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Freitag, den 11. März
Vollzug der „Sanktionen”,
rC. Die ſogenannten Sanktionen, ein Hohn auf das
Wort ſelber, werden jetzt von unſeren Richter=Henkern vollzogen.
Der Reichskanzler hat in der Sitzung vom 8. März das Wort,
Das die Entente ſo hochtrabend in den Mund nimmt, ſehr richtig
ſcharakteriſiert. Er hat es auf gut Deutſch überſetzt, das heißt, ſo,
wie es die Entente gegen Deutſchland gebraucht: nämlich mit
„Gewalttaten‟ Er führte ſehr richtig aus, daß der ehrwürdige
Begriff des Rechts mit ſolchen Gewalttaten nichts zu tun hätte.
Es gäbe keinen Rechtsboden für die militäriſchen Maßnahmen,
welche die alliierten Regierungen jetzt eingeleitet hätten, um
ein=
ſeitig geforderte Leiſtungen von uns zu erlangen.
Die Entente geht mit bewußter Abſicht von dem
gefälſch=
ten Urteil aus, daß Deutſchland allein ſchuldig
am Weltkriege ſei. Das iſt eine maßloſe Heuchelei, die ihr
eigenes verächtliches Zeichen an der Stirn trägt. Die kritiſche
Geſchichtsforſchung braucht nicht erſt nachzuweiſen, daß die
Kriegs=
ſchuldigen in der langen Reihe von Eduard VII. und Jswolkski
bis zu Poincaré zu ſuchen ſind. Aber die Lügen= und
Fälſchungs=
politik der Ententediplomaten braucht nun einmal einen
mora=
liſchen und völkerrechtlichen Vorwand, um ihre Erpreſſungen an
Deutſchland zu begründen. Und deshalb ſpricht ſie von der
Kriegsſchuld Deutſchlands, und Lloyd George wies als
Ge=
ſchichtsfälſcher darauf hin, daß ja Deutſchland im
Frank=
furter Frieden genau dasſelbe getan hätte wie jetzt die Entente.
Der Engländer muß die Geſchichte ſehr ſchlecht kennen, wenn er
o töricht über den Frankfurter Frieden urteilt. Damals mußte
ſich Frankreich verpflichten, an Deutſchland die lumpige Summe
von fünf Milliarden zu zahlen, die die reiche Dame Paris, wie
Bismarck ſich ironiſch ausdrückte, ſehr leicht bezahlen konnte. Und
ſie hat es auch ſehr leicht und bald getan. Aber nicht als
Kriegs=
ſchuldiger wurde Frankreich von Deutſchland gezwungen, dieſe
Summe zu bezahlen, ſondern als Beſiegter. Würde uns die
En=
tente auch als ehrlich Beſiegten betrachten, ſo würde ſie nicht das
Recht haben, uns nachträglich, wo wir, angeblich im Frieden
leben, noch ſo furchtbare Daumenſchrauben anzulegen. Das wäre
gegen göttliches und menſchliches Geſetz. Um ſolche erpreſſeriſche
Gewaltpolitik ausüben zu können, mußte eben das Lügenmärchen
von Deutſchlands alleiniger Kriegsſchuld erdacht werden.
Die Entente iſt jetzt im Begriffe, die Sanktionen zu
voll=
ziehen. Rheiniſche Städte ſind bereits beſetzt und die Zollgrenze
wird gezogen. Ob damit die franzöſiſche Diplomatie das erreicht,
was ſie will, nämlich ihrem betrogenen Volke den
vorgeſchwin=
delten Milliardenſegen aus Deutſchland zu bringen und zu
er=
zwvingen, das iſt noch eine andere Frage. In Amerika bezweifelt
man es, und in Deutſchland weiß man es ganz genau, daß es
unmöglich iſt. Aus einer ausgepreßten Zitrone läßt ſich mit der
größten Gewalt nichts mehr herauspreſſen. Auch die Londoner
Citymänner, die wenigſtens mit ehrlichen Börſenherzen denken
und fühlen, ſind ſehr beunruhigt über die wirtſchaftlichen Folgen
der Sanktionen ihres Herrn und Meiſters Lloyd George. Sie
wiſſen ganz genau, daß ihnen das gute Geſchäft, das ihnen von
Deutſchland herüberzuwinken ſchien, ſchon von Anfang an
ver=
dorben wird.
Wir werden die neueſten Gewalttaten unſerer Feinde ſtill
ergeben und gelaſſen ertragen müſſen und geduldig ſo lange
aus=
harren, bis der raſenden Megäre, Entente genannt, die auf uns
zerfleiſchend losſchlägt und losſticht, der Arm erlahmt. Wir
wer=
den mit der Macht des Ohnmächtigen, d. h. mit zäher Geduld,
auf beſſere Zeiten hoffen. Wir werden um ſo feſter
zuſammen=
halten und in der Not unſer Deutſchtum wiederfinden und dichter
machen, ſo daß es einem rocher de bronce gleicht, an dem ſich
die Flut des feindlichen Haſſes bricht. Druck erzeugt Gegendruck,
und die Kampfesart eines Hiob hat ſich in der Geſchichte der
Völ=
ſer oft ſtärker und erfolgreicher erwieſen, als die eines raſenden
Rolands. Durch die Gewalttaten der Entente wird bei uns nicht
ohnmächtiger Haß aufgepeitſcht, wohl aber zielbewußtes
Deutſch=
um erweckt, wie einſt unter der Tyrannenherrſchaft des großen
Napoleon. Oberſchleſien wird hoffentlich der Entente die
Ant=
vort geben, daß ſich das Deutſchtum wohl drücken, aber nicht
er=
ticken läßt.
Der Wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß und das
deutſche Angebot..
ONB. Berlin, 9. März. Im
Wirtſchaftspoliti=
ſichen Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates ſtellte der
Vor=
itzende Direktor Krämer in der heutigen Sitzung ausdrücklich
eſt, daß das letzte Angebot der deutſchen Delegation
n London, ein Proviforium von fünf Jahren auf Grund der
Pariſer Beſchlüſſe, nicht auf einem Vorſchlag der von der
Regie=
ung herangezogenen Sachverſtändigen beruhe und von dieſen
uch nicht gebilligt werden kann, was über das
hinaus=
eht, was von allen Sachverſtändigen für möglich gehalten wird.
luch die Abgabe von 50 Prozent aller Waren im
Aus=
ande kann von den Sachverſtändigen nicht gutgeheißen
verden. In der Erörterung herrſcht Einmütigkeit darüber, daß
ber den Verlauf der Verhandlungen in London erſt dann
nähe=
es mitgeteilt werden kann, wenn die deutſche Delegation
ange=
ört worden iſt. Die nächſte Aufgabe des Reichswirtſchaftsrates
eird ſein, eingehend über die Maßnahmen zu beraten, die
ein=
ſtreten haben, ſolange die Sanktionen in Wirkſamkeit ſind, ohne
och dabei das Ziel ihrer Beſeitigung aus den Augen zu laſſen.
luf die entſcheidende Bedeutung der Sanktionen für das deutſche
Eirtſchaftsleben wurde hingewieſen und die Befürchtung aus=
Eſbrochen, daß die Entente unſere Notlage auf dieſem Gebiet
usnützen wird, weil ſie die pſychologiſchen Wirkungen auf die
eutſche Volksſtimmung kennt. Sie wird vermutlich verſuchen,
ne Ernährungsblockade und alle Maßnahmen durchzuführen.
in der nächſten Sitzung des Wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes
m 16. März werden die weiteren Sanktionsdrohungen, wie die
rrichtung einer Zollgrenze am Rhein, und ihre Wirkung
er=
ſrtert werden.
Die Zwangsmaßnahmen.
London, 9. März. (Wolff.) Die Sitzung der
Kon=
kenz begann um 12 Uhr und war um 1.45 Uhr beendet. Die
liierten Delegierten prüften in ihren Einzelheiten die
Durch=
ührungsmöglichkeiten der wirtſchaftlichen
anktionen und nahmen Kenntnis von dem erſten Bericht
e Rheinlandkommiſſion, wonach die Beſchlagnahme der Zölle
I der Grenze ſchon begonnen habe, welche Deutſchland von
kankreich und Belgien trennt. Darauf prüften ſie die
Be=
gungen, unter denen die Zollgrenze am Rhein errichtet wer=
In kann, und beſtimmten, welche Erzeugniſſe bei ihrer Ein= und
Ausfuhr aus dem beſetzten nach dem unbeſetzten Deutſchland
belaſtet werden können. Zum Schluß legten ſie die Grundlagen
zu einem einheitlichen Geſetzentwurf, der von jeder der beteiligten
Regierungen ihren zuſtändigen Parlamenten vorgelegt werden
ſoll, um zu erreichen, daß ihre Staatsbürger an den
Repara=
tionsausſchuß einen Teil der Zahlungen leiſten, die ſie ihren
deutſchen Lieferanten ſchulden. Einzelheiten der Durchführung
werden heute nachmittag in einer Sitzung der Sachverſtändigen
geregelt werden. Um 5 Uhr nachmittags wird der Oberſte Rat
von neuem zuſaniientreten, um in dieſer Frage eine endgültige
Entſcheidung zu treffen. Dieſe wird ſofort der
Rheinlandkom=
miſſion telegraphiert werden. Marſchall Foch und General
Weh=
gand unterrichteten den Oberſten Rat davon, unter welchen
Be=
dingungen die Beſetzung von Duisburg, Düſſeldorf
und Ruhrort bisher ſtattgefunden hat und weiter fortgeführt
werden wird. Die wichtigſte Entſcheidung, die heute morgen
getroffen wurde, beſteht in der Anwendung der
Strafmaßnah=
men für alle Verſtöße Deutſchland gegen den
Ver=
ſailler Vertrag (Heuchelei!), ſei es, daß es ſich um die
Entwaffnung handle, um die Auslieferung der Kriegsſchuldigen
oder ſonſtige Verpflichtungen.
London, 9. März. Havas.) Das offizielle Communiqug
der Nachmittagsſitzung beſagt u. a.: Die Führer der
alliierten Delegationen kamen heute nachmittag zuſammen und
verhandelten. Es wurde verlangt, daß die
Zwangsmaß=
nahmen erſt aufgehoben werden, wenn ſie zu einer
zufrieden=
ſtellenden, von den Alliierten angenommenen Vereinbarung über
die Reparationen, die Entwaffnung und die Schuldigen geführt
haben.
London, 10. März. (Havas.) Der Oberſte Rat regelte
geſtern noch die Einzelheiten der Durchführung der
Zoll=
zwangsmaßnahmen und ſandte zu dieſem Zweck ein
Telegramm an den Vorſitzenden der interalliierten
Rheinland=
kommiſſion. Die Zollgrenze am Rhein wird die drei
Brücken=
köpfe und die drei jetzt beſetzten Städte (Düſſeldorf, Duisburg
und Ruhrort) in ſich ſchließen und ſo auch auf das rechte
Rhein=
ufer übergreifen. Die Feſtſetzung der Zollſätze von dem
Ueber=
gang von einem Rheinufer auf das andere iſt der Beurteilung
durch die Rheinlandkommiſſion überlaſſen.
* Paris, 10. März. Wie Pertinax im Echo de Paris
mit=
teilt, hat die geſtrige Verhandlung in London ergeben, daß
weder Belgien, noch Italien noch Japan die
ernſt=
liche Abſicht haben, die Maßnahmen hinſichtlich der
Beſchlag=
nahme eines Teiles des Verkaufswertes der deutſchen
Einfuhr=
waren durchzuführen. Die Belgier hätten auf ihren
Tran=
ſitverkehr hingewieſen, der für den Hafen von Antwerpen
not=
wendig ſei. Infolgedeſſen ſei beſchloſſen worden, hinſichtlich der
Ausführung dieſer Maßnahmen eine weitherzige Auslegung
zu=
zulaſſen. Es wurde nach Pertinax ferner beſtimmt, daß jedes
Land den Ertrag dieſer Steuer für ſich erheben ſoll.
Die Folgen der Zwangsmaßnahmen.
ONB. Pirmaſens, 9. März. In der Pirmaſenſer
Schuhinduſtrie hat aus Anlaß der neuen Zollgrenze eine
Hochflut im Schuhverſand eingeſetzt. Während der letzten Tage
wurden auf den Pirmaſenſer Poſtämtern täglich 6000 bis 7000
Poſtpakete, meiſt nach rechtsrheiniſchen Beſtimmungsorten,
auf=
gegeben. Geſtern ſtieg dieſe Zahl ſogar auf über 8000. Auch der
Warenverkehr mit der Eiſenbahn, mit Laſtautomobilen uſw. in
der Richtung Weſtpfalz, beſonders Saargrenze, iſt bedeutend
geſtiegen.
Weitere Ausdehnung der Beſetzung.
Hamborn, 9. März, 9 Uhr abends. (Wolff.) Die
Mel=
dungen über die BeſetzungHamborns und des
Kohlen=
hafens der Auguſt Thyſſen=Hütte ſind
zutref=
fend. Es ſind eine belgiſche Radfahrkompagnie in Stärke von
200 Mann und eine Eskadron belgiſcher Kavallerie eingerückt.
Zwiſchenfälle ſind nicht vorgekommen. Soeben wurde der
Be=
lagerungszuſtand erklärt. Die Schutzpolizei wurde
bis=
her nicht entwaffnet. Man erwartet für morgen den Einmarſch
größerer Truppenmaſſen. Es geht das Gerücht um, daß man
die Abſicht habe, auch Oberhauſen zu beſetzen. In
Duisburg liegen ſieben Kompagnien Franzoſen und fünf
Kom=
pagnien Belgier.
Die amerikaniſchen Truppen.
London, 9. März. (Havas.) Die engliſchen Zeitungen
veröffentlichen ein Telegramm aus Waſhington, das beſagt, daß
die amerikaniſchen Truppen am Rhein bleiben,
bis die Reparationsfrage geregelt ſei. Harding hatte die
Ab=
ſicht, ſie ſofort nach ſeinem Amtsantritt zurückzuberufen. Er
glaubt jedoch, daß unter den gegenwärtigen Umſtänden dieſe
Zurückziehung von den Alliierten ungünſtig aufgenommen
wer=
den könne. Immerhin werden die amerikaniſchen Trunpen
nicht an den weiteren geſtern begonnenen
Be=
ſetzungen teilnehmen.
Aus dem neu beſetzten Gebiet.
Düſſeldorf 10. März. (Wolff.) Die
Beſatzungs=
behörde in Düſſeldorf hat eine Verordnung erlaſſen,
wonach der Aufenthalt auf den Straßen von 10 Uhr abends bis
4 Uhr morgens verboten iſt. Die Straßenbahnen ſtellten
infolge=
deſſen den Betrieb um 9 Uhr abends ein. Auf Befehl des
Ober=
kommandierenden Generals Degoutte muß die grüne Polizei in
Düſſeldorf auf. 600 Mann vermindert werden. Die Auswahl der
Beamten, die hier bleiben dürfen, liegt in den Händen der
Be=
ſatzungsbehörden.
Düſſeldorf, 9. Märx. (Wolff.) Nach Mitteilung der
franzöſiſchen Bahnhofskommandantur geht der
Eiſenbahn=
verkehr nach allen Richtungen in der bisherigen Weiſe weiter.
Proteſt des württembergiſchen Landtags.
Stuttgart, 10. März. (Wolff.) Im
Haushaltsaus=
ſchuß des württembergiſchen Landtags gab geſtern zu
Beginn der Sitzung Staatspräſident Dr. Hieber eine
Erklä=
rung ab, worin er namens der württembergiſchen
Staatsregie=
rung gegen den Bruch des Friedensvertrages von Verſailles
ch die Feinde und die vorgenommenen Sanktionen Verwah=
die uſt ien geau zet Stunen der diSsAi9 Augenonneſ.
wurde, und worin es heißt, daß der Ausſchuß die im ganzen
Volk aufflammende Entrüſtung über das jedem Recht Hohn
ſprechende Vorgehen der Weſtmächte gegen ein Volk, das unter
unwahren Verſprechungen wehrlos gemacht ſei, teile. Der
Aus=
ſchuß erkenne an, daß die deutſchen Unterhändler iun London mit
1921
ihren Zugeſtändniſſen bis an die Erenze der deutſchen
Leiſtungs=
fähigkeit gegangen ſind, um eine Verſtändigung zu erzielen, daß
ſie darüber hinaus nicht gehen konnten und durften. Mit
inni=
gem Gefühl gedenke der Ausſchuß der ſo ſchwer heimgeſuchten
Brüder, die Gewalttaten ausgeſetzt ſeien, die an die Tage
Lud=
wigs XIV. erinnerten, und gedenke ihrer in der feſten
Zuver=
ſicht, daß ſie ihrem Vaterlande die Treue halten würden. Aber
auch wir unſererſeits wollten ihnen Treue halten und in dieſer
ſchickſalsſchweren Zeit Volk und Vaterland nach beſten Kräften
dienen nach der trutzigen Schwabenloſung: Jetzt erſt recht!
Die Stimmung der Londoner City.
* Aus London, 9. März, wird der Frkf. Ztg. gemeldet:
Hier iſt die Stimmung trotz der rechtsrheiniſch aufgefahrenen
Tanks und der dicken „Headlines” der Blätter nicht gerade
be=
geiſtert. Die nüchterne Betrachtungsweiſe der
Geſchäfts=
welt gewinnt Boden. Bezeichnend iſt ein Artikel des City=
Editors (leitenden Handelsredakteurs. D. Red.) der Times.
Dieſer ſchildert die fatale Wirkung der
wirtſchaft=
lichen Zwangsmaßnahmen, vor allem die Unſicherheit
der Käufer in dem Falle, daß die deutſchen Exporteure mit dem
vorgeſehenen Zahlungsmodus nicht einverſtanden wären. Die
Geſchäftswelt findet Lloyd Georges Idee unpraktiſch. Zahlreiche
ſchwebende Geſchäfte werden annulliert, wobei bereits
an=
geſchaffte bedeutende Markguthaben engliſcher Importeure
ver=
kauft worden ſind; andererſeits fließen Guthaben von
Deut=
ſchen, darunter auch ſolche von amtlichen Körperſchaften, aus
England ab. Trotzdem bewahrt die City einen gewiſſen
Opti=
mismus im Vertrauen auf künftige Verhandlungen, die
Ankün=
digung Bonar Laws, daß der Geſetzentwurf über die Exportlaſt
kaum vor Oſtern werde eingebracht werden, wirkte beruhigend,
was auch darin zum Ausdruck gelangte, daß hier heute die Mark
mit 246 günſtiger als in Neu=York eröffnete.
ONB. Rotterdam, 9. März. In London befindet
man ſich nach dem Abbruch der Verhandſungen in einer
ner=
böſen Stimmung. Nirgends hört man wirkliche
Zuſtim=
mung mit dem Ergebnis der Konferenz. In der City befonders
nimmt man kein Blatt vor den Mund und ſagt ärgerlich, daß
plötzlich alle Handelsbeziehungen mit Deutſchland abgebrochen
ſeien. Alle Aufträge ſeien zurückgezogen. Man ſtehe wieder wie
am Beginn des Krieges. Auch in politiſchen Kreiſen, iſt man
durchaus nicht zufrieden geſtimmt. Man hört ſagen, es ſei noch
zweifelhaft, wer eigentlich den Kürzeren gezogen habe.
Allge=
mein hofft man, daß der gegenwärtige Zuſtand nicht länger
an=
halten werde. Es ſind alle Anzeichen vorhanden, daß die Drähte
zwiſchen Berlin und den Hauptſtädten der Entente nicht
vollſtän=
dig abgeſchnitten ſind. Dr. Simons ſoll vor ſeiner Abreiſe einem
Vertreter des Reuter=Bureaus geſagt haben: „Ich hoffe bald
zurückzukehren, und ich gebe es nicht auf.”
Kritik des Auslandes.
* Stockholm, 9. März. Die öffentliche Meinung
Schwedens äußert ſich weiter in ſtärkſter Entrüſtung
über das Vorgehen der Entente. Der bereits
mitge=
teilte außerordentlich ſcharfe Artikel Brantings erregt großes
Aufſehen. Er wird von den meiſten Blättern in Auszügen
ab=
gedruckt und gewinnt dadurch die weiteſte Verbreitung. Nur das
Senſationsblatt Dagens Nyheter, das ſich ententiſtiſcher als die
Entente gebärdet, richtet gegen Branting wegen ſeines Artikels
verſteckte Angriffe. Die geſamte übrige Preſſe, von der äußerſten
Rechten bis zur äußerſten Linken, iſt ſich einig in der ſcharfen
Verurteilung der Gewaltpolitik der Entente.
Brantings Socialdemokraten bringt heute die intereſſante
In=
formation, daß der geſchäftsführende Ausſchuß der Zweiten
Internationale am 18. und 19. März in London tagen wird;
da Branting ſelber verhindert iſt, an der Sitzung teilzunehmen,
wird für ihn der däniſche Sozialiſtenführer Stauning nach
Lon=
don reiſen. Socialdemokraten fügt ſeiner Nachricht die
Bemer=
kung an: „Man darf hoffen, daß dieſe Konferenz den richtigen
Ausdruck für die Gefühle finden wird, welche die Maſſen der
enropäiſchen Arbeiterwelt beſeelen, gegenüber der
verantwortungsvollen Gewaltpolitik, in welche die Verſuche der
offiziellen Diplomatie zu einem Abkommen ausgemündet ſind!"
Folkes Dagblad geißelt die imperialiſtiſch=militäriſche
Gewalt=
aktion der Entente, die erſt Deutſchland und dann Rußland
ab=
würgen wolle. Das konſervative Aftonbladet formt ſeine Pole= zu einer ſcharfen Anklage gegen Frankreich und
richtet an Italien die Aufforderung zur Vermittlung. Bei
einem ſolchen Schritt würde Italien nicht iſoliert daſtehen; es
wäre für die Zukunft Europas ein ungeheurer Gewinn, wenn
die leitenden Männer Italiens ſich für die Erfüllung dieſer
augenblicklich wichtigſten Aufgabe zur Verfügung ſtellen wollten.
London, 10. März. (Wolff.) Einer Exchange=Meldung
aus Amſterdam zufolge ſind die holländiſchen
Handels=
kreiſe ſehr in Sorge wegen der neuen Kriſe in der
inter=
nationalen Politik, da ſie eine ernſtliche Schädigung des
hollän=
diſchen Handels, beſonders der Kohlenzufuhr aus Deutſchland
nach Holland, befürchten.
Lloyd George iſt „unangenehm berührt”.
Paris, 10. März. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
des Matin aus London berichtet, iſt Lloyd George und mit
ihm ein großer Teil der öffentlichen Meinung in der
unan=
genehmſten Weiſe berührt von den Artikeln, die in
franzöſiſchen Blättern erſchienen ſind, wvorin von der
zukünftigen Annexion des linken Rheinufers
als eines der Ziele der franzöſiſchen Politik geſprochen wird. Der
engliſche Miniſterpräſident, unterſtützt von dem Grafen Sforza,
hatte ſogleich über dieſen Gegenſtand eine lange
Auseinander=
ſetzung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Briand
ge=
habt, ſowvie über die Abgabe der von den einzuführenden
deut=
ſchen Waren, die Lloyd George morgen vor dem Unterhauſe
ver=
treten muß. Die Antwort Briands habe klar gelautet: Die fran=
„öſiſche Politik ziele nur auf die Ausführung der Verträge und
nicht auf die Annexion hin. Jedoch erklärte Briand, daß er
hoffe, daß man nicht nur Deutſchland zwingen wolle, das
Ab=
kommen von Paris zu unterzeichnen, ſondern daß die
Maßnah=
ien ſo lange in Kraft bleiben werden, bis nach einem
befriedi=
genden Abkomimen uicht nur die Ausführung der Reparationen,
ſondern auch der Entwaffnung und der Beſtrafung der
Kriegs=
beſchuldigten ſichergeſtellt ſei
Paris, 10. März. (Wolff.) Neuter veröffentlicht eine
Note, in der beſonders hervorgehoben wird, daß Lloyd
George geſtern auf gewiſſe Kommentare der franzöſiſchen
Preſſe hingewieſen habe, in denen geſagt ſurde, die
Errich=
tung einer neuen Zollgrenze am Rhein könne als der Anfa
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921.
MAzimer 63.
enn nicht der Annexion der Rheinlande, ſo doch als
ine erſte Trennung zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten
eutſehland aufgefaßt werden. Aus dieſem Grunde ſcheine es,
aß ein gewiſſer Ton der öffentlichen Meinung in Frankreich
ie letzten Entſcheidungen der Londoner Konferenz als einen
Er=
olg der ſepavatiſtiſchen Tendenz auffaſſe. Lloyd George habe
rner geſagt, obwohl er vollkommenes Vertrauen zu Briand
abe und auch zur Vernunft der Mehrheit ſeiner Landsleute, und
bwohl er die Verſicherung Clemenceaus ſowohl wie die
Mille=
tinds beſitze, müſſe er trotzdem eine neue und endgültige
Zerſichexung des Miniſterpräſidenten Briand
ihalten, daß Frankreich weder eine Annexion noch die
Autono=
tie der Rheinkande ins Auge faſſe. Briand habe formell
er=
klärt, daß unter den verantwortlichen franzöſiſchen
Staatsmän=
nern kein derartiger Gedanke geherrſcht habe (Hört!),
nd er habe hinzugefügt, es gäbe von hundert Franzoſen nicht
ſünf, die etwas Derartiges träumten. Lloyd George habe in
ſei=
ner Antwort geſagt, er ſei ſehr glücklich über dieſe Verſicherung
uid habe hinzugefügt, daß er perſönlich niemals einen Zweifel
üiber die Haltung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten nach
die=
fer Nichtung gehabt habe.
Die Rückkehr Dr. Simons.
Verlin, 9. März. (Wolff.) Dr. Simons iſt heute abend
gegen 7 Uhr mit der geſamten Delegation im Potsdamer
Bahn=
hof eingetroffen. Zu feinem Empfange waren u. a. Frau
Dr. Simons, Reichskanzler Fehrenbach, der Geſandte Lucius,
Staatsſekretär v. Haniel, ſowie zahlreiche Mitglieder des
Aus=
wärtigen Amtes und der Reichskanzlei erſchienen. Neben
Ber=
liner Preſſevertretern waren faſt alle hier tätigen ausländiſchen
Journciſten anweſend. Der Bahnſteig, der weite Potsdamer
Platz und die Nebenſtraßen waren von gewaltigen
Menſchen=
uiaſſen dicht beſetzt. Der Wagenverkehr ſtockte vollkommen. Die
Begeiſterungwar ungeheuer. Ohne Unterbrechung brauſten
dieltauſendſtimmige Hochrufe auf Simons und
Deutſodand durch die Menge. Nur ſchrittweiſe konnte den
Her=
ren der Weg freigemacht werden. Bei der Abfahrt des
Kraft=
ivagens brach die Menge von neuem in ſpontane
Huldigun=
gen aus.
Der Mord von Madrid.
Das Attentat auf Dato.
* Trotz der Nöte und Sorgen, in der ſich Deutſchland befindet,
hat das Mordattentat auf den ſpaniſchen
Mini=
ſterpräſidenten Dato in weiten deutſchen Kreiſen
ſchmerzliche Anteilnahme gefunden. Denn Edoardo Dato, der
immer wiederkehrende Führer des Madrider Kabinetts, war ein
Freund Deutſchlands. Politiſch ſtand er auf der Seite
der Konſervativen ſeines Landes, die neben den Carliſten und
Klerikalen der Entente nicht gewogen ſind. Im kritiſchſten Jahre
des Weltkrieges (1917) hat er es verſtanden, in ſtolzem
Unab=
hängigkeitsbewußtſein eine unparteiiſche Neutralität aufrecht zu
erhalten. Dato, von Haus aus akademiſcher Lehrer, galt als
(enie der Redelunſt und als ſtarker Denker. Die gebildete Welt
ſchätzte in ihm das Vorbild eines muſterhaften Staatsmannes
und Volkswirtſchaftlers. Die kleinbürgerlichen Schichten liebten
ihn wegen ſeiner demokratiſchen Geſinnung. Eine ganze Reihe
hon Geſetzen, die zugunſten der Armen und Aermſten erlaſſen
wurden, tragen feinen Namen. Die Volkstümlichkeit des
Kö=
igs, die in letzter Zeit bedenklich zu ſchwinden drohte, verſtand
Dato durch kluge Erlafſe, die er der Krone empfahl, immer
wie=
der zu heben."
Nun iſt der für ſein Vaterland unermüdlich Tätige das
Opfer eines, man darf wohl ſagen ſpartakiſtiſchen Anſchlages
geworden. Das Attentat bildet ein neues Glied in der Kette
von politiſchen Mordtaten — Ende Januar wurde der
Gouver=
nieur von Barcelena ermordet — die aus dem Sumpfboden
wirt=
ſchaftlicher Zerſetzung emporwachſen. Schon mehrere Jahre vor
Ausbruch des Weltkrieges war die finanzielle und wirtſchaftliche
Lage Spaniens derart günſtig geworden, daß ſeine Valuta
wie=
der fäſt al parr ſtand und an die Einführung der Goldwährung
gedacht werden konnte. Der Weltkrieg, an dem Spanien keinen
tätigen Anteil genommen, hat ſeine politiſche Poſition in der
Konſtellation der Mächte außerordentlich gefeſtigt und ihm
außer=
dem als Lieferanten der Kriegführenden Milliarden eingebracht.
Daß heute die ſpaniſche Valuta auf dem europäiſchen Geldmarkt
der Matador iſt, weiß alle Welt. Es iſt augenſcheinlich, daß das
ſpaniſche Unternehmertum in den Jahren des furchtbaren
euro=
päiſchen Krieges außerordentlich an Kapital gewonnen hat —
während des Krieges ſind die Banken Pilzen gleich aus dem
Boden geſchoſſen — und weiter iſt klar, daß das
Unternehmer=
tum verſtanden hat, dieſes Kapitak zu einem einzigen großen
Block zuſammenzuſchweißen. Aber andererſeits entwickeln auch
die Arbeiter eine Koglitionskraft, die ihnen früher gänzlich
un=
bekannt war. Und das jetzige Chaos iſt anſcheinend nichts
an=
deres als die fiebrige Kinderkrankheit des Kampfes zwiſchen dem
überſchnell ſehr reich gewordenen Unternehmertum und der
eben=
ſo ſchnell zu einem organiſierten Kampfkonzern
zuſammen=
geſchloſſenen Arbeiterſchaft. Die allgemeinen Rückwirkungen des
Weltkrieges, die beſonders in Deutſchland ſich fühlbar machen,
ſind den Spaniern keineswegs erſpart geblieben. Auch in
Spa=
nien klagt man über Kohlennot, Unzulänglichkeit des Eiſenbahn=
und Schiffsverkehrs, Kartoffelknappheit, Papiermangel, Brot=
und Fleiſchteuerung, bedenkliche Streikbewegungen, graſſierende
Seuchen, Schleichhandel, Wucher= und Schiebertum,
Verſchlimme=
rung der geſamten Lebenshaltung. Einzelnen Erſcheinungen
dürften ſogar akutere Formen als ſelbſt in Deutſchland eigen
ſein. Man ſpricht von ungeheueren Schweigegeldern, durch die
hohe und niedere Beamten ſich bereichern! In den Kortes kamen
pöbelhafte Raufſzenen vor, mit Stöcken und Fäuſten wurde
dreingehauen, und es wurden nicht nur von den Sitzen der
Oppo=
ſitionsabgeordneten, ſondern auch von der Journaliſtentribüne
und den Galerien des Publikums aus Schimpfworte wie Diebe,
Hochſtapler, Volksausſauger und dergleichen der Regierung an
den Kopf geworfen. Der altehrwürdige Congresco iſt zu einer
gemeinen Ringkampfbude geworden. Die erhöhte Sterblichkeit
iſt tatſächlich auf weitſchichtige Verhungerung zurückzuführen.
Selbſt die mittleren Klaſſen können ſich eine genügende
Nah=
rungsmenge nicht leiſten. Papier iſt jetzt wieder viel teuerer als
während der Kriegsjahre. Die meiſten Zeitungen liegen in den
letzten Zügen, der Büchermarkt iſt verödet. Geiſtesarbeit rentiert
ſich überhaupt nicht mehr. Handarbeit dagegen iſt Trumpf=
Man ſieht die überraſchende Aehnlichkeit der Lage in
Spa=
nien mit den deutſchen Verhältniſſen. Was für Deutſchland der
Krieg, das war für das neutral gebliebene Spanien der
Frie=
densſchluß: Die „Kataſtrophe des Friedens” hat furchtbare
ſo=
ziale Gegenſätze geſchaffen und führt jetzt nachträglich, ſpäter wie
in Deutſchland, aber in der zeitlichen Reihenfolge durchaus
folge=
richtig, zu bolſchewiſtiſchen Zuſtänden. Stillſtand der Arbeit,
Brotloſigkeit, ſyndikaliſtiſche Aufhetzung erhöhen die politiſche
Spannung, die ſich ſchließlich in Attentaten auf vermeintlich
ſchul=
dige Perſönlichkeiten entlädt. So mußte Dato, ein vornehmer.
Staatsmann, der das Beſte ſeines Volkes gewollt hat, fallen.
Für die Sieger des Weltkrieges dürfte der Mord von Madrid
ein warnendes Zeichen ſein, daß die Folgen des Krieges über
alle Länder Europas kommen, wenn nicht die wirtſchaftliche
und ſoziale Zerſetzung aufgehalten wird.
Nafael Joſé Quiro.
* Parfs 9. März. Nach einer Hadasmeldung aus
Ma=
drid wurde Miniſterpräſident Dato durch drei Kugeln
am Kopf und zwei an der Bruſt tödlich getroffen. Der Führer
ſeines Automobils erklärt, er habe ſchon einige Augenblicke vor
der Tat bemerkt, daß ein Motorrad mit einem Beiwagen dem
Automobil gefolgt ſei. Drei Perſonen ſeien durch das
Motor=
rad befördert worden. Er ſei raſch zugefahren, aber am
Unab=
hängigkeitsplatz ſei er durch andere Wagen aufgehalten worden,
ſo daß es dem Motorrad möglich geweſen ſei, bis zur Höhe des
Automobils zu gelangen, um das Attentat auszuführen. Nach
einer ferneren Meldung ſollen in Aranjuez heute nacht
Motor=
fahrer beobachtet worden ſein, die in aller Geſchwindigkeit die
Gegend durchfahren hätten. Es ſei jedoch an der Maſchine ein
Defekt eingetreten und die Inſaſſen des Motorrades ſeien
ver=
wundet worden. Die Polizei von Madrid habe ſich ſofort nach
der Unfallſtelle begeben. Die Regierung hat beſtimmt, daß
Miniſterpräſident Dato die Ehren eines Generals erwieſen
wer=
den ſollen, der auf dem Felde der Ehre gefallen iſt.
Madrid 9. März. (Wolff.) Die Leiche Datos wurde
in den Abendſtunden nach ſeiner Wohnung übergeführt und
auf=
gebahrt. Dort zogen Perſönlichkeiten aus der Geſellſchaft, die
Miniſter, Senatoren, Abgeordneten und die diplomatiſchen Korps
an dem Sarge vorbei. Ununterbrochen wurden Meſſen geleſen.
Das Herrſcherpaar erſchien in den Morgenſtunden, wohnte einer
Meſſe bei und drückte der Familie ſein Beileid aus. Ein
Adju=
tant Datos erklärte, daß Dato unterrichtet war, daß ein Anſchlag
gegen ihn und den König vorbereitet wurde. Als der Adjutant
ſich erbot, ihn überall hin zu begleiten, lehnte Dato dies ab und
erklärte, er rechne ſchon mit einem baldigen Tode. Das ſeien
die Unannehmlichkeiten ſeines Berufes.
„Madrid 10. März. (Hadas.) Unter den wegen der
Er=
mordung Datos Verhafteten befinden ſich auch mehrere
Ge=
werkſchaftsführer und ſozialiſtiſche Journaliſten. Kammer und
Senat haben ihre Sitzungen vertagt, bis die durch den Mord
ge=
ſchaffene politiſche Lage geklärt iſt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz 9. März. (Wolff.) Der
Reichskommiſ=
ſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete teilt mit:
Nach bei der interalliierten Rheinlandkommiſſion getroffenen
Feſtſtellungen hat dieſe lediglich die Zolleinnahmen an der
Weſt=
grenze durch Verordnung 77 geſperrt. Es iſt aber nicht etwa
be=
abſichtigt, Bankdepots zu beſchlagnahmen. Das in der
Bevölke=
rung dahingehende Gerücht entbehrt jeder Begründung. Ebenſo
beſteht zurzeit bei der Rheinlandkommiſſion nicht die Abſicht, die
Verkehrsfreiheit zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet
aufzuheben.
Oberſchleſien.
Oppeln, 9. März. (Wolff.) Die interalliierte
Kommiſſion hat folgende Beſtimmung zur Ein= und
Ausreiſe erlaſſen: Nach Oberſchleſien werden nur folgende
Perſonen zugelaſſen: 1. Stimmberechtigte, die eine als
Paſſier=
ſchein dienende Wahlkarte beſitzen, die ihnen vom paritätiſchen
Ausſchuſſe: des Ortes, in dem ſie eingetragen ſind, ausgeſtellt iſt.
Dieſe als Paſſierſchein dienende Wahlkarte braucht nicht mit dem
Sichtvermerk von Konſulatsbehörden verſehen ſein. 2. Perſonen,
die kranke oder gebrechliche Stimmberechtigte begleiten ſollen, die
mit einem beſonderen Paſſierſchein verſehen ſind, der ihnen von
interalliierten Bureau des Kreiſes, nach welchem ſie ſich begeben,
ausgeſtellt wurde. Dieſer Paſſierſchein braucht auch nicht mut
dem Sichtvermerk der Konſulatsbehörde verſehen ſein. 3. JJ
Oberſchleſien anſäſſige Perſonen, die in Oberſchleſien ausgeſtellt
und vom Kreiskontrolleur viſierte Päſſe beſitzen. Dieſe brauchen
mit keinem anderen Sichtvermerk verſehen zu ſein. Abweichero
von den Beſtimmungen dieſer Artikel können in Oberſchleſich
nicht anſäſſige und nicht ſtimmberechtigte Perſonen ganz
au=
nahmsweiſe die Erlaubnis erhalten, nach Oberſchleſien
einzu=
reiſen, falls ſie ſchwerwiegende und dringende Gründe angeben
können. Die Erlaubnis iſt unmittelbar bei der Paßſtelle da
Interalliierten Kommiſſion in Oppeln brieflich oder durch ein
Telegramm mit bezahlter Rückantwort nachzuſuchen. Das Viſuy
wird durch die franzöſiſchen Konſulatsbehörden und nur bei
Vorlegung eines von der Paßſtelle ausgeſtellten Erlaubni= erteilt. Die von den franzöſiſchen Konſulatsbehörden vmr
dem 9. März ausgeſtellten Sichtvermerke ermächtigen nicht zur
Einreiſe nach Oberſchleſien. Die Einfahrt von Kraftfahrzeugen
und Motorrädern nach Oberſchleſien, ſowie deren Ausfahrt arz
Oberſchleſien iſt verboten.
Berlin, 9. März. (Wolff.) Die Beförderung der
abſtimmungsberechtigten Oberſchleſier hat heute
begonnen. Es wurden heute zwei Züge aus dem beſetzten Dui= und je ein Zug aus Oberhauſen und Hamburg, Frankfun
a. M. und Berlin abgelaſſen.
Breslau 10. März. (Wolff.) Der
Durchtrans=
port der abſtimmungsberechtigten Oberſchle.
ſier durch Breslau begann in dieſer Nacht. Die
Arbeitsgemein=
ſchaft hat zum Empfange und zur Verpflegung der Durchreiſen
den die umfangreichſten Vorbereitungen getroffen. Viele
Tau=
ſende von freiwilligen Damen und Herren, Studenten der
Un=
verſität und der Techniſchen Hochſchule, Schüler der
Bergwerk=
ſchule und Schüler anderer Anſtalten haben ſich in freiwilliger
Weiſe der Arbeitsgemeinſchaft zur Verfügung geſtellt, ſo daß fil
die großzügige, bis in die kleinſten Einzelheiten gereßelte
Ein=
richtung ſchaffen konnte. Für jeden Zug ſtehen 500 Schleppen
120 Jungmannen und 40 Damen, daneben noch Reſerve in B.
reitſchaft. In der Zentralküche wird ein einfaches, aber kräftige)
Eſſen zubereitet. Neben dem Eſſen gibt es noch Kaffee und
Brö=
chen. Um 2 Uhr morgens lief der erſte von Duisburg-—Köli
kommende Abſtimmungszug im feſtlich geſchmückten
Haup=
bahnhof ein, empfangen mit Hochrufen und Muſik. Er bracht
über 500 Abſtimmungsberechtigte, darunter Mütter mit Säug
lingen. Bei dem Empfang wurden Anſprachen gehalten, in
denen Oberſchleſien und das ganze deutſche Vaterland
gewürdi=
wurden. Nach einſtündigem Aufenthalt ſetzte der Zug unte
Klängen der Muſik die Fahrt nach Oberſchleſien fort. Gegei
4 Uhr früh kam der zweite Zug an, deſſen Inſaſſen in gleicher
Weiſe empfangen wurden. Im ganzen werden etwa 7000)
Heimattreue auf der Fahrt zur Abſtimmung Breslau paſſieren.
Die amerikaniſchen Farmerſöhne in Deutſchland
R. K.A. Ungefähr 20 Farmerſöhne, die den erſten
Trans=
port von Milchkühen nach Deutſchland begleiteten,
machten unter Führung von Abgeſandten des Roten Kreuze)
und des Zentralausſchuſſes eine Reiſe durch die alte deutſch;
Heimat ihrer Vorfahren. Sie beſichtigten Bremen und
Hambur=
die wichtigſten Städte des Ruhrgebiets, ferner Stuttgart, Fran
furt a. M., Heidelberg, Nürnberg, München, Dresden und Bex/ᛋm Mor
lin. Ueberall mit großer Herzlichkeit begrüßt, die einem danv
baren Verſtändnis für die außerordentliche Hilfstätigkeit unſereiliccker
Stammesverwandten und Freunde in Amerika lebhaften Ausl
druck gab, hatten die jungen Farmerſöhne ergiebige Gelegenhei
in,
ſich von dem in Deutſchland herrrſchenden Notſtand und von de
ſozialen Einrichtungen zur Bekämpfung des Kinderelends as
eigenem Augenſchein zu überzeugen.
Wunſch und Zweck der Reiſe dieſer jungen Amerikaner we
es, in Amerika unmittelbarer und genauer, als die Feder es verl
mag, darüber berichten zu können, wie es in Deutſchland ſteh
Sie haben lebendige Eindrücke geſammelt von der ungeheuere
Not, mit der breite Bevölkerungskreiſe auch noch in kommende
Jahren zu kämpfen haben werden, von der Unterernährung un
dem Siechtum ungezählter Kinder, aber auch von der Leiſtungs=
fähigkeit unſeres Volks, die ſich durchſetzen wird, wenn die Wel.
uns die Arbeitsmöglichkeiten ſchafft. Die amerikaniſche Nothilf;
die ſchon unendlich viel des Guten geſchaffen hat, iſt in der geger
wärtigen Zeit einer unſerer ſtärkſten Rückhalte. Was die Zu
ſendung von Milchkühen betrifft, die uns leihweiſe, alſo unver
pfändbar und unveräußerlich, überlaſſen werden, ſo brachte der
erſte Transport 742 Stück. Aber viele weitere Transporte ſolle
zur Einführung nach Deutſchland bereitſtehen.
In Berlin waren die Farmerboys Gäſte des Zentralaus
ſchuſſes und des Roten Kreuzes, und es war ein umfangreiche
Arbeits= und Unterhaltungsprogramm für ihren 4tägigen Aufenu
halt entworfen worden. An die Beſichtigung der Stadt reiht
ſich die von mannigfachen Einrichtungen. Man geleitete ſie durc
Schulen und landwirtſchaftliche Anſtalten. In entgegenkommen
der Weiſe hatte auch die A.E. G. die Amerikaner eingeladen, ihr!
Karoline von Heſſen=Darmſtadt,
die. „große Landgräſin”.
Zur zweihundertſten Wiederkehr ihres Geburtstages,
9. März 1721.
Von Hans Otto Becker.*
Während wir vor wenigen Tagen eines großen Tages aus
der ruhmvollen kriegeriſchen Geſchichte unſeres Heſſenlandes
ge=
dachten, erinnern wir uns am 9. März eines Tages aus der noch
bedeutungsvolleren heſſiſchen Geiſtesgeſchichte, des Geburtstages
der „großen Landgräfin” Karoline, der Gemahlin des
Landgrafen Ludwigs IX. Die „große Landgräfin” iſt ein Wort,
das kein Geringerer als Goethe geprägt hat. Und Wieland
wünſchte einen Augenblick Herr des Schickſals zu ſein, um ſie zur
„Königin von Europa” zu erheben. Friedrich der Große
nannte ſie die Fürſtin, welche die Zierde und die Bewunderung
des Jahrhunderts bildet, und ehrte ſie nach ihrem Tod durch ein
Denkmal, eine Urne mit der Inſchrift: „Femina sezu, ingenio
vir” (an Geſchlecht eine Frau, ein Mann an Geiſt). Grimm
der Enzyklopädiſt, beklagt, daß ſie nicht allmächtig wie die
Vor=
ſehung ſei, weil ſie dann das Glück der Welt ſein werde. Und
ähnlich urteilen noch manche andere Stimmen über dieſe Frau,
die von einer ſelten hohen Gemüts= und Geiſtesbildung war,
von tiefem Gefühl für alles Edle und. Schöne beſeelt,
herzens=
gütig und klug in allen ſchwierigen Lebensverhältniſſen. Dieſen
Eindruck machte ſie auf ihre Zeitgenoſſen, Fürſten, Staatsmänner,
Dichter, Gelehrte, Bürger, Hofleute, und ſie macht ihn heute noch
auf uns aus ihren Briefen, die, tauſend an der Zahl, uns
er=
halten ſind.
Karoline iſt am 9. März 1721 zu Straßburg im alten „
Rap=
poltſteiner Hof” geboren, als Tochter des Pfalzgrafen
Chri=
ſtian III. von Pfalz=Zweibrücken=Birkenfeld, der am 3. Februar
1735 ſtarb. Seine Witwe lebte in Bergzabern. Dort lernte
ſie der Heſſen=Darmſtädtiſche Erbprinz Ludwig kennenn
der von ſeinem Vater Landgraf Ludwig VIII. für großjährig
erklärt worden war, damit er die Regierung in der Grafſchaft
Hanau=Lichtenbergantreten konnte. Dieſe war ſchon von
dem letzten Grafen Johann Reinhard von Hanau ſeinem
Enkel, dem Erbprinzen Ludwig, als Erbe übertragen worden;
die zur Grafſchaft gehörigen Territorien lagen in der —
heuti=
gen — Rheinpfalz, Baden und Elſaß; letztere Teile ſtanden unter
franzöſiſcher Oberhoheit. Erbprinz Ludwig ging mit ſeinem
Bruder 1735 nach Buchsweiler, wo er ſtudierte, und von da aus
war er öfter nach Zweibrücken und Bergzabern gekommen, wo
er Prinzeſſin Karoline, die eine ausgezeichnete Erziehung
erhal=
ten hatte, lieben lernte. Am 12. Auguſt 1741 vermählte ſich das
Paar in Zweibrücken und acht Tage darauf zog es in die
fürſtliche Reſidenz Buchsweiler ein.
So wohl ſich in der anmutigen Umgebung die junge Frau
fühlte, ſo wenig gefiel ihrem Eatten das ſtille Leben. Ludwig
war bekanntlich ein leidenſchaftlicher Soldat und ſehnte ſich nach
militäriſcher Tätigkeit. Er war zuerſt Oberſt in franzöſiſchen
Dienſten und führte das ihm verliehene Regiment Roral
Alle-
mand im öſterreichiſchen Erbfolgekrieg. Aber auf
die Dauer genügte ihm die Tätigkeit in fremdem Dienſte nicht;
er trat nach Beendigung des Feldzuges aus dem franzöſiſchen
Dienſt und begann in Pirmaſens mit der Aufſtellung einer
eigenen Truppe. Karoline blieb in Buchsweiler wohnen, weil in
Pirmaſens für ſie kein paſſender Aufenthalt war. 1744 verlieh
Friedrich der Große dem tüchtigen Offizier Generalsrang und
zugleich das Regiment Selchow in Prenzlau, wohin das
prinzliche Paar überſiedelte. Der Erbprinz machte den
zwei=
ten Schleſiſchen Krieg mit, kehrte auf den Wunſch ſeines
Vaters 1746 nach Pirmaſens zurück, ging aber 1750—57 wieder
in ſeine uckermärkiſche Garniſon, bis der feſt zu Oeſterreich
hal=
tende alte Landgraf Ludwig VIII. ihn zur Heimkehr veranlaßte.
Am 17. Oktober 1768 ſtarb der greiſe Landgraf und
Lud=
wig IX. trat die Regierung an. Er blieb auch als Landgraf in
Pirmaſens, während Karoline ſchon 1765 nach Darmſtadt
übergeſiedelt war, wo ſie fürderhin reſidierte.
Durch die Jagd= und Bauleidenſchaft der Landgrafen Ernſt
Ludwig und Ludwig III. war Heſſen=Darmſtadt in eine an
Bankrott grenzende Verſchuldung geraten. Der neue Landgraf
führte eine ſtrenge Sparſamkeit ein, die allerdings für ſein
Grenadierregiment in Pirmaſens nicht galt, aber die
Lebenshal=
tung auch der Fürſtin ſehr ſtark einſchränkte. Aber gerade in
die=
ſer Einfachheit und Beſcheidenheit zeigte die Landgräfin ihre
ganze Größe. Die größte Sorgfalt verwendete ſie auf die
Er=
ziehung ihrer Kinder, für die ihr kein perſönliches Opfer zu groß
war; ſo verſetzte ſie zur Beſchaffung der Mittel für eine Reiſe
des Erbprinzen nach England, auf der ihn der Enzyklopädiſt
Grimm begleitete, in Frankfurt ihren ganzen Schmuck. Vor allem
wollte ſie den Thronerben zu einem tüchtigen Menſchen
er=
ziehen, und das iſt ihr mit Ludwig X., dem nachmaligen
erſten Großherzog und Gründer des nenzeitlichen
heſſi=
ſchen Staates, in allerbeſter Weiſe gelungen.
In Darmſtadt hat nun Karoline eine bedeutungsvolle
Tätig=
keit entfaltet. Hier kam ſie mit Goethe zuſammen, der mit
dem Darmſtädter Kriegsrat Merck befreundet war. Merck
war der Mittelpunkt einer geiſtigen Elite, zu der der
Geſchichts=
ſchreiber Wenck, Herder, Wieland, Gleim, Sophie
la Roche u. a. m. gehörten. Mit allen dieſen, die teils in Darms
ſtadt wohnten, teils als Gäſte dorthin kamen, trat die Fürſtin
in rege geiſtige Beziehungen. Außer mit dieſen deutſchen Ver
tretern geiſtiger Kultur hatte Karoline auch mit den franzöſiſche
Größen nahe Berührung, ſo mit Voltaire. Für die Univer
ſität Gießen ſuchte ſie tüchtige Lehrkräfte zu gewinnen.
Si=
veranſtaltete die erſte Ausgabe der Oden Klopſtocks.
Alle=
in allem eine Frau, die hoch über ihren Genoſſinnen an geiſtige
Bedeutung und Tatkraft ſteht. Selbſt in der Regierung des
Landes war ſie tätig, ſie zog den bedeutenden Staatsmann Kar.
Friedrich v Moſer als Miniſter ins Land, der Ordnng in dem
heſſiſchen Finanzchaos zu ſchaffen berufen war.
Der Ehe der Landgräfin Karoline entſproſſen zwei Söhn
und fünf Töchter. Der Landgraf Ludwig IX. war ſeiner Nakur
anlage nach und ſeiner Soldatenliebhaberei wegen von der ar
geiſtiger Kultur ihm weit überlegenen Frau denkbar verſchieder
und er war auch ſehr ſchwer zu behandeln. Die Ehe war
abe-
keineswegs etwa unglücklich, wie dies leicht hätte ſein können-
Von den Töchtern Karolines wurde Prinzeſſin Karoline die
Gattin des Landgrafen Friedrich V. von Heſſen=
Hom=
burg, Friederike die Gemahlin des Königs Frieds
rich Wilhelm II. von Preußen. Wilhelmine dis
Frau des Großfürſten Paul von Rußland. Als die
Landgräfin Karoline 1773 zur Hochzeit ihrer Tochter Wilhelmine.
an den Hof der Zarin Katharina II. reiſte, zog ſie ſich eine
Vel=
ſchlimmerung eines bereits beſtehenden Leidens zu und ſie kam"
krank nach Darmſtadt zurück.
Am 30. März 1774 ſtarb die Fürſtin. In ihrem Teſtamen”
hatte ſie Anordnungen über ihre Beiſetzung gegeben, die ce
3. April ſtattfand. Im Herrngarten wollte ſie die lehie-
Ruheſtätte finden, den ſie — ein Geſchenk ihres ſie zärtlich lie*
benden Schwiegervaters — aus einem Obſt= und Gemüſegaltei
im Stile der engliſchen Parks angelegt hat, den wir alle heite
noch bewundern. Dort hatte ſie eine unterirdiſche Gruft Ne‟
ſtellen laſſen, durch einen Stein verſchließbar, die ſo viel Lichle—
als zum Leſen notwendig, einließ; unter der Oeffnung ſtand Ei
Ruhebett und daneben war das Grab vorbereitet; zwiſche.
Steinen lagen Andachtsbücher, darunter Gellerts geiſtliche 2.‟
Hier wurde die große Frau beigeſetzt, in dem von Bäumen Ai
Büſchen beſchatteten, von Epheu umrankten Grabhügel,
Friedrichs des Großen Marmorurne trägt. Wieland hat un.
dem ſtimmungsvollen Eindruck dieſer Ruheſtätte ein Epitapylt.
gedichtet.
Die bedeutendſten Männer Europas betrauerten den S"
dieſer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war, und die bemil”
hat, daß auch unter beſcheidenen und einfachen Verhältniſe...
höchſte geiſtige Kultur ſich entfalten kann. Möge die „9t.)
Landgräfin” hierin anch uvſerer Zeit ein Voxhild ſein:
ummer Gw.
gohlfahrtseinrichtungen zu beſichtigen, und ein Mittag galt
m Beſuch des Ceeilienhauſes. Der Zirkus Sarraſani, das
ſemtſche Künſtlertheater, der Wintergarten und der Admirals=
„ſt erwieſen den jungen Amerikanern Gaſtfreundſchaft. Ein
awhmittag war der geſelligen Zuſammenkunft mit ihren
ameri=
wi ſchen Landsleuten gewidmet. Auf Anregung der „American
ſeil fare Aſſociation for German children” veranſtalteten die
Ber=
nr Delegationen der amerikaniſchen Geſellſchaft — Quäker,
Z.C. A. American Red Groß, American Chamber of
Com=
ece — einen Tee.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921.
Die Regierungsbildung in Preußen.
F. Berlin, 10. März. Die Aufforderung der
Deutſch=
grionalen Fraktion an die Deutſche Volkspartei, das
ertrum und die Deutſche Demokratiſche Partei, angeſichts der
lehnenden Haltung der Mehrheitsſozialiſten alsbald in
Be=
ſichungen über die Herſtellung einer gemeinſamen
erierungsgrundlage für Preußen einzutreten,
er=
ſate die bürgerlichen Fraktionen geſtern nachmittag ſo ſpät, daß
richt mehr zu ihr Stellung nehmen konnten. Die Haltung
veutſchen Volkspartei iſt gegeben: ſie wird ſich ohne weiteres
ſänem Zuſammenarbeiten mit den Deutſchnationalen bereit
ſiren. Das Zentrum wird vorderhand ſchwerlich auf die
Ein=
lurng eingehen wollen. Die Aktion der Deutſchationalen
ver=
lazte geſtern noch im Laufe des Abends die bisherige Koalition
aner Beſprechung der Lage. Von den Mehrheitsſozialiſten
hnen daran teil die Abgg. Siering, Limbertz und Heilmann,
h den Demokraten Dominikus, Reuß und Otto und
m Zentrum Herold, Grunowski und Buſch. In dieſer
fyrechung verſuchten die Mehrheitsſozialiſten, die alte
Grup=
ng zu befeſtigen, betonten aber dabei aufs neue, daß ſie mit
Deutſchen Volkspartei auf keinen Fall paktieren könnten.
sZentrum dagegen iſt, wie dem Lokalanz. von führender Seite
ſer Fraktion mitgeteilt wird, „bis zum letzten
Arbeitervertre=
für eine Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Volkspartei. Die
okraten haben ſich zu einer beſtimmten Entſchließung nicht
ynit. So verlief die Sitzung der alten Koalition zunächſt
er=
hislos. Die Verhandlungen ſind aber damit noch nicht
ab=
ruhen. Der heutige Tag wird eine Antwort der bürgerlichen
ſtiäen auf die Einladung der Deutſchnationalen bringen.
Zuckerverſorgung und Zucherſteuer.
3 Berlin 8. März. Der Enturf eines Geſetzes zur
ſtderung des Zuckerſteuergeſetzes, deſſen Einbringung
ſn Reichstage der Reichsrat vor einigen Tagen zugeſtimmt
ſieht eine Erhöhungdes jetzigen, ſeit dem Jahre 1903
gel=
den Steuerſatzes von 14 Mark für 100 Kilogramm
ii ewicht inländiſchen Zuckers auf 100 Mark vor.
Nach=
die direkten Steuern burch die jüngſte Geſetzgebung bis zur
bue der Leiſtungsfähigkeit ausgebaut worden ſind, iſt es
un=
bridlich geworden, auch indirekte Steuern in erhöhtem Maße
RDeckung des unabweislichen Geldbedarfs des Reiches
heran=
bhen. Während nun vor dem Kriege der Zucker in
Deutſch=
h. in Prozenten des Kleinverkaufspreiſes ausgedrückt, mit
h 25 v. H. ſeines Wertes belaſtet war, beträgt gegenwärtig
Wrckerſteuer nur noch 2 v. H. Nach der geplanten Aenderung
Zuckerſteuer wird einſchließlich der Mehrſteuer die Belaſtung
Po. H. betragen, alſo prozentual nur halb ſo hoch ſein wie vor
FKriege.
ßerlin, 9. März. (Wolff.) Aus dem Reichsminiſterium
mährung und Landwirtſchaft wird uns geſchrieben: In der
hner Morgenpoſt vom 6. März wird behauptet, daß der
Er=
ſungsminiſter Hermes für den Herbſt beſtimmt den Abbau
Fuckerzwangswirtſchaft verſprochen und dieſe
Zu=
ggebrochen habe. Demgegenüber iſt folgendes feſtzuſtellen:
ſer ſchriftlich noch mündlich wurde von dem Reichsminiſter
ſeinen Vertretern die Aufhebung der
Zuckerzwangswirt=
hzm Herbſt zugeſagt. Im Gegenteil wurde im Reichstage
an den Konferenzen der Ernährungsminiſter, ſowie in den
bandlungen mit der Zuckerinduſtrie ſtets betont, daß die
ſsregierung ſich nicht entſchließen könne, ſchon jetzt
Freigabe der Zuckerwirtſchaft zum Herbſt 1921 in Ausſicht
tllen. Schließlich iſt zu dem Aufſatz zu bemerken, daß das
mgeverfahren, das ſoviel Zuckerreſerven ſchaffen ſoll, als für
mevölkerungsbedarf notwendig ſind, bereits die ganze
Zuk=
ſoduktion in Anſpruch nimmt, wie jedermann, der den Ver=
Aſſen näherſteh:, berechnen kann. Unrichtig iſt ſchließlich noch
Pehauptung, es ſeien etwa 10 Millionen Doppelzentner Rü=
Enderen Verwendungszwecken als der Verarbeitung auf
Zuk=
igeführt worden.
Der Aufſtand in Rußland.
ſondon, 9. März. (Wolff.) Nach den letzten hier
ein=
dſenen Meldungen ſollen Trotzkij und Sinowjew
uptquartier in der Peter=Paul=Feſtung aufgeſchlagen
,wohin auch General Bruſſilow berufen worden ſei, der
Oberbefehlshaber ernannt wurde.
itockholm, 9. März. Nach den letzten Meldungen über
age in Rußland wurden die Aufſtände in Moskau
Mäußerſt ſtrenge Maßnahmen unterdrückt. Die Regierung
u ſich genügend in Moskau geſichert, um einen Teil ihrer
ſen nach Petersburg abmarſchieren zu laſſen. In letzterer
Aſollen jetzt Streiks herrſchen.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Wiener Ztg. veröffentlicht das
öſterreichiſch =deutſche Wirtſchaftsabkommen, das
mit dem 12. Februar in Kraft trat und bei beiden vertragsſchließenden
Teilen den Grundſatz der Meiſtbegünſtigung anwendet. — Das
Reu=
terſche Buveau erfährt: Es wird jetzt, da Kraſſin in den
ruſſiſch=
engliſchen Handelsabkommenentwurf politiſche Klauſeln
unmöglicher Art einfügen will, für äußerſt unwahrſcheinlich gehalten,
daß das Hamdelsabkommen unterzeichnet wird. — Wie Reuter erfährt,
ſind in London aus engliſcher Quelle ſtammende Telegramme
einge=
troffen, womach die türkiſchen Nationaliſten bis jetzt fünf
Meilen von Batum vorgedrungen ſind. Die Bolſchewiſten ſind noch
50 Meilen von der Stadt entfernt. Sie kommen vom Norden und
rücken von der Küſte des Schwarzen Meeres her vor. Die
Bolſche=
wiſten dringen außerdem längs der Eiſenbahn Tiflis-Batum vor. Die
Georgier haben noch Katais, wo ſich gegenwärtig die Regierung
be=
findet. Aus Armenien liegen Berichte vor, wonach Eriwan vom Süden
her von bolſchewiſtiſchen Streitkräften angegriffen wird.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. März.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Forſtwart der Forſtwartei
Sprendlingen I, Oberförſterei Iſenburg, Förſter Friedrich Hörr zu
Förſterhaus 1 bei Neu=Iſenburg auf ſein Nachſuchen unter
Anerken=
nung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Schwurgericht. Auch die geſtrige Verhandlung war nichtöffentlich
und es hatte ſich der 23jährige, unbeſtrafte Landwirt und Obſthändler
Philipp Filbert von Gronau wegen Notzucht zu verantworten. Die
Tat geſchah im Oktober v. J. auf dem Heimweg von der Kirchweih an
einem 15jährigen Mädchen, und der Angeklagte berief ſich auf ſinnloſe
Betrunkenheit. Staatsanwalt Schlamp vertrat die Anklage und
Rechts=
anwalt Raab war Verteidiger. Die Geſchworenen ſprachen den
Ange=
klagten nur der tätlichen Beleidigung ſchuldig und das Gericht erkannte
auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, abzüglich 4 Monate
Unter=
ſuchungshaft.
n. Strafkammer. Gegen die Abwanderung deutſcher
Werte über die Grenze, die Kapitalflucht, ſind während der
letzten Jahre nicht weniger als vier Verordnungen bzw. Reichsgeſetze
(das jüngſte im vorigen Herbſt) erlaſſen worden. Das
vorausgegan=
gene vom September 1919 war erſt wenige Wochen in Kraft, als der
jetzt verhandelte Fall des 3jährigen Kaufmanns Walter Krug von
Offenbach erwuchs. Er wurde des Vergehens gegen fragliche
Vor=
ſchriften beſchuldigt, weil er Ende Oktober 1919 „ein Zahlungsmittel
auf Reichswährung, nämlich einen auf Paris lautenden Scheck der
Dis=
kontogeſellſchaft. Filiale Frankfurt a. M., über 18 6000 Francs ohne
Vermittlung einer Bank ins Ausland verſandt habe‟. Dem liegt ein
durchaus unverfänglicher Sachwerhalt zugrunde, und es handelt ſich um
rein formalen Verſtoß, bezüiglich deſſen ſchon das Verfahren eingeſtellt
und eine hiergegen gerichtete Beſchwerde von der
Generalſtaatsanwalt=
ſchaft abgewieſen war. Dieſe Anklagebehörde vertrat den rechtlichen
Standpunkt, es komme ein ſogen. Unterlaſſungsdelikt in Betracht, die
Unkenntnis Kr.s betreffe einen Tatumſtand, ſchließe den Vorſatz aus
und bedinge mithin Strafloſigkeit. Das Finanzamt pflichtete dieſer
An=
ſicht nicht bei, faßte Kr.s Nichtwiſſen als unbeachtlichen Rechtsirrtum
auf und vrneinte auch, daß die durch die Reichsabgabenovdnung
ge=
ſchaffene Strafausſchließung des „entſchuldbaren Irrtums bezüglich
Be=
ſtehens oder Anwendbaukeit einer ſteuerlichen Beſtimmung” Platz greife.
Durch die gleiche Verordnung ſteht der Finanzbehörde die Befugnis
zu, bei Ablehnung einer Strafverfolgung ſeitens der
Staatsanwalt=
ſchaft ſtatt deren ſelbſt die Anklage zu erheben und vor Gericht zu
ver=
treten. Demgemäß war in der nunmehrigen Verhandlung ſo geſchehen
und ein Regierungsrat des Finanzamts an Stelle des Staatsanwalts
(der nur beiwohnte) tätig. Der Paxiſer Lederfabrikant. Alexandre hatte
im erwähnten Herbſt dem Frankfurter Händler Freibuſchewitz Ware
ge=
liefert, und jener Scheck ſollte die Kaufpreisforderung begleichen. F.
ver=
anlaßte das Erforderliche bei der Bankfiliale, ließ ſich aber nacheräglich
den Scheck aushändigen und übergab ihn der Kürze halber dem Kr.,
der ſchon ſeit Jahren die Vertretung des franzöſiſchen Induſtriellen in
Offenbach führt und jenes Geſchäft vermittelt hatte. Kr. ſandte den
Scheck in einem Einſchreibebrief ab, wußte, daß Poſtzenſur damals
be=
ſtand, und war guten Glaubens, doch hielt man die Sendung an und
es folgte das Weitere. Der Finanzankläger ſprach ſelbſt von einem
Formalverſtoß und beantragte 5000 Mark Geldſtrafe eventl. 60 Tage
Gefängnis, während der Angeklagte u. a. erwähnte, erſt kurz zuvor
vom Heere zurückgekehrt zu ſein und gerade mit jenem Geſchäft die
frühere Vertretung A.s wieder aufgenommen zu haben, ohne das neue
Geſetz zu kennen. Das Gericht hielt letzteres für entſchuldbar im Sinne
der Abgabenverordnung und kam zum Freiſpruch. — Zu je 9 Monaten
Gefängnis wurden die 25jährige Stütze Lina Behre aus Burgdorf
und der Schloſſer Ernſt Hembd aus Marburg, 24 Jahre olt,
ver=
urteilt. Beide haben miteinander ein Liebesverhältnis, waren in
Han=
nover gen einſam ſchon diebiſch geworden und hamen dann nach
Offen=
bach. Dort ſtahl die B. in ihrer Stelle mittels Nachſchlüſſels zuerſt
300 Mark zwecks Fahrt nach Hannover zur. Diebſtahlsverhandlung.
H. nahm das Geld in Kenntnis der Entwendung an und ebenſo gleich
nachher weitere geſtohlene 200 Mark, iſt mithin Hehler. Die B. ſetzte
den ſcheren Diebſtahl durch Wegnahme von 2270 Mark fort und wurde
entdeckt. Widerſtand gegen einen Förſter nebſt öffentlicher
Belei=
digung desſelben trug dem 25 Jahre alten Arbeiter Joſeph Kraus
von Flörsheim insgeſamt 1 Monat 1 Woche Gefängnis ein. Er war
beim Holzfrebel ertappt worden, hatte Namensangabe verweigert,
Schimtfworte ausgeſtoßen und den Beamten bedroht, iſt aber infolge
Kriegsbeteiligung ſtark nervös und erregbar.
* Provinzialausſchuß. Im geſtrigen Bericht über die
Provinzial=
ausſchußſitzung muß es am Schluſſe richtig heißen: Der
Bezirks=
arzt II in Mannheim.
* Mitteleuropäiſche Zeit. In der Nacht vom 14. zum 15. März wird
auch im Eiſenbahnbetriebe des beſetzten Gebietes die Mitteleuropäiſche
Zeit (M.E.Z.) wieder eingeführt. Am 14. März, abends 11 Uhr,
wer=
den die Bahnuhren auf 12 Uhr vorgeſtellt werden. (Näh, ſ.
Bekannt=
machung der Eiſenbahndirektion.)
* Anmeldefriſt der Auslandsſchäden. Wie der Bund der Auslands=
Heutſchen, Landesverband Nordweſtdeutſchland, mitteilt, ſteht zu
erwar=
ten, daß in allernächſter Zeit die Friſt zur Anmeldung der
Entſchädigung beſchränkt werden wird. Es iſt vom Stand=
Seite 3.
punkt des Reiches aus zu begreifen, daß es ſich einen endgültigen
Ueber=
blick über die Höhe der Auslandsſchäden verſchaffen will, und es liegt
auch durchaus im Indereſſe der geſchädigten Auslandsdeutſchen ſelbſt,
ihre Anſprüche nunmehr anzumelden. Die Zahl derjenigen, die ihre
Ent=
ſchädigungsanſprüche bisher noch nicht angemeldet haben, iſt erſchrechend
groß. Nach zuverläſſigen Feſtſtellungen kommen etwa 250 000 geſchädigte
Auslandsdeutſche in Frage, während bisher erſt 60 000
Entſchädigungs=
anſprüche angemeldet wurden. Es iſt alſo notwendig, daß die
Geſchä=
digten ihre Rechte wahren.
* Zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. Weite Kreiſe des
Volkes haben ſich vrotz aller Aufklärungsarbeit die furchtbare Gefahr, die
unſerem Volkstum durch die Verbreitung der Geſchlechtskrankheiten droht,
noch lange nicht klar genug gemacht. Tatſächlich liegen die Verhältniſſe
heute ſo, daß jeder — auch bei einwandfreieſtem Lebenswandel — mehr
oder weniger gefährdet iſt, weil die Geſchlechtskrankheiten in allen
Volks=
ſchichten und damit auch die Anſteckungsmöglichkeiten durch den Krieg
und ſeine Folgen außerordentlich zugenommen haben. Welchen Umfang
dieſe Seuchen heute bereits angenommen haben, läßt ſich zahlenmäßig
nur ſchätzen. Jedenfalls überſteigt er aber alle landläufigen
Vorſtellun=
gen. Um ſo mehr iſt es Pflicht jedes einzelnen, ganz beſonders auch der
Eltern, ſich gründlich über die Geſchlechtskrankheiten und ihre
Folgeer=
ſcheinungen, ſowie über die Uebertragungsmöglichkeiten zu unterrichten und
für Aufklärung der heranwachſenden Jugend zu ſorgen. Hierzu iſt die
gegenwärtig im Städtiſchen Ausſtellungsgebäude, Mathildenhöhe, vom
Deutſchen Hygiene=Muſeum Dresden und dem Landesverband Heſſen der
Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten
veran=
ſtaltete Ausſtellung hervorragend geeignet. Wir möchten hier die
Aufmerkſamkeit vor allem auf die Darſtellungen der mannigfachen
An=
ſteckungsmöglichkeiten mit Syphilis lenken. Sie lehren eindringlich
ge=
nug, wie nahe oft die Gefahr im täglichen Leben an den einzelnen
heran=
tritt und wie notwendig es iſt, Beſcheid zu wiſſen und Vorſicht zu üben.
Man muß ſich Ruhe und Zeit nehmen und am beſten mehrmals hingehen,
um den reichen Inhalt der Ausſtellung ganz zu verarbeiten und ſich
eim=
zuprägen. Die Ausſtellung wird am 13. März geſchloſſen. Wir weiſen
beſonders darauf hin, daß der kommende Freitag der letzte Tag iſt, an
dem Frauen Gelegenheit haben, ſich die Ausſtellung unter ſich allein
anzuſehen.
* Verein für Volksbildung. Aus den düſteren Schatten der Nötk und
Drangſal unſerer Tage führte der öffentliche Lichtbildervortrag
„Spiel und Spielzeug” in ein hell und rein anmutendes Gebiet.
Gerade ihm ſollte jetzt das Intereſſe Vieler gewidmet ſein, gilt es doch
mehr denn je, dem Kinde das Beſte zu geben und ſo geſunde, kräftige
Keime für neuen Volksaufſtieg zu legen. Der Vortragende, Lehrer
Hilsdorf, verband mit den allgemeinen Ausführungen einzelne
Hin=
weiſe und Bezüge aus ſeiner Berufstätigkeit, was dem Gebotenen noch
zuſtatten kam. In dem Spiel zeigt ſich die erſte individuelle Regung der
Kinderſeele, hier erſchließt ſich das Weſen, bringt Fühlen und Denken der
Kleinen dem Beobachter näher und gibt wichtige Richtlinien. Seit das
Menſchengeſchlecht beſteht, war auch in der Kindheit der Spieltrieb
leben=
dig, und überall treffen wir in der Kulturentwickelung von der älteſten
Zeit an auf ſeine Spuren. Schon die vongeſchichtliche Epoche bietet in
ihren Kindergräbern deutliche Merkmale, wie Tier= und Menſchenfiguren,
Früichte aus Ton uſw., Muſcheln, bunte Steine u. a. m., das ſich auch
bei heutigen Naturvölkern ähnlich wahrnehmen läßt. Unter den Bildern
in altägyptiſchen Grabſtätten ſtellen nicht wenige Kinderſpiele und
Ver=
wandtes ſehr charakteriſtiſch dar, und ſo zieht ſich dieſer bedeutſame
Fak=
tor durch die Jahrtauſende. Das erſte der den Vortrag begleitenden
Lichtbilder bot eine griechiſche Alabaſterpuppe ums Jahr 400 v. Chr.
(Zeitalter Philipps von Mazedonien und Alexander d. Gr.), die ſchon
bewegliche Glieder nebſt gleichem Kopf mit der Frauenfriſur aufweiſt.
Weitere Dokumente dieſer Art ſind durch die Ausgrabungen von Pompefi
zutage gefördert, teils als Beſtand des Hausinnern, teils als Begleitreſte
der auf der Straße von dem Untergang Ueberraſchten: In zahlreichen
Spielen, Kinderreimen und dergleichen haben ſich Beziehungen zur
ger=
maniſchen Götterwelt und Anklänge an uralte Gebräuche mehr oder
weniger deutlich bis zur Gegenwart erhalten, wozu u. a. der Mythus
von Donar und Frigga gehört. Das Spiel als weſentliche
Lebensäuße=
rung des Kindes bedarf der angemeſſenen Förderung, bildet ein
wert=
volles Erziehungsmoment und geſtaltet bereits Charaktereigenſchaften wie
ſonſtige Anlagen, fördert die Hingabe an einen Zweck und iſt ſomit eine
erſprießliche Vorſtufe für zielbewußte Arbeit. Durch die einfachſten
Mit=
tel wird dabei das Vorſtellungsvermögen angeregt, die Erfindungsgabe
befruchtet, Selbſtändigkeit ausgelöſt, Körper und Geiſt erfriſcht. Aus
den geringſten Gegenſtänden formt ſich das Kind ein Spielzeug, und dies
ſollte als Wink dienen, da nur allzuſehr in fraglicher Richtung geſündigt
zu werden pflegt. Verfeinerte Lebenshaltung, techniſche Fortſchritte,
Mode und manches andere beeinfluſſen oft und nachteilig das Gebiet des
Spielzeugs, machen letzteres kompliziert, luxuriös und beeinträchtigen
gerade dadurch ſowohl den dauernden Reiz für das Kind, als auch die
günſtige Einwirkung auf deſſen innere Entwickelung. An Hand einer
Reihe von Lichtbildern zeigte der Vortrag des Näheren gutes Spielzeug
nebſt dem Gegenteil, insbeſondere hinſichtlich der Puppen, warnte vor
den Auswüichſen der Fabrikation und betonte die vom Kunſtgewerbe
an=
gebahnte Beſſerung. Zum Schluſſe erwähnte Redner noch die auf
Her=
ſtellung einfachen, gediegenen Spielzeugs gerichtete Tätigkeit einer
Ar=
beitsgemeinſchaft der hieſigen Volkshochſchule und regte an, daß alle
ein=
ſchlägigen Beſtrebungen ſich zu geeigneter gemeinſamer Schauſtellung
zu=
ſammenſchließen möchten. Die Phantaſie des Kindes iſt anzuregen und
darf nicht verkümmern, Spiel und Lernen ſollen Hand in Hand gehen,
wechſelſeitig dem Kind das, was es fürs ſpätere Alter braucht, reichlich
und heilſam geben. Dem Vortrag, der, wie die bisherigen, durch das
Entgegenkommen des Film= und Lichtbilderverleih der Reichszentrale für
Heimatdienſt, Landesabteilung Heſſen, ermöglicht war, dankte lebhafter
Beifall.
* „Bund für Haus und Schule‟. Der veranſtaltete Vortragsabend
in der Aula des Realgymnaſiums war gut beſucht und fand allſeitigen,
freudigen Beifall. Herr Direktor Winkler ſprach über das Thema:
„Der Weltanſchauungskampf der Gegenwart und der Kampf um die
chriſtliche Erziehung‟. Er führte unter anderem aus, daß bei dem
Gottſuchen in unſeren Tagen auch ein unbedingtes Herz für die
Wahr=
heit vorhanden ſein müiſſe. Denn die Geſinnung machn den Menſchen,
ſie ſtempelt den Charakter und prägt die Perſönlichkeit, und dazu gehört
ein ehrliches Wollen und ein ausgeprägtes ſittliches Handeln, was aber
nur auf dem Boden des Evangeliums erwächſt. Der Kritizismus als
Künſtleriſche Marionettenſpiele
als Haustheater.
Kunſtgewerbe und Heimarbeit!
le Kunſt der Gegenwart ſtrebt nach tieferer
Verinner=
y nach Vereinfgchung, Primitivität, nach Naivität und
EMchkeit im Ausdruck und im Erfaſſen. Wir erleben das auf
NBebieten des Kunſtſchaffens und erleben es in beſonderem
Bim Theater. So iſt es eigentlich nicht auffallend, daß der
u uulismus und Realismus in der darſtellenden Kunſt, der
n wahren Aufgaben der Kunſt unvereinbar bleiben wird,
Pegengewicht auslöſt, das ſchon mehrfach zur Wiederbelebung
ige verbannt geweſenen oder doch nur in gewiſſen
DEſ populär gebliebenen, zum Teil recht unkünſtleriſch ge=
Men Marionettenſpiele und Kaſperltheater
An allen Orten Deutſchlands erſcheinen
Marionetten=
auf der Bildfläche, ſie erſtehen und finden lebhaften
Zu=
bilden eine geſunde Reaktion gegen den verflachenden
uismus der „ſtummen Tochter Thalias”. Tragen doch die
etten dem fühlbaren Verlangen nach ſtärkſtem Ausdruck,
un fachheit und Stiliſierung am meiſten Rechnung. Dem
n der modernen Stilbühne, die Realiſtik auszuſchalten,
r unentbehrliche lebendige Menſch im Wege, der
Künſt=
trotz Schminke und Koſtüme ein Menſch, Naturprodukt
Aund auch bleiben muß, denn ihn verdrängen kann und will
brionettentheater nicht. Was aber der Menſch reſtlos nicht
ch in Koſtümierung und Geſichtsausdruck der Dekoration
ſſen, mit ihr ein harmoniſches Ganzes zu bilden, die
ungemein zu ſteigern, das kann die Marionette.
kaliſten und Künſtler mit ſtarkem Stilwillen haben ſich
ſcheinbar unbedeutenden, im Grunde in hohem Maße
Tagenden Bewegung zugewendet. Man erinnert ſich, daß
lechiſche Theater, daß überhaupt alle Völker mit alter Kul=
3die Chineſen noch heute den Schauſpieler nur mit feſter
unter genau vorgeſchriebenen Bewegungen auftreten
Stiliſierung im ſtärkſten Ausdruck. In den Zeiten
aus=
m95” höfiſcher Kultur und höchſtſter Geſchmacksverfeinerung,
unid 18. Jahrhundert, war das Puppenſpiel weit ver=
Elund erfreute ſich größter Beliebtheit. Heute erſteht es
She. Auch in Darmſtadt iſt ein als ſtändige Einrichtung
Faies Kaſperltheater erſtanden, die Darmſtädter Bühne
D2 heiner” Sie iſt ganz auf den Volkston geſtimmt und
De him weſentlichen an den alten Charakter des Kaſperl.
müſ s weſentlich anderes hat Herr Profeſſor
Albin=
r dieſer Tage in ſeinem Atelier auf der Künſtlerkolonie
einem kleinen Kreis von Geladenen vorgeführt. Er hat iin
Mußeſtunden der letzten Jahre) ein kleines Marionettentheater
geſchaffen, das auf einer äſthetiſchen Grundlage aufbaut und auf
eine künſtleriſche Höhe gebracht iſt, die bis ins feinſte Detail
die Durcharbeitung eines warm fühlenden und empfindenden
Menſchen, eines Kunſtfreundes und liebevoll ſchaffenden
Künſtlers verrät, der auch dieſer Kleinkunſt, die ſeinem Schaffen
eigentlich abſeits liegt, ſein großes Können mit Ernſt und
opfern=
dem Eiſer gewidmet hat. Profeſſor Albinmüller will mit ſeinem
Marionettentheater keine öffentliche Schauſtellung verbunden
wiſſen, er will ſein Theater der Familie ins Haus bringen
als ein Bildungsmittel für Kinder und Erwachſene. Hier liegt
der erzieheriſche Kulturwert dieſer Arbeit.
Erſtaun=
lich, wie tiefgehend der Eindruck dieſer kleinen
Bühnenvorführun=
gen war! Die „Verſunkene Glocke” wurde gegeben und einige
andere humoriſtiſche und ernſte Solodarbietungen. Man fühlte
ſich durch die Stärke der Illuſion der Gegenwart entrückt, ins
Kinderland verſetzt.
Albinmüllers Marionettentheater iſt beſtimmt, im
Familien=
kreiſe Freude und Kunſtgenuß für Kinder und Erwachſene zu
bringen. Es ſoll — und kann — die Not des Daſeins auf
kurze Zeit vergeſſen machen (anders als durch materielle
Ge=
nüſſe) und die Erinnerung an die eigene Jugend wieder
auf=
leuchten laſſen, Lebensmut und Schaffenskraft in Mußeſtunden
heben. Auswüchſen im Kino ſoll es den Boden entziehen, ſoll
mithelfen, dem erſchreckenden Materialismus der Zeit zu ſteuern
und uns wieder idealen Gütern gewogen machen. Es ſoll aber
auch behilflich ſein, die Werke deutſcher Dichter zu verbreiten,
und ſoll ſchließlich — und kann — die Jugend zu perſönlichem
künſtleriſchen Tun anleiten. Die Jugend ſoll dieſes Theater
leiten und beherrſchen. Die Vortragskunſt wird gehoben, Scheu
und Schüchternheit überwunden werden. Anders als ſonſt
kön=
nen die Kinder lernen, ſich in die Dichtung hineinzuverſetzen
und ihren tiefen Sinn zu erfaſſen. Bald wird ihnen das
Vor=
handene nicht mehr genügen, ſie werden ſelbſt ſchöpferiſch tätig
ſein wollen, werden geſtalten und dichten. Manche Gabe und
Veranlagung wird zum Durchbruch kommen, die unbeachtet,
un=
genützt ſchlummerte. Wir wiſſen, welche Bedeutung für ſeine
Entwicklung Goethe dem kleinen Puppentheater zuſchreibt, das
ihm ſeine Mutter ſchenkte, als er noch Kind war. Die Phantaſie
wird zu ſelbſtändigem Geſtalten ungemein angeregt, nicht nur
in dem, was vorgetragen wird, ſondern vor allem in dem, was
zur Ausſtattung der kleinen Bühnenbilder gehört.
Und das iſt das Wertvolle bei der Erfindung Albinmüllers,
daß der Geſtaltungder Dekorationen kaum Schranken
geſetzt werden. Durch einen ſinnreichen und dabei höchſt ein=
fachen Mechanismus iſt es möglich, Bühnenbilder von
ungeahn=
ter Mannigfaltigkeit zu ſchaffen und durch überraſchende
Licht=
effekte zu ſteigern. Für die kleinen Marionetten, die durch ein
Hebelgeſtell in beliebige Stellungen, Bewegungen und in Gang
gebracht werden können, hat Profeſſor Albinmüller ſelbſt die
Typen wahre Charakterköpfe — geſchnitzt. Kunſtfreundliche
Damen der Geſellſchaft ſchufen nach ſeinen Entwürfen die
ge=
ſchmackvollen Koſtüme dazu. So iſt in Verbindung mit den von
Albinmüller gemalten Dekorationen eine volle künſtleriſche
Ein=
heit erzielt worden. Da der Bühnenraum ſich mit wenigen
Handgriffen größer oder kleiner geſtalten und in beliebiger
Tiefe formen läßt, ſo kann allen Raumgeſtaltungen Rechnung
getragen werden. Wir finden Waldſtimmungen von
märchen=
haftem Zauber, Städteperſpektiven von großzügiger
Monumen=
talität, Kleinſtadtidylle, ſtille Bürgerſtübchen und Prunkſäle. Und
weil das Weſen der Marionette ſchon ſtrengſte Stiliſierung in
ſich birgt und verlangt, ſo iſt es begreiflich, wenn der Stilwille
bei der Ausſtattung bis zur expreſſioniſtiſchen Formengebung
führte, die hier am verſtändlichſten und eindrucksvollſten iſt, weil
ſie die vollkommenſte Steigerung der Illuſion bewirkt. Damit
ſchon iſt die Bedeutung des Marionettentheaters überhaupt
dokumentiert, ſofern es, wie hier, ganz aus künſtleriſchem Geiſte
heraus geſtaltet wird.
Was aber in dieſem Falle von beſonderer Bedeutung in
erſter Linie für Darmſtadt ſein kann, das iſt der Umſtand, daß
mit der Herſtellung ſolcher kleiner Theater ſich ein ganzer
In=
duſtriezweig entwickeln dürfte, weil hier Arbeiten von
rei=
cher Abſatzmöglichkeit auch fürs Ausland geſchaffen werden, denn
es iſt ja bekannt, wie ſehr das Ausland — beſonders Amerika —
das deutſche Spielzeug begehrt. Gerade die Stadt Darmſtadt,
die ſo ſehr nach Heranziehung geeigneter Induſtrien ſtrebt, wäre
mit ihren vielen kunſtgewerblichen Kräften der rechte Platz für
die Fabrikation ſolcher kleiner Werke. Wie viele könnten bei
Schaffung der handwerklichen und kunſtgewerblichen Teile, beim
Malen, der verſchiedenen Dekorationen, beim Schnitzen der
Puppenköpfe und Puppenkörper, beim Schneidern der Koſtüme
und dergleichen lohnende und erfreuliche Arbeit finden.
Be=
dingung wäre natürlich, daß die Herſtellung geſchickt organiſiert
und kaufmänniſch gewandt geleitet würde. An geeigneten
Ar=
beitskräften wird es, wie ſchon erwähnt, nicht fehlen. Die Frage
iſt nur die, ob für die Sache hier genügend Intereſſe vorhanden
iſt, um ſie für Darmſtadt nutzbar zu machen oder — ob ſie an
einem anderen Platze ausgemünzt wird.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921.
Rummer 6)
Geiſt der Verneinung hat ſich als trügeriſch und unhaltbar erwieſen,
und um zur Geſundung zu komneen, bedürfen wir einer Erneuerung
von der Wurzel aus, und den klaren und gangbaren Weg finden wir
für Haus und Familie, für Jugend und Alter, nur immer wieder in
dem Einen, der das beſte Vorbild war, in Chriſtus. Dieſe Kleinarbeit,
die aber eine aufbauende Arbeit iſt, will der Bund in Verbindung mit
Haus und Schule treiben und in der Zerriſſenheit unſerer Tage wieder
eh feſtgefügtes Band zwiſchen Eltern und Kindern, zwiſchen
Eltern=
haus und Schule knüpfen, daß wir uns wieder als Einheit fühlen
ler=
nen und daß der Einzelne innerhalb dieſer Ginheit als geſchloſſene
Per=
ſönlichkeit daſteht und des Volkes Beſtes ſucht. Es war ein neues
Gelöb=
nis der Treue, welches die Verſammlung beſeelte, und der Wille zur
Tat ham in dem gemeinſam geſungenen Lied „Wach auf dn Geiſt der
erſten Zeugen” zum Ausdruck. Auskunft über Bundesfragen geben
gerne Dr. Avemarie, Martinſtraße 62, Rechnungsrat Bormet,
Heinrich=
ſtraße 109, Lehrer Knell, Moosbergſtraße 13, Profeſſor Weimar,
Hein=
pichſtraße 162, Bibliothekar Weber, Roßdörfer Straße 34.
* Bund für Dreigliederung des ſozialen Organismus. Ueber das
wirtſchaftliche Aſſoziationsſyſtem in ſeinem Verhältnis zum Staat und
freien Geiſtesleben ſprach im Städtiſchen Saalbau, da Dipl.=Ing.
Stra=
loſch=Stuttgart verhindert war, Walter Blume=München. Der
Red=
ner führte etwas folgendes aus: Der Weltkrieg und ſeine wirtſchaftlichen
Folgen, die ſich auch in den Ländern der Sieger geltend machen (
Arbeits=
loſigkeit, Banktrache), legen uns die Fragen vor, wie ſind wir in die
heu=
tige wirtſchaftliche Lage hineingekommen und welchen Weg können wir
aus ihr finden? Die Wirtſchaftsform war ja nicht immer dieſelbe, ſie hat
ſich entwickelt von der Familien= und Sippenwirtſchaft zur Stadt= und
Volkswirtſchaft, und heute ſtehen wir am Uebergang von der
Volks=
zur Weltwirtſchaft. Die Frage ob die Volkswirtſchaft oder die
Weltwirt=
ſchaft die richtige iſt, hat die Köpfe wohl aller Wirtſchaftswiſſenſchaftler
beſchäftigt und ebenſo die Frage, ob der Staat berechtigt iſt in das
Wirt=
ſchaftsleben einzugreifen. So war z. B. in der Zeit des Merkantilismus
der Stagt in einem hohen Maße an der Wirtſchaft beteiligt, während der
Liberalismus die Eingriffe des Staates in die Wirtſchaft möglichſt
aus=
zuſchalten ſucht. Im Kriege konnte man in Deutſchland von einer
Pe=
riode des Neomerkantilismus ſprechen (Zwangswirtſchaft), und teilweiſe
iſt man ſogar zur Kommalwirtſchaft zurückgekehrt. Das gänzliche
Ver=
ſagen der Zwangswirtſchaft und die Mißſtände der Kommunalwirtſchaft
ſind ja hinreichend bekannt. Der B. f. D. d. ſ. O. erſtrebt eine Trennung
von Staat und Wiurtſchaft und einen Aufbau des Wirtſchaftslebens auf
aſſoziativer Grundlage. In der Aſſoziation werden Produzent und
Konſungent vereinigt und dadurch die Bildung eines wirtſchaftlichen
Ur=
teils und eines gerechten Preiſes ermöglicht. Um bei der Befreiung des
Wirtſchaftslebens von der ſtaatlichen Aufſicht die ſozialen Schäden des
Li=
berolismus zu vermeiden, iſt natürlich eine großzügige Löſung der
ſb=
zialen Frage nötig; dieſe kann nur durch eine Dreigliederung des
ſozin=
len Organismus erreicht werden. Nur ein Staat, der nicht ſolbſt
Wirt=
ſchaftler iſt, ſichert ein Recht auf wirklich demokratiſcher Grundlage. Die
Verfügung über die Produktionsmittel wird von einem freien
Geiſtes=
leben den wirklich wirtſchaftlich Tüchtigen übertragen. Die menſchliche
Arbeitskraft wird ihren jetzigen Warencharakder verlieren, indem ſie
gänzlich aus dem Wirtſchaftskreislauf entfernt wird und indem das
Ver=
hältmis von Arbeitsleiter und Arbeiter mach allgemein wenſchlichen
Grud=
ſätzen vom Rechtsleben (Staat) aus geregelt wird. Hierdurch wird auch
dem Proletarier ermöglicht werden, an dem geiſtigen Gut der heutigen
Kultur teilzunehmen.
* In der Rundeturmſchule findet Samstag und Sonntag eine
Aus=
ſtellung in Zeichnungen und
Handfertigkeitsgegen=
ſtänden ſtatt. Beſuchszeit Samstag von 3—5, Sonntag von 10—1 Uhr.
mm. Muſikaliſche Vorträge der Muſikſchule Hochſtätter. Zum Beſten
der Grenzſpende fanden am Mittwoch abend im Muſikvereinsſaal
Kla=
vier= und Geſangsvorträge von Schülern und Schülerinnen
der Frau Elſe Hochſtätter ſtatt, welche auf Anregung der „
Ver=
cinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier”, abgehalten wurden.
Schon früher wurden von uns die Erfolge der Ausbildung gewürdigt
und auch diesmal waren nicht gevinge Anſprüche an die muſikaliſche
Lei=
ſtungsfähigkeit und Ausdauer der Ausführenden geſtellt worden. Die
Vielſeitigkeit des Programms, das gut ausgvählte Stücke der
bedeu=
tendſten Tonſetzer berzeichnete, brachte reiche Abwechſelung. In ſeiner
erſten Abteilung, die wit dem vierhändig geſpielten „Einzug der Gäſte‟
aus „Tannhäuſer” begann, waren ferner Kompoſitiomnen von Chopin,
Weber, Saint=Saöns, Sinding, Thomas, Schubert und Meyerbeer
ver=
treten, an deren Ausführung ſich die Damen Diehl, Ripper, Dern,
Hil=
denbeutel, Fleiſchmann, Lange=Koſak, ſowie die Herren Ober (
Frühlings=
rauſchen von Sinding) und Braun (Impromptu) in dankenswerter Weiſe
beteiligten. Namentlich die Geſangsleiſtungen, Romanze aus Mignon
und die Arien aus „Scmſon und Dalila” und den „Hugenotten” ſtellen
recht hohe Anforderungen, die ohne ernſtes und gründliches Studium
nicht zu bewältigen ſind. Recht erfriſchend wirkte zu Beginn des zweiten
Teiles die Kinderſinfonie für Violine, Klavier und Kinderinſtrumente
von Hayhdn; die kleinen Künſtler, welche ſchon wit ihrem fröhlichen „
Ein=
zug in den Feſtſaal” die Herzen der Zuhörer gefangen genommen hatten,
wurden ihrer ſchönen Aufgabe mit großer Meiſterſchaft gerecht, und der
Kuckuck und andere Vogelſtimmen, die den Kindern ſoviel Freude machen,
wurden von den anweſenden jüngeren Zuhörern mit Vergnügen erkannt.
Es muß bei dieſer Gelegenheit wieder einmal darauf hingewieſen
werden, daß man den Kindern die Freude am Unterricht erhalten muß
und gerade die Muſikübung mit einer Gemitsbildurng zuſammengehen
muß, gewiß eine ſchöne und hohe Aufgabe für Lehrende; denn Kinder
ſind ja wie die Blumen im Lebensgarten, die man zu pflegen und zu
warten nicht ermüiden ſoll.
Weiterhin bereitete das am Schluß von Frl. Hildenbeutel und
Frl. Fleiſchmann graziös ausgeführte Tanzduett aus „Hänſel und
Gre=
tel” ſoviel Freude, daß es wiederholt werden mußte. Auch die
Kinder=
lieder von Leg Blech (Frl. Pfälzer) gefielen ſo ſehr, daß „
Goldhähn=
chen” gleichfalls wiederholt wurde. Sehr hübſch trug Frl. Hildenbeutel
Steinbachs Lied vom rothaarigen Schätzelein (da capo) vor. Dazwiſchen
fanden Mozarts türkiſcher Marſch und ein Menuett (Frl. Lange) und
das originelle Klavierſtück, in welchem Beethoven der Wut um den „
ber=
lorenen Groſchen” Ausdruck verleiht (Frl. Diehl) verdienten Beifall. Die
Beſucher verließen hochbefriedigt den Saal.
* Die Vereinigung des Darmſtädter Großhandels hielt am 8. 63. Mts.
im Koiſerſaal ihre ſehr gut beſuchte Hauptverſammlung ab.
Aus dem von dem Vorſitzenden, Herrn Dir, Kahlert vorgetragenen
Jahresbericht ging hervor, daß die Vereinigung im erſten Jahre ihres
Beſtehens ſchon recht erſprießliches auf den veſchiedenſten Gebieten
gelei=
ſtet hat. Der von dem Rechner erſtattete Kaſſenbericht wurde genehmigt,
ebenſo nach eingehender Durchberatung die Satzungen der Vereinigung.
Die darauf erfolgte Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl des Herrn Dir.
Kahlert als 1. und des Herrn Joſeph May als 2. Vorſitzenden.
Au=
ßerdem beſteht der Vorſtand noch aus den Herren Julis Adler,
Kom=
merzienrat Joſeph, Adolf Kahn, Hofrat Koch, Guſtav Oppenheimer,
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
308. Sitzung am 8. März 1921.
Muſeumsaſſiſtent Dr. Schwarz ſprach über: „
Experimen=
telle Unterſuchungen über den Geſang unſerer
Singvögel‟. Die Methode der modernen Tierpſychologie iſt das
Experiment. Auch die Anwendung auf den Vogelgeſang, über deſſen
Weſen und Zweck immer noch Unklarheiten beſtehen (Darmin
gegen=
über H. Spencer), verſpricht Erfolg; beſonders günſtig uiſd
ausſichts=
reich für dieſe experimentelle Betrachtungsweiſe iſt der tägliche Anfang
des Frühgeſanges, der in einer ganz beſtimten Reihenfolge, der
„Vogeluhr” vor ſich geht; es fangen der Reihe nach an: Rotkehlchen
und die beiden Rotſchwänzchenauten; Singdroſſel und Amſel; Kuckuck;
Kohlmeiſe; Pirol, Weidenlaubvogel und Schwarzplättchen; Buchfink;
Girlitz; Sperling. Dieſe große Regelmäßigkeit, die übrigens ihr
ſpie=
gelbildliches Abbild in dem täglichen Aufhören des Geſanges hat, ferner
das gelegentlich beobachtete, allgemeine Verſpäten bei trübem Wetter.
ließen eine Geſetzmäßigkeit vermuten und wieſen vor allem auf die
Un=
terſuchuung der Helligkeitsverhältniſſe hin.
Der Vortragende berichtete von ſeinen eigenen derartigen
Unter=
ſuchungen, bei denen während eines Sommers f üihmorgens der erſte
Apfang verſchiedener Singvogelarden nach der Uhr feſtgeſtellt wurde.
Gleichzeitig wurden in kleineven Zeitabſtänden genaue
Helligkeitsmeſſun=
gen mit einem Weberſchen Photometer ausgeführt. Es kam darauf
an, möglichſt immer die gleichen Individuen zu beobachten, was bei vier
Singdroſſeln, einer Amſel, zwei Kohlmeiſen, einem Pirol und zwei
Wei=
denlaubvögeln gelong. Von Girlitz, Buchfink, Grünfink und Sperling
wurde der zuerſt gehörte Ton notiert. Sehr erleichtert wurde die
Feſt=
legung der einzelnen Individuen einer Art außer dem Underſchied ihrer
Klangfarbe, Rhythmus und Lieblingsmotive uſw. durch die Konſtanz
ihrer Schlafplätze, von denen die Singvögel auch morgens ſofort beim
Erwachen ihren erſten Ton hören laſſen.
Der Vergleich der Helligkeitswerte mit den Anfangszeiten bewvies
ſehr bald, daß die Helligkeit das Erwachen und damit den
Frühgeſang auslöſt. Einmal beweiſt das der vollkommen parallele
Verlaurf der Anfangszeiten mit dem Sonnenaufgang: die früheſten
An=
fänge ſind Mitte Juni, zur Zeit der längſten Tage. Vergleicht man
weiterhin die Anfangszeiten von zwei Nachbartagen, von denen der eine
infolge dunkler Bewölkung eine verſpätete Dämmerung hat, ſo gehen
die Anfangszeiten dieſem Helligkeitsverlauf parallel; dieſe erwähnten
allgemeinen Verſpätungen an trüben Tagen ſind alſo photometriſch zu
erklären. Die einzelnen Arten ſind auf eine gewiſſe Helligkeitsſtufe
ab=
geſtimmt, die durch das Photometer beſtimmbar iſt. So beginnt z. B.
die Singdroſſel umd auch die Amſel bei durchſchnittlich 0,1 mk (— Meter=
Hans Schmitt, Bankdirektor Sommerlatt, Abolf Störger, Oskar Wolff
und Direkwor Weitzel. Zu Rechnungsprüfern wurden Herr Bankdivektor
Benjamin und Herr Engalbert Heim gewählt; für die Tarifkommiſſion
wurden die ſeitherigen Mitglieder, die Herren Direktor Kahlert, Adolf
Kahn, Kommerzienrat Joſeph, Hofrat Koch und Auguſt Monnard,
be=
ſtimmt. Die Vereinigung zählt jetzt nahezu 100 Mitglieder.
* Deutſche Volkspartei. Der Vorſtand des Landesſchnlausſchuſſes
hielt eine gut beſuchte Sitzung ab. Es wurde beſchloſſen, eine
Vollver=
ſammiung des Schulausſchuſſes abzuhalten, ſobald der Entwurf der neuen
Novelle zum Cchulgeſetz vorliegt. Zur Aufbauſchule wurde Stellung
ge=
nommen und der Landtagsfraction dieſe mitgeteilt. Ferner beſchäftigte
ſich der Vorſtand eingehend mit der Frage der
Mädchenfortbildungs=
ſchulen. Gleichzeitig fand eine Sitzung des Vorſtandes des
Landes=
beamtenausſchuſſes ſtatt. Der neue Entwurf eines Beſoldungsgeſetzes
erfuhr eine ausführliche Beſprechung. Weiter wurde die Frage der
Teuerungszulagen behandelt. Zahlreiche Wünſche für eine Aenderung
der Ortsklaſſeneinteilung wurden der Fraktion übergeben. Abg. Dr.
Oſann nahm an der Sitzung teil.
* Rentner=Bund. Von einem Mitgliede des Rentner=Bundes wwird
uns geſchrieben: Der rührige Vorſtand, an der Spitze der energiſche
Vor=
ſitzende, hat für die Mitglieder bereits manche Erleichterungen errungen
und woch andere in nahe Ausſicht geſtellt. Manche kunzmer= und
ſorgen=
volle Miene hellte ſich bei den Ausführungen des Herrn Vorſitzenden auf,
ſie fühlten ſich nicht nehr ſo allein und berlaſſen, ſie erhielten ja die
tröſt=
liche Verſicherung, jederzeit, auch bei den vielen ſo ſchwierigen Fragen
der Jetztzeit, bei dem Vorſtand Rat und Hilfe zu finden. Der Vorſtand
aber kann überzeugt ſein, daß alle ſeine Mühen und Beſtrebungen von
allen Mitgliedern dankbar anerkannt und geſchätzt werden. Da heute
nur die große Maſſe etwas zu erreichen vermag, ſollten noch recht viole
Rentner und Rentnerinnen — in ihrem eigenen Intereſſe — dem Bunde
beitreten. Der Jahresbeitrag iſt nur ganz gering.
* Stadtkirche. Am Sonrtag, 13. März, nachmittags 5 Uhr, wivd
der Kirchengeſangberein der Stadtkirche unter Leſtung des Herrn
Stadt=
organiſten Borngäſſer, die herrliche Matthäus=Paſſion
von H. Schütz aufführen. Die Solopartien werden von den Herren
Biſchoff (Jeſus) und Philivp Müller (Evangeliſt) und
Land=
zettel, ſowie von den Damen Fräulein Lagemann und Trompp
geſungen. Die Orgelbegleitung hat Fräulein Gertrud Hahn
übernom=
men. Es ift zu empfehlen, das Neue Teſtament mitzbringen, um die
Worte des Oratoriums, die ſich genau an den Dext des Matthäus=
Evan=
geliums, Kap. 26 umd 27 amſchließen, machleſen zu können. Der Eitritt
iſt frei; freiwillige Gaben zur Deckung der Koſten werden beim
Aus=
gang erbeten. Für die inaktiven Mioglieder des Vereins werden bis
½5 Uhr die vonderen Reihen der Empore freigehalten.
* 40jähriges Arbeitsjubiläum. Auf vier Jahrzehnte eines
arbeits=
reichen Lebens bei der gleichen Firma ſieht der RNeiſende Herr Karl
Theobald am 15. März ds. Js. in der Seifen= und chem. Fabrik Auguſt
Jacohi A.=G. zurrück.
* Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D. A.). Auf den heute abend
ſtottfindenden Unterhaltungsabend ſei hiewwit beſonders hingewieſen.
(Siehe Anzeige.)
— Der Geſangverein „Liederhort” hält am Sonntag, den 13. März,
ſeine diesjährige Frühlingsfeier ab. (Näheres ſiehe heutige
Anzeige.)
*.* Das Schichtl=Theater hatte mit ſeiner geſtrigen
Eröffnungsvor=
ſtellung in der Turnhalle am Woogsplatz einen vollen Erfolg zu
verzeichnen. Der große Saal war dicht beſetzt und Groß und Klein
amüſierte ſich augenſcheinlich ſehr aut. Der Beifall ſtieg von einer
Programmmummer zur anderen. Die harmlos=fröhlichen
Kunſtdarbie=
tungen, durchwen auf den Volkston geſtimmt, löſten Heiterkeit aus und
Zufriedenheit. Man amüiſierte ſich und — ſpielte teilweiſe auch „ohne
Gage mit”. Was die Künſtlerfamilie Schichtl, die in Darmſtadt ja micht
freud iſt, im Laufe einer Vorſtellung bietet, iſt ungewöhmlich vielſeitig,
reichhaltig und ſtets unterhaltend. Ein ausgezeichnetes
Marionetten=
theater mit balb lebensdroßen Figuren brinat gauze Thenterſtücke,
Mär=
chenſpfele humoriſtiſchen und draſtiſchen Inhalts zur Aufführung. (Daß
dieſe Darbietungen ſo großen Zulauf finden, iſt ein weiterer Beleg füir
die Richtigkeit des an anderer Stelle in dieſer Nummer über
künſtle=
riſche Marionettenſviele Geſagten.) Mehr noch wie dieſe aber gefielen
die Darbietungen des Marionetteu=Varistés, in dem die Beweglichkeit
und Verwendharkeit der Pupben techniſch aufs höchſte geſteigert iſt.
Geurz neu darin war zum Beiſpiel, daß ein breſſierter (lebender) Hund
von einer Clown=Marionette vorgeführt wurde. Weiter traten auf
chineſiſche, Neger= und amerikaniſche und engliſche Grotesktänzer,
Ko=
miker und muſikaliſche Clowns. Zum Schluß wurde eine ganze
um=
fangreiche Pantomime von Marionetten aufgeführt. Der zuveite Teil
des Programms brachte dann Darbietungen lebender Künſtber. Al3
Zauberkünſtler humorvoller Art produzierte ſich Herr Schichtl ſelbſt;
man ſah Licht=Tanzdarbietungen, Pantomimen und muſikaliſch=
humo=
iſtiſche Duette, eine Hundekomödie, in der wohl ein Dutzend dreſſierter
unde auftraten, und vieles andere, Kurz, es war eine Gaudi. —
Heute und morgen finden weitere Vorſtellungen ſtatt.
* Orpheum. Heute, Freitag, den 11. März, bringen Tervfals
Schlier=
ſeer wiederum eine Neuheit und zwar die luſtige Bauern=Schnurre
„Die 5 Seppl” von Carl Mittermahyr, Muſik von Karl Schwarz. Die
5 Seppl werden dargeſtellt von Divektor Xaver Terofall als
Automobil=
mutterſchraubenfabrikant. Jofef Huber aus Laim, Joſe. Weiß als
Gol=
dener Amſelwirt Seppl Huber, Anton Dimpfl als Bouernfänger, Joſef
Huber, Harl Schwarz als Photograph. Joſef Huber aus Zipfertshauſen
und Georg Vogelſang als Huber=Bauern=Seppl von der Mangfall. In
den übrigen Hauptrollen ſind beſchäftigt Anma Terofal, Maria
Vogel=
ſang und Caul Mittermayr und das übrige Gefamtperſonal der
Schlier=
ſeer: In Mannheim, Stuttgart, Nürnberg, Karlsruhe uſw. hatten
die 5 Seppl einen unbeſchreiblichen Heiterkeitserfolg.
* Schloß=Kaffee. Das Rheimiſche Tonkünſtler=Orcheſter veraſtaltet
heute einem Roſſini=Lortzing=Abend. (Siehe Anzeige.)
Das Lehrer=Beſoldungsgeſetz.
* Dem Landtag iſt nunmehr als Anlage zur allgemeinen
Beſoldungs=
vorlage der Geſetzentwurf über die Gehalte, Ruhegehalte und
Hinter=
bliebenenverſorgung der Volksſchullehrer zugegangen. Der Endwurf hat
folgenden Wortlaut:
Artikel 1. Auf das Dienſteinkommen der Volksſchullehrer ud
Volks=
ſchullehrerinnen einſchließlich der hauptamtlichen Handarbeits= und
Haus=
haltungslehrerinmen, ſowie der Schulomtsanwärter ud =anwärterinnen
finden die Beſtimmungen des Geſetzes, die Beſoldungen der
Staats=
beamten betreffend, vom . . . . . . . . . . 1921 Anwendumg, ſoweit nicht
das vorliegende Geſetz Abänderungen trifft, wit der Maßgabe, daß
ein=
gereiht werden in 1. die Beſoldungsgruppe VI die endgültig angeſtellten
Handarbeits= und Haushalrungslehrerinnen (voll beſchäftigt); 2. die
Be=
berzen) ihren Geſang, die Kohlmeiſe bei 1,8 mk, der Pirol bei 4 mk,
der Sperling bei 20 mk uſſv. Die Angehörigen einer Art beginnen faſt
gleichzeitig, alſo bei derſelben Helligbeit.
Ein Aufwecken kommt aber nicht im Frage. Denn einmal
wäre durch dieſe Annahme immer noch nicht erklärt, warum dieſes erſte
Individunmn einer Art, dieſer Aufwechev, immer bei derſelben Helligkeit
auſwacht; außerdem wurde nie beobachtet, daß eine ſpäter beginnende
Art auch durch den lauteſten Geſang der Frühſänger deranlaßt worden
wäre, vor „ihrer” Helligkeit zu beginnen. Und endlich ſprechen noch ſehr
deutlich gegen ein gegenſeitiges Aufwecken mehrere
Parallelbeobachtun=
gen, die gleichzeitig durch einen Hilfsbeobachter in einer Entfernung von
2 bis 60 Kilometer ausgeführt wurden, umd die oſt eine faſt verblüffende
Ueberemſtimmung ergaben.
Vergleicht man nun dieſe Weckhelligkeiten einer Art
wäh=
rend eines Sommers, ſo kann man daran eie wellenförmige
Schwan=
kung feſtſtellen. Der Pirol z. B. fängt nach ſeiner Rückkehr zu uns
durchſchnittlich bei 4—8 mk an, etwa in der Zeit vom 10. bis 20. Mai;
dann beginnt vom 20. Mai bis 5. Juni ſein Gefang ſchon früher bei
3 mk, tageweiſe auch ſchon bei 1 mk. In der Zeit vom 6. Juni bis
22. Juni fängt er bei 6 mk an, und vom 23. Juwi an wird der Anfang
immer ſpäter 30 mk und noch höher. Die übrigen Arten zeigen
da=
gegen zwei ſolcher Kulminationen, während derer ſie alſo beſonders früh
ihren Geſang beginnem. Indereſſant iſt es mun, daß dieſe
Kulmina=
tionen zeitlich bei den einzelnen Arten nicht zuſammenfallen. Sie
laſſen ſich ohne Schwierigkeiten auf den
Fortpflanzungsin=
ſtinkt zurückführen. Die meiſten uiſerer Singvögel brüten bekanntlich
zwvei Mal in einem Sonmer, und es läßt ſich zeigen, daß je vor dem
Beginn der Brutzeiten dieſe Kulminationen beobachtet werden. Die
Zugvögel, die erſt ſpät zu uns zurückkehren und entſprechend guch früh
wieder fortziehen, wie z. B. der Pirol, haben nur 1 Gelege während
dieſes kurzen Aufenthaltes; die erwähnte Kulmination im Pirolanfang
zwiſchen 20. Mai und 5. Juni ſteht ebenfalls im Einklang mit dem
Fortpflanzungsgeſchäft: das Pirolweibchen legt Anfang Juni ſeine Eier
ab. Dieſe Beobachtungen zeigen auch wieder, in welch hohem Maße das
Geſchlechtsleben einen Organisnrus phyſiologiſch umſtimmt.
Während im Frühjahr eine ſtete Zunahme und
Vervoll=
kommnung des Geſanges feſtzuſtellen iſt, beobachtet man im
Spät=
ſommer, ſchon Juni und Juli, ein deutliches Nachlaſfen des
Geſangestriebes. Dies kann ebenfalls wieder an den Anfangshelligkeiten
nachgewieſen werden: die einzelnen Arten beginnen erſt bei größeren
Helligkeiten, an manchen Tagen ſingen ſie überhaupt in den erſten
Mor=
genſtunden nicht; die Tiers gehen alſo nach dem Erwachen erſt auf
Nah=
rungsſuche und geben erſt ſpäter einige Laute von ſich. Die Urſache
bildet einmal das Nachlaſſen des Fdrtpflanzungsinſtinktes, ſodann der
ſoldungsgruppe VII die endgültig angeſtellten techniſchen Lehrmen
mit Ausbildung für Handarbeit, Hauswirbſchaft und Turnen und
MHun=
gendleitevinnen; 3. die Beſoldungsgruppen VII und VIII die erdbſia
angeſtellten Volksſchullehrer uund Volksſchullehrerinnen, einſchlieflüdren
endgültig angeſtellten Lehrer an Hilfsſchulen und Seminarübung ſalegen.
— ſoweit die Hilfsſchullehrer und Seminarübungsſchullehrer nicht / Luie
Gruppe X eingereiht werden — und zuvar nach Anordnung des a
s=
amts für das Büldungswoſen ſo verteilt, daß die Zahl der in die
gutzw=
pen VIII und IX zuſammen eingereihten Lehrperſonen die Zahk à fun
Gruppe VII eingereihten nicht überſteigt; 4. die Beſoldungsgrun //k
die lebenslänglich angeſtelltem Leiter und ſtellvertretenden Leiter Lm9
ewi=
terinnen (Rektoven und Konrektoren) an Volksſchulen mit 6 und H
Klaſſen, die lebenslänglich angeſtellten Leiter (Hauptlehrer) an. M.
s=
ſchulen nit 1—5 Klaſſen, die Lehrer an Hilfs= und Seminarübu=ugch=u
len, ſoweit letztere nicht in eine niedrigere Beſoldungsgruppe eizgrücht
ſind. Ob ein Lehrer (Lehrerin) bebenslänglich angeſtellter
Leitao=
ſtellverrretender Leiter (Konrektor) einer Volksſchule iſt, wird vonmmn.
desamt für das Bildungsweſen durih beſondere Urkude beſtimm, mmuß
Lehrer oder Lehrerinnen an plaumäßigen Stellen der Gehaltsgraplg
als Schulleiber auf Zeit beſtellt, ſo erhalten ſie zu den ihnen als Orem
oder Lehrerin zuſtehenden Bezügen eine nichtruhegehaltsfähſige G
ſ=
leiterzulage von 400 Mk. an Schulen von 5—7 Klaſſen, von 800 Nam
Schulen von 8—15 Klaſſen, von 1200 Mk. an Schulen von 16 undwher
Klaſſen.
Den Stellenplan für die Stellen der Gehaltsgruppe IX ſtellde !s
Landesamt für das Bildungsweſen mit Zuſtimmung des Geſamtmm= auf. Die planmäßig feſtgelegten Hauptlehrerſtellen an Sule m
mit 1—5 Klaſſen können bei Neubeſetzungen nach den Bedürfnijeſen
Schube von der Kreisſchuplbonmmiſſion mit Zuſtimmung des Landemt
für das Bildungsweſen aunch an andere Schulen mit 1—5 Klaſſehe/s
gleichen Kreiſes übertragen und entſprechend vergeben werden.
Die Konrektonſtellen werden nach Anhören der beteiligten LeEit
beſetzt. An großen Schulen können mehrere Konrektoren a gell
werden.
Die Zahl der auf jede Beſoldungsgruppe entfallenden Lehrpan
und Schulſtellen wird alljährlich im Staatsvoranſchlag feſtgeſeſtB,
Stellenzahl der Gehaltsgruppe IX wird für die erſtmalige Emtmr
auf 450 feſtgeſetzt.
Die endgültig angeſtellten Lehrerinnen einſihließlich der Scu
rinnen, Konrektorinnen uſw. und die endgültig angeſtellten Handan
Haushaltungs= und techniſchen Lehrerinnen uſw. erhalten die
U=
gehaltsſätze um 10 vom Huudert gebitrzt. Auf die Berechmng de
zuſchlags iſt die Kürzung des Grundgehalts ohne Eifluß. Die i
amtsanwärterinnen erhalten die gleichen Vergütungen wie die
amtsanwärter nach Art. 10 des in Abſatz 1 gevannten Geſetzes
Beſtinmnung, daß die Bezüge der Anwärterinnen die Bezüge d/
gültig angeſtellten Lehrerürnen gleichen Dienſtalters nicht übe
dürfen.
Die Vergütungen für nebenamtliche Handarbeits= und Haushal
lehrerinen werden nach den von dem Landesamt für das Bildungsse
aufgeſtellten Grundſätzen von der Kreisſchulbommiſſion feſtgeſetzt.
Die Beſtimmngen dieſes Geſetzes gelten nicht für die mit den
ten der Volksſchullehrer angeſtellten iſrgelitiſchen Neligionslehrer.
Beſoldungsverhältniſſe werden durch beſonderes Geſetz
geregel=
zum Erlaß dieſes Geſetzes bleibt es bei dem beſtehenden Zuſtand.
Arbikel 1 a. Die Schulamtsanwärter und =anwärterinnen,
reits vor Ablauf der Anwärderzeit endgültig angeſdellt werden, rcn
die Bezüge der Gehaltsgruppe VII erſt nach Ablauf der Anwä tri
ein, wenn nicht das Landesamt für das Bildungsweſem im Ginzelf 1m
andere Entſcheidung trifft.
Den endgültig angeſtallten Volksſchnllehvern und Volfeſch=
Ur=
rinnen, auch denjenigen, die vor Ablauf der Anwärterdienſtzeit n
ſtellt werden, zählt die für das Aufrüchen in ihrer Anſtellungsgrupn
geſchriebene Beſoldungsdienſtzeitz von dem Tage ab, an welchem Fe
ihre vorzeitige Anſtellumg nach dem vegelmäßigen Vexlauf ihrer 9
laufbahn die Anwärterdienſtzeit vollendet hätten. Dem Landeserh
das Bildungsweſen bleibt es vorbehalten, im Einzelfall im
Einverr=
wit dem Mimiſterium der Finangen für die vorzeitig angeſtellten U
md Lehrerinnen emen früheren Beginn, der jedoch nicht vor den
der endgültigen Anſtellung liegen darf, zuzulaſſen.
Artikel 2. Die auf Grund dieſes Geſetzes feſtgeſetzten Dienf5e
treten an Stelle der Bezüge, die nach den bisherigen Beſtmmminanl
den beſtehenden Uebungen zuſtehen.
Artikel 4. Für die Ruhegehalte und die Hinderbliebenenverfi)
der Volksſchullehver und Volksſchullehrerinnen gelden die jeweiſt
ſtehenden Beſtimmungen für die Ruhegehalte und HinverblieFau
ſorgung der Staatsbe unten.
Arvikel 5. Dieſes Geſetz tritt mit Wirkung bom 1. Appil 1920
zeitig mit dem in Artikel 1 gewannten Geſetze in Kraft.
Artikel 6a (neu). Für die bis zur Zeit der Verküindigung
Geſetzes zur Anſtellung gelangten Volksſchullehver und Volksſche!
rinnen, Handarbeits= und Haushaltengslehrerinnen uſw. wird Ar
Abſatz 1 des in Artikel 1 erwähnten Geſetzes dahin abgeändert, Eu
Beſoldungsdienſtalter nach den Grudſätzen feſtgelegt wird, die
küinftig anzuſtellenden Volksſchullehrer und =lehrerinnen gelten.
Dieſelbe Beſtimmung gilt füir die zur Ruhegehaltsberechnung /
denden Gehalte der Volksſchuillehrer und Volksſchullehrerinnen im?
ſtand und der Hinterbliebenen verſtorbewer Lehrer
Hütet Euch vor der Fremdenlegion!
* In Deutſchland haben fremde Gauner noch immer leicht 2
fiſchen können. Warum ſollte das hente anders ſein? Ein eintr au
Dummenfang ſchon vor dem Kviege war die berüchtigte frarzd
Werbung zur Fremdenlegion. Selbſtverſtändlich iſt er auch heur?!
im Schwange. Zwar iſt inzwiſchen der Weltkrieg geweſen und
ganze deutſche Volk hat die „Kulturnation” jenſeits des Rheins E7
kultivierten Menſchenfreundlichkeit recht gut kennen lernen 1
Dennoch, auch heute noch blüht der Menſchenhandel nach Tunk
Marokko, ja er hat unter der Not der Zeit einen tüchtigen Auff
genommen. Bis nach Norddeutſchland kommen bereits die Ech
neiſt deutſche Lumpen, die mit Verſprechungen und ſonſtigem Esen
wachdruck einfangen, was kräftig von Geſtalt und ſchwach von
ſtande iſt, ja, meiſt wohl noch ſchwächer von Charakter. In Tac))
den unſerigen muß man ſich ja doch wirklich fragen, ob ein junge
ſcher Menſch noch Mitleid verdient, wenn er ſich als Soldat,
jechnet an Frankreich, verkauft und in Kriegsdienſten, für die N
junge Franzoſe nicht hergibt, elend zugrunde geht. Aber häufig
der Werber bei Vier und Wein wohl Mittel an, die dem Oix
wahren Zuſammenhänge verſchleiern, und dann ſpricht die Dmu
Arbeitsloſigbeit begreiflicherweiſe ein gewickniges Wort mit.
mehr gilt es, ſich der moraliſchen Verwerflichkkeit franzöſiſcher —
Beginn der Mauſer. Dieſer umfangreiche und verhältnismäßig
Stoffumſatz des Federwechſels greift ja die Vögel ſehr an und
ihnen Unbehagen.
Der Geſang der Vögel iſt weſterhin vom Wetter aE)”
gig: ſchlechtes Wetter äußert ſich in einer ſchlechten Geſangesſuen
und dieſe wieder in einem ſpäten Anfang, und mgebehrt. Dieſe 20
empfindlichkeit ſteht ja durchaus wicht im Tierreich vereinzelt da, ur!
wir Menſchen ſind in unſerer ganzen Stimmung, Arbeitsluſt und
keit ſtark vom Wetter abhängig. Die Einwirkung der einzelnen
rungsfaktoren wurde in der Art uterſucht, daß die Helligkeitswe
einzelnen Anfänge on zwei Nachbartagen miteinander verglichen m
dern geſamre Wetterlage vollkommen gleich war, und die ſich mi
einem Witterungsfaktor, eben dem zu unterſuchenden, undene"
Die Methode gewährte den großen Vorteil, daß die Verſuchsobie
ihrer ungehinderten Freiheit erfreuen konnten, Fehlerquellen —
ahnlichen Verſuchen mit lebenden Tieven, wie Beſchränkung der
gungsfreiheit, Angſtzuſtände, ungewohnte Ernährung uſw., aia
mieden wurden.
Infolge Raummangels können die Ergebniſſe nur kurz —
werden. Hoher Luftdruck wirkt angenehmer als, niederel;
peraturzunahme ebenſo. Eng mit der Temperatur hau
Feuchtigkeit zuſammen; hohe Grade der Feuchtigkeit erſchwere
Feuchtigkeitsabgabe der Haut und verhindern ſo eimen Warme.
und zwar gilt dieſe Regel beim Vogel immer, er kennt offendban &
angenehme des „Naßkalten” infolge ſeines Federkleides nicht. *
wirkt einmal abkühlend und als ſolcher in Uebereinſtenmmig le*
Temperatureinfluß. Beſonders empfindlich gegen dieſe drei Kom.
des Temperaturgefühls ſind Droſſel, Kohlmeiſe. Luftbeweghlnn
außerdem noch rein mechaniſch, als Luftbewegung an ſich, name..
Leitfähigkeit der Luſt (Joniſation) ſcheint als Normglwe.
tral zu wirken, während ſtärkere Abweichuungen davon im Sſti
Zunahme und wahrſcheinlich auch Abnahme unluſtbetonend wir.”.
und geringe Bewölkung wirkt angenehmer auf die Sckeſſit
dunkle Wolken, offenbar imfolge der dann vorhandenen große.
intenſität.
Während bei den echten Sängern alſo Aufwachen und S
anfang zuſammenfällt, iſt das nicht immer der Fall beim Rüte.
ſpecht, Ringeltaube und wahrſcheinlich auch bei den Grasmt.
regellos iſt der Anfang beim Haus= und Pfauhahn und bei Lit
regelmäßiger bei den Haustauben. Doch ſpielen bei dieten. Bl"
offenbar Domeſtikationsfolge
ummer 65.
diemſte und zugleich der wirtſchaftlichen Unſinnigkeit dieſer Kriegsdienſte
rün einen Deutſchen beſvußt zu werden. Ueber erſtere iſt kein Wort zu
verlieren, über die letztere gibt eine Zuſchrift der Reichszentrale füir
Heimahdienſt, Landesabteilung Hamburg=Lübeck, erſchreckende Aufklä=
„ung, die wir machſtehend im Wortlaut folgen laſſen. Möge gewarnt
fein, wer nicht ganz von allen guten Geiſtern verlaſſen iſt!
Die Reichszentrale ſchreibt: Die Fremdenlegion iſt vollendete
Skla=
verei. War die Behandlung der Legionäre in Friedenszeiten ſchon
fchlecht, ſo kann man ſich vorſtellen, wie die deutſchen Legionäre jetzt,
v. nach dem verlorenen Kriege, von den faſt ausſchließlich franzöſiſchen
Vorgeſetzten behandelt werden! Die verhängten Strafen ſtehen in gar
keinem Verhältnis zu der begangenen Tat. Schon bei den kleinſten
Vergehen, z. B. beim Verluſt einer Halsbinde, tritt das Kriegsgericht
in Oran in Tätigkeit. Der Willkür niederträchtiger Vorgeſetzter iſt Tür
und Tor geöffnet. Zudem müſſen alle Strafen machgedient werden,
fo daß meiſt die fünf Jahre, zu denen ſich der Angetvorbene verpflichten
Mie nuß, um eine Reihe von Jahren verläng
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921
u niig; jetzt iſt die Löhnung auf 25 Centimes bevaufgeſetzt worden. Für
Hieſen Schandlohn müſſen die Aermſten unter den ſchlimmſten Ver=
Fältniſſen in einem mörderiſchen Klima für Frankreich ſchwere
Fron=
arbeit verrichten. Furchtbar ſind die weiten Märſche durch die Wüſte,
räglich 50 bis 60 Kilometer weit, die notwendig ſind, um die Brunnen
„uerreichen. Wer marode am Wege liegen bleibt, dem nimmt man
„ie Waffen ab und überläßt ihn ſeinem Schickſal. Kommt er dann
nicht im Sandſturm um und geht er nicht am Durſt zugrunde, ſo fällt
„wilden Tieren zum Obfer oder wird von den Bewohnern der Wüſte
nach entſetzlichen Martern totgeſchlagen. „Marſchier oder verreck”, das
ft die Loſung der Fremdenlegion! Viele ſuchen ſich dieſem elenden
Zeben durch die Flucht zu entziehen; ein fruchtloſes Bemühen, denn
von hundert Fluchtverſuchen gelingt ſelten einer! Langjährige
Zucht=
ſausſtrafe oder Verſetzung in die Strafkompagnien in der Wüſte, wo
ſe das fürchtbarſte Daſein — ſchlimmer als das der Galeerenſlaven —
wwartet, iſt die Folge.
Entfprechend den ganzen Verhältniſſen ſind die Verluſte
außer=
rdenklich hoch; ſie betragen nach einer franzöſiſchen Statiſtik 80
Pro=
jent. Ueber eine Viertelmillion Deutſche ſind in der Fremdenlegion
uggrunde gegangen. Die wenigſten von ihnen ſtarben den
Soldaten=
ſod, bei weitem die meiſren verfielen verheerenden Seuchen und
Krank=
leiten, dem barbariſchen Straffyſtem, dem Hunger und Durſt, den
Zäh=
jen wilder Tiere, dem Irrenhaus oder dem Selbſtmord. Diejenigen,
ſie in der Fremdenlegion echte Soldatenarbeit und gutes Avancement
zr finden hofften, ſehen ſich ſchunählich getäuſcht. Der Soldat kommt in
der Legion erſt an letzter Stelle. Die Legionäre ſind in erſter Linie
rbeiter; Arbeiter, die zu allen, auch den beſchwerlichſten und
gefähr=
ſchſten Arbeiten, für die den Franzoſen die eigenen Landsleute zu
ſkhade ſind, gezivungen werden; Arbeiter, die Frankreich bei dieſer
cherlich geringen Löhnung in gemeinſter Weiſe ausnutzt, auspreßt
nie Zitronen bis zum letzten Blutstropfen, um ſie nach Beendigung
itrer Dienſtzeit ohne einen Pfennig Entſchädigung oder Anſpruch auf
Penſion aufs franzöſiſche Straßenpflaſter zu ſetzen. Daher heißt es
auf=
hären und warnen: Hüiter Euch vor der Fremdenlegion!“
+ Arheilgen, 9. März. In der letzten Gemeinderats
tzung wurde das Geſuch der Firma Oppenheimer= betreffend
Ent=
wäſſerung ihres Geländes an der Viehtrift, gutgeheißen. Gegen das
Na=
uraliſationsgeſuch des Franz Schmeider hat die Verſammlung nichts
ſerizuſenden. Eine Verordnung über Maßnahmen gegen den Woh=
Unangsmangel wird bebannt gegeben, und für den aus der
Wohnungs=
kermmmiſſion ausſcheidenden Gg. Melk wird Gg. Spengler neugewählt. Da
der Zuſtand der hieſigen Gemeindewage ein ſehr mangelhafter iſt, ſoll
ms Gutachten eines Fachmannes eingeholt werden. Die Anſchaffung
eizer neuen Wage würde auf etwa 30000 Mark kommen. Die
Bau=
gſuche J. Traſer und A. Held finden Genehmigung. Das Geſuch des
P;. Rühl I. um Ueberlaſſung eines Holzlagerplatzes wird an die
Tief=
ukommriſſion berwieſen. Die von dem Getreidekommunalverbande
üerwieſenen Gelder ſollen zur Beſchaffung von Lobensmitteln
Verwen=
ung findem. Von der Anſtellung eines zweiten Bürgermeiſtereiſekretärs
ol, da eine Regelung der Beſoldung der Gemeindebeamten und =
bedien=
en noch nicht ſtattgefunden hat, vorläufig Abſtand genommen wverden.
As Geſuch des Schulvorſtandes um Herrichtung eines Saales im
Schul=
auſe in der Mühlſtraße wird genehmigt. Eine Verfügurng der
Kreis=
chulkommiſſion Groß=Gerau, betreffend Zuſtand der Schulturnhalle, wird
eannt gegeben. Nach Verfügung derſelben Kommiſſion ſteht der
An=
elung der Lehrerin Frl. Hattemer nach 6 Anwärterdienſtjahren nichts
n Wege. Das Oelen der Schulſäle wird genehmigt. Beſchluß über
An=
chffung von Stüihlen für den Sitzungsſaal wird ausgeſetzt. Für die
utzhandsarbeiter werden folgende Lohnſätze für die Stunde feſtgeſetzt:
n Alter von 14—16 Jahren 2 Mk., 16—18 Jahren 2,50 Mk., 18—21
Jöahrem 3 Mk. Die Arbeitszeit beginnt 7.15 Uhr und endet um 5 Uhr
hachmittags. Für Frühſtück werden ¼ Stunde, für Mittag 1 Stunde
eigelegt.
H. Eberſtadt, 10. März. Ehrung der im Weltkrieg
ge=
fallenen und verſtorbenen Krieger. Als äußeres Zeichen
Dankes der Gemeinde für ihre im Weltkrieg gefallenen und ver=
Yubenen Krieger ſoll auch hierorts eine würdige und bleibende
Erinne=
mg geſchaffen werden. Bereits im September vorigen Jahres bildete
ᛋchaus dieſem Anlaß under dem Vorſitz des Bürgermeiſters Schäfer
AnAusſchuß, dem Vertreter der Gemeinde, Kirche und Schule, ſowie der
eigen Vereine angehören. Eine Ende des vergangenen Jahves
ver=
iſtaltete Hausſammlung zum Beſten der zu ſchaffenden
Gedenk=
ine ergab einen Ertrag von 8180,70 Mark. Zur Ausführung des Planes
ichen dieſe Mittel jedoch nicht aus. Zur Entgegennahme weiterer Spen=
An ſind die Vereinsbank Eberſtadt, die Bürgermeiſterei, ſowie der Rech=
A des Ausſchuſſes, Bankbeamter Willi Nold, gerne bereit. Es darf
er=
atet werden, daß die Einwohnerſchaft Eberſtadts weiterhin durch
eudige Opferwilligkeit dazu beiträgt, das gute Werk vollenden zu
Ufen, um dadurch einen Teil der großen Dankesſchuld für die im
agen. Der Ausſchuß erwardet auch, daß an dieſer Pflicht ſich die
Ver=
ne durch Hingabe von Geldſpenden beteiligen und reichlich geben. Der
usſchuß ſelbſt beabſichtigt, demnächſt ein
Wohlrätigkeits=
onzert zu veranſtalten, deſſen Reinertrag für den edlen Zweck
Ver=
ſendung finden ſoll. Die Anlage der Erinerungsſtätte foll auf dem
dlichen Teil des neuen Friedhofes erfolgen. Ueber die Art der
Aus=
hrung wird in nächſter Zeit eine aus der Mitte des Ausſchuſſes
ge=
ſühlte Baukommiſſion beraten und geeignete Vorſchläge machen.
Traifa, 10. März. Der Reichsbund der
Kriegsbeſchä=
gten Ortsgruppe Traiſa, hält am Samstag, den 12.
ärz, abends 8 Uhr, bei Gaſtwirt Karl Scheerer eine öffentliche
rſammlung ab. Herr Bezirksſekretär Momberger wird üßer
* Reichsverſorgungsgeſetz und das Verſorgungswaſen ſprechen, wözu
e Intereſſenten ergebenſt eingeladen ſind.
Mainz, 10. März. Jugend vonheute. Ein 18jähriger Burſche
Bingen hatte ſeinen. Eltern einen größeren Geldbetrag
geſtoh=
en und ging damit flüchtig. Seine Mutter verfolgte ihn und gelang
ihr, geſtern wachmittag auf der Meſſe ihren ungetreuen Sohn zu
den. Sie ließ ihn don der Polizei verhaften. Einen großen
des Geldes hatte er ſchon verausgabt. — Aufgedeckte
hiffsberaubung. Dem Leiter des 1. Rheinſtrompolizei=
Litks, Herrn Polizeikommiſſar Kool=Hochheim, gelang es, mit ſeinem
Kamiten eine Beraubung eines Zuckertransportſchiffes
Ruweiſen. Die Schiffsberaubung fand Ende Januar ſtatt. Es
rden in einer Scheune im Kreiſe Bingen 14 Zentner
Noh=
icker beſchlagnahmt. Weitere Beſchlagnahmungen ſtehen
— Gießen, 9. März. Schwerer Unfall. In der
Unſon=
erei auf der Hardt ſollte geſtern beim Abmontieren von Eismaſchi
durch eine auswärtige Firma ein großes, etwa 20 Zentner ſchwe=
Nad verladen werden. Das Rad fiel dabei um und erfaßte einen
hreur, der aber glücklicherweiſe zur Seite geſchleudert wurde und
einigen Rippenbrüchen und ſchweren inneren Verletzungen
davon=
andernfalls wäre er von dem Rad zermalmt worden. Die freie
ge Sanitätskolonne war einige Minuten nach Meldung des Un=
* im Auto zur Stelle und brachte den Verletzten zur Chirurgiſchen
. Man hofft, den Verunglückten, der verheiratet iſt und aus
laut ſtammt, am Leben erhalten zu können.
Kleine Nachrichten aus Hefſen. Die Frauenſchule in
Offen=
a. M. veranſtaltete, wie alljährlich, eine Ausſtellung von
Fröbel=
briäherei, Durchbruchs= und anderen Arbeiten, die große Kunſtſinnig=
und Liebe bei der Anfertigung verraten. Die Frauenſchule ſteht
Em bildungsfähigen und bildungswilligen Mädchen zur Betätigung
. — Der Kreisausſchuß des Kreiſes Groß=Gerau hat be=
Hſien, die Wanderkochſchule in kürzeſter Zeit wieder ins Leben zu
n. Ein Kurſus von ſechswöchiger Dauer wind jeder Teilnehmerin
I einen Geſamtaufwand von vorausſichtlich 200—220 Mark täglich
rohlſchmeckendes und nahrhaftes Mittageſſen und die nötigſte haus=
Chaſtliche Ausbildung, die noch in weiten Kreiſen fehlt, in
theo=
cher und praktiſcher Hinſicht bringen. — Für die Kinderhilfe
Gon=
eim in Rheinh. ſind bis jetzt 28000 Mark eingegangen. — Die
er der höheren Bürgerſchule in Ober=Ingelheim unter
men Ende voriger Woche eine Liebesgabenfahrt nach den Mainzer
Retten, wo ſie reiche Gaben aller Art under die Inſaſſen verteilten.
Parlamentariſches.
. Finanzausſchuß. Heute begann die Beratung der
ungsordnung, und zwar beſchäftigte ſich der Ausſchuß zunächſt mit
Gruppen X—XIII, die die akademiſchen Beamten umfaſſen. Die
vorliegenden Vorſtellungen der einzelnen Beamtengrwppen fordern
beſſere Aufſtiegsmöglichkeiten mach den Gruppen XI und XII. Hierzu
iſt es notwendig, daß eine Ausſprache grundſätzlicher Art über das
Ver=
hältnis der Aufrückungsſtellen vorausgeht, ſowie über das der Zentral=
und Lokalbehörden zueimander. Zu dieſem Zweck wird die Regierung
noch weitere zahlenmäßige Unterlagen liefern, die ein Bild davon geben
ſollen, wann die Beamtenſchaft nach dem Grundſatz der Fünftelung
bzw, der Sechſtelung eingeſtuft wird und welche Mehrkoſten die
Durch=
führung dieſer Grundſätze bedeuten würde. Bis jetzt verurſacht die
Ueberprüfung der Beſoldungsordnung eine Ausgabe von 3 Millionen
Mark, die Kinderzuſchläge 5 Millionen, die Erhöhung der
Teuerungs=
zuſchläge etwa 15 Millionen und die Neuordnung der Bezüge der
Pen=
ſionäre und Hinterbliebenen 10 Millionen Mark. Die Ausſprache über
die grundſätzliche Frage der Einſtufung wird in der Freitagsſitzung
ſtatt=
finden. Zu einer längeren Ausſprache führte die Frage der
Anrech=
nung von Nebeneinnahmen auf das Gehalt, die durch mehrere
Vor=
ſtellungen hervorgerufen war. Der Ausſchuß beſchloß, an der
ſeitheri=
gen Praris, daß den Beamten (Aerzten und Tierärzten) ein Teil der
Nebeneinnahmen auf das Gehalt angerechnet wird, feſtzuhalten. Eine
Anmerkung, wonach die Räte bei der Oberrechnungskammer nach
Gruppe XIII aufrücken, wurde geſtrichen, ſo daß ſie nunmehr in der
Gruppe XII verbleiben. Es geſchah dies mit Rückſicht auf die
Konſe=
quenzen, die ſich für die Oberlandesgerichtsräte uſw. ergeben haben
würden. Der Antrag Herbert, Schorn und Genoſſen, die noch in der
Gruppe XI befindlichen Realſchuldirektoren ſämtlich nach Gruppe XII
zit überführen, wurde abgelehnt, ebenfalls wegen der zu erwartenden
Konſequenzen füir andere Beamtengruppen, für die die Regierung auch
im Falle der Annahwe des Antrages ſich nicht bereit erklärte. Sehr
eingehend wurde die Frage der Einſtufung und der
Aufrückungsmög=
lichkeit der Beamten mit nicht voller akademiſcher Bildung erörtert,
jedoch wurden Beſchlüſſe darüber noch nicht gefaßt.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 10. März. In der fortgeſetzten Ausſprache über den
Haushalt des Miniſteriums des Innern
führt als erſter Redner Abgeordneter Dr. Schreiber (Ztr.) aus, daß
das Innenminiſterium ein Grodmeſſer für die geiſtige Höhe und für die
politiſche Reife unſeres Volkes ſei. Der Staat führe heute einen ſchweren
Kampf gegew den Materialismus. Die Geſetzgebung muß auf die
Ueber=
windung des Materialismus eingeſtellt werden, muß von dem
morali=
ſchen Willen des Volkes getragen ſein. In dieſem Sinne begrüßen wir
das Reichsjugendwohlfahrtsgeſetz und auch das in Ausſicht geſtellte Geſetz
gegen die Schudliteratur. Von einer neuen Lex=Heinze, von der ein
Berliner Blatt ſprach, kann hierbei nicht die Rede ſein. Das Geſetz gegen
die Schurndliteratur iſt nur eine Folge des im vorigen Jahre
verabſchie=
deten Lichtſpielgeſetzes. Der Film muß auf ein höhers Nivequ geſtellt
und namentlich der Lehr= und Kulturfilm noch mehr in den Vordergrund
treten. Angeſichts der Pariſer Forderugen können wir keinen inneren
Kampf, kein inneres Zerfleiſchen brauchen. Das Volk muß aus ſeinen
bitteren Erfahrungen levnen. Die Kulturpobitik muß aber auf ein
Höchſt=
maß von Toleranz eingeſtellt und das Reichsſchulgeſetz in dieſem Sinne
gehandhabt werden. Die Fawilie muß aber auch mitſchöpferiſch tätig
ſein und zwar in erſter Linie auf dem Gebiete der Schule. Zu bedauern
wäre eine Verkümmerung unſeves Privatſchulweſens im beſetzten Gebiet,
Infolge finanzieller Schwierigkeiten ſind dieſe Schulen in Gefahr
ge=
raten. Freien Bildungsorganiſationen muß jedenfalls jede Unterſtützung
zuteil werden, aber nur in Verbindung wit unſerem Hochſchulweſen.
Die Volkshochſchule habe nicht den erwünſchten Erfolg gehabt.
Volks=
bildung kann nur im Anſchluß an die altbewährten Bildungsgänge
er=
folgen. Nedner tritt für die Unterbringung der vertriebenen Lehrer und
Profeſſoven ein und vichtet an die Länder und Gemeinden einen Appell,
dieſe in erſter Linie zu berückſichtigen. Das Eingreifen des Reiches in
die Reichswohlfahrt erkennen wir dankbar an. Speziell die Siedelungen
im rheiniſch=weſtfäliſchen Gebiet finden unſere Unterſtützung. Die
tech=
wiſche Nothilfe erkennen wir zurzeit noch als notwendig an. Wir
be=
trachten ſie aber nur als ein Hilfsmittel. Die Nor der deutſchen
Wiſſen=
ſchaft bedeutet einen unereßlichen Schaden für die Kultur der Welt.
Das erkennt man im Auslande an. Daher kommen die Unterſtützungen
unſerer deutſchen Wiſſenſchaft durch Amerikaner und Japaner. Die
Kul=
tur Europas kann wicht blühen, wenn deutſche Wiſſenſchaft verkümmert.
Abg. Everling (D. Vpt.): Die Frage, ob der Miniſter Koch die
zu ſeinem Haushalt erforderliche Sparſamkeit übt, läßt ſich nicht ſo leicht
beantworten. Auch den neut eingetretenen Abgeordneten, deren jeder den
418. Teil der Volksſouveränität darſtelle, werde es bald klar werden,
daß die Sparſamkeitsfrage bei näherem Zuſehen doch etwas anders
aus=
ſehe, als ſie wohl früher geglaubt hätten. Dem Miniſter ſtimmen wir
zu, daß ſchon um der beſetzten Gebiete willen jede Unruhe vermieden
werden muß, die durch Abſichten in der Richtung der Zerſchlagung
Preußens hervorgerufen werden könnte. Eine Ehrenpflicht iſt es, der
Beamten in dem beſetzten Gebiet und aus den annektierten Gebieten zu
gedenken. Der Religionsunterricht ſoll ein ordentliches Lehrfach der
Schule ſein. Darum fordern wwir, daß die Schüler an einem ſolchen
Un=
terricht teilnehmen müſſen, ſolveit nicht die Erziehungsberechtigten eine
beſondere Abmeldung erfolgen laſſen. Dem deutſchen Volk muß die
reli=
giöſe Unterlage erhalten bleiben. Das Reichsſchnulgeſetz wird hoffentlich
der großen Mehrheit des Volkes nicht den Fehdehandſchuh hinwerfen.
Wir wollen nicht das Neue, das werden will, vorurteilsvoll verwerfen,
wir wollen aber auch das geſchichtlich Gewordene nicht plötzlich abſchaffen.
Eine große Einheit der Kultur müſſen wir uns zum Ziele machen. Das
iſt die Aufgabe des Miniſteriums des Innern. Je grauſamer die Feinde
auf uns einhauen, deſto eher wird der Tag kommen, an dem der Deutſche
wieder den Deurſchen verſteht. (Beifall rechts und Händeklatſchen,
wel=
ches der Präſident rüigt.)
Miniſter des Innern Koch: Wenn ein Land von den
Erziehungs=
berechtigten eine vegative Erklärung bezüglich des Religionsunterrichtes
fordert, ſo kann ich verfaſſungsmäßig dagegen nicht einſchreiten. Ich
per=
ſönlich ziehe eine poſitive Erklärung vor. Ein Reichsgeſetz müßte dieſen
Punkt regeln. Das Vorſort zur Verfaſſung, das Herr Preuß
geſchrie=
ben hat, war ſchon vor meiner Amtsführng beſchloſſen. Tendenziös iſt
es nicht gehalten. Die Verfaſſung verbietet auch nicht, daß der
Ver=
faſſung ein ſolches Vorwort beigegeben wird. Von den Poſten des Etats
dem Gebiet der Jugendwohlfahrt, ſind die beſten Kapitalsanlagen.
Abg. Dr. Moſes (U. S.P.): Die Außenpolitik eines Volkes iſt
ab=
hängig von ſeiner Innenpolitik. Das Urteil des Auslandes, auch das
der Neutralen über uns, iſt nicht günſtig. Wir ſtehen in einem Kampfe
des alten gegen eine neue, machtvoll hervorbrechende Menſchheitsepoche.
Warum ſind die Einwohnerwehren in Bayern noch nicht aufgelöſt?
Wa=
vrm hat der Miniſter darauf micht geantworvet? Das erhöht unſer
An=
ſehen im Auslande nicht. Der Mäniſter hat geſagt, die Külturaufgaben
dürften nicht leiden unter der Sparſamkeit. Aber wo iſt ein einziger
Titel, der genügend Mittel einſetzt gegen die phyſiſche Verelendung des
Volkes? Ganze 2½ Millionen werden für Bekämpfung der Tuberkuloſe
eingeſtellt. Iſt das nicht eine Satire? Hier muß das Reich vorangehen.
Spielplätze wwürden nicht nur die Tuberkuſoſe mndern, ſondern cuch das
jugendliche Verbrechertum Redner wendet ſich dann gegen die Luxus=
und Moderevuen. Der Preſſeball mit ſeiner Modeſchau war ein
Skan=
dal und ein noch größerer die Anweſenheit der geſamten Regierung auf
dieſem Preſſeball, zumal aus den Logen die Diplomaten des Auslandes
zuſahen. Wenn der Reichskanzler einer ſolchen Schauſtellung beiſvohnt,
wo der Sekr in Strömen fließt, da muß das Ausland ſtutzig wwerden und
die Neutralen müſſen ihre Hilfeleiſtung einſtellen, auf die wir leider noch
angewieſen ſind. Wenn die Anwefenheit der Miniſter auf dem Preſſeball
Tradition iſt, ſo mußte mit dieſer Tradition gebrochen werden. In
val und die Nor der Arbeitsloſigkeit ſchreit zum
Reichsyniniſter Dr. Koch: Uebertriebener Luxus herrſcht in allen
Kreiſen der Bevölkerung (Lärm links), in denen Mittel dazu zur
Ver=
fügung ſteher. Die Bekämpfung des Luxus iſt im weſentlichen
Landes=
ſache. Die Teilnahme des Reichskanzlers und der Miniſter an dem
Preſſefeſt beruhen auf 30jähriger Tradition. Die Regierung will damit
bekunden, daß ſie auf die Fühlung nit der Preſſe Wert legt und die
Be=
deutung der Preſſe anerkennt. Auf die Geſtaltung des Feſtes hatte die
Regierung natürlich keinen Einfluß.
Nächſte Sitzung morgen 12 Uhr: Anfragen.
Reedereiabfindungs=
geſetz, Fortſetzung der Ausſprache. Schluß 4 Uhr.
Eröffnung des preußiſchen Landtags.
Berlin, 10. März. (Wolff.) In der heutigen
Eröffnungs=
en preußiſchen Landtages wurde
Berlin, 15. März. (Wolff.) Aus Anlaß
de=
ſammentritts des neugewählten preußiſchen Landtag’s hat das
preußiſche Miniſterium ſeine Entlaſſung gegeben.
Es führt die Amtsgeſchäfte bis zum Amtsantritt des nien Mi
niſteriums weiter.
Seite 5.
Die Gewaltmaßnahmen und ihre Folgen.
Sitzung des Reichskabinetts.
Berlin 10. März. (Wolff.) Amtlich. Unter dem Vorſitz
des Reichspräſidenten fand heute vormittag eine Sitzung des
Kabinetts ſtatt, in der der Miniſter des Aeußern
über die Londoner Verhandlungen Bericht erſtattete. Auf Grund
dieſes Berichtes und der eingehenden Erklärungen, die ſich in
einer ausführlichen Ausſprache ergaben, faßte das Kabinett einen
Beſchluß, der die Tätigkeit des Miniſters einmütig
billigt und mit ſeiner Haltung in London ſich einverſtanden
erblärt. Der Reichspräſident ſchloß daran den Ausdruck des
Dankes für die hingebende Arbeit des Reichsminiſter und der
Delegation.
Die Neutralen.
Bern, 10. März. (Wolff.) Der Berner Korreſpondent der
Baſler Nationalzeitung verweiſt darauf, daß die von Lloyd
George geäußerte Abſicht, auch den indirekten deutſchen
Export zu unterbinden, die Abmachungen des
Völ=
kerbundpaktes verletze. Nach dieſem können die
Neu=
tralen nicht dazu angehalten werden, ihren Warenverkehr mit
Deutſchland aufzugeben. Sollte der Plan aber trotzdem realiſiert
werden, dann würde dieſer für die neutralen Länder, beſonders
für Holland und die Schweiz, nicht unerhebliche Konſequenzen
haben.
Die Haltung Amerikas — Enttäuſchung?
Paris 10. März. (Wolff.) Der Neu=York Herald ſchreibt:
die allgemeine Auffaſſung der Vereinigten
Staa=
ten über die Beſetzung rheiniſcher Städte durch die Entente
wird in der Times wiedergegeben. Es heißt darin: Der
Ver=
band hat durch dieſes Vorgehen den Vertrag von Verſailles in
keiner Weiſe verletzt. Für die Vereinigten Staaten ſei jetzt die
Pflicht unzweideutig: ſie müßten ſich davor hüten,
durch Worte oder durch Taten die Deutſchen in ihrem
Ver=
ſuche, ſich ihren Verpflichtungen zu entziehen, zu ermutigen.
London, 10. März. (Wolff.) Der Berichterſtatter der
Morning Poſt telegraphiert ſeimem Blatte aus Waſhington
unter dem 9. März: Präſident Harding und die Parteiführer
des Kongreſſes hatten beſchloſſen, ſofort nach
Wiederzuſammen=
tritt des Kongreſſes in einer Sonderſitzung die
Entſchlie=
ßung des Senators Knox wieder aufzugreifen und zu
ver=
abſchieden. Dieſelbe fordert bekanntlich die Erklärung des
Friedenszuſtandes mit Deutſchland. Der
Präſi=
dent und ſeine Ratgeber ſind ſich jetzt aber im Zweifel
dar=
über, ob eine ſolche Maßnahme im gegenwärtigen Augenblick
angebracht wäre. Die Vereinigten Staaten empfinden
wärmſte Teilnahme für England und Frankreich. Es wird
nichtamtlich verſichert, daß man davon überzeugt (2) iſt,
daß Deutſchland ſich keineswegs anſtrengen wird, ſein Unrecht
wieder gut zu machen, ſondern vielmehr mittels ſeiner üblichen
Ausflüchte ſich den Folgen ſeiner Verbrechen zu entziehen
ſucht. (2)
Die Blockadekommiſſion.
Genf. 10. März. (Wolff.) Nach den Beſtimmungen der
am 10. Dezember des vergangenen Jahres von der
Völkerbund=
verſammlung gefaßten Reſolution ſetzt ſich die
internatio=
nale Blockadekommiſſion aus acht Mitgliedern
zuſam=
men, wovon mindeſtens die Hälfte Staaten angehören müſſen,
die keinen Vertreter im Völkerbundrat beſitzen. Der Rat hat in
ſeiner Sitzung in Paris beſchloſſen, die Regierungen von Kuba
Spanien, Norwegen und der Schweiz einzuladen,
Ver=
treter zu beſtimmen, die mit denjenigen von England, Frankreich,
Italien und Japan der internationale Blockadekommiſſion
bil=
den werden.
Dementi.
Paris 10. März. (Wolff.) Nach einer Pribatmeldung
des Petit Pariſien aus London dementiert die britiſche
Admiralität die Mitteilung, daß engliſche Kriegsſchiffe
nach Kuxhaven entſandt ſeien.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Nach Meldungen aus
Düſ=
ſeldorf ſoll die Beſetzung der Stadt Hamborn nicht
aufrecht erhalten werden. Der Kohlenhafen Auguſt=
Thyſſen=Hütte wird jedoch beſetzt bleiben.
Die Behandlung der Preſſe.
Koblenz, 10. März. (Wolff.) Anläßlich der
Beſpre=
chung der Vertreter der rheiniſchen Bevölkerung vor
der Rheinlandkommiſſion hatte ein Preſſevertreter den
Wunſch geäußert, daß es den Zeitungen ermöglicht werden müſſe,
die Parlamentsberichte ungekürzt zu veröffentlichen, auch dann,
wenn in den Reden der Abgeordneten Kritik an der
Entente=
regierung und der Rheinlandkommiſſion geübt würde. Die
Rheinlandkommiſſion hat dem Wunſche entſprochen und dem
Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete mitgeteilt,
daß der Veröffentlichung der Sitzungsberichte der
parlamenta=
riſchen Verhandlungen nichts im Wege ſtehe, vorausgeſetzt, daß
dieſes Recht nicht durch eine böswillige Entſtellung mißbraucht
werde, durch die die Sicherheit oder die Würde der Behörde oder
der Beſatzungstruppen beeinträchtigt würden.
Weiterhin hat die Rheinlandkommiſſion dem
Reichskommiſ=
ſar beſtätigt, daß die Beſtimmungen der Verordnung 29 der
Rheinlandkommiſſion (es handelt ſich um die Meldepflicht der
Beamten) auf die Mitglieder der Geiſtlichkeit nicht anwendbar
ſind, da dieſe nach der deutſchen Geſetzgebung nicht die
Eigen=
ſchaft von Beamten beſitzen. Auch damit hat die interalliierte
Rheinlandkommiſſion einem Wunſche ſtattgegeben, der ihr durch
Vertreter der Geiſtlichkeit anläßlich der Beſprechung vor der
Rheinlandkommiſſion vorgetragen wurde.
Kaiſerslautern, 10. März. (Wolff.) Ueber
ſämt=
liche Zeitungen der Pfalz wurde heute die Vorzenſur
verhängt.
Mannhafte Worte.
Wien, 10. März. (Wolff.) Zu Beginn der Sitzung des
Nationalrates richtete Präſident Dr. Weiskirchner an
das Haus eine Anſprache, die von den Abgeordneten ſtehend
an=
gehört wurde: Die in den letzten Tagen aus London und
Berlin eingelangten Nachrichten haben uns tief
erſchüt=
tert, denn ſie enthalten eine ſchwere Verſchärfung der
wirt=
ſchaftlichen Weltkriſe und der mit ihr zuſammenhängenden
ſozia=
len Kämpfe. Die Londoner Konferenz, auf der die Regelung der
Wiedergutmachungsverpflichtungen Deutſchlands vorgenommen
werden ſollte, wurde jäh abgebrochen. Es gibt niemand unter
uns, der nicht den beſtimmten Eindruck hätte, daß das deutſche
Volk in vollem Ernſte und in aller Aufrichtigkeit entſchloſſen
war, den vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und zur
Wiederherſtellung der durch den Krieg zerſtörten Werte bis zur
äußerſten Grenze der Leiſtungsfähigkeit beizutragen. Es iſt ein
Verhängnis und ein unermeßliches Unglück nicht allein für
Deutſchland, ſondern für die ganze Welt, daß dieſer gute Wille
des deutſchen Volkes in London nicht erkannt und das
Miß=
trauen und die Vorurteile dort noch nicht überwunden wurden.
Die Truppen der Entente haben weiteren deutſchen Boden
be=
ſetzt. Deutſche Städte, die als Brennpunkte ſchaffender Arbeit
für ganz Mitteleuropa von höchſter Bedeutung ſind, müſſen als
Pfänder ihrer Gewaltpolitik dienen. Zur tiefſten Trauer aller
wirklichen Friedensfreunde iſt der Feiertag der großen
Völker=
verſöhnung wieder in unabſehbare Ferne gerückt. Man müßte
nicht deutſchen Stammes und deutſcher Sprache
ſein, um die Tragik dieſer Geſchehniſſe nicht
mitzuempfinden. Noch tiefer und unmittelbarer müſſen
aber notwendigerweiſe wir uns durch das, was unſeren Brüdern
am Rhein in dieſen Tagen geſchieht, ſchmerzlichſt getroffen fühlen.
Unſer Bundeskanzler und unſere Miniſter für Finanzen und
Volksernährung befinden ſich in dieſem Augenblick auf der
Reiſe nach London. Wir ſind der Einladung der
engli=
ſchen Regierung gefolgt, die uns Gelegenheit geben will, unſere
Lage in mündlicher Erörterung klarzulegen und die Mittel für
eine Erleichterung unſerer Angelegenheiten durchzuberaten. Wir
wären der Sympathien der ehemaligen Feind
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921.
Rummer 69.
die ſich in dieſem Vorgange ausdrücken, wir wären ihrer
Achtung nichtwert, wenn wir den Dank für die uns
zu=
gedachte Hilfe in der Münze verräteriſchen
Schwei=
gens erſtatten wollten. (Lebhafter Beifall und
Hände=
klatſchen.) Mit der Kundgebung brüderlicher Teilnahme für
un=
ſere ſchwergeprüften Volksgenofſen verknüpfe ich die Hoffnung,
daß nun doch noch der Weg zu einem Einvernehmen zwiſchen
Deutſchland und der Entente gefunden wird. Oeſterreich, das
durch den Krieg am meiſten gelitten hat, iſt der natürliche
Für=
ſprecher des Friedens, der geſichertes Gut der Völker erſt an dem
Tag werden kann, wo endgültig Recht vor Gewalt geht.
(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Auf die Freundſchaft
aller Nationen angewieſen, hegen wir den Wunſch, daß ihnen
allen die Sonne dieſes Tages bald aufgehen möge. (Lebhafter
Beifall und Händeklatſchen.)
Ein Aufruf des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes.
Berlin 10. März. (Wolff.) Der Deutſche
Gewerk=
ſchaftsbund (Geſamtverband der chriſtlichen Gewerkſchaften
Deutſchlands, Geſamtverband deutſcher Angeſtellten=
Gewerkſchaf=
ten, Geſamtverband deutſcher Beamten= und
Staatsangeſtellten=
gewerkſchaften) richtet an die Mitglieder der ihm angeſchloſſenen
Verbände folgenden Aufruf: Trotz des Friedensſchluſſes
haben unſere Feinde erneut deutſches Land an ſich geriſſen.
Düſ=
ſeldorf, Duisburg und Ruhrort ſind beſetzt. Durch die
Errich=
tung einer künſtlichen Zollſchranke am Rhein ſoll das Rheinland
vom Reiche abgeſchnürt und der feindlichen Handelskonkurrenz
geopfert werden. Durch dieſen Rechtsbruch haben unſere Feinde
den Verſailler Vertrag zerriſſen. Wir haben in
London mehr geboten, als wir zu leiften in der Lage ſein
wer=
den. Auch das iſt zurückgewieſen worden. Unſere Feinde
wol=
len uns mit Kind und Kindeskind zur Sklavenarbeit zwingen.
Das wird ihnen nicht gelingen, wenn Deutſchland einig und
ge=
ſchloſſen bleibt. Aller Gewalt zum Trotze wird das Recht ſiegen.
Alle unſere Leiden, beſonders die des beſetzten Gebietes, ſind
heilige Opfer für Deutſchland Freiheit. Deutſchlands
Freiheit muß kommen, denn nur dann kann Europa
wieder geſunden. Mit Deutſchland Unterjochung fällt auch das
letzte Bollwerk ſozialer Freiheit gegen die Ausbeutung Europas
durch den weſtlichen Kapitalismus. Bleibt daher ſtark im Kampfe
um die nationale und ſoziale Freiheit unſeres Volkes! Sorgt,
daß im Lande und in den Parlamenten alle großen Entſchlüſſe
hemmende Parteitaktik verdrängt wird von dem
ge=
ſchloſſenen Freiheitswillen. Nur bei einem einheitlichen Willen
unſeres Volkes iſt eine weitſchauende und zielbewußte
Außen=
politik möglich. Was wir in den nächſten Monaten durchleben
werden, iſt eine harte Schule. Aber nur in gemeinſamen Opfern
und Leiden kann die lebendige deutſche Volksgemeinſchaft
er=
ſtehen und das große Werk der ſozialen Neuordnung für die
Zu=
kunft geſichert werden.
Kundgebungen für die Reichsregierung.
Berlin 10. März. (Wolff.) Bei der Reichsregierung
laufen ununterbrochen aus allen Gegenden des Deutſchen
Rei=
ches und aus allen Schichten der Bevölkerung in großer Zahl
Kundgebungen ein, die das Einverſtändnis mit der
Haltung der deutſchen Regierung betonen und die
Entſchloſ=
ſenheit zum Ausdruck bringen, feſt hinter der Politik der
Reichsregierung auszuharren.
Zur Abſtimmung in Oberſchleſien.
Die Transportbewegung.
Oppeln, 10. März. (Wolff.) Die erſten Sonderzüge mit
Reichs=Oberſchleſiern ſind heute vormittag in Oberſchleſien
eingetroffen. Die ſpontanen Begrüßungen durch die
Be=
völkerung auf den Bahnhöfen geſtaltete ſich zu machtvollen
Kundgebungen für Deutſchland.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Die
Transportbewe=
gung der Abſtimmungsberechtigten nach
Oberſchle=
ſien nimmt ihren geregelten Fortgang. Die erſten Züge
mit faſt 10 000 Abſtimungsberechtigten ſind im Eiſenbahndirek=
tionsbezirk Breslau angekommen. Einige Züge ſind bereits in
dem Abſtimmungsgebiet angekommen, und haben ihren Beſtim=
mungsort erreicht. Nachrichten über Beanſtandungen oder über
Schwierigkeiten beim Grenzübertritt ſind nicht bekannt geworden.
Aus allen Stationen Schleſiens wird gemeldet, daß die
Stim=
mung der Abſtimmungsberechtigten vorzüglich iſt. Bei der
Ein=
fahrt der Sonderzüge auf den Halteſtellen herrſcht jubelnde
Be=
geiſterung. Unter den Reiſenden befinden ſich Männer und
Frauen bis in das höchſte Alter, auch junge Mütter haben es ſich
nicht nehmen laſſen, in die Heimat zu eilen. Alle
Reiſeteilneh=
mer ſind zuberſichtlich und des Erfolges gewiß. Die von den
lei=
tenden Stellen getroffenen Verpflegungs= und ſonſtige
Maßnah=
men werden lobend und dankbar anerkannt. Die Beſetzung der
Züge iſt überall gut. Transportſchwierigkeiten irgend welcher
Art ſind bisher nicht eingetreten.
Schwierigkeiten durch die neue Beſetzung.
W. B. Nachrichten aus Duisburg zu folge erſchweren
die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in dem neu beſetzten Gebiet,
beſonders in Duisburg, die Tätigkeit der vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier. Die Bureaus
und Auskunftsſtellen ſind von den Franzoſen beſetzt worden.
Auch die Fahrt zur Abſtimmung wird von den Franzoſen geſtört.
Die Reichsregierung erhob ſowohl bei der interalliierten
Kom=
miſſion in Oppeln als auch in Paris, gegen das Vorgehen der
franzöſiſchen Befatzungsbehörde Proteſt.
Die Gegenrevolution in Rußland.
London, 10. März. (Wolff.) Reuter. Wie die Times
aus Riga vernehmen, iſt laut einem offiziellen Bericht
Pe=
tersburg mit Ausnahme von zwei Eiſenbahnſtationen von
den Aufſtändiſchen genommen worden. Die Roten
ſollen ſehr ſchwere Verluſte erlitten haben.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 10. März. (Wolff.) Ob erſtaatsanwalt
Krauſe ſcheidet am 1. April aus ſeiner hieſigen Stellung, da
er an dieſem Tage ſeinen neuen Poſten als
Generalſtaats=
anwalt in Königsberg antritt.
Köln, 10. März. (Wolff.) Erzbiſchof Dr. Schulte wurde
anläßlich ſeiner Ernennung zum Kardinal von der
katholiſch=theologiſchen Fakultät der Univerſität Breslau zum
Ehrendoktor ernannt.
Berlin, 10. März. (Wolff.) In der geſtrigen Nacht wurden
infolge eines bedauerlichen Mißverſtändniſſes
verſchie=
dene Mitglieder der internationalen
Gewerkſchafts=
kommiſſion auf der Rückreiſe von Oberſchleſien auf dem
hieſigen Bahnhofe durch Beamte des
Eiſenbahnüberwachungs=
dienſtes feſtgenommen und dem Polizeipräſidium zugeführt.
Hier wurde der Irrtum ſofort aufgeklärt. Die Herren wurden
unverzüglich entlaſſen und mittels zur Verfügung geſtellter
Kraftwagen in ihre Hotels befördert.
Paris, 10. März. (Wolff.) Ein ariſtokratiſcher Klub in
Madrid hat eine Belohnung von 500 000 Peſeten
für die Entdeckung der Mörder des Miniſterpräſidenten Dato
ausgeſetzt.
Spiel, Sport und Turnen.
Der Fußball in Darmſtadt.
Wettſpiele des Sportvereins.
Als einziger Liga=Verein in Darmſtadt und altes, angeſehenes
Mit=
glied des Süiddeutſchen Fußballverbandes, iſt der Sportverein
Darm=
ſtadt der Träger der Fußballſäche in Darmſtadt. In ſolcher Stellung
hat der Verein ſich verpflichtet gefühlt, nach Beendigung der
Liga=
kämpfe mit Weitſpielen an die Oeffentlichkeit zu treten, die ſeiner
Stellung in Darmſtadt und in der ſüödeutſchen Sporvwelt entſprechen.
Nachdem er zunächſt einige Privatſpiele mit den Vereinen des
neuen, vorausſichtlichen Kreiſes der kommenden Ligaſpiele austrägt, um
ſich mit den neuen Gegnern und den Verhältniſſen vertraut zu machen,
werden die ſpäteren Spiele weit über die nähere Umgebung
hinaus=
gehen. Die Oſterſpiele werden einen Stuttgarter Verein in
Darmſtadt ſehen, während am Karfreitag V. f. R.=Offenbach zu
einem Wohltätigkeitsſpiel zugunſten des neuen Sportplatzes erſcheirn
Für Pfingſten iſt die Schweizerreiſe der Liga geſichert auf
Ei=
ladung von St. Gallen, deſſen Beſuch an Weihnachten hier in
Darxu=
ſtadt noch in friſcher Erinnerung ſteht. Die Einzelheiten dieſer Reß
werden ſpäter noch veröffentlicht. Das bedeutendſte Spiel, das alle
be=
herigen Fußballereigniſſe weit überragen wird, iſt das Erſcheinen du
1. F.=K. Freiburg am ſüddeutſchen Verbadnstage und der Sporſ
platzweihe am 31. Juli d. J. Jeder Sportsmann weiß, welche Gröſ.
und Bedeutung ſich hinter dieſem ſchlichten Vereinsnamen verbirg
Einge heiten vorweg zu nehmen, würde den Ruf des Vereins
unvol=
ſtändig und ſtückweiſe kennzeichnen.
Die Stellung des hieſigen Vereins in der übrigen Sportwelt gest
aus folgenden Tatſachen hervor: Es lagen u. a. Wetrſpielforderungcn
von den befannteſten Vereinen vor, wie Sportklub. Saar” (
vorjähr=
ger Meiſter des beſetzten Gebiets) und Sportklub Köln 99 (führende
weſtdeutſcher Verein), mußten aber abſchlägig beſchieden werden, da be
den heutigen Fahrkoſten die Mittel hierfür von dem Darmſtädter
Ve=
ein nicht aufgebvacht werden können. Die öffentliche Sportbewegur
muß in Darmſtadt noch bedeutend anwachſen, wenn vegelmäßig ſolch=
Spiele hier zur Austragung kommen ſollen. Auch die Geſchloſſenhef
der hieſigen Vereine läßt in dieſem Punkte noch manches zu wünſch=i
übrig. Wer das Amwachſen der hieſigen Fußballvereine beobachtet hal
der müßte eigentlich glauben, daß alle dieſe Kreiſe das größte Inter
eſſe an dem Zuſtandekommen derartiger Spiele haben müßten. Die
kurzſichtige Vereinspolitik in unſerer Stadt ſteht darin weit hiter de
Kameradſchaft und Geſchloſſenheit der Vereine anderer großer
Städ=
zurück. Darmſtadt hat auch bis jetzt immer noch nicht den Sportplat
der zur Abhaltung großer Fußballkämpfe erforderlich iſt.
Auswah=
ſpiele, Kreisſpiele, Schlußſpiele, Länderwettkämpfe werden deshal
immer noch in die anderen Städte wandern. Mehr
Gemein=
ſchaftsſinn wünſchen wir für die Zukunft; die Früchte we
den ſich bald zeigen!
Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religion3ge neind=
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 11. März. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 12. März. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min,
— Sabbatausgang 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 7 Uhr 00 Min.
Sottesdienſt in der Synagoge der Ifraelit. Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 12. März Vorabend 5 Uhr 45 Min. — Morgern
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 7 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min — Nachm. 5 Uh=
30 Min
Wetterausſichten für Freitag:
Wolkig, trocken, tagsüber ſehr mild, nachts Temperatur nahe den
Gefrierpunkt, Südwind.
Tageskslender.
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (D 2
Schauſpielmiete d 11, Sondermiete Serie IV2): „Der Bibliothekar
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Vorträge: Dr. Wilhelm um 8 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſchule (R. M. B.). — Profeſſor Dr. Neßling um 8½ Uhr i
Reſtaurant Sitte (Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein). —
Pfarrer Borning um 8½ Uhr im Feievabend (Evang. Arbeiter= md
Handwerker=Verein).
Unterhaltungsabend des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtel)
ten um 7½ Uhr im Fürſtenſaal.
Marionetten=Theater (Turnhalle Woogsplatz): Vorſtellungen
um 4½ und 8 Uhr.
Verſteigerunaskalender.
Samstag, 12. März=
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Kart
ſtraße 11.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchem
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto WBaldgeſtel; für heſſiſche Polt ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftlichet) Max Streeſer für
Sport, Handelsteil und Lan wirtſchaftliches: Kurt Mitſchinge für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus deu Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofhachdenderet. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatis” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträglite:
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Mannſtrivte werden nicht zurdckgeſanßt.
Die hentige Nummer hat 12 Seiten.
Familiennachrichten
Ein Prachtbub angekommen!
Paul Friedrich Kläter
Helene Klüter, geb. Tenner
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
gefallen, meinen lieben Mann, unſten treuen
Vater, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Nachru
Berlin, z. Zt. Darmstadt, 10. März 1921
Martinstraße 17.
Durch das ſchnelle und unerwartete
Ableben unſeres Mitarbeiters und
aufmänniſchen Bureaubeamten
(*9905
Herrn Oskar Leib
Kaufmann
Herrn Oskat Leiß
Ihre am Samstag, den 12. März,
4 nachmittags 3 Uhr, in der
Petrus-
kirche stattfindende TRAUUNG
zeigen hiermit an
Wilhelm Hubel u. Frau
Elisabeth, geb. Volz
Moosbergstraße 79.
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im 38,
Lebens=
jahre in die Ewigkeit zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Elſe Leib, geb. Burger, u. Kinder,
Niederramſtadt, den 10. März 1921.
Die Beerdigung findet Samstag, den 12.
März, nachm. 3½ Uhr, ſtatt. (*9956
(*9908
Dankſagung.
Bei dem Heimgange meines lieben
unber=
geßlichen Gatten, unſeres lieben Vaters,
Groß=
vaters. Schwiegervaters, Bruders, Schwagers
und Onkels
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 13. März 1921,
nachmittags 1/.3 Uhr, in der
Stadt-
kapelle stattfindende Trauung beehren
sich anzuzeigen
Frieda Keitel
Hochschnl-Obersekretär Albert Spieß
Riedlingerstraße 43.
*9867
Johs. Andres VI
ſagen wir allen denen, die während ſeines
Krankenlagers gutes an ihm getan haben, unſeren
aufrichtigſten Dank. Ganz beſonders danken
wir der Firma Gebr. Trier, Darmſtadt, ſowie
den Arbeitern und Angeſtellten derſelben, dem
Kraftſportverein Arheilgen, dem Perſonal des
Bezirkskonſumvereins, Herrn Dr. Voltz, den
Kranlenſchweſtern, Herrn Pfarrer Grein für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe, für alle
Kranz= und Blumenſpenden und allen denen,
die ihm noch die letzte Ehre erwieſen haben.
ſind wir ſehr überraſcht worden.
Seine Gewiſſenhaftigkeit u. Treue,
die wir während ſeiner langjährigen
Tätigkeit ganz beſonders kennen
lern=
ten, hat ſtets ein gutes Einvernehmen
unter uns walten laſſen. Er beſaß
allezeit unſer volles Vertrauen und
unſere größte Hochſchätzung.
Durch ſeinen frühen Heimgang
erleiden wir einen tiefgehenden
Ver=
luſt und werden ihm ſtets ein
ehren=
des Andenken bewahren.
BFund
Fahrräder — Motore
Schreibmaschinen
Massenartikel ete.
prompte und billige Bedienung.
Georg Orößmann
Ahastraße 12. (*9830
annnnnnnnnnannganngeengannnsaes
Niederramſtadt, 10. März 1921.
Wacker & Doerr Söhne
G. m. b. H.
Nachru
Nachruf.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arheilgen, den 10. März 1921.
Unſer Kollege
Herr
für Männer und Frauen
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Darmstädter
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Am 8. März a. c. verſtarb nach kurzem
Leiden
Herr.
Ssttt Teib
Schreibmaſchine!
gebrauchte, guterhaltene „Adler” ſehr billig zu verd
Dankſagung.
Ueber 50 Jahre war er in meinem
Ge=
ſchäfte tätig, er war mir ſtets ein treuer
pflichtbewußter Angeſtellter.
Ich werde ſein Andenken ſtets in
Ehren halten.
9848
Darmſtadt, den 10. März 1921.
Jacob Scheid, Eiſenhandlung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme bei dem Heimgange unſrer
lieben Mutter ſagen wir allen unſren
innigen Dank.
(*9820
Die trauernden Hinterbliebenen:
Sophie Klotz
Lena Raiß.
Darmſtadt, den 9. März 1921
wurde durch den Herrn über Leber
und Tod aus unſerer Mitte gerufen
Tieftrauernd ſtehen wir an ſeiner
Bahre und beklagen ſchmerzlich den
Verluſt eines ebenſo tüchtigen, wie
auch geachteten Mitarbeiters.
Sein Andenken wollen wir ſtets
hoch ehren.
(*10005
Die Beamten und Beamtinnen
der
Firma Wacker & Doerr Höhne
in Nieder=Zamſtadt.
Neue„Mercedes‟=Schreibmaſchinen laufendlieferda.
A. Lächler, Riedlingerſtr. 20, Tel. 1489
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(*9715du
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werden Ihren vollen Beifall finden,
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Meyer &e Stern, ſtr. 7. 6302
Milchverſorgung.
Die Milchanlieferang vom Lande und demgemäß
ch die Zuteilung von Vollmilch an die
verſorgungs=
mechtigten Haushaltungen, fü= ihre Kinder und
(Sanken iſt noch immer unregelmäßig. Um die
Ver=
snucher über die tägliche Anlieferung und die
je=
ſn—ilige Veiteilungsziffer zu unterrichten, werden die
sFerſcheine der Milchverteiler mit einem entſprechen=
—Aufdruck verſehen; außerdem führen letztere eine
he ondere Anweiſung mit ſſch, aus der zu erſehen iſt,
iche Milchmenge in den einzelnen Füllen
ausge=
ſuchen wird. Die Miſchverteiler ſind verpflichtet,
ſaferſchein und Anweiſung ſtets bei ſich zu führen
Städt.
Sarmſtadter Tagblnn, Freitag, den 11. März 1921.
Seite 7.
Darmſtadt, den 1. März 1921
(st3028
Städt. Tebeusmittelamt.
Marmeladen=Verkauf!
Fur Verringerung des Beſtandes ſoll ein größerer
Iten guter Fruchtmarmelade in Kübeln zu 45 kg
ero verkauft werden.
Angebote mit Preisſtellung pro 100 kg — ein=
25 — bis 18. d8. Mts. erbeten.
(2975dk In der Nacht vom 14.
Proben ſtehen zur Veifügung.
zum 15. März wird auch
Reichsverpſlegungsamt Darmſtadt. im Eiſenbahnberriebe des
Schreid=
unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden fol= beſetzten Gebiets die
Mit=
gende Einträge vollzogen:
Am 26. Februar 1921:
wieder eingeführt.
Hinſichtlich der Firma:
uöert Bringer Nachf., Darmſtadt.
11 Uhr, werden die Bahn=
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Ge= uhren auf 12 Uhr vorge= Repararüren
hift ſamt Firma iſt auf den bisherigen Geſellſchaf= ſtellt werden. Von dieſem
Kaufmann Moritz Steinbach in Darmſtadt als Beitpunkte ab verkeiren
mrelkaufmann übergegangen.
Die Ehefrau des Moritz Steinbach, Marie, ge= dem vom 15. März ab Tel. 1952, (*9455msm
ane Teuchert in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin gültigen neuen Fahrplane, Photogr. Apparate,
mit Ausnahme folgender
ſteIlt.
beiden Züge, welche nur
Am 1. März 1921:
Hinſichtlich der Firmen:
4xenhand= und Reviſions=Geſeltſchaft Moeller nuten Verſpätung beför= prima Material b. billigſt.
dert werden:
* Co., Darmſtadt.
Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Direktion: Karlſtraße 8.
Beginn des neuen Schuljahres: 4. April.
Abteilung: Lehrlingsſchule Karlſtr 8. Beſuch
be=
freit vom Beſuch der
Pflichtfortbil=
dungsſchule. Anmeldungsformulare
bei der Direktion von 8 Uhr vorm.
bis 4 Uhr nachm
Schulge,d: 40 Mark jährlich.
Anmel=
dungen bis 15. März.
uw auf Verlangen den Verbrauchern vorzuzeigen / Abteilung: Maſchinenbauſchule, Alexanderſtr. 22
(frühere Kaſerne). — Lehrplan und
Abgangsprüfung nach Vorſchrift für
die 4 klaſſigen preußiſchen
Maſchinen=
bauſchulen.
Anieldungen bei der Direktion von
8 Uhr vorm bis 4 Uhr nachm.
Schul=
geld 100 Mark halbjährlich.
teßlich Kübel — ab Magazin Eſchollbrückerſtraße Der Schulvorſtand. (st 2096) Die Direktion.
(Sog5 teleuropäiſcheZeit Mr. 2.) maſchinen.
Am 14. März, abends! Alle vorkommenden
die Perſonenzüge nach Moosbergftr. 53
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Dnil
0 M.
wite
dan
am 13. März mit 6o Mi= Künſtl. Gebiſſe
Berechnung (*2lsg
Px 2307 Bad Münſter Reparaturen ſofort
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Geſellſchafter Kaufmann und Treuhänder Heinrich 124 nachts. Ankunft in Gediſ e ohne Platten
Noeller in Darmſtadt als Einzelkaufmann über= Bingerbrück ſtatt 122 erſt
Frau Joseph, Dentistin
224 nachts.
gegangen.
Schnellz. D 147 Abfahrt J. Joseph, Dentist
3 3chard Berg, Darmſtadt.
Bad Münſter a. St. ſtatt Markt 4, neb. Nothſchild.
Die Firma iſt erloſchen.
1210 nachm. erſt 112 nachm. Zugelaſſen z. Bächer= u. Wirte=
Grnil Lntz, Darmſtadt
Die Firma iſt erloſchen.
über Mainz Hbf. Ankunft, krankenhaſſe u. Sanitätsverein.
in Frankfurt (Main) ſtatt
Am 4. März 1921:
260 erſt 360 nachm. (13061 Bold wird angekauft,
Nen eingetragen die Firma:
umtin Michel, Feilenfabrik und Schleiferef, Mainz, d 7. März 1921,
Oeffentliche Dankſagung.
Allen, die dazu beigetragen haben, die Gedenkfeier des
früheren Leibgarde=Regiments zu einer ebenſo würdigen und
tiefergreifenden wie mächtigen nationalen Kundgebung zu
geſtalten, ſei hiermit herzlichſter Dank ausgeſprochen. Wenn
die Feier nicht nur allen direht Beteiligten, ſondern auch der
ganzen Einwohnerſchaft von Darmſtadt eine dauernd ſchöne
Erinnerung bleiben wird, ſo iſt dies in erſter Linie dem warmen
Intereſſe und dem freundlichen Entgegenkommen zu verdanken,
die unſerer Feier von allen Seiten gewidmet worden ſind.
Weit über Bedarf ſind uns Quartiere für die auswärtigen
Feſtteilnehmer zur Verfügung geſtellt worden, und die reiche
Beflaggung der Straßen hat gezeigt, welch aufrichtigen Anteil
die Stadt Darmſtadt an unſerer guten, jeden parteipolitiſchen
Hintergrundes entbehrenden Abſicht genommen und welch
richtiges Verſtändnis ſie ihr entgegengebracht hat. Dafür
nochmals herzlichen, tiefgefühlten Dank.
Der Jubiläumsausſchuß
3093) J. A.: Freiherr von Preuſchen, Gen.=Major a. D.
de rmſtadt.
Fnhaber: Dr. jur. Wilhelm Michel, Fabrikant
Darmſtadt.
Das bisher unter der nicht eingetragenen Firma
le itin Michel, Feilenfabrik und Schleiferei,
be=
bene Geſchäft iſt von den Erben des Valentin
chel in Darmſtadt auf Dr. jur. Wilhelm Michet
2armſtadt übergegangen.
Hinſichtlich der Firmen:
önbertus=Drogerie, Inh. Georg Manck,
Darm=
hdt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann Karl
ennartz in Darmſtadt übergegangen. Die Firma
ſt geändert in:
Hybertns=Drogerie Georg Manck Nachf.
E) Nan & Sohn, Darmſtadt.
Karl Illert, Kaufmann in Darmſtadt, iſt zum
Kokuriſten beſtellt.
Larmſtadt, den 7. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
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Der Kirchenvorſtand.
Bekanntmachung.
de Friſt zur Einlegung von Einſprüchen gegen
anſtweiligen Steuerbeſcheid für das
Reichsnot=
rläuft allgemein vom1, biseinſchließl. 31. März1921.
(3047
drmſtadt, den 9. März 1921.
Finanzamt Darmſtadt II.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921.
Rummer 65.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 10. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verbehrte heute in ruhiger und teilweiſe befeſtigter
Hal=
tung. Speziell am Montanumarkt waren Kursbeſſerungen vorherrſchend.
Phönix gewannen 17 Prozent, Harpener 26 Prozeut, Buderus 10
Pro=
zent. Auch Oberſchleſiſche Werte lagen feſter. Am Chemiemarkte
erhol=
ten ſich Höchſter und Holzverkohlung, während Anilin und Scheideanſtalt
nachgaben. Auslandswerte notierten auf die Abſchwächung am
Deviſen=
markte niedriger. Der Einheitsmarkt war gut behauptet bei gerigen
Umſätzen. Von Kolonialwerten erreichten Deutſche Süidſee=Phosphat
einen Aums von 1900. Rheiniſche Menten waren woenig berändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 10. März.
w. Die an der Mittagsbörſe beſonders geſreigerten Montanaktien
erfuhren zum Teil eine Abſchwächung, wie überhaupt auch die
Umſatz=
tätigkeit in dieſen Papieren nachließ. Kaufneigung erhielt ſich für
em=
zelne Induſtriegktien. Oberbedarf ſchwächer. Harpener blieben gut
be=
hauptet. In Valutawerten blieb die Kursbewegung beſcheiden.
Mexi=
kaner leicht ſchwankend. Deutſche Petroleum 790, junge Aktien 750.
Gtwas gefragter blieben Südſee=Phosphat 1925—1950, Mansfelder Kuxe
4500, Chemiſche Rhenania blieben weiter geſucht 686. Elektrowerte
lagen ruhig. Bergmann befeſtigt. Voigt u. Haeffner mit 339 plus 3
Prozent. Spiegel und Spiegelglas waren gefragter und zogen 7
Pro=
zent an. Chemiſche Aktien behaupteten ihren Kursſtand. Albert=Verke
uotierten 545. Farbwerke Mühlheim traten wiederum in den
Vorder=
grund 566 11 Prozent geſteigert. Im Verlaufe ſchwächten ſich Buderus
um 8, Mannesmann um 5 Prozent ab. Der Kaſſainduſtriemarkt blieb
mit Ausnahme der angeführten Poviere ſtill bei beſcheidener
Kurs=
bewegung. Lokomotivfabrik Krauß 372 büßten etwas ein.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 10. März.
Geld Brief Geld Brief NGeld. Brie= W
Geld. Brief Antw.=Brun. 454% 7467 4621), 4037, Norwegen. N7013.30 1D16.I0 ſ059— 10TI.— Holland . . .* 203 80 2307.20 isr.80 2172.30 Schweden 4413½ 141819 1413.50 1416.50 London ... T2181= 249.— 24614 2465). Helſingfors. A Paris ... 4501= 451ig 4181. 44914 New=York. 6042/g64.574 13074 6322/y Schweiz:. Juns.90 Oro81. 16= 1o62 90 1065.1e Vien ſaltes Sponten . 1864.10 885.90 871 60 873.40 D.=Oeſt. abg. 19 23—12 571 11.73—1 11.77— Italien ...! 2332/, 2341. 230 . 231.— Budapeſt . 14.98— 15.03— 1478— 24.89— Liſſab.=Op.
Läuemark. 11088.90 Otext. 1 elu063.90 1011.— Prag. ..." — 82.17- 82.33—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 10. März in Zürich 9,40 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,60 (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 9,50 (28,80) Kronen, in Stockholm 7.15 (88,80)
Kronen in Wien 11981 4117,80 Kronen, in Prag 1193‟ (117,80)
Kronen), in London 7,96 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,58
(23,80) Dollar, in Paris 22/g (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 10. März. Börſenſtimmungsbild. Abge=
ſehen von einer vorübergehenden G=ſchäftsbelebung zu Beginn des
Ver=
kehrs blieben an der Börſe ausgeſprochene Zurückhaltung und
demzu=
folge Geſchäftsſtille wegen der ungeklärten, unſicheren Lage wiederum
vorherrſchend. Dabei war aber die Heultung als feſt zu bezeichnen,
zu=
mal anfangs nach einigen führenden Montan= und Induſtriepapieren
ziemlich ſtarke ſpekulative Nachfrage und auch einiger Deckungsbegehr
ſich zeigte, die bei der vorhandenen Materialknappheit nur bei
weſent=
lich hüheren Kurſen befriedigt werden konnten. Hieraus erklären ſich
auch die anfänglichen Kursſteigerungen von 25 Prozent für Buderus
und je 30 Prozent für Harpener und Hoeſch, ſowie 7 bis 10 Prozent
für andere Montanpapiere und Goldſchmidt, Deutſche Waffen, Hirſch
Kupfer und Köln=Rottweiler. Danach verfiel die Börſe wieber in die
bisherige Geſchäftsſtille, wobei die erzielten Anfagsgewinne nicht überall
behauptet werden konnten. Valuta= und Auslandspapiere ſtellten ſich
infolge der Beſſerung des Markkurſes und der dadurch bedingten
Ab=
ſchwächung der Auslandsdeviſen etwas niedriger. Heimiſche Renten
toaten zumeiſt unverändert.
Von den Produktenmärkten.
H. Mannheim, 10. März. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe war die Tendenz etwas lebhafter für Bedarf nach dem
rechtsrheiniſchen Gebiet. Die amtlichen Notierungen lauten per 100
Kilo waggonfrei Mannheim einſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais
310, neuer inländiſcher Rotklee 900—1500, itlieniſche Luzerne 200 bis
3200, Provence=Luzerne 2400—3000, Wicken 200—220, inländiſche Erbſen
230—280, ausländiſche Erbſen 230—250, Futtererbſen 220—240,
Rangoon=
bohnen 135, Braſilbohnen 130, Ackerbohnen 230, inländiſche Linſen 350
bis 400, ausländiſche Linſen 300—400, Wieſenheu 80—84, Rotkleeheu
100—110, Luzerne=Kleeheu 95—110, Preßſtroh 50—52, gebündeltes Stroh
44—47, Biertreber 160—170, Rapskuchen ohne Sack 135—145, Reis 350
bis 550, Raps ohne Sack 650—700, Leinſaat 600—630.
* Berlin, 10. März. Am Produktenmarkt blieb heute Mais für
baldige Lieferung gefragt, wobei ſich aber die Preiſe bei ſehr mäßigem
Angebot nur wenig änderten. In Hülſenfrüchten hat ſich die Kaufluſt
etwas gebeſſert, wodurch auch die Warenbeſitzer mit ihren Forderungen
teilweiſe etwas in die Höhe gingen. Nennenswerte Abſchlüſſe ſind aber
nicht zuſtande gekommen. Für die übrigen Artikel iſt die Geſchäfts=
und Preislage unverändert geblieben.
Das Hypotheken=Abkommen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz.
* Zwiſchen dem Deutſchen Reiche und der
Schweizeri=
ſchen Eidgenofſenſchaft iſt am 6. Dezember 1920 ein
Abkom=
men getroffen worden, durch das ſchweizeniſche mit der Goldklauſel
geſicherte Hypothekenforderungen in Deutſchland und gewiſſe
Arten von Frankenforderungen an deutſche Schuldner einer beſonderen
Regelung unterworfen werden. Das Abkommen (vergleiche
Reichsgeſetz=
blatt Nr. 231 vom 10. Dezember 1920) ſioht unter Berückſichtigung der
gegenwärtigen Währungsverhältniſſe, des ſchweizeriſchen Franken zur
deutſchen Mark gewiſſe Zahlungserleichtewungen ſowohl fün in Frage
kommende deutſche Hzpothekenſchuldner als auch für beſtimmte
Grup=
pen anderer Frankenſchuldner vor. Es handelt ſich dabei um deutſche
Beamte, Internierte, Wehrmännerfamilien und ſolche Reichsangehörige,
die zur Ermöglichung des Beſuchs ſchweizeriſcher Heilanſtalten
Franken=
darlehen in der Schweiz aufgenommen haben. Vorausſetzung für die
Anwendbarkeit der Beſtüumungen des Abkommens, ſoweit die an zweiter
Stelle genannten Gruppen von Frankenſchulldnern in Betracht kommen,
iſt, daß es ſich um Frankenforderungen ſchweizeriſcher Banken handelt,
und daß die Schuldner gegenwärtig ihren Wohnſitz in Deutſchland haben.
Es iſt den im Frage kommenden ſchweizeriſchen Banken von Sen
der ſchweizeriſchen Regierung nahegelegt worden, von einer überſtl im
Beitreibung der vorerwähnten Frankenforderungen Abſtand zu nelm.
für die Berechnung und Zahlung der Zinſen angemeſſene Erleichterumm
zu gewähnen und die Forderungen, ſoweit bereits eime
Kündigmags=
folgt iſt, auf Wunſch wewigſtens für ſo lange zu ſtunden, bis die m
den beiderſeitigen Regierungen, eingeſetzten Vertrauensſtellen Ge
du=
heit zur Aeußerung erhalten haben. Würde nach der
übereinſtirum=
den Aeußerung der beiderſeitigen Vertrauensſtellen durch die ſof ne
Beitreibung der Forderungen die wirtſchaftliche Exiſtenz des Schullens
bedroht wverden, ſo ſoll die Bank unter billiger Berückſichtigung
Vorſchläge der Vertrauensſtellen dem Schuldner weiteven Aufſchubs.
währen und ihm die allmähliche Abtragung ſeimer Schuld ermög lich
Auch ſollen nach Lage des Falles für die Berechwung und Zahlung
Zinſen ſolche Erleſchterungen gewährt werden, die den Schuldner i!
Stand ſetzen, die Zinſen laufend zu zahlen, um ein Anwachſen der Schd
durch Zinszuſchläge nach Möglichkeit zu verhindern. Dieſe
Erleichten=
gen für Kapital und Zinſen ſollen jedoch denjenigen Schuldnern u
zugeſtanden werden, für deren Schuld nicht, bereits eine Bankgamt
beſteht und die eine Grgänzung der Sicherheit verweigern, obwollte
nach der Feſtſtellung der beiderſeitigen Vertrauensſtellen in der Lage b.
eine ſolche Ergänzung zu beſchaffen. Das vorgeſehene Verfahrey 1
längſtens während 5 Jahren — vom Inkraſttreten des Verfahrerin
gerechnet — zur Anwendung kommnen.
Die deutſche Vertrauensſtelle iſt dem Deutſchen Generalkomſullen
Zürich angegliedert und dem Leiter des Geweralkonſulats,
Finanzmin=
g D. Dr. Nheinboldt, unterſtellt woden. Die Stellen prüfen E.
meinſamen Verhandlumgen die vorliegenden Anträge und treffen
Entſcheidung auf Grund der von Seiten des Schuldners —
beziehenf=
weiſe Gläubigers — beigebrachten Unterlagen. Sobald die Verhälne
des Schuldnens geklärt ſimd, machen die Vertrauensſtellen ihre Vorſon
zur Erledigug des Falles. Der gemeinſam gefällte Spruch wird
Gläubigern unmittelbar durch die ſchweizeriſche, den Schuldnern
die deutſche Vertauensſtelle bekannt gegeben. Eine Recktspflicht
der Entſcheidung der Vertrauensſtellen zu unterwerſen, beſteht fürt
ſchweizeriſchen Gläubigerbanben nicht. Den in Betracht kommay
deutſchen Schuuldnerkreiſen wird empfohlen, ſich gegebenenfalls unrriß
bar mit der „deutſchen Vertrauensſtelle für deutſche Frankenſchu9
Deutſches Generglkonſulat Zürich” in Verbindumg zu ſetzen, die
weitere Auskunft erteilen wird.
Auch zur Prfug der Verhälmiffe der Schuldner von Gold)i
theben werden deutſche und ſchweizeriſche Vertrauensſtellen einger
Sie haben ſich im erſter Limie darüber zu äußern, ob in Anbetrack
tatſächlichen Erträgniſſe der mit der Goldhypothek belaſtetzen Liegen/4
ten oder der perſönlichen Verhältmiſſe des Schuldners eine Zimnszald
mit einem höheren Aufſchlag als der in Anlage I des Abkommenz
ziffenten Summe gerechtfertigt erſcheint.
Berlin 9. März. (Wolff.) Die Eiſengießrei —
vorm. Keyling u. Thomas, Berlin, ſchlägt eine Dwidende
20 Prozent, ſowie einen Bonus von 20 Prozent bei Abſchreibumger
704 000 Mark gegen 177000 Mark. Ueberweiſung von 400 000 Mand
den Spezialreſervefonds und 325 000 Mark an den Arbeiter= und
amten=Unterſtützungsfonds vor.
Frankfurter Kursbericht 10. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . .. . . .
......"
......."
o
4½%0I Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.—1K
Sparprämienanleihe ....
4% Preuß. Konſols... ..
.....
½%0
390
....
%o Bad. Anl. unk. 193
3½%0 „ „ v. 1907..
425 Bayhern Anl. .... . ..
.......
½%0
3%6 Heſſen unk. 1924....
3½%— ........
„...........
420 Württemberger . .. ..
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
34% Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. ... .."
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914...... .. . .
1%0 Oeſt. Goldrente. . . . .
4% „ einheitl Rene.
4% Num. am Rente v. 03
5½% „ Goldrente v. 13
42 am. „ konv.
v. 05
590
4%0 Türk. Admin. v. 1903
49 „ (Bagdad) er, I
„1I
48 „ v. 1911,Zollanl.
4½%0 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente..
42
Staatsr. v. 10/
47
Kronenrente.
420
77,50
67,90
65.
67.—
80,20
72.—
83,40
66,10
56,90
51,80
73,50
79,50
66,75
72.50
(170
55.—
80,60
320,—
16.—
26.—
33.—
14,50
125.—
114.—
8i.—
138,75
112,10
76,25
77,50
67.—
65,75
67,25
80,20
72.—
83,50
66,10
56,30
52,40
73.—
79,60
66 40
72,50
61,70
54,30
80,60
25,50
32,75
14,50
125,—
113,25
104.—
39,50
38.—
17,75
112.
20,25
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......." Deutſche Städte. 425 Darmſt. v. 1919b.1925 82,30 82,10 3½% Darmſtadt v. 1905. — 420 Frankfurt v. 1913.... — 99,50 3½%0 „ v 1903.... 87.—
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3½20
42 Frkf H. Krd.=Ver 1921 87,10 87,10 96,25 26.—
96,50 485 Mein. Hyp. Bank 1922 1922
49 Pfälz. 91.5 101,20 1923
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3½% 83,— 42 Südd Bk. Münch. 1906 101.— 101,10 4% Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr. 100,70 100,10 3½%Heſſ. Ldhh. Bk Pfddr. 87,10 87.— 4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl. 96,50 96,25 Bank=Aktien. Berliner Handelsgeſ.. 233,— Darmſtädter Bank. . . 17850 3
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Rhein. Kred.=Bank. . . .
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Bochumer . ... . . . . . ... .
Buderus .............."
2 ef Bafz u
Harpener Bergb. .... . . .
Eſchweiler Bergw.... . . .
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Oberbedarf............"
Rhein. Stahlw.
....
Riebeck Montan . ......
Aktien v. Transportanſtalt.
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Baltimore.
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181.— 657,— 452,—
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223.—
431.—
245.—
290,—
246.—
279,50
200,25
322,25
247.—
283,—
320,—
438,—
387,—
375.—
10. 3.
378,50
406,75
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730,—
252,—
576,—
303.—
248,50
443,—
183,25
503,—
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Darmſtadter Tagblatt, Freitag, den II. Marz 13ZI.
Rummer 69.,
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur
ranſewetter.
(Nachdruck verdstez.)
Aus dem Abend war die Nacht geworden. Der Himmel ſteckte
ſeine Kerzen am, eine nach der anderen — mm waren ſie alle
ent=
zündet. Still und klar ſchauten ſie auf die Welt und ihr tieſes
Leid hinunter wie die Augen der Ewigkeit, deren leuchtender
Blick bis in das Innerſte des Geſchaffenen dringt. Manchmal
war es, als ſtriche ein Luftzug über ſie dahin, dann flackerten ſie
leiſe auf. Wie im Traume glitt das Schiff über die ſchweigenden
Waſſer, einförmig ſchlugen die Wellen an den Bug, prallten ab,
kehrten wieder. Nebel brauten in wunderlichen Gebilden über
die Wieſen und Felder, ſtiegen und fielen, ab und zu blitzte das
Licht einer Haldeſtelle auf, oder in der Ferne das weithim
ſchim=
mernde eines einſamen Gehöftes oder Hauſes.
Die Kälte nahm zu, empfindlicher aber war die Feuchtigkeit,
die einem ins Geſicht ſchlug und die Glieder lähmte. Er achtete
ihrer nicht. Seine Gedanken gingen imer dieſelbe Bahn.
Kar=
las Geſtalt ſtand neben ihm in der ſchweigenden Nacht, ſie ging
und ſprach mit ihm, er fühlte ſich ihr ganz nahe, ihm war, als
müßte er nach ihr greifen, ſie halten und nicht mehr laſſen! Kam
es daher, daß das Scheiden vor der Tür ſtand, und daß ſie die
Einzige war, vom der es ihm nicht leicht wurde?
Ein Wunder war es vielleicht nicht, daß es ſo gekommen.
Er hatte immer die Meuſchen mit dem klaren, hellen Blick und
dem feſten Willen geliebt, wie er ihn ſelber beſaß. Darum war
er ihrer Macht nicht untertan geworden wie die anderen alle,
darum wohl hatte ſie nie das Geringſte getan, ſie auf ihn zu
üben. Es war nicht nur das Weib, deſſen Geheimnis und Schöne
ihm in ihr aufgegangen — es war der Menſch, den er in ihr
ge=
ſucht und gefunden.
Ein mattroter Saum glimte am Horizont auf und kündete
die Nähe der großen Stadt. Das Schiff nahm langſamere Fahrt,
es mußte ſich in dem Nebel und dem tiefen Dunkel ſehr vorſich=
tig fortbewegen, dem der Fuß war jetzt belebter geworden, ab
ud zu hemte ein großer Kahn oder eine Fähre, deren Laterne
wie ein Falter über das Waſſer ſtrich, die Weiterfahrt, dann
ſtoppte die Maſchine und ſetzte erſt nach einer Pauſe wieder ein.
Deutlicher wurden die Geräuſche der Großſtadt, hörbar drang
ihr Surren und Purren an das Ohr. . . mun war das Ziel
er=
reicht.
Als Splettſtößer das Schiff verließ, bemerkte er trotz des
ſpäten Sonntagabends eine ſtarke Geſchäftigkeit auf den Straßen,
eilig gingen die Menſchen hin und her, blieben an den Echen und
Häuſern ſtehen, an die neue Extrablätter angeſchlagen waren,
entzifferten ſie trotz der Dunkelheit wit eifriger Gefliſſenheit,
machten lebhafte Gebärden und ſprachen aufeinander ein.
Die Polen waren weiter vorgedrungen. Vom Oſtem aber
ftürmten die ruſſiſchen Bolſchewiki heran, kamen mit jedem
Tage einen Schritt vorwärts und bedrohten die deutſche Oſtmark.
Hindenburg, der eben in Kolberg ſein Hauptquartier
aufge=
ſchlagen, rief alle treuen Männer, die bereits einmal unter ihm
den Oſten vor ſchwerer Gefahr gerettet, zu neuem Kampfe.
Da wußte er, daß ſeine Stunde gekommen, daß ihn keine
Macht der Welt mehr in der Heimat zurückhalten würde.
Und nun fühlte er mit einem Male all die dumpfen
Gedan=
ken und Gewalten weichen, die ihn den ganzen Abend gehalten
und gequält, fühlte er ſeinen Kopf wieder frei werden, ſein Herz
froh und mutig ſchlagen. Beflügelten Schrittes begab er ſich in
ſeine Wohnung, die Vorbereitungen für ſein Ausrücken zu treffen.
Am nächſten Morgen, als Macketatz eben auf der Werft
an=
gelangt war, ließ ſich Kurt Splettſtößer bei ihm melden. Der
erfahrene Mann verlor kein unnötiges Wort; er wußte, daß er
ſeinen Direktor nicht mehr halten würde.
Nun blieb ihm noch ein Weg, der letzte und der ſchwerſte.
Der Diener bat ihn in den Muſikſaal, er traf Karla allein in
einem Seſſel ſitzend und in ein Buch vertieft. Als ſeine Schritte
auf dem Parkett hörbar wurden, wandte ſie ſich um.
„Sie kommen, um Abſchied zu nehmen”, ſagte ſie.
„Ihr Herr Vater hat Ihnen bereits mitgeteilt —
„Er hat mir nichts geſagt.”
„Woher —?‟ Er ſah ſie mit einigem Erſtaunen an.
„Woher ich es weiß? Geſtern abend um zehn Uhr brach
Zubeil das Extrablatt mit Hindenburgs Aufruf zum Schutze De
Oſtark. Da wußte ich, daß Sie von uns gehen würden.”
Das Erſtaunen in ſeinem Antlitz war größer geworden.
„Es war genau dieſelbe Stunde, als ich die Nachricht Ia
und der lange gehegte Gedanke zum Entſchluſſe wurde.”
„Vielleicht ſind ſich unſere Gedanken öfter begegnet als drie
eine Mal ... da hatten ſie ſchon eine gewiſſe Uebung.”
In ihren Zügen war beides: ein leichter Schalk und ein
ſtille Wehmut. Aber die ließ ſie nicht aufkommen.
„Sie hatten auch hier eine Tätigkeit, in der Sie dem Vak,
land dienen konnten.”
„Was nützt alle Arbeit hier, wenn wir uns nicht zu allerc
die vom Leibe halten, die ſie uns zerſtören wollen? Das iſt jch
die nächſte Pflicht. Und ich bin nun einmal Soldat, ſo ſchtne
es jetzt auch ſein mag, einer zu ſein. Es iſt zuviel zuſamm=a
gebrochen.”
„Sie leiden an der Zeit.”
„Aber ich verzage an ihrer Heilung nicht.”
„Und worin ſollte ſie beſtehen?” fragte ſie ungläubig un
mit einem müden Lächeln.
„Daß wir zum Kern unſeres Weſens zurückkehren” ertü
derte er einfach. Und dann nach einer Pauſe: „Mir iſt oft, el
gingen wir wie die Träumenden über ein großes, weites Trün
merfelb. Und können es nicht faſſen und glauben, daß alles d
nicht mehr ſein ſoll, was einmal unſere Kraft und unſer St.
geweſen. Aber wir dürfen uns nicht länger in müßiges Ei
dankenſpinnen verlieren, wir müſſen wachwerden zu neuer Z
Es geht nicht anders. Wir dürfen unſeren Feindew den Trium)
nicht laſſen, daß wi zu allem, was ſie uns genommen, uns ſel/
noch verlieren.”
„Wenn es nur nicht alles ſo unſäglich ſchwer und hoffnung:
los wäre.”
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Back=
zwecke geeignet, Pfund . .
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Kein Erſatzmaterial, nur prima Nohr. (*9
V
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. März 1921
Rummer 6)
Erſtaufführung.
Heute Freitag, den 11. Mär,
durch Terofals Schlierſeer im Orpheum
Der grosse Schlierseer Volkskunstfilm
Der Christus
von Oberammergau
Nach dem Film bearbeitet in 6 Akten
von Carl Mittermayr u. Toni Altenberger.
In den Hauptrollen:
Carl Mittermayr als Vitus
Schißler, der I. Christus von
Oberammer gau,
Fannerl Mitterwayr-Terofal,
Lya Lev. Anni Schneider,
Kaver Terofal, Franz Seitz,
Gg. Vogelsang u. Ed. Pleithner.
Massenszenen. 10000 Mitwirkende v.
Schlierseer, Oberammergauer und
(*9979
Ettaler Land.
Lustspiel, 3 Akte
80 ein Lansbad Pauf Heidemann.
Heute und folgende Tage
Der grosse Fortsetzungsfilm
I. Teil: „Das Haus des Bchrecken‟
Gewaltiges Detektiv-Drama in 6 Akten.
Hauptdarsteller: Eri Eva, Lndwig Rex, Heinrich Schrot.
Ein gross angelegtes Filmwerk, dessen Handiungen alle Weltteile
durchzieht. — Unerhörte Fälle von Sensationen und Verwicklungen.
Geheime Kulte und Wissenschaften der Inder; halsbreckerische
Triks, starke Verfolgungen, ungeheuere Brände.
Karichen hypnotisiert!
(3101fs
Heiteres Lustspiel in 2 Akten.
Oentral-Theater
Die Abenteuer der Kathlyn
Fortsetzungsflm i. 5 Episoden —27 Akte,
I. Episode:
Der Königsthronvon Allaha
Sens. Raubtier-Drama in 5 Akten.
Sittendrama in 5 Akten
Fidelld mit Maay Chrlstlans-
Das Schicksal zeigt den Weg.
Drama in 4 Akten mit Grete Lund.
Dramatisches Filmschanspiel in einem
Vorspiel und 5 Akten.
Im dem Prolog mit Gesang
lösen wir nach dem D. R. P. Nr. 285 417
das Problem les
Zusammen-
spielg lebender, aus dem
Film heraustretender
Per-
sonen in anerkannt glückl. Weise.
Persönlich. Auftreten
und gesangl.
Schilde-
rung des Legionärs
in Uniform.
Verband der weiblichen Handels= und
Bureauangeſtellten, E. V.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Die für Freitag, den 11. März, anberaumte
Mitgliederverſammlung findet erſt
Freitag, den 18. März,
(3090
ſtatt.
Rheinstr. 2 — Rleinstr. 2
Freitag, den 11. März 1921
Wee ree
Mittwoch, den 16. März, 7½ Uhr, spricht
in der Turnhalle, Woogsplatz (3068
Ferdinändi
Freiner 10n Reitzens teinüber,
m. ca. 80 z. T, farbigen Lichtbildern.
Zur Erstaufführung dieses
rein deutsch patriotischen
Filmwerkes wird der
Schöpfer und Regissenr
Herr
Heinrich Reichmann
eine Erlänterung und
Er-
klärung in einer persönlich.
Anspracbe dem verehrlſch.
Dublikum zum Amsdruck
bringen.
Sable
KaH e
Hamstag, den 12. März
3086
im großen Saal des Gewerkſchaftshauſes
9876
Anfang 7‟, Uhr.
Freunde und Gönner des Vereins ſind herzl.
Der Vorftand.
eingeladen.
Fun Moccc
Täglich Ronzert
nachmittags U. abends
Den werten Gäſten, Nachbarſchaft,
Freunden u. Bekannten zur gefäll.
Mit=
teilung, daß ich am 12. März 1921 meine
Lustspiel in 3 Akten mit
Grete Flohr und Leo Peukert.
V
Würstengaal‟
Waldſtraße 23
wieder eröffne.
Um geneigten Zuſpruch bittet
Stärkwäſche z. Bügeln
wird angenommen.
/Darm=
ſtraße 21, 1. St. (*9752
Während obigem Gastspiel sind die
Preise der Plätze: (*9978
Saal 3.50, I. Platz 4.00,
Balkon 5.50, Loge Hk. 7.00.
Im Weißzeugnähen
Flicken, geübte Frau
nimmt Kunden an. (*9840
Ang. u. H46 a. d. Gſchſt.
Da meine Säle für div. Sonntage noch
frei ſind, erlaube ich mir die titl. Vereine,
Komitees uſw. ganz ergebenſt darauf
aufmerk=
ſam zu machen.
(*9564mt
Reſtaurant Chauſſeehaus
Heidelbergerſtraße 89, Telephon 1366.
Inhaber: Karl Canz.
Zwecks Umzugs Verbilligung.
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vermieten. Möbel=
In=
duſtrie Feidel,
Hügel=
ſtraße 13—17. (301a
Strebſam., ſolid,, ab
Mann,
Tier=, Feld= und Ge
Eaufreund, 38 J. ala
mit vollſtänd. Ausſtau
ſucht Einheirat mit 2
(od. Witwe m 1—2
nicht ausgeſchloſſen.
unter H 27 an
die-
ſchäftsſtelle.
Terofals Echlier eer
* Heute! *
Freitag, 11. März:
Erſtaufführung: o
Die 5 Seppl
(3036dfs
Samstag, 12. März
(letzte Aufführung)
*s Lieſerl
von Schlierſee
Turnhalle
Woogsplatz
Mittlerer
Staatsbeams
Oberſekretär, 39J., m
groß, 23 Mille Einko=
40 Mille Barverm
wünſcht
Neigungsh=
i. gebild., häusl., ev. 2
bis zu 32 J in ähnl.
hältniſſen, auch v. L
Wwe, n. ausgeſchl.
unter Angabe der
mögensverhältniſſe, a‟
mit Bild unter H 2
d. Geſchäft=ſtelle. *
Alleinſtehendem He-
Mitte der 50er F*
ſolid. Arb. nicht ausge
iſt Gelegenh. geb.,
ſia=
beſſ. Fräul glückl. z. u7
Zuſchrift. unt. H 32
die Geſchäftsſtelle ds-
Anonym zwecklos.
Geſchäftsleuten,
wirten, Beamten *
ſich ſtets Gelegenheit—
raſch und glücklich zu.
heiraten. Landwirts—
ter mit ſehr großem
mögen wünſchen ba
Heirat; Einheiratung
Geſchäftsleute, Landi
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hochfeine, Pfund ℳ 5.—
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Odenwälder
Bienenhonig
Pfund X 16.— ohne Glas
Heſſ. Landestheater
Freitag, 11. März.
119. Mietvorſtellung.
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Schauſpielmiete d 11.
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Samstag, 12. März.
Nachmittags 23 Uhr.
9. Fremden=Vorſtellung.
Der Bibliothekar,
Große Schauſpielpreiſe.
Abends 7. Uhr.
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Vorſtellung zu ermäßig
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