Darmstädter Tagblatt 1921


03. Februar 1921

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1921

Lieber Diktat!
rC. Freude iſt in Trojas Hallen! Paris jubelt und Herr
Briand ſitzt in ſeiner chaupiniſtiſchen Gloriole wieder ſicher auf
ſeinem Miniſterſeſſel. Poinears höhnt über das arme Deutſch=
ſCand
. Auch in England iſt man befriedigt. Lloyd George, der
ech vor 12 Uhr ſeine Schlachten gegen Briand und Doumer als
unbeugſamer geſchlagen hatte, iſt jetzt nach 12 Uhr plötzlich über
ſh den Verlauf der Pariſer Konferenz höchſt befriedigt und
hat ſich als Beugſamer löblich unterworfen. Nur einige engliſche
Blätter erheben ihre Stimme wie Kaſſandrarufe, und der allezeit
larblickende Keynes ſpricht von den Pariſer ſinnloſen Variatio=
dnen
des Unmöglichen, die man durchaus nicht ernſt nehmen
önnte. Graf Sforza ſpielt den Deutſchfreundlichen und Gönner
und will uns einreden, daß die Pariſer Beſchlüſſe für uns eine
Pohltat ſeien. Das klingt wie Hohn. Nur Nitti, der ſchon in
San Nemo Lloyd George überzeugt hatte, daß notwendigerweiſe
MAuch die deutſchen Vertreter in Paris an dem Verhandlungstiſch
itzen müßten, weiſt unentwegt mit Nachdruck auf die Gefahr hin,
ie eine vollkommene Zermürbung und Zerrüttung Deutſchlands
nit ſich bringen müſſe, da ohne dieſes kulturell und wirtſchaftlich
chrochſtehende Land ein Wiederaufbau Europas überhaupt nicht
Fnöglich ſei. Aber was kümmert ſich Paris darum? Es ſchwelgt
Im neuen Siegesrauſch und gleicht Troja, das auch einſt voll vom
zubel erfüllt war und die Rufe der Kafſandra nicht hörte. und
och kam einſt der Tag, wo das heilige Ilion hinſank.
Frankreich gehört zu jenen, die die Götter mit Blindheit
1chkagen, weil ſie ſie vernichten wollen. Es ſieht nicht ein, daß
s mit ſeiner Taktik der Gewalt ſich ſelber ins Unglück ſtürzt.
Seine Regierung treibt mit dem Volke ein frivoles, trügeriſches
Spiel, wie 1870, wo der franzöſiſche Deutſchenhaß erklärte, daß
Liege! srankreich erzbereit und Deutſchland dem Untergange geweiht
ei. Mit ſeinen Wahnſinnsforderungen wird es ſich ſelbſt dem
eirtſchaftlichen Ruin entgegenführen. Seine Regierung, die dem
Volke, um es im Rauſche zu erhalten, immer und immer wieder
torgelogen hat, daß der deutſche Milliardenſegen es mit einem
Schlage von allen Laſten befreien würde, kann nicht mehr zurück
eyd ſpielt Va banque. Lange wird dieſer Betrug nicht dauern.
der Franzoſe iſt durch die Lügen und Phantaſieziffern ſeiner Re=
li
rung in den Wahn verſetzt worden, daß er trotz den völlig
eränderten Zeitverhältniffen genau ſo behäbig und gemütlich
eiter leben kann, wie vor dem Kriege. Sie will ohne Anſtren=
Nuigen die Wunden des Krieges, an dem ſie doch mit die Haupt=
ſheild
trägt, heilen. Wenn jetzt die franzöſiſchen Machthaber
grüber jammern, daß ſie trotz aller deutſchen Kriegsentſchädi=
ungen
das franzöſiſche Milliardendefizit nicht decken können, ſo
itdas eben nur eine Phraſe, die die Verbündeten weich ſtimmen
bl. Frankreich kann ſofort ſeine Schuldenlaſt erleichtern, wenn

s ſeine Rieſenarmee verringert und ſeine militäriſchen Opera=
nonen
im Orient und in Nordafrika aufgibt, und wenn es ferner
ſicht ſeine Milliarden unter ſeine kleinen Vaſallen, die Polen,
ſchechen und Rumänen wirft, um Sowjetrußland unſchädlich
u machen. Vor allem aber wird ſofort das franzöſiſche Mil=
lardendefizit
herabgeſetzt werden, wenn das franzöſiſche Volk
anſtlich zu arbeiten anfängt, was es niemals ſo recht gekonnt
it. und in ſeinem falſchen Siegesrauſche und haſchiſchartigen
Rilliardenſegentraum ſieht es nicht einmal, daß es von dem kühl
erechnenden Verbündeten England übers Ohr gehauen wird.
ingland benutzt die Gelegenheit, um die franzöſiſche Politik im
drient auszuſchalten und ihr Auge einzig und allein nach dem
thein zu richten. Hatte einſt Bismarck den Blick der Franzoſen
ach fernen Kolonien gerichtet, damit ſie Elſaß vergaßen, ſo tut
es jetzt England mit ihm umgedreht, indem es den Blick der
franzoſen vom Orient, der ihm allein gehören ſoll, nach Deutſch=
Ind richten läßt. Von den Tagen der Pariſer Konferenz an hat
te Iſolierung Frankreichs begonnen. Das mag jetzt noch para=
br
und abſurd klingen, die Geſchichte aber wird es ſpäter lehren,
auch dieſen Verbündeten England verraten hat.
Und wir Deutſche? Werden wir endlich einmal aufwachen?
Verden wir nun endlich einſehen lernen, daß mit einem immer=
tährenden
Nachgeben nichts erreicht wird? Wir haben bis jetzt
icht wie traumperlorene Idealiſten gehandelt, ſondern wie un=
kehrbare
Idioten. Verſailles, Spa und Brüſſel haben es ja
ur Genüge bewieſen, daß jedes Nachgeben unſinnig iſt. Die
(ntente treibt mit uns eine brutale Erpreſſerpolitik, die keine
ſückſicht und kein Einſehen kennt. Sie iſt jetzt des ſicheren Glau=
Ins, daß ſie jede Forderung ſtellen kann, und wenn ſie noch ſo
mſinnig iſt, da Deutſchland zuletzt doch nicht den Mut hat, ein
rnhaftes Nein zu ſagen. Wer mit einem Erpreſſer verhandelt,
von vornherein verloren, denn trotz aller Zuſagen und Ver=
ſherungen
wird er doch mit Drohungen und Erpreſſungen kom=
en
. Ein Erpreſſer läßt ſich nur mit einem entſchiedenen Nein
bweiſen, mag da auch kommen, was da will. Daß uns Deut=
hen
Ende Februar auch in London nichts Gutes erwartet, dar=
ber
wollen wir uns keiner falſchen Hoffnung hingeben. In
zrüſſel ſollen wir ſowieſo die Nolle des angeklagten Jaſagers
ſielen. Aber wenn wir nun endlich einmal den Mut zu einem
ergiſchen Non vossumus finden, dann mögen ſich einmal die
ſntentegewaltigen den Kopf zerbrechen, was ſie mit uns machen
ſerden. Sie behaupten allerdings, es ganz genau, zu wiſſen.
ſie drohen mit der Beſetzung. Aber ſollen wir uns durch ſolche
brohungen 42 Jahre hindurch einſchüchtern, erpreſſen und den=
bch
vergewaltigen laſſen? Einmal muß es ja doch kommen.
lohd George droht ferner damit, daß Deutſchland niemals zum
Völkerbund zugelaſſen werden würde. Hat ſich denn Deutſchland
mals ſchon darum beworben? Von dieſem Völkerbund haben
ur wahrhaftig genug. Er iſt weiter nichts als ein Machtbund
r Entente, und Amerika weiß ganz genau, warum es ſich ſelbſt=
ſſpußt
und ſelbſtſüchtig von einer ſolchen Allian; zurückhält.
ud wenn die Franzoſen ganz Deutſchland beſetzen würden, wür=
in
ſie da etwa mehr herauspreſſen können, als wenn ſie ver=
unftig
mit ihm verhandelten? Mit Bajonetten können ſie die
beiter nicht in die Fabriken, Werkſtätten und Bergwerke trei=
in
und mit Maſchinengewehren können ſie nicht die deutſche
ſduſtrie zur Ausfuhr zwingen. Dieſe deutſche Induſtrie ge=
de
fürchten Frankreich und England. Auf der einen Seite ſoll
tüchtig ſchaffen, damit die Zölle ihres Exportes der Entente
hldſchwere Einkünfte bringen, auf der anderen Seite aber fürch=
inan
wieder die Ueberſchwemmung mit billigen deutſchen
Laren, die die eigene Induſtrie in den Ententeländern ruinieren

irde. Man bewegt ſich da in einem eireulus vitiosus. Die Ur=
he
all dieſer Widerſprüche iſt erſtens in einera geradezu lächer=
hen
Dilettantismus zu ſuchen, und zweitens in der Abſicht der

Entente, Deutſchlands Wirtfchaftsleben bis tief ins Herz hinein
zu treffen. Den Vorteil würde hier wieder nur England haben,
das nicht nur die deutſche Flotte, ſondern auch die ſiegreiche Kon=
kurrenz
des deutſchen Handels und der deutſchen Induſtrie ge=
fürchtet
hatte.
Wem es bis jetzt noch nicht einleuchtet, daß wir uns mit wei=
teren
Nachgiebigkeiten nur noch mehr in die Arme der Erpreſſer
werfen, dem iſt nicht zu helfen. Der begeht einen unbewußten
Verrat am Baterlande. Ein Erpreſſer kann nicht von einem
Menſchen, der nur 1000 Mark an Vermögen hat 100 000 Mark ver=
langen
, und wenn wirklich der Betörte in ſeiner Hoffnung auf
Nachgiebigkeit oder Gnade einen Schuldſchein von 100,000 Mark
unterzeichnet, dann hat er es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn er ſich
in grenzenloſes Elend ſtürzt. Wenn Deutſchland jetzt weiter ſo
wie in Verſailles, Spa und Brüſſel laviert, dann gibt es der
Entente vor der Welt den Anſchein, daß ſie im Recht iſt. Ganz
abgeſehen davon, daß die Pariſer Konferenzbeſchlüſſe gegen den
Verſailler Vertrag verſtoßen, da nach ihm Deutſchland nur dazu
verurteilt worden iſt, zu zahlen, was es ſchuldig iſt, nicht, was
man aus ihm herauspreſſen kann, ganz abgeſehen davon muß
Deutſchland auch jeden Schein meiden, als ob es ſich als Allein=
ſchuldiger
fühle und verpflichtet ſei, der Entente jede Forderung
zu erfüllen, ſogar ein ſolche, wie dieſe Wahnſinnsforderung von
Paris, von der ein Baſeler Blatt erklärt, daß ſie 3 Billionen
Papiermark betrage und daß je 20 Deutſche vom Säugling bis
zum Greiſe, während der kommenden 42 Jahre eine Million
Paviermark aufbringen müſſen, ehe dieſe Schuld getilgt ſei. Reicht
auch diesmal Deutſchland dem Ententeteufel den kleinen Fing r,
dann muß es ſich nicht wundern, daß er zuletzt ſeine ganze Hand
nimmt.
Der Miniſter des Auswärtigen Dr. Simons hatte vor kurzem
erklärt, daß er in der Reparationsfrage ein auf dem Machtſtand=
punkt
der Entente ſtehendes Diktat lieber vorziehen würde, als
eine ſinnlofe Zuſtimmung unerfüllbarer Verpflichtungen. Das
iſt auch der einzig richtige Standpunkt, auf dem jeder Deutſche
von Ehre und Vernunft ſtehen muß. Lieber Diklat als neue
feige und doch unnütze Zugeſtändniſſe! Die Entente mag dann
ſehen, wie ſie als entlarvter Erpreſſer ihre Rolle zu Ende füh=
ren
wird.
Keine Regierungskriſis.
F Berlin, 1. Febr. Der Reichsminiſter des Auswärtigen
Dr. Simons hat in der geſtrigen Sitzung des Reichskabinetts
ſeine Demiſſion angeboten, da er das Auswärtige Amt
übernommen habe mit dem Programm, den Friedensvertrag bis
zur äußerſten Grenze der Möglichkeit durchzuführen. Eine lohale.
Durchführung dieſes Vertrages ſei ihm nach den Pariſer Be=
ſchlüſſen
jedoch unmöglich gemacht worden. Auf die Vorhaltun=
gen
der übrigen Kabinettsmitglieder, daß gerade im gegenwärti=
gen
Augenblick eine Kriſis im Auswärtigen Amt die Regierung
in eine noch ſchwierigere Situation bringen würde, hat Dr. Si=
mons
ſein Rücktrittsgeſuch zurückgezogen.
Preſſeſtimmen zur Regierungserklärung.
* Berlin, 2. Febr. Die geſtrigen Ausführungen
des Reichsminiſters des Aeußern Dr. Simons
im Reichstage über die neuen Friedensvorſchläge in der Repara=
tionsfrage
finden die Zuſtimmung der gefamten
Preſſe. Die Blätter heben beſonders die nüchterne Sachlich=
keit
des Reichsminiſters hervor, die mehr überzeuge als große
Worte.
Das Berliner Tageblatt ſagt: Herr Dr. Simons hat ſehr
unesthetiſch geſprochen. Aber wir wiſſen diesmal, und die ganze Welt
ſoll das klar ſehen, daß ſein Nein ſtark bleöben wird. Dr. Simons
hat Gegenvorſchläge angekündigt, die vermutlich in London vorgelegt
werden, falls es zu den Londoner Beſprechumgen kommt. Die allierten
Staatsmänner werden dieſe Gegenvorſchläge vielleicht mit einer hoch=
mitigen
Geſte zurüchweiſen. Aber daß ſie müt ihren Beſchlüſſen in
Deutſchland hein Glück haben werden, ſehen ſie hoffentlich ſchon heute
ein. Zu der Aeußerung Dr. Simons, daß die Auferlegung von 98
Milliarden, gahlbar in Raten bis zu 6 Milliarden, und zwar 42 Jahne
hindurch, die wirtſchaftliche Verſklavung des deutſchen Volkes bedeute,
erklärt das Blatt, Lloyd George habe vor einigen Tagen in Paris dem
unter dem Triumphbogen beſtatteten unbekannten Soldaten einen Krang
geſpendet, deſſen Aufſchrift wieder emmal beſagte, die Allierten hätten
für die Errettung der Ziviliſation gekämpft. Zweiundvierzim Jahre
Sklabzendienſt fir ein ganzes Volt, für die heute Lebenden, die Alten,
die Jungen, die ganz Kleinen und die noch Ungeboremen, eine ſchöne
Ziviliſation!
Der Vorwärts ſchreibt, daß das deutſche Volk und die ruhigen
Körfe der übrigen Welt eine andere Erklärung des Miniſters nicht er=
warten
konnten. Ueber die vollkommene Unmöglichkeit jener
Wariſer Vorſchläge gibt es in ganz Deutſchland ohne Unterſchied der
Partei nur eine Stimme, wie ſehr auch ſonſt über die beſte Methode,
der Ertente zu begegnen, die Meinungen verſchieden ſind. Kaum jemals
noch iſt in der Preſſe eines Landes, in dem völlige Freiheit des Wor=
tes
herrſcht, eine ſo weitgehende ſachliche Uebereinſtimmung zu ver=
zeichnen
geweſen.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung hofft, daß die Ein=
mütigkeit
, zuit der das ganze deutſche Volk in dieſem Falle hinter
der Regierung ſteht, die Ententemächte zur Vernunft bringen werde.
Die Poſt betont, daß die deutſche Regierung nichts unternehmen
dürfe, was den Feinden erleichtern könnte, ihre verbrecheriſchen Pläne
zu verſchleiern. Wenn die Feinde uns verſklaven wollten, ſo duirfe
keine deutſche Hand, kein deutſches Wort ſie dabei unterſtützen und
ihre Verartwortung mindern. Unverhüllt müiſſe ihre Raubpolitik ſich
vor der Welt zeigen. Das deutſche Volk müſſe ſich allerdings auf eine
Art Willensprobe geſaßt machen.
Die Deutſche Zeitung hätte es am liebſten geſehen, weun
die Regierung erklärt hätte, daß ſie ſich auf Grund der vertuags vidri=
gen
Pariſer Bedingungen auch ihrerſeits nicht mehr an den Verfailler
Vertrag für gebunden halte, verzeichnet es aber mit Befriedigung, daß
die Regierung eine Verhandlung auf der Pariſer Grundlage ablehnt.
Die Germania ſtellt ſich vollſtändig auf den Boden der Er=
klärung
der Regierung. Es müſſe ſich nun zeigen, ob die Entente wirk=
lich
ernſt verhandeln oder den letzten Schleier ihrer Willkirherrſchaft
fallen laſſen werde.
Auch die Freiheit ſtimmt der ſachlichen Kritik des Miniſters
des Aeußern über die unerträgliche Schwere der Bedingungen zu. In
der Tatſache, daß Deutſchland Gogenvorſchläge machen werde, ſicht das
Blatt die Möglichteit von weiteren Verhandlungen mit der Entente.
Die Entwaffnungsfrage.
* Verlin 2. Febr. In den Beſprechungen der Partei=
ſührer
mit dem Reichsminiſter des Aeußern über die Entwaff=
nungsfrage
herrſcht Uebereinſtimmung darüber, daß die
neuen Beſtimmungen anerkannt werden müſſen, ſoweit
ſie nicht über den Vertrag von Verſailles hinausgehen.
Das tun ſie aber in der Frage des Luftfahrtweſens und hier ſoll
auf dem Wege der Sachverſtändigen=Beſprechungen alles daran
geſetzt werden, die Lebensintereſſen der deutſchen Flugzeug=
induſtrie
zu ſchützen. Auch kommt die Anregung eines Schieds=

gerichts in Frage. Wie die Voſſ. Ztg. hört, wird der bayeriſche
Handelsminiſter Hamm, der den Beſprechungen beigewohnt hat,
heute nach München fahren, um dem Miniſterpräſidenten v. Kahr
die Berliner Auffaſſung von den Einwohnerwehren vorzutragen.
Die Androhung von Zwangsmaßnahmen.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Der Temps ſchreibt: Das von
den Verbündeten am 29. Januar unterzeichnete Abkommen
iſt der Entwurf zu einem Vergleich, der mit Deutſch=
land
getroffen werden ſoll. Die vier Hauptgläubiger ſind über=
eingekommen
, dieſen Entwurf anzunehmen. Nun bleibt abzu=
warten
, ob der Schuldner auch ſeine Unterſchrift unter den Ver=
trag
ſetzt. Der deutſche Schuldner ſieht ſtarren Auges zwei bal=
digen
Fälligkeiten entgegen, nämlich erſtens den allgemeinen
Wahlen in Preußen gun 20. Februar, denen die allergrößte Be=
deutung
beigemeſſen werden muß für die innere Politik in
Deutſchland, und zweitens wird am 4. März Präſident Harding
und ſeine neue Regierung in Wafhington die Macht übernehmen,
Wenn Deutſchland trotz aller Gegenbeſchuldigungen und
trotz dieſer baldigen Fälligkeiten, an die es ſtets denkt, ſich an=
ſchickt
, die in Paris feſtgelegten Bedingungen anzunehmen, dann
ſtellen dieſe Bedingungen in der Tat einen Vergleich dar und wir
können in Muße den Vorteilen, die uns dadurch erwachſen wer=
den
, die Opfer gegenüberſtellen, welche uns auferlegt ſind. Falls
es dagegen klar werden ſollte, wie es nach allem den Anſchein hat,
daß Deutſchland ſich unbedingt weigert, zu unterzeichnen, dann
bleibt eben dieſer Vergleichsentwurf ganz einfach ein Entwurf,
und die Zwangsmaßnahmen werden in die vorderſte
Linie rücken.
Kritiken in Amerika.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de Paris
mitteilt, findet das Pariſer Abkommen gewiſſe Kriti=
ken
in Amerika, erſtens weil es den Friedensvertrag von
Verſailles verletze, indem es die Zahlung auf 42 Jahre verteile.
Der Friedensvertrag von Verſailles habe auf direkte Veeinfluſ=
ſung
des Präſidenten Wilſon die Grenze auf 30 Jahre feſtgeſetzt.
Nur die gegenwärtige Generation ſolle leiden, habe Wilſon er=
klärt
. Zweitens ſei man gegen das Kontrollrecht der Repara=
tionskommiſſion
über alle Finanzoperationen der deutſchen Re=
gierung
und ſchließlich gegen die zwölſprozentige Exportſteuer,
die notwendigerweiſe die Handelsbeziehungen aller Länder mit
Deutſchland beeinfluſſen würde, einſchließlich derer, die das Ab=
kommen
nicht unterzeichneten. Pertinax gibt zu, daß die Repa=
ratiouskommiſſion
einſchließlich des offiziöſen amerikaniſchen
Vertreters Boyden am 27. Auguſt gegen die Verringerung ihrer
Machtbefugniſſe proteſtierte. Er gibt ferner zu, daß die Eng=
länder
am vorigen Freitag die Steuer um 25 Prozent erhöht,
aber die Entfchädigungsſumme um 70 Prozent herabgeſetzt haben.
Pertinax geſteht, daß bei einem Steigen des deutſchen Kurſes
der deutſche Händel einer äußerſt kritiſchen Verminderung ans=
geſetzt
ſein könnte.
Proteſtkundgebungen.
R. Berlin, 2. Febr. ueberall im Reiche werden
Stimmen laut, die ſich gegen die das Deutſche Reich demütigen=
den
und erdroſſelnden Forderungen der Entente mit aller Ent=
ſchiedenheit
wenden. So erklärte bei der Eröffnung der Diens=
tagsſitzung
des Verwaltungs= und Polizeiſenates der Stadt
Nürnberg Oberbürgermeiſter Luppe unter anderem: Auch die
Gemeinden wären nicht mehr lebensfähig, denn auch ſie ſollen
haftbar gemacht werden für die Erfüllung der Pariſer Bedin=
gungen
. Wir haben zu unſerer Volksvertretung das Vertrauen,
daß ſie uns niewals freiwillig ſolche Bedingungen wird auferle=
gen
laſſen. Was dann kommen wird, wiſſen wir nicht, aber das
eine iſt ſicher, daß wir das, was kommen wird, nur ertragen kön=
nen
, wenn wir einheitlich zuſammenſtehen, die kleinen
Gegenſätze verſchwinden laſſen und gegenüber dem ungeheueren
Druck von außen einig zuſammenhalten. Ferner hat der Natio=
nalverband
deutſcher Offiziere und der Verband
national geſinnter Soldaten an die Reichsregierung
folgende Kundgebung gerichtet: Die unterzeichneten Ver=
bände
erheben flammenden Proteſt gegen die unerhörten, jedem
Recht und jeder Billigkeit hohnſprechenden Beſchlüſſe der En=
tenteminiſter
. Die Antwort der deutſchen Regierung kann hier=
auf
nur ein unbedingtes Nein ſein. Wir rufen die vernünftig
und rechtlich denkenden Menſchen der ganzen Erde auf, das
größte Verbrechen der Weltgeſchichte, die Vernichtung von 60 Mil=
lionen
Menſchen, zu verhindern.
Berlin, 1. Febr. (Wolff.) Der Vorſtand des Deut=
ſchen
Beamtenbundes nahm in ſeiner Sitzung vom
1. Februar zu der durch die Pariſer Beſchlüſſe geſchaffenen poli=
tiſchen
Lage in folgender Entſchließung Stellung: In vollkom=
mener
Einmütigkeit bringt der Vorſtand des Deutſchen Beamten=
bundes
zum Ausdruck, daß mit dem geſamten deutſchen Volke
auch die inn Deutſchen Beamtenbund organiſierte Beamtenſchaft
in einheitlicher Geſchloſſenheit hinter dem zu er=
wartenden
Proteſtderdeutſchen Regierung gegen das
unmenſchliche Vernichtungsdiktat der Alliierten mit ſeinen un=
ausbleiblichen
kataſtrophalen Wirkungen ſteht. Der Vorſtand des
Deutſchen Beamtenbundes vertritt die Auffaſſung, daß mit der
Verwirklichung der Pariſer Beſchlüſſe die Wiederaufrichtung
Europas endgültig verhindert, der ſichere Tod des deutſchen
Wirtſchaftslebens und die Unmöglichkeit der Weiterführung
irgendeiner der Volksgeſamtheit dienenden Berufspolitik herauf=
beſchworen
werden würde. Unter dem Joch dieſer Bedingungen
würde es auch der deutſchen Beamtenſchaft nie mehr gelingen,
den zur Aufrechterhaltung eines geordneten Staatsbetriebes not=
wendigen
Beamtenapparat intakt zu halten. Der Vorſtand des
Deutſchen Beamtenbundes iſt daher feſt entſchloſſen, ſich unter
Aufbietung des letzten ſeiner Mitglieder wenn nötig in ge=
ſchloſſener
Einheitsfront mit allen übrigen deutſchen Arbeit=
nehutern
für einen entſcheidenden Widerſtand gegen die Wirt=
ſchaftsbedingungen
der verblendeten Sieger zur Verfügung zu
halten.
* München, 1. Febr. Die Deutſchedemokratiſche
Laudespartei in Bayeru erläßt eine Erklärung, die ſich
in ſchärfſten Worten gegen die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz
wendet und weiter ſagt: Die Beſchlüſſe ermangeln jedes wirt=
ſchaftlichen
und politiſchen Augenmaßes. Unſer beſiegtes Volk
iſt bereit, in den Grenzen der Möglichkeit zu fronen und zu zah=
len
, aber gegen ſolche Vergewaltigung bäumt es ſich auf, ſolche
unerfüllbaren Forderungen kann es nicht mehr ernſt uehmen.
Ein Schrei der Entrüſtung durchhallt das Deutſche Reich. Mit
edlem Zorn und mit Würde weiſt Deutſchland ſolche
Zumutungen zürück, mag kommen, was wolle.
Möge
geſchloſſen unfe

[ ][  ][ ]

mummer 53.

ſagen, daß die Laſten nie und nimmer getragen werden können.
Möge die ſchwere Zeit das deutſche Volk ſtark und die deutſche
Regierung mannhaft machen.
* Karlsruhe, 2. Febr. Präſident Dr. Kopf eröffnete
die heutige Landtagsſitzung mit folgender Anſprache: Vor
Eintritt in die Tagesordnung iſt es mir ein Bedürfnis, der nie=
derſchmetternden
Situation zu gedenken, in die das deutſche Volk
durch die letzten Noten der Endente über die Wiedergutmachungs=
koſten
und die Entaffnung geraten iſt. Was dem deutſchen
Volke darin zugemutet wird, läuft hinaus auf eine dauernde
Verſklapung und eine wirtſchaftliche Zerſchmette=
rung
für alle Zciten, mindeſtens aber auf ein halbes Jahrhun=
dert
. Es iſt nicht Aufgabe des badiſchen Landtages, zu dieſen
Roten Stellung zu nehmen, aber ich glaube, es entſpricht unſerer
aller Meinung und Empfindung, daß wir auch an dieſer Stelle
entſchieden Proteſt einlegen gegen dieſe ungeheueren Zumu=
tungen
, die das deutſche Volk und die deutſche Regierung niemals
annehmen können. Wir haben uns viel gefallen laſſen und wer=
den
uns wohl auch noch viel gefallen laſſen müſſen. Aber ſich
ſelbſt zu vernichten, kann man dem deutſchen Volke nicht zumuten.
Was Außenminiſter Dr. Simons geſtern im Reichstag zu dem
Verlangen der Entente geſagt hat, entſpricht durchaus unſerem
Empfinden. Mit der nämlichen entſchiedenen Abweiſung hat er
auch unſere Ueberzeugung ausgeſprochen. Wir ſtehen hin=
ter
der deutſchen Regierung und höffen, wie das auch
im bayeriſchen Landtag geſagt worden iſt, daß ſich alle deutſchen
Parlamente und insbeſondere der deutſche Reichstag einmütig
und entſchieden hinter eine mannhafte Abweiſung der
Ententeforderungen durch die deutſche Regierung ſtellen
werden. Das Haus nahm die Erklärung mit lebhaftem Bei=
fall
auf.
Kopenhagen, 1. Febr. (Wolff.) Die Zeitung Sozial=
demokraten
wendet ſich in einem Leitartikel aufs Schärfſte
gegen die neuen Ententeforderungen an Deutſch=
land
und nennt ſie, namentlich im Hinblick auf die zu erwartende
Verelendung der deutſchen Arbeiterklaſſe eine
ſcheußliche Roheit und ein unbarmherziges, grauſames
Todesurteil. Die Zeitung; rr fort: Wenn die Sieger das
ganze deutſche Volk nach Afrika deportiert und in die Sahara ge=
jagt
hätten, ſo wäre das menſchlicher geweſen. Wir betrachten
es als ſicher, daß die Arbeiter derganzen Welt, auch die
der ſiegreichen Länder, ſich erheben und gegen dieſe Entſcheidung
proteſtieren werden, denn ein Sklavenleben, wie es der
deutſchen Arbeiterklaſſe zugedacht iſt, wird ſelbſtverſtändlich nur
dazu beitvagen, daß die Arbeiter auch in den anderen Ländern
in das ſchwärzeſte Elend geraten. Das deutſche Volk wird natür=
lich
dieſe wahnſinnige Entſchädigung nicht bezahlen und die
Sieger können den Betrag nicht eintreiben. Selbſt die ſchwär=
zeſten
Soldaten werden auf die Dauer zu einem 42jährigen
Plünderungszug in einem zum Tode verurteilten Lande untaug=
lich
ſein.
Beherzigenswerte Mahnungen.

* Der Vorſtand der Deutſchen demokratiſchen
Partei erläßt folgenden Aufruf: Die Beſchlüſſe der Entente
auf der Pariſer Konferenz ſtellen die deutſche Regierung
und das deutſche Volk vor die entſetzliche Frage der Verpflichtung
einer unerfüllbaren Schuld und einer jahrzehntelangen wirt=
ſchaftlichen
Verſklavung. Am 28. Februar müſſen ſich die Ver=
treter
Deutſchlands über dieſe Forderungen der Entente in Lon=
don
endgültig erklären und mit der Entente auseinanderſetzen.
In dieſe Zeit ſchwerſter nationaler Not fallen die preußiſchen
Landtagswahlen. Da halten wir, die demokratiſche Par=
tei
, es für dringend erforderlich, zu unſerem Teil alles dazu bei=
zutragen
, was der Einheit und Geſchloſſenheit des
deutſchen Volkes dienen kann. Wir fordern deshalb alle
unſere Parteigenoſſen auf, in der beginnenden Wahlagitation
dieſe Notwendigkeit der vaterländiſchen Einheit voranzuſtellen.
Wir bitten ſie dringend, ſich auf eine ruhige und objektive Wür=
digung
unſerer parteipolitiſchen Ideale für dieſe Wahl zu be=
ſchränken
und unter allen Umſtänden, auch im Falle notwendiger
Verteidigung, ſich jedes verletzenden Angriffs auf
irgendeine andere Partei zu enthalten. Geben wir ein
Muſter vaterländiſcher Geſinnung!
* München, 1. Febr. Die chriſtlichen Gewerk=
ſchaften
Bayerns hielten eine Beratng ab, an der auch der
Vorſitzende des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Staatsminiſter
Stegerwald teilnahm. Es wurde folgende Entſchlie=
ßung
gefaßt: Angeſichts der wirtſchaftlichen Erdroſſelung und
der nationalen Schmach, unter deren Druck das deutſche Volk
leidet, erkennt die Konferenz die unabweisbare Pflicht, im Sinne
des Eſſener Kongreſſes der chriſtlichen Gewerkſchaften an der
politiſchen Sammlung und Einigung der deutſchen
chriſtlich, demokratiſch und ſozial empfindenden Elemente
Bayerns mit jenen im Reich mit aller Kraft zu arbeiten.

Welt=Karneval!
Ein Aufruf an alle Deutſchen!
In Paris iſt die Entſcheidung gefallen in einer Sitzung
des großen Rates der Narrenſchaft der ganzen Welt! Oder iſt es
nicht Narrheit, iſt es Verbrechen? Oder beides?! Beides und
mehr! Völkerrechtlich ein Verbrechen! Wirtſchaftlich ein Unſinn!
Politiſch Raſerei!
Deutſches Volk, jetzt gilt es, jeden Nerv zu ſpannen! Jetzt
gilt es, der Welt zu zeigen, ob wir ein tapferes Volk, oder ob wir
Memmen ſind! Ob wir noch ein Recht haben, auf den Namen
Deutſche ſtolz zu ſein. Wer dieſen Namen verdient, wer ſein

Vaterland nicht nur mit der Zunge, ſondern mit ſeinem Herzen
liebt, deſſen Loſung muß jetzt ſein:
Lieber tot als Sklave!
Und unſere Antwort an die, die heute unſere Feinde noch mehr
ſind, als je während des Krieges, muß ſein:
Nein, und abermals nein! Niemals!
Mag daraus werden, was da wolle! Mögen ſie kommen als
Räuber und Mörder, mögen ſie uns mit Gewalt berauben, ſengen
und brennen, ſo müſſen ſie die heuchleriſche Maske abwerfen und
aller Welt ihr wahres Geſicht zeigen! Wir erwarten ſie!
Auf, Ihr alle, aus allen Parteien, ob Hoch, ob Niedrig, ob
Reich, ob Arm, ob Chriſt, ob Jude Euren Feinden gegenüber
ſeid Ihr nur Deutſche!
Ein Entrüſtungsſchrei aus Millionen Kehlen muß
die Antwort ſein. Die ganze Welt ſoll ihn hören, dieſen Schrei
der Verzweiflung und ſoll bebend aufhorchen! Vielleicht, daß
ſie doch endlich einmal nachzudenken anfängt über das zum Him=
mel
ſchreiende Unrecht, das hier als Necht vermummt die ganze
Welt bedroht!
Ihr, die Ihr Führer unſeves Volkes ſein wollt, tragt Sorge,
daß dieſer Entrüſtungsſchrei anſchwelle, mächtiger und imer
mächtiger, bis er in den letzten Erdenwinkel hinein gehört werde!
Wir werden auf unſerer Seite haben alle, die das Recht höher
achten als die Gewalt! Und iſt das nicht die Mehrheit, ſo iſt
unſer Untergang, aber auch der Untergang unſerer Feinde be=
ſchloſſen
!
Machen wir die Probe! Auf an das Werk! Schreit es hin=
aus
in alle Welt:
Nein Niemalsl
Wir trotzen Euch!
Bedenkt: Auf ben Karneval folgt der Aſchermittwoch der Buße
und der Erkenntnis.
Dr. Georg Büchner.

Bismarchs Erinnerungen III. Band.

m. Berlin, 1. Febr. Der Berliner Korreſpondent des
Nieuwe Rotterdamſche Courant hat jetzt das erſte
Kapitel aus dem dritten Band von Bismarcks Ge=
danken
und Erinnerungen veröffentlicht. Es trägt die
Ueberſchrift Friedrich Wilhelm und behandelt die erſten Be=
rührungen
und Auseinanderſetzungen, die der alte Kanzler in
der Zeit des ſchweren Leidens des Kaiſers Friedrich, alſo kurz
vor dem Regierungsantritt Wilhelms II., mit ihm hatte. Weiter
ſoll noch veröffentlicht werden das achte Kapitel: Kaiſer Wil=
helm
II. Bismarck ſchreibt im Anfang dieſes Kapitels: Unter
dem alten Kaiſer habe ich lange Zeit mein Mögliches getan, um
eine gründliche Vorbereitung ſeines Enkels für ſeine hohe Be=
ſtimmung
zu erwirken. Vor allem hielt ich es für notwendig,
daß der Thronerbe dem beſchränkten Kreiſe des Dienſtes in einem
Potsdamer Regiment entzogen werde und in Berührung käme
mit anderen als militäriſchen Strömungen. Daß ihm eine Zivil=
ſtelle
, z. B. die eines Landrates und dann eines Regierungs=
präſidenten
an der Seite eines geſchulten Beamten zugeteilt
würde, war micht zu erreichen, und ich beſchränkte mich darauf,
die militäriſche Verſetzung des Prinzen nach Berlin durchzu=
drücken
, um ihn mit einem größeren Kreiſe der Geſellſchaft und
den einzelnen Zentralbehörden in Beziehung zu bringen. Das
Haupthindernis war aber, daß der Miniſter des königlichen Hau=
ſes
die Koſten beanſtandete, die dieſe Ueberſiedelung erfordern
würde, namentlich die Einrichtung des Schloſſes Bellevue.
Dann zitiert Bismarck einen Brief des Kaiſers Friedrich
aus Porto fino bei Genug. In dieſem Brief handelt es ſich um
den Wunſch des alten Kaiſers, daß ſein Enkel mehr vertraut ge=
macht
werden ſolle mit den Geſchäften der Regierungsbehörden,
und daß an eine Tätigkeit im Miniſterium des Auswärtigen ge=
dacht
werde. Kaiſer Friedrich bemerkte dazu, er habe darüber
bisher keine amtliche Mitteilung erhalten, ſehe ſich aber veran=
laßt
, ſich an Bismarck zu wenden, um zu erklären, daß er ent=
ſchieden
dagegen ſei, daß der junge Prinz mit dem Auswärtgen
Amt anfange. Er halte es für notwendig, daß er ſich zuerſt mit
den inneren Zuſtänden ſſeines Vaterlandes vertraut mache. Sein
Wiſſen zeige Lücken, er habe keine genügende Grundlage, und
deshalb ſei es nötig, daß ſeine Kenntniſſe bereichert und nach=
gefüllt
werden. Aber wegen der Unwiſſenheit und des Mangels
an Erfahrung ſeines älteſten Sohnes im Zuſammenhang mit
ſeiner Neigung zur Selbſtüberhebung, halte er es für gefährlich,
ihn ſchon jetzt mit Fragen der auswärtigen Politik in Berührung
zu bringen. Bismarck antwortete, daß der Wunſch des alten
Kaiſers maßgebend ſei, und die Anſchauungen des Vaters dem
weichen müßten.
Später verſuchte dann Bismarck, den jungem Prinzen mit
dem Unterſtaatsſekretär Herrfurth vom Miniſterium des Aeu=
ßern
bekannt zu machen, der ihm wegen ſeiner Vertrautheit mit
der Geſetzgebung und Statiſtik als Mentor eines künftigen
Thronerben beſonders geeignet erſchien. Als Prinz Wilhelm
aber Herrfurth auf einem Diner ſprach, ſagte der Prinz nachher,
daß er als Kind ſich den Rübezahl ſo vorgeſtellt habe, wie dieſem
Mann mit ſthlecht gepflegtem Bart. Auf die Frage, wen er denn
zu haben wünſche, nannte er den Regierungsrat v. Branden=
ſtein
, der tatſächlich große Fähigkeiten beſaß. Kurz nachher
jußerte v. Brandenſtein den Wunſch, ſeines Dienſtes beim Prin=
zen
wieder enthoben zu werden und in ſeinen provinziellen Ar=
beitskreis
zurückzukehren. Der Prinz habe ihn gnädig behandelt
und zu allen Mahlzeiten hinzugezogen, aber er ſei zu dem Be=
wußtſein
gekommen, daß er ingendeine nützliche und erſprießliche

Tätigkeit für den Prinzen nicht ausüben könne. Schließlich er
wähnt dieſer Artikel auch die Korreſpondenz zwiſchen dem Prin
zen Wilhelm wegen der Stöcker=Angelegenheit und die bereit
bekannte Tatſache, daß Prinz Wilhelm Bismarck den Entwum
eines Briefes hatte überreichen laſſen, den er an ſämtliche Bun
desfürſten bei ſeiner Thronbeſteigung übermitteln wollte. Bis
marck riet ihm in ſeiner Antwort, den Entwurf dieſes Brief
ſofort zu verbrennen.
Die bolſchewiſtiſche Wühlarbeit in Deutſchland
F. Danzig, 1. Febr. Ueber die bolſchewiſtiſche
Unterwühlung Deutſchlands veröffentlicht die O
wacht in Nr. 3 nähere Einzelheiten. Darin wird feſtgeſtellt
daß die bolſchewiſtiſche Organiſation in Deutſchland bereits gro
ßen Umfang angenommen habe. Die eigentliche Zentrale befin
det ſich danach in Berlin, und zwar unter der Leitung Wigdof sidt
Kopps deſſen rechte Hand ſein Sekretär Reich ſei. Die Oſt
wacht macht 23 hervorragende ruſſiſche Agenten namhaft, die und
gehindert ihr verbrecheriſches Tun in Deutſchland treiben dürfen
In Berlin gliedert ſich die Propagandaktion in zwei Bureaus
Lindenſtraße 142/143 und Schievelbeinſtraße 4. Letzteres unte
Vogelmann nimmt heimliche Waffenkäufe vor, beſitzt gute Bel
ziehungen zu den Randſtaaten und hat eine ſibiriſche Abteiß
lung. Ferner weiden genannt als zentrale bolſchewiſtiſche Proſſe.
paganda für Weſteuropa das Sekretariat des Dr. Oskar Cohr)
und deſſen Zweigſtelle Steglitzer Straße 12, ſowie die Redaktioy
der kommuniſtiſchen Zeitung Berlin, Wilhelmſtraße 28. Auch in
Hamburg und Danzig befinden ſich Propagandaſtellen. Die rotl
Armee gliedert ſich in vier Gruppen mit beſonderen Oberkom
mandos in Königsberg, Kaſſel. Halle und Berlin. Alle Befehll
der Leitung tragen zurzeit nur die Unterſchrift Stecker. Der Ber=
liner
Generalſtab nennt ſich Rat der Zweiundzwanzig und hal
ſeinen Sitz in der Kaiſer=Wilhelm=Straße 28 und hat 22 Unter
abteilungen über die ganze Stadt hin. In Eſſen beſteht die ro
Armee aus annähernd 50 000 Mann, von denen etwa 180000
Mann zum Losſchlagen bereit ſind. Die Zentrale befindet ſich
in Frankfurt a. M. Der Kommandeur der deutſchen roten Arme
und der Generaliſſimus iſt ein Unteroffizier Künze, ſein Gehilſe

Ausbildung der Unteroffiziere für den Aufſtand liegt in den
Händen eines Mannes namens Schütz in Berlin=Weißenſee, Berſug, es
liner Allee. In Hamburg beſteht gleichfalls eine recht gut orgehn ſt.
niſierte rote Armee, finanziert von Litwinow in Kopenhagen)
Das Abſteigequartier des ruſſiſchen Kuriers in Hamburg befin=
det
ſich Schlachtſtraße 46 bei Dannewitſch.

heißt Henke. Zurzeit zählt die rote Armee Berlins 7000 Mann
doch dürfte im Ernſtfalle mit 20 000 Mann zu rechnen ſein. D

Die Privatverſicherung.
Berlin 1. Febr. (Wolff.) Der ſtändige Ausſchu
des Reichsverbandes für Privatverſicherung
der in Berlin tagte, nahm zu einigen wirtſchaftlich bedeutungs=
vollen
Fragen Stellung, die die private Verſicherun
gegenwärtig beſchäftigen. Mit Genugtuung wurde begrüßt, daß
vom Ausſchuß des Reichstages eine Erhöhung der vom ſteuer
baren Einkommen abzuſetzenden Lebensverſicherungsprämie auf!
1000 Mark beſchloſſen wurde. Gleich dringlich erſcheine die BeAngshaf
ſeitigung des § 53a der Einkommenſteuernovelle, demzufolge vor; Allens!
ſätzliche und fahrläſſige Verſtöße gegen die Vorſchriften über den verſchl=
Steuerabzug vom Arbeitslohn mit Geld und Freiheitsſtrafen be=Wuche
droht werden ſollen. Den Intereſſen des Steuerfiskus ſei mi ge
mrit widrit
der bereits beſtehenden zivilrechtlichen Haftung des Arbeitgebersm Städtzi
für die einzubehaltenden Lohnbeträge ausreichend Rechnung geſuch Verta
tragen. Sie durch ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit ergänzer,lug enledn
hieße den Keim für neue unerquickliche Reibungen ſchaffen, und Ent
erſcheine angeſichts der Aufwendungen, welche die Unterneheirr vonlä
mungen bei der Durchführung des Lohnabzuges im allgemeinerR 6e
Intereſſe dargebracht haben, beſonders unverſkändlich. Die weuſie
teren Beratungen erſtreckten ſich unter anderem auf das Kapitau W.
burmen A
ertragsſteuergeſetz, auf Fragen des Realkredits und Maßnahme; fürmm Si
zur Erzielung von Erſparniſſen.
en den
wei
Die braunſchweigiſche Regierung bleibt. Nch.
Braunſchweig, 2. Febr. (T.U.) Vor der Abſtimzn mm
mung über den Haushalt des Staatsminiſte eemeiha
riums für das bereits abgelaufene Jahr 1920/21 kam es in deſ Srkaf
geſtrigen Sitzung des Landtages auf den Bänken der ſozialiſti, maen 9
ſchen Abgeordneten zu großen Lärmſzenen, ſo daß der Präſidenl ng zu
ſhr von gr
an mehrere unabhängige Abgeordnete und der neukommuniſti 6
ſchen Partei Ordnungsrufe erteilen, die Sitzung auf 10 Minuteya g im
unterbrechen und ſofort den Aelteſtenausſchuß des Landtages eiri, Srer miſt
berufen mißte. Nach Wiedereröffming der Verhandlungen wurd/ſc Fällen h

der Haushaltsplan der Staatsminifterien gegen die Stim Wechnung
men ſämtlicher bürgerlicher Abgeordneten angenommen. Diyeiteuer be.
Neukommmuniſten ſtimmten für den Haushaltsplan und verhin=
derten
mit ihren drei Stimmen den Sturz der rein ſozialiſtiſchen
Regierung und vorzeitige Neuwahlen des Landtages.

Oeſterreichiſche Sympathie=Kundgebung
für Deutſchland.
Wien 1. Febr. (Wolff.) Zu Beginn der heutigen Sitzung
des Bundesrates gedachte Vorſitzender Reumann des
50jährigen Gedenktages der Einigung des
Deutſchen Reiches mit folgender Anſprache: Mit Wehmu
und doch mit Zuverſicht haben unſere Stammesbrüder im Reich
den 18. Januar begangen, und wir ſind eins mit ihnen im Geu

Drdt

fühle des Schmerzes ebenſo wie in der Hofſnung auf eine glück=n

Man tanzt . . .")
Von A. Schrimpff=Darmſtadt.

Wiederholt wird ſeit der deutſchen Revolution des Herbſtes
1918 über die Betätigung des Tanzens der ſchwer geprüften
und notleidenden deutſchen Menſchheit Klage geführt. Solche
Klagen gründen ſich zum Teil auf die irrtümliche philoſophiſche
Anſicht, das Tanzen diene nur zur Volksbeluſtigung; Volks=
beluſtigungen
aber in einer Zeit notwendiger Größe, wo allein
durch produktive Arbeit der wirtſchaftliche Zuſammenbruch im
ganzen Volksſtaate überwunden werden kann, ſeien natürlich
widerſinnig.
Iſt nun im Ernſt Tanzen nur Volksbeluſtigung oder dient
es auch beſſerem Streben? In der Regel wird wohl letzterenn
wenig oder gar keine Rechnung getragen, und doch iſt es der
beſſere Teil, weil er der Tanzäſthetik dient. Würde dieſer mehr
ernſte Beachtung zuteil, ſo würde auch der Tanz als Volks=
beluſtigung
ſich in beſſeren Formen bewegen. Am beſten tritt
das beim modernen Geſellſchaftstanz in die Erſcheinung; dieſer
hat teilweiſe eime Geſtalt angenommen, die aller Danzäſthetik
Hohn ſpricht. Meines Erachtens iſt der moderne Salontanz nicht
ein Tanz unſerer ehemaligen Feinde, der bei uns ſo in Blüte
ſtehen ſoll, ſondern ein in Form und Inhalt rhythmiſch höchſt
ſtilvoller Tanz, der in ſeiner vollendeten Geſtaltung bei uns noch
ſehr ausdrucksarm iſt, d. h. ſelten erreicht wird.
Gibt es nun überhaupt eine Theorie, um ſich danach für den
Tanz zu ſchulen? Nach den allgemeinen Leiſtungen zu urteilen,
dürfte die Theorie wenig Verſtändnis gefunden haben, möglich
auch, daß es ihr an der nötigen Autorität mangelt. Zu einer
äſthetiſchen Betrachtung gehört nun, daß man ſich bemüht, zu
einer dauernden Verſtändigung über Form und Inhalt, über
die wirkenden Kräfte und Geſetze der Tanzkunſt zu gelangen.
Leider iſt aber dafür ſelbſt in dem engeren Kreiſe Befliſſener eim
volles Intereſſe ſelten, und erſt in neuerer Zeit ſind Verſuche
gemacht worden, wenigſtens für den ausgeſprochenen Kunſttanz
in ernſthafter Weiſe äſthetiſche Grundſätze aufzuſtellen, wie ſie
ſchon ſeit Jahren für die Geſellſchaftstanzſchule durch eine ein=
wandfreie
Methodik, welche ich Deutſche Tanzſchule genannt habe,
vertreten wurden, und es iſt berechtigt, von einer Renaiſſance der
Tanzkunſt zu ſprechen, wo es ſich um ein Wirkungsgebiet menſch=
licher
Kräfte und menſchlichen Weſens handelt, das den übrigen

* Vgl. Nr. 19 des Tagblatts.

Künſten gleichberechtigt iſt. Eine Theorie der Tanzkunſt zu
ſchaffen, war meiſt auf individueller Auslegung fußende Unter=
richtsſyſteme
beſchränkt geblieben, wo noch heute das Unglaub=
lichſte
an Anmaßung geleiſtet wird. Das Problem der rhyth=
miſchen
Bewegung im Tanze kann natürlich nur Aufgabe der
Technik ſein, und nach der techniſchen Analyſe wird man auch
logiſcherweife fachlich die Leiſtungsfähigkeit techniſcher Schulung
zu prüfen habem. Es iſt allerdings nicht jedermanns Sache, ſich
darin zu vertiefen und ſich mit dem Weſen des Tanzes, ſtatt nur
körperlich, ſich auch rein geiſtig zu beſchäftigen. Wenn man aber
den böſen Auswüchſen, wie ſie im Tanze ſich leider ſo oft zeigen,
nach Möglichkeit vorbeugen will, dann genügt es nicht, ſich auf
bloßes Schimpfen zu verlegen; beſſern kann man höchſtens durch
ernſte Belehrung. Wie ſieht aber dieſe Belehrung wirklich aus?
Es dürfte nicht unangebracht ſein, wenn dieſem Teil der
Jugenderziehung auts Pflichtgefühl einige Aufmerkſamkeit ge=
ſchenkt
würde. In ſolchem Falle würde man eine kritiſche Theovie
des Tanzens und damit auch ihre Würdigung als wiſſenſchaft=
liche
Diſziplin beſſer ſchätzen lernen. Wäre es nicht in der
Ordnung, daß, wem jemand eine Kunſt wie dieſe als ſeinen
Lebensberuf betreibt, im Jutereſſe der Unterrichtnehmenden ver=
langt
würde, daß die Kunſt des Tanzens zum Gegenſtand eines
erſchöpfenden Studiums gemacht würde? So könnte der metho=
diſche
Tanzunterricht die höchſte Körperſchulung vermitteln und
erreichen, daß der Schüler in Plaſtik, Rhythmik, mit einem Wort
im Ausdruck das Höchſte leiſtet. Aber die beſte Tanzpädagogik
wird ſich nicht durchſetzen können, wenn ihr die ſtaatliche Auto=
rität
gänzlich fehlt und alle guten Vorſätze teils durch die am
meiſten verbreitete unwiſſenſchaftliche Tanzlehre und teils durch
die auf ſachlicher Urteilsloſigkeit beruhenden paſſiven Widerſtände
eines ungelehrigen Publikums dauernd vereitelt werden. Daß
die vollwertige Tanzſtunde nur von wirklichen Fachleuten ge=
leitet
werden ſollte, bedarf wohl keiner Frage. Die vollwertige
Leiſtung wird aber durch die gleichberechtigte Pfuſcharbeit in
ihrer Exiſtenz bedroht, und die Rentabilität für den ernſten
Beruf hat dadurch ſehr gelitten.
Weit alſo davon entfernt, den Tanz als Mittel des Ver=
gnügens
anzuſehen, iſt es Pflicht, dafür einzutreten, das Urteil
über den Tanz ſo zu bilden, daß junge Leute, welche die Tanz=
ſtunde
beſuchen, zum Nachdenken über die Tanzkunſt angeregt
werden und damit ein weſentlicher erzieheriſcher Erfolg erzielt
wird. Solche Arbeit wird ihres Lohnes wert ſein.

Ausſprache des Namens Anna Boleyn. Anläßlich der Auf?

führung des Filmwerkes Anna Boleyn im Union=Theaten

wird es wohl von Intereſſe ſein, etwas über die Ausſprache des
Namens der Titelheldin zu erfahren. Von den meiſten wird er,
ſo ausgeſprochen, wie er geſchrieben wird, alſo Anna Boleyn.
manche trennen e und y und ſprechen Bolein, indem ſie noch e und
i etwas zuſammen ſchleifen. Wir wollen gewiß nicht entſcheiden
wie der Name bei uns ausgeſprochen werden ſoll, ſagen alſe
auch nicht, daß die genannten Ausſprachen falſch ſeien. Die Deut=
ſchen
haben früher viel mehr, als dies jetzt geſchieht, erlaubt, die nn
fremden Namen auf die ihnen paſſende Weiſe auszuſprechen,
und haben Genua aus Genova, Mailand aus Milano nicht nur M.
beim Ausſprechen, ſondern auch beim Schreiben gebildet. Wir
möchten hier nur feſtftellen, daß in England der Name der Film=
heldin
Aenne Bullen geſprochen wird, wobei das e vond
Bullen faſt ganz verſchwindet. Auch der Name der auf Annd
Boleyn folgenden dritten Gemahlin Heinrichs VIII., Johanna
Seymour, wird in England anders ausgeſprochen, als wir dies
tun. Er lautet dort: Sſihmer.

C.K. Zu Seydlitz’ 200. Geburtstag (3. Februar). Eine der
glänzendſten Geſtalten aus dem Kreiſe der Generale Friedrichs!
des Großen, Friedrich Wilhelm v. Seydlitz, wurde am 3. Fe=
bruar
1721 zu Kalkar am Niederrhein geboren, und die 200=
Wiederkehr ſeines Geburtstages gibt Anlaß, an dieſen kühnen
und ſchneidigen Kavalleriſten zu erinnern, der einer der größten
Reiterführer aller Zeiten bleiben wird. Fontane und Menzel=
die
beiden genialen Schilderer des alten Fritz und ſeiner Zeik=

haben uns auch die Heldenfigur Seydlitz’ im Gedicht und im Bild
unvergeßlich feſtgehalten. Ueber der Fülle kecker und luſtiger

Geſchichten, die ſeine Tollkühnheit, ſeine Kaltblütigkeit, ſeine

Schlagfertigkeit betonen, wollen wir aber auch die ſtrategiſche=
Bedeutung nicht vergeſſen, die ſeine wie der Sturmwind daher

fegenden Reiterangriffe beſaßen, wollen auch des Verdienſtes gee
denken, das er um die Ausbildung der kavalleriſtiſchen Waffe ime
preußiſchen Heere beſaß. Zuſammen mit dem großen Kömck

hat er in der Zeit vor dem Siebenjährigen Kriege die preußle
ſche Reiterei in erfolgreichſter Weiſe ausgebildet und die Mänge=
beſeitigt
, die die beiden erſten Schleſiſchen Kriege erwieſen hafte!-
So gebührt ihm ein nicht geringer Teil des Ruhmes, den das
preußiſche Heer in ſeinem ewig denkwürdigen Kampfe gegen eine
Welt von Feinden errang. Beim Beginn des Siebenjährige‟
Krieges war er Kommandeur eines Küraſſierregiments, wulor

[ ][  ][ ]

Rummer 33.

Darmſtädter Tngblatt, Dounerstag, den 3. Februar 1921.

Seite 3.

ſche Zukunft des ganzen deutſchen Volkes. Uns Deutſche in der
ſepublik Oeſterreich hat das unerbittliche Schickfal dazu ver=
nreilt
, die Folgen des unſeligen Krieges und die ganze Kette
orr Laſten und Sorgen allein, getrennt von unſeren Volksgenoſ=
er
im Reich, zu tragen. Nicht verwehren aber kann man uns,
wir, aller Grenzpfähle ungeachtet, uns als ein Volk von
prüdern fühlen und daß wir die Geſchicke des deutſchen, Volkes
(s wie die unſerigen empfinden. Zum Gedenktag des 18. Januar
ſeuden wir den Volksgenoſſen im Reiche die heißeſten Wünſche
ir beſſere Tage, ihren Aufſtieg und ihr Gedeihen. Um die Zu=
unft
des deutſchen Volkes, deſſen Teil wir ſind, ſoll uns nicht
ange ſein. Auch unſere Sehnſucht wird Erfüllung finden.
dieſe Kundgebung, welche an den Reichspräſidenten
bert übermittelt wird, wurde vom Hauſe ſtehend angehört
nd mit lebhaftem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen.
zildung eines neuen Griechenreiches in Thrazien.
Athen, 1. Febr. (O.N.B.) Die Preſſe erwähnt ein angeb=
ſches
Memorandum Venizelos' andie Alliierten,
n dem die Errichtung eines neuen Griechen=
zerches
in Thrazien mit Konſtantinopel als Hauptſtadt
nter Venizelos Präſidentſchaft vorgeſchlagen wird. Er glaubt,
die Alliierten, beſonders England, dieſen Plan unterſtützen
herden. Uinterſtützt wird der angeblich engliſche Plan auf Er=
kar
Cchnchtung einer Hegemomie über Konſtantinopel und die Darda=
Redahliopellen unter einem griechiſchen Prinzen unter Ententeaufſicht,
Auch iſills die Türkei weiter den Vertrag unerfüllt läßt. Frankreich
Die niſnd Italien, ſo heißt es, würden nachgeben. England werde nur
Oberkoſ e künftige Verfaſſung Smyrnas auf der Orientkonferenz für
sbutabel erklären. Venizelos: Eingreifen wird viel erörtert.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. In Ausführung des Artikels 2 des
Bu ſch=letrländiſchen vorläufigen Abkommens vom 15. Juli 1920 hat die
beichsregierung beſchloſſen, die Republik Vettland de jure an=
Fertennen. Der deutſche Vertvetzer in Riga wwurde beauftragt, eine ent=
efindet
fülrchende Erklärung der lettländiſchen Regierung abzugeben. Deut
ten Amellerl. Lokalanzeiger zufolge teilte in der Kammerſitzung im Haag der
in Gehufſtederländiſche Kolonialmiuiſter mit, daß die niederländiſche Regierung
00 Manikabſichtige, 200 deutſche Volksſchullehrer für den Unter=
hr
in Niederländiſch=Indien anzuſtellen. Nach einer Havasmeldung
bes Brüſſel glaubt man dort, daß die für den 7. Februar angeſetzt
weſene Sachverſtändigenkonferenz aufgeſchoben wird. Die Havasnotiz
niee, Mit ſagt, es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die belgiſche Information
gut orgaſahtig iſt. Nach einer Meldung aus Arhen wurde Lomberton, der
ſegierungskandidat, mit 248 gegen 71 Stümmen der Anhänger Veniſelos
urg befn uun Präſidenten der Nationalverſammlung gewählt. Nach einer Ha=
Bsmeldung aus Bombayz ſcheint die Propaganda der ſtreikenden
cei ſchen Studenten, die die eingeborene Bevölkerung auffor=
en
, der britiſchen Verwaltung keinerlei Beihilfe zu leiſten, Tag für
Fag einen größeren Umfang anzunehmen. Em Teil der Studenten iſt
usſch
ruftragt, unter der Landbevölkerung Propaganda zu machen.
verung
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
rämie aſ Strafkammer. 1 Jahr Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unter=
ſe
die 9=ſchurgshaft, brachten der in Lübbeche am 20. März 1894 geborenen, jetzt
folge ur=1 Allertshofen i. O. wohnhaften Wwe. Anna Keller. Diebſtähle und
über dy Uterſchlagungen ein. Die Angeklagte hatte im Laufe des Jahres 1920
ſtrafen Mreiche Hausgegenſtände in der von ihr gemieteten möblierten Woh=
rug
des Frl. Hedwig Schöll im Geſamtwerte von 10000 Mark ſich
s ſei M
ntswidrig angeeignet und teils an eien Althändler abgeſetzt, teils
benigehen Städtiſchen Pfandhaus verſetzt. Einige weitere Fälle wurden teils
muing / drch Vertagung und Zurücknahma der Berufung während der Verhand=
ergäntellrg
erledigt.
iffen, uu 4 Entrichtung der Kapitalertragsſteyer. Nach Nr. 7 Abf. 7 Satz I
Untem ſt vorläufigen Vollzugsanweiſuirng zum Kapitalertragsſteuergeſetz ſind
: Shypotheken= und ſonſtigen Darlehensſchuldner ſowie diejenigen Per=
ſtex
, die veverbliche Reuten auszuzahlen haben, verpflichtet, füin Rech=
lnrg
des Gläubigers 10 vom Hundert der Zinſen einzubehalten und
buen einem Monat nach der Zinszahlung an das Finanzamt abzu=
IIfurem. Sie haben weiter die ihnen vom Finanzamt erteilte Ouittung
oen Gläubiger zu überſenden. Die Verpflichtung zur
erſendung der Quittung an dem Gläubiger beſteht nicht, wenn das
Rich, die Lander Gemeinden, ſonſtige öffentliche Verbände, Geſellſchaf=
Mbſtü t der im § 2 Nr. I, 1 bezeichweten Art, Hypothebenbanken, Schiffs=
n
iniu dbriefbanken, öffentlich=rechtliche Kreditanſtalten, Kreditgenoſſenſchaf=
e
. Sparkaſſen oder Untevnehmungen der im § 3 Abſ. I Nr. 3 Satz 2
es in
beihmeten Art die Zinsſchuldner ſind. Daß der Schuldner ſeiner Ver=
Ichturng zur Ueberſendung der Quirtung nachkommt, iſt für den Gläu=
Iber von großem Intereſſe. Denn weil dieſer nach § 9 Abſ. 2 für die
Erwichtung der Steuer neben dem Schuldner geſamtſchuldneriſch haftet,
unß er in der Lage ſein, ſich zu vergewiſſern, ob der Schuldner die
Suer tatſächlich abgeführt hat. Zudem wird er auch die Quittung in
i Fällen benötigen, in denen er nach § 44 des Einkommenſteuergeſetzes
1Arechung bezw. Erſtattung der Kapitalertragsſteuer auf die Einkom=
luſteuer
beanſpruchen will. Nach § 377 der Reichsabgabeordnung ſteht
hen Ic Finanzämtern das Recht zu, gegen Schuldner, die ihrer Verpflich=
Ing zur Ueberſendung der Quittung nicht nachkommen, durch Feſtſetzung
ſm Ordnungsſtrafen bis zu 500 Mark vorzugehen.
* Bom Landestheater. Aus den Kreiſen unſerer Leſer war Klage
wiber erhoben worden, daß dem Buchſtaben C der Landestheater=
luite
im Laufe dieſer Spielzeit noch keine Erſtaufführung zuteil ge=
ſuden
ſei, während z. B. dem Buchſtaben D bereits deren drei (Die
hru ohne Schatten, Früihlings Erwachen und Strohwitwe) zuge=
ilen
ſind. Von der Generaldirektion wird uns dazu mitgeteilt, daß
Reihe C allerdings bis jetzt noch keine Ur= oder Erſtaufführung
we. Da aber erſt die Hälfte der Spielzeit vovüber iſt und allein noch
iraufführungen veranſtaltet werden, wird bis zum Schluß der
Zelzeit ein Ausgleich vollzogen ſein. Die Neueinſtudierung
19 Carlos, die ja erſt am 20. Januar auf dem Spielplan erſchien,
Ind ſelbſtverſtändlich auch den Mietern der Reihe C zugeteilt und iſt
writs für 10. Februar im neuen Spielplan angeſetzt. Ebenſo iſt als
Eſte Opernaufführung der Reihe C Lohengrin in Ausſicht ge=
mmen
, da C keinen der vier Ring=Abende erhalten kann.
C. Die Organiſation für die Verteidigung der chriſtlichen Schule hielt
RKonkordiaſaale eine fehr ſtark beſuchte Verſammlung unter der Lei=
i
des hieſigen Vorſitzenden Rechtsanwalt Geißner ab, der darauf
hwies, daß man ſich lediglich auf die Verteidigung beſchränke und jede
Briffsluſt fern liege. Lehrer Winter=Mainz betonte zunächſt, daß
AAnhänger der heſſiſchen Schulnovelle eingedenk der Wichtigkeit der
Sule die Bedeutung der Vorlage voll erfaßt hätten und daher ihre

Gegwer ihnen micht nachſtehen dürften. Gegen den materialiſtiſchem Geiſt,
der in ſchnöder Selbſtfucht, maßlofer Genußſucht und offenkundigemMan=
gel
an Waterbandsliebe ſeinen Ausdruck finde bilde das Chriſtentum das
einzige Heilmittel, mamentlich inſofern, als ſeine Auffaſſung der Arbeit
eine hoch ideale ſei. Auch die Schule mniiſſe eine chriſtliche ſein. Im
Weiteren zog Redner einen Vergleich zwiſchen der Simultanſchule und
der Konfeſſionsſchule, welch letztere als wahre Einheitsſchule die Konzen=
tration
des Unteprichts in hervorragender Weiſe befördert, und ſchloß
mit der Aufforderung an ſeie Kollegen und Kolleginnen ſowie an die
Eltern, das Recht auf die Konfeſſionsſchuule immer wieder aufs Neue zu
fordern. Pfarren Fink=Darmſtadt findet, daß gewiſſe Kreiſe verſuch=
ten
, den Unierſitätsgeiſt, der eine Verneinung des Chriſtentuuts ſei,
auch ir unſere Volksſchulen hineintragen zu wollen und gegen ein ſolches
Beſtreben müſſe man ſich mit aller Macht wehren. Nur mit einem Me=
bigionsunterricht
, der Geiſt und Leben habe und in Berbindung mit dem
kirchlichen Lehramt ſtehe, ſei uns gebient. Ju dieſer Frage wichen die
Katholiken nur der Gewalt. Die Schulnovelle unterwarf Redner ſodann
einer eingehenden ſcharfem Kritik und erklärte ſie ſowohl für das katho=
liſche
Volk wie für die Zentrumsfraktion des Landtags in der vorliegen=
den
Faſſung für unannehmbar. Insbeſondere könne die katholiſche
Kirche auf das Ueberwachungsrecht des Religionsunterrichts nicht ver=
Zichten. Im Namen des Naturrechts und der garantierten Freiheit der
Religionsübung, verlange der katholiſche Volksteil die Konfeſſionsſchule,
eine Form, die heute norh in neun Behntel aller deutſchen Volksſchulen
vertretein ſei. Zum Schluſſe begründer Redner eine Neſolution, die ein=
ſtimmig
zur Annahme gelangte. Sie fordert den Fortbeſtand der noch
vorhandenen Konfeſſionsſchulen, das ungeſchmälerte Recht zur Errich=
tung
neuer Konfeſſionsſchulen, das Recht der Kirche auf Ueberwachung
des Religionsunterichls, den Fortbeſtand der Vertretung der Geiſtlichen
in Schulvorſtand und den ungehinderten Fortbeſtand, der gefährdeten
Privatſchulen.
* Von der Deutſchen Volkspartei wird uns geſchrieben: Ueber 50
Reichs=, Staats=, Gemeindebeamte und Penſionäre aus ganz Heſſen
traten zur Konſtituierung des Landes=Beamten=Ausſchuſſes der Deutſchen
Volkspartei zuſammen. Abg. Dr. Oſann begrüßte die Teilnehmer
namens der Landespartei. Die Satzungen des Ausſchuſſes fanden ein=
ſtimmige
Billigung. Zum Vorſitzenden wurde Profeſſor Neßling ge=
wählt
. Mitglieder des Arbeitsausſchuſſes: Landgerichtsrat Küchler
(Gießen), Oberſwachtmeiſter Streuber (Büdingen), Poſtſekretär Mettner
(Butzbach), Breitwieſer (Akzeh), Kreiscmtmann Heune (Worms), Stadtv.
Krug (Darmſtadt), Zuſtellungsbeamter Appel (Darmſtadt), ſtädt. Beam=
ter
Sallwey (Darmſtadt), Direttor Karl Keller (Michelſtadt); Provin=
zial
=Obmänner ſind: für Oberheſſen Landgerichtsrat Küchler, für Rhein=
heſſen
Stadtv. Strohauer, für Starkenburg Stadtv. Krug. Reichstags=
Abg. Lokomotibfüihrer Seibert (Frankfurt) ſprach ſodann in überaus
klarer uund ſachlicher Weiſe üiber die Reichsbeſoldungsordnung. Er zeigte
beſonders die Verdienſte, die ſich die Fraktion der Deutſchen Volkspartei
nach dem unzulänglichen Ergebnis der Dezember=Verhandlungen um bas
Zuſtandekommen der neuen Beſoldungsſätze erworben hat. Redner ver=
ſtang
es ausgezeichnet, die großen Schwierigkeiten einer allſeits befriedi=
genden
Löſung vor Augen zu führen, beſonders auch die finanzielle Seite
der Sache klarzumachen. Unfer Ziel müſſe bleiben, einen wirtſchaftlich
gefunden Beamtenſtand im Reiche zu erhalten. (Lebh. Beifall.) Die
Ausſprache brachte eine große Menge von Anfragen und Anregun=
gen
aus den verſchiedenſten Lagern der Beamtenſchaft. Sodann wurden
folgende Entſchließungen gefaßt: 1. Der Landesbeamtenaus=
ſchuß
der D. V.=P. lehnt jeden Lohnſtreik der Beamtenſchaft ab. Der
Beamtenſtreik würde nicht nur dem Verhältnis der Beamten zum Staat
widerſprechen, ſondern letzten Endes eine ſchwere Schädigung der Be=
amten
ſelbſt zur Folge haben und iſt unvereinbar mit der Verantwor=
tung
, welche die Beamtenſchaft der Allgemeinheit gegenüber trägt.
2. Der L.=B.=A. der D. V.=P. verwahrt ſich gegen die Gepflogenheiten
des Reichsfinanzuiniſterinns, bei jeder Gelegenheit die Beamtenſchaft und
ihr Einkommen als eine Haupturſache der ſchlechten Finanzlage des Nei=
ches
hinzuſtellen. Das Anſehen der Beamtenſchaft wird dadurch in den
Augen der Allgemeinheit herabgeſetzt. 3. Der L.=B.=A. der D. V.=P.
bedauert, daß der Wert der geiſtigen Arbeit, welche die Beamtenſchaft
zu leiſten bat, vielfach zu falſch eingeſchätzt und dadurch in weiteren Krei=
ſen
gegenüber der Handarbeit als minderwvertig hingeſtellt wird. 4. Der
L.=B.=A. der D. V.=P. verwahrt ſich dagegen, daß im Reich und in Heſſen
Beförderungen nach der Parteizugehörigkeit erfolgen. Mit dem Aus=
drucke
der Befriedigung und der Bitte um Mitarbeit und Unterſtützung
der Partei wurde die Tagung geſchloſſen.
* Die Deutſche Demokratiſche Partei veranſtaltete am Dienstag
abend eine Mitglied er=Verſammlung, in der zunächſt der
Vorſitzende Abg. Dr. Büchner über die ſoeben bekannt gewordenen
Forderungen der Entente ſprach, die er aus wirtſchafts=
politiſchem
und finanziellen Gründen als völlig unannehmbar bezeich=
nete
. Gegenüber einer ſolchen Vergewaltigung würde ein Entrüſtungs=
ſchrei
durch ganz Deutſchland gehen; die Deutſchen aller Parteien müß=
ten
, ihre Trennungspunkt= in den Hintergrund treten laſſen, in ge=
meinſamer
Protefttundgebung an das Weltgewiſſen appellieren. Dieſe
Ausführungen fanden in der Verſammlung ſtarben Widerhall. Sodann
hielt Abg. Loos an der Hand inſtruktiver Lichtbilder einen Vortrag
über die Verarmung Deutſchlandsdurchden Friedens=
vertrag
. Was der Redner in längeren Ausführungen, unterſtützt
durch ſchematiſche Darſtellungen aller Art über den Umfang der Lei=
ſtungen
an die Gegner ſagte, dürfte ſehr vielen Leuten noch nicht klar
geworden ſein. Hier trat der Friedensvertrag von Verſailles ihnen
in ſeiner ganzen Ungeheuerlichbeit entgegen. Werde er, ſo ſagte Abg.
Loos, buchſtäblich durchgeführt, dann ſei das deutſche Volk auf Gene=
rationen
hinaus zur Stlavevei verurteilt. Die Reviſion des Friedens=
vertrages
müißte bis zur Erreichung des Zieles die Hauptaufgabe unſerer
Politik ſein. Mit unklarer Stimmungsmacherei ſei ihmt gegenüber aber
nichts erreicht, man müſſe im Gegenteil mit kühlem Kopf und unter
Auswützung aller Möglichkeiten, die der Friedensvertrag ſelbſt biete,
an ſeiner Rebiſion arbeiten. Für ſeine vorzüglichen Ausführungen
wurde dem Redner reicher Beifall gezollt. Mit Rückſicht auf die vor=
geſchritteme
Stunde mußte auf eine Ausſprache verzichtet werden.
* Die Familienfeier des Frauenvereins der Martinsgemeinde, welche
Sonntag nachmittag in der Turnhalle ſtattfand, nahm unter überaus
ſtarker Beteiligung einen anregenden Verlauf. Nach einem einleitenden
Klaviervortrag von Frl. Krämer und Begrüßungsworten ſeitens des
Herrn Pfarrers Beringer folgten muſikaliſche und geſangliche Dar=
bietungen
in reicher Fülle. Neben den Violinſol des Herrn Spatz ſind
zu nennen die Lieder für Sopran von Frau Horn=Stoll und Tenor von
Herrn Lehrer Landzettel, die, wie die anmutigen Reigen der jungen
Mädchen der Gemeinde mit dankbarer Freude aufgenommen wurden.
Den Mitwirkenden ſowie den treuen Helferinnen des Vereins, die ſich um
das Gelingen der Feier bemüht hatten, widmete Herr Pfarrer Waitz
Worte herzlichen Dankes, zugleich hinweiſend auf die Norwendigkeit des
Zuſammenhaltens in brüderlicher Liebe zur Ueberwindung der ſchweren
Notſtände der Gegenwart. Den Schluß bildete eine theatraliſche Auf=
führung
unter Leitung von Frl. Weiße, dargeſtellt von den Damen Frau
Schnellbächer, Arnold, Frl. Hahn, Dechert, Fiſcher und Anspach, ſowie
den Herren Zulauf, Schniellbächer, Germann und Scherer, welche in
draſtiſcher Weiſe die Wohnungsnot behandelte und ſtürmiſchen Beifall
erntete.

ſen ſeiner hervorragenden Leiſtungen bei Kolin zum General
eannt und zog die Augen ganz Deutſchlands auf ſich, als er
m19. September 1757 die Franzoſen in der ergötzlichſten Weiſe
Gotha heraustrieb. Bei Roßbach war er der Held des
Bes; der Sieg bei Zorndorf war zum größten Teil ſein Ver=
Anſt. Wie er dort mit ſeinen Reitern unwiderſtehlich einhieb,
deckte er in aufopferndſter Weiſe den Rückzug bei Hochkirch
M tat bei Kunersdorf fein möglichſtes, um das weichende
lck bei den preußiſchen Standarten feſtzuhalten. Die ſchwere
Zwundung, die er in dieſer unglücklichen Schlacht erhielt, hielt
längere Zeit vom Kriegsſchauplatz ſern: doch leitete er 1760
Verteidigung von Berlin, als die Ruſſen die Hauptſtadt be=
Ahten. Im letzten Teile des Krieges war er unter dem Prin=
Heinrich bei der Armee in Sachſen tätig. Nach Eintritt des
ſſtedens entfaltete er eine erfolgreiche Tätigkeit an der Spitze
Kavallerie in Schleſien, und dort iſt der ſchöne, liebenswür=
9, ſchneidige und heldenmütige Maun, das Idealbild eines
gen Reiters, am 7. November 1773 zu Ohlau geſtorben.
Ka. Wien bei Nacht. Wien, die Stadt des größten Elends,
M auch die Stätte prunkvoller Feſtlichkeiten, machte wieder ein=
in
beſonderer Weiſe von ſich reden. Die Wiener Tages=
Rungen kündigten für den 29. Januar eine Redoute in der
Saatsoper in einer Form an, die ſür die augenblicklichen
Vhältniſſe in Oeſterreich ſehr bezeichnend iſt. In dem ſchwar=
MMeer von Fräcken und koſtbaren Balltoiletten mit tiefen De=
tes
und funkelnden Brillanten ſchrieb das begeiſterte Neue
Iner Journal, werden alle ausländiſchen Militäruniformen
WVertreter der Miſſionen in den bunteſten Farben und mit
en zu ſehen ſein. Die Preiſe der Logen ſchwankten zwiſchen
900 und 8000 Kronen. Der einfache Eintritt koſtete 2000 Kro=
Die Nachfrage nach den Karten war enorm. Dieſe Opern=
wute
ſollte, ſo dünkt uns, ein Tänzchen auf dem Vulkan ge=
unt
werden. Aber man ſpürt in Wien wahrſcheinlich erſt die

Kataſtrophe, wenn die zweitgrößte deutſche Stadt eines Tages
mitſamt den flittertragenden Weiblein und Männlein in den
Abgrund geſunken iſt.
C.K. Wozu das Muſeum gut iſt. Der Kunſtfreund liebt es
nicht, wenn die Gemälde in der Galerie unter Glas
gebracht ſind, denn die ſpiegelnde Fläche ſtört ihn im Genuß der
Farbenharmonien, die der Meiſter auf die Landſchaft gebaut.
Es gibt aber andere Muſeumsbeſucher, die augenſcheinlich an den
Bildern unter Glas beſonderes Gefallen finden. Ein Beobachter
berichtet aus der Londoner National=Gallery, daß dort viele
Damen die Verglaſung der Bilder als Spiegel benutzen, um ſich
darin von der Vorteilhaſtigkeit ihres Ausſehens zu überzeugen;
aber auch die Herren werfen einen prüfenden Blick auf das Ge=
mälde
, um zu ſehen, ob. Hut und Schlips richtig ſitzen, und rücken
dann an dieſen Kleidungsſtücken herum. Eine Dame ſagt der
Beobachter, ſchien ein beſonderes Intereſſe für Turner zu
hegen, denn ſie ſtand lange vor ſeinem Fighting Temmraire‟
zog ein Schminkbüchschen hervor und bemalte ſich ſo geſchickt,
daß die berühmten Tinten des herrlichen Meiſterwerkes vor der
Leuchtkraft ihrer Lippen und Wangen verblaßten.
Eine vergeſſene Kaiſerin. Die Erinnerung an eine alte
geſchichtliche Tragödie und an ein tragiſches Menſchenſchickfal
wird wach durch die Mitteilung, daß die Exkaiſerin Char=
lotte
von Mexiko im Alter von 80 Jahren im Sterben liegt.
Sie iſt die Witwe des jüngeren Bruders des öſterreichiſchen Kai=
ſers
Franz Joſeph, jenes Marimilian, der vor 54 Jahren bei der
Revolution in Mexiko erſchoſſen wurde. Seine Frau, damals eine
27jährige, reiſte an allen Höfen herum, um ihren Mann zu retten,
und nahm ſich ſein Schickſal ſo zu Herzen, daß ſie in Wahnſinn
verſank. Ueber ein halbes Jahrhunkert verbrachte ſie ſo in der
Nacht des Vergeſſens, und nur der Name Maximilian entrang
ſich manchmal ängſtlich ihren Lippen.

Deutſcher Abend. Einigen der vielen, die vergeblich um Zutritt=
zum
Deutſchen Abend gebeten haben, kann wielleicht am Freitag mittag
noch abgeholſem werden. Denn von da ab wird über die vorausbeſtellten
Karten verfügt, die noch nicht abgeholt ſind. Zugunſten des Vereins
ſind Originalwerbe namhafter Künſtler wwie Atheim, Bader Bracht,
Eimer, Hveltſcher, Hath u. a. geſtifter worden. Auf dem Münchener
Kellerfeſt werden Preisſchuhplattler, Gſtanzelſänger, Zitherkünſtler er=
ſcheinen
, in der Weindiele werden moderne Tänze vorgeführt und im
Kabarett werden under Harprechts Leitung Meiſter heiterer Kleikunſt
zu Gehör kommen. Einer der erſtem Preiſe der Verloſung wird ein
Bild des glücklichen Gewinners ſein. Herr von Waldhauſen, der erſt
vor burzem in der Kunſtpflege für Heſſen (Wilhelminenſtraße) eine
vielbeachtete Sammlung von Federzeichnungen und Buchilluſtrationen
ausgeſtellt hatte und von deſſen Hand gegenwärtig eine wwohlgelungene.
Skizze des Grafen von Hardenberg dort zu ſehen iſt, hat ſich in liebens=
würdiger
Weiſe bereit erklärt, den Gewinner eines beſtimmten Lotterie=
loſes
zu vorträtieren. Es iſt dann nur noch nötig, daß ſich dieſer dem
Künſtler zum Anfertigen der Zeichnung zur Verfügung ſtellt.
Deutſche Volkspartei. Heute findet im großen Saale des
Rummelbräu eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Auf
der Tagesordnung ſteht ein Vortrag über die Pciſer Beſehlüſſe; eine
Ausſprache ſoli ſich anſchließen. Bei der furchtbaren Bedeutung des
Thomas für unſer ganzes Volk iſt zahlreicher Beſuch zu erwarten. Nur
Mitglioder haben Zutritt.
* Die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten
hält am Freitag abend im Gowerkſchaftshauſe, Bismarckſtraße, eine Mit=
gliederverſammlung
ab. Auf der Tagesordnung ſteht neben der Einfüh=
rung
eier Sterbekaſſe das Siedbungs= ud Heimſtättenweſen und die
praktiſche Durchführung desſeiben. Zur Klärung dieſer ſo wichtigen
Fragen haben ſich die fachmänniſchen Vertreter der Negierung und der
Stadt hereit erklärt, in der Verſamnolung ameſend zu ſein. (Näh. ſ. Anz.)
Zur Wieherhelung des Tyllen Hund ſchreibt man uns: Um den vie=
len
Aurfragen undAufforderungen zu genüigen, die Niebergallſche Lobalpoſſe
Der tolle Hund nochmals zur Aufführung zu bringen, hat das Orthſche
Männer=Qugrtett keine Koſten geſcheut, am Sonntag, 6. Februar d. J.,
erneut vor die Oeffentlichkeit zu treten. Auch wird der Mandolmenkranz
ſein Beſtes hergeben, dieſer Veranſtaltung den muſikaliſchen Nahmen zu
verleihen, genau wie der Chor unter der bewvährten Leitung des Diri=
genten
Herrn K. Grim auch ſein Teil dazu beitragen wird, den Be=
ſuch
dieſer Wiederholungsaufführung zu empfehlen. Außer dem bereits
bekannten Vorverkauf hat der Verein eine beſchränkte Anzahl Schüler=
karten
ausgegeben. (S. Anz.)
Ohenwaldklub. Ueber Rothenburg ob der Tauber ſprach in
Auſtrag der Ortsgruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs Herr Sanitäts=
rat
Dr. Maurer. Es hatte ſich ein zahlreiches Publikum eingefun=
den
. Die intereſſanten Ausführungen des geſchätzten Redneus über die
Geſchichte, die herrliche Lage und die Sehenswüirdigkeiten bes in ſeiner
Art ſo kerndeutſchen Städtchens wurden durch die Vorführungen einer
großen Anzahl hübſcher Lichtbilder in trefflicher Weiſe ergänzt. Der
Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Mueller, ſprach dem Nedner am Schluß
der Beranſtaltung den herzlichſten Dank der Ortsgruppe und der An=
weſenden
aus.
Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern am 3. ds. Mts. die Ehe=
leute
Peter Lautenſchläger und ſeine Ehefrau Marie, geb. Götz, zu
Darmſtadt, Rhönring 77.
* Städtiſche Lrſe= und Bücherhalle. Im Monak Januar wurde die
Leſehalle von 3982 Perſonen beſucht (1920: 4032). Aus der Bücherhalle
nach Hauſe entliehen wurden 16 386 Bände, darunter 7015 wviſſenſchaftliche
und belehrende Werke (1920: 16 285). Die Zahl der ſeit dem 1. April
v. Js. nen eingeſchriebenen Leſer ſtieg auf 5856. An Bücherſchenkungen
gingen in dieſem Monat weiter ei: Von Fräulein M. Büchner 32 Bände,
von Ungenannt 3 Bände. Allen Gebern herzlichen Dank! Schenbungen
von Büchern, ſoweit ſolche nicht veraltet, ſind jederzeit willkommen.
Städtiſche Schulzahnklinik, Waldſtraße 21. Sprechſtunden: von
Montag bis Freitag 812 und 25 Uhr, Samstag 81 Uhr. Im
Monat Januar 1921 wurden behandelt 511 Kinder (302 Mädchen, 209
Knaben) mit 689 Konſultatonen. Gefüllt wurden 417 Zähne, ausgezogen
wurden 184 Zähnr (115 Milchzähne, 29 bleibende Zähne). Zahl der Tage,
an denen Sprechſtunden abgehalten wurden: 23.
* Monatskalender für Aquarium= und Terrarienfreunde für Februar
1921. Wenn es ſich irgend run läßt, ſoll man die Aquarien ſo aufſtellen,
daß ſie möglichſt viel Sonnenſchein bekommen, zum Nutzen der Pflanzen
wie für Fiſche. Letztere bedürfen weniger Futter wie im Sommer. Man
gibt ihnen Schabefleiſch, Trockenfutter, Mückenlarten, und weun es ſich
beſchaffen läßt, anderes lebendes Futter, je nach Größe und Art der
Fiſche, achtet aber darauf, daß ſie nicht mehr bekommen, als ſie auf=
freſſen
, damit nichk Futterreſte und abgeſtorbene Tiere im Aquarium
bleiben und das Waſſer verpeſten. Macht ſich wegen Bildung von Braun=
algen
eine Reinigung nötig, ſo nehme man eine alte Klinge von eittetr
Naſierapparat, ſtede ſie in einen Stock ud ſchabe die Scheiben damit nb.*
Es iſt das die beſte Reinigungsmethode, die man ſich densen kann. Iſt
man jedoch gezwungen, eine gründliche Reinöqung des ganzen Aquariums
vorzunehmen, ſo achte man darauf, daß beimWaſſerwechſel immer dieſelbe
Temperatur beibehakten ſwird, damit die Fiſche ſich uicht erkälten. ( Mit=
geteilt
vom Verei für Aquarium= und Terrarienkunde Hottonia
Vereinsabend jeden 1. und 3. Samstag im Monat im Heſſiſchen Hof,
8 Uhr.)

Freitag, den 4. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 5, 6 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 er Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 4 werden von
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 3 verliert vom gleihen Tage ab ihre Gültigkeit.
Cornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
Ausgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mis., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß. Klein=
verkaufspreis
1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Nückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D. (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (II=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, Nobember und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hülfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weißze
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die ökartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 8½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren,
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht uigetauſcht.

Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.

Butterverkauf in den Spezialgeſchäften. (Näheres ſiehe Be=
kanntmachuing
.)
ſon. Der Fürſt kommt erlebt demnächſt ſeine 100. Aufführung durch
die Schlierſeer. Heute Donnerstag, 3. Febu. zum erſten Male wieder=
ſolt
: Der Herr Geſchtur
Simpliziſſimusgeſ
S. Anz.)

Orpheum. Die Schlierſeer bringen morgen Freitag, den 4. Febr.
und Samstag, den 5. Febr., Karl Mittermayrs erfolgreiches Luſt=
ſpiel
Der Fürſt kommt zur Erſtaufführung in der henrigen Sai

[ ][  ][ ]

Sei.e .

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1921.

Rummer 33.

* Hotel Traube. Am Roſenmontag findet im Hotel zur Traube ein
vornehmes Konzert mit anſchließendem Ball ſtatt. Der Name Obermuſik=
meiſter
Weber, der die Muſik perſönlich leitet, bürgt dafür daß für jeden
Beſucher einige angenehme Stunden der Unterhaltung in Ausſicht ſtehen.
(Näh. ſiehe Anz.)

534,40

1351,50

Die Ergebniſſe der Rückwandererhilfe.
* Nachdem nunmehr die Abrechnungen über die Sammlungen und
Veranſtaltungen für die Heſſiſche Rückwandererhilfe in der Stadt Darm=
ſtadt
nahezu vollſtändig vorliegen, konnte das Ergebnis in folgender
Weiſe zuſammengeſtellt werden:
1. Hausſammlungen im I. Bezirk (Frau Darmſtädter) 393,35 Mk.
2. Hausſammlungen im II. Bezirk (Herr Rechnungsrat
Jungmann .. .
3. Hausſammlungen im III. Bezirk (Frau Sanitätsrat
Brückner) ..
*
4. Hausſammlungen im IV. Bezirk und Veranſtaltung
im Hotel zur Traube (Frau Geheimrat Merck und
Frau Geheimrat Happel) ..
10 000,
5. Hausſammlungen im V. Bezirk (Frau Direktor Kiſ=
ſinger
)
761,90
6. Veranſtaltung im Städtiſchen Sgalbau (Frau Pro=
20 685,62
feſſor Lenz)
7. Hausſammlungen im VI. Bezirk und Veranſtaltungen
in der Turmhalle ſowie Kirchenkonzert in der Paulus=
Gf
kirche (Frau Präſident Strecker und Frau Elbert
8. Hausſammlungen im VII. Bezirk (Fräulein Zufall
1941.16
und Frau Stapel) .... .....

zuſammen: 40 968,53 Mk.
Dazu kommen weiterhin:
9. Sammlungen in den höheren Schulen, Mittelſchulen
6010,61
und Stadtſchulen . . . .....
2731.,50
10. Einzelſpenden . .......

im Ganzen alſo: 49 710,64 Mk.
Angeſichts dieſes außerordentlich günſtigen Ergebniſſes hat der Vor=
ſtand
der Heſſiſchen Rückwandererhilfe das lebhafte Bedürfnis, allen
Damen und Herren, welche ſich bei der Durchführung der Sammlungen
und dem Arrangement der Veranſtaltung betätigt haben, allen mitwirken=
den
Künſtlern, Küinſtlerinnen und Dilettanten, darunter auch den kleinen
Schauſpielerinnen des Kinderhorts des Frl. Wenck, der Geſchäftswelt
Darmſtadts, welche ſich mit reichen Gaben beteiligte, den Schiilern der
Stadtſchulen, welche ſich um dem Vertrieb der Loſe verdient machten, den
Studierenden der Techniſchen Hochſchule und allen freundlichen Gebern
aufs herzlichſte zu danken.

*X* Roßdorf, 2. Febr. Vortrag. Vorgeſtern ſprach vor den
Mitgliedern des Frauen= und Jungſrauenvereins im hieſigen Gemeinde=
hauſe
die ſeit Oſtern vorigen Jahres angeſtellte Berufsleiterin des Ver=
bandes
ehang.=birchl. Frauenbereine in Heſſen, Frl. A. Starck aus
Ueberau. Die Verſammlung, zu der auch die Mitglieder des Guſtav=
Adolf= und Alice=Frauenvereins eingeladen waren, war von über 100
Frauen und Mädchen genannter Vereine beſucht. Allen Erſchienenen
wußte die anſchaulich und volkstümlich packend vortragende Rednerin
in ihren Ausführungen über die Aufgaben eines Frauenvereins etwas
Neues, Anregendes und Nachhaltiges zu ſagen und mitzugeben, das
nun zur Verwirklichung und Tat drängt. Zu den Darlegungen über
die Aufgaben, Pflichten und Ziele der Jetztzeit, in der Sammlung
und Aufbringung von Mitteln und Helferinnen in Säuglings= und
chnerinnenfürſorge, Kleinkinderſchule, überhaupt der örtlichen kirch=
lichen
Gemeinde= und Jugend=, Armen= und Krankenpflege und Durch=
fihrung
der augenblicklich ſchwerwiegenden Kirchen= und Schulfragen,
gaben die weiteren Anſprachen, Lieder und ein Quartett des Jung=
frauenvereins
dankbar und freudig bewegt ihre Zuſtimmung mit dem
Wunſche, die Nednerin des Abends und Berufsleiterin des Verbandes
recht oft und bald wieder im Orte und in ihrer Mitte begrüßen zu
können.
+ Groß=Zimmern, 2. Febr. Gemeinderatsſitzung. Von
den in öffent icher Sitzung behandelten Beratungspunkten ſeien fol=
gende
hervorgehoben: Die Brennholzrationierung bleibt auch für 1921
beſtehen. Auf den Haushalt kommen wieder 2 Rm. Derbholg zur Aus=
gabe
. Für jedes Stüick Großtieh kommen je ½ Rm. zur Ausgabe. Die
Preiſe werden nach den Vorſchlägen der Hauptkommiſſion genehmigt.
Es ſoll auch Nichtderbholz in die Rationierung einbezogen werden,
jedoch ſchägt die Kommiſſion vor, nur Derbholz zu verloſen, das andere
Holz zu verſteigern; dieſem Vorſchlag wird zugeſtimmt. An bedürftige
Indaliden und Kriegshinterbliebene wird das Haushaltungsholz mit
einem Nachlaß von 50 Prozent abgegeben. Die bezugsbevechtigten Ge=
werbetreibenden
bitten um Herabſetzung der Holzpreiſe um 25 Prozent,
da die feſtgeſetzten Preiſe für ihre Betriebe (Bäcker, Ziegler, Töpfer,
Metzger) zu hoch ſeien. Die Bitte wird erfüllt. Auf Antrag der Haupt=
kommiſſion
wird dem Erſuchen des K. Göbel 7. und B. Dietrich 9. ſtatt=
gegeben
und das Grundſtück Fl. I Nr. 480 und nach Ablauf der Pacht
der dahinterliegende Teil des Grundſtüicks T 481 zum Preiſe von 5,50
Mark pro Quadratmeter an die Vorgenannden käuflich als Bauplatz
überlaſſen. In dem Preis ſind die von der Gemeinde vorgelegten
Bankettkoſten einbegriffen. Füir die Abgabe des Grundſtücks erhält der
ſeitherige Pächter, Lehrer Sperb, eine einmalige Entſchädigung von
600 Mark, ſowie ab 1. Januar 1922 den ſüdlichen Teil des Grundſtücks
481 als Pachtgarten zu einem Pachtpreis, der verhältnismäßig dem
der Kleingärten entſpricht. Für Erteilung des Unterrichts an der hie=
ſigen
Fortbildungsſchule wird eine Vergüitung von 8 Mark pro Stunde
genehmigt. Für Portoaufwendungen wird den Vorſitzenden der beiden
Schulvorſtände ab 1. Juli 1920 eine Jahrespauſchalſumme von je 40 Mk.
bewilligt. Den Feldgeſchworenen wird eine Vergütung von 3 Mark pro
Stunde, jedoch nicht über 24 Mark pro Tag, feſtgeſetzt. Val. Enders
hat zur Erbauung des zweiten Dreizimmerhauſes eine Nachforderung
von 1319,99 Mark eingereicht. Die Kreisbauinſpektion hat die For=
derung
nachgeprüft und richtig befunden. Vor der Auszahlung dieſer
Nachforderung ſoll ſeitens der Bürgermeiſterei geprüft werden, ob der
betr. Meiſter auch tatſäcklich die erhöhten Arbeitslöhne ausgezahlt hat.
Aufbefrahrung und Verwaltung der Wertpapiere der Gemeinde wird
der Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt übertragen. Dem Geſuch des Weiß=
binders
Karl Gottlieb Jordan um Aufnahme als Ortsbürger wird zu=
geſtimmt
. Den Mitgliedern der Getreide= und Kartoffelerfaſſungskom=
miſſion
wird eine Tagesvergütung von je 25 Mark bewilligt.
Münſter bei Diebung, 1. Febr. Einweihungsfeier. Zu
einer impoſanten Veranſtaltung geſtaltete ſich die am Sonntag ſtattgefun=
dene
Einweihungsfeier der Gedanktafel der im Welt=
kriege
gefallenen Mitglieder des Ortskartells der chriſtlichen Gewerkſchaf=
ten
von Münſter. Morgens war feierlicher Gottesdienſt für die Gefalle=
nen
, nachmittags fand dann die Einweihung und Aufſtellung in der
Kirche ſtatt. Für abends 7 Uhr war eine weltliche Feier vorgeſehen.
Aber ſchon lange vorher war der große Saal des Deutſchen Hauſes be=
ſetzt
. Punkt 7 Uhr konnte der Muſikverein mit einem flott geſpielten
Marſch die Feier einleitem Kartellvorſitzender Lindner hieß hierauf
die ſo zahlreich Verſammelten herzlich willkommen, beſonders die an=
weſenden
Gäſte. Die Feſtrede hatte Gewerkſchaftsſekretär Weſp=
Darmſtadt übernommen. Derſelbe hielt eine von hoher Begeiſterung
getragene Anſprache; er dankte im Namen der chriſtlichen Gewerkſchaften
Heſſens dem Ortskartell, beſonders aber ſeinem unermüdlichen Vor=
ſitzenden
Herrn Lindner für das geſchaffene Werk, und erſuchte die an=
weſenden
Gewerkſchaftsmitglieder, auch in Zukunft treu und feſt zuſam=
menzuhalten
. Stürmiſcher Beifall zeigte dem Redner, wie ſeine Worte
in den Herzen Aller Eingang gefunden haben. Der Männergeſangver=,
ein wie Muſikvevein hatten ſich in ſelbſtloſer Weiſe dem Kartell den gan=
zen
Tag bei den einzelnen Feiern zur Verfügung geſtellt; auch ihnen ſei
an dieſer Stelle herzlich gedankt. Zum Schluß wurde noch das 4aktige
Schauſpiel Wenn Du noch eine Mutter haſt aufgeführt. Spielerinnen
und Spieler gaben ihr Beſtes her, und ſo gelangte die Veranſtaltung
zu einem würdigen Abſchluß.
B. Jugenheim, 1. Febr. Die beiden Opfer der Gas=
vergiftung
. Heute mittag 3 Uhr wurden die beiden Opfer
der Gasvergiftung beſtattet. Sie waren Mutder und Tochter.
Es wurden 3000 Mark in der Wohnung gefunden, alſo ein Zeichen, daß
es ihnen in letzter Zeit gut ging. Eine Tochter in Amerika verſah ihre
Mntter und Geſchwiſter reichlic) mit Geld und Lebensmitteln. Nach
ſorgenvollen Jahren hätten ſie es jetzt ſchön gehabt, und nun mußten ſie
ihr Leben laſſen.
Auerbach, 2. Febr. Man ſchreibt uns: Der hieſige Ar=
beiter
=Geſangverein Harmonie deſſen Darbietungen
rüikmlichkſt bekannt ſind, wird am Faſtnacht=Sonntag, den 6. Februar,
in dem feſtlich geſchwickten Schweizerſaal des Hotels zur Krone einen
Theaterabend veranſtalten, der allen Freunden echter, urwüichſiger Hei=
mat
und Volkskunſt empfohlen wrerden kann. Zur Aufführung gelangt
das humorvolle Thcaterſtüick Datterich, Lokalpoſſe in Darmſtädter
Mundart in 10 Aufzügen. Der Verein wird alles aufbieten, um allen
Beſuchern genußrsiche Stunden zu bereiten.
f. Langen, 2. Febr. Einen erleſenen Genuß bereitete der
hieſige Kirchengeſangverein einer größeren Zahl gelodener Gäſte durch
einen Kammermuſikabend unter Leitung ſeines Dirigenten, Aſſeſſor H.
Kayer=Darmſtadt. Drei Chöre von Mozart, Beethoven und Pietz
gaben den Rahmen für vortreffliche ſoliſtiſche Leiſtungen der Herren
Kayſer=Darmſtadt. Drei Chöre von Mozart, Beethoven und Pietz
Schon der Satz aus dem Beethovenſchen Trio und noch mehr vielleicht
das Haydnſche am Schlun ließen das gute Zuſammenſpiel der drei
Künſtler voll zur Geltung kommen. Daneben fanden die vortrefflichen
Violinvorträge von Herrn Weyns, die Romanze von Beethoven, die

bekannte Ballettſzene von Bériot und die Biene von Schumann unge=
teilten
Beifall, und auch das Andante von Goltermamn für Cello und
Klavier, ſowie eine Polonäſe von Chopin, vorgetragen von Herrn
Aſſeſſor Kayſer am Flügel, boten hohen künſtleriſchen Genuß. Das
Beſtreben des Vereins und ſeines Dirigenten, im engen Rahmen ſeiner
Mitglieder und Freunde klaſſiſche Muſik in vortrefflicher Darbietung,
wie ſie auch in größeren Städten nicht beſſer hätte ſein können, zu Ge=
hör
zu bringen, iſt außerondentlicher Anerkennung wert und verdient
in jeder Weiſe Nachahmung.
Groß=Gerau, 2. Febr. Der Streik der Buchdrucker in
den beiden hieſigen Zeitungen iſt beigelegt. Die Zeitungen konnten
geſtern wieder erſcheinen.
Mainz, 2. Febr. Zweifacher Mörder. Der Schuhmacher
Roth, der kürzlich wegen Mordes an dem Inſtallateur Dörrzapf, dem
(Shemann ſeiner Geliebten, verhaftet worden war, hat jetzt in der
Unterſuchung eingeſtanden, vor Jahresfriſt auch den Zigarrenhändler
Zaſſel ermordet zu haben. Roth wird ſich alſo wegen zweiſochen Mor=
des
vor den Geſchworenen zu vevantworten haben.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Der orthopäd. Schuhmacher=
meiſter
Karl Giegerich, Worms, Korngaſſe 1, bei dem am 29. v. M.
ein ſchwerer Einbruch verübt wurde, hat auf die Wiederbeiſchaffung der
geſtohlenen Saihen eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Die
Oberheſſiſche Ueberlandzentrale für Elektrizität hat
bald den höchſtgelegenen größeren Platz des Vogelsbergs, Ulrichſten,
erveicht, wo demnächſt wit der Einrichtung und Anlage für Licht und
Kraft begonnen wird. In Bad=Nauheim drangen in einer
der letzten Nächte Einbrecher in ein Optikergeſchäft an den Kolonna=
den
ein und raubten hier für 50 000 Mark Theatergläſer, Prismen und
Feldſtecher. Mainz: Ein in der Wallauſtraße wohnender 63 jäh=
riger
Mann wurde ſeit zwei Tagen nicht mehr geſehen. Beim Oeffnen
ſeiner Wohnung wurde er tot aufgefunden. Vermutlich wurde er von
einem Schlaganfall betroffen. Zwei jugendliche Perſonen ſollten
wegen Diebſtahls feſrgenomnen werden. Sie ergriffen die Flucht durch
mehrere Straßen. In der Löhrſtraße nahmen ſie durch ein Haus den
Weg auf das Dach. Von dort wurden ſie von der Polizei herunter=
geholt
. Der eine der beiden Täter iſt ein aus der Zwangsanſtalt ent=
wichener
Zögling.

Reich und Ausland.

Deſſau, 2. Febr. Tod durch giftige Gaſe. Als heute mor=
gen
die Belegſchaft der Gewerkſchaft Liberſtedt den Kaliſchacht betreten
wollte, ſtrömten ihr giftige Gaſe entgegen, durch die 60 Mann be=
täubt
wurden: 4 Mann ſind tor, 9 befinden ſich noch im Schacht. Die
Rettungsarbeiten ſind im Gange.

Die Streikbewegung.
Lohnforderungen der oberſchleſiſchen Bergleute.
Berlin, 2. Febr. (Wolff.) Die oberſchleſiſchen Berg=
arbeiter
haben die Arbeitgeber aufgefordert, eine ſofortige 30 pro=
zentige
Lohnerhöhung eintreten zu laſſen. Man hofft, daß die
Verhandlungen, die alsbald beginnen, ein befriedigendes Ergebnis
haben werden.

Der Milchſtreik der Pfälzer Bauern.

Zweibrücken, 2. Febr. (Wolff.) Die Oberſtaatsanwaltſchaft in
Zweibrücken erhielt folgendes Telegramm: In Sachen des pfäl=
ziſchen
Milchſtreiks fordern ſofortige Freigabe der Ver=
hafteten
und Aufhebung aller Haftbefehle in dieſer Angelegenheit, ſo=
wie
Einſtellung aller gerichtlichen Verfahren gegen die Beteiligten,
andernfalls paſſive Reſiſtenz. Bezirksverſammlung der freien Bauern=
ſchaft
von Frankenthal, Dürkheim und Ludwigshafen. Die Oberſtaats=
imwaltſchaft
teilt hierzu mit, daß ſie ſich durch ſolche Drohun=
gen
in ihrem geſetzlichen Vorgehen nicht auf halten
laſſe ſondern nach wie vor gegen diejenigen einſchreiten werde, die
gegen die gefetzlichen Vorſchriften verſtoßen oder zum Widerſtand gegen
die Staatsgelalt ſich hinreißen laſſen. Die bäuerliche Bevölkerung der
Pfalz wird dringend aufgefordert, den Hetzern nicht das Ohr zu leihen.
Pirmaſens 2. Febr. (Wolff.) Die Ortsgvuppe der
freien Bauernſchaft in Pirmaſens hat beſchloſſen, den Milchſtreik
abzubrechen.

Deutſcher Reichstag.

* Berlin 2. Febr. Der Sitzungsſaal und die Tribüinen ſind
ſtark beſetzt. Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 1,30 Uhr. Auf
der Tage ordnung ſteht als erſter Gegenſtand die
Befprechung der Regierungzerklärung.
Abg. Schiffer (Dem.): Namens der Zentrumspartei,
der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Demokra=
tiſchen
Partei, der Bayeriſchen Volkspartei und des
Bayeriſchen Bauernbundes habe ich folgende
Erklärung
abzugeben: Die uns vorgelegten Noten enthalten Zumutungen die
weder mit den Beſtimmungen des Friedensvertrages, noch mit der
Ehre und den wirtſchaftlichen Lebensbedingungen des deutſchen Volkes
vereinbar ſind. (Lebhafter Beifall.) Mit Schmerz und Empörung, aber
auch in vollem Bewußtſein unſerer durch den furchtbaven Ernſt der
Sachlage gegebenen Verantwortung erheben wir feierlichſt Ein=
ſpruch
gegen den Mißbrauch der Gewalt. (Lebhafter
Beifall.) Die Erklärungen des Reichsminiſters des Aeußern billigen
wir. (Lebhafter Beifall.) In der Entwaffnungsfrage wollen wir die
von uns übernommenen Verpflichtungen im Geiſte lohaler Ausſegung
ausführen. Aus demſelben Geiſt lohaler Auslegung heraus legen wir
ber Verwahrung ein gegen diejenigen Entſchließungen, die offenſicht=
lich
gegen den Friedensvertrag verſtoßen oder die in ihm gezogenen
Grenzen zu unſeren Ungunſten überſchreiten. (Sehr richtig!) Die Ver=
antwortung
dafür, daß durch unſere weitergehende Schwachung auch
die Widerſtandskraft gegen die von außen und innen drohenden Gefah=
ren
des Bolſchewismus gelähmt wird, trifft die Alliierten. (Sehr
wahr!) Die Vorſchläge, die uns von den Alliierten unter Abänderung
des Vertrages vorgelegt ſind dawiber dürfen wir keinen Zweifel
laſſen , ſind für uns unannehmbar und nicht geeignet, die Grund=
lage
für Verhandlungen zu Lilden. Sie würden nicht die Geſundung
des deutſchen Volkes herbeiführen, ſondern die wirtſchaftliche und poli=
tiſche
Verelendung des deutſchen Volkes nach ſich ziehen. Durch ihre
Rüchwirkung, die ſie in ökonomiſcher und finanzieller Beziehung auf
alle anderen Völker ausüben, wüirden ſie auch dieſe in unſeren Unter=
gang
verſtricken. Das deutſche Volk würde als Abnehmer und Ver=
braucher
aus der Weltwirtſchaft ausſcheiden. Aus dieſer Lage andere
Wege zu weiſen, die die deutſche Leiſtungsfähigkeit nicht vernichten, iſt
die Abſicht der Reichsregierung. Möge es ihr gelingen, auf der Grund=
lage
neuer, dieſem Geſichtspunkt entſprechenden Vorſchlägen eine Eini=
gung
zu erzielen, die die Welt fruchtbarer Arbeit zuflhrt. Die Regie=
rung
wird uns an ihrer Seite ſehen, wenn ihre Vorſchläge abgelehnt
werden und die Entente an ihren Forderungen feſthält, die die Ver=
nichtung
des deutſchen Volkes in Gegenwart und Zukunft bedeuten.
(Stürmiſcher Beifall.)
Abg. Müller=Franken (Soz.) gibt im Auftrag der Sozial=
demokratiſchen
Fraktion eine Erklärng ab, in der es u. a.
heißt: Die Sozialdemokratiſche Fraktion des Reichstages ſtimmt den
Ausführungen des Reichsaußenminiſters über die Unausführbarkeit der
Pariſer Vorſchläge zu. (Lebhafter Beifall.) Eine deutſche Regierung,
die bereit wäre, dieſe Vorſchläge für ausführbar zu erklären, wird

fich nicht finden. (Lebhafter Beifnll.) Sie würde das Vertrauen

weder des Inlandes noch des Auslandes verdienen, denn ſie würde ſich
einer Unwahrheit ſchuldig machen. (Lebhafter Beifall. Sehr wahr!)
Die geforderten 42 Jahreszahlungen würden die Leiſtungsfähigkeit des
deutſchen Volkes um ein Vielfaches überſteigen. (Lebhafte Rufe: Sehr
richtig!) Die Forderung einer 12prozentigen Abgabe von der geſamten
Ausfuhr, ebenſo der auf 42 Jahre berechnete Tilgungsplan ſtehen im
Wiederſpruch zu der im Vertrag von Verſailles feſtgelegten, in 30 Jah=
ren
zahlbaren feſten Summe. Die Ausfuhrabgabe würde ein Zwang
für die ganze Welt, auf dem deutſchen Maukt teuer einzukaufen, und
eine Herabdrüickung der Lebenshaltung und eine Verelendung der deut=
ſchen
Arbeiterſchaft bedeuten. Die geplante Kontrolle der deutſchen
Auslandsanleihen und des deutſchen Zollſyſtems würde der Wirtſchaft

wicht nur Deutſchlands, ſondern der ganzen Welt eine unerträgliche
Zwangsjacke anlegen. Die Sozialdemokratie des Reichskaas richtet an
die Arbeiter aller Länder die Aufforderung, auf das Zuſtandekommen

von Verhandlungen hinzuwirken, die unter Berückſicknigung der inter=
nationalen
gleichen Arbeitevintereſſen das Wiedergutmachungsproblem

kein Anlaß mehr beſteht, die ſchweren Rüſtungen weiter zu tragen, die
ſie jetzt noch bedrücken. (Sehr wahr!) Nur die allgemeine Ent=
waffnung
wird den Frieden der Welt ſichern und die Vorausſetzun=
gen
des wahren Völkerbundes ſchaffen, der das Ziel der ſozialiſtiſchen
Arbeiterſchaft der ganzen Welt bedeutet. (Lebhafter Beifall bei den
Sozialdemokraten.)
Abg. Hergt (Deutſchnatl.) teilt als Stellungnahme ſeiner Partei=
freunde
mit: Wir ſind durchdrungen von dem ganzen Ernſt der durch
die Note der Ententeregierungen geſchaffenen Lage. Für uns gibt es
gegenüber dieſen Zumutungen nur ein glattes Unannehmbar!

(Beifall.) In den Ausführungen des Reichsminiſters des Auswärtg=
zur
Entwaffnungsfrage hätten wir eine klarere Stellungnahme un
einen entſchiedeneren Ton geſvünſcht. (Beifall rechts.) Die Not Se
Welt hat uns gezwungen, im Intereſſe der Selbſterhaltung Abänä
rungen der Beſtimmungen des Friedensvertrages zu verlangen. Ar
die Entente hat ſich bisher dieſer Rückſicht auf die Not nicht ganz der
ſchließen können. Jetzt läßt die Entente nicht nur alle Ruckſicht auf di=
Not ſallen, ſondern über die unerhört harten Entwaffnungsbedingran
gen des Verſailler Friedensvertrages hinaus, mutet ſie uns ohne jed
Vernunfts= und Rechtsgrund weitere Einſchränkungen unſerer Mach
mittel zu. In der Frage der Reparation ſtimmen wir ſachlich dr
Ausführungen des Reichsminiſters des Auswärtigen zu. Die FoL/
der Annahme der ſogenannten Propoſitionen der Entente wäre 5
dauernde Verſklavung und Entmiindigung des deutſchen Volkes. Die
Vorſchläge müſſen daher zurückgewieſen werde
und dürfen in keiner Weiſe die Grundlage oder aug
nur als Anhaltspunkt zu künftigen Verhandlu=
gen
dienen. (Lebhafte Zuſtimmung.) Die uns angedrohten Sane
tionen gehen noch über die im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Stre
maßnahmen hinaus. Wir erheben gegen dieſe völlig reihtswidrige
jedem Rechtsgefühl widerſprechenden, nur aus unerſättlichem Vernid
tungswillen gegen unſer Volk erklärlichen Vorſchläge entſchieden ur

feierlich Einſpruch. (Beifall.) Will uns die Endente ihre Forderzu
gen mit Gewaltmiteln aufzwingen, ſo zerreißt ſie mit eigener Hand du
Verſailler Vertrag (mit erhobener Stimme), und das auch für und

(Lebhafter Beifall rechts.) Wir ſind bereit, hinter jede Regierung un
zu ſtellen, die gewillt iſt, dieſen unerhörten Vergewaltigungsverſuch mi
inbeugſamer Entichloſſenheit entgegenzutreten. (Lebhafte Zuſtimmun
rechts.) Redner fügt im Aüſtrag ſeiner Fraktion der Erklärung n=
einige
Bemerkungen an: Das deutſche Volk will lieber ein Ende n
Schrecken, als einen Schrecken ohne Ende. (Beifall rechts.) Wenn die
Stimmung geſtern hier nicht ſo zum Ausdruck kommen konnte, ſo iſt
heute Pflicht der Abgeordneten, hier dieſer einmütigen Entrſtung
Volkes ihre Stimme zu verleihen. (Beiſall.) Mögen ſie wiſſen, de
über die von uns ſelbſt gezogenen Grenzen hinaus ein Befolgen
diktierten Forderungen nicht in Betracht kommen kann.
Abg. Ledebour (U.S.) polemiſiert gegen die Rechte, die
Schuld an allem trage. Die Entſaffnungsforderungen hätten eine
wiſſe Berechtigung, mit Ausnahme des Paſſus über die Luftſchiffah)
ſoweit hier wirtſchaftliche Angelegenheiten in Frage kommen. Reönz
verbreitet ſich dann über die imperialiſtiſchen Friedensforderungen 24
Rechten. Demgegenüber ſchienen die Friedensforderungen der Enter
verſtändlich. Das Ziel, die Ausbeulung der Arbeiter durch die inlär
diſchen Kapitaliſten zu vermeiden, laſſe ſich nur durch den internationary
Zuſammenſchluß der Arbeiterſchaft erreichen. Weil wir unſere Arbeite
brüfder in den Ententeländern in dem Widerſtand gegen die imper
liſtiſchen Begierungen ihrer Länder unterſtützen müſſen, dürfen wir mi

eine nationaliſtiſche Welle auſrühren laſſen. Die Rechte nützt mit
Aufpeitſchung nationaliſtiſcher Inſtikte nur dem Ententeimperialism=

(Beifall bei den U. S.)
Abg Dr. Lebi (K.): Die Erklärung der Regierungsparteien ſte
im Widerſpruch zu der Erklärung des Kabinetts. Mit allen dieſen G
klärungen werden ſie der Entente nicht imponieren, auch nicht mit b
Erklärung des Abg. Müller=Franken. Mit ihren jetzigen Mitteln kan
die Regierung nichts gegen die Entente ausrichten. Nur eine Stelle
es, die die große Weltenwende herbeiführen kann: Sowjetrußland! E
iſt die einzige Macht der Welt, die ſich dem feindlichen Ententekapital:
mus nicht gebeugt hat. (Sehr wahk, bei den Kommuniſten.) Die deutſ
Regierung hat die große Bedeutung dieſer Machtverhältniſſe noch imm
nicht erkannt. (Gelächter bei den Mehrheitsparteien.)
Damit ſchließt die Beſprechung.
Präſident Löbe knüpft daran eine
Anſprache,
in der er ausführt: Mögen die Gegner auf die Worte des Reichstag!
hören, damit ihnen und uns die Tatſachen erſpart bleiben, die eintret
können bei dem Verſuch einer gewaltſamem Durchſetzung dieſer unmö
lichen Forderungem. (Lebhafter Beifall.) Die Forderungen entſpring
vielleicht dem naiven Glauben, daß die Arbeitskraft des deutſchen Volk;
unverwüſtlich bleibt auch bei den größten Drangſalierungen. Das abe
was der Fremde in gut verſorgten Lokalen ſieht, iſt nicht das deutſcr
Volk. Da, wo von 600 Gemeindeſchülern 400 kein Hemd anhaben, ro
die Mütter den hungernden Kindern kein Brot mehr geben können,
zeigt ſich das Elend des deutſchen Volkes. Das deutſche Volk hat ſein
warnende Stimme erhoben. Wird ſie überhört, dann treffen die Folg=

nicht nur uns, ſondern ganz Mitteleuropa und auch diejenigen, die
hervorgerufen haben. (Lebhafter Beifall im Hauſe und auf den Ta=
bünen
.)
Die Abgeordneten Criſpien (U.S.), Dr. Levi (K.), Ado
Hoffmann (K.) und Ledebour (U.S.) erklären unter lebhaſte
Widerſpruch der Mehrheit, der Präſident ſei nicht berechtigt geweſen
die Debatte einzugreifen. Die Abgeordneten Müller=Franke
(S.) und Trimborn (Ztr.) erklären dagegen, der Präſident habe mict ſene,
die Geſchäftsordnung verletzt, ſondern er habe damit der Mehz= /
heit des Volkes ausdem Herzen geſprochen. (Von Haus fühne

und Tribünen werden dieſe Erklärungem mit lautem Beifall begleite, ſeſer
Eine Gegenerklärung des Abg. Adolf Hoffmann wird erſtickt durch ſcheu
lendes Gelächter.) Die Verleſung der bereits in der Preſſe veröffern
lichten Entſchließung des bayeriſchen Landtages gegen die Ententefo
derungen wird mit großem Beifall aufgenommen.
In der dritten Leſung wird der
Notetat für 1920
bewilligt. Sodann folgt die
zweite Beratung des Reichshaushalts

beim Titel Wehrminiſterium. Der Titel wird genehmigt mit den da=
geſtellten
Anträgen. Die Neuordnung der Militärgerichtsordnung wid
gegen die Linke abgelehnt. Angenommen wird die Anregung, ein Ve
zeichnis der vorhandenen Waffen anzufertigen. Der Muſiker=Antrag de
Sozialdemokraten wird abgelehnt. Der Antrag Brüninghaus, auf Ve‟
mehrung der Hauptleute, wird mit den Stimmen der bürgerlichen Pad
teien gegen die Linke angenommen, desgleichen der gleiche Antrag w.

Erhöhung der Schlußſumme des Kapitels 4 auf 221 Millionen Maz;
Der unabhängige Antrag auf Streichung des Poſtens für Sportbekle
dung wird abgelehnt. Zum Titel Marineweſen wird der gemeinſam

Antrag Brüninghaus auf Vermehrung der Kapitulantenſtellen ange
nommen. Ebenfalls angenommen wird der Antrag Müller=Franken (S
auf Einführung der kaufmänniſchen Buchführung in Wilhelmshave
Der Kleine Kreuzer wird gegen die Linke und einzelne Dem)
kraten bewilligt und der Artikel genehmigt. Das Geſetz über di
Uebergangswirtſchaft wird bei Zweidrittel=Anweſenheit der Mitglied/
mit Zweidrittelmehrheit angenommen.
Es folgt die
zweite Beratung des Geſetzes über die Betriebsbilanz und die Betrieb
gewinn= und Verluſtrechnung.
Abg. Giebel (S.) begründet den Antrag Müller=Franken, wone
auch Rohbilanz, Inventur, Kontokorrentauszüge, Abſchreibungen, Han
lungsunkoſten und Fabrikationskoſten den Betriebsräten vorzulegen ſil
ein Antrag, der bereits im Ausſchuß abgelehnt worden iſt. Ne
Abg. Dr. Moſt (D. Vpt.) Bericht über die Ausſchußverhandlunger
ſtattet hat, bedauert Abg. Dr. Löwenſtein (U. S.) das Verhalten
Reichswirtſchaftsrates wie der Regierung in dieſer Frage, das das größ
Mißtrauen der Arbeitnehmerſchaft hervorgerufen habe. Der Geietz=
wurf
erſcheint daher in keiner Weiſe ausreichend. Seine Partei hal
demgemäß einen Abänderungsantrag formuliert, der den Wünſchen di
Arbeitnehmer beſſer entſpreche.
Abg. Düwell (K.): Der Geſetzentwurf entſprichk nicht ſeine
Zwecke, die Tätigkeit des wirklich Schaffenden zu ſchützen. Alle Anſa
zu einer geſunden Fortendwickelung ſind ſeit den Tagen der Nationch‟
verſammlung wieder verſchwunden. Es heißt den Arbeiter betrüge,
wenn man ihm die Möglichkeit vorſpiegelt, auf geſetzlichem Wege etwe
zu erreichen. Die Arbeiter würden die Machtverhältniſſe außerhalb d‟
Parlaments entſcheiden laſſen.
Abg. Schlack (Ztr.) ſteht auf entgegengeſetztem Standpunkt. D
triebsgeheimniſſe, die für den Beſtand des Geſchäfts von Wert ſind, dir
fen nicht preisgegeben werden, wie das der ſozialdemokratiſche und F
abhängige Antrag bedingt. Der gemeinſame Antrag der bürgerlich
Parteien will, daß die Auskunfterteilung ſich auch auf die Unterlage)
der Bilanz gründen muß, eine Verpflichtung zur Vorlage von Bilan?
unterlagen aber nicht beſteht.
Damit ſchließt die Debatte. Der unabhängige Antrag wird geg
die Linke abgelehnt und § 1 in der Ausſchußforderung angenomme
Auch zu 8 1a werden der unabhängige wie der ſozialdemokratiſche 2
trag abgelehnt, der bürgerlicke Antrag angenommen. Der Reſt des *,
ſetzes wird nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes genehmigt.
Es folgt der Ausſchußbericht für die Geſchäftsordnung, dur
den beantragt wird, die Genehmigung zur Strafverſ

gung der Abgeordneten Eichhorn. Teuber und Ernſt zu h
ſagen. Das Haus beſchließt demgemäß. Dem Antrag des Geſchäle"
ordnungsausſchuſſes gemäß beſchließt das Haus Konſtituiernug Elſ
Ausſchuſſes zur Unterſuchung der gegen den Ernährungsminit.
Dr. Hermes erhobenen Vorwüirfe.
Nächſte Sitzung Donnerstag mittag 1 Uhr: Wehrgeſetz. Die
ſteuer, kleine Vorlagen, Hafer=Interpellation. Schluß 5 Uhr.

Berlin, 2. F=br. (Wolff.)
genehmigte den Geſetzentwurf über
richte mit einigen Aenderungen.

r Rechtsausſchuß des Reichs‟
die Entlaſtung der GS

[ ][  ][ ]

Die Pariſer Beſchlüſſe.
Proteſtkundgebungen.
Braunſchweig, 2. Febr. (Wolff.) Bei Eröffnung des
andtages erklärte Präſident Weſſel: Ich glaube im
inne des Hauſes zu ſprechen, wenn ich erkläre, daß die braun=
ſzweigigſche
Landesverſammlung in den Forderungen der En=
nte
die Abſicht der Verſklavung des deutſchen Volkes und den
uin der deutſchen Wirtſchaft erblickt. Wir erwarten, daß die
ſeichsregierung auch ferner mit ruhiger Beſonnenheit die Ver=
mdlungen
fortführt, und ſtellen uns entſchloſſen hinter ihre Er=
irung
. Wir wünſchen, ein freies Volk auf freier
icholle zu ſein. Die Erklärung wurde mit lebhaftem Bravo
agegengenommen. Dem kommuniſtiſchen Abgeordneten Sie=
rs
wurde mit Zuſtimmung des Hauſes das Wort zu einer Ge=
nerklärung
verweigert.
Stuttgart 2. Febr. (Wolff.) Im Landtag gab heute
Fräſident Walter eine Erklärung ab, in der es heißt: Der
berſte Rat in Paris hat in ſeinen Beſchlüſſen Forderungen
Tufgeſtellt, die mit ihrer unerhörten Höhe und Grauſamkeit ein
radezu lähmendes Entſetzen hervorgerufen haben. Dieſe For=
prangen
zu erfüllen, iſt ein Ding der Unmöglichkeit. Sie be=
Futen die Vernichtung der Eriſtenz des deutſchen Volkes, die
intanhaltung des Wiederaufbaues des deutſchen Wirtſchafts=
bens
und die Anlegung unerträglicher Sklavenfeſſeln über ein
ienſchenalter hinaus. Ein ſolches Sklavenjoch müßte dem deut=
ſen
Volke alle Lüſt und Freude an jeder Betätigung von vorn=
rein
nehmen. Glaube und Hoffnung auf eine beſſere, erträg=
here
Zukunft wären auf immer vernichtet, ebenſo die Hoffnung
ſaf eine Verſöhrung aller Völker. Geſchloſſen und einſtimmig
hnen deshalb alle deutſchen Stämme und Länder das Ver=
ſtngen
der Entente entſchieden ab.
Dresden, 2. Febr. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
ſandtags hielt der Präſident Fräßdorf vor Eintritt in
te Tagesordnung folgende Anſprache: Das ſächſiſche Volk
end ſein Landtag nehmen mit unbeſchreiblicher Entrüſtung
on den Zahlungsbedingungen und den brüsk angedrohten
zwangsmaßnahmen der Ententeregierungen Kenntnis. Der
andtag iſt mit dem Reichsminiſter Dr. Simons der Anſicht,
dieſe Bedingungen keine Grundlage zu Verhand=
ingen
und zu einer Verſtändigung bieten können. Schon
e teilweiſe Erfüllung dieſes Diktats iſt unmöglich, ſie ſcheitert
in der wirtſchaftlichen und finanziellen Ohnmacht Deutſchlands.
kie hohen Ausfuhrzölle würden Deutſchlauds Induſtrieorganis=
ſſus
zermalmen. Wir Sachſen haben erſt recht das Recht, gegen
teſes Diktat zu proteſtieren. Unſere Induſtrie und Arbeiter=
haft
iſt mehr als in einem anderen Teile des Reiches von der
usfuhr abhängig. Die Beſteuerung der Ausfuhr in der ange=
rohten
Höhe würde Sachſens Induſtrie und Bevölkerung be=
unders
ſchwer treffen. Ich glaube, mich mit der Kammer im
ſinverſtändnis zu befinden, wenn ich den ſchärfſten Pro=
eſt
gegen ein ſolches Diktat ausſpreche. Die Erklärung
hurde mit allſeitigem, lebhaftem Beifall aufge=
ommen
. Darauf trat die Kammer in die Tagesordnung ein.
Königsberg, 2. Febr. (Wolff.) Die deutſch= demokra=
tſche
Partei und das Zentrum richteten gemeinſam nachſtehendes
telegramm an den Reichsminiſter des Aeußern,
wie an den Reichstagspräſident: Die Aufrechterhaltung der vol=
in
Beſtückung der oſtpreußiſchen Feſtungen iſt eine
ſebensfrage für unſere Provinz. Oſtpreußen verlangt ein ein=
hütiges
Eintreten der Regierung und des Reichstags für ſeine
forderung.
Verrücktheiten.
Paris 2. Febr. (Wolff.) Der Korreſpondent des Temps
mldet aus London: Der Berliner Korreſpondent des Daily
reß hat geſtern in Berlin mehrere deutſche Perſönlichkeiten
Iiterviewt. Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth habe erklärt, er
hlle nicht erwarten, daß er auch nur die Möglichkeit der neuen

Forſchläge der Alliierten zu beurteilen verſuchen werde. Er
ge, wie der Reichsminiſter des Aeußern: Rein Nein
kein! Der Reichstagsabgeordnete Frhrh. v. Lersner der
rühere Präſident der Friedensdelegation, erklärte, die Vorſchläge
ſeien nicht diskutierbar, es ſeien keine Vorſchläge, kurz
eſagt, es ſeien Verrücktheiten (felies). Das ſei nicht nur
eine eigene Anſicht, ſondern auch die ſeiner Freunde, Stinnes
md Vögeler, ſowie aller Geſchäftsleute der Deutſchen Volks=
artei
, die er gehört habe.
Verbot aller Luſtbarkeiten in Bayern.
München, 2. Febr. (Wolff.) Der Miniſterrat hat be=
chloſſen
, daß vom 3. Februar ab alle Luſtbarkeiten ein=
jeſtellt
werden.
Eine Volksabſtimmung?
Wiesbaden, 2. Febr. (T.1.) Der deutſche Ver=
raucherbund
unterſtützt gemeinſam mit dem Mieter=
ſchutzverband
der Länder am Rhein folgenden Antrag des
Direktors Abigt an die Reichsregierung und fordert alle wirt=
ſchaftlichen
Verbände und Spitzenorganiſationen ſowie die Par=
eien
auf, ſich ihm anzuſchließen: Reichsregierung und Reichstag
vollen ſofortige Volksbefragung veranlaſſen, um vor
llen Kulturvölkern der Welt feſtzuſtellen, daß 90 Prozent
esdeutſchen Volkes als minderbemittelte Ver=
raucher
= und Mieterkreiſe gegenwärtig kaum
dasnackte Leben friſten und nicht imſtande ſind, nach den
ſeſundheitlichen und materiellen Kriegsfolgen derart ungeheuer=
iche
Laſten aufzunehmen, wie ſie der Reparationsplan der bis=
ſerigen
Feinde fordert. Dieſe 42jährige Zinsſklaverei alſo auch
och für Kinder und Kindeskinder aufzunehmen, iſt unerfüllbar
und unvereinbar mit Volks= und Menſchenwürde und chriſtlichen
Brundſätzen Hohn ſprechend. Wenn Deutſchlands Undergang
illein Frankreichs Rettung ſein ſoll, muß endlich jeder Deutſche
rwachen und zum Vaterlande ſtehen.
Deutſchlands Zahlungsunfähigkeit.
Berlin 2. Febr. (T.1.) Der Lokalanzeiger meldet: Nach
Der interalliierten Uebereinkunft hat Deutſchland vom 1. Mai
. J. bis zum 1. Mai 1932 die Fähigkeit, jährlich 3,6 Milliarden
Holdmark abzuführen. Dieſe Annahme iſt eine völlig irrige.
deutſchland kann in der Tat nicht einmal zwei Milliar=
den
in den nächſten Jahren abführen, wenn es nicht ſeinem
ſuin entgegengehen will. Die deutſche Ausfuhrziffer für das
rſte Halbjahr 1920 beträgt 1,77 Milliarden Goldmark. Wenn ſich
dieſe Ausfuhr im zweiten Halbjahr 1920, was wan nicht genau
agen kann, in gleicher Höhe bewegen ſollte, ſo käme demnach für
11920 eine Ausfuhrziffer von 3,5 Milliarden in Be=
racht
. Ob im laufenden Jahre ſich eine gleiche Ziffer erreichen
häßt, iſt noch gar nicht abzuſehen. Das Preisniveau im Inlande
nähert ſich zuſehends dem im Auslande, was die Wettbewerb=
fähigkeit
Deutſchlands naturgemäß ſehr vermindern muß.
Lloyd George wird ſprechen.
Paris 2. Febr. (Wolff.) Die Information meldet aus
Paris, daß Lloyd George am kommenden Samstag in Bir=
mingham
zwei Reden halten werde. Eine im Stadthaus
anläßlich ſeiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt, die
zweite auf einem Bankett. Er wird über die Ergebniſſe
der Pariſer Konferenz ſprechen.
Amerikaniſche Unzufriedenheit mit den
Pariſer Beſchlüſſen.
Kopenhagen, 2. Febr. (T.U.) In der Neu=York Globe
ſchreibt Philipp Gibbs: Ein Verſuch, Deutſchland zu zwin=
gen
, dieſe Wiedergutmachungsſummen zu bezahlen, würde Un=
rühen
über ganz Europa verbreiten. Ich bin kein
Sachverſtändiger. Es iſt aber unmöglich, zu glauben, daß eine
ſolche Summe überhaupt gezahlt werden kann. Falls der Be=

ſchluß der Pariſer Konferenz ausgeführt werden ſollte, ſo würde
Deutſchland einem langſamen Sterben ausgeliefert ſein. Hoch=
ſtehende
Beamte in Waſhington wenden ſich gegen die Höhe
der Summe. Das Aeußerſte, was Deutſchland bezahlen könne,
ſeien 20 Milliarden Dollar (85 Milliarden Goldmark).
Vertagung der Brüſſeler Konferenz?
Paris 2. Febr. (Wolff.) Die Zeitungen erblicken in der
Abreiſe des Führers der deutſchen Sachverſtän=
digen
auf der Brüſſeler Konferenz, Bergmann,
eine Beſtätigung, daß die Konferenz vertagt werden ſoll.
Vor ſeiner Abreiſe habe Bergmann, wie das Echo de Paris be=
richtet
, Unterredungen mit verſchiedenen Perſönlichkeiten vom
Quai dOrſay gehabt. Das Blatt will wiſſen, daß deutſche
Delegierte darauf gedrungen haben, daß die auf den 7. Februar
anberaumte Brüſſeler Konferenz auf einen ſpäteren Zeitpunkt
verſchoben werde mit Rückſicht auf die kurze Friſt, die zwiſchen
ihr und der Londoner Konferenz liege, auf der die Frage der
Reparationen in Gegenwart der deutſchen Sachverſtändigen end=
gültig
geregelt werden ſoll. Der Petit Pariſien ſchreibt: Nach
Anſicht der deutſchen Sachverſtändigen iſt es ſchwer, die Modali=
täten
einer Zahlung zu erörtern, bevor man ſich nicht über die
Zahlung ſelbſt ins Einvernehmen geſetzt hat. Die Brüſſeler
Konferenz könne alſo erſt nach der Londoner ſtattfin=
den
, auf der die deutſchen Bertreter die Einzelheiten dieſer Frage
zur Erörterung bringen wollen. Da die Londoner Konferenz
nicht vor dem 28. Februar die Prüfung der deutſchen Angelegen=
heiten
beginnen werde, würde die Brüſſeler Konferenz wenig=
ſtens
bis zum 8. oder 9. März zu vertagen ſein. Der Petit Pari=
ſien
meint, daß ſich über dieſe deutſche Auffaſſung wohl ſprechen.
laſſe, denn die Parifer Konferenz habe das Syſtem der fünf An=
nuitäten
, das Bergmann angenommen habe, nicht verworfen, es
im Gegenteil in einem erweiterten Syſtem mit einbegriffen, das
die ganze Frage der deutſchen Schuld löſe. Das hätten die Deut=
ſchen
gerade gewollt, als ſie die Feſtſetzung einer Pauſchalſumme
verlangten. Eines ſei klar: daß die deutſchen Sachverſtändigen
ſich ſicherlich nachden nſtruktionen des Dr. Simons
richten und ſtreikenwürden, und das fei der Beginn der
Obſtruktion gegen die Entſcheidungen der Konferenz. Das
Blatt ſieht voraus, daß die Deutſchen auch in London wie in Spa
das Recht beanfpruchen würden, am grünen Tiſch und auf glei=
chem
Fuß Prinzipienfragen zu diskutieren, d. h. die Entſcheidun=
gen
von Paris wieder in Frage zu ſtellen. Dieſe Abſicht habe ja
auch Dr. Simons im Reichstag klar zum Ausdruck gebracht. Des
Petit Journal iſt der Anſicht, daß es das gute Recht der deut=
ſchen
Regierung ſei, Gegenvorſchläge zu machen. Der
Verſailler Vertrag ermächtige Deutſchland, bis zum 1. Mai alle
ihm nützlich erſcheinenden Einwürfe und Bemerkungen zu machen,
andererſeits aber verpflichte der Vertrag in keiner Weiſe die alli=
ierten
Regierungen, die deutſchen Einwendungen zu diskutieren.
Sie können darüber unter ſich beraten und ihre Entſcheidung
dem Pariſer Kabinett zur Kenntnis bringen. Das ſei die in Spa
angenomutene Methode.
Berlin 2. Febr. (Wolff.) Staatsſekretär Bergmann
trifft, wie die B. Z. hört, heute mittag in Berlin ein. Er war
von dem Augenblick des Eintreffens der Miniſterpräſidenten der
alliierten Regierungen in Paris ohne jede Verbindung mit ſei=
nem
franzöſiſchen Verhandlungspartner. Immerhin dürfte der
Staatsſekretär in der Lage ſein, noch einiges zur Erläute=
rungder
faſt unverſtändlichen Vorgänge zu berich=
ten
. Wann und ob überhaupt nach der neuen Wendung der
Din ich die Pariſer Konferenz Staatsſekretär Bergmann
nach ..ſſel gehen wird, ſteht noch dahin.
Die Kohlenlieferungen.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Havas veröffentlicht das De=
menti
des britiſchen Handelsamts, in welchem erklärt wird, es
ſei nicht zutreffend, daß ſich der Oberſte Nat in der vergangenen
Woche mit der Frage der Köhlenlieferungen befaßt
habe. Hierzu bemerkt der Temps, es ſei richtig, daß die Kohlen=
frage
auf der Konferenz nicht geregelt wurde. Die Reparations=
kommiſſion
wurde angewieſen, dieſe Frage, nachdem das Abkom=
men
von Spa am 31. Januar abgelaufen ſei, zu prüfen. Die
Londoner Konferenz wird ſich vor allem auch mit der Köhlenfrage
beſchäftigen, im beſonderen auf Grund einer deutſchen Note,
die kurz vor Schluß der Pariſer Verhandlungen eingegangen
ſei. In der Note werde vor allem die Beibehaltung der 5 Mark
Goldprämie gefordert. Es ſei ſchwer vorauszuſehen,
zu welchem Ergebnis die Beratungen führen werden.
Die Sprachenfrage in Elſaß=Lothringen.
Straßburg, 2. Febr. (T.U.) Die Sprachenfrage
iſt in Elſaß=Lothringen wieder aktuell geworden, nachdem ver=
ſchiedene
Blätter in verächtlichem Tone gegen die deutſche oder
elſäfſiſche Sprache geſchrieben haben. Wetterlé ſteht oben an.
Vor allem iſt es das in Metz erſcheinende Blatt Meſſin das in
ſcharfen Worten gegen die deutſche Sprache losgezogen iſt. In=
deſſen
mußte das Blatt vor einigen Tagen einen Artikel des
Generals Hirſchauer aufnehmen, der unter der Ueberſchrift Ler=
nen
wir Deutſch! in direktem Gegenſatz zu den ſprachen=
feindlichen
Artikeln des Metzer Blattes ſteht.
Irland.
London, 2. Febr. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung
aus Dublin ſpurde in Cork das erſte, entſprechend den Be=
ſtimmungen
des Belagerungszuſtandes ergangene Todes=
urteil
vollſtreckt. Ein Pächter in der Grafſchaft Kerry,
der im Beſitz eines geladenen Revolvers angetroffen worden war,
wurde hingerichtet. Am Bahnhof in Mallow verletzten
Ziviliſten einen Polizeiinſpektor durch einen Schuß ſchwer und
töteten ſeine Frau. Bei der darauf folgenden Schießerei wurde
ein Ziviliſt getötet und zwei verwundet. In Dublin erfolgte
ein Angriff auf ein Laſtauto mit Hilfspoliziſten,
die das Feuer erwiderten. Ein Poliziſt und zwei Ziviliſten
wurden verwundet. In Cork wurde ein großer Teil der Stadt
durch ſtarke militäriſche Abteilungen und Vanzerautos abge=
ſperrt
. Darauf wurde eine Anzahl von Hausſuchungen vorge=
nommen
.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 2. Febr. (Tel. unſerer Berliner Redak=
tion
.) Die pſychiatriſche Unterſuchung Georg Kaiſers hat
verminderte Zurechnungsfähigkeit des Dichters für ſtrafrechtliche
Vergehen ergeben. Es iſt nunmehr gegen das Ehepaar Straf=
antrag
wegen Unterſchlagung erhoben worden.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Wie der Finanzminiſter mitteilte,
hat die letzte Anleihe 27828 410 000 Franken ergeben. An
barem Gelde ſeien eingegangen 10 998 236 097 Franken.
Paris, 2. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Bombay ſcheint die Propaganda der ſtreikenden
indiſchen Studenten, die die eingeborene Bevölkerung
auffordern, der britiſchen Verwaltung keinerlei Beihilfe zu lei=
ſten
, Tag für Tag einen größeren Umfang anzunehmen.
Ein Teil der Studenten iſt beauftragt, unter der Landbevölkerung
Propaganda zu machen.
Barcelona, 2. Febr. (T.U.) Die dem deutſchen Kaiſer ge=
hörende
Yacht Meteor iſt im hieſigen Hafen eingetroffen,
um hier zum Preiſe von 9 Millionen Mark verkauft zu werden.
Vermiſchtes.
Am 29. und 30., Januar fand nach einer kurzen Vortagung ein=
zelner
Fachgruppen in Kaſſel die ordentliche Sprechertagung des Bun=
des
angeſtellter Chemiker und Ingenieure ſtatt, auf
der, mit wenigen Ausnahmen (Oberſchieſien, Königsberg), ſämtliche
Bezirks=, Orts= und Werkgrudpen des Deutſchen Reiches durch ihre
Sprecher bertreten waren. Nach noch nicht zweijährigem Beſtehen kann
der Bund auf eine machtvolle Entfaltung des gewerkſchaftlichen Ge=
dankens
innerhalb der Akademikerkreiſe zurückblicken und ſtellt ſchon

heute die gewerkſchaftliche Vertretung der maturwiſſenſchaftlichen und
techniſchen Induſtrieakademiker und verſchiedener akademiſcher Beamten=
gruppen
Deutſchlands vor. Der Bund hat ſich durch Mitarbeit bei
der wirtſchaftsſozialen Geſetzgebung erfolgreich für die Belange ſeiner
Mitgliederkreiſe eingeſetzt und durch zahlreiche Abſchlüſſe von Tarif=
verkrägen
eine weſentliche Hebung ihrer wirtſchaftlichen Lage erreicht.
Zur weiteren Verfolgung ſemer Ziele ſchloß ſich der Bund im verfloſſe=
nen
Jahre unter voller Wahrung ſeiner parteipolitiſchen und religiöſen
Neutvabität dem Geſamtverband deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften im
Deutſchen Gewerkſchaftsbund an, mit dem ſich in allen rechtlichen und
wirtſchaftlichen Fragen ein reibungsloſes Zuſammenarbeiten und volles
Intereſſe für die Sonderintereſſen ſeiner Mitglieder ergeben hat.
Die Verhandlungen auf der Sprechertagung zeigten ein erfreuliches
Bild von der regen Mitarbeit un den ſchwebenden Wirtſchaftsfragen
und Geſetzesvorſchlägen, die ein beſonderes Intereſſe für die angeſtellten
und beamteten Akademiker beſitzen. Von den gefaßten Beſchlüſſen
heben wir eine Entſchileßung, betr. das Arbeitsnachweisgeſetz, hervor,
in der der Bund angeſtellter Chemiker und Ingewieure von der Re=
gierung
die Rege ung der Stellenbermittlung für wiſſenſchaftliche Be=
ruſe
mach den Forderungen ſeiner Denkſchrift erwartet.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlickungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nebaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
Beim Herannahen des Frühlings möchte ich im Invereſſe vieler
alten und ſchwachen Menſchen, deuen es nicht möglich iſt, längere Spa=
ziergänge
zu wachen, ohe mehrmals zu ruhen, die betr. Behörde er=
ſuchen
, mehrere einfache Ruhebänke an Straßen und Plätzen anfertigen
zu lafſen. Füir Belvohner im Südoſtviertel käme beſonders die Allee
nach dem Roßdörfer Walde in Betracht. Ein beſonders ſchöner Platz
wäre zum Beiſpiel beim Brunnen Ecke Heidenreich=Roßdörfer Straße
und an der öſtlichen und nördlichen Seite des Friedhofes. Bei den
hohen Straßenbahnfahrpreiſen wird es Wenigen möglich, zur Erholung
öfters bis zum Walde zu fahren, und wäre der Dank Vieler der Be=
hörde
gewiß.

Unliebſam wird von vielen das Fehlen eines Schildes am
Kreisamtsgebände in der Neckarſtraße empfunden, beſonders

von den von auswärts Kommenden, die auf dom Kreisamt zu tun
haben. Abhilfe wäre hier doch leicht zu ſchaffen.

Spiel, Sport und Turnen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
* (Verſpätet eingegangen.) Am Samstag fand im kleinen Turn=
ſaal
bie Hauptperſammlung der Turngemeinde Darmſtadt 1846
ſtatt, die von über 300 Turnern beſucht war. Nach dem Turnerlied
Turner, auf zum Streite eröffnete der 1. Sprecher, Profeſſor Dr.
Brückel, die Verſammlung. In ſeinem Rücblick gedachte er der uns
durch den Tod entriſſenen treuen Mitglieder, zu deren Andenken ſich
die Verſammlung erhebt; weiterhi des treuen Schriftführers M.
Wolff, der in uneigennüitziger, ſelbſtloſer Mitarbeit 20 Jahre dem Vor=
ſtand
angehört. Punkt 1 der Tagesordnung: Berichterſtattung, zog ſich
wohl etwas in die Länge, eben ein Beweis, wie im vergangenen Jahre
geſchafft wurde. Konnte doch jeder der Berichterſtatter von einem un=
geahnten
Aufſchwung berichten: Schriftführer Wolff über die Tätig=
keit
des Vorſtandes, der die notwendigen ſchweren und großen Arbeiten
mit größtem Opfermut erledigte. Geſchäftsführer J. Wendel machte
hie freudige Mitveilung daß die Mitgliederzahl am Tage der Haupt=
verſammlung
1528 betrage, gegen 1027 Köpfe im März 1920, ein Zeichen
der freudigen Arbeit der aktiven Mannſchaft, an ihrer Spitze die alt=
bewährten
Führer, durch deren Leiſtungen und Veranſtaltungen der
Geiſt und der Gedanke der Leibesübung in die Oeffentlichkeit getragen
wurde. Ein weiteres Zeichen, daß de: Wert der Leibesüibungen endlich
allmählich erkannt wird. Der Kaſſenbericht des Säckelwarts Graf
wurde ebenfalls freundlich aufgenommen, jedoch erging von ihm der
Mahnruf: Sparen!, denn die Ausgaben würden immer größer werden
und die Einnahmen jedenfalls nicht.
Sehr intereſſant war der Bericht des Obertrnwarts Hoffer=
bert
über die Arbeit des techniſchen Ausſchuſſes im vergangenen
Jahr, über die Spezialiſierung der einzelnen Betriebe, die ſich zur hei=
ligen
Pflicht gemacht hätten, durch Einheit, Eleichheit und Brüderbich=
keif
dem Ziele, das ſie ſich geſteckt hätten, immer näher zu kommen.
Turnpart Müller berichtet über das Alters=, Turner= und Zög=
lings
=Riegenturnen. Der Turnbetrieb iſt ſehr gut zu nennen, beträgt
doch der Durchſchnittsbefuch einer Turnſtunde 96 Köpfe. An Siegen
hat die aktive Turnerſchaft 72 Einzelſiege und 14 Mannſchaftsſiege zu
verzeichnen. Auch an berſchiedenen öffentlichen Veranſtaltungen betei=
ligte
ſich die Turnmannſchaft mit ſchönem Erfolg. Zur Mitarbeiter=
ſchaft
zählen zurzeit 21 Vorturner. Frauenturnwart Biſchoff be=
richtet
, daß der Durchſchnittsbeſuch beim Frauenturnen 25 betrage. An
Siegen ſind zu verzeichnen 27 Einzel= und 4 Mannſchaftsſiege. Jugend=
turnwart
Hch. Knörzer kann gleichfalls von einem ſehr ſchönen Auf=
ſchwung
berichten. Durchſchmittsbeſuch bei den Knaben 81, bei den
Mädchen 40. Die Jugend, die Zukunft unſerer Gemeinde, berechtigt
zu den ſchönſten Hoffnungen, iſt doch ein Stand von zuſammen über
350 Knaben und Mädchen aufzuweiſen. Fechtwart Fritz Müller
kann berichten, daß auch der Fechtbetrieb außerordentlich auf der Höhe
iſr, ſind doch an mauchen Abenden bis zu 40 Fechter auf dem Platz.
Der Leiter der Fußballabteilung, Klotz, berichtet über den ſchönen
Aufſchwung der Fußballabteilung, über die vielen Siege, die die jung
gegründete Abkeilung einheimſen konnte, die eine erfolgreiche Zukunft
erkennen laſſen. Stand: über 100 Köpfe. Wanderwart Hotz berichtet
über die große Beteiligung bei den Wanderungen, ein Zweig, der ſich
auch in unſerer Gemeinde notwendig machte. Obmann Schwarz
führte die anwachſende Beteiligung beim Singen vor Augen, die eben=
falls
as ſehr erfolgreich zu verzeichnen iſt. Stand der Singwannſchaft:
44 Sänger, daneben noch eine größere Anzahl Sängerinnen, denn, wie
ſchon öfters bewieſen, iſt auch der gemiſihte Chor ſehr auf der Höhe.
Auch die Berichte des Schſwtmwarts Hauſt und Spielwarts Imbe=
ſcheidt
zeugen von dem Eifer der Abteilungen, mit dem dieſe ſich
außerordentlich entwickelt haben.
Aus dem Bericht des Bauwarts Hallerſtede iſt zu entnehmen,
daß die Ausgaben gegen das Vorjahr über das Doppelte geſtiegen
waren. Ueber die Vermietungen berichtet Krämer. Dieſe werden
wohl im kommenden Jahre wieder zurückgehen, verurſacht durch die
Vergnügungsſteuer. Zeugwart Stephan teilt mit, daß auch der
Inrentarbeſtand durch Neuanſchaffung verſchiedener Geräte in die
Höhe ging. Redewart Schinnerl berichtet über die Monatsder=
ſammlungen
, die jedoch durch die ſtarke Inanſpruchnahme der Turner
einen nicht beſonders ſtarben Beſuch aufwieſen, nicht zuletzt jedoch auch
begründet durch die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Für das
kommende Jahr’ ſind verſchiedene ſehr intereſſante Vorträge in Aus=
ſicht
geſtellt. Engel berichtet über die Tätgkeit des Vergnügungs=
ausſchuſſes
, der durch die gegebenn Verhältniſſe ja nicht allzu häufig in
Tätigkeit treten konnte. Sein Wunſch geht dahin, daß das kommende
Jahr beſſere Verhäitniſſe bringe
Punkt 2: Anträge. Neu errichtet ſuurden in der Turngemeinde eine
zreite Geſckäftsführerſtelle, ſowie eine zweite Bauwartſtelle. Der
koloſſale Aufſclwung des Geſchäftsbetriebes machte die Neueinrichtung
dieſer beiden Stellen unbedingt erforderlich. Die Wahl der Vertreter
zu Turntagen wird künftighin durch den Vorſtand vorgenommen und
nicht mehr auf der Monatsverſammlung. Den zur Aufnahme Vor=
geſchlagenen
iſt die Teilnahme an Uebungen und Veranſtaltungen der
Geweinde erſt geſtattet, nachdem ſie im Beſitze der Miteilung über ihre
Aufmahme ſind.
Der wichtigſte Antrag war jedenfalls: Erhöhung der Bei=
träge
. Selbſt aus dem Kreiſe der Anweſenden wurden höhere Vor=
ſchläge
als die des Vorſtandes gemacht. Mit großer Mehrheit wurde
der Antrag des Vorſtandes angenommen: Vereinsangehörige über 17
Jahre 30 Mark, unter 17 Jahren 20 Mark. Für Vereinsangehörige
unter 17 Jahren, die derſelben Familie angehören, treten folgende Er=
mäßigungen
ein: das 1. und 2. Kind zahlt die Hälfte, 10 Mark, das
3. und weitere Kind iſt vom Beitrag befreit. Punkt 3 der Satzungs=
änderung
iſt durch die Annahme der einzelnen Anträge erledigt. Punkt
4: Neuwahlen. Nach Abſtimmung ſetzt ſich der neue Vorſtand zuſam=
men
: 1. Sprecher Prof. Dr. Briickel, 2. Sprecher Rechtsanwalt Kalb=
ſenn
. Schriftführer Max Wolff und Hch. Knörzer, Geſchäftsführer 2
Wandel und Eckert, Säckelwart Ries, Kontrolleur Rauch, Rodewarte
Krämer und Engel, Zeugwarte Stephan und Lapp, Bwarte Haller=
ſtede
und Graf, Vermietungen Fritz Müller, Preſſe Hch. Miller, Ver=
grügungen
Schinnerl, Sinomanuſchaft Schſvarz, techn. Ausſchuß Ober=
turnwart
Hofferbert und Imbeſcheidt, Turnwarte Biſchoff und Graß=
mann
, außeudem die Leiker der einzelnen Abteilungen
Punkt 5: Verſchiedenes. Oberturnart Hofferbert entwirft
das in Ausſicht genomiene Programm für unſer Jubeljah=
das
nicht mit großem Pomp, ſondern in echt deutſch=turneriſcher, ſchlich=
ter
Art gefeiert wird. Den Höhepunkt der vielen turneriſchen Ver=
anſtaltungen
, die im Zeichen unſerer 75jährigen Jubelfeier abgehalten
werden, erveichen wohl im September die eigentlichen Vereinsfeierlich=
keiten
, außerdem das Meiſterſchaftsturnen für Süddeutſchland (Bahern,
Baden, Württemberg und Heſſen). Wohl in keinem Jahre, wie in dem
kommenſen, müßte
des Mitglied das Mahnſort zu Herzen
nehmen: Turner heraus an die Arbeit!
Nachdem noch Profeſſor Dr. Brückel in ſeinem Schlußwort den
Dank der Gemeinde
ern, die ihren Poſten ehren=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1921.

Nummer 33.

amtlich ausfüllten, ausſprach und ein kräftiges Taurnerlied durch den
Saal erſcholl, wurde mit einen krüftigen Gut Heil für das Blühen
und Gedeihen unſerer Gemeinde die äußerſt harwoniſch verlanſene
Hmptverſammlung geſchloſſen.

* Fußball bei der Schupv. Heute nachmittag findet das
Rückſpiel der A.=Mannſchaft, 3. Abteilung, Babenhauſen gegen
A.=Mannſchaft, 1. Abteilung, Darmſtadt auf dem kleinen Exerzierplatz
ſtatt. Das Vorſpiel in Babenhauſen konnte ſeinerzeit die 1. Abteilung
4:0 gewinnen. Da aber Babenhauſen in der Zwiſchenzeit ſehr eifrig
Uebungsſpiele pflegte und jetzt darauf brennt, das Rückſpiel auszutragen,
dürfte ein ſehr ſponnender Kampf zu erwarten ſein.
Schluß des redaktionellen Teils.

ändtogen

das altbewährte in mehr als 22000 ärztlichen Gutachten
anerkaunte

Körperkräftigungs= u. Nervennährmittel

(für Nervenleidende, für Magen= und
Darmkranke, für Frauen und Kinder, bei
Bleichſucht und Blutarmut, bei Schwäche=
zuſtänden
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ſtörungen
) iſt in bekannter Güte in
allen Apotheken und Drogerien

wieder vorrätig.

(1381a

Hotel-Restaurant
Der Darmstädter Hof

in vollem Betriebe.

Zivile Preise.

Verſteigerungskalender.
Freitag, 4. Februar.
Nutzhobz=Verſteigerung um 9 Uhr im Ober=Ramſtädter Ge=
meindewald
(Zuſammenkunft am Eingang zum Forſtort Eichelberg).
Abbruchsmaterial=Verſteigerung um 2½ Uhr auf dem
Gelände des Pferdemarktes.

Rabenauſtraße
Mettegangweg
Rodenſteinweg
Michgelisſtraße
Dornheimer Weg
Funker=u. Luftſchifferkaſerne
werden durch unſere Agentur, die ſich bei
Herrn Ernſt Mütz
Rabenauſtraße 58

befindet, bedient. Wir bitten Beſtellungen
dortſelbſt abgeben zu wollen.

Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

(1328id
AHHAAAHAHAHAI

Wetterausſichten für Donnerstag.
Bedeckt, geringer Regen und Schnee, zunehmend kälter, öſtliche
Wimde.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (E 18, Schau=
ſpielmiete
e8, Sondermiete Sevie XVII‟): Die Fahrt ins Blaue.
Orpheum: Vorſtellung um 774 Uhr.
Aufführung Die Brautz von Meſſina um 7 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz.
Familienfeſt des Kath. Frauenbundes um 4 Uhr im Konkordiaſaal.
Mitglieder=Verſammlung der Deutſchen Volkspartei um
8 Uhr im Rummelbräu.

Gernsheim und
Miein=Köhryeim

Beſtellungen
auf das Darmſtädter Tagblatt‟
werden angenommen bei
Frau Barb. Wenzel, Gernsheim
Zanggaſſe 9.

Unſere Agentin wird bemüht ſein, durch pünkt=
liches
und zuverläſſiges Austragen den Wün=
ſchen
der Bezieher Rechnung zu tragen.

Ginige

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für ben leitenben politiſcher klärung
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeftel; für heſſiſche Politik und de

übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaſtliches) Mag Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigentei
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Pauk Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdrnckerei. Sämtlich in Darmſtad
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Redaktion de
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträglich0
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zuruckgeſandt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

Spie

2 Bettf

Familiennachrichten

Fußballklub Union 1913 Darmſtadt
Verein für Fußball= und Raſenſport.

Nachruf.

In herzlicher Anteilnahme erfüllen wir
die traurige Pflicht, unſere Mitglieder von
den ſo plötzlichen und unerwarteten Ableben

unſeres Varſtandsmitgliedes

Herrn Fritz Herbert

Finanzaſpirant

geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Wir betrauern in dem Verſtorbenen einen
jederzeit treuen Mitarbeiter, der an den
guten Erfolgen des Vereins, die von ge=
ſundem
ſportlichen Geiſte zeugen, großen
Anteil hat. Hoch über das Grab hinaus
werden wir ihm jederzeit ein ehrendes
Andenken bewahren,

1443)

Der Vorſtand.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben
Gatten, unſeres guten Vaters ſprechen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank aus.

Zm Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Engel

4524)

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Näummer 33.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den F. Februar 1921.

Seite 2.

i Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruc verboten.)
Arno meinte weiter: Wenn ich mit dem entzückenden
ſchöpf zugleich die gewaltige Werft in die Hände bekäme
Er hatte ſich bereits in eine wahre Glut der Hoffnungen und
hanftserwartungen hineingeredet, als er plötzlich unterbrochen
urde. Friedrich Zubeil erſchien an der Tür und trat mit ſeinem
hutſam ſchlürfenden Schritt auf Kurt Splettſtößer zu. Der
be:. Direktor werden an den Fernſprecher gebeten.
Selbſt heute keine Ruhe? fragte Arno, über die unwill=
lumene
Störung ſichtbar verſtimmt, Du hätteſt Dir heute der=
giges
fernhalten ſollen.
Das ging nicht. Wir haben mehrere eilige Reparaturen,
dem Betriebsdirigenten Schwierigkeiten bereiten. Ich habe
giſung gegeben, mich in vorkommenden Fällen anzurufen. Es
7d bald erledigt ſein.
Es wurde geſagt, daß es ſich um eine Angelegenheit von
größten Wichtigkeit und Dringlichkeit handelte. Ich hätte
ſft den Herrn Direktor nicht gerufen.
Splettſtößer ſtutzte. Dann will ich doch gleich einmal Du
ſchuldigſt mich.
Arno wartete eine ganze Weile. Er hätte das Geſpräch ſehr
in fortgeſetzt. Aber Splettſtößer kam nicht wieder.
Mit langſamen Schritten ging er den langen, mit einem
en Smyrnaläufer belegten Gang hin und her, der zu der ge=
loſſenen
Fernſprechzelle führte, die mit dichtgepolſterter Tür
o Wand für geheimnisvolle Geſpräche im Hauſe Macketatz ein=
ichtet
war.
Was er eben vernommen, war etwas ſo Unglaubliches, daß
ſelbſt ihn aus dem Gleichgewicht gebracht und unfähig gemacht
ſte, jetzt zu der Geſellſchaft der anderen zurückzukehren. Sein
ſter Gedanke war, ſo ſchnell wie möglich zur Werft zu eilen.
eon hatte er Hut und Mantel genommen, da verwarf er ihn
nder. Sein plötzliches Verſchwinden würde die Verwirrung
h größer machen. Er mußte erſt das Nähere abwarten, mußte
ut Macketatz Rückſprache nehmen. Aber der wollte heute abend
v Hochzeitsreiſe antreten! Er hätte ſie ihm ungern geſtört,
ddennoch verſchweigen durfte man ihm nichts.
Einige Minuten wartete er noch, ob er die erbetene genauere
fklärung erhalten würde. Als ſeine verſchiedenen Anrufe

und Anfragen vergeblich waren, blieb ihm nichts anderes übrig,
als in den Saal zurückzukehren.
Am Flügel ſah er Fräulein Macketatz mit leicht aufgelegten
Armen lehnen. Arno ſtand ihr gegenüber. Sie ſchienen im eifri=
gen
Geſpräch; die übrigen tranken nebenan den Kaffee. Jetzt
trat der Diener mit dem Tablett auch zu ihnen; ſie nahmen beide
eine Taſſe und ſetzten ihr Geſpräch fort.
Mit einem Male kam ihm der Gedanke, ſich Karla zu offen=
baren
. Einem Menſchen gegenüber mußte er ſich ausſprechen,
und ſie würde am eheſten verſtehen und ihm am beſten raten
können.
Er mußte über ſich ſelber lächeln. Es war doch wunderbar,
was für ein Vertrauen er, der ſich nie hätte vorſtellen können
daß er je über ernſtere oder gar geſchäftliche Dinge mit einer
Frau verhandeln könnte, plötzlich zu dieſem Mädchen gewonnen
hatte. Es mochte an der Ruhe und Klarheit ihres Auges liegen.
Da fiel ihm das Geſpräch ein, das er eben mit ſeinem Freunde
gehabt. Sie Arno Morgenroths Braut und Gattin! Ein ſelt=
ſames
Empfinden überkam ihn. Neid und Mißgunſt waren nie
ſeine Sache geweſen. Ueber derartige kleinliche Gefühle war er
erhaben. Und dennoch
Sieht man Sie endlich auch einmal, Herr Direktor, hörte
er Karlas Stimme, die Arno mit einem kurzen Wort verab=
ſchiedete
, und nun auf ihn zutrat. Wie haben Sie es nur fertig
bekommen, ſich in dem kleinen Kreiſe unſichtbar zu machen? Ich
glaube wahrhaftig, wir haben heute noch kein Wort miteinander
gewechſelt. Und an unſere Unterhaltung im Stadtparke habe ich
noch oft denken müſſen. Ich hoffe, Sie werden mit dem Erfolge
zufrieden ſein!
Es mochte an ihm liegen, an dem Ernſte ſeiner Stimmung
und an der ganzen Lage, in der er ſich befand, aber die geſell=
ſchaftliche
Art, mit der ſie zu ihm ſprach, gefiel ihm nicht.
Ich hatte einige geſchäftliche Angelegenheiten am Fern=
ſprecher
zu erledigen, gab er ausweichend zurück.
Einige geſchäftliche Angelegenheiten! Das hört ſich ganz
nach Ihnen an, Herr Direktor. Wiſſen Sie, daß ich es ein wenig
pedantiſch und übereifrig finde, ſich einen kurzen Feſtnachmittag
wie dieſen durch geſchäftliche Geſpräche zu trüben? Man kann
ſchließlich doch nicht immer nur in Amt und Arbeit ſein, man
muß doch einmal Menſch und nichts als Menſch ſein! Ich glaube
nicht, daß ſich Herr Morgenroth heute an den Fernſprecher hätte
rufen laſſen, und gälte es eine Sache von größter Wichtigleit.

Er fühlte ſich durch ihre Worte verletzt und ernüchtert. Was
Herr Morgenroth in dieſem Falle getan oder nicht getan hätte,
vermag ich nicht zu entſcheiden, erwiderte er mit merkbarer
Kälte. Ich weiß nur das eine; daß ich weder pedantiſch noch
übereifrig gehandelt habe."
Sie ſtreifte ihn mit einem ſchnellen, prüfenden Blicke.
Sie haben etwas! Ich kann nicht wiſſen, was es iſt. Aber
es iſt etwas, das Sie mit ſich herumtragen und keinem ſagen
wollen oder ſagen können. Iſt es nicht ſo, Herr Direktor Splett=
ſtößer
?
Ja, ſo iſt es."
Wäre es da nicht vielleicht beſſer, wenn Sie ſich darüber
ausſprächen?"
Und als er nicht antwortete: Ich will mich nicht in Ihr Ver=
trauen
drängen. Ich frage nur, ob es Ihnen nicht eine Erleich=
terung
bringen würde, es jemandem zu ſagen, auf deſſen Zuver=
läſſigkeit
Sie rechnen können?
Sie war mit einem Male eine ganz andere geworden; alles
an ihr war Ernſt und tiefe, hingebende Aufmerkſamkeit.
Er ſah ſich um. Arno ſtand nicht mehr am Flügel; er ſaß
mit der jungen Frau und Annemarie von Trotha in einer Niſche
des Saales und unterhielt die beiden Damen ſcheinbar lebhaft.
Aber ſein Blick glitt dabei unentwegt zu ihnen hinüber; etwas
Forſchendes war in ihm und zugleich etwas Zauderndes, als
kämpfte er mit dem Entſchluſſe, ſich ihnen zuzugeſellen.
Würden. Sie vielleicht einen Augenblick mit mir in das
Bibliothekszimmer kommen?"
In das Bibliothekszimmer? Ein Lächeln voller Scherz
und Anmut ſpielte um ihre Lippen. Soll ich da wieder eine
kleine Vorleſung erhalten die letzte klingt mir noch in den
Ohren.
Aber er zeigte keine Neigung, auf ihren Ton einzugehen.
Ja, wenn ich bitten darf! ſagte er dringend.
Nun ſtanden ſie in dem mit ernſtem Behagen eingerichteten
Raume, deſſen dunkelrote Wände zwiſchen wertvollen Bronzen
und Standbildern bis an die hohe Decke hinan dichtgefüllte =
chergeſtelle
deckten.
Die Ausfahrt des Siegfried, die wir heute morgen feier=
ten
, hat einen traurigen Abſchluß gefunden, ſagte er langſam,
ſowie ſie allein waren. Es iſt eben Nachricht an die Werft ge=
kommen
, daß der Dampfer ſchtvere Havarie auf offenem Meere
erlitten hat."
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 3. Februar 1921.

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mit dem heutigen Tage übernommen habe,
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zu laſſen, welches ich ſowohl durch erſt=
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Getränke und Speiſen, als auch durch
aufmerkſame Bedienung mir zu erhalten be=
ſtrebt
ſein werde. Hochachtungsvoll
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146

Mathildenplatz 1.

[ ][  ][ ]

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 2. Februar.
Ageteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.

Dei eche etli e
e Kursverluſte auf dem Montanmarkt betrugen durchſchnittlich
FPProzent. Von Auslandswerten verloren Deutſch=Ueberſee zirka
ſnterrt, Deutſche Pteroleum zirka 50 Prozent. Am Einheitsmarkt
geringem Geſchäft Kursabſchwächungen zu konſtatieren. Nur
Verte, wie Celluloſe Wacker und Frankfurter Hof, waren gebeſ=
7n fremden Nenten waren 5prozentige Bulgaren zu anziehenden
Hxſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 2. Februar.
Die Abendbörſe verkehrte in großer Geſchäftsſtille, da ſowohl
uratpublikum als auch die Spekulation im Zuſammenhang der un=
u
politiſchen Lage ſich zurückhaltend zeigt. Man verwies auch
hrtſchädigungsanſprüche, deren Erfüllung als unmöglich bezeich=
o
. Die Geſchäftsloſigkeit machte ſich auf dem freien Verkehr be=
zu
wo die Tendenz ſchwächer war. Deutſche Petroleum 1960,
adrtder Kuxe 4875, HolzmannAktien 343. Mexikaner lagen ſchwach,
urseinbußen ſchwankten zwiſchen 10 und 25 Prozent. Montan=
irkehrten
in überwiegend behaupteter Haltung. Mannesmann
henkfan dem Angebot und büßten 9 Prozent ein. Adlerwerke Klehen
miſt einem Verluſt von 6, Daimler von 2 Prozent hervor. Benz=
In 252, Hamburg=Paketfahrt befeſtigt. Glektrowerte ſchwächten ſich
ſüders Bergmann und A. E.=G. Chemiſche Aktien unvegelmäßig.
Nuzſtriepapiere konnten ſich behaupten. Der Schluß geſtaltete ſich
arbwerke Höchſt, Electvon Griesheim ſchließen matt.
Berliner Börſe.
erlin 2. Febr. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild.
4 ſprunghaften Steigerungen der ausländiſchen Deviſenpreiſe an
ſrigen Börſenruhetag iſt heute infolge der widerſtandsfähigen
des Neu=Yorker Markkurſes bereits wieder ein kräftiger Rück=
tiigetreten
. Gegenüber den Montagsſchlußkurſen war die Ten=
ſ
. Börſe infolge der Dechungen und Rückkäufe als leidlich feſt zu
, und für die Mehrzahl der Aktienpapiere traten Kursbeſſerun=
al

7710 Prozent ein, vereinzelt auch von 15 Prozent, für Felten

u. Guilleaume, Höſch, Rheiniſche Braunkohlen, Deutſch=Ueberſee, Gold=
ſchmidt
, einige Kolonialwverte ſowie für Mexikauer und eine Anzahl
Valutapapiere von 20 bis 30 Prozent, doch war im weiteren Verlauf
die Zurückhaltung und Unſicherheit ſtark ausgeprägt. Die Börſenſpeku=
lation
und das Publikum beohachten, anſcheinend im Zuſammenhang mit
der durch die Pgriſer Beſchlüſſe geſchaffenen ungeklärten unſicheven Lage,
eine ausgeſprochene Zurückhaltung, fo daß auch ſpäterhin das Geſchäft
ſich nicht belebte und die Kursveränderungen, abgeſehen von geringen
Schwvankungen in einzelnen der führenden Papiere, unbedeutend blieben.
Am heimiſchen Rentenmarkt zeigte ſich etwas Angebot in alten preußiſchen
und Reichsanleihen mit Ausnahme der Zprozentigen Reichsanleihe, die
ſich etwas höher ſtellte.
Infolge der Schwankungen in den Deviſenkurſen und der unſicheren
politiſchen Lage wegen der Pariſer Beſchlüſſe zeigtem ſich heute am Pro=
duktenmarkt
die Käufer den höhenen Forderungen, beſonders für
Hülfenfrüchte, gegenüber vorſichtig. Für Lupinen zeigte ſich anhaltende
Nachfrage nach gelbem Saatmaterial. Raps war in guter Ware zu un=
gefähr
240 Mark gefragt. Die Umſätze in Mais wacen gering bei wenig
veränderten Preiſen. Für die übrigen Artikel hat ſich in der Geſchäfts=
lage
und in den Preiſen nichts geändert.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Füir 100 Mark wurden gezahlt am 2. Februar in Zürich: 9,80
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,65 (59,20) Gur=
den
, in Kopenhagen: 8,50 (88,80) Kronem, in Stockholm: 725
(88,80) Kronen in Neu=York: 1,58 (23,80) Dollar, in Paris: 22,50
(125,40) Franken.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Febr. Ve Vae Ie Ve Geld Brief Geld Brief Geld Brief Beid Brief Antw.=Brufſ. 46A. 470z1 4691g1. FäT). Niee 1213.70 D1216.3
14813 NISSBMTTTT2 Holland.. 12217.70ſg 2222.3/ z162,80= 2167.20 Schweden 1458 = 1383,60 1386.40 London .. ./24931, 25041 2441, 24B. Helſingfors 217.20 0 2ri8. Paris ...! 4 8is 4191 444.4 445.* New=York, 67.05 67.20- 63,80 63.95 Schweiz ... 1051.40 1053,6 1016.40 Mror8.80 Wien (altes Spanien. 884.10 0 885.90 O=Oeſt. abg I16.73 Krfi- le831, 16 893, Italien ...! 23971. 2403. 2271, 2272/t Budapeſt. . 10.9811.02 Liſſab.=Op.
Länemark. 1 1146.20 O1r281.30 A
0120880 .!
1206. 20 Prag. ..."

* Frankfurt, 2. Fabr Von dem Frankfurter Meßamt geht
uns folgende Mitteilung zu: Die in der Berliner Handelskammer am
1. Februar ſtattgehabte, gut beſuchte erſte Vollverſammlung des Wirt=
ſchaftsbeirads
der Frankfurter Internationalen
Meſſe nimmt mit vollſter Befriedigung Kenntnis von dem mit gro=
ßer
Gründlichkeit geſüihrten Nachweis, daß die Frankfurter Meſſe groß=
zügig
und zielſicher darauf hinarbeitet, der deutſchen Volkswirtſchaft die
heute mehr als je notvendige Gelegenheit für den internationalen Güter=
austauſch
zu ſchaffen, zu ſichern und uaszubauen. In der feſten Ueber=
zeugung
, daß hiermit eine wirtſchaftlich unbedingt notwendige Arbei=
zum
Wiederaufbau des Vaterlandes geleiſtet wird, ſordert und evwartet
die Verſammlung, daß Reich und Stagt die Frankfurter Meſſe in glei=
cher
Weiſe wie die älteren Unternehmungen nicht nur moraliſch, ſondern
mit allen verfügbaren geldlichen Mitteln unterſtützen.
* Eſſen, 2. Febr. Der Rhein.=Weſtf. Zeitung zufolge wird mit
Wirkung ab 1. Febxügr der Preis für 80proz. Ferromangan von
7180 Mk. auf 6000 Mk. für 5oproz. Ferromangan von 5505 Mk. auf
4950 Mk. pro Tonne ermäßigt. Die Preisermäßigung für die ver=
ſchiedeuen
Sorten Roheiſen führte dazu, daß der Preis für Maſchiney=
gußbruch
in kurzer Zeit auf 1250 Mk. zurückgegangen iſt.
* Internationale Papierſack=Induſtrie, G. m. b. H.,
Berlin=Charlottenburg. Unjer dieſer Firma wurde ein
Unternehmen mit einem Stammkapital von zunächſt 400 000 Mark und
dem Sitz in Berlin errichtet. Zweck des Unternehmens iſt die Her=
ſtellung
und der Verkauf von geklebten Pavierſäcken, welche ausſchließ=
lich
aus Natronpapier beſtehen. An der Firwa ſind führende Mann=
heimer
und Berliner Firwen der Saabranche beteiligt.
* Die deutſche Seefiſcherei im Dezember 1920. In
der Nordſee wurden nach amtlicher Statiſtik im Dezember 1920 ge=
fangen
: 9055 319 Kg. Fiſche aller Art im Werte von 35 985 197 Mk.
(im November 7 149 729 Kg. im Werte von 38 672 534 Mk.), darunter
Heringe 451 817 Kg. im Werte von 594 851 Mk. (235 049 Kg. im Werte
von 853 034 Mk. im November). In der Oſtfee betrugen die Fang=
ergebniſſe
: 1 105 830 Kg. Fiſche aller Art, die einen Wert von 4590 342
Mark darſtellen gegen 3 190 03 Kg. im Werte von 7149 689 Mk., der
Heringsfang ergab 38 315 Kg., die auf 184 357 Mk. geſchätzt werden gegen
121 606 Kg. im Novemher, deren Wert mit 672 439 Mk. angegeben wurde.
Die Bodenſee= und Rheinfiſcherei ergab 17 498 Kg. im Werte von 182 299
Mark gegen 10 197 Kg. im Werte von 93 250 Mk. im November.

ikfurter Kursbericht 2. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

atspapiere.
heanleihe..

M. V. Schatzanweiſ,
.1K.
mmienanleihe . ...
. Konſols.....

d Anl. unk. 1935
v. 1907..
dern Anl. . . . . . . .
.
Nn unk. 1924...

Autemberger . ...
A4ländiſche.
deb
ü ar. Tabak 1902.
diech. Monopol..
7a ſ. Staatsreutev
Nſb 1918... . . ...
2 ſ. Schatzanweſ.
i9t4.. . . .. . ..
Golbrente. . . . .
einheitl. Rene.
.am. Rente v. 03.
Goldrente v. 13
am. konv.
v. 05
Admin. v. 1903
(Bagdad) cer. I
1I
v. 1911,Bollank.
g. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.

1. 2, 2. 2. 77,50 77,50 67,50 67,50 64,50 65,25 67. 67 80. 80/40 7020 72,20 85,50 85,40 6775 67. 57. 56. 55,60 54,50 73,90 78. 65,50 84,70 84,50 74,75 74. 61,25 53,25 54,50 82,10 81,60 302. 370, 21,75 33. 4625 46,25 23,75 130. 137,50 120,75 124. 99,75 98,80 83,50 155. 153,50 134, 129,75 83,75 84,75 21,50 21,50 119. 2025 20, 19,75

Muesaulſgſe.
5%0 Mexik, amort, innere
52
konſ. äuß. v. 99
42 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
300
konſ inner.. ..
4½0 Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
490 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
3% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1883.
4½% Angtolier I......."
3% Salon Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . .. . . ..
4½½
.
Dentſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
4%6 Frankfurt v. 1913... .
3½%0 v 1903....
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
4%6 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
....
4%0 Frkf H. Krd.=Ver 1921
4% Mein. Hyp. Bank 1922
1922
4%0 Pfälz.
1923
42 Rhein.
3
verl.
42 Südd Bk.Münch. 1906
42 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank.. . . ..

1.5 2. 2. 468, 445. 680, 650, 450, 439, 365. 367. 51,50 72. 70,50 141, unso 115. 117. 450, 432, 415. 87,25 99. 87,50 85, 85.
101. 101. 89. 88. 97,50 27. 97,75 97,80 103. 102, 9e. 97,90 83. 104. 103,20 100,10 100,10 88,25 88,25 98,70 98,5
180. 180,

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank......."
Dt. Effekt. u. Wechſelvk.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft ....."
Dresdner Bank.. . . . . . ..
Metallbank ............
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
50, Bochumer . ........ ...
Buderus .............."
Dt. Luxemburger. . . . . . .
G lſenk. Bergw...
Harpener Bergb...
Eſchweiler Bergw.... . . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ...
Laurahltte . . . . . . ..... .
Lothringer Hütte ......
Mannesmann Röhren.
Bhönir................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf............
Rhein. Stahlw. . . . . . . .
Riebeck Montan .... . .."
Aktien v. Transportanſtalt.
Paletfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd, Llohzd ..........
Südd. E.=B.=Geſ..... ...
Schantung E.=B...
Baltimore . . ..
Kanada ..
Lombarden. ...........
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Hedelberg......
Badiſche Anilin ......."
D. Goldeu. Silbſcheideanſt.

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Berliner Kurſe.

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Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. ........
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel
Deutſche Erdöl.. .......
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. .."
Oynamit Nobel........
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung ......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . ."
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . .
Hemoor Zement.
Hirſch Kupſer....
Höſch Eiſen....
Hohenlohe Werke. .....
Kahla Porzellan. . . . . . .
Linde’s Eismaſch.
Lingel Schuh ....
Linke & Hofmann.
Nordd. Gummi ..
Orenſtein. . . . . . . .".
Nathgeber Waggon.
Roſitzer Bucker ..
Rütgerswerke ...
Sachſenwerk ...
Siemen Glas..
Thale Eiſenhütte
Ver. Lauſitzer Glas..
Weſtfäl.EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . ..
Wanderer Werke.
...
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .......!

31. 1.
534,75
543,
39871,
2871
655,
254,75
255,

294,
550,
726,
361,50
447,
201,60
470,
195,
317.
365,
390,50
759.
277,
379,75
335.
264,
450,
275,
540,
400,
370,
418,
354,75
599 34
722,
670,
400,56

655,
1975,
949.
1270,

2. 2.
428,
554,
395,
289,50

259,
261,
1100,
393,50
557
718.
369,75
447,
214,50
462,
199.
316,
374,
399,75
761,50
279,75
585,
348,50
265,
457,50
279.
554,
404,
374,
425,
348,50
597.
717,50
410,

665,
1950,
946.

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Ewalo, Eliſabethenſtr.,
Grimm, Schulſtr. 16,
Greib, Schulſtr. 2,
Jehmlich, Karlſtr. 63,
Tenner, Kirchſtr. 8,
Rathgeber, Marktpl. 3,
Reitinger, Soderſtr. 3,
Rheinhold, Ludwigspl. 3,

Schwarz, Grafenſtr. 27,
Ueberle, Pankratius=
ſtraße
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Wolf, Woogsplatz 3,
Bhl, Karlſtr. 93,
Zerg, Wingertsgäßchen 5,
Erb, Alexanderſtr. 17½,
Leil, Pankratiusſtr. 26,
Mahr, Soderſtr. 82,
März, Landwehrſtr. 19½,
Zimbrich, Kranichſteiner=
ſtraße
18,
Konſumverein.

Roſenſtock, Ludwigſtr. 18,
Die Sonderbeſtellkarte Nr. 14 E, F. G und H
verlieren vom 10. ds. Mts. ab ihre Gültigkeit Ab=
lieferung
dieſer Marken bis ſpäteſtens 12. Februar.
Darmſtadt, den 2. Februar 1921.
(st1471
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11 Uhr, läßt die Gemeinde Nieder=Ramſtadt einen
Fichtenſtamm von 20 Meter Länge, 54 Centim.
mittlerem Durchmeſſer, 4½ Kubikm. Inhalt verſtei=
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und wird daſelbſt verſteigert.
(1432
Nieder=Ramſtadt, den 1. Februar 1921.
Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
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