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Nr. 41
Und Amerika?
Hardings Wiedergutmachungspolitik.
184. Jahrgang
Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Freitag, den 11. Februar
iſche Vernichtungspolitik gegenüber Deutſchland macht. Hearſt
pielt im amerikaniſchen Leben eine Rolle, die man ſich in
Deutſchland kaum vorſtellen kann. Da er die verbreitetſten
Zei=
ungen in den Vereinigten Staaten, mit ganz wenigen Aus=
Rahmen, beſitzt, ſo übt er einen Einfluß aus auf Millionen und
„Flbermillionen. Seine Leitartikler, Brisbane, der Eſſayiſt, und
rohois, der durch volkstümliche Logik auf die Maſſen wirkt,
ſo=
wie hervorragende Zeichner durch ihre „Kartons”, die man als
Reitartikel in Bildform bezeichnen könnte, bearbeiten mit allen
MNitteln die Maſſen gegen den Völkerbund und den Friedens=
Vertrag.
Von größter Bedeutung aber ſcheint die wirtſchaftliche
Be=
vegung in den Vereinigten Staaten zu werden, die durch
Or=
aniſierung langfriſtiger Kredite den notleidenden Staaten
RNittel= und Oſteuropas, vor allem aber Deutſchland, zu Hilfe
sloinmen will. Kürzlich wurde in Chikago auf einer
Verſamm=
ung von 300 Vertretern der mächtigſten amerikaniſchen
Finanz=
tnd Induſtrieorganiſationen die Gründung eines Kreditinſtituts
Peſchloſſen, das die Unterſtützung des Außenhandels durch
lang=
fiſtige Kreditgewährungen ſich zur Spezialaufgabe machen ſoll.
Das Kapital dieſes Inſtituts, das den Namen Foreign Trade
Einaneing Corporation führen ſoll, wird 100 Millionen Döllars
Hetragen. In dem Komitee, das die Gründung der Bank über=
Rehmen ſoll, ſitzen u. a. Warburg und Hoover. Hoover hielt
Luf der Verſammlung in Chikago eine bedeutſame Rede, in der
hr darauf hinwies, daß Amerika zum Frieden mit Deutſchland
end Rußland kommen, daß die deutſche
Wiedergutmachungs=
huld feſtgeſetzt werden müſſe, und zwar derart, daß Deutſchlands
wandel und Induſtrie die Möglichkeit gewährt werde, ſich zu
rholen, und daß die Welt „ökonomiſche Staatsmannſchaft”
frauche. Man hat ſich in den Vereinigten Staaten gerade
des=
alb für die Bildung von privaten Finanzinſtituten entſchieden,
eil man es vorzog, das Kapital ſelber und direkt die
Geld=
nittel aufbringen zu laſſen, ſtatt die Kreditorganiſation mit
Ftaatsmitteln durchzuführen. Gleichwohl werden auch Pläne
er letzteren Art ſtändig erwogen. Es handelt ſich da zunächſt
arum, die War Finance Corporation wieder ins Leben zu
ufen. Dieſe Geſellſchaft war mit einem Kapital von 500
Mil=
ionen Dollar während des Krieges errichtet worden, um
Ban=
en und Finanzgeſellſchaften Darlehen zu gewähren, die zur
wurchführung der Kriegsmaßnahmen notwendig erſchienen. Jetzt
ichtet ſich das Intereſſe der Baumwollpflanzer und
Getreide=
armer darauf, dieſe Geſellſchaft, die nur in geringem Maße
Kre=
it gewährte und dann die Kreditgewährung ganz eingeſtellt
atte, neu zu errichten. Unter dem Einfluß dieſer Kreiſe hat
er Senat eine Reſolution gefaßt, die die Wiederaufnahme des
Zetriebes dieſer Geſellſchaft fordert, und das
Repräſentanten=
aus hat dieſer Reſolution zugeſtimmt. Die Sache ruht, bis
Bilſon abgetreten iſt und Harding im Sattel ſitzt.
Alſo bis 4. März. Harding will in ſeiner erſten Botſchaft
n den Kongreß, wie man hört, den Friedenszuſtand mit
deutſchland proklamieren, um dann ſofort einen
Handels=
ertrag mit uns einzuleiten und auch den Standpunkt in der
keparationsfrage bekannt zu geben. Wir machen uns
eine Hoffnung auf einen plötzlichen Umſchwung der Dinge. Aber
oir glauben nicht, daß die Alliierten in London es wagen
wer=
en, letztentſcheidend Beſchlüſſe zu faſſen, ehe ſie ſich mit dem
euen Präſidenten der Vereinigten Staaten verſtändigt haben.
m. Berlin 9. Febr. Neu=York Times warnt davor, die
Deutſchen möchten nicht ihre Torheiten von 1914
wieder=
olen, indem ſie „Amerika wieder falſch beurteilen”.
s gäbe viele unglückliche Anzeichen, daß Deutſchland hinſichtlich
er Entſchädigung im Begriff iſt, dieſen höchſten nationalen
arrenſtreich wieder zu begehen. Wenn ſie glauben, die
Unter=
lützung von Amerika zu haben, ſo ſcheinen ſie wiederum den
Zerſicherungen einer Handvoll von Deutſch=Amerikanern zu
lanben. Wenn es nach dieſen Stimmen geht, wird es das
Un=
lück herausfordern. Die amerikaniſche Meinung, die Meinung,
ſie da zählt, iſt in dieſer Angelegenheit einig. Die Gefühle,
ie der Krieg befeſtigte, ſind nicht plötzlich geſchwunden. Kein
ernünftiger Amerikaner hat den rächſüchtigen Wunſch,
Deutſch=
and in Stücke gebrochen oder verſklavt zu ſehen. Aber es muß
lezwungen werden, bis zur Grenze ſeiner Kraft die ſchrecklichen
zerſtörungen, die es verurſacht, wieder gut zu machen. Das iſt
ſie feſte amerikaniſche Ueberzeugung. Wir zweifeln nicht, daß
arding ſie teilt. Gewiß würde er nicht wagen, gegen ſie
auf=
utreten. Wenn Deutſchland ſich in der Täuſchung wiegt, daß
res wird, ſo wird es ſorgenvoll erwachen.
Die Neu=York Times, die vorſtehende Auslaſſungen ſchreibt,
ſt ein führendes Organ der Jingopreſſe, die
weſent=
ich zum Kriege mit uns gehetzt hatte und ganz auf Seiten
Eng=
ands ſteht. Die Behauptung des Blattes, daß es ausnahmslos
ie Meinung aller einflußreichen amerikaniſchen Kreiſe
wieder=
ſebe, iſt eine Uebertreibung, die ohne Eindruck auf uns bleiben
unn, da wir wiſſen, daß es in Amerika genügend Perſönlichkeiten
ſon Bedeutung gibt, die den Irrſinn der Ententeherren im alten
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf,
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1921
4* Alles politiſche Intereſſe in Berlin, München, Paris
ind London iſt zurzeit auf die Vorbereitung der Konferenz
wom 1. März gerichtet. Merkwürdigerweiſe aber wird hüben
und drüben nur wenig oder gar nicht die Frage aufgeworfen,
vie ſich Amerika zur Londoner Konferenz ſtellt, das Amerika,
das am 4. März einen neuen Präſidenten und eine neue
Aus=
handspolitik haben wird. Auf neutralen Umwegen — denn die
Angliſchen Kabel und die franzöſiſchen Nachrichtenbureaus wirken
mmer noch wie im Kriege, wie ein Sieb — haben wir in
deutſchland eine Reihe von vernünftigen und deutſchfreundlichen
Beitungsſtimmen gegen den Pariſer Zahlenwahnſinn zu Geſicht
ekommen. In letzter Zeit wurden überhaupt neue Fäden der
nnäherung zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland
geſponnen. Der deutſche Ernährungsminiſter Dr. Hermes hatte
ſoeben Gelegenheit, den Dank der Regierung für den erſten
ransport amerikaniſcher Milchkühe durch ein Kabeltelegramm
muszuſprechen. Mr. Hoover, der bekannte Lebensmitteldiktator,
ber im Kabinett Harding vermutlich einen Sitz erhalten wird,
hat das bekannte Mitleids=Eſſen gegeben, bei dem für den Wohl=
Hätigkeitspreis von 1000 Dollars eine deutſche Kindermahlzeit,
ieis mit ungezuckertem Kakao, ſerviert wurde, während auf
inem unnahbaren Büfett Poularden, Sekt, Schlagſahne und
honſtige Genüſſe eines „gewöhnlichen” amerikaniſchen. Diners
rangten. Ganz ungeheuer iſt auch die Propaganda, die der
Europa nicht mitmachen wollen. Ob der neue Staatsprädent
Harding zu dieſem Kreiſe von Perſonen gehört, iſt noch nicht
entſchieden. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht jedoch dafür, und
offenbar iſt es die Sorge um eine Entſcheidung Hardings in
dieſer Richtung, die die Neu=York Times veranlaßt, ihn vor
einem ſolchen Wagnis zu warnen.
Die Einladung zur Londoner Konferenz.
* Berlin, 10. Febr. Die ſchriftliche Einladung
zur Londoner Konferenz iſt dem Auswärtigen Amte am 8. d. M.
zugegangen. Darauf iſt heute vormittag durch einen Vertreter
des Auswärtigen Amtes der großbritanniſchen Botſchaft folgende
vom 9. d. M. datierte Antwortnote an den britiſchen
Bot=
ſchafter Lord d’Abernon zugeftellt worden: Herr Botſchafter!
In Erwiderung Ihrer Note vom 8. d. M., Nr. 59, beehre ich
mich, den Empfang der Einladung zu der Konferenz in London
am 1. März d. J. zu beſtätigen. Unter der Vorausſetzung, daß
die Verhandlungen der Konferenz ſich auch auf die noch zu
über=
mittelnden Vorſchläge der deutſchen Regierung erſtrecken werden,
erklärt ſich die deutſche Regierung bereit, bevollmächtigte
Dele=
gierte und ſachverſtändige Berater, deren Namen ſobald als
möglich angegeben werden ſallen, zu der Konferenz zu entſenden.
Ich benutze auch diefen Anlaß. . . . . gez.: Dr. Simons.
Die deutſche Stellungnahme zu den Pariſer
Beſchlüſſen.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) Im Auswärtigen Amt
fand unter dem Vorſitz des Miniſters des Aeußern eine Sitzung
von Sachverſtändigen ſtatt, um die deutſche
Stellung=
nahme zu den Beſchlüſſen der Pariſer
Konfe=
renz inder Entſchädigungsfrage im einzelnen zu
er=
örtern und die deutſchen Gegenvorſchläge vorzubereiten.
Reichs=
miniſter Simons gab zunächſt einen Ueberblick über die
gegen=
wärtige politiſche Lage, ſoweit ſie ſich auf das
Entſchädigungs=
problem bezieht. Die wirtſchaftspolitiſchen Wirkungen der
Pa=
riſer Beſchlüſſe wurden hierbei beſonders behandelt. Nach
ein=
gehender Beſprechung der einzelnen in Frage kommenden
Pro=
bleme durch die Anweſenden wurde ein engerer Arbeitsausſchuß
eingeſetzt, der die Beratungn am Montag aufnimmt. Dem
Ar=
beitsausſchuß gehören Vertreter des Handels, der Induſtrie, der
Finanz, der Landwirtſchaft, der Seeſchiffahrt und der
Arbeit=
nehmer an.
F. Berlin, 10. Febr. Ueber die Stellung des
Mi=
niſters des Aeußern Dr. Simons zu den Ententenoten
wird dem Lokalanzeiger von einer hervorragenden Perſönlichkeit,
die in den letzten Tagen mit dem Miniſter zu ſprechen
Gelegen=
heit hatte, erklärt, Reichsminiſter Dr. Simons denke gar nicht
daran, die Pariſer Beſchlüfſe anzunehmen, er würde ſich ſelbſt
dann nicht fügen, wenn, wie ausgeſchloſſen iſt, im Kabinett eine
Mehrheit gegen ihn zuſtande kommen würde. Er ſteht mit ſeinem
Kopf und mit ſeiner Perſon dafür ein, daß er von dem
Stand=
punkt, den er in ſeiner Reichstagsrede eingenommen hat, nicht
abgeht.
Die franzöſiſche Kammer
über den Wiedergutmachungsplan.
Paris, 9. Febr. (Wolff.) In der heutigen
Nachmittags=
ſitzung der Kammer wurde die Interpellationsdebatte
fortgeſetzt. Der Berichterſtatter des Finanzausſchuſſes, de
La=
ſtehrie, erklärte, in politiſcher Beziehung bedeute das Pariſer
Abkommen einen Erfolg, weil die alliierte Front gegenüber
Deutſchland wiederhergeſtellt wurde, das berſucht habe, die
Alli=
ierten zu veruneinigen. Briand müſſe den Deutſchen, die nach
London kommen, um zu feilſchen, begreiflich machen, daß
Frank=
reich weitere Konzeſſionen nicht machen könne, und daß es, wenn
es weiter entgegenkomme, einen Zuſammenbruch erleide. André
Lefedre ſagte, in Deutſchland zeige ſich jetzt eine Solidarität
der Intereſſen bei allen Klaſſen der Bevölkerung. Die wollten
nicht bezahlen. In Frankreich gäbe es aber auch eine Solidarität
der Klaſſen, damit man bezahlt werde. Forgeſt weiſt darauf
hin, daß der Vertrag von Paris den Vorteil habe, mit der
Un=
ſicherheit zu brechen, die der Vertrag von Verſailles geſchaffen
habe. Es ſei ein Vorzug, daß nicht die Reparationskommiſſion,
ſondern die Regierungen die Ziffern feſtgeſetzt hätten. Dadurch
habe man eine Solidarität der etwaigen notwendigen
Zwangs=
maßnahmen geſchaffen. Frankreich wolle den Frieden, aber es
verlange ſein Recht. Er ſei der Anſicht, daß man Maßregeln
ergreifen müſſe, um bezahlt zu werden. Wenn die Häuſer von
Reims, Arras und Verdun nicht wieder aus ihren Ruinen
auf=
erſtehen würden, dann könnten die von Frankfurt, Koblenz und
Köln dafür einſtehen. Finanzminiſter Doumer erklärt, wenn
auch Deutſchland ſich arm zu ſtellen verfuche, habe es doch noch
eine große Produktionskraft, und es könnte in drei bis vier
Jah=
ren ſeine Tätigkeit von 1913 wiederfinden, ſo daß auch auf ein
annehmbares Erträgnis der Exportſteuer gerechnet werden
könnte. — Die Sitzung wird alsdann bis 79 Uhr franzöſiſcher
Zeit unterbrochen.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung ſetzte Finanzminiſter
Doumer ſeine Rede fort. Er erklärte, nach 1870 ſei der Export
Frankreichs um 230 Prozent geſtiegen. Angeſichts der großen
Bedürfniſſe von Europa werde Deutſchland denſelben
Auf=
ſchwung nehmen. Die Regierung habe energiſch die Intereſſen
des Landes verteidigt. Sie werde das in London mit der
glei=
chen Energie und mit dem Wunſche tun, ein Maximum zu
er=
langen. Hierauf wurde die Diskuſſion geſchloſſen. Es werden
die verſchiedenen vorliegenden Tagesordnungen verleſen.
Mi=
niſterpräſident Briand ſagte, es ſei ſeine Pflicht, Vertranen
zu verlangen. Er ſei Anhänger der engſten Zuſammenarbeit
zwiſchen Regierung und Parlament. Ohne politiſche
Hinter=
gedanken habe er volle Aufklärungen gegeben. Er könne nicht
fagen, was die nächſten 42 Jahre bringen. Frankreich ſei nicht
iſoliert. Was ihn beherrſche, ſei, Deutſchland gegenüber die
Einigkeit der Alliierten aufrechtzuerhalten. Er habe
Deutſch=
land verhindern wollen, die Alliierten zu trennen. Er bedauere,
daß Amerika nicht anweſend geweſen ſei, aber der Uebergang der
Regierungsgewalt ſei in Amerika eine langwierige und
bedeu=
tende Angelegenheit. Es wäre ein Leichtes geweſen, Kunſtſtücke
mit kapitaliſierten Summen zu treiben, aber was ſicher ſei, ſei,
daß Deutſchland bezahlen müſſe. Er verlange eine klare
Ab=
ſtimmnng. Die Regierung habe alle Anſtrengungen geiacht, um
die Theſe Frankreichs zum Siege zu führen. Man habe
Sank=
tionen, namentlich ſehr bedeutende wirtſchaftliche Sanktionen, in
Ausſicht genommen. Wenn man angeſichts der verkümmerten
Rechte Frankreichs Widerſtand finde, dann dürften die
Deut=
ſchen keine Schwäche erwarten. Das Abkommen zwiſchen den
Alliierten ſei abgeſchloſſen. Man werde das Nötige tun. Das
Schickſal Deutſchlands liege in ihren Händen.
Gegen Mitternacht wurde die von der Regierung gebilligte
Tagesordnung Fabry mit 387 gegen 125
Stim=
men angenommen.
Italieniſche Preſſeſtimmen gegen die Pariſer
Beſchlüſſe.
Rom, 9. Febr. (Wolff.) Im Giornale d’Italia beſpricht
der frühere Abgeordnete Ancena die Pariſer Befchlüſſe.
In=
dem er ſich an die Alliierten wendet, ſagt er: Wollt Ihr, daß
Deutſch=
land Euch zahle, ſo müßt Ihr ihm geſtatten, frei ausführen zu kömen.
Gerade dieſe Ausfuhr fürchtet Ihr aber und wollt ſie daher durch einen
Zoll von 12 Prozent beeinträchtigen. England und Frankreich ſtellten
ſich die Frage wahrſcheinlich ſo vor: Entveder wird Deutfchland
den=
noch viel exportieren und uns Konkurvenz wochen; in dieſem Fall wird
es uns zahlen, oder es wird wenig exportieren, in dieſem Falle kann es
nicht vollſtändig zahlen. Aber wir werden uns auf dem europäiſchen
Markte ſchadlos halten, nachdem wir die furchtbare deutſche Konkurrenz
ausgeſchaltet haben. Ancena ſetzt hinzu: Deutſchland könne nur dann
zuhlen, wenn es ſich dafür entſchließen würbe, zwei Menſchenalter nur
von Brot und Waſſer zu leben. Das ſcheint ihm ausgeſchloſſen. Auch
wäre es ungerecht, daß zwei Generatioyen für die Sünden der Väter
geſtraft werden ſollten.
Die Epoca ſchreibt: Der grundſätzliche Fehler war vor allem ein
pſhchologiſcher, denn praktiſch iſt die Entſchädigung kleiner, als ſie in
früheren Konferenzen feſtgeſtellt wurde. Aber ſie muß darum
unge=
heuren Eindruck erwecken, weil nun zwei Generationen die Schuld einer
einzigen auferlegt werden ſoll. Auf dieſe Weiſe werden die Folgen des
Krieges nicht liquidiert, ſondern verewigt. Die Zeit ſcheint uns
gekom=
men, mit Deutſchland offen und loyal zu ſprechen, ſtatt ihm mit
Zwangs=
verwaltung zu drohen.
Der Corriere d’ Italia bemerkk: Daß gerabe die Verteilung
auf 42 Jahre viele Einwvendungen verurſachte, denn es ſei unmöglich,
das deutiche Volk ſo lange unter der Laſt der Pariſer Beſchlüſſe zu
hal=
ten. Das beweiſt, wie die Schwankung in der Haltung der Entente aus
der Schwierigkeit entſteht, eine Löſung zu finden, welche allgemeine
Bil=
ligung hat.
Der Neſto del Carlino ſchreibt: Es iſt unſerer Regierung
zu=
zuſchreiben, verlangt und erreicht zu haben, daß Deutſchland zur
Lon=
doner Konferenz zugelaſſen wirb. Wir glauben, daß die Einigkeit des
deutſchen Volkes die Regierungen der Entente doch überzeugen wird,
daß es notendig wird, von den Pariſer Beſchlüſſen alles
Unausführ=
bare zu ſtreichen.
Die Koſten der Ententekommiſſionen.
* Das B. T. gibt einen Ueberblick über die hohen Koſten,
die Deutſchland aus der Unterhaltungspflicht der
Ententekom=
miſſionen erwachſen. Ettva 2500 Mitglieder von
Ententekommiſ=
ſionen weilen gegenwärtig in Deutſchland auf Reichskoſten,
da=
von allein in Berlin 374 Offiziere, 110 Beamte und 133
Mann=
ſchaften. Die Unterhaltungskoſten verteilen ſich auf
Quartier=
gelder, Verpflegungsgelder und Gehälter. Die monatlichen
Ver=
pflegungsgelder betragen nach Anordnung des Generals Nollet
für den Präſidenten der Ueberwachungskommiſſion 28 500 Mark,
für Generale 21 000 Mark, für Oberſten 15 000 Mark,
Subaltern=
offiziere 12750 Mark, Unteroffiziere 5775 Mark und
Mannſchaf=
ten 3500 Mark. Zu dieſen Verpflegungsgeldern kommen die
Kaſten für die Quartiere, die bei einzelnen Generalen monätlich
rund 12000 Mark betragen. Danach bezieht ein
Ententehaupt=
mann allein mit ſeinen Verpflegungsgeldern bei freier Wohnung
mehr als der deutſche Reichskanzler.
Die neue Ordonnanz der Rheinlandkommiſſion.
St. Mainz, 10. Febr. Die ſoeben erlaſſene Ordonnanz 71
der Oberſten Rheinlandkommiſſion iſt geeignet, ſchwere
Beun=
ruhigung in die Bevölkerung des linken Rheinufers zu tragen
und bei der unendlich großen Dehnbarkeit dieſer neuen
Kautſchuk=
verordnung ſchweres Unheil über unſere Volksgenoſſen zu
brin=
gen. Die Ordonnanz richtet ſich gegen „Spionage und ähnliche
Vergehen”.
Nach Artikel 1 der Verordnung wird bis zu lebenslänglichem
Ge=
fängnis beſtraft, wer ſich in der Abſicht, die Sicherheit der
Beſatzungs=
truppen zu ſchädigen: a) einem laut angeſchlagener Verordnung eines
der kommandierenden Generäle verbotenen Raume nähert, ihn
unter=
ſucht, überfliegt oder betritt, b) eine photographiſche Aufnahme macht,
eine Zeichnung, einen Plan, ein Modell, eine Karte oder irgend ein
anderes Schriftſtück fertigt, c) ſich eine Photograpbie, Zeichnung, Plan,
Modell, Karte, Notiz, irgend ein anderes Schriftſtück oder irgend eine
Information verſchafft, vervielfältigt, ſie im Beſitze hat oder einer
an=
deren Perſon übergibt, d) eine Verſchwörung organiſiert oder mit
an=
deren als den Beſatzungsmächten Beziehungen unterhält.
Beſonders hart iſt Artikel 5 der dugkoniſchen Verordnung: „Mit
Gefängmis bis zur lebenslänglichen Inhaftierung und Geldſtrafe bis zu
100 000 Mark oder beiden Strafen kann belegt werden: 7) Wer einen
von den Militär= oder Zivilbehörden ausgeſtellten Paß, Reiſeſchein,
Zeugnis oder irgend ein anderes Schrifſtück fälſcht oder abändert,
oder ſolches gefälſchtes oder abgeändertes Schriftſtück im Beſitz hat oder
gebraucht, b) wer in der Abſicht, ein derartiges Schriftſtück zu erhalten,
wiſſentlich eine falſche Erklärung abgibt, c) wer ohne regelrechſte
Er=
laubnis irgend einen Stempel, Siegel oder Dienſtmarke der alliierten
und aſſoziierten Regierungen und der ihnen unterſtehenden Zivil= oder
Militärbehörden, ſowie der Oberſten Inveralliierten,
Rheinlandkommiſ=
ſion bewützt, im Beſitze oder zur Verfügung hat; ferner wer ähnliche
Stempel, Siegel oder Dienſtmarken benützt, im Beſitze oder zur
Ver=
fügung hat, um Verwirrung anzurichten oder nachmacht, herſtellt oder
verkaurft.
Die Prüfung der Wahlergebniſſe in Heſſen.
O.N.B. Berlin, 9. Febr. Das
Wahlprüfungs=
gericht des Reichstags verhandelte in ſeiner heutigen Sitzung
über die Wahlen im Kreiſe 11 (Heſſen), 21 und 22. Die Wahlen
wurden mit der Maßgabe für gültig erklärt, daß eine Anzahl
Stimmzettel, die von den Ortswahlvorſtehern kaſſiert worden
waren, vom Wahlgericht für gültig befunden wurden. Dieſe
Entſcheidung wird eine Verſchiebung der Mandate inſofern
her=
beiführen, als auch die demokratiſche Liſte des
Verbands=
wahlkreiſes einen Sitz mehr enthält, als bei den urſprünglichen
Reichstagswahlen. Auf der Reichsliſte der Demokratiſchen
Par=
tei wird dafür ein Sitz in Wegfall kommen. Damit erliſcht das
Mandat der Frau Eliſabeth Lüders.
Förderung des Wohnungsbaues.
Berlin, 10. Febr. (Wolff.) Das Reichsarbeitsminiſterium
teilt mit: Der Reichstag hat in ſeiner Sitzung vom 3.
Fe=
bruar das Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues
angenommen. Auf Grund dieſes Geſetzes ſind von der
Reichs=
regierung 1½ 2
uß für die Zuſchüſſe zu
den Wohnungsbguten zur Verfügung geſtellt worden. Ihre
Verteilung auf die einzelnen Länder erfolgt in
den nächſten Tagen. Es darf daher mit der Wiederaufnahme der
Wohnungsbautätiakeit in den nächſten Wochen gerechnet w.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. Februar 1921
Belgien und Deutſchland.
Brüſſel, 9. Febr. (Wolff.) Zu der Nachricht, betreffend
den Verzicht der belgiſchen Regierung auf das
Beſchlagnahmerecht der Güter deutſcher
Staats=
angehöriger ſchreibt der Soir, daß dieſe Maßnahmen einer
neuerlichen Entſchließung der belgiſchen Regierung zu verdanken
ſeien, welche beſchloſſen habe, die wirtſchaftlichen
Be=
ziehungen zu Deutſchland wieder anzuknüpfen.
(Es handle ſich bei dieſer Gelegenheit darum, die Intereſſen des
Untwerpener Hafens zu wahren. Man begreift, daß die
deut=
ſchen Exporteure und Reeder Bedenken hegen, Schiffe nach einem
Hafen zu ſenden, in dem ſie beſchlagnahmt werden könnten,
Die engliſch=amerikaniſchen Beziehungen.
London, 10. Febr. (Wolff.) Das Hauptthema der Preſſe
iſt der von amerikaniſchen Blättern aus London gebrachte
Be=
richt über eine Unterredung eines hohen Beamten
des britiſchen Foreign Office mit einem
amerika=
niſchen Journaliſten in London, in der der engliſche
Beamte davor gewarnt haben ſoll, daß ſich das engliſche und
amerikaniſche Volk von einander entfremde, und erklärt haben
ſoll: „Wir gehen auf einem Wege, der zum Kriege führt!“
Die=
fer Bericht wird von der Hearſt=Preſſe und der United Preß in
den Vereinigten Staaten verbreitet, was dort begreiflicherweiſe
beträchtliches Aufſehen hervorgerufen hat. Er beruht, wie in
dem amtlichen Dementi und in den engliſchen Blättern
mitge=
teilt wird, auf einer falſchen Darſtellung der Tatſachen. Der
von dem amerikaniſchen Berichterſtatter erwähnte hohe Beamte
war der britiſche Botſchafter in den Vereinigten Staaten, Sir
Auckland Geddes, der in einer vertraulichen Unterredung mit
amerikaniſchen Journaliſten in London (wie das ſo oft während
des Friedens üblich war) die Frage der engliſch=amerikaniſchen
Beziehungen erörterte. Der Hauptzweck der Unterredung war
die Notwendigkeit, ein enges Einvernehmen zwiſchen
Groß=
britannien und den Vereinigten Staaten zu betonen.
Wie die Times melden, hat nun die Mehrzahl der
ameri=
kaniſchen Berichterſtatter in einer Sonderſitzung die Frage ihrer
zukünftigen Beziehungen zu dem Vertreter der Hearſt=Preſſe und
der United Preß erörtert. Daily Expreß meldet aus Neu=
York, daß das Staatsdepartement die amerikaniſche Botſchaft
in London beauftragt hat, bei dem Foreign Office
Erkundi=
gungen in dieſer Angelegenheit einzuziehen. Sollte es
ſich beſtätigen, daß Sir Auckland Geddes dem amerikaniſchen
Berichterſtatter gegenüber von der Möglichkeit eines Krieges
zwiſchen Amerika und England geſprochen hat, ſo unterliegt es
keinem Zweifel, daß dies auf ſeine Stellung bei der
augenblick=
lichen amerikaniſchen Regierung nicht ohne Einfluß ſein wird.
Daily Chronicle zufolge hat Geddes jedoch das Wort
„Krieg; bei der Unterredung gar nicht in den Mund genommen.
Die Blätter nehmen auch in ihren Leitartikeln zu dieſer
Angelegenheit Stellung. Die Dimes meinen, es ſei leicht
be=
greiflich, weshalb eine Verdrehung der Worte des „hohen
bri=
tiſchen Beamten” beſonders in deutſchfreundlichen und in
eng=
landfeindlichen Blättern augenblicklich willkommen ſei. Die
Neden Lloyd Georges in Birmingham und die allgemeine
Zu=
ſtimmung, die ſie in den Vereinigten Staaten gefunden hätten,
ſeien ſchmerzliche Schläge für dieſe Kreiſe, und anſcheinend
ſuch=
ten ſie jetzt Troſt in dieſer Geſchichte. Das Blatt fährt fort:
England habe zum Teil ſelbſt Schuld an einem ſolchen
Zwiſchen=
fall. Es beſtehe keine amerikaniſche Politik bezw. keine klare
auswärtige Politik in einer Anzahl von Fragen. Es beſtehe
kein Foreign Office; das ſei von Lloyd George verdrängt
wor=
den, der den Leiter des Foreign Office offen desavouiert habe,
wie z. B. vor kurzem bei der Pariſer Konferenz und bei anderen
Angelegenheiten. Unter Hinweis auf die zwiſchen beiden
Län=
dern ſchwebenden Fragen, betr. die Kabel, die englifche Schuld
an Amerika, die Rüftungen zur See, die engliſch=japaniſchen
Be=
ziehungen, ſowie die Petroleumfrage, ſchreibt das Blatt weiter,
es ſei erfreulich, daß in ſämtlichen Kreiſen Waſhingtons und I
im Kongreß allgemein die Anſicht verbreitet ſei, daß ein Bruch
zwiſchen Amerika und England wegen dieſer Fragen undenkbar
ſei. Es ſei jedoch im Intereſſe beider Nationen wünſchenswert,
daß die Behandlung dieſer Fragen nicht länger einer zufälligen
Diploniatie überlaſſen werde. Die engliſche auswärtige Politik
müſſe auf fundamentalen Grundlagen beruhen. Ein Hauptpunkt
dieſer Grundlagen müſſe ſein ein aufrichtiges Einvernehmen mit I.
Frankreich, und eine herzliche wahre Freundſchaft mit Amerika
fei die notwendige Ergänzung.
Die Wilnger Angelegenheit.
Genf, 10. Febr. (Wolff.) Das vom Völkerbundrat
mit der Wilnaer Angelegenheit betraute Komitee hatte
mit dem in Paris weilenden Marſchall Pilſudski und dem
pol=
niſchen Außenminiſter in dieſer Frage Beſprechungen. Die
pol=
niſche Regierung hat ſich in dieſen Beſprechungen verpflichtet,
die Truppen des Generals Zeligowski vor der Ankunft der
Völ=
kerbundtruppen zurückzuziehen und bei der Reorganiſation des
Gebietes alle polniſchen Elemente ausſcheiden zu laſſen. Das
Komitee des Völkerbundrates wird ſeinerſeits, dem von der
litauiſchen Regierung geäußerten Wunſche Rechnung tragen und
Gr
bei dem Nat beantragen, bei den alliierten Hauptmächten in
dem Sinne vorſtellig zu werden, daß ſie auf den kürzlichen
Ent=
ſcheid zurückkommen und Litauen de jure anerkennen.
Die Gärung in Indien.
S. Mit banger Sorge blickt man in London heute auf
In=
dien, ein Problem, über das man an der Themſe abſichtlich
wenig in der letzten Zeit geredet, aber deſto mehr nachgedacht
hat. Denn die Nachrichten, die im Laufe der vergangenen
Wo=
chen bei der Londoner Regierung eingelaufen ſind, waren nichts
weniger als ermutigend. Sie zeigten deutlich, daß die vor Jahr
und Tag ſchon begonnene Gärung in Indien weitere Fortſchritte
gemacht hat und daß man mit Ueberraſchungen jeden Tag
rech=
nen müſſe. Die Unruhen, die vor einiger Zeit im Rai=Bareli=
Gebiet, ſüdöſtlich von Lucknow, begonnen haben, ſind noch nicht
zu ihrem Ende gekommen. Polizei und herbeigerufene Truppen
haben die Lage nicht völlig wiederherzuſtellen vermocht.
Eben=
ſowenig iſt durch Verhaftung mehrerer hundert Perſonen wieder
Ruhe eingetreten. Beſonders bedenklich iſt es aber, abgeſehen
von dieſen örulich bald da, bald dort aufflammenden Unruhen,
daß über ganz Indien eine Generalſtreikwoge dahinfegt,
die die geſamte Induſtrie in ſchärfſte Mitleidenſchaft gezogen hat.
In Kalkutta dauert der Streik der Poſt= und
Telegraphenange=
ſtellten, der Straßenbahner und der Gasarbeiter noch immer fort.
Der Streik der Schiffsverlader iſt eben zu Ende gekommen, aber
es wird vorausfichtlich alsbald ein neuer großer Streik in den
Kohlenfeldern beginnen. Dies wird als der Anfang eines
Gene=
ralſtreiks in den Kohlengruben betrachtet, was um ſo bedenklicher
iſt, als Indien ebenfalls unter ſtarkem Kohlenmangel leidet.
Die gegenwärtige Extremiſtenbewegung führt direkt zur
Zer=
ſtörung von Handel und Gewerbe, zum Ruin aller britiſchen
Intereſſen, zur Anarchie und Rebellion. Die revolutionäre
Strö=
nung, die von Gandhi, den Brüdern Ali und Segpat Rai
ge=
leitet wird, beginnt ſich wie ein Oelfleck über ganz Indien
aus=
zubreiten. So wird Indien auch weiterhin ein Sorgenkind für
England bleiben.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die franzöſiſche Kammer hat den
Geſetzentwurf über die Schaffung von Grabſtätten für die
kriegsgefallenen Deutſchen angenommen. — Der heute
eingebrachte Bericht des Flottenausſchuſſes des Senats fordert, daß die
amerikaniſche Flotte der Flotte irgend einer anderen Macht
gleichgeftellt iſt. — Aus Kapſtadt wird gemeldet, daß bisher die
füd=
afrikaniſche Partei 65, die Arbeiterpartei 9, die Natzionaliſten 34,
die Unabhängigen 1 Sitz erhalten haben, 23 Ergebniſſe ſtehen noch au3.
Premierminiſter Smuts ſelbſt iſt wiedergewählt worden. Er verfügt
bereits über eine Arbeitsmehrheit von 10 Stimmen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Februar.
* Ernannt wurde der Geometer 2, Klaſſe Heinr, Bopp zu Gießen
zum Vermeſſungsoberſekretär.
* In den Ruheſtanb verſetzt wurde der Lehrer an der Volksſchule
zu Zwingenberg a. d. B. (Kreis Bensheim) Wilhelm Heck auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Stagt während 50 Jahre
ge=
leiſteten Dienſte.
* Erledigt iſt eine wir einem katholiſchen Lehyer zu beſetzende
Schuul=
ſtelle zu Gau=Algesheim im Kreiſe Bingen.
n. Strafkammer. Der 22jährige Arbeiter Heinrich Keller aus
Dillheim war während einer Dezembernacht 1919 in Offenbach in einen
Gänſeſtall eingebrochen, war jedoch durch Hundegebell verſcheucht und
von dem Eigentümer feſtgenommen overden. Er erhielt 1 Jahr
Ge=
fängnis und wurde in Anbetracht der Strafhöhe als fluchtverdächtig
verhaftet. — Der 17jährige Hilfsarbeiter Heinvich Grüninger von
Neu=Iſenburg hatte ſich auf Strafantrag ſeines fortgeſetzt beſtohlenen
Vaters zu verantworten. Mittels Nachſchlüſſels entwendete er demſelben
Kleider, Stiefel uſſ, von erheblichem Wert, machte alles zu Geld und
trieb ſich umher. Er ſollte auch ſeinem für einen dortigen Verein mit
Einkaſſierung von Beiträgen beauftragten Bruder etwa 200 Mark dieſer
Gelder und bzw. zu erhebende Quittungen abgeſchwindelt haben, doch
ſcheint es, daß ihm dies leihweiſe überlaſſen worden iſt. Mangels
aus=
reichender Aufklärung erſolgte bezüglich letzteren Punktes Freiſpruch,
und im übrigen wurde er wvegen ſchweren Diebſtahls zu 9 Monaten
Gefängnis abzüglich 2 Monate Unverſuchungshaft verurteilt.
Der Unterſchlagung und ſchweren Urkundenfälſchung hat ſich der 22
jäh=
rige, unbeſtrafte Schloſſer Heinrich Hüfner von Groß=Umſtadt ſchuldig
gemacht, was ihm mit Zubilligung mildernder Umſtände insgeſamt 2
Mo=
nate Gefängnis eintrug. Von einem Kameraden mit Ueberſendung von
50 Mark an deſſen Frau beauftragt, behielt er 45 Mark des anvertrauten
Geldes für ſich, verfälſchte den Poſtquittungsabſchnitt und übergab ihn
zur Täuſchung jenem.
Vor der Strafkammer III endigte nunmehr auch der langwierige
Fall des Wirts R. Triefenbach von Bensheim wegen
gewerbs=
mäßiger Wilderei als damaliger Jagdaufſeher in Beerfelden.
Mit der größten Hartnäckigkeit hatte der Angeklagte ſein abgefeimtes
Leugnen bis zur letzten Minute fortgeſetzt und immer wieder durch neues
Vorbringen die Verhandlung hinausgezogen. So brachte er noch am
Montag abend nach Schluß des Plaidoyers und Vertagung des Urteils
auf geſtern einen vorher nie erwähnten Punkt und veranlaßte dadurch
nochmalige Ermittelungen, ſowie Zeugenladung. Auch dies ſchlug ihm.
aber fehl, und ſo konnte die Verhandlung bzlv. Beweisaufnahme
geſchloſ=
ſen werden. Das Gericht wurde durch die Indizienkette von der Schuld
Triefenbachs überzeugt und ſprach i Sinne der Anklage nach
ſtaats=
anwaltſchaftlichem Antrag 1 Jahr Gefängnis gegen ihn aus, ohne
die mehrmonatige Unterſuchungshaft anzurechnen. Strafmildernd wurde
G
Der Schilderer der Marſchen.
(Zum 100. Geburtstag von Hermann Allmers, 11. Februar.)
** In Niederſachſen rüſtet man ſich zur 100.
Geburtstags=
ſeier des Mannes, der in klaſſiſcher Schilderung Natur und
Ge=
ſchichte, Menſchen und Dinge der Elb= und Weſer=Marſchen
dar=
geſtellt und in dauernder Form dies Stück urdeutſchen Weſens
ausgeprägt hat. Der Schöpfer des berühmten „Marſchenbuches”.
Hermann Allmers, iſt nun freilich eine Lolalgröße, denn
das Andenken an ſeine prächtige Perſönlichkeit wird für immer
iit ſeiner Heimat verknüpft ſein. Aber auch das übrige
Deutſch=
land ſollte ſich an dieſem Tage des „Marſchendichters” erinnern,
denn er hat ja ſein Hauptwerk, wie er ſelbſt in der Vorrede ſagt,
für die „Brüder hinter den Bergen, Mitgenoſſen eines großen
heiligen Vaterlandes” geſchrieben. Allmers wollte dem übrigen
Deutſchland ſeine bis dahin wemig bekannte Heimat in all ihrer
Schönheit und Eigenart nahebringen, und das ihm auch
gelun=
gen. Als ein echter „Wanderer” der uns das Vaterland tiefer
und reicher ſehen lehrte, ſteht er in unſevem Schrifttum, neben
dem Wanderer durch die Mark Brandenburg, neben Fontane,
und auch das andere Werk, das von ihmn fortlebt, die „Römiſchen
Schlendertage”, die die Sehnſucht des frieſiſchen Bauernſohnes
nach der Wunderwelt der Antike ſo ergreifend bezeugen, ſind im
beſten Sinne „erſtandert‟ Was dieſen Büchern ihren
under=
gänglichen Reiz gibt, das iſt die Perſönlichbeit, die ſie
durch=
ſbärmt und verklärt.
Allmers, der Abkömmling alter frieſiſcher Häuptlinge, deſſen
ſchlecht ſeit 500 Jahren auf demſelben Hofe geſeſſen, war
zu=
leich eine ſchlichte Bauernnatur und eine ſchwärmeriſche
Künſt=
erbegabung. Knorrig=feſt im Heimatboden wurzelnd und den
Clanz der Ferne mit der Scele ſuchend, glühender Patriot und
Anhänger der Weltverbrüderung, ganz verwachſen mit ſeinem
Volk und Verehrer des klaſſiſchen Italien. Als Dichter war er nur
in Nachahmer unſerer Großen, und ſeiner Lyrik fehlt der
Natur=
laut, der aus dem unbewußten Schaffen des Genies hervorbricht;
auch ſeine Erzählungen und Dramen bedeuten nicht viel. Aber
ein prächtiges Menſchentum belebt alle ſeine perfönlichen
Aeuße=
ungen, uud deshalb ſind uns auch die Tagebuchaufzeichnungen
tind Briefe wertvoll, die ſein Biograph Theodor Siebs aus
ſei=
em Nachlaß veröffentlicht hat. „Wie alles Einfache groß und
les Große einfach iſt,” ſag” er, „ſo lag Allmers: Genialität und
röße darin, daß ein reicher Geiſt ſich in möglichſter Einfachheit
Natürlichkeit entfaltet hatte und ſich mit einer ganz ſeltenen
reiheit und Wahrheit äußerte.”
Mit ſchöner Objektivität hat ſein Lebensfreund Arthur
Fit=
bei ſeinem Tode geſchildert, was den Zauber ſeines Weſens
ausnuachre, und er deutet auch die Tragik ſeines Schickſas an,
jenes körperliche Gebrechen, das in einer nicht völlig beſeitigten,
angeborenen Mißbildung des Gaumens und Oberkiefers beſtand.
„Der Reiz, ja der Zauber, den er ausübte, ging von ſeiner
Per=
ſönlichkeit aus,” ſchrieb er, „und dann kam die ganze Umgebung
des originellen, ſtets gaſtfreien Hauſes hinzu mit der maleriſchen,
hiſtoriſch gebräunten Halle, die des Abends, ſo fröhlich von
burſchikoſen Liedern erdröhnte, der Garten, das für viele
Be=
ſucher gänzlich veue Milien des reichen patriziſchen
Marſchen=
hofes von Rechtenfleth und endlich die Wärme, wit der der
Ver=
faſſer ſeine Dichtungen vorzutragen wußte. Er war ein Meiſter
des Vorleſens und Erzählens; der ſchwere Schaden ſeines
Mun=
des, der Fremden zunächſt ſeine Worte unverſtändlich wachte,
wurde ſchon nach wenigen Stunden kaum noch bemerkt, und alte
Bekannte verſtanden ihn ſo gut wie jedem anderen. Nur eines
bewirkte ſein Uebel, eines, das ſeinen Liedern wieder zugute
kam: ein tiefes, herzliches Mitgefühl ber Zuhörer, zumal wenn
es ſich um Liebesleid und Entſagung handelte. Dann fühlte ſich
jedes Herz ergriffen von den Schmerzen, die eine edle, zarte
Scele in einem ſo abnormen Körper mochte erduldet haben, und
hier iſt Allmers auch, ſo leicht und ſonnig ſein langes Leben
ſonſt verlaufen ſein mag, wohl ein gur Teil Not und Pein und
Kampf mit unüberwindlichen Mächten beſchieden geweſen.”
Einen „Don Juan der Freundſchaft” hat man ihn, der den Beſten
ſeiner Zeit in Liebe und Verehrung nahe geſtanden, genannt,
und mit dieſer Wärme und Begeiſterung eines liebenden
Her=
zens umfaßte er alles, umfaßte er beſonders ſein Marſchenland.
So hat er denn ſeine ganze ſtarke und doch zarte Scele in dieſe
Schilderungen gelegt, und dadurch wird ſein Marſchenbuch zu
einem köſtlichen Schatz unſerer Heimatsliteratur.
* Die Zunahme des Tageslichtes iſt in keiner anderen Zeit
des Jahres ſo merlbar wie im Februar. Hauptſächlich nimmt
das Lichſt am Abend zu, von Woche zu Woche um eine
Viertel=
ſtunde, während es mit dem Morgenlicht langſamer geht.
Eigent=
lich iſt niemand anderes daran ſchuld als — die Uhren! Oder
richtiger: die Einheitszeit! Die Sonne erreicht nämlich bei uns
ihren höchſten Stand nicht um 12 Uhr, ſondern erſt eine
Viertel=
ſtunde ſpäter. Auf dieſe Weiſe kommt der Vormittag mit ſeinem
Sonnenlicht zu kur= weg, wogegen der Nachmittag noch eine
volle halbe Stunde länger Licht bringt. Das Maximum des
Un=
terſchiedes zwiſchen dem wahren Mittag und dem bürgerlichen
Mittag wird am 11. Februar erreicht. Aber trotzdem — die Tage
nehmen zu! Das iſt ein erfreuliches Bewußtſein, nicht zum
wenigſten für den Geldbeutel, der die teueren Preiſe für den
„Sonnen=Erſatz”, für das künſtliche Licht, bezahlen muß.
bisherige Unbeſtraftheit, ſchärfend Art und Umfang des Treibens nebi
dem Vertrauensbruch berückſichtigt.
* Erfolgreiche Reviſion. Wie ſeinerzeit ausführlich berichtet wurd
waren der Pferdemetzger Peter Diehl und der Fuhrmann Chriſtian
Ouerdan, beide von hier, wegen Schleichhandels bzw. Urkundey
fälſchuing von der Strafkammer verurteilt worden. Auf die Reviſion de
Beiden hin hat der 1. Strafſenat des Reichsgerichts das Urtei
aufgehoben und zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidurn
an die Vorinſtanz gurückverwieſen. Die Aufhebung geſchah zu
nächſt aus formellen Gründen, da die Urteilsverkündung erſt 10 Tax
nach Schluß der Verhandlung erfolgte, ſtatt wie es § 267 St.P.O. von
ſchreibt, mindeſtens mit Ablauf einer Woche. Weiter hatte das Reichl:”
gericht in materieller Beziehung Bedenken gegen die rechtliche
Bearün=
dung der Gewerbsmäßigkeit des von D. betriebenen Schleichhandels.
— Sternheim=Matinee und Uraufführung. Die am vergangene
Sonntag ausgefallene Matinee wird am kommenden Sonntag, den 13
Februar, als fünfte literariſche Matinee nachgeholt. Dr. Viätor=
Frankfurt a. M., ein Schüler Julius Peterſens, ſpricht über das neu=
Antlitz Sternheims. — Die Araufführung von Sternheims Luſtſpio
„Der entfeſſelte Zeitgenoſſe” muß von Dienstag, den 15., auf Donner?
ag, den 17. Febr., verſchoben werden.
— Der Deutſche Gewerkſchaftsbund, Ortsausſchuß Darmſtadt, dem
der Geſamtverband der chriſtlichen Gewerbſchaften, Geſamtverband deu
ſcher Angeſtelltengewerkſchaften, Geſamtverband deutſcher Beamten= urd
Staatsangeſtellten=Gewerßſchaften angehören, hat in ſeiner Sitzung vom
9. Februar zu der durch die Pariſer Beſchlüſſe geſchaffenen Lage u
olgender Entſchließung Stellung genommen: „In voller
Ein=
mütigkeit erhebt der Darmſtädter Ortsausſchuß des Deutſchen
Gewer=
ſchaftsbundes mit dem deutſchen Volke flammenden Probeſt gegen das
unmenſchliche Vernichtungsdiktat von Paris. Eu vertritt die Auffaſſung
daß dieſe wahnſinnigen Forderungen eine ſchreiende Ungerechtigkeit, ein
Verbrechen am deutſchen Volbe ſind, durch das der Wiederaufbau
Euro=
pas gänzlich unmöglich gemacht wird. Durch das Pariſer Diktat wird
am ſchwerſten die deutſche Arbeitnehwerſchaft getroffen, die dadurch auf
ein Menſchenalter hinaus völlig zum Sklaven der Ententevölker gemaclt
wird. Das Pariſer Dikdat iſt aber auch deshalb für das deutſche Vol
unannehmbar, als die Ententeminiſter erklärten, daß ſie ſich für noc
nicht feſtgeſtellte „Schäden” das „Recht” der Nachforderung vorbehalte
und darum die Pariſer Forderungen noch keine endgültigen ſind. Di
Forderungen des Feindbundes ſind keine Grundlage, auf der das deut
ſche Volk über die von ihm zu leiſtende Entzſchädigung mit der Entente
verhandeln kann. Der Darmſtädter Ortsausſchuß des Deutſchen
Gewer=
ſchaftsbundes erwartet daher von der deutſchen Regierung, daß ſie, gs
ſtützt auf die einheitliche Geſchloſſenheit des deutzſchen Volkes, dieſe Fou
derungen der Entente mit einem entſchiedenen und unbedingten „Nein
ablehnt.
— Im Verſorgungslazarett Eſchollbrücker Straße wurde im Tages
raum am letzten Dienstag ein Unterhaltungsabend varan
ſtaltet. In liebenswürdiger Weiſe hatten zwei Herren der Kapelle del
„Kaffee Fürſt Vismarck” den muſikaliſchen Teil übernommen, währen)
das Mämergeſangquartett „Lorelei” ernſte und heitere Lieder zum
Vortvag brachde. Weitere humoriſtiſche Rezitationen und Kuplets einn
ger Kameraden verſchönten den Abend. In einem Sclußwort des Herrt
Dr. Rohlfing dankte dieſer den Mitwirkenden und ſprach die Hof
nung aus, daß auch fernerhin Künſtler und Vereine ſich bereitfinden
durch Vorträge uſw. die Lazarettinſaſſen zu erfreuen. Anmeldungen
nimmt der Obmann des Lazaretts gerne entgegen.
* Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener. Eine gutbeſuchte
Verſammlung nahm am Mittwoch abend eine offene Anfvage, an alle
Deutſchen des In= und Auslandes gerichtet, einſtimig an, die von der
Vorſitzenden der Bezirksgruppe Darmſtadt Jakob Georg unterſchrieben
iſt, in folgendem Wortlaut: Gibt es noch ein deutſches Volk?‟ Diefé
Frage tritt jedem ehemaligen Kriegsgefangenen bei Rückkehr aus der Ge
ie Kartene
fangenſchaft vor die Seele. Deutſchland ließ ſich bei dem Waffenſtil.
jetzt Wi
ſtandsvertrage ſchmählich übertölgaln, indem es die Gefangenen de
Entente veſtlos herausgab und ſeine der Tyrannei der Entente, beſon
ders Frankreichs, überließ, unter deſſen Knute heute noch eine groß
Zahl unſerer Kameraden ſchmachtet; wir erinnern nur an Awignor
Sehaſtopol uſw. Das Abbommen von Spa hat dem deutſchen Volke
wiederum erneute Feſſeln angelegt. Die Entente mußte feſtſtellen, da
dieſes Abkommen uns wohl unerhörte Laſten auflegte, es aber doch nocl
nicht zu erdroſſeln vermochte. Am 29. vor. Mrs. hat es die vachſüchtig
Feigheit jener Staatsvertreter in Paris fertig gebracht, Forderunge:/
aufzuſtellen, die jedem rechtlich Denkenben, ſelbſt den Ausländern, da7
Bkut in den Adern erſtarven laſſen. Wir ehemaligen Kviegsgefangenen Achtyn
rufen allen deutſchen Eltern zu: „Erwacht aus Eurer gleichgültigen bewahren,
Schläfrigkeit, denn wer ſich jetzt noch dieſen Beſchlüſſen der Entente gleich
gültig gegenüberſtellt, erklärt ſich bereit, ſeine ganze Familie nebſt Hin!
dern und Kindeskindern der Entente als Sklaven auszuliefern. Deutzſche=
Volk wache auf und ſtelle geſchloſſen wie ein Mann die Wegierung vo
die Entſcheidung, entweder zu den Pariſer Beſchlüſſen ein entſchiedene=
Nein zu ſagen, oder aber die Staatsgeſchüifte denen in die Hand zu geben
welche die Fähigkeit beſitzen, der Entente und aller Welt zu zeigen, daf
das deutſche Volk alles andere einer ewigen Sklavevei vorzieht.”
— Heſſiſcher Beamtenbund. Kommenden Sonntag hält der Landest
verband in zwölf Kreisſtädten Proteſtverſammlungen ab. Di=
Orte und Redner ſind: Mainz (Obmann Bach und Landgerichtsrat Mül
ler), Worms (Oberſekvetär Koch), Alzey (Werkmeiſter Veith), Binger
(Bauſekretär Weber), Gießen (Oberſekretär Hille), Friedberg (Divekto=
Altendorf), Alsfeld (Volkskammerabgeordneter Reiber), Büdingen (
Bu=
reauaſſiſtent Graf), Darmſtadt (Rektor Dr. Claß), Benshein
(Lehrer Goh), Hochſt (Oberinſpektor Krug), Offenbach (
Volkskammer=
abgeordneter Loos).
* Die Vereinigung früherer Leibgardiſten zeigt gelegentlich ihren
kameradſchaftlichen Zuſammenkunft am Montag, den 14, d. M. (ſiehe
heutige Anzeige), im Lichtbild das Leben und Treiben der Angehöriger
des Regiments an der Front. Bilder ernſten und heiteren Inhaltsl
werden den Kriegsteilnehmern die Stätten ihres Wirkens an der Fron
wieder vor Augen führen. Den Daheimgebliebenen aber geben ſie Zeug
nis von dem Heldentum und der Arbeit, die das Regiment draußen
ge=
leiſtet hat. In uneigennütziger Weiſe haben ſich ehemalige Hoboiſtei
des Regiments bereit erklärt, durch Darbietung von Muſikſtüchen zun
Verſchönerung des Abends beizutragen, ſo daß einige genußreiche
Stun=
den für die Mitglieder der Vereinigung zu erwarten ſind,
M. Unſere Blumen im Februar. Wir gehen allgemach dem
Frühling entgegen, die Natur vegt ſich ſchon mächtig, wenn
ihr Wirken auch noch nicht überall ſichtbar in die Erſcheinung
tritt. Nur in der Zimmergärtnerei iſt’s anders, da drängt
das neue Leben mehr und mehr zum Tageslicht und erfordert
ſorgſamſte Pflege, ebenſo wollen auch die Winterblüher, die nun
langſam ihren Schlaf antreten, die Hyazinthen, Primeln,
Alpen=
veilchen uſw., ihrer Natur entſprechend behandelt ſein. An den
Palmen, Aſpidiſten uſw. ſtrecken ſich neue Blätter hervor, ein
un=
trügliches Zeichen, daß das Wachstum beginnt. Man fördert es
durch Begießen mit warmem Waſſer und öfteres Betauen, ſehe
aber zu, daß die Erde nie zu feucht wwird, damit keine
Wurzel=
erkrankungen eintreten. Zugleich iſt auf das Vorkommen von
Ungeziefer, Blatt= und Schildläuſen, zu achten, die ſich jetzt zu
vermehren beginnen und beſonders gern die Blattpflanzem
heim=
ſuchen. Man muß deshalb beizeiten anfangen und regelmäßig
damit fortfahzen, die Blätter auf der Ober= und Unterſeite, eben=
ſo die Blattſtiele mit lauem Waſſer abzuwaſchen. Nur auf dieſe
Weiſe verhütet man die Anſiedelung und Ausbreitung der
Schmarotzer, die gern gelbe und braune Flecke auf den Blätteri
Geranien uſw. müſſen wiederholt durchgeputzt und, um ſich in
guter Form und kräftig entwickein zu können, zurückgeſchmitten
werden. Beabſichtigt man Stecklingszucht, ſo hat man jetzt die
Mutterpflanzen umzuſetzen und wärmer zu ſtellen. Die präche
tigen Amarhllis werden eingeroßft und ebenſalls warm
geſtelli=
damit die Blüten zeitig erſcheinen. Für Hyazinthen, Tulpen,
Narziſſen iſt jetzt die ſchönſte Zeit. An ihre Stelle kommen nun
zwiſchen die Winderfenſter Croeus, Veilchen, Schneeroſen uſw.
So ſchafft man ſich durch die lieblichen Kinder Floras
Vorfreu=
den des Frühlings, und die kleinen täglichen Mühen werden
reichlich gelohnt.
B. Der Kund in Pelz. Ein Dandy der Hundewel:
erregte jüngſt bei der Promenade im Pariſer Bois de Boulogile
nicht nur den Neid und das Entzücken ſeiner vierfüßigen
Ge=
noſſen, ſondern auch die Aufmerkſamkeit des Puhlikums. Dieſer
Modekönig, ein King Charles, trug einen elegaut geſchnittenle‟
Ueberrock aus Affenpelz, der mit blaufeidenen Yändern
beieB=
war. Der Ueberrock, unter dei ein kokettes anderes Kleid
hel=
vörlugte, hatte eine kleine ſpitzenbefetzte Taſche, in der ein daſ
tiges feidenbeſticktes Taſchen nch ſteckte. Von Zeit zu Zeit nähue
die ältliche Dame, die die Begleitung des Dandy=Hundes bildele,
das Taſchentuch heraus, wiſchte dem Hündchen die Naſe liie
ſteckie das Tuch dann wieder mit ſehr viel Würde in die Taſche
liastoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 5 werden von
ſtaisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualitär.)
ſüßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
ſernfeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
olzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
ausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5, Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
ſie Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtsaße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 2½—6 Uhr geöffnet.
Proteſtverſammlung der Beamtenſchaft. Am Sonntag fündet im
en Saale des Reſtaurants „Perbeo‟. Darmſtadt, Alexanderſtraße 12,
Proteſtverſammlung der geſamten Beamtenſchaft (Reichs=,
ar=s= und Gemeindebeamten) und Lehrer ſtatt, in der Herr Rekvor
Claß gegen das Ortsklaſſenſyſtem und ſeine
Unge=
ſchtigkeiten ſprechen wird. An den Vortrag wird ſich eine freie
ühe ſſion anſchließen. (Siehe Anzeige.)
Alle ehemaligen heſſiſchen Leib=Dragoner ſeien nochnals auf die
Sonntag, 13. Febr., im Fürſtenſaal ſtattfindende Zuſammenkunft
merkſam gemacht.
Viehzäblung. Die vierteljährlich ſtattfindende Viehzählung fällt
März aus. Hinſichtlich der Junizählung iſt noch keine Entſcheidung
fen.
Höchſtpreiſe für Kartoffeln aus der Herbſternte 1920. Durch
Ver=
hung des Landesernährungsamtes vom 9. Februar d. J. ſind die
ſöſtpreisbeſtimmungen für Kartoffeln aus der
ſrbſternte 1920 aufgehoben worden. Hiermit ſind nun
ſtliche, die öffentliche Bewirtſchaftung der Kortoffeln in Heſſen
be=
fin kenden Beſtimmungen wieder in Wegfall gekommen, mit Aus=
me der Vorſchriften, welche die Durchführung der auf Grund der
43verordnung über die Verſorgung mit Herbſtkartofeln vom 21. Mai
abgeſchloſſenen Lieferungsverträge betreffen. Der urſprüngliche
ſtragspreis der durch die Verträge gebundenen Kartoffeln hat
neuer=
iſofern eine Aenderung erfahren, als ſeit dem 6. Februar d. J.
Frühjahrszuſchlag von 3 Mk. füir den Zentner hinzutritt, ſo daß
ſdr Erzeugerpreis dieſer Kartoffeln nunmehr auf 33 Mk. ſtellt. Der
fſtreis für die Bedarfsſtellen, denen Vertragskartoffeln zugeteilt
beträgt 34,75 M.
Samstag, den 12. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
ſrot: Die Marken Nr. 7, 8 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
ſonderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. Februar ds. Js. auf
Be=
zugsmarken Nr. 273, 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2.20 Mk. für den Laib.
Montag, den 7. ds. Mts., ab füinf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 4 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
t=*
ebſt An=
Dait
ering vos
Kern
zu gehr,
2
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetguſcht.
Achtung=
wahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
Eine wackere Tat. Zu unſerer Notiz in der geſtrigen Nummer
uns ergänzend mitgeteilt, daß der Retter des Mädchens aus dem
yunter Hintanſetzung ſeines eigenen Lebens der Student der
Elek=
hrik an der hieſigen Hochſchule Herr Joſef Laumann aus Eſſen
er Burſchenſchaft „Friſia” iſt. Die Tat iſt beſonders im Wert hoch
ſchlagen, da der Woog zurzeit eiskaltes Waſſer aufweiſt.
Hoffent=
indet der junge Mann die verdiente Anerkennung. Tatkräftige
Fſtützung fand er durch den Studenten Herrn Hans Henrich aus
baden von derſeiben Verbindung. Beide waren auf dem Wege zu
Verbindungsfeſtlichkeit, als ſich ihnen Gelegenheit zu dieſer
aner=
nsſoerten Leiſtung bot. Hoch klingt das Lied vom braven Mann!
Auf eine andere wackere Tat ſei auch noch einmal zurückgekommen,
ſich auf den Unfall an der Ecke Eliſabethen= und Wilhelminenſtraße.
einer uns gewordenen Mitteilung hat zunäckſt der 16jährige
Schui=
ſudwig Reinhard, Bismarckſtraße 21, die Rettung des Wolff
Fführt, indem er in den Schacht ſtieg, den W. anſeilte und beim
Lifziehen des Betvußtloſen hilfreich war, dann aber ſelbſt die
Be=
ng verlor. Der Schloſſer M. Antz hat dann die Rettung des R.
ſtnommen.
Schloß=Kaffee. Das Rheiniſche Tonkünſtlerorcheſter veranſtaltet
abend einen Rhapſodien= und Suiten=Abend. (S. Anz.)
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„K. Wer war der Verfaſſer des pſeudo=
goe=
ſchen „Joſeph‟? Die aufſeheverregende Nachricht, daß
uthes Jugenddichtung „Joſeph” unerwartet auf=
Fuden ſei, hat ſich raſch als eine „Ente” herausgeſtellt, deren
Moſigkeit die nähere wiſſenſchaftliche Prüfung erwies. Die
Bitendſten Goetheforſcher ſind ſich einig in der völligen Ab=
Phing diefes Verſuches, das lächerliche Machwerk irgendeines
Maſters dem jungen Goethe in die Schuhe ſchieben zu wollen.
run aber einmal diefes Machwerk ins hellſte Licht der
Oef=
ſichkeit, gezogen worden iſt, erhebt ſich die Frage, wver
ſentlich ſein Verfaſſer war, und dieſem Problem
der bekannte Literarhiſtoriker Albert Leitzmann in einem
ſatz der Deutſchen Rundſchau nach. In einem Werk von 5000
andrinern fiuden ſich ſprachliche und metriſche Kriterien in
ſge, die es einer vorſichtigen philologiſchen Betrachtung er=
Michen, Heimat und Alter des betreffenden Denkmals zu
be=
men. Daß dieſer „Joſeph” mit Goethe und Frankfurt nichts
in hat, ergibt ſich ganz deutlich. Wer hat ihn aber auf dem
iſſen? Auf grammatiſchem Gebiet fällt dem Leſer beſonders
nheilbare Verwirrung von Dativ und Akkuſatio nach
Repo=
ſen und Verben auf. Mit „mir” und „miich” ſteht der
Apfer dieſes Epos auf einem noch viel geſpannteren Fuße als
Berliner, und es findet ſich die ſtattliche Summe von 628
tigen Schnitzern. Der Verfaſſer muß danach aus einem
rdeutſchen Gebiet ſtammen, in deſſen Dialekt dieſe
Erſchei=
beſonders ſtark hervortritt, und Lafür kommt in erſter Linie
boſtfäliſch=engriſche Gebiet zwiſchen Mittelelbe und
Mittel=
in Betracht. Eingehende linterſuchung des Wortſchatzes
mit Sicherheit auf das gleiche Dialektgebiet hin, und die
en Berührungen finden ſich mit der Mundart von Göttin=
Brubenhagen. Aus dieſer Gegend ſtammte alſo der zu ſo
vürdiger Berühmtheit gelangte „Joſeph‟=Dichter. Die Zeit,
er er ſeine holprigen Alerandriner zuſammenreimte, liegt
wenigſtens ein halbes Jahrhundert früher als Goethes
erjahre. Der Sprach= und Stilcharakter des ganzen Werkes
die Goetheſche Jugendzeit viel zu altertümlich; er hängt
all aufs engſte zuſammen mit den maßgebenden Dichtern des
fahrhunderts, mit Opitz, Logau, Grimmelshauſen, Moſche=
(ryphius, Weiſe u. a. Das Gedicht muß daher vielleicht
im letzten Viertel des 17., ſpäteſtens im Anfang des 18.
hunderts entſtanden ſein. Der Verfaſſer des „Joſeph” war
beiit „ungebildeter oſtfäliſch=engriſcher Verſeſchmied aus dem
des 17. oder dem Anfang des 18. Jahrhunderts.”
Francesco d’Andrade f. W. T.B. meldet: In
iſt Francesco d’ Andrade am Mittwoch mittag
Schlaganfall erlegen, den er vor einigen Tagen erlitten
Dieſer portugieſiſche Sänger — 1859 zu Liſſabon geboren
zu in Deutſchland heimiſch geworden. Von Berlin oder
einem Harzburger Landhaus aus hat der Geſangskünſtler
die Opernbühnen der Welt hin aaſtiert.
Verlängerung der Einſpruchsfriſt
für die Oberſchleſier.
* Berlin, 9. Jebr. Die interalliierte Kommiſſion in Oppeln
hat die Friſt für Einſprüche gegen die Ablehnung der
Eintragung in die Stimmliſten bis zum 22. Februau,
abends 6 Uhr (in Oberſchleſien eingehend) verlängert.
Hiernach iſt es erforderlich, daß die Ortsgruppen der Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberfchleſier die letzten Einſprüche ſpäteſtens am
18. Februar auf dem üblichen Wege zur Abſendung bringen. Wer nicht
bereits eine von dem paritätiſchen Ausſchuß unterſtempelte Mätteilung
über ſeine erfolgte Eintragung in die Stimmliſte erhalten hat, muß fich
ſofort bei der zuſtändigen Ortsgruppe melden und Einſpruch erheben,
desgleichen diejenigen, denen Ablehnungen oder bloße
Empfangsbeſtäti=
gungen zugegangen ſind. Wer nicht Einſpruch erhebt, derliert ſein
Stimmrecht.
— Offenbach a. M., 9. Febr. Fabrikbrand. Geſtern abend
wurde die Feuerwehr nach Löwenſtraße 36 alarmiert, da in der im
zwei=
ten Stock gelegenen Lederwarenfgbrik von Mölſer u. Co. Feuer
ausge=
brochen war, das bei der Ankunft der Feuerwehr ſchon den ganzen
Fabrik=
ſaal ergriffen hatte, weshalb ſämtliche Löſchzüge anrückten. Nach
ein=
ſtündiger Tätigkeit war eine weitere Gefahr für die in demſelben Gebäude
befindlichen anderen Großbetricbe beſeitigt. Die Aufräumungsarbeiten
beſchäftigten die Feuerwehr immerhin noch bis 12 Uhr nachts. Der
Fabrikſaal der Firma Möller u. Co. iſt ausgebrannt. Die Bureauräume
mit umfangreichen Lagervorräten konnten gerettet werden. Der
ent=
ſtandene Schaden iſt bedeutend.
— Stockſtabt a. Rh., 10. Febr. Einbrecherbanden machen
ge=
genwärtig unſere Riedgegend unſicher. So drangen ſie mittels einer
ge=
ſtohlenen Leiter vom Feld her durch die Gärten in die Behauſung des
Zimmermanns H. Weicker 2. durch das Fenſter in den oberen Stock
ein. Durch das Geräuſch wurde die Frau aufmerkſam und weckte ihren
Mann. Die Einbrecher entkamen unerkannt. Zu gleicher Zeit zurde in
derſelben Nacht in den Gärten hängende Wäſcheſtücke verſchiedener Art
geſtohlen. Ein Paket Kinderwäſche ließen die Diebe hinter Biebesheim
nach Gernsheim zu im Straßengraben liegen. Man vermutet, daß es
halbwlichſige Burſchen aus Biebesheim und Gernsheim ſind, die
tags=
über mit Hauſiererwaren die örtliche Inaugenſcheinnahme dornehmen
und nachts auf Raub ausgehen. Die Polizei ſoll ihr Auge auf die
maſſen=
haft umherziehenden Hauſierer habent.
— Main= bach, 9. Febr. Der Tod auf den Schienen.
Auf tragiſche leife fand auf dem hieſigen Bahnhofe der anfangs der
40er Jahre ſtehende Rangierer Auguſt Koch aus Nieder=Ingelheim den
Tod. Der Mann wollte eben nach Beendigung ſeines Dienſtes mit dem
die hieſige Station verlaſſenden Zuge nach Hauſe fahren. Als er zum
Fenſter ſeines Abveils hinausſah, flog ihm die Dienſtmütze vom Kopfe.
Ohne weiteres Beſinnen riß er die Türe auf und ſprang der Mütze nach.
Da wollte das Unglück, daß im nächſten Augenblick ein D=Zug
vorüber=
ſauſte, der den braben Veamien deraut verletzte, daß er bald nach ſeiner
Einlieferung ins Kranbenhaus dortſelbſt derſtarb. Der Verunglückte
hinterläßt eine Witwe mit acht unverſorgten Kindern.
Mainz, 10. Febr. (Wolff.) Infolgeder Exploſion einer
Granate in den früheren Feſtungswverken am Binger Tor, tvo zurzeit
ehemalige deutſche Munition zur Unbrauichbarmachung abtransportiert
wird, wurden zwei jüngere Arbeiter ſchwer und ein dritter leicht, ſowie
einer dorübergehende Frau erheblich verletzt.
— Bah=Nanheim, 9. Febr. Zuſammenſchluß der
mittle=
ven Städte. Unter der Bezeichnung „Heſſiſcher
Städte=
bund” haben die mittleren Städte mit Städteordnung (Alzey, Bad=
Nauheim, Bensheim, Bingen, Friedberg) eine Vereinigung zur
Förde=
rung ihrer Angelegenheiten gegründet. Zur Führung der laufenden
Geſchäfte, beſonders bei den Behörden, wird alljährlich eine der Städre
als Vorort beſtimmt. Für das Jahr 1921 iſt Bad=Nauheim als Vorort
beſtimmt.
* Vad=Nauheim, 9. Febr. Die grüne Polizei hat nun auch in
Bad=Nauheim ihren Einzug gehalten. Die zunehmende Unſicherheit,
ins=
beſondere die immer zahlreicheren Einbrüche, haben Detailliſten= und
Hausbeſitzervexein veranlaßt, die hier beſtehende Wach= und
Schließgeſell=
ſchaft entſprechend auszubauen und auch an zuſtändiger Stelle zu
bean=
tragen, daß ein Kommando der grünen Polizei nach Bad=Nauheim
kommt. Die Bemühungen der beiden Vereine haben den Erfolg gehabt,
daß jetzt ſtarke Patronillen der grünen Polizei nachts die Straßen der
Stadt begehen. Den Einbrechern wird damit das Handwerk erheblich
er=
ſchwert werden.
— Pohl=Göns, 9. Febr. Roheit. In der Nacht von Sonntag auf
Montag wurde ein junger Mann von hier, der ein Mädchen von einer
Tanzgeſellſchaft heimbegleitete, von ſechs bis ſieben jungen Burſchen, mit
denen er keinerlei Streitigkeit gehabt hatte und die ſich mit abgeriſſenen
Latten und Prügeln verſehen hatten, überfallen und
niedergeſchla=
gen. Er wäre wvohl ſicher zu Tode geprügelt worden, wenn nicht einige
Männer ihm zu Hilfe geeilt wären. Beim Herannahen der Hilfe
ergrif=
fen die Rohlinge die Flucht. Der Ueberfallene — obendrein ein
Kriegs=
invalide — liegt ſchwerkrank danieder.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Die Gemeinde Egelsbach hat
eine Anzahl gemeinheitliche Grundſtücke aufgeteilt und als Kleingärten
an Familien, die kein Eigen= und kein Pachrgelände beſitzen, pachtweiſe
auf vier Jahre überlaſſen. Es konnten 78 Reflektanten befriedigt werden.
Die Verteilung erfolgte durch das Los. — Der Beſitzer der „Markt=
Licht=
ſpiele” in Mainz hat 500 Mark Belohnung ausgeſetzt für
Namhaft=
machung der Täter, die von Sonntag auf Montag zwei wertvolle Filme
ſtahlen. — In Bechtheim kaufte Bäckermeiſter Antony von dem
Müh=
lenbsſitzer Jakob Egelhof in Leiſelheim einen 500 Klafter großen Acker
im „Lautenböhl” zum Preiſe von 70 Mark das Klafter, das ſind 28000
Mark für den Morgen, ein Preis, wie er hier und in der Umgegend für
Ackerfeld noch nicht erlöſt wurde. — Der Kreisfrauenverein in Oſt=
berg erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches. Das zum Verkauf
ange=
botene Pferdematerial war zum großen Teil als „recht gut” zu bezeichen.
Die geforderten Preiſe bewegten ſich bei ziemlich ſtarkem Angebot in recht
hohen Bahnen, ſo daß trotz reger Nachfrage doch nur wenig Käufe
ge=
tätigt wurden.
Reich und Ausland.
Berlin, 10. Febr. Zwiſchen den Stadtbahnhöfen Alexanderplatz und
Jannowitzbrückcke fuhr heute vormittag ein Stadtbahnzug in eine
Arbeiterkolonne hinein. Wie die B. Z. am Mittag meldet,
wurden drei Arbeiter ſchwer verletzt. — Wie auf der Berliner Stadtbahn
ereignete ſich auf der Strecke Hannover—Harburg ein ähnliches
Un=
glück. Auf dem Bahnhof Anderten=Misburg fuhr laut Lok.=Anzeiger
ein Eilzug in einer Gruppe Arbeiter der Bahnmeiſterei
Mis=
burg. Vier Perſonen wurden getötet, eine ſchver verletzt. — Im
Zu=
ſammenhange mit den großen Diebſtählen im Berliner
Oſt=
hafen wurde der Ladeſchaffner Precke verhaftet, der im vorigen Herbſt
— wvie aus bei ihm vorgefundenen Quittungen hervorgeht — über 100
Zeutner Mehl aus den Lagerbeſtänden des Hafens vekaufte.
Fuhrwerks=
beſitzer erhielten von ihm Paſſierſcheine, auf Grund deren ſie mit
zent=
nerſchweren Ladungen den Hafen unangefochten verlaſſen konnten.
f0. Frankfurt a. M., 10. Febr. Der Frankfurter Hof
wie=
der deutſch. Als vor mehr als Jahresfriſt der große Ausverkaurf
Deurſchlands begann, ging auch die Mehrzahl der Aktien der Frankfurter
Hof=Geſellſchaft an ein franzöſiſch=ſckweizeriſches Konſortium über. Jetzt
hat nun ein aus deutſchen, namentlich Frankfurter Bankhäuſern
beſtehen=
des Konſortium die Aktien wieder zurüickerwvorben. Die Geſellſchaft ſteht
ſomit wieder unter deutſcher Kontrolle.
Mannheim, 10. Febr. Zu der Eberbacher Entführungs=
Affäre erfahren wir, daß die Hauptverhandlung gegen die Täter in
drei bis dier Wochen in Mosbach ſtattfinden wird. Die an der
Entfüh=
rung beteiligten beiden Amerikaner, der Detektiv Neef und der Sergeant
Zimmer ſind bereits ins Mosbacher Gefängnis eingeliefert worden,
wäh=
rend die beteiligten deutſchen Helfershelfer noch im Eberbacher
Gefäng=
nis ſitzen.
Saarbrücken, 9. Febr. Die Uebernahme des
Schauſpiel=
hauſes durch die Stadt Saarbrücken wurde mit 40 gegen 12
Stimmen beſchloſſen.
Eſſen, 10. Febr. Nachſpielzu den Märzunruhen. Heute
beginnt vor dem Schlvurgericht der Prozeß gegen 13 des Mordes und
zwei wvegen Aufreizung zum Morde angeklagte Bergleute und Arbeiter,
die am 19. Märx 1920 als Angehörige der in Eſſen eingerückten Roten
Armee elf Mitglieder der aus Sicherheitspolizei und Einwohnerwehr
beſtehenden Befatzung des Waſſerturms töteten.
Paris, 10. Febr. Automobilnnalück. Aus Roanne (De=
Hartement Loirc) wird gemeldet, daß ein zwiſchen Fleurs und Penniſ
ſicres verkehrendes Auto mit elf zum Militärdienſt ausgehobenen
jun=
gen Leuten aus Fleurs beim Paſſieren eines Bahnüberganges von
einem Zugeerfaßt wurde, wobei zehn der Inſaſſen getötet wurden
und der elfte Verwundungen erlitt.
Die Streikbewegung.
* Berlin, 10. Febr. Im Anſchluß an die geſtrige Sitzung des
Schlichtungsansſchuſſes, in der über die Lohnforderungen
der Berliner Gemeindearbeiter beraten und der bekannte
Schiedsſpruch gefällt wurde, fand eine Sitzung von ſechs Arbeitnehmer
organiſationen mit der Tarifkommiſſion ſtatt. Nach eingehender
Aus=
ſprache beſchloß die abends tagende Funktionärkonfevenz, die Annahme
des Schiedsſpruches zu empfehlen. Wenn man auch, wie der Vorwärts
ſchreibt, mit einer ſtarken Oppoſition und dem Beſchluß auf
Urabſtim=
mung rechmen muß, wird doch gehofft, daß die Entſcheidung den
Be=
ſchlüſſen der geſtrigen Sitzung entſprechend ausfallen werde.
* Berlin, 10. Febr. Zur Arbeitsruhe in der
Konfek=
tion ird mitgeteilt, daß die Arbeitgeber heute ſämtliche Arbeitsſtätten
geſchloſſen halten und daß ſie die im Arbeitnehmerverband organiſierten
Zuſchneider entlaſſen haben. Im Reich iſt ein Anwachſen der
Streik=
bewegung bemerbbau. — In der Bluſen= und Kleiderkonfektion iſt die
Lage inſofern etwas verſchärft, als die Arbeitgeber diejenigen Arbeiter
und Arbeiterinnen, die bis mittags nicht zum Betriebe zurückkehrten,
friſtlos zu entlaſſen willens waren.
* Eisleben, 10. Febr. Der Vorſtand des Mansfelder
Gewerk=
ſchaftskartells, die Sozialdemokratiſche Partei (S.P.D), Unterbezirk
Mansfeld, und bie Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei (U. S.P.),
Unterbezirk Mansfeld, erlaſſen folgenden Aufruf: Arbeiter
Mans=
felds! Unabhängig von der in der hieſigen Preſſe veröffentlichten
Nachricht über den Beſuch von Vertretern des Oberpräſidenten und einer
anſchließend daran ſtattgefundenen Konferenz erklären die
Unterzeich=
neten folgendes: Durch die ungeſetzliche Einführung der
Werkpolizei durch die Mansfelder Gewerkſchaft, die zweifellos
provozierend wiukte, wurde der Boden zu den Vorkommniſſen in den
Mansfelder Landen geſchaffen, die in den letzten Tagen der Vorwoche
zu Maſſenaktionen führten. Nachdem einwandfrei feſtgeſtellt ift, daß der
Geſamtbstriebsratausſchuß unter Mitwirkung der Leitung des
Berg=
arbeiterverbandes die ſtrittigen Punkte faſt glatt erledigte, müſſen die
nachfolgenden Aktionen als vollſtändig verfehlt bezeichnet
werden. Da die gewählten Vertreter auch zukünftig die Intereſſen der
Belegſchaft zu wahren verſtehen werden, warnen wir um ſo mehr vor
einer Wiederholung derartiger Auftritte, die in ihren Folgen für die
geſamten Arbeiter Mansfelds unabſehbar ſein können. Es wurde u. a.
bereits mit zukünftiger Verweiferung der
Notſtandsarbei=
ten gedroht. Sollten derartige Drohungen in die Tat umgeſetzt
wer=
den, ſo würde, das muß jeder vernünftige Bergmann auch einſehen,
unabſehbar, nie wieder gutzumachender Schaden und riefes Elend über
die Mansfelder Lande gebracht werden. Denn bei auch nur einem
vor=
übergehenben Stillſtehen der Pumpen auf den Werken würden die
Schächte erſaufen, und auf Jahre hinaus wäre jede Arbeit und
Er=
werbsmöglichkeit im Monsfelder Bergbau unmöglich. Gleichzeitig wäre
die Verſorgung der Bevölterung mit Licht und Waſſer in Frage geſtellt.
Nur Unverantwortliche können ſich über die vorſtehend aufgeführten
Wahrheiten leichtfertig hinwegſetzen. Die Unterzeickmneten rücken von
einem ſolchen Tun und Treiben weit ab und müſſen die Verantwortung
für die jetzigen Vorgänge ſowie für etwas derartig Geplantes ablehnen.
Arbeiter Mansfelds! Haltet feſt an den Beſchlüſſen der geſetzlichen, von
Euch gewählten Vertreter!
* Paris, 10. Febr. Reuter meldet aus Neu=York: 35000
Arbeiter der Konfektionsbranche legten die Arbeit
nie=
der, um die Unternehmer zu ziingen, das Abkommen über die
Arbeits=
bedingungen, die mit den Geſverkſchaften getroffen wurden, zu befolgen.
Die Mehrzahl der Streikenden ſind Frauen.
* London, 10. Febr. Wie die Blätter melden, droht ein Streir
der Eiſenbahner in nächſter Woche auszubrechen. Einige
Mit=
glieder des Verbandes der Lokomotivführer und Heizer waren bei der
vor kurzem ſtatrgefundenen Schießerei in Mallow (Irland) ums Leben
gekommen. Der Vollzugsausſchuß forbert jetzt von der Regierung eine
Unterſuchung dieſer Angelegenheit. Der Ausſchuß droht, daß alle
Mit=
glieder des Verbandes in den Ausſtand treten werden, wenn die
Unter=
ſuchung nicht ſtattfindet. Der Generalſekretär des Verbandes erklärte,
die Lage ſei ſehr ernſt.
Keine Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung.
Berlin, 10. Febr. (Wolff.) In der Zeitung Der
Konfek=
tionär wird mitgeteilt, das Reichsarbeitsminiſterium habe
be=
ſchloſſen, die Erwerbsloſenunterſtützung zu
er=
höhen. Dieſe Mitteilung wurde auch von der Tagespreſſe
übernommen. Die Nachricht iſt unrichtig. Es wird zurzeit
nicht beabſichtigt, die Unterſtützungsſätze, die erſt am 1. Nodember
1920 den Bedürfniſſen des Winters angepaßt wurden, weiter
heraufzuſetzen.
Konferenz der Ernährungsminiſter.
* Berlin, 10. Febr. Die am 21. und 22. Februar in
Mün=
chen tagende Konferenz der Ernährungsminiſter
der Einzelſtaaten und des Reichsernährungsminiſters erörtert in
erſter Linie die künftige Form der
Getreidebewirtſchaſ=
tung. Anſchließend an den Hauptgegenſtand der Münchener
Beſprechungen wird ſich die Konferenz mit der Preisgeſtaltung
für die Ernte 1920/21 beſchäftigen. Irgendwelche Entſcheidung
iſt in beiden Fragen noch nicht getroffen. Die Reichsgetreideſtelle
übermittelte den beteiligten Behörden eine Denkſchrift als
Ver=
handlungsmaterial.
Feierſchichten in den Saargruben.
Saarbrücken, 10. Febr. (Wolff.) Die Verwaltungsbehörden
der Saaugruben haben beſrimmt, daß ab 12. Februar eine weitere
Feierſchicht für die Belegſchaften der Saargruben eintritt.
Zum Milchſtreik in der Pfalz.
* Ludwigshafen, 10. Febr. Wie die Pfälziſche Poſt mitteilt,
fand geſtern in Neuſtadt auf Veranlaſſung der Speyerer Regierung in
Ardveſenheit von Vertretern der Pfrlz=Regierung und zwei Vertretern
der Landespreisprüfungsſtelle in München eine Beſprechung
zwi=
ſchen Erzeugern und Verbrauchern über die
Milchpreis=
frage ſtatt. Die Münchener Vertreter kamen auf einen Preis von
2 Mk., die Kreisbauernkammer auf einen ſolchen von 3,22 Mk. Zu einer
definitihen Einigung kam es in dieſer Sitzung nicht, doch wurde ein
Literpreis von 2,30 Mr. in Ausſicht genommen, falls die an die
bäuer=
lichen Organiſationen und an die Städte gerichtete Rundfrage
Einver=
ſtändnis der Beteiligten ergibt.
* Ludwigshafen, 10. Febr. Die Pfälziſche Poſt meldet: Die
Freie Bauernſchaft veröffentlicht nunmehr offiziell, daß
ſie folgende Forderungen in München erhoben ließ: 1.
Bewilli=
gung des Milchpreiſes von 2,50 Mk.: 2. Enülaſſung ſämtlicher
Verhaf=
teten; 3. Einſtellung ſämtlicher Verfahren gegen die am Streik
Betei=
ligten. Die Freie Bauernſchaft fügt hinzu: Die Freie Bauernſchaft wird
ſelbſtverſtändlich nach wie vor auf ihren Forderungen beſtehen bleiben.
Sollten die Verhandlungen in München kein befriedigendes Ergebnis
haben, ſo wverden wir den Kampf von neuem mit allen
Mit=
teln aufnehmen.
* Landau, 10. Febr. Nach dem Landauer Anzeiger gaben die
Freie Bauernſchaft und der Pfälziſche Bauernbund
folgende Erklärung ab: „Da man im allgemeinen der Anſicht iſt, daß die
Landwirtſchaft das Verhalten des Sekretärs Haas billigt, der bei dem
Milchſtreik dreitauſend Liter Milch in den Straßengraben leerte, oder
gar glaubt, man verlange ſeine Haftentlaſſung, ſo erklären wir dieſe
Auffaſſung für nicht richtig. Im Gegenteil verlangen
wir, daß Haas für das begangene Bubenſtück die
ver=
diente Strafe erleidet. Weiter iſt Haas nicht mehr als
Mit=
glied der Organiſation anzuſehen.”
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem UImiange der Einſender verantwortlich.)
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Steuerabzug vom Arbeitslohn der Dienſtboten.
— Auf das Eingeſandt in der Nr. 38 vom 8. ds. Mts. in obiger
Sache wird erwidert, daß bei Dienſtboten für freie Heizung und
Be=
leuchtung auf alle Fälle der Betrag von 100 Mark bezw. 40 Mark pro
Jahr in Anrechnung zu bringen iſt, auch wenn das Zimmer des
Dienſt=
boten nicht heizbar iſt, oder die Heizung des Zimmers aus irgend einem
anderen Grunde unterbleibt, da in dieſen Fällen dem Dienſtboten für
Benutzung der Heizung und Beleuchtung andere Räume des
Arbeit=
gebeus zur Verfügung ſtehen. Im übrigen dürfte die Bekanntmachung
der zuſtändigen Dienſtſtellen in der Nr. 343 dieſes Blattes vom 16.
De=
zember v. Js. und das im redaktionellen Teile der gleichen Nummer
er=
ſchienene Beiſpiel für die Berechnung des Steuerabzugs bei Dienſtboten
zu Zweifeln keinen Anlaß geben. Die in der betr. Bekanntmachung (die
übrigens in allen hieſigen Tageszeitungen erſchienen iſt) veröffentlichten
Bewertungsſätze gelten vom Januar d3, Js. ab; bis zu dieſem
Zeit=
punkte iſt die freie Koſt und
enſtboten bezüglich des
jerten. Was der Einſender
Steuerabzugs mit 1,50 Mark zu
mit „den ſich manchmal ſiderfprechenden Veröffentlichungen” im Auge
hat, iſt aus ſeinen Ausführungen nicht erſichtlich, dürfte aber ſvohl ebenſo
unzutreffend ſein, wie ſeine Behauptung bezüglich der ſteuerlichen
Be=
handlung der Dienſtboten durch das Finanzamt Frankfurt a.
Die Londoner Verhandlungen.
Die Meinung des Reichstagspräſidenten Löbe.
Breslau, 10. Febr. (Wolff.) In der Bresbauer
Volks=
wacht nimmt Reichstagspräſident Löbe zu den
Lon=
doner Verhandlungen über die Forderungen der
En=
tente Stellung und bedauert, daß die Entwaffnungsforderungen,
die in Spa bereits zugeſtanden wurden, nicht ſchon von
Deutſch=
land ſelbſt vollkommen durchgeführt ſeien. Bäume ſich die
baye=
riſche Reaktion gegen die von Simons zugeſagte Erfüllung der
Entwaffnungsbedingungen auf, ſo gefährde ſie nur die Sicherheit
des Reiches und müſſe von der Reichsregierung mit allen
Frie=
densfreunden niedergerungen werden.
Zur Forderung des milliardenfachen Kriegstributs
erklärt Löbe,, die Verpflichtung zur Zahlung von 226 Milliarden
Goldmark und etwa 36 Milliarden Ausfuhrabgabe zu
unter=
ſchreiben, hieße nicht nur wider Treu und Glauben, ſondern auch
gegen alle Vernunft eine Verpflichtung eingehen, deren
Unmög=
lichkeit beim erſten Zahlungstermin ſich kraß
er=
geben würde. Alſo wird die deutſche Regierung bei ihrem Nein
bleiben müſſen, auch wenn die feindlichen Mächte ſo gütig ſein
ſollten, ſich 50 oder 60 Milliarden abhandeln zu laſſen, wozu ſie
jedoch nicht die geringſte Bereitwilligkeit zeigen.
Der Reichstagspräſident erörtert dann die Anſchauung, daß
vielleicht fchon in den erſten Märztagen die Ausſicht auf
einen Ausweg verbaut ſein könnte und die Alliierten ihre
Dro=
hungen wahrzumachen beginnen würden. Wird das
Ruhr=
gebiet beſetzt, ſo dürfte weder die Arbeitsfreudigkeit der
Berg=
leute gehoben werden, noch die Qualität der Kohle ſich beſſern.
Die Wirkungen der verminderten Förderung würden nicht nur
die Franzoſen ſpüren, ſondern in Deutſchland würde das Heer
der Arbeitsloſen ſo wenig Steuern zahlen, wie die ſtillgelegten
Betriebe, und die geſunkenen Produktionskräfte
würden dann allen Ausfuhrabgaben ein ſchnelles Ende machen.
Welche politiſchen Strömangen dann nach oben kämen, laſſe ſich
gar nicht abſehen. Eines nur ſei ſicher: weder eine Regierung
Hergt=Ludendorff=Eſcheriſch, noch eine ſolche von Levi=Koenen=
Adolf Hoffmann wäre gewillt, geſchweige denn imſtande,
irgend=
welche Zahlungen auf Frankreichs Anſprüche zu vollziehen. Ob
aber die neuen Wirren, in die Deutfchland dann geſtürzt würde,
auf unſer Land beſchränkt blieben, erſcheine ſehr unwahrſcheinlich.
Ein krankes Glied am großen europäiſchen Körper ſteckt ein
an=
deres an, und halb indalide Staaten liegen genug vor unſeren
Toren, die ſchnell vom Fieber ergriffen ſein würden.
Die deutſchen Gegenvorſchläge.
Berlin, 10. Febr. (Wolff.) Eine Korreſpondenz bringt die
Nachricht, daß im Reichsfinanzminiſterium für die Londoner
Konferenz Gegenvorſchläge ausgearbeitet würden, die darauf
hinauslaufen, der Entente 115 Milliarden anzubieten.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, entbehrt die
Nachricht jeglicher Begründung.
Die Haltung Bayerns.
Berlin, 10. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Zur Stunde liegt noch keine amtliche Mitteilung
aus München vor, wie ſich die bayeriſche Regierung zu der
Entwaffnungsforderung der Entente ſtellt. Das lange
Aus=
bleiben des offiziellen Communiqués läßt darauf ſchließen,
wel=
chen ſchweren Kampf das Miniſterium Kahr mit den
Partei=
gruppen auszufechten hat. Es gilt aber ſchon jetzt in
unter=
richteten Kreiſen als feſtſtehend, daß die Entwaffnung für Bayern
ſchwere Gefahren in ſich birgt, andererſeits iſt ſich aber das
Ka=
binett Kahr auch der Notwendigkeit bewußt, daß es dem
Stand=
punkt der Reichsregierung Rechnung tragen muß, die in Spa
übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Bayern wird aber
die Entwaffnung auf keinen Fall ſelbſt durchführen, ſondern dies
der Reichsregierung oder der Entwaffnungskommiſſion
über=
laſſen.
Eſcherich, der Organiſator der baheriſchen
Einwohner=
wehren, weilte geſtern vorübergehend in Berlin, doch wurde er
nicht zu offiziellen Beſprechungen hinzugezogen.
Die Reiſe, die der Reichsminiſter Dr. Simons am
Sams=
tag nach Stuttgart und anſchließend von da nach Darmſtadt
unternimmt, war bereits ſeit langem geplant und hat mit der
Entwaffnungsfrage nichts zu tun. Dr. Simons wird in
Stutt=
gart in den Stieglerſälen eine Rede halten, wobei er auch auf
die letzten Reden des engliſchen Miniſterpräſidenten Lloyd
George eingehen wird. Wie verlautet, beabſichtigt Dr. Simons,
ſeine Reiſe auch auf eine Reihe anderer Städte Süd= und
Weſt=
deutſchlands auszudehnen.
T.1. München, 10. Febr. Die
Sozialdemokrati=
ſche Landtagsfraktion und die Landeszentrale von
Bayern haben einen Aufruf erlaſſen, in dem ſie die Entwaffnung
Bayerns entſprechend den Entſcheidungen von Paris zum Zwecke
der Erhaltung der Reichseinheit verlangen. Die
Landeszen=
trale, für die Auer zeichnet, fordert die Parteigenoſſen im
gan=
zen Lande auf, Verſammlungen abzuhalten und der Regierung
den Standpunkt klarzumachen. — Die Fränkiſche Tagespoſt in
Nürnberg veröffentlicht Dokumente, aus denen hervorgeht, daß
in Bayern eine geheinze militäriſche Organiſation beſteht, die
die Einwohnerwehren kontrolliert und die Haltung der
Re=
gierung beſtimme.
Die Baheriſche Volkspartei=Korreſpondenz erklärte heute
morgen, man dürfe hoffen, eine Einigung in der
Ent=
waffnungsfrage zu erzielen. Der Miniſterpräſident und
die Fraktion der Baheriſchen Volkspartei befinden ſich in der
Beurteilung der Lage in vollkommener Uebereinſtimmung. Man
ſei bemüht, einen Weg zu finden, der die Lebensintereſſen des
bayeriſchen Staates berückſichtigt, ohne daß dabei die Intereſſen
des Reiches Schaden litten.
T.U. Berlin, 10. Febr. Wie die Voſſiſche Zeitung von
zuberläſſiger Seite erfährt, wird die an die Reichsregierung
ab=
zugebende Erklärung der bayeriſchen Regierung
zwvar den grundſätzlichen Standpunkt, der in der veröffentlichten
Kundgebung der bayeriſchen Regierung zutage trat, erneut
be=
tonen, gleichzeitig wird aber zum Ausdruck gebracht werden, daß
der Vollzug der Entwaffnung nach dem Entwaffnungsgeſetz
eine Aufgabe der Reichsregierung, insbeſondere des von ihr
entſandten Entwaffnungskommiſſars, darſtelle, dem es überlaſſen
werden muß, die efitſprechenden Maßnahmen zu treffen. Die
Verhandlungen zur Durchführung dieſer Maßnahmen müſſe die
Reichsvegierung ihm überlaſſen.
Der bayeriſche Landtag über die Pariſer Beſchlüſſe.
T.U. München, 10. Febr. Handelsminiſter Hamm kam
in der heutigen Landtagsſitzung auf das Pariſer Diktat zu
ſpre=
chen und erklärte: Wir ſind entſchloſſen, die Pariſer
Forderungen abzulehnen. Was von uns verlangt
wird, iſt nicht mehr nur eine völlige Unmöglichkeit, ſondern ein
Wahnſinn. Es ſoll uns auferlegt werden von Menſchen, die
getrieben werden vom Haß und Vernichtungswillen. Die Löſung
kann nicht gefunden twerden im Geiſte des Verſailler Vertrages,
ſondern nur im Geiſte des Friedens, der gemeinſchaftlichen
Zu=
ſammenarbeit und des guten Willens aller Nationen. Der Geiſt
von Paris iſt davon himmelweit entfernt. Wir wiſſen nicht, ob
in London der Geiſt der Vernichtung oder der
Zuſammen=
arbeit vorherrſchen wird. Wir werden in energiſcher Arbeit alle
wirtſchaftlichen Unterlagen für die Londoner Konferenz
vorbe=
reiten und Bayern wird dabei durch die gleichen ausgezeichneten
Sachverwalter vertreten ſein, wie in Verfailles, Brüſfel und Spa.
Für uns bleibt nur die übrig die völlige Einigung aller
Volks=
genoſſen, wie wir Genoſſem eines Schickſals ſind. Wir wiſſen
nicht, ob der Abſchluß eines Abkommens gelingen wird oder nicht.
Wenn er nicht gelingt und man uns Feſſeln anlegen wird, dann
wiſſen wir, daß uns dieſe Ketten innerlich nicht binden.
Die Interpellätionder Unabhängigen über die
vom Miniſterpräſidenten v. Kahr in der Berliner
Miniſterkon=
ferenz am 5. Februar eingenonunene Haltung wird vorausſichtlich
von der Regierung nicht beantwortet und daber vom Landtag
nicht beſprochem werden, weil in Berlin die Vertraubichkeit der
Verhandlungen vereinbart worden iſt.
Lloyd George amtsmüde?
T.u. Amſterdam, 10. Febr. Lloyd George hielt am
Dienstag eine Rede, in der er auf die Notwendigkeit
natio=
naler Einigung und auf Vermeidung von
Parteiſtreitig=
keiten hinwies, da die internationale Lage dies erfordere. Er
ſagte, daß er ſeine Entlaſſungnehmenwürde, ſobald
die Kriſe beſeitigt ſei.
Das Vertrauensvotum für Briand.
Paris, 10. Febr. (Wolff.) Bei der Abſtimmung der
Kam=
mer haben ſich 102 Deputierte an der Abſtimmung nicht
beteiligt. Gegen die Vertrauenstagesordnung ſtimmten
geſchloſſen die Sozialiſten und Kommuniſten, weiter die
Mitglie=
der der Partei Arrago, 7 radikale Sozialiſten, 9
Linksrepublika=
ner, 6 rechtsſtehende Republikaner, 6 Abgeordnete, die keiner
Par=
tei angehören, und 2 Mitglieder der republikaniſchen
ſozialiſti=
ſchen Fraktion. Dr Temps ſagt bei Beſprechung der Briand
bewilligten Vertrauenskundgebung, es ſei die berechrigte und
not=
wendige Genugtuung, das Parlament habe aber ſich vorbehalten,
das Abkomen erſt an dem Tage zu beurteilen, an dem das
Ab=
kommen von London hinzugekommen iſt. Das ſei
deutlich zum Ausdruck gekommen in der Aeußerung des
Depu=
tierten Fabry, des Urhebers der Vertrauenstagesordnung. Er
ſagte, alle Abgeordneten hätten den Eindruck, daß erſt neue
Verhandlungen das in Paris begonnene Werk zu einem
vollkommenen machen können, über das alsdann die Kammer ſich
auszuſprechen habe. Wie der Temps ausführt, hoffe Frankreich,
daß die Verteilung der deutſchen Entſchädigung nicht nach dem
einfachen Verhältnis erfolge, wie es bisher immer aufgeführt
wurde, ſondern man verlange, daß erſt alle erlittenen
Schäden in Frankreich reſtlos wieder
ausge=
glichen werden und daß erſt dann die etwa noch übrig
blei=
bende Summe unter den Alliierten in dem vereinbarten
Ver=
hältnis aufgeteilt wird. Liberté ſagt, es müſſe vermieden
wer=
den, daß London zum Tribunal wird, auf dem die Franzoſen
die Verlangenden ſind, die Deutſchen die Verteidiger und die
an=
deren Verteidiger die Richter.
Die Stellungnahme Amerikas zu den Pariſer
chlüſſen.
Berlin 10. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Der vormals führende demokratiſche Senator
Ja=
mes Lewis erklärte, wie aus Neu=York gemeldet wird, daß die
geſamte amerikaniſche Handelswelt die Regierung unterſtützen
müte in ihrem Beſtreben, die Zerſtörung Deutſchlands
zu verhindern. Die Zerſtörung Deutſehlands würde den
Anfang vom Ende des amerikaniſchen Welthandels bedeuten.
Die Wiedergutmachungsvorſchläge von Paris würden die
Zen=
tralmächte hindern, irgendeine wirtſchaftliche Hilfe von Amerika
zu erhalten. Die Höhe und die Methode der Zahlungen, ſagt er,
ſeien nur deswegen ſo ausgeklügelt worden, um Deutſchland
dar=
an zu hindern, von irgendeiner anderen Sekte als von den
Kriegsgläubigern Hilfe zu erlangen, wodurch die Deutſchen
im=
ner tiefer in die Schnild der Entente geraten würden. Die
Ver=
einigten Staaten dürften ein derartiges Unrecht niemals
gut=
heißem.
Die Steuerbelaſtung in Deutſchland
und in Frankreich.
*Berlin, 10. Febr. In einer Denkſchrift des
Völ=
kerbundes, die der internationalen Finanzkonferenz in
Brüſ=
ſel im Herbſt vorlag, war die (deſamtbelaſtung an
Steuern und Abgaben in Deutſchland noch auf nur
474,90 Mark pro Kopf berechnet. Das geſchah auf Grund älteren
Materials. Sie beträgt tatſächlich auf den Kopf der Bevölkerung
753, 37 Mark. Die Steuerbelaſtung in Frankreich beträgt
nach der Denkſchrift auf den Kopf 416,80 Franken. Die
Denk=
chrift nimmt ein Durchſchnittseinkommen in
Deutſch=
land mit 3900 Mark und in Frankreich mit 3200 Franken auf den
Kopf an. Wenn man ſich auf den Boden dieſer Zahlen ſtellt
und ſie, wie es die Denkſchrift tut, in Dollar umrechnet, beträgt
nach dem Kurſe vom 31. Januar in Deutſchland das
Durch=
ſchnittseinkommen 60,84 Dollar und die Steuerbelaſtung 11,75
Dollar, in Frankreich das Durchſchnittseinkommen 225,92 Dollar
und die Steuerbelaſtung 29,42 Dollar. In Deutſchland muß
da=
her die Bevölkerung 20 Prozent des Durchſchnittseinkommens an
den Staat abführen, während der Franzoſe nur 13 Prozent
ab=
zugeben hat. Danach iſt die ſteuerliche Belaſtung in Deutſchland
ſehr viel ſchwerer als in Frankreich und dies
be=
ſonders, wenn man berückſichtigt, daß kleinere Einkommen viel
weniger abgabepflichtig ſind als größere. Setzt man das
Exi=
ſtenzminimum für Deutſchland und Frankreich auf den Kopf der
Bevölkerung auf etwa 40 Dollar aus, ſo bliebe als
beſteuerungs=
fähiges Durchſchnittseinkommen in Deutſchland der Betrag von
etwa 20 Dollar und in Frankreich etwa 180 Dollar. Es dürfte
für die Franzoſen ungleich leichter ſein, von 180 Dollar 29,42,
als für die Deutſchen von 20 Dollar 11,75 für Steuerzwecke zu
erübrigen.
Oberſchleſien.
Drohung mit Beſetzung Oberſchleſiens.
T.ü. Berlin, 10. Febr. Wie der Deutſchen Zeitung
ge=
ineldet wird, rechnet man in Oberſchleſien mit einer neuen
Verſchiebung der Abſtimmung, und zwar bis zur
endgültigen Entſpannung der augenblicklichen Lage. Die fran=
zöſiſchen Behörden in Oberfehleſfen haben in den letzten Tagen
diesbezügliche Anordnungen vorläufiger Art erhalten. Von
polniſcher Seite wird verbreitet, daß im Falle einer deutſchen
Weigerung in London eine Abſtimmung überhaupt nicht
ſtatt=
finden wird und die Polen auf Frankreichs Geheiß
Oberſchleſien beſetzen werden, um die Forderungen der
Entente auch im Oſten ſicherzuſtellen. Die Beſetzung deutſchen
Gebietes würde ſich in dieſem Falle nicht auf den Weſten
be=
ſchränken. Zwiſchen Paris und Warſchau beſtehe ein
leb=
hafter Meinungsaustauſch über dieſe Frage. Mindeſtens rechne
man aber damit, daß Frankreich, ſalls London ſeine Hoffnungen
enttäuſcht, den polniſchen Terror während der Abftimmungstage
nicht bekämpfen wird, und Polen, geſtützt auf die franzöſiſchen
Bajonette, große Teile des Induſtriegebietes an ſich reißen wird.
Die Zentraliſierung der Salzausfuhr.
Berlin 10. Febr. (Wolff.) In einer Preſſemitteilung
der Reichsregierung wird erneut betont, daß die gegenwärtige
Unüberſichtlichkeit der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die
Finanznot des Reiches auch weiterhin die Zentraliſierung
der Wirtſchaftspolitik auf dem Gebiete der
Salzausfuhr erfordere. Beſonders durch die zwiſchen
Deutſchland und den anderen Ländern zu ſchließenden
Kom=
penſationsverträge ſei dies unerläßlich. In einer
kürz=
lichen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Reichstages erklärte der
Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons, daß nur die ſtraffe
Organiſierung der in dem Exportverband zuſammengeſchloſſenen
Intereſſenten die Erfüllung dieſer Verträge auf das ſicherſte
ge=
währleiſte. Die Reichsregierung hält daher unter allen
Umſtän=
den an der Ausfuhrkontrolle und der jetzigen Regelung der
Aus=
fehr feſt.
Die Konzeſſionen der Gebrüder Mannesmann
in Maxokko.
T.U. Paris, 10. Febr. Das internationale Schiedsgericht
züglich der Mannesmann=Rechte eine endgültige
Ent=
ſcheidung getroffen. Den Gebrüdern Mannesmann, deren
aus=
gedehnte bergbauliche Tätigkeit in Marokko den Reichstag und
die öffentliche Meinung Deutſchlands ſeit gerade 10 Ja
weit über ihren ſachlichen Rahmen hinaus in Erregung ve
hatte, iſt jetzt eine große Zahl von Konzeſſic
rechten zugebilligt worden. Dieſe Rechte ſind nach=
Friedensvertrage von dem gleichen Schiedsgericht in Geldesſ
abzuſchätzen.
Eine Audienz des neuen italieniſchen Botſchafte
beim Reichspräſidenten.
Berlin, 10. Febr. (Wolff.) Der Reichspräſio
empfing den neuernannten italieniſchen Botſcha
Alfredo Fraſſati zur Entgegennahme ſeines Beglaubigt,
ſchreibens. Auch der Reichsminiſter des Aeußern Dr. Sim
war zugegen. Der Botſchafter hielt folgende Anſpra
Indem ich Ihnen das Schreiben überreiche, in dem der H
nrich als Botſchafter bei der deutſchen Regierung beglau,
möchte ich Ihnen das Gefühl und die Abſichten ausdrücken,
denen ich mich bei meiner Miſſion leiten laſſen werde. In d
ſchickſalsſchweren Stunde verlangen die europäiſchen Lände
allem, ſich dem Friedenswerk des Wiederaufbaues widme
können, den nur der Wiederaufbau auf den granitnen Gru
lagen der Arbeit, Verbrüderung und Gerechtigkeit unter den
kern kann die erſehnten politiſchen und ſozialen Verhältniſſe
bereiten und ſchaffen, welche jeden Konflikt zukünftig unmö
machen. Die höchſte Weisheit der Völker beſteht heute darin.
höheren Idealen zuzuſtreben, in deren Beachtung allein Eu
und die ganze Welt Rettung finden kann. Das deutſche und
italieniſche Volk müſſen in dieſer Sehnſucht nach Frieden in
bedingter Solidarität Hand in Hand gehen. Ich für me
Teil werde mein Möglichſtes tun, damit dieſe Gemeinſamkei
Gefühle in einer fruchtbaren und harmoniſchen Entwicklung
ſerer Beziehungen ſeinen Ausdruck findet. Dann werden, w
zu hoffen iſt, unſere beiden Völker ihre Fähigkeiten" frei
wickeln und ihre Intereſſen verfolgen können, und zwar nicht
zum eigenen Vorteil, ſondern zum Heil der ganzen Menſck
Auf dieſes Werk werde ich alle meine Kräfte verwenden. In
ſer Hoffnung ſpreche ich für ein glückliches Gedeihen des deut
Volkes meine beſten Wünſche aus.
Der Reichspräſident erwiderte: Ich habe die (
aus den Händen Eurer Exzellenz das Schreiben des Königs
Italien entgegenzunehmen, durch das Sie als Botſchafter
wir beglaubigt werden. Von dem Wunſch, den Sie für
deutſche Volk ausgedrückt haben, nehme ich mit dem verbind
ſten Dank Kenntnis und verſichere Sie, daß die Beſtrebungen
die Geſinnungen, die Sie ſich zur Richtfchnur unſerer künft
Zuſammenarbeit gemacht haben, auch meinem Wunſch und
ner Anſchauung entſprechen. Angeſichts der beiſpiellos ſch
rigen Lage, mit der in der heutigen Zeit alle Länder zu rec
haben, iſt es gebieteriſches Erfordernis der Stunde und der
Wille und Ratſchluß der Nationen, in friedlicher und vernu
voller Zuſammenarbeit an das Werk des wirtſchaftlichen Wicl
aufbaues heranzutreten und dabei nicht nur die eigenen Jr
eſſen im Auge zu haben, ſondern auch diejenigen der and
Völker verſtändnisvoll zu berückſichtigen. Die deutſche Regie=
und das deutſche Volk ſind einig in dieſer Erkenntnis und in
ſem Beſtreben, ſie zu betätigen, und müßte deshalb ein gler
Verhältnis auch bei den anderen Völekrn und derem Regierun
erwarten dürfen. Euer Exzellenz dürfen bei Verfolgung
hohen Ziele, die Sie ſich geſteckt haben, auf meine und der O
ſchen Regierung tatkräftige und verſtändnisvolle. Mitwirk
rechnen. Indem ich der Hoffnung Ausdruck gebe, daß es Ikn
gleich Ihrem Herrn Vorgänger gelingen werde, die Beziehug
zwviſchen unſeren Ländern zu fördern, heiße ich Euer Exzeld
im Namen des Deutſchen Reiches willkommem.
Nach dem Schluß der Audienz unterhielt ſich der ReichsM
ſident noch einige Zeit mit dem Botſchafter und dem Mitglien
der ätalieniſchen Miſſion.
Die bolſchewiſtiſche Propaganda in Italieny
Rom, 10. Febr. (Wolff.) Der Senat beſchäftigte ſich geſ
mit der bolſchewiſtiſchen Propaganda in Itali
Senator Garofalo hatte eine kleine Anfrage über die (
hüllungen der franzöſiſchen Polizei wegen der bolſchewiſtiſg
Propaganda an die Regierung gerichtet. Italien ſei bisher
ſeiner Gaſtfreundſchaft zu weit gegangen, und viele Auslär
hätten Mißbrauch damit getrieben. Die Regierung ſolle
Grenzen beſſer bewachen laſſen. Garofalo erinnerte an die n
nigfachen Beweiſe für die Tätigkeit der ruſſiſchen Bolſchewi
und warnte die Regierung vor den ſogenannten ruſſiſchen S
delsemiſſären.
Im Namen der Regierung antwortete Staatsſekretär C
mandini, der erklärte, die Regierung werde nie bolſchewiſti
Propaganda dulden.
Engliſche Verwahrung gegen italieniſche
Zeitungsangriffe.
T. 1. Rom, 10. Febr. Der britiſche Botſchafterl
der italieniſchen Regierung hat gegen die Haltung einiger ita
niſcher Zeitungen Proteſt eingelegt, weil dieſe im 1
floſſenen Jahre die Alliierten unter den nichtigſten V
vänden angegrüffen hätten. England ſei der Meinung,
ein ſolches feindſeliges und unfaires Verhalten zu beanſtan”
ſei, beſonders weil die Alliierten oftmals angegriffen wurb!
als ſie wirklich im Recht waren. Die italienifihe Regierung
dieſen Proteſt zur Kenntnis genommen, aber hinzugefügt,
es mit der Freiheit der Preſſe nicht vereinbar ſei, ſich in d
Dinge einzumiſchen.
Deutſch=ſüdſlawiſche Handelsbeziehungen.
* Berlin, 10. Febr. Der Miniſterrat in Belgt
verſagte dem zwiſchen den ſüdſlawiſchen Unterhändlern, 2N
früheren Finanzminiſter Popovitſch und dem Sektionschef
dorovitſch, und dem Miniſterialdirektor im Auswärtigen Aul
v. Stockhammern nach eingehenden und langſvierigen Verha
lungen vereinbarten und bis auf die Unterſchrift in beiden Spe
chen fertiggeſtellten vorläufigen Handelsvertrag
Zuſtimmung.
Vom Völkerbund.
Paris, 10. Febr. (Wolff.) Wie der Temps meldet, wi.
die Sitzung des Völkerbundrates, die am 21.
bruar in Genf beginnen ſollte, zu derſelben Zeit in Par
ſtattfinden.
Die türhiſche Frage.
* London, 10. Febr. Reuter meldet aus Konſtan z
nopel, daß Jzzet Paſcha an der Spitze der türkiſchen Du
gation für die Londoner Konferenz ſtehen wird.
anderen Mitglieder ſind der nationaliſtiſche Exminiſter für au
wärtige Angelegenheiten Mukta Bei, Juſſuf Kemal Bei, Drc
Bei und die Delegation der Angora=Regierung auf dem letzf
türkiſchen Kongreß in London.
Nach einer Habasmeldung aus Konſtantinopel hat Tich
tſcherin in einem an Muktar Bei gerichteten Telegramm
Regierung von Angora zu dem heldenhaften Kampf ges
die Ententemächte beglückwünſcht. Tſchitſcherin fügte hinne
es beſtänden keine Gründe, die Beendigung des Krieges ab
lehnen. Die Türkei müſſe aber fordern, daß die beſetzten U
biete, beſonders Konſtantinopel, vor Beendigung des
geräumt würden.
Krie ge
Landwirtſchaftliches.
— Landwirtſchaftliche Vortragskurſe. M
je gilt es heute, in der Zeit unſerer wirtſchaftlichen Not, jeden
ſtand mit den neueſten techniſchen und wiſſenſchaftlichen
Fo=
bekannt und ihn hierdurch wieder leiſtungs= und konkurrenzfacſch
machen, was den Wiederaufbau unſeres zerrütteten Wirtſchafts
in hohem Maße fördert. Von der Erkenntnis geleitet, von welch 9.de
Wert eine derartige Berufsberatung auch für unſere Landwirtſchal.
veranſtaltet die Landwirtſchaftskammer nach dem im vorigen MDlis
rege beſucht
Skurſus in Darmſtadt einen weiteren VO
ürungsfrage und der Rebenzüchtung”, Herr Regierungsrat Delb=Oppen=
Eeitenae eeh hoh
N uſtadt a. H. über „Rebſchädlinge und Ure Bekämpfung”; Herr Prof.
de. Muth=Oppenheim über „Weinbehandlung”. An die Vorträge ſoll
ſin eine Diskuſſion am Nachmittag anſchließen.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. Februar 1921.
agskurſus für praktiſche Landwirte in Mainz in der Zeit entſchloſſen, dieſe notwendige Einrichtung beizubehalten. Der zweite Verſammlungen: Landwirte aus dem
Landwirtſchaftskammer=
io m15. bis 1ſ. Februar. Wir uns mitgeteilt wird, werden Vor= Glternabend findet nun am Somstag, den 12. Februar, abends pünktlich
urge halten: Prof. Dr. Nößler=Darmſtadt über „Neuere Düngungsfra= 7½ Uhr, im keinen Turnſaal ſtatt. Wiederum iſt ein reichhaltiges Angeſtellten um 8 Uhr in der „Stadt Pfungſtadt‟. — Verband der
ier unter Berückſichtigung der Weinbergsdüngung‟ Divektor Fuhr= Programm zuſammengeſtellt, u. a. ein intereſſanter Vortrag über
Spenheim über „Neuere Erfahrungen auf dem Gehiete der Weinbau= „Die Ginwirhug des Vereinsturnens auf die Jugenderziehung” von
ſarmik”: „Herr Mittmann=Offenau über den „Stand der Nebver= Turnlehrer Roth, Gauvertveter des Main=Rhein=Gaues der deutſchen
Turnerſchaft. Die Eltern der Jugendabtoilung, fowie die Mitglieder
d. der Turngemeinde, auch Gäſte, ſind hierzu herzlichſt eingeladen.
Schluß des redaktivnellen Teils.
Spiel, Sport und Turnen.
* 1. Darmſtädter Fußballberein 1912. Am
kommen=
er Sonntag hat der Verein für ſeine 1. und 2. Mannſchaft die Liga=
I5 ſatz= ſowvie 2. Mannſchaft von Germania 1894 Frankfurt a. M. als
zrſt. Nach den Spielen der letzten Sonntage, die durchweg gute Kämpfe
upeſen ſind, zut urteilen. dürften auch die Spiele gegen Germania 94
ar ſpannend werden. Die 2. Mannſchaft des F. V. 1912 iſt erheblich
eſtärkt und dürſte man ganz beſonders auf ihr Abſchneiden geſpannt
hen. Das Spiel findet vor dem Spiel der 1. Mannſchaft ſtatt.
Vor=
nttags findet ein Uebungsſpiel der 3. Mannſchaft gegen die 4.
Mann=
caft ſtatt. Mittags trägt die 1. Schülermannſchaft das Rückſpiel gegen
ir 2. Jungmannſchaft Union aus.
* Turngemeinde Darmſtadt 1846. Nachdem der erſte
” ternabend der Jugengbteilung im Dezember v. Js. zur
alge=
ninen Zufriedenheit verlaufen war, hat ſich die Jugendvorturnerſchaft
Ut
Hotel-Restaurant
Der „Darmstädter Hof”
in vollem Betriebe. : Zivile Preise-
Wetterausſichten für Freitag:
Bedeckt, meiſt trocken, wieder kälter. Nondoſtwind.
D Wehesn
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Vortrag um 8 Uhr im Speiſehaus Rundeturmſtraße 16 (Neue Wege
zur Geſundheit).
Unterhaltungsabend des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
um 8 Uhr im Fürſtenſaal.
Seite 5.
bezirk Darmſtadt um 2½ Uhr im Rummelbräu. — Zentralverband der
weiblichen Handels= und Burenuangeſtellten um 8 Uhr im
Konkordia=
ſaale.
Mite deeneeendtene
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 11. Februar. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 45 Min,
Samstag, den 12. Februar, Morgengottesdienſt 9 Uhr. —
Sab=
batausgang 6 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Kottesdienſt in der Ehnagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 12. Febr. Vorabend 5 Uhr 10 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: „Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr
30 Min.
Did oNddr4
Teil und für Feuilleton: Dr. Dito WBaldgeſtels für heſſiſche Polt ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſchtug: für den Anz ige iteil,
„Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckeret. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblats” zu richten. Gtwaige Honorarforderungen ſind beizufigen: nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte .
uſtripte werden nicht zurückgeſeudt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
Die Geburt einer Tochter
zeigen freudig an
Hermann Lehmann u. Frau
Flora, geb. Salomon.
Darmstadt, den 10. Februar 1921
Bismarckstr, 56.
/*5
A 4
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Vater, Schwiegervater und
Onkel
Heinrich Merkel
Privatier
im 75. Lebensjahre nach langem ſchweren
Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen,
Darmſtadt, den 10. Februar 1921.
(B1822
Hofgartenſtr. 2.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
3 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend abgelehnt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
machen wir die ſchmerzliche Mitteilung,
daß unſer zweiter hoffnungsvoller, lieber
und unervergeßlicher Sohn und Bruder
Karl Mißback
nach langem mit großer Geduld ertragenem
Leiden plötzlich und unerwartet im nahezu
20. Lebensjahr in dem Herrn ſanft ent=
(*5561
ſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Eltern
und Schweſter.
Darmſtadt, den 10. Februar 1921.
Die Beerdigung findet am Samstag
nach=
mittag 4 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend abgelehnt.
Diplomaten-
Schreibtische
in Eichen mit englicchen Zugen.
Saubere gediegene Arbeit (B1770
Preis 11. 1250.—. Farbe nach Wunsch.
C. Ziegler, Heidelbergerstr. 108.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem, ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein
geliebter Gatte, unſer herzensguter,
unver=
geßlicher, treuer Sohn, Bruder,
Schwieger=
ſohn und Schwager
Herr Karl Dörner
Eiſenbahnpraktikant
im blühenden Alter von 25 Jahren.
In tiefem Schmerz:
Marianne Dörner, geb. Röder
Familie Konrad Dörner
Philipp Röder
„ Jakob Dörner.
Darmſtadt, den 10. Februar 1921
Teichhausſtraße 55.
(1823
Die Beerdigung findet am Samstag, den 12. K
ds. Mts., nachm. ½a3 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute morgen 7 Uhr verſchied nach kurzem
ſchweren Leiden meine innigſtgeliebte Frau 6
und herzensgute Mutter
Helene Herzbeiger
e anſch.
im Alter von 41 Jahren.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Herzberger und Kinder
Frau Schnepper, Mutter
Familie Heinrich Möſer
Fam. E. Herzberger u. Angehörige,
Darmſtadt, den 10. Februar 1921.
Mühlſtraße 25.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
uu 124 Uhr vom Portale des Waldfried=
(*5592
friedhofes aus ſtatt.
Achtung!
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Knaben=
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Geſchäftsſtelle.
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ar, Servierbrett.
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den
täglich friſ
eintreffend zu jeweils
Seite G.
Darmſtädter Tggblatt, Freitag, den 11. Februar 1921.
Nummer 4 1.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 10. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt,
Die bereits an geſtriger Börſe zum Durchbruch gekommene beſſere
Tendenz konnte heute weitere Fortzſchritte machen. Am Montmmarkte
gewenmnen Phönix 10 Prozent, Mannesmann 13 Prozent, Gelſenkirchen
6 Prozent, Schiffahrtswerte waren im Laufe des Verkehrs zirka 5 Proz.
gebeſſert. Am Markt für Chemiſche Werte notierten Holzverkohlung 30,
Scheideanſtalt 17 Prozent höher. Auch mexikaniſche Renten ſetzten ihre
Aufwärtsbewegung fort. Am Einheitswarkt wanen meiſt
Kursbeſſerun=
gen feſtzuſtellen. Im Freiverkehr wurden Deutſche Petvoleum zu
a=
ziehenden Kurſen aus dem Markt genommen. Höher waren auch Benz,
Holzmann und Raſtatter Waggon. Von fnemden Renten waren
öſter=
reichunggriſche Werte gedrückt.
Frankfurter Abenbbörſe vom 10. Februar.
w. Die feſte Tendenz hielt an, doch trat das ſpekulative Intereſſe in
eintelnen Spezialpapieren hervor. Montanpapiere waren geſucht.
Be=
ſonderer Nachfrage erfreuten ſich Harpener plus 8 Prozent, Oberbedarf
plus 7 Prozent. Im übrigen ſtellten ſich Gelſenkirchen und Deutſch=
Luxemburg höher, während Phöniz, Rheinſtahl und Mannesmann ſich
wenig deränderten. Daimler=Motoven ſetzten ihre Aufwärtsbewegung
fort und wurden um 7 Prozeut geſteigert, 268. Benz=Motoren waren
im freien Verkehr lebhaſt gehandelt 243. Deutſche Petroleum junge
waren geſucht 735—740, Schiffahrtsaktien erfuhren Kursbefeſtigungen,
beſonders Nordd. Lloyd. Chemiſche Aktien unvegelmäßig. Glektron
Gricsheim gaben 10 Prozent nach, dagegen blieben Badiſche Anilin um
8 Prozent höher. Zellſtoff Waldhof blieben gefragt, Spiegel und
Spie=
gelglas ſtiegen um 11 Prozent, Preßhefe Baſt, Clſ. Wollfabrik zu
weſent=
lich erhöhten Kurſen geſucht. Elektropzwpiere lagen vorwiegend gut
be=
hauptet. Megikaner unterlagen mäßigen Abſchwächungen. Der Schluß
geſtaltete ſich ruhiger, doch erhielt ſich die feſte Grundſtimmung.
Obes=
hedarf ſchließen V3½—275. Mansfelder Kure 4600. Maſchinenfabrik
Karlsruhe mußten mangels Angebots geſtrichen werden, zirka 20 Proz.
höher taxiert.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 10. Febr
VfeGeld Brief 10. Februar 7
Geld / Brief Re
Geld Brief .We
Geld / Briet Antw.=Bruſſ. 7 451I, 4520 4527, 74531I. Norwegen. W073.30T Ve N065. 90 MW7L.10 Holland...
London .. 2067.30 2o72 10 2067.80 20r2. 10 Schweden:
Helſingfors
New=Yore. 60 A 1331.10 91333.90 2347. 2342). 2341, 235.— 21o.80 22020 A Paris ... 48.— 434.* 4321), 4331 034—60 0.48 e Schweit .. 979.— 981.— 984.— 986. Vien (altes Spanien. 854.10 855.90 84 10 845.9 D.=Oeſt. abg 15.103,1 5.141 15.23-15.7— Italien 2223 2231. 2igl. 22014 Budapeſt .. A Liſſab.=Op.
Dänemark. „
u38.801t Aich Nr2380 tua6. 201 Prag. . .." —
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 10. Februar in Zürich 10,25
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,87½ (59,30)
Gul=
den, in Kopenhagen 900 (88,80) Kronen, in Stockholm 750
(88,80) Kronen, in Wien (9. Febr.) 1167 (117,80) Kronen, in Prag
(9. Febr.) 129,25 (117,80) Kronen, in London 8,36 (97,80) Schill., in
Neu=York 1,66 (23,80) Dollar, in Paris B/4 (12540) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 10. Febr. Börſenſtimmungsbild. Die geſtern
in Fluß gekommene Aufwvärtsbewegung hatte neue Käufer angelockt, ſo
daß bei Eröffnung des heutigen Börſenverkehrs auf nahezu allen
Um=
ſatzgebüs ten ſich zum Teil weſentlich höhere Kurſe ergaben. Ein
beſon=
deres Betätigungsfeld der Spekulation bildete der Montanaktienmarkt,
wo Bochumer Guß 30 Prozent, Harpener 11 Prozent, Höſch 17 Prozent
und Thale Eiſenhütte 27 Prozent höher einſetzten. Auch einzelne
Spe=
zialpapiere gewannen namhaft, ſo Daimler 18 Prozent, Deutſche Waffen
14 und Hirſch Kupfer 9½ Prozent. Im Berlaufe belebte ſich das
an=
fangs wenig umfangreiche Geſchäft und im Gegenſpiel blieben
nament=
lich die anfangs beſonders geſteigerten Kurſe nicht voll behauptet. Recht
feſter Haltung erfreute ſich der Schiffahrtsaktienmarkt, wo Deutſch=
Auſtraliſche 8 Proz., Hamburg=Südamerikaner 13 Proz. gewannen.
Spä=
terhin wandte ſich das Hauptintereſſe Hamburger Paketfahrt und Lloyd
zu, die 13 bzw. 7 Prozent gewannen, dann aber etwas unter Angebot
litten. Banken waren bei feſter Haltung wenig verändert.
Valutapapi=
blieben behauptet. Merikaner bei mäßig belebtem Geſchäft etwa
Prozent höher. Vom Anlagemarkt iſt eine 2½prozentige
Verſchleo=
rung der 4prozentigen ungariſchen Goldrente zu berichten. Dewen
zogen etwas an gegenüber niedrigeren vormittägigen Kurſen. Das
t=
ſchäft ſchränkte ſich ſchließlich im allgemeinen etwas ein.
Von den Produktenmärkten.
* Vorms, 9. Febr. Wormſer Warenbörſe. Futtermiel
etwas lebhaſter, Preiſe befeſtigt. Nauhfutter, Heu und Stroh, rulg
Lebensmittel gefuagter, da geringere Qualitäten zu Futterzwecken A
mahme finden. Kleeſaaten lebhafter, Rotklee in der Preislage z
1200—2000 Mk., Luzerne 2800—3300 Mk., Eſparſette 400—500 Mk., Saut
wicken 150—160 Mk., alles pro 100 Kilo.
* Berlin, 10. Febr. Produktenbericht. Am
Produku=
markt hat ſich gegen geſtern nichts Weſentliches geändert. Mais ſe
hauptete ungefähr ſeinen Preisſtand bei gleichbleibenden Forderungh
des Auslandes. Februarlieferung war mehr gefragt als angeboten.
Hülfenfrichten hat das Angebot nachgelaſſen. Beſonders wurden 3
terhülſenfrüchte umgeſetzt. Gute gelbe Lupinen und feine Serradch
waren zur Saat begehrt und erzielten für beſonders gute Wane ſc.
hohe Preiſe. Raps wurde bei feſter Haltung wenig umgeſetzt. Heu m
teilweiſe feſter. Stroh befeſtigte ſich infolge vermehrter Kaufonträge e
Papierfabriken.
* Berlin 10. Febr. Die Nationale Automobil=
Ge=
ſellſchaft ſchlägt 12 Prozent Dividende vor. Die 10
M=
lionen Mark junge Aktien ſollen zur Hälfte daran teilnehmen.
* Preisbewegung. Die Deutſche Bank hat Tabeln
über die Preisbewegung von Baumwolle, Blei, Gummi, Kaffee, Kupf.
Mais, Petroleum, Schmalz. Silber, Zink und Zinn für die Jahre 179
bis 1920 herausgegeben. Ebenſo Tabellen für Baumwolle, Elektrolt
kurfer, Jute Mais und Weizen, die erſt mit dem Termin beginnen, on
dem ab amtliche Notierungen vorliegen. Die Tabellen liegen imn dr
Bibliothek der Zentralſtelle für die Gewerbe zur Anſicht af
Frankfurter Kursbericht 10. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . .
B.
43%IlorIK.
Sparprämienanleihe.
4%0 Preuß, Konſols..
31%
1o0.
3
420 Bayern Anl. .......
4½%
.....
8% Heſſen unk. 1924..
3½% „ ..
......."
unrläfndiſche.
6% Bulgar. Tabak 1902.
19% Griech. Monopol.,
4½2% Oeſt. Staatsreutev
1913, ab 1918.... ....
4½% Oeſt. Schatzunwe./
ſtfr. v. 1914.. ... .. . ..
4½ Oeſt. Goldrente. . . . .
43 „ einheitl. Nente.
490 Rum. am. Rente v. 03/ 134,—
5½%0 „ Goldrente b. 131 118,75
425
am. „ konv. 99,75
v. 05
5 Türk. Admin. v. 1908
(Bagdadl Ser. I
Kodene.
9. 2. 10. 2. 77,50 77,50 68,50 67,25 65,50 65,50 67. 66,60 80,70 80/40 72.— 72.— 85. 85.— 65,50 65,90 55,73 56,10 53,50 73,50 62.— 82,50 83.— 66,10 66,20 73,75 59,60 60. 52.— 52,30 81,60 82,10 300,— 20,75 20,— 3 44,— 38. 20,— 130,— 118,25 98,25 s 1 136. 145— aI 120, I. 80,254 44,50 0 19,50 19— . 17,30 16,75
Mächaſie.
53
konſ. äuß. v.99
48 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
399
konſ inner.. ..
Af.
Irrigationsanl. 494,—
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.. .
2,6% Oeſt. Südb. /Lomb. 66,—
59 Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em. 49,10
38
4½%0 Anatolier I.
v. 1883.
*s Sclonge Käenie
5% Tehuantepee .. . . . ..
4½% „ ..."
Deutſche Städte.
Brlſ,e2 2 1us
425 Frankfurt v. 1913.. .. 99.—
v. 1903....
3½%0
420
3½2%
Pfandbriefe.
42 Pfälz.
4%0 Rhein,
33
zei
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.,
Darmſtädter Bank.
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank......
Dt. Effekt. u. Wechſelbr.
Deutſche Vereinsbk. . .
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank.
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer .............
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. ....
Gelſenk. Bergw.. . . . .
11050 Harpener Bergb. .... .
Eſchweiler Bergw.... . . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln...
Laurahitte . . . . . . . . . . . .
Lothringer Hütte . . . . . . .
Mannesmann Röhren...
89.— Phönir. 7.4ff77774
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Oberbedarf.......
Rhein. Stahlw. . .
Niebeck Montan....
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . .......
Nordd. Lloyd .. . . . . . ..
Südd. E.=B.=Geſ...... ..
Schantung E.=B.....
Baltimore. . . .
Kanada ......
Lombarden. ......
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg..
Badiſche Anilin .....
D. Gold=u. Siülbſcheideanſt.
2
295,50
170,50
150,—
239.—
206,—
299.—
198,25
64,50
169.—
425,—
565,—
313,50
326.—
42 —
243,50
582,—
302,—
548,50
553,50
246.—
253,—
512,—
416.—
185,—
182,50
560,—
430,—
127.—
299,—
511,—
775.—
Delu
295,—
172,50
150,25
239,50
214,—
304,—
198,50
64,75
169.—
435,—
558.—
318.—
329,—
444,—
323,—
360,—
538.—
559,—
563.—
255.—
267,
515.—
434,
195,—
191,—
559.
426,
124.—
300,
512,50
800,
Berliner Kurſe.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. . .. .
Deutſch=Niederländ, Tek.
Deutſche Erdöl. . . . . . . ..
Dt. Kaliwerke. . ........"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . ..
Oynamit Nobel ........
Elberfelder Farben.
Elektr, Lieferung ....."
Gelſenk. Gußſtahl. . . .. .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. . . . . ..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupfer.. .. .. . . . .
Höſch Eiſen... . . . ... . . ."
Hohenlohe Werke....
Kahla Porzellan. . .. ...
Linde’s Eismaſch.. .....
Lingel Schuh .. . . . . . ..
Linke & Hofmann..,
Nordd. Gummi .......
Orenſtein. ..........
Rathgeber Waggon ...
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke..
Sachſenwerk ...
Siemen Glas ....
Thale Eiſenhütte.
Ver. Lauſitzer Glas.
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer Werke ...
Deutſche Petroleum
Sächſiſche Gußſtahl,
Steaua Romana . . .
241.
108- üheit
370-isz lonn
524-kgebote
SSt-Fiſſt n P
Re.
uſtadt,
42-10. 79.
2u
G-
gs-
Bill
55
Sitl!
za
272.
Jagd=Verpachtung.
Samstag, den 19. Februar 1921,
nachmittags 2 Uhr,
wird im Gaſthaus „Eulbacher Hof” (BeſitzerJ. Treſer)
dahier die hieſige, en, 1600 Morgen große.
Gemeinde=Jagd
im Ganzen eventl.
6 Jahre öffentlich
Bemerkt wirb,
Nehjagd bekannt
Brombach, welche
Eberbach ſehr gut z
bezirk liegt.
Zell, den 5.
Heſſiſche
auch in 2 Bezirken auf weitere
(1775rid
verpachtet.
daß dieſe Jagd als eine gute
iſt und die Station Zell—
Kirch=
von Darmſtadt, Frankfurt und
zu erreichen iſt, milten im Jagd=
Fe ruar 1921.
Bürgermeiſterei Zell.
Grasmück.
Kinderpflegerinnenſchule
des Alieevereins für Frauenbildung u. Erwerb
Kurſus zur Ausbildung von
Fröbel’ſchen Kinderpflegerinnen.
Dauer 1 Jahr. — Be inn Oſtern.
Vorbildung: Erfolgreicher Beſuch
einer Volks= oder Mittelſchule.
Der Vorſtand.
Näh. Auskunfk und Anmeldungen (bis ſpäteſtens
1. März) durch die Leiterin Elſe Meywald,
Martinſtraße 28.
(18011
Hofreiten=Verſteigerung.
Mittwoch den 16. Februar Ifd. J8. zum erſtenmal u. Mittwoch den 2. März
Ifd. J8. zum zweitenmal, je nachmittags um 2 Uhr anfangend, ſoll die zu dem
Nachlaſſe des am 25. Fuli 1918 zu Fürſtengrund verſtorbenen ledigen Landwirts
Karl Schäfer gehörige Hofreite durch das Detsgericht Fürſtengrund, Kreis Erbach
i. O., im Gaſthauſe „Zum Hirſch” daſelbſt öffontlich verſteigert werden:
Die Hofreite umfaßt ein Wohnhaus mit guten Kellern, großer Scheune,
Futterboden mit Stallungen, geräumigem eingefriedigtem Hof und anſchließend
Grab= und Grasgarten. Die Gebäude würden ſich außer zu landwirtſchaftlichen
auch zu induſtriellen Zwecken oder als Anlage zu Erholungsheim, Ferienkolonie,
Landaufenthalt für Städtebewohner und dergleichen eignen, und iſt dasſelbe
jederzeit eine ſehr hoffnungsvolle Kapitalanlage. Die Zahlungsbedingungen ſind
für den Käufer ſehr günſtig geſtellt und werden bei der Verſteigerung bekannt
gegeben. Zu jeder Auskunft iſt der Unterzeichnete gern kereit. Fürſtengrund liegt
1. Stunden von dem Kurort König im Odenwald entfernt,
Bezeichnung der zu verſteigernden Grundſtücke.
Lfd.Nr. Flur Nr. Geſpann Kulturart Flächeninhaltam Schätzung
K 230 13. Gewann Hofreite im Ort 669 5400 z. 231 13. Gewann Grabgarten. 89 45 3. 231 13. Gewann Grasgarten 470 80
Neuſtadt i, O, den 4. Februar 1921.
Der Nachlaßpfleger:
Karl Schäfer.
Für kaufm. und Fabrih=Betriebe.
Einrichtung von ueuzeitl. Büchern, Kartotheken,
Magazin=Verwaltungen, Kalkulationen uſw.,
Nach=
tragen und Führung von Büchern. Unterricht durch
erfahrenen Bücher=Reviſor u. Treuhänder. Anfragen
unter 4 103 an die Geſchäts
Aufforderung.
Bähren Art
Anſprüche an den Nach=
laß der am 30. Januar
1921 zu Darmſtadt
ver=
ſtorbenen Privatin
Wil=
helmine Hartenſtein ſind
bis ſpäteſtens 28. ds.
Mts. bei dem
Unterzeich=
neten geltend zu machen.
Bis zum gleichen Tage
ſind Forderungen der
Nachlaßmaſſe zu
be=
gleichen.
Darmſtadt, 11. Febr. 1921
Luddeig Raah
Amtsgerichtstaxator
Wilhelminenſtraße 21.
Zuechs Umzugs Verbilligung.
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„„haus ſelbſtändig, in
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Männlich
19
Junger
nach 3jähr. Lehrzeit
Beſuch der landw.
ſerſchule zum April
ung Geſund und
Zuugsfähig, ſcheut er
Arbeit und möchte
bärts komnmen.
Mürgebote erbittet
„hriſti n Peſchko
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 11. Februar 1921.
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an der Verſammlung beteiligen.
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Ein Problem von
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„Die Sippschaft‟”
Sittendrama in 6 Akt.
In der Hauptrolle:
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Johannes Riemann.
Bobbys Pumpstation
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In der Hanptrolle.
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Hugo Flink.
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Villiger Gerſtenkaffee eingetroffen.
BoiA Kaßrel
Hahlertstr., Ecke Pareusstr.