiten der
zerſchoſſenen Häüſer, und zum Zuwerfen von Schützengräben
und Granatlöchern verwendet werden ſollten, völlig ignoriert
wurden, dagegen aber die Bauern zum Kleinmachen von
Feuer=
holz, zum Stallmiſten (ja es iſt mir ſogar ein Fall bekannt, daß
der Forderung von der Gemeinde, in der die Reinigung vorgenommenn
wurde, dem Bezirksſchornſteinfeger zu erſetzen. Ueberſchreitung der Ge.
bührenfeſtſetzung wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark (oder Haft
bi=
zu vier Wochen im Unvermögensfalle) beſtraft. Die erhöhten Fege
gebühren bleiben bis auf weiteres in Kraft.
— Landestheater. Wegen der Vorbereitung zu Fritz v. Unruhd
Drama Lonis Ferdinand” iſt für mehrere Vorſtellungen der lau
fenden Woche der Beginn auf 7½ Uhr feſtgeſetzt. So fängt „Deu
Bibliothekar” am Dienstag, den 15. d. Mts., um 7½ Uhr an, ebenſo die
Vorſtellung am Donnerstag, den 17. d. Mts., die Sternheims „Snob?)
bringt.
Wochenſpkelplan. Dienstag, 121. Mietvorſtellung (4 2
a 13, Sondermiete Serie XII72): Der Bibliotzhekar. — Mittzwoch, 1
Mietvorſtellung (B 26, Sondermiete Serie XTVT): Ein Maskenball,
Donnerstag, 123. Mietvorſtellnng (E 25, e 10, Sondermiet:
Serie X12): Der Snnb. — Freitag geſchloſſen wegen Vorbereitungen zu
Uraufführung „Louis Ferdinand, Prinz von Preußen”, von Fvitz v. Un
ruh. — Samstag, Konzert des Landestheatevorcheſters; Leitung Mich
Balling. — Softnbag, 11½ Uhr: 6. litergziſche Matinee: Unruh. Abend.
keine öffentliche Vorſtellung.
* Buß= und Bettag. Für den nächſten Sonntag (Palmarmm), der
nach alter Sitte in unſerem Lande als allgemeiner Buß= und
Bettag in den evangeliſchen Gemeinden gefeiert wird, ſind vom
Ober=
kowſiſtorium nachſtehende Schriftworte als Predigttexte beſtimmt
worden. 1. Für den Vormittag Matthäus 9, 36—38: Da Jeſus das Volt
ſah, jammerte ihn desſelben, denn ſie wwaren verſchmachtet und zerſtreut
wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Da ſprach er zu den Jungern:
rum bittet den Herm:
Die Ernte iſt groß, aber wenig ſind der Arbeiter.
der Ernte, daß er Arbeiter in ſeine Ernte ſende. — 2. Für dem
Nachmit=
tag Hebräer 10, 23: Laſſet uns halten an dem Bekenntmis der Hoffnung
und nicht wanken, denn Er iſt treu, der ſie verheißen hat."
* Liturgiſche Pafſiousfeier in der Schloßkirche. Als Abſchluß der
Paſſionsgottesdienſte in der Schloßkirche wird Freitag, den 18. Mär=
(ſtatt Mittwoch), eine liturgiſche Paſſionsfeier abgehalten, i der de
Kirchenchor der Stadtrapelle mitwirkt. Außer Geſängen der Gemeinde
und einem Chor aus der Matthäuspaſſion von Schüitz wird (hier zung
erſtenmal) ein Werk von N Bartmuß geſungen: „Die Heilundsworte ann
Kreuz‟. Die Einzelſtimmen werden Frau Studienrat Dern, Frau Horn=
Stoll und Frau Steinberg=Buß ſingen. Die Solovioline ſpielt Her
Kammermuſiker Horn. Die Orgelbegleitung hat Herr Borngäſſer i
dankenswerter Weiſe übernommen.
C. Jubiläum. Die Feier des 25. Prieſterjubliäums des Herrn Pfr=
Fink von St. Eliſabeth wurde am Sonntag früh 5½ Uhr mit ſtim
mungsvollen Glockengeläute eröffnet. Um 9½ Uhr fand in dem
dichtge=
mn Gotteshauſe ein vom Jubilar zelebriertes Hochamt ſtatk, deſſer
6
er durch Darbietungen des Kirchengeſangvereins St. Eliſabeth und
F
des Orcheſters des Männer= und Arbeitervereis verſchönert wurde. Ia
ſeiner Feſtpredigt ſchilderte Dekan Kaſtell unter Hinweis aunf den
Jubila=
das innige Verhältnis des katholiſchen Volks zu ſeinen Prieſtern;
be=
tonte ferner, daß gerade in unferen Tagen mit ihren großen Wirrmiſſ
ſolche Wegweiſer nötig ſind und ſchloß mit der Mahnung an die (
meinde, ihtem eifvigen Pfarver ſeine hohe
erantwortung zu erleichter
und ihm am Jubeltage die Treue zu erneuern. Um 11½ Uhr bracht
am Pfarrhauſe der Kirchenvorſtand, die Vorſteher und Vorſteherin
der katholiſchen Veveine, die Vertreter der anderen Gemeinden und
ſchiedene Prioatperſonen dem Jubilar ihre Glückwünſche dar. Die veli
giöſe Feier fand anläßlich des großen Gebets ihren würdigen Abſchlu
durch die feierliche Schlußandacht um 5 Uhr, wobei Herr Kaplan
Schu=
bert predigte und der Jubilar ſeinen Gläubigen den Segen ſpendete.
Eine weltliche Feier twird am 2. Oſterfeiertage ſtattfimden.
* 25jähriges Ordensjubiläum. Am 19. März begeht die ehrwürd
Schweſter Obdulia ihr 25jähriges Jubiläum als barmherzige Sch
ſter. Während dieſer Zeit war ſie zunächſt in München und ſeit 1916
ie hier tätig. Was ſie während dieſer Zeit den Kranken und Arn
war, beweiſt die große Anhänglichkeit und Verehrung, die ihr von alle
Seiten entgegengebracht wird. Während des Krieges war ſie hier im=
Lazarett der Barmherzigen Schweſtern, Tag und Nacht das Werk der
Barmherzigkeit und Nächſtenliebe ausübend. Möge es der Schweſter
vergönnt ſein, noch viele Jahre in beſter Geſundheit zum Segen aller.
uszuüben.
ftigen ihr ſchweres
* Jmr Sülberkra
Heute Dienstag, 15. März, begehen Herrn
Kon=
rad Stahl und C
nu Chriſtine geb. Küſter hier, Annaſtraße 20, das
Feſt der Silbernen Hockteit. Glückauf zur Goldenen!
* Profeſfor Gerland=Jena, der bekannte Politikar und Keuner d
Auslandspolitik, fpricht am Samstag abend im Konkordiaſaal über
Auswärtige Lage‟. Der Redner, der bereits einmal vor läng
rer Zeit in Darmſtadt ſprach, hinterließ damals den angenehmſten
Ein=
druck durch ſeine Sachkenntnis, ſeine hervorragende Redekunſt und die
warmen nationalen Töne, die in ſeinem Vortrage mitklangen. (Siehs=
Anzeige.)
* Verein für Volksbildung. Auf die Anzeige in der heutigen
Num=
mer ſei hiermit beſonders hingewieſen.
* Deutſche Demokrasſche Partei, Frauengruppe. Auf die amr
*.
nerstag nachmittag im Weißen Saal des Kaiſerſaals ſtattfindende
Zuſam=
menkunft ſei hierdurch nochmals aufmerkſam gemacht. Das gewäh
Thema „Gedankeit zur
inneren Befreiung” wird Gelegenheit zu
einer=
fr.
ernſten Ausſprache g
Deutſchnationaler Hanölungsgehilfen=Verband. Wie der Bildungs= der Ortsgruppe Darmſtadt mitteilt, iſt der Zuſpruch zu der ar
21. März ſtattfindendem Sondervorſtellung im Landestheater („D.
ſterſinger von Nürnberg”) ein überaus großer. Die Karten werden
die D. H. V.=Mitglieder heute abend in der Monatsverſammlung (Groh
Karlſtraße), für die Angehörigen der im Deutſchen
Gewverkſchaftsbund=
vereinigten Verbände auf der D. H. V.=Geſchäftsſtelle, Alexanderſtr. 22,
ausgegeben.
Die Erholungsſtätte Bergfriede bei Windhauſen (Oberbeſſen) wi
am 15. März wieder für den Sommerbetrieb eröffnet. Sie bietet
in erſter Linie den Mitgliedern des chriſtlichen Gewerkvereins der Heim
arbeiterinnen, aber — ſoweit der Platz es erlaubt — auch Frauen d
andeven Stände einen ſchönen Erholungsaufenthalt bei guter Verpfl.
gung und mäßigen Preiſen. Auskunft erteilt Frau J. Lang,
Beck=
ſtraße 87.
8 Polizeibericht. Die Kriminalpolizei erſucht, daß diejenige Fran,
der in der Gegend der Wienersſtraße von ihrem Handwagen ein Pakel
mit Margarine geſtohlen wurde, ſich umgehend melde möge. — Auf der
K.
ninglabteilung, Zimmer 13. befidet ſich ein Frauenrock von dum
el=
brauner Farbe mit zwei aufgeſteppten Taſchen; außerdem eine ſchwarzt
geſtrickte wollene Damenweſte, wvelche aus einem Garten, ebenfalls in der
Gegend der Wienersſtvaße, geſtohlen ſind. Da die Täter in beiden 7”
len feſtgenommen und von ſeiten der Geſchädigten im beiden Fällen A
zeige nicht erſtattet iſt, ſo wolle dies umgehend bei der Kriminalpolizei,
Zimmer 8, geſchehen. — Feſtgenommen wurden: Der 33 Jahre
der Apotheker von Albert ſich einen Gefangenem halten konnte,
der die Schlüſſel zu ſeiner Wohnung hatte und morgens früh,
wenn der Apotheker mit ſeiner Frau noch lang im Bette lagen,
Kaffee kochen und Küche uſw. ſauber machen mußte), Leute in
Ueberfülle bekamen, währenddem ſich Friſchzugezogene mit Muhe
und Nor 3—4 Mann erkämpfen konnten, um den Schutt ihrer
zerfallenen Mauern wegzuräumen. Desgleichen wurden eine
große Anzahl deutſcher Handwerker nur dazu verwendet, um
Offizieren und Beamten, die in dem Verwaltungskörper
auge=
ſtellt waren, ganze Möbeleinrichtungen zu machen (das Holz
wurde ſelbſtverſtändlich den Lagerbeſtänden entnommen) mo
nicht ſelten hieß es dazu, Deutſchland bezahlt alles.
Noch größere Summen gingen verloren durch die
Maſſen=
diebſtähle, die von den Bedienſteten der Depots ausgeführt wur
den. Ich ſelbſt weiß, daß ein Chauffeur, der die von uns abge
bauten Lazarettbaracken in dem engliſchen Kriegslazarett
Dou=
lens nach Albert zu transportieren hatte, Autoladungen erſt
bel=
ſchob, um dann die zweite Ladung erſt nach ihrem eigentliche‟
Beſtimmungsort zu bringen, und ich beſinne mich auch noch Au=
daß bei einer Beſtandsaufnahme des Depots von Albert e!”
Perſonalwechſel in der Führung des Diſtriktslagers einta,
weil ein Defizit, man ſprach von Millionen (es ſollten 90 gand=
Baracken fehlen), das Ergebnis der Inventur war. Nicht deie
geſſen wollen wir aber auch die ungeheuren Summen, die i
Gehältern für die Chefs und Sous=Chefs bezahlt wurden. Le
gab Sous=Chefs, die noch nicht ganz 15 Jahre alt waren, ab
deren Vater an einflußreicher Stelle ſtand. Kenntniſſe wat”
ja auch nicht erforderlich. Sie hatten ja nur den Gefangei‟”
die Arbeit anzugeben. Zur beſſeren Charakteriſierung wiede‟
hole ich hier noch einen Ausſpruch der franzöſiſchen Bevölkeruin
der mir unzählige Male zu Ohren kam: „II-F-a plus de8 Gie"
et sous-chefs au district, aue des trarailleurs.‟ (Es gibt Me.4
Vorgeſetzte auf dem Diſtrikt als Arbeiter.)
Für dieſe Verſchleuderung großer Kapitalien will man. Niec
deutſches Volk, auspreſſen wie eine Zitrone, deshalb ſetze vi.?
Londoner Forderungen nur ein entſchiedenes Nein engetz.
Wir wollen mithelfen, Kriegsſchmerzen zu lindern Wie. L
heilen, aber nicht, einem unfähigen Syſtem unſer ſauer ſkt.
benes Geld zur Verſchleuderung an eine gewiſſenloſe Ausben.”
klaſſe zur Verfügung zu ſtellen.
Mummer 23.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. März 1921.
m.
G.
Zu.
Hot
EK
ſprute
Sſormalhemden, achf weiß=leinene Herren=Unterhoſen, vier Paar Herren=
Fuchen, acht weiße Servietten, ſechs weiße Taſchentücher, vier rote
Ta=
chentücher, 5 Stück Gerſtenkornhandtlicher; vor dem Hauptpoſtamte in
er Rheinſtraße hier ein Fahrrad Marke Opel mit der Fabriknumm
522 466; aus dem Hofe eines Haüſes in der Landwehrſtraße zwvei zu
n Handſvagen gehörige Näder; aus einem Schhueſternzimmer in dem
Städtiſchen Kraukenhauſe eine ſilberne Uhr nehſt Kette: aus einem
Dager in der Lagerhausſtraße ein Motor (Schwveizer Fabrikat Sakoſcha)
„uit Zündmagnet; in der Bleichſtraße ein Fahrrad.
Ladeneinbruch: In der Nacht vom 12. auf 13. März wurde
n der
iliale von Schade u. Füllgrabe in der Wenckſtraße eingebrochen
nd W.
te in Höhe von zirka 8—10 000 Mk. entwendet. Die Täter ſind
uch wahrſcheinlich von Perſonen überrafcht, aber leider nicht
feſtgenom=
ven worden. Die Filialen von Schade und Füllgrabe ſind jetzt faſt
urrchweg auf ſolche Art beſucht worden.
Wohnungseinbruch. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags
gurde in einem Hauſe in der Fuchsſtraße mittels Nachſchlüſſels ein
Oiebſtahl verüht, ſobei u. a. eine goldene Damenuhr, drei Paar ge
ſene Ohrringe und bares Geld in Höhe von 700 Mk. entwendet wurden.
Auffindung erner Leiche.
feit drei Wochen ſpurlos
erſchwundene Portier Auguſt Möller wurde geſtern nachmittag in
Stembrücker Teich als Leiche geländet.
* Darmſtädter Taſchenfahrplan. Man ſchreibt uns: Heute nacht iſt
im beſetzten Gebiet die weſteuropäiſche Sommerzeit einge
hchrt worden, die genau unſerer mitteleuropäiſchen Zeit ent
ſüricht. Die Bahnhofsuhren gehen alſo im beſetzten und unbeſetzten Ge
t wieder gleich. Die Perſonenzüge im beſetzten Gebiet
verkeh=
eir dementſprechend eine Stunde ſpäter als nach dem ſeitherigen
Fahr=
urn, wenn auch im einzelnen manche kleine Verſchiebung in den
Fahr=
äten eingetreten iſt. Die Schnellzüge verkehren großenteils nach
ſan alten Fahrplan, alſo in Wirklichkeit jetzt eine Stunde früher. Dies
beſonders für die Züge nach Metz, Straßburg, Saarbrücken, auch
edwigshafen-Köln uſw. Alle Einzelheiten ſind aus der morgen
er=
heinenden 1. Frühjahrsausgabe des Darmſtädter Taſchen
hrplans erſichtlich, die in den bekannten Ausgabeſtellen zum
reiſe von 1 Mark erhältlich iſt. Im unbeſetzten Gebiet ſind keine
v ſentlichen Aenderungen eingetreten.
Mittwoch, den 16. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 7, 8 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
dom 16. Februar bis 15, Märs 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Sonderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. März ds. Js. zum Preiſe
von 2.50 Mk. für den Laib gegen Bezugsmarke Nr. 276.
Cornedbeef: Von Mirtwoch, den 16, d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 MZ. pro Pfund.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 9 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Maisgeieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Folzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ber
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Voplage der grünen
Gewverbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
2ie Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
etzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 8,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
— Krankenbrot wird vom 17. ds. Mts. ab von den Bäckern nur noch
ter gleichzeitiger Abgabe der zum Bezug des gewöhnlichen Brotes
auf=
rufenen Beſtell= und Bezugsmarke und einer Weißbrotmarke abgegeben.
zum Bezug von Bror gültigen Marken ſind jeweils aus dem
Tages=
under zu erſehen. Die Krankenbrotmarken können ſchon von heute an,
der Vorlage des ärztlichen Ausweiſes, bei der Aerztlichen Kommifſion,
helminenſtr. 15, in Empfang genommen werden.
Eine Aenderung der Krankenbrotverkaufsſtellen wird am 16.
ZMts. vorgenommen. (Siehe Bekanntmachung.)
— Die nächſte Kartenansgabe erfolgt am Mittwoch in den bekannten
kalen von vormittags 9 bis 1 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr.
Brotkarten ſind diesmal nicht in der bisherigen Weiſe ausgeführt
müſſen vielmehr aus Erſparnisgründen noch vorhandene grüne Be=
= und Bezugsmarken für den Bezug von Brot, Mehl und Nähr
ſteln in den nächſten acht Wochen verbraucht werden. Die Gültigkeit
einzelnen Nummern der Marken wird im Tageskalender ve
Jede für Brot aufgerufene Beſtell= und Bezugsmarke berechtigt
bisher zum Bezuge von 800 Gramm Brot. Es empfiehlt ſich, die
ken gut aufzuheben, da ein Erſatz nicht möglich iſt.
— Die Kartenausgabeſtelle Wilhelminenſtraße 15 bleibt am Mittwoch,
16. März, den ganzen Tag geſchloſſen. Die rechtzeitige Erledigung
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Opfernacht”, Drama in drei Akten und zwei
Zwiſchen=
len von Hans Franck, Uraufführung im Schauſpiel=
S zu Frankfurt am 12. März.
Es gibt wahrlich auch unter den Modernen noch Dichter,
Abegnadete Menſchen mit der herrlichen Gabe, Worte zu ſetzen,
ſie unſeren Ohren und Sinnen tönen wie ſchöne, reine
Mik, wie zarte, ſchmeichelnde Harmonien aus dem
Unend=
an, die Gedanken zu denken vermögen, welche Echo wecken
unſeren Seelen, die nachklingen und in die Tiefe dringen,
herhebend auszuſchwingen. Solch ein Dichter iſt Hans Franck
An „Opfernacht” ſolche Nachklänge zu wecken vermag.
Der Brahmane Dhanadatta hat ein junges ſchönes Weik
ſadaſena gefreit, eine Königstochter von jenſeits des
Hima=
a. Samudatta, ein Krieger des Vaters der Mahadaſena,
Aaſie die 17tägige Reiſe geleitet. Rein und keuſch tritt ſie vor
M Gemahl; ein zauberhafter Gürtel, deſſen Goldtopasſchloß
Amtr über einer Jungfrau ſchließt und ſich nur dem Kuſſe
unberührten Mannes öffnet, umziert ihren Leib.
Dhana=
m vermag ihn nicht zu öffnen. So muß Mahadaſeua den
wur halten, den ſie getan hatte, als Samudatta ſie in Liebe
Ahrte: zu ihm zu kommen, wenn ihr Gatte den Gürtel nicht
* Affnen vermöge. Auf dem Wege zu Samudatta fällt Scha=
M, ein Dieb, die ſeltſame Frau an und raubt ihr mit frechem
f den Wundergürtel mit roher Gewalt. Als ſie im Zelte
udattas dieſem von dem Diebſtahl berichtet, glaubt ihr der
½ger nicht und verſchmäht ſie. Da bietet ſich Mahadaſena dem
* Schanuka an — aber auch dieſer Paria weiſt ſie als Dirne
ENſich. Verſtört, ſich in Gedauken beſudelt zu haben, kehrt ſie
Nam Leib, zu Dhanadatta zurück; der aber hat eingeſehen,
dies Weib doch unendlich hehr und rein iſt, ihm gilt nichts
VZaubergürtel, ihm gilt das liebende, aufopfernde Weib alles.
„eleligen Wonnen ſinken beide uuter in dem alles vereinenden
Diſte ſich ganz hingebender Liebe. ..
Vir wollen uns nicht verhehlen, daß die Handlung des
2Mas etwas konſtruiert erſcheint und daß die Symbolik des
der erforderlichen Abrechnungsarbeiten bedingt dieſe Maßnahme. (Siehe
Bekanntmachung.)
Orphenm. Die Bauernſchnurre „Diefünf Seppl” wird heute
Dienstag, den 15. März, letztmalig gegeben; Mittwoch, 16. März, zum
letzten Male: „Der Paragraphenſchuſter‟: Donnerstag, zum
letzten Male: „Der Schandfleck von Bichl”. (S. Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Richard Wagner=Verein. In dem Stutrgarter
Kammer=Trio, das der Verein am nächſten Freitag in Darmſtadt
einführt, wind unſer Publikum wiederum aufs neue eine
Kammermuſik=
vercinigung von Rang kennen zu lernen Gelegenheit haben. Folgende
Preſſeſtümmen ſeien angeführt: „Durch ein fein abgetöntes
Zuſammen=
ſpiel, ſorgfältigſte Ausarbeitung des kontrapunktiſchen Gewebes und
deſſen geiſtiges Erfaſſen beſitzen die Herren alle künſtleriſchen Vorzüge,
die ſie zu einer erſtkiaſſigen Vereinigung ſtempeln.” — „Die drei Spieler
paſſen zuſammen. Ein ausgeglichenes, fein abgeſtuftes, in der
Dyna=
mik wie im Ausdruck wohl erwogenes und durchgearbeitetes Muſizieren
erſreute uns und verfehlte ſeinen Eindruck nicht bei den Zuhörern.”
„Was die H
cen boten, das war mit ſo viel innerer Muſizierfreudigseit
geboten, war klanglich ſo fein und ſorgfältig abgetönt, rhythmiſch ſo
lebendig bewegt und rechniſch ſo ſicher geſtaltet, daß man ſeine helle
Freude haben konnt
D. Groß=Umſtadt, 14. März. Im vorigen Jahre ſetzten zwei kurz
aufeiander erfolgte ſchwere Diebſtähle bei den hieſigen
Kon=
fektionshäuſern Ittmann und Trippel die ganze Einwohnerſchaft in
helle Aufregung, ohne daß es gelungen wäre, der Diebe habhaft zu
wer=
den. Inzwiſchen wurden verſchiedentlich Verhaftungen vorgenommen,
und nunmehr haben im Darmſtädter Gefängnis Juhaft
te den Dieb
ſtahl bei der Firma Tript
el eingeſtanden. Vom zweiten Einbruch be
der Firma
unter den in polizeilichen Gelvahrſam genommenen Sachen ein Karton
der Firma Ittmann enthalten, der evtl. weiterer Aufklärung dienlich ſein
kann. Die Diebe waren damals beide Male des Nachts per Auto
reir uin
gekom
dürfte der teitere Verlauf der Ermittelungen ſehr intereſſieren. — Die
kürzlich an dieſer Stelle gebrachte Notiz der Zuſammenlegung
er beiden Groß=Umſtädter Brauereien Brenner und
Ganß hat ſich nicht beſtätigt. Die Firma Brenner hat indeſſen ihren
Betrieb eingeſtellt und gedenkt, in Kürze eine Chemiſche Fabrik aus
ihren Gebäulichkeiten erſtehen zu laſſen. In Anbetracht der Arbeitsloſig
keit wäre dies ſehr begrüßenswert. Die Groß=Umſtädter Zuckerfabri
wird ebenfalls bauliche Erweiterungen vornehmen, was hoffentlich eben
falls bald eine Verminderumg der Arbeitsloſigkeit im Gefolge haben
wird.
* Heppenhei, 14. März. Der bekannte Anhäuger der U.S.P.
Hauptmann a. D. von Beerfelde, früher hier wohnhaft, wird als
uin. be
Im. Mainz, 14. März. Schwurgericht. Wegen des im
Dezem=
ber vorigen Jahres an der 58jährigen ledigen Margareta Schenk aus
Arnsheim derübten Raubmordes wurden vom Schwurgerichts der
Tech=
nißer Auguſt Klein aus Niederlahnſtein, wohnhaft in Geifenheim
der Schloſſer Deiſter aus Gau=Algesheim, in Mainz wohnhaft, und
der Schloſſer Wilhelm Wenz aus Mainz=Mömbach zu je 15
Jah=
ren Zuchthaus verurteilt. Die Frage auf vorſätzlichen Mord
verneint worden, dagegen die auf Raub und Marteung der Schenk
bejaht. Die Staatsanvaltſchaft hatte gegen alle drei Angeklagten
lebens=
längliche Zuchthausſtrafen beantragt.
sw. Oppenheim, 14. März. Verunglückt. Beim Spielen in
einem Steinbruch ſtürzte das 12jährige Töchterchen eines hieſigen
Schneidermeiſters von einem Steinblock. Mit ſchweren Verletzunge
äußerer und urerer Art mußte das Mädchen in das Krankenhaus nach
Mainz verbracht werden.
— Alzey, 13. März. Die dereinigten Geſangvereine
unſerer Stadt veranſtalteten heute ein Gaſtkonzert der
Madri=
gal=Vereinigung des Muſikvereins Darmſtadt. Volks=
und Kunſklieder älterer und neuerer Zeit gelangten zum Vortrag und
e wundervollen Werke wurden von den auserleſenen Stimmen i
Ausdruck und Klangſchönheit wahrhaft vollkommen wiedergegeben. De
Dirigent Herr Privatdozent Dr. Friedrich Noack erhöhte durch
ein=
eitende Worte noch das Verſtändnis der Zuhörer, denen ein erhebender
Einblick in den Reichtum deutſchen Geiſtes und Gemütes geboten wurde
Mögen ſolche Vesanſtaltungen auch in Zukunft ein feſtes geiſtiges Band
zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Giebiet bilden, damit wenigſtens geiſtig
nichts von der Zollgrenze zu ſpüren iſt.
Gießen, 12. März. In der geſtrigen Aufführung der „Johan
9
ofeſſor Trautmanns Leitung wirk
nespaſſion” unter
P
Künſtler, Frl. Thilde Walther und Herr
zwei bekannte Darmſtädt
Rf
Joſef Schlembach, mit. Während erſtere durch ihre
reizvoll=
er in
und durchgeiftigten Vortrag großen Erfolg errang, bewies letzt
der Pilatus=Partie ſeine große dramatiſche Geſtaltungskraf
tleine Nachrichten aus Heſſen. Einen nachahmenswerten Beſchluß
beiterverein in Offenbach gefaßt. Er will den
Konfirman=
hat der
Litglieder ein Geſchenk mit auf den Weg geben, indem er den
den ſein
Kindern die Konfirmationsſcheine gerahmt überreichen läßt. So wird
mancher den Spruch fürs Leben täglich vor Augen haben und an die
Stunde des Treugelöbniſſes erinnert. — Die Witwe Me=fchroth in
Worms, Ludwigsſtraße 56, die geſtern ihren 86. Geburtstag im Kreiſe
ihrer Kinder, Enkel und Urenkel feierte, hatte am Sonntag die große
Freude, der Konfirmation ihres erſten Urenkels beiwohnen zu können.
1000 Mark Belohnung für Namhaftmachung der Täter hat ein
Main=
zer Bürger ausgeſetzt, dem am Donnerstag abend zwiſchen 7 und 8 Uhr
in der Taunusſtraße 41 ſieben Anzüge und zwei Hoſen und außerdem ein
In Schotten fand
neuer Kuvee=Lederkoffer geſtohlen wurden.
eine Kreislehrerkonferenz ſtatt, auf der Seminarmuſiklehrer Müller aus
Friedberg einen Vortrag über die Geſchichte des Schulgeſangs hielt. T
Redner empfahl, mehr als bisher die Schüler in die Notenkenntnis
ein=
zuführen, den Schülern Liederbücher mit Noten und einer guten
reich=
lichen Liederauswahl in die Hand zu geben und das Volkslied in den
Vordergrund des Schulſingens zu ſtellen. — Rülfenrod (Kreis
Als=
feld). Ein ſchöner Zug unſerer Zeit iſt die Ehrung der für das
Vater=
land gefallenen Helden durch Gedenktafeln und Denkmäſer. Eine
Haus=
ſammlung ergab hier den Betrag von 1435 Mark. Von der Freiherrl.
Schenckſchen Familie wird noch ein größerer Betrag erwartet. In
auerbach ſind durch den Opferſinn der Fauer=
Eeite 3.
Beratungsſtelle für Kriegerehrung in Darmſtadt zur Begutachtung
vor=
gelegt werden. Am Sonntag, den 8. Mai, ſoll ein Vortrags= und Theater=
abend zugunſten der Kriegerehrung veranſtaltet werden. — Der
Fried=
berger Schützenverein weihte in einer beſonderen Feier einen von
dem Schützenbruder Schudt=Grund=Schwalheim geſtifteten, über dem
Weſteingange der neuen Schützenhalle angebrachten Hirſchkopf ein.
3
das Innere des Hirſchkopfes wurden in einem geſchloſſenen Glasbeh
eine Sammlung zeitgemäßer Gegenſtände, wie Brotkarten, Geld,
Zeitun=
gen uſw., und eine vom Schriftführer Kammer entwyrfene Urkunde
ein=
gefügt, um ſo auch ſpäteren Generationen einen Einblick in die
gegen=
wärtigen Verhältniſſe und Zuſtände zu ermöglichen.
Reich und Ausland.
F. Berlin, 14. März. Amerikaniſche
Senſationsmel=
dung. Wie die Montagspoſt meldet, berichten ame ikaniſche Blätter
in großer Aufmachung von einem Attentat auf den 9
ichsprä=
ſidenten. Nach der amerikaniſchen Darſtellung iſt in der Nacht vom
ebruar ein
Schuß, auf das Wohnhaus des Reichspräſidenten in
23
der Wilhelmſtraße von dem Dache des gegenüberliegenden Hauſes, in
dem der frühere Außenmimiſter v. Kühlmann wohnt, abgegeben worden,
und auf ein Haar hätte die Kugel die Schildwache vor dem Hauſe des
Reichspräſidenten getroffen. Es ſind ſofort Soldaten nach dem Hau
Kühlmanns geſchickt wonden; Kühlmann hätte aber beſtritten, de
Schuß von dem Dache ſeines Hauſes abgegeben worden iſt. Gleichwohl
wäre eine genaue Unterſuchung erfolgt, welche aber keinen Erfolg gehabt
habe. Von zuſtändiger Seite wird der Vorgang an ſich beſtävigt.
Tat=
ſache iſt, daß in der Nacht vom 22. auf 23. Februar auf den Poſden vor
dem Hauſe des Reichspräſidenten geſchoſſen worden war und der Schuß
hat den Helm des Poſtens getroffen. Ein Attentat auf den
Reichspräfi=
denten liegt nicht vor, vielmehr glaubt man, daß es ſich um den
Nache=
akt eines Verbrechers an der Polizei oder auch an dem Poſten, der an
dieſem Tage die Wach hatte, gehandelt hat.
Berlin, 14. März. Prozeß Hiller. Vor dem Schwurgericht
des Landegrichts 3 begann die neue Verhandlung gegen Oberleutnar
Hans Hiller wegen der Vorkommniſſe in den Karpathen, wobei der
Kriegsfreiwillige Helmhake geſtorben iſt. Der Prozeß, der
be=
reits das Kriegsgericht, das Oberkriegsgericht und das Reichsmilitä
gericht beſchäftigte, war um Februarmitte wegen des Ausbleibens des
Zeugen Kreisarztes Dr. Nowack vertagt worden. Bei Beginn der
heutigen Verhandlungen ſtellte der Vorſitzende feſt, daß Nowack für das
damalige Ausbleiben kein Verſchulden treffe. Die Ladung wurde ihm
nach Gelſenkirchen übermittelt. Inzwiſchen war er aber nach Kottbus
verſetzt worden und befand ſich auf Urlaub, ſo daß er am 14. Februar
nicht in Berlin ſein konnte.
Im Prozeß Sonnenſeld beantragte der
Staatsanwaltſchafts=
rat Burchardi am Schluſſe ſeines Plaidohers die Freiſprechung von
Paul Sonnenfeld, v. Frankenberg und Bumann. Gegen Ernſt Sonnenfeld
beantragte er 3 Jahre Gefängnis, gegen Hermann Sonnenfeld 1 Jahr
Monate, gegen Gertrud Schlack 1 Woche Gefängnis, bei allen drei unter
völliger Anrechnung der Unterſuchungshaft. Gegen Herbert
Sonnen=
feld wurden 5 Wochen Gefängnis und gegen Wutke 6 Wochen Gefängnis
beantragt, ſowie Einziehung der beſchlagnahmten Gelder.
Hamburg, 14. März. Raubmord. Am letzten Sonntag
nach=
mittag wurde der Chineſe Chin Jar, Beſitzer einer Wäſcherei in
Hamburg, ermordet und beraubt aufgefunden. Jar war am
Samstag mit chineſiſchen Freunden in einem Kellerlokal, das er als
Lager gemietet und als Opiumhöhle eingerichtet hatte. Jar hatte
Samstag im Spiel gewonnen. Darauf wurde Opium geraucht. D
55S
Täter warteten dieſen Zeitpunkt ab, um Jar zu überfallen. Es kam zu
Kampf. Jars Körper war ganz mit Blut bedeckt. Er weiſt Stichſunder
in der Herzgegend und vier Schußverletzungen auf. Die Leiche lag au
dem Sofa. Geraubt war die Brieftaſche mit 11000 Mark und das
Portemonnaie mit Inhalt und mehreren Schmuckſachen. Verſchiedene
Chineſen, die verhaftet worden waren, mußten freigelaſſen werden.
Gin Eiſen=
T.U. Hildesheim, 14. März. Eiſenbahnunfall.
er Zeitung
bahnunglück ereignete ſich geſtern morgen, wie die Hüldes
melbet, vor dem hieſigen Hauptbahnhof. Der gegen 6 Uhr hier ein
laufende Eilgüterzug 1628 Halle—Löhné ſtieß burz vor den Bahnho
ch
in=
mit einer Lokomotibe züſammen. Beide Lokomotiben bohrten
Reil
eiander. Der Poſtwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Gin
von anderen Wagen ſind mehr oder weniger demoliert. Die GHoleiſe
ſind geſperrt. Bis fetzt ſind zwei Tote und acht Schiververletzte
meldet. Worauf der Zuſammenſtoß zurückzuführen iſt, konnte noch nicht
r wird durch Umleitun
eintrandfrei feſtgeſtellt werden. Der Zugverkel
aufrecht erhalten. Wahrſcheinlich iſt das Unglück auf Ueberlaufen eines
Halteſignals zurückzuführen.
Prenzlau, 13. März. Das Hackenkreuz. Bei der Zweigſtel
Her Daumſtädter Bank, trugen mehrere Beamte das Hate
kreuz. Jsraelitiſche Kaufleute erhoben darob bei allen maßgebende
Juſtanzen Beſchſverde. Die beiden in Frage kommenden Angeſtell
wurden darauf ihres Poſtens endhoben und in eine niedere Stellung
nach einem anderen Orte verſetzt. Die Prenzlauer Bürger beſchlofſe
arauf in einer großen öffentlichen Verſammlung einſtimmig, ſämtlid
Guthaben bei dieſer Bank zu kündigen und anderen Inſtituten zur
Un=
terbringung zu übergeben. Die hierfür in Frage kommenden Banken
veupflichteten ſich auch, die beiden entlaſſenen Beamten in ihren
Betrie=
ben anzuſtellen.
Ein mißlungener Anſchlag auf die Berlinex
Siegesſäule.
* Berlin, 13. März. Heute mittag iſt der Verſuch gemacht
worden, die Siegesſäule am Königsplatz mit
Dynamit in die Luft zu ſprengen. Der Königsplatz
war bei dem ſchönen Wetter ziemlich belebt. Etwa 50 Perſonen
befanden ſich in der Siegesſäule, darunter zwei
Reichswehrſol=
daten, die beim Abſtieg von der oberen Plattform im dritten
Stockwerk einen Pappkarton bemerkten, aus dem eine
bren=
nende Lunte herausragte. Der Verſuch, die Lunte zu löſchen,
mißlang. Die Soldaten trugen den Karton ſchleunigſt zur Erde,
tvorauf aus dem nahegelegenen Reichstagsgebäude Beamte der
Schutzpolizei herbeigeholt wurden, die die Lunte abſchnitten und
die Sprengkapſeln entfernten, worauf feſtgeſtellt wurde, daß ſich
in dem Karton ſechs Kilogramm Dynamit befanden.
Die Täter ſind bis jetzt unbekannt.
Berlin, 13. März. (Wolff.) Nach den bisherigen
Ermitt=
lungen kommen zwei Männer und drei Frauen,
an=
ſcheinend Ausländer, als Täter in Frage, die in der
angegebenen Zeit die Siegesfäule gemeinſam beſucht hatten.
Eine dieſer Perſonen trug einen etwa 19 Zentimeter hohen und
30 Zentimeter langen braunen Pappkarton, der verſchnürt war
und der die Sprengſtoffe enthielt. Die Dynamithülſen ſind von
rotbrauner Farbe und tragen die Bergwerksinſignien (zwei
ge=
krenzte Hämmer) mit dem Aufdruck „Anhaltiſche Sprengwerke
Mit den Tätern offenbar in Verbindung zu bringen ſind zwei
Gürtels das zarte Gebäude oft etwas ſtark verſchleiert. Wir
wollen uns aber doch herzlich darüher freuen, daß ein moderner
Dichter wieder wunderſam fein gebaute Blankverſe ſchreibt, ſeine
Rede wohl gliedert, ſeine Proſaſätze, mit denen er die beiden.
Diebe Schamuka und Schringin charakteriſiert, mit Subjekt und
Prädikat ausſtattet und ſie auch dem Nichtexpreſſioniſten
ver=
ſtändlich werden läßt. (Womit ich keineswegs geſagt haben
möchte, daß Francks Drama expreſſioniſtiſch ſei.)
Die unter Richard Weicherts Regie ſtehende Aufführung
brachte dem anweſenden Dichter einen vollen, widerſpruchsloſen
Erfolg. Niemand ziſchte oder pfiff. Das iſt an ſich ſchon ein
Ereignis im Zeitalter der Theaterſkandale. Die großartigen
Einzelleiſtungen Carl Eberts (Dhangdatta), Fritz Odemars
(Schamuka), Ben Spaniers (Schringin), Robert Taubes
(Samudatta) derſchmolzen ſich zu einem herrlichen Enſemble,
dem die wundervolle Mahadgſena der Frau Gerda Müller
eine ſchimmernde Krone aufſetzte. Fritta Brod (Subhadena)
bemühte ſich, durch möglichſtes Gemurmel zwiſchen den Zähnen
unverſtändlich zu bleiben. Dieſe Manie iſt aufs ſchärfſte zu
tadeln. Ludwig Sievert hatte farbenglühende Bühnenbilder
geſchaffen, die Max Noßecker künſtleriſch vollendet
ausge=
führt hatte.
Leider war das Haus nicht ſo ſtark beſucht, wie man es
dieſer Dichtung gewünſcht hätte. Unverkennbar eine Folge der
Mißerfolge der letzten Uraufführungen, die mit ihrem Kitſch das
Publikum verärgert haben.
*
„Abendröte”, Tragikomödie in drei Akten von Knut
Hamſun. Uraufführung im Neuen Theater zu Frankfurt am
13. März.
Epik — kein Drama. Damit habe ich den Kardinalfehler
der fraglos intereſſanten Tragikomödie „Abendröte” auf die
kür=
zeſte Formel gebracht. Alles malt Seelenzuſtände,
Seelen=
kämpfe. Aber leider nicht am roten Faden einer dramatiſch
wirkungsvollen Handlung, ſondern in langen, geiſtreichen,
philo=
ſophiſchen Diskuſſionen. Das Stück ſchildert den Abfall des
Idar Kareno von ſeiner Jugendüberzengung, für die er zwanzig
en und ſtandhaft gekämpft hat. Dieſer Kampf hat ihn
Jahre t:
aufgerieben, und ſchließlich verſinkt er in dem Schmutz des
Selbſtbetrugs, den er kurz zuvor noch brandmarkte, als er den
Renegaten Carſten Jerven die Tür wies, der ſich aus ſeinem
Abfall ſchon wieder eine neue Lebensmaxime gezimmert hat.
Das Motiv der Geſinnungslumperei iſt es, das dies
Problem=
ſtück von allen Seiten ungeheuer geiſtvoll beleuchtet. Eine ganze
Reihe männlicher und weiblicher Geſinnungslumpen treiben ihr
elendes Weſen: der ſkrupelloſe Redakteur Bondeſen, der
ſchiff=
brüchige Profeſſor Jerven, der diplomatiſche Herr Kultusminiſter,
die ehebrecheriſche Frau Elina Kareno, die alte Jungfer
Natha=
lia Horvind, das mannstolle Dienſtmädchen Alexandra. Ihnen
gegenüber ſtehen als wahre Geſinnungshelden der tapfere
Kan=
didat Tare, der ſtandhafte Hjöbro, der gergde Maler Kium. Aber
auch Tare wird einſt wie Kareno den Lockungen der „Stellung”
unterliegen und ſeine Geſinnnng für ein Linſengericht verkaufen.
Dr. Rudolf Frank, der ſonſt ſo feinſinnige Regiſſeur, hat
(leider muß es geſagt ſein) verſagt. Er hat es nicht verſtanden,
die epiſchen Klippen zu umſchiffen. Striche ſind hier unbedingtes
Erfordernis. Das angeſchlagene Tempo war entſchieden zu
ver=
ſchleppt und ermüdete, tötete das Stück, das in einer beſſeren
Aufführung ſicher ſtärker gewirkt hätte. Auch auf die unmögliche
Frau Berta Trutz=Scheven müſſen wir hinweiſen, die durch
ihren Hausdrachen, den ſie aus der Frau Kareno machte, den
Epos den Todesſtoß verſetzte. Weſentlich beſſer war der Jvau
Kareno des Herrn Wolf Trutz. Gerade bei ihm wirkten die
großen Pauſen, die aber offenbar vom Regiſſeur angeordnet
waren, ſehr ſtörend. Clemens Wrede zeichnete den jeſnitiſchen
Bondeſen mit ſcharfen Strichen. Die kleineren Rollen waren
zwar beſetzt, aber mit der Darſtellung durch ihre Träger können
wir uns nicht in allen Teilen einderſtanden erklären.
Seh=
ſtilvoll war das von Martin Dittrich nach Aquarellen ve
Carl Larſfen geſtaltere Bühnenbild.
Willy Verner Göttig.
Ecſfg X.
Männer und drei Frauen, die in einer rotbraunen offenen Auto=
Reichstagsſeite der Siegesſäule hielt, und ſpäter durch die
Siegesallee davonfuhr.
oder Ruſſen. Die Höllenmaſchine wurde ins Präſidium gebracht,
wo Sachverſtändige feſtzuſtellen verſuchen werden, ob Dynamit,
Sprengkapſel und Lunte ausländiſchen Urſprungs ſind. Trotz
der ſofort nach allen Richtungen hin vorgenommenen
Nachfor=
ſchungen konnte bisher noch keine Spur der Verbrecher gefunden der Artikel 177 und 178 des Vertrages von Verſcilles:
werden.
Deutſcher Reichstag,
* Berlin, 14. März. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt
die dritte Beratung des Reebereiabfindungsgeſetzes.
Abg. Bartz (Komm.) prokeſtiert nochmals gegen das Geſetz, durch
rneut ein Volksbetrug verſucht werde, denn zu den bereits bezahlten
das e
6,5 Milliarden Mark ſollen jetzt noch weitere 4,75 Milliarden
hinzu=
gezahlt werden. Es ſei unerhört, daß man dieſer Liebesgabe einen
ſo=
zialpolitiſchen Anſtrich zu geben ſuchen. Von einer Norlage der Reede
könne keine Rede ſein. Die hohen Dividendenzifſern beweiſen, daß ſie
ſich auch nickt vorübergehend einmal in Not befinden.
Das Geſetz wird ſodann mit den Zuſatzanträgen und
Entfchließun=
gen angenommen. — Für die Schlufabſtimmung bezweiſelt Abg.
Dr. Levi (Komm.) die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. — Präſident
Loebe ſchließt ſich dem Zweifel an und bricht die Sitzung ab. Die
nächſte Sitzung wird auf fünf Minuten ſpäter anberaumt. Schluß
1 Uhr 40 Minuven.
84. Sitzung, nachmittags 174 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht als
erſter Punkt
die Weiterberatung des Haushalts des Wiederaufbguminiſteriums und
der Ergänzungen.
Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte der Präſident Loebe mit,
daß die Abſtimmung über das Reedereiabfindungsgeſetz nachmittags um
4 Uhr ſtattfinden wird und namentlich abgeſtimmt wind.
Abg. Dr. Wienbeck (Deutſchuatl.) meint, an die Spitze des
Mini=
ſteriums gehörten Leute, die in energiſcherer Weiſe als bisher vorgingen
und neben den innerpolitiſchen Zuſ mmenhängen auch auf das
inter=
nationale Gebiet achteten. So ſeien die Imereſſen der
Auslandsdeut=
ſchen endlich einmal energiſch zu wahren. Hier ſeien aher uoch 25 000
Erſatzanträge unerledigt. Deutſchland allein könne den geſamten
Wieder=
aufbau der Welt nickt leiſten, Alle Kulturvölker müßten hierbei beteiligt
ſein. Aandererſeits Carf aber Leutſchland boim Witderaufhau nicht
aus=
geſchloſſen bleiben. Dafür zu ſorgen, iſt um ſa mehr Aufgabe der
Re=
gierungspolitik, als Prankreich hier Widerſtand leiſtet. Frankreich hat
koſtbare Zeit unausgenützt verſtreichen laſſen, ohne daß den Geſchädigten
irgend ein Vorteil daraus erwachſen iſt. Was wir bisher geleiſtet haben,
iſt größtenteils Sckiebern zugute gekymmen, oden. ſ2)ifthrje dergeudet
worden. Wir mlſſen die Sache anders anfaſſen und bher franzöfiſchen
Propaganda, die aus den Trümmern Kadital ſchlagen will, eine andere
Propaganda gegenüberſtellen. Die Gegner haben ſelbſt einen großen
Teil Schuld an den Zerſtörungen. Sie haben zuerſt müt ſchweren
Ge=
ſchützen auf die Schützengräben geſchoſſen. Kurz, wir haben höchſtens zu
50 Prozent Anteil an den Verwüſtungen. Andererſeits haben wir den
Franzoſen viel wvertvolle Dauerbauten eingerichtet und überlaſſen, die
mit angerechnet werden mitſſen. Nachdem Fraukreich unſeren Beiſtand
abgelehnt hat, muß unſere Propaganda dahin gehen, die Welt zu
über=
zeugen, daß ohne deutſche Technik und Arbeit der
Wie=
deraufbau nicht möglich iſt. Hier könnte die Zentrale für
Hei=
matdienſt ſich wirklich einmal ein Verdienſt eriverben, denn wenn wir
nicht bald dazu gelangen, uns don Regirung zu Negierung zu
verſtän=
digen, beſteht die Gefahr, daß die priuate Stebinlation die Initiative
ergriffen und damit
iner wüiſten Schieberei Tür und Tor öffnet. Es
darf Labei keine Jnu‟
eie einſeitig berückſichtigt werden. Es muß
viel=
mehr eine ſach gemäße Verteilung der Arbeit auch uuter Berlickſiektigung
des Handwerks, erfolgen. Unſere deurſche Quglitätsarbeit, die ſich den
Bedürfniſſen Frankreichs und Belgiens anpaßt, wind ſich als
unentbehu=
licher Kulturfaktor erweſſen. Wir Ganken dem Miniſter Dr. Simons
daß er in ſeiner letzten Nede ſchon eine Art Probagauda=Programm
gegeben hat. Der Wiederauſſbau iſt die größte wirtſckaftliche Tat, die zu
leiſten iſt. Hoffen wir, daß Deutſchlands Tatknaft dieſes Werk gelingen
wird. (Beifall.)
Abg. Stauch (D. Bpt.): Wir würden es für gefährlich halten,
wenn die Wiederaufbauarbeiten dem Reichsminiſterium übertragen
wer=
den zürden. Das Wiederaufbauminiſterium hat gute Arbeit geleiſtet.
Aber wir müſſen ihm noch gröſſere Sparſamkeit embſehlen. Viele
Aem=
ter, die längſt dazu reif ſind, in Schönheit zu ſterben, ſollten aufgelöſt
werden. Nicht aufgelöſt werden ſollte dagegen die Kolonialverwalltung,
denn in der Mandatsfrage iſt das letzte Wort noch nicht geſprochen.
Mit finanziellen Wafnahmen allein kaun der Wiedera=ifbau nicht gelöſt
werden. Bein teckmiſchen
Wiederaufbau muß aber verhindert weuden,
daß ähnlich, wie heim Kriensbeginn durch übertrieben habe Preiſe
Schie=
bergewinne erzielt werden. Das Reichsausgleichamt rechnet mit einer
ſieben Jahre langen Dauer. Wir wünſchen ſeinen früheren Abbau.
Dem Elend der Auslandsdeutſchen iſt noch lange nicht mit där
uotwendi=
gen Beſchleun
ung abgeholfen worden, wie es der frühere
Firanzmini=
ſter Erzberger zugeſagt hatte. (Schr pahr!) Das
Vorentſchädigungs=
verfahren muß ſofort beubsſſert wverden. (Sehr richtig!) Bom
Güter=
austauſch mit dem Auslande hängt heute das Leben unſeres Volfes ab.
Darum müſſen wir den Außenhandel wieder auſbouen.
Abg. Knieſt (Dem.): In den Fragen des Wiederaufbaues muß
die Verwaltung vor allem den Organiſationen des Hanbwerks und des
Gewerbes größeres Vertrauen ſchenken bei Vergebunn der Aufträge
für den Wiederauſbau der zerſtörten Gebiete. Die Entſchäd’gung der
Auslandsdeutſchen muß beſchleunigt werden.
Staatsſekuetär Müller: Das Wiederaufbquminiſterium hat
wirtſchaftlichen Bedingungen des Friedensvertrages durchzuführen. Wir
wollen in weiteſten: Maße das deutſche Handwerk, die deutſche Induſtrie
und den Geutſchen Handel bei den Lieferungen heranziehen. Freilich ſind
Sachlieferungen in der letzten Zeit weniger „ſtark angefordert worden.
Wir habe,
eit Plan des Wiederaufbaues von Nordfrankreich der
En=
tente eine
nd dargelegt, aber Frankreich liat uns bisher wicht einmal
einer Antzwort geſwürdigt. Mit unſeren Plänen befinden wir uns im
Einklang mit den deutſchen und frauzöſiſchen Arbeiterorganiſationen,
aber aber bei der franzöſiſchen Regierung noch keine Gegenliebe
gefun=
den. In der Frage der Cntſchädigung der Auslandsdeutſchen wird
neuerdings in einem raſcheren Teupo gearbeitet. Weitgehenden
Forde=
rungen gegeuüber mußi allerdings der Staat, ſeine ſcllechte Finanzlage
berücſichtigen. Der Apparat des Kolonialminiſteriums muß in der einen
oder anderen Weiſe aufreckt erhalten werden. Wir haben die Hoffnung,
früher oder ſhäter wieder in den Beſitz von Kolonien zu gelangen, noch
nicht aufgegeben. (Beifall.)
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. März 1921.
Abg. Fries (Komm.): Der Wiebderauſbau der gerſtörten Gebiete
droſchke ſaßen, die längere Zeit auf dem Fahrdamm an der Nordfrankreichs kann nur vom internationalen Proletariat geleiſtet
wer=
den. In Rußland machen gegenwärtig ſicherlich ſehr viel ſogenannte
gute deutſche Patrioten mit den Feinden der Sowjetvegierung
gemein=
ſame Sache. (Unruhe rechts.) Mit den Methoden des Kapitalismus
Die fünf Perſonen waren nach Anſicht der Zeugen Polen kann es nie zum Wiederaufbau kommen. Dieſe Aufgabe kann nur das
internationale Proletariat bewältigen.
Damit ſchließt die Ausſprache. Der Heushalt des
Wieberaufbau=
miniſteriums wird nach unweſentlicher weiterer Debatte bewilligt.
Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes zur Durchführung
Verbot der Selbſtfchutzorganiſationen.
8 1 verbietet allen Veveinen jeder Art, ihre Mitglieder im
Kriegs=
handwerk oder im Gebrauch von Militärwaffen. auszubilden oder zu
üben, ſowie ſich mit Maßnahmen zu befaſſen, die auf eine
Mobilmach=
uug hinzielen. 8 2 verbietet es den Unterrichtsanſtalten, Univerſitäten
und Kriegervereinen, Schüitzengilden, Sport= und Turnvereinen, über=
venmmer 7 5.
haupt Vereinigungen aller Art ſich mit militäriſchen Dingen zu befaſſen,
ſowie ſich mit dem Reichswehrminiſterium oder einer anderen
militär=
ſchen Behörde m Verbindung zu ſetzen.
Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons bevont, daß er nur für
die politiſche Begründung des Entwurfs verantwortlich ſei, micht für die
Einzelheiten, um die er ſich infolge der Londoner Verhandlungen nicht
habe kümmern können. Ueber die techniſche Seite des Entwurfs werde
deshalb der Miniſter des Innern ſprechen wüſſen. Da die bisherigen
Beſtimmungen über die Entwaffnung nicht genügt hätten, müßten wir
uns aufs neue mit dieſer Frage beſchäftigen, die nameitlich ſeit den
Tagen von Spa akut gewouden ſei. Man habe uns eine Friſt für die
Durchführung der Entwaffnung geſtellt. Die Folge war die Konferenz
der bundesſtaatlicken Miniſter. In London iſt die Angelegenheit wegen
des vorzeitigen Scheiterns der Reparationsverhandlungen nicht mehr
zur Beſprechung gelangt. Die Anſicht, als ob mit dem Scheitern der
Verhandlungen auch die Forderung der Entwaffnung hinfällig geworden
ſei, könne die Rewierung nicht teilen. Sie könne unſere Stellung nicht
noch ſchwerer machen, als ſie ſchon iſt. Wir kennen zum Beiſpiel die
Schikanen, unter denen die Abſtimmnung in Oberſchleſien erſchwert
wor=
den iſt. Wir wiſſen, wie die volniſchen Agenten arbeiten. Wir
unſerer=
ſeits werden uns aber ſtrikte an die Vorſchriften über die Abſtimmung
halten, um keinerlei Vorwand gegen uns zu liefern. So ſteht es auch
mit dem Friedensvertrag. Wir haben verſprochen, ihn zu erfüllen. Wir
werden alles tun, was wir tun können, aber auch nicht mehu. Manchen
Leuten ſteht freilich noch nicht genug darin. Die Befürchtungen Bayerns,
als ob gegen Bayern noch etwas beſonders Bösartiges geplant ſei, ſiund
übertrieben. Es handelt ſich nur um gewiſſe Maßuabmen, die notwendig
werden, um verbotene Handlungen zu verhindern. Dem haben wir mit
dem Geſetzentwurf Recknuug zu tragen. Die Auflöſungsfrage mit dem
Vereinsreckt zu verbinden, war nicht möglich, weil das Letztere hierzu
nicht ausreicht. Das Reich greift hier in die Zuſtändigkeit der Länder
ein. Das mußte aber ſein, weil das Reich die Verantwortung trägt,
Wir haßen getan, wuas wir tun konnten.
Abg. Hoffmann=Kaiſerslauter (S.): Auffällig iſt, daß die Worte
„Selbſtſchutz” und „Einwohnerwehren”, die im erſten Entwurf ſtanden,
im vorliegenden Eutwurf peinlichſt vermieden ſind. (Hört, hört!)
Außer=
dem verlangen wir im Jutereſf: der Aufklärung völlige Klarlegung des
Brief= und Notenvechſels mit der bayerüſchen Regierung. Die bayeriſch=
Regierung und mit ihr die Demokratie machen in einer höchſt
auffälli=
gen Weiſe ſcharf. Dabei ſehn ſſie nicht, daß dies eine weitere Gefahr
für neue Beſetzungen, ja für die Einheit des Reickes iſt.
Abg. Gdler v. Braun (Deutſchnatl.): Nach unſerer Meinung
haben wir bezüglich der Eutwaffnung bereits alles getan, was nach dem
Verſailler Vertrag die Eutente von uns fordern konnte. Dieſe Anſicht
hat die Negierung bisher auch vertreten. Nun kam das Pariſer Diktat,
das in Bayern ebenſo große Entrüſtung erreat hat wie im übrigen Reich.
Wir haben keine Verpflichtung, das Pariſer Diktat zu erfüllen, mackdem
die Londoner Verkandlungen geſcheitert ſind. (Sehr richtfg! recht=
Eine Vertragserfüllung kann nicht gut von dem verlangt werden, de
offenbar den Vertrag
brochen hat. Dieſes Geſetz iſt ein
Ausnahme=
geſetz gegen Bayern.
Dinge liegen in Bahern ganz anders, als man
im Reiche annimmt. Wir benötigen unſere Einwohnerwehren, um die
Ordnung im Iunern aufrecht zu erhalten. Die Welt hat keine Achtung
vor einem Volk, das immer auf einen andenen hofft. Wir lehnen das
Geſetz ab. (Oebhafter Beifall recht=
Vizepräſident Dr. Bell unterbricht hierauf tie Beravung, um die
vorher ausgeſetzte nomentliche Abſtimmung über das
Nardereiabfindungs=
geſetz vorzunehmen. Das Ergebnis iſt folgendes: Es haben abgsſtimmt
1 Abgeordnete, davon 238 mit Ja, 60 mit Nein, drei enthalten ſich.
Das Geſetz iſt ſomit angenommen.
Die Berguing des Entwaffnungsgeſetzes wird ſodann wieber
fort=
geſetzt.
Reichsminiſter des Inuern Koch. Jch ſtehe mit den
Kabinettsmit=
gliedern voll auf dem Boden des Geſetzes. Die Gründe für ſeine
Ein=
bringung liegen nicht auf innerpolitiſchem, ſondern außenpplitiſchem
Ge=
biete. Alle Selbſtſchutzorganiſationen ſind verboten, wenn ſie mit
kriegs=
mäßigen Waffen ausgerüſtet ſind. Herr von Braun irrt ſich, wenn er
ſagt, das Geſetz widerſpreche der Verfaſſung und greife in die Rechte der
Einzelſtaaten ein. Mie ſcheint es überhaupt, daß Viele gar nicht wiſſen,
was in dem Geſetze ſteht. Es würde eine Kataſtrophenpplitik ſein, wenn
wir in dieſem Punkte die Ausführung des Friedensvertrages
ver=
weigerten.
Abg. S oldmann (II. S.P.): Die Reden der beiden Miniſter waren
voller Widerſprüche. Herr v. Braun iſt ſogar nicht abgeneigt, die
Ent=
waffnung abzulehnen und es etzentuell auf einen neuon Krieg oder einen
Revanchekrieg ankommen zu laſſen. Wenn man die Entwaffnung längſt
burchgeführt hätte, wäre das Geſetz überflüſſig. Aber man hat nur den
Arbeitern die Waffen abgenommen, den gegenrevolutionäven Elementen
in Bayern aber belaſſen. Man wvill die Volksſeele in Bahern
im
Kochen bringen, obwvohl keinerlei Grund dafür vorhanden iſt. Ju Bahz
iſt alles ganz ruhig. (Zuruf rechts: Infolge der Einwohnerwehren!)
Das Geſetz iſt nicht vollſtändig und bedeutet in vielen Punkten eine
Ka=
pitulation der Reichsregierung von dem Miniſterium Kahr. Wir müſſen
aber unbedingt die Vorſchriften des Friedensvertrages erfüllen. Der
vorliegende Entwurf iſt völlig unzulänglich. Deshalb lehnen wir ihn in
der gegenwärtigen Faſſung ab.
Abg. Hamm (Dem.): Die Frage der Entwaffnung und der
Ab=
ſchaffung aller hayeriſchen Nechte muß ſehr vorſichtig, behandelt werden.
Iſt es undemokratiſch, wenn Hunderttauſende die Artikel 177 und 178
des Friedensvertrages als beſonders drückend empfinden? Auch als Herr
Hoffmann in Bamberg vegierte, hörte man auch aus ſeiner Partei Rufe
nach Einwohnerwvehren gegenüber den Münchener Näteexzeſſen. Unſere
Pflichten gegenüber dem Reiche vergeſſen wir in Bayern nicht. Wir
müſſen den außenpolitiſchen Forderungen Rechnung tragen.
h irgendwie in
Neichsminiſter Dr. Simon8 beſtreitet, daß ermißl,t gefühl gegen
Differenz mit dem Neichsminiſter Koch befinde. Das
das deutſche Vaterland habe ihn beivogen, den Entwurf einzubringen.
uch ihm wäre es lieber geſveſen, wvenn man ſich nur mit innerpolitiſchen
Fyagen zu befaſſen brauckte. Jedenfalls ligge es ihm fonn, den Stans.
punkt einzunehmen, als ſeien wir zu nichts mehr verpflichtet. Selbi
wenn wir die techniſchen Mittel dazu beſäßen, würde er Bedenken tvager,
unſere junge Mannſchaft, die wir noch beſitzen, nochmals einzuſetzen, ei
ſei denn im äußerſten Falle.
Abg. Remmele (Komm.) bezeichnet die blauweiße Schmach füin
unerträglicher als die ſchwarze Schmach und erregt dadurch einen Sturon
der Entrüſtung. Laute Pfuirufe ertönen. — Vizepräſident Dr. Verh
erſucht den Redner, derartige Bewerkungen zu unverlaſſen. — AbA
Remmele wiederholt denſelben Ausdruck, wadurch abermals minag
tenlanger Lärm hervorgerufen wird. — Vizepräſident Dr. Bell runt.
den Rodner zur Ordnung. Als der Redner den Vorwurf des
Hockve=
rats erhebt und die Vorlage als Schwindel zur Täuſchung der öffen
lichen Meinung bezeichmat, wird er erneut verwarnt. Redner erklägt
zum Schluß, daß die Vorlage für ſeine Partei unamnehmbar ſei.
Abg. Somin=Schwaben (Soz.): Die baheriſchen Einwohnerwehrer”
die von dem Abg. Hofmann ins Leben geruſen wurden, haben erſt unte
Miniſterpräſident v. Hahr den jetzigen milſtäriſchen Charakter erhalten
Redner beantragt die Annahme einer Entſchließung, die Vorlage eineg
Ausſchuß von 21 Mitglicdern zu überweiſen. — Das Haus beſchließt
dementſprechend.
Es folgt die Weiterberatung des Haushalts des Miniſteriums de
Innern.
Abg. Schreiber (Zentrum) teilt einen von den drei
Koalitims=
parteien eingereichten Antrag mit, die vorliegende Reichsverordnung ar
den Hauptausſchuß zu überweiſen. — Der Antuag wird angenommen.
Abg. Weiß (Dem.) beſpricht die Anſtellungsverhältniſſe und dä
Einweiſung der elſaß=lothringiſchen Beamten, ſowie die Ausgeſkaltun
des Reichsarchivs. Er tritt für die Unterſtützung der deutſchen Wiſſer
ſchaft ein. Für das Reich müſſe ein einheitliches Schuljahr eingeführ
werden. Die Entfernung des Religionsunterrichls aus der Schule wär.
ein großer kultureller Rückſchritt.
Nach weiterer Debatte wird die Weiterberatung vertagt. Nächſ4
Sitzung Dienstag 1. Uhr: Anftagen, Hleinere Vorlagen. — Schlir
9 Uhr 15 Minuten
Oberſchleſien.
Berlin, 14. März. (Wolff.) Die Zentralſtelle für die teck
niſche Durchführung der oberſchleſiſchen Abſtimmung teilt mit
Begünſtigt durch das herrliche Frühlingswetter und begei
ſtert begrüßt von der deutſchen Bevölkerung, rollen die
Sonderzüge der Abſtimmungsberechtigten aus allen Gaue
Deutſchlands ihrem Ziel entgegen. Heute früh 6 Uhr lief ei=
Sonderzug in Breslau ein, der die erſten Abſtimmler aus
Dan=
zig mitbrachte. Sie waren ſeit Samstag mittag unterwegs
Sie waren über die feſtliche Fahrt durch Deutſchland begeiſter
Auf den Bahnhöfen des Abſtimmungsgebietes wird nach einern
Entgegenkommen der Interalliierten Kommiſſion nunmehr auc)
vielfach ſchon Kaffee und warme Suppe gereicht. Die übrig
Verpfiegung wird in Reſtaurants und in Privatquartieren be
reitgehalten.
Die Stimmberechtigten werden nochmals daran erinner
daß ihre Paſſierſcheine die eigenhändige Unterſchrift des In
habers tragen müſſen. Wo dies noch nicht geſchehen iſt, iſt die
vor der Ueberſchreitung der Grenze nachzuholen.
Beuthen, 14. März. (Wolff.) Zahlreiche
Abſtim=
mungsberechtigte, die bereits über ihre erfolgte Eintra
gung in die Stimmliſten benachrichtigt worden ſind, ſogar
ſcho=
die Stimmkarte beſitzen, erhalten jetzt, nachdem die Einſpruchs
aan
friſt abgelaufen iſt, von dem interalliierten Bureau die Nachrich
daß ihre Eintragung aus irgendwelchen Gründen nicht er
folgt ſein ſoll. Hier liegt anſcheinend ein grober Unfu
vor. Jeder in die Liſte Eingetragene, insbeſondere jede
Abſtimmungsberechtigte der Kategorie B, der die Stimm
karte erhielt, kann abſtimmen. Es laſſe ſich alſo
nieman=
abhalten, die Reiſe nach Oberſchleſien anzutreten.
Kattowitz, 14. März. (Wolff.) Die Abſtimmungder
jenigen Beamten und Stimmberechtigten, die am 20. März mü
Rückſicht auf dienſtliche Abhaltung nicht abſtimmen kön
nen, iſt geſtern bereits von ſtatten gegangen. Sie wies eine über
aus große Beteiligung auf und verlief ohne jeden Zwiſchenfal
Breslau, 14. März. (Wolff.) Die Zentralſtelle der
tech=
niſchen Durchführung der oberſchleſiſchen Abſtimmung bittet noch
mals dringend alle Reichsoberſchleſier, folgendes zu beachten
die erſten Tage des Transportverkehrs bewieſen, daß ein große
Teil der Stimmberechtigten nicht die ihnen zugewieſe
In Züge der erſten Tage benutzten, ſondern alle
Wahrſcheinlichkeit nach erſt in den letzten Tagen vor der Abſtim
mung fahren werden. Wir ſehen uns daher veranlaßt, auf di
Folgen deſes Verfahrens hnzuweſen aus nachſtehenden Gründen
Erſtens kann durch de Benützung der Züge vorwiegend in der
letzten Tagen über das bei der Ausſchreibung der Fahrſchein=,
vorgeſehene Maß hinaus der ganze Transportverkeh
in Frage geſtellt und ſomit das Abſtimmungsergebnis zu
unſeren Ungunſten beeinflußt werden, zweitens entſteht für di
Reiſenden ſelbſt ein Nachteil dadurch, daß ſie gezwungen
ſind=
infolge Ueberfüllung große Unbegugemlichkeiten auf ſich zu
nehmen.
Keine neuen Sachverſtändigenberatungen.
T.u. Berlin, 14. März. Entgegen der Meldung eines
Berliner Mittagblattes muß feſtgeſtellt werden, daß an amtliche
Stelle über eine erneute Berufung der Sachverſtän
d gen zur Beſprechung der Reparationsfrage, nichts be
kannt iſt. Auch von ſeiten des Reichswirtſchaftsminiſteriums
iſt eine Einberufung nicht erfolgt. Am Samstag hat allerdings
eine unverbindliche Beſprechung zwiſchen dem
Reichswirtſchafts=
miniſter und einigen Sachverſtändigen ſtattgefunden, üben derer
Verlauf jedoch etwas Greifbares nicht zu ſagen iſt.
Die Wahrheit marſchiert.
T.1. Neu=York, 14. März. Die Hearſtpreſſe beginn.
ſoeben mit der Veröffentlichung der bereits angekündigten
Ge=
heimdokumente über die Entſtehung des
Welt=
krieges. In einem einleitenden Artikel wird dargelegt, daß
die engliſche Regierung eine halbe Million Pfund Sterlin auf=
4Alif
Ure
Konzert.
E.N. Das fünfte Konzert des Landestheater=
Orcheſters wies eine ſelten eiſheitliche Vortragsfolge auf,
denn die drei Werke von Bach, Beethoven, Brahms waren alle
von heiterer Lebensfreude und ſonnigſter Innigkeit erfüllt. Zwei
Konzerte bildeten den erſten Teil, die beide den Wettſtreit
zwi=
ſchen Orcheſter und Soliſten beſonders ſcharf zum Ausdruck
brachten. Bachs erſtes brandenburgiſches Konzert iſt ein echtes
Concerto groſſo im alten Sinne, indem ſich dem großen Orcheſter
ein Enſemble von Soliften gegenüberſtellt. Bald gemeinſam
ſpielend, bald abwechſelnd und einander bekämpfend, bald in
einzelne Gruppen aufgelöſt wetteifern dieſe beiden Parteien
mit=
einander. Dabei ſind Vachs Themen ſo llar und ſo bedeutſam,
daß man mit größtem Genuß dieſem teils liebenswürdigen, teils
hartnäckigen Spiel folgen konnte. Noch beſſer wäre allerdings
die von Bach beabſichtigte Wirkung in Erſcheinung getreten,
wenn die Soliſtengruppe vom Orcheſter abgeſondert geſeſſen
hätte, entweder auf einer Seite der Bühne oder davor, wie doch
auch der Flügel beim Klavierkonzert nicht mitten im Orcheſter
ſteht. Dadurch hätten die Soliſten an manchen Stellen beſſer
Fühlung miteinander gehabt. Die vier Sätze zeigen den
Groß=
mneiſter Bach in allen ſeinen Eigenſchaften, vom fröhlichen Drauf=
Zpiſcheuſten c . ſch ein eue Frantzfſte entnanmenes
Gie=
ment. Das Werk iſt klanglich von höchſtem Reiz, da die
Solo=
inſtrumente, Violine, zwei Hörner, drei Oboen und Fagott, in
ſtets neuen Verbindungen auf dem Kampfplatz erſcheinen.
Wäh=
rend der erſte und der letzte Satz ſehr vollſtimmig geſetzt ſind,
mußte das Fehlen des Cembalo in dem wundervollen Adagio
und beſonders dem leichtflüſſigen Allegro von einem Bachkenner
bedauert werden. Stellen, wo zwei Soloinſtrumente von den
Drcheſterbäſſen begleitet werden, klingen dadurch harmoniſch
dünn, ganz gegen Bachs Abſicht. Die Soliſten leiſteten
Vor=
zügliches, den Hörnern beſonders mutet
Gä
ind
vie
Aufgaben weichen ganz weſentlich von dem ab, was moderne
Muſik von den Bläſern verlangt. Herr Balling zeigte ſich
als vollkommener Beherrſcher dieſer liebenswürdigen
Geure=
malerei, und unſere Bewunderung für die außerordentliche
Vielſeitigkeit ſeiner Dirigentenkunſt und Anpaſſungsfähigkeit an
die Gedanken der verſchiedenſten Meiſter müſſen wir immer aufs
neue hervorheben, da er in manchen Kreiſen für einen „Nur
Wagner=Dirigenten” gilt.
Der frohen Stimmung des Bachſchen Konzerts folgte
Beet=
hoven mit dem tieſſten und freundlichſten ſeiner=lavierkonzerte,
dem vierten in G=Dur. Gefühlsverwandt mit der leider ſo ſehr
vernachläſſigten vierten Sinfonie, zeigt es uns die rührende
Natur= und Menſchenliebe des Meiſters, ſeine Weichheit und
Erhabenheit in ſo hellem Licht, daß das Märchen, er ſei durch
ſein unendlich hartes Geſchick ein innerlich unglücklicher Menſch
geweſen, durch ſolche Klänge am beſten widerlegt wird. In
keinem Konzert tritt das ſelbſtändig Virtuoſe ſo zurück wie hier,
obwohl die Kladierſtimme ganz beſonders ſchwierig iſt.
Beet=
hoven ſucht das Klavier und Orcheſter völlig gleichberechtigt zu
behandeln, beide ſind für die Entwicklung der muſikaliſchen
Ge=
danken von gleicher Wichtigkeit. Die überirdiſche Schönheit des
Werkes kam ſo recht dadurch zum Ausdruck, daß zwei ſo
bedeu=
tende Perſönlichkeiten wie Balling und Frau Kwaſt=
Ho=
dapp ſich in die Führung teilten. Daß letztere pianiſtiſch zu
den auserleſenſten Künſtlerinnen gehört, muß in Darmſtadt nicht
beſonders erwähnt werden. Ihr letzter Klavierabend iſt noch
in lebhafteſter Erinnerung, und die geniale Wiedergabe des
Konzerts, die vollkommene Reinheit und Abgeklärtheit ihrer
Auffaſſung waren über alles Lob erhaben. Beſonders danken
wollen wir ihr aber noch dafür, daß ſie die überaus tiefe
Wir=
kung ihres Nachſchaffens nicht durch eine Zugabe beeinträchtigte,
obwohl dies von den begeiſterten Hörern ſtürmiſch verlangt
wurde. Denn was hätte nach dieſem wundervollen Erlebnis
nicht abſchwächend wirken müſſen!
Die zweite Sinfonie von Brahms, die freundlichſte unter
ſeinen vieren, beſchloß den Abend. Wenn Brahms auch völlig
eigen in ſeiner Kunſt iſt, ſo ſchließt ſich doch kein neuerer Meiſter
in der knappen Konzentration der Formen und in der Art der
thematiſchen Arbeit, der Durchführung der Hauptthemen ſo
ene-
an Beethoven an wie er. Seine Inſtrumentation weicht dadurd.
am ſtärkſten von allen ſeinen Zeitgenoſſen ab, daß nicht eigent
lich der Zuſammenklang des Ganzen, ſondern mehr die deutlich=
Hervorhebung, der einzelnen gegeneinander geführten Stimmeil
ihm am Herzen liegt. Daher die von Gegnern immer wiedes
betonte Sprödigkeit des Klanges, die ſeinen Freunden beſondels
wertvoll und köſtlich erſcheint. Dem paſtoralen, narurſchwärmelle
den erſten und dem lebensfrohen, friſchen letzten Satz iſt das fünk
Brahms ſo charakteriſtiſche Kämpfen, die trotzige Kraft nicht
fremd, überall tauchen große leidenſchaftliche Steigerungen
auſ=
aber die Grundſtimmung der ganzen Sinfonie wird auch iſ
ihnen ſo feſtgehalten, da man keinen Augenblick über den
Au=
gang des Kampfes im Zweifel iſt. In keiner Sinfonie berühich.
ſich die herbe frieſiſch=norddeutſche Natur von Brahms mit deiſ
heiteren, lebensluſtigen Wienertum ſeiner zweiten Heimat i9e
wie hier. Beſonders die beiden mittleren Sätze, das tiefe trale
mende Adagio und das graziös dahinhuſchende Allegretto, charoe
teriſieren beides, und trotz ihrer Verſchiedenheit miſchen ſich.!
ihnen doch beide Elemente. Das zweite Thema des letzten Sahe
iſt ſo eine rechte Lieblingsmelodie von Brahms, langatmich.
breitſchulterig und dabei von einfachſter Erhabenheit. 94
dieſes Werk leitete Herr Balling mit größter Hingabe 10
prachtvollſtem Gelingen. Die breite Klaugfreudigkeit des eiſte
Satzes unterſtrich er durch die Wiederholung des erſten Tkl
die hier ganz beſonders notwendig erſcheint und leider
manchen Dirigenten weggelaſſen wird. Gelegentlich herrſchie
Brahms der Klang der Blechblasinſtrumente etwas allzu ſic”
Das Haus war ausberkauft, ein Zeichen, daß die Koll”
des pfälziſchen Orcheſters den Sinn für edle ſinfoniſche Aicl
bei uns durchaus fördern, und der Vergleich mit deſſen len”
Konzert zeigt, daß unſer Opernorcheſter auch bei Sinfonie”.
führungen dem anderen, das auf dieſe Art der Muſik beſohde
eingeſpielt iſt, ſich ebenbürtig zur Seite ſtellen kann, Ia.L
unſeren Bläſern ſogar noch der Vorrang gebührt. Die
geiſterung der Höret war groß, Frau Kwaſt=Hodapp wie b.e
Balling wurden, vont Herzen gefeiert und zu wieerholzen 9ce
hervorgerufen.
19.G
Nch 5.
Leiden
Zummer 25.
gewendet habe, um die geheimen Schriftſtücke über Rußland zu
erwerben, die ein grelles Schlaglicht auf das Treiben zu Beginn
des Weltkrieges werfen. Ein Telegramm, das der ruſſiſche
Mi=
niſter des Aeußern Saſanow am 16. Mai 1914 dem ruſſiſchen
Botſchafter in London Graf Brenckendorff geſandt hatte, beweiſt,
daß Rußland gemeinſam mit Großbritannien einen Plan
für ein Zuſammengehen der beiderſeitigen
Flotten ausgearbeitet hat. Saſanow ſagt: „Am 13.
Mai 1914 findet eine Zuſammenkunft ſtatt zwiſchen den Chefs
der Seeſtreitkräfte zum Austauſch ihrer Anſichten über eine
Ab=
machung für das Zuſammengehen zur See zwiſchen Rußland
nd England für den Fall kriegeriſcher Verwicklungen, wie eine
Folche Abmachung bereits zwiſchen Rußland und Frankreich be=
Fteht. Ueber die Art der gemeinſchaftlichen Unternehmungen zur
See ſollen noch beſtimmte Maßnahmen getroffen werden.”
Letzte Nachrichten.
Paris, 14. März. (Wolff.) Havas meldet aus Tokio: Das
Oberhaus nahm mit 164 gegen 125 Srimmen eine Entſchließung
an, die einer Mißtrauenstagesordnung gleichkommt.
Sie betrifft die Regierungspolitik in Erziehungsfragen.
Spiel, Sport und Turnen.
* Zur Beachtung. Den einzelnen Vereinen iſt wiederholt
er=
lärt worden, daß wir eingeſandte Berichte nur dann aufnehmen können,
benn ſie uns in einwandfreier Form zugehen, und zwar von Perſonen,
ſie von den Vereinen mit der Berichterſtattung beauftragt und als
ſilche kenntlich gewachſt ſind. Einige uns geſtern übermittelte Berichte
gatſprachen nicht dieſen Vorausſetzungen; ſie ſind uns von dritter Seite
völlig unleſe rlicher Form zugegangen und können
des=
alb nicht Aufnahme finden.
Griesheim, 14. März. Im Nückſpiel um die
Meiſter=
chaft des Kreiſes Heſſen (Klaſſe B) trafen ſich am Sonntag
Worms die erſte Mannſchaft des Sp.Kl. Viktoria mit der
glei=
hen der Sportabteilung der Turngemeinde Worms. Griesheim
hat Anſtoß und mit flottem Tempo wird der Ball vors gegneriſche Tor
tragen, wo die Verteidigung klärt. Auf und ab wogt das Spiel, bis
der 14. Minute Griesheim durch den Halblinfen die Führung
über=
mmmt. Von hier ab zeigt Worms ein Spiel, das kein Fußball mehr
mannt werden kann. Die den Griesheimern körperlich überlegene
Kannſchaft macht hiervon regen Gebrauch und Strafſtoß folgt auf
frvafſtoß. Trotz dieſer Spielweiſe kann Worms an dem Reſultat bis
halbzeit nichts mehr ändern und mit 1:0 für Griesheim werden die
Zeiten gewechſelt. Nach Halbzeit dieſelbe Spielweiſe; Griesheim, ein
ches Spiel nicht gewohnt, und dazu noch die ſchlechte Bodenbeſchaffer
eit, fiel immer mehr ab und verlegte ſich nur noch auf
Einzeldurch=
ſiiche. Ein Elfmeter wegen Hand bringt Worms den Ausgleich, und
elen ſich beide Mannſchaften die Punkte. Die Griesheimer Verteidigung
atte einen Glanztag; ganz beſonders hervorzuheben iſt der Torwächter,
e die brenzlichſten Sachen hielt und reichen Beifall von den Zuſchauern
ritete.
Weitere Neſultate: Viktorias 2. Mſch. trug als Erſatz für
1. Mſch. ein Wettſpiel gegen die 1. Mſch. Olympia=Hahn aus und
nterlag mit 3:5 Toren. — 3. Mſch. hatte die gleiche von Germania=
Ferſtadt als Eegner und endete dies Spiel wit 3:0 für Griesheim.
1. Jgdmſch. hatte ein Verbandsſpiel gegen Umion=Wixhauſen
aus=
muragen. Dasſelbe fiel jedoch aus und endete ein Geſellſchaftsſpiel 3:1
ſrunſten von Wixbauſe
Pfungſtadt, 14. März. Am Sonntag weilten die 1. und 2.
ſtannſchaft des Turn= und Sportvereins Braunshardt
fälligen Retourſpiel in Pfungſtadt gegen die gleichen Mannſchaften
Turnvereins Pfungſtadt E.V.
as Spiel der 1. Mſch.
nete 2:1 zugunſten Pfungſtadts (Halbzeit 2:0). Gleich zu Veginn
e Pfungſtadt ein flottes Tempo zutage, doch vorläufig iſt nichts
dlbares zu erringen. Ein wegen Hände gegebener Elfmeter wir
orr Mittelläufer Pfungſtadts ſcharf vewvandalt, hiermit Pfungſtadt die
ührung gebend. Nach einer weiteren Viertelſtunde kann Pfung
ablinker eine ſchöne Flanke zum zweiten Treffer unhaltbar
verwan=
hr. Bei dieſem Stand bleibt es bis zur Pauſe. Nach 0
Pauſe zeit
fe überlegenes Esiel der Pfungſtädter Turner; doch können dieſelben
hre Ueberlegenheit nicht in Toren usdrücken. Bei einem Durchbruch
ſwunshardts erzielen dieſe infolge Leichtſinnigkeit des Pfungſtädter
Darmſtädter Tagblntt, Dienstag, den 15. März 1921.
Seite
Torwächters ihr verdientes Ehrentor. Bei Braunshardt konnte der linke
Verteidiger allgemein gefallen; er war wohl der beſten Mann von
Braunshardt, während bei Pfungſtadt die beiden Verteidiger ſowie
Mit=
telläufer beſonders hervorſtachen. Der Schlußpfiff trennte zwei faire
Mannſchaften, die ſich ein ſchönes Spfel geliefert hatten. Der
Schieds=
richter Herr Grümig, von der Spielveveinigung 06=Pfungſtadt, leitete
da
s Spiel in einſvandfreier und korrekter Weiſe. — Vor dem Spiel der
erſten Mannſchaften trafen ſich die zweite Mannſchaft Braunshardts,
je durch fünf Spieler von der erſten Mannſchaft verſtärkt war, und die
zweite Mannſchaft Pfungſtadts. Das Spiel endete, dem Spielverlaufe
entſprechend, unentſchieden 1:1.
B.
* 1. Fußballſportverein 1919 Groß=Zimmern—
Fußballverein Eppertshauſen 4:4. Im Beiſein einer
ſehr großen Zuſchauerſchar fand dieſes Spiel bei herrlichem Wetter ſtatt.
Groß=Zimmern hat Anſtoß und kann ſchon nach den erſten Minuten
er=
folgreich ſein. Auch Eppertshauſen läßt ſich nicht entmutigen und zieht
bald gleich. Mit 2:1 für Groß=Zimmern geht es in die Halbzeit. Nach
Wiederanſtoß legt Eppertshauſen ſich mächtig ins Zeug und kann das
Reſultat auf 4:2 ſtellen. Doch das war für Groß=Zimmern zu viel, und
es dauerte nicht lange und die zwei Tore ſind wieder aufgeholt. An
dieſem Reſultat konnte bis Schluß des wirklich ſchönen Spiebes nichts
mehr geändert werden. — 2. Fußballſportverein 1919=Groß=Zimmern
gegen 2. Fußballverein Eppertshauſen 1:4. Die zweite Mannſchaft
ſpielte ihr erſtes Spiel und konnte ſich nicht recht entfalten.
Sportverein Olympia Hahn. Auf letzten Sonntag war
die 1. Mannſchaft von Sportklub Viktoria Griesheim
zum Rückſpiel verpflichtet. Leider ſchickte Griesheim nicht ſeine
kom=
plette 1. Elf. So konnte Hahn 5:3 (4:1) gewinnen. Es wäre endlich mal
an der Zeit, daß die Vereine höherer Klaſſen die C=Klaſſe nicht ſo
ſtief=
mütterlich behandeln würden. Die 2. Mannſchaft von Hahn weilte
1N
Pfungſtadt und mußte ſich von der 3. Elf der Sportvereinigung Pfung
ſtadt eine 9:0 Niederlage gefallen laſſen. In dieſe Mannſchaft mu
endlich einmal mehr Zug hinein. Daß die Mannſchaft nur mit acht
Mann zum Spiel antritt, ſollte bei dem großen Spielermaterial des
Vereins nicht vorkommen. Hahn 1. Jugendmannſchaft gegen Konkordia
Gernsheim 1. Jugendmannſchaft 2:1 (1:1).
* Spprtfechten. Das Auftreten des auf Einladung des
Darm=
ſtädter Fechtklubs am Sonntag hier weilenden Meiſters der Fechtkunſt
von Gregurich war von vollem Erfolge und für Kenner ein
Kunſt=
iß. Herr v. G. iſt mittelgroß, ſchlank und ſehwig; eine ideale
Fech=
te
mit ſchoner Haltung in allen Stellungen. Seine Lehr= und
Fechtweiſe iſt ſehr ruhig, zu ruhig, nach dem, was wir von den
italieni=
ſche
ſtern gewohnt ſind: er verſchmäht alles Blendwerk. Doch
zeig=
ten alle ſeine Bewegungen vollendete techniſche und geiſtige Meiſterſchaft
in der Führung der Waffen. Beſonders gefiel er in leichtem Säbel.
Sei
Hiebe ſind geſchmeidig ausholend, blitzſchnell mit leichter Hand
kungen ſicher und gewandt. Dem Zweck der fechteriſchen
Vor=
fichrung entſprechend hatte der Darmſtädter Fechtklub dieſe in
eugem Rahmen gehalten, um alle äußeren Einflüſſe auszuſchalten, u.
nur
ein Kreis berufener Sportfechter verfolgte mit Aufmerkſamkeit, wie
der Meiſter lehrte und in Freigefeclſten den beſten Fechtern Darmſtadts
ſegenübertrat
die Fachtwart... Ae
te Schmitz
und v. Opel glatt und hemmungslos ab.
hſt ſtellten ſich zum Unterricht in Florett die Herren Fr. Andreß
nd C
Funk, in leichtem Säbel Herr Gonda. Nach einem
Zwi=
ſchengefecht trat dann der Gaſt zunächſt in Florett den Herren
Stef=
n und Nagel gegenüber und nach einer kleinen Pauſe in leich
n
Säbel den Herren v. Opel und Steffan. Den Schluß bildeten fe
ein lebhaftes Gefecht in Säbel zwiſchen v. Opel und Steffan und
und Gonda. Wie der Meiſter, ſo zeigten auch die Darm=
Fechter das B
ben ſauberer, ritterlicher Klingenführung ohne
*.
efferhaſcherei. Bew
uiswert waren die einleitenden Gänge der
Ge=
chte mit dem Meiſter, wie die Gegner einander ſtudierten, leicht bald
u
er=
bald da anfühlend, wie fragend, unterſuchend, Schſvächen
en, wo ein erfolgverſprechender Angriff zu mache ſei, oder
ST
der Gegner ſeine beſondere Stärke habe. Und es war ein feiner
G=
einander
einander=
für den Sachkundigen, zu ſehen das gegenſeitige feinfühlige A
und z
eingehen und Verfolgen
feckteriſchen Gedanken der Gee
ten blitzſchnell der Angriff folgte, mit
geſchick=
beobachten, wie dem Er
er Parade aufgefangen wurde und wie dann Hieb oder Stoß hinüüßer
nd herüber wechſelten, bis der Erfolg errungen oder der Gang in
mei=
ſterlicher 7
hrung beendet wurde.
*
Radſport. Der Velociped=Club Darmſtadt
ent=
ſandte am vorigen Sonntag ſeine Mannſchaften nach Nied bei
Frank=
furt a. M. zum Frühzahrsgautag. Die Konkurrenzen waren außer=
ordentlich ſchwierig, doch gelang es der Kunſtreigenmannſchaft, alle
Kon=
kurrenten aus dem Felde zu ſchlagen und den 1. Preis nach Hauſe zu
bringen. Der bisherige Gaumeiſter im 6er Kunſtreigen R.V. Zeilsheim
wurde Zweiter, R.V. Kriftel Dritter. Die Darmſtädter
Kunſtreigenmann=
ſchaft, und zwar Kurt Frahnert, Willy Schäfer, Willy Rühl, Willy Menges,
Carl Göttmann, Heinr. Göttmann, unter Leitung ihres Fahrwartes Kurt
Frahnert hat gezeigt, was ſie durch eiſernen Fleiß während eines Jahres
hinzugelernt und erreicht hat. Ferner war der Velociped=Club
Darm=
ſtadt im Zweier=Kunſtfahren in Konkurrenz getreten. Gebrüder Carl
und Heini Göttmann hatten ihren guten Tag und es gelang auch ihnen,
alle Gegner aus dem Felde zu ſchlagen und mit dem 1. Preis gekrönt
heimzukehren.
Schluß des redaktionellen Teils.
Laut behördlicher Verfügung ist der Verkauf
der Milchfabrikate Buco-Buttermilch und
Bamogen-Rettmilch
frei gegeben.
(I. 3259
Dose je Mk. 9.80 in Apotheken und Drogerien. — Gratisbroschüre
durch Deutsche Milchwerke, Zwingenberg (Hessen).
Neues vom Rheumatismus.
Die Firma Kreuzverſand, München, Lindwurmſtr. 76
bietet ein neues Buch am, die „Rheumatker=Fibel” (vom Dr. med.
M. Mohr und Dr. med. E. Singer). Jeder Rheumatiker muß
ſich für dieſes Buch intereſſieren, beſonders für das Kapitel
„Was iſt Rheumatismus?”, weiter für die ausführliche
Beſchreibung der Symptome und ſchließlich der
Behand=
lungs=Methoden. Es iſt geradezu ein Novum in der
Ge=
ſchichte der Reklame, daß ſolche ernſthafte, gute Litevatur zu
Pro=
pagandazwecken gratis abgegeben wird. (Wer die
Proſpekt=
karde, welehe heute beiliegt, nicht erhielt, kann das Buch unter
Berufung auf unſer Blaty von obiger Firma ebenfalls gradis
beſtellen.)
(T 3195
Tageskglender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 10½ Uhr (4 24.
Schauſpielmiete a 13, Sondermiete Serie XIII2): „Der Bibliothekar”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Konzert des Mozartvereins um 8 Uhr im Saalbau,
Lichtbildervortrag von Dr. Sell um 8 Uhr im Hörſaal 326 der
Techniſchen Hochſchule (Verein für Volksbildung).
Vortrag von Profeſſor Dr. Haupt um 8 Uhr im Hörſaal 157 der
Techniſchen Hochſchule (Bildungsverband der Deutſchen Buchdrucker).
Unterhaltungsabend der Jugendgruppen der Deutſchen
Volks=
partei um 7½ Uhr im Rummelbräu.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 16. März.
Pferd=Verſteigerung um 10 Uhr Riedeſelſtraße 76.
Ackergeräte= uſw. Verſteigerung um ½2 Uhr zu Pfungſtadt,
Sandſtraße 57.
Waldgeſtel. Verantwort
iſchen
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Leitung: Dr. O4
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fbuchdrucerei. Sämelich in
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ſtmmte 2
ür den redaktionellen
ind
bei=
ige
rägliche
El
Tagblatis”, zu
werden nicht berückſichtigt. Uinverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſondt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachri
Ihre Vermählung zeigen an
Dr. Karl Merck
Gertrud Merck
geb. Pattenhausen
Dresden, den 15. März 1921
Reichenbachstraße 53.
(3267
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß heute Sonntag
den 13. März, nachmittags 5 Uhr, an ihrem
19. Geburtstage, unſere liebe, gute,
unver=
geßliche Tochter und Schweſter
Surte
nach kurzem ſchweren mit Geduld ertragenen
Leiden verſchieden iſt,
Die trauernden Hinterbliebenen
Georg Dieter und Frau
Berta Dieter
Greta Dieter
Eliſabeth Dieter
Kätha Dieter
Georg Dieter
Ph. Mink.
Waſchenbach, den 14. März 1921.
Die Veerdigung findet am Mittwoch, den
16. März, nachm. 3 Uhr, ſtatt, (*10424
In Herford entſchlief nach kurzem ſchweren
Leiden mein geliebter Sohn, un ſer Bruder,
Schwager und Onkel
RN
Hermann Falk
Stadtkämmerer a. D.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Hof.
Darmſtadt, den 14. März 1921,
Gutenbergſtr. 62.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch vor
mittags 11 Uhr auf dem alten Friedhof in
10392
Darmſtadt ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſer innigſtgeliebtes, braves und gutes
Töchterchen und Schweſterchen
Katharina
nach langem, ſchwerem mit größter Geduld
ertragenem Leiden in kaum vollendetem
9. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit zu rufen.
Darmſtadt, den 14. März 1921.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Hans Güthlein.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
16 März 1921, nachmittags um 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſnchen bittet man abzu=
*10503
ſehen.
Nachruf.
Am 12. März 1921 verſchied unſer
Mit=
glied und Kaſſierer
Herr Carl Heß
Mitinhaber der Firma G. V. Heß
im Alter von 59 Jahren.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen
ein treues und fleißiges Mitglied unſeres
Verbandes, deſſen Andenken wir ſtets i
(3294
Ehren halten werden.
Reichsverband
Deutſcher Feinkoſtkaufleute
Ortsgruppe Darmſtadt.
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen
unſeren lieben, guten Vater, Schwiegervater
und Großvater
Herrn
Heinrich Lang
im Alter von 87 Jahren in die Ewigkeit
abzurufer
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen;
In deren Namen
Charles J. Lang.
(*10506
Darmſtadt, 14. März 1921
Die Beerdigung findet am Mittwoch, der
116. März. 2½ Uhr nachmittags, vom alten
Friedhofe, Niederramſtädterſtr., aus ſtatt.
Dankſagung.
In unſerem tiefen Schmerz war es uns
ein Troſt, ſo viele Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
entgegennehmen zu dürfen. Wir danken für
die tröſtenden Worte des Beileids, das der
Verſtorbenen gegebene letzte Geleit und die
(*10357
zahlreichen Kranzſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Wende.
Nieder=Ramſtadt, den 11. März 1921.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein
innigſt=
geliebter, guter Mann, unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwa=
(3300
ger und Onkel
Herr
Bankportier
am 20. Februar auf ſo traurige Art und
Weiſe aus dem Leben geſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittwoch nachm.
4 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
herz=
licher Teilnahme ſowie für die reichen
Kranz=
penden beim Heimgange unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir herzlichen Dank.
Insbe=
ſondere danken wir Herrn Pfarrer Rückert für
die troſtreichen Worte am Sarge, dem
Krieger=
verein Darmſtadt, ſeinem 1. Vorſitzenden Herrn
Hauptmann Waldecker für den ehrenden
Nach=
ruf, der Garde=Jäger=Vereinigung und dem
Beſſunger Aelteren Verein für das letzte
Ehren=
geleit und die Kranzniederlegung am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Rzmmer 23.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Mäuz 192½.
Man begegnet häufig der Anſicht, daß Mottenſchäden an Kleidern, Stoffen uſw. auf die Tätigkeit der aus.
geſchlüpften, freifliegenden Motte zurückzuführen ſeien. Dieſe Meinung iſt grundfalſch, denn die Motte beſitzt,
wenn ſie einmal flügge geworden iſt, nicht mehr die Fähigkeit, derartige Gegenſtände zu beſchädigen. Dieſe
Arbeit verrichten ansſchließlich die beinahe unſichtbaren, den Eiern eben entſchläpften Mottenmaden, aus
welchen ſich ſpäter die bekannten freifliegenden Motten entwickeln. Es iſt darum auch widerſinnig, den
Kampf gegen die Motte erſt aufzunehmen, wenn mit Beginn der warmen Witterung die herumfliegenden
Motten auftauchen, denn dann iſt die Vernichtungsarbeit bereits getan; vielmehr ſollte die Aufmerkſamkeit
ſich vollſtändig auf die Abtötung der den Eiern entſchlüpfenden Mottenmaden richten, und das iſt
erfahrungs=
gemäß nur, abgeſehen von Klopfen und ’Auslüften, durch gründliche Beſtäubung mit einem tödlich wirkenden
Mittel möglich. — Starkriechende Chemikalien ſind, abgeſehen von der zweifelhaſten Wirkung, ſchon aus dem
Grunde abzulehnen, weiliderjanhaftende Geruch den weiteren Gebrauch von Kleidungsſtücken uſw. behindert.
Vermieden wird dieſer Uebelſtand, durch eine Beſtäubung mit Dr. Weinreichs Mottenäther, welcher, an ſich
faſt völlig geruchlos, die beſte Gewähr dafür bietet, daß die den Eiern entſchlüpfenden Maden ſofort bei
Beginn ihrer FreßtätigkeitJahſterhen. Wer ſich vor Schaden bewahren will, ſchreibe ſofort um Gratis=
Zuſendung der Brgſchüre „Wiesſchütze ich mich gegen unerſetzliche Verluſte durch Mottenfraß?” an die
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. März 1921.
„ach dem Leben erzühlt von Ernſt Elias Niebergall,
(Nachdruck verboten.)
2.
EEs mochten jetzt wohl fünf Jahre her ſein, ſeitdem der Zufall
wandernde Seiltänzerbande nach Friedenau geführt hatte
cSchauluſt der Landleute füllte den Säckel des klug berechnen=
Direktors, ſo daß dieſer es ſich mehrere Tage in dem
ab=
enen Dörfchen gefallen ließ. Die gewandten, halsbrechen=
Sprünge der verwegenen Tänzer dünkten allen ein Wunder,
Hes Abends in der Schenke drehte ſich das Geſpräch nur um
rie geſehene Kunſtfertigkeit der Fremdlinge. Das größte
aber ward einſtimmig dem Bajazzo gezollt, welcher durch
zihnen Saltomortale über ſechs Pferde und durch ſchrecklich
rchauende Purzelbäume ſich weit vor ſeinen übrigen
Kunſt=
ſen auszeichnete. Er mochte kaum das zwanzigſte
Lebens=
berühren; ſeine Jugend, ſein ſchönes, durch ſeine Bläſſe
intereſſanteres Geſicht und ſein ſchlanker, kräftiger
Körper=
aparen auch häufig in den Spinnſtuben Gegenſtand der
haltung, und mancher junge eiferſüchtige Burſche ärgerte
4n
inr ſtillen über das ungeteilte Lob der Dorfſchönen, welches
Hem Bajazzo in reichlichem Maße ſpendeten,
ser Direktor hatte die letzte Vorſtellung angekündigt und
ſch ſtrömten die Bauern hinaus auf die Martinswieſe, um
Zuſt einmal für den herabgeſetzten Preis ihre Schauluſt zu
be=
gen; denn heute ſollten Wunder von der Geſellſchaft aus=
Auzſſirt werden.
Auch der alte Hartlieb gab den Bitten ſeines Lieblings, der
zwienden Gertrude, nach und ging ebenfalls bei dem freund=
Herbſtwetter hinaus, wo ſchon alles von Zuſchauern
wim=
haße ſo daß die ſchwachen Bänke und Brettergerüſte zu brechen
ſten. Mit Mühe und nur durch Vermittlung des dicken,
25ihi lichen Direktors fanden ſie noch ein Plätzchen, von wo aus
grils. bequem mit anſehen konnten.
./9e Vorſtellung begann unter dem Quieken und weinerlichen
eiſche einer verſtimmten Geige, dem Schnarchen eines
Vio=
ills und dem dumpfen Klang einer alten Keſſelpauke, welche
ſeinem vierſchrötigen Buben mit Macht gehandhabt wurde.
der vielgeprieſene Bafazzo trat auf und entwickelte auf der
des ſchwanken Seiles eine ſolche Gelenkigkeit der Glieder,
690h ſolche Behendigkeit und Grazie in allen Bewegungen, daß
meines Beifallsgeſchrei jeden ſeiner Sprünge begleitete,
293ß ſchöne Figur war durch eine zuckerhutförmige Filzkappe
durch die hundertfarbige, aus unzähligen Fetzen und
zuſammengeflickte Harlekinsjacke und durch ſackförmige,
über dem Knöchel zuſammengebundene Pumphoſen verunſtaltet;
vor allem aber entſtellte ein falſcher ſchwarzer Schnurrbart von
unmäßiger Größe die edlen Züge des blaſſen Bajazzos
„Er dauert mich, der arme Teufel,” ſagte der biedere
Hart=
lieb, „er iſt zu etwas Beſſerem geboren, als anderer Leute Narren
zu machen. „Sieh nur,” fuhr er fort, zu der Tochter gewendet,
„was er für klägliche Geſichter zu ſeinen Sprüngen ſchneidet,
und wenn er lacht, ſieht er gerade aus, als wolle er weinen.”
„Was er für treue blaue Augen hat!” flüſterte Gertrud dem
Vater zu und errötete; denn eben ruhte dasſelbe treue blaue
Auge wie bittend auf ihr, und ſie ſchlug verſchämt die Augen
nieder.
„Ein Teufelskerl!” flüſterte die heiſere Stimme des roten
Jgnaz, welchen die Leute gewöhnlich den Heidemüller nannten,
weil ſeine Mühle in dem einſamen Heidegrund am Ende des
Tales gelegen war. „Was hat er eben wieder für einen Sprung
getan, man ſollte ſchwören, er müßte dabei das Genick brechen.
Aber die Leute ſagen: Unkraut vergeht nicht — und ſie
haben recht.
Der rote Jgnaz hatte ſeinen plumpen Witz mit einem
wiehernden Gelächter begleitet, welches der Jungfrau durch die
Seele ſchnitt. War der Hanswurſt doch auch ein Menſch, und
wie leicht konnte, dieſen ein feindſeliges Schickſal zu dem Ge
werbe gezwungen haben. Sie erbebte bei dem waghalſigen
Tanze und blickte weg, doch immer mußte ſie wieder hinſehen
nach dem unglücklichen Bajazzo; denn daß er ſich unglücklich
füh=
len müſfe, das ſtand feſt in ihrer Seele.
Immer höher wurden ſeine Sprünge, geſpannter die
Auf=
merkſamkeit der Schauenden: da entſank plötzlich die Balancier
ſtange den Händen des raſchen Tänzers, er ſchwankte hin und
her auf dem tückiſchen Seile, griff mit ausgeſtreckten Händen
um ſich, als wolle er ſich feſtpacken in der leeren Luft, und ehe
noch die übrigen Hilfe bringen konnten, glitten die Füße aus,
und häuptlings ſtürzte er von der Höhe herab. Ein
durch=
dringender Schreckensruf begleitete ſeinen Sturz.
Vor Gertrudens Augen ward es dunkel, der brabe Hartlieb
aber, raſch entſchloſſen, eilte aus dem Kreiſe der erſchrockenen
Zuſchauer und war der erſte, welcher bei dem Verunglückten
an=
langte. Da lag der Arme rücklings auf dem Boden mit
ge=
brochenen Augen, und das warme, rote Blut ſtrömte aus einer
Stirnwunde herab auf die bunte Harlekinsjacke und färbte
pur=
purn das grüne Gras. Der ſchwarze Schnurrbart hatte ſich bei
dem gewaltigen Fall losgeriſſen, und der hilfreiche Hartlieb
ſchaute jetzt in ein angenehmes, feingebildetes, aber totenblaſſes
Jünglingsantlitz. Auch Gertrude hatte ſich ermamnt und ſchlang.
während die übrigen mit Aufreißen der Kleidungsſtücke und der
Halsbinde beſchäftigt waren, ihr Halstuch um die klaffende
Wunde und ſah weder die ſpöttiſchen Mienen ihrer Geſpielinnen,
Seite 2.
noch hörte ſie die boshafte Aeußerung des Heidemüllers: der
närriſche Hanswurſt ſei jetzt ohne Schnurrbart kein übler Burſche
und wohl wert, daß eine junge Dame zehn Halstücher für ihn
hingäbe.
Ein Zornblick Hartliebs ſtrafte den Spötter: „Schande
ge=
nug,” ſagte er, „daß ein Mann müßig daſteht, wo es gilt, dem
Nächſten beizuſpringen. Mein Eidam muß das Herz an dem
rechten Fleck haben,” ſetzte er mit einem bedeutſamen Blicke hinzu.
Der Jgnaz ward vor Aerger und Beſchämung feuerrot, ſo
daß ſeine Geſichtsfarbe mit dem verwirrten, brennroten Haare
wetteiferte, und ging brummend von dannen in ſeine einſame
Mühle.
Der troſtloſe Direktor jammerte und rang die Hände, die
übrigen Genoſſen der Seiltänzerbande ſtanden teilnahmslos
um=
her, nur der Bube mit der Keſſelpauke war gelaufen und hatte
am Wieſenquell Waſſer geholt. Hartlieb kniete neben dem
Schein=
toten, und beſpritzte ihm das Geſicht mit dem erfriſchenden
Waſſer, Gertrude ſtand mit gefalteten Händen und blickte voll
zarten Mitleids auf das Opfer der halsbrechenden Kunſt.
Da ſchlug der Bajazzo die blauen Augen auf und ſein erſter
Blick fiel auf Gertruden. Er wollte ſich aufrichten, aber kraftlos
ſank er zurück.
„Was anfangen?” zeterte der Direktor und rannte wie
be=
ſeſſen in dem Zirkus umher. „Was machen wir mit dem armen
Bajazzo, der an Kunſtfertigkeit ſeinesgleichen nicht hatte!
Ruhig hatte der greiſe Hartlieb bis dahin den unglücklichen
Bajazzo betrachtet. Jetzt ergriff er die Hand des Direktors
und ſagte:
„Laſſen Sie mir den jungen Mann. Ich übernehme ſeine
Pflege und Heilung, wenn eine ſolche möglich iſt, und nachher
ſteht es ihm frei, ſeine frühere Lebensweiſe fortzuſetzen oder
ein nützlicheres Gewerbe zu ergreifen.”
Der erſtaunte Direktor maß den Biedermann mit
zweifel=
haſten Blicken.
„Ja — aber,” murmelte er vor ſich hin mit der Miene Eines,
weicher erwägt, ob der Vorſchlag ihm zum Nutzen oder zum
Schaden gereichen werde. „Alles recht gut, ja — in dem erſten
Vierteljahr iſt er doch nicht zu gebrauchen und inſofern nur ein
zehrendes Mitglied. Wenn” — er kratzte ſich unſchlüſſig hinter
den Ohren. „Sehen Sie,” fuhr er in raſcherem Tone fort, „es
iſt noch kein Jahr, da kam er am Rhein zu der Geſellſchaft und
machte ſich verbindlich, ein Jahr zu bleiben. Dafür ſchaffte ich
ihm Hemden, einen Rock und Hoſen auf den Leib; denn der arme
Teufel war ganz abgeriſſen und hatte keinen Pfennig in der
Taſche. Das wollte er abverdienen binnen Jahresfriſt, und
wenn er jetzt abgeht, bleibt noch ein Reſt von — von netto fünf
Talern, die mir zugute kommen."
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. März 1921.
Nummer 71
ve
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 14. März 1921.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die neue Börſenwoche eröffnete in feſter Tendenz. Es waren
ſo=
wwohl Käufe in größerem Umfange ſeitens des Privatpublikums, als auch
Deckungen der Börſeuſpekulation zu beobachten. Am Montanmarkt
waren durchwey Kursbeſſerungen bis zu 20 Prozent zu verzeichnen. Stark
begehrt waren ſpeziell oberſchleſiſche Werte. Auch die Aktien der chemi=
Handeren gelfen eiie earen e Leigeiſe uere Wuerächiche
Kursbeſſerungen zu verzeichnen und es mußte eine Anzahl von Effekten
rationiert werden. Im Freiverkehr erfolgten größere Abgaben in
Dt. Südſee=Phosphataktien, deren Kurs ſich ungefähr 100 Prozent
niedri=
ger ſtellte. Das Bezugsrecht auf Deutſche Maſchinenaktien wurde mit
ungefähr 72 Prozeut gehandelt.
Frankfurter Abendbörſe vom 14 März.
w. Auch an der Abendbörſe heurſchte ziemlich lebhaftes Geſchäft bei
vorwviegend feſter Tendenz. Fütr vberſchleſiſche Werte zeigte man ſich
hinſichtlich des Ergebniſſes der jetzt beginnenden Abſtimmung in
Ober=
ſchleſien durchaus zuverſichtlich. Auch für verſchiedene Aktien am
Kaſſa=
martte beſtand reges Jntereſſe, ferner fanden Baukaktien rege
Beach=
tung, wobei auf die fehr guten Jahresergebniſſe verwieſen wird. Zu
ziemlich unveränderten Kurſen und minimalem Geſchäft bewegten ſi9
Valutapapiere. Im freien Vertehr fanden Benz=Aktien vorübergehend
Beachtung, der Kurs ſtellte ſich auf 233, Mansfeider Kure 4825, Deutſche
Maſchinen 353, Südſee=Phosphat
Am Markte der Elektro= und
chemiſchen 9
tte blieb die Kursbeweg
ig beſcheiden. Zu höherem
Kurſe waren Blei= und Silberhütt
raubach geſucht. Maſchinenfabrik
Beck u. Henkel weiter ſteigend. Lebhafterer Verkehr war in Mainkraſt
169), ferner Akkumulatoren 425. Hydrometer 284 zogen um 4 Prozent
an. Eiſenwerk Mezer ſtiegen auf 385 plus 14, Zelluloid Wacker 719
plus 7. Frankfurter Hof waren um 10 Prozent auf 440 gebeſſert.
Tel=
lus Bergbau feſt, dagegen Phönix ſowie Riebeck Montan 492 je 8
Pro=
zent niedriger. Kupferwerke Heddernheim bei reger Nachfrage 7 Prozent
geſteigert. Die Schluß geſtaltete ſich unter einzelnen Schwankungen bei
feſter Tendenz.
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 14. März in Zürich 9,42½
ſvor dem Kriege 125,/40) Franken; Amſterdam 4,65 (9,90) Gulden;
Kopenhagen 945 8880) Kronen; Stockholm 715 (88,80)
Kronen; Wien 1032 (117,80) Kronen; Prag 12134 (117,80) Kronen;
8,00 (97,80) Schilling; Neu=York 1,60 (23,80) Dollar;
dondon
34 (125,40) Franken.
Paris 223
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 14. März
G=ld. Brief! N
2.1. Re
Brief DNe
Geld Brief vrnie
Brief
Geld Antw.=Bruff,ſ. L1,746 572g 458Po Norwegen. 700 .40100B.GN
1398,60/1401.40 NI0GSTO1OTI.I0 land ... 143.602148.3ſ=
2132, Schweden 1408.60/1406.40 ſondon .. nafors Paris .... 443 ewYork. r7. ,62331, 230- 62.45- Schweiz ...! 332 80 1085 K64 48 Wien (altes Spanien .. 59 10 884.10 Oeſt. abg 98—1427— 4.73— 14.77 Iſtalien:. 23921, 2304), 230. 2öiz Budapeſt. . 1523—1539— 15.37½= 15.391½ Liſſab.=Op.
Dänemark. 1 1079.90 1082,10 Uo85.40t ues ccl Brag...."
Von den Produktenmärkten.
w Frankfurt a. M., 14. März. Getreidemarkt. Das
Geſchäft am Getreidemarkt hat ſich nicht gebeſſert, auch zeigen die Preiſe
gegen die Vorwoche nur geringe Veränderungen. Mafs war ekwage
beſſert. Für Hülſenfrüchte zeigen ſich mäßig erhöhte Fordert
Viktoria=Erbſen feine Ware ſtanden in Nachfrage. Peluſchken, Aſt.
nen finden kaum Beachtung. Für Lupinen hält die Geſchäft
neue gelbe hatten etwas Umſätze zu verzeichnen. Serradella geſchäft
Oelſaaten ſtill. Heu und Stroh ſind nicht viel verändert.
ht. Am Prodtzn
Berlin, 14. März. Produktenbe
markt blieb das Geſchäft wieder ſehr ruhig. Etwas mehr Nach
machte ſich für Futterhülfenfrüchte bemerkbar, namentlich für Wet
Peluſchken und Wicken wurden zu Saatzwecken verlangt. Oelſaaten
den wenig Beachtung. Oelkuchen behaupteten ihren Preisſtand.
Mais drückten ſtarke Angebote von Bezugsſcheinen.
H. Mannheim, 14. März. (Priv.=Tel.) An der heutigen
duktenbörſe war die Tendenz wieder ruhia, die Preiſe etwas anzu
Max
Die amtlichen Notieren lauten ver 100 Kilo Waggon, fre
einſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais 315 Mk. neuer inländ
Pro
Rotklee 800—1500 Mk., italieniſche Luzerne 2600—3200 N
Luzerne 2400—3000 Mk., Wicken 200—210 Mk., inländiſche Erbfe
bis 270 Mk., ausländiſche Erbſen 220—250 Mk., Futtererbſen
Mark. Rangoonbohnen 140 Mk., Braſilbohnen 130 Mk. 2
230 Mk., inländiſche Linſen 350—400 Mk., ausländiſche Linſen 3
4 Mk., Kleeheu 95
Gb.Mk. Preßſtroh
Mark, Wieſenheu 80.—
r 140—150 Mk.
Mark, gebündeltes Stroh 44—47 Mk., Bie
kuchen ohne Sack 120—130 Mk., Reis 375—600 Mk., Raps 600—650 1
Leinſaat 575—600 Mk.
H. Mannheim, 14. März. (Priy.=Tel.) Auf dem heug
Viehmarkt waren zugeführt und wurden per Zentner Lebendgewi
handelt: 127 Ochſen 500—850 Mk. 92 Bullen 450—800 Mk., 551
lber 700—850 Mk., 30 Schafe 4u/
und Färſen 300—850 Mk., 183 K.
700 Mk. 409 Schweine 1100—1350 Mk.
Frankfurter Kursbericht 14. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
59 Reichsanleihe. . . . . . .
49,
.......
2½0 „ ...
R
......"
4½%1Vu. V. Schatzanweif.
4½8 Vl.—1K.
Sparprämienanleihe .. ..
%a Preuß, Konſols .....
.....
18%0
.
485 Bad. Anl. unk. 1
8½80
v. 1907..
4% Bayhern Aul. ..... ..
4122
......."
82 Heſſen unk. 1924....
31% .......!
............
Württemberger .....
Ausländiſche.
586 Bulgar. Tabak 1902.
1374% Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsreute5
1913, ab 1918.... ..."
412% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914..... . . .. .
499 Oeſt. Goldrente. . . . .
29
„ einheitl Pen e.
499 Rum. am. Renks v, 03
6%9 Goldrente v. 13
am. konv.
v. 05
4%6 Türk. Admin. p. 1903
(Bagdad) er. 1
v. 1911,Zollanl.
4½70 Ung. Staatér. v. 14
Goldrents. .
Staatsr. b. 10
48
49
Kronenrente.
ete
7,50
10
49
R
56,40
15
65,50
7.,80
66,20
72,40
54,20
80,50
310,50
15.—
=
93,50
1. 3.
77,50
*
8ou
38o
8880
3,40
73,10
65,—
79,50
66,10
72,40
Warnaifſte.
Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik Gold v. 04, ſtfr.
„ konſ inner. . .
4:
„ Irrigationsanl.
Oblig. v. Transportanſt.
429 Eliſabethbahn ſtfe.”
%Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
54,20
60.—
305,50
393.—
b. 1883,
4½2 Angtolier I.......
Salon Conſt Jonction
Salonique Monaſtir.
%o Tehuantepee . ......
41.
2a
......."
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b. 1925
3½½ Darmſtadt z. 1905.
Frankfurt b. 1913....
v 1903....
31%
6 Mainz. b. 1919b. 1926
25,30
15,50
123—
112.—
90,10
10=
Ge
Pfandbriefe.
320.
—
112,75
75 40
21.50
39,75
18,50
113.—
76,50
R.
9.—
18,—
18,25
Nel, Ken Donftids.
Pfälz.
192: 101.
42 Rhein. „ „ 1923
3½,20
verl
425 Südd Bk.Münch 19.6
4½ Heſf. Ldhyp. Bk Pfdbr.
3½% Heſſ.Ldhh. Bk Pfd.r. 87.—
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
41 432,— Deutſche Bank ......" 294,50 0ss. 3
678 2 Dt. Effekt.= u. Weihſelvk. 169,50 475.— 475.— Deutſche Vereinsbk. . . . . . 14
43,25 Diskontogeſellſchaft ..... 24
2.— 456,50 456.— Dresdner Bank. ....... 212,75 50,— 55,4 Metallbank ............"
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . 285.
206,50
52,50 — Rhein. Kred.=Bank. . .. 164,— g5.—
58, 9. Bergwerks=Aktien. Bochumer ............. 448,50 Buderus .............. 124.— Dt. Luxemburger. . ..... 309, G lſenk. Bergw... . .... 318.— 106.— 104— Harpener Bergb. ..... . . 457, — 430, Eſchweiler Bergt..... . . 305,— — Kaliwerke Aſchersleben .. Weſteregeln ..."
Laurah’tte ............ 320, 81,50 351,— — Lothringer Hütte..... . . (annesmnann Rühren... 588.— — 99.30 Bhönis”. f.f.ff4 578,— 86,— Oberſchleſ. Eiſen CCaro), 299,— — 3.— Oberbedarf .. .. . . . . . ...
Rhein. Stahlw. . .. . . . . ." 10.—
526,— 100.— 100,— Riebeck Montan . . . . . . . . 475.— 87.50
g5, Aktien v. Transportanſtalt. Paketfahrt. . ..... . ... 188, — 96,25 Nordd. Llohzd .......... — 101.— Südd. E.=B.=Geſ..... .. —
105.— 82,25 25,90
22,50 Schantung E.=B..... . . . Baltimore . . . . . . . . . . . . . 101,50 101,40 Kanada .............." — 100,10 100,50 Lombarden .... . . . .. . .. — 8i. Oeſt.=Ung Staatsbahn .. — 96.— 96. Induſtrie=Aktien.
Zement He delberg...... 270,— 239,— 242.— Badiſche Anilin ........" 508,75 179.— 181.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 484,—
14. 8.
98.—
170.—
145,50
249—
218,50
289.—
206,75
53,71
164,—
462,—
620,
313,
323.—
469,—
315.—
339.—
550,—
373,—
410,—
579.—
zi0 —
35.
52),
500.—
V.
274,50
525.—
495,—
Un
Induſtrie=Aktien (Fortf.) 12. 3. 14. 3. Griesheim Elektron. . . . . . 379,— 386,50 Höchſter Farbwerke. . . . .. 406,50 410,50 Holzverkohlung ......... 367,50 374,— Werke Albert Chem.).... 554.— 580,— Ulg. Elektr.=Geſ...... . . 280. 284.— Bergmann=Werke. . ..... 312,— 323.— Felten & Guillegume . .. — Lalmeher ..... . . . . . . .. 210,— 218 Licht & Kraft. . . . .... . . 220,— 230, Rhein. Elektr Werke.. .. 186,— 190.— Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 238.— Siemens & Halske ..... 282. 290,— Feinmechank (Fetter).. 498.— 501,— Gelſenkirchen Gußſtahl.. — 400,— Gummi=Berlin=Frankfurt 290.— Gummipeter. . ....... 399,— 400, Heddernheimer Kupfer.. 350, s68I Lederwerke Spicharz. . .. 240,— 250. Lüdenſcheid Metall ..... o440, 460,— Adlerwerke Kleyer. .... 242,25 247.— Badenia (Weinheim).... 382,30 230,— Breuer & Co. Vorzüge. 34,80 Daimler Motoren. . .. ... 255.— 243.
3.— Eßlinger Maſchinen. . ... 30 f. 311.- Gasmotoren Deutz... . . . 205.— 215,50 Kaxlsruher Maſchinen. . . 329.— 329,— Lus ſche Induſtrie ... 247.— 250,— Bogtländiſche Maſchinen. Oelfabrik Ver, Dt. ..... 310, 310. Zellſtoff Waldhof . ......" 457, 481,— Zuckerfabr. Waghäuſel. 395.— 390,— Fraukenthal. 395.— 393.— Darmſtädter Werte.
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234,—
238,50
1051,
360,
570,50
699,—
341,
448,75
210,—
400,
185.
312.—
361,5
760,
267,5
M
399,
750
z65.
636—
725.—
S5o
897½
Mn
kommens durch die Gemeinden.
Die nachſtehende Steuerordnung bringe ich hier=
(St3226
mit zur öffentlich Kenntnis.
Darmſtadt, den 12. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Steuerordnung
über die Erhebung einer Gemeinde=
Einkommen=
ſteuer in der Stadt Darmſtadt.
Auf Grund des 8 30 des Landes=Steuergeſetzes
vom 30. März 1920 und der Verordnung über die
Beſteuerung des reichsſteuerfreien Einkommens durch
die Gemeinden vom 28. Mai 1920 wird hiermit auf
die Beſchlüſſe der Stadtveroroneten=Verſammlung
vom 20. Januar und 17. Februar 1921 und mit
Ge=
nehmigung des Miniſteriums des Innern vom 21.
Fe=
bruar 1921 zu Nr M. d. J. 3597 für die Stadt
Darm=
ſtadt folgende Steuerordnung erlaſſen:
Das nach 8 20 des Einkommenſteuergeſetzes
vom 29. März 1920 reichsſteuerfreie Einkommen
unterliegt der gemeindlichen Beſteuerung nach
Maß=
gabe des 8 30 des Landesſteuerg ſetzes und den
Be=
ſtimmungen dieſer Steuerordnung.
5 2. Die gemeindliche Beſteuerung beginnt:
1. bei einem ſteuerbaren Cinkommen von 6000 Mk.
weun das reichſteuerfreie Einkommen 500 Mk.
beträgt,
2. bei einem ſteuerbaren Einkommen von 8000 Mk.
wenn das reichsſteuerfreie Einkommen 1500 Mk.
beträgt,
3. bei einem ſteuerbaren Einkommen von 10000 Mk.,
wenn das reichsſteuerfreie Einkommen 2000 Mk.
beträgt,
4, bei einem ſteuerbaren Einkommen von 12000 Mk.,
wenn das reichsſteuerfreie Einkommen mehr als
2000 Mk. beträgt.
3. Das der Gemeindebeſteuerung unterliegende
reichsſteuerfreie Einkommen wird, wenn es nicht
mehr als 1500 Mk. beträgt, mit dem ganzen Betrag
— und wenn es deu Betrag von 1500 Mk.
über=
ſteigt — mit der Hälfte der Gemeindeſteuer
heran=
gezogen.
3 4. Das gemeindeſteuerpflichtige Einkommen
wird mit dem in 8 30 des Landesſteuergeſetzes
vor=
geſehenenHöchſtſatze zurGemeindeſteuer herangezogen.
5 5. Die Gemeinde=Einkommenſteuer wwird
er=
laſſen:
a) in den Fällen der 85 26 und 44 des
Einkommen=
ſteuergeſetzes in dem gleichen Verhältnis, in
dem die Reichseinkommenſteuer ermäßigt wvird;
b) in den Fällen des 5 23 des Landesſteuergeſetzes
mit dem Betrage, der bei entſprechender
Steuer=
verteilung auf andere Gemeinden entfällt,
vor=
behaltlich etwaiger Zuſtimmungen, nach 5 32
dieſes Geſetzes.
Dieſe Steuerordnung gilt ab 1. April 1920,
zunächſt jedoch nur für das Steuerjahr 1920.
Darmſtadt, den 2. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Die geſſiſche Landes=
Kypothekenbank in Darmſtadt
gibt
4½0 Obligationen
aus, für welche das freie Vermögen der Bank neben dem
Beſ and an kommunalen Darlehen haftet.
Die Obligationen ſind mündelſicher im ganzen Reiche.
Der Ausgabekurs iſt z. Zt. 100 %.
Erhältlich ſind die Obligationen bei
der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt
der Deutſchen Benk, Filiale Darmſtadt
der Deutſchen Vereinsbank, Filiale Darmſtadt
der Darmſtädter Volksbank e. G.m. b. H., Darmſtadt
der Zentralkaſſe der heſſ. landw. Genoffenſchaften
e. G. m. b. H., Darmſtadt
Herrn J. Lehmann, Darmſtadt
Herren Nauheim & Co., Darmſtadt
(3257
Herrn Friedrich Zaun, Darmſtadt
ſowie bei
der Wertpapierabteilung (Depoſiten=Kaſſe) der
Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank, paulusplatz 1.
Die Direktion
Dr. Arnold.
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Zur Ausgabe gelangen Beſtell= und
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marken für Brot, Mehl und Nährmitteln auf acht
Wochen ſowie Zuckerkarten für drei Monate in den
bekannten Lokalen gegen Vorzeigung des
Lebens=
mittelausweiſes, und zwar, für, die Bewohner aller
Straßen am Mittwoch, den 16. März 1921,
vormit=
tags von 3—1 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr.
Die am Mittwoch bei den Brotkommiſſionen
nicht abgeholten Karten werden nur gegen eine
Gebühr von 2 Mk. für jeden vorgelegten
Lebens=
mittelausweis von Freitag, den 18, bis
einſchließ=
lich Montag, den 21. März, in der Melde= und
Ausgabeſtelle, Wilheiminenſtraße 15, Zimmer Nr.
Schalter 5, abgegeben. Stätere Abholungen können
uicht mehr berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 14. März 1921,
(st3284
Lebensmittelamt.
e
findet am
Donnerstag, den 17., und Freitag, den 18. März,
jedesmal 2 Uhr nachmittags beginnend,
durch Herrn Obſtbautechniker Vehne ſtatt. Die
Be=
ſitzer von Obſtbäumen werden hierzu eingeladen.
Zuſammenkunft am Orpheum.
(Sst3282
Darmſtadt, den 8. März 1921.
Der Oberbürgerneiſter.
Schließung der Kartenausgabeſtelle
Wilhel=
minenſtraße 15.
Mittwoch, den 16. März, bleibt die
Karten=
ausgabeſtelle, Wilhelminenſtr. 15, den ganzen Tag
geſchloſſen. Dringende Abmeldungen können von
11—3 Uhr erledigt werden
Darmſtadt, den 14. März 1921,
(st3283
Lebensmittelamt.
Faſel=Verhauf.
Ein der Gemeinde Eberſtadt gehöriger abgängiger
Faſelochſe ſoll in öffentlicher Submiſſion veräußert
wverden. Angebote auf das Pfund Lebendgewicht ſind
bis ſpäteſtens Donnerstag, den 17. März d. 3s.,
nachmittags 4 uhr, bei der Bürgermeiſterei
Eber=
ſtadt b. D. einzureichen. Näheres kann bei
Faſel=
tvärter Kölſch, Odeuwaldſtr, 19, erfahren werden.
Eberſtadt, den 11. März 1921.
3254
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Aenderung der Krankenbrotverkaufsſtellen.
Mit dem 15. ds. Mts. werden die ſeitherigen
Krankenbrolve kaufsſtellen aufgehoben und für die
Zeit vom 16. März bis 15. Mai ds. J3. folgende
Bäckereien mit dem Verkauf von Krankenbrot
be=
auftragt:
R. Frendenberger, Bleichſtr 13.
r. Reißer, Ballonplatz 6,
M. Bangert, chießhausſtr. 1,
K. Kern, Riedeſelſtr 48.
Die Bäckereien.
Friedrich Hufnagel, Karlſtr. 6 und
Gg. Breitwieſer, Arheilgerſtr. 23,
ſtellen das Krankenbrot her, und es kann auch von
bort bezogen werden.
(st3298
Darmſtadt, den 14. März 1921.
Lebensmittelamt.
Gitarren
un den in Darratl
Darmſtr. 49, verſtor=
Philipp Haller ſin
längſtens 21. Märs!
bei Ernſt Haller, 4 ühune be
ſtadt, Oberſtr. 27, g
zu machen. Spätet
meldungen können
berückſichtigt werdern
Eberſtadt, 14.März=
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Von der Reßl
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