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184. Jahrgang
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gerichtl. Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Nr. 40
Eine Schickſalsfrage.
S. Wenige Wochen nur noch trennen uns von der
parlamen=
riſchen Erledigung einer der wichtigſten Geſetzesvorlagen, die
Fortentwicklung unſerer innerpolitiſchen und namentlich
un=
ſter ſozialen Verhältniſſe zu regulieren beſtimmt ſind. Nach
olofen Vorbereitungen, fortgeſetzten Beratungen in
parlamen=
iſchen und interparlamentariſchen Ausſchüſſen iſt die
Schlich=
ſtngsordnung nunmehr nach offiziöſen Verlautbarungen
weit, daß ſie demnächſt dem Reichswirtſchaftsrat und dem
„Richstag zur endgültigen Erledigung zugehen kann. Aus der
ſchichte und Behandlung dieſes Geſetzentwurfs gewinnt der
befangene Beobachter den Eindruck, daß die Reichsregierung,
Sbeſondere das für ihn verantwortlich zeichnende Reichs=
ieitsminiſterium, dem Endergebnis mit recht großer Skepſis
bigegenſieht und die Entſcheidung ſo lange wie irgend möglich
auszuſchieben verſucht. Man kann das verſtehen, wenn man
der Kritik erinvert, der der Entwurf einer
Schlichtungsord=
iung von vornherein gerade ſeitens der Parteien ausgeſetzt iſt,
f deren Hilfe unſere ſozialpolitiſche Geſetzgebung von heute
n einmal noch angewieſen iſt, wenn man ſich weiter des
nega=
ben Ausganges der interparlamentariſchen Ausſprache zwiſchen
beitgebern und Arbeitnehmern erinnert, die das
Arbeitsmini=
rium vor einiger Zeit zwecks Herbeiführung einer
Verſtän=
hung oder wenigſtens einer Klärung veranſtaltet hatte.
Nun iſt eine gewiſſe Klärung dabei allerdings erreicht
wor=
hu aber doch nur in dem Sinne, daß die Unvereinbarkeit des
kabpunktes der beiden Parteien hinſichtlich der grundſätzlich
ſchtigſten Frage grell zutage getreten iſt, der Frage nämlich,
dieſes Geſetz zur Sicherung des ſozialen Friedens, das die
gierung bekanntlich nur auf Drängen von bürgerlicher Seite
wiſſermaßen als Korrelat zum Betriebsrätegeſetz ausgearbeitet
ſ, ob dieſes Geſetz weiter nichts bringen ſoll, als eine
Mechani=
hrung und Bureaukratiſierung unſerer bisherigen, aus freier
tiative hervorgegangenen und auf freier Vereinbarung
be=
ſenden Schlichtungseinrichtungen, oder aber ob man endlich
ſtmal den Mut aufbringen will, um des wirklichen ſozialen
auſchritts willen an gewiſſen ſakroſankten Begriffen zu rütteln
o durch die geſetzlich gewährleiſteten Schutzeinrichtungen der
Ereikwillkür feſte Grenzen zu ziehen.
Es handelt ſich im weſentlichen darum, wilde, d. h. ohne
Fſchöpfung aller Vergleichsmöglichkeiten angezettelte Arbeits=
Rniofe unter Strafe zu ſtellen, und zum andern, den Schutz der
eiswichtigen Betriebe zu gewährleiſten. Beiden
Forderun=
he ſtimmen die Arbeitgeber und die Mehrheit der bürgerlichen
Arteien rückhaltlos zu, während die Linksparteien und die
aſſe der gewerkſchaftlich organiſierten Arbeiterſchaft ſie mit
ſiter Heftigkeit bekämpſen. Welche Schlußfolgerung die
Richsregierung, aus dieſem wie es ſcheint unverſöhnbaren
Egenſatz der Anſchauungen für die Redaktion des endgültigen
Etvurfs gezogen hat, iſt befremdlicherweiſe auch heute, alſo
nittelbar vor der Entſcheidung, noch nicht erſichtlich. Dann
hß aber mit aller Offenheit geſagt werden, daß eine
Schlich=
hgsordnung ohne ſolche Kautelen vom bürgerlichen Standpunkt
3 als völlig wertlos angeſehen wird. Entſcheidendes Gewicht
die Einfügung von realen Sicherungen gegen wilde Streiks
Ut vor allem die Landwirtſchaft, die mit allergrößter Sorge
bn Frühjahr entgegenſieht, weil dann mit ziemlicher Beſtimmt=
At mit dem Ausbruch ausgedehnter Landarbeiterſtreiks zu rech=
I ſein wird. Ihre Forderungen, daß das
Schlichtungsverfah=
h obligatoriſch gemacht, daß der Schutz der Arbeitswilligen
ge=
hrleiſtet, daß ferner in ernſthafte Erwägung gezogen werde,
landwirtſchaftliche Arbeit zur Notſtandsarbeit mit
beſon=
em Schutzanſpruch zu erklären, ſind nach den Erfahrungen des
gangenen Jahres nur zu begründet. Sollte der
Regierungs=
wurf dem nicht Rechnung tragen, ſo wird es Sache der
bür=
lichen Parteien ſein, ihn in dieſem Sinne nachdrücklich zu
Krigieren.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Folgen des Pariſer Diktats.
* Im B. T. ſagt Walter Nathenau zu dem Pariſer
Veparationsplan u. a.: Was wir an Kriegsentſchädigung
iten, muß erarbeitet werden. Alles, was wir zahlen, ſind
Lter. Güter ſind Arbeit. Die Arbeitsleiſtung eines Volkes iſt
Frenzt. Sie wird bei gegebener Kraft gemeſſen in Zeit. Dieſe
Eit nennt man Arbeitsſtunden. 15 Millionen landwirtſchaftliche
Nd induſtrielle Arbeiter ſind uns geblieben. Das Jahr hat 300
Pbeitstage. Der Arbeitstag hat nach internationaler
Verein=
eung 8 Arbeitsſtunden. Das ergibt bei 15 Millionen
Ar=
tenden insgeſamt 36 Milliarden Arbeitsſtunden. Nach dem
Rutigen Stande der Technik kann man mit einer reinen
Wert=
hätzung von einer halben Goldmark in einer Arbeitsſtunde
Umen. Das bedeutet eine Geſamtwerterzeugung des Landes
u 18 Milliarden. Vor dem Kriege verbrauchte das deutſche
hlk für ſeine Lebensführung jährlich an Werten etwa 24 Mil=
Arden. Von den 18 Milliarden Werten, die wir heute erzeugen,
liſſen wir 6 Milliarden hergeben zur Bezahlung der Einfuhr
Achtiger Nahrungsmittel und Rohſtoffe. Es bleiben ſomit für
Aſeren Verbrauch 12 Milliarden, die ſich aber durch Zahlung
e Kriegsentſchädigung allmählich um 6 Milliarden verringern
Ilen. Es wird alſo von uns verlangt, entweder daß wir
un=
er Verbrauch auf den vierten Teil des Friedensverbrauches
ſchränken oder daß wir unſere Arbeitszeit ohne
Verbrauchs=
höhung um 6 Stunden auf 14 Stunden täglich verlängern.
Die franzüſiſche Kammer kritiſiert das Pariſer Abkommen.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) In der Debatte über das
ariſer Abkommen erklärte de Magellon, er zweifle,
5 Deutſchland bezahlen wolle. Man müſſe das Ruhrgebiet
ſetzen und das Rheinland der preußiſchen Beherrſchung
ent=
ben. Der Abgeordnete Klotz meint, das Pariſer Abkommen
für die Deutſchen vorteilhafter als der Verſailler Vertrag.
Frrand weiſt darauf hin, daß den Deutſchen deshalb die Art
Zwangsmaßnahmen nicht mitgeteilt worden ſei, weil dies
n Anſchein hätte erwecken können, daß es den Deutſchen
ge=
tiet ſei, darüber Bemerkungen zu machen. Dies aber
erlaub=
n die Allierten nicht. Loucheur führt aus, daß von der
0 bis 210 Milliarden Goldmark betragenden deutſchen Schuld
ankreich 52 Prozent erhalte. Man rechne damit, daß der
eGſekurs in acht Jahren normal ſei. Es ſei ein Irrtum, zu
gu ben, daß Deutſchland anders bezahlen könne als mit den
Eichtümern, die es durch den Export erwerbe. Man ſage,
eutſchland könne Frankreich nur bezahlen, indem es Frankreich
dem Weltmarkt zu ſeinen Ungunſten Konkurrenz mache.
Donnerstag, den 10. Februar
Wenn man zu handeln verſtehe, ſei dies jedoch nicht möglich. Die
deutſche Handelsbilanz müſſe mit 12 bis 13 Milliarden Goldmark
paſſiv bleiben. Er glaube, daß die deutſche Ausfuhr 20 bis 25
Milliarden Goldmark betragen könne. Die Annuität auf den
Export beſtehe darin, daß 12 Prozent der ausländiſchen Deviſen
abgeliefert würden, die eben die deutſche Regierung mit Hilfe
einer Steuer zurückzahlen müſſe. Die deutſchen Steuerzahler
müßten ebenſo hoch belaſtet werden wie die franzöſiſchen
Steuer=
zahler. Frankreich hätte für die verwüſteten Gebiete, auf zehn
Jahre verteilt, 80 Milliarden Franes auszugeben. Nach dem
Rückgang der Materialpreiſe werde man ſpäter mit 12 Milliarden
mehr ausrichten können als jetzt. Der Abgeordnete Favre.
wirft Loucheur vor, daß er den Friedensvertrag verkonnt habe.
Loucheur erklärt, das ſei nicht wahr. Alles, was die
Kon=
ferenz in Paris entſchieden habe, ſei im Vertrag enthalten. Es
entſteht ſodann eine kurze Auseinanderſetzung zwiſchen Klotz und
Tardieu einerſeits und Loucheur andererſeits. Tardieu
ver=
langt, daß Lloyd George gewiſſe Fragen geſtellt werden
hin=
ſichtlich der Regelung der Schulden. Loucheur erklärt, dies ſei
geſchehen. Die Antwort ſei zunächſt negativ ausgefallen,
wei=
tere Verhandlungen hätten aber ſchließlich nicht ungünſtia
ge=
endet. Frankreich habe durch Annahme der abänderungsfähigen
Jahreszahlungen verſucht, eine Formel zu finden, die die
Hoff=
nung geſtatte, daß Frankreich einſtens das erhalte, was man
ihm ſchulbe. Die Sitzung wird darauf auf morgen (Mittwoch)
vertagt.
Der belgiſche Oberkommiſſar gegen die Vernichtungspolitik.
F. Brüſſel, 9. Febr. Journal de Liege ſchreibt, der
bel=
giſche Oberkommiſſar in Koblenz, Rolin Jaquesmynes, habe
jüngſt im Salon des amerikaniſchen Generals Allen erklärt, und
zwar zu einem Belgier: „Wollen Sie dem belgiſchen Volke einen
Dienſt erweiſen, dann ſagen Sie den Journaliſten, daß die
all=
gemeine Meinung, man müſſe das induſtrielle Deutſchland
nie=
derſchlagen, Irrtum und eine Dummheit iſt. Eine Dummheit,
weil wir einen gefährlichen Haß verewigen und weil wir dem
deutſchen Volke jeden Eifer nehmen. Es wäre viel geſchickter,
von der wirtſchaftlichen Wiederherſtellung dieſes Landes Nutzen
zu ziehen, damit es bezahlt. So faſſe er ſeine Aufgabe in
Koblenz auf, und an dem Tage, an dem man anderes von ihm
verlange, werde er den Abſchied nehmen.
Die deutſche Antwort.
* London, 9. Febr. Reuter meldet aus Berlin, in
dor=
tigen britiſchen und franzöſiſchen Kreiſen werde die
Antwort Deutſchlands auf die Einladung zur Teilnahme
an der Londoner Konferenz ſür befriedigend angeſehen. Der
Ton der deutſchen Antwort ſei verſöhnlicher, als urſprünglich
er=
wartet worden war. Dies werde dahin ausgelegt, daß Dr.
Si=
mons ſich in ſeiner Haltung von bedachtſamen und einſichtsvollen
Erwägungen habe leiten laſſen.
* London, 9. Febr. Reuter meldet aus Paris: Es
ver=
lautet in dortigen politiſchen Kreiſen in bezug auf die Stelle in
der deutſchen Note, die die Vermutung ausſpricht, daß
die Verhandlungen in London eine Erörterung der deutſchen
Gegenvorſchläge umfaſſen werden, daß die deutſche
Dele=
gation gemäß dem Rechte, das ihnen der Friedensvertrag gibt,
gehört werden ſolle, wenn ſie irgendwelche neue Gegenvorſchläge
unterbreite, um das Pariſer Abkommen zur Durchführung zu
bringen. Es ſei möglich, daß dieſe Vorſchläge geprüft würden.
Wenn die Deutſchen dagegen verſuchten, die Frage der
Grund=
lage dieſes Abkommens zu verſchieben, ſo würden die Allierten
ſich nicht darauf einlaſſen. Daily Chronikle ſieht die
Ant=
wortder deutſchen Regierung auf die Einladung der
Alliierten zur Teilnahme an der Londoner Konferenz als eine
eingeſchränkte (qualified) Annahme an. Das Blatt ſchreibt, man
könnte ſich, obgleich wenige es erwarteten, eine Reihe von
prak=
tiſchen deutſchen Gegenvorſchlägen denken, die die Alliierten
gern ihren eigenen Vorſchlägen einverleiben oder gar an Stelle
ihrer eigenen ſetzen würden. Zugleich hätten jedoch die
Alliier=
ten das letzte Wort, und jedem Gedanken daran, gegen den
Willen der Alliierten die deutſchen Vorſchläge an Stelle
der=
jenigen der Allierten zu ſetzen, könne, wenn die Zeit komme,
energiſch entgegengetreten werden. Die deutſche Note gebe nicht
zu verſtehen, daß die Deutſchen die Vorſchläge der Allierten als
annehmbar bezeichneten, ſondern nur, daß die Vorſchläge nicht
den einzigen Ausgangspunkt der Erörterung bilden ſollen. Wenn
die deutſche Delegation jedoch einen ſolchen Vorſchlag ſpäter
machen ſollte, ſo müßte dem natürlich energiſch entgegengetreten
werden.
Kundgebung der preußiſchen Landesverſammlung.
Berlin, 8. Febr. (Wolff.) Der ſtändige Ausſchuß der
preußiſchen Landesverſammlung beſchloß folgende
Erklärung: Die unerhörten Forderungen, die dem deutſchen
Volke von den Alliierten in der Wiedergutmachungsfrage
zuge=
mutet werden, fanden den entrüſteten Widerſpruch aller
Volks=
kreiſe. Die preußiſche Volksvertretung ſchließt ſich dem in vollem
Maße au. Was mit den Lebensmöglichkeiten des deutſchen
Volkes vereinbar iſt, muß übernommen und den übernommenen
Verpflichtungen entſprechend für die Wiederherſtellung der
ver=
wüſteten Gebiete geleiſtet werden. Darüber hinaus aber kann
keinem Volke zugemutet werden, ſich freiwillig in Sklaverei zu
begeben. Dieſe Erniedrigung weiſt das deutſche Volk von ſich,
zumal damit zugleich ſeine Kinder und Kindeskinder zu einem
Sklavendgſein verurteilt würden. Die preußiſche
Volksvertre=
tung erwartet von der Reichsregierung, daß ſie ihren ablehnenden
Standpunkt unerſchüttert beibehält, und fordert in dieſer ernſten
Stunde, in der es ſich um Sein oder Nichtſein des deutſchen
Volkes handelt, alle Volkskreiſe auf, in der Abwehr dieſer
un=
möglichen Forderungen der Entente geſchloſſen
zuſammenzu=
ſtehen. Die Annahme der Entſchließung geſchah mit den
Stim=
men der bürgerlichen Parteien. Die Sozialdemokraten, die
Un=
abhängigen und die Kommuniſten gaben Sondererklärungen ab.
Die Stellung der bayeriſchen Regierung.
München, 9. Febr. (Wolff.) Die U. S.P. hat im Landtag
über die Stellungnahme des
Miniſterpräſiden=
ten v. Kahr in Berlin eine Interpellation eingebracht,
in der vom Miniſterpräſidenten Aufſchluß über ſeine Stellung
verlangt wird, die er am 5. Februar in Berlin angenommen
hat. Die Interpellation wird damit begründet, daß aus der
amtlichen Preſſe keine Klarheit über die Haltung der bayeriſchen
Negierung zu gewinnen ſei, da ein Widerſpruch zwiſchen den
offiziellen Meldungen der Berliner und der Münchener Re=
1921
gierung beſtehe. Der Ernſt der politiſchen Lage erfordere
Klar=
heit über dieſen Widerſpruch und Gelegenheit für den bayeriſchen
Landtag zur Stellungnahme.
Zurückhaltung im Handel mit Frankreich
und England.
H.B. Von einer ſehr großen Anzahl ſeiner Mitglieder wird,
wie der Hanſa=Bund uns ſchreibt, neuerdings der Wunſch laut,
ſofort eine großzügige Propagauda dagegen einzuleiten, daß
noch weiter franzöſiſche Waren in Deutſchland gekauft werden.
Der deutſche Konſument, ſo verlangen jene deutſchen Stimmen,
ſoll dazu erzogen werden, franzöſiſche Waren als Antwort
auf die Pariſer Beſchlüſſe energiſch zuräckzuweiſen.
Falls ſich auch England weiter hinter Frankreich ſtellt, ſoll der
einmütige Entſchluß auch auf engliſche Waren
aus=
gedehnt werden. Die naheliegende Befürchtung, daß gewiſſe
Erzeugniſſe, die wir durchaus brauchen, in Deutſchland
vor=
übergehend ſehr knapp werden könnten, dürfte zurücktreten
hinter der Möglichkeit, daß heute jede Ware über das
neu=
trale Ausland bezogen werden kann. Beſonders zu
be=
denken iſt, daß Amerika die größten Anſtrengungen macht, ſich
das Geſchäft mit Deutſchland allein zu ſichern, genau wie
Ame=
rika es im Kriege verſtanden hat, den ſüdamerikaniſchen Markt
und andere Exportmärkte an ſich zu reißen. Amerika wird auch
diesmal in Deutſchland triumphieren, wenn Frankreichs und
Englands Wahnſinn weiter geht. Es kann ſchon jetzt konſtatiert
werden, daß Amerika in letzter Zeit große Fortſchritte im
Handel mit Deutſchland gemacht hat.
Der Vorſtand des Hanſa=Bundes wird ſich mit dieſen
an ihn herangegangenen Wünſchen eingehend befaſſen und
ge=
gebenenfalls eutſprechende Maßnahmen organiſieren.
Eine Unterredung mit Hindenburg.
T:U. Bremen, 8. Febr. Die Weſer=Stadtzeitung
ver=
öffentlicht eine Unterredung mit Hindenburg. Mit
ſichtlichem Intereſſe ließ ſich der Generalfeldmarſchall über den
politiſchen Umſchwung Bericht erſtatten. „Ja,” warf er ein
„einig müſſen wir ſein! Unſer Unglück iſt unſere Eigenbrödelei.”
Auſ das Gebiet der großen Politik kommend, betonte
Hinden=
burg, daß ein militäriſcher Führer Frankreichs die Angſt vor
Deutſchland nicht los werden könnte und dafür vor allem die
ſinkende Bevölkerungsziffer Frankreichs in Betracht ziehe: Das
Verlangen der Franzoſen nach dem Nuhrgebiet hält der
Feld=
herr für eine durchaus ernſt zu nehmende Gefahr. Dadurch
dürfe ſich aber die Regierung nicht einſchüchtern laſſen, ſondern
müſſe feſt bleiben: das verlange ſchon die Würde. Nach ſeiner
Kenntnis hat ſich in Amerika, das gegen uns gefochten hat, ein
Umſchlag der Stimmung vollzogen. Der Abſtimmung in
Ober=
ſchleſien ſieht Hindenburg mit Vextrauen entgegen. Die
Vor=
gänge in Oberſchleſien müßten abſchreckend gegen Polen
wir=
ken, dazu komme der Valutaverluſt bei einem Uebergange
Ober=
ſchleſiens an Polen, außerdem das allgemeine kulturelle
Herab=
ſinken und nicht zuletzt die Pflicht für die Oberſchleſier, in das
polniſche Heer beim drohenden Kampf gegen Sowjetrußland
ein=
gezogen zu werden. Der Bolſchewismus in Oſtpreußen flaue
ſichtlich ab, die Städte wollen von den Kommuniſten nichts mehr
wiſſen, wie ihm Herr von Batocki vor einigen Tagen mitgeteilt
habe.
Handelsvertrag zwiſchen Amerika und
Deutſchland.
F. Paris, 9. Febr. Der Neu=York Herald meldet aus St.
Auguſtin: Die erſte Botſchaft des Präſidenten Harding au
den Kongreß wird den Antrag enthalten, die Entſchließung des
Senators Knox anzunehmen, der die Forderung nach
Been=
digung des Kriegszuſtandes zwiſchen den
Ver=
einigten Staaten, Deutſchland und Oeſterreich
ſtellt. Sollte dieſe Forderung Annahme finden, ſo will Harding
vorläufig den Abſchluß eines Handelsvertrages mit
Deutſchland einleiten, der auch gewiſfe Beſtimmungen des
Verſailler Friedensvertrages enthalten dürfte. Dieſer
Handels=
vertrag ſoll die künftigen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten
Staaten und Deutſchland in einer Weiſe regeln, daß der
Ab=
ſchluß eines Sonderfriedens nicht mehr erforderlich ſein würde.
Harding iſt der Anſicht, daß die Wiederaufnahme der
Handels=
beziehungen für den Wiederaufbau der ganzen Welt einen
be=
deutenden Schritt nach vorwärts bedeuten würde.
Italien.
Rom, 9. Febr. (Wolff.) Die Negierung reichte dem
Bureau der Kammer einen Geſetzentwurf über die Kontrolle
der Induſtrien durchdie Arbeiter ein. Der Entwurf
erläutert den Zweck der Kontrolle und zählt die Arten der
Ju=
duſttien auf, wo eine Arbeiterkontrolle eingerichtet werden kann,
Staatsbetriebe und die neuen Induſtrien ſollen auf vier Jahre
ausgeſchloſſen ſein; außerdem diejenigen Betriebe, die weniger
als 60 Arbeiter beſchäftigen. Der Entwurf enthält
Beſtimmun=
gen über die Zufammenſetzung der Kontrollkommiſſionen und
ihre Befugniſſe, die Verpflichtung zur Wahrung der
Betriebs=
geheimniſſe, ſowie Beſtimmungen über Arbeiterentlaffungen,
Ar=
beitereinſtellungen, Streik uſw.
Argentinien und der Völkerbund.
O.N.B. Buenos=Aires, 8. Febr. Präſident
Irri=
gohon gewvährte einem Vertreter des United Telegraf eine
Unterredung, in der der Präſident folgendes ausführte: „Die
argentiniſche Delegation, iſt auf der Geufer Völkerbundtagung
mit beſtimmten Vorſchlägen hervorgetreten, die jedoch von der
Verſammlung mehr als Nebenfragen denn als grundſätzliche
Probleme betrachtet wurden. Die argentiniſchen Delegierten
haben ſich nicht durch äußere Rückſichten, ſondern nur durch das
Empfinden für Recht und Gerechtigkeit leiten laſſen. Seit die
argentiniſchzen Delegierten ſich von der Geufer Verſanimlung
zu=
rückgezogen haben, iſt zwiſchen dem Völkerbuud und Argentinien
kein Austauſch von Mitteilungen mehr erfolgt.” Im Verlaufe
der Unterredung ſagte der Präſideut, ein Völkerbund ohne
Bei=
tritt aller Nationen ſei eine Unuöglichkeit, Argenniniens
Freund=
ſchaft für die Nationen ſei beſtimmt durch die Rückſicht auf die
Völker. Was Deutſchland anbetrifft, ſo ſei die Errichtung der
deutſchen Nepublik inmitten
hwierigkeiten das beſte
Zeugnis für die deutſche uitnk. Deutſchlands Niederlage ſei.
keine Schande für das deutſche Volk, das wie kein anderes
ge=
kämpft habe, bis ſchließlich der Sieg ſich der anderen Seite
zu=
neigte.
Arähfar.ts rgurat=
Bünetor. J, den Ku. Ferin: 43a1
Jeusimer +-
Spannung zwiſchen Amerika und England.
E. London, 9. Febr. Hieſigen amerikaniſchen
Preſſever=
tretern wurde von einer hohen amtlichen Stelle im britiſchen
Auswärtigen Amt erklärt, daß zwiſchen den Engländern
und Amerikanern eine Spannung beſteht, daß die
beiden Völker getrennte Wege gehen und ſie ihre gegenſeitige
Politik und wirtſchaftliche Lage beſſer verſtehen lernen ſollten.
Dieſe Erklärung rief in der geſamten engliſchen Preſſe
außer=
ordentliches Aufſehen hervor. Man erklärte England, daß die
Gefühle in Amerika wenig günſtig für England und Frankreich
ſeien und daß gegenwärtig keinesfalls der Zeitpunkt gekommen
ſei, zu den Amerikanern von der Annullierung der in den
Ver=
einigten Staaten aufgenommenen Anleihen zu ſprechen. Der
Staatsſekretär Globy wurde von amerikaniſchen Preſſevertretern
gefragt, ob es wirklich wahr ſei, daß die engliſch=amerikaniſchen
Beziehungen geſpannter ſeien, als es den Anſchein habe. Seine
Antwort lautete nur: Die Nachricht iſt verfrüht, ich kann ſie
kaum glauben. Weitere Mitteilungen zu machen weigerte er
ſich, insbeſondere gab er darauf keine Antwort, ob die Erklärung
der erwähnten offiziöſen Stelle in London beſagen ſollte, daß
die beiden Länder Wege gehen, die zum Kriege führen. In den
übrigen engliſchen Staatsämtern werden keinerlei
Informatio=
nen über dieſen Gegenſtand erteilt. Man intereſſiert ſich nur
dafür, wer für die Londoner Erklärung die Verantwortung trägt.
Irland.
London, 9. Febr. (Wolff.) Wie aus Cork gemeldet wird,
teilt die Militärbehörde die geſamte ländliche
Bevölke=
rung zwiſchen dem 17. und 50. Lebensjahre in Züge ein, um
als Bürgergarde aufzutreten und in dem ihnen zugewieſenen
Bezirk zu verhindern, daß Ueberfälle auf Streitkräfte der Krone
ſtattfinden, bezw. um beabſichtigte Ueberfälle ſofort zur
Kennt=
nis der Militärbehörden zu bringen. Dieſe Bürgergarde wird
für jeden in ihrem Bezirk vorkommenden Angriff verantwortlich
gemacht.
Die türkiſche Frage.
E. London, 8. Febr. Aus Konſtantinopel wird gemeldet,
daß die Nationalverſammlung in Angora beſchloſſen
habe, den Sultan für ab eſetzt zu erklären, falls die
Konſtanti=
nopeler Regierung eine beſondere Delegation zur Londoner
Kon=
ferenz entſenden werde. Es wird weiter gemeldet, daß die
Kemaliſten damit beſchäftigt ſind, Angora zur Hauptſtadt der
Türkei auszurufen.
London, 8. Febr. (Wolff.) Reuter meldet aus
Konſtanti=
nopel, daß die Regierung von Angora die Abreiſe der
Miſſion für die Londoner Konferenz via Adalia
mitgeteilt und erſucht hat, daß die Konferenz wegen der
Mög=
lichkeit einer verſpäteten Ankunft der Miſſion verſchoben werden
möchte. Die Zuſammenſetzung der Miſſion wird nicht mitgeteilt,
man vermutet jedoch, daß Jzzet Paſcha daran teilnimmt. Der
Beſchluß, die Delegation abreiſen zu laſſen, bedeutet keinerlei
Annäherung zwiſchen Nationaliſten und der Pforte. Die
Na=
tionaliſten drohen, die Entthronung des Sultans zu verkünden.
Wahlen in Südafrika.
London, 9. Febr. (Wolff.) Nach den letzten aus Kapſtadt
eingetroffenen Nachrichten über die ſüdafrikaniſchen
Neuwahlen haben bisher die ſüdafrikaniſche Partei 14, die
Arbeiterpartei 2 und die Nationaliſten 3 Sitze gewonnen. Daraus
geht hervor, daß General Smuts ſich bisher 40 Sitze geſichert
hat, was ein gutes Ergebnis für ihn bedentet.
* Dampfer „Hindenburg”. Auf der Werft in Vegeſack fand
am Dienstag der Stapollauf des Dampfers „Hindenbuxg” in
Gegenwart von Hindenburg, Ludendorff und der Hindenburg
ange=
hörigen Familien ſtatt. In der Taufrede ſagte Hindenburg: So zieh‟
denn hin über das weite Meer und zeige der Welt, daß Deutſchland den
vedlichen Willen hat, mit allen Völkern im Frieden zu leben, ſolange es
ähm die Ehre erlaubt, und knüpfe ein Band zwviſchen ihnen und uns,
das die Menſchheit einander näher bringt und den neidloſen Austauſch
ihrer Geiſtesarbeit und ihrer Händearbeit ermöglicht. Das iſt der treue
Wunſch eines alten Soldaten.
* Kleine politiſche Nachrichten. Aus Anlaß der Ankunft des erſten
Transports amerikaniſcher Milchkühe hat der
Ernährungs=
miniſter Dr. Hermes den mmerikaniſchen Spendern nachſtehendes
Kabeltelegramm übermittelt: „Die Ankunft des erſten Transportes der
Milchkühe gibt mir Veranlaſſung, zur Löſung des ſchvierigen Problems
meinen tief empfundenen Dank auszuſprechen. Die erneut erwieſene
amerikaniſche Opfertreue für das durch die Hungerblockade erſchöpfte
deutſche Volk wird in den weiteſten deutſchen Kreiſen aufrichtige Gefüchle
der Dankbarkeit auslöſen. Reichsminiſter für Ernährug und
Land=
wirtſchaft. — Die Agence Havas meldet aus Athen: Die griechiſche
Kammer nahm eine vierte Entſchließung an, in welcher gefordert
wird, daß gegen das Triumvirat Venizelos, Konduriatis und Danglis
das Todesurteil ausgeſprochen werde und alle aus dem Lande verwieſen
werden. — Das britiſche Kriegsamt hat Vorbereitungen zur ſchnellſten
Räumung von Meſopotamien getroffen. Einige Bataillone
haben bereits den Befehl erhalten, nach Indien zurückzukehren. — Nach
einer Meldung des Marin aus London meldet ein Funkſpruch aus
Mos=
kau den Tod Krapotkins.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Februar.
* Ernannt, wurde der Studienrat an dem Wolfgang=Ernſt=
Gyma=
ſium zu Büdingen Dr. Georg Appel zum Studienrat an dem
Real=
gymnaſium zu Gießen; die Ergänzungsrichter bei der Kammer für
Handelsſachen in Offenbach Fabrikant Georg Heinrich Koch in Neu=
Iſenburg und Kaufmann Karl Schömbs in Offenbach zu Handels=
richtern, Kaufmann Nichard Fritze, Kaufmann Willi Beck, Direktor
Fritz Niemeier und Kaufmann Kurt Biſetzki, alle in Offenbach,
zu Ergänzungsrichtern an dieſer Kamer, ſämtlich für die Zeit bis zum
31. Dezember 1921; der Amtsgerichtsoberſekretär Hermann
Meiſon=
ger in Darmſtadt zum Staatsanwaltſchaftsoberſekretär bei der
Staats=
anwaltſchaft am Landgericht der Provinz Starkenburg; der
Juſtizbureau=
inſpektor bei der Staatsanvaltſchaft am Landgericht der Provinz
Star=
kenburg Auguſt Jüngling in Darmſtadt zum Oekonomen am
Land=
gerichtsgefängnis in Darmſtadt.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Albert Deſaga zu Hüittenfeld
eine Lehrerſtelle an der katholiſchen Volksſchule zu Bensheim, dem
Lehrer Heinrich Göbel zu Lorſch eine Lehrerſtelle an der katholiſchen
Volksſchule zu Bensheim.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Amtsgehilſe beim Amtsgericht
Darmſtadt I Theodor Donde auf Nachſuchen und unter Anerkennung
ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte.
* Erledigt iſt die mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schul=
ſtelle zu Dirlammen, Kreis Lauterbach. Mit der Stelle war ſeither
Organiſtendienſt verbunden.
* Perſonalveränderung. In der geſtrigen Meldung mußte es
rich=
tig heißen: Ober ſtabsveterinär a. D. Dr. Johannes Beier.
* Perſonalie. Polizeiwachtmeiſter Theodor Koch wurde zum
Polizeioberwachtmeiſter befördert.
n. Strafkammer. Ein vor Jahresfriſt hier verübter Schwindel
zeichnet ſich durch Dreiſtigkeit der Täter und Vertrauensſeligkeit des
Betrogenen aus. Der jetzt 28 Jahre alte und betrugsrüchkfällige
Buch=
händler Eugen Federmann aus Kattowitz fuchte damals in einem
hieſigen Kaffeehaus nach einem geeigneten Opfer und fand es in einem
Studenven der Techniſchen Hochſchule, bei dem er ſich in feucht=fröhlicher
Geſellſchaft anzubiedern wußte. Der junge Mann äußerte geſprächstveiſe
die Abſicht, auf der Bank eine größere Summe zu erheben. F. ſpiegelte
den gleichen Zweck vor und ſchloß ſich bei dem Gange an. Während
jener die Sumne einkaſſierte, markierte der gefährliche Begleiter durch
Anfrage am Schalter gewandt den Enttäuſclſten, deſſen ſichere Anweiſung
ſich wider alles Erwarken verzögerte. Daran wurde nachher das
Er=
ſuchen an den Studenten um kurze Aushilfe aus der Vergelegenheit
ge=
knüpft. In zwei Tagen wollte F. das Darlehen von 1100 Mark
zurück=
erſtatten, und als Sicherheit gab er einen auf Gießen lautenden Wechſel,
der ſich nachher als wertlos erwies. Er ſelbſt verſchvand ſchleunigſt
von hier und konnte erſt im Laufe längerer Zeit erwittelt werden,
nach=
dem er inzwiſchen in Altoga wegen meuer Betrügereien zu drei Jahren
Zuchthaus und 300 Mark Geldſtrafe evtl. weiteren 30 Tagen Zuchthaus
und fünfjährigem Ehrverluſt verurteilt worden iſt. Aus dieſer
Straf=
verbüßung vorgeführt und geſtändig erhielt F. nunmehr zuſätzlich drei
Monate Zuchthaus nebſt 150 Mk. Geldſtrafe evtl. 15 Tagen
Zucht=
haus. — Wegen Hehlerei wurden die bisher unbeſtraften Althändler
Heintrich Haas Eheleute von Pfungſtadt trotz beharrlich vorgeſchüitzten
guten Glaubens zu je einem Monat Gefängnis verurteilt. Der
Fall iſt ein Nachſpiel zu dem ſchon verhandelten ſchweren Diebſtahl
dor=
tiger 14jähriger Jungen. Sie hatten zweimal mittels Einſteigens
eiſerne Oeſen aus einem dortigen Fabrikgrundſtück entwendet und in den
jetzigen Angeklagten unbedenkliche Abnehmer gefunden. Nach Bekundung
der Gendarmeric ſoll gerade im Vorjahre derartige
Geſchäftsgepflogen=
heit weitherziger Händler die Diebereien ſtark gefördert haben. — Von
recktlichem Belang iſt der Ausgang eines Berufungsfalls, betr. die
amt=
liche Stellenvermittelung. Dieſe iſt im Anſchluß an die
Demobilmachung dem Städtiſchen Arbeitsamt unterſtellt, und nach der
einſchlägigen Verordnung muß unter anderem jede Stellenbeſetzung
dorthin gemeldet werden. Die „vorſätzliche” Unterlaſſung iſt mit Strafe
bedroht, und daraufhin war gegen den Angeklagten ſchöffengerichtlich
auf 10 Mark Geldſtrafe evtl. 1 Tag Gefängnis erkannt. Er iſt
Mitinhaber einer großen Fabrik und hatte als Aufſichtsratsvorſitzender
eines parteipolitiſchen Geſellſchaftsunternehmens eine Gehilfin auf deſſen
Bureau angeſtellt. Glaubwürdig behauptet er Unkenntnis jener
Vor=
ſchrift, da ihn ſeine ſonſtige Tätigkeit ſolchen Nebendingen entzieht. Der
Staatsanwalt beantragte mangels Vorſatzes des Angeklagten ſelbſt den
Freiſpruch, der auch erfolgte. — Der 21jährige Schloſſer Johannes
Har=
tung aus Griesheim verübte daſelbſt Ende November vor. Js.
nächt=
lichen Einbruch in dem Kino, doch war die Kaſſe, worauf er es abgeſehen
hatte, vorſichtigerweiſe entleert, und er eignete ſich daher nichts an.
Die=
ſer verſuchte ſchwere Diebſtahl trug ihm mit mildernden Umſtände ſechs
Monate Gefängnis abzüiglich 2 Monate Unterſuchungshaft ein.
* Der Finanzausſchuß des Landtages gegen die Pariſer Beſchlüſſe.
Der augenblicklich verſammelte Fimanzausſchuß, in dem alle Fraktionen
des Heſſiſchen Landtags vertreten ſind, hat in Anweſenheit der
Regie=
rung und des Präſidiums des Landtags, zu den Pariſer Beſchlüſſen
Stellung genommen. Einmüitia ſtellt er ſich als Vertretung des
heſſiſchen Volkes hinter die Reichsregierung in Berlin und erwartet,
daß ſie an dem ausgeſprochenen „Unannehmbar” dieſen Beſchlüſſen
gegenüber unter allen Umſtänden feſthält. Die Fovderungen, welche
ſeitens der Entente an uns geſtellt werden, ſind wirtſchaftlich für das
verarmte und wit der äußerſten Not kämpfende Deutſchland vollkommen
unerfüllbar; ſie können völkerrechtlich nicht anders als ein Verbrechen
bezeichnet werden, welches jeder Gerechtigkeit Hohn ſpricht; politiſch
aber bedeuten ſie eine Gefahr für die künftige friedliche Entwicklung der
Beziehungen der Völker der ganzen Welt zueinander. Wir vertrauen
darauf, daß die Regierung Mittel und Wege findet, bei den
Verhand=
lungen in London Bedingungen zu erzielen, die für uns erfüllbar ſind,
die auf Grundſätzen ausgleichender Gerechtigkeit beruhen und die
Selbſt=
ſtändigkeit und Würde unſeres Landes nicht antaſten.
* Einkommenſteuer. In den Kreiſen der Arbeitgeber beſteht vielfach
die irrige Anſicht, daß für Lehrlinge, Dienſtmädchen und
Lauffrauen keine Lohnzettel an das Finanzant einzureichen ſeien.
Zur Vermeidung von Weiterungen und Strafen ſei deshalb nochmals
darauf hingewieſen, daß alle Arbeitgeber jeder Art ſämtliche im
Kalen=
derjahre 1920 länger als zwei Monate gegen Gehalt, Lohn oder
ſonſü=
ges Entgelt beſchäftigte Perſonen ohne Rückſicht auf ihr Alter oder die
Höhe der Bezüge dem Finanzamt mitzuteilen haben. Die gleichen
Mit=
teilungen ſind für Empfänger von Ruhegehältern, Witwen= und
Waiſen=
penſionen zu machen. Außer den Sachbezügen iſt beſonders der
Geſamt=
betrag ſämtlicher Barzahlungen im Kalenderjahr 1920 einſchließlich
Zu=
lagen, Gratifikationen, Entſchädigungen für Ueberſtunden,
Sonntags=
arbeit uſw. ohne irgend einen Abzug, ſowie der Zeitvaum (Anfang und
Ende) für den dieſe Bezüge gezahlt wurden, anzugeben. Eine
Verlän=
gerung der Einreichungsfriſt (26. Februar) iſt ausgeſchloſſen.
W Kapitalertragſteuer und Leibrente. In der im Januar
abge=
haltenen Hauptverſammlung des Heſſiſchen Nentnerbunds,
in welcher Herr Juſtizrat Lindt einen Vortrag über „Kapitalertrag=
nehmen ihm die geſunde Manneskraft, die zum Wiederemporarbe
nach einem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch unbedingt erforderlich
Den Schleier zu lüften, zu ſvarnen, aufklärend, verhüitend und tröf
zu wirken, dies iſt der Zweck, den der Volksbäldungsver”
erreichen will durch ſeinen im Einverſtändnis wit dem Landesamt
das Bildungsweſen und der Abteilung für Geſundheitspflege des A
ſteriums des Innern am Donnerstag, den 10. Februar, abends 8
im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchle (Gingang Weſtportal)
findenden öffentlichen Lichtbilder=Vortrag: „Aerztl
über Geſchlechtskrankheiten”. Zutritt haben nur männliche Perſonen
16. Jahre an! Die Perſon des Redners, Herr San.=Rat Dr. Ko
Darmſtadt — Facharzt auf fraglichem Gebiet —, bürgt für eine
gezeichnete, ſachliche und taktvolle Behandlung des Vortragsſtoffes.
Zuſtimmung der beiden genannten Miniſterialabteilungen ladet
Vorſtand des Vereins für Volksbildung alle Männer und Jüng!
vom 16. Jahre an (insbeſondere Schüler, Studenten und ihre Lell
herzlichſt ein, den Vortrag zahlreich zu beſuchen und diefe Gelegen
einer ſachgemäßen Aufklärung unſerer Jugend ſich nicht entgeher
laſſen; wird doch wieder manchem Bater und Erzieher durch gern
ſamen Beſuch des Vortrags mit dem Sohne oder mit dem Schüler
ſchon lange drückende Sorge genommen. Die Lichtbilder ſind dem
leih der Reichszentrale für Heimatdienſt entnommen. Für Stude
und Schüler iſt der Eintrittspreis bedeutend ermäßigt. Kartenvenf
am Verkehrsbureau und an der Abendkaſſe. (Näheres ſ. Anz.)
C. Zentrumspartei. Am Dienstag fand hier eine landwie
ſchaftliche Konferenz der Zentrumspartei für die
vinz Starkenburg ſtatt. Landtagsabgeordneter Hofmann verbreit
ſich über das Thema: „Landwirtſchaft und Zentrumsp
tei‟ Erreicht ſei die Wiedereinführung der Sommerzeit, die Her
ſetzung des Umlageſteuergeſetzes, die Beſeitigung gewiſſer Härten
Siedlungsgeſetzes, wie demn überhaupt die Partei im Landtag an
für die Landwirtſchaft eingetveten ſei. Erreicht müſſe noch werden
reichlichere Verſorgung mit Kunſtdünger, evtl. mit Staatszuſchuß,
ſtärberer Schutz der Landwirte gegenüber Bedrohung und Gewalt,
baldige Prüfung der Tätigkeit der Kommunalverbände und eine gere
Verteilung ihrer Ueberſchüſſe, die unter anderem auch für die Helu
der Landwirtſchaft zu verwenden ſeien, ferner die Beſeitigung der Dri
prämie, die den kleinen und mittleren Bauern nichts nütze. Auch ſ7
den durch die Maul= und Klauenſeuche in ihrer Exiſtenz bedrohten KA
bauern eine Staatshilfe gewährt werden. Habe alſo die Zentrumspte
nichts unverſucht gelaſſen, um der Landwwirtſchaft zu Hilfe zu kom:
ſo habe ſie andererſeits, eingedenk ihrer Aufgabe, die Intereſſen 4
Stände zu wahren, auch die der Verbraucher gewahrt. Zum Sch.
mahnte Redner zur Treue zur Partei, aber auch zur Treue zum K
ſchen Bauernverein, der in letzter Zeit ſo vielen Angriffen ausge
vorden ſei. Präſident des Landesernährungsamtes Uebel weiſt
auf hin, daß namentlich angeſichts der Ententeforderungen eine E.
hung unſerer Produktion unabweisbar ſei, womit dem Bauernſta
ſteuer” hielt, wurde von einigen Mitgliedern Klage darüber geführE,
dieſe Steuer von verſchiedenen Verſicherungsgeſellſchaften auch vor
mit dem Tode des Verechtiaken wegfallenden Leibrenten einbeSu
würde, während bisher noch die Hoffnung beſtand, daß die Rentzu
ſicherung nicht unter die Kapitalertragſteuer fallen würde. Nach
in Nr. 32 von Wallmanns Verſicherungs=Zeitſchrift mit Dr. Zeine
Lu=
zeichneten Mitteilung ſind dieſe Hoffnungen durch eine Verordnung
Reichsfinanzminiſters vom 30. Dezember 1920 nun endgültig begru,
Freilich ſoll die 10prozentige Steuer nicht von der vollen Rente, ſonc
nur von dem Kapitalertrag, der auf die Prämienreſerve der Rente
erhoben werden. Da nun die Prämienreſerve der Rentenverſichen
für jedes Lebensalter des Verſicherten verſchieden iſt, ſo wäre, urn
Steuer zu errechnen, ein für jeden Verſicherten alljährlich neu ve
nehmendes, ſehr umſtändliches Berechnungsverfahren nötig. Um
zu vermeiden, hat die obengenannte miniſterielle Verordnung vorln
für das Jahre 1921 einen Steuerſatz von 2 Prozent
Nente feſtgeſetzt, der für alle Verſicherungsgeſellſchaften gleichrnc
bindend iſt, ſo daß die bisherigen Ungleichheiten in der Behandlung
Kapitalertragſteuer bei Leibrenten aufhört. Selbſt wenn nun in
kunft mit einem Steuerſatz von nur 2 Prozent der Rente gerechnet
den muß, ſo bedeutet dieſer Steuerſatz eine fühlbare Vermänderung
Renteneinkommens. Stellt doch dieſes oft die einzige Einnahmeg
des Verſicherten dar. Der § 14 des Einkommenſteuergeſetzes gibt
unter beſtimmten Vorausſetzungen die Möglichkeit eimer nachträg lie
Rüickerſtattung der Kapitalertragſtener bis zu 75 Prozent, nach der
planten Nodelle bis zur vollen Höhe bei einem Einkommen bis zu
Mark. Die Verſicherungsgeſellſchaften wollen Sorge tragen, daß
Quittungen über die Rentenbeträge gleich Belege über den Ste
betrag beigefligt werden, der von der Geſellſchaft einbehalten und
Rechnung des Verſicherten an das betreffende Fianzamt abge
wurde. Im Indereſſe aller Beteiligten würde es jedoch liegen,
das Reich ſich zu einer Kapitalertrags=Steuerfreiheit der Leibrenten
zu einem beſtimmten Betrag von vornherein entſchließen wollte.
nur Arbeit, Zeit und Geld würden geſpart, ſondern es würde auch
bitteren Nor des um ſeine Exiſtenz ringenden Rentners Rechnung
tragen.
* Das vierte Sinfonie=Konzert des Landestheater=Orcheſters
fonie Nr. 8 von Bruchner und G=Moll von Moßark) mußte mi Rück
auf die Aufführung des Nibelungenrings auf Montag, den 21. Feb.
verſchoben werden.
* Darmſtädter Bühne zum Heiner. Ausgehend von dem Gedan
daß der beſte Kampf gegen Kino= und Buchſchund die Darbietung
beſſeren Erſatzes iſt, wurde hier die „Darmſtädter Bühne z
Heiner” gegründet. Die Darmſtädter Dialektdichtung ſoll auf di
Kaſpertheaker zu Wort kommen und Kaſper=Heiner gegen /
Faule und Schlechte ſeine Pritſche ſchwingen. Haben die Kölner
„Hännesche”, ſo haben wir unſeren „Heiner” und den „Datterich”
und dieſes ehle Brüderpaar ſoll nun jeden Samstag abend im Ch.
lichen Hoſpiz abends mit Darmſtädter Mutterwitz und Schlagfert
ſeine Zuhörer ergötzen und mit lachendem Munde ihnen die
Wah=
ſagen. Dieſen Samstag geht als erſte und Uraufführung „s Fei
zeich” in Szene, das Hans v. d. Feder frei nach Anderſen für
Kaſpertheater bearbeitet hat. De Heiner, die Prinzeſſin Eliſabeth
nannt Lisbeth, de Datterich, die Hex, Richter, Schutzleut und Amf
Hegehund, ferner Volk und nochmal Volk gehen da in bunter Reihe
ter und ernſt über die Bühne.
* Verein für Volksbildung. (1871—1921.) Man ſchreibt uns:
den ſchweren Plagen, von denen die Menſchheit und in den letzten Jch
— leider immer mehr und mehr auch unſer bisher ſo geſunder B
ſtamm — heimgeſucht wird, ſind die verſteckten Volksſeuchen
gefährlichſten. Sie nagen dem Volke das Mark aus den Knochen
Die Beförderung der amerikaniſchen
m. Berlin, 8, Febr. Mit dem Dampfer „Weſt Arrow”
ſind, wie mitgeteilt, 742 für deutſche Kinderheime, Erholungs=
und Heilanſtalten beſtimmte Milchkühe aus den
Ver=
einigten Staaten in Bremen eingetroffen. Dieſe
Sen=
dung Kühe ſtellt den erſten Teil der von dem Deutſchtum in
Amerika dem deutſchen Volke geſchenkten Tiere dar. Mit
der Verteilung und Beaufſichtigung der Kühe haben die
amerikaniſchen Spender eine Bremer Agentur betraut.
Dieſe gibt weiſungsgemäß die Tiere gegen einen
nomi=
nellen Nutzungszins von einer Mark je Kuh und Jahr
an die Empfänger kontraktlich ab, weil die amerikaniſchen
Geber darauf beſtehen, daß die Tiere in geſetzlicher Form
ame=
rikaniſches Eigentum bleiben, um ſie gegen
Beſchlag=
nahme irgend einer Art ſicherzuſtellen. Auch der Nachwuchs
dieſer Kühe bleibt bis auf weiteres amerikaniſches Eigentum
und ſteht den Viehhaltern in Deutſchland, ſoweit ſie
Wohltätig=
keitsanſtalten ſind, ohne weiteres zur Verfügung, während im
anderen Falle die American Dairy=Cattle Company in Chikago
das Recht hat, im Einvernehmen mit der Zentrale der deutſchen
Wohltätigkeitsorganiſationen anderweitig darüber zu verfügen.
Wie die genannte Geſellſchaft in einer Erklärung an die
deutſche Preſſe mitteilt, haben die Spender die Verpflichtung
übernommen, für „ihre” Kühe bis auf weiteres auch den
not=
wendigen Kraftfuttermittelbedarf zu decken, um die Kühe auf
deutſchem Boden in beſter Leiſtungsfähigkeit zu erhalten. Mit
den Kühen iſt bereits ein größerer Poſten Kraftfuttermittel
ab=
geſchickt; weitere ſolche Sendungen folgen. Die Geſamtkoſten
für das zuſammengebrachte amerikaniſche Milchvieh ſtellen ſich
auf etwa ſiebzig Dollars je Tier, wovon, den letzten Angeboten
von den Schiffsgeſellſchaften gemäß, für den Seetransport vierzig
Dollars anzurechnen ſind, und für Zuſammenbringung der Tiere
und allgemeine Unkoſten etwa dreißig Dollars. Sollte indeſſen,
wie dringend wünſchenswert iſt, der Transport dieſer Kühe in
Zukunft unter Mitwirkung und womöglich in eigener Regie der
deutſchen Regierung ſelbſt erfolgen, dann können etwa 15 Dollars
je Tier am Seetransport geſpart werden.
In der Erklärung der American Dairy=Cattle Company
heißt es dann weiter:
Leider haben ſich die bisher in Betracht kommenden deutſchen
Behörden der American Dairy=Cattle Company gegenüber in
der Frage der Löſung des Transportproblems ablehnend
ver=
halten. Es iſt mit dürren Worten abgelehnt worden, ſich an der
Löſung dieſes Problems überhaupt zu beteiligen. Für das
deutſche Element in Amerika, das in weitgehendſtem Umfange
zur Hilfeleiſtung bereit iſt, bedeutet das eine folgenſchwere
Stel=
lungnahme und Enſcheidung; für das deutſche Volk ſelbſt
be=
deutet es ſicherlich einen außerordentlich ſchweren Verluſt. Der
American Dairy=Cattle Co. ſind Tauſende und Tauſende von
Kühen ſeitens des deutſchen Elements in Amerika als Geſchenk
für das deutſche Volk zur Verfügung geſtellt worden. Wenn
aber das deutſche Volk dieſe Tauſende von Kühen als Geſchenk
wünſcht, ſo iſt es abſolut erforderlich, daß die Regierung des
deutſchen Volkes bezüglich der Ueberführung dieſer Maſſen von
Vieh mit den amerikaniſchen Gebern tatſächlich kooperiert. Zu
dieſem Zweck hat die American Dairy=Cattle Co. den Vorſchlag
unterbreitet, daß die deutſche Regierung entweder durch
Vermitt=
lung der Hamburg=Amerika=Linie oder des Norddeutſchen Lloyd
oder beider Geſellſchaften zwei Dampfer chartert und in eigener
oder der Geſellſchaften Regie laufen läßt. Dieſe Dampfer
hät=
ten einen regelmäßigen Viehverkehr zwiſchen Amerika und
Deutſchland aufrecht zu erhalten. Eine Subvention, die die
deutſche Regierung genannten Schiffahrtsgeſellſchaften als
not=
wendige finanzielle Unterſtützung gewähren würde, dürfte in
dieſem Falle gerechtfertigt ſein. Oder aber die deutſche
Regie=
rung hätte eine genügend große Summe bereit zu halten, um
in Amerika einen Kontrakt für zum Beiſpiel zwölf weitere
Transporte abſchließen zu können. Erſteres Verfahren würde,
falls es ſich durchführen läßt, den Vorzug haben, weil die Sache
in eigener Regie ſich viel billiger ausführen läßt, und weil
fer=
ner gar kein Zweifel darüber herrſcht, daß ein ſehr großer Teil
des von deutſcher Seite gemachten Koſtenaufwandes für die
Viehtransporte in Amerika von Transport zu Transport
wie=
der aufgebracht werden wird.
Nachdem nach Ueberwindung enormer Schwierigkeiten der
erſte Transport nunmehr in Deutſchland angekommen iſt, iſt es
Selbſtpflicht der American Dairy=Cattle Co., in der Preſſe
Stel=
lung zu den unſinnigen Schilderungen und Gerüchten zu
neh=
men, die über dieſes Hilfswerk in Deutſchland verbreitet
wor=
den ſind.
Im ſelben Augenblick, als in Europa die Waffen
nieder=
gelegt wurden, brach ſich im amerikaniſchen Deutſchtum
elemen=
tar das Pflichtbewußtſein Bahn, daß ſofortiges Handeln zur
Linderung der ſchrecklichen Not des ausgehungerten deutſchen
Volkes zwingendes Gebot der Menſchlichkeit nunmehr ſei.
dieſer Erwägung ausgehend, wurde als eine eingetragene, ru
auf Gewinn arbeitende Geſellſchaft von hervorragenden Amd
kanern im mittleren Weſten die American Dairy=Cattle
gegründet, die im Jahre 1920 ihre Propaganda aufnahm, nil
rend leider von deutſcher Seite bis zum Sommer 1920 nig
weiteres mehr in dieſer Angelegenheit geſchah. Die Amerig
Dairy=Cattle Co. machte ſich ſofort an die Arbeit, die nötig)
Mittel für die Ueberführung wenigſtens des erſten Transponl
aufzubringen. Es iſt aber ganz ſelbſtverſtändlich, daß die ü
gen geſchenkten Kühe nicht eher von den einzelnen Farmen ald
nommen und zuſammengebracht werden können, als bis die
fuhrwege offen und geebnet ſind.
Ob Deutſchland und das deutſche Volk die Kühe von Au
rika haben will, liegt heute ganz in ihrem eigenen Ermeſſen.
American Dairy=Cattle Co. hat ihre Pflicht getan, und iſt ſelll
verſtändlich durchaus willig, ſie auch weiter zu tun, und 2N
was ſie verſprochen und angeboten hat, zu halten und eirn
löſen. Ohne die vernünftige und ſachgemäße Mitarbeit Dente
lands ſelbſt aber iſt ihr das unmöglich. Der Gang der Dill
hat uns einfach dazu gezwungen, ſozuſagen die Flucht in
Oeffentlichkeit zu nehmen, und den wahren Sachverhalt
Oeffentlichkeit zu zeigen.”
* Die Künſtlerſchaft gegen die Wohnungsluxusſteuer.
Verein Berliner Künſtler hat ſoeben eine Reſoluk!
an das Stadtparlament gerichtet, in der es heißt: „Der Ver”
erblickt in der Wohnungsluxusſteuer eine ſchwere Schädig?
der Berliner Kunſt und der Künſtlerſchaft. Zahlreiche pribe
Kunſtſammlungen, die den Stolz Berlins bilden, werden au /
löſt werden müſſen; die Gründung neuer Galerien wird
möglich. Die Künſtler ſelbſt werden dadurch geſchädigt. 1
künftig kein Platz mehr für ihre Werke der Malerei, Plaſtik 2
des Kunſtgewerbes vorhanden ſein wird.” So wir
kunſt= und kulturfeindlich.
C.K. Die Wahrheit über die ruſſiſchen Kronjuſbeien.
ufſiſchen Kronjuwelen ſind in den letzten Jahre!
Gegenſtand umfangreicher Sagenbildung geweſen. Bald ekie
man, daß ſie von den Bolſchewiſten nach England, und de
wieder, daß ſie nach Amerika geſchmuggelt worden ſeieh."
wußte ungeheure Preiſe anzugebn, die für ſie gezahlt wut-
Numier
gewaltige Aufgabe erwachſe, und in dieſer Richtung ſollte überall
gande gewirkt werden. Die Regierung tue ihrerſeits alles Mögliche
tie Landwirtſchaft, für die ſie Millionen ausgebe, und auch im neuen
ſchlag habe er eine abermalige Erhöhung der Zuſchüſſe erreicht.
ke neue Vorlage ſehe bei der Landwirtſchaftskammer die Wahl nach
„otänzen, die direkte und die Verhältniswahl vor, was den kleinen und
ſleren Landwirten zum Vorteil gereiche. Leider laſſe die Ablieferung
lrch noch zu wünſchen übrig. Die Zwangswirtſchaft müſſe beſeitigt
yen, wogegen man aber erwarten müſſe, daß aller Wucher fern bleibe.
werde auch darauf bedacht ſein, daß die Prüfung des Gebarens der
mmiunalverbände bald erfolge. An der folgenden Ausſprache
beteilig=
ſich hauptſächlich Pfarrer Blum=Gernsheim, der Leiter der
Ver=
hulung, ferner Parteiſekretär Diehl, Direktor Klimm=Lorſch und
hragsabgeordneter Hofmann, welch letzterer verſprach, die geäußerten
Inche der Landtagsfraktion zu übermitteln.
Liedertafel. Die am Samstag voriger Woche im Heſſiſchen Hof
hosfundene Generalperſammlung wurde durch den erſten
ſisenden Herrn Wilhelm Lehrbach mit einem umfangreichen
ik lick über das verfloſſene Vereinsjahr eröffnet. In ſeinem Bericht
achte er ganz beſonders der rührigen Tätiakeit des im vorigen Jahr
ſigtwählten 2 Vorſitzenden Herrn Wilhelm Mitze und gab bekannt,
ich die Mitgliederzahl um zirka 100 erhöht habe. Trotz der rieſigen
gaben war es dem Verein vergönnt, einige wohlgelungene Feſte zu
eu, an deſſen Gelingen der aktive Chor unter Leitung ſeines
verdienſt=
er Chorleiters Herrn Karl Grimm ganz beſonderen Anteil für
ir Anſpruch nehmen durfte. Ein Zeichen des guten Einvernehmens
ſichen Chorleiter und aktivem Chor iſt, daß ſich die Zahl der Sänger
N6 erhöht hat. Da Herr Lehrbach eine Wiederwahl ausdrücklich
ab=
ſuite, wurde dem Wunſche desſelben Rechnung getragen und dieſer in
rennung der hervoragend dem Verein geleiſteten Vevdienſte zum
tervorſitzenden einſtimmig gewählt. Hierbei gedachte man auch der
jährigen Vorſtandsmitglieder Herren Heß, Biedenbänder
Stoll, die einſtimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt worden ſind.
95 Neuwzahl des Vorſtanbes ſetzt ſich derſelbe aus folgenden Herren
hurmen: 1. Vorſitzender Wilhelm Mitze, 2. Vorſitzender Fritz
Haber=
hl. 1. Schriftführer Alfred Boos, 2. Schriftführer F. Storck, Nechner
rfmann, Kontrolleur Phil. Kunz, Bibliothekar Deußinger, ſowie
neun Beiſitzern, den Herren Matheis, Becker, Wenner, Schneideu,
Stöckel, Müller, Lange und Borger jun. Die beſtehenden Statuten
hren ebenfalls eine weſentliche Abänderung und wurde die
Neuauf=
be genehmigt. Mit dem Wunſche, daß die Liedertafel die geſreckten
ße in treuer Kameradſchaft zur Pflege des deutſchen Männergeſanges
ineuen Jahre erreichen möge und weiter wachſe, blühe und gedeihe,
ſß der erſte Vorſitzende die Verſammlung.
* Deutſche Volkstartef. Auf den heute abend in der Loge
Sand=
ſite 10, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Stadtv. Reg.=Rat
Ayer=Mainz ſei nochmals aufmerkſam gemacht. Derſelbe ſpricht
„Reichsnotopfer, Reichseinkommenſteuer und ihre
ſrkung auf Rentner und Kleingewerbetreibende‟
Anſchluß an den Vortrag iſt Gelegenheit gegeben, Fragen zu ſtellen,
der Referent beantworten wird. Da das Thema für viele unſerer
thirger praftiſche Bedeutung hat, iſt mit zahlreichem Beſuch zu
men. (S. Anz.)
* Der Männerverein der Johannesgemeinde wird am Sonntag, den
Februar, ſein Jahresfeſt begeben. Am Vormittag um 10 Uhr
het in der Johanneskirche Feſtgottesdienſt ſtatt, bei dem der Poſaunen=
Fder Stadtmiſſion mitwirken wird. Um 8 Uhr abends wird bei freiem
Ftritt im Saale des Chriſtlichen Hoſpiz (früher Ludwigshalle),
Ober=
ſe 12, eine Feier veranſtaltet, bei der Herr Pfarrer Diebener aus
euchen Atlborn einen Vortrag über „Luther und das deutſche Gewiſſen”
hal=
nocha Pwind. Außerden haben verſchiedene muſikaliſche und gefangliche
Efte unſerer Stadt ihre Mitwirkung zugeſagt. Bei beiden
Veranſtal=
rforderlich rerr ſind außer den Mitgliedern des Männervereins und ihren Fa=
und nöſck ar die übrigen Mitglieder der Johannesgemeinde herzlich
will=
gsverebmen. (S. Anz.)
Männervereinigung der evangeliſchen Lukasgemeinde Darmſtadt.
der Beſprechung des zweiten Stiftungsfeſtes der M.V. der
Lukas=
einde iſt noch folgendes nachzutragen: „Die Klavierbegleitung zu
* Vorträgen der Herren Hans Kullmann und Auguſt Vogt lag in
hden von Frl. Helma Scherer”.
* Gartenbauverein Daruſtadt. Die Februarverſammlung
et erſt am kommenden Donnerstag ſtatt. (Nähere Anzeige erfolgt
* Verband der weiblichen Handels= und Burequangeſtellten e. V.,
W3gruppe Darmſtabt. Auf die Freitag, den 11. Februar, im Konkordia=
. Waldſtraße, ſtattfindende Mitgliederverſammlung ſei hiermit
hin=
ieſen. (Siehe Anzeige.)
Im Silberkranz. Die Eheleute Wilh. Ernſt und Frau
Mar=
ſe geb. Schott, wohnhaft Blumenthakſtraße 7, begehen am Sams=
12. Febr., das Feſt der Silbernen Hochzeit.
„w. Gasvergiftung. Geſtern mittsg gegen 3 Uhr wurde ein durch
trömen von Gas bewußtlos gewordenes Fräulein in ihrer
Woh=
g aufgefunden. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren
Erfolg. Ob Unvorſichtigkeit oder Selbſtmord vorliegt, iſt nicht be=
Wie uns zur geſtrigen Notiz mitgeteilt wird, hat Herr Martin Antz,
für die Richinenfchloſſer hier, Landgraf=Georgſtraße 32, die vorgeſtern
ver=
n verheihlückten Waſſerwerksarbeiter aus dem Schacht geholt. Er hatte von
runsſehr Menge Umſtehender allein den Mut, in den Schacht
hinunterzu=
biſen und die Rettung zu verſuchen.
ww. Unfälle. Geſtern vormittag fiel ein Landgeſwitsdiener von einem
Stroh beladenen Wagen und zog ſich eine Geſichtsverletzung zu. —
der Militärgasanſtalt fiel einem Arbeiter ein zirka drei Zentner
ſteres Stück Eiſen auf den linken Fuß und verurſachte erhebliche Ver=
Engen. Beide Verunglückte wurden durch die Rettungswache mittelſt
Fmenkraftwagen ins Krankenhaus gebracht.
vv. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſprang gegen 6 Uhr abends ein
Msmädchen in den Großen Woog. Zwei vorübergehende Studenten
den unter eigener Lebensgefahr die Lebensmüde aus dem Waſſer. Sie
de von der Rettungswache mittelſt Krankenkraftwagen ins Städtiſche
hikenhaus gebracht.
* Brennſtoffverſorgung. Die in vollwertigem Brennſtoff auf die
ſte Rate freigegebenen Hausbrandmengen müſſen bis zum 15. Febr.
Eden Kohlenlieferanten beſtellt ſein. Alle bis dahin nicht beſtell=
RMengen ſind verfallen und können nicht mehr geliefert werden. Die
egebenen Rohbraunkohlen der Grube Prinz von Heſſen verfallen
ſt. (Näh. ſ. Bekanntmachung.)
Freitag, den 11. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 7, 8 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 580 gr Mehl).
Sonderbrot: Vom 7. bis einſchl, 15. Februar ds, Js. auf
Be=
zugsmarken Nr. 273, 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2. 20 Mk. für den Laib.
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 5 werden von
Montag, den 7. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 4 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 E, E, G, HI, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1.90 Mk. Vorſtehende
Sonderbeſtell=
karten verlieren vom 10. d. Mts. ab ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (II=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11,50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5,
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkeh= von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung.
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
Orpheum. Die Schlierſeer bringen am Freitag als Neuheit
die Erſtaufführung des dreiaktigen Bauernſchwankes „Sankt
Hu=
bertus” von Karl Mittermayr. Der Schwank hatte bei der
Ur=
aufführung im Oktober des vergangenen Jahres in Mannheim
am Künſtlertheater einen durchſchlagenden Erfolg. In den
Hauptrollen ſind beſchäftigt die Herren Xaver Terofal als Bayeriſch
Frei=
ſtaatlicher Gendarmeriekommandant, Georg Vogelſang als
Grenzober=
aufſcher Rehharl, Karl Mittermahr als junger Dorfkaplan, Willi
Schratzinger als Franz Hubertus uſw., die Damen Anna Reil als Frau
Dirſcherl, Maria Vogelſang als Philomena Gans, Toni Stäblein als
Agerl und Fannerl Mittermayr=Terofal als Förſter=Franzi. (S. Anz.)
* Dieburg, 9. Febr. ImSilberkranz. Am 13. Febr. begehen
die Eheleute Adam Balles in der Hutmachergaſſe das Feſt der
Sil=
bernen Hochzeit. Herzliche Glüchwünſche und Glückauf zur Goldenen.
W. Groß=Zimmern, 9. Jebr. Das hieſige Männerquartert
Harmonie, das kurz vor Ausbruch des Krieges gegründet wurde,
nahm nach fünfjähriger Unterbrechung ſeine Uebungen wieder auf und
veranſtaltete am letzten Sonntag für ſeine Mitglieder und geladenen
Gäſte ſein erſtes Vereinskonzert. Getreu feinen Statuten, nur
die Geſelligkeit und das Volkslied zu pflegen, waren die Nummern des
reichen Programms ausgewählt. Sämtliche Chöre wurden unter der
vorzüglichen Leitung des Lehrers Troll von Klein=Zimmern im beſter
Weiſe wiedergegeben, beſonders was Vortrag, Tonreinheit und
Stim=
menausgleich betrifft. Als Soliſt des Abends war Herr Balth.
Da=
niel, Mitglied des Städtiſchen Kurorcheſters Wiesbaden, gewonnen.
Er erfreute die Zuhörer mit ſeiner überaus ſympathiſchen Stimme mit
einigen Sololiedern und beſonders mit ſeinen Violinſoli: Romanze
G=Dur von Beethoven, Arioſo von Händel, Menuett von Mozart.
Der=
rauſchende Beifall nach jeder Nummer beivog den Künſtler zur Zugabe
einiger Soli, worunter beſonders das Violinſolo „Die Bienc” von
Schu=
bert nicht unerwähnt bleiben ſoll. Die Klavierbegleitung übernahm in
feinfühlender Weiſe Herr Lehver Troll. Auch der Humor kam zur
Geltung durch Vortrag einiger Kuplets und heiterer Duette durch die
Mitglieder Heim und Engelhard und die Damen Breitwieſer
und Karp, die ebenfalls reichen Beifall fanden. Zu erwähnen ſind
noch die herrlichen Konzertſtücke der hieſigen Kapelle Balth. Reitzel,
Die noch junge „Harmonie” hatte einen vollen Erfolg und kann mit
Stolz auf ihre erſte Veranſtaltung zurückblicken.
fd. Groß=Gerau, 8. Febr. Spatzenkrieg. Den Spatzen iſt jetzt
der Krieg auf der ganzen Linie erklärt worden. Die hieſige
Stadtver=
waltung zahlt für jedes Tier die noble Summe bon 50 Pf. Nicht ſo
viel gibt die Gemeinde Hochheim a. M. aus, die für einen Spatzenkopf
nur 20 Pf. vergiitet.
— Büttelborn, 8. Febr. Man ſchreibt uns: Im hieſigen
Rathaus=
ſaale fand am 30. Januar eine öffentliche Vürgerverſammlung
ſtatt, zwecks Schaffung neuer Wohnungen. Der Bauernverein
erblärte ſich bereit, ſämtliche Fuhren umſonſt zu machen, wvenn auch von
ſeiten der Arbeiterſchaft „unparteiiſch” die Unterſtützung nicht fehle,
worauf das Gewerkſchaftskartell verſpricht, die Bauluſtigen ebenfalls zu
unterſtützen durch Leiſtung von Arbeitsſtunden ohne Bezahlung. Unter
anderem wurde noch angeregt, einen Bauverein ins Leben zu rufen;
lle finanziell gur geſtellten Bürger könnten Anteilſcheine nehmen zu
500 Mark, um auf dieſe Weiſe alle Bauluſtigen mit unverzinslichem
Geld zu unterſtützen. In einer am 2. Februar weiter tagenden
gemein=
ſchaftlichen Sitzung mit Gemeindevertrerung,
Bauern=
bund und Gewerkſchaftskartell wurde verſucht, die gut
vor=
bereitete Sache von ſeiten des ſozialdemokratiſchen Fraktionsführers, des
Maurers Jean Hirſch 9., umzuwerfen, und artete in Politik aus. Auf
eine Anfrage des Bauernbundes, warum von ſeiten der
ſozialdemokra=
tiſchen Fraktion im vergangenen Jahr das Bauvorhaben des
ſchwer=
kriegsbeſchädigten Ortsbürgers Johann Klink 5. nicht unterſtützt wurde,
ſagte dieſer obengenannte Herr, daß es ſeiner Fraktion egal ſei, ob der
ſchwerkriegsbeſchädigte Klink heute ſterbe oder morgen, und wenn er ſich
noch in letzter Stunde verblutet hätte, hätte ſeine ſozialdemokratiſche
Fraktion dieſen Invaliden nicht unterſtützt, welche Aeußerung lebhafte
Entrüſtung hervorrief. — Nachdem man am letzten Sonntag einen
Finanzrat als Refeventen hinzugezogen hatte, der alles erläuterte mit
den Zuſchüſſen, die den Baul=ſtigen heute von Reich, Staat und
Ge=
meinde gewährt werden, führte die Sache (dank der Nichtanweſenheit des
Gemeinderat J. Hirſch 9.) zum ſozialen Verſtändnis der Bürger
unter=
einander und wurde ein Bauverein gegründet. Möge nun die
Ge=
meindevertretung ihre Unterſtützung „unparteiiſch” gewähren, ſo wird
der Wohnungsnot bald Rechnung getrogen ſein, zumal Fuhren und
Ar=
beiten im hieſigen Orte ohne Lohn gemacht werden ſollen. Nur
Einig=
keit und ſozialer Sinn untereinander macht ſtark und führt zum Ziel.
Seeheim, 7. Febr. Die hieſige Gemeinbejagd wurde
heute für neun Jahre um den Preis von 11 500 Mk. an Herin Fabrikant
Göbel=Darmſtadt, Metzgermeiſter Uibel=Alsbach,
Gendarmeriewachtmei=
ſter Trautmann=Jugenheim und Zahnarzt Holsmann=Jugenheim
zuge=
ſchlagen.
— Bensheim, 8. Febr. Zur Erinnerung an ihr im letzten
Jahre ſtattgefundenes 600jähriges Stadtjübiläum hat die
Stadt Bensheim an der Bergſtraße ein künſtleriſch gehaltenes
Not=
geld (Fünfzigpfennigſchein) herausgegeben, welches durch die Stadtkaſſe
auch an Sammler zum Nennwert abgegeben wird. Da nur eine
be=
ſchränkte Anzahl dieſer Scheine hergeſtellt wurde, dürften dieſelben hohen
Sammlerwert beſitzen.
* Heubach, 7. Febr. Der hieſige Geſangverein
Lieder=
kranz veranſtaltete am Sonntag im Gaſthaus Zum Löwen (Ludwig
Hild) eine Abendunterhaltung mit anſchließendem Tanz. Schon
lange vor Beginn war, der geräumige Saal dicht beſetzt und, wie
alljähr=
lich, kamen auch die Beſucher wieder auf ihre Koſten. Unter vortreff
licher Leitung des Herrn Chormeiſters Geora Kehrmann kamen zivei
ſinnige Chöre zum Vortrag: „Der Negerknabe” von J. Pauli, ſowvie
„Der gefangene Soldat” von Jul. Wengert. Da der Verein über be
ders gute Kräfte verfügt, ſo fanden auch die übrigen Aufführr
lebhaften Beifall. Neben verſchiedenen Kuplets uſw. ſei beſonders
vorgehoben die kleine Operette von Bernhardt, die mit großer Begeiſte
rung vom Publikum aufgenommen wurde. Frl. Marie Becker hatte
die Rolle der Tochter übernommen und führte ſie vortrefflich durch,
Zum Schluß gelangte zur Aufführung „Die ſchlaue Lieſel”, ein Tiroler
Volksſpiel in zwei Akten von M. Heßler. In dieſer Aufführung machte
die herrliche Landſchaftsdekoration, ausgeführt von dem Mitglied Herrn
Maler Karl Ruppert einen reizenden natürlichen Eindruck.
Beſon=
derer Dank für das Gelingen dieſes Tiroler Volksſtückes gebührt auch
hier den Damen Frl. Marie Becker, Eliſe Fiedler, Eliſe
Buch=
heimer und Dina Kehrmann, die ihre Rollen mit beſonderem
Geſchick erledigten. Alle Beſucher gingen nach anſchließendem Tanz
befriedigt nach Hauſe.
n. Erbach i. O., 9. Febr. Geſuchter Schwindler. Von
Mitte des Monats Auguſt bis Ende des vergangenen Jahres
hielt ſich, wie aus Anlaß des eingeleiteten Strafverfahrens
ſchon mitgetilt wurde, ein höchſt gemeingefährlicher Hochſtapler
hier auf. Der wahre Name des von der Darmſtädter Staatsanwaltzſchaft
Verfolgten, der als Kunſtmaler Otto Burger aus Düſſeldorf aufgetreten
war, konnte nunmehr ermittelt werden. Der als Betrüger und Dieb
ſein Unweſen Treibende iſt der 30fährige Friſeur Aloys Düllmann
aus Münſter i. Weſtf., und ſeine Ergreifung liegt im allgemeinen
In=
tereſſe, iſt aber noch nicht möglich geweſen.
Mainz, 9. Febr. Aus der Haft entlaſſen. Einer aus
München hier eingetroffenen Nachricht zufolge ſind die unter dem
Ver=
dacht des Mordes an Dr. Lebrecht aus Mainz bzw. der Anſtiftung
hierzu verhafteten Frau Dr. Lebrecht und Maler Rolf Schott wieder
aus der Haft entlaſſen worden.
— Fuettenheim, 8. Febr. Eiubruch. Geſtern nacht wurde bei
dem Bäckermeiſter Heinrich Petry 2. hier ein Einbruchverübt. Petry
erwachte gegen 12 Uhr durch ein Geräuſch im Laden und ging der
Ur=
ſache nach. Plötzlich ſah er ſich einem Unbekannten gegenüber, der die
Ladenkaſſe aufſprengen wollte. Als der Spitzbube ſich entdeckt ſah, ging
er auf Petry los. Dieſer ergriff jedoch einen in ſeiner Nähe ſtehenden
Kiloſtein und ſchlug damit den Einbrecher nieder. Schwerverletzt brach
dieſer zuſammen. Nach den bisherigen Ermittelungen handelt es ſich
um einen ehemaligen ruſſiſchen Kriegsgefangenen namens Schomollo, der
zuletzt in Hillesheim bedienſtet war. Er kam ins Krankenhaus nach
Worms.
fd. Gjeßen, 8. Febr. Der alle zwei Jahre ſtattfindende Kongreß
der weſtdeutſchen und nordweſtdeutſchen Geſchichts=
und Altertumsvereine findet hier in dieſem Jahre in der
Pfingſtwoche ſtatt.
Kleine Nachrichten aus Heſſen. Der Ausſchuß für die Beſchaffung
neuer Kirchenglocken in Zwingenberg bringt am Sonntag, den
27. Februar, im Gaſthaus „Zum Löwen” das bateriſche Volksſtück „
Buſch=
lieſel” oder „Die Mühle im Edelgrund” zur Aufführung. Das Stück
wurde hier vor 20 Jahren zum letzten Male aufgeführt. — In
Bin=
gen ſollte auf einer Vereinsfeſtlichkeit ein 11jähriges Mädchen
aus Mainz „entzückende Koſtümtänze” aufführen. Die heſſiſche
Gewerbe=
inſpektion, die zum Schutze der gewerblichen Arbeiter und Jugendlichen
tätig zu ſein hat, hat das Auftreten auf Grund des Kinderſchutzgeſetzes
verboten. — Die Sammlung für die Rückwandererhilfe in
Mainz brachte insgeſamt 35 330 Mark ein. — Der
Volksbildungsver=
ein in Grünberg i. Oberh. veranſtaltet einen Vortragsabend, in dem
Lehramtsaſſeſſor Kunkel=Gießen über „Die vorgeſchichtliche Beſiedelung
der Grünberger Gegend” ſprechen wird. Der Redner iſt ein geborener
Grünberger und hat ſchon mehrfach geſchichtliche Ausgrabungen bei
Grünberg geleitet. „Ueber Grünberg in alter Zeit” wird Prof. Ebel=
Bießen ſprechen. — Die Tonwerke Abendſtern, G. m. b. H. in
Gie=
ßen=Abendſtern, die ſeit 1914 ſtilliegen, werden wieder in Betrieb
geſetzt. Durch Vergrößerung der maſchinellen Anlagen für die
Dach=
ziegelfabrikation ſoll die Jahresproduktion unter dem neuen Beſitzer,
e jetzt in den Daily News mitgeteilt wird, haben ſich aber
weltberühmten Juwelen der Romanows ſeit dem Dezember
A4bis ganz vor kurzem ruhig und unangetaſtet in ſicherem
Ge=
hrſam in Stockholm befunden. Der Zar ließ ſie Ende des
Uhres 1914 nach der ſchwediſchen Hauptſtadt bringen, weil ſie
M in Petersburg nicht mehr ſicher genug waren. Sie ſollen
Riniehr einem der früheren Großfürſten ausgehändigt worden
a, der ſie als Vertreter der Zarenfamilie in Empfang nahm.
m. Rieſenhafte Heringsfänge. Wie aus Hamburg gemeldet
Md, ſind am letzten Freitag 775 000 Pfund Heringe in Ham=
Mg=Altona=Cuxhaven angeliefert worden. Die Preiſe waren
Phl etwas niedriger als ſonſt, immerhin aber ſolchen
Rieſen=
imgen gegenüber noch viel zu hoch. Die Nordſee wimmelt von
Rotſchen, däniſchen und ſchwediſchen Fiſchereifahrzeugen. Da
enemark und Schweden ihre Fänge nicht verwerten können,
init ein großer Teil ihrer Ausbeute nach Hamburg. Auch
Heringsfänge in der Oſtſee werden größer. Die Lübecker
Rcht, aus weſcher die Fiſcherei in der vergangenen Saiſon
Millionen Mark Verdienſt herausholte, iſt der Fangplatz
zahl=
er Fahrzeuge; von überall her kommen Fiſchdampfer und
torkutter, ſo von Warnemünde, dann den weiten Weg von
ernförde, Kappeln, Flensburg, ſogar aus däniſchen
Küſten=
en kommen ſie zum Heringsfang. Im Seebad Travemünde
o die Heringskaſten in langen Reihen ſo hoch aufgeſchichtet,
ſie über die Baumkronen der Vorderreihe ragen. Nord= und
iſte ſtehen unter dem Zeichen des Herings.
C.K. Japaniſcher Anzeigenſtil. Während bei uns der
An=
ſigenteil der Zeitungen meiſt wenig Anlaß zu
blu=
gen und poetiſchen Schilderungen bietet, hält man auch im
dernen Japan noch an der ſchwungvollen Wortkunſt des
en Orients feſt. Ein Beiſpiel dafür iſt eine Annonce, die
zlich der Inhaber eines Warenhauſes in Tokio veröffentlichte.
nſere Verkäufer” heißt es hier, „ſind ſo liebreich und
freund=
tvie ein Vater, der einen Gatten für ſeine Tochter ſucht, der
ſeine Mitgift geben kann. Zu allen Zeiten und bei jedem
etter wird man Sie bei uns mit derſelben Freude begrüßen,
e einen Sonnenſtrahl, der aus dunklen Wolken bricht und die
de Natur mit Helligkeit überglänzt.‟ Ein anderer Kaufmann
ſit in demſelben Blatte ſeinen Weineſſig an und nennt ihn
ürer als die Zunge der böſeſten Schwiegermutter”
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
307. Sitzung am 8. Februar 1921.
Der Vorſitzende, Profeſſor Dr. Liſt erſtattete zunächſt den
Jahresbericht. Es fanden 7 Sitzungen ſtatt, die durchſchnittlich von 78
Perſonen beſucht waren. Die Zahl der Mitglieder betrug am 1.
Ja=
nuar 1921: 333. Ausgetreten bzw. verſtorben waren 19, und eingetreten
33 Mitglieder. Der Rechner des Vereins, Bergrat Köbrich, erſtattete
ſodann Bericht über die Jahresrechnung. Dieſe ſchließt in den
Ein=
nahmen mit 1449,76 Mark, in dem Ausgaben mit 1438,83 Mark ab. Das
Vermögen des Vereins ſetzt, ſich zuſammen aus Sparkaſſenguthaben,
Kriegsanleihen und barem Kaſſevorrat und beläuft ſich insgeſamt auf
1150,62 Mark. Die Rechnung wurde geprüft und richtig befunden von
den Herren Dr. Schwan und Heil. Auf Vorſchlag von Profeſſor Dr.
Ihne wurde der ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt und
dem Vorſitzenden und dem Borſtand für die Mühewaltung der
beſon=
dere Dank des Vereins durch Prof. Dr. Ihne ausgeſprochen. Von
Dr. Wittich in Mexiko, früher Kuſtos am Landesmuſeum, legt der
Vorſitzende einige Abhandlungen vor, die über ſeine Tätigkeit als
For=
ſcher und Forſchungsreiſender Kunde geben.
Sodann ſprach Geh. Schulrat Nouvel über die
Zuſammen=
ſetzung der Atome. Die kleinſten für ſich beſtehenden Bauſteine
aller Stoffe ſind die Moleküle, und dieſe beſtehen zum größten Teil aus
mehreren Atomen; nur ſehr wenige Stoffe ſind einatomig. Aus der
mechaniſchen Wärmetheorie folgt, daß ein Atom, kugelförmig gedacht,
durchſchnittlich einen Halbmeſſer von einem zehnmillionſtel Millimeter
hat, und die Maſſe eines Waſſerſtoffatoms iſt 1,64 quadrillionſtel Gramm.
Aus den Erſcheinungen der Elektrolyſe folgt, daß in jeder ſtromleitenden
Flüſſigkeit die Beſtandteile in Jonen getrennt ſind, und die Elektrizität
iſt ſelbſt atomiſtiſch zerteilt, ihre kleinſten Teile ſind die Elektronen. Es
gibt nur negative Elektronen, und dieſe ſind entweder frei für ſich
be=
ſtehend oder an andere Atome gebunden; einem poſitiv elektriſchen
Kör=
per ſind Elektronen entzogen, freie poſitive Elektrizität kommt nicht vor.
Der Halbmeſſer eines Elektrons iſt etwva der fünfzigtauſendſte Teil von
dem eines Atoms. Die radioaktiven Stoffe, von denen das Radium ſelbſt
am bekannteſten iſt, ſenden drei Arten von Strahlen aus, welche
a=;8=und /=Strahlen genannt werden; erſtere ſind Heliumatome mit
dop=
pelter poſitiver Ladung, letztere ſind ganz kurzwellige Röntgenſtrahlen,
und die 8=Strahlen ſind freie Elektronen. Ob die radioaktiven Stoffe
noch andere Beſtandteile enthalten, iſt noch nicht bekannt. Alle dieſe
Stoffe zerfallen ſelbſttätig unter Abgabe von Energie, beſonders von
Wärme; die Zerfallſtoffe ſind zum Teil ganz andere Stoffe, z. B. Blei.
Die a=Strahlen werden ſelbſt dazu benutzt, um die Atome anderer Stoffe
zu zertrümmern, wobei ſich z. B. neuerdings ergab, daß Stickſtoff ſelbſt
zuſammengeſetzt iſt und als einen Beſtandteil Waſſerſtoff enthält. Die
Einwivkung der a=Teilchen auf die Atome anderer Stoffe führt zu der
Annahme, daß jedes Atom aus einem poſitiv elektriſchen Kern und aus
Elektronen beſteht, welche den Kern raſend ſchnell umkreiſen, ähnlich wie
die Planeten die Sonne langſam umkreiſen. Der Kern ſolbſt iſt faſt
ver=
ſchwindend klein, ſein Halbmeſſer iſt beim Waſſerſtoff nur der 1900ſte
Teil von dem eines Elektrons. Der Raum zwiſchen dem Kern und den
umgebenden Elektronen iſt leer. Die einzelnen chemiſchen Elemente
unterſcheiden ſich von einander lediglich durch die Größe der elektriſchen
Ladung des Kerns; bei vielen Elementen iſt der Kern aus mehreren
Kernen zuſammengeſetzt, die noch durch beſondere Kernelektronen
zu=
ſammengehalten werden, während die äußeren Elektronen ſie umkreiſen.
Manche Elemente haben dieſelbe Kernladung und ſtellen deshalb
das=
ſelbe chemiſche Element vor, während ſie verſchiedene Atomgewichte haben
können. Solche Elemente werden Jſotopen genannt. Dieſe neue
Kern=
theorie der Atome erhält eine bedeutende Stütze durch die Erſcheinungen
bei den Spektrallinien der einzelnen Elemente. Deren zugehörige
Schwingungszahſen gehorchen einem beſonderen, neuerdings
aufgefun=
denen Geſetz, ähnlich dem der Schwingungszahlen der zu irgendeinem
Grundton gehörigen harmoniſchen Obertöne, nur hier weniger einfach.
Dasſelbe Geſetz aber gilt für die Bewegung der äußeren Elektronen unter
Berückſichtigung der Ouantentheorie, ſo daß eine große
Wahrſcheinlich=
keit für die Richtigkeit der Kerntheorie ſpricht. Nach dieſer iſt auch der
Aufbau der einfacheren Atome und auch des einfachſten Moleküls ſchon
erklärt, während die Darlegung in den ſchwierigeren Fällen wohl in der
nächſten Zukunft zu erwarten iſt, da viele hervorragende, auch deutſche
Phyſiker mit dieſen Forſchungen beſchäftigt ſind. Vielleicht wird ſich
dann herausſtellen, daß noch viele andere Elemente aus einigen wenigen
Grundelementen, vielleicht ſogar alle aus einem einzigen, dem
Waſſer=
ſtoff, und aus Elektronen zuſammengeſetzt ſind.
Am Schluſſe gab Prof. Dr. Liſt eine kurze Aufklärung über die
Wurmplage. Der Spulwurm (Ascaris lumbricoides) lebt im
Dünndarm. Weibchen 20 bis 40 Zentimeter, Männchen 15 bis 25
Zen=
timeter lang. Ein Weibchen produziert ungefähr 60 Millionen Eier,
von denen bis 15000 Stück täglich ausgeſchieden werden. Die Eier ſind
0,05 Millimeter lang, 0,04 Millimeter breit und müſſen zunächſt ins
Freie gelangen. Dort entwickeln ſich under Luftzurritt, Sonne und
Feuchtigkeit die jüngen Würmchen innerhalb der Schale in 30 bis 40
Tagen. Die Eier bleiben entwichlungsfähig im Waſſer bis zu fünf
Jahren, in feuchter Erde wahrſcheinlich noch länger. Die Infektion
kommt zuſtande durch Genuß von Gemüſe und anderen Nahrungsmitteln,
die mit eierhaltiger Erde beſchmutzt waren. Fünf bis ſechs Wochen nach
der Infektion ſind die Würmer geſchlechtsreif. Bei der geringen Größe
der Eier und dem maſſenhaften Vorkommen kann ſelbſt peinlichſte
Sau=
berkeit die Infektion nur herabſetzen, aber nicht ausſchließen. Der
Madenſpurm (Oxpuris vermienlaris) lebt im unteren Teil des
Dünndarms und im Blinddarm. Männchen 3 bis 5 Millimeter,
Weib=
chen 9 bis 12 Millimeter lang. Die reifen Weibchen wandern in den
Maſtdarm und legen in deſſen Endabſchnitt die reifen, 0,05 Millimeter
langen und 0,02 Millimeter breiten Eier ab, die ſofort wieder
ent=
wicklungsfähig ſind. Die Möglichkeit der Selbſtinfektion iſt jeden Abend
gegeben, da begreiflicherweiſe au
ſtige Jucken beim Auswandern
der Madenwürmer aus
id Reiben mit den
Fingern reagiert wird. Durch die beſchmutzten Finger gelangen die
Eier in den Mund und entwickeln ſich im Darm weiter. Peinliche
Sau=
berkeit ſchützt vor der Infektion.
Alfred Pullem, auf zirka 20000 000 Stück Dachziegel (Falzziegel und
Bieberſchwänze gebracht werden. — In Offenbach a. M. werden
vom 10. bis 14. Juni ſchwerathletiſche internationale Wertkämpfe
ſtatt=
finden. — Seligenſtadt. Als ein hieſiger Glafermeiſter abends mit
ſeiner Frau vom Faſchingsvergnügen nach Hauſe kam, ſah er, daß Diebe
durch das Küchenfenſter eingedrungen waren und ſein Bargeld im
Be=
trage von 7000 Mark mitgenommen hatten. Ein ſofort aus Offenbach
herbeigeholter Polizeihund hat eine beſtimmte Spur aufgenommen.
Proteſtkundgebung gegen die Pariſer Beſchlüſſe.
m. Zu einer Kundgebung gegen die Pariſer
Be=
ſchlüſſe hatten für geſtern abend die Deutſche
Demokrati=
ſche Partei, die Deutſche Volkspartei, die Heſſiſche
Volkspartei, die Zentrumspartei und die
Sozial=
demokratiſche Partei eine Verſammlung nach der Turnhalle
einberufen. Es war eine in ſeltener Einmütigkeit verlaufene
Veran=
ſtaltung, die die Bürgerſchaft Darmſtadts aller politiſchen Schattierungen
zu einer eindrucksvollen Kundgebung vereinigte. Nur die Kommuniſten
hatten ſich in letzter Stunde ausgeſchloſſen, weshalb auch die
Unabhängi=
gen ihre Zuſage zurückzogen.
Den Vorſitz der Verſammlung führte Herr Kern von der
Sozial=
demokratiſchen Partei. Am Vorſtandstiſche hatten Vertzeter von allen
Parteien Platz genommen. Nach einleijenden Worten des Vorſitzenden
ergriff der Redner des Abenös, Herr Dr. Theodor Heuß=Berlin, der
Leiter der Hochſchule für Politik, das Wort. Er führte etwa aus:
Bei der Betrachtung der Politik, die die Entente uns gegenüber
führt, darf man die Politik nicht außer Acht laſſen, die zwiſchen den
einzelnen Mitgliedern der Entente ſpielt. Einer der größten Gegenſätze
innerhalb der Entente iſt vor allem das öſtliche Problem. Die Urſache,
daß noch immer nicht der ſchon ſo oft vorausgeſagte Untergang des
Sow=
jetſyſtems eingetreten iſt, könne man darin finden, daß der
imperialiſti=
ſche Gedanke in das Sowjetſyſtem aufgenommen wurde. Dadurch iſt an
dem Sowjetſyſtem das geſamte ruſſiſche Volk intereſſiert. Dieſes
Be=
ſtehen eines imperialiſtiſchen Sowjetſyſtems bringr auch für Deutſchland
verſchiedene außenpolitiſche Fragen, wie es ſich beſonders anläßlich der
Spa=Verhandlungen infolge des ruſſiſch=polniſchen Krieges zeigte. Die
ruſſiſchen Erfolge löſten bei uns in Deutſchland verſchiedene
Empfin=
dungen und Pläne aus, die dann alle dings mit dem Wechſeln des
Kriegsglücks gegenſtandslos wurden. Bei der Bervachtung der Haltung
der Entente gegenüber Deutſchland müſſe man nun vor allem die
ver=
ſchiedene Stellungnahme Englands und Frankreichs in Betracht ziehen.
Beide nhmen einen vollſtändig gegenſätzlichen Standpunkt ein.
Eng=
land iſt kein Freund der ruſſiſch=polniſchen Kriegswirtſchaft. Es rechnet
darauf, daß doch einmal der Zeitpunkt eintreten wird, wo Deutſchland
an der Wiederaufbquarbeit in Rußland mitarbeiten muß, denn die
Poli=
tik Englands läuft immer nur darauf hinaus, ſeinem Handel
Abſatz=
märkte zu ſchaffen. Es zeigt dasſelbe zunächſt eine die Probleme
ver=
dunkelnde Weichheit in ſeinen , ehlüſſen in bezug auf Rußland.
Frank=
dſelige Haltung gegenüber der
Sow=
reich dagegen nimmt eine offen
jetregierung ein. Es hat durch e militäriſche Hilfeleiſtung für Polen
im Kriege gegen Rußland und durch ſeinen Sieg auch einen Sieg
inner=
halb der Entente gewonnen. Es iſt heute der führende Ententeſtaat und
militäriſch ſtark nicht nur uns gegenüber, ſondern auch gegewüber
Eng=
land. Dieſes dagegen iſt militäriſch befriebigt und wünſcht nur geordnete
Zuſtände bei uns zur Betätigung ſeines Handels.
Aber England hat noch vielſeitige Intereſſen und andere wichtige
Probleme, und dieſe Probleme lagen den Engländern in Paris
denn auch mehr am Herzen als die deutſche Frage, weshalb auch Lloyd
George darauf beſtand, daß die Reparationsfrage in zwei Tagen
durch=
gehechelt wurde. Dieſe Eile hat dahin geführt, daß in dieſer Luderarbeit
Gedanken, nur halb durchdacht, in Beſchllüſſe umgeſetzt wurden, deren
Opfer wir ſein ſollen. England iſt durch ſeine verſchiedenen Intereſſen
in allen Weltteilen derart in Anſpruch genommen, daß wir für das
Ge=
ſamtproblem der engliſchen Politik verhältnismäßig unintereſſant
ge=
worden ſind. Aus all dieſen Gründen laſſe ſich klar erſehen, daß
Frank=
reich innerhalb der Entente die führende Macht iſt. — Frankreich hat
die Verhandlungen über die Reparationsfrage ſo lange
hinausgeſcho=
ben, bis es nicht mehr länger ging, denn der Friedensvertrag ſchreibt
eine Feſtſetzung der Geſamtſchuld bis zum 1. Mai 1921 vor. Weil man
tatſächlich techniſch nicht in der Lage war, die Schadensſumme genau
feſt=
zuſetzen, einigte man ſich in den Pariſer Beſchlüſſen auf eine einfach
phantaſtiſche Summe, die wir zu zahlen nie in der Lage ſein werden.
Aber es kommt den Franzoſen in Wirklichkeit gar nicht auf die
Repava=
tion an, ſondern auf etwas ganz anderes. Sie haben in ihrem
Staats=
haushalt große Sunmen eingeſtellt als Vorſchuß auf die von
Deutſch=
land zu leiſtenden Zahlungen. Da dieſe ausblieben, iſt eine
Bilanzie=
rung des franzöſiſchen Staatshaushaltsetats nicht mehr möglich.
Des=
halb iſt man von dem Seydouxſchen Plan abgekommen, denn man dachte,
Wenn Deutſch and ſeine Unterſchrift gegeben hat, kann Frankreich einen
großen Teil der von Deutſckland evwarteten Zahlungen durch
Kredit=
vberationen flüſſig machen, um den Haushalt bilanzieren zu können.
Das Wort „Der Boche zahlt alles”, das von allen franzöſiſchen
Staats=
mänmern immer wieder im Munde geführt wurde, hat unerfüllbare
Hoffnungen im franzöſiſchen Volke erweckt. Daß es ſich nicht in der
Hauptſache um die Wiederaufbauarbeiten handelt, geht daraus hervor,
daß ſich ſowohl die franzöſiſchen Arbeiter als auch die Induſtrie gegen
die aktive Teilnahme am Wiederaufbau ausgeſprochen haben.
Aus den widerſtreitenden Intereſſen iſt dann in Paris das
Kom=
promiß entſtanden, das in den Augen der Franzoſen milde beginnt,
näm=
lich mit zwei Milliarden, uns aber dafür auf 42 Jahre verſklaven will.
Durch die Ausfuhrabgabe hofft man, dem deutſchen Apparat eine Feſſel
anzulegen. England ſtimmt ihr zu, weil ſie gewiſſermaßen eine Finanz=
und Schnuitzzollgrenze gegen die deutſche Ausfuhr darſtellt. Sie bedeutet
aber auch, daß die Neutralen zu den Kriegslaſten herangezogen werden.
Redner wendet ſich ſodann gegen die Ausdehnung der
entwürdigen=
den Zolbüberwachung und die Kontrolle der Kreditmaßnahmen
Deutſch=
lands. Wir ſind heute zu dem ſeeliſch foſt unerträglichen grotesken
Zu=
ſtand gekommen, daß wir uns zum Schutz gegen die Entente an den
Buchſtaben des für uns unerfüllbaren Vertrags klammern müſſen, denn
die Maßnahmen der Gegner ſind ſeit dem Friedensſchluß ein
fortlaufen=
der Bruch des Vertrags. Es wäre verfehlt, heute auf Amerika zu hoffen,
denn der neue Präſident Hardinge iſt nicht beauftragt, deutſchfreundliche
Politik zu machen, ſondern er wird und kann nur ameribaniſche Politik
treiben. Als Rohſtoffverkäufer haben die Amerikaner zunächſt ein
In=
tereffe daran, daß die Kaufkraft der Mark nicht zu tief ſinkt;
des=
gleichen als Verkäufer von Fertigfabrikaten, denn man will nicht, daß
Deutſchland vermöge des niedrigen Standes der Mark Schmutzkonkurrenz
treiben kann. Aus dieſen Geſichtspunkten heraus würden evtl. die
Ameri=
kaner auch nur zu einer Kreditgewährung an Deutſchland kommen, und
dadurch iſt auch Amerika an den Pariſer Beſchlüſſen intereſſiert, als die
Kreditgewährung nicht ohne Genehmigung Englands und Frankreichs
erfolgen ſoll.
Redner unterſucht nun die Frage, ob wir unterſchreiben ſollen oder
nicht. Das ſei eine Frage an das Schickſal. Alle Verhandlungen und
alle Konflikte mit der Entente ſeien die Konſequenz des Verſgäiller
Ver=
trags, deſſen Unterſchrift man von uns erpreßt hat. Und gerade, wie
man damals verſchiedener Meinung ſein konnte, ob es beſſer war, wenn
man damals gleich die Unterſchrift verweigert hätte, genau ſo ſei es
heute. Niemand könne ſagen, wie die Zukunft ſich geſtalte. Der ganze
Verſailler Vertrag gehe nur auf die Zerwürbung der deutſchen Seele
hinaus, und wenn wir heute „Ja” ſagen würden, wevden wir doch keinen
Ausgleich mit den unerbittlichen Gegnern finden, denn die Konflikte
würden ſich immer wieder erneuern, denn der Vertrag läßt ſich nicht
er=
fülſen. Was uns heute einzig und allein retten könne, ſei Einigkeit. Die
Franzoſen beſonders reden noch imer von der Mainlinie. Das ſei
heute ein überwundener Standpunkt. Die Feier der Reichsgründung
habe das Einheitsbewußtſein erneuert und die Einwütigkeit, writ der ſich
heute alle Parteien hinter die Reichsregierung ſtellen, beweiſen, daß
dieſe Einheit unſeres Volkes heute nicht mehr erſchüttert werden kann.
Auf dem Boden gemeinſam getragener Not erblühe ein feſt verankertes
Volksbewußtſein. Nicht Schlagwörter können uns heute helfen, ſondern
nur eine ruhige, ſachliche Haltung. Nicht dürfen wir nur fragen, was
gilt es für uns, ſondern wir müſſen uns bewußt ſein, daß wir auch für
die Zukunft verantwortlich ſind. Wir wollen nicht, wenn in 42 Jahren
unſere Enkel aus dem Arbeitsgefängwis entlaſſen werden ſollten, daß
ſie uns verfluchen, weil unſer „Ja” ſie eingeſperrt hat. Die Freiheit
bekommt für uns wieder ihren urtümlichen Sinn. Wir wollen unſer
Recht auf die nadionale Freiheit behaupten. Wir wollen atmen, um
leben und arbeiten zu können.
Damit ſchloß der Redner ſeine anderthalbſtündigen Ausführungen,
für die ihm die ſehr gutbeſuchte Verſammlung den lebhafteſten Beifall
ſpendete. Der Vorſitzende verlas ſodann folgende Entſchließung,
die einſtimmig und mit lebhaften Zuſtimmungskundgebungen
angenom=
men wurde:
Die Pariſer Beſchlüſſe der Entente reißen den in wahnſinniger
Verblendung und vollſtändiger Verkennung der tatſächlichen
Verhält=
niſſe Deutſchlands ſich befindlichen Siegerſtaaten die heuchleriſche
Maske vom Geſicht. Wir ſollen die Kr=oten des 20. Jahrhunderts
werden. Mit Reichsregierung und Reichstag weiſen wir ein ſolches
Anfinnen mit Abſcheu und Empörung zurück. Nein und abermals
Nein dem Pariſer Beſchluß! Die geforderten 42 Jahreszahlungen,
ſowie die Forderung einer 12½prozentigen Abgabe von der geſamten
Ausfuhr ſteht im Widerſpruch zum Verſailler Friedensvertrag. Der
Vertrag ſieht nur eine in 30 Jahren zahlbare Summe vor. Auch das
deutſche Volk mit ſeinen 60 Millionen Menſchen hat das Recht auf
Freiheit und Leben. In voller Freiwilligkeit will es bis zur Grenze
ſeiner Leiſtungsfähigkeit die Schäden des Krieges heilen helfen. Einig,
entſchloſſen und unbeugſam wollen wir auch im Unglück als großes
Volk nur leben und arbeiten, wenn man uns nicht zum Sklaven
macht, ſondern als geachtete Nation beſtehen läßt.
Eine Diskuſſion wurde von der Verſammlung einſtimmig abgelehnt,
worauf der Vorſitzende die Verſammlung ſchloß.
An den Saaltüren wurden Sammlungen veranſtaltet zugunſten
der hilfsbedürftigen Schulkinder Darmſtadts, wofür auch nach Abzug
der Unkoſten der Ertrag aus dem Eintrittsgeld Verwendung finden ſoll.
Reich und Ausland.
Berlin, 8. Febr. Ein Einbruchdurch zwei Stockwerke.
In dem Hauſe Unter den Linden 14 haben Einbrecher „ſchwere
Arbeit” verrichtet. In dieſem Hauſe, in deſſen Hinterräumen ſich die
ander und errichteten ſo eine Pyramide, die bis zur Decke reichte. Mit
Zentrumsbohrern dureblöcherten ſie die Decke und gelangten in das
Empfangszimmer der Chikago Daiky News im erſten Stockwerk. Auch
dort fanden fie drei Tiſche vor, die ſie wiederum übereinander ſtellten,
um auch die Decke nach dem zweiten Stockwerk zu durchbohren. Auch
dies glückte ihnen, und ſo waren ſie an ihr Zel, die
Goldwarenhand=
lung von Wolfſohn u. Neumann gelangt. Dort machten ſie ſich mit
Schyelzannien daran, die Geldſchränke zu öffnen. Ihre
Anſtrengun=
gen blieben hier jedoch erfolglos. Es gelang ihnen trotz der modernen
Si. fsmittel nicht, die beiden Panzerſchränke zu bewältigen. Bei einem
dritten einfachen Geldſchrank, den ſie anbohrten, hätten ſie
wahrſchein=
lich Glück gehabt, wenn nicht die Zeit inzwiſchen ſo vorgerückt wäre,
daß ſie von ihrem Vorhaben abſehen mußten.
9. Febr. Der Magiſtrat ernannte den vormaligen Prokuriſten und
kaufmänniſchen Leiter der Bahnabteilung der A.E. G. Lüdke, ſowie
den Oberingenieur Pfarr, langjährigen Chefingenieur der
Straßen=
bahn in Buenos=Aires nud dann in Hamburg, zu kommiſſariſchen
Direktoren der Berliner Straßenbahn. — Zu der in
einem Teil der Preſſe erſcheinenden Nachricht über einen „
Waffen=
fund in Weſtend” teilt das Polizeipräſidium mit: Das
Polizeiprä=
ſidium hatte Ende November 1920 den Beweis in Händen für das
Be=
ſtehen einer Berliner Eſcheriſch=Organiſation, des
ſoge=
nannten „Berbiner Heimatverbandes”. Am 5. Februar wurden in der
Frankenallee zu Weſtend etwa 40 Maſchinengeſvehre, 4000 Schuß
Muni=
tion, ſowie einige Karabiner polizeilich beſchlagnahmt. Dieſe Wafſen
ſind von einem der Gründer des Berliner Heimatverbandes,
Gerichts=
aſſeſſor Dr. Hans Joachim Hehl, Charlottenburg, mit mehreren anderen
Angehörigen des Berliner Heimatverbandes nach Weſtend verbracht
worden. Hehl und Genoſſen haben ſich nach Verordnung des
Reichsprä=
ſidenten vom 30. Mai 1920, ſowie nach § 13 des
Reichsentwaffnungs=
geſetzes ſtrafbar gemacht. Heyl ſelbſt iſt fküchrig. Die
Fahndungs=
maßnahmen gegen ihn ſind im Gange. — Im Zuſammewhang mit der
Aushebung der Fabrik falſcher polniſcher
Tauſendmark=
ſcheine in Wiesbaden iſt hier der Kaufmann Sally Sinkiewicz aus der
Artillerieſtraße verhaftet worden, der die Finanzierung des
Unter=
nehmens übernommen hatte.
Zuſammenſchluß des Groß=Berliner Verkehrs?
Angeſichts der großen Schwierigkeiten, mit denen die Berlier
Verkehrs=
unternehmunger zu kämpfen haben, tritt, wie das Berliner Tageblatt
von zuverläſſiger Quelle erfährt, immer beſtimmter der Plan in den
Vordergrund, ſich zu einer großen einheitlichen
Organiſa=
tion zuſammenzuſchließen. Neben der Großen Berliner
Straßenbahn, die kommunaliſiert iſt, und neben der
Omnibusgeſell=
ſchaft, auf die die Einheitsgemeinde gleichfalls einen maßgebenden
Ein=
fluß beſitzt, kommen vor allem das Pribatunternehmen der Hoch= und
Untergrundbahn und die dem Reich unterſtehende Stadt= und Ringbahn
in Frage. Vor allem wird es erforderlich ſein, eine auf kaufmänniſcher
Grundlage beruhende Geſellſchaftsform zu ſchaffen, die eine ſtärkere
Her=
anziehung neuer Betriebskapitalien ermöglicht. Die Vorarbeiten dafür
ſind im Gange.
Frankfurt a. M., 9. Febr. Die Frankfurter
Kriminal=
polizei entdeckte gemeinſam mit der Wiesbadener Polizei und
polni=
ſchen Polizeioffizianten in Wiesbaden eine Fabrik, in der
falſchepol=
niſche Tauſendmarkſcheine hergeſtellt wurden. In der
Fäl=
ſcherwerkſtatt wurden noch für 20 Millionen dieſer Falſifikate
vorgefun=
den. Die Scheine wurden in der Weiſe an den Mann gebracht, daß man
ſie zum Teil in großen Mengen verpfändete, einige umwechſelte und
teils in Zahlung gab. In der Angelegenheit wurden bereits 12
Per=
ſonen aus Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Idſtadt, wo vor einigen
Tagen ſchon eine Fälſcherwerhſtatt entdeckt wunde, verhaftet. — Die
Schutzpolizei hob am Faſchings=Dienstag mehrere große
Vergnü=
gungslokale aus, deren Inhaber unter dem Deckmantel von
Vereins=
vergnügungen die VSranſtaltung öffentlicher Maskerade
dul=
deten.
Koblenz, 9. Febr. Das Schwurgericht verurteilte den
tür=
kiſchen Staatsangehörigen Ali Miſton aus Koblenz wegen
Raubmor=
des und verſuchten ſchweren Mordes, begangen im Walde zu
Binger=
brück am 25. April v. J. an dem Förſter Dammel, zum Tode und
3 Jahren Zuchthaus.
London, 9. Febr. Das vormals deutſche Schlachtſchiff
„Baden” wurde zwiſchen dem Feſtland und der Inſel Wight im
Ver=
laufe von Verſuchen mit Lufttorpedos und kurztragenden Geſchützen
verſenkt. Die Verſuche wurden veranſtaltek, um die Konſtruktion
der deutſchen Schlachtſchiffe und den Wert von Schlachtſchiffen, worüber
ſo zahlreiche Meinungsverſchiedenheiten herrſchen, auf die Probe zu
ſtel=
len. Die „Baden” wird zum Zwecke weiterer Verſuche wieder gehoben
verden.
Parlamentariſches.
s.w. Finanzausſchuß. Aus Anlaß einiger Vorſtellungen betr.
Einreihung in höhere Ortsklaſſen vichtet der Finanzausſchuß an die
Re=
gierung das Erſuchen, in Berlin mit allen Mitteln auf eine Herabſetzung
der Zahl der Ortsklaſſen auf drei hinzuwirken, ſowie auch eine
Vermin=
derung der Spannung zwiſchen den Ortszuſchlägen anzuſtreben. — Zu
langen Auseinanderſetzungen führte die Regierungsvorlage über die
Be=
ſatzungszulage, ſowvie die hierzu vorliegenden Anträge und Vorſtellungen.
Die Negierung erklärte ſich außerſtande, entſprechend dem Antrag
Köh=
ler die reſtlichen 20 Prozent der Koſten für die Gemeindebeamten zu
über=
nehmen. Die Mehrheit beſchloß jedoch die Uebernahme auf das Land,
worauf der Finanzminiſter ſofort erblärte, daß er ohne Beſchaffung neuer
Mittel außerſtande ſei, dem Beſchluß zu entſprechen. Antrag Nuß betr.
Gewährung der Beſatzungszulage an die Penſionäre uſw. wurde
abge=
lehnt. — Entſprechend einem Antrag des Abg. Köhler wurde die
Re=
gierung erſucht, in den Voranſchlag für 1921 einen Betrag für Kurſe für
den Werkunterricht an den Volksſchulen einzuſtellen. — Zuletzt
beſchäf=
tigte ſich der Ausſchuß mit der Regierungsvorlage betr. die Beſtellung
eines hauptamtlichen Leiters für den pädagogiſchen Kurſus zu Darmſtadt.
Hierzu lagen zwei Anträge des Abg. Reiber vor. Der erſte forderte
eine weitere hauptamtliche Stelle, der zweite will die Regierung erſuchen,
den pſhchologiſchen Unterricht an die allgemeine Abteilung der
Techni=
ſchen Hochſchule anzugbiedern. Damit würde der Reform der
Lehrer=
bildung im Sinne der Lehrerſchaft vorgearbeitet. Nach langer
Aus=
ſprache über die Lehrerbildung wurde der Antrag auf Schaffung einer
zweiten Stelle abgelehnt, das Erſuchen an die Regierung wegen
des pſychologiſchen Unterrichts einſtimmig und hierauf die
Regierungs=
vorlage ſelbſt mit Mehrheit angenommen.
Tagung der internationalen Elbekommiſſion.
Dresden, 9. Febr. (Wolff.) Die Internationale
Elbekommiſſion beendete geſtern ihre diesmalige Tagung.
Sie ſtellte in zwölf Sitzungen in erſter Leſung den Entwurf der
Elbeſchiffahrtsakte feſt, der nunmehr allen intereſſierten
Re=
gierungen zur Prüfung zugehen wird. In einer Reihe von
Fragen wurden unter den Vertretern der beteiligten Staaten
noch keine völlige Uebereinſtimmung erzielt. Die Verhandlungen
ſollen daher im Sommer 1921 in einer weiteren Tagung in
Dresden fortgeſetzt werden.
Die Streikbewegung.
*Berlin, 9. Febr. Die Rote Fahne meldet: In der Bluſen=
und Kleiderkonfektion wurde, da der Tarifabſchluß durch das
ablehnende Verhalten der Fabrikanten nicht zuſtande kam, am 7. Februar
der Generalſtreik erklärt.
*Berlin 9. Febr. Zur Lohnbewegung der Berliner
ſtädti=
ſchen Arbeiter wird berichtet, daß heute nachmittag um ½/5 Uhr
im Reichsarbeitsminiſterium der Schlichtungsausſchuß zuſammentritt, um
über die Lohnforderungen der ſtädtiſchen Arbeiter den Schiedsſpruch
zu fällen.
Saarbrücken 9. Febr. (Wolff.) Da die Verleger den
Schieds=
ſpruch des Arbeitsamtes der Regierungskommiſſion abgelehnt haben,
haben die Buchdrucker einmütig beſchloſſen, im Streik zu
ver=
harren.
O.N.B. Berlin, 8. Febr. Der Streik der
Herrenkon=
fektionsarbeiter im ganzen Reiche hat bereits die Zahl 30000
überſtiegen. Die chriſtlich organiſierten Arbeiter ſind mit dem
Reichs=
arbeitsminiſterium in Verbindung getreten, ſo daß von dieſer Stelle
aus eine Vermittlungsaktion erwartet wird. Auch der Streik in der
Bluſen= und Kleiderkonfektion droht ſich weiter auszudehnen.
Die Londoner Konferenz.
Eine ſchriftliche Einladung.
* Berlin, 9. Febr. Tel. unſerer Berlinert
daktion. Bekanntlich erfolgte die Einladung der deuth=
Regierung zu der Londoner Konferenz vor einigen Tagen and
eine mündliche Mitteilung des franzöſiſchen Botſchaen
Laurent. Die Antwort auf dieſe Einladung wurde, wie
be=
gemeldet, geſtern überreicht, und zwar ebenfalls in Form
mündlichen Mitteilung, die der Vertreter des Auswär
Amtes Fürſt Hatzfeld, dem franzöſiſchen Botſchafter mcht
Wie ein hieſiges Abendblatt erfährt, iſt heute der deuth
Regierung durch den engliſchen Botſchafter von der englih
Regierung eine zweite, ſchriftliche Einladung
gangen, die noch heute oder ſpäteſtens morgen ebenfalls ſchrild
beantwortet werden ſoll, und zwar wird die Antwort gan
demſelben Sinne wie die an die franzöſiſche Regierung gericte
gehalten ſein. Die deutſche Regierung wird in London au
den Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons und den Reu
finanzminiſter Dr. Wirih vertreten ſein.
Berlin, 9. Febr. In einer Wahlverſammlung der Dein
ſchen Volkspartei äußerte ſich Vizekanzler Heinzen
die Haltung der Regierung. Er ſagte, es ſei mehrd
fraglich, ob wir uns in dieſem Augenblick ſchärfere Politik lein
könnten und ob nicht Charakterſtärke dazu gehöre, vorſichti
ſein und weiſe Zurückhaltung zu üben. Wir ſtünden Frank
und England vollkommen wehrlos gegenüber. Dem Minſ
des Aeußern ſei es gelungen, in dem neutralen Ausland
Amerika ſich weiteſtgehendes Vertrauen zu erwerben. A
ein ſolcher Mann erklärt: „Hier iſt die Grenze, weiter könnenn
nicht”, ſo kann das ſeinen Eindruck nicht verfehlen. Wir m
den nur nach London gehen, wenn wir die Gewißheit haf
daß dort wirklich verhandelt wird.
Die Germania meint, es ſei ein ſchwerer Fehler/
weſen, wenn die Reichsregierung ſich nicht entſchloſſen hu
jeden Verſuch zu machen, eine Verſtändigung mit den ehemalu
Feinden herbeizuführen. Wir haben das größte Intereſſen
der Londoner Konferenz. Wäre deutſcherſeits gefordert won
daß nur auf Grund der deutſchen Gegenvorſchläge verhand
werde, ſo würde dieſes Verlangen die Konferenz zwiſchen
deutſchen und den Ententeſtaatsmännern überhaupt in F
geſtellt haben.
London, 9. Febr. (Wolff.) Daily News ſchreibt zu Deut
lands Antwort: Die deutſche Regierung müſſe zu dem Mutzh
glückwünſcht werden, womit ſie die deutſchen „Unausrottbaren”, died
rig danach ſtreben, die alliierten Reparationsforderungen unberückſich
zu laſſen, Trotz bietet. Ein beträchtlicher Teil der öffentlichen Meim
Deutſchlands ſcheine der Anſicht zu ſein, daß, wenn Deutſchland in d
Frage eine hartnäckige Haltung einnehme, es durch die moraliſche Un
ſtützung der Vereinigten Staaten einen gewiſſen Erfolg erziele.
Deutſchen, die dieſer Meinung wären, gäben ſich großer Selbſttäuſch
hin. Vorſchläge, wie die des Hanſabundes zur Boykortierung engli
und franzöſiſcher Waren zugunſten amerikawiſcher und neutvaler W
würden Deutſchland in der augenblicllichen Schwierigkeit wohl
helfen. Der Haupterfolg würde der ſein, daß die Stimmung
Deutſchland noch zunehme, hauptſächlich in England, und das zur
wo das britiſche Publikum beſonders geneigt
Ber
nicht auf unmöglichen Zahlungsbedingungen zu
ſtehen. Wenn dieſe Haltung fortdauern ſollte, müſſe Deutſch
der
ſeinerſeits die Bereitſchaft an den Dag legen, zu einem Ergebnis zu) Lenkſchri
langen. Wenn, wie von Berlin gemeldet wird, man dort der Anſichtd veraute
daß Frankreich endweder Deutſchlands Zahlungsfähigkeit überſchätzt 59 greits
oder abſichtlich das Auseinanderfallen Deutſchlands wünſche, ſo w1 nng
die Londoner Konferenz den deutſchen Vertretern Gelegen
geben, ihren Fall auseinanderzuſetzen und alle Beweiſe, um dieſe /
ſchuldigung zu ſtützen, vorzubringen.
Die deutſchen Vertreter auf der Londoner
Konferenz.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) Die Voſſiſche Zeitung mell
Die deutſche Regierung wird auf der Londoner
Kon=
renz durch den Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simo
und Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth vertreten ſein. Die
niſter werden von einem Stabe politiſcher, hauptſächlich
finanzieller und volkswirtſchaftlicher Sachverſtändiger
gleitet ſein.
Sachverſtändigenberatung in Berlin.
T.U. Berlin, 9. Febr. Unter dem Vorſitz des Reichsufk
ſters des Auswärtigen Dr. Simons wird heute nachmit
eine große Zahl von Sachverſtändigen zur Beratung 1
die Ententenoten, vornehmlich über die Wiedergurmachungsm
zuſammentreten. An ihr werden nicht nur Sachverſtändige u
die beteiligten Miniſterien, ſondern auch hervorragende P
ſönlichkeiten aus allen Gebieten der Privatwirtſchaft teilnehm
Es iſt wahrſcheinlich, daß auch aus dem Kreiſe der Sachverſtc
digen Vorſchläge zur Wiedergutmachungsfrage gemacht werd
doch kann und wird die letzte Entſcheidung nur von der 9
gierung getroffen werden.
Die Entſcheidung in Bayern.
Reichsgedanke über Einwohnerwehr.
T.u. Berlin, 9. Febr. Der Beſchluß, den das baheri
Miniſterium geſtern gefaßt hat, iſt, wie die Voſſiſche Zeitu
hört, der Reichsregierung durch einen beſonderen Abgeſandt
Staatsrat Mainel, mitgeteilt worden, der dem Reichsmini
Dr. Simons heute vormittag einen längeren Beſuch abgeſ
tet hat. Eine offizielle Mitteilung an die Oeffentlichkeit iſt
her nicht erfolgt. Es liegt aber Grund zur Annahme vor,
die bayeriſche Regierung, vor die Frage geſtellt, Reich oder G
wohnerwehr, ſich im Sinne des Reichsgedanken
entſchieden und dabei die Zuſtimmung aller Parteien
bayeriſchen Landtages gefunden hat.
München 9. Febr. (Wolff.) Amtlich. Die Berlic
Beſprechungen der Staats= und Miniſterpräſidenten vom
d. Mts. veranlaßten in Bahern eingehende Beratungen
wohl im Miniſterrat wie auch in den Koalitionsparteien.
Mittelpunkt der Verhandlungen ſteht für Bahern naturgenn
die durch die Pariſer Note von den alliierten Mächten aus
ſprochene Forderung der Entwaffnung und Auflöſung der Ei
wohnerwehren, deren Beibehaltung für Bahern nach der ül
einſtimmenden Anſchauung aller beteiligten Faktoren E
Lebensfrage bildet. Die baheriſche Staatsregierung und
Koalitionsparteien hatten die Möglichkeit einer ſolchen Fowl
rung der Alliierten niemals außer Acht gelaſſen, ſo oft ſie al
ihren Standpunkt in dieſer Frage prüfte und bis heute
und=
ändert feſtlegte. Auch bei einer neuerlichen Prüfung aller en
ſchlägigen Geſichtspunkte aus den bisherigen Beſprechungen
gab ſich, daß dieſer Standpunkt, der ausſchließlich durch D
ſtaatlichen Wiederaufbau beſtimmt wird, auch du
die neue Lage nicht umgeſtoßen werden kann, unn
daß die gleichen Gründe, die ihn von Anfang an notwendig mau
ten, ungeſchwächt weiterbeſtehen. Die Einheit des Nel
ches ſtand für alle Parteien außer Frage. Se)
ratiſtiſche Gedanken wurden während der ganzen Verhandlunge
auf keiner Seite auch nur einen Augenblick angeführt. Die eu
gültige Faſſung der an die Reichsregierung zu richtenden N
erfolgt Donnerstag vormittag.
Hanktionen und Strafmaßregeln.
T.u. Berlin, 9. Febr. Das Berliner Tageblatt ſchrer!
Uieber die Sanktionen finden ſich in einigen Zeitungen Bem‟
kungen, die neue Pläne verkünden. Nach dieſen Verſior!
ſchlöſſe das Abkommen von Paris auch eine Sonderakti +
Frankreichs oder Englands nicht aus. Jede der unr!
zeichneten Mächte dürfe auf eigene Rechnung z. B. Truppen 5
Beſetzung oder eine Flottenabteilung zur Demonſtration "
ſenden und würde in dieſem Falle als Mandatar der allnier?
Mächte betrachtet.
Dieſe Auslegung iſt neu und widerſpricht den Beſtimmn.
gen des Vertrages von Verſailles und auch den Worten 2"
Lloyd George und Briand über das Abkommen von *
ibdeten
Fried
äs. Es wird auch ein Unterſchied gemacht zwiſchen den
Straf=
raßregeln für die nicht vollzogene Enwaffnung, die ſofort in
enwendung treten werden, und den Sanktionen für die
Er=
ſielung der Reparation, über die noch geſprochen werden kann,
eilich ohne daß von der Höhe der Zahlungen etas
abzuhan=
ſeln ſein ſoll.
Eine neue Rede Lloyd Georges.
T.U. London, 9. Febr. Lloyd George hielt geſtern in
ardiganſhire vor 60 Delegierten der liberal=engliſchen
Vereini=
ſung eine bedeutſame politiſche Rede. Der engliſche
Mi=
iſterpräſident unterſtrich die gegenwärtige anormale Lage der
Zelt und betonte die Unmöglichkeit, das Ende der Beratungen
Szuwarten, da er mit dem nächſten Schnellzuge zur
Verteidi=
ung ſeiner Politik abreiſen müſſe; ſeine Anweſenheit in
Lon=
on zur gegenwärtigen Stunde ſei unerläßlich. Kaum zwei
ahre ſind verfloſſen, erklärte der Premier, ſeit der Krieg zu
nde ging, und es iſt durchaus nicht verwunderlich, daß in einer
kurzen Zeit die große Kriſis, welche die Welt durchmachte, noch
icht beigelegt werden konnte. Der gefamte Organismus iſt
=tſächlich desorganiſiert und muß wieder in Ordnung gebracht
erden. Neue Nationen, die ſich ihrer ſelbſt noch nicht bewußt
eworden ſind, ſind erſtanden und ſind noch trunken vor Freiheit.
ch habe Beſſeres zu tun, als auf die gegen mich in der Preſſe
Darnmädter Zngpiatt, Dounerstag, den 10. Februar 1931.
Scite 5.
ind in politiſchen Verſammlungen gerichteten Angriffe zu
ant=
porten. Die Aufgabe, die ich zu vollenden habe, iſt tatſächlich
üine ungeheure; ich kann mich nur auf die Liberalen ſtützen.
das Land ſteht vor zwei Alternatiden. Entweder muß die
nationale Einheit aufgerichtet werden, bis die gegenwärtigen
Schwierigkeiten beſeitigt ſind, oder aber man kehrt zu den alten
Farteikämpfen zurück und hört auf, ſich um die großen Probleine,
die ihrer Löſung harren, zu kümmern. Das Land müſſe ſich
fol=
ſende Frage ſtellen: Iſt jede Gefahr beſeitigt? Am Schluſſe
einer Rede, die ſehr beifällig aufgenommen wurde, bat Lloyd
Beorge die anweſenden Delegierten, dahin zu wirken, daß bei
den Teilwahlen in Wales der Kandidat der Koalition, Sir
Evans, ſein Schwiegerſohn, gewählt werden würde, und
gleich=
dert won zeitig erſuchte er die Verſammlung, ihm auch fernerhin ihr
Ver=
ſe verhan trauen zu ſchenken.
Die Entwaffnung.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) Nach Mitteilung des Reichs=
„Fkommiſſars für Entwaffnung beträgt der Zugang der
abge=
tieferten, angekauften und beſchlagnahmten
Vaffen im Januar: 18 Geſchütze, 158 Maſchinengewehre, 9413
Gewehre, 258 Revolder und Piſtolen und 2329 Handgranatem
Von den angemeldeten Organifationen wurden bisher 371 233
/Gewehre eingezogen.
Holland und die Rheinſchiffahrt.
T.1. Haag, 9. Febr. Holland hat die alliierten Regierungen
verſtändigt, daß es ſich dem Artibel des Verſailler Vertrages
wbezüglich der Rheinſchiffahrt anſchließe.
Umgeſtaltung des Reichspreſſedienſtes.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) Wie der Lokalanzeiger berichtet,
hat der vom Reichsfinanzminiſterium mit der Abfaſſung einer
Denkſchrift über die Zuſammenziehung des Reichspreſſedienſtes
betraute Miniſterialrat Norden die Denkſchrift dem Miniſter
Abereits eingereicht. Es ſei zu erwarten, daß die Umgeſtal=
Itung des Preſſedienſtes in nächſter Zeit wenigſtens
teilweiſe durchgeführt wird. Es handelt ſich um eine Zuſam=
Imenziehung der geſamten Preſſe= und Aufklärungs=Reichsſtellen,
ſum eine weſentliche Erſparnis gegenüber dem bisher durch ſeine
rIDezentraliſation nicht allein recht ſchwerfälligen, ſondern auch
recht koſtſpieligen Apparat.
Aus dem Saargebiet.
Ein unzuläſſiger Antrag.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) Wie wir erfahren, beantragte
die Regierungskommiſſion des Saargebiets vor einiger
Zeit den Beitritt des Saargebietes, zu den drei großen
internationalen Verkehrsgemeinſchäften, vem
Weltpoſtverein, dem Welttelegraphenverein und der durch ein
Abkoinmen über den internationalen Eiſenbahnfrachtverkehr
ge=
bildeten Union. Dieſe Anträge widerſprachen dem
Friedensvertrage, weil nur Staaten Mitglieder der
internationalen Verkehrsgemeinſchaften werden können. Das
Saargebiet iſt aber kein ſelbſtändiger Staat, ſondern ein für eine
beſchränkte Zeit der Regierung des Völkerbundes unterſtellter
Teil Deutſchlands. Als Teil Deutſchlands hörte das Saargebiet
auch nicht auf, zu dem Geltungsbereich des internationalen
Ver=
kehrsabkommens zu gehören. Sein Beitritt zu den
Verkehrs=
gemeinſchaften iſt alſo weder praktiſch erforderlich,
noch rechtlich zuläſſig. Er würde die Grundlage des im
Verſailler Vertrage niedergelegten Rechtsordnung für das
Saar=
gebiet verſchieben, ſowie die Rechte Deutſchlands beeinträchtigen.
Aus dieſen Gründen erhob die Reichsregierung in
mehreren Noten bei den zuſtändigen Stellen gegen den Beitritt
des Saargebietes zu den internationalen Verkehrsgemeinſchaften
Einſpruch und erklärte, daß ſie ihn nicht anerkennt.
Die Anſchlußfrage.
* Berlin, 9. Febr. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Der deutſche Geſandte in Wien weilte in den letzten
Tagen in Berlin zwecks Beſprechung der deutſch=
öſterreichi=
ſchen Anſchlußfrage. Das Reichskabinett hat ſich eingehend
mit der Frage befaßt, ſtößt aber auf den unverſöhnlichen
Wider=
ſtand der Entente.
Deutſch=jugoſlawiſche Wirtſchaftsverhandlungen.
T.U. Berlin, 9. Febr. Handelsminiſter Kokovek hat,
wie aus Belgrad gemeldet wird, im Miniſterrat die
Er=
gebniſſe der Verhandlungen mit den deutſchen
Dele=
gierten mitgeteilt. Der Miniſterrat nahm den Bericht zur
Kenntnis. Er beſchloß, über die angeſchnittenen Fragen weiter
zu verhandeln. An Berliner Amtsſtellen liegt eine Meldung
über die Ergebniſſe der deutſch=jugoflawiſchen Verhandlungen,
die den Abſchluß eines Handelsvertrages erſtrebten, noch
nicht vor.
Holzausfuhr aus der Tſchecho=Slowakei
nach Deutſchland.
T.U. Prag, 9. Febr. Wie aus Preßburg berichtet wird,
hat ſich im Auftrage des tſchecho=ſlowakiſchen
Handelsminiſte=
riums Minſteralrat Ottis nach Berlin begeben, um wichtige
Verhandlungen mit den dortigen Zentralſtellen über eine
er=
leichterte Holzausfuhr aus der Tſchechoſlowakei zu führen.
Zwangsanleihe und Vermögensabgabe in Polen.
Warſchau, 9. Febr. (Wolff.) Der Finanzminiſter
Stecz=
kowski entſchloß ſich, von dem Geſetz über eine
Zwangs=
anleihe Gebrauch zu machen, und beauftragte den
Vizemini=
ſter Rybarski mit der Ausarbeitung der diesbezüglichen
Ver=
füigung. Ein Entwurf der Verfügung wurde dem Miniſter zur
Begutachtung bereist vorgelegt. Unabhängig von der
Zwangs=
auleihe wird in weiterer Folge über den Entwurf einer
ein=
maligen Vermögensabgabe beraten.
Die Abſtimmung in Wilna.
Stockholm, 9. Febr. (Wolff.) Laut Socialdemocraten
hat die Sowjetregierung nach mehrmaligen Beratungen ſich
da=
mit einverſtanden erklärt, daß Militärkontingente der
neutralen Staaten für die Ordnung im Wilnaer
Ab=
ſtimmungsgebiet ſorgen. Engliſche und franzöſiſche
Trup=
ben würde die ruſſiſche Regierung im Wilnger Gebiet nicht
dul=
den; dagegen würde man in Moskau keinen Einſpruch erheben
gegen die Entſendung amerikaniſcher und italieniſcher Truppen.
Ruſſiſches Handelsabkommen mit Amerika.
T.U. Moskau, 9. Febr. Trotzkij hat erklärt, daß nach
Abſchluß des Handelsabkommens mit England Verhandlungen
mit den Vereinigten Staaten zum Abſchluß eines
ähn=
lichen Vertrages angebahnt werden ſollen.
Der Niedergang der engliſchen Ein= und
Ausfuhr.
London, 9. Febr. (Wolff.) Alle Blätter befaſſen ſich mit
dem Niedergang der engliſchen Ein= und
Aus=
fuhr, der in den amtlichen, vom Handelsblatt ſoeben
veröffent=
lichten Ziffern zum Ausdruck kommt. Die Einfuhr betrug im
Januar 117050 783 Pfund Sterling; dies bedeutet, verglichen
mit dem Januar 1920, eine Abnahme um 86 392 205 Pfund
Ster=
ling. Die Ausfuhr betrug 92 756 094 Pfund Sterling; dies
be=
deutet, verglichen mit dem Januar 1920, eine Abnahme um
13 123 815 Pfund Sterling. Die Wiederausfuhr betrug 9955 119
Pfund Sterling, das ſind 15 509 358 Pfund Sterling weniger
als im Januar 1920. Die geſamte Kohlenausfuhr im
Januar betrug nur 1 700 106 Tonnen gegen 3 358 572 Tonnen im
Januar 1920. Der Wert der ausgeführten Kohlen betrug
5 556 708 Pfund gegen 11 542 127 im Januar 1920. Der
Kohlen=
export nach Frankreich iſt auf 191 595 Tonnen im Werte von
788 294 Pfund Sterling zurückgegangen, während er im Januar
1920 457 008 Tonnen im Werte von 1697 632 Pfund Sterling
betrug.
Die Unruhen in Irland.
T.U. London 9. Febr. In der Grafſchaft Limmevick trieb eine
Abteilung von 100 Panzerwagen die Beſvohnerſchaft eines Dorfes
zu=
ſammen und zog hierauf in das nächſte Dorf vor das Haus eines
Sinn=
feiners. Dieſem wurde mitgeteilt, daß er fünf Minuten Zeit habe, um
ſein Geld und die ſonſtigen Koſtbarkeiten in Sicherheit zu bringen. Nach
Ablauf der Friſt wurde das Haus in Bxand geſteckt, ohne daß
den Bauern erlaubt worden wäre, ſich an den Löſcharbeiten zu beveiligen.
In Dublin drangen 100 Sinnfeiner geſtern in den Güterbahnhof ein und
brachten mit vorgehaltenem Nevolder den geſamten Bahnbetrieb zum
Stocken; ſie zerſchnitten die Telephondräßte, zerſtörten die Akkumulatoren
und durchſuchten ſämtliche Lokalitäten. Dann verzogen ſie ſich, ohne daß
es der Polizei gelungen wäre, ſich eines einzigen Sinnfeiners zu
be=
mächtigen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 9. Febr. (Wolff.) In Yokohama iſt ein
deut=
ſches Konſulat eröffnet worden. Mit der Leitung wurde
Vizekonſul Sell beauftragt.
Der deutſche Geſandte in Polen, Graf Oberndorff, bat
um Enthebung von ſeinem Poſten in Warſchau.
Obern=
dorff iſt aus rein privaten Gründen, vor allem durch den dauernd
leidenden Geſundheitszuſtand ſeiner nächſten Angehörigen, zu
dieſem Entſchluſſe genötigt. Als Geſchäftsträger in Warſchau
fungiert bis auf weiteres Legationsrat von Dirkſen, ein Sohn
des ehemaligen Geſandten.
Stuttgart, 9. Febr. (Wolff.) Reichsminiſter des Aeußern
Dr. Simons kommt in den nächſten Tagen, vorausſichtlich am
Samstag, den 13. d. Mts., zum Beſuchder
württember=
giſchen Staatsregierung nach Stuttgart.
Wien, 9. Febr. (Wolff.) Wie das Neue Wiener Tageblatt
meldet, hat die öſterreichiſche Regierung ein Einfuhrverbot
für ausländiſches Bier erlaſſen, da allein die Einfuhr
der Pilſener Biere eine Ausgabe von einer halben Million
Kro=
nen erſordere. Daraufhin verbot die tſchechoſlowakiſche
Regie=
rung die Einfuhr von Maſchinen aus Oeſterreich.
Genf, 8. Febr. (Wolff.) Dr. Nanſen, der Oberkommiſſar
des Völkerbundes für die Heimſchaffung der
Kriegs=
gefangenen, erhielt vom britiſchen Außenminiſter die
Mit=
teilung, daß von 43 öſterreichiſchen und deutſchen
Kriegsgefange=
nen, die während des Krieges nach Aegypten gebracht worden
ſind, 413 auf ihr Anſuchen nach Paläſtina gebracht wurden. Die
anderen wünſchen nach Deutſchland gebracht zu werden. Die
Heimſendung erfolgt, ſobald Transportmittel zur Verfügung
ſtehen.
London, 8. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Mexiko ſtellte der Präſident Obregon im Kongreß die
ſchleu=
nige Regelung der Petroleumfrage in Ausſicht, die einen
ernſten internationalen Charakter beſitze. Der Präſident erklärte
außerdem, die Autonomie Mexikos ſei durch Intereſſenkonflikte
gefährdet. Er empfehle dem Kongreß, dieſes Problem ſorgfältig
zu prüfen, um ſowohl der mexikaniſchen Regierung als den
Pe=
troleumintereſſenten Genüge zu tun.
London, 9. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Waſhington hat Kriegsfekretär Baker die vollſtändige
Einſtellung der Rekrutierung für das Landheer,
ent=
ſprechend der kürzlich vom Kongreß angenommenen
Entſchlie=
ßung, angeordnet. Man nimmt an, daß neun Monate nötig ſind,
um den Effektivbeſtand des Heeres auf 175 000 Mann zu bringen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Kollegiale Rückſichtnahme bei Nichtbeſoldung der
heſſiſchen Referendare.
In faſt allen deutſchen Ländern, wie Sachſen, Württemberg,
Bayern, Baden, Oldenburg, Reuß, Gotha, Altenburg, Weimar,
Mei=
ningen, Bremen und Hamburg, werden den Gerichtsreferendaren
Be=
ſoldungen bzw. Unterhaltungszuſchüſſe gewährt. Nur in Heſſen
er=
freuen ſich die Referendare noch immer einer vollſtändig unbezahlten
Tätigkeit. Am 2. Dezember v. J. iſt dieſer unglaubliche Zuſtand
Gegen=
ſtand eingehender Beſprechung in der Heſſiſchen Volkskammer
ge=
weſen. Abgeordnete aller Parteien bezeichneten es als
ſelbſtverſtänd=
lich, daß den Referendaren, zum mindeſten denjenigen, die infolge des
Krieges jahrelang in ihrer Ausbildung zurückgeworfen worden ſind,
eine der heutigen Geldentwertung entſprechende Aufwandsentſchädigung
gewährt werden müfſe. Auch der Vertreter des Juſtizminiſteriums
äußerte ſich in gleichem Sinne. Zwei Monate ſind ſeither ins Länd
ge=
gangen, und immer hat ſich noch nichts gerührt. Erſtaunt fragt man
ſich: Wie iſt angeſichts der unſtreitigen Notlage der heſſiſchen
Referen=
dare dieſe Langſamkett und Zurückhaltung zu verſtehen? Will die
Re=
gierung etwa warten, bis alle Kriegsteilnehmer under den Referendaren
allmählich ihren Vorbereitungsdienſt beendet haben und die angeſtrebte
Regelung nur auf dem Papier ſteht? Oder iſt des Rätſels Löſung
tat=
ſächlich darin zu ſuchen, daß die preußiſche Rogierung, wie wir erfahren
haben, nachdem ſie bei den Beratungen der Länder in dieſer Frage in
der Minderheit geblieben war, an andere Regierungen ſich mit der
Bitte gewandt habe, aus kollegialer Rückſicht gegen Preußen von einer
Beſoldung oder Unterhaltsgewährung an Peferendare abzuſtehen? Der
kollegialen Rückſichtnahme der bundesſtaatlichen Regierungn
gegen=
einander verdanken wir es alſo, wenn in Heſſen die Referendare ſich in
bitterer finanzieller Not befinden! Warum mehmen denn die andeven
Länder nicht die gleiche kollegiale Rückſicht? Weil es überall
gegen=
wärtig an Referendaren mangelt, und es im Intereſſe der Rechtspflege
liegt, durch Gewährung von Aufwandsentſchädigung einen kleinen
An=
reiz zu bieten zur Ableiſtung des langen Vorbereitungsdienſtes,
ab=
geſehen davon, daß es dem Grundſatz ſozialer Billigkeit entſpricht, jedem
Begabten die Möglichkeit der Ergreifung der juriſtiſchen Laufbahn zu
ermöglichen, auch wenn ſein Vater kein Kriegsgewinnler iſt. Statt deſſen
übernimmt die heſſiſche Regierung lieber preußiſche Neferendare zum
Nachteil der heſſiſchen, da das preußiſche Univerſitätsſtudium ein
Se=
meſter kürzer iſt als das heſſiſche. Ob die preußiſche Regierung
um=
gebehrt ſo viel kollegiale Rückſicht walten läßt? Unter dieſen
mittel=
alterlichen Umſtänden ſcheint tatſächlich ein Eingreifen des Reichs der
letzte Ausweg zu ſein.
Zuckerberkehr. „Es wird aufgefordert, die Karten uſw."
So lieſt man jeden Monat in der Zeitung. Sind denn die Karten die
Hauptſache? Ich denke doch die Hauptſache iſt der Zucker. Wir erhielten
in Darmſtadt im Dezember auf den Kopf 1½ Pfund Haushaltungszucker
und 1 Pfund Weihnachtszucker. Nun im Januar nur 1 Pfund
Haus=
haltungszucker, und im Februar ſoll es 1½ Pfund, im März 1 Pfund
geben. Alſo hat die Stadt Darmſtadt wieder ihren Weihnachtszucker
zurüick, und die Hausfrauen? Im Reichstage hieß es neulich, daß wir
im Friaden auf den Kopf der Bevölkerung 42 Pfund im Jahre gebraucht
fabriken in Groß=Bieberau Ginmachzucker an die Rübenpflanzer, aber
nicht unter 5 Pfd. Und doch haben die Bauern Latwerge und Schmier=
käſe und ſonſt noch was zum Brot. An was und wem liegt es nun in
Drmſtaßt? Um dringende Antwort wird gebeten, ſonſt können wir in
dieſEm Sommer wieder nichts einkochen, dafür aber „Marmelade” das
Pfund zu 4,50 Mk. und mehr eimerweiſe, und Bonbons, das
Viertel=
pfund zu 5 Mk., das Pfund 20 Mk., ſogar zentnerweiſe kaufen, wenn
wir nämlich das Geld dazu beſitzen.
Eine Hausfrau, die gerne ſelbſt einkocht.
Spiel, Sport und Turnen.
Schwimmſport.
Man ſchreibt uns: Es dürfte in hieſiger Stadt nicht allgemein
be=
kannt ſein, daß in der Turngemeinde Darmſtadt 1846,
Woogsplatz, ſchon ſeit Jahren eine tüchtige Schwimmabteilung
beſteht, deren Entſtehen mit der Eröffnung unſeres Hallenſchwimmbades
eng verknüpft iſt.
Als es im Jahre 1908 galt, unſer neues Schwimmbad einzuweihen,
ſar die Stadtverwaltuing ſehr in Verlegenheit, da man doch ein Ereig
nis von derartiger Bedeutung für das Gemeinwohl nicht ohne weiteres
üibergehen vollte. Guter Rat war teuer, denn in Darmſtadt exiſtierte,
ſdamals noch kein Schlvimmoerein und man hätte ſich wohl oder übel nach
den am Waſſer gelegenen Nachbarſtädten und deren Schwimmpeveinen
umſehen müſſen. Die Woogsplatz=Turner ließen ſich dieſe Gelegenheit
nicht entgehen und beſchloſſen, dieſes Schwimmſeſt zu übernehmen und
ſomit auch der Weihe des neuen Hauſes ein würdiges Gepräge zu
ver=
leihen. Es galt, muſtergüiltige Arbeit zu leiſten; wenn auch jeber
waſch=
echte „Heiner” ſchwimmen kann, ſo war das Schwimmen ſeither
nicht=
nach feſtgelegten Grundſätzen und Negeln betrieben worden. Zöglinge,
Turner, ja ſogar die Alten im weißen Bart und die Turnerinnen
woll=
ten nicht fehlen, und ſo ſar das erſte Schwimmfeſt, das nach dem Urteil
der Stadtrerwaltung, Zuſchauer und Sachverſtändigen vorzüglich klappte,
ein Erfolg, den die Turner=Schwimmer für ſich buchen konnten.
Dem ſo in allen Teilen gelungenen Feſt folgte nun jedes Jahr ein
ſolches, bis zu Beginn des großen Krieges, der auch faſt alle Schwimmer
der Heimat entführte. Die Folgen des Krieges und die Kohlennot
führ=
ten zur Schließung des Hallenbades, und den in Betracht kommenden
Vereinen war es bis jetzt leider noch nicht möglich geweſen, eine
Wieder=
eröfnung zu erreichen. Der Standpunkt unſerer Stadtverwaltung iſt in
dieſem Falle nicht zu verſtehen, um ſo weniger, als viele Nachbarſtädte
weitſichtiger ſind und ihre Schwimmbäder zur Förderung des
Allgemein=
wohls und der herantachſenden Jugend öffnen. In allen Parlamenten
im Reich, in den Staaten und Städten werden große Reden gehalten,
daß wir für unſer heranwachſendes und zukünftiges Geſchlecht ſorgen
müſſen; dabei bleibt es aber auch in den meiſten Fällen. Die Vereine,
die Leibesübungen betreiben, bringen die gkößten Opfer, um unſere
unter mannigfachen Entbehrungen heranwachſende Jugend zu kräftigen
Menſchen zu erziehen; die Behörden laſſen es bei ihrem „Wohlwollen”
bewenden. Betrachtet man unſer geſchloſſenes Hallenbad, eines der
ſchönſten in ganz Deutſchland, ſo mutet es einem wie Jronie an, wenn
man die Beſchreibung des luxuriös eingerichteten und im Betrieb
befind=
lichen Hallenbades in Mannheim in den Darmſtädter Tageszeitungn
leſen muß. Mit demſelben Gefühl muß man zuſehen, wie unſer kleines
Nachbarſtädtchen Pfungſtadt es fertig bringt, ſeine Schwimmhalle offen
zu halten. Warum regen ſich hier unſere Stadwäter nicht, beſonders die
Aerzte? Von ihnen kennen wir nur lange Statiſtiken mit erſchreckend
hohen Zahlen von Krankheiten, mit denen unſere heranwachſende Jugend
behaftet iſt. Geldliche Opfer braucht die Stadtverwaltung durch das
Oeffnen des Hallenbades nicht zu bringen, denn ſie mag nur die
Ein=
trittspreiſe nach den Betriebskoſten berechmen. Was tut’s, wenn ein Vad
3 Mark koſtet? Jedenfalls iſt es beſſer, die Jugend gibt wöchentlich
3 Mk. aus für ein Bad, als daß ſie für dieſes Geld ſchlechte Ziggretten
raucht.
Die Schieimmabteilung der T.G.D. 1846 ſieht ſich deshalb genötigt,
zur Ausübung ihres Sports nach Pfungſtadt zu fahren, und
zwar hat ſie Mittwoch abends und Sonntag vormittags dort
Uebungs=
ſtunde. Daſelbſt iſt auch das weibliche Geſchlechſt mit einer Riege
ver=
turten. Die Abteilung iſt dem Deutſchen Schwimmverband ungeſchloſſen,
und ſie hat in dieſem wie auch im Gau und Kreis der Deutſchen
Turner=
ſchaft ſchöne Erfolge zu verzeichmnen. Es gelang ihr, bei dem im
ver=
gangenen Jahre in Darmſtadt abgehaltenen Deutſchen Schwimmfeſt beim
2. Senjor=Waſſerſpringen den 5. Platz zu belegen.
Auch die Geſelligkeit wird bei den Turner=Schwimmern gepflegt,
und geben die ſchönen Näume des Turnhauſes gute Gelegenheit hierzu.
So fand am vergangenen Samstag eine würdig verlaufene
Abendunter=
haltung ſtatt. In bunter Reihe wechſelten in der Vortragsfolge
Schuh=
plattlertänze, Schattenbildervorführungen, Verloſungen und muſikaliſch=
Vorträge ab. Auch war für ein Tänzchen geſorgt.
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Leitung. Idr. Otto Waldgeftei. Verantwortlich für den leitenden rolitiſche
Teil und für Feuilleton: Dr. Otte Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und d.
übrigen Teil (außer Sport, Haudel und Landwir ſchaftlichee) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil u d Lanzwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzige ſte=
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktione
ſind an die „Redaktion des
Tagblatis” zu richten.
gent ſind beizufügen; nachträgliche
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Die hentige Rummer hat 10 Seiten.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 10. Februar 1921.
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Freitag, den 11. Februar, abends 8 Uhr,
findet in der „Konkordia”, Waldſtraße, eine
Mitglieder=Verſammlung
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Tagesordnung:
1. Stellungnahme zum Schiedsſpruch vom 8. Febr.
2. Bericht über die Gautagung in Frankfurt a. M.
Wir laden die Mitglieder hierzu ein und erwarten
zahlreiches Erſch inen.
Der Vorſtand.
D. H. V.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Donnerstag, 10. Febr. 1821,
abends 8 Uhr
Monatsverſammlung
bei Grohe, Karlſtraße.
1729)
Wichtige Tagesordnung! — Vortrag!
Vorſtandsmitgl. 1/,8 Uhr wichtige Beſprechung!
Heute Donnerstag
und Freitag!
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Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verdoten.)
Nacketatz runzelte die Stirn und warf den Kopf ein wenig
müber.
1Es handelt ſich um ein Entweder — Oder, Herr Splett=
Ich bitte die Herren, ſich zu entſcheiden.”
1So übernehme ich den Auftrag.”
hund mit ihm die Verantwortung?“
So danke ich den Herren. Mit der Arbeit ſoll unverzüglich
hnen werden!“
Ich glaube, dir heute einen guten Dienſt erwieſen zu
”, ſagte Splettſtößer, als ſie in ſeiner Arbeitsſtube
ange=
waren. „Ich meine, Macketatz zu kennen. Er hat einen
hen Kopf. Hätte ich mich gegen ſeinen ganz beſtimmten
hn aufgelehnt, ſo wäre dein Werk zum Teufel gegangen.”
„Wäre es!” gab Arno mit bitterem Unwillen zurück.
3da ergrimmte der andere. „Du haſt keinen Grund, ſo zu
ken”, ſagte er, ſeinen Unmut zügelnd.
12u kannſt es mir nicht verdenken, daß mir die Freude an
l5ache genommen iſt, wenn ein anderer ausführt, was ich
ht habe.”
„Nein, ich verdenke es dir ſehr wohl. Mehr. Ich verſtehe
iht, verſtehe euch alle nicht. Es handelt ſich doch nicht um
perſönliche Angelegenheit, um die Befriedigung deines
bizes, deiner Eitelkeit in alledem, es handelt ſich, ſo dachte
dieſer immer bedenklicher werdenden Zeit um ein Werk,
hu zum Nutzen deines Faches, zum Wohle deines Vater=
½s geſchaffen, in das du dein ganzes Können, deine ganze
„legteſt, damit es der Schiffahrt neue Kräfte zuführte. Der
bfer, ſo dünkte mich, konnte in den Hintergrund treten,
nur die Schöpfung gelang.”
Ich glaube, daß beide nicht ſo leicht zu trennen ſind.”
Das iſt es. Ihr wollt die Sache allein nicht gelten laſſen.
herquickt und vermengt ſie immer mit der Perſon. Das aber
ſcht deutſche Art, ſollte wenigſtens deutſche Art nicht ſein.
ſut, was ſie tut, der Sache halber. Erſt wenn wir das
n, werden wir die Kraft finden, das Schwere zu überwin=
Das uns jetzt auferlegt iſt.”
rno wurde abgerufen. Der Leiter der Baugeſellſchaft
ſhte ihn zu ſprechen.
Auch ſie.”
„Ich komme zu Ihnen”, führte ſich Bruno Settegaſt mit der
kühl gemeſſenen Geſchäftlichkeit ein, die ihm nie ein Wort zu viel
ſagen ließ, „um Ihnen einen Beſchluß unſerer Geſellſchaft
mit=
zuteilen, den wir geſtern in der Angelegenheit der
Arbeiterwoh=
nungen gefaßt haben, und der unter Umſtänden eine Aenderung
der ganzen Sachlage zur Folge haben könnte.”
An der Haltung, die der ſonſt zuvorkommende Mann heute
ihm gegenüber einnahm, merkte Arno ſofort, daß er nichts Gutes
zu erwarten hatte.
„Ich war der Meinung, daß es ſich um eine abgeſchloſſene
Sache handelt. Wir ſind uns über die Bedingungen einig
ge=
ſworden, die Verträge liegen vor.”
„Ganz recht. Wir haben auch nicht die Abſicht, hieran etwas
zu ändern. Was geſtern zur Sprache kam, war ein perſönliches
Entgegenkommen unſererſeits, das außerhalb der ſchriftlich
feſt=
geſetzten Verträge lag, und zu dem uns Umſtände beſtimmten, die
ſeitdem eine für uns immerhin weſentliche Aenderung erfahren
haben."
Er ließ das nüchterne Auge mit läſſiger Gleichgültigkeit über
Arnos Antlitz ſtreifen und fuhr fort: „Wir erklärten uns damals
auf Ihren dringenden Wunſch einverſtanden, Ihnen einen
be=
deutenden Teil der vertragsmäßig vorgeſehenen
Anzahlungs=
ſumme für eine gewiſſe Friſt zu ſtunden. Wir konnten das tun,
weil die Erfindung, die Sie auf der Macketatz=Werft gemacht,
einen ſcheinbar unanfechtbaren Erfolg errungen und wir in ihm
die ſichere Bürgſchaft für eine baldige Erfüllung ſahen."
Seine Worte waren gemeſſener, ſeine Blicke immer kühler
geworden.
„Nun hat dieſe Angelegenheit einen unerwarteten Abſchluß
gefunden. Ihre Erfindung hat nicht gehalten, was ſie
verſpro=
chen. Sie hat verſagt, und niemand wird nach ihrem
Zuſam=
menbruch einen Pfennig für ſie geben.”
Da war es um Arnos Geduld geſchehen. Dieſe
heraus=
fordernde Sprache, dieſe unverſchämte Kritik an ſeinem Werke
konnte er ſich nicht bieten laſſen.
„Ich. weiß nicht, Herr Baumeiſter”, erwiderte er, „was Sie
berechtigt, einen derartigen Ton gegen mich anzuſchlagen. Was
vollends Ihre für mich wenig maßgebende Beurteilung meiner
Erfindung betrifft, ſo entſpringt dieſe einer völligen Unkenntnis
der Tatſachen. Der geringe Konſtruktionsfehler, der das Unglück
hervorrief, iſt ſofort erkannt worden und wird jetzt unter meiner
und Herrn Direktor Splettſtößers Leitung mit unfehlbarer
Sicherheit verbeſſert.”
Und als der Baumeiſter die Achſeln zuckte: „Herr Macketatz,
dem über den Wert und Unwert meiner Turbinen ein
istians,
ink.
tzer
intugl
kins.
ber”
2 Akten
ſicheveres Urteil zuſteht als Ihnen, hat alle Mittel für „ihren
neuen Aufbau zur Verfügung geſtellt, bald wird ſie vollendet und
dem Siegfried einverleibt ſein. Dann wird der Ruhm meines
Werkes heller erſtrahlen als je und Ihre Befürchtungen zunichte
machen.”
Er hatte mit dem Stolz des Schöpfers geſprochen, der ſeiner
Sache gewiß iſt. Eine Ueberhebung, die nicht unbeabſichtigt
erſchien, und eine unverkennbare Geringſchätzung des anderen
lagen in ſeinen Worten. Auf den ſchien ſie keinen Eindruck zu
machen; er veränderte ſeine Haltung nicht im geringſten.
„Das freut mich in Ihrem Intereſſe alles ſehr, Herr
Oberingenieur” erwiderte er mit derſelben Kälte, „ich kann
Ihnen zu dieſer Wendung der Dinge nur meinen Glückwunſch
abſtatten. Das Verhalten der Geſellſchaft aber kann ſie nicht
be=
einfluſſen. Sie ſtellt ſich lediglich auf den geſchäftlichen
Stand=
punkt. Wer gibt ihr eine Gewähr, daß einer Erfindung, die
ein=
mal ſo ſchweren Schiffbruch erlitten, nicht ein zweites Mißgeſchick
widerfahren wird? Und ſelbſt, wenn ihr dies, was wir aufrichtig
wünſchen, erſpart ſein wollte — das Vertrauen, der Kredit, wenn
ich mich in unſerer Sprache ausdrücken ſoll, iſt nun einmal
er=
ſchüttert, die Sicherheit fehlt uns, ohne die wir nichts gewähren
dürfen, weil wir verantwortlich für viele ſind. Ich halte es
des=
halb für ausgeſchloſſen, daß unſere Geſellſchaft zu einem anderen
Beſchluſſe kommen wird.”
„Und dieſer Beſchluß?”
„Die Häuſer zum Einzug der Arbeiterfamilien erſt
freizu=
geben, nachdem die ausgemachte Anzahlungsſumme bar bezahlt
oder in zweifelloſen Anweiſungen verbrieft und verbürgt iſt.”
„Das heißt”, rief Arno im hellen Zorne, „Sie ſetzen die
Ar=
beiterfamilien, die ſich bereits zum Einzug rüſten, auf die
Straße!”
„Es gibt noch andere Wohnungen in der Stadt.”
„Sie ſind knapp und ſchlecht.”
„Gewiß iſt es ſchlimm für die betroffenen Leute.”
„Man wird mich für die Gelder haftbar machen, die man mir
im feſten Vertrauen auf das Gelingen gab.”
„Auch für Sie iſt es ſchlimm, ich gebe es zu” erwiderte
Settegaſt mit kühlem Bedauern.
„Die Empörung wird ſich gegen mich entladen. Und ich habe
doch das Beſte gewollt!“
„Hm . . . das iſt vielleicht der Unterſchied: Sie ſind an die
Sache mit rein ibealen Geſichtspunkten herangetreten. Wir
be=
trachten ſie unter ein realen und geſchäftlichen, wie es unſer
Recht und unſere Pflicht iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
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28.
lle Preiſe verſtehen ſich ein=
1s und Steuer.
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Stadtteil
[ ← ][ ]Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 10. Februar 1921.
Nummer ad
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 9. Februar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte auf Deckungen und auf Rückkäufe der
Speku=
lation in feſter Haltung. Montanwverte waren unter Führung von
Deutſch=Luxemburg, Gelſenkirchen und Harpener Bergbau um zirka 20
Prozent gebeſſert. Von Elektrizitätswerten gewannen Bergmann 17
Prozent. Am Markt. für Chemiſche Werte beſſerten ſich Scheideauſtalt
um 50 Prozeut. Badiſche Anilin um 9 Prozent. Das Bezugsrecht
Scheideanſtalt ſtellte ſich 50 Prozent höher. Schiffahrtswerte waren
niedviger. Der Kaſſamarit verkehrte in nicht einheitlicher Tendenz. Höher
ſtellten ſich Tellus, Verein Deutſcher Delfabriſten, Müihlheimer Farben,
Krauß=Lokomotiben und Deutſcher Eiſenhandel. Niedriger notierten
Goldenberg, und Konſervenfabrik Vraun. Im Freiverkehr waren Benz
10 Prozent, Holzmgnn 15 Prozeut gebeſſert. Von fremden Nenten
fonnten Mexitaner ihre ſeitherige Steigerung fotſetzen, bproz. Ungar.
Kriegsanleihen wurden mit 2/s Prozent gehandelt.
ſtein u. Koppel waren gefragt und wurden etwa 25 Prozent höher
be=
zahlt. Deutſche Anleihen behaupteten ihren Kursſtand. Oeſterreichiſche
und ungariſche Nenten kaum umgeſetzt. Die Börſe ſchloß feſt,
uament=
lich für Montawverte; auch die nur zu Einheitskurſen gehandelten
In=
duſtriewerte waren vorwiegend gebeſſert.
Produktenmarkt. Am Produktenmarkt hatte die letzttägige
Auſwpärtsbewegung der Preiſe mehr Ware auf den Markt gelockt. Es
zeigte ſich anch heute ziemlich gute Kaufluſt und es wurden zahlreiche
bedeutende Umſätze, aber nur zu etwa geſtrigen Preiſen, erzielt. Von
Lupinen wurden beſte Sorten zur Saat über Noriz bezahlt, ebenſo beſte
Serradellg. Naps, Schnitzel und Miſchfutter bewahrten feſte Haltung.
Nauhfutter blieb underändert. Mais hatte auf Amerika feſte Tendenz.
jede Art von Getreidemonopol, da das Monopol eine ſpätere Scl
des Brotpreiſes verhindern würde und durch ſeine Organiſatior
teuernd auf die Brotzpreiſe wirkt. Wir proteſtieren auch gegen jech
von Reichsverwaltung bei der Einfuhr ausländiſchen Getreides.
die vom Reichstag beſchloſſene Verbilligungsaktion
500 000 Tons Mais verlangen wir, daß Ginfuhr und
Vert=
nicht durch eine ſtaatliche Organiſation, ſondern durch den Hand in
ſchließlich der Gemoſſenſchaften ausgeführt werden. Sobald die
diſche Ernte freigegeben wird, ſind alle Ausgaben für Verbilliguzg
Mais oder anderen Futtermitteln überflüſſig und zu vermeiden.
Frankfurter Abendbörſe vom 9. Februar.
w. Auf dem Deviſenmarkt blieb das Geſchäft eingeſchränkt, doch
übenwog wiederum ſchwantende Haltung vor. Auf die umfangreichen
Abgaben der letzten Vortage hat ſich das Deckungsbedürfnis vergrößert.
Dasſelbe wurde in verſchiedenen Aktien weiter beobachtet, ſo daß die
Tondenz als vorwviegend feſt ſich erwies. Unter den Montanaktien zuaren
Harpener, Mannesmamt und Phönix höher; Deutzſch=Luxemburg blieben
gut behauptet. Adlerwerke Kleher und Dainler=Motoren, beide mit 250
gehandelt, konnten ſich befeſtigen, auch Beuz=Motoren waren geſuchter,
234. Deutſche Petroleum 820, junge Aktien 705—710 genannt.
Valuta=
papiere vorwiegend behauptet, 5proz. Goldmexikaner etwas abgeſchwächt.
Anglo Cont. Guano 345, ſtiegen 15 Prozent. Elektrowverte lagen
ruhi=
ger; Schluckert notierten 10 Prozent höher. Schiffohrtsaktien ſiund mäßig
feſter. Chemiſche Werte zogen au. Farbwverke Mühlheim gewannen 18
Prozent. Am Kaſſainduſtriemarkte war der Verkehr ruhiger,
Maſchiuen=
fabriken lagen feſter. Scheideanſtalt, Farbwverke Höcſt und
Holzverkoh=
lung gingen höher um. Im Verlaufe fanden Daimler eine erneute
Kursaufbeſſerung von 5 Prozent auf 255. Die Börfe ſchloß bei feſter
Tendenz.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 9. Febr.
Geld. Brief D. Februar T
Geld Brief TRe
Geld. Brief ie
Geld ! Brief Antw.=Bruſſ.)
Holland...
London ...
Paris ....
Schweiz ...
Spanien.
Italien .
Liſſab.=Op.
Länemark. 1459.— 460—
115.3021197
2301, 230)t,
427.— 438.—
998.— 1010.10
849. 10/ 850 90 854.10 855.00
22019 224.—
—.
Mr73.80 1176.20 451U 4520,
067.90 2072,10
23414 23414
433.— 434.—
979.— 981.—
2223, 22314
1188.80 1241.20 Norwegen, II
Schweden I
Helſingfors
Rew=York.
Wien ſaltes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt.
——) —. Prag:. .. UUBS D0IOgTNN
1371. 10/1373.901
6t. 87 462 6219
485114.89
AR-
— 1073.B0 IO76. I0
219.80 220.30
160.34— 60.46—
15.101,/15.141g
— —
—— —
Der Wert der Mark im Ausland.
* Es wurden am 9. Februar für 100 Mark gezahlt in Zürich
10,25 (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,85 (59,20)
Gulden, in Kopenhagen 9,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 7,60
(88,80) Krouen, in London 8,35 (97,80) Schilling, in Neg=York
1,66 (23,80) Dollar), in Paris 23 (125,40) Frauken.
Berliner Börſe.
* Berlin. 9. Febr., Börſenſtimmungsbild. Die
Beſſe=
rung des Markkurſes in Neu=York ſtimmte die Börſe freundlicher und
veranlaßte ſie, im Anſchluß an die Befeſtigung der Frantfurter
Abend=
börſe, Mückäufe und Deckungen vorzunehmen, deren Wirkung
nament=
lich am Montanuarkte zutgag trat, wo beſonders Buderus, Garpener,
Hohenlohe weſentlich höher eiuſetzten. Die Zurückhaltung herrſchte
je=
doch vor und ſo konnten die aufänglichen Gewinne bei äußerſt ſtillem
Geſchäft meiſt nicht aufzecht erhalten verden. Buderus gingen auf den
geſtrigen Stand zurück. Valutapapiere wauen im Einklang mit der
De=
diſenabſchwächung niedriger, Schantung=Bahn wparen jedoch ctwa aclt
Punkte höher. Negem Jutereſſe begegneten mexikaniſche Anleihen die
bei zeittweiſe lebhaften Unſätzen um 10 bis 20 Prozeut auzogen. Oren=
h. Mannheim, 7. Febr. Die Badiſche
Schiffahrts=
gruppe, die Rheinfcliffahrts=Aktiengeſellſchaft vorm. Fendel, und
die Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport
hiel=
ten heute ihre Generalverſammlung ab, worin über das
Zu=
ſtandekommen des Schiedsſpruchs über die Abtrerung von 76
Prozent der Aktien an Frankreich und über die
tiefgrei=
fende Wirkung auf den Konzern berichntet wurde, ſowvie über die
Eut=
ſchädigungsanſpriiche der Aktionäre. Nach dem Geſchäftsbericht erzielte
die Fendelgeſellſchaft einen Bruttoüberſchuß von 6 825 570 (2 793 492) Mk.
Die Handlungsunkoſten erforderten 3 903 118 (1 597 261) Mk. Nach
726 517 (484 378) Mk. Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich 296 791
Mark Vortrag ein Neingeſwinn von 2 402 696 (773 500) Mk., woraus 25
(12) Prozent Ditzidende durch Generalverſammlungsbeſchluß verteilt,
eine Million Mark für Gratiſikationen verwendet und 392 696 Mk.
vor=
getragen werden. Die Gutjahrgeſellſchaft verzeichnete eine
Bruttoein=
nahme von 6 677 255 (2 616 515) Mk., wovon die Haudlungsunkoſten
4 001 875 (1 135 709) Mk. erforderten, ſo daß ein Bruttoüberſchuß von
2 675 380 (910 593) Mk. ſich ergibt. der ſich um 86 297 Mk. Vortrag auf
2 761 578 (932 700) Mk. erhöht. Daraus werden 20 (10) Prozent
Divi=
dende verteilt, eing Million zur Dispoſition des Aufſichtsrats geſtellt und
153 093 (86 297) Mk. vorgetragen. Ueber den Geſchäftsgang ſagt der
Geſchäftsbericht: Die Rheinſchiffahrt wuar während des ganzen Jahres
gut beſchäftigt. Die Frachten zeigten fortlaufend eine aufwärtsſteigende
Bewegung. Eine große Unſicherheit in der Fracktenbildung war die
Valuta, denn die deutſche Rheinfchuiffahrt iſt zum großen Teil an die
Benutzung ausländiſcher Fahrzeuge gehunden, wofür ſie die
Vergütun=
gen in fremder Währung zu leiſten hat. Die Schlepplöhne von der
Ruhr nach dem Seehafen und umgekehrt ſind ſtändig in Guulden zu
ber=
rechnen. Der Waſſerſtand des Rheins war bis Mitte Oktober normal,
erreichte im Nobember und Dezember einen Tiefſtand, wie er ſeit
Jahr=
zehnten nicht mehr zu derzeichnen war. In anbetracht der allgemeinen
Verkehrslage wurde jedoch die Schiffuhrt aufrecht erhalten, obwohl die
Fahrzeuge nur noch gam wenig beladen werden konnten. Die Fahrt
nach Straßburg mußte Mitte November eingeſtellt wverden und konnte
bis Jahnesende nicht wieder aufgenommen werden. Nach Baſel wurde
in dieſem Jahre nur von Mitte Mai bis Ende Juli gefahren.
Grund=
beſtimmend war hierfür die Frachtfrage. Das Lagergeſchäft flaute
wäh=
vend des Jahres auffallend ab; die Beſtände verringerten ſich und die
Lagerräume konuten nicht während des ganzen Jahres voll ausgenützt
werden. Die Sbeditionsabteilung war zufriedenſtellend beſchäftigt. Der
Güteraustauſch läßt im allgemeinen noch recht, viel zu wünſchen übrig.
* Die Getreidezwangswirtſchaft und der
Ge=
treidehandel. Eine Mitgliederverſammlung des Vereins der
Getreidehändleu der Hamburger Börſe hat einmützig
folgende Reſolution gefaßt: 1. Die Zwangswirtſchaft in Getreide
hat einen unerhörten Rückgang der inländiſchen Produktion und
Ab=
lieferung herbeigeführt, ſo daß das Brot der verſorgungsberechtigten
Bevölkerung heute aus zwei Drittel ausländiſchem „Id einenr Drittel
inländiſchen Getreides hergeſtellt wverden muß. Die ſtarte Einfuhr
aus=
ländiſchen Brotgetreides führt unwveigerlich zur Kataſtrophe. Das
ein=
zige Heilmittel hiergegen iſt die Hebung der inländiſchen
Produktion. Wir verlangen zu dieſem Zweck die Freigabe der
inländiſchen Ernte an Brotgetreide, Gerſte und Hafer, und
zwar, wenn möglich, ohne Pflichtablieferung. 2. Wir proteſtieren gegen
* Der Sicherungsfonds der Kriegsleder=I
Der Verein deutſcher Wildhäutegerber iſt gegen die Deutſche Lederd
(früher Kriegsleder=A.=G.) wegen Rückzahlung des Sicherungsfon
Höhe von 71 Mill. Mark klagbar geworden. Die erſte Inſtan
den Klageanſpruch anerkannt. Berufung iſt bisher nicht erfolgk.
Streit iſt um deswillew von allgemeinem Intereſſe, weil der Siche
fonds für Errichtung eines Forſchungsinſtituts der Lederinduſtrie
wendung finden ſollte.
* Preisherabfetzung für Ferromangan. W
Rhein.=Weſtf. Zeitung ureldet, iſt mit Wirkung vomr 1. Februar der
für 8oprozentiges Ferromangan von 7180 auf 6000 Mk. und für
zentiges Ferromangan von 5505 auf 4050 Mk. pro Tonne ern
worden. Die Preisermäßigung für die verſchiedenen Sorten Rch
hat dazu geführt, daß der Preis für Maſchinengußbruch in kurzer
auf 1250 Mk. zurückgegangen iſt.
* Kartoffelſtärke= Syndikat. Am 27. Januar
Kartoffelſtärke=Synditat G. m. b. H. in das Handelsregiſter des A
gerichts Bepli=Mitts eingetragen worden. Das Stammkapital del
ſellſchaft beträgt ſieben Millionen Mark. Der Geſellſchaftsvertu
zunächſt auf die Zeit bis zum 31. Auguſt 1925 abgeſchloſſen. Der
trag verlängert ſich aber um weitere fünf Jahre, wenn er nicht
Beſchluß einer Dreiviertel=Mehrheit aller Geſellſchafter bis zum 31.
1925 gekündigt wird. Der Zweck der Geſellſchaft iſt der Einkauf un
Verteilung der für die Stärkefabrikation erforderlichen Grund
(insbeſondere Kartoffeln, Kartoffelſtärke in feuchtem und getrochl
Zuſtande) und die Verwertung der aus dieſen Grundſtoffen herg
ten Grzeugniſſe (Kortoffelſtärbe, Kartoffelmehl, Dextrin, Traubenuf
Shrup, Stärtezucker, Kulör, lösliche Stärke) für gemeinſchaf
Rechmung.
b. Weiterer Preisrückgang am Häutemarrt.
17. Häute= und Felleauktion des Allgememen Häuteverwertungsbe
des G. m. b. H. fand am 8. Februar in Berlin ſtatt. Zum Au
kamen 1954 Stück Ochſenhäute, 774 Stück Bullenhäute, 11158
Buhhäute, 3110 Stück Färſenhäute, 2497 Stück Freſſerhäute, 225
Schußhäute, 2335 baheriſche Häute. Der Beſuch der Auktion war
jedoch geſtaltete ſich der Verkauf ſchleppend und die Preiſe gingen
über der Januar=Auktion um 10 bis 30 Prozent weiter zurück. Fl
Berliner Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt: Ochſenhäute 9
Pfund zurückgezogen, ditto 60 bis 79 Pfund 8.75 Mark, ditto mit
8.70 Mark. ditto 80 Pfund und mehr ohne Kopf 805 Mark. Al
häute 21 bis 29 Pfund ohne Kopf 10,10 Mark, ditto 30 bis 49
ohne Kopf 8,00 Mark, ditto mit Kopf 7,60 Mark, ditto 50 bis 59
ohne Kopf 7,60 Mark, ditto mit Kopf 700 bis 7.10 Mark, ditto A
79 Pfund ohne Kopf 7.50 Mark, ditto mit Kopf 6,85 Mark, ditto 80
und mehr ohne Kopf 5.30 Mark, ditto mit Kopf 5.30 Mark. Kuhl
21 bis 29 Pfund ohne Kopf 9,10 Mark, ditto mit Kopf 9,10 Mark.
30 bis 49 Pfund ohne Kopf 8.15 Mark, ditto mit Kopf 7,00 bis 7.10 A
ditto 50 bis 59 Pfund ohne Kopf 8,50 Mark, dito mit Kopf 7.4
7,40 Mark, ditto 60 bis 79 Pfund ohne Kopf 7,20 Mark, ditto mit
720 Mar”. Färſenhäute 21 bis 29 Pfund ohne Kopf 10,10 Mark.!
mit Kopf 9,50 Mark, ditto 30 bis 49 Pfund ohne Kopf 10,00 Mark.
mit Kopf 9,10 Mark. ditto 50 bis 59 Pfund ohne Kopf 8,40 Mark)
mit Kopf 8,40 Mark, ditto 69 bis 79 Pfund ohne Kopf —, ditty
Kopf 8,30 Mark. Freſſerhäute bis 20 Pfund ohne Kopf 11,75 1
ditto mit Kopf 11.,10 Mark. Bayeriſche Großviehhäute 6,70 bis 9,10
Alles per Pfund. Das auswwärtige Gefälle erzielte ähnliche Preift
Frankfurter Kursbericht 9. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
Staatspapiere.
6% Reichsanleihe. . . .
8½%o
/4½%1Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.—1X.
Sparprämienanleihe ....
4%0 Preuß. Konſols .....
8½%0
."
8½%0 „ „ v. 1907 .. 64.—
4% Bayern Anl. . . . . . . . 82.—
......."
4½%0
89 Heſſen unk. 1924.. . . 73,10
...
8½% „ „.
............
49 Württemberger .....
Ausländiſche.
62 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol.
4½% Oeſt. Staatsrentev
1918, ab 1918.......
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914..........
49 Oeſt. Goldrente. . . ..
420 „ einheitl Nen e.
495 Num. am. Neute v. 0
5½%6 Goldrente v. 19
42 am. konv.
v. 0
5%
*3
420
4%.
*=
420
4%
Kodiene.1
Au. 2. 2. 77,50 77,50 67,50 68,50 64,50 (550 4 67,25 G5 13 ſ./ 80,40 80,70 14½ 71,10 72.— 85.— 85.— 66,20 65,50 53,80 53,50 73,30 42,50 4 66,10 59— 59,60 52.— 52.— 81,60 81,60 220,— 21,75 20,75 45,25 44,— 20,— 3 134.— 134.— 8/ 118,50 118,75 103,—.5 — 99,75
6 18 —
140.— 1386.— 115,25 81.— 80,25 2 70.— 47,50 44,50 10 19,60 19,50 ./ 18.— 17,60
Mernfichte
5% Mexik, amort, innere
konſ. äuß. v. 99
485 Mesik. Goldv. 04, ſtfr.
30o
konſ inner. ..
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
63,50 1 4% Eliſabethbahn ſtfe. ..
55,75 2,60, Oeſt. Süidb. (Lomb.)
B9 Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
396 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
„ „ v. 1883,
420
4½% Anatolier I.......
66, 10 1 82 Salon Conſt Jonctionl
3%0 Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee .. . . . . .
.....
41220
Deutſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½20 Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
„ v 1903....
425 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
„ „
8½520
420 Flkf H.Ard.=Ver 1921
420 Mein. Shp. Bank 1922
1929
420 Pfälz.
1928
420 Rhein.
verl.
8½%0
42 Südd Bk. Münch. 1306
48 Heſſ. Ldhhyp. Bk. Pfdbr.
8½% Heſſ.Ldhy. Bk Pfder.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. .
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . 300,—
198,70
65,25 299.—
198,25
64,50 67,50 66.
49,10 Rhein. Kred.=Bank.. . . .
Bergwerks=Aktien. 169.— 169,— ze 48,50 Bochumer ............." — 425,— Buderus .............. 580, — 565,— 124,— 127.— Dt. Luxemburger. . 298,75 313,50 G lſenk. Berow... 307,— 326.— 110,50
401.— 111.— Harpener Bergb. .. 410,— 422,— 470.— Eſchweiler Bergw.. . . — Laliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln..
Laurahütte . . . 320,—
510.—
315,— 743,50
532,
302,— 82,50 Lothringer Hütte. .. 400,— 70.— Mannesmann Röhren. . 525,— 548,50 99.— 29— Phönix.. . . . . . . . . . . . . .. 547,— 553,50 Oberſchleſ. Eiſen (Caro). 237.— 246.— 84,25 Oberbedarf...."
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Aktien v. Transportanſtalt. 405,— 416.— 90,50 96,50 Paketfahrt. . . 1 5,— 185.— 97,30 97,60 Nordd. Lloyd. 183,— 182,50 101,50 101.— Südd. E.=B.=Geſ.. 100 50 97,50 Schantung E.=B. 555, — Uie 8 ,50 83,10 Baltimore. 450,— 430,— 103,10 Kanada ... — 100,50 100,50 Lombarden — 87,50 87.30 Oeſt.=Ung Staatsbahn.. 127.— 127.— 90,50 g8,80 Indnſtrie=Aktien.
Bement Heidelberg... 304,— 299,— 229,— 229,— Badiſche Anilin ........ 501.— 511,— 178.— 178.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 710,— 775.—
Berliner Kurſe.
DDfe-Afen Ferf 8. 2. 2. 2. (Eigene telegr. Meldung.) 8. 2. Griesheim Elektron. . . . . . 378,— 382,— Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 399,50 Höchſter Farbwerke. . . ... 898,50 401,— Aſchaffenburger Zellſtoff. 515.— Holzverkohlung ......Werke Albert Chem.). 353.—
550,— 362,—
599,— Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen 365.—
245,— Allg. Elektr.=Geſ.— 282,— 292,— Bismarckhütte. . . . . . ... . Bergmann=Werke. . . 301,— 323.— Deutſch=Atlant. Tel. . ... 230— Felten & Guilleaume. 445,— 461.— Deutſch=Niederländ, Tel, 225.— Lahmeher ....... 208,— 215,— Deutſche Erdöl. . . . . . . . . 1074,— Licht & Kraft. . . . .. 235.— 243,— Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . . 332,— Rhein. Elektr. Werke. . .. 189,50 190.— Dt. Waffen u. Munition 476— Schuckert.. . . . . . . . . . . .. 222,50 230,— Donnersmarckhütte ..... 706,— Siemens & Halske .....
Feinmechanik (Jetter)... 272,—
290,—
Dynamit Nobel .......
Elberfelder Farben ..... 339,50
425,— Gelſenkirchen Gußſtahl.. — 350,— Elektr. Lieferung ....... — Gummi=Berlin=Frankfurt! — 300,— Gelſenk. Gußſtahl. . . . .. 449,— Gummipeter. . . ........ 415,— 420,50
330,— Geſ. f. elektr. Untern.. . . 180,50
300— Heddernheimer Kupfer. 330,— Hanſa Dampfſch. . . . . . . . Lederwerke Spicharz.. .. 230,— Hemoor Zement ....... 335,— Lüdenſcheid Metall ..... — — Hirſch Kupfer...
— 338,— Adlerwerke Kleher...... 240,— 250,— Höſch Eiſen...... 690,— Badenia (Weinheim).... — 270,— Hohenlohe Werke. 242.— Breuer & Co. Vorzüge. 230,— 230,— Kahla Porzellan. . . . . ... 579,75 Daimler Motoren. . . . . .. 235,— 244,50 Linde’s Eismaſch., 810— Eßlinger Maſchinen. . ...
Gasmotoren Deutz... . . . 285.—
220,— 286.—
206.— Lingel Schuh ... . .
Linke & Hofmann: 240,50
432,— Karlsruher Maſchinen. . . 315,— 311,— Nordd. Gummi ..
„ 199,75 Lux ’ſche Induſtrie ...... — — Orenſtein. . . . . . . . .
490— Vogtländiſche Maſchinen. 275.— 275.— Rathgeber Waggon.. 384,— Oelfabrik Ver. Dt. . .. 309.— Roſitzer Zucker.. 325,— Zellſtoff Waldhof. . ..... 425,— 446,50 Rütgerswerke. 377— Zuckerfabr. Waghäuſel .. 340,— 345.— Sachſenwerk .. 318,— Frankenthal. 356.— Siemen Glas .. 521.— Darmſtädter Werte. Nahfr. Angeb. Thale Eiſenhütte . .
Ver Lauſitzer Glas.. ... 755,— Dampfkeſſel Rodberg.. 323,— 326,— Weſtfäl. EiſenLangendreer 382,— Gebrüder Roeder... . . .. 280. 285.— Wittener Gußſtahl. . . . . . — Gebrüder Lutz ......... 278. 276.— Wanderer Werke ....... 605,— Helvetia Konſervenfabrik. 278.— 242.— Deutſche Petroleum .... 1835,— 1 1af Motorenfabrik Darmſtadt 188.— 190,— Sächſiſ che Gußſtahl .... 900, Venuleth & Ellenberger: 303, 305, Steaua Romana .. —
Hauswirtſchaftliche Fortbildungsſchule.
Das neue Schuljahr beginnt rait Tages= und
Abendkurſen
Dienstag, den 5. April d8. Js.
Anmeldungen, für alle Abteilungen werden an
allen Werktagen vor dem 16. März zwiſchen 9
und 12 Uhr vormittags und 3 und 5 Uhr
nach=
mittags Alexanderſtraße 27 eutgegengenommen.
(st 1734
Darmſtadt, den 7. Februar 1921.
Der Vorſtand der hauswirtſchaftlichen
Fort=
bildungsſchule.
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Hausbrand.
Die 4. Rate vollwertiger Hausbrandkohlen muß
bis zum 15. d8. Mts, bei den Kohlenlieſeranten
be=
ſtellt ſein. Von dieſem Tage ab iſt ſie verfallen. Die
freigegebenen Nohbraunkohlen aus der Grube Prinz
(st1732
von Heſſen verfallen nicht.
Darmſtadt, den 8. Februar 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Mahnung
der Kanalbenutzungsgebühren.
Die Kaualbenutzungsgebühren für 1920 ſind bei
Meidung der Beitreibung bis zum 19. Ifd. Mts.
hierher zu zahlen.
Vom 21, Ifd, Mts, ab werden Pfandkoſten er=
(st1762
hoben.
Darmſtadt, den 7. Februar 1921,
Stadtkaſſe.
Heſſiſche Handels=Lehranſtalt
Fernruf 923. Darmſtadt. Saalbauſtr. 73.
Daß Sommer=Zemeſter beginnt Mittwoch,
den C. April. Auskuuft erteilt u. Anmeldungen
nimmit bis 15. März an jedem Nachm. entgegen
1159a) Diplomhandelslehrer Dr. Wilh. Siedersleben.
Liefer 19.
Lärche V.
2 „ Fichte 1V.
Montag, den 14. Februar 1921, vorm. 9 Uihr,
werden im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrikt Mark,
verſteigert:
1 Stück Eiche I. Kl. 1,03 im
III.
Va
4
Ub
68
1100 Fichtederbſtangen von 6—11 Durchmeſſer
und 7—15 m Länge mit 40 tm Inhalt
200 Fichte=Reisſtangen mit 2 im Inhalt.
Zuſammenkunft an der Kubig.
Roßdorf, den 8. Februar 1921,
Heſſiſche Bürgermeiſterei
1747)
Torenz.
Die beiden Gymnaſien
zu Darmſtadt 1645ids
0,74
0,59
0.18
1,56
2,29
14,29
werden Oſtern 1921 vereinigt. Die Anmeldungen
werden am Dienstag, 15. Februar, 3—5 Uhr, im
Ludwigs=Georgs=Gymnaſium entgegengeuommen.
Geburtsſchein, Impfſchein, letztes Schulzeugnis ſind
vorzulegen.
Geh. Schulrat Dr. Buchhold.
Nutzholzverſteigerung
(kief. Stämme und Rundſcheiter).
Montag, den 14. Februar 1921, vormittags
91, Uhr anfangend, werden aus Diſtrikt
Klings=
ackertanne
130 rm kief. Rundſcheit, 1,50 m lang
(auch für Schreiner und Glaſer geeignet)
ca, 14 im kief. Stammholz, II. Klaſſe
(in Länge von 4—10 m)
ca. 3 km kief, Stammholz, V. Klaſſe
in Länge von 8—14 m)
öffentlich verſteigert.
Zuſammenkunft an der Holzbrücke (
Sandſcholl=
ſchneiſe
Pfungſtadt, den 7. Februar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
1746)
Schwinn.
Montag, den 14. d. Mts.,
vormittags 10 Uhr,
läßt Unterzeichnete aus Privat=
Wald in Pfungſtadt
70 Raummeter Nutzſcheiter,
Nutzknüppel und 4 Kiefern=
Schnittholz=Stämme
öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigern.
Zuſammenkunft vormittags 10 Uhr
am Bahnwärterhäuschen am Jugen=
(1727ds
heimer Weg.
K. Schulz Wwe.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde
Obei der Firma:
Großgärtnerei Henkel, Geſellſchaft mit beſch
ter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Der Geſchäftsführer Adam Fuchs in Darn
iſt ausgeſchieden.
Gutsverwalter Ludwig Lanz in Darmſta)
zum Geſchäftsführer beſtellt.
Die Prokura der Adam Fuchs Ehefrau in 2i
ſtadt iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Nutzholz=Verſteigerung4t
1. Montag den 14. Februar 1921 kommei!
Büttelborner Gemeindewald folgende Nutzh3l
3 Pappel= und 37 Aſpenſtämme von 23-47 cm
lerem Durchmeſſer, 3=9 m Länge,
2. Dienstag den 15. Februar desgleichen
Kiefern= und 6 Birkenſtämme von 20-42 em mitt 19
Durchmeſſer, 5-12 m Länge an Ort und Stell
Verſteigerung.
Zuſammenkunft jedesmal vormittags 9½
am 1. Tage auf dem Griesheimerweg am Cir!
des Waldes, am 2. Tage auf der Darmſtädterſe!
am Eingang des Waldes.
Büttelborn, den 7. Februar 1921.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Büttelborn.
thel.
für Ueberſetzusyl
Empfehzte mich jeder Art, Geſell
Briefe, Abrechnungen. Für Reiſen undil
Vorleſer.
Rühl, Chr. Hoſpiz, Oberga