Darmstädter Tagblatt 1921


08. März 1921

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däe Londoner Vorberatungen über die
deutſchen Gegenvorſchläge.
Landon, 7. März. (Wolff.) Die Blätter befaſſen ſich mit
neuen deutſchen Vorſchlägen. Morning Poſt
hibt: Geſtern war der kritiſchſte Tag der Konferenz und
ſanblicklich kann niemand ſagen, wie die heutigen Verhand=
hfen
ausgehen werden. Die geſtern in allen Kreiſen herr=
ſide
Atmoſphäre erinnert an jene bedeutenden Tage in Paris,
ſunaufhörlich Gerüchte über eine beſchleunigte Abreiſe Wil=
aus
Paris in der Luſt herumſchwirrten. Etwa um 7 Uhr
bös war eine wichtige Kanferenz eilig nach der Dow=
Street zuſammenberufen worden, und nach kurzer Unter=
zung
um 9 Uhr trat die Konferenz um 111 Uhr abermals
ammen, um die Vorſchläge anzuhören, die von Dr. Si=
hies
dem franzöſiſchen Miniſter Loucheur am Samstag unter=
liſet
worden waren. Geſtern mittag übermittelte Loucheur
M Vorſchläge Lloyd George nach ſeinem Landfitz Das Er=
bnis
dieſer Mitteilung war, daß Lloyd George eilig
h London zurückkehrte, um die Konferenz nach der Downing
et einzuberufen. Wie es ſcheint, ſuchte am Freitag Dr. Si=
hs
den britiſchen Botſchafter in Berlin Lord d’Abernon auf
orückte den Wunſch aus, Lloyd George und Briand zu ſehen.
ſent antworteten die beiden Miniſter, wie die Morning Poſt
det, ablehnend, doch nach Beratungen zwiſchen d’Abernon
ven allierten Miniſtern kam man überein, daß Dr. Simons
Briand in der Wohnung Lloyd Georges zufammentreffen
tern.
Dieſes Zuſammentreffen fand am Samstag morgen
Lloyd George war nicht anweſend. Dr. Simons er=
. Deuttſchland ſei bereit, ſeiner Leiſtungsfähigkeit nach zu
ei. Er habe die Abſicht, Gegenvorſchläge zu unter=
uin
. Da er jedoch nicht vor der Konferenz am Montag Vor=
ſige
machen wolle, die einfach abgelehnt würden, ſei er be=
ſiy
, von verantwortlicher Seite zu erfahren, ob dieſe ſeine Vor=
ſige
irgendwelche Ausſicht hätten, als Grundlage für weitere
ſhrndlungen angeſehen zu werden. Der deutſche Außen=
irer
erklärte, daß Deutſchland gemäß der durch die Pariſer
itag,
Güſſe niedergelegten Grundſätze bereit ſei, für die Regelung
ſtühr t hReparation einem Plan von Zahlungen zuzuſtimmen, die
häs der Wirtſchaftslage Deutſchlands feſtgeſetzt werden. Da=
lgten
ſeine Vorſchläge dem im Brüſſeler Abkommen nieder=
ſgem
Gedanten, nämlich, daß alle fünf Jahre jährliche Be=
be
feſtgeſetzt werden ſollen, die auf eine größere Summe hin=
Kmuifen als die, die auf der Pariſer Konferenz vorgeſehen ſei,
jährlichen Zahlungen würden ſich nach dem Wohlſtande
ſichlands richten. Wenn beiſpielsweiſe im Jahre 1927 die
tſchaftliche Lage beſſer ſei als augenblicklich, dann würde
ſchland in der Lage ſein, während der fünf Jahre von 1927
Mu32 mehr zu zahlen. Wenn dagegen die deutſchen Finanzen
der deutſche Handel ſich verſchlechtert hätten, dann würde
ſtſchland umſo weniger bezahlen. Außer dieſen neuen Vor=
ä
gen unterbreitete Dr. Simons noch weitere, betreffend
VBezahlung für die deutſche Ausfuhr nach den alliierten
Foern, die Bezahlung in Waren und die Erſetzung des zwölf=
ertigen
Ausfuhrzolles durch eine andere Zahlungsmethode,
z B. im Form einer Verpfändung gewiſſer Staatsznonopole.
Briand antwortete, er wolle im Augenblick nichts über die
ichten dieſer Gegenvorſchläge etwas ſagen. Er lehnte es ab,
ſin irgendeiner Weiſe feſtzulegen, fügte aber hinzu, die Vor=
ſige
würden von den Sachverſtändigen eilig geprüft werden,
Awenn die Sachverſtändigen zu dem Schluſſe kümen, daß ſie
gleichlautend mit den in Paris feſtgeſetzten Ziffern ſeien,
könne Dr. Simons ſicher ſein, daß ſie in ihrer Geſamtheit
Rühnt würden.
hierauf beſchäftigten ſich die Sachverſtändigen der
ändeten ſofort mit den deutſchen Vorſchlägen. Ihre
rechung dauerte bis 2 Uhr nachmittags. Sie unterbreiteten
WBeſchlüſſe allen hieſigen Delegierten. Loucheur und Theunis
ben ſich nach dem Landſitze Lloyd Georges und der britiſche
merminiſter kehrte darauf ſchleunigſt nach London zurück.
Uyd George berief nach der Downing Street eine allge=
e
Sitzung der Konferenz. Daran nahmen teil:
ur Law, Briand, Jaſpar, Loucheur, Theunis, Graf Sforza,
ertreter von Japan, Maurice Hankey und Lord d’Abernon.
Konferenz unterbrach ihre Sitzung um 9 Uhr, um gegen
AIhr wieder zuſammenzutreten. Wie Morning Poſt meldet,
en die Alliierten während der ganzen Nacht in Fühlung
Ndeu Deutſchen, um feſtzuſtellen, ob irgendeine Möglichkeit
AAländerung der deutſchen Gegenvorſchläge beſteht.
Vie Reuter meldet, befaßte ſich die erſte Sitzung von geſtern
d in der Hauptſache mit den von Staatsſekretät Schröder
Rchten Vorſchlägen. Dieſe umfaſſen in der Hauptſache die
hne der durch das Pariſer Abkommen feſtgeſetzten Jahres=
ugen
für die erſten fünf Jahre mit der Möglichkeit einer
derung nach dem Ablauf dieſes Zeitraums, eine Erhöhung
Burgeſchlagenen Ausfuhrzolles von 12 auf 30 Prozent, die
Aung einer internationalen Anleihe von 8 Milliarden Gold
den Abſchluß von Handelsverträgen, in denen die Auf=
aig
der Ungleichheitsklauſel vorgeſehen iſt. Alles dies jedoch
der Bedingung, daß Deutſchland Oberſchleſien behält. Im
ufe der ſehr lebhaften Diskuſſion wurde das Angebot
en Verbündeten für vollkommen unannehmbar erklärt.
emigten ſich ſchließlich jedoch auf den bereits gedrahteten
Die deutſche Abordnung konnte geſtern abend noch keine
tige Antwort auf den Vorſchlag der Verbündeten erteilen.
Verbündeten werden heute vormittag 10.30 Uhr eine neue
ttenz über dieſe Fragen abhalten. Die Sitzung mit den
hen wird wahrſcheinlich um 12 Uhr mittags ſtattfinden.
de Times meldet, es verlautet, daß Lord b’Abernon einer
rſtiſchen Delegierten war, der den neuen deutſchen Gegen=
Aa gen günſtig gegenüberſtand. Lloyd George der
moch in Chequers ſeine Solidarität mit den franzöſiſchen
Obzunkt betont und die deutſchen Vorſchläge betreffend das
iomen auf den Brüſſeler Plan über eine vorläufige
hang von fünf Jahreszahlungen verworfen hatte, habe
Haltung, der Times zufolge, in der erſten Nachmittags=

ieien lacltei Dio deia che u
2t gehe dahin, daß augenblicklich nichts in Beracht ge=
woerden
könne, was weniger günſtig ſei als die Pariſer
HAüfe. Die italieniſche Theſe ſei elaſtiſcher und die britiſche
Heine jetz: zwiſchen der franzöſiſchet und italieniſchen zu

1921

liegen. Der Times zufolge gibt man die Hoffnung auf ein be=
friedigendes
Abkommen noch nicht auf.
In einer Unterxedung mit dem Vertreter des
Reuterſchen Bureaus erklärte der deutſche Außen=
miniſter
, die deutſche Abordnung ſei vom Vorſitzenden der
Konferenz erſucht worden, neue Vorſchläge zu unterbreiten, durch
die die Kluft zwiſchen den Forderungen der Verbündeten und
dem deutſchen Angebot überbrückt werden könne. Dr. Simons
ſagte: Wir ſuchen ernſtlich nach einem Weg, um dieſes Problem
zu löſen und zu einem Einvernehmen zu gelangen. Ich wieder=
hole
: Wir ſind bereit, unſer Aeußerſtes zu tun, und haben das
aufrichtige Beſtreben dazu. Sie werden zugeſtehen, daß unſere
gute Abſicht eine natürliche Grenze in unſerer Leiſtungsfähig=
keit
und in unſeren Hilfsquellen findet. Der Vertrag ſelbſt er=
kennt
es an. Die Wirtſchaftsprobleme unſerer Zeit ſind derart,
daß die Mitarbeit aller Länder zu ihrer Löſung notwendig wird,
und das Entſchädigungsproblem iſt zweifellos ein führender
Faktor darin. Wir haben nur unſere Arbeit und unſere indu=
ſtriellen
Erzeugniſſe, um ſie als Bezahlung anzubieten, aber ge=
rade
dieſe beiden ſind, wenn ſie zur Konkurrenz werden, den
Ländern, die Anſpruch auf Neparation haben, in vielen Fällen
unerwünſcht. Daher iſt ſofortige Erwägung notwendig und das
Zuſammenwirken beider Parteien wefentlich. Wenn das Zu=
ſammenwirken
ſtattfindet, dann ſehe ich nicht ein, warum nicht
eine Löſung gefunden werden ſollte.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Bei den geſtrigen Be=
ſprechungen
zwiſchen der deutſchen Delegation und
den Alliierten in London iſt von deutſcher Seite der
Vorſchlag gemacht worden, auf dem Wege eines Proviſoriums
zu einer Verſtändigung zu gelangen. Die Alliierten erklär=
ten
jedoch, daß ſie eine endgültige Regelung der Re=
parationsfrage
wünſchten. Aus dem Geſichtspunkt
heraus, daß wir alle Möglichkeiten erſchöpfen wollen, um zu
einer Verſtändigung mit der Entente zu gelangen, werden
jetzt neue deutſche Vorſchläge ansgearbeitet wer=
den
. Da die geſtrigen Beſprechungen mit den Alliierten bis in
die ſpäte Nacht hinein gedanert haben, iſt es nicht möglich, die
neuen Vorſchläge bereits zur heutigen Konferenzſitzung fertig=
zuſtellen
. Es wird daher eine Vertagung der Konferenz bis
Donnerstag beantragt werden.
London, 7. März. (Wolff.) Die geſnmte Preſſe ninmt
in Leitartikeln zu dem heute bevorſtehenden Ereignis Stellung. Sie be=
zeichnen
den heutigen Tag als den Tag der Entſcheidung. In
den Blättern, die immer für unbedingtes Zuſammenwirkeu mit Frank=
reich
zur Erzwingung der Pariſer Beſchlüſſe eintreten, kommt die Be=
ſorgnis
für eine Frontveränderung Lloyd Georges
deutlich zum Ausdruck.
Die Times weiſen darauf hin, daß Dr. Simons ſeit mehreren
Tagen angeſtrengt verſucht habe, den Boden, für ſeine Vorſchläge vorzu=
bereiten
. Das Blatt ſchreibt, die geſamte Zukunft der Entente dürfe
nicht durch irgend eine Entſchließumg, die die Pariſer Beſchlüſſe in Frage
ſtelle, im Gefahr gebracht werden. Frankreich könne und werde nicht zu=
rückweichen
, und wenn Briand ſich zu Zugeſtändniſſen überreden laſſen
ſollte, ſo würde die Stellung ſeiner Negierung unhaltbar und ihm ſofort
ein Staatsmann folgen, von dem zu erwarten ſei, daß er ſofort eine
Aktion uuternehmen werde.
Die Moorning Poſt warnt in eimnem Laßt uns feſt bleiben über=
ſchriebenem
Artikel, die Gntente nicht zu ſpalten, da dies ſonſt dem Ruin
Briands herbeiführen würde. Das Blatt ſchrsibt: Wenn Lloyd George
feſt bleibt, dann ſteht eu ſicher, wenm er jedoch zurüchweicht, daun begeht
er politiſch Selbſtmond. Wenn die Verbündeten nicht nachgeben, dann
wind ſich Deutſchland fügen, geben ſie aber nach, dann ſind ſie geſchlagen,
und bei dieſer Niederlage wird nicht nur Briand fallen, ſon=
dern
aach Lloyd George und mit ihm die ganze Koalition.
Daily Chroniele ſchreibt: Lloyd George und Briand werden
zuſammenſtehen. Sie ſind bereit, Deutſchland entgegenzukommeu, wenn
es dem Geiſt der Pariſer Vorſchläge aunimmt. Wenn Deutſchland ſie
nirht annimmt, dann werdem die Strafmaßnahmen dem Verbündeten die
Macht geben, wenigſtens etwas davon zu erhalten, was ſie forderten.
Das iſt nicht die gewümſchte Löſug, aber es hängt mur von Deutſchlaud
ab, ob eine andere Löſung gefunden wird.
Daily News fragt: Welches Necht haben die Allierten für die
Anwvendung ihrer Stuafmaßnahmen? Selbſt ſvenn heute die neuen Vor=
ſchläge
ſich wieder als unannehmbar erweiſen würrden, wwäre e3 eine
ſchlechte Politik und eine zweifelhafte Lohalität für die Verbündeten, die
Verhandlungen aufzugeben und die Militärs auf den Plan zu rufen.
Das Blatt glaubt jedoch nicht, daß irgend eine Gelegenheit für den Zu=
ſammbruch
der Verhandlungem entſtehen werde, es ſei im Gzegenteil guter
Grund zu der Annahme vorhanden, daß die privaten Verhandlungen,
die geſtern ſtattfanden, den Weg zu einer Regelung bieten werden. Das
Blatt bezeichnet die neunm deutſchen Vorſchläge als einen ungeheueren
Fortſchritt gegenüber den früheren und kommt zu dem Schluß es ſei
ſchwvierig zu ſagen, wie die Konferenz ſolche Vorſchläge als Grundlage
für eine praktiſche Diskuſſion ablehmen könne, und venn ſie es tun wür=
den
, ſo wünden ſie eine große Veranzvortung gegenüber der ganzen
ziviliſierten Welt übernehmen.
Eine Erklärung Dr. Simons.
Paris, 7. März. (Wolff.) Reichsminiſter Dr. Simons
hat den Vertretern der Preſſe der Alliierten
geſtern folgende Erklärung abgegeben:
Die deutſcheAbordnungiſt vom Präſidenten der Kon=
feren
; aufgefordert worden, neue Vorſchläge zu unterbrei=
ten
, damit der Abſtand, der ihr Angebot von den Forderungen
der Verbündeten trennt, überbrückt werden kann. Wir ſind im
Begriff, in aufrichtiger Weiſe ein Mittel zu ſuchen, um dieſes
Problem zu löſen und einen Weg zu finden, der zur Verſtändi=
gung
führen kann. Jch wviederhole, daß wir bereit ſind, das
Möglichſte zu vollbringen, und daß wir von dem beſten Willen
beſcelt ſind, denn das iſt ja die Grundbedingung für jedes Ab=
kommen
. Aber Sie werden zugeben, daß unſer gute Wille eine
Grenze hat bei unſerer Zahlungsfähigkeit und unſeren Hilfs=
qzuellen
. Der Vertrag felbſt erkennt das aif. Außerdein ſind die
wirtſchaftlichen Probleme unſerer Zeit ſo, daß die Zuſammen=
arbeit
aller Länder notwendig iſt, wenn ſie gelöſt werden ſollen,
und die Eutſchädigungsfrage iſt dabei ohne alle Zweifel ein be=
herrſchender
Faktor. Wir haben unſere Arbeitskräfte und unſere
Produkte als Zahlungen anzubieten; aber gerade dieſe beiden
Arten ſind in vielen Fällen nicht wünſchenswert für die Länder,
die ein Recht auf Wiederheuſtellung haben, weil ſie den Schein
einer Konkurrenz erwecken. Eine eingehende Prüſung iſt alio
notwendig, und die Zuſammenarbeit der beiden Parteien, die in
Frage kommen, iſt unerläßlich. Unter dieſer Bedingung ſehe ich
wirklich nicht ein, warum eine Löſung nicht gefunden werden
könnte.

Hardings Anfang.
Von einem Deutſchamerikaner.
Hardings Antrittsbotſchaft hat in den politiſchen
Kreiſen Deutſchlands, ſoweit man ſchon überblicken kann, eine
recht geteilte Aufnahme gefunden. Aber wer hat etwas Beſon=
deres
erwartet? Solche traditionellen Amtsäußerungen ſind
immer etwas allgemein und nichtsſagend. Beim erſten Eindruck
könnte man annehmen, die Kundgebung ſei eine Abſage an Llohd
Georges letzten ſo eindringlichen Lockruf. Doch war ſie natürlich
ſchon niedergeſchrieben, als die Rede des engliſchen Miniſter=
präſidenten
in Amerika bekannt wurde. Die Botſchaft iſt geſpickt
mit ſchönen Berrachtungen über Ziviliſation und Friedfertigkeit.
Das iſt angloamerikaniſch. Man muß ſich damit abfinden. Im
Vergleich zu den Antrittsbotſchaften ſeiner Vorgänger iſt die
Hardingſche ſogar kurz, und das ift immerhin ein Fortſchritt.
Zunächſt: Sie ſpricht mit keinem Wort vom nahen Sonder=
friedensſchluß
mit Deutſchland. Dieſer bleibt der
Kongreßtagung vorbehalten, die im April ſtattfindet. Harding
hält ſich eben ſtieng an die Verfaſſung und achtet die Friſten.
Wollte er ſich perſönlich herausſtellen und den Frieden mit
Deutſchland verkunden, ſo hieße es ſofort: Der ganze Wilſon!
Das autokratiſche Regiment ſoll ja aufhören. Aber ein empfind=
licher
Schlag iſt es doch für Deutſchland, daß es während des
verzweifelten Ringens auf der Londoner Konferenz, nicht die
Friedens= und Freundſchaftsverſicherung des neuen amerikani=
ſchen
Präſidenten als Nückenſtütze erhielt. Sodann: Mit keiner
Silbe iſt der Völkerbund und der Verſailler Ver
trag genannt. Es iſt alles indirekt geſagt. Allerdings mit gro=
ßer
Entſchiedenheit. Die republikaniſche Partei hat ſich darauf
längſt feſtgelegt. Wir haben nicht die Abſicht, uns in dieſes
Wirrſal hineinziehen zu laſſen. Jedes militäriſche Bündnis
wird abgelehnt. Amerika weigert ſich, ſeine Entſchließungen
einer Autorität unterzuordnen, die nicht die ſeine iſt. In dieſen
Worten klingen die Debatten des Senats und die heftigen An=
griffe
gegen Wilſon nach. Der Erſatz für den abgelehnten Völker=
bund
wird deutlich genannt das obligatoriſche Welt=
ſchiedsgericht
. Wer die Botſchaft aufmerkſam durchlieſt,
wird merken, daß hier bei Verkündung des Schiedsſpruches als
Ziel der Stil wechſelt, wie überhaupt an dem Dokument meh=
rere
Köpfe gearbeitet haben. Ausdrüicklich wird eine Kodifi=
kation
des Völkerrechts in Ausſicht geſtellt, eine Rieſen=
arbeit
angeſichts der troſtloſen Kriegstrümmer des internatio=
nalen
Rechts.
Niemand anders kann das, als Charles Evans Hughes,
der beſchäftigſte Anwalt der Vereinigten Staaten, der ehemalige
Oberbundesrichter, der Augiasſtallreiniger der Lebensverſiche=
rugsgefellſchaften
, des Rennwettenbetriehs, der Neu=Yorker
Parteimaſchinenpolitik. Hughes fühlt ganz genau, daß er als
Staatsſekretär und Reſſortchef des Auswärtigen Amtes ein bluti=
ger
Anfänger iſt, ein Neuling und Dilettant, der auswärtigen
Politik. Umſo ungeſtümer wirft er ſich auf die theoretiſche Auf=
gabe
der Rechtsſchaffung. Es wird ihm unmöglich ſein, in das
jetzige Spiel von London einzugreifen. Alles, was in der Kon=
greßbotſchaft
an umwälzenden Gedanken angedeutet wird, iſt
auf lange Sicht verſprochen. Eine Offenbarung, eine Ueber=
raſchung
liegt nicht vor. Trotzdem hat Deutſchland keinen Grund,
an der Hilfe Amerikas, von der ſeit Wochen die Rede iſt, zu
verzweifeln. Das tut es auch nicht, wenn man das Verhalten
der deutſchen Börſen beobachtet. Die Börſen glauben feſt an
Amerika. Die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß etwas
Großes im Gange iſt. Wenn man auch ſonſt nichts auf Gerüchte
geben ſoll, im Finanzleben bedeuten ſie etwas, ſind ſie faſt immer
die Vorläufer von Tatſachen. Offenbar handelt es ſich um eine
großzügige Beteiligung amerikaniſchen Kapitals am deutſchen
Wirtſchaftsleben, insbeſondere an der deutſchen Induſtrie, und
um Kreditpläne, die geeignet ſind, den ohnmächtigen Neid der
Entente hervorzurufen. Hardings Kongreßbotſchaft lehnt es ab,
irgendwvelche ausländiſchen wirtſchaftlichen Verpflichtungen zu
übernehmen, aber damit ſind ja nur Staatskredite gemeint.
Hoover, der Handelsminiſter Hardiugs, iſt für Privatkredite.
Er hat es vor einiger Zeit in Chicago auf einer Konferenz von
300 Vertretern der bedeutendſten Finauz= und Induſtrie= Organi=
ſationen
klipp und klar ausgeſprochen: Es iſt entſchieden vor=
teilhafter
, die Löſung dieſer Probleme auf rein geſellſchaftlichem
Wege und durch die Initiative Einzelner, als durch eine Regie=
rungsaktion
anzuſtreben. Vorausſetzung ſür die Schaffung einer
wirkſamen Grundlage für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau iſt
erſteus die Herſtellung friedlicher Beziehungen zu Rußland und
zweitens die endgültige Feſtſetzung der von Deutſchland zu zah=
lenden
Entſchädigung in einer vernünftigen Höhe, die es Deutſch=
land
ermöglicht, tvieder zu Kräften zu kommen. Einen ſolchen
Paſſus hätte Harding in ſeine Antrittsbotſchaft aufnehmen ſollen.
Daß er fehlte, iſt kein Beweis, daß eine deutſchfreundlichere
Politik von nun an in Waſhington nicht getrieben werden wird.
Georg Hochſtetter.
Die Schuld am Kriege.
* Zu der Rede Lloyd Georges ſchreibt die Köln. Ztg.:
Das deutſche Volk, ſo lautet Lloyd Georges Urteil, trägt die
SchuldamKriege, weil ſonſt der Verſailler Vertrag hin=
fällig
ſei. An unſerer Schuld ſei ein Zweifel nicht geſtattet, das
ſei das ne8 1udieata. So ſehe der wahre Charakter der an uns
geſtellten Zahlungsforderung aus, den wir noch nicht erfaßt hät=
ten
. Damit hat Herr Lloyd George die Abwicklung des Krieges
wieder auf das moralpſychologiſche Gebiet geſchoben, und wohl
oder übel muß die Erörterung ihm auf dieſem Boden folgen. Die
Behauptung, daß wir allein an den Schrecken des Krieges
ſchuldig ſeien, haben wir genugſam gehört, aber den Beweis
für dieſe Behauptung iſt man bis heute ſchuldig geblie=
ben
, und daß er durch die rein pſychologiſche Empfindung der
Gegenpartei zu erſetzen wäre, will dem deutſchen Volk nicht ein=
gehen
. Der vernichtende Spruch, den der britiſche Miniſter ſo=
eben
gefällt hat, ruft dem Deutſchen unwillkürlich die Worte ins
Gedächtnis, die derſebe Mann über denſelben Gegenſtand am
22. Dezember geſprochen hat: Niemand an leitender
Stelle habe den Krieg gewollt, wir ſeien alle
in ihn hineingeſtolpert! Wie reimt ſich ſein Urteil von
damals mit ſeinem jetzigen zuſammen? Selbſt in England iſt
der Widerſpruch aufgefallen; als aber Herr Lloyd George geſtern
im Unterhauſe darüber zur Rede geſtellt wurde, hüllte er ſich in
Schweigen. Kein Wunder, daß bei ſolchen Ungereimtheiten die
Verſtändigung ſchwver, faſt unmöglich wird.
Das deutſche Volk lebt der uach beſtem Wiſſen und Ge=
wiſſen
geivonnenen Ueberzeügung, daß es an dieſem Kriege keine

[ ][  ][ ]

Seite 2.

andere Schuld rrägt als alle übrigen Beteiligten auch, nämlich,
mit Herrn Lloyd George in ihn hineingetorkelt zu ſein. Es hatte
kein Teil an der Mordtat von Serajewo, es kann auch heute noch
nicht finden, daß es eine unehrenhafte Handlung war, als es dem
öſterreichiſch=ungariſchen Bundesgenoſſen an die Seite trat; es
lebte ruhig, arbeitſam und zufrieden, und ſeinen Wünſchen lag
es ganz fein, die Welt zu erobern Mit Tränen der Erbitte=
rung
in den Augen über die Feinde ringsum, die es in dieſen
Krieg hineingetrieben, ſah es ſeine Jugend ins Feld ziehen, und
in der klaren Erkenntnis, daß es der gewaltigen Macht, die es
eingekreiſt hatte, nicht würde widerſtehen können, ſtand das
Schickſal vor ſeinen Augen: ehrenvoll unterzugehen. Es hält
auch heute noch den Kopf hoch in dem Bewußtſein, draußen vor
den Kanonen des Feindes und im Innern unter dem Hunger
der Blockade ſeinen Mann geſtanden zu haben, ſolange ſeine
Fraft reichte, und ſeine Pflicht gegen das Vaterland getan zu
haben.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt: Für die Alli=
ierten
, ſo ſagte Herr Lloyd George in ſeiner Londoner Rede,
iſt die deutſche Verantwortlichkeit für den Krieg
grundlegend. Sie iſt die Baſis, auf der das Gebäude des
Vertrages errichtet worden iſt, und wenn dieſes Anerkenntnis
verweigert oder aufgegeben wird, iſt der Vertrag hinfällig.
Er iſt hinfällig! Das Anerkenntnis unſerer Schuld
iſt uns in Verſailles auf der Folter abgepreßt
wporden. Lebten wir noch im Mittelalter und dächten wir in
den Denkformen des Mittelalters, ſo würden wir es ſelbſtver=
ſtändlich
finden, daß Herr Lloyd George das Geſtändnis eines
unter Folterqualen ſich windenden alten Weibleins, es habe mit
dem Teufel Buhlſchaft getrieben, für bare Münze nähme. Heute
könnte er es unmöglich mehr für bare Münze nehmen und eben=
ſowenig
kann er, wenn er ſich auch nur noch eine Spur gerechten
und menſchlichen Denkens bewahrt hat, auf das uns auf der
Folter abgepreßte Schuldbekenntnis aufbauen. Zu welchem
Zweck man uns zu dieſem Schuldbekenntnis gezwungen hat,
wird jetzt erſt völlig klar, da man uns, geſtützt auf dieſes Bekennt=
nis
, phantaſtiſche Milliardenſummen abpreſſen will. Das ſollte
wohl von vornherein der Zweck der Uebung ſein, und da es dieſen
Zweck zu erreichen gilt, vergißt Herr Lloyd George, daß er vor
wenigen Wochen noch ſelber eingeſtanden hat, es ſeien ſämt=
liche
Staatsmänner in dieſen Krieg hineinge=
ſtolpert
. Herr Lloyd George hatte ganz recht, als er in ſeiner
vorgeſtrigen Rede ſagte, daß die Alliierten die Tatſache in Rech=
nung
ziehen müßten, daß die deutſche Regierung mit offenbarer
Unterſtützung der deutſchen öffentlichen Meinung die eigentliche
Grundlage des Vertrages von Verſailles anficht. Das deutſche
Volk und ſeine Regierung fechten in der Tat dieſe eigentliche
Grundlage des Vertrages von Verſailles mit äußerſter Leiden=
ſchaftlichkeit
an, und ſie werden nicht eher ruhen, bis ſie in
Trümmer geſchlagen iſt, weil ſie nicht die Grundlage des Rechtes,
ſondern des ſchreiendſten Unrechtes iſt, eines Unrechtes, deſſen die
Welt, ſoweit ſie noch moraliſch zu denken vermag, ſich zu ſchämen
allen Anlaß hätte.
Der ehemalige deutſche Botſchafter in Rom Graf Monts
ſchreibt zu der Schuldfrage: Jede franzöſiſche Kundgebung und
faſt alle Orakelſprüche Lloyd Georges beruhten auf der lügne=
riſchen
Theſe, daß wirdie Angreifer waren und daß
die Entente auf Grund unſeres ſchnöden Friedensbruches das
Recht zur unbedingten Wiedergutmachung, ja zu unſerer Ver=
nichtung
als Staat und Volk habe. Es nützt nichts, jetzt alte
Wunden aufzureißen und Vorwürfe zu erheben. Wohin wir mit
Vertuſchen und Verſchweigen gelangten, ſieht jetzt ſelbſt der poli=
tiſch
Blinde. Raffen wir uns alſo endlich auf und zerreißen
wir das nichtswürdige Lügengewebe. Ein großer Teil unſerer
Preſſe unterließ es leider aus parteitaktiſchen und perſönlichen
Gründen, den wirklich nicht ſchweren Nachweis zu führen, daß
der Krieg von unſeren Feinden ſeit Jahren
planmäßig vorbereitet wurde. Die Zeitungen machten
nicht einmal einmütig gegen die Unterſtellung Front, daß wir
Die Angreifer waren. Man vergaß über Tagesereigniſſen und
die leidigen querelles d’Allemands daß für uns, unſere und
unſerer Kinder Zukunft, für Deutſchlands Sein oder Nichtſein es
keine wichtigere Aufgabe es jetzt gibt, als Tag für Tag und im=
mer
wieder Freund und Feind über Kriegsurſachen, Kriegsaus=
bruch
und Kriegsſchuld zu belehren. Die vielen wirklich Kriegs=
ſchuldigen
im gegneriſchen Lager werden nicht müde, der Zei=
tungen
leſenden Menſchheit immer erneut die große Lüge als
lauterſte Wahrheit einzutrichtern. Da ſich kläglicherweiſe verwor=
fene
Deutſche fanden, die in das gleiche Horn blieſen wie die
Boulevard=Preſſe, da nur vereinzelte Stimmen energiſcher Ab=
wehr
bei uns laut wurden und unſere amtlichen Stellen beharr=
lich
ſchwiegen, ſo ſind jetzt bis auf wenige erleuchtete Geiſter alle
unſere ehemaligen Feinde und die Neutralen ehrlich davon über=
zeugt
, daß die ſchuldloſen Machthaber in Petersburg, Paris
uſw. nur mit Widerſtreben und nach Erſchöpfung aller friedlichen
Mittel den von uns hingeworfenen Handſchuh aufhoben. Unſere
Preſſe ſteht jetzt vielleicht an der ernſteſten Aufgabe, die ihr je
beſchieden. Sie muß das dem Untergange geweihte Vaterland
retten und die feindlichen Lügenknäuel entwirren.
Vor allem gilt es, die noch über Amerika lagernden Nebel zu zer=
ſtreuen
. Die Amerikaner, die aus lauterſten Motiven, aber in
gröblicher Weiſe von der Entente und den Klüngeln in Neu=York
und Waſhington getäuſcht, gegen uns Partei nahmen, muß be=
wieſen
werden, daß ſie auf der falſchen Seite fochten.
Die Frankfurter Zeitung ſchreibt: Der engliſche Premier=
nmiſter
hat es als eine Cause jugée bezeichnet, daß Deutſch=
land
die alleinige Schuld am Kriege trage und jetzt dafür

Lebenskunſt.

* Das Leben zu meiſtern iſt eine Kunſt, die gelernt werden
muß. Wenn es uns gelingt, das Beſte am Leben herauszufinden
und auf uns wirken zu laſſen, in ſeiner Schönheit die dunklen
Seiten darf man aber beileibe nicht ſehen wollen, ſie laſſen
das Licht nur deſto heller erſtrahlen dann werden wir innerlich
reicher und freier. Stück für Stück fällt ab von uns, was uns
beſchränkt und den Blick vevengert.
Wie reich kann man da werden, nicht an wertloſen Papier=
ſcheinen
, die die Rauten freſſen, oder die Diebe ſtehlen können,
wenn man einen tiefen Blick in das Menſchenleben tu bann.
Damit iſt nicht gemeint, daß einem nichts Menſchliches mehr
fremd ſein müßte nein, aber einen Blick meine ich, der über=
all
hindringt, in ſtille freundliche Häuslichkeit, wo die Eintracht
wohnt, das Erleben einer großen Stunde, in der ein Erheben=
des
die Menſchen über Alldag und kleine Sorgen emporhebt, die
ſtille Zwieſppache in der Natur, im der tauſend Stimmen unaus=
geſprochen
von etwas Gewalltdigem erzählen und enölich ein
Blick in eine Welt der Wunder, die über uns allen iſt, das Su=
chen
und Finden eines Unausgeſprochenen, von dem ſogar Hoch=
gebildete
ſagen, er ſei nur für Kinder und alte Frauen da. . . . .
Dichter und Schriftſteller, die ſolche Stunden durchleben,
habew die Kraft, das Geſchaute, Sinnliche und Ueberſinnliche in
Worte zu bleiden, den anderen zu wirklichem Miterleben zu ma=
chen
. Und diejenigen, die das Erleben in der unmittelbarſten
Form zum Ausdruck bringen können, werden geliebt, ſie ſind die
Helden der Frauen und Männer, denen ihre Bücher und Schrif=
ten
zu Wegbegleitern im Leben geworden ſind.
Nöcht platter Ausdruck, ſchwärmeriſches Aufſchlagen him=
melblauer
Augen auch nicht exzentriſches Experimentieren mit
dem Schönften und Beſten, was ein Volk ſein eigen nennt, ſei=
ner
Sprache, kann und darf Mirtel ſein, uns Erleben näher zu
bringen. Maſſenprodukt geht an eigener Lächerlichkeit und

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

Süße zu Grunde, Beſtand hat nur das in ſtillen Stunden

Geborene, die heimliche Zwieſprache mit den Geſtalten, die wir
geſehen haben...
Wir wollen ſehen lernen auch in unſerer Zeit. Sind wir
denn blind geworden über dem Jagen nach äußeren Reich=
tümern
? Es gibt ſo viel, das uns erheben kann, vieles Gute und
Alte, von dem Stürmer und Dränger ſagen, es ſei überlebt und
paſſe wicht mehr in unſere Zeit.

büßen müſſe. Das deutſche Volk wird niemals die=
ſes
Urteil anerkennen, das über einen Angeklagten, dem
man die Verteidigung und ſelbſt die bloße Anhörung verſagte,
von befangenen Richtern gefällt wurde, die ihre eigenen Schuld=
akten
weiſe verheimlichten.
Aus dem zerſchoſſenen St. Quentin.
* Aus Zürich, 3. März, wird der Köln. Ztg. geſchrieben:
Der nichts weniger als deutſchfreundliche Pariſer Vertreter
der Neuen Zürcher Zeitung hat eine Reiſe nach
St. Quentin gemacht, worüber er ausführlich berichtet. Im An=
fang
des dritten Abſchmitts heißt es:
Auf der Londoner Konferenz wird u. a. das Problem des Auf=
baues
der franzöſiſchen Städte durch Deutſchland
zur Sprache kommen. Wie unſere Leſer wiſſen, beſtand bisher in Frank=
reich
eine ausgeſprochene Abneigung gegen eine direkte Zuſammenarbeit
mit den Deutſchen, die mehr noch als auf wirtſchaftlichen auf moraliſchen
und nationalen Argumenten beruhte. Da nun aber Deutſchland vor den
Alliierten mit ſolcher Hartnäckigkeit ſeine Zahlungsunfähigkeit geltend
macht und in ſeinen Gegenvorſchlägen immer wieder auf die Wiederher=
ſtellung
der zerſtörten Städte durch die deutſche Induſtrie und die deutſche
Arbeitskraft zurückkommt, weil ſie ihm billiger und zweckmäßiger er=
ſcheint
als Geld= und Moteriallieferungen, beginnt ſich ein Teil der
öffentlichen Meinung zu fragen, ob denn das Syſtem ſo verwerflich ſei,
und ob ſich nicht am Ende ein Verſuch lohne. Diejenigen, die das Haupt=
intereſſe
an einem raſchen Wiederaufbau haben und im gegebenen
Falle die Nachbarſchaft der deutſchen Arbeiter zu ertragen hätten, die
zerſtörten Städte ſelbſt, ſind vielleicht weniger intranſigent als die Preſſe
des ungeſchädigten Hinterlandes. In St. Quenti wollte es uns ſchei=
men
, als ob die Bevölberung trotz der Leiden einer dreijährigen Beſetzung
die Deutſchen mit Kaltblütigkeit und Gerichtigkeits=
ſinn
beurteile, gerade, weil ſie ſie beſſer kennen gelernt hat, als
die Mehrheit ihrer Landsleute.
Hier hat man alſo einen neuen Beweis dafür, daß es nur die
franzöſiſchen Chauviniſten ſind, die einer baldigen vernünftigen
Löſung dieſer Frage hindernd im Wege ſtehen. Uebrigens beſtä=
tigt
derſelbe Berichterſtatter an anderer Stelle, daß St. Quentin
der Haltung der deutſchen Offiziere und Soldaten kein ungün=
ſtiges
Zeugnis ausſtellt.
Das endgültige Ergebnis der preußiſchen
Landtagswahlen.
* Nach den endgültigen amtlichen Errechnungen des Lan=
deswahlleiters
ſind, bei den preußiſchen Landtags=
wahlen
auf die einzelnen Parteien folgende gültige Stimmen
entfallen: Sozialdemokratiſche Partei 4 294 071, Deutſehnationale
Volkspartei 2 957 309, Zentrumspartei 2 810 577, Deutſche Volks=
partei
2 318 185, Vereinigte Kommuniſtiſche Partei 1 211 741, Un=
abhängige
Sozialdemokratiſche Partei 1 075 344, Deutſche Demo=
kratiſche
Partei 1012 759, Deutſch=Hannoberſche Partei 438 219,
Wirtſchaftspartei des Deutſchen Mittelſtandes 192 392, Chriſtliche
Volkspartei 14 140, Polniſche Partei 12 081, Schleswigſcher Ver=
ein
4720, Fraktionsloſe Partei 988, Chriſtlichſoziale Volks=
partei
982.
Danach entfallen: Auf die Mehrheitsſozialiſten 114 (gegen
145 bisher), auf die Deutſchnationale Volkspartei 75 (gegen 48),
auf die Zentrumspartei 81 (gegen 89), auf die Deutſche Volks=
partei
58 (gegen 23), auf die Vereinigten Kommuniſten 31, auf
die Unabhängigen 28 (gegen 24), auf die Demokraten 26 (gegen
65), auf die Deutſch=Hannoverſche Partei 11 (gegen 8), auf die
Wirtſchaftspartei 4 Abgeordnete.
Die Geſamtzahl der Abgeordneten beträgt alſo
428 (gegen 402 in der Landesverſammlung). Die alte Koali=
tion
verfügt davon über 114 81 + 26 221 Mandate, alſo
über eine ſehr knappe Mehrheit von nur 6 Stimmen.

Die internationale Lage Sowjetrußlands.
Helſingfors 6. März. (Wolff.) Nach einer hier vor=
liegenden
Meldung hielt Lenin im Plenum des Moskauer
Sowjets am 1. März eine Rede. In kurzem Ueberblick über die
internationale Lage bezeichnete er die in Moskau ſtattfindende
Konferenz mit den Delegierten der Türkei als einen ungeheuer
wichtigen Faktor für Rußlands internationale Lage.
Die Konferenz beweiſe Sowjetsrußlands Einfluß auf die Völ=
ker
des Oſtens, die durch die Imperialiſten bedrückt werden. Hin=
ſichtlich
des Friedensvertrages mit Polen beſtehe die Hoffnung
auf einen baldigen günſtigen Abſchluß. Die der polniſchen bür=
gerlichen
Regierung gemachten Konzeſſionen ſeien notwendig,
um die Intrigen der Imperialiſten der Entente gegen den Frie=
densſchluß
zu vereiteln. Die Aufgabe der Sowjetmacht ſei nach
Ausrufung der Sowjetmacht in Tiflis Frieden zwiſchen den ver=
ſchiedenen
Völkerſchaften des Kaukaſus zu ſtiften. Lenin ſprach
alsdann ausführlich über die Ernährungs= und Brennſtoffſchwie=
rigkeiten
. Mit Beginn des Frühlings würden die Nahrungs=
ſorgen
trotz der erwarteten Beſſerung größer. Im Beſtreben,
die Lage des hungernden Volkes zu verbeſſern, haben ſich die
Ausarbeiter des Verpflegungsplans verrechnet. Den nusgehun=
gerten
Arbeitern und Bauern wurde ein gutes Leben geſchaffen.
Infolge dieſes Fehlers beſtehe jetzt eine Nahrungsmittelkriſe. Der
gleiche Fehler wurde mit dem Heizmaterial begangen. Lenin
ſchloß mit dem Ausdrucke der Zuverſicht auf die Bewältigung
der Schwierigkeiten.

Die Aufſtandsbewegung in Rußland.
m. Berlin, 6. März. Huvfudſtadbladet bringt neue Be=
richte
über die Lage in Petersburg. Sie ſtammen von
Flüchtlingen, die an der finniſchen Grenze feſtgehalten werden.
Dawach brachen am 24. Februar morgens in den Petersburger
Waſſerwerken ſchwere Unruhen aus. Die geſamte Arbeiterſchaft

Ein problematiſches Volk, dieſe Deutſchen, hörte ich neulich
ſagen, ein Volk, das Söhne in ſeiner Mitte birgt, die den Bru=
der
neben ſich nicht ſehen, denen der Begriff Vaterland under=
ſtändlich
geworden iſt, und die dafür eine Hölle eintauſchen wol=
len
, die ihnen von Volksverführern als ein Paradies hingeſtellt
wird.
Augen auf! Sehen wir das Gemeinſame, das uns verbin=
det
, umnſere Sprache, die in der Feder unſerer Größten zum
Ausdruck des Erhabenſten kam, eine Ehrlichkeit, die nichts
gemein hat mit engliſcher Falſchheit, eine Treue, die leider Ver=
räter
ſchmählich brachen, die wieder neu ſtrahlen ſoll, und endlich
eine deutſche Arbeit, des Lebens höchſter Inhalt, die un=
ſer
Volk ſo groß machte, und die auch jetzt wieder zu ihrem
Rechte kommt. Denn nur um den Preis vieler Mühen ſchenken
die Götter alle Güter des Lebens.
H. W.

G. Die ſchöne Naymonde und der falſche Graf. (Ein Pari=
ſer
Nachtſtück.) Wie es der ſchönen Raymonde Paulmy erging,
als ſie eines Abends neulich einen Grafen kennen lernte, der aber
nachher gar kein Graf, ſondern ein Hochſtapler und Schwindler
war, das erzählen die Pariſer Blätter mit ſehr pikanten Einzel=
heiten
, und es iſt aus ihrer Schilderung zu erſehen, daß das
Pariſer Nacht= und Liebesleben nach dem Krieg raſch
wieder den alten Aufſchwung genommen hat.
Alſo eines Abends, es war an einem Dienstag und eigentlich
nicht mehr abends, ſondern ſchon nachts, ſoupierte Mademoiſelle
Raymonde Paulmy (Beruf: Nie ſollſt du mich befragen!) in
einem Reſtaurant am Boulevard=des=Capucines in ungewohnter
Einſamkeit. Als ſie das Reſtaurant verließ, eilte der Chaſſeur,
auf deutſch Portier, ihr nach und überreichte ihr eine wappen=
geſchmückte
Karte, auf der zu leſen war: Der Graf Paul von
Polignac erlaubt ſich, den ſchüchternen Wunſch auszuſprechen, die
entzückende Raymonde Palmy kennen zu lernen."
Die Polignac ſind eines der älteſten ſranzöſiſchen Adels=
geſchlechter
, deſſen Haupt die Würde eines Herzogs und Fürſten
inne hat. Das weiß in Frankreich jedes Kind, und auch die ent=
zückende
Raymonde Paulmy wußte es. Sie folgte daher willig
dem Chaſſeur und ließ ſich zu ſeinem Auto, einer prächtigen Li=
mouſine
, führen, in der ein ſehr eleganter Kavalier, das Monokel
im Auge, ſie erwartet und ſie bat, an ſeiner Seite Platz zu neh=
men
. Die Fahrt ging nach einem nahebei gelegenen diskreten

zog zu einer großen Tabakfabrik, wo eine öffentliche Volla=
ſammlung
abgehalten wurde. Hierbei wurden die heftigſten
griffe gegen die Regierung gerichtet und verlangt, daß ſofont
geſetzgebende Verſammlung einberufen werde. Als Offu

aſpiranten eingriffen, kam es zu regelrechten Straßenkämpfan

denen auch Maſchinengewehre und Kanonen benutzt wurder
rote Polizei ſah den Kämpfen zu, ohne einzugreifen. Die g
Erhebung wird als der übereilte Ausbruch eines geplanten
uhrs bezeichnet, der kurze Zeit ſpäter beginnen ſollte.
Die Urſachen der plötzlichen Revolte ſollen in de
zweiflung über die fürchterlichen Zuſtände in Petersbuſ=
uchen
ſein. Es iſt Tatſache, daß ſeit Neujahr in Peter=

mehr als 2000 Menſchen Hungers geſtorben ſind. Die Stille
einer großen Anzahl Fabriken hat die Not der Arbeiterb ufe

rung noch vergrößert. Die hungernden Arbeiter ſind jetzt u

Anſicht gelangt, daß das Räteſyſtem unmöglich und daß der
Sturz der einzige Weg zur Rettung des Volkes ſei. Schumi=
Tatſache, daß die Arbeiter in Petersburg ſtreiken, bedeu ſem
und für ſich eine Art Revolution, da die Räteregierung Shts
auf das ſtrengſte verboten hat. Es heißt, daß der Regimn
über 150 000 abſolut zuverläſſige Truppen, hauptſächlich Lerr
und Chineſen, zur Verfügung ſtehen.

Stockholm, 6. März. (Wolff.) Nordiska Preßzenie

meldet aus Helſingfors: Wie am Samstag in ſpäter Abend nd
nach Helſingfors berichtet wurde, befindet ſich Kronſtad
immer in der Gewalt der Aufſtändiſchen. Das
zerſchiff Petropawloſosk liegt zur Aktion bereit, mit den

nen gegen Petersburg gerichtet. Militäriſche Vorbereitüer
werden getroffen. Die Sowjetregieru

kehr PetersburgOranienbaum eingeſtellt. Die Fabriken
Petersburg werden durch die regierungstreuen Offiziersaſ pin
ten bewacht und die Arbeiter ſtreng kontrolliert.
Nach einer Meldung von Finska Notisbyran befind aich
Fetersburg in den Händen der Sowjetregiery
Die nach Petersburg abkommandierten Truppen ſind jedock
zuverläſſig. Die Zahl der Aufſtändiſchen wächſt daher forn
rend. Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß Sinowjery
der Peter=Paul=Feſtung die Operationen gegen die Aufſtänd)
leitet. Vier Unterhändler, die am Donnerstag von Kron,
nach Petersburg abgeſandt wurden, ſind verhaftet worden.
eitenden Perſönlichkeiten in Kronſtadt ſind General Kosln
und die Offiziere Brukſer und Turinow.
Helſ ingfors, 6. März. (Wolff.) Hier iſt das Ge
verbreitet, daß die Seeleute von Kronſtadt ſich der
ſen Inſel bemächtigt haben und die dort anweſenden Kon
niſten gefangen genommen oder getötet hätten.
*
*

Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Mf

* Landtagswahlen in Gotha. Bei der Landkagswarſ
Freiſtaat Gotha erhielten die im Heimatbund vereinigten Pn
(Deutſchmationale, Deutſche Volkspartei, Bauernbund und Demo=k
36 058, die Mehrheitsſozialiſten 4083, die Umabhängigen 6993, die
muniſten 21 339 Strmen.

* Ernannt ſwurden der Lehramtsaſſeſſor Karl Grundbe/
aus Alsfeld zum Oberlehrer an der Höheren Mädchenſchule zu
bach a. M., der Gehilfe bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach Fritz 2
ger zum Kanzleigehilfen bei der Zellenſtrafanſtalt Butzboch, d*
Verſehung des Dienſtes als 2. Beamter des Heffiſchen Hochbau
Darmſtadt beauftragte Baurat Ludwig Vogt zu Darmſtadt zum
ſtand des Heſſiſchen Hochbauamts Alsfeld, der Amtsgehilfe W
Bödecker in Höchſt r. O. zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgerick
burg, der Amtsgehilfe Konrad Stroh zu Dieburg zum Amtsgt
bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg in Darmſtadt, de
richtsvollzieher Chriſtoph Johann Gunkel zu Seligenſtadt zun
richtsvollzieher bei dem Amtsgerihr Darmſtadt I, der Gerichtsvol
Auguſtin Fey zu Beerfelden zum Gerichtsvollzieher bei dem Amts
Seligenſtadt, der Gerichtsvollzieher Georg Jungermann in
tigum Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgericht Darmſtadt I.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Meallehrer an der K
Mädchenſchule zu Gießen Dr. Heinrich Bergér auf ſein Nacl
vom 1. April 1921 ab; der Amtsgerichtsoberſekretär Harl Keila,
bei dem Amtsgericht Oppenheim auf ſein Nachſuchen mit Wirkum
1. März 1920 ab; der Gerichntsvollzieher Joſef Kapp bei dem
gericht Darmſtadt I auf ſein Nachſunhen mit Wirkung vom 1. Apt
ab, ſämtlich unter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſ
* Erledigt iſt eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzende
ſtelle zu Mörlenbach, Kreis Heppenheim, und die mit einem
geliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Reichlos, Kreis
terbach.
* Militärdienſtuachricht. Hauptmann a. D. d. R. des Leibgard-4
Regts. Nr. 115, Gilbert, erhielt den Charakter als Major u.
Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform.
n. Schwurgericht. Als erſter Fall dieſer Tagung ſurde geſtern /
den 20jährigen Schmied Hemrich Strößinger und den erſt 17

alten Schmied Johann Schmidt, beide von Fberſtadt, wegen E
ßenraubs, verhandelt. Vorſitzender iſt Landgerichtsrat Berm/
die Anklage wurde durch Staatsanwalt Dr. Leoni vertveten und
Verteidigung durch Geh. Juſtizrat Halſvachs und Rechtsanwalk
ſchäffer geführt. Der an ſich einfache Sachwerhalt hatte ſich in der
vom 17. auf 18. November v. Js. zwiſchen Eberſtadt und hier abg
und der Beraubte iſt ein hieſiger Händler. Dieſer befand ſich damt
Beſitz von etwa 5000 Mark, vewweilte bis gegen 2 Uhr nachts mr
Eberſtädter Wirtſchaft und wanderte dann zu Fuß allein hierher
dem Lokal fahen die auch als Gäſte anweſenden Angeklagten, de
Händler über größere Geldmittel verfiigte, faßten auf Str.s Anzg
den Plan und führten ihn nahe der hieſigen Radrennbahn gemet
aus. Sch. will anfangs noch Bedenken gehegt haben und durch
älteren Freund mittels des Vorwurfs der Feigheit angeſtachelt Eu

Hotel, und das Auto fuhr im Dunkel der Nacht von dannen
nächſten Morgen geſtand der Graf Paul de Polignac der ſchdl
Raymonde, daß er ſich in einer momentanen argen Geldkl zul
befinde. Sein Notar habe verſäumt, ihm am geſtrigen
einen Scheck über 25 000 Franes auszuhändigen. Er gebr.
aber eiligſt ein paar hundert Franken, um den Chauffeu
tageweiſe gemieteten Autos zu bezahlen. Die reizende
monde, die mittlerweile den beſten Eindruck von ihrem ZiE.
freunde empfangen hatte, forderte ihn auf, ſie zu einer Ei
Bank zu begleiten, wo ſie ein Depot beſaß, und ſtellte ihn-
Vergnügen die paar hundert Franken zur Verfügung. Dann. frühſtücken, und nach dem Frühſtück ging man zu E‟
Juwelier, da der Graf der reizenden Raymonde zum And=
an
die gemeinſam verbrachten Stunden einen Schmuck ber
wollte. Doch als der Schmuck ausgeſucht war, entfernte ſie
Graf, um nunmehr den Scheckbetrag bei ſeinem Notar eins
ſieren und ſeitdem hat die reizende Raymonde nicht mehs
ihm geſehen noch gehört. Es blieb ihr weiter micht übnig
ſich zur Polizei zu begeben und dort ihr peinliches Abenten.
Protokoll zu geben. Und die Polizei wußte ihr weiter 2.
anderes zum Troſte mitzuteilen, als daß gegen den falſchen
ſen Paul von Polignac der ſich bisweilen auch Prinz M.
nannte bereits zahlreiche andere Anzeigen von ihren Be
und Leidensgenoſſinnen vorlägen.
Es iſt wieder Frieden in Paris und das Leben geht !
gewohnten Gang. Bei Tag und bei Nacht.

C.K. Ein gewaltiger Trinklöffel. Unter den merkwul.
Trinkgefäßen, die in mancher alten Zunftſtube aufbewaytt
den, iſt ein beſonders eigenartiges der Seligenſtädre!
leitslöffel, von dem in Ueber Land und Meer S
erzählt wird. Das heſſiſche Städtchen Seligenſtadt am *
das in früheren Jahrhunderten der Ausgangspunkt der
wichtigen Heeresſtraßen nach Nürnberg und Augsburg ſhn"

liche Geſelligkeit entwickelt, bei der ein guter Trunk nicht
durfte. Für die luſtige Geſellſchaft hatte ein Augsburgel.
mann einen großen Trinklöffel geſtiftet. Der Löffel Yatt
Länge von 77 Zentimeter, eine Höhlung von 26 Zentimeie.
und 20 Zentimeter Breite, die 1½ Liter faßt, und B02-
Kette von 1,20 Meter Länge. Löffel und Kette ſind ars

[ ][  ][ ]

Suuzmter 6e

Sie vaßten Jenen auf der dunklen Landſtraße ab, ſchloſſen ſich ihn
=und fielen zuletzt, nachdem mnan die Villenkolonie hinter ſich gelaſſen
ſire, plötzlich über ihn her. Der Hiemselr tei

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921
reichem Maße dargebrachte Wohlwolſen verbindlichſter Dank ausgeſpro=
chen
wird.

Seite 3.

richtete einter größter Aufürerkhamkeit über die politiſche Lage, die durch
das Uimatum der Entente ausfs äußerſte zugeſpitzt iſt. Die deutſchen
Gegenvorſchläge gehen noch der Anficht maßgebender Perſönlichreiten
ſchon iber die Grenze des füin Dertſchland Möglichen hinaus. Sie konn=
ten
nur gemacht werden, w

unter Anzechnüng don je 3 Monnten der Unterſuchungshaft gegen
auf 1 Jahr 9 Monate, gegen Sch. auf 1 Jahr 3 Monate
Sängugs. Während der Verhanölung ereignete ſich ein unge=
znlicheu
uiſchenfall. Die Veranlaſſung hierzu ſuar die auf Verlan=
Der Verteidigung an den Beraußten geſtellte Frage nach deſſen Vor=
aeu
, worauf dieſer einen Witanfall bekam. Die Verhandlung mußte
Aalb guf kurze Zeir uiſterlrrochen werden und lwährend dieſer Zeit
po der Zruge don dem darin anweſenden Gebarmen aus dem
2geführt.

tahlsverſuch an (da B.s Hof als Taxort kein umfchloſſener Raum
aid bernrteilte den Müickfälligen zu 3 Monaten Gefängnis.
rerhielt der 20jährige, dorbeſtrafte Maſchiniſt Johann Rübner
Frankſurt a. M. vegen Hehlerei, unter Einbeziehung einer eben in
ßung begriffenen e=jährigen Diebſtahlsſtrafe, insgeſamt 1 Jahr
onate Gefängnis, abzüglich 3 Monake Unterſuchungshaft.
lau Offenbach von der Straye weg verſchwundenes Fahrrad hatte
in Frankfugt bei, ihur gefunden, und feine Angabe, es von einem
MEgunten gekauft zu haben, erſ nen gricht widerlegt. Beſtätigt
die ſchöffengerichtliche Verurteilung bes 23jährigen Kaufmanns
dsas Stöcker von Offenbach wegen Bedrohung und gefährlicher
zerverletzung zu 400 Mark Eeldſtraf= estl. 40 Tagen Gefängnis und
piteren 6 Wohen Gefäüngnis. Er hatts am Main bei Floßholz ſeines
as zwei badends junge Leute angzirefſen und diebiſche Abſicht ver=
4. Uebereilr ging er gleich allzit energiſch ver, mißhandelte den
ker mit dem Bootshaben und bedregse Beide mit Totſtechen. Seine
ung wurde vertvorfen.
Landestheater. In der heuie abend um 7 Uhr beginnenden Auf=
kuig
von Richard Wagners Der fliegende Holländer
ſt m Stelle des eikrankten Herun Jonſſon Ludwig Roffmang
Staatstheater in Wiesbaden die Partie des Erik, der dem Darm=
Publikum bereits durch ſeine Gaftſpiele in Lohengrin und
Eenball bekannt iſt. Herr Roffmann ſurde für die nächſte Spiel=
der
Staatsoper in Berlin veebflichtet. Die Geſtaltung des Spiel=
hat
es ermöglicht, auf Mkittwoiß, Gen 9. bs., eine Wiederholung von
Gerhes Fauſt anzuſetzen, die in der gleichen Beſetzung wie bei
1Ojährigen Bühnenjaöilämn Gsorg Heinrich Hackers in Ezene geht.
Lorſtellung fällr den S=hauſpielnrieten a, b, d und der Sondermiete X
Die noch verſrgbaren Plätze ſind an der Tageskaſſe in den üblichen
Runden erhältlich.
Die Würde des Gerichtsfaals. Zu der Notiz unter dieſem Stich=
ichreibt
uns Herr Keil, daß er an dem betreffenden Tage an
chen Beratungen tei genommen habe, mit Ausnahme bei der Ein=
, 8 9r Mung gegen einen Gemeinderatsbeſchluz des Gemeinderats zu Nie=
runſtadt
, wo er auszuſcheiden hatte, weil er als Nieder=Ram=
und als Mitglied dieſes Gemeinderats zweifellos Partei wird.
ſchreibt uns Herr K.: Die Ausſchußmitglieder ßogen ſich über=
t
nicht zur Beratung zurück, weil an dieſem Tage im Sitzungs=
kiberhaupt
keine öffentliche Verhanslung ſtattfand. Der Kreis=

f, der gleichfalls auszuſcheiden htte, und rauchte ſeine Zigarre.
ſur der Artikelſchreiber nur an meiner Perſon Kritik übte, wo doch
herr Gränewald dasſelbe Verbrechen beging, ſo muß ich dieſes
ehg perſönliche Spitze gegen mich betrahten, was ich zurückweife,
von dem Einſender keinerlei Weiſung benötige, wie ich mich au
Stellen zu verhalten habe. Zu der Zuſchrift des Herrn Keil
es: Er berichtigt Nebenſächliches; es war kurz vor der auf 5 Uhr
5 Uhr) angeſetztere Urteilsverkündung, die richterlichen Mitglie=
Kreisausfchuſſes faßen niebenan im Bevatuangszimmer, ſoweit ſie
Snche Nieder=Ramſtrdt als Richter tärig waren. Daß Herr Heil
as Richter mitſaß, ſtehr feſt. Aber K. befand ſich im Sitzungs=
e
und rauchte; damit hat er die Würße verletzt. Daß für ihn
sungsſcal das Wartezimmer bedeute, iſt eine dazu ſchlechte
ſu Ht. Ob Grünewald=Roßdorf wirklich rauchte, wiſſen wir nicht;
mte ja auch Hern Keil nicht entſchuldigen.
Zum 300jährigen Iubiläum des Heff. Lefbgarde=Iufanterie=Regi=
115. Man ſchreibt uns: Der erſte Kommandeur dieſes Regi=
Obrift=Leutnant Lndwig Balthaſar von Weikolshauſen, genannt
hucenbnch, liegt in der Kirche zu Gunderwhauſen in einer Gruft
dem Altaz begraben. Der Grabſtein hat folgende Inſchrift:
dieſem Leichenſtein ruhek ſanft und ſelig der hochtvohlgeborene
Laudwig Balthaſar von Weitolshauſen, genannt Schrautenbach,
Sochffürſtlichen Durchlauchk zu Heſſen Darmſtadt wohlbeſtelt ge=
Generallieutnant und Präſident des Kriegsratskollegii und
eines Regiments Infanterie geboren den 17. Mai 1654, geſtor=
Dez. 1738. Sein Vater, der Fürſtl. Aittmeiſter Georg
h Valthafar von Weitolshauſen, genannt Schrautenbach, erhielt
Gundernhauſen durch eien Tauſch von dem Landgrafen Lud=
das
Arentſche Hofgut zu Gundernhauſen. Nach dem Tode die=
ſtEmeiſters
erhielt ſein oben genannter Sohn Ludwig Balthaſar
er 168090 das Lehen. Er ſtarb am 17. Dezember 1738 zu Darm=
ward
aber in Gundernhauſen begraben. Das Hofgut iſt jetzt in
Fſitz des Freiherrn von Heyl zu Herrnsheim.
m Anzeigenteil iſt ein Dankſchreiben des Vereins ehemaliger Heſſi=
Leibgardiften (115) Offenbach a. M. veröffentlicht, in dem der
erichaft Darmſtadts, ſowvie dem Jubiläums=Ausſchuß für das in ſo

Nor, von der bisher ſo oſt geſprochein wunde, zwerdem wir erhalten in
Deuitſchland. Von Amerika wird zunächſt ein giinſtiger Einfluß nicht
zu erwarten ſein. Jür unſere innere Politik ergibt ſich die Notwendig=
keit
der Herſtellung eine breiten Einheitsfront von den Sozialdemo=
kraten
bis zu den Deutſchationalen. Auch in Preußen wird nach Anſicht
des Nodners eine gleiche Konſtelhucion geſchaffen werden müſſen. Die
ppeußiſchen Wahlen haben gezeigt, daß das Volk keine einſeitig nach links
gerichtete Regierung will. Sollre in Preußen die erwähnte nationale
Einheitsfront nicht zuſtande kommen, ſo wüßte das Gebot der Shunde
die Schaffung einer büirrgerlichen Negierung fein. Zu begrüßen aber
wäre es, wvenn in der Zeit ſchrzerer Nor das ganze Volk und alle der=
nünftigen
Parteien ſich ſvie ein Block zuſammenfinden ſvürden. Lebhafter
Beifall dankte dem Redner. An der Ausſprache beteiligte ſich auch Abg.
Dr. Oſann. Nach einein kurzen Schlußſvort ſpurde der überaus an=
regende
Abend geſchloſſen.
Deutſcher Abend. Dem großartigen künſtleriſchen Erfolg des vom
Verein für das Deutſchtunr im Ausland veranſtalteten Deutſchen Abends
hat ſich ein voller finanzieller Erfolg zugeſellt. Nach Abzug aller Koſten
verbleibt als Ergebnis, das den vaterländiſchen Zwecken des Vereins zu=
gute
kommt, die Summe voir 34 000 Mavk. Von dieſem beiſpielloſen Er=
folg
ſverden vor allem die Damen und Herren mit beſonderar Freude
Kenutnis nechmen, die unter Opfern an Zeit und Geld Vorbereitung und
Durchführung des Deurſchen Abends ermöglicht haben.
* Bund für Dreigkiederung des ſozialen Oeganismus (Ortsgruppe
Darmſtadt). Am Mittwoch, den 9. März, abends, ſpricht im Städtiſchen
Saalbau Dipl.=Ing. Strakoſch über das Thema Das wirtſchaftliche
Aſſoziationsfyſtem ir ſeinem Verhältnis zum Staat und freien Geiſtes=
leben
. Der Bund für Dreigliederung ſieht in einem Neuaufbau des
Wirtſchaftskörpers auf aſſoziatiber Grundlage den einzigen unter den
heutigerr Verhältniffen wirklich gangbaren Weg zur Geſundung unſeres
Wirtſchaftslebens. Der Vortrag am Mittwoch wird das Weſen der
Aſſoziationen zu ſchildern haben und klarlegen, wie ein ſolches Wirt=
ſchaftsleben
ſich in die Geſamtheit des ſozialen Organismus eingliedern
zwird. Die freie Ausſprache ſwird Gelegenheit bieten, auf eta ſich er=
gebende
Unklarheiten einzugehen. (Siehe Anzeige.)

Mittwoch, den 9. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 (890 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. März 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Sonderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. März ds. Js. zum Preiſe
von 2.50 Mk. für den Laib gegen Bezugsmarke Nr. 276.
Butterverkauf an die ganze Bevölkerung von Freitag ab gegen
Abgabe der Sonderbeſtellkarte Nr. 15 A bis N1, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1.90 Mk. in allen Butterhandlungen.
Die Sonderbeſtellkarten Nr. 15 A verliert vom 10, ds. Mts.
ab ihre Gültigkeit.
Eornedbeef: Von Miktwoch, ben 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 8 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ſent=
bitterte
und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0,75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5,55 Mk.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Pring
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezogen werden.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 8l Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, WZilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
niittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.

Achtung
bewahren.

Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=

Verein für Volksbildung. Der 10. Lichtbilder=Vortrag behandelt
in dem Thema: Spiel und Spielzeug die für Eltern und Erzieher
ſo ſwichtige Aufgabe, umſerem Kindern ſchon in früheſter Jugend beim
Spiel Gelegenheit zur Entwickelung des Körpers und Heranbildung des
Geiſtes zu gebeir durch überlegte Auswahl des Spielzeuges. Herr Lehrer
Hilsdorf von hier wird uns als Fachmann beweiſen, wvie ſpielend das
Kind im Spiel erzogem werden kann. Wie die Märchen, ſo reicht man=

ches umſerer deutſchen Kinderlieder und Spiele mit Wort und Vorſtel=
lungsinhalt
in die germaniſche Urzeit zurück. Hoher Sinn liegt oft im
kmdlichen Spiel (Schiller). Das einfachſſte Spielzeug iſt das beſte.
Spielſachew, bei denen die Phantaſie des Kindes ſich nicht betätigen kann,
wverden bald in die Ecke geſtellt und wenn ſie noch ſo teuer waren. Prak=
tiſches
Knabenſpielzeug: Leiterwagen, Laſtwagen, Schlitten, Fiſchboot,
Eiſenbahm uſw., und das beliebteſte Mädchenſpielzeug: die Puppe (von
verſchiedenen Künſtlerinnen), werden im Lichtbild vorgeführt. Kinder,
die nicht mit ganzer Seele ſpielen können, die nicht alles, andere beim
Spiel vergeſſen, lernen auch nicht mit ganzer Seele denken, fühlen und
arbeiten. Spiel iſt die Arbeit des Kindes. Spielen iſt das Herrlichſte,
was es gibt. Wer eine Stunde mit unſeren Kindern fühlen und leben
will, der befuche dieſen Vortrag am kommenden Mirtwoch, den 9. März,
abends 8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule, Eingang Weſt=
portal
. (Näheres im Anzeigenteil. )
Oftaſiatiſche Kulturfragen ſind heute für uns lebenswichtig ge=
worden
. Iſt doch iene alte Kulkurzvelt des fernen Oſtens eine der weni=
gen
, aber ganz ſvichtigen Stätten, wo auch heute noch deutfche Kultur=
arbeit
und Miſſion ei freies Betärigungsſeld findet. Große Aufgaben
ſind dort geſtellt, deren Löſung nicht bloß für die kulturelle Zutunft
des Oſtens entſcheidend ſein wird, fondern auch deutſche Mitarbeit in
allen Berufen erfordert. Darüber wird am Freitag abend der durch
ſeine Forſchungen über cümeniſche Literatur berühmte Miſſionar Du.
Wilhelm, ſeither in Tſingtau, einen Lichtbildervortrag hal=
ten
, zu dem die Ortsgruppe Darmſtadt Rel. Menſ;hheits=Bundes ein=
lädt
. (Näh. ſiehe Anzeige.)
* Eine Ausſtellung zum Beſten notleidender Kinder hat Herr Kunſt=
maler
und Lehrer Robeut Eckert=Traiſa im Schaufenſter und den
Geſchäftsräumen der Papier= und Schreibivarenhandlung C. Gieſel=
berg
, hier, Wilhelminenſtraße, verauſtaltet. Eine große Reihe von Mo=
tiven
, hauptſäcklich aus Oberheſſen, aber auch aus der näheren Umgebung
Darmſtadts und dem Odenvald, führt in den Oelgemälden, Aquarellen,
Röthel=, Kreidezeichnungen uſw. die Schönheiten der engeren Heimat vor
Augen. Der Verkauf der Bilder ſoll der Kinderhilfe zugute kommen. Die
Ausſtellung dauert noch 12 Tage.
* Tapezier=Innung Darmſtadt. Die diesjährigen Geſellenprü=
fungen
finden im Monat März ſtatt. An derſelben können alle männ=
lichen
ud weißlichen Handwerker teilnehmen, deren Lehrzeit ſpäteſtens
am Schluß der Prüfungen beendet iſt. Anmeldungen zur Prüfung ſind
bis zum 12. März einzureichen. (S. Anz.)

Orpheum. Das erfolgreiche Singſpicl Die Zwillings=
brüder
wird heute, Dienstag, 8. März, zum vorletztem Male auf=
geführt
. Mittwoch, 9. März: Der Hamſterer‟. Donnerstag, zum
letzten Male: Der Paragraphenſchuſter

Gründung einer Verbraucherkammer
für den Freiſtaat Heſſen.
bw. Zu dem geſtrigen Vorbericht iſt noch nachzutragen: Ueber Zweck
und Ziel einer Verbraucherkammer erſrattete hierauf Verbandsſekretär
Albert=Ludwigshafen ein kurzes Referat, aus dem wir folgendes
hervorheben: Das Verlangen nach einer rechtlichen Vertretung der In=
ereſſen
der nichtgewerblichen Verbraucher iſt wiederholt geſtellt worden,
hat aber noch nicht die Gegenliebe gefunden, die ihm ſeiner Bedeutung
nach zukomt. Annähernd 13 bis 14 Millionen deutſcher Verbraucher
werden heute durch die deutſchen Konſumgenoſſenſchaften wit ihrem
Lsbens= und Wirtſchaftsbedarf verſorgt. Die Bewegung iſt heute ſo
mächtig geworden und hat ſo weite Kreiſe aller Volksſchichten erfaßt,

kommen, daß die Konſumvereine wicht als gemeinnützige Unternehmun=
gen
bezeichnet wurden, und daß Eingaben an die Handelskammern, in
denen wir keinen Einfluß beſitzen, ſondern nur Beiträge bezahlen, um
Verurlaubungen von Perſonen in Wirtſchaftsbetrieben nicht mit der
nötigen Einſicht behandelt worden ſind. Durch den Krieg und die Re=

die natürlichen wirtſchaftlichen Wechſelbeziehungen zu fördern und der
allgemeinen Volkswohlfahrt dienen. Ein Ausbau der Handelskammern
in der Weiſe, daß endlich einmal den Vubrauchern eine Vertretung
hrer Intereſſen eingeräumt worden wäre, iſt nirgends erreiht worden.
Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat hat den Auftrag erhalten, Grund=
lagen
auszuarbeiten, auf denen ſich die geſamte Indereſſenvertretung
des Wirtſchaftslebens aufbauen ſoll. Es ſind zwei Pläne ausgearbeitet,
in denen auch in einer Mittelſtufe eine paritätiſche Vertretung der

Es wird Aufgabe der Konſumgenoſſenſchaften ſein, hier die Vertvetung
zu erlangen, die ihre Intereſſen zu wahren und zu ſchützen weiß. Die
Verbraucher müſſen bei dem Recht der ſelbſtändigen wirtſchaftlichen

Reichswirtſchaftsminiſterium und =rat zur Verfügung geſtellt.
Für die Aufgaben der Verbraucherkammer iſt die
Praxis der beſte Weglveiſer. Nach § 1 der Satzungen wird zur För=
derung
der wirtſchaftlichen Intereſſen der nichtgewerblichen Verbraucher
eine Kammer der Vereinigungen der nichtgewerblichen Verbraucher ge=
ildet
. Als Verbrauchervereinigungen gelten die in der Probinz ein=

in der Form einer eingetragenen Genoſſenſchaften m. b. H. oder in der
Form von Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung oder als freier Ver=

Vereinigungen zugelaſſen werden, bei denen die Abſicht der Gewinn=
erzielung
ausgeſchloſſen iſt. Etwaige Ueberſchüſſe dürfen nur den letz=
ten
Verbrauchern zugute kommen oder zu gemeinnützigen Zvecken ver=
wendet
werden. In einem Geſetzentwurf des Staatsminiſteriums in
Baden über die Errichtung einer Verbraucherkammer iſt beſchloſſen
ſvorden, daß der Kawmer die Körperſchaft des öffentlichen Rechts ver=
V
Gm

yn Stück Nußbaumholz herausgearbeitet. Der Griff trägt
famſtvoll umrahmten Sitberſchild mit Zierrat und Spruch.
ſe min jemand in die luſtige Geſellſchaft vom Löffel aufge=
ſenwerden
, ſo mußte er zunächſt eine Probe ſeines Könnens
Man ſetzte ihn auf einen Stuhl, gab ihm den Rieſen=
ur
beide Hände, legte ihyn die Kette um den Hals und füllte
köffelhöhlung bis an den Nand mit Wein. Dann mußte der
ber den Wein auf einen Zug, ohne abzufetzen, austrinken.
Aufgabe war nicht leicht; gelang ihm das Kunſtſtück, ſo
Ke ein Protokoll darüber aufgenommen, von zwei Zeugen
en: Trinker ſelbſt unterſchrieben, und dieſer war nun ordent=
Mitglied der Kompagnie Kam er mit dem Wein nicht
nde, ſo mußte der Bewerber unter gehörigem Spott der
In Gefelkſchaft eine Runde zahlen. Es gab aber, wie die
tollbücher zeigen, recht viele trinkfeſte Männer und ſogar
Frauen, die der ſchwierigen Aufgabe gewachſen waren.
Iſite Eintragung ſtayynt aus dem Jahre 1686, und in der
ſt ntanche berühmte Perſönlichkeit verzeichnet, darunter

ringerer als der Zar Peter der Große von Rußland, der
Aexius Petrowicz die Bedingungen erfüllte und in die
a mie aufgenommen wurde. Heute wird die Trinkprobe
ichon lange nicht mehr gemacht, ſie würde auch kaum wohl
beſtanden werden.
Streik im Speiſewagen BexlinKöln. Die Paſſagiere
Zuges Berlin Köln, der am Donnerstag 12.25
ze) verließ, waren nicht wenig
En

Aben hatte, da die Forderungen der kaufmänniſchen An=
Ee von der Mitropa nicht bewilligt worden waren. Es
rgte ſich der Paſſagiere eine ſehr gereizte Stimmntng,
ehr, da niemand Lebensmittel mit ſich führte und auch
Wabſichtigte, bis Köln zu faſten. Es fehlte nicht viel, daß
Ifall in Tätlichkeiten ausgeartet wäre. In dieſer kritiſchen
on nahm ſich ein energiſcher Reiſender der Sache au. Man
unter den Speiſewagenpaſſagieren einen Betriebs=
md
dieſer überreichte im Namen der Paſſagiere den Strei=
Sin Ultiwatum, daß falls nicht ſofort-Die bereits ge=

kochten Speiſen verabreicht würden, die Paſſagiere vorübergehend
von dem Speiſewagen Beſitz ergreifen würden. Der Stimmung
der Paſſagiere Rechnung tragend, blieb den Angeſtellten nichts
weiter übrig, als nachzugeben, umſomehr, als die Stimmung
immer bedrohlicher wurde. Der kaufmänniſche Angeſtellte, der

führung.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.

Lyſiſtrata, Komödie des Ariſtophanes in einer
Neubearbeitung von Leo Greiner. Erſtaufführung in den
Kammerſpielen zu Frankfurt a. M. am 5. März.
Krieg zwiſchen Athen und Lakedämon, ſeit Jahren; immer
niur auf kurze Zeit kommei die Männer zu ihren Frauen, um
dann wieder ins Feid zu ziehen. Das ſind die Athenerinen
ebenſo mide wie die Lakedämonerinnen, und die feindlichen
Frauen verbünden ſich, um auf Lyſiſtratas Rat den Krieg dadurch
zu beenden, daß ſie ſich ihren Männern ſo lange verveigern, bis
dieſe endlich Frieden ſchließen. Nach mancherlei inneven Kämp=
fen
der Frquen, die es endlich doch männert, gelingt der Plau,
und die feindlichen Männer geben klein nach, um endlich wieder
einmal zu wiſſen, daß ſie verheiratet ſind.
Dieſer Weiberkrieg wird von Ariſtophanes zwar ſehr ein=
deutig
, aber mit ſolch derb=geſundem Humor geſchildert, daß die
Aufführung dieſer Komödie des Ariſtophanes geradezu ein Lab=
ſal
nach der dekadenten Erotik der Herrn Sternheinn, Kokoſchta,
Haſenclever und Genoffen bedeutete.
Die Aufführung betonte das Satyrſpiel mit Recht und er=
zielte
eine durchſchlagende Wirkung. Man lachte, lachte, lachte.
Ueber Otto Wallburg als gengsführter Kineſias, über Margarete
Launer als ſchelnüſche Myrrhine, über Hilde Wall als kühne An=
ſtifterin
der ganzen Choſe, über Arthur Mainzer als verfreſſenen
Joſias, und über alle anderen, die mit ebenſoviel Freude wie
Geſchick alle die ſonderbaren Käuze auf die Bretter ſtellten. Als
der Regiſſeur Robin Robert erſchien, ziſchten ein paar Literatur=
kundige
; ſie hielten ihn offenbar für Ariſtophanes und glaubten,
Ziſchen gehöre nun einmal zu einer Premiere. Sehr ſchön war
das maſſiv wirkende Bühnenbild von Reinhold Schön. WW. G.

Konzerte.
E.N. Das vierte Konzert des Pfälziſchen Landes=
Sinfonie=Orcheſters, zugleich Vereinsabend des Richard
Wagner=Vereins, fand nun endlich einmal vor ausverkauftem
Saale ſtatt, was bei den vorzüglichen Leiſtungen dieſes Orcheſters
ſchon eher zu wünſchen geweſen wäre. Die Vortragsfolge um=
faßte
nur Werke neuerer Meiſter. Hans Pfitzner, der roman=
tiſchſte
unter den zeitgenöſſiſchen Tonſetzern, begann mit der
Ouvertüre zu dem Weihnachtsmärchen Das Chriſtelflein einen
weichen, wohllautenden Werk, in dem ſich klaſſiſche Formoollen=
dung
mit modernem Empfinden und ſchwärmeriſcher Klang=
ſchönheit
paart. Noch mehr als hier tritt in der Erzählung des
Dietrich aus dem Muſikdrama Der arme Heinrich der Wagner=
ſche
Einfluß ſtark hervor. Wir wollen dankbar anerkennen, daß
uns dieſe bedeutende, ſelten gehörte Muſik zu Gehör gebracht
wurde, und die Bedenken unterdrücken, die man gegen das
Herausreißen einer ſolchen groß angelegten Szene aus dem dra=
matiſchen
Zuſammenhang hegen kann. Wenn Pfitzner auch ſei=
ner
ganzen Begabung nach im weſentlichen Lyriker iſt, ſo erheben
ſüch hier ſeine dramatiſchen Steigerungen zu ungeheuerer Wucht.
und Kraft, wogegen das ſtändige Illuſtrieren des Orcheſters dem
Ganzen ein uneinheitliches Gepräge gibt. So wundervoll auch
Wagner dieſen ſeinen eigenſten Stil handhabt, ſo fremd kann er
bei Nachfolgern wirken, ſelbſt wenn ſie ſo viel Eigenart beſitzen
wie Pfitzner. Herr Bahling aus Mannheim ſang die Szene
mit größtem ſtimmlichem Aufwand und vorzüglichſtem Gelingen.
Sein edles Organ kämpfte mächtig gegen das Orcheſter an, wurde
aber zuweilen durch allzu ſtarke Tongebung des letzteren faſt
verdeckt.
Jur Mittelpunkte des Intereſſes ſtand. Guſtav Mahlers
4. Sinfonie, wohl das äußerſte an Perſiflage und humorvoller
Karikatur, was es im Gebiet ſinfoniſcher Muſik gibt. Man weiß
nicht, wvorüber er ſich mehr luſtig macht, über den philiſtröſen
Zuhörer, über ſich ſelbſt in beißendſter Jronie, oder über die
Form der klaſſiſchen Sinfonie überhaupt. Mit Narrenſchellen
beginnt der erſte Satz, in bedächtigem Trott folgt ein gemütliches
Motio nach dem anderen, bald an das Volislied, an Schubert,
ſchließlich aber ſtets wieder an triviale Gaſſenhauer erinnernd.
Das ſchärfſte an Spott und Sarkasmus, was man ſich denken
kann, ſchließt dieſer Satz ein. Die plötzlichen, unvermittelten

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

ließen werden ſoll. Die Aufgaben der Verbraucherkommer für Baden
werden hanptſächlich in der Vertretung der Verbraucherintereſſen gegen=
über
der Volksvertretung, den Behörden und der Oeffentlichkeit, durch
Mitteilungen und Auregungen, im Erſtackten von Gutachten, Berichten
über die Wirtſchaftslage der Verbraucher und Verbraucherorganiſatio=
nen
an das Miniſterium des Innern, im Vorſchlagen von Sachverſtän=
digen
, die Berichte oder Gutachten in Fragen der Verbvaucher abzu=
geben
haben, und beſonders in ber Jörderung aller Vereine und Ge=
noſſenſchaften
, die eine Hebung der Lage der Verbraucher bezivecken, be=
ſtehen
. Darauf kam es uns an: In der Vertrotung des Wirtſchaftslebens
ſollen nicht einzig und allein die Intereſſen der Privatwirtſchaft, ſondern
wenigſtens auch die der Bedarfswirtſchaft zur Geltung kommen. Auch
andere Vereiwigungen, wir Mietervereinigungen, H usfrauenvereini=
gungen
, ſoweit ſie auf genoſſenſchaſtbicher Grundlage ſtehen, ſollen
hit gugezogen werden, die ganze Bewegung alſo auf breiterer Baſis auf=
gebaut
werden. Wir verlangen, daß zurr aus der Haudelskamuzer, in der
wir nur eine dekoxatibe Rolle ſpielen, freigelaſſen werden. Der Ver=
brauckerkammer
muß das Reiht der öffentlichen Körperſchaft verliehen
werden.
Shadtrat Lippmann dankte hierauf dem Reduer und bracßte
die Satzungen zur Kenntnis der Verſanmlung. Sie wevden ein=
ſrimmig
gewehmigt.
In der Ausſbrache gibt als erſter Reduer Profeſſor Stau=
dinger
ſeiner Freude Ausdruck, daß zuſtande gckommm ſei, was
ſchon längſt hätte geſchehen müſſen. Die gemeinuützige Wirtſchafts=
form
, bei der der Profit in die Taſche des Verbreuchers zuwickfließe,
müſſe endlich einmal von den Vehörden anerkgunt werden. ABo ſie
nicht hinreiche, ſei der Handel die einzig mögliche Form. (Bravn!)
Präſident Raab: Das Wirtſchaftsſeben muß in einer neuen Zeik
auch auf neue Grundlagen geſtellt werden. Eine ſo mächtige Vewegung,
wie die der Konſumvereine, muß in der Zikuufr eine größen: Rolle
ſpielen, wie in der Vergangenheit, ſchon deshalb, toeif inmmer weitere
Kreiſe der Bevölkerung einſehen, daß nur die Orgnniſation in bezug
auf Warenverteilung die Intereſſen fördert, und deshalb, iveil man im
öffentlichen Betriebe des Wirtſchaftslebens nicht mehr auskominen bann,
ohne die Intereſſen der Verbraucher wirkſamer vertreten zu laſſen.
Die Pyazis iſt der beſte Wegweiſer. Der gingeinſamen Zuſammcnurbeit
muß es gelingen, Grundlagen zu ſchaffen, zuf enen in Zukunft die ge=
waltigen
Intereſſen der Verbrauchermaſſen geſvahrt und geſchuitzt wer=
den
könnenr in einer Art, die dieſen Inzereſſen dielich ſein wird.
(Beifall.)
Heyd= Tuoſſa: Segensreich kann die Verbraucherkammer arheiten
als Auskunfts= und Beratungsſtelle für die koymunalen Behörden bei
Maßnahmen den Verbrauchern gegenüber (Preisfeſtſetzung uſw.). Bür=
germeiſter
Mueller: Die Heranziehung der Verbrqucherkreife hat
ſich als nutzbringend erwielen. Das Mißtrazen, das man von dem
Kriege dieſen Kreiſen entgegenbracte, weil man befürchtete, daß die
Konſumereine der Tod des Handels ſein würden, war wielnt beveehtigt.
Wir haben bei der Mitarbeit der Verbraucherkreiſe die allerbeſten Er=
fahrungen
gennacht.
Damt ſchließt die Ausſprache.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſſler und künſkleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſviele (Kaiſerſaal) bringen dieſe Wochfe Lud=
wig
Ganghofers Romm Der Ochſenkrieg, ein exhebendes Dranta
in 5 Akten; ein Stick des oberbaheriſchen Volfs= uud Ecelenlebens, einer
der beſten Filme, mit großem, qualiensitem Inhaft, reicher Egenerie uund
künſtlrriſchem Wert. Ganghofer, einer der beſten Kenner der baheriſchen
Volksſeele, führt uns in ſeinem Roman in die Zeiten des Jahres 1420,
in jene Zeit, wo Fürſzen und dammlige Lehusherren die Reikte des Vol=
kes
mit Füßen traten und unter dem Dechkmantel der Frömmigkeit Egois=
mus
ausubten. Bauern wunden aus Haus und Hof gejagt, bis ein Er=
heben
des Volkes gegen dieſe Willfir ſich auflehnte und die Herreit der
damaligen Zeit zur Vernunft brachte. Geſchikt aufgebaut, iſt hier ein
Filmtverk geſchaffen kvorden, welches writ über das Milieu des Gewöhn=
lichen
hinausgeht, uund durch ſeinen tiefen, zuſammenhängenden Inhalt
das Schickfal eines bedrückten und erbitterten Volkes veranſchaulicht. Die
mitwirkenden Küinſtler, wie Thea Steinbrecher, Fritz Greiner, Lea Eiben=
ſchütz
, Kurt Gerkes, Vittor Gehring, die ihre Rollen in meiſterhafter
Weiſe verkörpern und zum Ausdruck bringen, ſchaffen hier em Kunſtwerk,
das ſeiuesgleichen ſucht.
+Arbeilgen, 7. März. Konfirmation. Geſtern fand in den
beiden Gottesdienſten die Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen
Konfirmanden ſtatt. Am Vormittag waren es 106 Knaben, am Nach=
mittag
89 Mädchen, die durch den hiefigen Ortsgeiſtlichen, Herrn Pfarrer
Grim, geprüft wurden und damit Zeugnis ablegten, was in dem Reli=
givns
= und Konfirmandenunterricht, ihnen von ihrem Scelforger nahe=
gebracht
wurde. Da die Zahl eine ſo große it, findet num am nächſten
Sonutag die Korfirmation der Knaben ſtatt, während die der Mädchen
erſt am 2. Ofterfeiertage vollzogen tvird. Wie man hört, beabſichtigen
die hieſigen Eirchlichen Vereimigungen im Laufe des April zur Erinne=
rung
an den vor 400 Jahren in Worms nbgehaltenen Reichstag das
twchliche Feſtſpiel Luther von Hans Herrig zur Aufführung zu
brmgen. Ferner wird näcſten Donnerstag abend Miſſionar Pfarrer
Mäüilſer über Dzutſch=Oſtafrika im hieſigen Gemeindehaus ſprechen. Der=
ſelbe
weilte von 1912 bis 1920 in dieſer Kolome und tehrte al3 einer der
letzten von bort zurück.
X Groß=Gerau, 6. März. Heute fand hier eine Hundeaus=
ſtellungſtatt
. Dieſelbe war ſehr gut beſchickt und hatte zuhlreiche Be=
ſucher
hierher gebracht. Es waren 350 Hunde verſchiedener Raſſen aus=
geſtellt
, darunter über 200 Schäferhunde, und war das Amt der Preis=
richter
dadurch nicht leich. Anſchließend fand nachmrittags ein= Polizei=
und Schutzhunde=Prüfung ſtakt, bei der eimige ſehr gute Hunde gezeigt

wurden. Der Andrang der Zuſchauer war hierbei groß und der Vor=
führung
vielſach hinderlich. Zur Vorführung waren 18 Kunde ge=
meldet
, von denen 14 vorgefüihrt wurben. Preiſe erhielten hierbei:
1. Axel von Matigeum, Beſ. Franke=Mginz; 2. Röſel von der Förſter=
wieſe
, Beſ. Hofmann=Frankfurt=Niederre5; 3. Wodan von dem Nibe=
lungenhort
, Beſ. Franke=Mainz; 4. Fels von Freienſtein, Beſ. A. Schä=
fer
=Darmſtadt; 5. Bruo vom Schnitzenhof, Beſ. Eiſinger=Darmſtadt;
6. Aſta vom Altrhein, Beſ. Lindenſtruth=Goddelau; 7. Odin von der
Ebene, Beſ. Lohfink=Hanau; 8. Helma, Beſ. L. Anders=Arheilgen;
9. Luchs, Beſ. Guſt. Alber=Langen; 10. Bob von Rinkenbühl, Beſ. E.
Scunk=Arbeilgen; 11. Lux, Bef. Karl Metzger=Rüſſelsheim; 12. Alex
von Weingarten, Beſ. Gg. Arkermam=Groß=Gerau; 13. Horſt von
Liebenau, Beſ. P. Meſſinger=Rüſſelsbeim; 14 Arno bom Altrhein, Beſ.
W. Ehrhardt=Groß=Gerau. Zum Schlufz ſand eine Suche auf freiem
Felde ſtatt, ivolcle große Anerkenzuntg fand.
Ans Rheinheſſen, 7. März. Tödlicher Unglücksfall.
Der Spenglermciſter Valentin Wayer mus Heclntsheim übernahm in
Ocbenheim eine Inſtallationsarbei=, wobet ſein Sohn, der in Biſchofs=
beim
ein Spenglergeſchäft betreibt, ichm bei Ausführung dieſer Arbeiten
behilflich war. Der 36führige J ſef Matzen nmite ſich mit einem
Meißel an einem alten, feit langer Zeit wicht mehr gebyruchten Azetylen=
Gasbehälter zu ſchaffen. Hierbei müſſen Funuken entſtanden ſein, die
die in dem Keſſel noch befind’ichen Gaſe zur Ent=ündung brachten.

Gegenſätze in der Inſtrumentation wirken beſonders humorvoll,
das Urgemüitliche vieler Stellen iſt mit raffiniertem Klangreiz
dargeſtellt. Der zweite Satz, ein langfames Scherzo im Typus
eines Ländlers, ſpottet über den Lebensgenuß des Philiſters,
ſeine ſonntäglichen Freuden. Wie ſchon Beethoven im Scherzo
der Paſtoralſinfonie draſtiſch das Bauernorcheſter mit der ver=
ſchlafenem
Oboe wnd dem ſtereotypen Fagottbaß maltz, ſo mruiß
nun bei Mahler die ganze Palette modernſter Orcheſterfarben
herhalten, um ſeinen witzigen Mucvillen zu dienen. Sogar eine
verſtimmte Sologeige macht Katzenmuſik. Das Adagio iſt von
herrlichſter Klangfchönheit, der Philiſter hat auch wirkliches Ge=
müt
, wenn es auch ein wenig ſentimental erſcheint. Anfangs
glaubt man kaum, daß Mahler es mit dieſem warmen Empfin=
den
ernſt meinen könnte, aber er verweilt eine geraume Zeit
unter dieſer Maske, bis ein humorvoller Zwiſchenſatz, wieder an
platte Tanzweiſen von ferne erinnernd, aus dieſem Gefühl her=
ausreißt
. Wieder beginnt die ernſt empfundene Melodik, dies=
mal
zu hoher Leidenſchaftlichkeit geſteigert, die ſonſt dieſer Sin=
fonie
faſt fremd iſt, nochmals wird dieſes Gefühlsſchwelgen faſt
frech geſtört, bis der Satz breit ausklingt.
Der letzte Teil, ein Orcheſterlied, ſpottet über bequeme
Frömmigkeit, die den Hiuel als ein beſonders gemütliches
bürgerliches Paradies auffaßt. Ein Engelein ſingt von ſolchen
himliſchen Freuden in ſüßen, ſelbſtgefälligen Melodien, die
Zwiſchenſpiele mit dem Narrenſchellenmotiv des erſten Satzes
zeigen aber, wie dies von Mahler aufgefaßt ſein will. Der
raffinierte Glanz, der große Formenſinn und die fabelhafte
Kontrapunktik der Mahlerſchen Kunſt zeigen ſich in der Sinfonie
beſonders ſtark, zugleich aber auch der Mangel an wirklich tiefer
Empfindung und ſeine peſſimiſtiſche, faſt nihiliſtiſche Weltanſchau=
ung
. In dieſem Werk lerut man ihn als den Offenbach der Sin=
fonie
kennen. Frau Lobſtein=Wirz ſang das Engel=
Bengelchen mit entzückender Stimme, feinſtem Ausdruck und
meiſterhafter Geſangskunſt, leider war ihr Organ nicht in allen
Teilen des großem Raumes gleich gut vernehmbar.
Den Eulenſpiegeleien Mahlers folgte Richard Strauß mit
Till Eulenſpiegels luſtigen Streichen einer der genialſten
Schöpfungen aus der beſten Periode dieſes Meiſters. Alle Vor=
züge
ſeiner Kunſt zeigen ſich hier im hellſten Licht. Ein Pro=
gramm
gehört zwar zu dem Stück, aber der Ausdruck iſt ſo klar,
daß es faſt unnötig erſcheint. Neben Tod und Verklärumg iſt
der Till wohl die populärſte ſinfoniſche Dichtung von Strauß
geworden.
lleber Profeſſor Ernſt Boehe als genialen Dirigenten
haben wir uns ſchon mehrfach geäußert. Die ſubtile Durch=
arbeitung
, die ſichere Erfaſſung und genial großzügige Darſtel=
lung
der Werke durch ihn iſt hervorragend, und man fühlt, daß
das Orcheſter bei jedem Konzert unter ihm wieder ein Stück
vonangeſchritten iſt. Es löſte ſeine ſchwierigen Aufgaben mit
vollſter Hingabe und ſeltener Uebereinſtimmng mit den künſt=
leriſchen
Abſichten ſeines Leiters. Die Bläſer zeigten ſich heute
dem Streichkörper durchaus ebenbürtig, und die zahlreichen Soli
bewieſen, wie vorzügliche Künſtler dem Orcheſter angehören. Der
Beifall ſteigerte ſich von Stück zu Stück. Wir ſind dem Richard

kamen. Unter großer Bcteiligugg von Biſchofsheim und ſeiner Heimat=
gemeitide
Geehtsheim. ſpivie lveitereit Leibtragenden luurbe die Leiche des
ſo plätzlich aus dem Lrhen Geſchiedenent geſtern beſtattet. Eiate Witwe
mit drei unmündigen Kindern trauern an den Grabe. Während des
Kriegsdienſtes hat der Vater für die Fortführung des Geſchäftes ſeines
Sohnes Sorge getragen und arbeitehen Pnter und Sohn bis auf den
Unglückstag in harmniſcher Weiſe zuſammen.
* Kleiue Rachrichten aus Beſſen. Die Firma Richard Lützenkirchen,
Stahlwvarenhaus und Meſſerſcunicde in Worms a. Rh., har anläß=
lich
ihres 25fährigen Geſchäftsiubiläums dem Wohlfahrtsant Worms
1000 Mark zur Verfügung geſtellt. Die Einnahme des Obſt= umd
Gertenbauvereins Heidesheim (Rheinh.) aus Wiegegeldern uſw.
war im letzten Jahre ſo boch, daß die im Jahre 1920 nrit einem Koſten=
aufivand
von zirka 300 000 Mark am Bahnchof neu erbaute Markthalle
bis auf einen Keinen Reſt bezahlt warden konnte. Ende des Jahres
1921 wird die Halle ſchuldenfrei ſein. Zur Hebung der Obſtbaumzuicht
beabſichtigt der Oßſt= und Gartenbauverein, neben der Markthalle eine
OEſtbaumſchule einzurichten.
Reich und Ausland.
Mannheim, 6. März. Aufdeckungeiner Mordtat. Durch
einen ſeltſamen Zufall gelang es, ein ſchweres Verbrechen, au dem
3 junge Leute aus Mannbeim beteiligt ſind, aufzudecken. Am
15. Februar wurde auf der Fahrt von München nach Garuniſch der
Arutobeſitzer Bauer und ſein Chauffeur von drei jungen Leutzen
im Auto ermordet, die ihn zu einer Fahrt nach Garmiſch ge=
wietet
hatten. Die Täter wollten ſich in den Beſitz des Autos ſetzen,
uim damit Touren zu unterniehmen; aber ſehon bei der Fahrt über das
Gebirge vermochte das Auto die Steigung der Paßſtraße nicht zu über=
windent
, und es konnte feſtgeſtellt werbet, daß die Mörder
dann die Richtung über Augsburg nuch Rürnborg einſchlugen.
Die Entdeckung der Täter geſchah auf ſenſationelle Weiſe. Die Schilde=
rung
des Mordes hatte durch Zufall ein Wäſchereibeſitzer in Karlsruße
gelefen und er erinnerte ſich, daß die Manſchette, die man im Auto
gefunden hatte, die Nummter E 12132 trug. Er verglich in ſeinen
Büchern die bei ihm in Auftrag gegebene Wäſche, und ſo kam man auf
die Spur der Täter, von denen einer in der Tat in der Karl3ruher
Waſchanſtalt Wäſche in Auftrag gegeben hatte. Die Manußofuner Poli=
zei
ging der Angelegenheit nach und ſtellte feſt, daß die geſuchten drei
jungen Leute bereits in Unterſuchungshaft ſaßen. Einer hatte bei ſeiner
Firma, wo er in der Lehre ſtaud, die Sume von 8000 Mark unter=
ſchlagen
und ſich damt auf Reiſen begehen; arm im Lande herumfahren
zu können, hatten ſie ſich entſchloſſen, ſich geſvaltſam in den Beſitz eines
Autos zu ſetzen. Die drei jungen Leute leugneten zunächſt die Tat,
wurden aber überführt dadurch, daß bei dem einen ein Manſchetten=
knopf
gefunden wurde, der zu dem anderen der bei der im Auto liegen
gebliebenen Manſchette paßte. Es handelt ſich um den 18 Jahre alten
Willy Fritſch.
Swinemünde, 6. März. Blutiger Zuſammenſtoß. Das
Reichsſwehrminiſterium teilt mit: In der Nacht vom 5. auf den 6. März,
vor 12 Uhr, kam es hier zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
Marineangebörigen und Zivilgerſonen. Beim An=
legen
einer Fähre wurde von Lauch aus eine Hanögranate geworfen,
durch die ein Matroſe und eine Zivilyerſon getötet und mehrere Matro=
fen
, Zivilperſonen und auch eine Kvankenſchweſter verwundet wurden.
Es handelt ſich um einen bedauerlichen Vorfall und, ſoweit bisher zu
überſehen iſt, um Reibereien zwiſchen Marineangehörigen und Zivilper=
ſonen
, die anſcheinend bereits an ben vorhergehenden Tagen ihren An=
fang
gengmmen hatten. Die Angelegenheit unterliegt bereits einer ge=
richtlichen
Unterſuchung. Auch ſind die militäriſcherſeits nötigen Schritte
eingeleitet worden.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Präſident Loebe eröffner die Sitzung
um 2½ Uhr und teilt mit, daß die am 20. Februar neu gewählten
Mitglieder für Schleswig=Holſtein und Schleſſem eingetreten ſind.
Auf der Tagesordnung die erſte Veratung des
Reeberei=Abfindungsgefetzes,
durch das den Reedereien 4½ Milliauden Mark Abfindung gevährleiſtet
V
Wagner=Verein dankbar, daß er die Leiſtungen der Pfälzer
Gäſte nun weiteſten Kreiſen der Darmſtädter Muſikfreunde zu=
gänglich
gemacht hat. Das geſteigerte Intereſſe für Orcheſter=
miſik
wird ſicherlich auch unſeren ſtändigen Sinfoniekonzerten
zugute konmen, zumal da wir auf dieſe Weiſe in der Lage ſind,
kurz hintereinander Bruckner, Mahler und Brahms zu hören,
deren jeder einer ganz anderen Welt anzugehören ſcheint.

wenden ſollen. Staatsſekretär Müller begründet die Vorlaset
vor allem der Arbeitsloſigkeit abhelfen könne,
Abg. Schumann (Soz.) erklärt, er ſei mit der Vorlage uer
ſtanden, tveil das Reich auf dieſem Wege beſſer davonkomme, a3m
dem Wege der Einzelentſchädigungen. Er beantragt Peuveiſirug
den Hauptausſchuß.
Albg. Neichert (Deutſchnatl.): Die Vorlage enthält nur ein im
promiß, um dem Staat die Möglichkeit zu geben, ſelbſt die Ini.c
wieder ergreifen zu können.
Abg. Klöcner (Ztr.): Wir können wur vorwärts kommen, an
wir das Geld für die Schiffsfrachten wieder ſelbſt berdienen .
und unſere Flotte wieder aufbauen.
Abg. Vogtherr (11. S.P.) polemiſiert in heftigen Ausfällen /
die Benenaung von Schiffen mit Namen wie Tirpitz und arddn
(Stürmiſche Pfuirufe rechts.)
Abg. Heile (Dem.) Bei der Vorlage handelt es ſich nictn
eine Liebeggabenprämie, ſondern um die Wiederbelebung eines Enm
wvichtigſten Wirtſchaftszweige, des Schiffsbques. Wir ſtimmen der n=
lage
zu.

gabenpolitik für die Needer ab.
Staatsſekretär Müller erklärt auf Bemerkungen bes Abg.

wird fortgeſetzt. Der Ergänzungsckat zum Reichswehrminiſteriuml
debattelos in zweiter Lefung angeno einen. Cbenſo der Ergänz
etat zum Reichsjuſtizminiſterium und der Heushalt für die Ausfün
des Friedenstertrages. Die Ctatberatung des Reichsſ
miniſterinms wird fortgeſetzt.

ſumzen zur freien Verfügung der Reeber können wir nicht ſtimm
Die Notwendigkeit einer Handelsflotte beſtreiten wir nicht. Wir ld=
die
Vorlage ab. Die Vorlage wird an den Hauptausjc
bertvieſen.
Die Elatbeiatung
Abg. Bruhn (Drutſchnatl.) beſpricht den Fall Kahn. Die
ſchen 4derke hatten 47 000 Tonnen Yiſaſchinen an Herrn Kahn ben
der baran etiya 50 Millionen Mark verdient hat. Dieſer Vertry
das Uuerhörteſte, ras je vorgekommen iſt. Ei Direktor Wäu
ſei mit 250 900 Mark Gehalt angeſtellt worden, weil er eine beſon
tüickſtige kaufmänniſchze Kraft ſei. Im Falle Kohn hat er dieſe ni
wieſen.
Abg. Lange=Hegermann (Ztr.): Der Steuerzahler ban!
langen, daß die früheren Kriegsb=triebe endlich wieder ſo umgeit
werden, daß ſie produktiver wirtſchaften können.
Abg. Gothein (Dem.) verlangt, daß die Regierung rüchis
loſer vorgeht, gegen die etwas vorliegt.
Abg. Bartz (K.P.D.): Die Etatberatung iſt die reine Kons
weil die angeforderten Summen längſt ausgegeben ſind, ohne de
Reichstag gefragt wurde.
Reichsſchatzminiſter Raumer: Die Eziſtenzberechtigung bes Dies
ſchatzminiſteriums iſt gar nicht zu bezwveifeln. Zu keinem Reſſorr
ſo viel gerabet, wie zu dem meinigen. Die Angriffe gegen die Ver
tung der Reichswerke nriſſen ſcharf zurückgewieſen werden. Der Eüu
der Kriegsgeſellſchaften iſt in letzter Zeit ſehr beſchleunigt worben.
werde die mir übertragene Aufgabe mit zöher Energie löſei.
Vizepräſident Bell ſchlägt hiernach Vertagung vor.
Ledebour (U. S. R.) erklärt, daß der engliſche Text der Rebe eri)
habe, daß bei dem von der Regierung veröffentlichten beutſchen
eine ganze Seite gefehlt hat. Das ſei unerhört. Es entſteht in
große Unruhe, die anhält trotz energiſcher Bemühungen des Präſidan
Reichsminiſter Heintze erklärt, die durch ein Verſehen
gebliebenen Sätze ſeien alsbald durch die Preſſe veröffentlicht wirt
Den Vorwurf bewußter Fälſchung mrüiſſe er zurüchweiſen. Nac))
gerer Debatte hierzu tritt Vertagung auf Dienstag 1 Uh
Schluß 8 Uhr.

mm. Das Feſtkonzert im Städtiſchen Saalbau, ausgeführt von
ehemaligen Angehörigen der Regimentskapelle des Leibgarde=
Regiments Nr. 115, war außerordentlich ſtark beſucht und war
insbeſondere durch die Anweſenheit der Großherzöglichen Fa=
milie
ausgezeichnet. Nach einleitenden Begrüßungsworten von
Herrn Müller=Hickler erklang unter Obermuſikineiſter Hugo
Hauskes ſicherer Leitung die Egmont=Ouvertüre von Beethoven;
ihr folgten zwei Sätze der Peer=Gynt=Suite von Edſoard
Grieg, von denen als beſonders wohlgelungen Anitras Tanz
hervorgehoben werden möge. Hier, wie im Siegfried=Idyll von
R. Wagner, konnte man ſich der Tatſache nicht verſchließen, wie
viel gerade die Militärmuſik zur Ausbreitung und zum Bekannt=
werden
der Meiſterwerke der Tonkunſt in breiten Volksſchichten
beigetragen hat und damit eine hohe Kulturaufgabe erfüllte, ganz
abgeſehen davon, daß ihre vorzügliche Diſziplin einen Klang=
körper
darſtellte, der nicht nur in den Streichinſtrumenten, on=
dern
vorzugsweiſe auch in den Bläſern in gleicher Vollkommen=
heit
nicht leicht erreicht wird. Den Schluß der erſten Abteilung
bildete das Violinkonzert von Mendelsſohn=Bartholdy, mit
Wärme und Empfindung vorgetragen von Herrn Profeſſor Va=
lentin
Härtl (München). Der zweite Teil enthielt 3 Werke
unter Leitung der Kemponiſten: 1. Eine ſymphoniſche Dichtung
Um Mitternacht von Muſikmeiſter Fr. Fiſcher, in welcher
ſich außer gründlicher Beherſchung des geſamten Klangmaterial3
zugleich gute Erfindung und Geſchick im Aufbau als Frucht
gründlicher Durchbildung kundgab, ſowie 2. ein ſchon früher von
uns eingehend gewürdigtes Idyll in 2 Sätzen von Hans
Fiſcher für Streichorcheſter, dem als Vorwurf das Volkslied
In einem kühlen Grunde in geſchickten Variationen zu einem
beigegebenen Programm zugrunde liegt, und 3. Erinnerungen
von Wilh. Etzold, denen er anſprechende Walzerform gab.
Dieſen mit wohlverdientem, lebhaftem Beifall ausgezeichneten
Werken folgte ein Ungariſcher Tanz Cornetſolo des bekannten
Kammervirtuoſen L. Kümmel der wahre Beifallsſtürme ent=
feſſelte
, die Herrn Kümmel ſchließlich noch zu einer Zugabe,
dem Wiegenlied von Brahms veranlaßten. Zwei Märſche von
Th. Adam und W. G. Hilge folgten unter Kammermuſiker
Guſtav Adams kundiger Leitung, ferner der Jubiläumsmarſch
von Hauske und v. Preuſchen=Marſch von Ludwig.
Den Beſchluß machte das unter Etzolds Leitung von einem
Männerchor vorgetragene Altniederländiſche Dankgebet, von
Kremſer, dem nach einem an dasſelbe anknüpfenden Schlußwort
der gemeinſame Geſang Deutſchland über alles folgte. Die
Kapelle, welche den Kern der Vereinigung bildet, dürfte auch
übers Jahr allſeitigem Intereſſe begegnen.

Aus Oberſchleſien.
Oppeln, 7. März. (Wolff.) General Lerond iſt
Samstag hierher zurückgekehrt und hat ſeine Tätigkeit wi=
aufgenommen
.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Auf zahlreiche an ihn er
gene Anfragen teilt der Deutſche Schutzbund mit:
öffentliche Zugverkehr nach Oberſchleſien eri
durch die Sonderzüge, die zur Volksabſtimmung fe
keine Einſchränkung. Abſtimmungsberechtigte, dicf
nicht an die auf Freifahrtſcheine notgedrungen vorgeſchriek
Reiſetage halten können oder wollen, haben alſo die MöglicM
die Züge des öffentlichen Verkehrs auf eigene Koſten zu benut
Sie haben dann freilich keinen Anſpruch auf die Vergunſtigu
die mit dem Beſitz eines Abſtimmungsfahrſcheins verbunden
Wer auf bequemes Reiſen Wert legt, wird auf jeden Fall/
tun, nicht erſt die letzten Tage abzufahren.
Breslau, 7. März. (Wolff.) Um zu prüfen, ob die
die Ueberſendung der Stimmkarten angegebenen Ad I
ſen noch ſtimmen, werden die deutſchen Vertreter bei den UN
kommiſſariaten an jeden einzelnen Stimmberechtigten künſtl
ausgeſtattete Einladungskarten abſenden. Sollten
ſtimmungsberechtigte Oberſchleſier in den nächſten Ti
eine ſolche Einladungskarte nichr erhalten, ſo werde
dringend gebeten, ſich mit ihrer Ortsgruppe ſofort in
bindung zu ſetzen, da dann wahrſcheinlich ihre jetzige Adreſſe
der im Stimmantrag abgegebenen nicht mehr übereinſti=n
Wird dieſe Frage nicht ſofort geklärt ſo iſt die Folge, daß
die Stimmkarte dem Abſtimmungsberechtigten nicht von der
zugeſtellt werden kann, da die Stimmkarte an die im Stän
antrage angegebene Adreſſe verſandt wird. Der Stimmbereck)
läuft alſo Gefahr, feines Stimmrechts verluſti
gehen.
In verſchiedenen Orten ſind Klagen darüber laut gewo p
daß die Stimmkarten zum Teil auch jetzt noch nicht e
gangen ſind. Die Stimmberechtigten mögen ſich durch die
Zuſendung der Stimmkarten nicht beunruhigen laſ
Die bedauerliche Verzögerung iſt nicht auf ein Verſchulder
Verbände heimattreuer Oberſchleſier oder anderer deutſcher
ganiſationen zurückzuführen, ſondern beruht darauf, daß
Unterorgane der interalliierten Kommiſſion die ihnen überta
nen Arbeiten nicht rechtzeitig bewältigt haben. Die interalleg
Kommiſſion ſicherte zu, daß die letzten Stimmkarten ſpäteſt
am 5. März zur Abſendung gelangen ſollen. Fall3 in einze!
Fällen trotz dieſer Zuſicherung die Stimmkarte bei den Str.
berechtigten noch nicht eingegangen iſt, muß daran feſtgehel
werden, daß niemand ohne Stimmkarte vonſeire
Wohnort abreiſen darf, da die Stimmkarte dorthit
ſandt wird. Die Ortsgruppen der vereinigten Verbände
den dafür ſorgen daß Abſtimmungsberechtigte, welche erſt
Abgang ihres Sonderzuges ihre Stimmkarte zugeſtellt erha.
noch rechtzeitig durch die Eiſenbahn befördert werden.
Die vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier erln!
an alle abſtimmungsberechtigten Reichsoberſchleſier folge-d
Aufruf: Heimattreue Oberſchleſier! Der Tag der Entn!
dung iſt nahe. Jetzt, da Ihr Euch zur Fahrt rüſtet, iſt es un
Pflicht, uns noch einmal an Euch zu wenden, um Euch us
Grüße und Wünſche mit auf den Weg zu geben. Als wir
mehr als eineinhalb Jahren an Eure Heimatliebe appellie!
und Euch zum Zuſammenſchluß aufriefen, da hat wohl man
gezweifelt, ob das große Werk gelingen werde. Es iſt gelut
Eure Treue zur Heimat war ſtärker als alle Hemmungen, die
Euch in den Weg ſtellten. Eure beiſpielloſe Einmütigkeit,
meiſterhafte Diſziplin, und die volle Hingabe, mit der jeder
zelne von Euch mitgearbeitet hat, haben die vereinigten
bände zu einer ſo gewaltigen Organiſation gemacht, wiee
ihresgleichen kaum findet. Heute blickt ganz Deutſchland 9
Bewunderung auf Euch in dem feſten Vertrauen, daß ihr 1
derſelben Treue und mit derſelben Hingabe und Diſziplin,
der Ihr dieſe Organiſation geſchaffen, auch Euer Stim.
ausüben werdet.

Beuthen, 7. März. (Wolff.) In einer Verſammlthn &=
Oberſchleſiſchen Volkspartei im Konzerthauſe kam s 9
multen und Tätlichkeiten. Mehrere Perſonen. O"
leicht verletzt. Eine franzöſiſche Truppenabteilung ſäuhe..
Straßen. Gegen abend fanden am Schützenhauſe neue 20d
menſtöße ſtatt, die einen blutigen Ausgang nahmen. De D
Poliziſten wurden ſchwer verletzt. Eine Abteilung Slt.
ſtellte die Ruhe wieder her. Sämtliche Gaſtſtätten mitb.
Veranlaſfung der interallierten Behörden die Lokale !"
9 Uhr abends ſchließen.

[ ][  ][ ]

Rummer 86.

Die Verhandlungen in London
geſcheitert!
* Berlin, 7. März. (Tel. unſerer Berlinen
Redaktion.) Wie das Auswärtige Almt mitteilt,
ſind die Berhandlungen in London ge=
ſcheitert
und die Sanktionen in Kraft ge=
treteu
.
Lonbon, 7. März. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung
wpurde der Beginn der militäriſchen Operationen auf
morgen (Dienstag) feftgeſetzt.
Die Sanktivnen beginnen.
Düfſeldorf, 7. März. (Wolff.) Wie auts Benrath
gemeldet wird, ſind dort die erſten franzöſiſchen Trppen einge=
troffen
, die für die Beſetzung Düſſelldorfs in Frage konnen.
Die eutſcheidende Sitzung.
Lonbon, 7. März, 6.40 Uhr. (Wolff.) Nichtamtlicher Vor=
bericht
. In der heutigen Nochmittagsſitzung der Konferenz er=
teüllbe
Loyd George die Antwortder Alliertent: Dre Alli=
ierten
ſeien leider gezivungen geweſen, da die dentfchen Gegen=
vorſchläge
ungenügend waren, die Sanktionen in Kraft
treten zulaſſen. Den Abſchhiaß eines Proviſoriums könn=
ten
ſie nicht annehmen. Hoyd George begründetze dann näßer,
warum der ſofortige Eintritt von Sanktionen ngöuendig gepeſen
ſei und erklärte, die Welt brauche ein Definitivum. Vor
allem zwei Punkte ſeien es, die ſofort geregelt werden
müßten: 1. Die Beſprechung der Faktoren, die als Aequibalent
für die Reparationen in Betracht kämen, ſowie die Beteiligung
der Alliierten an einer Beſſerung der deutſchen Wirtſchaft, und
2. die Art und Weiſe der Zahlungen.
Dr. Simons erklärte, daß die deutſche Delegation über die
Anzwort beraten müſſe und zog ſich mit der deudſchen Delegation
in ein anderes Zimmer zurück. Die Konferenz tagte weiter und
erwartete die Andwort der deutſchen Delegation, die um 6 Uhr
abends noch beriet.
Ein Tel. unſerer Beyliner Redaktion; meldet
hierzu u. a. noch folgenſdes: Die Beratung der deutſchen Dele=
gation
dauerte 2½ Stumden. Dr. Simons erklärte, daß er
ime Ramen der Reichsregierung die Pariſer Beſchlüſſe als Gan=
ges
ablehnen müſſe. Er ſchlage dagegen angeſichts der großen
Unterſchiede, die zwiſchen dem Pariſer Beſchlüſſen und dem deut=
ſchen
Vorſchlägen beſtehen, vor, eine vorläufige Regelung
der Frage zu beſchließen, für die er nähere Vorſchläge
rnachte.
Darauf wurde eine neue Sitzung um 5½ Uhr angeſetzt, die
zur Ablehnmmg der deutſchem Vorſchläge und zum Abbruch der
Konferenz führte.
Nach einer Habasmeldung ſoll Düfſeldorf ſofort be=
ſetzt
werden. Briand wird wahrſcheinlich am Diens=
tag
London verkaſſen.
Die deutſchen Delegierten beabſichtigen,
Btengtagdie Heimreiſe nach Berlinanzutreten.
Die Vorſchläge Dr. Simons.
Berlin, 7. März. (Tel. unſerer Berliner Re=
daxtiom
) Die vo Dr. Simons gemachten Vorſchläge bezüg=
lich
einer proviſoriſchen Verhandlung der Reparationen lauten
folgenßermaßen: 1. Zahlung vom fünf Jahresraten wit zuſam=
unew
15 Milliarden Goldmark. 2. Aufnahme einer deutſchen An=
leihe
mit Hilfe der Alliiertem. 3. Anmahme des Vorſchlages von
Slloyd Geonge, daß ein Teil der Beträge, die für die von Deutſch=
lanb
aus geführten Waren zu bezahlen ſind, den Alliierten zuge=
führt
werden.
Dr. Simons feierlicher Proteſt.
Augs dem Ausführungei die Dr. Simons in der letzten
Sitzung machte, ſeien folgende Punkte hervorgehoben:
1. Die Schuldfrage kann weder durch dem Friedensver=
trug
noch durch Zwangsmaßregeln entſchieden werden. Nur die
Geſchichte konn die Verantwortlichkeit am Weltkrieg entſcheiden.
Wir ſtehen den Ereigniſſen noch zu wahe. Ob eine einzelne Na=
tion
ausſchließlich ſchulldig erklärt werden kann und ob dieſe Na=
tion
die deutſche ſein würde, kann durch die Unterzeichnung des
Friedensvertrages nicht entſchieden werden.
2. Die Zwangsmaßnahmen ſind durch die Vorſchrif=
ten
des Friedensvertrages nicht gerechtfertigt. Es kämen drei
Punkte hierfür in Frage: 1. Der 8 18, Anhang 2 im 8. Teil, 2. der
Schlußabſatz des Artikel 429 ud 3. der Artikel 430. Keiner
dieſer Parggraphen ſei anwendbar.
3. Die Zwangsmaßwahmen ſtehen gunh im Gegenſatz zum
Bölkerbundvertrag. Nach Artikel 17 dieſes Vertrages
lommith bei Streitigkeiten zwiſchen Mitgliedern und einem Staat,
der micht Mitglied des Völberbuudes iſt, das im Artikel 15 vor=
geſehene
Schiedsgerichtsverfahren zur Anwendung. Deutſchland
ſei nicht Mitglſied des Völkerbundes, unterzeichnete aber den
Vertvag. Er proteſtiere feierlich im Namen der
deutſchen Regierung gegen dieſen Verſtoß gegen den
Friedensvertrag.
Dr. Simons beantragt Vertagung.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Nach einer Londoner Mel=
dung
beantragte Reichsminiſter Dr. Simons in der heu=
üigen
Konferenz die Vertagung der Konferenz bis Don=
nerstag
zur Vorbereitng neuer Vorſchläge. Die Alliierten
ſetzten die Entſcheidung bis 4½ Uhr nachmittags aus.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Wie die B. Z. am Mittag
Mitteilt, ſind die Beratungen des Reichskabinetts
heute vormitag fortgeſetzt worden. Heute mittag ſoll eine Be=
ſrechung
mit einigen Sachverſtändigen ſtattfinden. Das Blatt
ſugt hinzu, man könne die Stimmung in allen maßgebenden
Freiſen als außerordentlich ernſt bezeichnen.
Ein Interview Dr. Simons.
London 7. März. (Wolff.) Havas meldet: Die Sunday

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

Aons, das in großen Zügen die deutſche Antwort auf

Irmes veröffentlicht ein langes Interview mit Dr. Si=
de
Rede Lloyd Georges wiedergibt. Simons erklärte,
daß Deutſchland durch die Unterzeichnung des Verſailler Ver=
llages
ein für allemal zugab, daß es den Krieg verloren hatte.
er habe in Stuttgart niemals erklärt, daß Deutſchland nicht am
riege ſchuld war, ſondern lediglich, daß es nicht allein die
Schuld trug. Die Veranttvortung iſt geteilt. Das deutſche
Volk wird niemals zugeben, daß es allein die Schuld, auf ſich
Vehmen ſoll. Die deutſchen Arbeiter ſind bereit, am Wieder=
qefbau
der zerſtörten Gebiete mitzuhelfen, aber wir erheben Ein=
ruch
gegen die lange Dauer der 42 Jahre, welche zwei Gene=
Kationen treffen würde. Wir ſind der Anſicht, daß die feſten
ähreszahlungen zu hohe Summen feſtſetzen. Wir betonen, daß
Eir ſchon 20 Milliarden bezahlt haben. Das deutſche Volk ver=
beigert
die Pariſer Ziffem. Es wird lieber Zwangsmaß=
ſahmenauf
ſichnehmen, als die wirtſchaftliche Erdroſſe=

lung, die die Folge der Pariſer Beſchlüſſe wäre. Simons drückte
zum Schluß die Hofſnung aus, daß die Alliierten ſich die Sache
überlegen und das deutſche Anerbieten annehmen werden. Wenn
Deutſchland, ſagt er, ſich wieder emporarbeitet, dann werden
unſere Zahlungen natürlich auch in die Höhe gehen. Ich werde
beantragen, daß die Kommiſſion unſere Erklärung einer Prü=
fung
unterzieht. Schlägt man ſie ab, ſo iſt der einzige Ausweg
die Anwendung der Zwangsmaßnahmen. Aber Deutſchland kann
die von der Konferenz feſtgeſetzte Summe nicht bezahlen.
Der Plan der Alliierten.
London, 7. März. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
von Havas meldet: Auf Veranlaſſung von Lloyd George iſt eine
Verſtändigung unter den Alliierten über folgenden
Plan zuſtande gekommen: 1. Feſte Jahresraten von drei Mil=
liarden
Goldmark für die Dauer von 30 Jahren anſtelle
der vorgeſehenen 42 Jahre, 2. die Erhebung einer Abgabe
von 30 Prozent auf die deutſche Ausfuhr, die durch die Ein=
fuhrländer
vorzunehmen iſt mit einem feſten Mindeſtſatz und ge=
nügender
Sicherheit. Dieſe Absabe könnte nach fünf Jahren
ſechs bis acht Milliarden Goldntark einbringen. Was den ver=
bleibenden
Reſtbetrag betrifft, d. h. den Unterſchied zwiſchen
der Geſamtſumme der feſten Jahreszahlungen des Pariſer Pla=
nes
zuzüglich der zwöfferezentigen Ausfuhrabgabe einerſeits und
der Geſamtſumme vyn 30 Jahresraten des neuen Planes zuzüg=
lich
der 30prozentigen Ausfuhrabgabe andererſeits, ſo würde man
in Gemäßheit des Artikels 234 des Vertrages von Verſailles es
der Reparationskommiſſion überlaſſen, den Wert und
die möglich werdenden Ausgleichsleiſtungen ſeſtzuſtellen, um den
Betrag des Pariſer Abkomniens voll zu miachen, nachdem ſie erſt
den Geſamtbetrag des den Alliierten geſchuldeten Schadenerſatzes
feſigeftellt haben wird. Die Löſung iſt, wie man ſieht, im weſent=
lichen
dem Pariſer Abkoyrmen gleichwertig. Morgen vormittag
10.30 Uhr wird eine Sitzung der Alliierten ſtattfinden, um die
Antwort der Deutſchen entgegenzunehmen. Die amtliche Voll=
ſitzung
wird wahrſcheinlich um 12 Uhr mittags ſtattfinden.
London, 7. März. (Reuter.) Lord d'’Abernon und
Loucheur haben heute vormittag eine Zuſammenkunft
mit Dr. Simons gehabt und ſpäter dem Oberſten Rat die Um=
riſſe
neuer Vorſchläge mitgeteilt. In franzöſiſchen Kreifen
wird erklärt, daß dieſe nicht als annehmbar betrachtet
türden.
Havas berichtet: Die alliierten Vertreter kamen
Heute vormittag 10½ Uhr in der Downing Street bei Lloyd
George zuſammen. Sie waren von ihren wirtſchaftlichen und
finanziellen Sachverſtändigen begleitet. Kurz vor 11 Uhr trafen
Loucheur und Lord d’Abernon im Kraftwagen in der Downing
Street ein. Sie überbrachten die Antwort der deutſchen Sach=
verſtändigen
auf den heute nacht mitgeteilten Plan, der als
Grundlage die Mindeſtforderungen für eine dem Pariſer Abkom=
men
gleichſvertige Löſung enthält. Beim Ausſteigen aus dem
Kraftwagen erkjärte Loucheur, daß noch nichts geſchehen
ſei. Man kann aus dieſen Worten, ſo meint Hadas, wohl den
Schluß ziehen, daß die deutſche Abordnung in der Vollſitzung
heute nittag das Ultimatum der Alliierten mit unannehm=
bar
beantworten wird.
London 7. März. (Wolff.) Daily Telegraph meldet aus
Waſhington, die Regierung des Präſidenten Harding werde
noch im Laufe dieſes Monats Unterhandlungen beginnen, um
zu einem Abkommen zwecks Verwirklichung der Zuſammen=
arbeit
der Vereinigten Staaten mit den Alliierten zu
gelangen.
Aus Rußland.
Paris, 7. März. (Wolff.) Die in Paris wohnenden anti=
bolſchewiſtiſchen
ruſſiſchem Flüchtlinge erhielten Nachrichten, wo=
nach
Kronſtadt das Zendruun der vebolutiowären Bewegung
in Rußland iſt. Kerenſky erklärte, wie Habas meldet, ſeine
Freunde hätten Nachrichten aus Petersburg erhalten über
die Ereigniſſe vom 2., 3. und 4. März. Das Schließen der Fa=
brikem
und die Teuerung der Lebensmittel hätten
ſchwere Unruhen hervorgerufen, die von den Arbeitern der
Munitionsſabriken ausgingen. Die Aufſtändiſchen hätten die
konmmrniſtiſchen Verwalter mißhandelt. Die Matroſen in bem
Haſernen auf Galerunya haben ſich mit den Arbeitern ver=
bunden
, während die kommumäiſtiſche Regierung ſich an die Offi=
ziersaſpiranten
geivanſt hat. Dieſe hädten auf das Volk geſchoſ=
ſen
, dem aber die Matroſem eines Torpedoboodes Beiſtand lei=
ſteten
. Kommunäſtiſche Redner wurden gevötet und
die Volkskommiſſave verhaftet, die in einem Auwmobil durch die
Straßen fuhren. Die Feuerwehr richtete die Spritzen auf das
Volk und die Kavallerie tieb die Mawifeſtanten mit den Knuten
zurück. Die treugebliebenen Trppen wurden mit anderen nicht
ganz ſicheren Truppen vermengt. Man derteilte Brot, auch 125
Gramm Fleiſch für jede Perſon. Die Arbeiter, die ſich erhoben,
berlangten die Wiederherſtellung der Handelsfreiheit, die
Wiedereröffnung der Fabriken, den Rücktritt der Sowjetregie=
rung
und die Einberufung der geſetzgebenden Verſammlung.
Es wurde ber Belagerungszuſtand erklärt und Patrouillen durch=
ziehen
die Stadt. Die öffenulichen Gebäude und Brüchen werden
von Panzerautos bewacht. Kerensbi fügt hinzu, die Depeſchen
aus Moskau ſtelltein die gegenreboludiomäre Beweguung als ziem=
ich
ſchwwach dar, in den Grenzbezirken herrſche Panik.

Seite 5.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Im Reichspoſtminiſterium fanden
Beſprechungen mit den Präſidenden der Oberpoſtdirektionen
des Reiches ſtatt, an denen zum erſtem Male quch die Präſidenten
der ſüddentſchen Oberpoſtdirektionen teilmahmen.
Die Beratungen erſtreckten ſich auf Perſonalangelegen=
heiten
von grundſätzlicher Bebeuttung, ſowie auf einen großen
Komolex wichtiger Betriebsfragen aus dam Bereiche der Poſt,
der Telegraphie, der Fernſprecherei und des Reichsfumkweſens.
* Hamburg, 7. März. (Priv.=Tel.) Am Süddeich rempelte
ein farbiger Franzoſe von Bord des franzöſiſchen Schiffes
Sorret den Zimmerer Brandt auf offener Straße an und
tötet ihn durch einen Bauchſchuß. Als der Franzoſe feſtgenom=
men
werden ſollte ſchoß er auf die Paſſagiere und Polizei=
beamten
. Schließlich wurde er durch 3 Schüſſe ſchwer ver=
letzt
und ins Krankenhaus gebracht.
Königshütte, 7. März. (Wolff.) Die Rettungsarbei=
ten
auf dem Oſtfeld der Königsgrube zur Aufſuchung von vier
Vermißten werden bisher ohne Ergebnis fortgeſetzt. Die
Arbeiten werden durch ausſtrönnende Brandgaſe ſehr erſchivert.
Paris, 7. März. (Wolſf.) Nach einer Havasmeldumg aus
Schanghaf brach eine Regierungskriſe aus. Der Mini=
ſverpräſident
droht mit dem Abgaug.
Nom, 7. März. Der Papſt hielt ein geheimes Kon=
ſiſtorium
ab, wobei er die Ernennung der neuen
Kardinäle behannt gab, nämlich des Nuntius in Madrid,
ſowie der Erzbiſchöfe in München, Köln, Philadelphia, Tarra=
gona
und Burgos. Der Papſt ernannte bei dieſer Gelegenheit
auch einige Biſchöfe.
Spiel, Sport und Turnen.
* F.=w. Union 1913 Darmſtadt. Die 1. Elf weilte geſtern
in Mannheim. Sie traf ſich im Geſellſchaftsſpiele wit der Lign II
des Turn= und Sportvereins Mannheim=Waldhof. Kurz betrachtet, iſt
auch die Lige II des Ligg=Odenwaldkreismeiſters eine techniſch vollkomn=
mene
, äußerſt flinke und ſpieltüchtige Mannſchaft, die der Liga I nicht
um ein Atom nachſteht. Sie beſitzt einen ſehr guten Nuf und erfreut ſich
einer angenehmen, fwiren Spielweiſe. Beide Mannſchaften leiſteten ein
äußerſt intereſſantes Wettſpiel, das von großem Sportintereſſe begleitet
war. Die Darmſtädter Elf hinterließ einen ſehr guten Eindruck, der
durch faire, techmiſch gute Spielteiſe entſpreihende Anerkennung fand.
Die Waldhöfer Mannſchaft, durch großarbige Kombination und Ueber=
legenheit
des ſcharfen Schußvermögens im Sturm hervorragend, konnte
Union mit 7:1 Toren ſchlagen. Halbzeit 4:0 Toren.
Die 2. Mannſchaft trug in Dieburg das fällige Rückſpiel gegen die
1. Glf des dorvigen Sportklubs Haſſia aus, welches trotz der durch

Erſatz gefchwächten Undonmannſchaft einen guten Verlauf nahm. Reſul=
mt
3:1 Toren für Umion.
Die 3. Elf fand ſich auf dem Golfplatze mit der 2. Elf. des vor=
genannten
Vereins ebenfalls im Retourſpiel und gewann mit 3:1 Toren.
Die kombinierte 1. und 2. Jugendelf trug ein Wettſpiel gegen die
1. Jugendelf drs V. f. B.=Ober=Ramſtadt aus und konnte dasſelbe mit
2:0 Toren für ſich entſcheiden.
* Fußballverein 1911 Hofheim (Ried) Fußball=
berein
1912 Darmſtadt 4:0. Im Rückſpiel ſtanden ſich in Hof=
heim
die 1. Mannſchaften obengenannter Vereine gegenüber. Da dem
Darmſtädter Fußballverein ein ausgezeichneter Ruf vorausgeht und er
als äußerſt fair bebannt iſt, war man in Hofheim auf den Ausgang
dieſes Treffens geſpannt. Hofheim hatte Platzwahl und nahm den Wind
als Partner. Bei Darmſtadt vermißte man die treibende Kraft im
Sturm (Müllmerſtadt). Auch Hofheim mußte mit einem Mann Erſatz
antreten, welcher jedoch befriedigte. Mſit dem Anſtoß begann ein flottes
Spiel, wobei die Verteidigungen beiderſeits klärten. Die Hofheimer
Aiannſchaft fand ſich bald zuſammen, ſpielte etwas überlegen und konnts
bis zur Pauſe zweimal erfolgreich fein. Nach der Pauſe dasſelbe Bild.
Darmſtadt ſtrengte ſich an, jedoch die Hofheimer Läufer, ſowie die bei=
den
Verteidiger A. Keil und H. Kreider, arbeiteten ſicher, ſo daß der
Torhüter Heß ſein Können wenig zeigen konnte. Noch zuveimal iſt Hof=
heims
Sturm durch ſchönes Zuſamnenſpiel und Einzelleiſtungen er=
folgreich
. Daxmſldt verſucht alles, das wohlverdiente Ehrentor zu er=
reichen
, jedoch vergeblich. Mit Schlußpſiff trennten ſich zwei faire
Mannſchaften. Die Darmſtädter hinterließen auch in H.fheim einen
ſehr guten Eindruck. Schſiedsrichter gut. Vor dieſem Spiel ſpielte die
2. Mannſchaft gegen die 3. Mannſchaft V. f. R.=Worms 3:1; die 3.
Mannſchaft ſpfeite in Worms gegen die gleiche des F.=K. Olympia 2:1.
* Hockey. Am Samstag nachmittag ſ.

gleiche Mannſchaft des Turnvereins von 1800 und konnte einen ſicheren
Sieg von 3:2 Toren mit nach Hauſe bringen.
(benſo konnte am Sonntag nachmittag die Damen=Elf des
D. H. C. gegen diejenige der Mannheimer Turngeſellſchaft auf dem
Golfplatze mit 1:0 Toren gewinnen. Verteibigung wwie Läufermitte
waren hervorragend. Die beſte Beſetzung erfuhr unſtreitig halb rechts,
nur dürfte mehr Schmßfreudigkeit vor dem Tore gezeigt wuerden. Von
den beiden Herrenmannſchaften, welche vormittgs ebenfalls gegen die
gleichen Mannſchaften Mannheims auf dem Golfplatze antraten, ſpielte
die erſte Mannſchaft 2:2 unentſchieden, während die zweite, allerdings
nur mit 10 Mann ſpielend, ſich dem Gegner mit 3:0 Toren beugen mußte.
Man hätte wohl beſſeve Reſultate vorausſetzen dürfen, doch war man ge=
zwungen
, für die, infolge, der Hochſchulferien bereits abgereiſten Spieler
Erſatz einzuſtellen, welcher zwar ſein Möglichſtes beiſteuerte, jedoch im=
werhin
eine Schwächung der Mannſchaften bedeutete. Die Mannheimer
Stürmer, erſte wie zweite Mannſchaft, waren äußerſt flink und hatten
ein flotles Zuſammenſpiel, doch mußte ſich, namenrlich während der
ziveiten Hälfte, die erſte Mannſchaft eine Bedrängung bes eigenen Toxes
gefallen laſſen, da Darmſtadt ohne Zweifel techniſch überlegen war. Bei
den Manuheimer Damen gefiel beſonders der linke Außenſtürmer durch
ſein hervorragendes Laufvermögen, wvas jedoch nicht Wunder nimmt; be=
fand
ſich doch unter der Damen=Elf Mannheims die aus dem letzten
Jahre beſtbekannte Badiſche Meiſterſtaffel über 4X100 Meter.
sr. Eröffnang der Deutſchen Radrennſaiſon. Die
Cröffnungsrennen auf der Berlier Olympiabahn waren vom beſten
Wetter begünſtigt. Das ſehr intereſſant verlaufene Dauerrennen um den
Großent Eröfſnungspreis ergab einen ſcharfen Kampf zwiſchen Saldow
und Sawall, die beide ſchon eine ſehr gute Form erkennen ließen und
ſich völlig ebenbürtig waren. Das Rennen wurde in drei Läufen aus=
gefahren
. Sawall geſwann den erſten Lauf knapp vor Saldow und
Krupkat, während Bauer Reifenſchaden hatte. Die beiden nächſten Läufe
holte ſich dann Saldow. Sawall war im zweiten Lauf Zweiter und im
britten Lauf konnte er wegen Motorſchaden hinter Krutpkat nur den drit=
ten
Platz beſetzen. Wiewerall ſpielte keine Rolle und konnte nie in den
Kampf eingreifen. Gegen Sawall wurde wvegen unvorſchriftsmäßiger
Schrirtmachermaſchine von Snldow Proreſt eingelegt, dem auch ſtattge=
geben
wurde. Saſvall kam dadurch auf den letzten Platz. Im Geſamt=
ergebnis
ſiegte Saldow vor Krußtat, Bauer und Wiewerall. Bei den
Fliegern ſvar E. Stabe ſcinen mäßigen Gegnern bei weitem ütberlegen.
Die Einzelergebmiſſe ſind: Hauptfahren. 1. Stabe, 2. Herbſt, ¼ Lg.,
3. Sennicke, 4. Hahn. Prämienfahren: 1. Stabe, 2. Herbſt, 2 Lg., 3.
Papebuſch. Vorgabefahren: 1. Makowiak (160 mit Vorgabe), 2. Niko=
leizig
(140 mit Vorgabe), 1 Lg., 3. Herbſt (100 mit Vorgabe). Großer
Eröffnungspreis. 3 Läufe, 15,25 und 40 Km.: 1. Lau: 1. Sawall 13:00,
2. Saldot 310 Mster, 3. Krupkat 405 Meter, 4. Wiewerall 1840 Meter,
5. Bauter 2600 Meter zurück; 2. Lauf: 1. Saldow 21:24,1, 2. Sawall
20 Meter, 3. Kruskar 1340 Meter, 4. Bauer 2480 Meter, 5. Wiewerall
2990 Meter zurück; 3. Lauf: 1. Saldow 33:14,4, Bwter 160 Meter, Sa=
ſvall
680 Meter. Krußkat und Wiewerall weit zurück. Geſamtergebmis:
1. Saldolv 79,630, 2. Krupkat 75,264 Km., 3. Bauer 74,760 Km., 4. Wie=
werall
68.990 Km. Sawall (79,300 Km.) als Zweiter disqualifiziert.
er. Frankfurter Silberſchild. Norddeutſchland
gegen Mitteldeuſchland 4:2 (2:0). Auf dem Leisziger Sport=
platz
ſtanden ſich die vepräſentativen Mannſchaften von Nord= und
Mitteldeutſchland im Vorrundenſpiel um den Frankfurter Silberſchild
im Hockey gegenüber. Die Mitteldeutſche Mannſchaft hatte in
letzter Stunde durch plötzlich ausgebrochene Differenzen zwiſchen dem
V. f. B. Leipzig und dem Leitziger Sportklub eine nicht unerhebliche
Neuaufſtellung vornehmen müſſen, da der Leipziger Sportklub ſeine
ſämtlichen vedräſentativen Leute zurückgezogen hatte. Das beſſere Kom=
binationsſpiel
gab den Ausſchlag. Der Torſchütze für Norddeutſchland
war Stranzen (Uhlenhorſt), der ſämtliche 4 Tere ſchoß Berlin
ſchlägt Südoſtdeutſchland 12:0. Einen eindrucksvollen Sieger=
rangen
erwartungsgemäß die Vertreter der Reichshauptſtadt im Bres=
lau
gegen Südoſtdeutfchland. Berlin war im Felde ſtets überlegen und
führte bereits bei Halbzeit mit 5:0. In regelmäßigen Abſtänden fielen
dunn noch ſieben weitere Tore, ſo daß ſich Berlin mit 12:0 für die Zwi=
ſchenrunde
qualifiziert hat. Vom Sieger ragte beſonders der linke Flü=
gel
der Stürmerreihe hervor. In der Zwiſchenrunde am 3. April
werden ſich alſo Berlin und der Verteidiger Süddeulſchland in Berlin
und Norddeutſchland und Weſtdeutſchlond in Homnover gegenüberſtehen.
Die Schlußrunde zwiſchen den Siegern der beiden Zuviſchenrundenſpiele
kommt in Süddeutſchland zum Austrag. Der Termin iſt noch
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 7. März. Am heutigen Viehmarkt ſaven
zugetvieben und wurden per 50 Kilo, Lebendgewicht bezahlt: 119 Ochſen
500900 Mk., 158 Farren 500850 Mk., 453 Kühe und Färſen 300300
Mark 238 Kälber 704900 Mk., 69 Schafe 400700 Mk., 233 Schweine
11001300 Mk.
Am Pferbemarkt ſaren angeboten 30 Luxuspferde 1028000
Mark das Stück, 259 Arbeitspferde 828000 Mk., 25 Schlachtpferde
25000 Mk. Der Handel war ruhig.
Schluß des redaktionellen Teils.

90
Sus gamnpalber Kr.z
(geſetzlich geſchützt).
Die neue verbeſferte Zahnpflege auf wiſſenſchaftlicher Grundlage
nach Zahnarzt P. Bahr erhält die Zähne geſund und blendend weiß,
Central=Drogerie A. Logel, Mereur=Drogerie A. Zachmann,
(405a
Drogerie H. Schulte.

Wetterausſichten für Dienstag.
Wolkig, ſtärber aufklärend, trochen, kälter, leichter Nachtfroſt, nörd=

Fare
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Eude 10 Uhr (4 23, Sondermiete
Serie 12): Der fliegende Holländer.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Vorleſungen aus griechiſchen und römiſchen Dichtern um 6 Uhr
in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Vereinigung der
Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums).
Vortvag von Kreisamtmann Dr. Krebs um 8 Uhr im Hörſaal 326 der
Dechetiſchen Hochſchule (Ski=Klub).
Staatsbürger=Abend der Deutſchen Demokratiſchen Parbei um
8½ Uhr im Kaiſerſual.
Verfammlungen: Offizierbund (Ortsgruppe Darmſtadt) um 8 Uhr
im Reſtaurant Kaiſerſaal. Hausfrauenbund um 4½ Uhr in der
delberger Straße 47

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Fenilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaſtlichek) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwtrtſchaftliches: Kurt Mütſching: ſür den Unzeigesteil,
Angeigenbeiiagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsieben: Panl Lange.
Druck und Verlag: 2. C. WPittich’ſche Sofbuchdrackerel. Sämitch m Darmſtadt,
Für den rebaktiomellen Teil beſtmmte Mitzeslungen ſind. die Necdaktion des
Tagblatis zu richten. Stwaige Honorariorderungen ſind beiznſügen: nachträgliche
verden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werben uicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

Rummer 68.

Familiennachrichten

Ein Prachtmädel
gestern angekommen.
Karl Luttermann u. Frau
Niia, geb. Stoffer.
Darmstadt, Landwehrstr. 1½.

Todes=Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten die
tieftraurige Mitteilung, daß am 7. März,
vormittags 4.30 Uhr, mein innigſtgeliebter
Gatte, unſer treuſorgender, guter Vater,
Bruder, Schwager und Onkel (*9425

Herr Guſtav Hochmuth

Afe

Freudig zeigen wir die
Geburt eines gesunden

Jungen an.
Karl Böhlke und Frau
Liesel, geb. Ries.

Geſchäftsführer
im Bezirks=Konſumverein Darmſtadt
im Alter von 49 Jahren nach kurzem, ſchweren
Leiden geſtorben iſt,
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Barbara Hochmuth, geb. Höbel,
nebſt Kindern.

Todes=Anzeige.

Unſeren werten Mitgliedern, ſowie Freunden und Bekannten machen wir
hiermit die traurige Mitteilung, daß unſer Vorſtandsmitglied

Herr Guſtav Hochmuth

am 7. März plötzlich und unerwartet im noch nicht vollendeten 50. Lebens=
jahre
geſtorben iſt. Wir verlieren in dem Heimgegangenen einen pflichttreuen
prächtigen Menſchen, einen lieben guten Freund und Kollegen und werden
demſelben ein ehrendes Andenken bewahren.

2922)

Die Gefamtverwaltung des Bezirks=Konfumvereins
Darmſtadt.

Senftenberg (Causitz), den 2. März 1921
Gsterbahnhofstr. 2, I.
*9236

Arheilgen, den 7. März 1921,
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
9. März, nachmittags 4 Uhr, vom Gaſthaus
zum Löwen aus ſtatt.

Ihre am 9. März stattfindende Ver-
mählung
beehren sich anzuzeigen
Karl Zentner
Lina Zentner
geb. Schneider
Darmstadt, Kranichsteinerstr. 75.

Todes-Anzeige.

Am 7. März verſchiedunerwarket nach kurzer
ſchwerer Krankheit unſer Vorſtandsmitglied

An den Folgen seiner schweren Verwundung im
ersten Kriegsjahre entschlief heute abend 11- Uhr
nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leidens-
lager
mein heißgeliebter einziger Sohn, unser herzens-
guter
Bruder, Schwager, Vetter, Onkel und Neffe

(*9380

Der Verſtorbene war uns durch ſeine Pflicht=
treue
, Gerechtigkeitsliebe und unermüdlichen
Fleiß ein leuchtendes Vorbild, Ehre ſeinem
(2921
Andenken.

Herr Oberleutnant a. D.
Talns rinnl. Bilnelin Haibel

Todes=Anzeige.
Am 4. März wuurde unſere ließe, gute
Mutter
Frau
Geh. Oberfinanzrat Weigel
geb. Köhler
von langem Leiden durch den Tod erlöſt,
Darmſtadt, den 5. März 1921.
Frau Pfarrer Alexa Kuban,
geb. Beigel
Ernſt Weigel, Chemiker.

Das Geſamtperſonal
des Bezirks=Konſumvereins
Darmſtadt.

Ritter hoher Orden
im Alter von 29 Jahren.
Dies zeigen an mit der Bitte um stille Teilnahme:

Ww. Elise Herpel

und Kinder.

Groß-Zimmern, Beerfelden und Darmstadt,
(2917
den 5. März 1921.

Todes=Anzeige.

Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. März, nachmittags
3 Uhr, vom Trauerhause, Mittelstraße 18, aus statt.

Allen Verſvandten und Bekannten die
traurige Nachricht, daß heute morgen 7½
Uhr meine liebe, unvergeßliche Frau, unſere
herzensgute Mutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante

Die Beerdigung findet Dienstag, 8. März
nachm. 2 Uhr, von der Leichenhalle des
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
*9218

Frau
Marie Hübner

alfer Art

Statt beſonderer Anzeige.

Ain 6. März entſchlief ſauſt nach ſchwerem
in unſagbarer Gedeld getragenem Leiden
unſere heißgeliebte, Tochter, Mutter, Groß=
mutter
, Schweſter und Schwägerin, die

verwitwete Frau General
Addy v. Falkenhayn

geb. Wilhelm
nach kurzem init Geduld ertragenem Leiden
im Alter von 50 Jahren ſanft dem Heurn
entſchlafen ift.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Hübner
Wilh. Hübner u. Frau, geb. Dexheimer
Heinr. Hübner
Emil Wörner u. Frau, geb, Hühner
und 5 Enkel.

Darmſtadt, den 7. März 1921. (*9358

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
9. März, nachmittags 3 Uhr, vom Portale
des ASaldfriedhofes aus ſtatt.

Dankſagung.
In unſerem tiefen Schmerz war es
uns ein Troſt, ſo viele Beweiſe inniger
Teilnahwe an dem uns ſo ſchwer be=
troffenen
Verluſte entgegennehmen zu
dürfen. Wir danken für die tröftenden
Worte des Beileids, das dem Ver=
ſtorbenen
gegebene letzte Geleit und die
zahlreichen Blumenſpenden.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Braun

Fuhren übernimm
Frank, Gr. Kaplanei=
gaſſe
34, Tel. 3048. (1963a

Me
( Saalangt r. 8

1. Stock, bei

Evertz & Co.
erh. ſich. Leute g. Teilz.
Gardinen, Bettkattun,
Eretonne, Flanell, Ko=
ftüme
, Mäntel, Nöcke,
Bluſen, Schürzen,
Kleidchen,Mäntelchen,
Anzüge, Einſatz=
Hemden uſw.
(1871a)

Heinrichſtraße 70.

(*9316

geb. Sartorins

im Alter von 53 Jahren.

CRgnnaag

Bienenhonig

Darmſtadt, den 7. März 1921.
Eliſabeth Sartorius, geb. Thilenius
Cuno v. Falkenhayn, Hauptmann
a. D. u. Frau Elſe, geb. Heydenreich
Otto Sartorius, Forſtmeiſter a. D.
und Frau Sophie
Ina v. Falkenhayn als Enkel.

Todes=Anzeige.

Dem verehrlichen Publikum zur gefä
Kenntnis, daß ich meine

garant, rein, Pfd. 16 Mk.
empfiehit
J. Bernius Rachf.
Wienerſtraße 82. (207

Heute nachmittag 2 Uhr entſchlief ſanft
nach langem ſchweren mit großer Geduld
ertragenem Leiden, das er ſich im Felde
zugezogen, mein innigſtgeliebler, guter Mann,
unſer lieber Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel

Zinngießerei

Die Beiſetzung finder Dienstag, 8. März,
vormittags 111 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofs aus ſtatt. (2923

Hert
Jahob Pieler
Lehrer in Haingrund

wieder in Betrieb genommen habe. Alle vor=
kommenden
Reparaturen an Bierkrugdeckeln,
Tee= u. Kaffekannen, ſowie ſonſtigen Zinnſachen
ſperden prompt ausgeführt. Spezialität: Re=
parieren
abgeſtoßener Schnauben an Porzel=
lankannen
.

Rohrmöbel
Seffel 50 Mc.

* 9412)

Leonhard Kapfenberger,
Zingießerei, Waldſtr. 34.

im 28. Lebensjahr.

Willh Klöß
Beſſungerſtr. 70 (B2571
K
Prima Zuckerrüben=
ſchnitzel
ſind in jeder
Menge zu haben, p. Ztr.
Mr. 75, bei Schulz u. Meid,
Pfungſtadt. Tel. 39. (*86871

Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen er=
wieſene
Teilnahme ſagen auf dieſem
Wege herzlichen Dank
Familie Georg Kaßlick
Familie Bernhard Keßler
Frankfurt a. M.
Darmſtadt, 6. März 1921. (*9378

Die tieftranernden Hinterbliebenen:
Elifabeth Vieler, geb. Schröder
Familie Chriſtoph Pieler
Jamilie Bernhard Schröder
Familie Georg Rebſcher.

Bae Er EsesEe Ereegee

Haingrund i. 2., Bickenbach, Lampertheim,
Eilsleben, den 5. März 1921.

Die Einſegnung findet Dienstag nachmittag
um ½3 Uhr im Eliſabethenftift in Darmnſtadt,
die Beerdigung Mittwoch nachmitt, um 3 Uhr
in Bickenbach ſtatt.
(2835

N Sämtliche u
Tapezierarbeiten
Neuanfertig., Aufarbeiter
von Polſtermöbeln und
Betten bei äußerſt billiger
Berechn. Prima gearbeit,
Chaiſelongne
Freisw. abzugeb. (*9305
Fritz Duenſing,
Schloßgartenſtraße 21,
Mathildenplatz 9.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
meiner undergeßlichen lieben Frau, unſerer
guten Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin
und Tante
*9225

twird aus Ia Natnurohr
von 1624 Mark
geflochten, ſowie (*9332
Korbmöbel,
Körbe.
Reparaturen aller Art
werden prompt u. billigſt
ausgeführt nur bei

Dankſagung.

Für ſo viel Liebe und Teilnahine ſowie
die zahlreichen Blumenſpenden bei unſerem
ſchweren Verluſte ſagen wir innigſten Dank.
Beſonders für die tröſtenden Worte des Herrn
Pfarrers Kleeberger und die liebevolle Pflege
der Gemeindeſchweſtern.
(*9317

Im Aamen der ironernden Hizterbliebenen:
Familie Demalade.

Frau Lina Hanſtein

Joh. Pfleger
Bleichſtraße 39, Hths., pt.
Arbeit wird abgeholt,
Poſtkarte genügt.

ſagen wir Allen, die ihr ſo überaus zahlreich
die letzte Ehre erwieſen, beſonders für die troſt=
reiche
Grabrede des Herrn Dekan Knodt, ſowvie
für die liebevolle Pflege der Schweſter Sophie,
den Schülern, für ihren erhebenden Geſang
und für die überaus zahlreichen Kranzſpenden
auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank.

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ſpäterer Heirat.
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Blondine

21 J., einzig. Kind, gebile=
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. Hübſch, mit Ausſteuer ie
Mitgift, wünſcht Herrn in
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[ ][  ][ ]

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Mühlſtr. 60, Erdg. (*9287

Vuterhaltenes
Piano
zu verkaufen. Pr. 5000
Anzuſehen nachm. Hoch=
ſtraße
28, pt. (*9243

Harmonium
ſchw. eichen, neu, 4 Fuß,
zu verkaufen. Näheres in
der Geſchäftsſt.
W5

Erika=
Reiſe= Schreib=
maſchine

zu verkaufen. (*9360
Näh. Geſchäftsſtelle.

ne
Aquarell=Bilder
b Pfersdorf, Papierhdlg.,
Eliſabethenſtr. 41, preisw.
zu verkaufen
(*9322

Größeres Brief=
markenalbum

zu verk. Schaubek Victoria
Ausg. einſeitig bedr. mit
ca. 4000 Marken. Intereſſ.
w. u. Ang ihrer Adreſſe
gebeten unter G 64an die
Geſchäftsſtelle. (*9274

4.iefern
Stämme
(Schnittholz) von 30-35 cm
nittl. Durchmeſſer hat zu
verkaufen:
IIa
Nn.
11d
driesheim
Schaafgaſſe 4. (*9192

1 Wringmaſchine,
1 Vogelkäfig mit Ständer,
1 geſchm. ſchw. Bügeleiſen,
1 Ventilator,
Erkerdekoxation,
maſſiver Fenſterladen.
Näh. Geſchäftsſtelle. /* 9147

Zu verkauf..
5 elektriſche Lampen, da=
runter
2Zuglampen, 1 Tür=
ſchließer
und 1 Behrock,
ferner 110 Blumentö fe.
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bürgen für meisterhafte Darstellung.

Das Beigenblatt

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Hans Marr, Tbeodor Loos,
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Der Mitternachfsassessor
Lustspiel in 3 Akten mit
Esther Hagan, Richard Georg.

Oentral-Theater

Wild-West-Film in 3 Akten
Die Banditen der Prärfe
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Cowboy-Lebens!
Herren u. Knachte
Sittendramain 5 Akten.
Rita Clermont u. Paul Meffert
in den Hauptrollen.
Die rit Tränen güen
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Terofals Schlierseer
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Union-Theater

Das Heldenlied eines jungen Kaplans,
ein Volksschauspiel in 5 Akten
verfasst und inszeniert von
Carl Mittermayr.
In den Hauptrollen:
Carl Mittermayr
Fannerl Mittermeyr-Terofal
Kaver Terofal
Georg Vogelsanz
4000 Mitwirkende, ferner die ganze Be-
völkerung
von Schliersee Berg-Land

Die 3 Hanten
Lustspiel in 4 Akten mit (2914
Lotte Neumann u. Rndolf Biebrach

Übermorgen Ziehung!

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Gastspiel vom 10.12. März

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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

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Leitung Herr Kammermuſiker W. Manecke.

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Die Gitarre in der Haus= u. Kammermuſik.
Am 12. März 1921, abends 7½ Uhr,
im Mozartſaal, Schulſtr. 8, veranſtaltet die
DA. G. V. unter Mitwirkung von Frau
Paula Momber=Manecke vom Landestheater
Neu=Strelitz Lieder zur Laute, ſowie die
Herren Kammermuſiker M. Geißler (Flöte),
Storch (Viola), W. Raſche (Violine), W.
Maneche (Gitarre) ein Konzert.
Karten zu 7., 5. (einſchließlich Steuer
und Programm) in den Muſikalienhandlungen H.
Arnold, Wilhelminenſtr., Chr, Arnold, Ernſt=
Ludwigſtr., ſowie abends an der Kaſſe erhältlich
Mitglieder haben nur unter Vorzeigung ihrer Mit=
gliedskarte
Zutritt.
129
Verein für Volksbildung.
Mittwoch, den 9. März 1921, abends 8 Uhr,
im Hörſal der Techniſchen Hochſchule
Eingang Weſtportal=
(2900
Oeffentlicher Lichtbilder=Vortrag
Spiel und Spielzeug‟
von Lehrer Hilsdorf, Darmſtadt.
Eintrittskarten zu 2 Mk. für Mitglieder und ange=
ſchloſſene
Vereine zu 1.50 Mk., Studentrn u. Schüler
zu 50 Pfg. am Verkehrsbureau u. an der Abendkaſſe,

Freitag, d. 11. März 1921,
abends 8½ Uhr, b. Sitte,
Profeſſor (2913
Dr. C. Neßling:
Durch den Bregenzer
Wald nach der Darm=
ſtädter
Hütte.

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Serie C, 2. Sperrſitz ab=
zugeben
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Anlage 12, Geſchäftslokal. /4204

Orpheumſä

Terofalt Schlierdeer

Dienstag, 8. März
Das erfolgr. Singſpiel:
Die
Zwillingsbrüder
Mittwoch, 9. März:
Der Hamſterer
Donnerstag, 10. März:
verParagraphen=
ſchuſter

Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
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Müllerſtr. 15, Tel. 3286. (57a

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abzug. Ang. u. G 87 an
die Geſchäftsſtelle, (*9329

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die noch kaum gebr. Klav.=
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Wittmannſtr. 17, I.

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fliegende Holländer.
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Wilhelm über
Gstnsigtische Kalturfragen
(Freitag, 11, III., abends 8 Uhr, Techn, Hochſchult
ſind noch Karten am Verkehrsbureau zu 3 zu habe=
Angehörige der Bolkshochſchule Darmſtad
zahlen gegen Vorweis der Hörerkarte nur 2 Marl

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Organismus.
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und freien Geiſtesleben.
Freie Ausſprache.
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zugehen.
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der Volkshochſchule 1 . (*9321

HaBEEEnannnnngnagnannagnanannsannznenannannnng

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den 9. März, von 9 bis 12 und 3 bis
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[ ][  ][ ]

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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 8. März 1921.

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Loden-Mäntel und -Umhänge jetzt Mk. 98-, 120., 180.

2918)

ftellengeſuche
Mie

Miateh
räulein
Stellung zu Kindern
4 Jahren Angeb.
t2 Geſchſt. 12815g1

Nchen, erfahren in
und Hausarbeit,
Stellung. Näh. in
Eſchäftsſt. (*9206
Mäöchen
Stelle in kl., ruhig.
ſalt. Näh. Soder=
C9233
2B, I.

äulein
Fam., erfahr., ſucht
gs Führg. d. Haush.
ſädch. od. Fr. geh.
Familienanſchl. An=
E37 Gſchſt. 7* 9169

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Smittags zu reinig.
Woogſtraße 4,
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Männlich)

Ktudent
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Schreibarbeit oder
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[ ][  ]

Zeite 10.

Darmſtädter Tagblert, Dienstag, den 8. März 1521.

Rummer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frautfueter Börſe vom 7. Mürz.
Mitgcteilt von der Bank für Haudel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe beurteilte die politiſche Lage heute optimiſtiſcher, ſo daß
eine Befeſtigung der Allgemeintendenz eintrat. Hinzu kom noch, daß
das Ausland etwas feſtere Kurſe für die Reichsmark namte. Am
Montanmarkt gewaunen Buderus zirka 55 Prozent; auch Oberſchleſiſche
Worte uaren zu höheren Kurſen geſucht. Chennſche Werte waren unter
Führuug von Bad. Anilin höher. Im Freiverkehr notierten Deutſch=
Litzoleum zirka 790; auch Benz waren zu höheren Kurſen geſucht. Von
ſrenden Reuten warei: Rüſſen beſonders feſt. Die in den letztem Tagen
noch mit 8 Prozeut gehandelten 1902er Ruſſen waren bis 28 Prozent ge=
ſteigert
. Mexikaner gingen im Einklang mit der ſchwächeren Haltung
des Deviſenmarktes etivas niedriger um.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 7. März.

Geld Drief! Ni
Geld / Brief Geld Brief T.Marz
Geld Brief Antw=Briſſ.
Holland..
London
Paris ..
Schweiz ..
Spanien .
Italien ...!
Liſſab.=Op.
auemark. 464
i22,802127.39
2i0B 2411
4431g 4i81=
Ju84.90 1037.10
22321, 2291,
1023.30 1086. 101 25:
2083 Geoss 10
2342/ 2351
4381 437.
tin 1.40/1013,601
841.60 843.10
2241. 225114
043.30/1646.101 Norwegen, 7
Schweben.
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113.10½ 13.141
14.4314.47- M4. 756
0.343 60 1346.40
31.321,62,07 7f04214,60 571=
12,85½//12.891g
14.35 g 14.39½g
7930 79.45

Berliner Börſe.
Berlin, 7. März. (Wolff.) Böxſenſtimmungsbild. Da
(nſcheinend die Börſe auf Grund der über die Londomer Konferenz vor=
jegenden
Nachrichien in den ſchon ſeither geßegten Hoffnungen beſtärft
worden iſt, daß es in der heurigen entſchzidenden Sitzung doch zu einer
Barſtändigung in irgend einer Form kominen werde, zeigte ſich bei Be=
hiun
des Verkehrs, nanentlich in Montau= und einigen anderen In=
duſtriewerten
, ziemlicher Deckungsbegehr, wohei es zu lebhaften Um=
ſäitzen
kan. Unter Bevorzugung oberſchlefiſcher Padiere gewoaunen
Montanwerte 515, Manuesmann Goldſch rridt, Deusſche Waffen, Rhei=
niſche
Mekalluaren und Zellſtoff Waldhof 2025 Prozent, ferner Bu=
derus
ungefähr 50 Prozent. Nach Erledigung dieſer Deckungskäufe
wurde das Geſckäft wieder ruhig, wobei die Kursgewinne unter leichten
Schwankungen ſich ziemlich behaupteten. Im freien Verfehr ſtiegen
Deutſche Grdöl um 100 auf ungefähr 106 wegen der Grünlzung der
internationalen Petroleumunion. Ruſſiſche Reuten und ruſſiſchs Bank=
frien
weſeutlich höher infolge der Meldurngen über die angehliceit Er=
folge
der autibolichewiſtiſchen Gegenrevolution. Die Deviſenpreiſe waren

etivas niedriger, wodurch aber die feſte Grundſtimmtng der Börſo nicht
beeinträchtigt wurde. Heimiſche Rertenwerte vermochten ühren Kurs=
ſtand
etwas aufzubeſſer. Später machten ſich Zurüchaltung und Ge=
ſchäftsſtille
ziemlich allgenein wieder ſtärker bemerfbar.
Von den Produktennäriten.
w. Frankfurt a. M., 7. März. Die ungeklärten politiſchen= Ver=
hältniſſe
übten einen hemmenden Einfluß auf das Geſchäft aus. Käufer
twie Verkäufer bewahren große Zurückhaltung. Inländiſche Hülſen=
früchte
waren augeboten. Erbſen zirka 150 Mark ver 100 Rilo genannt.
Bohnen zirka 801 Mark. Wicken hörte man mit 105 bis 110 Mark. Lu=
pinen
, gute Saatware, waren geſucht. Serradella blieb ſchwächer. Für
Peluſchken beſteht noch etwas Begehr. Oelſaaten behauptet. Füir Mais
hörte man Forderungen zwiſchen 145 uud 150 Mark. Stroh lag ſtill,
21 bis 22 Mark, je nach Qualität auch beſſer bezahlt. Heit, gut trocken,
geſuckt.
I. Mannheim, 7. Febr. (Priv.=Tel.) An der heutigen Pro=
duktenbörſe
war die Tendenz ſehr ruhig. Die amtlichen Notierun=
gen
lauten per 100 Kilo=Waggon frei Manuhein einſchließlich Sack: Gel=
ber
La Plata=Mais 310 Mk., meuer ialändiſcher Notklee 91500 Mk.,
italieniſche Lutzerne 26003200 Mk. Provenceluzerne 24003000 Mk.,
Wichen 200220 Mk. inländiſche Epbſen 23030 Mk. ausländiſche
Erbſen 220250, Futtererbſen 280210 Mk., Nangoonbohmen 135 Mk.,
Braſilbohnen 130 Mk., Ackerbohneis 230 Mk., inländiſche Linſen 350400
Mark, ausländiſche Linſen 3004(4 Mk. Wieſenheu 8084 Mk., Klee=
hen
100110 Mk., Luzeriekleeheir 93110 Mk., Preßſtroh 5052 Mk.,
gebündeltes Stroß 4447 Mk., Biertreber 169170 Mk., Rapskuchen,
ohne Sack 135145 Mik., Reis 350580 Mk., Raps, ohne Sack 6507060
Mark. Leinſaat 600 65) Mk.
Berlin, 7. März. (Wolff.) In der Geſchäftslage am Pro=
duktenmarkt
hat ſich nicht viel verängert. In Hülſenfrüichten hält
das Angebot an, doch iſt es nicht wehr jo ſtark tuie an den letzten Tagen.
Wegen der gevingen Prachfrage mußten ſich die Verkäufer teilweiſſe zu
erneuten Preisnachläſſen verſteh=n. In Lupinen, Serrgdella und Stroh
ſvaren die Umſätze bei wenig veränderten Preiſen gleichfalls gering.
In Mais bieibt das Geſchäft nach wis vor durch die Maisbezugsſchrine
geſrört, doch wurden beſonders für März=Lieſeruſig etnugs höhere Preiſe
bezahlt.

* Meguin A.=G. Butzbach (Heſſen). In der am 2. März
ſtatzgefundenen außerordentlichen Generalverſaymlung wurde be=
ſchloſſen
, das Grandkapötal der Geſellſchzaft von 3 75 Millionen
Mark um 9 Millionen Mark Stammaktien und 750 000 Mark Vorzugs=
aktien
mit ſechsfachem Stimmrecht, alſo auf 13,5 Millionen

Marr insgeſamt, eu erhöhen. Die 9 Millionen
Stamuraktien übernimmt ein Bankkonſortium mit der Verpflamngg
ſie den Aktionären im Verhälinis von 1:3 und zum Kurſe von 1.0rwo
zent anzubieten. Der Aufſichtsrat wurde ferner ermächtigt, SCünemn=
ſchreſbungen
bis zur Hälfte des jeweiligen Aktienkapitals aussubem
Die Geuergloe=ſammlung genehuigte auch den Erwerb von 3000
Mark Aktien der Nöcker=A.=G., Gleiwitz. Herr Juſtizrat Hofſtuß
infolge dauernder Koankheit ſeinr Amt im Aufſichtsrat niedergelegiſem
gewählt wurden die Herren Kommerzienrat. Wulff=Düſſeldorf, Onwenl
diuektor Piſtorius=Kattolvitz, Baron Dr. Philipp von Bercheim, A.
Weinheim (Boden) und Direktor Möhring=Dillingen (Saar).
* Gründung eines ſüddeutſchen Einzelhandlus=
tages
. In einer gemeinſamen Sitzung von Vertretern der Eel=
handels
=Lundesverbände von Baden, Württ=mberg, Bahyern, Heſſeund
der Pfalz, die am Samstaz, den 26. Februar 1921, in Karlsruſm. t=
ſand
, wunde die Gründung eines ſüddeutſchen EinzelhandelstagiFtazr=
genommen
, in dem obengenannte Einzelhandels=Landesverbände zeim=
heitlichen
Vertretung ihrer Jutereſſen zuſammengeſchloſſen ſind. ANs 0
Vorort des ſüddeutſchen Einzelhandelstages wurde für 1921 udiac
die Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels, Karlsruhe, beſtmt.
* Reichsmark uud tſchechiſche Krone. Ueber daßen=
hältnis
der Reichsmark zur tſchechoflowakiſchen Krone, ſowie dernds=

ren Währungen Oſt= und Mitteleuropas ließ ſich vor einigen Tag 9u
(der Kramarſch=Gruppe uaheſtehende) Prager Narodny Qiſty aur 4 D==
Blatt erwähnte bei der Gelegenheit, daß die Tſchechoſlowakei ihur 4./
ſen, wenn ſie ſie in London oder Stockholm nicht unterbringer msel
faſt ſtets über Berlin verwerte, und forderte eine Befreiung daſcko=
choſlowakiſchen
Krone aus dem Schlebptau der Reichsmark. Siſe
was zu bezweifeln iſt der Verfuch dazu gemacht werden, ſo dine enrs
ſich, wie die Frrf. Ztg. meint, für die Krone ſelbſt am gefährlickſt en=
wveiſen
. Allerdings wird der größte Teil der tſchechiſchen Deliſt zi
Reichsmark umgewandelt, aber deshalb, weil die Tſchechoflowakſet4
ſehr große Zahlungen an Deutſchland zu leiſten hat. Das Aua
Tagblatt gab die Markſehuld jüngſt für Mitte Februar mit 220RIli0
Mark an. Im ganzen dürſte Berlin zur Zeit aufs Jahr umgahiet!
rund eine Milliarde tſchechiſcher Kr. umſchlagen, ſo daß dieſe Mähtzüer
rung hier ſtets glatt zu handeln iſt, wvährend etwa in Zürich, Afe=740
dam, London oder gar Stocholm (Baris ſcheint eine noch gerger!.
Rolle zu ſpielen) ſtets nur ganz geringe Beträge abzuſetzen ſind. Azns,
dem gleichen Grunde deckt Prag ſeinen Deviſenbedarf auch zumien=
wiegenden
Teil in Berlin. Das tſchechoſlowaliſche Bankamt dütt ſich
in der Abwvickelung ſeiner Deviſengeſchäfte im Hauf und Verku nm
allem der vor kurzem hier entſtandenen Handelsgenoſſenſchaft tſceit w Pſ
wakiſcher Banken bedienen.

Frankfurter Kursbericht 7. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. ..

*o

4½%IVzu. VSchatzanweiſ.,
4½2%0 VI.lX.
Sparprämienanleihe .. ..
430 Preuß, Konſols.....

2%0

490 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
3½%6
495 Bahern Anl. . . ... ..
.......
4½%
3% Heſſen unk. 1924....
3½%0 ........
320
.........
4% Württemberger ... ..
Ausländiſche.
5%g Bulgar. Tabak 1902.
134½ Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918... . . .."
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.. . ... .. ..
420 Oeſt. Goldrente. . . .
420 einheitl Nenle.
49 Rum, am. Rente v. 03
51
Goldrente v. 13
43
am. konv.
v. 05
6 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) cer. I
II

77,50
67.
66.
67.
80,20
72.
83,40
66,25
56,25

73,50

66,20
72,50
62,25
54.
80,25

307,

26,
22,50

135.
93,

77,50
67,35
(5,(5
67,25
80,20
72.
83,50
GNI
56,95
53,75
73,70

80.
66,50
72,50

54,30
s0,60

305,50
340.

31,50
14.
126,50
111,50

104,50

v. 1911,Bollanl.
2%0 Ung, Staatsr. v. 14
Goldrente. ..
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

149,
112,25

20,30
40,25
18.
18.

142.
112,50
76,50
20,40
39,50
18,50
18.

Außereursxäiſche.
5% Mexik, amort, innere
5B
konſ. äuß. b. 98
425 Mexik Goldv. 04,ſtfr.
konſ inner. ..
4½28
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbalzn ftfr.
2,6% Oeſt. Südb. (Lomnb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
39 Oeſt, Staatsb. Erg. Netz
479
v. 1883.
4½%0 Angtolier I.......
39 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee ... ....
....
4129
Dentſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
%o Frankfurt v. 1913....
3½20.
v. 1903....
425 Mainz. b. 1919 b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frankf. Hyp. Bk. 1820

313%
4%0 Frkf H.Krd.=Ver. 1921
4%5 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
1923
4%0 Rhein.
verl.
3½25
420 Südd Bk. Münch. 1906
475 Heſſ.Ldhyp. Bk.Pfdbr.
3½½Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Vank. . . . . .

SI
445,

685.

81.
57.
48.

124,

106,50
440,50

zvo.-
84,50

100,
87.
96.
97,10
101,50
97.
82.
102,40
100,50
87.
27,25

7. 3.
432,
669,

457.
375.

82.
56,50
i
utch

72,10
99,70

83,30

100.
85.
96.
96,80
101,50
96,10
82,50
101,75
100,50
87,05
96,50

17850 17725

Dnafen Haff
NDeutſche Bank........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbr.
Deutſche Vereinsbk. . . . .
Diskontogeſellſchaft ....."
Dresdner Bank. . .
fMetallbank ....
Nationalbank f. Deutſchl.
AOeſt. Kreditanſtalt . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..... . . .. . . . .
Buderus .............."
Dk. Luxemburger. .....
Gelſenk. Bergw...
Harpener Bergb. ..... ..
Eſchweiler Bergw... ..
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln...
Laurahitte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte .......
Mannesmann Röhren.. .
Phönix. . ...... . . . . . . ..
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Oberbedarf.. . . . . . . . .. .
Rhein. Stahlw. ... . . ..
Riebeck Montan .......
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .. . . . ...
Nordd. Lloyd... . . . . . . .
Südd. E.=B.=Geſ...... . .
Schantung E.=B..... .
Baltimore . . . . . . . . . . ..
Kanada...
...
Lombarden ..... .... ...
Oeſt.=Ung Staatsbahn..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . . ..
Badiſche Anilin ......."
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

5. 2 SDNFEer Saff 5, 3. 2 292,75 Griesheim Elektron. . . 389,50 386, 170. 170. Höchſter Farbwerke.. 409, 414, 148,25 147. Holzverkohlung .... 364, 368, 237,50 239. Werke Albert Chem.)... 553, 550, 206,75 206,75 Allg. Elektr.=Geſ.... . .. 279,90 279,50 278. 283,50 Bergmann=Werke. .... 308. 317. 195. 195, Felten & Guilleaume ... 56. 55. Lahmeher . .. . . . . ... . . . 212, 216, 165. 169, Licht & Kraft. ........ 219. 220,50 455, Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert. . . . . . . . . . . . . . 186,
230, 186.
229, 603, Siemens & Halske ..... 277, 290, 308, 308,50 Feinmechanik (Jetter) ... 320,50 Gelſenkirchen Gußſtahl.. 2 434, Gummi=Berlin=Frankfurt 278, 306, 306, Gummipeter. ......... 397, 400, 350, Heddernheimer Kupfer. 341, 341. 520, 530, Lederwerke Spicharz... 219. 219. 330, Lüdenſcheid Metall ..... Adlerwerke Kleher. .... 240, 239,75 563, 576. Badenia (Weinheim).. . 270, 285. 570, 573,50 Breuer & Co. Vorzüge. 281,50
295, 287,
305. Daimler Motoren. . .....
Eßlinger Maſchinen. . . .. 249,
280, 254, 1
280,50 509, Gasmotoren Deutz.. . .. Karlsruher Maſchinen. . 330, 329,50 189. Luxſche Induſtrie ......
Bogtländiſche Maſchinen,
Oelfabrik Ver, Dt. ..... 250,
270,
290,
274, 192,50 Bellſtoff Waldhof. . . . . . . 426,75 445, 561,
440, Buckerfabr. Waghäuſel .. 355,50 360, Frankenthal. 355. 360. Mea zaue Nachfr. Dampfkeſſel Rodberg .. 307. 310, Gebrüder Roeder. 330, 243,75 248, Gebrüder Lutz.......
Helvetia Konſervenfabrik. 265,
230, 270, 1
235 500, 509,50 Motorenfabrik Darmſtadt! 160, 165. 494. 500. Venuleth & Ellenberger: 300, 305,

Berliner Kurſe.

(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . ......."
Deutſch=Atlant. Tel. .. ..
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. . . . .. ..
Dt. Kaliwerke. . . ... . . . ."
Dt. Waffen u. Munition
Dnnersmarckhütte . . . . .
Dynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben .
Elektr, Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . ..
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. ...
Hempor Zement .n.
Hirſch Kupfer....... ...
Höſch Eiſen... . . .....
Hohenlohe Werke.. .
Kahla Porzellan. .. . . ..
Linde’s Eismaſch.:..
Lingel Schuh ..... . . ..
Linke & Hofmann . . . .
Nordd. Gummi ........
Orenſtein. . . . . . . . . .. ..
Rathgeber Waggon .. ..
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke ....... ..
Sachſenwerk ........ ..
Siemen Glas ......
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas.....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum ..-
Sächſiſche Gußſtahl ..
Steaua Romana . . .

227,25
238,
309, 4
354,50
549,
630,25
338,
429,
205,
393,
182.

neeh
Im Gebäude des Lebensmittelamtes, Wilhel=
minenſtraße
15, wird jeden Samstag, vormittags
von 9 Uhr ab, Geflügel ljunge Hahnen, Hühner,
Enten, Gänſe), das Pfund zu 12 Mk., abgegeben.
Darmſtadt, den 7. März 1921.
(st9912
Lebensmittelamt.

Wir haben 17 junge Stallmaſtſchafe gegen
Höchſigebot abzugeben. Anzuſehen kommenden Mitt=
woch
und Donnerstag, von 810 Uhr vormittags,
im Schafſtall am Oſtbahnhof (Alter Viehmarkt).
Städtiſche Güterverwaltuug,
st2916)

Vergebung von Mobiliargegenſtänden.
Für die Hauptſtaatskaſſe ſoll die Lieferung von
Tiſchen, Pulten, Akteuſchränken in 8. Loſen im
öffentlichen Wettbewerb vergeben werden.
Die Verdingungsunterlagen ſind vom 10. März
ds. Js. ab während der Dienſtſtunden auf unſerem
Amte, Paradeplatz Nr. 3, Zimmer 8, einzuſehen,
die Angebotsformulare, ſoweit der Vorrat reicht, zu
Selbſtkoſten daſelbſt erhältlich.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und mit
deutlicher Aufſchrift verſehen, zum Eröffnungstermin
Montag, den 21. März d. J8., vorm. 11 Uhr, bei
uns einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 2 Wochen.
(P2890
Darmſtadt, den 5. März 1921,
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Becker.

Fliegende Arbeitskolonne des Städtiſchen
Arbeitsamts
erledigt vorübergehende Arbeiten und Beſorgungen
jeder Art durch zuverläſſige Kräfte gegen feſte Ver=
gütung
.
(st2911
D Fernruf 2477. Z

Nutzholz=Verſteigerung Nr. 7

(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
Freitag, den 11. März 1921, vormittags 9½ Uhr
anfangend, werden im Forſtort Hainböhl an Ort
und Stelle verſteigert:
Stämme: 1 Buche gl. IV
0,60 fm

5 Kiefern
17 Lärche
5 Vichte
19 Fichte
21 Fichte
Derbſtangen: 5 Lärche
9 Fichte

1I1V
IVn. V
IIr
V

3,30
8,52
7772
25,27
22,61
0,83
1,27

Zuſammenkunft der Steigerer auf der Kreisſtraß
Nieder=Modau Frankenhauſen am Eingang zum
Forſtort Hainböhl.
Ober=Ramſtadt, den 4. März 1921. (2877
Heſſ. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
Rückert.

Saatkartoffeln
norddeutſche
früheBeltwunder
bald eintreffend.
Vorrausbeſtellungen bei
Ph. Germann
Karlsſtr. 63½2, Tel. 1299,/bme

Einige Zentner
Geiverüben
ſowie
Heu u. Stroh
zu verkauf. Weiterſtadt,
Kirchſtraße 17. (*9132

Gelberüben
od. Dickwurz

kauft P. Wolf & Eo.,
Rheinſtr. 51. (*9350

Tapezier=Innung Darmſtadt.
Geſetzliche Geſellenprüfung.
Die diesjährigen Geſellenprüfungen findenim Monat
Marz ſtatt. An derſelben können alle männlichen und
weiblichen Handwverker teilnehmen, deren Lehrzeit
ſpäteſtens am Schluß der Prüfungen beendet iſt.
Anmeldungen zur Prüfung ſind unter Benutzung
des vorgeſchriebenen Formulars (bei dem Unterzeich=
neten
erhältlich), bis zum 12. März an den unterzeich=
neten
Ausſchuß zu richten. Die Prüfungsgebühr be=
trägt
18 Mark und iſt mit der Anmeldung an den
Unterzeichneten einzuſenden Wir machen insbeſondere
darauf aufmerkſam, daß die Ablegung der Geſellen=
prüfung
zwuingende Vorbedingung für die Zulaſſung
zur Meiſterprüfung iſt, künftig aber nur noch durch
das Beſtehen der letzteren die Befugnis zum Anleiten
vonLehrlingenerworben werdenkann. Die Verſäumnis
der Geſellenprüfung hat alſo ſpätere empfindliche,
nichtmehrnachzuholende Nachteile im Gefolge, (B2894
Darmſtadt, den 5. März 1921.
Der Prüfungsausſchuß der Tapezier=Innung
zu Darmſtadt.
Leichtweiß, Beſſungerſtraße 41.

Armarech der Oberschlesier!

Am Mittwoch, den 9. ds. Mts., vorm. 1015 Uhr,
marſchieren die erſten und ſtärkſten Fahrgruppen der
abſtimmungsberechtigten Oberſchleſier mit Muſikbeglei=
tung
vom Paradeplatz durch die Rheinſtraße nach dem
Hauptbahnhof.
Wir bitten die verehrl. Anwohner der Rheinſtraße, bei
dieſer Gelegenheit die Häuſer durch Flaggen zu ſchmücken.
Vereinigte Verbände
heimattreuer Oberfchleſier
Bezirksgruppe Darmſtadt.
(2896

2ot

Dankſchreiben!

Anläßlich des Empfanges bei dem
Regiments=Jubiläum des Leibgarde=
Regiments ſprechen wir der verehrl.
Bürgerſchaft Darmſtadts, ſowie dem
Jubiläums=Ausſchuß für das in ſo
reichem Maße dargebrachte Wohlwollen
unſeren verbindlichſten Dank aus
Verein ehemal. Heſſiſcher
Leibgardiſten (115)
Offenbach am Main

k941=

Ka

20000 Mark bar

Ziehung beſtimmt am 10. und 11. März 1921.
Preis des Loſes Mk. 4.50.
Zu haben bei allen Staatl. Lotterie=Einnehmern und
allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsſtellen.
(Ee

Praktisohe Anelfer
und Brihenmodels
nach Maß werden unter Garantie angeſertigt. Unser

O. Z.-Kneiker sitzt fest, sicher, ohne lästigen Druck,
elegant, unauffallig und ist eine Zierde kars Gesichd.
Wir haben außerdem alle anderen Kneifer- und
Brillenmodelle in größter Auswahl am Lager.
Wenn Ihre Augen beim Sehen in die Verne oder
beim Lesen und Arbeiten ermüden, oder wenn Ihnen
ihre alten Gläser nicht mehr zu passen scheinen,

dann probieren Sie unsere eleganten O. Z.- Augen-
gläser
. Dieselben werden in allen Nummern und
Stärken geschüitten, auch für Ihre Augen sind die
richtigen dabei. Sie werden erstaunt sein, wie gut
Sie damit sehen können und wie angenehm und
schonend diese Gläser für Ihre Augen wirken. Wir
setzenauch diese Gläser in Ihre vorhandenenGestelle.


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Gläsern, Behälter genau ngel Maß gelerte 4-
Line Brille in Nielel mit ger. Cfäs u. Behälfer 8-
Orthozentrische Kneifer-E"
Frankfunk a M., Opernplatz. Lieforanten für 2lle E