Darmstädter Tagblatt 1921


12. März 1921

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184. Jahrgang
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Die Vergewaltigungspolitik
der Alliierten.
Katzenjammer.
D.N. V. Lloyd George, der immer ein Staatsmann des
Augenblicks geweſen iſt, wird klug genug ſein, um auf den dau=
ernden
Erfolg der Londoner Konferenz zu verzichten. Herr
Briand, dem es immer um den Erfolg zu tun iſt und der ja
auch die treibende Kraft in London war, wird bald erkennen, daß
auch ſeine Lorbeeren raſch verwellen. Der Katzenjammer wird
nicht ausbleiben, auch wenn die franzöſiſchen Politiker des natio=
nalen
Blocks noch nach weiteren militäriſchen Maßnahmen
ſchreien. Die Stimme des Abgeordneten Henneſſy, der ſich dahin
äußerte, daß die Sanktionen nur dann hätten vorgenomimen wer=
den
müſſen, wenn Deutſchland ſich geweigert hätte, am Wieder=
aufbau
der zerſtörten Gebiete Nordfrankreichs teilzunehmen,
wird ungehört verhallen.
Die militäriſchen Maßnahmen ſind durchgeführt,
und zwar mit der Rückſichtsloſigkeit, die den franzöſiſchen Sie=
gern
eigen iſt. Die Londoner Konferenz hat ſich weiterhin als
Rumpfkonferenz konſtituiert, um eine Einigung über die wirt=
ſchaftlichen
Zwangsmaßnahmen herbeizuführen. Hier ſoll das
Fell des Bären verteilt werden, ohne daß dieſer erlegt worden
iſt. Hier ſollen die Milliarden verteilt werden, die noch nicht
eingenommen ſind und die ſchwerlich eingenommen werden. Aber
ſchon bei dieſen Beratungen wird man erkannt haben, wieviel
deutſches Porzellan nutzlos zerſchlagen worden iſt, und mit zer=
ſchlagenem
deutſchen Porzellan iſt den Alliierten wenig geholfen.
Schon der Streit um die Verteilung der Zolleinnahmen im
Rheinland hat die Schwierigkeiten dieſes verhältnismäßig noch
einfachen Problems gezeigt, und es iſt doch ſchließlich nur ein
formaliſtiſcher Ausweg, wenn man ſich dazu entſchließen ſollte,
daß die Ententeländer die Zölle für ſich verwenden können, die
ihre Behörden einnehmen; braucht nur noch hinzugefügt zu
werden, daß Italien, das an der Beſetzung wicht teilnimmt, leer
ausgehen würde. Von Waſhington iſt überdies auch erklärt
worden, daß die amerikaniſchen Truppen nur die Aufgaben zu
übernehmen hätten, die ſich mit den Beſtimmungen des Verſailler
Vertrages deckten.
Weit ſchwieriger iſt aber der Streit um die 50prozentige
Ausfuhrabgabe, denn während England den Standpunkt
ſvertritt, daß jedes Land eine eigene Ausfuhrtaxe einführen und
ihren Ertrag für ſich behalten ſoll, neigt Italien der Anſicht zu,
daß jedes Land das Recht haben ſolle, eine Ausfuhrtaxe in der
Höhe feſtzuſetzen, wie es ſie für gut hält. Die Geſamterträgniſſe
ſollen dann nach den Boulogner Beſchlüſſen verteilt werden. Ob
das italieniſche Parlament aber auch einer ſolchen Löſung zu=
ſtimmt
, muß einſtweilen noch zweifelhaft erſcheinen, denn Ita=
lien
, das Handelsbeziehungen mit Deutſchland braucht, iſt in
jedem Falle der Angeführte. Der erſte Nauſch iſt verflogen;
fragt ſich nur, ob man durch den Katzenjammer belehrt wird und
zu Erkenntniſſen kommt, die eine Löſung der Reparationsfrage
ermöglichen.
Die Berichterſtattung über die Londoner
Verhandlungen.
Berlin, 11. März. (Wolff.) Der Ausſchuß des
Reichstages für auswärtige Angelegenheiten
iſt geſtern nachmittag zuſammengetreten. Neben dem Reichs=
kanzler
, dem Vizekanzler Heinze und den Miniſtern Simons,
Koch, Wirth, Scholtz, Hermes und v. Raumer waren viele an=
dere
Vertreter der Reichsbehörden erſchienen. Simons be=
richtete
ausführlich über ſeine Miſſion auf der Londoner Kon=
ferenz
. Die Verhandlungen wurden für vertraulich erklärt.
Die geſtrigen Beratungen ſind in der neunten Abendſtunde
abgebrochen und auf heute vormittag 10 Uhr vertagt worden.
Trotz der Ausführungen einzelner Abgeordneter, die an der Ver=
handlungsführung
Dr. Simons: Kritik übten, herrſchte im
wefentlichen Uebereinſtimmung darüber, daß die deutſche Dele=
gation
ihrer Aufgabe voll gerecht geworden iſt.
Keine Verhandlungen in der Reparationsfrage.
* Die von der Ententepreſſe wiedergegebenen angeblichen
Aeußerungen von Dr. Simons über die Fortführung der
Verhandlungen in der Reparationsfrage werden von dem
B. T. auf Grund von Mitteilungen, aus authentiſcher Quelle
dementiert. Die Frage, ob und unter welchen Voraus=
ſetzungen
neue Verhandlungen mit den Alliierten aufgenommen
werden können, ſtehe jetzt nicht zur Debatte. Das deutſche Volk
werde ausharen müſſen, bis ſich in den alliierten Ländern eine
rühigere Ueberlegung geltend macht. Von Vorbereitungen zur
etwaigen Fixierung einer neuen Verhandlungsbaſis könne zu=
nächſt
keine Rede ſein.
Zollkontrolle und Rheinbrückenverkehr.
** Wie verlautet, iſt beabſichtigt, die Zollkontrolle am
Rhein durch deutſche Zollbeamte vornehmen zu laſſen.
Die Zölle ſollen vorläufig nach den deutſchen Zollſätzen erhoben
werden. Wie ſich die Ausführung der Zollkontrolle im einzelnen
geſtalten wird, iſt noch nicht zu überſehen. Beſonders an der
Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen, auf der täglich ein ſtar=
fer
Arbeiterverkehr ſtattfindet, werden die techniſchen Schwierig=
keiten
ſehr groß werden.
Entgegen den früheren Meldungen iſt die Zollkontrolle am
Donnerstag noch nicht durchgeführt. Infolgedeſſen dauert der
nieſige Fuhrwerks= und Autoverkehr über die Rheinbrücken bei
Ludwigshafen, Speher, Germersheim und Maxau bei Tag
und Nacht an. Die Rheinbrücke LudwigshafenMannheim
war zeitweiſe durch Fuhrwerke aller Art vom großen Nollwagen
bis zum kleinſten Handwägelchen verſtopft, ſo daß die Straßen=
bahnen
nicht mehr verkehren konnten. Selbſt Fußgänger ſchlepp=
ten
auf dem Rücken ſchwere Laſten. Hauptſächlich werden Wein
in Fäſſern und Flaſchenwein in Kiſten ſowdie Tabak ins unbe=
ſetzte
Gebiet transportiert, da die pfälziſchen Wein= und Tabak=
bauern
ſowie die Händler befürchten, daß das beſetzte Gebiet mit
billigerem franzöſiſchen Wein und Tabak überſchwemmt wird.
Selbſt aus der Weſtpfalz kommen mit Schuhen beladene Laſt=
gutos
und Wagen, für die teilweiſe phantaſtiſche Preiſe bezahlt
werden, Preiſe, tie jedenfalls viel höher ſind, als die Zollſätze.
Bei der Fahrt der Fuhrwerke über die Rheinbrücke, die teilweiſe
ſo hoch beladen ſind, daß die Begleiter die Waren feſthalten müſ=
ſen
, ſpielen ſich häufig ſehr komiſche Szenen ab, die in grellem
Gegenſatz zu der ſchweren wirtſchaftlichen Notlage ſtehen, die dem

beſetzten Gebiet droht, die aber mit Feſtigkeit und Würde zu
tragen die pfälziſch=rheiniſche Bevölkerung feſt entſchloſſen iſt.
Eine ſchwierige Lage.
Paris, 10. März. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Abendpreſſe aus London veröffenklichen die Daily News folgen=
des
Telegramm des Korreſpondenten des Neu=York Herald aus
Koblenz: Die von den Alliierten der interalliierten Rhein=
landkommiſſion
über die Frage der deutſchen Zollein=
nahmen
erteilte Order habe eine ſchwierige Lage ge=
ſchaffen
. Nach einer Beratung von 48 Stunden ſei die Ober=
kommiſſion
zu dem Beſchluß gekommen, daß nichts unternommen
werden könnte ohne die Mitarbeit oder wenigſtens das Einver=
ſtändnis
der amerikaniſchen Truppen. General Allen, der ame=
rikaniſche
Befehlshaber, habe keine Inſtruktionen über dieſe An=
gelegenheit
aus Waſhington erhalten. Man erwartet, daß die
Alliierten mit der amerikaniſchen Regierung verhandeln werden.
Aber inzwiſchen herrſche Verwirrung.
Die Folgen der Zwangsmaßnahmen.
* Berlin, 11. März. Ueber die Wirkungder Zoll=
beſchlagnahme
meldet der Lokglanzeiger, daß ſich bereits
in den kaufmänniſchen Kreiſen von Deutz eine große Unſicher=
heit
bemerkbar mache. Bereits gegebene Aufträge werden zurück=
gezogen
. Der bisherige Schaden ſür Induſtrie und Handel in
Deutz beläuft ſich auf Millionen.
Ludwigshafen 10. März. (Wolff.) Tauſende von
Perſonenkraftwagen, Laſtautos, Wagen uſw. beliefen geſtern und
heute die zur Rheinbrücke führenden Straßen, um vor Errich=
tung
der nenen Zollgrenze noch Waren über den
Rhein zubringen. Manche Straßen waren mit Gefährten
aller Art derart vollgefüllt, daß polizeiliche Abſperrungen und
die zeitweilige Einſtellung des Straßenbahnverkehrs notwendig
wurden.
F. Eſſen, 10. März. Die Unſicherheit über die be=
vorſtehenden
Maßnahmen des Verbandes ſowie über die Ab=
ſichten
bezüglich der Zahlung der Zölle und der Ein= und Aus=
fuhrerhebungen
haben zu einem faſt vollſtändigen Still=
ſtand
, im rheiniſch=weſtfäliſchen Ausfuhr=
geſchäft
geführt. Infolgedeſſen iſt auch der Deviſenhandel im
Induſtriebezirk faſt ganz ins Stocken geraten, da keinerlei Nach=
frage
nach ausländiſchen Zahlungsmitteln, mit Ausnahme der
holländiſchen, beſteht.
Neutrale gegen die Sanktionen.
** Bei den Neutralen tritt die Beſorgnis vor einer
Wiederaufnahme der berüchtigten Handelskontrolle der
Entente während des Krieges hervor, wie fie mit der beab=
ſichtigten
engliſchen Zwangsabgabe auf deutſche Güter unver=
meidlich
werden würde. Beachtenswert iſt hier eine Aeußerung
der Baſler Nachrichten, die vom Völkerbund eine Ab=
wendung
eines derartigen in Krieg und Friedenszeiten gleich un=
erhörten
Eingriffes in die Selbſtbeſtimmung der Völker erwar=
ten
. Aber der Völkerbund der Herren Viviani, Bourgeois und
Robert Cecil wird kaum eine Hand rühren, um der Schweiz, den
Niederlanden und Skandinavien die Handelsſchnüffelei der En=
tente
zu erſparen. Die Neutralen werden ſich ſelbſt helfen müſſen,
und können ſich dabei an das Beiſpiel Argentiniens halten, das
Zumutungen der Entente wegen des Ankaufs deutſcher Erzeug=
niſſe
mit Energie zurückgewieſen hat.
Wie aus Genf berichtet wird, wollen führende Handelskreiſe
der Schweiz, Hollands, Schwedens und Norwe=
gens
ihre Regierungen dazu bewegen, beim Völkerbund gegen
die rigoroſen wirtſchaftlichen Maßnahmen der Alliierten gegen
Deutſchland Einſpruch zu erheben, um eine ſofortige Milderung
der Sanktionen zu erwirken.
Die Erklärungen, die Lloyd George über dee Erhebung einer
50prozentigen Abgabe von der deutſchen Ausfuhr im Unterhauſe
machte, haben in Holland, wie zu erwarten war, Beunruhi=
gung
hervorgerufen. Sehr ſcharf äußert ſich das Amſterdamer
Handelsblad: Wenn England deutſche Waren, die von Amſter=
dam
kommen, abwehren will, ſo hat England und nicht wir die
Pflicht, zu beweiſen, daß es ſich um deutſche Waren handelt. Der
Krieg, in dem man alles für gerecht anſah, was man im Kriegs=
intereſſe
ſo nennen wollte, iſt jetzt vorbei. Wir beſitzen noch alte
Vorräte. Wir will jetzt beweiſen, ob das deutſche Vorräte ſind
oder nicht? Wir beſitzen verarbeitete Halbprodukte. Wer ſtellt
nun feſt, daß das keine deutſchen Güter ſind? Wird man jetzt in
Friedenszeit noch einmal das üble engliſche Spionageſyſtem dul=
den
? Werden unſere Kaufleute und Induſtriellen, die ſich darin
fügen mußten, ihre Bücher den engliſchen Reviſoren vorzulegen,
dies nun auch in Friedenszeiten zulaſſen? Wir hoffen, daß un=
ſere
Regierung ſich mit aller Energie dieſer neuen Erſchütterung
des bereits durch den Krieg ſo ſehr geſchädigten Handels wider=
ſetzen
werde.
In der belgiſchenflämiſchen Preſſekommt bereits
zum Ausdruck, daß die weitergehende Beſetzung deutſchen Ge=
bietes
durch die Franzoſen die Schwierigkeiten für den Ant=
werpener
Hafen noch größer macht. So ſchreibt. Het
Staaſte Nieuws: Jetzt, wo wieder neues deutſches Gebiet beſetzt
werden ſoll, iſt dieſe Sache umſo wichtiger, da es ſich gezeigt hat,
daß Frankreich die surtaxes dentrepöts auch für das Saar=
gebiet
in Kraft treten läßt. Hieraus ergibt ſich, daß das Ver=
hältnis
für Belgien und Antwerpen umſo ungünſtiger wird, je
mehr deutſches Gebiet Frankreich beſetzt.
Engliſche und franzöſiſche Bedenken
gegen die Zwangsmaßnahmen.
* London, 10. März. Aus Leitartikeln verſchiedener Lon=
doner
Blätter, die ſich mit den eventuellen Reſultaten der Lon=
doner
Beſchlüſſe beſchäftigen, geht hervor, daß ernſthaft
daran gezweifelt wird, auf dieſe Weiſe zu einem Ziele zu
kommen. Eine neue Konferenz wird für unumgänglich notwen=
dig
erachtet, doch müſſe man erſt die Abſtimmung in Oberſchle=
ſien
abwarten, weil Deutſchland, wenn es Oberſchleſien behalte,
zugänglicher ſein werde. Aus den Strafmaßnahmen werde keiner
der Alliierten ſich befriedigen können. Der engliſche Außen=
miniſter
ſuche bereits einen Ausweg, um mit Deutſchland zu
Verhandlungen zu kommen.
Paris, 10. März. (Wolff.) Der franzöſiſche Sachverſtän=
dige
Miniſterialdirektor Seydoux erklärte dem Sonderbericht=
erſtatter
des Intranſigeant in London auf die Frage, wie er die
Lage auffaſſe, das Neparationsproblem ſei das ſchwierigſte,
das ſeit Jahrhunderten der Menſchheit geſtellt worden ſei. Es

könne weder politiſ,h noch militäriſch, ſondern nur durch
Uebereinkommen gelöſt werden. Man könne Steuern
erheben, Anleihen aufnehmen und die ausländiſche Schuld
Deutſchlands zum Nutzen der Alliierten erhöhen. Die Verfaſſe=
des
Friedensvertrages hätten zwei Dinge überſehen, die eine
beträchtliche Rolle ſpielten: die wirtſchaftliche Kriſe und den
Sturz der Wechſelkurſe. Dieſe zwei Faktoren zwängen jetzt, ein
Mittel zu ſuchen, damit man beze lt werde, ohne daß Deutſch=
land
die alliierten Länder mit ſeiner Ueberproduktion über=
ſchwemme
.
Paris, 10. März. Oeuvre fragt, ob nicht die Kontrolle
des Zollregimes in den Rheinlanden die Anbahnung einer voll=
ſtändigeren
Beſchlagnahme, name tlich Konfiskation der fiska=
liſchen
und der Einnahmen aus den Domänen bedeute. Die Er=
hebung
einer 5oprozentigen Abgabe auf die deutſche Ausfuhr
ſei in den Augen Lloyd Georges viel weniger als Mittel, die
Reparationskaſſe zu füllen, wichtig, denn als Schutzwall gegen
das Eindringen der deutſchen Erzeugniſſe. (!) Sie ſei gewiſſer=
maßen
ein Anti=Dumping=Geſetz, das ihm vom Himmel falke,
ohne die Unannehmlichkeiten einer geſetzgeberiſchen Maßnahme
gleicher Art. Dieſe Vorausſehung werde notwendigerweiſe die
deutſche Ausfuhr vermindern und die britiſche Induſtrie könne
ſo ihre Erzeugniſſe zu erhöhten Preiſen abſetzen. Was Frank=
reich
anlange, ſo könne es eine ſolche Sanktion nicht als wirk=
lich
wichtig anſehen. Es laufe bei dieſem Geſchäft ſtark Ge=
fahr
, geprellt zu ſein. Für den Hauptgläubiger ſei die Ver=
armung
des Schuldners eina wenig angenehme Ausſicht. Wenn
dagegen der deutſche Außenhandel ſeine Anſtrengungen verdop=
pele
, um die Märkte der neutralen Länder, des Oſtens und des
fernen Oſtens zu erobern, ſo ſei das eine furchtbare Konkurrenz,
die man ſo angereizt und ermutigt habe. Wie man das Problem
auch drehen und wenden möge, es könne nichts für die Wirtſchaft
abträglicheres geben als dieſe angeblichen wirtſchaftlichen
Sanktionen.
Debatte im engliſchen Unterhauſe.
London, 10. März. (Wolff.) Lloyd George teilte im Unter=
haufe
mit daß die Geſetzesvörlage, betr. die boprozen=
tige
Abgabe auf deutſche Einfuhrware, morgen im
Unverhauſe eingebracht werden ſolle. Es ſei ſehr wichtig, das Geſetz ſo=
bald
wie möglich in Kraft treten zu laſſen. Je ſchneller dies geſchehe,
um ſo beſſere Ergebniſſe würden gezeitigt. Lord Robert Cecil er=
klärte
, England ſei verpflichtet, ſeine Unterſchrift unter dom Verſailler
Vertvag in Ehren zu halten, und wenn irgendwelche Aenderungen ge
ſchehen ſollten, könne dies nur mit der freien und vollen Zuſtimmt
aller Mitunterzeichner des Vertrages erſolgen. Die Zeit, für eine Aen
rung des Vertrages, wenn eine ſolche überhaupt ſtattfinden ſollte, ſe
nach ſeiner Anſicht noch nicht gekommen. Sir Edwand Carſon ſagte,
es müſſe den Alliierten und den Deutſchen vollkommen klar gemacht
werden, daß der Verſailler Vertrag beſtehen bleiben müſſe und nur durch
alle Unterzeichner des Vertrages abgeändert werden könne. Der Pre=
mierminiſter
und die Regierung hätten bei allem, was bisher erfolgt
ſei, das geſamte Unterhaus und das ganze Land hinter ſich. (2) Cly=
nes
erklärte, der letzte Befchkuß der Alliierten ſei eine Frage der aus=
wärtigen
Politik, die an Bedeutung hinter keiner ſeit Beendigung des
Krieges entſtandenen Frage zurückſtehe. Während man für die Regelung
der Schwierigkeiten mit Deutſchland mehr durch ein Uebereinkommen
als durch Gewalt eingetreten ſei, habe man zu Gewaltmaßnahmen ge=
griffen
, deren Ende nicht abgeſehen werden könne. Die Anſicht der Ar=
beiterpartei
ſei, daß keineswegs alle Mittel erſchöpft worden
ſeien, um die Löſung auf dem Wege eines Uebereinbommens zu er=
reichen
. Die Arbeiterſchaft ſei der Anſicht, daß die Anwendung
von Sanktionen wahrſcheinlich die furchtbaren wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten Englands nur noch erhöhen werde.
Nur durch Wiederherſtellung des normalen Handels in Europa könne
der Wunſch, Deutſchlond zahlen zu laſſen, verwirklicht wevden, und
durch die in der Reparationsfrage von den Alliierten befolgte Politik
werde dem Empfänger ein größerer Schaden zugefügt, als dem zahlen=
den
Teil. Unter Beifall der Oppoſition fragte Clynes, wieviel von
dieſen letzten Beſchlüſſen auf die Rechnung Frankreichs und wie werig
davon auf die Rechnung Englands komme. Clynes forderte Aufſchluß
darüber, weshalb die Regierung keine Schritte getan habe, um einem
von beiden deutſchen Vorſchlägen zuzuſtimmen. Er ſagte, er ſtimme
mit Lloyd George nicht darin überein, daß der Vorbehalt mit Bezug
auf Oberſchleſien es unmöglich gemacht habe, eine vorläufige Regelung
in Betracht zu ziehen. Für die bisherige Verzögerung ſeien die Alli=
ierten
teils ſelbſt verantwortlich. Geld könne niemals durch militä=
riſche
Maßnahmen eigetrieben werden. Lloyd Gcorge habe ſelbſt er=
klärt
, die Welt brauche ein gedeihendes zufriedenes
Deutfchland. Würden dieſe Maßnahmen zur Wohlfahrt und Zu=
friedenheit
führen und nicht vielmehr zu der Gewißheit eines weiteven
wirtſchaftlichen Ruins? Wir haben den Krieg gekämpft, um den Krie=
gen
ein Ende zu machen. Wir bekommen jedoch einen Frieden, der
weitere Kriege zur Gewißheit macht. Die Verantwortung für die
bisherigen Schritte habe jetzt die Regierung zu übernehmen, und er be=
fürchte
, nach ſechs Monaten zwerde man bedauernd erklären, daß es un=
möglich
geweſen ſei, da
d in dieſer Weiſe einzutreiben und daß die
militäriſchen Maßnahmen ſich als wirkungslos er=
wieſen
hätten.
Tloyd George führte aus, die Rede Clynes könne nur den
praktiſchen Erfolg haben, daß der Widerſtand Deutſchlands geſtärkt
werde. Die Alljierten hätten ſich in der Reparationsfrage nach dem
Rat der Sachverſtändigen gerichtet. Machdem die alliierten Sachverſtän=
digen
alles gehört hätten, was die deutſchen Sachverſtändigen zu ſagen
hatten, ſeien ſie zu dem Schluß gekommen, daß Deutſchlaud zahlen
könne. Es ſei wirklich keine übermäßige Forderung, daß Deutſchland in
den nächſten beiden Jahren 100 Millionen Pfund plus 12 Prozent für
ſeine Ausfuhr bezahle.
Es folgen dann Augaben über deutſche Zahlungsfähigkeit, die keinen
Wert haben, denen ſich folgende heuchleriſchen Bemerkungen an=
ſchloſſen
: Seiner Anſieht nach ſei die angenommene Methode die prak=
tiſchſte
. Es ſei im Jutereſſe Deutſchlands und der ganzen Welt, daß
Deutſchland ſeine wirtſchaftliche Wohlfahrt wieder erlange. Ein ver=
armtes
, hungriges und verärgertes Mitteleuropa werde eine Gefahr für
Europa und die Welt ſein. Es könnte keine größere Gefahr beſtehen,
als wenn hundert Millionen Einwohner Deutſchlands und Oeſterreichs
zur Verzweiflung getrieben würden. Es ſeien hockentwickelte und
fähige Völker, und er ſei der letzte, der irgend eine Aktion ergreifen
werde, um jene Nation von dieſer Aut zur Verzweiflung zu treiben.
Und gerade weil er der Anſicht ſei, daß dies der Weg ſei, um die ge=
rechten
Forderungen der Allfierten zu befriedigen, ohne Deutſchland
wirtſchaftlich zu zerſtören und ſogar ohne militäriſche Maßnahmen über
die bereits erfolgten hinaus zu ergreifen, habe er als Anwalt des Frie=
dens
und guten Eindernehmens dieſen Weg gewieſen. Er ſei über=
zeugt
, daß Deutſchlaud ſeinem Problem eher ins Auge ſehe, wenn ihm
die Alliierten klau machten, daß ſie nicht nachgeben. Deutſchland war
, ſo beſtrebt auch Dr. Simons
nicht bereit, zu vegeln. Es u
nach einer Regelung war, er es nicht wagte, zu regeln. Deutſchland
war nicht ton der Notſendigkeit einer Regelung überzeugt. Um
Deutſchland von dieſer Notwendigkeit zu überzeugen, ſind wir zu der
Aktion übergegangen. Ich gehe kein Jota von der Haltung zurück, die
ich neulich eingenommen habe, nämlich, daß ich lieber ein Ueberein=
möchte
, als den Sieg über Deutſchland. Die Bill,
unter einem Al
wir zorgen eit
rken wird ſie
als jet
n Deutſchland begrei
kommen. I
blickliche Haltung bedeutet, ein Al.
ven zuſta

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tngblatt, Samstag, den k2. März 1921,

Lann Drohungen mit den Folgen der Zwangsmaßnahmen gegen
Deutſchland.
Sir Donald Maclean ſagte, es ſei eine wahre Kataſtrophe, daß
die Armeen wieder in Bewegung geſetzt worden ſeien. Es müiſſe ein
Ausweg gefunden werden. Es müſſe mit Deutſchland zuſam=
mengewirkt
wenden. Angenommen, ein neues Angebot käme von ſei=
ten
Deutſchlands, die ganze Frage neu aufzurollen, beſtehe dann Aus=
ſicht
für einen neuen Anfang? Hierauf erwiderte Lloyo George
es habe keinen Zweck, daß Deutſchland mit einem Angebot komme wie
das letzte. Dies wütrde nur zu weiterer Erregung führen. Deutſch=
land
müſſe ein Angebot machen, das als genügend angeſehen werden
kann. Es ſei Deutzſchlands Sache, ein Angebot zu machen. Wedgewood
Ben erklärte, England dürfe nicht von Frankreich ins Schlepptau ge=
nommen
werden, das nicht wolle, daß Deutſchland wiederhergeſtellt
werde. Der Arbeiterführer Thomas erklärte, die Arbeiterpartei
ſei mit der Regierung darin einig, daß Deutſchland die Verantwor=
tung
trage, daß man Deutſihland zahlen laſſen müſſe, und daß, wenn man
Deutſchland geſtatte, zu entkommen, das Unrecht triumphieren ſürde.
Indem die Arbeiterpartei nichts tun werde, um die Regierung in ihrer
fchvierigen, heiklen Aufgabe zu hinbern, übernehme ſie keine Verant=
wvortung
für die Politik. Chamberlain erklärte, daß Lloyd
George immer nach einer friedlichen Regelung durch ein Uebereinkom=
men
geſtrebt habe in den Fragen, die ſich aus dem Vertrag von Ver=
ſailles
ergeben. Der Friedensvertrag muß erfüllt werden. Deutſch=
land
muß bis zur Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit zahlen. Wenn wir
dies nicht erreichen können, dann wird das Unrecht triumphieren und
unſer Sieg wäre umſonſt geweſen.
Unſere Waffen!
* Die ſchimmernde Wehr beſteht nicht mehr. Unſer Schwert
iſt uns in dem ungleichen Kampf, den wir kämpfen mußten, aus
der Hand geſchlagen worden. Haben wir noch Waffen, mit
denen wir uns wehren können? Die Antwort lautet: Jal
Das heißt, wenn wir wollen, wenn uns nicht die Kraft der Ent=
fagung
für unnötigen Lebensgenuß mangelt. Das ſollte eigent=
lich
keine Frage ſein. Leider aber iſt es eine Frage, denn: man
raucht Tabak, der aus England und ſeinen Kolonien und aus
Frankreich kommt; man trinkt franzöſiſche und italieniſche Rot=
weine
; man kauft italieniſche Orangen und Feigen; man trägt
engliſche Kleiderſtoffe uſw., und doch behauptet man mit Nach=
druck
bei jeder ſich bietenden Gelegenheit Patriot zu ſein. Ja,
mit dem Munde aber nicht mit dem Herzen und der Tat.
Weleher Engländer würde, wenn er in unſerer Lage uns
gegenüber wäre, deutſchen Wein trinken, oder irgendeine deutſche
Ware, die er nicht unbedingt nötig hätte, kaufen? Keiner! Wir
aber ſcheuen uns nicht, dieſe Genußwaren zu verkaufen, zu kau=
ſen
und zu verbrauchen. Hier haben wir eine Waffe, die wir
ſchwingen können und die unſeren Feinden empfindliche Wunden
ſclagen kann. Wir müſſen aber auch ernſtlich wollen! Deshalb
richte ich dieſen Aufruf an alle, die wirklich ihr Vaterland lieben,
daß ſie ſtreng darauf achten, ſelbſt keinerlei Genußwaren, die
aus den feindlichen Ländern kommen, zu verkaufen und zu ver=
brauchen
, und auch in ihrer Umgebung, ihrem Freundeskreis und
bei jeder ſich bietenden Gelegenheit auf die ſich darin aus=
drückende
Vaterlandsloſigkeit hinzüweiſen.
Man glaube nicht, daß dieſer Aufruf unnötig ſei. Die Leicht=
fertigkeit
in dieſer Hinſicht iſt unerhört und begegnet uns täglich
und ſtündlich auf Schritt und Tritt. Jeder Gutgeſinnte trage
dazu bei, daß dieſem Umfug ein Ende gemacht wird, alſo unbe=
dingt
Boykott allen nicht lebensnotwendigen, aus dem feind=
Dr. G. B.
lichen Ausland herrührenden Waren.
* Berlin, 10. März. (Priv.=Tel.) Der Berliner Lokal=
anzeiger
meldet aus Altona: Die Handelskammer beſchloß
auf Grund eines Beſchluſſes der Hamburger Import= und Export=
firmen
einſtimmig, allen Bevölkerungskreiſen drin=
gend
zu empfehlen, von dem Bezug und Kauf engli=
ſcher
franzöſiſcher und belgiſcher Waren voll=
ſtändig
abzuſtehen, ſolange die Ententeländer das deut=
ſche
Wirtſchaftsleben durch Gewalttaten vernichten wollen.
Die Schuld am Kriege.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Der mit der Aufklärung der
Vorgänge, die zum Weltkrieg führten, betraute Unter=
ſuchungsausſchuß
des Reichstages beſchloß die Annahme
einer Feſtſtellung, worin es heißt: Der Ausſchuß prüfte die von
Sachverſtändigen erſtatteten Referate nebſt die von ihnen bei=
gebrachten
Belege aus deutſchen, öſterreichiſch=ungariſchen und
ruſſiſchen Akten, aus dem engliſchen Admiralſtabswerk über den
Weltkrieg und aus verſchiedenen amtlichen franzöſiſchen Angaben.
Er ſtellte zunächſt faſt, daß weder in Deutſchland noch in Oeſter=
reich
=Ungarn Anordnungen ergingen, denen der Charakter einer
geheimen Mobilmachung innewohnte. Die Frage, ob Rußland
töährend eines längeren Zeitraumes vor der offiziellen Mobil=
machung
im Geheimen direkte Kriegsvorbereitungen getroffen
hat, ſoll noch geklärt werden. In der Feſtſtellung werden dann
eine Reihe Tatſachen und Daten angeführt, die der Ausſchuß
für erwieſen hält.
Oberſchleſien.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Zum Abſchied von
Oberſchleſiern, die heute nachmittag die Reiſe zur Volks=
abſtimmung
in einem Sonderzug antraten, hatten ſich Reichs=
präſident
Ebert und der preußiſche Miniſterpräſident Dr.
Braun auf dme Görlitzer Bahnhof eingefunden. Reichspräſi=
dent
Ebert, ſtürmiſch begrüßt, hielt folgende Anſprache: Ehe
Sie nach Oberſchleſien fahren, möchte ich nicht unterlaſſen, Ihnen
zugleich namens der Reichsregierung einen herzlichen Abſchieds=
gruß
zuzurufen. Sie reiſen in Ihr Heimatland, um freudigen
Herzens einer vaterländiſchen Pflicht zu genügen. Sie wollen
durch die Abgabe Ihres Stimmzettels bekunden, daß Oberſchle=
ſien
deutſch iſt und mit dem größeren Vaterlande, dem es ſeine
Kultur und blühende Entwicklung verdankt, auf immer verbun=
den
bleiben ſoll. Sie legen darüber hinaus auch Zeugwis ab,

daß wir Deutſche zuſammengehören, nicht allein in guten Tagen,
ſondern auch in Zeiten ſchwerſter Not. Nichts ſoll uns in den
großen Lebensfragen unſeres Vaterlandes voneinander trennen.
Einig und gemeinſam müſſen wir uns aus den Nöten der Zeit
herausarbeiten und eine beſſere Zukunft erkämpfen. Und dieſe
Zuverſicht bitte ich Sie, auch denen zu bringen, die in Oberſchle=
ſien
auf dieſen Tag der Entſcheidung warten. Setzen Sie auch
dort Ihr Beſtes ein. Es geht um die Heimat, es geht um
Deutſchland. So danke ich Ihnen allen, die Sie den Anſtren=
gungen
dieſer Fahrt ſich unterziehen, für dies Bekenntwis, das
gerade in dieſen ſchickſalsſchweren Tagen uns beſonders erhebt.
Von Herzen wünſche ich Ihnen glückliche Reiſe und einen ſchönen
Abſtimmungsſieg!
Berlin, 10. März. (Wolff.) Die Transportbewe=
gung
der Abſtimmungsberechtigten nach Ober=
ſchleſien
nimmt ihren planmäßigen Fortgang. Bis zum
10. März, abends 8 Uhr, ſind alle Züge in den Beſtimmungs=
orten
im Abſtimmungsgebiet entweder fahrplanmäßig oder nur
mit ganz geringen Verſpätungen eingetroffen. Auch die Rück=
fahrt
der Leerzüge verläuft planmäßig, ſo daß mit einer pünkt=
lichen
Abfahrt der Züge auch in den kommenden Tagen gerechnet
werben kann. Die Weiterbeförberung mit Wagen und Autos
verlief ebenfalls reibungslos. Die Stimmung iſt nach wie vor
zuberſichtlich. Die Verpflegungsſtationen haben den
an ſie geſtellten Anforderungen voll entſprochen. Es miehren ſich
die Nachrichten, daß Flugblätter von polniſcher Seite in großer
Zahl bei den Stimmberechtigten im Deutſchen Reiche eintreffen.
Dieſe Flugblätter verſuchen, deutſchgeſinnte Stimmberechtigte im
polniſchen Sinne zu beeinfluſſen. Dieſe Verſuche werben ebenſo
wie die Verſuche, die Stimmberechtigten durch Drohbriefe aus
Oberſchkeſien von der Fahrt abzuhalten, an der beutſchen Ge=
ſinnung
unſerer Stimmberechtigten ſcheitern.
Auflöſung der Reichskartoffelſtelle.
Berlin 10. März. (Wolff.) Da die öffentliche Bewirt=
ſchaftung
der Kartoffeln bereits ſeit Auguſt 1920 aufgehoben und
eine Wiederholung des Syſtems der Kartoffellieferungsverträge
nicht beabſichtigt iſt, beſtimmte der Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft für den 1. Juli 1921 die Auflöſung der
Reichskartoffelſtelle Verwaltungeabteilung, und das
Außerkrafttreten einer Reihe auf dem Gebiete der Kartoffelver=
ſorgung
noch in Geltung befindlicher Verordnutngen. Die Auf=
löſung
der Reichskartoffelſtelle, Geſchäftsabteilung G. m. b. H.,
wurde durch Beſchluß der Geſellſchafterverſamnilung für den
gleichen Zeitpunkt feſtgeſetzt. Von Beginn der Frühkartoffeleinte
an wird hiernach der Verkehr mit Kartoffeln im Inlande von
jeber reichsrechtlichen Regelung frei ſein. Die Ein= und Ans=
fuhr
von Kartoffeln über die Grenzen des Deutſchen Reiches
muß dagegen weiterhin von der Erteilung beſonderer Bewilli=
gungen
abhängig bleiben. Gleichzeitig iſt auch die Bewirtſchaf=
tung
der Kartoffeltrocken= und Kartoffelſtärkeerzeuaniſſe mit
Wirkung vom 20. März 1921 aufgehoben. Inwieweit im kom=
menden
Wirtſchaftsjahr eine Einſchränkung der Verarbeitung
von Kartoffeln in gewerblichen Betrieben erforderlich ſein wird,
kann zurzeit noch nicht überſehen werden.
Die Frage der Reichsbekleidungsämter.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Der Hauptausſchuß
des Reichstages beſchäftigte ſich mit der Frage der Reichs=
bekleidungsämter
. Der Antrag der bürgerlichen Parteien, die
Reichsbekleidungsämter nur ſo weit fortbeſtehen zu laſſen, als
ſie durch die Bekleidungsaufträge für die Reichswehr und die
Schutzpolizei ausreichend beſchäftigt bleiben, wurde auf einen
ſozialdemokratiſchen Vorſchlag dahin erweitert, daß auch etwaige
Bekleidungsaufträge ſeitens der Gemeindeverwaltungen das
Fortbeſtehen der Reichsbekleidungsämter ſichern ſollten. Bei
dem Abbaut bzw. der Aufhebung von Nemternt ſoll darauf Be=
dacht
genommen werben, daß die verbleibenden Aemter möglichſt
gleichmäßig auf das Reich verteilt werden. Die Reichsregierung
ſoll dafür ſorgen, die zu entlaſſenden Arbeiter und Angeſtellten
in der Privatinduſtrie unterzubringen und ſich hierbei der Unter=
ſtützung
der gewerblichen Korporationen bedienen. In dieſer
Form wurde der Antrag angenommen.
Die Einkommenſteuer.
Berlin 10. März. (Wolff.) Der Steuerausſchuß
des Reichstags hat heute nach längerer Debatte gegen die
Stimmen der Linken die folgenden Anträge angenommen: Die
Einkommenſteuer beträgt: für die erſten angefangenen
oder vollen 24000 Mark des ſteuerbaren Einkommens 10 v. H.,
für weitere 6000 Mark 20 v. H., für weitere 5000 Mark 25 v. H.,
für weitere 5000 Mark 30 v. H., für weitere 5000 Mark 35 v. H.
für weitere 5000 Mark 40 v. H., für weitere 70 000 Mark 45 v. H.,
für weitere 80 000 Mark 50 v. H., für weitere 200 000 Mark 55 v. H.
und für weitere Beträge 60 v. H. Die Einkommenſteuer ermäßigt
ſich für den Steuerpflichtigen und jede zu ſeiner Haushaltung
zählende Perſon um je 120 Mark. Bei den ſtändig beſchäftigten
Arbeitnehmern hat der Abzug bei Berechnung des Arbeitslohnes
nach Tagen für je 4 Mark täglich und bei deſſen Berechnung nach
Monaten für je 100 Mark monatlich zu unterbleiben.
Die Orientfrage.
London, 10. März. (Havas.) Heute morgen fanden Be=
ſprechungen
ſtatt, die das Ziel verfolgen, die Griechen und
Türken zur Annahme eines Vergleiches zu bewegen, der
die Orientfrage regeln ſoll. Während Lloyd George
Gunaris und Kalogeropulos empfing, beſprach ſich Briand, von
Graf Sforza unterſtützt, in ſeinem Hotel mit den türkiſchen Dele=
gierten
. Es ſcheint, daß die Grundlagen für den derart vorge=

Die ausländiſchen Liebesgaben
im Jahre 1920.
R. K. Allgemein iſt das Bewußtſein, daß die notleidenden
breiten Kreiſe der Bevölkerung Deutſchlands Menſchenfreunden
des Auslandes außerordentliche Hilfe und zum Teil Rettung in
ſchwerſten Zeiten zu danken haben. Aber erſt die Sprache der
Zahlen gibt den vollen Eindruck jener Leiſtungen. Neben den
Geldſammlungen des Auslandes und den von ausländiſchen Or=
ganiſationen
gegründeten oder erhaltenen Kinder= und Er=
holungsheimen
, neben den von ausländiſchen Geſellſchaften
burchgeführten Speiſungen der Mittelloſen und den Sommer=
aufenthalten
, die unſeren unterernährten Kindern, Studenten
und Angehörigen mannigfacher Berufsſtände von gaſtfreundlichen
Familien des Auslandes gewährt wurden, kommen da beſonders
die Liebesgaben, die Spenden von Nahrungs=
mitteln
, Kleidungsſtücken und anderen für die Lebens=
haltung
unentbehrlichen Gegenſtänden in Betracht, die aus vie=
len
Ländern nach dem bedürftigen Deutſchland fließen.
Wir geben im folgenden die Abſchlußzahlen bekannt, aus
denen zu erſehen iſt, welche Menge von Liebesgaben in einem
einzigen Jahre, nämlich vom 1. Januar 1920 bis zum 1. Januar
1921, bei der Auslandsabteilung des Deutſchen
Roten Kreuzes (Cecilienhaus in Charlottenburg) einge=
gangen
und durch dieſe an die Notleidenden in ganz Deutſch=
land
verteilt worden ſind.
Lebensmittel ſind in dieſem Jahre im Geſamtgewicht
von 16 118 408 Kilogramm aus dem Auslande eingetroffen. Ihr
Geſamtwert, nach dem Marktpreiſe berechnet, beträgt 197 775 000
Mark. Um nur einige Einzelheiten herauszugreifen: Unter die=
ſen
Lebensmitteln befinden ſich 11253 140 Büchſen Milch (im
Werte von 138 891000 Mrk.), 1 216 500 Kilogramm Mehl (8903000
Mark), 1057 000 Kilogramm Zucker (11 729 500 Mark), 40500
Kilogramm Speck (1 623000 Mark), 1253 Kilogramm Lebertran
(7 479 000 Mark), 19000 Kilogramm Kakao (845 000 Mark), 8438
Kilogramm Reis (5 690500 Mark), 19 280 Kilogramm Bohnen
(6 226 000 Mark). Außerdem beſtanden die Lebensmittel= Liebes=
gaben
wefentlich aus Erbſen, Makkaroni, Haferflocken, Fett,
Fleiſch. Neſtles Food, Kartoffeln, Heringen, Oelkuchen, Porkand

Beas, Baby Food, Bouillonwürfeln, Kaffee, Olivenöl, Graupen,
Grieß, Konſerven, Koloniakwaren, Schokolade, Korn und Mais.
Die Auslandsſpenden an Kleidern und Haushal=
tungsgegenſtänden
hatten ein Geſamtgewicht von
1314700 Kilogramm und einen Geſamtwert von 164 008 500
Mark. Davon entfielen auf Kleidungsſtücke, Stoffe, Wäſche und
Hoſpitalartikel 526 500 Kilogramm (121 627000 Mark), auf
Schuhe 405 000 Kilogramm (12150 000 Mark).
Die Auslandsabteilung des Deutſchen Roten Kreuzes hat
mit dieſen Auslandsgaben von den 1143 Kommunalver=
bänden
Deutſchlands 878 beliefert. Bemerkt ſei noch, daß die
Verwaltungs= und Transportkoſten des Deutſchen
Roten Kreuzes 6 Millionen Mark nicht erreichten, demnach unter
1½ Prozent des Geſamtwertes der Auslandsſpenden blieben.

* Ein Komet in Sicht. Zeitungsnachrichten zufolge iſt der
Komet Pons Winnecke nach 5¾jähriger Verborgenheit
wieder in Sicht gekommen. Er bewegt ſich mit einer Geſchwin=
digkeit
von 10 000 engliſchen Meilen auf die Erde zu. Im Juni
dieſes Jahres dürfte der Komet die größte Erdennähe erreichen.
Sobald die durch das Mondlicht beeinträchtigten Beleuchtungs=
verhältniſſe
ſich gebeſſert haben, hofft man, den Kometenſchwei
photographiſch aufnehmen zu können.
C.K. Wiederaufnahme des deutſchen Unterrichts in Amerika.
Der Unterricht in der deutſchen Sprache, der wäh=
rend
des Krieges in den Vereinigten Staaten zum
großen Teil ganz unterdrückt worden war, wird jetzt nach einer
Meldung des Deutſchen Auslands=Inſtituts wieder aufgenom=
men
. In mehreren Hochſchulen der Stadt Neu=York werden die
Lehrſtunden im Deutſchen wieder eingeführt. Auch die Studen=
ten
des Neu=Yorker City=Kollege fordern die volle Wiederein=
führung
des deutſchen Unterrichts. Man hatte zwar in dieſer
Lehranſtalt während des Krieges das Studium des Deutſchen
nicht gerade verboten, aber die Studenten auf jede Weiſe davon
abzuſchrecken geſucht. In einem Leitartikel ihrer Kolleg=Zeitung
wird nun energiſch dieſe Zurückſetzung der deutſchen Sprache
verurteilt. Es war ein Beweis großer Kurzſichtigkeit, heißt es
da, das Studium des Deutſchen z
hneiden, und nur ein

Rummer 70.

ſchlagenen Vergleich folgende ſein dürften: Räumung von Kor=
ſtantinopel
; Kontrollg der Meerengen, größtenteils durch däe
Türken, wobei Tohank internationaliſiert und Galipoli unter
griechiſche Kontrolle geſtellt wird: Selbſtverwaltung von Smyrnt
mit gewiſſen Verwaltungsvorrechten Griechenlands, wobei de
Hafen für den türkiſchen Handel freigegeben wird. Briand wurde
von der Konferenz beauftragt, die Türken zur Annahme dieſe
Entwurſes zu beivegen, was Llohd George ſeinerſeits mit de
Griechen verſuchen ſollte. Trotz der Vorteile, die ſich dadurch der
Türkei bieten, ſcheinen die ottomaniſchen Delegierten ſich auf den
Vorſchlag der Entſendung eines Unterſuchungsausſchuſſes nacd
Smyrna und Thrazien beſchränken zu wollen. Sie erinner=
daran
, daß dieſer Vorſchlag von ben Alliierten ſelbſt gemacht
wurde. Wenn die Alliierten auf bie Selbſtändigkeit Smyrnaz
Wert legen würden, ſo würden die Delegierten von Angora ge=
ſtehen
, daß ſie keine ausreichende Vollmacht beſitzen, um ſich die,
ſem Vergleich anzuſchließen.
Infolge dieſer Unterredingen iſt der Oberſte Rat heute mit.
tag zuſanimengetreten. Wenn die beiben Parteien dieſe Enn=
ſcheidung
auf der mittleren Linie nicht annehmen, ſo werden di
Großmächte für die Griechen und Türken wahrſcheinlich alles
beim alten laſſen, bis die eine ober andere der beiden Nationey
um ihren Schiedsſpruch nachſuchen wird. Was die Sonderver
handlung zwiſchen Türken und Franzoſen über Cilizien betrifft,
ſo nimmt ſie einen günſtigen Verlauf. Man darf wohl mit der
demnächſtigen Unterzeichnung eines befriedigenden Abkommen=
rechnen
.
London, 11. März. (Havas.) Die griechiſche Dele
gation hat den von den Alliierten ausgearbeiteten Entwur
zu einer Regelung in der Geſamtheit angenommen. Dieſer ſieh
außer ben bereits erwähnten Vorſchlägen die Beibehaltung de
türkiſchen Oberhoheit über Smyrna vor mit einem chriſtlichen
Gouverneur, der nicht unbedingt ein Grieche zu ſein braucht und
zweifellos vom Völkerbund ernannt werden würde, ferner die
Errichtung getrennter Verwaltungsgebiete in dem Vilajet,
je nach dem, ob bie Mehrheit der Bevölkerung griechiſch oder tür
kiſch iſt; die Auſſtellung einer örtlichen Gendarmerie, die aus
Eingeborenen gebildet werden würde, alſo aus Griechen ode=
Türken, je nach dem Verwaltungsgebiet. Die Abordnung
von Angora hat erklärt, daß ſie die nötige Vollmacht zur An=
nahme
bieſer Regelung nicht habe; infolgedeſſen wird vorerſ
alles beim alten bleiben. Die griechiſche Abordnung wird nack
Athen zurückkehren, die türkiſche nach Konſtantinopel und An=
gora
. Aber beide Abordnungen werden einige bevollmächtigte
Vertreter zurückkaſſen, welche die Unterrebung mit den Groß=
mächten
in London oder Paris fortſetzen werden.
Der Aufſtand in Rußland.
Kopenhagen 10. März. (Wolff.) Ein Telegramm aus
Helſingfors vom 9. März abends beſagt, daß die Batterien von
Kronſtadt im Laufe des Tages die Küſten bei Peters=
burg
und Tarnotoka mit ſchwerem Geſchütz beſchoſſen
haben. Weiter wird gemeldet, daß die Erhebung nicht ben
Zweck habe, das Räteſyſtem zu ſtürzen, aber gegen die Sowjet=
regierung
gerichtet iſt und namentlich gegen die an ber Regierung
befindliche Kommuniſtiſche Partei, welche beabſichtige, die Ar=
beiter
zu unterdrücken. Die erſte Forderung der Gegenrevolu=
tionäre
iſt, daß alle das Recht haben ſollen, an den neuen Wahlen
zu den Sowjets teilzinehmen. Die Revolutionäre ſind auch da=
von
überzeugt, daß die Räteregierung allein Rußlaud nicht vonr
Ruin retten könne. Es wird die Mitwirkung aller Arbeiter und
der arbeitenden Intelligenz in der Regierung gefordert.
London, 10. März. Wie die Times aus Riga meldet, ſol=
len
die Revolutionäre Petersburg erobert haben,
mit Ausnahme zweier Bahnhöfe. Die roten Truppen in Zarskoje‟
Selo. und Gatſchina ſollen ſchwvere Verluſte erlitten habens,
Sämtliche bolſchewiſtiſchen Führer ſeien mit Autos aus Peters=
burg
geflüchtet. Die ruſſiſche Delegation in Riga teile mit, daß
Grasnaja Gorka und Oranienbaum ſich in den Händen der Re=
volutionäre
befänden.
Kopenhagen, 11. März. (Wolff.) Berlingske Tidende
meldet aus Helſingfors: Am 12. März morgens läuft das Ul=
timatum
ab, das Kronſtadt Petersburg geſtellt
hat. Ein Flüchtling aus Petersburg behauptet, aus guter Quelle
zu wiſſen, daß Twer in die Hände der Nevolutionäre gefallen
ſei. Die Räteregierung hatte ihre zuverläſſigen Truppen, die
ſich in der Stadt befanden, nach Petersburg entſandt, um am
Kampfe gegen Kronſtadt teilzunehmen. Sobald die Truppen
die Stadt verlaſſen hatten, ſetzten ſich die Gegenrevolutionäre mit
Leichtigkeit in den Beſitz der Macht. Der Korreſpondent der Zei=
tung
Helſſingin Sanomat in Terijoli meldet, Krasnaja Gorka
werde bald gezwungen ſein, ſich den Gegenrevolutionären zu er=
geben
. Alle Batterien ſind bereits zum Schweigen gebracht.

* Kleine politiſche Nachrichten. Die Verhandlungen über die Er=
neuerung
des Ueberſchichtenabkommens, im Ruhr=
bergbau
ſind jetzt endgüiltig geſcheitert. Von Montag ab werden auf
den Zechen heine Ueberſchichten mehr verfahren. Die gleichzeitig geführ=
ten
Verhandlungen über die neuen Lohnforderungen der Bergarbeiter=
verbände
blieben ebenfalls ergebnislos. In dieſer Angelegenheit ſoll
demnächſt ein Schiedsgericht zuſammentreten. Die Schleſiſche Volks=
zeitung
meldet aus Warſcha: Der Kriegsminiſter ſtimmte der Errich=
tung
von 17 neuen Garniſonen in Polen zu; 14 dieſer Sta=
tionen
befinden ſich in unmittelbaver Nähe der oberſchleſiſchen Grenze.
Die Times melden aus Riga: Die ruſſiſch=polniſche Konfe=
renz
hat ihre Arbeiten eingeſtellt. Die Bolſcheſwiki geben als Urſache
an, daß Joffe krank ſei. Sämtliche Kommiſſionen haben ihre Arbeiten
ebenfalls eingeſtellt.

mißverſtandener Patriotismus konnte es zuwege bringen, daß die
Behörden die Sprache Goethes, Schillers, Hebbels und Haupt=
manns
, Kants, Hegels, Schopenhauers und Nietzſches in den
Bann taten. Nur uns ſelbſt haben wir dadurch ungeheueren
Schaden zugefügt, und die jüngere Generation, die unter dieſem,
von der Hyſterie eingegebenen Verbot ſo viel gelitten hat, wird
dieſe Tat wie vergeſſen. Wir haben ſie aus einem fruchtbaren
Wiſſensreich vertrieben und ſie der Gelegenheit beraubt, ſich mit
den leuchtenden Sternbildern am Geiſteshimmel bekannt zu
machen, die nicht nur die Gedanken ihrer Landsleute erhellen,
ſondern die der ganzen Welt. Wir müſſen verſuchen, dieſe Feh=
ler
wieder gut zu machen. Das Studium der deutſchen Sprache
muß in ſeiner vollen Ausdehnung wieder hergeſtellt werden.
Auch der Deutſch=Amerikaniſche Schulverein beginnt wieder eine
energiſche Propaganda zu betreiben. Er wendet ſich mit einem
Aufruf an die Oeffentlichkeit, in dem geklagt wird, daß noch
heute, zwei Jahre nach Beendigung des Krieges, die deutſche
Oper, die deutſche Muſik und die deutſche Sprache offiziell mit
dem Bann belegt werden. Die Amerikaner deutſcher Abkunſt
müßten, um die teure Ueberlieferung mit der alten Heimat auf=
recht
zu erhalten, ſich den Privatſchulen zuwenden, von denen der
Schulverein drei in Neu=York unterhält. Die Anmeldungen fur
die Unterklaſſen dieſer drei Anſtalten des Deutſch=Amerikaniſchen
Schulvereins haben außerordentlich zugenommen, und dieſe Rlaſ=
ſen
ſind überfüllt. Es ſollen ſechs weitere ſolche Schulen in Neu=
York ins Leben gerufen werden, und der Schulverein erbitket
den Beitritt aller, denen die deutſche Sprache und deutſche De=
ſtrebungen
lieb ſind.
* Der Ruſſe Joſef Schwarz. Der Berliner Lokalanzel9
berichtet folgende erbauliche, die Charakterfeſtigkeit mancle"
deutſcher Künſtler beleuchtende Geſchichte: Foſef Schwat?
konnte als eine der erſten deutſchen Geſangsgrößen in N"
York erſcheinen. Er ſang in Carnegie Hall ein vorwie9‟‟
italieniſches Programm. Daß er nicht ein einziges deutſche
Lied ſang, befremdete die deutſchen Hörer außerordentlich. Neoe
befremdlicher wirkte, daß er ſich als Ruſſe vorführen ließ, w.
er aus Riga ſtamme. Das deutſch=amerikaniſche Publikum n..
zu ſeiner Ehre an, daß dieſe häßliche Camouflage hauplſ.
lich (!) von ſeinem um die Dollar bangenden überängſti.

[ ][  ][ ]

mer 70.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. März.
In den Ruheſtand verfetzt wurden der Amtsgehilfe bei dem Heſſ.
auamt Darmſtadt Gottfried Krüger und die Lehrerin an der
gorenſchule zu Darmſtadt Bertha Fertſch, beide auf ihr Nach=
unter
Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte.
girchliche Dienſtnachrichten. Am 3. März 1921 wurden auf ihr
ichen unter Anerkennung ihrer langjährigen, treu geleiſteten
ſwe der cbangeliſche Pfarrer Kirchenrat Friedvich Wilhelm Wer=
u Nidda (mit Wirkung vom 1. April 1921) und der evangeliſche
er Friedrich Sommerlad zu Watzenb

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

n eindürkheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Hillesheim übertragen.
Erledigt iſt eine mit einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Alrelle zu Dreieichenhain, Kreis Offenbach.
ſn Schwurgericht. Einen durch ſeine techniſche Gewandtheit beſon=
nemeingefährlichen
Banknotenfälſcher hatte die Offen=
Kriminalpolizei in dem jetzigen Angeklagten, dem 44jährigen
urviker Max Schubert aus Neuſtadt (Schleſien) im vorigen Herbſt
hic gemacht. Das Verbrechen ſelbſt konnte der Feſtgenommene
.ber dem vorhandenen Falſchmünzergerät an Druckplatten, fertigen
halbfertigen Fünfzigmarkſcheinen uſw. nicht leugnen, er ſuchte nur
üranfang ſeines Treibens zu verkleinern und legte erſt im weiteren
ſwf der Unterſuchung auch nach dieſer Richtung ein zutreffenderes
ſicnis ab. Hiernach ſowie nach den bereits bei der Berliner Zen=

uuſammengefloſſenen Falſifikaten hat Sch. von den Reichsbanknoten
ur Färbung des Jahrgangs 1918 für 30000 Mark hergeſtellt ſowie
Verbehr gebracht, und gerade mit der Herſtellung der grünen
znmarkſcheine vom Jahre 1919 begonnen. Die Ausführung beider
ſungen iſt eine äußerſt geſchickte, und man bezweifelte daher an=
lin
, daß Sch. der alleinige Täter ſei, bis er dies durch eine vom
Eiachungsrichter veranlaßte Probe ſeines Könnens ſelbſt klar dar=
Es erſcheint erſtaunlich, wie dieſer Verbrecher die techniſchen
ſitigkeiten aus ſich heraus zu bewältigen wußte, und es iſt das
Sen einer ſolchen Befähigung nur zu bedauern. Sch. betrieb in
Ladengeſchäft nebſt Werkſtätte zu Offenbach ſeit Jahren Herrich=
ſon
Nähmaſchinen, Fahrrädern uſw., iſt von ſeiner Frau, die er
verkuppelte, geſchieden und härte alleinſteherid völlig von ehrlichem
ni. zu leben vermocht. Statt deſſen betrieb er angeblich ſeit etwa
ertel Jahren jene Fälſcherei, ſetzte auf häufigen Reiſen die Fal=
ſeab
und vergeudete durch Zechereien, ſowie ſonſtige Liederlichkeiten
wrecheriſch geſchaffenen Mittel. Die von ihm vorgeſchützte be=
u
. Lage fand demgemäß keinen Glauben. Die Entdeckung erwuchs
beaus dieſer Verſchwendung, indem Sch. in einem ſeiner Lieblings=
einem
Kaffeehaus, die Abendzeche von 300 Mark mit derartigen
hei beglich und der Wirt ſie ihm nachher wieder als beanſtandet
tgab. Sch. gebrauchte damals eine Ausrede, ein Beobachter des
ſls gab aber verdienſtlicherweiſe der Polizei einen Wink. Für Er=
Rungen von Falſchminzerei gewährt die Reichsverwaltung entſpre=
Belohnung, was auch hierbei geſchehen iſt. Wegen Zuhälterei be=
ſeiner
früheren Ehefrau bat Sch. im Jahre 1905 eine dreijährige
Fgrisſtrafe nebſt weiteren 3 Monaten für Körperverletzung erhalten,
n war er unbeſtraft. Die Gieſchworenen verſagten mildernde Um=
and
Sch. wwurde zu 3 Jahren Zuchthaus, abzüglich 3 Mo=
ürterſuchungshaft
, zu 5jährigem Ehrverluſt und Ziläfſigkeit von
Paufſicht verurteilt, auch auf Einziehng der zur Fälſchng benutzten
bſtrnde und der Falſchſtücke erkannt. Bis zur Verkündung des Ur=
Tvr die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Die Anklage war durch
Barwalt Dr. Callmann vertreten, die Verteidigung durch
anwalt Naab geführt.
Strafkanmmer. Aus Viernheim ſtammte wieder einmal ein Fall
tabaksdiebſtahl und Hehlerei. Die dortige Johann
b3 Wikwe war von ihrem eigenen Sohn, dem 21jährigen Schreiner
u Koob, unter Beihilfe des 21jührigen Holzarbeiters Leonhard
ſvin von da beſtohlen worden. Einmal verſchwand für 1500 Mark
b vas Beide nüht getan haben tvollen und ihnen nicht genügend
veſen iſt, in dem eingeſrandenen zweiten Falle, mittels Einſteigens,
+ K. Tabak von 1200 Mark Wert, den er für 750 Mark an den
GGeſchäfte betreibenden Arbeiter Joſeph Friedel daſelbſt abſetzte,
sdrittemal blieb es beim Verſuch, da die Beſtohlene die Täter er=
m
K. gehr, weil ſeine Mutter keinen Antrag geſrellt hat, ſtraflos
Ar ohne jeden Vorteil aus der Beteiligung gebliebene M. wurde
Molnaten und Fr. wegen Sehſerei zu 6 Monaten Gefäng=
Weirteilt. Mit Freiſpruch endigte die Berufung des wegen
Sſungsverſuchs ſchöffengerichtlich zu 2 Wochen Gefängnis verurteil=
Andlers Johann Boxheimer von Lampertheim. Er hatte 132
Ayn einem dortigen Arbeiter zu fordern und follte ſeine Kenntnis
Ron dieſem nebſt zwei Andeven verübten Diebſtahls benutzt haben,
Arc Drohung mit Anzeige auf den ſäumigen Schuldner einzuwir=
ſr
gegenüber einem der Mittäter angeblich gefallene Aeußerung
Küher von demſelben bekundet worden, nunmehr erklärte er unter
/nicht mehr zu erinnern, weshalb der Beweis nicht ausreichte.
EUraufführung im Landestheater. Vom Landestheater wird uns
Ahen: Im Landestheater wird gegenwärtig der Louis Fer=
und, Prinz von Preußen das Hohenzollerndrama Fritz
V.nruhs, vorbereitet. Das 1912 entſtandene, 1913 als Buch er=
me
Werk durfte im kaiſerlichen Deutſchland nicht aufgeführt wer=
5d auch die im Wiener Hofburgtheater, in Ausſicht genommene
Muig wurde unterbunden. Der Ausbruch des Krieges verhinderte
Eich eine geplante nichtöffentliche Aufführung; für ſie wollte Ger=
muptmann
im Verein mit Paul Schlenther die alte freie Bühne
Ems Leben rufen, die in den achtziger Jahren Strindberg, Ibſen
ptmann ſelbſt die Wege ebnete. Nach Ausbruch der Revolution
n ſich das Staatstheater in Berlin und erneut das Wiener
Ster um die Uraufführung. Der Dichter aber konnte ſich nicht
hen, das Drama in die erſte Zeit der Revolution zu ſtellen und
ſenſt jetzt zur Uraufführung dem Indendanten des Landestheaters
Um er ſich durch die Inſzenierung der Uraufführungen ſeines Ge=
und Platz in Frankfurt künſtleriſch verbunden fühlt.
itaatliche Dentiſtenprüfung. Bei der letzkhin abgehaltenen ſtaat=
Rentiſtenprüfung nach § 123 R.V.O. haben folgende Mitglieder des
eifAichen Vereins der Dentiſten Darmſtadts die Prüfung beſtanden:
WGrund, Herr W. Schäfen, Herr Veith, Herr Georg

Weber, Aſſiſtent bei Herm Lips, und Frl. Aenne Zilch, alle in
Darmſtadt.
* Silbernes Ordens=Jubiläum. Am 19. bs. Mts., ſind es 25 Jahre,
daß die ehrw. Schweſter Dalmatia dem Orden der Schweſtern vom
allerheiligſtem Heilande, hier, Nieder=Ramſtädter Straße 30, angehört.
Mögen ſich an ihrem Ehrendage recht viele edle Herzen ihrer in Liebe
und Dankbarkeit erinnern.
* Reichsnotopfer. Die Friſt zur Einlegung von Einſprüchen gegen
den einſtweiligen Steuerbeſcheid für das Reichsnotopfer läuft allgemein
vom 1. bis einſchließlich 31. März 1921.
* Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. Man
ſchreibt uns: So prangen allerorts eindrucksvolle, große Plakate. Mit
ſichtlichem Intereſſe bleibt ſo mancher ſtehen und ſtudiert den Inhalt,
und man meint aus ſeinen Zügen entnehmen zu können: Da werde
ich hingehen, das muß ich mir anſehen. Wie viele aber gehen mit einer
gewiſſen ſouveränen Verachtung daran vorüber, und das ſind oft ge=
rade
Leute, denen es bitter not täte, ſich in ſolch einer Ausſtellung Be=
lehrung
zu holen. Wenn doch fene Unintereſſierten welche ſich in
allen Kreiſen gleichermaßen befinden insbeſondere es wüßten, wie
ſehr ſie dies alles angeht; wenn ſie doch wüßten, wie ſehr dieſe fürcht=
bare
Seuche der Geſchlechtskrankheiten nich= nur in das Einzelleben
des Individuums eingreift, ſondern auch das Glück ſo mancher Fa=
milie
bedroht, und wie manches Drama ſich auf dieſem Hintergrund ab=
ſpielt
! Das Deutſche Hygieniſche Muſeum i Dresden zuſammen mit
dem La=tesverband Heſſen der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung
der Geſihlechtskrankheiten haben es ſ

ſtellung zuſtande, in der ein reichhaltiges und geſchickt geſichtetes
Material Belehrung über alles Wiſſenswerte auf dem Gebiete der Ge=
ſchleintskrankheiten
bietet. Zudem werden werktäglich nachmittags 6 Uhr
und Sonntags,11 Uhr kurze Vorträge und Führungen durch
Aergte veranſtaltet, welche aus ihrer Erfohrung heraus das Dar=
gebotene
in berſönlicher Weiſe zu beleben und noch beſſer zu veran=
ſchaulichen
imſtande ſind. Mögen dieſe Zeilen für ſolche, die bisher acht=
los
an der Ausſtellung vorübergingen, ein Hinweis ſein, der Materie
das Intereſſe entgegenzubringen, das ihr unbedingt gebührt, und möch=
ten
ſich dadurch recht viele vevanlaßt ſehen, dieſer Ausſtellung in dem
ſtädtiſchen Ausſtellungsgebäude einen eingehenden Beſuch abzuſtatten.
Die Ausſtellung wird am Sonntag, den 13. März, geſchloſſen.
Kunſtpflege in Heſſen, Darmſtadt, Luiſenplatz 4. Die Fachſchule
in Bensheim hat in letzter Zeit beſonderen Wert auf die Pflege der
Holzmalerei gelegt. Dabei ſind in der Schule eine Reihe von kleineren
dekorativen Arbeiten entſtandem, deren Verkauf die Kunſtpflege in Heſſen
übernommen hat. Als beſonders praktiſche und zeitgemäße Einrichtungs=
ſtüicke
werden vielleicht die buntbemalten Tabakkaſten Liebhaber finden
gute Vorſatzpapiere liefert der Kunſtpflege in letzter Zeit Frau M.
Leſſer=Knapp, Mannheim, und die kunſtgewerbliche Anſtalt Eda in
Darmſtadt. Letztere hat auch einige Scherenſchnitte von H. Schulz zur
Ausſtellung gebracht.
* Das Scherflein der armen Witwe! Man ſchreibt uns: Daß auch
die Aermſten der Armen gerne für ihre oberſchleſiſchen Landsleute etwas
hergeben wollen, belvies eine alte Frau, welche bei dem Abmarſch der
Oberſchleſier zur Abſtimmungsfahrt zwanzig Pfennig für Oberſchleſien
hergab. Mehr kann ich wirklich vicht geben, ſagte ſie, und wenn man
ſich das alte, arme Mütterchen betrachtete, ſo mußte man das glauben.
Laßt Euch dies zum Anſponn dienen, Ihr anderen Alle, die Ihr geben
könnt; denkt an die Grenzſpende! Annahmeſtelle Deutſche Bank, Luifen=
platz
1.
Die Arbeitsgemeinſchaft bibelgläubiger Lehrer und Lehrerinnen
Heſſens gedenkt am Mittwoch nach Oſtern i Offenbach ihre Jah=
resverſammlung
abzuhalten. Vormittags um 10 Uhr beginnt die Ver=
ſammlung
der Mitglieder im Hauſe der Stodtmiſſion, Waldſtraße 36.
Nachittags um ½3 Uhr wird ein öffenulicher Vortrag ſtattfinden, der
auch in weiteren Kreiſen Teilnahme finden wwivd. Herr Mittelſchullehrer
Müller=Frankfurt wird im Saale des Hotel Degenhard am Lokalbahnhof
ſprechen über Chriſtusglaube Ziel aller Glaubens=
erziehung
. Auf dieſen Vortrag mit anſchließender Beſprechung.
ſeien alle Männer und Frauen, beſonders aus Kirche, Gemeinſchaft und
Schule, aufmerkſam gemacht, denen die Vertiefung unſerer
chriſtlichen Erziehung am Herzen liegt. Hier muß der Wieder=
aufbau
beginnen und zur Erreichung dieſes Zieles müſſen alle Beteilig=
ten
zuſammenſtehen.
* Geſundheit und Atemtechnik. Man ſchreibt uns: Im Anſchluß an die
Mitteilung in einer der letzten Nrn. d. Bl. und mit Bezug auf die Anzeige
in der heutigen Nummer geben ſwir in Folgendem einige Bemerkungen zur
Bewertung von Leſar=Laſarios Vokal=Atmungs=Heibmethode und der be=
gbſichtigten
Uebungskurſs. Berufsausübung und meiſt nicht bemeßbare
und nicht vorausſehbare Eimwirkungen der Umſwelt beſtimmem mehr oder
weniger das Konzert bezw. die Unſtimmigkeitem der körperlich=ſeeliſchen
Gefühlshaltung, des Wohlbefindens und des Mißbehagens. Das In=
ſtrument
des Lebens ſucht beſtändig im Spiel der rhhthmiſchen oder auch
wirren Schwingungen dem Ausgleich, die Anpaſſung, eim leidliches Zu=
ſammenklingew
der Betätigung der Innen= und Außenwalt. Leſar= La=
ſario
hat überraſchende Möglichkeiten enndeckt; er iſt im Stande und weiſt
die erfolgreiche Ausführung ummittelbar nach, durch bewußte Formung
des Armens eine vorbeugende und heilende Wirkung ſozuſagen auf alle
Organe des menſchlichen Körpers vom Gehirn bis zur Zehe zu erzielen.
Mir ſeiner Typen=Acmung (Kombination der Vokalbereitſtellung der
Stimmorgane mit ſeeliſch=poſitiven Vorſtellungen in individuellem Ab=
ſtufungen
) können die im Unterbeisußtſein, ſchlummernden Kräfte aus=
gelöſt
und wachgerüttelt werden. Es iſt möglich, alle Funktionen der
umwillkürlichen Organe inbezug auf Spannung und Entſpannung derart
herauszuholen, daß der allgemeine Stoffwechſel zweckdienbich geregelt
wird. Die Gebiete der Gefühls= und Gedankenwelt können zu wohlge=
ordnetem
Fluſſe angeregt, geſtimmt, erhalten werden, ſo daß vorbeu=
gende
, lindernde und heilende Wirkungen ſicher zu erreichen ſind. Wir
können ſogar unſer mnwillkürlichſtes Organ, das Herz, willkürlich zu
Heilzwecken regelnd beeinfluſſen. Bei manchen Berrfen, vornehmlich den
in geſchloſſenen Näumen und geiſtig arbeitendem Menſchen, leiden die
Nervenzellen zumeiſt an der wicht gewüigenden Auffriſchuung durch gute
Luft. Durch die Formatmung kann mit Sicherheit auf die Nerven ein=
gewirkt
werden, um den Mangel zu begleichen. L.=L. wird in einem
Vortrage die erſtaunlichen Erfolge ſeiner vor zirka 30 Jahren aus eigener
Not entdeckten Methode erläutern und illuſtieren und in praktiſchen
Kurſen auf die individuellen Bedürfniſſe der Teilnehmer beſonders ein=
gehen
.
* Der Verein für nakurgemäße Lebensweiſe macht ſeine Mitglie=
der
beſonders aufmerkſam auf den am Montag, den 14. b. M., ſtattfin=
denden
Vortrag des Herrn Leſer=Laſario über die Vokal=

Seite 3.

Nußt ausgegangen iſt. Joſef Schwarz iſt Mitglied der Ber=
al
taatsoper. Er iſt allerdings in Riga geboren; zweifellos
er es aber in Berlin als große Beleidigung empſinden,
MEir einen Deutſchen angeſehen zu werden.
Einen Feldzug gegen die Pariſer Mode unter=
gegenwärtig
die Vereinigungen der amerika=
en
Damenſchneider, denen tauſende von Schneidern
neiderinnen angehören. Aus allen Kreiſen werden die
ungen zu ihrem Vorhaben beglückwünſcht, auch von der
eWitin Wilſon. Man will jetzt eine große Ausſtellung ver=
eAt
;, in welcher Pariſer und amerikaniſche Moden gegen=
Weisellt werden ſollen. Dieſe Ausſtellung wird je acht Tage
Eliedenen Großſtädten gezeigt werden; ſie dürfte einen ganz
Ddentlichen Zuſpruch finden. Auf das Ergebnis darf man
At ſein. Die oberſten Geſellſchaftskreiſe wollen gerne in

e yten Staaten beträgt jährlich gegen 1800 Millionen Fr.!
92)e amerikaniſche Kundſchaft verloren, ſo wäre das alſo
Butender Verluſt.
Die allgemeine Tante. Um einem tiefgefühlten
fnis abzuhelfen, hat man in London eine neue

U ihre Beſtellungen machen, wenn Gleiches wie in Paris
DAwird. Die Pariſer Ausfuhr an Moden allein nach den

hung geſchaffen, nämlich die der Univerſal Aunts, der
Inen Tanten. Man bezeichnet mit dieſem vielverſprechen=
Imen gutgekleidete und feingebildete ältere Damen, die
in anſtändiges Honorar dazu bereit ſind, Kinder und
ſädchen zu beaufſichtigen, die ihrer bedürfen. Es kommt
dr, daß die Eltern ſich um ihre Kinder nicht ſo viel küm=
Innen, mögen ſie nun alt oder krank oder zu beſchäftigt
un verlangt es aber einmal die gute Sitte ſelbſt in un=
itgeſchrittenen
Zeiten, daß ein junges Mädchen in der
Dichkeit ſich nicht ohne die Begleitung reiferer Weiblichkeit
s gibt viele junge Damen, die allein die Weltſtadt Lon=
Eichen und ſich dort nicht zurechtfinden. Wenden ſich vor=
Eltern vorher an das Inſtitut der allgemeinen Tan=
Mn wird für den Ankömmling ſofort in beſter Weiſe ge=
die
allgemeine Tante empſängt die jünge Dame am
führt ſie in eine geeignete Penſion und weicht ihr wäh=
* Londoner Aufenthaltes nicht mehr von den Ferſen. Iſt
Dchen für Kunſt begeiſtert, ſo beſucht die Tante mit ihr die

Muſeen und teilt ihr das Nötige aus dem Schatz ihres reichen
Wiſſens mit. Aber auch ſonſt dient ſie als idealer Fremden=
führer
, indem ſie ihren Schützling überall hin begleitet, wo
etwas los iſt, nur nicht an Orte, die nicht paſſend ſind. Bis=
her
gibt es nur allgemeine Tanten, die über eine unbeſchränkt
große Anzahl von Nichten und Neffen verfügen können. Ob ſich
nicht auch die Einrichtung eines Inſtitutes der allgemeinen
Onkel lohnte? Es gibt ſo manche Dame, die wohl lieber mit
einem würdigen Herrn zuſammen die Sehenswürdigkeiten der
Weltſtadt kennen lernen möchte. Aber bei dieſem Plan eröffnen
ſich doch Bedenken, die die allgemeine Tante als das Prakti=
ſchere
erſcheinen laſſen".
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Lanzelot und Sanderein. Altflämiſches Schau=
ſpiel
, überſetzt und bearbeitet von Friedrich Mareus Hübner.
Erſtaufführung im Schauſpielhaus zu Frankfurt am 9. März.
Eine ſchlichte Dichtung. Ohne großes Pathos, ohne Reim=
geklingel
und ohne Phraſendreſcherei. Einfache, von Herzen kom=
mende
, zu Herzen gehende Verſe ſchildern das Schickſal des däni=
ſchen
Prinzen Lanzelot, der die ſchöne, aber arme Sanderein in
echter Herzensliebe minnt. Aber ſeine Mutter gibt ihm böſen
Rat und Lanzelot erniedrigt die magd=reine Jungfrau, indem er
ſie zu ſeiner Geliebten macht. In ihrer großen Herzensnot und
Schande flieht Sanderein in die Welt. Dort begegnet ſie einem
Ritter, der ſie zu ſeiner Gemahlin erhebt. Nun ſendet Lanzelot,
der vor Sehnſucht nach der Herzgeliebten vergeht, Boten aus, die
Frau zu ſuchen. Reinhold findet Sanderein und erfährt, was
inzwiſchen geſchehen. Da geht er hin und meldet dem Prinzen,
Sanderein ſei geſtorben. In tiefem Jammer bricht Lanzelots
Herz er gibt ſich ſelbſt den Tod.
Richard Weichert hatte der rührenden Schickſalstragödie ſeine
einfühlſame Regie zuteil werden laſſen. Hans König verlieh dem
Lanzelot all die Verliebtheit, die Innigkeit, ohne rührſelig zu
werden. Die Sanderein der Frau Fritta Brod lebte wundervoll
in ihrer Keuſchheit, ihrem Jammer und ihrer ſtolz=hingebenden
Frauenliebe.
Zur Füllung des Abends hatte man Kleiſts köſtliches Luſt=
ſpiel
Der zerbrochene Krug beigefügt, in dem Toni
Impekoven als bornierter Dorfrichter Adam alle Schikanen
W. W. G.
ſeiner grotesken Komik ſpielen ließ.

atmungsheilmethode mter Hinweis auf die in der Anzeige
angekündigte Preisermäßigung.
* Mieterverein. Der Mieterverein hielt am Mittwoch abend eine
gutboſuchte Verſammlung im Kaiſerſoal ab. Gegenſtand der Ver=
handlungem
waren die gegenwärtig beſonders im Vordergrund des In=
tereſſes
ſtehenden Fragen des Mietverhältniſſes. Die vom der Stadwer=
ordnetenverſammlung
beſchloſſene Wohnungs= und Kehrrichtſteuer und
ebenſo die Fragen, die demnächſt im Reichsmietengeſetz geregelt werden
ſollen, wurden eingehend beſprochen und zum Ausdruck gebracht, daß
dieſe Geſetze eine erhebliche Mehrbelaſtung der Mieter zur Folge haben.
Angeſichts deſſen und der Tarſache, daß es Hausbeſitzer gibt, die in der
Erhöhung der Mieten zuweilen garnicht ſehr beſcheiden verfahren,
wurde es allſeitig alls dringend notwendig bezeichnet, daß der Mieter=
verein
ausgebaut werde und als ſtarke Mieterorganiſation die Intereſſen
der Mieter wirkſam wahrnehme. Der Vorſtand wurde neugewählt; er
wird nunmehr an dem Ausbmt des Mietervereins zu einer großen
Mieterorganüſation tatkräftig arbeiten
* Mandolinen= und Gitarre=Vereinigung. Es ſei nochmals auf das
heute abend im Mozartſoal ſtattfindende Lauren= und Gitarrekonzert der
Mandolinen= und Gitarre=Vereinigung hingewieſen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Heute abend findet im Kneip=
ſaal
Monatsverſammlung ſtatt. Unter anderem iſt Vorbeſprechung
zum morgigen Ganturntag.
* Einkauf der Wiederzerkäufer auf dem Wochenmarkt. In 8 1 des
Nachtrages vom 12. 6. 1915 zur Darmſtädter Wochenmarktordnung vom
27. 3. 1914 iſt beſtimmt: Gegenſtände des Wochenmarktverkehrs dürfen
an Wiederverkäufer, die außerhalb Ges Marktes ihre Waren abſetzen, vor
10 Uhr vormittags ſeßer abgegeben noch verkauft werden. In letzter
Zeit haben nun verſchiedene Kleinhändler die Anſicht vertreten, die Be=
kanntmachung
vom 12. 6. 1915 ſei aufgeheben. Es ſei ihnen von der
Preisprüfungsſtelle zugeſagt worden, daß die Bekanntmachung aufge=
hoben
würde. Dieſe Anſichten ſind durchaus irrige. Die Bekanntma=
chung
iſt nicht aufgehoben. Die Preisprüfungsſtelle hat niemals ſolche
Zuſagen gemacht und die Stadtverordnetenverſammlung hat durch Be=
ſchluß
vom 3. Februar 1921 die Aufhebung der oben wiedergegebenen Be=
ſtimmungen
ausdrücklich abgelehnt. Der Nachtrag vom 12. Juni 1915
zur Wochenmarkkordnung vom 27. 3. 1914 iſt ſomit nach wie vor in Kraft.
Es bleibt alſo nach wie vor den Wiederverkäufern, die außerhalb des
Marktes ihre Waren abſetzen, verboten, den Maakt vor 10 Uhr zwecks
Einkaufs zu betreten. Das Polizeiamt weiſt deshalb ausdrücklich darauf
hin, daß Zuwiberhandlungen gemäß § 5 des Nachtrags unnachſichtlich
zur Anzeige gebracht werden müſſen.
* Darmſtädter Bühne zum Heiner‟. Das urgelungene Darmſtädter
Märchenſpiel s Feierzeich wird auf vielſeitigen Wunſch morgen
abend in dem echt alt=darmſtädter Sadle der früheren Roſenhöhe, jetzt
Speiſehaus Schwarz, Ecke Mühl= und Rundeturmſtraße, noch=
mals
wiederholt. Kein Freund wahrer Volkskunſt verſäume dieſe letzte
Gelegenheit, Heiners abenteuerliche Heimkehr aus dem Weltkrieg
kennen zu lernen, denn am nächſten Samstag wird ſich die junge Bühne
neuen Aufgaben zuwenden und für unſere Kleinen als frohen Ferien=
beginn
in einer Sonder=Nachmittagsvorſtellung mit kleinen Preiſen die
Schilderung von Heiners Heldentaten gegen Näuber,
Tod und Teufel bringen. Beſonders iſt zu begrüßen, daß das
neue gemüitliche Heim es erlaubt, eine Reihe von Stehplätzen zu 1 Mk.
einzurichten, wodurch beſonders der echten Heinerjugend‟ Gelegenheit
gegeben iſt, ſich auf billige Art und Weiſe einen heiteren Abend zu ver=
ſchaffen
. (Näheres ſ. Anzeige.)
* Schichtls Marionetten=Theater gaſtierk nur noch bis heute Sams=
tag
in der Turnhalle (Woogsplatz). Jeden Nachmittag und Abend ſtrömt
Alt und Jung zu den beluſtigenden Vorſtellungen, die reichlich 2 Stun=
den
dauern. Ueber die Güte dieſer vielſeitigen Vorſtellungen zu ſprechen,
iſt nicht mehr notwendig, dieſes Programm empfiehlt ſich von ſelber.
Es ſei aber durch dieſe Zeilen nochmols auf die Abſchiedsvorſtellungen
hingewieſen, und verſäume niemand, dieſes Theater zu beſuchen.
(Siehe Anz.)
* Orpheum. Heute Samstag, den 12. März, gelangt zum letzten
Male das bekannteſte der Hauptrepertoiveſtücke von Terofals Schlier=
Dr. H. v. Schmids und H. Neuerts s Lieſerl von
Ee
Schlierſee zur Aufführung. In den Hauptrollen find Xaver
Terofal als Klarinettenmuckl, Georg Vogelſang als Brunhofer, Karl
Mittermahr als Syldeſt, Anna Keil als Hauſerin beſchäftigt. Das
Liſerl von Schlierſce ſpielt Fannerl Mittermayr=Terofal. (S. Anz.
* Im Kaffee Haſſia findet heute ein Walzer= und Operetten=Abend
bei gänzlich neuen effektvollen Beleuchtungsanlagen ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Der Film im Dienſte der Aufklärung und
Warnung vor der Fremdenlegion.
* Im Union=Theater wird ſeit geſtern ein umfangreicher
Film vorgeführt, der wohl ausgeſprochene Tendenz verfolgt, aber auch
ſo viel des Schönen und Feſſelnden bietet, daß er vorausſichtlich auch
hier die große Anziehungskraft ausüben dürfte, wie in einer Reihe an=
derer
Städte, die ihn vorher hatten. Er heißt Die Flucht des
Fremdenlegionärs Erlebniſſe und Strapazen in der Frem=
denlegion
. Streiflichter aus dem Schickſal zwveier Legionsſoldaten zeigt
dieſer Film in packender und ergreifender Form. Er gewährt einen
tiefen Einblick in das Leben und Treiben der Fremdenlegion, einer
menſchenunwärdigen Inſtitution eines Landes, das Rultur und Zivi=
liſation
auf ſeine Fahne fchreibt. Die beiden, tief angelegte, verinner=
lichte
Menſchen, die ſich in der Legion zuſammenfinden, gehörten zu
denen, die vielleicht unter den deutſchen Legionären in der Mehrzahl
ſind, die nicht Abenteuerluſt in den Dienſt Frankreichs trieb, ſondern
die in verzweifelter Stimmung zu willensſchwachem Werkzeug liſtiger
Werber wurden, die ſie unter falſchen Vorſpiegelungen für die Legion
preßten. Wenige von dieſen ſehen wohl die deutſche Heimat wieder.
Keier mehr als geſunder Menſch. Die ſeeliſchen und körperlichen Lei=
den
der Legionäre durch Fronarbeit und alle Menſchenkräfte über=
ſchreitenden
Dienſt in der Legion ſind ſo groß, daß wohl alle dem Deſer=
tionskoller
verfallen, der ſie in ihrer Verzweiflung eine von vornherein
ausſichtsloſe Flucht wagen läßt, bei der ſie entweder infolge brennenden
Durſtes in der Wüſte durch Wahnſinn enden oder den Kabylen zum
Opfer fallen, die von der Regierung für die Einbringung von Deſev=
teuren
, lebend oder tot, hohe Belohnung erhaltem. Das iſt auch das
Schickſal der beiden Helden des Films, die von Konrad Gebhardt
(Deutſches Schauſpielhaus, Hamburg) und Georg George ( Peters=
burger
Alexandrovskitheater) ſehr gut dargeſtellt werden. In einer
Reihe techniſch hevvorragender Bilder wird das Leben und Treiben in
der Fremdenlegion gezeigt, der furchtbare Dienſt in afrikaniſcher Glut,
die Sklavenarbeiten im Dienſte der Marianne und auch die unmenſch=
lichen
Strafen, die für jedes Vergehen grauſam verhängt werden,
u. a. Das Bauchrutſchen. Die Crapodine‟ Das Hängen. Das
Lebendig=Eingraben‟ Eine ſehr verbreitete Krankheit in der Legion
als Folge unerträglicher ſeeliſcher Qualen iſt der Cafard, eine Art
Tollvut. Ein vom Cafard Beſeſſener ſticht alles nieder, was ſich ihm
naht, und ender meiſtens durch Selbſtmord. Daneben bringt der Film
aber in hervorragend gelungener Abſicht eine Fülle reizender Bilder
aus der deutſchen Heimat und deutſchem Volksleben. Wer dieſe Gegen=
ſätze
vor Augen ſieht, die eindringlich und warnend ſprechen, wird fich
doch vom unüberlegten Schritt abhalten laſſen
Der Spielleiter, Herr Reichmann, wies in einem einleitenden
Vortrag auf die Abſichten des Films hin und erörterte auch die Schwie=
rigkeiten
, die ihm bei der Durchführung bereitet wurden. Der Ver=
ſailler
Vertrag macht jede Mithilfe der Behörden unmöglich, und um
Verwickelungen zur vermeiden, mußte manches fallen, was beabſichtigt
war. Immerhin wird der Zweck, eine Mahnung und Wavnung vor
allem an die deutſche Jugend zu richten, voll erreicht. Es iſt kein
Abenteuer= und kein Senſationsfilm, er ſtützt ſich auf Tatſachen.
Ein Fremdenlegionär in Uniform, deſſen Auftreten ſehr geſchicht in
die Filmvorführung hineinverflochten iſt. bietet gute Geſangsvorträge
(Der Fremdenlegionär u. a.) und erhöht die eindringliche Wirkung.
Die erſte Vorführung erntete rauſchenden Beifall.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) beginnen mit dem großen
Fortſetzungsfilm Nirvana, 6 Teile, 36 Akte, den erſten Teil Das Haus
des Schreclens. Nirvana das Aufgehen in Nichts, das Verlaſſen
alles Irdiſchen, die Wertloſigkeit unſerer Sinne uſw. Ein ganz groß
angelegtes Filmwerk, das ſeine Handlung durch alle Erdteile hetzt. Im
weſentlichen ein Detekribfilm: wenn man dieſen Begriff noch anwenden
kann angeſichts eines ſolchen Reichtums an Handlung, Senſationen, Ver=
wickelungen
. Eine unerhörte Fülle von Menſchen, Landſchaften, Farbew:
Der unerhörte Reichvum exotiſcher Milliavdäre, die geheimen Kulte und

Brände es iſt nichts verſäumt worden, dieſen Zyklus
müdenden Tempo zu einer großen Leiſtung deutſcher Filminduſtrie aus=
zugeſtalten
. Derartige Unternehyungen auf bveiteſter Baſis, ganz auf
Abenteuer, Handlung, Spannung, Erotik geſtellt, mit Verbrechern und
Detektiven im Mittelpunkte, wurden bisher irrtümlich für ein geiſtiges
Monopol der amerikaniſchen Filminduſtrie angeſehen. Das vorbiegende
Werk beweiſt, daß Deutſchland auch in dieſer Beziehung konkurrenzfähig
It, ſich die Handlung ab ſchon dem
ſt. In ſechs großen Tei
tung. Die Fülle der
höchſſ
Umfange nach alſo e
ung durch alle ſechs Teile
ei
Handlung abe
fflich ſchon eine ganz außerordent=
durchhält
, ohne zu ermü
en hypnotiſiert beſchließt
tolles Luſtſpiel
liche Leiſtu
das große Programn

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

Mummzer

+ Arheilgen, 11. März. Eindritter Arzt hat ſich hier nieder=
gelaſſen
. Es iſt dies Herr Dr. med. Herm. Ra, wohnhaft Darmſtädter
Straße 50. Der Geſangverein Sängerluſt brungt morgen Scms=
tag
und Sonntag abend im Gaſthaufe Zum Schwanen das Volksſtück
mit Geſang Die Dorfhexe von Otto Böttinger zur Aufführung.
Nachdem Herr Dr. vWolff im Volksbildungsverein eine Neihe Vorträge
über Gefundheitslehre gehalten hat, wind demnächſt Herr Dr. Sell,
Leiter der Lungenheilanſtalt Winterkaſten i. O., über die Tuber=
kulofe
ſprechen. Der hieſige Ort iſt nach neueſter Verfügung wie=
der
der Bezirkskaſſe Darmſtadt zugewieſen worden. Bisher gehörte er
zur Bezirkskaſſe Langen.
Heppenheim a. d. B., 10. März. Kammermuſik. Man
ſchreibt uns verſpätet: Der hieſige junge, aber rührige Muſikverein hat
es ſich zur Aufgabe geſtellt, einem dringenden Bedürfnis hier entgegen=
kommend
, neben den Darbietungen größerer Chorwerke in Kammermuſik=
Abenden auch intime Muſik von berufenem Künſtlern zu pflegen. Letzten
Samstag fand der erſte Abend im Bühnenſaal des Halben Mondes,
ſtatt. Als Soliſt hatte man Herrn Konzertmeiſter P. Schnurrbuſch aus
Darmſtadt gewonnen, jenem rühmlichſt bekannten, feinſinnigen Geiger,
deſſen vorzügliche, tiefinverliche Wiedergabe der Friühlingsſonate von
Beethoden für unſer Muſikleben ein Ereigwis bedeutete. In dem darauf
geſpielten Violinkonzert von Mendelsſohn zeigte er ſich als Meiſter einer
pirtuoſen Technik, immer voll Gehalt und Kultur und Prachtvoll im Ton.
Die Begleitung der beiden, teilweiſe recht anſpruchsvollen Stücke verſah
Herr Aſſeſſor Kaiſer=Darmſtadt, der Leiter des Muſikvereins, ebenſo
ſicher als ſtimmungsvoll. Als beſonders freundig begrüßte Neuerung er=
wies
ſich am Anfang des Abends ein einlaitender Vortrag des Herrn
Aſſeſſor Kaiſer, der in feinſinmiger Pädagogik, dabei aber keines vegs
überpopulariſierend, von der Muſikahifchen Form redete, ihre Wand=
lungen
von der Antike bis zur Gegewwart intereſſant charakteriſierend
und in das Verſtändnis der nachher gefpielten Spücke einführend. Es iſt
daher aufrichtig zu hoffen, daß nach dem Verſuch dieſes erſten Abends,
der allſeitig wärmſte und dankbare Anerkennung fand, die Reihe dieſer
ſo ausſichtsreichen Veranſtaltungen erfolgreiche Fortſetzung finden möge
als Anzegung und Belebung des künſtleriſchen und beſonders muſikali=
ſchen
Lebens an der Bergſtraße.
Biebesheim, 10. März. Goldene Hochzeit. Herrn Metzger=
meiſter
Daniel Pfeifer und Frau Magdalena, geb. Horſt, zu Biebes=
heim
war es vergönnt, dieſer Tage in völliger körperlicher und geiſtiger
Friſche das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit begehen zu können. Das
Jubelpaar zählt zuſammen 160 Jahre, der Mann 84, die Frau 76 Jahre.
Mainz=Kaſtel, 10. März. Schlecht belohnte Mildher=
zigkeit
. Ein wandernder Korbmacher ſprach hier bei einem Meiſter
um Arbeit vor. Er wurde in der Küche bewirtet, und als die Frau
einen Augenblick die Küche verließ, ſtahl er aus dem Küchenſchrank eine
Geldbörſe mit Inhalt. Als nach einiger Zeit der Diebſtahl entdeckt
wurde, begab ſich der Beſtohlene auf die Suche nach dem Dieb. Er
fand ihn im Bahnhof, wo er ſich ſchon eine Fahrkarte nach Bonn ge=
löſt
hatte. Die herbeigeholte Polizei nahm ihn feſt; er gab ſofort den
Diebſtahl zu.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Das Flußbett des Altrheins bei
Erfelden iſt nunmehr vollſtändig ausgetrocknet, ſo daß es durch=
ſchritten
werden kann. Es iſt dies ein Ereignis, das man ſeit vielen
Jahrzehnten nicht wieder erlebt hat. Der Ausſchuß für Volksbildung in
Wallertheim i. Rheinh. veranſtaltete am 6. März einen klaſſi=
ſchen
Abend, auf dem ein auserleſenes Programm geboten wurde, Kom=
poſitionen
von Schubert, Brahms und Grieg, Geſangsvorträge und
heitere Rezitationen, ſowie gut gewählte, ſchlichſte deutſche Volksweiſen,
vorgetragen von der Sängervereinigung Eintvacht brachten vollen
Erfolg. Mitte April 1920 waren einem Uhrmacher in Gießen
14 Flaſchen Wein und etwa 60 eingelegte Eier aus dem verſchloſſenen
Keller geſtohlen worden. Die Täter hatten einen Zettel zurückgelaſſen,
auf dem es hieß: Der Wein war gut, nur zu wenig. Nächſtens kom=
men
wir wieder, dann fließt Blut. Die ſchwarze Hand. Die Straf=
kammer
verurteilte einen der Täter, der geſtändig war, zuſammen wit
einem ihm nur als Harry bekannten Genoſſen den Diebſtahl ausge=
führt
zu haben, zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Ein zweiter mitange=
klagter
Strafgefangener mußte mangels Beweiſen freigelaſſen werden.

Parlamentariſches.

s.w. Der Finanzausſchuß ſetzte geſtern die Beratungen der
Beſoldungsordnung mit der Gruppe 13 fort. Längere Aus=
einanderfetzungen
knüpften ſich an die Einſtufung der Stelle des Senats=
präſidenten
beim Oberlandesgericht. Die Beſchlußfaſſung mußte aus=
geſetzt
werden, weil die Regierung mit der Angelegenheit ſich nochmals
befaſſen will. Da feſtſteht, daß das Plenum in der nächſtem Woche die
Beſoldungsordnung nicht verabſchieden kann, wandte ſich der Finanzaus=
ſchuß
nunmehr zunächſt der Erledigung einiger Punkte zu, deren Verab=
ſchiedung
unaufſchiebbar iſt. Die Teuerungszuſchläge werden
nunmehr nach den Reichsſätzen auch auf Heſſen ausgedelmt, jedoch hat der
Finanzausſchuß hierzu folgenden einſtimmigen Beſchluß gefaßt: Der Fi=
nanzausſchuß
hält die Differenzierung bezüglich des Teuerungszuſchlags
und des Kinderzuſchlags nach Ortsklaſſen für ſozial ungerecht und für
Heſſen insbeſondere vollſtändig verfehlt. Die wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
im Freiſtagt Heſſen ſind nahezu überall gleich, ſo daß hier die Aner=
kennung
einer wirtſchaftlichen Einheit gefordert werden muß, höchſtens
aber nur 3 Ortsklaſſenunterſchiede anerkannt werden und anerkannt wer=
den
können. Da aber der Vorſchlag der Regierung, den Teuerungs=
zuſchlag
auf einen gleichmäßigen Satz von 60 Prozent feſtzulegen, an dem
Widerſtand eines Teils der Beamten für Heſſen geſcheitert iſt, ſieht ſich
der Ausſchuß zurzeit außer Stande, geeignete Vorſchläge zu machen, um
nicht gegen die Beſtimmungen des vom Reich erlaſſenen Sperrgeſetzes zu
verſtoßen. Der Ausfchuß erſucht die Regierung, mit allem Nachdruck
dahin zu wirken, daß die Reichsregierung eine ſozial gerechtere Nege=
lung
ſowohl der Ortszuſchläge als auch der Teuerungs= und Kinderzu=
ſchläge
herbeiführt. Um aber die Auszahlung der erhöhten Teuerungs=
zuſchläge
jetzt ſchon zu ermöglichen, beantragt der Ausſchuß: Vorläufig
die Sätze, wvie ſie vom Reich vorgeſchlagen ſind, und zwar nach Orts=
klaſſe
A 70 Prozent, B 67 Prozent, C 65 Prozent, D 60 Prozent ud
E 55 Prozent, zu genehwigen. Die Geltungdes ſeitherigen Beſol=
dungsgeſetzes
erſtreift ſich nur bis zum 31. März. Die Geltungs=
dauer
wird nunmehr bis Mai verlängert. Ebenſo findet erne
Regierungsvorlage Annahme, durch die das Budger über das Ende
des Rechungsjahres hinaus berlängert wird. Hierauf wurde
in der Beratung des Beſoldungsgeſetzes fortgefahren. Nachdem eine An=

zahl Vorſtellungen durchgearbeitet war, gab der Finanzminiſter eine

Grundſätzem des Reichs und Preußens und die ſich hierbei ergebenden
Mehrkoſten. Der Finanzausſchuß beſchloß, das vorgetragene Material
drucken zu laſſen. Damit die Arbeit an der Beſoldungsreform auch
während der Zeit der Plenarſitzungen nicht unterbrochew wird, werden
die ſeither mit dem Bericht über die Vorſtellungen beuftragten Aus=
ſchußmitglieder
das noch vorliegende und weiter eingehende Material bis
zur nächſten Ausſchurßſitzung vorbereiten.
Am Montag, den 14. März, treten die Fraktionen zuſammen, am
Dienstag, den 15. März, das Plenum. Letzteres wird nur einige
Tage mit dem vorliegenden Stoff zu tun habe, alsdann wird der Fi=
nanzausſchuß
ſeine Arbeit wieder aufnehmen. .

Deutſcher Reichstag.

Berlin, 11. März. (Wolff.) Die Tribünen ſind mr mäßig be=
ſetzt
, das Haus weiſt dagegen eine anſehnliche Fülle auf.
Auf eine Anfrage des Abg. Mumm (Deutſchnatl.) wegen
Ueberhandnehmen der Oſtjuden
etvidert Miiſterialdirektor Hering, daß das Reich nach Kräften
bemüht ſei, der unerlaubten Einwanderung durch Päßvorſchriften und
Fremdenpolizei entgegenzuwirken. Eine Maſſenabſchiebung unerlaubt
Eingewandeiter ſcheiterte aber an dem Widerſtand der polniſchen Be=
hörden
. Verhandlungen mit Polen über dieſen Gegenſtand ſeien im
Gange. An der Oſtgrenze ſind 1920 11 452 Perſonen wegen unerlaub=
ten
Grenzüberſchritts verhaftet, 6169 wieder über die Grenze abge=
ſchoben
worden. Von dem Reſt wurden 1500 aus polniſchen Gefange=
nenlagern
entwichene Kriegsgefangener oder Daſerteuve in Inter=
nierungslager
abgeſchoben. Die übrigen wurden teils den Gerichten
übergeben, teils den jüdiſchen Fürſorgeorganiſationen. Für die vor=
läufige
Internierung ſolcher fremdſtämmigen Ausländer, deren Ab=
ſchiebung
noch nicht durchführbar iſt, ſind mehrere Lager eingerichtet.
In dem Lager bei Stargard in Pommern liegen zurzeit 2750 ſolcher
Perſonen. Auf die weitere Arrfrage des Abg. Mumm wegen der
Hausſuchungen im Siegerland wird regierungsſeitig ſchriftliche Beant=
wortung
zugeſagt.
Es folgt die zweite Beratung des
Reedereiabfindungsgefetzes.
Der Ausſchuß beantvagt uneränderte Annahme, ſchlägt aber mehrere
Entſchließungen vor.
Abg. Henke (U.S.P.) legt dar, daß im Ausland gewaltige Vor=
räte
vorhanden ſeien, die nicht abgenommen werden könnten, weil die
Kaufkraft aller Länder geſchwunden ſei. Unter dieſen Umſtänden ſei im
Ausland eine folch Maſſe von unbenutztem Schiffsraum vorhanden,
daß die Entente gar nicht wiſſe, was ſie mit den uns geſtohlenen Schif=
fen
anfangen ſoll, und nur noch hoffe, daß Deutſchland ihw dieſe Schiffe
wieder abnehme. Unter dieſen Umſtänden ſei ſeine Partei dagegen, den
Reedern dieſe Milliarden in den Rachen zu ſchmeißen. Weshalb
ſträubten ſich denn die Kapitaliſten gegen die Befeitigung der Arbeits=
loſigkeit
im Baugewerbe? Warum könnten nicht auch hier einige Mälliar=
den
geopfert werden? Warum geſchehe denn nichts für die Bekleidungs=
induſtrie
. Die ganze Schiffbauere; hätte gar keinen Zweck, da die

Schiffe ſich angeſichts des Ueberfluſſes an Schiffsraum nicht bezahlt
machen könnten. Es wird zu einem wüiſten Konkurrenzkampf kommen
und das in den Bau geſteckte Geld des Volkes geht verloren. Schaden
haben die Reeder übrigens nicht erlitten, da das Reich die requirierten
Schiffe gut bezahlt hat. Solange uns daher der Schaden der Reeder
nicht güſfernmäßig nachgewieſen wird, werden wir uns ablehnend ver=
halten
. Unter allen Umſtänden aber darf dieſe Frage nicht außerhalb
der übrigen volkswirtſchaftlichen Fragen behandelt werden. Die kleinen
Vinnenſchiffer ſind im Kriege zugrunde gegangen. Der Mittelſtand hat
alles verloren. 50 000 Seeleute ſind arbeitslos. Wer entſchädigt dieſe
für ihre Verluſte? Gewviſſensbiſſe brauchen wir alſo nicht zu haben, wenn
wvir den Reedern nieht mehr geben wollen, und zwar um ſo weniger,
als gerade die Reeder zu den Leuten gehören, welche die Lage zurück=
ſchrauben
und die Arbeiter der errungenen Freiheit bevauben wollen.
Immerhin ſoll nicht verkannt werden, daß trotz der augenblicklichen
Mißſtände im Frachtengeſchäft dem Schiffsverbehr eine große Zukunft
bevorſteht. Der Auswandererverkehr dürfte eine bisher nicht geahnte
Ausdehnung gewinnen. In Deutſchland ſollen ſich ſchon fümf Millionen
mit Auswanderungsgebanken tragen, in ganz Europa etwa 15 Millio=
nen
, alles Opfer der kapitaliſtiſchen Weltanſchauung, die mit den Proble=
men
der Gegewwart nicht fertig werden kawn. Der nationaliſtiſche Zug,
der ſich am Potsdamer Bahnhof beim Empfang des Miniſters Simons
gezeigt hat, derſelbe Zug, der in der Deutſchmationalen Partei lebt,
dieſer Zug herrſcht auch bei den Flensburger Reedern, wie die Namens=
gebung
der Flensburger Schiſfe beweiſt.* Wir werden wegen der Ab=
lehmung
der Vorlage angefeindet werden, aber wir wiſſen, daß die
deutſchen Reeder keine Bedenken getragen haben, ſich mit den anderen
Reedern der Entente zu verbrüdern.
Staatsſekretär Müller: Das Abkonuen iſt aus wirtſchaftlichen
und ſozialen Gründen notinendig. Kapitaliftiſche Tendenzen bei der
Verwendung des Geldes ſind ſchon durch den Vertrag ſelbſt unmöglich
gemacht. Staat und Reeder ſelbſt haben für die arbeitsloſen Seeleute
60 Millionen aufgewandt. Die Entſchließungen des Ausſchuſſes ent=
fprechen
einem Zuſatzantrag, den das Reich am 9. März dieſes Jahres
mit den Reedern bereits abgeſchloſſen hat.
Abg. Höllein (Komm.): MMit Liſt und Tücke und aller möglichen
Hinterhältigkeit hat wan verſuch, dieſen Raub in Sicherheit zu brin=
gen
, weil es ſich um die Intereſſen der Kapitzaliſten hanbeit. Nie iſt
eine ſchamloſere Bereicherung der Kapitaliſten verfucht worden. Daber
iſt kein Wort der Begründung bekannt geworden. Wie kann der Nechts=
anſpruch
der Reeber begründet werden, die ſich mäſten konuten, wäh=
rend
der Proletarier ſeinen Kopf hinholten mußte für die Geldſäcke?
(Als ber Redner auf einen Zuruf der Rechten mit den Worten ant=
wortet
: Das iſt eine fchamloſe Lüge! wird er vom Präſibenten zur Ord=
nung
gerufen.) Für die notleidenden Kapivaliſten hat der Staat ein
warmes Herz. Umgekehrt haben dieſe für den Arbeiter kein Herz.
Die Laſten werden den Arbeitern aufgehalſt. Im Krige durfte er blu=
ten
, ſeine Familie hungern und ſich in den Fabriken ausbeuten laſſen,
während die Stinnesleute Milliarden verdieiten. Die Arbeiter leiden
noch jetzt unter dem Dank des Vaterlandes, der ſie zum Betteln
nötigt. Die anderen aber unternehmen einen Raubzug auf die Taſchen
des Volkes, wie ein Vampyr, dem man den Kopf zertreten müßte. Das
Schlagwort Nur die Arbeit kann uns retten ſollte den Arbeiter wie=
der
an die Kette des Kapitaliſten ſchmieden. Die Tatſochen haben die=
ſes
Schlagwort Lügen geſtraft. Gerade in einem Augenblick, wo die
Lehre vom Preisabbau durch die Steigerung der Verkehrsabgaben der
Poſt= und Telegraphengebühren ad absurdum geführt wird, wollen die
Stinnesleute eine Liebesgabe von 12 Milliarden. Der mehr berüchtigte
als berühmte Rechtsſozialiſt Noske hat eine neue Theorie aufgeſtellt,
wie man nämlich das Kapital wegſteuern müßte. Es iſt doch keine ein=
zige
Beſitzſteuer durchgeführt worden. (Präſident Löbe bittt den Red=
ner
, bei der Sache zu bleiben.) Der proletariſche Eſel aber darf bluten.
Die Stinnes und Klöckner aber laſſen ſich nichtt in die Kartn gucken,
und die ſtinniſierte Preſſe tut das Ihrige, um die Welt im Dunkeln
zu laſſen. Schon jetzt muß der Arbeiter 3600 Mark Steuern abgeben.
Wie ſoll er arbeiten können, wenn er ſich nicht ordentlich ernähren,
tvenn er nicht eine Wohnung haben kann? Dafür hat der Arbeitgeber
zu ſorgen. Das geſchieht aber nicht. Vielmehr nimmt die Panpri=
ſierung
des Proletariats zu. Es kann nichts mehr kaufen. Das iſt jetzt
auch bei den Arbeitern der ganzen Welt der Foll. Deshalb kann die
in Deutſchland produzierte Arbeit nicht mehr umgsſetzt werden.
Vizepräſident Dr. Vell underbricht die breiten Ausführungen Des
Redners und entzieht ihm das Wort.
Abg. Höllein proteſtiert und erklärt, den Platz nicht mehr zu
räumen.
Vizepräſident Bell unterbricht beshalb dis Sitzang
auf eine Viertelſtunde.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung ſteht Abg. Höllefn (Komm.) noch
auf der Tribüne.
Vizepräſident Bell erteilk das Work dem Abg. Schumann (Sos.).
Die Kommuniſten proteſtieren unter großem Lärm. Abg. Nemmels
(Komm.) ruft: Sie Sachfskopf! Abg. Höllein erklärt, den Platz nicht
zu räumen. Man ſolle den Leutnank mit zehn Maun holen.
Vizepräſident Bell unterbricht die Satzung auf eine halbe
Skunde, um den Aeiteſtenausſchuß zu befragen.
Die Sitzung wird gegen 4 Uhr wieder aufgenommcn.
Präſident Löbe mimmt den Präſidentenſitz ein. Die Nedmer=
tribünne
iſt leer.
Präſident Löbe erklärt: Nach dem ſtenographiſchen Bericht hat
Vizepräſident Bell eine Abſtimmung vornehmen laſſen, die in der Un=
ruhe
nicht allgemein verſtanden worden iſt.
Abg. Dr Levi (Komm.) ſpricht dem Vizspräſidenten Vell das
größte Mißtrauen aus. Er habe ſich ſtets gegen die Kommuniſtiſche
Partei höchſt einſeitig verhalten. Uebrigens habe ſich der Abg. Höllein
im Recht befunden. Er habe ſich mit ſeimer Rede völlig im Rahmen der
Geſchäftsordnung beivegt.
Präſident Löbe betont zum Schluß, daß im Aelkeſienausfcneß
ausdrücklich zur Sprache gekommen ſei, daß Vizepräſident Bell ſich
weder heute noch früher parteiiſch gegen die Kommuniſtiſche Partei be=
nommen
habe.
Abg. Schumann (Soß.): Die Ausführungen bes Abg. Höllein
waren von Sachkenntnis nicht getrübt. (Widerſpruch bei den Kommu=
miſter
.) Dem Nat des Abg. Henke an die Needer, ſtatt neue Schiffe zu
bauen, die den anderen überflüſſigen Schiffe zu kaufen, kann ich mich
nicht anſchließen. Es liegt nicht im Intereſſe der deutſchen Volkswirt=
ſchaft
, veraltete Schiffe zu eriverben. Selbſt aus umabhängigen Kreiſen
der in Betracht komyenden Arbeitnehmer haben wir Zuſchriften er=
halten
, in denen die Notwendigkeit der Weiterbeſchäftigung der Werften
betont wird. (Hört, hört! bei den Rechtsparteien.) Der Abg. Henke hat
im Ausſchuß keinerlei Verbeſſerungsanträge eingebracht. (Hört, hört!
rechts.) Meine Freunde werden, machdem unſere Verbeſſerungsankräge
vom Ausſchuß angenommen worden ſind, für die Vorlage ſtimmm,
da nach unſerer Ueberzeugung die volkswirtſchaftlichen Vorteile der
Vorlage unſere Bedenken überſteigen.
Abg. Henke (U. S.P.): Für uns komk ein Verbeſſerung der
Vorlage nicht in Frage, ſondern nur eine glatte Ablehnung. Die Ab=
änderungsauträge
der Mehrheitsſozialiſten im Ausſchuß ſind nur als
Vouwand benutzt worden, um für den Verkrag ſtimmen zu können.
Staatsſekretär Müller: Daß; die Vevhandlungen über die Preis=
berechnung
mit den Reodern ſehr ſchwierig waren, iſt erklärlich, da es
ſich um eine Feſtſetzung für die Zukunft handelt.
Abg. Hoch (Soz.): Es handelt ſich für uns jetzt Harum, ob die Tau=
ſende
von Werftarbeitern Beſchäftigung bekommen oder auf der Straße
liegen ſollen. Wenn jetzt nicht eingegriffen wwird, muß es zu einer Ar=
beitsloſigkeit
unter den Werftarbeitern kommen, die wir vor allem ver=
meiden
wollen. Einen Vorſchlag, wie man die Arbeit auf den Werften
under Ausſchaltung der Reeder ſchaffen könnte, hat der Abgeordnete
Henke auf meine Aufforderung hin nicht machen können.
Abg. Henke (Unabh.) (Mit Zurufen: Vorſchläge machen! empfan=
gen
) proteſtiert gegen den Abgeordneten Hoch. Die Intereſſenten der
Stahlwerke wollen ſich an dem, ſvas den Reedern gegeben werden ſoll,
fett wachen. (Erneute Zurufe rechts: Vorſchläge machen.) Das lehnen
wir als ausſichtslos ab.
Damit ſchließt die Debatte. Der Artikel 1 der Vrlage wird gegen die
Stimmen der Unabhängigen und Kommumiſten angenommen.
Zu Artikel 2 erhält das Work wieder der Abg. Höllein (Komm.):
Die Arbeitsloſigkeit iſt eine Frage der allgemeinen Verelendung. Schuld
daran iſt ebenſoſehr die bürgerliche Rechte wie die Schlappheit der
Rechtsſozialiſten. Erſt, wenn der Druck der Arbeiterſchaft ſo ſtark ge=
worden
iſt, daß er alle Feſſeln ſprengt (Zurufe huhm), erſt dann können
wir dem zuſammengebrochenen Syſtem nicht eta neues Blut geben,
nein, ihm den letzten Tritt geben. Wenn die Rechte, wenn die Stinnes
und Klöckner von Arbeiterintereſſen ſchrefen, dann kommt der mackte
Pferdefuß der Selbſtintereſſen zum Vorſchein. Das iſt die Rode=Ketten=
Sprengpartei, die mehr korruptierend wirkt wie jede andere. Die Akdien
der Reeder klettern luyſtig in die Höhe, dank dem Umfall der Rechtsſozia=
liſten
. Glauben Sie, daß die Arbeiter ein Indereſſe daran haben, im
Intereſſe dieſer Kapitaliſten ſich ſelbſt den Hungerriemen anzulegend
Ja, wären die Mittel nicht für eine Stinnesflotte, ſondern für eine
Roicksflotte gegeben worden, ſo würde ich das Verhalten der Rechts=
ſozialiſten
berſtehen. Die deutſchen Arbeiter haben kein Intereſſe an
einer nationalen Flotte, ihmen liegt nur an billigen Frachten. Ob ſie
von Engländern oder von Deutſchen geliefert werden, kann ihnen gleich
bleiben. Wir lehnen die Vorlage ab und zwar umſomehr, als der
Baupreis für die Schiffe jetzt etwa das Zwanzigfache des Friedenspreiſes
beträgt und ſomit z. B. die Baupreiſe in England bei weitem überſteigt.
Es handelt ſich um die Sozialiſierung von 12 Milliarden Arbeitergroſchen
in die Taſchen der Stinnes und Konforten. Es ſcheint keine beſſere
Sckutzhülle für Stinnes zu geben, als die bürgerliche Geldſackrepublik.
Das ganze Geſetz iſt eite weiße Salbe, die man den Arbeitern auf den

Mund ſchmieren will, um ſie beſoffen zu machen. An dem We= Hock=
läßt
ſich auch mit allen Künſten nichts ändern, zumal der Reichs4am nſt
einmal ein Kontrollrecht geltend machen kann. Für die HinterElienen
unſerer Kriegsopfer ſind 6 Milliarden gegeben worden, für die ör
ſollen 12 Milliarden gegeben werden. Das iſt bezeichnend für Dcäm=
Geſetz.
Der Reſt des Geſetzes wird ſodann angenommen.
Gegen die ſofortige dritte Leſung erhebt Abg. Dr. Levf (hmn.)
Einſpruch. Die Entſchließungen, welche der Ausſchuß vorgelung
werden ebenfalls angenommen.
Samstag vormittag 10 Uhr: Entgegennahme einer Reg enats=
erklärung
in Sachen der Londoner Verhandlungen. Schlu zmen
6 Uhr.

Die Bewaltmaßnahmen der Enteni,
Ein Dementi.

Berlin, 11. März. (Wolff.) Ju der engliſchen aſe
wird behauptet, der Reichsminiſter des Aeußer nhtge
ſich bei ſeiner Abreiſe von London Preſſevertretern gegeiber
geäußert, er hoffe, bald wieder zu kommen. Wir ſen=
mächtigt
, feſtzuſtellen, daß der Miniſter eine derartige Aeu zuug
nicht getan hat.
Der Auswärtige Ausſchuß.
Berlin, 11. März. (Prib.=Tel.) Aus dem Verlau
heutigen Verhandlungen im Auswärtigen Ausſch ud=
Reichstages über die Londoner Konferenz ſchließen die Attr
übereinſtimmend, daß der Reichstag die Haltung der
ſchen Delegation insbeſondere die des Miniſters
mons, billigen werde, und daß an eine Kabinettskri ſei
gedacht werden könne.
Aus dem neubeſetzten Gebiet.
Düſſeldorf, 11. März. (Wolff.) Die Beſatzung 10
den haben die Verordnung zurückgenommen, wonuſit
in der Zeit von 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens audr
Straße niemand aufhalten darf.
Verlin 11. März. (Priv.=Tel.) Wie das Tagebſ
fährt, ſind bei den Beſprechungen im Wirtſchaftsausſt
des Reichskabinetts über die Verſorgung der neubeſ
Gebiete Maßnahmen erwogen worden, um bei etwa eistm
dem Mangel in den betreffenden Gegenden Lebensmittel
fortigen Ueberführung bereitzuſtellen. Beiter iſt dem Blet/
folge beabſichtigt, in den öſtlich der beſetzten Gebiete ge eng
Bezirken Kohlendepots anzulegen, die bei möglich eit
eintretenden Stockungen in der Belieferuug Verkehrskriſm
hindern ſollen.
Zur Rede Lloyo Georges.
Berliu, 11. März. (Wolff.) Die Abendblätter bez ind
die Rede Lloyd Georges im Unterhaus über die Lorn
Konſerenz als ein dialektiſches Kunſſtück, das keine Zei
enthalte.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſagt: Die A
wie Lloyd George in beſchönigender Weiſe den Vormarſch der Al,
in den Induſtriebezirk und die Amzendung ſonſtiger Saxktonen
nete, ſtellt einen einfachen, glatten Bruch des Friedenssertraen
worüber keine Wortkünteleien der engliſchen Negierung hinty
können. Die Redensart, daß die Alliierten Deutſchland nmr
Grenze der Leiſtungsfähigkeit belaſten wollen, kliugt wie Hoß
gerade das ſahen ja die deutſchen Gegenvorſchiage vor, die von W
tente in ſo unverantwortlich leichtfertiger Beife zurückgewieſen
den. Solangs Lloyd George nicht von der Ungeheuerlichkeit der in
ausgeheckten Gedanken überzeugt iſt, iſt mit ihnen wicht zu rede-.
er und die übrigen Mitglieder der Entente ſind verantwordlic.
Mittelueropa zu einen Herd des Unfriedens wird. Gerade
George ſollte gelernt haben, daß es Grenzen f
Anwendung dar Macht gibt. Kann Lloyd Geurge ſ
eigenen Macktbereich nicht mit Geſo kt allcem Ordnung ſchaffen,
er nicht im Ernſt glauben, dnß es ihm gelinge, der einmüitigem ?
des deutſchen Volkes zu brechen, ſich nicht den wahnwitzigen Hir
ſten von Paris umd Londom zir unterwerfen.
Die Tägliche Nundſchaa ſchreibt: Aoyd George er hri
uus für die Enteute annehmbare Angebot. Wir ſind mit umiern
geboten bereits wveit über die Grenze deſſen gegangen, was Deu=ſt
in ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu tragen vermag. Wie haben bei=
anlaſſung
, hinter der Entente mit veuei Angebosem herzulaufen
wir die Mcparationspflicht erfüllem wollen, wweiß das englrſche Paiſſt
trotz allem Gerede Qoyd Georges, der nur verdeilen will, daß da
politik heute in Paris gemacht wird.
Auch das Berliner Tageblatt fſi der AReuumg, daß
land jetzt nur eine abwarteizde Haltung einnehmenr Föme. Die 6
ſoll von ſelbſt zu der Einſietzt gelangen, daß der Weg, den ſie berim
hat, nur auf eiten toten Gleis enden kam. Deutſchlend hat Ea
kommen bis gur alleränßerſten Grenze der Leiſtungsfähigkeit bauf
Weiter bleibt nichts zu tun übrig.

Die Abſtimmung in Oberfclefien.
Zur Beachtung für Abſtimngende.

Breslau 11. März. (Wolff.) Die Zentralſtelle RiN
techniſche Durchführung der oberſchleſiſchen Abſtinrmung tei!
Ueber den planmäßig und durchgängig mit genaueſter u
keit verlaufenden Transport der deutſchen AbſtimmK
berechtigten in das Abſtimmungsgebiet liegen keine das Enſt
bild ändernden Nachrichten vor. Sämtliche auts Weſt= und
teldeutſchland abgekaſſenen Züge haben in der fahrplanm/t
Zeit ihren Beſtimmungsort erreicht. Bisher ſind zwaſſ
Züge ohne Störung am Zielpunkt eingetroffen. Fiſ
ſtimmungsgebiet war die Ausſchmückung zum feſtlichen Ern)
der Stimmberechtigten vom der Abſtimmungspolizei gau
teils entfernt. Die auf den Bahnhöſen des Abſtimmungsse
vorgeſehene Verſorgungder Reiſenden mit Erfr.
gen wurden bisher teils uicht geſtattet, teils von den
hintertrieben. Wir bitten daher die Stimmberechyt
ſich zur Reiſe mit Flaſchen und Trinkbechern zu
ſehen, damit ſie Kaffee von der letzten Verpflegungsſtar)
Niederſchleſien, der hier reichlich ausgegeben wird, mitma!
können. Wir bitten ferner die Stimmberechtigten, auf den
höfen im Abſtimmungsgebiet Auskunft nicht bei der T
Abſtimmungspolizei, ſondern grundſätzlich nur bei den
Armbinden zum Abſtimmungsdienſt kenntlich gen-
Herren unſerer Organiſation einzuholen. Wir bitten endli=
auf
zu achten, daß die Kontrollbcamten der interalliierten
miſſion auf den Kontrollſtationen den Stimmausweis nn=
dem
Felde unten links, Einreiſeſtempel, abſtempeln. Wir
alle Stimmberechtigten ausdrücklich auf die neuen Paß‟
ſchriften der interalliierten Kommiſſion in Oppein-
7. März hin. Hiernach iſt die Einfahrt von KraftfahE
gen, Motorrädern, Kraftwagen und Laſtkraftwagen in de‟
ſtimmungsgebiet und ihre Ausfahrt aus dem Abſtimmungs
vom 10. März morgens 6 Uhr ab bis auf weiteres, alſo uE.
Abſtimmungszeit hinaus, verboten. Die Erlaubnis zu
und Ausfuhr wird nur ganz ausnahmsweiſe vom Chef dem?
ſtelle der interalliierten Kommiſſion in Oppeln erteilt, be
die Erlaubnis brieflich oder durch ein Telegramm mit best
Rückantwort unter Angabe einer Reihe beſtimmt vorgeſchl!
Angaben zu beantragen iſt. Nähre Auskunft durch die
gruppe der Vereinigten Verbände.
Oppeln 11. März. (Wolff.) Nach einer Auordnun
imteralliierten Kommiſſion ſind Wahlkarten oder Pcſ.
ſcheine mit Fehlern oder ohne Stempel neben der
ſchrift, oder ohne Stempel auf dem Lichtbild vollgüll E
Paßſtellen der Grenze erhielten Anweiſung, niemand diel"
gel wegen zurückzweiſen. Abſtimmungsberechtigte mt."
haft ausgefüllten Wahlkarten, müſſen dieſe vor dem **
mungstag noch bei dem paritätiſchen Ausſchuß ihres Weſtzt
berichtigen laſſen. Die Wahlkarten ſind trotzdei *
wenn die Berichtigung nicht mehr möglich war. Laut eill 2y
fügung der interalliierten Kommiſſion ſind Blind"
Analphabeten abſtimmungsberechtigt. Sie bürl.
Wahlzelle in Begleitung einer von ihnen gewählten Vekt
perſon betreten, die jedoch in die Liſte der Stimmhere.
desſelben Bezirkes eingetragen ſein muß. Vielfach koſl
dem Reich an Abſtimmungsberechtigte geſandte Sitlilli
wegen Unbeſtellbarkeit zurück. Es iſt dahe: miche

[ ][  ][ ]

je Abſtimmungsberechtigten jede Adreſſenänderung ſo=
art
dem Poſtamt ihres früheren Wohnorkes mitteilen,
amit die Stimmkarte nachgeſandt werden kann.

Berlin, 11. März. (Wolff.)

Nummer 20.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

Seité 5.

werbsloſenunterſtützung durch die bisher zuſtändige Gemeinde
riter Verzicht auf die Kontrolle während der Dauer der erfor=
rlichen
Abweſenheit, und zwar, wenn nötig, vorſchußweiſe,
Achalten.
Polniſche Lügenpropaganda.
Berlin 9. März. (Wolff.) Warſchau richtet am
März An Alle einen Funkſpruch über deutſche Trup=
z
=nanſammlungen an der oberſchleſiſchen und
ſsſenſchen Grenze. Dort befänden ſich neben den regu=
iren
Reichswehrtruppen auch freiwillige militäriſche Organi=
urionen
. Die Behauptung iſt unwahr. Sie bezweckt offen=
istlich
, die bekannten militäriſchen Maßnahmen auf polni=
iſper
Seite zu rechtfertigen.
Die polniſche Propaganda arbeitet weiter mit den
ſchiedenſten Mitteln. Im Abſtimmungsgebiet werden trotz
s Verbotes polniſche Plakate angebracht und Flugblätter ver=
olt
. Unter Hinweis auf große deutſche Steuerlaſten wol=
r
die Polen deutſche Abſtimmungsberechtigte für Polen gewin=
7r. Sie vergeſſen dabei, daß jedem Deutſchen der erſchreckende
efſtand der polniſchen Mark bekannt iſt. Ebenſo
unden Nachrichten über den bevorſtehenden Frieden mit Sowjet=
usland
in der Preſſe verbreitet, um Leichtgläubige zu der Ueber=

Paris, 11. März. (Wolff.) Nach einer Havas=Meldung aus
Madrid hat Maura den Auftrag erhalten, das neue
Kabinett zu bilden.

Spiel, Sport und Turnen.
* 1. Sporttag des 1. Darmſtädter Fußbaklber=
eins
1912. Am morgigen Sonntag veranſtalter der 1. Darm=
ſtädter
Fußballverein 1912 einen Sportag zur Propaganda für den Fuß=
ballſport
. Sechs Entzſcheidungsſpiele finden im Laufe des Tages auf
dem hieſigen Exerzierplatz ſtatt. Als Abſchluß des Sportages findet
ein Sternlauf der geſamten Schiile abteilung des 1. Darmſtädter Fuß=
ballvereins
1912 ſiatt. Des Vyrmittags Schülerftieſe, u. a. das vor
kurzem trigen Regen abgebrochene Spiel Ger 1. Schülermannſchaft gegen
(turnet=Frankfürt. Es düirfte dies ein ſehr ſpannendes Spiel werden.
Nacfmitsans ielen die 3. und 4. Mannſchaft gegen dieſelben von
Langen 15. ſowie die 2. und 1. Mannſchaft gegen dieſelben von Ger=
zmama
=Frigdrichsfelb. Das Spiel der 1. Mannſchaften dürfte ganz her=
vorragend
ſus den. Friedrichsfeld ſteht in der Klaſſe A des Nechar=
gaues
an 2. Stelle mit 25 Punkten. Die 1. Stelle beſetzt Heidelberg
wit 28 Punkten, alſo ein Beweis, daß Friedrichsfeld beſte A=Klaſſe
vepräſentiert. Bei der derzeitigen Seielſtärfe des 1. Darmſtädter Fuß=
ballsereins
1912 wird dieſes Spief ficherlich eines der beſten der ſeit=
herigen
Sbiele werden. Die Schiilerabteilung des 1. Darmſtädter Fuß=
hallvereins
1912 wird, von drei Seiten aus kommend, zur Halbzeit des
Spieles der 1. Mannſchaften auf dem Spielfelde einlaufen, von wo aus
dann eine Anſprache gehalten wird.
* F.=K. Union 1913 Darmſtadt. Nach längerem Zwiſchen=
raum

ſeſannt.
Die polniſchen Zeitungen ſetzen ihre Bemühungen fort, durch
ßirbreitung von Nachrichten über angebliche Polenver=
ſolgungen
in Oſtpreußen der deutſchen auswärtigen
Fitik Schſvierigkeiten zu bereiten, ſowie ihre Agitation in
herſchleſien durch dieſe Falſchmeldungen zu unterſtützen. Nach
ngehender Prüfng aller von den Polen bis jetzt vorgebrachten
ingaben kann hierzu nur feſtgeſtellt werden, daß der größte
eik der polniſchen Greuelnachrichten glatt erfunden war,
Nährend der Reſt Entſtellungen und Tatſachenverdrehungen dar=
elt
. Beſonders irreführend ſind die polniſchen Nachrichten über
e Flüchtlinge aus Ermland und Maſuren. Bei
Peſen Flüchtlingen, die ſich auf polniſchem Boden ſammeln, han=
dlt
es ſich faſt ausſchließlich um polniſche Agitatoren, die wäh=
no
der Abſtimmung aus Poſen und Warſchau in das Abſtim=
huugsgebiet
geſchickt wurden und nach der Abſtimmng wieder
ſchwanden. Der Reſt der Flüchtlinge beſteht faſt ausſchließlich
ts Perſonen, die ſich ſtrafbare Handlungen, wie Eigentumsver=
hen
uſw., zuſchulden kommen ließen. Die angeblichen Polen=
rolgungen
in Oſtpreußen gehören alſo in das Gebiet der
2.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 11. März. (Wolff.) Der Generalſtaatsan=
alt
beim Landgericht Berlin I teilt mit: In der Strafſache
gen den Oberleutnant Hiller wegen Mißhandlung des
iſkiers Heſinhake, in der am 11. März ein neuer Termin zur
uptverhandlung vor dem Schwurgericht des Landgerichts I
ſieht, ſoll der frühere Gardefüſilier Karl Püſchel geboren
n3. Auguſt 1884 oder am 27. Oktober 1897, der 1915 Hillers
toftnanz wär, als Zeuge vernommen werden. Da Püſchel
ü ermittelt werden konnte, wird er aufgefordert, ſchleunigſt
eineAdreſſe zu den Akten 13 J. 1652, 20 der Staatsanwalt=
ſt
I Berlin mitzuteilen.
Frankfurt a. M., 11. März. (Wolff.) Die Witſve Zeier im
beenheim hat heute in der Frühe ſich ſelbſt und ihren beiden
ndern, einenr Knaben von 11 Jahren und einem Mädchen von
Jahren, den Tod durch Gasvergiftung gegeben. Am
end vorher hatte ſie den Kindern, um ſie feſter zum Einſchlafen
hringen, berauſchende Getränke gegeben. Das Mädchen ſollte
kommenden Sonntag konfiermiert werden. Die Urſachen zu
4 Tat konnten mit Sicherheit noch nicht feftgeſtellt werden.
Saarbrücken, 11. März. Die Friſt für bedingungsloſe Ueber=
ſhune
der Saarbeamten in preußiſche Dienſte iſt vom 31.
Etz 1921 bis zum 3 1. März 1922 verlängert worden.
Weimar, 11. März. (Wolff.) Der thüringiſche Landtag ver=
ſöckjedete
die vorläufige Verfaſſung für Thürin=
n
endgültig. Aus dieſem Anlaß erließ die thüringiſche Lau=
Hregierung eine Amneſtie für politiſche und diſziplinariſche
Ergehen.
Efen, 11. März. (Wolff.) Im Waſſerturm=Prozeß
ſiuden ſämtliche 15 Angeklagte freigeſprochen.

wohl Oberrad als auch Darmſtadt verfügen ücber techmiſch gut einge=
ſpielte
Mannſchaften, ſo daß mit einem intereſſanten Wettſpiel zu rech=
nen
iſt. Die 1. Jungmannſchaft tritt zuhor gegen die 1. Jungmann=
ſchaft
des Sportvereins Germania 1913 Darmſtadt in der Verbands=
ſtückrunde
an. Auch die Jugend=Elf hat ſich bis jetzt als eine techniſch
gute Mannſchaft erwieſen und iſt auch hier ein intereſſantes Wettſpiel
zu erwarten. Die 2. Jungmannſchaft ſpielt gegen die 3.a Jungmann=
ſchaft
des Sportvereins Daumſtadt auf der Rennbahn.
* Sportverein Darmſtadt E. V. Nachträglich ſei das
Reſultat vom Sonntag gegen den V. f. R.=Offenbach, das die Raſen=
ſpieler
mit 3:0 Toren gewannen, noch mitgeteilt. Das Reſultat ent=
ſpricht
voll und ganz dem Spielverlauf, da das Geleiſtete von unjerer
Mannſchaft gleich Null war. Witterungsverhältniſſe und ſonſtige Be=
gleiterſcheinungen
beeinträchtigten das Spiel allerdings ſehr, jedoch ſoll
dies keine Entſchuldigung ſein.
Der morgige Sonntag gibt unſerer Darmſtädter Ligamannſchaft
nun Gelegenheit, ihrem guten Ruf ſvieder Ehre zu machen. In einem
Spiol der 1. Mannſchaften ſtehen ſich in Sprendlingen der dortige Fuß=
ballverein
und Sportverein Darmſtadt gegenüber. Das Stärkeverhält=
nis
beiber Gegner dürfte ungefähr gleich ſein, ſo daß man immerhin
auf den Ausgang geſpannt ſein kann. Vor dieſem Spiel treffen ſich
die beißen Alten=Herrei=Mannſchaften beider Veveie. Ferner begibt
fich die 2.a Mannſchaft nach Frankfurt, um das Rückſpiel gegen Ein=
tracht
auszutragen. Drei weſtere Mannſchaften ſpielen auf der Renn=
bahn
, und zuar die 2.e und die 3.n Mannſchaft gegen 1. und 2. Miann=
ſchaft
Sp.=V. Münſter 1919 und die 3.b Mannſchaft gegen die 3. Mann=
ſchaft
Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
* Hockey. Morgen Sonntag ſpielen vormittags die 1. und die
2. Mannſchaft des Darmſtädter Hockehklubs, Abtl. des Schwinmmklus
Jungdeutſchland, auf dem Golfplatze gegen die gleichen Mannſchaften
der Hockey=Abteilung des Turnvereins 1846 zu Mannheim. Dieſe Spiele
ſind Vorſpiele und läßt ſich, da über die Spielſtärke Mannheims wvenig
bekannt iſt, ein Urteil über das Verhältnis der Mannſchaften zueinander
in ſpieleriſcher Hinſicht vorerſt noch nicht bilden.
* Der Skiklub Darmſtadt=Odenwald hielt am Dienstag
im Anſchluß an den im Februar mit großem Erfolg beendeten erſten
Darmſtädter Trocken=Skikurs ſeinen zweiten Lichtbilder=
vortrag
ab. Im Namen des Vorſtandes begrüßte Herr Hermann
Retzer die im großen Hörſaal der Hochſchule ſehr zahlreich erſchienenen
Mitglieder und Gäſte, vorab die große Zahl friſch=froher Jugend, und
erteilte Herrn Kreisamtmann Dr. Krebs das Wort zuu ſeinem Vor=
trag
über Skigebigte im Odenwald, Schwarzwald und
in Tivol In klaren, oft bon köſtlichem Humor und warmer Natur=
freude
durchwehten Ausführungen und Bildern zeigte er den Schnee=
läufer
im heimatlichei Odenwalde auf dem beſchneiten Felsberge, der
Neunkircher und Laudenauer Höce und der Tromm, wo die Dorfjugend
ſich ſchon ſelbſtändig gemacht hat und vom Vater die einfachen Skier
aus Faßdauben ſich herſtellen läßt. Dann führten prächtige Lichtbilder
auf die fetteren Schnse=Weiden des Schwarzivaldes hinüber, wvo einſt
der erſte deutſche Schneeläufer ſeine Spuren zog, und heute jedes Schul=
kind
ſeine Bretter meiſtert. Hoxnisgrinde, Schliffkopf, Kniebis und
das Feldberggebiet mit dem Notſchrei und den Sprungſchanzen werden
ſtets beſondere Anziehungs= und Ausgangspukte für den Schneeläufer
bilden. Am mächtigſten aber offenbarte der Winter ſeine Herrlichkeit im
Lande Tirol, bei St. Anton am Arlberg, St. Chriſtoph, Zürs, Stubben,
an der Valluga, der Darmſtädter und der Ulmer Hürte, die hervor=
ragende
Ziele für Schneefahrten bilben. Seien die Preiſe im letzten Jahre
auch beträchtlich geſtiegen, für ein Paar Schneeſchuhe und eine ſchöne
Winterfahrt laſſe ſich auch im beſcheidenſten Voranſchlage noch etwas
erübrigen! Rauſchender Beifall belohnte den Rebner, dem Herr Retzer
Worte herzlichen Dankes widmete miteder Verſicherung, daß die Liebe
zur Jugend, zur Heimat und zur erhabenen Pracht und Größe der win=
terlichem
Natur jedem Schneeläufer ſtets den Mut geben wird, zu arbei
ten an der Ertüchtigung der Jugend und ſeiner ſelbſt.

die Fechter der Turngemeinde Bürgel endete ſiegreich zugunſden Darm=
ſtadts
mit 14 Siegen gegen 2 Siege und 48 Treffern 32 Treffer. Das
zweite Treffen gegen Turnverein Frankfurt ging verloren mit 11 Siegen
geoen 5 Siege und 48 32 Treffer. Das dritte Treffen gegen Turn
und Fechbklub Franffurt wurde dagegen von Darmſtadt ganz entſch
dend gewonnen mit 15 Siegen gegen 1 Sieg und 57 Treffern
Treffer.
Die Einzelergebniſſe der Darmſtädter Fechder ſind bis jetzt, folgende
Fritz Miller in 12 Gängen 11 Siege mit 40 Treffern, Franz Storck
i 12 Gängen 9 Siege mit 41 Treffern, Adalb. Kötting in 12 Gängen
8 Siege mit 24 Treffern, Hans Weißmann in 12 Gängen 6 Siege mit
23 Treffern.
Das Geſamtreſultat der an dem Meiſterſchafts=Wettfechten
ligten Vereine iſt bis jetzt folgendes
Turnverein Offenbach in 3 Treffen 3 Siege mit 146 Punkten, Tur=
gemeinde
Darmſtadt in 3 Treffen 2 Siege mit 138 Punkten, Turnds
ein Franrfurt in 3 Treffen 2 Siege mit 112 Punkten, Turngemeinde
Bürgel in 5 Treffen 4 Siege mit 259 Punkten, Turnverein Fechenheim
in 2 Treffen 0 Siege mit 73 Punkten, Tuen= und Fechtklub Francfurt
in 3 Treffen 0 Siege mit 76 Punkten, Turnverein Bornheim i 2
Treffen 9 Siege mit 59 Punkten. Da Darmſtadt gegen Büirgel ſiegreich
war, ſieht es ſomit hinter Offenbach an zwzeiter Stelle.
Fortſetzung der Kämpfe Sonntag vormittag 9 Uhr in Bornhei
* Sportfechten am Sonntag. Morgen Sonntag vor=
mittag
wird auf Einladung des Darmſtädter Fechtklubs der k. k. Oberſt=
leutnant
a. D. v. Gregurich=Wien Sport= und Turn=
fechtern
im kleinen Saale der Woogsplatzturnhalle (der Fechtſaal im
Logengebäude iſt nicht frei) Unterricht erteilen und auch in einigen
Freigefechten den hieſigen Fechtern gegenübertreten. Herr v. Gregurich)
iſt bei dem belannten Milirär=Fecht= und Turnlehrerkurſus zu Wiener=
Neuſtadt ausgebildet und auch einige Jahre ſelbſt dort Lehrer geweſen.
Seinem Auftreten ſieht man mit Spannung entgegen, hat doch der
Darmſtädter Fechtklub die Aöſicht, neben ſeinem rührigen Klubfecht=
meiſter
Kaiſer eine weitere erſtklaſſige Lehrkraft zu gewinnen, um ſeine
ſtark wachſende Mitgliedſchaft in vermehrtem Maße unterrichten laſſen
zu können.
* Roßdorf 10. März. Der hieſige Turnverein ver=
anſtaltetz
am morgigen Sonntag, den 13. d. M., abends 8 Uhr, im
großen Saale Zur Sonne einen Turn= und Werbeabend.
Ueber 100 Turner, Turnerinnen, Knaben und Mädchen, werden am
den Vorführungen teilnehmen. Der erſte Teil beſteht aus Frei=, Schritt=
und Stabübungen, während im zwveiten Teil nur Geräreübungen am
Reck, Barren und Pferd gezeigt werden. Im dritten Teil kommen ſo=
genannte
Kunſtübungen, wie Gewandtheitsübungen der Knaben, Reif=
reigen
der Turnerinnen, Sport= ſowie Stabwindübungen der Turner
zur Vorführung. Außerdem werden einzelne Vorturner Kunſtkeulen=
ſchwingen
, ſowvie Kunſtfrejübungen in vollendeter Form zeigen. Die
Leitung liegt in den bewährten Händen der Vorkurnerſchaft, die mit
eiſerner Energie hinter ihrer Mannſchaft her iſt, den Beſuchern nur
Erſtklaſſiges zu bieten.
Schluß des redaktionellen Teils.

Union-Theater.
Zur Erstaufführung Die Fiueht aus der
Fremdenlegion dieges vein deutsei Ba-
triotischen
Filmwerkes, wird der Schöpfer
und Regisseur Herr Heinrieh Reichmann,
eine Erläuterung und Erklärung in efner
persönlichen Ansprache dem verehrlichen
Pablikum zum Ausdruck bringen. (3163

Wettfechten um die Bezieksmeiſterſchaft in Frankfurt a.
Die erſte Mannſchaft der Fechſtabteilung der hieſigen

M.
Durn=

Wetterausſichten für Samstag.
Zunehmende Bewvölkung, tagsüber noch trocken,
bis ſüdweſtliche Winde.
Tageskaleuder.
Landestheater, Anfang 234 Uhr, Ende 5½ Uhr (außer Miete
Der Bibliothekar. Abends 71/ Uhr, Ende 10 Uhr (au
Sondermiete Serie VIII): Schwarzwaldmädel
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Konzert der Mandoline= und Gitarve=Vereinigung
9 Uhr im
Mozartſaal.
Bühne zum Heiner (Ecke Mühl= und Rundeturmſtraße) um
8 Uhr: 8 Feierzeich.
Marionetten=Theater (Turnhalle Woogsplatz): Vorſtellunger
um 4½ und 8 Uhr.
Monarsverſcmmlung der Turngemeinde Darmſtadt um 8 Uhr.
Vorführung über die Behandlung der Beerenobſtſträucher von
Lehrer Preſſer um 4 Uhr im Schulgarten hinter dem alten Friedhof.
Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten im Aus=
ſtellungsgebäude
auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 18 Uhr),
Leitung: Dx. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kart Mieſching; für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Larxge.
Druck und Verlag: L. C. Zittich’ſche Hofbnchdungerei. Säm lich in Darmſtabt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Nebaktion beß
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachrrägliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

amiliennachrichten

Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an
berichtsreferendar Erich Stumpft
Lectnant d. R.
Elsbet Stumpff, geb. Stumpff
Wiesbaden, Mosbacherstr. 7.
Lirchliche Trauung Samstag, den 12. März,
nachm, 3 Uhr, in der Pauluskirche.

Todes=Anzeige.
Geſtern nachmittag 4 Uhr entſchlief ſanft
ach langem ſchweren Leiden mein lieber
Nann, unſer treuſorgender, guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder u. Onke
Heinrich Delp
Großherzgl. Kanzleirat i. R.
Ritter hoher Orden
m 70, Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Delp, geb. Stoſchützky
Adolf Delp, Provinzialbaurat
Paula Halmel, geb. Delp
Friedrich Delp, Polizei=Hauptmann
Ella Delp, geb. Pohl
Georg Halmel, Kaufmann
Heinz Halmel, als Enkel. 1*10029
Darmſtadt, den 11. März 1921,
De Beerdigung findet Samstag nachmittag
Uhr vom Portale des Darmſtädter Fried=
hofes
(Niederramſtädterſtr.) aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren innigſtgeliebten, herzensguten Vater,
Schwiegervater und Großvater
Hermn Peter Höchſt
Privatier
im 78. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
W. Höchſt, Poſtſekretär.
Darmſtadt, 11. März 1921. (*10181
Die Beerdigung findet von der Kapelle des
Friedhofes (Niederramſtädterſtraße) Montag
nachmittag 4 Uhr aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 6. März verſchied in Berlin mein herzens=
guter
Gatte, unſer lieber Vater, Sohn und Bruder
Woldemar Meybom.
Darmſtadt, den 12. März 1921.
Elſe Meybom, geb. Graeff
Manfred
Rolf
Frau Marie Meybom, Reval.

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Mittelg. 16. Tel. 41. (2373a

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
meines unvergeßlichen, lieben Mannes, unſeres
zuten Sohnes, Bruders, Schwiegerſohnes und
Schwagers
Herrn Jakob Pieler, Lehrer
ſagen wir allen denen, die ihm ſo überaus zahl=
reich
die letzte Ehre erwieſen, unſern herzlichſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Wfarrer Steinmetz für die tröſtenden Worte am
Grabe, den Schweſtern des Eliſabethenſtifts
für die aufopfernde Pflege, dem Turnverein
Bickenbach und ſeinen Schulkameraden, dem
Lehrerkollegium, der Gemeinde Haingrund, ſo=
wie
den Schulkindern Haingrunds und Bicken=
bachs
für den erhebenden Grabgeſang. Auch
herzlichen Dank für die ſo zahlreichen Kranz=
(3131
ſpenden.
Eliſabeth Pieler, geb. Schröder
Familien Chr. Pieler und
B. Schröder.

Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die trau
rige Mitteilung, daß am 11. März meine
liebe Schweſter, unſere gute Tante
Fräulein
Margarete Horn
on ihrem ſchweren Leiden durch den Tod
erlöſt wurde.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Fr. Oberlehrer Seibert Wwe.
Griesheim, den 11. März 1921.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 13.
März, nachm. ½4 Uhr, ſtatt. (

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Gr. 42, f. Landw. geeign.
P. Hannewald, Schützen=
ſtr
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(*2856

E
gearbeitete Schnürſchuhe,
Gr. 42-43, 1 P. getragene
Damenhalbſchuhe Nr. 38
bis 39, 1 P. Reitſtiefel
Nr. 44, zu verkaufen oder
umzutauſchen geg. Nr. 43.
Magdalenenſtr. 5.
Hinterh., 2. St., I. (49941

Break

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Pfungſtadt; Everſtädter=
ſtraße
55.
(*9864fs

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ſtadt
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(*10053

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umgebauter Militärwag ),
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pflug
zu verk. 1*9699ds1
Nüheres Hahn b. Pfung=
ſtadt
, Oberraſſe 1.

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gebraucht, guterhalten.
Grafenſtr 43. 2386dks

Vierräd, Handwagen
f. Milchhändler, faſt neu,
prsw z.vk. N b Hein, Lieb=
frauenſtr
4 42, II. (40c ak=

Sportwagen ohne Ver=
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Niegerplatz 7, I.

Leicht. Fahrrad, Torpeoo=
Freilauf, preisw. zu verk.
Hermannſtr. 8, II. (4udoms

gebr.,gut=
Damenrad erhalten.

Grafenſtr 43. (2987dls

Faſt neues Fahrrad
Marke Opel, ſehr billig
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ſtraße 60, pt.

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wageni
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Geſchäftsſtelle. (*10060

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Biktoria=Wagen.
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[ ][  ][ ]

Nummer 20.

Darmſtadter Tagblnn, Samstag, den 12. März 1921.

Maft Lasfädden,-omnodsse, Wiiace

Verkaufsbüro Frankfurt a. M.: L. &. E. Nover, Frankfurt a. M., Herstelderstr. 21,
Telephon Amt Taunns Nr. 251.
Verkaufsbüro Darmstadt: Ingenieur W. Zelder, Darmstadt, Heidelbergerstrasse,

s den Amtsverkündigungen des Kreis=

Freibank Schlachthof.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute in Bd. 1V,
Seite 125, neu eingetra=
gen
Firma Jakob Wider=
ſchein
, Kamm= und Zellu=
loidwarenfabrik
zu Ober=
Ramſtadt. Inhaber Ja=
kob
Widerſchein zu Ober=
Ramſtadt.
(3108
Darmſtadt, 6. März 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.
Bekanntmachung.
Neu wurde heute in
unſer Handelsregiſter ein=
getragen
die Firma Fulius
Muhr zu Ober=Ramſtadt,
Inhaber: Julius Muhr in
Ober, Ramſtadt. (3109
Darmſtadt, 6 März 1921.
Heſ. Amtsgericht II.

ges Darmſtadt und den Bekanntmachungen

Sametag, 12. März 1921
Marken von 15211660
von 910 Uhr. (3135
Preis pro Pfd. 6.30 Mk.

des Polizeiamts Darmſtadt.
Befundene Gegenſtände: 3 mtttelgroße Schlüſſel
Inem Ring. 1 ſchwarzes Portemonnaie, faſt neu,
tFiber 2 Mk. 1 großer Schwanz von einem ſchwar=
FFuchspelz 1 Kinder=Haſenpelzkragen. 1 ſchwar=
Linderſtrumpf mit geſtricktem, rotem Schuhchen.
jagrettenetui aus Metall. 1 kleines ſchwar brau=
Pelzſchwänzchen. 1 kleines, grünes Stoffporte=
hurrgie
mit über 4 Mk. Inhalt. 1 graue Mütze.
ſgaunes Portemonnaie mit 55 Pfg. 1 franzöſi=
Paß, auf den Namen Suſanna Schuchmann
lund. 1 Fünfzigmarkſchein. 1 halbrundes Porte=
ſmrgie
mit über 18 Mk. 1 goldenes Kettenarm=

Kee

Nächſten Montag, den 14. März.
von vormittags ½10 Uhr ab
in der Autohalle des Marſtalls
Mathildenplatz.
I. a. 2 nußb. Büfett, 1 eich. Bücherſchrank,
mehrere gute Betten mit Oberbett, 1 eich. Rur=
garderobe
, 2 Vertikos, 1 feiner Küchenſchrank
mit Meſſingverglaſung, 1 einfacher desgleichen,
1 gute Nähmaſchine, mehrere Kleiderſchränke,
mehrere Kommoden, 1 Diwan, 1 Chaiſelongue,
mehrere Teppiche, mehrere Waſchtiſche, Nacht=
tiſche
mit Marmor, mehrere großze Spiegel,
mehrere gute Oelgemälde, Bilder uſw., mehrere
Tiſche, Stühle, Luthertiſchchen, 1 ganz neue
emaill. Badewanne, 1 Waſchbecken, Regu=
latore
uſw.
2 ſehr feine Saloneinrich=
tungen
mit ſehr guten Polſter=
Garnituren.
Ferner: eine Anzahl Bett= ud Leibwäſche,
Herrenkleider.
Von 10 Uhr ab werden Wäſche, Kleider und
Möbel verkauft.
(3105
Anzuſehen ½/, Stunde vorher.
Darmſtadt, Karlſtr.1 Hch. Hilsdorf
Telephon 2490. Amtsgerichtstaxator.

Am Mittwoch,
den 16. März I. J.,
nachmittags ½2 Uhr
läßt Unterzeichneter in
Pfungſtadt, Sandſtr. 57,
folgende Gegenſtände
gegen Barzahlung meiſt=
bietend
verſteigern:
1 Kaſtenwagen, 1 Pfuhl=
faß
, beide einſpännig und
wenig gebr., 1 Kummet=
geſchirr
, 52 cm, kompl.,
1 Dickwurzmühle, Ketten,
1 Egge, 1 Pflug, Stiefel,
Tiſche u. a. m. (*9873
K. Otto.

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Eiſchentücher, 5 Paar Hanoſchuhe, 8 einzelne
kiſchuhe.
tonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
ten
Darmſtadts: Es verſehen den Sonntags=

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Hofmannſtr. 13 ½, Tel. 1377,

hi und in der Woche vom 12. März bis einſchließ=
11. März den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
it ſtr. 9, die Beſſunger Apotheke, Karlſtraße 111.

Haatkartoffeln
norddeutſche
frühe Weltwunder
bald eintreffend. (B3136
Torausbeſtellungen bei
Ph. Germann
Karlſtr. 63½, Tel. 1299.

Bekanntmachung.
Darmſtädter Frühjahrsmeſſe.
Montag, den 21. März d8. J8., vormittags
uhr, werden in der Turnhalle am Woogsplatz
lätze für Zucker= und Waffelbuden, für Ver=
isftänd
und für Geſchirr, Glas und Porzellan
ſie vom 19. bis 26, April d8. J8, ſtattfindende
jahrsmeſſe öffentlich verſteigert.
(st30 27
Larmſtadt, den 2. März 1921.

a Ochſenfleiſch 12 Mk.
kein Rind=, kein Kuhfleiſch
Ia Kalbfleiſch . . 13
Ia Hammelfleiſch 10
Georg Appfel
Eche Ober= und Schloßgaſſe. (*10023

Der Oberbürgermeiſter.

Milchpreiſe.
Nie Kleinverkaufspreiſe für Milch betragen mit
hung vom 15. März 1921 ab:
ir Bollmilch; für 1 Liter 280 Pfg.=
210
140
105

zi9
ir Kühlmilch:
235
155
it Mager= u. Buttermilch: 140 Pfg. für 1 Liter.
(st3139
dermſtadt, den 10. März 1921.
Städtiſches Lebensmittelamt.

Vennuu
Empfehle zu außergewöhnlich
billigem Preiſe alle Arten
Herren=, Damen=
und Kinderſtiefel
ſowie Herrenzugſtiefel u. Arbeitsſtiefel.
Neue Sendungen eingetroffen.
Hch. Roos, Schuhlager
Magdalenenſtraße 1,
neben der Apotheke. (*10100
Obn

(Gemeindewald Nieder=Beerbach)
Donnerstag den 17. März 1921, vorm. 10 Uhr
beginnend werden in den Forſtorten Rödern, Schwei=
zerloch
, Forſtbühl und Streichels an Ort und Stelle
meiſtbietend verſteigert:
Stämme: 72 Buche, 63,88 Fm., Kl. II.V.
22 Eiche,
8,31
TV.Vk.
10 Kiefern, 6,74
II.V.
9 Lärche, 2,70
15 Kirſchbaum, 2,62
TV.vI.
4,36
Derbſtangen: 76 Lärche,
3,90
74 Birke,
Nutzſcheiter: 60 Rm. Buche und Eiche
Kiefern.
3
Zuſammenkunft der Steigerer auf dem Fahrweg
Nieder=BeerbachFrankenſtein, am Eingang des
Waldes.
(s15o
Nieder=Beerbach, 10. März 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
Pritſch.

es Handelsregiſter, Abteilung B, unter Nr. 93
(3127
uve heute hinſichtlich der Firma:
Soſndra, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf=
tung
, Darmſtadt
der Eintrag. vollzogen:
durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung
September 1920 ſind die Beſtimmungen des
ſchaftsvertrags über das Stammkapital, die
enverteilung und die Dauer der Geſellſſchaft
4, 5) geändert.
ie Dauer der Geſellſchaft wird ab 16. Nobem=
E90 auf fünf Jahre begrenzt, und zwar derart,
e Geſellſchaft ſich hiernach mit dem 16. No=

er 1925 ohne weiteres auflöſt und in Liqui=
zu
treten hat, falls nicht ſpäteſtens bis zum
Fru 1925 durch eine hierzu beſonders einzube=
be
außerordentliche Verſammlung der Geſell=
mit
mindeſtens Dreiviertel=Majorität der
en, die zugleich mindeſtens ¼4 des Stamm=
13 der Geſellſchaft repräſentieren müſſen, die
tzung der Geſellſchaft auf eine weitere beſtimmte
öeſtimmte Zeit beſchloſſen werden ſollte.
Stammkapital iſt um 26 600 Mark erhöht
trägt jetzt 186 200 Mark.
urmſtadt, den 23. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
50 Bentner gutes
dkerrüben
ue Militär=Schnür= W.eſenheu
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elektr. Licht, Stallung, Scheune u Garten. Ferner
Schlafzimmer kompl. neu, ſowie ſonſtiges Mobiliar,
landwirtſchaftl. Geräte, Maurerwerkzeug, Bauſteine,
Dachziegel uſw., meiſtbietend gegen bar, Beſichtigung
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Ph. Wolf Erben, Altheim Kr. Dieburg.

(*9880 Paradeplatz 2.

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kurze, moderne Form, echte Lackkappe
Herrenstiefel
vornehmer Gesellschaftsstiefel in echt R.-
Cherreau, mit und ohne Lackkappe . ..

Oartakalee

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Fabrikat, sind jetzt in echt Chevreau, schwarz und
braun, in unseren 123 Verkaufsstellen zu haben

Herrenstiefel
echtChevreau,
vornehmste 8
Modeform,
spottpreis dL-.

Verkaufsstelle: Ludwigstrasso 17.

[ ][  ][ ]

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 11. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel uund Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutige Börſe verkehrte in feſter Haluung, da die politiſche Lage
günſtig beurteilt wird. In der Hauptſache war es jedoch die Stpeku=
lation
, die ſich am Geſchäft beteiligte, und die Orders des Privatzubli=
kums
waren noch gering. Am Montanmarkt waren Harpener auf an=
geblich
franzöſiſche Käufe befeſtigt. Buderus gewannen weitere 12 Pro=

Dun Dinf Pin äiferien aunden Sriſcfen ſicn Gelingun umn B Lralchit.
Rhenania um 30 Prozent. 6proz. Ungariſche Kriegsanleihe notierte
minus 2½ Prozent.

Frankfurter Abenbbörſe vom 11. März.

Uele e ehe eit ele
troleum, alte und juge, ſchwächer ziuka 710. Auf dem Valutamarkt
wvaren Deutſch=Ueberſee abgeſchwächt, auch Mexikaner leicht nachgebend.
Otaviminen und Genußſcheine feſt. Montanpopiere blieben bei beſchei=
denen
Umſätzen vorwiegend gur behquptet. Mannesmann etwas feſter.
A. E.G. büßten 2½, Prozent ein. Chem. Scheideanſtalt verloren 3 Pro=
zent
. Farbwverke Höchſt etvas feſter. Der Kaſſamarkt verſehrte bei be=
ſcheidenem
Geſchäft vovwiegend feſter. Chamotte=Annawerk 610, ſtiegen
9 Prozent, Lokomotivfabrik Krauß fanden zu beſſerem Kurſe Aufnahme.
Hamburg=Paketfahrt bei einiger Nachfrage 1 Prozent höher. Hirſch=
Kupferwerke 362, waren wieder 8 Prozent gebeſſert. Lechwerke Augsburg
161, gaben etwas nach. Der Schluß geſtaltete ſich ruhig, doch herrſchte
eine feſtene Tendenz auf allen Märktem vor.
w. Deviſenmaukt. Frankfurt a M., 1I. März.

März
Brief Kfe
geld i
Beld Brief Nie
Geld Brief Antw.=Brüſſ. 463 4681, 469I= Norwegen. 1005 1011.7023.30/7 1026.10 Holland... ei67.80/21 72.3 /2152 80 i57.9 Schweden . 413.50 1416.50 t1.- 1414. London ... 21614 2482 2441 214 Helſingfors Varis ... 4181, 4491 4471 4181 New=York. 133071 ,/62.231 8250- 62,65 Schweiz ... ſto62 991 1065.10 u54.80 o57 10 Wien (alies Spanien". 971 60 S73.40 86919 s7090 D=Oeſt. abg 41.7311.77ſt 1298- 1308 ſtalien . /230/= 231. 2302/ 2311,1 Budapeſt . 14 7394,88 Liiſab.=Op.
Läuemark. 1 1083.90 1011. 1093.30 zu96.10 Prag...." 2.1762.33 22.40- 82. 60

Berliner Börſe.
Berlin, 11. März. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.
Ju der dunch die allgemeine Zurückhaltung faſt aller Kreiſe zurzeit an
der Börſe in verſtärktem Maße herrſchenden Geſchäftsſtille iſt auch heute

keine Veränderung eingetveten. Dabei die Grundſtimmug wiede=
rum
als feſt bezeichnet werden. Der Kursſtand hat ſich im aligemeinen
nur wenig verändert. Mit Beſſerungen bis zu 10 Pvozent ſind zu er=
wähnen
Deutſche Waffen, Zellſtoff Waldhof, Weſteregeln Alkali, mit Ein=
bußen
bis zu 15 Prozent Höſch, Rheiniſche Braumkohlen und Ueberſee=
Elektriſche. Valuta= und Auslandspaviere ſtellten ſich auf die mäßige
Abſchwächung der Deviſenpreiſe zumeiſt etwas wiedriger. Südſee= Phos=
phat
ſtiegen 100 Prozent auf 2000 infolge des angeblich bevorſtehenden
Abſchluſſes der Abfindungsverhandlungen mit Japan. Der Rentenmarkt
weiſt nur geringfügige Kursveränderungen auf.
Produktenmarkt. Jür Hülſenfrüchte hält am Produkten=
markte
die vorſichtige Kaufluſt, beſonders für Futtererbſen, Wicken und
Peluſchken, bei underänderten Preiſen, an. Das Geſchäft in Mais wird,
abgeſehen von der für ganz nahe Wave beſtehenden Nachſrage andauernd
noch durch die Bezugsſcheine geſtört. In allen Artikeln iſt der Verkehr
bei unbedeutend veränderten Preiſen infolge mangelnder Kaufluſt an=
dauernd
ſehr ſtill. Heu und Stroh ſind nur zu weiter ermäßigten Prei=
ſen
abzuſetzen.
Die Verkeßrslage im Ruhrrevier.

* Eſſen, 10. März. Die allgemeine Verkehrsſage iſt infolge der
ſtark verminderten Aufnahmefähigkeit der Waſſerſtraßen nicht ſehr be=
friedigend
. Auch der bahnſeitige Abtransport von den Zechen wird hier=
durch
beinträchtigt. Der Waſſerſtand des Rheins geht anholtend zurück,
wenn auch langſam, ſodaß der Kahnraum= und Schlevoraummangel lei=
der
auch auf den Kanälen, weiter zunehmen. Welche Schwierigkeiten die
Beſetzung der Duisbug=Ruhrorter Häfen zur Folge haben werden, iſt
noch nicht zu überſehen. Die Betriebslage der Eiſenbahmen geſtaltete
ſich auch in der letzten Woche günſtig, ſodaß es gelang, die Wagenge=
ſtellung
noch weiter, um etwa 1000 Tonnen, zu verbeſſern. Für Kohlen,
Koks und Briketts wurde in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen
Durchſthnitt 26 642 Wagen, gerechnet zu je zohn Tomen, angefordert ge=
ſtellt
wurden arboitstäglich durchſchnittlich 23 369 Tonnen. Die Höchſt=
geſtellung
betrug am 3. März 24 505 Tonnen gegenüber einer Durch=
ſchnittsgeſtellung
von 20 135 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor=
jahres
. Die Haldenbeſtänbe, die am Wocheuſchluß 972 564 Tonnen betru=
gen
, bleiben in undermindertem Maße beſtehen. Die Kipverleiſtung in
den Duisbumg=Ruhrorter Häfew ging von 28573 Tonnen auf 27 319 Ton=
nen
zurück. Der Umſchlag auf den Kanalzechen hat ſogar eine weſent=
liche
Einbuße zu verzeichnen, denm im Vergleich zur Vorwoche wurden
rund 7000 Tonnen weniger, nämlich 23 159 Tonnen, umgeſchlagen.

* Zum Schutz der deutſchen Garninduſtrie. Aus
der deutſchen Stick= und Handarbeitsgarninduſtrie gingen dem Hanſa=
Bund in letzter Zeit mehrfache Notrufe zu, die ſich alle gegen die immer
mehr überhandnehmende Konkurrenz der franzöſiſchen Garne der fran=
zöſiſch
orientierten Firma Dollfuß, Mieg u. Co. in Mülhau=
ſen
i. E. wenden. Dieſes Haus, das ſchon während der Zeit, da Mül=

hauſen noch unter deutſcher Hoheit ſtand, einen ausgeſprochen Ewikei=
ſtiſchen
Charakter trug, lieferte in letzter Zeit in einem übergroßen aßß=
ſtab
ſeine Fabrikate die bekannten D=M=C=Garne nach Datſch=
land
, da ja bekanntlich die Waren des früheren Elſaß auf 5 ghre zu
zollfrei bei uns eingelaſſen werden müſſen. Aber nicht nur a dge=
ſem
requlären‟ Wege werden wir mit den Fabrikaten der Firmabeyr= /
ſchwemmt, ſondern die Garne bilden auch einen großen Beſtandte duar
aus dem beſetzten Gebiet hereinkommenden Schmuggelwaren. Dieſao=za d
paganda der franzöſiſchen Firma iſt leider nicht ohne Erfolg gebllom. 90t
weil die meiſten Deutſchen über die Herkunft dieſer D=M=C=Garnenucht A
genügend unterrichtet ſind, und auch viele Großfirmen ſind leide im= eüſ
folge der unangenehmen Konkurrenz bereits gezwungen geweſen zung
franzöſiſchen Garnartikel in ihre Läger zu übernehmen, und habt
durch, vielleicht wider Willen, den Verbrauch durch Bezugserleichrun=

gen gefördert. Das große und kleine Publikum, wie beſonder duie
Damenwelt, als auch das Handarbeitsgewerbe können, wie der (ntms=
Bund uns ſchreibt, nur davor gewarnt werden, zum Schaden der
ſchen Induſtrie für eine zunehmende Beliebtheit der D=M=C=Atilel.

Sorge zu tragen, u. E. muß der Kampf mit dieſer franzöſiſchen ſarnag eiad
mit allen Mitteln aufgenommen werden. Empfehlenswert wär
ſpielsweiſe die von einer deutſchen Großfirma gegebene Anregung
jeden Karton deutſcher Stickbaumwolle mehrere Jahre lang eine ſa
Verkaufsprämie auszuwerfen. Vorausſetzung für dieſen Kampf leit)
natürlich Verbeſſerung der deutſchen Qualität.
* Die Verwertung der bayeriſchen Waſſerkrf
Im bayeriſchen Staatshaushaltsausſchuß wurde der Plan üb
Verſorgung Bayerns mit Elektrizität beratam
dabei vom Staatsſekretär Dr. Schweyer mitgeteilt, daß die Smt
regierung dem Landtage vorſch age, das Bayernwerk im
Aktiengeſellſchaft umzuwandeln. Die Durchſührung
Werkes ausſchließlich mit ſtaatlichen Mütteln ſei under den gegenwäu
Verhältniſſen unmöglich. Der Auftvand für das Bayernwerk
zur Zeit auf 500 Millionen Mk. geſchätzt. Es beſtehe die Hoffnun
eine Anleihe für dieſes Unternehmen einen günſtigen Markt zu fde
Gri
cſt r

Hin d a en ee ee eerser e S r
als durch eine finanzielle Beteiligung erreicht werden. Das ſchließech
nicht aus, daß ſpäter auch das Reich wie andere Kreiſe an der Geſah
ſich beteiligen. Das Aktienkapital ſei mit 100 Möllionen Mk. ango
men und foll ganz eingezahlt nerden. Die Bahernwerks=Aktien
ſchaft würde eine Obligationsanleihe ausgeben, die ſich auf 400 Milm
Mark zu bemeſſen haben würde. Die Staatsregierung würde aush
die Bürgſchaft übernehmen. Die Anleihe ſoll zu denſelben Bedimnm
ausgegeben werden wie die Anleihe des Walchenſeewerbes der mitm
Iſar. In der Ausſprach= erklärten ſich die Redner der Bahac
Volkspartei, der Sozialdemokraten und der Mittelpartei mit deunc
ſchlage der Regierung einverſtauden.

Frankfurter Kursbericht 11. März 1921. Mitgeteilt von der Baxk für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)

Staatspapiere.
5% Reich2anleihe. . .

..
3½%

*

4½21 Uut. V. Schatzanweiſ.
4½a% Vl.lK.
Sparprämienanleihe . . . .
420 Preuß. Konſols .....
....."
3½%
...."
4% Bad. Anl. unk. 193
3½%0 . 1907..
425 Bahern Anl. . .. . . ..
.......
41½276
39 Heſſen unk. 1924....

77,50
67.
65,75
67,25
80,20
72.
83,50
66.10
56,30
52,40
73.

Pla",

49 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
3 % Griech. Monppol.
% Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918........
½%9 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.. . . . . . . . . 25,50

79,60
68 40
72,50
61.,70
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490 Türk, Admin. v. 1903
4% Bagdad)ser.1
I1 112.
4% v. 1911,Zollanl.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14/ 20,25
79 Goldrente.. 39,
Staatsr. v. 10
420
Kronenrente. 17,75 17,75
4%

11. 3.
77,50

65,75
67,50
80,20
79
83,50
66,10
56,25
52,10
73,40

79,50
66,10
72/40

54,10
80 20

320,
4

32,50
13,75
125
112,75
92,35
104,40
78,25
138,2:

75,30
21.
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v. 1883. 4½%0 Angtolier I....... 123,75 39 Salon Conſt Jonction 390 Salonique Monaſtir. 107. 1o6,50 5% Tehuantepee ... . . .. 443,50 432. 4½%
.... Deutſche Städte. 4% Darmſt. v. 1919b.1925 82,10 81,30 3½% Darmſtadt v. 1905. 490 Frankfurt v. 1913.. .. 99,50 ie 3½9
v. 1903... 85. 42 Mainz, v. 1919b. 1926 83,60 Pfandbriefe. 420 Franrf. Hyp. Bk. 1920 100, 100. 31%
420 Frkf H. Kwd.=Ver. 1921 87,10 85. 96. 99,25 420 Mein, Hyp. Bank 1922 96,50 96,90
101,10 490 Pfälz.
1922 101,20 1923
420 Rhein. 96. 25,90 BL
verl. 83. 22,75 42% Südd Bk.Münch. 1806 101,10 101,75 4½ Heſ.Ldhhp. Bk. Pfdbr. 100,10 3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdhr. 87. 8790 48 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl. 96,25 96,50 Bauk=Aktien.
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Rhein. Stahlw. . . . . . . . .
Riebeck Montan ........
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Nordd. Lloyd....... . . .
Südd. E.=B.=Geſ........
Schantung E.=V..... . . .
Baltimore . ............
Kanada ...............
Lombarden ..........."
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446, 136.5 260, 255, 504,75 491,50 489. 7. TT0Dfs-Hifan Sarſtf Dos 779 292,75 Griesheim Elektron. . 378, 375. 169,50 Höchſter Farbwerke. .... 406,75 404,50 Holzverlohlung ........." 384,50 365,50 240, Werke Albert (Chem.).. .. 545, 550, Allg. Elektr.=Geſ.... . . . . 278. 284, Bergmann=Werke. . .. . . . 309, 312. Felten & Guilleaume ... 51,50 Lahmeher ............. 212, 210,I. 158,50 Licht & Kraft. ........ 216. 216. Rhein. Elekir. Werke. . .. 187, 186,50 Schuckert . . ...... . . . . .. 228. 231,50 Siemens & Halske ..... 281,1 302,50 Feinmechanik (Fetter)... 317 Gelſenkirchen Gußſtahl.. 395. 484,30 Gummi=Berlin=Frankfurt 305. Gummipeter. . . . . . . . . . . 394, 395,50 Heddernheimer Kupfer. 340, 350, 5i8, Lederwerke Spicharz. . .. 230 231. 348 Lüdenſcheid Metall ..... 438. 432. Adlerwerke Kleher. ... 242,50 242,1 5ss. Badenia (Weinheim). 286, Breuer & Co. Vorzüge. 234,75 289. Daimler Motoren. . . . . . . 247, 247. 303,50 Eßlinger Maſchinen. . . .. 285. 280, Gasmotoren Deutz.... .. 208, 470, 1Karlsruher Maſchinen. . . 324,50 327. Lux’ſche Induſtrie ...... 245, 248. Vogtländiſche Maſchinen. 280, 183. Helfabrik Ver, Dt. ..... 315. 813. 180/73 Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 440, 446, Zuckerfabr. Waghäuſel .. 3953,50 Frankenthal. 390, Darmſtädter Werte. Nachfr. Dampfkeſſel Rodberg .. 305, 310, 3 140, Gebrüder Noeder. 335, Gebrüder Lutz ......." 265. 270, Helvetia Konſervenfabrik. 215. 220 507. Motorenfabrik Darmſtadt 160, 185, Venuleth & Ellenberger. 300, 305,

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[ ][  ][ ]

Rummer 70.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, den 12. März 1921.
Stadtkirche: Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die
Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Vogel.
tadtkapelle: Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die
Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Heß.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

Schloßkirche: Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt, für die
Feier des heil Abendmahls Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitung zum
heil. Abendmahl Pfarraſſiſtent Lohfink.
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: aſſionsbetſtunde.
Sonntag Judica, den 13. März 1921.
Stadtkirche: Vormittags 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit heil.
sbendmahl für die Markusgemeinde Pfarrer Vogel. Kellekte
Für die Markusgemeinde. Der Kindergottesdienſt fälit aus.
Machmittags 5 Uhr: Kirchenlonzert des Kirchengeſangvereins dr
Stadtkirche: Matthäuspaſſion von Heinrich Schütz. Eintritt frei
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Konfirmationsfeier mit heil. Abend=
nahl
: dei Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Kvllekte für die
Feinderſchule. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche? Vormittags 9, Uhr: Konfirmationsfeier mit heil.
er endmahl für die Schloßgemeinde (Mädchen). Pfarrer Zimmer=
mann
. Kollekte für die Schloß Kinderſchule Um 11½ Uhr: Kinder=
tottesdienſt
. Pfarrer Zimmermann. Freitag, den 18. März,
bends 8 Uhr: Liturg’ſche Paſſionzveſper unter Mitwirkung des
Lirchengeſangvereins der Stadr apelle. Pfarrr Heß.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmer=
mann

Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, den 13. März, vorm.
0 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger.
Nachm. 2 Uhr: Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abend=
mahls
Pfarrer Kleberger.
Martinskirche: Vormittags 9 Uhr: Konfirmation der Konfir=
manden
des Nordbezirks mit Feier des heil. Abendmahls. P arr=
aliſtent
Lohſink. (Kollekte.) Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt
ſir den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz Abends 8 Uhr: Pfarrer
D. Waitz. Mittwoch, den 16. März, abends 8 Uhr im Martins=
ſäft
: 6. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtent Lohfink.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrev Goethe. Um
ju Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 2½ Uhr: Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden des Nordbezirks. Pfarrer Marx.
ATittwoch, den 16. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht im Ge=
meindehaus
. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 11½ Uhr: Kinder=

gottesdienſt.

Seite 9.

F ige: Polonſchdaichte Bfauer Wgnefn=
Mittwoch, den 16. März, abends 8 Uhr: Miſſionsſtunde. Miſſionar
Rottmann.
Panluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden.
Pfarrer Rückert. Mittwoch, den 10. März, abends 8 Uhr: 6. Paſ=
ſionsandacht
. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Häuptgottesdienſt. Pfarrer Seriba.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 17. März,
abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde (Dr. Avemarie). Abends 8½ Uhr: Vortrag von Hrn.
Köhler. Dienstag, abends 81 Uhr: Blaukrenzſtunde. Mitt=
woch
, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. Don=
nerstag
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jugendbundver=
ſammlungen
: Sonntag, nachm. 2 Uhr: Abmarſch zum Dekla=
matorium
in Roßdorf. Am 4½ Uhr: Bibelſtunde für Jungfrauen.
Abends 8½, Uhr: Vortrag von Herrn Köhler. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.) Donnerstag,
abends 7½ Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Chriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt. Vereinslokal:
Dieburgerſtr. 26, I.: Dienstag, den 15. März, abends 8½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
, auch für Gäſte.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 13. März,
nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. Um 4½ Uhr Verkündigung des
Wortes Gottes. Mittwoch, den 16. März, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freitag, den 18. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinfchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
13. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule Nachm. 4 Uhr: Jugend=
bund
. Abends 8 Uhr: 4redgt. Donnerstag, den 17. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Chriſti der Heil, der letzt, Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 13. März, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Cottesdienſt. Mittwoch, 16. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer ſtr. 17:
Sonntag, den 13. März, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred. Win=
hold
. Mittwoch, den 16. März, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde,
Katholiſche Gemeinden.
Paſſions=Sonntag, den 13. März 1921.
St. Lndwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.

Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Pred.
Um 8 Uhr: Singmeſſe. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigk.
Um 11 Uhr: Letzte heil Meſſe Nachm. 3 Uhr: Faſtenandacht.
Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. Freitag, abends 6 Uhr: Kreuz=
wegsandacht
.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil. Meſſe. Nachm. ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongregation. Um 4 Uhr: Verſammlung im Mädchenheim.
Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Elifabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm 6 Uhr: Feierliche Eröffnung des Großen Gebets.
Zugleich an dieſem Tage: Kirchliche Feier des 25 jährigen Prieſter=
jubiläums
des Hochw. Herrn Pfarrer Fink; ſämtliche Mitglieder der
Pfarrei ſind eingeladen, für ihren Seelenhirten die heil. Kommunion
aufzuopfern. Von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe mit Generalkommunion der Frauen und
Jungfrauen der Pfarrei. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit General=
kommunion
der Männer und Jünglinge der Pfarrei, ebenſo der Schul=
kinder
. Um ½10 Uhr: Feierlicher Einzug, levitiertes Hochamtmit
Feſtpredigt und Te Deum. Nachm. von 56 Uhr: Letzte Stunde,
Feierlicher Schluß mit ſakramentaliſcher Prozeſſion und Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Stille heil. Meſſe mit
Ausſetzung des Allerheiligſten. Keine Gelegenheit zur heil. Beichte.
Letzte Betſtunde von 23 Uhr.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe. . Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt Nachm. ½3 Uhr: Paſſionsandacht. Mittwoch,
abends 6 Uhr: Faſtenandacht. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Heil,
Beichte.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Vor ½7 Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten=
lehre
. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt um
½8 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 hr: Beichtgelegen:
heit Um ½8 Uhr: Hochamt u Predigt Nachm. ½2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegegnſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.

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[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

Nummer 20.

In Lebensfluten, im Tatenſturm.

73)

Roman von Artur

rauſewetter.
(Nachdruck verboter.)

Etwas Gebrochenes war in ihrer Stimme, wie er es noch
nie von ihr vernommen hatte, jetzt erſt ſah er, wie bleich ſie war.
Schwer iſt es, das gebe ich zu. Aber nicht hoffnungslos,
wie Sie meinen. Ich habe mich langſam und unter heißen
Kämpfen mit alledem abzufinden geſucht. Ich bin auch heute
noch keineswegs damit fertig. Aber ich weiß; es iſt die höchſte
Zeit, daß wir zu uns ſelbſt zurückkehren. Denn eins hat mir
kein Geſchehnis und kein Zuſammenbruch dieſer Tage zerſtören
können: den Glauben an den geſunden Kern unſeres Volkes und
an die Sendung, die es trotz aller Zerſtörung und Niederlage
einmal in der Geſchichte zu erfüllen haben wird.
Aber dieſer Kern iſt zu ſtark erſchüttert. Wie wollen Sie ihn
wecken?"
Durch etwas ſehr Einfaches: durch unentwegte Arbeit.
Gerade von der will man nichts wiſſen.
Um ſo mehr müſſen wir ſie tun, die wir uns zu Führern des
Voltes berufen wähnen. Aber wir dürfen uns nicht mehr auf
die Leitung beſchränken. Ein jeder iſt jetzt ganz auf ſich ſelbſt
geſtellt, muß ſelber Hand anlegen und Stein auf Stein in müh=
ſeliger
Kleinarbeit vermauern. Bis der Bau eines Tages hell
und unzerſtörbar daſteht.
Wann wird dieſer Tag kommen?"
Sowie wir den Zweifel von uns abgetan haben. Sowie
wir unverbrüchlich daran glauben, daß ein Volk von ſolcher
Größe, ſolcher ſeelifchen und geiſtigen Leiſtungsfähigkeit, trotz
aller Gruben, die man ihm in unerhörter Tücke gräbt, nicht zu=
grunde
gehen kann. So wie wir die Frucht aus den Leiden dieſer
Zeit geerntet: die freudige Selbſtloſigkeit der Tat, die nichts für

ſich will, ſondern ihr Gläck darin ſieht, mitzwwirken an der ſit=
lichen
Erneuerung unſeres Volkes.
Er merkte das leiſe Erröten micht, das in ihre Wangen ſtieg,
ſah den Blick nicht, der dem ſeinen auswich und auf den Boden
ſchaute, und fuhr fort: Das, ſehen Sie, dünkt mich der Gewinn
dieſer großen Umwälzung, zu dem ich mich hindurchgerungen
habe: daß wir jetzt nicht mehr für uns zu wünſchen, zu fürchten
und zu hoffen haben, ſondern ein jeder nur treu auszuhalten
hat auf ſeinem Platze, um mitzuhelfen und witzuretten, was
vom deutſchen Vaterlande noch zu retten iſt. Und in dieſer ſelbſt=
loſen
Tüchtigkeit unſerer Zeit, in dieſer Hingebung an die große,
gemeinſame Sache wird dann vielleicht das Recht der Freude ver=
ankert
ſein, von dem Arno Morgenroth immer ſo begeiſtert ſpricht,
und ſür das er Sie wohl auch zu ſeiner Jüngerin gewonnen hat.
Er verſuchte zu ſcherzen. Sie aber blieb ernſt und in ſich
gekehrt. Aber als ſie jetzt den Blick vom Boden erhob, ſchien
ihr Auge dunkler und größer geworden.
Ich habe Sie ſehr wohl verſtanden und ich danke Ihnen.
Ein leiſes Befremden war in ſeinen Zügen. Sie haben
keinen Grund, mir zu danken.
Doch.. . Denn auch ich war vom Kerne meines Lebens ab=
gekommen
.. ich fühlte das ſehr wohl. Da kamen Sie und rie=
fen
mich zurück.
Sein Befremdem tvurde zur Verwirrung. Ich habe das
nicht ſagen wollen in dieſer Stunde wahrhaftig nicht.
Und doch war es gut, daß Sie es ſagten gerade in die=
ſer
Stunde.
Durch das hohe Fenſter fiel die Februarſonne, warm und
weich, als wäre der Frühling im Anzuge. Er kämpfte mit dem
Entſchluſſe, aufzuſtehen, aber noch vermochte er es nicht. Eine
fremde Gewalt, die ſtärker war als ſein Wille, hielt, ihn mit
tauſend Bandem feſt. Er hatte ſich gegen ſie abgeſchloſſen, jeden
Zugang zu ſeiner Seele hatte er ihr verſperrt. Nun ſoar ſie doch
gekommen, irgend woher, aus Reichen, die er nicht kannte, mit

Kräften, die ſtärker waren als die ſeinen. Wie ein brennende=
Feuer war ſie gekommen, wie ein Sturm voller Glut und Braz=
fen
, dem man ſich nicht entgegenſtellen kann, der auch die Starken
bricht.
Aber nun hatte er ihr doch dem Meiſter gezeigt und ſich er=
hoben
. Da ſuand auch ſie auf:
Sie gehen jetzt, für unſer armes Land zu tun, was Ihnen
das Rechte dünkt, ſagte ſie. Und ich kann nichts als Ihnen
die Hand geben und Ihnen verſprechen, daß Sie heute nicht ver=
gebens
zu mir geredet habem ſollen, daß auch ich auf meinem Po=
ſten
ſtehen will, treu und ſtark.
Da fühlte er, daß die fremde Macht, gegen die er mit allezn
Ernſte angekämpft, Gewalt über ſeine Seele gefunden hatte. Und
er hatte nichts mehr, ihr entgegenzuſetzen, keinen Willen meht
und keinen Vorſatz.
Karla! rief er aus dem Innerſten ſeiner Seele heraus, und
alle die Bewegung, die in ihm war, ſtrömte in dieſem einen
Worte aus.
Sie ſah ihn an zum erſten Male voll und ganz. Und in
ihrem Auge ſpiegelte ſich die helle Sonne wider und lachte au/
ihm inmitten allen Leids wie der junge Lenz, der die Starre deg
Winters gebrochen hat und mit frohen Liedern und Schalmeien
ſeinen Einzug hält in eine geſtorbene, nun aber neugeboren
Welt.
Aber als ſie ihn dann die Treppe hinab, ja, durch den kle7
nen Vorgarten bis an den Ausgang des Hauſes geleitete, als er
zum erſtenmal ihren Mund küßte, ſie mit dem letzten Blicken
grüßte, da war ihr doch, als ſchlüge ein dunkles, ſchweres Tol
hinter ihnen zu, als ſenkte ſich ein dichter Vorhang, langſan;
lautlos, undurchdringlich.
Dann ging ſie in ihre Stube nach oben, öffnete weit da
Fenſter und ſchaute ihm nach, wie er rüſtigen Fußes, gehobenen
Hauptes in den hellen Sonmnermorgem hinausſchritt.
(Ende.)

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Darmſtadt
Sonntag, den 13. März,
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den 13. März 1921
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Der Christus
von Oberammergau
Nach dem Film bearbeitet in 6 Akten
von Carl Mittermayr u. Toni Altenberger.
In den Hauptrollen:
Carl Mittermayr als Vitus
Schißler, der I. Christus von
Oberammer gau,
Fannerl Mittermayr-Terofal,
Lya Lev, Anni Schneider,
Kaver Terofal, Franz Seitz,
Gg. Vogelsang u. Ed. Pleithner.
Massenszenen. 10000 Mitwirkende v.
Schlierseer, Oberammergauer und
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Ettaler Land.
Lustspiel, 3 Akte
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Die Abenteuer der Kathlyn
Fortsetzungsflm i. 5Episoden27 Akte,
I. Episode:
Der Königsthron von Allaha
Sens. Raubtier-Drama in 5 Akten.
Sittendrama in 5 Akten
Fidelld mit Mady Christians.
Das Schicksal zeigt den Heg.
Drama in 4 Akten mit Grete Lund.

Der grosse Bortsetzungsfilm

H. Teil: Das Haus des Bchreckens‟
Gewaltiges Detektiv-Drama in 6 Akten.
Hauptdarsteller: Eri Eva, Ludwig Rex, Heinrich Schrot.

Ein gross angelegtes Filmwerk, dessen Handlungen alle Weltteile
durchzieht. Unerhörte Fälle von Sensationen und Verwicklungen.
Geheime Kulte und Wissenschaften der Inder; halsbreckerische
Triks, starke Verfolgungen, ungeheuere Brände.

Karlchen hypnotisiert!
Heiteres Lustspiel in 2 Akten.

(3101fs-

im Ausschank. (2989a
Nur bei HESS‟, Kirchstrasse 3.

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Rummer 2

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. März 1921.

Seite 12.

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Dramatisches Filmschauspiel in einem
Vorspiel und 5 Akten. (*10165
In dem Prolog mnit Gesang
lösen wir nach dem D. R. P. Nr. 285 417
Has Problem dies Zusammen-
spieis
kebender, aus dem
Film heranstretender Der-
sonen
in anerkannt glückl. Weise.

Persönliches Auftreten und
gesangliche Schilderung des
Legionärs in Unfform.

gilt

Ae

Professor Nehkein

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Flohr und Leo Peukert.

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(im Original=Manuſkript der Schlierſeer.
In den Hauptrollen:
Xaver Terofal als Klarinetten=Muck!

Georg Vogelſang . als Brunhofs
Carl Mittermayr . . . . als Sylve
Fannerl Mittermayr=Terofal als
Liſerl von Schlierſe‟
3155)
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Nachmittags 234 Uhr.
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Der Bibliothekar.
Große Schauſpielpreiſe.
Ende 5½ Uhr.
Abends 7½ Uhr.
Außer Miete.
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Schwarzwaldmädel.
Ende 10 Uhr.
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