Darmstädter Tagblatt 1921


02. Februar 1921

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184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Nr. 32

Das andere Geſicht.

E. Man ſchreibt uns: Laſſalle hat einmal das Wort geprägt:
usſprechen, was iſt. Dies Wort iſt von ſozialiſtiſchen Partei=
hriftſtellern
ſo oft benutzt worden, daß es keinen Sinn mehr
ut. Ausſprechen, was iſt, bedeutet heute nur noch das Einge=
uindnis
, nicht über den Tag hinaus ſehen zu können. In wirt=
hafts
= und ſozialpolitiſchen Dingen iſt es nicht nur wichtig, aus=
rſprechen
, was iſt, dielmehr darum handelt es ſich, zu unter=
chial
ſchen, was kommt. Es gilt, die vorausſichtlichen Wirkungen
ruer Geſetze und Verordnungen zu prüfen. Ein Schulbeiſpiel
dfür, daß die vorausſichtlichen Wirkungen nicht in Rechnung ge=
fllt
zu werden pflegen, bietet der Kampf um die Soziali=
ſerung
des Kohlenbergbaues. Wie immer dieſe
Lirkung unterſucht und abgehandelt wird, immer zeigt ſich ein
Tangel folgerichtigen Denkens in den Theſen der Anhänger der
ſozialiſierung. Das gilt auch beſonders für die Behauptung,
allein die Sozialiſierung die Bergarbeiterſchaft beruhigen
wirde.
Es iſt für unſer Wirtſchaftsleben allerdings wichtig, daß das
Nement ſozialer und politiſcher Unruhe aus dem Bergbau aus=
gſchaltet
oder herabgemindert wird. Ob es aber möglich iſt,
des durch die Sozialiſierung des Kohlenbergbaues zu erreichen,
mehr als umſtritten. Schon deshalb, weil die Bergarbeiter
bſt über Weſen und Zweck der Sozialiſierung keine einheitliche
brſtellung haben. Das iſt an ſich kein Vorwurf, denn auch die
ucht,/ᛋtſſenſchaftlich gefchulten Verteidiger der Sozialiſierung ſtimmen
irder im Ausgangspunkt noch im Ziel überein. Es braucht nur
kaf die verſchiedenen Entwürfe der Sozialiſierungskommiſſion
Ihgewieſen zu werden, in denen grundſätzlich Verſchiedenes ver=
ligt
oder vorgeſchlagen wird. Es iſt nicht wahrſcheinlich, ſon=
drn
ſicher, daß jeder ernſthafte Verſuch zur Durchführung der
Szialißierung innerhalb der Bergarbeiterſchaft ſelbſt erbitterte
Ampfe auslöſen wird. Es gibt unter den Bergleuten Gruppen,
de die Vollſozialiſierung verlangen, worunter ſich aber ſchon die
yrſchiedenen ſozialiſtiſchen Parteien ſelbſt wieder anderes vor=
ERMläcen. Die Kommuniſten lehnen überhaupt jede Teilſoziali=
en
, Aſirung ab, weil ſie die politiſche Macht nicht durch Taktik, ſon=
berzben
drn im Kampf mit der bürgerlichen Geſellſchaft erringen wollen.
Adere Gruppen unter den Bergarbeitern neigen dazu, wohl die
1ahlenſchätze an ſich zu ſozialiſieren, nicht aber den Abbau und
a Verteilung. Die Frage der Sozialiſierung des Kohlenberg=
lM
aues gewinnt alſo ſofort ein anderes Geſicht, wenn nicht die
lwrausſichtliche, ſondern die unausbleibliche Wirkung auf die
Aaſfen der Bergarbeiter berückſichtigt wird. Gewerkſchafts= und
bateipolitiſche Kämpfe von ungeheurer Heftigkeit würden ein=
ſtzen
, ſobald der Kampf um die Leitung und Verwaltung des
ſtialiſierten Bergbaues begönne. Denn dann wäre für den
/4mpf auch ein unmittelbares und greifbares Ziel gegeben, da
s ſich doch immerhin lohnen würde, die Herrſchaft über den
gizen Kohlenbergbau an ſich zu reißen. Schon das zeigt, welch
ſa ungeheures Wagnis die Sozialiſierung eines ſo wichtigen
1Artſchaftszweiges, wie des Kohlenbergbaues, iſt. Soziale
Ampfe gleichen Nervenkriſen der Wirtſchaft, da ſie den Orga=
lnmus
immer mehr ſchwächen, ſtatt ihn zu kräftigen. Es iſt
1ce Täuſchung und Irreführung der öffentlichen Meinung, wenn
lm Anhängern der Sozialiſierung behauptet wird, daß ſie um
ſn Beruhigung der Bergarbeiterſchaft willen notwendig ſei.
9s iſt nur das eine Geſicht, was zudem falſch gerichtet iſt, das
entk lwere Geſicht, das die Wirklichkeit der Dinge zeigt, weiß nichts
ſm ſozialer Berührung und wirtſchaftlichem Ausgleich. Die
18chlengebiete Deutſchlands werden dann erſt recht die Brand=
Unede des Reiches ſein. Gerade deshalb müſſen wir nicht nur
husſprechen, was iſt, ſondern auch fragen, was kommt.
Die Pariſer Beſchlüſſe.
Unannehmbar!
Vier Wochen Bedenkfriſt.
A* Unannehmbar! Dieſes Wort der Entrüſtung brauſte
hichn zweimal durch Deutſchland: beim Waffenſtillſtand und vor
füterzeichnung des Verſailler Vertrages. Heute, angeſichts des
hrriſer Wiedergutmachungsabkommens der Alli=
linten
iſt der dritte Fall einer Schickſalsentſcheidung gegeben.
1äll man einlenken? Soll man umfallen? Die deutſche Regie=
lrng
hat bis zum 29. Februar, alſo genau vier Wochen, Zeit zur
üüberlegung, ob ſie ihre Vertreter mit einem Ja oder Nein nach
Undon entſenden ſoll, und man muß zugeben, daß ſie jeden Tag
d* Bedenkfriſt zu nutzen beſtrebt iſt. Die beiden Pariſer Noten
hurden in fieberhafter Eile überſetzt. Das Kabinett befaßte ſich
ſſort damit. Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages tritt
föſſer Tage zuſammen, um den Bericht des Miniſters Dr. Si=
luns
entgegenzunehmen. Es ſoll nur ein Bericht ſein, es darf
ſuh keine Entſcheidung ſein. Wenn die Diplomatie jetzt nicht
al Kraft zuſammennimmt und über ſtählerne Nerven verfügt,
das Spiel verloren. Der geſunde Menſchenverſtand ſieht bei
Mrachtung der furchtbar ernſten Lage vorläufig nur einen
Asweg, nämlich folgenden:
Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat noch am 29. Januar
ſch ſeiner merkwürdig ſchnell zuſtande gekommenen Einigung
M Lloyd George erblärt, die Beſchlüſſe der Alliierten ſeien
ſchts anderes als endgültige Richtlinien. Deutſchland ſei keines=
ls
gezwungen, das Programm der Wiedergutmachung anzu=
umen
. Im ablehnenden Falle greife eben der Wortlaut des
itedensvertrages und das Diktat der Repaxationskommiſſion
Rtz. Ob Briand in einem lichten Augenblick der Einſicht ſo
Fprochen hat oder ob er damit eine verſtärkte Drohung aus=
ücken
wollte (weil er die Liſte der Zwangsmaßnahmen als in=
brekt
und verfrüht aus der Konferenznote wegließ), iſt ſchwer
Aſagen. Genug, hier zeigt ſich für die deutſche Politik ein Weg.
Ɨr wiſſen zwar ganz genau, daß die Konferenznote nichts ande=
½iſt als Diktat der Pariſer Wiedergutmachungskommiſſion.
der wenn wir uns auf den Wortlaut des Verſailler Paktes zu=
Mziehen, iſt die Entente gezwungen, nach Artikel 231ff. des
Irtrages eine gründliche, bis ins Kleinſte gehende Aufſtellung
* wirklichen Kriegsſchadens der alliierten Zivilbevölkerung zu
Vern. Und dabei wird ſich herausſtellen, daß ſchon die 48 Mil=
unden
, die die Franzoſen zuſammenphantaſiert haben, eine
hs= bis achtfache Uebertreibung bedeuten. (Der Engländer
kynes hat mit der Schätzung von 10 Milliarden franzöſiſchen
Haßens, wie er ſelbſt zugibt, bereits zu hoch gegriffen.)
Alſo mit dem Zurückgreifen auf den Wortlaut des Verfailler
Ertrages muß die Reviſion des ungeheuerlichen Zahlen=
brkes
beginnen, das Rachſucht und Vernichtungswille in Paris
Nammengebraut hat. Die deutſchen Vertreter können am
Februar in London erklären, daß wir nicht gewillt ſind, frei=

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Mittwoch, den 2. Februar

1921

willig eine Summe zu zahlen, von der wir nicht wiſſen, wie ſie
zuſtande gekommen iſt. Die hohen Götter des Oberſten Rates
werden antworten, daß die jetzt in Paris zuſammengerechnete
wahnwitzige Summe von 270 Milliarden Goldmark, das ſind
2700 Milliarden Papiermark das Mehrfache des noch wirklich
vorhandenen deutſchen Volksvermögens! nichts anderes ſei
als die Rechnung von Boulogne. Das iſt ſogar richtig und muß
zur Klarſtellung von Mißverſtändniſſen, die ſich in der deutſchen
öffentlichen Meinung eingeſtellt haben, betont werden. In Bou=
logne
nahm man als Grundlage der Verhandlungen einen Ent=
ſchädigungsbetrag
von 125 Milliarden Goldmark an, der mit
einer Annuität von 6 Prozent verzinſt und getilgt werden ſollte.
Dabei kämen ungefähr 270 Milliarden Goldmark heraus. Und
dabei iſt es geblieben. Man verlangt jetzt Jahresraten, die ſich
in 42 Jahren auf 226 Milliarden ſtellen, und legt uns außerdem
einen Ausfuhrzoll auf, von dem man eine weitere Milliarde im
Jahre erhofft. Macht wiederum 270. Milliarden. Alſo nur der
Ausfuhrzoll iſt neu. Das übrige iſt Boulogner Rezept. Aber
was gehen uns die Geheimbeſchlüſſe von Boulogne an? Sie dien=
ten
ja nur dazu, den Egoismus und die Eiferſucht der Sieger
untereinander an die Kette zu legen. Was den Ausfuhrzoll, den
neueſten Ausfluß zügelloſer Beutegier anlangt, ſo hat die plötz=
liche
, ganz unerwartete Einigung zwiſchen Briand und Lloyd
George gezeigt, daß England ſofort vor den franzöſiſchen Forde=
rungen
zuſammenklappt, wenn es an dem emrfindlichen Nerv
ſeiner gegenwärtigen Wirtſchaftslage gekitzelt wird. Schädigung
der deutſchen Ausfuhr durch lebensgefährliche Eingriffe in das
deutſche Zollweſen, das war der engliſchen Induſtrie gerade recht.
Daß durch den Ausfuhrzoll der deutſche Außenhandel bald ganz
aufhören und die Entente gar nichts bekommen wird, das wird
ſich ja erweiſen. Oder wollen die ſieben törichten Männer der
alliierten Miniſterkonferenz ſich darüber in London nicht doch be=
lehren
laſſen, ehe es für alle zu ſpät iſt?
Armes Deutſchland!
St. Paris, 31. Jan. Die mit mathematiſcher Sicherheit
zu erwartende Glofſierung des Verhandlungsergebniſſes der Pa=
riſer
Konferenz aus der Feder Poincarés im Matin iſt
prompt erſchienen. Für ſeinen Leitartikel hat Poincaré diesmal
die nur allzuwahre, von ihm jedoch mit höhniſcher Fronie ge=
brauchte
Ueberſchrift Armes Deutſchland! gewählt. Zunächſt
ſtellt Poincaré mit großer Genugtnung feſt, daß die früheren
Feinde Frankreichs, die auf ſeine Schwäche ſpekulierten, ſich täu=
ſchen
würden. Die franzöſiſche Politik bliebe immer auf das=
ſelbe
Ziel gerichtet, ob ſie im Zickzack ginge oder die gerade Linie
innehalte. Die Erklärungen Briands in der Kammer und in
der Konferenz hätten Deutſchland jede Illuſion in dieſer Hinſicht
genommen. Frankreich würde keiner Regierung erlauben, auf
ſeine Rechte Verzicht zu leiſten. Dabei hätte Frankreich jedoch
keinerlei imperialiſtiſche Hintergedanken. Es wäre ein abſoluter
Blödſinn, den franzöſiſchen Politikern die Abſicht einer Annexion
des linken Rheinufers zuzuſchreiben, oder ſelbſt den Gedanken,
ohne zwingende Notwendigkeit neue deutſche Gebietsteile vor=
übergehend
beſetzen zu wollen. Frankreich habe niemals einen
Zoll deutſchen Bodens begehrt. Auch wolle es Deutſchland nicht
das Leben abſchnüren. Es wolle Deutſchland nur hindern, zu
ſchaden. Nach dieſer Einführung, die wieder eine glänzende
Probe echt Poincaréſcher Dialektik und Heuchelei darſtellt, hackt
Poincaré auf das arme Deutſchland los. Deutſchland ſolle doch
nicht ſo jammern über ſein Elend, als wenn es nicht ſelbſt daran
ſchuld ſei. Es ſei gar nicht ſo unglücklich, wie es behaupte. Man
brauche nur ſein Budget anzuſehen, dann würde man ſchon ſkep=
tiſcher
. Das Reichsbudget ſei ein Hohn auf den Friedensvertrag
und die Vernunft. Poincaré beanſtandet die Vermehrung des
Beamtenheeres, die Auszahlung der Penſionen und Renten an
die Kriegsteilnehmer und ihre Hinterbliebenen, die Reichsgelder
für die Verbilligung der Lebensmittel, die Reichszuſchüſſe für die
Erbauung von Wohnungen, ſowie die Rückzahlung vom Leiſtun=
gen
an das Reich. Dann ſolle wan ſich einmal die deutſche In=
duſtrie
anſehen. Ueberall ſei Aufſchwung zu verzeichnen, in der
Lederinduftrie, der chemiſchen Induſtrie, der Kaliproduktion
uſw. Briand habe alſo recht gehabt, bei der Konferenz di=
elaſtiſche
Ausfuhrtaxe von 12½ Prozent auf den deutſchen Handel
durchzudrücken. Doch müſſe ein ſtändiges Kontrollorgan einge=
richtet
werden, das 42 Jahre lang den deutſchen Handel kontrol=
liere
, damit auch Frankreich ſeinen Anteil wirklich erhalte.
Nur ſchwer ſcheint ſich der ehrgeizige Poincaré das Lob des
im Zenith ſeines Ruhmes ſtehenden Briand abgerungen zu
haben. Poincaré hätte nur allzu gern bei der Konferenz als
franzöſiſcher Miniſterpräſident die erſte Geige geſpielt. Um dem
franzöſiſchen Volke zu zeigen, daß er, Poincaré ſicher noch mehr
herausgeſchlagen hätte, erklärt er die von Deutſchland zu leiſtende
Summe von 226 Milliarden Goldmark als durchaus ungenügend.
Ein Schüler von 12 Jahren könne errechnen, daß dieſe in 42
Jahresraten zu bezahlenden 226 Milliarden weniger als die 100
Milliarden Goldmark bedeuteten, die Deutſchland nach dem
Friedensvertrag als erſte drei Raten eigentlich bezahlen müßte.
Frankreich werde alſo in Wirklichkeit viel weniger erhalten, als
ihm zuſtehe. Zum Schluß muß auch Poincaré zugeben, daß
Deutſchland nur dann zur Erfüllung der neu auferlegten Ver=
pflichtungen
gezwungen werden könne, wenn die Alliierten einig
blieben, beſonders in der Frage der zu ergreifenden Strafmaß=
nahmen
.
Die Londoner Konferenz nur zum Scheine.
Paris, 1. Febr. (Wolff.) Pertinax teilt im Echo de Paris
mit, daß die franzöſiſchen Delegierten in der Schlußſitzung der
Pariſer Konferenz verſucht haben, die Konferenz in Lon=
don
zu verhindern, indem ſie die Annullierung der im Monat
November vereinbarten Verhandlungsmethode verlangten. Die
Vertreter Frankreichs auf der Pariſer Konferenz hätten von dem
Oberſten Rat gefordert, den Leuten von Berlin (wörtlich) die
Beſchlüſſe der Konferenz einfach zu notifizieren. Die Londo=
ner
Konferenz hätte aber nicht vermieden werden können,
wenigſtens dem Scheine nach.
Die Stellung der deutſchen Regierung und der Parteien.
Berlin, 1. Febr. (T.1.) Der außerordentliche Ernſt der
Lage ergibt ſich ſchon aus dem Umſtande, daß ſämtliche Frak=
tionen
des Reichstags bis in die ſpäte Abendſtunde ge=
tagt
haben. Die Sitzung des Reichskabinetts dauerte bis
kurz vor 9 Uhr: die in dieſem gefaßten Beſchlüſſe ſind noch nicht
bekannt. Von zuſtändiger Stelle wird unter anderem mitgeteilt:
Die Forderungen bezüglich der Entwaffnung gehen weit über
den Friedensvertrag hinaus. Die Ablieferung und Zerſtörung
unſeres Kriegsmaterials iſt ziemlich weit vorgeſchritten. Was

noch vorhanden iſt, ſind Rückſtände. Der jetzt feſtgeſetzte Termin
bedeutet ein glattes Hinweggehen über das deutſche Erſuchen.
Es iſt einfach unmöglich, daß Deutſchland die geforderten Zah=
lungen
leiſten kann. Wie die Telegraphen=Union weiter erfährt,
wird in der Antwortnote der deutſchen Regierung darauf hinge=
wieſen
werden, daß unſer Anſpruch auf feſten Schadenerfatz ge=
mäß
Artikel 233 nicht erfüllt worden iſt und daß die jetzigen For=
derungen
etwas ganz anderes geltend machen, als das, was wir
in dem Friedensvertrag unterzeichnet haben. Man betrachtet
daher die jetzt vorgelegten Forderungen lediglich als einen Vor=
ſchlag
, zu dem Deutſchland Stellung zu nehmen hat.
Berlin, 1. Febr. (T.1.) Die Ergebniſſe der Bera=
tungen
während des geſtrigen Nachmittags und Abends kaſſen
ſich dahin zuſammenfaſſen, daß in der gegenwärtigen Lage die
Regierungsparteien und auch die Mehrheits=
ſozialiſten
einig in der Ablehnung der Pariſer Be=
ſchlüfſe
ſind. Die Haltung der Unabhängigen iſt durchaus ab=
wartend
. Die Deutſchnationalen lehnen das Pariſer Programm
und ſelbſt Verhandlungen auf ſeiner Grundlage ab.
London, 1. Febr. (Wolff.) Dem Daily Expreß wird
aus Berlin gemeldet, die deutſche Regierung hoffe,
trotzdem ſie die Lage ſehr ernſt anſehe, immer noch, daß die
techniſche Erörterung der Sachverſtändigen in Brüſſel eine neue
Grundlage für die Konferenz ſchaffen werde und dort vernünf=
tigere
Bedingungen feſtgeſetzt werden könnten. Andererſeits
werde, die deutſche Regierung den Alliierten erklären, daß die
neuen Bedingungen dem Verſailler Vertrag und den von den
Alliierten bei der Unterzeichnung des Vertrages gegebenen Ver=
ſprechungen
zuwiderlaufen. Im Gegenſatz zu dem im Reichstag
verbreiteten Gerücht beabſichtige das deutſche Kabinett keines=
weas
, zurückzutreten, ſondern es verſuche, eine Löſung der
Schwierigkeiten zu finden. Es werde ſich jedoch den Bedingungen
der Pariſer Konferenz nicht unterwerfen, es ſei denn, daß dieſe
vollkommen abgeändert würden.
Die Stellung der Vereinigten Staaten.
London, 1. Febr. (Wolff.) Daily Expreß meldet aus
Waſhington, daß amtliche amerikaniſche Kreiſe
nicht begeiſiert ſind über das Reparationsprogramm der Alliier=
ten
. Sie meinen, es ſei Deutſchlands Sache, zu ſagen, ob der
Plan Erfolg haben könne. Es ſei nicht bekannt, ob die Vereinig=
ten
Staaten eine Erklärung veröffentlichen werden, worin die
Punkte des Abkommens aufgezählt werden, die für undurchführ=
bar
oder anfechtbar gehalten werden. Es wird darauf hingewie=
ſen
, daß die in Paris getroffenen Entſcheidungen von vitaler Be=
deutung
für die amerikaniſchen Handelsbeziehungen nicht nur zu
Deutſchland, ſondern auch zu den Alliierten ſind.
Die Berliner Preſſe zu den Pariſer Beſchlüſſen.
E. Berlin, 1. Febr. Die heutige Morgenpreſſe iſt natür=
lich
beherrſcht von der nunmehr im amtlichen Wortlaut bekannt
gegebenen Ententenote und den damit im Zuſammenhang
ſtehenden politiſchen und parlamentariſchen Ereigniſſen. Die
Zeitungen aller politiſchen Richtungen ſind durchaus einig in
der Ablehnung der unerfüllbaren und demütigenden For=
derungen
und bringen dieſe Stellungnahme klar und unzweideu=
tig
zum Ausdruck. In den Artikeln, die man durchweg als par=
teioffiziös
anſprechen darf, fällt, ſoweit ihr Gegenſtand der Be=
trachtungen
eine ſachliche Beurteilung zuläßt, die ruhige Ent=
ſchloſſenheit
auf und der zum Ausdruck gebrachte feſte Wille ſich
hinter die Regierung zu ſtellen. Bei dieſer beſteht, wie verſchie=
dene
Blätter zuverläſſig erfahren, Einigkeit darüber, daß der
Vorſchlag der Entente in der Reparationsfrage für Deutſchland
undiskutierbar iſt. Das ſchließt aber nicht aus, daß man
andere Vorſchläge vielleicht im Verlaufe weiterer Beratungen
mit der Entente finden kann, auf deren Grundlage die Verhand=
lungen
fortgeführt werden können. Die Stellungnahme des
Kabinetts und der Koalitionsparteien deckt ſich in jeder Bezie=
hung
. Auch die Fraktionen ſind der Anſicht, daß der Repara=
tionsvorſchlag
nicht zu erörtern iſt. Dasſelbe gilt von der ſozial=
demokratiſchen
Partei. Der Vorwärts, deſſen Beurteilung der
Ententenote ſich durchaus mit der der bürgerlichen Preſſe deckt,
lehnt in längeren Ausführungen die Forderungen als undisku=
tabel
ab und meint, man könne von Deutſchland nicht verlangen,
daß es ſich aus freiem Willen zum Mithelfer an derartigen
Zwangsmaßnahmen mache. Die unabhängige ſozialdemokratiſche
Freiheit meint, nachdem ſie die Unmöglichkeit der Forderungen
einmütig beſprochen hat: Darum muß von der deutſchen Regie=
rung
dieſem verhängnisvollen Schritt der Entente zwar mit Be=
ſtimmtheit
, aber auch mit Ruhe und Nüchternheit entgegen=
getreten
werden. Die Rote Fahne in Berlin; das kommu=
niſtiſche
Zentralorgan, beſpricht die Pariſer Beſchlüſſe und kommt
zu einer ungemein ſcharfen Ablehnung. Das Ganze habe nur
das eine Ziel, die deutſche Ausfuhr und damit die deutſche Kon=
kurrenz
auf dem Weltmarkt endgültig zu vernichten. Das Blatt
ſetzt ſich mit Nachdruck für den Schutz und die Erhaltung der deut=
ſchen
Induſtrie gegenüber den Abwürgungsabſichten der Entente
ein. Eine Erdroſſelung der deutſchen Wirtſchaft würde den Zu=
ſammenbruch
Deutſchlands und damit auch den Sturz der fran=
zöſiſchen
Wirtſchaft zur Folge haben.
Auswärtige Preſſeſtimmen.
* Wien, 31. Jan. Sämtliche Wiener Blätter widmen dem
Diktat, das Deutſchland durch die Pariſer Konferenz auferlegt wird,
Leitartikel, und übereinſtimmend erblären ſie, daß Deutſchland un=
erhörte
und unmögliche Forderungen auferlegt werden. Die Neue
Freie Preſſe ſagt: Deutſchland ſoll tuniſiert werden, und von
Amerika muß der Haltruf kommen, wenn Chauvinismus und Frivoli=
tät
nicht mehr zu hemmen ſind. Mögen ſich alle Kräfte der Hölle ver=
ſchwören
, aber 60 Millionen werden nicht zugrunde gehen. Die Kon=
ferenz
von Paris wird Lenin erfreuen. Das Neue Wiener Tag=
blatt
ſpricht von einem Milliardenwahn der Sieger und fügt hinzu:
Es iſt wohl das erſte Beiſpiel in der Geſchichte, daß ein Volk für nahezu
ein halbes Jahrhundert der Schuldknechrſchaft überliefert werden ſoll.
Deutſchland muß am Leben bleiben und arbeiten; denn der Ruin dieſes
Volkes zieht den Zuſammenbruch der ganzeu europäiſchen Wirtſchafts=
macht
nach ſich. Der Verſtand wird hoffentlich über den Milliardenwahn
Sieger bleiben.
* Zürich, 31. Jan. Die Ergebniſſe von Paris begegnen auch in
der deutſch=ſchweizeriſchen Preſfe den ſchwerſten Bedenken.
Die Basler Nachrichten nennen ſie ſehr traurig. Die Konferenz
habe ſo gearbeitet, wie wen ihr Hauptzweck der Abbau der wirtſchaft=
lichen
Exiſtenzmöglichkeiten Deutſchlands geweſen wäre. Während der
kommenden 42 Jahre liege je zwanzig Deutſchen, vom Säugling bis zum
Greis, die Bezahlung von mehr als einer. Million Papiermark ob.
Einen rechtmäßigen Anſpruch auf die Anerkennung ihrer Forderung
von veränderlichen Ausfuhrannuitäten habe die Entente keineswegs.
Doch ſei Lloyd George der Mann der vorläufigen Löſungen, und viel=
leicht
werde aus Amerika die Wendung der Dinge kommen, auf die Lloyd

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Seite 2.

Turmſtadter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Februar K3Z1.

mnmmier FZ.

George bei ſeiner unerhörte Kapitulation ſpekuliert habe. Denn was
erde man in Amerika dazu ſagen, daß alle deutſchen Kreditoperationen,
alſo auch der ganze Händel und Verkehr zwiſchen Amerika und Deutſch=
land
unter Londoner und Pariſer Kurabel geſtellt werde! Auch die
Neue Zürcher Zeitung findet die allgemeine handelspolitiſche
Seite der geplanten Ausfuhrabgabe ſehr bedenklich. Durch dieſe auf
nehr als ein Menſchenalter vorgeſehene Abgabe werde nicht nur die
virtfchafüliche Bewegungsfreiheit Deutſchlands ſchwer beeinträchtigt,
undern auch das neutrale Ausland werde zweifellos in ſeiner zollpoliti=
en
Bewegungsfreiheit empfindlich geſtört, wenn Deutſchland auf Jahr=
zehnte
hinaus Ausſuhrabgaben erheben müſſe, die den auf ſeine Noh=
toffe
und Halbfabrikate angewieſenen Abnehmeländern die Bezüge ver=
teuerten
. Der Bund ſagt, die Bedingungen, ſo wie ſie heute für
Deutſihland lauteten, erſcheinen ungeheuerlich und kaum ausführbar;
n ihrer Wirkung auf den Weltfrieden müßten die Ergebniſſe von Paris
18 problematiſch und zweifelhaft bezeichnet werden. Die Geſundung
Deutſchlands wäre auf mehr alls ein Menſchenalter lahmgelegt.
Stockholm, 31. Jan. Der Frankf. Ztg. wird berichtet: In
Schweden faßt man die Pariſer Beſchlüſſe über die deutſchen Ent=
ſthädigungen
im allgemeinen als großes Theaterſchauſpiel auf, das dazu
dienen ſolle, dem franzöſiſchen Volk die Wirklichkeit zu verhüllen. Ueber
die Zahlen bringt man nur ein mitleidiges Lächeln auf. Die Lehren des
Engländers Keynes ſind eben hier voll verſtanden und gewürdigt wor=
den
. Gegenüber den ſchauerlichen Ausſichten, welche die Zahlung der
Summen für Deutſchland bedeuten würde, glaubt man an, das Sprich=
wvort
erinnern zu ſollen: Kommt Zeit, kommt Rat! Jebenfalls aber
glaubt kein Menſch, daß die Phantaſieſummen aus Deutſchland tatſäch=
lich
auch herausgeholt werden könnten. Die Nya Dagligt Alle=
handa
ſagt: Die Durchführung der Beſchlüſſe könne weder für mög=
ich
noch für wünſchenswert gehalten werden. Die Wirkung werde am
ſchlimmſtex für Frankreich ſelbſt ſein; man könne dieſe Beſchlüſſe des=
alb
als franzöſiſche Selbſtmordwaffe bezeichnen. Stockholms
Dagbladet meint, das von den beiden parlamentariſchen Zauber=
geſellen
aufgebaute Zahlungsſyſtem möge ſeine tagespolitiſchen Vorteile
haben, man weigere ſich aber, an die Möglichkeit ſeiner Durchführung
zu denken. Die Macht der Verhältniſſe werde die Schadenerſatzfrage zu
einem mühſeligen Problem", für eine weitere Anzahl von Konferenzen
machen. Svenska Handelstidning hält die Ausſicht, dieſe
großen Summen aus Deutſchland herauszuholen, für ſehr gering.
* Neu=York, 31. Jan. Selbſt ententefreundliche Blätter ver=
urteilen
die Pariſer Bemeſſung der Entſchädigung. Die World
ragt, ob denn die europäiſche Staatsklugheit tot ſei. Die Neu=York
Times nennt die Exportſteuer verrückt.

Evening Standard ſchreibt: Jetzt, nachdem die Fvage: Was
wird Deutſchland zahlen und wie wird es zahlen? von den Alliierten
geregelt iſt, ſei das Hauptintereſſe auf die Haltung der deutſchen Re=
gierung
gerichtet. Deutſchland werde vielleicht Gelegenheit haben, auf
der Londoner Konferenz am 28. Februar ſeine finanzielle Lage klar=
zulegen
.
Globe ſchreibt: Hier iſt die Nechnung. Sie und wwird be=
zahlt
werden. Pall Mall Gazette ſchreibt: Die Einſicht, daß
die Pariſer Beſchlüſſe unwiderruflich ſind, werde vielleiſht Deutſchland
zugänglicher machen, beſonders wenn es Foch im Hinvergrunde ſehe.

untereinander Fühlung genommen, um das Programm für die V
handlungen auszuarbeiten. Nach einer Meldung der Voſſiſchen Z.
wird ſich Reichsernährungsminiſter Hermes in den nöit
ſten Tagen nach Bremen und Hamburg begeben, um dort mit ein
Reihe von wirtſchaftlichen Perſönlichbeilen und Verbänden über die Au

gaben der deutſchen Hafenplätze für die Förderung der Volksernährran
Nückſprache zu nehmen. Um während der Abſtimmung in Oberſchlef

für die Stimmberechtigten das nörige Unterkommen frei zu machen, nau
den von Freiberg=Land und =Stadt auf die Beit von vier Wochen 12

Die Milderung der Arbeitsloſigkeit.
* Ueber die Beſprechung mit Vertretern der Regierung,
die mit Rückſicht auf die geſteigerte Arbeitsloſigkeit der Vorſtand
des Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbundes angeregt hatte,
um die Frage zu erörtern, was geſchehen könne, um die
Arbeitsloſigkeit durch vermehrte Arbeitsbeſchaffung
zu mildern, teilt der Vorwärts mit: Von den Vertretern
des Gewerkſchaftsbundes wurde darauf hingewieſen, daß im
Vordergrund des Intereſſes die Belebung des Baumarktes ſtehe.
Es müſſe die Finanzierung der Wohnhausbauten gelöſt werden.
In enger Verbindung damit ſtehe die Aufwendung aus öffent=
lichen
Mitteln für die Reparatur von Häuſern. Ferner komme
in Betracht, daß die Eiſenbahnen und die Poſt mit größeren
Aufträgen aufträten. Das preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium
müſſe ſofort die in Ausſicht genommene Kultur von Moorböden
und Oedländereien in größerem Umfange in Angriff nehmen.
Die Beſprechung ergab, daß bisher ungefähr ein Aufwand von
2½ Milliarden Mark aus den Mitteln des Reiches, der Frei=
ſtaaten
und Gemeinden für die Arbeitsbeſchaffung verwandt
worden ſind. Auf dieſe Art ſind 200000 Arbeiter vier Monate
lang in Beſchäftigung gelangt. Vom Eiſenbahnminiſterium
wurde erklärt, daß Mittel zur Verfügung ſtehen und auch noch
angefordert werden, um ſehr erhebliche Aufträge, die insgeſamt
bis auf 16 Milliarden geſteigert werden könnten, herauszugeben.
Aehnlich lautete die Antwort des Poſtminiſters. Es wurde fer=
ner
zugeſagt, für den Wohnungsbau in den Bergwerksbezirken
eine beſſere Regelung in die Wege zu leiten.

oberſchleſiſche Kinder in Pflege genommen. Die Natiom
tidende meldet aus Warſchau: Nach Mitteilung des Miniſteriums 1
Auswärtigen erkannte die volniſche Regierung am 27. Januar Lex=
land
und Eſtland als ungbhängige Stagten an. Die Mögl;
keit eines Zeitungsſtreikes in London iſt in gefährliche Nc
gerückt. Die Verleger wollen die von der National=Union der Jo=
naliſten
beantragten Gehaltserhöhungen nicht bewilligen. Lord Nor=
cliffe
erklärte den Mitgliedern der Union, er wolle lieber die gan=
Zeitungen Englands zugrunde gehen laſſen, als den Forderungen
Journaliſten nachgeben. Die Volkszählung in Norweg
hat eine Bevölkerungszahl von 2,646 Millionen ergeben. (1900: 2.2
Millionen, 1910: 2,392 Millionen.)

Darmſtadt, 2. Februar.

Aliceverein für Frauenbildung und =erwerb. Da der Lehrga
des Techniſchen Seminars nun ein zweijähriger iſt und die Uebergan.
beſtimmungen mit Oſtern 1922 enden, weiſen wir darauf hin, daß 54
Hauswirtſchaftslehrerinnen früherer Jahrgänge in dieſem Jahre na
einmal Eelegenheit geboten iſt, das Handarbeitsſeminar zu beſuchen.
Aufnahme in die Mittelſchulen. Die Elternvereinigung
Darmſtädder Mittelſchulen ſchreibt uns: Um vielfachen Anfragen zu len
gegnen, teilen wir mit, daß auch in dieſem Jahre Kinder aus ande-n
Schulen in die Mittelſchulen aufgenommen werden können, ſoweit
ſelbſt Klaſſen und Plätze vorhanden ſind, doch empfiehlt ſich, die Ann/
dungen alsbald vorzunehmen.
Zur Schüleraufführung der Braut von Meſſina, die morgl
Donnerstag, 3. Februau, abends 7 Uhr, in der Turnhalle am Woo=
platz
ſtattfindet und für die noch Karten bei Kullmann (Wilhelmin;

ſtraße 9) und Bauer (Karlſtraße 3), ſowie in der Ludwigs=Oberre
ſchule zu haben ſind, ſei noch bemerkt, daß die Vorführung zum Beft

London, 1. Febr. (Wolff.) Im Mittelpunkt des Inter=
eſſes
ſteht die von Deutſchland geforderte Reparation, ins=
beſondere
die Frage der Haltung Deutſchlands. Die
Urteile gehen weit auseinander, der politiſchen Richtung der
Blätter entſprechend. Während Maucheſter Guardian, Weſt=
zuinſter
Gazette und Star die Beſchlüſſe der Alliierten, in der
Reparationsfrage teils ſcharf verurteilen, ſtimmen Evening
Standard, Globe, Pall Mall Gazette und Evening News den Be=
ſchlüſſen
der Pariſer Konferenz zu. Ueber die Haltung Deutſch=
lands
herrſcht Unſicherheit. Die Mehrzahl der Urteile jedoch iſt
auf das Wort Deutſchland wird zahlen! abgeſtimmt.
Mancheſter Guardian ſchveibt: Wir können ſehr dankbar
ſein, daß die vom Oberſten Nat beſchloſſenen Reparationsbedingungen
uiemals durchgeführt werden können, da die Ausführung der Bedin=
gungen
ein Verbrechen gegen die Ziviliſation bedeuten würde. Ein
ziviliſiertes Land kann nicht gezwungen werden,
in ſolchem Umfange für eine ſolche Zeitdauer Tribut zu bezahlen.
Das Blatt legt ausführlich die Unmöglichkeit für Deutſch=
land
dar, die von ihm geforderten Reparationen anzuerkennen, und
die verhängnisvollen Folgen für die Indu=
ſtrien
der alliierten Länder, die die Erfüllung der Be=
dingungen
nach ſieh ziehen würde. In einem langen Arvſkel führt Key=
nes
im Mancheſter Guardian aus, daß die Erfüllung der Bedingun=
gen
nicht möglich iſt, und kommt zu dem Schluß, daß daher die Pa=
riſer
Vorſchläge nicht ernſt gemeint ſein könnten.
Er ſchreibt, es ſei nicht ganz klar, wie ſich dieſe neuen Vorſchläge zu
dem Friedensvertrag verhalten ſollen. Anſcheinend heben ſie den Ver=
trag
auf und führten Elemente ein, die im Friedensvertrag nicht vor=
geſehen
ſeien, und verlangten daher von Deutſchland die Annahme eines
neuen Vertrages. Keynes hält es für möglich, daß Lloyd George viel=
leicht
hoffe, die Londoner Konferenz werde ihm Gelegenheit geben, zu
erreichen, was verminftig iſt.
Die Weſtmiuſter Gazette führt aus: Die Politiker haben
wwhrſcheinlich nur an die Gegenwart gedacht und waren der Anſicht:
Nach uns die Sintflut‟. Der Pariſer Berichterſtatter der Weſt=
minſter
Gazette ſchreibt, die auf den Bericht der Sachverſtändigen be=
gründete
britiſche Anſicht auf der Konferenz ſei dahin gegangen, daß
wveſentliche Reparationen nur geleiſtet werden können, wenn der Aus=
führhandel
Deutſchlands entwickelt wird und Deutſchand Waren abge=
nommen
werden. Die jetzt beſchloſſenen Entſchädigungen ſtünden jedoch
dazu in einem vollkommenen Widerſpruche. In amtlichen britiſchen
Kreiſon habe man ſich vollſtändig Rechenſchaft darüber abgelegt, daß
es ſchvievig ſein werde, die deutſche Ausfuhr auch nur zwei Jahre zu
kontvollßeren, da die Frage dabei auſkommen miſſe, welche Rolle die
Neutraben und welche Amerika dabei ſpielen werden. Britiſche Kreiſe
verſchlöſſen ſich auch keineswegs der Möglichkeit der Gefahr andauern=
der
Streitigkeiten über die Neparationsfrage und ſeien durchaus der
Anſicht, daß= mit den jetzigen Beſchlüſſen die Frage nicht erledigt ſei,
ſelbſt wicht zwiſchen Frankreich und England. Je mehr man den Pariſes
Neparationsplan betrachte, um ſo mehr ſei man davon überzeugt, daß
er nicht nur ganz ſchlecht, ſondern daß er auch von denen, die ihn aus=
arbeiteten
und deren wirkliche Anſichten darüber kein Geheimnis ſeien,
für ſchlecht gehalten werde.
Star ſchreibt, alles ſei jetzt geregelt, nur nicht die Regelung
ſelbſt. 42 Jahre lang müßten die Alllierten bereit ſein, ihre Diwiden=
den
auf den Spitzen ihrer Bafonette einzuſammeln. Das Blatt ſchließt:
Es ſiſt nicht der Mühe wert, uns ſelbſt zu fragen, welcher Reingewinn
übrig bleibt, wenn wir am Ende der 42 Jahre die Koſten für die
Bafonette von der Geſamtſumme, die wir erhielten, abziehen.

Der Eberbacher Ueberfall.
Berlin, 31. Jan. (Wolff.) Im Auſtrage des Generals
Allan, des Oberkommandierenden der amerikani=
ſchen
Streitkräfte in Deutſchland, erſchien bei dem Reichs=
kommiſſar
für die beſetzten rheiniſchen Gebiete deſſen Vertreter
Oberſt Stone, der erklärte, der General wolle ſich hierdurch for=
mell
bei der deutſchen Reichs= und der badiſchen Landesregierung
entſchuldigen wegen der von zwei amerikaniſchen Kriminal=
beamten
verſuchten Verhaftung des Deutſchamerikaners Bergdoll
auf badiſchem Gebiet. Der General habe zu dem Unternehmen,
welches er ſehr bedauere, keinen Auftrag gegeben und bil=
lige
es auch nicht. Der Auftrag zu der Verhaftung Bergdolls
ſei von dem erſt kürzlich nach Deutſchland gekommenen, ihm
noch unbekannten Provoſt Marſhal gegeben worden, der geglaubt
habe, daß Bergdoll ſich in der franzöſiſchen Zone des beſetzten
Gebietes aufhalte.

Der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland.
Wien, 1. Febr. (Wolff.) Der deutſchöſterreichi=
ſche
Lehrerbund veranſtaltete geſtern in der Volkshalle des
Rathauſes eine Kundgebung für den Anſchluß an Deutſch=
land
. Der Verſammlung nahm einſtimmig eine Entſchließung
an, in der der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland als einziger
Weg zur Wirtſchaftsgeſundung und zum kulturellen Gedeihen
Oeſterreichs bezeichnet und von der Regierung ausdrücklich die
Vornahme einer Volksabſtimmung über den Anſchluß gefordert
wird. In der vorhergehenden Debatte ergriff Dr. Ludo Hart=
mann
das Wort, um die Verſammlung als Vertreter der ſozial=
demokratiſchen
Partei zu begrüßen. Wie die Arbeiterzeitung
meldet, erklärte er, die Anſchlußfrage ſei nicht zuletzt auch eine
Kulturfrage. Die Lehrer müßten daher an der Spitze der An=
ſchlußbewegung
ſtehen. Eine Volksabſtimmung über den An=
ſchluß
müſſe kommen, und dann können wir vor den Völkerbund
hintreten und den Anſchluß verlangen.

des zu errichtenden Ehrendenkmals für die im letzten Kriege gefallen
Lehrer und Schüiler der Anſtalt ſtattindet. Aber nicht bloß der gu
Zweck wird diel Beſucher heranziehen, ſondern es wartet ihrer au
ein ebler Kunſtgenuß. Die Einübung des muſikaliſchen und deklang
toriſchen Teils des klaſſiſchen Stüches lag in den bewährten Händ=
von
Neallehrer Pfaff und Studienrat Dorſam. Die muſikaliſche Ae
arbeitung des bekannten Stoffes hat der Komponiſt Güſtav Sell
äußerſt abwechſelungsreich geſtaltet, indem er den wuchtigen Chör
liebliche Soloquartettſätze (Frau Horn=Stoll, Frl. Kraft, Rud. Feh zu
Hans Kullmann) und wirkungsvolle Solopartiem einflocht, welch T
tere bei Kammerſänger Weber in den beſten Händen liegen.
* Deutſche Volkspartei. Die Pariſer Beſchlüſſe haben
allen Kreiſen, die noch denken und urteilen können, Beſtürzung au
tiefſte Sorge hervorgerufen. Wieder einmal ſteht unſer Volk vor einn
jener ſchwarzen Stunden, die es ſo oft in den letzten Jahren durchlekn
mußte. Um allen Mitgtiedern der Deutſchen Volkspavt
Gelegenheit zu geben, den ganzen Umfang der Pariſer Beſchlüſſe kent/
zu lernen und ſich darüber auszuſprechen, beruft die hieſige Ortsgrut
eine außerordentliche Mitgliederverſammlung auf Donnerstag, den
ds. Mts., in den großen Saal des Rummelbräu ein.

ben ab. Das Ergebnis die 56 Wettſchreiber konnten alle mit Prei
ausgezeichnet werden zeigt, daß auch in den Schülervereinen die Sterg
graphie mit Luſt und Liebe gepflegt wird. Die Preisverteilung u
mit einer Abſchiedsfeier des ſeitherigen Vorſtandes des Schülerkränzchel

Gabelsberger an der Ludwigs=Oberrealſchule verbunden, die aben
im Mozartſaale ſtattfand. Der feſtgebende Verein der Ludwigs=Ob
vealſchule (Vorſ. Wilhelm Weichel) verſtand es, durch ein gut zuſamme
geſtelltes Programm in die Darbietungen teilten ſich das Orcheſ;
der Ludwigs=Oberrealſchule unter Leitung des Neallehrers Hert

Hilfe für Oeſterreich.
Wien 1. Febr. (Wolff.) Die Blätter bezeichnen die bis=
her
eingetroffenen Pariſer Nachrichten über die Ergebniſſe
der Konferenz bezüglich Oeſterreichs als unklar und
dürftig. Die Neue Freie Preſſe ſagt: Man ſehe vorläufig
nur lauter Abſichten und gar keine Erfüllung des zu ſchaffenden
Finanzſyſtems. Mit nur 200 Millionen Franes Kapital können
die Verhältniſſe Oeſterreichs nicht ſaniert werden. Es handele
ſich im weſentlichen um Vertröſtungen, auf die Zukunft. Das
Neue Wiener Tagblatt ſchreibt: Die Entente wird ganz andere
Wege und viel raſchere Schritte einſchlagen müſſen, ſoll der furcht=
bare
Schwebezuſtand Oeſterreichs, der eine außerordentliche Ge=
fahr
für Europa in ſich birgt, von Ordnung und Geſundung ab=
gelöſt
werden.

Polize
une Leich

* Kleine politiſche Nachrichten. Entſprechend den Inſtruktionen des
Oberſten Rates werden ſich die Sachverſtändigen zu der Konferenz
von Brüſſel dort wiederum am 27. Februar zuſammenfinden. Wie
die Havas=Agentur mitteilt, werden auch die deutſchen Sachverſtändigen
eingeladen werden. Schon jetzt hätten die alliierten Sachherſtändigen

Pfaff, Herr Joſeph Böll und Willy Dietrich (Violine und Ku
vier), Herr Fvitz Kreter (Lieder für Bariton und Deklamatione
Herr Hans Hubertus, Margarete Horn, Kurt Schnellbache
die ein Singſpiel Wer trägt die Pfanne weg? unter ſtürmiſchem Biſ=
fall
vortrugen, urnd endlich Frl. Clara Nolshaußen und Herr Futz
Kreter in einem Gefangsduett Der goldene Hochzeitsmorgen. Dw
Gauvorſitzende, Herr Otto Weſteumann, der die Anweſenden, mtr
ihnen beſonders Herrn Geheimrat Dr. Pitz, ſowie die Profeſſoren u.0
Lehrer der einzelnen Schulen, an denen Schülerverein beſtehen, begrüß=
hen

dankte allen Mithelfern an demZuſtandekommen des Gauwettſchreibens,
ſonders dem Vorſtand der Vereinigung, die in dankenswerter Weiſe il/
Unterrichtsräume zur Verfügung geſtellt hatte. Die Schüilervereine ſe
mit allen Kräften beſtrebt, durch Pflege der Stenographie und Herd
bildung tüichhiger Stenographen zu ihrem Teile zum Nutzen der All. /Runt leben
meinheit tätig zu ſein. An Hand vieler Beiſpiele zeigte Geh. Nat D
Pitz die Wichtigkeit der Stenographie im öffentlchen Leben, in gleich
Sinne ſprachen noch Prof. Kramer und der Beziuksvorſitzende Ei,
Bezirks Darmſtadt, Burequinſpektor Werner. Das Ergebnis E7
Wettſchreibens iſt im einzelnen: Viktoriaſchule 3 Ehren=, 4 erſte, Eleox)
renſchule 1 Ehren= 2 erſte, Lehrerinnenſeminar 2 Ehren=, Ludwin
Oberrealſchule 4 Ehren=, 8 erſte, 4 zweite, 1 dritter, Liebigs=Oberre.ll
ſchule 2 Ehren= 1 erſter, 2 zweite, Altes Gymnaſium 1 erſter, NerZ
Gymnaſium 6 Ehren=, 4 erſte Preiſe das beſte Ergebnis nächſt dun
Realgymnaſium, das 6 Ehren= und 5 erſte Preiſe errang. Herr Well
chel (Vorſ. des Vereins Ludwigs=Oberrealſchule) ſprach in einem kurzi
Schlußwort die Hoffnung aus, daß der nächſte Gautag eine noch größ=
Teilnehmerzahl vereinigen möchte und ermahnte zu weiterer Mitarbe
vorwärts für Gabelsberger und ſein Werk!
80. Geburtstag. Fräulein Biktorine Sulzmann Privat
begeht am 4. Februar d. J. in voller Rüſtigkeit und geiſtiger Friſ
ihven 80. Geburtstag.

Das böſe Monokel.

rC. Wenn Kaiſer Nero in ſeinem prächtigen Triklinium ſaß
und dort ſeine üppigen Gelage hielt, dann ſchaute er ſich oft mit
lüſtern prüfendem Blick die Frauen der geladenen Gäſte an.
Ebenſo iſt es im Zirkus, wo die Gladiatoren=, und Tierkämpfe
ſtattfanden und wo man zum beſonderen Vergnügen der römi=
ſchen
Ariſtokratie und des römiſchen Pöbels Chriſten von wilden
Beſtien zerfleiſchen ließ. Und wenn dann eine ganz beſonders
ſchöne Frau ſein Auge auf ſich lenkte, oder wenn er ſich ganz be=
ſonders
an den verzerrten Mienen eines qualduldenden Chriſten
ergötzen wollte, dann nahm er ſeinen feingeſchliffenen Smaragd
und hielt ihn vor das rechte Auge, indem er das linke zukniff.
Durch dieſes koſtbare optiſche Inſtrument wurde ihm die be=
treffende
Geſtalt, die er ins Auge faßte, ganz nahe gebracht.
Recht anſchaulich ſind ſolche Szenen in Quo vadis von Hein=
rich
Sienkiewicz zu leſen, einem der beſten geſchichtlichen No=
mane
, die überhaupt geſchrieben worden ſind und den jeder ge=
bildete
Deutſche kennen ſollte. Auch da wird jener geheimnis=
volle
Smaragd erwähnt. Er iſt das erſte Monokel, das mit
Sicherheit geſchichtlih nachgewieſen iſt. Ob vielleicht irgend=
einer
der alten Phönizier, die das Glas erfunden haben, ſchon
einmal ein Stück Glas vor das Auge geſteckt hat, davon iſt bei
den alten griechiſchen und römiſchen Hiſtorikern nichts zu finden.
Möglich iſt es immerhin ſchon. Poſitiv nachgewieſen iſt nur,
daß Nero der Erfinder des Monokels iſt. Nero war ein ver=
rückter
Kerl, deſſen Grauſamkeiten nur pathologiſch zu erklären
ſind. Bekannt iſt außerdem noch, daß er an künſtleriſchem Grö=
ßenwahn
litt, der ihn einbilden ließ, daß er einer der größten
Sänger und Dichter ſei. Würde man von dem Erfinder des
Monokels auf die Einglasträger ſchließen wollen, dann würden
dieſe nicht gut wegkommen. Aber nicht nur Patentfatzken, Gigerls
und Gents haben Monokel getragen und tragen ſie noch, ſondern
auch recht geſcheite, ja geniale Menſchen. Es ſei nur hier an
Ludendorff erinnert. Dem wird ſelbſt ſein größter Feind doch
wahrhaftig nicht Genialität und Arbeitsernſt abzuſprechen wagen.
Vom Monokel im allgemeinen aber kann erſt im 18. Jahr=
hundert
die Rede ſein. Unter Ludwig XV war es in Frankreich
Mode geworden, und mancher ſtolze Marquis betrachtete aus
ſeiner Prachtkutſche den Pöbel durch ſein Lorgnon mit hoch=
mütiger
Miene. Damals war die Ariſtokratin unter den Augen=
gläſern
die Lorgnette, ein Zweiglas mit goldener Einfaſſung und
koſtbarem langen Stiel. Sie entſpricht jetzt unſerem Klemmer.
Das Lorgnon war ein Einglas in goldener Einfaſſung, das man
ebenfalls an einem langen Stiel hielt. Dem entſpricht jetzt unſer
Monokel. Mag ſein, daß das Monokel in vielen Kreiſen in dem
Rufe ariſtrokratiſchen Herkommens ſteht. Wer es aber deshalb

haßt, iſt beſchränkt, ebenſo beſchränkt wie der, der es nur aus
Fatzkerei trägt. Das Monokel iſt von Haus aus gar kein Fatzken=
zierat
. Es wurde und wird tatſächlich von Leuten getragen, die
nachweisbar auf einem Auge ſchwach ſind. Und mancher Kriegs=
verletzte
, dem das eine Auge ausgeſchoſſen iſt, klemmt aus be=
greiflichen
Gründen lieber in die Augenhöhle irgendein Mo=
nokel
, um nicht alle Welt ſein Unglück ſehen zu laſſen. Gerade
weil das Monokel in dem Ruf der Vornehmheit ſteht, iſt es am
beſten dazu angetan, einen unſchönen Fehler vornehm hinweg=
zutäuſchen
.
Und was das Ariſtokratiſche betrifft? Wer in den ſechziger
Jahren die feine und hochvornehme Berliner Geſellſchaft, die zu
leben und ſich zu kleiden wußte, vollkommen kennen lernen
wollte, der mußte auch zu einem berühmten Agitator, Redner und
Schriftſteller gehen, der in Deutſchland ebenſo gehaßt wie geliebt,
ebenſo verfolgt wie umſchwärmt wurde. Er lebte mit einer rei=
chen
Gräfin zuſammen, deren Scheidungsprozeß er, der Nicht=
juriſt
, mit juriſtiſchem Raffinement durchgeführt hatte. In ſeiner
luxuriöſen Wohnung trafen ſich die beſten Geiſter und tranken
die beſten Weine und rauchten die beſten Zigarren. Er ſelber
kleidete ſich wie ein Gent und trug ein Monokel. Und dieſer
Mann iſt und heißt? Ferdinand Laſſalle, der Freund der Ar=
beiter
und Kämpfer für das Proletariat, der Mitbegründer der
Sozialiſtiſchen Partei. Aber Laſſalle iſt ja jetzt bei den meiſten
Sozialiſten abgetan. Er, der gute Nachbar Bismarcks, nannte
ſich zwar Republikaner, hatte aber doch eigentlich ſehr imperia=
liſtiſche
Anwandlungen. Jetzt gilt nur noch Karl Marx. Sonder=
bar
, ſonderbar! Wer einmal ein Bild von Karl Marx aus ſeiner
rheinländiſchen und Londoner Zeit geſehen hat, der ſieht da am
Rockkragen etwas Verdächtiges baumeln. Und ſiehe da, wenn
man genau hinſieht, ſo iſt es ein Monokel.
Herr Severing, der ſtrammſozialiſtiſche preußiſche Miniſter,
hat jetzt im Freiſtaat Preußen gegen das Monokeltragen einen
Vernichtungsfeldzug begonnen. Er hat kraft ſeiner Macht eine
Verordnung erlaſſen, die allen ſtaatlichen Beamten in Preußen

verbietet, während des Dienſtes ein Monokel zu tragen. Daher
die vollkommene perſönliche Freiheit im demokratiſchſten Staate
der Welt! Wenn aber wirklich einer ſchwach auf dem einen
Auge iſt, ſo daß der Arzt ihm ein Einglas verſchreiben muß,
dann kann ſchließlich auch Herr Severing nichts machen, wenn
nicht die miniſterielle Gewalt zur perſönlichen Tyrannei wer=
den
ſoll.
Es wird jetzt mehr im Deutſchen Reiche verordnet und be=
fohlen
, wie einſt in den Tagen der Reaktion vor dem Kriege.
Wenn das alte römiſche Wort wahr iſt und es iſt wahr!
daß derjenige Staat der ſchlechteſte iſt, der die meiſten Geſetze hat,
dann, o weh! ſieht es mit Deutſchland jetzt ſehr ſchlimm aus,

denn noch nie hat die Geſetzesmacherei ſolche Orgien gefeiel
wie jetzt. Daß aber ein Miniſter, der doch gerade jetzt eigentlä)
mehr als je ein anderer in früheren Tagen zu tun haben ſoll?
ſich den Kopf mit dem Erfinden ſolcher Verordnungen zerbrich
und ſeine koſtbare Zeit damit verbringt, das iſt auch ein Zeich=
der
Zeit.

Armes =Monokel! Was kannſt du dafür, daß dich manch

Gent aus Blaſiertheit in die Augenhöhle drückt, wo du dor
eigentlich nur der Helfer eines ſchwachen Auges ſein ſollſt? Jel
nun mußt du es büßen, daß du deine Ehe mit dem anderen Gla
getrennt haſt und ſelbſtändig auch Dienſte leiſten willſt. Vielleic
wird nächſtens in dem preußiſchen Freiſtaat durch Miniſtermack.
wort auch noch der goldene Klemmer mit dem Bannfluch g‟
troffen. Es triumphiert dann nur noch die ſcheußliche gro!
Hornbrille. Und wie iſt es mit dem Zylinderhut?
Die alte ehrliche Brille iſt über 600 Jahre alt. Sie wurd
im Jahre 1285 von Salvino degli Armati erfunden. Sie we
damals ſicher in ihrer Unſchönheit nur das vornehme Zeich
des Gelehrten, der zu jener Zeit noch den Vorzug einer D

ſonderen Amtstracht hatte. Wäre nun Salvino degli Armati a
den Gedanken gekommen, daß es auch Gelehrten gibt, die nau

auf dem einen Auge ſchwach ſind, dann hätte er zugleich au
noch Eingläſer fabriziert. Und hätte dann das Einglas neb*
der Brille wie ein Einſpänner neben einem Zweiſpänner di

600jährigen Weg bis auf den heutigen Tag gemacht, dann wur
auch ein Severing keinen Groll auf das Monokel haben, ſo ſel
er eigentlich ſeiner politiſchen Anſchauung nach alle Traditic
verwerfen muß. Eins aber iſt ſicher: Das Monokel, das O
vielen allerdings ein Unfug, aber ein vollkommen harmloſer ur!
unſchädlicher iſt, wird auch das Machtwort des preußiſchen Ne
niſters überleben. Gegen die Mode, und wenn ſie noch ſo 47

ſinnig iſt, kämpfen Götter ſelbſt vergebens. Man denke nur S
all die amtlichen Verfügungen und Kanzelreden gegen den Mocg

teufel im Mittelalter. Da wurden ſogar oft ſehr harte Straſé

angedroht, aber die Bürgersfrau trug ſich trotz alledem und au.
dem wie eine Adlige und die Bauersfrau wie eine Bürgerlick)
Wer’s Geld hat, hat auch die Macht. Und zu einem Monokel K
hört nicht einmal viel Geld. Es braucht ja auch nicht ſo koſthe.
zu ſein, wie das des Kaiſers Nero, der es immer nur ans Als
ſetzte, wenn es galt, lüſtern ſich ſchöne Damen oder grauſchm ſe
in verhaßtes Opfer auszuſuchen.
Ich trage weder Brille noch Monokel, breche aber gerade !
das letztere eine Lanze, weil man jeden Menſchen in eine.
freien Staate tun laſſen ſoll, was er will, ſofern er nur 1e.0
Mitmenſchen dadurch nicht ſchädigt.

[ ][  ][ ]

micer Art iſt beſtens geſorgt. Man rechnet deshalb mit einem guten
tſach der Veranſtaltung. (S. Anz.)
Der Flugtechnifche Verein Darmſtadt hält im kommenden Monat
ſter ſachkundiger Leitung Modellbaukurſe ab. Dieſelben ſind
ar verſtändlich gehalten und haben den Zweck, den Modellflugſport
ſördern. Nach den theoretiſchen Kurſen findet noch praktiſches Ar=
ſten
in unſeren Schuppen ſtatt. Es wird jedem Teilnehmer die Mög=
Heit gegeben, flugfühige Modelle hinzuſtellen, die bei guter Flug=

* Kath. Frauenbund Deutſchlands, Zweigverein Darmſtadt. Auf
s am Donnerstag, den 3. Februar, naclyittags, im Konkordiaſaal
saldſtraße 33) ſtattfindende Familienfeſt ſei nochmals hinge=
eſen
. Füir ein reichhaltiges Programm und Erfriſchungen verſchie=

ſtrng und ſorgfältiger Konſtruktion in den Wettflügen ausgezeichnet
ſaden. (Näh. ſ. Anz.)
Geſangverein Sängerluſt Bei der Generalverſammlung wurde
Schluſſe eine Gedenktafel für die gefallenen Mitglieder eingeweiht.
twurf und Ausführung iſt von dem Mitglied Herrn G. Eigenbrod
d., die äußere Ausſtattung von dem Präſidenten Herrn K. Karhof.
eGedenktafel iſt für einige Tage in dem Blumengeſchäft von Emmerich,
te Eliſabethenſtraße, ausgeſtellt.
* Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt n. 1. Die
ten radſchaftliche Zuſammenkunft am 3. Februar fällt dieſen Monat aus.
bfir findet am 14. Februar ein Lichibildervortrag mit Konzert ſtatt.
heres hierüber wird in den Tageszeitungen noch bekannt gegeben.

Donnerstag, den 3. Februar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 ar Mehl).
ſartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 4 werden von
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marke 3 verliert vom gleichen Tage ab ihre Gültigkeit.
Fornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Doſen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Naisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
insg be von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (liha),
C (roſal und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß. Klein=
verkaufspreis
1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Füßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
ſucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
ternſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.

ſolzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle
.
ausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. date auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
ie Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraßze 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilßelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gur aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
ihren
.

Polizeibericht. Die unterm 29. Januar I. Js. gemeldete unbe=
ute
Leiche wurde als die des 54 Jahre alten, von ſeiner Frau ge=
mnt
lebenden Schreiners Johann Endlich von hier feſtgeſtellt.
Fohlen wurden: Am Sonntag nachmittag aus einem Hauſe in der

Immannſtraße 500 Mark, beſtehend aus 5 Hundertmarkſcheinen, eine ſil=
Iae Hervenuhr mit Goldrand und Anhängekette und ein Revolver;
u einem Betriebe am Weſterſtädter Weg ein Elektromotor und ein
inbriemen. Feſtgenommen wurden: Der 18 Jahre alte Arbeiter L. M.
in Dudenhofen, der 23 Jahre alte Hausburſche G. Sch. von Darmſtadt
u die 39 Jahre alte Haushälterin M. F. von Fulda wegen Dieb=
ſias
, das 16 Jahre alte Dienſtmädchen H. R. aus Kriebitzſch (Sachſen=
Unburg) wegen Diebſtahls. Geſtohlen wurden ferner: Mittels Ein=
luhs
in einem Hauſe in der Inſelſtraße 300 Mark in bar, eine ſchwere
ulene Uhrkette (Panzerkette), eine dünne goldene Kette (Kollierform),
iſilbernes Zigarettenetui, innen vergoldet, eine Nickel=Armbanduhr
mLederetui, ein goldener Trauring, gez. K. H. 2. 2. 17, eine ſilberne
Fenuhr mit Goldrand ſamt Kette, Rücken graviert, in dem Wappen
eiden ſich Buchſtaben K. H.; mittels Einbruchs aus einem Hauſe am
ſirerplatz ein dunkelblauer Sackoanzug, zweireihig, ein Jachettanzug

(Marengo mit geſtreiften Hoſen), ein ſchwarzer Jackettanzug, mit ebenfalls
geſtreiften Hoſen; aus einem Hauſe in der Feldbergſtraße während der
Nachtzeit 3 Haſen; in der Hochſchule ein Fahrrad, Marke Wanderer,
Fabr.=Nr. 28 515; aus einem Garten am Hohlenweg 20 Meter Siede=
rohre
für eine Warmwaſſerleitung; aus einer verſchloſſenen Woh ung
in der Magdalenenſtraße ein neues Federbett aus rotem Barchent mit
rot= und weißgeblümtem Bezug.
* Kaffee Bismarck. Für ſein 12. Liederkonzert im Kaffee Bismarck
hat Herr Kapellmeiſter Klepſch, vielſeitige Wünſche berückſichtigend, zum
dritten Male einen Richard Wagner=Abend gewählt. In dieſem Konzert
kommen neue Tonſtücke zu Gehör, die in ſeinen früheren Richard Wag=
ner
=Abenden einen allſeitigen Beifall gefunden haben, und ferner Rienzi,
Lohengrin, Tannhäuſer, Siegfried, Meiſterſinger, Parſifal uſw. (Näh.
ſiehe Anzeige.)
Von der Deutſchen Volkspartei
wird uns geſchrieben: Im freundlich geſchmückten Saale der Loge‟
fand eine Sitzung des Landesfrauenausſchuſſes der Deut=
ſchen
Volkspartei ſtatt. Frau Landtagsabg. Bierau hieß in herz=
lichen
Worten die Erſchienenen

furt, die Herren Abgeordneten Dingeldey, Wünzer und die Gäſte aus
dem beſetzten Gebiet. Im Namen der Darmſtädter Ortsgrupbe begrüßte
Frl. de Weerth, während Herr Rechtsanwalt Dingeldey die Grüße
der Parteileitung überbrachte, die dankbar die Mitarbeit der Frau in der
Partei anerkenne, die Mitarbeit, die vor allem notwendig iſt zur Erreichung
der ſittlichen Ziele der Partei. Hierauf erteilte die Vorſitzende Frau
Mende das Wort zu ihrem Vortrag: Die Frauen in der politiſchen
Arbeit. Die Rednerin ſprach zunächſt von der Abneigung, die noch
vielfach bei Männern wie bei Frauen gegen das Frauenſtimmrecht
herrſche; auch der Deutſchen Volkspartei werde häufig der Vorwurf ge=
macht
, daß

lichen Abgeordneten der Partei. Im Zuſammenhang damit rezitierte
Frau Mende ein Wort Bismarcks. Ich halte die Politik für die richtige,
die die Zuſtimmung der Frauen findet, und jenes andere: Wir ſind ein
einig Volk von Brüdern, aber manchmal iſt mehr Verlaß auf die Schwe=
ſtern
. Frau Mende ſprach weiter über die ſchwierige Aufgabe und die
Verantwortung, die diejenigen Frauen übernehmen, die als Pioniere für
die politiſche Betätigung der Frau in die Parlamente eintreten und
warnte davor, daß Ehrgeiz oder Eitelkeit zur Uebernahme eines der=
artigen
Poſtens treibe, nur ſolche, die fähig und geeignet ſind und bor
allem bereit, die Sache über die Perſon zu ſtellen, ſollen in die politiſche
Arbeit an, ſolch exponierter Stelle eintveten. Wichtig iſt es, die heutzu=
tage
wirtſchaftlich und finanziell ſo ſehr belaſtete Frau des Mittel=
ſtandes
für die Politik zu gewinnen; dies ſei Aufgabe und Arbeit der
Frauenausſchüſſe. Hier ſollen die Frauen politiſch geſchult und erzogen
werden, ſich ihre manchnſel gar zu große Empfindlichkeit obgewöhnen
und über politiſche und wirtſchaftliche Erziehungs= und Ernährungs=
fragen
reden lernen. Die Rednerin gab mancherlei Anzegung, welche
Fragen in dieſen Ausſchüſſen zu behandeln ſeien, z. B. das ſchwierige
Problem der Bevölkerungspolitik. Die verſchiedenen Frauenausſchüſſe
werden zuſammengefaßt durch den Landes=Frauenausſchuß, der ſeine
Spitze findet im Reichs=Frauenausſchuß, dem außer den weiblichen Reichs=
tagsabgeordneten
auch die Abgeordneten der einzelnen Länder, ſowie
Vertreterinnen für das beſetzte GeGiet angehören. Da ſich der Reichs=
Frauenausſchuß guch mit ſpeziellen Berufsfragen befaſſen wird, werden
jeweils auch Vertreterinnen der großen Berufsorganiſationen zu den be=
treffenden
Veratungen zugezogen werden, wie man auch Sitzungen des
Reichs=Frauenausſchuſſes im Anſchluß an die Tagungen der großen Be=
rufsorganiſationen
plant. Für diefenigen, die ſich politiſch betätigen
ſvollen, gab, Frau Mende allerlei prakriſche Winke und empfahl, weniger
dadurch gewinnen zu wollen, daß man Schwächen des Gegners bloßlegt
als dadurch, daß man das Programm der eigenen Partei überzeugend.
darlegt und entwickelt, dadurch, daß man poſitive Arbeit leiſtet und die
Angriffe dem Gegner überläßt, den zu widerlegen die Diskuſſion er=
möglicht
. Mit dem Wort: Sache der Frauen iſt es, durch wertvolle
politiſche Mitarbeit ihre Befähigung zu erweiſen, ſchloß die Rednerin
ihre mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, an die ſich eine
rege Ausſprache anſchloß. Alle Diskuſſionsrednerinnen waren ſich darin
einig, daß die Frauen, bevor ſie ſich politiſch betätigen, lernen müſſen,
und mancherlei Anregungen wurden gegeben, wie dieſe politiſche Schu=
lung
zu erreichen ſei. Die Wahl des Vorſtandes war bald er=
ledigt
. Zur allgemeinen Freude erklärte ſich auf Wunſch der Verſamm=
lung
Frau Bierau bereit, trotzdem ſie mit Arbeit ſtark überlaſtet
ſt, den Vorſitz im Landes=Frauenausſchuß noch weiter zu übernehmen.
Als zweite Vorſitzende wurde Frau Dr. Schneider=Mainz gelvählt.
Der Poſten der erſten Schriftführerin wird von der Parteiſekretärin be=
ſetzt
werden, zweite Schriftführerin iſt Frl. Pfnor. Dem Vorſtand
gehören weiter an: Frau Schudt=Gießen, Frau Heidenhain=
Worms, Frau Dingeldey=Darmſtadt, Frau Schäfer=Bensheim,
Frl. Möllingar=Pfeddersheim und Frau Stadträtin Kloos=
Friedberg. Als Vertreterin des Heſſ. Landes=Frauenausſchuſſes im
Reichs=Frauenausſchuß wurde Frau Poznizcek=Mainz und als
Stellverkreterin Frau H. Dingeldey gewählt. Hierauf legte Frau Bierau
die Richtlinien für die Organiſation der Fauenausſchüiſſe dar, die wie
ein Netz das ganze Land überziehen und alle Frauen der Partei um=
ſchließen
ſollen. Die Richulinien wurden einſtimmig angenommen.
Das Referat von Frau Schmuttermaier, die leider durch Krankheit ver=
hindert
war, an der Verſammlung teilzunehmen, wurde von Frau Kahl
verleſen. In ihrem Referat behandelte Frau Schmuttermaier die Frage
der Hauswirtſchaftlichen Hilfe und deren Ausgeſtaltung. Es wurde in
der Ausſprache darauf hingewieſen, daß die Töchter auß dem Lande heut=
zutage
in den meiſten Fällen im eigenen Haushalt unentbehrlich ſind,
ie Töchter in der Stadt vielfach in beruflicher Ausbildung ſtehen und
weiter, daß die meiſten Hausfrauen gerade Hilfe für grobe Arbeit nötig

Als letzte Rednerin ſprach Frl. Walther=Mainz über Fragen
der Mädchenerziehung. Als Ideal erſcheint ihr die Frau, die
in echter Weiblichkeit, von wahrer Religioſität durchdrungen, ihre Pflich=
ten
Familie und Vaterland gegenüber erfüllt. Aille die Fragen, die
augenblicllich die Gemüter bewegen, wie Grundſchule und Aufbau, Fort=

CK. Von der amerikaniſchen Hilfsbewegung für Europa.
9 bereits gemeldet wurde, hat der jüngere Rockefelller
Organiſator der Hilfsbewegung für die hungernden Kinder
MNitteleuropa und für die Hungernden in China, Hoover, eine
Itung von einer Million Dollar übergeben. Aber auch ſonſt
nan in Amerika eifrig tätig, die Leiden zu lindern, die der

die Erträgniſſe dafür der Hooverſchen Sammlung über=
Reit. Die Farmer des mittleren Weſtens haben, aus ihren
herſchüſſen eine Gabe von 15 Millionen Bufhels Getreide für
Mopa geſtiftet, und die Mühlenbeſitzer werden ſich ihnen mit
ur Spende von Mehl auſchließen. Nach einer ſoeben veröffent=
ſhen
Statiſtik belaufen ſich die freiſvilligen Gaben bes amerika=
iſten
Volkes für Europa ſeit 1914 auf die rieſige Summe von
Millionen Dollar.
m. Ein Brief an Miniſter Hgeniſch. Die Königsberger All=
ſeine
Zeitung deröffentlicht einen Brief, den einer ihrer Leſer,
Nin der Pregelſtadt ſehr bekannter Mann, dem preußiſchen

lusminiſter geſchrieben hat: Sehr geehrter Herr Miniſter!
fünf meiner Kinder zahle ich ein Schulgeld von etwa 3000
r jährlich, das ſind nach Abzug der Sonn= und Feiertage
ts übe: 109 Mark täglich, was einen erheblichen Bruchtei(
bies Einkommens ausmacht. Daſür habe ich Anſpruch auf
mäßigen Unterricht meiner Kinder an den Schultagen. Am
d. Mts. hat dieſer Unterricht mit Rückſicht auf eine von Ihnen
er Stadthalle veranſtaltete Verſammlung nicht ſtattgefunden.
ſan Sie Ihre Lehrerſchaft belehren oder ſich mit ihr über
hildungs= oder Beſoldungsfragen unterhalten wollen, mögen
dazu ſchulfreie Tage und Stunden wählen. Ich bin nicht
ſillt, mich dadurch in meinen Rechten ſchädigen zu laſſen. Ich
che Sie deshalb, mir den Betrag von 10 Mark für ent=
ſitzenen
bezahlten Schulunterricht zu erſtatten oder die be=
Lenden Schulkaſſen anzuweiſen, mir den Betrag zurückzu=
ſchen
. Daß zivei von meinen Kindern Ihrer Verſammlung
Ben an dem Tage der Quäkerſpeiſung verluſtig gingen, lege ich
Eein kleines Opfer zu den übrigen auf den Altar des Vater=
Ges. Einer Erledigung der Angelegenheit ſehe ich innerhalb
* Wochen entgegen und behalte mir gegebenenfalls das Be=
Aiten des Rechtsweges vor. Ergebenſt: L. Die Königs=
Wer Allgemeine Zeitung meint, man dürfe geſpannt ſein, was
R Miniſter Haeniſch auf dieſen Brief antworten werde.

nachts, ſie ſelbſt werde überfallen. Vor Schreck und Furcht fiel
ſie aus dem Bett und verlor die Sprache.

Verkuſt der Sprache durch einen Traum. Ein ſehr ängſt=
Eberanlagtes junges Mädchen in Suhl i. Th., das von einem
der Nähe ſtattgefundenen Raubanfall gehört hatte, träumte

Heſſiſches Landestheater.
Dienstag, 1. Februar:
Der Freiſchütz.
W.I. In neuer Einſtudierung und Inſzenierung gelangte
heute abend Webers Freiſchütz zur Aufführung. Ein Bedürf=
nis
zur Neuinſzenierung der Oper lag eigentlich nicht vor, zu=
mal
ſie nach den alten Prinzipien erfolgt war und nichts Neues,
ſondern nur Veränderungen brachte. In der Wolfsſchluchtſzene,
eine Glanzleiſtung der früheren Regie, durch die das Publikum
verwöhnt war, waren die Haupteffekte fortgelaſſen und die Wir=
kung
infolgedeſſen abgeſchſvächt. Daß der unſichtbare Geiſt beim
Kugelgießen oins, zwoi, droi zählte, erzielte überdies einen unge=
wollten
Heiterkeitserfolg.
Was die Aufführung ſelbſt betrifft, ſo müſſen wir offen be=
kennen
, daß wir ſchon beſſere hier gehört haben. Namentlich
ſtanden die geſanglichen Leiſtungen nicht auf der Höhe der frühe=
ren
und konnten wenig erwärmen, weshalb auch das Publikum
kühl bis ans Herz blieb und der ſonſt übliche Beifall
hach den Arien ausblieb. Die Partie des Max hört man lieber
von einem lhriſchen Tcnor., Herr Jonſſon faßte ſie zu ſchver
an und verfiel auch mehrfach in das leidige Zutiefſingen. Fräu=
lein
Cleve beſtand die Probe mit der großen Arie noch nicht
ganz, es fehlte noch der Fluß des Vortrags und das gewiſſe
Etwas, das ans Herz greift. Beſſer gelang ihr das Gebet.
Fräulein Graebener, die erſtmalig das Aennchen ſang, war
recht brav, aber in Stimme und Spiel zu farblos. Herr Kuhn,
der an die Darſtellung chargierter Rollen geſöhnt iſt, wvollte mög=
lichſt
viel aus der Rolle des Kaſpar machen und ſchoß oft übers
Ziel hinaus, immerhin konnte er wenigſtens intereſſieren. Die
kleineren Partien des Erbförſters und des Fürſten waren durch
die Herren Peterſen und Heuſer gut beſetzt. Den Eremiten
ſang Herr Schlembach, den Kilian Herr Siegfried und
den Samiel ſtellte Herr Ausfelder dar.
Herr Generalmuſikdirektor Balling, der die Aufführung
leitete, nahm die getragenen Partien der Oper, ſo ſchon den erſten
Satz der Ouvertüre, in langſamerem Tempo, als man gewohnt
iſt. In der Ouvertüre kamen dadurch die Gegenſätze ausgepräg=
ter
und wirkſamer zum Ausdruck und ſie wurde tonlich prächtig
herausgearbeitet und ſehr ſchön geſpielt; im übrigen darf man ſich
bezüglich des Tempos wohl auf einen anderen Standpunkt ſtellen.
Spielleiter war Herr Schlembach. Das Haus war bis auf
den letzten Platz beſetzt.

bildungsſchule und Frauenſchule, Fachſchule und Lehrerbildung, wurden.
in dem Vortrag berührt. Die Rednerin trat warm ein für die Frauen=
ſchule
, die die geiſtigen und praktiſchen Fähigbeiten des jungen Mädchens
entwickelt und die beſte Vorbereitungsſtufe, für die ſozialen Frauenberufe
iſt. Die Frage: Was kann die Partei für die Erziehung der Jugend
tun? beantwortete die Rednerin dahin, daß zunächſt die Mitglieder ihre
Töchter nach dew von ihr angedeuteten Grundſätzen erziehen könnten, um
durch eine ſolche in deutſchem Geiſt geleitete Erziehung einen Wall zu
bilden gegen alle zerſetzenden Einflüſſe; weiterhin, daß die leitenden Per=
ſönlichkeiten
in der Partei ihre Aufmerkſamkeit Schulfragen zuwenden
möchten und die Abgeordneten, wenn in der Kammer Schulfragen zur
Beratung ſtänden, auch die Frauenforderungen) betreffend Stellung der
Lehrerin in der Mädchenſchaule, Schaffung einer Referentinnenſtelle beim
Landesamt für das Bildungsweſen, vertreten möchten. Reicher Beifall
lohnte die von hohem, ſittlichem Ernſte getragenen Ausführungen der
Rednerin.
Mit Worten des Dankes an die verſchiedenen Rednerinnen und auf=
merkſamen
Zuhörer ſchloß Frau Bierau die Sitzung.
Die vegelmäßig wiederkehrenden Sitzungen des Landesaus=
ſchuſſes
der Deutſchen Volkspartei entſprechen einem polibiſchen Be=
dürfnis
. Alle Bezirke Heſſens ſind in gleichmäßiger Stärke im Landes=
ausſchuß
vertreten, aber trotz der Entfernungen betrachten es alle Or=
ganiſosonen
als ihre Ehrenſache, die Tagungen möglichſt vollzählig zu
beſuchen. So war auch die letzte Zuſammenkunft wieder ſehr zahlreich
beſucht und von dem beſten Geiſte getragen. Generalſekretär Wittig
berichtete über die Gründung verſchiedener Landes= Fachaus=
ſchüſſe
innerhalb der Parteiorganiſationen. Die Richtlinien wurden
einſlimmig angenommen. Gewünſcht wurde der baldige Zuſammentritt
des Landwirtſchaftlichen Ausſchuſſes der Deutſchen Volks=
eartei
. Herr Abg. Hahn=Heßloch machte hierzu Vorſchläge, die all=
ſeitig
begrüßt wurden. Mit beſonderer Freude wurde die Mitteilung
aufgenymmen, daß ſich in perſchiedenen Orten des Landes Arbeiter=
ausſchüſſe
und Angeſtelltenausſchüſſe der Deutſchen
Volksdartei gebildet haben. Deren boldige Zuſammenfaſſung zu einer
Arbeitsgmeinſchaft für das ganze Heſſenlund wurde begrüßt und die
Einberufung zu einer Landestagung beſchloſſen. Dem Landes= Jugend=
ausſchuß
wurden vier Plätze im Ausſchuß der Landespartei eingeräumt.
Die Parteileitung ihrerſeits entſendet in den Jugendausſchuß die Herren
Abg. Dingeldey, Freiherrn L. von Heyl und Generalſekretär
Wittig. Sodann wurde die Abhaltung eines Landes=
Parteitages in der Oſterwoche, und zwar in Darmſtadt, beſchloſ=
ſen
. Die Tagesordnung wurde feſtgeſetzt, Einzelheiten dem geſchäfts=
führenden
Ausſchuß überlaſſen. Geplant iſt für den 1. und 2. April der
allgemeine Parteitag, für den 3. April (Sonntag) Landes=Jugendtag, für
den 4. April der Landes=Frauentag. Sodann begann die Beſprechung
der heſſiſchen Politik. Sie wurde eingeleitet durch einen Vor=
trag
des Vorſitzenden Abg. Dingeldey. Er behandelte die Ernäh=
rungsfrage
und die widerſpruchsvolle Haltung der heſſiſchen Regierung
dazu, und ſtreifte die Finanzpolitik, verlangte eine Vereinfachung der
inneven Verwaltung und kam dann auf die Bildungsfragen zu ſprechen.
UInter lebhaftem Beifall geißelte er die Art und Weiſe, wie Präſident
Strecker die Hochſchulen angegriffen hat. Dann wandte ſich der Redner
den einzelnen Parteien zu. Unſer Verhältnis zu den Deutſchnationalen
iſt in Heſſen beſſer als im Reiche. Was an uns liegt, ſoll geſchehen,
daß es ſo bleibt. Angriffe müſſen wir natürlich abwehren. Heſſen iſt
der einzige Staat im Reiche, in dem ſeit dem Umſturz keine Landtags=
wwahlen
ſtartgefunden haben. Je länger aber die Koalition die Neuwah=
len
hinausgeſchoben hat, um ſo ſchlimmer wird ihre Lage ſein, wenn
endlich am Ende dieſes Jahres die Wahlen doch ſtattfinden müſſen. Viel
wird auch von dem Ergebnis der Preußenwahlen abhängen. Jedenfalls
gehen wir gehobenen Mudes den heſſiſehen Wahlen entgegen. (Lebh.
Beifall.) Pfarrer Berck=Mainz, Prof. Krausmüller=Gießen
und andere danken der Fraktion für ihre Arbeiten und hofſen, daß ſie
nach den Wahlen geſtärkt im Landtag einziehen werde. Verſchiedene
Rcöner verlangen eine Reform der heſſiſchen Verwaltung. Abg. Köh=
ler
=Worms kam auf die Siedlungsfragen zu ſprechen, Abg. Dr.
Oſann machte bemerkenswerte Ausführungen über die Finanzlage,
Frl. Stadw. Schweisgut trug Wünſche des Schulweſens vor.
Mit Dankesworten und der Feſtſtellung völliger Einheitlichkeit der Auf=
faſſungen
konnte der Vorſitzende die Sitzung ſchließen.

Verſorgung des Handwerks mit Nutzholz.
Der Verſorgung des Handwerks mit Nutzholz hatte die Staats=
forſtverwaltung
ſeither ſtets ernſte Aufmerkſamkeit zugewandt. Während
des Krieges war berſucht worden, die Handwerker durch Vermittelung
der Handwerkskammer mit Nutzholz zu verſorgen, derart, daß dieſe den
Bedarf feſtſtellte und den für die geſamten Handwerker ermittelten Be=
darf
, ſoweit er aus dem Staatswald geliefert werden konnte, an die
einzelnen Handwerker verteilte. Dieſes Verfahren befriedigte jedoch
nicht. Infolgedeſſen wurde in dem laufenden Jahre mit der Hand=
werkskammer
als Vertreterin der Handwerker=Vereinigungen ein neues
Verfahren vereinbart. Nach dieſem Verfahren wird zunächſt der
Holzbdarf der Handwerker im einzelnen von den Handwerker= Vereini=
gungen
feſtgeſtellt und auf dem Gewerbeſchein vermerkt. Das bei den
Fällungen im Staatswald ausgeformte Handwerkerholz wird nach Be=
ſichtigung
durch die Innungsvorſtände zwecks Feſtſtellung ſeiner Taug=
lichkeit
und Verlendbarkeit als Handwerkerholz beſchränkt verſteigert.
An dieſen beſchränkten Verſteigerungen ſollen nur Handwerker teilneh=
men
, die ſich durch ihren Gewerbeſchein mit Vermerk des Bedarfs aus=
weiſen
. In der Regel ſoll die von einem Handwerker erſteigerte Holz=
menge
den für ihn feſtgeſtellten Bedarf nicht überſteigen. Durch ſolche
beſchränkte Verſteigerungen iſt jedem Handwerker Gelegenheit geboten,
ſeinen Holzbedarf da zu decken, wo es ihm am gelegenſten iſt, ohne daß
eine Verkeuerung des Holzes durch Preistreibereien zu befürchten iſt.
Außer dieſen beſihränkten Verſteigerungen können freihändige Ab=
gaben
an Einzel=Handwerker oder Handwerker=Organiſationen auf Grund
von Verträgen vorgenommen werden. Dieſe Handabgaben ſind zu
Marktpreiſen zu vollziehen, um die Bevorzngung Einzelner zu vermei=

allein, der nur ein Drittel der Waldungen Heſſens umfaßt, kann der
geſamte Holzbedarf der heſſiſchen Handwerker unmöglich gedeckt werden.
Es wird dies nur gelingen, wenn ſämtliche Waldbeſitzer, alſo auch Ge=
meinde
und Pridate, die ſeither Holzabgaben an die Handwerker wegen
des damit verbundenen großen Geldverluſtes mit einigen Ausnahmen
abgelehnt haben, ſich in gleicher Weiſe wie die Staatsforſtverwaltung die
Nutzholzverſorgung der Handwerker angelegen ſein laſſen. Dies iſt jetzt
um ſo notwendiger, als durch große Nutzholzlieferungen an die Entente
die Folge=
die
Menge des für das Inland verbleibenden Nutzhol,
zeit verhältnismäßig gering ſein wird.
Vermehrte Ausgabe von amerikaniſchem
Weizenmehl.
Berlin 1. Febr. (Wolff.) Amtlich. Auf Anorbnung des Reichs=
ernährungsminiſters
kommen ab 16. Februar ſtatt bisher 600 Gxamm
800 Gramm aus Auslandsgetreibe im Inlande her=
geſtelltes
Weizenmehl pro Kopf und Monat neben der Brot=
karte
zur Verteilung. Der Kilogrammpreis für die Kommunalverbände

beträgt 7, 20 Mark entſprechend den günſtigeren Einkaufs=
Deviſenpreiſen. Dazu treten die Zuſchläge für den Kleinhaudel.

nd

D. Groß=Unzſtadt 1. Febr. Gauſängertag. Hier fand im
Saale Zum Rheiniſchen Hof der Gauſängertag des Gerſprenzgaues
ſtatt, zu dem Vertreter der einzelnen Vereine zahlreich erſchienen waren.
Nachdem der Gauvorſitzende Holzadfel=Groß=Umſtadt in kurzer Anſprache
die Erſchienenen begrüßt und den Geſchäftsb=richt erſtattet hatte, ſprach
Gauchormeiſter Maſer=Groß=Umſtadt einige Worte über die neueſte
Uebungsmethode des Tonwort mittels deſſen grundlegend bereits in
der Schule die erſten Anſänge gemacht werden können. Gauvorſitzender
Holzapfel ſprach ſodann über Wertungsſingen, die in Zukunft ohne be=
ſondere
Punktwertung ſtattfinden ſollen, ſo daß auf dieſe Art den
Wertungsſingen ein gewiſſer Zankapſel genommen ſei. Dieſe Ausfüh=
rung
blieb allerdings nicht ohne Widerſtruch, wie im ferneren Verlauf
auch die Anregung, Veranſtaltungen abzuhalten, um aus den Ueber
ſchüiſſen den gefallenen Sängern ein Denkmal errichten zu können. 2
drei Groß=Umſtädter Gefangpereine derſchönten die Tagung noch durch
den Vortrag ſtimmungsvolier Chöre, und ſo verlief der Nachmittag reiht
angenehm. Das nächſte Gauſzertungsſiugen wird gemäß Beſchluß dieſer
Verſammlung im Juni d3. Js. in Fränkiſih=Crumbach i. O. ſtattfinden.
Erbach, 29. Jan. Eine Veranſtaltung für das be=
drängte
Oberſchleſien fand hier unter außerordentlich veger
Beteiligung aller Stände der Bevölkerung ſtatt, in der der Redner des
Abenbs, Herr Kandidat Freudel=Darmſtadt, der Vorſitzende des
dortigen Vereins heimattreuer Oberſchleſier, in längeren Ausführun=
gen
, erläutert durch Lichtb’ildervorträge, über die ſclwere Not ſeine=
armen
Heimat ſprach. Arm in der heutigen ſchveren Bedrängnis durch
das von Frankreich unterſtützte gierige Polen, aber doch ſo unendlich
reich an treuer Liebe und Anhänglichkeit zum deutſchen Vaterlande,
dem es all ſeine kulturellen Güiter verdankt, und weiter reich an
Bodenſckätzen aller Art. Wenn wir dies alles an den Polen, der in
gei alles Deutſche keine Girenze
ſeiner Habſucht und Feindſc.
elbſt vor feigem Meuchelmarde nich
mehr kennt und in dieſem (
zurückſchrect, verlieren ſollten, wäre dies eim weiterer Schlag füir unſe=
umes
, gekneihtetes Vaterland, der in ſeiner Furchtbarkeit noch nich.

[ ][  ][ ]

Geite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Februar 1921.

Mummer 32.-

entfernt von der Bevölkerung erkannt wird. Herr Ludwig Haſen=
zahl
gab als Führer der Arbeiterſchaft ſeiner Freude Ausdruck, daß
der Referent die wahrhaft deutſche Tätigkeit der ſchleſiſchen Sozial=
demokratie
anerkannt habe. Einen würdigen Rahmen erhielt die Ver=
auſtaltung
durch muſikaliſche und geſangliche Darbietungen: Nektor
Eſcher und Frl. Brandes (Vortrag der Ouvertüre zum Freiſchüitz), Ar=
beitergeſangverein
Vorwärts (Majennacht), Herr Reubold ( Trom=
pete
), Pfarrer Zentaraf (Violin=Solo, Schuberts 3. Sonate), Geſana=
verein
Jugendbund (Geiſterſchiff), Männergeſangverein Lieder=
kranz
(Am Ort, wo meine Wiege ſtand‟). Der Kirchengeſangverein
beſchloß mit dem weihevollen Gebet fürs Vaterland das Programm
des Abends. Die Leitung der von treudeutſchem Geiſte erfüllten Ver=
anſtaltung
lag in den Händen des Herrn Lehrers Weber, der den
Abend mit einer von vaterländiſchem Geiſte getvagenen Anſppache er=
öffnete
und in ſeinem Schlußwort um Unterſtützung einer demnächſt
ſtattfindenden Hausſammlung für Oberſchleſien bat.
Roßdorf, 31. Jan. Jubiläen. Wie in vielen anderen Land=
gemeinden
des Kreiſes iſt das Jahr 1921 Jubiläumsjahr für mancherlei
Ereigniſſe und Einrichtungen in hieſiger Gemeinde. Zum Friedensfeſte,
moiſt 10. Mgi oder 18. Juni 1871, wurden die Pflanzung von Friedens=
linden
und Errichtung von Kriegerdenkmälern und andere Ghrungen
der heimgekehrten Krieger beſchloſſen und alsbald in Angriff genom=
men
. Die von dem Mitſtreiter Hofgartenbauaufſeher Johannes Bütt=

ſtödter Regimenter gern lagerten. Beim bevorſtehenden geplanten
300jährigen Regimentsjubiläum des Leibgarde=Jufanterie=Regiments
Nr. 115 werden viele Kameraden auch ihre Schritte zu dem in ihrer
Soldatenzeit liebgewonnenen Orte und Baume lenken. Weil der nun
bald 50 Jahre ſtehende Baum gar zu weit und in nicht geahnter Breite
ſeine Aeſte über die Straßenkreuzung breitete, mußten vor 5 Jahren
die unterſten, den Verbehr hindernden Teile entfernt werden. Die Krone
hat ſich indeſſen noch ſchöner geſtaltet und abgerundet. Beim Tode
eines Veteranen trägt ſie drei Tage die Trauerfahne und die Mitglieder
der Kriegervereine treten meiſt zum Ehrengeleit unter ihr zuſammen.
Am Ende des Jahres 1871 wurde auch die ſchon länger projektierte
Kleinkinderſchule verwirklicht. Sie wunde von der Lehrerin

Eliſe Geil aus Hamm i. Rh. in dem gemieteten Konrad Schönberger=
ſchen
Hauſe der Brunkelgaſſe mit über 90 Kindern eröffnet. Mit

den Beratungen beſtimmte auch der Ortsvorſtand unter Zuſtimmung
des Schulvorſtandes und mit Genehmigung der höheren Behörden den
ſämtlichen damaligen vier Lehvern hier eine Zulage von je 100 Gul=
den
. Heute müſſen die örtlichen Beamten als die einzigen des Kreiſes
wit denen von Meſſel darum kämpfen, daß ſie aus der Ortsklaſſe 4, in
die man ſie geſtellt, in die den anderen Gemeinden des Kreiſes gewährte
Ortsklaſſe 2 wenigſtens aufrücken. Aus verſchiedenen Gründen und Ur=
ſachen
wurde die Kleinkinderſchule am Schluſſe des Jahres 1875, als
ihre Aufgaben nicht genug lohnend, wvieder aufgehoben. Erſt 1896
tauchte das Projekt der Errichtung einer Kleinkinderſchule wieder auf
mit der Erbauung eines Gemeindehauſes in der im Laufe der
Monate Februar und März 1896 eröffneten neuen Bahnhofſtraße. Am
24. Juli 1898 wurde dann das vor 25 Jahren beſchloſſene, aus kirchlichen
Mitteln erbaute, ſehr ſchmucke und praktiſche Gemeindehaus eingeweiht
und tags darauf die in demſelben Hauſe vorgeſehene Kleinkinderſchule
auch eröffnet. Es wäre nur zu begrüßen, wenn ein Teil des nach
Oſten zu noch unbebauten Geländes zu dem Aufgang und Hof des ſonſt
allzu ſehr eingekapſelten Gemeindehauſes geſchlagen und der ſich ſeither
dort tummelnden Jugend (zirka 150 Kindern) ein entſprechender ſonni=
ger
Spielplatz und den Gemeindeſchſveſtern ein kleines Stückchen Garken
zur Freude und Erholung als Jubiläumsgabe von einſichtigen Schul=,
Kirchen= und Ortsvorſtänden geſchaffen werden könnte. Die Protokolle
und Vereinbarungen vom 9. Februar 1896 tragen außer den Namen
der Pfarrer Heinemann und Steiner die Underſchriftem der vor 25
Jahren in der Tat handelnden Männer: Müller, Haas, Gunkel, Treu=
pel
und Moter. Auch als Ehrenhain für die 111 Gefallenen wäre die
Erweiterung würdig und denkbar.
+ Sandbach, 1. Febr. Gedächtnislinde. Zu Ehren des vor
10 Jahren verſtorbenen verdienſtvollen Pfarrers Bernhard wird am

hält die Feſtrede. Am gleichen Tage nachmittags findet eine abermalige
Aufführung des hübſchen Volksſtüicks 8 Müllerſch Liß vunn Michelhach
ſtatt. Freunde der Volkskunde ſeien auf die ſchönen Odenwälder Trach=
ten
aufmerkſam gemacht, die die Darſteller aus Urgroßmitterchens Truhe
ans Tageslicht gebracht haben.
Mainz, 1. Febr. Kunſtgewerbeſchule. Am Samstag fand
in der Kunſtgelverbeſchule eine akademiſche Abſchiedsfeier für den nach
42jähriger Lehrtätigkeit, davon 35 Jahre an dem genannten Inſtitut,
aus dem aktiven Dienſt ſcheidenden Direktor Profeſſor Kübel ſtatt.
Herr Profeſſor Pleher bearüißite die Erſchienenen und widmnete dem
ſcheidenden verdienſtvollen Lehreu und Leiter, in dem der gütige, hel=
fende
Menſch immer zu Worte gekommen, herzliche Dankes= und Ge=
dächtnisworte
des Lehrkörpers der Anſtalt. Für die Schüler ſprach
Herr Ernſt Schmidt. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Külb hob in ſeinen
Worden die Bedeutung der Schule im Leben der Stadt Mainz her=
vor
. Herr Stadtverordneter Arckitekt Mertes dankte wamens des
Ortsgelverbevereins und des Aufſicksvats dem Scheidenden für die
langjährige aufopfernde Tätigkeit. Für die Zentralſtelle für Gewerbe
ſprach Herr Profeſſor Haupt=Darmſtadt, für die Handwerkskammer für
den verhinderten Geh. Geiverberat Falk Herr Stadtverordneter Klingel=
ſchmitt
. In tiefer Beivegung dankte Herr Profeſſor Kübel für die herz=
lichen
Worte der Anerkennung und der Wünſche für ſeine Ruhejahre
und gedachte in ſeinen Ausführungen aller ſeiner eifrigen Mimarbeiter
und der aufnahmewilligen Schüilerſchaft, ohne die ein Erfolg nicht mög=
lich
geweſen wäre.
Mainz, 1. Fobr. Ein D=Zugdieb abgefaßt wurde am
Sonntag, als er im Begriffe war, beim Einſteigen einem Kaufmann eine
wertvolle Brillantnadel zu entwenden. Tags zuvor wurde einem Ge=
ſchäftsmann
, der hier gewerblich anſäſſig iſt, im D=Zug auf der Fahrt
nach Bingerbrück die Brieftaſche geſtohlen. Er glaubt in dem Verhaf=
teten
die Perſon wieder zu erkennen, die ſich beim Einſteigen in den Zug
mit einem Genoſſen derdächtig an ihn herangedrängt hatte. Kar=
toffelverſorgung
. Laut Mitreilung der Eiſenbahndirektion
Mainz ſind an die Stadt Mainz einſchließlich der Vororte Kaſtel, Koſt=
heim
und Mombach insgeſamt 193 344 Zenter Kartoffeln geliefert wor=
dem
. Da aber die Bedarfsmenge (100 000 Perſonen, pro Kopf 4 Zentuer)
400 000 Zentner beträgt, ergibt ſich eine Fehlmenge von 206 656
Zentnern.
O.N. Wallertheim, 31. Jan. Heſſiſche Landeswander=
bühne
. Auf ihrer zveiten Rundreiſe durchs Heſenland gab die Heſſ.
Landeswvanderbühne am 29. und 30. Januar in Wallertheim Gaſtvor=
ſtellungen
. Auf Laſtauto mit angehängtem Möbelwagen bringt ſie ihre
eigene Bühne und Beleuchtung mit, wodurch ſie ſich einen eigenen wür=
digen
und geſchmackvollen Rahmen ſchafft, und gibt ſchon dadurch be=
redtes
Zeugnis, wit welchem Ernſt dieſe Wanderbühne an ihrer ſchwie=
rigen
Aufgabe der Volksbildung arbeitet. So wurde denn auch gleich

in Szene. Die Aufführung ſtand unter der künſtleriſchen Leitung des
Herrn Direktor Ernſt Stoclinger und war, dank der tüchtigen Regie, gut
durchgearbeitet, gehaltvoll und ſchön abgerundet. Under den zum Teil
noch recht jungen Darſtellern, die anſcheinend auch mit gutem Fleiß und
Willen an der Arbeit ſind, fand man manche vecht vielverſprechende lo=
benswverte
Einzelleiſtung. Beſonders erwähnt ſei Herr Adolf Schäff=
ner
, der als Meiſter Anton guve Proben eines Charakterdarſtellers ab=
gab
. Auch Grete Bernt (Meiſter Antons Frau), ſowie Frau Gertrud
Falkner als Tochter Klara, und die Herren Karl Wenzelberg (Karl)
und Sehnert (Lconhard) trugen zum guten Gelingen der Aufführung
ihr redliches Scherflein bei. Gleich lobenswert war die Kindervorſtel=
lung
mir Rolkäppchen, ſowie die Aufführung von Fuldas Luſtſpiel
Jugendfreunde‟. Sieht man von kleineren Mängeln in bezug auf die
Garderobefrage ab, ſo kann man ſagen, daß dies Gaſtſpiel als recht
gelungen bezeichnet werden kann. Demgemäß fanden auch beim Pu=
blikum
die Vorführungen recht ausgezeichnete Aufnahme.
Lich, 30. Jan. Bei der Bürgermeiſterſtichwahl er=
hielten
Stadtſekretär Völker (Friedberg) 753, Baumeiſte Walz
(Wilbel) 676 Stimmen. Der Wahlkampf war äußerſt lebhaft, ein wahrer
Regen von Flugblättern ergoß ſich über die Wählerſchaft.
Eulersdorf (Kre’s Alsfeld), 31. Jan. Ein ſchwerer Un=
alücksfall
ereignete ſich beim Holzfällen im Diſtvirt Altſtrauch
zwviſchen En ersdorf und Eifa. Als eine Gruppe Holzfäller mit dem
Umlegen einer Kiefer beſchäftigt ſrar, ſtüirzte hinter ihnen eine bereits
angeredete Kiefer um und begrub drei Holzhauer unter ſich. Der
Holzhauer Konrad Sckäfer aus Culersdorf war auf der Stelle tot.
Konrad Höpfner aus Eulersborf wurde ſchwer verletzt, wührend Js=
hannes
George, ebenfalls aus Enleusdorf, mit einer leichſteren Ver=
etzung
davonkam. Der Sckwerverletzte hurde ſofort von der Unglücks=
ſtelle
aus mit einem Auto in das Kreiskrankenhaus Alsfeld gebracht.
Er ſoll außer Lebensgefahr ſein. Der Tote hinterläßt eine Witwe und
mehrere kleine Kinder.

verſucks feſtgenommen. Er iſt dringend verdächtig, am 3. Nobember
1920 auf den Schutzmann Lohmann geſchoſſen und dieſen ſchyver verletzt
In Bensheim a. d. 9

Schutze der deutſchen Kultur der Werkmeiſter Gmil Koch über ſeine
Erlebniſſe in Sowjetrußland. Der Vortragende war mit einer In=
tereſſengemeinſchaft
der Kommuniſtiſchen Partei in Groß=Berlin nach
Rußland gefahren, um dort die Verhältniſſe kennen zu lernen. Alle
Beteiligten verweigerten infolge der allgemeinen kviſenhafven Lage,
beſonders wegen ungenügender Ernährung, weitere Arbeit und kehrten
nach vielen Gefahren in die Heimat zurück. In Wetterfeld
(Kreis Schotten) blieb bei der Verpachtung der Jagd Höchſtbietender
Ludwig Genzel in Bad=Nauheim mit 12900 Mark. Der ſeitherigs
Pachtpreis war 1500 Mark. In Schotten hat der Kreisausſchuß
beſchloſſen, in allen Gemeinden, die eine Vergnügungsſteuer ablehnen,
eine ſolche zur Kreiskaſſe zu erheben und dem Kroistag demnächſt Vor=
lage
zu machen. In Wohnfeld bei Ulrichſtein haben die dort
wwohnenden Criſchona=Brüider, ohne daß ihnen hierzu Erlaubnis gege=
ben
war, am 1. Januar abends in der Kirche einen Gottesdienſt ab=
gehalten
, worüber die Kirchengemeinde mit Recht empört iſt. Das
eigenmächtige Vorgehen der Criſchona=Brüder dürfte nicht ohne ſtraf=
rechtliche
Folgen bleiben. In Maſſenheim bei Friedbera ſtahl
bei Gemeinderechner Schmidt ein bei einem Maſſenheimer Einwohner
in Dienſten ſtehender Mann Wurſtwaren von einer erſt kürzlich vor=
genommenen
Hausſchlachtung und kam mit ſeiner Beute bis nach
Eſchersbeim, woſelbſt er feſtgenommen wurde. Erſt durch die Behörde
erfuhr der Beſtohlene, daß bei ihm ein Einbruch verübt worden war.
Mühlheim bei Offenbach. Nach den der Polizei zugegangenen
Berichten iſt es zum Teil gelungen, den Farberezept= Unterſchlagun=
gen
und Verſchiebungen, die im hieſigen Farbwerk vorkamen, auf die
Spur zu kommen. Es wurden in dieſer Beziehung eine größere An=
zahl
Rezepte in anderen Orden vorgefunden und Verbaftungen vor=
genommen
. Das Schöffengericht in Gießen verurteilte zwvi Hand=
lungsgehilfen
zu je 6 Monaten, einen Arbeiter und einen Dackdecker zu
je 8 Monaten Gefängnis, weil ſie in der Nacht vom 4. auf den 5.
Seßtember 1919 einen türkiſchen Studenten ohne jeden Grund in rohe=
ſder
Weiſe mißhandeſt hatten. In Langen errichtet der gemein=
nützice
Bauausſchuß demnächſt wieder mit Beihilfe des Gemeinderats
in Höhe von 50 000 Mark vier weitere Doppelwohnhäuſer, die auf etwa
200 000 Mark veranſchlagt ſind. In Heppenheim a. d. B. wur=
den
einem Makler bei hellem Tage aus ſeinem Zimmer 6000 Mark
geſtohlen. Der Verdackt lenkt ſich auf herumziehende Hausſierersleute,
denen man bis jetzt noch nickt auf die Spur kommen konnte. Aus
Mainz: Eine hieſige Frau hatte ſich von mehreren Geſchäftsleuten
größere Geldbeträge für Lieſ rung von Butter verabfolgen laſſen. Das
Geld verausgabte ſie für ſich. von der Butter ſahen die Geſchädigten
richts. Auf dem Kaiſer=Wilhelm=Ring wurde ein 5jähriges Kind,
das von ſeiner Mutter zum Einkaufen ausgeſchickt worden war, von
einem unbekannten, kaum 18jährigen Mädchen angehalten und ihm das
Geld abgenommen. In Bodenbeim (Kreis Oppenheim) hat ſich
eine Siedlungsgenoſſenſchaft gebildet, um der Wohnungsnot abzuhelßen.
In der erſten Zuſammenkunft meldeten ſich 30 Mitglieder, die auf Woh=
nung
reflektieren. Der Erlös eines Wohltätigbeitskonzerts zugunſten
der Kinderhilfe, 3000 Mark, wurde den Barmherzigen Schweſtern über=
wieſen
.

Reich und Ausland.

Fd. Frankfurt a, M., 1. Febr. Millionendefraudationen
eines Bankangeſtellten. Vor der hieſigen Strafkammer hatte
ſich heute der 20 Jahre alte Bankangeſbellte Willi Hetzner aus Nürn=
berg
zu verantworten, der als Angeſtellter der hieſigen Zeilfiliale der
Pfälziſchen Bank mit Hilfe ſeiner gleichaltrigen Freunde Fritz Scha=
rold
aus Nürnberg und des ſtellenloſen Kabarettänzers Konrad
Beißwanger aus Nürnberg durch fingierte Kontis und gefälſchte
Schecks die Bank um über 4 Millionen Mark betrog, was ihm nur da=
durch
möglich war, daß die Kontrolle bei der Bank äußerſt mangelhaft
war und zumeiſt in ſeinen eigenen Händen lag. Davauf nahm das Ge=
richt
auch Rückſicht und verurteilte Hetzner zu 5 Jahren Gefängnis und
5 Jahren Ehrverluſt, Scharold wegen Teilnahme zu einem Jahre Ge=
fängnis
und Beißwanger wegen Hehlerei zu 4 Monaten Gefängnis.
Die Bank konnte ſich an über drei Millionen Mark, 7½ Kilogramm
Feingold und werkvollen Brillanten ſchadlos halten, die Hetzner bei ſei=
ner
Verhaftung bei ſich hatte, ebenſo an einem Automobil, das er für
200 000 Mark ſich angeſchafft hatte. Die Bank, die erſt durch die Ver=
haftung
Hetzners von deſſen Unterſchleifen erfuhr, ſchätzt ihren Verluſt
auf etwa 2300 000 Mark.
H. Mannheim, 1. Febr. Die Intendantenkriſe am Mann=
heimer
Nationalthcater hat eine endgültige Löſung gfunden. Heute
wurde zum fachmänniſchen Dienſtterweſer der Intendantenſtelle am
Nationaltheater Herr Dr. A. Krätzer aus Darmſtadt gewählt. K. war
bekanntlich bis 1919 Intendant des Darmſtädter Hoftheaters.
Duisburg, 1. Febr. Verſchüttete Bergleute. Wie gemel=
det
wird, ſind vier der auf der Zeche Weſtond verſchütteten
Bergleute von der Rettungsmannſchaft lebend geborgen wor=
den
, nachdem ſie 48 Stunden eingeſchioſſen waren. Es werden noch
vier Bergleute vermißt, von denen man glaubt, daß ſie unter den
nidergegangenen Geſteinsmaſſen begraben liegen, da man bisher keiner=
lei
Lebenszeichen von ihnen vernommen hat.
Blankenhain i. Th., 1. Febr. Unterſchlagungen. In der
Landesirrenanſtalt in Blankenhain in Thüringen iſt man rieſen=
haften
Unterſchlagungen auf die Spur gekommen. An der
Spitze der Betrüger ſteht die ſeit dreißig Jahren im Dienſte der Anſtalt
wirkende Oberwärterin Schachtſchabel. Wie in einem Warenhaus
türmen ſich die veruntrenten Gegenſtände auf. Die Schachtſchabel und
cine andere Wärterin ſollen verſucht haben, ſich mit Sublimat zu ver=
giften
. Von der Wärterin heißt es, daß ſie an den Folgen der Ver=
giftung
bedenklich daniederliegt, während die Oberin verhaftet wurde.
T.U. Wien, 1. Febr. Ein Eiferſuchtsdrama auf dem
Semmering. Der Bergwverksbeſitzer Theodor Friedmann
feuerte aus Eiferſuckt auf ſeinen Privatſelretär Franz Sieber einen
Revolverſchuß ab. Die Kugel wurde durch ein Paker Spielkarten, wel=
ches
Sieber bei ſich trug, abgelenkt und verurſachte nur eine leichte Ver=
letzung
. Friedmann richtete hierauf die Waffe gegen ſich und erſchoß
ſich. Das Eiferſuchtsdrama, das ſich auf dem Semmering in der Nähe
Wiens zugetragen hatte, hat in allen Geſellſchaftskreiſen großes Auf=
ſehen
erregt.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortnng; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werd n.
Ortsgerichtliche Taxe (Schätzung) und Miet=
höchſtbetrag
.
Während des ſchon lange andauernden Intereſſenkampſes zwiſchen
Hausbeſitzern und Mietern ſind öffentlich ſchen manche Geſichtspunkte
erörtert, auch im Schoße des Hausbeſitzervereins beſprochen. So wurde
auch ſchon des Breiteren die Frage der Mietentſchzidigung behandelt,
dabei aber die Grundlage zur Bemeſſung eines zuläſſigen Miethöcklſt=
betrags
bis jetzt nicht beſprochen. Allgemein iſt nun bezüglich der
Mietentſchädigung durch eine ortsübliche Beſtimmung z. Zt. einer
ſchrankenloſen Willkür der Hausbeſitzer den Mictem gegenüber da=
durch
ein Ziel geſetzt, daß dem Hausbeſitzer mit dem 1. Januar 1921
eine 7½prozentige Verzinſung derfenigen Summe als Höchſtbetrag für
ſein zu vermietendes Anweſen zugeſtanden wurde, die ſchlechtweg wit
ortsgerichtliche Taxe (Schätzung) des betreffenden Anweſens bezeichnet
wird. Was dieſe Feſtſetzung für den Hausbeſitzer bedeutet, möge aus
einem Schreiben hervorgehen, das von einem ſolchea vor Tagen an ein

gemildert, vielleicht auch ganz beſeitigt werben durch eine Rediſion der
aus dem Jahre 1902 ſtammenden ortsgerieltlichen Schätzung meines
Hauſes. .. . . ſtraße hier. Eine ſo weit zurückliegende orts=
gerichtliche
Taxe iſt heute kaum mehr maßgebend, kaum mehr geeignet,
oine Unterlage abzugeben in einer wirtſchafrlich ſo wichtigen Frage,
wie es die Feſtſetzung des Miethöchſtbetvages füir ein Anweſen und für
den Hausbeſitzer iſt.
Den Ausführungen bann nur zugeſtimmt werden. Aus dem ange=
führten
Einzelbeiſpiel geht klar hervor, wie zutreffend die eingangs er=
wähnte
Sckädigung der Hausbeſitzer iſt und wie wenig denſelben ange=
ſichts
der heutigen hohen Unterhaltungskoſten für ein Anweſen jener
Zinsausfall zugemutet werden kann. Es iſt heute mehr denn je die
Aufgabe der Hauseigentümer und in der Vertretung ihver Intereſſen
vorzugsweiſe auch Sache des Hausbeſitzervereins, mit allen nur mög=
lichen
Miteln dahin zu wirken, daß der Feſtſetzung des Miethöchſt=
betrages
uiſter allen Umſtänden ein Wert zugrunde gelegt wird, der,
abwichend ton demjenigen der ortsgerichtrichen Taxe, den Bau= bzw.
den Erwerbskoſten der Vorkriegszeit möglichſt nahe kommt, wobei die
Frage noch offen zu laſſen wäre, in welcher Weiſe der Mehrbetrag
der heutigen Erwerbskoſten (Baukoſten kommen hier zunächſt wohl nicht
in Betracht) Rechnung zu tragen wäre. Ein nennenswerter Erfolg
möchte nur dann in Ausſicht ſtehen, wenn ſofort alle Haus
eigentümer korporierte und nicht korporicrte, einig in ihren Ab=
ſichten
und Zielen, mit ihren Anträgen, ähnlich dem vorerwähnten, an
das betr. Ortsgerict herantreten und verlangen, daß die ihnen mit
Einführung der ortsgerichtlichen Taxe einem Scheinwert am
Miethöcſtbetrag ernchſenen pekunjären Sckäden ein= für allemal be=
ſeitigt
werden. Für die korporierte
eigentümer möchte der Haus=

Die Pariſer Beſchlüſſe.
Die Erklärung der Regierung im Reichstag.
* Berlin, 1. Febr. Haus und Tribünen des Reichstag
ſind überfüllt Auch vor dem Reichstagsgebäude drängt ſich eär
große Menſchenmenge. Auf der Tagesordnung ſteht die
Entgegennahme einer Regierungserklärung.
Am Miniſtertiſch ſämtliche Kabinettsmitglieder und eän
Füle von Regierungsvertretern und Vertretern der Länder. S
Diplomatenloge iſt ebenfalls ſtark beſetzt. Der öſterreichiſche Va
treter, die Vertreter der Tſchecho=Slowakei und der Schweiz ſE
anweſend, desgleichen der erſte Botſchaftsrat der franzöſiſche
Botſchaſt.
Präſident Töbe eröffnet die Sitzung kurz nach 4½ Uhr.
erteilt das Wort dem
Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons:
Selten hat eine politiſche Verhandlung ſolche Verwirrung
den Köpfen angerichtet, wie die Pariſer Verhandlungen. Eb
war der Seydouxſche Plan erörtert. Nun kommt die neue Nol
Der Miniſter ſchildert nunmehr den Verlauf der Verhandlung
und beſpricht den Inhalt der Note. Anknüpfend an Spa iſt di
Note zuſtande gekommen. Vonden Beratungen in Bo,
logne iſt uns nie etwas bekannt geworden. Di
Beratungen ſind in Spa gar nicht erwähnt worden. Genf ka=
nicht
zuſtande, und die Verhandlungen verzögerten ſich imne
mehr, ſo daß ich eine raſche Regelung angeregt habe. So kaur
die Brüſſeler Verhandlungen zuſtande, die dann aber auch oh
endgültiges Ergebnis vertagt wurden. In Paris wurde di
Bild anders. Der Seydouxſche Vorſchlag trat ganz zurück. T
Vorwürfe, daß die deutſche Regierung nicht ſelbſt mit poſ
tiven Vorſchlägen hervorgetreten ſei, treffen nicht 3.
Wirhaben ſolche gemacht, ſie ſind aber nicht b
antwortet worden. Auch in Spa haben wir Vorſchläg
gemacht, die allerdings noch nicht eingehend ſein konnten, abu
doch unter anderem einen Finanzierungsplan enthielten. SMade
ſind unter den Tiſch gefallen. Pläne alternativer Form
machen, ſolange Oberſchleſien noch eine ungeklärte Frage bild
halte ich für unmöglich. Dazu kommen unſere ungeklärten win
ſchaftlichen Verhältniſſe und die unſtete Valuta. Wir haben auh mitet
gegenüber dem Seydouxſchen Plane keine Bedingungen geſten/
Wir haben nur erklärt, daß wir keine bindenden Zahlen angeb/
könnten. Der franzöſiſche Botſchafter ſelbſt habe ihm darauf e
klärt, daß dazu in Brüſſel Gelegenheit ſein werde. (Hört, hört
Der Wortlaut der Note deckt ſich mit dem uns übermittelt
Wortlaut. In der
Entwaffnungsnote
werden Heeresklauſeln, maritime Klauſeln und Luftklauſeln vol
geſehen. Es handelt ſich hier um Entſcheidungen, gefra
wurden wir nicht. Das hindert nicht, daß wir uns dazu äußer)
Es ſind uns zwar gewiſſe längere Friſten zur Durchführung d
Beratungen mit den Reſſorts und den einzelnen Ländern g=
laſſen
. Ich vermiſſe aber jedes Wort der Anerkennung für das
was wir in der Entwaffnungsfrage ſchon geleiſtet haben. Vies
mehr klingt ſtets das Mißtrauen gegen uns heraus.
Miniſter Dr. Simons gab ſodann einen Ueberblick über den
Inhalt der
Reparationsfrage
und fuhr fort: Wo bleibt die Anrechnung deſſen, was wir ſchru

19n

mder

geleiſtet? Auch iſt nicht geſagt, ob wir bei Ausgabe der Bonds
die beim Wafſenſtillſtand hinterlegten Schatzſcheine zurückerha

ten. Das neue Programm enthält alſo Unklarheiten und Wide, o,
ſprüche. Variable Sumen dürfen uns nicht auferlegt werden

Desgleichen ſind nach dem Waffenſtillſtand nur 30 Jahre der Ti/ Me
gung vorgeſehen. Von allem iſt keine Rede mehr.

Es müßte doch feſtgeſtellt werden, wie hoch der
angerichtete Schaden eigentlich iſt.
Las Frankreich bisher aufgewendet hat, iſt verſchleuders wölli
worden, ohne daß nur eine Mauer aufgebaut worden iſt. Del, Su der

Schätzungen der franzöſiſchen Sachverſtändigen ſind Herrn Poin=/ ſan me
caré zu niedrig erſchienen. Sie ſind erhöht worden; aber deutſch= Preisn
Sachverſtändige hinzuzuziehen, iſt niemand eingefallen. D7 vaden
Summe, die jetzt angegeben wird, ſcheint alſo mehr oder weniger) Kewrat
willkürlich zu ſein. Clemencegu hat ſeinerzeit ſelbſt erklär, nng
daß ein Eingriff in unſere Freiheit nicht beabſichtigt ſei. Vor
einer Zollkontrolle war nie zuvor die Rede. Die Regierung 740 deu
ſich darüber klar, daß der Weg, der vorgeſchlagen wird, unpraktiſoh) and
und ſomit ungangbar iſt und auf eine wirtſchaftliche Verſklavunn
hinausläuft. Daran ändern die in Ausſicht geſtellten Rabat;
ſätze von 8 und 6 Prozent nichts. Die Entente glaubt vielleich,
wir könnten im Auslande eine Anleihe aufnehmen. Das iſt eineß er Fer
fach unmöglich, zumal die Beſtimmungen der Reparationskone ſer die
miſſion hier ſchon eine Barriere gezogen haben. Es würde alſiiages
auch nicht einmal das Land in Frage kommen, das die Alliiertei) vir aue
während des Krieges finanziert hat. Die Zollabgabe iſt eirn iſten
Erdroſſelung der deutſchen Induſtrie. Muß das Auslan)
ſie tragen, ſo wird der Abſatz erſchwert. Iſt das nicht möglich
ſo muß ſie der Arbeiter tragen. Gefangenenarbeit iſt ſtets eirn
unliebſame Konkurrenz der freien Arbeit. Wir werden 42 Jahre
lang Gefangenenarbeit leiſten müſſen. Ich möchte bei dieſer Ge
legenheit aber die Frage aufwerfen: Man ſoll nicht glauben, da
man, wenn man dieſe Vorſchläge uns doch als Diktat gäbe, ſ
viel aus Deutſchland herauswirtſchaften kann, wie man ſich jetz
vornimmt. Wenn der Deutſche etwas leiſten ſoll, muß appellien,
werden an den freien deutſchen Willen. Als Sklave ar itet de
Deutſche nicht ſo viel wie als freier Mann. Das wird ſich zeiger
wenn es ſo kommen ſollte, daß die Alliierten in ſo übertriebene"/ Kückz
Weiſe ihre Forderungen aufſtellen. Redner kommt auf di ßeni
Strafbeſtimmungen zu ſprechen, die er noch nich ſten
amtlich erhalten habe und die er einem Interview entnoni /en
men habe. Infolge Zwiſchenrufe der äußerſten Linken bittet de
Miniſter, ſeine rein objektiven Aeußerungen nicht durch Zwiſchen
rufe zu ſtören. Zu den Strafbeſtimmungen gehört auch die eveit
tuelle Einrichtung eines eigenen rheiniſchen Zollgebietes, ſowr
die Nichtaufnahme in den Völkerbund. Der letztere Punkt inter
eſſiert uns weniger, ſolange wir noch nicht den Antrag auf Auf
nahme in den Völkerbund geſtellt haben. Jedenfalls hat der Völ
kerbund, ſo wie er jetzt iſt, nicht viel Verlockendes für uns.
Alſo die Regierung kann in dem Arrangement, nicht die
mögliche Grundlage für weitere Verhandlungen ſehen. Es
iſt aber ihre Pflicht, alle Mittel anzuwenden, um zu end
ſprechenden deutlichen Gegenvorſchlägen zu kommen. (Beifall.
Präſident Löbe beantragt, die Sitzung jetzt zu vertagen
und die Beſprechung erſt morgen vorzunehmen, nachdem die Frau
tionen dazu Stellung genommen.
Abg. Hoffmann (Kommuniſt) will zur Geſchäftsordnung
ſprechen, gibt aber trotz mehrfacher Unterbrechung durch den Pra
ſidenten eine Erklärung ab, in der die Forderungen der Entenr
als eine Frucht des deutſchen Imperialismus bezeichnet werdert
Der Reichstag habe bereits geſtern durch den Abbruch der Ver
handlungen die völlige Bankerotterkläruna der bisherigen aus
wärtigen Politik unterſtrichen. Wenn er heute wieder ohn‟

berſt

19 zu

Debatte auseinandergehe, erkläre er ſich ehenfalls für bankerorn

Reduer wird fortwährend von Entrüſtungs= und Schlußrufe?
unterbrochen.
Abg. Müller=Franken (Soz.): Die großen Parteien habes
den Wunſch ausgeſprochen, erſt morgen zu der Nede des Mine:
ſters Stellung zu nehmen. Wir ſind deshalb für den Antrag des

Präſidenten.
Abg. Schiffer (Dem.) proteſtiert gegen den Ton der Aus
führungen des Abg. Hoffnann und betont die Notwendigkeit, an.
geſichts der Bedeutung der Debatte jedes Wort auf die Wagſchal
zu legen.
Abg. Ledebour (U.S.): Trotz anfänglicher Bedenle.
baben
umen, dieſe Angelegenheit durc.

[ ][  ][ ]

Rummer 32.

Darmſtädter Tagblntt, Mittwoch, den 2. Februar 1231.

Seite 5.

Gegen die Stimmen der Kommuniſten wird der Antrag des
Präſidenten angenommen. Morgen 1 Uhr Beſprechung der
Regierungserklärung, Erledigung der zweiten und dritten Leſung
des Etats ſamt den bislang aufgeſchobenen Abſtimmungen.
Schluß 5½ Uhr.

Erörterungen über die Erweiterung des Kabinetts.
* Berlin, 1. Febr. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Im Reichstag herrſchte heute bereits in den Mit=
jagsſtnden
bewegtes Leben. Die meiſten Abgeordneten waren
anweſend und beſprachen in erregten Debatten die durch die Pa=
niſer
Beſchlüſſe geſchafſene innerpolitiſche Situation. Im Vor=
vergrunde
des Intereſſes ſtonden die von der Deutſchen Volks=
partei
ausgehenden Anregungen zur Erweiterungder Re=
ierungsmehrheit
. Es kann jedoch bereits jetzt als feſt=
ehend
bezeichnet werden, daß die Bemühungen, auch die Mehr=
eitsſozialdemokraten
und die Deutſchnationalen zum Eintritt
in die Regierung zwecks Schaffung einer verbreiterten tragfähigen
Baſis zu ſchaffen, geſcheitert ſind.
In der Beſprechung der Frattionen kam man zu dem Ent=
ſchluß
, in der heutigen Sitzung des Reichstages nur die Regie=
rungserilärung
entgegenzunehmen und die Beſprechung auf
Mittwoch zu verſchieben.
Der Vorwärts, der ruhig Blut zu beſwahren empfiehlt, ſchweibt:
* Die Regierung hat nach innen die allerbeſte Situation, da ſie in der
entſcheidenden Frage alte Parteien hinter ſich hat. Nach außen würde
eine andere, aus dieſem Reichstag hervorgehende Regierung auch kaum
eine beſſere Poſiton haben. Am wenigſten beſteht unter ſolchen Um=
ſänden
für den Reichsminiſter Dr. Simons ein Grund, aus dem Amte
ſt zu ſcheiden. Die Voſſiſehe Zeitung gibt der Auffaſſung Ausdruck,
daß ſich die Einheitsfront und Geſchloſſenheit des Reichstags
gegenüber den Pariſer Beſchlüſſen auch ohne Verbreiterung
der beſtehenden Negierungskoalition nach rechts und links
ſediglich durch die Erklärungen und Abſtimmungen der Parteien im
Parlament deut ich erweiſen laſſe.
T.U. Berlin, 1. Febr. Das Reichskabinett hat geſtern
abend in ſpäter Stunde ſeine Beratungen über die Note der
Allüierten ſowie über die durch ſie geſchaffenen Lage und ihre
Auswirkungen für die innere und äußere Politik
abgeſchloſſen. Man kann dabei feſtſtellen: 1. Daß das Kgbinett
zunächſt ſeine Politik weiter tragen wird, und 2. daß Reichs=
miniſter
Dr. Simons im Amte bleibt. Die Auffaſſung
des Kabinetts geht, wie in unterichteten politiſchen Kreiſen ver=
lautet
, dahin, daß durch eimen Wechſel in der Regierung zunächſt
an der Sachlage wichts geändert werden könnte.

Bayeriſcher Landtag.
München, 1. Febr. (Wolff.) Die heutige Situng des
bayeriſchen Landtages befaßte ſich mit den Pariſer Ver=
ſklavungsbeſchlüſſen
. Präſident Königbauer erklärte unter
dem lebhaften Beifall des Hauſes, daß man, ohne den Beſchlüſ=
ſen
der Reichsregierung und des Reichstages vorzugreiſen, von
Reichsregierung und Reichstag erwarten dürfe, daß ſie offenbar
Unmöglichem niemals zuſtimmen. Alle trennenden
Schranken im deutſchen Volk müſſen niedergeriſſen werden, alle
Parteien und Stämme von Nord und Süd müſſen ſich einigen
ir dem Beſtreben, lieber ehrlich unterzugehen, als
unehrlich zu verderben. Während der Rede des Prä=
ſidenten
erhob ſich das Haus von den Sitzen. Gemäß einem Be=
ſchluß
des Aelteſtenrates wurde ſodann die Sitzung geſchloſſen.

Ueberall Ueberfluß an Kohlen, nur nicht
in Deutſchland.
Berlin, 1. Febr. (T.1.) Die Kohlenverſorgung
Guropas erhält, wie der Berliner Lokal=Anzeiger erfährt, in
neueſter Zeit ein Bild, das durch ſeinen mächtigen Eindruck eine
neue Illuſtration für die unerbittliche Härte der Entente mit
ihren Forderungen uns gegenüber bietet. Nach den Informatio=
nen
des Berliner Blattes hat ſich die Kohlenverſorgung erheblich
geändert in Holland, der Schweiz, Dänemark, Schweden, Nor=
wegen
, und beſonders auch in Frankreich. Dieſe Länder
ſind für eine Reihe von Monaten mit Kohlen
völlig eingedeckt. Am beſten ſpricht dafür der Umſtand,
daß der Preis der Kohlen erheblich zurückgegangen iſt. In Eng=
land
machen ſich jetzt ſogar bereits empfindliche Folgen dieſes
Preisrückganges bemerkbar. Frankreich, England und Italien
werden durch die gewaltig geſteigerte Lieferung von deutſchen
Reparationskohlen immer unabhängiger in ihrer Kohlenverſor=
grng
. Die Entente iſt abſo, wie man ſieht, mit Kohlen geradezu
überſättigt. Das hindert ſie aber nicht, Erleichterungen für
Deutſchland zu verſagen und, wo ſie nur kann, das Würge=
band
enger zu ziehen.
Ein nationaler Trauertag.
T.U. Berlin, 1. Febr. Der Reichstag wird ſich noch vor
der Ferienpauſe mit einem Geſetzentwurf zu beſchäftigen haben,
der die Einführung eines nationalen Trauer=
ſtages
zur Emnerung an die im Kriege Gefallenen fordert. Wie
wir aus parlamentariſchen Kreiſen hören, iſt beabſichtigt, den
erſten Sonntag im März, nicht im Mai, zum nationalen Trauer=
hag
zu erklären. In dieſem Jahre würde alſo der Trauertag auf
Sonntag, den 6. März, fallen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
T.U. Paris, 1. Febr. Der Korreſpondent des Echo de Paris
ſchreibt, es ſeien in Ma inz ſeit etwa 6 Monaten große Ver=
änderungen
im Stadtbilde zu beobachten. Die franzö=
ſiiſchen
Geſchäftsleute würden von den deut=
ſichen
ſchon jetzt verdrängt. Der kommerzielle Teil der
Uranzöſiſchem Unternehmugen könne als verloren betrachtet
verden. Der franzöſiſche Einfluß habe auf der ganzen Linie den
Rückzug angetreten. Wie der Korreſpondent noch erklärt, wur=
den
ihm dieſe Mitteilungen von Generaben, Beamten und nam=
haften
Zivilperſonen gemacht. Lediglich die fvanzöſiſchen Trup=
pen
legew der Stadt noch franzöſiſchen Charakter auf.
* Berlän, 1. Febr. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Nach einer Meldung des Genfer Journal aus Paris
wurden im Finanzausſchuß 85 Millionen Franken bewilligt zur
hUnterſtützung der Handelsbeziehungen, zwiſchen
Frankreich und dem beſetzten deutſchen Gebiet. In Mainz,
Wiesbaden und Kaiſerslautern werden am 1. April franzö=
ſſiſche
Handelskammern errichtet.
Oberſchleſien.
Berlin 1. Febr. (Wolff.) Die Gewerkſchaften
aller Richtungen Oberſchleſiens erließen einen
Aufruf an ihre Mitglieder, in dem es heißt: Wir ſtehen vor
dem Endkampf um die Zugehörigkeit Oberſchleſiens. Die Ge=
werkſchaften
zweifeln nicht an dem Sieg der deut=
ſſchen
Kultur und Fortſchritt. Oberſchleſien wird deutſch
ſtimmen, dafür werden die organiſierten Arbeiter ſorgen.
Auf Grund von Vorfällen, die in den letzten Tagen bei der
volniſchen Propaganda beobachtet wurden, weiſt die zuſtändige
Seite darauf hin, daß das Abkommen mit den Polen über gegen=
ſeitige
Duldung der Werbearbeit für Oberſchleſien ſelbſt=
verſtändlich
nicht dazu führen kann, daß eine nach dem Straf=
geſetz
unzuläſſige Werbetätigkeit wie der Stimmenkauf ge=
duldet
wird.
Deutſch=litauiſche Wirtſchaftsverhandkungen.
Berlin, 1. Febr. (Wolff.) Die litauiſche Kommiſſion zu
den Verhandlungen über ein deutſch=litauiſches Wirt=
Ghaftsabkommen wird demnächſt hier erwartet.
Japan und Rußland.
Tokio, 29. Jan. (Wolff.) Es wurde ein neuer Verſuch ge=
nacht
, die Japaner gegen die Bolſchewiki zu gewin=
ſen
. Der Führer der ſogenannten baſchkiriſchen Republik ver=
aßt
mit 15 Geſinnungsgenoſſen Charbin, um nach Tokio zu rei=
ſew
. Die Delegation vertritt Ruſſen, Mongolen und Tataren.
Sie verlangen die Anerkennung ihrer Regierung durch Japan

und beabſichtigen, Propagandaſtellen in Jokohama und Tokio zu
errichten. Der Führer der Oppoſition im japaniſchen Parlament,
Viscount Kato, griff die Regierungspolitik wegen der Unterhal=
tung
japaniſcher Truppen in Sibirien an. Hierauf
erwiderte Mimiſterpräſident Mara, daß die Regierung dieſe Trup=
pen
gern zurückziehen würde, wenn ſie nicht für die Vertre=
tung
der japaniſchen Intereſſen, in dieſem Lande
nötig wären. Die Truppen in Wladiwoſtok würden dort uter=
halten
, um die japaniſchen Einwohner in Sibärien zu ſchützen.
Auch würden ſie zum Schutz der transſibiriſchen Eiſenbahn ge=
braucht
.
Die Streikbewegung.
* Köln, 1. Febr. Die Direktion der Farbrzerke von Leberkuſen
veröffentlicht folgende Mitteilung: In den Farbwerken vorm. Fried=
rich
Beher u. Co., Leverkuſen, brach am Samstag, den 29. Januar,
ein wilder Streik aus. Alle Betriebe, auch die lebenswichtigen
und für die Eeſamtproduktion grundlegenden Schwefelſäureſabriken,
liegen ſtill. Der Grund des=Ausſtandes iſt die tarifwidrige, techwiſch
unmögliche Forderung der reſtloſen Durchführung der 48=Stundenwoche
auch bei den abgeleiſteten, notwendigen Ueberſtunden. Die Veran=
laſſung
iſt die Entlaſfung eines Arbeiters wegen unbefugten Verlaſſens
der Arbeit zwecks Abfejern von Ueberſtunden. Die Aufnahme des Be=
triebs
im bsherigen Umfang iſt dodurch für längere Zeit unmöglich.
T.U. London, 1. Febr. Bewegte Szenen ſpielten ſich geſtern
in Grimsby ab, wo die Fiſcher die Gewährung einer Lohnzulage
zu erzwangen ſuchten. Arbeitswillige Fiſcher, welchs zu dem Hafen
zogen, wurden angegriffen und ihr Geväck ins Meer geworfen. Fünfzig
Fiſchdampfern, die mit nicht orggniſierten Fiſchern bemannt waren,
gelang es, durch die ausgeſtellte Poſtenverbindung zu fahren, um in
See zu gehen.

Letzte Nachrichten.
Stuttgart, 1. Febr. (Wolff.) Wie der Cottaſche Verlag mit=
teilt
, iſt der Vergleichsverſuch wegen des dritten Bis=
narckbandes
trotz größten Entgegenkommens des Verlages
geſcheitert. Der Vertreter des früheren Kaiſers erklärte,
aus grundſätzlichen Bedenken nicht auf einen Vergleich eingehen
zu können.
Köln, 1. Febr. (Wolff.) Zwiſchen Battenfeld und Dreiſel
wurde die 53jährige Handarbeitslehrerin Marie Banſch aus
Dreiſel ermordet und beraubt aufgefunden. Die Leiche wies
fünf Revolverſchüſſe auf. Als mutmaßlicher Täter wurde ein
Fabrikarbeiter aus Battenfeld verhaftet.
Landwirtſchaftliches.
Schaubilder aus der Ernährungsſtatiſtik. Sei=
nen
bekannten ernährungswirtſchaftlichen Druckſchriften hat der Ne=
formbund
der Gutshöfe in Bad=Nauheim ein höchſt an=
ſchauliches
Bildermaterial folgen laſſen welches in Form eines ſechs=
ſeitigen
, reich illuſtrierten Proſpektes ſtichwortartig den Stand der Volks=
ernährung
, den Rückgang der Anbauflächen und die daraus folgende
verminderte Belieferungsmöglichkeit der Städte beleuchtet. Die ſorg=
ſam
gewählten Schaubilder laſſen erkennen, wie nodwendig die Förde=
rung
jeglichen landwirtſchaftlichen Berriebsfortſchrittes iſt und wie wich=
tig
es erſcheinen muß, in unſerer Agrarpolitik den Grundſatz voranzu=
ſtellen
: Erzielung des Höchſtnaturalertrages von der Bodeneinheit.
Die Mittel zur Verbeſſerung der Ernährungslage ſind beſonders be=
handelt
. Neben einer möglichſt umfaſſenden Kultivierung des vorhande=
nen
Oeblandes muß eine Intenſivierung der landwirtſchaftlichen Be=
triebe
einſetzen, wie ſie heute zahlenmäßig ſchon bei den Gutsbetrieben
feftzuſtellen iſt. Wie wir der Druckſache entnehmen, gibt der Reform=
bund
dieſes vortreffliche Bildermaterial in Form von Diapoſitiven für.
Vortragszwecke leihweiſe ab. Hierdurch bietet ſich Gelegenheit, in leichſt=
faßlicher
Art einem größeren Kreiſe nicht mit Schlagworten ſon=
dern
mit ſtatiſtiſchem Tatſachenmaterial intereſſante wirtſchaftliche Zu=
ſammenhänge
vorzuführen.
nk. Erforſchung und Bekämpfung der Ziegen=
krankheiten
. Bei der großen Bedeutung und Verbreitung der
Ziegenzucht iſt die Erforſchung und Bekämpfung der Ziegenkrankheiten
von der allergrößten Bedeutung. In erſter Linie kommen die ſeuchen=
artigen
Krankheiten in Frage, die ſtändig große Opfer fordern. Die
Knochemveiche hat außerordentlich zugenommen, namentlich während der
Kriegsjahre, und bereitet den Züchtern große Sorgen. Eutererkran=
kungen
treten zahlreich auf und beeinträchtigen die Milchleiſtungen.
Krankheiten der Verdauungsorgane als Folge der vielfach unſach=
gemäßen
Ernährung ſind an der Tagesordnung. Schmarotzer und Un=
gezieſer
verſchiedener Art, Lungenwurm, Leberegeh, Rände, Läuſe, be=
einträchtigen
den Geſundheitszuſtand der Tiere. Die Unfruchtbarkeit
der Böcke iſt eine ſchwebende Frage von weittragender Bedeutung. Alle
dieſe und andere Krankheiten und krankhaften Zuſtände müſſen eingehend
und planmäßig erforſcht und die Ergebniſſe weiteren Kreiſen bekannt
gegeben werden. Der Reichsverband Deutſcher Ziegen=
zuchtvereine
hat dieſer Frage bereits erhöhte Aufmerkſamkeit ge=
widmet
und hat einen anerkannten Spezialiſten, Prof. Dr. Opper=
mann
von der Tierärztlichen Hochſchule zu Hannover
gewonnen, der ſich all dieſer Fragen beſonders annehmen will. Die
Züchter mögen, ſo wird in der Deutſchen Landwirtſchaftlichen Preſſe
angeregt, ihre Erfahrungen witteilen, Vereine und Verbände können
eingreiſen, indem ſie Abmachungen mit Tierärzten treffen, und beſon=
ders
bei ſeuchenartigen Erkrankungen ſofort die Urſachen feſtſtellen laſſen.
Die Tierärzte ſind mehr als bisher zuzuziehen, damit auch ſie Erfah=
rungen
ſammeln, die den Züchtern in ſpäteren Jahren wieder zugute
kommen. Kadaver und Organe eingegangener Tiere ſind der Ambu=
latoriſchen
Klinik der Tierärztlichen Hochſchule Hannover (Misburger
Damm 16) einzuſenden, um dort die Krankheiten feſtzuſtellen und
Material zu ſammeln. Auf dieſe Weiſe wird mit der Zeit manche wert=
volle
Erfahrung genutzt werden können für ſpätere Jahre.

Spiel, Sport und Turnen.
* Sportfreunde 1919 Darmſtadt. Die 1. Mannſchaft

1. Jugendmannſchaft ſpielte gegen die 1. Mannſchaft der Jugendver=
einigung
der Martinsgemeinde mit dem Ergebnis 1:0 (0:0).
* Fußballſpiel von Hochſchulmannſchaften. Heute
Mittwoch wird auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße
ein reger Sportbetrieb herrſchen. Um 1 Uhr nachmittags werden zwei
gemiſchte Fußballmannſchaften der hieſigen Techniſchen Hoch=
ſchule
gegeneinander ſpielen. Um 3 Uhr tritt die 1. Hochſchmlmann=
ſchaft
gegen die gleiche der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe an.
Letztere iſt wohl eine der beſten Hochſchlmannſchaften Deutſchlands.

ſei an das gegen Phöniz=Liga erzielte Reſultat 2:2 und an den Sieg
über den vorfährigen erſten Anwärter der deutſchen Hochſchurlmeiſter=
ſchaft
, Stuttgart, 3:0 erinnert. Auch Darmſtadt tritt in ſtärkſter Auf=
ſtellung
an, ſo daß ein Spiel zu erwarten iſt, das den allen bis jetzt
auf dieſem Platze gezeigten Ligaſpielen wohl kaum nachſtehen ſwird. Ein
Beſuch iſt alſo dringend zu empfehlen. Ferner finden während des
Spiels verſchiedene Waldläufe ſtatt, die in der Halbzeit des Fußball=
ſpiees
, 344 Uhr, enden werden.
* Turnverein Nieder=Ramſtadt gegen Turn=
verein
Groß=Zimmern 4:2, Halbzeit 4:1 Toren. Schiedsrichter
Müller ſehr gur.
* Deutſcher Athletik=Sportverband von 1891,
2. Kreis, Odenwaldgau. Dem vor einem Jahre gegründeten
Sdenwaldgau gehören folgende Vereine im Umkreiſe Darmſtadts an:
1. Kraftſportvereinigung Darmnſtadt. 2. Athletenveroin Vorwärts=
Groß=Zimmern, 3. Sportverein Seeheim, 4. Arhletenverein Groß= Um=
ſtadt
, 5. Sportabteilung der Turngemeinde Dieburg, 6. Kraftſportver=
ein
Teutonia=Ober=Ramſtadt, 7. Kraftſportverein Deutſche Eiche=
Roßdorf, 8. Sportverein Vorwärts=Altheim. 9. Kraftſportblub Ar=
heilgen
. 10. Sportverein Olympia=Gundernhauſen, 11. Turn= und
Athletikverein Eppertshauſen, 12. Kraftſporwerein Michelſtadt, 13.
Sportabteilung des Turndereins Werſau. Von dieſen 13 Vereinen
haben ſich die erſten acht zu den in dieſem Jahre innerhalb unſeres Gaus
erſtmalig zum Austrag kommenden Gaumeiſterſchaften gemeldet. Heiße
und intereſſante Kämofe wird es abſetzen. Wer möchte wohl nicht Gau=
meiſter
ſein, wer möchte nicht an zweiter, wer nicht an dritter uſw.
Stelle ſtehen? Die Eaumeiſter kämpfen innerhalb des Kreiſes um die
Kre’smeiſterſchaft und die Kreismeiſter wieder untereinander um die
Verbandsmeiſterſchaft. Im Odenwaldgau begannen die Mannſchafts=
kämpfe
Sonntag, 30. Januar.
sr. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Reichsaus=
ſchuſſes
. Am Samstag tagte der Vorſtand des Deutſchen
Reichsansſchuſſes für Leibesübungen im Reichsminiſte=
rium
des Innern zu Berlin. Den Vorſitz führte Staatsſekretär Dr.
Lewald. Eingehend wurde das Verhältnis der Turnerſchaft zu den
drei Sportverbänden, der Fußballer, Schwimmer und Leichtathleten,
erörtert. Dabei wies der Vorſitzende darauf hin, daß der Kampf das

Gebäude des Reichsausſchuſſes nicht gefährde. Schließlich erklärten
ſich alle vier Verbände bereit, unter der neutralen Leitung von Staats=
ſekvetär
Lewald nochmals zu einer gemeinſamen Sitzung
zuſammenzukommen, um endlich eine Klärung zu ſchaffen.
Den übrigen Teil der Verhandlungen wahmen die Berichte über die
Kampfſpiele 1922 und die Winterſpiele im kommenden Jahre ein. Die
Haupwerſammlung wird am 21. Mai, die nächſte Vorſtandsſitzung am
5. März, beide in Berlin, abgehalten.
sr. 284 neue Verleihungen des Deurſchen Sport=
abzeichens
. Wie der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen
mitteilt, konnte er in der letzten Zeit das Deutſche Turn= und Spordab=
zeichen
als Anerkennung für erzielte Leiſtungen im Sport in Gold wie=
derum
achtmal, i Silber 42mal und in Bronze 234 mal verleihen, ſo=
daß
das Abzeichen jetzt insgeſamt 1784 Sportsleute erhalten haben.
sr. Die Radrennſaiſon 1921 wird ſehr umfangreich
werden, da von den 20 Radvennbahnen 177 Renntage beim Ver=
band
Deutſcher Radrennbahnen zur Genehmigung angemeidet ſind. Die
Saiſon beginnt am 6. März auf der Berliner Olympigbahn. Dann
folgen am 13. März die Berlin=Treptower Bahn, während der volle
Bstrieb erſt zu Oſtern Ende März einſetzt. Den letzten Renntag
wird die Olympiabahn am 30. Oktober veranſtalten. Für Berlin ſtehen
nicht weniger als 36 Tage in Ausſicht, von denen 18 die Olympjabahn,
16 Treptow und 2 das Stadion beantragen.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Die Wurmplage. Die Süddeutſche Apothekerzeitung ſchreibt
über eine neuartige Bekämpfung der Madenwürmer (Oxyuris):
Es iſt bekannt, wie ſchwer und umſtändlich es war, den ſich oft
zu Hunderren und Tauſenden im Darm des Menſchen befindenden
Würmern beizuſommen. Die läſtigen Darm=Bewohner durch Einneh=
men
per os irgend einer Subſtanz beſeitigen zu wollen, iſt bekan tlich
wenig ausſichtsreich. Die in Frage kommenden Arzneimittel wie San=
tonin
uſw. werden ſchon im Magen zerſetzt, ſodaß ſie im Darm kaum
noch zur Witkung gelangen können. Man empfahl den Patienten nebem
dem Einnehmen noch Kliſtiere von Knoblauchabkochung oder eſſigſaurer
Tonarde; aber man weiß ja, mit welchen Umſtänden dieſe Prozeduren
berknüpft ſind und wie ungern ſie das Publikum vornimmt. Deshalb
war es zweifellos ſchon lange ermünſcht, ein an ſich harmloſes Mittel
gegen Madenwürmer zu haben, das vom Publikum leicht zu handhaben
iſt und das ſicher wirkt. Ein ſolches im Gebrauch einfaches und ſicher
wirkende= Mittel gegen Oxyuris ſcheint nach den bis jetzt vorliegenden
Berichten das Wurmſerol zu ſein. Das neue Präparat iſt in Tuben
abgepackt und beſteht aus Novocain, Alſol, Chinoſol uſw., welche Arznei=
mittel
in einer waſſerlöslichen Patentmaſſe (Heiſe, Allgem. Med.
Zentral Ztg. 1919, Nr. 31; Arnheim, Fortſchritte der Medizin 1915,
Nr. 46) verteilt ſind. Jeder Tube liegt in ſauberer Packung ein nach
Entfernung des Tubendeckels aufſetzbares Kliſtierröhrchen bei. Die An=
vendung
des Präparates beſteht darin, daß man abends und morgens,
ſpeziell auch nach Entleerung des St hles, dieſes auf die Tube auf=
geſchraubte
Röhrchen in den After einführt und durch Drücken auf das
Tubenende ein gewiiſes Quantum des Wuriſerols in ihn hineinbringt.
Der waſſerlösliche Tubeninhalt verteilt ſich leicht im Darm, gelangt
deshalb wirkſam an alle zur Betäubung und Abtötung der Würmer
jotwendigen Stellen.
(1405

Unſere Agentur in
Lengfeld
befindet ſich ab 1. Februar 1921 bei
Frau Dorothea Heil, Otzbergſtr. 7.
Beſtellungen werden dort jederzeit entgegen=
genommen
. Für pünktliche und gewiſſenhafte Zu=,
ſtellung werden wir jederzeit beſorgt ſein. (923a
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.

Wetterausſichten für Mittwoch:
Wolkig, trocken, am Tage mild, nachts Temperatur um den Ge=
frierpunkt
, ſchwache, allmählich nach Norden drebende Winde.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang. 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (B 20, Son=
dermiete
Serie XIV‟): Die Strohwitwe‟.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾4 Uhr.
Vortrag von Dr. Marr um 77 Uhr im Gewerkſchaftshaus
(Bildungsausſchuß der organiſierten Arbeiterſchaft),
Generalberſammlung der Ortsgruppe Daumſtadt des Zentral
verbandes der Hausangeſtellten um 8 Uhr im GewerkſchaftsJaus.
Verſammlung der Filiale Darmſtadt des Deutſchen Bekleidungs=
arbeiterverbandes
um 6 Uhr im Gewerkſchaftshaus.
Verfteigerungskalender.
Donnerstag, 3. Februar.
Nutzholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Eberſtädte:
meinbewald (Zuſammenkunft auf dem Griesheimer Weg am Wald=
eingang
).
Jagdverpachtung um 2 Uhr im R=haus zu Worfskehlen.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für heſſiſche Poli ik und
übrigen Teil (außer Sport, Handel
Landwir ſchaftliches) Max Streeſe; für
Sport, Handelst:il u d Lanzwirtſchaftliches: Kurt Mitſching: für den Anzeigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftzleben: Paul Lange.
Drut und Verlag: L. C. Wsittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm ich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Nedaktion des
Tagblatis zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

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werden ſofort gefärbt
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2 Bettſtellen, 100/200 cm;
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Mittwoch, den 23. Febr.: Ausſtellung der
Arbeiten des Handarbeits=Seminars.
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Dauer 1 Jahr. Beginn Oſtern.
Vorbildung: Erfolgreicher Beſuch
einer Bolis= oder Mittelſchule.
Der Vorſtand.
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1. März) durch die Leiterin Elſe Meywald
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Martinftraße 28.

auch f. Kinder mit ſchwach
Knochenb., lief. H. Krieger,
chuhen.=M., Karlſtr. 115(1392a

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werd, angefert. (*4063ms
Leckarſtr. 18, part. rechts

Viele verm Damen wünſch.
ſich bald glückl. zu verheir.
Herren, tv. a. ohne Verm.
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Berlin, Poſtamt 25. (768a

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Wäſche bügeln wird Hausuhren
noch angenommen, Pan= w. z. Einricht, paſſ, angef
kratiusſtr. 61, III. (*4118 Alexanderſtr. 9. (774a

Witwe mit ſch.
Einrichtung, des Alleinſ.
inüde, wünſcht baldige
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Stellung. Ang. u. V 121
Geſchäftsſtelle, (*4090

EIagtechnischer Vereit Darmstalt

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werden noch Anmeldungen in der Geschäfts-
stelle
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Beginn des Kursus 3. 2 21, 9 Uhr im Vereins-
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Neckarstrasse 22, zur Eisenbahn.
*4199)
Der Vorstand.

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Por 810 Tagen ein
* in einem
gräuer Maf geſchäſt
liegen geblieben.

[ ][  ][ ]

Mummer 32.

Darmſtadter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Februar 1921.

Seite 7.

In Lebensfluten, im Tatenſturm.

0)

Noman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verboten.)

Feicker

Regungslos ſaß Karla, das Geſicht ſtill und ſtarr auf ſie
erichtet, der ſchlanke Körper wie von einer Betäubung befangen.
lich als Hildegard geendet, keine Silbe der Verwunderung oder
graurigkeit, keine Frage, die irgend eine Aufklärung erheiſchte;
uur ein leiſes Stammeln um die blutloſen Lippen, ein leichter
druck der bebenden Hand.
Ich danke Dir und jetzt laß mich einen Augenblick mit
mr allein!
Sie erhob ſich und begab ſich, mit kaum hörbarem Schritt
ie läuferbelegten Treppen emporſteigend, in ihr Zimmer.
Und nun geſchah das Wunderbare: Sowie ſie ſich auf ihrem
einen Rokokoſtuhl dem Bilde ihrer Mutter gegenüber nieder=
gelaſſen
, kam eine innere Ruhe über ſie, ſo tief und klar, wie ſie
ie ſeit langer Zeit niemals empfunden. Alles, was ſie bis zu
ieſer Stunde erlebt und erlitten hatte, ſah ſie in einem ganz
neuen Lichte. Und was ihr das Seltſamſte erſchien: die Erinne=
ung
an ihre Mutter blieb unberührt von der leiſeſten Trübung.
Das machte: ſie hatte verſtehen gelernt.
So oft hatte ſie darüber nachgegrübelt, was ihren Vater zu
ſinem ſo unbegreiflichen Verhalten der armen, leidenden Frau
egenüber veranlaßt haben könnte. Nun war das dumpflaſtende
tätfel gelöſt. Wohl verurteilte ſie nach wie vor ſeine Härte und
Brauſamkeit. Aber ſie begann, langſam beides aus ſeiner Art
ind Anlage zu begreifen, gegen die er nie angekonnt hatte
ſuch ihr gegenüber nicht, ſo gern es es manchmal wohl getan
ätte.
Ihrer Mutter aber fühlte ſie ſich jetzt, wo zu der ſchwärme=
iſchen
Liebe das tiefe Mitleid trat, näher als je. Und dieſes
Zewußtſein löſte in ihr das Gefühl einer inneren beglückenden
Zefreiung aus, wie ſie ſie alle dieſe Jahre hindurch nicht emp=
unden
hatte.
Nur kurze Zeit weilte ſie auf ihrem Zimmer. Dann glaubte
ie ſich gefeſtigt genug, ihre Pflichten als Wirtin ausüben zu
önnen, und begab ſich mit einem Geſicht, dem man nicht die lei=
eſte
Spur eines eben ausgefochtenen ſchweren Kampfes mehr
inſah, auf dem vielmehr eine faſt heitere Ruhe wohnte, nach
hnten in den Muſikſaal zu ihren Gäſten zurück.

Dieſe ſchienen ſie kaum vermißt zu haben. Der Hausherr
hatte ſich entſchuldigt, um ſelbſt an dieſem Tage vor ſeiner für
den Abend geplanten Abreiſe in ſeinem Arbeitszimmer die wich=
tigſten
Eingänge durchzuſehen und ſich dann für eine halbe
Stunde hinzulegen, worauf Friedrich Zubeil auch heute mit un=
beugſamem
Willen beſtanden hatte.
Frau Hildegard aber ſaß inmitten des kleinen Kreiſes, deſſen
unbefangen fröhliches Geplauder ab und zu von mehr oder
minder geübten Händen durch einen Vortrag auf dem Flügel
unterbrochenowurde.
Karla merkte, wie das Auge ihrer jungen Mutter mit einer
faſt ängſtlichen Spannung auf ſie gerichtet war. Sie ſetzte ſich zu
Annemarie, die ſich auf ihre beſondere Bitte bereit gefunden
hatte, dieſer Familienfeier im engſten Kreiſe beizuwohnen.
Ich möchte Dir noch einmal danken, daß Du heute gekom=
men
biſt, fagte ſie mit einer Stimme, aus der eine warme Herz=
lichkeit
ſprach, Du biſt die einzige von allen meinen Freun=
dinnen
, die ich heute um mich haben wollte, und ich weiß, daß es
Dir nicht leicht geworden iſt, mir dieſes Opfer zu bringen.
Annemarie antwortete ihr mit einem ſtillen Lächeln, in dem
eine tiefe Wehmut war. Sie trug nicht ihre Schweſterntracht,
ſondern ein ſchwarzes, bis obenhin geſchloſſenes Kleid, ohne jede
lichtere Spur oder den geringſten Schmuck daran. Aber um ſo
feiner und edler hob ſich das zarte, blaſſe Antlitz mit den Augen,
die früher ſo froh lachen konnten und jetzt ſo ernſt und traurig
geworden waren, von dem dunklen Gewande ab.
Indeſſen ſaßen Kurt Splettſtößer und Arno Morgenroth im
Rauchzimmer. Es war in der letzten Zeit eine gewiſſe Span=
nung
zwiſchen ihnen eingetreten. Arno aber beſaß das glückliche
Temperament, alles Trennende und Widerſtrebende in dem
Augenblick überbrücken zu können, wo ſein Herz guter Dinge war.
Was iſt das für ein großer Tag heute! ſagte er, indem er
dem anderen das brennende Streichholz bot und ſich dann ſelbſt
ſeine Zigarre anzündete.
Zuerſt dieſe eindrucksvolle Abfahrt des Siegfried mit
dem Frühſtück, das alle Kreiſe der Werft eng und einmütig zu=
ſammenſchloß
. Und nun dieſe Hochzeit hier im Schoße der Fa=
milie
, bei der alles ſo ſtilvoll und patriarchaliſch zugeht, daß es
eine wahre Luſt iſt. Freilich, nach Deinem Sinne ſind ſolche Feſt=
lichkeiten
ja weniger.
Ich freue mich des Glückes, das Herrn Macketatz durch dieſe
Verbindung geworden iſt.

Arno nahm einen von den Likören, die auf dem Tiſche ſtan=
den
, und ſagte: Und Fräulein Macketatz hatte ſich überwunden
und war geblieben! Ich hatte es, offen geſtanden, nicht gedacht
und kann Dir gar nicht ſagen, wie glücklich ich darüber bin.
Schließlich ſteckt in alledem ja immer ein kleines Stück Selbſt=
ſucht
.
Manchmal vielleicht ein großes! warf Splettſtößer ein.
Gewiß manchmal auch ein großes, entgegnete Arno.
Und dann: Was ich Dich ſchon immer fragen wollte: Wie gefällt
Dir eigentlich Fräulein Macketatz?
Ich glaube, daß ſie ein ganzer Menſch iſt!
Da leuchtete es hell in Arnos Antlitz auf. Siehſt Du ich
dachte es mir, daß Du das ſagen würdeſt. Du weißt, welch einen
Wert ich von jeher auf Dein Urteil gelegt habe. Du biſt ſoviel
befonnener und ruhiger als ich und wenn Du mir auch in
letzter Zeit manchmal ein wenig ablehnend begegnet biſt und
manches, woran ich meine ganze Seeke gab, kurzerhand abwieſeſt
ich weiß boch, was es bedeutet, Dich zum Freunde zu haben,
und wollte wohl, es würde wieder ein wenig herzlicher und wär=
mer
zwiſchen uns. An mir ſoll es nicht fehlen.
Es war eine unbedingte Offenheit, die er da ſagte. Die
Warmherzigkeit ſeines Empfindens drängte ihm die Worte auf
die Zunge. Nur daß eine ſo impulſive Art nicht ganz nach Kurt
Splettſtößers Sinne war. Aber er kannte Arno ſowohl nach
ſeinen Schwächen wie nach ſeinen vielen guten Seiten hin. So
antwortete er ihm freundlich, ja, nicht ohne eine gewiſſe Wärme.
Da rückte Arno ſeinen Stuhl näher an den des Freundes.
Was würdeſt Du dazu ſagen, wenn ich mich mit Fräulein
Macketatz verloben würde?
Eine Pauſe. Arnos Auge war voller Spannung, zugleich mit
dem Ausdruck eines leiſen Triumphes auf Kurts Züge gerichtet:
die blieben unbeweglich und undurchdringlich.
Du wirſt meinen, es wäre zuviel des Glücks, fuhr Arno. fort, wirſt mich des Uebermuts zeihen oder der
Herausforderung meines Schickſals wie damals. Aber ſieh mal,
ich kenne Fräulein Macketatz jetzt faſt ein halbes Jahr. Wir ſind
faſt täglich zuſammen geweſen, ſind uns nahegetreten; ſie hat
mir manches unverkennbare Zeichen ihrer Gunſt gegeben. Dem
Alten habe ich durch eine Erfindung neue Ehren und Vorteile
gebracht; er wird ſich den Schwiegerſohn am liebſten aus der
Reihe der Fachleute ſuchen.
(Fortſetzung folgt.)

Weiblich

Mce
Fräulein graphie= u.
Schreib maſchinen kenntn,
ſicht Stell. als Anfängerin.
igeb. unt. V 141 a. d.
(*4184
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Angere Verkäuferin
belche einige Jahre in
Butz= u. Modew.= Geſchäf=
itig
war, ſucht Stellung
der ſofort oder 1. März.
ingeb. unk. V 136 a. d.
*4186
beſchäftsſtelle.

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und
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De ſchwere a
Läuferſchweine
kommen am Freitag, der
4. Februar, 9‟/, Uhr,
zum Verkauf.
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Viehhandlung
Artillerieſtr. 9. Tel 3 263.

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Schäferhündin
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Ruthsſtr. 21, part. (*4067

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fettes Schwein
ca. 250 Pfd.,
einige Haſen u. 1 Zucht=
hahn
zu verk. Näheres
Geſchäftsſtelle. (* 4330

gegen ſchweres Schlacht=
ſchwein
abzugeben.
Näheres bei Enſt. Groß
Nachfolger, Spediteur,
Bismarckſtr. 17. (1398

2 Ziegen
1 hochtr.), Prachtexempl.,
mit Futter abzugeben. An=
gebote
unter V 71 an die
Geſchäftsſtelle. (*4090md

Kräftiges
Ruſſenpferd
Rapp=Stute, 8 Jahr alt,
prima zugfeſt, preiswert
zu berkaufen. Pfungſtadt
Rügnerſtr. 27. (*4282md

Aenf
Legehühner enten,
alle a. Legen, Zuchrhähne
Näh. bei Emig, Erbacher=
4256
traße 1

1 junger Zuchthahn
zu vk. Rheinſtr. 101. (*4325

Schöner, jg. Zuchthahn
zu verkaufen. Näheres
Orangerieſtr. 32. (*4323

Deutſch. Schäferhund
Rüde), 14 Woch alt, S. Z.
eingetragen, mit prima
Stammbaum, preiswert
zu verk. Alte Niederſtr. 7,
1. St., links. *3969im

Ein glatth., wwachſ. Hof=
hund
u. kl. Wolfsſpitz zu
verk. Joh. Dehlſchläger,
Nieder=Ramſtadt. *410

Deutſche Schäferhündin
O ſehr treu, wachſam u.
zimmerrein, zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. (*4085

Dtsoh. Sohäterhändin

ſehr ſcharf und wachſam,
(*4060
zu verkaufen.
Eberſtadt, Waldſtr. 11.

Ultdeutſcher

(*4214

Schäferhund
bill. z verk. Näh Gſchftsſt.

1 wachſ. Wolfshund
(dreſſiert), 1 J. alt; zu
verkaufen. Eberſtadt,
Hügelſtraße 34.
*4298

Wolfshund
(Hündin) 11 Jahr alt,
guter Begleiter, dreſſiert
t. wachſam, wegen Platz=
mangel
abzugeb. (*4280
Ludwig Delp, Holzſtr. 1.

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Schloſſernechter)
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4094

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Linſen geſchälte, pfund 2.50
Linſen ungeſchälte, Pfund 3.80
Bohnen . u.braune,pfd. 1.50
Erbſengrinem. Schale,pfd. 2.30
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Maisgrieß weiß, Pfund 3.20
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Schnittbohnen . junge 6.30
Brechbohnen. junge 6.30
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Junge Erbſen
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ausgewählte, feinſchmechende
Miſchungen
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200 gr=Stück 3.90

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gebrannt, reinſchmechend
Pfund Mark 21.

Schade & Füllarg
9
Darmſtadt.
V Filialen in allen Stadtteilen. 77

[ ][  ][ ]

Arbeiter=Geſangverein
41
Hängerkreis

: Gegründet 1880
Darmſtadt Dir.: A. Simmermacher

Honntag, den 6. Februar 1921, nachm
4 Uhr, findet in ſämtlichen Räumen des
Städtiſchen Saalbaues,
Großer

mit allen vo kommenden modernen

Tänzen ſtatt.
Geſangs=Vorträge Humor. Vorträge.
Vorverkauf 2 M. Saalöffnung 3 Uhr.
Vorverkauf im Gewerkſchaftshaus,
Berkehrsburean, Konſum=Berein. Zi=
garrenhaus
Kern und Nover ſowie bei den
Mitgliedern des Vereins.
(1387
Die Feſt=Kommiſſion.

Bildungsausschuß d. organ. Arbeiterschaft
Darmſtadts.

Mittwoch, den 2. Februar, abends 7"/, Uhr
ſpricht im Saale des Gewerkſchaftshauſes

Diirlalhfrrämärfdein

über:

Maſſe u. Führer, Betrach=
tungen
eines Außenſeiters.

Der intereſſante Vortrag darf aufeinen zahlreichen
Beſuch rechnen. Zur Deckung der Unkoſten werden
50 Pfg. Eintrittsgeld erhoben.
(1407
Der Ausſchuß.

Deutſcher Bekleidungsarbeiterverband
Fil. Darmſtadt.

Schneider und Arbeiterinnen
Achkung: der Herrenkonfektionsbranche.

Heute Mittwoch, 2. Febr., abends 6 Uhr,
findet im Gewerkſchaftshaus eine außer=
ordentliche
Verſammlung ſtatt.
Tagesordnung: Stellungnahme zu
den zentralen Verhandlungen. (*4175
Referent: Gauleiter Endres, Frankfurt.

Achtung Liet.

Am Sonntag, den 6. Februar, nachmit=
tags
3 Uhr, findet in der Brauerei Grobe,
Karlſtr., eine Verſammlung ſtatt. (1336
Zweck: Beſchlußfaſſung und Feſtlegung
des Tages der Regimentszuſammenkunft.
Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
Der Ausſchuß. J. A.: Vierheller.

Den titl. Vereinen, Komitees und
Geſellſchaften zur gefl. Kenntnis, daß

ich meine

(*4178

Datt

wieder feſt vermieten kann und bitte
um regen Gebrauch derſelben.

Reſtaurant Chauſſeehaus
Inh.: Karl Canz.

100000 Ballblumen

Günſtig einge=
kaufte
Vorräte
zum größten.
Teile weit unter den heutigen Fabrikpreiſen.
Vereinsartikel u. Feſtausſtattungen allerArt.

von der billigſten Papier= bis zur feinſten
Anſteckblume.

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Gg.Schubkeget geg. d.Hauptpoſt.

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ist Dilliger geworden

und ist heute dank ihrer verblüffenden
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Preis Mk. c, das Stück

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Luunlischer Lsche

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von 7 Uhr ab Bummelkonzert

von 8 Uhr ap Im grossen Saal GROSSER BALI.
im Gartensaal M0 D E-TANZE

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für jedes
Grammo=
pyon
, Muſik=
inſtrumente
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on erwünscht Gesellschaftstoflette.
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D Kein Weinzwang! Kein Einkassieren der Tänze in den Sälen.
Eintritt a 5 Mark einschliesslich Steuer. Herren-Tanzkarte am Eingang,
Bummelkonzert Anfang 7 Uhr. Ball Anfang 8 Uhr.
Das Tischreservieren und Eintrittskarten im Vorverkauf beim Saalbau-
restaurateur
.
Saalbau.
Es ladet höllichst ein G. Schilling, restaurateur,

Deutſche Volkspartei Darmſtadt
Donnerstag, den 3. ds. Mts., abends 8 Uhr,
im großen Saal des Rummelbräu, Rheinſtr. 101
(1427md
außerordentliche

Miigliever=Berfamminng.

Tagesordnung: Vortrag und Ausſprache über

die Pariſer Beſchlüſſe

Nur eingeſchriebene Mitglieder haben Zutritt. Wir bitten
im zahlreiches Erſcheinen.
Der Vorſtand.

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und fein geſchroten), prima Auslandskleie,
prima Haferkleie, prima Melaſſe, prima Gelbe=
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gratis, prima Steckrübenſchnitzel und prima
Geflügelbackfutter.
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abzugeben. (*4266
Näheres, Kahlertſtr. 8,
3. Sr, vorm 1012.

Orpheumls

Mittwoch, 2. Februar:
Jägerblut
Bader Zangerl.....
Xaver Terofal.

Donnerstag, 3. Febr.
Der gr. Heiterkeltserfolg:
Der Herr
Geſchworene
Eine luſt. Simpliziſſi=
musgeſchichte

Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo d
Waal (Rheinſtr.) (1412 I

Dismafen

Deit

nach wie vor
die (1430
Salon=Schrammeln
Hieper & Aechtner

Ein Dauererfolg!

Adon

Danna

11. Wanderung

Sonntag, 6. Februar.
Perſonalausweis mit Bild
mitnehmen.
Näh. bei Bergmann und
im Klublokal. (1389

Hef. Landestheater
Mittwoch, 2. Februar.
95. Mietvorſtellung.
B 20.
Sondermiete Serie XIV"
Zum 1. Male wiederholt:
Die Strohwitwe.
Gewöh l. Dpernpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende g. 10 Uhr.
Borverkauf and. Tages=
kaſſe
im Landestheater nur
Wochentags von 10-1 Uhr.

Donnerstag, 3 Februar.
96. Mietvorſtellung.
E18, e8.
Sondermiete Ser. XVII‟.
Die Fahrt ins Blaue
(La belte Arenture).
Große Schanſpielpreiſe.
Anfang 7 Uhr

Tinnd Boleyil

Nur noch 2 Tage

Hauptrollen:
Henny Porten
Emil Jannings

der gewaltigste Weltfllm d. Ufa
in 6 Akten.
Des großen Zuspraches wegen
noch einige Tage prolongiert

Residenz-Theater

Toni Tomps I. Teil
Bur Liarden
Berradaunt

Fortsetzungsfilm und Abenteurer-
Roman in 5 Akten.

Tonf Tomps Louis Ralph
II. Teil ab Samstag, 4. Februar

Ain 10r us Toaus

Tragödie in 4 Akten
mit Harry Walden in der Hauptrolle

Oentral-Theater

D Hente vorletzter Tag
die sensationellen Aufnahmen der

Original-Stierkämpfe
in Spanien.
Geschildert in 2 Akten.
Gaukelspiel des Glücks
Nord. Drama in 5 Akten-
Sfnnesrausch
Gesellschaftsroman in 5 Akten.
Der Mann seiner Tochter
Lustspiel in 3 Akten. (*4341

oſe
rſtkl. Fanzinſtitut

Nieder=Ramſtädterſtr. 64
früher Straßburg i. Elſ.
Mitte Februar beginnt, ein Tanzkurſus
für Anfänger. In demſelben werden die
gewöhnlichen u. modernen Tänze gelehrt.
Privatſtunden jederzeit. (79454ime

Heute Mittwoch

(1429

KaffeeBismarck

12. Sonderkonzert

unter Kapellmeiſter
F. A. Klepſch

Richard Wagner=Abend

Wiederum kommen Tonſtüche zu Ge=
hör
, die an den beiden vorherigen
Richard Wagner=Abenden den all=
ſeitigen
Beifall gefunden haben.

Rienzi Lohengrin Tann=
häuſer
Siegfried Meiſter=
ſinger
Parfifal.
Anfang pünktlich 8 Uhr,
Programme liegen aus.

Drei Bauernſchinken
zu verkaufen. Näheree
Geſchäftsſtelle. (*4115

Reparaturen an Abten=
mapp
., Schulranz., Ruchſ. u. dal-
Barkhausſtr. 17, II. /*4096

Sie haben nunmehr wieder Gelegenheit,
die monatlich erſcheinenden Neuaufnahmen ohne
Kaufzwang in meiner
Frammopnon-SpeLtaladreltang
an Hand der Muſterplatten mit weißem Etikette‟
anzuhören, und ſehe ich Ihrem geſch. Beſuche
gerne entgegen.
Gleichzeitig bringe ich mein reichhaltiges
Lager in Grammophonen in jeder Preis=
lage
u. Grammophonplatten in empfehlende
(1413
Erinnerung.

Ludwig=

Georg KarP, ſtraße 20
Fernſprecher 506.

[ ][  ][ ]

ſummer 32.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 2. Februar 1921.

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Der Wert der Maxk im Auslande.
Für 100 Mark wurden gezahlt am 1. Fébruar in Zürich: 9,40
ſndem Kvieg 125,40) Franken, in Amſterdam: 4,45 (59,30) Gul=
nn
Kopenhagen: 825 (88,80) Kronen, in Stockholm: 715
) Kronen, in Wien: 1086,50 (117,80) Kronen, in Prag: 128,75
0 Kronen, in London am 31. Jan.: 8,78 (97,80) Schilling, in
=York 1,50 (B3,80) Dollar, in Paris: 22½ (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 1. Febr

FI Me Vie Geld Brief Geld Brief 7477 448 40 Pg 7270 032 30 Je027.10/ 217.10 2239.3 2290 2301 24921 2501, 424. 425. 4 81 449½1 954: 95 . 1051.40/1 1053,6)1 824. 10 825.9 21714 2173 25c 240), M143,80 Mu46 20 14621 Mr2s1. 3c

Mie
Geld Brief

TMe
Geld! Prier

Norwegen. V1093.30/101 101313.70 1216.30
Schweben 1328,601831.4/1 468 gl1 4611g
Helſingfors
1217.20 217.8d
New=York, 59,69 69.81/7.05 67.20

Wien (altes
D.=Oeſt. abz 16,831g/16 891416.73 16.77

alph

Von den Produktenmärkten.
Berlin, 1. Febr. Im Zuſammenhang mit der ſtarben Preis=
trung
am Debiſenmarkte beſtand am Produktenmarkt beſon=
ür
Futtererbſen und Ackerbohnen, rege Nachfrage, wobei die Käu=
den
bisherigen wiedrigſten Preiſen die Ware an ſich zu bringen
ma, doch mußten ſie vielfach mehr anlegen. Für Mais verhielten ſich
geber ſehr zurückhaltend, und die Forderungen waren weſentlich
m. Für die übrigen Artikel hat ſich nichts von Bedeutung geändert.
Die Lederinduſtrie auf der Frankfurter Früh=
Ah smeſſe. Zur Frankfurter Frühjahrsmeſſe (10. bis 16. April)
Aea ſich bis heute mehrere hundert namhafte Schuhwarenfabri=
uen
gemeldet. Auch die Anmeldung der Lederwaren und
ſeartikel iſt wiederum ganz beträchtlich geſtiegen. Das Haus
ſmach, der eigens für dieſe Induſtrie geſchaffene Zweckbau, iſt be=
hich
erweitert worden. Dennoch wird leider nur ein Teil der über=
uhlreichen
neuen Intereſſenten Aufnahme finden können, weil der
kübare Raum bereits heute um mehr als 80 Prozent überlegt iſt.
ſit frankfurter Meſſe bot ſchon bisher die weitaus beſte und größte
uicht über die hochentwickelte Induſtrie Offenbachs.
tBreslau, 1. Febr. In Breslau findet vom 5. bis 8. April
rum eine Frühjahrsmefſe, und vom 2. bis 5. Juni ein
ſhinenmarkt, verbunden mit techniſcher Meſſe, ſtatt.
4 andelsverkehr zwiſchen Deutſchland und Polen hat bisher unte=
Nangel feſter, beide Teile verpflichtender Vereinbarungen zu lei=
ſhabt
. Wenn, wie vielleicht zu hoffen iſt, die eingeleiteten deutſch=
uhen
Verhandlungen über die Regelung der im deutſch=polmiſchen
lätuaftsverkehr noch ungelöſten Fragen zu einer baldigen Einſgung
ün wird auch die Breslauer Meſſe in dieſem Jahre eine beſon=
weideutung
erhalten. Der Hunger in Polen nach deutſchen Waren
aerordentlich ſtark, und es iſt anzunehwen, daß Polen nach Ab=
9uder deutſch=polniſchen Verträge große Einkäufe in Deutſchland
tumen wird.

* Die Armaturen=Induſtrie auf der Leipziger
Meſſe. Nach dem Vorbild der Werkzeugmaſchinen=Induſtrie wird nun=
mehr
auch die Induſtrie für Armaturen, Gasverwertung und Badeöfen
von der nächſten Frühjahrsmeſſe ab ihre Meßausſtellung als eine
Brancheausſtellung veranſtalten. Seitens des Geſamtverbandes
der deutſchen Armaturen=Induſtrie iſt die Doppelhalle 12/13 auf dem
ſtädtiſchen Ausſtellungsgelände im Rahmen der Techniſchen= und Bau=
meſſe
bereits für die diesjährige Frühjahrsmeſſe für ſeine Mitglieds=
firmen
belegt worden. Die Ausſtellung wwird beſonders für die zu erhof=
fende
Wiederaufnahme der Bautütigkeit viel Intereſſantes und mancher=
lei
Neues bringen. Im bunten Wechſel ſind die Firmen in den Aus=
ſtellungskabinen
der Halle undergebracht und werden dort alle Arten von
Armatunen für Gas, Waſſer und Dampf, ſowie Apparate zur Heißwaſſer=
verſorgung
, Badeöſen, Bodegarnituren und alle Arten von Apparaten
für Gasverwertung vom kleinſten Gaskocher bis zum größten Gasback=
oſen
und zu den größten Gasherden für Hotelküchen uſw. zur Ausſtellung
bringen.
* Reichsverband des Lack= und Farbenfaches. Der
Lack= und Farbenhandel Deutſchlands, bisher vertveten durch die zum
Teil ſeit Jahrzehnten beſtehenden Landesverbände für Süd= Weſt= Nord=
weſt
= und Oſtldeutſchlond (Berlin), hat ſich nummehr zum Reichsverband
des Lack= und Farbenſaches zuſammengeſchloſſen mit dem Zweck, ſeine
Intereſſen gegenüſber Behörden, Induſtrie= und Verbraucherorganiſa=
tiomen
einheitlich zu wahren, der Zerſplitterung auf dieſem Gebiete ein
Ende zu machen und der allgemoinen Förderung der Fachinteveſſen zu
dienen. Bei dem Ineinanderf ießen von Induſtrie= und Handelsinter=
eſſen
gerade im Lack= und Farbenfach ſollen jedoch auch die Indereſſen
derjenigen Firmen vertreten werden, die neben ihrem Haudelsbetrieb
fabrikatoriſch tätig ſind. Als Mitglieder weden nur Verbände aufge=
nommen
, die ihrerſeits nach gemeinſchaftlichen Nichtlinien Bezirls= und
Ortsgruppen errichten, ſo daß eine das geſamte Fach umfaſſende Orga=
niſation
entſteht, die auch Außenhandels= und Einfuhr=Angelegenheiten,
das Genoſſenſchaftsweſen uſſv. behandeln und beſonders auch die ſo=
wichtige
Frage der Selbſtzverſorgungsbewegung des Handwerks hinſicht=
lich
ihrer Wirkungen auf den Fackhandel klären ſoll. Die Geſchäftsſtelle
beſindet ſich in Berlin W. 35, Potsdamer Straße 111.
* Die Zellſtoffabrik Waldhof beruft auf den 10. Febr.
eine außerordentliche Generalverſammlung ein, die über die
Erhöhung des Stimmrechts der im Februar 1920 geſchuffenen
8 Millionen Mark Vorzugsaktien von 5 auf 10 Stinmen, ferner über
die Neuausgabe von 30 Millionen Mk, 6proz, einfach ſtimmberech=
tigter
Vorzugsaktien Litera B beſchließen ſoll. Dieſe Vorzugsattien
haben kumulativen, aber auf 6 Prozent Dividende beſchränkten Anſpruch
Die Aktionäre erhalten auf ſie kein Bezugsrecht. Die neuen Werte ſind
ſeitens der Geſellſchaft ab 1. Januar 1926 zur Nückzahlung mit 115 Pro=
zent
kündbar und erhalten im Falle einer Liqufdation der Geſellſchaft
eine vorzugsweiſe Befriedigung vor den übrigen Aktien in Höhe von
115 Prozent ihres Nennwertes. Die Ausggbebedingungen ſoll die Ge=
neralverſammlung
beſchließen. Das Garundkapital der Geſellſchaft be=
ſteht
alsdann aus 32 Millionen Mk. Stammaktien, 8 Millionen Mk.
Vorzugsaktien Litera 4, 30 Millionen Mk. Vorzugsaktien Litera B. zu=
ſammen
alſo 70 Millionen Mk. Aktien.
* Freie Durchfuhrſendungen durch das Saar=
gebiet
. Gemäß eines Erlaſſes des Reicksverkehrsminiſters vom 10.

inkfurter Kursbericht 1. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Fealchurs.= 31. 1. 1. 2. Richsanleihe. . . .. 77,50 77,50 68. 67,50 zn. 65. 64,50 66,50 67. u. V. Schatzanweif. 80,50 80. AVI.1X. 72,30 7020 urä mienanleihe ... 85.,30 85,50 Aeuß. Konſols ... 68,60 67,75 58. 57. 56. 55,60 41. Anl. unk. 1935 73,40 73,80 v. 1907.. 64,10 Atern-Anl. . . . . .. 84 75 34,70 ......." 66. öſſen unk. 1924.. ..
....." 74,75 74,75 62,50 .. 54, 53,25 jclrttemberger ... 82,60 82,10 Ausländiſche. 1Blgar. Tabak 1902. 275.50 W Briech. Monopol .. 330, Oeſt. Staatsre.itev au ab 1918.... . . .. 21,75 21,75 Oeſt. Schatzanwe). F.. 1914..... . . . . . 75. A9ſt. Goldrente. . . . . 46,10 46,75 einheitl Nen e. 24,25 ym. am. Nente v. 03 130. 135,80 Goldrente v. 12 120,75 123,50
99,75 am. konv. 97. v. 05 . Admin. v. 1903 83,50 (Bagdad) er.! 142. 155, II 124,50 134. v. 1911,Bollanl. 80,25 83,75 blng. Staatsr. v. 14 21,50 Goldrente. . 49,25 119. Staatsr. v. 10 22,25 Kronenrente. 19,75 20

Mefann
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
425 Mexik Goldv. 04, ſtfr.
395
konſ inner.. .
4½7
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. 1..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. ..
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb
B% Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
820 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
439
v. 1883.
4½% Anatolier I.......
3% Salon Conſt Jonction
8% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee .. . . . . .
......
½%
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1918....
8½%0
v 1903....
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf. Hyp. Bk. 1920
8½%

48 Fikf H. Krd.=Ver 1921
4%o Mein, Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
4% Rhein.
verl.
8½%0
425 Südd Bk. Münch. 1906
47 Heſ.Ldhyp. Bk Pfdbr.
8½½ Heſſ. Ldhh. Bk Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . . 237,
Darmſtädter Bank. . . .. .

N.1 1. 2. 424. 468, 618. 680, 403. 410- 450, 850, 365, j 70. 72. 49,90 132. 141, 108. 115. 419,75 450, 415. 86,50 99.
29. 87.50 27,50 101. 101, 89. 8) 97,40 27,50 97,10 97,75 102,75 103, 1923 97,30 ge, 83. 83, 103,50 100. 100,10 88. 88,25 98,8 98,70 180, 180

Bofäflfn Faff
Deutſche Bank .......
Dt. Effekt.= u. Wechſelvt. 168,
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank.
Metallbank ..."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt. ... 67,50
51,50 Rhein. Kred.=Bank. . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ... . . . . . . . . ..
Buderus ......"

Dt. Luxemburger.
G Iſenk. Bergw..
Harpener Bergb..
Eſchweiler Bergw...
Kaliwerke Aſchersleben . . 370.
Weſteregeln..
Laurah’tte ....
Lothringer Hütte . ... ..
Mannesmann Röhren.
Phönix........
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf .. . . . . . . . . . .
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan ....
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .......
Nordd. Lloyd.
Südd. E.=B.=Geſ..
Schantung E.=B.
Baltimore.
104, Kanada...
Lombarden. ...
Oeſt.=Ung Staatsbahn .,
Induſtrie=Aktien.
Zement Hedelberg. . .. ..

31. 1. 1. 2. 298. 300, 170 1. 151,75 152,50 241. 241. 218. 219. 305,50 312,50 198. 200, S5. 175. 170. 59% 592, 333, 34. 852, 348. 476,50 479,75 410, 570, 596. 323, 836. 588,50 609, 1 583. 605. 275, 280, 295, 301, 540, 548, 468, 481. 188, 189,50 188. 189. 103,50 32. 30. 450, 480, 680, 815. 320, 530, 544,50 t. 850, 858,75

Holzverkohlung .....
Werke Albert (Chem.).
Allg. Elektr.=Geſ...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gasmotoren Deutz... . . .
Vogtländiſche Maſchinen.

Darmſtädter Werte.
Gebrüder Lutz ...."
Helvetia Konſervenfabrik. 240,

Dezember 1920 iſt die Verordnung über Sicherheitshinterlegungen bei
Durchfuhrſendungen durch das Saargebiet aufgehoben worden. Um je=
doch
Verſchiebungen von ausfuhrverbotenen Sendungen in das Ausland
künftig zu verhüten, ſind die Eiſeonbahn=Dienſtſtellen angelvieſen wor=
den
, die Vorſchriften des 8 73 der Eiſenbahn=Verkehrsordnung ſtreng zu
beachten und insbeſondene uachträgliche Verfügungen der Verſender,
aufgelieferte Güter unterwvegs anzuhalten oder für ſie einen auderen
Beſtimmungsort anzugeben, nur dann zu berückſichtigen, wenn bei aus=
fuhrverbotenen
Gütern, die durch das dem franzöſiſchen Zollſyſtem au=
gehörige
Saargebiet zu befördern ſind, die erforderlichen Ausfuhrbewil=
ligungen
beigebrackt ſind. Die Zollgebühren, die bisher für Sendungen
durch das Saargebiet, gleichſalls für Statiſtik, Stempol, Bleie und der=
gleichen
erhoben wurden, ſind mit Wirkung vom 20. November 1920
weggefallen.
* Die polniſche Valutakataſtrophe. Der neue Finanz=
miniſter
Steezkoſvski hatte dieſer Tage eine lange Konferenz mit den
jüdiſchen Soimabgeordneten, und hat mit ihnen namentlich die kataſtro=
bhale
Valutafrage beraten. Der gleiche Gegenſtand ſpiolte die Haupt=
rolle
bei der Beratung mit Vertrelern polniſcher Banken,
bei der der Miniſter ausführte: Mit künſtlichen Mitteln könne die vol=
niſche
Valuta nicht gehellt werden; der Hauptgrund des gewaltigen
Sinkens der polniſchen Mark ſei das ſtetige Hinausſchleudern gewalti=
ger
Beträge polniſcher Papiervaluta auf ausländiſche Märkte von ſeiten
derjenigen, die am Diskreditieren der polniſchen Währung intereſſiert
ſeien‟. Er empfiehlt den polniſchen Banken Vorſicht im Kreditgeben
und beim Lombardieren von Werten. Die Regierung werde ihrerſeits
äußerſte Vorſicht bei der Konzeſſionierung neuer Aktiengeſellſchaften
walten laſſen.
r. Schwierigkeiten in der polniſchen Holzaus=
fuhr
. Deutſche Indereſſenten haben größere Mengen Schnittho.z aus
den früher preußiſchen Gebieten Polens abzutransportieren. Der Ab=
transvort
iſt nun dadurch außerordentlich erſchwert, daß die polniſche
Regierung ſich nicht entſchließt, die Netze=Schiffahrt wieder zu eröffnen.
Die Schleuſen ſind von Bromberg abwärts reparaturbedürftig, die Netze
ſelbſt iſt verſandet. Die polniſchen Holzinduſtriellen beabſichtigen,
nunmehr in katggoriſcher Form an die Regierung das Verlangen zu
richten, daß die Netze von ihren Hinderniſſen bis zum Frühjahr befreit
wird, da andernfalls die meiſten Sägewerke, die auf die Ausfuhr ihrer
Tiſchlerhölzer nach Deutſchland angewieſen ſind, zum Stilſtand kommen.
Nachdem künlich die Warſchnuer Regierung den Unterſtaatsſeknetär
Wachowjak nach Deutſchland abgeondnet hat und dieſer mit dem Aus=
wärtigen
Amt in Verhandlung getreten iſt, ſollte Deutſchland mit allem
Nachdruck fordern, daß die Netze=Schiffahrt freigegeben wird, und es
ſollte dieſe Forderung die Vorausſetzung zu allen weiteren wirtſcharft=
lichen
Verhandlungen bilden. Bei der Waggonnot, in der ſich Polen
befindet, iſt es nämlich ausgeſchloſſen, die Schnittholzmengen, die für
die Ausfuhr beſtimmt und teilweiſe von deutſchen Holzhändlern bereits
bevorſchußt ſind, mit der Bahn fortzuſchaffen.
* Die HamburgAmerika= Linie will eine öſterreichiſche
Neederei errichten. Zu dieſem Zweck ſchweben bereits Verhandlungen
mit der öſterreichiſchen Kreditanſtalt und mit der Harrimangruppe.
* Die Preiſe für Baumwollgewebe ſind ſeitens der
ſchwvediſchen Fabrikanten um 20 bis 25 Prozent herabgeſetzt worden.
Pech en e ealier erfresn
2. Februar.
Induſtrie=Aktien (Fortſ.)/ 31. 1. 1. 2. Mitgeteilt von der Bank für Handel und
Induſtrie, Darmſtadt.
Griesheim Elektron. . . . . . 407, 412,
Die bereits geſtern zum Durchbruch ge=
Höchſter Farbwerke. . . . . . 427, 425,
855. 660 ) kommene feſte Tendenz am Debiſenmarkt
630 64o konnte heute weitere Fortſchritte machen,
3ou,50 308,e5 ſo daß auch auf den Aktienmärkten größ=
Bergmann=Werke. ..!.:! 350, 363,50 tenteils Kursbeſſerungen zu verzeichnen
waren. Wexikaniſche Renten waren bis
Felten & Guilleaume . . .
Lahmeher: . ......:ff 221, 230, 40 Prozent gebeſſert. Am Montanmarkt
Licht & Kraft. .. ...... / 258, 265, 1 gewannen Phönix 25 Prozent, Laurahütte
Nhein Elektr Werke.. . . / 198. 210 12 Prozent, Mannesmann und Deutſch=
Schuckert . . . . . . . . . . . . . . 243, 249, 1 Luxemburger zirka 5 Prozent. Chemiſche
Werte zogen gut an. Am Einheitsmarkt
Siemens & Halske ... . . 820,
waren vorwiegend Kursbeſſerungen feſtzu=
Feinmechanik (Fetter) ... 500, 525,
ſtellen. Im Freiverkehr waren Deutſche

Gummi=Berlin=Frankfurt!
Petroleum bis 2075 geſteigert. Junge und
30,
Gummipeter. . . . . . . . . . . /471,ex 477, alte Hanſa=Lloyd gewannen zirka 5 Pro=
Heddernheimer Kupfer.. 320, 330,
zent. Für Mansfelder Kuxe beſtand zu
Lederwerke Spicharz. . . . 227, 229,
erhöhten Kurſen lebhaftes Kaufintereſſe,
Lüdenſcheid Metall . .... 449, 450, Heimiſche Renten waren niedriger.
Adlerwerke Kletzer. .... . 269, 277.
Frankfurter Abendbörſe vom 1. Februar.
Badenia (Weinheim).. . 291.
w. Auf Grund der feſten Deviſenkurſe
Breuer, & Co. Vorzüge. 304, 800,
Daimler Motoren. . .../ 274,50 282, 1 zeigte auch die Abendbörſe eine feſte Hal=
Eßlinger Maſchinen. . ../ 316. 3.0 tung und in verſchiedenen Papieren machte
240, die eingetretene Befeſtigung an der Mit=
Karlsruher Maſchinen. / 349,50 350, tagsbörſe weitere Fortſchritte. Als ſpä=
ter
der Dollarburs nach unten neigte, tra=


Lux’ſche Induſtrie ......
300 I ten Schwankungen in wesikaniſchen An=
Oelfabrik Ver, Dt. .... / B19,50 335, 1 leihen ein. Sproz. Goldmexikaner bewegten
Zellſtoff Waldhof. . . . . . / 476,75 474,50 1 ſich zwiſchen 675 und 668. Auch Hproz.
Buckerfabr. Waghäuſel 398,30 400, Silbermexikaner neigten zur Abſchwächung.
Frankenthal: 401 400 Deutſche Petroleum 2060 bis 2040. Mans=
felder
Kuxe wurden 4975 genannt. Das
Na.hfr. Angeb. Geſchäft in Montanpapieren blieb ruhig
Dampfkeſſel Nodberg .../ 884 33. 1 und die Geſamthaltung unterlag einigen
Gebrüder Roeder. . . . . . . 280, 285, Schwanbungen. Gut behauptet hoben ſich
27 276 1 Gelſenkirchen und Deutſch=Luxemburg, auch
245. Mannesmann
Motorenfabrik Darmſtadt/ 188. 190,
* Die Berliner Börſewar geſtern
Venuleth & Ellenberger 305. 310.

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us den Amtsverkündigungen des Kreis=
umts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
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handtaſche
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Anmeldung ſchulpſlichtiger Kinder zur Auf=
nahme
in die Stastſchulen.
Alle Kinder, die bis zum 31. März d8. J8. ein=
chließlich
das 6. Tebensjahr zurückgelegt haben, ſind,
ſoweit ſie nicht in Privatſchulen eintreten, ausnahms=
los
zur Aufnahme in die Staotſchulen anzumeiden.
Bei der Anmeldung iſt Nachweis über das Alter
der Kinder (Familienſtammbuch) und der Impfſchein
oder eine Beſcheinigung über die Befreiung von der
Impfung vorzulegen.
Auf Wunſch der Eltern oder deren Steilvertreter
können ausnahmsweife auch geiſtig und leiblich reife
Kinder in die Schule aufgenommen werden, die erſt
bis zum 30. September d8. J3. das 6. Lebensjahr
vollenden. Die Aufnahme jüngerer Kinder iſt
unzuläſſig.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen:
Dienstag, den 8. Februgr ds. Js., vormittags von
8!, Uhr bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis
4 Uhr, und zwar:
f. d. Stadiknabenſch. I im Schulh. am Bailonplatz,



Stadtmädchenſch. I,
II,

III,

Bezirksſchule IV
Jägertorſchule

II in der Müllerſtr.,
III
Ludwigshöhſtr.,
Rundeturmſtr,
Emilſtr.,
Beſſungerſtr.,
Lagerhausſtr.,
Alexanderſtr.
(Eingang Mühlſtr.).
Die Aufnahme der Kinder findet nach der unten
abgedruckten Bezirkseinteilung ſtatt.
Darmſtadt, den 28. Januar 1921
(st1275
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Bezirkseinteilung für die Stadtlnaben= und
Stadtmädche ſchulen.
Bezirk I
(Stadtknabenſchule I und Stadtmädchenſchule I)
umfaßt den Stadtteil zwiſchen der Heinrichſtraße,
Eſchollbrückerſtraße und Holzhof=Allee einerſeits und
der Rheinſtraße, Wilhelminen= und Zeughausſtraße,
Theaterplatz, Am Schloßgraben, Schirngaſſe, Große
Ochſengaſſe, Rundeturmſtraße, Mühlſtraße, Erbacher=
ſtraße
andererſeits..
Von den Grenzſtraßen gehören zu dem Bezirk
die Rhein=, Wilhelminen= und Zeughausſtraße.
Bezivk II
(Stadtknabenſchule II und Stadtmädchenſchule III
umfaßt den nördlichen Stadtteil, begrenzt von der
Frankfurter=, Wilhelminen= Zeugshaus=, Hochſchul=,
Lqu eſchläger= und Kranichſteinerſtraße, einſchließlich
der Grenzſtraßen Frankfurterſtraße und der betreffen=
den
Strecke der Wilhelminenſtraße.
Bezirk III
Stadiknabenſchule III und Stadtmädchenſchule III)
umfaßt den Stadtteil zwiſchen der Heinrich=, Eſcholi=
brücke
ſtraße und der Holzhof Allee, einſch jeßlich der
Heinrichſtraße und der beiden anderen Grenzſtraßen
(beiderſeitig).
Bezirk IV
(Bezirksſchule IV in der L gerhausſtraße)
umfaßt den nordweſtlichen Stadtteil, begrenzt von
der Frankfurter=, Wilhelminen= und Rheinſtraße weſt=
lich
der Wilhelminenſtraße, oine die Grenzſtraßen.
Bezirk V
(Jägertorſchule)
umfaßt den Stadtteil zwiſchen Theaterplatz, Hoch=
ſchul
, Lauteſchläger= und Kranichſteinerſtraße einer=
ſeits
und Erbacher=, Mühl= und Rundeturmſtraße und
Große Ochſengaſſe, Schirngaſſe und Am chloßgra=
ben
andererſeits einſchließlich dieſer Grenzſtraßen mit
Ausnahms der Strecke der lſtraße ſüdlich der
Rundeturmſtraße und derjenigen der Heinheimer=
ſtraße
nörlich der Lauteſchlägerſtraße.

Bekanntmachung.
Samstag, den 5. Februar 1921, vorm. 11 Uhr,
ſoll die im Grundbuche auf den Namen Ewald, Fried=
rich
Witwe, Minna geb. Jakobi, eingetragene Lie=
genſchaft
:
Flur 19, Nr. 150, 2279 qm Acker im Straßengarten,
in unſerem Geſchäftszimmer, Waldſtr. Nr. 19, zwecks
Aufhebung der Erbengemeinſchaft verſteigert werden.
Die Verſteigerung wird auch dann genehmigt
werden, wenn ein der Schätzung entſprechendes Ge=
bot
nicht eingelegt iſt und anderweite rechtliche Hin=
derniſſe
nicht entgegenſtehen.
Darmſtadt, den 17. Januar 1921.
(788a
Ortsgericht Darmſtadt 2.

(n unſer Handelsregiſter, Abteilung B, wurde heute
(1390
2 bei der Firma:
Ferd. Adolf Pertſch, Conventionsbüro, Geſellſchaft
mit beſchräukter Haftung
in Darmſtadt eingetragen:
Dem Kaufmann Ludwig Pflaum in Darmſtadt
und dem Kaufmann Friedrich Karl Bertaloth in
Darmſtadt iſt Geſamtprokura erteilt, derart, daß jeder
dieſer beiden nur gemeinſam mit einem anderen Pro=
kuriſt
n zeichnungsberechtigt iſt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Buchprüfungsbeamter
kür die Buchprüfungsſtelle beidemunterzeichneten Amt
geſucht. Verlangt wird gute Allgemeinbildung, ge=
ſchultes
kaufmänniſches Urteil und insbeſondere lang=
jährige
erfolgreiche Tätigkeit als Buchhalter, wenn
mnöglich in größeren Betrieben. Erwünſcht auch
Kenntniſſe im Steuerrecht. Eintritt kann ſofort er=
folgen
. Angebote mit ausführlichem Lebenslauf und
beglaubigten Zeugnisabſchriften unter Angabe der
Gehaltsanſprüche zu richten an
(1391
Landesſinanzamt Darmſtadt
Abteilung für Beſitz= und Verkehrsſteuern.

50 Ries Konzeptpapier
Norm.4 b od. anderes gutesSchreibpapier, beſchnitten
7 Groß gute Bleiſtifte
3 Groß gute Tintenſtifte
und 1 Ztr. Packpapier
ſollen vergeben werden, Lieferbar ſpäteſtens Mitte
März. Angebote mit Proben ſind bis 15. Febr.
zu ſenden an die
Gendarmerieverwaltung in Darmſtadt
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Konkursverfahren
Das Konkursverfahren
über das Vermögen des
Karl Rüſterer, Reſtau=
rateur
auf dem Truppen=
übungsplatz
b. Darmſtadt,
wird nach erfoigter Abhal=
tung
des Schlußtermins
hierdurch aufgehoben. (14
Darmſtadt, 26. Jan. 1921.
Heſſ. Amtsgericht. II
Bekanntmachung.
Inunſer Handelsregiſter
wurde heute in Abt. A, III;
Nr. k6, bei der FirmaPeter
Kaher in Nieder=Namſtadt
eingetragen:
(14:0
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, 26. Jan 1921.
Heſſ. Amtsgericht II.

Bekanutmachung.
Inunſer Handelsregiſter
wurde heute in Abt. A, III,
Nr. 197 bei der Firma
Angnſt Ei3 zu Ober= Ram=
ſtadt
eingetragen: ( 421
Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, 26 Jan. 1921.
Heſſ. Amtsgericht 1I.

Vergebung
von Pappel=Nutzholzſtämmen.
Mittwoch den 9. Febr. d. J., mittags 12 Uhr,
vergibt die Geieinde Goddelau 15 Stück 1. Klaſie
Schwarzpappeiſtämme mit zuſ. 37,07 Kubikmeter
ohne Rinde gemeſſen) in Submiſſion. Die Ange=
bote
beliebe man nuf der Bürgermeiſterei abzugeben
daſelbſt können auch die Bedingungen eingeſehen
werden
(1423
Goddelau, den 31. Januar 1921.
Heſſ. Zürgermeifterei Goddelau.
Hartung.

Berſteigerung.
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wird im Güterbahnhof Darmſtadt Hbf.

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