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Nr. 47
Donnerstag, den 17. Februar
1921
Franzöſiſches Alpdrücken.
rO. Die Rede Simons und der Pariſer Beſuch Bergmanns
den wieder einmal in den franzöſiſchen Herzen das „
Cauche=
von dem einſt Graf Schuwalow zu Bismarck ſprach,
ver=
cht. Wie einſt Bismarck deutſchfeindliche Koalitionen nicht
ſefen ließen und ihm ein „Cauchemar” ein Alpdrücken,
berei=
ey ſo hat jetzt auch Frau Marianne ſchlafloſe Nächte wegen der
ſchen Reparation, die doch nicht ſo auf franzöſiſches
Kom=
urdo leicht durchzuführen iſt, wie ſie erdacht worden iſt. In
gis hat man Angſt, daß die Unmöglichkeit der franzöſiſchen
ſödderungen doch ſchließlich von vernünftigen Leuten als
un=
wlich erkannt werden kann. Namentlich ſchaut man dort mit
ms Beklemmung nach England, das auf der Londoner
Kon=
ſiz möglicherweiſe wieder einmal umfallen könnte. Wir
ſatſche haben uns ja in England zu unſerem Nachteil ſchon oft
hg geirrt, warum ſoll es nicht auch einmal den Franzoſen
eren? Einmütig ſprechen ſich anläßlich der Stuttgarter Rede
Mons die Pariſer Blätter, das eine mehr, das andere weniger
ſſrf, darüber aus, daß von einem Nachlaß der Forderungen
ſinkreichs abſolut nicht die Rede ſein kann. In ihrer
Rieſen=
ſhitaſie malen ſie dann Deutſchlands Wohlſtand in herrlichſten
ſAben, und der Temps behauptet ſogar, daß Deutſchland ein
uter Zahler ſei, da die Einnahmen ſeiner Eiſenbahnen und
ſn Einkommenſteuer übergenug abwürfen.
Haben die Franzoſen, gerade was die Einnahmen der
deut=
ſchn Eiſenbahnen betrifft, nichts von dem Milliardenbefizit
ge=
ei? Aber ſchadet nichts, der Jude muß verbrannt werden!
Rucaré ſchlägt wieder einmal lauten Alarm. Er iſt nicht nur
mrede=, ſondern auch ein ſchreibſeliger Herr. Auch er ſpricht
fwder großen Entwicklung der deutſchem Induſtrie, die ein
hwoller Beweis für den deutſchen Unternehmungsgeiſt ſei.
nzikſy warum? Nicht etwa, um den Deutſchen zu ſchmeicheln, ſon=
Fr um den Franzoſen deutlich vor Augen zu führen, daß auf
Otſchland keine Rückſicht genommen zu werden brauche, und
Ewder deutſche Milliardenſegen der zukünftige Segen für das
E, wirtſchaftlich am Boden liegende Frankreich ſei. Das führt
ewicaré in der Revue des deux mondes aus. Im Matin aber
nſit er wieder einmal den Racheengel. Er reitet da zum
hun=
ten Male gegen Briand, der ihm den
Miniſterpräſidenten=
ſſt weggenommen hat, ſcharſe Attacken. Er kann es Briand
ſtverzeihen, daß er in einer der Pariſer Senatsſitzungen
er=
mhabe, Frankreich würde unter keinen Umſtänden einen
ſepa=
ſr Schritt gegen Deutſchland unternehmen, und nur dann
Fyſchieren, wenn die Alliierten mitgingen. Nein, das iſt nicht
—dem Herzen Poincarés, das iſt ſentimentale und
Leifetreter=
btk. Wenn es nach Poincaré ginge, würde Frankreich ſeine
RUrſewerungen nicht am grünen Tiſch, ſondern durch Senegalneger
„mmit Maſchinengewehren eintreiben.
Mehr aber als die Stuttgarter Rede Simons, über die man
Malb namentlich in Paris entrüſtet iſt, weil der Miniſter ſich
zuigt hat, an Deutſchlands Alleinſchuld am Kriege zu zweifeln,
zsſut als dieſe Rede hat in Paris der Beſuch Bergmanns Un=
Eü bereitet. Was mag dieſe geheimnisvolle Sendung be=
Eycken? Natürlich deutſche Vorſchläge. Und die Blätter
ora=
ihnun mit Scharfſinn und zugleich mit dunklem Taſten, worin
Ehl dieſe gefährlichen Vorſchläge, die eine Art Scharmützel vor
EKLondoner Konferenzſchlacht ſein ſollen, beſtehen. Peüt
Pa=
zu-ſfin vermutet, daß Deutſchland als Höchſtleiſtung der zu
zah=
zußwen Entſchädigungsſumme 80 Milliarden Goldmark anſehe.
430-Ffyrnal orakelt von einem Projekt einer internationalen An=
Eit, die Deutſchland von den Vereinigten Staaten, einigen
neu=
n Ländern und England gegeben werden ſoll. Aber Ame=
Ahat ſich aus zwei Gründen vorläufig noch nicht auf
Anleihe=
mandlungen eingelaſſen: erſtens müßte dann erſt der wirk=
Friedensſchluß zwiſchen beiden Ländern erfolgen, und
tens muß der Amtsantritt des neuen Präſidenten Harding
ſtwartet werden. In einem ſind ſich die Pariſer Blätter
an=
ſich der Reiſe Bergmanns einig, nämlich, daß er von ſeiner
Merung geſchickt worden iſt, um mit den alliierten
Sachver=
ſoigen noch einmal gründlich zu verhandeln, und gerade das
ſs ja, was die franzöſiſchen Scharfmacher ſo ſehr befürchten,
ſ ſchließlich könnten vernünftige deutſche Vorſchläge doch den
ienen Sachverſtändigen aufklären und umſtimmen, und dann
üden die Poincaré= und Pertinax=Leute ihr Waſſer getrübt
In Paris hat man ſich alſo diesmal die Behandlung der
Aiſchen Kanaille doch etwas anders vorgeſtellt. Mit dem Tage
MVerſailles und Spa kuſchte ſie ſich noch und ließ ſich leicht
Fieren. Franzöſiſcher Uebermut und Herrenſtandpunkt hat
ber ſelber ſo weit gebracht, daß die béte allemande doch nun
Aich einmal wider den Stachel lökt.
ſormulierung der deutſchen Gegenvorſchläge.
*Berlin, 16. Febr. Wie die Voſſ. Ztg. erfährt, wird der
ire Sachverſtändigenausſchuß, der zur Formulierung
hin London zu unterbreitenden deutſchen
Gegenvor=
ſtäge eingeſetzt ſurde, zu einer zweiten Sitzung am Freitag
ſimmentreten. Die verſchiedenen Sachverſtändigen haben ſich
er Zwiſchenzeit mit einer eingehenden Prüfung der
Unter=
n befaßt, die einen vorläufigen Ueberblick über die deutſche
Rouktionsbilanz ermöglichen werden.
ie Wiederaufbauarbeiten in Nordfrankreich.
Berlin, 16. Febr. Laut Berliner Tagebl. hat das
Reichs=
iſterium, für Wiederaufbau eine Denkſchrift verfaßt, in
Füber den Stand der Wiederaufbauarbeiten in
rofrankreich zu Beginn dieſes Jahres genauere
An=
hen gemacht werden. Danach ſind von Eiſenbahnen mehr als
WProzent wiederhergeſtellt, von Lokal= und Straßenbahnen
M60 Prozent, von Brücken etwa ebenſoviel, von Landſtraßen
M30 Prozent und von zerſtörten Kanälen etwa die Hälfte. Von
zerſtörten Grund und Boden ſind etwa 60 Prozent einge=
Lt und für die Landwirtſchaft etwa 50 Prozent der zerſtörten
che wieder nutzbar. Von den Bergwerken ſind 16 Prozent
erhergeſtellt, von Fabriken 30 bis 40 Prozent und von
zerſtörten Häuſern erſt 2½ Prozent. Weiter wird in
Tenkſchrift bemerkt, daß bisher deutſche Arbeiter in den
zer=
eia Gebieten nicht tätig geweſen ſind und daß es abgelehnt
de, deutſche Firmen direkt am Aufbau teilnehmen zu laſſen.
2e Reihe von Angeboten zur Wiederherſtellung zerſtörter
SaGtanlagen wurde ohne Begründung abgelehnt. Die einzige
eiligung Deutſchlands hat bisher in der indirekten Lieferung
Aner Maſchinen und Baumaterial, ſowie in
Reparations=
teigen beſtanden.
Oberſchleſien.
Haag, 15. Febr. (Wolff.) Das Hilfskomitee für
heimattreue Oberſchleſier in Holland hat an die
Interalliierte Abſtimmungskommiſſion in Oberſchleſien folgende
Drahtung gerichtet: Die zahlreichen in Holland wohnenden
ab=
ſtimmungsberechtigten Oberſchleſier erheben im Anſchluß an
ihre Draßtung vom 21. Januar erneut Einſpruch gegen die
Handhabung und Durchführung der
Abſtimmungsord=
nung und insbeſondere dagegen, daß auf eine große Anzahl
der eingeſandten Anträge von ſeiten der paritätiſchen Ausſchüſſe
keinerlei Empfangsbeſtätigung oder ſonſtige Rückäußerung erfolgt
iſt, trotzdem die Einſpruchsfriſt bereits halb verſtrichen iſt. Es
entſteht hierdurch die Gefahr, daß die Abſtimmungsberechtigten
bei nicht erfolgter Aufnahme in die Stimmliſten nicht rechtzeitig
Einſpruch einlegen können. Bis heute haben nur 4 Prozent der
hieſigen Stimmberechtigten die Aufnahmenachricht erhalten. Es
wird daher die ſofortige Verlängerung der
Einſpruchs=
friſt gefordert und gleichzeitig im Namen aller in Frage
Kom=
menden jetzt ſchon Einſpruch eingelegt.
Ein nationaler Trauertag.
Berlin, 16. Febr. (Wolff.) Die Regierungsparteien des
Reichstags erſuchten vor einiger Zeit die Reichsregierung um
die Vorlegung eines Geſetzentwurfs, durch den ein nationaler
Trauertag für die Kriegsopfer eingeführt wird. Die
Reichs=
regierung nahm mit den heteiligten Kreiſen, beſonders den
kirch=
lichen Stellen, Fühlung und legte nunmehr dem Reichstag einen
Gefetzentwurf vor, in dem der 6. März zum
allge=
meinen Trauertag erklärt wird. Der Vorſchlag will
einem in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes empfundenen
Be=
dürfnis Rechnung tragen, einen Tag dem gemeinſamen Ausdruck
der Gefühle der Trauer über alle Opfer zu widmen, die der
Krieg und der Staat dem einzelnen auferlegte. Der
Geſetzent=
wurf bezieht ſich nur auf dieſes Jahr. Er behält ſich die Frage
der dauernden Einführung eines nationalen Trauertages zu
weiteren Erwägungen vor.
Reichsminiſter Dr. Simons in Karlsruhe.
Karlsruhe, 16. Febr. (Wolff.) Dr. Simons traf
geſtern nachmittag aus Stuttgart hier ein und beſuchte dann den
Staatspräſidenten. Im Anſchluß daran fand eine
Sitzung des Staatsminiſteriums in Anweſenheit
ſämt=
licher Mitglieder der Regierung ſtatt.
Um 6 Uhr hatte ſich der Landtag in den oberen Räumen
des Staatsminiſteriums verſammelt. Hier begrüßte der
Staats=
präſident Trunk den Reichsminiſter. Er führte aus, Baden
erkenne die außerordentliche Schwierigkeit der Verhältniſſe und
den ganz beſonderen Ernſt der Lage. Die badiſche
Staatsregie=
rung ſtehe zur Reichsregierung in der programmatiſchen
Stel=
lungnahme, den Friedensvertrag lohal durchzuführen, ſoweit es
in den Grenzen des wirklich Möglichen liege. Baden ſtehe
un=
entwegt treu zum Reiche und erwarte und wolle keine
Sonder=
behandlung und Sondervorteile. Baden ſichere dem Miniſter
für ſeine unſäglich ſchwere und verantwortungsvolle Aufgabe
volles Vertrauen zu. Landtagspräſident Dr. Kopf verſicherte
erneut, daß ſich ſämtliche Parteien hinter die im Reichstag
ab=
gegebene Erklärung des Miniſters des Aeußern ſtellten.
Dr. Simons dankte für die warme Begrüßung und hob
die Notwendigkeit für den Reichsminiſter des Aeußern hervor,
ſeine Politik ſtets im Einklang mit den Empfindungen des
ge=
ſamten deutſchen Volkes zu führen, denn die Diplomatie ſei
heute keine Geheimwiſſenſchaft mehr. Er habe die Spanne Zeit,
während welcher die Sachverſtändigen in Berlin die deutſchen
Gegenvorſchläge im einzelnen ausarbeiteten, gern benutzt, um
mit den deutſchen Stämmen, beſonders auch mit dem Süden
des Reiches, in Verbindung zu treten. Er halte an dem in
der Reichstagsrede entwickelten Standpunkt
feſt. Der große Aufſchwung, den Deutſchland in den letzten
Jahrzehnten vor dem Kriege genommen habe, ſei vielleicht nicht
ſo werivoll geweſen, wie der durch die induſtrielle Blüte
be=
dingte Aufſtieg in der Lebenshaltung der
arbeiten=
den Bevölkerung. Man müſſe uns die Hoffnung laſſen,
uns wieder emporarbeiten zu können. Kein deutſcher
Staats=
mann könne es wagen, dem deutſchen Volke 42 Frondienſtjahre
unter den von der Entente geſtellten Bedingungen zuzumuten.
Man müſſe es deshalb ablehnen, einen derartigen Vertrag
zu unterzeichnen. Angeſichts der möglichen Folgen ſei es ihm
von entſcheidender Bedeutung, heute den Willen des ganzen
badiſchen Volkes aus dem Munde ſeiner berufenen Vertreter zu
vernehmen. Die Lage Deutſchlands müſſe ſich in den nächſten
Wochen klären. Bei dieſer Klärung ſpielten zwei Faktoren eine
wichtige Rolle: einmal, ob Deutſchland das in wirtſchaftlicher
Hinſicht ungeheuer wichtige oberſchleſiſche Gebiet
be=
halte, und ferner, wie ſich die Beziehungen Deutſchlands zu den
Vereinigten Staaten von Nordamerika geſtalten würden. Im
übrigen beſtänden auch über die Auslegung der gegneriſchen
Vorſchläge noch bedeutende Unklarheiten. Er erinnere daran,
daß hinſichtlich der praktiſchen Durchführung der 12prozentigen
Ausfuhrabgabe uns nicht weniger als vier Auffaſſungen
ent=
gegengetreten ſeien, deren Verwirklichung bei näherer Prüfung
ſich als mehr oder Feniger unmöglich erweiſe.
In der anſchließenden Ausſprache ſtellten einige
Mit=
glieder des Landtags Anfragen über die künftige Haltung
Ame=
rikas, das polniſche Problem und die eventuelle Wiederaufnahme
der Handelsbeziehungen zu Rußland. Der Reichsminiſter
nahm zu ſämtlichen Fragen eingehende Stellung. Der
Staats=
präſident drückte darauf die Befriedigung der Verſammlung über
die Darlegungen des Reichsminiſters aus und dankte dieſem
nochmals herzlichſt für ſein Erſcheinen und die wertvollen
Mit=
teilungen. Hierauf ſchloß der Staatspräſident die Beſprechungen.
Die amerikaniſchen Milchkühe.
Berlin, 15. Febr. (Wolff.) Die techniſchen und
finanziel=
len Schwierigkeiten, die ſich bisher einer glatten Löſung
der Schenkungsangelegenheit der amerikaniſchen
Milch=
kühe entgegenſtellten, konnten nunmehr in der Hauptſache
be=
hoben werden. Der Miniſter für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft war in der Lage, die erforderlichen Mittel ſür den
See=
transport der Kühe zur Verfügung zu ſtellen und ſeine
Ermäch=
tigung zur Abſendung ſolgenden Telegramms an das
amerikani=
ſche Hilfskomitée zu geben: „Schiffsraum wird durch uns
ge=
chartert. Nächſter Transport wird vorausſichtlich durch „Weſt
Arrow” ausgeführt werden. Weitere Nachrichten folgen.
Aus=
landshilfe.”
Die Klärung der innerpolitiſchen Lage in Bayern
E München, 16. Febr. Die vollkommene Klärungder
innerpolitiſchen Lage in Bayern wird nunmehr am
Donnerstag nachmittag im Plenum des Landtags erfolgen, da
der Aelteſtenausſchuß beſchloſſen hat, daß an dieſem Tage die
Interpellaiion der Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen über
die politiſche und wirtſchaftliche Haltung Bayerns zum Pariſer
Diktat angeſetzt werden ſoll. Man hofft, daß bis zum
Donners=
tag der bagerifche Miniſterpräſident v. Kahr, der an Grippe
er=
krankt iſt, ſoweit hergeſtellt iſt, um perſönlich die Interpellation
zu beantworten und bei dieſer Gelegenheit den
Geſamtfragen=
komplex, der in hen letzten 14 Tagen die politiſche Welt des In=
und Auslandes beſchäftigt, zu beſprechen. Es iſt beachtenswert,
daß die radikale Preſſe ihren Kampf gegen das Miniſterium Kahr
in der heftigſten Weiſe fortſetzt.
Der Nechar=Donau=Kanal und die Pfalz.
O.N. B. Mit der wirtſchaftlichen Bedeutung des Baues
des Neckar=Donau=Kanals für die Pfalz beſchäftigte
ſich wiederum die Pfälziſche Handelskammer, die
er=
neut die wirtſchaftliche Notwendigkeit der Rheinaulinie betonte,
weil die Ladenburglinie für die Pfalz nicht die
Entwicklungs=
möglichkeiten biete wie Rheinaulinie, da für Ludwigshafen
nur die Entwicklung warl, Süden möglich iſt, wo günſtiges Hafen=
und Induſtriegelände liegt. Die Hafenverwaltung iſt ebenfalls
für die Rheinaulinje eingetreten. Die Eiſenbahnverwaltung hat
mitgeteilt, daß ſie zu der Angelegenheit keine Stellung zu nehmen
habe. Die Regierung in Speher hat die Angelegenheit in
Mün=
chen vorgelegt unter Beifügung der vorhandenen Unterlagen. Es
handelt ſich jetzt darum, ob noch etwas von der Pfaflz in der
Frage geſchehen kann. Syndikus Dr. Kehm mohte dann noch
einige Mitteilungen über die Finanzierung des Internehmens.
Der Koſtenvoranſchlag beträgt 2 Milliarden Mark. Es iſt
beab=
ſichtigt, eine Aktiengeſellſchaft mit 500 Millionen Mark Kapital
zu gründen, welche Obligationen bis zur Höhe von 1300
Millio=
nen Mark ausgeben ſoll, für die das Reich die Zinsgarantie
übernehmen will. Es beſtehen zwei Einnahmequellen: 1. aus
Strom (Waſſerkraftwerke), 2. aus Schiffahrtsabgaben.
Mühl=
berger=Speher bedauerte es, daß der Neckar=Donau=Kanal nur
als badiſche Angelegenheit betrachtet worden iſt, und daß man
die Pfalz bei der Beſchlußfaſſung über die Einmündungsfrage in
den Rhein nicht zu Wort kommen ließ. Der Redner trat ebenſo
wie Henkel=Neuſtadt, der das große Intereſſe der Pfalz an den
Rheinauprojekt betonte, für dieſes Projekt ein.
Regierungs=
präſident Dr. Chlingenſperg hob hervor, daß die Entſcheidung
über den Donau=Rhein=„ianak für weite Kreiſe der Pfalz
über=
raſchend kam. Daß die Pſalz an dem Kanal ſehr intereſſiert iſt,
beſonders in der Zukunft, iſt ſicher. Die Regierung hat ſich
ſofort der Angelegenheit angenommen und ſich eingehend damit
befaßt. Sie hat dem Miniſterium die bis jetzt in der Preſſe
er=
ſchienenen Unterlagen zugeſtellt und den Standpunkt der Pfalz
mitgeteilt. Der Regierungspräſident hat die Anſicht vertreten,
möglichſt bald eine Verſammlung ſämtlicher Intereſſenten
zu=
ſammenzubitten, um eine Ausſprache herbeizuführen. Die
Pfalz=
vegierung wartet nur noch auf die Zuſtimmung des
Miniſte=
riums, die bis jetzt noch nicht erfolgt iſt. Vielleicht iſt in der
allernächſten Zeit etwas zu erfahren. Geheimrat v. Wagner
betonte zum Schluß, daß in der Angelegenheit alles geſchieht,
was nur geſchehen kann. Erzwingen kann man nichts. Aber
die Pfalz hat die Gewißheit, daß ſich die Regierung der Sache
mit aller Kraft annimmt.
Zur Lage in England.
m. Berlin, 16. Febr. Aus England wird Folgendes
brief=
lich berichtet:
Die Eindrücke, die man zurzeit in England gewinnt,
ſind nicht die beſten. Die Arbeitsloſigkeit hat einen erſchreckenden
Umfang angenommen. Die Arbeitsloſen neigen infolge ihrer
wirtſchaftlichen Notlage zu Ausſchreitungen, wobei ſie von den
Sinnfeinern, die den Kampf um ihre politiſche Freiheit mit
allen Mitteln führen, wirkſam unterſtützt werden. Die
Sinn=
feiner ſind gerade in London ſehr ſtark vertreten. Jede
Maß=
nahme, die die Engländer in Irland ergreifen, gibt den
Sinn=
feinern in England, und zwar beſonders in London,
Veran=
laſſung, Gegenmaßnahmen in Anwendung zu bringen. So iſt
vor kurzem ein inmitten der Stadt London gelegenes
Offizier=
kaſino eingeäſchert worden, ohne daß man weiß, ob Sinnfeiner
oder Arbeitsloſe die Täter ſind. Um ſich vor Ueberraſchungen zu
ſichern, ſind umfangreiche Abſperrungen vorgenommen;
Polizei=
gebäude und Polizeiſtationen ſind ebenſo wie einige Straßen
verbarrikadiert. Selbſt die Wohnungen der Miniſter, einzelne
Muſeen und Kirchen ſind mit Sandſäcken und Paliſaden
iſo=
liert. Es iſt mehrfach vorgekommen, daß entlaſſene
Heeresange=
hörige, die zurzeit arbeitslos ſind, auf das Land zogen und
Güter einfach beſchlagnahmten, ohne daß die Regierung
ener=
giſche Maßnahmen unternimmt. Wie ernſt die iriſche Frage iſt,
kann man am beſten daraus entnehmen, daß Herr Harding
er=
klärte, keine Schritte tun zu können für die allgemeine
Entwaff=
nung, da eine Uebereinkunft mit England getroffen werden
müßte, die Stimmung aber, die zurzeit in Amerika herrſche in
bezug auf Irland, dies zur Unmöglichkeit mache.
Die Arbeitgeber ſind infolge der Wirtſchaftskriſe
unzufrie=
den, weil ſie keine Aufträge haben, und die Arbeitnehmer, weil
ſie brotlos werden. Die untere Schicht der Bevölkerung iſt noch
vom Haß beſeelt gegen alles, was deutſch iſt, im Gegenſatz zu
den oberen Kreiſen; dieſe ſprechen ſich wegen der lauen Haltung
und der Pendelpolitik der Regierung ſcharf gegen die jetzige
Re=
gierung aus. Man iſt allgemein der Anſicht, daß nur eine ſcharf
durchgreifende Regierung — unter Umſtänden mit diktatoriſcher
Gewalt — Wandel ſchaffen könne. Es wird angenommen, daß
die Regierung bei den kommenden Sitzungen eine harte Nuß zu
knacken haben wird.
Lloyd George über die Pariſer Beſchlüſſe.
London, 15. Febr. (Wolff.) Das Unterhaus trat um
4 Uhr nachmittags zuſammen. Llod George und Bonar Law
wurden ſeitens der Koglition mit lauten Beifallsrufen begrüßt.
Lord Robert und Lord Hugh Ceeil ſaßen auf den vorderſten
Oppoſitionsbänken. Aſquith erklärte in ſeiner Rede, die
Thronrede ſei bemerkenswert wegen der Punkte, die ſie nicht
behandle, insbeſondere mit Bezug auf die letzte Pariſer
Konferenz, auf der vitale Beſchlüſſe gefaßt worden ſeien,
die in einigen wichtigen Einzelheiten den Vertrag von
Ver=
ſailles umſtießen und umformten. Aſquith ſagte, er
hoffe, auch das Unterhaus werde, ebenſo wie dies in Frankreich
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den X7. Februar 1921.
Nummer 47.
ſeitens des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und ſeiner Kollegen
geſchehen fei, eine volle und maßgebende Erklärung der neuen
und weitreichenden Abmachungen erhalten. Aſquith verlangte
zu wiſſen, was, allgemein geſprochen, Ziel und Zweck der
Lon=
doner Konferenz für Oſtfragen ſei, und fragte, ob der Vertrag
von Sevres im Hinblick auf eine mögliche Aenderung oder
Re=
hiſion auf dieſer Konferenz erörtert werden ſolle. Thomas
erklärte, vor allen Dingen wolle er die Aufmerkſamkeit auf die
irnſte Lage in Irland lenken. Die Thronrede des Königs nehme
wohl Bezug auf verbrecheriſche Gewalttaten in Irland, jedoch
nicht auf die Wiedervergeltungsmaßnahmen der Regierung.
Thomas forderte eine freie, unparteiiſche und unabhängige
Un=
terſuchung der Schießerei von Mallow.
Nach Thomas ſprach Lloyd George. Er erblärte mit
Bezug auf Aſquiths Erſuchen, in eine Erörterung der Pariſer
Konferenz einzugehen, wenn man die Tatſache in Rechnung
ziehe, daß im Verlaufe der nächſten Wochen in England eine
Reihe ſehr wichtiger Konfevenzen ſtattfinden werde, auf denen
man Vertreter der Türkei und Deutſchlands ebenſo wie die der
Alliierten zu ſehen hoffe, ſo erſcheine es ihm unerwünſcht,
eine ſolche Debatte ſtattfinden zu laſſen. Es ſei im
Ver=
laufe einer langwierigen Erörterung ſehr ſchwierig, ſich nicht
in Fragen zu verraten, in denen dies unerwünſcht ſei, bis man
gehört habe, was die andere Seite ſagen wollte. Er wiſſe nichts
über die Art der deutſchen Gegenvorſchläge und ſei hocherfreut,
zu erfahren, daß Gegenvorſchläge vorgebracht werden
ſollen, die von den Finanzſachverſtändigen Deutſchlands
ſorg=
fältig erwogen wurden mit dem wirklichen Wunſche, die
wirk=
ſamſten Maßnahmen zu treffen, um Deutſchland ſeine
Verbind=
lichkeiten unter dem Vertrage von Verſailles erfüllen zu laſſen.
Bevor man jedoch den Charakter dieſer Gegenvorſchläge kenne,
würde es ſeiner Anſicht nach ſehr unerwünſcht ſein, eine längere
Diskuſſion im Hauſe ſtattfinden zu laffen. Lloyd George fuhr
fort, er habe wirkliche Sympathie mit dem franzöſiſchen
Pre=
miermimiſter in der Lage, in die er dadurch verſetzt worden ſei,
daß er viele Tage lang Fragen beantworten mußte bezüglich
der Vorſchläge, die man kannte, und der Gegenvorſchläge, die
man nicht kannte. Lloyd George erklärte, er könne Aſquiths
Bezeichwung der Konferenz als eine Umformung und
Rebiſion des Vertrages von Verſailles nicht
an=
nehmen. Er erinnerte das Haus wiederholt an die ſehr
wich=
tigen Beſtimmungen, die in den Vertrag eingefügt wurden und
die die Mächte in die Lage ſetzten, Vorſchkäge zur geſamten
Tälgung der Verbindlichkeiten Deutſchkands zu erwägen. Man
habe ſich vollkommen vergegenwärtigt, daß, wenn man alle
Forderungen, die ſich aus der von Deutſchland begangenen
Zer=
ſtörung ergeben, und jede Forderung mit Bezug auf dieſe
Schä=
den einzeln eintragen wolle, durch Prozeß, Prüfung und
Er=
örterungen viel Zeit verbraucht würde, und daß es
wünſchens=
wert ſei, nicht nur im Intereſſe Deutſehlands, ſondern auch im
Inteveſſe der Alliierten, daß eine Abmachung mit Bezug auf die
feſtgeſetzte endgültige Sumtie beſtehe, wodurch alle dieſe in die
Länge gezogenen Erörterungen unnötig würden. Das ſei alles
im Vertrage von Verſailles enthalten, daher könne er es nicht
annehmen, daß Vorſchläge, über die man übereingekommen ſei,
als ein Abweichen vom Verſailler Vertrag bezeichnet
wür=
den. Dies ſei wichtig für England ſowohl als für die
fran=
zöſiſche Anſicht. Er glaube nicht, daß es wünſchenswert ſei,
uehr über die Frage der Vorſchläge zu ſagen, als er bereits
ge=
fagt habe. Der hauptſächlichſte und weſentlichſte Unterſchied
zwi=
ſchen dieſen Vorſchlägen und den früheren beſtehe darin, daß
eine Jahreszahlung beſtehen ſolle, die ſich nach dem Gedeihen
des deutſchen Ausfuhrhandels richte. Das war das einzige neue
wpeſentliche Element, das auf der Pariſer Konfevenz
einge=
führt ſei.
Lloyd George führte weiter aus: Was die türkiſche
Frage anbelange, ſo werde der Vertrag von Sebres
zweifel=
las zur Erörterung komen. Das höchſte Intereſſe des britiſchen
Reiches, der Alliierten und tatſächlich der ganzen Welt in dieſer
Frage ſei, daß der Frieden hergeſtellt werde, ſei es im wittleren
Often oder im Mitteleuropg, und die britiſchen Vertreder auf der
Konferenz würden von dieſem höchſten Wunſche erfüllt ſein, der
natürlich der überragenden Verpflichtung unterſtehe, dafür zu
ſorgen, daß den chriſtlichen Bevölkerungen in der Türkei, die in
der Vergangenheit ſo ſehr unter der türkiſchen Mißwirtſchaft
zu leiden gehabt hätten, Recht geſchähe.
Hierauf verbreitete ſich Lloyd George über die Fragen
be=
züglich Meſopotamiens und des mittleren Oſtens.
Er ſagte, der Bericht Lord Milners über Aegypten würde dem
Hauſe unterbreitet, und dieſes würde Gelegenheit erhalten, ihn
zu erörtern. Bevor die Regierung die Konferenz mit den
ägyp=
tiſchem Miniſtern gehabt hätte, die bisher offiziell in dieſer
An=
gelegenheit noch nicht befragt ſeien, könne ſie nicht ſagen, wie
weit ſie den Bericht Lord Milners als Grundlage annehmen
könne. Bevor man zu einem Beſchluß gelange, würden auch,
wenn möglich, die Anſichten der Vertreter der Dominions
ein=
geholt werden in dieſer Frage, die von großer Bedeutung für
das Reich und den Frieden im mittleren Oſten und vielleicht für
die künftigen Beziehungen zu Indien ſeien.
In langen Ausführungen über Irland verteidigte Lloyd
George die Nichtveröffentlichung des Strickland=Berichtes. Der
Bericht habe genug enthalten, um die Regierung davon zu
über=
zeugen, daß von Mitgliedern der Hilfstruppen
Diſpizlinloſig=
keiten begangen wurden. Gegen die in Betracht komnende
Kom=
pagnie ſei ſtrengſtens eingeſchritten worden. Lloyd George
ſchil=
derte hierauf, wie die Verhandlungen zur Herbeiführung eines
Waffenſtällſtandes an der Weigerung der Sinnfeiner, die Waffen
abzuliefern, geſcheitert ſeien, und ſchloß, bevor die Sinnfeiner
m
nicht den Gedanken an die Errichtung der Unabhängigkeit
Ju=
lands durch Waffengewalt aufgegeben hätten, könne kein
Frie=
dem ſein.
Die Londoner Konferenz.
London, 16. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt auf eine
An=
frage in maßgebenden Kreiſen von London, daß noch immer
keine ſehr genauen Nachrichten über die bevorſtehende
Lon=
doner Konferenz vorliegen. Bis jetzt kenne die Regierung
noch nicht offiziell die genaue Zuſammenſetzung der verſchiedenen
Kommifſionen. Es wird angenommen, daß die erſte Konferenz,
welche die Türkei und Griechenland betrifft, wie
ge=
plant, am 21. Februar zuſammentreten wird. Der einzige
bis=
her eingeſandte deutſche Name ſei der des deutſchen Miniſters
des Auswärtigen. Man ſei der Anſicht, daß die
Zuſammen=
ſetzung der deutſchen Abordnung ſich vielleicht verzögern
werde, bis die zu behandelnden Fragen in Berlin genauer
feſt=
gelegt ſeien. In dieſer Hinſicht werde in alliierten Kreiſen die
Anſicht ausgedrückt, daß Deutſchland ſeinen Plan für die
Re=
parationszahlungen ſobald als möglich unterbreiten ſolle, damit
er vor dem 1. März, dem Eröffnungstage der Konferenz,
er=
wogen werden könne. Ueber die genaue Zuſammenſetzung der
franzöſiſchen, italieniſchen und belgiſchen Miſſionen liegt noch
nichts Offizielles vor.
* Kleine politiſche Nachrichten. Nach Berichten aus Niga iſt dort
der ruſſiſche Finanzminiſter eingetroffen, um die ruſſiſch=
pol=
niſchen Frfebensverhandlungen wiader aufzunchmen, die
infolge Difſerenzen hinſichtlich des Goldbetrages, den Rußland an
Polen zu zahlen hat, eingeſtellt worden waren. — Der griechiſche
Miniſterpräſident Calogeropulos iſt mit einem
Ge=
folge von 25 Perſonen in Paris eingetroffen. Er begibt ſich nach
eini=
gen Tagen Aufenthalt bekanntlich zur Londoner Konfevenz.
Darmſtadt, 17. Februar.
Die Finanzen der Stadt Darmſtadt.
* Vom heſſiſchen Finanzminiſterium iſt an die
Kreisämter ein Schreiben ergaugen, das zu der Regelung der
Finanzen in der Stadtverordnetenverſammlung vom 16.
De=
zember Stellung nimmt. Aus dem Schreiben wird nachſtehender
Auszug veröffentlicht:
Nach einem in den Tageblätern veröffentlichten Sitzungsbericht
über die Stadtverordnetzen=Verſammlung der Stadt Darmſdadt vom 16.
Dezember v. J., in der der Voranſchlag für das Jahr 1920 beraten
wurde, verbleibt nach Uebernahme der perſönlichen Schul= und
Polizei=
koſten im vevanſchlagten Betrag von 5 005 000 + 3061000 Mark,
zu=
ſanmen 8066 000 Mark, ein Fehlbetrag von 14 000 000, deſſen
Ueber=
nahme, wie der Bericht ausführt, auf den Ausgleichsſtock des Heſſiſchen
Staates gemäß Artikel 14 des Ausfüchrungsgeſetzes zum
Landesſteuer=
geſetz zu beantragen wäre.
Es iſt damit zu rechnen, daß der hier angedeutete Weg zur Deckung
etwaiger Fehlbeträge vorbildlich für die anderen heſſiſchen Gemeinden
und Städte werden wird; wir erachten es daher für zweckmäßig,
nach=
ſtehend unſeren Standpunkt in dieſer Frage des näheren zu
erläu=
tern. Um die Eemeinden vor Enttänſchungen und trügeriſchen
Hoff=
mingen zu beivahren, dürfte es ſich empfehlen, ſie auf folgende Punkte
aufmerkſam zu machen:
1. Daß das Vorhandenſein der im Artikel 14 Ziffer 2 Abſatz 4
er=
wähnten Vorausſetzungen nur die Gewähr dafür bietet, daß die
Ge=
meinden, die mit dem Mindeſtbetrag an Einkommenſteuer nicht
aus=
kommen, überhaupt Zuſchüiſſe erhalten;
2. daß die Höhe der Zuſchüiffe aber nicht nur von dem Bedarf der
Gemeinde, ſondern auch von den Mitteln abhängig iſt, die im
Aus=
gleichsſtock verfügbar ſind, und daß dieſe Mittel vorausſichtlich ſehr
be=
ſchränkt ſein werden;
3. daß auch die inzwiſchen erlaſſenen Vorſchriften über die
Aus=
ſchöpfung von anderen Steuerquellen 8. T. nur Mindeſtorſchriften
ſind: die Prüfung, ob nicht doch höhere Sätze nötig ſind, um den
Vor=
anſchlag auszugleichen, miſſe den Gemeinden überlaſſen bleiben;
4. daß demnächſt ſcharf geprüft werden müſſe, ob die ſonſtigen
Eiu=
wahmequellen voll ausgeſchöpft wurden (z. B. Betriebe, Einnahmen und
Abſchreibungen uſw.);
5. daß ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung der Inanſprutchwahme des
Ausgleichsſtocks auch eine Beſchränkung der Ausgaben der Gemeinden
iſt, und daß eine Notläge vorhanden iſt.
Die Gomeinden werden darauf hinzuweiſen ſein, daß in der
Be=
gründung zu dem Entwurf des Ausführungsgeſetzes zum
Landesſteuer=
geſetz das Aufkommen an Reichs=Einkommenſteuer auf etwa 390
Millio=
nen Mark und der Anteil des Landes und der Gemeinden auf 260
Mil=
lionen Mark geſchätzt wurde. Die durch § 56 L.=St.=G.
gewährleiſte=
ten Beträge wurden für das Land und die Gemeinden mit zuſammen
182 Millionen angenommen, ſo daß eine Mehrüberweiſung von (260
bis 182) 78 Millionen verbleiben würde, die zur Hälfte dem
Ausgleichs=
ſtock zuſkießen ſoll. Die Garantieſumme wird ſich infolge von
Nach=
trägen noch erhöhen, ſo daß die Mehrüberweiſung ſich entſprechend
ver=
inindern würde. Der Ausgleichsſtock würde demnach etwa 35 Millionen
erhalten. Auf den Kopf der Bevölkerung würden bei 1,3 Millionen
Eintvohnern etwa 27 Mark entfallen. Durchſchnittlich würden demnach
die Gemeinden den Ausgleichsſtock nur mit einem Betvag in Anſpruch
nehmen können, der ſich durch Multiplickation ihrer Bevölkerungsziffer
mir 27 ergibt.
* Die Stelle bes Notars in Heppenheim (Bergſtraße) iſt infolge
an=
derweitiger Vevwendung ihres Inhabeus einſtweilen zu verwalten und
demnächſt anderweitig zu beſetzen. Meldungen ſind innerhalb einer Woche
bei dem Miniſterium der Juſtiz einzureichen.
n. Strafkammer. Wähvend der 23jährige Arbeiter Johanm Holz
aus Weſtpreußen im borigen Herbſt hier Unterſuchumgsgefangener war,
erzählte ihm ein Mitinſaſſe ſeiner Zelle von ſeinem in Ober=Oſtern
im Odw. berübten Geflügeldiebſtahl. Der ſpäter mangels Beweiſes
wieder auf freien Fuß geſetzte H. fühlte ſich dadurch zu einem Beſuch
des Odenwaldes angeregt und ſuchte denſelben Landwirt, den jener
be=
ſtohlen hatte, in gleicher Weiſe nachts mittels Einſteigens heim.
Klei=
der, Wäſche und Lebenswittel im Werte von mehreren tauſend Mark
Gm
Aus Guſtav Freytags Nachlaß.
GK. Der Nachlaß Guſtav Freytags, der die
koſt=
barſten und unerſetzlichen Zeugniſſe zum Verſtändnis ſeiner
Per=
ſönlichkeit und für die deutſche Kulturgeſchichte enthält, iſt vor der
Abwanderung in das Ausland gerettet worden, die bereits kurz
gemeldet wurde, und hat ſeine Aufnahme in der großartigen
Dokumentenſammlung Darmftaedter bei der Preußiſchen
Staats=
bibliother gefunden. Julius Schuſter gibt im neueſten Heft des
von Ad. Donath herausgegebenen Kunſtwanderer einen
Ueber=
blick über die auf dieſe Weiſe uns bewahrten handſchriftlichen
Schätze und teilt zugleich einige intereſſante Proben mit. Der
Nachlaß Freytags beſteht in der Hauptſache aus ſeinem
Brief=
vechſel mit hervorragenden Männern, wie Mathy, Alfred Dove,
Sybel, Treitſchke, Conſtantin Rößler; auch die Briefe Frehtags
an den Herzog Ernſt von Koburg, an Albr. v. Stoſch, an Eduard
Devrient ſind hier vereinigt. Schon befinden ſich in dem
Nach=
laß 1366 von Freytag geſammelte Briefe hervorragender
Perſön=
lichkeiten, die meiſt an ihn gerichtet ſind; 755 von ſeiner Frau
geſammelte Briefe von Bedeutung, dann Gedichte und
Manu=
ſkripte aus Freytags Jugendzeit, darunter viel Ungedrucktes,
Freytagſche Familienpapiere, intereſſante Autogramme und
einige kulturgeſchichtlich wichtige Urkunden, die der Schöpfer der
„Bilder aus der deutſchen Vergangenheit” zuſammenbrachte. Die
vollſtändigſten und urſprünglichſten Zeugniſſe ſind beiſammen,
um das Leben des Dichters in ſeiner ganzen Ausdehnung, um
ſein Werden und Wirken zu erfaſſen. Da ſind die Verſe ſeiner
Jugendzeit: „Schleſiſche Bettelkinder” wie der Dichter ſie nannte;
da ſind ſeine frühen dramatiſchen Verſuche, wie die „Sühne des
Falkenſteiner” und „Der Schulmeiſter‟. Seinen größten Erfolg
errang Freytag mit den „Fournaliſten”. „Es wird mich
ſehr freuen” ſchreibt er 1852 an Eduard Debrient darüber, „wenn
das Stück Ihnen nicht mißfällt und für Ihre Bühne brauchbar
ſcheint. Es iſt etwas ſchlotterig gearbeitet. Das Stück iſt in
einem Sommer gemacht. Schon vor drei Jahren ſchrieb ich die
meiſten Szenen und ließ ſie unluſtig liegen. Bei dem nächſten
Stück ſoll dieſer Teil der Technik beſſer ſein.” Einen
unvergäng=
lichen Spiegel deutſcher Kultur hat uns Freytag, in dem dichte=
Vergangenheit geſchenkt. „Nimm die Bände” ſchreibt er
an den Lebensfreund Karl Mathy, „freundlich auf, welche jetzt
von den Teutonen anfangen, um bei Karl Mathy aufzuhören.
Es iſt eine Art Arabeskenzug zu unſerer deutſchen Geſchichte
ge=
worden, der ſeine Rechtfertigung nur in der patriotiſchen Tendenz
finden mag.”
Die Liebe zu ſeinem Volke, die ſich in dieſer Schilderung
ſei=
ner Kultur ſo prächtig offenbart, verſetzte ihn gerade auf der
Höhe des äußeren Glanzes in ſchwere Sorgen. Er war
bekanntlich kein Freund der Kaiſerkrönung und ſchrieb ſchon 1870
an v. Normann: „Wir ſind über Nacht kaiſerlich geworden. Meine
Abneigung gegen dieſe Standeserhöhung kommt zumeiſt aus der
Empfindung, daß ich unſerem Herrſchergeſchlecht gern die
gehäuf=
ten Gefahren erſpart hätte, in Repräſentation, Schein und
offi=
zieller Liebenswürdigkeit aufzugehen.” Und 1871: „Mit der
Kaiſerei iſt viel Gefährliches für die Hohenzollern über uns
ge=
kommen. Elſaß wird der Kummer Deutſchlands werden, darauf
müſſen wir alle gefaßt ſein.” 1873: „Wir werden noch teuer die
Erkenntnis bezahlen, daß es nicht genügt, Statuten und Geſetze
zu machen, und daß die ſelbſtgefällige Hilfloſigkeit, welche ſich
hinter dem Aktentiſch ausbildet, eine ſchlechte Vorſchule iſt, den
Staat zu regieren.‟ Er fürchtete den Rückſchlag gegen die
hoch=
geſpannte Begeiſterung der erſten Zeit des Kaiſerreichs und
ſchrieb im Schickfalsjahre 1888 an v. Normann: „Dieſer
Rück=
ſchlag wird ſicher eintreten, und ſolche Zeiten der Ernüchterung
und des Mißbehagens ſind für die Monarchie, zumal in
Deutſch=
land, die gefährlichſten.”
Noch in ſeinem Alter hatte er in ſeiner Ehe mit Anna
Freh=
tag geb. Götzel ein reifes, ruhiges Glück gefunden. „Das
Frau=
chen rührt ſich in der Wirtſchaft,” ſchreibt er 1891 aus Siebleben
an Carl Ludwig, „und ſucht das alte Haus für den Sommer
wohnlich zu machen; draußen locken die Vögel zum Neſterbau,
und ich ſehe mit frohem Gemüt, wie am Seeberge die Sonne
niederſinkt und die Dämmerung am Himmel aufſteigt.” Vier
Jahre dieſer abſchließenden Lebensharmonie waren ihm
ver=
gönnt. Noch am 25. März 1895 ſchrieb er an ſeinen treuen
Gärt=
ner Richter: „Daß im Garten die Schäden des Winters gebeſſert
werden, iſt in dieſem Jahre doppelt nötig; der Verluſt der
ameri=
kaniſchen Fichte würde mir ſehr leid tun.‟ Der Frühling fand
ihn nicht mehr unter den Lebenden.
waren die Beute, wurde von dem Dieb in zwei Säcken weggeſcho.
und vorläufig im nahen Walde verſteckt. Angeblich lernte er dann e.
den 22 Jahre alten, aus Ober=Ramſtadt ſtammenden Knecht Balthoff
Schwöbel kennen und holte mit ihm die Säcke aus ihrem Verſteck,
welchem Anlaß beide von Zeugen beobachtet wurden. Es erfolgte
da=
halb die Verhaftung, und gegen beide wurde die Anklage auf gemei
ſam verübten ſchweren Diebſtahl erhoben, da nach den Umſtänden 5
Ausführung durch H. allein unwahrſcheinlich dünkte. Dieſer aber
wie Sch. bezeichen letzteren als unbeteiligt; es war dies trotz des V.
dachts nicht zu widerlegen, und es blieb bezüglich Sch.s, dem H. vau
dem Diebſtahl erzählt hatte, nur Hehlerei übrig. Außerdem iſt
eines einfachen Diebſtahls ſchuldig, den er kurz vorher, im Oktober vwr),
gen Jahres, in einer Stelle zu Rohrbach i. O. an ſeinem Arbeitgen
mitels Entwendung von Kleiderſtoff verübt hatte. Das Urteil lam
gegen ihn auf 6 Monate und gegen H. auf 1 Jahr Gefängnis, abzrit
lich zweier Monate Unterſuchungshaft für jeden. — Verworfen
wu-
die Berufung der vom Schöffengericht wegen Diebſtahls zu je 10 Tas=
Gefängnis verurteilten angeklagten Metzgermeiſter Heinrich Knay
und Arbeiter Franz Felwer, beide von Auerbach, obwohl dieſe mu
wie vor entſchieden leugnen. Es handelt ſich um die Entwendung Su
Holz (etwa 1½ Raumeter) im Werde von 100 Mark aus dem Wan
und auch die zweite Inſtanz erlangte auf Grund klarer Zeugenausſan
die volle Schuldüberzeugung. Das Wegfahren des Holzes am früx
Morgen war gleich entdeckt worden, und die ganz friſche Wagenſs
ſowie die Tatſache, daß man K.3 Fuhrwerk noch aus der Ferne wa
nahm und gleiches Holz bei ihm vorfand, überführten die Angeklagtn
— Eigenartig liegt ein Diebſtahlsfall der jetzt 18jährigen K. 3. Eu
und nach Wäſche im Geſamtwerte von mehreren tauſend Mark ei
wendet hat. Die damals noch Jugendliche führte dem gerade verwit
ten Schwager den Haushalt und benutzte die Gelegenheit, um ſich m
tels Nachſchlüſſels die Sachen anzueignen. Lange Zeit drückte der S.
ftohlene ein Auge zu, doch verheiratete er ſich nachher anderweit ru
ſtellte gegen die Täterin Strafantrag. Die fragliche Wäſche war 40
deren Schweſter in die Ehe eingebracht worden und gehört mit M
den beiden vorhandenen Kindern, deren geſetzlicher Vertreter der Vat
iſt. Die Angeklagte war teilweiſe geſtändig und wurde, bisher ur
ſtraft, zu 1 Monat Gefängmis verurteilt. Das meiſte Bit
ſchvundene war wieder zurickgelangt.
In der Anklageſache gegen Bürgermeiſter Adam Würtembe,
ger=Lampertheim und ſeinen Sohn, Kauſwann Joſeph Würtembergn
wurde das vorgeſtern ausgeſetzte Urteil nunmehr verküindet 19
lautet wvegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt in Tateinheit
gefährlicher Körperverletzung, ſowie wegen Arreſtbruchs in Tatein:
mit Bruch der amtlichen Verfügungsgewalt gegen den Vater W. 7 auf 6 Monate, gegen den Sohn auf 4 Monate
E=
fängnis.
8 Provinzialausſchuß. Geſuch des Adam
Gandenberge=
in Pfungſtadt um Genehmigung zum Betriebe einer Schanbwirtſa,
Hillebergſtraße 8. Der Kreisausſchuß hat das Geſuch abgelehnt, rA
die in Betracht kommenden, neu zu beziehenden Lokalitäten nicht die
ſchriftsmäßige Höhe aufweiſen. Die bezügliche Polizeiverordnung,
neben Sollvorſchriften auch ſolche zwingender Natur enthält, iſt
16. Juli 1894 erlaſſen. Der Zeuge Ph. Seibel tritt dafür ein, daß
Bedürfnisfrage, nachdem das „Lamm” eingegangen, zu bejahen ſei,
ſo mehr, als die Konzeſſion Ritter, die der Gemeinderat befürwo e Der Film
habe, nicht zur Ausfiihrung gekommen ſei. Polizeiwachtmeiſter Kxmzſtern abe
mer teilt als Standpunkt der Bürgermsiſterei mit, daß dieſe, Murun
früher, die Bedürfnisfrage verneine. Pfungſtadt habe bei etwa 7üßrmg di
Einwohnern 30 Wirtſchaften, 13 Wirtſchaften ſeien eingegangen. 24
Vertreter des Geſüchſtellers erklärt, aus Billigbeitsgründen, die Sünder
der Kreisqusſchuß anerkannt habe, möge die Konzeſſion erteilt, wendcſ habe.
Das von Gandenberger ſeither und 14 Jahre geführte „Laum” ſei, ſchm des V
erſte Wirtshaus am Platze. Von der Beſtimmung, daß ein Wirtſcha n Geſchck
Füſſe und
lokal mindeſtens 3 Meter lichte Höhe haben müſſe, ſei nach Art. Min „Die A
der Allgemeinen Bauordnung durch bas Miniſterium Dispens mög I geveſene
zum mindeſtens könne doch der Prooinzialausfchuß bei der Konzeiſicnnum, w
erteilung Bedingungen aufſtellen, deren Befolgung G. auferlegt wüt ſthn. —9
Der Vertreter des Kreisamts ſtützt ſich auf den Gemeinderatsbeſch=Aud gut un
der die Bedürfnisfrage verneine. Daß 13 Wirtſchaften eingegan iberreiche Fl
ſeien, könne bei objektiver Beurteflung nicht überſehen werden. Akemen kmn,
Rechtſprechung des Verwaltungsgerichtshofs könne für andere Vert /mend mit de
tungsgerichte nicht bindend ſein. Die Polizeiverordnung ſetze als ze i der Auma
gende Vorſchrift 20 Quadratmeter Flächeninhalt vor, das Lokal Elde hervorra
nur 17 Ouadratmeter. Bei Neukonzeſſionen müſſe auf ſtrikter Ein ſaſtelte. Von
tung der Maßvorſchriften der Polizeiverordnung beſtanden werden. Miu konſtrun
Provinzialausſchuß verwirft die eingelegte Berufung.
* Heſſiſcher Berwaltungsgerfchtshof. Eine öffentliche Sitzung ben von Bild
Verwaltungsgerichrshofes findet am Samstag, den 19. Februar 1921, Taſn im Betrie
mittags 9½ Uhr, ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Geſuch der Chr
leute Adam Grunder in Mainz um Wintſchafkskonzeſſion im Hrul
Synagogenſtraße 34. 2. Klage des Joh. Bapt. Schnappingea)
Mainz=Mombach gegen die Stadt Mainz wegen Geländeerwerbskoſten
Mombach.
8 Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs. Eine Privatklimik kann *N
Beſchränkung der Verpflegungskoſten auf die Selbſtkoſten und obg!F
in einzelnen Fällen ein noch geringerer Satz berechnet wird, nicht
ausſchließlich gemeinnützig im Sinne des § 3 Nr., 3 Umſatzſte
geſetzes (1919) anerkannt werden, weil das Unternehmen die Umd
lage oder das Mittel für einen Erwerb bildet. — Nachdem dieſer hö
Gerichtshof entſchieden hat, daß die für die ſtädtiſche Feuerſozietär
Berlin verpflichteten Ratsmaurer und Datszimmermeiſter eine
ſtändige gewerbliche Tätigkeit im Sinne des Umſatzſteuergeſetzes r Fre
ausüben und ſonach ihre Leiſtungen nicht umſatzſteuerpflihn
tig ſind, hat gleiches hinſichtlich der nach dem heſüſchen Brandverſ ia
rungsgeſetze vom 28. September 1890 beſtellten und verpflichteten Smels
verſtändigen (Bauſchätzer) zu gelten.
— Landestheater. Die heute Donnerstag, den 17. 6. M., ſtatt?e
dende Uraufführung des Luſtſpiels „Der entfeſſe WVerbon
Zeitgenoſſe” von Carl Sternheim, der der Dichter beiwohnt, daß am
ginnt um 7 Uhr. Miete C 22, c11, große Schauſpielpreiſe. Da Arſaal
Zahl der noch verfügbaren Plätze in Logen und 1. Sperrſitz bei Aggs
ſtarben Nachfrage von hier und auswärts nicht gewügt, bittet die 9 mriel
neraldirektion diejenigen Mieter, die verhindert ſind, ihren Mietzt ſſha findet
für dieſe Aufführung zu benützen, die Mietkarte für dieſen Abend ge Wſiert, iſt
Erſtattung des Abonnementsanteils für eine Vorſtellung der Gene im
Sülberl=
direktion zur Verfügung zu ſtellen.
* Wam
* Gewerbemuſeum. Im Lichthof des Muſeums ſind zurzeit dehr
rative Malereien und buchgewerbliche Arbeiten von Otto Rücke /½Tng
dem Fachlehrer für Dekorationsmalerei an der Kunſtgewerbeſchule
Mainz, ausgeſtellt. Rückert iſt Würzburger von Geburt, hat eine Heit
werkslehre in München durchgemacht und dann die dortige Kruf
gewerbeſchule abſolbiert. Wie die Fachlehrer für Deborationsmal
* Aus Georg Kaiſers Selbſtverteidigung führt die B.
folgendes an: Entſcheidend war, wie er ſagte, der Glaube
ſeinen Dichterberuf. Kaiſer wird allgemein als von unerhörd)
Selbſtbewußtſein geſchildert. Er ſelbſt gibt große Eitelkeit an
zeitweiligen Größenwahn zu, aber nicht zur Entſchuldigu/
Er hält ſie für unvermeidliche Begleiterſcheinungen der Gerig
lität. Selbft dem Unterſuchungsrichter, deſſen Rechtsſtarrke
hemmend auf ihn wirkte, erklärte er, er ſei einer der E
deutendſten Schriftſteller, die je gelebt habe
Er habe die Delikte begangen, weil ſie der kürzeſte Weg war
ſich ſchnell Geld zu verſchaffen, ohne ſich lange den Kopf zerk!
chen zu müſſen, den er für ſeine dichteriſchen Arbeiten brauche.
Das Jahr, in dem er ſeine Delikte beging, ſei ſein fruchtbarſe
Jahr geweſen. Es ſei ſeine oberfte Pflicht geweſen, ſeiner 2
gabung, wenn ſie wirkſam war, zu leben. Kultusminiſter S‟
niſch habe von dem großen Unglück, das den Dichter Georg Ke
ſer betroffen habe, geſprochen, er, Georg Kaiſer, nenne es E
ein nationales Unglück.
m. Faſchingseinküfte der Wiener Gemeinde. Das N
Wiener Journal ſchreibt: Wie eine hochgehende, von Tollk7
und Vergnügungsſucht überſchäumende Rieſenwoge rauſchte
Faſching über die Stadt Wien hinweg. Seit vielen Jah
hat mam in Wien eine derartig geſteigerte Tanzluſt und unb
dige Begierde, ſich in den Strudel der Karnevalsfreuden hinen
zuſtürzen und ſich bedenkenlos zu amüſieren, nicht erlebt. 2N
Bälle und Redouten wieſen einen ſo ſtarken Beſuch auf, daß
manchen Fällen die Polizei aus Sicherheitsgründen den Maſt
andrang auf ein gewiſſes Maß beſchränken mußte. Im gau F
brachte der Faſching in Wien allein ſeit Neujahr rund 3000 Tc.
veranſtaltungen, von denen der Gemeinde Wien aus den Er
trittsgeldern je 30 v. H. Luſtbarkeitsſteuer zufließen. Da
Ball= und Redoutenkarten durchſchnittlich 200 bis 300 Krox?
koſteten, in einzelnen Fällen noch weit mehr, ſo zum Beiſpiel
der erſten Opernredoute fogar 1500 bis 2000 Kronen, bei *
kleineren Veranſtaltungen 100 bis 200 Kronen, ſo läßt ſich
meſſen, daß die finanzielle Beteiligung der Gemeinde an 2
Faſchingsvergüngen der tanztollen Wiener ſehr ausgiebig iſt. —
geleiſteten Luſtbarkeitsabgaben — viele ſind noch nicht abge.”
net — erreichen nicht ſelten Beträge von mehreren Hunde
taufend Kronen. Die Abgaben der Opernredoute wurden Pe
fummer 43.
enbach und Bensheim, Throll und Hammann und Ludwig
”, iſt alſo auch Rückert aus der Dietz=Schule hervorgegangen, die
für das gewerbliche Schalweſen in Heſſen von Bedeutung
ge=
iſt. Als Malergehilfe arbeitete Rückert in Oeſterreich, Ungara,
zeich, Italien und der Schweiz und machte ſich dann in Würzburg
ſindig. Durch Emanuel Seidl, Gräſſel und Ullmann wurde er
holt zu größeren Aufträgen herangezogen und entfaltete beſon=
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17 Februar 1921.
Seite 3.
ſas Kirchenmaler in Franken, Paſſau, den öſterreichiſchen Grenz=
und Berlin eine beachtenswerte Tätigkeit. Im Jahre 1920
über=
er das Lehramt in Mainz, ohne ſein Ge
in in Privathäuſern, Ladenräumen und Reſtaurants; daueben
Arbeiten, Votivtaſeln und Tragaltäre. Entwürfe zu
gemal=
einmöbeln befinden ſich zurzeit in Ausführung.
Freie landeskirchliche Vereinigung. Spiritismus, Okkultismus und
ichen haben gerade in den letzten Jahren viele Gemüiter in
Ver=
eng gebracht, indem ſie ſich als Stütze der Rebigion, beſonders des
ſitsglaubens, anboten. Es war deshalb auch hier an der Zeit, daß
einmal dieſe Dinge einer kritiſchen Betrachtung unterzogen wur=
und zwar vom Standgunkte einer freien Frömigkeit aus. Dies
ih in dem überaus feſſelnden Bortrag, den am Montag abend Prof.
diebergall aus Heidelberg gehalten hat. Als beherrſchende
wurde die aufgeworfen: „Wie ſtellen wir uns als moderne Chriſten
mdunklen Gewoge der rätſelhaften Weltanſchauungen und
geheim=
an Religionen, die gegenwärtig wie eine Art geiſtiger Epidemie
die Seele der Welt gehen?‟ Die Antwort lautet: „Wir begrüßen
er Gegner des Materialismus, hören aus ihnen den tiefen
Sehn=
ſchrei der wit allen Welträtſeln und Lebensnöten ringenden
Men=
eele, verwahren uns aber dagegen, daß bei ihnen die Löſung und
Alug ſei.” Redner zählt dann die ganze Stufenfolge auffallender
Füſcher Erſcheinungen auf, mit den gröberen beginnend, zu den
gei=
en aufſteigend. Die Lehre, mit der man die Möglichkeit dieſer Dinge
bründen ſucht, iſt der ſogen. Okkultismus. Allein in Wirklicchkeit
vieles auf Selbſttäuſchung, wobei Wunſch und Phantaſie die
wrolle ſpielen, vieles auf Taſchenfpielerei, Geſchwindigkeit, Geſchick=
* und Betrug. Gewiß gibt es tatſächlich auch Erſcheinungen und
im ſeeliſchen Leben, die noch der Erforſchung harren, aber doch
Kich keiner anderen als der indiſchen Welt angehören. Ueber das
tts iſt bei all dem noch nichts Neutes herausgekommen. Die geiſtige
die wir durch Jeſus, durch Luther kennen, iſt von anderer Art.
e Toten, die eingegangen ſind in das Reich des Geiſtes, ſind ganz
ſaterie entnommen, ganz gewichen aus dem irdiſchen Daſein, nur
ſich können wir mit ihnen in Beziehung treten, nur mit den gei=
„Mitteln ſehnſüchtigen Gedenkens und Suchen der Empfindungen;
onnen ſie nicht hereinziehen in den Bereich der Wißbegierde oder
ntr Neugier. Um ſelber in dieſer Welt des Geiſtes heimiſch zu
wer=
grüſſen wir auf alle Krücken, die der Spiritismus uns bieten will,
wten, vielmehr „es auf Gott wagen”; und gegenüber allen
Ver=
die geiſtige Welt als ſichtbar oder hörbar in die materielle, irdiſche
hineinzuziehen, gilt es für uns, daß wir uns ſelbſt von der gei=
„Welt anziehen laſſen, in der Gott wohnt mit all denen, die zu ihm
hru. Unſere Loſung iſt und bleibt das große Wort: Gott iſt Geiſt,
dte ihn anbeten, müſſen ihn im Geiſt und in der Wahrheit anbeten. —
”ortrag ſwar ſehr gut beſucht, und man darf dem zweiten, der am
hin Montag ſtattfinden und die Theoſophie zum Gegenſtand
„ſoll, mit geſpannter Erwartung entgegenſehen.
. Der Film als Lehrmittel. In der Aula des Realgymnaſiums
zſtern abend im Darmſtädter Oberlehrerverein die
ſwrung eines Lehrfilms „Die Alpen” ſtatt. In der kurzen
Be=
mig durch den Vorſitzenden wurde den Veranſtaltern herzlichſt Dank
ſw und die Miteilung gemacht, daß der Oberlehververein ſeinen
ſgedern in Zukunft ahnlicher Veranſtaltungen wehr zu bieten die
üt habe. Herr Studienrat Dr. Vetter dankte ſeinerſeits vor
zm des Vortrags dem Herrn Profeſſor Dr. Lampe der mit
tm Geſchick und reicher Sachkenntnis aus vorhandenem Material den
um „Die Alpen” zuſammengeſtellt habe. Leider müſſen die
begö=
ti geweſenen Vorträge in den Schulen, die für Freitag ange=
*taren, wegen techniſcher Unzulänglichkeiten vorerſt verſchoben
4dr. — Der Film, zu dem Studienrat Dr. Vetter einen
feſſeln=
nd gut und anſchaulich ſchildernden Vortrag hielt, brachte eine
Friberreiche Fülle von Schönem und Lehrreichem, ſo daß man wohl
men kann, daß er durchaus erſchöpfend ſein Thema illuſtrierte.
tir end mit dem Aufſtieg des Freiballons, von dem aus die erſte
gieder Aufnahmen gemacht war, bot dieſe ſelbſt eine Reihe Bilder,
Ade hervorragende Schönheit erhabener Naturpoeſie überzeugend
Ewmſtelte. Von beſonderem Intereſſe waren die außerordentlich
in=
ſiih konſtruierten Filmbilder über die Eitſtehung der Gebirgszüge,
Küfſe und Seen, der Eiſenbahnen u. v. a. Es folgter weitere
Die von Bildern, die die alten bis zu den modernſten
Verkohrs=
iek im Betrieb vorführten. Im Flugzeug folgte der
Kurbel=
urden Drahtſeil= und Zahnradbahnen bis in die höchſten Gebirgs=
4 Maultiere und Pferde und Fußgänger zogen mühſam einſwme
uuspfade. Weitere Bildſerien waren dem Leben und Treiben der
usbewohner, ihren Wohnſtätten und ihrer Arbeit gewidmet,
an=
vieder den romantiſchen Schönheiten der Waſſerfälle, und den
y bildeten feſſelnde Sportaufnahmen aus den Winterfreuden
die es ſich leiſten können in St. Moritz und anderen ſchönen
Die zahlreich Erſchienenen folgten der zweiſtündigen
Vorfüh=
znit lebhaftem Intereſſe und dankten durch reichen Beifall.
=Muſikverein. Mit Rüchſicht auf die auswärtigen Konzertbeſucher
4ur das Konzert am Samstag, den 19. Februar, ebenſo die Haupt=
Artags zuvor, bereits um 7 Uhr und endet gegen 10 Uhr.
Karten=
rkauf bei Thies Nachf., L. Schutter, Eliſabethenſtraße 12.
4s Frauengrnppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei. Auf den
Am Freitag, den 18. Februar, nachmittags, im grünen Zimmer des
naals ſtattfindenden Vortrag von Frau M. Schloß ſei hierdurch
anls hingewieſen. Die Zuſammenkunft findet diesmal ausmahms=
Freitags ſtatt, da Frau Schloß durch ihre Tätigkeit im badiſchen
Kug verhindert iſt, Donnerstags zu kommen.
*Verband für Jugendwohlfahrt. Es wird jetzt ſchon darauf hinge=
4n daß am kommenden Montag, den 21. Februar, nachmittags, im
Eeſaal des Saalbaues Herr Dr. med. v. Dürig über das Thema
ren § 218” fprechen wird. Das Korreferat hat Frau
Stadtverord=
eenriette Fürth aus Frankfurt a. M übernommen. Nach dem
Eng findet eine freie Ausſprache ſtatt. Jeder, der ſich für dies Thema
4niiert, iſt willkommen.
Im Süberkranz. Am Sonntag, den 20. Februar, feiern die Ehe=
FeAdam Burkhard, Kaufmann, und Katharina, geb. Förſter,
Siuenſtvaße 95, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Tragiſcher Tod. Zu der Notiz in der geſtriger Nummer des
Tag=
wird uns von den Beteiligten mitgeteilt, daß der Tatbeſtand nicht
tᛋ dargeſtellt ifk. Herr stud. theol. Zimmermann wurde am 18.
kimberv. Js., um ½9 Uhr, bewußtlos im Bett aufgefunden, ohne
Art. Die Faſchingsfeſte im Sophienſaal ergaben
durch=
bitlich 20 000 bis 30000 Kronen Luſtbarkeitsſteuer. Neben
anz außergewöhnlichen Karnevalsfeſten kommt die große
keinerer Veranſtaltungen für die Luſtbarkeitsabgabe in
wht. Durchſchnittlich hat es im Faſching in Wien faſt täg=
90 bis 80 Bälle und Redouten gegeben. Selbſt viele kleine
kſinſer in den äußeren Bezirken hatten ihren Hausball an
ſin der drei Faſchingstage. Der Geldumſatz war bei den
gro=
eanzfeſten enorm; er erreichte bei den ſtark beſuchten Bällen
hnzerthaus ſicher jedesmal eine Million. Auf der Opern=
Ine koſtete ein Glas Champagner 150 Kronen, eine Flaſche
Tapagner 1000 Kronen, ein Eis 25 Kronen, eine feine
ſe==Torte 40 Kronen. Gewiß keine zu hohen Preife. Bei
nRedoute im Konzerthaus wurde die Kaiſerloge um 18000
fan gekauft. Die Einkünfte der Stadt Wien aus den
ugsveranſtaltungen kann man bisher auf faſt 3 Millionen
an ſchätzen. Die Fröhlichkeit der Wiener zu beſteuern, war
hlleine der einträglichften Idcen, die je ein gemeinderätlicher
myniniſter hatte; denn ſo groß auch das Elend dieſer armen
Eitadt iſt, ſo hoch die Preiſe und Löhne auch ſteigen, die Ver=
Angsſucht der Wiener bricht ſich nur noch ungeſtümer Bahn.
wer weiß, was die Zukunft bringt.
Die Exploſion im Korſett. Ein ganz ungewöhn=
9s Vorkommnis ereignete ſich vor einigen Tagen in
oßen Fabrik eines Kölner Vorortes: eine Arbeiterin ſtand
And der Beſchäftigung plötzlich in hellen Flammen! Noch
Egs Feuer gelöſcht werden konnte, hatte das Mädchen
er=
ye Brandwunden erlitten, und ſeine Kleider wurden voll=
9a vernichtet. Das Mädchen verlangte beim Kölner
Ge=
gericht von der Firma für die Kleidungsſtücke 640 Mark
Benerſatz. Die Firma aber wandte ein, daß die Arbeiterin
Aikalien geſtohlen und ſie in ihrem Korſett verſteckt hatte,
Awar Chemikalien, die bei der geringſten Berührung mit
Meiß in Flammen aufgehen mußten. Die Arbeiterin habe
ei Unfall ſelbſt verſchuldet. Ein Arzt beſtätigte, daß die
Iowunden ſich hauptſäehlich an der Bruſt befanden und daß
merkleider der Arbeiterin mehr verbrannt waren als die
Eleider, ſo daß die Flammen ihren Weg von innen nach
Atem und ohne Puls. Er wurde ſofort ins Kranfenhaus verbracht, wo
die Wiederbelebungsverſuche nach 48 Stunden erfolgreich waren. Der
Kranke iſt ſofort in ärztliche Behandbung gekommen und in ihr geblieben.
Leider trat der Tod als Folge der ſchweren Gasvergiftung nun doch ein.
Der Verſtorbene wurde geſtern unter ungewöhnlicher Anteilnahme auf
dem Waldfriedhof zu Grabe getvagen.
Freitag, den 18. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. März 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Cornedbeef: Von Mittwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartofſelmarke Nr. 6 werden von
Samstag, den 12. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 5 berliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfret (
ent=
bitterte und entölte Qualitär.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Vom 14. bis einſchl. 24, d. M. auf Bezugsmarke Nr. 2
Februar=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Kolzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Sausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
— Butterverkauf in den Spezialgeſchäften. Näheres ſiehe
Bekannt=
machung.
* Orpheum. Die Schlierſeer bringen heute Donnerstag, 17. Februar,
den Bauernſchwank „Sankt Hubertus” zur Wiederholung. Das
Stück hatte bei ſeinen Erſtaufführungen einen ſtarkem Heiterkeitserfolg.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
* Viertes Sinfoniekonzert des Landestheater=
Orcheſters. Die Vortragsfolge des 4. Konzertes verzeichnet „nur”
zwei Sinfonien: die achte von Bruckner und G=Moll von Mozart. Herr
Generalmuſikdirektor Balling, der ein großer Verehrer und Kenner der
Brucknerſchen Sinfonien iſt will alljährlich mindeſtens eine derſelben
bringen. Der ſiebenten im Vorjahre folgt nun die grandioſe achte. Auch
hier verwendet Bruckner die ſogen. Wagner=Tuben und erzielt damit oft
ganz herrliche Effekte, das Adagio iſt einer der längſten, aber auch einer
der ſchönſten langſamen Sätze, die je für Orcheſter geſchrieben wurden.
Mozarts herrliche G=Moll=Sinfonie, die lange auf dem Programm
ge=
fehlt, beſchließt den hochintereſſantew Abend.
L. Biebesheim, 16. Febr. Theaterabend. Einen ſchönen
Ver=
lauf nahm der vom hieſigen Geſangverein „Sängerluſt” veranſtaltete
Theaterabend am verfloſſenen Sonntag im Saalbau Wirthwein. Schon
lange vor Beginn der Vorſtellung waren alle Plätze bis auf den letzten
beſetzt, und Viele mußten ſich noch mit einem Stehplatz begnügen. Schon
das erſte Stück „Bauer und Baron” wurde mit einem Schwunge geſpielt,
der ſchöner wie ſchön war, und gaben alle Mitſpielenden ihr Beſtes zum
Gelingen des Stückes. Auch die beiden anderen Stücke „Erſatz oder
Schie=
bung”, ſowie „Ein frohes Ereignis” fanden die volle Zufriedenheit aller
Anweſenden. Auch verſchiedene Couplets, die vorgetragen wurden,
brach=
ten die Lachmuskeln Aller in Tärigkeit. Ferner fanden auch die vom
Geſangverein „Sängerluſt”, ſowie von dem gemiſchten Chor
vorgetra=
genen Lieder die volle Anerkennung. Beſonderes Lob berdient der
Diri=
gent, Herr Lehrer Graf, der keine Mühe und Arbeit ſcheute, um alles
zur rechten Geltung zu bringen. Man trennte ſich mit dem Gefühl, einen
ſchönen und genußreichen Abend verlebt zu haben.
— Mainz, 15. Febr. In der Mordſache Roth findet die
Schwurgerichtsverhandlung gegen den wegen zweifachen Mordes,
began=
gen an dem Zigarrenhändler Caſſel und dem Arbeiter Dörrzapf
ange=
klagten Schuhmacher Roth in der nächſten Schwurgerichtsperiode (März)
noch nicht ſtatt. In der Raubmordſache Caſſel ſucht die
Staatsanwalt=
ſchaft noch zwei Komplizen Rorhs, darunter einen zurzeit in der
fran=
zöſiſchen Fremdenlegion dienenden Mainzer ſchweren Verbrecher. Gegen
letzteren iſt das Auslieferungsverfahren eingeleitet worden. In der
Mordſache Dörrzapf wurde die mitangeklagte Ehefrau Dörrzapf auf
An=
trag ihres Verteidigers, Rechtsanwalt Mannheimer, zur Beobachtung
ihres Geiſteszuſtandes auf die Dauer von ſechs Wochen in eine
Irren=
anſtalt gebracht. — Von der erſten Strafkammer wurde der
40jährige, frühere Straßenbahirſchaffner Johann Roſenkranz in Biebrich,
der ſich dort auf den Bahnhof Oſt in den Jahren 1917/18 in zehn Fällen
bei den Plünderungen der Eiſenbahnſendungen beteiligt hatte, zu 2
Jah=
außen genomien haben müßten. Das Gericht unterſtellte als
wahr, daß die Arbeiterin die Chemikalien geſtohlen hatte,
ver=
urteilte aber gleichwohl die Firma zu Schadenerſatz, weil ſie das
junge Mädchen auf die außerordentliche Gefährlichkeit der
Che=
mikalien (Natrium=Superoxyd) nicht ausdrücklich aufwerkſam
gemacht habe. Dadurch habe ſich die Firma an dem „
Brand=
unglück” mitſchuldig gewacht. Abgefehen von dem Richter, der
das ſeltſame Urteil gebaut hat, wird niemand im deutſchen
Volke Verſtändnis für dieſe Beweisführung haben.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Samſon, Oratorium von G. F. Händel. Erſtaufführung
der Neubearbeitung von Fr. Chryfander durch den
Cäcilien=
verein im Saalbau zu Frankfurt a. M. am 14. Februar.
G. F. Händels „Samſon” nen zu bearbeiten iſt ein
Unter=
nehmen, zu dem viel feiner Takt, gefühlsmäßige Erkenntnis
des Wertvollen und tiefes Eindringen in Händels Werke gehört.
Chryfander hat die meiſten Werke für die Aufführung
einge=
richtet. Wir ſeunen nun ſeine „Samſon”=Bearbeitung und
müſſen gern geſtehen, daß es dem Hamburger Muſiker
über=
raſchend gur gelungen iſt, Händel dem Konzertſaal
zurückzu=
erobern. Vor allem hat er eine neue Ueberſetzung des
urſprüng=
lich engliſchen Textes geſchaffen, die ſich ſinngemäß den
Noten=
werten anpaßt und doch ein gutes Deutſch gibt. Das orcheſtrale
Kleid hat Chryſander nicht geändert, von dem die Urbeſetzung
beibehalten iſt. Dagegen hat er durch Kürzungen und
Umſtellun=
gen das Werk dramatiſcher geſtaltet und die Aufführungsdauer
auf etwa drei Stunden beſchränkt.
Die Erſtaufführung dieſer Bearbeitung dirigierte Profeſſor
Fritz Gambke, der Chöre und Theaterorcheſter zur
Entfaltung herrlicher Tongebung gebracht hatte. Es will uns
dünken, daß wir den Chor des Cäcilienvereins noch
nie ſolgut gehört haben. Die Soliſten des Abends — Eva
Bruhn, Roſy Hahn, Alfred Wilde, Richard Breitenfeld und
Rudolf Vogel — bewältigten ihre großen, aber dankbaren
Par=
tien ſehr gut. Die Aufnahme durch den ausverkauften Saal war
W. W. G.
ſehr herzlich.
ren Gefängmis verurteilt. — Ein Ueberfall. Auf dem Heimweg
nach ſeiner in der Hechtsheimer Straße gelegenen Wohnung iſt abends
ein hieſiger Beamter mit ſeiner Nichte von einem Unbekannten angefallen
worden. Der Beamte erhielt einen Schuß in den Hinterkopf und ſtürzte
bewußtlos zuſammen, während der Täter das Mädchen zu vergewaltigen
berſuchte, dann aber durch den inzwiſchen wieder zu ſich gekommenen
Be=
amten verſcheucht wurde.
* Worms, 16. Febr. Der Film „Die Tänzerin
Bar=
berina”, der in der Zeit Friedrichs des Großen ſpielt und am
Licht=
ſpielhaus zur Aufführung kam, iſt von der franzöſiſchen Zenſur berboten
worden.
kp. Oppenheim, 15. Febr. Der Kartoffelkonflikt der
rheinheſſiſchen Landwirte mit der heſſiſchen
Re=
gierung, der bekanntlich damit endete, daß die heſſiſche Regierung
ihre Verordnung über die Beſchlagnahme von Kartoffeln aufhob, hat vor
dem Oppenheimer Schöffengericht zu einem Nachſpiel geführt. Bei einer
im Herbſt des Vorjahres ſtattgefundenen Kartoffelaufnahme kam es in
Gimbsheim bei dem Landwirt Frz. Chriſt. Metzger zu erregten Szenen,
und die freie Bauernſchaft verlangte Entfernung der betreffenden
Gen=
darmen, weil ſie ſich Uebergriffe zuſchulden hätte kommen laſſen.
Nun=
mehr hat jedoch die Gendarmevie den Spieß umgebehrt und den Landwirt
Frz. Chriſt. Metzger aus Gimbsheim wegen Widerſtand zur Anzeige
ge=
bracht. Er wurde zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt.
— Heuchelheim, 15. Febr. Leiden der Gefangenen. Von
den ſich noch in ruſſiſcher Gefangenſchaft befindlichen Otto Sack, der
drei Jahre lang kein Lebenszeichen von ſich geben konnte, traf kürzlich
eine Nachricht bei ſeinen Angehörigen ein. Er befindet ſich im
Kau=
kafus. Wie wenig der Eefangene über die Weltvorgänge orientiert iſt,
beweiſt ſeine Frage, ob der Krieg nicht bald zu Ende wäre, damit ſie
endlich heimkämen.
— Gießen, 15. Febr. Glockenſpende. Im Jahre 1917 mußte
die hieſige evangeliſche Gemeinde von jeder Kirche eine Glocke und alle
Orgelpfeifen abliefern. Andere Kirchengemeinden haben beveits die
fehlenden Glocken wieder erneuert und durch Beſchaffung von
Orgel=
pfeifen den häßlichen Anblick, den die Orgeln darboten, verſchvinden
laſſen. Jetzt hat der evangeliſche Geſamtkirchenvorſtand Gießen
be=
ſchloſſen, Erſatz für die fehlenden Glocken und Orgelpfeifen zu ſchaffen.
Die Mittel, die ſich auf rund 80 000 Mark belaufen, ſollen durch
frei=
willige Zuwendungen der Gemeindeglieder aufgebracht werden.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Zellhauſen bei
Offen=
bach blickt der Lehrer Grimm auf eine 40jährige Lehrer= und
Erzieher=
tätigkeit in der Gemeinde zurück. Außer der Schule war und iſt er
heute noch ein großer Freund und Helfer der Kranken. — In
Wörr=
ſtadt i. Rheinh. wurde dem Geflügelzüchter Theodor Münche für
mehr als 1000 Mark Nutzgeflügel geraubt. Während der Nacht drangen
Diebe in den etwas abſeits gelegenen Hühnerhof ein, ſchlachteten 12
Hüthner, 1 Hahn und 6 ſchwere Gänfe am Platze ab.
Deffau, 15. Febr. Der Körhener Putſchprozeß. Hier
be=
gann heute vor dem außerordentlichen Gericht des Reichswehrgruppen=
Kommandos I Berlin unter dem Vorſitz des Landgerichtsdivektors
Schmidt der vierte Köthener Putſchprozeß. Angeſchuldigt
ſind 25 Perſonen wegen Teilnahme an einer durch Verordnung des
Reichspräfidenten verbotenen Organiſation (rote Armee). Die
Beſchul=
digten ſind zumeiſt Einwohner von Köthen. Die Verhandlungen dürften
vorausſichtlich drei bis vier Tage beanſpruchen.
Gegen die Auslieferung der 810 000 Milchkühe.
T.1. Hamburg, 16. Febr. Der Deutſche Bund für
Ge=
werbe, Handel und Induſtvie und 34 andere Organiſationen des
Gewerbes und der Landwirtſchaft hatten zu einer
Protéſt=
kundgebung geſtern nachmittag gegen die Auslieferung der
810 000 Milchkühe aufgefordert. Die ſtark beſuchte Verſammlung
nahm nach mehreren dieſes Thema behandelnden Vorträgen
nach=
ſtehende Reſolution an:
Die aus Stadt und Land ſtark beſuchte Proteſtverſammlung gegen
die Ablieferung der vom Feindbund verlangten 810 000 Milchkühe
for=
dert Regierung, Volksvertretung und die breiteſte Oeffentlichkeit auf,
geſchloſſen gegen dieſe Fovderung Stellung zu nehmen. Hunderte
un=
ſchuldiger Frauen und Kinder ſind ſchon durch die ſchamloſe
Hunger=
blockade unſerer Feinde während des Krieges hingemordet worden.
Wird die neue Forderung durchgeführt, ſo würde unſere Jugend zu
Millionen dem Hungertode und dem dauernden Siechtum ausgebiefert
ſein. Doher gilt es, dieſem unerhörten Verlangen nur ein einmütiges,
unerſchüitterliches Nein unſeres ganzen deutſchen Volkes
entgegen=
zuſetzen.
Ungariſche Kartoffeln für Hachſen.
Dresden, 16. Febr. (Tel.=Union.) Die ſächſiſche
Landeskartoffel=
ſtelle in Dresden hat die Lieferung von 700 Waggon
unga=
riſcher Kartoffeln abgeſchloſſen. Dieſe werden für 30 Mark pro
Zentner auf drei ſächſiſchen Empfangsſtationen geliefert werden. Mit
Beginn der Lieferung iſt dieſer Tage zu rechnen.
Der Kaſſeler Kommuniſtenprozeß.
Kaſſel, 16. Febr. (Tel.=Union.) Mit einem Zwiſchenfall begann
der heutige zweite Tag im Kommuniſtenprozeß. Die Angeklagten
waren zur Verhanölung entgegen den Anordnungen der
Staatsanwalt=
ſchaft nicht erſchienen. Mit zweiſtüindiger Verzögerung begann die
Verhandlung. Der Vorſitzende richtete zunächſt an die Zuhörer
war=
nende Worte, da Angehörige der Angerlagten dieſen in der letzten
Ver=
handlung Pakete zugeſteckt hätten. Er werde nötigenfalls jeden
Ver=
kehr mit den Angeklagten unterbinden laſſen. Wegen der
Gleichartig=
keit der bekannten Zeitungsvorberichte mit dem Inhalt der
Anklage=
ſchrift habe er das Weitere durch den Generalſtaatsanwalt veranlaßt.
Der Verteidiger Dr. Wolff ſtellte den Antrag, die 7 Angeklagten aus
der Haft zu entlaſſen. Tarſächlich laſſe eine Reihe von Fällen darauf
ſchließen, daß eine Anzahl von Gerichten ihre Tätigkeit nicht ſo ausübe,
wie es die Objektivität erfordere. Die Verhandlung dauert fort.
Kommuniſtenverhaftungen in Paris.
Paris, 16. Febr. (Tel.=Union.) Auf Veranlaſſung des
Unter=
ſuchungsrichters wurde geſtern der Direktor des Journal conſcrit,
Evillion, ſowwie Laporte, der Sekretär des kommuniſtiſchen
Jugendbundes, verhaftet wegen Aufhetzung des Militärs zum
Un=
gehorſam und anarchiſtiſcher Verſchwörung. Die Verhaftung von
La=
porte ſoll mit der kommuniſtiſchen Verſchwörung in Algier und Tunis
in Zuſammenhang ſtehen.
ONB. Das Muſikleben in Deutſchland. Ueber
das deutſche Muſikleben äußerte ſich der Direktor der ſtaatlichen
Muſikſchule, Profeſſor Franz Schreker, einem Verliner
Preſſe=
vertreter gegenüber u. a.: Bei dem Publikum iſt ein großer
Muſikhunger vorhanden. Das Bedürfnis, in das Schönheitsreich
der Muſik zu flüchten, iſt beſonders in den beſetzten Gebieten
be=
merkbar. Die ſeeliſche Spannung, unter der die Bevölkerung
dort noch mehr als im unbeſetzten Deutſchland leidet, drängt nach
einem Ausgleich durch die Kunſt. Ueberhaupt ſcheint in der
ſoge=
nannten Provinz der Muſikhunger noch ſtärker zu ſein als in
Berlin, wo jetzt im Winter 21 Konzerte gegeben werden, die
regelmäßig gut beſucht ſind. Auch im Auslande beginnt das
Intereſſe für deutſche Muſik wieder zu erwachen.
* Zumhundertſten Geburtstagvon Hermann
Allmers. Zur Feier des hundertjährigen Geburtstages von
dem bekannten Marſchendichter Hermann Allmers wird in
Bre=
merhaven ſein Drama „Elektra” aufgeführt. Von Intereſſe
dürfte es ſein, daß bei der Uraufführung dieſes Werkes
am Oldenburger Hoftheater 1870 die damals angeſehenſte
Dar=
ſtellerin Frl. Louiſe Zabel (nachmalige Frau Louiſe Hacker,
F 1917 Darmſtadt) die Rolle der Elektra verkörperte, und wie ſich
der Dichter in nachſtehendem Brief an die Künftlerin äußert:
Rechtenfleth, den 25. April 1870. Hochgeſchätztes Fräulein!
Zwar komme ich etwas ſehr ſpät, was der Frühling mit ſeiner
Folge von ländlichen Geſchäften verſchuldet, aber ich komme in
aufrichtigem Drange meines Herzens, welches mich treibt, Ihnen
nochmals ſchriftlich meinen Dank und wärmſte Anerkennung für
Ihre mit ſo offenbarer innerer Teilnahme ausgeführte
Darſtel=
lung meiner Elektra hiermit darzubringen. Ihre wirklich tiefe
Auffaſſung des Charakters, die echte Harmonie in der
allmäh=
lichen Steigerung des Affekts, wie die ganze lebendige, aber
zugleich ſo edle, innige und maßvolle Wiedergabe hat mich mit
großer Freude erfüllt und jedenfalls nicht wenig zu jenem
Er=
folge beigetragen, der meinem Werke in ſo ungeahnt reicher Fülle
zuteil geworden iſt. Sollte das Drama über kurz oder lang
ein=
mal in Bremen gegeben werden, ſo will ich die Direktion
drin=
gend erſuchen, Sie dafür zum Gaſtſpiel einladen zu laſſen, und
würde glücklich ſein, wenn Sie dem Rufe folgten. Noch einmal
den herzlichſten Dank und Gruß in Apollo. Ihr Allmers.”
Dene
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1921.
Rummer 47
Reichsminiſter Dr. Simons in Karlsruhe.
Karlsruhe, 16. Febr. (Wolff.) Heute vormittag gegen
3410 Uhr erſchien der Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons
vor einer zahlreichen Verſammlung geladener Gäſte im kleinen
Feſthalleſaal. Es waren erſchienen die Miniſter, die
Landtagsabgeordneten, Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden, Vertreter von Handel, Induſtrie und Gewerbe aus
Karlsruhe und anderen badiſehen Orten, Vertreter der
Beam=
tenſchaft, Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Staatspräſident Trunk
eröffnete die Verſamynlung und dankte dem Miniſter für ſein
Erſcheinen und ſprach ſodann in längeren Ausführungen über
die ungeheuren Laſten, die uns durch die Pariſer Konferenz
auferlegt ſeien und die unſere phyſiſche und wirtſchaftliche
Exi=
ſtenz untergraben würden. Wenn wir überblickten, was jetzt
an=
genommen werden ſolle, dann dürſten wir nicht wanken in
un=
ſerer Ueberzeugung, kaß, in der Tat die wirtſchaftliche
Unter=
bindung, die wirtſchaftliche Zertrümmerung, die Ausſchaltung
der deutſchen Konkurrenz und der deutſchen Arbeitsmöglichbeit
das wirkliche, letzte Ziel der Entente während des Krieges
ge=
wefen und auch nach dem Kriege noch ſei. Dieſer Abſicht müßten
wir unſere Ueberzeugung entgegenhalten, und dieſe
Ueberzeu=
gung werde nicht durch ein Diktat beſeitigt. Im Umfange der
deutſchen Leiſtungsfähigkeit, immer in den Grenzen des
Mög=
lichen, hofften wir dem gerecht zu werden, was nach dem
Frie=
densvertrag für uns zu tun iſt. Wir können jedoch niemals
ekwas unterſchreiben, was zu erfüllen offenſichtlich unmöglich iſt.
Das deutſche Volk hält ſeine Verträge. Es wird aus
mora=
liſchen Gründen das nicht unterſchreiben, was für Deutſchland
in Gegenwart und Zukunft unmöglich iſt. Ein Volk von 60
Mil=
lionen maiß zuerſt leben können. Es handelt ſich um das Leben
unſerer Kinder. Das ſchwerſte Jahr wird das Jahr 1921 ſein,
an deſſen Beginn wir ſtehen. Und von den Aufgaben und
Ar=
beiten dieſes ſchweren Jahres iſt wohl der Arbeiten allerſchwerſte
der Gang der deutſchen Reichsregierung nach London. Die
Hauptlaſt habe der Reichsminiſter des Aeußern zu tragen. Er
ſolle wiſſen, wie wir denken. Wir ſind ein armes Volk. Man
brauche uns nicht zu fürchten. In bezug auf unſer Beſtreben,
arbeiten zu wollen, dürfe wan uns nicht fürchten. Das deutſche
Volt, beſonders das badiſche Volk, wolle in Frieden arbeiten
mit allen andeven Völkern zuſammen, die friedlich mit uns zu
leben willens ſind. In dieſem Sinne wollen wir dem Herrn
Reichsminiſter auch heute erklären: Herr Miniſter! Wenn Sie
nach London gehen, gehen Sie mit der Ueberzeugung eines
ge=
wiſſenhaften Volkes, das die Schweve ſeiner Pflichten kennt,
das willens iſt, alles zu tun, die junge Republik zu ſchützen. Und
gehen Sie mit dem Vertrauen nach London, daß das deutſche
Volk geſchloſſen und entſchloſſen hinter Ihnen ſteht: ein einig
Volk und ein Wille! Was wir heute dem Miniſter des Aeußern
ſagen, das müſſen wir halten. Wir müſſen in dieſer Stimmung
bleiben. Wir müſſen ihm die Treue halten, auch wenn die Dinge
in London geſchehen ſind — mit oder ohne Reſultat. (Lebhafter
Beifall.)
Neichsminiſter Dr. Simons,
von langanhaltendem Beifall begrüßt, dankt dem
Staatspräſi=
denten für die Worte der Ermunterung und des Vertrauens,
die er geſprochen habe. Er vertraue auch dem Volke. Es ſei
eine andere Zeit geworden. Wer jetzt für das deutſche Volk
Außenpolitik mache, der könne es nicht mehr tun als ein auf ſeine
Regierung geſtellter Beamter, der müſſe ſich getragen fühlen von
dem Willen des Volkes. Und um ſich von dieſem Gefühl, von
dieſem Willen überzeugen zu können, deshalb ſtehe er heute vor
ihnen. Wenn er heute hierher komme und frage, wie ſie darüber
dächten, dann wiſfe er, daß er zu Männern komme, die erfüllt
wären von den heißen Sorgen, die man hier auf dem
Außen=
poſten des Reiches mehr als andere gegenüber den Pariſer
Be=
ſehlüſſen empfinde. Kein Teil des Reiches würde die Folgen
ſtärker empfinden, wenn wir den Pariſer Beſchlüſſen nicht
nach=
kömmen köunten. Die ſogenannten Sanktionen, die Befetzung
deutſchen Gebietes, würden für Süddeutſchland und ganz
be=
ſonders für Baden von größter, ſchwerwiegender Bedeutung
ſein. Wichrig ſei es ihm, zu erfahren, wie die Politik, die er
im Reiche vertrete, im badiſchen Volke Ankkang finde. Das
deut=
ſche Volk wiſſe, daß es dieſen Krieg als einen
Verteidigungs=
krieg geführt habe. Redner ſpricht ſodann über den Verſailler
Friedensvertrag. Es zeige ſich jetzt, daß ohne Mitarbeit des
deutſchen Volkes die Regelung der ungeheuren Probleme, die
der Friedensvertrag mit ſich bringe, nicht möglich ſei. Der
Mi=
niſter meint, wan wäre auf gutem Wege, wenn wir den
Brüſſe=
ler Weg weiter gegangen wären. Man habg dieſen Weg
ver=
laſſen und habe den Weg des Diktats vorgezogen. Was ſei denn
die Pariſer Konferenz anderes?! Die Entente griffe weit über
das hinaus, was wir zu leiſten vermöchten. Es ſei unſere
Aufgabe, den Franzoſen nachzuweiſen, daß es ihnen auf dem
von ihnen betretenen Wege nicht gelingen werde, ihre ſchwierige
Lage zu erleichtern. Es werde unſere Aufgabe ſein, ihnen das
nachzuweiſen. Wir ſeien einzig beſtrebt, dieſen Weg zu finden.
m
Steigerung ſchöner Lebensformen im Heim.
Wie ſveit geſpannt der Wirkungskreis, wie feingeiſtig und
form=
vollendet die Wirkungssveiſe der von Hofrat Alegander Koch
heraus=
gegebenen, bekannten Darmſtädter Innen=Dekoration iſt, das verdeutlicht
ſchon eine kleine Blütenleſe feingeprägter Worke aus den vielfeitig
ausgreifenden und friſchen Text=Beiträgen des (mit zirka 75 Abbildungen
ſchöner Möbel und Innenräume reichilluſtvierten) Januar=Februar=
Dop=
pelheftes dieſer im In= und Ausland geſchätzten, vornehmen
Kunſtzeit=
ſchrift und Familien=Zeitſchrift — im beſten Sinne des Wortes! Hier
einige Proben:
„Die neue Wohnungskunſt iſt und bleibt einer der ſicherſten
Beſtand=
teile nationaler, deutſcher Güter=Gemeinſchaft. Wir können uns, über
alle Trennungen hinweg, nicht ſchöner und feſter zum Volk
zuſammen=
ſchließen, als durc freudiges Schaffen an dieſem wahrhaft gemeinſamen,
dauernden und von allen geliebten Beſitz! Parteiung dergeht; wertvolle
Leiſtung, Geſchaffenes und Ceformtes aber bleibt und bindet. . . Aller
Druck der Zeiten kann und darf uns nicht hindern, an der Löſung jener
großen Aufgabe zu ſchaffen, die uns geſetzt iſt: Bewahrung und
Steige=
rung der ſchönen, werthaften Lebensform! — Ich wiederhole bereits
früher Geſagtes: Wahre Wohnkultur iſt keineswegs lediglich eine
Geld=
frage; wertſchaffend iſt hier wie überall die Geſinnung, der perſönliche
Geſchmack, die innere Kultur.”
Alexander Koch.
„Eine ſchöne Wohnung erſordert von den Boſohnern gute Sitten
ſoll ſie nicht ein goldener Rahmen um einen ſchmutzigen Fleck ſein. ."
Richtiges Bewohnen iſt eins Kunſt, die mit Taktgefühl und Empfindung
geübr ſein wvill, wie das Spielen eines Inſtruments. Koſtbarer
Haus=
rat, der keine Beziehungen zu den Bewohnern hat, wirkt wie der
Zylin=
derhut auf dem Kopfe eines Wilden. Wie reich kann ein Heim ſein,
wenn man’s verſteht, zwiſchen ſich und dem, was man hat, richtige
Ver=
hältniſſe und tiefe Beziehungen zu gründen!” Kuno Graf v. Hardenberg.
„Es iſt das ſchöne Vorrecht der Frauen, Lebendiges anzuziehen und
Beivegtes zu geſtalten. Das Haus iſt ihr Reich. Aber ſie können das
Haus zu einer Welt voll Geiſt und Leben erweitern. Ein Salon, der
gut und mit Vorſicht komponiert iſt, ſtellt eine Macht dar. Eine Macht
ohne Namen und ohne äußere Organiſation, aber gerade das iſt ſein
Vorzug, — dem Geiſt läßt ſich nur von innen her organiſieren.”
Heinrich Ritter.
„Ueberall in der Thsorie ein Wiſſen vom Geſchmack und eine
Sehn=
ſucht nach Geſchmack, und in der Praxis die Unfähigkeit, dieſen Regungen
Form zu geben! Sie wverden erſt zur Form kommen, wenn ſie ein
Ge=
ſchlecht finden, dem aus eigener Anſchauung heraus der Sinn für das
Weſen des Geſtaltens geweckt iſt!“
Fritz Schumacher.
„Jeder, der Schönes hervorbringt, iſt ein Wohltäter der Menſchheit;
jeder, der Schönes zerſtört, iſt ihr Feind — und mag er einen erhaben
erſcheinenden Zweck damit verbindem.” Alexander v. Gleichen=Rußwurm.
eit muß die Kunſt geneſen.”
F. H. Ehmcke.
Wir müſſen verſuchen, dieſe ſchwebenden Fragen zu löſen
und mit Vorſchlägen an die Londoner Konferenz heranzugeben,
die innerlich durchdacht und oraktiſch durchführbar ſind.
Red=
ner ſieht der Londoner Konferenz mit wenig Optimismus
ent=
gegen. Wenn wir jetzt mit Gegenvorſchlägen kommen, ſo wird
die öffentliche Meinung in England in gleicher Weiſe revoltieren,
wie die deutſche öffentliche Meinung gegen die Beſchlüſſe der
Pariſer Konferenz revoltiert hat. Darüber müſſen wir uns klar
ſein, es iſt möglich, es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß die Londoner
Konferenz in ihren erſten Verſuchen keine Ergebniſſe der
Ver=
ſtändigung zeitigen wird. Es wird außerordentlich ſchwer ſein,
ſich in London über die neuen Methoden zu einigen. Eine der
peinlichſten Beſtimmungen des Friedensvertrages ſei, daß man
dem deutſchen Volke nicht geſagt habe, was man eigentlich von
ihm verlange, und wenn man uns jetzt vorwirft, daß wir nicht
ſelbſt Vorſchkäge gemacht haben, ſo müſſen wir erwidern, daß
die Ungewißheit bei uns zu groß geweſen ſei, um Vorſchläge
machen zu können. Wenn wir jetzt Vorſchläge wachten, ſo
könn=
ten wir ſie nur aus unſerer Unſicherheit heraus machen. Die
Gegner rechneten damit, daß wir in wenigen Jahren wieder zu
großer Blüte gelangen. Um dieſe Summe zahlen zu können,
müßten wir zu einer Blüte gelangen, die jene unſever
wirtſchaft=
lichen Blüte von 1913 und 1914 bei weitem übertrifft, und doch
ſollen wir zu ſolchen Leiſtungen verpflichtet werden. Das wäre
eine kataſtrophale Politik. Damit das deutſche Volk mit
Hoff=
nung auf Erfolg ſich aus dieſer elenden Lage herausarbeiten
kann, gebrauchen wir Ruhe und Verſtändnis für unſere Lage.
Dieſer Weg iſt zwar unſcheinbar, aber er bietet wenigſtens
Aus=
ſicht auf Heilung. Dann müßten wir feſthalten an dem, was
wir aus dem Zuſammenbruch gerettet haben. Zu dem wenigen
gehöre die Unverſehrtheit des Reichsgedankens. Er wiſſe, daß
es im Deutſchen Reiche kein Land gäbe, wo dieſer Gedanke ſo
lebhaft ſei als in Baden. Der Miniſter hob ſodann auch die
Reichsverfaſſung hervor und meinte, ſo lange wir eine
Reichs=
verfaſſung haben, ſo lange müßten wir ſie auch verteidigen gegen
jeden Angriff von innen und außen. Die Beſchlüſſe der
Kon=
ferenz in Paris würden in ihren Folgen eine Vernichtung der
Reichsverfaſſung bedeuten. Dagegen müßten wir uns wehren.
Die Pariſer Beſchlüſſe liefen auf einen Zuſammenbruch alles
deſſen hinaus, was ſich das deutſche Volk auf geiſtigem und
wirt=
ſchaftlichem Gebiet erobert habe. Wenn man die Pariſer
Be=
ſchlüſſe aber nicht annehme, ſo treten die Sanktionen in Kraft,
die ehenfalls auf eine Trennung des Deutſchen Reiches
hinaus=
gingen. Jede Beſtrebung von außen, die darauf ziele, das
deut=
ſche Gebiet auseinanderzureißen, ſei ein Attentat gegen die
Ver=
faſſung. Der Miniſter betonte, daß er auf ſeiner Reiſe nach
Süddeutſchland das erhebende Gefühl gehabt habe, daß dieſes
Attentat auf den einmütigen Widerſtand des ganzen deutſchen
Volkes ſtoßen werde. Er gehe mit dem Gefühl nach London,
daß dieſe Einigkeit aus dem deutſchen Volke nicht herausgeriſſen
werden kann. Dieſes Gefühl werde ihm Kraft geben, den
un=
annehmbaren Forderungen gegenüber zu treten. Er hoffe, das
Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde, rechtfertigen zu
können. (Lebhafter langanhaltender Beifall.)
Kommerzienrat Kölſch (Karlsruhe) dankte dem Redner
für ſein Erſcheinen und hoffte, daß wir der nächſten Zeit
wider=
ſtehen werden zum Wohle des ganzen deutſchen Volkes.
Abg. Schöpflin betonte, daß die deutſche Arbeiterſchaft
mit großer Sorge die Reiſe des deutſchen Außenminiſters nach
London begleite. Wir wollen wieder gut machen, aber dieſe
Wiedergutmachung darf nicht ſo weit gehen, daß das deutſche
Volk zu einem Sklavenvolk wird. Es wäre ein furchtbarer
Scha=
den, wenn das Deutſche Reich zertrümmert werde, es wäre ein
Schaden, wie momentan ein größerer nicht gedacht werden
könnte. Wir müſſen auf dem Wege der kulturellen und
fried=
lichen Arbeiten zum Ziele zu gelangen verſuchen. (Beifall.)
Kommerzienrat Spielmann (Mannheim) dankte dem
Miniſter, daß er die kurze Spanne Zeit, die ihm noch geblieben
ſei, dazu verwandt habe, nach Süddeutſchland zu kommen. Wir
alle ſtehen hinter dem Miniſter, er darf gewiß ſein, daß er eine
ſtarke Front hinter ſich hat. Es müßte uns die Möglichkeit
ge=
geben werden, mehr zu exportieren als zu importieven.
Hierauf ſprach ein Vertreter der Beamtenſchaft, der zum
Ausdruck brachte, daß die deutſche Beamtenſchaft hinter der
Re=
gierung ſtehe.
Abg. Heurich ſprach namens der chriſtlichen Arbeiterſchaft.
Staatspräſident Trunk dankte dem Außenminiſter
herz=
lichſt für ſeine Darſtellungen und erteilte ihm nunmehr das
Schlußwort.
Dr. Simons dankte für die Anregungen, die ihm heute
gegeben worden ſeien. Sie würden nicht nur ihn kräftigen,
ſon=
dern auch diejenigen, die mit ihm berufen ſein würden, in
Lon=
don die Intereſſen des Deutſchen Reiches zu wahren. Der
Mi=
niſter ſchloß: „Es lebe das deutſche Volk, es lebe durch alle Not
und Gefahr das deutſche Vaterland hoch!‟ Die Anweſenden
ſtimmten begeiſtert ein.
Der Reichsminiſter und die Landespreſſe.
Karlsruhe, 16. Febr. (Wolff.) Miniſter Dr. Simons
empfing heute vormittag 9 Uhr die Vertreter der Landes=
„Die Schönheit hat jede Macht. Vor ihr müſſen die Schlöſſer ſich
öffnen und die Felſen berſten. Um die Schönheit zu empfangen, iſt wohl
das Geringſte, daß ſich die Berge ebnen.”
Cervantes.
„Man veredelt den Menſchen, wenn man ihn unſchuldiger,
natur=
hafter und elementarer macht. Man ſtreiche Angſt und Befangenheit
aus feiner Seele, man lehre ihn, innere Empfindung rein in äußere
Ge=
bärde dringen zu laſſen.”
Willy Frank.
2
ſucht. Kinder ſind die Blumen im Garten der Menſchheit. Wollen
wir in den Garten gehn?”
Hugo Lang.
„Geben wir uns doch einfach dem Erleben alles Werdens hin, ohne
Angft, uns zu widerſprechen.”
Adolf Behne.
Verfeinerung, Vertiefung, Beſeelung der Lebensform und der
Um=
gebung des Menſchen, Erweckung des Gefühls für das Schöne, Gute
und Gediegene im Heim, — das iſt in kurzen Worten die Aufgabe, an der
die „Innen=Dekoration” bedachtſam, aber mit Nachdruck arbeitet,
das iſt die Grundnote, die in den zahlloſen Beiträgen bekannter
Kunſt=
ſchriftſteller und =Schriftſtellerinnen Dichter, Architekten und Fachleute
durchklingt: Vom Wohnen (Kuno Graf von Hardenberg), Der einfache
Hausrat‟ „Der Salon” „Die beſeelte Baukunſt” (Bruno Taut), „
Ein=
zeltiſch oder Allgemeiné Tafel” (Marie von Bunſen), „Von feiner Sitte‟,
Stil und Manier”. Silberne Schalen” (Anton Schnack), „Schreine und
Schränkchen” „Neue Tapeten” „Der Lehrſeſſel‟ „Der Segen der
Wider=
ſtände” (Wilhelm Michel), „Das ſchöpferiſche Kind”, „Der Sinn für
Ge=
ſtaltung”, „Die Farbe‟, „Verfeinerung” u. a. m.
Aufs eindringlichſte wird in den zirka 75, meiſt ganzſeitigen, klaren
und feintonigen Abbildungen des Heſtes (darunter Farben= und
Se=
piatonbeilagen), Gediegenes, Schönes, Reizvolles aus der reichen Welt
neuzeitlicher Wohnungskunſt und hochwerbiger Handwerkskunſt
anſchau=
lich vorgeführt. Eine feſtliche Bilderſchau. Wir erleben eine Führung
durch das von dem verſtorbenen Prof. Dr. Emanuel v. Seidl als letzte
Mei=
ſterſchöpfung geſchafſene herrliche „Schloß Wolfsbrunn zu Stein” mit
be=
ſonntem Ziergarten, Terraſſe, großem Speiſeſaal u. a. m. (Begleitworte
von G. J. Wolf); wir beſichtigen die neuartigen und vornehmen Räuma
des hochgelegenen „Kurhotels Petersberg” bei Königswinter a.
(Text von Dr. H. Reiners), wir ſehen ungemein reizvolle Räume,
Einz=
möbel, Bildſchreine, bunte kleine Vitrinen der „Budapeſter Werkſtätten”
(Begleitworte von Geza Lenghel), neue Tapeten des Malers Oskar O.
Treichel (Text von H. de Fries), einfachen Hausrat: Wohnzimmer,
Schlaf=
zimmer, Wohnküchen, nach Entwurf von Prof. H. Teſſenow u. a. m.,
Fruchtſchalen in Silber und Meſſing der Wiener Werkſtätte, feine
Tiſch=
puppen und dergl. mehr. Vieles, ſehr dieles wird gezeigt. Das
Ent=
ſcheidende — in Wort und Bild — blei.
hes Schönen. das Beſeelten, der
Wo
würde einer ſolchen Zeitſchrift nicht gerne Eingang in ſein Heim
währen?
S.
preſſe zu einer Ausſprache in ſeiner Wohnung. Der Mirn
ließ ſich die einzelnen Herren vorſtellen und verbreitete ſich
dann in eingehender Weiſe über das Verhältwis der Regie;
zur Preſſe, wie es vor und während des Krieges vorbildlich
und wie der Miniſter wünſchte, daß es wieder werden m
Dieſes Ziel ſei noch nicht erreicht. Er habe das Empſinden
ſeitens der Preſſe vielfach das Beſtreben vorwalte, die Maß
iem der Regierung zu tadeln. Gegenſeitiges Vertrauen ſen
mals notwendiger geweſen als jetzt, wo es gelte, eine einhei.
Front zu bilden. Der Miniſter erwiderte hierauf auf eine 9
von Fragen, um derem Beantwortng er gebeten worden
Er betonte u. a., daß er Sorge tragen werde, daß die Verty
der Preſſe von dem Verlaufe der Konferenz in Lon)
ſtets auf dem Laufenden erhalten würden. Der Miniſter erwäh
die großen Schwierigkeiten der Verbindung zwiſchen Belgien
Deutſchland während der Konferenz von Spa. Wir wer
— ſagte der Miniſter — überhaupt nicht nach Lon
gehen, wenn die Verbindung zwiſchen Lon!
und Berlin während der Konferenz nicht e
vollkommen geſicherteiſt. Eine ſolche Behandlung,
wir ſie in Spa ertragen mußten, können wir uns nicht
gef=
laſſen. Ein unmittelbar unter unſerer Leitung ſtehender D.
muß geſichert werden.
Chefredakteur Scheel dankte dem Miniſter dafür, daß a
ſo liebenswürdiger Weiſe Gelegenheit zu dieſer Ausſprache
geben habe, und für die lehrreichen inſtruckdiven Ausführum
Die Preſſe Badens ſtehe geſchloſſen hinter dem Miniſter.
werde ihre ganze Kraft einſetzen, um die Einheitlichkeit der Fr
zu ſichern. Das volle Vertrauen der Preſſe Badens begleite
Miniſter nach London. Der Miniſter dankte ſodann für
freundlichen Worte und verabſchiedete ſich von den Vertre
der Preſſe mit Händedruck.
Dr. Simons über den Erfolg ſeiner Reiſe nach Süddeutſchl
ſchül
darlsruhe, 16. Febr. (Tel.=Union.) Dr. Simons äußſlonba
ſich gegenüber dem Chefredakteur der Badiſchen Preſſe in Ka
ruhe auf die Frage, welchen Eindruck er von dem bisherigen
laufe ſeiner Reiſe nach Süddeutſchland empfangen habe,
Kabinel
gendermaßen:
Ich kann nur ſagen: den allerbeſten. Ich habe den Eindruch)
Amue=
wenn im Gegenſatz zu der Zeit, in der die Friedensdelegation mit ſus Lokig
Gegnern verhandelte, jetzt die Bevölkerung viel einheitlicher in der
wehr der gegneriſchen Angriffe auf die deutſche Exiſtenz iſt als dan)
Die deutſche Bevökerung, ſo erklärte der Reichsminiſter we
hat ſich jetzt wiedergefunden, und ſie iſt entſchloſſen, unter Umſtän
große Opfer zu bringen, um der dauernden Verelendung und
ſklavung des deutſchen Volkes zu entgehen. Ich kann nur ſagen
ich eine große Stärkung und innere Kräftigung von meiner Reiſe
Süddeutſchland auf den Weg nach London eupfangen habe. Dasſaktion.
zieht ſich nicht nur auf die Art und Weiſe, wie ich angehört wol
bin und wie man mir zugeſtimmt hat, ſondern auch auf die ganze ade Lire
wie man überall in Süddeutſchland geſchloſſen gegenüber dem 5
ſteht. Ich lege darauf großen Wert, denn, wenn der erſte Sturm
die ungeheure Entrüſtung über die Zumutungen der Entente von
ſind und man ſich die Sache mit ihren möglichen Konſequenzen
allen Seiten hin überlege hat, dann iſt es ein Zeichen unerſchütterlſyuniſten
Entſchloſſenheit, ivenn man an dem erſten Entſchluß feſthält. Desᛋ
glaube ich, daß die Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes bis zu
Londoner Verhandlungen und während der Beratungen nicht mehr
ſchüttert werden hann.
Zu den Pariſer Beſchlüſſen.
* Berlin, 16. Febr. (Tel. unſerer Berliner
daktion.) Der Temps meldet, der Senatsausſchuß habe ei
Antrag angenommen, der ſich gegen die Wiederaufnahme uen
Handelsbeziehungen mit Deutſchland ausſpricht, ſolal
die Pariſer Beſchlüſſe nicht von Deutſchland angenummen .
den ſind.
Kleine Konferenzen in Paris.
Paris, 16. Febr. Aus Wien iſt der Leiter der Finchen ſollte
abteilung im öſterreichiſchen Miniſterium des Aeußern ſopſäſſig m
Müller, aus London der Präſident der öſterreichiſchen SeMdſe
der interalliierten Wiederherſtellungskommiſſion Wiuy Rom,
Goode in Paris eingetroffen, wo ſie genaue Erklärungen üſhel: Die Po
die Lage in Wien abgeben werden.
Loucheur, der von ſeiner Reiſe nach den zerſtörden une verſteckt
bieten zurückgekehrt iſt, wird heute nachmittag um 2 Uhr ſeiteten Unt
Finanzminiſterium eine große Konferenz abhalten, bei der
den Vorſitz führen wird. (B. Z.)
Engliſch=franzöſiſche Hegemonie zur See. lär die Veröſſ
emerlei
* Berlin, 16. Febr. (Tel. unſerer Berliner
daktion.) Nach dem Echo de Paris, ſteht das engliſ
franzöſiſche Flottenabkommen vor, der Unterze
nung. Durch dieſes Abkommen, wird der engliſch=franzöſiſt
Marine die Hegemowie unter den Flotten der Erde geſichert
Erhöhung der Teuerungszuſchläge in Bayer
München, 16. Febr. (Tel.=Union.) Das baheriſche Find
miniſterium hat dem Lantag einen Geſetzentwurf über die
höhung der Teuerungszuſchläge, für Beamte mit einem e
ſamtmehraufwand von 88 Millionen Mark
gehen laſſen. Der Geſetzentwurf iſt eine Folge der neuen rei
geſetzlichen Regelung der Teuerungszuſchläge der Beamten.
Zur Erhöhung der Tabahſteuer.
Berlin, 16. Febr. (Wolff.) In der heutigen Sitzung!
finanzpolitiſchen Ausſchuſſes des Reichswirtſchaftsr
gab der Vertreter des Finanzminiſteriums ein vielſeitiges
lenmaterial dafür, daß die Tabakpreife heute niedriger ſind
vor der 50prozentigen Ermäßigung der Steuer, und ferner de
daß die Induſtrie ihre Friedensproduktion erreicht
ſogar etwas überſchritten hat. Die überall
notwendi=
wordene Erhöhung der Steuern kann unmöglich dor der I
rette Halt machen. Soziale Geſichtspunkte kämen nicht in
tracht da die Zahl der Arbeiter in der Zigareitenindi
ſich gegenüber die der Vorkriegszeit erhöht hat. Einſtin)
angenommen wurde der Antrag, den § 45 des Tabakſteuergef
dahin zu ändern, daß der Banderolenpreis nicht mehr der N
deſtpreis für den Verkauf von Zigarren und Zigaretten b!
Oeſterreichs bedrängte Lage.
* Berlin, 16. Febr. (Tel. unſerer Berliner
daktion.) Die öſterreichiſche Regierung boabſſchtigt, eine
ſchleun igung in der internationalen Kreditoperat
zugunſten Oeſterreichs durch neue Verhandlungem heib
führen. Es wird erwogen, den Bundeskanzler, den Finanzt)
ſter und den Ernährungsminiſter nach London zu entſenden.
nach Amerika reiſt ein öſterreichiſcher Vertrauensmann
zwar vorläufig der geweſene Finanzminiſter Dr. Joſef Rö
der nur als Privatmann reiſt, weil Amerika es ablehnt,
offiziellen Vertreter Oeſterreichs zu empfangen, ſo lange es
mell im Kriegszuſtand mit Oeſterreich iſt. Der Abgeſandte
die Aufgabe, den Präſidenten Harding und ſeine Mitarb
über die Lage Oeſterreichs zu unterrichten.
Paris, 16. Febr. (Wolff.) Anläßlich der Reiſe des
Beneſch nach Frankreich ſchreibt Pertinax im Echo
Paris: Beneſch, der gewünſcht habe, daß die
tſchechiſch=
ſlawiſche Verbindung eine neue umfaſſende
Umgruppierun=
fahren ſolle, die den E=ſonderen Bedürfniſſen Polens und
mäniens hätte entſprechen ſollen, habe damit kein Glück gel
Die Bitterkeit, die man in Warſchau über die Regelung der
ſchener Frage und über die von der Tſchechoflowgkei zur
des bolſchewiftiſchen Angriffs geübte Neutralität empfu
habe, habe Polen zu dem Sonderabkommen mit Rumänier
führt, das Sapieha und Take Jonesen jetzt fertigzuſtellen im
griff ſeien. Man habe ſomit ein rumäniſch=polniſches Bür)
gegen Moskau und ein ſolches zwiſchen der Tſchechoflowakei
Südflawien gegen ein etwaiges Wiedererſtehen der Dopx
mongrchie.
Einem Vertreter des Journal gegenüber erklärte Dr.
neſch, er ſei nach Paris und Rom gekommen, um ſich mit
Miierten über die Möglichkeiten zu verſtändigen, Oeſterreich
u Hilfe zukommen. Dies ſei auch der Zweck ſeiner Reiſe
ch London, wo er außerdem einen engliſch=
tſchechi=
ſaen Handelsvertrag abzuſchließen gedenke.
Die Miniſterkriſe in Schweden.
Stockholm, 16. Febr. (Wolff.) In der geſtrigen Sitzung
ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion war die Stimmung
ſegen eine erneute Ueberwahme der Regierungsverantvortung.
aan erwartet, daß Brantingdem König ablehnend
ant=
ſorten und gleichzeitig auf die Möglichkeit eines
Geſchäftsminiſte=
ſums hinweiſen werde. Als Miniſteppräſidentfchaftsbandidaten
arden außer dem Sozialminiſter Ellenquiſt die
Landeshaupt=
ute Widen und Oskar von Sydow genannt. Miniſter des
ſteurßern würde wahrſcheinlich Graf Wrangen bleiben.
Die Sinnfeiner.
London, 16. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutevmeldung aus
vrk griff heute früh eine ſtarke Abteilung Sinnfeiner auf dem
ahnhof von Inniſhonnen in der Graſſchaft Cork einen Perſonen=
Gug an, worin auch 40 Soldaten waren. Die Soldaden erwiderten
rs Feuer. Drei Soldaten wurden ſchver, drei leicht verwundet. Die
ſingreifer hatten zwei Tote. Sechs Paſſagiere, darunter eine Frau,
nurden getötet, mehrere Perſonen verletzt, darunter zwei Frauen ſchwer.
Hilfszug traf am Nachmittag in Cork ein.
Amerika.
Paris, 16. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Zaſhington wies der Juſtizausſchuß des Senats den
Fchatzſekretär an, ausländiſchen Regierungen keine
Vorſchüſſe mehr zu leiſten, ſelbſt für den Fall, daß er ſich
ſazu bereits verpflichtet habe. Der Ausſchuß fordert, daß der
chatzſekretät vor jedem Vorſchuß in barem Gelde dem
Aus=
huß die Tatſachen bekannt geben und warten ſolle, bis das
Butachten des Ausſchuſſes dem Senat vorgelegt ſei.
Paris, 16. Febr. (Wolff.) Nach einer HaHvasmeldung aus
ſtombay dauert der Streik der Eiſenbahner auf der
Ninie Bombay-Boroda an. Außerdem ſind 3000 Arbeitar
er Eiſenbahnwerkſtätten der großen indiſchen Bahn ausſtändig.
Kabinettskriſe und Hofintriguen in Japan.
Amſterdam, 16. Febr. (Tel.=Union.) Die Zimes melden
us Tokio, daß der Miniſterpräſident erneut ſeine Entlaſſung
hingereicht habe wegen der Empörung, die im Volke anläßlich
der Hofintrigen bei der Verlobung des Prinzen Tajana herrſcht.
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 16. Febr. (Tel, unſerer Berliner
Re=
aktion.) Die italieniſche Regierung veröffentlicht ein Dekret,
bonach die Ausgabe einer Anleihe in Höhe von 1
Mil=
arde Lire erfolgen ſoll. Dieſe nach 5 Jahren in pari
rückzahl=
are Anleihe dient zur Deckung der
Wiederherſtellungs=
ſoſten der beſchädigten Provinzen.
Deſſau, 16. Febr. (Wolff.) Im vierten Cöthener
Kom=
munäſtenprozeß wurde heute das Urteil geſprochen. Das
Bericht verurteilte ſämtliche 25 Angeklagte zu Gefängnisſtrafen
hon 14 Tagen bis zu 9 Monaten. Der Staatsanwalt hatte für
line
ie jugendlichen Angeklagten Freiſpruch beantragt.
München, 16. Febr. (Wolff.) Auf der Straße von Weilheim
ach Pähl wurde geſtern ein Auto angetroffen, deſſen beide
Unſaſſen, ve tlich der Beſitzer und der Führer des Wa=
65
ſens, erſchoſſe, waren. Nähere Angaben fehlen. Von
Mün=
wen iſt ſofort eine Gerichtskommiſſion nach dem Tatort abgereiſt.
Straßburg, 16. Febr. (Wolff.) Die beiden Geſchäftsagenten
ühler und Kuntz, die bei der Naturaliſierung von früheren
beutſchen Staatsangehörgen behilflich waren, ſind verhaftet
worden, weil ſie Papiere gefälſcht hatten, die den Nachweis
füh=
beir ſollten, daß jene Naturaliſierten bereits von 1870 an im Elſaß
üſäſſig wären. Drei ſolcher Fälſchungen ſind bereits feſtgeſtellt.
die Unterſuchung zieht weite Kreiſe.
Rom, 16. Febr. (Wolff.) Die Zeitungen melden aus
Nea=
el: Die Polizei befchlagnahmte an Bord der aus Rußland an=
Fekommenen „Ancon” 160 000 Goldrubel, die in einer
Ka=
ine verſteckt waren, und gab ſie bis zur Beendigung der
einge=
ſeiteten Underſuchung der Bank von Italien in Verwahrung.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Fär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
inerlei Vexantwortung; ſür ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Finſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Unter Bezugnahme auf die Einſenduug in Nr. 45 ſei mitgeteilt,
aß ſeitens der Ortsgruppe Königsberg des „Rentnerhundes”, gegen
ſie ſtädtiſche Hausangeſtelltenſteuer Einſpruch erhoben
wor=
en iſt, weil viele Rentner in ihrer Hilfsloſigkeit eine Stütze nicht
ent=
ehren können. Die Angelegenheit liege dork, nachdem der
Bezirks=
usſchuß die Zuſtimmung zu dieſer Steuererhebung verſagt habe, dem
Bezirtsrate vor. — Da die Erhebung einer Hausangeſtelltenſteuer die
stadtverordneten=Verſammlung dieſe Woche beſchäftigt, wird ja
Ge=
begenheit ſein, feſtzuſtellen, inwieweit hier aus ſozialen Rückſichten
her=
us eine Steuerfreiheit begründende Ausnahme zugeſtanden werden
pird.
Inwartſchaftsdienſtzeit und
Beſoldungsbordienſt=
zeit nach dem heſſiſchen Beſoldungsgeſetz.
Zum größten Erſtaunem vieler heſſiſcher Beamten hat auch der
Nach=
ugs=Regierungsentwurf zum heſſiſchen Beſoldungsgeſetz hinſichtlich der
Inwärterdienſtzeit eine wirkliche Friſtangabe bezüglich des Beginns
ver=
niſſen laſſen. Durch Streichung zweier Sätze in Art, 11 des
Beſoldungs=
eſetzes vom 19. Mai 1920 iſt den Erwartungen der Beamten keineswegs
urſprochen worden. Wie ſchwer die Schäden ſind, die einer großen
An=
ahl von Beamten aber durch die ungünſtige jetzige Feſtſetzungsnorm
ent=
ianden, und welcher finanzielle Verluſt für dieſe Leute zu buchen iſt, das
ünnen die maßgebenden Regierungsſtellen aus einer in Händen der Ver=
andsorganiſationen befindlichen Zuſammenſtellug erfahren. Man hätte
rvarten ſollen, daß in Regierungskreiſen" gerade dieſer
Feſtſetzungs=
nodus durch das Geſamtminiſterfum bezw. das Finanzminiſterium, das
a bekanntlich aus Gründen übermäßiger Sparſamkeit ſtets nach unten
Feſtſetzt, einmal gründlich ins Auge gefaßt worden wäre, um gerade den
iotleidenden kleinen und mittleren Beamten zu ihren ohnedies bargen
Fezügen einen einigermaßen erträglichen Ausgleich zu ſchaffen.
Hoffent=
ſich gewügt dieſer Hinweis, um vor der endgültigen Kammervorlage ſich
Dixi.
n dieſer Beziehung einmal näher zu orientieren.
Landwirtſchaftliches.
* Freie Einfuhr für Schlachtvieh. Durch eine
Bekannt=
machung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft wurde
mit Wirkung vom 15. Februar 1921 ab die Einfuhr von lebendem
Schlachtvieh, Lämmern, Schafen, Ziegen, Schweinen, friſchem Fleiſch,
Schweineſchinken, Schaffleiſch, Schweineſpeck, friſch oder einfach zubereitet,
Schweineflomen, Talg von Rindern und Schaſen freigegeben. Von
die=
ſem Zeitpunkt bedarf es alſo einer Einfuhrbewilligung für
dieſe Waren nicht mehr. Jedoch ſind die beſtehenden ſanitäts= oder
ſeu=
chenpolizeilichen Vorſchriften auch in Zukunft zu beachten. Mit Rückſicht
auf dieſe Regelung erübrigt ſich auch die Beibehaltung der
Bundesrats=
verordnung über die Einfuhr von Vieh, Fleiſch ſowie Fleiſchwaren vom
18. März 1916 und der dazu ergangenen Ausführungsbeſtimyrungen, die
ebenfalls außer Kraft geſetzt werden. Hiernach bleiben die
Einfuhrbe=
ſchränkungen für Konſerven und Gefrierfleiſch noch in Kraft.
Spiel, Sport und Turnen.
Kraftſport.
* Am vergangenen Sonntag fand, wie bereits kurz gemeldet, ein
Vereins=Städtewettkampf im Ringen Bonn —
Darm=
ſtadt in Bonn ſtatt. Jeder Verein ſtellte 10 der beſten Ringer und
rang jedes Paar 2mal, 20 Gänge 4 20 Müinuten. Die Kämpfe dauerten
mit ¼ Stunde Unterbrechung .
ſtadt an Körpergewicht weit voraus, was von Bonn gut ausgenützt
wurde. Die Mannſchaft von Darmſtadt, die bei ihrem Auftreten wit
lebhaftem Beifall empfangen wurde, zeichnete ſich beſonders durch gut
durchdachte Technik aus und war hierin der Bonner Mannſchaft
über=
legen. Die Darmſtädter waren meiſtens in der Offenſive, während ihre
Gegner ſich mehr auf die Verteidigung verlegten. Die Sieger wie die
Beſiegten wurden von dem zahlreich erſchienenen Publikum, darunter
diele Kölner Sportfreunde, lebhaft applaudiert. Die Kämpfe verliefen
ohne jeden Unfall. Der Verlauf derſelben war folgender:
1. Gang. Groh=D. gegen Cremerins=B. Beide Gegner
etwas ängſtlich und vorſichtig, achten ſehr darauf, ſich keine Blöße zu
geben. In der 6. Mite bringt Groh ſeinen Gegner parterre uno ſetzt
Aufreißer von der Seite an, der aber keinen Erfolg bringt. Hierauf
bringt der Bonner Groh unter ſich und zwingt ihn in die Brücke, die
langſam aber ſicher eingedrückt wird. 0:2.
2. Gang. Siegriſt=D. gegen Wirtz=B. Hier iſt Siegriſt immer
Angreifer und läßt Griff auf Griff folgen. Sein Gegner verteidigt ſich
nur, um einer Niederlage zu entgehen, was ihm auch nach 20 Minuten
gelingt. Der Gang wurde als unentſchieden gögebfiffen. 1:3.
3. Gang. Otto jr.=D. gegen Krügel=V. Der kürzeſte Kampf
des Tages. Beide Gegner reichen ſich die Hände. Krügel ſetzt ſofort
einen Armſchulterſchwung an und führt denſelben blitzſchnell durch und
die 2. Niederlage iſt für Darmſtadt da. Zeit 1 Minute. 1:5.
4. Gang. Gries Ph.=D. gegen Limberger B. Beide
Ninger kommen abwechſelnd in gefährliche Lagen, doch gelingt es dem
Darmſtädter ganz beſonders, ſich durch blitzſchnelle Pirouetten aus den
gefährlichſten Lagen herauszuwinden. Immer wieder verſuchte der
Bon=
ner, durch Finten den Darmſtädter zu täuſchen, aber vergebens, und ſo
endete der Kampf nach 20 Minuten Dauer unentſchieden. 2:6.
5. Gang. Gries, W.=D. gegen Hieker I.=B. Hieker,
mehr=
jähriger Meiſterringer, leitete den Kampf mit kräftiger Genickmaſſage ein,
die Gries erwiderk, bis beide Gegner zu Boden kommen. Hieker verſuchte
hier Aufreißer von der Seite, jedoch Gries pariert meiſterhaft. Beide
kehren in den Stand zurüick. Als beide wieder barterve kommen, bot ſich
fiir Gries Gelegenheit zu einem Ueberſtürzer, ſein Gegner geht in die
Brücke, die Gries langſam aber ſicher eindrückt. Zeit 8 Minuten. 4:6.
6. Gang. Eckerl=D. gegen Hatterſcheid=V. Beide techniſch
hervorragende Ninger, doch iſt der Bonner Eckerl an Kraft und
Körper=
gewicht bei weitem überlegen. Eckerl verteidigt ſich gut, geht auch
meh=
reremale zum Angriff über, doch der Niederlage konnte er nicht entgehen.
Zeit 9 Min. 4:8.
7. Cang. Hauffemeyer=D. gegen Emons=B. Hauffemeher
bringt ſeinen Gegner gleich zu Boden und macht mit einem Ausheber nach
2 Minuten dem Kampf ein Ende. 6:8.
8. Gang. Heß=D. gegen Scheer=B. Der Darmſtädter zwingt
ſeinen Eegner gleich zu Boden, tvo ſich derſelbe gut zu verteidigen weiß.
Mehreremale kommen Beide der Niederlage nahe und geht das Ringen
bald im Stand, bald am Boden weiter. Als ſich beide wieder im Stande
befinden, faßt Scheer Heß mit Untergriff von hinten und wirft Heß über
ſich hinweg auf beide Schultern. Zeit 9 Minuten. 6:10.
9. Gang. Hanſel=D. gegen Hieker II.=B. Zwei ebenbürtige
Ringev, die ſich einen ſchönen lebhaften Kampf lieſern. Als beide in
der 12. Minute von der Erde zum Stande zurückkehven, zieht Hieker
blitz=
ſchnell Hüftſchwung und gab es füir den Darmſtädter kein Entrinnen
mehr. 6:12.
10. Gang. Harff=D. gegen Herber=B. Darmſtadt gibt ſich
die größte Mühe, den Punktevorſprung wieder aufzuholen und ſetzte
Harff dem Gegner mächtig zu. In der 19. Minute ſchien es, als könnte
Darmſtadt den Sieg buchen. Harff faßt ſeinen Gegner mit Ausheber im
Stande, wirft ſich aber bei Ausführung desſelben ſelbſt auf beide
Schul=
tern. 6:14.
Nach einer Pauſe gingen die intereſſanten Kämpfe weiter, Darmſtadt
iſt ſich bewußt, daß es noch mehr aus ſich herausgeben muß, um einer
größeren Niederlage zu entgehen. Es gelingt der Kraftſportvereinigung
zum Teil noch einige Punkte aufzuhoben, doch zu einem entſcheidende
Siege fehlten noch 3 Siege
11. Gang. Siegriſt=D. gegen Cremerins=B. Der ſchötzfe
Kampf des Tages in dem Darmſtadt ſtändig im Angriff iſt. In der
8. Minute faßt Siegriſt ſeinen Gegner mit Ausheber und Hammerlok
und wirft ſeinen Gegner divekt auf beide Schultern. 8:14.
12. Gang. Groh=D. gegen Wirtz=B. Groh nicht gewillt, eine
zweite Niederlage einzuſtecken, geht gleich zur Offenſive über und verſucht
alle möglichen Griffe, doch der Bonner verteidigt ſich gut und hält ſich
in der Defenſive und kann ſo den Kampf nach 20 Minuten unentſchieden
abbrechen. 9:15.
13. Gang. Griels, Ph.=D. gegen Krügel=B. Beide kommen
gleich parterre. Hier macht Gries einen ſchönen Armzug, wodurch ſein
Gegner auf eine Schulter kommt, ſich aber mit Aufbietung aller Kraft
wieder befreit. Nun ſetzt der Bonner mit Aufreißer von der Seite an
und bringt Gries auf beide Schultern.
14. Gang. Otto jr.=D. gegen Limberger=B. Otto macht
kur=
zen Prozeß, faßt ſeinen Gegner von hinten und wirft ſeinen Gegner
glatt auf beide Schultern. Zeit 4½ Minute. 11:17.
15. Gang. Eckerl=D. gegen Hieker I.=B. Beide ringen ſehr
vorſichtig. In der 2. Minute zieht Eckerl einen brillanten Hüftſchlvung
und kommt der Gegner auf beide Schultern, aber leider außerhalb der
Matte und wird der Sieg vom Schiedsgericht nicht anerkannt. Beide
ringen im Stande ſveiter und verſuchen mit Aufbietung aller Kraft eine
Entſcheidung herbeizuführen. Eckerl faßt ſeinen Gegner zweimal mit
Untergriff von hinten und warf ſeinen Gegner üßer ſich hinweg. Der
Griff ſaß aber jedesmal zu hoch und ſo kam Hieker beidemal blos auf
eine Schulter. In der 19. Minute faßt der Bonner Eckerl mit
Unter=
griff von vorne und gab es kein Entrinnen mehr. 11:19.
16. Gang. Gries, W.=D. gegen Hatterſcheid=B. Gries, von
ſeinem erſten Gang ſichtlich ermüdet, bebharrt in der Verteidigung.
Hat=
terſcheid merkt dies wohl und bearbeitet Gries mächtig. So faßt er Gries
in der 5. Minute mit Untergriff von vorne und bringt Gries, trotz ver=
Kurt Reimer u. Frau Gustel
geb. Leuchtweis
geben in glücklicher Freade dte Geburt
eines gesunden Mädchens bekannt.
Sonntag, am 13. Februar 1921
Berlin W62, Wichmannstr. 10.
(*6423
Insere am Samstag, den 19. Febr.
U 1921, nachmittags 3 Uhr, in der
Johanneskirche stattfindende Trauung
zeigen an
Emma Riedel
Karl Dauernheim
Viktoriastraße 69
Alicestraße 37.
477
Todes=Anzeige.
Heute früh wurde mein lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater
und Großvater
Stationsaſſiſtent i. R.
im 80. Lebensjahre in die ewige Heimat
abgerufen.
In tiefer Trauer:
Roſalie Georg, geb. Kuhn
Familie Willi Georg
„ Otto Thielbeer.
Darmſtadt, den 15. Februar 1921,
Lucasweg 5.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 18.
Februar, 2 Uhr nachmitt., von der
Leichen=
halle des alten Friedhofes (
Niederramſtädter=
ſtraße) aus ſtatt.
Von Blumenſpenden und Beileidsbeſuchen
bittet man abzuſehen. (*637
zweifelter Gegenwehr, die Yiederlage bei. Nun war ein Sieg
ausge=
ſchloſſen. Die Punkte ſtanden 11—21 für Bonn.
17. Gang. Heß=D. gegen Hieker II.=Bonn. Heß zeigt nicht ſein
ſonſtiges Können, da er an einer Musbelzerrung leidet, was ihn ſtark
be=
hindert. Der Kawwf geht im Stande weiter. Hieker merkt wohl die
ju=
gendliche Kraft des Darmſtädters und legt ſich in die Verteidigung, um ſo
eimer Niederlage vorzubeugen. Der Kampf mußte nach 20 Minuten als
unentſchſieden abgebrochen werden. 12:22.
18. Gang. Hanſel=D. gegen Scheer=B. Hanſel hatte einen
ſchlechten Tag heute, trotz ſchönem Ringen und feſtem Zugreifen. Bei
einem Untergriff von hinten, mit dem er Scheer gefaßt hatte, kam er im
Wurf ſelbſt zuerſt auf beide Schultern. Zeit 7½ Minuten. 12:24.
19. Gang. Harff=D. gegen Emons=B. Dieſer Kampf endigte
nach 20 Minuten Dauer unentſchieden. 13:25.
20. Gang. Hauffemeher=D. gegen Herber=B.
Hauffe=
meher greift feſt zu, und ſo gelingt es ihm, in der 3. Minute mit
Aus=
heben vom Stande ſeinen Gegner zu beſiegen. 15:25.
Handball.
* Der nächſte Sonntag bringt auf der Renubahm ein
Hand=
ballſpiel der 1. Mannſchaft des Sportvereins. Die
Handball=
mannſihaft beſteht ausſchließlich aus Spielern der Wettkampfabteilung
der Schupo, die dem Sportverein angeſchloſſen iſt.
Handball, ein dem Fußballſport ähnliches Ballſpiel, iſt erſt ſeit
kurzem im Frankfurter Verband für Turnſport eingeführt. Die Regeln
dieſes Spiels ſind denen des Fußballs ſehr ähnlich, nur daß der Ball
mit den Händen geſchlagen wird.
Die Darmſtädter Mannſchaft ſteht in ihrem Kreis, der die bier
größten und wohl auch ſpielſtärkſten Vereine des Frankfurter
Verban=
des, wvie Eintracht und Turnverein 1860, umfaßt, an erſter Stelle,
wachdem ſie am letzten Sonntag die mit ihr punktgleich ſtehende
Mann=
ſchaft des Turnvereins 1860 Frankfurt mit dem Reſultat 2:1 beſiegt
hat. Das Spiel war äußerſt lebhaft und intereſſant und nur durch
Aufbietung aller Kraft und Energie gelang es den Darmſtädtern, das
für ſie ſo wichtige Meiſterſchaftsſpiel in den letzten Minuten für ſich
zu entſcheiden. Die Schupo=Mannfchaft führt ſomit in ihrem Kreis,
dem 4. des Frankfurter Verbandes, hat ober zur Befeſt’gung ihrer
Stellung noch ein ſehr ernſtes Spiel gegen Eintracht 1861 Franefurt
am Sonntag auf der Rennbahn, Heidelberger Straße, auszutragen.
Wenn auch das Vorſpiel zugunſten Darmſtadts endete, ſo darf man
doch die Eintracht=Mannſchaft mit ihren bekannten Leichtathleten nicht
unterſchätzen.
Lernt ſchwimmen!
— Mit langſamem Schritt nähert ſich der heißerſehnte Frühling.
Wie ein Freudenſchrei geht es durch unſere Jugend, denn ein
präch=
tiger Sportzlveig, der ihr die langen Wintermonate hindurch
vorenthal=
ten wurde, eröffnet Alt und Jung die Ausſicht auf manche frohe Stunde.
Ich glaube, es gibt viemanden, der nicht weiß, was für eine
Er=
friſchung und Erleichterung nach mühevollem Tagewerk uns ein Bad
unter freiem Himmel in den bühlen Wellen eines Teiches oder Fluſſes
bereitet. Das Waſſer, dieſes naſſe Element, iſt für jedes Menfchenkind
auf Gottes weiter Erde geſchaffen. Um aber den Rei; dieſes ſchönen
Naturgeſchenkes vollauf zu empfinden, iſt es füir Männlein und
Weib=
lein die Grundbedingung, das Schwimmen zu erlernen. Die Kunſt,
wenn man es ſo nennen will, ſtellt wahrhaftig keine allzu großen An=
ſchwindet dieſe von ſelbſt und man empfindet es ſo recht von Herzen,
welch ein Hochgenuß das Schwimmen iſt. Man ſollte mit dem Lernen
nicht gar ſo ſpät anfangen, denn je ältzer man wird, deſto ſchwerer fällt
es uns. Desh lb möchte ich es den Eltern unſerer Jugend beſonders
ans Herz legen, ihre Kinder möglichſt beizeiten dieſen herrlichen und
edlen Sport erlernen zu laſfen. Wer weiß, wie viel Unfälle verhüttet
worden wären, wenn jedermann ſchwiwnen könnte. Und ſo rufe ich
unſerer lieben Jugend ein kräfbiges „Gut Naß” für den kommenden
Sommer entgegen.
F. St.
* Gauübungstag des Gaues I, Kreis V des
Deut=
ſchen Schwimmverbandes in Pfungſtadt. Zur
Aus=
bildung von Schwimmwarten und Prüfung von
Kampf=
richtern veranſtaltet nächſten Sonntag in der Städtiſchen
Schwimm=
halle in Pfungſtadt der oben bezeichnete Gau einen Gauübungstag. Die
Durchführung der Veranſtaltung liegt in Händen des Schimmklubs
Jungdeurſchland Darmſtadt, tvelcher auch zu dieſem Zwecke ſeine
Wett=
ſchwimmerinnen und Schwimmer zur Verfügung ſtellt. Beginn der
praktiſchen Uebungen, welche aus den einzelnen Arten des Schwimmens,
Start, Wende uſw. beſtehen, vormittags 10½ Uhr bis 1 Uhr.
Nachmit=
tags 2½ Uhr findet im Hotel Strauß zu Pfungſtadt eine theoretiſche
Be=
ſprechung der Uebungen des Vormittags ſtart. Weitere Sport= und
Turn=
vereine ſind zur Teilnahme freundlichſt eingeladen.
* Sportfreunde 1919. Am kommenden Sonntaa ſpielt die
I. Mannſchaft gegen die 2. Mannſchaft des A=Meiſters, Fußballkdub
Vicktoria=Mainz=Mombach, auf dem Exerzierplatz.
Sport=
freunde in folgender Aufſtellung:
Rühl,
Rühl, A. Körber, K.
Ballmert Engel Aman
Schmidt Schäfer Germann Müiller Körber, A.
Die Mannſchaft von Sportfreunde ſpielt zum erſten Male in neuer
Aufſtellung und iſt ein intereſſantes Spiel zu erwarten, zumal
Sport=
freunde a’s junger Verbandsverein auftritt.
Wetterausſichten für Donnerstag:
Bedeckt, zunächſt trocken, ſpäter neue Regenfälle, mild, Südtveſt
Tageskakender.
Landestheater Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (C
Schauſpielmiete & 11): „Der entfeſſelte Zeitgenoſſe‟.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Vorträge: Privatdogent Dr. Noack um 8 Uhr im Saale bes
Muſik=
vereins. — Lehrer Reidel um 8 Uhr im Mathildenhößſaal (
Vogels=
berger Höhenklub). — Oberſtaatsanwalt Wünzer um 8½ Uhr in
Perkeu (Odemwaldklub).
Verſammlungen: Männervereinigung der Martinsgemeinde um
8 Uhr im Gemeindehaus (Mollerſtraße). — Ehemalige
Kriegskranken=
pfleger und =pflegerinen um 7 Uhr in der Krone. — Friſeuſen und
Friſeurgehilfen um 8½ Uhr im Kaiferſaal. — Gartenbauverein um
8 Uhr im Fürſtenſagl.
Berſteigerungskalender.
Freitag, 18. Februar.
Ackergeräte= Pferde=uſp.=Verſteigerung um 10 Uhr bei
Adam Krämer 3. zu Nieder=Beerbach.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto Waldgeſtel; für beſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitzſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WZittich’iche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Elwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgefandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute früh 11 Uhr verſchied nach langem
ſchweren Leiden mein lieber Gakte, unſer
guter Vater, Schwiegervater und Bruder
Stadtaſſiſtent a. D.
im Alter von nahezu 57 Jahren.
Darmſtadt, den 16. Februar 1921
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Rees, geb Mühlhäuſer
Carl Hermann Nees und Frau
Adam Nees.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 18.
Februar 19=1. vormitt. ½12 Uhr, auf dem
alten Friedhof an der Nieder=Namſtädterſtr
ſtatt. Einſegnung im Trauerhauſe
Moller=
ſtraße 5 um ¼11 Uhr. (2073
Nach langem, ſchwerem mit großer
Geduld ertragenem Leiden wurde am
11. Februar unſer guter Kamerad und
Freund
im Alter von 21 Jahren durch den Tod
von uns abgerufen.
Durch ſeine Gutmütigkeit iſt uns der
Ver orbene ein treuer Freund geweſen,
der im Kreiſe ſeiner Kameraden jederzeit
beliebt war.
Ehre ſeinem Andenken!
Heine Kameraden
und Kameradinnen.
Wixhauſen, 15. Febr. 1921. (2045
Seite 63.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. Februar 1921.
Rummer 47.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter) Schweſter und Tante
Frau
Mwe.
Aonns Mäher 2.
geb. Wolff
im Alter von 80 Jahren,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Mayer und Familie
Leopold Mayer und Familie
Max Mayer und Familie
Sſidor Mayer und Familie
Zacharias Wachenheimer u. Familie
Leopold Wolff u. Familie, Darmſtadt
Hanchen Wolff.
Griesheim b. D., Frankfurt a. M., Zwingenberg,
den 16. Februaz 1921,
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den
18. Februar, vorm. 11 Uhr, (*6470
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Von langem ſchweren Leiden wurde
unſere liebe Mutter, Großmutter und
Schwiegermutter
Frau
Zwe.
durch den Tod erlöſt.
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Ernſt Bartha.
Darmſtadt, den 17. Februar 1921,
Heidenreichſtr. 19.
Die Beiſetzung fand nach der Entſchlafenen
Wunſch in aller Stille ſtatt. (*6447
Dankfagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme bei dem Heimgang unſrer
unvergeßlichen Mutter ſagen wir unſren
innigſten Dank.
Familie Scheid.
Darmſtadt, Reichenbach i. O.,
16. Februar 1921.
(2074
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 17. Februar 1921.
Seite 9.
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1921.
Rummer 4.7
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 16. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in abgeſchlvächter Haltung. Die Spekulation
verhielt ſich in Anbetracht der Pläne der Regierung über eine erhöhte
Umſatzſteuer zurückhaltend und die Umſätze blieben klein. Für
Montan=
verte beſtand Abgabeneigung, doch waren die Kursverluſte gering.
Schantung büßten von ihrer geſtrigen Steigerung zirka 20 Prozent ein.
Die Kursveränderung für Schiffahrts= und Eloktrizitätsaktien waren
ehne Belang. Der Einheitsmarkt hatte vonwiegend Kursrückgänge
auf=
zuweiſen. Von fremden Nenten waren Megikaner und ungariſche Werte
niedriger. Die Gproz, ungariſche Kriegsanleihe notierte minus 14 Proz.
Frankfurter Abendbörſe dom 16. Februar.
w. Der Deviſenmarkt mahnte die Vörſe wieder zu ſtärkerer
Zurück=
haltung und rief auch im Abendverkehr eher Abgabeneigung hervor.
Am Markte für Auslandsaktien fanden nennenswerte Umſätze nicht
ſtatt. Mexikaniſche Werte ſtellten ſich gegen den Mittagsſchlußkurs gut
beheuptet. 5proz. Goldmexikaner etwvas höher. Schantungbahn
wur=
den realiſiert 690—681. Deutſche Perroleum bei ſchwächerem Geſchäft
775, junge 735; ſonſt war im freien Verkehr etuas Nachfrage für
Monsfelder 4450. Montanpapiere unterlagen Schwambungen. Die
Kurseinbußen ſchwankten zwiſchen 2 und 5 Prozent. Rheinſtahl
ge=
drückt 500. Elektropapiere blieben behauptet. Licht und Kraft etwas
ſchwächer. Chemiſche Werte verkehrten in geteilter Haltung.
Scheide=
an ſtalt, Höckſter Farben büßten etwas im Kurſe ein. Farbwerk
Mühl=
heim 483. Für Pinſelfabrik Nürnberg beſtand etwas Intereſſe zu
beſſe=
rem Kurſe. Lederwerke Nothe 394 Gummiwarenkabrik Peter, letztene
5 Prozent ſchwächer. Badiſche Zuckerfabrik unterlag weiterer
Abſchwä=
cung. Goldſchmiot=Aktien wurden zu beſſerem Kurſe geſucht. Die
Geſchäftsunluſt hielt weiter an, doch war behauptete Tendenz auf den
meiſten Gebieten vorherrſchend. Julius Sichel zirta 600. Benz
Moto=
ven 229, Ph. Holzmann 314, Gebrüder Fahr 283.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 16. Februar in Zürich 10.40
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 502½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 965 (88,80) Kronen, in Stockholm 7,65
(88,80) Kronen, in Wien 1154 (117,80) Kronen in Prag 131½
(117,80) Kronen, in London 8,68 (97,80) Schilling, in Neu=York
1,74 (23,80) Dollar, in Paris 23½ (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 16. Febr.
Geld Brief „e
Geld Brief 15. Februar I
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Geld Brief Antw.=Bruff.) 442. 7413.— 445½= 446½ Miſtee N1053.301 USLN N0B3.301023. 10 Holland... R527.90/2032,10 1998.— 12002.— Schweden. 1336.10 1338.90 1296 20 129880 London .. 2998l, 23011. 2261= 227.— Helſingfors — — Paris .... 428.— 427.— 4231, 4291ſ New=York. 6864— 158.76— F7.30— 57.36— Schweiz ... 965.— 967.— 958. 2 360.* Wien (altes " Spanien .. 824 10 8259 809.10 8i0gol D.=Oeſt. abg 3.98—1 1405- 3.3519 339½ Italien ..! 21551. 2161, 2131, 213214 Budapeſt . Ai We. Liſſab.=Op. 2.4 Prag:... — — 7498— K508— äuemark. uo8890 u088 101, 1o488olt 1os1.201
Berliner Börſe.
Berlin, 16. Febr. (Wolff.) Börfenſtimmungsbild.
Die Börſe war ſchwach geſtimmt, da die Sgekulation wegen des
Rück=
ganges der Deviſenkurſe und der Befürchtung einer erheblichen
Er=
höhung der Börſenſteuer zu Abgaben ſchritt. Das Angebot war nicht
groß, bewirkte aber wegen des Fehlens der entſprechenden Kaufluſt in
einzelnen Fällen namhafte Rückgänge. So büßten Höſch 27. Phönig
11. Deutſch=Lugemburger 9, Deutſch=Ueberſee= und Elektrizitätsaktien
25, Rheinmetall 12 und Deutſche Kali 13 Prozent ein. Valutapapiere
waren im Einklang mit den Deviſenkurſen niedriger. Auch
Schan=
tung verloren auf Regliſierungen 25 Prozent. Mexikaniſche Anleihen
büßten teiltveiſe 20 bis 25 Prozent gin. Bankaktien waren nicht voll
behauptet. Deutſche Anleihen waren gut gehalten. Argo gaben von
einer im Anfange 5oprozentigen Beſſerung über die Hälſte her.
Die Börſe ſchloß nach vorübergehender leichter Beſſerung bei
ſtillem Geſchäft ſchwach; nur Argo=Aktien wurden weiter lebhaft
ge=
kauft und erreichten den Kurs von 1200; das iſt ein Gewinn von 140
Prozent gegen geſtern.
Berlin, 16. Febr. (Wolff.) Am Produktenmarkt
ent=
wickelte ſich das Geſchäft rege. Mais war infolge höherer
amerikani=
ſcher Preiſe feſt, und dies hatte Nachfrage für Hirſe zur Folge, die mit
109 Mark waggonfrei Duisburg gehandelt wurde. Im Veclaufe wurde
die Tendenz für Waggonware zeitweiſe ſchwach. Hülſenfrüichte wurden
bei teilweiſe ermäßigten Forderungen nur wenig umgeſetzt. Von
Lu=
pinen und Serradella war gute Saatware leicht verkäuflich. Raps und
Leinſaat fanden zu feſten Proiſen Käufer. Futterſtoffe behaupteten
ihren Preisſtand. Für Heu beſtand wenig Intereſſe. Stroh ſtellte ſich
teilweiſe etwas beſſer.
b. Vom Gewürzmarkt. Der Markt liegt weiter ſtill. Die
Breiſe blieben im allgemeinen unverändert. Es notierten für reguläre
Mengen (ganze Säcke, Kiſten) ab Hamburg für 19/ Külo: Pfeſſer, ſchwarz
6.50—7,75 Mk., gemahlen 8,50 Mk., weiß, ganz 11,50—12 Mk., gemahlen
13 Mk., Zanſibar=Nelken 16 Mk.. Vanille, Bourbon 140 Mk., do.
Ta=
hiti 90 Mk., Mandeln, ſüße 11 Mk. bittere 10 Mk. Anis, ganz 9 Mk. 10 Mk., Kümmel, holländiſcher 3,50 Mk., deutſcher 3,75 Mk.
* Danziger Zigarettenſteuer. Dem Danziger
Parla=
ment iſt eine Geſetzesvorlage zugegangen, durch die das deutſche
Ziga=
rettenſteuergeſetz für das Gebiet der Freien Stadt Danzig außer Kraft
geſetzt und die Beſteuerung der Zigarettenfabriken nach dem
Kontin=
gentierungsſyſtem aufgehoben wird. Dafür iſt eine Erhöhung der
Steuerſätze für den Kleinverkauf geplant, und zwar ſollen 30
bis 100 Mark für das Tauſend Zigaretten je nach Preislage erhoben
werden, für Feintabate 20 bis 30 Mark für das Kilo.
* Die Produktion der Saargruben im Dezember
1920. Im Monat Dezember betrug die neue Förderung der
Saar=
gruben 93 224 To. (November 798 093 To., Oktober 846 629 To.), die
Arbeiterzahl 71 383 (November 71 270), der Selbſtverbrauch der
Gru=
ben und ihrer Arbeiter 27 868 To. (November 108 586 To.), die
Liefe=
rung an die Kolsöfen der Gruben 29 048 To. (November 30 170 To.)
an die Brikettfabriken der Gruben 1603 To. (November 2610 To.). Zum
Verknufe verfügbar waren gegen Ende Dezember 744 705 To. (
Novem=
ber 662 576 To.). Auf den Halden lagen Ende Dezember 163 993 To.
(November 87 158 To.) Kohlen. — Im Jahre 1920 wurden au
Saargruben insgeſamt 9 410 433 To. Kohlen gefördert, gege
8537 27 To. im Jahre 1919.
* Kohlenüberfluß in Belaien. Der induſtrielle Su
ſtoffverbrauch hat während des Monats Januar eine weiteve mit
Abnahme erfahren, ſo daß mit der allmählüich zunehmenden Erze
der Zechen und der bleibend ſehr regelmäßigen Zufuhr deutſcher 20
die Schwierigkeiten zur Untenbringung der Förderung offen=n
fortgeſetzt größer werden. In minderwertigen Qualitäten mag
Vorratsbildung ſchnelle Fortſchritte, aber auch in beſſeren Sorten
ſpricht der Abſatz keineswegs den Wünſchen der Zechenbeſitzer.
Frage der neuen Preisfeſtſetzung, die am 1. März erfblgen ſol
man deshalb mit größter Spaunung entgegen. Bekanntlich iſt
e=
die belgiſche Regierung, welche die Preislage am belgiſchen 8
mankt beſtimmt. Sie befindet ſich in einer ziemlich heiklen Lage
wenn die heutigen Koſten für den induſtriellen Breunſtoffbedau
verringert werden, erſcheint eine baldige Zunahme der geweu
Betriebseinſchränkungen unvermeidlich, in welchem Falle die Reg
bedeutende Unterſtützung zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit
bringen haben würde. Wenn jedoch, ſagt man in Belgien, die
rung dieſe Summen anwenden würde, um eine erhebliche Br
billigung vorzunehmen, ſo könnten die Löhne der Bergarbeiterſche
mäßigt werden, was eine Verbilligung einer größeren Anzaß
anderen Artikeln zur Folge haben würde. Inzwiſchen hat die
rung den geſamten Kohlenexport Belgiens nach Hor
freigegeben und ſie legt auch der Kohlenausfuhr nach Fra
kaum noch Hinderniſſe entgegen. Die Ausfuhr der belgiſchen
nach Frankreich ſoll im übrigen formell ab 15. Februar volli
freigegeben werden, indes iſt zu bemerken, daß am franzöſiſchen
ſchon vielfach billigere Notierungen gelten als am belgiſchen.
* Frachtbegünſtigungen der belgiſchen Ei
induſtrie. Nachdem der belgiſche Eiſſenbahnniniſter im Laufe
Konferenz mit den belgiſchen Großinduſtriellen kürzlich eine Ey
gung der Frachtarife für e zur Ausfuhr beſtimmten Eiſenerzeu
zugeſagt hatke — ihr Betuag iſt noch nicht feſtgelegt, doch ſoll ein
mäßigung der jetzigen Gebühren um 66 Prozent in Ausſicht
gen=
ſein —, entſchied der Miniſter, auf Grund eines neuen Antva
belgiſchen Eiſent; , daß die belgiſchen Erzfrachten für
aus Luxembür
ſigt werden ſollen. Für die Erzbezüge del
giſchen Hochöf ien in Zukunft die vor dem Kriege bey
neten Sonderfrachten mit einem Zuſchlag von nur 150
zent wieder in Kraft geſetzt werden, nas gegenüber den heutigehien
rifen eine merkliche Verbilligung bedeutet. Mit dieſer letzteren
nahme hofft die belgiſche Regierung offenbar auch die Beſchverdk
belgiſchen Eiſeninduſtrie gegen den geplanten belgiſchluxembun
Zollverband zu entkräften, die bekanntlich dahin lauteten, daß
luxemburgiſche Eiſeninduſtrie wegen der größeren Billigkeit ihrs
bezüge nach eventueller Beſeitigung der zwiſchen Belgien und A
burg beſtehenden Zollgrenzen ein erhebliches Uebergewicht am belg
Markt erhalten wunde. Die gemeldeten Tarifmaßnahmen der .
ſchen Regierung bedeuten vorläufia jedoch eine nicht unerheblich
ſtärkung des Wettbewerbsvermögens der belgiſchen Giſenünduſty
intermationalen Ausfuhrmarkt für Eiſenerzeugniſſe.
Frankfurter Kursbericht 16. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere. 75 16. 2. 5% Reich?anleihe. 77,50 77,50 420 68,— 68.— ½½% 66,10 66,20 ...... 66,80 66,50 4½%a1 Vzut. V. Schatzanweiſ, 80,30 8025 4½% Vl.—1K. 72.— 72. Sparprämienanleihe .. 85. 85. 480 Preuß, Konſols. 65,30 66.— 3½% 57,— 57.— 54,80 55,— 48 Bad. Anl. unk. 1935 74,40 73.— 3½2%0 „ „ v. 1907.. 63,25 63,25 490 Bahern Anl. 82,50 82,60 4½% 662) 66e5 39 Heſſen unk. 1924.... 72,50 8½%0 61,25 61,60 ..." 58,10 52,50 49 Württemberger . .. 82,10 82.— Ausländiſche. 5%0 Bulgar, Tabak 1902. 310,— 300, 1249 Griech. Monopol.. — 4½% Oeſt. Staatsreuteo 1913, ab 1918.... . ...4½% Oeſt. Schatzanwe 16,75 17.— ſtfr. v. 1914...... . . .. 29, — 29,80 4% Oeſt. Goldrente. . . . . 33.— 34.— 43 „ einheitl Ren e. 15,75 16,50 4%0 Num. am. Nente v. 03 130,— 130,— 5½% „ Goldrente v. 13 116,50 107,— 420
„ am. „ konv. 28,75 — 50
v. 05 105,25 — 4% Türk. Admin. v. 1903 (Bagdad) Ter. 1 138.— 140.— „II 1 115,50 v. 1911,Zollanl. 75.— 77— „%o Ung. Staatér. v. 14 18.— Goldrente. . . 40,50 40,75 Staatsr. v. 10 17.— 17,50 Kronenrente.
1650 17,40
Macraufie.
5% Mexik. amort. innere
58
konſ. äuß. v. 99
490 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
326
konſ inner.. . .
4½2
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr..
2,62g Oeſt. Südb. (Lomb.)
39 Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
820 Oeſt. Staatsb.Erg.Ne‟
429
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
39 Salon Conſt Jonctionl
32 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee ..... ..
4½2
.....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b. 1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1913....
3½% „ v 1903....
4%5 Mainz. v. 1919 b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
„...
420 Flkf H. Krd.= Ver. 1921
4%0 Mein. Kyp. Bank 1922
490 Pfälz.
1924
4%0 Rhein.
1928
31,30
verl.
42 Südd Bk. Münch 1906
48 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhh. Bk Pfddr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . ..
Darmſtädter Bank. . ...
15. 2.
447,50
679,—
475,—
455,.—
360,—
49.—
73,25
52,—
47,10
107.—
450,—
415.—
82,—
—
99,75
100,50
87,25
96,50
97,25
101.—
96,10
84.—
104,—
n00,80
8710
98,50
177,—
16. 2.
443 —
665.—
470,—
445,—
49.—
71,50
107.
430,—
84.—
99,—
100,90
87,25
96,50
97,30
101,—
96,10
85.
103,59
100,80
87,10
99,25
231.—
1:6,50
Hnfen Faff
Deutſche Bank .........
Dt. Effekt. u. Wechſelvk.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. ......
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Seſt. Kreditanſtalt . . ....
Rhein. Kred.=Bank. . . ..
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ..
Buderus ......"
Dt. Luxemburger.
G lſenk. Bergw...
Harpener Bergb. ..
Eſchweiler Bergw...
Kaliwerke Aſchersleben .
„ Weſteregeln..
Laurahitte . ..."
Lothringer Hütte. . .
Mannesmann Nöhren.
Phönis. ........
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Oberbedarf....."
Rhein. Stahlw.
Niebeck Montan..
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . ."
Nordd. Lloyd......
Südd. E.,=B.=Geſ..
Schantung E.=B...
Baltimore .
Kanada ....
Lombarden ..
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg.. ....
Badiſche Anilin ........
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
ür He
293,50
174,50
151,75
240,—
—
290,25
—
64,25
178,50
480,—
310,—
323,50
4 5.—
—
345,—
520,—
305.—
540,—
549,75
252,—
266,75
—
420,—
194,50
197,50
2
610, —
418.—
12450
305.—
511.—
485,— ex
420,— Frankenthal. 369,75 369,75 — Darmſtädter Werte. Nahfr. Angeb. — Dampfkeſſel Rodberg .. 310,— 315,— Gebrüder Roeder... 285. 290,— Gebrüder Lutz ...." 270,— 275,— 307,— Heloetia Konſervenfabrik. 235,— 240,— 510.— Motorenfabrik Darmſtadt 187,— 190. 494,— Venuleth & Ellenberger. 300,— 305.—
Berliner Kurſeh=
(Eigene telegr. Meldung.) 15. 2.
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 410,—
Aſchaffenburger Zellſtoff. 505,—
Augsb.=Nürnb. Maſchinen 360,
Berlin Anhalt=Maſchinen 246,—
Bismarckhütte. . . . . . . . . . 590,—IMt
Deutſch=Atlant. Tel. . . . . 239,75)
Deutſch=Niederländ. Tel, 235,25
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . 1000.—
Dt. Kaliwerke. . . ..... . . 344,—
Dt. Waffen u. Munition 511,—
Donnersmarckhütte . .. .. 610,—
Oynamit Nobel........ 341,25)
427,—
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ......"
204,75
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . . 410,—
Geſ. f. elektr. Untern.. . . 180,50
Hanſa Dampfſch. . . . . . 319,75
374,—
Hemoor Zement ..
369,—
Hirſch Kupſer:...
Höſch Eſen......
722,50l
Hohenlohe Werke...
... 248.—
Kahla Porzellan. . . . . . . . 570,—
325,—
Linde’s Eismaſch..
.. 246,59
Lingel Schuh...
Linke & Hofmann . . . . . . 445,—
Nordd. Gummi ..
.... 201,50/
Orenſtein. . . . . . . . . . . . . . 496,50ll
Rathgeber Waggon .. . . . 391,—
350,—
Roſitzer Zucker..
394 73
Rütgerswerke ..
325,50
Sachſenwerk ...
558,—
Siemen Glas..
631,50
Thale Eiſenhütte . .
Ver. Lauſitzer Glas...
Weſtfäl. GiſenLangendreer 395,—
—
Wittener Gußſtahl.
gos,— forden
Wanderer Werke ...
770,—Mullen, 9
Deutſche Petroleum.
g35,—tigen
Sächſiſche Gußſtahl
1180,—Mir die
Steaua Romana
Mnngtach
von Freitag, den 18. Februar, ab gegen Abgabe der
Sonderbeſtellkarte Nr. 14 J, K, I. und M, gültig
für 50 gr zum Preiſe von 1,90 Mk. nur in
nach=
ſtehenden Geſchäften:
Wolf, Woogsplatz 3,
Ewald, Eliſabethenſtr., Berg, Wingertsgäßchen 5,
Grimm, Schulſtr. 16, Erb, Alexanderſtr. 17½,
Keil, Panfratiusſtr. 26,
März, Landwehrſtr. 19½,
Nathgeber, Marktpl. 3, Zimbrich,
Kranichſteiner=
ſtraße 18,
Amthauer, Schillerpl. 2, Schwarz, Grafenſtr. 27,
Buchheimer, Holzſtr. 4, Ueberle, Pankratius=
Darmſtadt, Eliſabethen= ſtraße 14½,
ſtraße 17,
Eiſinger, Arheilgerſtr., uhl, Karlſtr. 93,
Greib, Schulſtr. 9,
Jehmlich, Karlſtr. 63, Mahr, Soderſtr. 82,
Lenner, Kirchſtr. 8,
Reitinger, Soderſtr. 3,
Rheinhold, Ludwigspl. 3, Konſumverein.
Roſenſtock, Ludwigſtr. 18,
Die Sonderbeſtellkarte Nr. 14 J, K, I. und M
verlieren vom 24. ds. Mts. ab ihre Gültigkeit.
Ab=
lieferung dieſer Marken bis ſpäteſtens 26, Februar.
Darmſtadt, den 16. Februar 1921. (st2071
Städtiſches Lebensmittelamt A.
Schilfrohr=Verſteigerung.
Montag, den 21. ds. Mts., nachm. 3 Uhr,
werden an der gemeinheitlichen Torfgrube zu
Pfungſtadt
73 Gebund I. Sorte
88
II.
III.
234
fertig ausſortiertes für Tüncher gut geeignetes
Schilfrohr öffentlich ve ſteigert.
Zuſammenkunft am neu angelegten Weg an
der Torfgrube.
Pfungſtadt, den 16. Februar 1921.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
2075)
Heſſiſche Handels=Lehranſtalt
Fernruf 923. Darmſtadt. Saalbauſtr. 73.
Das Sommer=Semeſter beginnt Mittwoch,
den 6. April. Auskunft erteilt u. Anmeldungen
nimmt bis 15. März an jedem Nachm. entgegen
1159a) Diplomhandelslehrer Dr. Wilh. Siedersleben.
Bekanntmachung.-
Die jungeh Aktien unserer Bank sind nunmehr erschienen
und gelangen bei den Bezugsstellen gegen Rlckgabe, der mit
Empfangsbestätigung versehenen Kassenguittungen zur Ausgabe.
Gleichzeitig machen wir bekannt, daß auch die
Dividenden-
scheinbogen zu unseren Aktien Nr. 154 001—160 000 zur
Aus-
händiguns bereit liegen.
Die betr. Erneuerungsscheine sind bei
uns und unseren sämtlichen Wiederlassungen
mit doppeltem nach der Nummernfolge geordnetem Verzeichnis
innerhalb der bei jeder Stelle üblichen Geschättsstunden
ein-
zureichen.
(P,2076
Berlin, im Februar 1921.
Bank für Handel und Industrie.
Jagd=Verpachtung.
Hamstag, den 19. Februar 1921,
nachmittags 2 Uhr,
wirb im Gaſthaus „Eulbacher Hof” (Beſitzer J. Treſer)
dahier die hieſige, ca. 1600 Morgen große
Gemeinde=Jagd
im Ganzen eventl. auch in 2 Bezirken auf weitere
8 Jahre öf entlich verpachtet.
(1775rid
Bemerkt wird, daß dieſe Jagd als eine gute
Rehjagd bekannt iſt und die Station Zell—Kirch=
Brombach, welche von Darmſtadt, Frankfurt und
Eberbach ſehr gut zu erreichen iſt, mütten im
Jagd=
bezirk liegt.
Zell, den 5. Fe ruar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Zell.
Grasmück.
Bekanntmachung.
Ein Nachtragsvoranſchlag für 1920 Rj liegt
zue Einſicht der Gemeindemitglieder acht Tage lang,
und zwar vom 19 d. M. ub im Gemeindezimmner offen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1921. 2058
Der Vorſtand
der iſrael, Religionsgemeinde
Wi Konlf Fer 50
Vermögen der Heſſiſchen
Spielwarenmanufaktur,
G. m. b. H. in Pfungſtadt,
ſoll die Schlußverteilung
ſtattfinden. Die
verfüg=
bare Maſſe beträgt 20 010
Mark 29 Pfg. Zu
berück=
ſichtigen ſind 15 571,27Mk.
bevorrechtigte
Forderun=
gen und 17 309,03 Mark
nicht bevorrech igte
For=
derungen. Das
Verzeich=
nis der Forderungen iſt
auf der Gerichtsſchreiberei
des Amtsgerichts
Darm=
ſtadt II niedergelegt, (zue
Darmſtadt, 12. Febr.1921.
Dir Konkursverwalter:
Dr. E. E. Hoffmannll.,
Rechtsanwalt.
Rusrica
die
Feder
unserer
BRAuSEa G-ISERLOHN
Tiermarkt
EEnegcec
z. verk. Herdweg 15. (*6260
3 Enten u. mehr. Paar
Tauben u. einige Hühner
zu verkaufen. (*6398
Bismarckſtr. 82, pt.
Ital. Zuchthahn
rebhuhnfarb., mit dopp.
Kamm, u. Legehühner zu
verk. Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 13, pr. (6220
Wer errichtet mir
Verkaufsſtelle?
Bureau, Lager u.
Ver=
kaufsräume im Zentrum
der Stadt vorhanden
An=
gebote unter B 115 a. d.
Geſchäftsſtelle, (*6353
Zu verk.: Wachſ. Hund,
12 3 m h. Pfoſten, 50
2 m h. Schwartenbretter.
Heidelbergerſtr 79, II./k724
Deckalzeige!
Habe einen erſtkl. deutſch.
Rieſen==check=Bock zum
Decken, daſelbſt verſchied.
Haſenſtälle 2= und 3teilig
zu verkaufen. RIES,
Ballonplatz 4. (*6379
Mrngn
R R
Unterrig)t
in der Anfertigung von
Damen= u.
Kindergarde=
roben wird erteilt. Näher,
Geſchäftsſtelle, (*6321
Zwei Herren ſuchen
n in kugliseh
Uütort. u. Frannös.
in den Abendſtunden.
Nur gute Ausbildung;
Kenntniſſe bereits vorh.
Angeb. unt, B 131 an die
Geſchäftsſtelle. (*6419
Wer erteilt 3. Herren
während d. Abendſtunden
Unterricht
in Maſchinenſchreiben?
Zuſchrift erb. unt. B 121
Geſchäftsſtelle. (*6390
An gut geleitetem
Pri=
vatzirkel (dritt, Schuljahr)
kann ab Oſt. noch 1 Kind
teilnehm. Anfr u. B94 an
die Geſchäftsſtelle (16292
Lehrer
für Kompoſition u.
Diri=
gieten geſ. Ang. d.
Stun=
denpreiſes. Ang u. B 141
an die Geſchäftsſt. (*6446
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 403. (40a
gef. m. Garant. (*hro
Ludwig Delp, Uhrt franz
Hausuhren werht brit
Wohn=Einricht.
angefertigt.
Alexanderſtr. 9 (Sche
aaten
Prikani
Uhren-Beparalße kant
werden gut und bilhlom
Solzſtraße )sher
Schuhe
mit dem beſten Ke
geſohlt und gefeblch di
billiger Berechnunk
L. Müli/t den
Weinbergſtr. 26
Wäſche Stä
Bügeln wird and
men; daſelbſt werl
Vorhänge geſpan,!
Nendörfer!
Eliſabethenſtr. 49,
Kl. Wochenz
wird angenomm.
Riegerplatz 14, III.
Fuhren
auch nach ansr
ſowie Anfahrenll
Braunkohlen auf
Crube Prinz vonl
und Abfahren v.
holz von den ſtal
Holzplätzen
übern. bei billig.
W. Geyd
Hoffmannſtr. 13½-
Dickwurzeln (94
Grummet und
empfiehlt zu Tag 2
Georg AitenW
Makler
Pfungſtadt, Mairſ
Leichte 1 ſpänn:/
zu verkaufen Pfrnl
Sandſtraße 37.