Darmstädter Tagblatt 1921


13. Februar 1921

[  ][ ]

Bezugspreis:
monatlich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragegebühr, durch
ie Poſt bezogen 4,75 M. Einzelnummer 20 Pfg.
ſeſtellungen nehmen eutgegen: die Geſchäftsſtelle

Rheinſtraße
r. 23 (
rnſprech
1.
r Nr.
und 426), unſere Filialen, Landagenturen und alle
ſtämter. Verantwortlichkeit für Auſuahme vo
ſen au beſtimmten Tagen wird nicht übernom
Nichterſcheinen einzeiner N:
minfolge höh.
Gewalt belechtigt den Bezieher nicht
ung
des Bezugspreiſes. Bei ellungen und Abbeſtellungei
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 P
Bankanz. 1.00 M., Reklat
112.05
2 mm b
Ss"
Auf vorſtehende Preiſe
Aar
Fez
M. B
gen von auswä
eigen
20öMk., 32r
brei=
zeile
500 M. Anzeigen
ehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſt
B. d
Waentau
fonen. Im Fallehöherer
ten u. Anzeigenerpedit
Denn
vie Krieg, Aufrul
r, Streik uſw. erliſcht je‟
Verpſichty
auf Erfüllun
jäge
zeigena
der 9
und Leiſtun
von Schadener
ei Konkurs oder
gerichtl. Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.

Nr. 43

Sonntag, den 13. Februar

1921

Zur Lage
wird uns aus hochpolitiſchen Kreiſen geſchrieben:
Nichts wäre verkehrter, als die Stellung der deut=
ſchen
Delegierten auf der Londoner Konferenz
om Parteiſtandpuukt aus betrachten zu wollen. Es gibt jetzt
ſeine Parteien mehr, ſondern nur noch Deutſche. Und alle dieſe
Deutſchen von rechts bis links, ausgenommen die Unabhängigen
ſnd Kommuniſten, die noch immer von der Internationale faſeln,
biſſen, daß es in London nur eine Haltung der deutſchen Negie=
ung
gibt, nämlich die der grundſätzlichen Ablehnung
er Parifer Beſchlüſſe. Ob Großgrundbeſitzer, ob Bür=
er
, ob Arbeiter, für ſie alle würden die Verſklavungsbedingun=
ſen
der Pariſer Konferenz ewige Knechtſchaft und Unfreiheit
bedeuten. Das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit muß ſich heute
arüber klar ſein, daß in London ſeine ganze Zukunft auf dem
bpiele ſteht, und daß nur die geringſte Schwankung der deutſchen
ſiegierung, die etwa durch einen Umfall der Heimat oder durch
ſinere Spaltung herbeigeführt würde, der Entente ſofort das
eft wieder in die Hand ſpielen müßte. Nerven behalten iſt jetzt
bie Lofung für Deutſchland. Wir haben in Verſailles und in
ſpa erfahren daß das deutſche Volk jede Schwäche ſeiner Re=
ſerung
mit Milliarden, mit Tauſenden von Arbeitsſtunden, mit
kot und Elend bezahlen muß. Schon ſind wir beinahe erdroſſelt.
her die Wüſtlinge an der Seine und Themſe haben noch nicht
enug, und ihre wahnſinige Sucht, Deutſchland zu demütigen,
ie noch kein Volk der Erde gedemütigt worden iſt, treibt ſie
ſtimmer größeren Schandtaten. Die Stunde iſt gekommen, wo
e deutſche Regierung im Namen des deutſchen Volkes, ver=
ehmbar
für die ganze Welt, dem Siegerwahnſinn ihr: Bis
ferher und nicht weiter entgegenſchleudern muß.
Bisher hat die deutſche Regierung bei den Verhandlungen
ſit der Entente immer nur lohale Durchführung und Erfüllung
3 Verſailler Friedensvertrages zugeſichert, und ſie hat getan,
tas in ihren Kräften ſtand, um die von ihr gemachten Verſpre=
unigen
auch zu erfüllen. In London aber wird ſie ſich damit
icht mehr zufrieden geben können. Sie wird der Entente ein=
tal
mit allem Nachdruck vor Augen ſtellen müſſen, was dieſe
ſit der Annahme des Waffenſtillſtandes dem deutſchen Volke
ngetan hat. Und ſie wird den Staatsmännern der Alliierten zu
tklären haben, daß das Maß deſſen, was das deutſche Volk auf
h nehmen kann und will, voll iſt, und daß keine Regierung in
ſeitſchland in der Lage iſt, die Hand zum Untergang ihres
genen Volkes zu bieten. Vielleicht erinnert Herr Simons bei
ſeſer Gelegenheit Lloyd George einmal daran, daß die Entente
ſelbſt geweſen iſt, die das Gottesgnadentum in Deutſchland
brſchlug und an ſeine Stelle die Herrſchaft des Volkes ſetzte. In
bndon ſcheint man ſich aber merkwürdigerweiſe noch nicht über=
ſyt
haben, daß keine Regierung in Deutſchland irgendwelche
Lerpflichtungen übernehmen kann, hinter der nicht der Wille des
dutſchen Volkes ſteht.
Wenn die deutſche Regierung von der Londoner Konferenz
ſicht mit leeren Händen zurückkehren will, ſo muß ſie ſich dar=
der
klar ſein, daß ein Bruch mit den bisherigen Methoden der
erhandlungen in Verſailles und Spa unbedingt notwendig iſt.
kruch mit der bisherigen Methode des Appells an die Ehren=
ftigkeit
und das Gerechtigkeitsgefühl unſerer Gegner, Bruch
ntder Politik des ewigen Kompromiſſes, Bruch mit der Methode
s Umfalls in dem Augenblick, wo die Entente zu drohen be=
nnt
! Eine eiſerne Stirn iſt und bleibt in London die erſte Vor=
esſetzung
jedes Erfolges. Denn auch ſelbſt dann, wenn die
ndoner Konferenz an dem trotzigen Widerſtand der deutſchen
gierung ſcheitern würde, wäre für Deutſchland mehr gewonnen
S verloren. Mag ſein, daß im Augenblick ängſtliche Gemüter
elleicht wieder zur Nachgiebigkeit raten und die Folgen eines
ſten Beharrens der deutſchen Regierung auf ihrem Standpunkt
ſht tragen zu können glauben. Sie mögen ſich überlegen, daß
em Volk, wie die Geſchichte beweiſt, das Los zuteil wird, das
verdient. Für den Politiker aber kann es keinen Zweifel
ben, daß der Tag kommen müßte, wo das geſamte deutſche
blk die Namen der Männer verfluchen würde, die in einer
ſewachen Stunde die Freiheit ihres Volkes, die Freiheit der Re=
Ablik um ein Linſengericht verkauften.
S.
Wie ſie es treiben!
m. Berlin, 12. Febr. Die Skrupelloſigkeit, mit der die
ſranzoſen im beſetzten Gebiet die Preſſe vergewal=
ßen
, zeigt ſich beſonders, ſo ſchreibt man der Täglichen Rund=
ſtau
aus dem beſetzten Gebiet, zwei Tagesfragen gegenüber, der
fage der Milchverſorgung und der Kohlenverſorgung. In der
fage der Ablieferung der Milchkühe wird die deutſche Preſſe
beſetzten Gebiet mundtot gemacht, ja, nicht einmal das deut=
e
Kinderelend, das natürlich die Grundlage für die Beurtei=
ſia
dieſer Frage bildet, darf auch nur erwähnt werden. Zwar
ſteht kein allgemeines Verbot der Veröffentlichung derartiger
tikel, aber jedes Blatt, das einen ſolchen Artikel bringt, wird
verzüglich unterdrückt, und die Einführung von Zeitungen aus
im unbeſetzten Gebiet, die derartige Artikel enthalten, iſt ver=
ſten
. Auf der anderen Seite führt im beſetzten Gebiet die fran=
ſiſche
Zeitung in Mainz, das Echo du Rhin, eine lebhafte
mmpagne in der Frage der Milchkühe und erhebt andauernd
ſage über die franzöſiſche Milchnot, der zufolge in Paris an=
blich
von 50 000 Neugeborenen mehr als die Hälfte im Jahre
9 geſtorben ſein ſoll. Dabei iſt in den beſetzten Gebieten die
ſiſchnot, beſonders in Mainz, Trier, Aachen uſw., noch größer
im unbeſetzten Gebiet, und der kürzlich bekannt gewordene
ainzer Fall, in dem die franzöſiſche Beſatzungsbehörde ohne

de Rückſicht auf die ſchwere deutſche Notlage unberechtigte For=
rungen
hinſichtlich der Milchbelieferung der franzöſiſchen Kin=
ſe
in Mainz geſtellt hat, wirft ein grelles Licht auf die Taktik
Franzoſen.
Nach ganz ähnlichen Grundſätzen gehen die Franzoſen in
Frage der Kohlenverſorgung vor. Während es der ganzen
ſelt bekannt iſt, daß die Kohlenſchwierigkeiten des beſetzten Ge=
tes
nahezu ſchließlich nur aus den Transportſchwierigkeiten
ultieren, die man franzöſiſcherſeits der Kohlenbeförderung in
Weg legt, wird ein großer Teil der Blätter des beſetzten
bietes von den franzöſiſchen Kreisdelegierten unmittelbar
der mittelbar zur Aufnahme von Propagandaartikeln gezwun=
in
denen die Kohlennot auf das Verſchulden der deutſchen
gierung und auf die Berliner Vernachläfſigung gerade des
Iten Gebietes zurückgeführt wird. Vor allem kleine Blätter,
Das Höchſter Kreisblatt, die Bernkaſteler Zeitung und andere,
iden in dieſer Weiſe vergewaltigt. Es iſt in der Tat eine
geſchickte Taktik der Franzoſen, erſt Nöte und Uebelſtände

künſtlich hervorzurufen und dieſe dann der deutſchen Regierung
in die Schuhe zu ſchieben.
Während die Franzoſen ſowohl die Nahrungsmittelſchwie=
rigkeiten
wie die Heizungsnöte der deutſchen Bevölkerung im be=
ſetzten
Gebiet nicht ohne eine gewiſſe Genugtuung anſehen, leben
ſie ſelbſt ſo gut als möglich und richten ſich in den der deutſchen
Bevölkerung weggenommenen Häuſern auf das Bequemſte ein.
Bekanntlich ſoll nach dem Friedensvertrag die Einquartierung
der Beſatzungstruppen möglichſt in die beſtehenden Kaſernen
erfolgen, und jede überflüſſige Ausdehnung der Beſetzung ſoll
vermieden werden, da dieſe Pfandzwecke und nicht Aufmarſch=
zwecke
zu verfolgen beſtimmt iſt. Die militäriſche Auffaſſung
iſt hiermit natürlich nicht einverſtanden. Sie bevorzugt aus
äſthetiſchen Gründen Kur= und Badeorte, aus ſtrategiſchen Grün=
den
Grenzorte. So ſind in dem kleinen Kurort Königſtein drei
große und ein kleines Hotel ſowie eine große Penſion, ſechs
Villen, achtzehn Wohnungen für verheiratete Offiziere, ſechs
Wohnungen für ledige Offiziere, ſowie weitere Wirtſchafts= und
Ladenräumlichkeiten belegt. Was hierbei für die Fremden übrig
bleibt, auf die ein Badeort doch angewieſen iſt, kümmert die
Franzöſen wenig. In dem Grenzſtädtchen Höchſt ſind in gleicher
Weiſe ein Volksſchulgebäude, die Turnhallen der Turngemeinde,
der Gemeindeſchule und des Gymnaſiums belegt, die damit ihrer
eigentlichen Aufgabe auf fünfzehn Jahre entzogen ſind.
Aus Elſaß=Lothringen.
Die Desorganiſation einer Berwaliung.
E.N. Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt der Elſäſſer Kurier
(Nr. 30):
Daß man unſere bis zum Waffenſtillſtand zur allgemeinen
Zufriedenheit funktionierende Verwaltung vielfach desorganiſiert
hat, iſt eine bekannte Tatſache und eine alte Klage. Man hat ſich
nicht der Mühe unterzogen, dieſelbe zu prüfen; man hat ſich
nicht die Zeit genommen, ihren Geſchäftsgang kennen zu ler=
nen
, um ſie mit entſprechenden Einrichtungen Inner=Frankreichs
in Parallele zu ſtellen und entſcheiden zu können, wo etwas ge=
ändert
werden müſſe, bei uns oder im Innern. Man iſt an alle
Zweige der elſaß=lothringiſchen Verwaltung mit dem Vorurteil
herangetreten, Boche‟=Einrichtungen vor ſich zu haben, die
möglichſt bald verſchwinden müßten. Man hat ſich nicht gefragt,
ob man etwas Beſſeres an die Stelle deſſen zu ſetzen hätte, was
man abſchaffen wollte, nein, man hat es in bedauerlicher Vorein=
genommenheit
Fortſchrittliches durch Rückſtändi=
ges
, Neues durch längſt Ueberlebtes erſetzt. Als ein Bei=
ſpiel
dieſer niederreißenden Reform=Wut zitieren wir die
Enregiſtrementsverwaltung. Der verwaltungstechniſche Appa=
rat
derſelben iſt bis zum Waffenſtillfiande in ſeinem Gerippe
derſelbe geblieben, wie er 1870 von der franzöſiſchen durch die
deutſche Regierung übernommen wurde. Er wurde nur ausge=
baut
, vervollkommnet, den fortſchreitenden Verhältniſſen an=
gepaßt
.
Wie nach rückwärts reformiert worden iſt, zeigt das ge=
nannte
Blatt dann an einzelnen Beiſpielen aus der Verwaltung
der Verkehrsſteuern. Es iſt eine merkwürdige Erſcheinung, die
auf der ganzen Linie zu beachten iſt: Heute iſt man in ganz
Elſaß=Lothringen nach zahlreichen Erfahrungen und Vergleichen
zur Erkenntnis gekommen, daß die frühere deutſche
Verwaltung in allen ihren Zweigen der fran=
zöſiſchen
weit überlegen war. Daß dieſe Erkenntnis
nunmehr offen zugegeben und ausgeſprochen wird, iſt ſehr be=
merkenswert
.
Eine Stimme aus Norwegen zu den Pariſer
Beſchlüſſen.
Kriſtiania, 11. Febr. (Wolff.) Im Zentralorgan der
norwegiſchen Arbeiterpartei, Socialdemocraten, ſchreibt der Ad=
vokat
Ludwig Faher, der Mitbegründer der norwegiſchen Ar=
beiterbewegung
, die Schadenerſatzforderung der
Alliierten ſei mindeſtens doppelt ſo hoch, wie ſie das Waf=
fenſtillſtandsabkommen
zulaſſe, das als einzig bindend für
Deutſchland angeſehen werden müſſe, da die Deutſchen im Ver=
trauen
auf dieſes ſich ergeben haben. Entgegen den Verſprechun=
gen
Wilſons, denen die Alliierten ſich während der Waffenſtill=
ſtandsverhandlungen
angeſchloſſen haben, raubte die Entente
Deutſchland ſeine Kolonien und fordert jetzt auch eine direkte
Kriegsentſchädigung. Es ſehe nicht einmal ſo aus, als ob die
deutſcherſeits bereits geleiſteten 20 Milliarden und die Kolo=
nienwerte
von der Summe abgezogen werden ſollten. Die Alli=
ierten
wollten eben Deutſchland für zwei Generationen in Ab=
hängigkeit
halten. Und doch trage Frankreich mehr als
alle anderen Länder wirkliche Schuld am
Kriege. Deutſchland wäre ſelbſt mit größter ſtaatsmänniſcher
Klugheit kaum imſtande geweſen, die Rachſucht und gekränkte
Eitelkeit der Franzoſen zu beſchwichtigen. Um ihre wort=
brüchigen
Uebergriffe, ſo den Raub der deutſchen
Städte Danzig und Memel, die Annexion des Saargebietes, die
Abſtimmung in Oberſchleſien, das Verbot des Anſchluſſes Oeſter=
reichs
an Deutſchland und die Vereinigung Deutſch=Südtirols
mit Italien, zu rechtfertigen, zeigen die Franzoſen der ganzen
Welt marktſchreieriſch ihre zerſtörten Gebiete, deren Größe jedoch
nicht mehr als ein Fünfundzwanzigſtel Frankreichs betrage und
deren Wert allein durch die Eiſen= und Kalilager Elſaß= Lothrin=
gens
übertroffen wird. Dazu kommen die Kohlenzufuhren und
die wertvollen Kolonien, die Frankreich erhält. Auch ohne jeden
Schadenerſatz könne Frankreich ſeinen Verpflichtungen leichter
nachkommen als Deutſchland. Jeder Unparteiiſche müſſe hoffen.
daß Deutſchland ſich der Schadenerſatzforde=
rung
widerſetze.
Der frühere Reichskanzler Müller
zur gegenwärtigen Lage.
Höchſt, 11. Febr. (Wolff) Ju einer Wählerderſammlung
ertlärte der Vorſitzende der Sozialdemokratiſchen Reichstagsfrak=
tion
und frühere Reichskanzler Hermann Müller, die So=
zialdemokratie
werde nur dann wieder in die Regierung ein=
treten
, wenn entweder die Mehrheitsverhältniſſe im Reichstag
ſich änderten oder wenn ganz beſtimmte zwingende Gründe vor=
lägen
, die es den breiten Arbeitermaſſen notwendig erſcheinen
ließen, daß ſie wieder in die Regierung gingen. Der Redner
verlangte eine endliche Löſung der Sozigliſierungsfrage und
nahm in ſcharfer Weiſe gegen die monarchiſtiſche Propagandn
Stellung. Der Arbeitswille im deutſchen Volke ſei gewaltig ge=
wachſen
. Deutſchland könnte aben wirtſchaftlich nur dann über
Waſſer gehalten werden, wenn es gelinge, die früheren Bedin=

gungen für einen ungehinderten Export wieder herzuſtellen. Der
Völkerbund genüge den deutſchen Anſprüchen nicht. Er müſſe
anders konſtituiert werden. Amerika ſpürde nur dann etwas zu
unſeren Gunſten tun, wenn ſeine eigenen Intereſſen es dazu
zwängen. Hinſichtlich der Wiedergutmachung erklärte der Red=
ner
, daß man für die Wiedergutmachung unſere Leiſtungsfähig=
keit
, wie ſie heute gegeben ſei, zugrunde legen müſſe. Es ſei
praktiſch undenkbar, gleichzeitig die Kuh zu ſchlachten und zu
melken.
Die Lage in Bayern.
München, 12. Febr. (Wolff.) Amtlich wird gemeldet: Der
Miniſterrat befaßte ſich geſtern mit der Lage. Er vertrat
dabei die einhellige Auffaſſung, daß es nicht nur Pflicht, ſon=
dern
auch der eigene Wunſch der Staatsregierung iſt, ſowohl dem
Landtage wie auch dem ganzen Lande rückhaltlos eine Auf=
klärung
über die Lage zu geben. Die Vorbeſprechungen mit den
Koalitionsparteien ſind geſtern abend zu Ende gegangen. Im
Anſchluß daran ſuchte der Miniſterpräſident Fühlung mit dem
Führer der Sozialdemokratiſchen Fraktion für eine Ausſprache
über die politiſche Lage. Die Staatsregierung wird daher die
nächſte Gelegenheit benutzen, in dieſem Sinne zu verfahren.
München, 12. Febr. (Wolff.) In der geſtrigen Nach=
mittagsſitzung
des baheriſchen Landtags erklärte Präſi=
dent
Königsbauer: Heute vormittag wurde von der Sozialdemo=
kratiſchen
Fraktion hier im Haufe eine Erklärung abgegeben.
Dieſe Erklärung wurde als Interpellation eingebracht. Der
Miniſterpräſident läßt mir mitteilen, daß er ſelbſtverſtändlich
bereit iſt, die nunmehr eingebrachte Interpellation bei der näch=
ſten
ſich bietenden Gelegenheit zu beantworten. Das Haus er=
mächtigte
das Präſidium, die nächſte Vollſitzung im Laufe der
nächſten Woche anzuberaumen, um dieſe Interpellation zu be=
ſprechen
. Im übrigen ſoll es bei der getroffenen Vereinharung,
drei Wochen lang nur die Ausſchüſſe tagen zu laffen, verbleiben.
Hierauf vertagte ſich das Haus.
Der Raub der Kolonien.
London, 12. Febr. (Wolff.) Dem Mancheſter Guardian
wird aus Melbourne berichtet, daß im vormaligen Deutſch=
Guinea und auf Samoa der deutſche Beſitz enteignet werde,
ohne das Mandat abzuwarten und trotz des feierlichen, durch
General Holmes abgegebenen Verſprechens, daß das Privat=
eigentum
reſpektiert werde. In Tonga kaufte eine Firma, die
infolge des Verſchwindens der deutſchen Schiffahrtslinien jetzt
ſo gut wie das Monopol auf den Südſeeinſeln habe, das ge=
ſamte
zum Kauf angebotene deutſche Eigentum auf. Beamter
dieſer Firma iſt einer der drei Kommiſſare, die ernannt wurden,
um über Deutſch=Guineg zu berichten. Er iſt jetzt Vorſitzender
des Enteignungsamtes, das ſich mit der Endeignung des deut=
ſchen
Beſitzes befaßt.
Die früheren deutſchen Kabel.
Londou, 11. Febr. (Wolff.) Nach einer Timesmeldung
aus Waſhington hat die interalliierte Verbindungsmittelkonfe=
renz
, die ſich mit der Verteilung der ehemals deutſchen
Kabel befaßt, geſtern ihre Verhandlungen in Waſhington
wieder aufgenommen. In der Haltung der Vereinigten Staaten
in bezug auf die Kabel ſowohl des Atlantiſchen wie des Stillen
Ozeans iſt keine Aenderung eingetreten, und die Ausſichten auf
die Erledigung dieſer Frage unter der augenblicklichen Regie=
rung
ſind ſehr gering. Die Entwicklung der Verhältniſſe ſeit
der Vertagung der letzten Konferenz Mitte Dezember hat die
Amerikaner in ihrem Entſchluß beſtärkt, die Wiederherſtellung
des atlantiſchen Kabels für den Dienſt zwiſchen den Vereinig=
ten
Staaten und Deutſchland und die Rückerſtattung des Kabels
Guam=Yap=Schanghai und Holländiſch=Indien ſicherzuſtellen.
Die amerikaniſchen Milchkühe.
Berlin, 11. Febr. (Wolff.) In Sachen der Schenkung
amerikaniſcher Milchkühe wird die von der American
Dairy Cattle Company abgegebene Erklärung, daß die deutſchen
Behörden ſich in der Frage der Löſung dir Transportprobleme
ablehnend verhalten, in der Deutſchen Allgemeinen Zeitung als
irrtümlich bezeichnet. Daß die ganze Frage zu einer poſitiven
Löſung noch nicht gediehen iſt, liege an den techniſchen und finan=
ziellen
Schwierigkeiten des Problems. Die amerikaniſcherſeits
vorgeſchlagene Charterung zweier deutſcher Dampfer würde
einen ſofortigen Koſtenaufwand von drei Millionen Mark
für die Einbauten zur Aufnahme des Viehs und etwa 2½ Mil=
lionen
an Zeitfracht für den erſten Monat zur Folge haben.
Der Transport einer einzigen Kuh würde ſich auf dieſe Weiſe
während der erſten Fahrt auf etwa 34000 Mark und während
der weiteren Transporte auf etwas weniger ſtellen. Dazu kom=
men
die im Inland entſtehenden Koſten von ſchätzungsweiſe 1500
Mark. Dieſe Beträge den Empfängern der Kühe voll aufzu=
bürden
, ſei unmöglich. Die volle Uebernahme der Koſten auf
das Reich begegne bei der derzeitigen Finanzlage ebenfalls
ſchweren Bedenken. Die deutſche Regierung werde jedoch mit
der American Dairy Cattle Company erneut in Verbindung
treten und alles tun, um zu einem für beide Teile befriedigen=
den
Abkommen zu gelangen. In den letzten Tagen wurden be=
reits
weitere erfolgverſprechende Verhandlungen zwecks Herab=
ſetzung
der Seefrachtkoſten geführt.
Die Türßei und die Londoner Konferenz.
Konſtantinopel, 11. Febr. (Wolff.) Die Abord=
uung
der Regierung von Konſtantinopel bei der
Londoner Konferenz wird zwei Mitglieder umfaſſen,
den Großweſier Tewfik Paſcha als Vorſitzenden und General
Osman Nizami Paſcha, den türkiſchen Vertreter in Rom, ſowie
zwölf ſachverſtändige Beiräte und Sekretäre. Die Abordnung
wird am Samstag mit dem Orientexpreßzug abreiſen. In Ver=
tretung
des Großweſiers wird der frühere Großweſier Ali Riza
Paſcha deſſen Dienſt verſehen. Die Abordnung wird ſich 24
Stunden in Paris aufhalten, wo ſie mit dem türkiſchen Vertreter
in Paris, Nabi Bei, und anderen türkiſchen Perſönlichkeiten
zuſammentreffen wird.
Konſtantinopel, 11. Febr. (Wolff.) Der Großwe=
ſier
richtete an Muſtapha Kemal Paſcha ein Telegramm
mit dem Bemerken, daß die von der Regierung in Angora auſ=
geſtellten
Forderungen übertrieben ſeien, den Rechten des Sul=
tans
und Kalifen zuwiderlieſen und mit den Grundſätzen der
Verfaſſung unvereinbar ſeien, ſo daß ſie von der Hohen Pfort=
nicht
angenommen werden könnten. Muſtapha Kemal Paſcha
antwortete mit einer glatten Weigerung, eine Abordnung zu er=
nennen
, die von Konſtantinopel gutgeheißen würde. Er fügte

[ ][  ][ ]

Zhtmiſtädter Tag 1:t, Zunntäß, den KG. Feülſiar 13-r.

Müuimer 43I

hinzu, daß die Nationalverſammlung von Angora eine Abord=
nung
unter dem Vorſitz von Muſtar Beiruth ernannt habe, die
Anweiſung erhalten habe, weder den Vertrag von Sevres noch
die Bedingungen des Waffenſtillſtandsvertrages vom 8. No=
dember
1918 zu berückſichtigen. Iudeſſen iſt man der Anſicht,
daß die zwei Abordnungen ſich vor der Konferenz verſchmelzen
wverden, um die türkiſchen Intereſſen zu wahren und einheitlich
die griechiſchen Forderungen zu beantworten.

Engliſch=amerikaniſche Aufregung.
m. Berlin, 12. Febr. Die engliſche und amerikaniſche
Preſſe iſt gegenwärtig voll von erregten Artikeln über eine
Aeußerung, die ein hoher engliſcher Beamter gemeint iſt der
engliſche Botſchafter in Amerika, Sir Auckland Geddes
gegenüber einem amerikaniſchen Journaliſten getan haben ſoll.
Er habe vor einer Entfremdung des engliſchen und amerikani=
ſchen
Volkes gewarnt und angeblich erklärt: Wir gehen auf
einem Wege, der zum Kriege führt.
Es wird beſtritten und iſt auch nicht ſehr wahrſcheinlich,
daß Geddes eine derartig ungeſchickte Aeußerung getan haben
foll. Es gibt ohne Zweifel eine Menge von Differenzen und
Intereſſengegenſätzen, die gerade jetzt zwiſchen England und
Amerika zieinlich ſtark ſind. So z. B. wegen der Rückgabe der
engliſchen Schuld an Amerika, wegen der Flottenrüſtung, wegen
der Petroleumfrage und vielleicht auch wegen der engliſch= japa=
niſchen
Beziehungen. Es iſt gewiß nicht ausgeſchloſſen, daß ſich
dieſe Differenzen noch verſtärken; es iſt ſogar möglich, wenn auch
nicht wahrſcheinlich, daß ſie zu diplomatiſchen Kriſen führen
können. Es iſt aber undenkbar, daß dadurch auch nur die Mög=
lichkeit
eines Krieges gegeben werden könnte.
Dieſe letztere durchaus ſelbftverſtändliche Feſtſtellung ſoll
hier nur deshalb gemacht werden, weil es in Deutſchland noch
immer Leute gibt, die in der Illuſion leben, es könne zwiſchen
den beiden Mächten zu einem bewaffneten Konflikt kommen,
bei dem Deutſchland der lachende Dritte ſein würde. Ein ſolcher
Konflikt iſt nach menſchlichem Ermeſſen ausgeſchloſſen. Und das
iſt gut ſo, denn dabei würde Deutſchland nichts gewinnen, ſon=
dern
noch den Reſt deſſen verlieren, was ihm geblieben iſt.
Der tſchecho=ſlowakiſche Miniſter Beneſch
in Paris.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Der tſchechoſlowakiſche Miniſter
des Aeußern Beneſch iſt in Paris eingetroffen. Laut Petit
Pariſien erklärte er, daß er mit den italieniſchen Staatsmännern
in zahlreichen Punkten zu einem Einvernehmen gekommen ſei.
Es ſei nacheinander die Rede geweſen von Oeſterreich, Un=
garn
, der Dynaſtie Habsburg und der Rußland gegenüber ein=
zunehmenden
abwartenden Haltung. Die Grundſätze für ein
talieniſch=tſchechiſches Abkommen ſeien aufgeſtellt
worden. Man habe ſich auch lange und herzlich unterhalten über
die Probleme, die demnächſt auf der Konferenz in Porta Roſa
zur Beſprechung kommen werden. Er habe in Rom mit Freuden
feſtſtellen können, daß die Politik Italiens praktiſch mit der=
jenigen
der kleinen Entente gleichlaufe. Durch die Wiederauf=
nahme
der Produktion und des Warenaustauſches werden wir,
ügte Beneſch hinzu, die Entwicklung aller Staaten Mitteleuro=
pas
ſichern unter Wahrung der politiſchen Unabhängigkeit jedes
der Staaten. Auf dieſe Weiſe werde auch Oeſterreich ge=
rettet
werden können. Es ſei höchſte Zeit, daß die Oeſterreicher
ſich entſchlöſſen, auf ſich ſelbſt, auf ihre Hilfsquellen und ihre
Aubeit zu rechnen, damit ſie anfingen, ſich ſelbſt zu helfen. Die
Großmächte würden ſie dabei unterſtützen. Die jetzige öſter=
reichiſche
Regierung und ihr Kanzler Mayr führten erfrenlicher=
veiſe
eine mutige Politik. Bezüglich der Politik Italiens und
derjenigen der kleinen Entente müſſe er darauf beſtehen, daß
dieſe gleichlaufenden Programme die ſtrenge Achtung der Ver=
träge
einſchließe, ſowie die Gemeinſamkeit der Anſichten mit
allen verbündeten Mächten. Er komme wiederum nach Paris,
um die völlige Einigkeit über dieſe Fragen zwiſchen ſeinem
Lande und Frankreich zu ſichern.
Einem Mitarbeiter des Matin gegenüber erklärte Beneſch,
er ſei zu der Auffaſſung gekommen, daß Oeſterreich ſich nur
durch ſeine eigenen Mittel erheben könne. Die Verſprechungen
von Hilfe könnten nur als Ergebnis der Verlängerung der
Faulheitskriſe in Oeſterreich haben. Es ſei unbedingt nötig,
Oeſterreich wieder dahin zu bringen, zunächſt die Verbindung im
Innern und dann mit den Grenzländern wieder herzuſtellen.
Das ſei ein Anfang, um den Handelsaustauſch zu beleben und
dem Wiener Land Arbeit zu geben. Mit dieſem hauptſächlichen
Punkte müſſe ſich vor allem die Konferenz von Porta
Roſa beſchäftigen. Sein Beſuch in Paris habe den Zweck, die
franzöſiſche Regierung über den Plan für den Wiederaufbau zu
vefragen, der, wie er hoffe, raſch ins Werk geſetzt werden könnte.

Wenn auch durch den Präliminarfrieden von Riga die Zuge=
hörigkeit
der Gebiete zu Polen oder Litauen durch dieſe Staaten
entſchieden werde, ſo müſſe, ſo lange Polen und Litauen ſich
nicht geeinigt hätten, der ruſſiſch=litquiſche Vertrag auch für
Wilna maßgebend ſein.

* Kleine politiſche Nachrichten. In der Reichskanzlei fand geſtern
eine bertrauliche Beſprechung mit den Parteiführern ſtatt, an der außer
dem Reichskanzler auch der Miniſter des Auswärtigen Dr. Simons teil=
nahm
. Die Ausſprache hatte die Londoner Konferenz und
die Haltung Bayerns in der Entwaffnungsfrage zum Gegenſtand. Dr.
Simons wird den Standpunkt der Regierung am Sonntag in Stuttgart
in einer Rede präziſieren, in der er ſich auch wit den franzöſiſchen Kam=
merdebatten
beſchäftigen wird. Lord Robert Cecil hat
ſeine Abſicht geaußert, in Zukunft ſeinen Platz im Unterhauſe auf der
Oppoſition einzunehmen, da die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen d
Regierung und ihm fortwährend größer werden. Das japaniſche
Abgeordnetenhaus hat mit 258 gegen 33 Stimmen eine Ent=
ſchließung
gugunſten einer Herabſetzung der Rüſtungen verworfen.

Zarmſtadt, 13. Februar.

* Titelerteilung. Erteilt wurde am 8. Februar dem Kuſtos an der
geologiſch=mineralogiſchen Abteilung des Landesmuſeums Dr. Oskar
Haupt aus Darmſtadt die Amtsbezeichnung Proſeſſor.

In den Ruheſtand verſetzt, wurden am 37. Dezember 1920 der
Lehrer an der Volksſchule zu Mainz Friedrich Becker auf ſein Nach=
ſuchen
unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte vom
1. Januar 1921 an, am 29. Dezember der Rektor an der Volksſchule zu
Worms Georg Rieß auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
dem Staate während mehr als 50 Jahren geleiſteten Dienſte vom
nuar 1921 an.
Ja=
Erledigt iſt eine mit einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Maar im Kreiſe Lauterbach und
eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Höchſt
i. Ldw. (Kreis Erbach).
n. Strafkammer. Die damals noch nicht 18 Jahre alte unbeſtrafte
Sibilla Heyd von Neu=Iſenburg wohnte im Herbſt 1919 bei einer
Frankfurter Familie und benutzte ſpäter die dadurch erlangte Kenntnis
der Verhältniſſe zu zlvei ſchweren Urkundenfälſchungen nebſt Betrug und
errugsverſuch. Inzwiſihen in eine Stelle zu Neu=Iſenburg eingetreten,
überbrachte ſie einer dortigen mit jener Frankfurter Familie befreunde=
ten
Frau einen auf hen Namen jener fälſchlich angefertigten Brief, worin
um ein Darlehen von 150 Mark und deſſen Mitgabe an die Ueberbringe=
rin
erſucht wurde. Das erſtemal gelang der Streich, das zweitemal ent=
deckte
ihn die Adreſſatin. In Anbetracht der Jugennd wurde die Ange=
ndeven
Sache auswärts verhaftet iſt, und vor=
klagte
, die jetzt in einer
en Umſtänden zu insgeſamt 6 Wochen Ge=
geführt
war, mit mild
ängnis verurteilt. Der mehrfach vorbeſtrafte Bureaugehilfe Hein=
rich
Gerfelder von Lämmerſpiel war im Nobember vorigen Jahres
wegen Diebſtahls in Underſuchungshaft, brach aus und benutzte die
wiedererlangte Freiheit, um alsbald mit dem 19jährigen Friſeur Fried=
rich
Wohlfahrt aus Offenbach daſelbſt einen neuen ſchweren Dieb=
ſtahl
zu verüben. Während W. Schmiere ſtand, ſtieg G. in eine dortige
Wohnung ein, eignete ſich einen kleinen Barbetrag an und wußte auch
eine im Bratofen des Herdes aufbeivahrte Schreibmaſchine zu finden.
Der Verſuch, letztere für 2000 Mark zu veräußern, führte nachher zu
einer erneuten Feſtnahme. In der jetzigen Verhandlung war er mangels
beſonderer Ladung nicht anweſend und es wurde deshalb nur W. (bisher
unbeſtraft) mit mildernden Umſtänden zu 7 Monaten Gefängnis
abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft verurteilt. Ende 1919 hatte der
tzt 23jährige S hloſſer Martin Seibert aus Seligenſtadt gemeinſam
dem Adolf Bachmann ein Zimmer in Offenbach und von da aus
Bo
ſtahlsgelegenheit bei Familien auf demſelben Gange erkundet. Beide
drangen mit einem Nachſchlüſſel in die Wohnung der einen abweſenden
Familie ein, entwendeten einen Barbetrag, ſowie die dork verwahrten
Schlüſſel zu der anderen Wohnung und ſtahlen ans letzterer noch Kleider,
Wäſche uſw. im Geſamtwerte von 1000 Mark. Mit der Beute reiſten ſie
ch Berlin
nachten ſie dork zu Geld und verjubelten es. B. iſt ſchon
früher abgeu
eilt worden, und der jetzt in Demmin wohnhafte S. erhielt
für den ſchweren Diebſtahl under Zubilligung mildernder Umſtände
nate Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft.
K

Die Wilnger Frage.
Riga, 11. Febr. (Wolff.) Tſchitſcherin überreichte dem
litauiſchen Geſandten in Moskau eine Note, in der
es heißt, Wilna ſei der Sitz weißgardiſtiſcher Elemente gewor=
den
, und der Völkerbund wolle Truppen nach Wilna entſenden
weswegen man eine Intervention befürchten könne. Schließlich
äußert er die Ueberzeugung, daß die litauiſche Regierung Schritte
unternehmen werde, um die Truppen des Völkerbundes nicht
nach Wilna zu laſſen, weil das die Sicherheit Rußlands gefährde

no der Ernte im vorigen Heubſt hatten zwei landfahrende Jugend=

che, der 15jährige Lehpling Fritz Reinhold aus der Gegend vo
Bunglau und der 16jährige Schüler Gg. Grund aus Dresde=
em
Landwixt in Beerfelden mehrivöchige Beſchäftigung gefu=
in
entlaſſen, zogen ſie weiter, kehrten aber heimlich zurück, ſchlichen
ich abends in das Haus ihres vorherigen Arbeitgebers ein und ſtahlen
ein Damenfahrrad, ſowie Lebensmitvel im Geſamtwerte von 1000 Mark.
Das Rad ſetzten ſie an die Fahrradhändler Karl Erb Vater und Sohn
zu Gberbach für 250 Mark ab, weshalb dieſe beiden nunmehr wegen Heh=
vei
mitangeklagt waren. Das Urteil gegen die jugendlichen Diebe lau=
t
auf je 4 Monate Gefängnis abzüglich 3 Monate Unter=
ſuchungshaft
, und ferner wurden trotz ihres vorgeſthützten guten Glau=
bens
E. Vater zu 1 Monat, ſein Sohn nur wegen Beihilfe zu 1 Woche
Gefängnis verurteilt. Mehrere bisher unbeſtrafte Jugendliche von hi
hatten ſich anfangs April vorigen Jahres, als durch die franzöſiſche Be=
ſetzung
in der Dragonerkaſerne am Exerzierplatz gewiſſe Unordnung
herrſchte und das Kammergebäude von anderen bereits erbrochen geweſen
ſein ſoll, Militärbekleidungsſtü=
Stiefel und Wäſche angeeignet. S
wurden jetzt nur des einfachen
Diebſtahls für überführt erachtet und zu
Gefängnisſtrafen von je einigen Wochen verurteilt. Mehrere damals in
der Nähe beſchäftigte Notſtandsarbeiter, die von dem Geſtohlenen eini=
ges
an ſich gebracht hatten und gutgläubig geipeſen ſein wollen, ſprach
mnan mangels Beſveiſes frei.
Tagesorbnung zur Sitzung des Prodinzialausſchuffes der Provin
Starkenburg am Mirtwoch, den 16. Februar, vormittags 10½ Uhr:
Geſuch des Adam Gandenberger 7. in Pfungſtadt um Genehmigung zum
Betriebe einer Schanbwirtſchaft im Hauſe Hillebergſtraße 8 in Pfungſtadt.
Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am Donnerstag,
17. Februar, nachmittags 5 Uhr, iſt folgende Tagesordnung feſtge=
ſetzt
: 1. Erweiterung des Kredits für Beihilfen an ſtädtiſche Beamte
G

Blitzſchlag im Walde.

Von Geheimen Staatsrat Wilbrand.
Uralt iſt die Meinung, daß der Blitz in gewiſſe Holzarten
nicht einſchlage, andere mit Vorliebe heimſuche. Schon vor
zwei Jahrtauſenden führte der altrömiſche Schriftſteller Plinius
die Baumarten auf, die vor Blitzſchlag ſicher ſeien. Unter die=
ſen
wurde beſonders der Lorbeer hervorgehoben. Auch heute
noch gilt es als erwieſen, daß der Blitz in unſeren Wäldern ge=
wiſſe
Holzarten meide, andere aufſuche. Ein bekannter Spruch
erteilt den vom Gewitter Ueberraſchten den Rat: Von den Eichen
ſollſt Du weichen, die Buchen ſollſt Du ſuchen! Der Aufenthalt
uinter der Eiche gilt hiernach für gefährlich, während der unter
der Buche Schutzſuchende vor Blitzſchlag geſichert ſein ſoll. Da=
gegen
ſagt Schiller im Lied von der Glocke: Ohne Wahl zuckt der
Strahl. Wenn Schiller das Richtige zum Ausdruck gebracht hat,
ſo muß der Blitz auch in die Buche einſchlagen. Und das tut
er ſicherlich auch. Man ſtelle ſich vor, eine ſchwere Gewitterwolke
ſtehe über einem weit ausgedehnten Buchenwald. Der Blitz hat
da gar keinen anderen Weg, um zur Erde zu gelangen, als in
den Buchenwald niederzufahren. Und doch iſt auf der anderen
Seite die Beobachtung unzweifelhaft richtig, daß ſich an Buchen
faſt niemals Blitzſchlagbeſchädigungen nachweiſen laſſen, wah=
rend
ſie an Eichen leider gar nicht ſelten ſind. Es muß alſo eine
Aufklärung geſucht werden, durch welche beſonderen Verhält=
niſſe
die Ungleichheit in der Erſcheinung den beiden Holzarten
gegenüber bedingt iſt. Sie kann wohl nur in der Verſchieden=
heit
des Baues der beiden Holzarten zu finden ſein und wird
ſich durch folgende Betrachtung erklären laſſen:
Ob ein Blitzſtrahl im Walde niedergegangen iſt, wird von
uns nur dann bemerkt, wenn wir Zerſtörung ſehen, die er an
Bäumen angerichtet hat, ſei es, daß er nur eine nach der Erde
führende Furche im Stamm ausgehöhlt hat, ſei es, daß er mit
furchtbarer Gewalt den Baum zerſplittert und die Späne weit
weggeſchleudert hat. Beſchädigungen der Bäume finden nur in dem
Falle ſtatt, wenn der elektriſche Funken auf beinen auten Leiter
trifft, auf dem er ruhig abfließen kann und deſſen Widerſtand er
ſiberwinden muß. Holz iſt kein guter Leiter der Elektrizität,
Die Bäume aller Holzarten werden alſo in allen Fällen durch
den Strahl gleichmäßig Zerſtörung erleiden, wenn ſie nicht mit
einem guten Leiter der Elektrizität in Verbindung ſtehen, auf
dem dieſe abfließen kann. Dieſer letztere Fall, alſo enge Ver=
hindung
des BVaumes mit einem guten Elektrizitätsleiter, liegt
im Walde dann vor, wenn die Oberfläche des Baumes mit
Feuchtigkeit gründlich überzogen iſt, wenn ſich eine Waſſerhaut

um den ganzen Vaum gelegt oder ein zuſammenhängender
Waſſerlauf am Baume herunter bis zur Erde gebildet hat. Da
Feuchtigkeit ein guter Leiter der Elektrizität iſt, wird auf dieſer
der Strahl herabgleiten, ohne Spuren zu hinterlaſſen, daß er
den Baum heimgeſucht hat. In dieſer Hinſicht iſt nun ein Unter=
ſchied
zwiſchen Buche und Eiche feſtzuſtellen. Bei der Buche,
die im geſchloſſenen Beſtande aufgewachſen iſt, ſtehen die Aeſte
ſteil aufwärts, bis ſie in das dichte Blätterdach der reichverzweig=
ten
Krone übergehen. Der niederfallende Regen wird von dem
Blätterwerk der Krone aufgefangen und läuft auf der glatten
Rinde der ſteil aufwärts gerichteten Aeſte ungehemmt und zu=
ſammenhängend
in ſtetem Fluſſe herab nach dem Boden. Der
einzelne Buchenbaum iſt einem kleinen ſelbſtändigen Flußgebiet
zu vergleichen. Die Krone entſpricht dem Quellgebiet, die Aeſte
den Nebenbächen, der Stamm dem Hauptflußbett. Daß der
Buchenbaum in der Tat einem ſolchen Flußſyſtem verglichen
werden darf, davon kann ſich jedermann überzeugen. Man be=
gebe
ſich nur bei Regenwetter es braucht kein Gewitter zu
ein, ein kräftiger Landregen tuts auch in einen älteren
Buchenbeſtand. Es iſt zweckmäßig, als Beobachtungsort keinen
beſonders ſchönen Beſtand zu wählen, wie etwa den vom Fahr=
veg
nach Kranichſtein umzogenen prächtigen Diſtrikt Tiergarten,
wo die Bäume ſchnurgerade geformt wie Kerzen ragen. Denn
bei ſolchen iſt das Charakteriſtiſche des Flußſyſtems weniger in
die Augen ſpringend, weil bei ihnen der Regen ringsum am
ganzen Stimm herunterläuft und dieſen mit einer Waſſerhaut
überzieht. Man wähle vielmehr einen Beſtand, in dem die
Bäume mehr oder weniger ſchief ſtehen. Unter dieſen ſuche mar
ſich zur Beobachtung eine Buche aus, die ſich durch einen von
der Krone nach der Erde laufenden, etwa 5 Zentimeter breiten
ſchwarzen Strich auf der nach unten geneigten Seite des Baumes
auszeichnet. Solche Buchen finden ſich zahlreich in den älteren
Buchenbeſtänden nahe der Stadt, z. B. an dem Wege, der vom
Traiſaer Pfad durch den Diſtrikt An der wilden Sau nach dem
Kirchenweg führt, oder am Südhange des Waldes hinter der
Ludwigshöhe, oder in der Faſanerie an der Darmſtädter Allee,
zwiſchen Hartigdenkmal und der Kranichſteiner Feldſchneiſe. Vor
einem ſolchen, durch ſchwarzen Strich ausgezeichneten Baum
nehme man ſeinen Standort. Bedient man ſich der nützlichen
Erfindung eines Regenſchirms, ſo kann die Beobachtung auch
bei ſtarkem Regen ja ohne beſonderes Unbehagen ſtattfinden.
Man wird nun ſehen, wie die von der Krone aufgefangenen,
an den Aeſten zum Stamm herunterfließenden Waſſer ſich oben
auf dem ſchwarzen Strich zuſammenfinden und zu einem ſchma=
len
Bächlein vereinigen, das an Stamm bis zum Boden
berunterplätſchert und in dieſem ſofort verſchwindet. Auch die=

uſw. in beſonderen Notfällen. 2. Krediterweiterung für Kleinpflaſteru
der Fahrbahn der Dieburger Straße zwiſchen Lukasweg und Speſſa=
ring
. 3. Kreditnachbewilligung für die Fahrbahnpflaſterung der Erbach=
Straße zwiſchen Prinz=Chriſtians=Weg und Bahnübergang. 4.
arbeitsnachweis für Muſiker, hier: Gebührenordnung. 5. Kanaliſierun

des Baugebiets zwiſchen Schlachthof und Rhönring. 6. Krediterweiterun
dieburger Straße und in der Straße Am Br
ür Kanalbauten in der

wieſenberg: 7. Neufeſtſetzung der Sätze und ſonſriger Bedingungen
die Vermietungen des Saalbaus. 8. Herſtellung der Uferbefeſtigung=
des
Ruthſenbaches zwiſchen Dieburger und Kranichſteiner Straße. 9. N
organiſation der Jugendpflege, hier: Städtiſche Zuſchußleiſtungen
Krippen und Kleinkinderſchulen. 10. Kredirnachbewilligung für die
neuerung der Einbguten an Retortenöfen uſw. im Gaswerk. 11. Geſu
um Beivilligung eines Beitrages für eine Ausſtellung zur Bekämpfun
der Geſchlechtskrankheiten. 12. Erhebung einer Hausangeſtelltenſteuc.
13. Neufaſſung des Ortsbauſtatuts für das Gebiet zwiſchen Wilhelminen
Heidelberger, Heinrich= und Wilhelmſtraße. 14. Der ſtädtiſche Fuh=
park
. 15. Mitreilungen.
Landestheater. Wochenſpielplan. Sonntag, vormittas
11½ Uhr: 5. literariſche Matinee; nachmittags 5 Uhr, 101. Mietvorſt
lung, A 20: Götterdämmerung. Montag, außer Miete, Schauſpit
miete k9, Sondermiete Serie XII7: Die Fahrt ins Blaue‟. Dien=
tag
, 102. Mietvorſtellung, E 20, Sondermiete V7: Rigoletto‟. Mi
woch, 103. Mietvorſtellung, B 22, Schülermiete vor 4: Der Freiſchüitz
Donnerstag, 104. Mietvorſtellung, C 22, c11, Uraufführung: Der en
feſſelte Zeitgenoſſe‟. Freitag, 105. Mietvorſtellung, D 21, d 9, Sondes
miete Serie X Schülermiete gelb 4: Don Carlos. Samstag, auß
Miete, nachmittags 234 Uhr, 7. Fremdenvorſtellung: Don Carlos
Sonnta,
abends 8 Uhr, Volksvorſtellung: Die ſpaniſche Flieg
vormittags 11½ Uhr: 4. muſikaliſche Matinee; abends 7 Uhr, 106. Mig
vorſtellung, C 23: Die Zauberflöte‟
Sternheim=Matinee. Im Anſchluß an den Vortrag von Dr. Vicik
= Frankfurt über das neue Antlitz Sternheims gglangen 3 Szenn
*
der Dichtung Herr Seingalt zur Uraufführung, in denen Hildega=
Imhof, Hans Baumeiſter Richard Eggarter und En
Kroczack beſchäftigt ſind. Spielleiter iſt Wolfgang Harniſch.
* Die nächſte Prüfung für Zahntechniker nach den heſſiſchen Au=M
führungsbeſtimmungen zu § 123 R.V.O. beginnt amn 18. April 1921
Darmſtadt. Die Zulaſſungsgeſuche müſſen bis zum 20. Mäuz d. J. ein
gereicht werden. Die Prüfungsgebühren werden auf 120 Mk. erhöl
sw. Der Referenten=Entwurf zur lieberprüfung der Beſoldung=
reform
iſt geſtern den Beamtenorganiſationen zugegangen. Nunmd
werden dieſe dazu Stellung zu nehmen haben, ehe am nächſten Freih=,
die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den Beauftragten de
Beamtenbundes beginnen. Die Vorlegung an den Finanzausſchuß urd
das Plenum des Landtags wird alsdann ſo raſch erfolgen, daß mit d
Erledigung der Beſoldungsveform für Ende Februar oder Anfang Mäy
zu rechnen iſt.
h. Heſſiſcher Fechtverein Waiſenſchutz, Zweigverein Darmſtadt.
25. Generalverſammlung fand bei reger Beteiligung im Vereinslockal
Heſſiſcher Hof ſtatt. Der erſte Vorſitzende Herr G. Burggra
iffnete die Sitzung mit dem Bemerken, daß der Zweigverein d

Jahr ſein 25jähriges Beſtehen feiert und daß aus dieſem Grund
Jun: d. J. die Haupt=Landesverſammlung des Geſamtvereins in un

Stadt abgehalten wird. Im weiteren gab er einen Rückblick übe
Leiſtungen des Zweigvereins in Darmſtadt in den vergangenen 25 Ja
ven ſeines Beſtehens. Hiernach hat der Zweigverein weit über 1000
rr für Wohltätigkeitszwecke für arme, hilfsbedürfüge halbwaiſe Ki
der und deren Familien in unſerer Vaterſtadt ausgegeben. Nach V.
leſen des Jahresberichts ſeitens des erſten Schriftführers Herrn
Fiſcher erſtattete der Kaſſierer Herr H. Waldmann den Kaſſa
bericht. Nach demſelben ſchließen Cinnahme und Ausgabe der
kaſſe mit 4500 Mk. und die Weihnachtskaſſe mit 91 000 Mk. ab. T
Vorſtandswahl wurde der alte Vorſtand faſt einſtimmig wiedergeſvähl
In einem Schlußwort drückte der erſte Vorſitzende Herr G. Burggraf be
Wunſch aus, daß auch das Jubiläumsjahr den Zweigverein immer ſtä
ber erblühen ſehen möge und ſchloß mit einem dreifachen Fecht Hei.
die anregend verlaufene Verſammlung.
Zum Vyrtrage des Grafen Keyſerling. In allen größeren Städt
Deurſchlands iſt das Intereſſe für die Gründung der Schule der Weishe
die in Darmſtadt im vergangenen November ſtartgefunden hat, ſo g.
daß von überall her Aufforderungen an den Grafen Keyſerling ergeher
über ſeine Ziele zu ſprechen. Bei ſeiner letzten Vortragsreiſe, die
nach Dresden, Leipzig, Beulin, Kiel und Hamburg führte, waren es Z
ſende, die zuſamenſtrömten, um ſeinen Ausführungen zu lauſchen:
Berlin ſprach er überdies in einer geladenen Geſellſchaft, an der die m
ſten Spitzen der Regierung, des Wirtſchaftslebens und der Wiſſenſcht
teilnahmen. Und allgemein war der Eindruck der, daß in Darmſte
etwas vor ſich geht, was weſenrlich dazu beitragen wird, den Wiederat
bau Deutſchlands zu fördern. In Darmſtadt hat Graf Keyſerling bishe
anz im Stillen gewirkt. Jetzt hat er, auf vielſei
ge Bitten, ſich entſchl.
, ſeine Ziele auch hier öffentlich auseinand=
ſetzen
. Am nächſt
Dienstag, den 15. Februar, abends 8 Uhr, ſpricht er im Saalbau ub
Seins= und Könnenskultur. Möchte es niemand, dem es um geiſt
und nationale Fragen ernſt iſt, verſäumen, dieſem Vortrage beizuwohne
Eintrittskarten ſind bei Bergſtraeßer, Rheinſtraße, erhältlich.
Niebergall=Vorträge. Der erſte der drei angebündigten Vortr
findet Montag, den 14. Febr., abends 8 Uhr pünktlich, im Gemeind
hauſe Kiesſtraße 17 ſtatt. Sein Gegenſtand heißt Spiritism
und Okkultismus‟. Eine Anzahl von Karten (für drei Aben
zu 5 Mk., für den Einzelvortrag zu 2 Mk.) werden an der Abendkaſ
noch zu haben ſein.
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Es ſei nochmalt
auf den am Donnerstag, 17. Febr., abends im Konkordiaſaal ſtattfinde
den Hypnoſenvortrag mit praktiſchen Vorführungen hingewieſen. He
Tix aus Frankfurt iſt auf dieſem Gebiete ſehr bewandert. (S. Anz.
Ach
Anmeldungen zum Beſuche der Hauswirtſchaftlichen Fortbildungs
ſchule müſſen von ſchulentlaſſenen Mädchen und Frauen für Tages= u
Abendkurſe im Laufe dieſes Monats Alexanderſtraße 27 erfolgen, we
ſie berückſichtigt werden ſollen. Die Konfirmandinnen erhalten in ihr
klaſſen Gelegenheit zur Anmeldung. (Näheres ſ. Anz.)
* Gedenkfeier des Feld.=Art.=Megts. Nr. 25. Am 6. April hätte du
Großherzögliche Artilleriekorps, 1. Großh. Heſſ. Feldartill
rie=Regt. Nr. 25, Darmſtadt, auf ſein 130jähriges Beſtehen zuri
blicken können. Die verſchiedenen Vereinigungen ehemaliger Regimen
angehöriger und der Feld= und Erſatzformationen haben daher beſchloſſe

ſes ſofortige Verſchwinden iſt ſehr bemerkenswert, weil ſich hi
eine Einrichtung der Natur erkennen läßt, die für das Gedeihe
des Buchenwaldes von großer Bedeutung iſt. Die Möglichke
des ſofortigen Verſchwindens des im Boden angelangten Wa
ſers erklärt ſich ſo, daß Winde den Baum bis zum Wurzelſte
hin= und herbewegen. Hierdurch entſteht zwiſchen dem Bod/
und den oberen Wurzeln ein ſchmaler Hohlraum, in welchen de
vom Stamm herabgleitende Waſſer hineinſchlupft und in
unterirdiſche Werkſtätte des Baumes übergeht, wo das Wurz
werk die ihm nötige Feuchtigkeit aufſaugt. Das überſchüfſi
Waſſer wird unter dem Baum die tieferen Erdſchichten durd
feuchten und als Vorrat dienen, um in Zeiten der Not, d.
bei langer Trockenheit, dem Baum den nötigen Lebensſaft
liefern. Für den Blitzſchlag iſt dieſe Abführung des Waſſers
die Tiefe von Bedeutung, weil die Elektrizität durch ſie, oh
Schaden zu ſtiften, abfließen kann.
Die ſchwarze Farbe des Streifens, auf dem der Ablauf d
Waſſers zu beobachten iſt, rührt daher, daß hier ein ganz nie
riges dunkles Moos ſich einfindet. Jede Pflanze ſiedelt ſich 2
an, wo ſie möglichſt günſtige Bedingungen ihres Gedeiher
findet. Dieſes kleine dunkle Moos bedarf Feuchtigkeit u
ucht deshalb das Bett des Waſſerlaufs auf. Dicht anſchließen
an dieſen ſchwarzen Streifen ſehen wir andere Kleinpflanze
die weniger Waſſer bedürfen, zarte, ſmaragdgrüne Algen, u.
ſilbergraue, ganz niedrige Flechten, welche den trockeneren Ze

des Stammes vorziehen. So entſteht eine Mannigfaltigkeit vo
niederer Pflanzenwelt, auf welche die wechſelnden Farben (
ſo manchen Buchenſtämmen zurückzuführen ſind.
Aus dem Mitgeteilten dürfte erhellen, welche Verhältni
es ſind, die der Buche zum Rufe verholfen haben, daß ſie b
Blitzſtrahl geſichert ſei. Die gefährlichen Blitzſchläge treten be
kanntlich dann auf, wenn das Gewitter in ſeiner höchſten Er
wickelung ſteht, wenn der Regen in ſchweren Güſſen niede
rauſcht. In dieſem Zeitpunkt iſt nun der Buchenbaum in D
Regel von Feuchtigkeit völlig umhüllt. Alle Blätter der dichre
Krone triefen von Waſſer, Aeſte und Stämme ſind mit eine
Waſſerhaut überzogen, von einem Teil der Bäume, nrämlich de
ſchiefſtehenden, fließt das Waſſer ſogar in Geſtalt eines ſchmal
Bächleins ab. Der elektriſche Funken findet hier ſo viele 8

ſammenhängende Feuchtigkeit, daß ſeine Kraft in den Boden C.
fließen kann, ohne auf Widerſtand zu ſtoßen. Es findet der
gemäß auch keine Zerſtörung ſtatt, und dem Menſchen iſt es nic!
wahrnehmbar, daß hier ein Blitzſtrahl niedergegangen iſt. Gin?
ein Blitzſtrahl nieder, bevor es noch genügend geregnet hat ur
bevor der Baum mit Feuchtigkeit überzogen iſt, ſo würde 2
Buche vom Blitz zerſtört werden. Einzelne Meldungen, daß 2.

[ ][  ][ ]

T 43.
Mion
Speſat
Erhad

9. und 10. April eine Gedenkfeier zit veranſtalten. Hanptfeſttag
der 10. Axril 1921. Diefe ſoll in erſter Linie den Gefallenen gewidmet
, aber auch Gelegenheit geben, ſich in treuer, deutſcher Kameradſchaft
Fwluammenzufinden. Dazu ſind eber große Geldmittel erforderlich, die

Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den 13. Februnz 1931.

Geite

naliſie
ſach freiwillige Beiträge aller alten Kameraden und Freunde gewonnen
den ſollen. Gebe jeder ſein Scherflein! Alle Beiträge ſind auf das
AItſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 63 541 Hch. Blodt, Darntadt, ein=
rhlen
. Anmeldungen zum Feſt unter genauer Angabe der Anſchrift
emen entgegen Hauptmann a. D. Bickel, Daumſtadt, Karlſtraße 90,
he 9. Nheuv. Herr Karl Stern, Nieder=Ramſtädter Straße 57, worauf ſofort
lunge
hrladung zugeſtellt wwird.

Sonnte

in Dr. 7
n 3 Sze
6i
nd. Er
nif

uig geſchaffen, die, in kurzer
ſtraffen Zügen hingeworfen, in
ihrer
2on Carlos Rirachheit von beina
klafſiſch
Wirkung iſt und ihren Höhepunkt in
Zuſammentreffen mit den beiden Vagabunden findet, wo der geſamte

r,106, Mi Eeeinderat, hingeriſſen von ihrem Lob der Wilderei, egeiſtert in ih
uriteinſtimmt und ſelbſt der ſtrenge Oxtskonmnandant und der Dor
an ſich nicht ausſihlicßei
Als eine gelungens Ttpe iſt noch zu e
P
uien der Landtagsabgeo
te und Oekonom Kurzenberger, der *
ſders in ſeiner Landtagsrede als Kulturträger der deurſchen Nation
Eichnet. Er ſar durrch Herrn Jofef Weiß gut derkörpert. Von
weiblichen Darſteliern ſind in erſter Linie zu erwähnen die Beſchließe=
ilomena
(
uis der MariaVogelſang und die Beſitzerin de
ißen Hirſchen der Anna Reil. Herr Schratzinger ſpielte
Schürzen= und Mitgiftjäger Hubertus. Sehr w
ungsvol ſvar auch
ria Willner als Tierausſtopferswitwe. Da3 Stück, das mit
tem Beifall aufgenommen ſpurde, wind heute nachmittag und abend
rholt.

Vornedbeef: Von Mittwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres

ick über 31
den 25 Ich

Montag, den 14. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
ot: Die Marken Nr. 7 8 und 9 (800 er Prot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februau 1921 (Anteil 560 gr Mebl)
onderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. Februar d8. J3. auf Be=
zugsmarken
Nr. 273, 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2. 20 Mk. für den Laib.

bei den Rindsinetzgern 250 gr Cornedhbeef, für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe bon 9.50 Mr. pro Bfund.

iber 100ſeartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 5 werden von
wiſe
Montag, den 7. ds. Mts., ab fünf Pſund Speiſekartoffeln
Nach Ver=
zum
Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 4 berliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
den
Rgisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
e
der
bitterte und entölte Qualitär.)
b. Bei UNäßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
War
0.75 Mk., für 1 Schachtel (C=Packung) 5.55 Mk.
ſraf dſſacker: Vom 14. bis einſchl. 24. d. M. auf Bezugstnarke Nr. 2
rſti
Februar=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Fecht Heil Nernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, Nobember und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
eren Städn
von 11,50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr, 15, Zim. 5,
Rishe

ſoczverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
Sull und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
ausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Brikerts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
lbau ihP Prinz von Heſſen.
um geſſi die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
eizuwohne
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Dach Dienträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
ichen
Kommiſſion, Wikhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
itisn
! mittags von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
2
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

nt, ſt
gn.
eiſe, die
A

tſch

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegaugene Marken wverden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.

ahren.
V
pe

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=

Cornebbeef. Wir verweiſen auf die Bekauntmachung des Städti=
Zebensmittelamts vom heutigen Tage, ſvonach bei ben Rindsmetz=
on
Mittwoch, den 16. Febr., ab bis auf weiteres Cornrdbeef
ectlich iſt, und zwar 250 Gromm für jede Perſon einer Haushaltung
Ginder) auf die Mavken Nr. 275 ſamtlicher Nährmitteltartem zum
von 2,50 Mr. das Pfund.
in Buchen eingeſchlagen habe, dürften auf derartige ſeltene
zurückzuführen ſein.
eiſPBei der Eiche liegen die hier in Betracht kommenden Ver=
ſichleiſltiffe
anders wie bei der Buche. Die Krone der Eiche iſt
Miß ger blattreich wie diejenige der Buche. Sie iſt ſperriger und
zeſſtcker auseinandergelegt. Während die Aeſte der Buche ſteil
Bo=freben und ſich mehr der lotrechten Stellung nähern, ſtehen
gen MFleſte der alten ſtarken Eichen, die bei der Blitzgefahr allein
ſſieren, mehr wagrecht ab. Das Regenwaſſer kam daher
wie bei der Buche an den Acſten in der Richtung nach dem
ſtie abfließen. Es kann dies um ſo weniger, weil die Eichen=

ederfallenden Negentropfen. Dieſe reichen zur Bildeing
zuſammenhängenden Waſſerhaut nicht aus, zumal die
höckerige Borke die Bildung zuſammenhängender Waſſer=
unmöglich
macht. Der elektriſche Funken findet alſo im
ſniatz zu der Buche bei der Eiche keinen zuſammenhängenden
Leiter, er ſtößt auf Widerſtand und wirkt zerſtörend.
Inr Vorſtehenden iſt der Bau von Eiche und Buche ſo geſchil=
wie
er dem allgemeinen Typus entſpricht. Natürlich gibt es
uinzelnen Bäumen beider Holzarten mehr oder ſpeniger ſtarke
eſehungen von der Regel, die durch beſondere Verhältniſſe
gt ſind.
dm Strahl getroffene und von ihm beſchädigte Eichen
im allgenteinen möglichſt bald gefällt und aufgearbeitet.
hit deshalb bie Gelegenheit, die Wirtungen des Blitzſtrahls
en heimgeſuchten Stämmen näher zu ſtdieren Aber ein
tracht koniiendes Exemplar iſt in der Nähe unſerer Stadt
ten, und an dieſem iſt die Blitzbeſchädigung ſo eigenartig,
zu eingehender Betrachtung und zu den ſich aus ihr er=
den
Schlüſſen anregen muß. Es iſt die Morneweg=Eiche im
hzen Oberwald, an der Krenzung von Brunnersweg und
teiſe. Der Baum ſteht ganz frei über einer jungen Hege.
ſtarke, gerade gewgehfene, ſchönie Bauni hat in Bruſthöhe
Durchmeſſer von 80 Zentimeter. Die Krone iſt nach allen
uigen breit ausgelegt. Ihre nahezu wagrecht ausgeſtreck=
eſte
ſind bis zu 12 Meter lang. Die Aſtbildung beginnt
10 Meter über dem Boden. In dieſen prächtigen Baum
Blitz in höchſt auffallender Weiſe eingeſchlagen. Nach
bläufigen Anficht würde der iſoliert ſtehende hohe Baum
litz angezogen haben. Es wär danach zu erwarten ge=
Haß der Blitz die Krone gefucht und den Baum von oben
fer zeiſtört hätte. Er hat dies nicht getan. Er hat nicht
Krone eingeſchlagen, ſondern er iſt abſeits vom Baum
aut ßerhalb deſſen Bereichs heruntergefahren. Erſt als er

Die nächſte Kastenausgabe erfolgt Mittwoch, den 16. Febr.,
in den bekannten Lokalen von vormittags 91 Uhr und nachmrittags
von 35 Uhr. (Näheres ſ. Anz.)
gs. Unfälle. Geſtern vormittag brach beim Abbau eines Gaskeſſels
der Militärgasanſtalt ein Gerüft zuſammen. Drei Arbeiter
ſtürzten ab und erlitten ſanvere Kopfverletzungen. Nachyitrags ſtieß
n der Taunusſtraße ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorra
mit
der elektriſchen Straßenbahn zuſammen. Der Leſiker blieb unverletzt
der Paſſagle= erlitt Knieverletzungen. In beiben Fällen trat die Ret=
tungswacke
in Aktion.
Kunſtnotizen.
Uleber Werke, Künſt’er und künſtleriſche Veranſtaltuugen, deren im Nachftehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr 11rteil vor.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſell=
chaft
hat den zveiten Abend der intereſſanten Veranſtaltung Das
literariſche Darmſtadt in Vergerngenheit und Gegewpart auf nächſten
Mittwoch, den 16. Februar, 8 Uhr, im Matzhildenhöhſaal angeſetzt. Der
Abend, für den ſich bereits ein ſtarker Andrang zeigt, wird das literari=
ſche
Daruſtadt d.
Gegenwart in einem einleitenden Vortrag von Wilh.
Michel und in Rezitationen von Richard Eggauter widerſpiegeln.
Für den Vortrag des Grafen Hermann Keyſerling am Dienstag er=
halten
die Mikglieder der Geſellſchaft nach einer mit der Theoſophiſchen
ſellſchaft getroffenen Vereinbarung Karten zum halben Preiſe in der
Hofbuchhandlung Bergſträßer (S. Anz=)
Die Palaſt=Lichtſpiele (Kaiferſaal) bringen den großen
Senſations= und Abenteuerſilm Deu Spionage=Konzern Neu=York
Varis, 1. und 3. Teil, in 8 ſpannenden Akten, mit Karl Auen, Robert
Scholz, Trude Hoffmann, Ellen Ullri in den Hauptrollen. Das Motio
dieſes gomaltigen Filmwerkes gewährt Einblick in die Mochinationen
der A
ſrotratie, wenn es ſich darum handelt, mit allen Raffineſſen de
mode
eit Verbreckerſelt Staatsgeheimniſſe zu ergründen und
ihren. Ztzecken dienlich zu machen. Perſonen aus den erſten Geſellſchafts=
kreiſen
in Verbindung mit dem niedrigſren Geſindel der Weltſtädte Neu=
Paris, in allen möglichen Variationen an der Arbeit; Coivboy=
Ub.
elegante Horhſtasler leiſten Spionierdienſte bis zum gemein=
V.
ſden Verrat ihres eigenen Vaterlandes. Die Regie hat es verſtanden,
ine ineinandergreifende ſpannende Handlung mit Senfationen, toll=
küihnen
Verfolgungen auf Lelzen und Tod, per Auto,
hiff und Aero=
plan
, gefchickt aufrubauen, und ſo rollt hier, dank der Darſtellung ei
erſvähnter Künſtler, ein wahres Meiſterwerk der Filmkunſt über
die
einſvand.
Union=Theater: Whitechapc!. Dieſer große, mit
den ſpannendſten Mitteln arbeitende Film da f ſtarſes und tiefes Inter=
eſſe
für ſich in Anſpruch nehmen. Denn er iſt mehr, als man nach den
landläufigen Begriffen von einer Detektibgeſchickze erwartet; er zeichhiet
in lebenswahren Srrichen alle die dunkſen Exiſtenzen und diiſteren Ge=
ralten
, die ſich an der Peripherie der Weltſtadt London zuſammenfin=
den
, die dort eine neue Gemeinſchaſt für ſich bilden, nach eigenen ( he=
gen
leben und eine ſtändige Bedrohung der herrſchenden Ordniung
und der Geſellſchaft bilden. Wbitechapel, die Stadt der Enterbten,
tut ſich vor den Vlichen anf, ein flamendes ſoziales Gemälde zugleich,
dns auch die Geflih’e des Mitleids heraufbeſcl vören kann. Elänzend
iſt die Beſetzung durch Grit Hegeſa, Hons Mierendorff, Karl Clewing
und andere hervorragende Bertreter der Schauſpielkunſt. Eine beſon=
ders
feſſelnde Type ſtellt Guido Hetsfekd als alter Feibel auf die Beine.
Durch alle dirſe Faktoren geht das Intereſſe an der ſpannenden Honö=
lung
keinen Augenblick verloren.
+ Arheilgen, 12. Febr. Verſchiedenies. Um an Heizungs=
material
zu ftaren, werden von nun an die in früheren Jahren an
Don=
Stag Abenden abgehaltenen Paſſionsandachten jeden Sonntag nach=
mittag
5 Uhr abgehalten. Wegen Zurückverlegung der Bauflucht am
Friedhofe bis zur alten Leichenhalle und Umwandlung dieſes Friedhof=
teiles
in öffentliche Anlage liegt der Ortsbauplan der Weiterſtädter
Straße nebſt dem Beſchluſſe des Geineinberats von heute ab auf die
auer von 14 Tagen auf dem Radhauſe zur Einſicht offen. Einwen=
dungen
gegenr den Plan ſind Bei Vermeidung des Ausſchluſſes innerhalb
der Offenlegungsfriſt bei der hiefigen Bürgermeiſterei vorzubringen.
HI. Eberſtadt, 12. Febr. Eine Depoſitenkaſſe errickter am
1. April b. J. hierorts die Bank für Handel und Induſtrie in dem An=
veſen
des Gaſtwirts Peter Dächert. Das altrenommierte Gaſthaus Zur
be wird daher demnächſt ſeine Pſorten ſchließen.
Offenbach, 12. Febr. Beſitzwcchſel. Das ehemalige Hotel
Kaiſer Friedrich, das dor app einem Jahre von der Firma Moos u.
Co. gekauft wurde, iſt nun in den Beſitz der Ledeugroßhandlung Fleiſch
Gumc hier übergegangen, welche es für ihre Zecke herrichten wird.
Durch die Verbindung der Firma Moos u. Co. mit der Firma Friod ich
Stein ſind die früheren Projekte der Firma Moos u. Co. hinfällig ge=
trorden
.
Rüſſelsheiut a. M., 12. Feb:. Ein Veteran der Arbeit,
wie man ſie ſvohl ſelten antrifft, iſt der Obermeiſter der hieſigen Opel=
e
Georg Elingelhöfer. Volle 55 Jahre hindurch, von ſeiner Schul=
entlaſſung
an bis heute ſteht der jetzt 70 Jahre alte Mann bei der Firma
Arbeit. Hier wurde eine gemeinnützige Baugenoſſen=
ſchaft
gee
det, welche in dieſem Jahre ſechs zweiſtöckige Wohnhäufer
15.
Dreizimmerwohnungen für Arbeiterfamilien errichtet. Die
da..
antie füir die Bauſumme hat laut Beſchluß des Gemeinderats bis zu
90 Prozent des Mietwertes die Gemeinde übernommen. Der Bau ſoll
ſo beſchleunigt werben, daß die Wohnungen am 1. Ottober d. J. bezogen
wwerden können. Auch die Firma Opel beabſichtigt, ihre Arbeiterkolonie
durch mehrere Wohnhäuſer zu erveitern.
Mainz, 12. Febr. Werbung von Schmugglern. In der
letzten Zeit warben in Mnin; und Umgebung fremde Perſonen junge,
arbeitsloſe Bürſchchen zu angeblich lohnender Art im Nuhrgebier. Meh=
ere
jetzt zurückgefehrte junge Leute erzählten, daß ſie an der deutſch=
holländiſchen
Grenze zuvecks ltlicheu Schmugglerarbeit verleitet wur=
den
. Der falſche Paßkontrolleur. Im Warteſaale vierter
Klaſſe des Mwinzer Hauptbahuhofs kantrollierte ein in Zivil gekleideter
angeblicher Geheimagent der franzöſiſchen Militärpolizei durchreiſenden
ungen Leuten die Perſonalausweiſe. Die deutſche Bahnhofspolizei ver=
ſtändigte
die im Bahnhof ſtavionierte franzöſiſche Gendarmeriepatrouille.

Letzterer gegenüber vermoclte ſich der Geheimagent nicht auszuweifen,
weshalb Feſtnahme und Vorführung bei der Militärpolizei erfolgte.
Mainz=Koſtheim, 12. Febr. Erwiſchte Diebe. Vor vier
Tagen wurde in der hieſigen Papier= und Zellutoſefabrik ein Motor ge=
ſtohlen
. Als Täter kamen drei Arbeiter, welche in der Fabrik gearbeitet
hatten, in Verdacht. Sie hatten den Motor zu einem Hikndler in Kaſtel
zum Verkauf gebracht; als ſie ihr Gelb in Emtſang nehmen ſollten, wur=
den
ſie verhnftet. Zvei ſind Koſtheimer namens J. Daſchmann und
V. Seitz
p. Worms, 11. Febr. Die Freie Bauernſchaft hielt am
Donnerstag in den Zwölf Apoſteln eine Maſſenverſammlung ab, um
Stellung zu der Verſchmelzung der handwirtſchaftlichen Organiſationen
in Rheinheſſen zu nehmen. Die Verſammlung beſchloß nach ſtürmiſchem
Verlauſ, in keine weiteren Einigungos=phandlungen einzutreten, die Orga=
tiſation
der Freien Bauernſchaft aufrechtzuerhalten, und ſtellte es allen
Landwirten frei, in die Organiſation der Freien Bauernſchaft einzutreten.
Gießen, 12. Febr. Ein Einbuecher=Trio feſtgenom=
ten
! Geſtern gelang es der hieſigen Kriminalpolizei, ein Einbrecher=
Trio feſtzu iehmen, das in letzter Zeit in Gießen eine große Anzahl Ein=
brüche
verüibte. Unter anderm ſtahlen ſie bei verſehiedenen Meszgern
Fleifch und Wurſtwaren, führien einen Lederdiebſtahl, einen Wein= und
Sektdiebſtahl aus und entwendeten aus einem Geſchäftsraume eine wert=
volle
Schreibmaſchine, Marke Unde
wood. Als Täter vermutete man
drei ſchon wegen ähnlicher Handlungen vorbeſtrafte Perſonen. D
Schreibmaſchine wurde in dem Kleiderſchrank eines von ihnen vorgefun=
den
und konnte dem Eigenkümer wieder zurückgegeben werben. Dieb=
ſtähle
von Schreibmaſchimen mehren ſich in letzter Zeit ſehr.
Mücke, 12. Febr. Der Tod aufden Schionen. Arbeiter ſan=
den
auf dem Geleife zwiſchen hier und Grünberg, ganz in der Nähe unfe=
ver
Station, die Beiche eines Mannes, der vom Zug überfahren worden
ſvar. Der Kopf war vollſtändig vom Numpf getrennt und die Bruſt ein=
gedrückt
. Der Tote iſt der Arbeitsloſe Finkernagel aus Ober=Ohmen.
war während des Krieges mehrere Jahre in Kanada interniert.
Geſtern abend ſveilte er noch in einer hieſigen Wirtſchaft und erzählte
den Gäſten, daß er Arbeit ſuche, bis dahin aber noch keine gefunden habe.
Da er ſich auch nach den Zügen erkundigte, ſo nimmt man an, daß Selbſt=
mord
vorliegt.
Vom Vozelsberg, 12. Febr. Ein gewaltiger Preisab=
ſchlag
fürR üböl iſt in den Dörfern des Vogelsbergs eingetrcten.
as Oel iſt von 30 Mk. das Liter auf 16 Mk. gefallen, ja man bietet
das Liter bereits mit 15,50 Mk. an. Der ſtarke Abſchlag des Rüböls
iſt durchaus nicht bedeutungslos. Wie gering die Oelvorräte in den
einzelnen Haushaitungen waren, zeigt der ſtrke Einkauf beim Bekannt=
werden
des Brei
Sſturzes. Manche Schlagmüller hatten m alle Kürz=
hre
Vorräte verkauft.
* Klcine Nachrichten aus Heſſen. Wetzlar. Im nahen Ehrings=
hauſen
wurde die Ehefrau des Eiſenbahwaſſiſtenten Reibert, als ſie ſpät
abends Beſuch bis an die Haustür gebracht hatte, im Hausflur von
cinem Unbekannten überfallen und mit einem Knüttel ſo ſchwer zuge=
richtet
, daß ſie blutziberſtrömt zuſamenbrach und in faſt hoffnungs=
loſem
Zuſtande daniederliegt. Der Täter konnte unerkannt eutbomunen,
Bernshauſen. Die Neuverpachtung unſerer Gemeindejagd auf
weitere ſechs Jahre hatte ein für die Gemeindekaſſe recht erfreuliches
Reſultat. Statt des bisherigen Pachtpreizes von jährlich 400 Mk. wer=
den
von jetzt an 2600 Mk. alljährlich dafür bezahlt. Die Jagd ſolher
bleibt wie ſeither in den Händen der Gräflicken Verwaltung.
Gedern feierte dieſer Tage der Gemeinde= und Kirchenrechner Ph.
Frank ſein 25jähriges Dienſtfubiläum. Dem pflickttreuen und gewiſſer
haften Beamten wurden vom Gemeinde= und Kirchenvorſtand ehrende
Anerkennungen zuteil. Für die Oberſchleſierhilfe gingen in Crum=
bach
172 Mark ein, füir die Kinderhilfe 606 Mark. Großfeuer ent=
ſtand
in einer Lederfabrie in Offenbach a. M. Der große Fabri=
kationsrqum
mit dielen Ledervorräten wurde vernichtet. Der Schadeit
iſt bedeutend, obwohl die Lagervorräte gerettet wurden.

Die Lutherfeier in Worms.
In der Zeit boon 17.19. April d. J. wird in Worms die vier=
hundertjährige
Wiederkehr des Tages, an dem Luther vor dem
Neichstage ſtand, feſtlich begangen werden. Sind auch die Zeit=
vevhältniſſe
Feſtesfeiern nicht günſtig, ſo iſt es doch ſelbſtverſtändlich,
daß die 400jahrige Wiederkehr dieſes weltgeſchichſtlichen Ereigniſſes wie
ſaupt, ſo beſonders in Worms, nicht unbeachtet und ungefeiert vor=
ſib

üibergehen kann. Hatte man gehofft, daß ſich in Worms die allgemeine
Feier des geſamten deutſchen Proteſtantismus vollziehen würde, ſo ſchei=
terte
dies an der trüben Zeitlage. Es lädt alſo nicht der Deutſche Ev.
Kirchenausſchuß, ſondern es lädt die Heſſiſche Evangeliſche LandesKrche
in Gemeinſchaft mit der edangelifchen G neinde Worms zu dieſer Feier
ein. Dieſe Einladung ergeht an die geſate deutſche evangeliſche Chri=
ſtenheit
, an alle deutſchen Landeskirchen, deren Kirchenregierungen un
ſynodale Körperſchaften, an alle deutſchen theologiſchen Fakultäten wie
an die großen deutſchen und heſſiſchen evangeliſch=kirchlichen Vereini=
gungen
, wie Guſtat=Adolf=Verein, Aeußere und Innere Miſſion, Evan=
geliſcher
Bund, Pfaurvcreine und Kirchengeſangvereine u. a. m. Als
Prediger ſind gewonnen: Profeſſor D. Dr. Diehl=Friebberg, Proſeſſor
Velte=Friedberg, Geh. Oberkonſiſtorialrat D. Conrad=Berlin, Dekan 4
Jacob=Mainz, Pfarrer Eſchenröder=Frankfurt a. M., Profeſſor D. D
v. Wurſter=Tübingen; als Redner: Geh.
irchenrat Profeſſor D.

Krüfger=Gießen, Geh. Hofrat Profeſſor I. Dr. Berger=Daruſtadt, Prof.
D. Schian=Gießen, Profeſſor D. Smend=Münſter i. Weſtf., Prälat
D. Schöll=Stuttgart. Es wird ferner das Oratorium Luther in
Worms von Meinaudus aufgeführt werden, wie denn überhaupt die bei=
den
Woumſer Kirchengeſangvereine und der Poſaunenchor Worms
eifrigſt an den feſtlichen Tagen mitwirken werden. Für die Verpflegung
und Unterkunft der Gäſte Feſteſſen gibt es nadirlich nicht wirb
geſorgt werden. Freilich, muß bezüglich der Unterkunft die Umgebumg
in weitgehender Weiſe herangezogen werden, da in Worms die allge=
meine
Wohnungsnot noch durch die Beſetzung der Stadt verſtärkt wird.
Vie wir hören, werden am 19. Axril auch die Haupttagungen der ver=
ſchiedenſten
evangeliſchen Vereinigungen in Worms ſtattfinden. Vormit=
tags
von 9 Uhr an vollziehen ſich die geſchäftlichen Sitzungen. Um 11
Uhr ſoll im Gemeindeheus (Moltkeanlage) eine gemeinſame Feier ſtatt=
finden
. Nachmittags alsdann ein Feſtgottesdienſt des Evangeliſchen
Bundes in der Dreifaltigkeitskirche, ſowie eine Feier am Lurherdenknmal.
Hoffen wir, daß von dem Feſt reicher Segen ausgehen wird.

ungefähr zwei Drittel des Baumes ſchon pafſiert hatte, ſprang
er nach der unteren Hälſte des Stammes zu, und zwar gerade
nach der etwva vier Meter über dem Boden gelegenen Stelle, wo
ein ſtarker Nagel durch die Tafel, welche den Namen des Baumes
trägt, in dieſen eingeſchlagen iſt. Eiſen iſt bekanntlich ein ſehr
guter Leiter der Elertrizität. Diefes Eiſen des Nagels hat alſo
offenbar aus ziemlicher Entfernung, die wohl über 10 Meter
betragen haben mag, den Blitz angezogen. Die Leitung durch
den kurzen Nagel war natürlich bald zu Ende, der Blitz traf dann
auf das ſchlecht leitende Holz des Vaumes und riß aus dieſem,
an dem Nagel beginnend, ein bis 10 Zentimeter breites Stück
bis zum Boden ab und ſchleuberte es weit zur Seite.
Aus dieſem ſehr beachtenswverten Vorkommnis, wie es ähn=
lich
anderwärts im Walds vielleicht noch nie beobachtet wurde,
laſſen ſich einige Lehren ziehen, die beherzigenswert ſind. Zu=
nächſt
, daß ein metalliſcher Gegenſtand von der Größe eines kräf=
tigen
Nagels ſchon folchen Einfluß auf den Blitz haben kann,
daß er ihn auf mehrere Meter Entfermng von der bereits ein=
geſchlagenen
Richtung ablenkt. Hieraus wäre zu folgern, daß
her vom Gewitter überraſchte Menſch alle Veranlaſſung hat,
metalliſche Gegenſtände, die er mit ſich führt, abzulegen. Wie
gefährlich es werden kann, wenn Förſter oder Jäger ihre Ge=
wehre
auf der Schulter hängen laſſen, Holzhauer ihre Aexte oder
Sägen bei ſich behalten, landwirtſchaftliche Arbeiter ihre Sen=
ſen
oder Sicheln mit ſich führen, iſt einleuchtend. Ferner, daß
es nicht genügt, dieſe metalliſchen Gegenſtände einfach neben ſich
abzuſtellen oder zu legen, ſondern daß es angezeigt iſt, dieſe
weiter weg zu verbringen. Aus dem eingangs Entwickelten iſt
die Mahnung zu entnehmen, daß es nicht rätlieh iſt, dem mitge
teilten Spruch Folge zu geben, der den Nat erteilt, die Buchen
bei Gewittern aufzuſuchen. Wenn angenemmen werden muß,
daß der Blitz gerade ſo gut auf Buchen trifft wie auf Eichen, ſo
beſteht die Gefahr, daß der Blitz, da der Menſch ein guter Elek=
trizitätsleiter
iſt, von der Buche, au der er niebergleitet, auf den
unter ihr ſtehenden Menſchen überſprinat. Die Blitzgefahr iſt
erheblicher, als man im allgemeinen annimmt. Allein in Preu=
ßen
fielen in dem Zeitraum 188291 nicht weniger als 1669
Perſonen dem Blitzſchlag zum Opfer.

in größeren Scharen vom November bis März zu uns. Im
Volksmund hieß es früher, daß ſich dieſe Fremdlinge alle ſieben
Jahre bei uns blicken ließen und nichts Gutes, Krieg, Hungers=
not
, Peſtilenz, Mißſachs, Erdbeben uſw., mitbrächten. Der
Seidenſchwanz iſt träge, ſchwerfällig, nicht ſcheu und leicht zu
angen. Sein Fleiſch iſt ſchmackhaft, weshalb er anch als
Krammetsvogel feilgeboten wird.

* Der Seidenſchwanz. Im geſtrigen Tagblatt war das
Erſcheinen des Seidenſchwanzes bei uns gemeldet. Der
Seidenſchvanz, ein ſehr ſchöner Vogel mit ſeidenem Gefieder,
deſſen Hauptfarbe ein weiches rötliches Aſchgrau iſt, iſt in Lapp=
land
, Finnland, Nordrußland, im arktiſchen Sibirien, auch in
Alaska und Britiſch=Amerika zu Hauſe und kommt in ſtrengen
Wintern, durch Nahrungsbedürfnis zum Wandern veranlaßt,

* Gefährdung der Wartburg=Fresken Moritz von Schwinds.
Aus Eiſenach wird berichtet: Die berühmten, in der deutſchen
Freskomalerei an erſter Stelle ſtehenden Fresken Moritz von
Schwinds auf der Wartburg ſind ſchwer gefährdet. Die Witte=
rungseinflüſſe
und die hohe Lage der Wartburg haben nicht nur
die Farbe der Bilder verwittern laſſen, ſondern vielfach auch
pilzartige Neſter auf den Gemälden entſiehen laſſen. Am ſchwer=
ſten
gelitten haben die Fresken der Eliſabeth=Galerie und des
berühmteſten der Bilder, des Sängerſtreits auf der Wartburg.
Die Maßnahmen, die im Laufe der letzten Jahre gegen die Ver=
nichtung
unternommen worden ſind Schutzfenſter, Doppel=
fenſter
, Vorhänge, Uebermalungen durch bekannte Malen
haben den Prozeß nur in geringem Maße aufgehalten. Man
will jetzt dem Uebel, deſſen Haupturſache in den Temperatur=
ſchwankungen
innerhalb der Räume zu ſuchen iſt, von Grund
auf entgegenarbeiten und vermittels einer Heizungsanlage für
gleichmäßige Temperatur ſorgen. Da indes die Beſitzfrage der
Wartburg noch nicht geklärt iſt, fo begagnet dieſe Maßnahme
Schwierigkeiten. Die Koſten würden ſich auf etwa eine Viertel=
million
belaufen. In Eifenach erwartet man, daß entweder der
ehemalige Großherzog Wilhelm Ernſt (2) oder der großthürin=
giſche
Staat die Koſten tragen oder daß durch eine Sammlung
im deutſchen Volke Gelder herbeigeſchafft werden.
(.K. (rine neue türkiſche Hauptſtadt. Die türkiſchen Na=
tionaliſten
, die von Muſtapha Hemal geführt werden und ſich
in Kleinaſien feſtgeſetzt haben, bcabſichtigen, eine neue Hauptſtadt
des Türkenreiches ins Leben zu rufen, die eine Rivalin Konſtan=
tinopels
werden ſoll. Sie haben als Sitz ihrer Regierung An=
gora
ausſehen und machen die größten Anſtrengungen, dieſes
ſchmutzige Dorf zu einer ſchönen Stadt umzugeſtalten. Die
Pläne, die von einem ungariſchen Architekten ausgearbeitet ſind
und als Vorbild die neue Hauptſtadt Budapeſt annehmen, ſind
von dem Nationaliſtenparkament genehmigt worden, und ſchon
jetzt ſind 3000 Arbeiter eifrig tätig, um die Bauten auszuführen.
Ein Nationaltheater und eine Univerſität ſollen errichtet werden,
und ebenſo wird eine öffentliche Bibliothek mit Leſeräumen und
ein großes Verſammlungshaus erſtehen.

[ ][  ][ ]

Tarmſtädter Tagbiatt, Sonutag

Reich und Ausland.

Frankfurt a. 9., 11. Febr. Einbruch. In der Nacht vom 9.
zum 10. Februgr wurde bei der Städtiſchen Steuer und Sparkaſſen=
Zahlſtelle 6 in der Martin=Lutherſtraße ein Einbruch verüübt. Die Diebe
drangen durch das Kloſettfenſter in die Dienſträume ein, nachdem ſie
ie Eiſenvergitterung beſchädigt hatten. An die Kaſſe konnten die Diel
nicht gelangen. Ein Schreibpult und ein Blechkaſten wurden aufgebro=
chen
. Ged oder Wertſachen wurden darin nicht aufbewahrt, ſo daß den
Dieben nichts in die Hände fiel.
Kaiſerslautern, 12. Febr. Zum Milchſtreik. Wie die Pfälz=
Nundſchau meldet, wurde der bisherige Sekretär Haas der Freien
Bauernſchaft, der bekanntlich während des Milchſtreiks 300 Liter Milch
der Stadt Frankenthal in den Straßengraben ſchüittete, in Kaiſerslau=
ern
zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.
fd. Biedenkopf, 12. Febr. Durch Geiz an den Bettelſtab.
Der in der ganzen Umgebung als reich bekannte Mühlenbeſitzer Klein
in Quotshauſen hatte der Steuerbehörde bei der Vermögensangabe die
Mitteilung gemacht, daß er kein bares Geld, ſondern nur Schulden
beſitze und daß deshalb bei ihm an ein Reichsnotopfer und eine Umſatz=
euer
nicht gedacht werden könne. Doch eines Tages erſchien eim Kom=
ando
Landjäger, nahm die geſamte Familie unter ihren landjägerlichen
Schutz und durchſuchte das Haus mit deutſcher Gründlichkeit. Der Er=
folg
war der Mühen wert. Denn man fand in Gold allein die Sumne
von 30000 Mk., nach dem heutigen Werte mehr als eine Viertelmillion
Mark, und in Banknoten etwa 50 000 Mk. Das geſamte Geld wurde
dem Staat für verfallen erklärt. Und der Müller Klein war im Laufe
eines Tages ein armer Mann geworden durch ſeinen Geiz!
fb. Dresßen, 11. Febr. Ein Proteſtdas früheren Königs
von Sachſen. Wie die Dresdener Neueſten Nachrichten melden, hat
der frühere König von Sachſen durch ſeinen Rechtsvertreter ſo=
vvohl
gegen die Verſteigerung von Porzellan und Ge=
mälden
aus früheren königlichen Sammlungen, als auch gegen die
Verwendung der durch den Verkauf erzieltem Millionen zu neuen Ankäu=
fent
Einſpruch erhoben. Er vertritt den Standplnkt, daß die verſteigerten
Gegenſtände nicht Eigentum des ſächſiſchen Staates geweſen ſeien.
Braunſchweig, 12. Febr. Munitionsfund. Unſveit Braun=
ſchweig
wurde geſtern in einem Gehölz in der Erde vergraben ein Mu=
nitionslager
von me
en hundert Granaten und Zündern gefunden.
Der Fund wurde von der Polizei beſchlagnahmt.
Paris, 12. Febr. Untergegangener Dampfer. Wie de
Shikago Trib=
aus
Montreal gemeldet wird, iſt der franzöſiſche
ori
Dampfer Vie
der am 2. Februax von Neu=York nach Cadix in
See ging, undergegangen. Die Beſatzung wurde von dem Dampfer
Crabford aufgenommen.

Weffenbeſchlagnahme und Putſchgerüchte.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Wie erinnerlich, beſchlagnahmte
die Berliner Polizei vor einigen Tagen im Weſtend zahlreiche
Waffen. Es wurde feſtgeſtellt, daß dieſe Waffen (insgeſamt
39 Maſchinengewehre, 35 Karabiner, 46 Seitengewehre, zahl=
reiche
Maſchinengewehrmunition und Maſchinengewehrgeräte
der verſchiedenſten Art) von Mitgliedern der Orgeſch= Organi=
ſation
, einem Aſſeſſor Dr. Hehl und Genoſſen, nach Weſtend ver=
bracht
worden ſind. Die polizeilichen Feſtſtellungen ergaben jetzt
auf Grund von Ausſagen Beteiligter, daß Heyl und Genoſſen
die Waffen aus der Oberfeuerwerkerſchale in der Lehrter Straße
abgeholt haben. Da die Oberfeuerwerkerſchule ein militäriſches
Dienftgebäude iſt, beſteht der Verdacht, daß Militärperſonen bei
der Wegſehaffung der Waffen ihre Hand im Spiele gehabt haben.
Welche Perſonen hierfür als Schuldige in Betracht kommen,
hat die zuſtändige Militärbehörde bisher noch nicht ermittelt.
Das Polizeipräſidium hat jetzt die Ermittlungsvorgänge an die
zuſtändige Staatsanwaltſchaft weitergegeben. Ueber die Per=
fönlichkeit
Hehls iſt zu bemerken, daß er früher bei der Ober=
ſtaatsanwaltſchaft
des Kammergerichts als Gerichtsaſſeſſor be=
ſchäftigt
war, ſeit dem Kapp=Putſch aber beurlaubt iſt, da gegen
ihn ein Verfahren wegen Beteiligung an dieſem Putſche ſchwebt.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Der Staatskommiſſar für
öffentliche Ordnung teilt mit: Die Deutſche Tageszeitung bringt
unter der Ueberſchrift Ein roter Aktionsplan für
Groß=Berlin Mitteilungen, wonach vom 1. März ab alle
Vorbereitungen für die Durchführung einer Gewaltaktion der
Kommuniſtiſchen Partei in Berlin und Umgebung fertig ſeien.
Demgegenüber wird, wie ſchon wiederholt betont wurde, aus=
drücklich
hervorgehoben, daß zwar linksradikale Pläne für eine
gewaltſame Einſetzung der Diktatur des Proletariats beſtehen,
daß aber mit der Ausführung dieſer Pläne in abſeh=
barer
Zeit nicht gerechnet werden kann. Einmal fehlt es
an der Bereitwilligkeit der Maſſen der Arbeiterſchaft, dem Rufe
der Kommuniſten Folge zu leiſten. Im Gegenteil muß feſtge=
ſtellt
werden, daß die große Mehrheit der deutſchen Arbeiter ein
Bedürfnis nach Ruhe empfindet, ihrem Verdienſt nach
gehen will und es entſchieden ablehnt, ſich von den Kommuniſten
auf die Straße treiben zu laſſen. Weiter fehlt es den Linksradi=
kalen
zur Durchführung ihrer Abſichten an hinreichender Be=
waffnung
und ſicherlich auch an Geldern, da die ruſſiſche Quelle
ſchon ſeit längerer Zeit anſcheinend ſpärlich läuft. Außerdem
ſteht die Uneinigkeit in der V.K.P.D. und der Streit, der zwi=
ſchen
dieſer und der K.A.P.D. herrſcht, einer großen einheitlichen
Aktion hindernd im Wege. Die Meldung der Deutſchen Tages=
zeitung
, wonach vom 1. März ab mit kommuniſtiſchen Gewalt=
ſtreichen
in Berlin gerechnet werden muß, iſt mithin falſch.

Aus dem beſetzten Gebiet.
Verſtärkung der Beſatzungstruppen. Ausweiſung von
Einwohnern.
Koblenz, 11. Febr. (Wolff.) Nachdem vor kurzem erſt
aus Kelſterbach a. M. gemeldet wurde, daß dort aufs
neue ſtarke franzöſiſche Beſatzung eingetrof=
fen
war, wird aus Oberſtein (Birkenfeld) gemeldet, daß
auch dort neue Garniſom ein Bataillon weiße Franzoſen
eingetroffen iſt. Da die Einquartierungsmöglichkeiten ſehr be=
ſchränkt
ſind, hat der franzöſiſche Stadtkommandant angeordnet,
daß ſämtliche ſeit dem 1. Oktober 1920 zugezogenen Perſonen
Oberſtein verlaſſen müſſen. Dieſe Beſtimmung trifft
aufs härteſte eine große Anzahl Familien und Einzelperſonen,
die ſeit dem 1. Oktober vorigen Jahres dort Unterkommen und
Stellung gefunden haben. Wie wir erfahren, haben die zu=
ſtändigen
deutſchen Stellen ſofort nachdrücklich gegen dieſe durch
nichts gerechtfertigte Anordnung Einſpruch erhoben.

Einſpruch gegen Verordnungen der Rheinlandkoprmifſion.
Koblenz, 11. Febr. (Wolff.) Trotz der entſchiedenen
Einſprüche des Reichskommiſſars für die beſetzten
rheiniſchen Gebiete, v. Starck, fährt die Interalliierte Rhein=
landkommiſſion
fort, Verordnungen über Verordnungen zu
erlaſſen, die im ſchärfſten Widerſpruch zu der von den Kommiſ=
aren
der fremden Mächte zugeſicherten lohalen Ausführung des
Rheinlandabkommens ſtehen.
So hat die Interalliierte Rheinlandkommiſſion neuerdings
eine Verordnung erlaſſen, in der Strafen bis zu lebensläng=
lichem
Gefängnis angedroht werden.
Auch dieſe Verordnung, die wohl am treffendſten als Spio=
nageverordnung
bezeichnet wird, iſt auf die überwiegenden Ein=
flüſſe
der Militärs in der Rheinlandkommiſſion zurückzuführen:
Nach Verordnung 71 wird mit Gefängnis bis zu lebensläng=
licher
Dauer beſtraft, wer ſich Orten nähert, ſie beſichtigt oder
photographiert, deren Betreten durch Befehl des Oberbefehls=
habers
einer Beſatzungsarmee unterfagt iſt.
Unter die gleiche ſchwere Sirafe fällt und das iſt wohl
der bedenklichſte Teil dieſer Verordnung , wer mit anderen
als den an der Beſetzung teilwehmenden Mächten ein Einver=
nehmen
unterhält.
In den weiteren Artikeln der Verordnung wird die gleiche
hoße Strafe ſolchen Perſonen angedroht, die ohne ſchriftliche Er=
laubnis
des Oberbefehlshabers der Beſaßungszone drahtloſe
Telegraphen= oder Telephonanlagen errichten oder Teile ſolcher
Apparate beſitzen, herſtellen, kaufen oder verkaufen.
Auch das Tragen von Uniformen und Abzeichen der Be=
ſatzungsarmeen
und der Rheinlandkommiſſion, ſowie deren
Nachahmung wird uner dieje Strafen geftellt.
Der letzte Teil der Verordnung enthält bezüglich des Paß=
weſens
ſcharfe Strafbeſtimmungen. Danach wird mit Gefäugnis
bis zur lebenslänglichen Dauer und mit Geldſirafe bis zu=
100 000 Mark beſtraft, wer einen Paß, der von Zitil= oder Mili=
tärbehörden
ausgeſtellt iſt, ſälſcht oder verfälſcht, oder von ſol=
chen
gefälſchten Päſſen Gebrauch macht. Doch auch ſchon die
Perſon, die in der Abſicht, einen ſolchen Paß zu erlangen, falſche
Angaben macht, fällt unter die hohe Straſe.
Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, hat der Reichs=
kommiſſar
für die beſetzten rheiniſchen Gebiete mit aller
Entſchiedenheit gegen dieſe Verordnungen
Einſpruch erhoben, beſonders gegen den Artikel, der das
Einvernehmen mit anderen als den Bcſatzungsmächten be=
trifft
. Die Dehnbarkeit dieſes Artikels iſt allzu deutlich erſichtlich
und ſtellt nur eine Handhabe zur Strafverfolgung der den Be=
atzungsbehörden
mißliebigen Perſonen dar.

Keine Verſchärfung der Einkommen= und

in.

Bremen, 12. Febr. (Wolff.) In ſeiner Rede vor der Han=
Helskammer in Bremen ſprach der Reichsminiſter der
Finanzen auch von der Einkommen= und der Beſitzſteuer,
die vom Leiter der Verſammlung einer bebhaften Kritik unter=
zogen
wurden. Der Reichsfinanzminiſter erklärte, daß die Ein=
kommen
= und die Beſitzſteuern die Grenze des Mög=
lichen
erreicht, ja ſogar überſchritten hätten. Diefe Auffaſſung
inde man auch in Kreiſen der Alliierten. An eine Verſchär=
fung
dieſer Steuern könne daher nicht gedacht werden.
Die ſteuerliche Belaſtung in Deutſchland.
Berlin, 12. Febr. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Wenn man das geſamte Volkseinkommen in
Deutſchland mit 140 Milliarden Papiermark an=
nimmt
, ſo ſind das auf den Kopf der Bevölkerung
333 Papiermark, oder nach der Umrechnung in Goldmark
233½½= Goldmark auf den Kopf. Davon müſſen in Deutſch=
land
75½ Mark Steuern gezahlt werden, das ſind 32,3
Prozent, ſo daß nach Abzug der Steuern nur 158 Goldmark auf
den Kopf der Bevölkerung übrig bleiben. Hier drückt ſich die
ſchwere wirtſchaftliche Lage des deutſchen Volkes mit Deutlich=
keit
aus.
Die Verteilung der deutſchen Kolonien.
London, 12. Febr. (Wolff.) In London fand, dem Man=
cheſter
Guardian zufolge, eine Verſammlung der Anti= Skla=
verei
=Geſellſchaft ſtatt, die ſich mit der Frage der Ver=
zögerung
der Mandate befaßte. Der Vorſitzende erklärte,
der führende Grunbſatz des Mandatſyſtems ſei die Verwaltungs=
vollmacht
, nicht die kommerzielle Ausbeutung. Profeſſor Gilbert
Murrey erklärte, die Hauptbefürchtung ſei die offen zugegebene
Abſicht der franzöſiſchen Regierung, große afrikani=
ſche
Heere auszuheben. Dieſe Politik, die für den Frie=
den
Europas das größte Verhängnis bedeuten würde, ſtehe voll=
ſtändig
im Widerſpruch zu den Beſtimmungen des Völker=
bundes
, die ſich mit dem Schutz der Eingeborenen befaßten.
Ein Mitglied der Verſammlung erklärte, die Eingeborenen von
Togo und Kamerun ſollten unter britiſcher und nicht
franzöſiſcher Verwaltung ſtehen, worauf Sir Sidney Olivier
erklärte, es beſtehe nicht die geringſte Ausſicht, daß dieſen Völ=
kern
gegenüber das Verſprechen der Selbſtbeſtimmung innege=
halten
werde. Die Verteilung dieſer Gebiete zwiſchen beiden
Ländern habe lange vor der Begründung des Völkerbundes
tattgefunden.
Die Ausfuhrabgabe.
Berlin, 12. Febr. (Wolff.) Nach einer Meldung der B. Z.
am Mittag aus Paris erklärte der Wiederaufbauminiſter Lou=
cheur
einem Vertreter der Aſſociated Preß u. a.: Es ſtand nie=
mals
in Frage, Deutſchland auf die Ausfuhrtaxe in Höhe von
12 Prozent zu verpflichten. Man teilte die Jahresleiſtun=
gen
in zwei Teile: der eine iſt ein Minimum, das feſtgeſetzt
wurde und vielleicht ſogar niedriger iſt als das, was die ameri=
kaniſchen
Sachverſtändigen während der Friedenskonferenz in
Ausſicht genommen haben; der zweite Teil iſt die ſogenannte
veränderliche Jahresleiſtung. Um ſie zu kalkulieren, wird man
am Ende jedes Halbjahres von der Geſamtſumme der deutſchen
Ausfuhr 12 Prozent berechnen. Es handelt ſich alſo lediglich um

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Schnitzlers Reigen im öſterreichiſchen
Nationalrat. In der Begründung ſeines Dringlichkeits=
antrages
, betr. Verbot der Reigen=Aufführung,
führte der Sozialdemokrat Leuthner im öſterreichiſchen Natio=
nalrat
aus, es handle ſich nicht um die künſtleriſche oder äſtheti=
ſche
, ſondern die rein verfaſſungsrechtliche Seite der Angelegen=
heit
. Der hierſür zuſtändige Bürgermeiſter von Wien habe die
Aufführung bewilligt, und das Miniſterium habe kein Recht zur
Aufhebung der Bewilligung. Miniſter des Innern Dr. Glanz
hob hervor, daß die weit überwiegende Mehrzahl der öffent=
lichen
Meinung ſich dahin ausgeſprochen habe, daß die Auffüh=
rung
eine ſarge Verletzung der öffentlichen Sitt=
lichkeit
bodeute. (Lebhafter Beifall bei den Chriſtlichſozialen.
Stürmiſ drufe bei den Sozialiſten. Andauernder Lärm.) Die
deutſche Kultur in Oeſterreich werde gewiß keinen Schaden er=
leiden
, wenn die Schauſtellung ſolcher Vorgänge auf einer öffent=
lichen
Bühne unterbleibe. (Wiederum ſtürmifcher Beifall bei
den Chriſtlichſozialen. Gegenrufe bei den Sozialiſten: Es han=
delt
ſich um eine Verfaſſungsfrage!) Miniſter Dr. Glanz erklärt,
formal habe der Miniſter nach den geltenden Kompetenzbeſtim=
mungen
das Recht und die Pflicht zur Aufſicht und zum Verbot
der Aufführung. Darauf entſtand großer Tumult, mehrere So=
zialiſten
drangen zum Miniſtertiſch vor und ſchlugen heftig auf
den Tiſch. Abg. Seitz nahm in ſcharfer Weiſe Stellung gegen
den Miniſter des Innern und kündigte entſchiedenen Widerſtand
der Arbeiterſchaft gegen jede Verletzung des Verfaſſungsrechtes
an. (Lebhafter Beifall bei den Sozialiſten, andauernde Zurufe
bei den Chriſtlichſozialen.) Als Seitz den Miniſter Glanz als
einen unfähigen Beamten bezeichnet, erhält er einen Ordnungs=
ruf
. Da kein weiterer Redner vorgemerkt iſt, iſt die Angelegen=
beit
erledigt.

* Spielplan der Frankfürter Bühnen vom 13. bis
20. Februar: 1. Opernhaus: Sonntag, 5 Uhr: Die Meiſterſinge
von Nürnberg. Montag, 7½ Uhr: Tanzgaſtſpiel Mary Wigmann.
Dienstag, 7½ Uhr: Salome‟. Mittwoch, 7 Uhr: Der letzte Walzer
ſonnerstag, 6½ Uhr: Figaro=
Hochzeit. Freitag: Geſchloſſen. Sar
tag, 3½ Uhr:
Tauſendhändcken.. S
letzte Walzer. 2. Schauſpiel=
7 Uhr: 7
Uhr: Judirh, Montag,
gaus: Sonntag, 3 Uhr: Alt=Heidelberg;
Uhr: Der Konig der dunklen Kammer,
enstag, 7
Ihr: Can=
iſe‟
Donnerstag
dida‟. Mittwoch, 7 Uhr: Nathan der A
7 Uhr
Robert und Bertram. Freitag, 7 Uhr: Robert und Bert
ran
Sam
tag, 7½ Uhr, zum erſten Male: Ernſt, eine Komödie von Ernſt Wilde.
vonntag, 3½ Uhr: Wilhelm Tell; 7½ Uhr: Ernſt
3. Ne
e ſpaniſe
heater: Sonntag, 31 Uhr:
7½ Uhr

Fl.
Anakol
Montag: Geſchloſſene Vorſtellung
Dienstag, 7½
Anatol Mittwoch, 7½ Uhr: Hinter Mauern. Donnerstag, 7½ Uhr
Anatol
Freitag, 7½ Uhr: Hinter Mauern
Uh
Samstag, 71
Anatol. Sonntag, 3½ Uhr: Ein Wintermä=
7½ Uhr: Ana=
ol
. 4. Kammerſpiele: Sonntag, 3½ Uhr: Hidalla; 7½Uh
zum erſten Male: Die deutſchen Kleinſtädter. Montag, 7½ Uhr: 11
das Licht ſcheinet in der F
nſternis‟. Dienstag, 7½ Uhr: Die deutſchen
Kleinſtädter. Mittwoch, 7½ Uhr: Der König‟. Donnerstag, 7½ Uhr=
Die deutſchen Kleinſtädt
Freitag, 7½ Uhr: Der König. Sams=
tag
, 7½ Uhr
: Die deutſchen Kleinſtädter. Sonntag, 3½ Uhr: Hidalla;
½ Uhr: Dio deutſchen Kleinſtädter. 5. Schumanntheater:
Täglich 7 Uhr: Eine Nacht in Venedig.

* Spielplan des Nationaltheaters Mannheim
Sonntag, 2 Uhr: Das Dreimäderlhaus; 7 Uhr: Orpheus und Eurh=
dite‟
. Montag, 6 Uhr
Egmont‟ Dienstag, 7 Uhr: Tabula raſa
Mittwoch, 61 Uhr: A
Donnerstag, 7 Uhr: Jugendfreunde‟.
Freitag, 7 Uhr: Das Dorf ohne Glocke, Samstag, 6 Uhr: Die Ver=
ſchwörung
des Fiesko. Sonntag, 11½ Uhr, Vormittagsaufführung:
Die moderne Oper um Richard Strauß; abends 6 Uhr: Der Schatz=
gräber"
.

ein Kalkulationsmittel für die Jahresleiſtung, die
der wirtſchaftlichen Entwicklung Deutſchlands anpaßt.

Die Antwort der bayeriſchen Regierung
in Berlin eingetroffen.
T.1. München, 12. Febr. Die endgültige Antwo
der bayeriſchen Regierung an die Reichsvegierung
heute morgen in Berlin eingetroffen und wird heute mut
tag vom baheriſchen Geſandten überreicht. Entgegen der an
ſprünglichen Abſicht münſcht die baheriſche Regierung, daß 3
Note als vertraulich behandelt und der Oeffentlichkeit ne
zur Kenntnis gebracht wird. Man glaubt hier annehmen
dürfen, daß ſich die Reichsregierung dieſer Auffaſſung anſchkie
ßen wird.
Wie das Berliner Tageblatt mitteilen kann, beharrt 5
bayeriſche Staatsregierung in der Note auf ihrem Standpur
daß die Pariſer Forderungen einſchließlich der Frage der E.
wohnerwehren einheitlich zu behandeln wären, anerkexn
aber auch in der Entwaffnungsfrage das Recht der Reichsregi
rung zu geſetzmäßigen Maßnahmen, für deren innerpol
tiſche Folgen ſie jedoch die Verantwortung ablehnt.

Die Bergarbeiter des Saargebiets gegen die
franzöſiſchen Kohlenforderungen.
Saarbrücken, 12. Febr. (Wolff.) Der katholiſche Ber
arbeiterverband und die chriſtlichen Gewerkſchaften
Saargebiets hielten Verſammlungen ab, die von Tauſ
den von Bergarbeitern beſucht waren, eitere 40 Verſammlung
werden morgen folgen. In den Verſammlungen wurde
Entſchließung angenommen, in der unter Hinweis auf
zahlreichen Feierſchichten der Saargebietsgrub
die fuanzöſiſche Bergwerksdirektion erſucht wird, ſich dafür ein
ſetzen, daß in Frankreich für die Kohlen der franzöſiſchen Sa=
gruben
genügend Abſatz geſunden wird. Die Bergarbeiter köy
ten es nicht verſtehen, daß Deutſchland monatlich 2 Millior
Tonnen Ruhrkohlen an die Entente abliefern muß, während
den Halden der Saargruben kein Platz mehr iſt zum Aufſchüt.
neuer Kohlen. Sie erfuchen die Bezirksleitung, unverzüglich
ſammen mit dem Deutſchen Bergarbeiterverband beim Bure
des internationalen Bergarbeiterbundes in Amſterdam vorſten
zu werden, um ein Vorgehen der angeſchloſſenen Verbände
veranlaſſen, damit ein Teil der Ruhrkohlen
Deutſchland verbleibt, ſo daß der Abſatz der Sa
kohlen gewährleiſtet wird. Weiter wird die Bezahlung
Feierſchichten verlangt unter möglichſter Einſchränkung derſelb
Auch der Deutſche Bergarbeiterverband im Saargebiet hat
vier Verſammlungen, denen 8000 bis 10000 Bergarbeiter b
wohnten, eine Entſchließung in gleichem Sinne a
genommen.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Der Temps meldet, daß
1. März die Reparationskommiſſion mit den deutſchen Kohle
ſachverſtändigen zuſammentreten wird, um das Lieferung
programm für April zu beſtimmen. Für Februar u
März bleibt es bei der vorgeſehenen Regelung, nämlich 2.2 M
lionen Tonnen und 250 000 Tonnen Rückſtände.
Paris, 12. Febr. (Wolff.) Der franzöſiſche Botſchafter

jele u
Son
ſenbun
*
gege
te?
Sägt.

Sp

Berlin, Charles Laurent, der ſich augenblicklich hier aufheſ eute auf
erklärte einem Mitarbeiter des Excelſior, es ließe ſich nicht
leugnen, daß Deutſchlands Handel und Deutſchlands Induſt,
ſehr große Anſtrengungen machten, um ſich auf den Weltmärk
einen bevorzugten Platz zu erobern. Es ſei nicht zweifelhe
daß die Wiederaufbaupläne berwirklicht würd
da alle Kräfte des Reiches ſich in den Dienſt der Nation geſt
hätten. Die Deutſchen litten nicht unter Kohle
mangel (!), ſie b=
ſäßen
, ſo viel Kohlen, als
brauchten. (!!) Wenn ſie klagten, daß es ihnen daran fek,
ſo täuſchten ſie ſich. Seiner Anſicht nach gehe die Politäk
Deutſchland ſeit einiger Zeit ſtark nach rechts.

Eine Abrüſtungskonferenz im Herbſt.

T.u. London, 12. Febr. Sir Auckland Geddes, 7
engliſche Botſchafter in Waſhington, hat den Auftrag erhalt
der amerikaniſchen Regierung die Beſchickung einer Konferen
vorzuſchlagen, auf welcher die Frage der Abrüftung v=
den
Großmächten behandelt werden würde. Die Kond
renz ſoll ſchon kommenden Herbſt ſtattfinden. Geddes wird o
Anſtrengungen machen, um die Union an der Teilnahme an 5.
Abrüſtungskonferenz zu intereſſieren. Der neue Präſident 5.
Vereinigten Staaten ſoll erklärt haben, daß er mit aller Kre
andder Verwirklichung jedes Abrüſtngsprogramms arbeit
werde.
* London, 12. Febr. (Wolff.) Wie aus Neu=York
meldet wird, har der neue Präſident Harding ſeine un ?
dingte Sympathie mit dem Gedanken der Abrüſtung arſ
geſprochen. Harding erklärte, er werde alles tun, um die M
arbeit der Vereinigden Staaten für die Weltabrüſtung zuſtan=
zubringen
.
Das franzöſiſche Eiſenbahndefizit.

Paris, 11. Febr. (Wolff.) In der geſtrigen Sitzung 50
Finanzkommiſſion des Senats iſt feſtgeſtellt worden, daß info.
des Achtſtundentages das Defizit der franzöſiſch
Eiſenbahnen ſeit 1920 3.1 Milliarden Franes beträgt.
das Jahr 1921 wird das Defizit pro Tag auf 8 Millionen Fr.
beziffert.

Vereinigung der ruſſiſchen mit der römiſchen
Kirche?

* Berlin, 12. Febr. (Tel. unſerer Berliner R
daktion.) Seit einiger Zeit ſchweben zwiſchen Vertretel
der ruſſiſchen Kirche und dem Vatikan Verhandlung)
über eine Vereinigung beider Kirchen. Die Verhandlung
um die ſich beſonders der Erzbiſchof von Mohilew bemüht, ſoll
einen günſtigen Verlauf nehmen.

Letzte Nachrichten.

T.u. Berlin, 12. Febr. Nachdem der Reichsfinanzmimif?
auf Verlangen der Deutſchnationalen Aufſchluß über die Stenl=
angelegenheit
des Abg. van den Kerkhoff gegeben hat, P.
langt das Zentrum eine ähnliche Auskunft über den Stand
Steuerangelegenheit Erzbergers nach Berichten des Fina?
amtes Charloltenburg und des Landesfinanzamtes Berlin,
München=Gladbach, 12. Febr. (Wolff.) Heute morgen ſ.
in der Nähe von München=Gladbach ein Perſonenzug 4.
einen Güterzug. Die Lokomotive und neun Wagen ei
gleiſten. Durch die Trümmer der entgleiſten Wagen, die 7.
Teil auf das benachbarte Gleis hinüberragten, wurden
einem vorüberfahrenden Perſonenzug die Seiten der Wagen &.
geriſſen. Durch die Splitter wurden drei Reiſende ſchw.
und mehrere leicht verletzt.
Marienwerder, 12. Febr. (Wolff.) Wie die Weichſelzein4!
mitteilt, wurden geſtern abend zwiſchen Marienburg und 27
rienwerder in einem Wagen 2. Klaſſe eines Perſonenz Damen erſchoſſen aufgefunden. Nach den au
ſtellten Ermitelungen ſoll es ſich um eine Frau Will und de=
Tochter handeln. Da man die Handtaſchen der Ermorde
vermißt, handelt es ſich offenbar um einen Raubmord. Verde
tig iſt ein junger Mann, der in demſelben Wagen ſich befand."
der verſchwunden iſt.
Neu=York, 11. Febr. (Wolff.) Nach einem hier aus 2"
diwoſtok eingetroffenen Telegramm wurde am Dieis
abend auf fünf amerikaniſche Matroſen von i"
kannten Männern geſchoſſen; ein Matroſe wurde berſ.
det. Man glaubt, daß der Angriff in der Abſicht unternol
worden iſt, eine Spannung zwiſchen Amerike.
Japan herbeizuführen.

[ ][  ][ ]

als Rad- und Kraftfahrer, um
vor Enttäuschungen bewahrt zu
bleiben, Continental-Pneumatik.
Aus besten Rohstoffen herge-
stellt
, ist er im Gebrauch billig.

NaimatiK

R

Familiennachrichten

A
Barmstadt

(Hotel zur Post),

Rummer X3.

Darmßtädter Tagblatt, Sonntag, den 18. Februar 1921.

Seite 5.

Landwirtſchaftliches.
nu. Landwirreberſammlung. Auf Veraplaſſung der
Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer fand geſtern nachmittag im Saale des
Fummelbräu eine landwirtſchaftliche Verſammlung des Kammerbezirks
Darmſtadt ſtatt, in welcher Herr Oekonomierat Dr. Wetz=Darmſtadt
inen Vortrag hielt über den Einflußdes Saatgutes auf
ie Ertragsſteigerung. Herr Oekonomierat Fritſch begrüßte
je Verſammlung in herzlichen Worten und gab ſeinem Bedauern Aus=
ruck
, daß bei einer für die Landwirtſchaft ſo hochwichtigen Frage die
Seſucherzahl nicht den ganzen Verſammlungsſaal fülle. Einleitend gab
er Vortragende eine ſtatiſtiſche Ueberſicht über die Leiſtungsfähigkeit
er deutſchen Landwirtſchaft und die dauernde Erhöhung ihrer Erträge
or dem Kriege. Deutſchland hatte damals mit ſeinen Erzeugniſſen an
der Spitze geſtanden. Der Grund dieſes Aufſchwunges war die vortreff=
Eche Auswahl des Saatgutes und die Steigerung der Düngemittel. Hier=
zuf
beſprach der Redner die Eigenſchaften des Saatgutes in eingehender
Beiſe. Das Gewicht des Saatgutes iſt für die Ertragsſteigerung außer=
prdentlich
wichtig. Schwere Samen erzeugen einen hohen Prozentſatz der
Ernte, lebensfähige Pflanzen und ſchnelle Entwicklung der Wurzoln. Die
auptſache beim Saatgut iſt das Korngewicht‟ Eine weitere wichtige
igenſchaft des Saatgutes iſt ſeine Form, ſeine Farbe und ſein Glanz.
Veicht das Saatgut hiervon ab, ſo hat man es mit dem ſogenannten
Schmachtkorn zu tun. Dieſe Eigenſchaften allein ſind typiſch für die
eimfähigkeit und Reife des Saatgutes. Dunkeles Saatgut hat keine
ſeimkraft und auch Fälſchungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Alte Samen
verden ſtark geſchwefelt. Durch Waſſer und Lackmuspapier laſſen ſich
eſe Fälſchungen leicht nachweiſen. Der Glanz des Saatgutes iſt umſo
tenſiver, je jünger dasſelbe iſt. Mattes läßt auf ein hohes Alter ſchie=
en
. Auch der Geruch iſt eine wichtige Eigenſchaft. Je ſtärker der Ge=
wich
, umſo beſſer wird die Saat. Eingehend erläuterte der Redner hier=
aaf
die Keimungsfähigkeit der Saatkörner, insbeſondere die Merkmale
er guten und ſchlechten Saatfrucht und beſprach die Art der Sorten und
ihre Bezugsländer. Heute baut man nicht mehr nach Sorten, ſondern
ſach Herkunft des Saatgutes an. Redner gibt hierauf an Hand von
matiſtiſchen Nachſweiſen eine Ueberſicht über die von der Landwirtſchafts=
ſammer
ſeit Jahren durchgeführten Sorten=Anbauverſuche für
förner und Hackfrüchte und insbeſondere für Kartoffelſaatgut. Dieſem
Sortenanbau mauß der Landwirt die größte Bedeutung beimeſſen. Wenn
Deutſchland ſeine landwirtſchaftlichen Erträgniſſe auf allen Gebieten
teigert, dann iſt es auch ohne Auslandshilfe in der Lage, ſeine Bevölke=
ung
mit Nahrung und Bror zu verſorgen. Zum Schluß gab der Vor=
ragende
noch ein Bild über die Kulturpflanzen und ihr Düngerverhält=
nis
und über den Fortſchritt in der landwirtſchaftlichen Maſchigentechnik
beicher Beifall lohnte den Redner. An der Ausſprache beteiligten ſich
die Herven Oekonomierat Fritſch, Hauck, Dr. Hamann und Mohr=
Eberſtadt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Der Fußballklub Union tritt für die kommende Zeit=
ine
Reihe Privatſpiele an, die ſich, ausſchließlich der unteren Mann=
ſchaften
, gegen beſte Gegner richten. Die Bekanntgabe der einzelnen
Spiele und Gegner erfolgt von Fall zu Fall; erſtmalig tritt die Union
im Sonntag, den 13. Febr., gegen die Liga II des F.K. Viktoria=Neu=
Fſenburg in Neu=Iſenburg an. Die 2. Mſch. Unions empfängt die
eſte Elf des Sportklubs Haflia=Dieburg zum Geſellſchaftsſpiele am
Nachmittag auf dem Golfplatze. Auch dieſes Spiel wird einen ſchönen
Verlauf nehmen. Die erſte Jungmannſchaft ſpielt vormittags in Pfung=
ſtadt
gegen die gleiche des Raſenſportvereins Germania, während die
weite Jungmannſchaft vor dem Spiel der 2. Mannſchaft ein Wettſpiel
egen die erſte Schülermannſchaft des Darmſtädter Fußballvereins 1912
usträgt.
* Sportverein Darmſtadt. Zu den beiden Wettſpielen, die
eute auf der Rennbahn zum Austrag kommen, dürfte noch erwähnt ſein,

daß dasjemige der 2a=Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft von Eppel=
heim
einen kleinen Vorzug genießt. Die 2 a=Mannſchaft wird letztmalig
in der alten Aufſtellung, in der ſie die Meiſterſchaft ohne Niederlage
erkämpfte, antreten. Nach dieſem Spiel wird ſich die Mannſchaft auf=
löſen
und die Spieler größtenteils in höheren Mannſchaften verwendet,
Es heißt alſo nochmals angeſtrengt, um auch das letzte Spiel ſiegreich
durchzuführen. Eppelheim geht ein guter Ruf voraus, ſo daß ein inter=
eſſantes
Spiel zu erwarten iſt.
* Fußballwerkkampf Univerſätär Gießen gegen
Hochſchule Darmſtadt um den Wanderpreis des Heſ=
ſiſchen
Staatsminiſteräums. Am Mittwoch, den 16. d. Mts.,
finden auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße zwei Wettſpiele
ſtatt, die dem Sport auf unſerer hieſigen Hochſchule neue Pforten öffnen
ſolſen. Um 2 Uhr ſpielt die Hockeymannſchaft der Hochſchule gegen eine
kombinierte Mannſchaft des hieſigen Hockehklubs. Beide Mannſchaften
ſind techniſch auf der Höhe, ſo daß ein gutes freies Spiel zu erwarten iſt.
Na=
ch
dieſem Spiel tritt die Fußballmannſchaft der Univerſität Gießen
gen die gleiche der Hochſchule Darmſtadt an, um zum drittenmal den
anderpreis des Heſſiſchen Staatsminiſteriums auszuſpielen. Im letz=
ten
Semeſter wurde der Preis nach hartnäckigem Kampfe von der hieſigen
Hochſchule gewonnen. Beide Mannſchaften haben in letzter Zeit gute
Fortſchritte gemacht, ſo daß ein gutes, auf zienlich hoher Stufe ſtehendes
Spiel erwartet werden kann. Die hieſige Mannſchaft wird in folgender
Aufſtellung antreten
*Gernsheimer *Eickeln Rockmann Jenſem =Buch
Sichelſchmitt
Henning Neu
Niemann *Gethmann
Droell
Die mit * bezeichneten ſind bekannte Ligaſpieler.
* 1. Darmſtädter Fußballberein 1912. Heute finden
folgende Spiele ſtatt: 1. Mannſchaft gegen Liga=Erſatz Germania 94
Frankfurt; 2. Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft Germania 94 Frankfurt;
3. Mannſchaft gegen 4. Mannſchft im Uebungsſpiel; 1. Schülermannſchaft
gegen 2. Jungmannſchaft Union 1913; 2. Schülermannſchaft gegen
2. Schülermannſchaft Turngemeinde 1846. Ganz beſonders ſei auf das
Spiel der 1. Mannſchaft aufmerkſam gemacht, Germania 94 tritt mit
beſter Aufſtellung ci.
Schluß des redaktionellen Teils.

Tageökalender.
Landestheaker, Anfang 5 Uhr, Ende vor 10 Uhr (4 20): Göttea
dämmerung
pheum: Vorſtellungen um 1/4 Uhr und 27 Uhr.
Muſikverein: Morgenmuſik um 11½ im Vereinshaus
Vorträge: Oberſteuerinſpektor Köhler um 10 Uhr im Saalbau.
F. Hilmer um 8 Uhr im Saale Mühlſtraße 70.
Proteſtverſammlung aller Beamten und Lehrer um 10½ Uhr
im Perkeo.
Verſammlungen: Ehemalige Leibdrogoner Nr. 24 um 11 Uhr
im Fürſtenſaal. Ehemalige 25er Artilleriſten um 2 Uhr im Chriſt=
lichen
Hoſpiz.
Familienabend des Männervereins der Johannesgemeinde um
8 Uhr im Chrifklichen Hoſpiz.
Verſteigerungskalender.
Montag, 14. Februar.
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr in der
Autohalle des Marſtalls.
Nutzholz=Verſteigerungen: 9 Uhr im Roßdörfer Gemeinde=
wald
(Zuſammenkunft an der Kubig). 9 Uhr im Ober=Ramſtädter
Gemeindewald (Zuſammenkunft am Breitenſtein). 9½ Uhr in dem
Pfungſtädter Gemeindewald (Zuſammenkunft an der Holzbrücke, Sand=
ſchollſchneiſe
).
9½ Uhr im Büttelborner Gemeindewald ( Zuſam=
menkunft
auf dem Griesheimer Weg am Eingang des Waldes).

19
Tarf 122

Schr rasch
und sicher
wirkend.
Pakot
ä 5 Palrer M. 5.

Hotel-Restaurant

(1381a

Der Darmstädter Hof‟

in vollem Betriebe.

Ziviſe Preise.

Wetterausſichten für Sonntag:
Bedeckt, trocken, Temperatur um Null Grad, Nordwind.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldae
Un
ſſiſche Pol
2
Ges
andel und Landwt
übrigen Teil (außer Spor
Max Streeſ.
*, H
eil und La
virtſchaftliches: Kn
Mitſching: für den Anzer
Ge=
Anzeigen
und Mitteilungen aus d
ge.
ſchäftsleben: Paul La
Druck und Verlag: L. C. WSitsich’fcl.
ofbn=hdruckerei.
taßt.
e
Für den redartionellen Teil beſtir
eilungen ſind an die
in d
richten. Etweige Honor=
Tagblat
ngen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſ ndt.

Die heutige Rummer hat 12 Seiten
und Unterhaltungsblatt.

ddes
Kon

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
machen wir die traurige Mitteilung, daß
geſtein meine herzensgute, unvergeßliche
liebe Frau, treuſorgende Mutter ihrer Kinder
Frau
Marie Krecht
geb. Heilmann
nach langem ſchweren mit Geduld er=
tragenen
Leiden plötzlich und unerwartet
im Alter von 35 Jahren in dem Herrn
ſanft entſchlafen iſt.
(*5929
In tiefſtem Schmerze:
Rudolf Krecht u. 4 Kinder.
Darmſtadt, 12. Februar 1921.
Die Beerdigung findet am Montag, den
14. Februar 1921, nachm. 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem, ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden, meine
liebe Frau und treue Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
G
Marg. Schuchmann
geb. Schroth
im Alter von 31 Jahren,
(B1943
Darmſtadt, den 11. Februar 1921,
Alte Niederſtr. 22.
In tiefem Schmerz:
Wilh. Schuchmann und Kind
Familie Georg Schroth, Schuhm.
nebſt Angehörigen.
Beerdigung: Montag, den 14. Febr., nach=
mittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.

Die Beerdigung de=
Herrn Willy Kiewe
findet Sonntag, den 13. Febr., vormittags
(191
um 11 Uhr, ſtatt.

Todes=Anzeige.
Frau Luiſe Schlapp
geb. Schlapp
wurde am 10 Februar von ihrem langen
Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt.
Die trauernd Hinterbliebenen.
5921

Mur noch bis Dienstag
V
V
V
dauert unser
Inventur-Ausverkauf

Benutzen Sie die
Gelegenheit!
Parfümerie Müller
Rheinstraße 6
Müller & Sohn
Ludwigsplatz 1

Besonders billig sind alle
Toilette- u. Kernseifen,
Haaröl und Brillantine,
Hautcreme und Puder,
Kämme und Bürsten,
Waschlappen u. Schwämme.
Alles zum Selbstrasieren.
Alles zur Zahnpflege.
Hauben- u. Stirn-Netze usw.

14.23, II.
Verreiſe Bertretungi,
Hauſe od.telephoniſch 2283
* 5577
zu erfragen.
Dr. Kocb.

Beachten Sie uusere Schaufenster.

(1931

wäscht schnell, billig und gut
Alleiniee Fabrikanlen: HENEL A Cik. D0SSE1 DORr,

gibt blendend weiße Wäsche.
erselzt die Rasenbleiche.
macht Wollwäsche locker und griſſig.
schont und erhält die Wäsche.
Spart Zeit, Arbeit, Seiſe und Roblen.

f
in Gebnden von 121 u
25 Kilo. Preis Mk. 3.50
per Kilo laufend abzugeb
Verſand erfolgt unter
Nachnahme oder Vorein
ſendung des Fakturenbe=
trages
. Karl Ritzheim
Großhandlung, Ludwigs=
hafen
a. Rhein. (I, 1294

Mein Spezialfach
Zahnziehen
auch in den ſchwierigſt.
Fällen, m. ſelbſt herge=
ſtellten
Zahnzangen.
Große Beträge (bei
Zahnerſatz) Zahlungs=
erleichterung
d. heutig.
Zeit entſprechend. /*5837
Scharfecheer-Pohl.
Landgr.=Gg.=Str. 34, I
(Am Schwimmbad)
Sprechzeit v. 9-6 Uhr.
Sonntags 9-2 Uhr.

Möbelreparatur.
ſowie Beizen, Wachſen u.
Polieren wird prompt u.
*5869
billig erledigt.
Magdalenenſtraße 3.

Schreib=
Maſchinen
Rechen=

repariert, reinigt
auch im Abonnement
Spez.=Büro=Maſchin.=Werhſtätte
I
CallWinkel
Darmſtadt (469a
Neckarſtr. 24, Tel. 1435.

H.=Hut, 55, Sonfirm.
Koufirmandenſtiefe
ſchw. u. w., Bettwäſche (f.) Hut, 53, Umlegkragen, W.
(*5926 42, a. f. neu, Friedensw.
billig zu verk.
Mollerſtr. 45, II., rechts b.z vk. Näh. Geſchſt. /*5835

nofuhrenweiſe
Dickwutd abzugeben.
Engel, Kirchmühle,
ung=
ſtadt
, Fernſpr. 232./*6*8Cgo1

Glastüre
od. Glasabſchluß zu kauf.
geſucht. Angeb. unt. A 129
an die Geſchſt. (*5777

genau zus Einrichtung
und Holzfarbe passend.
Skizze und Voranschlag auf Wunsch nach
photographischer Aufnahme der Einrichtung.
Fachmännische Garantie
für Werk u. Gehäuse.
Groß, Lager infert. Hausuhren
IIIustrierter Katalog.
Ladwigstr. 20
Ug. 14afP, Vernspr. 506.
(1883)

2WWoce
ahne
Operstion

Spezialarzt
Dr. med. Bäumges
hält Sprechstunden von 91 Uhr
am Donnerstag, den 17. Februar

Naturgemässe, schmerzlose Be-
handlung

ohne Berufsstörung-
Hervorragende Erfolge
besonders bei

am neuen Bahnhof

Wasserbruel
Heilung in fust allen Fällen
nach einmaliger Behandlung.

[ ][  ][ ]

Zucherverkauf.
Von Montag, den 14. ds. Mts., bis einſch!
Donnerstag, den 24. ds. Mts., erfolgt gegen Ab=
gabe
der Bezugsmarke Nr. 2 der Sor der=Zuckerkare
die An gabe des Februar=Anteils, 750 Gramm au
den Kopf, zu den nachſtehend feſtgeſetzten Preiſen:
Kriſtallzucker 4,00 Mk.
4,20
Würfel
Kandis
4,80
das Pfund einſchließlich Tüte.
Rückl eferung der Marken hat bis ſpäteſtens 28.
ds. Mts. in vorgeſchriebener Weiſe zu erfolgen
Darmſtadt, den 11: Februar 1921.
(st1879
Lebensmittelamt A.

Verkauf von Cornedbeef.
Von Mittwoch, den 16. ds. Mts., ab kommt
bis auf weiteres bei den Rindsmetzgern Cornedbeef
zum Verkauf, und zwar 250 Gramm für jede Per=
ſon
einer Haushaltung (auch Kinder; auf die Marken
Nr. 275 ſämtlicher Nährmittelkarten. Der Preis be=
trägt
für das Pfund 9,50 Mk.
(st1925
Darmſtadt, den 8. Februar 1921.
Lebensmittelamt A.

Kartenausgabe.
Zur Ausgabe gelangen Brotkarten in den be=
kannten
Lo alen gegen Vorzeigung des Lebensmittel=
ausweiſes
, und zwar für die Bewohner aller Straßen
am Mittwoch, den 16. Februar 1921, vormittags von
91 Uhr und nachmittags von 35 Uhr.
Die am Mittwoch bei den Brotkommiſſionen
nicht abgeholten Karten werden nur gegen eine
Gebühr von 2 Mk. für jeden vorgelegten Lebens=
mittelausweis
von Freitag, den 18., bis einſchließ=
lich
Montag, den 21. Februgr, in der Melde= und
Ausgabeſtelle Wilhelminenſtraße 15, Zimmer Nr. 8,
Schalter 5, abgegeben. Spätere Abholungen können
nicht mehr berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 3. Februar 1921.
(st1924
Lebensmittelamt A.

Städtiſcher Holzverkauf.
Auf den ſtädiſchen Holzverkaufsplätzen wird auf
die Nummern 38 bis einſchließlich 40 die 10 Holz=
rate
von 3 Zentner zu den ſeitherigen Preiſen ver=
ausgabt
. De ſeither freigegebene und bis zum
20. Februar nicht abgeholte Rate iſt von dieſem Tage
ab verfallen. Mit der jetzt zur Ausgabe gelangen=
den
Rate ſind alle Nummern der Karte bel efert.
Da die Holzausweiskarte auch für die Folge ihre
Gültigkeit behält, iſt ſie vorſichtig aufzubewahren.
Darmſtadt, den 12. Februar 1921.
(st1897
Städt. Kohlenau3gleichſtelle.

Pflaſterarbeiten.
Die Floßrinnenpflaſterungen mit Nebenarbeiten
in der Heidenreich=, Herder= und Schuknechtſtraße
ſollen veigeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
bei dem unterzeichneten Amte, Zimmer Nr. 5, wäh=
rend
der Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch wer=
den
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Freitag, den 18. Februar
Ifd. J8., vorm. 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle
(st1927
einzureichen.
Darmſtadt, den 11. Februar 1921.
Städt. Tiefbauamt.

On unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden am
3. Februar 1921 folgende Firmen nenk eingetragen:
1. E. H. Witz E Co., offene Handelsgeſeilſchaft, Sitz
(1836
in Darmſtadt.
Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Carl
Hermann Witz, Kau fmann in Darmſtdt, und Ernſt
Rudolf Adalbert Witz, Kaufmann in Achern in
Baden
Die Geſellſchaft hat am 1. Dezember 1920
begonnen.
Angegebener Geſchäftszweig: Handelsgeſchäft
im Großen und Kleinen über Eiſen, Metalle, In=
duſtrie
= und Tertilabfälle
Geſchäftsräume: Kahlertſtraße 36.
2. Ingenieurburean Wilhelm Hock in Darmſtadt.
Inhaber iſt Wilhelm Hock, Elektro=Ingenieur
in Darmſtadt.
Wilhelm Hock Ehefrau Marie Thereſe, geb.
Werner in Darmſtadt, und Ingenieur Emil Kiebs
in Darmſtadt ſind zu Einzelprokuriſten beſtellt.
3. Hans Joos in Darmſtadt.
Inhaber iſt Hans Joos, Kaufmann in Darm=
ſtadt

Angegebener Geſchäftszweig: Möbelfabrik.
Geſchäftsräume: Arheilgerſtraße 33.
Hinſichtlich der nachfolgenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Einträge vollzogen:
Teſſ. Ungeziefer=Vernichtungs=Inſtitut Karl W
Schäfer in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kaufmann Jo=
hannes
Held in Darmſtadt übergegangen.
2. Carl Mion Nachf. Jakob Schubert in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Carl Franz Mion
Ehefrau. Emma geborene Jung in Darmſtadt,
überge angen.
Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge=
ſchäfts
begründeten Verbindlichkeiten und Forde=
rungen
iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch
Emma Mion, geborenen Jung in Darinſtadt, au=
geſchloſſen
.
Die Firma iſt geändert in
Carl Mion Nachf.
Darmſtadt, den 7. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Ueberraſchende Heilerfolge,
Magnetismus
verbunden mit Nervenmaſſagen
ſt eine mächtige Heilkraft, ſtärkt die Nerven, lindert
die Schmerzen und bringt die verlorene Geſund=
heit
wieder. Anwendbar und bewährt bei
allen akuten und chroniſchen
Krankheiten ſowie Wunden.
Selbſt ganz veraltete Leiden werden mit dem
größten Erfolge behandelt. Zahlreiche Dank=
ſchreiben
zur Verfügung. Beſuche auch außer dem
Grippe heilt innerhalb 24 Stunden.
Hauſe.
Bei Kopfſchmerzen unübertroffen.
M. Schießlinger, Magnetopath
Viktoriaſtraße 25, Ecke Landwehrſtraße.
Sprechſtunden v. 91/.-12 vm., 25 nm. (* 5887

2.30
2. 90
5.90

Salmsläulel Aichallkemkaus

Ludwigstr. 8

Inh. A. Welz und 0. Ohler

Feruruf 3173.

7d
Bas grober=Seminar
Saalbauſtraße 8

zur Ausbildung von Fröbelſchen Erzieherinnen
und Kindergärtnerinnen beginnt ſeinen neuen
Kurſus Donnerſtag, den 7. April.
Proſpekte ſind jeden Vormittag in der Anſtalt
(Saalbauſtr. 8) zu erhalten. Anmeldungen von
Schülerinnen werden Montag u. Donnerstag
von 1012 Uhr Bismarckſtr. 18 entgegengenommen.
Die Vorſteherin: Th. Schultz=Gora.
Es ſei noch zu bemerken, daß in letzter Zeit
beſonders viel Kindergärtnerinnen mit höhe er
Schulbildung geſucht wurden.
(15112

Zra4.

Anereg

Stendgraphie
Maschinenschreiben

Neue Kurse

beginnen am
Mittwoch, 16. Februar,

abends /.8 Uhr in unseren
Unterrichteräumen
Mathildenplatz 8.
Anmeldungen jecen Tag
von 1012 und von 210
Uhr abends und am Er-
öffnungsabend

Kaufm.
Stenographen-Gesellschaft
Galeisberger R. I.
Mathildenplatz 8

Bnnrnaet4

Stenograpbie u. Maschinenselreibe-

erlernt man gründl. 1. Tages-od Abend-
stund
in uns. Gesellsch. Beginn jederz.
Kaufm. Stenographen-Gesellschaft
Gabelsberger e. V., Mathildenpl 8.

Stöttern

(1522a

heilt ſicher (Anerkennungen von Behörden!)
Dir. F. Baum, Ludwigſtraße 8.

Großer
Möbelverkauf
zu bedeutend herabgesetzt. Preisen
Schlafzimmer, eiche,
m. Marm, Stähle u. Hand-9
tuchhalt,, 130cmSpiegelschr. 4000
Speisezimmer, eiche,
komplett, von 4500 Mark an
190g
Küchen,
komplett, von 790 Mark an


K. Klenk, Möbelfabrik
Fabrik-Niederlage: Schloßgraben 13a.

Wegen Aufgabe
bleibt mein Geſchäft von
(1940
Montag, den 14. Februar ab
geſchloſſen.

Gaſthans
Peter Dächert Zur Traube‟

Eberſtadt bei Darmſtadt.

Färberei K. Mack
Chem. Waſchanſtalt

Gesangbücher

Schulſtraße 13 Telephon 708
empfiehlt ſich zum
Reinigen und Färben
von Garderoben aller Art, Teppichen, Gar=
dinen
, Strangwolle, Hüten einſchl. Faſſonie=
ren
, Handſchuhen.
Pelze und Felle werden gefärbt und gegerbt
zu enſterleder.
(1722a
Annahmeſtelle: Pankratiusſtraße 26
bei Stetefeld.

G. & HI. Wagner

(*5796
Elisabethen-
strasse
7.

Erfinder Vorwärts=
ſtrebende
! Die Induſtrie ſucht Erfindungen. Ver=
dienſt
=Anregung u. aufklärende Broſchüre Deutſch
lands Aufbau ſendet koſtenlos Xatentkontor M.
(E,12729
Wenzel, Hannorer, Ferdinandſtr. 11

Omaken-

Schreibtiache
in Eichen mit englicchen Zügen.
Saubere gediegene Arbeit (B7N
Preis M. 1250.. Farbe nach Wunsch.
C. Zieglor, Möbeliabrik, Heidolbergorstr. 108.

vollſtändig neu und ungebraucht,
für deutſche, franzöſiſche und engliſche Schrift, für
kleinere Bureaus und Privatgebrauch vorzüglich ge=
eignet
, iſt zum Preiſe von 1200 zu verkaufen.
G. F. Heim Söhne, Ober=Ramſtadt.
(1843sg

vertilg.
In 1 Stunde Sie un. Barantie Kopf=
Brut (Niſſ), Wanz., Flöhe b
Filz=1. 67g
Menſch u. Tier. Kampolda,
Kleid.Lauſe
p.g M Wund. unſch Verk nur:
Gustav Kanzler, Darmstadt, Schulſtr. 12 (800a
Peter Pfeiffer, Bensheim, ain Bihnhof (Poſtverſ.

(Dentsches Reichspatent)
Das Specifcum gegen Aſterwürmer bequem im Gebrauch, zuverlässig in der Wirknug. Preis 5.50 Nk.
Wurm-Serol ist darch alle Apotheken zu beziehen
Hof-, Adler-, Bessunger-, Einhorn-, Hirsch-, Mangold’sche- und Herck’sche Apotlicke.

Nachlaß=Berſteigerung.

Dienstag, den 15., Mittwoch, den 16.,
und Donnerstag, 17. ds. Mts., vormit= ½½10 Uhr und nachmittags ½/3 Uhr
beginnend verſteigere ich
9 Ernſt=Ludwigſtraße 9
nachfolgend verzeichnete Mobilien freiwillig gegen Bar=
zahlung
:
1 komplettes ett, 2Betten mit Strohmatratzen,
1 Ruhebett, 2 Sprungrahmen, 2 dreiteilige Roß=
haarmatratzen
, 2 Waſchtiſche mit Marmor, 3 Nacht=
tiſche
.
7 Kleiderſchänke, 1 Spiegelſchrank, 1 Bücher=
ſch
ank, 1 Salonſchrank, 1 Bertiko, 1 Sekretär, 1.
ckſchrank, 3 Kommoden, 1 Hausapotheke.
1 Sofa mit 6 Stühlen und 2 Seſſeln, 1 Schaukel=
ſtuhl
, 1 Seſſel, 14 tühle, 2 Faulenzer.
1 ovaler Tiſ.h, 1 runder Tiſch, 1 runder Klapp=
tiſch
, 2 klein runde Tichhen, 1 viereckiger Tich,
2 Nähtiſche, 1 Poſtament, 2 Säulen, 1 Notenpult,
2 Etageren.
1 Regulator, 2 Standuhren, 1 Lederhandkoffer.
5 echte Teppiche, 10 Stück Kelims.
1 Linoleumtep ich.
1 Partie ſilberne und verſilberte Beſteche
ferner 2 goldene Schlüſſeluhren, 1 ſilb. Schlüſ=
ſeluhr
, goldene und ſilberne Uhrnetten. Bro=
ſchen
, rmbänder und Ringe, 1 Br. ant=
Herrenring.
1 große Partie ſehr gut erhaltene Herren=
Anzüge, Leibwäſche, Stiefel und Touriſten= Aus=
rüſtungen
.
1 Herrenpelzmantel mit Nerzfutter.
Hauswäſche, darunter etw.: 100 Bettücher,
Kiſſenbezüge, Tiſchtücher, Servietten, Handtücher,
Frauen=Leibwäſche, Tecken, Gardinen.
1 Partie Bücher, darunter 1 Lexikon Meher,
2 Küchentiſche, 3 Küchenſchränke, 1 Top brett, =
chengeſchirr
, Weingläſer, Glas, Porzellan und Auf=
ſtellſachen
.
wBeſichtigung: Montag von 25 Uhr

Verſteigerungsfolge:
Dienstag: Glas. Porzellan und Aufſtellſachen,
Mittwoch: Wäſche, Kleider, Stiefel,
Donnerstag: Möbel.
Darmſtadt den 12. Februar 1920.

Raab
Amtsgerichtstaxator.

Kaſſewitz &
Frankfurt a.M.

Im Hauptgüterbahnhof
Telephon: Taunus Nr. 1026

Telegramm=Adreſſe: Stahlwitz

verkaufen

ſofort ab Lager lieferbar neue u. gebrauchte

Drehbänke mit Leit=, Zug= u. Hohlſpindel,
110 bis 450 mm Spitzenhöhe, 500 bis
5000 mm Drehlänge;
Kopfbänke bis 1500 mm Planſcheibendurch
meſſer:
Mechaniker=, Drück= und Holzdrehbänke
Fabrikat Weißer, Fleſch & Stein, Kunad,
Belin; & Lübke, Wolf, Jahn & Co.);
Revolverbänke bis 80 mm Bohrung;
Fräsmaſchinen (Univerſal=, Vertikal", Hori=
zontal
=, Langloch=, Schlitz u Handhebel=);
Hobelmaſchinen 100 X 600, 1750X 700, 250
X800 u. 3000 X 750 mm (Fabrikat Schell=
berg
, Brune, Hentſchel & Böhringer;
Shapingmaſchinen von 175 bis 650 mm Hub;
Schnellbohrmaſchinen von 10 bis 100 mm
Bohrleiſtung (Fabrikat Fiſcher & Wünſch,
Reinhold, Weißer, Burkhardt & Weber);
Radialbohrmaſchinen von 15 bis 75 mm
Bohrleiſtung, 500 bis 1700 Ausladung
(Fabrikat Heller, Collet & Engelhard uſw);
Horizontal= ohr= und Fräswerke (Fabrikat
Zimmermann, Union uſw.);
Kaltkreis= und Bügeiſägen:
Schleifmaſchinen (Univerſal=, Spiralbohrer=,
Werkzeug= uſw.);
Exzenterpreſſen bis 40 000 kg Druck
Friktſonspreſſen bis 80 mm Spindelſtärke
Spindelpreſſen bis 90 mm Spindelſtärke;
Lochſtanzen, Blech= n. Tafelfcheren, Richt=
platten
bis e m;
Blechbearbeitungsmaſchinen aller Art bis
zu den größten Abmeſſungen;
Flaſchenzüge, Schraubſtöcke, Amboſſe, Stahl
und ; eilen:
Pumpen für Waſſer und Dampf bis zu den
grözten Ausführungen;
Trausmiſſionen, Treibriemen; (1686a
außerdem viele andere Maſchinen.

Nur Lager=Ber auf.

Ve

Gelegenheitsangebot!
Ein Poſten (134/36 breiter) graumeliertel

für Anzüge u. Koſtüme geeignet, nur 25 Mſ.
d. Mtr. 140 breiter, grauer Anzugſtofl
nur 655 Mk. d. Mtr. (*567628
K. Nürnberger, Saalbauſtr. 29, II.
Da Vorrat beſchränkt, Berkauf nur bis Dienstag, d. 15. 57?

Ie
K

Pelzwarenhaus
Jacob Epting

Inhaber der Firma Ph. Lorz
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 35
Ecke Hügelſtraße, Zelephon 2476
(*5243mg
übernimmt
alle Arten von Fellen zum Gerben
u. Färben, ſowie Verarbeitung der
ſelben in eigener Werkſtatt bei ge=
wiſſenhafter
Bedienung.

[ ][  ][ ]

Aummer 43.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 13. Februar 1921.

Seite 7.

e

Aat

ſr Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
Nachdruck verboten.)
Als Arno ſah, daß an dem ſtählernen Panzer, mit dem ſich
ſſir Mann umkleidet hatte, alles abprallte, tat er, was ihm
nie möglich geweſen wäre, wozu ihm allein der heiße
fmerz um ſein Lieblingswerk, das nicht zugrunde gehen durfte,
Kraft gab: Er legte ſich aufs Bitten: die Geſellſchaft möchte
Einſicht haben, oder, wenn dies nicht möglich wäre, Nachſicht
ſeu. Es könnte ſich doch um eine kurze Friſt nur handeln.
En möchte ſich beim Direktor Splettſtößer, bei Macketatz ſelbſt
ſndigen. Wenn einer von beiden auch nur den geringſten
teifel in den Erſolg ſetzten, dann würden ſie doch nicht aufs
alle Mühen und Koſten an dieſe Sache wagen.
Er ſprach zu einem Tauben.
Wenn Herr Direktor Splettſtößer, und vor allem Herr
cketatz ſeller von dem Gelingen überzeugt ſind, ſo würde es
Leichtes ſein, ihn zu einem Vorſchuß zu veranlaſſen, der die
ſüuridete Summe tilgte.
Gewiß, das wäre vielleicht möglich. Aber es wäre doch
Letzte und Aeußerſte. Sie können ſich doch ſelber ſagen, wie
mnölich peinlich es für mich wäre, Herrn Macketatz, der dieſem
ſufe niemals gewogen war, jetzt um Geld anzugehen.
Empfindungen, Her Oberingenieur, müſſen wohl verſtum=
wo
die Not gebietet. Ich bedaure, nicht ermächtigt zu ſein,
nen weitere Zugeſtändniffe machen zu können, ſagte der
imeiſter und empfahl ſich.
Mit einer unſäglichen Bitterkeit war Arno zurückgeblieben.
s ſollte nun werden?
Eine tödliche Angft packte ihn. Ich muß das Geld haben!
ſte er ſich. Unter allen Umſtänden muß ich es haben!
Aber wer würde es ihm geben? Wer war auch nur fähig,
eine ſo große Summe vorzuſtrecken?
Der einzige wäre Macketatz. Was bedeutete es für ihn?
Nichts, gar nicht der Rede wert!
Zwar war er damials für ſeinen Plan nicht zu haben ge=
ſen
, jetzt in ſeiner Not würde er es ihn nicht entgelten laſſen!
htragend war ein Mann wie Macketatz nicht, alles Kleinliche
ihm fremd. Wahrſcheinlich hatte er die ganze Sache über
ſden Anforderungen und Entſcheidungen, die jeden Tag an
herantraten, längſt vergeſſen.

Zwei Meiſter ließen ſich melden: Martin Laue von der
Modellſchreinerei und Peter Knackfuß aus der Gießerei.
Eine neue Hoffnung lebte in ihm auf. Die beiden waren
die überzeugten Anhänger und treuen Helfer ſeiner Pläne ge=
weſen
, ſie kamen jetzt zu ihm, ihm in ſchwerer Stunde mit Rat
und Tat zur Seite zu ſtehen, ihm zu zeigen, daß er nicht ver=
laſſen
war.
Aber auch Martin Laue und Peter Knackfuß waren mit
einem Male andere geworden. Die Kunde, daß das ganze Unter=
nehmen
. auf das man mit unbedingter Zuverſicht gebaut, plötz=
lich
gefährdet wäre, war heute morgen zu ihnen gebrungen. Sie
.e. m teinerlei Bedeutung beigemeſſen. Nun aber hatte der
Beſuch des Baumeiſters bei Arno Morgenroth dem törichten
Gerede neue Nahrung gegeben. Die Arbeiter waren unruhig
und bei den beteiligten Meiſtern vorſtellig geworden.
Wir ſind ja überzeugt, Herr Oberingenieur meinte Martin
Laue, daß alles dies nur müßiges Geſchwätz iſt. Aber da die
Unruhe um ſich greift, wäre es doch wünſchenswert, daß Sie ihr
durch eine beſtimmte und klare Verſicherung entgegenträten.
Wir ſind gekommen, warf Peter Knackfuß ein, Sie zu
bitten, uns zu dieſer Verſicherung zu ermächtigen. Beſonders
denen gegenüber, die Ihnen ihre Gelder für dieſes Unternehmen
anvertraut haben, iſt ſie unbedingt notwendig, ſoll es nicht die
unheilvollſten Folgen für Sie geben.
Arno geriet in eine Verlegenheit, die den beiden Meiſtern
nicht entging.
Ich verſtehe ſehr wohl, ſagte er, daß eine ſolche Verſiche=
rung
unter den gegebenen Umſtänden erwünſcht, ja geboten iſt,
und ich hoffe, ſie in kürzeſter Zeit geben zu können.
In kürzeſter Zeit und heute noch nicht?
Es haben ſich einige unnvermutete Schwierigkeiten in bezug
auf die Anzahlung herausgeſtellt, die ich bald überwunden
haben werde.
Alſo ſind dieſe Gerüchte doch nicht aus der Luft ge=
grifſen

Und wir kommen mit leeren Händen zu den Leuten zurück.
Hi ... und können ihnen nicht ſagen, daß ihre Gelder
ſicher angelegt und auch dem Einzug in die neuen Wohnungen
nichts im Wege ſteht:
Und daß der Beſuch des Baumeiſters heute auf der Werft
ohne jegliche Bebeutung wäre.

Heute können Sie es noch nicht ſagen, aber in den aller=
nächſten
Tagen, vielleicht morgen ſchon.
Martin Laue kratzte ſich hinter den Ohren. Weiß. Gott,
Herr Oberingenieur, da haben Sie doch mit uns ein verteufeltes
Spiel geſpielt!
Ja, das muß man ſagen! warf wiederum Peter
Knackfuß ein.
Die Leute, die Ihnen vertrauensvoll für Ihr Unternehmen
die Mittel zur Verfügung ſtellten, werden dieſe zurückverlangen.
Es wird zu ſchweren Aergerniſſen kommen. Wir können nichts
daran ändern. Wir haben unſere Schuldigkeit getan.
Mit dieſen Worten empfahlen ſie ſich.
Ich muß das Gebd haben! ſagte ſich Arno wiederum,
muß es unter allen Umſtänden haben!
Ein günſtiger Zufall kam ihm zu Hilfe.
Als er nach dem Mittageſſen in ſeine Wohnung kam, fand
er einige Zeilen von Karla vor, die ihn zum Abend zum Tee Lat,
um ein Wohltätigkeitsfeſt mit ihm zu beſprechen, das ſie ſür ihre
Verwundeten geben wollte.
Und mehr als einen Zufall ſah er darin: einen gütigen
Wink des Schickſals und eine verheißende Vorbedeutung.
Die Freundlichkeit, mit der er empfangen wurde, wirkte
lindernd auf ſeine Sorgen und Kümmerniſſe. Er ſaß mit Frau
Hildegard und Karla an dem mit liebevoller Sorgfalt bereiteten
Teetiſch, entwickelte ſeine Gedanken und Vorſchläge für das in
Ausſicht genommene Feſt, ſprang dabei vom Gegenſtande ab und
erzählte dies und jenes mit der ganzen Lebhaftigkeit und ſprü=
henden
Wärme ſeines Naturells.
In einem in einfachen Kreiſen und Verhältniſſen ſich ab=
ſpielenden
Leben war Frau Hildegard niemals mit Menſchen
in Berührung gekommen, die ſich irgendwie über den Durchſchnitt
und die Alltäglichkeit erhoben. Arnos Art und Weiſe war etwas
ganz Neues, nie Dageweſenes für ſie. Daß man die Welt auch
einmal von einem ganz anderen Geſichtswinkel anſehen, daß man
ſolche Anſichten ausſprechen, ſo anmutig plaudern und ſo unbe=
kümmert
lachen konnte, war ihrer ernſten und zu einer gewiffen
Biederkeit veranlagten Natur bisher verborgen geweſen. So
ging es ihr nicht anders wie allen Frauen, die mit Arno Mor=
genroth
in Berührung kamen: ſie fühlte ſich bald unter dem
Banne ſeiner Perſönlichkeit und ließ die geheime Anziehungs=
kraft
, die von ihm ausging, mit leiſem Wohlbehagen auf ſich
wirken.
(Fortſetzung folgt.)

Kränze
1294
Myrten
Kaur-schleier
Für Jubiläen
Ald= u. Silber=
ſitten
, Blüten, Kränze,
kätter, Zallen uſw.
in großer Auswahl
Kaſtenbuketts
Rteit= und Ammenſträuße
A
Hinſtl. Blumen
für alle Zwecke.
Konkurrenzlos
N
bilige Preiſe
direkten Einkauf in
urſten Spezialfabriken
tetweiſe eigene Her=
ſtellung
. (699a
M1 Schubkegel
jetzt nur noch
Reinſtr. 12 ½½=
güber
der Hauptpolt.
Im Hauſe
5aalbauſtr. 33
1. Stock, bei
Evertz & Co.
1 ſich. Leute g. Teilz
örd inen, Bettkattun.
Vertonne, Flanell, Ko
tüne, Mäntel, Röcke,
Gh ſen, Schürzen
Mlidchen,Mäntelchen,
Anzüge, Einſatz=
Hemden uſw.
(1871a)


K

Um den Einkauf für das Ostersest zu erleichtern, habe ich jetzt schon
Ue
de

Holle Balnolen Pondänafen

DIETTEEETETTDTETTTDTTTHTTTTTTHTTTTTTTT TETTTTTTTTTTTTETTTTTTTTTTTTT DDT TTTTTTTTITETETTTTTTTTDTTETTTTTTDTT
im Preisenoo mais ganz bodentend herabgesetzt
EaIf 7 TIre TIT Tfr TTrTri T7T renf 7n er Dur7T ImI TTEI HIE TTITTDETDDTETTTETE DITTTEITETETTTTTIETTTTTTTT TTTTTTTTTT TTT
Empfehle nur erstklassige Fabrikate Friedensqualitäten‟
in grösster Auswahl, enorm billig!
Bitte meine Schaufenster zu beachten!

Zahle gute Preiſe für
Schlacht=

Konrad Oerterer,
Pferde= und Fohlenſchlächterei
mit elektriſchem Betrieb, (*5978
Darmſtadt, Alexanderſtraße 25.
Bei Notſchlachtungen
rufe man bitte an: Fernruf 3293.

Aufnahme
Damen diskret. Ang.
u S.Z. 222 Frankfurt a M.
hauptpoſt agernd. (368a

2n
H. H. HaooT, Schukhaus
Herr. 1862,
LIn on 277 Sobillerplaiz 8, am Bchlossgraben

Aeltestes

BeſſeresFräulein
eving, 33 J. alt, wünſch
ſich mit beſſ. Handwerker
zu verheiraten. Ang. m.
Bild unter A 75 an die
Geſchäftsſtelle, (*5538

Arostststrtsostststststsestrtrosost-sosd-

Plitten,
Nadeln
für jedes
Grammo=
EE pton, Maſict=
inſtrumente
,
natur u. Erſatzteile am bill.
Zuſik=Bund, Schuchard=
AAlte u. zerbr. Platten w. z.
obreis angekauft. (943a

Gespielte
Pianog
ſtets am Lager.
Havier-Arnold
Ecke Erbacherstr.
(schwimmbad. (1685a

Juchen- und
Hikernhrennkoln
ön trocken, ofenfertie
P aicht, liefert in Fuhren
Gg. Wittmann
Fdelbergerſtraße 123
ehon 1121. (1710a
z. waſchen wird
dſch
angenommen
Aßer I., Malchen. (599
ABtlr. Santer T55587
rohr=Kinderwag.
neu, ſowie Klapp=
mit
Verdeck biilig
Murk. Beckerſtr 27, II.
Aavierſtimmen

Sie haben cinen
66
Mlaps
nötig, wenn Sie an unserer Prämien-
Auszahlung teilnehmen wollen. Hläps
ist unser neuester und elegantester Füll-
bleistitt
. Zahlen Sie sof. mit Postanwei-
sung
oder auf unser Postschedtkonfo
18933 München M 7.50 ein. Sie
erhalien hierfür den Klaps, der später
M9. kostet. Dem 50000sten Ein-
zahler
zahlen wir eine
Rs at
Wrattdie von täccert
Ferner prämiieren wir jedes volle Zehn-
tausend
mit 1000 M. Die Einlaufs-
kontrolle
ausübt die Münchner Allg
Treuhand AC. Prämien-Ergebnis
wird bis 15. März 1921 bckannigegeben.
Säddcuische
Bäz 0-Hndustric A.-G.. Mänchen
Trfyastraße 15.
2trer dr dr 3 3- 32 2r2 3 2 2 3 2 22 2. 22

Wander=Lekorat.
derStapel=ſow Phantaſie
Fenſter all. Branchen zug=
kräftig
dekoriert, perfekter
(* 5865
Lackſchreiber iſt,
nimmt Kunden an
hier,auch ausw Angeb erb
u A 142 an d Geſchäftsſt.
I
Walzen=, Mahl=,
Schrot= u. Quetſch=
Mühlen
mit u. ohne Elektro=
motor
, ſof. ab Lager
lieferbar. Verlangen
SieProſpektu. Preis
Handels= u Ingenieur=
bureau
G. A.H. Krug,
Darmſtadt
Lagerhausſtr. 32.
Teleph. 1859. (W a

Nähmaſchinen=
Reparaturen.
Vertrieb von neuen und
gebr. Nähmaſchinen. /*829
Franz Leeper, Grafenſtr. 31.
Kaufe gebr Nähmaſchinen

Gebrauchsn
Aarne 4

Erfahr. Architekt
übernimmt ſtändig.
Hausverwaltung
(Pflege und Verwaltung)
zu günſtig. Bedingu=
Ang. u. A118 Gſchſt. /*g

Eüge
ein Gitarre
gutes, altes Inſtrument
zu kaufen, evtl. Tauſch
gegen feines Oelg mälde
(Wert ca. 400 ). An=
gelgte
mit Preis unter
B 20 an die Geſchäfts=
ſtelle
erbeten. (1933g0

Geſ. Cello, Klav., Org., Harmon.
Stammler, Bismarckſtr. 64.

Main;,Bahnh.=
TAZ ſtr.öF rnrafßt
Frankfurt a. M.
möchentlich Fuhrgelegen=
heit
, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. (40a

Elektromotoren
in allen Stromarten
und Spannungen
Dynamos, Akkumu=
Schalte
latoren,
material ſofort ab
Lager lieferbar. 300a
Handels- u. ingenieur=
Bureau G. A. H. Krug.
Darmſtadt, Lager=
hausſtr
. 32, Tel 1859.

Hobelbank
für Schreiner, neu oder
gebraucht, aber ſehr gut
erhalten, zu kaufen ge=
ſncht
. Angeb. unter B 2
an die Geſchäftsſt. (1916go

Guterh. Schreibtiſch zu
kaufen geſucht. Angeb. u
5800
A 122 Geſchſt.

ſofort (67a

Mold=Sohn
WArbacherſtraße. Tel. 2547
Ad. Shwimmbad.
Swerden grau.
Rützen Sie die beſte
Haarfarbe

910 Farben vorrätig
Blafhe 8. Mk.
12.

nallet
(82a
WIku rich Tillmann
Parfümerie
iſabetheuſtr. 21.

Witwer, ev., 50er früher
Geſchäftsmann (Land),
vermögend, ſucht Bekannt=
ſchaft
mit ebenf. vermög.
älterer Dame (nicht u. 40,
zwecks baldiger (*5659sg
Heirat.
Al sſtattung vorh. Nur
ernitgemeinte Angebote,
die unter A 104 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. zu
richten ſind, werden berück
ſichtigt. Vermittl, verbet

Beamten=
witwe

eb., 46 J. alt, ſch. Erſchg..
liebensw, heiter, verm
mi ſch Haus., g. Eink. ſucht
d. Vekanntſch, ein gutſit
penſionsberecht Beamten
Z1t
zwecks
ſpäter. Heirat machen
Diskr. Ehrenſ. Ang. m
Bild, d. ſof. zurückgeſ. w
u. 4 125 Gſchſt. *5786

Rele Me raten
für Damen u. Herren jed
*5724
Standes empf.
M. W. c chuchmann
Burean: Stiftſtr. 46, pt.

Oſterwunſch!
2Freunde/ Staatsbeamte
28 u. 20 Jahre, ſtattl. Erſch.
wünſchen, da es ihnen an
paſſ. Damenbekanntſchaft
fehlt, auf dieſ. Wege zwei
Tamen kennen zu leinen
(*5462
zwecks ſpäterer
Heirat.
Vermögen erwünſcht, aber
nicht erforderlich. Angeb.
m. Bild, das zurückgeſandt
wird, unt A 141 an die
Geſchäft ſtelle d. Bl. Dis=
krerion
zugeſichert.

Heirat!
Mlitäranwärter, 29Jahre,
ſtattlicheErſcheinung, de n=
nächſt
in den mittl. Be=
amtendienſt
eintretend,
wünſcht die Vekanntſchaft
eines hülſchen Mädels im
Alter von 1923 Jahren
zwechks Heirat.
Junge, hühſche Witwe
nicht ausgeſchloſſen.
Angebote mit Bild,
welches zurückgeſandt ird
unter A 62 an die Ge
ſchäftsſtelle ds. Bl. /*5464

kaufen

L0Dt1
Wer dort?
Sier V. Schatz, Schloßg. 23.
Ich komme ſpfort u. zahle
f. gebrauchte Möbel, ſowie
ganze Nachläſſe, Kleider
Schuhe, Wäſche, a. Zahn=
gebiſſe
uſw. die höchſter
Preiſe. Komme ſofort auf
(4759
Beſtellung.

Industrie

Angehote u. Anfragen stets erwünscht
und finden sofortige Erledigung. *

Sekt=, Wsein= und andere
Flaſchen
auft jedes Quantum zu
höchſten Preiſen
(51a
Heinrich Pieplow. Darm
ſtadt. Büro: Kahlertſtr. 5½
Telephon 1188.
Flaſchen
aller Art, ſowie Weißgla=
kauft
zu höchſtem Ta es=
preiſeZwickler
, Schwanen
ſtraße. Tel. 1760. (1806. Servierliſch
Teppia) zu kaufen geſ.
Ang. m. Preis u. A 139
a. d. Geſchſt. Daſelbſt
1 Brautſchleier 60 u
Tennisſchläger, faſt neu,
25852
25 , zu verk.

Ein gebraucht Rahmen=
bau
zu kaufen geſucht.
Angebote unter A. 132
an die Geſchſt. (*5797

Feldgraue Hof.
u. Anzug, 1 P. D.=Stiefel
(32 u. 39) guterhalt. z. k.
geſ. Angeb. u. A 109 (n
*5713
die Geſchäftsſt.

Alte Fahrrader
kauft J. Haller, Alexan=
derſtraße
21.
(*5918

Ke
Junge, friſchmelkende
Kuh
zu verk. Nieder=Ramſtadt
Fahrſtr. 23, (*57808g

Eine I7
gute Zu f- u. Milehknl
Simment. ) zu vk. Arheil=
gen
, Seeſtr. 11. (*5813

ſowig
Erſtl.=Ziege ginder=
bett
zu verk
5818
Wingertsgäßchen 13, 1. St

Ein trächtiges (*5893
Mutterſchwein
gegen ein fettes Schwein
abzug Jakob Hiilgärtner,
Hahn b. Pſungſtadt.

2 Springer
z. vk. Dornheimerweg 21,
Kantine.
*5875g0

Mehrere halbwüchſige u.
junge Haſen
zu berkaufen.
(45695
Rehm, Eliſabethenſt 45, Hth.

Jge. Legehühner
und junge Legeenten zu
verkaufen. Emig, Erbacher=
T5851
ſtraße 15.

Jung. reinraſſ. Gold=
Wyandottehahn
z. verk. ob. geg. Hühner
vertauſch Herdweg 8. /221

1 junger Hahn gegen
Legehuhn zu tauſchen
* 5908) Beichſtraße 19.

Kröpſertauben u. Feld=
tauben
zu verk. König,
Barkhausſtr. 11. (*5746

Kl. wachl. Hund
zu vk. Zu erfr. Ernſt= Lud=
wigſtr
. 23, im Lad. /*5916
Raſſereiner
vder
Zwerg=Fox Binſcher
in gute Hände unentgeit=
lich
geſucht. Gefl. An=
gebote
unter A 93 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes
erbeten.
(1799fsg

Zwei 6 Woch. alte (1896
Aoimen Miſcherhunde

aller Art ſow. getragene
Kleider kauft
K1. B che
Zarnicer, gaſſe 5.
Telephon 2912. (18107
Guterh. Tiſchlväſche z1
kaufen geſucht. Angeb u.
22 G ſchſt. (*5 0

ſchön gezeichn, zu verkfn.
Frau Joh Reinhardt VI.,
Groß Zimmern, Haupiſtr
Engl. 3 ehpinſcherhündin
(braun), 6 Mon., zu verk
Soderſtraße 60 *5680
Zwerg=Rehvinſcher,
reinraſſig, zu verk. /*5842
Näh. Gſc

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmftädter Tagblatt, Sonntag, den 13. Februar 1921.

Rummer 43..

Kommt nur, so laden sie gegenseitig sich ein,
Wir schreiten ja sicher und fröhlich zur Wahl,
In reicher Menge in Stoff und Mode so rein,
Das Billigste Beste wir finden im schönsten Lokal.

1914)

Konfirmanden-Anzüge
blau, schwarz, marengo und gemustert
für Herrern
im Konkektionshaus und Knabe

e Grafens:t,
23½,

Stellengeſiche

WBeiblich

Ja. Lierkänferin ſucht
Stell. Mauefakturbranche
bevorzugt. Ang. u. A 131
Geſchäftsſtelle.
(*5775

v‟
Puivatſekretärin.
Intelligente junge Dame,

Lhzeum abſolviert, lang=
jährige
Erfahrung in Buch=
haltung
, Korreſpondenz,
Stenographie, Maſchinen=
ſchreiben
, ſucht Halbtags=
ſtellung
. Beſte Zeugniſſe
. Referenzen. Angeb.
5725
A 124 Geſchſt.

Zur
Beaufſichtigung!
Jüng.,beſſ. Fräul.ſucht nur
tagsüb. Stell. in beſſ.Hauſe
zu Kindern.
Gefl. Angeb. u. A 105 an d.
Geſchäftsſt. d Bl. (*5663eg

Jg. Dame ſucht Stellung
als Verkäuferin in einem
Zigarrengeſchäft. Ang.
A 130 Geſchäftsſt. (*5776

Junge alleinſtehende Frau
mit guten geſchäftlichen
Kenntniſſen, ſucht tagsüber
Wirkungskreis

durchaus ſelbſtändig, in
größerem Betriebe oder
Haushalt, zum 1. April,
Angebote unter A 76 an
die Geſchäftsſt. *35401g

Geprüfte

ſucht Stellung als Gehilfin
oder ſelbſtändig in Privat
garten. Angeb. u. A 121
Geſchäftsſtelle. (*5768

Witwe wünſcht Stelle
aufs Land als Haushält.
in beſſ. k1. Haushalt Es
wird inehr auf gute Be=
handlung
als auf hehen
(*5923
Lohn geſehen.
Angeb. unt. MT. B. poſt=
lagernd
, Ob.=Ramſtadt.

Geb. Dame
Mitte 30er, ſ. ſympath.
Weſen, im Haush. ſowie
Ge chäft durchaus tüchtig
ſucht paſſ. Wirkungskreis
in nur vorn., eb. frauenl.
Haushalt. Angeb. unter
F. T. 12423 A. an Ala=
Haaſenſtein & Bogler,
ankfurt a.
11,1920
*
E
D

im Weißnähen
E
GEL., und Flicken Ee=
wandert
, ſucht Stellung
als Beihilfe im Geſchäft
Metzgerei bevorzugt.
Angebote unter A 111 an
die Geſchäftsſtelle, (*5734

Junge Fraut
ſehr intelligent, ſucht ſof.
Stellung als Verkäuferin
od. Filialleiterin. Angeb.
e Ge
unter A 136 an
ſchäftsſtelle. (*5849

Männlich

Junger

ſucht nach 3jähr. Lehrzeit
und Beſuch der landw.
Winterſchule zum April
Stellung Geſund und
eiſtungsfähig, ſcheut er
keine Arbeit und möchte
vortväuts koinmen.
Angebote erbittet
Ehriſtian 2Seſchko
Darm ſtaot, Landskron=
ſtraße
Nr. 79.
(1774a

zl
Schriftl. Aroeit

als Nebenbeſchäftig. geſ.
Angeb. unter A 135 a d
834
Geſchäftsſtelle.

Kaufmann

I. Bzchhalter

velcher ſ. 1. Jahren prak=
tiſch
gearbeitet hat Hypo=
thek
= u. Mietsweſen bollſt
vertraut, ſucht paſſenden
Wirkungskreis. Ang. unt
A 58 Geſchäftsſt. (*5461fg

Offene Stelen
Wer

Dame

init allen Bureauarbeiten
vertr., für Zigarren- en
gros u. detail-Geſch. geſ
Ausführl. Ang. u. A. 138
an die Geſchſt. (*5853

Putzfrau 2-3mal wöchentl.
nachmittags geſ. (*5839
Bismarckſtr. 55, I.

Zum ſofortigen Eintritt
per 1. März ſuchen

tüchtige
Verkäuferinnen

für unſere Abteilungen
Trikotagen, Wäſche und
Weißwaren, Kurz= und
Modewaren. Nur branche=
kundige
, gewpandte Damen
wollen Angebote m. Zeug=
nisabſchrift
, einreichen bei
Bebr. Rothſchild,
Markt. (1459a

Fabrik d. Eiſenfaches
ſucht zum baldigen
Eintritt ein kauf=
männiſch
gebildetes
Fräulein
flott in Stenograph.
(mindeſt. 150 Silb.)
Maſchinenſchreiben. Es
komm. nur geübte,
zuverläſſige Kräfte
in Betracht. An=
gebote
m. Lebensl.,
Zeugnisabſchriften,
Referenzen, Anſpr.
undEintrittstermin
unter 2. 19 an bie
Geſchäftsſt. 11550a

gefucht!
Bedingungen: mehrjährig.
Praxis, beſte Zeugniſſe, 18
bis 24 Jahre alt, ſelbſtän=
diges
, äußerſt ſauberes Ar=
beiten
, gute Familie und
gute Erziehung. Anrittt ſo=
fort
. Bureauzeit durch=
gehendvon
9 bis 5Uhr. B
werbungen mit Zeugnis=
abſchriften
, Lebenslauf,
Bild u. Gehaltsanſprüchen
unter A 146 an die Ge=
*5880
ſchäftsſtelle.

Jüngere
Berkäuferin
owvie Tehrmädchen für
den Verkauf ſuchen
Siraußz 8e Mager,
Schulſtraße 8. (*587

Frankfurter Allgemeine Verſich.=Aktien=Geſellſchaft
Rentenanſtalt und Lebensverſicherungs=Bank
Darmſtädter Zweigniederlaſſung der
Frankfurter Lebensverſicherungs=Aktien=Geſellſchaft

27
Generat=agentur darmſtadt, Beingart & Kempf
Telephon Nr. 1729
Neckarſtraße Nr. 15

empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen aller Art, beſonders:
Feuer, Einbruch=Diebſtahl, Aufruhr und
Plünderung, Sabotage, Transport, Haft=

pflicht, Waſſer Glas, Unfall und Todesfall

zu günſtigen Bedingangen und mäßigen Prämien.
! ! ! Sofortige Deckungszeiſage ! ! !
Vertreter allerorts gegen gute Bezüge geſucht.

(1809a

Bottwaren
sehr preiswert.

Motallbetten M. 675, 590, 450, 350 bis 9C
Seegras-Matratzen, von 175 Mk. ar.
Holl-Matratzen . . 325
Kapok-Matratzon
775

1200
Rosshaar-Matratzen
Bettfedern 65, 52, 45 bis 17 Mk
Daunen . . . 140, 95 80
Kinderbetten in Metall und Holz
Deckbetten 660, 530, 465 bis 285 Mk
182, 168, 140 95
Kissen

Harkt
11
5911

Suche zui bald. Eintritt
evang., tüchtiges Fränlein
als Stütze ( Landwirts=
tochter
bevorzugt), dieſelbe
muß kochen, backen und
einmachen können und in
allen Zweigen eines
größ. landw. Haushalt=
erfahren
ſein. Ang. mit
Behaltsanſpr. u. Zeugnis=
abſchr
. erbeten an Frau
Lina Bauer, Kaiſermühle, Eber=
ſiadt
bei Daxmſtadt, (*1856a

Tüchtige (*5763
Arbeiterin
geſucht.
Sophie Baum
Damen=Schieidermeiſterin
Roßdörferſtr. 53.

R4
Leh mädchen
aus guter Familie für
*5846
uitz geſucht.
Lilhelminenſtr. 27, Laden.

Lehrmädchen
geſ. Gute Zeugn, Bebing.
Gg. Schubkegel
Rheinſtr. 12½/.: (*564689

Tüchtig. Mädchen
welches kochen kann, für
15. Febr. geſucht. (*5731
Grafenſtr. 27, pt.

Zum ſofortigen Eintritt

tüchtig. Mädchen
bei hohem Lohn geſucht.
Saalbauſtr. 22, I. (*5761

Selbſtändiges
Mädchen
das bürgerlich kochen kann,
bei guter Verpflegung u.
gutem Lohn bis zum 15.
Febr. geſ. bei Brngal,
Hügelſtr. 35. (* 583080

Beſſeres

Maogen
für Haushalt u. Geſchäft

geſucht. (*57

Konditorei n. Kaffee
Simonis
Bensheim, Bahnhofſtr. 27.

Beamter (Wittver), 50
Jahre alt, mit 9jährigem
Sohn und gutem Haus=
halt
, ſucht ſaubere, zuber=
läſſige
Haushälterin ( Mäd=
chen
oder Witwe ohne
Kind) nicht unt 40 Jahren.
Spätere Heirat nicht aus=
geſchloſſen
. Gefl. Antwort
unter B 1 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Blattes
(*3912
erbeten.

Suche eine
altere Frau
zu 1 Kinde, welche etwns
kochen kann. Karlſtraße
Nr. 31. Hönig. (*5823


Tüchtige Frau
fum Waſchen und Patzen
*5729
geſucht
Bleichſtraße 26, 2. St.

Zuverläſſig., tücht. /F522 go

Madihen

per 1. März geſ. Monatl.
100 8. Alexandraweg 6.

Tüchtige
Stenotypiſtin

zum baldigen Eintritt gefncht.
Röhm & Haas Aktien=Geſeüſchaft,
Darmſtadt.
(1845sg

treu u. verläßlich, b. hohem
Lohn u. gut Verpflegung
geſucht. Frau Richter, Hei=
delbergerſtr
. 10. /*5568sgi
Bebild zuberläſſige, etgl.
(*577e

Stütze

Tüchtiges (1918
Alleinmädchen
im Haushalt, Kochen und
Einmachen erfahren, für
ſofort oder 15. Febr. geſ.
Nebenhilfe vorh. Guten
Lohn u. Verpflegung.
Frau Fabrikant Lodder
Feuerbach=Etutgart.

Junger
Mann

geſucht, welche Klavier
pielen kann, für jungen
Haushalt von 2 Perſonen.
Dienſtmädch. vorhanden.
Gute Behandlung und
Familienanſchluß zugeſich.
PBerſönliche• Vorſteilung
der Photogr. erforderlich.
Frau Guſtav Geſſert, Wein=
gutsbeſitzer
, Nierſtein a. R.

Wegen Verheiratung m.
Mädchens, ſuche zum 1.
März fleißiges, ehrliches
Mädchen
oder einf. Stütze, Steinike,
4*530e
Herdweg 89.

Für meinen klein. Haushalt
ſuche bald od. ſpäter ſaub.

AP

Sablfen

Frau Hedwig Reumann,
Oberingelheim. (I.1805

Anſtändiges M
junges Nädchen
für vorm. geſucht. (1918
Viktoriaſtraße, 79, II.

Schul=
eutlaſſenes
Mädchen
wöchentlich dreimal zwei
Stunden geſucht. (*592(
Dorſt, Kiesſtr. 127, part.

Für Villa an der Berg=
ſtraße
ſwird braves
Hausmädchen
aus guter Fam., welches
ſchon in Stellung war, per
1. März bei hohem Lohn
geſucht. Angebote unter
F. T. C. 582 an Rudolf
Moſſe, Frankfurt a. M. (I, 1923

Alleinmädchen
arbeitswillig u. mit ſämt=
lichen
Hausarbeiten ver=
traut
, bei hohem Lahn
ſofort geſucht. Lau
ffrau
in=
vorhanden
. A
ſtraße 97, II.
5803

flotter Stenbgraph und
Maſchinenſchreiber, von
Maſchinenfabrik geſucht.
Eintritt möglichſt ſofort,
ebtl. 1. Agril.
(1933g0
Ausführliche Bewerbung
erbeten unter B 21 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl.

Lehrling
mit Sekundareife, eventl.
jüng. Mädchen mit ent=
ſprechender
Schulbildung
aus guter Familie unter
Zuſicherung gründl. Aus=
bildung
geſucht. (*5820
Heinrich Schroth
vorn. Karl Buchner
Hofbuchhandlung
Rheinſtraße 15.

Erſtklafſ. Schuhereme=Fabri
(Markenartikel) vergibr für den
dortigen Platz n. Umgebung die
Alleinvertretung

bieten wir Perſonen jeden
Berufes, auch Damen ohte
perlönliches Hervortreten,
jediglich durch ſtille Mit=
arbeit
vom Schreibtiſch
aus. Gefl. Angeb. u. B5
Geſchäftsſtelle. (*5930

Bedeutende, leiſtungsfähige Fabrik Süd=
deutſchlands
ſucht für ihre zum Teil bereits
eingeführten Bodenpflegemittel (Parkettwachs,
verſeiftes Wachs uſw.)

7
Krootſtoltsr
Berkrerer

für den hieſigen Platz. Angebote von Herren,
die bei der Detailkundſchaft gut eingeführt ſind,
unter S. K. 359 an die Invalidendank Ann.=
Exped. Frantfurt a. M., erbeten. (J1900

Jahreseinkommen von
7
Mt. 90000 und megr

bieten wir Herren allerStände durch Ueber=
nahme
der Generalvertretung unſerer vor=
nehmen
, erſtklaſſigen, patentamtl. geſch.
Monopolreklaine, die alles bisher dag
weſene weit übertrifft. Branchekenntniſſe
nicht erforderlich, auch für Nebenberuf gut
geeignet, da vom Domizil aus durchzu=
führen
. Eingehende Beratung u. Unter=
ſtützung
des Stammhauſes. Erforderl.
Kapital Mk. 5000 bis 30 000, je nach Größe
der Stadt. Nur ernſthafte Intereſſenten,
denen an einer ficheren und vornehmen
Exiſtenz gelegen iſt u. über obiges Kapital
nachweisbar verfügen, wollen Angebote
mnit genauer Angabe der in Fr ge kom=
menden
Städte unter Reklame 6374 an
JuvalidendankAugsburg einreich, J1887

an einen nur beſteingeführten Herrn, der die fragliche
Kundſchaft genau kennt und beſte Erfolge in dieſem
Artikel nachweiſen kann. Der Vertrieb wird durch
eine großzügige Reklame in jeder Weiſe unterſtützt.
Cünſtigſte Verdienſtmöglichkeiten gewährleiſtet. Näh.
Angebote ſind gefl. umgehend zu richten an: (1,1906
Chemiſche Fabrik Cleo, G. m. b. H., Gera=R.

Angeſehene
Feuerverſicherungs=Aßtien=
Geſellſchaft
mit Nebenzweigen und modernen Ein=
richtungen
ſucht
rührige Vermittler
bei zeitgemäßen Proriſionsbezügen.
Geſchäftsgewandte Herren werden
gebeten, Off. unt. B 2O bei der Ge=
(1905
ſchäftsſt. d. Bl. abzugeben.

Spaniſch. Gram, Kor
kaufm. Korreſp. lehrt 2
Wilhelminenpl. 15, II. /*

Allg. Kunſtgeſchichzſt
Allg. Naturlehre
werden leicht faßlich
gegen mäßiges Honor;
gründlich erteilt. Au
kunft i. d. Gſchſt. (*57-

K
en=
laufen
!

Zur Unterſtützung
der Hausfrau
gebildetes

Tch suche per sofort einen jüngeren kauf-
männischen
Assistenten zu meinener Unter-
stüuzung
bei der Neuorganisation des kauf-
männischen
Büros eines Fabrik- und Handels-
geschäftes
. Verlangt werden: perfekt Steno-
graphie
und Maschinenschreiben, schöne Hand-
schrift
, gute Kenntnisse des Reklamewesens
und grosse Erfahrung im Entwerten und Be-
schaffen
von Drucksachen aller Art, sowie auf
dem Gebiete des gesamten Kartothek- und
Propagandawesene, zielbewußtes, sehr klottes
Ind energisches Arbeiten, gutes Dispositions-
talent
, gewandtes, sicheres Auftreten, gute
Umgangsformen, allerbeste Zeugnisse und
Referenzen, genaue Kenntnis des Registratur-
wesens
, flotter Stil, vollendete Beherrschung
der deutschen Sprache u. nationale Gesinnung.
Selbstgeschriebene Bewerbungen mit neuerem
Bilde, lückenlosem Lebenslaufe, Gehaltsan-
Sprüchen und lückenlosen Zeugnicabschriften
unter A 148 an die Geschäftsstelle, (*5903

Ekistenz

In jeder Stadt
ein
tüchtig. Mann Leifenynlrer 15%

um proviſionsweiſen
Verkauf von erſthlaſſig.

Kernseife 628
geſucht. (1909
Anfragen an Guſtav Reiſer, Chem.
Erzeugniſſe, Frankfurt a. M., Poſtfach.

(
raulein

von 2430 Jahren
aus guter Bürgerfam.
bei vollem Familien=
anſchluß
auf 1. März
für größeres Landhaus
an der Bergſtraße ge=
ſucht
. Köchin u. Haus=
mädchen
vorhanden,
Nur von Bewerberin=
nen
, welche ähnliche
Stellung bekleideten
u. beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, er=
bitte
Angeb. mit Licht=
bild
unter F. S. C.
581 an Audolf Moſſe,
Frankfurt. (1,1921

Reiſende: 200 Prov.!!
P. Lichtenthäler,
Potsdam.
I. 1902

Lehrling


Junges (75873

Mädchen
zur Hilfe in aller Haus=
arbeit
geſucht. Köchin
vorhand. Eintritt 1. März
Profeſſor
oder ſpäter.
Heidebroeß, Oſannſtr. 37

in Darmſtadt anſäſſig, nur ganz hervorragende Kraft,
ſowie wirklich tüchtige Reiſende, für den Vertrieb
eines glänzenden, ſehr zeitgemäßen Artikels, für Regbz.
Starkenburg geſucht.
Nur Berkaufskanonen wollen ſich melden,
denen ein ungewöhnlich hohes Proviſions= Einkom=
men
zugeſichert wird. Branchekenntniſſe nicht erforder=
lich
. Angebote unter F. A. C. 567 an Rudolf Moſſe,
Frankfurt a. Main.
(1,1847

mit beſſerer Schulbildung
findet in meinem Werk=
zeug
= und Eiſenwaren=
Geſchäft Aufnahme.
Beorg Rackur
Wheiuſtr. 47, (3901

Großer Wolf=
hund
mit weiß
Bruſt und weiß=
Pfoten. Abzuge)
gegen gute Belo
nung Viktoriaſt
Nr. 31.

Vor Ankauf wird
gewarnt! (19

vermitt

Dunkel=
brauner
Wolfſpit
entlaufen. Dem Wied*
bringer ſehr gute Belok
Vor Ankauf wird gewar /
Profeſſor Schönberger PAMl A
Rodan i. D.

Verloren

Rhei=
Spezial

Pelz
Natur=Biſam, bei Ee/Vohnung
Liebigs=Oberre
Feier
Geide
Mathildenhöhſa
ſchule
8. Wohn
am Freitag abend
anda, 9.
handen gekommen or
Auſchen mit
auf dem Wege Dieburt
tr. Gutenbergſtr. be
e e
e,
loren. Abzug. geg.
Gutenbergſtr. 54, II, /*59
Wber
BeMung
*
De Meine
Berlgrer
*
geg

am Dienstag, 8. d=Jhnung
nachts zwiſchen 12 u. 77 Zaun, Liert
Uhr, in der Heinrichſtra.f
ſchwarzſeidenes uhre?
band mit golden A Mbl.,
Schnalle, ſowie ſtudens üheln-Rood
ſchem Weinzipfel, gr=
* Roßddr

ot mit Widmung.

Eto,I.
Andenken, abzugeben ge‟
er(2g
Belohnung Fundburea

Hügelſtraße.
*

50 Mk. Belohnung:
Schwarzſeid. Damer

705.
Schirm m. rund. ſchwar.
Griff, wahrſcheinl. Schlo
gartenplatz, Donnersie.
verloren gegang. Abz
535

Mollerſtr. 7. pt.
A

ud
Nat

Mathematik
. akad. gebild. Lehr. Vor=
bereit
, a. alle Zicle. Nachh.
Wittmannſtr. 30, I. (91a

Wer erteilt
gründlichen Unterricht in
Stenographie= und
Raſchinenſchreiben?
Angebote init Breisang,
unter A. 134 an die Ge=
ſchäftsſtelle
.
(*5833

erſtkl. u. preiswert
Reparaturen
prompt und billigſ
Haas & Bernhard
Rheinſtr. 19. (13728

Obſtbäune
Stein= und Kernobſt,
allen Arten, Johannise
Stachelbeerhochſtamm-
Johannis= und StacheE
beerbüſche, Hochſtamm
(*5.5305sI
Roſen.

Ludwig Weicker
Nieder=Ramſtädterſtr. 2*

[ ][  ][ ]

Nummer 43.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 13. Februar 1921.

Seite 9.

N

Enorm billiger Verkauf von
4
Müttermiitel Geornna;

durch

Bezirks=Konſumverein Darmſtadt.

Wir geben, folange der Vorrat reicht, von Dienstag, 15. Februar an, an unſere Mitglieder ab:
Lebensmittel:
Futtermittel:
Ia Rangoon=Bohnen, weiß, gut kochend per Pfd. 1.
Ia La Plata=Mais, weiß und gelb

71

77

7

W

19

Perlbohnen, weiß
Viktoria=Erbſen,

braun
gelb
grün

Bombay=Linſen
Vollreis".

0.95
1.40
1.80
1.60
250
2.50

Bruchreis
2.20
Maisgrieß, weiß
2.50
Maismehl, weih
2.40
Margarine, friſch, von nur erſten Werken , 11.50
Schmalz
13.
Tafelöl, hell
per Liter 22.
Speiſeſalz
Pfd. 0.35
Zwiebel".
0.80
Schweizer Zwieback für Häuglinge und Magenkranke
290 Gr.=Pak. 4,50

Maisfuttermehl, rein . . ."
mit 10 Proz. Fiſchmehl
Rapskuchen
Palmkernkuchen.
Seſamkuchen.
Reiskleie 1a.

per Pfd.

Waſch= und
bürſten,
Reiſerbeſen,

Bürſtenwaren:
Scheuerbürſten, Auftragbürſten, Wichs=
Roßhaar=, Hand= und Bodenbeſen,
Wurzelbürſten, Schrubber uſw. uſw.

zu honkurrenzlos billigen Preiſen.

Unſere Abteilung für
Wohnungstauſch
vermittelt erfolgreich Tauſch mit allen
Plätzen Deutſchlands. (*576788
G. m. 6
Paul 28olf & Co. b. s. Darmſtadt
Rheinſtraße 51. Telephon 480.
Spezialgeſchäft für Möbeltransporte.

WBohnungstauſch A
Heidelberg (75895
b.=Wohng., Bad, große
anda, 900 K, ſofort zu
ſchen mit großer 5 Z=
Ahng Süden, Wald=
ge
, elektr. Lichr. An=
hen
an Klingelhöffer,
enbera 9, Fior 810.
Wohnungstauſch!
uiſche meine 3= Zimmer=
hnung
im Johanne
iktel gegen eine 4=Zim.=
(*5898
Ahnung.
Saun, Liebigſtr. 53.
Möbl. Zimmer /
Mhelm=Fägerſtr. 1, pt.
(e Roßdörferſtraße)
Aet or, 12 gut möbl.
Zemer 2 Betten)v. Bed.
11. 3. zu verm, Anzuf.
1 u. 3 Uhr. 1*5894
Noßdörferſtr. 73, III.,
Schwarz, möbl. Zim=
N zu vermieten, 1 3898

2 Herren
ſuchen für dauernd guten
Wi
Privat= Mittags=
u
. ebtl. Abendtiſch. Ang.
mit Preisangabe u. 4 92
a. d. Geſchäftsſt. (*5610
In mieten gefucht

Sehr ſchön möbl.
Ahu= u. Schlafzimmer
chrr zu verm. Baner,
Mtoriaſtr. 24, I. (25877

tn 0.
Neckarſtr. 24,II.,r.
zu möbl. Zimmer an an=
üt
digen jung. Beamten
ohr Kaufmann, zum 15.
übr. zu vom. Raab. (25897

) Kirchſtraße 19
3.Stock, bei Schuchmann
ſchon möbl. Zim., 2 Bett.
Penſion ſofort, event.
Febr. zu verm. (*5843

Heheim a. d. B.
dut möbl. Balkonzim.
vornehm. Villa f. ſof.
1. April an chriſtl
hern od. Dame aus guten
Heiſen zu verm. An=
ſigen
u. W 148 an die
11532a
häftsſtelle,
Derſionen k4
2 Schüler
1. Lehranſt. werd, von
hiern an in Penſion ge=
umnen
, Haus mit groß,
ſrt. in fr. Lage. Ang. u.
1127 Geſchäftsſt. / 5779

Heler, Raum
gr.
in nur gutem Hauſe ſo=
fort
geſ. Näh. Gſchſt. /45854

Kleiner Laden
im Zentrum der Stadt zu
mieten geſucht. Angeb. u.
4 145. Geſchäftsſt. (*596s

Student
ſolid, ſucht für 1. März od
1. April ſchönes, ruhiges
möbl. Zimm., mögl elektr.
Beleucht. u. i. d. Nähe der
Sochſch Ang.a. P. Mitlacher
Mauerſtraße 8 (*5784eg

Suche möbl. Zimmer,
part oder höher, wenn ein
Raum part, vorh. Ang.
an Neinh. Rein, Schwanen=
ſtraße
4, part. (k5648sg

Drmobiien
Wohn= oder
Geſchäftshaus
in nur beſter Lage, mit bald
beziehbarer Wohnung geg.
Barzahlung zu kaufen geſ.
Ausführl Ang. m. Pr. unt.
4102a. d. Gſchſt. /*5635sg

In ſüddeutſcher
Großſtadt
3 Etagenhaus 3 X5 Zimm.
u. 184Zimm. nebſtZubeh.
5=Zimm.=Wohnung per
1. April 1921 beziehbar
Preis Mk. 150 000. An=
zahlung
Mk. 100 000. zu
verkaufen durch (1I.1895
Wolff, Moo & Co., G. m.
b. H., Bensheim a. d. B

Geſchäftshaus
mit Laden u. Wirtſchaft,
ſofort frei, zu verk. An=
gebote
unter B 2 an die
Geſchäftsſt. ds. Bl. (15914

Neuzeitliches Wohnhaus.

mit ſechs Zimmern und Garten
auch an ber Vergſtraße, zu kaufen geſucht. Angeb.
u. B 4 bef. die Geſchäftsſtelle d. Bl.
(25932
Auch kann hochmoderre Villa in Wiesbaden
mit 9 Zimmern, 5 Manſarden Hausmannswohnung
und großem Obſt= und Ziergarten getanſcht werden.

Hofort beziehbar
(Obj. M. B. 72) ſchön
geleg. Billa, 12 Zim. ufw.,
großem Gartengelände in
einem Badeplatze nahe
Frankf. a. M. bei 145 Mille
Anzahlg. Obi. ſehr preſstv.
Wolff. Moos & Co., G. m.
b. H. Beusheim. /11. 1894

Zu verkaufen:
Villen u. Landhäuſer
Herrſchaftsſitze
Wohn=u. Geſchäftshäuſer
Hotels u. Wirtſchaften
Güter, Fabriken uſw.
Schreiben Sie uns, bitte,
ſofort, was Sie ſuchen,
damit wir Ihnen die vor=
liegenden
Angebote über=
ſenden
können. Keine
Proviſionsverpflicht. I,.10
Grundſtücks=Off.=Berlag,
Frankfurt a. Main, Schillerhof.

Tauſche Einf.=Haus

10000 Mark
ſichere Hypothek, aufländ=
liches
Grundſtück geſucht.
Angebote unt, 4 137 an
(1870
die Geſchäftsſt.

Suche tätigen od.
ſilen Teilhaber.
f. gutgehend. Lebensmitt.=
Geſchäft mit 5-10000 .
Ang u. 4 148 Gſchſt *5778

gibt ſchnell,
Geld, diskret u.
bar bis 5 Jahre, Raten=
rückzahlung
. Weſt=Lützow,
Berlin W 223, Winterfeld=
ſtr
. 8. Gegr. 1300. (1086a
A
Fo4
Federrolle
neu, 20 Ztr. Tragkraft,
Patentachſe, und Singer
Nähmaſchine, faſt neu, zu
verkaufen, Thill, Eberſtadt,
(12688o
Marktplatz.

neues
wartſchaft ſehr geeign, für
leicht u. ſehr guterhalten,
Kleintierz,) ſowie 600 gm
mit abnehmbarem Bock,
Pachtland, direkt b. d. Haus eine und zweiſpännig zu

nebſt Garten mit Kaufan= Haldderdeck

gegen ſchöne, g. 3= ob. kl.
4=Zim.=Whn., mögl. Süd=
od
. Weſtviert, Ang u. 4 143
an dieGeſchäftsſt. (*5866

Obſt= und Gemüſe=
Geſchäft
in guter Lage der Stadt
ſof. zu verk. Ang. u. 4 147
an die Geſchäftsſt. (*5900
KR
Drogen=Fac)
Kaufmann aus d. mediz
Drog=Groß=Branche
in d. mittl. Jahr ſtätige
Beteiligung mit Kapithis
100Mille in angeſ.mittl.
medizin, Drogenhauſe in
Süddeutſchl. bevorz.
Frankf M. od. Umg.,
ebtl Heſſ=Darmſt. od.
Heſſ=Naſſ. Suchend.
iſtevtl. auch Käuferein.
gutgeh derart. Unter=
nehm
, u erb gefl. An=
gebote
unt. B 5213an
Heinr. Eisler, Ann.=Exp.,
Berlin SW. 48. (k1901 6

fahren u. ſämtlichem Zu=
behör
preiswert zu verkf.
bei J. Eyzſenbach, Eber=
ſtadt
.
5668eg
Brotwagen
(ein= u. ziveiſpännige) zu
fahren mit Einrichtung für
Break billig zu verkaufen.
Sch. Brücher III. Arheilgen,
Dieburgerſtr. 42 hp. (omss

Ein neuer 4 räderiger
u. 1 Achſe für
Wagen gräd Wagen z.
pk. Schulſtr. 13, II. /45628

Zu verkaufen:
Einen ſehr guten 2 ſpänn,
Kaſtenwagen, einen prima
wachſamen, gelehrigen
deutſch. Schäferhund, rote
Abzeichen, Rüde, 3 J. alt,
8001000 Bierflaſchen m.
Verſchluß, Foh. Götz III.
Mörlenbach i. D. (*5753

2rädr. Kandwagen
ſehr ſtabil u. dauerhaft, für
125 zu verk. Zimmer,
N.=Niederſtr 20. 145816
Damenfahrrad zu581
Preis 650 Mk.
König, Barkhausſtr, 11.


(75891 mi
eignet, zu verk.
Schneider, Landwehrſtr. 68 Eli

für Geſchäftszwecke ge= Kupf. BaS=Badeoſen Mauerſtr. 19, III. (*5817

Herreu=nahrrad mit
Freil, u. Bereif., Lanau.=
Zucht=Hecke u. ſchöne Meſ=
ſing
=Karbid=Lampe zu vk.
Näh Geſchäftsſt. (*5841

2outeglteGeigen
m. Zubeh. (eine a. d. Jahr
17341 zu verkaufen. / 45888
A.Schröder, Pankratiusſtr. 23

Schreib=
maſchine

(Shſt. Poſtal), Univer=
hand
zu K 1000. zu
verk. Anfr. u, 4 126 an
d. Geſchſt.

für 200 Mark Zeiß,
Geige zu verkaufen

Gerbig, Neckarſtr. 24,
45904) Seitenbau, 1. St.

e

zu verkaufen.
Geſchäftsſtelle.

Gitarre
tadellos im Klang, altes
Inſtrument, von Selbſt=
ſpieler
preiswert zu ver=
kaufen
. Funk, Luiſen=
ſtraße
40, II., nachm. zw.
r5857
3 u. 5 Uhr.

erhat. Mandoline

Gut=
zu
verkaufen.
(*5925
Mollerſtr. 44, I, 5.

Werndlos
Goerz, m. Lederetui, Wert
1300 , z. verk. z. billig,
Preis v. 800 . Heinrich=
Fuhr=Str. 7, I. (*5931

Beſſere
ja
Rr
Briefmarken
Altdeutſchl., Kolonien u. a.,

each
Ang. u. Boſtlag=
Haubtpoſt erb.

3 Raſiermeſſer zu 40.4
(2 Stück neu), 1. große
Betroleum=Hängelampe
30 , zu verk. Feldberg=
ſtraße
88a, part. r. (45889

Schal=
undTafel
= Wage,
mod Borhänge, farb., bill.
zu v. Soderſtr. 14, p./ 5910

Dezimalwage
gebr. gut erh 20 Ztr. Trag=
kraft
, abzugeb. Buxbaum.
Bismarckſtr. 105. (*58 8

Sehr ſchön, Mafolika=
Kachel=Kamin u. großer
amerik. Füllofen verkr
Heinrichſtraße 13 (45836

Eleßtr. Bigeleiſ.
kompl., neu, zu verkaufen
oder zu tauſchen gegen
Wanduhr. J. Brandl,
Rundeturmſtr. 1pr. / 5883

Baſchmaſchine, faſt neu=
abzugeben
.
*5827
Bismarckſtr. 105 (Laden).

Ra
links, gebr., 104 X 72, zu
verkaufen. Heidelberger=
ſtraße
28, Kontor. / 57718

Jugendbücher,Kaufladen,
Baukaſten, Buppe, zwei
Sportmützen, Stehkragen,
Selbſtbinder, Raſier= Gar=
nitur
billig zu verk (*5889
Lichtenbergſtr. 28, pt., iks,

ſteck & Kaſten),
Stück
ſchmiedeiſ. Fenſter Vor=
ſätze
, 2neueKaffeebrenner= Wirtſchaft.
hüte zu verk. Hufnas
Grafenſtr. 22,Hth. Il. (kuau

2 Geldkaſſetten

zu verkaufen.

(*5774

MOectzEifchesige:
ſchränke, Betten, Nacht=
tiſche
, Matratzen, Küchen=

S eh ee
Betten, Schrank, Schlaf=
Speiſe= u. Herrenzimmer,
pitſch pine Küchen
Grafenſtr.4 (Flomm). /*

faſt nenſ mit.
ſtangen, 1. Holzbet ſtelle
mit faſt ungebr. Stahl=
matratze
, 1Waſchkommode,
Nachtſchränkch.,1Spiegel,
1 Waſchgarnitur zu verk
Lichtenberaſtr. 1 4, 1. (*5872

2türig. Kleiderſchrank,
maſſ.nußb.pol, bill abzug.
2türig. Eisſchrank 150Mk.
25715) Holzſtraße 24, I.

(Fabr. Gerlich=Mainz),
groß, Grammophon, mit
60 Platten m. =Tiſch,
Polyphon mit 28 Platten,
Reklame=Aushängekaſten,
120 X100X50, Pitſch=
(*5915
pine=Holz
wegen Platzmang, zu verk.
Robert Geider
Darmſtadt, Landwehrſtr. 45,

Klappſeſſel zu verkauf. gi Eiſernes, weiß. faſt neues
Kinderbett
mit Matr. billig abzug.
25884) Holzſtraße 24, I. Eine Kommode
zu verkauf. Heidelberg
er=
ſaltaſtur
, aus Prioat=) ſtr. 88. 1. Stock. /e5708 2 weiße, eiſerne Bett=
ſtellen
zu vk. Schießhaus=
(*53821 ſtr. 67, b. Arnold. (43821 I./ Schreibtiſchſtuhl
w. in dunkelbraun Eiche und
8 Lederſitz preiswert zu ver=
97 kaufen. Ang. u. 4 133
an die Geſchäftsſt. (45832 Barsrhe as
Waſchgarnitur, zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (*5850 Wert nach Michel etwa Küchenſchranknebſt An=
EU richte und Tellerbrett zu
* verkaufen. Näheres Lieb=
el
, frauenſtr. 56, pt. (*5858 3 Preisw. z. verk.:
1 Handtuchſtänder, eiche,
13 kleine Bilder i. Rahm
1 Partie Türſchlöſſer Ein= 2Hoſen, 1 Rock. 2 Damen=
mäntel
, Damenkleider u.
Sonſtiges. Ahaſtraße 10,
(T5923 Zu verkaufen:
H.=Stehkragen /421h. 6cm
u. 1 Damen=Uhr ſ. billig.
Näh. Geſchäftsſt. (45632 1faſt 0.
neue Lüſterjacke
für mittelſt. Herrn, 1 faſt
neue Geſchäftsuhr ein
Büchergeſtell zu verkauf.
Darmiſtr. 49, pt. (45793 Konfirmanden-Anzng
mit Hut, 2 Schulanzüge
m kurzen Hoſen für 14 bis
16jähr. zu verk. (*5769
Heidelbergerſtr. 91s, II. Zu verh. 1 Sommeranzug,
Ueberzieher, Koſtüm (44),
Kinderkleidchenu. Mäntel=
chen
, 2 Bluſen, 2 Damen=
hüte
, 2. P. Damenſtiefel
(37), 1 P. Kinderſchuhe,
JedenTag v. 35. Hamberg,
Pädagogſtr. 2, I r. (*5730 1 dflbk. Mädchenkleid
(Wolle), 1 ſchwarze Man=
cheſterbluſe
für 1012 J.
(*5879
zu verkaufen.
Klappacherſtr. 34, pt. 7 Guterh. Kaſſenſchr. Anzug, Schnhe, Schlitt=
ſchuhe
uſw. zu vk.
Hein=
heimerſtr
. 57, 1I. (*5759 Neues Koſtüm, l. Jacke,
braun, er
Stoff zu vk.
10
Näheres.
1. Stock, lints.
45824 E

9
B.y.Verk..

Neuer bl. Konf=Anzug,
guterh, ſchw. Sakkoanzug,
geeign. 3. Veränd. f. Konf.,
ält. Anz. f. ſt. Fig., neue u.
getr. feldgr Joppe, neu.
Mankel u. Reith., guterh.
Gehr., Weſte, Frack, Reit=,
Schaft.= u. Schnürſtiefel,
woll. Dam.=Hoſe, Herren=
Uunt=Hoſe, ſchw. Tuchhoſe,
ſt. Fig., neu. Marengohoſe
und verſch. An= u. Verk=
Geſch. Grafenſtr. 27, i. Hof,
(*5809
links.
Wilh. Dfetz.

Zu verkaufen:
Gehrock, Weſte, 3 Herren=
häte
, 57, nachm. 35 Uhr.
Hermberg, Pädagog=
ſtraße
2, I.
*5902

Faſt neuer, ſchwarzer
Tuchrock preisw. zu verk.
Schwanenſtr. 24, I. (45812

Schwarz. Herrenrock
mittl. Fig., 1 Kinderkleid
(6jähr. Mädchen), 1 Paar
w. H.=Glacéhandſchuhe,
Betroleumkocher, alles
Friedensware. Näheres
in der Geſchäftsſt. (*5899

Ein Gehrock
preiswert zu berk (*5882
Mathildenplatz 3, Stb,, I.

Tadelloſer Anzug
Größe 1,75 für 350 ℳK zu
verkaufen.
*5818
Woſagt die Geſchäftsſtelle.

Guterhaltene
Rollſchuhe
preiswert zu berk. (*5960
Wienerſtraße 33, part.

8ung!
Einige Paar Damen=, Her=
ren
= u. Knabenſtiefel neu).
verſchiedene Knabenkle der
f Alter v. 12-14 Jahr. ſehr
billig zu varkauf. (*5516
Emilſtraße 4, II.,r

D0
2p.Mädch.=Stief.
(34 u. 38), ſowie 1 P. noch
nicht getr, weiße Herren=
Glacehandſchuhe (8½4) zu
verkf. Ruhland, Niede
Ramſtädterſtr. 51. (*5743

1Paarcchnür= u. 2 Paar
F/441 zu
hohe Stiefet verkin.
*5880), Kiesſtr. 122, pt.

Farbige Bettbezüge

zu verkaufen. (45847
Mathildenp atz 11
Hinterhaus, 1. Stock.

rr
erhalten Kinderwag.

mit Verdeck und Kinder=
wäſche
zu verkaufen.
*5905) Schuſtergaſſe 11.

[ ][  ][ ]

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht on der Frankfurter Börſe vom 12. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Juduſtrie, Darmſtadk.
Das Geſchäft an heutiger Börſe war ruhig bei ſchwächerer Tendenz.
Die ungeklärte politiſche Lage, ſowie die abgeſchwächte Haltung des De=
viſenmarktes
veranlaßte die Spekulationen zu Glattſtellungen. Am
Montanmarkte notierten Deutſch=Luxemburger, Gelſenkirchen, Mannes=
mann
niedriger, während ſich Buderus und Oberbedarf gut behaupten
konnten. Schantung ſparen 17 Prozent gebeſſert. Elektrizitätswerte
gaben mit Ausnayme von Berymann und Licht und Kraft leicht
nach. Der Einheitsmarkt war abgeſchwächt, da Nealiſationen ſeitens
des Priratpublikans ſonttfanden. Jm Freivertehr gewanuen junge und
alte Deutſche Petroleum zirka 50 Prozent. Von fremden Renten waren
Megikaner zirka 20 Prozent niedriger. Die Gprozentige ungarich=
Kriegsgnleiche war mit 1ſ Pruzent minus im Verkehr.

12.7.

64.90 65.10
69.
77½
85.10

Jank=Pfandbr. 100.40 100.30

40

34 ½
40.

11./2.
30 Reichsanleihe 66½
3½% Reichsanl.
4% Reichsanleihe 67.
5% Reichsanleihe
77 ½
Sparprämienanl. 85.-
0 Heſſen ..... 52. 51.70
3!=½ Heſſen .... 61.20 60.10
48 Heſſen ...... 73.10 73 ½
G Seſſ. L.=Syp.=
470 Frankf. Byp.=
Bank=Pfandbr
100. 100.40
4%Oſt. Goldrentel 38 ½4
49 Angar, Goldr.
Paketfahrt .. . . .. 198½ 199 ½4
6 1
Nordd. Llohyd ...
196½
Bank 177 ½.
Darmſtä=
177.
Deutſche Bauk. . 295. 297.-
Disconto=Geſ. .. / 240. 210.
Dresdner Bank . 207 34
295.
Metallbank ... ..1 300.

Bochumer. . .. . 445.
Buderus ....... 520. 496.
Deutſch= Luxemb. 317 16
5.
12
Gelſenkir, Bergtv. 328.
3.
431
Harpener ...... 443.
312.
Laurahütte . . ..
Phönix ........ 554.
Oberſchl. Eiſen I
(Carv).. .. . . . 260 255.
Oberbedarf..... 270¼ 271.
Rhein, Stahlw. . 50 9.

Riebeck=Montan ... 429.
Cement Heibelberg. 305.
Bad. Anilin . . ..
D. Golb= & Silber=,
Sch.=A. ... . . . . . . 797.
Griesheim ...... . . 388.
Höchſter. . . . . . . . . . . 409.
Holzberkoblung ... . 395.
Werke Albert/Chent.)/ 573.
Allg. Eiektr. Geſ.. 295.
Felten & Guilleaumne 475
Lahmeher. .... . . . . 224
Rhein. Elektr. . . . . . 193.
Schuckert ... . . . . . . 242 ½
Siemens & Halske. 298.
Feinmechanik Jeiter
Celſenk. Gußſtahl . 400.
Gummi Beriin=
298.
Frankfurt ......
Heddernheim. Kupfer/ 330.
Leberwerke Spicharz 225.-

Lüdenſcheid Metall.
Adlerwerke Klehzer. 255.
Dainiler Motoren. 263.
Eßlinger Maſchinen 997.-
Karlsruher Maſchin 348.
Lux’iche Induſtrie.. 264.

Vogkländ Maichinen
Olfahr, Ver, Dt. ... 298.
Zellſtoff Waldhof .. 455.
Zuckerfab. Wäghäuſell 380
Frankenthal 380.

11./2 12./2. 424. 304. 521. 514½ 776 388. 408 ½ 389. 570. 291. 220. 190 237
400. 325. 20.
254. 2551 294. 339 34 275. 294. 300. 438 37474 375.

Vürſenſoochenbericht
f!: dis Zeik vom 7.12. Fehrnau,
mitgereilt von der Deutſchen Bank, Füliale Darmſtadt.
Die Börſe blieb anfangs der abgelauffenen Woche noch völlig be=
he
iſcht von der tiefen Verſtimmung, die ſich ihrer angeſichts der Ent=
ſchädigungsforderungen
der Entente bemüchtigt hatte uind verharrte
weiter in ihser ängſtlichen Zurüchhaltung. Ja, das Privatzublikum
verlou offenbar erſt jetzt infolge der anhmlteuden Kursrüickgänge etwas
von ſeiner lauge bewahrten Ruhe und brachte eigentlich um erſten Male
ſeit längerer Zeit grüßere Verkaufsorders an den Markt, was am
Montag und mehr noch um Dienstag auf den meiſten Gebietzen zu einer
weitgehenden Abfchwächung der Kuoſe führte.
Gleicheißg fchritt die
Baiſſetzartei zu umfangrsichen Leerverkäufen in der Hoffnung, daß die
Verflruung der Kurſe in nächſter Zeit noch weiheve Fortſchritte macheit
werde, dn die politiſch Lage noch leine Eaitſpaunung erfahren hatte
und die Hoffnung auf eine entgegenkommende Mltinig der Alliierten
weder in deren Preſſeäußerungen uoch in den Kuundgebungen ihrer
WiniſterFräſidenten die geringſte Stütze ſand.
Es zeigte ſich jehoch bald, daß der Markt bürch die Erzeichterungs=
vertäufe
der Bonkenkundſ;kaft eine weſentlich Entlaſtung erfahren hatte
und merklich ſwiderſtanbsfähiger geworden war. Zudem führte das An=
ſagebedürftis
der freigewordenen Kapitalien, das bei der herrſchenden
Geſchaftsſtille am Waremmarit zurzeit nur ſehr geringe Befriedigung
findet, zaſch wieder zu Rückkäufen. Das ſitark ermäßigte Kursniveau
bot hierfür einen neuen Anreiz und die Spekulätton ſoh ſich zu um=
fengt
eichen Eindectungen der blanko verkauften Wertpapiere veraglaßt.
So brachte die zweite Hälfte der Woche an der Börſe eine kräftige
Exholung, wobei auf einzelnen Gebieten eine ſtarke Belebung der Ge=
ſchäftstätigkeit
zu bemerken war.
Dies gilt namentlich vom Kaſſainduſteiaktienmarkt, der ja auch am
neiſteif unter des flauen Stiumung der Vortage zu leiden gehabt hatte.
Befonders lebhaft wurden hier Aſchaffenburger Zellſtoff, Karlsrußer
Caſchinen, Seilinduftie Wolf, Badenia, Konſerven Braun, Dresdeuer
Zellſtoff und D2
cher Gifenhandel umgeſetzt, während in Berlin u. a.
Augsburg=Mürnberver. Hirſch Kupfer, Orenſtein u. Kopzel, Deutſche
Waffen und Frankonia herzorzuheben ind.
Starkes Int
reſfe zeigte ſich much für Schiffahrtswerte, wofür mei=
ſtens
Erwaatin
en auf bevorſtehende Diwidendenausſchüttungen, maß=
gebend
waren.
Weſentlich ruhiger lag während der ganzen Woche der Montan=
aktienumarkt
. Etwas größere. Unnätze hatten hier nur Oberſchleſiſche
Werte zu verzeichmen, vobei einer anfänglichen Aöſchwächung eben=
falls
wvieder eine zicmliche Befeſtigung der Kurſe folgte. Schwach lagen

dagegen beſonders Buderus, deren Bezugsvechte zeitweiſe ſogar wefent=
lich
unter Parität gehandelt wurden.
Ungewöhnlich vernachläſſigt log diesmal auch der Markk für aus=
ländiſche
Zahlungsmittel, wobei die Kurſe bei langſam nach unten nei=
gender
Tendenz auffallend geringe Schwankungen zeigtzen. Weder die
Erklärung Llohd Georges über den angeblich zu niedvigen Stand der
Mark noch die Zuſage der deutſchen Regierung, an der Londoner Kon=
ferens
teilzunchmen, konnten einen größeren Eindruck auf dieſem Markt
hervorrufen, der übrigens während mehrerer Tage ſeinen Ginfluß auf
die Geſtaltung der Geſamttendenz gänzlich eingebüßt hatte. Nur Valu=
tenwarte
waren auf die leichte Befeſtigung der Mark hin ſchwächer; ſo
verloven beſonders Mezitane=, die zu Anfang der Woche ihre Kursſteige=
rung
lebhaft fortgeſetzt hatten, ſpäter einen großen Teil ihver Gewünme
wieder. Vorübernehend mahte ſich auf dieſem Gebiete noch für Schan=
tungaktien
Intereſſe geltend, da Gewichte von einer bevorſtehenden Ab=
ſchlagszahlung
wiſſen wollten.
Gegen Ende der Woche vermochte dann eine ſtärkere Abſchwächung
der Deviſenkurſe, die von Dollarnoten ihren Ausgong nahm, auch
Effektenmärkten wieder eine entſprechende Abwärtsbewegung
auf der
er Wre
ziſe hervorzurufen. Die Baiſſeſpekulation wurde zu erneuten
Abgaben ermutigt und die Käufe von Publikums Seite ließen noch.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 12. Febu

I.-Februg.
Geld Brief

Antw.=Brüſſ.
45%
Holland...
London ..
Paris
...
ſchweiz ..
69
Spanien ..
29.10

Nt.

alien . . 12153, 218114

Liſſab.=Op.
Tänemark. / 108 80 11 1.201ag6 90 1099,10

*
Ge
Brie=

Ke
Geld Brief



3410 8359
214

7N
geit. V73.371081 17
mn. /:328.,60/1381 40
igfors
R
3York
69.5569.70
jen (altes

9.Oeſt. abg /4, 7514 77114.4814,53

Prag: . . . 176.56ſ0.70

Vie
R
Keld

NoSS. D0LLRL.I5
1308,60 1311.40

6634t 58.46

Budapeſt.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark ſpurden nezahlt am 12. Februar in Zürich 10,50
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 5,00 (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 9,40 (83,80) Kronen, in Stockholm 7,75 (88,80
Kronen, in Prag 130½ (117,80) Kronen, in Paris 23¾ (125,40)
Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin. 12. Febr. Börſenſtimmungsbild. Die nicht
ganz unweſentliche Beſſerung des Markkurſes in Neu=York bewirkte zu
Anfang des Börſenverkehrs eine Abſchwächung, da dem mäßigen Bu=

gebot eine noch geringere Kaufluſt gegenüberſtand. Am Montanmarkte
bildeten 4Gprozentige Rückgänge die Regel, darüber hinaus verloven

Bismarehiitte 41, Bochumer 10, Höſch 24, Kattowitzer 9½ und Ober=
ſchleſiſche
Eiſeninduſtrie 8 Prozent. Im allgemeinen waren aber auch
ſonſt die Kursverluſte nicht ſehr umfangreich. Schiffahrtsaktien gaben
gleickfalls nach. Valutapapiere
tellten ſich nahezu durchweg niedriger,
nur Schaitungbahn machtr eine Ausnahme und ſtiegen um 17 Progen
Auch Deutſche Ueberſee=Elekkrizitätsakeien ſind als höher zu erwähnen.
Der Bankaktlenmarkt bekundete Widerſtandsfähigkeit. Mexikaner waven
abgeſchwächt. Deutſch Anleihen veränderten ſich nicht ganz gleichmäßig,

ſie waren vorwiegend etwas gebeſfert. Späterhin gewann die Tendenz
eine etwas feſtere Fäirbung, was unan auf vereinzelte Deckungsbedürfniſſe
zurückführte. Das Geſchäft hielt ſich durchweg in engen Grenzen.

A.=G. f. Anilinfabr.
Aſchaffenb. Zellſt.
Augsb.=Nb Maſch.
Berl.=Anh. Maſch.
Bismarckhütte . . . .
Dtſch.=Atlant. Tel,
Dtſch.=Niederl. Tel.
Deutſche Erdöl ..."
Dt. Kaliwerke. ..."
Dt. Waff. u. Mun.
Donnersmarckh. . .
Dynamit Nobel .."
Eberfelder Farben
Elektr. Lieferung.
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f.elekt. Untern.
Hanſa Dampfſch..
Hemoor Zement..
Hirſch Kupfer. ....

11./2. 12./,2 11./2. 12./2. 414, 409, Hohenlohe Werke. 257, 251. 524, 514,25 Kahla Porzellan .. 579. 575. 375, 360, Linde’s Eismaſch. 326. 314. 251,75 245,50 Lingel Schuh..... 255. 250, 432. Linke & Hofmann: 449,50 449, 245. 240. Nordd, Gummi .. 201, 201 249,50 245,50 Orenſtein . . . . . .. 503. 505, 1080. 1025. Rathgeber Wagg. 392, 392, 369,50 358, Roſitzer Zucker.... 360, 36 516,50 506, Rütgerswerke .... 398, 400, 650, 639, Sachſenwerk ....." 339, 332, 343,75 5,50 Siemens Glas.... 559. 550, 435, 435. Thale Eiſenhütte.. 709,50 702, 205, 203, Ver, Lauſitzer Glas 675, 423, 412,
1 Weſtf Eiſ. Langend. 400. 187. 183½, Wittener Gußſtahl 318,10 315,. Wanderer Werke 614, 610. 374. 360, Dtſch. Petroleum. 790, 795 374,75 370. Sächſ. Gußſtahl.. 949. 925, 697,50 682, Steaua Romana.

Der Produktenmaukt war ruhig. Mais fand in der Feſtig=
keit
der aigeutiniſchen Märtte eine Stütze. Für Hüilſenfrüchte zeigte ſich
die Kaufluſt uieder vorſichtiger; nur Ackerbohnen und Peluſchken waren
mehr gefragt. Lupin=
behaupteten
ihren Preisſtand. Feſte Stimmung
herrſchte abe= für Serradellg. Recht feſte Tendenz beſtand für Naps,

für den die Forderungen aus der Provinz auf zirka 300 Mark und die
Preisgebote hier auf 275 Mk. ſtiegen. Heu war matter.
Mannheimer Wochenberichte.

h. Maunheim, 11. Febr. An der Börſe herrſchte während der
ganzen Berictswoche eine freundliche Stimmung und trat auch etwas
Nachſrage hervor, doch blieben die Umſätze immer noch klein. Angeſichts
der unge eiſſen politiſchen und wirtſchaftlichen Zukunfe Deutſchlands
blieben trotz der Beſſerung der Mark die Offerten ziemlich unverändert
und die Eigner halten feſt au ihren jetzigen Preiſen.

Getreide. Die Winterſaatenr entwicheln ſich bei dem feucht=
waumen
Wetter ſehr günſtig und haben ſchon bieles nachgeholt vor
dem, was ſie zurück waren. Da Deutſchland bis zum Monat Mai m
Auslandsgetreide verſorgt iſt, dienen die Offerten für ausländiſche:
Getreide, die jetzt auch nur ſehr wenig vorgelegt werden, nur zur Jr.
formation. So verlangt man für Hard= und Redwinterweizen Nr.
für FebruarMärz=Abladung 21½ holländiſche Gulden für 100 Kild
eik Rotterdam, Hamburg oder Bremen, für Roſario= oder Entve=Rio=
Weizen, 76 Kilo ſchwer, ſchwimmend, 21 holländ. Gulden, für Weſterr
und Mixed=Roggen 21½212/e holländ. Gulden, für La Plada=Gerſt
60 Kilo Ausladegewicht, per FebruarMärz=Abladung 147/15 hokl
Gulden, für Donaugerſte, 6263 Kilo ſchwer, mit 3 Prozent Beſaz,
ſeeſchwimmend, zu 73 belgiſchen Franken per 100 Kilo ab Antwerper
Die Angebote in Mais aus dem Auslande lauten höher als die einhe
miſcher Firmen, weshalb ſie auch nicht beachtet werden. Füir La Plate
Mais wurden gefordert 288 Mk. für ſofort lieferbans Ware, 278 Mk. f1
gebruarApril=Lieferung ab Bremen, 282332 Mk. ab Niederrhek
und 320 Mk. ab Mannheim.
Saaten haben immer noch ruhigen Warkt uud ſtellen fich die Prei
für badiſchen Saatmeis auf 370 Mk., Rapsſaat auf 650700 Mk. Lei=
ſagt
auf 600650 MFk. neuen inländ. Rotkles auf 14001800 Mk. jta.
Luzerne auf 28003000 Mk., Provencc=Luzerze auuf 30003200 Mk. un
für Wicken auf 22030 Mk.
Hülſenfrüchte, für Futterzwecke wvaren etwas mehr gefrag
und ſind die Preiſe um 1025 Mk. auf 225260 Mk. für Futtererbie
eſtiegen, während ſie für Speiſezweche unverändert blieben mit 25030
Mark für inländiſche Erbſen, 200300 Mk. für ausländiſche Warc
170 Mk. für Rangoonbohnen 140 Mk. für Braſilbohnen, 240250 M.
für Ackerbohnen, 450550 Mk. für inländiſche Linſen, 400500 Mk
für ausländiſche Linſen, 375500 Mk. für Reis, 375 Mk. für Purmac
Reis 400 Mk. ſiir Saigon I und 310360 Mk. für Bruchreis.
Futteuartikel, haben etwas angezegen und koſteten zuletzt
Rapskuchen 125145 Mk., indäſcher Kokoskucken 170180 Mk., Bie
treber 180190 Mk., Brennereitreber 140 Mk., alles zu 100 Kilo 4
Mannheim. Rauhfutter ging um 510 Mk. zuvück und ſtellten ſich di
Angebote hierfür auf 8590 Mk. für Wieſenheu, 95100 Mk. für Rot
klésheu, 100110 Mk. für Luzerner Kleeheu, 5052 Mk. für Preßſtrob.,
4447 Mk. für gebündeltes Stroh der Doppelzentner.
Wrin. Im Weinhandel herrſcht weiter große Flauheit und Un=
ſicherheit
. Die ausländiſchen Weine drücken auf die Preiſe, Vermehrted
Angebot, aber geringe Nachfrage. Große Poſten 1920er Weine befind
ſich noch in den Händen der Erzeuger, die weit umter bem Herbſtgehol
abſetzen müßten, wollten ſie ihre Weine losſchlagen. Im Kanton Berg
zabern wurden Käufe verfekt von 60006500 Mk. ſür faure 20er Wein=
zuecks
Umgärung, 65007000 Mk. für gezuckerte Weine. Füir badiſch
Kdiſerſtuhlweine wurden 1300 Mk. für das Ohm Qualitätsware 90 bis
1000 Mk. für geriugere Sorten, 12001300 Mk. für ältere Woine 1
vorzüglicher Qualität erlöſt,
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Der Waſſerſtad iſ4
wieder ſtark im Rückgange begriffen und die Ausſichten für die Schiffahry
werden ſchlechter, da wir vor einer vorausſichtlichen längeren Trocken=
periode
ſtehen, was ſich auch bereits in einem Anſteigen der Frchtſätze
bemerkbar macht. So wurde die Tagesmiete pro Tonne von 50 auf
80 Pf. der Schlepplohn auf 27. Mk. von den Rhein=Nuhr=Häfen nach
Mannheim erhöht. Zurzeit iſt ja die Schiffahrt noch in vollem Gange.
viele und große Schleppzüge kommen vheinaufwärts, hauptſächlich mit
Kohlen beladen, die leider aber viel nach dem Ausland boyrmen, wäh=
rend
bei uns d.
Kohlenmangel, beſonders in Qualitätsware, fortbeſtcht

und man ſich mit Erſatzbrennſtoffen behelfen muß. In Brennholz 7t
ein merklicher Preisabſchlag eingetreten, machdem mmn dem Frühjahre

zugeht und der Hausbrand kleiner wird.
Tabak. Der Einkauf der 1920er Tabake gicht ſich weiter ſchlet=
pend
dahin, obwohl die geforderten Preiſe im Weichen begriffen ſind.
Es iſt eben ſchwer, die diesjährige große Ernte unterzubringen und die
erforderlichen hohen Summen dafür mifzubringen. Vertauft wurden in
einzelmen Ortſchaften des hadiſchen Oberlandes wie Rheimbiſchofsheim zur
700 Mk., Freiſtett 600700 Mk., Heſſelshurft 700 M8., Willſtätt 700 Mk.,
im Bühler Tal zu 500600 Mk., und in der Pfalz (Wehher, Hutzeu=
bühl
, Kandel, Hahna) zu 600700 Mk.
Zentner. Die Fermentution
ſtre
erfordert zurzeit in den Magozinen ange
engteſte Arbeit. 182der Herbſt=
Tabake wurden in ſchöner Wane dieſe Woche wiederum verkanſt. In
Rirpen konnte trocktene Wate ihren Preis halten.
Obſt. Der Obſihandel in der Rheiupfalz iſt arhauernd lebhaft.
Für ausländiſche und einheimiſche Rot= Kohl= und Tafeläpfel wurden
durchſchurittlich 200 Mk. für inländiſche Tofeläpfel 230240 Mk., feinſte
Sorten bis 260 Mk., Haushaltungsbirner 200 Mk., feinere und feinſte
Sorten Birnen 250300 Mk. der Zentner bezahlt,

* Die Bank füu Handel und Induſtrie (Darmftädter
Bank) errichtet, wie wir hören, in nächſter Zeit Dpoſitenkaſſen in
Pfungſtadt und in Eberſtadt.
Ungünſtige Wirtſchaftsverhältniſſe in der
Schweiz. Von der Verſchlechterung der ſchweizeriſchen Wiutſchaftslage
in den letzten Monaten legen die folgenden Meldungen Zeugnis ab: Die
ſchweizeriſchen Zolleinnahmen im Januar ſind mit 7414 000 Fran=
ken
um 897800 Franken geringer als im Jonuar 1920. Das Defizit
der ſchweizeriſchen Poſtverwaltung für 1920 beträgt anſtatt 24½
Millionen, die im Budget vorgeſehen waven, über 29 Millionen Franken.
Während die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr, um 7½ Millionen
Franken geſtiegen ſind, erhöhten ſich die Ausgaben um 9 300 000 Franken.
Zum Ausgleich für dieſes Deſizit ſiud ſeit dem 1. Januar bedeutende
Erhöhungen der Portoſätze im Inlande und ſeit dem 1. Februar auch
ſolche für den Auslandsverkehr in Kraft getreten.

dan

Karlſtr. 47. :: Teleph. 641.
Ia Speiſeölesp 8.50
Fſt. Tafel=Oel Schoppen 11.50
Ia Gerſtenflocken Pfund 2.80
Beſter Vollreis Pfund 2.70
Kalif. Bruchreis Pfund 2.40
ff. Leberwurſt aPfb.-ooſe 11.50
la Schweineſchmalzgr. 13.40
Bohnen mit Speck
1 Pſd.=Doſe, engl., 2.80

(1944)

1884s=)

FEufd. MUS5 FAOKEA SEay
Eitt W1A -AUNNS 202 DE17
Ve

v

Ki.

Kht
u
GBEK- GELNCNTE
KCRNDE UNN
SLO.TDERT
KL0TRNLO-
Oel1541.s- Féuerkätrchen- Ge redk schatt m. 6. 6. a Charfotte,niur g 2.4 Cegr. 1965 9

ofenfertig gehackt, frei Haus, jedes Quantum
4 Zentner 16. Mk. liefert
Johannes Schäfer
Beſfungerſtr. 82. Tel. 1505. (18814

Zu haben in der
Einhorn-, Hof-,
Merck’schen-u.

Engros-Vertrieb:
KPr. Schifer,
Darmstadt.
(1614a)

R
Her Liod
Ainsterdam

Transatlantischer Dampferdienst
via Spanien und Portngal
für Passagiere, Fracht und Post nach
SÜD-AMERIKA
Rio de Janeiro, Santos, Montevideo, Buenos Aires
VA
CUBA / MERtcO
Havana, Vera Cruz
MORD-AMERIKA
New Orleans
mil modernen Drei- u. Doppelschrauben- Schnelldam-
pfern
regelmässig in kurzen Abständen ab Amsterdam
Moderne schnelle Frachtdampfer nach obengenann-
ten
Häfen sowie nach Perrambuco und Bahia
Spezieller 14tätig, Frachtdienst nach New Vork

Alle Auskünfte über Passage u. Fracht durch Wiih.
Kern, Frankturt a M., Bethmannstr. 56, und die in
den meisten Grosstädten befindlichen Vertretungen.

na
AOAH-HOLOL

Sessel K 100.-,
115.-, 118.-,
125.-, 140.-.
Tische ℳK 70.-,
92.-, 107.-,
140.-.
Garnituren
Hocker (1928

Beachten Sie
bitte mein
Schaufenster
in der
Zimmerstrasse.

Eudwig Alter

Elisabethen-
strasse
34,

Husust Jacobi, Seifenfabrik.
Darmstadt.

1 großen 2 ſpünn. Wagen
e
en. 120Ztr.,
gegen Heu vder Haſenſtall, abzugeb. Strohmiſt, 1 Haſen=

Welſt Stroh abzugeben. Beſicht, ab 4 Uhr. /*5855 auch Hühnerſtall zu verk.
Sandberaſtr. 4, (B1869 Erbacherſtr. 53, II.
*5709/ Sch knechtſtr. 5 7,p.

R6
hergestelſt
W
*
aus den

u
S
KaK
Vp reinsten
Rohmaterislien.
Rer
O

Sttsststts

S die beste 40 Pfg.
Liugrette.

Zigarettenfabrik
Gebr. Marschallik
Darmstadt,
Hügelstraße 73.
989a 3
Tel. 951.

Attttttsttt

aus Schokol., Fond., Ka=
ram
., Waffel u. Schaum
hergeſtellt, in jeder Größe
u. Preislage zum Wieder=
verlauf
off. bill Muſter=
beſichtigung
gern geſtattet.
2. Gilberg, Waldſtr. 16. /0 4

Apfelwein
die Flasche 3 Mk.
Johannisbeer-
wein

süß, 8.50 Nk.
Hatur-Weißwein
12 Mk. (586a
ohne Glas und Steuer
Weinbrand v. 50 Mk.
die /,. Fl. an empliehlt
Martin Jaßn
Pallaswlesenstc. 30
Telephon 305.

aller
G
(R*
Fühsen Art
anch nach answärts,
ſowie Anfahren von
Gr unkohlen aus der
rube Prinz von Heſſen
und Abfahren v. Brenn=
holz
ton den ſtädtiſchen
Solzblätzen (*5662feg
übern. bei billig. Bereihn.
W. Geyer
Hoffmannſtr. 13½- Tel. 1377

[ ][  ][ ]

Cognac=Brennerei Scharlachberg, G. m. b. H., Bingen a. Rh.

Uaion-Aheatersg: Residenz-Theater •ALentral-Theaten

Abenteuer- und Detektivälm

Fortsetzung une II. Teil

(1852sg
I. und II. Teil
Sensations- und Abenteuerflm, in den Hauptrollen
Oarl Auen, Robert Scholz
Trude Hofimann, Ellen Uliri
Ueberaus spannende Handlung von Akt zu Akt
Oowboys Apachen Hochstapler
Tollkühne Verfolgungen zu
Wasser, zu Lande und Im Aeroplan.

Eine Kette von Perlen u. Abentenein in 6 Akten.
Den Londoner Polizeiakten nacherzählt.
In den Hanptrollen:
Grit Hegesa, Oarl Glewing.
Hans Mierendorf.
Baby auf Aeigen Babine Impekoven
Lnstspiel in 2 Akten / Bi6ü- Aierander

Die Indd nuck dem Tode
Abenteuer-Zyklus in 5 Akten.
Die verhotene Stadt
In der Hanptrolle:
(*5987
Wils Chrisander
Lil Dagower
Curt Brenkendorf.
Karlchen als Dienstmädchen
Lunstspiel in 2 Akten mit Vietor Plagge.

Eine Junge Bame
von Welt
Drama in 5 Akten.
Nach dem Roman von
F. v. Zobeltitz.
In der Hauptrolle:
Mauy Christians
Hugo Flink.
Das Spitzen-
taschentuch

Dotektivdrama in 4 Ikten.
In der Hanptrolle:
Joe TenKins-
Weiber‟
Lustspiel in 2 Akten.

Wintergarten
Ernst-Lndwigstrasse 8 (1863a
Täglich ab 4 Uhr Konzert.
Fünfuhr-Tee.

Mehrere Chaiſelongues
mit verſtellbarem Kopfteil preiswert ab ugeben. für Violine, Cello, Gitarre,

im nimmt Kun=
Fräulein den an für
Knaben=u Mädchenkleidg.
z. näh. Ang. u. A. 115 a. d.
(*5749
Geſchäftsſtelle.

Saiten
Zither und Mandoline
Aufarbeiten und Neulieferung von Polſtermöbeln / bilugſt bei
(1908a
und Betten bei billigſter Berechnung.
Ei2St ſge i. Neckarſtr. 24, Stb. I.
Herdweg 18.
Lndwigs=
Friedrich Eigenbrodt, Telephon 1692.)H. Hikt, platz 4efl.
O
K
Spez.=Reparatur=
Werkſtatt für
Mittwoch, 23. Febr., 7½ Uhr, spricht
Taſchenuhren
Turnhaile, Woogsplatz (1942
Reparaturen v. d. einfachſten
Ferdinand
bis zu den kompliz, werden
rreier Toi Reitgenstein aber Wrromptt-bilgausgeft (14se

Pi9
te

*6
Aebergängshae
Anfertigung auch mit altem Material
Strohhüte
ſerden nach neueſten Modellen umgearbeitet und
faſſoniert
Damen= und Herren=Panama
(*5829
gereinigt.
Karlſtr.
7N
rieda Nare, Modes, 36. I.
L. Scharmann Nachf.
Fernruf 612 (R. Gestrich) Schulstr. 7, I.
Empfelle meine
Hennenschneidere
Erstklussige Ausführung.
KGrosses reichsortiert. Stofflager
mit feinen bi. Damentuchen, la Qualität.
Stoffverlsaef im Ausschnätt.
Ar3

für (1776fg
Hfit
Vebergangshate
neu eingetroffen.
Reiche Auswahl!
Mässige Preise!
ZA.
Hüner-Brägelon
Putz- und Medewaren
Rheinstrasse 4
neben Unjon-Theater.

II. Rang, Theaterab. B
2. Reihe Mitte, abzug (*62,2
Kranichſteinerſtr. 3, II.

Sitten und Gebräuche im
Geschlechtsleben
mit 80 zum Teil farbigen Lichtbildern.

Karfen bei Konzert=
Arnold, Wilhelminenstr.

Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin gaben). (439

Gartenarbeit
wird angenommen.
Brandyaſſe 4. (1798a

Orpheumſs
Heute
Sonntag, 13. Febr.:
nachm ½4, abends 348
2 Aufführungen:
Sankt Hubertus
Bauernſchwanli. 3 Akt.

Nachm.: Wochentagspreiſe.
Sonntags=Verkauf: Ver=
kehrsbur
. (bis 12 Uhr),
Reſidenz=Automat am
Weiß. Turm bis 6 Uhr
abends.
(1938
Orpheum=Kaſſe ab 2 Uhr.

Deutſche Kernſeife
beſte deutſche Fabrikate
Doppelſtück 300gr. M. Auu
10 Doppeiſtücke Mk. 47.50.
deutſche Sunlight=Seife Paket Mk. 6.50
Dr. Thompfons 30 Seifenpulver
Marke Schwan zum Originalpreis
Küas Salmiak=Terpentin=Seifenpulv.
Henkels Bleichſoda, Paket Mk. 1.60
Henkels Perſil . . Paket Mk. 4.
Deutſche Hofmanns Stärke
Marke Katze, I. Pfd.=Karton Mk. 5.80
Vorax, Waſchblau in Leinenſäckchen,
Panamaholz.
Scheuertücher, beſter Qualität,
Stück Mk. 4.50 u. 7..
Für Gaoßverdraucher auf ſämtliche
Preiſe weitere Ermäßigung.
Moriz Landau
Mathildenplatz 1. (1923

Freie lit.=künſtleriſche
Geſeliſchaft.
VI. Vereinsabend
Mittwoch, 16. Febr., 8 Uhr,
im Mathildenhöhſaal
Das liter. Darmſtadt
in Vergangenheit und
Gegenwart,
Vortrag: Wilhelm Michel.
Rezitation: Richard Eggauter.
Karten zu 2 bis 8 Mk. in
Hofb. Bergſtraeßer, Rheinſtr.
(Daſelbſt erhalt. die Mit=
glieder
zu dem Vortrage
des Hrn. Grafen Hermann
Keyſerling am Dienstag
Karten zum halben Preis
ge ei Vrzeigun, der Mit=
11830
glie s arte. )

9
Taget

Muſih-Berein.
Drittes Konzert
im großen Saal der Turngemeinde
am Woogsplatz
Hamstag, den 19. Februar 1921
Der Meſſias
Oratorium für Soli, Chor und Orcheſter
vor
Georg Friedrich Händel.
Leitung:
Generalmuſikdirektor Michael Balling.
Soliſten:
Sopran: Cläre von Couta (Erfurt)
Alt:
Martha Kuhn=Liebel (Darmſtadt)
Tenor: Max Lippmann (Mannheim)
Vaß: Adolf Weißenborn (Berlin)
Chor: Die aktiven Mitglieder des Muſik=
vereins

Orcheſter: Die Kapelle des Landestheaters.
Anfang 7½ Uhe. Ende nach 10 Uhr.

Oeffentliche Hauptprobe
Freitag, den 18. Februar 1921, abends 7 Uhr,
im großen Saale der Tnrngemeinde am Woogsplatz,
Zur Einführung:
Vortrag
des Privatdozenten Dr. Fr. Noack
Donnerstag, 17. Februar 1921, abends 8 Uhr,
im Saale des Vereinshauſes, Steinſtraße 24.
Karten bei Georg Thies Nachf, L. Schntter,
Eliſabethenſtraße 12.
Mitglieder haben Zutritt nur bei Vorzeigen ihrer
Mitglied= bezw. Ausweiskarte zum Konzert und
zur Hauptprobe. Für den Vortrag ſind beſondere
1869
Karten zu löſen

oo
Ludwigshöhe.
Telephon 591
Telephon 591
14tgnachmittag 6
Heute 4 Uhr Gongert
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
(B1903
Anſchließend: Tanz.

Heſſ. Landes heafer
Sonntag, 13. Februar.
101. Mietvorſtellung.
A 20.
Der Ring
des Nibelungen.
Dritter Tag
Götterdämmerung
Erhöhte Opernpreiſe.
Anf. 5 Uhr. Ende b. 10Uhr.
*oxverkaufan d. Tages.
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Montag, 14. Februar.
Außer Miete.
Schauſpielmiete 19
Sondermiete Serie XII:
Die Fahrt ins Blaue
Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
Anfang 7 Uhr.

Meßams für die Miristermessen in Leipzig
Auskunft erteilen auch der chrenamtliche Vertreter des
Meßamts für den Handelskammerbezirk Darmstadt:
Georg Arnold, i. Fa. C. Arnold, Darmstadt,
Ecke Erbacherstr., Fernspr. Nr. 2457 und die Handels-
kammer
in Darmstadt.

F5io

Rummelbräu

Rhein=
ſtr
. 101

Heute nachm. von 47 u. abends von 811 Uhr
Große Künſtler=Konzerte
Eintritt frei
Eintritt frei.
Im Feſtſaal: Heſſen=Club.
Gut bürgerl Mittagstiſch Reichhaltige
Abendkarte zu mäßigen Preiſen.
Im Ausſchank Doppel=Kronenbräu=Vollbier Reine
Weine. Kaffee, Tee, Schokolade, Torten, Kuchen
(*-302
in (ekannter Güte.

Liefere zu äußerst günstigen Preisen Schlafzimmer
in Eiche, Buche, Mahagoni, Kirschbaum und Birke
poliert, Speisezimmer in Eiche, Büfetts von 1,35 bis
2,50 m breit, Herrenzimmer, Schränke von 1,15 bis
3,15 m breit, zurzeit einige besonders prachtvolle
Stücke vorrätig, Küchen, Polstermöbel, Vertikos usw.
V
CABLIAOLER

Spunische Bodeen
A.
Zum Pnlais‟ : Hüzelstrasse 35.
Heute Sonntag
AHA
HRpl-
Bohtel Kenker!
in den Part.-Räumen sow. im 1. Stock.
Auch empfehle ich meine vorzüglichen
Weine siss und herb, sowie f Liköre.
Tägl. ab 8 Uhr abends KONZERT.
Luis Brugal.
1936)

[ ][  ][ ]

Rummer 43.

Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 13. Februar 1921.

1. Durch nur gute Oualitäten
2. Durch wirklich billige Preise!

Diese Verkaufs-Veranstaltung zeichnet sich aus

Wir verlegen während der Weissen 11ocle uuger ge.
samtes Weisswarenlager nach dem Eragesckoss.
Es geschieht dies im Interesse unserer werten Kund-
scbaft
, um grössere 1 equemlichkeit im Eir keufzu bieten

Wir verlegen Näurend der Weissen Wocle unser
gesantes Weisswarenlager nach dem Erdgeschoss.
Es geschieht dies im Iuteresse unserer werten Kund-
schaft
, um grössere Begnemlichkeit im Einkauf zu bieten

Weisse
Bettuch-Kretonne
160 cm breit, solide Qualität
Ueter 29.50

Weisse Kretonnes
durchweg nur gute Gnalität., stark
u. feinfädig, für alle Wäschezwecke
geeignet, zum Teil 88,90 cm breit
Ueter 9.15 10.80 11.80 12.95

Weiss Kretonne
Ia Oualität, 200 cm breit

Weiss Haustuch
für Bettücher, 150 u. 160 cm breit
Ueter 29.50 n 32.50

Weisse Croisé finette
schöne gerauhte blütenweisse Ware
Ueter 13.50 18.50

Heter

Weiss Bett-Damast
160 cm breit, auch Streifen- und
Blumenmuster

Weiss Bett-Damast
130 cm breit, glanzreiche Gnalität.,
Streifen- und Blumenmnster

Weiss Halbleinen
80 cm breit
Ueter 17.50

Weiss Halbleinen
für Bettücher, 160 cm breit
Ueter 44.50 1.48.50

Weiss Tischzeug
110 cm breit, Ia Qualität
Ueter 29.50

Meter

Heter

Weisse Sohürzen

Weisse Damen- und
Kinder-Häsche

Weisse Hinder-Reformschürzen,
glatter Batist mit Sticlerei ver- F95 495
arbeitet, Länge 45 und 50, Stück P u. 0
Weisse Kinder- und Reformschürzen
aus gestreiftem glatt. Batist u. weiss Damast
mit Volant, reich mit Stickerei verarbeitet
250 1050
50
Länge 75, Stück 14 1b 18
950 9050 9950
Länge 80, Stück 18"
Weisse Reform- und Schul-Schürzen,
gestreifter Batist, reich mit Stickerei und
250 1950
Volanr verarbeitet,
Länge 85, 90 und 95 cm, Stück 10 u. 10
Weisse Reform- und Träger-Reform-
Schürzen aus glattem u. getupftem Batist,
mit Stickerei und Volant verarbeitet 1950
Stück 12
Länge 75, 80, 85. 90. ..
Weisse Hausschürzen, Halbleinen, (950
Stück 12
mit Tasche .."
Welsse Hausschürzen mit Volant //50
Stück 10
nnd Tasche ... . . . . .
Welsge Hausschürzen mit Volant 1950
u. Stickerei-Einsatz u. Tasche, Stück 10
Weisse Rockschürzen, Ia Cretonne, 9/50
m. Blendenverziernng u. 2 Taschen, St. 2k
*
Weisse Strumpte
Weisse Damenstrümpfe, Baumwolle 95
. . . Paar
gewebt. ."
Wefsse Damenstrümpfe, Baumwolle 1950
gewebt, Ia Onalität . . . . . . . Paar 10

Weisse Damenhemden aus Ia Cre- 9050
20
tonne mit Feston-Vorderschluss.
Weisse Damenhemden aus Ia Cre- 9,)50
S2
tonne mit Feston-Achselschluss . .
9/50
Weisse Damenhemelen aus Ia Cre-
54
tonne, festoniert, Achselschluss . .
Welsse Damen-Beinkleider mit 9950
8
Stickerei ....
Welsse Damen-Belnkletder mit 9975
5e
Stickerei und Fältchen .
Weisse Damen-Untertaiffen mit 9:50
21
Stickerei, Ia Gnalität ...
Weisse Damen-Nachtherden mit 950
Stickereibördchen und Umlegekragen 1
050
Weisse Damen-Nachthemden,
Geisha-Ausschnitt m. Stick. u. Fältch. Ve
Weisge gewebte Damen-Heme- 9980
... . .. 40

hosen .
075
Damen-Unterteillen,
..
gewebt. . . . . . .
Welsse Kinder-Hemden, Achselschlues,
Ia Cretonne, mit Feston und Stickerei
Länge 55
Länge 50
11., 12., 13.
9,50, 10.50, 11.50
Länge 65
Länge 60
15.50
13.50 14.50
Weisse Kinder-Hemden, Vorderschluss,
mit Feston
Tänge 55 Länge 60 Läuge 65 Tänge 70

P00
DE0
a. farb. gem., gute 0000 10X00
20 1b5 180
Ieider Onal. schöne Vorm 96
Weisse Tüllblusen, Weisse Voileblusen m. Weisse Toileblusen
mit farb. umhäkelt Hohls. u. farb. umstoch. mit farbig. Paspoil u
Handarbeit . . 54,50 Knopfgarn . 65.00
42.50
Weiße Taschentücher
Korsets
250 WeisseDamen-Batisttücher
Fsets.
mit bnnt, Kante I. gegtickt. Beken 4
Stück 39

angee
1990 Welsse Damen-Batisttücher
195
Stück 14,75, 15
4
mit Hohlsaum und gestickten Ecken
e
195
Weisse Kinder-Fatisttücher
45
ek 19.75, 16,95, 14
er,Forma‟ 5150 mit buntem Rand .. . . . .
Stück 25.50, 2l.
F50
Weisse IIerreu-Tüieber
9950
ter Caria‟
mit bunter Kante ..
Stück 27.50, ED
K60
er f.stärk. Dam., 0075 Weisse Herren-Tücher
Banmwolle, gebrauelsfertig 6.50, 9
39.75, 29.75,
Welsse Herren-Tücher
Banmwolle, Ia Qualität, gebrauchs-
K
1a
92
kertig . . . . .."
- -
Weiase Herren-Tücher
6.
weiss Atlas, Ia Qualität

Weisse Handschuhe

Weisse Kindor-Strümpfe
Baumwolle, gestrickt, gute Qualitäten
Gr. 2 6.75, 3 7.95, 4 8 95, 5 9.95, 6 10.95,
7 11.95, 8 12.95, 9 13,95, 10 14.95, 11 15.95.

Weisse Damen-Handschuhe, lang,
dnrchbrochen, olue Finger . . . Paau
Weisse Damen-Handschube, zwei
Druckknöpfe, durchbr., m. Finger, Paar

Ein
Posten Damen-Handsckuke
weiss, Baumwolle, Seide gestrickt,
Leder-Imitat. u. Zwirn, mit Finger,
2 Druckknöpfe, nur Ia Gual., Paar

Weisse Kleiderstoffe
Weisse Fantasle-Kleiderstoffe
Ueter 19
9150
Welsse Baumwoll-Crepon
Ueter 21
Weiss gestickte Vofle, 115/118 cm 9950
.. Meter Qe
breit..
9050
Weiss glatte Vofle, 100 cm breit
Meter 48
Weiss Seidenbatist, 115/118 cm breit 9050
Meter 34.50, 02
150
Wefss glatt Volf-Voile, 115118 cm
... . Neter 36.50, 54
breit.
Weiss Wasch-Crepe, 100 cm breit 9050
Meter 92
50
Weiss gestickte Voll-Voile,
Ueter 30
115/118 cm breit .
Weiss gestickte Batiste, 135 cm 9250
Ueter 30
breit ..
*50
Welss Seiden-Crepon, 100 cm breit
Ueter 40
50
Weiss Wolk-Crepe, reine Wolle
Ueter 50

Hin kleiner Losten
Kinder-Leibchen
aus gutem weissem Drell, für das
Alter von 34 Jahren . Stück 0

Herren-Artikel
165
Welsse Herren-Stehkkragen,
Weite 32, 33, 34, 35, 36, 37, 43, 44, St.
Welsse Herren-Stehkragen, glatt, 945
Weite 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 43, St. 2
995
Weisse Herren-Klappkragen,
.. Stück 9
Weite 37, 40, 41, 42
Weisse Herren-Stek-Umlegkragen
95
mit runden und spitzen Ecken,
Stüek 4
Weite 38, 39, 40, 41, 42..
Weisse Diplomztes mit und ohne 925
.. . . . . Stück 2
Banu .
Weisse Herren-Toghemden, gute 050
Gualitäten . .. . . . . . . . . ..
Welsse Herren-Oberhemden in grosser
Auswahl.

Welsse Schefbengordinen
in grosser Answahl.
Meter 14.80, 11.80, 10.50, 8.50,
Wefese breite Gardinen
Meter . 26.50, 25.50, 23.50, 16.50,
Weisse Brises-Bises
Paar 25.50, 21.50, 16.50, 15.80,
Welsse Tüfl-Tischdecken
Stück

Weisse Tüff-HIalbstores
69
165,00, 145.00, 138.00, 110.00 88.00,
05
Weisse Täll-Bettdeeken
O
98.00 u. 09
über 1 Bett.

19
Weisge Tüli-Betteleclten
198
über 2 Betten
900
Welsse engl. Täll-Garnituren
12,
Zteilig ..
Heiße Waffelbettdeckeu
Copor-Titrages
2teil., 148.00, 168.00
68.00

Weisse Blusen-Batistkragen mit Spitzen und
Einsats und gestickt . . . . . . . . . . . . . . O.95
Wefsse Baumwoll-Spitzen
..... . . . . . Aeter 0.,65, 075, 085, 0.95, 1.05
O
Welsse Klöppelspitzen . . . . . . . . . Aeter 1.95
Wefsse Waschtüll, 80 cm breit . . . . . . Heter 12.35
Waschtüfl, eeru, 100 cm breit . . . . . . . Heter 9.75

ablett-Decken, rund, fertig, 995
mit Spitze . . . . von Dan
Tablett-Deckchen, oval n. eck., 495
fertig, mit Spitze von tan
(.30
Nach itisch-Docken
10
35/35 . . . . .
Nachttisch-Decken mit Loch-/050
stickerei . . . . . . .

Bifett-Decken . . . . von 22,
2/3
Läufer, fertig,
Lochstickerei . . . von 217
05
Decken, 60,60 cm
von 4ear
Aufgezeichnete Decken
Oval
50/50 cm 75/75 rund
27.50 49.50 v. 32.50an v. 32.5071

Beachten Bie unsere mit weissen Waron dekorierten Bchaufenster

gu0ge Mragßad

Handtücher
Handtücher, grau-weiss kariert mit 975
Meter
rotem Rand
Weisse Drellhandtücher, 46 cm breit 1050
Ueter 10
1150
Handtüchier, ungebleicht, mit rotem
Meter 1I
Kand.
180
Weisse Gerstenkoruhandtücher,
47 em breit mit roten Rand, Ueter 11 1185
Weisse Handtücher, 40 cm, Baum-
Meter 11
wolle, Ia Onalität
Weiss-rot kar, Handtücher, lahalb- 1950
Meter 12
leinen .
Weisse Dreilhandticher, 42 cm br. 1950
Ueter 13
ganz selwere Ware,
1980
Weisse Gerstenkornhandtücher,
... Heter 12
beste Gualität. Abgepasste Hand- Weisse Damasthand-
tücher
, 48 X 100 cm tücher, ges. geb.
ges. geb.
11.00 12.80 und 14.50 Weisse Damasthand-
tücher
, 48X 100 cm
24.50 Ratcn
12.50, 15.00
16.50 P!
S
S.
Velsse Aissenbezuge
glatt mit ausgenäh- mit Stickerei-Einsatz mit Klöppel-Einsatz mit breit. Stickerei-
und Fältchen Einsatz u. Fältchen
und Fältchen
ten Zackenbogen
9G
36.50
34.50
31.50
20.50 [ ][  ][ ]

hrannnnnagannannagnenannnnnnnnnnnnnannn
Bewußte Einſtellung zum eigenen Land fordert den alten
Unabhängigkeitsſinn gerade der Kleinen; fordert den Stolz auf
die beſonderen Fähigkeiten und Aufgaben gerade des zu jeder
Ucoberungs= und Machtpolitik Unfähigen auf kulturellem n
und innerpolitiſchem Gebiet; fordert die Fortführung
der Einigkeit . .. nach unentwegt großen Idealen.
(A. Waldburger im Schwäb. Bund.)
Fnagnannannnnnnnnnnnnnnnnnnanunanannn
Vereinfachung, unſere Rettung!
Von Dorethea G. Schumacher.

*

Rerhumajggdiat

Nummer 7

Darmſtädtet Lagblatt

Statt über kommende Zeiten und Koſten zu klagen, müſſen wir
diete ſrdarangehen, aus unſerem Sein und Leben alles Ueberflüſſige
unerzen. Wie ungeheuer viel Unnützes ſie um und an ſich
das wiſſen Wenige; ſie ſahen kein Ding auf ſeine Notwendigkeit
m, ſie ſtäubten und putzten alltäglich gedankenlos den tauſend=
n
Kram! Wie unbequem iſt das Leben ſo Vieler, eben durch
jannte Bequemlichkeiten geworden.
Viele Zeichen deuten darauf hin, daß die Menſchheit nach fünf
zehnten des Lebensluxus wieder zur Vereinfachung zurückſtrebt.
Landſiedelungen, neue ſchlichte Möbelformen und neue einfache
et ſagen es und weite Kreiſe fühlen, daß es nicht ſo weiter
mit den Anſprüchen. Man muß weniger die Dinge pflegen,
die Seele und den Leib geſund erhalten . . . Was aber nützt
infaches Landhaus, wenn doch hundert Luxusdinge, Nippes
EII r eiderkram hineingetragen werden?
Wie ruft die Hausfrau ſoll alle Gemütlichkeit ver=
ſt
und nur die Nüchternheit der reinen Gebrauchsdinge darin
Allerdings: nur Gebrauchsdinge, aber die ſollen nicht häß=
ein
, ſondern gute Form, hübſche Faube und gediegenes Material
hen. Die Bürgerhäuſer vor 1800 kannten noch keine Nippes
Vaſen in unſerem Sinne, da war aber jeder Krug, Topf und
echt und anmutsvoll. In den allermeiſten Bauernhöfen
Ellh wir noch heute nichts von Nippeskram, dagegen bietet das
rregal und Tellerbrett der Bäuerin einen anmutigen, ge=
05 Achen Anblick mit ſeinen ſchlichten Irdenwaren, Zinnſchüſſeln
Frügen mit willkürlicher Glaſur. Warum kann nicht unſer
ürzen ſingeſchirr ſo beſchaffen ſein, daß es auch außerhalb der Küche
Damast luge anmutet? Ich ſehe im Wohnzimmer als überflüſſig
rbeitet FUebergardinen, Lambrequins, befranſte Tiſchdecken, Srola=
, Tiſchläufer (kreuz und quer) und die meiſten Teppiche und
D ſger. Sie ſchützen wohl, aber ſie erzeugen dafür täglich neuen
b. Ueberflüſſig auch die Figürchen, Spiegelchen, Konſolchen,
. Hen und ſogenannte Briefbeſchwerer, überflüſſig die Scheiben=
u
hichen mit ihrem Zubehör von Meſſingſtänglein, Ringen,
ſten. Ueberflüſſig die Prismen und Papierbälle an der =
ſetkrone
und alle Vaſen, die nicht weit und ſtark genug ſind,
ſwirklich Blumen aufzunehmen . . . Fort mit den zahlloſen
en in gebrechlichen Rähmchen, fort mit verſchleierten Lampen,
ſicht brennen, Palmen, die nicht wachſen, Paravents, die nur
tllen ſind. Es iſt grotesk, zu denken, wieviel Koſten, fort=
ſyde
Tätigkeit und Aufmerkſamkeit dieſe Dinge für die Haus=
mit
ſich bringen.
dann das Schlafzimmer: hat es Fenſterläden, wozu dann
r den Gardinen noch Vorhänge, und Uebergardinen? Fort
en Fellvorlegern und den Bettvolants.
die Küche: Die zahlreichen, aufgereihten Krüglein, von denen
0 je eines gebraucht wird; die mit Fliegenpunkten bedeckten
nkanten in Häkelei und Papier, die unpraktiſchen, weil ſchweren
t ſſceichtzerbrechlichen Steingutgarnituren für Dinge, die in Beu=
bder
Blechdoſen viel beſſer aufgehoben würden. All der
nkram und die Blechgeſtelle: die blauen Schleifchen an Küchen=
räten
ja, die gibt e8 auch!
fe
ſnd dann die Kleidung: Wir Alle haben noch viel zu viel
ſuen auf uns hängen. Daß der Begriff des Barfußgehens auf
Geiſter noch naturmenſchenhaft wirkt, wird hoffentlich all=
ebenſo
aufhören, wie man auch am Barhäuptiggehen der
n und Damen nichts mehr ſindet. Ich ſpreche hier nur von
ſrauenkleidung: alſo wozu immer Strümpfe und Schuhe
felſy2 Unterröcke, Leibchenſchoner, Unterleibchen, Unter= und Ueber=
ſiſe
, wozu Kragen, Gürtel und Strumpfbänder in Haus und
n2. Vieles davon iſt bei richtigem Zuſchnitt der Kleidung
brlich! Etwas anzuziehen, nur weil man es hat oder haben
eine Unterziehbluſe des Effektes wegen, elegante Strümpfe
ketterie, dieſe Sachen paſſen für Damen, die aus Berufs=
ſen
verlockend wirken wollen. Ein friſches, junges Mädel, eine
gütige Frau ſind auch reizend in einer auf notwendige
beſchränkten, hübſch und modern geſchnittenen Tracht. Dabei
man immer gediegen, elegant, originell oder einfach ſein, je
deſchmack. Jedes Stück Kleidung mehr auf dem Körper ent=
t
der Luft und der Natur. Als mit dem Ausgang des
ſhrhunderts die Schnürmieder, Neifröcke und Stöckelſchuhe
ten, wurde auch das Baden mehr und mehr für unan=

Darmſtadt, 13. Februar

ſtändig angeſehen. Die Leute vom 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts
haben ſich wenig oder garnicht gewaſchen, da ihnen das Ablegen
ihrer umſtändlichen Kleidung zu unbequem war. Was gibt es für
Beiwerk in der Kleidung! Die Schürze war und iſt zweckmäßig
zur Schonung,des Kleides da jetzt aber gibt es Schürzen
zur Schonung der Schürze !
Begüterte Familien werden ſchwer zur wahren Einfachheit durch=
dringen
können, es ſei denn, daß ſie, (wie vielfach ſchon in Amerika)
ſich einem komfortablen Freiluftleben ergeben. Die Menge muß
ſich zur Einfachheit bekehren, der kleine Bürger muß lernen, auf
ſeinen Salon (den Hort des Ungeſchmacks!) zu verzichten
und dafür lieber ſeinen Kindern ein luftiges Schlaf=
zimmer
gewähren. Er muß begreifen, nie etwas anzuſchaffen
oder zu tun, nur weil Andere das auch haben. Da ſteckt noch viel
Unkultur . . . Und warum ſticken die Töchter noch Kſſen mit
Knötchenſtickerei, auf denen man 1. überhaupt nicht ruhen kann,
2. garnicht ruhen darf, und die dennoch nach Jahresfriſt flach und
vergraut herumliegen!? Endlich glaubt die Menge, daß teure
Dinge Anſehen und Wert haben. Dabei iſt oft das Gegenteil der
Fall. Waldbeeren (Hollunderbeeren z. B.), allerlei wilder Tee
werden mißachtet, weil ſie nichts koſten! Das Volk denkt,
daß man dieſe Dinge lediglich aus Geiz ſammelt. Dieſe Geiſtig=
Armen wiſſen nicht, wieviel ſeeliſche und leibliche Erfriſchung mit
dem Sammeln dieſer Dinge einhergeht.
Würden Mann und Frau ihre Kräfte an ihre Kinder, deren
Seelen= und Geiſtesbildung und an die Pflege der Güte oder
auch nur an einfachſte, nützliche Arbeit wenden, beobachtete die
Mutter mehr das Kind und die Natur anſtelle der für jene
Sachen geopferten Zeit, Kraft und Koſten: um wie viel tiefer und
beſſer wäre das Leben in und mit der menſchlichen Geſellſchaft.
In
m
m Wiſſenſchaft und Technik /
Aaß;
naIm nn ennmnsennenssennsnunenensersenenevnneveennnsernennnnennsssns Fee7023
nk. Herſtellung von Cereiſen. Das zur Herſtellung von
Feuerzeugen henutzte Cereiſen wird nach dem Prometheus im
Cerit in Schteden oder Madagaskar und im braſilianiſchen Mo=
nazit
(ein Phosphat aus Thorium, Cer, Lanthan und Dydim)
gefunden. Durch eine chemiſche Behandlung wird das Thorium
aus dem Monazit als direkt verkäufliches Nitrat gewonnen.
Cer, Lanthan und Dydim werden als Chlorit getrennt. Das
Cer=Chlorid, das eine kleine Menge Lanthan und Dydim ent=
hält
, wird durch eine Elektrolyſe in ſeine Beſtandteile Cer und
Chlor zerlegt. Das Chlor entweicht an der poſitiven Elektrode.
Das Cer wird in Graphit= oder Eiſentiegel gebracht, wobei die
negative Elektrode aus Kohle beſteht. Die Legierung Cereiſen
wird endlich in feuerfeſten Tiegeln durch ein Schmelzen bei 1100
Grad von 30 Prozent Eiſen und 70 Prozent Cer, das auf dieſe
Weiſe ohne einen Reinigungsprozeß gewonnen wird, erhalten.
Wenn die Legierung vollkommen flüfſig iſt, wird ſie in Röhrchen
aus dünnem Blech von etwa 2,2 Millimeter Durchmeſſer und 30
Zentimeter Länge vergoſſen. /So erhält man Ferro=Cer=Stäbe,
die in kleine Stückchen von 57 Millimeter Länge zerſchnitten
werden. Aus 1 Kilogramm Cereiſen können mehr als 500 Stück
Steinchen erhalten werden, die mehr als 900 Funken hervor=
bringen
.
nk. Leder= und Gummierſatz aus Hefe. Für die Verarbei=
tung
von Hefe zu hornartigen Maſſen ſind bereits mehrfach Vor=
ſchläge
gemacht worden, die in der Hauptſache auf eine Behand=
lung
mit Formaldehyd und Preſſen bei höherer Temperatur
hinauslaufen. Neuerdings haben, wie die Halbmonaisſchrift
Technik und Induſtrie berichtet, H. Blücher und E. Krauſe feſt=
geſtellt
, daß ſich auf ähnliche Weiſe gummi= und lederartige Pro=
dukte
gewinnen laſſen, wenn man dem Hefenbrei noch gewiſſe
Stoffe, wie Leim, Teer und dergl. zuſetzt. Beiſpielsweiſe uer=
den
10 Kilogramm Hefebrei von 50 Prozent Trockengehalt mit
0,6 Kilogramm Teer und 1 Kilogramm Glyzerin gemiſcht und
in dieſem Gemiſch noch 0,6 Kilogramm Leim aufgelöſt. Dieſe
Maſſe wird nun mit Formaldehyd behandelt, erhitzt und ſchließ=
lich
noch warm in Formen gepreßt. Weſentlich bei dem Verfah=
ren
iſt die Verwendung einer genügenden Menge dieſer Zufätze,
damit das heißgepreßte Fabrikat nach dem Erkalten elaſtiſch und
biegſam bleibt. In derartig hergeſtellte Produkte laſſen ſich ſehr
gut Gewebe aus Faſerſtoffen oder Metallen einlagern. Man
kann alſo die guten mechaniſchen Eigenſchaften dieſer Maſſen
noch ve beſſern, inden man ſie mit Faſerſtoffen oder Mitall=
geweben
zuſammenpreßt.
nk. Ein Tierbiologiſches Inſtitut in Breslau. Wie der Schle=
ſiſchen
Zeitung mitgeteilt wird, ſoll im Zuſammenhang mit der
Univerſität Breslau in der Nähe der Stadt ein großes tierbiolo=
giſches
Inſtitut zum Zwecke landwirtſchaftlicher, tierzüchteriſcher
Forſchung errichtet werden. Es handelt ſich dabei nicht um ein
Verſuchsgut im gewöhnlichen Sinne, ſondern um ein ſeit Jahr=
zehnten
in Deutſchland angeſtrebtes, großes derartiges Inſtitat,
das alle wichtigen nützlichen Fragen auf einem großen Landgute
mit praktiſchen Verſuchen der Löſung näher bringen ſoll.

Jahrgang 1921

IIEN
Eiennnnnsser,

Der Naturfreund

nk. Die Entwickelung des deutſchen Pflanzenſchutzes hat im
Laufe des letzten Jahres vielverſprechende Fortſchritte gemacht.
In der Erkenntnis, daß nur durch eine rationelle Bekämpfung
der Krankheiten und Schädlinge der Kulturpflanzen die Ernte=
erträgniſſe
geſichert und geſteigert werden können, iſt eine Um=
geſtaltung
und ein großzügiger Ausbau der Biologiſchen Reichs=
anſtalt
für Land= und Forſtwirtſchaft und des deutſchen Pflan=
zenſchutzdienſtes
vorgenommen und zum größten Teile bereits
durchgeführt worden. Das Hauptaugenmerk wurde dabei darauf
gzerichtet, der angewandten Zoologie mehr als bisher Raum für
ihre Entwickelung und Auswirkung zu geben. Bisher hatte der
Mangel an angewandten Zoologen, d. h. Zoologen mit ausrei=
chenden
Kenntniſſen auf allgemein naturwiſſenſchaftlichem und
landwirtſchaftlichem Gebiete, gezwungenermaßen dazu geführt,
zoologiſche Fragen des Pflanzenſchutzes durch Landwirte, ange=
wandte
Botaniker uſw. bearbeiten zu laſſen. Alle Anſtalten des
deutſchen Pflanzenſchutzes ſollen weiterhin zu gemeinſamer Ar=
beit
zuſammengefaßt werden. Es wird angeſtrebt, außer den
im deutſchen Pflanzenſchutzdienſte bereits zuſammengeſchloſſenen
Fachanſtalten, die in den Einzelländern und Provinzen mit dem
Pflanzenſchutz amtlich beauftragt ſind, alle auf demſelben Ge=
biete
tätigen Fachgelehrten und wiſſenſchaftlichen und techniſchen
Inſtitute für den deutſchen Pflanzenſchutzdienſt zur Mitarbeit zu
gewinnen.
nk. Ein deutſches Nat;, ſchutzgebiet in Gefahr! Die Vogel=
warte
Helgoland (Dr. Hugo Weigold) ſchreibt uns: Zu unſerm
Entſetzen ſehen wir aus der Zeitſchrift des Heimatbundes Meck=
lenburg
, daß der mecllenburgiſche Staat nun wirklich ſeinen
Plan durchführt, die bisher ſtaatlich verwalteten und bewirt=
ſchafteten
Randreviere der Lewitz oder doch wenigſtens ihre Jagd
an Private zu verpachten, ohne daß man vorher geſetzlich für
den Schutz der Natur genügend vorgeſorgt hat. Die Abſicht iſt
offenbar, größere Einnahmen zu erzielen. Die Wirkung aber iſt
die Vernichtung des herrlichſten deutſchen Sumpf= und Waſſer=
vogelreſervates
, das wir noch haben. Wie ein Kleinod aus Alt=
vätertagen
hatte die mecklenburgiſche Forſtverwaltung mit größ=
tem
Naturſinn und Verſtändnis dieſes Naturſchutzgebiet auf
unſere Tage hinübergerettet mit all den Charaktertieren, die
ſonſt in Deutſchland entweder ſchon ausgerottet ſind oder doch
dieſem Schickſal ganz nahe ſtehew: Seeadler, Schrei= und Fiſch=
adler
, Kranich, Schwarzſtorch, Großtrappe, Große und Zwerg=
rohrdommel
, alle dentbaren Schnepfenvögel, auch die ſeltenſten,
nicht weniger als ſieben Arten brütender Wildenten, Trauerſee=
ſchwalben
und vieles andere. Nirgends mehr in ganz Mittel=
europa
fand man ein Brutrevier, das ſo vollzählig die urſprüng=
liche
Vogelwelt Deutſchlands bis heute erhalten hatte. Kein
Wunder, daß die Lewitz von allen Vogel=, Natur= und Heimat=
freunden
, aber auch von Wiſſenſchaftlern, als ein Heiligtum
angeſehen wurde, das berühmt war, ſo weit Wiſſende ſaßen.
Wenn der Plan der neuen mecklenburgiſchen Regierung ver=
wirklicht
wird, ſo iſt das gleichbedeutend mit dem Ende dieſes
einzigartigen Naturſchutzgebietes. Es wird Sache aller deut=
ſchen
Naturfreunde ſein, nichts unverſucht zu laſſen, um dieſe
Sünde wider die Natur zu verhindern.

Mannigfaltiges
mannarzachzannannananzsansnnaaznnnan-

IH

Aa

Wie Turnvater Jahn in zwei Betten ſchlief. Es war in
den Jahren der berüchtigten Demagogenriecherei, die beſon=
ders
nach dem Wartburgfeſt der Burſchenſchafter i. J. 1817 ihr
Unweſen trieb. Zu den damals feierlich verbrannten Schriften
gehörte auch die Geſchichte des Deutſchen Reiches des ruſſiſchen
Staatsrates v. Kotzebue, der ſich durch ſeine reaktionäre
Denkweiſe bei allen freiheitlich Gerichteten verhaßt gemacht hatte.
Auch Turnvater Jahn gehörte zu denen, die wegen ihrer freiheit=
lichen
Geſinnung im Rufe eines Demagogen ſtanden. Er be=
fand
ſich damals einſt unterwegs und konnte nur mit Mühe in
dem überſüllten einzigen Gaſthofe des Oertchens ein Unterkom=
men
finden, indem man ihm die ſog. Gute Stube mit zwei
Betten, die nur im alleräußerſten Notfalle Fremden eingeräumt
wurde, überließ. Da klopft es plötzlich mitten in der Nacht an
der Tür. Wer da? ruſt Jahn in nicht gerade freundlichem
Tone. Es war der Wirt, der, durch die nicht geöffnete Tür in
beweglichen Worten erzählte, es ſei noch ein vornehmer Fremder
angekommen und bäte um ein Obdach. Da aber kein anderes
Bett zur Verfügung ſtände, bäte er, dem Fremden das eine noch
freie Bett für diefe Nacht zu überlaſſen. Wie heißt der Fremde
und was iſt er? fragte Jahn durch die noch immer verſchloſſene
Tür zurück. Kaiſerlich ruſſiſcher Staatsrat von Kotzebue!
kams zurück. Nein, Herr Wirt, dann ſchlafe ich in zwei Betten!
donnerte Jahns tiefer Baß dem Verdutzten entgegen. Und dabei
blieb’s.
P.

Der Sturmwanderer.
Skizze von Max Adler.
ber die Hänge des Parkhügels herab fegte der Sturm. Der
Garten, durch den mich allabendlich mein Weg führte, lag
herſtorben da, eine froſtig=ſchauerliche, winddurchtoſte Melan=
So recht die Stimmung, mit den ſchwarzen Föhren um die
einen Timonsgroll in den leeren grauen Himmel hinaus=
hen
.
ur mein Sturmwanderer war wieder da. Wie gewöhnlich,
die Ungunſt des Wetters die übrigen Parkbeſucher vertrieben
Den Hut unterm Arm, rüſtig gegen den Wind ankämpfend
tt er eilig über die Höhe des Hügels dahin. Er promenierte
ar Mal um den roten runden Ausſichtsturm herum, wandte
enn gegen Oſten und blickte auf die verödeten Sandgruben
Ddie mit ihren tiefen kraſſen Höhlungen den Eindruck troſtloſer
Venheit, den der Park heute darbot, ins Grenzenloſe zu ſteigern
n. So ſtand er einige Zeit ganz regungslos, ein dunkler
ſſen an der grauen Himmelswand. Der Sturm fuhr ihm durch
And Haar, die in, Eins verweht, wie zwei große Vogelſchwingen
E loßes Haupt umflatterten.
ann nahm er ſeine Wanderung wieder auf. Im Süden
Nder Park an einen Privatgarten. Dort gab es immer viel
und Luſtigkeit. Bei gutem, und noch häufiger bei ſchlechtem
A.
Eine Schar loſer Schulmädchen trieb hier im Verein mit

49 wilden Gymnaſialjungen ihr Unweſen. Wie es ſchon ſo
2A Man rauchte Zigaret en und ſpielte Haſchen, wobei ſich
2Sielterrain merkwürdigerweiſe immer tiefer in den rückwärtigen
EIten Teil des Gartens zurückzog. An dieſer Grenzſtelle des
Afaßte der alte Herr Poſto, ließ ſich auf eine Bank nieder und
charf nach den Spielenden aus.
ne ſo günſtige Gelegenheit, ihn einmal abzufaſſen, konnte ich
umöglich entgehen laſſen. Ich nahm kurz entſchloſſen auf der=
EBank Platz. Ein zerſtreutes Kopfnicken war die Antwort
hinen Gruß. Der Alte ſtarrte, die Arme verſchränkt, immer
du2 erade vor ſich hin. Nur manchmal zuckte es ihm um Mund
Pihfenflügel wie von innerlichem, tief verhaltenem Grimm,
Gdlich brach er los:
vin Satan kann nur daraus werden . . . Ein Satan!"
Se ſen Sie her! Halten Sie das etwa für natürlich, was ſich

da drüben abſpielt ? Er deutete mit einer kurzen nervöſen Schwenkung
des Armgelenks nach den Kindern hin.
In mir ſtieg plötzlich der Argwohn auf, ich könnte am Ende
einem ganz kommunen Moralphiliſter aufgeſeſſen ſeinz ich hielt darum
den Augenblick für paſſend, ein kleines erziehungs=pſychologiſches
Exempel zu ſtatuiren: Glauben Sie denn, daß nur die alten Leute
das Necht haben, ſich zu vergnügen?
Das nennen Sie Vergnügen, Herr? Hören Sie das leidenst
ſchaftlich=ſchrille Lachen der Mädchen, das fieberhaft zwiſchen Ang!
und Luſt vibriert? Gerade in dieſem Augenblick hörte ich wiede‟
eines der Mädchen mänadiſch aufkreiſchen. Sein Schreien berührt
mich jetzt in der Tat ganz eigenartig: ſo, als ſuchte dies Kind nicht
allein vor ſeinem mutwilligen Bedränger, ſondern auch vor ſich
ſelber Schutz
Dieſe Mädchen ſind heute zwölf bis vierzehn Jahre alt. Nun
bedenken Sie, wohin es führen muß, wenn dieſe Spiele ſo bis ins
ſechzehnte Jahr hinein gedauert haben! . . . . Was kann denn ein
wahrhafter Mann von einem Mädchen Beſſeres erwarten als die
unaufgeſtörte Anmut knoſpender Jugend? Wenn das nicht mehr
iſt . . . 91 Aber an alledem iſt die gottverlaſſene Genügſam=
keit
des Mannes ſchuld. Der glaubt in ſeiner knifſigen Geſchäfts=
dummheit
Wunder was zu ergattern, wenn er ſich ſolch ein blaſiertes
Geſchöpf mit ſeinem verwaſchenen Allerweltſeelchen auf den Rücken
lädt. Wäre dieſe wohlfeile Zufriedenheit nicht Dann müßte
auch auf der andern Seite viel Wertigeres geboten werden. Mehr
Sehnſucht, mehr echter Daſeinswille, mehr hilfsbereite Liebe . . . Aber
das denkt wie ein Seifenſieder! . . . Herr mögen auch die
Enttäuſchungen dieſer Welt wie Eiſenhämmer auf uns niederſauſen:
wie ſchwer muß erſt ein Leben zu ertragen ſein, in dem eine
Enttäuſchung überhaupt nicht mehr möglich iſt! O, glauben Sie
nicht, fuhr er fort, als er merkte, daß ich an dieſer Stelle einen
Einwand vorbereitete, glauben Sie nicht, daß es gleichgültig iſt
was ein Mädchen, ob auch nur in Gedanken und Gefühlen, erlebt
hat. Der Mann, der ewig Wechſelnde, Schaffende, deſſen Wirken
ſtets nach außen drängt, weil die Materie eben dazu da iſt, in
immer neuen Formen von ihm geſtaltet zu werden; er wird durch
ſein Erleben innerlich bei weitem nicht ſo ſtark berührt wie die
Frau, in dern urſprünglich bildſamer Seele jeder Zug des Schick=
ſals
, jeder Hauch einer fremden Begierde dauernd haften bleibt,
wenn ſie es auch nicht weiß oder nicht verrät. Beobachten Sie
eiumal dieſe Jungen da drüben. Sie ſind ganz ruhig beim Spiel.

Ihre Nerven ſind in durchaus normaler Verfaſſung. Sie fühlen
daß ſie in der Sache nicht allzuſehr engagiert ſind. Aber die
Mädchen! . . . Wie das bei der leiſeſten Berührung in fiebernde
Schwingung gerät! Wie das vom böſen Gewiſſen in beſinnungs=
loſem
Taumel hin= und hergeriſſen wird! Und doch am Ende
immer wieder der ſpieleriſchen Lockung folgt, die früher oder ſpäter
einmal in ernſteren Stunden ſchickſalhaft über ſie gebieten wird . . ."
Die uralte Sage vom Blütenſtaub, wollte ich hier einwerfen.
Aber etwas wie Reſpekt regte ſich gleichwohl in mir vor dieſem
feſtgeſchloſſenen Syſtem eines grübleriſchen, ewig kampfbereiten
Männerargwohns. Ich empfand dunkel, daß irgend ein erſchütterndes
Erlebnis am Anfang dieſer Gedankenreihen ſtehen müſſe.
Der Scharfſichtigſte merkt oft nichts von ſolchem Seelenſchaden,
fuhr er unbeirrt fort. Hut ab vor jenen Frauen, denen die Ver=
gangenheit
von den Augen abzuleſen iſt. Aber dieſe glatten Stirnen,
hinter denen ſich ein Senſationsroman in hundert Fortſetzungen
verbirgt! Er ballte die Fäuſte und ſtierte mit weitaufgeriſſenen
Angen zu Boden. Das lernt dann oft erſt die Regiekunſt der
vollendeten Weiblichkeit, das Vexierſpiel der wegebereitenden Karitas,
die ſich freilich im Handumdrehen in die herriſch waltende Omphale
verwandelt. Aber mögen ſie dann noch ſo verſtändige Wächterinnen
des Hausrats, noch ſo gedankenſcharfe, zielbewußte Amazonen der
Partei= und Kunſtfehden ſcheinen innerlich, dort, wo der Wille
zur fragloſen Hingeburg ruht, ſind ſie doch kraftlos, wie die tauſend=
mal
geſpannte Bogenſehne, dekorative Waffenſtücke, die, wenn ein=
mal
ein ernſter Kämpfer ſie in ſeinen Dienſt ſtellen will, ſchmählich
verſagend mit ihren altehrwürdigen, verblaßten Inſchriſten prunken.
Man möchte ein neues Lebensbuch aufſchlagen und die geſchloſſenen
Akten einer unauslöſchlichen Vergangenheit ſtarren einem auf allen
Blättern troſtlos entgegen . . . . Und das iſt das Furchtbarſte,
ſetzte er hinzu, indem er ſinnend mit dem Kopf nickte: Daß oft
am Anfang ſo viel reine Wonne der Erfüllungsſehnſucht dabei
iſt ... bei all der heimlich lauernden Gefahr . . . bei all den grau=
haften
Untiefen . . ."
Er hatte nichts von dem geſagt, was ihn perſönlich betroffen
haben mochte. Und nun ſpra
überhaupt nicht mehr. Sein
Haupt war tief auf die Bruſt herabgeſunken, ſeine Arme hatte er
fröſtelnd in den Mantel gewickelt.
Drüben wurden die lärmenden Kinder aus dem Garten ge=
rufen
. Wir aber ſaßen noch lange fremd und regungslos neben=
einander
. Und ich begriff, daß für ihn nur die Einſamkeit möglich war

[ ][  ]

Nummer 7

Unterhaltungsblatt zum Darmſtädter Tagblatt

Jahrgang 191

Jnndggenngnennnnnne

E
Die Welt der Frau
55

Kino und Elternbeirat.
Noch ehe der Geſetzentwurf zur geſetzlichen Einführung der
Zenſur für Lichtſpiele, ſowie geſetzlicher Maßnahmen zur Bekämpfung
der Schund= und Schmutzliteratur zum Schutze der Jugend bei
öffentlichen Schauſtellungen und Darbietungen zur Verhandlung
kam, alſo die ſchon lange erkannten Schäden des Kinoweſens
dringend nach geſetzlicher Abhilfe verlangten, gab es ſchon viele
Eltern, die den Film überhaupt in Bauſch und Bogen verdammten.
Für ſie gab es keine ſchlechten und guten, keine minder= und hoch=
wvertigen
Filme, ſie machten keinen Unterſchied zwiſchen Bildſtreifen
die für Kinder erlaubt oder verboten waren und verhielten ſich auch
ablehnend gegen jene, deren Vorführung für das Kind geradezu
erwünſcht iſt. Kino=Bildſtreifen hieß für ſie ſchlechtweg eine Gefahr
für dieſes, vor der ſie es ängſtlich beſchützen mußten.
Zugegeben, daß ſeit Aufhebung der Zenſur am 12. November 1918,
dieſer ſo unerwünſchten erſten Frucht der Nevolution, die dieſe dem
Volke in der Erwartung darbot, daß dieſes nun ſelbſt, ſeiner neuen
Freiheit ſich ſtolz bewußt, alles ablehnen würde, was ſeinem eigenen
ſittlichen und moraliſchen Empſinden nicht entſpräche, gar mancher
Film an den ſenſationslüſternen Augen der Kinobeſucher vorüber=
flimmerte
, der beſſer nie zu ihrer Kenntnis gekommen wäre, ſo darf
doch auch in dieſem Falle das Kind nicht mit dem Bade ausge=
ſchüttet
werden. Unſere Lehrer ſelbſt, denen es doch wahrlich
heiliger Ernſt damit iſt, unſeren Kindern, ihren Schülern, für deren
ſittliche und moraliſche Erziehung ſie doch mitverantwortlich ſind,
nur einwandfrei Gutes zu bieten, haben trotz der ſtändigen Bekämpfung
der ſchädlichen Filme, ſich doch von jeher dahin geäußert, daß der
Film eines der wertvollſten Mittel iſt, den Vorſtellungs= und
Gefühlskreis der Jugend zu erweitern und den Willen zum Handeln
geradezu bei ihr zu kräftigen. Sie haben ſich immer für die Exiſtenz=
berechtigung
der künſtleriſch wervollen Filme eingeſetzt, und eine
Reihe beſonderer Schulſilme unterſtützt in wirkſamſter Weiſe als
beſtes Anſchauungsmaterial der Schule z. B. den naturgeſchichtlichen
Unterricht u. ä. m. Einige Städte haben deshalb auch ſchon Schul=
Lichtſpielapparate u. T. mit regſter Unterſtützung der Elternbeiräte
angeſchafft, die den Kindern regelmäßig die dieſen zuträgliche Koſt
mittels Bildſtreifen verabreichen und in der phantaſiefeindlichen
Großſtadt dem Vorſtellungskreiſe der Kinder die notwendige Nahrung
bieten.
Natürlich haben alle Eltern das größte Intereſſe an der
Art dieſer Schulfiline, beſonders aber jene, die bisher dem Film
überhaupt feindlich gegenüberſtanden. Deshalb iſt es beſonders
zu begrüßen, daß die Schulen mehr und mehr mit den Elternbeiräten
Hand in Hand gehen, woenn es gilt, neue, für die Schuljugend
beſtimmte Filme zu erwerben und dort, wo ſie nicht vorhanden
ſind, Schul=Lichtſpielapparate zum Zwecke des ſtändigen Gebrauchs
in den Schulen anzuſchaffen. Aber den Elternbeiräten bleibt noch
eine weitere und größere Aufgabe zu erfüllen vorbehalten: das
geſchloſſene Vorgehen gegen die Kinobeſitzer, die auch heute noch
der Jugend Schundfilme übermitteln, und ſo jenen anderen immer
wieder in den Rücken fallen, die ihnen in dieſer Hinſicht ſchon ent=
gegenkommen
und das Kino im gewünſchten Sinne ſäuberten
Da es ſich bei Vorführungen von Schund= und Kitſchfilmen (vor
den ſogenannten Aufklärungsfilmen bleibt ja neuerdings die Jugend
durch die inzwiſchen errichteten Prüfungs= und Oberprüfungsſtellen
der Filme für Jugendliche bewahrt) doch nur um die Spekulation
auf die Senſationsluſt der Jugend handelt, muß umſo ſchärfer der
Kampf gegen dieſe Auswüchſe des Kinoweſens geführt werden
Ein Kampf, den eigentlich nur die Eltern ſelbſt mit Ausſiicht auf
Erfolg durchführen könnten, wenn ſie endlich geſchloſſen dagegen
Front machten. Den Ausdruck ihres gemeinſamen Willeng
lönnten ſehr wohl die Elternbeiräte den Kinobeſitzern übermitteln,
die dann zu ihrem eigenen Beſten ſchon dazu gezwungen wären,
ſich dem Vorgehen der Schule anzuſchließen und ähnliche Bildſtreifen,
wie die durch die Schule den Kindern vertraut gemachten, für ſie
bereit halten, wenn ſie dieſe weiter als willkommene Beſucher an
ihre Lichtſpielhäuſer feſſeln wollen.
Die von den Eltern zum Zwecke der Beſchaffung von Schul=
Lichtſpielapparaten aufgebrachten Mitkel werden ja, wie das Beiſpiel
einiger Städte, z. B. Halle, a. S. zeigt, derart verzinſt, daß ſie nach
verhältnismäßig kurzer Friſt dieſen wieder zurückerſtattet werden
können. Der Apparat aber und eine Reihe einwandfreier Bildſtreifen
bleiben, dank weiſer Opferwilligkeit der Eltern, feſtee Beſitz der
Schule, zum Beſten der Schüler ſtündig erweiterungsfähig.
Dr. Hertha Eiſenſchmidt.
Der zeitgemäße Haushalt.
Um angelaufene, lange nicht gebrauchte
Silberbeſtecke zu reinigen, löſe man 30 Gramm Wein=
ſtein
und 15 Gramm Kochſalz in ½ Liter deſtilliertem Waſſer
auf, bringt die Miſchung zum Kochen und legt die ſilbernen Be=
ſtecke
nur bis zur Klinge hinein. Dann ſpült man mit reinem
Waſſer nach und reibt mit etwas pulveriſierter Kreide und feinem
Lederlappen glänzend.
M.
Waſſerflaſchen und Trinkgläſer, die alltäglich
in der Schlafſtube gebraucht werden, erhalten trotz ſorgſamen

Spülens nach und nach einen trüben Schimmer oder Anſatz.
Sie werden tadellos klar und ſauber, wenn man ſie wöchentlich
einmal mit einer derdünnten Salzſäurelöſung (etwa 1 Teelöffel
voll auf ½ Liter Waſſer) ausſchwenkt, um ſie dann mit klarem
Waſſer gründlich zu ſpülen. Auch Sand und Papier zu gleichen
Teilen in die Flaſche gefüllt und mit Waſſer umgeſchüttelt, macht
ſie klar und entfernt den grauen Anſatz reſt= und mühelos.
Schwaben aus der Küche zu entfernen. Erſtens
hilft eine Miſchung von Mehl, Zucker und Borax zu gleichen
Teilen, mit dem Zerſtäuber in alle Ecken verteilt. Weiter iſt zu
empfehlen, einen dünnen Grießbrei mit Borax und Bier
zu vermiſchen, auf ein Brettchen zu ſtreichen und an die Ritzen
zu legen, hinter denen die Schwaben hauſen. Sie gehen nach
Genuß des Mittels unbedingt ein. Ein drittes, ſehr gutes Ver=
tilgungsmittel
wird aus 1 Teil Borax, 8 Tropfen Füſel und 8
Teilen Inſektenpulder bereitet. Ebenfalls mit der Inſekten=
pulverſpritze
eingeſtäubt und dabei recht gründlich verfahnen. N.
Weich und braunfleckig gewordene Aepfel zu
verwenden. Man ſchneidet das dem Verderben ausgeſetzte
Obſt derart aus, daß man nach Entfernung von Blüte und Stiel
die noch gut erhaltenen Teile der Frucht zu Mus oder Kompott
verwendet und das weichgewordene braune Fruchtfleiſch mit
reichlich Zimt, 1 Nelke und etwas Zitronenſchale zerkocht, durch
ein Sieb rührt und mit Sago oder Grieß eine Obſtſuppe davon
bereitet.
L.
Ein borzüglich wirkendes und dem Gewebe
abſolut unſchädliches Fleckwaſſer ſetzt ſich aus fol=
genden
Beſtandteilen zuſammen: 30 Gramm Schwefeläther,
30 Gramm Alkohol und 10 Gramm Salmiakgeiſt miſcht man in
einem Fläſchchen, welches man gut verkorkt aufbewahrt, da die
Flüſſigkeit ſehr leicht verfliegt. Außerdem halte man es bei
ſeiner Anwendung dem Feuer und Licht fern, da ſich die Löſung
in dieſem Falle leicht entzündet.
H.
Ein guter Erſatz des Stopfgarns für Wäſche
iſt loſe, aufgetrennte Baumwolle von alten Häkeldeckem. Alle
Tiſchtücher, Servietten, Hand=, Wiſch= und Staubtücher, ebenſe
dichte Zwirngardinen laſſen ſich tadellos damit ausbeſſern, da
die Baumwolle nach dem Rollen und Bügeln weich und ſchmieg=
ſam
bleibt.
H.
Speiſezettel.
Sonntag: Fliederbeerſaftſuppe. Dicher Reis mit geſchmortem
Rinderherz.
Montag: Prinzeßkartoffeln von Hering. Senfgurke.
Dienstag: Möhren mit grünen Erbſen und Abſtechklößchen.
Mittwoch: Zwiebelgemüſe mit Salzkartoffeln.
Donnerstag: Kartoffelpuffer und Apfelmuß.
Freitag: Linſen mit Backpflaumen.
Samstag: Sauerkraut mit Erbsbrei mit geröſteten Zwiebel=
ſcheiben
.

Humor vom Tage

Deutſche Sprichwörter (mit kritiſchen Zuſätzen des
Herrn Emil Klobig). Herr Emil Klobig, der vielſeitige und ge=
wandte
Unternehmer, hat bedauerlicherweiſe einige Zeit in einer
ſtrengen, ihm ganz gegen ſeinen Willen, aber auf ſeine Koſten
auferlegten Zurückgezogenheit verbringen müſſen, weil es ihm
und dem Rechtsanwalt Dr. Perleberg nicht völlig gelungen war,
ſeine Eigenſchaft als Glied einer längeren Kette bei einem Malz=
geſchäft
abzuſtreiten. Herr Klobig hat die unfreiwillige Muße
zu einiger Gedankenarbeit benutzt, indem er verſchiedene deutſche
Sprichtörter, deren er ſich aus ſeiner Jugend erinnerte, mit de
Reife des erfahrenen Mannes beurteilte. In ſeinem Notizbuch
findet ſich Folgendes verzeichnet:
Morgenſtunde hat Gold im Munde. Unſinn, im Kaffee
Zentral, wo ich meine Geſchäfte mache, iſt vor elf Uhr kein Menſch
zu ſehn. Am Morgen bin ich überhaupt immer verkatert.
Alles iſt nicht Gold, was glänzt. Macht nichts; man kann
auch mit Kupfer und Meſſing ſehr feine Geſchäfte machen.
Der Schein trügt. Kommt manchmal vor, wo’s jetzt ſo viel
falſche gibt. Aber wenn man auch mal mit einem angeſchwiert
worden iſt, man wird ihn ſchon wieder los.
Keine Regel ohne Ausnahme. Stimmt! Ich habe auch
ſchon mal Schmalz verkauft, das nicht ranzig war.
Ein gutes Gewiſſen iſt das beſte Ruhekiſſen. Mein Haus=
arzt
ſagt, ich ſoll auf Roßhaar ſchlafen, möglichſt hart und ſtramm
geſtopft.
Jung gewohnt, alt getan. Ach wo! Ich trinke erſt ſeit zwei
Jahren Sekt.
Lerne was, ſo kannſt du was! Sehr richtig! Wenn ich mir
nicht verdammt Mühe gegeben hätte, all die Sorten Perſertep=
piche
auseinander kennen zu lernen, na, da wäre ich ſchön
reingefallen.
Ohne Fleiß kein Preis. Aber natürlich, die Preiſe kom=
men
nicht von ſelbſt, die werden mit Fleiß in die Höhe getrieben.
Alles zu ſeiner Zeit. Selbſtverſtändlich, wenn die

Kirſchbäume blüh’n, ſchließt man den Kaufkontrakt über die
fen Kirſchen ab.
Schmiede das Eiſen, ſo lange es heiß iſt. Wenm du
beim Wickel haſt, dem du was andrehen kannſt, dann laſ
nicht aus, ſonſt kommt er dahinter, daß er’s anderwärts
liger kriegen kann.
Wo nichts iſt, hat der Kaiſer ſein Recht verloren. När
der Gerichtsvollzieher. Bei mir gehört alles meiner Frau.
Wer nicht will frieren, der muß ſich rühren. Iſt ja 9
ſinn! Ich brauch’ bloß einmal an meinen Geſchäftsfreund Knu
haſe, den Kohlenhändler, zu telephonieren, dann krieg’ ich
ganzen Keller voll.
Bleibe im Lande und nähre dich redlich. Nun ja, wo
man hin? Bei der Valuta.
Wie die Arbeit, ſo der Lohn. Der allergrößte Qu
(Meggendorfer Blätte

Serereeeseeeeeerveevessrrevevervenreeereseverserseveeenesesesser

Spiel und Rätſel

Arithmogriph.
Bei dieſer Rätſelart ſind die Buchſtaben durch Zahlen vern
und zwar gilt ein und dieſelbe Zahl immer für den gleichen Buchſt.
T72/3 74 T5 T6 7 78 T9 N0/72 12/13) Ein Wunſch
21516161812/4/1/312N
Eine Zie pflanze
13/2/6/1213/8LI5/8
Die Lehre v. d. richt. Ausſpr
4LI2/3 GGIST
Ein Fiſch
Ein Frauenname
15 218/ 718I
6 3125
Ein Teil des Hauſes
War einſt alles
71819
Ein Produkt der Kälte
815/4

So viel wie Vereinigur

Ein Frauenname
Ein ital. Hochgebirge
Ein Tempelzerſtörer
Ein Mineral

Die Anfangsbuchſtaben ergeben dann wieder 113.
Magiſches Quadrat.

Carl 9

1. A. D. D E E Plage der Menſchheit
2. E E E E G Verpackungsart
3. G I I K I. Nebenfluß der Donan
4. L L. I. L. N. Bejammernswerter Zuſtand
5. O R R R R. Frauenname.
Carl Der
Rätſel.
194. Das Work liegt im Sturzacker, treibt mit der Fluk;
ſchwimmt auf dem Seegrunde ſicher und gut. Gekocht Ion
gebacken wird’s gerne geſchmauſt. Wohl dem, der in
eigenem Worte hauſt!
Kri
195. Die vorderſte Silb’ und die anderen zwei Vom vierzi
Drei gar und Eins zwei drei, Das alles zeigt Eins Aya
Wage dir an. Wer ſtets hat in ruhigem Einszweidrefſr Ent
Den Körper und auch ſeine Seele dabei, Der iſt eir Ade a
neidenswerter Mann.
rank
196. Zu ſeinen Schülern ſprach der ſtrenge Dorfprofeſſor: hürt
Wort, im zweiten Teil betonet, ſollt ihr beſſer. Sonſt r.
ich euch das Wort, im erſten Teil betont Und keiner
dabei vom Strafgericht verſchont.
pirſ
Auflöſungen.
Des Ergänzungsrätſels:
1. Marder. 2. Ocker. 3. Niser, 4. Dover. 5. Speer. 6. C
7. Hafer. 8. Euler. 9. Iller. 10. Neger. 11. Ubier. 12. Ne
13. Dürer. 14. Leier. 15. Inder, 16. Eimer. 17. Bauer. 18. E

Mondſchein und Liebe‟.
Des Leiſtenrätſels:
1.

Der Scharade:

B
1. B A L I
L.
I. I
V
I
A. L.
4. W E I
R
Traumbild.

4
A.
A
M
A

K

U

4.
E
H
R
A
C

R

H

Verantwortlich: Max Streeſe.

Von Eliſabeth Printz=Karlsruhe.
Heidelberg! ſchrie der Schaffner, geſchäftig die Kupeetüren
aufreißend. Heidelberg, ausſteigen! und der Menſchenſtrom
haſtete eilig dem Ausgang zu, war doch heute ein herrlicher Nach=
mittag
. Blau und wolkenlos wölbte ſich der Himmel, golden
ſchien die Sonne über die alte Neckarſtadt, die Wälder prangten
in friſchem Grün und lockten zu traulichen Spaziergängen. Wer
wollte da noch lange an dem rußigen Bahnhof bleiben, zumal
wenn heute abend Schloßbeleuchtung iſt?
Nur ein Reiſender ſchien es nicht beſonders eilig zu haben;
ruhig und leiſe lächelnd betrachtete er einen neuen Menſchen=
ſtrom
, der aus einem eben angekommenen Zuge quoll. Haupt=
ſächlich
intereſierte ihn eine Gruppe Herren und Damen, die in
heiterſter Stimmung ſcherzten und lachten. Welchen Standes ſie
waren, war nicht ſchwer zu erraten, wenn man die glattraſierten
Geſichter der Herren und die eleganten lichten Toiletten, der
Damen betrachtete. Unbekümmert um die neugierigen Geſichter
der Umſtehenden neckten ſie ſich unaufhörlich und riefen ſich mit
Namen aus Schillers Tell
Armgard, paß auf, gleich wirſt Du wegen Bettelei verhaf=
tet
! rief ein großer Herr mit dröhnender Baßſtimme, während
ſeine dunklen Augen kühn und unternehmend blitzten. Die alſo
Angeredete, eine hübſche, feſche Blondine, hob mit komiſchem Ent=
ſetzen
beide Hände auf: Um Gottes willen, Tell, wie kannſt Du
ſo etwas ſagen! Da komme ich ja zu meinem Mann, der ſo
wohlverwahrt im Turme ſitzt und mit unſerem Flirt wäre es
aus und vorbei! Ein ſchallendes Gelächter der anderen be=
lohnte
ihre Antwort. Auch der einſame Reiſende lächelte, wäh=
rend
er ihnen über den Bahnhofplatz folgte.
Theatervölklein, dachte er, immer leichtlebig, fröhlich und
heiter! Langſam ſchritt er durch die enge Hauptſtraße, dem
Neckar zu. Der Anblick der Schauſpieler hatte die Vergangen=
heit
, die er ſchlafend wähnte, in ihm aufgerüttelt. Tauſend Bil=
der
lockten und ſchwebten um ihn.
Waren es ſchon zehn Jahre, daß er hier, die bunte Mütze
keck auf dem Ohr, durch die Straßen geeilt? Einen Verein
hatte er mit ſeinen Freunden gegründet (war das ſchon ſo lange
her?), den Schillerverein. Da wurden die Dramen Schillers
vorgetragen und zum Teil aufgeführt. Die jungen Gemüter be=
geiſterten
ſich an den Rufen nach Freiheit, die ihnen daraus ent=
gegenſtrömten
. Zu Ehren von Schillers Todestag wurde eine
Aufführung von Semele beſchloſſen. Er war Zeus und Se=
mele
, das war ſie, ſein Stern, ſein nun ſchon ſo lange totes Lieb!
Der Mann ſtöhnte leiſe auf, während er die alte Brücke
überſchritt, um an das andere Ufer zu gelangen, nach Neuen=
heim
. Dort hatte er in einer kleinen, ihm noch von früher her

bekannten Villa einige Zimmer gemietet. Herrlich war der Aus=
blick
, welchen man auf das Schloß und die tannenbewachſenen
Berge des Odenwaldes hatte. Er durchſchritt raſch den kleinen
Vorgarten. Die Wirtin eilte herbei: Herr Dr. Brackel? Ihre
Zimmer ſind bereit, die Koffer ſind ſchon angekommen.
Dr. Brackel war allein in ſeinen Zimmern. Jedoch ſtatt aus=
zupacken
, die Hilfe der Wirtin hatte er abgelehnt ſetzte er
ſich, nach einer raſchen Reinigung vom Reiſeſtaub, in einen be=
quemen
Korbſtuhl auf den kleinen Balkon. Grüßend blickte e
zum Schloß hinauf, das vom Abendſonnenſchein vergoldet wurde.
Er träumte weiter. Jene Semeleaufführung ſtand ihm vo
Augen. Wie begeiſtert hatten ſie beide ihre Rollen geſpielt, er
und Magda König, die braunlockige Tochter ſeines verehrten
Lehrers, Prof. Königs, des berühmten Chirurgen. Er liebte
ſie, aber er hatte nicht den Mut, es ihr zu geſtehen. Deutlich er=
innerte
er ſich noch des ſeltſamen Gefühles, das ihn beſchlich,
als er die Schlußworte an Merkur richtete: Sie ſtirbt! Wie eine
düſtere Vorahnung überkam es ihn.
Am Tage darauf hatte die ganze Geſellſchaft eine Gondel=
fahrt
auf dem Neckar unternommen. Am Abend war Schloß=
beleuchtung
. Ein ſcharfer Wind hatte ſich erhoben. Magda war
zu leicht bekleidet und verſchwieg, daß ſie fröſtelte. Als Brackel
es bemerkte und ſie in ſeinen Mantel hüllte, war es zu ſpät.
Am nächſten Tage lag ſie im Fieber. In ihren Phantaſien ſang
ſie das Lied, welches ſie alle noch zum Schluſſe geſungen hatten:
Alt=Heidelberg, du feine! oder nannte mit zärtlichem Klange
den Vornamen Brackels: Hans, Heinrich, ſo verratend, daß auch
er ihrem Herzen nahe ſtand. Einige Tage darauf trug man ſie
fort auf den ſtillen Kirchhof . ..
In der Arbeit ſuchte Hans Heinrich ſeinen Troſt. Er be=
ſtand
ſein Examen glänzend. Als Schiffsarzt zog er in die
Fremde, lange Jahre durchkreuzte er die Welt. Jedoch die
Blume Vergeſſen fand er nicht. Nun war er heimgekehrt, um
die ärztliche Praxis ſeines Oheims, der ſich zur Ruhe geſetzt
hatte, zu übernehmen.
Die Dämmerung brach herein, es wurde dunkel. Da ſchreck=
ten
ihn heitere Stimmen aus ſeinem Sinnen und Träumen.
Unten am Neckar ſammelten ſich fröhliche Menſchen. Jetzt fiel
ihm ein, daß die Wirtin von der Schloßbeleuchtung, die heute
abend ſtattfinden ſollte, geſprochen hatte.
Nun blitzten auch ſchon die beiden Raketen auf, welche das
Zeichen zum Anfang geben. Im Nu war das Schloß wie in ein
lohendes Flammenmeer getaucht. Raketen und Leuchtkugeln
ſtiegen in die Luft und hoben ſich magiſch vom dunklen Nacht=
himmel
ab. Er genoß den herrlichen, langentbehrten Anblick in
vollen Zügen. Unten am Fluſſe, auf welchem es von unzähligen,
mit farbigen Lampions geſchmückten Booten wimmelte, jubelte
und jauchzte die Menge.

*de
Mankre

Ri

Und jetzt . . . jetzt erſt leiſe, dann immer lauter von Stu. Mciersbun
ten geſungen, ertönte das alte Lied: Alt=Heidelberg, du fenligegeben
du Stadt an Ehren reich! Am Neckar und am Rheine, Eyen im
andere kommt dir gleich! Und alles ſtimmte begeiſtert mit Purde erſ
ſo daß es brauſend zum Schloſſe emporklang und vom Nchl einen hi
wind hinüber zum Standbild ſeines Dichters getragen wudeſerreich
Da übermannte den einſamen Mann die Wehmut: Er
die Geliebte wieder neben ſich im Kahn, hörte ihre helle Stimniegsgefah
. . Er ſank in den Seſſel zurück, bedeckte die Augen mit
Deutic
Hand und zwei heiße Tränen rollten über ſeine Wangen Angen d.
Alt=Heidelberg!

Reiſe=Erlebnis.
Von Ali Lichtenſtein.

don d
eine

Menſchenſeelchen, was wollteſt Du bei mir?
Deine tleine Naſe, von Sonne durchſchimmert, ein Blü.9 der
blatt, ſo ſtandſt Du vor mir und der Zug fuhr an. Deine Auß ig,
waren nicht ſchön, Du warſt unſcheinbar, aber Deine Seele wi= ſan
aus den kleinen Augen, ich konnte nicht widerſtehen.
War es Zufall, daß Du dann neben mir ſaßeſt? Du ſpreheel.
zu wir. Wunderlich purzelten Stichworte von Deinem lallem.
Züngelchen. Ich riet und verſtand. Ich ſprach nicht. Du hem ſmlich
mich noch gar nicht angeſchaut, aber meine Hand, hielteſt
Du ließeſt ſie nicht los und ich ſprach nichts zu Dir. Du wur
das Echo in mir.
Plötzlich ſahſt Du mich, die Augen ſtiegen an mir herauſ.
herab, ganz verwundert. Freude! Feſter hielteſt Du meine P
und nach meinem Hut griffſt Du, nach meiner Mappe. *
nicht lange draußen laufen Häuſer und Tiere vorbei und
*
Telegraphenſtangen haben ganz kleine Füßchen. Wir we
dies alles doch zuſammen beſehen.. . . .
Du fährſt zur Oma, biſt drei Jahre alt, heißt Dod9:
Aber das iſt doch nicht Dein wirklicher Name doch? We
haſt Du keinen ?
Nun ſoll ich das Licht anmachen? Aber die Sonne ſch*
ja es iſt blinkeblanker Tag! Dody will das Licht angezn.
haben.
(Er liebt die Lampen ſo, erzählt ſeine Mutter.) Ich M.
Dein ſchönes, neues Sonntagskleidchen bewundern, aus. .
alten Rock von Mutter, und die grauen, dicken Strümpſe
ihr geſtrickt und die dunkelblauen Handſchuhchen an einem S
um Deinen Hals.
Der Winter machte Halt vor Deinem armen, kleinen No.
Die Kleider waren dünn und ſchlecht, doch Du frorſt nicht.
frieden ſaßeſt Du und plauderteſt mir vor. Ja, wir häbe‟
gut unterhalten auf dieſer kurzen Fahrt, kleiner Ood9
Zug hielt, ein haſtiger Aufbruch, Du warſt ſveg.