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Nr. 52
184. Jahrgang
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Dienstag, den 22. Februar
1921
HI. Teu
zitels
genen
London und die Arbeiter Europas.
Von einem Gewerkſchaftler.
14* Berlin, 21. Febr. Man ſchreibt uns aus deutſchen
Bewerkſchaftskreiſen: In ſeiner letzten Unterhausrede kam
i
Mr
um ſich herumbauen, ſo daß man nie „dem Nachbar den Becher
teichen” dürfe. Dann meinte Lloyd George: „Liebe deinen
Näch=
den — das iſt nicht nur gutes, rechtes Chriſtentum, ſondern auch
ein gutes Geſchäft!‟ Ein Mitglied der Arbeiterpartei rief dann
2loyd George zu: „Da können Sie bei uns Platz nehmen!“
Cloyd George blieb auf ſeinem Miniſterſtuhl und ſetzte ſich nicht
zuden Arbeitervertretern. Aber dieſe haben ihm für ſeine
Lon=
doner Konferenz ein Dokument überreicht, das er nicht hinter den
Spiegel ſtecken dürfte. Es iſt der Proteſt der engliſchen
Arbeiterpartei und des Parlamentsausſchuſſes der
eng=
liſchen Gewerkſchaften gegen die Pariſer
Be=
ſchlüſſe. Der Inhalt des Manifeſtes iſt in Deutſchland nur
im Auszug bekannt geworden. Die grimmigſte Stelle ſei hier
noch nachgetragen:
„Wir ſind der Anſicht, daß die Wiedergutmachungsrechnung
mit Laſten cutfgeblaſen worden iſt, die nicht mit den
Waffenſtill=
ſtandsbedingungen in Einklang zu bringen ſind und die gerechten
franzöſiſchen Forderungen kompromittierten. Nur eine
Paragra=
phentüftler konnte in die deutſchen
Wiedergutmachungsverpflich=
hrngen die Penſionen und Familienunterſtützungen mit
einbe=
ziehen. Eine Auslegung der Waffenſtillſtandsbedingungen, die
ſeine krummen Wege geht, müßte zu einem diel beſcheideneren
Geſamtbetrag der Rechnung führen. Der erſte Schritt iſt aber
die Wiederherſtellung der zerſtörten Induſtrie auf dem
Konti=
nent, und nicht einſeitige Zahlung, ſondern der tatſächliche
Aus=
tauſch von Waren.”
Die Times ift natürlich wütend über ſolche Worte. Das ſei
ſa der — deutſche Standpunkt, den in England Profeſſor
Keh=
ſes vertrete. Sonderbar, daß dieſer deutſche Standpunkt nicht
nur in England, ſondern auch in Frankreich von der großen
Maſſe der Arbeiterſchaft vertreten wird. Ja, es iſt in allen
Ententeländern eine Bewegung der Arbeiterparteien im Gang,
die zweifellos ihre Wirkung auf die endgültigen Beſchlüſſe in
London ausüben wird. In der Schlußſitzung der franzöſiſchen
Kammer vom 9. Februar gab der Abgeordnete Bracke im Namen
der ſozialiſtiſchen Fraktion eine Erklärung ab, in der er den
ſozia=
liſtiſchen Antrag zur Tagesordnung begründete; er erinnerte
daran, daß die Sozialiſten es waren, die von vornherein die
Zu=
ſtimmung zu dem Vertrag von Verſailles verweigerten,
während die Mehrheit der Kammer ſich auf das Wort des
da=
maligen Finanzminiſters ſtützte: „Deutſchland wird zahlen!“
Das arbeitende Volk erkenne jetzt, wohin die Politik von
Ver=
ſailles führe. Nicht der Frieden werde dadurch hergeſtellt,
ſon=
dern nur der Keimfür neue Kriege gelegt und der Wirt=
urreinen ſchaftskrieg für die ganze Welt proklamiert. In dem von Bracke
ſtenhoni, eingebrachten Antrag der ſozialiſtiſchen Fraktion iſt vor allem
Pfd.=Doſt, von Intereſſe, daß die ökonomiſche Undurchführbarkeit der an
zul59 Deutſchland gerichteten Forderungen nachgewieſen wird. Die
vorgeſehenen Sanktionen zur Erzwingung des Uebereinkommens
würden nur zur Folge haben, daß die Parteien des
Militaris=
inus und der Revanche in Deutſchland geſtärkt würden. Der
ann, Eſter= Schluß des Antrags enthält neben dem Mißtrauensvotum gegen
Edewecht die Regierung die Forderung, daß Frankreich eine Politik der
Verſtändigung und des Weltfriedens befolge. Der ſozialiſtiſche
Antrag kam nicht zur Abſtimmng, da der Antrag Fabry, der
Briand das Vertrauen ausſprach, mit 395 Stimmen gegen 83
zur Annahme gelangte. Jedoch als programmatiſche
Kund=
gebung gewinnt er, ebenſo wie die vorhergegangenen Neden und
Aeußerungen in der Kammer und in der Preſſe, außerordentliche
Bedeutung.
Zum Schluß einige Worte über die Haltung der
franzö=
ſiſchen Kommuniſten. Als Redner der kommuniſtiſchen
Fraktion hat Marcel Cachin in der Kammer das Wort ergriffen,
um eine ſorgfältig vorbereitete Rede zu verleſen. Aber
ver=
gebens ſucht man in dieſer Rede auch nur ein einziges ſcharfes,
kühnes Wort gegen die Forderungen der franzöſiſchen
Imperia=
liſten. Man gewinnt vielmehr den Eindruck, daß Cachin, der vor
gar nicht langer Zeit zuſammen mit den Nationaliſten den
Standpunkt vertrat, daß Deutſchland alles bezahlen müſſe, es
auch jetzt, an der Spitze der kommuniſtiſchen Partei ſtehend,
ſorg=
fältig vermied, die Gefühle des „nationalen Blocks” zu verletzen.
Es iſt bezeichnend für die Neuorientierung der Auslandspolitik
der ſozialiſtiſchen Parteien, daß ſogar die „Freiheit”, das
Ber=
liner Organ der unabhängigen Sozialdemokratie, die Frage
auf=
ſtellt, ob es wirklich revolutionäre internationale Politik ſei,
venn die franzöſiſchen Kommuniſten, nachdem ſie auf Moskauer
Befehl die Front des franzöſiſchen Proletariats geſprengt, nun
die Gefühle der franzöſiſchen Nationaliſten ſchonen und ſich vor
dem Kampf gegen die Pariſer Forderungen drücken?
Dieſer Tage kommen in Wien die Sozialiſten Frankreichs,
Englands und Deutſchlands zuſammen, um gegen die Pariſer
und Londoner Konferenz zu proteſtieren. Man wird bei dieſer
Gelegenheit weiteres über das hier angeſchnittene Problem
högen.
Das polniſch=franzöſiſche Bündnis.
D.N. V. Der polniſche Miniſter des Aeußern Fürſt
Sa=
pieha iſt aus London wieder in Paris eingetroffen, um, wenn
man den Aeußerungen eines ſonſt gut unterrichteten Schweizer
Blattes trauen darf, die franzöſiſch=polniſche
Mili=
tärkonvention um Abſchluß zu bringen. Wir ſehen aus
diefer Tatſache, daß ſich ſeit Verſailles die Welt nicht geändert
hat, daß alle ſchönen Reden über Abrüſtung eben nur Reden
waren. Wir regen uns gar nicht mehr darüber auf, daß
Frauk=
reich der Reihe nach mit all den Staaten, die für ſolche
Bünd=
niſſe zu haben ſind, militäriſche Geheimabkommen trifft. Das
war zuerſt Belgien und iſt jetzt Polen. Der neue Militärvertrag
wird ſich in ſeinen Worten und in ſeiner Form vielleicht gegen
Sowjetrußland richten; in ſeinem Geiſt richtet er ſich jedoch gegen
Deutſchland, und das Blatt der franzöſiſchen Regierung, der
Temps, gibt auch offen zu, daß das Abkommen im Intereſſe der
beiden Vertragſchließenden als auch der Tſchechoſlowakei und
Englands liege, die durch einen eventuellen Angriff Deutſchlands
zu leiden hätten. Der Temps erzählt daun wieder die ſattſam
bekannten Geſchichten von den Männern von 1914, die jetzt in
Deutſchland wieder am Ruder wären. Die Walze iſt denn doch
zu abgeſpielt, um noch beſondere Beachtung finden zu können.
Intereſſant iſt lediglich der Hinweis auf die Tſchechoſlowakei
und auf England, weil er die nächſten Ziele, der franzöſiſchen
Politik andeutet. Die Tſchechoſlowakei und auch Rumänien
ſol=
len in dieſes Bündnis einbezogen erden.
Wertvoller aber iſt den Franzoſen noch ein neues
militä=
riſches Bündnis mit England, deshalb will man den Engländern
mit einem deutſchen Angriff das Gruſeln beibringen. Was hier
am Werke iſt, iſt nichts anderes als eine neue Einkreiſungspolitik,
weil man in Frankreich über den Friedensvertrag von Verſailles
noch Sicherungen nötig zu haben glaubt. Das militäriſche
Bündnis mit Polen liegt mehr im franzöſiſchen als im
polniſchen Intereſſe. Die Polen glauben, für ſich nur einen
Stimmungserfolg in Rückſicht auf die oberſchleſiſche Abſtimnung
heimzubringen. Dieſe Hoffnung muß ihnen jedoch zerſiört
wer=
den, denn das polniſchfranzöſiſche Militärbündnis gibt
keines=
wegs die Gewähr dafür, die doirtſchaftlichen
Grund=
lagen des polniſchen Staates ſicher zu ſtellen. Ein
wirtſchaft=
liches Abkommen Polens mit Frankreich hätte für Polen eine
viel größere Bedeutung gehabt; aber in dieſer Beziehung hat ſich
ſelbſt Frankreich, deſſen polniſche Sympathien doch ſonſt
under=
keunbar ſind, als ſehr ſchwerhörig erwieſen, da die ſranzöſiſchen
Kapitaliſten ja ſchließlich auch nicht geſonnen ſind, ihr Geld auf
Nimmerwiederſehen zum Fenſter hinauszuwerſen.
Paris, 20. Febr. (Wolff.) Miniſterpräſident Briand
hatte geſtern nachmittag eine längere Beſprechung mit denn
pol=
niſchen Miniſter des Auswärtigen Fürſten Sapieha und dem
polniſchen Kriegsminiſter General Sesnowski über die
mili=
täriſchen und wirtſchaftlichen Abkommen, die zwiſchen den beiden
Ländern abgeſchloſſen werden ſollen. Es kam zu einem
Uebereinkommen.
Die Werbungen zur Fremdenlegion.
* Aus dem beſetzten Gebiet wird der Frtf. Ztg. geſchrieben:
Die Werbungen zur Fremdenlegion werden ſeit
eini=
ger Zeit, beſonders in den dem linken Rheinufer naheliegenden
Teilen des unbeſetzten Gebietes, mit erhöhtem Eifer
be=
trieben. Der typiſche Hergang iſt folgender: An dem
Bahn=
hof irgendeiner größeren Stadi mgeht ſich ein Werber an einen
Deutſchen heran, der ihm ein geeignetes. Objekt zu ſein ſcheint,
und fragt ihn, ob er nicht mit nach Nordfrankreich wolle, wo er
Beſchüftigung bei den Wiederaufbauarbeiten finden
könne. Die Ausſichten der Tätigkeit werden in den rofigſten
Far=
ben geſchildert: Alkohol und Zigaretten werden freigebig
geſpen=
der, um einen Vorgeſchmack der Freuden zu geben, die den
deut=
ſchen Arbeiter angeblich in Nordfraukreich erwarten. Wenn der
Deutſche töricht genug iſt, ſich verleiten zu laſſen, ſo wird er auf
dem ſchnellſten Wege über das beſetzte Gebiet nach Frankreich
ge=
bracht. Das Ende iſt aber nicht die Wiederaufbautätigkeit,
ſon=
dern die Einreihung in die Fremdenlegion. Ein
paar Stationen des beſetzten Gebietes dienen als Sammelſtellen,
von denen aus der Transport nach Frankreich erfolgt; an einer
dieſer Stationen ſind allein im Laufe des letzten Vierteljahres
mehr als 500 dieſer bedauernswerten jungen Leute verladen
wor=
den, und auch jetzt noch paſſieren in der Regel wöchentlich miehrere
Male Trupps von 15 bis 20 Deutſchen die Sammelſtelle. Vor
der Tätigkeit der Werber kann nicht dringend genug gewarnt
werden: jeder Deutſche, an den irgend jemand mit dem Anſinnen
herantritt, ſich für Frankreich anwerben zu laſſen, ſollte darauf
lediglich die eine Antwort haben, daß er den nächſten Schutzmann
veranlaßt, den Mann feſtzunehmen.
Die offizielle Sammelſtation des Brückenkopfes Mainz iſt
bekanntlich Griesheim bei Darmſtadt. Ein erſter, ſehr viel
benutzter Sammelpunkt iſt die Stadt Höchſt, von wo uns in
der letzten Zeit mehrfach berichtet worden iſt, daß im alten Schloß
faſt täglich Trupps von einem bis zwei Dutzend junger Leute
zuſammengeſtellt und dann unter Bewachung meiſt farbiger
Sol=
daten nach Griesheim gebracht werden.
Die Furcht vor der deutſchen Konkurrenz.
Paris, 20. Febr. (Wolff.) In ſeinem heutigen Leitartikel
ſagt der Temps: Die deutſche Konkurrenz könne nicht
mehr gefährlich werden, wenn die Alliierten die hauptſächlichſten
Bodenreichtümer, mik der Kontrolle über die Kohlen begonnen,
ſelbſt in Bewachung nehmen würden. Wenn ſie alſo Deutſchland
zwängen, ſeine Produktion nicht mehr ſyſtematiſch zur Eroberung
der Weltmärkte zu gebrauchen, ſondern zur Bezahlung der
Repa=
rationen, die es ſchulde, dann würden nicht die Stinnes, ſondern
die Gläubiger Deutſchlands einen Tribut von der deutſchen
Er=
zeugung erheben. Deutſchland werde alsdann nicht ſeine ganzen
Kräfte zur Vervollkommnung ſeiner Konkurrenz verwenden
kön=
nen, ſondern es müſſe fabrizieren, was ſeinen Gläubigern fehle,
und die landwirtſchaftliche Produktion vergrößern, deren
Minder=
ertrag es zu induſtriellem Export zwinge, damit es außerhalb
die notwendigen Lebensmittel kaufen könne. Je nach der Politik,
die die Alliierten verfolgen, könne alſo Deutſchland herſtellen,
um die Alliierten zu ruinieren, oder um ſie zu bezahlen. Lloyd
George befürchtet die ärgſten Eventualitären. Er hat nicht
un=
recht, aber ſeine Räſonnements beweiſen einfach, daß man ſich ſo
einrichten müſſe, daß die zweite Eventualität realiſiert
wer=
den könne.
Die Londoner Konferenz.
London, 20. Febr. (Wolff.) Die Londoner
Kon=
ferenz beginnt heute morgen 11 Uhr 30 Minuten mit einer
einleitenden Sitzung des Oerſten Rates in der Downing Street.
Die Hauptteilnehmer an der Konferenz ſind für
Großbritau=
nien Lloyd George und Lord Curzon, für Frankreich
Ber=
thelet, Loucheur, Doumer, Marſchall Foch und General Weygand,
für Italien Graf Sforza, de Martino, Marcheſe della
Tor=
retta, Commendatore Galli und General Marietti, für Belgien
Jaſpar, Theunis, Delacroix, General Maglinſe, und für Japan
Baron Hahaſſi. Für Griechenland erſcheint Kalogeropulos.
Die türkiſche (Konſtantinopeler) Regierung wird vertreten durch
Towfik Paſcha, Reſchid Paſcha, Osman Nizami Paſcha, die
An=
gora=Regierung durch Bekir Sami Bei und General Kinzim
Paſcha. Die Namen der deutſchen Delegierten ſtehen
noch aus. Die franzöſiſche Delegation unter Briand traf geſtern
abend hier ein und wurde von Lloyd George empfangen. Mit
der franzöſiſchen Delegation trafen die diplomatiſchen
Bericht=
erſtatter einer größeren Zahl franzöſiſche: Blätter ein. Die
ita=
lieniſche Delegation unter Graf Sforza iſt ebenfalls geſtern abend
hier angelangt.
* London, 21. Febr. Reuter meldet, daß die offizielle
Sitzung mit den griechiſchen und türkiſchen Delegierten wohl
nicht vor Mittwoch beginnen werde.
London 21. Febr. (Wolff.) Die Blätter bezeichnen die
Londoner Konferenz als die wichtigfte ſeit der Verſailler
Friedenskonferenz. Das Ziel der Orientkonferenz iſt, der
Times zufolge, eine Grundlage für Aenderungen des Vertrages
von Sevres zu finden, die zur Erleichterung des Abſchluſſes
eines Friedens mit der Türkei dienen, und eine angemeſſene
Re=
gelung der Anſprüche Briechenlands und verſchiedener
verbün=
deter Mächte im nahen und mittleren Oſten erleichtern ſoll. Das
Blatt bezweifelt, daß dieſe wichtige und komplizierte Arbeit ſich
im Laufe dieſer Woche erledigen laſſe. Die Times fährt fort,
die Orientkonferenz und die
Reparationskonfe=
renz ſeien aneinander eng gebunden. Frankreich ſei der
An=
ſicht, daß es keine Aenderung der in Paris beſchloſſenen
Wieder=
herſtellungen gutheißen könne. Die britiſche Regierung ſei
dar=
auf bedacht, angemeſſne Wiederherſtellungen für Frankreich und
das britiſche Reick zu ſichern, jedoch eine Störung im Handel zu
vermeiden. Lloyd George habe ſeinen Standpunkt in dieſer
Frage am Freitag dargelegt, als er ſagte, bevor man die
Durch=
führung der Verbflichtungen Deutſchlands erzwinge, ſei es
not=
wendig, davon überzeugt zu ſein, daß die Weigerung
Deutſch=
lands nicht etwa auf einer unmöglich zu erfüllenden
Forde=
ruing beruhe.
Das Verfahren gegen die „Kriegsverbrecher”.
Leipzig, 20. Febr. (Wolff.) Zu den Blättermeldungen
über die Aeußerungen des engliſchen Generalſtaatsanwalts im
Unterhauſe hinſichtlich des Verfahrens gegen die
ſoge=
nannten Kriegsverbrecher vor dem Reichsgericht
er=
fährt die Sächſiſche Korreſpondenz von zuſtändiger Stelle: Es
ſtimmt, daß kein einziger Fall durch Uebereinkommen oder auf
einem anderen Wege beigelegt worden iſt. Techniſche, durch das
engliſche Prozeßverfahren bedingte Schwierigkeiten beſtehen
in=
ſofern, als die deutſchen Behörden nicht wiſſen, wer die engliſchen
Zeugen vernommen hat. Um dieſe Zeugenausſagen prozeſſual
verwertbar zu machen, müßten die Zeugen nochmals in England
vernommen werden oder nach Deutſchland kommen. Hier wird
alles getan, um die Sache zu beſchleunigen. Wenn der
General=
ſtaatsanwalt ſagt, bis Ende 1920 habe keine ungehörige
Ver=
zögerung ſtattgefünden, ſo iſt dem hinzuzufügen, daß dies auch
ſeitdem nicht geſchehen iſt. Vorausfichtlich werden in nicht zu
langer Zeit wieder Verhandlungen vor dem Reichsgericht
ſtattfinden.
Die Erhöhung der Zuckerſteuer.
* Zur Begründung der Erhöhung der
Zucker=
ſteuer auf 100 Mark ſür den Doppelzeutner führt die Deutſche
Allgemeine Zeitung folgendes aus:
Die Finanzlage Les Reiches zwingt dazu, zur Deckung des
unabweisbaren Geldbedarfs der nächſten Zeit neue Einnahmen
zu ſchaffen. Da zur Deckung der Kriegslaſten auf dem Gebiete
der direkten Steuern bereits der Beſitz und das Einkommen in
wpeiteſtgehendem Maße herangezogen ſind, muß auch der
Ver=
brauch der breiten Maſſen im Rahmen des Möglichen belaſtet
werden. Eine ſolche den Maſſenverbrauch belaſtende Steuer,
die den heutigen Preisverhältniſſen nicht mehr entſpricht, iſt die
Zuckerſteuer. Das Zuckerſteuergeſetz vom Jahre 1896 beſtimmte
eine Verbrauchsabgabe von 20 Mark für einen Doppelzentner
Zucker und daneben einen nach der Betriebsgröße der Fabriken
geſtaffelten Zuſchlag. Durch Geſetz vom 6. Januar 1903 wurden
Betriebsſteuern und Zuſchlag unter Beſeitigung der
Ausfuhr=
zuſchüfſe aufgehoben nd die Verbrauchsabgabe auf 14 Mark für
den Doppelzentner Reingewicht herabgeſetzt. In dieſer Höhe
und Form einer reinen Gewichtsſteuer beſteht die Zuckerſteuer
noch heute. Eine Steuerbelaſtung von 14 Mark für den
Doppel=
zentner hat bei dem im Betriebsjahr 1913/14 geltenden
Groß=
handelspreis für Verbrauchszucker von höchſtens 40 Mark für den
Doppelzentner etwa 35 v. H. dieſes Preiſes betragen. Seitdem
haben ſich aber bei gleichbleibender Steuer infolge Sinkens des
Geldwertes und der Steigerung der Herſtellungskoſten dieſe
Preife verſiebenfacht. Die verhältnismäßige ſteuerliche Belaſtung
iſt in den letzten ſieben Jahren faſt um das Siebenfache
zurück=
gegangen und würde bei dem vorausſichtlichen Weiterſteigen der
Preiſe noch mehr ſinken.
Noch ſtärker tritt der Rückgang der ſteuerlichen Belaſtung in
die Erſcheinung, wenn man den Steuerſatz von 14 Mark in
Be=
ziehung zu dem Kleinverkaufspreis ſtellt. Dieſer betrug vor dem
Kriege 50 bis 60 Pfennig für ein Kilogram, ſtieg bis Ende
Dezember 1920 auf 4,20 bis 4,60 Mark und iſt jetzt auf 7,.20 Mark
heraufgegangen. Während ſich alſo die ſteuerliche Belaſtung für
den Verbraucher vor dem Kriege auf 23,3 bis 28 v. H. für das
Kilo ſtellte, iſt ſie jetzt auf rund 2 v. H. geſunken. Da ſich, wenn
auch der Zucker im gewiſſen Sinne als Nahrungsmittel
ange=
ſehen werden kann, unter heutigen Verhältniſſen eine ſo geringe
Belaſtung nicht mehr rechtfertigen läßt, hatte die Reichsregierung
bereits im Jahre 1919 der Nationalverſanrmlung eine Erhöhung
der Zuckerſteuer von 14 auf 30 Mark für den Doppelzentner
vor=
geſchlagen. Auf dieſen Vorſchlag iſt die Nationalverſammlung
nicht eingegangen. Zu dem jetzt vorliegenden Geſetzentwurf zur
Abänderung des Zuckerſteuergeſetzes bringt die
Reichsfinanzver=
waltung eine weitergehende Erhöhung der Steuer in Vorſchlag.
Der neue Entwurf ſieht einen Steuerſatz von 100 Mark für
den Doppelzentner — 14 v. H. des jetzigen
Kleinverkaufs=
preiſes — vor. Bei dieſem Satz würde die jährliche
Steuer=
belaſtung für eine fünfköpfige Familie bei einem
Durchſchnitts=
verbrauch von rund 20 Kilo auf den Kopf 100 Mark und die
Mehrbelaſtung gegenüber der jetzigen Steuer 86 Mark
aus=
machen. Aus der vorgeſchlagenen Erhöhung der Steuer würde
ſich, wenn man von einem Verbrauch von rund 12 Millionen
Doppelzentuern, wie er durchſchnittlich in den Jahren 1908/09 bis
1911/12 beſtanden hat, ausgeht, eine Einnahme von 1,2
Milliar=
den Mark, das iſt gegenüber der jetzigen Belaſtung eine
Mehr=
einnahme von rund einer Milliarde ergeben.
Die Anſchlußabſtimmung in Deutſch=Oeſterreich.
wex. Wien, 20. Febr. Die Vornahme der
Anſchluß=
abſtimmung in Deutſchöſterreich iſt für einige Wochen
vertagt worden. Ensſcheidend dafür waren einerſeits techniſche
Schwierigkeiten, andererſeits aber politiſche Erwägungen.
Par=
teipolitiſche Momente machten ſich hierbei geltend, und es kann
mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß die Regierung ſich in
dieſer Angelegenheit in engſtem Einvernehmen mit allen drei
Seite 2.
Darmſtädter Tagblazt, Dienstag, den 22. Februar 1921
Mummer 52.
Parteien weiß, und daß dementſprechend auch dieſe in der
An=
ſchlußſache ein lückenloſe Einheitsfront bilden.
Daß vonſeiten der Entente irgendein diplomatiſcher Schritt
unternommen worden ſei, um ein Verbot der Abſtimmung zu
erwirken, oder auch nur eine Andeutung in dieſer Richtung
ge=
macht wurde, iſt unzutreffend. Die Abſtimmung widerſpricht
nicht den auf den Anſchluß bezüglichen Beſtimnungen des
Ver=
trages von St. Germain, der mit keinem Worte Deutſchöſterreich
verbietet, beim Völkerbunde den Antrag auf die Vereinigung
mit Deutſchland zu ſtellen, und dieſen Antrag mit dem legal zum
Ausdrucke gebrachten Willen der Bevölkerung Deutſchöſterreichs
zu begründen. Wenn trotzdem im Einverſtändniſſe mit allen drei
Parteien davon abgeſehen wurde, dieſen Schritt ſchon jetzt, alſo
zut der in dem ſeinerzeitigen Beſchluſſe der Nationalverſaminlung
in Ausſicht genommenen Frift, zu unternehmen, ſo war neben
den techniſchen Schwierigkeiten der ſofortigen Abſtimmung die
Erwägung maßgebend, daß zunächſt das Ergebnis der
ſchweben=
den wirtſchaftlichen Verhandlungen abgewartet werden ſoll. In
Betracht kommen hierbei weniger die Verhandlungen über den
Loucheurſchen Sanierungsplan, dem man keine allzu große Be=
Leutung mehr beilegt, ſondern die Verhandlungen von Portoroſe.
Die Beſprechungen, die Bundesminiſter Dr. Mayr mit Dr.
Be=
neſch darüber hatten, haben über das Programm von Portoroſe
noch keine vollſtändige Klarheit gebracht. Es iſt möglich, daß die
Konſtruktion des Wirtſchaftsplanes, der in Portoroſe zur
Bera=
tung kommen ſoll, für die Anſchlußfrage von großer Bedeutung
werden kann, und muit Rückſicht darauf gelangten die politiſchen
Parteien nicht nur des Nationalrates, ſondern auch der Länder
zu der einhelligen Auffaſſung, daß die Volksabſtimnrng auf
einige Wochen hinauszuſchieben ſei.
Darmſtadt, 22. Februar.
n. Strafkamtuter. Im tiefen Dunkel einer Septembernacht v. Js.
rießen Feldſchütz Müller und Ehrenfeldſchütz Bauch von Götzenhain in
er dortigen Gemarkung auf Obſtfrevler, die ſpäter als die Arbeiter
Guſtav Denner, Sebaſtian Knöchel, Friedrich Knöchel und
Philipp Burk ermittelt wurden. Erſtere glaubten anfangs, niemand
nehr angetroffen zu haben, wurden aber durch zwei ſcharfe Schüſſe
ines andern belehrt, nahmen hinter Bäumen Deckung und ſchoſſen nun
lich. Da alles bis auf einige Gegenſchüſſe ſtill blieb, warteten ſie noch
läingere Zeit in geſpannter Bereitſchaft und konnten dann feſtſtellen,
haß die Diebe verſchwunden waren. Dieſe hatten am Tatort fremde
Moſtbirnen geſchüttelt und bereits fünf von ihnen zurückgelaſſene Säcke
ik etwa ſieben Zentnern gefüllt. Das Namenszeichen auf einem der
ſicke führte die ſpätere Entdeckung herbei, und die Vier ſind geſtändig.
amals erwerbslos und ſtarke Familien beſitzend, hatten ſie ſich zwecks
Tarmeladebereitung für ihre Kinder mit den Birnen zu verſorgen
be=
bſichtigt. Denner trug dabei, ohne Wiſſen der Anderen, eine geladene
roßkalibrige Heerespiſtole bei ſich und feuerte angeblich nur, um die
eldſchützen zu ſchrecken. Glücklicherweiſe hatte er keinen getroffen, und
on den erwidernden Schrotſchüſſen trug nur ein Dieb leichte
Ver=
etzung davon. D.s Handlung ſtreift an Totfchlagsverſuch, war jedoch nur
als Widerſtand gegen die Staatsgewalt angeklagt und trug ihm, nebſt
dem Diebſtahl, insgeſamt 1 Jahr Gefängnis, abzüglich 3 Monate
Tühlheimer Kreiserziehungsanſtalt untergebrachte Benedikte
bracht werden. Einmal war ſie eingeſtiegen und hatte ihr 14jähriger
Druder Auguſt (ebenfalls nunmehr Inſaſſe der erwähnten Anſtalt) als
Begünſtiger ohne eigenen Vorteil mitgewirkt, indem er die Beute eine
trecke weit tragen half. Bezüglich ſeiner verneinte das Gericht die
Einſichtsfrage und ſbrach ihn frei. Die diebiſche Schweſter, die ſich
da=
nals von Hauſe entfernt und herumgetrieben hatte, wurde zu einer
Zeſamtſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. —
der 24jährige Arbeiter Guſtav Nexer aus Niederrad und der 27
jäh=
rige Arbeiter Johann Schweitzer aus Egelsbach, beide
diebſtahlsrück=
fällig, verbüßen eben 3 bezw. 2 Jahre Zuchthaus, die von der nämlichen
Strafkammer im vorigen Monat erkannt wurden. Zu den jenem
Er=
nutnis zugrunde liegenden Taten gehört auch die Entwendung eines
er Mutter Sch.s gehörigen Schweines, deſſen Fleiſch an den 27
jäh=
igen Kaufmann Emil Binder in Frankſurt verkauft wurde. Dies trug
em B. damals wegen Hehlerei 4 Monate Gefängnis ein. Er war jetzt
wieder mit angeklagt, weil er vorher dem Schweitzer ein Fahrrad für
200 Mauk abgekauft hatte. Dieſes war von Sch. und R. mittels
Ein=
reigens in Neu=Iſenburg geſtohlen, und in gleicher Weiſe hatten beide
guch in Buchſchlag ein Fahrrad entwendet. Das Urteil lautet gegen
.„, den die zwei Diebe entlaſten, mangels Beweiſes auf Freiſpruch, und
wurden unter Einbeziehung des Januarurteils R. zu 4 Jahren
Monaten, Sch. zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus nebſt je 5jährigem
hrverluſt verurteilt.
n. Schöffengericht. Unter grobem Vertrauensbruch hat ſich der 35
Jahre alte Metzger Franz Maul aus Ober=Ramſtadt an anvertrauten
Geldern vergriffen, indem er als Geſchäftsführer der dortigen
Orts=
hruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterblie=
ſenen Gelder in der Geſamthöhe von etwa 15 000 Mauk unterſchlug.
der Schaden trifft etwa zur Hälfte die erwähnte Ortsgruppe, zum
an=
hern Teil die Ortsgruppe Darmſtadt, und war noch höher, konnte aber
urch Einbehaltung des letzten Monatsgehalts verringert werden. An
behalt bezog M. über 1100 Mark monatlich, und er ſoll auch ſonſt noch
Verdienſte gehabt haben. So machte er nach eigener Angabe unter
an=
derem Geſchäfte in Kokainſchieberei, will dabei größere Summen
ein=
gebüßt und dieſen Verluſt durch die unterſchlagenen Gelder gedeckt
liaben. Er wurde nunmehr wegen Untreue in ſtraferſchwerender Be=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Ernſt” eine tribiale Komödie für ſeriöſe Leute von
skar Wilde. Nach der Ueberſetzung von Franz Blei in
3 Akten für die Bühne bearbeitet von Caul Zeiß. (
Erſtauffüh=
zung im Frankfurter Schauſpielhaus am 19. Februar.)
Es iſt wirklich eine triviale Komödie, dieſer Schwank, der
den engliſchen Titel „The Importance of Being Earneſt” führt
und deſſen wörtliche Ueberſetzung „Die Bedeutung Ernſt zu ſein”
viellcicht doch ratſamer geweſen wäre. Denn weder „Ernſt” noch
„Bunburg” (wie der Untertitel lautet) geben das Wortſpiel wie=
Ser, das Wilde mit dem Adjektiv „eameſt” (ſerious=ernſt) und
dem Vornamen „Earneſt” (Ernſt) treibt, und welches in der
eng=
lifchen Originaldichtung eine immerhin bedeutende Rolle ſpielt.
Die Handlung der Wilbeſchen Komödie iſt trotz der unlösbar
cheinenden Verwirrungen, die auf fürehterlich unmöglichen
Vor=
ausſetzungen baſieren, recht mager. Wohl iſt ſie ſehr geſchickt
ein=
efädelt, wohl wird ſie trefflich weitergeführt, wohl wird ebenſo
überraſehend komödienhaft der Knoten durchgehauen: und trotz
all dieſer techniſch recht geſchickten Arbeit wird man bei dem
Be=
trachten der Handlung nicht ſo recht froh. Was dieſem letzten
Verk Wildes, das am 14. Februar 1895 im Londoner St. James=
Theater eine ungeheuer erfolgreiche Uraufführung erlebte, auch
eſtern abend wieder einen vollen Erfolg errang, das iſt ſein
ſamoſer Dialog, der in dem feinſten Schliff ſchällert, glitzert und
funkelt wie ein Brillantfeuerwerk, das iſt die beißende Satire,
Wilde in geiſtſprühenden Paradoxons über die Geſellſchaft
und nicht nur über die englifche — ausgießt.
Die Aufführung des Frankfurder Schaufpielhauſes betont
arbeitung des Dialogs hingearbeitet. Leider werden die ſtändig
orkommenden engliſchen Namen von faſt allen Darſtellern ſo
rchtbar ſchlecht ausgeſprochen, daß man ihren Erſatz durch
Seutſche Namen ernſtlich erwägen ſollte. Lieber damit ein wenig
aus dem Milien, als fortwährend dieſe Beleidigungen des
rückſichtigung des wohltätigen Zwecks jener Beträge zu 1 Jahr
3 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft,
verurteilt.
— Landestheater. Die Miete C, die anläßlich der Auffühmmg des
Mibelungenringes nicht berüchkſichtigt werden konte, wird als nächſte
Vor=
ſtellug eine Wagner=Oper, nämlich „Lohengrin” erhalten. Die
Vor=
ſtellung muß ausnahmsweiſe am Samstag, den 26. Februar,
ſtattfinden und mit Rückſicht auf die auswärtigen Beſucher bereits um
51 Uhr beginnen. Die erſte Wiederholung von Sternheims Luſtſpiel
„Der entfeſſelte Zeitgenoſſe”, das am letzten Donnerstag
ſeine Uraufführung erlebte, fällt der Miete B zu. Da Fritta Brod vom
Schauſpielhauſe in Frankfurt, die die Rolle der Clara ſpielt, nur am
Donnerstag verfügbar iſt, findet die Aufführung am Donnerstag ſtatt.
— Nektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben
auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für Maſchinenbau Herrn
Kom=
merzienvat Bernhard Demmer in Eiſenach in Anerkennung ſeiner
hervorragenden Verdienſte um die Orgamiſation der Kriegsinduſtrie
während des Krieges, insbeſondere um die teihniſchen Einrichtungen für
die Maſſenverpflegung des Heeres und der Induſtrie und Herrn
Fabrik=
beſitzer und Ingenienr Kommerzienrat Karl Flohr in Berlin in
An=
erkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um die Entwicklung des Baues.
elektriſcher Aufzüge in Deurſchland „die Würde eines Doktor=
Ingenieurs Ehrenhalber” verliehen.
* Bolkskundgebungen in Heffen. In Butzbach und
Baben=
hauſen veranſtaltete die Liga zum Schutze der deutſchen Kultur”
im Einvernehmen mit den Parteien Verſammlungen, in denen Herr
Leitritz=Frankfurt a. M. bezw. Herr Strippelmann=
Darm=
ſtadt über die Unmöglichkeiten der Pariſer Beſchlüſſe ſprachen. In
bei=
den Verſammlungen wurde folgende Entſchließung einmütig
an=
genonrmen: „Die hier derſammelten Deutſchen aller Schichten und
Be=
rufe erheben einſtimmig Proteſt gegen die Verſklavungsbeſchlüſſe von
Pavis. Das Gemiſch von Laſten, Aderläfſen und Kontrollen bezweckt die
Zerſtörung der deutſchen Wirtſchaft und ſchaltet unſer Volk als
Kultur=
faktor der Wolt aus. Die Verſammlung iſt überzeugt, daß die
ſchwäch=
liche Uebernahme unerfüllbarer Bedingungen uns nur eine Galgenfriſt
gewähren, uns aber die Achtung dor uns ſelbſt und vor der Welt koſten
und damit die Grundmauern für den Wiederaufbau der deutſchen
Zu=
kunft zerſtören würde. Es handelt ſich nicht um Daſeinsbedingungen
der heutigen deutſchen Generation, ſondern um Leben und Ehre unſerer
Kinder und Kindeskinder. Die Verſammlung fordert die
verantwort=
lichen Leiter der deutſchen Politik auf, jeder unbilligen und
undurch=
führbaren Löſung der Frage die Zuſtimmung zu verſagen.” Wie wir
hören, ſverden durch die Liaa in dieſer Woche wie im ganzen Reich ſo auch
in weiteren Städten und Ortſchaften Heſſens Proteſtkundgebungen
ver=
anſtaltet werden. Das Ausland wird an dieſen einmütigen Aeußerun=
gen des Volkswillens erkennen, daß wir nicht gewillt ſind, unſere
Unter=
ſchrift unter ein Dokument zu ſetzen, das unſere Verſklavung auf Gene=
rationen hinaus bedeutet.
* Abgabe der Einkommenſteuererklärung für das Rechnungsjahr
1920. Siehe hierüber die Bekanntmachung der Finanzämter in der
heu=
tigen Nummer. Vordwcke für die Steuererklärungen ſind von Ende
Februar laufenden Jahres ab vom Finanzamt und der Bürgermeiſterei
zu beziehen.
* Das Darmſtädter Streichquartett ſieht ſich aus zwingenden Grün=
den zu einer Verlegung ſeines dritten Kammeruſibabends genötigt, der
am Samstag, den 5. März (nicht am 7.) in der „Traube”
ſtatt=
findet. Zur Aufführung gelangen Streichquarkette von Mozart und
Suk, ſowie eine Serenade für Flöte, Violine und Bratſche von Mag
Neger.
* Guſtay=Adolf=Verein. Die Hausſammlungen für den Verein
wer=
den im Laufe der nächſten Wochen in Stadt und Land vollzogen werden,
und es iſt zu erhoffen, daß ſich auch in dieſem Jahre die Liebe zu den
in Not befindlichen Glaubensbrübern in reicher Gebefreudigkeit bewährt.
Denn die Not iſt ſehr groß. Wer ſich für die Lage der Evangeliſchen in
der Diaſpora, in den bedrohten Grenzländern, in Oeſterreich und dem
Auslande intereſliert, der ſei herzlich eingeladen zu dem
Vortrags=
abend, den der hieſige Frauenverein der Guſtav=Adolf=Stiftung am
Donnerstag, abends 8 Uhr, im Gemeinbehauſe Kiesſtraße 17
ver=
anſtaltet. Herr Pfarrer Wagner von Bensheim, Mitglied des
Hauptvyrſtandes, ſwird über das außerorbentlich zeitgemäße Thema
ſpre=
chen: „Der Friedensvertag don Verſailles und ſeine Folgen für den
Guſtab=Adolf=Verein‟. Der Eintritt iſt frei. Möge der Veranſtaltung
ein recht zahlreicher Beſuch beſchieden ſein, denn viele Tauſende der
Erangeliſchen ringen in ſchwerem Kampfe und in bitterſten Nöten um
ihren Glauben.
* Deutſche Volkspartei, Jugenbarutzen. Auf den heute abend im
„Feierabend” ſtattfindenden dritten Lichtbildervortrag von Hans Heil
über „Die Rodenſteiner in der bildenden Kunſt” ſei nochmals
hinge=
ſrieſett.
— Der ältere Sterbekaſſeverein. Darmſtadt (gegr. 1870) hielt mm
Sonntag ſeine 51. Generalverſammlung ab. Der Beſuch war
gegenüber früheren Jahren etwas ſtärker. Der erſte Vorſitzende Herr
Meyer hieß die Erſchienenen herzlich willkommen und ſorderte die
Anweſenden auf, durch Erheben von den Sitzen das Andenken der im
verfloſſenen Jahre Verſtorbenen zu ehren. Hierauf erfolgte die
Bericht=
erſtattung des Vorſtandes. Der bisherige Vorſtand wurde einſtimmig
wiedergewählt und durch Neuwahl zweier Mitglieder auf 15 erhöht. Der
Verein bat auch im letzten Jahre ſeine Vermögenslage günſtig geſtaltet
und zählt jetzt rund 900 Mitglieder. Im letzten Jahre ereigneten ſich
12 Sterbefälle einſchließlich eines ſeit 1914 vermißten Mitgliedes; mithin
wurde auch im Jahre 1920 die Durchſchnittsziffer 12 nicht überſchritten.
Durch die allgemeine Verteuerung der Verwaltungskoſten (Druckſachen,
Porto uſw.) iſt es nicht mehr möglich, mit dem blinden Beitrag von
1 Mark dieſelben beſtreiten zu können. Somit wurde durch
Stimmen=
mehrheit der „blinde Beitrag” auf 2 Mk. erhöht. Der erſte Vorſitzende
machte hierauf die erfreuliche Mitteikung, daß von jetzt ab das
Sterbe=
geld auf 850 Mk. erhöht wird.
* Demokratiſche Partei. Auf den hochaktuellen Vortrag des Herrn
Reg.=Nat Dr. Spieß über „Die Organiſierung des
deut=
ſchen Eiſenbahnweſens”, der am heutigen Tage im „
Fürſten=
ſoal ſtattfindet und zu dem Gäſte eingeführt werden dürfen, ſei hiermit
noch einmal hingewieſen. (S. Anz.)
* Der Friſenxgehilfenverband lader zu einer am Dienstag abend im
Kaiſerſaal ſtattfindenden Mitgliederverſammlung ein, um
Stellung zu dem E=gebnis der Verhandlungen am Schlichtungsaus=
zu können. Die Aufnahme der Komödie durch das ausverkaufte
WV. W. G.
Haus war herzlich.
* Die Handelshochſchule Berlin hat ſoeben ihr
Perſonalverzeichnis für das Winterſenieſter herausgegeben. Nach
der beigefügten Ueberſicht iſt die Zahl der Studierenden, die bei
Eröffnung der Hochſchule im Jahre 1906 213 betragen hatte,
nun=
niehr auf 1334 (darunter 109 Damen) geſtiegen. Einſchließlich der
4180 Hoſeitanten und Hörer (für die einſtündigen
Abendvor=
leſungen) beträgt die Gefamtzahl der Beſucher 5514. Unter den
Studierenden überwiegen naturgemäß die gelernten Kaufleute
mit Einjährig=Freiwilligen=Zeugnis; auch von den 374
Abitu=
rienten haben 77, ohne dazu verpflichtet zu ſein, Zeugniſſe über
bereits erfolgte kaufmänniſche Ausbildung beigebracht.
Außer=
dem wird die Handelshochſchule von 96 Lehrern bejucht, die ſich
zi Handelslehrern ausbilden.
Sch. Ein republikaniſcher Orden. Wie man hört, ſchweben
zurzeit zwiſchen der Regierung und dem Reichspräſidenten
Ver=
handlungen über die Stiftung eines
republikani=
ſchen Ordens. Er ſoll für Verdienſte um den Wiederaufbau
verliehen werden und, den demokratiſchen Grundſätzen
entſpre=
chend, nur aus einer Klaſſe beſtehen. 1leber den Namen iſt
bis=
her noch keine Einigung erzielt worden.
T.U. Deutſchamerikaniſche Schillerſtiftung. Nach Meldungen,
die aus Neu=York eingetroffen ſind, hat ſich die von Deutſchen
in Amerika für die Schillerſtiftung in Weimar
geſam=
melte Gabe auf eine halbe Million Mark erhöht. Die Sunzme,
die bereits abgeſandt iſt, iſt beſtimmt, geiftigen Arbeitern Hilfe
zu leiſten. Außerdem hat die „Deutſche gefellige wiſſenſchaftliche
Vereinigung” in Neu=York aus eigenen Mitteln eine Spende von
250 000 Mark aufgebracht, deren Zinſen von Weimar aus jährlich
berteilt werden ſollen. Das größte Verdienſt um das
Zuſtande=
kommen dieſes hochherzigen Hilfswerks hat ſich der elſäſſiſche
Dichter Friedrich Michel in Neu=York erſvorben, der auch fonſt
Spenden an ſeine deutſchen Freunde in der alten Heimat
ge=
fandt bat.
Tehr ſtilſicher ſtanden Fritta Brod (Gwendoliue) und Margarete
Wolf (Ceeiky) den beiden zur Seite. Eine famoſe Lady
Brack=
nell war Theſſa Klinkhammer. Die derbkomiſihe Miß Prism
lag bei Marga Kuhn vom Staatstheater in Wiesbaden in ebenſo
guten Händen, wie der Kanonikus Chafuble bei Ben Spanier.
die Bühnenbilder Ludwig Sieverts beſchränkten ſich im zweiten
nd dritten
doch etwas zu ſehr auf Andentung, um gefallen
C.K. Die neue Frau im fernen Oſten. Das Erſcheinen
chineſiſcher Studentinnen in Europa, das vor
kurzem gemeldet wurde, iſt ein Zeichen für die ganz neue
Stel=
lung, die ſich die Freu im fernen Oſten zu erringen beginnt.
Vor zvanzig Jahren wäre auch nur der Gedanke, daß die „
Töch=
ter des Himmels” in abendländiſchen Hörſälen mit Männern
zu=
ſammen ſtudieren ſollten, dem Chinefen ganz unvorftellbar ge=
ſchuß zu nehmen. Es iſt notwendig, daß die Mitglieder vollzählig u
ſcheinen. (S. Anz.)
* Die Heſſiſche Landes=Hypothekenbank gibt bekannt, daß ſie in
auf Darmſtädter Hausgrundſtücke auch Zinsdarleher
(ohne Tilgungszwang) gewährt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
C. Von der Gichtmauer. Am Sonntag, der nach längerer Pax/”
erſtmals wieder reichlichen Sonnenſchein brachte, aber auch ziemlich Ee
war, pilgerten große Scharen Darmſtädter zur weſtlichen Parkmaun
um ſich einmal gründlich von der Sonne erwärmen zu laſſen. Selbſt Zie
Ruhebänke waren dicht beſetzt. Alles freute ſich der wohligen Wärry
ja faſt Hitze, welche die windgeſchützte Mauer ausſtrahlte und Gichtleiden
den erblühte neue Hoffnung auf Linderung ihrer Schmerzen.
* Darmſtädter Taſchenfahrplan. Heute erſcheint die 6. Winterazs
gabe, gültig vom 15. Februar. Alle Aenderungen, die im neuen JaEn
bekannt wurden, ſind berückſichtigt. Insbeſondere ſind aufgenommn
die neuen Eilzüge Frankfurt a. M.—Köln und zurück und der verände n
Frühverkehr der elektriſchen Straßenbehn hier. Das Heftchen iſt zun
Preiſe von 1 Mk. in den bekannten Ausgabe ſtellen erhältlich.
* Orpheum. „Weiberregiment”, der luſtige Schſvank Sei
„Schlierſeer” bleibt infolge des ungewöhnlichen Erfolge noch heu
Dienstag und morgen Mittwoch (letztmalig) auf dem Spielplan.
Am Donnerstag, 24. Februar, wird „Der Paragraphenſchuſter”, ern
der beſten Repertwireſticke der Schlierſeer, mit denen ſie ihren Ruf M
gründet haben, hier zum erſten Male aufgeführt. (S. Anz=)
Heſſiſcher Bauernbund.
nn. Unter der Leitung des neuen Bundesvorſitzenden Dr. v. He
molt=Friedberg hielt am Sonntag nachmittag der Provinzialverba,)
für Starkenburg des Heſſiſchen Bauernbundes im Rummelbräu ein
Maſſenverſammlung ab, die ſo ſtark beſucht war, daß eine zweite Ves
ſammlung in der Ludwigshalle ſtattfinden mußte, in der der Reid?
tagsabgeordnete Dorſch=Wölfersheim über die Lage des Heſ)
ſchen Bauernbundes und die neuen Entente forde
rungen fprach. Dr. v. Helmolt begrüßte die Verſammlung und übe
brachte herzliche Grüße des Bauernbundes aus Oberheſſen. Er gab 7
daun bekannt, daß zum Provinzialvorſitzenden für Starkenburg Hen
Bürgermeiſter Glaſe==Nordheim und zum Stellvertreter Herr Gwir/
wald=Harreshauſen gewählt wurden.
Hierauf beſprach der Hauptgeſchäftsführer Herr Dr. Müller
faſt einſtündiger Rede die wirtſchaftliche Lage im Reich und in Heſſen)
In düiſteren Fauben ſchüderte der Reöner die traurige wirtſchaftlicn
Lage, in die unſer Volk erſt nach der Revolution und dem Zuſammen
bruch der Zwangswirtſchaft gekommen ſei. Unter dem Druck der En
tenteforderungen werden noch ſchwerere Zeiten für Deutſchland komnen
Unſer Volk war während der fünf Kriegsjahre in geiſtiger, moraliſcher
und wirtſchaftlicher Natur eingeſtellt auf eine glückliche Beendigung dsl
Kriegs. Niemand hatte daran gedacht, auch für die Nachkriegszeit zu ſon
gen. Am Ende des Krieges und nach unſerem inneren Zuſammenbruch
fehlte es an allem und jedem, und beſonders die deutſche Landwirtſcheft
wurde dadurch am ſchwerſten und empfindlichſten getroffen. Unſer gan
zes öffentliches Wirtſchaftsleben ſtand unter dem ungeheueren Preisdrin
des Auslandes, von dem wir rieſige Mengen von Lebensgütern kaufe
mußten, um unſer Volk nur notdürftig und ärmlich zu ernähren. Ein
gehend beſprach ſodann der Redner die neuen Ententeforderungen, in?
beſondere die 12½prozentige Zollabgabe für unſeren Auslandshandel
Damit werde der deutſche Fabrikant und der deutſche Arbeiter auf Jahr
hinaus zum Paria der Sieger von Verſailles geſtempelt. Auch die
wei=
teren ungeheuerlichen Milliardenforderungen machen unſer Volk und
die ganze deutſche Jugend zu Stlaven und Heloten. In dieſen Wochen
ſteht unſer Volk vor einer ungeheueren Entſcheidung ſeines Geſchicks,
Es iſt zu hoffen, daß unſere Regierung den elementarſten Grundſatzl
eines Volkes zur Wahrheit macht: „Nichtswürdig iſt die Nation, die michtl
alles einſetzt für ihre Ghre.” Wir wollen hoffen, daß unſer Volk end
lich zur Erkenntnis kommt, daß eine Beſſerung unſerer Lage nur dann
eintritt, wenn es ſelbſt mit Hand anlegt zur Mitarbeit, um uns aus dieſe
ſchrecklichen Lage zu retten. Nur eigene Hilfe und eigene Tatkraft und
Arbeit könien uns vor dem völligen Zuſammenbruch des Reiches be
wahren. Die deutſche Bauernſchaft hat unermidlich, ohne ſich
beein=
fluſſen zu laſſen, die Sorgen für die Ernährung unſeres Volkes getri
gen. Auch als der letzte Reſt unſerer Volksernährung in die Brücr
ging, hat der Bauer dazu geſchwiegen. Dem Bauernſtand derdan)
man es, wenn er von dem ſoviel geprieſenen Achtſtundentag keinen
Gebrauch gemacht hat. Und trotz dieſer Leiſtungen ſchmäht und begeifen
wan den Bauer in allen Tonarten wegen ſeiner Verdienſte. Wenn der
Bauer von dem Achtſtundentag Gebrauch gemacht hätte, wäre unſe
Volk ſchon längſt verhungert. So lange man glaubt, mit wenig Arbei
und Mehrverbrauch vorwärts zu kommen, ſo lange wird es nicht beſſel
werden. Reduer beſpricht eingehend die neuen Steuerprojekte, insbeſon
dere die Aufteilung des Grundbefitzes und das Reichsnotopfer. Dieſe
bedeute einen Tropfen auf einen heißen Stein. Wir brauchen heute ein
Nokopfer der Arbeit, um uns aus dem Sumpf des Elends und der
Faulheit zu führen. Wenn es heißt „Volk in Not” dann kann uns nun
die Arbeit aus dieſer Not erretten, und alle Kräfte müiſſen ins Werl
Wir haben gewarnt und gedroht gegen die Fortführung der Zwang”
wirtſchaft, und nur allmählich hat man ſich zu ihrem Abbau bequemt
Die Folgen davon trägt heute das deutſche Volk und der Bauer dazu
mit. Zwei Drittel unſeres Brotgetreides wüiſſen ſwir jetzt vom Ausland
kaufen und dafür muß das Volk ungezählte Milliarden bezahlen. Die
landwirtſchaftliche Production kann gehoben werden, wenn dem Baue,
die Diingemittel wieder geliefert werden. Der Kampf um die
Zwangs=
wirtſchaft wurde geführt um die Freiheit und Bewegungsfähigkeit der
landwirtſchaftlichen Produktion. Sie allein hat unſere Landwirtſchaft
lahmgelgt und faſt völlig zerſtört. Sie iſt zuſammengebrochen und mßt
zufammenbrechen, weil jede Staatsqitorität untergraben war. Redne
beſpricht ſodann noch die neuen Verordnungen zur Ablieferung des
Brotgetreides und ſpricht die Hoffnung aus, daß auch dieſe letzte Schranke
in der Zwangswirtſchaft bald fallen wird. Die Bauernſchaft iſt heute die
größte Macht im Staat, wenn ſie einig iſt. Wir wollen nicht die Han)
an die Gurgel des Staates legen und wollen nicht gefürchtet ſein
wi=
die anderen Berufsſtände. Aber eines wollen und fordern wir, daß
man im deutſchen Volke mehr und beſſer lernt, den Bauern und ſeint
Scholle, die er bebaut, zu achten.
Reichstagsabgeordneter Dorſch beſprach hierauf die von
Kriegs=
bund an Deutſchland geſtellten Forderungen von 226 Mälliarden Mar
nachdem wir bereits 20 Milliauden in Gold bezahlt haben, die aber nicht
weſen. Die Frau war ja im fernen Oſten bis vor kurzem noch
vollſtändig die Sklavin des Mannes und durfte ſich, wenn ſie dei
höheren Ständen angehörte, vor Fremden nicht zeigen. Das iſt
zuerſt in Japan mit dem Eindringen der europäiſchen Ziviliſag
tion und jetzt nach der Revolution auch in China anders gewor!
den. Näheres darüber erzählt aus ſeinen langjährigen Erfah4
rungen ein genauer Kenner des fernen Oſtens, F. A. Mackenziel
Unſere Frauenrechtlerinnen freilich würden auch in Japan an
der Stellung des Weibes im öffentlichen Leben viel auszuſetzei
finden. Die Frau ſteht in jeder Beziehung hinter dem Manne
zurück. Das ſieht man ſchon an Aeußerlichkeiten. Der Manz
geht zuerſt aus der Tür; im Geſpräch wendet man ſich zuerſt auf
ihn. Die Formen unſerer Galanterie ſind im allgemeinen unbe
kannt. „Als ich zuerſt nach Japan kam,” erzählt der Verfaſſer)
„beſuchte ich einen reichen, bereits ziemlich europäiſierten Japa
ner in ſeinem Heim und war erſtaunt, daß die Frau des
Hauſe=
mir bei meinem Erſcheinen eine tiefe Verbeugung machte und
dann ſofort verſchwand. Wir Männer ſpeiſten allein, und
erſ=
als ich fortging, erſchien wieder die lächelnde Dame und macht:
mir eine ſehr höfliche Abſchiedsverbeugung. In einer großei
nördlichen Stadt Chinas lud mich einmial der Taotai oder Gou 4
verneur zum Eſſen. Er war ein Mandſchu, und das zeigte fiä
auch an der Stellung ſeiner Frau, denn die Mandſchudamen ſind
viel freier als die übrigen Chineſinnen. Als ich erſchien, fand iel!
die Gattin des Gouderneurs in einer wundervollen Robe nebein
ihrem Manne, mich erwartend, und ſie war ſo gewandt und an
ziehend im Geſpräch, wie nur eine große Dame bei uns. Als es
zu Tiſch ging, ſaß ich neben ihr, und ſie war der Mittelpunkt des
ganzen, ſo reiht ein Thpus der neuen chineſiſchen Frau, die ſidl
jetzt heranbildet und auf die der Chineſe mit Recht ſtolz iſt. Jr
vielen Teilen Chinas haben ſich Mädchen und Frauen die voll
ſtändige Freiheit erobert. Sie fahren auf dem Nade zur Schule
empfangen ihre Bildung in Inſtituten, die nach europäiſchen
Vorbild eingerichtet ſind, lernen unſer Leben kennen und lieber!
es. Vor einer Reihe von Jahren verbrachte ich 14 Tage in:
Hauſe eines vornehmen Korcaners. Während der ganzen
Zei=
ſah ich auch nicht eine einzige ſeiner Damen, obwohl ich durch die
dünnen Wände meines Zimmers ihr Geplauder und ihr
Ge=
lächter hörte. Mein Gaſtgeber würde es für einen Schimpf
an=
geſehen haben, wenn er mir ſeine Frau und Töchter vorgeſtenl?
hätte, und dieſe würden ſich dadurch entehrt gefühlt haben. Heute
bewegen ſich die Frauen dieſes Koreaners, ſo frei wie unſers
Damen. Die Töchter beſuchen die hohen Schalen und treiberi
Sport, und in maſichen Städten Koregs ſowie Chinas ſind die
Frauen der ſortſchrittlichſte Teil der Bevölkerung, der darin die
Männer beſchämt.”
„Samet werden ſollen. Eingehend beſpricht er die im Reichstage
ſam Kriegs forderungen herrſchende Stimmung. Wenn wir dieſe
Tungen eingehen würden, wäre Deutſchlands Jugend die Sklaven
ſsuropa. Redner wendet ſich in ſcharfer Weiſe gegen die
Wiederein=
urrg der Kartoffelbewirtſchaftung in Heſſen. Scharf verurteilt er
Forgehen der Finanzämter Friedberg und Gießen, die mit
Polizei=
k zwei Landwirten 20 000 Mk. und 8500 Mk. abgenommen haben,
skeuberdeckungen zu erzwingen. Redner erklärt ſich ferner als
ſchar=
gegner jeder Sozialiſierung. Erfreulich ſei die Einigkeit und der
rrmenſchluß der Bauernſchaft. Denn nur der nationale Gedanke
e die Landwirtſchaft erhalten. Es gibt keinen Unterſchied zwiſchen
eliſchen Bauern.
ger Vorſitzende dankte namens der Verſammlung in herzlicher Weiſe.
der Ausſprache nahm noch das Wort Jakobi=Königſtätten, der
ilchverſorgung und das Säuglingselend ſcharf kriviſierte: Drechs=
Biſchofsheim, Hauck= Schaafheim und Schuchmann=
Brauns=
der den Antrag auf Schaffung eines Bundesheims ſtellte. Dieſer
rug fand einſtimmig Annahme. Eine Entſchließung über den völli=
Abau der Zwangswirtſchaft uſw. fand einſtimmige Annahme,
wor=
die Tagung geſchloſſen wurde.
Verband für Jugendwohlfahrt.
unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Mueller fand
ſr nachmittag im Saa bau eine vornehmlich von Frauen beſuchte
Kemlung ſtatt, die ſich mit dem Kampf für und wider den § 218
Kärtigte. Nach geſchäftlichen Mitteilungen des Vorſitzenden und
ein=
nden Ausführungen zum Ihewa erteilte er Herrn Prof. Dr. med.
üring (Ober=Erlenbach) das Wort.
2er Redner verlas zu Beginn ſeiner Ausführungen die 88 218, 219
220, die den gleichen Gegenſtand (Abtreibung) behandeln und
Zucht=
zſtrafen bis zu fünf und zehn Jahren ausſprechen. Sodann verlas
Referent den Antrag auf Aufhebung (U. S.P.), der überhaupt
un=
hiterbar ſei, und den auf Abänderung der Paragraphen dahingehend,
der freie Wille der Schwangeren maßgebend ſein ſoll (Müehrheits=
„ldemokratie). Beide Anträge gehen von der Weltanſchauung der
Fayſteller aus, über die man nicht ſtreiten ſolle und könne. Redner
ſe das Thema vom rein ärztlichen Standpunkt aus behandeln.
Theo=
ſh iſt jede Unterbrechung der Schwangerſchaft ſtraſbar. Praktiſch iſt
längſt durchbrochen (Lebensgefahr, der Mutter uſw.). Der Richter
dt dieſes Durchkbrechen ſtillſchſveigend, aber die Arzte ſind dauernd
wiſſenskonflikten. Hier hat eine Geſetzesänderung zu erfolgen.
Ludfalſch und unhaltbar iſt die Feſtſetzung der erſten drei Monate.
wabgeſehen davon, daß dieſe ſehr ſchwer feſtzuſtellen ſind, iſt es
ein=
ſoziales Geſetz (auch juriſtiſches), daß das Lebeveſen mit dem Tage
Empfängwis beginnt. Ebenſo falſch iſt es, die Aufhebung damit
egründen, daß das Geſetz wirkungslos iſt, weil es doch ſo oft
durch=
ſerr wird. Auch andere Geſetze werden täglich durchbrochen und
bnicht zu entbehren. Vielfach wird aus Unkenntnis gegen das Geſetz
„digt. Die Frauen begründen den Aufhebungsantrag damit, daß die
über ihren Körper das freie Verfügungsrecht haben muß. Nach
beſtehenden Geſetzen iſt das nicht der Fall. Es iſt durchaus wichtig
huneswegs bloße Formſache, daß nicht ein Arzt, ſondern ein
Kon=
n (2—3 Aerzte) darüber entſcheiden, ob die Schwangerſchaft
unber=
en werden darf, in Rückſicht auf das Leben der Mutter, oder nicht.
Aeizte ſind in der überwiegenden Mehrheit gegen die Aufhebung
5 218. Auch nach etwaiger Aufhebung wird ſich kein anſtändiger
bereitfinden laſſen, aus nichtigen Grunden den gewünſchten Ein=
Fauszuführen. Gründe der Ethik ſind nicht maßgebend, auch nicht
Ele oder volkswirtſchaftliche. Eine Ausleſe nach qualitativer Hinſich
archwuchs iſt nicht möglich. Auf jeden Fall werden ſtets die Frauen
Zenachteiligten und Leidtragenden ſein. Eie Geburt iſt ein
phyſio=
ſcher Vorgang. Eine unterbrochene Schwangerſchaft iſt immer eine
ſache Operation. In ſchwveren und ſchſverſten Fällen normaker
Ge=
in Kliniken kommen auf 1000 ſechs Sterbefälle, bei Aborten 38
sfälle. Die Erkvankungent ſind mindeſtens 20wal ſo groß, als die
nnormalen Geburten. In dem ganzen Vorgehen gegen den § 218
ne ſtarke Herabſetzung der Frau zu erblicken. (Sehr
Fg!) Soweit Geburten aus ernſten Gründen nicht erwwüinſcht ſind,
er Präventzoverkehr der gegebene Ausweg. Auch der Bund der
ſchen Frauenvereine hat ſich geſchloſſen gegen die Aufhebung des
Bausgeſprochen. Eine Aenderung des Geſetzes in Richtung auf die
ßegung der Indikationen. Wenn unter den gegenwärtigen
Verhält=
i feſtgelegt wird, daß etwa bei erwieſener Notzucht durch emen
karzen ein Eingriff erfolgen darf, ſo iſt dagegen gewiß nichts zu
a. Auch bei Vererbung, Trunkſucht, Verbrechertum wäre darüber
eden. Im ganzen iſt der Kampf gegen den § 218 Dekadenz. Es iſt
Kampf der Kultur, ſondern der Ziviliſation gegen die Natur. Das
ber Dekadenz. Und gottlob, wird die Natur in dieſem Kampf ſiegen.
n das Geſetz geändert werden ſoll, ſo iſt unbedingt zu verlangen,
nindeſtens drei Aerzte zufammentreten und darunter ein beamte=
Arzt. In jedem Falle iſt ein Protokoll mit Gründen und
Gegen=
iden aufzunehmen. (Lebh. Beifall.)
Als Korreferentin ſprach Frau Stadtb. Henriette Fürrh von
hffurt a. M., die in ihren Ausführungen den Standpunkt der U. S.P.
aus ablehnte, aber den der Mehrheitsſozialdemokratie vertrat. Es
bele ſich doch in erſter Linie um eine Weltanſchauung (divergierend:
tſch als Selbſtzweck oder als Mittel zum Zweck.) Eine Auswahl
Oualität gegenüber der Quantität iſt durchaus begründet und hat
ethiſchen Rückhalt. Man muß auch den Frauen Rechnung tagen,
die Anſicht vertreten, daß ſie das ausſchließliche Verfügungssecht
ihren Körper haben. Andererſeits iſt anzuerkennen, daß wir im
einſchaftsleben unſer Leben dem unſerer Mitmenſchen anpaſſen
hen. Der § 218 ſchießt aber weit über das Ziel hinaus. Man ſollte
Krankheiten, wo die Gefahr der Vererbung beſteht, in Fällen von
ſeller Anomalien uſw., unbdingt weiter in der Außerachtlaſſung des
8 gehen. In Punkto ſozialer Indikation und wo es ſich um unehe=
Mutetrſchaft handelt, ſtehe Rednerin auf ganz anderem Standpunkt
der Voredner. Beſonders die uneheliche Mutter, die heute noch
her die Achtung der Geſellſchaft verliert, muß in weiteſtgehendem
Maße geſchüitzt werden durch die ganze oder teilweiſe Aufhebung des
§ 218. (Zuſtimmung.) Fälle, in denen ſoziale Indibation notwendig iſt,
ſind viel zahlreicher und ernſter zu nehmen, als der Vorredner es
zu=
gebe. Rednerin gibt hierzu intereſſante Zahlenbeweiſe. Heute hat dieſe
Fvage auch eine große allgemeine volkswirtſchaftliche Bedeutung, weil
es tatſächlich unmöglich iſt, Kinder zu erziehen, Töchter auszuſtatten.
Iſt es nicht auch Menſchenpflicht, der zahlreichen Mädchen zu gedenken,
die durch den Krieg, der uns Millionen von Männern genommen hat,
um ihr Mutterglück betrogen ſind. Es gibt heute Mädchen, die ſich
ſehnen mach Mutterſchaft, auch wenn ſie keinen Mann bekommen können.
Sorge man dafür, daß dieſe kein Makel trifft und man wird
berechtig=
tem Menſckheitsſehnen Erfüllung bringen. (Lebh. Beifall.)
Der Vorſitzende ſprach beiden Nednern, die viel Klärung in die
Frage gebracht haben, herzlichen Dank aus. An der Ausſprache
beteiligten ſich Stadtv. Finger, Architekt Müller, Frl. E. Walz,
Frl. Dr. Schmidt, Frau Abg. Hattemer, Frau Abg. Balſer,
Stadtv. Pfarrer Heß, Frau Prof. Kellner und die beiden
Referen=
ten. Die Diskuſionsredner ſtellten ſich ausnahmslos ſachlich auf den
Stadtpunkt Profeſſor v. Dürings, wenngleich auch anerkannt wurde, daß
die Ausführungen Frau Fürths ſehr zum Nachdemken und Beachten
ge=
eignet ſeien.
St.
* Weiterſtabt, 21. Febr. Im Silberkranz. Bäckermeiſter Ad.
Hamm und ſeine Ehefran Sophie geb. Meinhardt feiern Mittwoch,
den 23. Febr., das Feſt der Silberhochzeit.
sw. Gernsheim, 21. Febr. „Vorſicht, Hunde!” Geſtern kam
ein Zeitungsträger in eine Kohlenhandlung. Zivei frei umherlaufende
Hunde ſtellten den Mann und brachten demſelben Verletzungen an
Bein und Arm bei, ſo daß er ſich in ärztliche Behandlung begeben
mußte. Der Kohlenhändler wird für alle Koſten aufkommen.
— Groß=Gerau, 21. Febr. Beamten=Ortskartell. Alle
Beamten von Groß=Gerau einſchließlich der Ruhegehaltsempfänger und
der Witwen und der Amwärter uſw. haben ſich zu einem Ortsbautell
zu=
ſammengeſchloſſen. Als Vorſitzender wuvde Herr Amtsgerichtsrat
Klein=
ſchmidt (Groß=Gerau) gewählt. Das Ortskartell will die örtlichen und
allgemeinen Intereſſen aller Beamtenkreiſe auf allen Gebieten fördern.
Der Anſchluß an den Provinzialverband „Rheinland” des Deutſchen
Beamtenbundes wurde beſchloſſen.
Bensheim, 20. Febr. Stadtverordnetenſitzung. In
der letzten Sitzung, die unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Dr.
Lös=
lein tagte, ſtand wieder eine lange Reihe von Gegenſtänden auf der
Tagesordnung, ſo unter anderem die Verlegung von
Waſſer=
leitungen in der Bau= und der Beinengutſtraße, wofür 9000 Mk.
bzw. 23 000 Mk. nach dem Antrage des Bauausſchuſſes bewilligt
wur=
den. Für Verlegung von Kanaliſationen im Bauquartier
zwi=
ſchen Wormſer= und Rheinſtraße wurde ein Kredit von 98 000 Mk.
bereit=
geſtellt, und zwar ſoll auf dem Schmittſchen Grundſtück nach der
Holz=
ſparenfabrik von Lange u. Schachner ein Strang verlegt werden.
Bezüg=
lich des Ausbaues von Straßen im Bauquartier zwiſchen Wormſer= und
Rheinſtraße waren urſprünglich für Chauſſierung vorgeſehen 150 000
Mark, wovon 9000 Mr. Zuſchuß gewährt werden. Der Bauausſchuß
ſchlägt dor, von der definitiven Straßenherſtellung wegen der hohen
Ko=
ſten abzuſehen. Es wurde beſchloſſen, beim Miniſterium einen
verbillig=
ten Vorauſchlag einzureichen. Bekanntlich wurde in der letzten Sitzung
der Stadtverordneten eine Erhöhung der Schlachtgebühren
beſchloſſen. Der neue Tarifnachtrag ſoll am 1. April in Kraft treten,
wonach ein Aufſchlag von 30 Pf. pro Pfund Schlachtgewicht erhoben
werden ſoll. Die Metzgerinnung erhob dagegen Einſpruch, und entſpann
ſich hierüber eine längere. Debatte. Da kein Weg gefunden werden
konnte, wie man das Defizit aus den Einnohmen des Schlachthauſes
dechen könne, ſo wurde ſchließlich dem Beſchluß der vorhergehenden
Sitzung einſtimmig beigetveten und die Metzgerinnung mit ihrer
Ein=
jabe abgewieſen. Allgemein wurde die Erhöhung der Gebühren
be=
dauert. Die Gebühren für die Leichenbeſtattung wurden für
die wirtſchaftlich Schwachen von 100 auf 75 Mk. ermäßigt, und zwar
nach einer Beſtimmung des Miniſteriums. Die
Straßenreini=
gungsgebühren wurden für Private von 75 Pf. auf 1 Mk. pro
Quadratmeter erhöht. Auch die Kanalgebühren wurden um
2 Pf., alſo von 10 auf 12 Pf., bei je 100 Mk. Brandverſicherungskapital,
beſchloſſen. Jür Abhalrung von Ferkelmärkten wurden 200 Mk. für
Prämiierungszwvecke bewilligt. Vier Prämiierasmärkte ſollen
abge=
halten werden. Da der Päclter des Jagdbezirks Kirehberg verzogen iſt,
wurde den beiden Mitpächtern Langelott und Burkhardr die Jagd allein
übertagen bziv. genehmigt. Zur Beſchaffung von Tierſchutzkalendern
wurde der bisherige Betrag von 100 Mk. auf 200 Mk. erhöht. Der
Bei=
trag für den Verein für Kommunalvirtſchaft und Kommumalpolitik
ſurde auf 150 Mk. erhöht. Damit war die Tagesoudnung in der
Haupt=
ſache erſchöpft und man ging zu einer nichtöffentlichen Sitzung über.
Mainz, 20. Febr. Der Dank der Geretteten. Im
Bahn=
hof Gaulsheim (Strecke Bingen—Mainz) ſprang vor einigen Tagen ein
in Mainz beſchäftigtes junges Mädchen auf den bereits in Fahrt
befind=
lichen Perſonenzug. Dabei glitt es aus und geriet mit beiden Beinen
zwiſchen zvei Wagen. Ein Schaffner beobachtete den Vorfall und rettete
mit eigener Lebensgefahr das Mädchen vom Tode. Zur Nede geſtellt,
gab die Leichtſinige dem Beamten die ſchnippiſche Antwort, ſie ſpringe
jeden Tag auf den fahrenden Zug. Der Beamte erſtattete hierauf in
Mainz Anzeige, welche Beſtrafung des Leichtſinns mit 30 Mk. zur Folge
hatte.
gw. Nierſtein, 21. Febr. Wie die Preife fallen, konnte
man letzte Woche erleben. Die Zwiebeln koſteten bei allen hieſigen
Händlein noch 1,20 das Pfund. Ein fremder Händler ließ auf dem
Maukt den Verkauf zu 80 Pfg. bekannt geben. Eine Stunde ſpäter hörte
man durch die Ortsfchelle, daß auf dem Markte die Zuviebeln zu 65 Pfg.
verkauft werden. Noch am ſelben Nachmittage derkündete die
Orts=
ſchelle: Schöne Zwiebeln, dns Pfund zu 50 Pfg., ſind bei den hieſigen
Händlern zu haben.
Oſthsfen, 2. Febr. Ein Einbrecherkleeblatt
feſtge=
nommen. In Oſthofen wurde in der vorletzten Nacht ein ſchwerer
Einbruch bei dem Schneidermeiſter Guſtav Weber verübt und dabei
Konzert.
F.N. Ballings Auslegung der achten Bruckner=Sinfonie im
Nonzert des Landestheaterorcheſters war eine
ßtat. Nur wer mit Bruckner und dem ganzen muſikaliſchen
ankenkreis, mit dem er zuſammenhängt, innig vertraut iſt,
h dieſe ungemeſſenen Formen ſo zuſammenfaſſen, kann das
bpfinden des Meiſters ſo klar und überzeugend offenbaren.
ſngegenüber müſſen alle Vorwürfe verſtummen, die von
geg=
ſcher Seite wider die ſogenannte Formloſigkeit Bruckners
ebracht werden; hier fühlte man die Notwendigkeit dieſer
un=
blichen Weite, des oftmaligen Zurückſinkens und ſcheinbaren
iattens in der Entwicklung. Trotz der meiſtgeſpielten
roman=
ben Sinfonie ſcheint nirgends das künſtleriſche Wollen
Bruck=
ſich ſo unmittelbar mit dem Gelingen zu decken wie hier,
tends iſt der Zuſammenhang der Sätze ſo ſtark, die Steigerung
zum Ende ſo erhaben durchgeführt. Iſt nun, wie überall,
Beeinfluſſung durch Wagners Muſik beſonders in der
Inſtru=
hitation unverkennbar, ſo fuhlt ſich Bruckner doch in ſeinen
Efonien weſentlich als Nachfolger Beethovens. Was dieſer in
Siebenten und Neunten erreicht hatte, das Scherzo zu einem
anderen gleichgeordneten Satz zu erheben, was ſeine Fünfte
ieunte zeigte, die Steigerung des ganzen Werkes bis zum
Flußſatz hin, das iſt Bruckners eigenſter Beſitz geworden.
Aber die geiſtige und ſeeliſche Strultur iſt eine völlig andere.
aller Kraft, bei dem ſtärkſten Kämpfen nach höchſten Zielen,
Neugnet ſich nie der Romantiker. Die Art und Weiſe der
Dar=
bung Jean Pauls iſt in ihm lebendig. Epiſodiſche Gegenſätze
Ohſeln ab: wo bei Beethoven ein Thema von klarem, leicht faß=
Neni Ausdruck ſteht, tritt uns hier eine ganze Gruppe
zuſam=
higehöriger Gedanken gegenüber, die alle aus tiefſtem Herzen
men. Eine echt deutſche Schwerblütigkeit, die es nicht leicht
in dieſem Daſein, ſpricht aus allen Teilen, ſchleicht ſich ſelbſt
Was Scherzo hinein, das im übrigen für den Neuling der am
hteſten verſtändliche Satz iſt. Ehrfurchtgebietend iſt es, wie
Ruckner um den Ausdruck ringt, wie keine Note vorkommt, die
ſtaus innerſter Ueberzeugung, aus wahrſtem Erleben heraus
hrieben iſt. Redensarten, Verlegenheitsfloskeln gibt es in
er Muſik nicht, darum auch das Zyklopenhafte dieſes
Mauer=
ls das nicht fein ſänberlich verputzt erſcheint.
Bei dieſem hohen geiſtigen Inhalt kommt jedoch das Klang=
=Sinnliche durchaus nicht zu kurz. So wenig bei ſeiner Muſik
geſchlechtlicher Sinnlichkeit die Rede ſein kann, ſo ſehr iſt er
iſter im Schaffen bezaubernder Klangwirkungen. Sie dienen
dem Ganzen, ordnen ſich dem Gedankeninhalt unter, und
hen ſo im ſtärkſten Gegenſatz zu den Klangwirkungen eines
lioz, Mahler, R. Strauß, die nur zu oft um ihrer ſelbſt willen
Effekte angewandt ſind. Beſonders das Adagio iſt überreich
ſolchen wundervollen Farben, daß ſie zumeiſt dunkel und ernſt
aller Leuchtkraft ſind, liegt im Charakter Bruckners wie in
Gedankengang der Sinfonie. So überirdiſche Wirkungen
die Klänge der Hörner und Tuben am Ende dieſes Satzes
ſind ſelbſt in der klangfrohen romantiſchen Sinfonie nicht
vor=
handen.
Der begeiſterten Leitung ſeines Dirigenten folgte unſer
Or=
cheſter mit ganz hervorragendem Gelingen. Die Klangfülle des
Streichkörpers und die Tonſchönheit der außerordentlich
ange=
ſtrengten Bläſer waren vorbildlich. Wenn dabei einmal ein
klei=
ner Verſtoß, wie ein falſcher Einſatz vorkommt, ſo ſind das
Erdenreſte, die wohl kaum ganz zu bannen ſind. Dem Laien
wird das ja kaum bewußt, welche geiſtige Arbeit für Dirigent
wie Orcheſter es iſt, nach wenigen Proben neben der ſtarken
ſon=
ſtigen Inanſpruchnahme ein ſolches Rieſenwerk inhaltlich ſo zu
beherrſchen, daß all die feinen Regungen des Empfindens, alle
die kaum merklichen Aenderungen im Pulsſchlag des Werkes zum
Ausdruck kommen können. Wir vermochten hier ſo recht zu
füh=
len, wie die Gemeinſamkeit des Empfindens von Leiter und
Ausführenden in geradezu idealem Maße vorhanden iſt.
Neben dieſer unendlich ſchwerlebigen, ringenden Muſik fühlte
ſich Mozart nicht recht behaglich. Zwar iſt ſeine G=Moll=Sinfonie
diefenige unter den berühmten drei letzten, deren Inhalt am
düſterſten iſt, die eine gewiſſe Schwermt und Trübe nicht
ver=
leugnen kann. Aber die äußeve Lebendigkeit, die ſelbſt bei
Mo=
zart ungewöhnliche Konzentration, in der Durchſührung der
Hauptgedanken unter Verzicht auf alles Abſchweifen, ſteht in ſo
ungeheuerem Gegenſatz zu Bruckner trotz der durchaus nicht
ent=
gegengeſetzten Grundſtimmung, daß Mozarts Formen beſonders
im erſten Satz ſich faſt zwerghaſt ausnahmen. Durchaus
unge=
wohnt war Ballings Auffaſſung dieſes Satzes. Durch
außer=
ordentlich ſchnelles Tempo, faſt Allabreve, hob ſich das
Abgeriſ=
ſene, Unſtete des Mozartſchen Themas ſtärker hervor und erhielt
dadurch eine ungewohnte Energie, wo ſonſt nur Unruhe und
zar=
tes, wehmütiges Klagen zum Ausdruck zu kommen pflegt. Wir
erleben dies ja ſo oft bei beſonders ſtark ausgeprägten
künſtle=
riſchen Perſönlichkeiten, daß ihr Geiſt ſich einem fremden Werke
ſo fehr aufprägt, daß dies in einem anderen Licht erſcheint. Es
ſteht dies in ſcharfem Gegenſatz zu dem akadenniſch getreuen
Nach=
empfinden und ſich des eigenen Selbſt entäußern von Dirigenten
von der Art Weingartners, iſt ſelbſtverſtändlich ebenſo berechtigt
in ſeiner Art, wird aber naturgemäß eher Widerſpruch bei anders
Empfindenden wachrufen. Wundervoll war die Wiedergabe des
langſamen Satzes, von herber, faſt derber Kraft das Menuett,
innig empfunden das bezaubernde Trio, und in atemloſer
Schnelligkeit dahinbrauſend der wundervolle Schlußſatz, deſſen
Durchführungsteile beſonders harmoniſch von einer für Mozart
faſt unglaublichen Kühnheit, rhythmiſch und kontrapunktiſch von
höchſtem Reiz ſind. Das Orcheſter wurde auch hier ſeiner
Auf=
gabe in vollendeter Weiſe gerecht, es war nicht zu merken, daß
Balling in beiden Nandſätzen bis hart an die Grenze der
erreich=
baren Schnelligkeit ging, es blieb alles klar und deutlich.
Der Beiſall war nach beiden Sinfonien ſehr ſtark, und das
anſcheinend ausverkaufte Haus bewoies von neuem, daß es
durch=
aus nicht notwendig iſt, zu jedem Konzert einen Soliſten
heran=
zuziehen.
Manufakturwaren, Anzüge, Stoffe uſw. im Werte von 10 000 Mk.
ge=
ſtohlen. Die Diebe, drei an der Zahl, drangen durch den Hof durch
Eindrücken einer Fenſterſcheibe mittels geteerten Lappens in den Laden
ein und raubten, was ihnen in die Hände fiel. Nach Verübung ihrer
Tat marſchierten ſie zu Fuß nach Mettenheim, wo ſie mit dem Fruhzuge
nach Mamz fuhren. Den Eiſenbahnbcamten fielen die Männer mit
den ſchwergebackten Ruckſäcken auf undd er telephonierte ſofort an die
Bahnhofspolizei im Heuptbahnhof Mainz, welche die Diebe beim
Aus=
ſteigen ſogleich in Empfang nahm und die Sachen beſchlagnahmte.
Zuer=
bei geſtanden die Täter ein, daß ſie die Waren durch Einbruch bei dem
Schneidermeiſter Weber in Oſthofen geſtohlen hätken.
— Lich, 20. Febr. In der Wohnung des wegen Unterſchlagung
ver=
hafteten Poſtleitungsaufſehers wurde von der hieſigen
Gen=
darmerie Wäſche gefunden, die einer Familie aus Ettingshauſen gehorte.
IIm Jahre 1918 war die Familie von Eſſen nach Oberbeſſingen verzogen.
Der Waggon mit Möbeln und Wäſche wurde in Zich fämtlicher Wäſche
im Werte von 6000 Mk. beraubt.
Reich und Ausland.
Berlin, 21. Febr. Der Prozeß gegen Ernſt
Sonnen=
feld und Genoſſen hat heute vor dem Landgericht I begonnen.
Angeklagt ſind der Kaufmann Ernſt Sonnenfeld, Hermann
Sonnen=
feld (Vater), Bankbeamter Alexander Wutke, der Schwager des Ernſt
Sonnenfeld, Kaufmann Herbert Sonnenfeld, der Bruder des Ernſt
Sonnenfeld, Paula Sonnenfeld, die Mutter des Ernſt S., die
Korre=
ſpondentin Gertrud Schlack, Hauptmann a. D. Ernſt v. Frankenberg und
Ludwigsdorf, Oberkontrolleur des Reichsbeauftragten für Ueberwachung
für Ein= und Ausfuhr, und Kaufmann Heinrich Burmann.
Beſchul=
digt werden: Ernſt Sonnenfeld wegen fortgeſetzter Diebſtähle bei Georg
Sklarz oder einer von deſſen Firmen und wegen Betruges gegenüber
des Reichsfiskus, v. Frankenberg wegen Betrug gegenüber dem
Reichsfiskus gemeinſam mit Ernſt Sonnenfeld und wegen eines
Be=
truges gegenüber der Nornſtern=Verſicherung A.=G., Hermann und
Herbert Sonnenfeld und Wutke wegen Hehlerei, Gertrud Schlack wegen
Beihilfe beim Betruge des Ernſt S. und wegen Begünſtigung Hermann
S. gemeinſchaftlich mit Ernſt S. bei der verſuchten Erpreſſung des
Georg Sklarz. Hermann S., Wutke und Burmann wegen Vergehens
gegen die 88 1 und 3 der Bekanntmachung über den Zahlungsverkehr
mit dem Auslande vom 8. Februar 1917, Herbert S. wegen Beihilfe
des Regiſtrators Bruno Raetſch in Charlottenburg im September 1919
bei der Beſeitigung amtlich aufbewahrter Akten und Urkunden.
O Weinheim a. d. B., 20. Febr. Zum Kommunalkonfläkt.
Anläßlich der Vorgänge in der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes
ver=
anſtaltete der Gemeindebürgerverein, der das Entwäſſerungsprojekt der
Kulturinſpektion auf das ſchärfſte bekämpft, eine Proteſtverſammlung,
die in einer Reſolution die Auflöſung des Bürgerausſchuſſes fordert.
Nach der Verſammlung zogen 600 Teilnehmer im geſchloſſenen Zuge vor
das Rathaus und eine achtgliedrige Abordnung begab ſich zum
Bürger=
meiſter Hüegel, um ihm den Wunſch vorzutragen, daß die drei
Ge=
meinderäte Böhler, Eſchwer und Müller bis zum Ablaufe ihrer
Wahl=
periode im Amte bleiben ſollen. Der Bürgermeiſter wies darauf hin,
daß wegen eines Verfahrens gegen die drei Gemeinderäte nach § 36 der
Gemeindeordnung zur Zeit Verhandlungen unter den Fraktionen
Ichwe=
ben. Sobald der Bürgerausſchuß Beſchluß gefaßt haben wird, werde
die ſtaatliche Aufſichtsbehörde die Entſcheidung treffen. Die Anſamlung
ging ſchließlich ruhig auseinander.
m. München, 19. Febr. Ein Doppelmord im Auro. Auf
dem Wege zwiſchen München und Garmiſch iſt ein
geheimnis=
volles Verbrechen begangen wonden. Am Dienstag nachmittag
fand man an einer Straßenkreuzung bei dem Orte Pöhl=Starnberg ein
einſam daſtehendes Auto ohne Führer. Als man näher zuſah, fanden
ſich im Innern des Autos die Leichen zweier Männer, die durch Schüſſe
in den Kopf getötet worden waren. Aus der Bezeichnung des Wagens
ging hervor, daß er nach München gehörte. Dort wurde alsbald
er=
hoben, daß die Getöteten der Mietautodroſchkenbeſitzer Michael Bauer
und deſſen 22jähriger Chauffeur Türk waren. Die beiden waren
tags=
vorher von drei jungen, elegant gekleideten Männern zu einer Fahrt
nach Garmiſch angenommen worden. Wie der Kilometerzähler ergibt,
hatten ſie die Tour nach Garmiſch auch ausgeführt und ſind von dort
nach München zurückgefahren. Auf der Rückfahrt muß das Verbrechen
geſchehen ſein. Wahrſcheinlich haben die Inſaſſen unterwegs das Auto
unter irgend einem Vorwand halten laſſen und den Droſchkenbeſitzer
und ſeinen Chauffeur niedergeſchoſſen. Dann fuhren die Mörder nach
München weiter, bis bei Pöhl der Wagen ſtecken geblieben iſt, den ſie
dann ſeinem Schickſal überließen. Es iſt weiter feſtgeſtellt worden, daß
die Täter in den in der Nähe liegenden Bahmorten vergeblich nach einemr
Auto ſuchten, um nach München zu fahren, von wo ſie, wie ſie ſagten,
einen Zug nach Berlin errsichen wollten. Schließlich ſcheinen ſie den
erſten ſich ihnen bietenden Augsburger Zug benutzt zu haben. Nach den
Schuldigen wind eifrig gefahndet.
Dresden, 21. Febr. (Tel. Union.) Die Erbprinzeſſin von
Hohen=
zollern, geborene Herzogin Margarete von Sachſen, älteſte Tochter des
früheren Königs Friedrich Auguſt, iſt am Samstag in Sigmaringen von
Zwillingen glücklich entbunden worden.
Hamburg, 21. Febr. (Tel. Union.) Die Deutſche
Kolonial=
geſelſchaft feiert am 21. Februar den 25. Jahrestag, ihres
Be=
ſtehens.
Wien, 20. Febr. Vermißt. Die Blätter melden aus Iſchl:
Eine aus ſieben Perſonen beſtehende Geſellſchaft, darunter ein
Gymngſialprofeſſor, ein Lehrer und derſchiedene Lehrerinnen, die
am=
letzten Sonntag eine Skitour nach dem Dachſteingebiet unternahmen,
wird vermißt. Es wird befürchtet, daß alle derunglückt ſind.
Vermutlich im Zuſammenhang damit ſteht folgende Meldung aus
Salzburg: Auf einer Skitour im Dachſteingebiet wurden 7
Pcr=
ſonen durch Lawinen getötet.
Ib. Antwerpen, 21. Febr. Großfeuer im Hafen. Heute
morgen iſt im Hafen von Antwerven ein Großfeuer entſtanden.
Sämtliche Schuppen im Umfange von 5000 Quadratmetern ſind
nieder=
gebrannt. Die Feuerwehr und die Soldaten konnten den Brand nichi
löfchen. Das einzige, was ſie tun konnten, war der Schutz der
daneben=
liegenden Scheunen. Der Schaden wird auf 5—7 Millionen Franken
geſchätzt.
Die Wahlen in Preußen.
Verſchiebung der Kräfteverhältniſſe zugunſten der
bürger=
lichen Parteien.
Bisheriges Ergebnis.
T.u. Berlin, 21. Febr., 3 Uhr. Bisher gelten als gewählt
197 Abgeordnete, welche ſich auf die einzelnen Parteien wie folgt
verteilen:
Partei
Zahl der Abg. Stinmmenzahl
Deutſchnationale Partei
1382 844
1371 714
Deutſche Volkspartei
957 727
Jentrum
Demokratiſche Partei
559 333
Mehrheitsſozialdemokraten
2.365 543
627 610
Unabh. Sozialdemokraten
543 926
Kommuniſten
138 264
Mittelſtandspartei
* Die bisherige preußiſche Landesverſammlung (gewählt im
Januar 1919) ſetzte ſich zuſammen aus 145 Sozialdemokraten,
94 Zentrum, 65 Demokraten, 50 Deutſchnationalen, 24
Uinabhän=
gigen,, 21 Deutſche Volkspartei, 2 Welfen, 1 Schleswig=Holſteiner.
In Berlin gewannen die Deutſchnationalen und die
Deutſche Volksaprtei je 2 Mandate, ebenſo die Kommuniſten, die
Wirtſchaftspartei geſann 1. Verloren haben die
Sozialdemo=
kraten 3 und die Demokraten und die Unabhängigen je 2.
Die Groß=Berliner Wahlen laſſen einen
außer=
ordentlich ſtarken Rückgang der unabhängigen
Stimmen erkennen. Die den Unabhängigen verloren
gegan=
genen Stimmen ſind zum Teil den Vereinigten Kommuniſten,
zum Teil der Mehrheitsſozialdemokratie zugute gekommen. Die
Gewinne dieſer Parteien gleichen aber bei weitem die Verluſte
der Unabhängigen nicht aus, ſo daß insgeſamt ein Rückgang der
Stimmen der drei Link parteien zu verzeichnen iſt. Von den
bür=
gerlichen Parteien hat die Deutſchnationale
Volks=
partei einen erheblichen Stimmenzuwachs zu
ver=
zeichnen, während die Deutſche Volkspartei und die
Demokra=
tiſche Partei zurückgegangen ſind. Eine verhältnismäßig große
Stimmenzahl hat auch die neue Mittelſtandspartei oder
Wirt=
ſchaftspartei zu verzeichnen.
Wichtige Teilergebniſſe.
1. Wahlkreis (Oſtpreußen). Da die Wahlen ähnliche
Zahlen angeben wie bei den Reichstagswahlen, dürften gewählt
ſein: 6 Deutſchuationale, 2 Jentrum, 3 Deuiſche Volkspartei,
1 Demokrat (Miniſterpräſident a. D. Dr. Wehndorff),
Mehrheitsſozialdemokraten (darunter Miniſterpräſident
Braun), 1 Unabhängiger, 1 Kommuniſt.
Tarmſtadte. Tugbiatt, Dienstag, den Z2. grortär 1321.
Vemutiker
13. Wahlbezirk (Schleswig=Holſtein).
Deutſch=
nationale 141 000 Stimmen (3 Abgeordnete), Deutſche
Volkspar=
tei 123000 (3), Zentrum 35 000, Demokraten 59 000 (1),
Mehr=
heitsſozialdemokraten 250 000 (6), Unabhängige 21 000,
Kommu=
niſten 41000, Schleswig=Holſt. Landespartei 27000, Schleswig=
Holſt. Verein (Dänen) 4000.
19. Wahlkreis (Heſſen=Naſſau). Deutſchnationale
Volkspartei 118 143 Stimmen, 2 Abgeordnete (Pfarrer Dr. Ritter=
Berlin, Landwirt Chriſtian=Unter=Liederbach). Deutſche
Volks=
partei 128 651 Stimmen, 3 Abgeordnete (D. Kalle=Biebrich,
Land=
wirt Seifert=Gersfeld, Stadtſchulrat Schwarzhaupt=Frankfurt
c. M.). Zentrum: 103 020 Stimmen, 2 Abgeordnete (
Sanitäts=
rat Dr. Stemmler=Bad Ems,Amtsgerichtsrat Riehl=Fulda).
Demokraten: 59872 Stimmen, 1 Abgeordneter (Gaſtwirt Goll=
Frankfurt a. M.). Sozialdemokraten: 231 249 Srimmen, 5
Abge=
ordnete (Stadtverordneter Hauſchild=Kaſſel,
Verwaltungsbeam=
ter Wittich=Frankfurt a. M., Frau Hege=Frankfurt a. M.,
Sekretär Haeſe=Wiesbaden, Stadtſekretär Grzeſinsky=Kaſſel).
1. S. P.: 25 875 Stimmen. Kommuniſten: 32 652 Stimmen.
Wirtſchaftspartei: 3025 Stimmen. Es fehlen noch Stadtkreis
Frankfurt a. M. und 9 Landkreiſe.
Preſſeäußerungen.
Berlin, 21. Febr. (Priv.=Tel.) Soweit man bisher ſehen kann,
ſagt der Vorwärts, gibt es drei Gewinner und drei
Ver=
lierer bei den Wahlen. Gewonnen haben die Sozialdemokraten, die
Deutſchnationalen und die Kommuniſten. Verloren die Deutſche
Volks=
partei, die Demokraten und die Unabhängigen. Der Verluſt der
Letz=
teren iſt ſo groß, daß er durch die Fortſchritte der Sozialdemokraten
und Kommuniſten bei weitem nicht aufgehoben wird, ſo daß ſich eine
Verſchiebung der Kräfteverhältniſſe zugunſten
der bürgerlichen Parteien bietet. Die Kommuniſtiſche
Partei hat jetzt Gelegenheit, ihren Anhang genau zu zählen, nachdem die
ihr innerlich zugehörenden unabhängigen Wähler auch äußerlich zu ihr
ſtießen. Sie mag ſelber ſagen, ob die erreichte Zahl ihren Anſpruch
rechtfertigt, die Vertreterin des Proletariats zu ſein und ob ſie die
Mög=
lichkeit einer gewaltſamen Erhebung zur Herſtellung der kommuniſtiſchen
Diktatur in nahe Ausſicht ſtellt. Die Unabhängigen befinden ſich in
einem unaufhaltſamen Niedergang. Die Sozialdemokratiſche Partei
aber wächſt wieder! Die Hoffnung der Reaktion iſt enttäuſcht. Ueber die
Frage der Regierungsbildung in Preußen zu ſprechen, ſcheint dem
Vor=
wärts verfrüht, ſolange das Wahlergebnis nicht vollkommen
überſicht=
lich iſt. Davon, daß die bisherige Regierungskoalition ihre Mehrheit
verliexen könnte, dürfte kaum die Rede ſein.
Wie die Voſſiſche Zeitung ausführt, wird die Frage der
Umbildung der preußiſchen Regierung unter allen Umſtänden akut
wer=
den, weniger wegen der Aenderung der Mehrheitsverhältniſſe als wegen
der Homogenität zwiſchen dem Reich und Preußen. Da auch das
Reichskabinett eine Umbildung erfahre, ſei ſchon deshalb notwendig, weil
das Ergebnis der Reichstagswahlen eine weitere Verſchiebung der
ehrheitsverhältniſſe mit ſich bringe. Nachdem die Sozialdemokraten
die preußiſche Ernte in den Scheuern haben, werde ihre Enthalſamkeit
gegenüber den Regierungsgeſchäften im Reich wohl einem umſo
kräf=
tigeren Appetit Platz machen.
Der Berliner Lokalanzeiger betrachtet den bisherigen
überragenden Einfluß der Mehrheitsſozialdemokraten in Preußen als
gebrochen. Zahlenmäßig ſei dieſe Wandlung zum Beſſern allerdings
noch nicht zu belegen, aber daß der Wille des Volkes mit
Ent=
ſchiedenheit nach rechts weiſe, ſei mit den Händen zu greifen.
Das Berliner Tageblatt iſt der Anſicht, daß die Deutſche
De=
mokratiſche Partei beſſer daſtehen würde, wenn nicht falſche
Brü=
der ſie bei jedem Wahlkampf im Stiche ließen und wenn nicht
Gleich=
gültigkeit und Wahlfaulheit gerade in den Kreiſen üblich wären, die
man im allgemeinen für demokratiſch halte.
Laut Kreuzzeitung hätte man mit der Möglichkeit zu rechnen,
daß die drei Koglitionsparteien nach wie vor in der Lage
bleiben, die Mehrheit zu bilden. Damit ſei freilich nicht geſagt, daß
es auch wieder zur Regierungsbildung durch dieſe drei Parteien komme.
— In der Deutſchen Tageszeitung heißt es, im Ganzen ergebe der
Wahlausfall, daß die Sehnſucht nach einer entſchloſſenen nationalen und
Ordnungspolitik in der preußiſchen Wählerſchaft erfreuliche Fortſchritte
gemacht habe, die dadurch noch erfreulicher würden, daß auf der anderen
Seite zahlreiche, bisher radikale Arheiter an den margiſtiſchen Lehren
offenhar irre zu werden begännen. Ein ſtarker Anfang zur Geſundung
des preußiſchen Volkes ſei aus dem geſtrigen Wahlausfall deutlich zu
erſehen.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung würde es für falſch
halten, heute ſchon über die Wirkung zu prophezeien, die die preußiſchen
Wahlen auf die Verhältniſſe im Reich und deſſen Regierung mit ſich
bringe. Das Endergebnis der Wahlen werde wahrſcheinlich früheſtens
im Laufe des morgigen Tages vorliegen. Bis dahin heiße es warten,
wenn man nicht durch die Tatſachen Lügen geſtraft werden wolle,
Die Ernährungsminiſterkonferenz in München.
Berlin 21. Febr. Die Konferenz der
deut=
ſchen Ernährungsminiſter in München hat heute
vor=
mittag 11 Uhr begonnen. Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes
iſt heute vormättag erſt in München eingetroffen, wo er vom
baheriſchen Ernährungsminiſter Wutzelhofer am Hauptbahnhof
abgeholt wurde. Der bayeriſche Miniſterrat hat beſchloſſen, daß
Bahyern eine weitere Erhöhuug des Brotgetreidepreiſes ablehnt
und daß die Zwangswirtſchaft bis auſ weiteres beibehalten
wer=
den wird, die Rationen der Verbraucher und Selbſtverſorger
aber unbedingt erhöht werden follen und alle kleinlichen
Maß=
nahmen und Schikanen gegen Erzeuger und Verbraucher
auf=
hören müſſen. (Lok.=Anz.)
Amerikaniſche Milchkühe für die ſächſiſchen
Großſtädte.
Dresden, 21. Febr. (T.11.) Wie die Telegraphen=Union
erfährt, hat Dresden etwa 30 amerikaniſche Milchkühe erhalten,
und auch die ſächſiſchen Großſtädte Leipzig und Chemnitz werden
mit einer ähnlichen Anzahl von Milchkühen zu rechnen haben.
Die Abſtimmung in Oberſchleſien.
London, 21. Febr. (Wolff.) Amtlich. Die Londoner
Konferenz hat beſchloſſen, daß die oberſchleſiſchen
Landeseinwoh=
ner und die auswärts wohnenden Abſtimmungsberechtigten zu
gleicher Zeit abſtimmen ſollen.
Ferner ſoll die Volksabſtimmungskommiſſion als
Ab=
ſtimmungstag den 20. März oder, wenn ſich
unüber=
windliche Schwierigkeiten dem entgegenſtellen, ein
benach=
dartes Datum feſtlegen. Der Oberſte Rat hat davon
Kennt=
nis genommen, daß ſich die britiſche Regierung verpflichtet, der
Abſtimmungskommiſſion vier Btaillion zur
Verfü=
gung zu ſtellen. Die nächſte Sitzung findet heute nachmittag
4 Uhr ſtatt.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Bern, 21. Febr. (Wolff.) Die von der Pariſer Konferenz
vorgeſehene Erportſteuer hat in einem Teil der Schweizer
Preſſe, ſo ,z B. in den Baſler Nachrichten, die Befürchtung
er=
weckt, daß zum Zwecke der Erhebung dieſer Steuer die während
des Krieges geübte Wirtſchaftskontrolle und
Han=
delsſpionage der Entente wieder angewandt werden ſoll.
Wie die Antwort der Neutralen, beſonders der Schweiz, lauten
wird, falls die Neutralen eingeladen werden ſollten, an einer
Kontrolle der deutſchen Ausfuhr mitzuwirken — ſo ſagt jetzt die
Berner Landeszeitung —, gibt man ſich jetzt nirgends einem
Zweifel hin. Man iſt bei uns der Anſicht, daß nicht nur
Frank=
reich durch den Krieg frevelhafte Schädigungen zugefügt worden
ſind, ſondern daß auch das deutſche Volk, und zum größten
Teil durch die Maßnahmen der Alliierten, ebenfalls die
ſchreck=
lichen Folgen des Krieges zu tragen hatte. Zur
Aus=
ſaugung eines der geſchwächten Völker Europas würde die
Schweiz keinen Finger rühren.
Mannheim, 21. Febr. (Wolff.) Wie die Blätter
mel=
den, haben die Ortsgruppen Mannheim und Heidelberg des
Reichsbundes deutſcher Techniker an den
Reichs=
miniſter Dr. Simons ein Telegramm gerichtet, in dem die
Pa=
riſer Beſchlüſſe als undurchführbar und
unan=
nehmbar bezeichnet werden. Die deutſche Technik halte ſich
für berufen und fähig, in erſter Linie am Wiederaufbau Deutſch=
lands mitzuwirken. Durch Pflege des techniſch=ökonomiſchen
Geiſtes in allen Kreiſen des Volkes ſei trotz der Not der Zeit ein
Wiedererſtarken deutſcher Wirtſchaft und Kultur zu erhoffen,
wenn nicht feindliche Gewalt dem deutſchen Volke die Früchte
ſeiner Arbeit raube und durch unerträgliche Feſſeln das
techniſch=
produktive Schaffen lahmlege.
Eröffnung der Londoner Konferenz.
London, 21. Febr. (T.1.) Die Konferenz wird offiziell
heute um ½12 Uhr eröffnet. Es handelt ſich aber erſt um eine
Vorbeſprechung, der nur die Staaten England, Frankreich
und Italien beiwohnen. Es hat ſich als nötig herausgeſtellt, daß
der Oberſte Rat vor der eigentlichen Konferenz noch eine oder
zwei Sitzungen abhält, mit anderen Worten: es ſind noch
ver=
ſchiedene Fragen vorher zu beſprechen und Richtlinien zu ziehen.
In der Orientfrage herrſcht große Unſtimmigkeit zwiſchen den
Alliierten. Gerade deshalb müſſen die verſchiedenen Delegierten
zuſammentreten, um zu einer einheis’ichen Auffaſſung zu
kom=
men. Notwendig iſt auch, die Geſchäftsleitung der Konferenz
feſtzuſetzen. Die türkiſchen und griechiſchen Delegierten werden
ihre Vollmachten heute nachmittag dem Oberſten Rat überreichen.
Berlin, 21. Febr. (Wolff.) Die Blätter bezeichnen die
Londoner Konferenz als die wichtigſte ſeit der
Ver=
ſailler Friedenskonferenz.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 21. Febr. (Wolff.) Nach den im Auswärtigen Amt
vorliegenden Nachrichten ſind die bisher im
Internierten=
lager Dabie bei Krakau als Schutzhäftlinge feſt ehaltenen
Deutſchen nunmehr ſämtlich aus der Haft entlaſſen.
Berlin, 21. Febr. (Wolff.) Im Staatsanzeiger wird das
Ausführungsgeſetz zum Landesſteuergeſetz veröffentlicht.
Der Staatsanzeiger bringt ferner eine Verordnung zur
Ausfüh=
rung des Paragraphen 61 des Betriebsrätegeſetzes in
den dem Finanz; iniſter und dem Miniſter des Innern
unter=
ſtellten Zweigen der Staatsverwalkung.
Düſſeldorf. 21. Febr. (Wolff.) Der
Eiſenwirtſchafts=
dund teilt mit, daß infolge dringender Arbeiten in Berlin und
die dadurch bedingte Verhinderung mehrerer Mitglieder, die für
Mittwoch, Donnerstag und Freitag dieſer Woche anberaumten
Ausſchußſitzungen nicht ſtattfinden können; daß dieſe vielmehr
auf den 2. und 3. März verſchoben ſind. Die für Dienstag
dieſer Woche angeſetzte Roheiſen=Sitzung bleibt dagegen beſtehen.
Eſſen, 21. Febr. (Wolff.) Der Streik der
Straßen=
bahner im rheiniſch=weſtfäliſchen und im bergiſchen
Induſtrie=
gebiet dauert fort. Die Einigungsterhandlungen unter dem
Vorſitz des Reichskommiſſars Mehlich waren ergebnislos, da die
Arbeitnehmer auf der Durchführung des Schiedsſpruches
be=
ſtehen, während die Arbeitgeber erklären, daß die Laſten von
ihnen nicht getragen werden können.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlickungen urter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nebaktion
keinerlei Vexantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in volem Umfange der Einſender verantwort ich.)
Einſendungen, die nicht verwendei wergen, känzen nicht zurückgeſandt, tie Ablehnung
nicht begründet werd n.
— Ihr Herr F. N.=Berichterſkatter rügt in ſeiner Beſprechung der
„Meſſias”=Aufführung des Muſikvereins mit Recht die inmer mehr
eint=
reißende Unſitte des Zuſpätkommens eines Teiles des
Darm=
ſtädter Publikums bei Konzert=Veranſtaltungen. Was aber gerade dieſes
Muſikvereins=Konzert aulangt, ſo müiſſen die insdes ann Samstag
Zuſpät=
ckommenen gegen den Vorſtzurf des „groben Unfugs” und der „
Rück=
ſichtsloſigkeit” doch in Schutz geuommen werden, da hieran der Vorſtand
des konzertgebenden Vereins ſelbſt die Schuld trug, der den Beginn des
Konzerts in den Inſeraten und auf den Plakaten auf ½8 Uhr
ange=
kündigt und erſt nachträglich auf 7 Uhr abgeändert hatte. Von dieſer
Ab=
ärderung war zwar in den Zeitungen Keuntnis gegeben worden, doch
wird erfahrungsgemäß eine ſolche Notiz nur allzu leicht überſehen.
Landwirtſchaftliches.
2 Von der Beugſtraße, 21. Febr. In den Weinbergen
wimmelt es von Arbeitern infolge des günſtigen Wetters. Man düngt,
hackt, ſchneidet und hefter fleißig. Das Holz iſt ganz vortrefflich
aus=
gereift und kräftig entwichelt. Schon viele Jahre wurden die Weinberge
nicht ſo ausgiebig gedüngt wie in dieſem Winter. Die großen
Einnah=
men, die unſere Winzer in den letzten Jahren hatten, ſind die Folge
dieſer umfangreichen Düngung.
b. Starke Vieheinfuhr aus Dänemark. Der
Ueber=
ſchuß an Vieh in Dänemark iſt erheblich und die Einfuhr nach Deutzſch= nimmt ſtändig zu.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportberein „Germania 1913‟=Darmſtadt, e. V.
Das am Sonntag, gegen den F. C. Schwetzingen 1910 ſtatrgefundene
Wetkſpiel endete mit dem unentſchiedenen Reſultat 1:1. Auf beiden
Sei=
ten ſah man gute Leiſtungen. Schwetzingen konnte in der erſten
Halb=
zeit durch Unvorſichtigkeit des Torwächters in Führung gehen, doch zeigte
Germania in der zweiten Hälfte überlegenes Spiel und erzielte kurz nach
Beginn derſelben durch ſcharfen Schuß den Ausgleich. Die Kombination
war beiderſeits hervorragend und dürfte Germania mit der neuen
Auf=
ſtellung einen guten Griff getan haben. Schiedsrichter Hofmann leitete
das Spiel zur beiderſeitigen Zufriedenheit.
3. Mannſchaft —2. Mannſchaft Ober=Ramſtadt 11:1; 1.
Jugendmaun=
ſchaft—1. Jugendmannſchaft Turngemeinde Beſſungen 1:1; 1.
Schüler=
mannſchaft —1. Schülermannſchaft Olympia=Arheilgen 1:0, in Arheilgen.
* Hockey. Die Damen=Elf des Darmſtädter Hockehklubs,
Abtei=
lung des Schwimmklubs Jungdeutſch and, war bei dem Verein für
Ra=
ſenſpiele in Mannheim zu Gaſt. Das von Anfang bis Ende flott
durchgeführte Spiel endete unentſchieden mit 1:1 Tor. Dieſes Ergebnis
darf in Anbetracht der bekannten Spielſtärte V. f. R. Manuheims als
beſonders gut bezeichnet werden. Die Bodenverhältwiſſe ließen zu
wüin=
ſchen übrig.
* Sportverein 1919=Münſter—Germania= Ober=
Roden (B=Meiſter) 4:2. Zum fälligen Rückſpiel trafen ſich auf dem
ſchön gelegenen Sportplatz in Münſter vor einer tauſendköpfigen
Zu=
ſchauermenge oben erwähute Mannſchaften. Ober=Roden konnte ſchon
in der zehnten Minure erfolgreich ſein, aber Münſter legte ſich nun
feſt ins Zeug und ſtellte in der 20. Minute durch Bombenſchuß des
Halblinken den Ausgleich her. Mit dieſem Reſultat geht es in die
Pauſe. Nach derſelden hat Münſter die Sonne im Rücken und konnte
in zehn Minuten durch den Mittelſtürmer noch dreimal erfolgreich ſein.
Kurz von Schluß entſtand ein Gedränge vor dem Tor des Sportverins
Münſter, das mit einem Tor füir Germania endigte. — Die dritten
Mannſchaften beider Parteien ſpieltzen 3:2 für Münſter.
* Schwimmſport. Unter reger Beteiligung ſeitens der
Gau=
bereine fand am Sonntag im Pfungſtädter Hallenbad der erſte
Gau=
übungstag des Gaus I Kreis V des D. S.V. ſtatt. Die
Durchfüh=
rung des Kurſes lag in Händen des Darmſtädter Schyvimmklubs
Jung=
deutſchland unter der bewährten Leitung ſeines erſten Vorſitzenden
Herrn Dr. Friedrich und des Schwimmwarts Herrn Gießmann.
Der Gauſchwwimmwart, Herr Beyer=Offenbach, erläuterte zuſammen mit
Heren Gießmann die einzelnen Schwimmarten, Start und Wende. Die
Trainingsmannſchaft des D. S.=K. J.=D. ergänzte die thepretiſchen
Aus=
führungen durch techmniſch gut durchgebildete Schimmübungen im
Woſ=
ſer. Bruſt=, Rücken=, Seite= und Handüberhand=Schwimmen wurden
nach altem und neuem Stil klar dor Augen geführt. Für die Teilnehmer,
ganz beſonders für die Schimmwarte der einzelnen Vereine, konnten
die Nebungen erſprießliche Anzegungen zur Durckbidung ihrer
Mann=
ſchaften für die kommende Schimarſportſaiſon geben. Der Nachmittag
vereinte die Teilnehmer des Kurſes nochals zur Beſerechung und
wei=
teren theoretiſchen Erläuterung des am Morgen Vorgef’ihrten im Hotel
Strauß. Mit Dank gegenüber den Leitern des Kurſus und vor allem
gegenüber der Gem indeverwaltung ſchſed nan von Pfungſtadt, das nun
ſchon den aanzen Winter über dem 300 Mitglieder ſtarken Darmſtädter
Schimmklub Jungdeutſckland und der ebenfalls ſehr zahlreichen
Schwimmerriege der T.G.D 1846 die Pforten ſeines Hallenbades
ge=
öffnet hat. Wann endlich wird unſere Stadtveraltung davan denken,
das Hallenbad wieder ſeiner Beſtimmung zuzuführen?
* Pfungſtadt, 21. Febr. In der erſten Runde um den
ſüddeut=
ſchen Verbandspokal trafen ſich geſtern in Mannheim die erſten
Mann=
ſchaften des V. f. Naſenſpiele=Mannheim und des
Raſen=
ſportvereins Germania=Pfungſtadt. Dank ſeinem eifrigen
Shiele konnte Germania, einen der beſten ſüddeutſchen Liaaberein= mit
einem 2:1 Sieg meiſtern und ſeine Fähigkeit für die Ligaklaſſe
be=
weiſen. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 0:0. In der zweiten Hälfte
er=
zielte Pfungſtadt in gleichen Abſtänden drei Tore, von denen ein Tor
vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Erſt in der letzten Minute
gelingt Mannheim das Ehrentor. Bei Mannheim fiel das blendende
Kopfſpiel und die gute Ballbehandlung auf, welche Vorteile Pfurm
durch Aufopferung und große Begeiſterung ausglich.
Sportklub „Haſſia 1913‟=Dieburg. Am veaf
nen Sonntag trug der Klub 3 Wettſpiele auf eigenem Sportpla
und konnte jedesmal als Sieger hervorgehen. Beſonders die
der 1. und 2. Mannſchaft gefielen und gehörten wohl auch zu den
ſten, die der Verein ſeit längerer Zeit ausgetragen. Bewieſen ſie
daß eiſerner Wille, aufopferndes Spiel und Einigkeit unter den St
ſtets zum Siege führten. Auch die 4. Mannſchaft lieferte ein an ſe
Momenten reiches und faires Spiel, und kann ſomit der Klub mit
auf dieſen Tag zurückblicken.
Dem Spiel der 1. Mannſchaft ging ein Spiel der 2. Manm
gegen die 3. Elf des Sportklubs Union”=Darmſtadt vo
Dieburg gewann, wie am vorhergehenden Sonntag gegen Arh eill
mit 4:1 Toren (4:0), Ecken 6:3. Schon in der 6. Minute kann Di
durch ſeinen Halbrechten in Führung gehen. Zwei Minuten
winkte Darmſtadt der Ausgleich. Ein Haſſia=Stürmer macht im
raum Hand, der vom Schiedsrichter verhängte Elfmeterſtoß wird
verſchoſſen. Bis zu Halbzeit war Dieburg noch 3 mal erfolgreich.
der Pauſe ſtand das Spiel 4:0 für den Platzverein. Das wohlver
Ehrentor für Union fiel in der zweiten Spielhälfte in der 27 Mii
Auch Haſſia erreichte in der 39 Minute einen Elfmeter. Der Ed
pfiff des korrekten Schiedsrichters trennte zwei tüchtige, faire 2
ſchaften.
Endlich erſchien um 3 Uhr die 1. Mannſchaft auf dem Plan.
2. Mannſchaft des A.=Klaſſe=Sportvereins Nieder=Roden was der
ner. Eine anſehnliche Zuſchauermenge hatte ſich
un
ſchönen Spiel zuzuſehen. Jeder war geſpannt auf den Ausgang.
ſprach den Gäſten mehr Siegesausſichten zu, aber die Mannſchaft
täuſchte. In der 1. Halbzeit ſehr rührig und eifrin
.11-3
der 2. Halbzeit merklich nach, ſicherlich deprimiert durch die überraſ
den Erfolge der Haſſianer. Dem korrekten Schiedsrichter Heren Sih
ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt:
Köfler,
Zilch, Lang I.,
Helfrich,
Kraus, Blank,
Lang II., Lang III.,
Rödler,
Fach,
5:
Mit Anſtoß Nieder=Rodens entwickelt ſich ſofort ein eifriges Spiel.
burg kommt gleich nach Anfang von Nieder=Nodens Heiligtum,
ſcharfen Schuß des Rechtsaußen, kann der Gäſte Torwart ſchwach
wehren, den Nachſtoß nur durch entſchloſſenes Hinwerfen retten urid
Ecke abwenden. Gleich darauf ſind die Dieburger wieder vor des
ners Tor, aber alle ſicheren Bälle ſind eine Beute der Verteidich
beziv, des hervorragend arbeitenden Tormannes. Auch Dieburgs
wart muß bald in Aktion treten, weiß abe auch nicht zu klären.
Spiel wogt nun auf und ab, keine Partei iſt irgendwie im Vorteill
erhält in der 20. Minute der Dieburger Rechtsaußen den Ball und
Fernſchuß ſitzt unhaltbar im Kaſten. Durſt dieſen Erfolg angeſpo
gibt es jetzt lange Minuten vor Nieder=Rodens Tor, aber immer iſt
Torwächter Herr der Lage. Noch einmal iſt Dieburg vor Halbzeig
folgreich, ein vom Schiedsrichter wegen Hände verhängte Elfmeter
von der „Elfmeterſpezialität” Lang I. ſicher zum 2. Tor verwan
Nach der Pauſe läßt der in der 1. Halbzeit gezeigte Eifer der Gäf
nach. Dieburg ſpielt etwas überlegen und vermag den Ge
geraume Zeit in ſeiner Hälfte feſtzuhalten. In der 23. Me
der Pauſe iſt Dieburgs Arbeit abermals von Erfolg gekrönt.
war es Lang III., der für ſeinen Verein das 3. Tor ſchoß. Noch
bis zum Spielende muß der Gäſte Torwart den Ball aus dem M Vel
holen und mit einer 6:0 Niederlage verließ Nieder=Roden den Xy
Nicht einmal war es den Nieder=Rodern vergönnt, das verdiente (Ekzu
tor zu erzielen. Nieder=Roden ſtellt eine ſtarke, tüchtige und techniſchin
gebildete Mannſchaft. Der beſte Mann, ſowohl bei ihnen als auch
Geguersſeite, war der Torwart, ein richtiger Meiſter des Tors.
allein iſt es zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch größer wud=
Die übrige Mannſchaft hinterließ in Dieburg den beſten Eindruck.
Ir!
könnte man bei ihnen tadeln, daß ſie öfters die ſehr korrekten Entſt
dungen des 1. Schiedsrichter anfochten. Bei Dieburg ſpielte heute A M.N
nahmsteiſe jeder „unter Form‟. Die Hintermannſchaft war ſehr,
beſetzt, ebenſo die Läuferreihe und ganz beſonders der Sturm.
klappte es heute vorzüglich. Beſonders zeigte ſich Lang II. als atd ſie
Rechtsaußen, ſein Bruder als unverwüſtlicher Rechtsinnenſtürmer, 5
Arl
der ganze Balltechniker, war aber als Mittelſtürmer im Verhältniw u.
ſeinen Gegnern etwas zu ſchwach. Kunkel as Linksaußen kam hu
nicht alizu ſehr zur Geltung, Zilch als Rechtsverteidiger leiſtete
Vorzügliches. Der übrigen Mannſchaft ein Gefamtlob. Es wäre
zii wünſchen, wenn Dieburg die Mannſchaft bei der heutigen Aufſtell
immer ſpielen ließe und nicht weitere Umſtellung vornehme, — 4. H
gegen 1. Jungl. Dieburg 3:2 (1:0).
Schluß des redaktionellen Teils.
ereſſe
f
Um
Beſtellungen werden
jeder=
zeit bei
Herrn Karl Poth IV.
Hofgaſſe 104
entgegen genommen. Unſer
Agent wird bemüht ſein,
durch pünktliches und
zuver=
läſſiges Austragen den
Wün=
ſchen unſerer Bezieher
Rech=
nung zu tragen.
Der Verlag
des „Darmſtädter Tagblattes”.
(2243)
Wetterausſichten für Dienstag:
Vorwiegend heiter, trocken, nachts leichter Froſt, tagsüber mild,
liche Winde.
Tageskglender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (4 21, Sd
ſpielmiete a 11, Sondermiete Serie 17): „Die Fahrt ins Bloue‟.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Lichtbildervortrag von Hans Heil um 8 Uhr im Saale
„Feierabend” (Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei).
Vortrag, von Frau Dr. Rauth um 8 Uhr im Speiſehaus, Rung
turmſtraße 16.
Staatsbürgerabend der Deutſchen Demokratiſchen Partei
8½ Uhr im Fürſtenſaal.
Verſammlungen: Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten um 8 P
im Kaiſerlaal. — Friſeuſen und Friſeurgehilfen um 8½ Uhr im
ſtaurant „Kaiſerſaal”
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 23. Februar.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 9½ Uhr und 2½ Be
ſtraße Nr. 1e.
Leitung: Idr. Dito WBaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſt
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldacſtel: für heſſiſche Poli ik und
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftli hes) Max Streeſe;
Sport, Handelsteil u d Lan wirtſchaftliches: Kurt Mitfching: für den Anz ige *
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſts eben: Panl Lange.
Truk uns Verlag: L. C. Wittich’iſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in D.rmi
— Für den redaktionellen Leil beſtimmte Mitreilungen ſind an die „Nedaktion
Tagblat’s” zu richten. Ewaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgl
werden nicht berückſtvtigt. Unverlangte Nanuſkrivte werden nicht zurückgeſ ndt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]nach Entwürfen von I. E.
sind erschienen und bei mir ausgestellt
C. A. Stütger Nachf.
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Dr. med. Heinz Kraft u. Frau
Elli, geb. Trüller.
Gelle, den 19. Februar 1921
Trüllerwerke.
2286
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 22. Februar 1921
(ummer 5
Seite 3
Familiennachrichten
Die gläckliche Geburt ihres
dritten gesunden Jungen
zeigen voll Freade an
Oberlehrer Gustav Busch
u. Frau Marie, geb. Nietzsch
Darmstadt, 21. Februar 1921
Moosbergstr. 91.
als aud
8 Tors.
größer w
Zur Aufklärung!
Die unterzeick nete Vereinigung der Spediteure
und Fuhrunternehmer Darmſtadts ſieht ſich zwecks
Klarſtellung üter den Streik bei den Speditions=
Betrieben zu folgender Veröffentl chung veranlaßt:
Ende v. J3. lief der Tarif mit den Fuhrleuten
und Arbeitern ab und es begannen anfangs Januar
b. Js. Verhandlungen zwecks Abſchluß eines neuen
Lohntarifes. Die neuen Forderungen der
Arbeit=
nehmer betrugen ca. 21000 ℳ pro Jahr ohne Neben=
(2248
ſpeſen.
Eine gütliche Einigung war ſelbſtverſtändlich auf
ſolcher Baſis für die Arbeitgeber unmöglich. Der
Gchlichtungsausſchuß ſprach in ſeiner 2. Sitzung vom
18. Januar d. Js. den Arbeitnehmern
für Schwerfuhrleute 260 ℳ pro Wnche
für Speditionsfuhrl. 240 ℳ pro Woche
bei einem ſeitherigen Spitzenlohn von 197 ℳ pro
Woche zu.
Dieſe Lohnſätze wurden von den Arbeitnehmern
nicht angenommen, während ſich die Arbeitgeber
be=
reit erklärten, orgenannte Sätze ab 18. Januar d. Js.
zu bewilligen. Die Fuhrleute antworteten darauf bei
den Speditionsbetrieben mit Streik. Da es den
Speditions= und Fuhrbetrieben durch das Sinken der
Preiſe für die Lebenzhaltung, der flauen
Geſchäfts=
lage und dem Willen des unbedingten Abbaues
un=
möglich iſt, eine weitere Erhöhung der Rollgelder und
Fuhrlöhne eintreten zu laſſen, ſo muß die
unter=
zeichnete Vereinigung mit im wohl berechtigten
In=
tereſſe der Geſchäftswelt den Streikſtandpunkt der
Arbeitnehmer auf das ſchärfſte verurteilen.
Um das Außergewöhnliche der Forderungen der
Arbeitnehmer ins richtige Licht zu ſtellen, wollen wir
nur auf den kürzlich ſtattgehabten Schlichtungsſpruch
der kaufmänniſchen Angeſtellten hinweiſen. Bei dieſem
wurden den Angeſtellten ebenfalls in Würdigung der
jetzigen Wirtſchaftslage eine Aufbeſſerung von 5% auf
die ſeitherigen Gehälter zugeſtanden, während ſich die
Arbeitnehmer in den Speditionsbetrieben mit einer
über 20%igen Lohnerhöhung nicht zufrieden geben
wollen.
Veranlaßt durch die widerrechtliche
Arbeitsnieder=
legung haben die Speditionsbetriebe ihren
Arbeit=
nehmern am 4. Februar d. Js. gekündigt und haben
ſich bemüht, Arbeitswillige, die ſich in größerer An=
Zahl angeboten haben, einzuſtellen. Jedoch jeder
der=
artige Verſuch ſcheiterte an dem Verhalten der
Streik=
leitung, die es einfach nicht zuließ, daß Arbeitswillige
die Arbeit aufnehmen. Es iſt daher den Spediteuren
z. Zt. unmöglich gemacht, ihre Betriebe in vollem
Umfange wieder durchzuführen.
Wir überlaſſen der Darmſtädter Geſchäftswelt
jedes weitere Urteil über dieſe Sachlage und bitten
gleichzeitig um gefl. Unterſtützung zwecks
Durch=
führung dieſes von den Arbeitnehmern ſelbſt
herauf=
beſchworenen Lohnkampfes.
Darmſtadt, den 21. Februar 1921.
Die Bereinigung der Spediteure und
Fuhrunter=
nehmer Darmſtadts.
Der 1. Vorſitzende: Jean Diefenbach.
Erweltetter
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für alle Einwohner Darmſtadts
Herren=Hemden und Unterhoſen
Mädchen= und Knaben=Hemden
Kinderwäſche
Täglich von 9—12 vorm. und 3—6 nachm.
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Wirtſchaft „Zur Waiſenpumpe‟
am Altſtadtdurchbruch.
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U
Blusen usw. vorzägl.
geeignet. . Meter Loptf Streifenmuster, grau,
lila, rot, für Blusen,
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Schürzen . . Meter Baumwol
asor — helle und dunkle
Muster, prachtvolle
Qualität f. Kleider,
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A
Es handelt sich um wirklich gute
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fähige Ware, wie sie zu solchen Preisen noch
nicht angeboten wurde. —
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*7092
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an der Bergſtraße geſucht.
Wohnung kann in meinem
Hauſe gewährt werden
Angeb unt. C 145 an die
Geſchäftsſtelle.
*701
Linrichten, Aacktrag, u.
Führung v. Büchern durch
D1 Geſchäftsſtelle. (*709
ie unterzeichneten Firmen geben hiermit bekannt, daß ſie von
heute ab alle übernommenen, durch den Streik der
Transport=
arbeiter bisher nicht ausgeführten Umzüge, ſowohl in der Stadt
als auch außerhalb, der Reihenfolge nach erledigen werden.
Wir bitten unſere verehrl. Kundſchaft auf die durch den Streik
entſtandene Verzögerung Nachſicht zu üben.
Wir warnen davor, der Streikleitung irgendwelche Aufträge
zu erteilen, da dieſelbe weder im Beſitze von Möbelwagen noch
Pferden iſt und dem Publikum keinerlei Garantie und Gewähr
für eine reelle Bedienung geboten iſt.
Ludw. Alter. J. Glückert. Georg Götz Nachf.
A. & J. Monnard.
Albert Voigt.
Paul Wolf & Co., G. m. b. H. (Enosoim
Zu kaufen geſucht
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Verſteigerung.
Mittwoch, den 23. Februar 1921,
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(22
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Johannes Krummeck
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6 63 „
III.
IV.
10 Fichte
9.85 „
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1.60 „
6 Fichte
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5 Weißtanne
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Kl. 1.
204 Lär he
21.84
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5 Weißtanne „ I.
Zuſammenkunft der Steigerer an der Kreuz
ſtraße ( reuzungspunkt des Vizinalwegs Niede
Ramſtadt—Nieder=Modau und Ober=Namſtadt=
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Ober=Ramſtadt, am 16. Februar 1921. (2242
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(*7089
ſtelle d. Bl.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 21. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die vorbörslich genannten, feſten Deviſenburſe konnten ſich zu
Be=
ginn der heutigen Börſe nicht behaupten, ſo daß Auslandswerte, ſpeziell
Merikaner Ueberſee und Schnantung in abgeſchwächter Haltung
ver=
kehnrten. Auch heimiſche Induſtriewerte verkehrten in ruhier und eher
nachgebendber Tendenz, da das Publikum, ſowie die Börſenſpekulation
ſich in Anbetracht der bevorſtehenden Londoner Konſerenz abwartend
verhalten. Am Montanmarkt betrugen die Kurseinbußen zirka 10
Pro=
zeat. Chemiſche Werte, ſpeziell Scheideanſtalt, waren zu höheren Kurſen
geſucht. Am Einheitsmarkt notierten höher: Hindrich, Auffermann und
Frankfurter Hof. Von unnotierten Werten gewannen Julius Sichel
zirka 40 Prozent. Am Rentenmarkte wren die Kursveränderungen
ohme Belang.
Frankfurter Abendbörſe vom 21. Februar.
w. Infolge der unſicheren Haltung der Deviſenpreiſe ſchwankten die
Kurſe der Valutapapiere hin und her, obwohl die Umſätze nicht
ſonder=
lich groß waren. Mexikaner gaben zirka 7 bis 10 Prozent nach. Alte
Deutſche Petroleum 775 junge Aktien 745. Auch auf den übrigen
Märkten blieben die Umſätze ebenfalls beſcheiden. Am Elektromaukt
er=
fuhren A. E.=G. eine Steigerung von 8 Prozent, Vergmann blieben
ebenfalls geſuchter. Felten und Guillegume waren 5 Prozent gebeſſert,
dagegen Deutſch=Ueberſee Cert. 970, 8 Prozent niedriger. Am
Montan=
markt lagen einzelne Aktien ſchwächer, doch blieb das Geſchäft klein.
Kaliwverte gut behauptet. Daimler=Motoren büßten 3 Prozent ein, auch
Benz=Motoren konnten ſich nur mühſam behaupten 234, 233. Chemiſche
Aktien waren meiſt wenig verändert. Farbwerke Höchſt, Anglo Guano
ſchwächer. Ungeachtet der Geſchäftsſtille zeigte der Kaſſamarkt ein
vor=
wiegend feſtes Ausſehen. Pinſelfabrik Nürnberg, ſtiegen um weitere
10 Prozent, auch Spiegel und Spiegelglas 6 Prozent gebeſſert. Hirſch=
Kupfer 374, zogen 2 Prozent an. Schantungbahn 583 und 581.
Oeſter=
reichiſche Staatsbahn feſter 1B bis 124½4 plus 21‟. Der Schluß
ge=
ſtaltete ſich ruhig. A. E.=G., welche ſtark geſucht blieben, 303 bis 305.
Mansfelder Kuxe 45300. Ph. Holzmann 324, 323. Chemiſche Rhenania
693. Julius Sichel zirka 660, 665.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 21. Febr
Geld/ Drief Me
Seld Brief 19. Frbruar)
Geld Brief 21. Frdruur
Geld Brief Antw.=Bruſſ.)
London ...
Schweiz ...!
Spanien.
Ftalien ...!
Liſſab.=Op.
Lünemark. 457. 453—
Holland . . .k110.30/2114 70
238.— 2381=
Paris ... ./ 4371g 4381,
uors.30 1021.10
222.— 2221
Ki188t118.70 4637.
Ri30 4
2121g
441.
Guk9.30
86s.40
2245.
Mu 116.801 T454½1
213460
2:Blo
445.—
u032. 10
0 868.60
225:/,
trat 10 INorwege.
Schweden . !1
Helingfors
New=York
Wien (altes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt .
Prag:... NöSSDDLUSST
1373,60 1376.40
52.30— 62.45-
—
—) —)y
—
— N1381 10T383.90
11381 10/1383.90
2 421,6257½.
13 35½/,13 391,
1: 23— 11.27—
5.73- 5.77—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 21. Februar in Zürich: 9,95
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam: 4,77½ (59,20)
Gulden, in Wien: 1172 (117,80) Kronen, in Prag: 131½4 (117,80)
Kronen, in Neu=York 1,63 (23,80) Dollar, in Paris 22½ (125,40)
Franken.
Berliner Börfe.
Berlin, 21. Febr. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. An
der Börſe herrſcht zu Beginn der neuen Woche die gleiche Luſtloſigkeit
und Geſchäftsſtille wie in der Vorwoche. Die Kurſe unterlagen nur
geringen Brränderungen. Nur i Hamburg=Südamerikanern, die um
45 Prozent ſtiegen, und in einzelnen Montamperten kam es zu etwas
lebhafteren Unſätzen. Von den letzteren erhöhten Bismarckhuitte und
Bochumer den Kursſtand um 14 Prozent, Thale um 50 Progent. Auch
Deutſche Waffen ſetzten bei ſpäter lebhafterem Geſchäft Steigerungen von
30 Prozent durch. Dagegen ſtellten ſich Zelſtoff Waldhof Böhler und
Beſteregeln um 10 Prozent, Argo und Goldſchmidt je 20 Prozent
niedri=
ger. Valuta= und die ſogenannten Abfindungswerte wanen wenig
ver=
ändert. Schantung war erneut nachgebend. Für Bank= und
Renden=
werte waren keine belangreichen Veränderungen zu verzeichnen. Für
Deviſenkurſe wurden am Vormittag weſentlich höhere Preiſe als die
amtlich feſtgeſetzten genannt.
Berlin, 21. Febr. (Wolff.) Mit Rückſicht auf die bevorſtehende
Konferenz in London beſchloſſen die beteiligten Börſenvorſtände heute,
die Beſchlußfaſſung über die Einführung des börſenmäßigen
Termin=
handels in Debiſen zu vertagen.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 21. Febr. Das Geſchäft am Getreidemarkt
blieb in den meiſten Artikeln ruhig. Die unerwartete Steigerung der
ausländiſchen Zahlungsmittel gaben Veranlaſſung zur Zurückhaltung.
Die Käufer ſcheinen die weitere Entwickelung abzuwarten. Die beſſere
Stimmung für Hülſenfrüchte machte weitere Fortſchritte und es fanden
beſonders Futterhülſenfrüchte Beachtung. Viktoria=Erbſen guter
Quali=
tät feſter. Peluſchken, Ackerbohnen und Wicken hatten wenig Verkehr.
Raps und Leinſaat hatten ſtilles Geſchäft, doch wurden die erhöhten
Forderungen bewilligt. Delſaaten feſter. Für Lupinen, gelbe Sorten,
wurden höhere Preiſe angelegt. Serradella fand ebenfalls Abnehmer.
Mais=Mixed und Mais=La Plata auf das Anziehen des Dollars feſt.
Heu und Stroh wenig verändert.
H. Mannheim, 21. Febr. (Priv.=Tel.) Die heutige
Produkten=
börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Die amtlichen Notierungen lauten
pro 100 Kilo, Waggon frei Mannheim, einſchließlich Sack: Gelber La
Plata=Mais 325, meuer inländiſcher Rotklee 1100—1700, italieniſche
Lu=
zerne 2600—3200, Provenceluzerne 2400—3000, Wicken 220—240,
inländi=
ſche Erbſen 240—390, ausländiſche Erbſen 240—280, Futtererbſen 225
bis 260 Rangoonbohnen 150, Braſilbohnen 160, Ackerbohnen 240—20
inländiſche Linſen 350—400, ausländiſche Linſen 300—400, Wiefenheuf
80—84, Kloeheu 90—95, Luzernekleeheu 95—110, Preßſtroh 50—52, ge
bündeltes Stroh 44—47, Biertreber 160—170, Mapskuchen ohne Sack 1401
bis 143, Reis 350—500. Raps ohne Sack 650—700, Leinſaat 600 bi
650 Mark.
* Berlin, 21. Febr. Die ſtrken Preisſchwankungen am
Devi=
ſenmarkt erſchweren im freien Produktenverkehr das Geſchäft in Mai
außevortentlich. 4ufangs wurden dafür wegen der höheren Debiſen
notierungen auch höhere Preiſe bewilligt, doch gingen dieſe wegen der
Abſchwächung der Deviſenpreiſe wieder zurück. In Hülſenfrüchten, Lu
pinen und Servadella blieb Geſchäftsſtille vorherrſchend. Napshuchenl
liegt etwas feſter. Rauhfutter ruhig und vollwertige Zuckerſchmitzeln
ſind nur ſchwer abzuſetzen.
Von den Viehmärkten.
H. Mannheim, 21. Febr. (Priv.=Tel.) Am Mannheimer
Vieh=
mark wanen zugeführt und wurden pro Zentuer Lebendgewicht
ge=
handelt: 173 Ochſen 600—950, 120 Farren 550—850, 412 Kühe und Fär
ſen 300—900, 149 Kälber 800—1000, 94 Schafe 400—650, 490 Schweine
190—1350 Mark. Beim Großvieh wurde der Markt nicht geräumt, be
dem Käberhandel ausverkauft, beim Schweinchandel blieb ein kleimner
Ueberſtand. — Für Luxuspferde wurden 10 000—30 000, für Arbeits
pferde 8000—30 000 und für Schlachtpferde 2—5000 Mark pro Schig
bezahlt.
* Hamburg, 18. Febr. Dem heutigen Schweinemaukte waren
1903 Tiere zugetrieben. Der Handel geſtaltete ſich mäßig rege. Es
notier=
ten für 100 Pfd. Lebendgewicht Schweine über 260 Pfd. 120—1250 Mk.
200—260 Pfd. 1200 Mk., unter 200 Pfd. 1080—1160 Mk., geringere 800
bis 1000 Mk. Sauen 850—1150 Mk.
Von den Fiſchmärkten.
* Die Zufuhren zu den Märkten, in Hamburg, Cuxhaven,
Geeſte=
münde waren in dieſer Woche wieder reichlicher und die Preiſe ſind im
allgemeinen eine Kleinigkeit zurückgegangen. Durch die in den letzten
Wochen herrſchenden Stürme, dann die Kohlennot ließen viele Fiſch
dampfer im Hafen untätig liegen, doch ſteht nunmehr zu erwarten, daß
zum Frühjahr infolge günſtiger Witterung auch die Fänge reichlicher
werden und die Preiſe weiter fallen werden. Auf den Seeſiſchauktionen
am 16. ds. Mts. notierten für 100 Pfund in:
Hamburg Cuxhaven Geeſtemünde
Schellfiſch 1.—5. Sorte . 100— 400 Mk.
120— 440 Mr.
Kabeljau, 1.—3. Sorte . 90— 225 „ 200—260 Mk. 130— 220
110—300 „
Seehecht, 1.—3. Sorte . . 215— 350
450—1800
Seezungen, 1.—3. Sorte 600—1700
Steinbutt, 1.—3. Sorte „ 625— 150
550—1200
Schollen, 1.—3. Sorte . . 280— 475
240— 530
Frankfurter Kursbericht 21. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
6% Reich2anleihe.
„
3½7
...
4½%lVzu. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.—1X.
Sparprämienanleihe
485 Preuß. Konſols.
3½3
425 Bab. Anl. unk. 1935
. 1907.
3½%
12 Bahern Anl.
1R%
3% Heſſen unk. 1924.
Pie
....
4B Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
13% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreite
1913, ab 1918......."
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914,. . .......
4% Deſt. Goldrente. . . ..
45. „ einhetl Ren e.
%o Rum, am. Rente v. 03
5½%0 Goldrente v. 13
am. „ konv.
v. 05
9 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) er. !
„1I
v. 1911,Bollanl.
2% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. b. 10
Kronenrente.
Re
77,50
68.—
66,10
67.—
80,25
72,20
84,40
67,50
57,30
55.—
73,50
82,10
66,10
53,—
82.—
310, —
335.—
34,—
128.—
113,25
98.—
105,20
1. 2.
77,50
67,60
66,10
66,73
80,25
72.—
84,60
66,25
57.—
54,40
73,25
82.
66,10
72,25
61,40
53.
81,75
300,—
340, —
19,50
28.—
38,50
15,50
127.—
95.—
105.—
115.—
75,25
18,50
39,75
17.—
16,25
146.—
117,50
76,50
17.90
40.—
15.—
Rre
5% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. b. 99
529
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
32=
Irrigationsan!.
5½ Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
4%5 Eliſabethbahn ſtfre.. .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
380 Oeſt, Staatsb. Erg. Ne=
4% „ „ v. 1883.
4½% Anatolier I......."
390 Salon Conſt Jonction
3%0 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ..... ..
......
4½½ „
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b. 1925
3½% Darmſtadt v. 1903.
420 Frankfurt v. 1913....
3½% „ b 1903....
425 Mainz. v. 1919b. 1726
Pfandbriefe.
420 Frantf. Hyp. Bk. 1920
3½%0
490 F.kfH.Krd.=Ver. 1921
4% Mein, Khp. Bank 1922
192.
425 Pfälz.
1923
425 Rhein.
veil
31, %.
420 Südd Bk. Münch. 1906
47 Heſ. Ldhhp.Bk Pfdbr.
8½½Heſſ. Ldhh. Bk Pfd.r.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. ...
Darmſtädter Bank.
19. 2.
715,—
510.—
73.
4725
123,50
109,50
464,—
80,25
70,40
39.—
85.—
100,75
88.—
96,25
97,59
102,20
96,25
84,25
103,25
10,70
85.
97,30
176.—
7.
468 —
709.—
510.—
483,—
37 50
73,50
zi
130.—
108,50
465,—
85.
84.—
100,—
96.
97,50
101,50
26,50
83,50
100,90
85.—
97,25
232, —
1.5.
438,50 319.— Harpener Bergb. — Eſchweiler Bergw...... — — Kaliwerke Aſchersleben 340,— 340,— Weſteregeln..
Laurahitte ....... 520,— 525,— — 310,— Lothringer Hütte ...... — 408, — Mannesmann Röhren.. 554,— 546,50 Bhönis.. . .. . . . . . . . . .. 565,50 Oberſchleſ. Eiſen (Caro). — 254,— Oberbedarf..........." 272.— 272,50 Rhein. Stahlw. ...... Riebeck Montan . ....... 415.— 415.— Aktien v. Transportanſtalt. Paketfahrt. . . . .. . . . . . . — 195, — Nordd. Lloyd .. . . . . . . . . 197.— 197, Südd. E.= B.=Geſ..... . . . 105.— Schantung E.=B. 589,— 578.— Baltimore . . . . . 440,— 450 Kanada ......."
— Lombarden ............ — — Oeſt.=Ung Staatsbahn .. 119,50 119,50 Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg.. .... 303,— 301,25 Badiſche Anilin ........ 505,75 510,50 D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 493,— 499,50 DDIfe Ae Ferſt. Re 21. 2. Griesheim Elektron. . 381,— 381,50 Höchſter Farbwerke. .... 4 3,50 406,50 Holzverkohlung........ 364,75 367,50 Werke Albert Chem.).. .. 570,— 570,— Allg. Elektr.=Geſ...... .. 295.— Bergmann=Werke. . ..... 323, — 328.— Felten & Guilleaume . .. — 470.— Lahmeher ............." 212.— 214,— Licht & Kraft. . . . . . . . . . 240,— 242,75 Rhein. Elektr. Werke. . .. 190,50 195,50 Schuckert . ...... . .. . . .. 237,50 Siemens & Halske ..... 287.— — Feinmechanik (Jetter) ... — — Gelſenkirchen Gußſtahl .. — Gummi=Berlin=Frankfurt — 292.— Gummipeter. . . . . . . . . . . 418,50 423,50 Heddernheimer Kupfer.. 320,50 325.— Lederwerke Spicharz. ... 210,— 223.— Lüdenſcheid Metall ..... 432. 432,— Adlerwerke Kleher. . .... 248.— 250,— Badenia (Weinheim). .. 265.— 268.— Breuer E Co. Vorzüge. 242,— Daimler Motoren. . .... 260, 263.— Eßlinger Maſchinen. . . .. 292,50 295.— Gasmotoren Deutz.:... . 220,— — Karlsruher Maſchinen.. 34)— 339,75 Lux’ſche Induſtrie ...... 255,— 260, Vogtländiſche Maſchinen. — 284,50 Oelfabrik Ver. Dt. ... .. — 295.— Zellſtoff Waldhof. . . . . .. 442,50 444,50 Zuckerfabr. Waghäuſel .. 360,— 860,— Frankenthal. 358.— 361.— Darmſtädter Werte. Na.hfr. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg". 305,— 310,— Gebrüder Roeder. 298.— 303,— Gebrüder Lutz ......... 270,— 275,— Helvetia Konſervenfabrik. 230,— 235,— Motorenfabrik Darmſtadt 180,— 185.— Venuleth & Ellenberger. 300,— 305.—
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
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Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel,
Deutſche Erdöl. . .
Dt. Kaliwerke.. ... . . . ..
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel..
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung.
Gelſenk. Gußſtahl. . . .
Geſ. f. eleltr. Untern..
Hanſa Dampfſch. .
Hemoor Zement
Hirſch Kupſer..
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Hohenlohe Werke.
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Ver. Lauſitzer Glas.. . . .
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl..
Wanderer Werke.
Deutſche Petroleum .. . .
Sächſiſche Gußſtahl".
Steaua Romana ..
19. 2.
422,—
510,—
359,50
245.—
232,—
236,25
950,—
351,—
560,—
556,—
346,—
430,50
210,—
406,—
179,25
329
380,—
970,—
351.—
553,
574,50
347,25
438,—1
415,—
181,50
325,50
370,50l g7s,—1 Mlähilt
752,50 757,251 ſ4t Arb
250,25 245,—)bit bebo
575,25 580,—
317,50 317,50
258. —
n
446,— 449,75
192,—
503,—
392,50
350,—
392,—
324,75
570,—
687,50
394,—
614,—
760—
970,—
6ts.
745.—
95.—
Oeffentliche Aufforderung
zur Abgabe der Einkommenſteuererklärung für das
Rechnungsjahr 1920.
Zur Abgabe einer Einkommenſteuererklärung für
das Rechnungsjahr 1920 ſind verpflichtet:
1. alle in den unterfertigten Finanzamtsbezirken
wohnenden oder ſich dauernd oder nur
vorüber=
gehend aufhaltenden ſelbſtändig ſteuerpflichtigen
Perſonen (Deutſche oder Nichtdeutſche):
2. ſämtliche Perſonen, die ohne im Deutſchen
Reich zu wohnen oder ſich aufzuhalten, in den
unterſertigten Finanzamtsbezirken Grundbeſitz
haben oder ein Gewerbe oder eine
Erwerbstätig=
keit ausüben oder Bezüge aus öffentlichen,
in=
nerhalb des Finanzamtsbezirks gelegenen Kaſſen
mit Rückſicht auf frühere oder gegenwärtige
dienſtliche oder Berufstätigkeit erhalten,
ſowveit die vorſtehend Genannten nicht bei einem
ande=
ren Finanzamt eine Einkommenſteuererklärung abgeben
und ſoweit ſie im Kalenderjahr 1920 oder in dem
wäh=
rend dieſes Kalenderjahres endenden Wirtſchaftsjahre
ein Einkommen von mehr als 1000 Mark bezogen
haben.
Die Steuererklärng muß das Einkommen des
Ehemannes und der Ehefrau mitumfaſſen, ſofern die
Ehegatten nicht dauernd von einander getrennt leben.
Sie muß ferner das Einkommen der zur Haushaltung
des Steuerpflichtigen zählenden minderjährigen Kinder
(eigne Abkömmlinge, Stief= Schwieger=, Adoptib= und
Pflegekinder ſowie deren Abkömmlinge) mitumfaſſen,
ſoweit es ſich micht um Arbeitseinkommen der Kinder
handelt.
Ift ein Einkonmen auf Grund beſonderen
Buch=
oder Geſchäftsabſchluſſes oder auf Grund von Bilanzen
ermittelt worden, ſo ſind die Abſchriften dieſer
Buch=
oder Geſchäftsabſchlüſſe oder Bilanzen der
Steuer=
erklärung beizuſchließen.
Den Steuerpflichtigen ſteht es frei,
Ginzelberech=
nungen ihrer Angaben und andere zum Verſtändnis
ihrer Angaben dienenden Erläuterungen und Zuſätze
in einer Anlage zur Steuererklärung aufzunehmen.
Kann der Steuerpflichtige ein Einkommen nur
durch Schätzung ermitteln, ſo ſteht es ihm frei,
ent=
weder das Schätzungsergebnis unter gleichzeitiger
Mit=
teilung der Tatſachen, auf die ſich ſeine Schätzung
grün=
det, in der Steuererklärung und in ihren Anlagen
ein=
zutragen oder nur die Tatſachen anzugeben, die er zur
Ermittlung des Einkommens beizubringen vermag.
Die Steuererklärung haben abzugeben:
a) für Perſonen, die unter Pflegſchaft oder unter
Bormundſchaft oder unter elterlicher Gewalt
ſtehen und ſelbſtändig zu veranlagen ſind, der
Pfleger, Vormund, oder Träger der elterlichen
(92009
Gewalt;
b) für abweſende oder ſonſt verhinderte Perſonen
die Bevollmüchtigten:
für Steuerpflichtige, die am 1. April 1920 gelebt
haben, aber inzwiſchen verſtorben ſind, der
Teſta=
mentsvollſtrecker oder der Nachlaßpfleger oder
die Erben;
4) in allen anderen Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt.
Die hiernach zur Abgabe der Steuererklärung
verpflichteten werden aufgejordert, dieſe auf dem
vorgeſchriebenen Vordruck mit ſeinen Anlagen
in der Zeit vom 1. bis 31. März 1921
bei den unterzeichneten Finanzämtern einzureichen.
Die Verpflichtung zur Abgabe der Steuerklärung
beſteht auch dann, wenn ein Bordruck nicht
zuge=
ſandt worden iſt.
Die Einſendung ſchriftlicher Erklärungen durch
die Poſt iſt zuläſſig, geſchieht aber auf Gefahr des
zur Abgabe der Steuererklärung verpflichteten und
deshalb zweckmäßig durch Einſchreibebrief.
Münd=
liche Erklärungen werden von dem Finanzamt an den
bekannten Amtstagen entgegengenommen.
Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden
Steuererklärung verſäumt, wird mit Geldſtrafen bis
500 . zur Abgabe der Steuerklärung angehalten;
auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10 b. H. der
ent=
gültig feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden.
Wer zu eigenem Vorteil oder zum Vorteil eines
Anderen vorſätzlich bewirkt, daß die nach dem
Ein=
kommenſteuergeſetz zu entrichtende Einkommenſteuer
verkürzt wird, wird wegen Steuerhinterziehung mit
einer Geldſtrafe in 5= bis 20fachen Betrage der
hinter=
zogenen Steuer beſtraft. Neben der Geldſtrafe kann
auf Gefängnis und unter Umſtänden auf Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte ſowie auf öffentliche
Be=
kanntmachung der Strafe auf Koſten des Verurteilten
erkannt werden (8 53 des Eink. St.=G. u. 88 359 ff.
der Reichsabgabenordnung!. Wer fa rläſſig als
Steuerpflichtiger oder als Vertreter oder bei
Wahr=
nehmung der Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen
bewirkt, daß die Einkommenſteuer verkürzt wird, wird
wegen Steuergefährdung mit einer Geldſtrafe beſtraft,
die im Höchſtbetrage halb ſo hoch iſt wie die für die
Steuerhinterziehung angedrohte Geldſtrafe (5367 der
Reichsabgabenordnung).
Außerdem werden ſämtliche Perſonen:
a) die im Laufe des Jahres 1920 borläufige
Ein=
kommenſtener entlichtet haben,
b) denen im Jahre 1920 Gehalts= oder Lohnbeträge
für dieEinkommenſteuer einbehalten worden ſind,
aufgefordert. über die Entrichtung der vorläufigen
Einkommenſteuer und über die Einbehaltung der
Ge=
halts= und Lohnbeträge auf der hierfür beſtimmten
Anlage zur Steuererklärung Auskunft zu geben.
Bordrucke für die Stenererklärungen ſind von
Ende Februar 1fd. Js, ab von dem Finanzamt und
der Bürgermeiſterei zu beziehen.
Darmſtadt u. Langen, den 21. Febzuar 1921
die Finanzämter:
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Bank verzichtet, für dieſe Zeit auf das Kündigungsrecht gegenüber dem
Anleiher. Dem Anleiher dagegen wird vertraglich das Recht eingeräumt,
das Darlehen ſchon vorher nach Ablauf einer gewiſſen Friſt jederzeit zu
kündigen.
Außerdem gewährt die Bank auch — wie bisher — unkündbare
Tilgungsdarlehen.
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des Bauernschwankes:
Heute Dienstag, 22. Februar, morgen Mittwoch, 23. Februar (zum letzten Male)
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Gefolterte Herzen I. Teil
Ein Filmdrama in 2 Teilen.
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Manganete Neſf.
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Der
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Fortsetzungs- und Sensationsfilm I. Teil.
Die Teufels-Uhr
Kriminalroman in 5 Akten.
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Fritz Kampers als Tom Blach
III. Staatsbürger Abeng
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am Dienstag, 22. ds., abends 8½/4 Uhr,
im „Fürſtenſaal” (Kaiſerſaal)
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Thema:
„Die Organiſierung des
deutſchen Eiſenbahnweſens”
Redner: Reg.=Rat Dr. Spieß.
Zu dieſem Vortrage ſind, alle Mitglieder
und ihre Gäſte freundlichſt eingeladen.
Der Vorſtand.
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Beim Feſtzug des Leibgarde=Rgts. am 6. März
ſollen noch ungefähr 30 Veteranen, die nicht
murſch=
fähig ſind, gefahren werden. An die Herren
Wagen=
beſitzer wird, das ergebene Erſuchen geſtellt, ihre
Fahrzeuge, außer den bereits angemeldeten, für
dieſen Tag zur Verfügung ſtellen zu wollen.
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Soeben erſchienen:
Prof. Dr. Julius Goldſtein
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mit einem Vorwort
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Lie. Dr. Heinrich Frich
über
Chriſtentum, Deutſchtum
und Judenfrage.
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Dienstag, 22. Febr.
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Der große Lacherfolg
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(2letzte Aufführungen)
Donnerstag, 24. Febr.
D Hier zum I. Male:
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Schlichtungsausſchuß und Stellungnahme hierzu.
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R