Darmstädter Tagblatt 1921


18. Februar 1921

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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

48

hen
Eiſener

Die Orientkonferenz.
Der Tiger von Angora.
A. Aus Paris (über Genf), 16. Febr. Am Montag, den
Februar, ſoll die Orientkonferenz in London be=
* Imtnen, als Vorſpiel der Wiedergutmachungskonferenz, als Vor=
jung
in dem ſchwierigen Geſchäft der alliierten Einigung. Man
eine Zeitlang mit dem Gedanken geſpielt, die Orientkonferenz
ene ſAr die Reparationsfrage hinaus zu verſchieben, aber man ſieht
einen Vorteil darin, daß die Ententediplomaten, während
och ſoll
ſich mit den Türken und Griechen unterhalten, Gelegenheit
ſt gerr
n Anawen, ſich auf das deutſche Problem einzuſtellen. Man will den
en für zcutſchen möglichſt vorbereitet entgegentreten. Bei den Ver=
zbezüt

letzteren

mrſch
Gie

15. 2.
505

Rdlungen über den nahen Oſten handelt es ſich, mit einem
jege behrt geſagt, um das Schickſal des Vertrages von Sev=
nur
lohls. Italien hat ihn anerkannt, England iſt bereit, ihn anzu=
Rut hennen. Fehlt zur offiziellen Gültigkeit nur der Dritte. Man
Beſck
wer Aft, daß Japan dieſer dritte ſein wird. Was geht aber die Ja=
zluremhurheer
Konſtantinopel und Kleinaſien an? Iſt es nicht viel wich=
n
mſſtr, daß der Türke ſich irgendwie mit dem Vertrag und der
gkeit imFuanzoſe ſich mit der engliſchen Politik abfindet? Und hier eben
n un
Mt der Haſe im Pfeffer.
m bi Die Türkei iſt in London durch zwei Regierungen vertre=
durch
die Vertreter von Konſtantinopel und von Angora.
de ſind eingeladen, beide alſo anerkannt. Während Konſtan=
bpel
im engliſchen Schlepptau fährt, erkennt Muſtapha Ke=
Paſcha, der Herr von Angora, der heimliche Freund
Bolſchewiſten, den Vertrag von Scvres nicht an. Er ver=
Rürſehgt die Räumung Smyrngs durch die Griechen. Eher ver=
dele
er nicht. Er verlangt den größten Teil von Thrazien
ſchließlich Adrianopels für die Türkei. Man hat in Stambul
ſernt, Muſtapha Kemal ernſt zu nehmen, ernſter als man es
360, wünſcht hatte. Es hat ſich gezeigt, daß der Streich eines
26.
ſenteurers die Organiſierung einer richtigen Regierung war,
Gallen Apparaten und Inſtitutionen einer ſolchen, nicht ſchlech=
Di
Oh als man ſie ſonſt in Anatolien gehabt hat. In Angora iſt
freigewähltes Parlament, das ſich der Große Nationalrat
100
zu.Ent. Muſtapha Kemal und ſeine Leute bemühen ſich, in inner=
hitiſchen
Fragen nach Kräften Ordnung zu halten und den
rakter eines Rechtsſtaates zu wahren. Sie bemühen ſich,
enbahnen und Verkehrslinien in gutem Zuſtand zu halten,
Ernte zu regulieren und die Verpflegung und Verſorgung der
mee zu ſichern. Sie haben eine Anzahl neuer Verordnungen
v Volkswohle erlaſſen, ſo das Alkoholverbot, das mit aller
tenge durchgeführt wird. Allerdings verfaſern ſich Ordnung
b Recht, je mehr man ſich vom Zentrum Angora entfernt, und
74,
mehr die Verwaltung aus den Händen der Beamten und
ſtppenoffiziere in die Gewalt der Banden übergeht. Trotzdem,
2/ Tiger von Angora iſt eine Macht, vor dem ſelbſt dem briti=
hn
Löwen bangt. Man wird in London zwar nicht direkt und
in mit ihm verhandeln. Aber man wünſcht und erſucht
ſum, daß die beiden türkiſchen Delegationen einig gehen. Dieſe
4
201
ſtigung iſt, wie es ſcheint, bereits erfolgt. Es wird ein ge=
496,50ſtnſchaftliches Programm vorgelegt werden, deſſen Hauptpunkte
9 ſchon von San Remo her kennt, wo der Vorſitzende der
B5
ſiſchen Abordnung erklärte, er werde niemals einen Vertrag
ſehmen, der die Türken aller den übrigen Völkern zugeſtande=
Rechte und aller nationalen Freiheiten beraubt.
zu 50b Wenn die Mächte ſeine Durchführung erzwingen wollten,
ſirden ſie alle muſelmaniſchen Kräfte gegen Europa ent=
330h ſeln. Das neue türkiſche Programm tut über die bekann=
Forderungen Gebietshoheit über Konſtantinopel, Dar=
hellen
, Anatolien, Smyrna, Urfa, Thrazien hinaus einen
bchtigen Schachzug. Es willigt in eine internationale Kontrolle
93
r die freien‟ Dardanellen nur, wenn die Vereinigten
110
aaten in der Kommiſſion vertreten ſind. Alſo mit dem
ſerikaniſchen Turm Schach dem britiſchen Imperialismus!
Renaräſir kann, ganz nebenbei und mutmaßlich geſagt, die deutſche
ut und =plomatie etwas für ihr am 1. März beginnendes Examen
brosum lernen! Merkwürdig, ja unheimlich ſtill iſt es in
gelt, u) k franzöſiſchen Blättern über die ſyriſche Frage, nachdem
bisher mehrlals eine Pariſer Zeitung Gift und Galle gegen
hzüs
ſhren weik britiſchen Bundesgenoſſen geſpien hat, der eine Politik mit
inricht. Kpeltem Boden betreibe, eine für Europa, eine andere für die
ſonien, die erſtere ganz Freundſchaft und Herzlichkeit gegen
berſt. 6ch
ankreich, die andere gewunden, perfide, ſelbſtſüchtig und an die
be immſten Tage der Faſchoda=Kriſis erinnernd. Heute iſt
ſengerien betreffend über allen Wipfeln Ruhe. Bonar Law ſcheint
fllich die Wahrheit geſprochen zu haben, als er voriges Jäahr
nd 9e

gerechnunß engliſchen Unterhauſe erklärte, Frankreich habe, wenn auch
ſt den Verſailler Vertrag oder durch die Völkerbundakte, ſo
Müllſy durch die Konferenz von San Remo ein rechtsgültiges Man=
ſtr
. 26 über Syrien erhalten. Ein Tauſchgeſchäft gegen das eng=
Paläſtina und Meſopotamien! Dieſe Sache iſt erledigt und
che er/d in der Orientkonferenz ſchamhaft verſchwiegen.

wird
ſeht W

Werbungen für die Fremdenlegion.

e G
Ein Betrugsmanöver zweier Werber.
Henen
genſtr. 4 St. In welcher Weiſe die ſkrupelloſen Werber für die
ſnzöſiſche Fremd enlegion vorgehen, beleuchtet der
ochenf
der beiden Fremdenlegionäre Edmund Lambert und
genomſl To Bach, zurzeit im Flüchtlingsheim in Altengrabow. Das
ſatz 1½ Fbärmlichſte iſt noch, daß die ſchurkiſchen Werber, um die es
hier handelt, deutſche Staatsangehörige ſind. Die beiden
enl Pich Betrug für die Fremdenlegion Geworbenen, der Ma=
nenſchloſſer
Eduard Lambert und der Kaufmann Otto Bach,
heiten bei Erſtattung der Strafanzeige gegen die Werber in ihrer
ſtlichen Vernehmung in Magdeburg folgendes aus:
Wir ſind am 12. Juni 1919 in Saargemind von den deut=
Agenten Louis Licht, in Saarbrücken, Schloßſtraße wohn=
und Wilhelm Bauer aus Landau in der Pfalz, Straße
Gekannt, als Arbeiter für das zerſtörte franzöſiſche Gebiet an=
vorben
worden. Beim Unterſchreiben des Vertrages war ein
eiter Vertrag, der unſere Verpflichtung zum Eintritt
die Fremdenlegion enthielt, unter den erſten ge=
131
oben, mit Pauspapier verdeckt und ſo von uns unbeabſich=
mit
unterſchrieben, allerdings nur im Blaudruck.
rzellt
oberſte Vertrag, den wir mit einem Tintenſtift unterſchrie=
haben
und der uns nur verpflichtete, im zerſtörten fran=
iſchen
Gebiet Arbeiter gegen Lohn auszuführen, iſt von den
ſenten vernichtet und nur der Legionsvertrag den franzöſiſchen
hörden vorgelegt worden. Wir waren ganz erſtaunt, als man
dieſen Vertrag mit unſerer Unterſchrift im Pausdruck vor=
Und trotz aller Einwenduingen brachte man uns dann
aigsweiſe nach Sidi=Bel=Abbes in Algerien, wo wir den

Gef

Freitag, den 18. Februar

ſchweren Dienſt in der Fremdenlegion machen mußten. Am
21. September d. J. gelang uns die zweite Flucht. Ueber die
beiden Agenten bekundeten Lambert und Bach: Beide fuhren
die Strecke FrankfurtGießen-Kaſſel und ſuchten ſich hier auf
den Bahnhöfen ihre Opfer. Licht iſt etwa 1772 Meter groß,
35 bis 38 Jahre alt, hat dunkles Haar, trägt engliſch geſtutzten
Schnurrbart und hat etwas eingefallene Wangen. Er hat in
der deutſchen Armee während des Feldzuges gedient und war
Offizierſtellvertreter. Bekleidet war er ſeinerzeit mit grünem
Hut, ſchwarzem Mantel, der mit Pelz gefüttert und mit einem
dunllen ſchmalen Pelzkragen verſehen wat. Bauer iſt klein,
etwa 1,58 Meter groß, hat ſchwarzes Haar und großen Schnurr=
bart
. Im Oberkiefer fehlen links zwei Schneidezähne. Er hat
ein rundes volles Geſicht, iſt 43 bis 45 Jahre alt und war be=
kleidet
mit grauem Filzhut, grauem Sommerüberzieher und
ſchwarzweißgeſtreifter Hoſe.
Die Wahrheit kommt ans Licht.
Ka. Je mehr Memoiren und Bücher man lieſt, die in den
verſchiedenen Ländern über das, was ſich vor dem 1. Auguſt 1914
zugetragen hat, geſchrieben worden ſind, deſto klarer erkennt man,
daß keiner der führenden Männer jener Zeit den
Krieg tatſächlich gewollt hat. Sie glitten gewiſſer=
maßen
hinein, oder beſſer, ſie taumelten und ſtolperten hinein,
vielleicht aus Torheit! Ich zweifle jedenfalls nicht daran, daß
eine Ausſprache den Krieg vermieden haben würde. Dieſe be=
merkenswerten
Worte ſind nicht von einem Mitglied der Ver=
einigung
demokratiſcher Kontrolle, ſondern von Lloyd Ge=
orge
am 25. Dezember 1920 in der Empire Parliamentary
Aſſociation geſprochen worden. Sind wir damit nicht kriti=
ſiert
die Foreign Affäre vom 8. Februar, ſchön reingefal=
len
, nachdem ſieben Jahre hindurch aufrecht erhalten worden iſt,
daß der einzige für den Krieg verantwortliche Teil die deutſche
Regierung und vor allem der deutſche Kaiſer ſei?! Was iſt aus
des Kaifers Hörnern und Hufen geworden? Schön reingefallen
ſind wir, wenn man ſich deſſen erinnert, daß der Krieg noch um
zwei Jahre verlängert worden iſt, nachdem die Zentralmächte
den Eintritt in Friedensverhandlungen vorgeſchlagen hatten,
und zwar aus dem einzigen Grunde, weil Deutſchland allein für
den Krieg verantwortlich geweſen ſein ſollte und beſtraft werden
müſſe. Schön reingefallen ſind wir, wenn man ſich daran er=
innert
, daß der Friedensvertrag von Verſailles, der Europa
ruiniert, erwieſenermaßen aufgebaut iſt auf der Legende, daß
Deutſchland ein Verbrecherſtaat ſei, der die Kriegsfackel in eine
Vereinigung von friedlichen europäiſchen Staaten geſchleudert
habe, welche er ſich durch und nach ſorgfältig vorbereiteter Ver=
ſchwörung
und Ränken zum Opfer auserſehen hatte. Am
4. Anguſt 1917 verkündete Lloyd George dem britiſchen Volk, daß
wir bis zur Vernichtung gegen die gefährlichſte aller Verſchwö=
rungen
kämpfen müßten, die jemals in ſo ſorgfältiger, geſchickter,
hinterliſtiger, heimlicher Weiſe bis in die kleinſten Details mit
unbarmherziger, zyniſcher Entſchloſſenheit gegen die Freiheit der
Völker geplant worden iſt. Nur auf dieſem Boden iſt der Friede
von Verſailles zu rechtfertigen. Wenn aber, wie Mr. Lloyd Ge=
orge
jetzt vertritt, keines der führenden Länder Europgs den
Krieg wünſchte, ſondern jeder nur hineingeſtolpert iſt, ſo iſt der
Verſailler Friede nicht nur ein teufliſche Beleidigung für Deutſch=
land
, ſondern für die ganze Welt. Mr. Lloyd George hat jetzt
einen Teil der Wahrheit entſchleiert. Dieſe Offenbarung iſt eine
große Anklage, nicht nur für den Verſailler Frieden, ſondern für
die ganze Gewaltpolitik, für die keiner mehr verantwortlich iſt,
als er ſelbſt.
Die Londoner Verhandlungen.
Franzöſiſche Drohungen.
Paris, 17. Febr. (Wolff.) Marcel Hutin erklärt im Echo
de Paris, daß er von gut informierten Perſönlichkeiten folgende
Mitteilungen über die an die Londoner Verhandlungen geknüpf=
ten
Erwartungen erhalten habe: Hinſichtlich der Orientfra=
gen
werde keinerlei endgültige Entſcheidung getroffen werden.
Angeſichts der erheblichen Meinungsverſchiedenheiten und der
Größe der verwickelten Fragen ſcheine eine endgültige Verſtän=
digung
noch nicht in Ausſicht zu ſein, und es ſei anzunehmen,
daß nach Anhören der Vertreter von Konſtantinopel und Angora
die Konferenz beſondere Unterausſchüſſe mit der Ausarbeitung
neuer Vorſchläge betrauen werde.
Hinſichtlich der Reparationsfrage würden die Deutſchen
allem Anſchein nach einen ſorgfältig ausgearbeiteten Gegen=
entwurf
vorlegen, der aber derart weit von den Forderungen
der Alliierten abweichen werde, daß er unzweifelhaft und mit=
leidslos
, von Frankreich abgelehnt werden würde!
Briand werde ſich entſchloſſen innerhalb der Mindeſtgrenzen
des Pariſer Abkommens halten. Wenn dann die Deutſchen die
Tür zuſchlagen ſollten und mit einer ſolchen Geſte müſſe ge=
rechnet
werden ſo werde ſofort ein Schiff zur Verfügung Dr.
Simons und ſeiner Begleiter ſtehen, um ſie nach Deutſch=
land
zurückzubringen. In dieſem Falle würden aller
Wahrſcheinlichkeit nach die franzöſiſchen Unterhändler nach Paris
zurückkehren und das Parlament werde unverzüglich durch
Briand von den Geſchehniſſen unterrichtet werden. Man faſſe
nicht einmal die Möglichkeit ins Auge, daß die engliſchen Freunde
auch nur einen Augenblick zögern könnten, die durch das Pariſer
Abkommen vorgeſehenen Zwangsmaßnahmen unverzüg=
lich
in Wirkung treten zu laſſen. Aber Frankreich, der Haupt=
gläubiger
Deutſchlands, würde auf jeden Fall ſich nicht bedenken,
den Deutſchen zu zeigen, daß ſie das allerdringendſte Intereſſe
hätten, endlich einmal ein Ende zu machen mit ihrem fortwäh=
renden
Feilſchen und Markten. Eins ſei ſicher: Wenn England
die Zölle eines großen deutſchen Seehafens in die Hand nehmen
würde und wenn Frankreich, um einmal einen Anfang zu
wachen, eine bekannte große Induſtrieſtadt beſetzen würde, die
den Kohlenverſand nach Bayern und den übrigen Ländern über
den Rhein regle, ſo würde doch wohl die Reichsregierung beſſer
nachdenken und zweifellos bitten, neuerdings nach London kom=
men
zu dürfen, um die Beſprechungen auf einer Grundlage fort=
zuſetzen
, die mit den Pariſer Abmachungen beſſer im Einklang
ſtänden. Unter dieſen Umſtänden werde die Londoner Konfe=
renz
die notwendige Vervollſtändigung der Pariſer Konferenz
bilden. Das ſeien die Ausſichtender Londoner Kon=
ferenz
.
Briand werde zwiſchen dem 21. Februar und dem 1. März
auf zwei Tage nach Paris zurückkommen, und in dieſer Zeit
würden ſich Loucheur, Barthou und Doumer nach London be=
geben
. Der Kriegsminiſter wird wahrſcheinlich von Marſchall
Foch begleitet ſeie.

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1921

Gegen die Pariſer Beſchlüſſe.
* Die Konferenz chriſtlicher Gewerkſchaftsfunk=
tionäre
Mitteldeutſchlands, die in Frankfurt a. M.
tagte und die über 100 000 chriſtlichnationale Arbeiter vertrat,
proteſtiert in der allerſchärfſten Weiſe gegen die neueſten Repara=
tionsbeſchlüſſe
der Alliierten, nach denen das deutſche Volk über
40 Jahre unter dem Druck und der Knute ſeiner ehemaligen
Feinde ſeufzen ſoll. Vom Standpunkt der ſchaffenden Arbeit,
insbeſondere der auf ihren Arbeitsverdienſt angewieſenen Ar=
beitnehmer
, kann es gegen die beabſichtigte Erdroſſelung, nament=
lich
hervorgerufen durch die zwölfprozentige Ausfuhrabgabe, die
den Ruin der deutſchen Volkswirtſchaft bedeuten würde, nur ein
entſchiedenes Nein geben. Namens der chriſtlich organiſierten
Arbeiter Mitteldeutſchlands fordert daher die Konferenz alle für
Deutſchlands Zukunft mitverantwortlichen Organiſationen auf,
die Schickſalsfragen der Nation über alle inneren Gegenſätze zu
ſtellen und die Regierung in ihrem ſchweren Abwehrkampf nach=
haltig
zu unverſtützen.
* Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß
veröfſentlicht eine Erklärung, in der es heißt: Mit dem deutſchen
Volke, ſeiner Kultur, ſeiner Zukunft, ſind die Kirchen der deut=
ſchen
Reformation, ſind alle von ihr ausgegangenen Anftalten
und Werke, iſt ihre Heilsarbeit an der ſchwer leidenden Seele
des Volkes gehemmt, gefährdet, auf das ernſtliche bedroht, wenn
die Abſichten der Feinde ſich erfüllen, denn dieſe Abſichten es iſt
nicht mehr möglich, daran zu zweifeln gehen auf nichts Geringe=
res
aus, als auf das furchtbare Ziel, die wirtſchaftliche und die
ganze ſchwer errungene ſtaatliche Exiſtenz unſeres Volkes in
ihren elementaren Bedingungen zu erſchüttern und zu zerſtören.
Demgegenüber erhebt der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß
vor Gott und aller Welt, vor dem eigenen Volke und dem Aus=
land
, insbeſondere der evangeliſchen Chriſtenheit, feierlich die
Anklage, daß wider alles göttliche und menſchliche
Recht unter dem Namen und Vorwande des Friedens und der
Ausführung eines Friedensvertrages, ein großes chriſtliches
Kulturvolk, nachdem mam es wehrlos gemacht hat, aus den Rei=
hen
der freien und lebensfähigen Völker endgültig geſtrichen
werden ſoll.
ONB. Rom, 16. Febr. Die katholiſchen Gewerk=
ſchaften
veröffentlichten einen Proteſt gegen die Pariſer For=
derungen
und die angedrohten Sanktionen, die nichts anderes
bedeuten als 42 Jahre deutſcher Knechtſchaft zugunſten des aus=
ländiſchen
Kapitalismus und Imperialismus, und die grau=
ſamſte
Verleugnung des im Kriege proklamierten Geſetzes von
Gerechtigkeit und Freiheit. Damit würde der Wiederaufbau
Europas verzögert und in den Beſiegten der Rachegeiſt genährt
werden. Im Namen der chriſtlichen Ideale proteſtieren die Ge=
werkſchaften
gegen dieſen Verſuch, das deutſche Volk zu erwürgen.
Oberſchleſien.
Berlin, 15. Febr. (Wolff.) Nach einer Warſchauer Mel=
dung
ſoll die polniſche Regierung an die franzöſiſche Re=
gierung
mit dem Erſuchen herangetreten ſein, von der Li=
quidation
des in Frankreich befindlichen Eigentums der aus
Oberſchleſien ſtammenden deutſchen Angehörigen bis zum Be=
kanntwerden
des Abſtimmungsergebniſſes Abſtand zu nehmen.
In der polniſchen Meldung wurde behauptet, daß die franzöſi=
ſche
Regierung ſich bereit erklärt habe, dieſer Anregung Folge zu
leiſten. Dazu bemerkt die Deutſche Allgemeine Zeitung: Es
handelt ſich hier um eine der zahlreichen Nachrichten, die von
den Polen verbreitet werden, um leichtgläubige Oberſchleſier
zur Stimmabgabe für die Polen zu verleiten.
In unterrichteten Kreiſen iſt von einer Hinausſchiebung der
Liquidierung des oberſchleſiſchen Eigentums durch die fran=
zöſiſche
Regierung nichts bekannt. Aber auch wenn dieſe Nach=
richt
ſich nicht beſtätigen würde, ſo wäre das ohne Belang, da
es nur wenige Oberſchleſier in Frankreich gibt, bei denen eine
Liquidierung des Vermögens überhaupt in Frage kommen
könnte, weil in dieſem Falle das Reich die Verpflichtung über=
nimmt
, die von der Liquidation Betroffenen voll zu entſchädigen.
London, 17. Febr. (Wolff.) In der Weſtminſter
Gazette veröffentlicht Frau Buxton einen Artikel über die
wirtſchaftliche Frage in Oberſchleſien, in dem es heißt, bei einer
etwaigen Entſcheidung der Volksabſtimmung
zugunſten Polens würde der polniſche Patriotismus nur
zum Ausdruck kommen in Tarifhinderniſſen und endloſen Vor=
ſchriften
. Beſchränkungen, ſowie einer teilweiſen Boykottierung,
wenn nicht einer Maſſenentlaſſung deutſcher Angeſtellter. Bei
einem polniſchen Siege würden Oeſterreich und Italien in Ober=
ſchleſien
nur wenig Ausſichten darauf haben, die ihnen jetzt zu=
gewieſene
oberſchleſiſche Kohle, von der ihr Leben ab=
hängt
, zu erhalten. Mit dem Verluſt Oberſchleſiens würd
Deutſchland gezwungen werden, gewiſſe Artikel einzuführen. Da=
durch
würde die deutſche Währung ſich noch mehr verſchlechtern.
Infolgedeſſen ſowie durch die vernichtete Induſtrie und den Ver=
luſt
einer ſeiner reichſten Steuerquellen würde der Bankrott
in Deutſchland vollſtändig und der Europas
näher gebracht werden. Die letzte Hoffnung auf eine
Entſchädigung und auf Märkte Mitteleuropas würde damit
ſchwinden.
Nur 75% der Reichseinkommenſteur für 1920.
O.N.B. Berlin, 16. Febr. Der ſächſiſche Finanz=
miniſter
gewährte einem Vertreter eines Berliner Blattes
eine Unterredung über die Finanzlage Sachſens und er=
wähnte
, daß der Mindeſtanſpruch des ſächſiſchen Staates und
der Gemeinden an Reichseinkommen= und Körperſchaftsſteuern
dem Reich gegenüber für das Rechnungsjahr 1920 etwa eine Mil=
liarde
betrage. Dabei machte er auch beinerlenswerte Angaben
über die Einziehung der Reichseinkommenſteuer
für das Jahr 1920, indem er hervorhob, daß nach einer im
Reichstag zur Entſchließung vorliegenden Reichsratsvorlage fir
das Rechnungsjahr 1920 nicht der volle Jahresbetrag der Jahres=
einkommenſteuer
, ſondern nur 75 Prozent erhoben
werden ſollen. Ob dieſe Vorlage geſetzliche Kraft erlangen
wwird, ſteht noch dahin. Würde es der Fall ſein, ſo würde das
Reich für das Rechnungsjahr 1920 bei Zugrundelegung von 12
Milliarden an Steuern 3 Milliarden weniger einnehmen. Es
ſei zu beſorgen, daß die geplanten Maßnahmen auch auf die
Finanzen der einzelnen Länder und Gemeinden ungünſtige
Rückwirkungen zur Folge haben würden. Jedenfalls ſei dadurch
von neuem eine große Unſicherheit für die Veurteilung der finan=
ziellen
Lage des Staates und der Gemeinden hervorgerufen
worden, die im Intereſſe aller Beteiligten baldigſt beſeitigt wer=
den
ſollte. Wie hietzu von zuſtändiger Seite bemerkt wird, iſt

[ ][  ][ ]

in dem Geſetzentwurf allerdings die Abſicht, nur 75 Prozent der
Reichseinkommenſteuer für 1920 einzuziehen, enthalten. Ob es
aber zur Ausführung dieſer Abſicht koyrmen wird, läßt ſich bei
der Schwierigkeit der Materie heute noch nicht ſagen.
Ergebnis der deutſchen Kinderhilfe.
* Berlin, 17. Febr. Wie der Vorſtand der Deutſchen
Kinderhilfe mitteilt, haben die Sammlungen in Berlin für
die Deutſche Kinderhilfe über 10 Millionen Mark ergeben.
Hiervon ſind von den Spendern über zwei Millionen Mark der
Verwendung für beſonders notleidende Gebiete Deutſchlands,
wie Oberſchleſien, das Ruhrgebiet und das Erzgebirge, vorbe=
halten
. Ein Teilbetrag von einer Million Mark wird auf Grund
ärztlicher Gutachten zur Anſchaffung von Hemden und
Strümpfen verwendet. Laut Täglicher Rundſchau beträgt das
Geſamtergebnis der Deutſchen Kinderhilfe in Sachſen 3½ Mil=
lionen
Mark.
Gründung einer Reichsgewerkſchaft der Poſt=
und Telegraphenbeamten.
Berkin, 16. Febr. (Wolff.) Die Vertreter und Vorſtände
olgender Poſtfachvereine: Reichsverband deutſcher Poſt= und
Telegraphenbeamten, Verband deutſcher Poſt= und Telegraphen=
beamten
, Verband der deutſchen Reichspoſt= und Telegraphen=
beamtinen
, Bund geprüfter Sekretäre und Oberſekretäre der
Reichspoft= und Telegraphenverwaltung, Gewerkſchaft deutſcher
Poſt= und Telegraphenbeamten und Bund deutſcher Poſt= und
Telegraphenaſſiſtenten und Anwärter, ſind nach eingehender
Durchberatung von Richtlinien als Grundlage für den künf=
tigen
Satzungsentwurf übereingekommen, unter Vorbehalt der
Zuſtimmung der ſatzungsmäßigen Organe die Gründung
einer Reichsgewerkſchaft der Poſt= und Tele=
graphenbeamten
mit Beſchleunigung zu vollziehen. Ein
ſofort gebildeter engerer Ausſchuß, in dem dieſe Verbände ver=
treten
ſind, erhielt den Auftrag, alle notwendigen Vorarbeiten
für den geplanten Zuſanmenſchluß ſogleich in Angriff zu neh=
men
. An den Arbeiten dieſes Ausſchuſſes beteiligt ſich auch die
Vereinigung der höheren Reichspoſt= und Telegraphenverwaltung.
Der deutſch=polniſche und Danziger
Durchgangsverkehr.
m. Paris, 16. Febr. Nach einer Havasmeldung haben die
deutſchen und polniſchen Bevollmächtigten heute
die Ausarbeitung des Abkommens über den deutſch=
polniſchen
und Danziger Durchgangsverkehr
beendet, das durch Artikel 98 des Verſailler Vertrages vorge=
ſehen
war. Dieſes Abkommen regelt die Verbindung jeder Art
zwiſchem Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland, ebenſo zwi=
ſchen
Polen und Danzig über das rechte Weichſelufer. Es wurde
dem Eiſenbahnverkehr für Zivil= und Militärperſonen, den Poſt=
Telephon= und Telegraphenverbindungen beſonders Rechnung
getragen. Die Unterzeichnung dieſes Abkommens wird wahr=
ſcheinlich
in Paris ſtattfinden, ſobald die Abſtimmung der freien
Stadt Danzig erfolgt iſt.
Das deutſch=tſchechoſlowakiſche Wirtſchafts=
abkommen
abgeſchloſſen.
Berlin, 16. Febr. (Wolff.) Die Verhandlungen, die ſeit
Ende Januar mit Vertretern der tſchechoſlowakiſchen
Regierung unter Führung des Staatsſekretärs im tſchecho=
flowakiſchen
Handelsminiſterium, außerordentlichen Geſandten
und bevollmächtigten Miniſters Dr. Schuſter über die Ausfüh=
rung
des deutſch=tſchechoſlowakiſchen Wirt=
ſchaftsabkommens
vom 29. Juni 1920 ſtattfanden, wur=
den
geſtern abgeſchloſſen. Zur Regelung gelangten gewiſſe
Fragen des beiderſeitigen Warenaustauſches, insbeſondere auf
dem Gebiete der Chemikalien, Knöpfe, Maſchinen und des
Malzes. Die Kohlenmengen, die nach dem Kohlenabkommen
beiderſeits auszutauſchen ſind, wurden um ein Geringes erhöht.
Auch die Verlängerung des Abkommens wurde bereits bis Ende
Juni in Ausſicht genommen. Die Verhandlungen, die gleich=
zeitig
im Reichsfinanzminiſterium über den Abſchluß des Ver=
rages
zur Vermeidung der Doppelbeſteuerung und bezüglich
des Rechtsſchutzes und der Rechtshilfe in Steuerſachen ſtattge=
funden
haben, führten zur Aufſtellung eines vorläufigen Ent=
wurfes
auf dieſen Gebieten.: Alle Zweifelsfragen konnten hier
illerdings noch nicht endgültig erledigt werden. Der Entwurf
wurde daher zunächſt beiderſeits als unverbindlich erklärt. Nach
dem Gange der Verhandlungen iſt aber zu erwarten, daß in
jaher Zeit ein endgültiger Vertragsabſchluß auch hier erfol=
gen
kann.
Belgien und das Beſchlagnahmerecht.
m. Berlin, 16. Febr. Unter der Ueberſchrift Belgien
berzichtet auf ſein Beſchlagnahmerecht brachte ein
Teil der Preſſe eine Meldung: Die belgiſche Regierung beab=
ſichtigt
nicht, von dem nach § 18 der Anlage 2 zum Teil 8 des
Friedensvertrages zuſtehenden Recht, das Eigentum der deut=
ſchen
Staatsangehörigen zu ſchädigen, Gebrauch zu machen.
Dieſe Aeußerung hat zu bedauerlichen Mißverſtändniſſen geführt.
Der Verzicht der belgiſchen Regierung ſagt nicht etwa, daß die
während des Krieges beſchlagnahmten deutſchen Vermögen frei=
gegeben
werden ſollen, ſondern ſie ſagt, daß in Belgien das in

Zukunft nach dort gebrachte deutſche Vermögen der Beſchlag=
nahme
nicht mehr unterliegen ſoll. Begründet iſt dieſes ſcheinbare
Entgegenkommen damit, daß der belgiſche Hafen Antwer=
pen
auf Gedeih und Verderb mit dem deutſchen Export zu=
ſammenhängt
. So lange nun eine Unſicherheit für deutſches
Eigentum in Antwerpen beſteht, ſo lange wird ſich der deutſche
Export ausſchließlich deutſcher und holländiſcher Häfen bedienen.
Deshalb die ſcheinbare Großmütigkeit Belgiens, das übrigens
nur dem Beiſpiel der Engländer gefolgt iſt. Während deren Ver=
ſicht
auf den Artikel 18 ſchon den höchſten Unwillen der Franzo=
ſen
erregt hatte, die darin eine Preisgabe der im Verſailler
Frieden feſtgeſetzten Vorteile ſahen, war man in Paris anfangs
über die Abſicht der Belgier, ſich dem Vorgehen Großbritanniens
anzuſchließen, noch mehr entrüftet. Hoffte man doch, auf der
Bahn des Militärabkommens met Brüſſel fortſchreitend, Belgien
allmählich ganz in den Bannkreis Frankreichs zu ziehen. Aber
die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten erwieſen ſich ſtärker als die
Furcht vor Frankreich, zumal dieſes im Intereſſe der Hebung der
eigenen Häfen jede Erleichterung für Antwerpn ablehnte.
Antwerpen ſah ſich von der Konkurrenz Rotterdams erdrückt,
und ſo entſchloſſen ſich die Belgier, nachdem der franzöſiſche Bot=
ſchafter
in Brüſſel de Magerie in einer viel beachteten Neujahrs=
rede
noch einmal ſchroff alle Wünſche der Belgier für ein Ent=
gegenkommen
der Franzoſen hinſichtlich der Eiſenbahntrans=
porte
nach Antwerpen abgelehnt hatte, auf die Anwendung des
Artikels 18 Verzicht zu leiſten. Mitbeſtimmend war dabei wohl
auch der Gedanke, an England Anlehnung zu ſuchen und nicht
völlig mit Frankreich zu gehen. Einſichtigen belgiſchen Politikern
war vor der allzu liebevollen Umklammerung durch den franzö=
ſiſchen
Nachbarn doch bange, von dem es einſt, im Zeitpunkte ſei=
ner
Entſtehung, ein neuer Staat war. Die Belgier mühen ſich
daher eifrig, England in den Kreis der militäriſchen und politi=
ſchen
Abmachungen hineinzuziehen, die ſie zurzeit nur an Frank=
reich
feſſeln.
Die Frage der Abrüſtung.
London, 17. Febr. (Wolff.) Der Pall Mall and Globe
erfährt von maßgebender Seite, daß das britiſche Kabi=
nett
als Ergebnis des Beſuches von Sir Auckland Geddes be=
ſchloſſen
hat, daß kein Vorſchlag ſeitens Englands ſowohl mit
Bezug auf die Abrüſtung, als auch auf andere, die Beziehun=
gen
zwiſchen Großbritannien und Amerika berührende
Fragem vorgebracht werden ſoll, bis die neue amerikaniſche Re=
gierung
ihr Amt angetreten hat und die Haltung Hardings
klar feſtgelegt iſt. Was die Abrüſtungsfrage anbetreffe, ſei
Geddes die Anſicht des britiſchen Kabinetts darüber mitgeteilt
worden, ſo daß, wenn konkrete Vorſchläge ſeitens der amerika=
niſchen
Regierung gemacht würden, der Botſchafter in der Lage
ſein werde, die Anſichten Großbritanniens vorzubringen.
Die Arbeitsloſigkeit in England.
London, 17. Febr. (Wolff.) Im Unterhaus erklärte der
Führer der Arbeiterpartei Clynes über die Arbeitsloſig=
keit
, die Lage ſei ſeit Dezember ſchlimmer geworden. Die
Arbeiterpartei fordere für die Arbeitsloſen entweder Arbeit oder
hinreichende Unterſtützung. Bevor die Frage der Erwerbsloſig=
keit
nicht gelöſt ſei, könne in England kein Frieden ſein. Er
fragte die Regierung, welche Verſuche ſie zur Wiederherſtellung
des wirklichen Friedens und Schaffung von Handelskrediten
unternommen habe. Es verhalte ſich nicht ſo, daß die Regierung
die Frage nicht löſen könne, ſondern, daß ſie ſich davor fürchte,
in Zwiſtigkeiten mit dem feſtbegründeten Beſitz zu komwen.
r mache keinerlei Vorſchläge zur Aenderung des kapitaliſtiſchen
Syſtems. Wenn die Regierung jedoch die Vorſchläge der Ar=
beiter
nicht annehme, ſo ſolle ſie doch etwas Beſſeres vorſchlagen.
Er wolle keineswegs die Klaſſendiktatur in Rußland verteidigen,
aber Arbeitsloſigkeit, ſcheine in Rußland nicht zu herrſchen.
Clynes trat für die Wiederaufnahme des internationalen Han=
dels
und der Handelsbeziehungen zu Rußland ein. Mc. Na=
mara
ſtellte in Abrede, daß es ſeitens der Regierung an Vor=
bereitungen
für dieſe Lage fehlte. Er ſagte, ein Manifeſt ver=
öffentlichen
und tagtäglich praktiſche Politik ausarbeiten, ſei
zweierlei. Die Zahl der Erwerbsloſen ſei von 350 000 im Ok=
tober
vorigen Jahres auf 1039 000 am 11. Februar geſtiegen.
Nicht einbegriffen ſeien hierbei etwa 600 000 Arbeiter, die ſyſte=
matiſch
verkürzte Arbeitszeit haben. Unter den 1039000 Er=
werbsloſen
befänden ſich auch leider 368 000 Kriegsteilnehmer.
Das Arbeitsminiſterium tue ſein Aeußerſtes, um die britiſche In=
duſtrie
wiederherzuſtellen. In der Zwiſchenzeit werde ein Ge=
etzentwurf
eingebracht, der die Erhöhung der Arbeitsloſenunter=
ſtützung
vorſieht.
London, 17. Febr. (Wolff.) Im Verlaufe der Unter=
hausdebatte
über die Arbeitsloſenfrage erklärte
Barnes, den Mitgliedern der Arbeiterpartei ſei es nicht ge=
lungen
, irgendeinen praktiſchen Vorſchlag für die augenblickliche
Lage zu bieten. Es ſei hoffnungslos, auf Rußland als
Retter aus der augenblicklichen Lage zu blicken. Bezüglich der
Forderung, daß der Staat für eine angemeſſene Unterſtützung
der Erwerbsloſen ſorgen müſſe, erklärte Barnes, es dürfe nichts
unternommen werden, um den Anſporn zur Arbeit zu ver=
ringern
. Der Wunſch nach Arbeit müſſe vermehrt und nicht ver=
mindert
werden. Er wolle nicht die augenblickliche Geſellſchafts=
und Induſtrieordnung verteidigen, aber er glaube, man werde

nehmngen tatkräftig unterſtützen und den ärmeren Ländern
behilflich ſein, engliſche Waren zu kaufen. Eine der Urſachen der
augenblicklichen Kriſe ſei der Mangel an Vertrauen, der aus di
Gewerbeſtreitigkeiten entſtehe. Barnes ſagte weiter, er wer= e=
den
von der Arbeiterpartei eingebrachten Abänderungsantru=
nicht
unterſtützen und hoffe, die Regierung werde ſich mit der
was ſie bisher unternommen habe, nicht begnügen.
Robert erklärte, die Arbeiter würden in den irrigen Glan=
ben
gebracht, daß die Löſung des Problems in der Wiederguu=
nahme
des Handels mit Rußland liege. Dem Volke den Glaubn
beizubringen, daß in Rußland überflüſſige Lebensmittel po=
handen
ſeien, käme einem Verbrechen gleich. Robert trat f5
freie Handelsbeziehungen mit anderen Völkern ein. Er ſag=
das
engliſche Volk müſſe die Wahrheit erkennen, daß es nio
ohne Auslandshandel leben könne.
Die Ausführungen von Barnes und Robert ſind bemerkem=
wert
, da beide früher hervorragende Mitglieder der Arbeits=
partei
waren.
Irland.
* Paris, 17. Febr. Nach einer Londoner Havasmoldun
richtete de Valera an ſämtliche Abgeordnete der Koaliti
Briefe, die übereinſtimmend folgenden Wortlaut haben: Die
Irland durch Ihre Regierung verwendeten Truppen führ:
einen ungerechten Krieg gegen unſer Volk. Sie führen dieſr
Krieg in einer Art und Weiſe, die allen Regeln de
ziviliſierten Krieges widerſpricht. Das iriſae
Volk erkennt die Autorität und Exekutivgewalt Englands au/e,
Sie und nicht Ihre Truppen ſind es, die in erſter Linie Sel

Verantwortung tragen.
Die ſchwediſche Kabinettskriſe.
Stockholm, 16. Febr. (Wolff.) Branting erklänefür dure
heute dem König, er könne die Regierungsbildung nicht übg=
nehmen
. Hierauf beauftragte der König den früheren Miniſte=F
präſidenten Admiral Arvid Lindman, die neue Regierulehen
zu bilden.
Stockholm, 16. Febr. (Wolff.) Der Führer der Konſs=; guſg
vativen Admiral Lindman, der nach der Ablehnung Bra= F=
tings
zur Kabinettsbildung aufgefordert worden war, he
gleichfalls abgelehnt. Der König wandte ſich dam
(1.St
an den Führer der liberalen Partei Landeshauptmann Ed
welcher erklärte, den Auftrag nicht übernehmen zu können. D.
ranfſt
Zeitungen äußern, daß, nachdem die drei großen Parteien
geweigert hätten, die Verantwortung für die Regierung zu übe
nehmen, nur ein Kabinett von höheren Beamten in Betracht kon=

men könne. Svenska Dagbladet teilt mit, daß der bisherir
Wohlfahrtsminiſter Elmquiſt zu dieſem Zweck vorbereiten!
Verhandlungen geführt habe und dabei u. a. Anſchluß an dw
ehemaligen Finanzminiſter im Kabinett Branting, Thorſſo,
ſuchte. Dieſer erklärte indeſſen, nicht imſtande zu ſein, ſeine Meſt
wirkung zu geben.
Kleine politiſche Nachrichten. Wie aus dem Reichsfinanzmi,
ſterium mitgeteilt wird, wird das Miniſterium beim Reichsrar die Ne/
prägung von 50=Pfennigſtücken im Betrage von
lionen Mark beantragen. Der Reichsrat hat erſt am 4. 9
vem
* die Neuprägung von 50 Millionen Mark in 50=Pfennigſtüchen aid
Aluminium beſchloſſen. Inzwiſchen hat ſich aber herausgeſtellt, daß ei
weitere Prägung notwendig iſt, damit endlich die vielen umlaufené
Geldſcheine zu 50 Pfennig verdrängt werden. In einer Konferenz 6.
Vorſtände der bier Bergarbeiterverbände wurde beſchloſſen, das Uebe
ſchichtenabkommen für den Ruhrbergbau zu kündigen, ſo de
im 13. März keine Ueberſchichten mehr verfahren ſverden, vorbehaltF
weiterer Verhandlungen. Nach einem Telegramm aus Helſingfors Eu
der finniſche Reichstag die Regierungsvorlage, betreffend A
nahme einer Staatsanleihe von 250 Millionen finniſcher Mark, in dr.
Lefung mit 95 gegen 83 Stimmen angenommen. Die Regierungsvorla
betreffend Einführung einer beſonderen Beſteuerung der Reſtaurax
und Kaffees, deren Betrag auf 10 Millionen finniſcher
ark berechr
wurde, iſt in zweiter Leſung abgelehnt worden.
e Wiederg
machungskommiſſion veröffentlicht durch die Havasagentur eine Mitt
lung, in der erklärt wird, daß Deutſchland im Laufe des Monct
Januar 1681 996 Tonnen Kohlen geliefert hat. Von dieſer Men/
haben erhalten: Frankreich 1069 075, Italien 208 012, Belgien 27464
und Luxemburg 130 213 Tonnen. Reuter erfährt, daß die bevorſteher
Londoner Konferenz im St. James=Palaſt ſtattfinden wird, dr
der König zu dieſem Zvecke z
ur Verfügung ſtellte. Für die Preſſe wa
den Einrichtungen getroffen. Die deutſche Delegation wird im Savr/

hotel untergebracht. Marſchall Foch und General Weygand werden
der Reparationskonferenz teilnehmen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Februar.

beit
* Perſonalie. Den Charakter als Oberleutnant erhielt der Leu/ denag
nant d. Ldw. a. D. Guſtav Rieſe, Sekretär bei der Landesverſich
rungsanſtalt Heſſen, hier.
Uebertragen wurden dem Schulamtsanwärter Otto Bopf. c)ſ
Schotten eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Groß=Eichen, Krei
Schotten, dem Schulamtsanwärter Heinrich Muth aus Gießen E
bi
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Altenhain, Kreis Schorten.
der 4.
u. Strafkammer. Der 24 Jahre alte, bisher unbeſtrafte. Weißſka ud
binder Ludtig Müller 12. aus Sprendlingen hatte, weil er a.
geblich in ſeinem Gowerbe nicht genügend Beſchäftigung fand, unt ſchohn=

C.M. Der Prozeß gegenden Dichter Georg Kai=
ſer
iſt weniger von juriſtiſchem und ſozialem Intereſſe, als von
pſhchologiſchem. Ein Dichter, der nicht zu verkennende Bühnen=
erfolge
gehabt hat, die allerdings in der Literaturgeſchichte bei
manchem, der ſchon längſt vergeſſen iſt, in noch viel höherem
Maße zu verzeichnen ſind, hat ſich zu medrigen Verbrechertaten
hinreißen laſſen, nur um ſein Genie zur Geltung zu bringen.
Er glaubte an ſein Genie und glaubt es auch jetzt in der Gefäng=
niszelle
noch. Er hält ſich für einen Märtyrer und gottgeſandten
Propheten zugleich. Dieſem Genie alles zu opfern, ſelbſt ſeine
Familie, war ihm notgedrungenes Geſetz. In einer geradezu
krankhaften Eitelkeit glaubte er an ſeine hohe Miſſion ſchon, als
er noch keine Erfolge zu verzeichnen hatte. Aber nun gar, als
die Erfolge, die durchaus nicht ſo beiſpiellos ſind, eintraten, da
ging er über Leichen und Moral. Er ſelbſt nannte ſich vor Ge=
richt
einen Ausnahmemenſchen, für den das Geſetz keine Gültig=
keit
habe. Er prägte den Satz, daß vor dem Geſetz zwar ein jeder
gleich ſei, aber er ſelber ſei nicht ein jeder. Ja, er nannte ſich ſo=
gar
vor aller Oeffentlichkeit einen Gott. Er hält ſich für einen
der größten Dichter, die es überhaupt gegeben hat, und prahlt
damit, daß er bereits in die Weltliteratur eingegangen iſt. Wenn
jeder Pariſer Poſſenſchreiber, den man auf deutſchen, engliſchen
und anderen ausländiſchen Bühnen gibt, ſich ebenſo etwas ein=
bilden
wollte, dann würde faſt die ganze franzöſiſche Dichterwelt
einem Irrenhaus gleichen. Er hat ſogar den Größenwahn, ſich
einzubilden, daß er den Deutſchen eine ganz neue Sprache ge=
geben
habe, und vergleicht ſich deshalb mit dem großen Sprach=
reformator
Luther, der alles hatte, nur keinen Größenwahn, der
ein ehrlicher Ringer und ſelbſtkritiſcher Geiſt war, geplagt von
Zweifeln und inneren Kämpfen. Um die Welt mit ſeinen Ideen
zu beglücken, hätte der Angeklagte, wie er vor dem Underſuchungs=
richter
frei herausgeſagt hatte, auch ſeine Kinder verkauft. Vor
dem Richter geſtand er ſogar zu, daß er ſie, wenn es gegolten
hätte, ſein Ich durchzuſetzen, geſchlachtet hätte. Und als er dar=
auf
hingewieſen wurde, daß er ſeine Frau in ſeinem Größen=
vahn
mit ins Unglück geriſſen hätte, da erklärte er kühl und
offen, daß die Rechtspflicht weit tiefer ſtehe als die Pflicht gegen
ſeine eigene Perſon. Das könnte heller Größenwahn ſein, der
auf einen Geiſteskranken ſchließen laſſen müßte, wenn nicht der
pſychiatriſche Sachverſtändige Kaiſer für geiſtig geſund er=
klärt
hätte.
Georg Kaiſer nannte als ſeinen Verteidiger und Leidens=
genoſſen
auch den unglücklichen Heinrich von Kleiſt. Sich mit
dieſem Dichter, der Ewigkeitswerte ſchuf, zu vergleichen, das iſt

herausfordernde Eitelkeit. Der Mann, der Die Bürger von
Calais geſchrieben hat, reicht auch nicht im entfernteſten dem
Heros, der den Prinzen von Homburg geſchaffen hat, bis an
die Achſeln. Der Mann, der Die Koralle geſchrieben hat, kann
dem Schöpfer des Zerbrochenen Kruges nicht die Schuhriemen
löſen. Und was für ein ernſter, wenn auch mit ſich zerfallener
Ringer war dieſer Heinrich von Kleiſt, der glücklich geweſen wäre,
wenn ihm von dem Publikum ſeiner Zeit nur der zehnte Teil
des Beifalls geſpendet worden wäre, den Georg Kaifer erhalten
hat. Und doch rang Heinrich von Kleiſt in feſten Vertrauen auf
ſein Genie) wenn ihn auch tauſendmal die Hoffnung verließ,
überhaupt einmal, ſelbſt nach ſeinem Tode, anerkannt zu wer=
den
. Das nenut man Held und Märtyrer. Und wie hat Kleiſt
gedarbt! Wie hat er vergeblich auf fvemde Hilfe gebaut! Georg
Kaiſer hat in letzter Zeit ganz erhebliche Honorare eingenom=
men
und noch erheblichere ſtanden ihm in Ausſicht. Hätte dem
armen Kleiſt irgendeine Filmfabrik für einen guten Gedanken
doch auch 30000 Mark geboten! Er wäre nicht am Wannſee als
Verzweifelter in ſich ſelbſt zuſammengebrochen und hätte dann
tapfer und hoffnungsfroh weiter geſchafft. Kleiſt ging an dem
Unverſtand des deutſchen Volkes, das einem Iffland und Kotze=
bue
zufubelte, für ihn aber keinen Blick hatte, zugrunde und
was noch viel größer und erhabener iſt und wofür ein Mann wie
Kaiſer kein Gefühl hat an dem hoffnungsloſen Elend ſeines
Vaterlandes.
Der feſte Glaube, den Heinrich von Kleiſt an ſich hatte, war
nicht der Größenwahn eines eitlen Phantaſten, ſondern das
Selbſtbewußtſein eines Genies. Das Genie iſt gewöhnlich ent=
weder
kindlich naiv oder aufrecht ſelbſtbewußt. Goethe in ſeiner
harmoniſchen inneren Vollkömmenheit war beides; Hebbel und
Richard Wagner das letztere. Die beiden letzteren wurden von
ihrer Mitwelt ebenfalls wegen ihres angeblichen Größenwahns
verhöhnt, aber ſie waren moraliſch in ſich ſo gefeſtigt und ihr
Charakter war ſo zielbewußt und zähe, daß ſie ſich durchrangen
und durch Unſterblichkeitswerke ihre Läſterer zu ihren Anbetern
machten. Und wie haben gerade dieſe beiden in bitterſter Le=
bensnot
gerungen! Hebbel führte lange Zeit das Leben eines
Parias, der auf ſeiner Flucht zu Fuße von München nach Ham=
burg
im Schneegeſtöber durch den Thüringer Wald halb erfroren
wanderte und unter ſeinem Sommerjackett ſein einziges Glück,
ſein Hündchen, zu retten ſuchte. Das nennt man kämpfen und ſich
durchſetzen! Und der Dichter der Judith hätte doch eigentlich
mehr Berechtigung gehabt, ſich für einen Ausnahmemenſchen zu
halten, als der der Koralle‟. Aber geſtohlen hat Hebbel ſelbſt in
ſeiner allergrößten Not nicht und ebenſo Wagner nicht, der trotz
ſeines Rienzi, Fliegenden Holländers und Tannhäuſers

ſich oft vor drückenden Schulden nicht retten konnte und al Ann
Hoffnung auf die Zukunft verloren hatte.
Echtes Künſtlertum ſetzt vor allem in erſter Lin=Moud
tiefes ſittliches Gefühl voraus. Wer auf der Menſc
heit Höhen wandeln will, muß ſich auch als Höhenmenſch zeige
Georg Kaiſer aber iſt nichts als ein eitler Ichling, für den di
Menſchheit nur ſeinetwegen da zu ſein ſcheint. Er erklärte zwaſ/ ſder
vor Gericht, daß er nicht ein Kind ſeiner Zeit ſei (er wollte di
mit vielleicht ausdrücken, daß er der Ewigkeit angehört), aber
ſprach damit eine unbewußte Lüge aus. Gerade er iſt ein Kir
ſeiner Zeit, oder bielleicht beſſer: ein Symbol unſerer Zeit. E
iſt der beſte Beweis für den ſittlichen Niedergang unſerer Tag, Eſo 7o
in denen ſelbſt begabte Menſchen mit Hoffnung erweckenden E
folgen den Maßſtab für echte Menſchenwürde verloren haben.

T. 1. Schnitzlers Reigen in Wien. Aus Wien, 17. Februg
wird gemeldet: Die Vorſtellung von Schnitzler
Reigen mußte geſtern infolge von Sturmſzene
abgebrochen werden. Während des vierten Bildes drange
etwa 500 Studenten und junge Leute mit Gewalt unter den Z‟
rufen: Judenbagage, hinaus aus dem Bordell! in den Z*
ſchauerraum. Das Publikum wurde von den Demonſtrantc
mit Gewalt aus dem Saal gedrängt. Aus den Logen wurde!

Zettel in das Parterre geworfen und vom Waſſerhydranten a..
der Bühne Waſſer in den Zuſchauerraum geſprengt. Auch in de
Garderobe wurden die Beſucher weitergedrängt und hinausge
worfen. Schon zu Beginn der Vorſtellung war im Zuſchaue:
raum eine Stinkbombe geplatzt. Nachher zogen die Demonſtran
ten zum Stefansplatz, wo einer von ihnen eine Anſprache hie
und betonte, daß ſie nun ihre Arbeit getan hätten und nun gehel
könnten. Die nächſte Vorſtellung des Reigen wurde von d.
Polizei verboten.

* Bernhard Shaw hat fernere Aufführungen ſeiner Stücl
in Deutſchland und Oeſterreich telegraphiſch verboten, d.
wohl er überall ungeheure Erfolge erzielte, denen aber der V.
luta wegen der klingende Lohn fehlte. Aus Budapeſt ſandte men
ihm 1083 Kronen Tantieme, dafür erhielt er drüben aber nn:
15 Schilling ausbezahlt, wovon er noch 5 Schilling Steuer C.*
geben mußte. Für 21780 Kronen aus Wien erhielt er na
19 Pfund Sterling, wovon der engliſche Staat 6 Pfund bea?
ſpruchte.
** Das Ende aller Erdennot. Eine herrliche Idee, u.
aller Not auf Erden ein Ende zu bereiten, hat e*

ilem
Muſte
kaver
Hun
ürperut
eithn
1

mit d

[ ][  ][ ]

nmmer 48.

Die ihm mittels Diebſtahls= Material verſchafften. Es handelte ſich
gie an den künſtlichen Zähnen beſindlichen Metallſtifte, aus Gold
Süllber zuſammengeſetzt und das Kilo beſitzt einen Wert von etwa
0 Mark. Selbſt bei kleinen Mengen dieſer Süfte iſt alſo der Dieb=
Gzw. die Hehlerei vorteilhaft, und in dem einen Falle hat M. von
Hort beſchäftigten, 38 Jahre alten Fabrikarbeiter, Franz Pages
Sprendlingen etwa 1 Pfund Stifte erhalten, wofür er 1200 Mark
lte. Dieſen Handel vermittelte der in der gleichen Fabrik be=
ſüftgte
, 34 Jahre alte Georg Schäfer von Sprendlingen auf An=
ng
M.s, indem er den P. auf den M. als Kaufliebhaber hinwies
letzterem die Stifte überbrachte. Er will dies aus bloßer Ge=
ſigseit
und Gutmütigkeit ohne jeden eigenen Nutzen getan haben.
ßge Arbeiterinnen der genannten Fabrik behaupten, daß ihnen bei
Beſchäftigung zufällig Stifte in ihre Schürzen geraten und fo un=
eihrlich
mit nach Hauſe gelangt ſeien, hatten aber auch von M.3 Han=
gerfahren
und veräußerten einiges an ihn. Die 19jährige Arbeite=
Katharine Werner von Langen beſaß etwa 100 Gramm Stifte
ließ den größten Teil davon durch eine Bekannte, die 18 Jahre alte
eterin Sofie Sallwey in Langen, gelegentlich dem Müller in
mefurt überbringen, der in einem Kaffce daſelbſt ſeinen unermittelten
ſeymer hatte, 850 Mark dar us erlöft haben ſoll und nur 150 Mark
m abgab. Der Mitwirkung bei dieſem Handel war norh der 27jäh=
Kaufmann Hans Haas von Frankfurt als Begüinſtigter bzuv.
ſer ſchuldig, doch will er vollſtändig unbeteiligt goweſen ſein. Den
der erwähnten Stifte ſetzte die Stiefmutter der Werner, die 40
ve alte Ehefrau Katharine Jäckel von Langen, unmittelbar an
der ab, und das gleiche geſchah ſeitens der Arbeiterin Kaiharine
er, 24 Jahre alt, aus Langen, mit etwa 25 Gramm. Müller
hlte das Gramm mit 23 Mark. Er gibt ſeine Hintermanner
an, ſo daß dieſe leider nicht zu faſſen ſind und der Umfang des
bens nicht näher aufzuklären iſt. Der bereits erwähnte angeflagte
ſifer war außer der Hehlerei und Anſtiftung noch des Diebſtahls
dig, weil er auch ſelbſt in der Fabrik eine Hand voll Zähne mit
Eten (angeb ich, um ein Spielzeug für ſeine Kinder zu fertigen) mit=
ommen
hatte. Sämtliche Angeklagten waren bisher unbeſtraft. Es
en Pages zu 4 Monaten, Schäfer zu 3 Monaten, Werner zu 4
aten, Leiſer zu 2 Wochſen, Sallweh zu 200 Mark Geldſtraſe, Jäckel
Woche, Müller zu 1 Jahr Zuchthaus, abzüglich 5 Monaten,
vrreilt. Hags wurde freigeſprochen.
Speifung vorſchulpflichtiger Kinder und wuerbender und ſtillender
ter durch die Quäter. Die Geſellſchaft der Freunde (Quäker) von
erika wünſcht mehrere Hundert Kinder im Alter von 26 Jahren
Fgenommen ſolche, die zu Oſtern in die Schule kommen), aber vor=
ſenl
ich auch die, welche wegen körperlicher Schwäche nicht ſchulreif
aden, ſowie werdende und ſtillende Mütter zu ſteiſen. Ueber die
geldungen hierzu ſiehe Bekanntmachung in der heutigen Nummer,
* Zuſammenſchluß der Darmſtädter Architekten ia B. D. A. In de=
nstagsnummer
waren zwei neu hinzugetretene Mitglieder ungenau
egeben. Neue Mitglieder ſind demnach noch gewurden Regierungs=
eiſter
a. D. Schlander und Architekt Soeder.
m. Orpheum. Xaber Terofals Schlierſeer Bauern=Theater brachte
Mittwoch abermals ein für Darmſtadt neues Stück zur Aufführung,
dreiaktigen Schwank Weiberregiment von Hartl=Mitius,
ſin äußerſt humorvoller, teilweiſe grotester Form den ewvigen Kampf
die Herrſchaft zwiſchen den Männern und Frauen ſchüldert, den
pf. der doch letzten Endes immer wieder auf das alte Bihelwort
cführt: Er ſoll Dein Herr ſein‟. Daß dieſes Herrſein nicht ſo
wiſch zu nehmen iſt, dafür ſorgen ſchon die Schlauheit der Frquen
die Verliebtheit der Männer, die dieſen Kampf dann auch nicht

Mſuer ſich ſo zuſpitzen laſſen, wie bei dieſer Weiberzebolution, in
Xſſriederbach. Die Rädelsführerin dieſer Revolution iſt die Frau
Bürgermeiſters, Maria Vogelſang, der man allerding
allem Temperament nicht ſo recht den Ehedrachen glauben, kann
Muſtertype von Verſchlagenheit und Anpaſſungsfähigkeit war wie
Xaver Terofal als Gemeindeſchreiber Hemeter, voll köftlich=
die
Y gen Humors, immer auf der Jagd nach ſeinem Vorteil, nach Alko=
d
0
a und ſonſtigen leiblichen Genüſſen. Einheitlich, wie immer,
am
gehe und Spiel. Geora Vogelſang als Bürgermeiſter ſtellte

zutmütigen Pantoffelhelden ſehr glaubhaft dar, von draſtiſcher
df
ſiung beſonders im Zuſammenſpiel mit der Dienſtmagd Liesl
durch Fannerl Mittermayr=Terofal eine lebenswarm
lxörperung fand. Weiter ſeien erwähnt der Ochſenwirt des Ed
ueflseithner und deſſen Frau Anna Terofal, die Kramerin de
ſ a Reil, deren Schweſterkind Toni Stäblein und Anto=
ſlipfl und Elſe Reil als Bauer und Bäuerin vom Scheiben=
Das Stück hatte den allergrößten Erfolg, oftmals erklang de
Riw Mläzteſte Beifall bei offener Szene.
Wie immer, fanden auch die
ufchen Nationaltänze und die Darbietungen der Virtuoſen Kar
warz und Guſt
Höhnig mit Streichmelodion und auf de
er viel Anklang.
Die Vorſtellung war ſehr gut beſucht.
beräh/l* Im Silberkranz. Die Cheleute Alegander Kräll, wohnhaf
ertſtraße 18, begehen morgen Samstag, den 19. Februar, das Feſ
Silbernen Hockzeit.
Polizeibericht. Feſtgenommen wurden: Der 18 Jahre alt
5. von Darmſtadt, der 22 Jahre alte Kellner O. H. von Freuden
(Württemberg), der 23 Jahre alte Arbeiter Willi Thiele von Heini
18 Jahre alte Kutſcher A. W. von Itoupa (Braſilien), der 23 Jahre
Arbeiter O. W. von Oberſraucha, der 28 Jahre alte Holzhändler
von Altmannshofen, der 17 Jahre alte Arbeiter W. W. von Vie
man, der 24 Jahre alte Arbeiter W. H. von Vielbrunn, der 19 Jahr
Kaufmann O. St. von Braunſchweig, der 18 Jahre alte Lu. Sch. vo=
ſtheim
, der 18 Jahre alte F. B. von Freiburg i. B., der 16 Jahre
Arbeiter B. O. von Darmſtadt, ſämtlich wegen Diebſtahls.
ſſtohlen wurden: Aus einem Hauſe in der Fuhrmannſtraße eit
drrad mit der Fabr.=Nr. 219 886, aus der Garderobe in der Hochſchule
Brieftaſche mit Inhalt, aus einem Schuppen in der Stiftſtraße ein
Kare
auubſtock, mittels Einbruchs aus einem Hauſe in der Beſſunger Straß
Betrag von 1600 Mark, aus einem Weinreſtaurant ein ſchwarze
er, mittels Einbruchs aus einem Automat der Betrag von 1000 Mar
Zigarren und Zigaretten, aus einem Hauſe in der Arheilger Straße
Kwäſche uſwp.
Zopf
Eine günſtige Gelegenheit zum Einkauf billiger Wäſche gut=
jeße
! ſahität bietet ſich bei dem Wäſcheverkauf, den der Juternational
Ed der Kriegsopfer veranſtaltet. Es handelt ſich um Hemden, Unter=
nu
und Kinderunterzeug, die wenig oder gar nicht gebraucht

Wied=

und

Avohner des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten heraus=
geckt
. Beſagter Amerikaner mit dem etwas ungewöhnlichen
Amen Miſter Smith befürwortet in einer amerikaniſchen Zei=
g
mit dem Ausdruck geziemenden Ernſtes, daß alle Staaten
bald jedem Menſchen, der nicht ſchon mit Glücksgütern ge=
net
iſt, 10 000 Mark internationales, alſo überall in der Welt
endes Papiergeld auszahlen möchten. Das Papiergeld iſt
ſt und billig herzuſtellen, und 10 000) Mark würden genügen,
jeder ſeine Schulden bezahlen, Anſchaffungen machen, auch
U etwas erübrigen und ſomit endlich einmal froh aufatmen
hmte. Auf dieſe Weiſe würden außerdem ganz enorme Be=
tye
für Armenpflege, für Prozeſſe uſw., folglich auch für Ver=
umg
und Juſtiz geſpart, es zöge überall Wohlſtand ein, die
ge Teuerung würde gar nicht mehr weh tun, die Induſtrie
urde infolge des geſteigerten Konſums einen ungeheuerlichen
ſchwung nehmen, dito der Handel, demzufolge wieder würden
leitsloſe Leute und damit wieder die Arbeitsloſenunterſtützun=
ganz
verſchwinden, ebenſo natürlich die böſen, verbrecheri=
n
Menſchen, denn dieſe bekämen ja auch je 10 000 Mark, und
urch wieder würden die furchtbar teuren Gefängniſſe über=
ſig
werden. Endlich würde die Steuerkraft des Reiches enorm
gen, ſo daß daraus hervorgehend nun auch die Staatsſchulden
zerſt ſchnell beſeitigt werden könnten, zumal es eine Valuta
üt mehr gäbe; das Geld ſei eben international. Nebenbei ver=
tgt
der Mann den ſtaatlichen Verſicherungszwang, ſo daß für
ſten auch im Alter geſorgt ſei. An der Durchführbarkeit ſeiner
ſeen zweifelt Herr Smith keineswegs, denn ſchon jetzt ſei ja
dich aus nicht für jedes ausgegebene Papiergeld eine Deckung
bhanden. Nun gut, die Idee iſt gar nicht ſo übel. Aber
un ſchon, denn ſchon: je 100 000 Mark ſtatt 10 000 Mark wür=
Das Leben noch etwas wohliger geſtalten. Dann könnte jeder
nur täglich ſein Huhn im Topfe haben, ſondern ſich auch
eigenes Häuschen bauen und ſeiner Frau ein Auto halten!
fientlich hat man maßgebenden Ortes ein Einſehen!
* Die Erziehung der Abgeordneten durch Stockſchläge. Unter
in Titel Anzahlung auf den Senat bringt der Warſchauer
Arod folgende Notiz: Der nationaldemokratiſche Seimabge=
diete
Marek erhielt von ſeinen Wählern in Lipowa,
ſeis Zywiee, 25 Stockſchläge. So lautet eine Abgeord=
eninterpellation
. Er erhielt die Schläge dafür, weil er für
Senat war, während ſeine Wähler es vorziehen, auf eine
ite Kammer zu verzichten. Man wollte ihm ſo viele Stock=
le
aufzählen, als es in Polen Senatoren geben ſoll. Weil
doch deren Zahl bisher nicht feſtſteht, begnügte man ſich vorder=
W als Anzahlung mit 25 Hieben.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Februar 1921.
Alrbeitern der Zahnfabrik Dr. Wienand in Buchſchlan einige gefun= durch billigen Einkauf zu geringen Preiſen beukauft werden können.
Es wird auf die heutige Anzeige verwieſen.

Samstag, den 19. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 400 gr Proti, Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar his 15. Mär= 1921 (Anteil 560 gr Mehl)
Butter: Auf Sonderheſtellkarte Nr. 14 J, K, I., M, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1 90 Mk. Vorſtehende Sonderbeſtell=
karten
verlieren vom 24. d. Mts. ab ihre Gültigkei=
Sornedbeef: Von Mittwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 259 gr Cornedbeef, für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Auf Nährmittelbezugsmarke Nr. 274 4R
je 750 gr zum Preiſe von 4.70 Mark für das Pfund von
Samstag, den 19. Februar, bis Samstag, den 5. März 1921.
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 6 werden von
Samstag, den 12. d3. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 5 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Vom 14. bis einſchl. 24. d. M. auf Bezugsmarke Nr. 2
Februar=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe, das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22
Zimmer 39, ſowveit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½= Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken wverden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anſzu=
bewahren
.

Die Ausgabe von Haushaltungsmehl erfolgt in den Kleinhandels=
geſchäften
und in den Bäckereien vom 19. Februar ds. Js. ab gegen Ab=
gabe
der Nährmittelbezugsmarken Nr. 274. (Siehe Bekanntmachung.)
* Orpheum. Das große Charaktergemälde Der Schandfleck
von Bichl gelangt heute Freitag zum vorletzten Male zur Auf=
führung
. Wohl ſelten hat ein Werk an dieſer Stelle einen ſo nackhhalti=
gen
Eindruck erzielt wie dieſes.

Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Das literariſche Darmſtadt in Vergangenheit
und Gegenwart.
Mehr noch wie der erſte Abend erwies der auch äußerlich an=
ziehungskräftigere
zweite Wilhelm Michel als glänzenden
Eſſayiſten, als Stiliſten von ſtarker Perſönlichkeitsuote, der das,
was er ſagt, auch überzeugend zu begründen weiß. Der Vortrag
war, als Ganzes genommen, ein literariſcher Genuß auch für den,
der mit dem Inhalt, namentlich ſoweit er Wert= und Gradmeſſer
aufſtellte, nicht ganz einig geht.
Nach Sturz, Lichtenberg, Merck und Büchner, der erſten
Gruppe ſtarker Repräſentanten deſſen, was Darmſtadt geiſtig ver=
mag
, zog der Vortragende ſehr gewandt die Linie, die von dieſen
glänzenden Geiſtern ausgeht, durch bis zu den heutigen Vertre=
tern
der Darmſtädter Geiſtes. Seine Abſicht war dabei, hinaus=
zugeben
, was er ſelbſt lebhaft empfand, das lebendige und be=
glückende
Gefühl, daß das geiſtige Darmſtadt von heute geſpeiſt
iſt aus einer wahrhaften und ſehr beſtimmten Ueberlieferung,
daß es gerade ſo, wie es iſt, dieſer Ueberlieferung voll entſpricht.
Er ſprach dann zunächſt vom verfchuldeten Augenblick, von den
Auseinanderſetzungen über Kunſt und Geiſtestat, die von wechſel=
ſeitigen
Beſchuldigungen dröhnen. Daraus ſpricht zunächſt das
Unbefriedigte auf beiden Seiten. Die Klagen der Bürger wider
die Kunſt, und die Klagem der Künſtler wider den Bürger zeigen,
daß das Verbindende zwiſchen Beiden ſüark geſchwunden iſt. Bos=
heit
ſei auf beiden Seiten nicht vorhanden. Die Kunſt aber war
in allen Hoch=Zeiten als Verbindendes, zwiſchen den Meuſchen
ſtärker als ſelbft Begriffe, die wir uns davon bewahrt haben.
Nach geſchichtlichen Begründungen dieſer Theſe kam der Vortra=
gende
dann auf das heutige literariſche Darmſtadt. Diefes zeigt,
ſagte er, auf der einen Seite die Gruppe um Edſchmid, auf der
anderen Seite eine Reihe von nicht gruppierten Erſcheinungen.
Die erſte Grußpe ſteht in beſonders aktivem Verhalten zu Zeit
und Ort. Dazu gehöre auch der Eingriff in den äußeren Umſatz
geiſtiger Werte, das Streben, Kräfte der Stadt nutzbar zu machen
im Dienſt an Geiſt. In dieſer Ueberzeugung (Schaffende Kritik
uſw.) zu arbeiten, iſt der Grund, weshalb die Gruppe um
Edſchmid rein äußerlich im Geiſtesleben der Stadt am deutlich=
ſien
ſichtbar wird. Es folgte dann eine Charakteriſierung Ed=
ſchmids
, ohne den die ganze Gruppierung nicht zuſtande gekom=
men
wäre. Seine geiſtige Verbindung und Gleichheit wit Merck
und Büchner uſw., die ihn mit zum Führer eines großen Teils
der ſchriftſtelleriſchen Jugend bevief. Auf den Begriff Kraft,
auf Macht, auf Siegen und Unterliegen ſei ſein Weltbild auf=
gebaut
. (Alſo konſervativ!) Daneben auch auf Ich und Per=
ſönlichkeit
und Willen. Dann erwähnte Redner als zur Gruppe
gehörend Schiebelhuth, Mierendorff, Haubach, Schnack, Uſinger.
In der Charakteviſierung der zweiten Gruppe, ſprach er von
Gundolf, als den in dieſem Augenblick glänzendſten Vertreter
einer neuen Literaturwiſſenſchaft, von Karl Wolfskehl, beide
durch die Beziehungen zu Stefan George miteinander verbunden,
von Karl Obenauer, Franz Dornſeiff. Merkmal der erſten
Gruppe ſei die entſchloſſene Arbeit an den Zeitwerten, das
der zweiten die ebenſo entſchloſſene Arbeit an den Dauer=
werten
.
Im zweiten, wohl nicht anfänglich vorgeſehenen Teil ſeiner
Ausführungen jam Wilhelm Michel, dann auf den Grafen
Keyſerling und ſeine Schule der Weisheit‟. Er hält das
Uebermaß des Aufſehens, das ſie erregt hat, für objektiv nicht
begründet. In dieſem Teil ſeiner Ausführungen nahm der Vor=
tragende
Stellung gegen die (knapp angedeutet) kritiſche Stellung=
nahme
zu Kehſerling in unſerem Referat über ſeinen Vortrag am
Dienstag. In dieſer Stellungnahme, ſei der Verſuch gemacht,
ſagte er, den Grafen Keyſerling gegen die Gruppe Edſchmid aus=
zuſpielen
und zwar in der Abſicht, dieſe Gruppe irgendwie herab=
zuſetzen
. Er unterſtrich, was den Grafen geiſtig ureigentlich mit
ſeiner (Redners) Gruppe und Geiſtesrichtung verbindet
und bewies das an zahlreichen, geſchickt ausgewählten Zitaten
aus Keyſerlings Schriften.
Wir vermeiden es mit Abſicht, Stellung dazu zu nehmen, wie
der Vortragende ſich grundſätzlich mit dem Grafen Keyſerling
auseinanderſetzte. Aber ein offenſichtliches Mißverſtehen ſoll auf=
geklärt
werden: In unſerem Referat ſollte und iſt auch nicht Graf
Kehſerling und ſeine Philoſophie in Gegenſatz zu der geiſtigen.
und literariſchen Tätigkeit Michels oder der Gruppe Edſchmid
geſtellt worden. Sollte auch keine irgendwie gemeinte Herab=
ſetzung
liegen. Ebenſowenig, wie in dieſer Feſtſtellung etwa das
Gegenteil. Unſere Bemerkung bezog ſich auf die rein

Seite 3.

äußerliche Feſtſtellung der Tatſache (Wir führten als Beweis
an einen Gedankenaustauſch mit den berufenſten Vertretern der
Tagespreſſe aus allen Gauen Deutſchlands), daß die intenſiv ar=
beitende
, oft ſcharfe Angriffe liebende Gruppe um Edſchmid im
Reiche draußen die Gemüiter der Denkenden nicht ſo aufgewühlt
hat, wie das doch immerhin mehr gedanklich ſich bemerkbar
machende Streben Keyſerlings. Ein Herabſetzen, auch nur ein
gegeneinander Abwägen wie überhaupt die Anlegung eines Wert=
meſſers
lag uns fern. Wir ſind, auch wo wir nach unſerer
Ueberzeugung in Kampf= oder Abwehrſtellung gedrängt werden,
objektiv genug, alles anzuerkennen, was berufen und geeignet
iſt, zu erreichen, daß man im Reiche draußen wicht mehr (oder
nicht wieder) an Darmſtadt achtlos vorbeigehen kann; daß die
geiſtige, literariſche und künſtleriſche Welt keine Grad= und Wert=
meſſer
aufſtellen kann, ohne auf Darmſtadt zu achten. In dieſem
Sinne gehen wir durchaus einig mit dem Wunſche Michels, der
ſeinen Vortrag ſchloß: Möge es gelingen, die Stadt und ihre
Kräfte zu weſentlichen Faktoren deutſcher Geiſtespſlege zu machen
und zu Trögerinnen deſſen, was uns aus dieſer Geiſtespflege er=
wachſen
kann: die Wohlfahrt unſeres Volkes und der Welt.

Nach dem Vortrag las Herr Eggarter vom Landestheater
Stücke aus Werken von Edſchmid, Michel und Schiebelhuth. Der
Vortrag fand ſtarken Beifall der zahlreichen Zuhörer. DI. St.

Für Oberſchleſien!
Jit wenigen Wochen wird die Entſcheidung in Oberſchleſien fallen,
und bang fragt ſich jeder Deutſche, was die Abſtimmung bringen wird.
Weiß doch faſt Jeder, daß die oberſchleſiſche Frage für Deutſchland die
Frage vom Leben und vom Sterben iſt, weiß doch faſt Jeder, daß nach
dem Verluſte dieſes Landes die deutſche Induſtrie nicht mehr lebensfähig
wäre, daß die jetzt ſchon ſtark geſchwächte deutſche Volkswirtſchaft dann
endgültig zuſammenbrechen müßte.
Oberſchleſien iſt das, zweitgrößte Induſtriegebiet, das größte Kohlen=
gebiet
Deutſchlands, ſeine ſchwarzen Schätze reichen nach einer
Schätzung einer internationalen Geologen=Kommiſſion noch 1500
Jahre, während die engliſchen Kohlenvorräte nur noch 200 Jahre, die
Ruhrkohlen noch 150 Jahre und die franzöſiſchen Kohlen nur noch 90
Jahre reichen werden, ſeine geſaltigen Erzgrubeu, ſeine Zinklager und
Holzvorräte ſind nahezu unerſchöpflich, ſeine Landwirtſchaft ernährt 6,5
Millionen Deutſche.
Können wir dieſes Land unſeren Feinden in die Hände fallen laſſen,
gibt es übßerhaupt nur einen Deutſchen, der hier nicht mithelfen möchte,
um des Vaterlandes und um ſeines eigenen Wohlergehens willen?
Und Ihr könnt alle mith=lfen. Oberſchleſien deutſch zu erhalten, in=
dem
Ihr den heimatstreuen Oberſchleſiern die Fahrt zur Wahlurne er=
möglicht
.
300 000 Deutſche, Männer und Frauen, ſelbſt Greiſe und Kranke,
wollen hinauffahren, um ihre Heimat zu retten und dem Deutſchtum zu
erhalten. Hierzu ſind ungefähr 6000 Sonderzüge nötig, jeder der Ab=
ſtimmungsberechtigten
muß 10 Tage lang frei verpflegt und untergebracht
werden, außerdem muß jeder Bedürftige eine entſprechende Reiſeunter=
ſtützung
erhalten; bedenkt, welche Summen hierzu nötig ſind!
Die Grenzſpende ſoll alle hierzu nötigen Summen aufbringen, und
zwar werden die benötigten Beträge auf nahezu eine halbe Milliarde
Mark geſchätzt. Dieſe Summen mriſſen unbedingt aufgebracht werden,
da das Deutſche Reich mach den Beſtimmungen, des Friedeusvertrages
keinen Pfennig dazu hergeben darf.
Wollt Ihr nicht auch mithelfen, dies reiche deutſche Land deutſch zu
erha
ten? Bedenkt, daß Ihr, wenn Ihr jetzt einmal freiwillig in die
tern, die
Taſche greift, mit dazu beitragt, daß viele und drückende St
nach dem Vexluſte Oberſchleſiens notwendig würden, Euch erſpart bleiben;
gebt um des Vaterlandes, um Eurer ſelbſt, Eurer Kinder und Enkel
willen!
Die Darmſtädter Jugend wird in den nächſten Tagen an Euren
Türen antlopfen, um auch von Euch einen Beitrag für die Grenzſpende
n und reichlich.
zu fordern, dann tut Eure Taſchen auf und gebt gert
Weitere Spenden werden gern angenommen bei der Deutſchen Ban
Filiale Darmſtadt (Luiſenplatz), und Vereinigte Verbände heimattreuer
Oberſchleſier, Bezirksgruppe Darmſtadt, Paradeplatz 4.

Die rätſelhafte Lufterſchütterung.
* Zu der am Montag nachmittag hier gehörten Detonation liegen
heute folgende Meldungen vor:
Der Groß=Gerauer Anzeiger erfährt zu der Detonation,
daß dieſe von einer Exploſion in dem Depot Kelſterbach
herrührt, wobei ein Mann getötet wurde und mehrere verwundet ſein
ſollen. Auf eine diesbezügliche Anfrage wurde witgeteilt, daß nichts
Näheres bekannt ſei.
Weiter erhält der T. A. eine Mitteilung aus Raunheim, wonach
am Montag nachmittag kurz nach 5 Uhr ein zwiſchen Naun=
heim
und Kelſterbach gelegenes franzöſiſches Munitions=
depot
in die Luft geflogen iſt. Es ſoll einen Toten und
zwei Schwerverletzte gegeben haben; einer der Verletzten ſoll dabei
beide Augen eingebiißt haben. Nach der gewaltigen Wirkung müiſſen
dabei ungeheuer große Mengen von Munition in die Luft
geflogen fein. Merkwürdig bleibt nur, daß in Frankfurt a. M. damals
auch nicht das geringſte bemerkt wurde. Anſcheinend hängt dies mit der
dawals herrſchenden Windrichtung zuſammen. Im beſetzten Gebiet
wurde die Bekanutgabe des Ereigniſſes von den Franzoſen natürlich
mit allen Mitteln verhindert. So iſt in den Zeitungen des dem Orte
Kataſtrophe am nächſten gelegenen Mainz wicht eine Silbe darüber
zu finden. Auf welch gewaltige Entfernung die Exploſion ſich roch
bei urbar machte, beweiſt die Tatſache, daß ſie ſogar noch in Groß=
Umſtadt ſuahrgenommen wurde, alſo an einem Orte, der von Darm=
ſtadt
in der Luftlinie wieder faſt ſo weit entfernt iſt, als Darmſtadt von
Orte des Ereigniſſes.
* Gernsheim, 17. Febr. Zur Verpachtung des Hafens
wird uns von gut unterrichteter Seite mitgeteilt: Die Firma Nungeſſer
u. Co., die mit der Zeche König Wilhelm in engen Beziehungen ſteht,
wollte den geſamten Gernsheimer Hafen pachten und ſomit eine Mono=
volſtellung
ſchaffen, bei welcher alteingeſeſſene Firmen in ein durch nichts
zu rechtfertigendes Abhängigkeitsverhältnis gekommen wären. Die Fir=
men
Auguſt Laufer und F. C. Hofmann haben dieſem Projekt ein Gegen=
projekt
enigegengeſetzt unter Begründung einer Intereſſengemeinſchaft
mit der Firma Math. Stinnes. Dadurch iſt die Monopolſtellung vermie=
den
und der Stadtrar hat mit 13 gegen 3 Stimmen und einem weißen
Zettel dem Angebot der Gruppe Stinnes-LauferHofmann den Vor=
zug
gegeben. Somit iſt beiden Gruppen Gelegenheit gegeben, ſich unab=
hängig
voneinander auszudehnen. Nach den großzügigen Plänen beider
Gruppen dürfte nur Erſprießliches für Gernsheim und unſer engeres
Heimatland zu erwarten ſein. Das Miniſterium befaßt ſich eben mit der
Prüfung der Angelegen
Wallerſtädten, 15. Fobr. Treue Hilfe. Im Hauſe des Lud=
wig
Ulrich hier brach heute mittag 12 Uhr auf noch unbekannte Weiſe
jeuer im Dachſtuhl aus. Dank der wacheren Tätigkeit der hieſigen
Einwohnerſchaft, insbeſondere der Frauen und Mädchen, welche in un=
ermüdlicher
Weiſe Waſſer trugen, blieb das Feuer auf ſeinen Herd be=
ſchränkt
, ſo daß größerer Schaden verhütet wurde.
Groß=Umſtadt, 17. Febr. Reichsgründungsfeier. Am
Sonntag, den 27. Februar, machmittags 3 Uhr, findet in der hieſigen
Stadtkirche eine vom Evangeliſchen Bund. Zweigverein Groß=Umſtadt,
veranſtaltete Feier zum Gedächtnis der Reichsgrundung ſtatt, in welcher
Pfarrer Kopfermann=Bad=Ems über das Thema: Mehr Ver=
trauen
zu den Segenskräften der Neformation ſprechen wird, Außer=
dem
ſind kirchenmuſikgliſche Darbietungen einheimiſcher Kräfke vor=
geſehen
. Zu der Feier ergehen Einladungen an die evangeliſchen Ge=
meinden
der Umgebung.
Michelſtadt, 17. Febr. Ortsklaſſeneinteilung. Der
Abgeordnete Neff hat beim Landtag beantragt, der Landtag wolle die
Regierung erſuchen, beim Bundesrat dafür Sorge zu tragen, daß die
Stadt Michelſtadt von der Ortsklaſſe D in die Ortsklaſſe C verſetzt
wird. Michelſtadt liegt als Induſtrieort im Kreiſe Erbach wohl in
einem Landkreis. Das Leben ſei aber nachweisbar teurer wie in Darm=
ſtadt
(2) und anderen Städten.
* Mainz, 17. Febr. Zur Kartoffelverſorgung der
Stadt Mainz hat der Abgeordnete Knoll folgende ſehr dringlich=
Anfrage an die Regierung gerichtet: Iſt es der Negierung bekannt,
daß die Bevölkerung der Stadt Mainz nicht zur Hälfte mit Kartoffeln
verſorgt iſt und daß die Familien ſich in größter Notlage befinden ?
Iſt es der Regierung bekannt, daß Händler in Mainz, die Kartoffeln
feilbieten, 65 bis 70 Pf. für das Pfund verlangen? Iſt es der Regie=
rung
bekannt, daß trotz der geradezu ſchrecklichen Notlage der Bevöl=
berung
von Mainz noch immer die ſogenannten Vertragstartoffeln nach
auswärts verfrachtet und für die Stadt Mainz nicht freigegeben wer=
den
? Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Bevölkerung von
Mainz mit Kartoffeln zu verſorgen? Was gedenkt die Regierung zu
tun, um die arme und hungernde Bevölkerung der Stadt Mainz vor
einer ſolchen Bewucherung zu ſchützen, daß 70 und noch mehr Mack für
den Zentner Kartoffeln abverlangt wverden? Nach einer aufgeſtellten
Statiſtik ſind bis jetzt zirka 193 344 Zentner Kartoffeln nach Mainz ge=
komen
. Die Bedarfsmenge beläuft ſich aber bei 100 000 Einwohnern
pro Perſon 4 Zentner auf 400 000 Zentner, ſo daß noch 206 656 Zent=

[ ][  ][ ]

Darmſtadter Tagblntt, Freitag, den 18. Februar 1921.

Rummer 48.

ter Kartoffeln fehlen. Seitens der Landwirte wird behauptet, daß weit
ehr Kartoffeln nach Mainz verladen, die aber nicht angekommen, ſon=
dern
verſchoben wurden. Iſt die Regierung bereit, durch die Staats=
anwaltſchaft
eine genaue Erhebung anzuſtellen und etwaige Kartoffel=
ſchieber
auf das ſchwerſte zu beſtrafen?
* Worms, 17. Febr. Arbeiternachtzug auf der Strecke
VormsBensheim. Der Abgeordnete Nuß hat beim Landtag
Leantragt, der Landtag wolle beſchließen, die Regierung aufzufordern,
5i dee Reichseiſenbehnverwaltung darauf hinzuwinken, daß der früher
fahrene Arbeiternachtzug auf der Strecke WormsBensheim nachts
134. Uhr ab Worms mit Anſchluß in Bürſtadt zu dem Zuge Maun=
heim
ab 11,25 nachts wieder gefahren wird.
p. Worms, 16. Febr. Das Eiſenbahnunglück. Am 23.
November 1920 waren der Mühlenbeſitzer Peter Dörr aus Lambsheim
und ſein Schwiegerſohn Heinrich Kunz aus Lambsheim an dem Ueber=
gang
in der Frankenthaler Straße angekommen. Sie fanden die Schranke
geöffnet und wollten die Gleiſe mit ihrem Fuhrwerk überqueren. In
dieſem Augenblich brauſte der Perſonenzug LudwigshafenMainz daher
und erfaßte das Fuhrwerk. Beide gerieten unter den Zug und waren
auf der Stelle tot, ebenſo das Pferd. Der Wagen wurde vollſtändig zer=
trümmert
. Der Bahwärter Adam Kemmeter aus Worms, der damals
nicht rechtzeitig die Schranke geſchloſſen, hatte ſich nun vor dem Schöffen=
ericht
Worms wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Eine Reihe
unglücklicher Umſtände hatten mitgewirkt, um es zu dem ſchwveren Un=
glücksfalle
kommen zu laſſen. Kemmeter war nach 16ſtündiger Ruhepauſe
in den Dienſt getreten. Seine Uhr ging um einige Minuten nach, ſo daß
er das Gintreffen des Perſonenzuges noch nicht erwartete. Außerdem
hatte es aus techniſchem Verſagen nicht abgeläutet. In dem Augenblick
nun, in dem er etwas Kohlen aus dem Keller heraufholte, fuhr der Zug
mit voller Geſchwindigkeit ein. Als er dann ganz verzweifelt aus dem
Bahnwärterhaus herausſtürzte, war das Unglück bereits geſchehen. Dem
Kommeter wird von der Bahn das beſte Zeugnis als geiviſſenhafter Be=
guter
ausgeſtellt. Jedoch hat er die Dienſtvorſchrift nicht eingehalten,
die vorſchroibt, daß der Bahm= oder Schramkenwärter vor Eintreffen des
Zuges ſich außerhalb des Bahnwärterraumes aufzuhalten habe. Er iſt,
wvie die Urteilsbegründung ausführt, dazu da, die Schranken zu ſchließen
und das Publikum vor Schaden zu bewvahren. Unter Zubilligung mil=
deunder
Umſtände wurde Kemmeter zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.
Pp. Oppenheim, 16. Febr. Schiffsbrand. Auf Grund geraten
ſt bei der Talfahrt der Schraubendampfer Heinrich aus Niederlahn=
ſtein
. Die Bemühungen, abzuſchleppen, zuarei ohne Erfolg. In der
Nacht brach dann auf dem Schiffe aus bis jetzt nicht aufgeklärter Urſache
euer an Bord aus, das ſich durch die vorhandenen Vorräte an Oel und
etroleum raſch über das ganze Vorderſchiff erſtreckte. Kapitän und
Steuermann wurden im Schlafe vor; dem Feuer überraſcht und konnten
nur mit Mühe und Nor das nackte Leben retten. Der Mannſchaft ge=
lang
es dann endlich nach vielſtündiger anſtrengender Arbeit das Feuer
auf das Vorderſchiff zu beſchränken und den Brand zu löſchen. Das vor=
dere
Deck iſt volſtändig ausgehrannt. Der Schaden beläuft ſich auf etwa
300 000 Mark.
* Gießen, 17. Febr. Todesfall. Hier verſchied in Oberſt
Spohr einer der älteſten Mitbürger. Der Dreiundneunzigjährige war
eine der markonbeſten Perſönlickkeiten. Oberſt Spohr war ein eifriger
Anhänger einer naturgemäßen Lebensweiſe, der er bis zuletzt getreu
blieb. Die Waſſerheilkunds hatte er 1858 am eigenen Leibe erprobt
ſchte ſie bis zu ſeinem Lebensende in zahlreichen Aufſätzen und
ſten auszubauen.
Schrifl
Bühingen, 15. Febc. Schwer verunglückt iſt in Büdin=
ger
Wald am Samstag ein verheirateter Mann aus Breitenborn beim
Baumfällen. Es waren fünf Sprengſchüſſe angelegt, dier waren los=
gegangen
, beim fünften wurde angenommen, er hätte verſagt. Nach
träglich entlud ſich der Schuß und zerſchmetterte Konrad Mahn, die
Hand, ſo daß ſie im hieſigen Mathildenhoſpital, abgenomm
werdent
Neisrct dirct
mußte.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Hebſtahl i. O. wurde nach
einem Alter von nahezu 65 Jahren der Bürgermeiſter Gg. Volk zu
Drobe getragen. 20 Jahre verſah er treu und gewiſſenhaft ſein Amt.
Das ganze Dorf gab ihm das letzte Geleit. In Mainz wurde ein
Warenhausdieb verhaftet, der ſich abends in ein Warenhaus eingeſchli=
chen
und dort verſteckt hatte, um dann ungeſtört nachts Diebſtähle auts=
führen
zu können. Die Stadt Gießen hat ein neues Adreßbuch
für 1921 herausgegeben. Der Preis beträgt 20 Mark. In Stamm=
heim
im Kreiſe Friedberg wurde vorige Woche auf dem Gemeindeweg
der ſogenannten Seehohl ein Sanbſtein geſtohlen, der von der Gemeinde
als Abweiſer am Nand eingobaut war. Ein neu erſtandenes
Dorf hat der Kreis Büdingen in Oberheſſen zu verzeichnen.
Der Mangel an Roheiſenerzen hat es mit ſich gebracht, daß alte Erz=
gruben
wieder ausgebeutet werden. So iſt auch jetzt das Eiſenwerk
Cirzenheim wieder daran gegangen, die Erzaruben bei der früheren
Hofmühle Margaretental in erlöhtem Umfang auszubeuten. Zu
Unteubringung der Arbeiter und Beamten wurden bereits zahlreiche
WBohnungen neu ervichtet und weitere Bauten ſind im Entſtehen be=
guiffen
. So iſt in dom abgelegenen Gebiete dort jetzt ein Dorf ganz
neu erſtanden und ſoll demnächſt dortſelbſt auch ein Schulhaus und eine
Lehverwohnung errichtet werden.
Reich und Ausland.

Berlin, 17. Febr. In Begleitung von Berliner Kriminalbeamten
verhaftete i Hamburg der Pariſer Kriminalinſpektor mit Hilfe

ger Polizei den geſuchten armeniſchen Millionen=
der
Hamu
betrüger de Parnas, der in Paxis über eine Million Franken
zuſamenſtahl und dann flüchtete. In Berlin betrieb der Verhaftete
einen Auswandeverſchwindel größten Umfangs. Es wurden bei ihm für
mehr als zwei Millionen Franken Schmuckſachen beſchlagnahmt. Auf
eine Ergreifung wuaren hunderttauſend Mark Belohnung ausgeſetzt.
er B. Z. am Mittag zufolge wurde durch die Berliner Kriminalpolizei
wieder ein mit großer Sorgfalt vorbereiteter Handel mit gefälſch=
fuhrbewilligung
für 6000 Tonnen Auslandszucker, die einer Berliner Finanzausſchuß iſt auf Antrag der Verwpaltung mir der Bewilligung

Auslandszuchker nur unter großen Schwierigkeiten erlangbar und das
Objekt bei 6000 Tonnen rund 120 Millionen Mark darſtellt, gingen die
Beteiligten mit der Polizei der Sache nach und ſtellten feſt, daß der Ein=
fuhrſchein
gefälſcht war.
fpd. Frankenthal, 16. Febr. Hohe Strafen für Schieber.
Die Strafkammer verurteilte die Kaufleute Marcel Vitry, Paris,
Adolf Horn aus Forbach und Friedrich Wagner aus Sulzbach, ſämtlich
in Ludwigshafen wohnhaft, wegen verbotener Ginfuhr von Lebensmitteln
zu ſehr empfindlichen Geldſtrafen. Vitry erhielt 2 Monate Gefängnis
und 300 000 Mark Geldſtrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis. Vitry
hatte große Mengen franzöſiſcher Schokolade im Werte von 680 000 Mark
mit Laſtautos über die elſäfſiſche Grenze nach Ludwigshafen geſchafft
und von hier aus durch Horn und Wagner weiterverkaufen laſſen. Horn
und Wagner wurden jetzt in zweiter Inſtanz freigeſprochen, obwohl der
Staatsanwalt gegen Horn 4 Monate Gefüngnis und 500 000 Mark Geld=
ſtrafe
beantragt hatte. Gegen Vitry waren urſprünglich 1 200 000 Mark
Geldſtrafe beantragt geweſen.
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt, 17. Februar.
Der Oberbäirgermeiſter eröffnet die Sitzung kurz nach 5 Uhr. Es
tuird ſofort in die Tagesordnung eingetreten.
Kreditſtachbewilligungen und erweiterungen.
Der für Beihilfen an ſtädtiſche Beamte und Bedienſtete in beſonderen
Notfällen im Vorauſchlag unter Nubrik 29 vorgeſehene Kredit von 3000
Mark reicht nicht aus. Mit Zuſrimmung des Finanzausſchuſſes erfolgt
Erhöhung um 3000 Mark auf 6000 Mark.
Für die Kleinpflaſterung der Fahrbahn der Dieburger Straße zwi=
ſchen
Lukgsweg uind Speſſartriug war ein Kredit von 12 000 Mark be=
willigt
, der infolge der Ablehnung des beantragten Ueberteuerungs=
zuſchuſſes
, ſowie der Steigerung der Arbeits= und Fuhrlöhne um rund
6300 Mark überſchritten werden mußte. Es erfolgt Nachbewvilligung die=
ſes
Betrags zu Laſten von Vermögensmitteln.
Für die Kleinpflaſterung der Fahpbahn der Erbacher Straße zwiſchen
Prinz=Chriſtianwueg und Bahnübergang waren 24 000 Mark vorgeſehen.
Dieſer Kredit mußte infolge Ablehnung des beautragten Ueberteuerungs=
zuſchuſſes
und der Erhöhung der Arbeits= und Fuhrlöhne um rund 10800
Mark überſchritten werden. Auch hier erfolgt Nachbewilligung des feh=
lenden
Kredits zu Laſten von Vermögensmitteln.
Der für die Herſtellung von Kanälen in der Dieburger Straße und
der Straße Am Breitwieſenherg im Jahre 1914 bewilligte Kredit reicht
nicht aus. Der Krediterneiterung in Höhe von 125 237,29 Mark wurde
zugeſtimmt.
Für die Inanſdruchnahme des Facharbeitsnachweiſes für
Muſiker hat die Apbeitsamts=Deputation einem Gebührentarif vorge=
ſchlagen
, der die Erhebung von Vermittlungsgebühren in Beträgen von
50 Pfg. bis 3 Mk. vorſieht. Die Gebühreneinnahme wird verwendet
werden zur Dechung der Perſonalkoſten des Facharbeitsnachweiſes. Die
Gebührenordnung wird genehmigt.
Gebührentgrif für den Städtiſchen Saalbau.
Nachdem die Saalbaureſtauration mit Zuſtimmung der Stadtvevord=
netenverſammlung
im Juli v. Js. neu verpachtet wurde, hat ſich eine
Neufoſtſetzung der Sätze für die Vermietung von Saalbauräumlichleiten,
insbeſondere für Veranſtaltungen mit Wirtſchaftsbetrieb, als notwendig
erwieſen, da die einzelnen Tarife vorher, als kein ſtändiger Wirt im
Saalbau war, ungleichmnäßig erhöht worden waren. Durch den neuen
arif ſollen dieſe Ungleichheiten beſeitigt und eine anderweite zeitgemüße
Vertcilung der Nebenkoſten (für Beleuchtung, Reinigung und Heizung)
zwiſchen Micter und Wirt erreicht werden, auch ſind die ſonſtigen Ver=
mietungsbedingungen
, ſoweit notwendig, ergänzt worden. Die Saalbau=
deputaklion
hat den neuen Taxif nebſt Vermietungsbedingungen, die auch
durch deir Rechtsausſchuß geprüft wurden, gutgeheißen.
Der Allgemeine deutſche Frauenverein, der Kath. Frauenbund, die
Kleinkinderſchule der Schloßgemeinde und die Krippe der Johannesge=
ſeinde
haben um Erhöhung ihrer ſtädtiſchen Zuſchüſſe nachgeſucht. Die
Geſuche ſollten mit der beabſichtigten allgemeinen Regelung der ſtädtiſchen
Zuſchüſſe dieſer Art epledigt werden. Die hierfür erforderlichen umfang=
reichen
Vorarbeiten konnten noch nicht boendet werden. Da die 4 Vereine
auf Erledigung ihver Geſuche drängen, erſcheint es rätlich, ihnen zunächſt
einen weiteren einmaligen Zuſchuß für das Rechnungsjahr 1930 zu be=
willigen
. Es wird der Bewilligung einer Summe von 8600 Mark zu=
geſtimmt
und die Verwaltung ermächtigt, dieſe Summe nach billigem
Ermeſſen auf die einzelnen Vereine zu verteilen.
Ein Antrag auf alsbaldige Vorlegung einer Vorlage, betr. Ueber=
nahme
der Kleinkinderſchulen in die ſtädtiſche Verwaltung, wird in
gefchäftsordnungsmäßige Behandlung genommen.
Nit der Errichtung von Wohngebäuden in dem Gebiet zwiſchen
Schlachthof und Rh.
ring wird auch die Einlegung von Kanä=
len
erforderlich. D
Kanalherſtellung wird zugeſtimmt und der erfor=
derliche
Kredit in Höhe von 40 000 Mark zu Laſten von Vermögensmitteln
bewilligt.
Die Uferbefeſtigungen des Ruthſenbaches ziwviſchen Dieburger= und
Kranichſteiner Straße befinden ſich in ſchlechtem Zuſtand und bedürfen der
Erneuerung. Im Einvernehmen mit der Baudeputation wird beantragt
der Erneuerung zuzuſtimmen und den erforderlichen Kredit von 21 000
Mar
u Laſten von Vermögensmitteln zur Verfügung zu ſtellen. Die
Verſammlung ſtimzt zu.
Der kürzlich ius Leben gerufene Landesausſchuß zur Bekämpfung der
Geſchlechtskrankheiten will in der Zeit vom 25. Februar bis 13. März
ds. J8. hier die Sonderausſtellung des Deutſchen Hygiene=
Muſeums (Wanderausſtellung) zeigen. Durch die Landesverſicherungs=
anſtalt
, die die Vorarbeiten erledigt hat, erging an die Verwaltung die
Anfrage, ob für dieſe Ausſtellung das ſtädtiſche Ausſtellungsgebäude zur
Verfügung geſtellt werden könne. Sämtliche Städte, in denen die Aus=
ſtellung
bisher ſtattgefunden habe, hätten die Ausſtellungsräume koſten=
ten
Einfuhrſcheinen aufgedeckt. Es handelt ſich um eine Ein= los zur Verfügung geſtellt und weitere Erleichterungen gewährt. Der
Großhandlung angeboten wurden. Da die Freigabe der Einfuhr von eines Koſtenbeitrags von 2000 Mark einverſtanden mit der Maßgabe, daß

der Betrag von 1000 Mark zur Deckung der Miete für das Ausſtellusu
gebäude Verwendung finden ſoll. Die Verſammlung ſtimmt auch dem=
Gegen die Neufaſſung des Ortsbauſtatuts für das Gebiet zwiſ-
Wilhelminenſtraße, Heidelberger Straße, Heinrichſtraße und Wilhe
ſtraße iſt ein Einſpruch eingegangen. Dieſer Einſpruch iſt als ges
ſtandslos zu erklären. Gleichzeitig wird beantragt, der obigen Neufaſſ
h zuzuſetzen, daß die Vergrößerung von bereits beſtehenden, nach
n
neuen Beſtimmungen für die Folge, aber verbotenen Anlagen un
läfſig iſt. Die Verſammlung tritt dieſem Standpunkt bei.
Der ſtädtiſche Fuhrpark.
Die Vereinigung der Spediteure und Fuhrunternehmer ſowie
Wagner=, Schmiede= und Sattler=Innungen haben gegen den Fo
beſtand des ſtädtiſchen Fuhrparks in Eingaben an
Stadtverordnetenverſammlung Stellung genommen und ſeine Aufheb.
verlangt. Im Einverſtändnis mit der vom Finanzausfchuß zur Prüf
der Angelegenheit gewählten Komrmiſſion wird beantragt, den ſtädtif z
Fuhrpark in ſeinem jetzigen Beſtand als ſtändigen 9
trieb beizubehalten. Ferner wird mit Zuſtimmung der Ie
und forſtwirtſchaftlichen De utation die Erhöhung der im Voranſck
für 1920 unter Rubrik 23 Fuhrpart für Arbeitslöhne Futter= und
terialbeſchaffung vorgeſehenen Koedite, die infolge des Steigenz der L5/
und Preiſe nicht ausreichen, um 607 750 Mark und weiter für die
ſchaffung von 6 Pferden die Bereitſtellung eines Kredits von 159
Mark beantragt.
Stadtv. Hallſtein berichktet eingehend über die Geſchichte de
Vorlage. Bekanutlich waren damals bei Bekanntwerden der Kue)
anforderungen von den Fuhrunternehmern die lebhafteſten Prov
gegen das Weiterbeſtehen des ſtädtiſchen Fuhrparks erhoben word
Um die aufgeſtellten Behauptungen prüfen zu können, wurde die Su
abgeſetzt und eine Kommiſſion zur Prüfung beſtimmt. Der Refe=
ſtellt
zuunächſt feſt, daß die Behauptung, der Fuhrvark werde ſtäu
erwveitert, nicht zutrefend ſei, denn bei ſeiner Gründung zählte er
rde, während es heute nur noch 36 Pferde ſeien. Weiter wurde
hauptet, daß der Fuhrpark im letzten Jahre mit einer Unterbilanz
20 000 Mark gearbeitet habe. Eine Unterkommiſſion, beſtehend
den Herren Krug, Nordmann, Sames, Reeſe und Schmitt, hat
Bücher und ſonſtigen Berechnungen eingehend gebrüft. Vorher fo
am 19. Dezember eine allgemeine Beſichtigung des Fuhrparks ſtatt
die Heren Reeſe und Grüindler nahmen eine Prüfung des Mater
vor. Die vom Finanzſekretariat ausgarbeitete Abrechnrung, die
gehend gebrüft wurde, hat ergeben, daß nicht ein Defizit von 320
Mark vorhanden iſt, ſondern daß ein buchmäßiger Ueberſcht
von 89 000 Mark nachgewieſen wurde. Davon können allerdings Euſſo
9000 Mark für Steuern in Abzug gebracht werden, die die Unternehl
an Steuern hätten zahlen müſſen, ſo daß man mit einem Ueberfch
von rund 80 000 Mark rechmen kann. Der Fuhrpark hat vom 1. A
bis 30. November, für welche Zeit die Abrechnung gilt, für 712
Mark Fuhren geleiſtet, während die Fuhrunternehmer in der gleig
Zeit für 803 000 Mark Fuhren zu leiſten hatten. Wie Herr Oeſter
von der Kohlenausgleichſtelle erklärte, konnten oftmals die Fuhren
Holz und Kohlen gar nicht geleiſtet werden, die verlangt wurden;
Unternehmer haben allein für 602 000 Mark Holzfuhren geleiſtet, and
Fuhren mußten ſogar von auswärts geleiſtet werden. Ob das prak
war, hätten die Fachleute uachzuprüfen. Die privaten Fuhrunter
mungen in Darmſtadt ſeien auch keineswegs zurückgegangen, was
den angeführten Zahlen hervorgeht. 1914 hatten 275 Perſonen
Pferde, während im Jahre 1930 236 Perſonen 639 Pferde hatten.
ſei gaauz felbſtverſtändlich, daß bei einer Stadt wie Darmſtadt der TN
ſall der Garniſon ſich auch hier bemerkbar machen müſſe. Auf Gr
der Erfahrungen wünſcht nun die Verwaltung einmal klipp und
Itm
*
zu hören, ob der ſtädtiſche Fuhrpart weiter beſtehen ſoll oder n
Land= und Forſtwirtſchaftsdeputation wurde
n der Sitzung der
ſchloſſen, zu beantragen, der Fuhrpark ſollte zunächſt beibehalten 11
den, nacldem ſich herausgeſtellt hat, daß er ſeinen Zweck erfüllt. Ge
die angeforderten Kredite werden Einwendungen nicht erhoben.
Stadtb. Sames beſtätigt die Richtigkeit des vom Referenten 1
gebrachten Zahlenmatevials. Der angegebene Ueberſchuß ſtehe
tatſächlich nur auf dem Papier und ſei ein Vergleich mit den Pri
unternehmern nicht möglich. Zunächſt fehlen imn der Koſtenrechnt
noch die Umſatz= und andere Steuern, weshalb zunächſt noch rund 20
M.
Mark abgezogen werdent müßten. Andererſeits wüſſe man beden
daß der Fuhrpark mit 40 Pferden für 712 000 Mark Fuhren gele
habe, während die Unternehmer mit 639 Pſerden an den Fuhren
teiligt wurden. Ju der Hauptſache aber haben ſich die Klagen
Fuhrunternehmer dagegen gerichtet, daß die angeſetzten Fuhrpreiſe g
unhaltbar waren und ſchließlich zu einem Sturm der Fuhrunterneh
geführt hätten. Das hoat man ja inzwiſchen eingeſehen und ſich gef
daß auch der Fuhrpark mit den tatſächlichen Auſwendungen reck
muß. In der Frage des Weiterbeſtehens des Fuhrparks habe 2
ſich auf den Standpunkt ſtellen müſſen, daß das Weiterbeſtehen
jetzigen. Umfange durchaus wüinſchenswert iſt. Einerſeits ſei er n
als preisvequlierendes Moment; auch müſſe der Geger zugeſtehen,
der Fugrpark heute auf der Höhe ſteht. Die Fuhrunternehmer hal
nur den einen Wunſch, daß ihnen die Weiterbeſchäftigung im jetzi
Umfange weiter gewährleiſtet werde.
Beig. Buxbaum ſtimmt im weſentlichen den Ausführungen
Vorredners zu, doch möchte er folgendes bemerken: Im Jahre 1
wurden von der Stadt 13 Unternehmer für Fuhrleiſtungen in
ſpruch genommen, während heute 45 Unternehmer Beſchäftigung
der Stadt verlangen. Im übrigen ſei es nicht ſo weſentlich, wie 1
der Ueberſchuß des Fuhrparks rechneriſch war, denn der Fuhrpark fol
ja nur ſtädtiſche Fuhren, nur ganz ausnahmsweiſe würden einmol r
Privatfuhrer
geleiſtet, und wenn der Ueberſchuß vechneriſch beim Fe
gark zurückgeh
je, würde das höchſtens dem Tiefbauamt zugute komn
Daß in der erſten Zeit der Fuchrpart in mancher Beziehung nicht
gewirtſchaftet habe, wio man es vielleicht gewünſcht hätte,
darauf zurückzuführen, daß der Fuhrpark jetzt 1½ Jahre ſeiner (
wickelung hinter ſich hat, in welcher Zeit fortlaufend Anſchaffungen M
Ausbeſſerungen nötig waren. Jetzt aber ſei der Fuhrpark auf
Höhe, die 70 Wagen ſeien in Stand geſetzt und von den ehemali

Donnerstag, den 17. Februar.
Uraufführung:
Der entfeſſelte Zeitgenoſſe.
Luſtſpiel in drei Aufzügen von Carl Sternheim.
W-1. Der heutigen Uraufführung von Carl Sternheims drei=
aktigem
Luſtſpiel Der entfeſſelte Zeitgenoſſe hatte
das Publikum größtes Intereſſe entgegengebracht. Denn das
Haus ſchien ausverkauft zu ſein. Die Erwartung war hochge=
ſpannt
, der Erfolg eniſprach aber dieſer Erwartung nicht. Dem
Stücke fehlt die Hauptſache, die Handlung, es bewegt ſich faſt
ausſchließlich in langen Geſprächen und Erörterungen theoretiſch=
problematiſcher
Natur. Das einzige Geſchehnis des Abend3
ſpielt ſich hinter der Bühne ab. Wenn es nicht ein geſchickter
und begabter Regiſſeur in die Hände bekommt, iſt es als Bühnen=
ſtück
von vornherein verloren. Zu loben iſt, daß auf der Rück=
ſeite
des Theaterzettels eine Inhaltsangabe des Stüches ab=
gedruckt
war, durch die das Verſtändnis dem Publikum näher=
gebracht
werden ſollte.
Die Sprache des Stückes iſt undramatiſch. Erſtes Erforder=
nis
für einen Dramatiker iſt, daß er von den Zuhöpern unmittel=
bar
verſtanden wird; das Theaterpublikum hat nicht Zeit, über
Konſtruktion und Sinn von Sätzen, die ſich dem Verſtändnis
nicht gleich erſchließen, länger nachzudenken, da es die Aufmerk=
ſamkeit
ſofort auf das Nachfolgende lenken muß. Anders der
Leſer, der Zeit zum Nachdenken hat und nicht gleich verſtändliche
Sätze zweimal leſen kann. Zum Beweis des Geſagten mögen
u. a. folgende Sätze dienen:
Sie vor allem haben der Erzväter Ekſtaſen geſiebt mit Pro=
ſpekt
und Kuliſſen wie Film im Blut, und keine Erſcheinung
bringt ſie mehr außer ſich und beraubt Sie Ihrer Weſentlichkeit.
Aber ſind wir von ihr aus gerecht, muß uns ihre Angſt, erſt=
mals
Erlebtes gewiſſenhaft und aus ihr ſelbſt verantworten zu
wollen, größeren Eindruck als aller nie geſchautem Weltwunder
unbedenkliche Hinnahme durch den Plebefer machen.
Nicht daß Welt auch Ihre Güte unter dem Aſpekt des Reich=
tums
ſieht, ſondern daß Sie ſicher ſein müſſen, in Ihnen wirkt
unter keinen Umſtänden naiv ein Nichtvorherzuſehendes, iſt
Problem.
Mit ſolcher Harmonie, die ein Böswilliger Apathie nennen
könnte, wären Sie keine Erponenten eines Fortſchritts mehr,
ſondern zeitlos anonymer Niederſchlag.
Ich urteile nichts, als von ihr zu mir iſt wie von ihr zu
aller Welt alles bis in Ewigkeit vernünftig ausgerechnet.
Der Stil iſt das Gegenteil von dem, was man flüſſig nennt,
er iſt ein logiſch konſtruierter Verſtandesſtil, etwa wie der in
einer populär=wiſſenſchaftlichen Schrift, in der Theorien und
Probleme erläutert werden, und oft geradezu ſchwerfällig. Als

Beiſpiel führen wir folgenden Schachtelſatz an: Ich halte es für
ſelbſtverſtändlich, entſchlöſſe Fräulein Caſſati ſich, mich für in
ihrem Haus zweds Erziehung zu Zeitidealen nutzlos vergeudete
Zeit und Arbeit, über die ich der Epoch= und dem von mir Ge=
führten
Abrechnung ſchulde, angemeſſen zu entſchädigen, wobei
ich annehme, daß in Anbetracht der Höhe des von wir mit
meinem Leben angeſtrebten Ziels die Summe nicht zu niedrig
geſetzt wird.
Eine Eigentümlichkeit des Verfaſſers iſt das Fortlaſſen von
Artikeln (Frage beweiſt, Herz ſchlägt, haben Sie Plan, gibt
Hände, Tat wie Klettes uſw.), wofür ein Grund nicht erkennbar
iſt. Den Sprachreinigern wird er Sorge machen, da er in dem
Dialog nicht nur häuſig franzöſiſche Brocken hineinwirft, ſondern
auch ganz entbehrliche Fremdwörter, wie dekuvrieren, mesquin,
divers uſw. gebraucht. Bei der Aufführung wurden allerdings
manche verdeutſcht, wie z. B. Imponderabilien durch Unwäg=
barkeiten
.
Was der Verfaſſer unter dem entfeſſelten Zeitgenoſſen
(Klette) verſteht, mögen nachſtehende Sätze andeuten:
Klette: Vorausgeſetzt, alle heutige Allgemeinheit, was ſich
mit Stolz und Bewußtſein Zeitgenoſſe neunt, betet als Lebens=
Inbegriff Vernünftigkeit gn. Jedermann nach des einzelnen Be=
gabung
iſt lauer oder fanatiſcher Gläubiger, anonymer oder
politiſch hervorragender Zeitgenoſſe, aber niemand kennt andere
Götter neben ihr. Ich ſagte, nichts als, da meine Natur mit
ſtereotypem Genuß, vernünfng zu ſein, nicht auskommt, da ich
buchſtäblich damit krepieren müßte, ich ſei kein echter Zeitgenoſſe,
Zeitkind höchſtens, gehöre ſchon ſpäterer Generation, die andere
Anſprüche haben wird, an. Mit allem, was ich bin, empöre ich
mich nur gegen erſtarrte Vernunft und ihre Fallen auf Schritt
und Tritt. Will nichts als ihr ein einziges Mal entſchlüpfen.
Klara: In einem Zeitmoment, der kein Atom verſchwendeter
Energie zu wagen hat, da alle Einzelheit zu einem Ziel gezählt
iſt, vergeuden Si= ſündhaft Kräfte vom gemeinſamen Wirken fort.
Klette: Meine Sache, ob ich mit mir geize oder verſchwende=
riſch
bin.
Schmettow: Der entfeſſelte Zeitgenoſſe mit einem Wort!
Dieſer entfeſſelte Zeitgenoſſe, der das vernünftig Leben
nicht erträgt, ſondern nach eigenen Maximen lebt, findet ſich zu
einem Mädchen, das ſich aus Zwang verheiraten will und unter
fünf Bewerbern einen wählen ſoll. Er glaubt, nachdem er ſie
anfangs verkannt und zurückgeſtoßen hat, in ihr eine Gefährtin
zu finden, die das Leben gemeinſam mit ihm nach ſeinen Grund=
ſätzen
zu führen geeignet und berufen iſt.
Die Wirkung, die von dem Stücke etwa ausging, iſt der Auf=
machung
durch den Spielleiter Herrn Hartung zu verdanken,
der aus ihm gemacht hat, was daraus zu machen iſt, der die ab=
ſtrakten
Gebilde in konkrete Formen gebracht und die Geſtalten
des Bewerberquintetts im erſten Akte ſehr charakteriſtiſch heraus=
geſtellt
hat und dabei vor ſtark wirkenden humoriſtiſchen Mitteln
und Zutaten nicht zurückgeſchreckt iſt, mag dies auch nicht im

Sinne des Verfaſſers liegen. Man kommt freilich über
Widerſpruch nicht hinweg, daß eine gefellſchaftlich und gei
ſo hochſtehende Dame, wie Klara Caſſati, ſolche Halbidioten
Bewerber überhaupt ernſt hat nehmen können, und das Luſtſy
wird hier zur Komödie, aber, wie geſagt, nicht zum Nachteil
äußeren Erfolges. Denn man muß zugeben, daß ohne di
wirkſam zubereitete humoriſtiſche Würze die erſte Szene 1
tötender Langeweile ſein würde. Grau, teurer Freund, iſt
Theorie und grün des Lebens goldener Baum. Das Publik
amüſierte ſich über dieſe humoriſtiſchen Figuren und langwe
ſich deſto mehr bei dem Geſpräch zwiſchen dem Profeſſor 1
Klara, daß wohl zum größten Teil, wie manches andere, und
ſtanden blieb.
Die Aufführung an ſich war eine glänzende Leiſtung,
wohl die Rollen meiſtens nur Sprechrollen ſind, und an ihr
es nicht, wenn das Stück keine tieſeren Eindrücke hinterl
Das charaktervolle Bewerberquintett der Herren Schneibe
(Schmettow), Jürgas (Admiral), Langheinz (Weinſte
Weſtermann (Pfeffer) und Schüler (Kothe) war in je
Einzelheit, in Maske und Sprache unterſchiedlich und ſcharf 11
ausgearbeitet und fiel keinen Augenblick aus der Rolle. Au
Herr Harniſch als Profeſſor, deſſen Auffaſſung und 2
ſtellung die Abſicht der Perſiflage erkennen ließen, war eine k
licher Figur. Von ihnen ſtach der geſunde und kraftvolle E
raktermenſch Klette des Herrn Kuliſch wirkſam kontraſtier
ab. Eine Prachtfigur des Herrn Harprecht war der Le
merdiener Maher.
Die Rolle der Klara Caſſati ſpielte Frl. Fritta Brod Oe
Schauſpielhauſe in Frankfurt. Wir können nur wiederho
was wir anläßlich der Tamara=Aufführung über die Heru
ziehung auswärtiger Kräfte bei Uraufführungen geſagt hal
begreifen andererſeits aber, daß man alles daran ſetzen m.
dieſe Rolle durch eine erſte Kraft zu beſetzen, da das Stück ſa1
überhaupt gefährdet war. Sie ſprach die Rolle ſehr ſchön,
prachtvollem Organ und vorbildlicher Sprachtechnik und iſt
elegante Bühnenerſcheinung. Die undankbare Sprechrolle
Gräfin war durch Frau Meißner gut beſetzt.
Der Entwurf des Bühnenbildes, der Möbel und Koſt. U
rühren von Herrn Pilartz her. Die beiden Bühnenbil
Salon und Parkſzene, zeichneten ſich durch Geſchmack und Sch!n
heit aus. Nur wirkten die Lampen mit dem klobigen Fußge
im Salon etwas unharmoniſch. Jedenfalls aber war hier in
ſzeniſchen Aufmachutng, die ſich dem Charakter des Stückes
paßte, etwas Originelles geſchaffen.
Nach dem zweiten Akte kämpften Beifall und Ziſchen E
einander, und man hatte den Eindruck, daß ſich letzteres wenk!
gegen das Stück, als gegen eine aufdringlich arbeitende Cla.
richtete. Dasſelbe wiederholte ſich in ſchwächerem Maße 7
Schluſſe. Der Dichter und Herr Hartung erſchienen nach
zweiten und dritten Akte mehrmals auf der Bühne, um für
Beifall zu danken.

An

[ ][  ][ ]

Rummer 48.
Frftärpferden fnd nur nobh 6 vorhanden, die übrigen ſind ſäntich
en ſchwere Pferde umgetauſcht worden.
Stadt. Götz erklärt nach prinziviellen Ausführungen gegen die
zommungliſierung, daß ſeine Fraktion dem Weiterbeſtehen des Fuhr= unterrichteter Seite erfährt, hat das Reichsfinanzminiſterium
Beſtehens uachgewieſen worden ſei.
Stadtv. Nordmann wendet ſich gegen die Ausführungen des
ürdtv. Sames bezüglich der Beſchäftigung der Privatunternehmer.
Stadt in wichtigen Fuhren von dem guten Willen von Privatunter=
mern
abhänge. Der Park repräſentiere heute einen Wert von 1½
zrlionen Mark, und es gehe niclt an, dieſe Werte heute zu verſchleu=
ſtier
, um ſo mehr, wo andere Städte eine Erweiterung ihres Fuhr=
ks
vornehmen. Stadtv. Kollmann wendet ſich ebenfalls gegen
Stadtv. Sames. Stadtv. Sames erwüidert, daß er ſeine Aus=
trungen
nur auf das Zahlenmaterial des Reſerenten aufzebaut habe.
übrigen wendet er ſich gegen die Behauptung, er treibe Intereſſen=
bſitik
und halte Agitationsreden.
Der Oberbürgermeiſter erklärt gegenüber den Ausführungen des
ſzärdtv. Kollmann, daß die Stadt Darmſtadt hisher gegenüber den Ar=
bis
oſen durchaus ihre Pflicht in volem Maße erfüllt habe, jeden=
us
weit mehr als die meiſten anderen Städte. Bisher ſind eingig und
in für dieſe Zwecke von der Stadt B Millionen Mark bewilligt

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Februar 1921.
700prozentige Erhöhung der Zuckerſteuer.
Berlin, 17. Febr. Wie das Berliner Tageblatt von gut
u4ks in ſeinem jetzigen Umfange zuſtimme, weil die Notwendigkeit ſei= dem Reichsrat einen Geſetzentwurf zur Abänderung des Zucker= mit Litauen in abſehbarer Zeit dem großpolniſchen Reich an=
ſteuergeſetzes
vorgelegt. Die Zuckerſteuer ſoll ſtatt 14 Mark von
jetzt ab 100 Mark für 100 Kilogramm betragen. Das Reichs=
ten
könnte heute den Fuhrpark nicht mehr entbehren, ſelbſt wenn er finanzminiſterium rechnet mit einer Mehreinnahme aus
itzt mit Ueberſchuß wirtſchaften würde. Denn es gehe nicht an, daß der Zuckerſteuer von rund einer Milliarde. Bisher brachte
die Steuer jährlich nur etwa 200 Millionen.

Seite 5.

ursden.
Stadtv. Schembs verteidigt die Eingaben der Schmiede und
ßtigen Intereſſenten, die befürchten, in ihrem Gewverbebetrieb
ge=
ſtdigt
zu werden. Es ſei durchaus benechtigt, auch einmal die
ſichmerzen dieſer Handwerker zum Ausdruck zu bringen, es brauche ſich
immer um Arbeiter zu handeln.
Stadtv. Meiſel begründet nochmals den Standpunkt ſeiner Frak=
ur
, die ſich unter keinen Umſtänden auf die Bahn der Kommunaliſie=
ug
oder Sozialiſierung locken laſſen werde, und der Fuhrpark iſt ein
rfang der Konmnungliſierung, weshalb man grundſätzlich gegen die=
Fuhrpark Stellung nehme.
Nach weiterer Debatte wird die Vorlage der Verwaltung ein=
immig
angenommen.
Die kürzlich vorgelegten Vorſchriften für die Abhaltung gemeinſamer
zufungen mit den anderen heſſiſchen Städten für ſtädtiſche Beamten=
nwärter
ſind inzwiſchen unter Zuziehung der Herven Antragſteller aus
erſten Beratung im Plenum im Unterausſchuß nochmals durchbera=
ian
worden und werden mit den dabei eingetretenen Aenderungen wieder=
at
zur Beſchlußfaſſung vorgelegt.
Stadtv, Leuſchner erklärt ſich namens ſeiner Fraktion gegen
Uet
ſeie Vorſchriften wie gegen die Prüfungen überhaupt. Dieſe Prü=
ugen
ſeien kein Maßſtab für die Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen.
Stadtv. Kollmann richtet einige Fragen an die Veuwaltung über
Zurückſetzung der Kriegsteilnehmer bei den Beförderungen.
Stadtv. Prof, Kalbfleiſch bittet um Genehmigung der Vor=
aiſten
, da die Verwaltung die vorgebrachten Wünſche berückſichtigt
we und auch bei den heute noch vorgebrachten Wünſchen weitgehend=
leiſt

s* Entgegenkomnen zugeſagt habe. Stadtv. Herbert wünſcht
wrunele 1s Regelung der Einſtellung von Militäranwärtern ähnlich der, wie
e im Reich eingeführt iſt, 1 Jahr Probezeit, dann Prüfung und her=
lach
Anſtellung. Stadtv. Kollmann bemntragt Vertagung.
SoEAtrdtv. Finger wünſcht, daß die Vorſchriften gegenüber den Kriegs=
inehmern
micht ſo ſtreng gehandhabt werden. Stadto, Koll=
ann
führt zur Begründung ſeiner Behauptung, daß die Kviegsteil=
e
mer bei den Beförderungen benachteiligt würden an, daß bei der
zten Beförderung nach Gruppe 7 von 17 beförderten mur 2 Kriegs=
ünchmer
waren, nach Gruppe 6 von 32 nur 5 und nach Gruppe 5
or 42 nur 27 Kriegsteilnehmer. Der Bürgermeiſter bemerkt
urzu, daß ja Herr Kollmann bei dieſer Beförderung ſelbſt mitgewirkt
wbe, iras dieſen zu der Erwviderung veugnlaßt, leider, aber man könne
micht in den Stall hineinſehen. (Lebhaſte Unruhe.)
enst.
Nach weiterer Debatte werden ſchließlich gegen die beiden ſozial=
enaokratiſchen
Fraktionen die Vorſchriften genehmigt.
Nachdem in der Stadtverotdnetenverſammlung der Wunſch auf Zu=
acl
von weiblichen Mitgliedern in das Kuratoriam der höhe=
en
Mädchenſchulen geäußert wurde, wird vorgeſchlagen, je
uen von dem Lehrerkollegium der beiden höheren Mädchenſchulen ge=
ninſchaftlich
zu wählenden Lehrer bezw. eine Lehrerin und außerdem
EA eine Mutter durch je eine von der Direktion der Viktoria= und Eleono=
behwſt
FA.bſchule zu dieſem Zweck einzuberufende Elternverſammlung in das Ku=
temärl
orium zu wählen. Das Landesamt für das Bildungsweſen hat ſich

heie dieſem Vorſchlage einverſtanden erklärt.

m e
7

Die Verſammlung erllärt ſich ohne Debate mit dem Vorſchlag
inverſtanden.
f
Der Oberbürgermeiſter macht hierauf die folgenden
Mitteilungen:
Eine öffentliche Anerkennung=
Am 8. d. M. hat ſich bei der Reimigung eines Hyöranten in der
4Uhelminenſtraße ein Unfall dadurch ereignet, daß ein ſtädtiſcher Ar=
eter
beim Einſteigen in den Straßenſchacht durch Gas betäubt wurde.
err Ludwia Reinhard, Sohn des Lokomotivführers R., Bis=
urckſtraße
21 hier wohnhaft. Schüler des Ruppſchen Inſtituts, ſtieg
ſnit einem Seil in den gasgefüllten Schacht und band den verunglück=
Arbeiter an, ſo daß dieſer herausgezogen werden konnte, blieb aber
ebſt ohnmächtig in dem Schacht zurück. Der Maſchinenſchloſſer Mar=
Antz, Landgraf=Georgſtraße 32 hier wohnhaft, ſtieg in den Schacht
und holte den ohnmächtigen Reinhard heraus.
Den mutigen Rettern wird für die mit eigener Lebensgefahr
13geführte Dat Anerkennung ausgeſprochen.
Die 300=Jahrfeier des Leihgarde=Regiments
ibt Anlaß zu erregten Ausführungen ſeitens des Stadtv. Kollmann.
r Oberbürgermeiſter macht Mitteilung von der anläßlich des 300 jäh=
i
en Beſtehens des Leibgarde=Infanterie=Regiments geplanten Toten=
edächtnisfeier
, die am 6. März ſtattſinden ſoll. Es wird auf
i.en Beſuch von 9000 Teilnehmern gerechnet. Da das Regiment ſeit
velen Jahren mit der Stadt eng verbunden war, iſt zu erwarten, daß
½ ganze Bevölkerung an der Feier lebhaften Anteil nehmen wird.
De Regierung und die Stadtverwaltung ſind eingeladen worden und
e Regierung hat ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. Gs iſt auch der
Aunſch ausgeſprochen worden, daß die Stadt einen Koſtenbeitrag lei=
tur
ſolle. Deshalb beantragt die Vernaltung, einen Beitrag von 5000
Mark zu bewilligen und das zur Ausſchwickung erforderliche Pflanzen=
yrterial
von der Stadtgärtnerei koſtenlos zur Verſügung zu ſtellen.
möchte noch einmal ausdrücklich betonen, daß erklärt wurde, daß
Ne Veranſtaltung vollkommen parteipolitiſch neutral gehalten ſei.
Stadtv. Kollmann wendet ſich gegen jede Verwendung ſtädti=
ſcher
Gelder für dieſe Veranſtaltung, die er für überflüſſig hält.
ergötv. Gmmerling ſpricht ſich warm, für die Unterſtützung die=
ſes
Erinnerungs= und Totenfeier aus, die ſchon ſeit langem geplant ſei.
Gegen den beabſichtigten Feſtzug ließe ſich nichts einwenden, denn Um=
ige
ſeien nicht verboten.
Nach weiterer Debatte wird dem Antrag der Verwaltung gegen
de Stimmen der beiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen zu geſtimmt.
Auf eine Gingabe der Stadtv, Frau Dr. Balſer wegen Ver=
ſonmlungen
und dergleichen in und vor dem Arbeitsamt gibt Beig.
Delp die Maßnahmen bekannt, die ergrüfen worden ſind, um dem
girügten Mißſtand zu ſteuern. Das Vertreiben von Einladungen inner=
helb
der Näume des Arbeitsamts, wird demnach bet Strafe der Aus=
ueiſung
aus den Näumen und Entziehung der Unterſtützung veuboten.
Stadtv, Kollmann fragt wegen der Entlaſſung von 2428 Ar=
b
itern der Grube Prinz von Heſſen an. Beig. Ritzert teilt hierzu
uit, daß nach Anlegung der Kettenbahn die ganze Zahl der Arheiter
vorübergehend nicht beſchäftigt werden kann. Die Entlaſſung erfolgte
üörigens im Einverſtändnis mit dem Betriebsrat.
Weiter teilt Beig. Ritzert mit, daß auf die Nrn. 38, 39 und 40
der Holzkarte eine weitere Rate von 3 Zentnern zu den ſeitherigen
Verkaufspreiſen von 19 und 14 Mark freigegeben und weiter ange=
ndnet
werde, daß die bis jetzt nicht abgeholten Raten vom 20. d. M.
derfallen.
Stadtv. Schmitt wendet ſich in einer längeren Erklärung gegen
dee ſogen. Aufklärungsvorträge.
Stadtv. Krug teilt mit, daß die gemeindliche Beſteuerung des
eichsſteuerfreien Einkommens nach Offenbacher Muſtey, wie
elgt feſtgeſetzt worden ſei: Vei einem Exiſtenzminimum von 500 Mark
leginnt die Beſteuerung mit 6000 Mark, desgleichen von 1500 Mark
trit 8000 Mark, desgleicken von 2000 Mark mit 10 00 Mark, desgleichen
ton mehr als 2000 Mark mit 12 000 Mark ſteuerbflichtigem (d. b. wirk=
chem
) Einkommen. Die Verordnung in dieſer Form ſoll nur für das
Eechnungsjahr 1920 gelten. Dadurch wird ſich das Erträgnis der Stadt
wn den vorgeſehenen 7 Millionen Mark auf 5½ Millionen Mark er=
näßigen
.
Damit ſchließt die öffentliche Sitzung. Schluß 8½ Uhr.
Poſtgebühren=Erhöhung.
Berlin, 17. Febr. (Wolff.) Nach einer nach Zuſtimmung
des Reichsrats vom Reichspoſtminiſterum erlaſſenen Verordnung
werden fortan die mit Freimarkenaufdruck verſehenen Poſt=
arten
, Poſtanweiſungen und Kartenbriefe mit
Einem Zuſchlag für die Papierkoſten verkauft werden, weil
Sieſe Koſten ſich erheblich geſteigert haben und durch die Porto=
gebühren
nicht mehr gedeckt werden. Der Aufſchlag beträgt für
PPoſtkarten und Poſtanweiſungen 5 Pfg., für Kartenbriefe 10 Pfg.

Eine große Lebensmittelſpende der Katholiken
Nordamerikas.
Köln, 17. Febr. Die K. Volksztg. meldet: Erzbiſchof Dr.
Schulte erhielt von Erzbiſchof Maudelein aus Chikago
ein Kabeltelegramm, daß eine Liebesgabe von 30 Millionen
Pfund Mehl für die Notleidenden nach Deutſchland geſchickt
werden ſoll. Gleichzeitig fragt der Erzbiſchof an, ob die deutſche
Regierung den erforderlichen Schiffsraum ſtellen könne.
Sowohl der Reichskanzler wie der Ernährungsminiſter haben
dem Kölner Erzbiſchof unter dankbare Anerkennung der karita=
tiven
Großtat der Katholiken Nordamerikas wiſſen laſſen, daß
der Schiffsraum unverzüglich zur Verfüguing geſtellt werden ſoll.
Zur Karlsruher Rede Dr. Simons.
Berlin, 17. Febr. (Wolff.) Nach dem nunmehr vorlie=
genden
amtlichen Text führte Reichsminiſter Dr. Simons
in der zweiten Karlsruher Rede u. a. noch aus:
Die Franzoſen ließen ſich ungeheure Ziffern während des Krie=
ges
einreden. Sie ſind enttäuſcht, daß ſie noch von der Hand in den
Mund leben müſſen. Sie erwarten, daß Deutſchland ihnen kräftige
Hülfe geſährt. Sie greifen dabei weit über das hinaus, was Deutſch=
land
innerhalb der Grenzen ſeiner Kraft leſten kann. Allerdings iſt
auch in ihren Forderungen ſchon ein Rückgang zu bemerken. Urſprüng=
lich
forderten ſie weit mehr als 269 Milliarden Goldmark. Sie ſchraub=
ten
aber in Boulogne ihre Forderungen zurück und ſind jetzt wiederum
gegen die Boulogner Beſchlüſſe zurückgegangen, allerdings nicht, ohne
andeverſeits ihre ganze Hofnung auf die E=portabgabe zu ſetzen. Sie
werden in beiden Punkten die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben,
denn es wird ihnen nicht gelingen, von uns dieſen Wechſel auf die 3u
kunft zu erhalten. Es wird in London unſere Aufgabe ſein, beſſere
Wege zu wveiſen. Die Löſung kann nur darin beſtehen, daß man die
ganze Welt an der Sanierung mitbeteiligt.
Durch
unſere Arbeitskraft müſſen wir den Geldgebern Sicherheiten ſtellen. Un=
ſere
Vorſchläge für die Londoner Konfevenz müſſen innerlich durch=
dacht
und faktiſch durchführbar ſein. Sie mögen aber ſo durchdacht und
durckführbar ſein, wie ſie wollen. Ich ſehe der Londoner Konferenz
trotzdem mit wenig Optimismus entgegen. Das Unheil iſt geſchehen.
Die Summen von Paris ſind genannt worden. Damit iſt die Unver=
einbarkeit
des deutſchen und des gegneriſchen Standpunktes dargelegt.
Kommen wir jetzt mit Vorſchlägen, ſo wird man gegen unſere Vor=
ſchläge
genau ſo rebellieren, wie wir gegen die Pariſer, Beſchlüſſe
rebelliert haben. Das iſt ein unglücklicher Vorklang für London. Es
iſt ſogar durchaus wahrſcheinlich, daß die Londoner Konferenz in den
erſten Verſuchen kein Ergebnis zeitigt. Was wird aber dann
geſchehen? Zunächſt wird der Tatbeſtand ſo ſein, wie vor der Pariſer
Konſerenz. Eine Verſtändigung iſt geſcheitert, alſo gelten die Beſtin
mungen des Vertrages von Verſailles weiter. Man muß uns aſſo bis
zum 1. Mai 1921 die Summe der Schabenserſatzanſpriche der Gegner
mitteilen und eine Entſcheidung treffen, in welcher die Art der Bezah=
lung
zu erfolgen hat. Die Reparationskommiſſion muß dann von Zeit
zu Zeit prüfen, ob es Deutſchland möglich iſt, die Zahlungen zu leiſten.
Die Reparationskommiſſion hat ja hereits 40 Milljarden Goldmark in
Bons am 10. Februar 1919 bei Abſchluß des Friedens erhalten. Sie
konnte aber damit nichts anfangen. Weitere 40 Milliarden werden auf
Wunſch der Reparationskommiſſion demnächſt ausgegeben werden. Es
ergibt ſich, daß man ſich über dieſe Bons ein ganz falſches
Bild gemacht hat. Man hat in Frankreich eine Fimanzaktion da=
mit
anbahnen wollen. Das iſt aber unmöglich, denn zu viel Beſtim=
mungen
ſtehen dem entgegen. Keine Finamzmact der Welt kann auf
dieſe Bons Geld geben. Sie ſind keine genügende Unterlage für eine
Finanzaktion. Man kann ſie nicht bankmäßig verwerten. Es hieße eine
Kataſtrophenpolitik treiben, wenn wir die Pariſer Beſchlüſſe in Lon=
don
anerkennen würden; denn wir könnten ſie nur anerkennen, indem
wir doch beſtimmt mit unſerem Konkurs rechneten, oder wir müßten
darauf hoffen, daß über kurz oder lang ein Umſturz und eine Umwand=
lung
der politiſchen Ordnung in Europa einſetzen würde. Es iſt n
unſere Aufgabe, auf eine von beiden Löſungen vorzubereiten.

brauchen Nuhe und Verſtändnis für unſere Lage. Wir brauchen nick
erſt einent neuen Krieg; denn wir haben Blut genug geopfert. Unſe
Weg kann uns nur durch Ruhe und ſachliche Arbeit dahin bringen, daß
wir den Anſprüchen der Allierten gevecht werden können.
luf dieſen
Lege liegt aber die Ablohnung der Pariſer Beſchlüſſe. Wollen
ihn gehen, ſo müſſen wir uns klar über die Folgen ſein u
nd feſt
halten an dem, was wir einmal als rich ig erkannt haben. Unbe=
dingt
nötig iſt es, daß über alle Sorgen und über alle D
igen di
Einheit des Reiches gelwahrt bleibt. Die Pariſer Beſchliſſe würden
in ihrer Konſequenz zur Vernichtung der Reiclseinheit führen. S
laufen auf eine dauernde Zurückbrängung alles deſſen, was wir in ge=
meinſamer
Arbeit erungen haben, himaus. Hader, Streit und Miß=
gunſt
würden übermächtig. Die Reichseinheit würde zerſtört, wenn
man die Pariſer Beſchlüſſe annämmt. Nimmt man ſie nicht an, ſ.
kommen die Sanktionen. Sie laufen auf ein Antaſten der deutſchen
Ginheit hinaus. Jedes Beſtreben, das dahin geht, deutſche Stämme

nſcen Wderland de desliſce Lerlieren efeien ie Fan ſe
ſchmieden. Laſſen Sie mich nach London gehen mit dem Geſt
fichl, da
gaß
dieſe Einheit durch nichts zerriſſen wenden kann, dann werden Sie mir
die Kraft und den Mut geben, dasienige Nein zu ſagen, das mir mein
Gewiſſen und das Neich vorſchreiben. Ich danke Ihnen für das Ver=
trauen
, das Sie mir geſchenkt haben, und hoffe, Ihr Gefühl wahr zu
machen und zu erfüllen.
Die Londoner Konferenz.
* Berlin, 17. Febr. Tel unſerer Berliner Ne=
daktion
. Die Londoner Konferenz wird am 21. Februar be=
ginnen
. Der Plan einer Verſchiebung ſcheint vollkommen auf=
gegeben
worden zu ſein, da man mit de rechtzeitigen Ankunft
auch der Vertreter Kemal Paſchas rechnet. Die Pariſer Preſſe
drückt ihve Befürchtung aus, daß die Alliierten über die Orient=
frage
noch nicht einig geworden ſeien, wodurch nach Meinung
des Temps auch ihre Einheitsfront gegenüber Deutſchland ge=
fährdet
werden könnte.
Die ſchwarze Schmach.
Berlin, 17. Febr. (Wolff.) Ueber die Stärke der im
Dezember im beſetzten Rheinland befindlich geweſenen far=
bigen
Truppen wird uns auf Grund einer amtlichen Um=
frage
folgende Ueberſicht gegeben:
Im Bezirk Köln befanden ſich rund 5400 Marokkaner, im Bezirk
Aachen rund 2100 Marokkaner und Zuaven, im Bezirk Trier 385 Araber
und Angmiten, im Bezirk Koblenz 700 Algerier und Senegalneger. In
Heſſen warven 6550 Algerier, Marokkaner und Tonkineſen, in der Pfalz
rund 3600 Marokkaner, Modagaſſen, Senegalneger und Tonkineſen,
und
hließlich im Bezirk Wiesbaden rund 5600 Farbige der verſchieden
ten
Art. Insgeſamt betrug die Zahl der Farbigen etwas über 24 000.
Das Hauptkontingent ſtellten Marokkaner, Algerier und Araber mit zu=
ſammen
über 19 500. Ihnen folgten Tuneſier mit 2300 und Madagaſſen
mit 1400. Die anderen farbigen Naſſen ſuaren mit geringer
eren Ziffern
vertreten. Es ſteht zu befürchten, daß mit Eintritt der wärmeren Je
hres=
zeit
neue farbige Truppen, die des deutſchen Winters wegen in wärmere
Landſtriche zurückgenommen worden wuaren, in unſere armen beſetzten
Rheinlande einziehen.
Aus der obigen amtlichen Feſtſtellung ergibt ſich überdies,
wie unrichtig die in Amerika verbreitete Nachricht iſt, die
farbigen Truppen ſeien aus Deutſchland zurückgezogen
worden.
Rumänien verlangt 21 Milliarden Gold=Lei.
Berlin, 17. Febr. (Wolff.) Bukareſter Zeitungen zufolge
hat Rumänien durch ſeinen Vertreter bei der Reparations=
kommiſſion
in Paris Entſchädigungsanſprüche von
über 31 Milliarden Goldlei angemeldet.
Polens Vorſtoß ins Memelland.
Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.) Nach einer Meldung aus
Memel iſt zum kommiſſariſchen Landrat des zum Territorium
von Memel gehörenden Kreiſes Pogegen der praktiſche Arzt
Kucklick ernannt worden. Dieſer wohnt erſt ſeit ganz kurzem

im Kusſe und war bis vor einem Fahre in der Probinz Voſen
als Arzt tätig. Wie die Voſſiſche Zeitung ſchreibt, handelt es
ſich für Polen offenbar um den erſten Vorſtoß nach dem
Memelland, das nach den Warſchauer Wünſchen zuſammen
gegliedert werden ſoll.
Amerika und die europäiſchen Länder.
Waſhington, 17. Febr. (Wolff.) Havas. Harding,
Gouverneur der Federal=Reſerve=Bank, erklärte in
einem Bericht, die Nachkriegskriſe ſei beeudet. Die finanzielle
Zahlungsfähigkeit und Stabilität einer großen Anzahl anderer
Länder hänge von den Vereinigten Staaten ab. Es beſtehe die
Gefahr, daß der amerikaniſche Außenhandel auf ein
Minimum beſchränkt bleibe, wenn nicht normaler Kredit und
Kaufkraft in den europäiſchen Ländern wiederhergeſtellt werden.
Das ſei aber nur möglich, wenn die Vereinigten Staaten fort=
fahren
würden, ihre Rohmaterialien gegen langfriſtige Kredite
durch eine Korporation, die nicht ſtaatlich ſei, zu liefern. Le=
bensmittel
dagegen, die für den ſofortigen Gebrauch ver=
wendet
würden, müßten unverzüglich an Amerika be=
zahlt
werden.
Die Streikbewegung.
* Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.) In Berlin ſind heute vormittag
die Arbeiter und Kutſcher den Großkohlenfirmen plötzlich in den Streik
getreten. Der Grund dafür iſt in der noch nicht erfolgten Durchführung
der Tariſerhöhungen zu ſuchen, die vom Schlichtungsausſchuß feſtgeſtellt
ſind. Wie auf eine Anfrage verſchiedener Blätter bei einigen Kohlen=
firmen
geſagt wurde, hofft man, daß der Streik bald in ſich zuſammen=
brechen
wird, iveil er vo Transportarbeiterverband nicht gebilligt wird.
Zur Kündigung des Ueberſchichtenabkommens im
Ruhrbergbau durch die Bergarbeiterorganiſationen wird im Vor=
wärts
ausgeführt, daß die Aufhebung der Ueberſchichten ſchon ſeit ge=
raumer
Zeit infolge des Geſundheitszuſtandes der Bergarbeiter ins Auge
zt war. Ob es in den nächſten Tagen zwiſchen den beteiligten In=
gefaß

tereſt
ten zu weitenen Verhandlungen kommen wverde, ſtehe noch offen.
Die Stadt Weimar ſt infolge des Streiks ohne Gas, Waf=
ſer
und Glektrizität. In Mülhauſen (Thüringen) haben geſtern ſämt=
liche
ſtädtiſchen Arbeiter der Elektrizitäts=, Gas= und Waſſerwverke ſowie
der Stnaßenbahn die Arbeit niedergelegt.

Berlin, 17. Febr. (Wolff.) Wie das Tageblatt aus Mafland
erfährt, liegt der Komponiſt Gigeomo Puceini im Sterben.
* Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.) Geſtern wurden in War=
ſchau
die Danzig=polniſchen Verhandlungen er=
öffnet
. Es wurden 13 Ausſchüſſe gebildet, vier für politiſche,
vier für wirtſchaftliche und fünf für Verkehrsangelegenheiten.
Die Kommiſſionen der erſten Gruppe ſollen in Danzig, die der
zweiten in Warſchau tagen, während die Kommiſſionen für
Verkehrsangelegenheiten, ſelbſt den Ort auswählen ſollen, der
ihnen am zweckmäßigſten erſcheint.
Frankfurt a. M., 17. Febr. (Wolff.) Nach Unterſchla=
gung
von 4000 Dollar ſind der 28jährige Bankbeamte
Chriſtian Jenſen und der 20jährige Banklehrling Wilhelm
Meyer aus Frankfurt geflohen. Als Haupttäter kommt Jen=
ſen
, der Däne iſt, in Betracht.
London, 17. Febr. (Wolff.) Hier wurden in der letztem
Woche 22, in der vorigen Woche 29 Fälle von Schlafkrank=
heit
feſtgeſtellt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Winterſport. Infolge Verſchiebung der baheri=
ſchen
Skimeiſterſchaft auf den 20. Februar muß nunmehr auch
das große Cröffnungsſpringen auf der Algäuer
Schanze‟
in Oberſtaufen abermals verſchoben werden und
wird für le
res als neuer Termin der 6. März feſtgeſetzt. Falls die
deutſche Skimeiſterſchaft wegen Schneemangels im Harz in Oberſtaufen
ausgetragen werden müßte, ſo wird das Eröffnungsſpringen gleich=
zeitia
mit letzterer am 6. März verbunden. Nennungsſchluß für das
Eröffnungsſpringen iſt der 3. März.
Schluß des redaktionellen Teils.

Mit dem 1. März haben wir
eine Aenderung in der Beförde=
rung
unſerer Zeitung getroffen,
ſodaß alle Abonnenten am Er=
ſcheinungstage
vormittags in
den Beſitz des Blattes gelangen.

Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

(2115fs)

Gottesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 18. Februar. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 00 Min.
Samstag, den 19. Februar. Morgengottesdienſt 9 Uhr. Predigt.
Sabbatausgang 6 Uhr 40 Min.
Gotteßdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 6 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 19. Febr. Vorabend 5 Uhr 20 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgan; 6 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min Nachm. 5 Uhr.
Wetterausſichten für Freitag.
Bedeckt, einzelne Megenfälle, mild, Südweſtwind.
ehe
Landestheater, Anfang 6 Uhr, Ende nach 10 Uhr (D 21, Schau=
ſpielmiete
49, Schülermiete gelb, Sondermiete Serie T2): Don
Carlos.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Hauptprobe zum Konzert des Muſikvereins um 7 Uhr in der Türn=
halle
am Woogsplatz.
Vorträge: Frau M. Sckloß um 3½½ Uhr im grünen Zimmer des
Kaiſerſaals (Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei).
Studienrat Dr. Vetter um 8 Uhr in der Aula des Reglgymnaſiums.
Profeſſor Eberhard um 8 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen Hoch=
ſchule
(Verein für Luftfahrt).
Verſamclung, der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralvorbandes
deutſcher Wiegsbeſchädigter uſp. um 8 Uhr in der Brauerei Grohe.

Leitung Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und
Teil und für Feülleton. D.
*.
en Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftiches) Mar Streeſe;
Mitſchin
rt. Handelsteil u d Lanewir.
iſtliches
Kurt
ſchäſtzieben. . 2n Luigentet
Ze.
lagen
d Mitteilin
Anzeigenbe
Panl Lange.
*
L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerel. Sän
Druck und Verlag
n iich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Nedaktion des
zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufüigen: nachträgliche
Tagblat!s
werden uicht berückſichtigt. Unverlangte Maniſkrivte werden nicht zurückgeſondt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

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Von heute ab:
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rein ausgelaſſ. Sackfett 12
Prima Rindswurſt
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Holzſtraße 10
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Telephon 2426.

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Ein ſanfter Tod erlöſte von langen
ſchweren, mit bewunderungswürdiger Ge
duld getragenen Leiden unſere innigſtgeliebt
Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter

geb. Kerdyk
Witwe des Geheimen Regierungsrates,
Profeſſors Fritz Kalle, Ehrenbürgers de
Stadt Wiesbaden
im 77. Jahre ihres reichgeſegneten Lebens.
Ihr Andenken wird in uns ſtets lebendig
bleiben.
In tiefſter Trauer:
Im Namen der Känterbliebenen:
Frau M. Krauſe, geb. Kalle
Generalleutnant a. D. Krauſe.
Wiesbaden, Rößlerſtraße 7
16. Februar 1921.
(2113

Seite G.

Familiennachrichten

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Februar 1921.

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 19. Februar,
nachmittags 31/, Uhr, in der Martins-
kirche
stattindende Trauung beehren
sich anzuzeigen
Marie Schwebel
Adolf Förster
Darmstadt
Kirch-Brombach i. O.
Gutenbergstr. 19.
(*6572

Regierungsassessor Wilhelm Henrich
Dr. Luise Henrich
geb, Heimsoeth, verw. Sauer
geben ihre Vermählung bekannt,
Darmstadt, im Februar 1921.
*6461
Todes=Anzeige.
Am 16. Februar verſchied nach kurzer,
ſchwerer Krankheit fern von ihrem Gatten
und ihren Eltern
Frau
Matgarete edau
geb. Reinhardt
im Alter von 27 Jahren.
(*659
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Medau
Richard Reinhardt u. Familie
Frau Medan
Guſt. Brandis, geb. Reinhardt.
Madrid, Liſſabon, Brekling, Schlesw.
Darmſtadt, 17. Februar 1921.
Die Beerdigung findet Samstag nachm.
3:/, Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre Bundesbrüder von dem an
11. Februar 1921 zu Königsberg erfolgten
Ableben ihres lieben Gründungsburſchen
A. H. und Ehrenburſchen
Fabrikbeſitzer
Carl Lingen
1871 / 72
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die Landsmannſchaft Normannia
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Darmſtadt, 17. Februar 1921, (*66*

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Pr. Rindswürſtchen . . 12
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Karlſtraße 66. (*65411s

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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und Kranzſpenden ſage ich hiermit Allen,
beſonders Herrn Pfarrer Gerſtenmeyer für
die troſtreichen Worte und der Schweſter der
Petrusgemeinde, für die treue Pflege meinen
herzlichen Dank.
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Wilhelm Schuchmann
nebſt Angehörigen.

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Familie, Waiſe, mit Ver
mögen u. ged. Einrichtg
möchte mit ſol, Herrn be=
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3040 J. Diskr. Ehren=
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hältniſſen
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Anonyin ſowie Vermittl
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ſichert
u. verlangt. (*6291

Ar
zeirat

Kaufmann, 27 Jahre alt,
evangeliſch, mit höherer
Schulbildung, 30000 Mk
Vermnögen, ſicherer Stel=
lung
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lein
kennen zu lernen zw.
ſpäterer Heirat. Veumöger
erwünſchi, jedoch nicht Be=
dingung
. Gefällige Ange=
bote
mit Bild u. B 95 an
die Geſchäftsſtelle. /*6293

Fräulein, 27 Jahre, eb.
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eines beſſ. Herrn in ſich.
Stellung zivecks ſpäterer
Heirat. Anonym zwecklos.
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die Geſchäftsſtelle. (*658

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Weizengrieß . . Pfd. Mk. 2
Grieß, gelb
250
Pfund Mk. 4
Graupen in allen Kör= H50
nungen . . . Pfund Mk.

Schoppen Mk.

Schoppen Mi

Gute u. billige Hülſenfrüchte!
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Linſen . . . . Pfd. Mk.
Bohnen (braun)
140
Pfund Mk. 4
Prima neue Perl=Bohnen 480
Pfund Mk.
Ia Rieſen=Erbſen, neu O20
Pfund Mk.
Neue Delikateß=Erbfen 93(
Pfund Mk.
grün . . ."
Spalt=Erbſen, gelb=
950
Pfund Mk.

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380
Pfund Mk
Prima Landzwetſchen 520
Pfund Mk.

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kein Bruch
Prima Vollkorn 24
für Süßſpeiſen 380

[ ][  ][ ]

Binunmer X8.

Ausgabe von Haushaltungsmehl.
Das bei den Kleinhandelsgeſchäften und den
ſickereien vorbeſtellte Haushaltungsmehl gelangt
m Samstag, den 19. Februar, bis einſchließlich
ſanistag, den 5. März d8. Js., gegen Abgabe der
hrmittelbezugsmarken Nr. 274 AF zur Ausgabe
Die Bezugsmarken ſind bis ſpäteſtens 8. März
J8., mit welchem Tage ſie ihre Gültigkeit ver
gen, bei dem Städt. Lebensmittelamt, und zwar
m den Kleinhandelsgeſchäften auf Zimmer 19 und
m den Bäckern auf Zimmer 29, abzuliefern. Di
nieilung von Haushaltungsmehl für den nächſten
üabſchnitt wird von der pünktlichen Ablieferung
Bezugsmarken abhängig gemacht.
(st2094
Darmſtadt, den 17. Februar 1921.
Städt. Lebensmittelamt.
peiſung vorſchulpflichtiger Kinder und
erdender und ſtillender Mütter durch
die Quäker.
DDie Geſellſchaft der Freunde (Quäher) von Amerika
ünſcht mehrere Hundert Kinder im Alter bon 26
ihren (ausgenommen ſolche, die zu Oſtern in die
hale kommen) aber vornehmlich auch die, welche we=
a
körperlicher Schwäche nicht ſchulreif wurden, ſowie
ſerdende und ſtillende Mütter zu ſpeiſen.
Anmeldungen ohne Rückſicht auf Stand und Reli=
r
können erfolgen:
1. Für Kinder vom 2. bis 6. Lebensjahr und für
ſche über 6 Jahren, die noch nicht die Schule beſuchen
mnen, am Montag, 21. und Dienstag, 22. Februar
e1, nachmittags von 4 bis 6 Uhr:
ſie den Bezirk umgrenzt von Magdalenen=, Dieburger=,
Pankratiusſtraße in der
Kleinkinderſchule, Mauer=
ſtraße
5:
Mühl=, Dieburger=, Land=
graf
Georgſtraße in der
Helfmannſchule, Stift=
ſtraße
45;
Landgraf Georg=, Teich=
Nieder= Ram=
haus
=,
ſtädter=, Heinrichſtraße in
der
Kleinkinderſchule,
Kiesſtraße 50;
Luiſen=,
Frankfurter=,
Rhein=, Saalbau=, Eliſa=
bethen
=, Schul=, Teich=
haus
=, Mühl=, Magdale=
nen
=, Schloßgartenſtraße
in der Kleinkinderſchule,
Alexanderſtr. 25 (Schloß)
Frankfurter= Kahlertſtr.
in der Kleinkinderfchule,
Mollerſtraße 23;
Kahlert=, Frankfurter=,
Luiſen=, Rheinſtraße in
der
Kleinkinderſchule,
Pallaswieſenſtraße 42.
Beſſungerweg. Beſſun=
ger
=, Wittmannſtraße, Am
Erlenberg in der Klein=
kinderſchule
der Petrus=
und
Paulusgemeinde,
Beſſungerſtraße;
Heinrichs=. Nieder= Ram=
ſtädter
=, Teichhaus=, So=
der
=, Schul=, Eliſabethen=
Saalbauſtraße in der
Kleinkinderſchule, Nieder=
Ramſtädterſtraße 16;
Frankfurter=, Schloßgar=
ten
=, Pankratiusſtraße in
der
Kleinkinderſchule,
Schloßgartenplatz 3;
Holzhofallee, Heinrichs=,
Larl=,
Befſungerſtraße
Beſſungerweg in der
Kleinkinderſchule. Beſ=
ſungerſtraße
115;
Breite Allee, Rhein=,

Saalbau=
Eſchollbrückerſtraße, Holz=
hofallee
im Volkskinder=
garten
der Eleonoren=
ſchule
, Lagerhausſtr. 1:
Heinrich=, Karl=, Witt=
z
*
mannſtraße, Am Erlen=
*
berg im Kindergarten,
Martinſtraße 28.
Die Arztliche Unterſuchung der angemeldeten Km=
* fimdet in denſelben Schulen an den auf die Anmel=
umg
folgenden Nachmittagen ſtatt. Der Zeitpunkt
ird bei der Anmeldung durch die Leitung der Klein=
nderſchullen
beſtimmt.
Die Speiſung ſelbſt findet nur in den Kleinkinder=
hulen
oder den ſonſt noch zu bezeichnenden Speiſeſtel=
ſtatt
. Es miſſen deshalb alle Kleinkinder, die Horte
icht beſuchen, nach Zulaſſung regelmäßig in die Speiſe= Tage der Reſt des Holzes zum Ausgebot,
elle gebracht werden. Die Speiſung beginnt voraus=
chelich
in der erſten Hälfte des Monats März; ſie
lbſt iſt unevtgeltlich. Erhoben wird lediglich eine täg=
che
Verwaltungsgebühr von 25 Pf.
Für werdende und ſtillende Mütter:
der Woche vom 22. bis 26. Februar 1921:
1. Heinheimerſtraße 21. (Sprechſtunden: Dienstag
bis Freitag von ½45 Uhr nachmittags und
Mittwochs vormittags von 1012 Uhr).
und Poulusgemeinde). (Sprechſtunden: Diens=
tags
von 12 Uhr nachmittags).
(Sprechſtunden:
(
3. Alter Main=Neckarbahnhof.
Mittwochs von 34 Uhr nachmittags).
Die Speiſung wird vorausſichtlich nachmittags in
wei verſchiedenen Stellen (Innenſtadt und Beſſungen)
eſchehen. Ein Abholen der Koſt zum Verzehren in der
Vohnung iſt nach den Vorſchriften ausgeſchloſſen. Die
Sewilligung von Ausnahmen kommt nicht in Frage
Darmſtadt. 15. Februar 1921.
(St,2086
Städtiſches Wohlfahrtsamt.
munſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
(2084
bei der Firma:
Heimatdank, Heſſiſche Gemeinnützige Bau=
geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung für Volks=
heimſtätten

n Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Geſellſchafter bom 15. De=
ember
1920 iſt die Geſeliſchaft aufgelöſt.
Die ſeitherigen Geſchäftsführer Oberbaurat Lud=
vig
Klump in Darmſtadt und Bürgermeiſter Reh=
ungsrat
Anton Wiegand in Heppenheim a. B, ſind
Liquidatoren beſtellt.
Darmſtadt, den 12. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Im unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute bei
(2085
der Firma:
Berwertungsgenoſſenſchaft heſſiſcher Molkerei=
eizengniſſe
, eingetragene Genoſſenſchaft mit be=
ſchränkter
Haftpflicht
n Darmſtadt eingetragen:
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom
8. Mai 1920 ſind die Beſtimmungen des Statuts
über den Geſchäftsanteil und die Haftſumme (58 37
und 142) geändert.
Die Haftſumme beträgt jetzt 200 Mark.
Darmſtadt, den 7. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Die am 14. ds. Mts. abgehaltene Nutzholzvir=
ſeigerung
iſt genehmigt. Erſter Abfuhrtag iſ
(2097
Freitag, der 18. Februar 1921.
Noßdorf den 15. Februar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.

Darniſtadter Tagblatt, Freitag, den 18. Februar 1.52

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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 18. Februar 1931.

Rummer 4.

Horsicht!
Hochspannung.
Lebensgefahr!
der grosse amerikanische Sensationsflm. (2088

Ab Bamstag in den
Palasta.
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Die Alpen
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im Städtiſchen Saalbau, ſondern in der
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Die Frauen von
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Das Ski-Girl
Lustspiel in 3 Akten. In der Hauptrolle:
Lya Lev.

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Teufels II. Teil
Bei Hallfr ain
Eine acbende
Feele
Abentener-Drama
Hel Koinrann
in 5 Akten

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Krika Glässner.
Der Verratschte
Poseldon
Lustspiel in 3 Akten.

Abenteuer- und Detektivdrama in 6 Akten.
In der Hauptrolle:
Leo Wostphal als Vill Rott?
Karlchen macht Seitensprünge
Lustspiel in 3 Akten.

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Samstag, 19. Februar,
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Abends 8 Uhr.
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mäßigten
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[ ][  ][ ]

ten

hr
47

Lebensfluten, im Tatenſturm.
Romian von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)
ſedrich Zubeil hatte auch in dieſen Dingen Erfahrung.
üinen ſtarken Armen umfaßte er den regungsloſen Körper
ſnttete ihn mit der Hilfe ſeines Herrn auf ein Sofa. Nun
ger ihm Kragen und Binde ab öffnete Weſte und Hemd
ſprengte Bruſt und Stirn mit Waſſer. Aber es half nichts.
gcketatz, deſſen Beſorgnis ſtieg, rief durch den Fernſppe=
ſuen
Hausarzt an und erbat ſein ſofortiges Kommen,
ſch ſchickte er nach unten, den Damen Mitteilung zu machen
zuemarie von Trotha war gerade, wie ſie es manchmal in
beridſtunden tat, aus dem nahegelegenen Lazarett zu einem
Beſuche herübergekommen und ſaß mit Kärla im Muſik=
als
Friedrich Zubeil mit ſeinem behutſam ſchlürfenden
intrat. Sowie ſie die erſten Worte vernommen, eilte ſie
na nach oben.
dach ihre ſchnelle und geſchickte Behandlung war es ihr
gen, Arno aus ſeiner tieſen Ohnmacht zu erwecken, als auch
wArzt zur Stelle war. Er unterſuchte den Kranken, der
hillig ermattet und zum eigenrlichen Bewußtſein kaum ge=
bar
, auf das Gründlichſte.
hut der Patient irgendeine Aufregung gehabt?
ſine ſolche hat zweifellos vorgelegen, erwiderte Macketatz.
hatte ihm eine Bitte abſchlagen müſſen, an deren Erfüllung
gelegen ſchien, und außerdem eine notwendige geſchäft=
röffnung
machen müſſen. Beides verſetzte, ihn in eine
Erregung.
nd darauf trat dieſer Zuſtand ein?
ſatiz plötzlich, und ohne daß ſich vorher die geringſten An=
bemerkbar
machten.
n. .. das iſt gewöhnlich ſo in dieſen Fällen. Es handelt
ſu ein im Felddienſt und infolge von Rheumatismus ent=
s
Herzübel, das durch ſtarke Erregung aufs neue hervor=
wird
und meiſt mit Ohnmachten verbunden iſt, die unter
den beängſtigend lange anhalten. Der Verlauf iſt in die=
ie
noch ein günſtiger geweſen. Aber gehoben iſt die Sache
vegs und die größte Vorſicht geboten. Das beſte iſt, wir
en Patienten noch eine kleine Stunde in derſelben Lage
und überführen ihn dann in das Lazarett Ihres Fräulein
Ich komme auf dem Rückweg an ihm vorbei und werde
ſich die nötigen Vorkehrungen treffen. Die funge Schweſter
ei ihm und geleitet ihn dann hinüber. Vielleicht ſind Sie
mir Ihren Wogen zur Verfügung zu ſtellen, der den
ten dann ſpäter in das Lazarett bringen kann.

Macketätz gab Friedrich die erforderlichen Anweiſungen und
geleitete mit Karla den Arzt die Treppe hinunter. Annemarie
blieb mit dem Kranken allein.
Ein tiefes Mitleid überkam ſie, als ſie ben Mann, den ſie bis
zu dieſer Stünde nur voller ſprudelnder Lebensfriſche und un=
ermüdlicher
Tätigkeit gekannt hatte, ſo bleich und in ſeiner
blühenden Kraft gebrochen vor ſich liegen ſah. Wohl hatte ſie ge=
legentlich
von Karla gehört, daß er ein Herzleiden hatte, ſie hatte
aber niemals, irgend welche Anzeichen davon gemerkt, und er
ſelber hatte nie davon geſprochen.
Nach einer läugeren Weile ſchien er langſam zum Bewußt
ſein ſeiner Lage zu kommen. Die müde gewordenen Augen blick=
ten
fern und fremd, als ſchauten ſie in ein weites, unbekanntes
Land, und nur wenn er die junge Schweſter in ihrer ſtillen und
doch unaufhörlich tätigen Art um ſich bemüht ſah, enn ſie genau
nach den Anweiſungen des Arztes die Umſchläge erneuerte und
er lindernd ihre weiche Hand ſpürte und in ihr ſanftes, heute ſo
ernſtes Antlitz ſchaute, zuckte der Hauch eines ſchmerzlichen
Lächelns um ſeine Lipepn.
Das haben Sie wöhl nicht gedacht, Fräulein von Trotha,
oder, wie ich Sie jetzt nennen muß, Schweſter Annemarie, daß
Sie mich einmal pflegen türden.
Dann überkam ihn mit einem Male der Gedanke: Warum
eigentlich Karla nicht bei ihm war? Sie weilte doch ſonſt viel
an den Betten von Kranken, die ihr völlig fremd waren. Jr
ihrem Häuſe war ihm das Unglück zugeſtoßen, in ihrem Hauſe
lag er, ein Hilfloſer und Leidender!
Aber kaum hatte er ſolchen Empfindungen Raum gegeben,
da öffnete ſich kaum hörbar die Tür, und mit behutſamem,
zögerndem Schritt trat Karla ein, näherte ſich ſeinem Lager,
prach einige leiſe Worte mit Annemarie und beugte ſich ein
wenig über ihn.
Er ſah das alles wie in einem dumpf=ſüßen Traum, als
wäre ihm ihre Geſtalt, die ihm in ſeiner liegenden Stellune
beſonders groß und königlich erſchien, plötzlich weit, ganz weit
entrückt. Als wäre das Trennende, das er heute erſt empfunden,
zu einer unüberwindlichen Macht geworden. Das ſchmerzte ihn,
und doch empfand er es als etwas Unvermeidliches, Unentrinn=
bares
, das immer dageweſen war und nun mit einem Male klar
und hart in die Erſcheinung trat.
Vielleicht ſchien ſie Aehnliches zu fühlen. Sie erkundigte
ſich nach ſeinem Befinden, ſie ſagte ihür einige teilnehmende
Worte. Aber ſie waren nicht anders, als ſie ſie ihm bei früheren
Anläſſen ſo manchesmal geſagt hatte, auch ihr Klang kam über
ſene freundlich höfliche Art nicht hinaus, die er von jeher an ihr
gewohnt war.
War es die Krankheit, die ſeine Erkenntnis und ſeine Sinne
ſo unerbittlich ſchärfte? Der letzte Schleier war zerriſſen. Es

Aengeſuche

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Täichtige (*6473

ſelbſtändig
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indſszr felbſtändigen
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tuf Imtſchäftsſt. (*6489
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war mit einem Male alles in ein helles, unbeſtechliches Licht ge=
taucht
, und er ſchloß vor ihm die Augen, denn es tat ſeinem
kranken Herzen weh.
Was haben Sie nur? hörte er da eine Stimnie über ſich,
in der ein wundervoll beruhigender Wohlklang war. Sie ſollen
ſich ganz ſtille halten, und Sie beſchäftigen ſich mit lauter Dingen,
die nicht für Sie taugen, ich glaube, Sie fiebern ſogar.
Es kann ſchon ſein, daß ich fiebere.
Sie ſollen ſich aber nicht aufregen
Ich habe ſo viel durchgemacht in dieſen letzten böſen Tagen.
Sic ſollen davon nicht ſprechen bitte nicht, Herr Morgen=
roth
!
Jch konn nicht anders.
Man kann ſchon, wenn man muß. Ich will Ihnen etwas
ſagen, Herr Morgenroth: Bis jetzt habe ich gebeten, aber ich kann
auch energiſch fein, fehr energiſch. Sie glauben das nicht? Nun,
Sie werden es bald merken! Sie werden jetzt aufſtehen, ich werde
Ihnen beim Ankleiden behilflich ſein. Die Stunde iſt vorüber.
Der Wagen, der Sie ins Lazarett führen ſoll, kann jeden Augen=
blick
vorfahren.
Iu 8 Lazarett ſoll ich?"
Ja, haben Sie e3 denn vorhin nicht gehört?
Kein Wort habe ich gehört. Was ſoll ich denn im Lazarett?
Geſund ſollen Sie werden!
Ich bint geſund. Es war ein vorübergehender Anfall. Ich
habe ich früher öſter gehabt, gleich nachdem ich aus dem Felde
kam, er war dann immer bald vorbei, und ich fühlte mich ganz
gefund und friſch.
Der Arzt hat es ſo verordnet, und wir werden nach ſeiner
Vorſchrift verfahren.
Nein! rief er mit Entſchiedenheit, das werbe ich nicht
tun. Ich werde nach Haufe fahren, mich zu Bett legen und zu
ſchlafen verſuchen, damit ich morgen wieder an die Arbeit kann.
Das werden Sie wohl nicht tun! erwiderte ſie beſtimmt,
indem ſie ihn ſtützte, als er ſich von ſeinem Lager erhob.
Ich muß an meine Arbeit, meine Turbinen müſſen fertig
ſverden. So ſchnell als möglich. Sie ſind meine einzige Rettung
jetzt. Ich habe ſie viel zu lange vernachläſſigt und den Bau
anderen überlaſſen. Nun darf ich keine Setunde länger ver=
ſäumen
.
Sie können an Ihren Turbinen arbeiten, ſo diel Sie wollen,
niemand wird Sie daran hindern. Aber zuerſt müſſen Sie
geſund werden, und dafür habe ich zu ſorgen. Nein, den Kragen
und die Binde brauchen Sie nicht umzutun. Wir hüllen Sie in
eine Decke, und es iſt Nacht. Aber den Rock und die Weſte müſſen
Sie anlegen, es iſt heute kühl draußen ſo, wenn ich bitten
darf.
(Fortſetzung folgt.)

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die Geſchäftsſt. (*65 70/gi

Wer gibt Gabelsberger=
unterr
. i. Wort=u. Satzkür=
zung
? Ang. m. Pr. u C13
in die Geſchäftsſt. (*6536

Tiermarkt

Zug= u. Zucht=Mind
zu verk. Benz, Erbacher=
* 6538
ſtraße 1:=

Schlachtpferde
kauft an (*6706
Kaffenberger
Pankratiusſtr. 26. Tel. 1519.

Fettes Schwein
*6475
zu verkaufen.
Saalbauſtraße 4

2 Zuchthäſinnen D. R. S.
Sparkocher Oeconom
aſt neu, zu verkaufen.
Alexanderſtr. 8. (*6464

mittl. Gr., a. liebſt. Samt,
u. ſchw. Mant. od. Jacke 44
zu kaufen geſucht. Ange=
bote
m Preis unt. C37 an
die Geſchäftsſtelle. (*6653
Gartenſchlauch
zu kauf. geſ. Ang. u. C
an die Geſchäftsſt. (*6522
Kopierpreſſe
zu kaufen geſucht. Ang. u.
C 16 Geſchäftsſt. (*6558

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, Lump. Sücke, trock.
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ninfelle, Stanlol, Altmet.,
alteZeit.,Büch., Zeitschr.,
Sekt-
naoh

Wein-
4 Kosnak-LIänchöl
vIOSt. kommesof. abhol
Postt gen. Tei. 1416. Frau
Goldmann, Gr. Ench-
42034a
gasse 3.

Einige Legehühner
zu verkauf, Frankfurter=
6552
ſtraße 35.
4ital., 9 Mk. alte Hahnen,
zur Zucht geeignet, zit vk
6611). Pankratiusſtr. 8.
2,1 weiße, ind. Lanf=
enten
, vorzügl. zur Zucht
geeignet, abzug. (2081Is
N.=9kamſtadt, Fahrſtr. 48.

(Rüde)
ſchwarz, eittlaufen.
Geg. Belohnung abzug.
b. 22. Flispel Griesheim,
Pfungſtädter tr. (2u83fs

aller Art
Fuhren übernimmt
Fxank, Gr. Kaplanei=
gaſſe
34, Tel, 3048, (19633

[ ][  ]

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 17. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Die Börſe eröffnete ungefähr auf dem geſtrigen Niveau bei unver=
änderter
Eeſchäftsſtille, Auslandswerte ſpeziell Mexikaner, waren auf
die Befeſtigung am Deviſenmarkt gebeſſert. Am Montanmarkt waren
die Kursberänd=rungen ohne Belang. Schantung konnten ſich von
ihrem geſtvigen Kursrückgang um 9 Prozent erholen. Am Einheits=
markt
zuaren höher: Zelluloid Wacker, Beck u. Henkel, Chemiſche Mühl=
heim
; niedriger waren Waghäuſel, Schneider u. Hanau und Voltehm.
Jm Freiverkehr waren die Kurſe wenig verändert. Kaufintereſſe
erhöhten Kurſen beſtand für Deutſche Petroleum. Heimiſche Renten
waren gut behauptet. Die Gprozentige ungariſche Kriegsanleihe notierte
minus ½ Prozent.

Fraukfurter Abendbörſe vom 17. Februgr.
w. Die Haltung an der Abendbörſe war nicht gleichmäßig, im Grunde
jedoch ziemlich feſt im Hinblick auf vielfache Deckungskäufe der Sheku=
lation
. Das Geſchäft hielt ſich wiederum im eugen Grenzen, un
nur
in deut ſchon mittags bevorzugten Mexikaniſchen Renten war zeiweiſe
eine lebhaftere Tätigkeit bemerkbaz. Im Verlaufe wurden dieſe Pa=
viere
durch den Dollarturs beeinflußt, duelcher ſich etzwas ſenkte, doch
betrug die Kursabſchwächung nur 2 bis 5 Prozent. Schautung=Aklien
ſchwächten ſich ab. Deutſch=Ueberſec=Cert. ſtellten ſich 10 Prozeut höher.
Deutſche Petroleum 765, junge Aktien 730 genannt. Schiffahrläaktien
fanden zu unveränderteu Kurſen Aufnahme. Die Aktien der Deutſchen
Bank ſtellten ſich bei einiger Nachfrage 1½ Prozent höher. Auf dem
Moltanmarkte konnten ſich die führenden Papiere untre Schwankungen
behaupten. Weſteregeln büßten 7, Phönix=Bergbau 3 Prozent ein.
Am Einheitsmarkt blieben die Kursbevegungen beſcheiden. Badiſche
Zuckerſabrik waren auwas feſter, auch Zellſtoff Aſchaffenburg mäßig an=
Chemiſche Scheideauſtalt verloven 3½, Rütgerswerke dagenen
ziehen.
3½= P
zent höher. Biugwverke fanden zu höherem Kurſe Aufnahmne 294.
Der Sckluß geſtaltete ſich ruhig. Schantungbahn ſchließen 580 bis 584.
Autowerte behauptet. Benz=Motoren 238. Mansſelder Kuxe 4450,
Deutſche Maſchinen 345.

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Februar in Zürich: 10.27½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam: 4,921 (59,20) Gul=
den
in Kopenhagen: 9,50 (88,80) Kronen, in Stockholm: 7.75
(88,80) Kronen, in Wten: 1172 (117,80) Kronen, in Prag: 1325ſ=
(117,89 Krongi, in London: 8,47 (97,80) Schilling, in Neu=York:
1,69 (23,80) Dollar, in Paris: 23 (125,40) Frankeit.

w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 17. Febr

D 2D cel. Prief Frug
Breief Ne
Brief Autw.=Vruff. Ka 454 Norwegen. 33.301041.10 Holland ... 2030 40/g Schweden
Helſingfor 333,60/1336.40 ondon ... Zu aris .... 4354 43ei= New=York. 7.2d57.36- 658 811,68.331g ſchweiz 9.* 79. Vien (altes panien . 910 8i0go D.=Oeſt. abg 3.351//133914 3.35½//13,391, Italien 2131, 21371 2iBl. 2301 udapeſt . Liſſab.=O;
Tänemark. to4880lt Mitse Cluo6s.30 1 vor1.10 Prag. . .. 496 7502-

Berliner Börſe.
* Berlin, 17. Febr. Börſenſtimmungsbild. Bef ganz
geringfügigen Umſätzen ſtellten ſich an der Börſe die Kurſe ueiſt höher,
e anhaltende Auſſpärtsbewegung der Deviſenkurſe und weite
gen teil=
eiſe
auch neue Käufe veranlaßten. Die Beſſerungen blie=
ben
im allgemeinen jedoch in beſcheidenen Grenzen und überſchritten uur
in einzelnen Fällen 10 Prozent. Bismarckhütte ſtellten ſich um 20 Proz.,
Höſch und A.=G. für Anilifabrikation um 14 Proz., Orenſtein u. Koppel
um 10 Proz, höher. Goldſchmidt gewar
in im Verlaufe 16 Proz. Ver=
einzelt
ergaben ſich auch kleine Abſchwächungen. Stärker gedrückt waren
Rheiniſche Braunkohlen um 11 Pr
ttapapiere waren durchweg
gebeſſert, auch Schantung trotz der Dem
jerung der umlaufenden Ge=
rüchte
über die Entſchädigun
Mexikaniſche Anleihen waren zum Teil
g.
20 Proz. höher. Deutſche
nleihen wparen git behauptet. Zproz. Deutſche
Reichsanleihe gewannen 1 Proz. Der Börſenverkehr erfuhr bis zum

Schluß keine Belebung. In Schantungbahnaktien erfolgten aber Reali=
ſierungen
, die den Kurs um 12 Proz, unter den geſtrigen Schlußkurs
herabdrückten.

Von den Produktenmärkten.

Nie i e eim e euanlce ealufce e ehe ie
zerne 26003300, Prevenreluzerne 24003000, Wicken 220240, inlin=
diſche
Erbſeu 250300, ausländiſche Erbſen 7390 380,
tererlſen 2.
bis 260. Rangoonbohnen 160, Braſilkohnen 55, Ackerbohnen 26360,
nrländiſche Linſen 400500, ausländiſche Liufen 350450, Wieferiheu
8084, Kle heu 9095, Luzernekleehzeu 95110. Preßſtroß, 5052, ge=
bündeites
Stroh 4147, Biextreber 160170, Mahskuöen, ohne Säc,
160185, indeſchern Kokoskuchen 170180, Reis 350 5010, Maps 650700,
Leinfaat 600650 Mark.
Berlin, 17. Febr. Produktenbericht. Der Produkten=
markt
ſiand auch heute im Zeichen der Luſtloſigsieik. Für Hülſenfrüsſte
zeigte ſich zwar vereinzelt Kaufneigung
Des B.=ſiner Nonſums, ſponſt aber
herrſchte Zurückhaltung. Die bisherigen Preiſe bauen nicht zu erzielen,
jedach ſüitze int die Provins wenuger nachgiebig in ihren Preisforderungen
zu Eiaf. Von Luginen zuuruden gelbe Sastzpirrſen, noch verhältnismäßig
boih uszalzit, dag gen war gutt. Serroheig ezer billiger zu kaufen. Ven
Liutzs 1u.r defi ößere Mengeit 1:geizf. Lrinſguk war vernachläſſigt.
Schritzel 1D ufsei zur Abſchlzachzuig. Oelkucfen waren wenig beachtet.
Ju und S3troß hitten gsringes Geſihzäff. Wais befeſtigte ſich nach einer
vortägigen Abſhräckung bei kleinen: Beſ äft.
Die Verkehuslage im Ruhrrevier.
* Eſſen, 16. Febr. Der Eiſenbahnbetrieb wickelte ſich in
der vergangenen Woche glatt ab. Da die Wagengsſtellung gut und der
Güterverkehr ſehr ſtauk war, wuchts der Beſtand an beladenen Wagen
geger Wochenende ſo ſehr au, daß aufangs dieſer Woche zu einer geringen
Einſcnänkung der Wagengeſtellung geſthritten werden mußte, um die
Anhäufung von Reſten, die die Bohnuegungsfreiheit hemmen könnten, zu
vermeiden. Zur Anwendung dieſer Maßregel nötigte auch das erneute
Fallen des Rheins und das Uebergehen von Waſſerfrachten auf die Bahn,
deren Uebernahme in augemeſſenen Grenzen gehalten werden muß. Für
Kohlen, Koks und Briketts wurden in der vergangenen Woche im arbeits=
täglichen
Durchſchnitt 23 945 Wagen (gerechnet zu je 10 Tonnen) angefor=
ert
. Geſtellt wurden arbeitstäglich durchfchmittlich 23 066 (Höchſtgeſtel=

ng 8. Februar 24 700). Infolge dieſer Verhältniſſe erfuhren die
Brennſtofflagerbeſtände in der vergangenen Woche eine wei=
tere
Verminderung um etwa 40 000 Tonnen; ſie betyugen am 12.
Februar 1 004 134 Tonnen. Wenugleich der Waſſerſtand des Rheins wei=
teshin
ſtark gefallen iſt (der normale Pegelſtand des Rheins bei Caub
wird zurzeit um etwa 185 Meter überſchritten), hielt doch der Umſchlag
an den Kippern in den Duisbug=Rußrorter Häfen ſich auf der vorwöchi=
en
Höhle; arbeitstäglich wurden 35 026 35 889 Tonnen) umgeſchlagen.
Sollte nicht alsbald ein weſentliches Steigen des Waſſerſtandes wieder
eintceten, werden Schleppkraft und Kahnraum infolge der geringeren
Ausnutzungsmöglichkeit der Fahrzeuge ſehr knapp werden. Verkehr und
Umſchlag in den Kanalzechenhäfen war nach wie vor äußerſt lebhaft. Um=
geſchlagen
wurden 32 005 Tonnen.

H. Mannheim, 15. Febr. Die Köln=Düſſeldorfer
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft nahm am 15. Februar ihre
Fahrten wieder auf und hat ſie mit einem regelmäßigen Gütertransport
zwiſchen Rotterdam und Mannheim-Ludwigshafen, mit den Dampf=
bovten
Neptun, Moltke und Deutſchland eröffnet. Auch den üb=
lichen
Sommerverkehr hofft die Geſellſchaft, trotz der großen Betriebs=
koſten
, wieder in Gang zu bringen. Mit einem Umfang wie in Vor=
kriegszeiten
ſcheint ſie aber nicht zu vechnen, denn ſie hat den früheren
Perſonendampfer Hohenſtaufen
die Reederei Win=
an

ſchermann verkauft. Der Dampfer wurde zu
em Schleppdampfer
umgebaut, hat einen neuen Dampfkeſſel erhalten, Nadkaſten, Ruder und
Aufbau am Hinterdeck ſind umgeändert worden, fo daß der einſt fo
ſchmucke Vergnügungsdampfer, der lange I
hre ungezählte Reiſende be=
förderte
, heute nicht mehr an ſeine frühene Beſtimmung erinnert. Der

Schlepper befindet ſich jetzt auf ſeiner erſten Bergfahrf. Auch der
dampfer Boruſſia, einer der vier Doppelſchornſteindampfer de
Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, wird gegenwärtig auf de
ſenberg=Schiffswerft in Köln=Mülheim zu einem Radſchleppdampt
gebaut.
Die Höchſter Farbwerke A.=G. haben eine Betal
an der Allexanderbtrſe A.=G. für elektriſche und chemiſche Induſt
München beicieſſen. Das Kapital der Alexanderwerke wurde auf
lionen erhöst.
* Dresßen, 17. Febr. Von der Reichstreuhand= Geſellſch=
in
der uächſten Woche öffentlich verſteigert: Nacktpelze
den i
und 22. FebzMr iſt Artilleri==Depor Neuſtadt, Geſchirn= und Sto0
3. und 24. Fetruar Caſelbſt. Geſchirr= und Srallſachen ſow/
an
eile am 2. und 23. Februgr in der Munitionsanſtalt 2
Scrauben, Müttern. Puagtſeile und Werkzeuge am D2. und 23. 86
Leipzig=Shüfiberg. Nähere Auskunft ert
im Ausſteilungsg lün
uft, Ziugigitelle Dresden, Bismarckplatz
Reiclstrieu han d=Lite ſa0 75
b. Die Krife inder Schuhinduſtrie. Die ſeit lan=d
in der Schußindzuftrie anhallende ungünſtige Lage durch Arbeits
uſich ungünitigenr Lilb fatzmröglichkeiten hat ſich auch in letzter Zeit w
beiſerk, da don neutetzliche Preisrückgaug am Häutemarkt den Eint.) M=
Leder aller Art nur uinter geuviſſer Zurückhaltung geſtattet und
wieder die Beichäftigung z2d Anfertigung der neuer Schuh
Frage ſtellt. Eine leichte Reſſerung der Beſchäftigungsmöglichkei,
Schuhinduſtrie mag dunk; die in den letzten Wochen ſtark anhalte
frage nach farbe)i *
Guhzeug mibglich ſein, jedoch bleibt abzu
wie ſich der Abfatz 103 Plainhändler im kommenden Frühjahr
Es ſteht zu befürckten, d. ) Abſatz infolge der immer noch reckt
MN
Preiſe, beſonders für zurbiges Scluhzeug, kein allzu erheblie
dürfte, und demnach, die Au=R ten für gine regere Tätigkeit in der
induſtrie keine glänzendeis ſind. Sofern ſich die Preiſe am Häut
ſtabiliſieren, wäre es dringucd würſchenswert, daß auch die Brl
Leder aller Art, ehenſo wie üie mir den Rohhäutepreiſen heraufe
ſind, nunmehr auch im gleichen Maße herabgehen würden. Der
induſtrie wäre Gelegenheit zur Beſchäftigung, dem deutſchen Vo
die Möglichkeit gegeben, ſich wieder mit Schuhzeug verſehen zu
* Die Kohlenförderung des Ruhrbeckens (eirAsmm
lich der linksrheinifchen Becken) betrug im Januar 1921: Geſan
rung 8 078 912 To., die arbeitstägliche Förderung 333 904 To.
ſamtbelegſchaft betrug Ende Januar d. J. 537 389 Mann gegen
Ende 1920, iſt alfo um 4601 Mann geſtiegen. Im Januar

Geſamförderung rund 16 000 To. niedriger als im vorh
nat. Die arbeilstägliche Fönrderung hat ſich im Januar 1921 4
auf der gleichen Höhe wie im November 1920 gehalten. Sie wa
6000 To. höher als 1920. Im Vergleich zum Januar 1913 iſt el
minderte Förderug von 174 000 To. oder arbeitstäglich 6569 1
zuſtellen, obwohl ſich die Belegſchaft um 100 000 Mann vermeh
Die auf Lager genommenen Beſtände ſind infolge des ungenügen
transportes von 882 000 To. Ende Dezember auf 1083 000 To
Januar angewachſen.
* Auflöſung des Preßhefezwangsſyndikat
Reichsernährungsminiſter hat dem Verbande deutſcher Preßhe
kanten mitgeteilt, daß er, nachdem auch die Bächer durch ihre
vertretung ſich mit der Aufhebung der Zwangsbewirtſchaftut
Hefe einverſtanden erklärt haben, dem Antrage des Verband
11. Dezember 1920 entſprechend die Verordnung auf weitere
gerung des Hefeſyndikats vom 20. Juli 1920 mit Wirkung vom 31
1921 ab aufhebt. Dem Vernehmen nach wird nunmehr ſeitel

. Wfcce en e e e ee
abzuſchließen. Zuerſt ſoll die ſchwierigſte Frage, die der Kontn
eregelt werden. Das alte Syndikat hätte noch bis zum 30. 8
ber d. J. zu laufen gehabt.

Die Lauchhammer A.=G. will ihr Kapital berdoppt
2 Millionen Mark neue Aktien begeben, außerdem ſollen für

lionen Mark Teilſchuldverſchweibungen zum Ausbau des Werkes
geben werden.

O

Frankfurter Kursbericht 17. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

W Statspapiere.
5% Reich2anleihe. . . . . . .
4%
......."
3½%0 .....
......
%TV.u. V. Schatzanweiſ.
*
20 VI.1K
prämienanleihe . . . .
Preuß, Konſols.....
...."
½%
.
%5 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
8½%
42 Bahern Anl. .. .. .
.....
Heſſen unf, 1934...
2% ........
.........."
42 Württemberger . ....
Ansländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
19% Griech. Monopol..
4½
%0 Oeſt. Staatsreite v
1918 ab 1918........
2I.
% Oeſt. Schatzanwe
fr. v. 1914....... ...
Oeſt. Goldrente. . . ..
einheitl Ren e.

Rum. am Rente v. 03
5½%0 Goldrente v. 131
am. konv.
4%
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
Bagdad) ver !
v. 1911,8ollanl.
½% Ung. Staatär. v. 14
Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
4%

16. 2.

50
250
6620
66.5
*
85.

g1
52,50
82.

300,

17.

29,80
84.
16,50
130,
107,

17. 2.

77,50
66,5C
67,25
80,25

66,
*.

**
66

61,2:
52,8
81.7

304,

29,

188.
115,50
100.

140.
115.,50
77
18.
0,75
17,50
17,40

Afff
115,25

18,40
41,50
17,50
16,60

Außereuropäiſche.
Megik. amort, innere
ſ=
konſ
. äuß. v. 99
25 Mexik
Gold v. 04, ſtfr.
3
. . konſ inner.
% Irrigationsanl.
% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
Eliſabethbahn ſtfr..
68 Oeſt. Südb. (Lomb.)
Oeſt. Staatsb. 1,b.8 Em.
%0 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
½% Angtolier I......"
335 Salon, Conſt Jonction
Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . . . . . . .
4½2
.
Deutſche Städte.
48 Darmſt. b. 1919b. 1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt v. 1913....
3½%
v 1903...
420 Mainz. b. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920

Frkf H. Krd.=Ver. 192
8 Mein, Hyp. Bank 193
1922
Bfälz.
42
hein. 1923

verl.
428 Südd Bk. Münch. 1906
%6 Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom.Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . . . .

16. 2. Re Den Hlen Garuif. *9 MöS 443, 455, Deutſche Bank ........! 294,5 *
2257 665. 605. dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 174, 470, 480 Deutſche Vereinsbk. . . . . 151,75 Diskontogeſellſchaft ....." 239,7 19 445. 470. Dresdner Bank. ... 209.
49. 365,
Metallbank ............
Nationalbank f.
Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . 288,50 286.
62. 71,50
74,
50,20 Rhein, Kred.=Bank. . . . .
Bergwerks=Aktien. 18850 168,50 47,- Bochumer . ...... ... .. 435. 419,50 Buderus .... ... .. . ..." 470,
475. 130, Dt. Luxemburger. ..... 307. 309,75 G Iſenk. Bergw.. . . . . . . . 323,50 323, 107. 107,50 Harpener Bergb. ... . . . . 429,50 430, 455, Eſchweiler Bergw....... 107,50 Kaliwerke Aſchersleben .. 335. 84, Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . . . . . . . 520,
318. 27.
309, 81,25 400
....... 410. v. Mannesmann Röhren. 540, 548, 99. Bhönig. ............." 553, 87.
Oberſchleſ. Eiſen Caro) 252, 247, Oberbedarf .. . . . . . . . . . .
Rhein. Stahlw. .... . . 267, 267. 100,90
85,25 A84
8. Riebeck Montan . . .. ....
Aktien v. Transportanſtalt. 423. 98,50 96. Paketfahrt. ...... 195, 97,30 97,75 Nordd. Llotzd .......... 195. 196,50 101. 101,50 Südd. E.=B.=Geſ..... . .. 98,.10 96. Schantung E.=B... . . . . . 591, 586. 85.
103,50 Baltimore. . ... 420, 103,50 Kanada ......... 100,80 10080 Lombarden . . . . . . . . . . . . 87,10
99,25 8:
97.70 Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. . ...
307, 121,25
309, 231, 230,25 Badiſche Anilin ........ 510. 512, 9 176,50 175,50 D. Gold= u. Silbſcheideanſt. 494. 489, )

DDIEAEer Sauf
Griesheim Elektron. . . . ..
Höchſter Farbwerke. . ....
Holzverkohlung .........
Werke Albert CChem.). . ..
8,50 Allg. Elektr.=Geſ.... . . . .
Bergmann=Werke. . . . . . .
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher .. . .. . . .. . . ..
Licht E Kraft. . . ..... ..
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert . . . . . . . . . . . . .
Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Fetter) ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
429 Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz....
Lüdenſcheid Metall ....
Adlerwerke Kletzer. ....
Badenia (Weinheim). ..
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
500. Gasmotoren Deutz..... .
Karlsruher Maſchinen..
Luxſche Induſtrie ......
197. Bogtländiſche Maſchinen.
Oelfabrik Ver. Dt. ... ..
Zellſtoff Waldhof. . . . ...
Zuckerfabr. Waghäuſel..
Frankenthal:

16. 2.

388,
409,50
374,50
570,
295,
315.

215.
244,
190,50
235.
R

435,
aib
425,
250,
265,
230,
251.50
290
17.
325.
63.
290
299 ,75
430,
368.
369,75

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ...
Gebrüder Roeder. .... ..
Gebrüder Lutz ......."
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

Nachfr.
314,
290,
270,
235.
185.
300,

Berliner Kurſe /r

R (Eigene telegr. Meldung.) 16. 2. 385, Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 409. 408 Aſchaffenburger Zellſtoff. 500, 368 Augsb.=Nürnb. Maſchinen 356, Berlin Anhalt=Maſchinen 248,75 R. Bismarckhütte. .. ...... *
317, Deutſch=Atlant. Tel. ...." M 470, Deutſch=Niederländ. Tel. 24 214, Deutſche Erdöl. . . ..... Dt. Kaliwerke. . ......
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