Bezugspxeis:
monatlich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragegebühr, durch
die Poſt bezogen 4,75 M. Einzelnummer 20 Pfg.
Beſtellungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
Rheinſtraße Nr. 23 (Fernſprecher Nr. 1. 125
und 426), unſere Filialen, Landagenturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht
übernom=
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen. 20M., 32mm breite Neklamezeile 5,00 M. Anzeigen
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz 1.00 M, Nießlamezeile (82 mm breit) 2.80M.
Auf vorſtehende Dreiſe 25%g Teuerungszuſchlag.
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Baußanzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2, die
Agenturen u. Anzeigenerpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streiß uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konlurs oder
gerichl. Beitreibung füllt jeder Babatt weg.
GHH
Sonntag, den 6. Februar
1921
m
Pariſer Beſchlüſſe.
Franzöſiſche Rechtfertigungsverſuche.
Paris, 4. Febr. (Wolff.) In einer offenbar beeinflußten
Kote, die der Temps und das Journal des Débats faſt
gleich=
autend veröffentlichen, wird geſagt, die Deutſchen verſuchten, ſich
ſem in Paris von der Konferenz angenommenen Syſtem
— dem Plan Seydoux, wie ſie ihn nennen — entgegenzuſtellen,
tm eine Zwieſpältigkeit hervorzurufen. Die Brüſſeler
Sachver=
ländigen hätten in ihrem Bericht zum Ausdruck gebracht, daß ein
ſohes Intereſſe beſtehe, Deutſchland ſo bald wie möglich den
Be=
ſrag ſeiner Schuld mitzuteilen, daß aber augeſichts des politiſchen
Eharakters dieſer Entſcheidung es vielleicht wünſchenswert wäre,
ſen Abkommen abzuſchließen, damit ſofort Jahreszahlungen von
ſwa 3 Milliarden Goldmark geleiſtet werden. Die Geſamtſumme
ſätte dann ſpäter feſtgeſetzt werden ſollen. Die fünf
Jahreszah=
lngen, die von den Sachverſtändigen vorgeſehen worden ſeien,
ſätten 15 Milliarden Goldmark erbracht. In der gleichen Zeit
derlangten jetzt die Allierten nach dem Pariſer Abkommen
½3 Milliarden, wozu die Exportſteuer komme, ſo daß alſo der
Be=
tag des Brüſſeler Berichtes etwas erhöht werde. Was die
(xportſteuer anbetreffe, ſo ſtelle ſie nur eine Ausdehnung des
Shſtems dar, das der Bericht der Sachverſtändigen, im letzten
Faragraphen des Anhangs 2 für die geſamte deutſche Ausfuhr
ſiſtgeſtellt habe. Der Plan der Sachverſtändigen und der Pariſer
Flan bildeten alſo untereinander keinen Gegenſatz. Lediglich
meil Miniſterialdirektor Seydoux von ſeinen Kollegen beauftragt
norden war, der deutſchen Delegation die gemeinſam
ausgear=
beiteten Vorſchläge zu unterbreiten, habe man ihnen ſeinen
Na=
men gegeben. Der Temps fügt noch hinzu, das Brüſſeler Projekt
i wegen der Vorſchläge der deutſchen Regierung, die ſoweit
ge=
gangen ſet, die Frage von Oberſchleſien aufzuwerfen, geſcheitert.
Paris, 4. Febr. In der heutigen Kammerſitzung
uichtete der Abgeordnete und frühere Miniſter Tardieu ſchwere
Angriffe gegen Briand und das Pariſer Abkommen, das ihm
uecht weit genug geht (!) und verlangte die Ablehnung desſelben.
Ariand erklärte, es ſei falſch, daß Frankreich 30 bis 35 Prozent
ſeiner Forderungen aufgegeben habe. Er habe dafür geſorgt, daß
uan aus dem deutſchen Wiederaufſtieg Nutzen ziehe. Der
Ver=
ſailler Vertrag ſehe nur Zölle auf gewifſe deutſche Produkte vor.
Er habe es durchgeſetzt, daß eine allgemeine Zolltaxe und eine
Zollkontrolle in den Rheinkanden vorgeſehen werden. Alle
AZwvangsmaßnahmen würden ſolidariſch angewandt, ſo daß es
Leutſchland unmöglich ſei, ſich ſeinen Verpflichtungen, zu
ent=
zehen. Man habe Deutſchland die Zwangsmaßnahmen nicht
notifiziert, weil ſie eine Angelegenheit der Allierten ſeien und
2 eutſchland nichts angingen. Es habe ſie nicht zu diskontieren.
Wen nach dem Abkommen von Paris die Deutſchen ſeiner Aus=
Ifhrung Hinderniſſe in den Weg legten, dann werde die jetzige
Regierung ihre Pflicht erfüllen und die Kammer könne ſicher ſein,
daß man mit aller erforderlichen Strenge vorgehen werde. Wäre
dars Abkommen nicht zuſtande gekommen, ſo wäre daraus eine
wärtſchaftliche Kataſtrophe für Frankreich entſtanden. Die Lage
würde ſich aber dank dem Abkommen jetzt beſſern. Die Penſionen
und Wiedergutmachungen ſeien für die nächſten Jahre geſichert.
Frankreich habe in allen Fragen volle Befriedigung erlangt. —
Lie Weiterberatung wurde darauf anf kommenden Dienstag
bertagt.
Stimmen der Vernunft.
Rom, 4. Febr. (Wolff.) Gegen die Pariſer
Konfe=
renzbeſchlüſſe tauchen in der italieniſchen Preſſe
ier mehr Bedenken auf. Beſonders lebhafte Beſorgniſſe ruft
dort die Ausfuhrabgabe hervor, die zwar zu einem guten Schutz
der engliſchen und franzöſiſchen Induſtrie zu werden verſpricht,
ür Induſtrielle der weniger ſtark entwickelten, daher mehr von
der Einfuhr abhäugigen Länder, darunter vor allem für Italien,
Gber recht unangenehme Folgen haben kann. Deutſchland — ſagt
man — wird notgedrungenerweiſe ſeine Preiſe um die Abgabe
ehöhen müſſen, und Italien mit ſeinem großen Bedarf deutſcher
Produkte wird infolgedeſſen einen beträchtlichen Teil der Abgabe
zu tragen haben, die dann zu neun Zehnteln in den Taſchen der
großen Verbündeten endet. Corriere della Sera, Tribung,
Po=
polo Romano, Meſſagero und Idea Nazionale machen einſtimmig
aurf dieſe recht bedenkliche neue Pariſer Errungenſchaft
aufmerk=
ſam. Die italieniſche Preſſe iſt im übrigen der Anſchauung, daß
die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz nicht endgültig ſeien, wenn
nan überhaupt die Abſicht habe, endlich einmal zu einem
geord=
ueten Friedenszuſtand zu gelangen.
m. Das Pariſer Journal des Débats vom 31.
Ja=
yuar ſchreibt in ſeiner Revue financiere, man neige im
allge=
neinen dazu, die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
zu überſchätzen, und zwar deshalb, weil man nicht genau
zwiſchen inländiſchen und Zahlungen ins Ausland unterſcheidet.
2ie Auslandszahlungen ſeien durchaus auf das Maß beſchränkt,
in welchem die Handelsbilanz ſich zugunſten des zahlenden
Lan=
des neige. Anleihen Deutſchlands im neutralen Auslande
wür=
den auch nichts helfen, wenn kein Zutrauen zu Deutſchlands
Handelsbilanz beſtände. Wenn man davon ſpreche, von der
deut=
ichen Regierung als Pfand die Ausbeutung der Staatsbahnen zu
derlangen, ſo bedenke man nicht, daß die Einnahmen der
Staats=
ahnen Papiermark darſtellten. Dieſe Papiermark nützten nie=
Nandem und ebenſo gut könnte Deutſchland ſie den Allierten aus
der Notenpreſſe liefern. Zweifellos müſſe man verlangen, daß
Zeutſchland alles zahle, was es könne, aber man dürfe ſich keine
ialſche Idee darüber machen, was man bekommen könnte.
Nan müſſe bedenken, daß Deutſchland vor dem Kriege, als ſein
Pohlſtand auf dem Höhepunkt war, nur über zwei bis drei
Mil=
liarden Franken Ueberſchuß hätte verfügen können. Nun ſei aber
eine Lage nicht mehr dieſelbe. Jedenfalls ſei klar, daß man nicht
Nehr zur Balanzierung des franzöſiſchen Budgets in den nächſten
Jahren auf die Zahlungen Deutſchlands bauen könne.
Madrid, 4. Febr. (Wolff.) Ueber die Pariſer
Be=
ich lüſſe ſchreiht die Tribune: Während Pariſer offizielle
elemente ſich gegenſeitig zum Erfolg der Beſprechungen
beglück=
bünſchen, iſt die halbe Welt darüber entſetzt und
(ntrüſtet und kann nicht verſtehen, wie es Lloyd George fer=
19 gebracht hat, jetzt nach ſeinem anſcheinenden Widerſtand gegen
de franzöſiſchen Forderungen, wenn auch zum Nutzen ſeines
Landes, ſo wahnſinnige Beſchlüſſe zu unterſchreiben.
Ampareial ſagt: Wenn man den Markkurs in Betracht zieht,
ſ ergibt ſich das Reſultat, daß ſchon die ungeheueren
Hündert=
von Milliarden ſich in fabalöſe Ziffern von Billionen
verwau=
deln. Solche Zahlen könnte man ruhig hinnehmen, wenn ſie als
ne Rechenübung von Kindern in der Schule gebraucht würden.
Aber wenn bedeutſame Perſönlichkeiten ſolche Summen
auf=
ſtellen und auf Grund der Anuahme, daß Deutſchland ſie zahlen
muß, Anleihen im Auslande aufnehmen wollen, kann man über
ein derartiges Vorgehen nur lachen. A BC ſchreibt: Jedenfalls
vermag man nicht zu verſtehen, wie von jedem Deutſchen, klein
oder groß, arm oder reich, jährlich 50 000 Mark gefordert werden
können. Wenn dieſe Tauſende von Millionen, welche die
Allier=
ten fordern, in der Tat realiſierbare Werte wären, ſo würde
dar=
aus folgen, daß der Krieg ein glänzendes Geſchäft
für die Alliierten geweſen iſt, und dann würde die
Ge=
fahr beſtehen, daß ſie Gefallen daran finden und die Operation
wiederholen.
London, 5. Febr. (Wolff.) Der Pariſer Berichterſtatter
der Weſtminſter Gazette ſchreibt: Auf den ſeltſamen Ausbruch
überſchwenglicher Freude, der in allen Kreifen, zum Ausdruck
kam, als wenn auf der Pariſer Konferenz etwas Wirkliches
zu=
ſtande gekommen ſei, folgen jetzt die unvermeidlichen Zweifel
darüber, ob das Pariſer Abkommen auch verſtändig
ſei. Beſonders mit Bezug auf die Haltung Amerikas
ſtellen ſich eraſte Politiker heimliche Fragen. Man fragt ſich, wie
weit der Oberſte Nat das Recht habe, eine Politik zu beſchließen,
die andere Nationen berühren kazu, die das Abkommen nicht
unterzeichnet haben. In dieſem Falle handele es ſich darum, daß
neutrale Länder, vor allem Amerika, in gewiſſem Maße ihrer
Freiheit der Aktion duich die Pläue des Oberſten Rates beraubt
werden, ohne befragt zu ſein, ob ſie einer ſolchen Politik
zuſtim=
men. Die Pariſer Konferenz habe eine unangenehme
Lage geſchaffen, indem ſie verſäumte, die Wirkung der
Be=
dingungen in Amerika zu betrachten. Die Pariſer Politiker
be=
ginnen einzuſehen, daß mindeſtens in zweifacher Hinſicht die
amerikaniſchen Intereſſen durch die letzten Beſchlüſſe verletzt
werden: erſtens durch den Zoll auf die deutſche Ausfuhr und
zweitens durch die Kontrolle der deutſchen Anleihen. Nach den
Berichten, die in Paris eingetroffen ſind und zu gewiſſen
Be=
unruhigungen Anlaß geben, wolle Amerika nicht, daß die
Alli=
jerten es verhindern, mit Deutſchland Handel zu treiben, wie es
ihm beliebe. Die Vereinigten Staaten wollten nicht durch ein
Dekret gezwungen werden, das ohne jede Rückſprache mit ihnen
angenommen worden iſt, um die Schulden Deutſchlands zu
be=
zahlen, indem ſie deutſche Waren kaufen und ſo einen
zwölf=
prozentigen Zoll entrichten. Aus alledem zieht der
Berichterſtat=
ter der Weſtminſter Gazetie den Schluß, daß die endgültige
Entſcheidung dieſer Fragen erſt getroffen werden, könne,
wenn der neue amerikaniſche Präſident am 4. März ſein Amt
angetreten und feine Politik dargelegt habe. Aus dieſem Grunde
werde die geplante Londoner Konferenz am 28. Februar
voll=
kommen zwecklos ſein.
Weitere Proteſte
gegen die Pariſer Beſchlüſſe liegen vor von den
Han=
delskammern in Berlin und in Karlsruhe, dem Vorſtand des
Zentralverbandes des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes,
dem deutſchen Induſtrie= und Handelstag und der deutſchen
liberalen Partei in Frankfurt a. M.
Die Kulturarbeit unſerer Feinde
in Deutſch=Oſtafrika.
Ka. Wie ſtolz waren wir einſt auf unſere Kolonie Deutſch=
Oſtafrika!. Wie hielten wir die Eingeborenen zur Arbeit
an, und wie danlbar waren ſie während des Krieges. Sie
wuß=
ten, ſie wurden nicht unterdrückt oder als Sklaven behandelt, wie
z. B. in Ententebeſitzungen. Das Bild in Oſtafrika hat ſich
ge=
ändert, uns wurde im Frieden von Verſailles bedeutet, wir
wären nicht fähig, Kolonien zu verwalten. Nur die Feindvölker
könnten das. Wie ſie in Wirklichkeit vorgehen, zeigt ein Bericht,
den ein kürzlich aus Oſtafrika heimgekehrter Pflanzer in der
Deutſchen Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Er ſchreibt u. a.:
„Die Verwüſtung, Niederbrennung und Verwilderung der
deut=
ſchen Pflanzungen iſt ſo vollkommen, daß ſie niemand pachten
oder kaufen will. Wildwuchernder Buſch, bevölkert mit
Naub=
tieven und Schlangen, die ſich in erſchreckender Weiſe vermehren,
da, wo einſt deutſcher Fleiß reiche Früchte erntete. Die zahlreichen
Eingeborenen, die ehemals auf den deutſchen Beſitzungen
lohnen=
den Verdienſt fanden, nähren ſich mühſelig von deu Früchten des
Landes oder ſtehlen, da der Hunger ſie dazu treibt. Sie flechten
ſich ihre Kleider wieder aus Baumrinde und reiben wieder Feuer
aus zwei trockenen Hölzern, da ſie kein Geld haben, um ſich
Stoffe und Streichhölzer zu kaufen. Der Viehhandel ſchwindet.
Die Engländer „kaufen” alles für ein Lumpengeld und verladen
es auf ihre Schiffe. Geben es die Eingeborenen nicht gutwillig,
ſo wird es ihnen mit Gewalt genommen. Ja, die Schwarzen
ſelbſt werden als Ware behandelt, zu Feſtlichkeiten auf ihre
Tanzplätze geladen, um dort von Askaris (ſchwarzen Soldaten)
überfallen, an Händen und Füßen gebunden und wie Säcke
ver=
laden zu werden. In den Minen von Kapland braucht man
billige Arbeitskräfte. Es geht zu wie in den Zeiten des
arabi=
ſchen und amerikaniſchen Sklavenhandels, die uns in Onkel
Toms Hütte geſchildert werden. Tauſende von Schwarzen
wer=
den auf dieſe Weiſe aus ihrer Heimat verſchleppt, andere laſſen
ſich freiwillig zur Minenarbeit anwerben, denn der Hunger treibt.
In den Hafenſtädten herrſcht der Mob.”
Das iſt alſo die Kultur, der Feindel und wo bleibt die
Vergeltung? Deutſchland muß zuſehen, wie das von ihm
hoch=
gebrachte Land unter der Mißwirtſchaft verkommt. Gebt uns
Deutſch=Oſtafrika wieder! Deutſchem Fleiß ſoll es gelingen, die
Wunden, die der Frieden” der unglücklichen Beſitzung geſchlagen
hat, zum Verheilen zu bringen. Gebt uns Oſtafrika wieder im
Intereſſe der Menſchlichkeit, für die England, Frankreich und
Belgien laut propagieren, während ihre Taten ihre Worte Lügen
ſtrafen, im Intereſſe der Eingeborenen, die wieber vertieren,
nachdem deutſche Kultur das Land zu hoher Blüte erhoben hatte.
Aus Elſaß=Lothringen.
Es ſchwelt ein dumpfer Groll im ganzen Lande.
E.N. „Es ſchwelt ein dumpfer Groll im ganzen Lande,” ſo
ſchreibt die Straßburger République (Nr. 26) vom 27. Januar.
„Der Elſäſſer hat das Lachen verlernt, das früher ſeine Stärke
ausmachte.”
Was iſt geſchehen? Im Pariſer Excelſior hat ein Profeſſor
Ambroiſe Got einen Artikel deröffentlicht, der ſich mit den
eljaß=
lothringiſchen Verhältniſſen befaßt. Von dem Geiſte der tiefen
Unzufriedenheit ſpricht er, der in ganz Elſaß=Lothringen und
beſonders in ſeiner einheimiſchen Beamtenſchaft herrſcht. Als
Urſache hierfür bezeichnet er beſonders die naturaliſierten
Män=
ner und Kinder elſäſſiſcher Frauen, die nun die Elſäſſer aufhetzen
oder als Begmte den Dienſt ſabotieren. Profeſſor Got geht
ſo=
gar weiter und erklärt, daß überhaupt alle aus dem alten
deut=
ſchen Beamtentum übernommenen Beamten, alſo auch die
elſaß=
lothringiſchen Landeskinder, die kein Wort Franzöſiſch
können und es nicht lernen wollen, ſozuſagen
wort=
los ſind und ein totes Gewicht bilden, deſſen mau ſich in allen
Verwaltungen möglichſt bald entledigen ſollte. Dieſer Aufſatz
des Profeſſors Got iſt der République ſchwer in die Glieder
ge=
fahren, obſchon er doch eigentlich gar nichts anderes ſagt, als was
die Franzoſen länaſt gedacht und in vielen Fällen ſchon zur
Richtſchnur ihres Handelns genommen haben. Die République
hält es für geboten, noch einmal zu warnen. Sie ſagt: „Man
ſoll ſpäter, wenn die Verhältniſſe dahin gekommen ſein werden,
wohin ſie mit Macht treiben, wenigſtens nicht ſagen können, man
ſei nicht gewarnt worden.‟ Dann fährt ſie fort: „Wir wiſſen
nicht, ob Herr, Got einen Poſten in unſerer Verwaltung erſtrebt,
der vorläufig noch von einem „unliebſamen‟ Einheimiſchen
be=
ſetzt iſt, reſp. wieviel „Camerades” er noch zur Verfügung hat,
die noch auf unſer Land, wo von jeher ..... für andere Milch
und Honig gefloſſen iſt, ihr liebevolles Augenmerk gerichtet
haben; aber wir machen darauf aufmerkſam, daß man im ganzen
Lande immer weniger gewillt iſt, ſolche Hetzen weiterhin geſchehen
zu laffen. Das „plods mort” bilden für uns nicht die Beamten,
die die Sprache der Bevölkerung ſprechen,
ſonderndiejeni=
gen die ſie nicht ſprechen.
Wenn man über den „ſchlechten Geiſt”, der unter den
ein=
heimiſchen Beamten herrſcht, unterrichtet ſein will, ſo braucht man
nur die verſchiedenen Beamtenaſſoziationen nach dem Grunde zu
fragen. Der „Elſäſſer” hat geſtern wieder einen längeren Artikel
veröffentlicht, der den ganzen Jammer der Lage unſerer
ein=
heimiſchen Beamten und Lehrer klarlegt.
Droits Aeguis, Beautenſtatut, Beförderungs= und
Penſions=
fragen, Miſſionszulagen, Favoritismus und Camaraderie
zu=
gunſten der Landeskinder, geheime Doſſiers gegen die im Amte
beibehaltenen und gegen die als Opfer, der Commissions do
triage aufs Pflaſter geſetzten einheimiſchen Beamten, das ſind
einige Schlagworte, die wir Herrn Got als Unterlagen für ſeinen
nächſten Artikel empfehlen.”
Wir können es den Elſäſſern und Lothringern nachfühlen,
daß ſie allmählich ernüchtert werden. Wir wiſſen es vielleicht
noch viel beſſer als die République, welch dumpfer Groll im
Lande ſchſvelt. Sie ernten heute, was ihre Verführer in den
letzten Jahren geſät!
Die Zentralſtelle für die neue Gliederung
des Reiches.
O.N.B. Berlin, 4. Febr. Ueber die Aufgabe und die
Or=
ganiſation der neu errichteten Zentralſtelle für die
Neu=
gliederung des Reiches im Reichsminiſterium
des Innern, die unter Leitung des früheren Staatsſekretärs
des Reichsſchatzamtes Graf v. Rödern ſteht, erfahren wir von
zuſtändiger Stelle folgende Einzelheiten: Die Zentralſtelle, in
der bekanntlich Mitglieder des Reichstages, Reichrates und
her=
vorragende Männer des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens
der Gliedſtaaten des Reiches arbeiten, hat eine Reihe von
Kom=
miſſionen und Unterkommiſſionen gebildet, denen die Aufgabe
obliegt, einzelne durch beſondere Umſtände aufgeworfene Fragen
zu begutachten und Vorſchläge über die Veränderungen in der
Gliederung der Reichsgebiete zu machen. Da die
Reichsregie=
rung ſelbſt die Initiative ergriffen hat, um notwendige
Neu=
gliederungen von Gebietsteilen des Reiches zu fordern, hat der
Reichsminiſter des Innern bereits zahlreiche Gutachten,
beſon=
ders über den Gliedſtaat Preußen, eingefordert. Maßgebend
für die gepflogenen Erwägungen ſind nicht nur politiſche,
ſon=
dern in erſter Linie auch wirtſchaftliche und geographiſche
Rück=
ſichten, die insbeſondere auf die Eigenart und Lebensintereſſen
der Bevölkerung Bezug nehmen. Um nun das Problem einer
Neugliederung des Reiches in großzügigſter Weiſe zu fördern,
wird bei den einzelnen Gutachten auf das eingehendſte geprüft,
welche Rechts= und Verkehrsunterlagen für die Neugliederungen
gefunden werden müffen. Da die Zentralſtelle mit einem
um=
fangreichen hier vorliegenden Material arbeitet und im Begriff
ſteht, ſehr wertvolle Gutachten dem Reichsminiſter des Innern
zur Nachprüfung vorzulegen, ſteht zu erwarten, daß die
Tätig=
keit der Zentralſtellen für die Neugliederung des Reiches einen
bedeutenden Einfluß auf die künftige politiſche Neugeſtaltung
Deutſchlands gewinnen wird.
Gegen die ſchwarze Schmach.
m. Berlin, 4. Febr. Die geſamte argentiniſche
Preſſe veröffentlicht, wie man den letzten Poſtſendungen
ent=
nehmen kann, eine von den erſten und einflußreichſten
argentini=
ſchen Damen, darunter auch ſolchen franzöſiſchen und engliſchen
Urſprungs, unterzeichnete Bittſchrift an den Papſt, in
der dringend um ſeine Vermittelung gebeten wird, um
Frank=
reich zur Zurückziehung der ſchwarzen Beſatzungstruppen in
Deutſchland zu veranlaſſen. Es heißt in dieſer Bittſchrift u. a.:
Die Frauen vom Rhein haben ihren Hilferuf an das
Mit=
leid, an das Gefühl für Menſchenwürde, an das Gewiſſen aller
Frauen der Erde gerichtet; Chriſtinnen, wie ſie ſind, erleiden ſie
die Schrecken, ſich der Gnade einer Truppe ſchwarzer Soldaten
ausgeliefert zu ſehen, die die Sieger in jene Gegenden legten. Die
Bitte, die ſie ausſprechen, iſt beſcheiden: jene wilden Truppen
durch andre von weißer Raſſe zu erſetzen, die Chriſten ſind wie
ſie. Iſt auch dieſer Wechſel nicht hinreichend, die unerſetzlichen
Schäden abzuwenden, deren Opfer ſie ſind, ſo würden die
Schä=
den doch verringert.
Glaubt, Heiligſter Vater, daß uns bei dieſer Bitte nur unſere
chriſtlichen Gefühle leiten und der Schauer, den es uns einflößt,
wenn wir ſehen, daß Geſchöpfe,
on Chriſtus erlöſt,
ſolch tieſe Schmach erleiden. Wohl kann es ſein, daß der
Wechſel der farbigen Truppen Schwvierigkeiten bietet, die wir
nicht kennen. Aber könnte Frankreich Euch etwas abſchlagen in
dem Augenblick, in dem es ſeine neue Freundſchaft mit der Kirche
und mit ihrem Haupte beſiegelt? Könnte es Euch dieſe
notwen=
dige und gerechte Handlung in den Augenblicken verweigern, in
denen Ihr jenes Land durch
e Heiligſprechung der Jeanne
dAre mit Freude überhäuft
Wir bitten den
iligen Jeanne d’Are,
daß er Frankreich, „die erſtzeborene krochter der Kirche”, von der
Schmach befreie, dieſes Dekret aufrecht zu erhalten, das Schimpf
und Schande für viele Frauen und Kinder eines beſiegten
Lan=
des in ſich birgt.
Seite 2.
armſtädter Dagblatt, Sonntag, den G. Februar 1921.
Mummer 76.
Deutſch=Oeſterreich.
Wien, 4. Febr. (Wolff.) Bei Erörterung des
Staats=
voranſchlages für das Miniſterium des Aeußern im
Bud=
getausſchuß erklärte Bundeskanzler Mayr, die vorwöchentliche
Pariſer Konferenz habe noch nicht die erſehnte Entſcheidung über
die Kredithilfe für Oeſterreich gebracht. Der
Wort=
laut der Beſchlüſſe iſt noch nicht eingetroffen. Die öſterreichiſche
Regierung muß immer wieder darauf hinweiſen, daß unſere
finanzielle Notlage die raſcheſte Durchführung dieſer Aktion auf
das dringendſte notwendig macht. Der Bundeskanzler begrüßte
den bevorſtehenden Zuſammentritt der Konferenz in Proto Rofa
und erklävte, daß die politiſchen Beziehungen zu den
Nachbarſtaaten und allen anderen Staaten andauernd die
beſten ſind. Die unverminderte Fortdauer unſeres herzlichen
Verhältniſſes zu unſeren Stammesbrüdern im Reiche brauche
ich nicht neuerlich zu betonen. Wir nehmen gerade in dieſen
Tagen an ihrem unverdient harten Schickſal innigſten Anteil.
Gegenüber Ungarn ſind wir weiter bemüht, in Behandlung der
weſtungariſchen Frage, die für uns keine unentſchiedene Sache
mehr iſt, unnötige Verbitterung hintanzuhalten. Dem Wunſche
der Ententemächte wegen des Ueberganges des Burgenlandes in
unſeren Beſitz und wegen allfälliger Grenzfragen Verhandlungen
zu pflegen, gedenkt die Regierung zu entſprechen. Der
Bundes=
kanzler erwähnte ſodann ſeine Begegnung mit dem tſchechiſchen
Miniſter Beneſch. Hinſichtlich der wirtſchaftlichen Beziehungen
zu Sowjetrußland, die noch immer unbefriedigend ſind, erklärte
er, die Aufnahme von Handelsgeſchäften ſowie die Erleichterung
des beiderſeitigen wirtſchaftlichen Verkehrs wird unſererſeits als
ſehr wünſchenswert betrachtet, doch werden wir mit aller Strenge
darüber wachen, daß nicht etwa unter dem Vorwande der Pflege
wirtſchäftlicher Beziehungen bolſchewiſtiſche Propaganda
betrie=
ben wird. Der Bundeskanzler gab ſchließlich der Ueberzeugung
Ausdruck, daß die Löſung der mitteleuropäiſchen Fragen,
dar=
unter auch die gegenwärtig ſo lebhaft erörterte Anſchlußfrage,
ſich nur in Uebereinſtimmung mit den Endentevertretern und den
Vereinigten Staaten vollziehen könne.
Wien, 5. Febr. (Wolff.) Auf die Frage des
Abgeord=
neten Dr. Wager im Budgetausſchuß, wie ſich die Regierung zur
Abſtimmung über den Anſchluß an Deutſchland verhalte,
antwortete Dr. Mayr, daß die Regierung auf dem Standpunkte
des Vertrages von St. Germain ſtehen muß, und daß ſie
ange=
ſichts der wirtſchaftlichen Nor gezwungen iſt, eine möglichſt
neu=
trale Politik einzuhalten. Infogedeſſen dürfte es wohl richtiger
ſein, daß Entſcheidungen über wichtige politiſche Fragen mehr
der Initiative des Nationalrates, beſonders für die Gegenwart,
anheim gegeben werden.
Wien, 5. Febr. (Wolff.) Wie die Blätter melden, wird
die Frage der Volksabſtimmung über den Anſchluß
an Deutſchland im Laufe der nächſten Woche von den Parteien
wvieder in den Vordergrund der Beſprechungen gerückt. Die
Ländervertreter verfechten die Meinung, das Plebiſzit in
Oeſter=
reich an einem Tage, aber länderweife, vorzunehmen, doch ſoll
die Entſcheidung darüber durch den Nationalrat erfolgen.
Polen und Frankreich.
Paris, 4. Febr. (Wolff.) Marſchall Pilſudski ſagte
heute Preſſevertretern, zwei Fragen ſeien augenblicklich für
Po=
lenweſentlich. Sie beherrſchten ſeine ganze Politik: Die Frage
des Friedens, damit man zu Wiederaufbauarbeiten gelangen
könne, und die Frage der Sympathie für Frankreich,
die heute tief wurzele im Herzen jedes Polen. Das ganze Leben
der polniſchen Bevölkerung ſei mit dieſen beiden Fragen
ver=
bunden. Schließlich kündigte der Marſchall noch an, der polniſche
Finanzminiſter werde demnächſt nach Paris kommen, um
Ange=
legenheiten ſeines Reſſorts mit der franzöſiſchen Regierung zu
verhandeln. Um 11 Uhr hatte der Marſchall mit Präſident
Mil=
lerand eine längere Unterredung. Während dieſer Zeit
verhan=
delte der Minifter für auswärtige Angelegenheiten Sapieha mit
verſchiedenen politiſchen, diplomatiſchen und militäriſchen
Per=
ſönlichkeiten. Der Kriegsminiſter erklärte überdies einem Temps=
Vertreter, mit Hilfe der franzöſiſchen Militärmiſſion bereite
Po=
len alles vor, damit man ſich verteidigen könne. Das ſei für das
Land die beſte Garantie für die Aufrechterhaltung des
Friedens=
zuſtandes mit den öſtlichen Nachbarn.
Rücktritt des griechiſchen Kabinetts.
T.U. Athen, 5. Febr. Das Kabinett Rhallis hat
demiſſioniertr ein Kabinett Gunnaris iſt wahrſcheinlich.
In der geſtrigen Parlamentsſitzung ging es ſtürmiſch her. Faſt
kam es zu einem Handgemenge. Die Konſtantiniſten richteten
ſchwere Angriffe gegen die Venizeliſten und verglichen Venizelos
mit Robespierre, der vor keiner Schamloſigkeit und vor keinem
Verbrechen zurückgeſchreckt ſei. Der frühere Generalkonful in
Alexandrien Mizopulos ſagte: Da die Konſtituante alle Rechte
habe, müßte ſie die Todesſtrafe gegen das Saloniker Triumvirat
Venizelos=Danglis=Konduriotis beſchließen.
Japans Politik und Deutſchlands Rechte.
D.A.J. Der Japan Chronicle, das führende, allerdings ſtets
unabhängige engliſche Blatt Japans, ſchreibt am 4. November:
„Großbritannien hat Deurſchkand benachrichtigt, daß es von den
ihm durch den Verſailler Vertrag gewährleiſteten Rechten der
Ein Menſchenwunder.
Zum 200jährigen Geburtstage des Lübecker Wunderkindes.
Von Egon Noska.
Konfiskation deutſchen Privateigentums
kei=
nen Gebraach machen wockke. Wir haben immer gehofft, daß
diefe geſunde Anſchauung den Sieg davontragen werde. Nun
aber hat die japanäſche Regierung weniger Grund als
je vorher, ihre Politik den Deutſchen gegemüber fortzuſetzen.
Großbritcrnen hat all ſeine Hifsquellen in den Dienſt des
Weltkrieges geſtellt und ſchwer an Gut und Blut gelitten.
Ja=
pan hat faſt nichts zu dieſem Kampfe beigetragen, ausgenommen
die vor Tſingtau gemachten Opfer; ſelbſt hier aber hält Japan
immer noch widerrechtlich das den Chineſen gehörige Tſingtau
zurück. Japan hat im Gegenteil ganz außerordendliche Gewinne
als Folge des Weltkrieges zu verzeichnen und iſt aus einem
Schuldnerſtaat ein Gläubigerſtagt geworden. Dennoch verzichtet
England auf ſeine ihm durch den Friedensvertrag garantierten
Rechte, während Japan dieſe Rechte in draſtiſcher Weiſe ausübt,
Rechte, die auszuüben durchaus keine der Vertragsmächte
ge=
zwungen iſt. Merkwürdigerweiſe war es Japan allein unter
allen Mächten, das zu einer Zeit, als der Ausgang des Krieges
noch zweiſelhaft ſchien, den deutſchen Kaufleuten die Verſicherung
gab, daß deutſches Privateigentum nicht angetaſtet würde. Jetzt,
nachdem England auf ſeine diesbezüglichen Rechte verzichtet hat,
kann Japan ſich nicht mehr damit ausreden, daß es unter dem
Druck der Verbandsmächte handelt, indem es deutſches
Privat=
eigentum konfisziert. Wenn Japan Wert auf ſeinen guten Ruf
legt, ſo wird es die Konfiskation nicht nur einſtellen, ſondern
auch das ſchon konfiszierte Eigentum zurückerſtatten. Der
Ver=
ſailler Frieden bietet wenig Garantien für die Aufrechterhaltung
des Friedens; um ſo mehr ſollte dafür geſorat werden, daß jene
Begriffe von internationalem Recht und von der Unantaſtbarkeit
des Privateigentums, wie ſie vor 1914 Gültigkeit hatten, wieder
reſpektiert werden.
* Bismarcks britter Band. Gegenüber der von anderer Seite
ber=
breiteten Mitteilung, daß die ausländiſchen Verleger, die das
Verlags=
recht von Cotta erworben haben, die Veröffentlichung vornehmen wollen,
ohne die deutſche Publiaktion abzuwarten, erklärt Cotta, daß ihm eine
ſolche Abſicht nicht bekannt ſei. Wohl aber habe ihm ein ſchwediſcher
Verlag, der mit Cotta ebenfalls im Vertragsverhältnis ſteht, auf Grund
der jüngeren Veröffentlichungen in der deutſchen Preſſe den Vorwurf der
Vertragsverletzung gemacht. Der Publikation im
Rotterdam=
ſchen Courant ſteht Cotta vollſtändig fern. Er iſt aber auch nicht
in der Lage, ſie zu verhindern. Es ſei unvermeidlich, daß trötz aller
Vorſichtsmaßreegln das eine oder andere Exemplar des Buches in fremde
Hände gerate. Das Vorgehen, das Wilhelm II. angeraten worden ſei,
habe ſich als durchaus undauglich erwieſen, die Bebanntgabe der
Kaiſer=
briefe zu verhindern. Der ganze Erfolg beſtehe darin, daß die
allge=
meine Aufmerkſamkeit in geſteigertem Maße auf ſie gelenkt ſei. Herr
Kröner betonte, daß dem Verlag nichts daran gelegen ſei, mit dem
dritten Band ein großes Geſchäft zu machen. Es ſei beabſichtigt, ihn zu
dem für heutige Verhältniſſe mäßigen Ladenpreis von 18 Mk. für das
gebundene Exemplar herauszugeben.
* Kleine politifche Nachrichten. Das Hamburgiſche
Parla=
ment hat das Staatsgeſetz von Hamburg wit den Stimmen der
Demo=
kratzen, Sozialdemokraten und der Kommuniſtem verabſchiedet. Gewählt
wurden, enrgegen dem Antrage des bisherigen Senats, der 14 Senatoren
vorſchlug, 16 Senatorem. — Die ſchwediſche Regierung erkannte die
Re=
publiken Eſtland und Lettland als ſelbſtändige und
unab=
hängige Staaten an. — Die Times melden, daß Harding für den 4. April,
alſo 4 Wochen nach dem Antritt ſeiner Präſidentſchaft, die
verfaſſung=
gebende Verſammlung der Weltfuiedensvereinigung
nach Neu=York einberufen wird, zu der auch Deutſchland und Oeſterreich
eine Einladung zugehen wird. — Die japaniſche Preſſe nimmt im
ali=
gemeinen gegen die Vereinbarung einer Flortenabrüſtung mit den
Ver=
einigten Staaten Stellung. Beſonders die Blätter der
Oppoſitionspar=
teien erklären, Japans Abrüſtung zur See ſei in der Praxis und
im Intereſſe der japaniſchen Sache undurchführbar.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
* Ernannt würben die Referenbare Karl Rudolf Becker und Dr.
Ernſt Ludwig Theodor Beiſer aus Sprendlingen (Rheinheſſen),
Ernſt Carlebach aus Mainz, Philipp Karl Friedrich Hamm aus
Sandhof bei Eich und Johannes Hauf aus Ginsheim zu
Gerichts=
aſſeſſoren.
* Uiebertragen wurde dem Lehrer Karl Möſer zu Bodenrod eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Groß=Karben, Kreis Friedberg.
* Erledigt iſt eine Reallehrerſtelle an der Oberrealſchule zu Worms.
Behrerber müſſen befähigt ſein, Turnunterricht erteilen zu können.
Mel=
dungen an die Abteilung für Schulangelegenheiten bis 25. Februar.
n. Schöffengericht. Das Wahrſagen, Prophezeien und ähnliches
Gaukelſpiel iſt, ſofern es gewerbsmäßig geſchieht, durch Artikel 102
Heſſ. Pol.=Strafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 15 Gulden oder Haft bis
zu 8 Tagen bedroht. Es iſt alſo inſofern eine gewiſſe Handhabe gegen
die Ausnutzung der Leichtgläubigkeit geboten, wenn auch der
Straf=
rahmen zu dem gewöhnlich erzielten großen Gewinn in keinem
Ver=
hältnis ſteht. Leider verſagt ja auch der Tatbeſtand des Betrugs, da
unter gcwöhnlichen Umſtänden die meiſten Vertrauensſeligen ſich gar
nicht für beſchwindelt halten und bezüglich der anderen das
Merk=
wal der Täuſchung ſowie dadurch veranlaßten Vermögensſchädigung
in der Regel nicht gegeben erſcheint. Ein derartiger
Uebertreibungs=
fall wurde gegen den hier wohnhaften, 35 Jahre alten Peter
Wieder=
hold verhandelt, der früher Bahn= und Steinbrucharbeiter, ſpäter
Laborant war und jetzt in Hellſeherei macht. Mindeſttaxe für
Hell=
ſehen iſt nach ſeinem Türſchild der Betrag von 3 Mark. W. läßt den
Beſucher ſich in einem Buch einzeichnen, ſinnt ernſten Geſichtes über
deſſen Frage nach und kündet dann unter Augenſchließen Vergangenheit
und Zukunft. Dieſe Kraft will er ſeit dem 15. Lebensjahr in ſich ver=
Zwei Jahrhunderte ſind vergangen, ſeitdem in Lübeck ein
Kind zur Welt kam, das in der Geſchichte der Wunderkinder als
„das gelehrte Kind” Berühmtheit erlangt hat. Es hat
verſchie=
dene gelehrte Wunderkinder gegeben, der Knabe Chriſtian
Heineken, der am 6. Februar 1721 zu Lübeck zur Welt kam,
ragt indes in ſo hohem Maße über alle dieſe Menſchenwunder
hinaus, daß man ihn richtiger als ein Rätſel der Natur
bezeich=
nien könnte.
Das, was über Chriſtian Heineken berichtet wird, klingt
völlig unerklärlich, und doch kann kaum an der Glaubwürdigkeit
dieſer Berichte auch nur der geringſte Zweifel beſtehen. Täuſchung
oder Selbſttäuſchung erſcheinen völlig ausgeſchloſſen. Im Grunde
genommen war das Leben dieſes Lübecker Wunderkindes eine
Kindertragödie: der kleine Heineken iſt das Opfer ſeiner
rätſel=
haften Begabung geworden, er wurde regelrecht in einen frühen
Tod getrieben.
Der Knabe — das Kind eines begabten Malerehepaares —
war etwa zehn Monate alt, als er an einem kalten Dezembertage
auf dem Arme ſeiner Amme, einer Lübeckſchen Soldatenfrau,
am Ofen ſaß und ein anweſender Hausfreund der Familie, der
aus Schleſien ſtammende Chriſtian von Schönaich, dem Kleinen
die Figuren des Ofens, einen Turm, ein Lämmchen, eine Katze,
eine Maus uſw. erklärte. Am anderen Tage tippte das Kind,
befragt, wo der Turm, das Lämmchen und die anderen Figuren
ſeien, jedesmal mit den zarten Fingern auf die richtige Figur.
Herr von Schönaich ſprach nun die Worte mehrmals deutlich vor,
wobei der Knabe ihm aufmerkſam auf die Lippen blickte, und
ſiehe, bald vermochte das zehn Monate alte Kind jene Worte
deutlich nachzulallen.
Das war eine ſeltene Fähigkeit eines Säuglings,
ungewöhn=
lich genug, Herrn von Schönaich auf den unglückſeligen Gedanken
zu bringen, nachzuforſchen, wie weit ſich wohl die Fähigkeiten
des Kindes ausbilden ließen. Mit Erlaubnis der Eltern
über=
nahm er ſofort dieſe Ausbildung, und da er ein Edelmann war,
der nichts anderes zu tin hatte, außerdem im ſelben Hauſe
tvohnte, ſo konnte er unabläſſig um den kleinen Heineken ſein
und in das arme Kinderköpfchen hineinſtopfen, was nur irgend
hineingehen wollte.
Er begann mit der bibliſchen Geſchichte. Auf dem Arme der
Amme ruhend oder an deren Bruſt liegend, hörte der Knabe zu,
und er haite noch nicht ſein erſtes Lebensjahr vollendet, da konnte
er ſchon alle dieſe Geſchichten nacherzählen, und die
Schöpfungs=
geſchichte trug der Kleine mit folgenden Fibelverschen vor:
„Den erſten Tag ward’s Licht. Danach ſtand hoch und ferne
Der Himmel; dann die Erd‟ Am vierten Tag die Sterne.
Am fünften kamen Fiſch und Vögel aus dem Meer,
Der ſechſte gab das Vieh und auch den Menſchen her.”
Im 13. Monat hatte Chriſtian ſämtliche Geſchichten des
Alten, im 14. die des Neuen Teſtaments inne, im folgenden
Mo=
nat wurde die Weltgeſchichte begonnen.
Die Geſchichte der Aſſyrer, Phönizier, Perſer, Hebräer,
Aegypter, Griechen und Römer wurde durchgepaukt, und mit
2½ Jahren wußte der kleine Chriſtian nicht nur alle Fragen aus
dieſen Gebieten zu beantworten, ſondern hatte auch tüchtige
Kenntniſſe in der Geographie erworben, vermochte die General=
und Spezialkarten der einzelnen Länder zu erklären, konnte ihre
klimatiſche Beſchaffenheit herleiern, nannte die hauptſächlichſten
Städte und Flüſſe. Dazu hatte er 800 lateiniſche Vokabeln im
Köpfchen. Ohne es beſonders zu lernen, ſprach er auch mit ſeiner
Amme deren Plattdeutſch.
So ſtopfte Herr von Schönaich immer mehr in das arme
Kinderhirn hinein, zeigte dem Knaben den Totentanz in der
Marienkirche, von dem das ſehr intereſſierte Kind kaum
los=
zureißen war, erklärte ihm den Schädel eines gefallenen Kriegers
und dann ein ganzes Skelett.
War der kleine Chriſtian ſo mit geiſtiger Nahrung leicht zu
füttern, ſo doch nicht mit leiblicher. Der Verſuch, ihn zu
ent=
wöhnen, indem man ihn zur Eſſenszeit an den Tiſch nahm und
hoffte, er würde aus Wißbegier zu eſſen verlangen, mißglückte.
Er fragte nach den Speiſen, deren Beſchaffenheit uſw., und ſeine
Frageluſt war nicht zu ſtillen, aber er begehrte nicht nach den
Speiſen ſelbſt.
Im Oktober 1723 wurde dann der Unterricht des Kindes
durch eine ſchwere Krankheit des Knaben unterbrochen, und erſt
im Januar 1724 ward die Eintrichterei fortgeſetzt. Bis zum
dritten Geburtstage hatte Chriſtian die däniſche Geſchichte,
Deutſch= und Lakeinkeſen, die Genealogie der europäiſchen
Für=
ſtenfamilien und den Katechismus inne. Dann gings weiter:
das Kinderköpfchen mußte Dogmatik und Kirchengeſchichte
trei=
ben, über 200 Kirchenlieder lernen, 80 Pſalmen und ganze Stücke
aus dem Alten und Neuen Teſtament auswendig herſagen.
La=
tein lernte Chriſtian, indem er täglich in ſeinem Lieblingsbuche,
dem Orbis pictus, las. Dann kam die Geſchichte von Rußland,
Polen, Ungarn, Schweden, Spanien, Frankreich und England
daran, bis Chriſtian ſchwer erkrankte und wieder ein paar
Mo=
nate — oft dem Tode nahe — daniederlieg. Nach der Geneſung
aber wurde eine Reiſe nach Kopenhagen angetreten, angeblich
ſpürt haben. Ein von ihm zur Stelle gebrachſter Zeuge iſt für *
Gemigſamkeit mancher den Hellfehrrden zu Atate Ziehenden bezeickme,
Er hatte einen Raſierpinſel beim Patefitumt eingereicht und erür
durch W.s Hellſeherei, daß es ſich um eine Mrfthine haffdele und e
Sache gelingen, werde. Die nachher wirklich erfolgte
Prientierng=
ſtätigte ſobchen Seheyſpruch und war für den Zeugen bewriskraß),
Das Schöffengericht charakteriſierte den Angeklagten dalin, daß ern
einer an Betrug ſtreifenden Weiſe auf die OAhryltiubigket und
Dm=
heit ſpekuliere, hielt für die feſtgeſtellte Vebertretung eine Geldfue
nicht für angemeſſen und erkannte auf 1 Woche Haft.
n. Strafkammer. Bei einem an ſeinem eigenen Vaher im vorin
Jahre berübten ſchweven Diebſtahl hatte der 19jähnäge Fabnikarben
wirkt. Es galt den Tabakvorräten, die in einem verſchloſfenen Su
aufbewahrt waren, und Köhler als Erfahrener ſtieg marhts, währendk
anderen Schmiere ſtanden und beim ſpäteren Wegfchaffen von etwa0
Pfund Dealblätern ſowie mehreren hundert Zigarren halſen, mitts
einer Leiter durch die Heuluke ein. Doch der Beſtohlene war
aufamf=
ſam geworden und verſolgte die Täter, worauf dieſe alles im Sch
ließen. Da der erforderliche Strafantrag gegen den mitangekkagn
Sohn vom Beſtohlenen wieder zurückgenommen worden iſt, geht fen
frei aus, dagegen wurde Köhler zu 1 Jahs Gefängnis,
arzy=
lich 2 Monate Unterſuchungshaft, verurteilt. — Sehr übel betätn
ſich das 22 Jahre alte Dienſtmädchen Anna Eva Fichtenmeßer as
Schifferſtadt in wehreren hieſigen Stellen dusch verſchiedenarte
Langfingerei uſw., was ihr insgeſamt 1 Jahr Gefängnis,
z=
züglich 3 Monate Unterſuchungshaft, eintrug. Sie entwendete wit
nur die in ſolchen Fällen gewöhnlichen Sachen, wie Gebrauchsgegr
ſtände, ſondern verſtieg ſich auch zu einem Scheck auf 1500 Mark, in
ſie bei der Städtiſchen Sparkaſſe mit falſcher Quittung abzugebem m
ſuchte. — Bisher unbeſtraft, iſt der 21jährige Handlungsgehtlfe G
Eigenbrod von hier zum Fälſcher geworden. Er war als
Loh=
ſchreiber beſchäftigt und wußte auf betrügeriſche WeFfe ſich verfchiedee
Beträge in Geſamthöhe von etwa 70 Mark anzueignen. Er wuim
wegen ſchwerer Urkundenfälſchuung in Tateinheit mit Betrug zu 3 Bku
naten Gefängnis verurteilt. — Abermals wurde in fehr
u=
fangreicher Sitzung gegen den Wirt Richard Triefenbach m
Bensheim, früher Privatjagdaufſeher zu Beevfelden i. O., wegen
werbsmäßiger Wilderei verhandelt, nachdem die erſte Verhandlung n
vorigen Herbſt zwedls weiterer Beweisermittelung vertagt und der B
hahin auf freiem Fuß befindliche Angeklagte in Unte=ſuchungshaft g
nommen worden war. Tr. ſoll während des Jahres 1919 im
Dien=
eines Jagdpächters fortgeſetzt Rehwild und dergleichen heümlich
ab=
ſchoſſen und für ſich verwendet zu haben. Eine Reihe von Incizien har
allmählich den Verdacht auf ihn gelenkt, und zuletzt fürderte eing
Hau=
ſuchung anfangs vorigen Jahres das Fleiſch zweier friſch geſchoſſen
Rehe zutage. Seine damals allein anweſende Frau benahm ſich
a=
fällig, und Tr. ſelbſt erklärte das Vorhandenſein damit, daß er das vu
unbekamten Tätern gewilderte Fleiſch im Walde entdeat und zwes
Ablieferung an ſeinen Dienſtherrn mit heimgenommen habe.
Auff=
jeſem Fleiſch wurden noch 17 ſachgemäß zubereitete Rehdecken gefw
den, die übereinſtimmend ganz genau den nämbichen weidgevechtn
Blattſchuß, und zwar mit einem Dum=Dum=Geſchoß, auf eiſen. 7.
wollte dieſelben ſeinerzeit von einem umbekamten Händher auf da
Bahnhof Auerbach erworben haben, und es hat ſich nummmehr auf ſeir
Zeitungsinſerat auch ein junger Mann als Zeuge gefunden, der d8
fragliche Geſchäft damals geſehen und dem Tr. bei ſeinem Verpackr
der Felle zur Reiſe geholfen haben will. Auch ein anderes
Belaſtung=
indöx, eine nachträglich in einem dortigen Wacddichicht enddeikte
Bau=
hütte, die von der Anklage als Tr.s Verſteck für ſeine Wikdbereiben
und Zubereitungsort der Felle angeſehen wurde, hat eine Harmloſe.
Erklärung gefunden. Sie rührte nämlich von Jungen aus Beerferdr /ſ
her. Im übrigen war der Sachwerhalt nach uwmiher Rechtung für da //D0s h
Angeklagten äußerſt ungünſtig, und dies hatte auch in der vorngen Ve= /0 m
handlung zu ſeiner Verhaftung geführt. Er ſelbſt beſtritt nach w. ſ=)
her=
vor jede Schuld und will im Gegenteil die Wildevei in der betreffe= )ch ſoe
den Gegend nach Kräften bekämpft haben. Was letztere betzifft, me
pflegte Tr. während ſeines dortigen Dienſtes ſehr viel davon zu für 12/ z
chen, ohne daß von ſonſtigen Intereſſenten des Forſtſchutzes erhebEiz an s
Beobachtungen gemacht wurden oder ſich ſeit Tr.s Weggang etzwas vu
Belang mach anderer Seite hin ergeben hätte. Nochdem dieſe zwwei
Verhandlung den ganzen Freitag beanſprucht und geſtern narhiti
noch mehrere Stunden gedauert hatte, wurde infolge neuer Bewei,
atträge des Verteidigers die Fortſetzung der Verhanötung amf Mn
ag nachmittag anberaumt.
8 Verwaltungsgerichtshof. 1. Einwendungen gegen die Waht”
. Beigeordneten von Groß=Gerau. Die am 25. Wril 19
ſtartgehabte Beigeordnetenwahl ergab für Nold (Soziabdemokvatiſche Pr
tei) 1183, für Hirſch (Dem.) 1171 Stimmen, 36 Stimmen waren ungülni.
Nold war gewählt. Gerügt werden Wahbmvegelmäßigkeiten, ſo, de
Wahlvorſteher und Protokollführer gleichzeitig länger unter Stellbe
tretung der Wahlhandlung fern blieben, und daß eine noch wicht wah
fähige Perſon abgeſtimmt habe. Kreisausfchuoß und Povvrnziatausſchm
haben die Reklamation verworfen. Auch die Rebiſton teilt dieſes Schie
ſal. Die Wahl Nold iſt alſo endgültig für gültig erkfärt. 2. Einmn
dungen gegen die Wahl des 1. Beigeordneten von Groß=Gerqu. D
Vertreter der Reklamanten nimmt die erhobene Rebiſion zurück.
* Der Provinzialtag der Provinz Starkenburg tritt am Monta
14. Februar, vormittags 10 Uhr, in dem Rathausſaal zu Darmſtck
(Marktplatz 8) zu einer Sitzung zuſammen. Die Tagesordnune
lautet: 1. Feſtſtellung der Anweſenden und der Beſchlußfähigkei
2. Wahl der Urkundsperſonen. 3. Provinzialumbagen. 4. Berwal
tungskoſten der Provinzialpflegeanſtalt. 5. Beſetzungs=Zulage. A
demſelben Tage findet nachmittags 3½ Uhr eine Beſichtögnne
der Proinzialpflegeanſtalt in Eberſtadt ſtatzt. Ab
fahrt mit der elektriſchen Straßenbahn um 2,56 Uhr, Halteſtelle Schluf
* Einziehung von Banknoten. Die Reichsbankote mit dem Datan
vom 30. November 1918 iſt zur Einlöſung bis zum 31. Jamuar 1921 au
gerufen; die Reichsbankanſtalten nehmen ſie nur noch kurze ZeFl
zum Umtauſchan. Alsdann müſſen ſie vom Beſitzer dmekt am 3i.
Reichsbankhauptkaſſe in Berlin eingeſandt werden, wodurch Unbeguen
lichkeiten und Portokoſten entſtehen.
zur Erholung des Kindes, richtiger wohl, weil Herr von Schön)
aich das Wunder ſeiner Erziehung dem däniſchen Hofe vorführer
wollte. Am 24. Juli traf Chriſtian Heineken mit Mutter, Anm/
und Lehrer in Kopenhagen ein.
Dieſer ſorgte wohl dafür, daß die Kunde vom Eintreffen des
Wunderkindes ſich bald verbreitete. Aber die erwardete Berufung
zum Hofe blieb aus, weil der König krank war, und erſt am
9. September erſchien plötzlich ein Lakai mit dem Befehl, dasl
Kind ſolle gleich nach Aufhebung der Hoftafel vorgeführt werder,
Der arme kleine Chriſtian aber war gerade kurz vorher
un=
päßlich geweſen und lag jetzt eben in einem erquickenden Schlaff
der ihm Geneſung bringen ſollte. Aber man hatte kein Erbarmen
mit dem Kinde. „Kleidet Euch nur an!” rief das aus dem Schlaſ
geriſſene Kind. „Ich bin freilich krank, recht krank, aber es wir
ſchon gehen!“
Und der kleine Chriſtian ſtellte auch bei Hofe ſeinen Mann.
Der 3½jährige Knabe wankte an der Hand des Lehrers auf den
König zu und hielt eine lange Rede, die er, die Hand des Kömg”
küſſend, mit den Worten ſchloß: „Permettez moi, Sire, aue
baise a main de votre Mauesté et le bord de votre habit roval.
Wenn auch eingetrichtert, es bleibt merkwürdig!
Während er dann auf ſein Verlangen von der Amme genähn
werden mußte, blickte er, an deren Bruſt liegend, munter um ſich,
betrachtete die Hofgeſellſchaft und machte, die Nahrungsaufnahne
wiederholt unterbrechend, allerlei Bemerkungen. Dann mach*
der Kleine den Verſuch zu gehen, war aber zu ſchwach und muß?i
von der Amme getragen werden, auf deren Arm er dann d iE
zahlreichen Fragen des Königs beantwortete. Wohl flüſter*r
Chriſtian dem Lehrer zu, er habe genug geſprochen, er ſei müde
aber Herr von Schönaich gab keine Ruhe, er wußte durch allerl e
Mittel den Knaben rege zu erhalten, ſo daß er immer von neuen
den Fragen des Königspaares ſtandhielt.
„Das iſt viel!” riefen ſchließlich König und Königin aus, un
der Knabe konnte ſeine wohl eingelernte Schlußanſprache halte"
und nach dem Hotel gebracht werden.
Nun wollten natürlich auch andere Fürſtlichkeiten das Wur?
der kennen lernen. Der Knabe wurde täglich vorgeführt, erhie!
in einem fort Beſuche, bis er das Heimweh bekam und for?
während jammerte: „Ich will wieder nach Lübeck, nach meiner”
Lehnſtuhl, in dem ich ſo gern ſitze!“
Aber erſt am 7. Oktober hatte die Quälerei ein Ende; ma.
verließ Kopenhagen und traf am 10. in Travemünde ein, begrus
vom Jubel der Bevölkerung, die nun den Wunderknaben als eile
Berühmtheit Lübecks anerkannte. Und das wurde nun vollend
zum Unglück des Kindes, das mit Einladungen überſchüttet, e=
Beſuchern aus aller Welt überlaufen wurde und dabei nun Ete
, wonitte.,, de.. 65. zürig- 13—1
— Heſſiſches Landestheater. Die Uraufführung uon Carl
nheims „Der entfeſſelte Zeitgenoſſe” unter
ünp Hartungs Leitung iſt für Mitte Februar im Ausſicht gemommen.
Puoben ſind ſchon in vollem Gange.
— Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung von Meiſterwerken der Buch=
(eei bleibt nur noch bis zum 6. ds. Mts. geöffnet. Am Sonntag,
12 Uhr, findet in der Ausſtellung eine Führung ſtatt.
— Kinderpflegerinnen für die ſtädtiſchen Kinderheime, denen die
„ing (einſchließlich körperlicher Pflege) einer beſtimmten Anzahl
d—r im ſchulpflichtigen Alter anvertraut werden ſoll und die ſelbſt
Die Schlaf= und Aufenthaltsräume ſowie die Betten nach den
Grund=
ſet, einer ordentlichen Hausmutter im Stand zu halten haben, werden
kupt. Den Pflegerinnen wird es noch obliegen, auch das Spiel
9 die Beſchäftägung der Kinder in der Freizeit
eaufſichtigen. Meldungen von Perſonen, die in der
Tätig=
irn Kinderheim nur eine gewöhnliche Beſchäftigung als Gelegenheit
eelderwerb ſehen, ſind nicht erwünſcht. Die Bewerberinnen, die
„ckickſichtigt ſein wollen, müſſen wiſſen, daß es ſich bei ihrer Tätigkeit
teru eine Fertigkeit, ſondern um eine Tugend handelt, und daß von
hingebungsvollſte Arbeit im Geiſte der dienenden Liebe verlangt
Die Kinderpflegerinnen müſſen im Heim wohnen, ſie erhalten
ruch volle Verbflegung und daneben eine Vergütung nach beſtehen=
(5rundſätzen. Geſuche ſind bis ſpäteſtens zum 15. Ifd. Mts. bei dem
aiſchen Wohlfahrsamt einzureichen. Hier wird auch den
Intereſſen=
ähere Auskunft erteilt.
— Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten hielt im
Gewerkſchafts=
seine ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung ab. Der
tisende, Kamerad Seibert, ſtellte zu Beginn der Verſammlung
teuen Sekretär, Herrn Karl Momberger, vor, welcher in einer
½ Anſprache erklärte, daß die Not der Kriegsopfer nur durch ein=
„üichen Zuſammenſchluß derſelben gelindert werden kann. Auf par=
„ſoſitiſch=neutraler Grundlage werde er ſtets die Intereſſen der
Mit=
ſox nach innen und außen vertreten und würde allen denen danken,
iſri darin unverſtützen, und denen den Kampf anſagen, welche ſich den
„Fötigten Forderungen der Kriegsopfer enrgegenſtellen. Kamerad
Ferſtattete Bericht über die Verhandlungen mit den Vertretern der
ſſrung und der Stadt über das Siedlungs= und
Heim=
ſtſenweſen. Herr Baurat Klump hielt einen eingehenden
Vor=
hder darin gipfelte, daß zum Bauen Geld und abermals Geld ge=
und erläuterbe, wvie es möglich iſt, durch Staats= und
Kommunal=
ſiſſe ſowie Darlehen mit geringem Zinsfuß die Bauweiſe finanzieren
ſirnen. Herr Beig. Buxbaumdiente mit ſtatiſtiſchen Zahlen über
Pohnungsfrage und erklärte, daß zurzeit in Darmſtadt 2800
Woh=
ekſuchende vorhanden ſind, von denen 570 vordringliche Fälle und
ringliche Fälle zu verzeichnen ſin”. Noch nicht eingerechnet ſind
en Wohnungsſuchenden die im vorigen Jahre neugetrauten 1200
ſich abbn Die Stadt hat im Jahre 1920 320 ſtädtiſche Wohnungen
ge=
tzien hatfin, für welche die Summe von über 13 Millionen aufgewendet
N. Herr Buxbaum ſchlug dem Reichsbund vor, ſich einer beſtehen=
Paugenoſſenſchaft anzugliedern, mit der Begründung, daß die Stadt
ſich audeſem Falle bereit iſt, den unrentablen Aufwand beim Bauen zu
er das en. Herr Forſtrat Dölp verbreitete ſich über die Geländefrage und
ud züre, daß fiskaliſches Gelände erſt hergerichtet werden müßte und
e. Au/ Kanalanſchluß und Waſſerleitung erhebliche Koſten entſtehen
wer=
chen gefnf und empfiehlt aus dieſen Gründen das vorhandene ſtädtiſche
Ge=
welches zum Preiſe von 1 Mk. bis 3,50 Mk. pro Quodratmeter
in. iherben wird. Nach der anſchließenden lebhaften Diskuſſion wurde
auf üf Lommiſſion gebildet, beſtehend aus den Herren Krell, Reck, Becker,
mf ſh, Germann, Brunner, Wembacher und Frau Schwedt, welche die
der ſigen Vorarbeiten in die Wege leitet. Ferner wurde beſchloſſen, eine
Verpäſer bekaſſe zu errichten, und eine Kommiſſion gelvählt, beſtehend
elgſume den Herren Keil, Lorenz, Bartoſſek, Frau Bühler und Frau Toha,
ſte Baſh die Statuten auszuarbeiten hat. Nachdem Kamerad Momberger
Frrebeny Punkt Verſchiedenes noch wichtige Ausführungen über die
Ueber=
hammloſeiſtsHeſtimmungen der Sozialverſicherung und des Verſorgungsgeſetzes
Beafekſußt”, ſchloß der Vorſitzende um 11½ Uhr die wichtige Verſammlung.
ur ahs Das vom hieſigen Zweigeerein des Kath. Frauenbundes
Deutſch=
en Wis am Donnerstag veranſtaltete Familienfeſt erfreute, ſich
nach Ri
a er eines großen rauſchenden Feſtes; dazu iſt die Zeit zu ernſt und
zu ſur
ot zu groß. Sie diente lediglich dem Zweck, die Mitglieder auf
ſpuaar Stunden die drückende Laſt des Alltags vergeſſen zu laſſen,
em Moemeinſchaftsgeiſt zu pflegen, und nicht zuletzt, um ſich zu freuen
ſeſe wEid nienigen, welche der Frauen Glück und Stolz ſind — mit den
ſrracthaclan. Und die Kinder kamen auf ihre Rechnung! Ueberall im
Überaus ſtarken Beſuchs und darf in jeder Hinſicht als
wohlge=
beweſſelſer bezeichnet werden. Die Veranſtaltung ſtand keineswegs im
Bie ſah man in frohe Kinderaugen, und glücklich und zufrieden
tru=
af Arlſie am Abend ihre kleinen Gewinne und Gaben nach Hauſe. Frl.
ſmer, der Vorſitzenden der Jugendabteilung des Vereins, gebührt
ahheiſ Anerkennung für die ſchöne Zuſammenſtellung des Progrannns,
ſril /) ihre jugendliche Schar alle Ehre machte. Ihr, ſowie allen
den=
tiche Fcſten, welche zum Gelingen des Feſtes beigetragen haben, ſei
viel=
mwütie ſ6 ind herzlichſt gedankt.
ſo, E)* Martinsgemeinde. Die beiden neuen Kirchenglocken ſind in
Srce ſſn Tagen bei der Glochengießerei Franz Schilling Söhne in Apolda
ſicht wſrollt worden. Sie ſollen dasſelbe Gewicht und denſelben Ton wie
almzse hal en haben und zum erſtenmal am Pfingſtfeſt läuten. Die tiefere
eh dem Gedächtnis der für das Vaterland geſtorbenen Gemeindeglieder
Eme küt werden. Während der Paſſionszeit finden in dieſem Jahre auch
m. Aſſentags Paſſionsandachten ſtatt; die erſte nächſten Mittwoch abend
Hück. r im Martinsſtift.
Monta // Prof. D. Niebengall aus Heidelberg wird am 14., 21. und 28. Febr.
mſt ſetangeliſchen Gemeindehauſe hier, Kiesſtraße 17, drei Vorträge
dnunſn über „Spiritismus und Okkultismus” „Theoſophie” und „Chri=
Science‟. Ueber dieſe im geiſtigen/Bilde unſerer Zeit ſo
bedeut=
ſervortretenden Bewegungen ſich aus berufenem Munde
unter=
ſen zu laſſen, dürfte vielen willkommen ſein, zumal der wiſſenſchaft=
Name und Beruf des Vortragenden nicht nur eine ſtreng objektive
Atellung verbürgt, ſondern auch ein ſorgfältiges Eingehen auf die
er, die vom Standpunkt evangeliſchen Chriſtentums aus dazu zu
tſelbſt den Antrieb fühlte, ſeine Studien fortzuſetzen.
Trotz=
es vor Schwäche kaum die Feder halten konnte, lernte es
ſchreiben.
Nachdem es vier Jahre alt geworden und die Schwäche
im=
zunahm, verſuchte man das Kind doch zu entwöhnen, und
ſiſtian, dem man erklärt hatte, daß er bei der bisherigen
Nah=
unmöglich gedeihen könne, ließ es auch geſchehen. Aber
um=
ſt der Verfall des Kindes war nicht mehr aufzuhalten. Auf
r Ausfahrt am 16. Juni erblaßte der Knabe plötzlich, verlor
Sprach= und lag ſtarr da. Man brachte ihn ſchnell zu Bett,
nach unſäglichen Leiden ſtarb er am 27. Juni. Seine letzten
ite waren: „O, Herr Jeſu, nimm meinen Geiſt auf!”
Nicht, daß man unvernünftigerweiſe in dies Kinderhirn ſo
Wiſſen hatte hineinſtopfen können, ſondern mehr, daß der
cis über vier Jahre alte Knabe vollſtändig ſelbſtändig denken
ie und Antwort erteilte, die von ſolchem Denken Zeugnis
gien, iſt das ewige Rätſel dieſes in der Geſchichte einzig
da=
enden Wunderknaben, auf den ein Zeitgenoſſe, Telemann, die
enden Verſe machte:
(inid, deſſen gleichen nie vorhin ein Tag gebar!
Nachwelt wird. Dich zwar mit ew’gem Schmuck umlauben,
och auch nur kleinen Teils Dein großes Wiſſen glauben,
as dem, der Dich gekannt, ſelbſt unbegreiflich war.”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Spielplan der Frankfurter Bühnen vom 6. bis
Koruar 1921. 1. Opeunhaus. Sonntag, 5: „Siegfried”. Mon=
Bohéme‟. Dienstag, 7: „Fledermaus”, Mittwoch, 6: „Der
atzalier”. Donnerstag, 7: „Freiſchütz”. Freitag: Geſchloſſen.
Stag, 7: „Der letzte Walzer” (Erſtaufführung). Sonntag, 5: „Die
ter ſingern von Nürnberg”, 2. Schauſpielhaus. Sonntag, 3:
erd‟, G: Peer Gynt”. Montag: Geſchloſſen. Dienstag,
Mauern”. Montag, 7: „Ein Wintermärchen‟ Dienstag, 7½
er Mauern” Mittwoch, 7½: „Der Raub der Sabinerinnen”,
Stag, 7½: „Hinter Mauern” Freitag, 7: „Ein Winter=
Samstag, 7: „Anatol” (Erſteufführung). Sonntag, 3½: „Die
Fliege”, 7: „Anatol” 4. Kammerſpiele: Sonntag, 3½
7: „Und das Licht ſcheinet in der Finſternis”, Montag, 71.
all a”. Mittwoch, 7: „Und das Licht ſcheinet in der Finſternis”.
Moch bis Samstag, 7½: „Der König”. Sonntag, 3½: „Liebe‟,
DDie deutſchen Kleinſtädter” (Erſtaufführung), 5.
Schumann=
rer. Sonntag bis einſchließlich Mittwoch, 7: „Die Faſchings=
Donnerstag bis Sonntag, 7: „Eine Nacht in Venedig” (
Erſtauf=
aI unter Regie von Du. Carl Hagemann).
Sbielplan des Nationaltheaters in Mannheim.
Mr9, 6.: „Siegfried” Montag, 7.: „Das Dorf ohne Glodle‟.
Diens=
nachm. Volksvorſtellung: „Der kleine Muck”; abends: „Die
naus”, Mittvoch, 9.: „Godiva‟. Donnerstag, 10.: „Kameraden”
T, 11.: „Jugendfreunde‟. Samstag, 12.: „Siegfried”.
erheben ſind. Eintrittskarten ſind bei Bergſträßer (Rheinſtraße 6) zu
bekommen.
* Deutſche Demokratiſche Partei. Im 7. Staatsbürgerabend am
9. d. M. wird der bekannte Leiter der Hochſchule für Politik, Herr Dr.
Th. Heuß=Berlin, über „Die politiſche Lage” ſprechen. Angeſichts der
durch die Pariſer Beſchlüſſe hervorgerufenen geſpannten politiſchen
Lage dürfte das Neſerat des Herrn Heuß lebhaftem Intereſſe
be=
gegren. (S. Anz.)
* Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei. Die Geſchichte der
Heimat zu pflegen, iſt eine der ſchönſten Aufgaben der Jugendbewegung.
Man wird es deshalb begrüßen, daß ein junger Fränkiſch=Crumbacher,
Herr Hans Heil, ſich bereit erklärt hat, in den Jugendgruppen der
Deutſchen Volkspartei einige kulturhiſtoriſche Vorträge (mit
Lichtbilldern) zu halten. Der 1. Vortrag findet nächſten Montag im
„Feierabend” (Stiftſtr. 51) ſtatt und behandelt „Die Rodenſteiner und
ihre Burg in der Geſchichte‟. Das Thema wird in einigen weiteren
Vor=
trägen fortgeſponnen werden. — Es ſteht alſo unſerer Jugend umd
den Freunden der Heimatgeſchichte ein genußreicher Abend bevor. Nicht
nur die Mitglieder der Jugendgruppen, ſondern alle Mitglieder der
Partei ſind herzlich eingeladen.
* Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverbanb. Man ſchreibt uns:
ungsgehilfenverbandes es ſich zur Aufgabe gemacht hat,
den Mitgliedern der hieſigen Ortsgruppe Gelegenheit zu geben, einen
wirklich guten Vortrag über dies Thema zu hören. Herr Hans Tix
aus Frankfurt hält, toie aus der heutigen Anzeige hervorgeht, am
Donnerstag, den 17. Februar, im Konkordiaſaal einen Vortrag über
Suggeſtion-Hhptiuſe mit braktiſchen Vorführungen. (S. Anz.)
* Im Silberkranz. Die Eheleute Ludwig Ruſt, Schuhmachermeiſter,
und ſeine Ehefrau, geb. Störkel, begehen am 9. Februar das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Montag, den 7. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 7 8 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Sonderbrot: Vom 7. bis einſchl. 15. Februar ds. J3. auf
Be=
zugsmarken Nr. 272, 800 gr Sonderbrot zum Preiſe von
2. 20 Mk. für den Laib.
Kartoffelverſorgung. Auf die Karkoffelmarke Nr. 5 werden von
Montag, den 7. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 45 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 4 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Butter: Auf Sonderbeſtellkarte Nr. 14 E, F, G, H, gültig für
50 gr zum Preiſe von 1 90 Mk. Vorſtehende
Sonderbeſtell=
karten verlieren vom 10. d. Mts, ab ihre Gültigkeit
Kornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
anjedermann, auch Anſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mr. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualität.)
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Bezugsmauke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf; Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht uigetanſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
gs— Unfall. Geſtern mittag gegen 12 Uhr beſtieg ein
Fabrik=
beſitzer in ſeinem Beſitztum, wo Dachrepargturen ausgeführt wurden,
eine Leiter; dieſe brach zuſammen und der Fabrikbeſitzer zog ſich bei
ſeinem Sturz einen doppelten Knöchelbruch zu. Der Verunglückte
wurde von der Rettungswache mit dem Krankenkraftwagen nach dem
Herz=Jeſu=Krankenhaus gebracht.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen heute und morgen
den großen Harry Piel=Abenteuer= und Senſationsfilm „Der große
Unbekannte” in 5 Akten, mit Harry Piel in der Hauptrolle. Wir
können uns kurz faſſen, denn zenn der Name Piel erklingt, weiß heute
Jeder, daß es ſich um große Senſationen und verblüffende tollkühne
Handlungen handelt, die nur einem Piel eigen ſind, der in ſeiner Art
konkurrenzlos daſteht. Ein heiteres Luſtſpiel „Elſe, die Räuberbraut”
mit der bekannten und beliebten ulkigen Elſe Eckersberg in der
Haupt=
rolle, beſchließt das würdige Sonntagsprogramm.
*+* Arheilgen, 4. Febu. In der geſtrigen öffentlichen
Gemeinderatsſitzung wurde dem Antrag des Moritz Jakob
Frenkel auf Verleihung der heſſiſchen Staatsangehörigkeit zugeſtimmt.
Betr. Zurückverſetzung der Friedhofsmauer wurde ein Schreiben des
Kreisamts zur Kenutnis gebracht, doch beharrt die Verſammlung auf
ihrem früher gefaßten Beſchluß, Zurückverſetzung bis zur alten
Leichen=
halle. Das Baugeſuch des J. Wagener wird an die Tiefbaukommiſſiont
vervieſen. Dem Lehrer an der hieſigen Fortbildungsſchule wird auf
Antrag der Finanzkommiſſion als Vergüitung der Betrag von 9 Mark
für die Stunde bewilligt. Dem Kinobeſitzer wird eine Ermäßigung der
Billettſteuer zugebilligt. Für die in nächſter Woche beginnende
Quäker=
ſpeiſung wird Frl. Katharine Feldhofen als Leiterin beſtellt und ihr
die beiden Kriegerwitwen Kraft und Weſp als Helferinnen beigegeben.
An der Speiſung werden 250 Kinder teilnehmen. Das von der
zu=
ſtändigen Oberförſterei in Vorſchlag gebrachte Umroden des
Wald=
bezirks „Totenberge” findet Genehmigung. Die Verpachtung der
Sommerau zum Preiſe von 153 Mark wird genehmigt. Ein Geſuch
der Verpachtung eines Grundſtücks an der Viehtrift wird abgelehnt,
da eine öffentliche Verpachtung ſtattfinden ſoll. Bezüglich
Schnaken=
plage ſoll ein öffentliches Ausſchreiben erfolgen. Eine Eingabe des
Heſſiſchen Gauverbandes gegen den Akoholismus wird zur Kenntnis
gegeben.
Offenbach, 4. Febr. Ein bedauernswerter
Unglücks=
fall ereignete ſich geſtern mittag im Bruchraineg. Um die
angege=
bene Zeit fuhr ein Chauffeur mit dem Perſonenauto einer Bieberer
Lederrarenfirma, von Darmſtadt kommend, nach der Stadt zu. Vor
dem Hauſe Bruchrainweg Nr. 30, unweit der Geishornſtraße, ſtand ein
Kohlenfuhrwerk. Um an demſelben vorbeifahren zu können, lenkte der
Chauffeur etwas nach links ein. In dieſem Augenblick wollte das
5½jährige Töchterchen der Diplom=Jngenieurs=Eheleute Joh. Stephan
Heßler, das auf dem linken Fußſteig geftanden hatte, die Straße
überſchreiten. Hierbei wurde das Kind von dem Auto erfaßt und
über=
fahren. Der Chauffeur lud es mit Hilfe der Juſaſſen in das Auto
und verbrachte es nach dem Stadtkrankenhaus. Bei der Einlieferung
wau es abeu bereits verſtorbent.
Worms, 5. Febr. Dekonomierat Wilhelm Mahler
Im 81. Lebensjahre iſt Herr Oekonomierat Wilhelm Mahleu in
Herrnsheim ſanft entſchlafen. Er war 45 Jahre lang Bürgermeiſter
von Herrnsheim; unentwegt war er mit großer Mehrheit wiedergewählt
worden und erſt im bibliſchen Alter trat er von der Kandidatur bei der
letzten Mahl zurück.
— Reichelsheim i. d. W., 4. Feb:. Todesfall. Der älteſte
Ein=
wohner, Herr Ludwin Vogt, ſtarb hier im Alter von faſt 92 Jahren
Mit ihm wird ſozuſagen ein ganzes Stück Reichelsheimer Geſchichte
zu Grabe getragen, indem er ja auch an allen Wandlungen der
Ge=
ſchicke unſerer engeren Heimat den lebhafteſten Anteil genommen hat.
In der Gemeindeverwaltung ſowie in mehreren Vereinen war er eine
längere Reihe von Jahren mitzuwirken berufen und fand hier reichlich
Gelegenheit, ſeine vorzüglichen Charaktereigenſchaften an den Tag zu
legen. Bis in ſein hohes Alter war er noch Mitglied des
Orts=
gerichts hier.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Langen ſtatteten
merbwür=
dige Diebe der Wohnung des Privatförfers Wörz in der
Odenwald=
ſtraße einen Beſuch ab. Sie ſtahlen nämlich nur forſtliche
Uniform=
ſtücke, ließen dagegen alle übrigen Kleidungsſtücke, ſogar eine größere
Summe Bargeld, ganz unberührt. — In Bad=Nauheim hat
die Stadtverordnetenverſammlung eine Beſteuerung der Dielen,
Kaba=
retts und Bars mit 50 Prozent des Eintrittsgeldes beſchloſſen. — In
Mainz wurde in einem Metzgerladen in der Großen Langgaſſe ein
11jähriger Knabe, dabei erwiſcht, als er mehrere Würſte vom
Laden=
tiſch verſchwinden laſſen wollte. — Die Jagdgeſellſchaft in
Gppels=
heim (Kreis Worms) hat in Anbetracht des guten Jagdergebniſſes
im Jachre 1920 der Gemeinde in wohlgeneigter Weiſe außer dem
Pacht=
preis einen Betrag von 600 Mark überwieſen. Ob dieſer Betrag als
Beitrag zwecks Anfsaffung von neuen Glocken oder für einen anderen
Zweck Verwendung haben ſoll, wird der Gemeinderat demnächſt beraten.
Reich und Ausland.
Berlin, 5. Febr. Die Bedeutung Oberſchleſiens. Das
preußiſche Miniſterium für Wiſſenſchaft. Kunſt und
Volks=
bildung hat laut verſchiedenen Blättern einen Erlaß herausgegeben,
der beſtimmt, daß in allen Schulen in gewiſſen Stunden auf die
wirt=
ſchaftliche Bedeutung Oberſchleſiens für die Verſorgung
Deutſch=
lands mit Kohle. Zink, Blei uſw. hingewieſen wird. Aehnlich hat das
bayeriſche Kultusminiſterium in einem Erlaß beſrimmt, daß in
den Schulen auf die Bedeutung Oberſchleſiens und auf die Wichtigkeit
der Abſtimmung hingewieſen wird. Auch wurde angeregt,
Vortrags=
abende mit Gedichten und muſikaliſchen Darbietungen zu veranſtalten,
tvozu die Eltern und Schüler Einladungen erhalten. Ebenſo ſind in
den Fortbildungsſchulen Vorträge über die Bedeutung Oberſchleſiens
in Ausſicht genommen.
In dem Weißenſeer Kommuniſtenprozeß erkannte
das Geriche auf Freiſprechung ſämtlicher Angeklagten bis auf den
An=
geklagten Arndt, der zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Profeſſor Adolf Schulten, Ordi rius für alte Geſchichte an
der Uniderſität Erlangen, wurde von der Univerſität Barcelona
eingeladen, eine Reihe von Vorleſungen zu halten.
Homburg, 4. Febr. Der Milchſtreik der Weſtpfalz hält
immer noch an. Heute erſchien der Vorſitzende der Freien
Bauern=
ſchaft, Pflug=Baltersbach, im Automobil in der Weſtpfa:z, um die
Landwixte zum Weiterſtreiken aufzufordern. Im Laufe des Tages
fanden weitere Demonſtrationien vor den Gefängniſſen und
Regierungs=
gebäuden ſtatt, ohne jedoch zur Entlaſſung der Verhafteten zu fühxen.
Koblenz. 1. Febr. Beſtechliche Beamte. Laut Koolenzer
Zeitung teilte in der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung der
Oberbürger=
meiſter mit, daß vor einiger Zeit aus den Beſtänden des ſtädtiſchen
Beſatzungsamtes 5 Dutzend ſilberne Beſtecke entwendet worden ſeien
und als Täter ein Angeſtellter dieſes Amtes ermittelt worden ſei, der
auch die Tat eingeſtanden habe. Die Unterſuchung habe ferner den
Verdacht der Beſtechlichkeit gegen dieſen und andere Angeſtellte,
ſowie den Vorſteher des Befatzungsamtes ergeben, die Vorteile für ſich
von Geſchäftsleuten angenommen hätten, mit denen ſie in
Beſatzungs=
angelegenheiten zu verhandeln hatten. 7 Angeſtellte ſeien vorläufig in
Unterſuchungshaft genommen ſvorden. Der Vorſteher des Amtes habe
verſucht, ſich das Leben zu nehmen. Die Unterſuchung ſei im Gange.
Krefeld, 5. Febr. Maſſenvergiftung durch
Pferde=
fleiſchgenuß. Nach dem Genuß von Pferdefleiſch ſind. 50
Perſonen erkrankt. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Infektion
durch Bazillen vorliegt.
Halle, 5. Febr. Einſtellung des Sradttheaters. Der
Magiſtrat will die Engagements des Stadttheaters zum 1.
Sep=
tember nicht mehr erneuern. Dies bedeutet die Einftellung des
Stadt=
theaterbetriebes. Als Grund werden finanzielle Schſvierigkeiten
an=
gegeben. (Dt. Tageszeitung.)
Wien, 5. Febr. Eiſenbahnunglück. Einer
Zeitungs=
koreſpondenz zufolge ſtießen heute früh in Felixdorf an der Südbahn
zwei Züge zuſammen. Mehrere Wagen wurden zertrümmert.
Es ſind mehrere Tote und viele Schververwundete zu beklagen. — Die
ſeit geſtern andauernden Schneefälle riefen in den Straßen Wiens
bedeutende Verkehrsſtörungen hervor. Infolge des Unwetter ſind
zahl=
reiche Telephon= und Telegraphenſtörungen zu verzeichnen.
Amiens, 4. Febr. Erploſionsunglück. Bei der Verladung
von Geſchoſſen wurden in Maurepas 7 Feuerwerker durch Exploſion
eines Geſchoſſes getötet.
Reichstagsreform.
T. 1. Berlin, 5. Febr. Bekanntlich liegen dem Reichstage
Anträge Spahn (Z.) und Schiffer (Dem.) vor, die eine erhebliche
Umänderung der Geſchäftsordnung des
Reichs=
tages anſtreben. Die Redezeit ſoll beſchränkt und der ganze
Geſchäftsbetrieb des Reichstages ſoll praktiſcher geſtaltet werden.
Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, wird die
Er=
ledigung geraume Zeit in Anſpruch nehmen, da ſie erſt in den
Fraktionen und im Aelteſtenrat durchgeſprochen werden ſollen,
ehe ſie an das Plenum und an den Geſchäftsordnungsausſchuß
gelangen.
Die Wahlen in Preußen.
Koblenz, 5. Febr. (Wolff.) Das Generalſekretariat der
Chriſtlichen Volkspartei deröffentlicht folgende Erklärung:
Die Chriſtliche Volkspartei hielt angeſichts der augenblicklich
un=
ſagbar ſchwvierigen Lage unſeres Vaterlandes die Abhaltung von
Wahlen im Intereſſe der nationalen Geſchloſſenheit für durchaus
untunlich und erklärte daher für ihren Teil, von dem
Wahl=
kampfe Abſtand nehmen zu wollen. Nachdem aber
die Deutſchnationale Volkspartei durch die Erklärung von
Exzel=
lenz Hergt und durch ihre Ablehnung an der Beteiligung an
der Reichsregierung wiederum ihre preußiſchen Sonderintereſſen
über die Geſamtintereſſen des deutſchen Vaterlandes geſtellt, und
dadurch die Handhabung eines geſchloſſenen einheitlichen
Volks=
willens verhindert hat, hat die Chriſtliche Volkspartei keine
Veranlaſſung mehr, auf die Teilnahme an den
Wahlen zu verzichten. Sie wird daher als innerdeutſche
politiſche Partei auch bei dieſen Wahlen ihr Programm aufſtellen
und durchführen.
Vorſtandsſitzung des Reichsverbandes
der deutſchen Preſſe.
Breslau, 4. Febr. (Wolff.) Zu Ehren der zur
Vorſtands=
ſitzung des Reichsderbandes der deutſchen Preſſe
ein=
getroffenen Kollegen veranſtaltete der Verband der ſchleſiſchen Preſſe
im Fürſtenſaal des Schweidnitzer Kellers einen
Begrüßungs=
abend. Anweſend ſvaren u. a. Oberbürgermeiſter Dr. Wagnc=
und Polizeipräſident Geh. Reg.=Nat Liebermann. Der Vorſitzende
des Verbandes der ſchleſiſchen Preſſe, Cheſredakteur Dau, begrüßte
die Gäſte und Kollegen aus dem Reich, aus Schleſien und Breslau.
Naentlich die aus dem Reich, die gekommen waren, um die ſchleſiſchen
Kollogen zu ſtützen bei dem Werk, von deſſen Gelingen das Wohl
unſe=
res Vaterlandes für Jahrzehut
für Jahrhunderte abhängen wird.
Der Oberbürgermeiſter dankte füir die Einladung und betonte, daß
durchweg die, leider im Reich aber ſehr unbekannte Stadt Breslau, das
Bollwerk gegen das Slaſentum bilde, und feierte die Preſſe als
För=
derin des Fortſchritts, und ſchilderte das gute Verhältnis der Stadt
zur Preſſe durch die Bermittlung des ſtädtiſchen Preſſeumtes urit
tellung an der Spitze. An dem
einem Journaliſten in ſelbſtändiger
Gedanken, daß wir alle, ohne Unterſchicd der Partei, leiden müſſen,
wenn uns Oberſchleſien serloren geht, werden wir uns emporheben
in dieſer ſchweren Zeit. Schleſien mit Breslau ſoll die geiſtige Feſtung
werden, die mit weittragenden Kanonen des Geiſtes das Deutſchtum
erhalten werde gegen den Anſturm des ſlawiſchen Feindes. Daz
be=
darf es aber der Unterſtützung des ganzen Reiches. In der feſten
Zu=
derſich” einer glücklichen Zukunft des Deutſchen Reiches und Breslaus
ſchloß der Redner unter beneiſterrer Zuſtimmung mit einem Hoch
die ſchleſiſche Preſſe und den Reichsverband der deutſchen
einem anregenden, zwangloſen Beiſammenſein derlfef der 9
Las angenehmſte.
Die Streikbewegung.
Köln, 1.
Feb=
ik
legenheit in der
ver
Farbwerken vorm.
Co. in
Lever=
kuſen
fäll=
rufsgenofſenſchaft der (h
ie in Küln an
genden Schiedsſpruch: Der Eintritt in den Streik in den Farbwe
vorm. Friedrich Baher u. Co. in Leverkuſen ſtellt einen ſchweren
Tarifbruch dar.
Dcite X.
Darmſtädter Tagblatt, Sonutag, den G. Februtar 1921.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Die Einladung nach London.
Der 1. März.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Der franzöſiſche
Bot=
ſchafter übermittelte geſtern im Auftrage des Präſidenten der
Pariſer Konferenz anläßlich eines Beſuches beim Reichsminiſter
des Aeußeren die Einladung, zum 1. Märzdeutſche
Dele=
gierte nach London zu entſenden. Der Mimiſter behielt ſich
die Andwort auf die Einladung vor.
T.u. Berlin, 5. Febr. Wie die B. Z. erfährt, hat der
Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Simons, geſtern mittag
den Beſuch des engliſchen Botſchafters Lord
d’Aber=
noon empfangen. Der franzöſiſche Botſchafter Laurent, der
heute nach Paris abgereiſt iſt, hat dem Miniſter vor der Abreiſe
einen Beſuch abgeſtattet.
An beſtunterrichteter Stelle rechnet man damit, daß die
Ant=
wort der deutſchen Regierung auf die Einladung der
Entente binnen wenigen Tagen erfolgen wird.
Die Beratungen in Berlin.
* Berlin, 5. Febr. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Die Konferenz der bundesſtaatlichen
Miniſterpräſiden, die heute vormittag uiter dem Vorſitz
des Reichskanzlers Fehrenbach begonnen hat, dauerte bis in
die ſpäten Abendſtunden. An die Ausführungen des
Reichs=
miniſters des Aeußern knüpfte ſich eine ſehr ausführliche
Dis=
kuſſion. Mit anderen als den durch die Pariſer Beſchlüſſe
ge=
ſchaffenen Fragen beſchäftigte ſich die Konferenz nicht. — Die
optimiſtiſchen Nachrichten über die Haltung der bayeriſchen
Regierung in der Entwaffnungsfrage ſcheinen nicht
begründet zu ſein. Es hat den Anſchein, als ob die bayeriſche
Regierung eine wenig nachgiebige Haltung einnehmen werde.
I dieſem Falle würde die Frage eines Regierungswechſels in
Bayhern wieder in den Vordergrund treten.
T.U. Berlin, 5. Febr. Wie der Lokalanzeiger zu der
heu=
tigen Konferenz der Miniſterpräſidenten erfährt, vertritt die
Reichsregierung die Anſicht, daß beide Noten geſonderr
betrachtet werden müſſen. Im Gegenſatz hierzu befindet ſich
der baheriſche Miniſterpräſident von Kahr. Er iſt der
Mei=
nung, daß die Entwaffnungsnote nicht von der Reparationsnote
getrennt werden kann, und daß beide Noten als Ganzes
behan=
delt werden müſſen. Er hat von ſeiner Regierung die Inſtruktion
erhalten, gegen die Noten in ihrer Geſamtheit zu proteſtieren. Die
bayeriſche Regierung weiſt auch die Entwaf fnung
energiſch zurück.
Billigung des Standpunkts des Reichskabinetts.
Berlin, 5. Febr. Amtlich. Unter dem Vorſitz des
Reichskanzlers fand heute eine Beſprechung der Staats=
und Miniſterpräſidenten mit dem Reichskabinett über die durch
die Note der Entente vom 29. Januar geſchaffene politiſche Lage
ſtatt. Mer Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten gab
ein=
leitend eine Ueberſicht über den Inhalt und die Bedeutung der
Ententeforderungen und über die Stellungnahme und die
wei=
teren Abſichten des Reichskabinetts. Der
Reichswirtſchaftsmini=
ſter ergänzte dieſe Ausführungen nach der wirtſchaftlichen Seite.
Der Reichsminiſter des Innern legte die im Innern zu
ergrei=
fenden Maßnahmen dar. Sämtliche Anweſenden
er=
klärten ihr grundſätzliches Einverſtändnis mit
der Stellungnahme des Reichskabinetts, wie ſie
ſich aus der Reichstagsrede des Miniſters des Aeußern vom
2. Februar ergibt.
Dr. Simons Standpunkt.
Berlin, 5. Febr. Der B., Z. am Mittag zufolge erklärte
Reichsminiſter Dr. Simons in einer Unterredung mit dem
Berliner Vertreter der Hearſtpreſſe, Wiegand, auf die Frage,
ob die Regierung wirklich bei ihrem Nein
blei=
ben werde: Wenn die deutſche Regierung auch nur ein Jota
von der Erklärung abweicht, die ich im Reichstag in ihrem
Na=
men abgab, daß nämlch die Pariſer Beſchlüſſe für
unsunan=
nehmbar ſind, bleibe ich nicht länger im Amte
und werde das meinige dazu tun, daß mein Nachfolger wr
die=
ſelbe Politik betreiben kann wie ich. Auf die Frage Wiegands, was
geſchehen würde, wenn die Alliierten Zwangsmaßregeln
ergrei=
fen, erwiderte Dr. Simons: Dann müſſen wir eben für einige
Zeit leiden und Leid tragen.
Die nationale Einheitsfront.
Die Deutſchnationalen zum Eintritt in die Regierung bereit.
T.1. Berlin, 5. Febr. Wie der Deutſche Schnelldienſt hört,
hat die deutſchnationale Fraktion des
Reichs=
tages vor ihrem durch die Vertagung des Hauſes bedingten
Auseinandergehen aus vaterländiſchen Erwägungen heraus den
Beſchluß gefaßt, ſich dem Zuſammenarbeiten auch mit
den Sozialdemokraten in dem Kabinett nicht zu
ent=
ziehen, falls die Sanktionen, von denen die Beſchlüſſe der
Pariſer Konferenz ſprechen, ausgeführt oder falls ihre
Ausfüh=
rung als unmittelbar bevorſtehend angekündigt werden ſollte.
Die Deutſche Zeitung ſchreibt zu den Verhandlungen über
die nationale Einheitsfront: Die Deutſchnationalen
gehören, wie ſchon einmal geſagt, nicht in die Regierung von
Spa und noch weniger in die Regierung von Spa mit roter
Jakobinermütze.
Franzöſiſche Stimmungsmache.
Paris, 5. Febr. Havas meldet zu der geſtrigen
Kammer=
ſitzung: Die Redeſchlacht zwiſchen Tardieu und Briand
war lebhaft. Die Ausführungen des letzteren, die manchmal ſchroff
ausfielen, wurden aufmerkſam angehört, aber die überzeugende
Vered=
ſamkeit Briands gewann die Kammer für ſich, die ihm reichen Beifall
ſpendete, als er die Zumutung Tardieus, die Regelung der
franzöſi=
ſchen Schuld einem Finanzkonſortium unterzuſchieben, als eing
Belei=
digung von England und Amerika bezeichnete. Auch die Stelle der
Nede Briands wurde beifällig aufgenommen, in der er den Vorwurf
Tardieus widerlegte, Frankreich habe ein ungeheures Opfer gebracht
ohne jede Entſchädigung. Briand führte dabei die Ziffern an und
ſtellte vor allem feſt, daß die Schätzung des Guthabens auf 200
Milliar=
den übertrieben ſei und daß die Sachwerſtändigen es auf 108—110
Mil=
liarden ſchätzten. Alle Teilnehmer an der geſtvigen Kammerſitzung
hatten, nach Haras, den Eindruck, daß, wenn geſtern eine Abſtimmung
ſtattgefunden haben würde, dieſe faſt einſtimmig zugunſten Briands
ausgefallen ſein würde.
Die Blätter beſchäftigen ſich mit der geſtrigen Kammerdebatte über
das Ergebnis der Konferenz von Paris. Pertinax erklärt im Echo
de Paris, daß er mit der Diskuſſion in der Kammer nicht einverſtanden
ſei. Man ſei mit dem Vertrage in der Hand zur Konſerenz gegangen
und ſei mit dem Forfait in der Taſche zurückgekommen. Es ſei die
Frage jetzt die welche der Kombinationen die beſſere ſei. Wenn die
franzöſiſchen Diplomaten ſich nicht nach Brüſſel verlaufen hätten, ſo
hätte man wahrſcheinlich ein günſtigeres Ergebnis erzielen können.
Pertinax wünſcht für die Regierung ein imperatives Mandat, das ſich
in keine Verminderung der Rechte Frankreichs mehr einläßt und das
unter keinen Umſtänden mehr unter das heruntergeht, was in Paris
feſtgeſetzt worden iſt. Gaulois fragt, ob man ſchon ſo weit ge
kommen ſei, daß man ſich gegenſeitig die Chantes an den Kopf werfe,
in die der franzöſiſche Sieg eingeſchrieben ſei. Ob man denn immer
noch nicht bemerte, daß dem Friedensvertrag von Verſailles am meiſten
die Unterſchrift der Vereinigten Staaten fehle! Der
Matin geht ſcharf gegen Tardieu vor, der Briand vorwerfe, daß
dieſer das Abkommen von Paris in dieſer Form unterzeichnet habe. Das
Blatt ſchreibt, aber es ſei ja bekannt, daß die, die bankerott gemacht
hätten, nicht zur Liquidation beſtellt wuerden könnten. Nach dem
Petit Pariſen habe Briand hauptſächlich gezeigt, daß der Frie
bensvertrag von Verſailles nur durch die Ginigkeit der Verbündeten
etwas wert ſei. Der Miniſterpräſident habe nachdrücklichſt betont, daß,
wenn Deutſchland den Verſuch mache, ſich den Verpflichtungen zu
ent=
ziehen, die Repreſſalien ſofort mit aller Schärfe angewandt würden.
Lloyd George über die Pariſer Beſchlüſſe.
Deutſchland ſoll Gegenvorſchläge machen.
Paris, 5. Febr. Dem Temps zufolge ſagte Lloyd
George in ſeiner Birminghamer Rede über die
Repara=
tionsfrage folgendes: In den Tagen von 1918 habe er drei
Grundſätze aufgeſtellt, nach denen die Reparation klar geregelt
werden könnte: 1. Muß Deutſchland für die von ihm
angerich=
teten Schäden Reparation leiſten, 2. kann man von einem
Schuldner nur das verlangen, was er zu zahlen fähig ſei, 3. ſei
es nicht angebracht, daß die Art der Reparationszahlung dem
Gläubigerland einen Nachteil zufüge, der größer ſei, als der
wiedergutzumachende Schaden. Deutſchland kann mit billigen
Wagen zahlen, aber was habe das für einen Wert? Der
gegen=
wärtige Wechſelkurs erſchwere die Frage noch. Das ſei eine der
größten Schwierigkeiten geweſen, die die Sachverſtändigen durch
das Abkommen zu löſen gehabt hätten. Nachdem man den
Zah=
lungsmodus feſtgeſetzt habe, habe man Deutſchland die Rechnung
überreicht. Das ſcheine ihm wenig gefallen zu haben. Die
Rech=
nung ſei auf der Grundlage von Deutſchlands Proſperität
auf=
geſtellt. Wenn Deutſchland ſich nicht emporarbeite, könne es
nicht bezahlen, wenn es ſich aber emporarbeitet, dann kann und
dann muß es bezahlen. Deshalb habe man damit angefangen,
in den erſten Jahren ein Minimum feſtzuſetzen. In Berlin / gen mit den militäriſchen Kräfteverhältniſſen, wie ſie vor 2
ſei ein Sturm entſtanden, aber der Mangel an telegraphiſchen
Iuformationen enthalte ihm vieles vor, er nehme aber einen
Auszug aus der Rede des deutſchen Außenminiſters Dr. Simons.
Dieſer ſei ein Staatsmann, von dem er glaube, daß er aufrichtig
und entſchloſſen ſei, die übernommenen Verpflichtungen
auszu=
führen, wenn er wolle. Aber Dr. Simons habe einen falſchen
Eindruck, der leicht berichtigt werden könnte. Er beklagt ſich
darüber, daß die Rechnung nicht vollſtändig ſei. Wenn er ſie
haben wolle, ſie ſei bereit. Er rate Dr. Simons an, die in I.
Paris aufgeſtellte Rechnung anzunehmen. Deutſchland ſolle ſich Fmilitäriſcher Ueberlegenheit gegenüberſtanden
nicht zur Erneuerung der Torheiten von 1914 verleiten laſſen.
Deutſchland kann bezahlen, wenn es will. Die deutſchen Steuern
ſeien noch nicht ſo hoch, wie die in Großbritannien und
Frank=
reich. (Das wird ſich ja leicht feſtſtellen laſſen. D. Red.) Es ſei
nötig, daß das Land, welches die Schäden verurſacht habe,
gegen=
über den beiden Ländern Verpflichtungen zu erfüllen hat, die
die Opfer des unprovozierten Angriffs geworden ſind. Deutſch= Tſchechoflowakei unterzeichnet. Das alte Abkommeng
land kann ſagen, die deutſchen Autokraten hätten den Krieg ver= am 31. Dezember ſein Ende erreicht und war zunächſt provim
urſacht, aber nicht das Volk. Das ganze deutſche Volk aber,
einſchließlich der Sozialdemokraten, ſei verantwortlich für den
Krieg und alle hätten ſich gern in die Siegesbeute geteilt.
Schließlich erklärte Lloyd George, die Reparationslaſten, monatlich 110 000 Tonnen Kohle an die Tſchechoſlowakei uſs.
die man Deutſchland auferlege, ſeien nicht übertrieben. Für hält dafür 220000 Tonnen böhmiſche Braunkohle.
die beiden erſten Jahre ſei die Belaſtung Deutſchlands nicht ſo
groß, wie die Englands und Frankreichs, die allein aus den
Kriegspenſionen höher belaſtet ſeien. Es ſei falſch, wenn man
daran denke, den deutſchen Arbeitern ein wirtſchaftliches
Skla=
ventum aufzuzwingen. Sollten vielleicht die franzöſiſchen
Arbei=
ter bezahlen, die während des Krieges dem Eindringling
herz=
haft Stand gehalten haben? Der Heroismus Frankreichs ſei
er=
folgreich geweſen. Sei es notwendig, daß die Siegerſtaaten mit
einer ſchweren Laſt belegt werden, während Deutſchland ſich ihr
entziehe? Niemals! Die Forderung der Alliierten ſei gerecht.
Dr. Simons hat geſagt, er habe uns Vorſchläge zu
machen. Das ſei recht! Wenn ſolche Vorſchläge
recht und billig ſeien, ſo werden die Alliierten lichen Abſtimmung wurde die Regierungsantwort mit 109 A1 gen.
davon Kenntnis nehmen. Wenn ſie aber nur ein
Ma=
növer ſeien, um ſich den Reparationspflichten zu entziehen,
müß=
ten die Alliierten handeln. Dr. Simons habe während der
Kon=
ferenz von Spa den Eindruck eines gerechten und verſtändigen
Mannes gemacht, aber er (Lloyd George) habe immer das
Ge=
fühl gehabt, daß hinter ihm die Männer von 1914 ſtänden. Wer /
bertrete das heutige Deutſchland? Der Miniſter der auswärtigen
Angelegenheiten, oder ſeien es die Männer von 19142 Wir wer= den von Trianon geſchaffene Lage iſt. Das engliſch=franz
den niemals geſtatten, daß die Kreiſe, die den Krieg provoziert Bündnis ſei ein Faktor, mit dem außenpolitiſch adle
Länd=
haben, den Mächten Trotz bieten.
Die letzten Erklärungen des Premierminiſters ſollen nach
der Meldung des Temps einen Beifallsſturm ausgelöſt haben.
Lloyd George erklärte weiter: Die Völker hätten genug von
der Kriegsatmoſphäre. Die Alliierten wollten keine ſtrengen
Maßnahmen gegen Deutſchland ergreifen, es ſei denn, daß ſie werde auf ein freundſchaftliches Verhältnis mit Italien g4
ſich noch dem Deutſchland von ehemals gegenüberbefänden. Wenn Er hoffe, daß die gegen Ungarn gekehrte Spitze des Verig
ſie verſuchen würden, ſich den Verpflichtungen des Vertrages, von Rapallo ein vorübergehender Zwiſchenfall bleibe. Rd
den ſie unterzeichnet haben, zu entziehen, und mit dieſem
Ver=
trag es zu tun, wie ſie es mit anderen Verträgen getan haben,
nämlich ſie wie einen Fetzen Papier zu zerreißen, dann werden
ihnen die Zwangsmaßnahmen nicht erſpart bleiben. Die
Alli=
ierten arbeiten an der gemeinſamen Sache der Gerechtigkeit, und
ſie würden beweiſen, daß ſie für dieſen Zweck mehr denn je
ge=
einigt ſind.
London, 5. Febr. (Wolff.) Während die Times aus Pa= vertrages durch die Tſchechoſlowakei und die Beachtung
ris melden, es unterliege keinem Zweifel, daß Briand das
ge=
forderte Vertrauensvotum erhalten werde, wird dem
Daily Telegraph gemeldet, trotzdem Briand wahrſcheinlich ſeine in Pees Baranya, das er als eine Verhöhnung der Volksy
Sache gewonnen habe, ſei eine Verſchiebung der Debatte für die
franzöſiſche Regierung gefährlich. Die Mehrheit der Kammer
werde wahrſcheinlich darauf beſtehen, daß Briand Ende dieſes
Monats, mit dem gebieteriſchen Auftrage nach London gehe,
keineweiteren Zugeſtändnäſſe zu machen. Die heu= riſchen Regierung an die Botzſchafterkonferenz über die t
tige Rede Lloyd Georges in Birmingham werde
vielleicht das Schickſal des franzöſiſchen Ka= tente und erklärte: Die ungariſche Regierung habe durch
binettsbeſiegeln, wenn ſie dahin ausgelegt werden könne, ! Note feſtſtellen wollen, daß ſie die durch den Frieden von A
daß das Londoner Kabinett nicht entſchloſſen ſei, in der Frage non beſtimmten Grenzen nicht als endgültig betil
der in der letzten Woche erzielten Uebereinkünfte endgültig zu
Frankreich zu ſtehen. Es herrſche Unbehagen infolge eines in Sinne des Begleitbriefes überprüft ſeien und ferner, daß ſe
amtlichen franzöſiſchen Kreiſen beſtätigten Berichts, wonach Lloyd weſtungariſche Frage durch unmittelbare Verhandlungen mittt
George im Gegenſatz zu dem am letzten Sonntag gebrachten Mel= öſterreichiſchen Regierung zu erledigen wünſche. Der Min
dungen keineswegs dem vom Neparationsausſchuß
entwor=
fenen neuen Plan über die künftigen deutſchen Kohlenliefe= Standpunkt vollamtlich annimmt und ſchloß mit dem AusM
rungen gutgeheißen, ſondern den Wunſch ausgedrückt des Vertrauens in Ungarus Lebensfähigkeit.
habe, dieße Frage bis zur Londoner Konferenz verſchoben zu
ſehen. Dem Daily Telegraph zufolge beſteht vielleicht die
Mehr=
heit von franzöſiſchen Abgeordneten, die ohne die Politik
Briands zu mißbilligen, es doch lieber ſehen würden, wenn
Poincaré ans Ruder kommt, um dieſe Politik zur Durch= Criſtesco gab bei ſeiner Rückreiſe von Moskau einem Verm
führung zu bringen. Der Daily Mail zufolge wird Lloyd George, der Dacia gegenüber folgende Erklärung ab: Der rumi
in ſeiner heutigen Abendrede in Birmingham, die Frage des
beſſerung der ausländiſchen Währungen und die Verhinderung Truppen bewacht. Die bolſchewiſtiſche Regierung iſt bereit
des Dumping erörtern. Beſonders in der letzten Frage
be=
ſtehe eine große Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den
Kogli=
tionalbiberalen und den Unioniſten, wodurch die Regierung in
eine unangenehme Lage gebracht werde.
Ein Teufelsanſchlag.
Berlin, 5. Febr. (Tel. unſerer Berliner Redak= daß in Petersburg außerordentliche Kälte herrſcht
tion.) Nach einer Meldung der Chicago Tribune wohnten der
Pariſer Konferenz auch vier amerikaniſche
Finanz=
leute zwanglos bei. Drei von ihnen hätten erklärt, daß
Deutſchland 25 Milliarden bezahlen könne, der vierte ſprach ſich infolge der ſchlechten Transportverhältniſſe nicht nach Peterso
für 15 Milliarden aus. Nach eingeholten näheren Informationen gebracht werden. Die Behörden befürchten eine Kataſtroph ef
erklärten aber alle vier, in ihren Schätzungen zu hoch
gegriffen zu haben. Zu der Beſteuerung der
deut=
ſchen Ausfuhr hätte keiner ſeine Zuſtimmung gegeben. Das
Blatt gibt die Erklärung eines hervorragenden Amerikaners
wie=
der, der geſagt hat: Dieſer Anſchlag iſt ein Teufelsanſchlag.
Der italieniſche Kammerausſchuß
gegen die Pariſer Konferenz.
* Berlin, 5. Febr. Nach einer Meldung der Tribung hat
ſich der italieniſche Kammerausſchuß für auswärtige
Angelegenheiten einſtimmig gegen die Feſtſetzung einer Aus=
Rnmmer 35.
fuhrtaxe von 12 Prozent ausgeſprochen und ferner a0 öi
Deutſchland auferlegte Entſchädigung als viel
zund=
bezeichnet.
Die Kohlenlieferungen.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Pertinax ſagt im Ey)Y=
Paris, Briand habe in der geſtrigen Kammerſitzung erklä, io
die endgültige Regelung der zukünftigen Kohlenliefemyd
durch Deutſchland anläßlich der Londoner
Kuſg=
renz ſtattfinden werde.
Die Frage der Beſatzungskoſten im amerikanicheel
Repräſentantenhaus.
T.u. Waſhington, 5. Febr. Das Mitglied des seirz
ſentantenhauſes Slemp forderte geſtern in der Sitzun
Hauſes, die Vereinigten Staaten ſollten unverzüglich 225
lionen Dollar zur Deckung der von Deutſchland ſchuldig eh
benen Koſten für die amerikaniſchen Beſatzuig
truppen in den Etat einſtellen, noch ehe die Frage de
ſchädigung von den Alliierten geregelt worden ſei.
Zur Vorgeſchichte des Weltkrieges.
Von den Arbeiten des Unterſuchungsausſchuſſes.
Berlin, 5. Febr. (Wolff.) Der erſte Unterausch
des Unterſuchungsausſchuſſes, der mit der Auf
rung der Vorgänge, die zum Ausbruch des Weltkrig
führten, beauftragt iſt, beſchäftigte ſich in einer Reihe von eit
der großen Kriſe in Europa beſtanden haben. Es wurde,
führliche Gutachten erſtattet, insbeſondere auch von Graf.
gelas. Ueber die Frage der militäriſchen Kräfteverhältniſſeſ
der Ausſchuß auf Grund der Erörterung der erſtatteten Guuch)
eine Entſchließung, in der es u. a. heißt: Der Ausſchuß ht
Grund eingehender Prüfung der militäriſchen Kräfteverhän
Europas im Jahre 1914, wobei er auch die operativen Mg
keiten berückſichtigte, feſtgeſtellt, daß die verbündi
Mächte Rußland und Frankreich den Mittelmächten
Erneuerung des Kohlenvertrages mit de
Tſchechoſlowakei.
* Berlin, 5. Febr. Wie die Voſſ. Ztg. erfährt, u
heute vormittag der neue Kohlenvertrag mit
bis Ende Januar verlängert worden. Die neuen Abmachum
die zunächſt bis zum 31. Mai gelten, wurden auf der Grund.
der alten Vertragsbeſtimmungen geſchloſſen. Deutſchland W
Ungarn.
Die Königsfrage.
Budapeſt, 5. Febr. (Wolff.) In der Nationalverſy/f erm
lung erklärte Miniſterpräſident Graf Telecki in Beantwoty ltende A
einer Interpellation, die Regierung nehme in der Köngle ſen wu
frage den Standpunkt ein, daß die Frage gegenwärtig /e Bioßh
der parlamentariſchen Diskuſſion völlig enſi
zuſchalten ſei. Sie werde alles tun, um zu verhindern Achden
ſie in den Mittelpunkt der gegenwärtigen Lage gezogen mu
Die Regieung betrachte die volſtändige Ausſchaktung
Königsfrage als eine Vertrauensfrage. Bei der nanl? Wie
17 Stimmen zur Kenntnis genommen.
Ungarns Außenpolitik.
Budapeſt, 5. Febr. (Wolff.) Im der Nationalverich.
lung verwies der Außenminiſter Gratz in einem E5)
auf ſeine bereits gegebenen Erklärungen bezüglich der Richtly
ſeiner Außenpolitik, deren Grundlage die durch den M
rechnen hätten. Ungarn hoffe, daß es ſich durch die großen 9
des Friedens von Trianon das Wohlwollen der
Weſtmäch=
ſichern habe und daß die Entente einſehen werde, daß die uu
ſtützung legitimer ungarscher Beſtrebungen auch im Intd
des europäiſchen Friedens liegen. Ein ebenſo großes Geil
wies entſchieden die Einmengung Beneſchs in die
veränität und ſtaatliche Unabhängigkeit Ungarns zurück.
Königsfrage ſei ausſchließlich eine innere Angele
heit Ungarns, bei der kein auswärtiger Staat bei
würde. Ungarn ſei geneigt, ſich mit der Tſchechoſlowakei
wirtſchaftliche Fragen zu einigen, doch ſei die erſte Vorbl
gung eine lohale und konziliante Interpretierung des Frieid
Minoritätenrechte. Der Miniſter befaßte ſich ſodann ſehr
gehend mit dem Vorgehen der ſüdſlawiſchen Regien
und der politiſchen Moral bezeichnete, gegen die er an die
päiſche Oeffentlichkeit appelliere. Die ungariſche Regierung u
nicht ruhen, bis Südſlawien die unrechtmäßig beſetzten Gel
geräumt habe. Endlich verlas der Miniſter die Note der M
ungariſche Frage und die darauf erfolgte Antwort der
ſolange die Ungerechtigkeiten des Friedensvertrages nicht!
ſtellte mit Genugtuung feſt, daß die Ententenote den ungari
Rußland.
Der rumäniſche Staatsſchatz in Moskau.
T.u. Budapeſt, 5. Febr. Der rumäniſche Komnu
ſche Staatsſchatzliegt in Moskau, wohin er wäll
Schutzes der britiſchen Hauptinduſtrien, die Ver= des Krieges verbracht worden iſt. Er wird von ſowjeti
Schatz, von dem zwei bis drei Millionen rumäniſcher Bank:4
fehlen, der rumäniſchen Regierung zurückzugeben, ſ
dieſe den Frieden mit Rußland geſchloſſen hat.
Petersburg friert.
T.u. Kopenhagen, 5. Febr. Aus Riga wird geni
das die Sowjetbehörden in außerordentlicher Verlegenheit I
weil keine Brennſtoffe mehr vorhanden ſind. An der Murnd
küſte liegen 10 000 Tonnen amerikaniſcher Kohle; die können.9
Arbeiter in Petersburg befinden ſich in großer Erregung.
Die engliſch=ruſſiſchen Verhandlungen.
London, 5. Febr. (Wolff.) Daily Telegraph erführ?
gut unterrichteter Seite, der Bericht Kraſſins in Moskau b‟
lich des ruſſiſch=britiſchen Handelsabkomm”
ſei auf den größten Widerſtand der Mehrheit der Kommiſſan
ftoßen. Lenin habe ſein beſtes getan, um dieſen Widerſtard
bekämpfen, und ſogar erklärt, er weigere ſich, negative Beſck. 4
anzunehmen. Lenin habe aber anſtcheinend nur zun Teil El
gehabt. Kraſſin werde demnächſt, ſtatt eine endgültige Ank?
Nummer 36.
ſnutem zu eröffnen und wieder bei dem Punkte anzufangen, an
gte Geſandtſchaft in Teheran könne jeden Tag zurückgezogen
wer=
ſio augenblicklich in der Lage bewaffneter Neutralität befinde.
Zunahme der Arbeitsloſigkeit in England.
London, 5. Febr. (Wolff.) Dem ſtatiſtiſchen Bericht der
8 429 in der Vorwoche.
Griechenland.
Die Reviſion des Vertrages von Sevres.
London, 5. Febr. (Wolff.) Reuter erfährt, daß Gunaris
Mſ chleß, an der Londoner Konferenz für die Orientfrage
Alſichtztägt, Rhallis von der Teiknahme an der Delegation
auszu=
deuſchließen. Neuter bemerkt dazu: Bei den zuſtändigen britiſchen
ues Krieges einnahm, einen ungünſtigen Eindruck.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Iig
zogen
1009
ſtützen.
Die Lage in der Türkei.
Konſtantinopel 4. Febr. (Havas.) Ein höherer tür= das Härteſte trifft, Erſatz zu leiſten.
hiſcher Beamter erklärte: Die Konſtantinopeler Regierung macht
ſt brobüille Anſtrengung, um die Nationaliſten zu einer klaren
Auffaſ=
umg der Lage zu bringen. Dieſe klugen Natſchläge ſcheinen je=
Aach verſchmicht zu werden, und wahrſcheinlichsverde eine
Eini=
ung zwiſchen Konſtantinopel und Angora nicht möglich ſein.
Ebenfo dürfte eine als Veutretung von Angora und
Konſtanti=
hopel gebildete Abordnung nicht zuſtande kommen. Die ganze
ßerantwortung falle auf Kemal Paſcha und die übrigen
hationakiſtiſchen Führer. Die Verhandlungen würden fortgeſetzt.
der Miniſterrat läßt eine Note ausarbeiten, die der Londoner
euuſtenfevenz überreicht werden ſoll. Der in einer Sondermiſſion
wabe ilende Reſchid Paſcha iſt dringend nach Konſtantinopel
zurück=
ſr göniſterufen worden und hatte alsbald eine lange Beſprechung mit
ſem Großvezier. Geſtern wurde er vom Sultan in Audienz
emp=
kſugen. Dieſen Tatſachen wird große Bedeutung beigemeſſen.
en ſäach den letzten Meldungen erklärte Kemal Paſcha, er werde die
erufung zur Londoner Konferenz durch die Vermittelung von
mikunſtantinopcl als nicht ſtattgehabt betrachten. Er erwarte, von
der ucher Aliierten direkt eingeladen zu werden, um ſeine Abſicht dar=
Megen.
die Vereinigten Staaten und der Heilige Stuhl.
Rom, 5. Febr. (Wolff.) Zu der Erklärung
Har=
ings über die Möglichkeit der Wiederherſtellung der
diploma=
ſchen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten
Eng Elnd dem Heiligen Stuhl erklärt man nach einer Havas=
Ni Anldung im Vatikan, daß nicht nur keine Verhandlungen mit
h 20) amerikaniſchen Regierung im Gange ſeien, ſondern daß auch
ie Behauptung, die durch die Zeitungen dem neuen Präſidenten
17 den Mund gelegt werden, nicht beſtätigt würden.
Die Vereinigten Staaten rüſten weiter.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Havas meldet aus
Waſhing=
ur: Admiral Sims erklärte vor der Marinekommiſſion des
repräfentantenhauſes, da die maritime Macht Deutſchlands nicht
Hehr beſtehe, könnten alle Nationen ohne Furcht ihre
See=
hüſtungen aufdie Hälfte herabſetzen. Wie General
Werſhing iſt jedoch auch Sims der Anſicht, daß die Vereinigten
lötgaten ihr augenblickliches militäriſches und
mari=
imes Programm weiter durchführen müßten,
lis wenigſtens von fünf der größten Weltmächte ein endgültiges
bkommen getroffen worden ſei.
Umgeſtaltung der Lehrerausbildung.
T.U. Berlin, 5. Febr. Im Unterrichtsausſchuß der
preu=
liſchen Landesverſammlung wurde auch eingehend die Frage
Ner Lehrerausbildung behandelt. Dabei gab ein
Re=
ierungsvertreter, wie erſt jetzt bekannt wird, die Erklärung ab,
aß Erwägungen über die Umgeſtaltung der Lehrerausbildung
hweben, aber noch nicht abgeſchloſſen ſind. Sollten die
ange=
gten Reformen zur Durchführung kommen, ſo werden
voraus=
chtlich alle preußiſchen Lehrer= und Lehrerinnenſeminare
auf=
elöſt und nach Bedarf zugleich deutſche Oberſchulen
Uingerichtet werden.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 5. Febr. An Stelle des am 31. März infolge
Ein=
ihrung der Altersgrenze aus ſeiner Wirkſamkeit als
Präſi=
ent des Kammergerichts ausſcheidenden Geheimrats
Danroth wird, wie verſchiedene Blätter berichten, der
Oberlan=
esgerichtspräſident von Düſſeldorf. Wirkl. Geh. Oberjuſtizrat
Wr. v. Staff, an die Spitze des Kammergerichts treten.
Dvorn, 5. Febr. (Wolff.) Der Krankheitsbericht über die
demalige deutſche Kaiſerinlautet: Erhöhte Unruhe und dann
Ind wann auftretende Depreſſionen bilden die jetzt am meiſſen
Luffallenden Symptome. Während die äußeren Krankheitser=
Uheinungen ſehr veränderlich ſind, bleibt die Lage im allgemeinen
Ane ſolche von ſchmerzlichen Leiden mit langſamer, jedoch ſtetiger
EAbnahme der Kräfte. Sie iſt als unveränderlich zu be=
Hachten.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Wie die Morgenblätter melden,
ouern die Hausſuchungen bei den Kommuniſten
t. Es ſollen auch geſtern wieder in Paris und in der Provinz
erhaftungen ſtattgefunden haben.
London, 5. Febr. (Wolff.) Der von den
Arbeiterorgani=
ttionen ernannte Ausſchuß zur Prüfung der Koſten der
ebenshaltung erklärte in ſeinem Bericht, daß mindeſtens
Milliarben Pfund Sterling durch eine
Vermögensab=
abe zur Verbilligung der Lebensmittel aufgebracht werden
Minnten. Vermögen unter 8000 Pfund Sterling könnten dabei
Mnberückſichtigt bleiben, aber die großen Vermögen müßten
Mharf herangezogen werden, die größten bis zu 50 Prozent ihres
ſtandes. In dem Berichte wird die Abſchaffung ſämtlicher
ſteuern auf die Lebensmittel vorgeſehen.
London, 5. Febr. (Wolff.) Die Univerſität Oxford
organi=
ert eine wiſſenſchaftliche Expedition nach Spitzbergen.
Neue Bücher.
— Wegweiſer zum Kunſtgeſang. 2. vollſtändig
u gearbeitete Auflage, von Müller=Söllner=
Darm=
aOt. Es gehört zum Weſen einer hohen künſtleriſchen Auffaſſung des
eſanglehrerberufes, daß ſich nach langen Jahren erfolgreicher Tätigkeit
Ier dringender der Wunſch einſtellt, ſeine reifen Erkenntniſſe ſchrift=
9 niederzulegen, um dem ſtudierenden Nachwuchs in der ungeheunen
ſenge verwirvender Geſangſchulen und „Richtungen” die führende Hand
Dandwirtſchaftliches.
C. Die Viehzählung am 1. Dezember 1920 hat imn
Heſſen Folgendes ergeben, wobei das Mehr gegenüber dem 1. Dezember
19is in Klammer beigefügt iſt: Pferde 56 418 (1131). Nimdvich 279 Rl
(728) Schafe 87 215 (15 177), Schweine 284 719 (55 360). Ziegen 153 005
(1916), Federvieh 1 309 173 (283 424). Die Zahl der viehbeſitzenden
Haus=
haltungen betrug 166 676 (5496). — Die Zahl der
Gebäude=
brände ſtellte ſich in Heſſen im Jahre 1919 auf 607. Die größte
Ent=
ſchädigung mit 406 000 Mark fiel auf ein Wohn= und Fabrikgebäude im
Worms, worauf Eberſtadt mit einer Entſchädigug von 271000 Mark
für ein gleiches Gebäude folgt. Namhafte Vergütungen wurden ferner
geleiſtet für die Brände im Giſenwerk Lollar (179 000 Mark), im
Gen=
ſingen bei Bingen (110 000 Mark) Neu=Iſenburg (69 000 Mark). Finthen
(67 000 Mark) und für den Kirckenbrand in Düdelsheim bei Büdingen
(52 000 Mark). An Brandentſchädigungen wurden im ganzen 2958 000
Mark geleiſtet.
Von den Viehmärkten.
b. Zufuhren und Preisgeſtaltung auf den Hauptviehmärkten waren
gegenüber den Vormärkten nur geringen Schwvankungen unterworfen.
Auf den meiſten Märktem geſtaltete ſich der Handel nur mäßig rege. Es
wurden bezahlt für 100 Pfund Lebendgewicht in:
Preiſe 350—750 747 809 3427 600-—1100 50r5o 1000—1350 Breslau, 2. 2. Auftrieb 791 399 239 D Preiſe 480—825 700—1000 400—775 1000—1475 Hanmber 2. 2. Auftrieb 220 179 121 360 Preiſe 400—85o 650—1000 400—550 900—1300 Dresden 2. 2. Auftrieb. 28 D 2g 489 Preiſe 250—800 750—1000 550—850 1000—1500 Magdeburg 1. 2. Auftrieb. 215 197 111 Au Preiſe 360—825 600—1u00 400—750 1100—1400
* Berlin, 1. Febr. Am 31. Januar tagte im Reichsminiſterium
für Ernährung und Landwirtſchaft zu Berlin der aus Vertretern der
organiſierten deutſchen Kleingartenverhände, gebildete Beirat der
Zentralſtelle für den Gemüſebau im Kleingarten.
Unter den Beratungsgegenſtänden bieten allgemeines Intereſſe die ſeit
nunmehr 1½ Jahren beſtehende Kleingarten= und
Kleinpachtlandord=
nung, deren Vorzüge und Mängel auf Grund der praktiſchem
Erfahrun=
gen eingehend erörtert wurden, ſowie die Frage des Fortbeſtehens der
Zentralſtelle für den Gewiſebau im Kleingarten als
Friedenseinrich=
tung. In dankbarer Anerkennung der durch Kleingartenordnung und
Zentralſtelle angebahnten Beſſerung der Lage von Hunderttauſenden von
Kleingartenbeſitzern wurde einſtimmig beſchloſſen, die Meichsregierung zu
erſuchen, 1. zur Förderung gemeinnütziger Kleingartenunternehmungen
ſowie zur Volksaufklärung über den Wert des Aleingartenweſens
ausrei=
chende Mittel, etwa in Höhe von 100 000 Mark, in den
Reichshaushalts=
plan für 1921 einzuſtellen, 2. das Reichsminiſterium für Ernährung und
Landwirtſchaft zu veranlaſſen, in Gemeinſchaft mit dem
Reichsarheits=
miniſterium in eine Prüfung der Frage einzutreten, in welcher Weiſe
und mit welchen Mitteln die Zentralſtelle für den Gemüſebau im
Kleimn=
garten im Hinblick auf die hervorragende Bedeutung des Kleingartens
für die allgemeine Volkswohlfahrt — Wohnungspolitik,
Volksgeſund=
heit, Volkserziehung — und die Ernährungswirtſchaft ausgebaut
wer=
den ſoll.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt e. V. Der heutige Sonntag
wird nach Beendigung der Meiſterſchaftsſpiele für die Ligamannſchaft
ein Ruhetag ſein. Den Sportintereſſentem iſt aber trotzdem Gelegenheit
geboten, einem Wettſpiele beizuwohnen. Es ſtehen ſich auf der
Renn=
bahn die neuaufgeſtellte Ensgraber=Mannſchaft der erſt
kürz=
lich meu zuſammengeſtellten Liga=Erſatzmannſchaft gegenüber.
Die Liga=Erſatzmannſchaft hat bewieſen, daß ſie ſorgfältig aufgeſtellt iſt,
dagegen iſt über das Stärkenverhältnis der Ensgraber=Mannſchaft noch
nichts zu berichten. Ferner finden noch folgende Spiele ſtatt:
Sport=
verein 2a —2. T.=G. Beſſungen; Sportverein 2e—2. „Germania =
Eber=
ſtadt; Sportverein 32—3. „Teutonia”=Pfungſtadt; Sportverein 3b.—3.
Turngemeinde Darmſtadt; Sportverein 3b.=Jgd. —44.=Jgd. Sportverein,
Altes Schießhaus.
* I Darmſtädter Fußballverein 1912. Heute
nach=
mittag ſtehen ſich die 1. Elf mit der Liga II „Eintracht”=Frankfurt (
Mei=
ſter der Liga II des Weſtmningaues) gegenüber. „Eintracht” ſchlug an
Weihnachten dem A.=Meiſter V. f. B.=Frieberg mit 1:0. Die Mannſchaft
tritt heute in verſtärkter Aufſtellung an und dürfte, da auch F.V. 1913
mit ſeinen beſten Kräften antritt, ein ſehr intereſſantes Spiel bevorſtehen.
„Gintracht „Mannſchaft ſteht wie folgt:
Peters
Jahn Carmal
Apfelk. Nothk. Rehl.
Dill” Lemkes. Hartmann Schneider Bechtold.
Dieſe Spieler haben während der Verbandsſpiele wiederholt Liga
ge=
ſpielt. Lemke iſt einer der bekannteſten. Vor dieſem Spiele ſteht die
2. Mannſchaft der 1. Mannſchaft „Haſſia‟=Dieburg gegenüber.
* Dieburg, 5. Febr. Sonntag, den 6. d. M., nehmen die
Mann=
ſchaftskämpfe des Odenwaldgaues um die Meiſterſchaft im
Ringen ihren Anfang. Gemeldet haben ſechs Mannſchaften. Es
treten an: Roßdorf in Altheim, Dieburg in Ober=Ramſtadt, Darmſtadt
und Seeheim ſind frei.
Die Pflicht zur Einigkeit.
Von Staatsſekretär Dr. Lewald, 1. Vorſitzender des Deutſchen
Reichs=
ausſchuſſes für Leibesübungen.
Wie es überhaupt möglich iſt, daß die großen Verbände für
Leibes=
übungen zur Stunde ſich Kampf anſagen wollen, wird in allen
außer=
halb der Turn= und Sportverwaltung ſtehenden Kreiſen ſicher nicht
verſtanden werden. Selbſt wenn dieſer Verwaltungsſtreit auch nicht
als eigentlicher Kampf gedacht iſt, ſondern lediglich ein unausgeglichener
Gegenſatz bleiben würde, der zur gegenſeitigen Abſchließung führt, ſo
wird auch dieſer Zuſtand ſowohl in wie außerhalb unſerer Gemeinſchaft
allgemein bedquert und nicht verſtanden werden. Diesmal hat die
All=
gemeinheit ſicher recht und die Fernſtehenden werden von einem geſunden
Gefühl geleitet: Einigkeit zwiſchen der deutſchen Turnerſchaft und den
großen Sportverbändew iſt notwendig aus nationalen wie aus
turne=
riſch=ſportlichen Gründen, und zwar aus denſelben turneriſch=ſportlichent
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 6. Februar 1921.
Auda ruſſiſchen Räteregierung zurückzubringen, mit einer Reihe 1 zu wichen und ihmn — ebe 88 zu ſpät iſt — vor den verderblichſten Jur= Gründen, die, ſo weit es mir, dem der inneren Sportverwaltung
Vern=
iyſom Gegenvorſchlägen kommen. Es ſei augenſcheinlich die zümern zu bewahren. Wir danken dieſem edlen Beſtreben eine Reihe ſtehenden, ſcheinen will, den Konſlikt herbeigeführt haben.
ſAsſicht der ruſſiſchen Regierung, die geſamte Erörterung von wirklich wertvoller Werke. Ich nenme beiſpielsweiſe die von Müller=
Bamow, Gareia Stockhauſen, Lilli Lehmann, Dr. Reinecke, Scheide= weiterom Umfang als bisher in ihre Arbeit aufnehmen will. Ich weiß
mantel. In letzter Zeit wurde dieſe Neihe um ein Werk vermehrt, das dabei wohl, daß ſie volkstümliche Uebungen und auch Schwimmen ſchon
hrn Sir Robert Horne die Verhandlungen aufgenommen hatte, den beſcheidenen Vitel „Wegweiſer zum Kunſtgeſang” trägt und von immer gepflegt hat, aben die jetzige Betriebsform, die geplanten Mei=
Acenn eine der beiden Parteien nicht vollſtändig uachgebe, beſtehe dem Darmſtädter Geſangsmeiſter Müller=Söllner verfaßt iſt. Imn dieſem ſterſchaften uſtw. ſind die charaſtenriſſiſchen Formen des Sports.
u=nig Ausſicht für die Unterzeichnung des Abkommens in der ungefähr 120 Seitem ſtarben Buch iſt die ſchwierige Aufgabe, ſich dem
ihen Zukunft. Es ſei ſehr gut möglich, daß Kraſſin weitene. Begriffsvermögen des Schülers anzupaſſen, in eimer überraſchend glück= ſtehen num nebeneiander. Deshalb müſſen ſie ſich ſolange reiben, als
ſechs Monate in England mit fruchtloſen Erörterungen zubrin= lichen Weiſe gelöſt worden. Mit pädagogiſchem Scharfblick iſt die vor keine Form des Ausgleichs gefunden iſt.
uen werde. Der rnſſiſch=polniſche Vertrag ſei noch nicht unter= Schülern unmöglich zu löſende Regiſterfrage und jeder wiſſenſchaftliche
krikanlechnet. Die Lage in Perſien ſei ſehr unbeſtändig. Die briti= Erklärugsverſuch der Klangfarbenwechſel ganz ausgeſchaltet worden; ich zum erſtem Male die ſtreitenden Parteien in dieſer Angelegenheit
daſür iſt in einer wudervoll klaten Sprache ein praktiſcher Weg nach= beieinander ſah, hervorzugehen. Daß jede von beiden Pardeien macht,
ſter. Die bolſchewiſtiſche Propaganda im Oſten gehe in der bis= Töne jeder Stimmlage erreichen kann. Schon Müller=Brunow iſt dieſen los zu tun, was die andere will. Man muß ſich einigen.
Murigen Stärke weiter und es beſtehe genügend Zündſtoff, um Weg ein Stück weit gegangen und auch Luſe Meß hat ihm zraktiſch ge=
Mükiren wirklichen Zuſammenſtoß zu bewirken, während England lehrt. Müller=Söllner aber iſt den Weg bis zu Gnde gegangen und had geſcheitert.
zwiſchen Atemführumg einerſeits und Kopfreſonanzempfindumgem und
Geſichtsmuskulaturbewegumgen andererſeits Beziehungen aufgezeigt, die= aufgebe und mich erboten habe, die Einigungsverhandlungen in die Hand
felhen auch ſo einfach und einleuchtend dargeſtellt, daß die große Gefahr zu nehmen, ſo geſchah dies unter dem Eindruck der Vorſtandsſitzung des
des Mäßverſtandemwerdens bis zu einem bisher noch nicht erreichten D. R. A., in der beide Parteien von ſich aus erklärten, bei ihnen ſei
Maße vermieden worden iſt. Ich glaube nicht, daß eine Geſangſchule der Einigungswille immer noch vorhanden. Ueber dieſe Erklärung hinaus
ſtbeitsbörſe zufolge betrug in der letzten Woche die Zahl der einen größeren Vorzug haben kann als den, daß man ſie nach 3— 4monat= ſchien außerdem die ganze Arbeit des D. N. A. das engſte
kameradſchaft=
ſr beitsloſen im Vereinigten Königreich 1059 000 gegen lichem einführenden Tonbüldungsunterricht getroſt im die Hände ſeiner liche Hand= in Handgehen herauszufordern. Wir ſind ja auf unſerem
Schüler legen darf. Der „Wegweifer zum Kumſtgeſang” von Müller= Gebiet in Zeiten beſten Aufſchwungs unſerer ganzen traurigen Wirt=
Sölner beſitzt dieſen Vonzug im reichſtem Maße.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die Rebaktion politiſchen Erfahrung muß auf allen ſolchen Gebieten eine Spitzenorga=
Ills erſter griechiſcher Delegierter teilzunehmen, und daß er be= keinerlei Verantwortung” für ſie bleißt auf Grund des 521 Abſ 3 des Preſſe niſation vorhanden ſein und wer dieſe verläßt, kommt retungslos im
geſetzes in vollem umfange der Einſender verantwortlich.)
vſe=Sſellen liege keine Beſtätigung dieſer Nachricht vor, doch machte den 4. ds. Mts, verübt, indem an dem Beſitztum des Herrn Kammer= bände unteremander würde, auch wenn ſie für die Arbeit des D. N. A.
eiſie Meldung im Hinblick auf die Haltung, die Gunaris während ſängers Weber, Dieburger Styaße 124, die Grundſtückseinfriedigung nach ſelbſt ausgeſchaltet wird, lähmend auf unſenen Fortſchritt wirken.
Wi=
der Straßenſeite zu in einer Ausdehnung von zirka 10—12 Metern zu= dürfen micht uneins ſein, feſteſtes Zuſammenhalten tut uns not.
ſammengeriſſen und gänzlich unbrauchbar gemacht wurde. Zweifeilos
Achen ſagte Rhallis am 2. Februar in der Kammer über den rührt dieſe Tat von Rohlingen her, die ſich auf dem Heimwege von irgend rechnen, daß die Arbeiter=Durn= und Sportverbände ihren
Klaſſenkampf=
einer in der Nähe der Hirſchköpfe befindlichen Kneipe oder Wirtſchaft Standpunkt nicht aufgeben wollen und ein Zuſammengehen mit den „
bür=
hßertrag von Sevres: Griechenland werde unter dem befandem. Dem Beſitzer des Anweſens iſt hierdurch ein Schaden von gerlichen” Verbänden ablehnen. Schon erheben ſich auch drohende An=
Dün2Ghutze ſeiner großen Alliierten und dank der Bemühungen der mehreven Hundert Mark entſtanden. Iſt dies der Dank einem Manne zeichen einer konfeſſionellen Gliederung. Soll wirklich die gvoße, unſer
ſooferen griechiſchen Armee ſeinen Kampf für die Ziviliſation gegenüber, deſſen Sangeskunſt Tauſenden ſchon manche genußreiche ganzes Volk umfaſſende Bewegung, auf dem Gebiet der Leibesübungen
niolgreich ſehen. Der vemizeliſtiſche Abgeordnete Danglis er= Stunde bereitet hat und der ſich — was hier beſonders betont werden einen gewaltigen Schritt vorwärts zu tun, an dem deutſchen Erdübel
„larte, die liberale Partei trete an die Seite der Reaierung, um muß — ſchon ſo häufig in uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der innerer Zerriſſenheit Schiffbruch leiden? Neim und abermals nein.
ſie durch den Vertrag von Sedres errungenen Vorteile zu Oeffentlichkeit ſtellte? Hoffentlich tragen die Zeilen zur Ermittelung der
Täter bei, vielleicht aber auch haben ſie die Wirkung, daß einem oder dem die Deutſche Turnerſchaft haben in der letzten Sitzung des D. R. A. ihre
anderen der Beteiligten das Gewiſſen ſchlägt und er ſich veranlaßt ſieht Verwaltungsgrundſätze entwickelt: Die Sportsleute den der eiheitlichen
dem Beſchädigten, den dieſer Schaden in der jetzigen ſchweren Zeit auf geſchloſſenen Fachverwaltung, die Turnerſchaft den der völligen Unab=
Seite 5.
Der Konflikt entſtand, weil die Deutſche Turnerſchaft den Sport in
Der Sport der Turnerſchaft und der Sport der Sportverbände
Soviel ſchien mir aus der Vorſtandsſitzung des D. R. A., in der
gewieſen worden, wie der Sänger die bewußte Kontrolle nichtig ſitzender was ſie will, iſt ebenſo unmöglich, als daß man eine zwingt, bedingungs=
Die unter den beiden Organiſationen verſuchte Einigung iſt bisher
Wenn ich die Hoffnung, daß der Ausgleich trotzdem möglich iſt, nicht
ſchaftslage zum Trotz. Wir haben ſchon für uns gvoße matenielle und
Otto Hecke=Düſſeldorf. geiſtige Werte, Einrichtungen von weiter Wirkung geſchaffen.
Allge=
meimes Anſehen iſt uns ſicher. Das ſollten wir jetzt eines
Verwaltungs=
ſtreites halber gefährden? Dabei denke ich gar nicht einmal, daß eine
Partei etwa aus dem Reichsausſchuß ausſcheiden könnte. Nach meiner
Nachteil. Das konn ſich heute keime, der beiden Parteien erlauben. Dies
— Ein Akt unglaublicher Roheit wurde imn der Nacht vom 3. auf wurde auch bekundet. Schon das Bewußtſein der Uneinigkeit der Ver=
Wia haben ohnehin mit der von mir ſtets bedauerten Tatſache zu
Das wird nicht gehen ohne Nachgiebigkeit. Die Sportverbände und
hängigkeit. Beide Grundſätze, haben natürlich auch Gründe für ſich.
Aber, ſo will es mir ſcheinen, ſie werden ſich, wie ſo viele andere
Grund=
ſätze auch, zu einer Anpaffung au die Forderung der Stunde bequemen
müſſen. Wenn die politiſchen Parteien ihre Grundſätze nicht miteinander
verglichen, wir hätten keine Reichsregierung; wenn Bismarck nicht ſeine
Grundſätze zugunſten mancher Forderung der Bundesſtaaten gebeugt
hätte wir hätten heute kein einheitliches Deutſches Reich.
Danan zu erinnern, ſei mir geſtattet.
Auch wir werden, ſo hoffe ich, die Formel finden, die unſere Arbeit
noch mehr als bisher zuſammenſchließt. Ich gehe voll Zuverſicht in die
Verhandlungen, die ich in etwa 14 Tagen einberufen werde. Ich ſtütze
mich dabei auf die vielen Zuſchriften, die der D. R. A. von allen Seiten
mit der Aufforderung, den Frieden herbeizuführen, erhalten hat.
Ent=
ſchließungen, wie ſie in Hamburg, Berlin, Danzig, Königsberg, im
gan=
zen beſetzten Rheinland uſw. geſaßt ſind, bedeuten wertvolle Vorarbeit.
Ich bitte alle, denen die Einigkeit am Herzen biegt, nicht nachzulaſſen
und Teillöſungen zu verſuchen, auf daß das Ganze um ſo leichter gehe.
Uns aber möge eine glückliche Stunde den Weg zum Guten finden
laſſen.
Vereint ſoll uns nichts mehr im geraden Marſch aufs Ziel
auf=
halten: aus unſerem Volk ein Volk von Turnern und
Sportsleuten, das heißt von kerntüchtigen
Män=
nern und Frauen, zu machen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Sehr rasch
und sicher
wirkend.
1 Palot S
25 Palrar I. 5.
Sas
Hotel-Restaurant
KK
Der „Darmstädter Hof”
in vollem Betriebe. :: Zivile Preise.
— Heute KONZERT. —
Forte Me Gammilkgren
Damenbinden und sanitären Artikel für
die Körperpflege der Frau in besten Oualitäten.
Gummiwaren- und Sanitäts-Haus
155.
Hermann Heinmüller, Schrlsts, 1.
Unſere Agentur in
Lenafeld
befindet ſich ab 1. Februar 1921 bei
Frau Dorothea Heil, Otzbergſtr. 7.
Beſtellungen werden dort jederzeit
entgegen=
genommen. Für pünktliche und gewiſſenhafte
Zu=
ſtellung werden wir jederzeit beſorgt ſein. (9239
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Kirchliche Nachricht.
Altkatholiſche Gemeinde Darmſtadt: Sonntag, den 6. Febr.,
vormittags 10½ Uhr: Gottesdienſt mit Predigt im Saale der
evan=
geliſchen Gemeinde. Kahlertſtraße 26. Pfarrer Hütwohl=Heßloch.
Wetterausſichten für Sonntag:
Wolkig, trocken, Temperatur um den Gefrierpunkt, nachts leichter
Froſt, Nordoſtwind.
Kaeee
Landestheater, Anfang 5½ Uhr, Ende vor 10 Uhr (E 19): „Die
Walküre”.
Orpheum: Vorſtellungen um 1/44 Uhr und ½7 Uhr.
Aufführung „Der tolle Hund” um 4 Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Verſammlungen: Kameradſchaftliche Vereinigung ehem. Heſſ.
Garde=Dragoner 23 um 11 Uhr im Nummelbräu. — Vogelsberger
Höhenklub um 4 Uhr im Reſtaurant Sitte. — Ehemalige 221er um
3 Uhr in der Brauerei Grohe.
Wh
D
Teil und für Fzuilleton: Dr. Dtto Waldgeſtel: für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Laudwir=ſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching: für
Sport, Handelsteil und Lanzwirtſchaftliches: Kurt Mitſchiug: für den Axe ige teil.
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſteeben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei. Säm lch n Dermſtadt.
— Für din redaktionellen Teil beſtimmte Mittellungen ſind an die „Nedaktion bes
Tocblats” zu richten.
ſind bezuflgen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt.
Uin=
verden nicht zurückgeſendt.
De feulſge Nunmnesr haet 1” Ssſel
und Unterhaltungsblatt.
Seite G.
Sarmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 6. Februar 1921.
rummer ZG.
Familiennachrichten
Aenne Kalbfleisch
Heinz Wesp
VERLOBTE
Darmstadt Frankfart a. HI.- Preungesheim
Homburgerlandstr. 158
Weackstr. 8
Februar 1921.
(*4883
Dr. Friedrich Mattern
Rechtsanwalt
Käthe Mattern, geb. Specht
VERMAHLTE
Darmstadt, 6. Februar 1921.
*4785
Juan Mir
Frau Maria Mir, geb. Karsch
Todes=Anzeige.
Donnerstag, den 3. Februar, nachmittags,
eutſchlief nach nur viertägiger Krankheit mein
lieber Gatte, unſertreuſorgender Vater, Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Schwager u. Onkel
Adolf Böhme
Schreinermeiſter
im Alter von 39½ Jahren.
Darmſtadt, den 5. Februar 1921.
Stiftſtraße 58.
(*4971
Im Ramen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Böhme u. Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 7. Febr.,
vorm. ½12 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt
Todes=Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft nach langem
Leiden meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Mnu esohmänn
geb. Schallenberger
im 46. Lebensjahr.
Im Namen der tranernden Hinterbliebenen:
Emil Hohmann.
Darmſtadt, den 4. Februar 1921.
Herdweg 41.
Die Beerdigung findet am Montag; den
7. Februar, nachm. 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
(1588
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen,
Statt Karten.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme,
welche uns während der Krankheit und bei
dem Hinſcheiden, unſerer geliebten Tochter in
ſo reichem Maße zuteil geworden ſind, bitte ich
unſeren tiefgefühlten Dank entgegenzunehmen.
Darmſtadt, 4. Februar 1921.
(*4958
Carl Freiherr von Starck.
Dankſagung.
Für die uns bewieſene Teilnahme
ſagen wir herzlichen Dank.
Familie Kalbfuß.
Spedition
Karl Ritzert
Liebfrauenſtr. 110.
Anfahren und Abholen
von Gütern und
Reiſe=
gepäck. Prompte,
zuver=
läſſige Bedienung.
Mäßige Preiſe. (*5002g0
R
zentnerweiſe Stroh
ab. Beſtellungen werden
bei Frau Emich,
Erbacher=
ſtraße 15, angenomm. So=
(*4953
fort lieferbar.
Motor=nad
nur moderne Marke, nicht
unter 3 PS. zu kauf. geſ.
Angeb. mit Angabe des
äußerſt. Preiſes unt. Z.70
Geſchäftsſtelle. (*4984
Guterhaltener.
Ihre Vermählung beehren sich
anzuzeigen
zu kaufen geſucht.
Palast-Lieltspiele
(Kaiſerfaal) (1589
Darmstadt, 6. Februar 1921
Ernst-Ludwigstr. 21.
222.)
Gebrauchtes,
Bebraucht
Wer dort?
Einige
Sekt=, Wein= und andere
Flaſchen
kauft jedes Quantum zu
Gebr. H.= u. D.=
Fahr=
räder ohne Bereif, ſowie
defekt u. Nähmaſchinen z.
kaufen geſ. Angeb. unt.
Z. 47 Geſchäftsſt. *4896gid
Konfirmandenanzu
zu kaufen geſ. Angeb. unt.
Z. 35 Geſchäftsſt. (*4853
Darmſtadt, 5. Febr. 1921. (*4998
Konfirmanden=
erhalten,
Anzug zu kauf. g
Angeb. m. Preis u. 2 73
88
Geſchäftsſtelle.
Statt
Zwangseinmietung!
Wer vermietet
gut möbliertes
Wohn= u. Schlafzimmer
gut heizbar an f. geb. Herrn? (Brennmat.
w. geſt.) Frühſtück u. Bed. erw. Angeb. an
Pilz, Heidelbergerſtraße 43, erbeten. (*
A
Gebr. Damenrad
zu kauf. geſ. Ang. u. 2 44
in die Geſchäftsſt. (*4879
Seraenell onne keinkbang!
Jawohl, es iſt endlich gelungen, dieſes für jede gebildete und
ſtrebſame Perſon hochwichtige Problem zu löſen. Wer gerne
die franzöſiſche und engliſche Sprache fließend beherrſchen
möchte, aber zu mehrjährigem, geduldigem Lernen keine Neigung
verſpürt, vidlmehr ſchnell und mühelos zum Ziele gelangen
will, beſtelle ſofort:
Das gute Bett sehr preiswert
Deckbett
mit la weiß. Halbdaunen
garant. federdicht. Inle
Mk. 430.— (*4929
Deckbett
Fremde pruchen durch mech. Suggastion”
m. Sichtſchrift (ev.
Reiſe=
maſch.) zu kauf. geſ. /*4983
Phantaſiepreiſe
Papier=
orb. Ang. u. Z 71 Geſchſt.
guterhaltenes Piano
zu kaufen geſucht. Angeb.
nur mit Preis unt. W 85
an die Geſchſt. (*4493dg
und gut erhalten zu
kaufen geſucht:
Gasherd, Weckappar.,
Kü=
chengeräte jed. Art,
Fleiſch=
hackmaſch., Tonnengarnit.,
Servierbrett., Körbe,
Kü=
chen=Müll= Toiletteeimer,
Spülkübel, Kohlenkaſten
u. =Füller, Küchenwäſche,
Bügeltiſchu.=Brett,
Bügel=
eiſen, Nähmaſchine,
Bett=
vorlagen, 2 Tüllbettdecken,
Stehleiter, weiße
Plu=
meaubezüge,
Roßhaar=
matr., Wärmflaſche. Ang.
u. Z. 57 a. d. Gſchſt. (*4931
und Nähmaſchine (beides
guterhalten) zu kaufen
ge=
ſucht. Angebote m. Preis
unter Z 20 an die Ge=
(*4806
ſchäftsſtelle.
kauf. geſ. Ang. u.
häftsſt. (*4986
Los
Hier V. Schatz, Schloßg. 23.
Ich komme ſofort u. zahle
f. gebrauchte Möbel, ſowie
ganze Nachläſſe, Kleider,
Schuhe, Wäſche, a.
Zahn=
gebiſſe uſw. die höchſten
Preiſe. Komme ſofort auf
Beſtellung.
(475a
Heller Sitz=Liege=Wagen
zu kaufen geſucht.
Ange=
bote unter Z 24 an die
Geſchäftsſtelle. (*4811
Ein guterhalt. (*4709
Sitz=Liege=Wagen
zu kauf. geſ. Angeb. unt.
W147 a. d. Geſchäftsſtelle.
Guterhaltener, gebraucht.
Kinder=Sportwagen
m. Verde
nt.
Z. 48 Geſchä
(von R. Mertner). In dieſem einzigartigen Buch, das
begreif=
licherweiſe das größte Aufſehen erregt hat und deſſen Nachfrage
ſo lebhaft war, daß es ſchon wenige Monate nach Erſcheinen
in 30. Auflage gedruckt werden mußte, iſt das neuartige
Sprach=
übertragungs=Verfahren nicht nur bis in das kleinſte beſchrieben,
ſondern auch in einwandfreieſter Weiſe wiſſenſchaftlich begründet,
Es darf mit keiner Schulgran matik, keinem Wörterbuch ode:
etwas ähnlichem verwechſelt werden. Preis Mk. 3.90 franko,
wenn Vorauszahlung erfolgt. Bei Nachnahme=Sendung
70 Pfennig Zuſchlag.
Garantie: Sofortige Rückzahlung
des Betrages, wenn das Buch uns innerhalb 10 Tagen
zurückgeſchickt wird.
Gesellsciaft für Verbreitung zeit gemässer Sprackmethoden
(TV.1587
Kempten (Bayern) Nr. 254.
mit Ia Daunenfüllung
garant. federdicht. Inlet
Mk. 525.—
und
iſtens;
Ia Iniet 130 cm 58 MI
Ia Iniet 160 cm 80 Mh.
Sedern . 32, 24, 17 Mk.
Halbdaunen 65, 52 45Mk.
Daunen 140, 80 Mk.
Sonder-Angebot: —
Schwere weiße Beitstelle, 90/90 m 30 mm
Stahlrohr, mit Messingknöpfen,
Patent-
matratze mit Gegendruck
. ......... . Nr. 295.—
Betten-
Spezial-
Haus
Markt
Suchdant u
Aufforderung.
Eigene Fabrikation!
In Juwelen als Gelegenheitskaut
2 Brillantkollier
Füin Konfirmation
empfehle ganz besonders preiswert:
50 St. silb. Kollier m. Email-Anh. d 24.—
50 Paar Manschettenknöpfe von 12.— an
Zigareitenetuis . . . . von 12.— an
goldene Kettenarmbänder . von 58.— an
Anſprüche an den Nachlaß der am 28. Dezk.
1920 zu Därmſtadt verſtorbenen Walburg
Hohmann geb. Dauber ſind bis ſpäteſten
25, ds. Mts. bei dem Unterzeichneten gelten
zu machen. Bis zum gleichen Tage ſind Ford.
rungen der Nachlaßmaſſe zu begleichen.
418
Darmſtadt, 6. Februar 1921.
Ludwig Raab
2
Amtsgerichtstaxator
Wilhelminenſtraße 21.
1 prachtvolle Perlschnur
Alpakka-Taschen . . . . „ 180.— an
Fermann Macoldt
Goldschmied
Schulstrasse 4.
(1600
Ich habe mich als Rechtsanwalt
in Darmstadt niedergelassen und
übe die Praxis gemeinschaftlich mit
Herrn Rechtsanwalt Carnier aus.
Windisch, Rechtsanwalt
6 Rheinstrasse 6. (1624go
Das Fröbel=Seminat
frisch
eingetroffen.
LLande
15141g
Schulstrasse G.
Bekanntmachung.
Wir eröffnen Montag, 7. Febr. im Hauſe
(*4918
Langgaſſe 41
Platten,
Nadeln
für jedes
Grammo=
phon,
Muſik=
inſtrumente,
Reparatur u. Erſatzteile am bill.
bei Muſiß=Bund,
Schuchard=
ſtr. 9. Alte u. zerbr. Platten w.
Gliſabethenſchule Darmſtadt
Handſtraße 12
10klaſſige höhere Mädchenſchule
mit freiwilliger ſtaatlicher Abſchluß=Prüfun
Auskunft und Aufnahme durch die Leiterin
Elſe Morell.
Sprechſtunde werktäglich von 12—1 Uhr. (15,
Kinderpflegerinnenſchuld
Blechkoffer
für Ueberſee-Reiſe (gew.
u. für Kabine) zu kaufen
geſucht. Angeb. unt. Z, 52
an die Geſchäftsſt. erbet.
1flammiger Gasherd.
zu kauf. geſ. Angeb. u.
Z 39 a d. Geſchſt. (*4865
eine Einkaufsſtelle und kaufen dortſelbſt
alle Arten Nohprodukte, wie Lumpen,
Knochen, Eiſen, Altmetalle,
Alt=
papier u. dergl. von den kleinſten Quanten
an bis zu 500 kg gegen fofortige Kaſſe.
Mit Quanten über 500 kg bitten wir, ſich
an unſer Hauptlager Kahlertſtraße 36
wenden zu wollen. Wir bitten, alle
Be=
ſtellungen zwecks Abholung an dieſe
Ein=
kaufsſtelle Langgaſſe 41 gehen zu laſſen,
woſelbſt für prompteſte Erledigung Sorge
getragen wird.
Höchſtpreis angekauft. (943a des Alieevereins für Frauenbildung u. Erwer
Kurſus zur Ausbildung von
Frankfurt a. M.
möchentlich Fuhrgelegen= Fröbel’ſchen Kinderpflegerinnen.
Dauer 1 Jahr. — Beginn Oſtern.
heit, Möbeltransport uſw
Vorbildung: Erfolgreicher Beſuch
Chr. Achtelstädter
einer Volts= oder Mittelſchule.
Telephon 895
Der Vorſtand.
Heidelbergerſtr. 103. (40a
Näh. Auskunft u. Anmeldungen (bis ſpäteſtens
1. März) durch die Leiterin Elſe Meywald
Tiermarkt
Martinſtraße 28.
(9882
10 Jahre
Braune
— Stute alt, gutes
Zug= und Lauf=Pferd,
preiswert zu verkaufen.
höchſten Preiſen (51a
Heinrich Pieplow,
Darm=
ſtadt. Büro: Kahlertſtr. 5½
Telephon 1188.
Peter Seeger, Pfungſtadt,
Kaplaneigaſſe 50, (4957
Stöttern
(1521
4 Springer
z. verk. Eberſtadt,
Pfung=
ſtädterſtr 36.
(1590
heilt ſicher (Anerkennungen von Behörden!
Dir. F. Baum, Ludwigſtraße 8.
Alteiſen, Altmetalle (1551s
Induſtrie= und Textilabfälle.
Hauptlager und Bureau Kahlertſtr. 26.
Einkaufs=
ſtelle Langgaſſe 41. Telephon 2873 und 2874,
2 jg. Haſen zu verkauf
Bleichſtr 41, II. (*490-
Verkaufen hübſches (1608
Raſſe= u.
Geflügel
Lege=
Geflügelpark Auerback
(Heſſ.). Tel. Bensheim 55.
Hurortietde Waaddänren
genau zur Einrichtung
und Holzfarbe paſſend.
Skizze und Voranſchlag auf Wunſch nach
photographiſcher Aufnahme der Einrichtung.
Fachmänniſche Garantie
für Werk u. Gehäuſe.
Jg.Zuchthahn, goldgelb,
Koffer, Bidet, Bulder, gr.
Käfig bill z. verk. (*4 99
Pankratiusſtr. 26, I., I
(Rüdel,
Wolfshund raſſen=
rein, 1½ J., z. bk. J. Bruſt,
Rundeturmſtraße 1. (*494:
Schöner Herrfchafts=
und Zimmerhund (Setter
billig zu verkanf. (*495
Emig, Erbacherſtraße 15
Großes Lager in fertigen Hausuhren
Illuſtrierter Katalog.
deutſch. Pinſcher
(reizend. Damenhündchen)
Rüde, ſehr wachſam und
treu, in nur gute Hände
billig zu verkaufen.
An=
gebote unter Z 67 an die
Geſchäftsſtelle. (B1625
Ludwigſtr. 20
G9. KarP, Fernſpr. 506.
Altdeutſcher
Schäferhund
1½ J. alt, ſchönes Exmpl
billig zu verk. (*4983
Näh. Geſchäftsſtelle.
Gabelsberge
Stenographenl
verein, Darmstad
Gegr. 1861
Am Dienstag, der
8. Februar, abend
8 Uhr, in d. Ballog
schule beginnt ei
neuer
Anfängerkursus
Saalbauſtraße 8
zur Ausbildung von Fröbelſchen Erzieherinme
und Kindergärtnerinnen beginnt, ſeinen neuß
Kurſus Donnerſtag, den 7. April.
Proſpekte ſind jeden Vormittag in der Anſta
(Saalbauſtr. 8) zu erhalten. Anweldungen vo
Schülerinnen werden Montag u. Donnersta
von 10—12 Uhr Bismarckſtr. 18 entgegengenommer
Die Vorſteherin: Th. Schultz=Gora,
Es ſei noch zu bemerken, daß in letzter Ze
beſonders viel Kindergärtnerinnen mit höhei
Schulbildung geſucht wurden.
(151)
für Damen und Herren, unter Leitung stad!
lich geprüfter Stenographielehrer. Anne‟
dungen werden in der Eröffnungsstunde
(152
entgegengenom men.
In
vertilgen
½a Stunde sie unter Garantie
ede
(16 ½
Läu
e=Plage
auch Flöhe ſ. Bru
Niſſen) b. Menſchen u. Tieren niu
unden uud Haare unſchä)
Eckolda.
Herſt.: Erſte Weſtd. ung‟
ziefer=Vertilgs.= Anſt., Eſſen. Zu haben in Darmſtad:
Adam Schwinn, Alexanderſtraße 7, sranz Schoen
berg, Landwehrſtr. 1½, Ausſchneiden und aufhebe.
Nummer 36.
In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
54)
(Nachdruck verboten.)
Markt
päte
unalt
h md
blick auf, ein roter Streifen der untergehenden Sonne ſäumte häuſes und der Trommel eine ſichere Schaufelbefeſtigung noch zu
die Waſſerſtraße. Nun mußte auch Arno, der nicht mehr ſprach, ermöglichen geweſen.”
aber immer noch in ſeine lieblichen Gedanken verſunken ſchien,
und mit Worten und allerlei Geſten zu erklären ſuchten.
Kurt Splettſtößer zitterte vor dem Augenblick, wo es
ge=
zu hörte man die warnenden Zurufe des Kutſchers.
Da richtete ſich Arno von ſeinem Sitz empor.
„Was iſt denn eigentlich heute abend los?” fragte er, indem
es wird doch nicht wieder etwas im Gange ſein — — aber —
der „Siegfried”?‟
„Es iſt der „Siegfried‟."
„Um des Himmels willen — was iſt geſchehen?"
„Ein großes Unglück.”
„Meine Turbinen?”
„Deine Turbinen!"
„Du wußteſt es und ſagteſt mir nichts?”
„Du erfährſt es noch früh genug.”
Er merkte nicht, daß der Wagen bereits vor dem Werfteingang dieſer Welt, in der er ſich nicht zurechtzufinden wußte.
hielt, und raffte ſich erſt empor, als Splettſtößer ihn ſanft beim
Palburc Arm faßte, ihn zum Ausſteigen zu bewegen.
ſelber zur Stelle war, um die Arbeit zu beaufſichtigen, mehrere terleuchten aus ihr hervor. Etwas Unheimliches und Drohendes
Male darein, ſo daß dieſen nur das Mitleid mit dem unglück= lag in der Luft.
lichen Erfinder von einem energiſchen Widerſpruch zurückhielt,
er zermarterte ſeinen Kopf, die Veranlaſſung feſtzuſtellen, die Schweigen.
dies Unheil heraufbeſchworen.
„Kannſt du es dir erklären, wie es zu einer ſo vollſtändigen mit.”
Zerſtörung kommen konnte?” fragte er Splettſtößer.
Dieſer geriet in einige Verlegenheit. Wehtun wollte er dem
Darmſtädter Dagblatt, Sonntag, den G. Februar 1921,
Fersle eug Geiſlagenen Iich und zungalircieg uermachle
nicht zu ſein.
„Erklären — nein, das kann ich auch wicht”, erwiderte er
ſchließlich mit größter Schonung. „Aber wie Du Dich wohl
er=
innerſt, erhob ich damals gleich einige Einwendungen gegen deine
Feſtigkeitsberechnungen, die wir nicht ganz zuverläſſig erſchienen.
Die brütende Wolkenwand da oben tat ſich für einen Augen= Vielleicht wäre damals mit einer geringen Aenderung des Ge=
Er merkte den Unwillen, dem ſeine Worte auf den anderen
auf das traurige Schauſpiel aufmerkſam werden, zumal es be= hervorriefen, und ſagte nichts mehr. Aber das war Arno auch
reits eine Anzahl von Zuſchauern angezogen hatte, die, in Grup= nicht recht. Er klagte den Freund mit heftigen Wortew der
Teil=
pen am Ufer ſich ſtauend, das unglaubliche Ereignis begafften nahmloſigkeit und Rechthaberei an, er verwünſchte ſich und ſeine
ganze Arbeit, er war völlig aus dem Fugen geraten.
Dann aber kam das Gutmütige und Liebenswürdige ſeines
ſchehen würde. Ganz langſam bahnte ſich der Wagen den Weg / Weſens wieder zum Ausbruch. „Du darfſt wir das nicht
übel=
durch die dichter zuſammenſtrömenden Menſchen. Die Füchſe nehmen, Kurt” ſagte er, mit Tränen kämpfend. „Ich weiß, daß
knirſchten in den Zügeln und ſchäumten vor Ungeduld; ab und du es redlich mit mir meinſt und mein Beſtes willſt. Aber es
hat mich hart getroffen — gib mir die Hand und trage es mir
nicht weiter nach."
Splettſtößer reichte ihm wohl die Hand. Aber im ſtillen
er den erſtaunten Blick zuerſt über die wunderbare Umgebung, ſchüttelte er den Kopf und begriff den anderen nicht. Nicht als
Hann über das Waſſer ſtreifen ließ. „Die Leute ſind ja wie wild; ob es ihm an Verſtändnis für den tiefen Schmerz gefehlt hätte,
den Arno bei dieſem Zuſammenbruch ſeiner Schöpfung
empfin=
jza, zum Teufel — bin ich nicht bei Sinnen? — Oder iſt das nicht I den mußte. Aber wie konnte man in einer Zeit, in der die
Ver=
nichtung mit zermalmendem Schritt durch die Welt ſtampfte, wo
tauſend Hoffnungen und Erwartungen, unſäglicher Fleiß und
ſtolze Kraft in einem Augenblick mit mitleidloſer Fauſt
zertrüm=
mert, Meuſchenleben und Menſchenkunſt zu einem Nichts
wur=
den — wie konnte man da ein ſolches Unglück ſo wemig männlich
tragen? Ihn jammerte das herrliche Schiff und die Zerſtörung
eines ſo verheißungsvollen Werkes — um die Sache ging es ihm."
Bei Arno aber war es lediglich das ihm widerfahrene Miß=
Arno war totenbleich geworden. Das lebloſe Auge ſtarrte geſchick, war es die eigene ſchwere Enttäuſchung, die ihn ſo
halt=
auf den wie ein Geſpenſt über die Waſſer ſchleichenden Koloß, los daniederbeugte. Wieder fühlte er ſich fremd und einſam in
Sie hatten die Werft verlaſſen und waren auf dem
Heim=
wege. Aus dem Abend war die Nacht geworden. Das drohende
Als er nun aber auch auf dem großen Werftplatz alles in Wetter war nicht heraufgekomnen, es hatte ſich verzogen, als
Erregung fand und ein ganzes Aufgebot von Leuten beſchäftigt hätte die ſpäte Jahreszeit nicht mehr die Kraft zu ſeiner
Ent=
ſah, die Landung und Feſtmachung des kranken Schiffes zu be= ladung beſeſſen. Am Himmel waren die Kerzen angezündet und
werkſtelligen, da kam ihm das Niederſchmetternde der Lage zum flimmerten über der ſchlummernden Stadt. Der Wind, der immer
vollen Bewußtſein. Er ſtürzte mit den Leuten an den Landungs= noch lau und trocken war, ſtrich durch die Straßen, unſtet und
blatz, er konnte die Einbringung des Dampfers kaum abwarten, heimatlos. Die Wolkenſchicht am Horizonte hatte eine
bläulich=
er war der erſte an Bord, er redete dem Schiffbaudirektor, der gelbe Färbung angenommen, ab und zu zuckte ein grelles Wet=
„Macketatz weiß alles?” fragte Arno nach einem langen
„Ich teilte es ihm bald nach dem Eintreffen der Botſchaft
„Wie nahm er es auf?”
„Mit großer Faſſung.”
Seite 2.
„und er reiſtes”
„Er ändert ſelten ſeine Eutſchlüſſe.”
Weiter ſagte er wichts; in tiefes Schweigen verſunken ſchritt
er neben Arno dahin, der, allmählich lebhafter werdend, allerlei
über ſeine Turbinen auseimanderſetzte, auch manche Frage an
den Freund tat, die entweder gar nicht oder ſehr einſilbig
beant=
wortet wurde.
Ein Gedanke, den er lange mit ſich herumgetragen, kämpfte
in Splettſtößers Seele und gewann greifbarere Geſtalt: Er wollte
wieder hinaus an die Front! Gewiß, auch hier gab es Wichtiges
für ihn zu tun. Aber die Wiederherſtellung von Arnos zerſtörten
Turbinen würde jetzt das ganze Intereſſe der Werft in Anſpruch
nehmen, dieſer würde die Leitung ſelber in die Händ nehmen,
der Auftrag für dew Bau einer größerem Anzahl von U=Booten,
der ſeine Anweſenheit erfordert hätte, war zurückgenommen, da
konnte er es nicht verantworten, jetzt, wo die Gefahr und Not
des Vaterlandes mit jedem Tage ſtiegen, von ſeinem Poſten
draußen ferne zu bleiben. Er wollte Macketatz” Rückkehr
abwar=
ten und ihm dann feinen nnabänderlichen Beſchluß unterbreiten.
Eine Gruppe von Männern, die ihnen, lebhaft aufeinander
einſprechend, entgegenkam, entzog ihn ſeinen Gedanken. Jetzt
traten noch einige hinzu, die Leute blieben mitten auf der Straße
ſtehen, ihre Unterhaltung wurde immer erregter. Trotz der
Dunkelheit ſah Splettſtößer, daß mehrere Vorarbeiter ſeiner
Ab=
teilung unter ihnen waren, er ging an einem von ihnen heran
und erhrndigte ſich nach der Veranlaſſung ihrer heftigen
Aus=
einanderſetzung.
„Es heißt, wir hätten ein neues Friedensangebot gemacht”,
erwiderte der Mann.
„Ein neues Friedensangebot?” fragte Spleitſtößer voller
Erſtaunen.
„Ja .. . es wird geſagt. Hier iſt eine Zeitungsnachnicht,
aber es iſt ſo dunkel, daß der Herr Direktor ſie wohl kaum werden.
leſen können.”
Splettſtößer war zu Arno zurückgekehrt.
„Frieden?” meinte dieſer, „es wäre herrlich, wenn er Eud
käme!”
Einen Augenblick ſchien es als träte ſein eigener Schnierz
hinter die Wichtigkeit und Größe der ungeahnten Kunde zurück.
„Aber jetzt, wo wir uns auf dem Rückzuge befinden — ich
kann mir von dem Frieden, den wir jetzt abſchließen würden,
nicht viel verſprechen”, fügte er dann hinzu und war bald wieder
von dem Schickfal ſeiner Turbinen ſo in Anſpruch genommei,
daß das viel Schwerere, das jetzt die Welt durchzog, in deu
Schatten trat.
In Splettftößers Herzen aber hatte die eben vernommene
Botſchaft einen ungeheuren Aufruhr hervorgerufen. Alles andere
war vergeſſen und gegenſtandslos geworden. Nur ſeines
Vater=
landes Leid brannte durch ſeine Seele, der bittere Vorwurf
be=
gann ihn zu quälen, daß ſein Entſchluß, an die Front
zurückzu=
kehren, nun vielleicht zu ſpät gekommen wäre.
(Fortſetzung folgt.)
Berhäu
Flügel
guit erhalten, preiswert
zu verkaufen. Näheres
Klavier kaufen.
Knapp, Landwehr=
ſtraße 47. (15 23 ben
hen Drehorgel
mit 10 Platten zu verk.
Mappacherſtr. 17, I. /74836 Er Ant
IgenvI
nerstch
Gort Lenzun Motor
8PS., wen. gebr., Fabrik.
Grom, Ober=Urſel, iſt zu
(k4938go
verkaufen.
Fr. Koch, Bruchmühle,
Poſt Crumſtadt. 11Federrollle, 8 bis
10 Zentner Tragkraft, zu
verkaufen. Konr. Stüber,
Nied=Beerbach. (*47498g 1Ahornſtamm u. Virken
ab zug. Ringſtr. 110. (1a1s 2 ſtarke, eiſerne Achſen,
Rad, 1 guter Sattel mit
Zaumzeug z. verk beiErnſt
endwig Bender, Baben=
zauſen, Sackgaſſe 147./1601 Achtung
Zit verk.: prima Kreuz=
Lutſch eine, Halfter, mit
tandare und Zaumzeug,
ngl. Woilach, g. f. Mantel,
Br. 2,00-2,60 m, preisw.
Luiſenſtr. 38, Mittelb.,
„ St., Aufg. rechts. /*4741
Faſt neues
Prismenglas
fach vergr. zu verk. Näh
*4987
deſchäftsſtelle.
Photo=Apparat
röße 10X15, ſehr ſcharf.
bjektiv, doppelt
Boden=
usz., Lederbalg m. ſämtl.
ub., 2 Stative, Holz u.
Netall und 6 Kaſſetten
reiswert zu verk. (*4830
ſichmidt, ober=Ramſtadt,
Darmſtädterſtr. 23.
Hochfeines Kaffee= u.
Eß=Service
1 verkaufen. Kunkel,
477
ieverſtr. 83,
Eiſen
50 Stück T-Eiſen, gebr.,
X35 X 5—4,15 m lang,
St. U-Eiſen, gebr., in
u verſch. Abmeſſg. z. dk.
gol Saalbauſtr. 4, Tel. 181.
En Lederkoffer, eine
eldtaſche, ein kl.
Filmen=
ud, ein Schaukaſten, ein
Mkroſkop z vk.
Niedeſel=
aße 39, Manſ. (*4941
Eine ſehr gut erhaltene
hlkenwage billig zu
ver=
ufen. Emig, Erbacher=
(*4252
ße 15.
(Vaillant)
8badecfen mit
minerheizung, 1
Gas=
zofen, 1 eiſ. Beitſtelle,
rot geſtricheue Nohrbank
berkaufen. (*474289
Herdweg 93, I.
E. Zinkbadewanne,
ſehreg., n Herrenhemd,
ito zu verk. Näheres
Cäftsſtelle.
1846
Ainetterl zig ſammkung,
G. Bilder zu verkauf.
ſethäuſerweg 7. (*4942
Gelegenheitskauf!!
Benzin=Motor
3 PS., vorzüglich funkt.,
billig zu verkaufen. Gefl.
Angebote unter W 84 an
die Geſchäftsſt. (24830g
Kinderbadew.,
Sitzbadew., gutes Zink, zu
verk. Näh. Gſchſt. (*481=
Miue
1 Kochkiſte
mänuchen=
zweiteilig, mit Geſtell, faſt
neu, 1 P. Damenſtiefel
(38), neit, zu verk. (*4925
Ciemensſtr. 4, I.
Kiſten
mittlere, faſt neu, Stück
6 Mk., Margarinekiſten,
Stück 2 Mk., alles
kom=
plett mit Deckel, zu berk.
Spedition Ritzert
Liebfrauenſtr. 110. (k5004
1
zu verkaufen. Ardr. zu
erfr. i. d. Geſchſt. (74807
Rollpult
zu verkaufen
Neckarſtraße 26
Schreinerei. (*4561881
R
nußb. pol, Biederm., für
700,4 abzugeb. (r4900
Holzſtr. 24, I.
Moderne, neue
Kücheneinriehtungen
u. 1 guterhalt, eintüriger
Kleiderſchrank billig zu
verkaufen. Taunusſtr. 47,
Wertſtatt. (*421e
nußbaum poliert m. Matr.
u. Keil, 85 Mk, ein noch
guterbalt. kleines
Waſch=
kommode m. Aufſ. 150 Mk.,
ein kleiner Spiegel 40 X 55
mit Rahmen 50 Mk., einen
ſchwarzen, ſteifen Hut (57)
10 Mk., eine faſt neue ſilb,
D.=Uhr mit Kette 140 Mk,
eine neue ſilb, Herren=Uhr
150Mk, geeignet als
Kon=
firmationsgeſchenk, zu ver=
*4889
kaufen.
Näheres Pankratiusſtr. 51,
Manſarde.
Für Herrenzimm.
Erſtklaſſige Friedensarb.:
großes Sofa, Seſſel und
Tiſch nur an ernſte
Käu=
fer zu verkaufen. Näh. in
der Geſchäftsſt. (*4934
Uun Aplaiſens
Bänkchen, hell eichen, mit
Nohrſitz, 1 ält. lack, Schrank
m Glasauffatz, eine
Petro=
leum=Hängelampe (Majo
lika), zwei elektr. Peudel,
vier Bl. woll, Vorh. m.
Chenille, div. ant. Bilder
(glasger.) eine
Rhaphael=
mappe, 38 Kupferſtiche,
eine Büſte (44). Nieder=
Ramſtädterſtr. 51, II. (k4u5
10 Telephon=Stangen
1 Nußbäumch., 3
Quitten=
bäumchen u.
Stachelbeer=
ſträucher zu verk. (*4972
Pankratiusſtr. 6, 1. St.
Graugr. Koſtüm
(Gr. 44), bklbl. ſeid. Bluſe,
2 Sommerhüte,
Leder=
handtäſchchen zu verkauf.
Schuknechtſtr. 58,pt. /*4705.
Zu.
Damen= Koſtüm/42),
Som=
mer=Anzug, Gehrock. Weſte,
5 Herrenhüte (57). Nachm.
b. 1-5 Uhr. Hermherg,
Pädagvgſtr. 2, I. (74438
Lange genug haben Sie die Wohltat einer gulen Seife beim Waschen entbehren müssen und noch
mehr haben Sie dabei das so, beliebte selbsttätige Waschmittel Persil vermißt. Jeizt ist,
MOOn dieder da.
Wir liefern es in bester Friedensqualität, so daß Sie Ihre Wäsche mit wenig Mühe wieder blüfenmeig
waschen können. — Kein Reiben oder, Bürsten, keine Seife oder sonstigen Zutaten, nur einmaliges
viertelstündiges Kochen, also
große Ersparnis an Zeit, Arbeit, Seife und Kohlen.
Persil vereinigt höchste Wasch- und Bleichkraft hei größter Schonung und Erhaſtung der Wäsche
mit denkbar geringstem Arbeitsaufwand.
Das beste u. einfachste Waschverfahren!
Machen Sie es sich bei den heutigen teueren Zeiten zunutz!
Preis Mk. 4.— das Paket.
Alleinige Fabrikanten: Henkel & Cie., Düsseldorr.
(VS67I
Billig zu verkauf.
Neuer H.=Anzug, ſt. F., 1
neuer Ulſter, ſchmale Fig.,
1 P. neue Reitſtiefel (43),
1P. faſt neue Lackſtiefel 41
bis 42), 1 P. Arbeitsſtiefel.
Näh. Kiesſtr. 15. (*4892
Antike Kredenz
eich., reich geſchnitzt, ſowie
eleg. Vitrine (mahagoni
z verk. Anzuſ. nachm. 2-4
Uhr, Bleichſtr. 11, Hof b.
(*491380
Vhrig.
1 Mädchenkleid
für 14i, 1
Mädchenſtroh=
hut (weiß), Uneuer, grüner
Filzhut, W. 52, 1 Paar
Knabenhoſen f. 121 ,verſch.
Knabenſtrohhüte u. Mützen
zu verk. Zu erfr. in der
Geſchäftsſtelle. (*4845
Für j. Damen:
Eleg. Tanzſtund.=
Toi=
lette, Koſtümkleid und
ſehr preiswert Pelz=
Gar=
nitur, einfaches Koſtüm=
Kleid u. Woll=Str djacke.
Annaſtr. 8, pt. (*4715
Beſſere
Tamen= u. Kinderſachen
zu verkaufen. Näheres
in der Geſchäftsſt. (74810
7 Meter Anzugſtoff
1 Marabukragen, 1 Paar
weißſe G’ace=Halbſchuhe,
Gr 38, eiſ. Bettſtelle billig
(*4912
zu verk.
Seeſtr, 3, part., rechts
Büllbere de.
Institut für Eloktrofechnik
Fernruf 2556 Grafenstrasse 26 Fernruf 2556
installieren: Elektr. Licht, Kraft- und
Klingelanlagen
reparieren: sachgemäss, prompt und billig
alle elektr. Anlagen, Motore,
Heiz-
apparate usw.
ändern und fertigen neu an: alle Arten
elektr. Beleuchtungskörper. (1628a
edgenlalickan
ſengl. Stoff) nur
einige=
male getr., früh. 1850 M.,
jetzt 700 (evtl in 2 Raten).
Stoff a. ein, groß.
Militär=
mantel (150 M.),
Wickel=
gamaſchen, gt erh. /25 M.),
weiße Damen=
Spaugen=
ſchuhe, Gr. 38 (80 M.),
ver=
ſchied. Steh= Umlegkragen
42/48 (48M) zu vk. (*4880
Sberſtadt, Oberſtr. 7, links.
Ein faſt neues Koſtüm,
ſchwarz, mittl. Fig.,
preis=
wert zu verkauf n. Näh.
in der Geſchäftsſt (74870
Guterhaltener Frack u.
Weſte für große Figur für
180, ℳ zu verk.
Martin=
ſtraße 91, I.
4943
Hocheleg, neues, dunkelbl,
Garbadinekleid
reich gekurbelt, Gr. 42, faſ
neues, braun=
Jackett, faſt neue dunkell.
Seidenbluſe, Gr. 44, und
guterh. D.=Stiefel, C
alles ſ
(*4947
Soderſtr. 22, I.
Frack und Weſte
auf Seide gearbeitet, faſt
neu, zu verkaufen. (73003.
Emilſtraße 2, I.
Schüſſelbrett abzugeb
Arheiigerſtr. 4, I. (*4914
mit Kniehoſe für 13-17j.
z. v. Wenckſtr. 68, II I./k4707 Vehe
ftiefel, Gr. 42, 1 gebr.
Kinderwagen zu verkauf.
Löffelgaſſe 10, I., I. /*4862 Zu verk.. Langſtiefel,
faſt neu, Gr. 43 und 44,
Preis 220 ℳ. Pankratius=
(*4902
ſtr. 70,III. Konfirmandenſtiefel (36
u. 391 neu, billig zu verk.
Schwanenſtr. 72, pt. (*4891 Neue Schaftenſtief.
(40-41) bill. zu vk. (*4668
Magdalenenſtr. 21, Hth. I. 1 P. neue Herr.=Bosk.=
Schnürſtiefel
Größe 42, Maßarbeit, zu.
verkaufen. Preis 240 Mk.
Angebote unter 2 61 an
die Geſchäftsſtelle, (*4937 Herren= u. Damen=Nad
zu verkufen (*4867
Saalbauſtr. 26, I. links. Gebr. Handwagen ( de=
fekt), kl. Waſchkommode u.
Spiegel z. vk. Landwehr=
ſtraße 39, part. (*4940. Aelt, Kinder= u. Naſten=
wagen, znſ. 30 ℳ, zu verk.
Kiesſtr. 5, Hth., I. (*4950 2 gebr. Fahrräder, g
Bereifung, ein P. hohe
Mädchenſtiefel Gr. 35, z, b.
Feldbergſtr. 72, pt. /44978 Guterh Kinderwagen
zu verkaufen. — Emig,
Erbacherſtr. 13, II. (*4871 Klappſportwagen
m. Gummibereif. u. Verd.
f. 120,4, Kinderklappſtühl=
chen f. 65.6 abzugeb. / 4901
Holzſtr. 24, I Eitz=Liegewagen
zu verkaufen. Tannen=
ſtraße 25, I. (*1917. Berloren6 Gold. Broſche (5 Mark=
ſtück a. d. Wege Thenter-
Heinrichſtr. verl. Abzu
Bel. Heinrichſtr. 104,
Fo*
entlaufen
ſchwarz=weiß gezeich;.,
m. br. Lederhalsb., 9e
gute Belohng. abz. Liebi
ſtraße 24.
Zugelaufen
Schwarzer Hund
zue
der unkoſtenabzu
en b
H. Büchſel,
Dietergaſie
Tüchtige, ſelbſt. (4650sg
Köchin
in den 30er Jahren, ſucht
Stellung in nur großem
Betriebe Ang. unt. W131
an die Geſchäftsſtelle.
Emptangsdand.
lein ſucht Stellung b. Arzt
vd. Photogr. Gefl. Zuſchr.
u. 2. 17 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*4777g0
Fellt Däuen
21 J., zuverl., ſ. Stelle in
Bureau, Konditorei oder
beſſ. Geſchäft. Ang. unter
2. 55 Geſchäftsſt. (*4920
Suche f. 20jähr. Mädchen
Stelle im Haush.
und Hilfe in Geſchäft evtl.
Familienanſchluß. Angeb.
unter F. E. T. 4330 an
Nudolf Moſſe,
Frank=
furt a. M. 1. 1622
Angehende erſte
Ratz-Arbeiterin
ſucht Stellung in gutem
Geſchäft per 1 März. Ang.
u. Z 27 an die Geſchäfts=
(*4839
ſtelle ds. Bl.
Für 18jähr. Mädchen
wird ſtundenweiſe Arbeit
geſucht. (4818
Eronert, Stiftſtr. 41, Hth.
Offene Stellen
Weiblich
Privat=Sekretärin
vollkommen ſelbſt. perf., in
Stenogr. und Maſchinen
ſchreiben, für nachmittags
geſucht. Ausführl. Meld.
und Angabe v. Schulbild.
u. Gehaltsanſprüchen unt.
W 146 an die Geſchäfts=
(4703
ſtelle ds. Bl.
Nandtgaf
Dauerſtellung bei gutem
Gehalt geſucht. Angebote
unter 2 34 an die Ge=
(*4855
ſchäftsſtelle.
Fräulein
für unſ. Bureau p. 1. März
geſ. Perf. in Stenogr. u.
Schreibmaſchine, bekannt
mit einfacher
Buchhal=
tung. — Angebote unter
2. 76 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (1621gid
Plotzte Maschinenschreiberin
(Underwdod oder Continental)
u. Stenographin (mind.
180 Silb.), ſicher i. Deutſch,
mit allen Kontorarbeiten
vertraut, in gute, dauernde
Stellung baldigſt geſucht. Nur
erſte Kräſte wollen ſich melden.
Ausführl. Angeb. m. kurz.
Lebenslauf, Zeugn.=Kop.
u. Anſpr. ſind zu richten u.
Z 63 an Geſchſt. (1615gid
Ich ſuche zum Eintritt
per 1. April evtl. früher
einige durchaus
gewandte
Stenotypiſten o.
Stenotypiſtinn.
Anfänger wollen ſich nicht
(1618g0
melden.
Joſeph Trier,
Möbel=
fabrik, Darmſtadt.
Pflegerin
mit nur beſt. Empfehlung.
tagsüber in Dauerpflege
geſucht. Ang. u. 2. 36 an
die Geſchäftsſt. (*4851
Lehrmadchen
aus achtbarer Familie mit
gut. Schulzeugn. geſ. (1617
D. Faix & Söhne.
Lehrmädchen
aus guter Familie
geſucht. (*4728
ChaſallaSchuhgeſ.
m. b. H.
Suche zum bald. Eintr.
Aeinmädchen
od. Frau bis nachmittags
4—5 Uhr, perfekt in Küche
und Haushalt, bei hohem
Lohn und guter
Verpfle=
gung. Gute Zeugniſſe
er=
forderlich. Zu erfrag. in
der Geſchäftsſt (1620
Aelteres Mädchen
oder alleinſteh. Frau zur
Führung eines klein., beſſ.
aushaltes in der Nähe v.
Darmſtadt für ſofort geſ.
Zweitmädchen vorhanden.
Gute Behandlung
zuge=
ſchert. Ang. m.
Gehalts=
unſpr. u. Ref. unt. Z 77
an die Geſchſt.
(1619g0
Ein ſauberes (7712
Laufmädchen
od. Fran v. 8 Uhr ab
tags=
über f. 15. Febr. geſucht.
Mathildenplatz 2,
Lüoht. Hausmädehen
geſucht. Prof. Heidebroek,
Oſannſtraße 37, (*4852
X Der Verkauf wird nächste Woche fortgesetzt. *
Sämtliche
während des Inventur-
Ausverkaufs sich
ange-
sammelte
Alscmrru una
ganz
enorm
billig.
(1582
Hemdenbiher-Reste Möbelkattun-Reste Seidenstoff-Reste Bettkattun-Reste Gardinen-Reste Kleiderstoff-Reste Velutin-Reste Zephir-Reste Blusenstoff-Reste Schürzen-Raste Waschstoff-Reste Kostümstoff-Reste Gretonne-Reste
Groisé-Reste
Leinen-Reste
Buxkin-Reste
Auf Extra-Tischen im
Erdgeschoss aufgelegt
Die bedeutend herahgesetzten Preise sind neben den
seither, Verkaufspreisen mitBlaustiftdeutlich vermerkt
Im Schaufenster am
Markt ausgestellt
Het
In Vorbereitung:
Weisse Woche.
Beginn:
Samstag, den 12. Februar
Kinderpflegerinnen geſucht.
Die Stadt ſucht für ein ſtädtiſches Kinderheim
vier Pflegerinnen, denen die Wartung (einſchließlich
körperlicher Pflege) einer beſtimmten Anzahl Kinder
in ſchulpflichtigem Alter anvertraut werden ſoll und
die ſelbſt auch die Schlaf= und Aufenthaltsräume in
ſtand zu halten haben. Es haben nur Bewerberinnen
Ausſicht auf Einſtellung, die in der Kinder= und
Krankenpflege ausgebildet ſind und hierüber
genü=
gend Ausweiſe vorlegen. Die Kinderpflegerinnen
müſſen im Heim wohnen, ſie erhalten dort auch
volle Verpflegung und daneben eine Vergütung nach
beſtehenden Grundſätzen. Geſuche ſind bis
ſpäte=
ſtens zum 15. Ifd. Mts. bei dem Städtiſchen
Wohl=
fahrtsamt, Zimmer 47, einzureichen. Hier wird auch
den Intereſſenten nähere Auskunſt erteilt, (st1605
Darmſtadt, den 3. Februar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Spezialiſtinnen
für Handarbeiten, Herrenartikel, Korſetts,
Damenwäſche, Kurzwaren
von größerem Kaufhaus Rheinlands per bald geſucht,
Nur allererſte befähigte Damen, die ſowohl im
Ein=
kauf wie im Verkauf gleich firm ſind, wollen ſich
melden. Die Stellungen werden hoch honoriert und
ſind angenehm und ſelbſtändig. Gefl. Angebote unter
Z. 11 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
(1544
E
Alleinmädchen
(mögl. ält.), das ſelbſtänd.
kochen kann, in kl.
Haus=
halt (2 Perſonen) in gute
Dauerſtellung bei guter
Zahlg. u. Koſt, 3. 1. März
geſ. Nur beſtens empfohl.
Mädchen wollen ſich meld.
Nachfrag, bei Elbert,
Rheinſtraße 3, (1408mg
Ehrl Mädchen od. Frau
1-2 Std. morg. geſ. (*4794
Nied.=Ramſtädterſtr. 1 4, I.
Ein gut empfohlenes
Alleinmädchen
zu zwei älteren Perſonen
baldigſt geſucht. (*4761g0
Stiftſtraße 103, II.
Junges Mädchen
a. beſſ. Familie f. kl.
Haus=
halt geſ. Angeb. u. Z. 10
Geſchäftsſtelle. (*4755
Sauberes, ſolides
Madchen
nicht unter 18 Jahren, bei
hohem Lohn u. gut.
Ver=
pflegung in ruhigen
Haus=
halt per 15. Febr. geſucht.
Landwehrſtr. 6, II. (*4834
Brabes Mädchen
für vorm. oder bis 3 Uhr
nachm. geſucht. Näheres
Geſchäftsftelle. (*4722
für kleinen
Mädchen herrſchaftl.
Haushalt geſucht.
Frank=
furterſtr. 62, III. (*4738
Zuverl. Mädchen
in kl. Haushalt m. 2 größ.
Kindern b. hoh. Lohn geſ.
Dieburgerſtr. 60, I. (*4927
Mädchen
für Küche u. Haus auch
für tagsüber b. h. Lohn geſ.
Grafenſtr. 18, pt. (*4731oi
per ſofort (*4886gim
Mädchen
das ſehr gut kochen kann
und etwas Hausarb,
über=
nimmt zu 3erw. Perſon.
Zweitmädchen vorhanden,
M. Wertheimer, Mannheim,
Tullaſtraße 12.
Ehrliches g
fleißiges Mädchen
f. leichte Arbeit tagsüb. geſ.
Eintr. 28. 2.ev. frh. ( 616gid
Ph. Wondra, Hofjuwelier, G.
m.b. H., Wilhelminenſtr. 33.
Sauberes
Mädchen oder Frau
zur Hausarbeit für des
Morgens geſucht. (*4860
Näh. Eckhardſtraße 19, III.
Jüngeres
Dienſtmädchen
(am liebſten vom Lande)
ſowie jüng. Laufmädchen
ſofort geſucht. (4767
Mühlſtraße 74, I.
Mädchen
geſ. für ſof. od. ſpät. Frau
Reg.=Rat Weimer,
Beck=
ſtraße 66, I. 1-3 Uhr. (kuu
Männlich
e
unſ. glänzend bewährt.
Feueranzünders
„Hewa
Solides, tüchtiges
Madchen
das kochen kann, geſucht
Hügelſtraße 6, II. (*4888
Geſ, nach Berli
Kochin
u. ein Hausmädchen b. gut.
Lohn u. Behandlg. Näh
Wilhelmſtr. 38, (*4822
DR. G.M. D.R.P. a.
ſuchen wir tüchtigen
Organiſat. u.
General=
vertreter für den
Be=
zirk Darmſtadt u.
Um=
gegend. (T 1602
Nurraſch entſchloſſ.
Herren mit Mk. 10000
Kapital z.
Lagerüber=
nahme belieben
An=
gebote zu richten an
Heinrich Wenning &
Co., G. m. b. H.,
Wald=
kappel, Bezirk Kaſſel.
30—45Mk. täglich
Ich suche per sofort einen jüngeren
kauf-
männischen Assistenten zu meiner
Unter-
stützung bei der Neuorganisation des
kauf-
männischen Büros eines Fabrik- und
Handels-
geschäftes. Verlangt werden: perfekt
Steno-
graphie und Maschinenschreiben, schöne
Hand-
schrift, gute Kenntnisse des Reklamewesens
und grosse Erfahrung im Entwerfen und
Be-
schaffen von Drucksachen aller Art, sowie auf
dem Gebiete des gesamten Kartothek- und
Propagandawesens, zielbwußtes, sehr flottes
und energisches Arbeiten, gutes
Dispositions-
talent, gewandtes, sicheres Auftreten, gute
Umgangsformen, allerbeste Zeugnisse und
Referenzen, genaue Kenntnis des
Registratur-
wesens, klotter Stil, vollendete Beherrschung
der deutschen Sprache u. nationale Gesinnung.
Selbstgeschriebene Bewerbungen mit neuerem
Bilde, lückenlosem Lebenslaufe,
Gehaltsan-
sprüchen und lückenlosen Zeugnisabschriften
unter Z 6 an die Geschäftsstelle, ( 4751
TAAATNA
für dort und nähere Umgegend geſucht zum Vertriebe
des ſeit 20 Jahren glänzend bewährten
Tilit=Mundwaſſers und
Tilit=Zahnpaſta
Der Vertrieb wird durch großzügige Reklame in jeder
Weiſe unterſtützt. Gute Verdienſtchancen werden
ge=
währt. Befähigte, gut eingeführte Herren, wollen ſich
umgehend mit uns in Verbindung ſetzen u. Referenzen
angeben. Tilit-Labaratorium, G. m. b. H.,
Leipzig.
(T,1609
Hauſierer,
Straßen=
verkäufer!!
Der Vertrieb eines erſtklaſſigen, hervorragenden
Metallputzpulvers
iſt für den Kleinverkauf, ſofort an rührigen
Verkäufer zu vergeben. Hoher Verdienſt! Großer
Umſatz. Angeb. unt. 2 53 Geſchäftsſt. (*4916
Einkommenserhöhung
bieten wir Perſonen jed.
Berufes, auch Damen, vh.
perſönliches Hervortreten
lediglich durch ſtille
Mit=
arbeit v. Schreibtiſch aus.
Gefl. Angeb. unt. L. 1419
Werbezentrale Lloyd,
Leipzig, (1V1599
UIa
Kommis
perfekt in
Steno=
graphie u. Maſch.=
Schreiben f. gute,
dauernde Stellung
bei bald. Eintritt v.
hieſ. Firma geſucht.
Angeb. unt. 2.59 an
die Geſchäftsſtelle d.
Bl. erbet. (*4929g1
B
Allein vertpetang
ihres geſ. geſch. Fabrikates
vergibt, Berl.
Metall=
warenfabrik (I,1603
Max Gutſchmidt
Berlin SO 26
Oranienſtraße 37.
Hohe Proviſion
zahlt erſtklaſſ. elektrotechn.
Inſtallationsgeſchäft für
Nachweis über Ausführg.
elektr. Licht= und
Kraſt=
anlagen in Darmſtadt u.
Umgegend. — Diskretion
(*4028isg
zugeſichert.
Angeb. unter V 112 an
die Geſchäftsſt. ds. Bl.
Reiſe=Exiſtenz!!
f. flotte Verkäufer. (1,1490
D. Lichtenthäler, Potsdam.
u. Land=
Stadt: reiſende
u.
Verſicherungszeitſchrif=
tenreiſende für hieſ.
Be=
zirk verd. monatl. 5—8000
Mark. Lebensſtellung. —
Ang. u. 99 Handels=Ztg
Grabow, Meckl. (1152=
Zahnarzt ſucht zum
1. März jungen, ge=
*4923
wandten
Zahntechniker
Näh.: Geſchäftsſtelle.
Nebenverdienſt,
nachweis=
lich bei nur 2 bis 3Stunden
Tätigkeit. Proſpekt No 250
gratis. P. Wagenknecht,
Verlag, Leipzig (II, 12583
Gomadosartaot
für 3 Morgen Gartenland
und Gewächshaus geſucht.
Angebote u. 2. 15 an die
(*4774
Beſchäftsſtelle.
Hartter
für Wagen und Auto in
dauernde Stellung geſucht.
M. Pahl, Darmſtadt,
Hei=
delbergerſtr. 47. (74780go
Ein braver
(15608e
Junge
kann unter günſtigen
Be=
dingungen die Bäckerei
erlern. bei Franz Tölcher,
Groß=Zimmern, Kirchſtr.
Wohnungstauſch!
Mannheim=Darmſtadt
geräumige 5 Zim.=Wohn.
in Mannheim gegen 4 bis
6 Zimmer in Darmſtadt
abzugeben.
(1576
WEBER
Mannheim, B 7, 8.
Wohnungstanſch!
Tauſche 3
Zimmerwoh=
nung im Oſtviertel gegen
4Zimmerwohnung,
mög=
lichſt im Johannesviertel.
Angebote an Vierheller,
Darmſtraße 21. (*4968
Möbl. Zimmer
Freundl. möbl. Zimmer
z. verm Lauer,
Mathilden=
pl. 3, Stb ,II., r. (*4903
Roßdörferſtr. 73, III.
b. Schwarz, 3 möblierte
Zimmer mit
Küchenbe=
nutzung in gutem Hauſe
zu vermieten. (*4948
Heeheim a. d. B.
Gut möbl. Balkonzim.
in vornehm. Villa f. ſof.
od. 1. April an chriſtl.
Herrn od. Dame aus guten
Kreiſen zu verm.
An=
fragen u. W 148 an die
Geſhäftsſtelle, (1532a
1—2mbl. Zimmer
mit 2 Betten u. Heizung
für Mutter u. Tochter ſof.
geſecht. Villenkolonie,
Eberſtadt, Seeheim und
Umgeg. bevorz Ang. u.
T. 23 Geſchäftsſt. (*4809eg
Anſt. Ehep. ſucht möbl.
Zimmer mit Kochgelegh.
ſofort od. 15. 2, E. Vogler,
Mühlſtr. 10. (*4909
Jg. Kaufmann ſucht
möbl. Zimmer
Mitte d. Stadt, mögl. ſep.
Ang. an Stern,
Nieder=
ramſtädterſtr. 57. (*4898
Zum 1. März oder ſpäter
ſuchen 2 ruhige Studenten
im Johannesviertel
Zimmer
möglichſt elektr. Licht
An=
gebote an Ellenbach,
Kahlertſtr. 47. (*4662gm
tenſionen
Schüler der hieſ.
Lehr=
anſtalten findet v. Beginn
d. neuen Schulj, ab in ſehr
guter Familie (1604g0
volle Penſion
bei gut. Verpfleg. u.
liebe=
voller, ſorgfält. Ueberwach.
Angeb. unt. Z 59 an die
Geſchäftsſtelle, (1604g0
Zu kaufen od
zu mieten ge
mit 6-8 Wohnräumen,
Küchen u. Beigelag, Nä=
Crumſtadt od. Goddela.
Vorausſetzung: ſofort
b=
ziehbar. Angeb. m. Preis.
W100g. d. Geſchſt (*4550
mit Werkſt. un
Haus Einf. bei 12 Mil=
Anz. zu kauf geſ. Ang.:
Z. 56 Geſchäftsſt. (*493
Hau s
im Zentrum d. Stadt, v.
elektr. Licht, Garten un
freiwerdender Wohnun
zu kaufen geſucht. Schör
5 Zimm.=Wohn. kann
d=
gegen zur Verfügung
g=
ſtellt werden. Angeb. n.
Pr. u. Z 21 Geſchſt. /7485
Gutgehendes
Friſeur=Geſchäf.
für Herren und Dame,
gegen bar zu kauf. geſuck,
Wohnung dabei Bedin,
Angebote an Göttman,
Schloßgaſſe 11. (*499
Achtung!
1 Stück Wald (auch abgl
holzt) oder zu
Wald=
eignetes Gelände zu kau,
geſucht. Angeb. mit P.
u. Z 26 Geſchſt. (*483
Zwei Damen ſuchen
Wüljale
kl. Geſchäft, Café u. ſ. n,
ſelbſtändig z. übernehme,
Kaution kann geſt. werde,
Angebote unt. 2, 46 an de
Geſchäftsſtelle. (*484
75
17000 Mk. Shppt.
geſucht. Ang. unt. W 16
(1455715
Geſchäftsſt.
O00 MR.
von Privatmann geg. gu=
Sicherheit geſucht.
An=
u. Z. 54 Geſchäftsſt. (*494
Buchdruckerei
Tücht. Fachmann ſucht ſit
an nachweisbar gut rer.
Druckerei ſtill od. tätig n.
100000—200000 Mk. 4
beteiligen. Angeb. uni
2. 25 Geſchäftsſt. (*481
Dr
Geld, diskret 1
bar bis 5 Jahre,
Rate=
rückzahlung. Weſt=Lützot
Berlin W 223, Winterfel
ſtr. 8. Gegr. 1900. (1064
4000 Mk.
Immobilien
Gfe
gebautes Wohnhaus
a. d. Lande od. Kleinſtadt,
am liebſten im Odenwald
oder Bergſtraße (mindeſt,
4 Zimmer mit Garten od.
Obſtbaumſtück zu kaufen
geſucht. Ausführl. Ang.
an Georg Meſchett,
Kriegs=
feld (Pfalz). (1584gic
Grundſtück
Wieſe oder Garten,
öſt=
lich oder ſüdlich der Stadt
zu pachten oder zu kaufen
(*4872
geſucht.
Angebote unter 2. 42
an die Geſchäftsſt.
von Selbſtgeber gege
hohe Zinſen und mona.
Rückzahlung zu leihen g
ſucht. Angeb. unt. Z, 5
u. d. Geſchäftsſt. (*491
Neue Kurſel
Franz. u. Engl.
Berlitz=Schul
Wilhelminenſtr. 19.
Anmeld. bis 7. Febr., täe
von 10—121/= u. 4‟/,
Ueberſetzungen. (14101
Mathematihl
d. akad. gebild. Lehr. Vo
bereit. a. alle Ziele. Nach
Wittmannſtr. 30, I.
Wer ert. Nachhilfel
Angebol
Algebra ? u. 2.51
an die Geſchſt. (*49l
Anweſen
zentr. Lage, von gr. Verſ.=
Geſ. z. Err. ein. Gen.=
Agtr., 1—2 Zimmer,
ge=
ſucht. Angeb. unt. Z. 65
a. d. Geſchäftsſt. (*4980
BulgariſchesOffiziers=
Ehepaar ſucht 2 elegant
möbl. Zimmer
mit Küche u. elektr. Licht.
Jwanofk,
Eichbergſtraße 17. (*4970
im nördlichen Stadtteil mit Vorder= und
Hinterhaus, Toreinfahrt, großem Hof
u. Bleichplatz mit anſchließendem großen
Geſchäftshof, Stallnng, Remiſe,
Seu=
boden, großer Werkſtatt mit Knieſtock,
vor einigen Jahren neu erbaut, alles in
gutem Zuſtande, wird wegen Auflöſnug
einer Geſellſchaft ſür den billigen Preis
von Mk. 135 000.— verkauft. Weiteren
Aufſchluß, Einſichtnahme der Pläne, auch
Beſichtigungserlaubnis durch
Heinrich Funk
Grafenſtraße 231/.. Tel. 446.
(*4370
Weißbinder=Geſchäft
mit kompletter Einrichtung und Material nebſt
Werkſtätte u. reichlichen Aufträgen zu verkaufen.
Angeb. u. W 145 a. d. Geſchäftsſt (*4720
Schutz gegen
Zwangseinmietung
Höherer Beamter,
Jung=
geſelle, ſucht 2—3 leere
Zimmer zu mieten.
An=
gebote erbeten an Claus,
(*4944
Rheinſtr. 23.
Fräulein
berufl. tätig, ſucht paſſ.
möbl. Zimmer od.
Wohn=
u. Schlafzimmer. Schriftl.
Angebote an Leunig,
Kiesſtraße 1, (158ögim
Räume,
die ſich für Unterrichtszwecke eignen, me)
lichſt im Zentrum, für jetzt oder ſpäter
mieten geſucht. Angebote unter U 114 M
128.1
die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.
Seite y.
(4a
Börſenbericht vom 5. Februar 1921.
Die Börſe verkehrte in ſchwacher Haltung auf die politiſche Lage;
ſpeziell am Montanmarkte fanden größere Abgaben ſtatt, ſo daß das
Material nur zu reduziertem Kupſen Unterkunſt fand. Es verloren
Gel=
ſenkirchen 15 Prozent, Oberbedarf 16 Prozent, Phönix 11 Prozent,
Man=
nasmann 9 Prozent. Am Markte für elektriſche Werte waren Schuckert
13 Prozent niedriger. Auch am Emheitsmarkte waren vorwiegend
Kurs=
verluſte zu verzeichnen. Am Markte für feſtverzinsliche Werte keine
be=
ſonderen Kursveränderungen.
Sparprämienanl. 85.10 85.—
4½ Heſſ. L.=Hhp.=
48 Frantf. Hyp.=
Bank=Pfandbr. 100 ½ 100 ½
Paketfahrt . . . . . . 193 ½ —
— Feinmechanik Jetter/ 520.—
Nordd. Lloyd ...
—
Darmſtüdt. Bank 179.— 178.—1 Gelſenk. Gußſtahl ..
—
Deutſche Bank .. 300.— 299¾ Gummi Berlin=
Disconto=Geſ. . . 242.— 212.—
Frankfurt .. . . . . . 320.— 305.—
Dresdner Bank . / 212 ¼ 212¼ Heddernheim. Kupfer 355.— 345.—
304 — 305.—1 Lederwerke Spicharz/ 232 ½ 232.—
Metallbank .
— — Lüdenſcheid Metall, 486.— 443.—
Bochumer.
585.— 571.—) Adlerwerke Kleher . / 265.— 264.—
Buderus ..
Deutſch=Luxemb. 325.— 313.—) Daimler Motoren. . 276.— 260.—
Gelſenkir. Bergw. 338.— 315.—) Eßlinger Maſchinen 310.— 294.—
Harpener .... . . 463.— 435 —) Karlsruher Maſchin. 330.— 326.—
— Lux’ſche Induſtrie.. — 260.—
Laurahütte. . . ..
—
585 ½ 562.— Vogtländ Maſchinen 299 ½
Phönix .....
Olfabr. Ver. Dt. . . . 330.— 330.—
Oberſchl. Eiſen I
Bellſtoff Waldhof . . 453.— 447½
(Caro).. . . . . . . 271.—
Oderbedarf . . . . . 285.— 273.—f Zuckerfab. Waghäuſell 400 — 389½
Rhein, Stahlw. . . 535.—
„ Frankenthal/ 410.— 399.—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 5. Februar in Zürich 9,92½
(vor denn Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,67½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,50 (88,80) Kronen, in Stockholm 7,40
(88,80 Kronen, in Neu=York 1,59 (23,80) Dollar, in Paris 2234
(125,40) Franken.
w. Beviſenmarkt. Frankfurt a. M., 5. Febr.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den G. Februar 1921.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Werke Albert/(Chem.)/ 620.— 610.— Bank=Pfandbr. 100½ 100½ Allg. Elektr.=Geſ... . 301 ½ 295.—
Felten & Guilleaume! — — Lahmeher. . . . — 218.— 47Oſt. Goldrentel 46.— 46.—) Rhein. Elektr. 200.— 198.— 49 Ungar. Goldr. 49.— 49.—) Schuckert .. . . . . . . . 245 ½ 238 ½ Siemens & Halske. 807.— —
ret
ſt Lützob
GAd Brie 5. Febrüar
Geld / Bri=f T 4. Februar
Geld Brief Dine
Geld ! Brief Antw.=Brufſ.) 463.— 464. 46Bg 4647—
2132,80 Norwegen. I T76.30 M78 7GIT Iis807 1121.30 Holland.
nt.Nü London. 2142.80 2147eeh Haiz5. 26 Schweden. II
Helſingfors
Rew=York. 6‟ 1373,60 1378.40 1378.60 1 1381.40 24214 242) 241.— — Paris ..." 441.— 442. 439.— 410— 3.05— 63.20-—62 Schweiz .. 1011.901 1014,1 100T.90 1010. 10 Wien (altes Spanien .. 8i6.60 878.4 468 10 870.Af D.=Oeſt. abg. 16.48— 16.58—1 15.48-— 15.53— Italien .. 22651 227,/4 2247, 2251) Budapeſt . 11098—11.03- — Liſſab.=Op.
Dänemark.
1226.20 —
Rrre Aunsso Duists Prag...
Börſenwochenbericht
für die Zeit vom 31. Januar bis 5. Februar, mitgeteilt von der
Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
* Unter der Fülle von ſenſationellen Nachrichten und Gerüchten, die
durch die Pariſer Beſchlüſſe in der Wiedergutmachungsfrage ausgelöſt
wvurden, verfiel die Börſe im Laufe der Woche in große Unſicherheit, die
Tähmend auf die Unternehmungsluſt einwirkte. Sowohl Spekulation
als auch Publiku verhielten ſich zurückhaltend und abwartend, da eine
Sntſcheidung über die Entfchädigungsforderungen der Entente erſt in
einigen Wochen auf der Londoner Konſevenz fallen kann und man bis
dahin wohl noch auf manche politiſche Beunruhigung der Börſe gefaßt
ſein muß. Die Tendenz wurde wieder beherrſcht durch die Geſtaltung
des Markkurſes in Neu=York, aus dem man auf die vorausſichtliche Haltung
Amerikas gegenüber den europäiſchen Verhältniſſen glaubt ſchließen zu
können, obgleich dieſer Kurs, wie ſeine ſtarken Schwankungen beweiſen
auch durch rein ſpekulative Einflüſſe beſtimmt wird. Die deutſche Mark
zeigte dabei im ganzen eine unverkennbare Widerſtandsfähigkeit, ſo daß
die Debiſenkurſe, die anfangs der Woche unter dem friſchen Eindruck
der Pariſer Befchlüſſe ſprunghafte Erhöhungen aufwieſen, bald unter
häuſigen ſtarken Schwankungen des Marktes wieder abbröckelten. Nur
für fremde Noten, ſpeziell für Dollarnoten, erhielt ſich die Nachfrage,
ſo daß ſich deven Kurs ſogar zeitweiſe über denjenigen für Kabel Neu=
York ſtellte. Der Markt für Auslandswerte geſtaltete ſich ſich in der
Hauptſache etwa parallel zu den ausländiſchen Zahlungsmitteln, nur für
Mexikaner Renten zeigte ſich beinahe, umabhängig von den Deviſenkurſen,
lebhaftes Intereſſe auf höhere Londoner Notizen, da die — allendings
ſchon mehrmals vorausgeſagte — Wiederaufnahme der Zinszahlungen
durch Mexiko nunmehr bevorſtehem ſoll. Auch einige Kolonialwerte wie
Schantung, Otavi=Anteile und =Genüſſe, ſowie Pomona erfuhren
Kurs=
ſteigerungen.
Dagegen lagen die deutſchen Induſtrieaktiemmärkte völbig luſtlos und
ließen ſich auch von der gelegentlich ſehr feſten Haltung des
Deviſenmark=
ſes viel weniger beeinſluſſen als ſonſt. Dieſe ſtarke Zurückhaltung iſt
affenbar auf die Erkenntnis zurückzuführen, daß durch die in Paris
auf=
geſtellten Richtlinien für Deutſchland mehr als nur die
Währungsbewer=
tung bedroht iſt und ſpeziell durch die Ausfuhrabgabe die deutſche
Induſtrie direkt empfindlich getroffen werden könnte.
So gewann der Montanaktienmarkt zwar zu Anfang der Woche eine
leichte Erholung, die aber in den meiſten Fällen ſpäter wieder verloren
Großer
Möbelverkauf
zu bedeutend herabgesetzt. Preisen
Schlafzimmer, eiche,
m. Marm., Stühle u.
Hand-
tuchhalt, 130emSpiegelschr. 4000
Speisezimmer, eiche,
komplett, von 4 500 Marl an
Küchen,
komplett, von 790 Mark an
K. Klenk, Möbelfabrik
Fabrik-Niederlage: Schloßgraben 13a.
Jeder alte Herrenhut
wird auf neu in moderne Formen umgearbeitet,
ſowie
Amarbeitung von Herren=u.
Damen=
hüten zu Konſirmandenhüten.
Jede Reparatur innerhalb 8 Tagen. (*4882
O. Riefel, Eliſabethenſtraße 29.
Kaufe vor wie nach
Gold, Brillanten, Perlen,
Silbergegen=
ſtände, ſow. Perſerteppiche. — Zahle die
höchſt. Preiſe trotz des Preisrückganges.
Adolf Assmn:
Schuſtergaſſe 16, I. (1417a) Tel. 2320.
ging, wobei ſich die Kursveränderungen nach beidem Seiten in engen
Grenzen bewegten. Etwas ſtärker abgeſchwächt waren Kaliwerte, da die
geplante Preiserhöhung für Kali nicht bewilligt wurde.
Verhältnis=
mäßig gut disponiert war der Chemieaktienmarkt, ausgehend von
Gold=
ſchmidt, die bis 860 Prozent geſteigert wurden. Später trat auch hier
eine Ermattung ein, unter der beſonders Goldſchmidt und Scheideanſtalt
zu leiden hattem.
Auch der Kaſſamarkt zeigte in der erſten Hälfte der Woche ein vecht
feſtes Ausſehem, doch machte ſich gerade hier das Ausbleiben größerer
Käuferſchichten am deutlichſten bemerkbar, ſo daß die Kurſe bald
allge=
mein wieder nachgaben, nur die wenigſten Werte wie Chemiſche Mülheim
und Siegener Eiſen konnten weitere Steigerungen erzielen. Am freien
Markt wandte ſich das Intereſſe wieder hauptſächlich den
Petroleum=
werten zu, ohne daß deren Kurſe im ganzen weſentliche Veränderungen
erfuhren.
Berliner Börſe.
*Berlin, 5. Febr. Börſenſtimmungsbild. Auch heute
bliab an der Börſe bei unſicherer, ſchwankender und zumeiſt
ſchwäche=
rer Haltung die Geſchäftsunluſt vorherrſchend. Gine gewiſſe
Verdroſſen=
heit der Börſenſpekulation darüber, daß das Publikum infolge der
un=
ſicheren, täglich ſchwankenden Börſenlage ſich vom Geſchäft zuwickhält
und teilweiſe bereits auch Verkäufe vormimmt, veranlaßte dieſe zu
weiteren Poſitionslöſungen und teilweife auch Abgaben, ſo daß bei der
herrſchenden Unluſt eine mäßige weitere Senkung des Kursſtandes
ein=
trat. Die Rückgänge betrugen für die führenden Papiere wieder bis
zu 10 Prozent, teillwoiſe etwas darüber, für Augsburg=Mürnberger 2
Prozent, Höſch 25 Prozent und für mexikaniſche Anleihen nach dem
geſtrigen uvermittelten Kursaufſchwung 20—30 Prozent. Mäßige
Kursgewinne für Hanſa, Phönix, Deutſch=Ueberſee und Goldſchmidt
änderten an dem ſchwächeren Börſenbilde nur wenig. Von
Valuta=
papieren waren Schantung eiwas feſter und heimiſche Rentenwerte
ziemlich unverändert. Im Verlaufe wechſelten leichte Kurserholungen
für eine Anzahl Papiere mit weiteren mäßigen Miclgängen in anderen
ab, ſo daß für die heutige Börſe der Charakter einer ſchwankenden,
un=
ſicheren Haltung bei meiſt nachvebenden Kurſen erhalten blieb. Im
Freiverkehr wurde das Bezugsrecht von Deutſche Petroleum=Aktien
bei zeitweiſe großem Geſchäft mit ungefähr 1100 Prozent bewertet.
Die Deviſenpreiſe waren ſtill und un reſentlich verändert.
Bismarckhütte . . . .
Dynamit Robel .. 356,— 349,75 Siemens Glas... .
— 579,—
Elberfelder Farben / 436,— 432,—) Thale Eiſenhütte. 699,— 689.—
Elektr. Lieferung. 207,50 207,50 Ver. Lauſitzer Glas 685,— 685.—
Gelſenk. Gußſtahb. 465,— 465,— 1Weſtf Eiſ. Langend. 400,— 395,—
Geſ. f.elekt. Untern. 190,— 185.— Wittener Gußſtahl — —
Hanſa Dampfſch.. . 305,25 30 — Wanderer Werke, 640,— 530,—
Hemoor Zement. 362,— 363,— Dtſch. Petroleum . 1975,— 1905,—
Hirſch Kupfer. . . . . 379,— 369,751 Sächſ. Gußſtahl. . . 920,— 900,—
Höſch Eiſen ..... . 740,,— 722,50 Steaua Romana. .
Am Produktenmarkt war heute die Stimmung für Mais
etzwas beſſer. In Futtererbſen waren bei etwas beſſever Nachfrage
aber noch keine höheren Preiſe zu erzielen. Für Lupinen beſter
Be=
ſchaffenheit beſteht ebenſo wvie für Servnadella, letztere zu Saatzwerken,
etwas Nachfrage. Die Preiſe für Schnitzel ſind teilweiſe etwas feſter.
Im großen und ganzen hat ſich aber an der ſtillen Geſchäftslage nichts
geändert.
Mannheimer Wochenberichte.
H. Mannheim, 4. Febr. Getreide. Die zurückgebliebene
Winterfrucht entwichelt ſich nunmehr infolge des warmen Wetters
außer=
ordentlich raſch; der Stand im allgemeinen iſt ſehr günſtig. An
Aus=
landsgetreide waren amerikaniſcher Hard= und Redwinterweizen Nr. 2
und Manitoba III zu 22 bezw. 23½ holl. Gulden per 100 Kg. eif
Rot=
terdam Hamburg oder Bremew der Februar=März=Lieferung, Entre=
Rios=Weizen zu 23, Weſtern=Roggen zu 2g, La Plata=Noggen zu
22 holl. Gulden und La Plata=Gerſte zu 64/= und Donaugerſte zu 7834
belg. Franken angeboten. Im Inlandshandel iſt durch die neue
poli=
tiſche Lage, die auch einen Rückgang unſeres Markkurſes zur Folge hatte,
ein kleiner Umſchwung eingetreten. Die andauernde rückläufige
Be=
wegung iſt zum Stillſtand gekommen und es hat ſich einige Nachfrage
eingeſtellt, das Geſchäft blieb allerdings noch ruhig.
Futtermittel ſind noch reichlich angeboten, aber es wird jetzt
mehr Deckungsbegehr hervortreten, da man nicht weiß, was die Entente
mit uns vor hat, ſollte in London keine Einigung zuſtande kommen.
La Plata=Mais iſt gegen die Vorwoche noch um 5—10 Mk. mit 320 Mk.
niedriger, vom Niederrhein wurde es ſogar zu 24—288 Mk. per Februar=
März=Lieferung ab dortige Stationen offeriert. Maismehl war in
gel=
ber Ware zu 345 Mk., in weißer zu 390 Mk., Maisgrieß, weiß zu 465
Mark und gelb zu 390 Mk. per 100 Kg. brutto, für netto ab Mannheim
zu haben. Biertreber ſind mit 190—200 Mk. um 10 Mk., Brennereitreber
mit 154 Mk. ab Weſtfalen, Rapskuchen um 5—10 Mk. mit 125—135 Mk.
niedriger, indiſcher Kokoskuchen dagegen um zirka 5 Mk. mit 175—180
Mark teuerer erhältlich. Haferkleie koſtete 145 Mk. per 100 Kg. In
Rauhfutter ſtellen ſich die Preiſe gegen die Vorwoche ebenfalls etwas
nied=
riger, nämlich für Wieſenheu auf 45—47½, für Rotkleeheu auf 50—55,
für Luzerner Kleeheu auf 60—65 Mk., für Preßſtroh auf 25—2611 für
gebündeltes Stroh auf 23—25 Mk. und für Nunkelrübenk auf 13 Mk.
pro Zentner ab Mannheim.
Saaten haben immer noch ruhigen Markt. Saatmais koſtete
365—395 Mk., Rotkleeſaat 1400—1800 Mk. (1400—2000) italieniſche
Lu=
zerne 2800—3000 Mk., Provence=Luzerne 3000—3200 Mk., Saatwicken
220—250 Mk. (230—260), Rapsſaat 650—700 Mk. (675—725), Leinfaat
600—650 Mk. (620—670), alles per 100 Kg. ab Mannheim.
Hülſenfrüchten, die zu Beginn der Woche noch vollſtändig
vernachläffigt lagen, bringt man wieder etwas mehr Intereſſe entgegen.
Die Preiſe zeigem zwar noch einem um 25—30 Mk. pro 100 Kg.
nied=
rigeren Stand als in der letzten Berichtsſuoche. Es notieren: inländiſche
Erbſen 250—300 Mk., ausländiſche 200—300 Mk., Futtererbſen 200—250
Mark, Nangoonbohnen 170 Mk. und Braſilbohnen 140 Mk., Ackerbohnen
240—250 Mk. inländiſche Linſen 450—550 Mk., ausländiſche 400—500
Mark, Reis 375—500 Mk., Saigonreis 1 410 Mk., Haferflocken 490 Mk.,
Haferſchalen 72 Mk. per 100 Kg.
Wein. Das Weingeſchäft hat ſich noch nicht zum Beſſeren
ge=
wendet. Die Jagd nach Wein, wie ſie ſich im vorigem Jahre um dieſe
Zeit zeigte, hat ſich nicht wieder eingeſtellt, die Kaufliebhaber laſſen auf
ſich warten. Die Preiſe ſind deshalb auch weichend. Nur im badiſchen
Oberlond, in Auggen, war etwas mehr Belebung und wurden
verſchie=
dene Poſten zu 1500 Mk., Ausſtich auch etwas mehr, pro Ohm abgeſetzt.
Holz. Bei einer Holzverſteigerung in Hartheim Gbad. Oberland)
wurden in Anbetracht der Schwäche auf dem Holzmarkt die Anſchläge
nicht erreicht. Bezahlt wurden pro Feſtmeter für Eichenholz 250—400
Mark. für Ruſchem 300 Mk. für Eſpem 400 Mk., für Pappel 350 Mk.,
für Eſche 300 Mk. und für Akazie 350 Mk. In Bayew wurden für
ent=
rindetes Fichten= und Tannenpapierholz 1. Kl. 266 Mk. pro Raummeter
erzielt, für Nadelpapierholz 229—233 Mk. verlangt, aber nur 205—215
Mark geboten. Grubenholz wird fortwährend gefragt, während
Nadel=
ſtammholz und Laubrundhölzer angeboten ſind.
Schiffahrt, Frachten, Kohlen. Der Waſſerſtand iſt
in=
folge der ſtändigen Regenfälle gut, die Schiffahrt, überall in vollem
Gange. An Schleppraum und Schleppkraft beſteht Mangel. Die
Klein=
waſſeraufſchläge von 1,50 Mk. pro Zentmer wurdem mit ſofortiger
Wir=
kung wieder aufgehoben. Von den Rhein=Ruhrhäfen wird heute ein
Frachtſatz von 20 Mk. und ein Schlepplohn vom 28 Mk. nach Mannheim
verlangt. Die Kohlenzufuhren ſind zurzeit groß, reichen aber bei weitem
nicht zur Deckung des vollen Bedarfs aus, ſo daß immer noch zu
Erſatz=
brennſtoffen gegriffen werden muß. Qualitätskohlen ſind hauptſächlich
geſucht.
Tabak. An 1919er Tabaken wurden in dieſer Woche verkauft in
der Rheinpfalz in einigen Ortſchaften zu 500—600 Mk., im Bühlertak
zu 600 Mk. und in Rheinbiſchofsheim zu 700 Mk. pro Zentner. Viele
Verkaufsabſchlüſſe ſcheitern noch an zu hohen Forderungen der Pflanzer.
Die angelegten Preiſe unterſcheiden ſich in den einzelnem Ortzſchaften um
200—300 Mk. pro Zentner, eine Preisdifferenz, wie ſie noch niemals
beobachtet worden iſt. Die letzten Herbſtabake ſind fertig
fermen=
tiert und finden infolge ihrer ſchönen Farbe und gutem Qualität großes
Intereſſe. Mit der Fermentation der anderem Tabake iſt man in den
Magazinen voll beſchäftigt. Rippen ſind wieder gefragt.
* Berlin 5. Febr. Das Verlagshaus Uklſtein u. Co.,
das bisher die Form einer offenen Hundelsgeſellſchaft hatte, wird mit
Wirkung vom 1. Januar 1921 in eine Aktiengeſellſchaft
ver=
wandelt. Das Stammbapital beträgt 20 Millwonen Mark. Die
Gründer der neuen Geſellſchaft ſind: 1. Die bisherige Firma Ullſtein
u. Co., die beſtehen bleibt, 2. die Ullſbein=Zentralverwaltung G. m. b. H.,
deren Anteile ſich ſämtlich in den Händen der ſünf Brüder Ullſtein
befinden, und 3. dieſe perſönlich. Da es ſich um eine veine
Familien=
gründung handelt, bleibt der ge ute Aktſenbeſitz in den Händen der
Gründer und wird einheitlich durch die Ullſtein=Zentvalverwaltung
G. m. b. H. vertreten werden. Eine Begebung vom Aktien kommt nicht
in Frage.
* Verkehrslage im Ruhrrevier. Die in der
vergan=
genen Woche feitens der Eiſenbahnverwaltung verhängte
Zulaufs=
ſperre hat zwar nachträglich eine geringe Beſſerung in den
betrieb=
lichen Verhältniſſen zur Folge gehabt; die Wagengeſtellung für
den Kohlentransport war trotz der ſtark erhöhten Aufnahmefähigkeit
der Waſſerſtraßen ſo ungünſtig wie in keiner der vorausgegangenen
Wochen. Geſtellt wurden arbeitstäglich nur 17948 (i. V. 20 837)
Wagen, bei Fehlziffer 9449 (3676) Wagen. Die Lagerbeſtände nahmen
von 1017 218 Tonnen auf 182 425 Tonnen zu. Der Rhein hat zurzeit
noch vollſchnffiges Waſſer, infolgedeſſen ſind Verfrachtungen, namentlich
nach dem Oberrhein, ſehr umfangreich. In Dusburg=Ruhrorter Häfen
wurden arbeitstäglich 32 738 (25 334) Tonnen gekippt. Auch Leiſtungen
der Rheinzechenhäfen ſowie der Kanalhäfen gingen in Anbetracht der
güinſtigen SchiFfakutstzerbältniſſe weſentlich in die Höhe. In privaten
Rheinhäfen wurden 38 G75 (30 712) Tonnen amteſchlagen. öch
* Abſatzmangel und Feierſchichten auf den
Saar=
gruben. Die franzöſiſche Saargrubendivekvion teilte den
Bergarbeiter=
verbänden in einer Beſprechung mit, daß ſie gezwungen ſei, wegen
Man=
gels an Abſatz Feierſchichten einzulegen. Die Abſatzſtockung ſei durch die
Weltwirtſchaftskriſis verurſacht, welche auch in Frankreich, dem
Hauptabſatzgebiete der Saargruben, in die Erſcheinung trete imndem die
in Betwacht kommende Induſtrie keine Kohlen kaufe. Die Kriſe uird
ſeitens der franzöſiſchen Bergwerksverwaltung nur als eine
vorüber=
gehende angeſehen, da Verhandlungen im Gange ſeien, um Saarkohlen
nach Italien und der Schweiz auszuführen. Auch mit Deutſchland ſollen
ſeit Oktober Verhandlungen ſchweben, um auf dem Wege des
Aus=
tauſches von Ruhrkohlen Süddeutſchland mit
Koh=
len aus dem Saargebiet zu verſorgen. „Da die
Halden=
beſtände überfüllt und ſchon 1500 Kohlenhauer in Vorrichtung verlegt
ſind, ſoll am 31. Januar, 5. und 7. Februar vorläufig je eine Feierſchicht
eingelegt werden. Arbeiterentlaſſungen werden nicht vorgenommen.
* London, 5. Febr. Die Regierung ordnete eine neue
Herabſetzung des Mehlpreiſes um einen Schilling ord
Sack an. Seit November iſt der Mehlpreis um insgeſamt 12 Schilling
pro Sack vermindert worden. Man erwartet, daß ein erneudes
Sin=
ken des Preiskoeffizienten für den Lebensbedarf um 5 bis 10 Prozeut
eintreten wirb. — Nach einer Reutermeldung werden die
Zuſatz=
abgaben im Londoner Hafen, die am 10. Mai 1920
einge=
führt worden ſind, um B Prozent herabgeſetzt.
* Der engliſche Kohlenüberfluß. In Praa weilende
Engländer bieten den dortigen Induſtriellen engliſche
Bunker=
kohle an, die ſehr preiswert beſchafft werden foll.
HOIONO09
10 Kapdrl
RLAMMER-SEIEK
Bilder geworden
und ist heufe dank ihrer verblüffenden
Wasch-Krafr und ihres billigen Preises
die
Beste u. billiaste Seife
fun Wäsche und baus!
Preis Mk. + — das Stück
auf
1513fg
Elektr. Bügeleisen
Elektr. Kochtöpfe
Elektr. Kochplatten
Elektr. Brotröster
Elektr. Heizkissen
bis 15. Februar.
399 L. Lanfde 6.
Hugo Gerhardt
illigfte Bezugsquelle
Herrenſtoffe
— für gute
Nieder=Ramſtädterſtr. 81. /44034;
Kinderwagen
kaufen Sie am beſten im
Spezial=
geſchäft. Beſichtigen Ste unſer
Lager und vergleichen Sie unſere
billigſt geſtellten Peiſe. (14801g
J. Donges Wiegt
Eliſabethenſtraße 25½=
Telepl.
Sehnlstr.
Sooooloooo
L. Scharmann Nachf.
Fernruf 612 (R. Gestrich) Schulstr. 7, I.
Einefeldie meine
Henvenschneidere
Lnstllassige Ausfültrung.-
Gross
ichsortiert. Sioffiager
mit feinen bl. Damentuchen, la Qualität.
Stoffverſicaf im Arsschtnitt.
Spanische Rodega zum Palals Iüselst. 5
Sonntag, Rosenmontag
und Fastnachtdienstag
in den Parterre-Räumen großes Konzert,
. Stock Schrammelmusik mit
Tanzgelegenheit
vorzügliche Weine, ff Liköre u.
Spezialität Hausmacher Wurst.
Lufs Brugal.
528)
Ve
Hieſig. Schneidergeſchäft
fertigt Herren=Anzüge
unter Garantie für Sitz
Anfang 7 Uhr. Anfang 7 Uhr.
(*4904
Ecke Hlisabethen-Saalbaustrasse. Tel. 2176.
Seife 10.
Darmnavyer Tagolon, Sonntag, den G. Februar 15Z1.
mummer 3G.
Oie
kaufen
richtig
Konfirmations-Anzüde
in blau, schwarz und farbig
gute haltbare Stoffe
zu M. 350.—, 450.—, 550.—, 650.—
1731
Ludwigs.
plats Miy Schwad, Darmstadt Schulstr.
Ecke
Geſellſchaft Allemania.
Honntag, 6. Februar, 3 Uhr
„Stadt Pfungſtadt”
Tanz.
Es ladet höfl. ein Der Vorſtand.
— Erſtkl. Muſik. —
(*4829
Aobeteedd s
*
Karnevalverein Beſſungen
Faſtnacht=Sonntag, den 6. Februar,
nachmittags 4 Uhr:
Aunttrr mir ennn
in der Beſſunger Turnhalle, Heidelbergerſtr.
Kapelle Weber.
Nichtmitglieder pro Perſon 1.50 Mk.
Mit=
glieder und eine Dame frei, jedes weitere
Familienangehörige 1.50 Mk. (B1553
Anfang 4 Uhr. — Anfang 4 Uhr.
Mtttttsssttetsststttssttstt
Ludwigshohe.
Telephon 591
Telephon 591
gnachmittag
Heute uhr Konzett
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
(B1598
Anſchließend: Tanz.
OOAbabab3bIhz9a6b393939393852ag
Weinhaus „MAXIM‟
Ecke Schuchard- u. Lufsenstrasse 1: Ecke Schuchard- u. Lulsenstrasse
Dstag und Bonntag
M Aood WManafie
la Südweine, Spezialität: kalienische Küche, la Südweine.
Aen
Saal bau
Roſenmontag, den 7. Februar
Rheiniſcher=Abend
mit Damenhut=Modeſchau
von 7 Uhr ab Promenadekonzert
von 8 Uhr ab in zwei Sälen
Großer Ball
Modetänze
2 Muſikkapellen 2. Eintritt a 5 Mk.
Alle Damen erſcheinen in Hüten
(Sommer= und Winterſaiſon),
Muſikaliſche Leitung: Muſikdir. Micklet.
Kein Weinzwang! Anfang 7 Uhr.
Tiſchreſervieren in Vorbeſtellung und
Eintrittskarten im Vorverkauf bei Herrn
E. Schilling, Saalbaureſtaurateur, (1579
Masken haben keinen Zutritt!
Rummelbräu
Jeden Sonntag, nachm. u. abends
Künſtler=Konzert
Heute abend 8 Uhr
Großer Bunter Abend
Eintritt frei. Eintritt frei.
im
Faſtnachtdienstag Feſtfaak
Großer Ball
Erſtkl. Tanziuſtitut Ro
Nieder=Ramſtädterſtr. 64
früher Straßburg i. Elſ.
Mitte Februar beginnt ein Tanzkurfus
für Anfänger. In demſelben werden die
gewöhnlichen u. modernen Tänze gelehrt,
Privatſtunden jederzeit. (*3454rme
Hſ50505rſeſct
Wiatersdreen
8 Ernst-Lndwigstrasse 8.
Erstkl. Atablissement!
Täglich
AUnSLIOT=
Konzert.
ODD ED ENSNSDDBRN
O
V. D. A..
Saalöffnung
BTENI
Aufang
EN-MO
7 Uhr
6½ Uhr
Saatoat.
Faſtnachtdienstag, den 8. Februar
Im großen Haal von 7 Uhr ab
Großes Tanzfeſt
„Ein Kirchweihfeſt im Odenwald‟
Artillerie=Muſik.
Jedermann Zutritt.
Kein Weinzwang. — Anfang 7 Uhr.
Masken haben keinen Zutritt.
(1580
VEREINIGUNG DARMSTADTER ANOESTELLTEN.
AgggggagguugsBguguggsgdßdßes
Rosenmontag und Eastnnchtdienstag
Aheingauer Geinstuhe
Telephon 2474
Luisenplatz 1
An beiden Tagen
KONAARA
Abtell. Kap. Mickley
Aheinisches Fest
(mit Tanzgelegenheit)
Soupers ab 6 Uhr — Tischhestellung frükzeitig erbeten
Inh.: H. Moog.
74673fg)
V
Arim Drogerien eingetroffen.
macht dunkle Stoffe hell, und
Mrine können dieſelben in beliebiger
Farbe wvieder aufgefärbt werden. (*4961
Ein Verſuch überzeugt und ſpart viel Geld.
AAAAAAAAAAHAA
Café Nationaf
Can 5 Hrmrr50
Vel. 545
Ve
H. Hikt, platz z, 1l.
Spez.=Reparatur=
Werkſtatt für
Taſchenuhren
Reparaturen v. d. eiufachſten
bis zu den hompliz, werden
prompt u bllgausgef. (14492
Maßanfertigung
Lp.
Jackenkleidern,
Mänteln,
Konfirmanden=Anzügen
bei billigſt. Berechn. /*4869
Landgraf=Georgſtr. 34,III.
und erſtklaſſige
Verarbei=
tung, je nach Machart von
200—225 Mk. an.
Ange=
bote erbeten unt. W 31 an
die Geſchäftsſt. * 4317mig
Oefekte Schuhe
aller Art werden muit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei.
Kirchſtr. 10
Rubin gaden). (43a
Wel. 545
Nähmaſchinen=
Reparaturen
Vertrieb von neuen und
gebr. Maſchinen. (r4888
Franz Tepper, Grafenſtr. 31.
Kaufe gebr. Nähmaſchinen.
Sonntag, Montag und Dienstag
Funter Aben
Wer ſchreibt kleine u. größ.
Angeb.
. 6 Geict
Helle u. Hünchner Biere, Ia Wdeine
Tanz-Gelegenheit. :: Separate Weinstuhe.
Bigene Honzitoref.
v. ange
Strümp
W. geſt.
Noßdirferſt. 2,I. Fäs AAIIAAAAAAHIA
[ ← ][ ][ → ]Rummer 36.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den G. Februar 1921.
Seite 11.
AAIOTOOlSA
Schön, geschmackvoll, fein und modern,
Abenso billig mit dem Besten vom Guten, (560a)
Kleiden sich fortgesetzt sicher Knaben u. Herrn,
Mit Lust und Vertrauen sie folgen dem Rufe./
Konnmanaef Arizu
In blau, schwarz, marengo und gemustert
im Konfektionshaus
Grafenstr.
AOR 23.
PAaBT-AIOHLSPIOle
Grafenstr. 18 (Kaiserzaal)
Tel. 2522
Ab heute Sonntag!
HALAIOA
spielt die
Haupt-
rolle in dem
gross. Abenteuer-
Sensationsfilm
Tollkühne Handlungen!
5 spannende Akten
(16 12g0
Verblüffende Sensationen!
Heuf die Hurufklint
Heiteres Lustspiel in 3 Akten. In der Hauptrolle Else Eckersberg.
D. H. B.
Geſelligkeitsausſchuß
Am Donnerstag, den
17. Febr. 1921, abends
½8 Uhr, findet im
Con=
cordiaſaal, Waldſtr., ein
Vortrag des Kolleg. Hans
Sis aus Frankfurt a. M
über:
(1611
Hypnoſe
ſtatt. (Wach= und
Schlaf=
hypnoſe, Maſſenſuggeſt.).
Eintritt nur für Mitglied.
u. eingeführte Gäſte (
ge=
ſchloſſene Geſellſchaft).
Karten zu 2,50.ℳ (einſchl.
Steuer) ſind ſchon jetzt zu
hab. bei D. H.V..
Geſchäfts=
ſtelle, Alexanderſtraße 22,
Adolf Schwind,
Heidelber=
gerſtr. 77, III., Karl
We=
ber, Arheilgerſtr. 83, Karl
Grohe, Soderſtr. 64, Fritz
Stroband,
Kranichſteiner=
ſtraße 59zo, TV., und bei
den Vertrauensleuten.
Mitgliedsausweis vorzuzeigen!
Monatsverſammlung
d. Hausfrauenbundes
am 8. Febr., 4½ Uhr in d.
Küche Heidelbergerſtr 47.
1. Die Lohnſteuer d.
Haus=
angeſtellte, 2. die geplante
(*4946
Ausſtellung.
aldel Lannenl
bekannt als Honsul Madsen in „Herrin
der Welt”” in seinem ersten Grossflm
AAue. Baltaui
Grösstes Abenteuer- u. Sensationsdrama in 6 Akten
(zirka 3000 Meter lang).
Ausser
jchael Bohnen
Leopoldine Konstantin
Alexander Delboso
v. Winterstein
KSte
Union-heater
Residenz-Theater
Fortgetzung
und II. Neul 4on1 Lomps
„Wei Lesbaishent
Abentenerdrama in 5 Akten
Tonj Tomps — Louis Ralph
Der Olomn meiner Frau
Lustspiel in 3 Akten.
Künstier-Konzert.
Oenkral-Theater
Der indisoke Tod
Sensationelles Schauspiel in 5 Akten.
Hady Christians in der Hauptrolle.
Der maderne Kuigge im Film
Als Einlage:
I. Teil Der Millüarden-Dofrandaut
Hentnerband.
Rontag, den 7. Februar, nachm. 4 Uhr
im Mozartſaal, Schulſtr. 8: (* 5007
Monats-Veraammlung
berr Fuſtizrat
dt ſpricht über Winke f. Steuerzahler.
Sekr wikig!
Aasbige Ee!
Staut schleier
Seitſce Oollp:
partei Darmſtadt.
hnerstag, den 10. Febr., abends 7 Uhr
im Saale der „Loge” Handſtr. 10
Iicht Herr Stadtver. Reg.=Rat
Meyer=
hinz über das Thema:
lichseinkommenſteuer —
Reichs=
u. ihre Wirkung auf Rentner
Inolopſer und Kleingewerbetreibende,
yᛋſchließend iſt Gelegenheit, Fragen zu
„Fen, die der Vortragende beantworten wird.
Nach dem in Voxbereitung befindlichen Gesetz sollen die
mit einem Jahresgehalt von Mk. 15000 bis Mk. 30000 in
die Angesteliten-Verstcherung einbezogen werden.
Die Muslaludii
Eintrittskarten zum Preiſe von 1,50 Mk. in
WGeſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 5, erhältlich.
Wir laden die intereſſierten Kreiſe zu zahl=
5bem Beſuch freundlichſt ein.
(1576gm
Der Vorſtand.
wird voraussichtiich nur dann als Eraatz zugelassen,
wenn sie bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes
ab-
zeschloagen ist.
Wir empfehlen daher einen sofortigen Abschluss in
unseren neuzeftlichen Tarifen (bis Mk. 10 000 ohne
ärztfiche Untersuchang) damit die Versicherung
be-
steht, wenn das Gesetz kommt.
(1632gid
Auskunft usw. dureh:
1 Waisselkoin, Barmaddt
Telephon Nr. 2990 — Riadlingerstr. 39
General-Agentur der „Freia‟ Bremen-Hannoverschen Leb.-Vers.-Bank A.-G-
Kthe beestantscherärter
Barmstkelt.
R
Staatsbürgerabend
Mittwoch, 9. Febr. ds. Js., abds. 8½/ Uhr
„Weißen Saal” (Kaiſer=Saal)
oner: Dr. Th. Heuß=Berlin
Thema:
ſie politiſche Lage
Bu dieſer Verſammlung ſind alle
ſrteifreunde eingeladen.
Der Vorſtand.
Kränze
Myrten
Für Jubiläen
Gold= u. Silber=
Miyrten, Blüten, Kränze,
Blätter, Zaßlen uſw.
D in großer Auswahl
Kaſtenbuketts
Hochzeit= und Ammenſträuße
Künſtl. Blumen
für alle Zwecke.
Konkurrenzlos
billige Preiſe
durch direkten Einkauf in
den erſten Spezialfabriken
und teilweiſe eigene
Her=
ſtellung. (699a
Gg. Schubkegel
jetzt nur noch
Rheinſtr. 12½½
gegenüber der Hauptpoſt.
Konkurrenzloſes
Angebot
in Vorhängen.
Aparte Madras=
Garnituren mitBehängen,
Leinen= u. Tüllvorhänge,
Stores und Halbſtores.
L. Menger
Bleichſtr. 17.
(*4701
V
Klavierſtimmen
ſofort (67a
Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2547
n. d. Schwimmbad.
Aalzen=, Mahl=,
Schrot= u. Quetſch=
Mühlen
mit u. ohne Elektro=
Amotor, ſof. ab Lager
*lieferbar. Verlangen
Sie Proſpekt u. Preis.
Handels= u.
Ingenieur=
bureau G. N. H. Krug,
Darmſtadt
Lagerhausſtr. 32.
Teleph. 1859.
Erfinder —
Vorwärts=
ſtrebende! Die Induſtrie ſucht Erfindungen.
Ver=
dienſt=Anregung u. aufklärende Broſchüre „
Deutſch=
lands Aufbau” ſendet koſtenlos Batentkontor M.
Wenzel, Hannoven, Ferdinandſtr. 11. (E,12729
Tällschiia
Wiey Herzroth
Emilstr. 4 : Tel. 1060
Bei Verkrümmung
der Wirbelsäule
verlang. Sie kostenl.
Aus-
kunft über erfolgr. Hilfe.
W. Steiger’s
Orthop. Spezial Apparate
Wiesbaden,
Eckerntör-
derstr. 13. Zu sprechen
im „„Hotel zur Post‟,
Darmstadt, am
Diens-
tag, den 8. Februar 1921
von 9 bis 3 Uhr. (J,1594
Die jüngere
Achtung!
Dame
Defekte Schuhe werden
mit beſtem Kernleder
ge=
ſohlt und gefleckt bei
billig=
ſter Berechnung. (*5014
Withelm Koch
Kleine Bachgaſſe 1
Laden.
ſtein für Vogel= 1. Geſſigelzucht.
tupt=Berſammlung
Mtag, den 7. Februar, abends 8½ Uhr
im Vereinsloßal.
Hesordnung: Jahresbericht: Neuwahl des
Vor=
ſtandes; Anträge. Verloſung eines Hahnes,
Freiverloſung.
Mittwoch, den 9., und Donnerstag, den
s. Mts., wird im Orangeriegarten 1a
Anerfutter nur gegen Vorzeizung der Mit=
Nckarte abgegeben.
Der Vorſtand.
12 cbm
in den Stärken
nes, zartes Eichenholz von 18, 20, 22,
60 mm zur ſofortigen Lieferung bieten
wi=
wert an. Beſichtigung kann auf unſerem Lager
FA
Gebrüder Mainzer, Pfungſtadt.
K
AE
Für Schneider
Extra=Angebot!
öſten Marengo, 160 cm breit, gebe, um zu
Den, für 82,50 Mark ſtatt 110 Mark, 1 Poſten
nen Anzugſtoff, 135 cm breit, und grauer
Paftoff, 140 cm breit, ſtatt 110 Mark nur
70 und 80 Mark.
K. Rürnberger
(*4997
Saalbauſtraße 29.
Meßamt für die Mastarmessen in Leipzig
Auskunft erteilen auch der ehrenamtliche Vertreter des
Meßamts für den Handelskammerbezirk Darmstadt:
Georg Arnold, i. Fa. C. Arnold, Darmstadt,
Ecke Erbacherstr., Fernspr. Nr. 2457 und die
Handels-
kammer in Darmstadt.
— Heute —
Sonntag, 6. Februar:
nachm ½4, abends 78
2 Aufführungen:
Der Himmelſchuſter
Nachm.: Wochentagspreiſe.
Sonntags=Verkauf:
Ver=
hehrsbur. (bis 12 Uhr),
Reſidenz=Automat am
Weiß. Turm bis 6 Uhr
(1629
abends.
Orpheum=Kaſſe ab 2 Uhr.
Abbruch.
Ecke Pallaswieſen= und
Blumenthalſtr, ſind noch
verkäufl.: 1 Schuppen 99,2
Mtr. lg u. einige kleinere.
Näh. daſ., auch Sonntag
(*4881
v. 9—12,
—Hauſierer—
Aluminſom= und
Stahl=
waren kauft Ihr am
billigſten bei (84949gid
Wilhelm Heiser
Frankfurt a. M.
Leipzigerſtraße 47,
Raſierklingen
werd, wie neu geſchliffen
das Stück 10 Pfg.
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9, (86a
Heſſ. Landestheater
Sonntag, 6. Februar.
98, Mietvorſtellung.
E 19.
Der Ring
des Ribelungen.
Erſter Tag
Die Walküre.
Erhöhte Opernpreiſe.
Anf. 5½ Uhr. Ende vor 10 Uhr.
Bopverkauf and.
Tages=
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.
Montag, 7. Februar.
Außer Miete.
Sondermiete Serie Xl‟,
Die Fledermaus.
Gewößnl. Opeunpreiſe.
Anfang 7 Uhr.
Speise-„Einmack-A
u. Wein-Hssig
iu beſten Qualitäten
empfiehlt
Martin Jahn A
Pallaswieſenſtr. 30,
Beleph. 305. (587a
Heirat.
Gebild. Dame, blond,
34 Jahre, angen. Aeußere,
mit idealer
Weltanſchau=
ung, muſik= u. naturlieb.
wünſcht Lebensgefährten
mit ebenſolchen
Charakter=
eigenſchaft., entſpr. Alters,
welchem an ein. gemütl.
Heim gelegen iſt, kennen
zu lernen.
Angeb. mit Bild unte
Z 81 an die Geſchäftsſt
Diskretion zugeſichert und
501e
verlangt.
2 Freunde
im Alter von 21 u. 22 J
(Ing.=Laufb./ hübſche Erſch.
wünſchen die Bekanntſch.
zwveier jung., hübſcher
bebensfr, geb. Damen
zw. ſp. Heirat. Angebote
unter 2. 75 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl. (*4998
Heirat! Vermög. Damen
w. glückl Heirat! Herren,
a ohne Vermög, g. Ausk
Frau PUHLMANN.
Berlin 58, (J1122
Weissenburgerstr. 43.
in weißer Bluſe u. weißem
Hut, welche in Begleitung
einer ält. Dame am Freitag
abd. im Orpheum (
Sperr=
ſitz) war, wird v d. jünger.
der beiden Herren, welche
a. Tiſche gegenüber ſaßen,
wenn ehrbare Annäherung
erwünſcht, u. Lebenszeich.
Hauptpoſtlagernd,
Sperr=
ſitz” gebeten. (*4883
Beamter
26 Jahre alt, edler Char.,
Natur=, Muſik= u.
Kunſt=
freund, ſucht Bekanntſchaft
mit einem gebild., hübſch.
Fräulein
zw. ſpät Heirat,
Eventl. Einheir, in Geſch.
Diskretion Ehrenſache!
Angebote unter Z 60 an
die Geſchäftsſtelle, /*4235
(kus
Herren
aller Stände kann gute
Heirat nachgewieſen
wer=
den von Joh Brutſcher,
Pfungſtadt, Niederſtr. 2.
59
Frl., Jahre,
h. fremd, möchte mit
Herrn, am liebſten
Hand=
werker, bekannt werden
zwecks Heirat. Anbebote
unter Z 49 an die Ge=
Geſchäftsſtelle. (*4315
Selbſtändiger
Handwerksmeiſt.
anfangs der 30er Jahre,
ang. Aeußere, ſucht, da es
ihm an paſſ. Damenbek,
fehlt, mit Fräul. od. jung.
Witwve, w. Sinn f. Geſch.
hat, bek. zu werd. zw. ſp.
Heivat; etw. Verm. erw.
Ang. erb. m. Bild, welch ſof.
zurückgeſ. w., unt. Z 43 an
d. Geſchſt. Ehrenſ., ſtrenge
Diskr. zugeſ. u. verlangt.
Anon. zwecklos. (*4875
Groß=Kaufmann (TV,1580
48 J., Wwr jugdl. ſtattl. Erſcheinung, vermög. m.
gut. Geſchäft, wünſcht Reigungsehe mit gebild.
Hof= od. Gutsbeſ.=Tochter od. Witwe i. Alter bis
reiches, ſonn. Herz in ebenſolch
ca. 36J
itzt m. Verm. u. /od.
Land=
anmut.
beſitz. Da Such ein traut., mögl. mat. ſorgenl.
Heim in idhll. Gegendanſtr., wo Schönh dieNatur
u. Reinh. d. Seelen verbind. kann u. ſoll. Bildoff.
erb. vertrauensvoll u. D 567 an Ann.=Exp. von
Danckelmann, Hamburg 1. Diskret. Ehrenſ.
Drrer Dang. Dertnn
Wir haben für einige Millionen Schuhwaren zu erſtaunlich billigen Preiſen erworben und den Bezirks=Konſumverein
Darmſtadt mit dem Verkauf derſelben beauftragt. Im Saale der alten Brauerei des „Hanauer Hofs”, Eingang Mauerſtraße,
findet der großangelegte Verkauf ſtatt und zwar ab
Es kommen zum Verkaufe nur:
ſchwarz und braun
„a Herrenſtiefel, von. . . . . . Mk.
10-H5
ſchwarz und braun
Mk.
von .
Ia Damenſtiefel,
90-10
Größe 23 aufwärts
Mk.
1a Kinderſtiefet, von
98—70
Burſchenſtiefel vn
Mr. Bu440
von 9—1 u. 2½4-5 Uhr.
Männer=Arbeitsſchuhe, gngelt. M.
125
r.
Frauen=Arbeitsſchuhe „
65
Ia Qualität, in ſchwarz
Damen=Hatdſchuhe, ud farbig zu .. . Mk.
76
Damen=Halbſchuhe, bram elegant : .. N. 120
ſowie alle Sorten Stiefel und Schuhe in jeder gewünſchten Art.
(1593
Zum Verkauf gelangen nur Ia Schuhwaren und zwar an jedermann.
Packmaterial iſt mitzubringen.
Gewerkſchafts=Kartell. Leuſchner.
Montag, den 7. u. Dienstag, den 8. Febr.
verkaufe
einige Reſte für
Kouſinanden Afzige
paſſend in blau, braun uſw., ſehr preiswert.
K. Nürnberger
Saalbauſtraße 29.
*4884)
Von erſtklaſſiger Firma
5—10 Reklameſchaukaſten
gleichwie welcher Größe, auch günſtige
Wandplätze zum Anbringen ſolcher in beſter
Geſchäftslage der Stadt geſucht. (*47488g
Erbitten Preis u. Mietdauer. Angebote
unt. Z 3 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
Bei einer Auswahl von nahezu
200 Stück Kinderwagen,
Promenaden=, Sport=
Sportwagen
und Liegewagen
von 95 ℳ an
ſind meine Preiſe die billigſten.
Beſichtigung gefl. erbeten.
Schiller=
Bilyeim Lehroau platz
Spezialhaus für Kinderwagen. 1578
Einrakmungsgeschäß
mit dleklrischem
Betrieb
KKM
Elisabethenstr.30
Telefon 1728
*
Ich empfehle
echte Königsberger Sommerl
Saatwicken,
prima ſchimmel= und ger
freie Ware,
abgerieben, ſtumpl.
Gelbrübenſamen, goldg. Lobberich
ferner alle Sarten
Mehrere Chaiſelongues
mit verſtellbarem Kopfteil preiswert abzugeben.
Aufarbeiten und Neulieferung von Polſtermöbeln
und Betten bei billigſter Berechnung.
(B,981
Herdweg 18.
Friedrich Eigenbrodt, Telephon 1ogs,
Für Kreppel u. Kuchen
Friſch von der Mühle
Mais=Blüten=Mehl
reinſchmeckend und bachfähig
wie Weizenmehl
Pfund . . + 3.50
10 Pfund . X 34.00
Butter=Oel.
fettreich und reinſchmeckend
Schoppen Mk. 10.00
11.00
Speiſe=Oel
12.00
Tafel=del
15.00
Erdnuß=Oel
Margarine
loſe gewogen . Pfund Mk. 11.00
Anton Braunwarth
Ernſt=Ludwigſtr. 3. (162780
(74694)
andpflige
für Garten= u.
Kleinland=
wirtſchaftsbeſitzer, 3 D. R.
G M. Vorſtehende, äußerſt
gewinnbring. Erfindung,
die ein unbegrenztes
Ab=
ſatzgebiet und womit ein
enormer Gewinn z.
erzie=
len iſt, iſt im Lizenzwege
durch den Erfinder i. allen
Städten an einſchlägige
Fabriken, tücht.
Schloſſer=
oder Schmiedemeiſter zu
verkaufen. (1,1595
Bindernagel,
Erturt, Roonstr. 293.
5 Ztr. Rußhohlen
gegen Kartoffeln — zu
tauſchen geſ. Angeb. u.
2. 66 a. d. Gſchſt. (*4979
Futter=Kartoffeln
zu kaufen geſ. Ang. unt
2 74 Geſchäftsſt. (*4990
Schmierſeife
in Gebnden von 12½ u.
25 Kilo. Preis Mk. 3.50
per Kilo laufend abzugeb.
Verſand erfolgt unter
Nachnahme oder
Vorein=
ſendung des
Fakturenbe=
trages. Karl Ritzheim,
Großhandlung.
Ludwigs=
hafen g. Rhein, (k.1894
Madandgenaß
geſchnitten.. 15.75 6
liefert, ſo lange Vorrat
reicht, frei Haus /14956gid
peter Seeger IV.
Pfungſtadt
Kaplaneigaſſe 50.
die beste 40 Pfg.
Ligarette.
Zigarettenfabrik
Gebr.Marschallik
Darmstadt,
Hügelstraße 73.
Tel. 951. (9892
Aatttt
Ia Fettheringe
hochfeine, belikate, ca. 20
em lang, ca. 80 bis 70 Stück
1I1597
ℳ 27,50.
Ia Rollmöpſe
pikaut, ff. gewürzt, ca. 65
Stück „N 33.50, in
Poſt=
fäſſern franko per
Nach=
nahme. Auch en gros in
großen Tonnen.
Heringshaus HANSA
Berlin K 25, Dirckſenſtr. 43,
Laſtwagen
leer nach Frankfurt
fahrend, ſucht Fracht —
nach dorten. Anfr. nach
(1566
Grafenſtr, 43,
norddeutſche Saatkartoffeln
nur in Ladungen.
Carl Höfer, Pfungſtadt.
Preisabſchlag!
Elektriſche Bügeleiſen
Elektriſche Kochtöpfe
Elektr. Beleuchtungskörper
Glühlampen
Taſchenlampen=Batterien
Rierere4
Telephon (
171 Val. Niebes ſtraßes
Elektriſch. Inſtallations=Geſchäftl
„ſchnellſtere
Inſtalliereg
ſelbſt. Elektro=Motoren lieferbar.
Billigſte preiſe.
(*490
St. Jakobs-Balsam
11
(gesetzlich geschütztes Wortzeichen).
Vorzüglich bewährtes Mittel gegen
Quel=
z schungen, Schnitt-, Brand- und Pros‟
wunden, Flechten, Hämorrholden. Bein
schäden, Ausschläge, Wundsein d. Kinder
Für die Fußpflege unübertrefklich.
Zu haben in der Einhorn-, Hof-, Merckſ
schen und Mangold’schen Apotheke.
Engros-Vertrieb Fr. Schäfer, Darmstadhl
teiss
nuununansrs-
aunnaunravae=
Sommer- u. Winterhüt
vom einf. bis zum maod. Genre,
werden u. n. fachm. Ausjührung
angelert,, umgearb. u. 1assonierd.
Jeck-Leußler, Putz-Sal
Lrbaeherstraße 3, parterre, 141
Kochherde
reichhaltige Auswahl, anerkannt bewährtes Fahr.
Herdfabrik u. Emaillierwerh, G. m. b. H.
in Darmſtadt, Landwehrſtraße 68.
Aufmerkſame, fachmänniſcheBedienn!
kein Kaufzwang, erheblich ermäßigte Preiſe
H. Zimmer & Cie., Eiſenhandlung
Darmſtadt, Schützenſtr. Nr. 3.
Mergmtatgidintt ſian Tamſtädtet Tagdlat
ANummer 6
Massnanzangannannnnananannncnagnnngnann
Das Vaterland darf jedes Opfer fordern.
Theodor Körner.
Massannnannngannnnnnnnngaennnargansungs
Warum ſpielen die Tiere?
Der bekannte Tierpſychologe Herr Profeſſor Dr.
Baſtian Schmid=München=Solln ſtellt uns auf
Erſuchen folgenden authentiſchen Bericht über ſeine
die Spiele der Tiere betreffenden Forſchungen zur
Verfügung.
Diefe von Philoſophen, Pſychologen und Zoologen mehrfach
ſtevorfene Frage hat verſchiedene Ausdeutung erfahren und
30 letzten Endes nicht immer unbeeinflußt von der
Weltan=
uung des betreffenden Forſchers. Zum mindeſten lauten die
orten der Zoologen anders als die der Philoſophen, und
beeinflußt ſind die Löſungsverſuche von der Art, wie der
zelne zu entwicklungsgeſchichtlichen Theorien ſich einſtellt.
ſin auch eine reſtloſe Beantwortung der Frage niemals
ge=
hien wird und die Spiele der Tiere uns immer jenen
unauf=
ſiesbaren Reſt von Rätſeln übriglaſſen, auf den ſchließlich alle
bleme des ſeeliſchen Lebens hinlaufen, ſo darf die
Wiſſen=
hierin weniger eine Entmutigung als vielmehr einen neuen
beiz zur Erforſchung ſchwieriger Aufgaben erblicken. Zunächſt
oen wir uns durch eine Unſumme von Kleinarbeit, durch
un=
lüdliches Beobachten und unvoreingenommenes Deuten der
ſiuche und Ergebniſſe hindurchringen müſſen. Wir werden
beſcheiden müſſen, ſorgfältig zu unterkuchen, wie die Tiere
hen und wann ſie ſpielen. Aber ſchon die erſte Frage iſt zu
brell, inſofern nicht alle Tiere ſpielen und ſodann, weil die
ſte je nach ihrer Organiſation nicht nur verſchieden ſpielen,
ſtern verſchieden ſpielen müſſen. Die Taucher und Schwimmer
ſen anders als die Flieger und Kletterer, die Wühler anders
ie Läufer, die Räuber anders als die harmloſen
Pflanzen=
dr. Ihre Organiſation, ihre verſchieden geartete geiſtige
Be=
lug und ſeeliſche Veranlagung zwingt ſie dazu. Ebenſo iſt es
der Frage nach dem wann, nicht allein nach dem wann der
hendperiode, ſondern nach dem wann des Tages, der Dämme=
T, der Nacht, im ungeſättigten oder geſättigten Zuſtand, in
AAſchaft oder allein, mit oder ohne mütterliches Tier. Erſt
4,wenn eine Anzahl einwandfreier Beobachtungen vorliegt,
te man die letzte Frage ſtellen und ihr eine Deutung zu geben
tchen.*)
NDas Spiel des Tieres iſt ein Ausfluß ſeiner individuellen
mte, beeinflußt von Temperament, Charakter und
Intelli=
generell jedoch beſtimmt von der phyſiſchen Organiſation
Dem geiſtigen, ſeeliſchen Charakter der betreffenden Art, unter
ünden ganzer Gruppen von gleicher Lebensweiſe, wenn auch
iedener Abſtammung und Verwandtſchaft. So wie es eine
elation der Organe gibt, wie beiſpielsweiſe lange Beine
langen Hals und Schnabel bedingen, weil ſonſt der Nah=
Eerwerb und ſomit die Exiſtenzbedingungen der betreffenden
y in dieſem Falle beiſpielsweiſe der Stelzvögel, in Frage
41 würden, ſo iſt die ganze Lebensweiſe eines Tieres not=
Iiu mit einer Reihe von körperlichen und geiſtigen
Eigen=
en verknüpft, oder wie man umgekehrt ſagen kann, iſt jene
dieſe bedingt.
Uganiſation, Lebensweiſe und pſychiſche Veranlagung bil=
In der Tierwelt eine geſchloſſene Einheit. Dieſer Satz, den
mellerfaſſer in ſeiner im gleichen Verlag erſchienenen Schrift
Tier und wir” aufgeſtellt und auch durch bekannte Tat=
E erklärt hat, wirft auch auf das Spiel der Tiere einiges
Vchiller und mit ihm auch der bekannte engliſche Philoſoph
bencer glaubten als die eigentliche Urſache des Spieles den
ſſchuß an Kraft anſehen zu ſollen.
weifellos hat die Theorie vom Kraftüberſchuß eine
weit=
de Berechtigung, wenn ihr auch andererſeits nur der Vert
Teilerklärung zukommt. Wie bei allen komplizierten
Vor=
n und Geſchehniſſen eine Erklärungsurſache nicht ausreicht,
Darmſtadt, 6. Februar
Jahrgang 1921
„Vgl. Prof. Dr. Baſtian Schmid: „Das Tier in ſeinen Spielen”
das Tier und wir”, Leipzig. Theodor Thomas.
Mütter.
Novellette von Richard Rieß.
(Nachdruck verboten)
Unter dem Wege, der am Bahnhofe anhebend, das Dorf in
r Linie durchſchnitt, knirſchte der Schnee, dem das klare,
Vinterwetter gewogen war. und die Sonne, die heute
Heuchtend als wärmend, auf das Dorf herniederſah, ließ auf
veiß ſtrahlenden Schneewällen der Wegborde Myriaden
er Glitzerſterne auffunkeln. Leicht aufgeſchüttet lachte die
Maſſe dem Wanderer entgegen und ſtäubte ihm bisweilen,
leinen ſcharfen, winterlichen Nordwind verleitet, näſſende
ins Antlitz. Sonſt lag Frieden über dem kleinen Gebirgs=
Nur bisweilen ſchlug das haſtig getauſchte „Grüß Gott!”
gegnender Gebirgler aneinander.
loch geſtern freilich, da war es auf der „Mittelſtraße” lauter
ngen. Die Bauern, die in den kleinen, rotgeziegelten
en wohnten, hatten den ganzen Tag lang über die ſelten
tte Pracht reicher Pelze geſtaunt. Und dann dieſe Damen,
kverren! Und dieſer kriegeriſche Troß von Schlittengefähr=
Sogar ein Automobil hatte ſich durch den Schnee gewagt!
Eeſtaunten die Bauern, und ſie lächelten geringſchätzig über
Umperlichkeit der Damen, die die zierlichen Lackſtiefelchen
tig über den Schnee trugen, die pelzbeſetzten Kleider
behut=
rafft . . . „Stadtweibsbilder!” ſagte der Moosbauer ver=
Worauf der Niederhofbauer ſagte: „Laß fei guat ſaan,
gur ... dees G’ſchäft, was der Oberwirt macht mit dene
Dräck, dees is ga net zwider. Verloacht bleibt aa für uns
o dera Huchzat . . . dera . .
enn geſtern war eine Hochzeit im Dorf gefeiert worden.
chzeit eines feinen Stadtfräuleins. Der ganze große Saal
erwirtshaus war von den Herrſchaften mit Beſchlag belegt
R... für die kurze Feierlichkeit der Trauung und das
F „Aan Lutheriſchen hoams ſi mitbracht aus der Staadt
m Ort, der no ſo quat iis im rechten Glaub’n . . A Schand
cimpfte der Moosbauer. Und der Unterhofbauer ent=
„Der Evangelſchi, den haba’s wieda mitg nomma
Goldſtückl, die hoam’s daglaan . . . Womit er nicht Un=
Lute.
och am Abend der Hochzeit waren die Gäſte insgeſamt
abgefahren . . . mit dem Extrazuge, der ſie in ihre Mün=
Sotels zurückbrachte. Nur die Brautmutter blieb noch im
Denn es gab ja hier noch mancherlei zu erledigen.
ars erſte aber empfand Frau Aſta nach den Aufregungen
ühen der letzten Tage ein ſehnendes Bedürfnis nach Ruhe
rholung. Sie wollte heute den ſchönen Wintertag aus=
R und hatte ſich auf den Weg gemacht, um eine der Höhen,
en Füßen ſich die kleine Ortſchaft breitete, zu erklimmen.
m ging ſie nun die Dorfſtraße entlang, nur ſelten ſtehen
d. um mit der Hand ein wenig über die Augen zu fahren.
S fie die Wegbeuge überſchritten hatte, wo die Straße, ſich
is verengend, in ſtarrem, rechtem Winkel nach den Bergen.
2, ſchritt ſie hurtiger aus. Und bald war Frau Aſta aus
ſondern gewöhnlich eine Anzahl von Kräften und Potenzen in
Frage kommen, ſo auch hier. Der Kraftüberſchuß iſt der
phyſio=
logiſche Auftrieb, der beim Menſchen wie beim Tier wirkt und
ein Umſetzen von Energie in verſchiedene Bewegung bedeutet.
Fragt man ein Kind, warum es ſpielt, ſo wird einem häufig
die Antwort: Weil es mich freut”, und fragt man weiter: „
Wa=
rum freut es Dichs”, ſo hört man vielfach: „Weil es luſtig iſt!”
Weiter kommt man nicht. Freude an der Tätigkeit, am
Hervor=
bringen von Wirkungen iſt der letzte Grund. Nun hören wir
aber, daß die Freude, die Gefühle der Luſt — phyſiologiſch
ge=
ſprochen — dem Leben Rhythmus geben, das Nervenſyſtem und
damit Blutumlauf und Stoffwechſel im günſtigen Sinne
beein=
fluſſen. Bei den engen Beziehungen zwiſchen Seeliſchem und
Körperlichem gehen pſychiſche Impulfe ebenſo auf das Phyſiſche
über wie umgekehrt. Wie jedoch das Geiſtige mit dem
Körper=
lichen im Zuſammenhange ſteht und welcher Art die Einwirkung
iſt, entzieht ſich unſeren Blicken. Die Freude, das Spielen um
des Spielens willen, iſt eine gegebene Tatſache. Auch hierin ſind
der Theorien viele in die Welt geſetzt worden, und die ſubjektiven
Momente ſpielen darin keine geringe Rolle. Inwieweit ſich der
eine mehr dem Metaphyſiſchen und dem Göttlichen nähert, der
andere ſich mit einer platten und bündigen materialiſtiſchen
Theorie ſättigt, ein Dritter in dauernder Skepſis ſchwebt, iſt eine
Sache für ſich.
Der Verfaſſer kommt auf Grund zahlreicher planmäßig
en=
geſtellter Verſuche und Beobachtungen zu dem Ergebnis: Das
Spiel der Tiere iſt eine pſychologiſche Tatſache, phyſiologiſch
fun=
diert und beeinflußt, mit der Biologie ihrer geſamten
Organi=
ſation unergründlich verankert und auf Freude, Lebensbejahung,
luſtbetont geſtimmt. Denn nicht lediglich auf phyſiologiſchem,
ſondern ganz beſonders auf pſychiſchem Gebiet (einſchließlich der
Inſiihkte), iſt das Spiel aufzuſuchen, müſſen die Hebel der
For=
ſchung einſetzen. Charakter und Intellekt, Alter und Geſchlecht,
Richtung des Spiels unter Beachtung der Abſtammungs= und
Lebensverhältniſſe des Tieres, und der körperliche Ausdruck
müſ=
ſen ſorgfältig beobachtet werden, wie denn auch die Auswirkung
der Spiele nach den verſchiedenen Seiten hin genau verfolgt
werden muß. Für die Wiſſenſchaft ergibt ſich ſomit ein weites
Feld — und ihre Aufgabe iſt es in erſter Linie, die Dinge der
Natur und auch des Seelenlebens zu beſchreiben. Sie zu erklären
im Sinne der Auffindung letzter Gründe iſt ſie nicht imſtande.
Im Wiſſenſchaft und Technik I
IEEErrRi.
esenstenensrici
nk. Aus der Geſchichte der Daktylofkopie. Die Daktyloſkopie
oder die Lehre über die Fingerabdrücke iſt ziemlich neu, wiewohl
ihre praktiſche Anwendung ins 7. Jahrhundert zurückreicht. Die
Chineſen, führt Diplom=Ingenieur Spisbach im Prometheus,
Zeitſchrift für Wiſſenſchaft, Technik und Induſtrie, Berlin=
Friedenau, aus, waren es, die auf dieſem Gebiete, wie auf ſo
wianchem anderen, gis erſte ſich die Unverfälſchlichkeit der
Finger=
abdrücke zunutze machten und letztere als Unterſchrift auf
gericht=
lichen Urkunden und Eheverträgen einführten. Ihnen folgten
die Japaner und Inder. Nachdem die Daktyloſkopie vom
Oeſter=
reicher Purkinje wiſſenſchaftlich und von Sir William James
Herſchel praktiſch erprobt worden war, fand ſie in der Neuzeit
auch bei den modernen Völkern Eingang, und zwar hauptfächlich
für jene Fälle, in denen es ſich um geächtete Perſonen handelt,
die man mit einem unſichtbaren, aber unverwiſchbaren Merkmak
für ewig zeichnen will. Der Fingerabdruck verrät in ſeiner
pho=
tographiſchen Vergrößerung dem Eingeweihten viel mehr, als
der Laie zu ſehen vermag. Die Erkennungsmerkmale ſind nicht
nur in der Zahl und im Verlauf der Papillarlinien, ſondern in
verſchiedenen beſonderen Eigenheiten, wie Unterbrechungen,
Punktierungen, Veräſtelungen und dergl. mehr gelegen. Neben
der Daktylofkopie hat ſich die von Dr. Locard begründete
Poro=
ſkopie entwickelt, die den Identitätsbeweis nach den einzelnen, Nachtwächter, ſtellten das Geſchehene feſt und verklagten den
zwiſchen den Papillarlinien auftretenden Poren zu führen
ver=
tiſchen Auswertung noch lange nicht zum Abſchluß gelangt. Erſt
neuerdings iſt ein Franzoſe auf den Gedanken gekommen,
dak=
tylofkopiſche Röntgenaufnahmen zu machen, indem er die
Pa=
pillarlinien mit dem roten Blei abgedeckt hat. Dem Dozenten
an der höheren Polizeiſchule in Potsdam, Ing. S. Nelken, iſt vor Richter Smidt!”
ch
dem Bereich der Häuſer gekommen, die ihren Weg bisher
be=
gleitet hatten. Nur ſelten wuchſen, idhlliſche Ausſichtspunkte
be=
tonend, kleine Landhäuſer aus der Berglehne. Nun öffnete der
Wald ſein Tor, durch das der Weg in energiſcherer Steigung wohl ihr dadurch auch das letzte Kind verloren ging. Aber mit
in den Wald hineinwagte. Vor ihr lag wie ein treffliches
Meiſter=
bild die Landſchaft iſt prieſterlicher Ruhe. Sollten wirklich in
den kleinen, mit Puppenakkurateſſe errichteten Häuschen, die in
ſtreifen und, an ſeinem Nordrande ſteil emporgeworfen, der
Rie=
ſenzug des Gebirges mit ſeinen Höhen und Zacken. Im blauen
Meere des Himmels ſchwammen weiße Wolken, die in ihrer un= Ewigkeit gerufen wurde. Erinnerungen an eine ſonnige
Jugend=
ſinnlichen Reinheit wie Widerſpiegelungen der Schneelandſchaft, zeit in der heimatlichen kleinen Neſidenzſtadt und dann .. . an
anmuteten.
ihres Genuſſes bewußten Augen. Die Unruhe der letzten Tage, gelöſt hatte. Der Vater ging zuerſt. . . dann Wilhelm, dann
die in ihr noch immer nachzitterte, verklang allmählich. und Gottfried. Und nun hatte man ihr auch Edith entführt. Frau
mutiger, glücksſicherer ſchritt ſie aufwärts. Friſch gefallener
Schnee, der unter ihrem Schreiten knirſchte, bot ihren Füßen, entlaubten Baumes trat vor ihre Seele.
Halt. Die Natur ſchwieg. Bisweilen knickte ein dürres
Tannen=
äſtchen und fiel unhörbar auf den Boden, von deſſen weißem
Samt es ſich wie von der hellen Tapete eines Mädchenboudoirs
einem kleinen Holzſchlitten zu Tale ſauſte . . . „Ins Leben ..."
dachte Frau Aſta unwillkürlich, und alsbald kam ihr dann auch los — weiter durch den Schnee.
dies in den Sinn. „Ich ſelber aber wandere der Höhe zu ...
dem Leben abgewandt . . . in die Ewigkeit. . ich ſelber.” Dann
raſtete ſie tief aufatmend ein wenig und ſtrich ſich über das Haar, Straße, von Menſchen beſchirmt . , bis einer nach dem anderen
das unter der ſchwarzen Wollmütze ſchon grau zu werden begann, von mir wich. .. einer nach dem anderen . . . nun aber ſtehe ich
Als ſie dann weiterging, überfielen Sorgen des Alltags dieſe
melancholiſchen Gedanken und verſcheuchten ſie: Ob das junge einſam. Undurchdringlichkeit umſchwebte die Schreiterin. „Ein=
Baar wohl heute noch weiter nach dem Süden reiſen wird ... ſam . . ." Sie ſprach langſam die kühlen Silben dieſes Wortes
Daß ſie nur ja nicht vergeſſen, in Zürich Onkel Felix aufzuſuchen und koſtete die Wehmut ihres Nachgeſchmacks auf der Zunge.
den verbitterten Dichter, der nach ſeinen Enttäuſchungen in
der Heimat die Schweiz zum neuen Vaterlande erkoren hatte .
Eigentlich wäre es ja ganz gleichgültig, aber der alte Mann Ein fam” . . . Sie erſchauerte unter der Näſſe. Und
unwill=
würde ſich ja doch freuen . . . Und daun: Franziska wird ja wohl lürlich kam es von ihren Lippen: „Ich ... bin ... ganz
zu Hauſe alles auspacken. . ſie iſt ja eine treue, verläßliche
Per=
nicht fürchten mochte in der großen Wohnung ....
Ja, die große Wohnung ... für wen hatte man die jetzt
eigentlich noch . .?. Früher freilich, als Gottfried und Wilhelm
noch daheim waren . . . Gottfried hätte eigentlich mal ſchreiben
lönnen. . er hat nicht mal zur Hochzeit gratuliert . . aber von
Illinois bis Oberbahern iſt es halt kein Katzenſprung. Gottl, nommen von der herben Wolluiſt ihres Leides. Jn ihren Ohren
Der arme Junge ... ſo weit. . Cs war damals noch ein
Wagnis . .. aber die guten Ausſichten
Sinn. Und ſie dachte an ihren Aelteſten, der in Afrika bei der
Schutztruppe ſtand. Tapferer Kämpfer . . .!". Wenn ihr nur
wenigſtens Edith geblieben wäre . . . Aber nun noch noch die ſie den weißen Schleier, um die Tränen aus den Augen zu ſtrei=
.. . ſo weit ..
es gelungen, letzteres Verfahren zu vervollkommnen, indem er
ohne jegliche Abdeckung der Papillarlinien die Nöntgemaufnahme
ausführt und lediglich die leicht angefeuchtete Hand auf die
licht=
empfindliche Schicht der Platte legen läßt. Es tritt hierbei der
Abdruck der Fingerlinien viel deutlicher, als bis jetzt hervor.
l1eberdies werden Nagel und Nagelkuppe deutlicher ſichtbar. Die
Nagelbildung iſt aber mitunter überaus charakteriſtiſch und
ge=
währt wichtige Anhaltspunkte.
vk. Der tieriſche Körper als Wärmekraftmaſchine. Eine
neue Theorie der energetiſchen Wirkungsweiſe des tieriſchen
Kör=
pers iſt nach der Zeitſchrift der
Dampfkeſſelunterſuchungsgeſell=
ſchaft von J. Fiſcher auf den Geſetzen der Thermodynamik
auf=
gebaut worden. Der Organismuis iſt nach der Anſicht Fiſchers
eine Wärmekraftmaſchine, der die Wärme durch das Blut
zuge=
führt wird. Nerven und Muskeln bilden die Einrichtung zur
Umwandlung der Wärmeenergie. Die Wärme fließt den
Mus=
keln zu und die Abfuhr der nicht umgeformten Wärme findet
durch die Körperoberfläche ſtatt. Die Nerven ſind
Thermoele=
mente, die aus ſelbſtändigen, gegeneinander iſolierten
Plasma=
leitern beſtehen und im Aufbau vollkoummen den elektrotechniſchen
Thermoelementen gleichen. Sie ſind ſomit nicht nur Erzeuger
elek=
triſcher Ströme, fondern auch Vorratsſpeicher, aus denen je nach
der Höhe der Beanſpruchung durch die Muskeln aufgeſpeicherte
elektriſche Nutzarbeit entnommen werden kann. Die Muskeln
ſind als Elektromatoren im elektriſch=phyſikaliſchen Sinne
an=
zuſprechen.
Bangsen
Im!!
Mannigfaltiges
IErrarrrdiert
wrn
Vhe
C.K. Richter Smitt. Eine Fülle luſtiger und bezeichnender
Geſchichten werden im. Inſel=Schiff” von einem jener jetzt mehr
und mehr ausſterbenden volkstümlichen Originale erzählt, die
es noch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gab.
Der Mann, von dem dieſe Geſchichten noch heute erzählt werden,
war ein Nichter namens Smidt, der in einer unſerer alten
Hanſeſtädte ſeines Amtes waltete. Einmal hatte er ein altes
Fiſchweib, das ſeine Mitmenſchen mit höchſt unflätigen Worten
beſchimpft hatte, verurteilt. Die mit einem ſo ſchlimmen
Maul=
werk behaftete Frau nahm das Urteil natürlich nicht ruhig auf,.
fondern ſchrief noch auf dem Flur vor dem Verhandlungszimmer
kreiſchend: „Ick lot mit dat nicht gefallen, ick will min Recht
hebben, min Necht will ick hebhen!” Plötzlich wurde die Tür
aufgeriſſen und Richter Smidt ſteckte ſeinen Kopf durch die
Spalte: „Wat willt Sä hebben?. Aehr Recht willt Sä hebben?
Von Recht kann hier gor keene Rede ſin!” Und die Tür flog
wieder zu. Auf ſeinem allmorgendlichen Gang zum Rathaus,
wo zu jener Zeit noch Recht geſprochen wurde, ſah Nichter Smidt
eines Tages drei ſtädtiſche Straßenarbeiter, die ſich auf ihre
Schaufeln ſtützten und ſchwatzten, anſtatt zu arbeiten. Als ſich
ihm am nächſten und am dritten Tage derſelbe Anblick bot,
ließ er die Faulenzer durch einen Natsdiener herbeiholen und
ſagte nur: „Dſcheder dre Doge!‟ Die Arbeiter wußten nicht, wie
ihnen geſchah, und einer von ihnen ſchrie: „Wat ſchall dat denn?
Wi hebbt doch gor nir dohn!“ Dſcho, grod dorum!” ſagte
Nich=
ter Smidt mit vorgeſtrecktem Zeigefinger und ließ die Sünder
abführen. Einmal erſchien bei ihm eine alte Frau: „Herr
Rich=
ter, min Söhn, de deit nich gob, könnt Sä em nicht int
Hart=
mannshus (ſo hieß die Beſſerungsanſtalt der Stadt) ſtecken?”
„Wat haav he denn mokt?” fragte Richter Smidt. Mokt?”
„Dſcho, ick meen har he ſtohlen?” „Stohlen? Min Söhn
ſteh=
len?. Ne, Herr Richter!” „Denn kann ick em nich bruken,” ſagte
Nichter Smidt, „ſtohlen mutt he hebben! Ein Mann hatte
einem Nachbar einen Schabernack ſpielen wollen und ſich daher
ſpät abends auf die Veranda vor dem Hauſe des andern
ge=
ſchlichen, wo er nachdrücklich ſeines Leibes Notdurft verrichtete.
Doch der Nachbar und ſeine Frau hatten das ſchändliche Tun
durch eine Spalte des Fenſterladens beobachtet; ſie holten den
uebeltäter. Die Sache kam vor Nichter Smidt. Der ließ ſich
ſuchte. Die Daktyloſkopie iſt in ihrer wiſſenſchaftlichen und prak= den Fall genau auseinanderſetzen, ſchmnzelte innerlich ein
wenig und ſagte: „Worum hebt Ji denn dat Ding nich eenfach
wegnommen, denn wärt doch in Ordnung?” „Dſcho, Herr
Nich=
ter,” ſagte der Kläger, „dgt wull ick ok, ober dor ſeggt min Fru
te mi nä, ſeggt min Fru, dat bliwt dor liggen, dat is n Freten
m
Man ſoll ſeinen Kindern nie im Wege ſtehen . . . Das war
Frau Aſtas Grundſatz von jeher geweſen. Und fo hatte ſie denn
auch in die Ehe Ediths mit dem Diplomaten eingewilligt,
ob=
gerade aufwärts führte. Frau Aſta wandte ſich um, ehe ſie ſich nach Konſtantinopel zu gehen (wie es der Schwiegerſohn ihr
an=
geboten) ... nein! Ihr Platz war da, wo ihr Mann begraben
lag. Geſchlecht zu Geſchlecht.
Frau Aſta wußte, wohin ſie gehörte. Sie hatte von der
Zu=
der Sonne erglänzten, Menſchen wohnen?. Menſchen voll Unraſt, kunft nichts mehr zu begehren. Ihr Weg war durchſchritten und
Gier und Liebe?... Dahinter lag der See, ein ſchmaler Silber= ihr Tagewerk getan. Und nur Erinnerungen waren noch
ihr=
eigen. Die Erinnerungen an die langen, glücklichen Jahre mit
Joſef, dem klugen, tapferen Joſef, der vor Feierabend in die
die zweite Jugend, die der Mutter in ihren erblühenden Kindern
Frau Aſta trank all dieſe Schönheit mit klaren, ſtillen und erwuchs ... bis ſchließlich eines nach dem anderen ſich von ihr
Aſta fühlte ſich ſo leer .., ſo troſtlos leer . . . Das Bild eines
Sie ſchritt höher, überwand den Wald und ging nun durch
eine Lichtung . . . an niedrigem Geſtrüpp vorbei. Vor ihr lag
eine zweite Waldung, die von einer rieſigen Nebelwolke
um=
abhob. Nur ſelten brach das laute Jauchzen eines jugendlichen breitet war. Die grauen Maſſen krochen wie liſtige Ungeheuer
Rodlers in die Stille, während ein ſehniger, junger Körper auf näher auf die Lichtung zu .. . und Frau, Aſta fühlte den kühlen
Atem der nebeligen Dichtheit. Aber dennoch ſchritt ſie — furcht=
„Gleicht nicht mein Leben ganz dieſem Wege?” kam es ihr
dabei plötzlich in den Sinn. Einſt ging ich die breite, umhegte
über ihnen. Ueberwunden habe ich ſie ... aber ich bin nun
Ein—ſam . . . Frau Aſta griff nach einem Baumſtamm, der
ſich durch das weiße Wirrwarr ahnen ließ. Sie ſtützte ſich.
allein .. . auf .. . der . . . Welt . . ." Sie hörte ihr Herz auf
ſon . .. das Silber auf die Bank und . . . Ob Franziska ſich und nieder gehen „Ganz. .. allein. ." Da vergaß Frau Aſta,
daß ſie einſt im Leben wirlte . .. helfend und fördernd für eine
Familie; vergaß, daß ſie die Pflichten eines Frauenlebens
er=
ſüllte, daß ſie eine große Aufgabe vollendet hatte, Voll=en—det
Das Pathos dieſes Wortes hätte ſie vielleicht auſgerichtet.
Aber ſie dachte dieſen Gedanken nicht zu Ende. Sie war
hinge=
ſummte es. Sie hörte, wie ein Ziſchen durch die Stille brach.
es klang ihr wie ein chaot
in ſie fühlte ſich dem
„Meine Kinder ſind Wandervögel!” kam es Frau Aſta in den Leben entrückt . .. gleichſam zurückgegeben dem Chaos der
Un=
endlichkeit. Sie hörte einen Seufzer des Chaos. Erſchreckt
be=
taſtete ſie ſich . .. den Rock . .. das Pelzbarett . . Dann lüftete
chen. Und mit dem Taſchentuche fuhr ſie ſich über das Antlitz,
R
A
EI
Die Welt der Frau
A
R.
Hat die Frau Ideale?
Ein amerikaniſcher Profeſſor der Pſychologie, Jaſtrow, hat
durch verſchiebene Prüfungsmethoden feſtzuſtellen verſucht, in
treſcher Hinſicht die Geiſtesrichtungen der beiden Geſchlechter
von=
einander unterſchieden ſind, und er kam dabei auch auf die heikle
Frage, ob die Fran Ideale beſitzt. Der Gelehrte ließ ſeine
Ver=
ſuchsperſonen hundert Worte ſo ſchnell wie möglich aufſchreiben,
unt auf dieſe Weiſe zu ſehen, welche Lieblingsideen in den
Köpfen vorherrſchen. 25 männliche Studenten unierwarfen ſich
dieſer Prüfung, und die meiſten der von ihnen aufgeſchriebenen
Worte bezogen ſich auf Geräte, Tiere, Geographie und abüirakte
Vegriffe. Dann machte er dieſelbe Probe mit 25 weiblichen
Stu=
denten, und dabei ſtellte er feſt, daß die weitaus größte Anzahl
der von den Damen aufgeſchriebenen Worte ſich auf ihre —
Toi=
lette bezog. Daraus dürfen wir ſchließen, daß die Kleidung das
Intereſſe der Frau in hohem Maße in Anſpruch nimmt, während
abſtrakte Begriffe, wie Religion, Sittlichkeit, Selbſtloſigkeit uſw.,
die bei den Männern eine nicht unbeträchtliche Rolle ſpielen, in
den weiblichen Niederſchriften überhaupt nicht vorkommen. Der
Pſychologe faßt ſeine Unterſuchungen zu dem Ergebnis
zuſam=
men: „Die Vorliebe des männlichen Denkens iſt auf mehr
ab=
gelegene Dinge gerichtet, auf das Konſtruktive, das Allgemeine
und das Abſtrakte; die charakteriſtiſchen Merkmale des weiblichen
Denkens ſind dagegen die Bevorzugung des Schmückenden, des
Perſönlichen und des Konkreten.” Auch die moraliſchen
An=
ſchauungen hat man in der angewandten Pſychologie neuerdings
bei Knaben und Mädchen unterſucht. Die Knaben ſtellen feſt,
daß es unrecht iſt, zu ſtehlen, ſich zu betrinken oder Fenſter
ein=
zuſchlagen; die moraliſchen Anſchauungen der Mädchen beziehen
ſich in erſter Linie auf Aeußerlichkeiten. Die Mädchen ſtellen feſt,
daß es unrecht iſt, ſich nicht zu waſchen, ſich nicht zu friſieren oder
auf Bäume zu klettern. Nach all dem glauben die Pſychologen
annehmen zu müſſen, daß es um die Ideale der Frau ziemlich
ſchlecht beſtellt iſt. Das Streben nach Wahrheit iſt z. B. bei den
Männern mehr verbreitet als bei den Frauen, ebenſo beſitzen ſehr
wenige Frauen den leidenſchaftlichen Eifer nach Erkenntnis, der
den Mann bisweilen dazu veranlaßt, alle Mühen und
Ent=
behrungen auf ſich zu nehmen, um eine wiſſenſchaftliche Leiſtung
durchzuſetzen. Nicht minder zeigt die Geſchichte, daß die größten
Idealiſten Männer waren; Frauen haben ſehr viel ſeltener all
ihre Kräfte oder gar ihr Leben für eine Idee aufgeopfert. Man
ſpricht viel von dem religiöſen Gefühl der Frau, doch auch in
dieſer Hinſicht iſt feſtzuſtellen, daß die hervorragendſten religiöſen
Perſönlichkeiten Männer waren. Durch ſolche Unterſuchungen
ſoll nun nicht erwieſen werden, daß das weibliche Geſchlecht der
Ideale entbehrt. Tagtäglich vollbringen Frauen Wunderwerke
der Liebe, der Pflicht, der Aufopferung. Aber die
ausgeſproche=
nere Veranlagung für den Idealismus liegt auf ſeiten des
Mannes.
B.
Wanderhaushaltslehrerinnen.
Durch den Krieg war ein Zweig der Mädchenerziehung in
Ver=
nachläſſigung geraten, der doch gerade damals unerläßlich geweſen
wäre und dem man deshalb heute, wo es wieder etwas mehr
Nahrungsmittel und auch hoffentlich bald wieder einige Rohſtoffe
geben wird, größere Aufmerkſamkeit zuzuwenden beginnt. Das iſt
die hauswirtſchaftliche Ausbildung der Frau ſchon am ſchulpflichtigen
und weiter am ſchulentlaſſenen Mädchen. Die
Fortbildungsſchul=
pflicht für alle Schulentlaſſenen wird nach und nach in faſt allen
größeren Orten eingeführt, und die Mädchen, beſonders die noch
nicht gewerblich beſchäftigt, genießen für die Dauer eines Jahres
oder länger hauswirtſchaftlichen, an einzelnen Orten auch
land=
wirtſchaftlichen Unterricht, der ihnen gründliche Kenntniſſe
bei=
bringen will.
Während man vor dem Ergreifen eines Lehrberufs ſonſt
zur=
zeit nur warnen kann, hat der Beruf einer Hauswirtſchafts= und
Landwirtſchaftslehrerin immer noch Zukunftsausſichten. Die
Aus=
bildungsmöglichkeiten in Induſtrie= ſowie Landwirtſchaftsſchulen
ſind meiſt bekannt. Hier ſei nun auf einen Zweig dieſer Berufsart
hingewieſen, der ſich für unternehmungsluſtige Naturen eignet und
in der Kleinſtadt wie auf dem flachen Lande vielen Segen ſtiften
kann. Es iſt der Beruf einer Wanderlehrerin für Hauswirtſchaft,
Handarbeiten, und Landwirtſchaft. Iſt die Ausbildung die gleiche,
wie bei ihren Gefährtinnen, ſo iſt die Stellung doch eine andere.
Schon gibt es eine Zahl von Stellen in Oſt= und Weſtdeutſchland,
und ihre Zahl wird noch vermehrt, beſonders ſobald die
Zwangs=
fortbildungsſchule für Mädchen überall eingeführt iſt. Die
Wander=
lehrerin hat ihren feſten Sitz in dem Mittelpunkt des betreffenden
Bezirks und die Pflicht: an allen Orten desſelben, zumal den
ländlichen, Kurſe zu geben, die 6—8 Wochen dauern. Sie muß
dann vorübergehend in dieſe Orte überſiedeln. Ihre Wohnung
anterhättungsbtäft zum Darmſtädter Lagotart
erhält ſie je nach den Verhältniſſen im Guts= Schul= Pfarrhauſe
und bezieht neben Gehalt und Teuerungszulagen entſprechende
Diäten und freie Verpflegung. Vor= und Nachmittagskurſe, vielleicht
auch Abendkurſe füllen ihren Tag reichlich aus. Aufs Land geht ſie
zu einer Zeit, wenn dort die Frauen und Mädchen, keine Erntearbeit
leiſten und wenn ſchon oder noch Obſtverwertung gelehrt werden
lann. An ihrem eigentlichen Wohnorte hat ſie in reiſefreier Zeit
außerdem reichlich Gelegenheit zu Privatunterricht. F. Gebhardt.
Der zeitgemäße Haushalt.
Das unerwünſchte Durchgreifen der Drikot= und
Strickhandſchuhe an den Fingerſpitzen, iſt meiſt auf zu
lange Fingernä el zurückzuführen. Aus dieſem Grunde ſollte man
die Handſchuhkuppen mit einer dünnen Watteſchicht auskleiden, die
man des beſſeren Haltes wegen mit kleinen, unſichtbaren Stichen
feſthält. Namentlich bei den reinſeidenen Geſellſchafts= und
Ball=
handſchuhen iſt dieſer wattierte Fingerſchutz angebracht, da das
Seidengewebe beſonders empfinelich iſt.
Kleine Niſſe undLöcher im Schirmbezug ſind
un=
ſichtbar auszubeſſern, wenn man ſie mit ſchwarzem
Heft=
pflaſter (Apotheke) hinterklebt. Dieſes iſt auch als ſogenannte
„ſpaniſche Fliege” erhältlich, wird in einer Schale mit Waſſer gut
durchnäßt und unter dem Druck eines kalten Bügeleiſens auf die
H.
ſchadhaft gewordene Stelle gepreßt.
Bügeleiſen und Nickelplätten bewahrt man vor dem
Verroſten, wenn man ſie nach dem Eebrauch „roſtſicher” macht,
d. h. in noch lauwarmem Zuſtande mit Wachs oder Stearin
ein=
reibt. Nach dem Erkalten hat ſich dasſelbe zu einem dünnen
Ueber=
zug verdichtet. Dazu kaſſen ſich noch ſehr gut kleine, unbrauchbare
Lichtreſtchen verwenden. Die auf dieſe Weiſe geſicherten Plätteiſen
kann man nun monatelang aufbewahren, ohne befürchten zu müſſen,
K.
daß ſie dem Roſt anheimfallen.
Fettflecke entfernt man aus Wolle, indem man den
befeuchteten Fleck mit Hirſchhornſalz einreibt, bis ſich Schaum
bil=
det. Dann läßt man denſelben einige Minuten einwirken und
wäſcht ihn in warmem Waſſer aus. Allerdings muß man bei
zarten Farben damit vorſichtig ſein. Am beſten eignet es ſich für
weiße Gewebe.
Alte Filzſohlen haltbar zu machen, gelingt durch
folgendes einfache Mittel: Man beſtreicht die feſt mit Bindfaden
kreuzweiſe überſpannten oder durchnähten Sohlen mit heiß
ge=
machtem Teer und drückt ſie darauf in feinen Sand. Nach dem
Trocknen ſind ſie ſteinhart, dabei aber doch ſchmiegſam geblieben
und wieder außerordentlich haltbar geworden.
K. R.
Tadelloſes Bügeln von Falten und Säumen
beider Hausſchneiderei. Vielfach verrät nur ein ſchlecht
gebügeltes Kleidungsſtück, daß es von ungeübten Händen im
Hauſe angefertigt wurde. Namentlich Säume und eingelegte
Falten ſind in dieſer Beziehung ſchlimme Zeugen. Deshalb
ſoll=
ten beide zur Verhütung von Fadenſpuren ſtatt mit Heftgarn
ſtets mit Seide geheftet werden, auch wenn dieſe heute ſehr teuer
iſt. Sie kann bei ſorgſamem Ausziehen immer wieder verwendet
werden. Weiter ſollten erſt Säume wie Faltenlagen unter
dün=
nem Tuch zunächſt von rechts, dann von links geplättet werden.
Vor dem Umlegen auf die linke Seite aber ebenfalls noch die
Seidenfäden langſam herausgezogen und dann erſt auch von
die=
ſer unter feuchtem Tuch und mäßigem Druck gebügelt werden. L.
Den ſchwarzen Nand am Brenner der
Petro=
leumlampe, die heute wieder vielfach gebrannt wird,
ent=
fernt man mit leichter Mühe durch Abreiben mit Salmiakgeiſt
und geſchabter Kreide. Lampenfüße von Meſſing putzt man auf
die gleiche Weiſe und kann ihnen dann zur Vermeidung weiteren
Putzens einen Ueberzug durch Ueberpinſeln mit farbloſem
Za=
pon= oder Zelluloidlack verleihen, der in der Drogerie erhält=
K. R.
lich iſt.
Eiſerne Ofentüren dauerhaft zuſchwärzen. Die im
Laufe des Winters grau und unanſehnlich werdende Ofentür,
Ofen=
rohre, Schutzbleche uſw. können durch Ueberſtreichen mit Waſſerglas
und Zuſatz von Frankfurter Schwarz nicht nur einen völlig
dauer=
haften, ſondern auch geruchloſen Anſtrich erhalten, der namentlich
auch bei Badeöfen der Feuchtigkeit wirkſam widerſteht. Er wird
nicht riſſig und blättert nicht ab wie der viel angewendete
Spiritus=
lack und ſchwindet nicht ſo raſch wie die ſo häufig verwendete
Graphitofenſchwärze, die bei ſtarker Erhitzung des Ofens verbrennt.
M.
Speiſezettel.
Sonntag: Bouillonſuppe. Miſchgemüſe von Möhren, grünen Erbſen
und Kohlrabi mit „falſchem Haſen”, Grießſpeiſe.
Montag: Linſen mit Backpflaumen.
Dienstag: Kartoffelklöße und Meerettichſoße.
Mittwoch: Grünkohl und Röſtkartoffeln.
Donnerstag: Fiſchauflauf mit Zwiebelſoße.
Freitag: Weiße Bohnen mit gebratenem Speck und Zwiebeln.
Samstag: Spinat und Röſtkartoffeln.
Ergänzungs=Rätſel.
XXXXER 4 a, 2 b, 2c, 5 d, 7 e, 1 f.
XXXER 1h, 6i, 1k, 5I, 2m, 4n, 2 o,
XXXER
3.
XXXER
5. XXXER
6. XXXER
7. XXXER
8. XXXER
9. XXXER
Rff424
11. XXXER
12. XXXER
13. XXXER
14. XXXER
15. XXXER
16. XXXER
17.
2r. 2 ſ. 1 t, 1 tt, 3 u, 1 ü, 1 v.
An Stelle der Kreuze ſetze mardt
obigen Buchſtaben, ſo daß die un
rechten Reihen Wörter von folgedd
Bedeutung enthalten:
1. Raubtier. 2. Farbſtoff. 3. In
kaniſcher Strom. 4. Stadt in Engln
5. Wurfgeſchoß. 6. Laubbaum. 7. 70
frucht. 8. Berühmter deutſcher Ma
matiker. 9. Nebenfluß der Dong
10. Menſchenraſſe. 11. Germanih=
Volksſtamm. 12. Schlange. 13.*
rühmter Maler. 14. Altes Sag
inſtrument. 15. Aſiatiſcher Volksſtat
XXXER 16. Hohlmaß. 17. Figur beim Sa
XXXXER ſpiel. 18. Vogel.
Die Anfangsbuchſtaben nennen zwei Vielbeſungene. Carl 2)
Leiſten=Rätſel.
1. 2. 3.
9
E
P
B
2. C CHEHHH
M
4. RRRTTU U VV Räuchermittel
W
1. A A A A A A B B B. Ein Vielgeplagter
Stadt in Sachſen
3. I L LLL L I Nordamerkaniſcher Staal
Nach richtiger Ordnung der Buchſtaben enthalten die u
rechten und ſenkrechten Reihen gleichlautende Wörter von derg
gegebenen Bedeutung.
Scharade.
(Nach Theodor Körner.)
Einſt, von des Tages eh’rner Stundenkette
Ermüdet, ſank ich auf des Lagers Raum.
Selene blickte durch der Fenſter Glätte,
Und ſilbern melte ſich der Wolke Saum,
Und in der Erſten trügenden Gebilden
Sah ich mich in elyſiſchen Gefilden.
Des Herz
nen färbte meine Wangen,
Denn eine „frau, hold und wunderbar,
So rein wie ſie, die Gottes Sohn empfangen,
Und wie ein Seraph, licht und ſonnenklar,
Wie ein Geſchöpf aus Paradieſes Auen
Und gleich dem ſchönſten Zweiten, tat ich ſchauen.
Und plötzlich, wie der Schmetterling die Hülle
Zerbricht, zum neuen Leben angefacht,
Und fröhlich flattert in des Lichtes Fülle,
Riß mich empor der Liebe wonn’ge Macht
Und ich — erwachte, und in ſeinem Glanze
Zerfloß das wunderfchöne, holde Ganze.
Carl Da
Auflöſungen.
Des Röſſelſprunges:
Feſter Grund ſei deinem Ich: Aber, auf dich ſelbſt geſtel
nie dein Wort zu brechen; handle groß im Leben,
drum vor allem hüte dich, gleich als hätteſt du der
Großes zu verſprechen.
drauf dein Wort gegeben.”
Des Magiſchen Quadrates:
A. B F
B A B
E B R
L T C
Des Streichholzrätſels:
T.
F
O
N
Der Rätſel:
191. Hindin, Hündin. 192. Rotkraut, Rottraut. 193. Mine,
M
Verantwortlich: Max Streeſe.
auf dem glitzernde Tropfen perlten. So fand ſie ſich allmählich
ins Leben zurück, und die Benommenheit der letzten Sekunden
ſchwand. Aber die Wehmut war aus dem Herzen der einſamen
Frau noch nicht gewichen. „Für wen lebe ich eigentlich noch?
Bäume, die Frucht getragen haben, legen ihr ſchwarzes
Toten=
hemd an . . . Für wen . . . ?"
Frau Aſta wandte ſich. Langſam ging ſie bergab. Ihr
ſchau=
derte vor der Höhe; nur wieder hinab zu den Menſchen . . . ."
untertauchen in ihrem Schwarme . . . In der Verborgenheit der
Maſſe ein Leben beſchließen . . . jenen Reſt durchatmen, der
gleichſam als Zugabe des Schickſals verbraucht werden muß.
Noch immer umflatterten ſie die Geiſter des Nebels. So
paſſierte ſie die Lichtung.
„Fort aus dieſer Einöde!” ſchrie es in ihr. Und ſie jagte in
fieberhafter Haſt zu Tale. Nicht denken . . . nicht denken . . . .
All ihre Aufmerkſamkeit verſuchte ſie auf den Boden zu
konzen=
trieren. Nicht ausgleiten . . . Jeder ihrer Schritte war von einem
Gedanken gefördert. So gewann ſie allmählich die Tiefe, paſſierte
den Kreuzweg, an dem der Rodelſteg abbog, und hörte aus der
Höhe und von unten her von neuem das Jauchzen des Lebens.
Da wurden wieder ſtillere, geruhſamere Regungen in ihr wach.
Und wieder raſtete Frau Aſta ein wenig am Tore des Waldes,
an jener Stelle, von der ſie ſchon beim Aufſtieg das Tal
über=
ſchaut hatte. Sie ſuchte die Dorfſtraße, die ſie als ſchmales,
graues Band im Grunde erſchaute. Verſonnen ſtand die einſame
Frau vor dem lebendigen Panorama, und ſie bemerkte nicht, daß
ein greiſes Bauernmütterlein, die weißen Haare unter einer
ſchwarzen Stoffhaube verborgen, ihr zur Seite getreten war. Als
die Greiſin zu ſprechen begann, horchte Frau Aſta auf:
„Dees iis fei ſcheen . . . unſa Landl . . . im Winta".
dees gfreit oana.
.. ſchön .. ” erwiderte Frau Aſta mechaniſch.
Aber erſt, als die Alte fragte: Sie woar’n wohl aa bei dera
Hochzat . . . geeſtern” wurde die Träumerin intereſſierter, und
es kam ein Geſpräch in Gang. Die Jüngere erzählte und fragte
dann: „Wollt Ihr auch einen Spaziergang machen, Mütterchen?”
Da winkte die andere mit der Hand:
„O mei . . . an Spaziergang . .. da is vuil gffeehlt . . . So
vuil Zeit hoam mir nimmer . . . An Spaziergang . . ." Und ſie
winkte wieder.
„Wie . . .? Ihr habt noch einen Beruf . . .? Ihr ſeid doch
ſicherlich ſchon gut ſiebzig Jahre alt?!"
„Siebaz’g? O mei .. . zwoaraneunz’g werd i heuer . . .!
s kenne aa ſchon mehra ſaan
„Und noch immer ſo rüſtig!“
„Jo ... ſchaun’gs . . . bal ma alt is, nacha hot ma no mehra
z' tean, als d: jungen Leit ... Die hoam für eahne Kinder
zſchaffa, inſaoans aber gehörat der ganzen Wöilt. Da komma
d Leut und frag’n und woin an Rot hamm . . . denn ma hot ſei
guate Erfahrung und is g’ſcheit. Nun aber Pfüat Eahna Gott
. i mueß auf d: Hüttn aafi ... der Furtner=Zenzi eahne
Mari hat ſich an Bein brocha, jetza brauchat s mi . . . Pfüat
Eahne Gott, Madame . . ."
Damit ging die Alte weiter. Frau Aſta blieb ſtumm zurück.
„Wenn man alt iſt, dann gehört man der ganzen Welt.
Hatte die Bäuerin nicht eben dieſe Worte geſagt? Frau Aſta
war es, als griffe etwas nach ihrem Herzen, als empfinge ſie
von irgend woher einen ſtützenden Halt. Es kam wie Sicherheit
über ſie. „Der . . . ganzen . . . Welt . . . der Allgemeinheit . ."
Es kam ihr wie eine Art Erleuchtung. Der ganzen Welt, die da
unten lebt . . . in Not und Unwiſſenheit . . . die darbt und
ſchul=
dig wird, weil ihr kein Helfer kommt . . . der ganzen Welt . .."
Das Leben iſt ſo reich an Zielen und Wegen. Dieſe
Erkennt=
nis ward der Schreiterin wie ein köſtliches Glück. So reich . . .
und ſo vielgeſtaltet . . . allüberall . ..
Und Frau Aſta ſah ein neues Leben vor ſich gebreitet, ein
Leben voll neuer Arbeit . . . neue Sehnſucht und neue
Erfül=
lungen . . .
Und ein Leuchten brannte in ihren Augen, als ſie nun durch
die verſchneiten Felder dem Dorfe entgegenſchritt.
Pola Negri und ihre Millionen.
Von Martin Feuchtwanger.
Es wird gemeldet, daß Pola Negri, der Filmſtar, für drei
Jahre nach Amerika verpflichtet worden ſei. Sie beziehe jährlich
18 750 000 Mark; die Reiſe ſei frei, ſämtliche Koſtüme, auch die
modernen Kleider für die Filmaufnahmen bekomme ſie
unent=
geltlich zur Verfügung geſtellt. Im Jahre weile ſie ſechs Monate
in Amerika, und für dieſen amerikaniſchen Aufenthalt beziehe ſie
37 500 Mark Diäten in der Woche, das iſt für das Halbjahr
975 000 Mark. Die Dame habe alſo ein Jahreseinkommen von
annähernd 20 Millionen Mark.
Leider haben mich Erfahrungen mißtrauiſch gemacht. Wenn
man mir erzählt, daß Herr Meier, der Schieber, alljährlich eine
Million verdiene, daß er jüngſt erſt an einem Erbſengeſchäft mit
der Kommune Grasmoching allein eine Viertelmillion verdient
habe, ſo nicke ich erſtaunt, aber ich glaube es nicht. Von Herrn
Huber, dem Schieber, der in der Tat Millionen ſchiebt, weiß
es niemand. Ich glaube nicht, daß die Stadttheaterdiva 50 000
Mark Jahresgage bezieht, ich glaube nicht, daß es deutſche
Dich=
ter gibt, die Millionenhonorare beziehen, und wenn man mir
erzählt, daß auch ich bei meiner Fruchtbarkeit Rieſeneinnahmen
haben müfſe, ſo weiß ich leider das Gegenteil.
Wenn die Pola Negri aber in der Tat 20 Millionen Mark
im Jahre verdienen ſollte, dann . . . O, dann ſteigen Hoffnungen
in mir auf. .
Wenn Pola Negri, die alleinſtehende Dame, ein
Jahresein=
kmmen von 20 Millionen Mark hat, dann wird niemand von
ihr verlangen, daß ſie ſo beſcheiden lebt wie etwa ein
Kontor=
fräulein, eine Telephoniſtin, eine kleine Schauſpielerin. Niemand
wird von ihr verlangen, daß ſie ſich mit einem
Marmeladenfrüh=
ſtück begnügt, daß ſie Heringe mit Pellkartoffeln zu Abend ißt.
Sie ſoll nicht wie ein gewöhnlicher Reicher 50 Mark für Nahrung
täglich ausgeben, ſie ſoll ſich Atzung und Trank 100 Mark, 200
Mark, 300 Mark täglich koſten laſſen. Es kommt ja nicht darauf
an, ob ihr Mädchen der befreundeten Nachbarin ein paar Pfund
Schinken mehr oder weniger zuſteckt, und jeden Monat ſoll ſie ſich
ein neues Koſtüm anſchaffen und alle Woche eine neue B
Hüte, Seidenſtrümpfe, Lackſchuhe, ſo viel ſie will. Eine
zimmerwohnung ſoll ſie bewohnen, die beſten Bücher ſich kad
eine Mamſell und drei Mädchen ſollen ſie bedienen, große
ſen ſoll ſie machen. Eine Million ſoll ſie im Jahre brauch
viel, wie ein 25=Millionen=Rentier Zinſen hat. Nein, noch M
Ein Auto hält ſie ſich und eine Sommervilla beſitzt ſie urd
Nennpferd. Noch einmal eine Million. Zwei Millionen
Jahre.
Und die übrigen 18 Millionen? Sie kann ſich 18000 Mu
kaufen. Soll ſie ganze Betriebe erwerben? Wenn eine 2c
geſellſchaft das Kapital von 5 auf 8 Millionen erhöht, ſo in
eine bedeutende Angelegenheit. Die Oeffentlichkeit hat ſichl
mit zu befaſſen; auf der Börſe wird ſpekuliert. Pola Neg:”0 Jarte;
im Jahre 18 Millionen zu viel. Wir müſſen es uns überA ſch
wie ſie ihr Geld am beſten ausgibt.
Vielleicht hängt ihr Herz an irgend einer deutſchen Ofch
Die Städte ſind heute ſchlecht dran. Vielleicht finanziert ſie nt=
Stadt. Vielleicht bezahlt ſie die Schulden einer großen
mune. Der ganzen Stadt wäre geholfen.
Vielleicht fallen ihr Notizen in die Hand, in denen vor
Klagen der Gelehrten berichtet wird, daß in Deutſchland de
deutſamſten wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen ruhen me
denn es iſt kein Geld da. Eine Schenkung von ihr und
Dutzend von Laboratorien, Verſuchtsanſtalten, kommt H
in Schwung. Aber nein, was geht Pola Negri die Wiſſenſ
an?! Eher das Theater.
Die Theater müſſen ſchließen, da ſie mit Unterbilar)
beiten. Wer ſoll die Defizite decken? Pola Negri kann es
Das eine Theater arbeitet mit einer Viertelmillion
Unterb=
eines mit einer halben Million, eines hat gar eineinhalb
lionen Fehlbetrag. Pola Negri könnte mit ihrem Ueberfluſ
30 großen deutſchen Theatern auf die Beine helfen. Die M7M
der deutſchen Theater wäre gerettet, wenn Pola Negri die 9
Geſte machte.
Oder ſie hilft den Kindern. Das gewaltige Liebeswei
Schweizer für die unterernährten deutſchen Kinder droht 5
berſten; denn auch hier fehlt es an Geld, wie Geheimrat 2I
halden meldet. Pola Negri, wie wäre es? Wollen Sie den
ſchen Kindern helfen? 18 Millionen iſt ein bißchen viel. S7
lionen! Und die übrigen 10 Millionen..
Die übrigen 10 Millionen? Die Not der Dichter und SN
ſteller! Wir haben in Deutſchland tauſend ernſt zu ne9?
Schriftſteller. 10 Millionen Mark? 10 Millionen geteilt
1000, macht 10 000 Mark für jeden. O ja, damit wäre alle!
holfen.
18 Millionen! Für Sekt, Seide, Parfüms, Pelz=
Schmuckwerk ſind 18 Millionen wie nichts ausgegeben.
zwanzig Jahren, da hatte Helene Odilon ein Einkomme:
nicht viel geringer war, wenn man die Valuta und die 9e"
gen Preiſe berückſichtigt. Und heute ſchreibt ſie aus Sals”
daß ſie für jede milde Gabe dankbar ſei. Wenn die Spenn.
ſo klein ſei.
Pola Negri, ich warne!