Darmstädter Tagblatt 1921


09. März 1921

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Der Abbruch der Londoner
Berhandlungen.
Was die Stunde fordert.
K.L. Die Londoner Verhandlungen ſind ab=
brochen
. Ueber internationale Wirtſchaftsvernunft ſiegte
nzöſiſche Maßloſigkeit, nationaliſtiſche Unvernunft. Da unſere
Gatreter, getragen vom Willen des geſamten deutſchen Volkes,
ehnten, was auszuführen unmöglich war, läßt der Feindbund
u Sanktionen in Kraſt treten. Düſſeldorf iſt bereits beſetzt,
hrort und Duisburg werden folgen. Eine Verſchärfung der

ſagen, daß dieſe nur anſcheinend der Grundlage der Pariſer Be=
ſchlüſſe
entſprächen, denn ſie ſeien Bedingungen unterworfen, die
ſie in den nächſten fünf Jahren umwerfen könnten. Wenn ins=

ixedrohten Sanktionen iſt in Ausſicht geſtellt. Alſo vielleicht

bietere Beſetzungen. Dazu die Zollgrenze am Rhein und teil=
birſe
Beſchlagnahme deutſcher Warenverkäufe in den Entente=
litdern
. Wer bei dieſer ſcheinbar verzweifelten Lage alles Heil
ſor einer Intervention Amerikas erwartet, verkennt die politi=
ſan
Zuſammenhänge vollſtändig.
Das deutſche Volk iſt jetzt auf ſich ſelbſt geſtellt! In ſeinem
yriern birgt es die Kräfte, die es zur Selbſtbehauptung brauchen
ſFd. Stets wird ein großes Volk nur dann beſtehen können,
aan es für ſein Daſein vor aller Welt eintritt. Darum darf
ſor allen Erwägungen heute nur eine Parole ſtehen: Die

ſeutſche Einigkeit. Was die Bekanntgabe der Pariſer
ſorderungen vor der Londoner Konferenz vermochte, das muß
, nachdem man mit Gewalt verſucht, ſie zu verwirklichen, erſt
ſcht unſer ganzes Volk durchdringen: die Einmütigkeit von rechts
s links, das Zuſammenſtehen von Bürger und Arbeiter;
deutſche Notgemeinſchaft, die ſich bildete, muß eine Dauer=
zueinſchaft
werden! Denn nun kommt erſt die ſchwere Prüfung:
as im erſten Auflodern hell aus allen Herzen brach, die Em=
ſörung
, ſie muß nun in der Zeit der Bedrückung zum feſten
zall innerer Einmütigkeit werden. Keine Partei darf
Parlament oder Land Sonderpolitik treiben, keine Berufs=
hope
ſich vom großen Ziele trennen, kein Einzelner darf ſich
n egoiſtiſcher Pläne willen der allgemeinen Sache verſagen.
ſenn einem in ſich geſchloſſenen Volke gegenüber können Forde=
jugen
, die den Möglichkeiten und dem Willen dieſes Volkes
derſprechen, niemals mit Gewalt durchgeſetzt werden. Dieſe
fahrung wird auch die Entente machen müſſen. Wir aber
üſſen den Folgen, die ſich aus den gegen uns getroffenen Maß=
hnen
ergeben, ruhig ins Auge ſehen. Das Bewußtſein, daß
ixem geſchloſſenen Willen gegenüber die Gewaltpolitik
,Feindbundes nicht zum Ziele gelangen wird, gibt uns
Kraft, das vorläufig Unvermeidliche zu ertragen.
Ein Aufruf der Regierung.
Berlin 7. März. (Wolff.) Der Reichspräſident
Kfolgende Proklamation ergehen laſſen:
Mitbürger! Unſere Gegner im Weltkrieg haben unerhörte
Fdunerfüllbare Forderungen an Geld und Gut an uns geſtellt.
ſelbſt nicht nur, auch unſere Kinder und Enkel ſollen Ar=
ſtsſklaven
der Gegner werden. Durch unſere Unterſchrift ſoll=
wir
einen Vertrag beſiegeln, den auszuführen auch die Ar=
ft
von Generationen nicht genügt hätte. Das durften, das
hinten wir nicht tun. Unſere Ehre unſere Selbſt=
ciung
verbieten es.-
Unter offenem Bruch des Friedensvertrages
n Verſailles ſind die Gegner zur Beſetzung weiteren
ſutſchen Landes geſchritten. Der Gewalt können wir Gewalt
ſit entgegenſetzen. Wir ſind wehrlos. Aber hinausrufen
Annen wir es, daß es alle hören, die noch die Stimme der
ſrahtigkeit erkennen: Recht wird hier zertreten durch
walt! Mit den Bürgern, die Fremdherrſchaft erdulden
ſſen, leidet das ganze Volk. Ehern zuſammenſchmie=
in
ſoll uns dieſes Leid zu einigem Fühlen,
daigem Wollen. Mitbürger! Tretet der fremden Gewalt=
Urſchaft mit ernſter Würde entgegen. Bewahret Euren auf=
ſoten
Sinn, aber laßt Euch nicht zu unbeſonnenen Taten hin=
e
. Harret aus! Habt Vertrauen! Die Reichsregierung
d nicht eher ruhen, bis fremde Gewalt, vor unſerem Recht
ſchen muß!
Der Reichspräſident: Ebert.
Der Reichskanzler: Fehrenbach.

Der letzte Verhandlungstag.
London 8. März. Die Vormittgsſitzung, über
bereits berichtet wurde, wurde um 1.30 Uhr unterbrochen und
430 Uhr wieder aufgenommen. Vor Schluß der Vormittags=
ig
hatte Lloyd George bereits geſagt, daß die deutſche Ab=
ſang
an dem Ergebnis der Beratung nicht zweifeln könne.
yd George ſagte: Sie nehmen, alſo die Pariſer Be=
liſſe
für fünf Jahre an? Dr. Simons bejahte. Lloyd
Hige: Und als Bedingung dafür nennen Sie das Verbleiben
iſchleſiens bei Deutſchland? Dr. Simons: Ja. Lloyd
ge: Aber wenn Oberſchleſien nicht bei Deutſchland ver=
Dr. Simons: Dann iſt eine neue Lage geſchaffen.
0 George: Alſo ſoll die deutſche Endſchuld erſt nach fünf
uen feſtgeſetzt werden?" Dr. Simons: Nein. Es ſollen
* Sachverſtändigenberatungen darüber ſtattfinden. Lloyd
ie: Und iſt keine Garantie für ein Minimnm möglich?
Simons: Nein.
Noyd George ſchloß dann die Sitzung mit der Erklärung,
Aitwort der Alliierten ſei ihm nicht zweifelhaft. Da jedoch
Vorſchläge der Deutſchen geprüft und die Antwort der Alli=
zu
feſtgeſtellt werden müſſe, ſchlage er die Vertagung der
Ag auf ½5 Uhr nachmittags vor. Darauf wurde die Sitzung
Dch oben.
zſi der Nachmittagsſitzung der Konferenz erklärte
d George, daß er zu ſeinem großen Bedauern namens
Aliierten feſtſtellen müſſe, daß die Vorſchläge, die Dr.
is gemacht habe, nicht annehmbar ſeien und trotz des
Arten Zeitaufſchubes eine Hinausſchiebung der Sanktionen
Techtfertigten. Die Freunde des Weltfriedens in den alli=
Ländern und in Deutſchland ſeien bisher darin einig ge=
daß
eine definitive Negelung der Schadenfrage zum
raufbau der Weltwirtſchaft notwendig ſei. Die alliierten
erſtändigen hätten ja allerdings einen fünfjährigen Plan
Lellt. Dieſer ſei aber von keinem Staatsmann in den
Ehen Ländern aufgenommen ſorden. Die Alliierten müß=
eiau
wiſſen, woran ſie ſeien. Bevor Deutſchland nicht aus=
Ande Vorſchläge mache, gebe es keinen Frieden. Wenn er in
Rihtung die Vorſchläge Simons unterſuche, müſſe er

beſondere das Plebiſzit in Oberſchleſien ganz oder teil=
weiſe
ungünſtig ausfalle, ſei Simons berechtigt zu erklären, daß
eine neue Situation geſchaffen ſei. Es ſei kein Vorſchlag für
fünf Jahre, ſondern nur für fünf Wochen. Ueber die ſonſtigen
von der deutſchen Delegation gemachten Reſerven brauche er nicht
erſt zu reden, weil die Reſerve für Oberſchleſien alles hinfällig
mache. Und was geſchehe nach fünf Jahren? Hierfür lägen keine
Vorſchläge vor, kein Minimum, kurz: nichts, womit die Alliierten,
beſonders die, welche zur Wiederherſtellung der verwüſteten Ge=
biete
raſch Geld haben müßten, etwas anfangen könnten. Ge=
wiſſe
Sätze in der heutigen Rede Dr. Simons zeigten, daß
Deutſchland die Situation überhaupt noch nicht
verſtandenhabe. (!) Simons habe von ungeheueren Opfern
geſprochen, welche das Proviſorium erfordere. Selbſt wenn
Oberſchleſien verloren gehe, werde Deutſchland doch noch immer
10 Millionen mehr Bevölkerung haben als Großbritannien. Um
die großbritanniſchen Schulden an Penſionen und Kriegsbeſchä=
digtenunterſtützungen
uſw. zu bezahlen, ſeien 500 Millionen
Pfund Sterling notwendig. Wenn Deutſchland dieſes Jahr die
Pariſer Beſchlüſſe ausführe, würde es für die Alliierten 125
Millionen Pfund Sterling, alſo ein Viertel der Summe aufwen=
den
, die Großbritannien allein aufbringen müſſe. Frankreich
müſſe außer den Kriegsſchulden und Penſionen allein für die
Wiederherſtellung der vexwüſteten Gebiete 12. Milliarden Fran=
ken
jährlich zahlen. Deutſchland brauche dagegen nur ein Neun=
tel
der von Frankreich aufzuwendenden Summe flüſſig zu machen.
Der andere auffällige Punkt ſei die Weigerung Dr. Simons
die Verantwortlichkeit für den Krieg anzunehmen.
Dieſer Punkt ſei der Fundamentalſatz des Friedens=
vertrages
. Dr. Simons habe die Geſchichte zur Reviſion
des Schuldbekenntniſſes angerufen. Er, Lloyd George, frage,
wann die Geſchichte zu laufen beginne? (Wenn die Alliierten
ihre Geheimdokumente herausgeben. D. Red.) Wenn Dr. Si=
mons
von einem Vorſchlag von fünf Jahren ſpreche, dann ſei
das ſür die Alliierten ein unbehagliches Gefühl, daß nach dieſen
fünf Jahren eventuell die Frage der Verantwortlichkeit als Revi=
ſionsgrund
des Friedensvertrages angenommen werden könnte.
Die Pariſer Beſchlüſſe ſtellten einen großen Nachlaß der Verſail=
ler
Bedingungen dar. Die Alliierten hätten immer betont, daß
ſie hinſichtlich der Annuikäten mit ſich reden laſſen wollten, ſowie
über eine der Ausfuhrabgabe äquivalente andere Regelung und
eine Beteibigung der Alliierten an der Verbeſſerung der deutſchen
Lage. Sie müßten aber auf zwei Punkten beſtehen. Erſtens
müßten unverzüglich der Geſamtbetrag der von
Deutſchland zu bewirkenden Leiſtungen oder die Faktoren feſt=
geſtellt
werden, die als Baſis für ihre Feſtſetzung dienen ſpll=
ten
. Zweitens müßte die Zahlungsweiſe der Annuitäten geregelt
werden.: Ein bloßer Papiervertrag genüge nicht. Im Intereſſe
der Alliierten, im Intereſſe Deutſchlands und der Welt ſei eine
definitive Regelungnotwendig.: Die Vorſchläge, die
Dr. Simons unterbreitet habe, könnten nur dieſe Regelung
verzögern.
Lloyd George ſchloß mit der Bemerkung, daß zu ihrem gro=
ßen
Bedauern die Alliierten zu dem Schluß gekommen ſeien, daß
die Sanktionen ſofort in Kraft treten müßten.
Die Sitzung wurde auf eine Viertelſtunde unterbrochen, um
der deutſchen Delegation Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung gab Dr. Simons fol=
gende
Erklärung ab:
Herr Präſident! Meine Herren! Ich muß bedauern, daß
auch heute wieder der Zweck der neuen deutſchen Vorſchläge miß=
verſtanden
worden iſt. Auch für uns waren die Nachteile
einer proviſoriſchen Regelung nicht zweifel=
haft
, und wir haben dieſe fünfjährige vorläufige Regelung
nur unter dem Zwange eines Uiltimatums, das heute endet, vor=
gebracht
, weil wir glaubten, eine Maßnahme vorſchlagen zu müſ=
ſen
. Lieber hätten wir eine Geſamtregelung vorgefehen. Jetzt
nioch würden wir eine ſolche weitaus vorziehen. Wir hatten
aber keinen zweiten Vorſchlag in der Taſche, ſondern mußten
nach der Ablehnung des erſten einen neuen Weg ſuchen, und
haben uns nach dieſem neuen Weg ſowohl hier in der Delegation
als auch in Berlin im Kabinett bemüht. Wir ſind beauftragt,
und ich habe den Auftrag auszuführen, die Konferenz um einen
kurzen Anfſchub zu bitten, um mit dem Kabinett über die
Geſamtregelung Fühlung nehmen zu können. Ich ftelle feſt, daß
auch dieſer neuedeutſche Vorſchlag unbeachtet ge=
blieben
iſt. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich ſchon, daß die Beſorg=
nis
unbegründet iſt, als wollten wir das Proviſorium dazu be=
nutzen
, um nach ſeinem Ablauf eine Reviſion des Friedensver=
trages
durchzuſetzen. Im Gegenteil, die deutſche Regierung hat
die Schadenerſatzpflicht als Ganzes übernommen und iſt
bereit, ihr in den Grenzen des Möglichen nachzukommen. Wir
ſind deswegen bereit, einzugehen auf den Gedanken des Herrn
Präſidenten der Konferenz, wonach den alliierten Regierungen
das Recht gegeben werden ſoll, einen Teil des Preiſes
zu beſchlagnahmen, den die Käufer in den alliierten Län=
dern
fürdieaus Deutſchland eingeführten Waren
zu zahlen haben, damit dieſer Teil des Preiſes an das Schatzamt
abgeführt und auf Reparationskonto berechnet wird. Jeh habe
dieſen Vorſchlag meiner Regierng zur Berückſichtigung empfoh=
len
und bedauere nur, daß dieſer Gedauke in der öffentlichen
Meinung Deutſchlands dadurch geſchädigt worden iſt, daß er in
die Sanktionen aufgenommen wurde. Auch in dieſem Punkte iſt
die deutſche Delegation mit dem Gedanken des Präſidenten völ=
lig
einig, daß es jetzt darauf ankommt, mit möglichſter Beſchleu=
nigung
feſtzuſtellen, welches die Ziffern der feſten Lei=
ſtungen
ſind, die durch Deutſchland ausgeführt werden müſſen,
und welches die Faktoren der variablen Leiſtungen ſind, die
Deutſchland für die Reparationen und im Falle des Wiederauf=
blühens
ſeiner Wirtſchaft zu zahlen haben würde. Wir ſind fer=
ner
einverſtanden damit, daß in eine Prüfung eingetreten wird
über die Art und Weiſe, in welcher Deutſchland ſeine feſten und
variablen Leiſtungen an die einzelnen Länder machen kann.
Ueber alle dieſe Punkte ſollte u. a. möglichſt bald eine Ve=
ſprechung
zwiſchen den Sachverſtändigen veranſtaltet werden. Es
iſt ſchade, daß, wenn es zu ſolchen Beſprechungen kommen ſollte,
ſie eine Atmoſphäre vorfinden würden, die darch die Anwendung
der Sanktionen weſentlich verſchleihtert ſein wird. Tch fühle mich
verpflichtet, gegen die Sanktionen, die in dieſem Augenblick end=
gültig
über uns verhängt werden, nochmals mit allem Nach
druck Verwahrung einzulegen.
Die Sitzung war darauf zu Ende.

Die Berliner Preſſe über das Scheitern der
Konferenz.
* Einſtimmig bezeichnen die Blätter das Inkraftſetzen der
Sanktionen als einen Bruch des Friedensvertrages.
Sie ermahnen aber gleichzeitig das deutſche Volk, das neue Leid
mit Geduld, Faſſung und Nuhe zu ertragen. Das Verliner
Tageblatt ſchreibt: Deutſchland hat durch ſeine letzten An=
gebote
einen bis zum Selbſtmord gehenden Verſtändigungswillen
gezeigt. Es iſt bereit, den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete
zu ermöglichen. Aber warum kam man in London zu keinem
Reſultat? Weil Herr Briand ein Parlament braucht und Lloyd
George Briand halten wollte, um ein unbequemes Kabinett
Poincaré zu vermeiden, und ſchließlich, weil Deutſchland nicht
neben allem übrigen noch die Gewinnaufſchläge franzöſiſcher
Wiederaufbauſpekulanten bezahlen kann. Daß das deutſche Volk
über dem Schrecken über die Sanktionen das Gleichgewicht ver=
loren
habe, wird niemand behaupten können, der es ſieht.
Auch die Germania betont, daß Deutſchland ſeinen guten
Willen zur Erfüllung der Reparationsverpflichtungen auf der
Londoner Konferenz bis zum Alleräußerſten bewieſen habe. Die
alliierten Staatsmänner, die einſt für Gerechtigkeit und Freiheit
das Schwert gezogen haben wollen, kehren heute wegen einiger
Milliarden, nein, nicht einmal darum, ſondenn um nichts zur rück=
ſichtsloſeſten
Vergewältigung des wehrloſen Deutſchlands zurück.
Sowohl der Lokalanzeiger wie auch die Tägliche
Rundſchau ſtellen feſt, daß die Entente von vorn=
herein
den Bruch gewollt habe, um durch den neuen
Gewaltakt die franzöſiſchen Militariſten zu befriedigen. Wie das
letztgenannte Blatt hervorhebt, hat der Vormarſch der Franzoſen
ſchon am Montag noch zu einem Zeitpunkt begonnen, als man in
London noch verhandelte oder ſich den Anſchein gab, als prüfe
man noch ernſtlich die deutſchen Angebote.
Der Vorwärts nenut die Zwangsmaßnahmen den Gipfel=
punkt
wirtſchaftlicher Ratloſigkeit der Alliierten. Die Beſetzung
der rechtsrheiniſchen Städte wird die Empfindungen gegen die
Alliierten nicht verbeſſern.
Die Freiheit nennt die Anwendung der Sanktionen die
Wiederaufnahme des Krieges mit wirtſchaftlichen
Mitteln.
Aufruf der franzöfiſchen Sozialiſten.
St. Paris, 7. März. Die Humanité legt ihrer Sonntags=
numier
ein von 30 fozialiſtiſchen Abgeordneten (3. Internamo=
nale
) uuterzeichnetes flämmendes Proteſtplakat gegen
die Vergewaltigung Deutſchlands auf der Lon=
doner
Konferenz und für dem Kanpf gegen den internatio=
nalen
Imperialismus und Kapitalismus bef. In dem Aufruf
heißt es u. a.:
Die offenie Kriſis ziviſchen der Gntteute uund den: Deutſchen Regiepung
iſt nichts weiter als eine Phaſe in dem Kampfe der ridaliſierenden Im=
riglismen
, der Schuld iſt am Kriege, von 1914 und reue Kriege: vor=
bereitet
. Die kapitaliſtiſchen Ententebourgeoiſien wollen den Zuſam=
menbruch
der Zentralmächte zur Befriedigung ihrer
Klaſſengelüſte bis zum Letzten ausnätzen. Durch imer neue
Raubzüge glauben ſie ihre ſchivantende unhaltbare Herrſchaft befeſtigen
zu können. Die Lage iſt Feute wie dor ſieben Jahzen beim Ausbruch des
Weltkrieges. Niches als Appelle an die Waffen, Drohunger, Militaris=
mus
, bewaffnete Exekutioſien! Dieſelbe Diplonatie, die erſt kürzlich den
Vertrag von Seores ändern mußte, har an Deutſchland ein neues Ulti=
madirn
geſtellt. Der unausführbare Verſailler Vertrag, foll durchgeflihrt
lgerden, der, wie Briand ſelbſt zugegeben bat, nicht lebensfähig iſt. Wir
ſind mit dem deutſchen Prolerariat und allen Arbeiterorganiſationen
der Anſicht, daß der vom frangöſiſehen Militarismus und dem Merkan=
tilismus
der engliſchen Bourgeviſie diktierte Verſailler Vertrag
revidiert werden muß, daß er rechtlich, wie auch faktiſch un=
möglich
iſt. Die Londoner Sanktionen, durch welche aus Deutſchland die
von ihm derlangten fabelhaften Sunnen, der Sklaventribut herausge=
zeßt
wverden ſollen, ſind unſeren Stäben noch ungenügend. Der fpanzöſi=
ſche
Militarismus wird ſich mit der Beſetzung der rheiniſchen Kohlen=
häfen
nicht begnügen und morgen ſchon in immer größerem Maßſtabe
ſeine Geſvaltpläne durchführen wollen. Wir mßbilligen voll und ganz
die Maßnahmen gegen Deurſchland. Sie beiveiſen den brutalen Willen,
die Beſiegten wwiader einmal zu unterjochen und mit Gewalt zu regeln,
was nur durch freie Ausſprache und lohales Uebereinkommen gelöſt tver=
den
kann. Wir verurteilen dieſe Maßnahmen, weil ſie Weſteuvopa
nund die ganze Welt zu neuen Kriegen führen. Man
appelliert nicht ungeſtraft an die Ueberlegenheit der Waffen. Gegen die

gene Krieg würde der letzte ſein. Die Arbeiter= und Bauernmaſſen wer=
den
keinen Krieg mehr führen!
Düſſeldorf in Erwartung der feindlichen
Beſatzungstruppen.
V. Düſſeldorf, 7. März. Der Oberbürgermeiſter
der Stadt Düſſeldorf hat eine Proklamation an die
Bevölkerung erlaſſen, die folgendermaßen lantet: Die Be=
ſetzung
Düſſeldorfs durch die Truppenmacht der Entente ſoll nun
doch zur Tat werden. Nach deutſcher Auffaſſung widerſpricht
dieſe Beſetzung den Beſtimmungen des Friedensvertrages und
wird unſere Stadt in ſchwere Bedrängnis bringen. Aber wir
werden und müſſen uns fügen. Ich fordere die Bevölkerung auf.
den Einmarſch der Truppen mit Würde und Zurückhaltung hin=
zunehmen
. Ueber den Zeitpunkt des Einmarſches und über die
Nationalität der beſetzenden Truppen iſt bis zur Stunde noch
nichts Näheres bekannt. Kundgebungen ſind ſelbſtverſtändlich
peinlichſt zu vermeiden. Neugierige Frauen und Kinder fort
von der Straße! Jeder Einzelne trägt Mitverantwortung, daß
die Beſetzung ruhig und ohne Zwiſchenfall vor ſich geht.
In Düſſeldorf ſind heute morgen die bisher von der Sicher=
heitswehr
eingenommenen Quartiere in den Kaſernen uſw. ge=
räumt
worden. Die Sicherheitswehr von Düſſeldorf wurde in
Privathäuſer verlegt, ſie verbleibt aber vorläufig in Düſſeldorf.
Ebenſo iſt es auch in Duisburg und in Ruhrort. Die Kaſernen
ſind dort bereitgeſtellt, um etwaige einrückende Ententetrupper
aufzunehmen.
Die Zwangsmaßnahmen.
B. Mainz, 7. März. Im Laufe des Nachmittags traf aus
Lothringen kommend ein größerer Transport von Ma=
troſen
ein. Die Leute ſprachen zum größten Teil elſäſſiſcher
Dialekt; die noch neue Ausrüſtung, das jugendliche Alter (19 bis
20 Jahre) und das ganze Benehmen laſſen die Vermutung
daß es ſich um neu rekrutierte Truppenabteilnngen handelt, d
aus der elſaß=lothringiſchen Bevölkerung in Eile zuſammen=
geſtellt
wurden. Dieſe Tatſache beweiſt, daß die Pariſer 9
gierung ganz beſtimmt mit dem Abbrnch der Londoner Verhauo
lungen gereihnet hatte

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E. Kobkenz; 7. März. Die Franzoſen befördern heute
heinabwärts auf Schiffen bewaffnete Truppen. Zwei Schiffe
haben bereits Koblenz paſſiert, zehn weitere Schiffe ſind an=
gemeldet
.
London, 7. März. Briand hat dem Reuterſchen Bureau
mitgeteilt, daß das neue Zollregime im beſetzten Ge=
diet
am Donnerstag in Kraft treten werde.
Paris 8. März. (Wolff.) Wie der Petit Pariſien mit=
teilt
, wird die Beſetzung von Duisburg, Ruhrort und
Düſſeldorf von zehn Bataillonen ausgeführt. Im Kriegs=
ininiſterium
wird erklärt, daß die Beſetzung von belgiſchen,
engliſchen und franzöſiſchen Truppen ausgeführt
werde.
London, 8 März. (Wolff.) Wie Exchange Telegraph aus
Waſhington gemeldet wird, hat das Staatsdepartement mitge=
teilt
, daß das amerikaniſche Beſatzungsheer bei dem
Jormarſch in Deutſchland nicht mitwirken werde.
Düſſeldorf, 8. März. (Wolff.) In den frühen Morgen=
ſtunden
rückten franzöſiſche Truppen von der Grenze
des beſetzten engliſchen Gebietes in die äußeren Stadteile mit
Panzerautomobilen und Kavallerie ein, während einige Flieger
die Stadt überflogen. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen.
Eſſen, 8. März. (Wolff.) Ruhrortiſt heute nacht
beſetzt worden, während die Außenviertel von Duis=
burg
heute früh beſetzt wurden. Die Züge werden angehalten
und dürfen nicht ins beſetzte Gebiet weiterfahren.
Eine Erklärung Lloyd Georges.
London, 8. März. (Havas.) Lloyd George ſprach
ſich vor dem Unterhauſe über den Bruch mit Deutſchland
aus und erklärte, daß er perſönlich nichts von dem zurückzuziehen
habe, was er kürzlich über Dr. Simons geſagt habe. Auch er
habe zu der Schlußfolgerung kommen müſſen, daß Dr. Simons
licht in der Lage geweſen ſei, irgendeinen Vorſchlag zu unter=
breiten
, der von den Alliierten hätte angenommen werden können.
Infolgedeſſen haben wir das unverzügliche Inkraftreten der
Zwangsmaßnahmen beſchloſſen. Die Truppen haben bereits
Beſehl erhalten, die angegebenen Städte zu beſetzen. (Beifall.)
Dieſe Städte ſind die Hauptzentren eines äußerſt wichtigen Ju=
duſtriebezirks
. Wir haben ſchon Anweiſung gegeben, die not=
Zendigſten Maßnahmen zu treffen, um die beſten Vorbedingun=
gen
zur Durchführung der weiteren Strafmaßnahmen zu ſichern.
Lloyd George betonte ſodann die Vorteile der wirtſchaftlichen
Zwangsmaßnahmen, die er bei weitem vorziehe. Dieſe ſähen
die Einziehung von 5 Prozent des Wertes der deutſchen Waren
vor, die in die alliierten Länder importiert würden. Das Par=
lament
werde ſich darüber noch auszuſprechen haben. Dieſe Maß=
ahmen
ſollen nach ſeiner Anſicht dazu beſtimmt ſein, einen Ge=
ſamtteil
der künftigen Löſung zu bilden. Die Neutralen würden
Lavon unterrichtet werden, daß der ſpringende Punkt für die
Regelung des ganzen Verfahrens die Herkunft der Waren ſei.
Die Neutralen wüßten daher, woran ſie ſich zu halten hätten, und
ürften ſich nicht darüber beklagen, daß man ſie ungerecht be=
Fandele. Auch die Parlamente der britiſchen Kolonien würden
weifellos zu der Ueberzengung gelangen, daß es am beſten ſei,
lich dem Vorgehen Englands anzuſchließen.
Der Aufſtand in Rußland.
Sozialrevolutionäre und Bauernſchaft.
4. Aus Stockholm, 6. März, wird uns geſchrieben: Zwei
Wochen glimmt und lodert ſchon der neue Aufſtand in Ruß=
land
. Die Alarmnachrichten, die bald aus Reval, bald aus
Helſingfors eintreffen, widerſprechen ſich, ſo daß man über den
Ausgang der Bewegung nichts Sicheres vorausſagen kann. Aber
die Gründe und Umſtände dieſer Gegenrevolution ſind klar und
ergeben bereits ein deutliches Bild. Die Bewegung wird ge=
ragen
von den Sozialrevoluttionären, mit denen die Menſche=
tiki
eng verbündet ſind. Die Moskauer Sowjetregierung be=
hauptet
zwar in ihren Erlaſſen, hinter den weißen Putſchen
ſtänden Ententeſpitzel und franzöſiſche Spione, die ganze Auf=
regung
ſei mit Londoner und Pariſer Bankgeldern bezahlt. Aber
an dieſe Erklärung glaubt kein Menſch. Es iſt der Sturm
der ruſſiſchen Maſſen, der gegen die Moskauer
Bolſchewiki losbricht. Bei den letzten Wahlen in den Pe=
jersburger
Fabriken haben die ſogen. Parteiloſen, d. h. die Geg=
uer
der Bolſchewiſten, 70 b. H. der Sitze gewonnen. Dieſe Par=
teiloſen
ſind nichts anderes als Sozialrevolutionäre. Ihr Stoß=
tiupp
iſt der allruſſiſche Metallarbeiterverband unter ſeinem
Vorſitzenden Schlapnikow, dem ſich der allruſſiſche Bergarbeiter=
zerband
und andere Organiſationen beigeſellen. Nicht von die=
ſen
Zentralſtellen, aber doch von ihren Arbeitern gingen die
großen Demonſtrationsverſammlungen Ende des vorigen Mo=
tiats
aus. Und was verlangten dieſe Meetings? Vor allem höhere
Brotration. Es handelt ſich alſo um eine Hungerrevolte.
Tatſächlich ſind in den Hauptſtädten, in ganzen Gouvernements
und vor allem den Induſtrievierteln die Brotrationen auf zwei
Drittel und die Hälfte der bisherigen Belieferung herabgeſetzt.
Urſache: der Zuſammenbruch des Verkehrsweſens. Nach amt=
lichen
Moskauer Mitteilungen befinden ſich ſeit Mitte Februar
miehr als dreißig Bahnſtrecken des europäiſchen Rußlands außer
Zetrieb. Es ſehlt an Kohle, Holz, Naphta. Lenin verſpricht in
Beruhigungsukaſen das Anrollen großer Kohlentransporte. Aber
itiemand hofft mehr, nachdem allein in Petersburg 94 Großbe=
triebe
ihre Arbeit wegen Heizſtoffmangels einſtellen mußten.
Natürlich iſt es dann leicht, von den Arbeitern, die ſich beſchäf=
tigungslos
auf den Straßen herumtreiben und in Maſſenver=
ſammlungen
zuſammenfinden, zu ſagen, ſie ſeien in den politi=
ſchen
Ausſtand getreten. Allerdings iſt das, was ſie jetzt neben
her Brotration verlangen, rein politiſch: freier Handel, Auf=

Ein vergeſſenes Neckarſtädtchen.
Von R. Kaulitz=Niedeck.
Nicht allzu fern von der modernen großen Stadt träumt und
ſchweigt in der Neckarebene das mittelalterliche Ladenburg.
Kann es überhaupt noch ſolch ein altertümliches Stadtbild geben
mitten zwiſchen lebhaften Verkehrspolen? Ein Kleinbahnzug
bringt uns von Manheim aus nach dreiviertel Stündchen nach
Neckarſtein. Er wackelt immer neckarlängs, vorbei an neuen Vor=
orten
, durch Aecker= und Wieſenleere. Da macht der Fluß Spiral=
hogen
und Kehren und ſieht plötzlich ſpieleriſch aus. Nah liegt
die Odenwaldkette mit einem verſchwommenen Burgbilde, drun=
ten
in den verſchleierten Bergſchatten verkrümeln ſich die Berg=
ſtraßenortſchaften
. Neckarſtein gegenüber liegt Ladenburg. Ein
breiter Sonnenmantel bedeckt die neue Stadt, die reinlichen Häu=
ſer
in lachenden Gartengrundſtücken, und alles ſchiebt ſich über
den alten verwitterten Stadtkern hinaus. Bloß die Kirchtürme
haben es nicht gelitten, daß die neue Zeit über ihre Spitzen hin=
weg
baut. Auf ſchmalem Laufweg der Bahnbrücke geht es über
den Neckarfluß. Eine ſchlafende Jahrmarktsſtadt liegt unter hohen
Kaſtanien: Wagen, Karren, Dampfmaſchinen, unter Zeltbahnen
bunter Burgſpielgondeln. Viele des wandernden Volkes über=
wintern
hier, bis der Frühling ſie wieder ins Land hinaustreibt.
... Wir wandern auf die zerbröckelten Reſte der Stadtmauer
zu. Grüne ſchlanke Tannen ſtehen hütend davor, und auf dem
Wieſenplan am hüpfenden Bächlein ſcheint noch heute die Stadt=
bleiche
zu liegen. Zwei trotzig graue Türme zeigen den Weg in
das lebendig gebliebene Mittelalter. Der eine mit hübſchen Zin=
nien
war der Wachtturm und heißt Hexenturm. Um ſeinen plum=
pen
Steinleib ſchlingt ſich grüner Efeu. Der zweite Turm mit
Durchgang iſt das Martinstor. Sturm und Nöte des Dreißig=
jährigen
Krieges haben dem Steinkörper ihre wunden Spuren
eingedrückt. Aber im Giebel erzählt ein ſchön erhaltenes Reiter=
bild
die Geſchichte Ladenburgs: Ein Schwedenkönig ſprengt feind=
lich
heran; ihm entgegen tritt ein nackter kleiner Knabe und bittet
für ſeine Heimat.

richtung der bürgerlichen Freiheiten (Forderung der demokrati=
ſchen
Zentrale), Freiheit des Wortes, der Preſſe, Einberufung
der geſetzgebenden Verſammlung.
Es herrſcht eine Stimmung wie zu Kerenskis Zeiten=
Und Kerenski ſoll auch nicht weit ſein. Man hörte zuletzt von
ihm, als er in Prag war, wo das Hauptquartier der ruſſiſchen
Sozialrepolutionäre eingerichtet wurde. Wenn die Kronſtädter
Matroſen ſich gegen die roten Kadetten halten und ſich mit den
aus der Front geholten Sowjettruppen verbrüdern, hat Kerenski
bereits eine ſtarke Truppe, mit der er militäriſch auftreten kann.
Aber gerade die Soldatenbewegung iſt noch ſehr unſicher. Alles
kommt auf die Maſſe der Bauernſchaft an. Sie bildet
90 v. H. der Bevölkerung. Sie hat den Großgrundbeſitz unier
ſich verteilt und iſt feſt entſchloſſen, die Wiederherſtellung der
alten Agrarverhältniſſe nicht zuzulaſſen. Darin liegt einer der
Hauptgründe für die Niederlage Koltſchaks, Judenitſchs, Deni=
kins
und Wrangels. Der neue Held der Gegenrevolution, mag
er Kerenski oder anders heißen, muß der Bauernſchaft laſſen,
was ſie in der Revolution erreicht hat. Sonſt wird er nicht Herr
über die Sowjets. Der Bauer gibt jetzt der bolſchewiſtiſchen
Regierung einen Teil ſeiner Ernte ab für die Ernährung der
roten Armee und der Städte, zahlt dagegen aber keine Steuern
und läßt keinen Kommunismus in ſeinen Kreis eindringen.
Einen Teil der Brotvorräte verkaufen die Bauern auf illegalem
Wege den Stadtbewohnern, wohl bemerkt nicht für Geld, ſon=
dern
im Tauſch mit Mobiliarvermögen der Städter. Die aus
Rußland jetzt eintreffenden Flüchtlinge berichten, daß man auf
dem Dorfe außer auf Gold= und Silberſachen jetzt häufig auch
auf ſeidene Kleider, wertvolle Pelze, Aſtrachan= und Sealmäntel,
Möbel und Muſikinſtrumente ſtoße.
Neuerdings brechen in verſchiedenen Gegenden Rußlands
Bauernaufſtände aus, die auf die bolſchewiſtiſchen Re=
quiſitionsſtreifen
zurückzuführen ſind. Dieſe Aufſtände beginnen
immer damit, daß die Eiſenbahnſchienen auf eine Entfernung
von 10 bis 25 Kilometer aufgeriſſen und Kommiſſare ermordet
werden. Man greift beiderſeits zu Maſchinengewehren und Ar=
tilleriegeſchützen
. Die Bolfchewiſten erſticken dieſe Aufſtände
mit noch nie dageweſener Grauſamkeit, indem ſie ganze Dörfer
dem Erdboden gleichmachen. Alles in allem iſt es der Bauern=
ſchaft
gelungen, die Einmiſchung der bolſchewiſtiſchen Macht in
ihre Verhältniſſe abzuwehren, und ſie ſtellt ſich ſofort hinter die
von Petersburg ausgehende Gegenrevolution, wenn dieſe die
revolutionären Errungenſchaften des ländlichen Kleinbeſitzers
einfach zuſichert. Wie ſoll dieſer zugeſpitzte Zuſtand enden?
Freiwillig können die Bolſchewiſten nicht mehr abdanken, ſelbſt
iemn ſie es wollten. In dem Augenblick, wo ſie in irgendeiner
Weiſe die Zügel locker laſſen, fallen ſie der Vernichtung anheim.
Der Terror, den ſie geübt haben, nötigt ſie zur raſtloſen Fort=
ſetzung
des Terrors. Sobald ſie aufhören, zu morden, rächt ſich
das Blut der Gemordeten an ihnen. Somit ſcheint eine fried=
liche
Ueberleitung des Räteſyſtems in die Demokratie in Ruß=
land
undenkbar.
Stockholm, 8. März. (Wolff.) Nordiska Preßzentralen
meldet aus Helſingfors: Laut einer Meldung des Finska Notis=
byran
aus Wiborg hat Kronſtadt am Montag nachmittag um
4 Uhr angefangen, Petersburg zu bombardieren. An=
ſcheinend
, iſt die ſchwerſte Artillerie der Feſtung in Aktion.
Kronſtadt wird von den Batterien bei Syſterbeck und Tam=
bowka
bombardiert.
Oberſchleſien.
Breslau, 7. März. (Wolff.) Amtliche Mitteilung des Po=
lize
=präſidenten. Auf Anordnung der Interalliierten
Kommiſſion iſt die oberſchleſiſche Grenze ab Mitt=
woch
, den 9. März, morgens geſperrt. Die Schiffer erhalten
weiter ein Viſum, ebenſo die Ausweiſe für Eiſenbahner. Bei
Todesfällen und ſchweren Erkrankungen in der Familie iſt der
Chef des Interalliierten Paßbureaus in Oppeln ermächtigt, die
Einreiſcerlaubnis zu erteilen. Es empfiehlt ſich, die Einreiſe=
erlaubnis
telegraphiſch zu beantragen. Das Viſum wird von
dem für den Wohnort des Geſuchſtellers zuſtändigen franzöſiſchen
Konſulat erteilt.
Breslau, 7. März. (Wolff.) Um den Abſtimmungs=
berechtigten
die Möglichkeit zu geben, während der Hin=
und Rückreiſe Telegramme nachgeſchickt zu bekommen, wurde mit
der Oberpoſtdirektion in Breslau vereinbart, daß alle Tele=
gramme
für Abſtimmungsberechtigte in Sonderzügen in Bres=
lau
oder Neiſſe gegen Quittung an die Vertreter des Deutſchen
Schutzbundes auf den Bahnhöfen übergeben werden. Die Ab=
ſchriften
der Telegramme müſſen enthalten den Namen des
Empfängers, die Nummer des Sonderzuges, Breslau oder Neiſſe
als Empfangsort. Der Name des Abſenders und des Abgangs=
ortes
müſſen angegeben werden. Aus techniſchen Rückſichten
konnten nur dieſe beiden Telegrammabgabeſtationen eingerichtet
werden. Jeder Stimmberechtigte muß eine von dieſen Stationen
berühren. Der Abſender muß ſich bei der örtlichen Stelle der
vereinigten Verbände erkundigen, ob der Sonderzug, in dem der
Adreſfat fährt, über Breslau oder Neiſſe geht. Die Vertreter des
Deutſchen Schutzbundes werden an den Sonderzügen die ein=
getroffenen
Telegramme ausrufen laſſen.
Die Schuld am Kriege.
O.N.B. Berlin, 7. März. Der Neu=Yorker Sonderbericht=
erſtatter
des Berliner Lokalanzeigers, Henry Urban, drahtet ſei=
nem
Blatte aus Neu=York: Die Zeitungen des Hearſt=Konzerns
kündigen heute die Veröffentlichung von Dokumen=
ten
aus den Petersburger Geheimarchiven an,
für deren Unterdrückung London angeblich 140
Millionen angeboten hat. Daß England die Veröffent=
lichung
der Dokumente zu verhindern ſuchte, iſt wahrſcheinlich,
denn die Dokumente werfen ein Schlaglicht auf die Schuld Greys
und Saſanows an dem Ausbruch des Weltkrieges. Die Ver=

Der Blick, der Gang durchs Tor iſt eine einzige Ueberraſchung.
In krummer holperiger Gaſſenenge ſtehen ſich alte, ſehr alte
Häuſer gegenüber mit charaktervollen, intereſſanten Geſichtern,
verkratzt von vielen Jahrhunderten wie Sterbende, die der Tod
vergeſſen möchte. Einzelne tragen noch ihren Wappenſchmuck,
andere zeigen an auffallender Stelle die Heiligkeit. Künſtleriſche
Türgewände, Steinvaſen, aus denen Mooſe quillen, alte heim=
liche
Mauerpforten und die Mauern um Höfe und Gartenwildnis,
uralt, zerdrückt, feucht von Schimmel verwiſchen das Heute!
Das Mittelalter geleitet den Fremdling, führt ihn durch Gaſſen=
winkel
, um leiſe verfallene Mauern herum, lockt ihn in Sacknäß=
chen
, in denen verlaſſen Alter und Armut ringt. Voller Geheim=
niſſe
, voller Hofwinkel ſteckt das Städtchen. Man kann ſich ver=
laufen
. Anſpruchsvoll ſtellen ſich Eckhäuſer alemanniſcher Bauart
in die Wegmitte. Plötzlich führt der Weg nicht weiter, Mauern
und Höfe verſperren den Durchgang. Durch ein weites, ausge=
brochenes
Mauertor ſchaut man in die alte Welt des einſtigen
Jeſuitenhofes. Die Steinſtufen vor den baufälligen Gehöften
ſind tief ausgetreten, die Fenſter klein, eng die Türen. Kreuz
und quer möchte der Altertumsfreund in dieſem Städtchen lau=
fen
, von der Angſt getrieben, es möchte ihm das Beſte entgehen.
Ueberall am Wege guckt eine bauliche Ueberraſchung in den Tag
und macht neugierig. An der ſchartigen Ecke eines ſtattlichen
Hauſes reizt die Jahreszahl 1566, daneben gemalt iſt eine Hand.
In das Innere des Grundſtückes zieht es mit heimlicher Gewaſt.
Ein bohlendickes Hoftor, das manchem Kolbenſchlag getrotzt
haben mag, ſchließt ein trübes, dem Verfall beſtimmtes Hofſtück.
Verwiſchte Wappen kleben im geſprungenen Stein. Ein Altan
mag am Hauptgebäude geſeſſen haben. Ein prachtvoller Rund=
bogen
mit Jahreszahl, rätſelhaften Zeichen und der Hand zeigt
den Hausaufgang. Es riecht hier nach Moder. Die Bewohner
wiſſen wenig oder nichts über Urſprung und Zweck des Hauſes,
deuten nur geheimnisvoll auf eine dunkle, wandtiefe Tür, die
einen unterirdiſchen Gang zur Kirche und der römiſchen Baſilika
abſperren ſoll. Unterirdiſche Gänge hat das alte Städtchen ge=
wiß
in großer Zahl. Sagen und Gerüchte und Zeiten ſtreichen
darüber hin.

öffentlichung durch die Hearſtpreſſe gerade in dieſem Auge=
iſt
für die in London verſammelten Ententevertreter beſony
peinlich, weil Lloyd George bekanntlich in ſeiner großen Reäe
klärt hat, der Verſailler Vertrag falle, ſobald die deutſche St
falle. Bei der ernſthaften Bedeutung der Hearſtpreſſe unde
vorſichtigen Politik, die gerade die Blätter des Hearſtkon mme
in ihren Veröffentlichungen üben, meint das Berliner An
annehmen zu dürfen, daß dieſem Material tatſächlich eine im=
hafte
politiſche Bedeutung innewohne.
* In der geſtrigen Wiedergabe des Artikels der Köln.
Ausdem zerſchoſſenen St. Quentin war ein
ausgefallen. Der darauf bezügliche Paſſus lautet: Da nun g
Deutſchland vor den Alliierten mit ſolcher Hartnäckigkeit
Zahlungsunfähigkeit geltend macht und in ſeinen Gegenvorſc=
gen
immer wieder auf die Wiederherſtellung der zerſtörten Stüfe
(St. Quentin iſt aber von der engliſchen Ariſ=
lerie
zuſammengeſchoſſen worden!) durch die M
ſche Induſtrie und die deutſche Arbeitskraft zurückkommt; fi
ſie ihm billiger und zweckmäßiger erſcheint als Geld= und Ol=, beginnt ſich ein Teil der öffentlichen Mein,
zu fragen, ob denn das Syſtem ſo verwerflich ſei, und ob ſich, i
am Ende ein Verſuch lohne.
Die Verfolgung der ſogenannten Kriegsverbrech=,
F. Berlin, 7. März. Von alliierter Seite iſt der deutin
Regierung wiederholt der Vorwurf gemacht worden, daß ſi je
Verfolgung der auf der Kriegsſchuldigenlie
ſtehenden 46 Deutſchen verſchleppe. Hierzu erfahren wir m
zuſtändiger Stelle: Der Oberreichsanwalt hat dieſe Angelg=
heit
ſoweit gefördert, daß in einzelnen Fällen die Vorun=
ſuchung
abgeſchloſſen werden konnte und die erſte Hauptverlch=
lung
bereits in wenigen Wochen erfolgen wird. Beſoye
Schwierigkeit verurſacht die Herbeiſchaffung des Beweiszne=
rials
, welches von alliierter Seite nur in einigen wenigen E=
zelfällen
eingereicht wurde. Der Oberreichsanwalt hat ſich dar
an die alliierten Regierungen gewandt, um das erforde In
Material zu erhalten. Das iſt aber bisher nur in wenigen 71
len geſchehen. In den meiſten Fällen iſt überhaupt kein Me=
rial
übergeben worden. Es iſt in London ein Einverſtärd=
dahin
erzielt worden, daß die engliſchen Zeugen, welche Leſt
ſind, ihre Angaben vor dem deutſchen Reichsgericht währen5
Verhandlungen zu bekunden, ſich nach Leipzig begeben ſol=
Nach dem belgiſchen Recht iſt ein gleiches Verfahren in Beln
nicht angängig und es iſt vereinbart worden, auch Vertretey
belgiſchen und engliſchen Juſtizbehörden an den Verhandlunn
teilnehmen zu laſſen, um in das Verfahren einzugreifen, dd
Verhältniſſe hinſichtlich der von Frankreich beantragten /
durchaus gleichartig liegen. Ein gleiches Erſuchen iſt auch
die franzöſiſche Negierung gerichtet worden. Doch hat ſich=
franzöſiſche
Regierung zu einem gleichen Vorgehen bisher unt
bereit gefunden.
Amtlicher Nachweis von Kriegergräbern.
Der Kriegergräbernachweis und die Krie
gräberfürſorge ſind eine von der Reichsregierung u=
kannte
Ehrenpflicht des Deutſchen Reiches, zu deren Uebernahr..
das Reich hinſichtlich der feindlichen Gräber auch durch
Friedensvertrag verpflichtet iſt. Mit der Durchführung der
ßen Aufgabe im In= und Auslande iſt das Zentraln
weiſeamt für Kriegerverluſte und Kriegergi=
ber
Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 48, beauftragt.
Geſtützt auf die während des Krieges an der Front undt
der Heimat entſtandenen und ſtändig weiter bearbeiteten Grel=
akten
und Pläne ſowie auf die laut Friedensvertrag von
ehemaligen Feinden fortlaufend weitergelieferten Unterlagenu
auf Grund ſonſtiger Nachforſchungen weiſt das Zentralnachtee
amt die genaue Lage jedes deutſchen Kriegergra)
nach. Es regelt die erforderlichen oder gewünſchten Umbettug
und den Grabbeſuch im In= und Auslande und erteilt allge
koſtenlos jede gewünſchte Auskunft über alle Kriegergräbe=
treffenden
Fagen. Grabnachforſchungen unmittelbar im
lande durch Private und Vereine ohne Vermittelung desZer
nachweiſeamts verurſachen den Angehörigen unnötige Koſten
bewirken überdies eine unerwünſchte Zerſplitterung und
zögerung der amtlichen Geſamtnachforſchetätigkeit.
Das Zentralnachweiſeamt für Kriegerverluſte und Kri
gräber regelt auch die geſamte deutſche Kriegergräber fürſol
im In= und Auslande und ſorgt im beſonderen für eine ein
heitliche ſodatiſcheinfache, aber würdige Herrichw
aller Kriegerbegräbnisſtätten und ihre dauernde Pflege.
weit nach dem Friedensvertrage die fremden Regierungen
verpflichtet ſind, ninmt das Zentralnachweiſeamt die Inter
der Angehörigen an einer geordneten Gräberfürſorge wahr.
bei iſt zu bedenken, daß bei dem ungeheueren Umfange
Gräberarbeiten im früher feindlichen Auslande nicht alle Grn
zugleich hergerichtet werden können. Einzelne Gräber auf
unfertigen Friedhöfen vor der endgültigen behördlichen Fe.
ſtellung herzurichten, iſt unzweckmäßig, unwirtſchaftlich und
in hohem Maße unſozial. Die Angehörigen werden daher
beten, von derartigen Wünſchen zunächſt abzuſehen. Um
Durchführung aller dieſer Aufgaben für die Angehörigen ge
ner Krieger koſtenlos zu geſtalten, hat das Reich erheEſt
Geldmittel bereitgeſtellt. Alle Anfragen wolle man an 9
Zentralnachweiſeamt, Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 48, rich
Ein engliſch=amerikaniſcher Zwiſchenfall.
E. Rotterdam, 7. März. Aus Neu=York wird gemel
Die Streitigkeiten zwiſchen dem amerikaniſchen Ar=
miniſter
und der engliſchen Weſtern Union Cabel Com?
um die Legung des Telegraphenkabels von Barbados
Miami (Florida) führten am Samstag zu ernſten 3
ſchenfällen. Ein amerikaniſcher Ubootjäger eröffnete 75
auf ein engliſches Kabelſchiff, das beſchäftigt war, das Kabelln

Nun zum Marktplatz. Alte Häuſer umſtellen ihn in mäß
Weite, jedes trägt als Schmuck einen Handwerkszweig.
ſchien das Zunftviertel gelebt zu haben und das wohlhab
Bürgertum. Dort an der älteſten Gaſſenecke ſchaut müde
Rote Haus in den Tag. Abgebröckelt, zerſchunden die S
Kanonenkugeln ſtecken im Fachwerk und jahrhundertelang
Menſchenfreuden und =ſorgen darüber hingezogen. Es ſoll
vornehmes Bürgerhaus geweſen ſein, bewohnt von einem
ſehnlichen Geſchlechte. Stürme haben an ſeinen Vorſprü
und Winkeln gerüttelt und es ſteht noch aber wie ein gebE
licher Greis, der ſchwer am Reſt ſeines langen Lebens E
Ueber den engen eingemauerten Hof neigt ſich der Altan
blickt verdroſſen hinab auf Gerümpel und Geräte. Das S‟
Bild des Marktplatzes möchte man ſich treu einprägen. N:
ſucht oder haſcht hier nach gewollter Stimmung. Kein 2
tumsſinn ſcheint zu halten, was vergehen will. Leiſe deute
der Verfall an. Die Januarſonne nimmt Abſchied von
Stadt. Düſter blau blicken die Kuppen des Odenwaldes in
Winkel. Still geworden iſt der Platz, die ſpielenden Kinder
gegangen. Hinab ſchaut der hübſche gotiſche Turm der Si.
luskirche. Am verwaſchenen Zifferblatt lebt der Uhrzeiger
Das Altertumsmuſeum, ein ſehenswürdiges Häuschen
wunderlich buntem Verputz, mit Galerien, ſpaßig in ſeiner N
heit, mag manche alte Koſtbarkeit einſchließen, und ans
Schweinslederbänden ſteigen für den, der darin zu leſen ber
merkwürdige Geſtalten auf. An der St. Galluskirche mil
römiſchen Krypta liegen die mächtigen Quadern, moosbewa.
einer römiſchen Baſilika. Großartigkeit, nicht Wehmut ½
über der verlaſſenen Römerſtätte. Stattliche Pfarrhauſe.
ſchließen das Grundſtück und Gärten, in denen der Fliedel
Frühling feiern will .... Zuletzt noch ein Blick auf das elich
Schloß der Biſchöfe von Worms. Ruhig vornehm liegt der. *
Wappen über dem prächtigen Renaiſſance=Portal. Lanic"
Weimutskiefern umhüten die Hauswände. Auch hier ſchie.
das Alte aus dem neuen Tag.

[ ][  ][ ]

Stadt und die Umgeßung zu beſetzen. Die Verbindungen zwiſchen
m Meer und Kutais ſeien zwar noch ſichergeſtellt, aber nur unter größ=
Schwierigkeiten. Nach den hier vorliegenden Meldungen der Sow=
egierung
verſuchten ie Menſchewiki und Sozialrevolutionäre einen
ufſtand in Sibirien hervorzurufen. Die außerordentliche

*smmiſſion von Tjumen bedroht alle Gefangenen der Aufſtändiſchen mit
ſ ſchießen und hofft, den Umtrieben ein Ende zu bereiten.

V

Darmſtadt, 9. März.
* Ernannt wurden der Verwaltungspraktikant Karl Ludivig
inring aus Lich zum Kreisamtsoberſekretär; der Landgerichtsdirektor
ſ-Nagel in Darmſtadt zum Mitglied der Prüfungskommiſſion für
s Juſtiz= und Verwaltungsfach; der Gewerbelehrer Jakob Neu=
ner
zu Friedberg zum Vorſtand der Gewerbeſchule zu Friedberg.

= Uebertragen wurde dem Schurlamtsanwärter Georg Sattler
us Affolderbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Zotzenbach,
teis Heppenheim.

* In den Ruheſtand verſetzt ſuurden der Heizer an der Landes= Heil=
m
Pflegeanſtalt Philippshoſpital bei Goddelau Heinrich Spahn
ärim der Lehrer an der Volksſchule zu Rodheim im Kreiſe Gießen Phi=
ſtn
-ſyr Berſch, beide auf Nachſuchen unter Anerkennung ihrer dem
Erate geleiſteten Dienſte vom 1. März 1921 an.
n. Schwurgericht. Geſtern wurde gegen den 23jährigen Portefeuiller
oannes Jäger und den 41jährigen Sattler Georg Metzler, beide
Offenbach, wegen ſchwerer Fälſchung öffentlicher Urkun=
nebſt
Betrug und Betrugsverſuch verhandelt, und es lag im Weſent=
ten
Geſtändnis vor. M. war nur in einem einzigen Falle auf An=
ung
J.s beteiligt, während Letzterer eine geradezu erſtquinliche Lei=
ugsfähigkeit
im Schwindeln betätigt hat. Nach ſeinen Angaben trat
Sei Kriegsausbruch als Freiwvilbiger beim Heere ein, machte, zweimal
iwundet, den ganzen Feldzug mit, verunglückte im Herbſt 1918 durch
ſttaz aus dem dritten Stock der Mannheimer Kaſerne im Arreſt und
ht eine Rückgratverletzung, infolge deren er an beiden Beinen zum
bi gelähmt iſt. Seitdem war er in Lazarettbehandlung, trägt au den
ſiten Bandagen und vermag ſich nur mir Stöcken fortzubewegen. So
bite er im Herbſt 1919 im Offenbacher Lazarett (mnitunter beurlauvt)
führte von da ſein Treiben aus. Mittels fälſchlich angefertigten
efellſcheins des Lazaretts veranlaßte er eine Frankfurver Druckerei zur
rxellung amtlicher Formulare für Militärfahrſcheine und =ausweiſe,
rrrch das Lazarett Ueberweiſug von heimgekehrten Kriegsgefangenen
Sefangenenlager oder Abwichk=lungsſtellen verfügte. Den genauen
g dazu hatte ſich der geriebene Schvindler durch Verkehr mit einem
äbern ſthundigen Feldwebel erſchlichen. Das ſo Beſtellte holte er ſelbſt bei
Firma ab, die uun die Zahlung gekommen iſt. Nun war J. aus=
Eiſtet und fälſchte munter drauf los. Feſtgeſtellt ſind ſechs verſchil=

nt Fälle gegenüber denr Eiſenbahnfiskus und Militärbehörden in Mar=

Pachgaben bequemte. Seine Vorſpiegelungen waren ebenſo dreiſt
mannigfach; ſo ſollte ſein Sturz aus dem Flugzeug erfolgt ſein, er

rt. Wetzlar, Magdeburg, Gießen und Hanau, doch handelt es ſich in
wer Hinſicht nur um Erlangung von 550 Mark in bar, ſowie em an=
rimal
um Neueinkleidung nebſt 160 Mark. An dieſem zweiten Streich
M. mit gleicher Beute teilgenommen. In den übrigen Fällen blieb
mir bei den Reiſen, ohne daß J. ſonſtige Vorteile herausſchlug.
ſanchmal ſcheint es ihm nicht geheuer geweſen zu fein und ver=
end
er alsbald wieder. Es ſteht dahin, ob er die Formulare auch
weiter, beſonders für Andere, mißbraucht hat. Die Unterſuchung
gegenüiber der Verlogenheit J.s langwierig, bis er ſich allmählich

emit dem E. K. 1 und dem kirkiſchen Halbmond ausgezeichnet, an bei=
Beinen amputiert z. a. m. Bei jeder Stelle trat er mit anderem
men, Chargen uſw. auf, und dies alles geſchah trotz ſtarker körper=
eBehinderung
. Die Verhandlung, in der Staatsanwalt Dr. Call=
un
die Anklage und Rechtsanwalt Sandmann die Verteidigung
mt, endigte damit, daß unter Zubilligung mildeender Umſtände
tler zu 4 Monaten 2 Wochen und Jäger zu 1 Jah=
Aonaten Gefängnis, abzüglich 4 Monate der Unterſuchungshaft,
mbeilt wurden.
Strafkammer. Wegen Schleichhandels und bezw. Beihilfe
das Schöffengericht den 27jährigen Schloſſer Georg Hofmann
Sriesheim zu 5 Tagem Gefängnis nebſt 150 Mark Geldſtrafe und
Ehefrau zu 10 Tagen Gefängnis nebſt 400 Mark Geldſtrafe ver=
zik
, was ſie mit Berufung anfochten. Die Frau betreibt einen Eier=
del
und benutzte anſcheinend dieſe Gelegenheit, in der dortigen Um=
end
auch dem freien Verkehr entzogene Waren zwecks gewerbsmäßiger
ſtrrveräußerung aufzukaufen. Die Gendarmerie harte ſie dabei in
em mit 37 Pfund Käſematte und unterwegs den Mann betroffen,
e im Morgengrauen 10 Pfund von Jener i Leeheim erworbenen
far nach Hauſe ſchmuggeln wollte. Beides iſt beſchlagnahmt und ein=
bgen
. Die Ausrede, dieſe Vorräte ſeien zum eigenen Verbrauch be=
m
geweſen, verfing natürlich nicht, die Strafen der Ehefrau H. wur=
Akeſtätigt, bei dem Manne wurde jedoch nur Begünſtigung angenom=
und dafür auf 3 Tage Gefängnis unter Wegfall der Geidſtrafe er=
ſtt
. Verſuchter Diebſtahl im Rückfall trug dem 31jährigen, ſchwer
betraften Arbeiter Berthold Kaſtner aus Muggenſturm 1 Jahr
ſichthaus (ohne Anrechnung von Unterſuchurngshaft) iebſt 5 jäh=
m
Chrverluſr ein. Man hatte ihn ſpät abends in einem Gutshof bei
embach i. O. abgefaßt, und die ganzen Umſtände wwiderlegen ſeine
ſarptung, durchaus harmlos nur vor Regen Schutz geſuchr zu haben.
var am Haupthauſe vorbeigegangen und befand ſich an den Geflügel=
en
, wo nachher Spuren Mehrerer und ſolche von Einbruchsverſuch
hait wurden. Ferner erhielt der 54jährige Schloſſer Chriſtian

Bauer von Frankfurt a. M. wegen Diebſtahls 9 Monate Gefängnis,
abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, nachdem ſeine zwei Mittäter
Helfrich und Schüißler ſchon früher ahgeurteilt wordei ſind. Er wußte
von einem Ferienbeſuch die günſtige Gelegenheit eines Viehpferchs zu
Steinbach i. O. Die Drei begaben ſich dorthin, führten nachts ein Rind
von 5000 Mark Wert weg, ſchlachteten es im nahen Wald und fuhren
mit dem größten Teil des Fleiſches zurick, doch wurden H. und Sch.
unterwegs im hieſigen Hauptbahuhof mit der Beute erwiſcht, während
B. damals entkommen konnte.
Landestheater. In der heute ſtattfindenden Wiederholung von
Goethes Fauſt, die um 6 Uhr beginnt, ſpielt Alice Hacker die
Rolle des Gretchens.

wverden die Monatsnebenkarten, die bisher von Angehörigen eines
Hausſtandes zu einer Monats=(Stamm=)Karte gelöſt werden konnten,
mit Ende März d. J. aufgehoben. Künftig werden mithin Neben=
karten
nicht mehr ausgegeben."
* Vorbereitungsdienſt für die Gerichtsſchreiberprüfung. Nach Oſtern
können etwa 25 Juſtizanwärter zum Vorbereitungsdienſt für die
Prüfung zugelaſſen werden, deren Ablegung als Vorausſetzung für
eine Anſtellung als mittlerer Juſtizbeamter vorgeſchrieben iſt ( Gerichts=
fchneiberprüffung
). Geſuche um Zulaſſung ſind bis zum 4. Aprik d. J.
bei dem Miniſterium der Juſti einzureichen. Den Geſuchen mrüſſen
das Abgangszeugenis einer Realſchule mit ſiebenjährigem Ku=ſus oder
der Nachweis der Reife füir die Unterprima eines Gymnaſiums, Real=
gymnaſiums
oder einer Realſchule, em Leumundszeugnis, ſowi= der
Nachweis der Reichsangehörigteit beigefügt werden.
Rückſtändige Guthaben der Heimkehrer. Die Auszahlung der aus
Kriegsgefangenſchaft rückſrändigen Guthaben der Heimkehrer kann nach
einer Mitteilung der Reichszentralſtelle für Kriegs= und Zivilgefangene
grundſätzlich nur auf Grund der feindſtaatlichen Guthabenliſten erfolgen.
Dieſe Liſten ſind trotz mehrfachen Anforderns erſt zum Teil eingegangen.
Um die Heimkehrer auf die Zahlung nicht noch länger warten zu laſſen,
hat ſich die Regierung bereit finden laſſen, daß ohne den Eingang der
Liſten abzuwarten den Heimkehrern eine Abſchlagszahlung
bis zu 100 Mark auf den rückſtändigen Arbeitslohn baldigſt gezahlt
werden ſoll, ſofern ei Anſpruch bis zu dieſer Höhe beſteht. Die Aus=
zahlung
erfolgt durch die Zweigſtelle der General=Kriegskaſſe, Berlin
SW. 19, Unterwaſſerſtraße 7, ſie hat bereits begonnen und wird mit
allen Mitteln beſchleunigt werden. Anfragen, welche ſich auf die Gut=
babenauszahlung
beziehen, ſind daher zwecklos, erſchweren nur den Ge=
ſchäftsbetrieb
und können daher in Zukunft nicht beantwortet werden.

Verleſung der Paragraphen 21820 vertritt die Rednerin in klaren,
überzeugenden Worten unter Heranziehung ihrer reichen Erfahrungen
aus der Praxis ihren Standpunkt. Sie kommt zu dem Schluß, daß die
Frauen für die Aufrechterhaltuneg dieſer Paragraphen mit Berückſich=
tigung
einzelner Ausnahmefälle eintreten müſſen. Mit dem Wegfoll der
Strafbeſrimmungen würde der Sittenloſigkeit und dem Laſter Tür und
Tor geöffnet. Auch der Staat muß ein Intereſſe daran haben, den Ge=
burtenrückgang
, ſowie die Degeneration der Raſſe nicht zu begünſtigen.
Reicher Beifall ſvurde der Rednerin geſpendet. An der regen Ausſprach=
beteiligten
ſich u. a. Fr. Janitſch, Frau Deinhard, Frl. Welſch und Frau
Hübner. Die 1. Vorſitzende, Frl. T. de Weerth, ſchlug zum Schluſſe die
folgende Entſchließung vor, die von der Verſammlung einſtimmig
angenommen wurde: Die Frauen der Deutſchen Volkspartei Darmſtadts
erheben ſchärfſten Einſpruch gegen die don der U. S. P. D. und der
S. P. D. angeregte Aufhebung und Aenderung der Paragraphen 21820
des R. St. G.B. Die Folge einer derartigen Aufhebung würde der ſchran=
kenloſen
Ausbreitung der Unſittlichkeit und des Laſters Vorſchub leiſten
und damit das Gegenteil von dem bewirken, wwas in unſerer Zeit erſte
Aufgabe des Staates iſt: Arbeit am ſittlichen Wiederaufbau. Die Straf=
loſigkeit
der genannten Vergehen würde eine Gefährdung der Volks=
geſundheit
und eine ſchwere Zerrüttung des Familienlebens zur Folge
haben. Das Anſehen, die Ehre und die Stellung der Frau wird erſchüt=
tert
und ihre Geſundheit untergraben, wenn in völlig verfehlter und
einſeitiger Würdigung vorübergehender wirtſchaftlicher Nöte die geſetz=
lichen
Schranken zerſtört werden, die heute deutſches Volkstum gegen
ſittenwidrige Handlungen ſchützen.
w. Die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymngſiums
zu Darmſtadt bereitete geſtern einer recht zahlreichen Hörerſchaft in der
Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums einige genußreiche Stunden
durch einen Vortragsabend, der Stücke aus griechiſchen und
römiſchen Dichtern brachte. Geh. Rat Süffert begrüßte die Erſchie=
nenen
und die Gäſte, unter denen ſich auch ein Vertreter des Landes=
amtes
für Bildungsweſen befand, und dankte den Lehrern und Schü=
lern
, die ſich der Mühe unterzogen hatten, burch Vortrag von Aus=
ſchmitten
aus der antiken Literatur in Weſen und Art der Dichtung
der Alten einzuführen und den Wohlklang dieſer Sprache zu leben=
digem
Ausdruck zu bringen. Wenn dieſes gelang und die Anweſenden
zZwei Stunden lang im Banne des Geiſtes der Alten gehalten wurden,
ſo war dies einem feinſinnigen Sicheinfühlen in die Weſensart der
alten Sprache zu danken, die die Vortragenden befähigte, Ernſt und
Scherz gleicherweiſe vollendet zum Ausdruck zu bringen. Die Vortrags=
folge
verzeichnete: 1. Horaz, Ode IIT. 2. Muſik von Loewe, vorgetragen

N. G. Ib. 3. Geſpräch zuwiſchen Odyſſeus und Nauſitaa (Odyſſce II,
145 ff.), deutzſch und griechiſch vorgetragen von Hans Konrad von
Riedeſel, Heinrich Sandos, Adam Wintez, L. G. G. IIa.
4. Odyſſeus und ſein Hund (Odyſſee XVII, 290 ff.), deutſch und grie=
hiſch
vorgetragen von Hans Wißmann, N. G. HIa. 5. Drei alt
griechiſche Geſänge, nach den überligferten Melodien, vorgetragen von

Ode, 0) Seikilos, Epigrammation. 6. Szene aus Sophokles Philoktet
(V. 676729, V. 8671080), deutſch vorgetragen von Guſtab Bar=
thel
Ernſt Gläſer. Otto Pfänder Hans Spiro N. G. Ib.
18

et agnus vorgetragen von Reinhard Heidebroer, 9. G. 6. IN.
2. Ran rupta et bos, vorgetragen von Hans J. Mangold,
L. G. G. TV. 9. Horaz, Ode III, 12, Muſik von Loewe, vorgetvagen von

m. Boxer als Filmſchauſpieler. Nach den bedeutendſten
arſpielern, nach den berühmteſten Artiſten haben ſich jetzt auch
ete populären Boxer dem Film verſchrieben. So dreht man
in Breslau im Zirkus Buſch ein Senſationsſchauſpiel, in
Hans Breitenſträter, der deutſche Schwergewichtsmeiſter,
Hauptrolle ſpielt. Selbſtverſtändlich handelt es ſich um eine
ſerangelegenheit. Hans Bretten, wie der Fauſtkämpfer im
un heißt, hilft einem der beliebten unerreichten Detektivs bei
lagd nach einem Verbrecher=Sextett, das ſich faſt durchweg
Urtiſten zuſammenſetzt. Im wahren Sinne des Wortes
dieſe Jagd bis in die höchſten Höhen des Zirkus, über
r und Schornſteine hinweg quer durch die Großſtadt, über
ckenbogen hinunter auf Schnelldampfer, von da wieder in
Auto, bis natürlich zuletzt die Gerechtigkeit ſiegt. In Bres=
wo
mnan dieſe Aufnahmen macht, ſind natürlich die un=
ehrlichen
filmtechniſchen Requiſiten nicht aufzutreiben. Ber=
mißte
Hunderte von Scheinwerfern und Bogenlampen nach
beſten transportieren, ein ganzes Heer von Statiſten und
oliſten wanderte herunter zur Oder, wie denn überhaupt
Zrkus Buſch und ſeine Umgebung einem Filmlager gleicht,
Man es in Tempelhof an großen Tagen zu ſehen gewohnt iſt.
dem Sprung von der Kaiſerbrücke, zog ſich der berühmte
ationsſchauſpieler Muſatti nicht unerhebliche Verletzungen
und nur einem Zufall iſt es zu verdanken, daß durch Ein=
Nigen eines Kollegen aus dem Varieté die Aufnahmen über=
A zu Ende geführt werden konnten. Weiter intereſſant iſt
nioch die Tatſache, daß Breitenſträter für dieſen Film ein
Diar von 80 000 Mark erhält, eine Summe, die ſelbſt im Ver=
9 zu den an ſich hohen Boxpreiſen außerordentlich hoch iſt.
Tage und drei Nächte haben die Berliner Filmleute in
lau gearbeitet.
Amerikaniſcher Adel. Unter der Spitzmarke Unſer
bringt die amerikaniſche Detroit Abendpoſt folgende kleine
e: Ganz Neu=York ſtand auf den Zehen! Es war das
* Ereignis der Saiſon. Eine Vanderbilt heiratete!
geruhten, aus ihrem Brautſchleier hervor das ſouveräne
huldvollſt anzulächeln. Und pflichtſchuldigft ſchrieben die
aer vom Organ des Volkes bis hinauf zum Hofblatt
Sbalten darüber. Die Braut: Cathleen Neilſon
nderbilt. Im vorigen April geſchieden von Reggie
derbilt, der ſeine Millionen in den Dienſt der Zucht von
Ninden und Raſſepferden geſtellt hat und deshalb im Ruh=
Epel unſerer Drohnen eine Niſche bereits inne hat und
Wfig erſt die zweite Gattin. Der Bräutigam: Ein Col=
2: Geſchieden von ſeiner Gattin vor einem Jahre. Be=

rühmt als Croß=Country=Reiter im ganzen Land. Sie, die einſt
Lady Colford war, iſt auch bereits wieder verſorgt. Der Onkel
der Braut iſt der berühmte Freddie Gebhard, ein Geſellſchafts=
löwe
, verſchiedene Male erfolgreich geſchieden. Wo man unter
den Anweſenden bei dieſer vornehmen Hochzeit hinblickte, da war
das erſte, was man fragen konnte: Wann und wie oft iſt der
Gentleman oder die Lady geſchieden? Es trafen ſich bei dieſem
Saiſonereignis Männer und Frauen, die einmal irgendwo als
Gatte und Gattin zuſammengelebt, es aber längſt vergeſſen hat=
ten
; denn eine Ehe ſchließen bedeutet bei dieſen Lenten, unſerer
Elite, nicht mehr, als das Kleid wechſeln.
Heſſiſches Landestheater.
Dienstag, 8. März:
Der fliegende Holländer.
/-1. In der heutigen Aufführung von Richard Wagners
Fliegendem Holländer gaſtierte Herr Heinrich Hölzlin vom
Stadttheater in Freiburg als Daland, als welcher er einen vor=
wiegend
ſympathiſchen Eindruck hinterließ. Der Sänger gebietet
über ein Organ allerdings mehr baritonalen Charakters, das
ſich durch Schönheit und Wärme des Tons auszeichnet, und einen
von muſikaliſchem Empfinden, Geſchmiack und geſanglichen Kön=
nen
zeugenden Vortrag, an dem die deutliche Ausſprache nicht
der kleinſte Vorzug iſt. Dem Charakter ſeiner Stimme nach
türde er ſich in erſter Linie für lyriſche oder Spiel=Opern
eignen.
In ſtimmlicher Hinſicht übertraf die Aufführung überhaupt
diele der früheren. Das grandioſe Duett des 2. Aktes war ent=
ſprechend
dem Charakter der Stimmen des Herrn Biſchoff
und der Frau Heſſe ganz auf den hochdramatiſchen Ton ge=
ſtimmt
und eine geſangliche Glanzleiſtung von mächtiger Wir=
kung
. Auch Herr Adolf Jaeger, der wegen Indispoſition des
Herrn Roffmann aus Wiesbaden den Erik ſang, entfaltete vielen
ſtimmlichen Glanz und brachte die oft mißhandelte Partie durch
ſeine Geſangskunſt zu der ihr gebührenden Geltung. Herr Sieg=
fried
als Steuermann und Fran Jacobs als Mary, ebenſo
die Chöre trugen durch gute geſangliche Leiſtungen zu dem Er=
folg
der Aufführung weſentlich bei. Das muſikaliſche Steuer
führte Herr Generalmuſikdirektor Balling mit gewohnter
Energie, zielbewußter Hingabe und genialem Können. Spiel=
leiter
war Herr Heythekker. Die prachtvolle Inſzenierung
des erſten Aktes mit dem vorüberziehenden Geivölk war glück=
licherweiſe
beibehalten. Hoffentlicht kommt nicht jemand, der
Meer und Wolken durch grüne Vorhänge erſetzt,

Mitgliedern der Vereinigung (Männerquartett). Das Geboten= wurde
mit warmem Beifall aufgenommen.
* Der Verband der bildenden Künſtler in Heſſen veranſtaltet am
Donnerstag, den 10. d3. Mrs., i dem Hörſaal der Zentralſtelle für die
Geſerbe, Neckarſtraße 3, einen Vortrag, in dem Herr Oberregierungsrat
Lindenſtwith über Die Umſatzſteuerpflicht der freien Berufe, insbeſon=
dere
der Künſtler ſprechen twird. Nichtmitglieder des Verbandes der
bildenden Künſtler haben als Gäſte zu dieſem Vortrag Zutritr.
* Muſikaliſcher Vortragsabend. Auf den nnuſikaliſchen Vortrags=
abend
der Muſikſchule Hochſtätter zugunſten der oberſchleſi=
ſchen
Grenzſpende wird hingewieſen; heute, Mittwoch, 9. März,
Muſikvereinsſaal.
* Die Beilage für Laudwirtſchaft, Gartenbau, Kleintierzucht und
Siedlungsweſen kann aus techniſchen Gründen heute nicht erſcheinen; ſie
wird der morgigen Nummer beigefügt werden.
* Gefundheit und Atemtechnik. Der Atemhygieniker und Stimm=
bildner
B. M. Leſer=Laſario aus Franrfurt a. M. häit dem=
nächſt
praktiſche Kurſc ab über ſeine neu entdeckte Vokal=
atmungsmethode
, deren beſonderer Zweck die Heilung und Ver=
hütung
von Krankheiten iſt. Wie bereits der Frankfurter Spezialarzt
Dr. med. R. Koch beim Ein= und Ausatmen unter Vorſtellung be=
ſtimmter
Vokale am Röntgenappauat Unterſchiede in der Beteiligung
des Zwerchfells und der Bruſtwand, ſowvie von Lunge und Herz deut=
lich
feſtſtellen konnte, iſt ein neuies und vor allem ſehr leichtes, wichtiges
Mittel zu einer genaueren, ſicheren Diggnoſtik gegeben. Durch die
pſycho=phyſiologiſchen Feinheiten der neuen Vokalatmungs=Heilmethode
macht der Erfinder es jedem Menſchen möglich, mit ganz anderen Wir=
ungen
zu atmen als bei der bisherigen rein mechaniſchen, ungeſormten
Armungsmethode, da jedermann in fich je nach Wunſch und momen=
tanem
Bedürfnis das Spannungsgefühl zur Entlaſtung des Körpers
an einer beſtimmten Stelle hervorrufen, d. h. auch dort, wo weder
Apparate noch Menſchenhände und =augen hinzuzukommen vermögen,
bewirken kann. (Näh. ſ. Anz.)
* Verein ehemaliger Heſſiſcher Leib=Dragoner. Am Sonntag nach=
mittag
findet im Kaiſerſaal (Grafenſtraße) die erſte Generalverſammlung
des Vereins ehemaliger Heſſiſcher Leib=Dragoner ſtatt. Da die Sta=
tuten
eingereicht werden ſollen und da über den für den 27. November
1921 geplanten Regimentsappell beraten werden ſoll, wird um Erſchei=
nen
gebeten. Beitrittsammeldungen und Stiftungen für den Verein
nimmt Oberſt a. D. Meiſter, Darmſtadt, Riedeſelſtr. 21, entgegen.
(Siehe Anzeige.)
Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerke=verein veranſtaltet am
Freitag, den 11. März, abends, im Feierabend, Stiftſtraße, eine öffent=
liche
Verſammlung, in welcher Herr Pfarrer Borning=Frankfurt
a. M. über das zeirgemäße und bedeutſame Thema: Die Kirche und die
ſoziale Frage ſprechen wird. Dem Vortrag ſchließt ſich eine Ausſprache
an. (Näh. ſiehe Anzeige.)

Donnerstag, den 10. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 (800 gr Bror), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. Märs 1921 (Anteil 560 ge Mehl).
Sonderbrot: Vom 7 bis einſchl. 15. März ds. Js, zum Preiſe
von 2.50 Mk für den Laib gegen Bezugsmarke Nr. 276.
Butterverkauf an die ganze Bevölkerung von Freitag ab gegen
Abgabe der Sonderbeſtellkarte Nr. 15 A bis M, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1.90 Mk. in allen Butterhandlungen,
Die Sonderbeſtellkarten Nr. 15 A berliert vom 10. ds. Mts.
ab ihre Gültigkeit.
Cornedbeef: Von Mitrwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Kartoffelverforgung: Die Kartoffelmarke Nr. 8 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0,75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5,55 Mk.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11,50 Mk.
Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
autsgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Häifte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Pring
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet,

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verſallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.

Verkauf von Geflügel, das Pfund zu 12 Mark, jeden Samstag
im Lebensmirtelamt. (Siehe Anzeige.)
* Orpheum. Heute, Mittwoch, 9. März, die erfolgreiche Neuheit:
Der Hamſterer; Donnerstag, 10. März, zum letzten Male: Der Para=
graphenſchuſter

* Union=Theater. Man ſchreibt uns: Faſt täglich kann man in den
Blättern leſen, daß junge, unüberlegte Menſchen den Lockungen ſchänd=
licher
Verführer zum Opfer fallen und ſich meiſtens in Unkenntnis
über ihren tatſächlichen Verwendungszweck für die franzöſiſche
Fremdenlegion anwerben laſſen. Wir wiſſen auch, daß ſich gan;.
dicht vor unſeren Toren, auf dem Griesheimer Sand, eine Zentral=
Scmmelſtelle befindet, der die Aufgabe zufällt, die unglücklichen Opfen
über Frankreich nach Nordgfrika zu transportieren. So viel auch durch
Warnungen in der Preſſe und durch aufklärende Vorträge von behörd=
licher
Seite zur Bekämpfung der mit den niederträchtigſten Mitzeln
arbeitenden Werber unternommen wird, es fallen immer wieder aben=
teuerluſtige
junge Leute, deren Reue meiſtens dann zu ſpät kommt, auf
den Schwindel herein. Jetzt hat man zu einem Aufklärungsmittel ge=
griffen
, deſſen Einfluß auf die großen Maſſen außer Frage ſteht, um
im Bilde all die Greuel und Qualen ſichtbar zu machen, mit denen die
Fremdenlegion unter der Glutſonne Afrikas aufvartet: zum Film!
Das nächſte Programm wird einen ſolchen Tendenzfilm, der mit behörd=
licher
Unterſtützung erſcheint, bringen. Vielen dürfte das darin Ge=
ſchaute
unauslöfchlich in der Erinnerung haften, ſo daß ſie gegen Ver=
ſuchugen
für immer gefeit ſind.
Die Fleiſch= und Kohlenpreiſe in Darmſtadt.
Von der Preisprüfungsſtelle der Stadt Darmſtadt wird
uns Folgendes geſchrieben:
1. In hieſigen Verbraucherkreiſen herrſcht noch, wie aus
vielſeitigen Beſchwerden hervorgeht, vielfach Unklarheit, welche
Mengen an Knochen ihnen beim Kauf von 1 Pfund Fleiſch ab=
gegeben
werden dürfen. Zur Vermeidung unberechtigter Be=
ſchwerden
und etwaiger Benachteiligungen wird im Intereſſe
des Verbrauchers, ſowie im Intereſſe des reellen Metzgerhand=
werks
, das uns um Veröffentlichung einer entſprechenden Notiz
in der hieſigen Tagespreſſe erſuchte, darauf hingewieſen, daß
die Metzger bei 1 Pfund Fleiſch 125 Gramm Knochen,
bei 1 Pfund Lenden oder Roaſtbeef ein Drittel
Pfund Knochen verabreichen dürfen. Dieſe geſetzlich zu=
läſſige
Gewichtzahl haben die Metzger bei dem Preisaushang
an ſichtbarer Stelle mitanzugeben. Zugleich wird darauf auf=
merkſam
gemacht, daß die Metzger verpflichtet ſind, die einzel=
nen
Fleiſcharten im Preisaushaug genau zu
bezeichnen. Etwaige Beſchwerden bitten wir der Städt.
Preisprüfungsſtelle, Wilhelminenſtraße 15, 2. Stock, des Lebens=
mittelamtes
, Zimmer 25, zur Anzeige zu bringen.
2. Kohlenpreiſeab1. März 1921. Ab 1. März 1921
ſtellen ſich die Preiſe für die verſchiedenen Sorten Kohlen wie
folgt: Fettſchrot 21,85 Mk. (bisher 23,15 Mk.), Fettnußkohlen
23,45 (24,75) Mr., Eßnußkohlen 24,80 (26.10) Mk., Stückkohlen
23,55 (24,85) Mk.. Anthrazitnuß II 26,60 (27,90) Mk., Ainthrazit=
nuß
IIT 24,65 (25,95) Mk., Gießereikoks 26,95 (28,75) Mt., Brech=
koks
I und II 29,15 (30,45) Mk., Brechkoks III 28,00 (29.30) Mk.,

[ ][  ][ ]

Eeite

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 9. März 1921.

Mluimer z

Eiform= und Steinkohlenbriketts 30,35 (31,65) Mk., Braun=
kohlenbriketts
guer Herkunftsgebicte 19,45 (19,75) Mk. Die Preiſe
verſtehen ſich für einen Zentner frei Keller des
Verbrauchers. Bei Fuhrenlieferungen ermäßigt
ſich der Preis für einen Zentner um 1 Mk., bei Abholen
durch den Verbraucher ſelbſt ab Bahnlager der Zentner
um 1,50 Mk.
Die Beſoldungsordnung.
Aus dem Staatsminiſterium, Preſſeamt, wird uns geſchrieben:
Dem Laudtag iſt die Regierungsvorlage eines Geſetzes über die
Nahprüfung der Beſoldungsordnung vom 19. Moi 1920 zugegangen.
Weiter werden vorgelegt werden neue Entwürfe eines Beſoldungsgeſetzes
für die Volksſchrilehrer, eines Ruhegehaltsgeſetzes und eines Hinterblie=
beienverſorgungsgeſetzes
. Die Vorlagen leynen ſich im Wefentlichen an
die Beſtimmungen an, die für die Reichsbeamten bereits gelten oder die
inzwiſchen für ſie erlaſſen worden ſind. Dabei mußte jedoch auch auf die
Verhältniſſe im eigenen Land und darauf Rückſicht genommen werden,
wos in anderen Ländern für die Beamten beſtimmt iſt.
Im Beſoldungsgeſetz vom 19. Mci 1920 war vorgeſehen, daß die da=
mals
getroffenen Beſtimmungen bis zum 31. Dezember 1920 einer Nach=
prüfung
unterzogen werden ſollten. Dieſer Zeitpunkt ſpurde verlängert,
weil zunäihſt abgewartet werden mußte, welche Anordnungen im Reiche
getrofſen werden würden; denn die Beſoldungsordnung des Reiches iſt
jetzt inſofern von beſonderer Bedeutung für die Beſoldungsgeſetzgebung
der Länder, als durch das Sperrgeſetz (Geſetz zur einheitlichen Regelung
der Beamtenbeſoldung vom 21. Dezember 1920) beſtimmt iſt, daß die
Länder und die Gemeinden nicht über die Gehaltsſätze und die ſonſtigen
Beſoldungsvorſchriften des Reiches hinausgehen dürſen.
An dem Geſetze ſelbſt ſind nur wenige Aenderungen vorgenonnnen
worden, an ſeinen Grundzügen wird überhnupt nichts geändert, insbe=
ſondere
bleibt der Aufbau, die Art und die Zuſammenfetzung der Dienſt=
bezüge
(Grundgehalt, Ortszulage, Rinderzulage und Teuerungszulage)
wie bisher. Die hauptſächlächſte Aenderung beſteht darin, daß
vorgeſehen wird, die Wohnungsmiete nichk mehr nach den bisherigen
Sätzen zu berechnen, ſie ſoll vielmehr künftig nach dem örtlichen Miet=
wert
feſtgeſetzt werden. Die Abänderungen im Beſoldungstarif
ſelbſt ſind recht umfangreich, insbeſondere ſind zahlreiche neue Beför=
derungsſtellen
geſchaffen worden. Das neue Ruhegehaltsgeſetz
und das Hinterbliebenenverſorgungsgeſetz wird ſich an
die reichsgeſetzlichen Beſtimmungem im Wefentlichen anlehnen, insbeſon=
dere
wird dadurch die Gleichſtellung der ſogem Altpenſionäre mit den
Neupenſionären eintreten.
Zur Abſtimmung in Oberſchleſien.
Polniſche Drohbrieſe!
Die poiniſchen Miglieder der Abſtiwungsbehörden in Oberſchle=
ſien
vergeben anſcheinend die ihnen bekannt gewordenen Adreſſen der Ab=
ſtimmungsberechtigten
an gut bezahlte Briefſchreißer, welche dann an die
Heimattreuen im Reiche Drohbriefe loslaſſen, wonach die Abſtim=
mnungsreiſenden
ſämtlich totgeſchlagen werden ſollen. Die Briefe ſind
ſämtlich ohne Unterſchrift oder von irgend einem Anvuymus unterzeich=
net
. Der Zweck dieſer Maßnahmen iſt klar: man wvill mit allen Mitteln
die Hemattreuen aus dem Reiche, welche in Oberfchleſien den Sieg er=
ringen
werden, von der Abſtimmungsreiſe abhalten. Es ſpricht aus
allen dieſen Machenſchaften nur die ungeheuere Angſt, welche
unſere Gegner vor der überwältigendendeutſchen Stim=
menzahl
haben.
Demgegenüber iſt aber feſtzuſtellen, daß gegenwärtig in Oberſchleſien
abgeſehen von gelegentlichen kleinen Prügeleien vollkommen
Ruhe her=ſcht. Während der Abſtimmung ſelbſt wird die engliſche
und italieniſche Beſatzungstruppe unbedingt für Ruhe ſorgen,
auch die franzöſiſchen Beſatzungstruppen zeigen bekanntlich ſchon ſeit
mehreren Wochen eine neutrale und feſte Haltung. Die Ab=
ſtimmungsbehörde
hat ſogar angeordnet, daß alle Perſonen, welche ſich
zu nationaliſtiſchen Kundgebungen verleiten laſſen, mit Gefängnis be=
ſtraft
werden; auch das Tragen von Waffen wird it ſchwerſten Strafen
geahndet.
Man braucht alſo dieſen polniſchen Einſchüchterungs=
berſuchen
keinen Wext beizumeſſen; auch mit dieſen klei=
nen
Drohmitteln wird der Polack nichts erreichen.
Wir warnen aber alle Abſtimmungsberechtigten dringend, ſich zu
irgend welchen unbedachten Aeußerungen im Abſtimmungsgebiet hinrei=
ßen
zu laſſen; auch das Tragen von nationalen Abzeichen iſt verboten,
vor allem aber die Mimahnre von Waffen, auch der ungefährlichſten Art,
wie z. B. ungeivöhnlich dicke Spazierſtöcke, größere Taſchewmeſſer uſw.
Wie wollen ſie mit der unbeſiegbaren Waffe der guten Ge=
ſinnung
ſchlagen, welche ſich bis jetzt überall ais die ſtärkſte erwie=
ſen
hat.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Union=Theater. Der große Schlierſeer Volkskunſt=Film:
Die Gemeinde von Sankt Helene und ihr Kaplan
gelangt infolge der enormen Zugkraft noch einige Tage im U.=T. zur
Aufführung. Wohl ſelten hat hier in Darmſtadt ein Film ſo angeſpro=
chen
, wie dieſe Grſchichte vom jungen Dorfkaplan. Es kommt ſehr ſelten
vor, daß in einem Lichtſpielhauſe als Anerkenung für Inhalt und Spiel
Applaus geſpendet wurde. Als nächſter Schlierſeer Volkskunſt=Film
kommt der Monumentalfilm Der Chriſtus von Oberammer=
gau

Die Flucht aus der Fremdenlegion, ein nach wahrheitsgetreuen
Berichten inſzenierter mit Geſangseinlagen und perſönlichenr Aufteten
des Fremdenlegionärs hergeſtellter Filmfketch in einem Prolog und
5 Akten gelangt als nächſtes Programm im Union=Theater zur Erſtauf=
führung
.
Schichtls Marionettentheater gaſtiert in der Turn=
halle
, Woogsplatz, von Donnerstag, den 10. März, bis Samstag, den 12.
März. Marionettenſpiele! Mancher denkt gering von dieſen Darbictun=
gen
. Es gibt ja auch Minderwertiges, wer aber Schichtl beſucht hat, der
kennt den äſthetiſchen Wert dieſer Marionettendarbietungen beſonders
für unſere heranwachſende Jugend, die doch zumal in der heutigen be=
wvegten
Zeit demoraliſierenden Einflüſſen ſo leicht unverliegt. Eine ge=
diegene
Bühneneinrichtung wit effektvollen Dekorationen und Beleuch=
tung
gibt dem Ganzen einen würdigen Rahmen. Als Einleitung gelangt
das Märchen Drei Wünſche zur Aufführung, welches für die Jugend
einen erzieheriſchen Wert beſitzt. Der Holzhacker, ſein Weib, der Kaſperl
ſind gute Kavikaturen. Sodann ziehen in bunter Reihenfolge die Ma=
rionetten
als Seiltänzer, Sänger und Tänzer, Grotesk=Komiker, chineſi=
ſches
Ballett über die Bühne. Manchem mag ſich dabei der Wunſch auf=
drängen
, ein halbes Stündchen hinter der Bühne verweiſen zu können,
um die Geheimuiſſe ber Marivnettenkunſt lennen zu lernen. Der zweite
Teil des Programms bietet ein vorzügliches, äußerſt dezentes Varieté=
programm
. Das Hollandidyll bieret in ſeinem Dobßelſpiel, beſonders
im Glockenſpiel, Hervorragendes. Direktor Schichtls Hundedreſſuren, eine
Hunde=Bauernhochzeit, in welcher die vielen kleinen Hunde ganz allein
ohne ſichtbare Direktion auf der Bühne arbeiten, iſt eine Glanzleiſtung
dieſer Art. Der Farbentanz mit den effeßtvollen Lichntreflexen als
Schlußnummer gibt dem ganzen einen würdigen Abſchluß. In den
Nachmittagsvorſtellungen kommt außerdem noch das Märchen Hänſel
und Gretek zur Aufführung. Den Erwachſenen ſind beſonders die
Abendvorſtellungen zu empfehlen.
* Michelſtadt, 8. März. Zur Beſchaffungvon Dienſtoh=
nungen
für die in Michelſtadt ſtationierten Gendarmeviewachtmeiſter
hat der Abgeordnete Neff einen Antrag an den Landtag gerichtet, in dem
es heißt: In Anbetracht der koloſſalen Wohnungsnot welche auch in
unſerem Landſtädtchen herrſcht, und es ſehr ſchwer fällt, für zwei am
hieſigen Platze ſtationierte Gendarmeriewachtmeiſter Wohnungen zu be=
ſchaffen
, dieſelben zurzeit in bleinen Wohnungen untergebracht ſind, auch
gleichzeitig im Kündigungsverhältnis leben, beantrage ich: Der Landtag
wolle beſchließen, die Negierung zu beauftragen, ein Wohnhaus für vier
Familien in Michelſtadt zu erbauen. Es ſind in Michelſtadt drei Wacht=
meiſter
ſtationiert, welche in dem Haus untergebracht werden können, die
vierte Wohnung könnte einem Steueraufſeher eder auch dem Kreisber=
meſſungsamt
als Burequräume zugeſvieſen iverden. Bemerke, daß der
Gemeinderat der Stadr Michelſtadt im Falle der Errichtung eines Wohn=
hauſes
durch den Staat beſchloſſen hat, das Holz für das Gebäude zum
Preiſe von 50 Mark pro Feſtmeter zur Verfügung zu ſtellen, auch werden
die benötigten Mauerſteine ſowie Sand für die Arbeitslohnvergütung
bereit geſtellt.
Worms, 5. März. EineOſterfreude fürdie ehemali=
gen
Ludwigsbahner. Die Wormſer Ztg. ſchreibt: Auf die
wiederholten Vorſtellungen der Ortsgruppe Worms der Eiſenbahn=
benſionäve
und deren Hinterbliebenen hat das Reichsverkehrsminiſterium
heute mitgeteilt, daß eine Aufbeſſerung der Bezüge der ehemaligen
Ludwigsbahner in Ausſicht ſteht und daß einſtweilen die Zahlung
von Vorſchüfſen mit Wirkung vom 1. April 1920 an=
geordnet
worden iſt. Dieſe Mittcilung wird bei den alten Ludwigs=
bahnern
große Freude hervorrufen.
Schlitz, 8. März. Ablehnung einer Auto= Poſtver=
bindung
FuldaSchlitz. Der Stadtrat von Schlitz lehute is
einſtimmia ab, zu einer zwiſchen Fulda und Schlitz geplanten Auto=Poſt=

verbindung den geforderten Zuſchuß von 15000 Mark zu bewilligen,
da man ſich keinerlei wirtſchaftliche Vorteile von dem Projekt verſpreche,
der Fahrpreis bedeutend höher als bei der Bahn ſei und die in erſter
Linie in Frage komwenden anderen Gemeinden des Schlitzerlandes
ebenfalls eine finanzielle Beteiligung abgelehnt hätten.
* Kleine Nachrichten aus Heffen. In Wormsa. Rh. hat ſich ein
Komitee gebildet, das einen Aufruf an die Zeitungen zu einer Saurm=
lung
für die vertriebenen Auslandsdeutſchen vorbereiten ſoll. In
Leuſel (Krs. Alsfeld) kehrte der Unteroffizier Karl Ploch nach 6 jäh=
riger
ruſſiſcher Geſangenſchaft zurück und wurde vom ganzen Dorfe
freudig begrüßt. Der Heimkehrer, der Ende März 1915 in Gefangen=
ſchaft
geraten war, berſchtete in einem Vortrage über ſeinen Transport
nach Sibirien, Land und Leute, Sitten und Gebräuche in Sibirien. Das
erhobene Eitrittsgeld wurde dem anſehnlichen Grundſtocke für die Er=
richtung
eines Kriegerdenkmals zugefügt.
Reich und Ausland.
m. Berlin, 7. März. Tahmlegung des Spciſewagen=
Verkehrs. Der Streik der kaufmänniſchen Angeſtellten bei der
Mitropa geht weiter. In einer Verſammlung der ſtreitenden kauf=
männiſchen
Angeſtellten haben die gowerblichen Angeſtellten den Aus=
ſtändigen
die volle Solibarität zugeſagt und wollen, den Streik under=
ſtützen
. Es darf nach dem Beſchluß keinerlei direkte oder inhirekte Sireik=
arbeit
geleiſtet oder gefördert iverden. Es wurde beſchloſſen, daß, falls
aus dieſer Haltung der gelverblichen Angeſtellten ſich eine Maßregelung
ergebeit würde, die Organſſation dafür Sorge tragen ſolle, daß ſämt=
liche
Arbeiter der Mirxopa die Arbeit niederlegen. Der Streik hat den
Speiſewagenverkehr höllig lahmgelegt. Vom Stettiner
Bahnhof aus und auch vom Schleſiſchem Bahnhof ſind keine Speiſewagen
in den Zügen witgegangen. Die Eifenbahner haben kleine Wagen in
die Züge eingeſtellt, weil dieſe doch nicht mit Probiant verſehen werden
konnten. Vom Anhalter Bahnhof ſind zwei Speiſeivagen in den Zügen
nach Teſchen, München und Sturtgart mitgegangen, aber ohne Vorräte.
Sie ſollen unterwegs Provfant einnehmen. Nach den Angaben der
Streikleitung iſr jedoch in ſämtlichen Niederlagen der Mitropa, insge=
ſamt
in neun Orten, die Arbeit der kaufmänniſchen Angeſtellten einge=
ſtellt
worden, ſodaß auch dart keine Lebensmittel den Wagen zugeführt
werden können. Die Direktion der Mitroda hat ihrerſeits ſämtlichen
kaufmänniſchen Angeſtellten zu Montag früh gekündigt, falls ſie nicht
die dahin die Arbeit wwieder aufnehmen.
r. Halle a. d. S., 7. März. Ein unglaubliches Vorkomm=
nis
anläßlich des Halleſchen Bühnenfeſtes wird von einem Bericht=
erſtatker
von dorr gemeldet: Die Direcvion des Apollotheaters veran=
ſtaltete
zu Gunſten der Kaſſe der Bühnengenoſſenſchaft ein großes
Künſtlerfeſt. Einige Tage vor dem Feſt erſchien bei dem Divektor
des Theaters ein Herr und verlangte, daß die Kellner, die dadurch ge=
fchädigt
ſeien, daß bei dem Feſt die Künſtler die Gäſte bedienen würden,
entſchädigt werden wüßten. Der Direktor fagte die Entſchädigung. zu.
Am nächſten Tage erſchien ein anderer Herr im Auftrage der ſtellungs=
loſen
Kellner und verlangte, daß auch die ſtellungsloſen Kellner entſchä=
digt
würden. Auch dieſe erhielten eine Summe. Vor dem Theater ſelbſt
erſchien eine Deputation, die ſich Arbeitsloſen=Komitee Sachſen=Anhalt
nannte, brachte eine Liſte mit Unterſchriften und forderte weitere 3000
Mark für die Arbeitsloſen. Die Arbeiksloſen ſeien entſchloſſen, das Feſt
zu ſprengen, wwenn ſie nicht das Geld erhielten. Es ſei bereits eine Grutpe
von 100 Arbeitsloſen aus Leipzig undterwegs, um die halleſchen Arbeits=
loſent
zu verüärken. Die Direktion ließ ſich auf Verbandlungen ein und
gewährte tauſend Mark, wofür die Arbeitsloſen verſprachen, für Ruhe
während des Feſtes zu ſorgen. Während der Veranſtaltung waren die

wurden. Die Pobizei wird ſich mit dieſer dunklen Sache noch zu be=
ſelirftigen
haben und hoffentlich auch die Gerichte.
Parlamentariſches.
sw. Der Finanzausſchuß des Landtags trat geſtern
nach wehrwöchiger Pauſe wieder zuſammen. In der Hauptſache ſoll
die diesmalige Tagung der Ueberprüfung der Beſoldungsordnung gel=
ten
. Vor Eintritt in die Tagesordnung beſchäftigte ſich der Ausſchuß
mit der durch den Abbruch der Verhandlungen in London
bedrohlich gewordenen außenpolitiſchen Lage. Die Mitteilungen der
Regierung, die durch ſoeben aus Berlin zurückgekehrte Mitglieder des
Hauſes ergänzt wuuden, führten zu einer Ausſprache, deren Ergebnis
die einmütige Billigung der Haltung der Reichsregierung
war. Danach wurbe in die Tagesordnung eingetreten. Nach längerer
Debatte über die geſchäftliche Behandlung wurde beſchloſſen, wegen des
Umfangs der Regierungsvorlage verſchiedene Referenten zu beſtimmen.
Es erhielten das Referat über das Beſoldungsgeſetz Abg. Dr. Büch=
ner
über das Lehrerbeſoldungsgeſetz Abg. Bauer, über die Teue=
rungszulagen
Abg. Schorn, über das Ruhegehalts= und Hinter=
bliebenengeſetz
Abg. Dr. Oſann, über die zu den Vorlagen einge=
gangenen
und noch eingehenden Vorſtellungen (bis heute liegen bereits
über 60 vor), die Abgg. Herbert und Reiber. E3 folgte die
erſte Leſung der Vorlage über die Teuerungszuſchläge. E3 iſt wie im
Reich vorgeſehen, die Erhöhung der Teuerungszuſchläge auf 70, 67. 65,
60 und 55 Prozent, je nach den Ortsklaſſen. Die Regierung hätte gerne
eine andere Löſung vorgeſchlagen, etwa eine gleichmäßige Erhöhung
in allen Ortsklaſſen. Aber da der Beamtenbund ſich nicht geſchloſſen
für eine ſolche Regelung erklärte, hat die Regierung davon abgeſehen,
derartige abweichende Vorſchläge zu machen. Der Ausſchuß war ſich
einig, daß die Reichsregelung ſehr unzulänglich ſei und daß der Verſuch
einer anderen Verteilung gemacht werden müſſe. Beſchlüſſe wurden
noch nicht gefaßt. Zuletzt begann man mit der Bevatung des Beſol=
dungsgeſetzes
. Um 1 Uhr wurden die Verhandlungen auf Mittwoch
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 8. März. Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um
1.15 Uhr und erteilt vor Eintritt in die Tagesordnung dem
Reichskanzler
zu einer Mitteilung das Wort.
Die Londoner Verhandlungen ſind abgebrochen.
Unſere Delegation iſt auf dem Rückweg. Ich bin der Meinung, daß
in eine Erörterung der in London geſührten Verhandlungen erſt nach
der Rückkehr unſeres Außenminiſters Dr. Simons eingetreten werden
kann. (Lebhafgs Sehr richtig!) Aber zu einer Maßnahme, welche die
allmerten Regiexlngen beſchloſſen und bereits in Wirkſamkeit geſetzt
haben, glaube ich verpflichtet zu ſein, Stellung zu nehmen, nämlich zu
den Sanktionen. Ich beginne damit, daß ich dieſes Wort in das
richtige Deutſch überſetze (lobhaftes Bravo): es ſind nichts als
Gewalttaten.
(Sehr richtig!) Ehrwürdige Begriffe des Rechts haben mit ſolchent
Maßnahmen nichts zu tun. Es gibt keinen Rechtsboden
für die militäriſchen Maßnahmen, die die alliierten Re=
gierungen
jetzt eingeleitet haben, um einſeitig geforderte Leiſtungen
von uns zu erzwingen. (Sehr wahr!) Dem Proteſt, den Herr Dr.
Simons ſchon i London gegen die Beſchlüſſe der Alliierten erhoben
hat, ſchließe ich mich namens der deutſchen Negierung und des deut=
ſchen
Volkes an. (Bravo!) Dieſer Rechtsbr uch wird auch durch
Verkleidungen nicht verhüllt oder gar geheiligt. Der Rechtsbruch er=
ſcheink
um ſo ſchmählicher, wenn er gedeckt wird durch die Namen der
Stantsmänner der ſiegreichen Mächte, und wenn er ſich richtet gegen
ein Volk, dem man jegliche Wehr genommen hat, um ſich gegen die Ge=
walt
zu wehren. (Hört! hört!) Dieſer Rechtsbruch wird auich dadurch
nicht gemildert, daß er als Drohung bereits in dem Moment ange=
kündigt
ſworden iſt, wo die Entente durch ihre Pariſer Beſchlüſſe ihre
unmöglichen Forderungen an das deutſche Volk geſtellt hat.
Die letzten Wochen haben uns in der Ueberzeugung feſtigen können,
daß durch dieſe von den Alliierten geübte Art ſveder eine Negelung
der europäiſchen Verhältniſſe noch eine Liqwidierung des Krieges mög=
lich
iſt. (Lebhafte Zuſtimmung.) Und wenn in dieſer Weiſe fortge=
fahren
tird, kann das Uebel nur dergrößert werden. (Erneute Zu=

Wirren eingeführt werden kann? Es iſt unmöglich. Sie werden
ſich dadurch ſelbſt nur immer weitere Ungelegenheiten ſchaffen, und
man wird n.

auf uns zu nehmen. Wir ſind uns völlig klar darüber, daß wir beim
Wiederaufbau der Welt die ſchwerſte Laſt zu tragen haben. Wir
haben uns auch redlich bemiſht, unſere Gegner zu überzeugen von den
Grenzen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit. (Zurufe auf der äußerſten
Linken.)

gilt es für das deutſche Volk die Höhe ſeiner Spannkraft, die Aus=
dehnung
ſeiner Geduld und ſe
Treue im Ausharren zu bewei=

ſen. Ich habe Vertrauen zum deutſchen Volk. Vor allem aber ged-m
wir in dieſein Augenblick der Teile unſeres deutſchen
terlandes, die wir in heißer Liebe umfaſſen, die zunächſt von
Maßnahmen der alliierten Mächte betroffen werden. Es war
erhebend für uns wwahrzunehmen, welcher Geiſt in dieſen Gexit
herrſcht, welche Entſchloſſenheit, welche Ausdauer und welcher I
alles auf ſich zu nehmen, wenn es gilt, dem Vaterlande die Tre=
leiſten
. (Lebhaſter Beifall.) Wir danken unſeren Brübe
im bedrohten Gebiet für dieſe Beweiſe ihrer Anhänglei
und werden alles tun, was möglich iſt, um ihnen ihre ſchwere
zu mildern. (Erneuter Beifall.)
Noch ein Wort zur Schuldfrage.
Der Miniſter des Auswärtigen Dr. Simons hat ir Londsu
die Geſchichte appelliert. Ich glaube aber feſtſtellen zu dürfen,
dasUrteil ſchon heute feſtſteht. (Beifall und Hört! Ho
daß es jedenfalls in der Richtung feſtſteht, daß die Aufbürdun=
Schuld ausſchließlich auf die deutſchen Schultern nicht bloß
Verkennung, ſondern eine Kränkung der Herren Jswolskis, Poi=
ſowie
auch gewiſſer engliſcher Staatsmänner bedeutet. (Lebhaftes
richbig!) Ich überlaſſe das Uxteil der Geſchichte, ich bin aber der
nung, daß die Geſchichre ihr Urteil wahrzunehmen haben wird re
bloß über die Schuld am Kriege, ſondern auch über
Diktat des Verſailler Friedens. (Lebhafter Beifalk
Abg. Streſemann (Dtſch Vpt.) bittet, dem Ausſchuß für g=
wärtige
Angelegenheiten Gelegenheit zu geben, eingehend Stelluxo
den Londoner Verhandlungen zu nehmen und bis dahin das Hausy
mit einer Beſprechung zu befaſſen.
Abg. Criſpien (U. S.P.) proteſtiert dagegen und berlangt
tige Beſpreckuung. Durch die geheimen Verhand ungen ſei ſchon
Unheil angerichtet. Mit den Auslaſſungen des Reichskanzlers ſei ſ.

Partei nicht eiiverſtander. Abg. Dr. Levi (Komm.) ſchließ,
dem an.
Abg. Müller=Franken (Soz.): Angeſichts der Lage würds
neder im Inlande noih im Auslande verſtanden werden, wemi
Reichskanzler geſchviegen härte. Wir werden natürlich Geleg mi
haben wüſſen, ausführſic über die Fvage zu ſprechen. Von
Begraben im Ausſchuß kaun keine Rede ſein. Eine heutige Dit=
ohne
Azpeſenheit Du. Simons habe keinen Zweck, deshalb ſchlien
ſich dem Antrag Streſemann an. Abg. Criſpien (U. S.P.)
im Ausbaude werde nun der Eindruck verſtärkt werden, als leb=
deutſche
Militarismus noch.
Der Antran Eriſpien auf ſofortige Eröffnung der Debatt=
gegen
die äußerſte Linke abgelehnt, desgleichen der Antvag
das Plenum vor dem Ausſchiß mit der Angelegenheit zu befaſſen.
Haus erledigt aisdann
kleine Anfragen.
Auf eine Anfrage des Abg. Laverenz (Deutſchnatl.), die
vom Abg. Löffler (Enz.) geſtellt iſt, wegen Beſchlagnahme der Geis
akten in Sachen des Mordes an dem Zeitungsverleger Kupba durcht
Franzoſen wird regierungsſeitg eine Erklärung abgegeben, die
ſichts der großen Unruhe im Hauſe vollſtändig uverſtändlich blei
Auf eine Anfrage des Abg. Schultz=Bromberg (Deutſckn.)
wegen der gegen den Wortlaut und den Geiſt des Friedensvertrage?
ſtoßenden bevorſtehenden Ausweiſung politiſcher Führer und Si=
beamten
, die ſich national betätigten, aus dem beſetzten Gebiet, ewdor
Wirkl. Geh. Rat Adelmann, daß nach den Feſtſtellungen des Des
kommiſſars dieſe Beſürchtungen unbegründet ſeien.
Es folgt die dritte Leſung des
Gefetzentwurfes, betr. Entlaſtung der Gerichte.
Abg. Leutheuſer (Dtſch. Ppt.) bittet, das Geſetz nicht
Hineinnahme der weiblichen Schöffen und Geſchvovenen zu be un.
Nach dem angenommenen Antrag dürfe die Frau ein ſolches Amt
einmal ablehnen.
Abg. Gräf (Deutſchnatl.) ſchließt ſich dem an und meint, di=
ſtimmung
habe nur eine Zufallsmehrheit bedeutet. Beim Jugendgen
geſetz werde Gelegenheit ſein, auf dieſe Frage zurückzukommen.
Abg. Frau Dransfeld (Ztr.): Für die Frau iſt es notwm
auch bei der Rechtspflege für die Gleichberechtigung der Frau /
treten. Der Antrag Hoffmann=Roſenfeld iſt wur ein Flichwerk. It
ſes Geſetz gehört der Antrag nicht. Sollte er aber doch endgült g
genommen werden, wird es trotzdem nicht möglich ſein, ihn ſchor
dieſes Jahr in die Praxis umzuſetzen.
Abg. Fran Lüders (Dem.): Von der Forderung der Zul ſſ9) / 0em
zum Schöffen= und Geſchworenenamt geht die Frau nicht mehr ab.
können von einer Abſetzung der Forderung bei dieſem Geſetz wur iſtrun
reden, wenn uns die Regierung eine bündige Zuſage über den Zei½
der Durchführung dieſes Geſetzes gibt.
Abg. Frau Pfülf (Soz=) hält an dem Geſetz feſt. Gerss
Teilnahme der Frau werde ein Gegengewicht gegon die ſich ausb!
den Schamloſigkeiten und berufen ſein, hier heilend zu wirken. Daß
Frau ein Ablehnungsrecht genau wie dem Manne gegeben werden 5
ſei klar.
Juſtizminiſter Heinze erklärt, politiſch ſtehe die Zulaſſung
Frau zum Schöffenamt feſt. Es frage ſich nur, ob durch dieſes
oder ſpäter. Eine Annahme des Antvages Leutheuſer wurde die
nicht verzögern, ſie vielmehr in das richtige Geleiſe bringen. Sckri
wenigen Wochen werde er eine Vorlage einbringen, ſo daß die P
laſſung ſchon im nächſten Jahre erfolgen könne.
Abg. Frau Oheimb (Otſch. Bpt.) ſtellt ſich auf den Boöel
Antrags Leutheuſer. Wir Frauen ſind nicht Vertreter des weil
Geſchlechts hier im Hauſe, ſondern für unſere Wähler. Viel 9
wäre es, wenn die Frau auf die Männer erzieheriſch einwirken Ki=
Damit würde der Würde des Hauſes mehr gedient.
Abg. Dr. Rofenfeld bedauert, daß es nicht eimmal mögli!
in einer ſo verhältnismäßig unbedeutende Sache zu einer Ueberein
mung zu kommen. Es ſcheine ihm immer klarer, daß ſämtliche BA
lichen Parteien geſonnen ſeien, das Frauenrecht einſtweilen zu=
graben
. Ueber die Abg. Frau Lüders wundere er ſich hierbe:
meiſten. Daß die Männer bei der dritten Leſung umfallen
habe er erwartet, von den Frauen aber ſei er enttäuſcht.
Inzwiſchen iſt ein Antrag Radbruch=Pflilf zur Entſchließung
heuſer eingegangen, der die Regierung erſucht, einen Geſetzeri

was die bürgerlichen Parteien früher den Frauen verſprochen 1
iſt nicht gehalten worden. Immer mußte das Schamgefühl für alle
wände herhalten. Abg. Fries (Komm.) plädiert für das F
ten an den Beſchlüſſen der zweiten Leſung. Abg. Brodauf(
proteſtiert gegen den Vorwurf, daß ſeine Partei umgefallen ſei.
Antrag Adolf Hoffmann verſpreche keine praktiſche Löſung.
Partei habe fich ſtets für die Zulaſſung der Frau erklärt und
auch jetzt dabei.
Damit ſchließt die Ausſprache. Der Antrag Leutheuſer (Dtſch.A
und Genoſſen, der die Zulaſſung der Frauen als Schöffen und Ge‟
rene wieder aus dem Geſetz ſtreichen will, wird in namentliche.
ſtimmung mit 183 gegen 146 Stimmen angenommen. (PF
bei den Kommniſten.) Angenommen wird die Entſchließung derel
Artragſteller, in der die Regierung erſucht wivd, ſchleunigſt einen 9
entwurf einzubringen, der den Frauen den Zugang zum Schöffer
Geſchworenenmt öffnet. Das Geſetz wird gegen die Stimme
Unabhängigen und Kommuniſten angenommen, dazu die Entſchlrn
auf Regelung des Güteverfahrens. Abgelehnt wurde eine Entſchlen
der Abg. Frau Behm (Deutſchmatl.), die die Zulaſſung der 7S
als Mitglieder des Vorſtandes und der Ausſchüſſe der Innungen ſC
Die zweite Bevakung des
Haushalts bes Reichsſchatzminiſteriums
wird hierauf fortgeſetzt.
Abg. Kahmann (Soz.): Die Rede des Reichsſchatzminiſter
uus eiuttäuſcht. Er hat uns kein Programm entwickeln können.
begrüßen den Abbau der Kriegsgeſellſchaften. Der Tätigkeit de=
niſters
ſtehen wir mit großem Mißtrauen gegenüber. Unter F
dieſes Fraktionskollegen von Stinmes iſt von den gemeinwirtſchal
Punkten bei dem Wiederaufbau nichts mehr zu ſpüren. Beſonder
miſſen wir die Durchführung des Elektrizitätsgeſetzes. Wir ſehen 1n0
den Ausdehnungsdrang des Herrn Stinnes. Auch gegen die *
bekleidungsämter und die Reichswerke zeigte der Miniſter eine ON
Antigathie. Mehr als bisher muß zu den Verwaltungsbehörde
Techniker herangezogen werden. Im Ausſchuß ſprach der Miniſte*
die Reichswerke gan; anders als geſtern hier im Hauſe. Der Y
ſollte dafür ſorgen, daß er künftig beſſer unterricktet wird. De *
rung ſollte die Reichsbetriebe durch Aufträge größerer Art mac
lichkeit unterſtützen. Die Angriffe auf den früheren Wirtſchaftsſt.
Schmidt ſind völlig unbogriindet.
Damit ſchließt die Ausſprache. Der Titel Miniſtergehalt w.
willigt, ſolvie einige weitere Titel. Das Haus vertagt ſich"
auf morgen mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Juterpellation 2i
über die Kaliindlſtrie und Fortſetzung der Etatsberatung. S"
5,15 Uhr.
* Berlin, 8. März. Der Hauptausſchuß des R*
tages nahm heute den Antrag Dr. Quaatz (D. Vpt.) an, woi
die kommenden Jahre die Reichseiſenbahnveriualtung ihren Hat

voranſchlag durch die Vorlage von Denkſchriften, Bekriebsberichl.
ſonſtigen Erläuterungen ſo ausgeſtalten ſoll, daß ſich ein bolält
Zild über die Grundſätze und Ergsbniſſe der Wirtſchaftsführ.
Reichseiſenbahnverwvaltung als einer ſelbſtändigen wirtſchaſtlichken.
nehmung daraus ergibt.

zutt
Ste

[ ][  ][ ]

Berlin, 8. März. (Tel. unſerer Berliner Re
taktion.) Düſſeldorf wurde von belgiſchen, franzöſiſchen

Rummer 67.
Die Abreiſe der deutſchen Delegation.
* Berlin, 8. März. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Die deutſche Delegation reiſte heute wachmittag
ouhr von London ab und trifft morgen nachmittag in Berlin
ein. Schon lange vor dem für die Abreiſe beſtimmten Zeitpunkt
hatten ſich vor dem Savoyhotel große Scharen Neugieriger ver=
fammelt
. Der Vormittag war den Vorbereitungen zur Abreiſe
gewidwet. Für alle Verſuche der Journaliſten, etwas Weiteres
zu erfahren, waren die deutſchen Delegierten nicht mehr zu haben.
Feder weitere Verſuch, zu Verhandlungen zu kommen, war über=
flüfſig
, nachdem Lloyd George der franzöſiſchen
Politik nachgegeben hatte, und man ſieht, daß die fran=
öſiſche
Machtpolitik, wenn auch einigermaßen gemildert, durch
wie Oberhand gewonnen hat. Es blieb nichts weiter übrig, als
wieſe Machtpolitik ſich austoben zu laſſen. Es iſt allen die Schuld
Der Alliierten, wenn durch dieſe Politik ſich das Unheil in Europa
viergrößert. Die deutſchen Delegierten verlaſſen London in dem
SBewußtſein, das Möglichſte verſucht zu haben, den Wiederaufbau
Europas und die Verſöhnung unter den Völkern einzuleiten, da=
burch
, daß man bis an die äußerſte Grenze deſſen ging, was
Deutſchland leiſten kann. In der Ablehnung der Forderungen,
ie darüber hinausgingen, waren ſich die deutſche Delegation, die
Stegierung und das deutſche Volk einig.
Berlin, 8. März. (Wolff.) Die Botſchafter in Lon=
ſon
und Paris ſowie der Geſandte in Brüſſel ſind nach
Berlin berufen worden.
T.U. Berlin, 8. März. Weitere Beſchlüſſe werden erſt ge=
faßt
werden, wenn Dr. Simons mündlich über den Verlauf der
Freigniſſe Bericht erſtattet haben wird. Es hat hier beträcht=
iches
Aufſehen erregt, daß der Miniſter in den letzten Angeboten,
Sie er gemacht hat, feſte Annuitäten in Höhe der
Pariſer Beſchlüſſe vorgeſchlagen haben foll. Sollte dieſes
ichtig ſein und der Miniſter wirklich Annuitäten nach den Pa=
riſer
Beſchlüſſen der Entente zum Vorſchlag gebracht haben, ſo
hätte er damit durchaus, auf eigene Verantwortung
gehandelt, denn ſeine Vollmachten" gehen über die Grenze
nicht hinaus, die in unſerem erſten Angebot geſteckt worden ſind.
Trotzdem würde die Regierungsmehrheit die Verantwortungen
für die Verhandlungen Dr. Simons’ in vollem Umfange tragen.
Die Stimmung aller maßgebenden Kreiſe iſt zwar ſelbſtverſtänd=
ſich
ernſt, aber durchaus rnhig und gefaßt.
Aus dem neubeſetzten Gebiet.

Darmſtädter Tagblntt, Mitſwoch, den 9. März 1921.

ſtnd engliſchen Truppen heute früh beſetzt, während für die Be=
ſetzung
des Duisburger Brückenkopfes nur leichte belgiſche Kräfte
fach Hochfeld und Ruhrort dorgeſchoben wurden. Der Fuß=
rängerberkehr
wurde bereits wieder freigegeben, während der
Zugverkehr nach dem linksrheiniſchen Gebiet vollſtändig
enterbunden iſt. Die beſetzten Städte ſind auch telephoniſch
richt zu erreichen. Die Bevölkerung wurde durch Plakate ein=
dringlich
zur Ruhe ermahnt; die Bevölkerung nimmt übrigens
die Beſetzung mit einer gewiſſen Gleichgültigkeit, jedenfalls aber
rit voller Ruhe und Gelaſſenheit auf. In Düſſeldorf wurde die
ſuhe und Ordnung bisher nirgends geſtört. Die Befatzung hat
Eingriffe in die Verwaltung vermieden, nur erſchien in den
Bormittagsſtunden franzöſiſche Militärpolizei auf dem Rathaus
und nahm Einſicht in die Perſonalakten des Einwohnermelde=
arnts
. Man ſuchte in der Haupſtache ſogenannte Kriegsver=
brecher
vor allem ſolche, die als Polizeibeamte in Belgien tätig
geweſen ſind. Das Kommando in Düſſeldorf führt General De=
outte
der heute mittag im Kupferſtichkabinett der Kunſt=
gkademie
eine Beſprechung mit den Spitzen der Behörden und
der Stadtverwaltung hatte. Er erklärte, zunächſt den Bela=
terungszuſtand
verhängen zu müſſen, er hoffe aber,
daß er bald Erleichterungen eintreten laſſen könne. Die Be=

ſrtzungstruppen waren in Stärke von drei Bataillonen belgiſcher,
ſtanzöſiſcher und engliſcher Soldaten einmarſchiert, die im nörd=
ſchen
Stadtteil in den Kaſernen untergebracht wurden. Der
Einmarſch erfolgte mit den größten Sicherheitsmaßnahmen, die
erſten Truppen haben ſogar im Hofgarten Schützengräben
utsgeworfen. Beſonderes Augenmerk hatten die Beſatzungs=
behörden
auf die Perſonal= und ſonſtige Akten der blauen Poli=
zei
und der Sipo, die ſcharf unterſucht wurden. Der Düſſeldorfer
bauptbahnhof ſteht unter Kontrolle der engliſchen
Truppen. Der alliierte Befehlshaber veröffentlicht eine War=
ning
, wonach jede Aufforderung zum Proteſtſtreik irgendwelcher
Art mit ſtrenger Strafe verboten iſt. Mehrere belgiſche Berg=
werksbeamte
ſind in Duisburg angekommen, um die Koh=
lenkontrolle
in Duisburg=Ruhrort zu übernehmen.
Maßnahmen der alliierten Rheinlandkommiſſion.
Koblenz, 8. März. (Wolff.) Die alliierte Rheinland=
hmmiſſion
hat zwei neue Verordnungen Nr. 76 und
77, erlaſſen, die ſofort in Kraft treten. Nach Nr. 76 tritt
die Telephon= und Telegrammzenſur zunächſt für
diee Dauer von acht Tagen, die wieder um dieſelbe Zeit verlän=
gert
werden kann, in Kraft. Ebenſo werden die Nachrichten, die
ſich auf die Bewegungen der Truppen beziehen, unter dieſe Zen=
ſür
geſtellt. Nr. 77 enthält die Beſtimmung, daß die Ergebniſſe
der Zölle beſchlagnahmt werden. Weitere Weiſungen
hat ſich die alliierte Rheinlandkommiſſion vorbehalten. Bis auf
weiteres werden die Zollverwaltungsſtellen, die vom Deutſchen
Reich an der Weſtgrenze zur Verhinderung der Kapitalflucht ein=
gerichtet
ſind, dem Befehl der interalliierten Rheinlandkommiſ=
ſion
unterſtellt.
Treuekundgebung der Bertreter der beſetzten
Gebiete.
Berlin 8. März. (Wolff.) Die im Reichstag verſam=
melten
parlamentariſchen Vertreter der beſetzten
Gebiete erklären einmütig folgendes:
Die von den gegneriſchen Mächten angedrohte Errichtung
eines beſonderen Zollgebiets am Rhein würde eine offenſichtliche
ſchwere Verletzung des Verſailler Friedens be=
heuten
, da die Errichtung eines ſolchen Zollgebiets nicht, wie es
der Verſailler Frieden als Bedingung für eine ſolche Maßregel
borſieht, den Intereſſen des beſetzten Gebietes dient, ſondern im
Gegenteil ſeine Intereſſen aufs ſchwerſte ſchädigen würde. Aber
guch die Errichtung eines beſonderen Zollgebiets und die damit
unzweifelhaft verbundene wirtſchaftliche Schädigung der beſetz=
ien
Gebiete wird die Bebölkerung dieſer Gebiete nicht an der
Treue zum deutſchen Vaterland wankend machen.
Proteſt=Erklärung der badiſchen und der
bayeriſchen Regierung.
Karlsruhe, 8. März. (Wolff.) Die heutige Nachmit=
lgsſitzung
des badiſchen Landtages erhielt dadurch be=
ſondere
Bedeutung, daß Staatspräſident Trunk zu den Londoner
Vorgängen in einer Anſprache Stellung nahm. Haus und
Tribünen waren außerordentlich gut beſucht. Der Staatspräſi=
dent
bezeichnete es unter allſeitiger Zuſtimmung als Pflicht des
ſediſchen Landtags, auch ſeinerſeits auszuſprechen, daß die
Zwangsmaßnahmen des Feindbundes unbe=
lechtigt
ſind und daß er dagegen nachdrücklich Verwahrung
Drülege. Erneut komme erhebliches Leid über die deutſche Be=
volkerung
, die deutſche Wirtſchaft und den deutſchen Arbeits=
wallen
. Der Präſident ſchloß: Wir wollen in ernſteſter Stim=
cuing
verharren, entſchloſſen, alles zu tun was wir können und
miſſen, aber auf der anderen Seite unerſchütterlich bleiben ge=
Rnüber dem, was über das Mögliche hinaus uns zugemutet und
abgepreßt werden ſollte. (Bravo!) Wir haben die Verpflichtung,
der Bevölkerung, die die Beſetzung zu erleiden hat, ein Wort des
herzlichſten Mitempfindens zu ſagen und auch ein Wort der ent=
Erloſſenen Tat, daß wir bereit ſind, ihnen unſere Unterſtützung
eu leihen, wo und wie wir können. (Bravo!) Zu der badiſchen
*ebölkerung ſagen wir: Wir wollen in Würde und Beſonnen=
Fir die Dinge von heute, von morgen und übermorgen ertragen.

Präſident Kopf erklärte: Ich weiß mich aller Ihrer Zu=
ſtimmung
ſicher, wenn ich hier feſtſtelle, daß das ganze Haus ſich
einmütig der feierlichen Verwahrung anſchließt, die ſoeben aus
dem Munde des Herrn Staatspräſidenten gegenüber den Lon=
doner
Beſchlüſſen ausgeſprochen worden iſt. Wir vertrauen dar=
auf
, daß auch in den feindlichen Ländern die Einſicht durch=
dringen
wird, daß man in dieſem Tempo nicht weitermachen
kann und daß man einem 60=Millionen=Volk eine dauernde Ver=
ſklapung
nicht auferlegen kann. Was auch kommen mag, wir
ſvollen die Meinung in die Welt hinaustragen, daß das deutſche
Volk in dieſen Tagen ſeine Würde behält und beſonnen bleibt,
und daß es in Einigkeit ſeinen Gegnern gegenübertritt.
(Bravol) Und dieſe Einigkeit muß ſich innerhalb aller Parteien
kundtun. Die nationale Einigkeit und Würde muß uns über
alles gehen.
München, 8. März. (Wolff.) Im Staatshaushaltsaus=
ſchuß
gab heute mittag in Anweſenheit der geſamten Regierung
der Miniſterpräſident Dr. v. Kahr folgende Erklärung ab:
Trotzdem unſere Unterhändler in London in Uebereinſtimmung
mit dem Willen des geſamten deutſchen Volkes zur Herſtellung
eines ehrlichen Friedens den Forderungen unſerer Gegner bis
an die äußerſte Grenze des Möglichen entgegenkamen, blieben
die Verhandlungen ergebnislos. Die Gegner beharren bei ihrem
ungerechten und unmöglichen Paxiſer Diktat, weil ſie uns ver=
nichten
wollen. Das deutſche Volk lehnte ab im Bewußt=
ſein
ſeiner Ehre und ſeines Rechtes, zur eigenen von Unwahrheit
und Haß erſonnenen Verſklavung ſeine Unterſchrift zu geben.
Armut wollten und wollen wir auf uns nehmen, Unfreiheit und
Skiaverei niemals! (Bravo!) Infolgedeſſen ſetzen die Gegner
unter abermaliger Verletzung des von ihnen ſelbſt diktierten
Friedensbertrages von Verſailles nunmehr ihre ſogenannten
Sanktionen in Kraft. Wirproteſtieren dagegen feier=
lichſt
und vor aller Welt. Wir proteſtieren insbeſondere dagegen,
daß dem deutſchen Volke immer noch allein die Schuld am Welt=
kriege
aufgebürdet werden ſoll. (Bravol) Dos Vorgehen der
Gegner bedeutet eine neue Gewalt, einen neuen Druck und neue
Gefahren wirtſchaftlicher, ideeller, phyſiſcher und ſeeliſcher Art.
Bei der Geſinnung unſerer Gegner wußten wir, daß dies ſo
kommen würde.
Die Frage der Erweiterung der Zwangs=
maßnahmen
.
Berlin, 8. März. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Wie der Daily Telegraph meldet, haben die Alli=
ierten
ſofort, nachdem die deutſchen Delegierten die Sitzung ver=
laſſen
haben, über die Ausdehnung der Sanktionen eine Be=
ſprechung
abgehalten. Einem Antrag Briands, der bereits be=
antragte
, Frankfurt und den Maingau zu beſetzen
wurde zunächſt nicht näher getreten. Briand wird
11. März in der Kammer über die Londoner Verhandlungen
ſprechen. Der miniſterielle Matin warnt die Deutſchen vor einer
Sabotage der Sanktionen, (!!) weil ſonſt die Beſetzung des
ganzen Ruhrgebietes eintreten würde.
Die Durchführung der Finanzmaßnahmen.
London 8. März. (Wolff.) Bei der Darlegung der Er=
gebniſſe
der Londoner Konferenz im Unterhauſe ſagte
Lloyd George, den Truppen ſeien ſchon Befehle erteilt, die
angegebenen Zonen zu beſetzen. Weiter ſeien Anweiſungen ge=
geben
, die beſten Methoden zur Anwendung der anderen Sank=
tionen
in Erwägung zu ziehen. Die Geſetzgebung müſſe es er=
möglichen
, daß jeder Käufer deutſcher Waren in den alliierten
Ländern ein Teil des Kaufpreiſes an die eigene Regierung ab=
zahle
. Lloyd George bedauerte, daß dieſe Frage als Sanktion
behandelt werden müſſe, während ſie ein Teil irgendeines abzu=
ſchließenden
Abkommens hätte ſein können. Es würden die not=
wendigen
Maßregeln getroffen werden, um zu verhindern,
daß deutſche Güter auf dem Umwege über die Neutra=
len
eingeführt würden.
London, 8. März. (Wolff.) Daily Mail fchreibt, man
dürfe wohl annehmen, daß jeder Verſuch Deutſchlands, die neue
Zollgrenze durch Ablenkung ſeines Handels nach Rotterdam
oder irgendeinem anderen Hafen durch die Verhängung der
Blockade durch die Alliierten zum Scheitern verurteilt ſein
würde.
Schweizer Preſſeſtimmen.
Bern 8. März. (Wolff). Die ſchweizeriſche Preſſe
drückte ſchon beim Bekanntwerden des Ultimatums ſtarken
Zweifel über die Rechtsgrundlagen der in Ausſicht
genommenen Strafmaßnahmen aus. Beſonders deutlich
kamen dieſe Gedanken in den Bafler Nachrichten, der
Neuen Zürcher Zeitung, dem Berner Tagblatt
und anderen Organen der deutſchen Schweiz zum Ausdruck. Auch
die Genfer Suiſſe ſprach ziemlich deutlich aus, daß vertrags=
mäßig
mit den Sanktionen bis zum 1. Mai gewartet werden
müßte. Ueber den nun eingetretenen Abbruch der Londoner Ver=
handlungen
liegt bis jetzt nur das Kommentar des Berner
Vund vor. Das Blatt ſagt: Die Eile, in der die Repreſſalien
in London beſchloſſen wurden und in die Tat umgeſetzt werden
ſollen, kommt überraſchend, zumal da die rechtlichen Grundlagen
für eine ſolche Aktion durchaus nicht ganz klar ſind. Auch bei der
den Deutſchen überreichten Liſte der Verfehlungen gegen den
Friedensvertrag handelt es ſich um Punkte ſtrittiger Natur, ſo
daß nicht alle rechtlichen Bedenken beſchwichtigt werden können.
Das Blatt fragt, ob durch dieſe Eile nur der Wille zum Ausdruck
kommen ſoll, daß es den Alliierten mit ihren Forderungen bitter
ernſt iſt und ob auch gewiſſe Bedenken, z. B. der bevorſtehende
Friedensſchluß der Vereinigten Staaten mit Deutſchland, in Be=
tracht
zu ziehen ſind. Sollte dor Abſchluß dieſes Friedens ein
fait accompli geſchaffen werden, um den Vereinigten Staaten
für ihre politiſche Einſtellung einen bedeutſamen Fingerzeig zu
geben? Und doch, fährt das Blatt weiter fort, hätte wenigſtens
über das zweite deutſche Angebot verhandelt werden können. Den
Alliierten ſchien dieſer Weg unannehmbar. Das Laſſo ſollte um
den Kopf des Gegners gezogen wwerden, damit er nicht mehr ent=
weichen
könne. Wahrſcheinlich erachten die Entente= Staats=
männer
eine ſolche Haltung hauptſächlich aus innerpolitiſchen
Gründen ihren Völkern gegenüber als notwendig.
Bern 8. März. (Wolff.) Zu den neuen Okkupatio=
nen
ſchreibt der Berner Bund heute abend: Die Gewalt=
politik
hat ungeheuer an Kredit verloren, gleichgültig von wem
ſie ausgeübt wird. Mit Gewalt kann auch die Entente keine
Milliarden aus Deutſchland herausziehen. Die Wiedergut=
machungsfrage
gehört vor den Verhandlungstiſch und nicht vor
den Schlund der Kanonen. Die Rheingrenze, die die Alliierten
durch den Vertrag von Verſailles nicht zu erreichen vermochten,
ſoll auf dieſe Weiſe in ihren Beſitz gebracht werden.
Die Gegenrevolution in Rußland.
Berlin 8. März. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Gatſchina iſt wieder im Beſitz der Bolſche=
wiſten
, auch Petersburg iſt wieder von roten Trup=
pen
beſetzt.
T.u. Helſingfors, 8. März. Mit Rückſicht auf den
Ernſt der Lage hat der Rat der Volkskommiſſare Trotzkij zum
Diktator der Sowjetrepublik mit unbeſchränkten Vollmachten
ernannt. Trotzkij ſoll Moskau verlaſſen haben, um ſich nach
Petersburg zu begeben.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter bieſee Ueßerſchrift übernimmt die Nedaktion
keinerlei Veraniwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwort ich.)
Am 4. März 1920 iſt eine Reichsverordnung, betr. die Aende=
rung
der Poſtordnung vom 28. Jul; 1917 in Kraft getreten, die für
die Geſchäftswelt recht einſchneidende Erhöhungen der Portoſätze ent=
hält
. Es wäre dringend erwünſcht, wenn die Poſtbehörde dieſe neuen

Seite 5.

Nach Anordnung des Reichspoſtmiiſters tritt eine Reichsverord=
nung
, betreffend die Aenderung der Poſtordnung vom 28. Juli 1917 in
Kraft, die für die Geſchäftswelt recht einſchneidende Erhöhungen der
Portoſätze enthält. Es wäre dringend erwünſcht, wenn die Poſtbehörde
dieſe neuen Sätze bald in einer allgemein verſtändlichen Be=
kanntmachung
, die beſſer als die Veröffentlichung in Nr. 18 des Reichs=
geſetzblatts
den berechtigten Intereſſen gerecht wird, dem Publikum zu=
gänglich
machen würde.
Spiel, Sport und Turnen.
* Türngemeinde 1846, Darmſtadt (Woogsplatz). In
dieſem Jahre feierk die Turngemeinde Darmſtadt das Feſt ihres 75 Beſtehens. Der eigentlich= Gründungstag iſt der
2. Juni und wind an dieſem Tage im engeren Kreiſe der Gründung ge=
dacht
werden. Die Hauptfeierlichkeiten finden in der Zeit vom 11.19.
September ds. Js. ſtatt. Zu dieſen Veranſtaltungen, die einfach und
würdig gedacht ſind, ſollen alle früheren Turngenoſſen, die nicht mehr
in Darmſtadt wohnen, eingeladen werden und wird deshalb um recht
baldige Uebermittelung der Anſchriften dieſer auswärtigen Turner ge=
beben
. Als Jubelveranſtaltungen hat die Turngeweinde zur Durchfüh=
rung
übernommen: im Juhi das Turnfeſt des 3. Gauverbandes, im
Auguſt das Kreisſchwimmfeſt. Beiter bewirbt ſich die Zurnge=
meinde
um den von der Deutſchen Turnerſchaft ausgeſchriebenen und am
18. September quszutragenden Zwölfkampf und zwar für die
Kreisgruppe Süddeutſchland. Im Oktober iſt eine Fechter=
ſchau
für den 9. Kreis mit Wettfechten aller Waffen geplant. Anfang
November endlich werden ſog. Kunſtabende: Ein Dokument Deut=
ſchen
Turnens abgehalten. Hier wird das Turnen in höchſter Vollen=
dung
und zwar von Jung und Alt beiderlei Geſchlechts gezeigt werden.
Dies ſind in großen Zügen die Jubelveranſtaltungen. Näheres wird
ſpäter im Anzeigeteil erſichtlich ſein.
* Sportverein Germania 1913 Darmſtadt E. V.
Das am vergangenen Sonntag in Klein=Steinheim ausgetragene Wett=
ſpiel
konnte die förperlich weit überlegene Mannſchaft Steinheims mit
4:1 Toren für ſich entſcheiden. Halbzeit 1:1. Gerwania mußte ein=
getretener
Umſtände halber mit Erſatz für ihre beſten Kräfte antreten
und die dadurch bedingte Umſtellung bewährte ſich nicht.
* Griesheim, 8. März. Sportklub Viktoria (Meiſter im
Oſtrheingau) hatte am Sonntag als erſten Gegner um die Meiſterſchaft=
des
Kreiſes Heſſen die Sportabteilung der Turngemeinde Worms
(Meiſter im Weſtrheingau) zu Gaſt. Der zu dieſem Spiele beſtimmte
Schiedsrichter war nichkn erſchienen und man einigte ſich ſchnell auf den
anmeſenden ſtellvertretenden Gauvorſitzenden, Herrn Zeug. Gries=
heim
mit Erſatz für ſeinen Ik. Verteidiger ſowie des Linksaußen
hat Anſtoß und kann der Hciblinke nach ſchönem Durcſpiel in der
zweiten Minute unhalthar einſenden. Während Griesheim ſich gleich
gut zufammenfindet, zeigt Worms ein plamloſes Sviel, welches ſich
jedoch bald ändert. Worms mit dem Wind im Rücken kommt immer
mehr auf und die Gri=sheimer Verteidigung hat ſchwere Arbeit zu ver=
richten
. In der 15. Minute gelingt Worms ein Durchbruch und kann
es an dem herausgelaufenen Torwächter ſein einziges Tor erzielen.
Bis zur Halbzeit ausgeglichenes Spiel und mit 1:1 werden die Seiten
gewechſelt. In der zweiten Hälfte iſt Griesheim die meiſte Zeit über=
legen
, was auch in 3 teiteren Toren zum Ausdruck kommt. Bei dem
Stande von 4:1 für Griesheim, Ecken 3:2 für Griesheim, ertönte der
Schlußpfirf des Unvarteiiſchen, weliher dem Spiel ein gerechter Leiter
war. Weitere Neſultate: 1. Jgd. Viktoria1.Jgd. Germania= Arheil=
gen
1:4 (Verbandsſpiele), 2. Mannſchaft Viktoria2. Mannſchaft Sport=
kuß
Weiterſtadt 8:0.
* 1. Fußballſportverein 1919 Groß=Zimmern
Turnverein Aſchaffenburg=Damm (Liga) III. 1:0. Das
Spiel fand am Sonntag auf dem Sportplatz in Afchaffenburg=Damm
ſtact. Dem Spielverlauf nach hätte das Ergebnis ein viel höheres für
Groß=Zimmern ſein wüſſen, da Aſchaffenburg nach den erſten 10 Mi=
nuten
kaum mehr gefährlich werden konnte. Die 1. Schiilermannſchaft
ſpielte gegen die 1. Schüilermannſchaft von Turngemeinde 1846 Darm=
ſtadt
mit dem Ergebnis 2:3, die 2. Schülerwannſchaft ihr erſtes Wett=
ſpiel
gegen die 4. Mannſchaft von V. f. B.=Ober=Ramſtadt 0:1.
* Sportklub Haſſia 1913 Dieburg. Der Klub trug
vergangenen Sonntag drei Spiele aus. In Dieburg gewann die
2. Mannſchaft des Sportklubs Union=Darmſtadt gegen die
1. Haſſia=Elf verdient mit 3:1 Toren (Halbzeit 1:1), Eckenverhältnis 2:2.
Ein faires und größtenteils ausgeglichenes Spiel, aber an ſpannenden
Momenten äußerſt arm. In der 30. Minute konnte Union das erſte Tor
durch ſeinen Mittelſtirmer buchen. Bis zur Halbzeit erzielten beide
Parteien je eine ergebnisloſe Ecke. Nach der Pauſe konnte Union in
der 18. und 19. Minute noch zweimal unhaltbar einſenden. Jetzt geht
Dieburg aus ſich heraus, vermag etwas zu drücken und kann ſchließlich
8 Minuten vor Schluß durch Fach das Ehrentor erringen. Mit 3:1
verließ Uniyn als Sieger den Platz. Die Union=Leute hinterließen in
Dieburg den beſten Eindruck. Beſonders gefielen die Hintermannſchäft,
vor allem der reilte Verteidiger, ferner das Innentor mit dem hervor=
ragenden
Mittelſtürmer. Die Leiſtungen der durch Erſatz geſchwächten
Haſſia=Elf waren zum Teil ſehr ſchwach. Die Hintermannſchaft konnte
befriedigen. In der Läuferreihe taten ſich beſonders hervor der alfe
Kämpe Helfrich und der noch jugendliche Fach. An dem Eifer und
der guten Arbeit dieſer Beiden ſollte ſich mancher ein Beiſpiel nehmen.
Der Sturm verſagte größte eils, beſonders der Linksaußen und der
Rechtsinnenſtürmer; die übrigen Stürmer konuten genügen. Der
Schiedsrichter, Herr Schwarz, war dem Spiel ein aufmerkſamer und
gerechter Leiter.
Die 2. Haſſia=Elf war mit 10 Mann bei der 3. Mannſchaft von
Union und verlor ebewfalls mit 1:3 Toren.
Die 4. Haſſia=Mannſchaft ſpielte gegen die gleiche des Sportvereins
Münſter 1919 unentſchieden 2:2.
sr. Rütt und Lorenz in Nen=York. Wie ein Kabeltele=
gramm
meldet, ſind die beiden Deutſchen Rütt und Lorenz
wohlbehalten am 4. März mit der Ceddric in der neuen Welt
eingetroffen. Uniere beiden Sechstagefahrer wevden ſich folgen=
den
Mannſchaften in den am 6. März beginnenden Sechstagerennen
gegemüberſehen: TahlorSmith, LawrenceChapman, Young Menus
Bedell, ThowasSpencer, Mac Namara-Piani, Egg van Kempen,
CoburnBrocco, van BeverMiquel, DegraeveRielens.
Briefkaſten.
F. S. An das Polizeiamt (Meldeamt), Hügelſtraße.
Schluß des redaktionellen Teils.


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Wetterausſichten für Mittwoch:
Nebel, ſpäter wolkig, noch trocken, wärmer, nachts leichter Froſt,
Süidwveſtwind.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende 10½ Uhr (außer Miete,
Schen lmiete a 12, b10, d 10, Sondermiete Serie KJ): Fauſt.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Muſikaliſcher Vortragsabend der Muſikſchule Elſe Hoch=
ſtätter
um 7½ Uhr im Muſikvereinsſaale.
Vorträge: Lehrer Hilsdorf um 8 Uhr im Hörſaal 326 der Tech=
niſchen
Hochſchule (Verein für Volksbildung). Dihl.=Ing. Strakoſch
um 8 Uhr im Saalbau (Bund für Dreigliederung des ſozialen Or=
ganismus
).
Verſammlung der Auslandsdeutſchen um 8 Uhr im Reſdaurant
Sitte.
Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten im Aus=
ſtellungsgebäude
auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 18 Uhr).

Leitung. Dr. Ottu ABaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden rolitiſchen
Teil und für Frutilleton: Dr. Ottv Waldgeſtel; für heſſiſche Polt ik und den
äbrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Mar Streeſe: für
Sport, Handelsteil u d Lan wirtſchaftliches: Kurt Mitfching; für den Anz ige teil,
Anzetgenbeilagen und Mtteilungen aus dem Seſchäſtzleben: Panl Lange.
Truck und Verlag: C. Wdittichiſche Hofbuchdrackerei. Säm
Für din redalt Teil beſtimmie Mitterlnngen ſind an die Nedaktion deß
Tagblat:s zu richten. Honorarſorderungen ſind beizufügen: nachträglicke
wrden uicht derückſichtigt. Unverlengte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſendt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Rummer 6

Darmſtädter Tagblatt, Mittivoch, den 9. März 1921

Seite 6.

Familiennachrichten

Louts Hein
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u. Frau Martha, geb. Bentheim
Reinheim i. H.

Am Montag, den 7. März I. Js., verſchied plötzlich und unerwartet
unſer 1. Vorſitzender
Herr Guſtav Hochmuth von Arheilgen.
Wir betrauern in ihm einen treuen Freund und zielbewußten Mitarbeiter.
Sein Andenken wird in uns unauslöſchlich ſein.
Darmſtadt, den 8. März 1921.
Der Vorſtand und die Verwaltung der Allgemeinen
Ortskrankenkaſſe für die Landgemeinden des Kreiſes
Darmſtadt.
2933)

G Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer Ver-
mählung
erwiesenen Aufmerksamkeiten
sagen herzlichen Dank
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Nachruf.
Nach langem Leiden ſtarb am
7. März
Herr

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Heute entſchlief ſanft und unerwartet mein lieber
unvergeßlicher Mann, unſer treuer Vater, Schwieger=
vater
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Waldſtr. 35. Telephon 670.

aus Arheilgen.
Der Verſtorbene iſt 33 Jahre bei
unſerer Firma tätig geweſen. Er
war ein Mann von hohem Pflicht=
gefühl
, der ſeinen Poſten in gewiſſen=
hafteſter
Weiſe ausgefüllt und ſtets
unſer volles Vertrauen beſeſſen hat.
Wir werden ſein Andenken in
Ehren halten.
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Gebrüder Trier.
Darmſtadt, den 8. März 1921.

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kurz vor Beendigung ſeines 74, Lebensjahres.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dr. Florentin Hallwachs
Louiſe, geb. Schwenecke.
Sulzbach=Saar, den 5. März 1921.
Auf Wunſch des Verſtorbenen findet die Beiſetzung in
(I,2929
Darmſtadt ſtatt.
Trauerfeier Dienstag, den 8. März, nachmittags 5 Uhr, in
aller Stille im Sterbehauſe auf der Hirſchbach.
Es wird gebeten von Kondolenzbeſuchen abzuſehen.

Ver
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Herrn Dr. Florentin Hallwachs
aus Sulzbach bei Saarbrücken
findet am Freitag, den 11. März, vorm.
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Höchſtpreis angekauft. (9432

Im Namen der trauernden Hinterbliebeuen:
Majox a. D. W. Schmidt
u. Frau Welly, geb. Fleck.
Die Beerdigung findet ſtatt: Donuerstag,
den 10. März, nachmittags 3 Uhr, von der
Leichenhalle des Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädter Straße.
Kf

*
*

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Dankſagung.
Allen, die unſerer unvergeßlichen, teuren
Entſchlafenen
Frau

Heirat.
PoſtlagerndB. B.12
Brief abholen. (*9438

die letzte Ehre durch ihre Teilnahme und über=
aus
zahlreiche Blumenſpenden erwieſen haben,
insbeſondere Herrn Pfarrer Goethe für ſeine
troſtreichen Worte und den Schweſtern der
Johannesgemeinde für ihre aufopfernde liebe=
volle
Pflege, ſagen wir hiermit unſeren
(*9608
innigen Dank.
Im Aamen der tieftrauernden hinterbliebenen:
J. Trautmann.
Darmſtadt, Leipzig, Eſſen a. d. R.,
den 7. März 1921.

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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wohltuender Anteil=
nahme
bei dem uns betroffenen Schickſalsſchlage
ſagen wir Allen unſeren verbindlichſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Beringer,
Herrn Dr. Remy als Vertreter der Firma E.
Merck und den Mitarbeitern des Entſchlafenen
Darmſtadt, den 9. März 1921,.
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geſucht. Angeb. u. G 112
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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. März 1921.

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Union-Theater

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Mittwoch, 9. März
Neu! Neu!
Der Hamſterer

Heute, morgen und
übermorgen

Sensationelles Sittendrama

Ludwig Ganghofers Roman

Donnerstag, 10. März:
verParagraphen=
ſchuſter

letzte Aufführung)

Seemannsdrama in 5 Akten
mit
Paul Wegener, Asta Nielsen,
Hans Marr, Tdeodor Loos,
Rosa Valett!
Die erstklassige Besetzung der
Rollen garantiert für Inhalt und
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Der Mitternachtsassessor
Lustspiel in 3 Akten mit
Esther Hagan, Rlchard Georg.

Detektivdrama in 4 Akten
In der Hanptrolle:
Dr. . Rothauser als Freil Horst.
in dem
Vietor Plagge Lustspiel
Karlchen wird nervös
Als Einlage:
Die demeinde F. St. Ielene
und ihr Kaplan
Oberbayr. Volksschauspiel in 5 Akten
In den Hauptrollen:
Carl Mittermayr, Fannerl
Mittermayr, Kaver Terofa!
und Gig. Vogelzanz
sowie die gesamten Künstler des
Verofal-Schlierseer-Bamern-
Theaters. (*9619

Freitag, 11. März:
* Erſtaufführung: o
Die 5 Seppl

Drama in 5 Akten aus dem oberbaverischen Volksleben;
ein selten schöner Film, mit inhaltsreichem Wert, künst-
lerischer
Regie u. herrlicher Szenerie. Die mitwirkenden
Künstler, wie Thea Steinbrecher, Fritz Greiner,
Lia Libenschütz, Kurt Gerdes, Viktor Gehring,
bürgen für meisterhafte Darstellung.

Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Kugo de
Waal (Rheinſtr.) (2965

Klavierſtimmen
ſofort (679
Arnold=Sohn
Ecke Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.

Oentral-Theater

Das Feigenblatt
Heiteres Lustspiel in 2 Akten. (2887im

Wild-West-Film in 3 Akten
Die Banditen der Prärie
Naturgetreue Schilderung des
Cowboy-Lebens!
Herren u. Knechte
Sittendrama in 5 Akten.
Rita Clermont I. PanlMekfert
in den Hauptrollen.
Die mit Tränen süen
Nord. Drama in 4 Akten.

Dieffe Hite.
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und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin gaden). ſ2836o
Schuhmacher nimmt noch
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Heimarbeit ſauberer
Ausführung. Ang. u. G84
Geſchäftsſtelle. (*9334

Nehme noch Nunden
i. Hauſe 4
an zum Flicken.
Frau Nuch, Ludwigshöh=
ſtraßeſt
3, Stb. 2, St. (*9531

Heſſiſches Landestheater=Orcheſter.
Montag, den 14. März 1921, abeuds 7 Uhr

Fünftes Konzert
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds und der
W. de Haan=Stiftung des Orcheſters.

Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Mitwirkende: Frieda Kwaſt=Hodapp.
Bach: Konzert F=dur. Beethoven: Klavier.
konzert G=dur. Brahms: Sinfonie Nr. 2.
Grotrian=Steinweh=Flügel aus dem Lager von
Karl Arnold & Sohn, Ecke Erbacherſtraße.
Karten zu M. 3. bis 30 M. ab Freitag, den
11. März, vormittags, an der Tageskaſſe des Landes=
theaters
.
Hauptprobe Montag, 14. März, vormittags
10½ Uhr, Karten zu M. 4. ab Freitag, den
11. März, an der Tageskaſſe des Landestheaters,
(2925ms
bei Thies und im Verkehrsburegu.

z.waſchen wird
Wäſche angenommen.
J. Plößer I., Malchen. (599

Voranzeige

SoslO

Die Flucht aus der
Fremden legion mit
gesanglich. Schilde-
rung
u. persönliches
Auftreten des Frem-
denlegionärs
in Uniform

Evang. Arbeiter= u. Handwerkerverein.
Freitag, den 11. März, abends 8/. Uhr, im
Vereinshaus Feierabend, Stiftſtr.
Oeffentlicher Vortrag
von Herrn Pfarrer Borning, Frankfurt a. M.;
Die Kirche und die ſoziale Frage‟.
Nach dem Vortrag: Ausſprache.
Der Vorſtand.
2924)

* Uhr Mocca

zur Mitgliederverſammlung
Einladung der Auslandsdeutſchen
am 9. März 1921, abends 8 Uhr,
Gaſtwirtſchaft Sitte, Darmſtadt, Karlſtr. 15. 2935
Bund der Auslandsdeutſchen, E. V. der Vorſtand.

Täglich Honzert
nachmittags u. abends

Billigſte u. gute Ausführ.
aller Schuh=Reparaturen.
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Luiſenſtraße 40. (66=

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Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
Anf. 6 Uhr. Ende 10½ Uhr.
Borverkaufand. Tages=
kaſſe
im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Donnerstag, 10. März.
118. Mietvorſtellung.
D"
Sondermiete: Serie V.
Schülermiete rot.
Hänſel und Gretel.
Hierauf:
Märchenbilder.
Kleine Opernpreiſe.
Anfang 7 Uhr

Alexanderstr. 5. Fernruf 109,
Eigene Konditorei.
Heute Mittwoch, den 9. März:

Gastspiel in der
Turnhalle (Woogsplatz)
Nur 3 Tage! Vom 10. bis 12. Mär2!
PRodRARm=
1. Abteilung
Marionetten-Spiele!!
3 Wünsche v. Graf Pocci
Ein lehrreiches Spiel in 2Akten
: Kunst-Marionetten::

Am 13. Februar 1921 iſt in Darmſtadt ein
Verein ehemaliger Heſſiſcher Leib=Dragoner
gegründer worden. Oberſt a. D. Meiſter iſt
zum Ehrenvorſitzenden gewählt.
Alle, die dem Heſſiſchen Leib=Chevauxleger=
Regiment oder dem Heſſiſchen Leib=Dragoner=
Regiment oder deren Erſatz=Eskadronen an=
gehört
haben und ſich im Kreiſe Darinſtadt
aufhalten, werden hiermit gebeten, zur General=
Verſammlung des Vereins am Montag, den
13. März 1921, in Darmſtadt im Kaiſerſaal,
Grafenſtraße, zu erſcheinen, um die Statuten
zu beraten und über einen Regimentsappell in
(2936
Darmſtadt Beſchluß zu faſſen.
Der Vorſtand des Vereins
ehemaliger Heſſiſcher Leib=Dragoner.

peretten Abend

Verstärktes Orehester.
Erstklass. Unternehmen s Vornehme Aufmachung.
täglich von 7 Uhr ab
In der Klduse Stimmunss-Mnslk.
Geschäftsleitung:
Orchesterleitung:
(*9583) Rich, v. d. Wehd.
Kapellm. Alb. Oito.

Achtung

2. Abteilung
Auftreten erstklassiger Jarieté-Künstler

Gewerkschaftsbund d. Angestallten
Freitag, 11. März, abends ½8 Uhr,im
Fürstensaal, Grafenstraße 20,

Dem verehrten Publikum aus Darm=
ſtadt
und Umgegend zur gefälligen
Kenntnis, daß wir unſer

Holland-ldyll, Musikal. Virtuosen

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können ſich noch Damen und Herren
anmelden. Privatſtunden zu jeder Zeit.

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Schüler- und Familien-Vorstellung
nachmittags 4½ Uhr zu halben Preisen.
Haupr-Vorstellung abends 8 Uhr,
Kassenöffnung ½ Stunde vorher.
Preise der Plätze: Nachmittags nume-
rierter
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2. Platz 1 50 Mk., Stehplatz 1. Mk,
Abends numerierter Platz 7. Mk.,
1. Platz 5. Mk 2. Plats 3. Mk..
Stehplats 2, Mk.
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von Donnerstag nachmittag ab in der
Turnhalle am Woogsplatz.
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nur kür Mitglieder und durch diese
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eingeführte Gäste.
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schliessl
. Steuer) im Verkehrsbureau und an
der Abendkasse, Ebendaselbst Anmeldung
zum darauffolgenden aohttägigen Kursus,
sowie die Broschüre Die zehn Gebdte des
Atems 4 Mk. 2.50.
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Seitänser Afrik. Szene Negersänger Chinesenballet Myst. Tanz Musik. Clown Ciovn u. Hund 2 Komiker Pantomimen [ ][  ][ ]

Mummer 67.

im Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)
Aber in ſeinem Imern arbeitete es fort. Die ganze Zeit
nde vor ſeinem Geiſte lebendig, die er gemeinſam mit ihr
ch alles Frohe und Schwere gewandert war, der erſte Augen=
x
, da ſie ihm in ihrer mädchenhaften Lieblichkeit und ihrem
nmiteren Schalk auf Karla Macketatz Lazarettſchiff begegnet
der dunkle Abend, der ihr den Vater raubte und die wun=
Sare Wandlung ihres Weſens anbahnte, die letzten Tage, da
Shn mit ſorgender Hingebung in ſeiner Krankheit gepflegt.
langſam ſanken die Schleier, die ſeine Augen gehalten
gen, dämmerte löſende Erkenntnis in ſeiner Seele auf: Sie
es geweſen, die von Anfang bis zu Ende in ſtiller, ſteter
ie zu ihm geſtanden, die ſich in zurückhaltender Weiblichkeit
ihm bekannt, als alle ihn verließen. Er aber hatte in der
ereſpannten Eitelkeit ſeines Wollens und Strebens immer
die andere geſehen, immer nur ſie geſucht und begehrt, die
hm doch mit umverkennbarer Deutlichkeit gezeigt, daß ſie
s mit ihm zuſammengeſchloſſen als das flüchtige Spiel des
ns, als der Wunſch nach der Befreiung von einem Daſein,
m Guige und Dunkel ſie mit ſeiner Hilfe entfliehen wollte.
nun, da er an aller Liebe und Güte der Menſchen irre ge=
ſpen
war, geſchah dies und öffnete ihm die ſo lange geſchloſſe=
Augen.
Annemarie von Trotha? fragte er ſchließlich, ſich zuſam=
raffend
, woher hat die denn das Geld? Sage mir das doch,
12
Sie erzählte mir, daß ihr gefallener Vater ſie zur Erbin
er kleinen Vermögens eingeſetzt, das ihr bei ihrer Mündig=
ugefallen
wäre und das ſie nicht beſſer verwerten zu können
ſüste, als für eine Sache, über die Du in den letzten Tagen
iuss Zuſammenſeins im Lazarett mit ſo viel Zuverſicht zu ihr
pschen.
Mun ſtand auch dieſe Stunde vor ſeiner Seele. Aber mit
rwachten neue Zweifel. Ich kann das Geld nicht anneh=
* ſagte er.
Wenn Du nicht den Mut und die Fähigkeit in Dir fühlft,
art anzulegen und getiſſenhaft zu verwalten dann aller=
nicht
. Wie weit Du nun das mit etvas kühner Vermeſſen=
Fegonnene Unternehmen unter den veränderten Zeitverhält=
aufrechterhalten
und weiterführen können wirſt, das hängt
em Schickſal ab, das dem Neubau Deiner Turbinen beſchie=
ein
wird, zugleich aber auch von der Beſchränkung und
Beit, mit der Du den Neubau Deines eigenen Lebens zu
hſten denkſt. Für den erſteren glaube ich die Bürgſchaft mit

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. März 1921.

Seite 9.

einiger Sicherheit übernehmen zu können, für den zweiten mußt
Du ſelber ſorgen!
Da reichte ihm Arno die Hand. Ich habe Dir unrecht ge=
tan
, ſagte er, und ich werde es durch die Tat wettmachen.
Dazu möchteſt Du bald Gelegenheit haben. Denn wie jetzt
die Sachen in unſerem Vaterlande ſtehen, glaube ich kaum, daß
ich noch lange auf der Werft bleiben werde. Dann würde tie
Vollendung des Turbinenbaues allein auf Deinen Schultern
ruhen.
Frau Morgenroth hatte, ohne daß ſie es in dem Eifer ihres
Geſprächs gemerkt, ſchon einige Male die Tür geöffnet, ſie aber
immer wieder behutſam geſchloſſen, weil ſie fürchtete, die beiden
zu ſtören. Denn daß ſich da drinnen in ihrer niedrigen Wohn=
ſtube
wichtige und entſcheidende Dinge vorbereiteten, war ihr
ſehr bald klar geworden. Nun aber war keine Minute mehr zu
verlieren. In einer halben Stunde konnte das Abendſchiff an
der Landungsbrücke ſein, das Splettſtößer zu ſeine: K mkehr
en mußte. Und ohne daß er ihren Bohnenkaffee getrunken,
und von ihrem Kuchen gegeſſen hatte, den ſie für ihren Sohn ge=
backen
, durfte er auf keinen Fall das kleine Haus in der Niede=
rung
verlaſſen.
So brachte ſie beides auf den Tiſch, und Splettſtößer hatte
gerade noch Zeit, es mit Muße zu verzehren, beder er ſich, von
Arno geleitet, zur Landungsbrücke begab.
z
Durch den ſinkenden Abend fuhr das Schiff. Es hatte in
dieſer Winterszeit nur wenige Fahrgäſte an Bord. UInd die hiel=
ten
ſich in der Kajüte. Kurt Splettſtößer war der einzige, der
oben im Freien blieb. Den Lodenmantel dicht um ſich gezogen,
den Filzhut tief ins Geſicht gedrückt, ſchritt er über das Deck da=
hin
, ab und zu ein Wort mit dem Führer oder mit dem Heizer
wechſelnd, der, auf einer Treppe ſtehend, Kopf und Cberkörper
aus dem heißen Maſchinenraum lehnte, meiſt aber mit ſeinen
Gedanken beſchäftigt, die, ernſt und ſchwer, ſo ganz zu der Um=
gebung
paßten, durch die das Dampboot manchmal ſchnell, Hann
wieder, wenn das Flußbett enger und ſchmaler wurde, langfamer
vorwärts glitt. Die Luft war klar, aber von kühler Feuchtigkeit
erfüllt. Grau und nackt lagen zu beiden Seiten die Aecker und
Felder; einige Krähen ſtrichen mit müdem Flug über ſie dahin,
alles war einförmig, düſter, tonlos. Die ganze Traurigkeit eines
Sonntagnachmittags ſenkte ſich mit ſchweren Schwingen über
die ländliche Einöde; dann und wann hörte man das Bellen
eines Hundes vom Ufer her, das war neben dem regelmäßigen
Geräuſch der Maſchine das einzige, was die melancholiſche Stille
durchbrach.
Sein erſter Gedanke war ſie! ſagte er zu ſich ſelber. Dies
Mädchen übt eine eigentümliche Gewalt auf alle, die mit ihr in

Berührung treten, gleichbiel, ob ſie Männer oder Frauen ſind.
Sie ordnen ſich ihr nicht nur unter, ſie tun es als etwas Selbſt=
verſtändliches
. Woher kommt das wohl? fragte er ſich.
Nicht ihrer Stellung und ihres Reichtums halber, das war
ihm vom erſten Augenblick an tlar geworden, auch kaum wegen
ihrer Schönheit. Aber es war etwas in ihr, das zum Herrſchen
geboren ſchien, etwas Großes und Starkes zugleich, dem ſich auch
ein Mann wie Arno freudig fügte, der überall unzufrieden war,
wo er nicht die erſte Nolle ſpielte.
Und nun ſwar er ſelber ihrem Zauber verfallen und fühlte
es mit jedem Tage deutlicher, ſo ſehr er ſich auch dagegen weyrte
und ankämpfte mit ſeiner ganzen männlichen Kraft. Es war
das erſtemal, daß ein weibliches Weſen beſtimmend in ſein ein=
fames
, nur der Pflicht und Arbeit gewidmetes Leben eingriff.
Er hatte es nicht für möglich gehalten und hatte es hinwegge=
lächelt
und hinwegphiloſophiert, alle die Tage und Wochen ſeit
jenem Spaziergang damals im menſchenleeren Stadtpark an ei=
nem
Sonntagabend wie dieſem. Nur heller und ſonniger war
er geweſen und von ſo vielen nie gekannten Empfindungen, nie
geträumten Träumen durchgaukelt. Daß es ſo etwas gab auf
dieſer jetzt ſo arm und leer gewordenen Erde, von der er ge=
glaubt
, daß ihr nur der nie verſtummende Kampf, die anſtren=
gende
Tätigkeit Sinn und Zweck verliehen, ein ſo reines, beſeli=
gendes
Glück, in dem zugleich ein ſo tiefes Leid war! Er hatte
es bisher mehr geahnt als gewußt, es war nur Dämmerung
in ſeiner erwachenden Seele geweſen. Klar war es ihm erſt ſeit
ganz kurzem geworden, ſeit der Stunde, da der lange in ihm
gärende Gedanke zum Enrſchluß geworden war: die Arbeit da
drinnen aufzugeben und noch einmal hinauszuziehen an die von
räuberiſchen Feinden immer härter bedrohte Oſtgrenze, mitzu=
känpfen
, mitzuſiegen, wenn es ſein mußte, mitzuſterben! Der
Tod war ihm bis dahin etwas Gleichgültiges geweſen, er kannte
keinen höheren Daſeinszweck, als ſein Leben rein und ſtark zu
leben, um es einmal für etwas Großes hinzugeben.
Und nun erwachte plötzlich das Daſein in ihm mit Reizen,
die er nie gekannt, mit holden Wundern und Lockungen, die ihm
fremd und fern geblieben waren bis zu dieſer Stunde und des=
halb
vielleicht mit um ſo heißerer Gewalt zu ihm ſprachen. Zum
erſten Male ſpürte er die leiſe Wehmut eines frühen Todes, das
Abgebrochenwerden und Hinwelken in der Blüte der Jahre, be=
vor
die Früchte keimten und ſich enſwickelten. Zum erſten Male
empfand er das Nichtſein als etwas Dumpfes, Drückendes, deſſen
Ahnung ſchon alle Freude am Daſein, jeden friſchen Wirklich=
keitsſinn
erſtickte. Es kam ihm unmännlich und unwürdig vor,
daß er ſo denken konnte, aber es war einmal in ihm, hatte Ge=
walt
von ſeiner Seele ergriffen und ließ ſie nicht mehr.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. März 1921.

Nnmmer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von de Frankfurter Börſe vom 8. März.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die heutigen politiſchen Ereigniſſe verurſachten Kursrückgänge auf
allen Gebieten, doch hielten ſich die Abſchwächungen in den engſten
Grenzen, da das herauskommende Material nur gering war. Am
Montanmarkt waren Buderus ſtark gedrückt; auch Oberſchleſiſche Werte
notierten infolge größerer Poſitionslöſungen erheblich niedniger. Die
in den letzten Tagen beborzugten Aktien der Anilin=Gruppe waren zu
niedrigeren Kurſen angeboten. Von den zum Einheitskurs gehandelten
Werten waren höher Schnellenpreſſen Frankenthal, Annauerk, Beck u.
Henkel, Verein deutſcher Oelfabriken, niedriger dagegen Hydrometer,
Karlsruher Maſchinen, Pinſelfabriken Nürnberg. Im weiteren Ver=
lauf
der Börſe machte ſich eine zuverſichtliche Stimmung geltend. Man
wollte wiſſen, daß die Delegation vorerſt in London bleibe, was man
in einem günſtigen Sinne auslegte.
w. Leviſenmarkt. Frankfurt a. M., 8. März.

Ve
Geld Brief! Mi
Geld Brief Vf
Geld Brief RNe
Geld Brief Antw.=Brunf.). 455 7456. 7352, 453, Norwegen. 984. 765 94. 75 Holland. .. R083.50 2088.10 2i38 802148.3 Schweden.
Helſingfors
New=York. 60 1343,60 1346.40 (1388 60 1391.40 London .. 22421. 23511 24121 23 Paris ..." 4361, 437. 441 4431 0.421/,/60 571,62 Schweiz ...lt 1a41.401 1013,Scl, 1046 40 1043,60 Wien (altes Spanien". 1841.60 843.40 869 10 870.90 O=Oeſt. abs!. 12. 851/12.891/4 12.103,12.14½ Italien .. 2341. 22514. 2301. 2305. Budapeſt . 14.35 9143914 R. Liſſab=Op.
Tänemark. 1104390 Ou046.10 (oss 301041.:01 Prag.... 79.30 79.45 :

Frankfurter Abendbörſe vom 8. März.
w. Die Abendbörſe bewahrte ihre widerſtandsfähige Haltung, ohne
daß es zu regeren Umſätzen gekommen wäre. Deutſche Petroleum, alte,
welche geſucht ſind, ſtellten ſich auf 785, junge 755. Mexikaniſche Anleihen
ruhig und behauptet. Im übrigen verkehrte der Montanmarkt nicht ein=
heitlich
. Rheinſtahl waren etwas gefragter und mit 500 bezahlt, Ober=
bedarf
1 Prozeut erholt. Chemiſche Welte verzeichnen mäßige Beſſerun=
gen
, Scheideanſtalt 4½ Prozent gebeſſert. Höchſter Farben dagegen
büßten 3½s Prozeut ein, auch Farbenfabrik Bayer mit 424 4 Prozent
uiedriger. Elektrooktien wenig beachtet. Adlerwerke Kleher befeſtigt,
Fahrzeug Eiſenach 175, zogen 3 Prozent an. Von ſonſtigen Kaſſaindu=
ſtriepapieren
, welche eine ziemlich feſte Tendenz aufweiſen, blieben bei

regever Nachfrage Spinnerei Bad. Wollfabrik 6 Prozent höher. Hirſch=
Kupfer 324, verloren 3 Prozent. Metall Bimgwerke, büßten mit 266
4 Prozeut ein. Farbwerke Mühlleim 535 angeboten, minus 12 Prozent.
Gegen Schluß 5prozentige Goldmexikaner anziehend, auch 5prozentige
Sibermerikaner, auch 41aprozentige Frrig=Anleihe gebeſſert. Die Abend=
börſe
ſchloß ſtill.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 8. März in Zürich 9,50
vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,65 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 9,95 (88,80) Kronen, in Stockholm 7.15
8880) Kronen, in Wien 1297 (117,80) Kronen, in Prag 1941=
(117,80) Kronen, in London 8,01 (97,80) Schilling, in Neu=Yoxk
1,59 (23,80) Dollar.
Berliner Börſe.
* Berlin, 8. März. Börfenſtimmungsbild. Deu ent=
gegen
den bisher von der Börſe bisher gehegten Hoffnungen nun doch
erfolgten Abbruch der Londoner Verhandlungen und die infolgedeſſen
eingetretene Beſetzung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort nahm
die Börſe vorerſt mit ziemlicher Nuhe und Gelaſſenheit auf. Stärker
reggierte nur der Deviſenmarkt, wo im Vormittagsverkehr bei kleinen
Umſätzen ſehr hohe Kurſe gemanmt wurden, die aber ſtpäter nicht auf=
veicht
erhalten werden konnten. Zu der von der Börſe bekundeten Wider=
ſtandskraft
trug auch die gut behauptete Haltung des Markkurſes im
Auslande bei. Das Angebot am Effektenmarkt war keineswegs beträcht=
lich
, fand aber bei der vorherrſcheuden ſtarken Zurückhaltung nur zu
mäßig erniedrigten Kurſen Aufnahme, ſo daß für die Mohrzahl der ge=
handelten
Papiere Kurseinbußen von 5 bis 15 Prozent eintraten. Feſte
Haltung zeigten Valuta= und Auslandswerte wie Mexikaner, Baltimore,
Kanada und Deutzſch=Ueberſee wogegen die geſtrige Bewvegung in rufſi=
ſchen
Renten und ruſſiſchen Bankaktien bereits, wieder verflogen iſt;
erſtere ſtellten, ſich etwas niedriger. Heimiſche Renten waren bis auf die
mäßig abgeſchwächten alten preußiſchen Anleihen gut behauptet. Im
Verlaufe bewirkten die ſtarke Zurüchzaltung aller Kreiſe vom Geſchäft
in den zvenigen gehandelten Papieren uur geringe Vexänderungen. Wo
ſolche eintraten, waren es zumeiſt leichte Kurserholungen.
Am Produktenmarkt herrſchte infolge der politiſchen Vor=
gänge
ziemlich allſeitige Zurüchaltung, immerhin beſtand bei den nied=
rigen
Gebotzen etwas mehr Kaufneigung, ohne daß aber erhebliche Ab=

ſchlüſſe zuſtande kamen. Für Hülſenfrüchte ſind die Forderungsum=
der
im Lande befindlichen enormen Vorräte etwas erhöht worde:
Mais beſtand otwas Nachfrage für Märzlieferugen; in den
Artikeln hat ſich die Geſchäftslage nicht verändert.

Deutſche Reichsbank.
WB. Der Ausweis der Reichsbank vom 28. Februar läßt im
lichen im Zuſammenhang mit der Befriedigung des Ultzimobedarſzin
außerordentliche Entzſpannung der Bank erkennen. Die geſamt=
tragende
Kapitalanlage hat ſich infolge der Inanſpruchnahme erh lfß
Kredite durch Reich und Private um 5437,5 Millionen Mark auf 258
Millionen Mark bermehrt. Die Zunahme der bankmäßigen Do
für ſich allein geuommen, ſtellte ſich auf 5451,5 Millionen Mark, tJonz

ihre Summe auf

Teil des Gegenwertes der in Anſpruch genommenen Kredite

eine Zunahme um 3697,2 Millionen Mark
Mark auf.

auf

hafſanſcheinen) betrugen. Uultimotoche
gegen 17695 Millionen Mark in der eutſpre
jahres. Im einzelnen hat diesmal der Noter
nen Mark auf 67 427,5 Millionen Mark, der Ur

19758 Millonen

nommen.

Heans br iken eat

dien Wer Malk ilt, ie Wir Der Wrſchanr ein Wiſe Duckarct
ſprechender Betrag an Darlehenskaſſenſcheinen übergeben wurde.
andererſeits, wie erwähnt, 68,5 Millionn Mark dem Verkehr zuſt=
mußte
, zeigt ihr eigener Beſtand an Darlehenskaſſenſcheinen eir zie=
mebrung
auf 21 931,1 Millionen Mark.

* Deutſche Induſtrie in Chile. Nach einer Pariſer7
termeldung teilte der Vertreter von Chile mit; daß die Regierurſtig
Chile einem deutſchen metallurgiſchen Syndikat die Konzeſſion zur
richtung einer Eiſenerzſchmelze erteilt hat. Dieſe dch=
richt
ſoll eine frühere Meldung richtigſtellen, wonach die Regieruuzmin
Chile dem Hauſe Krupp Land zur Verfügung geſtellt habe, unin
Fäbrik zur Herſtellung von Kriegsmaterial zu errichten.

Berliner Kurſe 2N (Eigene telegr. Meldung.) 7. 3. Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 420, Aſchaffenburger Zellſtoff. 510,I Augsb.=Nürnb. Maſchinen 3517, Berlin Anhalt=Maſchinen 247,75 Bismarckhütte. . . . . . . . . . 637. Deutſch=Atlant. Tel. .... 234,501 Deutſch=Niederländ, Tel, 234, Deutſche Erdöl. . . . . . . 1050 Dt. Kaliwerke. . ........" 357, Dt. Waffen u. Munition 564, Donnersmarckhütte ..... 650, Dynamit Nobel ........ 341,25) Elberfelder Farben . 434, Elektr. Lieferung ... .... 205,50 Gelſenk. Gußſtahl. . . . ... 40e,50 Geſ. f. elektr. Untern... . 188. Hanſa Dampfſch. . . . .... 394, Hemoor Zement ... 368,50 Hirſch Kupfer....... . .. 333, Höſch Eiſen........... 787,. Hohenlohe Werke.... 253, Kahla Porzellan. . .. . .. .
Linde’s Eismaſch. . . . . . . . 570,25! 308,50 Lingel Schuh ... ... . . .. Linke & Hofmann.. .. . . Norbd. Gummi .. 185. Orenſtein. . . . . . . . . ... .. 505. Rathgeber Waggon.. 390, Roſitzer Bucker.. 339,50 Rütgerswerke .. 399,75/ Sachſenwerk .... 310, Siemen Glas ......... 588. Thale Eiſenhütte .. .. ... 757, Ver. Lauſitzer Glas.. . . . Weſtfäl. EiſenLangendreer 362, Wittener Gußſtahl. . . . . . Wanderer Werke ......." 618, Deutſche Petroleum .. 720, Sächſiſche Gußſtahl 985, Steaua Romana .. 850,

Frankfurter Kursbericht 8. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . .
R.
.....!
4½2%1V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.1K.
Sparprämienanleihe ....
49 Preuß, Konſols . ...
3½%
48 Bad, Anl. unk. 1935
3½% v. 1907 ..
42 Bayhern Anl. . ... . .
.......
412%0
38 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% .........
330
............
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
137% Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsreite v
1913, ab 1918.... .. ..
4½%0 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.... . . ....
49 Oeſt. Goldrente. . . ..
4% einheitl Ren’e.
475 Rum. am Rente v. 03
5½% Goldrente v. 131
am. konv
42
v. 03
42 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) er. I
429
III
49
v. 1911,Bollanl.
4½2% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

77,50
67,75
65,75
67,25
80,20

8350
67.
56,95
53,75
73,70

80.
66,50
72,50

54,30
S0,60

8. 3.

77,50
67,50
65,50
67,25
80,20
72.
83,40
66,20
56,75
53,25
73,50

79,90
66.50
72,50
62,
54,60
80,60

305,50 307,50

340,

31,50
14.
126,50
111,50

25,25

104,50

14.
125,75
111,25
93.
105.

142,
112,50
76,50
20.40
39,50
18,50
18.

138.
113.
76,75
21,
40,
19,50
17,75

Hieennäice.
58 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
Mexik. Goldb. 04,ſft.
konſ inner.. .
Frrigationsanl.
52 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportauſt.
425 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,62 Oeſt. Südb. (Lomb.)
300Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Emn.
3% Oeſt, Staatsb. Erg. Neßz)
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
3% Salon. Conſt. Jonction
325 Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . ......
.....
4½2
Deutſche Städte.
42 Darmſt. v. 1919b.19251
3½% Darmſtadt v. 1905.
425 Frankfurt v. 1913....
b. 1903....
3½%
420 Mainz, v. 1919b. 1928
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hhp. Bk. 1920
....
3½%
420 Frkf H. Krd.=Ver 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz.
1928
4%o Rhein.
verl.
8½70
429 Südd Bk. Münch. 1906
42 Heſſ.Ldhhyp. Bk. Pfdbr.
8½2 Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. . ..

7.
432,

669,

8. 3.
442,
684,50

457,
375.

82.

56,50

120,
104,50

72,10
39,70

88,30

472.
360,50

102,50
54,50
53,

122,50

105,
440,
375,

99,25

100,
87.
96.
97,10
101,50
97.
82.
102,40
100,/40
87,05
96,50

100,
87.
96,20
96,80
101,25
96.
82,25
101,50
100,/40
87.
96,30

176,75

231,

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank........."
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . . .
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metallbank ........
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein, Kred.=Vank. .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ....... ......
Buderus ............
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw....
Harpener Bergb...
Eſchweiler Bergw.. . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ..
Laurahütte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte . ......
Mannesmann Röhren.
Bhönix.. . . . . . . . . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbebarf.... . . . .. . . .
Rhein. Stahlw. ... . . .
Riebeck Montan .. ..... .
Aktien v. Trausportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . .
Nordd. Lloyd... . . . . .. .
Südd. E.=B.=Geſ..... .. .
Schantung E.=B... . . . . .
Baltimore. . . ..
Kanada .......... . . . ..
Lombarden .. . . . . . . . . ..
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . ....
Badiſche Anilin ........
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

5e
292,75
170.
147.
239.
206,75
283,50
195.
55.
160,

455,
603,
308,50

434,
306,
350,
530,
330,

576,

io
305.
509,

189,

SDNe-Afan Faſil R7.4 Griesheim Elektron. . 386, 378. 170, Höchſter Farbwerke. 414, 409, 145. Holzverkohlung ......" 368. 359, 240, Werke Albert CChem.). 550, 545, 207,50 Alg. Elektr.=Geſ... 279,50 278.
312, 280, Bergmann=Werke. . .... . 317. 200. Felten & Guilleaume ... 53,75 Lahmehzer ............." 216. 211. 160, Licht & Kraft. ........ 220,50 Rhein. Elektr. Werke. . .. 186. 186. Schuckert.. .. . . . . . . . . . . 229, 229, 560, Siemens & Halske ..... 230 285. 302, Feinmechanik (Jetter)... 317. Gelſenkirchen Gußſtahl.. 427, Gummi=Berlin=Frankfurt 265, 306, Gummipeter. . . . . . . . . . . 400, 348. Heddernheimer Kupfer.. 341, 339,50 500, Leberwerke Spicharz... 219. 219. 333, Lüdenſcheid Metall ..... Adlerwerke Kleher. .... 239,75 239, 560,50 Badenia (Weinheim). . . . 35. 562, Breuer & Co. Vorzüge. 277,50 Daimler Motoren. . . . . .. 254, 246,50 290,50 Eßlinger Maſchinen. . . . . 280,50 284, Gasmotoren Deutz...... 200,50 Karlruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ...... 329,50
324,
250. 189. Vogtländiſche Maſchinen. 274, 280, Oelfabrik Ver. Dt. .. . . . 290, 310, 179,50es Bellſtoff Waldhof. . . . 445, 437, Buckerfabr. Waghäuſel .. 360, 369,50 Frankenthal, 360 R. Darmſtädter Werte. Nachfr. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg. 305, 310, Gebrüder Roeder... 330, Gebrüder Lutz ........" 265. 270, 250,75 Helvetia Konſervenfabrik. 223 228. 504,50 Motorenfabrik Darmſtadt 160. 165. 490, Venuleth & Elenberger. 300 305,

nus den Amtsverkündigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 Taſchenmeſſer mit
ſchwarzem Stiel. 2 große Schlüſſel. 2 Schrank=
ſchlüſſel
mit gelbem Griff an einem Ring. 1 rot=
braunes
Portemonnaie mit über 3 Mk. 1 Paar
bräunlich=graue Damenhandſchuhe, 1 weißer Kinder=
pelzkragen
, 1 ſchwarzes Portemonnaie mit über
2 Mk. 1 brauner Damenglacéhandſchuh mit Pelz
gefüttert, 1 ſchwarzes Uhrenband mit gelbem Be=
ſchlag
, 1 grauwollener Kinderfauſthandſchuh. Ein
dunkler Glgeéhandſchuh. 1 Paket (10 ks) Marga=
rine
. 1 Bund (6 Stück) Schlüſſel, 1 Ueberzieher,
Zugelaufen: 1 Huhn.

Wegen Geſchäftsaufgabe
Verſteigerung
Nächſten Samstag, den 12. März d. J.,
von vormittags //.10 und nachmittags 1/,3 Uhr ab
Karlſtraße 11 (Weinreſt. Sitte).
Es kommen zum Ausgebot u. a.;

Joh. Jakob Diefenbach=Stiftung.
Aus vorgenannter Stiftung können vom 1 Jan.
Ifd. 38. ab einige Jahresunterſtützungen im Betrage
von je 52 Mark vergeben werden. Bezugsberechtigt
ſind brave, unbemittelte Witwen und Waiſen nie=
derer
ſtädtiſcher Diener der Stadt Darmſtadt. Die
Bewilligung erfolgt durch die Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
und kann auf die Dauer, jedoch unter Vor=
behalt
jed rzeitigen Widerrufs, geſchehen. Waiſen
können die Unterſtützung nur bis zur erlangten Voll=
jährigkeit
beziehen.
Begründete ſchriftliche Bewerbungen ſind bis
lärgſtens 20. März Ifd. 38, bet mir einzureichen.
Darmſtadt, den 3. März 1921.
(st2919
Der Oberbürgermeiſter.

On unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
Obei der Firma:
(2925
Motorenfabrik Darmſtadt, Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom
27. Oktober 1920 ſind die Beſtimmungen über das
Grundkapital (85 des Geſellſchaftsvertrags) geändert.
Das Grundkapital iſt um 500 000 Mark erhöht
und beträgt jetzt 1500 000 Mark.
Es ſind 500 neue Aktien über je 1000 Mark
Nennbetrag ausgegeben, und zwar 50 Stück zum
Betrage von 1100, 246 Stück zum Betrage von 1150,
1 Stück zum Betrage von 1405 und 203 Stück zum
Betrage von 1660.
Darmſtadt, den 4. März 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Feldjagd=Verpachtung.
Samstag, den 12. März 1921, nachm. 2 Uhr,
wird die am 1. Februar 1921 leihfällig geweſene
Feldjagd der Gemeinde Trebur, 9000 Morgen groß,
auf dem Rathaus dahier öffentlich auf 9 Jahre ver=
pachtet
. Nähere Auskunft erteilt die Bürgermeiſterei.
Trebur (Kr. Gr.=Gerau), den 28. Februar 1921.
Bürgermeiſterei Trebur.
(IT2688
Dörr.
A

Schulſtr.
Privat=Handelsſchule 3

Das Sommer=Halbj.hr beginnt am 4. April:
Beſondare Abteilung für Lehrlinge.
Einzelkurſe in T. ges= und Abendſtunden.
Anmeldungen bis 30. März erbeten.
Oskar Dierker, Handelslehrer
1448a)
und beeid. Bücherreviſor.

7
37
2
13
1

eich. Tiſche,
Wiener Stühle,
einfache Betten,
Gartenſtühle, Tiſch,
großer Glasſchrank,
für Ladengeſchäft geeignet,
antiker Nähtiſch,
antike Kommode,
große Zugvorhänge,
Anzahl Porzellangeſchirr z.,
kleines Wirtbüfett;

Bekanntmachung.
In unſerHandelsregiſter
wurde bei der Firma
Ehriſtiancabler zuGries=
heim
in Abt. 4, II1, 43,
(2957
eingetragen:
Das Geſchäft iſt auf die
Chriſtian Gabler. Witwe
Auguſte, geb. Guſtin in
Griesheim übergegangen
und wird, unter der bis=
herigen
Firma weiterge=
führt
.
Darmſtadt, 3. März 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

ferner: 1 Regulator, 1 Standuhr, 1 zweitür.
Kleiderſchrank, 2 Kommoden, 1 Küchenſchrank,
1 großer Eisſchrank, 1 Ofen, Nachttiſche, 1 Bade=
wanne
, Etagere, Topfbretter, verſchied. Tiſche,
1 Zylinderhut, eine Anzahl Geſchirre aller Art,
Gläſer, Bilder, 1 Hacklotz, Steingut, Hausrat aller
Art, etwa 2 Mille digarren.
(2966

Anzuſehen /. Stunde vorher.
Darmſtadt, Karlſtr. Hch. Hilsdorf
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100 Zu wenden an Herrn Förſter Klipſtein,
30 M. Forſthaus Baherseich, Poſt Egelsbach (cel.
Langen 213).
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tiſch, 2 lack. Nachttiſche, 1 Nachttiſch mit Marmor;
Zeint. Kleiderſchränke, 1 B4
1 zweit. Kleiderſchrank, kiſte, 1 Schreibſekretär, 18
ſchrank, 3 Bücherregale, 1 Kommode;
1 Büfett, eichen, 1 Büfett, nußbaum;
mit Seſſel, 1 Klubſofa mit Mancheſterkel
1 Lederklubſofa 1 Sofa mit Umbau, 1 Drwan, 1 Pf
meierſofa, 2 Ruhebetten, 2 Seſſel, 20 Mohrftühle, 302
1 Spieltiſch, 1 Herrenzimmertiſch, eichen:
1 Linoleumteppich, 1 Konſolfp=/
2 Arminſter=Teppiche, s Spiegel:
2 Eisfchränke, 1 Kochkiſte, 1 Schauf
2 Küchenſchränke, wagen, 1 Gartenſchlauch, 1 Plell
koffer, 1 Handkoffer, 2 Schließkörbe, 12 Gartenftühle, 3 Bl
1 Tiſch, 1 Rollwaud;
1 Nähmaſchine, Marke Opel;
1 Partie Tiſchſilber und Goldſchmuck;

Kleider, Stiefel, Küchengeß!
Partie Herrenwäſche, Glas, Porzellan, Auftelſel.
2 elektr. Lampen.

Beſichtigung Mittwoch mittag 25 Uhr.
Gold= und Silbergegenſtände kommen Donnerstag nachmittag ½
zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 8. März 1921.

Raab
Amtsgerichtstaxator.

für Taſchen= u. Prmbanduhren.
Georg Schmitt.
Stiftſtr, 21, I. (29722

20000 Mark bar
als Hauptgewinn der Eiſenacher Geldlotterl
Ziehung beſtimmt am 10. und 11. März 1921-
Preis des Loſes Mk. 1.50.
Zu haben bei allen Staatl. Lotterie=Einnehmern und.
(P2.
allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsſtellen.