Darmstädter Tagblatt 1921


05. März 1921

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184. Jahrgang
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Samstag, den 5. März

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1921

Die Londoner Konferenz.
wie Ententekritik der deutſchen Gegenvor=
ſchläge
.
m. Berlin, 3. März. Die Erklärungen der Alliier=
zeigen
, mit wie frivoler Leichtfertigkeit, man in
ſedon über unſere Gegenvorſchläge urteilt, ohne
Oetails zu prüfen. Erſtaunlich iſt die Kritik der einzelnen
ſute. Mit Unrecht bemängelt man, daß deutſcherſeits bei der
rechnung der Ententeſorderungen auf 50 Milliarden Gold=
ſek
ein Zinsfuß von acht Prozent angeſetzt worden iſt. Die
Füer Vorſchläge enthielten ja ſelbſt das Angebot eines acht=
mzentigen
Diskontos bei ſofortiger Zahlung. Daß das Angebot
ſar Acht=Milliardenanleihe eine Erleichterung, de
ge
ſſetſchlands ſei und deswegen verworfen wird, iſt mehr als
Erlich. Es ſollte den Alliierten doch nur auf die Fraze an=
hmen
, ob und wie es gelingen kann, ſofort einen Teil der
tſchen Schuld zu mobiliſieren. Darauf hat die franzöſiſche
ſiſſe doch ſtets als auf das Hauptproblem hingewieſen. Der
ſthe Gegenvorſchlag weiſt einen Weg, indem er die Acht=
Kinrdenanleihe vorſchlägt. Der Betrag von acht Milliarden
Fabei nur ſchätzungsweiſe als Höchſtgrenze genommen. Wenn
in die Lage kämen, die ganze Summe durch eine internatio=
Anleihe zu begeben, wären wir dazi durchaus bereit. Das
ber eine Illuſion. Könnten wir mehr aufbringen, wäre das
Vorteil für uns und für die Entente. Die Intereſſen ſind in
ſer Frage ziemlich identiſch. Die Zinſenlaſt einer internatis=
in
Anleihe würde auch bei günſtigen Bedingungen für die
Rierte deutſche Wirtſchaft immer ſo ſchwer ſein, daß es jetzt
nicht feſtſteht, wie Deutſchland neben dieſen Zinſen noch
übrigen Leiſtungen aufbringen ſoll. Rechnet man zu den
ſten der Acht=Milliardenanleihe noch die aufzubringende
ſruität von einer Milliarde, ſo kommt man zu einer Belaſtung
ichlands, die von ſehr vielen Sachverſtändigen in der Vor=
btung
und das waren nicht die ſchlecht informierteſten
hver erachtet wurde, daß ſie weit über die Grenzen der
ſungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft hinausgeht.
2ie Bemängelung der deutſchen Vorausleiftungen, nament=
ſchdes
Wertes der abgegebenen Schiffe, erfolgt ohne nähere
Uite ſe.
2ie deutſchen Schätzungen ſind auf das ge viſſenhafteſte
güteſtellt worden. Selbſt der Temps hat neulich anerkannt,
Deutſchland ernſt handele, wenn es den Wert der Schiffe in
Zeitpunkt der Ablieferung einſetze, und daß die ſchlechten
ſeſe, die England erziele, indem es die Schiffe in einer Zeit
chier Baiſſe verauktionieren ließ, nicht in die Rechnung einge=
Awerden könnten. Die ſogenannten Bedingungen, die wir
Schluſſe unſerer Gegenvorſchläge geſtellt haben, ſind gar
Bedingungen, ſondern Vorausſetzungen für die deutſche
ugsfähigkeit. Wenn wir Naturalleiſtungen anbieten, ſo
ieht das nur, weil wir einem Wunſche der Alliierten ent=
beilommen
wollen.
Janz unberückſichtigt läßt die Ententekritik bei dem deut=
Angebot, daß die 50 Milliarden, wenn man ſie nach dem
ſtna der Jahresleiſtungen ausbreiten würde, ungefähr die=
Summe ergeben würden, wie die Alliiertenforderungen.
Deutſchland kommt es nur darauf an, eine ſolche Art der
Führung für unſere Leiſtungen zu finden, die den tatſäch=
mr
Verhältniſſe, alſo unſerer Leiſtungsfähigkeit, entſpricht
den Alliierten ſofort greifbare Reſultate an die Hand gibt.
us geht ſchon hervor, daß die Kritik der engliſchen Preſſe
Her Daily Mail, die behauptet, daß wir nicht einmal ein
ſrentel der Pariſer Forderungen angeboten hätten, ganz un=
Faiſt.
Die Entſcheidungsſtunde.
Berlin, 4. März. Die Entſcheidungsſtunde über=
habt
die Deutſche Allgemeine Zeitung ihre Ausführungen,
eie zur Antwort Lloyd Georges auf die deutſchen Gegen=
mhläge
macht. Darin heißt es u. a.: Die deutſche Haltung
von einem gänzlich unrichtigen Standpunkt aus angeſehen.
ſo George erklärte es gleichſam für einen Verſtoß gegen den
wensvertrag, daß Dr. Simons Deutſchlands allei=
ſe
Schuld am Kriege nicht anerkennen will. Dieſe
ſtotheſe bildet bekanntlich die Grundlage der Entſchädigungs=
ſringen
. Aber das Schuldbekenntnis von Ver=
iles
wurde dem deutſchen Volke durch Ge=
At aufgezwungen. An dieſem Grundübel krankt der
te Frieden. Anſtatt, wie Lloyd George als Sprecher der
ſante es tut, in zornigen und eifernden Worten über die
Eſchen herzufallen und ein neues Ultimatum zu ſtellen, hätte
fengliſche Prewier die deutſchen Gegenvorſchläge in unvor=
nommener
Weiſe prüfen ſollen. Sie boten eine praktiſche
are Regelung in der Wiedergutmachungsfrage, die Europa
Ruhe wiedergegeben hätte, welche ihr ſo nötig iſt. Die
hiſſe von Paris, die auf eine Befriedigung der franzöſiſchen
lienen berechnet ſind, ſollen zum Diltat erhoben werben. Es
helt ſich einfach um die Durchdrückung der franzöſiſchen Auf=
ua
, wie ſie Briand dargelegt hat. Dr. Simons hat auf die
Fihrlichen Auseinanderſetzungen Lloyd Georges eine kurze
Whündige Antwort erteilt, welche nach allen vorliegenden
Wungen ihren Eindruck auf die Zuhörerſchaft nicht verfehlt
Die würdige und gemeſſene Art, in der der deutſche Mi=
ſich
vorbehielt, die Antwort der deutſchen Delegation inner=
der
angegebenen Friſt zu erteilen, der Hinweis darauf, daß
Am deutſchen Volke bewußt ſei, welchen Zwangsmaßnahmen
ſch ausſetzt, ſcheint unter den Vertretern der verbündeten
Weiutngen und beſonders bei Lloyd George ſelbſt ziemliche
Mung hinterlaſſen zu haben. Simons weiß, daß er in die=
öchickſalsſtunde
Deutſchlands das geſamte deutſche
ihinter ſich hat, das aus dem Gefühl ſeines Pflicht=
6tſeins eingegangenen Verpflichtungen gegenüber keine Ver=
ung
auf Genergtionen hinaus und keine unannehmbaren
ſerungen auf ſich nehmen kann.
Stimmen aus den von den Sanktionen
betroffenen Gebieten.
Eu. Eſſen, 4. März. Am Schluſſe eines längeren Ar=
Zu dem von den Alliierten überreichten Ultimatum
die Rheiniſch=Weſtfäliſche Zeitung: An unſerem
Müdpuuxt, die einmial geäußerten Gegenvorſchläge auſ=
zu
erhalten, wird auh dieſes Ultimatum nichts
Vern. Mögen die Drohungen erfüllt werden oder nicht,
Atierkennung der Pariſer Beſchlüſſe wird uns nicht minder
r Elend und Sklaverei ſtürzen als irgendeine andere wirt=

ſchaftliche oder militäriſche Gewalttätigkeit. Möge die Entente,
wenn ſie der Stimme der Vernunft nicht folgen und Deutſch=
lands
Angebot endgültig beiſeite ſchieben will, auch das Odium
des Roheitsdeliktes gegen ein wehrloſes Volk auf ſich nehmen.
Angeſichts des Pariſer Bluturteils kann uns nichts mehr
ſchrecken. Wir haben nur noch eine Möglichkeit: Feſt bleiben!
T.U. Duisburg, 4. März. In ihrer geſtrigen Vollder=
fammlung
hat die Handelskammer nachſtehende Ent=
ſchließung
angenommen und telegraphiſch an den Reichs=
präſidenten
,den Reichskanzler und das Auswärtige Amt ge=
ſandt
: Die Handelskammer mit dem Sitz in Duisburg und
Ruhrort iſt ſich der Tragweite der bei Nichtannahme des
Diktats der Entente in Ausſicht geſtellten Maßnahmen für das
deutſche Wirtſchaftsleben, insbeſondere auch für das von ihr
vertretene Gebiet voll bewußt. Um ſo mehr darf ſie in dieſer
Stunde Anſpruch auf Gehör erheben. Sie bittet die Reichs=
regierung
aufs dringendſte, an der Vertretung des einmal für
recht und gerecht Erkannten unter allen Umſtänden feſt=
zuhalten
.
Die Nede Lloyd Georges.
London, 3. März. (Wolff.) Die RebeLloydGeorges
in der heutigen Sitzung der Konſerenz hat folgenden Wort=
laut
:

zu dem Schriftſtüick, das er anſchließend überreichte, zu äußern. Die alli=
ievten
Regierungen ſind der Anſicht, daß die von Dr. Simons namens
der deutſchen Negierung gemachten Darlegungerr eine ausgeſprochene
Herausſorderung (!) gegenüiber den grundlegenden Bedingungen des Ver=
ſailler
Friedensverdrages darſtellen, und daß ſie dementſprechend behan=
delt
werden müßten. Die Pariſer Vorſchläge haben, der Linie von Bou=

beizufüchren. Die Gegenvorſchläge ſpotten des Vertrages. (!) Die Alli=
ierten
kommen zu dieſem Schluſſe, nicht nur aus dem Charakter dieſer
Gegenvorſchläge ſelbſt heraus, ſondern auch auf Grund der Kenntnis=
nahme
der Redei, die Dr. Simons in Deutſchland auf die Pariſer Vor=
ſchläge
hin gehalten hat und auf Grund der Unterſtützung, die dieſen
Reden in der deutſchen Preſſe und im Reichstag zuteil geworden ſind.
Eino der ernſteſten Feſtſtellungen, die er machte war in der wvenn ich
mich recht erinnere in Stuttgart gehaltenen Nede enthalten, wo er die
deutſche Verantwortlichkeit für den Krieg zurückwies. Dieſe Zu=
rückweiſung
fand in ganz Deuſchland Beifall und
kann daher als Kennzeichenderwahren Habtung Deutſch=
lands
de

ie Wie Grin hoie de Wertengne den erhaie eſche. Die duors
ſchläge, die durch Dr. Simons gemachſt worden ſind, ſind einfach die not=
wendige
Folgerung aus dieſer neuen Haltung. Wem Deutſchland in
diefer Gemütsverfaſſung an ſeine Verbflichtungen herangeht, ſind folche
Vorſchläge unvermeidlich. Wir wünſchen deshalb ein für allemal ganz
klar auszuſprechen, daß die deutſche Verantwortlichkeit für den Krieg als
Causa jugée behandelt wird. Der Vertrag von Frankfurt im Jahre 1871
wurde auf die Annahme gegründet, daß Frankreich im Unrecht war. In=
folgedeſſen
hat Deutſchland nicht nur Reparationen verlangt, ſondern

das ſch auf die erläte Zaſtmnnunig faft der geſtnten Zzutſeten Veſt
ſtützen konnte, reſpektiert wird. Bis Deutſchland dieſe Lage der Dinge
annimmt, wird dieſe Konferenz vergeblich ſein.
Die genaue Prüfung der im Deurſchland gehaltenen Neden und der
in der deutſchen Preſſe erſcheinenden Artikel hat mich wider Willen,
ſehr wider Willen, zu dem Schluß getrieben, daß Deutſchland nicht im
geringſten den wahren Charakter der an es gerichteten Forderungen er=
faßt
. Ich verfolge dies ſehr genaut. Die deutſche Bevölkerung ſteht unter
dem Eindruck, daß unſere Forderungen eine unerträgliche Bedrückung
darſtellen und beſtimmt ſind, ihr großes Land zu zerſtören und ihr großes
Volk zu verſclaven. Laſſen Sie mich von vornherein ſagen, daß wir ein
freies, zufriedenes und gedeihendes Deutſchland als weſentlich für die
Ziviliſation anſehen (!!), und daß wir ein unzufriedenes und verſtladtes
Deusſchland für eine Bedrohung und Laſt für die europäiſche Ziviliſation
anſehen. Wir haben nicht den Wunſch, denr deutſchen Volk Knechtſchaft
aufzuerlegen. Wir fordern einfach, daß Deutſchland ſeine Verpflichtun=
gen
einlöſe, die es zur Reparation von den Schäden auf ſich genommen
hat, die durrch den Krieg verurfacht ſind und für deſſen Herausforderung
ſeine kaiſerliche Regierung verandwortlich war. (Die alte Lüge!) Im
Frankfurter Vertrag legte Deutſchland den Grundſatz feſt und handelte
danach, daß die Nation, welche für die Herausforderung zu dem Kriege
verantwortlich war, die Koſten des Krieges zu zahlen hättze. Wir ber=
langen
nicht die Koſten des Krieges, nicht einen Groſchen. Wir gehen
nicht ſoweit, wie der Gwundſatz des Frankfurter Vertvages. Die Kriegs=
koſten
der allüerten Länder insgeſamt ſind ſo ungeheuer, daß es ganz
unmöglich ſein würde, von irgend einem Lande, von irgend einem ein=
zelnen
Lande ihre Tragung zu verlangen. Das vergegenwärtigen wir
uns in der Tat und das müſſen wir uns ſtets vergegenwärtigen: Wir
alle ſtöhnen unter der Laſt von Steuern, zur Bezahlung von Schulden,
die wir eingegangen ſind, um uns in dieſem Kriege zu verteidigen. Sie
ſämtlich einem Lande aufzubürden, dawüber ſind wir uns völlig klar,
wirrde ein unmöglicher Vorſchlag ſein. Wir haben daher mit Bedacht im
Verſailler Vertrage von Deutſchland nicht verlangt, eine einzige Papier=
mark
für die Koſten zu bezahlen, die die allüierten Länder bei ihrer Ver=
teidigung
in dieſem Kriege auf ſich genommen haben. Was haben wir
denn von Deutſchland verlangt? Ich meine es iſt wichtig, daß die deutſche
Oeffentlichkeit durchaus den Charakter unſerer Forderung verſteht, denn
ich bin ſicher, daß ſie ſie nicht richtig einſchätzt
Wir haben einfach darauf beſtanden, daß Deutſchland Reparation
leiſten ſoll im Hinblick auf die Laſten, die jedem unſerer Länder durch
Schaden an Leib und Leben der Einwohner auferlegt worden ſind. Wir
haben nicht mehr verlangt, wir können nicht weniger verlangen. Es
handelt ſich nicht um eingebildete Uebel, ſondern um Unbilden, deren
Reparation in dieſem Augenblick den Hilfsquellen der alliierten Länder
eine erdrückende Laſt auſerlegt. Nehmen Sie Frankreich! Frankreich
muß ſich in dieſem Jahre in ſeinem Budget auf eine Ausgabe von 12
Milliarden zur Wiederherſtellung der verwüſteten Gebiete einrichten.
Dies iſt unabhängig von der gigantiſchen Summe, die es für Penſio=
nen
vorſehen mußſ. Die Regelung wird Jahr für Jahr für mindeſtens
10 Jahre getroffen werden müſſen. Was für eine Laſt gibt es im
deutſchen Budget, die hiermit zu vergleichen wäre? Ich bin gewiß, daß
das deutſche Volk keine Ahnung von der Verwüſtung hat, die in den
alliierten Ländern als eine Folge der Handlung der kaiſerlichen Re=

den Charalter und die Ausdehrung der angerichteten Verwütſtuuget
unterrichtet wird. Ich kann nicht umhin, zu glauben, daß ſie, wenn
ſtie ſich ihrer bewußt wird, ſie ihre Einnesart ändern wird. Sie ſteht
unter dem Eindruck, daß ihr die Alliierten Geld über ihren Bedauf
hinaus zu entwinden ſuchen. u

leifeſte Kenntnis hat von der Ausdehnung der Verwüſtungen, die durch
den Krieg in den alliierten Ländern verurſacht worden ſind.
Lloyd George gibt dann eine lange Reihe von Zahlen über die zer=
ſtörten
Fabriken, Bergwerke, Gemeinden, die angerichteten Schäden
uſw., über die ſchon oft die derſchiedenſten Angaben gemacht worden
ſind, wobei er unterſtellt, daß alle von Frankreich und ſeinen Verbün=
deten
ſelbſt verurſachten Zerſtörungen den Deutſchen zur Laſt fallen.
Lloyd George fuhr fort: Ein guter Teil dieſer Zerſtörungen wurde
durch Beſchießungen und Kriegshandlungen herbeigeführt. Aber ein
unglaublicher Betrag von Schaden wurde mit Vorbedacht herbeigeführt,
in der Abſicht, weſentliche Produktionsmittel zu zerſtören. Dies gilt
ſowohl für Frankreich wie für Belgien. Nach den Worten des Ge=
nerals
Biſſing auf der erſten Verſammlung der deutſchen wirtſchaft=
lichen
Miſſion für Belgien am 19. Juli 1915 war das Ziel, daß Bel=
giens
ſich erholende Induſtrie der deutſchen Induſtrie keinen Abbruch
tue. Es wurden deshalb große Fabriken mutwillig zerſtört, die Ma=
ihnrweinrichrungen
zerſchlagen, manchmal weſentliche komplizierte Teile
des Mechanismus entfernt, deren Wiedererſetzung lange Zeit dauern
würde, Brücken, feſte Fundamente und Hochöfen durch Dynamitapparate
und durch Exploſionsgas zerſtört, um die franzöſiſchen und belgiſchen
Induſtrien zu verkrüppeln und es ihnen unmöglich zu machen, mit der
deutſchen Induſtrie nach Kriegsende in Wettbewerb zu treten. (!) Jch,
kann der deutſchen Delegation mit einer großen Zahl derartiger Fälle
dienen. Andererſeits haben die Gebäude in Deutſchland mit verhält=
nismäßig
wenigen Ausnahmen in Oſtpreußen keinen Schaden erlitten,
Die deutſchen Fabriken ſind völlig unverſehrt. Im Augenblick der Be=
endigung
des Krieges ſtand es ihnen frei, ihre Waren herzuſtellen und
ſie an die Welt zu verkaufen, während ihre Konkurrenzen ihre Fabri=
ken
und Werkſtätten zerſtört und ihre Maſchinen entfernt oder abge=
brochen
ſahen. Daher bedeutet es, wenn die Reparationsſchuld von
Deutſchland geleiſtet wird, daß die Sieger den Preis der Niederlage
bezahlen und die Unterlegenen die Frucht des Krieges ernten werden.
Ich habe durch die anweſenden belgiſchen Miniſter davon Kenntnis
erhalten, daß die Zerſtörung belgiſcher Fabriken und Maſchinenein=
richtungen
ſo weit gegangen iſt, daß die deutſche Armee in Belgien
150 000 belgiſche Arbeiter nach Deutſchland deportierte mit der Ve=
gründung
, daß ſie arbeitslos ſeien.
Da iſt weiter die Zerſtörung von Millionen Tonnen Handels=
ſchiffsraum
. Großbritaunien, das mehr als irgend ei anderes Land
von ſeiner Schiffahrt abhängig iſt, wurden 3 Millionen Tonnen ver=
fenkt
. Aber dieſe Aufſtellung iſt unvollſtändig ohne die Erwähnung
des noch bittereren und verheerenderen Verluſtes, der den alliierten
Ländern zugefügt wurde durch den Tod und die Verſtümmelung von
vielen Tauſenden ihrer jungen Männer in der Blüte ihrer Kraft,
Frankreich verlor 1 400 000 an Gefallenen und muß für 3 500 000 Men=
ſchen
Penſionen zahlen. Das britifche Reich verlor eine Million an
Gefallenen, und die Verſtümmelten, die Penſionen beziehen, zählen
1 700 000. Ich habe nicht die Zahlen für Italien und Belgien bei mit.
Dieſe Verluſte bedeuten nicht nur einen Schaden für das ganze Land
an wirklicher Stärfe und Produktionsfähigkeit, ſondern aueh eine
ſchwere jährliche Burde für die Hilfsquellen des Landes, um die Hilfs=
bedürftigen
und Verſtümmelten, die nicht mehr erwerbsfähig ſind, zu
erhalten.
Lloyd George ſtellt nun demgegenüber die Frage, das dafür von
Deutſchland angeboten werde, und antwortet: Nicht ein Viertel der
Summe, die zur Reparation des Schadens erforderlich iſt.
Es iſt zu ertparten, daß dieſe ganz einſeitigen Dar=
ſtellungen
Lloyd Georges, deren Zweck klar vor Augen
liegt, von deutſcher Seite richtiggeſtellt werden.
London 4. März. (Wolff.) Lloyd Georges Rede auf
der geſtrigen Konſerenz findet in der Preſſe volle Zuſtimmung. Daily
Telegraph iſt der Anſicht, daß der deutſche Außenminiſter, bevpr
das Ultimatum ablaufe, neue Vorſchläge unterbreiten werde. Das
Blatt weiſt darauf hin, daß Lloyd George ſeit Deutſchlands Friedens=
bruch
im Jahre 1914 keine wirkſamere Rede gehalten habe. Es ſei
gut, daß gerade Lloyd George dem deutſchen Volke gegenüber dieſe Er=
klärung
abgegeben habe, denn Lloyd George ſei bis vor wenigen Tagen
den Deutſchen immer im gewiſſen Sinne als der Verfechter der deut=
ſchen
Sache für die Reparationsfrage hingeſtellt worden. Daily
Chroniele ſchreibt, die Rede Lloyd Georges ſei in der
Hauptſache an das deutſche Publikum gerichtet. (Aha!)
Das Blatt ſagt unter Hinweis auf die von der deutſchen rechtsſtehen=
den
Preſſe geäußerten Anſicht, daß, wenn die Alliierten dor dem 1. Mai
die Sanktionen in Kraft treten ließen, ſie damit den Friedensvertrag
von Verſailles ungültig machten und Deutſchland ſo in die vorteilhafte‟
Lage verſetzten, ſich ebenfalls nicht an den Friedensvertrag zu halten,
Deutſchland müſſe unzweideutig bewieſen werden, daß die Alliierten ſich
nicht hintergehen ließen, daß ſie ſogar vor der Norwvendigkeit nicht
zurückwveichen werden, um den urſprünglichen Vertrag zu erzwingen,
einen anderen, ſtrengeren Vertrag mit praktiſchen materiellen Garan=
tien
Deutſchland aufzuerlegen. Das Blatt hofft, daß es nicht zur An=
wendung
der angedrohten Sanktionen zu kommen braucht. Wenn es ſich
jedoch als norwendig erweiſen ſollte, fo beſteht kein Zweifel, daß man
die Sanktionen anwenden und, wenn nötig, darüber hinausgehen werds.
Auch Daily News iſt der Anſicht, daß die Rede Lloyd Georges
in der Hauptſache an das dentſche Volk gehalten
wurde. Das Blatt ſchreibt: Es beſtanden bereits hofnungsvolle An=
zeichen
, daß es nicht zu Sanktionen kommen werde. Der diplomatiſche
Mitarbeiter der Daily News meldet, es ſtänden neue deutſche Vor=
ſchläge
bevor. Sowohl in deutſchen wie in alliierten Kreiſen herrſche
Zuverſicht, daß eine Löſung gefunden werden wird.
* Berlin, 4. März. Der Lokalanzeiger ſchreibt: Zuiſchen
den Anſchauungen der Alliierten und den unſerigen
gibr es keine Brücke. Wenn Lloyd George das wirklich glaubt,
was er ausgeſprochen hat, dann wohnen die Deutſchen unnd die Völker der
Entente auf verſchiedenen Planeten. Zahlungen in Höhe jener Summe
zu übernehmen, die die Alliierten in Paris zuſammengerechnet haben,
können wir nicht machen. Deutſchland hat dies ſeit Bekanntwerden der
Pariſer Beſthlüffe immer wieder geſagt. Es kann auch jetzt nichts an=
deves
ſagen. Mon mag gegen Völkerrecht und ſelbſt gegen den Rechts
zuſtand, den der Verſailler Frieden geſchaffen hat, Strafmaßnahmen zur
Anwendung bringen, dem deutſchen Volke iſt mi die eine Möglickei
geben: Feſt zu bleiben.
Der Vorwärtse innerk an die Erklärung von Hermann Mülle
Franlen, die dieſer am 2. Februar im Namen der ſozialiſtiſchen Neich=
tagsfraktion
abgegeben hat und in der es heißt: Eine deutſche Regierung
die bereit wäre, die Pariſer Vorſchläge für ausführbar zu er
klären, wird ſich nicht finden. Sie würde das Vertrauen weder des In=
landes
, noch des Auslandes, verdienen, denn ſie würde ſich einer Un=

eutſche Sozialdemokratie
erpreſt wurde. Daran m.
ſchweren und ung
ders deshalb feſthalten,
uu: moralif
t auf Le
des deutſchen Volkes um ſein
in Betracht kommen können
Eine Erklärung Lloyd Georges im Unterhauſe.
London, 3. März. (Wolff.) Im Unterhauſe hat
Lloyd George heute nachmittag eine Erklärung abgegeben, die
eine Zuſammenfaſſung ſeiner auf der Konſerenz gehaltenen Rede
*ſpenſtige Haltung
darſtellt. Claude Lowther fr
der deutſchen Delegierten nicht zunt größten Teil auf die Tat=
ſache
zurückzuführen ſei, daß Aſquith erklärt habe, Deutſchland
könne nicht mehr als 2 Milliarden Pfund bezahlen. Kenu=
von
ihm ge
worthy fragte, ob Lloy5 Gcorge durel

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. März 1921.

Karmen

Worte nicht die Deutſchen ermutigt habe. 2loyd George
erwiderte: Ich habe offen erklärt, daß die Deutſchland vorge=
legten
Forderungen ſeiner Zahlungsfähigkeit entſprechen müſſen.
Die Vorſchläge Dr. Simons ſind unſeres Erachtens aber viel
geringer als die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands. Deutſchland
iſt, wie ich ſchon früher bemerkt habe, nicht in demſelben Grade
beſteuert wie Frankreich und England, und es iſt eine Unmöglich=
keit
, daß wir zugeben, daß die Lage des Siegers ſchwerer iſt
als die des Beſiegten. Auf eine weitere Anfrage wurde von
Regierungsſeite erklärt, der Verſailler Vertrag und der Artikel
213 dieſes Vertrages bildeten weitreichende Garantien, die es
den Alliierten erlauben würden, den militäriſchen Maßnahmen,
die Deutſchland in Zukunft einmal treffen könnte, einen Riegel
vorzuſchieben und der Gefahr eines ruſſiſch=deutſchen Bünd=
niſſes
zu begegnen.
Das Inkrafttreten der Sanktionen.
F. London, 4. März. Die Einigung in den geſtrigen
Beratungen der Alliierten ſcheint, wie die heute vorliegenden
Berichte erkennen laſſen, ſowohl auf italieniſcher als auch auf
franzöſiſcher Seite gewiſſen Schwierigkeiten begegnet zu
ſein, und ſie war nicht ſo leicht, wie man mach der Rede Lloyd
Georges glauben könnte. Beſonders wurde dem Umſtand Rech=
nung
getragen, daß heute in den Vereinigten Staaten ein neuer
Präſident ſein Amt antreten wird, deſſen Stellungnahme man
noch nicht kennt, und es kam ſogar die Befürchtung zum Aus=
druck
, daß er der Anſchauung der Alliierten hinſichtlich der Ent=
ſchädigungsfrage
durchaus nicht geneigt ſein könnte. Auch auf
helgiſcher Seite vertritt man den Standpunkt, daß man die Be=
ſchlüſſe
von Paris nicht als ein unteilbares Ganzes zu betrach=
ten
habe. Die deutſche Abordnung würde daher in der am
Montag abzugebenden Erklärung die Möglichkeit haben, nicht
nur eine neue Form für die Jahreszahlungen, ſondern auch für
die 12prozentige Ausfuhrabgabe vorzulegen. Was die Zwangs=
maßnahmen
betrifft, ſo vertreten neben den Belgiern haupt=
fächlich
die Italiener die Anſicht, daß deren Durchführung nicht
vor dem 1. Mai 1921 möglich ſei.
Eine Mahnung Nittis.
O.N.B. Rom, 3. März. Der frühere italieniſche Miniſter=
präſident
Nitti hat im Sccolo über die Gutmachungs=
frage
einen ſehr beachtenswerten Leitartikel geſchrieben, wo=
rin
es u. a. heißt: Nachdem ſich die Lage der beſiegten Staaten
ſo verſchlechtert hat, daß einigen die Sieger zu Hilfe kommen
müſſen, gibt man ſich noch der großen Täuſchung hin, die Fi=
nanzen
der ſiegreichen mit einer ungeheuer hohen Entſchädigung
von Deutſchland ins Gleichgewicht bringen zu können. Deutſch=
land
iſt zäh und fleißig. Es iſt jedoch eine Illuſion, daß Deutſch=
land
alle vom Kriege herrührenden Schäden vergüten ſollte. Die
auf die Dauer von 42 Jahren geforderte Kriegsentſchädigung
hildet eine tödliche Drohang für die Sieger ſelbſt. Da Deutſch=
land
hauptſächlich in bar bezahlen müßte, würde in den Indu=
ſtrien
Englands, Frankreichs und Italiens eine ſchwere Kriſe
eintreten. Niemand beſtreite, daß Deutſchland eine Entſchädi=
gung
bezahlen müſſe. Dieſe Entſchädigung müſſe jedoch in
wenigen Jahren mit Entgegenkommen der Entente bezahlt wer=
den
. Jede Unterdrückung der Beſiegten rächt ſich früher oder
ſpäter an den Siegern. Man kann nicht wollen, daß Sieger
und Beſiegte nacheinander niederbrechen, und daß das gemein=
ſame
Schickſal jene vereinigt, die ſich ſo lange haßten. Es muß
ein großes Friedenswört geſprochen werden. Der Frieden be=
ginnt
erſt mit der Klärung der Lage in Deutſchland. Es muß
ein Finanzproblem erfunden werden, das das Werk des Wie=
deraufbaus
fördert.
Die Befürchtnngen der Neutralen.
* Berlin, 3. März. Wie die aus dem Auslande ein=
gehenden
Berichte ergeben, verfolgen die neutralen Staa=
ten
die Entwicklung der Verhandlungen in London
mit der größten Beſorgnis. Insbeſondere liegen aus der
Schweiz, Holland und Schweden Nachrichten vor, nach welchen
die wirtſchaftliche Lage als unmittelbar bedroht charakteriſiert
wird, und man mit einer Reihe von Falliſſements rechnet. Man
fürchtet, daß die Wirtſchaftskriſe des Deutſchen Reiches, die
durch die Sanktionen herbeigeführt werden würde, alsbald zu
einer Kataſtrophe auch in den übrigen europäi=
ſchen
Ländern führen werde, wodurch die Arbeitsloſigkeit
und die Produktionsſtockungen lawinenartig anwachſen werden.
Man komme zur Erkenntnis, daß in London nicht über Deutſch=
land
, ſondern über ganz Europa direkt verhandelt werde.
Bertreter der rheiniſchen Bevöikerung
vor der Rheinkandkommiſſion.

O.N.B. Koblenz, 3. März. Wie bereits mitgeteilt, hat
die Interallierte Rheinlandkommiſſion, veran=
laßt
durch dringende Vorſtellung des Reichskommiſſars für die
beſetzten rheiniſchen Gebiete, am 1. und 2. März Vertreter
der rheiniſchen Bevölkerung und berufener Schich=
ten
eingeladen, um ſich von ihnen über die Stimmung der
rheiniſchen Bevölkerung gegenüber der Rheinland=
kommiſſion
Bericht erſtatten zu laſſen. Die Vertreter der
rheiniſchen Univerſität legten zunächſt in längerer
Ausführung dar, wie ſehr die Bevölkerung und vor allem die
Lehrer durch die Verordnungen der Rheinlandkommiſſion in
ihrer Lehrfreiheit beeinträchtigt würden, da die Unklarheit und

Dehnbarkeit der rheinländiſchen Ordonnanzen eine Gefühl der
Unſicherheit erzeugen mußten. Der Vorſitzende der Rheinland=
kommiſſion
, Tirard, verſprach, für die Freiheit der akademi=
ſchen
Einrichtung Sorge tragen zu wollen. Als Vertreter
der katholiſchen Kirche waren Generalvikar, Bendix,
Domkapitular Hillebrandt (Speyer), Kanonikus Paſchen und
Prälat Kaant erſchienen. Sie wendeten ſich in ihren Ausfüh=
rungen
insbeſondere gegen die mancherlei Einſchränkungen,
die die kirchlichen Einrichtungen durch die Verordnungen der
Rheinlandkommiſſion zu ertragen hätten; ferner gegen die ſitt=
liche
Schädigung durch Einrichtung öffentlicher Häuſer auf dem
Lande und in der Stadt; gegen das Verbot einer Anzahl Lehr=
bücher
in den Schulen. Weiterhin wurde betont, daß die
Stärke der Beſatzung in keinem Verhältnis ſtehe zu der tat=
ſächlichen
Notwendigkeit, da die Bevölkerung durchaus friedlich
ſei. Am überzeugendſten waren die Ausführungen, die die
Vertreter der rheiniſchen Preſſe über die tatſäch=
liche
Stimmung der Bevölkerung über die mangelnde Freiheit
der Preſſe und die beſtehenden Rechtsunſicherheiten machten.
Der Vorſitzende der Rheinlandkommiſſion hat zwar in ſeinen
Begrüßungsworten ſeiner perſönlichen Ueberzeugung Ausdruck
gegeben, daß die Rheinlandkommiſſion der Preſſe volle Freiheit
gewähre. Die Preſſe dürfe jedoch keine Worte gebrauchen, die
das Empfinden der Beſatzungstruppen verletzen könnten. Dem=
gegenüber
ging Chefredakteur Poſſel ausführlich auf die Ein=
ſchränkung
ein, die die rheiniſche Preſſe ſeit Beginn der Be=
ſetzung
und beſonders nach Inkrafttreten des Rheinlundab=
kommens
und der Ordonnanzen zu tragen hat. Es ſei unbedingt
notwendig, daß endlich einmal die Paragraphen 13 bis 15 des
Artikels 3 des Rheinlandabkommens eine klare und unzwei=
deutige
Erläuterung fänden. Der heutige Zuſtand führe zu voll=
kommener
Rechtloſigkeit der Redakteure. Die rheiniſche Preſſe
könne ihrer Aufgabe, dem Gefühl und den Beſchwerden der Be=
völkerung
nachzukommen, nicht mehr gerecht werden. Verſchlim=
mert
werde dieſer Zuſtand noch durch die Verordnnng 50, wo=
nach
die Preſſe gezwungen ſei, Auslaſſungen der Rheinland=
kommiſſion
abzudrucken. Das ſchon vor 50 Jahren erkämpfte
Recht der freien Meinungsäußerung werde durch den augen=
blicklichen
Zuſtand unbedingt beſchnitten. Chefredakteur Hoeber
von der Kölniſchen Volkszeitung, brachte zum Ausdruck, daß das
rheiniſche Volk, weil ihm das Recht zur freien Meinungsäuße=
rung
genommen ſei, landläufig in einen Zuſtand der Erbit=
terung
und des Haſſes gegen die Beſatzungs=
behörde
geführt worden ſei. Auch die übrigen Vertreter
der Preſſe gaben an Hand von einzelnen Beiſpielen eine klare
Darſtellung, in welchem Maße die Freiheit der Preſſe im beſetz=
ten
Gebiet eingeengt ſei. Als Vertreter der evangeli=
ſchen
Kirche waren erſchienen: Der Präſident der rheiniſchen
Provinzial=Synode Wolff, Generalſuperintendent Klingemann,
Dekan Jakob und Kirchenrat Stett, die im allgemeinen über die
gleiche Einſchränkung klagten, wie die Vertreter der katholiſchen
Kirche.
Zwiſchen den Ausführungen aller Eingeladenen lief als
roter Faden der Hinweis auf die durch die kautſchukartige Faſ=
ſung
der Verordnungen der Rheinlandkommiſſion geſchaffene
Rechtsunſicherheit. Die deutſche Bevölkerung ſei ge=
wohnt
, daß Verordnungen der Behörde nur eine Auffaſſung
erfahren könnten. Die Verordnungen der Rheinlandkommiſſion
aber könnten von jedem Kreisdelegierten nach ſeiner eigenen
Auffaſſung ausgelegt werden. Zum Schluß dankte der Reichs= Rüffer zu Lauterbach auf ſein Nachkſuchen unter Anerkennung
kommiſſar der Rheinlandkommiſſion, daß der rheiniſchen Be= dem Staat geleiſteten Denſſte mit Wirkung vom 1. Apmil 1921 ab,
Beſchwerden offen vorzutragen. Er wiederholte eine ſchon frü= hoſpital bei Goddelau Adam Krug auf ſein Nachſuchen unter
her ausgeſprochene Bitte, Verordnungen der Rheinlandkom= kennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dietſte mit Wirkung vom 1.
miſſion und ihrer Behörde gemeinſam zu beſprechen.
Oberſchleſien.
der Interalliierten Regierung und der Plebiſzit= jede Gelegenheit zu müheloſem Spkulationsgelvinn lauern unl
kommiſſion ſollen die Perſonen, die am 20. März nicht ab= bereitwillig an beliebiger Schiebere beteiligen. Irgend welche)
ſtimmen könnten, z. B. Apo=Beamte, Beamte der Strafanſtalten oder Fachkunde ſpielt keine Rolle, und einziger Geſichnspunkt
und ſonſtige Polizeibeamte, am 30. März abſtimmen.
Um die ruhige Durchführung der Abſtimmung Artiheln, nämlich Salvarſan und Kokain, wofür ſich ein
zu gewährleiſten, wird die Interalliierte Abſtimmungskommiſ=
ſion
ſchon in den nächſten Tagen über das Abſtimmungsgebiet, man eine Abſatzſſelle ermitteln. Gleich den Weſpen um die füße
ſowohl den Belagerungszuſtand als auch das Standrecht ver= bildete ſich ſchleunigſt eine ganze Kette verſehiedener Mittelsleiit
hängen. Politiſche und fonſtige Verſamnnlungen werden wäh= daß ionand die Ware ſelbſt zu Geſickt bekam); zuletzt wurden bei.n
rend der Dauer des Belagerungszuſtandes verboten ſein.
Zur Lage Oeſterreichs.
im Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten ein Expoſé, in ten erkannde. In zweiter Inſtanz wunde durch die Verteidiguzg
dem er angeſichts der immer bedenklicheren Geſtaltung der ge= der das Tatbeſtandsmeulmal des Handels bezweifelt, weil bA
ſamten Lage Oeſterreichs die Dringlichkeit der Entſchei= der Ware alles im der Luft ſtohe. Das Berufungsgericht teilte
dung der Großmächte über die Hilfsaktion betonte. Die Politik ziehen zu ſollen und lineß an Stelle des Gefängmiſſes Geldſt=
der
Regierung ſtelle ſich lohal auf den Standpunkt des Friedens treten. Eine andere Berufung betraf die ſchöffengerichtliche F
von St. Geryain. Wir brauchen daher den Vorſchuß der frem= chung des Tierarztes Seigel aus Viernheim von der Anklr
den Hilfe bald und können nicht länger zuwarten und zuſehen, fahrläſſigen Falſcheibes. Ihren Ausgang hatte die Sache von
wie unſer gequältes Volk zugrunde geht. Sollten die erörterten / Fall genonmen, in den der jetzige Angeklagte im Jahr 1919 als
Pläne der Hilfeleiſtung und des Wiederaufbaues ſcheitern, ſo vor dem Schöffengericht Lumpertheim ſich unwinſtig über die Ge
müßten wir als Mitglied des Völkerbundes vor dem Rate des= führung des Viernheimer Bürgermeiſters Lambert äußerte. Er er
ſelben unſere Lebensfragen verteidigen. Hinſichtlich der Frage, durch den Ratsſchreiber Alter und die Gehilfen geleiſtet. Der
daß die urſprünglichen Friſten der Ablieferung verlängert und ſprach ſich anerkennend über die Tätigkeit des Bürgermneiſters a!
verändert ſind und daß die endgültigen Verhandlungen hierüber in dem munmahrigen Verfahren euſcheint als ſprungender Pun=

Mitte März in Paris vor der Reparationskommiſſion ſtattfrn
werden. Bezüglich der Beziehung Oeſterreichs zum Deuxſ
Reiche erklärte er, daß die politiſche Klugheit gebiete, ard
blicklich alles zu unterlaſſen, was die internationale Lage Deun
lands erſchweren könne, und daß unſere beſten und innäch
Wünſche die deutſche Delegation auf der Londoner Konf
bealeiten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Mit
Ein Willkomm den Leibgardiſten!
In dieſen Tagen feiert eines der älteſten Regimenten es
eimſtigen ſtolzen deutſchen Heeres, das Leibgarde=Inic
terie=Regiment Nr. 115, den Tag ſeiner vor 300 ſh=
ren
erfolgten Gründung. Die Geſchſichte des Negiments üſiw
der Darmſtadts ſeit Jahrhunderten aufs engſte verknüpft;ts
Regiment hat ſeit ſeimer Gründung, mit einer Unterbrein
von knapp 10 Jahren, ftets in Darmſtadt garniſoniert. Die ſit
in der faſt täglich die 115er wit Hingendem Spiel durch
Rheinſtraße marſchierten, wird keinem, der ſie miterlebte,
ſie jahrelamg Selbſtverſtändliches und Gewohntes geworm
aus der Eninerung ſchwinden, gleichwie ſie keinem der Im
ſchwinden wird, der hinder Fahwe und Muſik warſchierte n)
ſich, mag der Feldbienſt, das Exerziexen, noch ſo anſtrengerdp
weſen ſein, von ſelbſt höher reckte, wenas durch die Rheinſt6
ging unb Fenſter und Türen ſich öffneten, die Heiner
Landſer heimgeleiteten in die Kaſernen. Und undergeſln
noch wie dieſe Friedenserinnerungew werden die ſein, dieſcth
an dem Krieg knüpfen, an das gewaltige Geſchehen, das in ſenn
Folgen gunh dem ſtolzen Leibgarde=Regiment mit ſeiner
Jahrhunderte alten Tnadſivion, deren glänzender Leitſtern Tm
und Pflichterfüllung bis zum Ende war, den Unterganz0ü
Auflöſſutng brachte. Die Auflöſung nicht aus imeren Grinen
ſondern durch ein Mochtgebot übermächtiger Feinde. Eine
ditzion wie die des Leibgarde=Regiments, aber läßt ſich
mit einem Federſtrich löſchen. Sie wird fortbeſtehen, immern
immer, fo lange Deutſche ſind, in der Geſchichte und inr
Erimnerung, ſich forterbend von Geſchlecht zu Geſchcht
Dieſe Eninnerug twachzuhalten, ſie zu pflegem, dabei der nei
Kameraden zu gedencen, die mit ihrem Leben dem Weltkri=ei
Tribut zollten, ſollen dieſe Tage gewidmet ſein. Von Naſm
Fern werden die ehemaligen Leibgardiſten heute und urx
in Darmſtadt eintreffen, vor allem aber aus allen Gauen Hen=
Weit über 10 000 ſiid angemeldet. Ihnen allen ein
herzliches Willkommen
zu bieten, iſt uns gern erfüllte Pflicht.

Die bankrotte Stadt.
m. Berlin, 3. März. Löbejün, wer hat von dieſer
Stadt in der Nähe von Köthen bisher etwas gewußt? Und doch
iſt das Städtchen plötzlich in den Mittelpunkt des allgemeinen
Intereſſes gerückt. Löbejün bankrott? Es iſt das erſte Mal,
daß eine deutſche Gemeinde den Beſchluß gefaßt hat, ihre Zah=
lungen
einzuſtellen. Die kommuniſtiſche Mehrheit ihrer Stadt=
verordnetenverſammlung
hatte es abgelehnt, eine vom Magiſtrat
vorgelegte Steuervorlage zu bewilligen, die zur Deckung eines
Fehlbetrages zum Teil neue, zum Teil eine Erhöhung der alten
Steuern vorſah, und wo nichts iſt, hat auch der Magiſtrat von
Löbejün ſein Recht verloren.
In dieſem Konkurs einer deutſchen Stadt zeigt ſich an einenn
typiſchen Beiſpiel die ganze Tragik der nachrevolutionären Zeit.
Löbezüin liegt im Halleſchen Saalekreis, und zählt jetzt knapp
3000 Einwohner. Die Zahlungsunfähigkeit iſt ziemlich plötzlich
gekonzen, denn erſt vor kurzer Zeit hatte ſich Löbejün ein Gut
gekauft, beſitzt alſo immerhin einigen Kredit in Geſtalt von
Grund und Boden. Vor dem Kriege bezahlte man in Löbejün
175 v. H. Gemeindeſteuer, hatte ſogar 1919 noch einen Ueberſchuß
von 18000 Mark, und man gedachte auch die Ausgaben des
laufenden Rechnungsjahres ohne Schwierigkeiten zu decken. Aber
da kam das Lehrerbeſoldungsgeſetz mit ſeinen Rückwirkungen
auch für Löbejün, die Gehälter auch anderer Beamten mußten
erhöht werden, und ſchließlich ſorgte ein neuer Tarif auch mit
den ſtädtiſchen Arbeitern dafür, daß aus dem Ueberſchuß des
Vorjahres diesmal ein Fehlbetrag von 175 000 Mark wurde. Der
Magiſtrat wollte, um dieſen Fehlbetrag zu decken, die Steuern
ſtaffelweiſe erhöhen. Die Stadtverordnetenverſammlung aber
beſteht aus fünf bürgerlichen und ſieben kommuniſtiſchen Stadt=
verordneten
, denn der Saalekreis Halle iſt eine kommut=
niſtiſche
Hochburg. Die Koymuniſten forderten, daß alle Ein=
kommen
unter 20 000 Mark ſteuerfrei bleiben müßten, und da
bei Annahme dieſes Antrages nicht ſehr viele Leute in Löbefün
noch Steuern zu zahlen hätten, die Kommuniſten aber unfehlbar
waren, ſo blieb der Fehlbetrag ungedeckt und die Kaſſe von
Löbejün hat ein großes Loch. Nach der Ablehnung ſeiner
Steuervorlage ſchloß der Magiſtrat die ſtädtiſche Kaſſe und ſtellte
die Zahlungen kurzerhand ein. Man ſieht, wie ſchnell es mit
einer Stadt, die im Vorjahre noch mit Ueberſchuß arbeitete, unter
einer kommuniſtiſchen Mehrheit finanziell bergab gehen kann.
Löbejün iſt die Geburtsſtadt des Balladenkomponiſten Karl
Loewe. Der Name der Stadt bedeirtet ſo viel wie Laubhütte‟,
die Mönche vom nahen Petersberg bauten ſich hier eine Hütte

aus Laub. Vor dem Kriege hatte die Stadt 4500 Einwohner,
die Zahl iſt jetzt bis auf 2800 geſunken. Ihr finanzieller Zu=
ſammenbruch
iſt um ſo auffälliger, als ſie niemals mit finan=
ziellen
Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und zu den wenigen
deutſchen Gemeinden zühlt, die bisher ohne Arbeitsloſenunter=
ſtützung
ausgekommen waren.
Was aber ſoll nun geſchehen? Dieſe Frage beſchäftigt micht
mer die Einwohner von Löbefün, ſondern auch viele Städte
und Dörfer in der Umgebung, die alle das zweifelhafte Ver=
gnügen
einer kommuniſtiſchen Mehrheit in ihrer Gemeindever=
trettng
haben. Die Schuldigen, die Kommmiſten, machen es
ſich leicht. Sie erklären, die Kapitaliſten müßten zahlen. Das
wird nun freilich in Löbefün, wo faſt ausſchließlich Arbeiter
wohnen, die in den nahen Steinkohlengruben, Steinbrüchen und
Zuckerfabriken ihr Brot finden, einige Schwierigkeiten machen.
Aber das Problem Löbejün, hat eine über den lokalen Rahmen
weit hinausgehende grundſätzliche Bedeutung. Darf überhaupt
eine einzelne Stadt den Bankrott anmelden, und wie ſtellt ſich
die Regierung dazu? Man braucht wahrhaftig kein Freund
weitgehender Aufſichtsrechte des Staates über Gemeindebeſchlüſſe
zu ſein, denn ſchließlich muß jede Gemeinde am beſten wiſſen,
was ihr frommt. Aber die völlig freie Selbſtverwaltung iſt.
nur möglich in einem Staat, in dem eine mißbräuchliche oder
gar böswillige Ausnutzung dieſer Freiheit durch Leute vom
Schlage unſerer Kommuniſten ausgeſchloſſen iſt. Wie die Dinge
im Augenblick liegen, kann die Regierung dieſem glücklicherweiſe
noch vereinzelten Fall nicht tatenlos zuſehen, ſondern muß unter
umſtänden von den ſchlecht unterrichteten an die nunmehr eines
Beſſeren belehrten Einwohmer Löbejüns appellieren.

* In den Ruheſtand verfetzt wurde der Kreisoberwachtmeiſter
völkerung Gelegenheit geboten worden ſei, ihre Wünſche und der Güterverwalter an der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Wiu
1921 cn.
n. Straftammer. Der einem Ofſenbacher Berufungsfall zu
liegende unbefugte Handel mit Arzneimitteln entbehrde zwar ei
der Ware, iſt aber ſeiner Einzelheiten wegen für die Zeitverkit
Oppeln, 3. März. (Wolff.) Nach einer Anordnung ſehr bezeickmend. Es bot ſich auch darin ein Bild, wie gierig Bid
Profit. Es handelte ſich damals um ein Geſchäft im beſonders gelt
und em Schreinermeiſter in erſter Linie intereſſierten. Der eine Eſ
ſolche Ware auftreiben zu können, und von der anderen Seite
Beauftragte in eins der für Devartiges bekannten Frankfurter 9
geſchickt, und ſchließlich löſte ſich alles in Enttäuſchung bzw. vbu
ſächliche Lieferung auf. Nur Stuafbeſehle erwuchſen, wunden t=
anerkannt
, teilweiſe durch Einſpruch an das Schöffengericht gebreku
Wien, 3. März. (Wolff.) Bundeskanzler Dr. Mayr gab gegen die drei Hauptbeteiligten auf Gefängwisſtrafen von 13 M.0
Auffaſſung nicht, glaubte aber doch die Umſtände mildernd in 2x
dabei unter anderem, die ganze Arboit auf der Büngermeiſteref
der Auslieferung des Goldſchatzes teilte der Bundeskanzler mit, für dieſe kritiſche Behauptung iſt mißlungen; das vorgeſetzte K
0
G
m4

M. Mexiko als Auswanderungsland. Wie berichtet wurde,
trifft die mexikaniſche Regierung Vorbereitungen zur Auf=
nahme
von 100 000 deutſchen Auswanderern.
Mexiko und Mexikaner ſind ſchon ſeit vielen Jahren ihrer ewi=
gen
Unruhen wegen in aller Mund. Aber wohl nur die wenig=
ſten
haben eine richtige Vorſtellung von Land und Leuten. Man
glaubt vielfach, Mexiko ſei, ſo eine kleine zentralamerikaniſche
Republik voller Raubritter und Menſchen niederſter Klaſſe, unter=
miſcht
mit etlichen Indianern, und wird überragſcht ſein, zu
hören, daß das Land faſt 2 Millionen Quadratkilometer umfaßt;
es iſt alſo mehr als dreieinhalb mal ſo groß wie Deutſchland

Meter, was den Verkehr außerordendich erſchwert. Die bic
Berge ſind der Orizaba mit 5550 Meter und der Popoc4
mit 5452 Meter. Größere ſchiffbare Flüſſe gibt es in dem a
Rieſenlande nur zwei, den Rio Grande del Norte und dend
zacdalcos, alle übrigen haben ein zu ſtarkes Gefälle, ſo d
enorme Erzreichtum des Landes nur zum allergeringſten 4
ausgenützt werden kann. Die Zahl der Bewohner beträg!
etwa 15 Millionen; 20 Prozent davon ſind Weiße ſpaniſch I
kunft, ca. 40 Prozent Indianer und weitere 40 Prozent
linge aller möglichen Raſſen. Die Landesſprache iſt die
ſche, die von allen verſtanden wird, die Religion römiſch=
liſch
, verwaltet von drei Erzbiſchöfen und 16 Biſchöfen.
beſondere Eigenart des Kultus iſt das unermüdliche Ecl
läuten. Ueberall, ſelbſt im kleinſten Dorf und ſogar E
Ranchos, den Viehweibewirtſchaften, gibt es Glocken in
menge, die entweder ununterbrochen oder doch mehrmals
Stunde, ſelbſt bei Nacht, geläutet werden. Die große Katk.
der Hauptſtadt hat allein 16 Glockentürme, und den Glö. 4
als einem Anhang der Geiſtlichkeit, bringt man große A)
entgegen. Ein beſonderer Vorzug der Mexikaner aller
iſt ihre außerordentliche Höflichkeit und Liebenswürdigkel
in den beſſeren Kreiſen noch mit ſtolzer Vornehmheit.
Kleidung verbunden wird. Den mexikaniſchen Damen
man entzückende Schönheit und Anmut nach, leider abe.
ihre Lebensanſchauungen ziemlich beſchränkt, ihr ganzes 2e
beſchäftigt ſich mit Flirten und Lieben. Als Siedleegsla
deutſche Auswanderer iſt Mexiko durchaus geeignet, und
würden alle werktätigen Verufe hier eine prächtige E
finden.
C.K. Anekdoten von Nikita. Der nun dahingegange!
here König von Montenegro, Nikita, war unt=
Herrſchern der Welt eine populäre Erſcheinung, deren
weder die Größe ſeines Landes noch die Bebeutung ſeine
fönlichkeit rechtfertigte. Das Intereſſe, das man an ihm
und das auch nach ſeinem Verſchwinden von dem geſchias
Schauplatz während des Krieges nicht aufhörte, rührte
dem originellen Auftreten dieſes Bauernfürſten und de
mantik ſeines. Reiches der ſchwarzen Berge‟. Dieſer alte
arch zeichnete ſich ebenfo dunch Schlauheit wie burch P9
aus, und wußte nicht minder geſchickt ſeine Töchter an del
zu bringen wie auf der Börſe einträgliche Manöver gis.
ren; daneben war er Kriegsheld= und Dichter. Die K
Stiminung des wilden Bergſohnes wußte er immer geſchie.
vorzukehren, ſchon während ſeiner Schulzeit, die er. O4

[ ][  ][ ]

fiſt die etugige Beleidigung des ſo Angegriffenen, ſondern die Frage,
as S. durch die damalige Angabe ſeine Cidespflicht verletzt habe. Die
glanblage bejahte dies, deil er un ichtige Tatſachen bekundet habe, ohne
na Uhgenüigend darüber zu vergetviſſern. Die Verteidigung erblickte in der
it (Ausſage nir den Ausdruck einer lleberzeugung, ein Werturteil, ſo daß
Abrläſiger Falſcheid nicht zutveffe. Den Hintergrund des Falles bilden
* Gegenſätze in der Gemeinde. Die ſtaatsanwaltliche Verufung wurde

Das Landesmufenmt iſt am morgigen Sonntag geſchloſſen und
4 deſſen am folgenden Tag Montag von 111 Uhr unentgelt=
geöffnet
.
* Trauergeläute. Aus Anlaß der Grundſteinlegung des Denkmals

die Gefallenen des ehemaligen Infanterie=Regiments Nr. 115 wird
morgigen Sonntag, mittags 12 Uhr, nach Beivilligung durch

Kirchenvorſtände auf den evangeliſchen Kirchen der Stadt ein
f;auergeläute zum Gedächtnis an die Opfer des
jeges ſtattfinden.

Rummer G*.

Darmſtädter Tagblatt, Samttag, den 5. März 1921.

arporfen und der Freiſpruch beſtätigt.

Unruh=Matinee im Landestheater. Geheimrat Profeſſor Dr.
alzel=Dresden hat dem Landestheater zugeſagt, den Vortrag für
nuruh=Matinee zu übernehmen, die au 20. März zur Einleitung
uraufführung von Fritz von Unruhs Louis Ferdinand, Prinz von
ußen ſtattfindet.
In der heutigen Aufführung von Verdis Maskenball ſingt
elle des erkrankten Herrn Jonſſon Ludwi

ſtwigen Zulaze auſer Anfatz. In Frage kommt insbeſondere, wie es
ealten iſt, weun ſolche Dienſtauſwandseutſchädigung nicht gewährt
ein beſtimmter Gehaltsteil oder eine Zulage nach ausdrücklicher
rrdnung nieht zu ſolchem Zweike beſtimmt iſt. Strutz in ſeinem Kom=
Far begründet ſeinen Standpunkt dahin: Dem 8 34 Abſ. 1 ſei die
=utung beizumeſſen, daß die zur Beſtreitung des Dienſtaufiandes
aEhrte Entſchädigung und der hierzu uach ausdrücklicher Anordnung
armute Teil des Gehalts oder etwaiger Zulage unter allen Umſtänden
urfrei ſei. Am Schluſſe der Begründung zu 8 34 heißt es in einem
deren, ſich danach auf die ganze vorherige Begründung beziehenden
ſutz: Daß im übrigen die Vorſchrift über den Abzug von Wer=

und Erhaltung der Einkünſte gemachten Aufwenduugen ( Wer=
u
skoſten). Hiernach iſt der tatſäch ich gebabte Dienſtauſwvand des
ſanten als abzugsfähiger Poſten, zu behandeln.
Auswanderungsluſtige Vorſicht! Zvei ehemalige Offiziersſtellver=
Koops und Ebel, von denen der erſtere 2. Vorſitzender der
ländiſchen Siedlungsgeſellſihaft im Paderborn iſt, haben in ver=
a
unen Zeitungen, unter anderem in Berlin, Bueslau, München und
rnund, Ankindigungen erlaſſen, wvonach der Dampfer Louiſe‟
amburg nach Argentinien gehen ſollte. Als Ueberſahrtspreis
ſar 2500 Mk. angegeben. Wie die Ermittelungen ergeben haben, iſt
efellſchaft nicht im Beſitze der für die Durchſührung eines derarti=
luternehmens
erforderuchen Mittel. Ihren leitenden Perſönlich=

fehlt die Sachkentris für die ordnungsmäßige Abwickelung der
gäſte. Schiffe beiitzt die Geſellſckaft nicht. Auch iſt ſie nicht im

der Erlaubnis zur Beföuderung von Auswanderem. Es wird
erfucht, von einer Geſchiftsverbinbung mit der Geſellſchaft Aus=
rrungs
villigen abzuraten.
* Briefformat. Die ordnungsmäßige Bearbeitung und pünktliche
bugung der Briefe wird der Poſt durch die übergroße Verſchieden=
ſer
Briefform, durch die Ungleichmäßigkeit im Aufkleben der Frei=
in
und durch die oft geringe Ueberſichtlichkeit der Aufſchrift in

gen Land Einen ernähren könnten. Bei intenſiver Kultur reicht
die Hälfte aus; das kommt einem Bodengewinn gleich. Deutſchlands
Boden hätte 100 Millionen Menſchen ernähren können, wäre uns der
Oſten nicht entriſſen worden. Neben richtiger Bodenbearbeitung und
Auswahl des Saatqutes ſind wir nun auf künſtliche Dünger ange=
wieſen
. Einen großen Reichtum beſitzen wir noch in den Staßfurter
Kalifalzen (Kainit u. a.). Beim Kauf der Dünger iſt auf den Gehalt
an löslichen Nährſtoffen zu achten, der in Kiloprozenten angegeben
wird. Phosphor lieſert uns das Thomasphosphatmehl. Bei der da=
niederliegenden
Eiſeninduſtrie, der es entſtammt, iſt es eben ſchwer zu
haben. Das gleiche gilt von Superphosphat, Knochenmehl

Se Eerhdeng des A delors Dure der den Sichel der deif in ſeſe
Form gebracht hat, hätte bei ausreichenden Fabrikanlagen (Badiſche
Anilin= und Sodafabrik bei Mannheim) die derzeitige Hungersnot ver=
hüten
können, da die Kulturpflanzen bei reichlicher, Stickſtoffdüngung
genügend viel Eiweiß ſür Menſchen und Tiere erzeugt hätten. Weil
zur Fabrikation ſtickſtoffhaltiger Dünger aus der atmoſohäriſchen Luft
Kohlen nötig ſind, ſo ſtellt ſich deren Preis aber ſehr hoch. Im Handel
ſind ſolche al=

Maeirie ehaife in e ce engeife Wugstiſe
Aufnahmen ließ ſich die Wirkung der künſtlichen Dünger bei Dünge=
verſuchen
auf das ſchlagendſte erſehen. Dem Nedner brachte die Ver=
ſammlung
ſür die gebotenen und in unſerer Zeit beſonders wertvollen
Ausführungen wärmſten Dank entgegen.
* Kaffee Bisna=ck. Mit der Elften Muſe iſt das Programm des
heutiger Samstags=Konzerts im Kaffee Bismarck bezeichnet. Die elſte
Mufe, die wohl ſeinerzeit von den eif Scharfrichtern in Müncken ge=
ſchaffen
iſt, enthält eine reiche Auswahl der beliebteſten heiteren Schlager
der Gegenwart, und damit dürfte auch das heutige Konzert im Kaffee
Bismarck als heitever Abend gekennzeichmet ſein. (S. Anz.)

Geite 3.

yr Weiſe erſchwert. Im eigenen Intereſſe benutze man baher nur
ta ige Briefumſchläge mittlerer Größe die geeignete Form iſt
Verkimeter lang und 12 Zentimeter breit , klebe die Marke in die
ſeobere Ecke, ſchreibe unten recht deutlich den Beſtimmungsort nie=
urd
unterſtreiche ihn. Wer ſeine Briefumſchläge mit einem Vor=
für
die Adreſſe verſehen läßt, der laſſe auch gleich ein Feld für
yarke und einen ſtarken Strich für die Angabe der Beſtimmungs=
yralt
unten rechls mit vordrucken.
Die Gefahren der Geſchlechtskrankheiten. Es iſt nicht richtig,
urr diejenigen den Gefahren der Geſchlechtskrankheiten ausgeſetzt
läe unbeſonnenen Verkehr pflegen. Schon die Berührung mit
Syphilitiker, mit Gegenſtänden, die ihm gehören oder in ſeinem
Pſind, kann zur Anſteckung führen. Die erſte Erſcheinungsform
ilis zeigt ſich dann am Mund, an der Zunge am Finger, kurz
eben da, wo die Infektion erfolgt iſt. Dieſe Syphilis der Un=
Apen, wvie ſie genannt wird, verläuft ebenſo ſlſtver, wie die auf
Wege erworbene. Die ſchweren Folgen diefes Verlaufes ſind
in der Ausſtellung zur Bekämpfung der Ge=
ytskrankheiten
, die zurzeit im ſtädtiſchen Ausſtellungs=
Mathildenhöhe, aufgeſtellt iſt. Am Freitag iſt die Aus=
nur
für Frauen geöffnet. (S. Anz.)
Der Ziegenzuchtverein Darmſtalt hielt am Mittwoch abend
Monatsverſammlung ab, die ſehr zahlreich beſucht war. Herr
ſumierat Haug ſprach in derſelben über Düngung unſerer Gärten
gieſen. Die Erkenntnis der Geſetze der Pflanzenernährung, ſo
egr aus, verdanken wir in erſter Linie einem Sohne unſerer
.Juſtus v. Liebig. Vor ihm hat man von ſalzartigen Dünge=
n
nichts gewußt. Hauptſächlich durch die rationelle Anwendung

9

E werden von den Pflanzen aus dem Boden herausgeſogen, ſo
14 nötige Minimum nicht mehr vorhanden iſt. Gelegentlich tritt
Mckmangel ein. Dieſe Stoffe müſſen ſomit immer durch Dünger
werden. Stalldünger iſt ein Dünger, der alle Nährſtoffe ent=
UeDer jedoch nicht in genügender Menge. Auch ſteht er uns nicht
cend zur Verfügung. Um Höchſterträge zu erzielen, müſſen wir
chen Dünger kaufen. Bisher nahm man an, daß 2½ bis 3 Mor=

Kalender für Agugrien= und Terrarienfreunde
für Monat März.
* Der geführliche Sauerſtoffmangel in den Aquarien iſt jetzt zu
Eude, auch kann man bei der Heizung ſchon anfangen, zu ſparen. Man
kann auch ſchon mit der Cinrichtung der Zuchtaquarien beginnen. Da=

ſtens über dieſe hinaus. Junge Paare verſprechen daher die beſten
Zuchterfolge. Daß man nur von radelloſen Tieren gute Jungfiſche
ziehen kann, iſt wohl felbſtverſtändlich. Auch iſt die Größe des Behäl=
ters
von Einfluß auf das Wachstum der Nachzucht. Je größer das
Waſſer, deſto beſſer wächſt der Fiſch. Als Bodengrund genügt für
die meiſten Waſſerpflanzen gewaſchener Flußſand. Will man aber
ſchöne Pflanzen ziehen, ſo emufiehlt es ſich, ſie in flache Tonnäpfe mit
Gartenerde zu ſetzen, die dam mit einer Deckſchicht von Sand überlager=
werden
. Nachdem der Bodengrund in die Behälter getan iſt und die
Pflanzen eingeſetzt ſind, legt man einen Bogen Papier oder Zeitungs=
blatt
in das Aquarium hinein und gießt auf dieſe Schutzdecke das
Waſſer, damit der Sand nicht aufgewühlt und das Waſſer nicht trübe
wird. In das Fiſchaquarium gehören keine. Inſeln, Grotten und äihn=
liche
Bauten hiuein. Ebenſo wenia ſind dieſelben angebracht für Axo=
lotl
oder Waſſeymolche in ihrer Parungszeit vom März bis Jnni.
Anders liegt die Sache freilich ſpärer, wenn die Molche ans Land gehen
wollen oder wenn man Fröſche und Kröten, Schildkröten, Flußkrebſe,
Feuerſalamander halt n will. Der beſte Behälter für Feuerſalamander
iſt das Uferaquarium. Für Flußkrebſe genügt ſchließlich ein über den
Waſſerfpiegel hinausragender Blumentopf, da der Flußkrebs keine Land=
wanderung
unternimmtt, ſondern ſich damit begnügt, ſtunden= und tage=
lang
auf einem Fleck am Ufen, eben über dem Waſſer, zu hocken. Er
ſcheins dieſen Trockenaufenthalt nötig zu haben, um die Häutung leich=
ter
überſtehen zu könner
Kunſtnotizen.
lieber Werk=, Känſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behzält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
Das Darmſtädter Streichquartett veranſtaltet
heute abend ½8 Uhr in der Traube ſeinen 3. Kammermuſik=Abend. Ve=
ſonderem
Intereſſe wird die 2. Serenade für Flöte, Violine und
Brauſche von Reger begegnen, die hier zum erſten Male öffentlich vor=
getragen
wird. Nach ihrer hohen Werkzahl 141 gehört ſie in die letzte
Schaffenszeit Regers. Das aus drei knappen Sätzen beſtehende Stück
birgt eine kaum überſehbare Fülle geiſtreicher Gedanken und kapriziös
geſtalteter harmoniſcher Ueberraſchungen, die in ihrer genialen Ein=
fachheit
dem Tondichler ein glänzendes Zeugnis ausſtellen. Umrahmt
wird die Serenade von einem in Inhalt und Form bedeutenden Quar=
tett
von Sut und dem B=Dur=Quartett (Peters Nr. 15) von Mozart.
Der Kartenverkauf geſchieht bei Thies, Elifabethenſtraße 12, und an

reiſters Rehbock zum Vortrag bringen wird. Als Mitwirkende ſind
gewonnen Opernſängerin Alberta Goxter vom Mainzer Stadt=
thegter
, die als Meiſerin einer beſeelten Altſtimme im Konzertſaal
größte Erfolge errungen hat, und ein Hornquartett des Landestheaters.
Eine Blütenleſe deutſcher Lieder wird geboten werden. Der Abend

der Abendkaſſe.
Deutſche Lieder überſchreibt der Mozartverein das
Programm, das er am 15. März im Saalbau unter Leitung des Kapell=
wird
anheben mit einer Folge von 4 eapello=Chören, die Willem de
Gaan noch in den Jahren ſeines rheiniſchen Schaffens vollendet hat.
Der Tondichter nennt den Zyklus Aus dem Mittelalter‟. Den Wor=
ten
eiges Kürenberger, eines Dietmar von Aiſt u. a, iſt hier eine Weiſe
gegeben, die dem ſeeliſchen Gehalt dieſer Minnegeſänge zur rechten
Sprache verhalfen. Den zahlreichen Verehrern de Haans wird die Wie=
dergabe
dieſer innigen Sänge willkommen ſein. Ferner wird einer der
ſchönſten Chöre der Chorliteratur, Goldmarks Frühlingsnetz, den Be=
ſuchern
des Konzerts geboten, und die Reihe deutſcher Lieder, die Frl.
Gorter zum Vortrag bringt, wird wirkungsvoll beſchloſſen durch den
wie bei Goldmark durch Hörner mächtig unterſtützten Chor des rhei=
niſchen
Meiſters Othegraven: Ritter rät dem Knappen dies der Bier=
baums
würzigem Nat für die Freite muſikaliſche Eindringlichkeit gibt.
Näheres beſagen die Anzeigen.

I. Eberſtadt, 4. März. Gemeinderatsſitzung. Cingaugs
der Sitzung wurde der an Stelle des verſtorbenen Gemeinderatsmit=
glieds
Rektor Müller neugewählte Werkmeiſter Heinrich Delp 5. vom
Bürgermeieſtr eingeführt und verpflichtet. An Aichtortsbürger ſollen
für das laufende Jahr abgegeben werden: 1½ Rm. Buchen= oder
Kiefernbrennholz an Familien bis zu 2 Köpfen, 2 Rm. an Familien
von 3 bis 5 Köpfen und 2½ Rm. an Familien über 5 Köpfe. Den
Geſuchen der Bahnwärter O. und H. um Ermäßigung der Hundeſteuer
wird nicht ſrattgegeben. Das Geſuch der vereinigten Landwirte Eber=
ſtadts
um Zuſveiſung von Brennholz wird der Holzkommiſſion über=
wieſen
, ein gleiches Geſuch der Barmherzigen Schweſtern genehmigt.
Die Aufnahme einer Anleihe von 500 000 Mark durch die
Bezirkskaſſe Zwingenberg und einer Anleihe von 300 000 Mauk durch
die Vereinsbank Eberſtadt wiid beſchloſſen. Ein Antrag des Schul=
vorſtandes
auf Erlaß eines Verbots, beru. Beſuch der Kinos durch
Schulkinder und Fortbildungsſchüler wird zur Beratung dem Sozialen

Ndon Neld. de Schl Dhe Gelide des Girtfers Adern Sechit de
meindebaumeiſters Hederich und Lehrer Brunner um Aufnahme als
Orisbürger werden der Finanzkommiſſion überwieſen, ebenfalls ein
Antrag des Gemeinderats Hindermeher auf Erhöhung des Feuereimer=
gelds
. Eine Anlieferung von Fußbodenöl findet Genehmigung. Das
Konzeſſionsgeſuch des Gaſtiziuts Ludwig Hill 4. (Gaſthaus zur Roſe)
findet Zuſtimmung. Hierauf geheime Sitzung.
X Griesheim, 4. März. Gemeinderatsſitzung. Die Ver=
gütung
für die Mitglicder bes Fürſorgcausfchuſſes wurde für die
Sitzung auf 5 k. feſtgeſetzt. Ein Geſuch des Pfläſterermeiſters Adam
Feldncm um (ährung einer Nachkzahlung für ausgeführte Pflaſter=
arbeiten
in der Anuaſtraße wourde abſchülägig beſchieden, da deſſen An=
ſpruch
ſchon voll befriedigt iſt. Ein Geſuch des Pchilipp Funk und Hch.
Kiſſinger wurde dadurch erledigt, daß die Vergütung für Leichenbeförde=
rung
mit Wirkung vom 1. Intuar 0. J. ab auf 20 Mk. für die Fuhre
erhöht wurde. Die Vergiitung für die Brandwache der Freiwilligen
Feuerwehr nurrde ab 1. Sapteiber vor, J8. auf 5 Mk. für die Stunde
und Mitglied feſtgeſetzt. Der jährliche Zuſchuß der Gemeinde für die
Wehr leträgt ab 1. April d. J. 200 Mk. Einenr Geſuch der Lehrer der
Forubildungsſchule ent’prechend wurde die Vergütung für Erteilung des
Unterrichts auf 10 Mk. fir die Stunde feſtgefetzt. Von dem Getreide=
Kommunalverbaud Darmſtadt wuurden der Gemeindekaſſe für die in dem
Erntejahr 1919 angsforderte Mehldreiserhöhung der Betrag von 17850
Mk. (3 Pf. übertviefen. Dieſe Nückvergſitung foll zur Verbilligung
wichtiger Lebensmüttel füir Mind rbemittelte verwendet werden. Die
Ginführung eines Deckgeides wurde beſchloſſen. Dasſelbe beträgt für
Nindvieh 30 Mk., Mutterſchzueine 25 Mk. und Ziegen 3 Mk. Die Koſten
für die Herſtellung einer Wohnung des Photographen Auguſt Schäfer,
Obendorferſtraße 4 im Betrage von 4500 Mk. wurden auf die Gemeinde=
kaſſe
übernommen. Weren Uebergabe eines Teiles der eingehenden
Miete zum Zuecke der Verzinſung des Atlagekapitals ſoll mit Herrn
Scküſer eine autſprechende Vereinbarung getroffen werden. Dem Ziegen=
zuchtverein
und dem Eiſenbahner=Kleintierzuchtverein wurde als Zie=
genweide
der Diſirikt Dürver Kopf zugewieſen. Zur Einfriedigung des
Platzes ſoll üeuſchüſſiger Draht aus dem Gemeindewaldungen verwen=
det
werden.
X Aus dem befetzten Giebiet, 3. März. Auf dem Truppen=
übuugsplatz
ſind im Lauſe dieſer Woche größere Trans=
dorte
Befatzungstruppen eingetroſfen. Die Befürcnung,
daß dieſelben zu Scharfſchießübungen eingetroffen und durch die un=
de

blichen C länseebſperrungen die Frühjahrsarbeiten im Feld ſtören
würden, hat ſich nicht beſtütigt. Die Truppen kommen aus Schleſien
und ſollen im Rheinland demobiliſiert und nach Frankveich zuvückkom=
men
. Sie ſind deshalb in froher Stimmung und die Wirte machen nach
langer Pauife wieder beſſere Geſchäfte. Den im Lager des Uabungs=
blatzes
wohnenden Zivilperſonen, iſt von den fronzöſiſchen Be=
hörden
das Halten von Schweinen verhoten worden. Es
dürfte dies deshalb geſehehen ſein, weil die Franzofen ſich ſelbſt ein=
Scweitemaſt zugelegt habon und befürchden, daß die Schweine der Ziui=
liſten
von den Küchenabfällen mitgeflittert werden. Deshalb verbietet
man einfach das Schwveinehalten. Die Macht dazu haben leider die
Fromzoſen. Für die Betroffenen, welche genütigt waren, ihre Schuveine
vor der Schlachtreife zu ſchlackten, war es mitmter ein beträchtlicher
Schaben.
d. Groß=Rmſtadt, 4. März. Vorficht gegenüber Frem=
den
! Wie ſehr Vorſicht gegenüber unbekannten Fremden am Platz iſt,
zeigt folgender Vorfall: Dieſer Tage fuhr ein mit vier Herren beſetztes
Auto an einem etwas abſeits ſtehenden Hauſe hier vor. Einer der Ju=
ſaſſen
begab ſich in das Anveſen und frug, ob der Hausherr anweſend
ſei. Die Frau war momentan um die richtige Antwort verlegen, doch
das Dienſirmädchen, das in der Nähe war, antwortete, ſie werde den
Hausherrn hereinholen. Dieſer war nicht einmal da; jedoch der Un=
gebetene
, der ſich ſehr anmaßend benahm, nahm ſchleunigſt Neiſaus uund
das Auto mit den Herven uaſie davon. Was man tagtäglich von Ueber=
fällen
lieſt, gibt dieſe Begebenheit zu bedenken, daß man ſolchem Beſuch
energiſch begegnen und zum wenigſten um die richtige Anzwort nicht ver=
legen
ſein ſoll.
* Licſtenberg i. Odiv., 4. März. Anerkennung. Dem Gaſt=
wirt
Schellhaas hier wurde von deur Nommiſſor Cer Freiwilligen
Kaankenpflege als Anerkenuung für ſein Entgegenkommen dem Noten
Kreuz gegenüber in der alljährlichm koſtenloſen Aufnaſsme mehrerer
erhollungsb=düirftiger Krankenſchwveſtern während Ges Krieges die Note
Kreuz=Medaille 3. Klaffe verliehen.
Mainz, 3. März. Wegen Bandendiebſtahls erhielt
der 20jährige Handarbeiter Karl Nitter aus Hergersdorf von der
Erſten Strafkammer 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. Der An=
geklagte
hatte bei den Beraubungen der Eiſenbahnwagen auf der
Station Biebrich=Oſt in den Jahren 191718 in 14 Fällen an Dieb=
ſtählen
von Lebensmitteln, Zucker, Kleidungsſtücken, Schuhen uſv.
teilgenommen. Er hatte auch einen Revolver bei ſich geführt und ein=
mal
einen Schuß damit abgegeben.
Kleine Nachrichten aus Heſſen. Aufſehen erregt in Nierſtein
laut Nierſteiner Warte die wvegen Unterſchlagung bedeutender Summen
erfolgte Verhaftung des früheren Vorſitzenden des hisſigen ſozial=
demokratiſchen
Vereins, des jetzigen Lagerverwalters, Kreisausſchuß=,
Schuk vorſtands= und Gemeinderatsmitgliedes Heinrich Neinech.
Gießen, wurden nachts aus einem Schuhtvarenladen für 50 000 Mr.

le Grand=Gymnaſium in Paris verbrachte. Aus der ftätigt. Gern beſuchte Nikita das kleine Zeughaus, in dem die
Fäſſiaſtenzeit Rikitas hat einer ſeiner Mitfchüler ſpäter ein= Trophäen ſeiner Türkenſiege aufgeſtellt waren und führte ſelbſt
Fremde herum unter dieſen Trophäen, die von den ſchönen Ta=

üfant geplaudert. Das muskulöſe braune Kerlchen erſchien
len blaſſen Großſtadtpflanzen als eine ſeltſame Erſchei=
ſeinem
Nationalkoſtüm. Die ſchönſten Indiaver= und
ageſchichten wurden den anderen lebendig beim Anblick
iit Goldſtickerei befetzten Aſtrachanmütze, den hohen Stul=

ſeln, der auf der Bruſt klirrenden Ketten und des Dalches
hütel. Daß er dieſen Dolch nicht bloß zum Spaß führte,
oald die ihn hänſelnden Kameraden bemerken, auf die er
9 mit ſeiner Wafſe losging. Freilich mußte er dieſe Herr=
M enit der dunkelblauen Uniform der Schüler vertauſchen;
Nei hat ſich in dieſer eintönigen Tracht nie wohl gefühlt
Mhrend ſeiner ganzen Schulzeit die Sehnſucht nach der
E ſeiner Berge und Wälder nicht verloren. Wenn ſein
per Woiwode Mirko, ihn zu einem richtigen Franzoſen
weisiehen wollen, ſo gelang ihm das durchaus nicht. Nikita
Aontenegriner vom Scheitel bis zur Sohle. Und dieſem
Stammesbewußtſein verdankte er ſeine Laufbahn, die
den Fürſten= und ſchließlich auf den Königsthron
Wklos ſind die Geſchichten, die von dem vertrauten Ver=
Serzählt werden, in dem er zu ſeinen Untertanen ſtand.
42 faſt einen jeden, und mit vielen verbanden ihn alte
9 innerungen. Wenn Nikita in ſeiner Haupt= und Reſi=
A ſpazieren ging, wurde er von dieſem und jenem ange=
9 der ein Anliegen an ihn hatte, und auch in ſeinem
Htien Schloß drangen Bittſteller ungeniert zu ihm vor.
biel für viele: Eines Tages tritt ihm ein alter Mann
=Leg und ſagt ohne jede Einleitung: Soll ich wirklich
uchr Trubliar (Trompeter) ſein? Wer hat Dir das
fragt der Fürſt freundlich. Der Brigadier von Kolaſin
9 abgeſetzt, und ich bin zu Fuß hierher gekommen, um
Dir zu beſchweren. Nikita ſucht ihn an die zuſtändige
r den Kriegsminiſter, zu verweiſen. Aber da kommt er
epf: Du willſt alſo nichts für mich tun? Erinnerſt Du
urt wehr an den Feldzug gegen die Türken von 1878?
*wollte man uns in den Hinterhalt locken; ich aber blies
üer alten Trompete Alarm, und ſo fanden wir Zeit, die

Aber dieſes Verſprechen genügte dem Alten noch
Ber Fürſt mußte auf offener Straße einen Zettel ſchrei=
em
er dem Trompeter ſeine Würde auf Lebenszeit be=

gen ſeiner Heldenzeit kündeten. Nun hat er fern von ſeiner
geliebten Heimat und all den teuren Andenken die Augen ſchlie=
ßen
mütſſen.
* Merkwürdiges Auffatzthema. Nach dem Deutſchen
(Nr. 4 vom 18. Februar) hat in dieſen Tagen nach den letzten
Verfailler Beſchlüſſen Fräulein Studienrat Beſſer am II. Ly=
zeum
in Neukölln in der dritten Klaſſe folgendes zeitgemäße
Thema als Klafſenaufſatz gegeben: Wie arrangiere ich
einen Maskenball? Fräulein Studienrat Beſſer iſt Mitglied
der U. S.P.
Konzert.
Beethoven=Abend von Elly Neh.
O. Die berühmte, von ihrem wiederholten Auftreten in den
Konzerten des Landestheaters und des Richard=Wagner=Vereins
hier bereits beſtens bekannte Klaviervirtuoſin war am Donners=
tag
zur Freude Vieler aufs neue bei uns eingekehrt, um im
dicht beſetzten Saale der Vereinigten Geſellſchaft einen eigenen
Klavieraben dzu geben, der diesmal ausſchließlich Beethoven
gewidmet war. Angeſichts des bedeutenden Erfolges, den Frau
Ney auch diesmal wieder hier errang, dürfte ein Auszug aus
einer kurzen autobiographiſchen Skizze von Intereſſe ſein, die
die Künſtlerin vor kurzem im Wiener Muſikaliſchen Kurier
veröffentlicht hat: Ich bin in Düſſeldorf geboren. Schon in
en erſten Klavierunterricht durch

ein auiShegeſchieste Alahierpdagone Arweſter Iſdor Stit
meiner weiteren Ausbildung mit Liebe annahni. Schon bald
erhielt ich den Ibach=Preis. Zur Vollendung meiner Ausbildung
verbrachte ich ſodann ein Jahr in Wien als Schülerin Leſche=
titzkys
und Sauers und wurde dann Nachfolgerin meines ver=
ſtorbenen
Lehrers Seiß in der Meiſterklafſe des Kölner Kon=
ſervatoriums
. Von nun an begann meine Konzerttätigkeit einen
breiteren Raum einzunehmen, ſo daß ich ſchließlich den Lehr=
beruf
ganz mit der Konzerttätigkeit vertauſehte. Es folgten
Tourneen durch Deutſchland, Holland, die Schweiz und Rußland.
Im Jabre 1911 verheiratete ich mich mit dem holländiſchen Vio=

liniſten und Dirigenten Willy van Hoogſtraaten, der mich auf
meinen Tourneen als Dirigent meiner Orcheſterkonzerte be=
gleitet
. Für das Frühjahr hatten wir uns zu einer großen Kon=
zertreiſe
nach den Vereinigten Staaten verpflichtet, die aber auf
den kommenden Herbſt verſchoben worden iſt.
Was uns Frau Ney am Donnerstag bot, bewies aufs neue,
daß ſie unter den lebenden Pianiſtinnen jetzt mit in allererſter
Reihe ſteht. Schon das Beethoven=Programm des Abends an
ſich bedeutete eine Rieſenleiſtung: 32 Varianonen in C=Moll,
Sonate D=Moll, op. 31, Nr. 2, Sonate B=Dur, op. 106, Sonate
guaſi una Fantaſie in Cis=Moll, op. 27, Nr. 2, denen daun noch
drei Beethobenſehe Zugaben folgten. Den Mittel= und Höhe=
punkt
ihrer Leiſtungen bedeutete die gemiale Wiedergabe der
Titanenſonate op. 106 für das Hammerklavier (Bezeichnung
des neueren Klaviers im Gegenſatz zum früher benutzten, mit
Rabenkielen, ſtatt mit Hämmern anſchlagenden Kielflügels),
die lange für überhaupt unausführbar galt. Beethoven äußerte
ſich (worauf ſchon in einer Vornotiz hingewieſen wurde)
zu ſeinem Verleger Artaria im Jahre 1819, als er ihm das Werk
übergab: Da haben Sie eine Sonate, die den Piamiſten zu
ſchaffen machen wird, die man in fünfzig Jahren ſpielen wird.
Und er hat Recht behalten! Mehrere Pianiſten verſuchten die
Ausführung, mußten das Unternehmen aber aufgeben. Ihr erſter
Interpret in der Oeffentlichkeit war in Deutſchland 1843 Martin
de Fontaine. Dann folgten Clara Wieck, Arabella Godard und
Liſzt, ſpäter auch Bülow, d’Albert, Buſoni u. a. Frau Ney,
die das Werk zu ihren Glanznummern zählt, gelang ſeine Wie=
dergabe
gleich bewunderungswürdig in dem ſüirmenden Herois=
nmus
des Allegro, der gedankentiefen Ausſchöpfung des wunder=
baren
Adagio, in dem das Leid der ganzen Welt Ausdruck zie
finden ſcheint, wie in den unerhörten Schwierigkeiten der gro=
ßen
Fuge.
Af gleicher Höhe ſtanden auch alle übrigen Nummern des
Programms. Ueberall wurde man durch die Größe der tech=
niſchen
Vollendung Frau Neys, die alle Anſchlagskünſte ſou=
verän
beherrſcht, die Selbſtändigkeit eigenartiger Geſtaltungs=
kraft
, ihren ſamtweichen, poetiſchen Klavierton, wie ihre alle
Feſſeln zu ſprengen ſcheinende titanenhafte Kraft und Bravour
zu hoher Bewunderung hingeriſſen. Wohl am meiſten aber er=
griff
ſie die Herzen in dem (als erſte Zugale geſpielten)
. 31 durch ihien unendlich innigen
Adagio aus der S
Geſang, der direkt aus der abgrundtieſen Beethobenſchen Seele
heraufgeholt ſchien. Mit endloſen Ovationen huldigte man der
großen Künſtlerin.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Qualitätswaren geſtohlen. Die Beute wurde in drei Kotons wegge=
bracht
. Bei Retrungsarbeiten bei einem Schadenfeuer, das in der
Zehnfabrik von Dr. Hoddes in Bad=Nauheim, das erheblichen
Schaden anrichtete, wurde ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr anf
dem Wege zur Braudſtelle vom Herzſchlag getroffn und verſmarb eimige
Stunden nachher im Krankenhauſe. Das Bedauern mit der ſchwer ge=
troffenen
Familie der Verſtorbene hinterläßt Frau und vier Kinder
iſt allgemein.

Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 5. März 1921.

Rummer 0e

Reich und Ausland.

T.U. Berlin, 4. März. Der erſte Reichslandbundtag
wurde Donnerstag mittag im Zirkus Buſch eröffnet. Fünf Ent=
ſchließungen
lagen zur Annahme vor. In dieſen Entſchließungen
wird den deutſchen Vertzetern in London zugerufen: Steht feſt in der
Ablehnung der gegneriſchen Raubforderungen, die uns und unſere Kin=
der
zu wiger Knechtſchaft verdammen, Steht feſt, deutſche Männer, an
der Front, vor dem Feind, die deutſche Heinuat wird diesmal helfen,
deun ſie iſt einig, Euch zu unterſtützen. Die zweite Entſchließung be=
deutet
einen Sammelvuf an das deutſche Landvolk, in
dem der Genugtuung Ausdruck gegeben ind, daß durch die Verſchmel=
zung
des Bundes der Landwirte und des Deutſchen Landbundes zum
Reichslandbund die für die deutzſche Landwirtſchaft unerläßliche freie
berufsſtändige Großorganifation geſchaffen worden iſt. Die dritte Ent=
ſchließung
begrüßt das Ergebnis der Preußenwahlen und verlangt, daß
bei der Negierungsneubildung auf die Beſeitigung des derzeitigen preu=
ßiſchen
Landwirtſchuftsminiſters Braun hüngewirkt werde. Die vierte
Entſchließung tritt für die Beſeitigung der Zwangswirtſchaft ein. Die
Eröffnungsanſprache hielt D. Nöſige. Das erſte Referat hatte der
Reichstagsabgcordnete Hepp.
Stuttgart, 4. März. Schwäbiſche Liga zum Schutze
der deutſchen Kultur. Die Landssgruppe Württemberg der Liga
hat ſoeben eine ſahr erfolgreiche Tagung abgeſchloſſen. Geſtern noch=
mitdag
wurde eine ausfüßrliche Beſprechung der Organiſationsfragen
der Liga durch ein Reſerat des Herr Generalſekrstärs Maupe= Darm=
ſtadt
über die innerpoliciſche Lage eingeleitet; abends ſprach Herr Redack=
teur
Seitz=Stuttgart über die Wiedergutmachung. Als Vertreter der
Zentrale Berlin war Dr. Leiner auueſend. Bsſonders intereſſieren
dürfte die Tatſache, daß die Gründung einer Arbeitsgemein=

ſchaft aller Verbände, die gegen die Schuldlüge arbeiten, unter Füch=
rung
der Liga, wie im ganzen Reicße, ſo auch in Württemberg beſchlof=

ſen krurde.
ONB. Köln, 3. März. Wiederum eine Geldfälſcher=
bande
. Nach längeren Vorarbeiten hat die Düſſeldorfer Kriminal=
polizei
eine weitverzweigte Falſchmünzerbande mit dem
Hauptſitz in Köln unſchädlich gemacht. Bisher ſind 11 Perſonen feſt=
genommen
worden. Die Geſellſchaft betrieb drei Jahre lang die Her=
ſtellung
von falſchen in= und ausländiſchen Banknoten. Ferner wur=
den
für mehrere hunderttauſend Mark falſche Einkommenſteuermarken
über 25 Mark fabriziert. Die Geſellſchaft bat eine Anzahl von Werk=
ſtätten
unterhalten. Cinige dadon hatte die Düſſeldorfer Falſchgeld=
ſtelle
ermittelt. Beſchlagnahmt wurden bisher über 300 000 Mark falſche
Geldſcheine und Einkommenſteuermarken. Es iſt ermittelt tvorden, daß
die Fabrikation des Falſchgeldes bis in das Jahr 1918 zurückreicht, daß
mithin für viele Millionen Mark Falſchgeld in den Verkehr gebracht
worden iſt. Zugleich mit der Falſchmünzerei betrieb dieſe gemeingefähr=
liche
Geſellſchaft auch Eiſenbahndiebſtähle und Schiebungen im Großen,
wodurch ſie ebenfalls Millionen in ihren Beſitz brachte. Die einzelnen
Mitglieder der Bande führten ein äußerſt verſchwenderiſches und lnxu=
riöſes
Leben. Mehreren gelang der Zutritt in die vornehmeren Geſell=
ſchaftskreiſe
, wo ſie als Bankdirektoren, Großkaufleute, Juweliere uſw.
aufftraten.
T.11. Saarlouis, 4. März. Grubenunglück. Auf dem Simon=
ſchacht
der Grube de Vende bei Forbach fand geſtern eine Schlag=
wetterexploſion
ſtatt. 11 Getötete wurden geborgen und
über 150 Bergleute ſind in der Gruße noch eingeſchloſſen.
Ein großer Teil der Belegſchaft ſtammt aus dem Kreiſe Saarlouis,

Handelskammer Darmſtadt.
Sitzung vom 28. Februgr.

Ein Rundfchreiben der Hanbelskammer Leipzig über den Wieder=
aufbau
des deutſchen Verkehrsweſens veranlaßte die
Handelskammer, dieſe Angelegenheit zunächſt in einer Sitzung der Kom=
miſſion
für Geſetzgebung, Steuer= und Zollweſen am 11. Januar d. J.
zu beſprechen und dann auf der Vertreter=Beſprechung der heſſöſchen
Handeiskammern am 13. Jqnuar ebenfalls zur Sprache zu bringen. Auch
die Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Handelskammern beſchäftigte ſich ge=
legentlich
ihrer Tagung am 11. Februar in Stuttgart ſehr ringebend
nit den Leipziger Anregungen und trat für eine gründliche Reorganiſa=
tion
des Verkehrsweſens ein. Inzwiſehen ſollten Tariferhöhungen auf

heit überſehen läßt. Bei der Reoxyaniſation der deutſchen Eifenbahnen
ſoll an dem Syſtem der Reichseiſencahnen grundſätzlich feſtgehalten wer=
den
. Es ſind alſo Vorſchläge entſchieden zu bekämpfen, die eine unmittel=
bare
oder indirekte Zerſchlagung des deutſchen Eiſenbahnbeſitzes oder
die Ueberführung der Reichseiſenbahnen in gemiſcht=wirtſchaftliche ode
gar privatwirtſchaftliche Gebiete anſtreben. Eine geſunde Dezentunliſa=
tion
ſoll in dem Sinne ſtatrfinden, daß migemeſſene große Eiſenbohn=

verwaltungsbeßirke eine größere Selbſtändigkeit und Velzeglichkeit zur
Anpaſſung an die für die einzelnen Wirtſchaftsgebiete beſtehenden be=

ſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſe gewährleiſten.
Auf der Vertrcter=Beſprechung der Heſſiſchen Handelskanmnern un
13. Januar d. J. in Frankfurt a. M. urden die Beſtrebungen abgelehnt,
welche auf eine Erweiterung der Beſtimmungen bezüglich Offenhal=
tung
der Ladengeſchäfte in den Lanborten an Sonn=
tagen
hinzielen. Die Satzung für das Heſſiſche Lan=
desauftragsamt
wurde mit einigen Abänderungsvorſchlägen
gutgeheißen.
Gelegentlich einer Sitzung des Beirats des Lendes=
Berufsamtes in Frankkiat a. M. am 20. Januar wurbe ein ein=
gehender
Eeſchäftsbericht erſtattet, über die ziue mäßigſte Foom der
Geſchäftsordnnng geſprochen und ein Geſchäftsführer beſtellt. Feftgeſtell4
wurde, daß die Aufſtellung der Richtlinzen für die Tätigkeit der örtlichen
Berufsämter von hoher Bedentung iſt. Es ſollen auch einige Abteilun=

In einer Sitzung der Handelskamierkommiſſion für Geſetzgebung,
Steuer= und Zollweſen amn 25. Januar d. J. wurde der Geſetzent=
wurf
über die Arbeitszeit der gewerblichen Arbei=
ter
eingehend duechgefprocken und beſchloſſen, den Standpunkt der
Handelskammer ſoſuohl dem Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtzſchafts=
amt
, wie auch bem Deutſchen Indiftrie= und Handelstag darzulegen.
Gelegentlich einer Sitzung des Südweſtdeutſchen Handelskamnger=

preiſe und die Haftpflicht des Gaſtwirts für einge=
brachte
Sachen erörtert wurden.
Der Vorſitzende der Handelskauomer berichtete über das Ergebnis
der Zuſammenkunft, welde am 18. Februar d. J. gelegentlich der An=
weſenheit
des Reichsminiſters des Auswärtigen
Dr. Simons im Gebände des Staatsminiſteriums Darmftadt ſtattge=
funden
hat.

droht, ſondern auch das Wirtſchaftsleben auf Jahrzehnte hinaus der
Verküimmerung preisgegeben würde. Die Reichsregierung iſt dringend

erſucht werden, der Ausführung dieſer Beſchiüſſe den äußerſten Wider=
ſtand
entgegenzuſetzen.
Gemeinſam mit ben übrigen heſſiſchen Handelskammern hat ſih die
Handelskammer damit einverſianden erklärt, daß alle in der Reichsge=
werbeordnung
vorhandenen Hinderniſſe für die volle Gleichbe=
rechtigung
von Männern und Frauen bei allen berufs=
ſtändigen
Vertretungskörperſchaften und ihren Organen beſeitigt werden.
Die Errichtung einer techniſchen Berſuchs= und Muſter=
ſchule
und Lehrmittel=Beſchaffungsſtelle in Berlin
wwurde durchaus begrüßt. Es iſt die Ausbildung von tüchtigen Betriebs=
Techwikern ſehr geboten, und es iſt zu wünſchen, daß die Berliner Er=
fahrungen
für das ganze Reich nutzbar geuacht werden.
Den zuſtändigen Stellen ſind die uns aus dem Han delskanmmerbezirk
bekannt gewordenen Wünſche bezüglich der ſpaniſchen Zoll=
tarife
zur Vertretung bei den bevorſtehenden Verhandlungen mit
Spanien mitgeteilt worden.
Von ſeiten der Eiſenbahnverwaltung wird die Abänderung des
Handelsgeſetzbuches zweils Aenderung der Vorſchriften über
den Eiſenbahn=Frachtvertrag angeſtrebt. Die Handels=
kamiier
iſt gegen eine derartige Maßnahme bereits frücher vorſtellig ge=
worden
, indem ſie ſich entſchieden dagegen ausgeſprochen hat, daß die
Eiſenbahn ihre Haftung auf 20 Mk. für ein Kilo brutto beſchränkt. In=
zwiſchen
hat ſich auch der Verkehrsausſchuß des Handelstages mit dieſer
igelegenheit beſchäftigt und eine Stellurg eingenommten, der die Heſſi=
ſchen
Handelskammern ſämtlich beitreten konnten.
Eine weitere Beſprechung in der Frage der Erhebung einer
Ladegebühr für die nach und von den Fabrikviertel=
anſchlüſſen
befürderten Stücgüter an 22. Februns

EiſenbahnGirektion Manrz demuächſt für ganz Deutſchland durchgeführt
werden ſoll, wurde der Reichsverband der deutſchen Induſtrie in Berlin
von der Sachlage unterrichtet und gebeten, die Wünſche der Handels=
kemmer
an zentraler Stelle nach beſten Kräften zu vertreten. Die Han=
delsckammer
iſt der Anſicht, daß die Beförderungsgebühr auch das Auf=
und Abladen der Stückgüter auf den Güterſchuppen in ſich ſchließt, alſo
die Erhebung einer beſonderen Gebühr nicht amgängig iſt.
In der Frage der Erböhung der Privatanſchluß=
gleis
=Gebühren haben in letzter Zeit Beſprechungen zwiſchen
dem Reichsverband der Deutſchen Induſtrie und dem Reichsverkehrs=
miiſterium
ſtattgefunden, die zunächſt zu keinem Ergebnis geführt
haben. Obwohl die Anſchlußgleisverträge, die inzwiſchen von der
Eiſenbahnbehörde gekündigt worden ſind, noch bis zum 30. Juni d. J.
für beide Teile rechtsverbindlich ſind, werden überraſchenderweiſe nun=
mehr
rückwirkend ab 1. Januar d. J. erhöhte Privatanſchlußgleis=
Gebühren feitens der Eiſenbahnverwaltung verlangt. Beſchloſſen
wurde, gegen ein derartiges Vorgehen entſchieden Einſpruch zu er=
heben
und mit allen Kräften dahin zu ſtreben, daß eine Regelung der
Frage durch den Neichsverband der Deutſchen Induſtrie in Berlin bal=
digſt
ſtattfindet.
Dem Poſtamt I Darmſtadt wurde auf eine entſprechende Anfrage
hin, nach Ermittelungen in den Kreiſen von Induſtrie, Groß= und
Einzelhandel, der Beſcheid erteilt, es möchten bei einer Einſchrän=
kung
des werktäglichen Schalterdienſtes auf 10
Stunden unter allen Umſtänden die Schalter bis 7 Uhr abends
offen gehalten werden, da die Abendſtunden für die Abwickelung des
Poſtverkehrs die wichtigſten ſind. Dagegen erklärte ſich die Handels=
kammer
mit einer Schließung der Schalter während der Mittags=
ſtunde
von 12½ bis 1½ Uhr bzw. 12 bis 1 Uhr an den Zweigpoſtanſtal=
ten
3 und 4 einverſtanden.
Seitens der Geſchäftsführung fand eine Beſprechung mit dem ſeit=
herigen
deutſchen Konſul für Finnland über die Handelsverhältniſſe
und wirtſchaftliche Lage dieſes Landes ſtatt. Die Handelskammer iſt
bereit, intereſſierten Firmen Auskünfte über dieſe Beſprechung zu

geben, welche geeignet ſein dürften, die Anbahnung von Ge=
ſchäftsbeziehungen
mit Finnland einzuleiten.
Herr Dr. Wilhelm Weidemann, Vorſteher der Milchwirtſchaftlichen
Verſuchsſtation des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Ge=

noſſenſchaften in Darmſtadt, wurde als Sachverſtändiger für
Milch=, Molkerei= und landwirtſchaftliche Pro=
dukte
ſeitens der Handelskammer vereidigt.

Deutſcher Reichstag.

* Verlin, 4. März. Präſident Loebe eröffnet um 21/ Uhr die
Sitzung mit folgenden Ausführungen: Vor Eintritt in die Tagesord=
nung
nebme ich Anlaß, Ihnen folgendes mitzuteilen:
Ich habe mich in der Angelegenheit, die uns zur Zeit alle tief be=
rührt
, nämlich in der Frage der Londoner Verhandlungen, an die Reichs=

neint, da ihr die ſeitens der Londoner Delegation zugegangene In=
formation
noch nicht vollſtändig vorliege und der Text der Ausführungen
des engliſchen Prenierminiſters noch geprüft werde. Ich füge hinzu,
daß ich mich frändig in engſter Fühlſng mit der Regierung halte und
nach der im Augenblick angelangten Information iſt die Negierung in
kürzeſter Zeit in der Lage den antlichen Wortlaut der entſcheidenden
Sätze der Rede des engliſchen Premiers zritzuteilen. Zunächſt treten
wir in die Beratung umiſerer Tagesordnung ein.
Abg. Ledebour (U. S.P.) zur Geſchäftsordnung: Jch bedautere,
dem Herrn Präſidenten widerfprechen zu mrüffen. Nach unſerer Auffaſ=
ſung
iſt es durchaus wohvendig, daß der Reichstag ſofort in die Ver=
handlung
über die Londoner Verhanblungen eintritt. Wir können wicht
warten, bis der amtliche Wortlaut der Rede Lloyd Georges vorliegt und
die Regierung in der Lage geweſen iſdas alles zu prüfen. Die Tat=
ſachen
, die dem Reichstage als ſolchem Veronlaſſug geben können, ſeine
Memung zur Frage auszuſprechen, lirgen bereits vor. Abg. Levi
(Komm.) ſchließt ſich dem an.
Der Antrag Ledebour wirb gegen die Stimmen der Unabhängigen
und Kommuniſten abgelehnt.
Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt
kleine Anfragen.
Auf eine Aufrage der thüringiſchen Abgeorhneten wegen Benachtei=
ligung
der Stadt alle und der thüringiſcheir Städte durch die Verſegung
des Schnellzuges von Berlin nach München über LeipzigHof wird
zegierungsſeitig erklärt, es beſtehe nichn die Abſicht, den Schnellzugsver=
kehr
über Halle einzuſtellen. Der Verkehr ſolle wur etwas erleihtert
werden.
Es ſolgt die Beratung des
Rerderei=Abfindungsvertrages.
Abg. Schfffer (Dem.) beanknagr Abſetzung von der Tagesord=
zing
, dar augenblicklich nicht bie Zeit zu außerordentlichen Debatten ſei.
Abg. Vogtherr (U. S.P.) wiberſpricht dem. Seiner Partei werde
dadurch die Möglichkeit genommen, die letzten Vorkommniſſe im Reede=
reibetriebe
in Flensburg zur Sprache zu bringen. In Stettin ſei heute
der Generalſtreik ausgebrochen, weil das Resdeeikapital den Minſchen
der Arbeiter nicht cutſprochen hube. Regierung und Reichsdag haben
die Pflicht, hier einzugreifen.
Abg. Müller=Franten (Soz.) bekont, daß in Stettin die Einti=
gungsverbandlungen
morgen ſchon ſvieder beginnen. Im librigen ſei,
das, was für das Reich auf dem Spiele ſtohe, ungleich wdichtiger als die
Reedereifrage in Hamburg, Stettin oder Flensburg. Er ſchließt ſich
dem Antrage Schiffer an.
Abg. Lebi (Komm.) widerſpriht. Wenn die Londoner Verhand=
lungen
für den Abgeordneten Müller=Franken ſo wichig ſind, hätte er
ja vor zehn Minuten Gelegenheit gehabt, dieſer Anſicht gerecht zu iver=
den
, als er unſeren dahfugehenden Antrag ablehnte.
Der Antrag Schiffer wird ſohann angen ommen gegen die
Stimmen der äußerſten Linken.
Präſident Loebe teilt nunmehr mit, daß der Wortlaut der ent=
ſcheidenden
Sätze aus der Nede Lloyd Gevuges in London fetzt vorliege.
Er verlieſt dieſe Sätze und ſchließt unter toſenden Beifall des Hauſes
mik der Bemerkung, es werde wohl niemand im Hauſe ſein,
der glaube, daß dieſe Erklärung mir dem Berſgil=
ler
Vertrag im Einklang ſtehe.
Als Abg. Hoffmann (U. .P.) das Work zur Geſchäftsordrng
verlangt, erhebt ſich ſtürmiſcher Proteſt.
Präſibent Loebe erklärt dem Abg. Hoffmann, ihm das Wort zur
Geſchhäftsordnung nicht geben zu können, da dies nur bei Gelegenheiten
geſchehen könne, die auf der Tageserhnung ſtänden. Als ſich darauf ein
gewaltiger Tumult erheht, vertagk der Praſident die Sitzung auf 3½
Uhr. Zwiſchen den Ungbhängigen und der Rechten kommt es zu ſtürmi=
ſchen
Auseinanberſetzungen, die auch noch während der Pnuſe andauern.
Beginn der Pauſe gegen 3 Uhr.
Bis ½5 Uhr iſt die Sitzung noch nicht wieder aufgenommen. Um
dieſe Zeit werden, die im Saale noch bztv, ſchon wieder anweſenden Mit=
glieder
des Reichstages und die Preſſevertieter durch den Bureaudirektor

Zur Frage der Regierungserweikerung.
2.1I. Berlin 4. März. In den Wandelgängen des
Reichstages beſchäftigte man ſich lebhaft mit den bisher vorlie=
genden
Nachrichten aus London. Die Stimmung unter den Ab=
geordneten
läßt ſich aufs neue dahin zuſammenfaſſen, daß wir
in London unter allen Umſtänden feſt bleiben
müſſen. Wohl unter dem Eindrucke des bisherigen Verlaufes
der Londoner Konferenz beſchäftigt man ſich innerhalb der
Fraktionen erneut mit der Frage der Regierungs=
erweiterung
. Geſtern wurde zwiſchen ben Deutſchnatio=
nalen
und der Deutſchen Volkspartei wegen des Ein=
tritts
der Deutſchnationalen in die Regierung
verhandelt. Von deutſchnationaler Seite wird betont, daß
die Fraktion an ſich bereit iſt, in die Regierung einzutreten. Es
iſt unklar, wie ſich die Mehrheitsſozialdemokratie verhält und
ob ſie nunmehr bereit iſt, unter dem Drucke von außen partei=
politiſche
Erwägungen zurückzuſtellen aus der Erwägung der
Notwvendigkeit einer der Sachlage angepaßten zeitgemäßen Re=
gierung
.
Berlin 4. März. (Wolff.) Im Reichstag fand eine
interfraktionelle Sitzung der Vorſtänbe der Koalitionsparteien
ſtatt, wobei auch die Rückwirkung der Londoner Vor=
gänge
auf die innere Politik beſprochen wurde. Mittags be=
gaben
ſich die Führer der Koalitionsparteien zum Reichskanzler,
ſpäter ſollte auch noch eine Zuſammenkunft mit dem
Reichspräſidenten ſtattfinden. Wie das B. T. erführt,
erſtrebt die Deutſche Volkspartei die Bildung einer Ein=
heitsfront
von den Deutſchnationalen bis zum den Mehr=

heitsſozialdemokraten. Bei den letzteren ſcheint dafür aber
wventig oder gar keine Reigung zu beſtehen. Von deutſchriatio=

naler Seite wird erklärt, die Fraktion fei bereit, in die Regie=
rung
einzutreten.

Die Londoner Konferenz.

Beratungen in Berlin.

T.u. Berlin, 4. März. Das Reichskabinettſch
erſt heute nachmittag zu dem Ultimatum der Entente Stem=

nehmen können, weil der genaue Bericht über den Verlclugem
geſtrigen Sitzung in London und über die Meinung un
Delegation abgewartet werden muß. In allen politiſcher .i
ſen herrſcht ruhige Entſchloſſenheit. Jeder Beuch
wird unternommen werden, den Bruch zu verhindern. Wilgis
unmöglich ſein, dann wird eben Herr Dr. Simons am Lnzz
tag nach Berlin zurückkehren, und das deutſche Volk wirdm! müſſen, toas es nicht abwehren kann, bis auch den fancthem
Gegnern klar ſein wird, daß ſie mit Gewalt ihr Zielſch
erreichen.
Der Aelteſtenausſchuß des Reichstags ift mr=
vormittag
zuſanumengetreten, um ſchlüfſig zu werden, wimu=
geſichts
der neuen politiſchen Lage die Tagung geſtaltet ſer,
den ſoll. Das Kabinett wird ſich heute nachmittag mit denſ
teiführern in Verbindung ſetzen, in welcher Weiſe der Reutam
weiter zu der Entwicklung der Dinge Stellung nehmen m
insbeſondere, ob in einer Vollſitzung eine Ausſprache ſtatiſzen
ſoll. Darüber wird aber erſt morgen entſchieden werden, w.
dem das Kabinett ſeinerſeits ſeine Entſchließung am=
haben
wird.
In den Nachmittagsſrunden lag auch endlich der Schkude
geſtrigen Rede Lloyd Georges im engliſchen Wuaut
vor. Er enthält die genaue Faſſung des Ul4ſg
tums. Danach läßt ſich feſtſtellen, daß der entſcheidenbekenl
von der deutſchen Reichsregierung verlangt, ſie ſolle bäs=

Montag entweder ihr Einverſtändnis mit denBy
rifer Beſchlüſſen erklären oder andere Vorſchläge.

mulieren, die in anderer, aber gleichwertiger Weiſe defit
Deutſchland feſtgeſetzten Entſchädigungspflicht genügen wüdel=
Davon, daß die Pariſer Beſchlüſſe bis Montag unterfcmben
werden müßten und daß dann nachher erſt andere Ausfübraf
vorſchläge von deutſcher Seite gemacht wwerden dürfen, hat ht
George nichts geſprochen.

Miniſter Simons Bericht nach Berlin.
T.U. London, 4. März. Im Anſchluß an die Beſpig

gen mit den hieſigen Delegierten wird. Dr. Simons
heute einen ausführlichen Bericht nach Berlitey
ſtatten, um von dort Inſtruktionen entgegenzunehmer E
wäre gerade jetzt ein verhängnisvoller Fehler, wenn geizer
ſogenannten freundſchaftlichen Ton Lloyd Georges 10 Konferenz optimiſtiſche Schlüſſe gezogen würden. a
Nachgiebigkeit auf der anderen Seite. iſt
nirgends etwas zu ſpüren. Daß Deutſchland
ſchläge machen könnte, die, wie es in dem Uiltimatum hi de
Pariſer Beſchlüſſen gleichwertig ſein ſollen, muß als
geſchloſſen bezeichnet werden.

Ueber neue deutſche Vorſchläge nichts Bekn

Berlin, 4. März. (Wolff.) Nach den an zuſtändiger
vorliegenden Nachrichten iſt die Sitnation in Lon=
unverändert
. Ueber neue deutſche Reparationsvoyſch
iſt nichts bekannt.
T.U. London, 4. März. Die Morgenpreſſe drückt iEr)
ſtimmung zit der geſtrigen Atebe Lloyd Georges aus. Jh
iſt zieiliech gemäßigt. Von der Berufung von Sachverſtätge
nach London wird man abſehen; ſie würden auch zu ſpätn
men. Die Vollmachten, die Dr. Simons hat, ſind un=
reich
genug, um ihm die Selbſtändigkeit ſeine Entſchlun
ſichern. Es iſt anzunehmen, daß die Delegation mit den An
ten bis Montag mrittag in ſtändiger Fühlung
werbe.
Oeſterreichiſche Preſſeſtimmen.
Wien 4. März. (Wolff.) Die Spannung, wit der die
lichheit die ſchickſalsſchweren Vorgänge in London verfolgt, iſr
irindert. Die Preſſe ſetzt wiederholt die Bebeutung der in den
ſchen Gegenvorſchlägen angebotenen Zahlungen ausen
die mit insgeſamt 120 bis 150 Milliarden Goldmark tatſäch.W
äußerſte Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit erreichten. Aum
Verhauf der geſteigen Konferenz ſchließen die Reichspoſt ud
Blätter trotz der tendenziöſen Faſſung der Andwort des Neichsr in
Sinons im Reuterberichx, daß die deutſihen Vertreter feſt entel
ſeien, jber ihre Eegenvorſchläge nicht hinanszugehen. Die Neuen
Preſſe ſchreibt: Das Ul4imatum der Entente wirch nicht die beu!
Wirkung haben. Das deutſche Volk iſt darin einig, ſich nicht zeuh
zu laſſen. Andererſeits wollen die Blätter die Hoffnung noch nrym
aufgeben, daß die Entente zur Einſicht kommen und einen Weg 21
ſtändigung finden werde So heißt es in der Arheiterzeitung: De
Unterſchied iſt, daß die Deutſchen davon ausgehen, was Deutſchend
ſten, wvogegen die Entente nur immer ausrecmet, was Deutſchlrnd
leit ſolle. Mit Sanktionen iſt das Unmögliche nicht zu erzlvinge
die Entente beginnt zu fühlen, daß ſie mit Gealtmaßregeln z
Gelde am wenigſten kommt.
Die Haltung der Itgliener.
London, 4. März. (Wolff.) Mit Bezug auf die
tung der Italiener ſchreibt die Morning Poſt, de
Sforza ſeine Unterſchrift unter das Pariſer Abkommen
habe, könne von einem Nückzuge Italiens Eil
nen Verpflichtungen oder von einer Aenderung des italienß
Standpunktes keine Rebe ſein. Da jeboch Italien dur=
neuen
wirtſchaftlichen Erſchütterungen Europas in Mi
ſchaft gezögen werden würde, wie z. B. vas die Verſorge.
Kohſe aus dem Ruhr= und Saartal anbelangt, ſind vera .
liche iralieniſihe Kreiſe der Anſicht, daß Deutſchland jeM
legenheit geboten werben müſſe, um ſeiner Fehlex, die den
Rede des deutſehen Außenminiſters begangen worden
wußt zu wverden und ſich zum Standpunkt der Alliier
wegen zu laſſen.

uhm

Engliſche Anſichten über die Wirhung
des Ultimatums.
London, 4. März. (Wolff.) In Konferenzkreifen he/1
wie bie Morning Poſt im Gegenſatz zur Daily News
geſtern abend ſpät das Gefühl, daß Deutſchland da
riſer Abkommen nicht annehmen werde. 2
Deutſchland wahrſcheinlich eine Miniſterkriſe folgsi
daß nach den Vorbild von Verſailles eine andere deuti=n
gierung gebildet werde, die ſich den Forderungen der AS
zugänglich zeige.
(Wenn dies wirklich die Anſchauungen der Alliiert.0.
ſollten, ſo würde das beweiſen, daß man über die I

Rebe, baß die Alliierten keineswegs die Verſklavu
den Verfall Deutſchlands bezwecken, den am
niſchen Verbacht in bezug auf die Beveggründe
ierten zerſtreuen.

Engliſche Gaftfreundſchaft.
Z.u. Brüſſel 4. März. Die Daily Mait meld
Unterhaufe ſtellte Sir Alſxed Mond feſt, daß die deutjas
gation 71 Köpfe zähle. Dieſe Feſtſtellung war verurige=
einen
Proteſt, der von Sir Thomas Benett ausg!g

die koſtſpielige Gaſtfreundſchaft an die *
ſchen. (!) Sir Beneit bemängelte, daß die intelne

Höflichkeit ſogar gegenüber ben Angehörigen eines Siag.
vem tuir kürzlich im Kriege waren, angewenbet woi

iut umgekehrten Falle eine engliſche Delegation uagc
nationalem Brauche Gäſte der deutſchen Regferung..""
ſein würden. Benett hat bas hier bereits bekannt Aee
Erſuchen der deutſchen Delegation, nicht zu umfangkeieh
zeiten und keine Weine zu ſervieren, mit höhniſchen. Dlei
gen begleitet. Selbſtverſtändlich iſt es der engliſshe.
und auch Sir Benett belckeut, daß bei allen derartige.

[ ][  ][ ]

mof
erI

M

Rummer Ge.

renzen ihre Teilnehmer Gäſte der Regierung des Landes ſind.
Eine derartige Kritik iſt bisher noch nirgends geübt worden.
Barthou iſt ſehr befriedigt.
2.1. Paris, 4. März. Der franzöſiſche Kriegsminiſter
Barthou iſt geſtern abend 9 Uhr 25 in Paris eingetroffen.
Von Journaliſten befragt, erklärte er: Ich komme ſehr zufrieden
von London zurück. Ich hatte ſehr ſchwierige Aufgaben zu er=
füllen
. Wir haben die Orientfrage und die Frage der Aus=
führung
des Vertrages von Verſailles in günſtiger Weiſe ge=
löſt
. Lloyd George war glänzend und Briand hat die franzöſi=
ſchen
Intereſſen in bewunderungswürdiger Weiſe verteidigt.
Wir können uns darüber freuen. Es iſt ein vollſtändiges Ein=
vernehmen
unter den Alliierten über die Maßnahmen erzielt
worden, die gegen Deutſchland eventl. getroffen werden ſollen.
Oberſchleſien.
Ein Streiflicht auf die Abſtimmung.
T.u. Breslau, 4. März. Bei den Kirchenwahlen
in Czerwionka, Kreis Rybnik, als dem Teile Oberſchleſiens, in
dem die polniſche ſprechende Bevölkerung verhältnismäßig ſehr
ſtark vertreten iſt, ſind abgegeben worden 270 deutſche und 90
volniſche Stimmen. Das gibt ein Streiflicht auf die kommende
Abſtimmung.
Die Verhängung des Belagerungszuſtandes.
Oppeln, 4. März. (Wolff.) Wie die Interalliierte Kom=
miſſion
mitteilt, hat ſie den Termin für die Verhängung des
Belagerungszuſtandes über das Abſtimmungsgebiet
noch nicht feſtgeſetzt. Der Belagerungszuſtand wird erſt
kurz vor dem Tage der Abſtimmung nur für einige Tage ver=
hängt
. Auch über das Verbot von politiſchen und ſonſtigen Ver=
ſammlungen
während des Belagerungszuſtandes iſt ein Beſchluß
noch nicht gefaßt worden.
Wahlniederlage eines engliſchen Miniſters.
T.U. London, 4. März. Der zum engliſchen Landwirt=
ſchaftsminiſter
ernannte Sir A. Griffith Boscaven mußte
ſich in Dunley einer Wiederwahl zum Unterhauſe unterziehen
und hatte dabei einen Arbeiterkandidaten gegen ſich. Das vorige
Mal hatte Griffith mit 9000 Stimmen gegen 6000 Stimmen des
Arbeiterkandidaten geſiegt. Jetzt aber war das Ergebnis, daß
der Arbeiterführer James Wilſon mit 10244 Stimmen gewählt
wurde und der unioniſtiſche Koalitionskandidat mit 9968 Stim=
men
unterlag.
Irland.
London, 3. März. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung
aus Dublin dauern die Attentate in der Stadt an. In=
folgedeſſen
iſt die Polizeiſtunde von 10 auf 9 Uhr abends ver=
legt
worden.
Auf Anfragen betr. Irland ſagte Lloyd George im Unter=
hauſe
, die Regierung habe vor Proklamierung des
Kriegsgeſetzes die Möglichkeit geprüft, ein Zivilgericht
einzuſetzen. Dieſer Plan ſei indes nach reiflicher Ueberlegung
aufgegeben worden. Die Zahl der Todesurteile erreiche bei
weitem nicht die Zahl der Mordtaten in Irland.
England und die ägyptiſche Freiheitsbewegung.
London, 3. März. (Wolff.) Im Unterhaus wurde
än Erwiderung auf eine Anfrage von der Regierung folgendes
erklärt: Die britiſche Regierung habe an den Sultan von

riahmen getroffen. Sie habe den Wunſch, bezüglich der Vor=
ſchläge
Milners mit einer vom Sultan ernannten Kommiſſion
zu beraten, um anſtelle des Protektorats, wenn es mög=
lich
ſei, eine Regelung zu finden, die unter Wahrung der bri=
tiſchen
Sonderintereſſen den berechtigten Wünſchen Aegyptens
und des ägyptifchen Volkes entſpreche.
Rußland.
Der litauiſch=polniſche Konflikt.
Kowno, 4. März. (Wolff.) Die Litauiſche Telegraphen=
agentur
meldet: Nach aus Paris eingegangenen Meldungen än=
Serte die Kommiſſion des Völkerbundes zur Schlichtung des
Litauiſch=polniſchen Konflikts in der Sitzung am
2. März den früheren Beſchluß, in Wilna ein Plebiſzit vorzu=
nehmen
, ab. Es ſollen nunmehr zwiſchen Polen und Li=
kauen
unter Anfſicht des Völkerbundes und unter dem Vorſitz
von Hymans in Brüſfel direkte Verhandlungen ſtatt=
finden
, bis ein Abkommen erreicht iſt. In der umſtrittenen
Zone bleibt ein Kontingent von nicht mehr als 15 000 polniſchen
Soldaten. Die Armee Zeligowskis wird in die polniſche Armee
eingereiht. Litauen ſoll auf dieſer Front nur zwei Diviſionen
balten.
Verhandkungen mit Finuland.
Helſingfors, 2. März. (Wolff.) Die Verhandlungen
ſeber die Aufnahme der Handelsbeziehungen zwi=
ſchen
Finnland und Rußland waren vorläufig nur
vorbereitender Art, weil die finniſche Regierung die Behandlung
der Handelsfragen von gewiſfen politiſchen Fragen abhängig
macht. Die endgültigen Beſchlüſſe hängen ganz und gar davon
ob, inwieweit die ſchwebenden Unterhandlungen zwiſchen dem
Euswärtigen Amt in Helſingfors und der Sowjetregie=
lung
hinſichtlich der Verwirklichung des Friedensvertrages in
gewiſſen Punkten zu einer Einigung führen. In dieſer Be=
Fehung ſtellt die finniſche Regierung einige wichtige Fragen
ollen anderen voran, wie u. a. den Rücktransport der in Ruß=
land
befindlichen Finnländer. In bezug auf den Handelsaus=
nuſch
teilte die ruſſiſche Handelsdelegation mit, daß die finni=
ſcherſeits
vorgeſchlagenen Anordnungen mit den ruſſiſchen Plä=
nen
übereinſtimmen.
Die Lage in Petersburg.
Stockholm, 3. März. (Wolff.) Nordiſk Preßcentrale mel=
hdet
aus Helſingfors: Nach einer Mitteilung von der finniſch=
mſſiſchen
Grenze iſt die Lage in Petersburg unklar.
2ie Arbeiter verhalten ſich abwartend. Die Matroſen in Kron=
indt
ſollen ganz auf der Seite der Aufſtändiſchen ſtehen. Laut
einſer Revaler Meldung des ruſſiſchen Blattes Nowaja Ruß=
ü
4jafhyn iſt es den Bolſchewiſten gelungen, die Aufruhrbewe=
ſchengen
in Moskau und Petersburg zu unterdrücken.
Die Antrittsrede des Präſidenten Harding.
Waſhington, 4. März. (Wolff.) In ſeiner Antritts=
ede
erklärte Präſident Harding, die neue amerikaniſche
iegierung beabſichtige eine Politik der Nichtverwick=
ung
(Notinvolvement) in die Angelegenheiten
Küropas zu befolgen. Sie lehne es ab, an irgendeiner

Tage teilzunehmen. Harding trat für die Schaffung eines
Leltgerichtshofes ein. Er erklärte weiter: Wir werden keiner
Na tion einen gerechten Grund geben, mit uns Krieg zu füh=
. Ich hoffe jedoch, daß, wenn uns von neuem der Krieg auf=
wungen
wird, er ganz Amerika in nationaler Verteidigung
EEeinen wird. Harding trat in Anbetracht des Wettbewerbes
s Auslandes für den Schutzder amerikaniſchen In=
Eſtrie ein. In bezug auf die Schiffahrt erklärte der
Aaſident: Wir können nicht mit Erfolg verkaufen, wenn wir
amerikaniſche Ware nicht in amerikaniſchen Fahrzeugen auf
Weltmärkte bringen. Außerdem trat der Präſident für eine
Aaminderung der Steuerlaſten, eine angemeſſene Krediterleich=
Huing und für den Frieden in der Induſtrie ein. Der Präſident
Hlärte ferner: Für die Schuldenverpflichtungen, die
I dem Kriege entſtanden ſind, muß geſorgt werden, da keine
Aeiliſation ihre Nichtanerkeynung (Repudiation) überleben
ön ute.

Kärz 1921

Das neue Kabknett.
Waſhington, 3. März. (Wolff.) Das neue Kabi=
nett
wird aus folgenden Mitgkiedern beſtehen: Staatsſekvetär
Hughes, Schatzminiſter Mellon, Kriegsminiſter Becks, Poſt=
miniſter
Hays, Iuſtizminiſter Dagherty, Staatsſekretär der Ma=
rine
Edwin Derby, Staatsſekretär des Iern Fall, Staats=
ſekretär
für Handel Hoover, für Arbeit James Davis, Nckerbau
Wallace.
Die amerikankſche Armee.
T.U. Waſhington, 4. März. Senat und Kammer
haben in gemeinſamer Sitzung eien Geſetzentourf bereinigt,
der für das nächſte Frühjahr eine reguläre Armee von
150 000 Mann vorſieht.
Die Streikbowegung.
* Stertin, 3. März. In einer großen Verſcmmlung der Be=
triebsräte
und Vorſtände der freien Gewertſchaften wurde heute nach=
mittag
als Gegenmaßnahme gegen die Ausſperrung der
Arbeiter auf den Vulkanwerften mit 780 gegen 484 bei 26 un=
gültigen
Stimmen beſchloſſen, am Freitag mittag in den General=
ſtreik
zu treten. Den Arbeitern in den Bäckereien und den Kronken=
häuſern
wird die Arbeit geſtattet. Die Eleſtrizitätserbe düvſen nur ſo
viel Strom abgeben, als die Krankenhäuſer benötigen; im übrigen wer=
den
die Elektrizitätswerke ſtillgelegt. In den Gas= und Waſſerwerken
dürfen nur Notſtundsarbeiten vervichtet werden. Auch die Zeitungen,
mit Ausnahme des ſozialiſtiſchen Volksboten und des unabhängigen
Kämpfers dürſen nicht erſcheinen. Als Gegemmaßmahme wird der Bür=
gerbund
morgen einen Abwehritreik amkündigen. Die Eiſenbahner ſtrei=
ben
nicht und die Gewerkſchaften finanzieren den Streik micht. Es heißt,
daß keine Streikgeider bezahlt werden. Firr den Fall, daß die Techrtiſche
Nothilfe in Aktion treten wird, ſollen auch die Notſtandsarbeiten ver=
weigert
werden.
* Hambura, 4. März. Der Ausſtand der Hafenarbei=
ter
iſt beendet. In der Urabſtimnmg wurden 3091 Skimmen für
und 2664 gegen den Streik abgegeben. Heute wurde die Arbeit in wei=
dem
Umfange wieder aufgenonrmen.
Lu xemburg, 4 März. (Wolff.) In Differdingen und
Rodange iſt ein allgemeeiner Streik ausgebrochen. Er umfaßt
faſt das ganze Gebiet von Eſch, Rümelimgen und Steimfurt. Ein Hoch=
ofen
iſt explodiert, da die Arbeiter fehlten. Die Arbeiter halten
überall Verſammlungen ab, in denen zum Generalſtreik im ganzen
Lande aufgefordert wird.
Die Unruhen in Oberitalien.
Z.U. Mailand, 4. März. Während in Florennz die Nuhe wieder
hergeſtellt iſt, nehmen die Unruhen in der Umgebung der
Stadt ihren Fortgang. Die Zahl der Verwundeten überſteigt
fetzt 300, die der Toten 20; verhaſtet wurden nach den letzten Meldun=
gen
rund 700 Perſonen.
Rom, 3. März. (Wolff.) Den Blättern zufolge traf die Negierug
die ernſteſten Vorkehrungen, um Unr uhen zu unter=
brücken
. Die Generaldirektion der Eiſenbahnen wird mit aller
Strenge gegen die Eiſenbahner vorgehen, die ihren Pflichten nicht nach=
kommen
.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 4. März. Mit Rückſicht auf ſein hohes Alter
hat Geheimrat Sarazin ſein Amt als Vorſitzender des All=
gemeinen
Deutſchen Sprachvereins niedergelegt. Zu ſeinem
Nachfolger iſt der Präfident des Oberlandesgerichts Frank=
furt
a. M., Dronke, auserſehen.
London, 3. März. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Kalkutta wurden am 1. März auf offener Straße einem
Bankbeamten 95000 Rubien durch einen mit einem Revolver
bewaffneten Mann geraubt.
London, 4. März. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Teheran hat der Schah am 1. März die neuen Miniſter emp=
fangen
. Miniſter des Aeußern iſt Hudir el Abulh, Kriegs=
miniſter
Maſſud Khan.
London, 4. März. (Wolff.) Daily Mail meldet, daß für
Rechnung der engliſchen Regierung ein neuer Typ Waſſer=
flugzeuge
im Bau iſt, die mit Esſonderen Flügeln ausge=
rüſtet
ſind, welche es den Flugzeugen ermöglichen, nur mit ihren
eigenen Mitteln ſelbſt bei rauher See auf dem Waſſer zu bleiben
und ſich mittels ihrer Luftſchrauben fortzubewegen. Dieſe
Waſſerflugzeuge können wochen= und monatelang ohne jede
Unterſtützunng durch Transportſchiffe auf hoher See bleiben.
Rhodus, 4. März. (Wolff.) Stefani. Der franzöſiſche Ad=
miral
Mornet hat dem Admiral Galleani, entſprechend dem Ver=
trage
von Sevres, die Inſel Caſteloriza übergeben.
T.U. Warſchau, 4. März. Die polniſche Regierung hat ein
Angebot von den Gebrüdern Nothſchild in Frankfurt er=
halten
für den Wiederaufbau der großen Eiſenbahn=
werkſtätten
in Pruſckow in der Nähe von Warſchau.
Die Werkſtätten wurden ſeinerzeit von den Ruſſen auf ihrem
Rückzuge vollſtändig zerſtört. Rothſchild will dieſe Werkſtätten
wieder aufbauen und ſie nach 15 Jahren der polniſchen Regie=
rung
übergeben mit der Bedingung, daß ſie in der Zwiſchenzeit
für den Bau und die Reparatur ruſſiſcher Lokomotiden derwen=
det
werden.
Waſhington, 3. März. (Wolff.) Der Vollzugsrat des ame=
rikaniſchen
Arbeiterbundes hat beſchloſſen, daß der Bund
alle Beziehungen zu dem internationalen Gewerk=
ſchaftsbund
löſt, da ſich die amerikaniſche Arbeiterſchaft
dem internationalen Gewerkſchaftsbund wegen ſeiner revolutio=
nären
Betätigung und ſeiner Nichtanerkennung der nationalen
Autonomie der Gewerkſchaftsmittelpunkte in den verſchiedenen
Ländern nicht anſchließen könne.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimt die Redaktion
keinerlei Dexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortkich.)
Am letzten Sonntag kam ich 10 Minuten vor Abgang des Zuges
7,55 Uhr morgens nach dem Bahnhof Darmſtadt=Oſt, um nach Ober=
Ramſtadt zu fahren. Der Andrang war ziemlich ſtark und mußte ich
mich zum Erlangen einer Fahrkarte ſchon am Eingang der Vorhalle
der großen Kette anſchließen. Nur ſehr langſam ging es vorwärts.
Kurz vor Ankunft des Zuges wurde ein zweiter Schalter geöffnet Als
der Zug einfuhr, hatte ich noch vier Vordermänner. Endlich kam ich
an die Neihe und forderte eine Karte 4. Klaſſe Ober=Ramſtadt. Zu mei=
ner
größten Verwunderung man höre und ſtaune ſurde mir mit=
geteilt
, daß Karten nach Ober=Ramſtadt nicht da wären und ob ich nicht
Ober=Ramſtadt und zurück nehmen wolle? Da ich eine Tageswanderung
vor hatte, lehnte ich dieſes Anerbieten ab. Zu gleicher Zeit liefen alle
Leute weg, da man hörte, es würden Zettel verteilt. Ich ließ mir dann
auch einen ſolchen geben und wurde mir bei Erhalt desſelben gefagt,
es müßten erhöhte Fahrpreiſe bezahlt werden. In letzter Minute kam
ich glücklich in den Wagen und hörte bald, daß bei den Mitreiſenden
noch Leidensgenoſſen waren, die von einer Nachzahlung von 3 Mark
ſprachen. Es entſtand nun eine aufgeregte Unterhaltung über dieſe
jämmerlichen Zuſtände und über das anmaßende Benehmen junger Be=
amten
. In Nieder=Namſtadt ſtieg ein Mann in tadelloſer Gala= Uni=
form
ein. Aha, der Herr Rebiſor! dachte ich. Jetzt kommt das Straf
urteil für die Miſſetat, daß man nicht eine halbe Stunde vor Abgang
des Zuges erſcheint und ſich am Tage vorher eine Fahrkarte holt. Es
kam anders; wir wurden angenehm überraſcht. Der menſchenfreund=
liche
Herr ſtellte uns Fahrſcheine zum richtigen Preiſe aus. Wohlgemut
ſtieg ich in Ober=Ramſtadt aus und fand auch meine Frennde, die den
Gang mitmachten. Am Nachmittag kehiten wir in Nieder=Modau ein
und traf ich da einen alten Bekannten mit Frau und zwei Kindern. Wir
ſetzten uns an den gleichen Tiſch und im Laufe der Unterhaktung er=
zählte
mir der geplagde Familjedadder ſeine Erlebniſſe am frühen
Morgen. Er war auch bei denen, die Zettel in Empfang nehmen durf=
ten
. Es wäre ihm geſagt worden, er müfſe für jede Karte 3 Mark nach=
n
. 12 Mark Nachvergiitung ſei ihm jedoch zu viel geweſen, und er

daß ſicherlich für den Beſuch Kuchen gebacken worden wäre. So wäre
er mit Familie um den ſchönen Tag gekommen.
Vor längerer Zeit fuhr ich auch einmal mit dem erſten Sonntags=
zug
nach Reinheim. Es war noch in der Zeit der Hamſterer, zu denen
ich jedoch nicht gehörte. Standesgemäß ſuar ich mit Karte 4. Klaſſe ver=
ſehen
und konnte bei dem Maſſenandrang keinen Platz finden. Der
Schaffner drängte und zeigte nach der 3. Klaſſe und forderte auf, ein=

Seite 5.
zuſteigen Ich ſtieg damn in ein Abteil 3. Klaſſe. Bald kam der Herr
Neoiſer und mcm mir und einem anderen Herrn die Karte ab, trotz=
dem
hir mittgilten, daß wir auf Weiſung des Schaffners in die 3. Klaſſe
eingeſtiegen wilren. Auf die Frage des Reviſors, ob der betr. Schaff=
ner
geſagt habe, wir ſollten in die 3. Klaſſe einſteigen, konnte ich dies
als ehrächer Menſch nicht bejahen, da er nur geſagt hatte: Steigen Sie
ein! In Reinheim wurden wir zu 6, 3 Weiblein und 3 Männlein, als
Schwevveehrecher vorgeführt. Der Gewaltige, im Vollbewußtſein des
Beſitzes der roten Mütze, erklärte uns: Sie haben jedes 6 Mark zu
zallem‟ Ein ängſthiches Fräulein ſuchte ſchon nach den nötigen Schei=
nen
. Ich erklärte gleich, daß ich nichts bezahlen würde. Dann muß ich
Ihven Namen feſtſtellen. Haben Sie Legitimationspapiere? herrſchte
er mich an. Ich nannte meinen Namen und legte einen Steuerzettel
vor. Die anderen Miſſetäter folgten meinem Beiſpiel und wurden wir
dann gnädigſt entlaſſen. Nach einiger Zeit kam von hier eine Benach=
richtigung
, daß eine Strafe von 1 Mark zu zahlen ſei. Wegen dieſem
kleinen Betvag wollte ich keine Gerichtsverhandlung veranlaſſen und be=
zahlte
das billige Lehrgelb.
Dies teile ich zu Nutz und Frommen meiner Mitmenſchen mit.
W. Kr.

Für Eltern, deren Kinder verſchiedene höhere Schulen beſuchen,
iſt es höchſt unangenehm, daß Beginn und Ende des Unterrichts nicht
überall gleichmäßig feſtgeſetzt ſind. Ich richte daher an die zuſtändige
Stelle das dringende Erſuchen, dafür Sorge zu tragen, daß die Unter=
vihntsſtunden
an dieſen Schulen einheitlich geregelt werden.
Eine Mutter.
Den Abgabepflichtigen ſind kürzlich die vorläufigen Steuerbeſcheide
auf Grund des Geſetzes vom 22. Dezember 1920, das die beſchleunigte
Einziehung des Reichsnotopfers vegelt, zugeſtellt worden. Bei Durch=
ſicht
der Abzüge (Schulden und Laſten) in der anliegenden Berechnung
fehlt es an jeder Speziſikation, wie der Steuerbetrag, der abgezogen
wurde, ſich im einzelen zuſammenſetzt, auch iſt anſcheinend mach § 15,
Z. 5a (§ 2 St. G. vom 30. April 1920) die Beſitzſteuer (für die Zeit vom
1. Januar 1917 bis 31. Dezember 1919) nicht in Abzug gebracht, was
wohl bei dem endgültögen Steuerbeſcheid geſchieht. Bei letzterem wäre
2s jedenfalls zur Orzientierung nötig und zur Abſchneidung von Ein=
ſprüchen
ernünſcht, wenn die einzelnen Steuerxenten, bezüg=
lich
deren Abzüge ſtattfinden, ſpezifiziert würden.

Spiel, Sport und Turnen.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf dem Sportplatz
am Finanzamt findet morgen wiederum ein ſpannender Fußballwett=
kampf
ſtatt. Gegner iſt die erſte Mannſchaft des Turnvereins Pfung=
ſtadt
. Pfungſtadt beſitzt eine Mannſchaft, die mindeſtens ſo gut iſt
wie der F.K. 1907=Bensheim, der am letzten Sonntag hier weilte. Gan.
beſonders iſt die Verteidigung hervorzuheben, weitaus der beſte Teil der
Mannſchaft, die manchem erſtklaſſigen Verein Ehre einlegen würde.
In Darmſtadt iſt dieſe Mannſchaft weniger bekannt, da der Turnverein
(E. B.) Pfungſtadt das Fußballſpiel bis jetzt nur inerhalb der deutſchen
Turnerſchaft betvieb und noch nicht dem Verband angeſchloſſen iſt. Die
beiden letzten Spiele der beiden Mannſchaften endeten mit einem 4:3=
Sieg füir Pfungſtadt und einem unentſchiedenen Reſultat 0:0; der beſte
Beweis für die Spieltlichtigkeit von Pfungſtadt.
* Sportverein Germania 1913=Darmſtadt. Nach=
dem
Germania am vergangenen Sonndag in Eckenheim ein umentſehie=
denes
Reſultat erzwingen konnte, fährr die erſte Elf morgen nach Klein=
Steinheim bei Hanau, um gegen den dortigen Ligaampärter Sportverein
1910 ein Wettſpiel auszutragen. Da in der letzten Zeit ſelbſt bekannte
Ligadereine des Nordmainkreiſes eine unerwartete Niederlage von Klein=
Steinheim mit nach Haufe nehmen mußten, darf man auf den Ausgang
geſpannt ſen. 3. Mannſchaft gegen 3. Mſch. Germania=Pfungſtadt.
1. Jemſch. gegen Germania=Arheilgen.
* Sportverein Darmſtadt E. V. Mit einem abwechſelungs=
reichen
Progranm warket der Sportverein Darmſtadt am kommenden
Sonntag auf. Außer dem ſchon erwähnten Spiel der 1. Handball=
Mannſchaft und den vier Mannſchaften, welche ſich an der Wald=
laufmeiſterſchaft
beteiligen, ſtehen eine Reihe intereſſanter Fuß=
ballwettſpiele
auf dem Plon. Die Ligamannſchaft begibt ſich zu einem
Propagandaſpiel nach Offenbach gegen den V. f. R.=Offenbach an=
läßlich
des Spieles der 1. Mſch. F.K. Nürnberg gegen Kickers=Offenbach
um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Ein deutlicher Beweis, welch guten
Ruf der Sportverein Darmſtadt genießt. Dieſes Spiel ſoll bezwecken,
den anweſenden Fremden, die anläßlich des Meiſterſchaftsſpiels nach
Offenbach kommen, ſchon am Morgen Gelegenheit zu geben, einem
fairen und intereſſanten Wettſpiel beizuwohnen; deswegen findet das
Spiel um 11 Uhr ſtatt. Die Liggerſatzmannſchaft empfängt auf der
Rennbahn die erſte Mannſchaft des F.K. Mainz=Mombach, einen
guten Vertreter der A=Klaſſe. Im Vorſpiel ſiegte unſere neu aufgeſtellte
Erſatzmannſchaft überlegen und hat am Sonmtag Gelegenheit, zu bewei=
ſen
, ob dieſe Zuſammenſtellung ſich tatſächlich gut bewährt. Ferne=
ſpielt
auf der Rennbohn die 2=Mannſchaft gegen 1. Mſch. Olympia=
Hahn, die in letzter Zeit viel von ſich reden machte. Dis 2b= Mann=
ſchft
empfängt die 2. Mſch. Germanias=Eberſtadt. Schon am
Morgen beginnt der Spielbetvieb der 3 a=Mannſchaft gegen die gleicl
von Eintracht=Frankfurt. Mit einem Spiel der 1. Jgd.=Elf
gegen die gleiche der Turngemeinde Beſſungen nach dem Ligaſpiel findet
ds Programm für Darmſtadt einen guden Abſchluß. Nach auswärts
begeben ſich die 2c=Mannſchaft nach Hahn und die 3b=Mannſchaft mac)
Trankfurt, ſovie eine kombinierte Ensgvaber= und Alte Herren=
Mannſchaft zu einem Propagandaſpiel nach Ober=Ramſtadt.
* Der Sportklub Haſſia 1913=Dieburg hat für
Sonntag vier Mannſchaften verpflichtet. Die erſte Mannſchaft empfängt
die zweite Elf des Sportklubs Union=Darmſtadt. Das Vorſpiel konnte
Dieburg mit 4:1 Toren gehvinnen. Iſt Haſſia wieder ſo eifrig am Ball
wie damals in Darmſtabt, ſo dürfte ihr der Sieg nicht leicht zu nehmen
ſein, zumal auch noch Dieburg die Vorteile des eigenen Platzes hat.
Die zweite Haſſia=Elf iſt Gaſt der dritten Mannſchaft des S.K. Union
in Darmſtadt. Die dritte Mannſchaft ſpielt in Diebura gegen die
gleiche von Spielvereinigung Urberach und die vierte Haſſia=Elf tritt
gegen die gleiche Mannſchaft des Sportvereins 1919=Münſter an.
* Hockey. Der Darmſtädter Hockeyklub, Abteilung des
Darmſtädter Schvimmklubs Jungdeutſchland, empfängt am Sonntag
auf ſeinem Platz am Golfhaus die Hockeyabteilung der Mann=
heimern
Turngeſellſchaft, und zwar die beiden erſten Mann=
ſchaften
zum Rückſpiel, die Damen nachmittags zum Vorſpiel. Das Vor=
ſpiel
im Mannheim konnte die erſte Mannſchaft des D.H.K. mit 5:0 To=
ven
und die ziveite Mannſchaft 2:0 Toren für ſich entſcheiden. Manu=
heim
wird ſich daher beſonders anſtrengen müſſen, um auf dem Platze
des Gegners giinſtiger abzuſchneiden. Man darf auf jeden Fall zwei
intereſſante Spiele erwarten. Am Samstag, den 5. März, nachmit=
tags
, fährt die Schüilermannſchaft nach Frankfurt a. M., um gegen die
gleiche Mannſchaft der Horkehabteilung des Turnvereins von 1850=
Framkfurt a. M. anzutreten. Auch hier darf man wünſchen, daß unſere
einheimiſchen Schüler ihre Klubfarben würdig zu vertreten wiſſen.
* Der Skiklub Darmſtadt=Odenwald veranſtaltet,
nachdem er vorher erfolgreich einen Trocken=Skikurs beendiat hat, im
Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule am Dienstag, dem 8. März, einen
Lichtbildervortrag über das Thema: Skigebiete im Odenwald,
Schwarzwald und Tirol, den Herr Kreisamtmann Dr. Krebs Mit=
glied
unſeres Vorſtandes, halten wird. Der Eintritt iſt für alle Beſucher
frei und ſind Gäſte herzlich willkommen. Gleichzeitig wird auf die im
Anzeigeteil erſcheinende Anzeige aufmerkſam gemacht.
10 Jahre 1. Darmſtädter Fußballverein 1912.
Dieſer Vevein wurde im Jahre 1911 gegründet und ſpielte damals
an dem ſogenannten Schvimmbadplätzchen (Platz hinter dem Hallen=
ſchwimmbad
). Im Jahre 1912 trat er an die Oeffentlichkeit und trug
nun ſeine Spiele auf dem bieſigen Exerzierplatz aus. Mitte des Jahres
1913 trat der Verein dem Verband für Rafenſport, Sitz Heidelberg, b=
Die 1. Mannſcheft erraichte als Mitglied dieſes Verbandes in dem Sta=
kenburgau
den 2. Platz im Jahre 1913/14. Damals ſtellte der Vere
3 Mannſchaften, ebenſo eine Leichtathletikabteilung, die ſchöne Erfol
erzielte. Spatz, Millmevſtadt, Suchland erpangen im 100= und 200=Mete
laufen mehrere 1. Preiſe. Die 400=Meterſtafette, Jung, Hch., Spatz
Suchland und Röder war ebenfalls verſchiedentlich erfolgreich. Zu Kriegs=
beginn
wurden die meiſten Mitglieder eingezögen. Nur ein kleiner Reſt
blicb übrig und ſo ſpurde noch nit einer Mannſchaft die Vereinstätigke
weitergeflihrt und zu Pfingſten 1915 in Darmſtadr das letzte Spiel gegen
Union=Heidelberg ausgetragen, das bei ſhrhem Regen ſtattfand und 6:
gewonnen ſurbe. Nun uurde auch noch der Reſt zum Heeresdienſt
herangezugen und mußte daher die Vereinstätigkeit ruhem.
Anfangs des Jahres 1217 kanten einige Mitgbieder verwundet, teils
erkrankt, vom Felde zurück; unter dieſem war auch Hermamn Spalt und
Fritz Märllmerſtadt. Beide vermittelten nun einem regen Schriftverk
und in kurzer Zeit gelang es ihnen, emen ſolchen mit faſt allen M:
gliedern onzubahnen. Vor nun an gabem Beide auf allgemeinen Wunfc
Monatsnachrilten an alle Mitglieder ins Feld und auf dieſe Weiſe wur
den die Mitgbieder aufs beſte zuſammengehalten. Freiwillige Spender
ingen für die Nachrufe der gefallenen Mitglieder (11 ſind gefallen)
Felde aus ein. Mit Kriegsende kam bald wieder eine größere Anzaß
Mitzglieder zuück, und ſofort wurde die Vereistätigkeit wieder a
genomazen. Mirte 1919 trat der Verein dem Südd. Fußballverband E
Mit einer Mannſchaft beteiligte er ſich an den Verbandsſpielen
Klaſſe C. Leider konnte er wegen Verletzung und Erkrankung einiger
Anfangs des Jahres 1220 kamen nun
reich
rück und nun kam neues Lebei
buld wieder die aſten Vg
in dem Vercin. Die Mergläderzahl wuchs von Tag zu

[ ][  ][ ]

Vom April 1920 an ſtellte der Verein bereits 4 Mannſchaften. Die
Spielkraft der 1. Mannſchaft wuchs zuſehends. In der Privatſpielzeit
wwurden gute Erfolge erzielt. So ſchlug die 1. Mannſchaft auswärtige
gute A=Gegner und Ligareſerven. Die beiden hiefigen A=Vereime wurden
inwandfrei geſchlagen. Für die Verbandsſpiele des Jahres 1920/21
wurde D. F.=V. 1912 auf Antrag der B=Klaſſe zugeteilt. In dieſer konnte
er die Meiſterſchaft erringen. Die 2. Mannſchaft beſetzte den 2. Platz in
der Klaſſe BII.
Inzwiſchen wurde eine Schülerabteilung gegründet, der heute
bereits 45 Mitglieder angehören. Auch ſie erreichten gute Erfolge. Die
Schüler haben keinen Beitvag zu entrichten. Mit dem Jahre 1921 trat
nun der D. F.=V. 1912 mit einer wirkſamen Propoganda an die Oeffent=
lichkeit
. Gute Gegner wurden nach Darmſtadt verpflähtrt und ſchöne
Spiele hier vorgeführt. Auch für die nächſten Monate ſind gute Spiele
abgeſchloſſen. Am 13. März ſovie am 17. April findet je eim Sport=
tag
ſtatt.
Der Verein ſtelſt heute 4 Mannſchaften und 3 Schüilermannſchaften.
Der D. F.=V. 1912 iſt Mitglied des Sd. F.=V., des Frankfurter Verban=
des
für Turnſport, des Ausſchuſſes für Leibesübungen Darmſtadt, ſowie
des Verkehrsvereins.
Neue Bücher.
Winter iſt die Jahreszeit der größten Entdeckungen, der weiteſte
Spielraum und fühlbarſte Gradceſſer für das WachZtum unſerer
Schauenskräfte und hält für ſeinen Freund und Kenner, der ſich ihm in
allen ſeinen Stimmungen und Wettern mit voller befahender Ecele hin=
gibt
, ſchließlich Lebensgefühle von feierlichſter Zartheit des Glüiches be=
reit
, ganz und gar hiuausgehend über alles, was mit dem alten Begriff
Winter berdunden wird, und auch eine neue Stellung zu den anderen
Jahzeszeiten verleihend. Mit dieſen Worten faßt Karl Foerſter das
Thema zuſammen, das in den beiden letzten Heften der Monatsſchwift
Gartenſchönheit (Verlag der Gartenſchönheit, Berlin=Weſtend) in
den verſchiedenſten Variationien behandelt wird. Hatte das Jcugheft
die Schönheit des Gartens im Schnee in zahlreichen Bildern aus aller
Welt, beſonders in einer köſtlichen Bilderreihe aus dem Muskauer Park,
gefeßert, ſo iſt das Februarheft den zarteren Reizen des Nauhreif ge=
widmet
und bringt fein abgetönte Darſtellungen großer Garkenausſchmicte
sie rinzelner Pflanzen in dieſem Winterſchmuck. Ein reiches Material
prattiſcher Anregungen ergänzt dieſe Hauptthemata nach den verſchſe=
denſten
Seiten.
Wetterausſichten für Samstag:
Stark beivölkt, meiſt trocken, mild, Südweſtwind.

Ab Tooniere Taf
das Darmſtädter Tagblatt?

In
1. Alltheim
2. Arheilgen
3. Auerbach.
4. Vabenhauſen (Heſſen)
5. Bickenbach
6. Biebesbeim.
7 Crumſtadt.
8. Dieburg.
9. Eberſtadt.
10. Egelsbach".
11. Erfelden .
12. Erzhauſen.
13. Eſchollbrücken
14. Gernsheim".
15. Gräfenhauſen.
16. Griesheim .
17. Groß=Rohrheim
18. Groß=Umſtadt.
19. Groß=Zimmern.
20. Gundernhauſen.
21. Habitzheim".
22. Hahn b. Pfungſtadt
23. Hähnlein".
24. Heubach i. D..
25. Jugenheim".
26. srleeſtadt
27. Klein=lämſtadt
28. Rlein=Rohrheim
29. Klein=Zimmern.
30. Lengfeld
31. Meſſel . . ..
32. Nieder=Beerbach.
33. Nieder=Namſtadt.
34. Ober=Namſtadt .
35. Pſungſtadt.

bei
Frau M. Vonderſchmidt, Hauptſtraße
Frau H. Anthes X., Waldſtraße
Frau Wilhelm Röder, Bachgaſſe 22
Frau Joh. Gehringer, Amtsgaſſe 216
Frau Thomas Hils, Alsbacherſtr. 3
Frau Hch. Trautmann Ww., Kirchſtr. 31
Frau Kath. Hönig Wwe, Neuſtraße 3
Frau Eliſe Balles, Hutmachergaſſe 8
Georg Becker II., Odenwaldſtr. 7"/,,
Fr. Jak. Schroth XI., Ernſt Ludwigſtr. 1
Phil. Eberling III., Neugaſſe 40
Frau Joh. Joſt, Ludwigſtraße
Frräul Anna Gilbert, Pfungſtädterſtr. 23
Frau B. Wenzel, Zanggaſſe !
Frau Wilhelm Glenz, Hauttſtraße
Georg Becker, Alte Darmſtädterſtr.
Frau Fr. W. Herbold I. Ww, Ldgſtr. 11
Frau L. Klinger Wwe., Rodenſteinerſtr.
Frau Joh. Reinhardt Vl., Hauptſtr.
Frau Chriſtine HorneffWwe., Altſtraße
Karl Rill, Schloßgaiſe
Hch. Lang, Schneidermeiſter. Obergaſſe
Frau C. Krämer Wwe., Rodauerſtr. 59
Frau Anna Buchheimer, Schulſtr. 55
Frl. Karola Luckhaupt, Hauptſtr. 12
Schneidermſtr. Krapp, Hintergaſſe 58
Frau El. Hoffmann We., Bahnhofſtr. 20
Frau B. Wenzel, Gernsheim, Zangg. 9
Johannes Köbel III., Dieburgerſtr. 28
Frau Dorothea Heil, Otzbergſtraße 7
Hch. Joſt, Holzhäuſergaſſe 100
Frau Babette Reiß, Untergaſſe 26
J. Oehlenſchläger, Stiftſtraße 68
Frau Luiſe Neubert, Aliceſtr. 15
Nikolaus Heil, Sandſtraße 92

37. Richen . . .
38. Roßdorf. .
39, Schneppenbauſen .
40. Seeheim
41. Semd .
42. Spachbrücken".
43. Stockſtadt.
44, Traiſa.
45. Weiterſtadt.
46. Wixhauſen
47. Wolfskehlen
48. Worfelden

36. Reinheim . . . . . . . Fra. Geiſt Wwe., Wilhelmſtraße
Joh. Georg, Mittelſtraße 11
Georg Handſchuh. Dieburgerſtr. a1
Heinrich Schroth
Jakob Bauer, Frankenſteinſtr. 1
Frau Hch. Storck Wwe Oberendſtraße
Karl Poth IV., Hofgaſſe 10a
Frau Hch. Henninger IV. We, Ldgſtr. 17
Ad. Mahr, Schuhmſtr., Bernhardſtr.
Karl Böhm, Darmſtädterſtraße 10
Fcau El. Aurenhammer, Falltorſtr. 3
Fuchs, Schreiner, Oppenheimerſtraße
Fräul. Eliſab. Engel, Neugaſſe 19
Frau Douvier Wwe., Obergaſſe 3.
49. Zwingenberg.
Für pünktliche und gewiſſenhafte Zuſtellung werden wir Sorg
(2
tragen.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts,

Tageskslenber.
Landestheater. Anfang nachmittags 2½ Uhr, Ende nach 6 u.
(außer Miete): Ein Maskenball. Abends 8 Uhr, Ende 10 Uh
(außer Miete, Sondermiete Serie VII): Die ſpaniſche Fliege‟
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Kammermuſikabend des Darmſtädter Streichquartetts un
7½ Uhr im Saal zur Traube.
Vortrag von Fräulein Dr. Schmidt um 5 Uhr im Reſtaurant Sitt
(Frauenabteilung der Deutſchen Volkspartei).
Voga: Zuſammenkunft um 6 Uhr im Landwehr=Kaſino (Kaiſerſaa)
Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten im Aus
ſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 18 Uhr).

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden polttiſchen
Teil und für F=uilleton: Dr. Oito Waldgeftel; für heſſiſche Poli ik und dan
übrigen Teii (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streefe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; ſür den Anzigenteil.
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Oofbuchdrucerei. Süm lich in Darmſtadt.
Für den redakttonellen Teil beſtimmee Mittellungen ſind an die Redaktion da
Tagblatis zu richten. Etwaige Honoraeforderungen ſind beizufügen; nachträglich=
werden
nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 12 Seiten.

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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 5. März 1321.

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Samstag, den 5. März 1921.
Stadtkirche: Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die
Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die
Feier des beil. Abendmahls. Pfarrer Zimmermann.
Martinskieche: Abends 6 Uhr: Beichte und Vorberettung zum
heil. Abendmahl. Pfarrer D. Waitz.
Stiftskirche: Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde,
Sonntag Lätare, den 6. März 1921.
Stadtkirche: Vormittags 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit heil.
Abendmahls für die Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger, Kollekte
für die Lukas=Kinderſchule. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Heß. Nachmittags 2 Uhr und 3½ Uhr: Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden der Markusgemeinde, und zwar die
der Mädchen um 2 Uhr und die der Knaben um 3½ Uhr. Pfarrer
Vogel.
Stadtkapelle: Vorm 10 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Schloßkirche: Vormittags 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit heil.
Abendmahl für die Schloßgemeinde (Knaben). Pfarrer Zimmer=
mann
. Kollekte für die Schloß=Kinderſchule Um 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Zimmermann. Nachmittags 4 Uhr: Kon=
firmandenprüfung
(Mädchen). Pfarrer Zimmermann. Mitt=
woch
, den 9. März, abends 6 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer
Kleberger.
Amtsbandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmer=
mann
.
Martinskirche: Vormittags 9 Uhr: Konfirmation der Konfir=
manden
des Weſtbezirks mit Feier des heil. Abendmahls, Pfarrer
D. Waitz, Kollekte. Nachm. 3 und 5 Uhr: Vorſtellung und Prü=
fung
der Konfirmanden des Nordbezirks, und zwar die der Mäd=
chen
um 3 Uhr und die der Knaben um 5 Uhr. Pfarraſſiſtent Loh=
fink
. Abends 8 Uhr: Pfarrer Beringer. Mittwoch, den
9, März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht, Pfarrer D. Waitz,
Pfründnerhaus: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer Beringer,
Fohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Pfarrer Goethe. Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 9. März, abends 8 Uhr:
Paſſtonsandacht im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.

Beſſunger Aſrche Wetrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesbienſt
. Pfawer Wagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. Abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier, Anmeldung von ½6 Uhr
an in der Sakriſtei. Mittwoch, den 9. März, abends 8 Uhr: Miſ=
ſionsandacht
. Miſſionar Müller aus Oſtafrika.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Stroh. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſſtent
Stroh. Mittwoch, den 9. März, abends 8 Uhr: 5, Paſſionsandacht
im Gemeindeſaal. Pfarraſſiſtenr Stroh.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Donnerstag, den 10. März,
abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde (Dr. Avemarie). Abends 8½ Uhr: Vortrag über das
Thema: Ich tue recht und ſcheue Niemand! Dienskag, abends
8½ Uhr: Blaukreuzſtunde. Mittwoch, nachm. 4 Uhx: Kinderbund
für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Jugendbundverſammlungen: Sonntag, nachm.
2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelſtunde
für Jungfrauen. Abends 8½ Uhr: Vortrag. Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtraße 2, I.) Donnerstag,
abends 7½ Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Darmſtadt. Vereinslokal:
Dieburgerſtr. 26, I.: Dienstag, den 8. März, abends 8½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
, auch für Gäſte.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 15): Sonntag, den 6. März,
nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. Um 4½ Uhr: Verkündigung des
Wortes Gottes. Mittwoch, den 9. März, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freikag, den 11. März, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Edangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
6. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Nachm. 4 Uhr: Jugend=
bund
. Abends 8 Uhr: Predigt, Donnerstag, den 10. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſn Ehriſti der Heil, der letzt, Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 40, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 6. März, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, 9. März,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei, Freunde willkommen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Manerſtr. 17:
Sonntag, den 6. März, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred. Win=
hold
. Mittwoch, den 9. März, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.

Dachokiſche Gemeinden.
4. Faſten=Sonntag, den 6. März 1221,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends Myr=
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur hefl. Achute
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe nritſru=d.
Um 48 Uhr: Heil. Meſſe im großen Saale des Geſellenules
(Friedrichſtraße 30). Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt hum
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Um 11 Uhr: Akademiſcher Ctwes=
dienſt
Nachm. 3 Uhr: Roſenkranz=Bruderſchaftsandacht mit Pdgiat
und Prozeſſion. Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt, Freitag=ends
6 Uhr: Kreuzwegandacht.
Kapelle der Barutherzigen Schweſtern: Sonntag, dorm. S)Mm
Heil, Meſſe. Nachm. 4 Uhr: Verfammlung im Mädchenhen.
Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, dorm. 7 Uhr: Heil. Mufe
Kapelle in Obey=Ramſtadt: Vorm. ½8 Uhr: Heil. Meſſe,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hocharnt
St. eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und uds
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte,
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheik zur heil. Bchuke.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe nüByre=
digt
. Um ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachmittags Uchr:
Faſtenandacht. Dienstag u. Freitag, abends 6 Uhr: Faſtenaaeſcht.
Kapelle in Arheilgen: Borm. ½10 Uhr: Hochamt und Pount.
St. Martinskapelle zu Beſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhnmd
abenbs 8 Uhr: Gelesenheit zur heil. Beichte.
Kollokte für unſeren Kirchenbau.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte. 1m
7 Uhr: Heil. Meſſe. (Männerkongregation) Um 9 Uhr: Alr pmit
Predigt. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. ½3 Uhriöexz=
Jeſu=Andacht. Mittwoch, abends 6 Uhr: Faſtenandacht.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 4 Uhr und abend: Wör=
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Vor ½7 UhrEſus.
teilung der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. 1m
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Uhſtyen=
lehre
. Um 2 Uhr: Andacht, Werktags iſt der Gottesdieſt mm
½8 Uhr.
Kapelle in Pfungſtadt: Sonntag, dorm. 7 Uhr: Beichtgenven=
Heit Um ½8 Uhr: Hochamt u Predigt. Nachm. ½2 Uhr: Angocht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. Uyhr:
Heil. Meſſe und Predigt.

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[ ][  ][ ]

Ruikidzer 6:5.

In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
58
(Nachbruc verbeten.)
Schon war ſie in den kleinen Verſchlag gehumpelt, den ſie
ihre Küche nannte, ſchon praſſelte nebenan das Feuer, liebliche
Hüfte ſtiegen auf und durchzogen die kleine Stube. Dann trug
ſie ihm ſeine Lieblingsſpeiſe, Apfeleierkuchen, ganz nach Frie=
densart
gerührt und gebacken mit viel Butter und zwei wirklichen
Eiern, auf den ſchnell gedeckten Tiſch und holte eine Flaſche von
dem alten Rotwein, den er ihr einmal zu ihrer Stärkung geſchickt
hatte. Nun ſprach ſie mit ſtiller Bewegung ihr kurzes Tiſhgebet
und freute ſich des Behagens, mit dem er und rank, obwohl
er anfangs gar nicht zugreifen wollte, der langſam auflebenden
Züge und der dankbaren Blicke, die ſie aus ſeinen ein wenig kla=
rer
gewordenen Augen trafen.
Schweigend ſaß er neben ihr, und auch ſie hatte immer noch
nicht die leiſeſte Frage geſtellt, ſondern auch nach dem Eſſen nur
weiter erzählt, lauter nebenſächliche, gute, liebe Dinge, die keinen
Menſchen aufregen und keine Seele beunruhigen können, lauter
nebenſächliche, gute, liebe Dinge, wie ſie eben nur ein Mutterherz
erſinnen, ein Muttermund erzählen kann.
Dann war er müde geworden und hatte ſich nach oben in
ſein kleines Zimner begeben, in dem er ſchon in ſeinen Studen=
tenjahren
gewohnt, und in dem noch jeder Gegenſtand genau an
derſelben Stelle ſtand wie damals. Sie hatte ihn hinauf geleitet,
das ließ ſie ſich nie nehmen, trotz der ſteilen Treppen und ihres
lahmen Fußes nicht, ſie mußte doch noch einmal nach allem ſehen,
ob er es hatte, wie er es gewohnt war, ob das Bett nach
ſeinen Wünſchen gemacht war und die heiße Krucke es
gut durchwärmt hatte. Denn ein Ofen war in der kleinen Man=
ſardenſtübe
nicht; das war das Leid, das ſie jedesmal aufs neue
empfand, wenn er im Winter zum Beſuch kam.
Und nun vergiß einmal alles, mein Junge, fagte ſie, in=
dem
ſie ſich anſchickte, die Treppen wieder hinunterzuhumpeln,
und ſchlafe, ſchlafe ſolange und ſo feſt du kannſt, das iſt das
Beſte, was ich dir wünſchen kann.
Ihr Wunſch war in Erfüllung gegangen. Vom Sturme
umtoſt, der da draußen ſeine Lieder ſang, weich eingehüllt in die
wohlige Wärme der ſchweren Federbetten aus der guten alten
Zeit, hatte er bis in den ſpäten Morgen hinein geſchlafen, wie
lange nicht mehr. Und als er nun mit der Mutter an dem mit
friſcher Butter und Honigſeim beſtellten Frühſtückstiſche ſaß, da
war das Zuſchnürende in ſeinem Inneren gelockert, und was ihm

Darmftädter Tagblntt, Samstag, den 5. März 1921.

geſtern unmöglich geteſen, das war ihm heute Wunſch und Be=
dürfnis
. So erzählte er ihr alles, was ihm die letzten Wechen
an Enttäuſchung und Leid gebracht, ganz ausführlich erzählte er
es von Anfang bis zu Ende, genau der Reihe nach, nichts ließ er
aus, nichts beſchönigte oder entſchuldigte er. Anfangs ſprach er
mit einer gewiſſen erzwungenen Ruhe. Als er dann aber darauf
kam, wie hart und kieblos man ihn behandelt, wie Macketatz ſelbſt
da nicht anderen Sinnes geworden, als er ihn vor ſeinen Augen
zuſammenbrechen fah, wie auch ſeine Tochter, mit der er früher
faft jeden Abend in Freuden und Zerftreuungen verlebt, nur
freundlich gemeſſene Worte für ihn gehabt, und ſelbſt Kurt
Splettſtößers Freundſchaft verfagt habe da war es um ſeine
Mäßigung geſchehen, und ſein Bericht wurde zur leidenſchaft=
lichen
Anklage.
So ſind die Menſchen, Mutter! rief er aus. Wandelſt du
deinen Weg genau nach der Richtung, die ſie ihm geben, genau
nach den Satzungen, die ſie aufſtellen, dann ſind ſie gütig und
wohlwollend, ſtreicheln dich und rechnen dich zu den Ihren.
Schlägſt du aber einmal Bahnen ein, die von dem Herkömm=
lichen
abweichen, verfolgſt du Ziele, die dir groß und erſtrebens=
wert
erſcheinen, die ſie aber nicht billigen, und läßt dir nun, in
der Hitze des Kampfes und allein auf dich angewiefen, irgend
etwas zuſchulden kommen, einen Fehler oder Irrtum, den deine
Unerfahrenheit oder dein Herz heraufbeſchwor, dann kennen
ſie keine Nachſicht und Milde, dann ſchütteln ſie dich von ſich ab
wie die Gerechten den Ungerechten, ſtehen dir in ihrer unnah=
baren
Kälte gegenüber, die kein Schmerz und keine Reue zu er=
weichen
vermag. Ja, ſo ſind die Menſchen! Die große Liebe,
die vergeben kann, iſt nicht in ihnen.
Die alte Frau hatte ihm mit ſchweigender Aufmerkſamkei=
zugehört
. Sie wußte, daß es nichts Gutes ſein konnte, das er
ihr zu verkünden hatte. Das aber, was ſie nun hörte, übertraf
ihre bangſten Erwartungen. Das hatte er erdulden müſſen!
Seine kühnſten Pläne, von denen er ſo manches Mal in heller
Begeiſterung zu ihr geſprochen, an ſie geſchrieben, alles war ihm
unter den Händen geſcheitert wie ſeine Turbine, die zerſchellt
und zertrümmert in einer Werkſtatt der Werft lag, während ſie
ſie täglich mit ihren Wünſchen und Gebeten auf ihrem Siegeszug
durch die weiten Meere verfolgte. Keiner wußte, wie ſehr ſein
empfindſames Gemüt unter alledem geblutet hatte, und keiner
konnte mit ihm fühlen und leiden wie ſie. Aber ſie wollte
tapfer bleiben und ihm das Herz nicht noch, ſchwerer machen!
Das da mit dem Macketatz, das verſtehe ich ſchon, mein
Junge, ſagte ſie, zu einer beinahe ruhigen Sachlichkeit ſich zwin=
gend
, das ſieht ihm ganz ähnlich. Er hatte ſchon als Kind ſol=

Seite 9.

chen Eiſenkopf, was er nicht ſelber hineintat, das prallte an dem
ab. Und daß er mit deinen beglückenden Ideen nicht einver=
ſtanden
war und nachher, als du ſie gegen ſeinen Willen durch=
führteft
, kein Mitleid mit deiner Not hatte bei einem Manne
wie ihm iſt es ſchon begreiflich. Auch was du von ſeiner Tochte:
ſagſt, mein lieber Junge, ich habe es ſchon immer mit banger
Beſorgnis angeſehen, habe dir ſchon immer mal darüber ſchreigen
wollen, doch du weißt ja, wie ſchwer und ungern ich ſo etwas tue.
Nur was du da von Kurt Splettſtößer meinſt, nein, mein lieber
Junge, das glaude ich dir nicht, da befindeſt du dich eben in ei=
nem
Irrtum. Dafür habe ich ſchon das richtige Gefühl, das
kannſt du mir glauben. Freilich einen nüchterneren und ruhige=
ren
Sinn als du hat er von jeher gehabt. Und wenn du nun
lauter kühl wägenden Leuten der Praxis und Welterfahrung
gegenüberſtandeſt ein Wunder iſt es eigentlich nicht, daß alles
ſo kam, wie es kommen mußte.
So ſprach die kluge Frau, die nur den einen Wunſch hatte,
ihren Sohn von ſeiner brütenden Trübſal fort zu einer ruhigeren
Erfaſſung der Dinge und Menſchen zu bringen. Aber es gelang
ihr zu ihrem Leid nur wenig.
Mag dem ſein, wie es will, Mutter, erwiderte er, ich
wollte nicht fliehen, wollte ihnen das Feld nicht räumen. Jext
aber iſt es ſo weit gekommen, daß ich miech in dein verborgenes
Haus retten muß, damit ſie nich nicht ins Gefängnis werfen,
weil ich ihnen ihr Geld nicht auf Heller und Pfennig bezahlen
kann.
Nun war wieder das große Erſchrecken in ihrem Antlitz.
Aber nur für einen kurzen Augenblick, dann klärten, ſich ihre
Züge auf. Laß nur gut ſein, mein Junge, ſagte ſie, und wie
ein frohes Geheimnis leuchtete es ihm aus ihren Augen entgegen,
ſo ſchlimm wird es nicht werden, auch dafür weiß ich Rat.
Sie nahm den Stock mit der Hornkrücke in die Hand, hum=
pelte
zu ihrem alten Mahagoniſchreibtiſch, ſchloß die große
Klappe auf und öffnete eins der verſteckten Schubfächer. Hier
haſt du dies kleine Buch, ſagte ſie, indem ſie zu ihm zurück=
kehrte
, es ſtammt noch von meinem Vater, er gab es mir, als
ich heiratete, für die Zeit der größten Not.. . ich habe es nie
angegriffen, auch nie davon geſprochen du ſollteſt es vorfinden,
wenn ich einmal die Augen geſchloſſen hätte, es ſollte nun
gleichviel, wozu es ſollte; jetzt hat es eine beſſere Beſtimmung
gefunden.
Mutter!
Er war ſo überwältigt, daß er nichts weiter hervorbringen
konnte als dies eine: Mutter!
(Fortſetzung folgt.)

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Kurſus
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Oſtern. Auch Nachh u.
frunz, Konverſ. Anm. erb.
Wittmannſtr. 5, I. Sonn=
tag
v. 111.
1834a

in Liadnau, Ta=
Lastitut Bolta, Eini-Abtur

eine ſchw. Tamen=Ha
taſche mit 800 Mk. Inha
in einem Umſchlag
den Namen des Berliere
lautend. Gegen hohe
lohnung an die Geſch.
ſtelle d. Bl. abzugeb.

[ ][  ][ ]

Beite 10.

Darmſtädter Tagbinn, Saustag, den 5. März 1921.

inmmer 63.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 4. März.
Mitgeteilt von der Vank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe derharrte in ihrer abwartenden Haltung und die Um=
ſätze
hielten ſich daher in den engſten Grenzen. Auf die Befoſtigung des
Mark=Kurſes an der Neu=Yorker Börſe ſtrellten ſich Auslandswerte, ſpe=
ziell
Megikaner, niebriger. Die Kursveränderungen am Montan= und
(ilektromarkt waren ohne Belang. Gut gehalten und teilweiſe befeſtigt
tvaren Chemiſche Werte. Der Freiverkehr war ziemlich luſtlos. Holz=
imann
waren gut behauptet auf die Vermutung, daß dieſe Geſellſchaft
möglicherweiſe bei einzelnen Wiederaufbauarbeiten herangezogen werden
könnte. Rhenania waren weiter ſchwach auf die Enttäuſchung über das
ausbleibende günſtige Bezugsrecht. Von fremden Nenten waren ſpe=
ziell
Griechen abgeſchwächt.
Frankfurter Abendbörſe vom 4. März.
w. Auch die Abendbörſe bewahrte ihre Widerſtaubsfähigkeit und
ziemlich feſte Haltung. In Auslandswerten herrſchte große Geſchäfts=
ſtille
. Mexikaniſche Anleihen blieben gut behauptet. Deutſche Petroleum
alt 720, junge 700. Steaua Romana, in denen einige Zeit keine Um=
ſätze
zuſtande gekommen waren, ſtellten ſich mit 830 270 Prozent niedri=
ger
, letzte Notiz 1100. Gine leichte Befeſtigung ließ ſich wieder wahr=
nehmen
. Schiffahrtsaktien waren gebeſſert. Gapag zogen 1½ Prozent
an. Das Intereſſe für Ungariſche Goldrente hielt an. Die angeblichen
Gerüchte von einer bevorſtehenden Zinſenzahlung ephalten ſich. Lom=
bard
=Prioritäten 102, neue 82. Montanpawpiere nahezu geſchhiftslos.
Manesmann etwas lebhafter und 11 Prozent höher. Elektropapiere
ſtill. Chemiſche Bodiſche Anilin ſchwächten ſich 2 Prozent ab; Scheid= ſind feſter. Rheiniſche Silbenhütte lagen im Angebot und gaben
um woitere 6 Prozent nach. Am Ginheitsmarkte hielt ſich der Geſchäfts=
berkehr
in engen Grenzen. Maſchinenfabrik Krauß, welche geſucht blie=
ben
, wotierten 368. Frankfurter Hof=Aktien feſt 453. Lothringer Zememt
fanden abenfalls zu beſſeren Kurſen Aufnahme. Deutſch Phönig= Ver=
ſicherung
300. Autoaktien ſind wenig veründert. Benz zirka 222. Jul.
Sichel 680. Der Schluß geſtaltete ſich äußerſt ſtill, doch blieb die Grund=
ſtimmung
ziemlich feſt. Caro blieben geſucht und höher.

Am Produktenmarkt hielt die Geſchäſtsſtille umvermindert
an. Für Viktorigerbſen ſtellten ſich teilweiſe die Preiſe niedriger. Die
Maispreiſe blieben underändert, da der Einfluß der leicht befeſtigten
ausländiſchen Forderungen durch die Abſchwächung der Deviſenkurſe
ausgeglichen wurde. Das Geſchäft in dem Artikel vollzog ſich ſchwer=
fällig
wegen der Undurchſichtigkeit bezüglich des Einfluſſes der Mais=
bezugsſcheine
.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 4. März in Zürich 9,72½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,72½ (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 9,60 (88,80) Kronen, in Stockholm 7.30
(88,80) Kronen, in Wien 11711 (117,80) Kronen, in Prag 12534
(117,80) Kronen, in London 812 (97,80) Schilling, in Neu=Yort
1,63 (23,80) Dollar, in Paris 22½ (125,40) Franken.
w. Leviſenmarkt. Frankfurt a. M., 4. März.

Dffe TMf Nf * ie Geld Brief Geld. Brief Geld Brief! Geld Prief

Antw.=Brun.
Holland ..
London ..
Paris ...
Schweiz ...
Spanien
Italien ..
Liſſab.=Op.
Tänemare.

2420t 2423te 23831 23911, Helſingfors

457 468./ 4Mlfg / 4611,I Noruegen. M1043.30 1048.1 71023 30/1020.10
2145.30 2149. 70/2100 40/210460 Schweden 1396.10/139 901368 60 1371.40
446. 449. 413. 444.1 New=York. /52.05 62.30 161.1561.35
1041.40/1043.60t0 26.40/1028.601 Wien (altes
859 10 860.901 850 10 851.90/ O.=Oeſt. abg 113.48 13,5213 10½/13.141,
22l. 2301. 2271/, 227/. Bndapeſt. 114604//14,641/914.50 fgl14.54½=
Prag...
113.8Gzuu6 Biuoss 90lzus8.101

ſchen Deklarationen aus Deutzſchland herauszubringen. In dieſem Zu=
ſammenhange
muß bemerkt werden, daß der legitime Holzhandel ſich ar=
dieſen
Machenſchaften nicht beteiligt hat. Es handelt ſich vielmehr um
Außenſeiter, die auf Grund gangeblicher Anfragen aus Ententekreiſen
Schwellenkäufe vorzumehmen ſuchten. Oft genug handelte es ſich hierbei
um eine von Fmnkreich ausgehende Handelsſpionage, die dar
auf bedacht war, etwaige Beſtände an Holzſchzuellen und die Verkaufs=
preiſe
zu ermitteln. Am Eichenmarkt iſt die Stimmung noch gedrückte.
als am Weichholzmarkt. Zu erwähnen iſt aber, daß Rundeichen, die er?
in Zukunft zu Brettern, Bohlen und Dickten vergubeitet werden ſollen,
Preiſe von 10001200 Mk. ab Wald bringen. Fertige Eichenſchnitthöl=
zer
mit geringeren Blockdurchmeſſern wurden bereits zu 13001500 Mr.)
angebotzen.
r. Wichtige Vorgänge in der oſtdeutſchen Holz=
induſtrie
. Wie wir hören, hat die Holzgroßhandlung Auguſt Nich
ters Söhne in Danzig (früher Hohenſalza), ihre Eichenwaldungen 7
Schreitlaugkon in Oſtpreußen und ihre holzinduſtriellen Anlagen inn
Ruß (am Memelſtrom) an die Aktiengeſellſchaſt Beuliner Holz=Ktontor)
Clerlottenburg, verkauft. Der Kaufpreis wird auf mehr als zehu
Millionen Mark beziffert. Von Bedeutung iſt ferner die Umſtellung
der ſeit vielen Jahrzehnten beſtehenden bedeutenden Holzgroßhandlung
S. Grünfeld im Beuthen in eine Aktiengeſellſchmft mit einem Kapital voy
12 Mällionen Mark unter der Firma Grüinfeld Holzverwertungs=Aktien?
Geſellſchaft‟ Die Firma S. Grüinfeld ſpielte von jeher an der Gruben
holzverſorgung Oberſchleſiens eine wichtige Rolle.

Berliner Börſe.
* Berlin, 4. März. Börſenſtimmungsbild. Die
Börſe war wegen der Erwartung der ſchickſalsſchwveren Londoner Ent=
ſcheidung
durchaus zurückhaltend, aber, wie geſtern, nicht geneigt, den
ſchlimmſten Befürchtungen Raum zu geben. Der Kursſtand blieb da=
her
im allgemeinen behauptet. Nach unbedeutenden Schwankungen
ließ die Kursbewegung eine Nichtung nach oben erkennen. Insbeſon=
dere
oberſchleſiſche Werte waren ettas gebeſſert. Höſch ſtellten ſich
12½ Prozent, Golöſchmidt 9 Prozent höher. Valutapapiere waren im
Zuſammenhang mit der Abſchwächung der Dediſen niedriger. Hproz.
Mexikaner büßten 18 Prozent ein. Der Anlagemarkt war ſrill. Deuitſche
Reichsanleihen gaben unbedeutend nach.

Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die wenig zu=
verſichtlichen
Berichte aus London laſſen eine Beſſerung deu Stimnung
am Holzmarkte nicht aufkommen. Es hat ſich im Gegenteil die Kaufluſt
weiterverringert und die Ausſichten für die Zukunft ſind düſter.
Der Preisabbau im Walde hat nur verhältnismäßig geringe Fortſchritte,
gemacht. Es beſteht in den Preiſen der Holzkäufer die underkennbare
Tendenz, vor Ueberbietungen abzuſehen. Indeſſen verurſachen vielſach
die verſteigernden Forſtbeamten durch pweistreibende Maßnahmen eine
Stimmung bei den Holzeinkäufen, die ſich mit den tatſächlichen Verhält=
niſſen
nicht in Einklang bringen läßt. (5s iſt zur Zeit unmöglich, größene
Mengen parallel beſäumter Schnitthölzer oder unbeſätumter öſtlicher
Kiefer abzuſetzen. Die Platzholzhändler ſchicken ihre Vertreter vergebens
zu den Möbelſabribanken. Dieſe haben nichts mehr zu tun und keine
Ausſicht auf neue Auſträge. Am Schwellenmaukt beſteht allein nach wie
vor Nachfrage. Das Eiſenbahn=Zentvalemt hat bürzlich den Erlaß eines
Ausfuhrverbotes für Schtzellen erwirkt. Es wurde am Schwellenmarkt
ein lebhafter Schwindel betrieben, der meiſt vom Auslande ausging.
Ausländiſche Schwellenhändler ſuchtem deutſche Kapitaliſten für den An=
kauf
von Schwellen in der Tſchechoflowakei zu intereſſieren. Prüfungen
ergaben indeſſen, daß meiſt Beſtünde den Angeboten nicht zugrunde
lagen. Es wurde fernerhin der Ve=ſuch gemacht, Schtellen unter fal=

Der Generalverſammlung der Volksbank wir!
Ausſchüttung einer Dividende von 6 Prozent vorgeſchlagen.
Eberſtadt, 4. März. Die Vereinsbank, e. G. m. b. H., in
Eberſtadt, hat eine ſchon im Januar v. J. gegebene Anregung der
Darmſtädter Volksbank, e. G. m. b. H., aufgegriffen, wonach die beiden
Genoſſenſchaften den Geſchäftsverkehr ihrer Mitglieder zu erleichtern
ſuchen in der Art, daß die Mitglieder der einen Genoſſenſchaft von den
Einrichtungen des anderen Inſtituts Gebrauch machen können. So ſin)
u. a. Abmachungen getroffen worden, daß Einzahlungen und Abhebun=
gen
in Darmſtadt oder Eberſtadt für Rechnung der Kundſchaft der hie
ſigen Genoſſenſchaft oder der Darmſtädter Volksbank erfolgen können,
auch Geſchäfte in Wertpavieren, Zinsſcheinen und der Depotverkeh:
können jetzt bei der Eberſtädter Vereinsbank abgewickelt werden: fack=
männiſcher
Nat und Auskunft ſtehen bei ihr zur Verfügung. Die Ge
ſchäftsſtunden der hieſigen Vereinsbank werden vom 1. April ab auch
auf den Vormittag ausgedehnt; ſie ſind feſtgeſetzt von 912 Uhr vor
mittags und 25 Uhr nachmittags für jeden Werktag.
b. Zunahme der Vieheinfuhr aus Dänemark. Die
Vieheinfuhr von Dänemark nach Deutſchland nimmt ſtändig zu, und
während noch vor Wochen nur wenige Hundert pro Woche eingeführ!
turden kommen jetzt ſchon pro Woche 8001000 Ninder nach
Deutſchland.

Frankfurter Kursbericht 4. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.
5% Reich2anleihe..
*.
419%1 Pu. V. Schatzanweiſ,
41a%0 Vl.1X.
Sparprämienanleihe.
4% Preuß, Konſols ..
½½o

3. 3

%a Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
49 Bahern Anl. . .. . . .
......
89 Heſieu unk. 1924....
.......

4%5 BBürttemberger . ...
Ansländiſche.
% Bulgar. Tabak 1902.
1½4% Griech. Monopol..
2 Oeſt. Staatzreute
1913, ab 1918.... ....
4½%g Oeſt. Schatzanwp=
ſifr
. v. 1914..........
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .

77,50
(8.
65,30
65,25
80,20
72.
83,40
67,50
56,40
53,50
73,10
64.
80,25
66.
72,50

4, 3.

53,80
81.60

16.

4% einheitl. Nene.
4% Ruimk. aur. Nente v. 03
5½% Goldrente b. 12
am. lonb.
b. 03
429 Türt, Abmin. v. 1903
(Bagdad) ser. 1
1I
v. 1911,Zollanl.
%0 Uig. Staater. v. 14
Goldrente. .
Staatsr. b. 10
Kronenrente.

22,
30,10
12.

113.
94

77,50
67,90
6.50
67,25
80,50
72.
83,30
66,50
57,10
52,9.)
73,70

Ore
5%6 Mexik. amprt, innere
konſ. äuß. v. 99/ 687,
52

zi ufs. i
Irrigationsaul.
5% Tamaulipas, Ser. I..

80,25
66,90
72,50

4½,75
Oblig. v. Transportanſt.
425 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2.,6% Oeſt. Südb. (Lomb.
39 Osſt. Staatsb. 1.b.S. Ern. 52,
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Ate=
v
. 1882.
420
4½30 Angtolier I.......

53,60
81,10

A
355,

26.

13.
125,25
112.
93

2 Schonges Bonſie.
5%0 Tehuantepee ..
....
4½%0
Deutſche Städte.

d. 1o93.

Pfandbriefe.

3½

ach
48 Ahein.

12:

verl

13.
77,25
15,75
33,50
15,50
13,70

115,25
78,75

43 Helodhv=Rlshdbe=

39,75
15.50
18.

Bank=Aktien.

* 4. 3. 450. 444, F: 676. 475. 2
467, 12 355.
8 100, 101. 54,50 49,50 48.93
19 122. s
108,50 108,50 435. 446. 72,25
99,25 99,75 i
* 100, 100 87. 87. 96. 96. B. 191,50 101,50 fe 35,25 96,10 83,75 83,50 102,25 102,25 100,90 10080 R. kI 97,25 97,25 177.

Bank=Aktien (Fortſ.)

D. Eſch nAichen.
Deutſche Vereinsbl.
Diskontogeſellſchaft ....
Oresdner Bank. . . . . .. ..
Metallbank ............

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551, 550, 304, 308,50 307, 317, 426. 425, 305, 305, 325,50 500, 2 315, 320, 550, 549, 560, 275, 275, 2 289,50 235. 500, 420 187, 187. 192,50 189. 561,60 5ot. 460, 450,

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276,
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412,
278,
391,
335.
219.

238,
265,25

250,50
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321.
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234,
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356,
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205,5)
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301,
244,
438,I
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3991
306,I
591,1
736,

365.

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Aus den Antsverkündigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
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weißes Taſchentuch, gez M. E. 1 große Milchkanne.
1 grüner Damenglacéhandſchuh 1 weißes Taſchen=
tuch
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zer
Glacéhandſchuh. 1lederner Zugſtrang. 1 Korallen=
halskette
, 1 grozer Hundenalilkorb. 1 braunwoll.
Handſchuh mit hellroten Streifen. 10 Stück Fuß=
ringe
für Geflügel. 1 brauner Wildlederhandſchuh.
7 Stück Telephonſtöpſel, 3 Schlüſſel ſzuſammenge=
bunden
). 1 kleiner Hohlſchlüſſel. 1 Herrenüber=
zieher
. 1 Bücherranzen mit Schulbüchern. 1 Bwanzig=
markſchein
.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
theken
Darmſtadts: Es verſehen den Sonntags=
dienſt
und in der Woche vom 5. März bis einſchließ=
lich
12. März den Nachtdienſt die Apotheke am Quſtiz=
palaft
, Bismarckſtraße 9, Einhorn=Apotheke, Kirch=
ſtraſie
10½=

Abſtimmung in Oberſchleſien.

Den nachſtehenden Aufruf des Heſſiſchen Geſamt=
miniſteriums
bringe ich zur allgemeinen Kenntnis.
Darmſtadt, den 28. Februar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Das Einhalten der Tauben zur Scatzelt.
Ich beſtimme hiermit, daß alle Tauben vom
15. März bis Ende April ds. J3, eingeſperrt gehal=
ten
werden müſſen.
Zuwiderhandiungen werden nach Artikel 39,
Ziffer 2 des Feldſtrafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark oder mit Haft bis zu einer Woche beſtraft.
Darmſtadt, den 1. März 1921.
(st2 795
Der Oberbürgermeiſter.

Nutzholz=Berſteigerung.

An die Bevölkerung!
Der Zeitpunkt der nach dem Friedensvertrag in
Oberſchleſien vorzunehmenden Abſtimmung rückt
heran. Das Ergebnis iſt für die Bukunft Deutſch=
lands
von der ſchwerwiegendſten Bedeutung. Alle,
die zur Abſtimmung berechtigt ſind, werden ſich da=
her
der Mühe der weiten Reiſe unterziehen, umſomehr,
als die Opferfreudigkeit der oberſchleſiſchen deutſchen
Bevölkerung und die umfaſſende Fürſorge der Ver=
einigten
Verbände heimattreuer Oberſchieſier alles
getan haben, um die Reiſe zu erleichtern und ein
Unterkommen an den Abſtimmungsorten ſicherzu=
ſtellen
.
Dieſe Vorbereitungen verurſachen naturgemäß
ergebliche Koſten. An Alle, die nicht ſtimmberechtigt
ſind, ergeht daher die Vitte, durch Geldſpenden die
Bemühungen der Oberſchleſier und dev genannten
Verbände zu unterſtützen.
Zuwendungen, auch kleine Beträge ſind wvill=
kommen
, können an die Bezirksgruppe der Vereinig=
ten
Verbände heimattreuer Oberſchleſier in Darm=
ſtadt
, Paradeplatz 4, in Oberheſſen an die Bezirks=
gruppe
in Gießen, Landgraſ=Philipps=Platz 3, ge=
richtet
oder auf das Konto Grenzſpende bei der
Deutſchen Bank in Darmſtadt eingezahlt werden
Weitere Auskunft, insbeſondere über die Reiſe nach
Oberſchleſien uſt, erteilen die genanuten Bezirks=
gruppen
.
(2794
Darmſtadt, den 22. Februar 1921,
Heſſiſches Geſamtminiſterium.

Ruckbeförderung der ruſſiſchen Kriegs=
gefangenen
.
Nach einem Aufruf des Reichsabwickelungsamtes
ſteht der Abtrausport der ruſſiſchen Kriegsgefangenen
in ihre Heimat vor dem Abſchluß. Chemalige ruſ=
ſiſche
Heeresangehörige, die ſich z. Bt. noch in Deutſch=
land
aufhalten, haben, ſich bis ſpäteſtens 15. März
1921 in ihrem Stammlager oder dem nächſtgelegenen
Kriegsgefangenenlager einzufinden, damit ſie den
letzten Transporten nach Rußland angeſchloſſen wer=
den
lönnen. Alte Arbeitgeber, die Ruſſen uſw. be=
herbergen
oder beſchäftigen, werden aufgefordert,
uhnen dieſen Aufruf bekannt zu geben und ſie auf
die Folgen hinzuweiſen, die ſich aus einer Nichtbe=
achtung
ergeben.
Die näheren Beſtimmungen des Aufrufs können
im Stadthaus, Zimmer Nr. 40, während der Dienſt=
ſtunden
eingeſehen werden.
(St2796
Darmſtadt, den 1. März 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 2. Ziel der Grund= und ewerbeſteuer für
1920 iſt bei Meid ung der Beitreibung bis 10. März
Ufo. 38, hierher zu zahlen. Vom 11. März ab wer=
den
Pfandkoſten erhoben.
(st2399
Darmſtadt, den 22. Februar 1921.
Die Stadtkaſſe.

Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 1. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Schulen iſt
bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. März
IF6. 38. hierher zu zahlen. Vom 11. März an
werden Pfandgebühren erhoben.
Darmſtadt, den 21. Februar 1921. (St 2398
Die Stadtkaſſe.

Bekanntmachung.
Die Nutzholzverſteigerung Nr. 2 (Stadtwald) iſt ge=
nehmigt
. Erſter Abfuhrtag: Mittwoch, 9. März 1921.
Darmſtadt, 2 März 1921.
(st. 2775
Oberförſterei Darmſtadt.
J. V.: Vurk.

Im Stadtkrankenhaus Darniſtadt können in viertel=
jährlichen
Kurſen
Wochenpflegerinnen
ausgebildet werden. Anmeldungen mit allenfallſigen
Beugniſſen und Lebenslauf an die Krankenhaus=
direktion
erbeten,
(St2785

Dienstag, den 8. März 1921, vorm. 10 Uhr an=
fangend
, ſollen aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Diſtrikt Klingsackertanne, 240 Stück Kiefern=Stämme
von 6 bis 12 m Länge und 1847 cm Durch=
mefſer
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle
verſteigert werden. Die Zuſammenkunft der Stei=
gerer
iſt auf der Pfungſtädter Straße am Main=
Neckarbahn= Uebergang. Nähere Auskunft erteilt
Forſtwart=Stellvertreter Wiemer, Schloßſtr. 17.
Eberſtadt, 28. Februar 1921.
(27171s
Heſſiſche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Städt. Gewerbeſchule Darmſtadt.
Direktion: Karlſtraße 8.
Beginn des neuen Schuljahres: 4. April.
Abteilung: Lehrlingsſchule Karlſtr 8. Beſuch be=

freit vom Beſuch der Pflichtfortbil=
dungsſchule
. Anmeldungsformulare
bei der Direktion von 8 Uhr vorm.
bis 4 Uhr nachm.
Schulge d: 40 Mark jährlich. Anmel=
dungen
bis 15. März.
Abteilung: Maſchinenbauſchule. Alexanderſtr. 22
(frühere Kaſernel. Lehrplan und
Abgangsprüfung nach Vorſchrift für
die 4 klaſſigen preußiſchen Maſchinen=
bauſchulen
.
Anmeldungen bei der Direktion von
8 Uhr vorm bis 4 Uhr nachm. Schul=
geld
100 Mark halbjährlich.
Der Schulvorſtand.
(St 2096) Die Direktion.

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Für Feſt=
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lichkeiten
Boſtſent lichkeiten
Flaſche Mk. 42.50 (inel, Steuer), (*3037
Al. Bertſch, Heinheimerſtraße 12.

im Ausschank. (2758
HIESS‟, Kirohstrasse 3.

Rohrm
Wilky K10ß.
Beſſungerſte, 70 (B2571

[ ][  ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Somstag, den 5. März 1921.

Mummer G:3.

Bingt
Deutarhrr Wrinhrnnz
Martattder.

Bingen a. R

Cognae=Brennerei Scharlachberg, G. m. b. H

Vertreter: Heinr. Endres, Darmſtadt, Frankfurterſtr. 21.

Terofals Schliarseer im
Union-Theater

Palast-Lichtspiele
Tel. 2522
Grafenstr. 18 (Kafgerzaal)

Sensationelles Sittendrama

Der grosse Heisterfim mit
Drund Aasthef
in der Hauptrolſo
Das Branzmal der Vergangenheit
Drama in 6 Akten
voll spannendster Sensation und künstlerischem Inhalt.
Mitwirkende Künstler:
Hans Kuhnert, Eise Berna, Hago Filnk, Roga
Valetti, Gnide Herzfelsl, Britz Tunkermann,
Lotte Stezn.

Seemannsdrama in 5 Akten
mit
Paul Wogonor
Aste Mielson
Hans Murz
Bhoader Zeos
Aogg Waletti
Die erstklassige Besetzung der
Rollen garantiert für Inhalt und
Spiel.
(2808
Der Hitternachtsassessor
Lustspiel in 3 Akten mit
Esther Hagan, Richard Georg.

Das Heldenlied eines jungen Kaplans ein Volksschanspiel in
5 Akten verfasst und inszeniert von Unrl Mittermayr.
In den Hanptrollen:
Garl Miitermayr
Fannerl Mittermayr-Terofal
Kauar Terofal
Georg Vogelsang
sowie sämtliche Mitglieder des
Terofal-Schlierseer-Bauerntheaters.
De SLOL
Lustspiel in 4 Akten mit
(2809
Lotte Neumann i. Audolf Wiebrach

Ber Mormonenonfel‟
(2787
Heiteres Lustspiel in 2 Akten.

Kh
Dienstag,
15. März,
Uhr, Meizeit
Saalbam
unt. Leitung von KapellmeisterFriedrich Rehbock.
Mitwirkende: Opernsängerin Alberta Gorter aus
Mainz, und die Kammermusiker Rohde, Bern-
hardt
, Sawitzky und Voss.

Bin unter

Darmstädter Streichquarte
III. Hammermusik-Abenz

an das Fernſprechnetz
angeſchloſſen.

Hotel Traube, Samstag, den 5. März, ½8 U
Streichguartette v. Suk u. Mozart, Seren. f. Ff

Heinrich Schaub
3
Karlſtraße 28.

(Herr Jung), V. a. Viola op. 141a v. Reger
Farten bei Thies u. an der Abendkasse. (21

Beutsche Lieder

AIA
HAAA
HAHAP
HAP

teid 6d d Gi 6r dir Eeiche ide wrgei

Freier Eintritt für Mitglieder bei Vorzeigung der
Mitgliedskarten. Für die Mitglieder sind Sperrsitz-
Zusatzkarten gegen Aufzahlung von 2 Mk. unter
Vorzeigung der Mitgliedskarte bei O. Titze, Elisa-
bethenstrasse
4, erhältlich. Dort werden auch
Karten für Studenten und Schdler für 2 Mk. ab-
gegeben
.
Eintrittskarten für Nichtmitglieder:
Sperrsitz 8 Mk. Saalplatz 5 Mk. bei Thies Nacht.
(L Schutter) Elisabethenstrasse.
(27848d

Bismarck-Diele

Rosenfest-
Woche &

Weinrestaurant
NIAAT

Täglich 5 Uhr-Tee
Ia debäck
Aratkiagsige Weine
in Flaschen u. im Ausschank
Gute Küche.
Geschäfts-
leitung
: Matthias Schommer,

Konkurrenz-Tänze
unter Leitung des Tanz-Meisters
PROF. ROSE
mit anschliessender Preis verteilung
für die besten Tanzpaare in (2812
Boston, One-Step, Fox-Trott.
Anfang pünktlich 8 Uhr.

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und Küche

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Ang. u. P 142 Gſchſt.

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per Stück 10
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Hochſtraße 4.
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Heiteres Samstags-Koxzert

Hs4ta4 44I4I I L S4 A. I.A Ag 9.41

Eine Zuude
bester Gegenwartsschlager
Lehär Lincke Maver-Hellmund
Gilbert Kepeller Morena Fall
Anfang 8 Uhr. (2811
Programme liegen aus.

dentpal-
Theator

Der beste exi
stierende Original-
Wild-West-Film
in 3 Akten
Die Randiten
eler Prärie
Naturgetreue
Schilderung des
Gowboy-Lebens!
Verren v. Kneeitte
Sittendrama
in 5 Akten.
Ritg Liermiont
und (2807
Paml Fiefſert
in den Hauptrollen.
dia mit Tzäuen 8.
Nord. Draraa
in 4 Akt n.

Terofais Echlier eer

Alexanderstr. 5.

Samstag, 5. März
Sonntag, 6.
nachm ½4, abends /1
Erſtaufführungen:
Der Hamſterer
Tolhsſtüchm. Geſang u. Tanz
von Hurtl Mitius
(nach einer wahren Be
gebenheit v. d. Tirole=
Grenze)

Borſtellung zu ermäks3
Breiſen:

ſpaniſche Flies
Ermäßigte Preiſe.

Anſt. 4 Uhr. Ende 10 U
Kprvertauf an d. Tag
kaſfeim Laudestheater
Wochentags von 10-11L
Sinntaz, 6. März.
Nachmittags 2 Uhr.
Bolks=Borſtellung zu
m. ßigten Preiſen:
Alte Heidelberg
ends 6½= Uhr.
118
B P5.
SondeFitieie Serie II
Die Fledermauss
Gewöhhl. Opernpueiſe

Sonntag von 111 Uhr Frühkonzert,
Samstag, den 5. März, abends 7 Uhr:

Montag, 7 März
zum letzten Male:
Auf Wunſch!
Hankt Hubertus
D. erfolgr. Vauernſchwank
arte‟:: Beikehrsbsr.,
Reſidenz-Mutomat am
Weißen Turm, Kugo de
Waal (Rheinſtr.) (2797
2

Auserwähltes Programm
erhster k:1

Vornehme Aufmachung
Orchesterieitung:
Kapellineister Alb. Otto. (*9

Stimmungsmusik.
Geschäftsiettung:
Rich. v. d. Wehd.

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