Darmstädter Tagblatt 1921


24. Februar 1921

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Donnerstag, den 24. Februar

1921

Die Wirkung der Preußenwahlen.
rO. Die Preußenwahlen werden ſelbſtverſtändlich auf
Parteien im Reiche und nicht nur vielleicht auf die preußiſche
ierungsbildung ſelber, ſondern auch auf die des Reiches, von
uerkenswerter Wirkung ſein. Unberührt von ihnen wird das
ſytrum bleiben, das ſeinen alten Stand behalten und ſeine
hre Taktik wieder einmal bewährt hat. Die Demokratie hin=
in
iſt ſtark aufgerüttelt worden und ſucht vor allem uach den
ihlern, die ihren Krebsgang verurſacht haben. Sie ſucht nach
bitzeln und Wegen, die ſie wieder die Tage von 1919 erleben laſſen.
odor Wolff im Berliner Tageblatt, der alte Ruſer im politi=
hen
Kampf und Träger der ſchwarz=rot=goldenen Sturmfahne,
ſt ſeinen Parteigenoſſen und vor allem den Parteiführern eine
harniſchte Stand= und Paukrede und hält ihnen ihre Be=
hungs
= und Unterleſſungsſünden vor. Aber die Demokratie,
fehr viel Intelligenz in ſich birgt, hat, ihre Probe nicht be=
woen
, vielleicht eben, weil ſie zu viel Intelligenz aufzuweiſen
die mit zum Teil veralteten Theorien und papiernen Dog=
arbeitet
. Jeder Bonze das Wort kommt in dem Wolff=
fen
Leitartikel vor möchte eigenſinnig eine beſondere Rolle
Jelen, und die Intelligenz der großen Parteimaſſeärgert ſich dar=
a
, eben weil ſie ſich auch Intelligenz zu ſein dünkt. Die Deutſch=
ttionalen
fühlen ſich gehobenen Mutes und ſind entſchloſſen,
ſch im Reiche zu weiteren Siegen vorzuſchreiten. Die Deutſche
espartei, die früheren Nationalliberalen, ebenfalls eine hohe
telligenzpartei, beſinnt ſich in ihren Blättern auch auf man=
n
Fehler, verſchmerzt aber, wenn auch nicht ungern, die Ver=
4t der Mitglieder, da ſie ja zum höchſten Prozentſatz weiter
11 rechts geſchwenkt ſind. Sie ſind alſo nicht als verlorene Brü=
anzuſehen
, ſondern höchſtens als ſolche, die in einem Anfall
9 politiſcher Mißſtimmung einmal eine Extratour getanzt
en, um ganz deutlich ihren Zorn gegen die Regierung zu
gen. Die Mehrheitsſozialiſten jubeln zwar, daß ſie wieder
ſtärkſte ſozialiſtiſche Partei ſind, müſſen aber im Stillen doch
iehen, daß ſie nicht mehr, wie vor Jahren, das Heft allein in

en. Wchre nichere Kdecdftl die zur Waide ſielt der
ten hat, hat entweder den einen die Augen geöffnet oder die
ren noch unzufriedener und tatendurſtiger gemacht. Und ſo
an ſich die einen in das mehrheitsſozialiſtiſche und die anderen
as kommuniſtiſche Lager geflüchtet. Die Kommuniſten ſelber

erei idie difß ſe m Dertſchland unmasnlich uit Sovietäatei
ſuhkommen können. Gerade die Preußenwahlen müſſen ihnen
über eine klipp und klane Lehre und Warnung erteilt haben.
Vorwärts ſchreibt mit Recht: Ab und zu möchten die Kom=
miſten
, freilich noch gerne gefährlich erſcheinen, weil das
den Damen (1) intereſſant macht, ſowie ſich aber die Staats=
hirden
für ihre behauptete Gefährlichkeit zu intereſſieren be=
znen
, entpuppt ſich ſofort ihre wirkliche Harmloſigkeit. Die
R. P. D. iſt heute eine parlamentariſche Partei, die
Gewalt theoretiſiert, aber ſie anzurufen gar nicht
it, weil ſie von ihr nichts anderes als eine vernichtende Nie=
lage
zu erwarten hat. Noch mehr als je aber hat der Ausfall
npſerde / Preußenwahlen im mehrheitsſozialiſtiſchen Lager den Mahn=
auch
eich zur Einigkeit des Proletariats geweckt. Bei dieſer Gelegen=
granchſtit
bietet der Vorwärts noch einmal verſchämt den abtrünnigen
kelephon zuabhängigen die Bruderhand zur Verſöhnung. Aber nach den
laſſungen der Freiheit, die jetzt erſt recht einem Orlando
pringe kioſo gleicht, liegt das Verſöhnungsfeſt noch in Wolken=
ebertklcksheim
.
erſtr 36, * Es wird jetzt nun in den Blättern aller Parteien darüber
tſchweihlelt, ob die Preußenwahlen Einfluß auf eine Umbildung
Hpreußiſchen Regierung haben. Sozialiſtiſche Blät=
verneinen
es. Die Blätter der Mittelparteien laſſen zum
fil die Frage offen, die der rechtsſtehenden prophezeien und for=
hdottekn
, daß eine Umbildung unumgänglich ſtattfinden muß. Die
agſchige preußiſche Regierung beſteht aus Mehrheitsſozialdemo=
etie, Zentrum und Demokratie. Der gewaltige Ruck nach rechts
kewe
einit es tatſächlich unumgänglich notwendig zu machen, daß
rſigdt, liglieder einer Rechtspartei mit an der Regierung teilnehmen.
ſtädterſt nächſt käme da die Deutſche Volkspartei in Betracht, und
helte ſemann ſoll bereits auch mit Fehrenbach und Koch über dieſe
*gehAltage hinter verſchloſſenen Türen verhandelt haben. Daß die
Dutſche Volkspartei bereit iſt, in die preußiſche Regierung ein=
Rieten, das haben ihre Führer mehr als einmal ſchon erklärt.
ragt ſich nun, wie ſich die Sozialdemokratie bei einer ſolchen
gerungskoalition verhalten würde. Iſt es auch ein ſtarres
Emzip der Unabhängigen, an keiner Regierung mit teilzuneh=
F1, in der Bürgerliche ſitzen, ſo ſtehen die Mehrheitsſozialiſten
feinem anderen Standpunkt. Das beweiſt ja die jetzige preu=
ce
Regierungskoalition. Ob ſie allerdings mit Vertretern der
Kten in einer ſolchen Koglition bleiben würden, das iſt noch
ſte andere Frage.
Gerade jetzt vor der Londoner Konferenz wäre eine ſolche
Ebreiterung auf das innigſte zu wünſchen. Eine ſolche Re=
Puang mit ſo erweiterter und einheitlicher Front, in der die
Freter aller deutſchen Volksklaſſen ſtünden, würde natürlich
die Ententeſtaatsmänner mehr Eindruck machen, als eine Re=
ung
, in der Vertreter der großen Maſſe des Proletariats feh=
Sollte die Umbildung der preußiſcheu Regierung einen ſol=
n
Einfluß auf eine Umbildung der Reichsregierung ausüben,
un wäre allerdings der 20. Februar ein wichtiger Tag in der
+ſchichte des neueſten Deutſchen Reiches.
* Berlin, 22. Febr. Zu den Verhandlungen über die
Eweiterung der Koalitionsregierung in
ſteußen und dem Reiche ſagt das Berliner Tageblatt:

W Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß in kürzeſter Zeit ſowohl
Reiche wie in Preußen eine große Koalition zuſtande kom=
F1 wird, die von der Deutſchen Volkspartei über Zentrum und
(nokraten bis zur Sozialdemokratie reicht.
Ueber die Haltung der ſozialdemokratiſchen Par=
erfährt
das Blatt von führenden preußiſchen Sozialiſten,
96 innerpolitiſch nicht die mindeſte Notwendigkeit für die alte
erungskoalition vorliege, ihre Baſis nach rechts zu verbrei=
F1 da die Wahl eine wenn auch nicht ſtarke Mehrheit für die
erungskoalition ergeben habe, die als durchaus arbeitsfähig
a ſehen werden könne. Wie der Vorwärts mitteilt, kann über
endgültige Stellungnahme der Sozialdemokraten noch nichts
ayt werden, da die einzig zuſtändige Parteiinſtanz, die preu=
te
Landtagsfraktion, noch nicht zuſammengetreten ſei.

Die Deutſche Volkspartei vertritt, wie der Deutſchen
Allgemeinen Zeitung von führenden Kreiſen der Partei mitge=
teilt
wird, nach wie vor die Einheitsfront von den Deutſchnatio=
nalen
bis zu den Mehrheitsſozialiſten im Reiche wie in Preußen.
Die Germania lehnt erneut die Teilnahme des Zentrums
an einer rein bürgerlichen Regierung, wie ſie von den Deutſch=
nationalen
gefordert wird, ab.
Der Demokratiſche Zeitungsdienſt gibt lauf Voſſiſcher Zei=
tung
dem Standpunkt der Demokraten Ausdruck, indem er
ſchreibt: Das Experiment, daß beide Regierungen nicht auf ein
und derſelben Grundlage beruhten, iſt gründlich mißglückt und
darf nicht wiederholt werden. Zum mindeſten will die Deutſche
demokratiſche Partei ſich an ihr nicht beteiligen, und wenn an=
dere
Parteien die Neigung zeigen, dieſen Weg zu beſchreiten, es
ihnen überlaſſen, ihn ohne ſie zu betreten. Die Möglichkeit aber,
aus dieſem Grunde etwa überhaupt der Regierung fernzubleiben,
hat für die Demokratiſche Partei wahrhaftig nichts Schreckliches.
Berlin 22. Febr. Das Wolff=Bureau gibt bekannt: Wir
machen darauf aufmerkſam, daß die Zahlen der vorläufigen
amtlichen Feſtſtellung über die Verteilung der Mandate
im preußiſchen Landtag mit den von uns errechneten nicht
übereinſtimmen. Es iſt jedoch augenblicklich nicht möglich,
aufzublären, wo der Fehler liegt, ſondern es müſſen erſt die end=
gültigen
amtlichen Zahlen abgeivartet werden. Sodann ſtimmt in
der Aufſtellung über die abgegebenen Stimmen die Geſamtzahl mit
den bei den einzelnen Parteien ang gebenen Stimmenzahlen
nicht überein. Das ſcheint ſich daraus zu erklären, daß in den
erſteren die oberſchleſiſchen Zahlen mitgerechnet ſind.
Die Reichstagswahlen.
** Die geſtern mitgeteilte, vom Wolff=Bureau aufgeſtellte
Zuſammenſetzung der Parteien des Reichstags nach den
Nachwahlen in Schleswig=Holſtein und Oſtpreußen war
fehlerhaft. Die Unabhängigen haben bisher nicht 59, ſondern
81 Mandate gehabt, erhalten alſo jetzt 83, die Kommuniſten hatten
nicht 24, ſondern 2 Mandate und haben jetzt 4.
Kopenhagen, 22. Febr. (Wolff.) Die Zeitung Heimdal,
das Sprachrohr des früheren Miniſters für Schleswig Hanſſen,
ſchreibt zur Reichstagswahl in Schleswig unter an=
devem
: Die geſtrige Reichstagswahl hat im Vergleich zur vor=
jährigen
Abſtimmung leider einen bedeutenden Rück=
gang
derdäniſchen Stimmen in Flensburg und Mittel=
ſchleswig
ergeben. Die Wahl wirft ein ſcharfes Streiflicht auf
unſere nationalen Kräfte ſüdlich der Grenze. Für viele wird das
Wahlergebnis eine neue Enttäuſchung ſein. Dieſe iſt dar=
auf
zurückzuführen, daß man in vielen Kreiſen die Erwartungen
zu hoch ſpannte, indem man von 30 000 ausgeſchloſſenen Dänen
ſprach. Dadurch erweckte man Vorſtellungen, die mit der Wirk=
lichkeit
nichts zu tun haben. Der Rückſchlag war daher unver=
meidlich
.
Die Wahlen in Hamburg und Bremen.
* Der Ausfall der Wahlen zur Hamburger
Bürgerſchaft hat grundlegende Aenderungen des bisherigen
Zuſtandes inſofern nicht gebracht, als die bürgerlichen Parteien
zuſammen noch immer gegenüber den ſozialiſtiſchen und kommu=
niſtiſchen
Parteien etwas in der Minderheit geblieben ſind. Die
Gegner erlangten ſieben Sitze über die Mehrheit. Die Mehrheits=
ſozialdemoknaten
verloren 15 Sitze; ſie haben die bisherige Mehr=
heit
, die ſie für ſich beſaßen, eingebüßt und können fortan nur
noch mit anderen Parteien zuſammen eine Mehrheit bilden, ent=
weder
, wie die Dinge liegen, mit den Demokraten oder mit den
Kommuniſten. Die bürgerlichen Stimmen ſind gewachſen. Es
gewannen: die Deutſche Volkspartei 9 Sitze, die Deutſchnatio=
nalen
14, dagegen verloren die Demokraten 10 Sitze. Das Er=
gebnis
der Wahl ſtellt ſich wie folgt: Mehrheitsſozialiſten 67
Sitze, Deutſche Volkspartei 23, Unabhängige 2, Kommuniſten 18,
Deutſchnationale 18, Demokraten 23 und Wirtſchaftsbund 5 Sitze.
Vier Sitze entfallen auf Zentrum und Grundeigentümer.
Für Bremen hat der Wahltag erſt die Schlußfolgerung
des Volksentſcheids vom 2 Januar gebracht. Der Volksentſcheid
beſtätigte den Senat durch eine Mehrheit von rund 25 000 Stim=
men
von 100 000 gegen die Sozialiſten. Man wußte aber gleich,
daß in dieſen Stimmen viele waren, die Neuwahlen erzwingen
wollten, um den unabhängigen Sozialiſten wieder Stimmen für
die Mehrheitsſozialiſten abzunehmen. Und das iſt gelungen.
Die Mehrheitsſozialiſten haben 8000 Stimmen gewonnen und er=
halten
28 Sitze, wogegen die unabhängigen Sozialdemokraten
17600 Stimmen verloren und ſtatt vorher 37 nur noch 23 Sitze
haben. Ihre Macht iſt alſo gebrochen, aber gleichzeitig die der
ſozialiſtiſchen überhaupt, denn die bürgerlichen Stim=
men
haben mit 91 444 über die ſozialiſtiſchen mit 84 949 oder
mit einem Mehr von 5985 Stimmen geſiegt. Die Wahlbetei=
ligung
war 84 v. H., wohl die höchſte im Deutſchen Reich. Die
ſtärkſte Partei iſt jetzt nicht mehr die unabhängige, ſondern die
Deutſche Volkspartei mit 43 067 (+ 7325). Die Demokraten
haben 5734 Stimmen zugenommen und erhielten 28999 Stim=
men
. Vorausſichtlich werden die Volkspartei, die Demokraten
und die Mehrheitsſozialiſten die Regierung bilden, die aber jetzt
auch durch die Bürgerlichen allein geſtellt werden kann, denn ſie
haben jetzt 63 Sitze in der Bürgerſchaft gegen 57 ſozialiſtiſche.
Bislang ſtanden 64 Sozialiſten gegen 56 Bürgerliche.
Vivat Germania!
F. Hamburg, 23. Febr. Nachdem kürzlich dem erſten nach
dem Kriege in Argentinien eingetroffenen deutſchen Dampfern
eine begeiſterte Begrüßung in Buenos=Aires geboten worden
war, erfolgte geſtern nächmittag die feierliche Begrüßung der mit
dem argentiniſchen Dampfer Bahiablanca ein=
getroffenen
höheren argentiniſchen Perſönlichkeiten in Hamburg.
Unter den Perſönlichkeiten befand ſich u. a. der künftige Gene=
ralkonſul
für Berlin Condiotti, ferner die Generalkonſuln für
Frankreich, Holland, Griechenland und Rumänien, die Kon=
ſuln
für Genua, Boulogne und Newport, des weiteren Prof. Dr.
Gans, Direktor des Phyſikaliſchen Inſtituts von Laplata, Prof.
Dr. Adolf Moreurgo, Nepräſentant der argentiniſchen Wagner=
Kunſtmuſikgeſellſchaft, Student Rigardo Lopez als Abgeſandter
der argentiniſchen Studentenſchaft, und andere. Die Ladung des
Schiffes, das während des Krieges von der argentiniſchen Re=
gierung
der Hamburg=Amerika=Linie für zwei Millionen
abgekauft war, beſtand aus Lebensmitteln für die not=
leidende
öſterreichiſche Bevölkerung. An Bord be=
fanden
ſich ueben der Schiffsmannſchaft noch 20 Offiziere und
190 Mann der argentiniſchen Kriegsmarine. Schon als der
Dampfer den St. Pauli=Landungsbrücken ſich näherte, erſcholl
von den auf dem Deck aufgeſtellten, ſchmuck gekleideten argentini=

ſchen Matroſen Vivat Germania! herüber, auf den
Brücken von dem Echo der tauſendköpfigen Menge mit einem
Vivat Argentina! erwidert. Die Vertreter des Hamburger
Senats, der Handelskammer und mehrerer anderer hervorragen=
der
Korporationen begaben ſich an Bord. Hier ſprach Senator
Dr. Stubmaun im Namen Hamburgs dem Führer der
Expedition, Kapitän z. See Orlandini, den unauslöſchlichen Dank
für Argentiniens Beweiſe freundſchaftlicher Geſinnung in und
nach dem Kriege aus. Handelskammermitglied Direktor Hüb=
bel
von der Dresdener Bank überſetzte die Rede des Senators
ins Spaniſche und fügte Begrüßungsworte im Namen der Hau=
delskamnier
hinzu. Der öſterreichiſche Generalkonſul v. Krahl
dankte dem argentiniſchen Volke in bewegten Worten für die
hochherzige Spende für die notleidende öſterreichiſche Schweſter=
republik
. Dann überbrachte in fließender deutſcher Sprache der
Student Lopez die Grüße der argentiniſchen Univerſitäten an
die deutſche Studentenſchaft und die Univerſitäten. Im Nawen
des Kapitäns Orlandini gab ein Mitglied der politiſchen Miſſion
in deutſcher Sprache der Verſicherung Ausdruck, daß das Herz
der argentiniſchen Republik für immer bei
Deutſchland bleiben werde. Eine Reihe ſtimmungs=
voller
gegenſeitiger Ovationen ſchloß ſich dieſen Reden au. Kapi=
tän
zur See Orlandini begibt ſich in politiſcher Miſſion nach
Berlin. Das Schiff kehrt, ſobald es ſeine Ladung gelöſcht hat,
nach Argentinien zurück.
Der Beamte und die Steuern.
m. Berlin, 22. Febr. Im Tag ſchreibt Studienrat Tanck:
Unter den Beamten herrſcht wohl Einſtimmigkeit darüber,
daß die Höhe der zu zahlenden Steuern in keinem Verhält=
nis
ſteht zu dem gezahlten Gehalt. Wenn beiſpielsweiſe 9000
Mark Jahresgehalt als Exiſtenzminimum für einen verheirateteg
Beamten ohne Kinder angeſehen wird, ſo iſt es nicht zu verſtehen,
wie man dem Begmten noch 10 Prozent Steuern abziehen kann,
ohne daß man ihm dadurch die Möglichkeit nimmt, von ſeinem
Gehalte zu leben. Aber auch für die anderen Gehaltsſätze iſt der
Steuerabzug derartig hoch, daß die Gehaltsaufbeſſerung dadurch
in einem weit ungünſtigeren Lichte erſcheint. Betragen nach dem
neuen Beſoldungsgeſetz die Gehaltsbezüge der unteren Beamten
ungefähr das Neun= bis Zehnfache, die der mittleren das Sechs=
bis
Siebenfache und die der höheren rund das Vierfache des
Friedensgehaltes, ſo werden dieſe Zahlen durch den Steuerabzug
ſür die erſte Gruppe auf das Acht= bis Neunfache, für die zweite
auf das Yünf= bis Sechsfache und für die dritte auf das Dreifache
herabgeſetzt, mit anderen Worten: die Wirkung der Ge=
haltsaufbeſſerung
wird dadurch in Frage ge=
ſtellt
. Allein noch nicht genug damit. Man ſcheint jetzt auch
dazu übergehen zu wollen, den noch fehlenden Betrag an Steuern
für das Jahr 1920 einzuziehen, obwohl ſeinerzeit wiederholt
auch von Miniſterſeite erklärt worden iſt, daß eine Doppelbeſteue=
rung
für 1920 nicht in Ausſicht genommen ſei. Man frage ſich
doch einmal, wo in aller Welt ſoll der Beamte das Geld
für dieſe Doppelbeſteuerung hernehmen?. Es
wird ihm ſchon ſchwer genug, die Schulden zu bezahlen, die er in=
folge
der überaus kärglichen Beſoldung in den vorhergehenden
Jahren zu machen gezwungen war. Wie es heute ſelbſt um die
höheren Beamten beſtellt iſt, das hat uns in erſchütternder Weiſe
das von den Philologen Groß=Berlins veröffentlichte Material
vor Augen geführt. Glaubt denn die Steuerbehörde wirklich,
daß auch nur ein Beamter in der Lage wäre, auf einmal 1000-bis
2000 Mark Steuern nachzuzahlen?
Wenn die Regierung auf dieſer Nachzahlung beſteht, dann
hätte ſie den Beamten keine beſſere Wahlparole mit auf den Weg
geben können. Die Beamten müſſen verlangen, daß man den
Gedanken einer Doppelbeſteuerung endgültig fallen läßt, zumal
da dieſe Beſteuerung, wie die Dinge augenblicklich liegen, auch
als ungeſetzlich anzuſehen iſt. Der Beamte iſt froh, wenn er die
Steuern für das Jahr 1920 zu zahlen in der Lage iſt. Das iſt
ihm jedoch günſtigenfalls nur dann möglich, wenn man für die
bisherige Beſteuerung das Jahr 1919 zugrunde legt und das
darauf zu viel Gezahlte auf das Jahr 1920 verrechnet. Auch muß
gefordert werden, daß die Kinderzulagen und der ſogenannte
Ausgleichszuſchlag ſteuerfrei bleiben. Denn nur auf dieſe Weiſe
wird die Regierung weiteren Gehaltsforderungen der Beamten
vorbeugen. Man darf nicht vergeſſen, daß das Gehalt, das der
Beamte jetzt bezieht, ſo bemeſſen iſt, daß er nur bei äußerſter
Sparſamkeit und größter Einſchränkung damit auszukommen
vermag, und daß jeder Abzug, zumal in der Höhe, wie ihn die
Steuerbehörde von ihm verlangt, ihm die Möglichkeit des Aus=
kommens
vimmt und ihn notgedrungen dazu zwingt, neue For=
derungen
an den Staat zu ſtellen. Der Staat wird erſt dann Ruhe
haben vor ſeinen Forderungen, wenn er ſich entſchließt, ſein tat=
ſächliches
Einkommen, d. h. das Gehalt, das ihm nach Abzug der
Steuern verbleibt, ſo zu bemeſſen, daß es ihm die Exiſtenzmög=
lichkeit
verbürgt und ihm eine Lebenshaltung geſtattet, die, wenn
auch nur im beſcheidenen Maße, der Bedeutung und der Ver=
antwortlichkeit
ſeiner Stellung entſpricht.
Die Abſtimmung in Oberſchleſien.
Paris, 22. Febr. (Wolff.) Auguſte Gauvain ſagt im
Journal des Débats in bezug auf den geſtrigen Beſchlußdes
Oberſten Nates in der Volksabſtimmungsfrage für Ober=
ſchleſien
, Miniſterpräſident Briand habe weiſe gehandelt, in
dieſer Frage nachzugeben. Das Blatt habe immer den
Standpunkt vertreten, daß man den Deutſehen keine Gelegenheit
geben dürfe, zu behaupten, der Pakt ſei ohne ihre Zuſtimmung
abgeändert worden. Wenn man die getrennte Abſtimmung vor=
genommen
hätte, hätte man ihnen einen ernſtlichen Vorwand ge=
gebeu
, um ſtets gegen die Vornahme der Volksabſtimmung zu
proteſtieren. Außerdem hätte man einen Präzedenzfall gegen den
Friedensvertrag geſchaffen. Der Temps ſagt, er bedauere, daß
die erſte in London getroffene Entſcheidung eine ungerechtfertigte
Konzeſſion an Deutſchland bedeute. Durch dieſe Methode ſichere
man nicht den Frieden. Die Deutſchen hätten gegen die Vorſichts=
maßnahmen
, die Einigewanderten uicht mit den Einheimiſchen
abſtimmen zu laſſen, proteſtiert. Sie erhielten nunmehr Ge=
uugtuung
.
Die Willkür der Franzoſen im beſetzten Gebiet.
* Täglich werden neue Maßnahmen bekannt, die mit wün=
ſchenswerter
Deutlichkeit die Ziele derfranzöſiſchen Be=
ſatzuugsbehörden
im Rheinland erkennen laſſen.
Allem Anſchein nach hat das Vorgehen der genannten Behörden
durch Gerichtsverordnungen, die jedent Rechtsempfinden Hohu
ſprechen, und durch wirtſchaftliche Repreſſalien, ſihliutniſter Art
bisher nicht das gewünſchte Ergebuis gehabt.

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Dartſiaoter Tagdlatt, Donherstag, den 24. Februnr 1981.

Mummer

teus der Beſatzungsbehörden erſtrebt werden, zeigt eine Anord=
nung
des franzöſiſchen Bezirksdelegierten für die Pfalz, Gene=
ral
de Metz. Dieſe beſtimmt, daß die ſchulpflichtigen Kinder
von Eltern, die früher die deutſche Reichsangehörigkeit beſaßen,
nach dem Friedensvertrag aber die franzöſiſche Staatsangehörig=
keit
erworben haben, aus der allgemeinen deutſchen Volksſchule
entlaſſen und den von den Beſatzungsbehörden für Offiziers= und
Soldatenkinder eingerichteten Schulen zugewieſen werden.
Dieſe Maßnahme ſteht im Widerſpruch zum Frie=
densvertrag
und zum Rheinlandabkommen.
Eine ähnliche Beſtimmung wie die von dem Bezirksdelegierten
von der Pfalz getroffene iſt nur für das Saargebiet im Friedens=
vertrag
vorgeſehen worden. Es ſind alſo etwaige Anordnungen
der Befatzungsbehörden, die gegen die deutſche Geſetzgebung
über das Schulweſen verſtoßen, unzuläſſig. Dieſer Stand=
punkt
wurde bisher auch von den Alliierten anerkannt, daß näm=
lich
der öffentliche Unterricht ein Beſtandteil der deutſchen Zivil=
verwaltung
bildet und daß er ſich demgemäß nach deutſchen Ge=
ſetzen
richtet. Die einſchlägige Geſetzgebung iſt in dem in Frage
kommenden Gebiet die bayeriſche. Nach den geltenden Be=
ſtimmungen
ſind alle Einwohner Bayerns ohne Rückſicht auf die
Staatsangehörigkeit verpflichtet, ihre Kinder in die deutſche
Volksſchule zu ſchicken; eine Ausnahme iſt nur dann ſtatthaft,
wenn der Unterricht einer ſonſtigen Anſtalt ausreichenden Erſatz
ſür den Beſuch der Volksſchule bietet. Dies hat jedoch das baye=
riſche
Staatsminiſterium für den vorliegenden Fall im allge=
meinen
verneint. Es ſcheint, daß die franzöſiſche Beſatzungs=
behörde
den Friedensvertrag zu reſpektieren nicht gewillt iſt, ſo=
bald
es ſich um Maßnahmen handelt, die zur Durchführung ihrer
Pläne geeignet erſcheinen.
Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete in Koblenz
hat gegen die Maßnahme des franzöſiſchen Bezirksdelegierten
ſür die Pfalz bei der interalliierten Rheinlandkommiſſion Ein=
ſpruch
erhoben.
Die Orientkonferenz.
Paris, 22. Febr. (Havas.) Im weiteren Verlaufe ſeiner
Sitzung befaßte ſich der Völkerbundrat mit der Mandatsfrage.
Der Vorſitzende des Völkerbundes verlas hierbei eine Noteder
Vereinigten Staaten, in der dieſe die Aufmerkſamkeit
des Völkerbundrates auf zwei Punkte hinlenkt, an denen die
amerikaniſche Regierung nichtteilnahmslos vorübergehen
tönne, in erſter Linie auf das Los der Inſel Jap, die ſüdlich
des Aequators im Stillen Ozean liege und deren Mandat Japan
zugeſprochen worden war. Dieſe Inſel bilde übrigens den An=
ſchlußpunkt
für die Kabel des Stillen Ozeans. Die Vereinigten
Staaten haben niemals dieſe Zuſprechung an Japan anerkannt
und erneuerten ihren Anſpruch. In zweiter Linie würden die
Vereinigten Staaten Aufklärungen über das franzöſiſch=engliſche
Abkommen betreffend die meſopotannſchen Petroleumfelder
verlangen.
Paris, 23. Febr. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
der Havasagentur aus London berichtet, haben die Vertreter
Englands, Frankreichs, Italiens und Japans heute vormittag
11 Uhr einen Meinungsaustauſch abgehalten über ver=
ſchiedene
Angelegenheiten, die ſich auf den Vertrag von
Sevres beziehen. Es wurde beſchloſſen, die türkiſchen Dele=
gierten
zu einer Sitzung einzuladen, die morgen vormittag
11 Uhr ſtattfinden wird. Ferner wurde beſchloſſen, einen Ver=
treter
der Araber zuzulaſſen, damit er in gleicher Weiſe wie die
Regierung von Angora ſeine Anſichten über die Lage im Orient
kundgeben kann. Emir Feſſal hatte verlangt, perſönlich gehört
zu werdsz. Sein Erſuchen wurde wegen ſeiner geſpannten Be=
ziehunger
zu Frankreich abgelehnt. Der Vertreter des Königs,
Huſſein Haddad, wird die Lage in Meſopotamien auseinander=
ſetzen
. Die alliierten Bevollmächtigten ſind ſchließlich überein=
gekommen
, ſobald als möglich ein Weißbuch zu veröffentlichen,
das alle getroffenen Maßnahmen der Alliierten im Laufe ihrer
geſamten Beratungen ſeit dem Inkrafttreten des Friedensver=
trages
von Verſailles enthalten ſoll. Die Vertreter der litauiſchen
Regierung ſollen gehört werden, um ſich über die fofortige Aner=
kennung
Litauens auszuſprechen. Heute nachmittag findet keine
Vollverſammlung ſtatt.
London, 23. Febr. (Wolff.) In einer Unterredung mit
dem Mitarbeiter des Pall Mall and Globe erklärt der grie=
chiſche
Delegierte, die Griechen hätten 126000 Mann gut
ausgerüſteter Truppen gegenüber 34000 Mann ſchlecht ausge=
rüſteten
Truppen Muſtapha Kemals. Die Griechen könnten in
wenigen Monaten einen Feldzug zu Ende führen. Griechen=
land
verlange, daß die Verbündeten nicht mehr auf den
Vertrag von Sevres zurückkommen. Es müſſe die Mög=
lichkeit
erhalten, das für die Befriedigung ſeiner Kriegsausgaben
notwendige Kapital aufzunehmen. Wie gemeldet wird, ſind die
Franzoſen jedoch der Anſicht, daß die Griechen kaum in der Lage
ſind, gegen die türkiſchen Nationaliſten ohne Unterſtützung der
Verbündeten in Anatolien eine erfolgreiche Aktion zu unterneh=
uen
. Briand iſt ſehr gegen die Aufhebung des von den Ver=
bündeten
über Griechenland verhängten Verbotes, im Auslande
Anleihen aufzunehmen.

Die Wiederherſtellungsfrage.
London, 23. Febr. (Wolff.) Dem Evening Standard zu=
folge
iſt die augenblickbiche Lage mit bezug auf die Wieder=
herſtellungsfrage
folgende: Ueber eine Reviſion der in
Paris beſchloſſenen Wiederherſtellungsbedingungen iſt hier nicht
geſprochen worden. Keinerlei derartige Reviſion würde in Be=
tracht
gezogen werden, bevor die Deutſchen in etwva einer

Woche vor der Konferenz erſchienen ſeien und ihren Fall darge=
legt
hätten. Die britiſche Regierung iſt davon ebenſo feſt
wie die franzöſiſche überzeugt, daß die bereits feſtgeſetzten Be=
dingungen
vernünſtig ſind und im weſentlichen aufrecht erhalten
werden müſſen. Die britiſche öffentliche Meinung würde zwei=
fellos
mit Bedauern die Erzwingung der Erfüllung der Bedin=
gungen
durch militäriſche Mittel ſehen. Es könnte jedoch ein
wirtſchaftlicher Druck ausgeübt werden, indem eine Zollgrenze
zwiſchen dem beſetzten Rheinland und dem übrigen Deutſchland
errichtet und die Dauer der Beſetzung verlängert wird.
Paris, 23 Febr. (Wolff.) Wie das Echo de Paris mit=
teilt
, hat Miniſter Loucheur, der geſtern in London angekom=
men
iſt, vor ſeiner Abreiſe in Paris erklärt, er ſowie Briand
würden in London niemals von der einmal feſtgeſetzten Ent=
ſchädigungsſumme
abweichen, nur über die Zahlungsmodalitäten
könne die Diskuſſion einen nützlichen Charakter annehmen.
Sturz der Regierung in Perſien.
Paris 23. Febr. (Wolff.) Nach einer im Echo de Paris
veröffentlichten Nachricht aus Teheran ſoll der perſiſche Gene=
ral
Reza Chan von Kaswin an der Spitze von 2500 Koſaken
in der Nacht vom 20. zum 21. Februar vor Teheran eingetroffen
ſein. Er bemächtigte ſich der Stadt Teheran ohne einen
Schuß abzugeben, ſtürzte die Regierung und bemächtigte
ſich der allgemeinen Verwaltung und trat ſofort in Verhandlun=
gen
mit dem Schah von Perſien ein. Reza Chan hat dem fran=
zöſiſchen
Geſandten die Verſicherung gegeben, daß er die Garan=
tie
für die Sicherheit aller Franzoſen übernehme.

* Kleine politiſche Nachrichten. Wie die Voſſſiſche Zeitung aus Dres=
den
meldet, hat der ſächſiſche Landtag mit 44 bürgerlichen gegen
43 ſozialiſtiſche und kommniſtiſche Stimmen den Antrag der Regierung,
für einen Kredit 500 Millionen Mark zu bewilſigen, abgelehnt und den
biirgerlichen Antrag, nur 250 Millionen Mark zu beſvilligen, angenom=
men
. Das bedeutet die erſte parlamentariſche Niederlage der ſozialiſtiſchen
ſächſiſchen Regierung. Am Dienstag trat die internationale
Sozialiſtenkonfereng unter dem Vorſitz von Longuer in Wien
zuſammen. Dr. Friedrich Adler begrüßte namens des in Wien eingeſetz=
ten
Komitees die Konferenz. Die ihalieniſche Regierung faßte den Be=
ſchluß
, aus Trieſt einen Freihafen zu machen. Dieſer Beſchluß wird
in kürzeſter Zeit vom König proklamiert werden. Nach viertägigen
Verhandlungen mit den politiſchen Parteien erklärte der Landeshaupt=
mann
in Gotenburg, v. Sydoſv, heute dem König, er ſei bereit, die neue
Regierung von Schweden zu bilden.

Stadt und Land.

Darmſtgdt, 24. Februar.

An die Bevölkerung!
Der Zeitpunkt der nach dem Friedensvertrag in Oberſchle=
ſien
vorzunehmenden Abſtimmng rückt heran. Das Ergebnis
iſt für die Zukunft Deutſchlands von der ſchwerwiegendſten Be=
deutung
. Alle, die zur Abſtimmung berechtigt ſind, werden ſich
daher der Mühe der weiten Reiſe unterziehen, umſomehr, als
die Opferfreudigkeit der oberſchleſiſchen deutſchen Bevölkerung
und die umfaſſende Fürſorge der Vereiwigten Verbände heimat=
treuer
Oberſchleſier alles getan haben, um die Reiſe zu erleichtern
und ein Unterkommen an den Abſtimmungsorten ſicherzuſtellen.
Dieſe Vorbereitungen verurſachen naturgemäß erhebliche
Koſten. An alle, die nicht ſtimmberechtigt ſind, ergeht daher die
Bitte, durch Geldſpenden die Bemühungen der Oberſchleſier und
der genannten Verbände zu unterſtützen.
Zuwendungen, auch kleine Beträge ſind willkommen, können
an die Bezirksgruppe der Vereinigten Verbände heimattreuer
Obeyſchleſier in Darmſtadt, Paradeplatz 4, in Oberheſſen an die
Bezirksgruppe in Gießen, Landgraf=Philipp=Platz 3, gerichtet
oder auf das Konto Grenzſpende bei der Deutſchen Bank in
Darmſtadt eingezahlt werden. Weitere Auskunft, insbeſondere
über die Reiſe nach Oberſchleſien uſw., erteilen die genanten
Bezirksgruppen.
Darmſtadt, den 22. Februar 1921.
Heſſiſches Geſamtminiſterium.
Ulrich.

* Ernannt wurde der Notar mit dem Amtsſitze in Bechtheim Richurd
Fuchs zum Notar mit dem Amtsſitze in Worms als Dienſtnachfolger
des in Hen Ruheſtand tretenden Notars Schwarz daſelbſt.
* Perfonalnotiz. Dem Landrentmeiſter a. D. Rechnungsrat Hubert
Lergen, hier, iſt von der Reichsregierung in Anerkennung ſeiner lang=
jährigen
treuen Dienſte im ehemaligen Schutzgebiet Deutſch=Oſtafrika die
Dienſtbezeichnung Finanzdirektor erteilt worden.
* Offene Stelle. Die Stelle eines geſchäftsführenden Juſtizbureau=
inſpektors
bei dem Amtsgericht Groß=Umſtadt iſt zu beſetzen. Bewer=
bungen
ſind bis zum 10. März bei dem Juſtigminiſterium einzureichen.
n. Strafkammer. Seit durch die Zeitverhältniſſe dem Alkoholmß=
brauch
geſteuert wird, ſind Körperverletzungen ſelten geworden. Um ſo
roher erſcheint der jetzt in zweiter Inſtanz verhandelte Fall bes 24 jähri=
gen
Steinbrechers Philipp Kindinger von Waſchenbach, den das
Schöffengericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt hatte. Er war
dem dortigen Landwirt Johann Poth entgegengetreten, als dieſer 60 ſchwächliche Mann einige ſeinen Nußbaum plündernde Kinder
zur Rede ſtellte. Ohne weiteres fiel K. über den P. her, warf ihn zu
Boden und trampelte mit den Stiefeln auf ihm herum. Mehreue Rip=
penbrüche
webſt anderen Verletzungen waren die Folgen, und erſt nach
längerem Krankenlager wurde der Mißhandelte wieder hergeſtellt. Die
von K. behauptete Notwehr entbehrt jeder Begründung, umd die ſeiner=
ſeits
betätigte Roheit deranlaßte, daß in Stattgabe der ſtaatsanwalt=
lichen
Berufung die Strafe auf 6 Monate Gef ängnis erhöht
wurde. Wegen Einbruchs in eine Verbaufsbude am Hauptbahnhof
ohne irgend welche Beute erhielten der 12jährige Hausdiener Gg. Lau=

bach aus Heppenheim a. d. B. zwei Monate und der
Taglöhner Peter Schömel von Frei=Laubersheim ſechs A
Gefängnis. Es liegt nur Verſuch vor und das einzig Mi
mene war eine Rechmung, deren Beſitz dann die Beiden überfüh
Beſtätigt wurde auf ſeine Berufung die ſchöffengerichtliche Veruy
des hieſigen Geflügelhändlers Leonhaud Schroder wegen
handels zu zwei Wochen Gefängnis nebſt 1000 Mk. Geidſtrafe
hatte ihn bei Bensheim mit ſeinem Fuhrwerk abgefaßt, auf den
Säcken zwiſchen Stroh uſw. verborgen 22 fund Butter und 7
Mehl mit ſich führte. Anfänglich hatte er jeden derartigen B
neint und das Durchſuchen den Gendarmen anſcheinend erleicht
ihn die Entdeckung des ſorgfältigen Verſtecks ſprachlos machte.
mehr führte er als angebliche Eigentümer, die ihm die Sachen
Beſorgung anvertraut hätten, den großen Unbekannten und eime
lichen Zeugen ins Feld. Letterer blieb unbeeidigt und konnte

ſtige Belaſtung nicht erſchüittern. Es wurde auch in zweiter Inſt
jeſtellt, daß Sch. die einer Verkehrsregelung unterworfenen Sach

Zwecke der Weiterveräußerung mit Gewinn erworben habe, w
neueren Tatbeſtand des Schleichhandels erfüllt. Auch der eben
Schöffengericht Bensheim wegen Schleichhandels zu eier Wo
fängnis nebſt 300 Mark Geldſtrafe verurteilte Inſtallateur Joſ.
rich von Mühlheim a. M. verſuchte ſein Heil in zweiter Inſt
aber nach nochmaliger Beweisaufnahme die Berufung zurück. E
von den Gendarmen des öfteren bei Bensheim (woher er ſtam
ſehen und für verdächtig gehalten. Als er bei einer ſolchen Beg
den Schutz einer Hecke aufgeſucht und ſich dann raſch entfern
fand wan an jener Stelle eine Taſche, ſowie einen Sack mit 8

Butter nebſt 25 Eiern. H. verleugnet die Gegenſtände und n
Betreffende überhaupt nicht geweſen ſein, iſt aber aufs beſtimmts
dererkannt.
8 Kreisausſchuß. Beſchwerde gegen einen Gemeinderatsbeſchl
Nieder=Ramſtaht vom 29. November 1920 wegen Erhebe
Grunc= und Gebäudeſteuer. Die Neklamanten ſind
Rechtsmwalt Dingeldey vertreten. Unter dieſen haben nach Ard

Abſ. 3 der Landgemeindeordnung die derzeitigen Gemeinderatst

der auszuſcheiden, ſo daß 22 Reklamanten verbleiben. Der Gem
hatte ſeinerzeit den Regierungsvorſchlag akzeptiert, es für 1920
alten Steuerſatz zu belaſſen. Dieſer Beſchluß gefiel den ſozialden
ſchen Gemeinderatsmitgliedern nicht. Der Regierungsvorſchlag
in der erſten Sitzung mit 7 gegen 6 Stimmen angenommen.

November 1920 wurde die Angelegenheit zum zweiten Mole beh.
auf Drängen der Sozialdemokraten; ihr Antrag auf verſchiedene
rung für Gebäude, für landwirtſchaftliche und induſtrielle 9

wurde am 25. November 1920 mit 7 gegen 7 Stimmen abgelehn
Sozialdemokratie veranlaßte, daß die Angelegenheit zum dritte
den Gemeinderat beſchäftigte: am 29. November 1920 wurde der

demokratiſche Antrag mit 10 gegen 3 Stimmen bei einer Enthaltu

genommen. Gegen dieſen Beſchluß wenden ſich aus Recht
tatzſächlichen Gründen die Reklamanten. In Frage ſteht auch,
Bürgermeiſter befugt war, den Gemeinderatsbeſchluß, nachdem d
Beſchluß rechtsgültig gefaßt war, zu beanſtanden. Die Reklaman
haupten, daß der letztgefaßte Beſchluß durch Terror (150 Zuhön
Sozialdemokraten beeinflußt wonden ſei. Der Bürgermeiſter A,
der Anſicht, daß die Unfreiheit des Gemeinderats bei der Abſtin
zum Teil durch das Verhalten der Zuhörer vevanlaßt geweſen ſe.
Polizeidiener war in der Sitzung anweſend, griff aber nicht ein
weil er dies nur auf Weiſung des Bürgermeiſters hätte tun könnn
tun dürfen. Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel erklärt: Gegn
der erſten Sitzung vom 18. November 1920 war nach der Tagesor
Erhebung der Gemeindeumlagen für 1920; auf der Tagesordnuu
Sitzung vom 25. November ſtand: Feſtſetzung des Gemeindeund
bedarfs. Der Schlüſſel der Verteilung war durch Anmahme des
rungsvorſchlags am 18. November 1920 erledigt. In der Sitz
25. November 1920 verließen die ſozialdemokratiſchen Gemeindek
glieder den Saal, um ſo eine weitere Beſchlußfaſſung unmögle
machen. Der Gemeinderar Heinrich Müller 5. deponiert als
In der Sitzung vom 29. November 1920 habe Gemeinderat Op=
klärt
: Wenn die Sache nicht zu unſeren Gunſten ausgeht, entd
hier die Menge. Zeuge iſt der Anſicht, daß es zu Tätlichkeiten
men wäre, wenn die Abſtimmung zu Ungunſten der Soßäaldem
ausgefallen wäre. Tatſächlich ſind einige der Gemeinderäte bei 10
ſtimmung wohl infolge des Verhaltens der Menge umgefallen.
anwalt Dingeldeh erklärt, die Notwendigkeit einer Klage geg
Gemeinderatsbeſchlüſſe zu gewähren; wie ſolche Artikel 98 der
gemeindeordnung vorſehe, ſei durch die Vorgänge vom 29. Nod
1920 in der Gemeinderatsſitzung von Nieder=Ramſtadt erwieſen
ganze Verfahren, nachdem der Regierungsvorſchlag am 18. Nod
1920 angenommen war, verſtoße gegen Artikel 106 der LandgeZru
ordnung. Deshalb ſeien die am 25: und 29. November gefaFt
ſchlüſſe vechtsungültig; wollte man nochmalige Abſtimmungen 4
ſo würde das bedeuten, der Rechtsunſicherheit Vorſchub zu leiſten!
allein die rechtlichen Darlegungen, ſondern auch die Begleitunn
wie ſolche die Verhandlung ,dargetan, imsbeſondere eine am So
den 28. November, vom Gewerbſchaftskartell beranlaßte Proteſtpe
lung, zwängen, 0e) von ihm vertretenen Klage ſtattzugeben. D
ſcheidung des Kreisausſchuſſes wird am 2. März, 5 Uhr nachnt
verkündet.
* Heſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die
liche Sitzung des Verwaltungsgerichtshofes am Samstag, den 26.
vorm. 9½ Uhr: 1. Strafverfahren gegen die Bürgermeiſter Schn
in Oppenheim und Weber in Ludwigshöhe wegen Uebertretuf
Höchſtpreiſes; hier Voventſcheidung. 2. Privatklage des Joh.
geiſchel in Bechtolsheim gegen den Lehrer Ludwig Diehl
wegen Beleidigung; hier Vorentſcheidung.
Vom Landestheater wird uns geſchrieben: Karl Sternhl
Luſtſpiel Der entfeſſelte Zeitgenoſſe, das an1
rerstag, den 24. Febr., hier zum erſtemmal wiederholt wird, wurM
der hieſigen Uraufführung vom Kleinen Theater in Berlin umd
den Kammerſpielen in München zur Aufführung angenomen.
Am kommenden Sonntag, den 27. Februar, finden wieder
Veranſtaltungen im Landestheater ſttt. Vorwittags 11½ Uhr

die vierte muſikaliſche Matinee neue Tänze des Tanzenſembles
Leitung von Nini Willenz. Nachmittags 2½ Uhr wird als Vol
ſtellung zu ermäßigten Preiſen Die ſpaniſche Fliege, gegeben
abends 7 Uhr folgt eine Wiederholung von Knut Hamſuns M
Tamara mit Gerda Müller vom Franbfurder Schauſpielhaus
Titelrolle. Es gelten die gewöhnlichen Schauſpielpreiſe.
Errichtung von Heizerſchulen. Die Verfeuerung der minf
tigen Brennſtoffe, auf die wir jetzt zum größten Teil angewieſer
iſt bedeutend ſchwieriger und erfondert von Seiten der Heizer

Ein anderer Weg!

Ein Vorſchlag zur Verminderung bzw. Beſeitigung des Defizits
bei der Poſt und bei der Eiſenbahn.
Von Ingenieur Rudolf Frommann, t. E.O.S., Wiesbaden.

Ueber das chromſche Defizit bei der Poſt= und bei der Eiſen=
bahnverwaltung
, über deſſen Urſache und über die einzuſchlagen=
den
Wege und Mittel zur Befeitigung iſt ſchon viel geredet, ge=
ſchrieben
und bevaten worden, ohne daß bis jetzt ein wirklicher
Ausweg gefunden worden wäre, der die Verwaltungen aus die=
ſer
Minuswirtſchaft geführt hätte. Das deutſche Volk, das unter
dem Drucke des Defizits ungeheuer leidet, wartet ſchon lange auf
die Erlöſung von dieſem Drucke, wartet in dieſer Hinſicht ſchon
lange auf eine befreiende Tat. Aber dieſe läßt reichlich lange
auf ſich warten. Niemand wird behaupten wollen, daß die als
Ergebnis langer Beratungen und Erwägungen uns drohende all=
gemeine
Tariferhöhung bei der Poſt und bei der Eiſenbahn die
befreiende Tat bedeutet. Auf dem Wege der Tariferhöhungen
kann die Krankheit, an der unſere Finanzwirtſchaft leidet, nicht
gebannt, kann eine Geſundung nicht herbeigeführt werden. Es
muß jetzt etwas anderes geſchehen, um unſere Verkehrsanſtalten,
die vor dem Kriege, abgeſehen von der Bewertung und Beſol=
dung
ihrer Beamten, wahre Muſterinſtitute im Vergleiche zu
gleichen Betrieben anderer Staaten und Länder geweſen ſind,
wieder auf ihre alten Leiſtungs= und Ertragsfähigkeiten zu brin=
gen
, ſie von dem chroniſchen Defizit und damit auch das Volk
von dem Alpdruck fortwährender Tariferhöhungen zu befreien.
Wir wiſſen es ſchon lange, daß die Tariferhöhung kein Allheil=
mittel
iſt, ſondern nur eine Kette ohne Ende, deren Wirkung ſich
ſtets in der Vergrößerung des Defizits offenbart. Das Wort
Tariferhöhung in Verbindung mit der Poſt oder Eiſenbahn ſoll
und darf uns künftig nicht wehr beunruhigen; es muß verſchwin=
den
. Eine andere Methode muß zur Beſſerung unſerer Finanz=
wirtſchaft
geſucht und gefunden werden. Aber welche wird das
ſein?. Am ausſichtsreichſten dürfte die Methode ſein, die die Be=
ſeitigung
der Urſachen, die zur finanziellen Zerrüttung geführt
haben, vorſieht. Und welches waren die Urſachen? Einmal die
Ueberſpannung des geſamten Verkehrsapparats, beſonders der
Eiſenbahnen in den Jahren 1914 bis 1918, dann die durch die
Entwertung unſeres Geldes gewaltig geſtiegenen Löhne, die da=
durch
bedingten hohen Materialienpreiſe und die ungeheuer
hohen Betriebsunkoſten.

Gelingt es, die drei letzten Faktoren oder zunächſt nur einen
davon wieder auf eine normale Höhe zu bringen, dann wäre
dadurch ſchon Weſentliches zur Verminderung der Ausgaben,
damit auch zur Verminderung des Defizits erreicht. Betrachten
wir in dieſer Hinſicht dieſe Faktoren, ſo erkennen wir ſofort, daß
die beiden erſten zurzeit einer Aenderung nicht unterworfen
werden können; es bleibt alfo noch die Underſuchung übrig, in=
wieweit
und wodurch ſich der letzte Faktor die Betriebs=
unkoſten
vermindern läßt.
Die Betriebsunkoſten, z. B. bei der Eiſenbahn, werden
weſentlich beeinflußt von dem Verbrauch an Betriebsmitteln.
Eine Verminderung der Betriebsunkoſten wäre alſo, da eine
Verbilligung der Betriebsmittel nicht in Frage kommt, gleich=
bedeutend
mit der Einſchränkung des Verbrauchs an Betriebs=
mitteln
. Zu dieſen zählen aber in der Hauptſache die Kohlen.
Die Frage lautet alſo: Wie läßt ſich der Verbrauch an
Kohlen im allgemeinen und im beſonderen bei der Erzeugung
der Zugkraft bei unſeren Eiſenbahnen einſchränken unter Auf=
rechterhaltung
oder, wenn möglich, noch unter Steigerung des
jetzigen Verkehrs?
Die Löſung dieſer Aufgabe dürfte wohl in erſter Linie un=
ſever
Technikerſchaft, der wir ja namentlich in den letzten Jahren
ſo viele hervorragende Erfindungen zu verdanken haben, vorbe=
halten
ſein. Wir haben in Deutſchland genug tüchtige Inge=
nieure
und Maſchinenbauex, denen es nicht allzu ſchwer fallen
wird, Zugmaſchinen zu konſtruieren, die, unter gänzlicher Um=
gehung
des Verbrauches an Kohlen zur Erzeugung des Dampſes
als Triebmittel, dieſelben Leiſtungen hervorbringen wie unſere
heutigen Dampflokomotiven, oder dieſe gar noch übertreffen.
Und warum ſollte das nicht möglich ſein? Beſitzen wir doch
ſchon im Dieſelmotor einen ausgezeichneten und weitaus über=
legenen
Motor, deſſen Verwendung als Zugkraft bei entſprechen=
dem
Umbau nicht ausgeſchloſſen erſcheint.
Was es bedeutet, wenn es gelingt, eine den Leiſtungen un=
ſerer
jetzigen beſten Dampflokomotiven mindeſtens ebenbürtige
Motorzugmaſchine zu erbauen, wird wohl ohne weiteres klar
ſein. Von der Anfzählung der einzelnen Vorteile, die ſich er=
geben
würden, ſoll an dieſer Stelle abgeſehen werden, doch ſeien
einige erwähnt, wie z. B. in erſter Linie der Wegfall des Ver=
brauchs
an Kohlen, die zum Teil unſerer Induſtrie zugute kom=
men
, zum Teil zur Verſorgung der Bevölkerung mit Hausbrand
und zur Verbeſſerung unſerer Valuta dienen könnten; dann der
Wegfall aller Rauchbeläſtigungen, der künſtlichen, durch ihre er=

heblichen Anterhaltungskoſten teuren, gewöhnlichen und Zel
entlüftungsanlagen auf den Lokomotivſchuppen, der Wegfal

koſtſpieligen Drehſcheibenanlagen uſw. Der ſaubere Betrie
einfachere Wartung der Motorwaſchine und die ſich dadun
gebende Perſonalerſparnis wären weitere beachtens
Vorteile.
Bei der großen Bedeutung, die die Löſung, und zwe
baldige Löſung dieſer Aufgabe beſitzt, wärg es vielleicht
mäßig, wenn das Reich ſowohl als auch die intereſſierten
Hochſchule und Maſchineninduſtrie geeignete Mitt
Finanzierung eines Wettbewerbes unter deutſchen Techt
zur Erlangung brauchbarer Entwürfe, für die Erbauung
Eiſenbahn=Motorzugwaſchinen bereitſtellen würden.
Sollte dieſer Vorſchlag nicht ein Hinweis ſein auf den
zur Reform eines gewiſſen Teiles des Eiſenbahnbetriebe
Verminderung unſerer Ausgaben und ſomit zur Beſeitigun
Defizits? Die bei der Eiſenbahn erreichten Vorteilé ko
auch der Poſt zugute. Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg
* Reigen=Skandal in Berlin. Im Berliner Kleinen e

ſpielhauſe kam es am Dienstag abend bei der Aufführumg
Schnitzlers Reigen zu heftigen Krawallen. Unte
geheuerem Lärm wurden Stinkbomben geworfen und ein
Atmen behinderde Flüſſigkeit verſpritzt. Kriminalbeamte,
Zuſchauerraum anweſend waren, da ſie die Störungen vo
ſahen, verhafteten 30 Perſonen. Die Vorſtellung wurde
lich nach längerer Unterbrechung zu Ende geſpielt.

m. Der Film im Dienſte der Kriminalpolizei. Welche
vollen Dienſte der Film der Kriminalbehörde
kann, beweiſt folgende Geſchichte, die vor einigen Tagen in
lin paſſiert iſt. Daß ein Herr am Abend eine junge Dame
ſpricht, darf gewiß nicht als außergewöhnlich bezeichnet wuee
auch daß ein Herr eine Dame in ein Café einlädt, bedeutet
Seltenheit. Als die beiden im Café beiſammen ſaßen, ben
der Herr, daß die junge Dame einen Ehering trug, und dieſ
deckung veranlaßte ihn zu der Bemerkung, daß er auch
Ringe bei ſich habe, und richtig holte er aus der Weſten
zwei Ringe hervor, die er im Scherz der jungen Dame 4
Hand ſteckte. Sie paßten ganz ausgezeichnet, und zwar ſ0,
gezeichnet, daß die Dame den Herrn bat, die Ringe bis zu
Abſchied an der Hand behalten zu dürfen. Dann fuhren

[ ][  ][ ]

4 Verſtändnis als das früher bei den hochwertigen Kohlen der Fall
Unter dieſen Schſvierigkeiten hat der Keſſelbeſitzer zu leiden, aber
oer Heizer wird ſich hierbei des Mangels an ſeiner Ausbildung be=
t
und wünſcht, ſein Können auf Grund einer fachmänniſchen
sbildung zu erweitern. Dieſen Wünſchen iſt das Reichswirt=
Iité miniſterium entgegengekommen und will die Einrichtung von
ſieerſchulen ermöglichen daduch, daß es zunächſt in Heizlehrer=
en
die exforderlichen Lehrkräffe heranbildet. Dieſe Kurſe werden
Hernn Oberingenieur Spitznas vom Preußiſchen Handelsmini=

un geleitet, der ſich bereits eine 20jährige Erfahrung in der Ausbil=
von
Heizern in Wanderkurſen enwouben hat. Von den Teilneh=
am
Heizlehrerkur

Hiwerickens der heder, udt.eFenende glenſer fir Wärul=
ſchaft
, Herr Dipl.=Jug. Krüger in Worms, dem vorausſichtlich
die Leitung der Heizerſchulen in Heſſen übertragen wird,
eu Kurſus teil. Für die Leitung und Einrichtung der Heizerſchulen
om Reichswirtſchaftsminiſterium unter Beteiligung der Zentral=
Aitsgemeinſchaft, alſo von Arbeitgeber= und Arbeitnehmerſeite, genaue
lnien ausgearbeitet worden. Die Verwinklichung der Schulen er=
drt
jedoch noch größere Vorarbeiten. Die Hauptfrage bildet auch hier
ſer die Aufbringung der erforderlichen Geld= und Lehrmittel, denn die
Ien müſſen ſich ſelbſt unterhalten und können von Seiten des Reiches
der Länder keine Zuſchüſfe erhalten. An die Arbeitgeber= und Ar=
ſchmerverbände
werden zur gegebenen Zeit weitere präziſierte Mit=
hugen
gelangen.
Jugendarbeit. Man ſchreibt uns: Die Frage, was iſt unſerer
nd not, beſchäftigt immer wieder jeden wahren Freund der Jugend
ür unſeren Tagen, wo von unberufener Seite diele Experimente
hnierer Jugend gemacht werden, iſt es immer wieder gut, wvenn man
Uſare Qnellen hinweiſen kann. Zu dieſen klaren Quellen gehört eine
kit, die in unſerer Stadt ſeit über 30 Jahren getrieben wird und die
ruch darauf machen darf, daß es die älteſte und abgeklärteſte Ju=
uheit
iſt, die in hieſige: Stadt beſteht. Sie iſt deshalb auch durch
reichen Erfahrungen über Zeiten der Kriſen hinausgewachſen und
zvas der Jugend not tut. Es iſt dies die Arbeit des C=griſtl.
keins Junger Männer, die in geſundem chriſtlichen und
kländiſchem Sinne geſchieht. Getreu der alten Parole: Arbeit von
n Männern an jungen Männern hat dieſer Verein eine Neuorien=
hug
vorgenommen und will in gutem Sinne Wegſveiſerdienſte für
Fe junge Mannſchaft tun. Ein berufener Künſtler, Herr Kunſtmaler
auagel, wird Sonntag, den 27. Februar, Lichtbilder von Lud=
Richter vorführen und Erläuterungen dazu geben. Dieſe Vorfüh=
iſt
im Saale des Chriſtlichen Hoſpiz, Obergaſſe 12, wobei Gelegen=
gegeben
iſt, den Verein kennen zu lernen. Ein hervorragender
er Indiens, Herr Miſſionar Weismann, wird im gleichen

h Straße 34 I, Kaufmann J. Haummer, Riedlingerſtraße 35.
80. Geburtstag. Heute feiert in Darmſtadt einer der angeſehen=
Hiſtoriker der älteren Generation, Geheimrat Profeſſon Dr. Heinr.
nann, ſeinen 80. Geburtstag. Nachdem er durch lange Jahre erſt

Aaimmer 54.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Februar 1921.

Seite 3.

ten Schliſten auf den erſchieder fin Gelſten der Geſchiähfe ni
tr einigen Jahren eine zweibändige Geſchickte der Befreiungskriege
h laſſen und ließ vor ein paar Wochen erſt eine Frucht der letz=
darmſtädter
Jahre eine Ausgabe der Denkwürdigkeiten des Heſſi=
Miniſters du Thil erſcheinen, der ſo weſentlichen Einfluß auf die
nlichte unſeres Landes in den wichtigen Zeiten der erſten Hälfte des
fahrhunderts hätte.
Freie landeskirchliche Vereinigung. In ſeinem zſreiten Vortrag,
benfalls ſehr ſtark beſucht war, ſetzte ſich Profeſſor D. Nieber=
(Heide berg) mit der Theoſophie auseinander. Auch ſie
ſe, wie neulich der Spiritismus, gemeſſen an der Geiſtes=, Gottes=
Glaubensreligion des Chriſtentums. Ihrer Herkunft nach iſt ſie
ralte geiſtige Belvegung, die ſich ſchon im Brahmanismus und im
4hismus zeigt, in der Gnoſis zutage tritt und ſich auch mit dem
ismus wie mit dem Evolutionismus der heutigen Zeit verbindet.
lbedeutendſter Vertreter iſt in unſeren Tagen Rudolf Steiner; ſeine
e inger haben ſich zuſammengeſchloſſen in der Univerſalbruderſchaft
2. Nu Theoſophiſchen Geſellſchaft‟ Was ſie in der Theoſophie fuchen,
erwieſen brieden, Eintracht, Bvüderlichkeit, Hoffnung und Mut fürs Leben,
zm 18 Achblichkeit, Einswerden mit dem Göttlichen. Steiner erhebt den

Faifc fir in Gerfil enedhiſfe unden uerlerice duecl
von der ganzen Velt, vom ganzen Daſein; für den Feſus, der
und und helfend als der Freund der Kinder, der Zölluer und Sünder
hililäg umherzog, hat er kein Verſtändnis. Schließlich weiß Steiner
aupt nicht, ſo wenig wie der Spiritismus was Geiſt iſt. Der Weg
btt iſt und bleibt der, den Jeſus zeigt: Selig ſind, die reinen Her=
ſind
, denn ſie werden Gott ſchauen
Die Organiſierung des deutſchen Ciſenbahnweſens. Der von der
ſchen Demokratiſchen Partei im Rahmen ihrer Staatsbürgerabende
Saltzten Dienstag über vorftehendes Thema veranſtaltete Vortrag des
Reg.=Rat Dr. Spieß war gleich dem erſten Vortrag über das=
Thema wiederum ſehr ſtark, vor allem aus den Kreiſen der Fach=
der
, Kaufleute und höheren Finanzbeamten, beſucht. Ausgehend
dem Ergebnis des erſten Vortrags, daß die finanzielle Lage der
nlten heute keinesweas ausſichtslos ſei lehnte der Redner zunächſt
mEtremen Löſungen des Organiſationsproblems, die Rückgabe der
hen an die Privathand und ihre vorbehaltloſe Ausantwortung an
Bewerkſchaften (Syndikaliſierung. Demokratiſierung im falſchen
) ab. Es folgte dann eine Behandlung der engeren Organiſa=
borſchläge
, die Redner in finanztechniſche, perſonalpolitiſche und
brganiſatoriſche einteilte. Den Gedanken der Teilung der zen=
Leitung zwiſchen einem fachmänniſchen Staatsbahn=Direktor und
politiſchen Eiſenbahnminiſter wies der Redner zurück; anderer=

B

plötzlich ausſtieg, um mit der Straßenbahn, wie ſie fagte,
Hauſe zu fahren. Daß ſie dabei die beiden goldenen Ringe
Jan der Hand trug, hatte ſie vermutlich vergeſſen und der

techniſch werde die Verwaltung eine aus kameraliſtiſchem und doppeltem
Buchführungsſyſtem kombinierte Buchhaltung zur Ausbildung bringen
müſſen. Bei den italieniſchen Staatsbahnen ſei dies gelungen. Per=
ſonalpolitiſch
glaubt der Redner den heute beſtehenden Gegenſatz zwi=
ſchen
Adminiſtrativen (Juriſten) und Technikern als Gegenſatz zwiſchen
der erkenntnis= theoretiſchen und mathematiſchen Denkform faſſen zu
ſollen. Vorteil der letzteren Denkform ſei, daß ſie vor Auslaſſungen
und Fehlſchlüſſen ſichere; der Vorteil der erſteren liege in der Berück=
ſichtigungsmöglichkeit
von Imponderabilien. Die Eiſenbahn als ſowohl
techniſcher Betrieb wie als Nieſenverwaltung werde keine der beiden
Denkformen in ihren führenden Inſtanzen entbehren können. Die Ver=
antwortung
für die Entwickelung der perſönlichen (organiſatoriſchen)
Ausgaben trage zumeiſt der Adminiſtrative, die für die ſachlichen Aus=
gaben
der Techniker. Bei der Geſtaltung der Einnahmen, das heißt
bei der Tarifpolitik, liege und müſſe liegen die Beurteilung der Selbſt=
koſtengrundlage
in der Hand des Technikers, die volkswirtſchaftliche und
politiſche Entſchließung beim Wirtſchaftspolitiker. Die praktiſche Ver=
raltung
müſſe auch in den höheren Inſtanzen dem in der Praxis be=
währten
Selfmademan überlaſſen bleiben. Das lehre beſonders Amerika.
Dringend zu fordern ſei die Trennung des eigentlichen Eiſenbahnbetriebs
vom Eiſenbahn=Werkſtätteybetrieb. Abzulehnen ſei der im Gegenſatz
gegen die heutige Entzwicklung der privaten Guoßinduſtvie vielfach er=
hobene
Ruf nach Dezentraliſierung der Eiſenbahnvevwaltung. In der
Schweiz ſei jedes Eingehen auf den von den Welſchen propagierten
Dezentraliſationsgedanken abgelehnt worden. Vor der Klärung über
das Schickſal der künftigen Wirtſchaftsprovinzen oder Bezirkswirtſchafts=
ratsgebiete
ſei eine fachmänniſche, wirklich empfehlenswerte Dezentrali=
ſation
gar nicht denkbar. Jede falſche Dezentraliſation aber, die nichts
anderes bezwecke als die Verſteinerung früherer eiſenb

Weelhe ernlſeite e iden de Wuinſehlanen uie eiſe
bahnbeſitz unbillig verkürze. Auf eine machtvolle gerechte Zentralorgani=
ſation
und Verwaltungshandhabung, aber freilich weder Preußen noch
Bahern zuliebe, müfſe als Endziel der Blick gerichtet bleiben. Das
fchließe eine ſtarke Betätigung der früheren einzelſtaatlichen Behörden
nicht aus. Namentlich in der Uebergangszeit und, ſoweit das Reich aus
ſich ſelbſt heute nicht die Kraft habe, die Führung der Geſchäfte im ein=
heitlichen
Intereſſe des Reiches zu ſichern, ſollten alle Einzelnen ſich
kräftig regen, damit in deren gemeinſamem und ausgleichendem Wirten
das Parallelogramm der Kräfte entſtehe, das als diagonales Exgebnis
die ſtärkſte Auswirkung des Reichsgedankens habe. Die für den Fach=
mann
, aber auch (infolge der einfach=klaven Ausdrucksweiſe des Redners)
für den Laien außerordentlich intereſſanten Darlegungen fanden lebhaf=
ten
Beifall der Verſammlung. Der Vorſitzende Dr. Büchner gab

de i der g Siſſer Aifervderfeien Frusern ein. Mu der deſerent uf
daß die pevſönlichen Ausgaben der Eifenbahnen von 60,87 Prozent der
Geſamtausgaben im Jahre 1913 auf 51,09 Prozent im Jahre 1920 ge=
ſallen
und die fachlichen Ausgaben von 39,13 Prozent der Geſamtaus=
gaben
im Jahre 1913 auf 48,91 Prozent im Jahre 1920 geſtiegen ſeien.
* Der Krieger= und Militär=Verein Graf von Haeſeler (gegr. 1913)
hielt am Sonntag ſeine achte Generalverſqumlung ab. Der erſte Vor=
ſitzende
Herr Seip forderte nach Begrüßung die Kameraden auf, durch
Erheben von den Sitzen das Andenken eines im verfloſſenen Jahre Ver=
ſtorbenen
zu ehren. Nach der Berichterſtattung des Vorſtandes fowie
Eredigung mehrerer eingebrachten Anträge, die zumeiſt nach kurzer Dis=
kuſſion
einſtimmig augenommen wurden, ſchritt man nach Entlaſtung des
Vorſtandes zur Neuwahl. Der alte Vorſtand wurde mit Ausnahme von
zwei, für welche zwei Neue hinzukamen, einſtimmig wiedergeſvählt und
durch Neuwahl zweier Mitglieder auf 13 erhöht. 40 neue Mitglieder
konnten im Vorjahre aufgenommen werden, ſo daß der Verein einen
Mitgliederſtand von 182 bis zur Generalverſammlung nachſveiſen konnte.
Durch die allgemeine Verteuerung der Vereinskoſten und um Hilfs=
bedürftige
unterſtützen zu können, was den Hauptzweck des Vereias dar=
ſtellt
, wurde durch einſrimmigen Beſchluß der Beitrag ab 1. April d. J.
pro Monat auf 1 Mark erhöht. Die Errichtung einer Gedenitafel für
die Gefallenen von 19141918 wurde von den Kameraden begrüßt und
einſtimmig beſchloſſen.
* Vogelsberger Häheuklub, Zweigverein Darmſtadt. Vorfrühlings=
ſonne
geleitete die Teilnehmer der letztſonntägigen Wanderung von Ober=
Ramſtadt äus ins Modautal bis zur Schloßmühle und von da duuch das
vom Froſt glitzernde Wieſentälchen nach Rohrbach. Gine kurze Raſt ſtärkte
die Wanderſchar zum Weitermarſch nach Rodau und himauf nach Schloß
Licßtenberg, das ob des herrlich klaven Wetters prächtige Rundblicke bot.
Ungern trennte man ſich von dieſem ſchönen Fleckchen Erde und zog hinab
nach Groß=Bieberau, in deſſen überaus gaſtlichen Mauern den wvacheren
Wanderern noch eiige frohe Stunden bei echt landmänniſcher Gemüt=
lichteit
beſchieden waren, bis ſie Reinheim und von da mit der Bahn der
eigenen Klaufe wieder zuſtrebten. Der am 17. ds. Mts. ſtattgehabte
Vortrag des Heurn Lehrer Reidel, über Auflöſung der Ort=
ſchaften
Floßbach und Wernings, ſowie einiges über
Mittel=Seemen hatte eine rege Beteiligung zu verzeichnen. In
ſchlichteinfacher Weiſe und in ſeiner immer feſſelnden Vortragskunſt ver=
ſtand
er es, ſeinen gut durchgearbeiteten Stoff in der ihm eigenen beſon=
deren
Art zu Gehör zu bringen.
* Deutſcher Beamtenbund Ortskartell Darmſtadt. Am 27. Febr.
ſpricht im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, der Verbandsvorſitzende des Heim=
ſtättenamts
der Beamten, Herr Nicklas aus Karlsruhe, über Die
Heimſtätte des Beamten‟. Die Förderung des Heimſtätten=
und Siedlungsweſens gehört zu den Lebensfragen des deutſchen Volkes.
Durch den Friedensvertrag wird ſich unſere Induſtrie und der Handel
nicht mehr ſo entwickeln können, wie es zur ausreichenden Beſchäftigung
des Volkes notwendig wäre. Die Vindung der immer zunehmenden
arbeitsloſen Bevölkerung mit dem Boden zur Selbſtändigmachung und
zur Erzeugung von Lebensmitteln und Rohprodukten iſt deshalb das
dringendſte Gebot der Stunde. Bei dem Mangel an Rohſtoffen und der
Unmöglichkeit, ſolche vom Auslande zu angemeſſenen Preiſen zu bekom=
men
, befindet ſich unſer ganzes Volk vor folgender Entſcheidung: Ent=
weder
es entſchließt ſich ein großer Teil der bis dahin induſtrietätigen
ſtimmte er der heutigen Programmforderung der ſtärkeren Menſchen dazu, Bauer zu werden, um ſo ſchnell wie möglich produktive
dnung deskaufmänniſchen Geiſtes zu. Buchführungs= Arbeit zu leiſten, Lebensmittel zu erzeugen und Rohſtoffe zu ſchaffen,

hinem Autoomnibus bis zum Alexanderplatz, wo die Dame

ſcheinbar auch. Als er ſich deſſen erinnerte, lief er zur
Aimalpolizei, der er erzählte, die junge Dame hätte ihm im
ge des Geſpräches bemerkt, daß ſie im Apollotheater gefilmt
Je ka fi. Der Dezernent für Taſchendiebſtihle, Krimi=
Ummiſſar Dr. Riemann, ließ die Filme vorführen, und der
erkannte in einem tatſächlich die junge Dame wieder, die
ſHerz und ſeine Ringe erobert hatte. Auf Grund dieſes
Vererkennens iſt es der Kriminalpolizei gelungen, die Diebin
Fndig zu machen.
K. Weltreiſen von Verbrechern. Die Schranken des Welt=
leehrs
ſind nach dem Kriege noch nicht vollkommen gefallen,
diener Internationalität, wie ſie früher heriſchte, ſtehen noch
he Hemmniſſe entgegen. Nur ein Stand hat den internatio=
M Verkehr in ausgiebigſter Weiſe wieder aufgenommen: der
lnd der Verbrecher, und man kann ſagen, daß heute
Lnoderne Hochſtapler und Dieb überall iſt, daß es für ihn
Grenzen und keine Neere und keine Entfernungen gibt.
büngſten großen Juwelendiebſtähle, die die Riviera in Auf=
hig
verſetzten, ſind von einer internationalen Verbrecher=
Nſchaft ausgeſührt worden, deren Spuren nach Auſtralien
nach den Vereinigten Staaten führen. Der Verbrecher als
Feiſender iſt eine Erſcheinung, die ſich gerade jetzt nach dem
immer deutlicher bemerkbar macht. Darauf weiſt der
hichze Kriminaliſt G. T. Crook in einem Londoner Blatt hin.
ein paar tauſend Kilometer mehr oder weniger kommt es
Dgar nicht an, wenn er eine fette Beute verfolgt, die er ſich
Aentgehen laſſen will. Hochſtapler, Falſchſpieler, Juwelen=
Euſw. reiſen, wenn es notwvendig iſt, um die ganze Welt und
in ihr Opfer in eine Stimmung höchſten Vertrauens ein,
ſie es bluſten laſſen. Gerade die Reiſe gibt ja, ſo viele
ichkeiten, ſich unauffällig anderen zu nähern, und auf der
ſchließt man leichter als zu Hauſe innige Freundſchaft,
u ſich die Herzen und die Beutel. Jeder der großzen Paſſa=
Famzpfer, die von Europa nach der neuen Welt oder nach

en Erdteilen fahren, hat unter den Paſſagieren der erſten
ſe einen oder mehrere Verbrecher, die eine Geſchäftsreiſe‟
dem Schein einer Vergnügungstour machen. Sie treten
Eſt elegant auf, werfen mit Geld um ſich, ſind liebenswürdig
erführeriſch und heften ſich an die auserſehenen Opfer wie
ſtletten, um ſie dann ſpäter, wenn die Herzensfreundſchaft
Noſßen iſt, in aller Ruhe durch eine Hochſtapelei zu erleichtern,

im Falſchſpiel auszuplündern oder zu beſtehlen. Das kann eben=
ſogut
in den Vereinigten Staaten wie in Auſtralien, in Japan
wie in Indien oder auch in England und in Frankreich erfolgen.
Vielen, die mit ihrem Geld haushalten müſſen, wird es wunder=
lich
ſcheinen, daß es immer wieder Leute gibt, die große Sum=
men
nach kurzer Bekanntſchaft anderen anvertrauen; aber gerade
der Reichtum und das internationale Milieu begünſtigen eine
ſolche Leichtherzigkeit, die dem Hochſtapler zugute kommt. Es
gibt ſolche Weltreiſende, die ohne große Mittel die Reiſe auf
einem hocheleganten Dampfer antreten, ſich mit Falſchſpielen
einen luxuriöſen Unterhalt erwerben, ſehr bedächtig die Netze für
eine große Schwindelei auslegen und mit bedeutenden Summen
von der einträglichen Weltreiſe zurückkehren.

Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 23. Februar.
Der Freiſchätz.
W-I. In der heutigen Wiederholung der Freiſchütz= Auf=
führung
waren drei Hauptpartien neu beſetzt. Den Max ſang
Herr Enehjelm, die Agathe Fräulein Meher und das
Aennchen Fräulein Jungbauer. Geſanglich ſtand die Auffüh=
rung
weit höher als die letzte, und ſo ſtellte ſich denn auch der
Beifall nach den Arien Agathes und Aennchens, der bei der letz=
ten
Aufführung fortfiel, wieder ein. Wir hatten uns ſchon zu
der Anſicht bekannt, daß die Partie des Max beſſer durch den
lyriſchen Tenor geſungen wird. Herr Enehjelm war denn
auch der berufene Vertreter für ſie; man hat aber den Eindruck,
daß er ſtimmlich noch mehr aus ſich herausgehen könnte und er
einer gewiſſen Befangenheit nicht Herr wird. Manches in ſei=
nem
Vortrage müßte noch ſauberer ausgefeilt werden. Mit dem
Dialog hapert es aber ſtark. Fräulein Meyer war mit der
Partie der Agathe ſehr erfolgreich. Sie war ſehr ſorgfältig her=
ausgearbeitet
und ſauber durchgeführt. Miſchten ſich auch in der
ſonſt überraſchend gut gelungenen großen Arie noch einige Sou=
brettentöne
ein, ſo war es doch gerade für ihre Leiſtung bezeich=
nend
, wie ſie ſich auf die neue Partie ſtimmlich und geſanglich
mit großer Kunſt eingeſtellt hatte, was ſich namentlich in der ſchön
geſungenen Kavatine angenehm bemerkbar machte. Auch ſprach
ſie ihre Rolle gut. Fräulein Jungbauer beherrſchte als
Aennchen ihre Aufgabe, wie vorauszuſehen war, geſanglich und
darſtelleriſch ſicher, nur fiel manches von den tiefen Tönen unter
den Tiſch. Beide Sängerinnen ernteten, wie ſchon bemerkt, war=
men
Beifall bei ofſener Szene. Die übrigen Partien waren in
früherer Weiſe beſetzt.

oder, wenn der heutige Stadtmenſch dazu unfähig iſt, langſam, aber
ſicher zu verhungern oder der Tuberkuloſe anheim zu fallen. Die Kriſis
ſteht unmittelbar bevor. Löſt ſie ſich in dem Sinne, daß der Stadt=
menſch
Siedler wird, ſo kann der kranke Volkskörper geſunden. Dieſes
gewatige Siedlerheer richtig anzuſetzen, muß das Ziel der Megierung
ſein. Die Beamtenſchaft, die immer eine wichtige und führende Rolle

Ausſtellung. In Darmſtadt wird vom 36. Februar bis 13. März
im Städtiſchen Ausſtellungsgebäude, Mathildenhöhe, eine Ausſtel=
lung
vom Deutſchen Hygiene=Muſeum in Dresden in Verbindung mit
dem Landesverband Heſſen der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung
der Geſchlechtskrankheiten veranſtaltet. Es iſt die größte Ausſtellung auf
dieſem Gebiete, die jemals gezeigt wurde. Sie brmgt für jedermann viel
Intereſſantes und Belehrendes. Der Name des Verauſtalters bürgt für
die Güte der Ausſtellung. Es ſei nur an die Ausſtellung Der Menſch
1912 im Reſidenzſchloß erinnert. Die Abteilung iſt bedeutend erweitert
worden und nach den neueſten Forſchungen ausgebaut. Die Ausſtellung
iſt täglich von 1 bis 8 Uhr für Männer und Frauen geöffnet, Sonntags
von 10 bis 6 Uhr. Freitags haben nur Frauen Zutritt. Perſonen
unter 16 Jahren haben keinen Zutritt.
* Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt. Der vor kurzem veranſtaltete
Vortrag der Gemeinde, den Prodiger K. Voigt aus Offenbach (der
Vorſitzende des ſüddeutſchen Verhandes der freireligiöſen ( deutſchkathp=
liſchen
) Gemeinden, über das Thema: Religöſe Erneuerung, eine Fhr=
derung
der Zeit gehalten hat, ſand ſo anerkennenden Beifall, daß ſich
der Redner bereit erklärte, hier eine Erbauung zu halten. Dieſe
findet am Sonutag, den 27. Februar, vormittags, wie üblich in der
Aula des Neglaymnaſiums (Eingang Kirchſtraße, neben Buchhandlung
Saeng) ſtatt. Freunde und Gäſte ſind willlommen. (Anzeige ſiehe
Samstags=Nummer.)
* Leipziger Meſſe. Unter Hinhzeis auf die bereits erfolgte Bekannt=
machuing
ſei, nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß der
Vortrag des Herrn Handelskammerſyndikus und Studiendirektors Dr.
jur. et phil. Rocke aus Hannover über die wirtſchaftliche Entwickun,
Deutſchlands unter Berückſichngung der Leipziger Meſſe am 25. Febr.
abends, im Fürſtenſaal ſtattfindet. Dr. Rocke, wolcher als ausgezeich=
neter
Kenner des deutſchen Wirtſchaftslebens und der Leipziger Meſſe,
ſowie als vorzüglicher Redner bekannk iſt, wird unter Zuhilfenahme von

ſaic de 9. Aheiler die S. Blackfe der Deſſen Frange fenmet.
den Kreiſe reiche Anregung und Belehrung erhalten. Derſelbe Vortrag
wurde dieſer Tage in Karlsruße in Anweſenheit der Spitzen der Regie=
rung
und der führenden Perſönlichkeiten von Handel und Induſtrie
mit großem Erfolg von Dr. Rocke gehalten.
* Das neue Adreßbuch. Der Verkehrsverein teilt uns in Beant=
wortung
verſchiedener in letzter Zeit eingegangener Anfragen mit, daß
ſich ein neues Adreßbuch der Stadt Darmſtadt in Druck befindet
und vorausſichtlich im April d. J. zur Ausgabe gelangt.
* Ein ſtädtifches Auto geſtohlen. Auswärtige Blätter melden: In
der vorletzten Nackt wurde in Darmſtadt das der Stadt gehö=
rige
Perſonenauto geſtohlen. Es trägt die Fabriknummer
31 392, die Motornummer 17 945 und das Erkennungszeichen V B 129
und die Buchſtaben St. D. 4. Als Täter kommt der Chauffeur Karl
Teuber in Betracht, der die Abſicht ausgeſprochen hatte, nach Holland
zu flückten.
* Orpheum. Die Schlierſeer bringen heute Donnerstag eines
ihrer beſten Stücke, den Paragraphenſchuſter, von Benno
Nauckenegger und Konrad Dreher. Dieſe beiden Autoren ſtehen mit
ihren Werken Jägerblut Sommerfriſchen, Amerikaſeppl in guter
Erinnerung beim Darmſtädter Publikum. Vor 12 Jahren gaben die
Schlierſeer als Eaſtvorſtellung eine einmalige Aufführung des Para=
grapheuſchuſter
am Darmſtädter Hoftheater. Seit dieſer Zeit wurde
das Stück in allen bedeutenden Städten Deutſchlands, Oeſterreichs und
der Schwveiz mit großen Erfolgen geſpielt; ganz beſonders gefiel es am
Opernhaus in Berlin. Schöne Szenerien berbunden mit altbaheri=
ſchen
Bauernbräuchen kommen zur Schau. (S. Anz.)
* Kaffee Haſſia. Heute findet ein Operetten= und Wunſch=Abend
ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Die Ausgeſtaltung des forſtlichen Hochſchul=
unterrichts
.
Vom Preſſcamt des Staatsmimiſteriums wird uns geſchrieben:
In der Oefſentlichkeit ſind die Abſichten der heſſiſchen Unterrichtsver=
waltung
für Ausbau des Forſtinſtituts an der Landesuniverſität zu Gie=
ßen
zum Gegenſtand heftiger Angriffe gemacht worden. Ob die Kritic
immer dabei von rein ſachlichen Geſichtspunkten ausgegangen iſt, ſoll hier
nicht näher unterſucht wverden. Aber, gleich der in dieſer Sache beim
Landtag eingereichten Anfrage des Abg. Urſtadt und Genoſſen, muß auch
die Unterrichtsverwaltung in dieſen Angriffen, mindeſtens die Gefahr
einer Schädigung der Intereſſen der Laudesuniverſität erblicken. Denn
es wird auch darin verſucht, die Oefſentlichkeit, insbeſondere die zur Mit=
hilfe
bei dem Ausbau des forſtlichen Hochſchulunterrichts in Gießen auf=
gerufenen
Stellen in ungünſtigem Sinne zu beeinfluſſen, und auf die Stu=
dierenden
der Forſtwniſſenſchaft, vor allem die Nichtheſſen, müſſen die Aus=
führungen
zunächſt abſchreckend wirken. Die Unterrichtsverwaltung hatte
bei dieſer Sachlage bereits Ende Januar der Stadtverwaltung Gießen, die
um Stellung der Inſtitutsräume angegangen worden war, Aufklärungen
zukommen laſſen, denen wir folgendes entnehmen:
Die Frage der Zuſammenlegung des forſtwiſſenſchaftlichen Unter=
richts
an wenige Inſtitute Deutſchlands ſpielt ſchon lange; die Aufhebung
von Aſchaffenburg und Eiſenach wirkte bereits vor dem Weltkriege in die=
ſem
Sinne. Während die Vereinigung ganz Südweſtdeutſchlands in
einer Forſtlehranſtalt damals vor allem an dem Widerſtande Badens
und Elſaß=Lothringens ſcheiterte.
Es war ſelbſtverſtändlich, daß nach dem verlorenen Kriege der Ge=
danke
der Vereinigung (und Verbilligung) erneut auftauchte. Verſtänd=
lich
auch, daß er, wie ehemals, von Württemberg ausging, das an zwei
getrennten Orten (Hohenheim und Tübingen) ein landwirtſchaftliches und
forſtwiſſenſchaftliches Hochſchulinſtitut beſaß und darum nicht die Vor=
teile
wiſſenſchaftlicher und budgetärer Natur genoß, die Heſſen aus der
Konzentration, der verſchiedenſten Zweige naturwiſſenſchaftlicher For=
ſchung
an einem Platze (Gießen) zu ziehen in der Lage iſt.
Forſt= und Hochſchulverwaltung Heſſens waren ſich damals und in
der ganzen Folgezeit darüber einig, daß ein übereiltes Aufgeben der Gie=
ßener
Forſtfakultät abzulehnen ſei; da auch die näheren Darlegungen
Württembergs über ſeine Abſichten erſt am Tage vor der vereinbarten
zunächſt ganz unverbindlichen Erörterung der Frage in Heidelberg
(10. Juli 1919) einliefen, beſchloß man, ſich in H. auf ein Anhören der
beiden auderen Beteiligten Baden und Württemberg zu beſchränken.
Immerhin wurde bei jenſer Beſprechung bereits erörtert, unter wel=
chen
Modalitäten der eventuelle Beſtritt Heſſens zu der ſchon damals von
BadenWürttemberg im Prinzip offenſichtlich feſt beſchloſſenen Zuſam=
menlegung
erfolgen ſolle.
Und ſo hätte Heſſen zunächſt anſcheinend die weitere Entwickelung
ungefährdet abwarten können. Da brachte aber eben jene Konferenz von
Heidelberg ein neues Moment in die Situation, das bis dahin außer Be=
tracht
geblieben war: die Frage, ob das gemeinſame Inſtitut, dem zuliebe
Karlsruhe und Tübingen eingehen ſollten, in Heidelberg oder Freiburg
zu errichten ſei.
Dieſe Frage hat in den beteiligten Ländern zu ſehr lebhaften Aus=
einandorſetzungen
geführt und auch Heſſen wurde von ihr in Mitleiden=
ſchaft
gezogen; Unterrichtsverwaltung und Forſtabteilung waren ſich näm=
lich
wohl darin einig, wenn irgend möglich, das Gießener Forſtinſtitut
aufrecht zu erhalten und auszubauen; aber in der Frage, ob neben
Gießen Heidelberg oder Freiburg vom heſſiſchen Standpunkt vorzuziehen
ſeien, ſchieden ſich die Meinungen: die Forſtveuwaltung gab. Heidelberg
den Vorzug, da es nach ſeiner forſtlichen Lage geeigneter ſei, bei einem
etwaigen Eingehen Gießens die Ausbildung der heſſiſchen Forſtdienſt=
anwärter
zu Abernehmen; das Landesamt für das Bildungsweſen war
Freiburg geeigneter, da es in der Errichtung einer Forſtlehranſtalt in
dem näheren Heidelberg eine neue Lebensgefahr für das Gießener In=
ſtitut
erblickte.
Selbſtverſtändlich haben über die Wahl des Ortes ſchließlich nicht
heſſiſche Wünſche, Meinungen oder Beiträge, ſondern ſachliche Gründe
Badens und Württembergs entſchieden. Sie gaben den Ausſchlag für
Freiburg. Im Frühjahr 1920 berief es den einen der beiden Ordinarfen,
Profeſſor Dr. Weber, dorthin. Bei dem Verſuche, den Genannten für
Gießen zu erhalten, machte derſelbe dem Landesamt gegenüber (2. Juli
1920) ſein Verbleiben von derſchiedenen Bediugungen abhängig, deren
erſte dahin lautete: zeitgemäßer Ausbau des Gießener Inſtituts. Gleich=
zeitig
und unter ſoinem Einfluß legte die Landes=Univerſität einen Plan
über den notwendigen Umſang dieſes Ausbaues vor. Die Ausführungen
des Profeſſous Dr. Borgmann im Gießener Anzeiger geben den Inhalt
dieſes Plaues wieder.
Damit war die Regierung vor die Notwendigkeit geſtellt, über das
Fortbeſtehen des Forſtinſtituts in Gießen grundſätzlich ſchlüſſig zu wer=
den
. In gemeinſchaftlicher Beratung des Finanzminiſteriums, der oberen
Forſtbehörde, der Unterrichtsverwaltung und der Vertreter der Uni=
verſität
iſt am 30. Juni 1920 beſchloſſen worden, Gießen auszubauen.
Man wuar ſich dabei darüber klar, daß zwar die Forderungen der
Uniberſität nur den zu erſtrebenden Idealzuſtand darſtellten, daß aber
auch bei Beſchränkung auf das ſachlich unbedingt Notzwendige ſozvohl eine
Vermehrung der Lehrkräfte, wvie, vor allem, ausreichende Inſtitutsräume,
modern=wiſſenſchaftliches Arbeitszeug und beträchtliche Mehrkoſten für
den laufenden Inſtitutsbetrieb zu erwarten ſeien.

[ ][  ][ ]

Deite X.

Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 24. Februar 1921.

Riummer 5

Der Finanzkraft des Heſſiſchen Staates allein können dieſe Mehr=
koſten
nicht aufgeladen werden am allevwenigſten wenn es richtig
ware, daß das neue Inſtitut im Weſentlichen nur die Anwärter des heſſi=
ſchen
Forſtdienſtes heranbilden wird. Aber ſchon die letztere Behauptung
trifft keineswvegs zu; neben den heſſiſchen Forſtbefliſſenen ſind heute ſchon
Thüringer und Preußen in erheblicher Zahl unter den Gießener Forſt=
ſtudenten
; es kann mit Sicherheit erwartet werden, daß ihre Zahl ganz
bedeutend zunehmen wird, ſobald feſtſteht, daß der Entſchluß des
Ausbaues in die Tat umgeſetzt wird.
Dieſer Augenblick, angekündigt durch die Berufung des außerordent=
lichen
Profeſſors der Forſtwiſſenſchaft in Freiburg, Dr. Wimmer, auf
den durch Herrn Webers Fortgang erledigten Lehrſtuhl iſt nun gekom=
men
. Mit dem Antrag der Regierung an den Oberbürgermeiſter der
Stadt Gießen auf Ueberlaſſung der Städtiſchen Kaſerne auf dem Trieb
für Zwecke des forſtwiſſenſchaftlichen Unterrichts iſt tatſächlich die ent=
ſcheidende
Frage geſtellt. Bekundet die Stadt Gießen durch die Art, wie
ſie dieſem Antrage gegenübertritt, ihr Intereſſe an der Erhaltung des
Forſtunterrichts in Gießen, ſo iſt die ſchwierige Frage, die Naumfrage,
gelöſt. Es bleibt dann noch die Antwort, auf den Appell Profeſſor Borg=
manns
an die Beihilfe der Waldbeſitzer und des Holzhandels für die
Aufbringung der Koſten der erſten Einrichtung des Inſtituts abzuwar=
ten
; wir hoffen, daß er trotz der unfreundlichen Bemerkung der Preſſe=
artikel
verſtändige Hörer und tatkräftige Helfer erreichen wird. Zieht
doch auch die Forſtwiſſenſchaft nicht mit leeren Händen, ſondern beladen
mit den Früchten der Arbeit von Genevationen hervorrgagender, pflicht=
eifriger
Lehrer, mit muſterhaften Sammlungen, die jedem Inſtitute zur
Zierde gereichen würden, in die neuen Räume ein. Möge dieſer Tag
nicht mehr ferne ſein.
*
Die Angriffe gegen die heſſiſche Regierung wvegen des geplanten Aus=
baues
des Forſtinſtituts an der Landesuniverſitär Gießen gehen in der
Hauptſache von dem früheren Divektor dieſes Inſtituts Profeſſor Dr.
Weber in Freiburg (Baden), aus. Angeblich hat dem Herrn die Sorge
um ſein Heimatland die Feder in die Hand gedrückt. Wie in Wirklichkeit
dieſe Sorge des früheren Gießener Ordinazms um ſein Heimatland
Heſſen ausſieht, mögen die folgenden, von dem jeitzgen Direktor des
Gießener Forſtinſtituts, Prof. Dr. Borgmann, zuſammengeſtellten Tat=
ſachen
beleuchten:
Als zu Beginn des Jahres 1920 die Entſcheidung Badens für Frei=
burg
i. B. gefallen war und dieſer ſich Württemberg trotz des Pro=
teſtes
ſeiner Dübinger Studierenden der Forſtwiſſenſchaft und der über=
wiegenden
Mehrzahl ſeiner Forſtverwaltungsbeamten angeſchloſſen
hatte, hielt am 31. März 1920 Herr Prof. Dr. Weber gelegentlich einer
außerordentlichen Tagung des heſſiſchen Oberförſterverbandes zu Frank=
furt
a. M. in Gegenwart des Chefs der heſſiſchen Staatsforſtverwaltung
einen Vortrag über die Frage des höheren forſtlichen Unterrichts, in dem
er zu den Ergebnis gelangte, daß nunmehr das Gießener Forſtinſtitut
zu erhalten und eine beſſere Ausſtattung desſelben unter allen Umſtänden
gefordert werden müſſe, da Freiburg i. B. für Heſſen nicht in Frage
komme. So berichtete damals auch der Gießener Anzeiger in ſeiner
Nr. 84 vom 10. April 1920.
Als weiterhin im Sommer 1920 Herr Prof. Dr. Weber einen Ruf
nach Freiburg i. B. erhielt man hofte damit Heſſen für Freiburg i. B.
noch nachträglich gewinnen zu könmen nahm die Univerſität Gießen in
einer von Fakultät und Geſamtſenat einſtimmig gefaßten Entſchließung,
der ſich ebenſo einmütig die rund 70 Studierenden der Forſtwiſſenſchaft
anſchloſſen, das Schickſal ihres Forſtinſtituts ſelbſt in die Hand, indem
ſie beantragte, die heſſiſche Regierung wolle nunmehr das Forſtinſtitut
vollwertig ausbauen oder ſeine Aufhebung beſchließen. Dieſer Eingabe
hat ſich auch Herr Prof. Dr. Weber, für die er ſich lebhaft einſetzte, an=
geſchloſſen
.
Am 30. Juni 1920 fiel die Entſchließung der heſſiſchen Regierung zu=
gunſten
des Ausbaues des Forſtinſtituts. Auf dieſer Grundlage verhau=
delte
ſie mit Herrn Prof. Dr. Weber, um ihn der Landesuniverſität zu

Herr Prof. Dr. Weber teilte in einem Schreiben vom 2. Juli 1920
dem Hefſiſchen Landesamt für das Bildungeweſen die Bedingungen mit,
deren Erfüllungen ihn veranlaſſen könnten, die an ihn ergangene Be=
rufung
nach Freiburg i. B. abzulehnen. Dieſe Bedingungen lauteten:
1. Beſtümmte Zuſicherung der heſſiſchen Regierung, daß der forſtliche
Unterricht in Gießen den Forderungen der Fakultät und Geſamtſenat
entſprach und ausgebaut ſerden ſolle, und zwvar: drei ordentliche Pro=
feſſuren
für Forſtwiſſenſchaft, je eine Profeſſur für Bodenkunde, forſt=
liche
Botanik und forſtliche Zoologie, ſowie Ausſtattung der erforderlichen
Inſtitute mit zeitgemäßen Einrichtungen und Lehrmitteln.
2. Geſuährung eines nicht un eſentlich über den geſetzlichen Höchſtſatz
hinausgehenden Grundgehalts.
3. Uebernahme der Garantie für einen jährlichen, ebenfalls nicht ge=
ringen
Mindsſibetrag an Vorleſungsgebühren.
Die Erfüllung des Punktes 1 der Forderung ſtand durch die Ent=
ſchließung
der heſſiſchen Regierung vom 30. Juni 1920 bereits feſt. Häitte
die heſſiſche Regierung auch die Punkte 2 und 3 der Forderung erfüllt,
was ſie nicht getan hat, ſo wäre der Herr Prof. Dr. Weher der Landes=
univerſität
vorausſichtlich erhalten geblieben und er hätte den Ausbau
des Forſtinſtituts, den er jetzt bekämpft, in die Hand genommen.

Eine Reformſchule in Darmſtadt.
* Das Landesamt für Bildungsweſen ſchreibt: Aus der in unſerer
heutigen Nummer veröffentlichſten Anzeige der Divektion des Realgym=
naſiums
Darmſtadt geht hervor, daß das Landesamt für das Bilbungs=
weſen
die Abſicht har, auch in Heſſen jetzt endlich eine der höheren Lehr=
anſtalten
nach dem Lehrplan der ſogen. Reformanſtalten einzurichten.
Schulen dieſer Art beſtehen bereits ſeit langen Jahren in großer Anzahl
in nahezu allen deutſchen Ländern, insbeſondere in Preußen. In Heſſen
ſcheiterte der Verſuch zur Gründung einer Reformanſtalt vor etwa 20
Jahren an der Zurückhaltung der Eltern, die der damals noch jungen
Schöpfung nicht das erforderliche Bertrauen entgegenzubringen vermoch=
ten
. Unterdeſſen haben ſich die Verhältniſſe weſentlich geandert; die
mit den ſogen. Reformanſtalten gemachten Erfahrungen haben den Be=
weis
erbracht, daß ſie in ihren Leiſtungen in keiner Weiſe hinter den
anderen höheren Schulen zurückbleiben, ober die Möglichkeit bieten,
die Entſcheidung über die zu wählende Schulart in ein weſentlich höheres
Alter zu verlegen, in dem es ſchon leichter möglich iſt, ein einigermaßen
ſicheres Urteil über Intereſſe und Fähigkeit des jungen Menſchen zu
fällen. Es darf daher angenommen werden, daß heute der geplanten
Einricktung von ſeiten der Eltern ein größeres Verſtändnis entgegen=
gebracht
wird und daß eine hinlänglich große Zahl der neu anzumelden=
den
Sextaner der zunächſt zu bildenden unterſten Klaſſe der Roform=
ſchule
zugeführt wird. Es hängt noch von den Entſchließungen der
Stadt Darmſtadt ab, ob die Schule in räumlicher Verbindung mit dem
Realgymnaſium oder, wie es das Landesamt anſtrebt, von dieſem ge=
trennt
, in dem Gebäude des Neuen Gymnaſiums eingerichtet wivd, das
durch die Zuſammenlegung der beiden Gynnaſien frei wird und dann
auch zugleich noch acht Klaſſen des zur Zeit überfüllten Realgymnaſiums
ungeändert übernehmen könnte.
Die Direttion des Realgymnaſiums wird den Eltern bei der Anmel=
dung
der Kinder und in einem mit ihnon zu vereinbarenden Elternabend
genaueren Aufſchluß über die Einzelheiten des Aufbaues und der Glie=
derung
der neuen Schule geben. Heute dürfte zur Kennzeichnung der
Schule mitzuteilen genügen, daß in den erſten drei Jahren (Sexta,
Quinta, Quarta) Franzöſiſch, die zu lehrende Fremöſprache iſt; zu
ihr tritt in Untertertia und Obertertia als zweite Fremdſprache Latein
hinzu. In der vierklaſſigen Oberſtufe (Unter= und Oberſekunda, Unter=
und Oberprima) ſetzt, je nach Wahl und Neigung, Engliſch oder
Griechiſch ein. Die Anſtalt entwickelt ſich alſo zu einer neunſtufigen
Vollanſtalt, die den Zugang zur Univerſität eröffnet und genau die glei=
chen
Berechtigungen bietet, wie das Realqymnaſium und das Gymnaſium
auch. Sie iſt Refoumrealgymnaſium für diejenigen, die beim
Eintritt in die Unterſerunda als dritte Fremdenſprache Engliſch zu
Franzöſiſch und Latein hinzuwählen; ſie iſt Reformgymnaſium,
ſofern Griechiſch zu den beiden zuletzt genannten Sprachen hinzutritt.
Es darf vielleicht noch mitgeteilt werden, daß den Schülern dieſer Re=
formſchule
nach Durchlaufen der Quarta auch die Möglichkeit gegeben
iſt, ohne Schwierigkeiten in die IIIb der Liebigs=Oberrealſchule überzu=
treten
, die zu dieſem Zweik eine Gruppe ihrer Parallelklaſſen in Sexta,
Quinta und Quarta genau nach dem Lehrplan der Reformſchule ein=
richten
wird, ſo daß umgekehrt auch dieſen Oberrealſchülern das Hin=
überwechſeln
nach der Unterteria der Reformſchule ohne weiteres mög=
lich
iſt

Abbau des Lebensmittelamtes.
Von Bürgermeiſter Mueller, Dezernent für das Lebensmittelamt A.
(Fortſetzung.)
Zur weiteren Einſchränkung der Krſten beabſichtige ich nunmehr folgende
Maßnahmen durchzuführen:
1. Vereinfachung des Kartenſyſtems.
Nach dem Vorgang von Frankfurt und Mannheim ſollen für alle
rationierten Waren, alſo Brot, Mehl, Zucker, Butter, Mälch und Kran=
kemnährmittel
nur noch einheitliche Karten für ein Vierteljahr im vor=
aus
ausgegeben werden. Dazu werden zunächſt die noch vorhan=
denen
Beſtände an Karten verſchiedener Art benutzt, für das letzte
Ouartal im alten Erntejahre, alſo die

würden hiernach für ungültig erklärt und nicht wehr belieſert werden.
Kurz vor der Ausgabe der betreffenden Nährmittel, ſei es Brot, Zucher
oder dergleichen, wird bebannt gegeben, auf welche Karten die Lebens=
mittel
zur Ausgabe gelangen.
Damit werden erſpart werden:
2) Fünf Hilfskräfte, die zur Zeit wit der Aufſtellung von Brotkarten=
und Straßenliſten und der Wahrung der Kartothekkarten beſchäftigt
ſind; Erſparnis pro Monat im Durchſchnitt .
. . 55 10 Mr.
b) die Brotkommwiſſionen, bei, denen ſeit vorigem Jahre nur noch die
Leiter ehrenamtlich tätig ſind. Die Hilfskrafte erhalten eie Tages=
vergütung
von 10 Mk. Erſparnis bei 122 Helfern und Helferinnen,
ſowie an Koſten für Reinigung uſw. monatlich . . . 1500 Mk.
Der Verzicht auf den Druck beſonderer Brot=, Zucker= uſw. Karten
hat neben der Koſtenerſparnis den Vorteil, daß der Handel wit ſolchen
Karten, da im Voraus niemand weiß, auf welche Karten dis beſonders
begehrten Nährmittel ausgegeben werden, weſentlich eingeſchränkt wer=
den
wird. Außerdem werden künftig die Bäcker in viel geringerem Maße
mehr die Möglichkeit haben, ihren Kunden Brot auf Vorſchuß zu geben;
ein Erfola, der in gleichem Maße in ihrem Intereſſe wie in demjenigen
der Bevölberung liegt.
Die Ausgabe der Einheitskarten kann daun den ganzen Monat hin=
durch
bei der Kartenſtelle erfolgen. Da ſich die Avbeit herdurch verteilt,
iſt dafür kein weiteres Perſonal nötig.
2. Abſtoßung der vorhandenen Vorräte an Hülſen=
früchten
, Reis und Schmalz.
Die Verwaltung hat bekanntlich in den vorderen Jahren im Himblick
auf den wiederholt drohnden Zuſammenbruch der Fürſorge der Reichs=
getreideſtelle
gleich zahlreichen anderen deutſchen Stadten große Mengen
von Waren der genannten Art beſchafft, die infolge des Nichteintritts
der ſeinerzeit mit Recht befürchteten Kataſtrophe noch in erheblichen
Mdengen vorhanden ſind. Der Umſtand, daß auch der Handel ſich inzwi=
ſchen
mit dieſen Waren ſtark eingedeckt hat, macht eine weitere Bewirt=
ſchaftung
entbehrlich. Die gegenwärtige, für die Verwaltung ungünſtige
Preiskonfunktur allein rechtfertigt ein längeres Lagern nicht, da allge=
mein
noch mit einem weiteren Rückgang, mindeſtens nicht mit einem
nennenswerten Wiederanſteigen der Preiſe gerechnet wird. Der ſich
hieraus aber eventuell ergebende Vorteil würde durch die Koſten der
Weiterbewirtſchaftung aller Vorausſicht nach im weſentlichen ausgegli=
chen
werden. Eine aus den Herren Stabtverordieten März und Nord=
mann
. Oekonomierat Dr. Hamann und den Großhändlern Heuß und
Moritz Adler beſtehende, von dem Finanzausſchuß beſtellte Kommiſſſon
iſt zur Zeit damit beſchäftigt, in Verbindung mit dem Lebensmittelamt
das Abſtoßen der Vorräte nach kaufmänniſchen Grundſätzen zu regeln.
Mit der Aufhebung der Bewirtſchaftung, mit deren Durchführung
innerhalb kurzer Zeit gerechnet werden darf, werden im Bureau und im
Lager (Neues Lagerhaus und Trgindepot) fünf Buveauhilfskräfte
und zwei Arbeiter entbehrlich; alſo im Monatsdurchſchnitt werden
erſpart . ...........
. . . 5800 Mk.
3. Die Auflöſung der Kartoffelſtelle
wird eine Erſparnis bringen durch Entlaſſung von acht
Hilfskräften . . .
.. . . . 8000 Mk.
und 24 Arbeitern von im Monatsdurchſchnitt . . . . . 20 000 Mk.
4. Auch die Markenzählkontrolle
ſoll vereinfacht werden.
Mit dem Zählgeſchäft und der Kartendruck= und Verbrauchskontrolle
ſind zur Zeit beſchäftigt: bei der Brot= und Mehlabteilung ſechs Hilfs=
kräfte
und bei der Kartenhauptſtelle zwei Hilfskräffe.
Alle dieſe Perſonen ſind täglich volle acr Stunden in Anſpruch ge=
nommen
. Eine Beſchreibung ihrer Tätigkeit im einzelnen würde hier
zu weit führen. Auch Mannheim und Frankfurt, die ſeither die 67 Zahl an Markenzählern beſchäftigten, ſind zu einem vereinfachten
Shyſtem übergegangen. Ich bin mir darüber klar, daß eine Abkehr von
der reſtloſen Zählkontrolle, die ſich ſehr bewährt hat, nicht ohne Bedenken
iſt angeſichts der ungemein zahlreichen Täuſchungsverſuche, die bei der
Ablieferung der Marken gemacht werden, da doch berückſichtigt werden
muß, daß gerade die Mehl= und Brotverſorgung nach wie vor auf knapp
ausreichende Beſtände angewieſen iſt. Andererſeits darf aber angenom=
men
werden, daß ſchon die oben beſchriebene neue Kartemausgaberegelung
derartige Verſuche erheblich einſchränken wird. Das in Ausſicht genom=
mene
Abwiegen der abgelieferten Marken dürfte aber
auch eine genügend wirkſame Kontvolle darſtellen, zumal, wenn reichliche
Stickproben dabei vorgenommen werden. Dabei können 4 Hilfskräfte er=
ſpart
werden mit einer durchſchmittlichen Monatsvergütung von 3900 Mk.
Sollten die dann noch verbleibenden zwei Hilfskräfte vorübergehend
nicht ausreichen, ſo könnte notfalls zeitweiſe von der Kartenausgabeſtelle
eine Hilfe geſtellt werden.
Der Perſonalbeſtand der Hauptkartenſtelle, die ehrenamtlich von
Herrn General v. Hartmann mit zwei Hilfskräften verſehen wird, hann
vorläufig nicht verringert werden.
5. Durch die Aufhebung der Nordviertelküche
wverden monatlich an Gehalt und Löhnen" für eine Leiterin und vier
Hilfskräfte erſpart . . . . . . . . . . . . . . . . 1650 Mk.
6. Mit dem Aufhören der diesjährigen
Heizungsperiode
wird weiterhin entbehrlich ein Heizer; ferner durch eine Neuregelung
des Dienendiemſtes ein Diener. Monatliche Erſparnis rd. . . 2180 Mk.
7. Was die Preisprüfungsſtelle und die
Zulafſungsſtelle
anbelangt, ſo beruht deren Einrichtung auf reichs= bzw. landesgeſetzlicher
Vorſchrift. Die beiden Stellen, die unter dem Vorſitz eines juriſtiſchen
Hilfsarbeiters mit vier Bureauhilfskräften, darunter zwei Außenbeam=

reiche Arbeit. Hinſichtlich der eigentlichen Preisprüfung wird dieſe
Arbeit allerdings in zunehmendem Maße unbefriedigend. Die Stelle iſt
hier eigentlich nur dazu da, die immer höher werdenden Preiſe für
Kohlen und andere wichtige Lebensbedürfniſſe amtlich zu ſanktionieren.
Auf der anderen Seite kann ſie auf einem Gebiete, wo ſie recht notwen=
dig
wäre, überhaupt keine Tätigkeit entfalten, nämlich bei Dienſt= und
Arbeitsleiſtungen, weil dieſe formell nicht unter die Gegenſtände des
notwendigen Lebensbedarfs fallen. Die wichtigſte und erfolgreichſte
Tätigkeit der Preisprüfungsſtelle aber, nämlich die Kontrolle der Ein=
haltung
der feſtgeſetzten Höchſtpreiſe und ihre Vorgehen gegen Schleich=
handel
und Preistreiberei, vollzieht ſich auf einem Gebiete, das eigent=
lich
gar nicht in den Zuſtändigkeitsbereich der Gemeindeverwaltung,
ſondern i denjenigen der Polizei gehört. Ich habe demgemäße Ver=
handlungen
eingeleitet, um wenigſtens dieſen Zweig der Tätigkeit der
Preisprüfungsſtelle und damit das zugehörige Beamtenperſonal an
die Polizei anzugliedern, auch ſoweit es ſich um die Kontrolle der Han=
delsberechtigungen
in Ausführung der Verordnung über den Handel
mit Lebens= und Futtermitteln handelt. Kaum eniger befriedigend wie
die Preisprüfung iſt bei der Zulaſſungsſtelle die Erteilung der Handels=
erlaubnis
. Bei dem gegenwärtigen Stande der allgemeinen Verſorgung
hat beides beine rechte Daſeinsberechtigung mehr. Auswüchſe ſind eben mit
polizeilichen und ſtrafrichterlichen Mitteln zu bekämpfen, die allerdings
mit um ſo größerem Nachdruck zu handhaben wären." Ich beabſichtige,
dieſe Geſichtspunkte an zuſtändiger Reichsſtelle zur Sprache zu bringen
und hoffe, hier Verſtändnis zu finden.
Inzwiſchen ſoll eine Vereinfachung der Geſchäfte wenigſtens dadurch
herbeigeführt werden, daß die Wegiſtratur der Preisprüfungsſtelle mit
der Hauptregiſtratur vereinigt wird. Hierdurch kann eine Arbeitskraft
entbehrt werden, was eine Erſparnis ausmacht von monatlich 1260 Mk.
(Schluß folgt.)

Zur Kundgebung der Münchener Aerzte
ſchreibt man uns von beteiligter Seite:
Die Münchener Aerzte haben ſich in einer, auch im Darmſtädter Tag=
blatt
veröffentlichten Kundgebung gegen die Erhöhung des Braukon=
tingents
und die Herſtellung von Vollbier ausgeſprochen. Eine der=
artige
Forderung, die darauf hinauszielt, dem Volke das letzte, auch
dem kleinen Manne zugängliche Genuß= und Erquickungsmittel zu ent=
ziehen
, erübrigt ſich ſchon deshalb, weil die den Brauereien von der
Reichsregierung zugeſagten 30 Prozent des Friedenskontingents über=
haupt
nicht geliefert werden. In Bahern mögen die Verhältniſſe etwas
günſtiger liegen, jedoch ſind die heſſiſchen Brauereien bisher kaum mit
einem Sechſtel des ihnen zuſtehenden Kontingents beliefert worden, weil
die Landwirte es bei den derzeitigen Preiſen leider vorziehen, die Gerſte
verbotenerweiſe zu verfüttern.
Es wird in der Kundgebung auch geſagt, daß die Herſtellung von
Nahrungsmitteln durch die Erhöhung des Braukontigents erheblich
eingeſchränkt werde, was nicht den Tatſachen entſpricht, da gerade durch
die Herſtellung von Vollbier, das zugleich Genuß= und Nahrungsmittel
iſt, die denkbar rationellſte Ausnutzung der Gerſte im Intereſſe des
Volksganzen erzielt wird. Auch die Nebenprobukte der Brauereien, die
Treber, Malzkeime und Hefe, die etwva 30 Prozent der vermaiſchten
Gerſtenmenge betragen, gehen der Volkswirtſchaft keineswegs verloren,
da ſie ein ſehr wertvolles, namentlich von den Molkereibeſitzern hoch=
geſchätztes
, weil milchtreibendes Futtermittel bilden.
Von dieſem Standpunkte hat ſich auch die Regierung bei Er öhung
des Gerſtenkontingents leiten laſſen, nicht, wie es in der Kundgebung
heißt, in einſeitiger Rückſichtnahme auf die Brauereiintereſſen. Ferner
wurde geltend gemacht, daß ein gutes Vier der beſte Bundesgenoſſen im
Kampf gegen den Fuſel iſt, das Bier alſo in volfshygieniſcher Beziehung
eine gewiſſe Miſſion zu erfüllen habe.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſte
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Richard Wagner=Verein. Eine intereſſante k3
riſche Bebanntſchaft wird das Darmſtädter Publikum am nächſten .
tag in der Pianiſtin Fräulein Elſe Schmitz=Gohr aus B
machen, von der ihr Lehrer, Herr Profeſſor James Kwaſt, Ungen
liches erwartet. Er ſagt, daß ſie ihn in der Größe der Auffaſſun
Frieda Kwaſt=Hodapp erinnere. Kein Geringerer als Arthur
erkamte ſchon früch dies bedeutende pianiſtiſche Talent und verſprack,
muſika iſche Laufbahn zu fördern.
Bensheim, 23. Febr. Turnverein E. V. Am Samstag
der Turnverein ſeine diesjährige Generalverſammlung ab, die ſelr
beſucht war. Der Jahresbericht zeigte in erfreulicher Weiſe, da
verfloſſene Jahr für den Verein recht günſtig war, ſo daß auch in
zieller Hinſicht ein kleiner Ueberſchuß gebucht werden konnte. Un
Verein auf eine etwas beſſere Grundlage zu ſtellen, wurde beſchloſſen
Beitrag etwas zu erhöhen. Die Zahl der Mitglieder beträgt 247.
kommen noch 34 Zöglinge und 71 Schüler. Der Vorſtand blieb im 9
und ganzen derſelbe. Auch die Leitung des Vereins blieb in der
Händen. Die Zahl der Turnwarte wurde auf 5 erhöht. Den bre
Raum der Beſprechungen nahmen die Verhandlungen über die
herſtellung der Turnhalle ein.
* Aus dem Odenwald, 23. Febr. Merkwürdige Steu
Der Gemeinderat von Hahn beſchloß die Einführung folgender
Steuern: Für ein Klavier oder Harmonium 100 Mk., ein Gramm
im Jahre 50 Mk. Zum Erwerb dienende Inſtrumente ſind ſteuerfn
Deckgeld, zahlbar nach jeder Geburt, für Rindvieh 30 Mk., Di
ſchweine 20 Mk., Ziegen 5 Mk.; für das Halten eines Federwagen
Jahre 50 Mk.
Mainz=Koſtheim, 20. Febr. Abſchiedsfeier. Nachdeni
Nektor Pfuhl über 26 Jahre das hieſige Schulveſen geleitet hatte,
in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt worden. Aus dieſem Oin
hatten ſich am Freitag das dem Scheidenden bisher unterſtellte Le
perſonal, ſowie die Geiſtlichbeit vollzählig verſammelt, um mit ihreng
ſeitig beliebten und verehrten Rektor noch einige Stunden fröhlichen
ſammenſeins zu feiern. Ein Muſikſtück leitete die Feier ſtimmungl
ein. Sodann widmete Herr Lehrer Diehl dem Scheidenden warme A
der Anerkennung, Verehrung und Liebe. Nahezu 50 Jahre und vor
ſen über 30 Jahre in Koſtheim hat der Scheidende der Erziehung da
gend gewidmet. Im Jahre 1920 wurde er zum Rektor ernannt.
großer Geſchicklichkeit, Gewiſſenhaftigkeit und Treue hat er ſtets
Pflichten erfüllt und war unermdlich tätig, die ihm anvertraute Ju
zu religiös ſittlichen Charakteren und für das Leben praktiſchen Men
heranzubilden. Seinen Mitazbeitern und Mitarbeiterinnen bei
ſchweren Werke der Erziehung begegnete er ſtets mit wohlwollender
und war es gerade dieſer vornehme Charakterzug, der ihm die K
aller gewann. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und Vere
wurde dem Scheidenden hierauf ein entſppechendes Geſchenk über
Tief gerührt dankte Herr Rektor Pfuhl für die Beweiſe der Anhän
keit und Liebe.
Mainz, 22. Febr. FeſtgeſetzteDiebsgeſellſchaft.
kurzem waren Dieben bei einem Einbruch in der Rheinallee erhe
Werte in bar und in Schmuckſachen, zuſammen an 200 000 Mark, i.
Hände gefallen. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, bereits eine
Anzahl der darin verwickelten Perſonen zu ermitteln und feſtzunck=
In Haft befinden ſich ſchon ſechs Beteiligte, während nach mehrere
deren noch geſucht wird. Die bisher feſtgenommenen Perſonen ſind !
zer; es handelt ſich um zwei Ehepaare und zwei Ledige. Sie behau
von dem Verbleib der Schmuckfachen nichts zu wiſſen. Von dem g1
lenen Bargeld konnte der größte Teil wieder herbeigeſchafft werde
Mainz, 23. Febr. Auf Einſchreiten des Denkn
ſchutzes wvurde der Deutſchen Großbank, die das hiſtoriſch dend
dige Kaffee Kurfürſt gekauft hat, um es zu einer Bank umzubauen,
Genehmigung dazu verſagt. Das Gebäude, einſtmals das Schlof
Grafen Schönborn und die Reſidenz vieler Fürſtlichkeiten, ſoll in
jetzigen Geſtalt erhalten bleiben.
Worms, 22. Febr. Kinderhilfe. Die Schlaraffia=Won
hat ſich zur Pflicht gemacht, zum Beſten der Kinderhilfe am 2. =
großen
Kaſinoſaal einen Künſtlerabend zu veranſtalten. Hierbei tu
die beiden Kapellmeiſter des Mainzer Stadttheaters, ferner die Kür
und Künſtlerinnen des Mainzer Stadttheaters und der Mainzer Op
einem umfaſſend und abwechſelungsreichen Prograum mitwirken.
Laubach (Kreis Schotten), 23. Febr. Hiſtoriſche Eiche,
halber Höhe des Ramsbergs bei Laubach ſteht eine ſtattliche, vielhun
jährige Eiche. An ſie knüpft ſich ein bedeutſames geſchichtliches Erei
Die Ueberlieferung (feſtgehalten durch den 1890 im Alter von 90 O
verſtorbenen Konrektor Schaad, deſſen Vater ein Augenzeuge des
jährigen Krieges war) meldet, daß unter dieſem Baume der de
Oberbefehlshaber geſtanden und von hier aus die Sihlacht geger
Franzoſen geleitet habe. Tatſächlich hat hier am 21. März 1761 der
ral Nikolaus Luckner, mit vier heſſiſchen Grenadier=Bataillonen
Kanonen und fünſzehn Schwadronen Huſaven" gegen den franzöſt
General Diesbach, einen gebovenen Schſveizer, gekämpft. Es au
Luckner, ſeinen Gegner abzuſchütteln und ſich gegen Burg=GemündeA
rückzuziehen, wo er dem Erbprinzen von Braunſchweig gegen eine Mm
zöſiſche Uebermacht entſcheidende Hilfe brachte. Der Standort Lursl ſefor
unter der Eiche erinnert daran, daß Wellington bei Waterloo undM ür
Mahon bei Wörth ebenfalls unter Bäumen ſtanden. Durch die Derc u
pflege iſt jene Eiche auf dem Ramsberg unter Denkmalſchun
ſtellt worden. Man hat angeregt, die Eiche mit einer Eiſentaf.
Inſchrift zu ſchmücken und im Jahre 1922, bei Gelegenheit des 200jähr
Geburtstags Luckners, zu weihen. Zu dieſer Feier erwartet man dien
lebenden Nachkommen Luckners. Zu dieſen gehören ſein Ururenkel
Felix Luckner, der berühmte Seeheld und Führer des Seeal
und ſein Ururenkel Graf Nikolaus Luckner, der ſich als Fliegerof
im Weltkrieg ausgezeichnet hat. Dieſer iſt vermählt mit einer Prinn
Lippe Tochter des in Lüttich gefallenen Genevals, und wohnt im
burgiſchen Schloſſe zu Gettenbach bei Gelnhauſen.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Offenbach hielt A)
Schmidt, ei geborener Offenbacher, auf einem daterländiſchen AbenM
Deutſchnationalen Volkspartei einen mit großem Beifall aufgenommn
Vortrag über die Seeſchlacht am Skagerrak. In der Gemeinde V4
ſchlag i. H. müſſen nachts alle Straßen unbeleuchtet bleiben, mel
die ſchlechte Finanzlage der Gemeinde nicht ermöglicht, nur einen
ternenanzünder oder einen Nachtwächter zu bezahlen. In Wu=
hat
die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft, um der kraſſen Wohnund
ſteuern zu helfen, eine Gruppe von 10 Einfamilienhäuſern erbaut.
dieſer Heime iſt ein reichlich großes Stück Land zur Verwendung als
garten beigegeben. Mit Hilfe der Baukoſtenzuſchüſſe des Reiche)
Landes und der Stadt Worms kann die Baugenoſſenſchaft dieſe
heime trotz guter und ſolider Ausführung zu einem niedrigen Prei
geben. In Mainz=Kaſtel ging ein Mann von Haus zu
betteln. Auf einem Zettel, den er vorwies, ſtand, daß er im Krid
Sprache und das Gehör verloren habe. Die Gaben floſſen deshalb
lich. Die Pobizei hegte Mißtrauen und nahm den Stummen mit ar
Wache, wo er alsbald die Sprache gelvann. Er war nie im Fel?
will ſeit Monaten als Stummer umhergereiſt und damit ſeinen O
unterhalt beſtritten haben. In Nierſtein wurde der Arbeiter
rich Hock, der eine Nähmaſchine in die Schulſtraße brachte und die
einem Hauſe abgeſetzt hatte, von zwei Männern überfallen und der
gerichtet, daß er eine klaffende Kopfwunde davontrug. Der Verletzt;
bewußtlos zuſammen und mußte vom Platze getragen werden. We
hört, ſoll es ſich um einen Racheakt handeln. Eich. Von einen)
lichen Unglücksfall wurde der Landwirt Vlt. Seibert 5. betroffen.
geriet unter ſein eigenes Fuhrwerk und erlitt derart ſchwere Kufg
letzungen, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Rheindürkheiml
umfangreicher Einbruch wurde in der Nacht bei dem Landwirt
usgeführt und 6000 Mark Bargeld ſowie Schmuck, Wäſche und KM
waren von großem Geſamtwert geſtohlen.

Reich und Ausland.

eines Formfehlers erfolgt ſein. Der Prozeß, der nun ſchon Jahre
beſchäftigte ſchon einmal das Reichsgericht, das damals auf die Rw

Frankfurt, 23. Febr. Ein aufgehobenes Urteil.
Reichsgericht hat das Urteil der Frankfurter Strafkommer geg!
Fabrikanten Karl und Rudolf Philippi in Wiesbaden, de
fangs Juli 1920 wegen Preisüberforderung bei Lieferungen an di=
resverwaltung
zu je 10 000 Mk. Geldſtrafe und zur Einziehung des
mäßigen Gewinns von 1 460 443 Mk. verurteilt worden waren,
hoben und den Fall zur nochmaligen Verhandlung an das hic
Landgericht zurückverwieſen. Die Aufhebung ſoll 7
der Oberſtaatsanwaltſchaft das freiſprechende Urteil der Strafker
Wiesbaden aufhob.
Kaſſel, 23. Febr. Noch ein Marburger Studenteu
zeß. Vor der hieſigen Strafkammer hatten ſich drei von den ſerie
von dem Schwurgericht in Kaſſel freigeſprochenen Marbu=
Studenten wegen Mißhandlung von Untergebenen zu vevanttun
Als Nebenkläger eines der Mißhandelten war Rechtsanwalt Zſe
Liebknecht anpeſend. Es waren 15 Zeugen geladen. Die Verhaf
gen zogen ſich bis zum ſpäten Abend hin und dauerten über achr
den. Das Gericht kam ſchließlich entſprechend der Auffaſſung de
teidiger zu dem Beſchluß, daß das Verfahren gegen ſämtlche!
geklagten mit Nückſicht auf die
mncſtie eingeſtellt ze
müſſe.
Halle a. S., 23. Febr. Skau
nem Marione
theater. In einer Kinde
ig eines Münchene

[ ][  ][ ]

Turm..e.

rionettentheaters wurde von der ſchulpflichtigen Jugend ein derartiger
Skandal verübt, daß die Vorſtellung abgebrochen werden mußte. Erſt
der Polizei gelang es, den Saal zu räumen, nachdem die Kinder Tiſche
und Stühle zertrümmert hatten.

ugu.alf, onn- er g. den =

Ett.e 5.

Deutſcher Reichstag.
Berlin, 23. Febr., nachm. 3 Uhr. (Wolff.) Das Haus iſt ſehr
ſchwach beſetzt, dagegen ſind die Tribünen ziemlich gut beſucht. Am
Miniſtertiſch: Dr. Braun.
Ein Antrag der Staatsanwaltſchaft auf Genehmigung der Straf=
verfolgung
des Abg. Erzberger wegen Steuerhinterziehung
und Kapitalflucht und ein weiterer auf Strafverfolgung des Abg. Reich
(Komm.) wegen Diebſtahl, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung wer=
den
dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwieſen. Der Entwurf eines
Geſetzes betreffend zeitweiſe Ausſetzung der Erhebung der Verkehrs=
ſteuer
auf den natürlichen Waſſerläufen des Reiches wird in allen drei
Lefungen angenommen. Es folgt die Beratung des Haushalts des
Reichsarbeitsminiſteriums.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Braun: Der Etat des Reichsarbeits=
miniſteriums
ſchließt ab mit einem Geſamtzuſchuß von beinahe 4 Mil=
liarden
Mark. In dieſer Summe ſtecken gewaltige Aufwendungen für
die Allgemeinheit. So ſind eingeſetzt 100 Millionen Reichszuſchuß für
Invalidenverſicherung, 120 Millionen für die Wochenhilfe und Wochne=
rinnenfürſorge
, 500 Millionen für die Verſorgung der Kriegsbeſchädig=
ten
und Kriegshinterbliebenen und 925 Millionen für neue Wohnungen.
Der Miniſter betonte dann nachdrücklich die Notwendigkeit, die Er=
werbsloſenfürſorge
angeſichts der ſchlechten Finanzlage des Reiihes
möglichſt produktiv zu geſtalten, und tritt der im Ausland ſich geltend
machenden irrtümlichen Anſicht entgegen, daß der deutſche Arbeitsmarkt
nicht ſo ungünſtig liege. Von den Maßnahmen des Reichsarbeitsmini=
ſteriums
, die der Erwerbsloſigkeit ſteuern ſollen, erwähnte er den Ent=
wurf
eines Geſetzes über die Ausgeſtaltung der Arbeitsnachweiſe, der in
Kürze dem Kabinett zugehen werde. Den Arbeiter= und Angeſtelltenber=
bänden
, die ſich zuſammengetan haben, um durch Konſumgenoſſenſ haſten
ihren Bedarf zu decken, ſind Kredite zur Verfügung geſtellt worden. Wei=
ter
iſt eine vorläufige Arbeitsloſenverſicherung in Ausſicht genommen,
Eine endgültige Löſung der Arbeitsloſenverſicherung ſoll ſo ſchnell wie
mnöglich herbeigeführt werden. Die Zahl der Arbeitsloſenunterſtützungs=
empfänger
betrug am 1. Dezember 1920 349 282 und ſtieg am 1. Februar
dieſes Jahres auf 432 281, die der unterſtützten Familienmitglieder zu
den gleichen Zeitpunkten 352000 reſp. 495 000. Während im Januar
1920 für Erwerbsloſenunterſtützungen 54 Millionen Mark ausgegeben
wurden, mußten im Januar dieſes Jahres für denſelben Zweck
113 135 000 Mark aufgewendet werden. Miniſter Braun bedauerte, daß
die Entente noch immer auf Lieferung der im Abkommen von Spa feſt=
gelegten
Kohlenmengen beſteht, anſtatt Erleichterungen zu gewähren.
Worten des Dankes und der Anerkennung für die deutſchen Bergleute,
die die Erfüllung des Abkommens von Spa ermöglicht haben, fügté der
Redner die Erwartung hinzu, daß die gewerkſchaftlich organiſierten
Bergarbeiter Einſicht genug haben würden, durch friedliche Beratungen
mit den in Betracht kommenden Körperſchaften das Reich in die Lag=
zu
verſetzen, ſeinen Verpflichtungen nach innen und außen nachkommen
zu können. Eine Erhöhung des Kohlenpreiſes ſei bedenklich, da die
Weltmarktpreiſe die Tendenz zeigten, ſich unſeren Induſtriepreiſen zu
nähern. Redner verbreitet ſich ſodann über die Förderung der Arbeits=
loſenfürſorge
auf anderen Gebieten, Tamentlich auf dem der Urbar=
machung
von Oedländereien, ſchildert das Beſtreben, die Lohnfrage über=
all
mit den wirtſchaftlichen Forderungen des Tages in Einklang zu
bringen und regt mit Rückſicht auf die verſchiedenartigen Teuerungsver=
hältniſſe
im Reiche einen Ausgleich der Lohntarife an dieſe an, indem
er die Arbeitgeber zu ähnlichen Maßnahmen auffordert, wie bei der
Ortsklaſſeneinteilung für die Beamten. An der Löſung dieſer Aufgabe
hätten die Führer der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer, ebenſo wie
der Reichswirtſchaftsrat das größte Intereſſe, denn nur auf dieſem
Wege könnten die Lohnſtreitigkeiten endgültig beſeitigt werden.
Bisher habe das Arbeitsmiiſterium ſeine Hauptarbeit gerade auf dem
Gebiete der Schlichtung ſolcher Streitigkeiten leiſten müſſen. Der Tarif=
gedanke
habe ſich nunmehr durchgeſetzt. Es ſeien bereits 9,3 Millionen
Arbeiter vom Tarif geſchützt. Die Verhältniſſe geſtatteten leider die
Beſeitigung der Demobilwachungsbeſmmungen noch nicht, wenn auch
der Hauptwert nur noch auf die großen Städte gelegt werde. Die Her=
ftellung
neuer Wohnungen im Bergbaugebiet und auf dem Lande ſei
eine Hauptzſorge des Miniſteriums. Nötig iſt aber eine Verbilligung
der Bauſtoffe. Wem der Staat aber wenigſtens die Verzinſung der
Baukoſten garantieren ſoll, kann er dies nicht, ohne die Mjetſteuer zu
erheben, über die dem Hauſe ja eine Vorlage zugegangen iſt. Für 1921
hat das Reich anderthalb Milliarden für Förderung der Bautätigkeit
als Vorſchuß zur Verfügung geſtellt, desgleichen weitere anderthalb Mil=
liarden
für Wohnungen im Bergbaugebiet. Somit iſt für 1921 auch mit
einer Hebung der Bautätigkeit zu rechnen. Bisher ſind 120 000 Berg=
arbeiterwohnungen
errichtet worden. Die private Bautätigkeit verſagt
aber völlig. Redner verbreitet ſich dann über die beabſichtigte Erwei=
terung
der Rentengewährung, der Wiedereinführung der Zwangsver=
ſicherung
für Hausangeſtellte, Wochenhilfe uſw., als Vorläufer der beab=
ſichigten
Reform der Sozialverſicherung. Die Angeſtellten=Verſicherung
ſolſe in gewiſſen Punkten ebenfalls abgeändert werden. Redner gibt
im weiteren ein ausführliches Programm bekannt über die beabſichtigten
Reformen auf dem Gebiete des Verſicherungsweſens. Er erklärt ſich
für nin unbedingtes Feſthalten am Achtſtundentag und betonte, daß eine
ganz neue Schlichtungsordnung dem Kabinett vorliege. Ferner berichtete
Redner über die groſen Scwierigkeiten, welche die große Fülle der Ver=
ſicherungsfragen
dem Arbeitsminiſterium machten und die nur ein lang=
ſames
Fortſchreiten zulaſſen. Nachdem nunmehr aber der erforderliche
Becntemapparat zur Stelle ſei, käme ein raſcheres Tempo zuſtande. Die
Kriegsbeſckädigten= und Hinterbliebenenfürſorge werde jetzt raſcher ge=
fördert
, desgleichen die Jugendfürſorge, für Kinder von Gefallenen und
Beſchädigten. In Lazaretten dürften künftig nur wirklich Kranke ver=
pflegt
werden. Dieſer Grundſatz werde ſtrikte durchgeführt werden.
Es ſeien aber noch etwa 26 000 Schwerkranke vorhanden, ſo daß der Ab=
bau
der Lazarette ſeine Grenzen finde. Er hoffe, daß der Geiſt der
Volksgemeinſchaft guten Boden in Deutſchland finden werde. (Beifall
im Zentrum.)
Abg. Kaiſer (Soz.) bedautert, daß von all den eben gehörten Ge=
ſetzentwürfen
noch kein einziger dem Hauſe zugegangen ſei. Der ſoziale
Gedanke werde bei ihnen allen die Hauptſache ſein miſſen, wie über=
haupt
die Sozialpolitik das Rückgrat unſerer inneren Politik ſein müſſe.
Man mache das Volk erſt geſund, dann würde es durch die Arbeit uns
wieder hochbringen könen. Den Opfern der Arbeit ſollte man nicht auf
dem Wege der Verſicherung, ſondern durch ein allgemeines Fürſorge=
geſetz
helfen. Wir wollen ein einheitliches Fürſorgegeſetz, deſſen Laſten
von der Allgemeinheit aufgebracht werden. Wir erſuchen den Arbeits=
miniſter
, für eine ſozial gerechtere Gewährung der Unfallrenten zu ſor=
gen
. Der Unfallverhütung muß größere Aufmerkſamkeit geſchenkt wer=
den
. Wenn der Unternehmer nicht für Unfälle regreßpflichtig gemacht
wird, iſt auf eine Verminderung der Betriebsunfälle kaum zu rechnen.
Bei der jetzigen Geldentwertung ſind die Renten viel zu nisdrig. Der
Vohn müßte in voller Höhe angerechnet werden; die jetzige Drittelungs=
arenze
ſchädigt die Arbeiter. Wir fordern gerade jetzt die Einführung
der obligatoriſchen Familienverſicherung und die Vereinheitlichung des
geſamten Krankenkaſſenweſens. Angeſtellten= und Invalidenverſicherung
müßten verſchmolzen werden. Die Leiſtungen der Angeſtelltenverſiche=
rung
ſind durchaus ungewügend, nur halb ſo hoch als die der Invaliden=
berſicherung
. Die Beiträge und Leiſtungen müſſen erhöht werden. Das
Geſetz über die Arbeitsloſenfürſorge beſchleunigt werden. Wir
vvollen die produktive Fürſorge für die Erwerbsloſen und für die Er=
uer
sseſe ränkten. Die Kinderzulage darf nicht abgeſchafft werden. Bei
der Arbeitsvermittelung muß die Berufsberatung und Lehrſtellenver=
mnittelung
mehr berückſichtigt werden. Den Betrzebsräten muß endlich
allgemein das Recht eingeraumt werden, das ihnen zuſteht.
Abg. Dr. Fick (Dem.): Die Verſchmelzung der Angeſtellten= und
der Invalidenverſicherung erſcheint auch uns zweckmäßig. Bei der Er=
wverbsloſenfürſorge
darf nicht dem Arbeiter jede Verantwortung für
ſeine Familie abgenommen werden. Die Arbeiter müſſen bereit ſein,
auch zu einem neuen Beruf überzugehen, wenn der alte Beruf ihnen
nicht mehr ausreichende Beſchäftigungsmöglichkeiten bietet. Dieſe Um=
ſtellung
ſollte gefördert werden. Dagegen haben ſich die Maßnahmen
der Demobilmachungsämter zur Streckung der Arbeit wenig bewährt.
Redner beſpricht das Arbeitsprogramm des Miniſters wohlwollend, hofft
aber, daß es nicht auf die Schaffung eines neuen Waſſerkopfes von
Bebörden hinauslaufen wird; ſpeziell die Arbeitsvermittelungspläne
ſind ihm ſympathiſch. Er hofft jedoch, daß die bisher in den privaten
Vermittelungsbetrieben Beſchäftigten in irgend einer Form in den
Sſeichksdienſt übernommen werden. Die Tätigkeit des Schlichtungsaus=
ſchiſſes
erkenne er gerne an. Die Fülle der gewaltigen Schiedsſprüche
ſcheine ihm aber zu beweiſen, daß die Tarifverträge nicht das Allheil=
mittel
ſeien, als daß ſie von der Linken hingeſtellt würden. Dem Acht=
ſtundentag
ſtehe auch ſeine Partei freundlich gegenüber, aber ſie müſſe
verlangen, daß die acht Stunden auch wirklich ausgenützt würden. Hier
müſſe eine geſetzliche Beſtimmung vorgeſehen werden. Redner ſchließt
in der Hoffnung, daß die Bergarbeiter das nationale Intereſſe wahren
und ihre eigenen Forderungen zurückſtellen werden.
Donnerstag mittag 1 Uhr Weiterberatung. Schluß 7 Uhr.
Die Wahlen in Preußen.
Das amtliche Endreſultat.
Berlin 23. Febr. (Wolff.) Nach den amtlichen Be=
rechnungen
des Landeswahlleiters wird ſich der neue preußiſche

Landtag aus 428 Abgeordneten zuſammenſetzen. Da=
von
entfallen auf die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands
aus den Kreiswahlvorſchlägen 97, aus der Verrechnung der Reſt=
ſtimmen
10 und aus Oberſchleſien 7, zuſammen alſo 114 Abge=
ordnete
, auf das Zentrum 64 plus 6 plus 11 zuſammen 81, auf
die Deutſchdemokratiſche Partei 14 plus 11 plus 1 zuſammen 26,
auf die Deutſchnationale Volkspartei 62 plus 12 plus 1 zuſan=
men
75, auf die Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei Deutſch=
lands
18 plus 9 plus 2 zuſammen 29, auf die Deutſche Volkspar=
tei
48 plus 10 zuſammen 58, auf die Vereinigte Kommuniſtiſche
Partei Deutſchlands 20 plus 10 zuſammen 30, auf die Deutſch=
Hannoverſche Nartei 9 plus 2 zuſammen 11, auf die Wirtſchafts=
partei
des deutſchen Mittelſtandes 1 plus 3 zuſammen 4 ( dar=
unter
ein Abgeordneter aus dem Landeswahlvorſchlag). Das
ſind alſo zuſammen 428 Abgeordnete.
Berlin, 23. Febr. (Wolff.) Das preußiſche Staats=
miniſterium
will morgen zu einer Sitzung zuſammentreten,
um zu dem Ausfall der preußiſchen Wahlen
Stellung zu nehmen. Mit Ausnahme der demokratiſchen
Fraktion, die heute vormittag zu einer Sitzung zuſammentrat,
ſowie der Bayeriſchen Volkspartei, die ſich um 2 Uhr verſam=
melte
, halten die Reichstagsfraktionen ihre Beſprechung über die
durch den Ausfall der Landtagswahl geſchaffene politiſche Lage
erſt nach der heutigen Plenarſitzung des Reichstages ab.
Zur Bildung einer Einheitsfront.
Berlin, 22. Febr. (Wolff.) Wie dem Lokalanzeiger mitgeteilt
wird, ſieht die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei nach wie vor
in der Bildung einer Einheitsfront von Deutſch=
nationalen
bis zu den Mehrheitsſozialiſten ein Ziel, das
unter allen Umſtänden anzuſtreben iſt. Von deutſchnationaler Seite wird
demſelben Blatte mitgeteilt, daß ſich in der bisherigen Stellung der Frak=
tion
zu dieſer Frage nichts geandert hat. Sie warte ab und ſei bereit,
zu verhandeln, wemn man mit diskutierbaren Vorſchlägen an ſie
herantrete.
Der RheinSchelde=Kanal.
Berlin, 23. Febr. (Wolff.) Die Vorbereitungen für den Rhein=
Schelde=Kanal ſind jetzt belgiſcherſeits ſoweit gefördert, daß be=
reits
die Frage der Mündung des Kanals in den Rhein erörtert wird.
Von der Stadt Köln wird dabei die Verbindung der Kanalbauten mit
den großen Kölner Hafenbauten zu betreiben geſucht. Wie nach der Voſſ.
Ztg. verlautet, neigt die belgiſche Regierung dem Plane zu, die Glad=
bacher
Linienführung vorzunehmen, jedoch bei Gladbach den Kanal nicht
nach der erſten Mündung bei Neuß hinzuführen, ſondern ihn von Glad=
bach
aus zwiſchen den Dörfern Elen und Hemmerden durchzuführen und
bei Niehl unterhalb Neuß in der Gegend des vom Oberbürgermeiſter
Adenauer geplanten großen Hafens mit ihm den Rhein zu erreichen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Verbot der Münchener Neueſten Nachrichten.
T.1. Straßburg, 23. Febr. Die interalliierte Rheinland=
kommiſſion
hat die Münchener Neueſten Nachrichten im beſetzten
Gebiet für einen Monat verboten, weil ſie verleumderiſche und
beleidigende Artikel gegen die franzöſiſchen Beſatzungstruppen
gebracht haben ſollen.
Zur Abſtimmung in Oberſchleſien.
Abſtimmungstermin 20. März?
Oppeln, 23. Febr. (Wolff.) Eine amtliche Beſtätigung
der Pariſer und Londoner Nachrichten über die Abſtimmung
liegt bei der interalliierten Kommiſſion noch nicht vor. Die inter=
alliierte
Kommiſſion erklärte aber einem Vertreter der Oſtdeut=
ſchen
Morgenpoſt, es liege kein Grund vor, die Meldung anzu=
zweifeln
. Nach demſelben Blatte erhielt die Eiſenbahndirektion
Kattowitz die Weiſung, einen verſtärkten Zugverkehr vorzube=
reiten
, da die Abſtimmung am 20. März ſtattfinden ſolle.
Berlin 23. Febr. (Wolff.) Vor einiger Zeit richtete der
Verein Oberſchleſier in Deutſchland, der unter deutſchem
Namen polniſche Propaganda betreibt, eine Eingabe an den Ge=
neral
Lerond, worin er Beſchwerde gegen die deutſche Re=
gierungsſtellen
führte, weil ſie unzuläſſigerweiſe die polniſche
Propadanda in Deutſchland verhinderten. Die Unterſuchung er=
gab
, daß keine der in der Beſchwerdeſchrift aufgeführten Be=
hauptungen
ſtichhaltig war. Allerdings fand eine Reihe
Verhaftungen von Polen ſtatt. Die Verhafteten waren aber in
jedem Falle des verſuchten oder vollendeten Stimmenkaufes
überführt.
Im Gegenſatz zu dieſem Verſuch polniſcher Beſchuldigung
gegen deutſche Reichsſtellen kann die deutſche Regierung nachwei=
ſen
, daß die polniſchen Behörden in Poſen und anderen
polniſchen Gebieten, die früher Preußen gehörten, den getroffe=
nen
Abmachungen nicht gerecht wurden. Namentlich in
Poſen weigerten ſich die polniſchen Behörden, die Papiere der
Stimmberechtigten abzuſtempeln; auch hielt die Polizei einfach
die Papiere zurück. Gerade in dieſen Tagen ordnete die polniſche
Regierung an, daß Auslandstelegramme nicht mehr zuzulaſſen
ſeien. Dadurch wird es unmöglich, etwaige Beſchwerden tele=
graphiſch
anzubringen. Die deutſche Regierung erhob durch den
deutſchen Generalkonſul in Poſen beim Miniſterium der ehe=
maligen
preußiſchen Gebiete Einſpruch, ebenſo bei General Le=
rond
, dem polniſchen Generalkonſul in Oppeln.
Die Londoner Konferenz.
Bern, 23. Febr. (Wolff.) In einer redaktionellen Aeuße=
rung
ſchließt die Neue Zürcher Zeitung aus dem bisherigen Ver=
lauf
der Londoner Konferenz und aus den mehr oder
weniger inſpirierten Preſſekommentaren, daß zwiſchen den beiden
an ſich nicht zuſammengehörigen Verhandlungsgegenſtänden, der
türkiſchen Frage und der deutſchen Wiedergut=
machungsſchuld
, kürzlich eine politiſch=diplomatiſche Ver=
bindungwieder
hergeſtellt worden iſt. Verſchiedene Anzeichen
deuten darauf hin, ſo ſchreibt das Blatt, daß Frankreich die Zu=
ſtimmung
Englands zu den Pariſer Beſchlüſſen durch Konzeſſio=
nen
in der orientaliſchen Frage erkauft hat. Großbritannien,
das an der Wiederherſtellung ruhiger Zuſtände im nahen Orient
ſtärker intereſſiert iſt als Frankreich, verlangte und erhielt von
ſeinem Partner Entgegenkommen in der türkiſchen Angelegenheit,
mußte ſich aber dafür verpflichten, das vitale Intereſſe Frank=
reichs
in der Sache der Wiedergutmachung zu berückſichtigen. Die
Falle iſt nicht nur, daß die Konferenz ſich jetzt ſchon mit Dingen
beſchäftigt, die mit dem Orient nichts zu tun haben, wie z. B.
dem Abſtimmungsmodus in Oberſchleſien, ſondern daß Groß=
britannien
allem Anſcheine nach in den bevörſtehenden Verhand=
lungen
mit den deutſchen Delegierten Frankreich gegenüber eng
verbunden iſt. Wenn Frankreich ſeine Haltung zu dem Vertrag
von Sedres durch die Wünſche Englands beſtimmen läßt, ſo wird
es dies nur tun, wenn es in ſeiner eigenen Sache der unbeding=
ten
Unterſtützung des Londoner Kabinetts ſicher iſt.
Berlin 23. Febr. (Wolff.) Die deutſchen Sachver=
ſtändigen
für London aus Handel und Induſtrie, die den
Sachverſtändigenausſchuß bilden, werden, wie von einigen Sei=
ten
mitgeteilt wird, zunächſt in Deutſchland bleiben, und je nach
dem Gang der Beratung in London, und je nach den Verhand=
lungsgegenſtänden
dorthin berufen werden. Ein Teil der deut=
ſchen
Delegierten wird ſchon am Samstag abreiſen. Außenmini=
ſter
Dr. Simons und die Sachverſtändigen aus den Reichsmini=
ſterien
fahren im Sonderzuge am Sonntag.
Deutſchland und Argentinien.
Hamburg, 23. Febr. (Wolff.) Gelegentlich des Emp=
fanges
des argentiniſchen Regierungsſchiffes Bahiablanca
im Hamburger Hafen äußerte ſich Senator Dr. Stubmann,
der dem Schiffe den Gruß des Senates überbrachte, gegenüber
Herrn del Bayo, dem Berliner Vertreter der einflußreichen argen=
tiniſchen
Zeitung La Nacion, folgendermaßen: Wir freuen uns
beſonders, ein argentiniſches Regierungsſchiff hier zu ſehen,
das uns daran erinnert, daß das argentiniſche Volk eines von

den wenigen Völkern geweſen iſt, das uns während des
Krieges Gerechtigkeit erwies. Die Handelsbeziehun=
gen
zwiſchen Hamburg und Argentinien hatten ſchon immer eine
große Bedeutung für uns. Sie werden in Zukunft um ſo be=
deutſamer
werden, da Argentinien in den letzten Jahren ſich einer
glanzenden Entwicklung zu erfreuen hatte. In Hamburg ge=
denkt
man mit dankbarer Freude der Aufnahme, die unſer erſtes
deutſches Handelsſchiff Argentina vor wenigen Wochen in
Buenos=Aires fand. Der Hamburger Handel und die Com=
pania
Maritima Hamburgo=Südamerica haben den feſten Wil=
len
, die freundſchaftlichen wirtſchaftlichen Be=
ziehungen
zwiſchen Deutſchland und Argentinien wieder
enger zu künpfen. Die genannte Reederei erhielt vor einigen
Tagen auf ihren Antrag eine eigene Auswandererkonzeſſion
von der deutſchen Regierung. Wir werden unſere Sympathien
für Argentinien jederzeit auch dadurch ausdrücken, daß die An=
gehörigen
des ritterlichen argentiniſchen Volkes und ſeine Schiffe
in Hamburg ſtets freudig aufgenommen werden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 23. Febr. (Wolff.) Der vorläufige Reichs=
wirtſchaftsrat
nahm die Vorlage betreffend Mietſteuer
mit einem Antrag Wiſſell (keine Zuſchüſſe zu Spekulationsbau=
ten
) und eiwem Antrage Henke (Beſeitigung der Steuerfreiheit
der gewerblichen Zwecken dienenden öffentlichen Gebäude) an.
Morgen vormittag wird der Reichswirtſchaftsrat Stellung zu den
Pariſer Beſchlüſſen und der Londoner Konferenz nehmen.
Neu=York, 22. Febr. (Wolff.) Bei einem Zuſammen=
ſtoß
zweier Straßenbahnwagen explodierte ein gro=
ßer
auf der Plattform des einen Wagens ſtehender Benzinbehäl=
ter
. Bei dem entſtehenden Brand gab es 8 Tote, darunter
mehrere Kinder, und 25 Verwundete.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umſange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, könn en nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd n.
Zum Preisabbau.
Während vom Holzhandel und der Sägewerksinduſtrie die größten
Anſtrengungen unter bedeutenden Verluſten einen Preisabbau
hetbeizuführen, gemacht werden, bieten entgegengeſetzterweiſe bei den
fetzt ſtattfindenden Holzverſteigerungen, wie zum Beiſpiel in Eberſtadt,
Pfungſtadt uſw. die kleinen holzverbrauchenden Handwerker Preiſe, die
von einem Abbau nichts merken laſſen. Dieſe Handwerker würden
gerade ſo gut manchmal das Holz zu halben Preiſen bekommen, wenn
einer dem anderen etwas gönnen würde. Die Handwerker haben bei
den Verſteigerungen für das friſche Rundholz ab Wa.d zum Teil Preiſe
geboten, zu denen ſie in den Holzhandlungen geſchnittenes, abgelagertes
Holz nach Wahl bekommen können. Die Handwerkskammer, die ſonſt
beſtrebt iſt, den Handwerkern möglichſt billiges Rundholz zu beſchaffen,
könnte hier ſehr gut durch aufklärende Nundſchreiben nützlich eingreifen.
Es iſt Holz genug da, daß jeder bekommt, was er braucht. Es wäre
ſehr erwünſcht, wenn dieſe Zeilen dazu beitragen würden, daß auch die
Handwerker ſich beſtreben, im Preisabbau mitzuwirken. Ein Preis=
abbau
kann nur Erfolg haben, wenn von allen Seiten mitgearbeitet wird.
(Nachdruck erbeten.)
Landwirtſchaftliches.
d. Groß=Umſtadt, 22. Febr. Eine in allen Teilen wohlgelungene
lokale Ausſtellung veranſtaltete verfloſſenen Sonntag in der Turu=
halle
der Realſchule der hieſige Verein für Vogel=und Geflü
gelzucht. Alle Art Federvieh, vielgeſtaltig und in reichlicher Farben=
pracht
erfreuten das Auge des Beſchauers. Beredes Zeugnis ſprach der
Auftrieb von regem Tun und Treiben des Vereins und mit Genugtuung
war feſtzuſtellen, daß hier die Geflügelzucht wetteifernd zu neuer Blüte
erſtanden iſt.
Spiel, Sport und Turnen.
Lernk atmen! Zu dem Artikel Lernt ſchwimmen ſchreibt
uns ein alter Schwimmer im Intereſſe der des Schwimmens unkundigen
Jugend folgendes: Die zu Hauſe oder in einer Badeanſtalt Badeuden
ſollten ſich darin üben, tief Atem zu holen, den Atem anzuhalten und wie=
der
auszuatmen, jedoch den Atem nicht ganz entweichen zu laſſen. Dieſe
fortgeſetzte Uebung iſt wichtig für den Nichtſchwimmer und auch eine
große Erleichterung für den Schwimmlehrer. Man läßt z. B. die Liege=
badewanne
voll Waſſer laufen, bis der Badende im Sitzen gerade noch
atmen kann. Man atme tief, halte den Atem bei geſchloſſenem Munde
an und lege ſich rückwärts um, die Arme leicht über der Bruſt verſchränkt.
Das Waſſer der Wanne muß mit den Ohren abſchneiden. Durch dieſe
Uebung wird manches Unglück des Ertrikens verhütet und die des
Schwimmens Unkundigen können ſich draußen immerhin bei einer Un=
tiefe
ſo lange über Waſſer halten, bis Hilfe kommt. Dies iſt nicht nur
ein Wink und eine Lehre für die Eltern und Kinder, ſchon in der Bade=
ſtube
mit dem Elementarſten anzufangen, ſondern auch eine große Er=
leichterung
für den Schwimmlehrer. Es ſoll nicht heißen, lernt ſchwim=
men
, ſondern richtiger lernt atmen.
* Sportverein Olympia=Hahn. Die 1. Mannſchaft holte
ſich am Sonntag mit 4 Erſatzleuten beim A II.=Meiſter Germania= Pfung=
ſtadt
die 1. Niederlage wit 3:0 (2:0). Hahn konnte ſich durch die beding=
ten
Umſtellungen nicht ſo entfalten. Olympia=Hahn, 1. Jgd. Ger=
mania
=Arheilgen, 2. Jgd. 1:1.
w. Groß=Zimmern, 22. Febr. Am letzten Sonntag fand in
Reinheim der erſte Gauſpieltag des Odenwaldgaues der
deutſchen Turnerſchaft ſtatt. Der Beſuch war gut; doch ließ
die Beteiligung des Mümlingtales zu wünſchen übrig. Die Verſamm=
lung
leitete Gauſpielvart Krauß=Groß=Zimmern. Alle Teilnehmer waren
darin einig, daß man dem Spiel erhöhte Aufmerkſamkeit ſchenken müſſe,
da dies ein geeignetes Mittel ſei,, die Jugend zu gewinnen. Gepflegt
ſollen werden das Fauſt=, Hand= und Fußballſpiel. Weiter ſollen zur
Aneiferung die Meiſterſchaften darin ausgetragen werden. Zur reibungs=
loſen
Durchführung dieſer Aufgabe beabſichtigt man, einen Gauſpielaus=
ſchuß
zu bilden. Nach weiterer reger Ausſprache über das Spiel und
ſeine Bedeutung ſchloß der Vorſitzende den erſten Gauſpieltag des Oden=
waldgaues
mit einem kräftigen Gut Heil!
Briefhaſten.
Frau C. S., Mollerſtraße. Wir können Ihnen auch keinen anderen
Rat geben, als ſich an die Polizei zu wenden. Richten Sie Ihre Be=
ſchwerde
einmal, an das Polizeiamt, Hügelſtraße.
D., Auerbach. Wir können Ihnen leider in dem traurigen Falle
keinen Rat geben. Vielleicht reichen Sie einmal ein Geſuch bei der
Bürgermeiſterei ein mit der Bitte um Verwendung.
Wetterausſichten für Donnerstag.
Heiter, trocken, leichter Nachtfroſt, tagsüber mild, öſtliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 91 Uhr (B 23, Schauſpiel=
miete
b9, Sondermiete Serie II2): Der entfeſſelte Zeitgenoſſe‟.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Vorträge: Dr. Kolisko um 8 Uhr im Hörſaal 330 der Techniſchen
Hochſchule (Bund für Dreigliederung). Maſch.=Ing. Specht um.
8 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Verein für Volks=
bildung
). G. Seiffertt um 73 Uhr im Saalbau. Nur für Frauen
im Speiſehausſaal, Nundeturmſtraße 16.
Vortragsabend, von Fredy Wiener um 8 Uhr in der Aula der
Viktoriaſchule (Jugendring).
Klubabend des Walhalla=Klub um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Geſelliger Abend des Verbandes der weiblichen Handels= und
Bureauangeſtellten um 7½ Uhr in der Konkordia.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 25. Februar.
Nutzholz=Verſteigerungen: 8½ Uhr im Ober=Ramſtädter
Gemeindowald (Zuſammenkunft am Kreuzungspunkt des Vizinalwegs
Nieder=RamſtadtNieder=Modau und Ober=RamſtadtWaſchenbach.
9 Uhr im Groß=Umſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft am Rödels=
häuschen
).

Leitung. Dr. Dtto Waldgeftel. Berautwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Fruilleion: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teik (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil u d Lan.wirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzige teil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsieben: Paul Lange.
Truck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbnchdrugkerei. Säm lich in D.rmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mittellungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatis zu richten. Erizige Honorarfordernngen find beizufügen; nachträglicke
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſ ndt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Rummer 54

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Februar 1921

Familiennachrichten

illſt Du nicht auch mithelfen,
W Oberſchleſien deutſch zu erhalten?
400000 Oberſchleſier wollen zur Abſtimmung
fahren, ſie fordern auch von Dir ein Scherflein!

Statt Karten.

Meine Verlobung mit Frl. Irmgard
Otto, Tochter des Herrn Geh. Schulrats
Direktor Dr. Ed. Otto und ſeiner Frau
G mahlin Karoline, geb. Muhl, beehre
ich mich anzuzeigen.
Karl Auguſt Albrecht
Dipl.=Ing., kgl. preuß, Ltn. d. L. a. D.
München, Herzog Wilhelmſtr. 4.
(2388

Die Verlobung ihrer Tochter Irmgard
tnit Herrn Oberingenieur Karl Auguſt
Albrecht, kgl. preuß. Ltn. d. L. a. D.,
beehren wir uns anzuzeigen.
Geh. Schulrat Direktor Dr. Ed. Otto
u. Frau Karoline, geb. Muhl.
Heinrichſtr. 124.

(2077fgm
Annahmeſtellen in Darmſtadt: Paradeplatz 4
und Deutſche Bank Filiale Darmſtadt, Luiſenplatz.

Statt Karten

Todes=Anzeige.
Am 21. Februar wurde unſere liebe Tante
Freifräulein

Aenne Katzauer
Ludwig Levi
VERLOBTE
Darmstadt
Bruchsal (Baden)
Bahnhofplatz. Frankenthal Pfalz),

Das neue
Favorit-Hoden-Albym
und die vorzüglichen
Favorit-Schnitte
verhelfen dazu.
Stets grosses Lager in
Schnitten all. Art nur bei

durch einen ſanften Tod von ihrem Leiden
erlöſt.
Trauerfeier Donnerstag, den 24. Febr.,
nachm. ½3 Uhr, im Eliſabethenſtift, (*7512
Die trauernden Hinterbliebenen.

*7504

4
G.
m Gür die uns anläßlich unserer Ver-
Gſ 4 mählung erwiesenen Aufmerksam- (
keiten sagen wir unseren herzl. Dank.
Friedrich Christ u. Frau
sa) Anna, geb. Weißgerber.
Geceeei
A

Durch große Fänge ſind
Seefiſche wieder weſentich billiger!
Von heute eintreffend. Zufuhren empſehlen in beſter Qualitätsware:
Kleine
Schellfiſche
Friſche grüne
das
Heringe Pfund
AiO
Goldbarſch
ohne Kopf
(2398
Cabliau
im
Aus=
Seelachs
ſchnitt
Aad
Lengfiſch
Nordſee=Schollen, Rotzungen, Cabliau,
Schellſiſche in all. Größ., Merlans, Blaufelchen
ſowie alles Weitere zu billigſten Tagespreiſen.
Auch Räucherwaren und Marinaden ſind billiger geworden.

Inh. Fritz Stephanj
Putz-, Kurz-, Weiss-, Woll-
u
. Modewaren-
Ludwigstrasse 1
Tel. 1388. (2356

Dankſagung.
Allen denen, die uns bei dem Heim=
gange
unſeres lieben Entſchlafenen ihre
Anteilnahme in ſo herzlicher Weiſe er=
wieſen
haben, ſprechen wir hiermit auf
dieſem Wege unſeren innigſten Dank aus.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Marg. Ganßmann Wwe.
Darmſtadt, 23. Febr. 1921. (2375

Statt Karten.
Herzlichen Dank Allen, die unſere
teure Entſchlafene mit ſo viel Liebe
bedachten.
Zm Aamen der kranernden Hinterbliebenen:
7567) Chriſt. Bucher.

Wir versend. un-
Vter Nachn, tranko
d. ganz Deutschland
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schw., Gr. 140 X 190
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Hamburg t,Bankstr. 58
Decken- u. Säckefbk.

Heute nacht entſchlief ſanft nach längerem Leiden unſere geliebte
Mutter und Großmutter

Auf Neu
liefert prompt

geb. Strauß
im vollendeten 70. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Max Joſeph
Frieda Lichtenſtetter Wwe.
geb. Joſeph, und Enkel.
Mannheim, Berlin, den 21. Februar 1921.
Die Beerdigung findet Donnerstag 11 Uhr vormittag von dem Iſrael. Friedhof in
Darmſtadt aus ſtatt.
(T,2354
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.

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[ ][  ][ ]

Rummer 54.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 24. Februar 1921.

Seite 2.

Verkaufe

KLEEBII
u verk. zum Lernen u. f.
WWirte geeignet. (*7md
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auf dem Wege von Ried=
lingerſtr
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in der elektr. Bahn bis
Hauptbahnhof, verloren.
Azug. geg. Bel. Ried=
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. 33.
(*7583

welches mir am 22.
nachm. zwiſchen ½3 u.
Uhr meinen Mantel in
der Krone, mitnahm,
wird gebeten, ihn ſofort
wieder zurückzuerſtatten
andernfalls Anzeige erfolgt
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(*7465
Zur Krone‟,

waſchen wird
Wäſche angenommen.
J. Plößer I., Malchen. (59g

K

Heute Donnerstag und
Freitag trifft auf dem
Marktplatz
eine gr. Sendung
Kabeljau und
Schellfiſch
im Ganzen das Pfund zu
3,50 , im Ausſchnitt das
Pfund zu 4,00 ein. /*7724
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Seite 8.

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im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtattfindenden
Vortrage des Verbandsvorſitzenden des
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aus Karlsruhe, über:
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Mitwirkende: Kammertrio: Jul. Mahr (Violine)
Rich. Münch (Zither), Rich. Hinz (Gitarre). Solo=
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Darmſtädter Tagblant, Donnerstag, den 24. Februar 1921.

Mammer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 23. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verlief auch heutte wieder ſtill bei feſtem Grundton. Am
Montanmarkte veranlaßte die Nachricht von der Aenderung des Abſtim=

mungsmodus in Schleſien eine ſtarke Bewegung in oberſchleſiſchen Wer=
ten
, wobei Laurahütte 12 Prozent, Caro 10 Prozent, Oberbedarf weitere
6 Prozent gewannen. Weſtliche Montanwerte waren vernachläſſigt.
Glektriitätswverte meigten in Nachwirkung zu der gewaltigen Kapital=
erhöhung
der A. E.G. zur Schwäche. Schantung konnten im Laufe des
Verkehrs zirka 10 Prozent anziehen. Der Einheitswarkt war bei gerin=
gen
Umſätzen feſt disvoniert. Von unnotierten Werten gewamen
Sichel bei lebhaften Umſätzen gegen geſtern weitere 50 Puoz. Holz=
mann
wanen bis 332 geſteigert. Am Markt fün fremde Reten waren
Mesikaner abgeſchwächt.

Frankfurter Abendbörſe vom 23. Februar.
w. Die Geſchäftstätigkeit war, wie auch an der Mittagsbörſe, mei=
ſtens
nur gering, etwas lebhafter in einigen Montanpapieren, wobei ſich
die Umſätze auf oberſchleſiſche Aktien beſchränkten. Das Publikum ver=
hält
ſich bei der heutigen Konſtellation der politiſchen Lage überaus zu=
rücchaltend
. Die im freien Verkehr gehandelten Induſtriepapiere zeigten
bei Julius Sichel 740738, Holzmann=Aktien 331332. Deutſche Pe=
troleum
ſtellten ſich auf 780, junge Aktien auf 745. Elektrizitätsaktien
lagen ſtill bei wenig veränderten Kurſen. A.E.G., Beramann ſchwäch=
ten
ſich erneut ab. Für Schantungbohn ſtellte ſich Kaufluſt ein, wodurch
der Kurs etwas gehoben wurden. Die mäßige Befeſtigung der Deviſſen=
zeiſe
hatte am Markt der Valutawerte ein leichtes Anziehen der Kurſe
zur Folge. Baltimore und Mexikaner höher im Kurſe. 4proz. Eiſen=
bahn
=Bank=Obligationen waren mit 50, 6proz= und 4proz. Eiſenbahn=
Nemtenbank=Obliyationen mit 50 4 Prozent gebeſſert. Daimſer=Motoren
bei einiger Nachfrage feſter. Chemiſche Aktien vorwiegend behauptet.
Chemiſche Rhenania lebhaft 710. Der Kaſſainduſtriemarkt lag ruhig.
Eiſenwerke Meher lebhaft 495 plus 20, Schuhfabrik Aug. Weſſels plus
10. Siemens Glas 600 plus 10 Prozent. Chemiſche Albert 564 (6
Prozent). Armatur Hilpert 246 plus 8 Progent.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 23. Febr.

Me
Geld Brief Geld Bri‟f We Ve
Geld ! Brief! DW e
Geld ! Brief Antw.=Brüſſ,
Holland ..."
London ...
Paris ...."
Schweiz ...!"
Spanien".
Italien ...!
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u008.90 1011.1
84 110 850.50
22211. 2221,
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439½ 440½
U4.
944.10/ 845.90
2212),
Aet 4597,
D20r8.101
23611
1006.
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1101.10 Norwegen.
Schweden.
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Wien (altes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag. . .. NI0SS.B0UGLLIT
1368,60 1371.40
1.17/,61.321,
3.23 13.7
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75.48 75.,52 NIOGS OMTO86.10
0ſt358 60/1361.40
650 42½,60 571,
13 103/913 14½
111.73/11.77
!

Der Wert der Mark im Ausland.

* Für 100 Mark wurden gezahl am 23. Februar in Zürich 10,00
(vor dem Kriege 125/40) Franken, in Amſterdam 4,87 (59,20) Gul=
den
, i Kopenhagen 9,30 (88,80) Kronen, in Stockholm 7.40
(88,80) Kronen, in Wien 1170 (117,80) Kronen, in Prag 130,25 (117,80)
Kronen, in London 834 (97,80) Schill., in Neu=York 1,65 (23,80)
Dollar, in Paris 22,75 (125,40) Franten.

Berliner Börſe.
Berlin, 23. Febr. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Da
das Privatpublikum ſich wegen der ungeklärten politiſchen Lage vom
Geſchäft ſo ziemlich gänzlich fernhält, ſpielen ſich zur Zeit die wenigen
Umſätze zwiſchen den berufsmäßigen Spekulanten ab. Von der daher
allgemein vorherrſchenden Geſchäftsſtille machten durch regere Umſätze
nur oberſchleſiſche Montan= und einige Induſtriepapiere eine Ausnahme.
Erſtere ſtellten ſich anfänglich 10 bis vereinzelt 20 Prozent, Bochumer
Gußſtahl 14, Hoeſch 45 Prozent höher. Von Induſtriepapieren ſtiegen
Köln=Rottweiler, Hirſch Kupfer, Rheiniſche Metallwaren und Deutſch
Ueberſee anfänglich 1020, wogegen Deutſche Waffen von ihrer letzten
Steigerung 15 Prozent wieder hergaben. Auf den übrigen Marktgebie=
ten
waven die Kursveränderungen entſprechend den geringen Umſätzen
unbedeutend. Süidbahn=Prioritäten ſetzten die geſtern aufgenommene
ſteigende Beivegung fort. Unter dem Druck der Geſchäftsſtille konnten
ſpäter die vorerwähnten Kursgewinne nicht aufrecht erhalten bleiben.
Produktenbericht. Wegen der fehlenden Anvegung von
Amerika war heute das Geſchäft in Mais nur unbedeutend. Für Hül=
ſenfrüchte
hält das reichliche Angebot an. Die Warenbeſitzer beſtehen
jedoch auf ihren Preisforderungen, ſo daß infolge deſſen nur wenige
Abſchlüſſe zuſtande kamen. In Peluſchben, Lupinen und Serpadella war
das Angebot ſtärker und bei ſehr ſchwerem Abſatz waren die geſtrigen
Preiſe nicht mehr überall zu erzielen. Für die übrigen Artikel hat ſich
in der Marktlage nichts geändert.

Verſchmelzung induſtrieller Verbände.
Frankfurta. M., 23. Febr. (Wolff.) Im Frankfurter Hof fand
geſtern nachmittag die Verſchmelzung der beiden großen Induſtrieber=
bände
des Fpankfurter, (Heſſiſchen) Wirtſchaftsgebietes, des Ver=
bandes
Mitteldeutſcher Induſtrieller und der Indu=
ſtriellen
=Vereinigung von Frankfurt a. M. und Umgebung,
ſtatt. Der neue Verband wird den Namen des älteren der beiden Ver=
bände
: Verband Mitteldeutſcher Induſtrieller, tra=
gen
. Die Leitung wird in den Händen eines Präſidiums, beſtehend aus
Herrn Fabrikant Theodor Böhm, Herrn Generaldirektor Lands=
berg
, Herrn Kommerzienrat Haeffner, Herrn Dr. W. Braun
und Herrn Remey Eyßen als Schatzmeiſter, liegen. Die Geſchäftsf ih=
rung
bleibt bei Herrn Dr. Linſe, während Dr. Frhr. v. Droſte,
Syndikus der Handelskammer, ſeine Arbeitskraft dem Verbande als
Synditus zur Verfügung ſtellt. Der Zuſammenſchluß, der als Verein=

fachung der Oryaniſation zu begrüßen iſt, bringt zweifellos er,
kung der Intereſſenvertretung der Induſtrie mit ſich und wird
Bedeutung unſeres Wirtſchaflsgebietes in geſteigertem Maße
machen können.

* Kein Verkauf von Schiffahrtsaktien a
länder. Im Zuſammenhang mit der von der Verwaltung *.
deutſchen Aoyd vorgeſchlagenen Kapitalsverdoppelung warer,
Börſe Gerüchte im Umlauf, wonach eine Beteiligung ausländift
beſondere amerikaniſchen Kapitals bei der Transaktion beabſit
Ebenſo wurde davon geſprochen, daß die Bankfirma, die die
des Aktienkapitals der Argo=Dompfſchiffahrts=Geſellſchaft beſitzt
Abſtoßung der Aktienmehrheit nicht nur mit einem großen weſt
Induſtriekonzern, ſondern auch mit einem ausländiſchen Km
verhandele. Angeblich ſei beabſichtigt, das Verbot Schiffahrts
Ausländer zu verkaufen, demnächſt aufzuheben. Dies iſt aber
D. A. 3. hört, nicht zutreffend. Die Gründe, die ſeinerzeit für
laß des Verbots maßgebend waren, laſſen es auch jetzt nicht zu,
kauf deutſcher Schiffahrtsaktien an Ausländer zu geſtatten. Die
Geſellſchaften ſelbſt dürften gegenwärtig auch nicht beabſichtigen
diſches Kapital heranzuziehen. Ob ihnen dies zu einem ſpäte
punkt erwünſcht ſein wird, läßt ſich noch nicht überſehen.
London, 22. Febr. (Wolff.) Bei der heutigen Eröffnl
Wollauktion wurden 13 000 Ballen angeboten. Der B=
Auktion war ſehr rege. Es herrſchte ein lebhafter Wettbewer)
ders ſeitens der heimiſchen Handelskreiſe. Für Wolle in Pf
ſtellten ſich die Preiſe im großen und ganzen 1015 Prozent
als die Januarnotierungen. Einige wenige Partien feiner
waren pari 15 Prozent niedriger. In Regierungswolle geſte
der Verkehr träge, da die von der Regierung feſtgeſetzten
preiſe höher waren als die Notierungen, die die Käufer zu
geneigt waren.

Patentanmeldungen und Patenterteilungen.
Mitgeteilt vom Patentbureau Konrad Köchling,
Bahnhofſtraße 3, I.
a) Patenkanmeldungen. Heinrich Göhrig
Ueberhitzer für Heizröhrenkeſſel. Hugo Dicke, Darmſtadt, O
Verfahren zur Beförderung der Ausbeute an Schwelölen.

Man

Roſé, Darmſtadt, Darmſtraße 41. Raſierpinſel. b) Paten
lungen. 332 813. Marti Schlappner, Groß=Gerau:
ren zur Herſtellung von Drahtbindeklammern. 332 474. E. Me
miſche Fabrik, Darmſtadt: Verfahren zur Darſtellung von 2,
Achl=Homopiverronylaminen. 761 758. Michel Jaeger, Du
Liebigſtraße 46: Ginkochkonſervenglas mit Metalldeckel. 76100
Engel, Eberſtadt b. Darmſtadt: Sicherheitshaarnadel.

Frankfurter Kursbericht 23. Febr. 1921.

Staatspapicre.
5% Reichsanleihe.
48.
3½2
....
4½%lVu. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.1X
Sparprämienanleihe . . . .
47 Preuß, Konſols.....
3½% .....
...
4% Bad. Anl. unk. 1935
3½% v. 1907..
4% Bahern Anl. . . . . . . .
4½%

3% Heſſen unk. 1924.. . . 73.50
..
3½%0
............
42 Württemberger .....
Ausländiſche.
50 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
4½%0 Oeſt. Staatsreutev
1913, ab 1918.... . ..
4½%0 Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914..........
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .
420 einheitl Nen e.
4% Rum am Nente v. 03/ 124.
Goldrente v. 13
am. konv.
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) er. !
II
v. 1911,Bollanl.
Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

22. 2. 23. 2. 77,50 77,50 67,70 67. 65,30 65,60 6,90 67,10 80,25 80,25 72. 72. 84,40 84,10 60,80 67,50 56,90 56,75 54,40 55, 73,75 74. 63,10 83,30 81,50 82, 5 66,10 66,25 7. .,30 60,8 55, 53,10 ga80 310, uc.
28,50 34,50 34,30 16. 16,50 124, 113,50 112,75 98. 8 75 149. 0 76,50 148. 145. 117,75 77,50 75,75 18. 39, 38,75
15,50 16.

Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere
52
konſ. äuß. v. 99
426 Mexik Goldv. 04,ſtfr.
konſ inner. . . .
3%
4½½
Irrigationsanl.
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
39Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
4% v. 1883.
4½% Anatolier I. ......
3% Salon Conſt Jonction
3½ Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepec . . . . . . .
......
4½%
Deutſche Städte.
425 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
42 Frankfurt v. 1913....
3½9 v 1903....
42 Mainz. v. 1919b. 1926

Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
.
3½%
4%5 Fikf H.Krd.= Ver. 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
192=
490 Pfälz.
1928
4% Rhein.
verl.
31 %
4e: Südd Bk. Münch. 1906
4% Heiſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
8½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdlr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . . .

Se 23. 2. 460, 453. 700,20 688. 480,
465, 475. 467 365, 75.

80.


128,75
108, 108, 454,75
450,
80,25 72. 99,75 91. 84,50 84. 101,10 100, 88,25 87.50 96. 96, 97,30 97,50 101,25 101,50 96.,30 96,30 84. 2 103,20 100,70 100,60 87. 87,75 97,25 97,25 232, 234,75 174,50 1:3.

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbr.
Deutſche Vereinsbr.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank..
Metallbank ............"
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . ..
Bergwerk3=Aktien.
Bochumer .... .. .
...
Buderus ........".
Dt. Luxemburger.
G lſenk. Bergw..
Harpener Bergb. .
Eſchweiler Bergw...
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Laurah’ tte ..
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren. . .
Bhönix.......
.....
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf..

Rhein. Stahlw. .. . . . . .
Riebeck Montan . . . . . . . .
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .
...
Nordd. Lloyd..
Südd. E.=B.=Geſ.
Schantung E.=B.
Baltimore.
Kanada ..
Lombarden .. . . . . . . . . . ."
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement He delberg. . ....
Badiſche Anilin ......."
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

22. 2.
297,50
171.
150,75
240,
209,50
295,
195,25
57,75
167,50

440,
482,
312.
322,
441.

Kt
296.
171.
151,
240,
210,50
289,
196,25
56.
167,80

340,
S15.
317.
410.
554,
564,
265,-
285,
518.
412,

195,
197.

583,
440,

121,25

303,
508,
498,

456,
492,
312,
323,
444,

342,50
510,
335,

552,75
569,
285.
295.

195,
196,50
105.
590,
535,

121,75

297,75
502,
491.

d Induſtrie (Darmſtädter Bank). Berliner Kt
(Eigene telegr. Meldung.) Mfe-Mfen Fauf 22. 2. 2 Griesheim Elektron. . . . . 381,50 381,50 Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . Höchſter Farbwerke. . . . .. 494,75 404,50 Aſchaffenburger Zellſtoff. Holzverkohlung ...... ..." 363, 365. Augsb.=Nürnb. Maſchinen Werke Albert (Chem.).... 570. 570, Berlin Anhalt=Maſchinen Allg. Elektr.=Geſ... . . . . . 299,50 293, Bismarckhütte. . . . . . . . . . Bergmann=Werke. . . . . .. 326,50 Deutſch=Atlant. Tel. .... Felten & Guilleaume. .
Lahmeher . . . . . . . . . . . .. 470, 470, Deutſch=Niederländ. Tel. 219, 216. Deutſche Erdöl.. . . . . . . . Licht & Kraft . . . . . . . . . . 241. 241, Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . . Rhein. Elektr Werke. . . 190,50 194,50 Dt. Waffen u. Munition Schuckert. . . . . . . . . . . . .. 237, Donnersmarckhütte . . . . . Siemens & Halske ..... 290, 292, Dynamit Nobel ........" Feinmechanik (Fetter)... Elberfelder Farben ..... Gelſenkirchen Gußſtahl.. 407, Elektr. Lieferung ....... Gummi=Berlin=Frankfurt 292, 299. Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . . Gummipeter. . . . . . . . . . 417, 417. Geſ. f. elektr. Untern.. .. Heddernheimer Kupfer.. 325. 325, Hanſa Dampfſch. . . . . . . . Lederwerke Spicharz. . . . 219, 219. Hemoor Zement .... . .. Lüdenſcheid Metall ..... 449. Hirſch Kupſer... . . . . . . . Adlerwerke Kleher...... 250, 250, Höſch Eiſen. . . . . . . . . . . ." Badenia (Weinheim). . . . 270, 265, Hohenlohe Werke.. .. . . . Breuer & Co. Vorzüge. 235, 232, Kahla Porzellan. . .. . .. Daimler Motoren. . .. . .. 257,50
292,25 259,75
290,50 Linde’s Eismaſch.. . . . . . . Eßlinger Maſchinen. . . .. Lingel Schuh . . . . . . . . . . Gasmotoren Deutz.. .... 217, 320, Linke & Hofmann.. .. . . Karlsruher Maſchinen.. 334,50 323,50
Nordd. Gummi ..... . . . Luxſche Induſtrie ......" Orenſtein. . . . . . . . . . . . .. Vogtländiſche Maſchinen. 280,50 289, Rathgeber Waggon ... . . Oelfabrik Ver, Dt. .... . 290, 300,
339,75 Roſitzer Bucker.
... Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 445,50 Rütgerswerke.
Zuckerfabr, Waghäuſel .. 359,50 358,50 Sachſenwerk.
. Frankenthal, 363. 363, Siemen Glas.
...
Thale Eiſenhütte

Ver. Lauſitzer Glas... .. Darmſtädter Werte. Nahfr. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg .. 307. Weſtfäl. EiſenLangendreer Gebrüder Roeder. . .... 305. 310, Wittener Gußſtahl. . . . .. Gebrüder Lutz ......... 270, 275, Wanderer Werke ......." Helvetia Konſervenfabrik. 230, 235, Deutſche Petroleum .. . . Motorenfabrik Darmſtadt 175. 180, Sächſiſche Gußſtahl ...." Venuleth & Ellenberger. 300, 305. Steaua Romana",

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415,:

354,-
250,-

Mf.
239,-I
980,-
352,-
580,
580,
345,
433,-
206,
401.-I

179,0

328,9
388,-

374,3
750,
259,5

575,
311,
259,
448,

193.-

505,
398,-I
350,
395,

326,5

577
742,5

399,

627,
750,
965,

Eite

Fäder be
Argung in
der Ent
Mieterver

itelle des

Realgymnaſium zu Darmſtadt.

Aufnahme für Oſtern 1921.
Aumeldungen, für alle Klaſſen des Realgym=
naſiums
ſowie, für die Sesta der neu zu begrün=
denden
Reformſchule vergl. die Mitteilung des
Lundesamtes f. d. Bildlngsweſen, Schulabteilung,
in der heutigen Nummer unſeres Blattes werden
am Mouteg, den 28. Februar 1921, vormittags
von 91 Uhr und nachmittags von 35 Uhr, im
Direktorzimmer des Realgyunaſiums (Eingang
Kirchſtraße) entgegengenommen. Geburts= und
Impfſchein ſind dabei vorzulegen, Abgangszeugniſſe
ſind ſpäter einzuliefern.
Ueber die geplante Reformſchule erteilt die Direk=
tion
jederzeit Auskunft. Außerdem wird den Eltern
Gelegenheit gegeben werden, ſich, in einer in näch=
ſter
Zeit zu berufenden Elternverſammlung darüber
zu unterrichten.
Das Landesamt hat uns zu der Mitteilung er=
mächtigt
, daß Eltern, die ihre Söhne bereits für die
Sexta der vereinigten Gymnaſien vder der Ludwigs=
vberrealſchule
angemeidet haben, durch dieſe Anmel=
dung
nicht gebunden ſein ſollen, wenn ſie ilre Kinder
der neuen Reformanſtalt zu überweiſen wünſchen.
Die Direktion.
2390)
J. V.: Poepperling, Konrektor.

Der Driog ener benerain Darpstalt

beabſichtigt für Handwerker und Gewerbetreibende
einen weiteren
(2357ds

B.

chführungskursus

nach dem 2=Bücher=Syſtem abzuhalten. Diejenigen
Intereſſenten, die ſich daran beteiligen wollen, können
ſich bei der Inſtallationsfirma J. Nohl, Wilhelminen=
ſtraße
10, in die Teilnehmerliſte entragen.

IaFörner katter
für Geflügel 19
liefert per Ztr. zu M. 125.
G. m.
Bauubdtdoss Barde-rhatstrid b. H.

Abt. Kraftfutterwerk
Laudenbach, Amt Weinheim.

Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute in Bd. II,
Nr. 20, bei der Firma
Elektra=Maſchinen= und
Apparatebau= eſell=
ſchaft
m. b. H. zu Gries=
heim
eingetragen: Dem
Kaufmann Auguſt Oehl=
ſchläger
in Darmſtadt iſt
Geſamtprokura in der
Weiſe erteilt worden, daß
er berechtigt iſt, gemein=
ſam
mit einem anderen
Prokuriſten die Firma zu
zeichnen.
(2294
Darmſtadt, 3. Febr 1921,
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanntmachung.
Inunſer Handelsregiſter
wurde heute in Bd. III.
Nr. 172, eingetragen: (43
Die Firma Ludwig Dör=
ner
in Pfungſtadt iſt er=
loſchen
.
Darmſtadt, 14 Febr. 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Aufforderung.

Das Einlagebuch der
Sparkaſſe der Darm ädter
Volksbank.
(2351
Nr. 24377
auf den Namen
Hohannes Lotter
lautend, iſt angeblich ab=
hauden
gekommen.
Wir fordern diejenigen,
die Anſprüche an dieſe Ein=
lage
zu erheben haben,
auf, ſpäteſtens innerhalb
8 Wochen von heute an
dieſe bei uns unter Vor=
lage
des Buches anzumel=
den
, widrigenfalls das Ein=
lagebuch
als ungültig be=
trachtet
und ein neues als
Dup ikat zu bezeichnend 8
Buch ausgeſtellt wird.
Darmſtadt, 22 Febr. 1921
Darmſtädter Boiksbank,
eingetragene Genoſſen=
ſchaft
mit beſch änkter
Haftpflicht.
Stein. L. Habicht.

Vergebung der ſtädtiſchen Bau= Unter=
haltungsarbeiten
.
Vom 24. Februar bis 3. März ds. J8., vor=
mittags
von 812½ Uhr, liegen bei dem Städti=
ſchen
Hochbauamt, Grafenſtraße Nr. 30, die Ver=
eingungsunterlagen
uſw. für die Bewerber auf die
Bauunterhaltungsarbeiten im Jahre 1921/22 offen
st1999)
Städt. Hochbauamt.

Habe meine Tätigkeit wieder auf=
genommen
.
(*7025gid

Dentiſt Grund

Frankenſteinſtraße 60.
Sprechſtunden von 9 12 u. 26 Uhr.

Nchtung!
Täglich friſch eintreſſend:
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ſüße u. ſcharfe Bücklinge, Heringe uſw. bei
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Lose a 2.40 Mk. zu
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3Re

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noch

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Beamte, wüuſchen mit
Damen, 18-20 Jahre alt
in Verbindung zu treten
zwecks ſpäterer

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(*7449
mittags aus.
Zu erfr. Heinheimerſtr. 79, pt.

Heirat.

Itrengſte Diskretion zugeſ
Ang m. Vild unter D61
Geſchäftsſtelle.
(*7. 72

Fräulein v. Land,/
ev., vermög., vort
Aeußerenu gut C.
wünichtſtrebſ., ſoli)
werker k. zu lerr
ſp. Heir
Distr. Ehrenſache
bote unter D 62
Geſchäftsſtelle.