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Nr. 27
greell!
Fahre hinausgeſchoben iſt, ſondern nebenher muß eine Einigung
Die Reparationsfrage.
Der deutſche Standpunkt.
D.N. V. Die Schwierigkeit des
Reparations=
broblems an ſich hat bei der Betrachtung in der
Oeffentlich=
keit ſchon Anlaß zu allen möglichen mehr oder weniger ſchiefen
Darſtellungen gegeben. Dazu kommt, daß ſich in der
ausländi=
ſchen Preſſe aus politiſchen Gründen allerlei Sonderbeſtrebungen
bemerkbar machen, die je nach den Ländern und den Intereſ=
Fentengruppen in dieſen Ländern die Reparationsfrage auf
be=
ſtimte Gleiſe geſchoben wiſſen wollen. Es iſt deshalb nötig,
daß bei dem Widerſtreit der Meinungen der deutſche
Stand=
punktklar, deutlich und unverhüllt zum Ausdruck gebracht wird.
Dieſer deutſche Standpunkt betont vor allem, daß wir nach
wie vor ein dringendes Intereſſe daran haben, die Geſamtſumme
der Reparationskoſten kennen zu lernen. Wir haben ein Recht
darauf, dieſe Summe nach dem Vertrag von Verſailles bis zum
1. Mai 1921 zu wiſſen. Wenn wir einſtweilen davon abſehen,
ſchon jetzt auf die Feſtſetzung der Geſamtſumme zu dringen, ſo
nur deshalb, weil wir die techniſchen Schwierigkeiten bei der
Geſamtfeſtſetzung unſerer Schuld anerkennen, denn wir gehen
davon aus, daß wir nicht das zahlen können, was unſere Gegner
verlangen, ſondern daß wir nur das wieder gut zu machen
brauchen, was tatſächlich an Schaden angerichtet worden iſt.
Zum anderen wiſſen wir aber auch ſehr wohl, welche
pſhcholo=
giſchen Umſtände jetzt noch der Feſtſetzung der Geſamtſumme
ent=
gegenſtehen. Es iſt uns von franzöſiſcher Seite wiederholt zum
Ausdruck gebracht worden, daß das franzöſiſche Volk eine
Summe, die wir zahlen müſſen und können, nicht ertragen könne,
weil ſie zu niedrig wäre. Wir haben uns deshalb zu der
Feſt=
etzung der Annuitäten, das heißt der Jahreszahlungen,
ent=
ſchloſſen, wenn eine Verſtändigung über die Teilleiſtungen
inner=
halb der nächſten fünf Jahre möglich iſt. Das bedeutet nun aber
ſricht etwa, daß jetzt die Feſtſetzung der Geſamtſumme auf fünf
über die Geſamtſumme erzielt werden.
Dieſes Verlangen hat Botſchafter Laurent bei der
Beſpre=
chung mit dem deutſchen Außenminiſter auch als durchaus
berech=
tigt anerkannt. Wir müſſen weiter verlangen, daß jetzt zuerſt nicht
über die Feſtſetzung der Annuitäten, ſondern über die Methode
der Sachleiſtung und ihre Bewertung verhandelt wird, ſowie über
die Vorausſetzungen, unter denen wir allein Teilleiſtungen
irtstoci) machen können. Die Summe von 3 Milliarden Goldmark zu
zahlen, iſt uns unmöglich. Verſteifen ſich die Alliierten darauf,
o braucht gar nicht weiter diskutiert zu werden, denn es iſt eine
wöllige Unmöglichkeit, in jedem Jahre eine ſolche Summe aus
dins herausquetſchen zu wollen.. Wir müſſen auch weiter darauf
eſtehen, daß nicht die jetzige Miniſterkonferenz in Paris bindende
Beſchlüſſe faßt, ſondern wir erwarten eine Fortführung der
Sach=
verſtändigen=Verhandlungen und wir haben endlich ein Recht,
die Genfer Konferenz zu verlangen, bei der wir als
gleichberech=
tigte Teilnehmer mitverhandeln können.
Die Löſung des Reparationsproblems.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Der Temps ſagt in ſeinem
heutigen Leitartikel, er wolle die Methode, die man
einſchla=
gen wolle, wie folgt formlieren: 1. Die
Reparations=
lommiſſion ſolle in kürzeſter Friſt einen vorläufigen
Abſchätzungsplan über die deutſche Schuld ausarbeiten,
der offiziös den alliierten Regierungen mitgeteilt werde, wenn
ſie es wünſchen. 2. Die Reparationskommiſſion werde
Deutſch=
land nicht die Möglichkeit geben, bis ins Unendliche über
Kleinig=
leiten zu ſtreiten, ſondern ihm die Möglichkeit geben, ſich offen
auszuſprechen und ſeinerſeits in Bälde Bemerkungen zu
formu=
lieren. Zwiſchen der Zeit, die Deutſchland habe, um
Bemer=
lungen zu machen, und dem 1. Mai, an welchem Tage die
end=
gültige Feſtſetzung der deutſchen Schuld erfolgen muß, werde ſich
die Reparationskommiſſion mit den alliierten Regierungen
aus=
einanderſetzen, um ein Zahlungsſyſtem, wie es der Vertrag von
Verſailles vorfehe, aufzuſtellen. Das könne man nicht, ohne die
Frage der Sicherheiten und der Zwangsmaßnahmen ins Auge
zu faſſen, über die die Alliierten gehört werden müßten. 3.
Könn=
ten die alliierten Regierungen ſich inzwiſchen untereinander
ver=
ſtändigen und ſchon nach Schluß der jetzigen Konferenz den
Be=
trag feſtſetzen, den Deutſchland in den erſten drei Jahren
zahlen ſolle.
In der Liberté wird heute bei der Beſprechung des
Re=
parationsproblems geſagt, es ſei nicht unmöglich, daß
man erkennen würde, den alliierten Vertretern fehle es an der
nötigen Zeit, um zu einem definitiven Einverſtändnis zu
ge=
langen. Vielleicht werde man vorziehen, eher die Löſung
eines ſo ſchwierigen Problems um einige Wochen zu
ver=
zögern, als zu Improviſierungen zu ſchreiten. Inzwiſchen
werde man auch vielleicht noch genauer über die Lage in
Deutſch=
land unterrichtet, und der Reparationskommiſſion wäre
Gelegen=
heit gegeben, ihre Arbeiten fortzuſetzen.
200 Milliarden Wiedergutmachung.
T.U. Paris, 27. Jan. Doumergue erklärte in der
heu=
ligen Vormittagsſitzung der Staatsmänner, daß die
Geſamtent=
ſchädigungsſumme, die Deutſchland zu bezahlen haben werde,
mit 200 Milliarden feſtgeſetzt wurde, von denen 112
Mil=
liarden auf Frankreich entfallen. Zur Bezahlung dieſer Summe
werde Deutſchland 30 Jahre Zeit gelaſſen. Wenn es ſich aber
erweiſen ſollte, daß dieſe Friſt zu kurz ſei, ſo werde man den
Zeitraum verlängern. In Boulogne ſur Mer ſprach man von
42 Jahren. Demnach werden die Jahresraten der Zahlungen
Deutſchlands 12 Milliarden betragen, d. i. eine Milliarde
monat=
läch. Um dies zu ermöglichen, hätte Deutſchland nach dem
Bei=
wiel eines einfachen Bürgers, deſſen Schulden größer ſind als
ſeine Einnahmen, zu verfahren und es müßte daher einen Teil
ſeines Beſitzes verpfänden, wie z. B. Eiſenbahnen und
Berg=
ſerke. Doumerque erinnerte an die vielen Toten, die Frankreich
zu beklagen hat, und die verwüſteten Provinzen. Es brauche
Eeine ei eche elahen eie ete
läſcher, wenn ein Land bankrott wird, das den Krieg
be=
gonnen hat.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Ueber die heutige
Vormittags=
ſitzung der Konferen; berichtet die Havasagentur ferner, die
Sitzung ſei vollkommen ausgeſüllt worden mit dem Expoſé des
Finanzminiſters Doumer über die
Reparations=
rage. Der Miniſter habe beſonders hervorgehoben und auf
Die Bedeutung der Summe hingewieſen, die Deutſchland Frank=
Freitag, den 28. Januar
reich ſchulde für die Wiedergutmachung der Schäden, die es
verurſacht habe. Er habe gezeigt, daß das diesjährige Budget
mehr als 16 Milliarden Franes an Ausgaben enthalte für den
Wiederaufbau und für die Zahlung von Penſionen an Witwen
und Kriegsverletzte. Dieſe Summe müſſe Deutſchland
zurück=
erſtatten, wenn man das Gleichgewicht des Budgets wieder
her=
ſtellen wolle. Finanzminiſter Doumer habe nur die Tatſachen
angeführt, ohne von den praktiſchen Mitteln zu ſprechen, die
er=
griffen werden müſſen, damit Deutſchland bezahle. Ueber dieſe
Seite des Problems werde Miniſter Loucheur ſprechen. Der
Miniſter werde der Konferenz noch einige weitere Dokumente
übermitteln, ſo daß die Diskuſſion des Problems morgen
vor=
mittag fortgeſetzt werden könne.
Die poſtaliſche Schraube ohne Ende.
S. Man ſchreibt uns: Als am 6. Mai des vergangenen
Jahres die neuen Poſtgebühren in Kraft traten und das
Publikum ſeinem gepreßten Herzen gegenüber dieſer ſtarken
Ver=
kehrsbelaſtung in ziemlich deutlicher Weiſe Luft machte, hat das
Reichspoſtminiſterium Oel in die hochgehenden Wogen der
all=
gemeinen Erbitterung gegoſſen, indem es verſicherte, daß dieſe
enorme Erhöhung zur Herabminderung des Defizits in der Poſt
unbedingt notwendig ſei, und daß das Publikum nunmehr für
lange Zeit von neuen „Reformen” verſchont bleiben werde. Man
hatte ſchon damals allen Grund, dieſe Erklärung des
Reichspoſt=
miniſteriums mit großer Skepſis aufzunehmen; denn die
ſtän=
digen Erhöhungen der Eiſenbahntarife zeigten nur zu deutlich,
daß alle Verſuche, auf dem bisher beſchrittenen Wege eine
Sa=
nierung der troſtloſen Verhältniſſe herbeizuführen, ein Schlag
ins Waſſer waren, und es war vohl vorauszuſehen, daß die
Poſt dem Beiſpiel der Eiſenbahn eines ſchönen Tages wieder
folgen würde. Und nach noch nicht neun Monaten iſt es ſchon
eingetroffen. Die ganzen Kalkulationen des
Reichspoſtminiſte=
riums ſind, was man ſchon von vornherein vorausſagen konnte,
über den Haufen geworfen: denn das Defizit, das im
vergange=
nen Jahre 2,9 Milliarden betrug und durch die damalige
Poſt=
gebührenerhöhung auf 1 Milliarde verringert werden ſollte,
iſt im Gegenteil um 700 Millionen — eine recht nette, runde
Summe — angeſchwollen, und alle Ausſicht beſteht, daß wir in
kurzer Zeit auch bei der Poſt eine Milliardendefizitſchuld haben
werden, die bezüglich der Höhe der von Frankreich im Jahre
1870 gezahlten Kriegsentſchädigung entſpricht.
Der Beweis iſt jedenfalls geliefert, daß der Weg der
Porto=
erhöhungen aus der Defizitwirtſchaft nicht heraus,
ſon=
dern immer noch weiter in ſie hinein führt. Vor neun
Monaten hat Herr Giesberts erklärt, daß durch die neuen
Ge=
bührenerhöhungen die Fehlbeträge bei der Poſt auf 1 Milliarde
verringert würden; jetzt erklärt das Reichspoſtminiſterium, daß
die nun wieder bevorſtehende Portoerhöhung, bei der der
ge=
wöhönliche Brief 60 Pfg., der Doppelbrief 1,20 Mark koſten ſoll,
das für 1921 zu erwartende Defizit von 3½ Milliarden auf
2 Milliarden herabſetzen könnte. Denkt man ſich dies Spiel noch
einige Jahre fortgeſetzt, ſo wird man in Deutſchland im Jahre
1925 vielleicht einen gewöhnlichen Brief mit 2 Mark frankieren
müſſen, und der künftige Reichspoſtminiſter wird dann erklären,
daß dieſe Erhöhung unbedingt notwendig ſei, um das Defizit
bei der Poſt auf 6 Milliarden zu verringern. Man könnte den
Faden noch weiter ſpinnen, aber — Sapzenti sat!
Es kann den verantwortlichen Stellen in Eiſenbahn und
Poſt von der Oeffentlichkeit nicht oft genug wiederholt werden,
daß ihre Idee, durch ſtändige Gebühren= und Tariferhöhungen
der Defizitwirtſchaft ein Ende zu machen, eine Siſyphusarbeit
iſt, die nur mit einem Fiasko auf der ganzen Linie enden kann.
Denn die Mehreinnahmen, die durch eine Erhöhung der
Porto=
gebühren an ſich erzielt werden, können um deswillen keine
tat=
ſächliche Verringerung bringen, weil die Zahl derer, die dieſe
hohen Koſten zu tragen imſtande ſind, ſich entſprechend
vermin=
dert und Tauſende und Millionen von Briefen und Poſtpaketen
eben nicht mehr verſandt werden. Die Ausfälle, die auf
dieſe Weiſe entſtehen, können auch durch die erhöhten
Portogebühren nicht wettgemacht werden.‟ Es iſt
und bleibt ein Widerſinn, wenn ſich das Reichspoſtminiſterium
in die Idee verrannt hat, daß durch die Poſt der finanziellen
Mißwirtſchaft, die durch den Krieg eingeriſſen iſt, ein Ende
ge=
macht werden kann. Der Gedanke, Millionen von Mark auf die
Schultern der Allgemeinheit abzuwälzen und dieſes Verfahren
ad infinitum fortzuſetzen, iſt der wirtſchaftlich kurzſichtigſte, den
eine Reichsbehörde im Augenblick faſſen kann. Das iſt nämlich
das Syſtem, bei dem der Verkehr ſich ſchließlich, wie der
Reichs=
finanzminiſter Dr. Wirth einmal geſagt hat, ſelbſt auffreſſen muß.
Unſere Verkehrsverhältniſſe waren in den letzten Jahren
geradezu elend. Andererſeits aber iſt es doch keine Frage, daß
die ſtändige Steigerung des Verkehrs heute die erſte
Grund=
bedingung für einen Wiederaufbau unſerer geſamten Wirtſchaft
iſt. Das Streben der einzelnen Reſſorts, ihre Defizite
auszu=
gleichen, iſt, vom bureaukratiſchen Standpunkt aus geſehen,
viel=
leicht verſtändlich. Aber von einer großen kaufmänniſchen Linie
verrät es nichts. Denn die Milliarden, die vielleicht durch eine
nieue ſtarke Erhöhung der Poſtgebühren in einer Verringerung
des Defizits der Poſtverwaltung ſich ausdrücken, ſind dem Reich
unterdeſſen auf der anderen Seite längſt verloren gegangen, weil
Tauſende von Geſchäften nicht abgeſchloſſen worden ſind, die
ſonſt abgeſchloſſen worden wären. Ob die Poſt unter den
heu=
tigen Verhältniſſen eine Milliarde miehr oder weniger Schulden
hat, iſt gleichgültig. Jetzt, in den erſten Jahren nach dem
Kriege, handelt es ſich darum, dem deutſchen Handel und dem
deutſchen Verkehr von Staats wegen, alle Tore zu öffnen, die
er braucht, um wieder an die friſche Luft zu gelangen. Mit
die=
ſem Syſtem werden wir weiter kommen, als wie mit dem der
ſtändigen Einſchnürung unſeres Verkehrs. Jeder denkende
Menſch in Deutſchland ſieht heute ein, daß die Methode der
ſtän=
digen Portoerhöhungen ins Uferloſe führt, ganz abgeſehen
da=
von, daß ſie den Verkehr erdroſſelt.
* Berlin, 25. Jan. In einer Unterredung, die der
Reichs=
poſtminiſter einem Mitarbeiter des Achtuhrabendblattes
ge=
währte, erklärte er, daß er geneigt ſei, im Brief= und
Druckſachen=
verſand eine Zwiſchenſtufe zuzulaſſen, bezw. eine
Koſten=
verringerung bei den vorgeſchlagenen Gebührenſätzen. So könnte
beiſpielsweife bei Briefen hon 20 bis 80 Gramm eine Gebühr
von 80 Pfg. zwiſchen die Sätze von 60 Pfg. und 1,20 Mark
ein=
geſchoben werden. Im Intereſſe der Oeffenttichkeit, vor allem
aber des deutſchen Handels, habe er vorgeſchlagen, die auf 20 und
40 Pfg. feſtgeſetzten Gebühren für Druckſachen auf 15 bezw. 20
Pfennig herabzuſetzen. Die Fernſprechgebühren müßten, ſo
1921
führte der Miniſter aus, demnächſt wiederum erhöht werden, weil
die Erhaltung des Telephonverkehrs im ganzen Reiche
unge=
heure Koſten beanſpruche.
Erhöhung der Leiſtungen der
Angeſtellten=
verſicherung.
Npt. Während die geſetzlichen Leiſtungen in der
Inva=
lidenverſicherung bereits erhöht worden ſind, ſo
insbe=
ſondere in letzter Zeit durch das Geſetz vom 26. Dezember 1920,
durch das die Rentenempfänger weitere Beihilfen erhalten, iſt
eine Erhöhung der Leiſtungen in der
Angeſtell=
tenverſicherung noch nicht eingetreten.
Das Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt für
Ange=
ſtellte erkennt ſehr wohl an, daß die durch die außerordentliche
Geldentwertung und die geſteigerten Koſten für die
Lebenshal=
tung ausgelöſten Beſtrebungen der an der
Angeſtelltenverſiche=
rung beteiligten Kreiſe auf Erhöhung auch dieſer Leiſtungen
durchaus berechtigt ſind, und es hat ſich daher veranlaßt geſehen,
in eine Prüfung darüber einzutreten, in welchem Umfange und
in welcher Weiſe dieſem berechtigten Verlangen ſtattgegeben
werden kann, ohne einerſeits die verſicherten Angeſtellten und
ihre Arbeitgeber mit übermäßigen Beitragsleiſtungen zu
be=
laſten und andererſeits die verſicherungstechniſche Deckung, der
Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung zu gefährden.
Das Ergebnis dieſer Prüfung iſt in dem von dem
Direk=
torium den zuſtändigen Stellen vorgelegten, übrigens auch den
beteiligten Verbänden zugänglich gemachten Entwurf zur
Ab=
änderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte enthalten.
Hiernach ſind u. a. folgende weſentliche
Verbeſſerum=
gen der Leiſtungen in der
Angeſtelltenverſiche=
rung vorgeſehen:
1. Die Bemeſſung des Ruhegeldes und der Hinterbliebenenrenten
ſoll ein für alle Gehaltsklaſſen gleicher Grundbetrag zugrunde geſegt
und dieſem Betrage für jeden entrichteten Monatsbeitrag ein nach der
Höhe der Beiträge verſchieden hoher Steigerungsſatz hinzugerechnet
werden. Für das Ruhegeld ſieht der Entwurf als Grundbetrag den
Betrag von jährlich 360 Mark vor. Entſprechend der Erhöhung der
Ruhegeldbezüge erhöhen ſich auch die Witwen= und Waiſenrenten.
2. Für die Wgäſenbezüge ſieht der Entwurf neben der ſich aus den
neuen Sätzen für die Ruhegelder ergebenden Aufbeſſerung eine weitere
bedeutende Erhöhung inſofern vor, als künftig als Halbwaiſenrente
anſtatt eines Fünftels der Witwenrente zwei Fünftel und als
Doppel=
waiſenrente anſtatt eines Drittels zwei Drittel der Witwenrente gewährt
werden ſollen.
3. Ferner iſt eine erhebliche Exhöhung der für Heilverfahrenszwecke
benötigten Mittel vorgeſehen.
4. Eine weitere Verbeſſerung fchlägt der Entwurf für ſveibliche
Verſicherte vor. Nach den geltenden Beſtimmungen wind weiblichem
Ver=
ſicherten beim Eintritt der Berufsunſähigkeit nach dem Ablauf von 60
Beitragsmonaten und vor Vollendung von 120 Beitragsmonaten ein
Ruhegeld gewährt, deſſen Höhe nach den erſten 60 Beitragsmonaten
be=
pechnet wird. Auch für dieſes Ruhegeld ſoll ein Grundbetrag von 360
Mark zugrunde gelegt werden. Außerdem ſollem die Steigerungsſätze
nicht nur der erſten 60 Beitragsmonate, ſondern ſämtlicher Beiträge in
Anſatz kommen, die bis zum Eintritt der Berufsunfähigkeit entrichtet
wworden ſind. Durch dieſe Regelung wird gleichzeitig einer von den
Angeſtelltenverbänden aufgeſtellten Fonderung entſprochen, und es
er=
fahren die den weiblichen Verſicherten zugewendeten Sonderleiſtungen
eine erhebliche Erweiterung und Erhöhung.
5. Vom Inkraftveten des Geſetzes ab ſollen auch den bereits
Bezugs=
berechtigten die Grundbeträge als Zuſchuß zu den für ſie feſtgeſetzten
Ruhegeldern und Hinterbliebenenbezügen gewährt werden.
6. Der Anſpruch auf Erſtattung von Beiträgen für den Fall, daß
der Verſicherungsfall eintritt, ohne daß ein Anſpruch auf Leiſtungen
geltend gemacht werden kann — 8 398 des Verſicherungsgeſetzes für
An=
geſtellte — ſoll auch den Eltern und Großeltern gewährt werden.
Die Pariſer Konferenz.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Havas meldet, daß in der
Ent=
waffnungsfrage geſtern ernſtliche Fortſchritte
gemacht worden ſeien. Die militäriſchen Sachverſtändigen hätten
während der beiden Beratungen unter dem Vorſitz des
Mar=
ſchalls Foch eine Liſte der Verletzungen des Verſailler Vertrages
durch Deutſchland feſtgeſtellt. Für jede der nicht ausgeführten
Beſtimmungen hätten ſie die Friſt feſtgeſetzt, die nötig ſei, um
ihre Durchführung zu erzielen. Es liege aller Anlaß zu der
An=
nahme vor, daß die Konferenz als letzte Inſtanz dieſen Bericht
annehmen werde. In jedem Falle müßten jedoch die
interalli=
ierten Kontrollkommiſſionen in Tätigleit bleiben, um über die
Ausführung der deutſchen Reparation zu wachen. Heute
mor=
gen wird die Konferenz das Problem der Reparationen in
An=
griff nehmen.
* Paris, 26. Jan. Ueber die heute nachmittag
ſtattge=
habte Konferenz iſt folgendes Communigué ausgegeben
worden: Die Konferenz hat um 4 Uhr begonnen und eine kurze
Sitzung abgehalten. Sie beſchäftigte ſich mit der rechtlichen
An=
erkennung der baltiſchen Staaten und der Staaten im Kaukaſus.
Es wurde beſchloſſen, ſchon jetzt rechtlich anzuerkennen Eſtland
und Lettland. Die rechtliche Anerkennung Litauens iſt
ſym=
pathiſch aufgenommen worden, aber jede Entſcheidung müſſe
auf=
geſchoben werden bis zur endgültigen Regelung von Wilna, mit
der der Völkerbund betraut worden ſei. Die Konferenz erklärte
formell, der Anerkennung Georgiens günftig gegenüber zu ſtehen,
wenn ſeitens dieſes Staates ein formelles Erſuchen geſtellt wird.
Der Pariſer Vertreter Georgiens in Paris wird ſofort in dieſem?
Sinne beſchieden werden. Die nächſte Sitzung der Konferenz
findet morgen vormittag um ½12 Uhr ſtatt. Sie wird
Ent=
ſcheidungen treffen über den Bericht der militäriſchen,
mari=
timen und Luftſachverſtändigen.
Oberſchleſien.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) Die de utſchen
Bevoll=
mächtigten in Oppeln und die Vertreter der polniſchen
Regierung bei der interalliierten Kommiſſion haben eine
Ueber=
einkunft dahingehend getroffen, daß den im polniſchen Staat
wohnenden deutſchſtämmigen Oberſchleſiern bei der
Ab=
ſtimmungsvorbereitung und bei der Reiſe zur Abſtimmung ſelbſt
ſeitens der polniſchen Behörden keinerlei Hinderniſſe in den
Weg gelegt werden dürfen. Ebenſo iſt eine Kurierverbindung
zwiſchen dem deutſchen Plebiſzitkommiſſariat und den deutſchen
Abſtimmungsorganiſationen in Polen ſichergeſtellt.
Deutſcher=
ſeits iſt zugeſichert worden, daß, wie bisher, auch die in
Deutſch=
land wohnenden Stimmberechtigten polniſchen Stammes in der
Ausbbung ihres Stimmrechts nicht beſchräukt werden. Ebenſo iſt
der Verkehr mit dem polniſchen Plebiſzitkommiſſariat unter den
gleichen Bedingungen wie in Polen zugeſagt.
Kattowitz, 26. Jan.
Wolff.) In der Zeit vom 25.
Ja=
nuar, 4 Uhr nachmittags, bis 26. Januar, 8 Uhr vormittags,
urmſtävter Zugdiari, „Terag, veni Zc. „anuar TFZT.
Rummer Z2
ſind aus denr Einwohnermeldeamt der Polizeidirektion
Katto=
bitz etwa 500 bis 600 Anträge auf Ausſtellung von
Aufenthalts=
beſcheinigungen zu Abſtimmungszwecken ſpurlos verſchwunden.
(s wird dringend erſucht, daß alle Anträge auf
Aufenthalts=
eſcheinigungen ſofort erneuert werden, damit keine Verzögerung
in der Erlangung der Beſcheinigungen entſteht.
Ueberfall auf zwei Deutſch=Amerikaner
in Eberbach.,
* In Eberbach bei Heidelberg wurden zwei
Deutſch=
amerikaner, die ſich ſeinerzeit geweigert hatten, gegen
Deutſchland Kriegsdienſte zu leiſten, und die in gefahrvoller
Weiſe nach Deutſchland entkommen waren, von fünf bisher
un=
bekannten Mäniern, die in einem Auto anfuhren,
überfal=
len, als ſie am Bahnhof Gäſte zu einer Hochzeit abholen wollten.
Es gelang einigen beherzten Männern, auf das Auko der fünf
Uinbekannten zu ſpringen und drei von ihnen feſtzunehmen. Der
Wagen war von Speyer gekommen unter Führung von zwei
der amerikaniſchen Beſatzungsbehörde
unter=
ſtellten Beamten, bei denen ſich noch einige gedungene
Helfershelfer befanden.
Auf eine Anfrage in der Mittwoch=Sitzung des badiſchen
Landtags wegen des Vorfalles in Eberbach antwortete
Mi=
niſter Remmele:
Was ſich am Samstag in Eberbach abgeſpielt hat, zeigt die ganze
Ohnmacht Deutſchllands und was das Ausland dem deutſchen Volke
bietentdarf, ohne Ausſicht zu haben, dafür Genugtnung zu bekommen.
In Eberbach hielten ſich ſeit einiger Zeit ein Amerikaner und ſein
Be=
gleiter auf, die ſich geweigert hatten, gegen Deutſchland in den Krieg zu
ziehen. Sie wurden in Amerita zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt,
lonnten aber entfliehen und ſind ſeit Oktober vorigen Jahres in
Deutſch=
land. Die Eltern der baiden ſind Deutſche. Beide haben den Antrag
auf Naturaliſierung geſtellt, und dieſem Antrag wurde entſprochen. Am
Samstag traf ein Auto mit Amerikanern aus dem beſetzten Gebiet ein,
die Helſershelfer aus Otterſtadt in der Pfalz bei ſich hatten. Sie
hat=
ten den Auſtrag, die beiden Deutſeh=Amepikaner nach dem beſetzten
Ge=
biet zu bringen. Der eine Deutſch=Amerikaner wurde gegen 6 Uhr
iwerfallen, als er zum Bahnhof fuhr und auf ein Auto geſtiegen war,
Es wurde ihm eine geladene Piſtoſe vor die Bruſt gehalten. Als er
ſich bückte, giug der abgefeuerte Schuß fehl und verſpundete ſeinen
Be=
gleiter. Die Täter wurden von den Zivilperſoven feſtgehalten. Als
die Bevölkerung den wahren Sachverhalt erfuhr konnten die
Gendar=
ien die Feſtgenommenen nur mit Mühe vor Mißhandlungen ſchützen.
Die Täter waren Amerikauer und gur ausgerüſtet; ſie hatten Waffen
und Handſchellen. Es war dies aber ein Ueberfall auf deutſchem Boden,
ohne daß nach Behörde und Geſetz gefragt wurde. Die
Staatsanwalt=
ſchaft hat ſich mit der Angelegenheit befaßt. Das Staatsminiſterium
ſwrd mit dem Ausſpärtigen Amt in Verbindung treten. Weiter können
Pir in dieſer Sache im Augenblick nichts tun. Der Vorfall iſt beſonders
zu verurteilen, weil ſich Deutſche dazu hergegeben haben, um ein ſolches
Schandwert durchzuführen. Von der Sicherheitspolizet iſt alles getan
Borden. In Baden wird alles im Rahmen der allgemeinen Ordnung
urchgeführt, ſo daß man beruhigt ſein kann. Es handeit ſich nach den
Verſchriften der Entente um eine rein zivile Handlung. Die Namen
der Helfershelfer ſind: Chauffeur Hildenbrand aus Mechtersheim, Guſtav
„Notf Steiger aus Sheyer in der Pfalz, Gottlieb Keim aus Widdern
n Württeüberg und Auguſt Hermann Bach aus Otterſtadt.
— Heidelbera, 26. Jan. Die Vernehmung der
Ver=
hafteten ergab, daß es ſich um die amerikaniſchen Detektive
Karl Neyf=Maryland und Franz Zimmer=Denver, ſowie um
fol=
gende „Deutſchen” handelt: Chauffeur Ph. Hildenbrand=
Mech=
kersheim, Guſtav Adolf Steiger=Speyer, Gottlieb Keim=Widdern
(Württ.) und Auguſt Hermann Bach=Otterſtadt. Die Namen
ſol=
ehen Geſindels gilt es ſich im deutſchen Vaterlande zu merken.
Von amtlicher Seite wird zu dem Vorfall noch mitgeteilt:
Die beiden nach Eberbach geflüchteten Deutſch=Amerikaner, die
von amerikaniſchen Kriminaliſten verhaftet werden ſollten, heißen
Bergdoll und Steeher und entſtammen ſehr reichen und
ange=
ſehenen aierikaniſchen Familien. Von den verhafteten
Ameri=
lauern iſt der eine Polizeidetektiv, der andere Sergeant. Sie
geben au, daß ſie mit dem Zuge bis Speher gefahren ſeien und
ſich dort ein Auto gemietet hätten, mit dem ſie nach Eberbach
ſuhken, um die beiden Deutſch=Amerikaner zu verhaften. Einen
hirekten Auftrag, die Leute zu verhaften, hatten ſie nicht gehabt,
ſondern lediglich nach ihnen zu fahnden. Obwohl der Detektiv
augibt, daß ihm perſönlich aus der Verhaftung kein Vorteil
er=
ſpgchſen wäre, iſt anzunehmen, daß er auf eigene Fauſt Leute
ins beſetzte Gebiet bringen wollte, um ſich eine Prämie zu
ver=
dienen.
Vom ſtändigen Ausſchuß für
Beamten=
angelegenheiten.
, Berlin, 27. Jan. Der Reichstag hat unter dem
16. Dezember 1920 einen ſtändigen Ausſchuß von 21
Mitgliedern für Beamtenangelegenheiten
ein=
geſetzt, der insbeſondere die Aufgabe hat, in dauernder
Verbin=
dung mit der Reichsregierung und den Vertretern der Beamten
die Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und ihre
Be=
deutung für die Beamtenſchaft fortlaufend zu verfolgen und
not=
wendige Maßnahien unverzüglich zu veranlaſſen. Dieſer
Aus=
ſchuß hielt am 26. Januar ſeine erſte Sitzung ab. Im Verlaufe
einer langen Geſchäftsordnungsdebatte über die Kompetenzen
des Ausſchuſſes erhoben die Redner der verſchiedenen Fraktionen
Tagegen Einſpruch, daß Per Beamtenausſchuß nicht mit der
letz=
ten Regelung der Teuerungszulagen beſaßt worden iſt, bevor das
Abkommen mit den großen Organiſationen vereinbart wurde,
Der Ausſchuß nahm einſtimmig eine Entſchließung im
ent=
ſprechendem Sinne au. Das endgültige Ortsklaſſenverzeichnis
ſird dem Reichstag alsbald zur Genehmigung vorgelegt werden,
* Das Reichspoſtminiſterium wendet ſich mit folgender
Aus=
laſſung gegen den Gebrauch des „Halloh”=Rufeß am
Tele=
phon: Manche Fernſprechteilnehmer pflegen, wenn man ſie
auruft, bei der Meldung nicht gleich mit ihrem vollen Namen
hervorzutreten, ſondern zunächſt nur ihr Anit und ihre
Anſchluß=
ſiummer zu nennen. Der Anruſende weiß dann nicht minder
ge=
nau, ob er mit dem richtigen Teilnehmer ſpricht, oder ob er dem
Anit eine faiſche Nummer genannt, ober das Amt ihn unrichtig
verbunden hat. Nun iſt es, je länger je mehr, unter den
Teil=
nehmiern jedoch eine Uebung geworden, wenn ſie angerufen
wer=
deu, mit einem „Hakloh” zu antworten. Früher hat man in
Deutſchland dieſe Meldeſorm nicht gekannt. Sie iſt nämlich vor
Jahr und Tag in Amerika aufgekommen. Als der Deutſche ſie
ann dort kennen lernte, imponierte ſie ihm augenſcheinlich, denn
er ſühlte ſich bewegen, ſie ſchleunigſt auch in der Heimat
einzu=
ſihrent. Hier hat ſie dann guch weiter raſche Verbreitung
gefun=
ten. Jeder, der von der Maſſe der übrigen Teilnehmer etwas
tet ſeitdem, wenn er angerufen wird, mit
abſtechen mill, an
„Halloh‟. Denn etwas anderes ſteckt hinter dieſem Verfahren
uicht. In Wirklichkeit läuft es lediglich auf Zeitverſchwendung
ufende, wenn man ſich ihm gegenüber mit
naus, weil der
zunächſt nichts anfangen kann, vielmehr
„Halloh” meldet
erſt wieder fragen muß, mrit wem er denn die Ehre habe,
verbun=
den zu ſein. Da Zeit Geld koſtet, iſt den großen
Telephongeſell=
haften in den Vereinigten Staaten, die dort den
Fernſprech=
strieb in den Händen haben, der „Halloh”=Ruf ſchon lange zun
Aergernis geworben, ſo daß ſie ſich für eine Ausmerzung des
„Halloh” energiſch ins Zeug gelegt haben. In ben amerikaniſchen
Telephonbüchern befindet ſich deshalb der ausdrückli he Hinweis,
daß bei Veantworiung der Anrufe der eigene Name oder der
Name der eigenen Firma zu nennen ſei, ſoweit der Teilnehmer
ſticht unter Umſtänden die Nennung der Anſchlußnammer beliebt.
Wir miöchten auch den deutſchen Teilnehmein die Befolgung
des=
felben Rezeptes warm empfehlen, wveil bei dem Umfang, den der
„Halloh”=Ruf in Deutſchland angenommen hat, jedes
entbehr=
liche Wort, um das bie Geſpräche gekürzt werden, den Betrieb
Italien und Deutſchland.
O.N.B. Berlin, 26. Jan. Der ſoeben hier eingetroffene
italieniſche Botſchafter Frasegti äußerte ſich über die Politik
der Wiedererneuerung der Intereſſengemeinſchaft unter den
ver=
ſchiedenen Nationen. Er ſagte u. a., daß nur durch das Mittel
aufrichtigen Zuſammenwirkens unter den einzelnen Ländern die
Möglichkeit geboten ſei, die ſchwere Kriſis, in der Europa ſich
be=
inde, zu überwinden. Ganz Europa ſei ein großer
Krankheits=
herd. Es könne nur geſunden durch eine ſolche Kur, wie ſie die
Aufnahme fruchtbringender Arbeit darſtelle. Zu dieſem Zweck
müßten alle Völker und Individuen ihre Bauſteine zur
Errich=
tung dieſes gemeinſamen Baues beitragen. Unter allen Völkern
Europas, die in feindlicher Weiſe gegeneinander gekämpft haben,
ſind ganz beſonders zwei Nationen zu engſter Zuſammenarbeit
beſtimmt: Italien und Deutſchland. Was mich
per=
ſönlich betrifft, ſo will ich mein Möglichſtes aufbieten, um in
jeder Richtung die Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden
Ländern zu ermöglichen, da ich der feſten Ueberzeugung bin,
daß durch die Wiederherſtellung der gegenſeitigen
Handels=
beziehungen dazu beigetragen wird, auch die geiſtige Verbindung
zu unſerem Land in fruchtbringender Weiſe wiederherzuſtellen.
Das deutſche Eigentum in Italien.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) In einem Telegramm einer
Berliner Abendzeitung aus Rom wird die Konfiszierung des
5000 Lire überſteigenden deutſchen Eigentums in
Ita=
lien als eine vollzogene Tatſache behandelt. Wie wir von
zu=
ſtändiger Stelle erfahren, trifft dies nicht zu, vielmehr gehen die
Verhandlungen, die über die Freigabe des deutſchen Eigentums
mit der italieniſchen Regierung geführt werden, weiter. Auch
die Benzerkung in dem erwähnten Telegramm, als ob erſt jetzt
nach der Ernennung Bülows zum Handelsbeirat der deutſchen
Botſchaft in Rom die Stelle geſchaffen ſei, welche ſich mit der
Frage des deutſchen Eigentums befaſſe, iſt nicht richtig.
Nach=
dem etwa ein Jahr lang der Botſchaft eine aus deutſchen
Kauf=
leuten und Induſtriellen beſtehende Kommiſſion zugeteilt war,
welche über dieſe Angelegenheit mit den italieniſchen zuſtändigen
Kreiſen verhandelte, wurde bereits vor mehreren Monaten in der
Perſon eines bekannten Württemberger Induſtriellen der
Bot=
ſchaft ein Handelsbeirat attachiert, der ſich ſpeziell mit der
Rege=
lung der Frage des deutſchen Eigentums befaßt hat.
TU. 11=Bootkapitän Künig. Die telegrnphiſche Nachricht von dem
rer der „Deutſchland”, iſt als Leiter der Nautiſchen Abteilung des
Nord=
deurſchen Lloyd in Bremen tätig. Wie auf Anfrage in Bremen erklärt
wurde, befinder ſich Kapftän König, der überhaupt nicht mehr zun See
fährt, gegenwärtig zur Erholung in Brockendorf in Schleſien,
Kleine politiſche Nachrichten. Im Ausſchuß des Reichstages für
die Kriegsbeſchädigtenfrage wurde zur Verbeſſerung der
Ren=
tenbezüge ein gemeinſamer Antrag der Parteien vorbeveitet, wonach
die Reichsregierung unverzüglich Schritte unternehmen ſoll, die
Teue=
rungszulage wit Wirkung vom 1. Januar um 10 Prozent zu erhöhen
und die Stufen des einkommenſteuerpflichtigen Einkommens um je 2000
Mark zu erhöhen. — Laut Berliner Tageblatt ſollte am Donnerstag
im Neichsfuſtizminiſterium eine Beſprechung der Oberreſchsanwaltſchaft
ſtattfinden, in der die bevorſtehenden Verhandlungen in London über
das Verfahren gegen die wegen Kriegsverbrechen
Angeklagten erörtert werden ſollen. Die Abreiſe des Vertreters
der Oberreichsanwaltſchaft nach London wird Ende dieſer Woche
ſtatt=
ſinden. — Im braunſchweigiſchen Landtag erklärten bei
Beratung des Etats des Staatsminiſteriums die Führer ſämtlicher
bür=
gerlichen Fraktionen, daß ihre Parteifreunde der rein ſozigliſtiſchen
Re=
gierung in Braunſchweig kein Vertrauen mehr entgegenbringen und
daher den Etat ablehnten. Von der Haltung der drei Kommuniſten im
Landtag wird es abhängen, ob eine Kabinettskriſe in Braunſchweig
eintreten wird. — Das Endergebnis der Arabſtimmung in der
So=
zialdemokratiſchen Partei der Schweiz lautet: 25 324
ja, 8723 nein, alſo ein Mehr von 16 801 gegen den Beitritt zur dritten
Internationale. — Politſten meldet aus Riga: In Apptſchka, unweit
der lettiſchen Grenze, iſt unter den bplſchewiſtiſchen
Sol=
daten eine Meuterei ausgebrochen. Mehrere Kommiſſare
wurden getötet. Die Meuterei wurde wit harter Hand unterdrückt.
Ge=
rüchte beſagen, daß an anderer Stelle infolge des Mangels an
Lebens=
mitteln und Klsſdern unter den röten Truppen Unruhen ausgebrochen
ſind. Die Erregung der Landbevölterung wegen der beſtändigen
zivangsweiſen Requiſitionen des Heeres wächſt täglich. — Nach einer
Neutermeldung aus Waſhington ſind die Verhandlungen
zwi=
ſchen dem japaniſchen Botſchafter in den
Vereinig=
ten Staaten und dem amerikaniſchen Botſchafter in
Japan bezüglich der kaliforniſchen Niederlaſſungen und der Feſtſetzung
der Rechte der japaniſchen Bürger in den Vereinigten Staaten zu einem
erfolgreichen Abſchluß gebracht worden. Die von beiden Botſchaftern
erzielten Ergebniſſe bedürfen noch der Zuſtimmung der beiderſeitigen
Regierungen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Januar.
Hochſchulperſonalien. Ernannt wurden der ordentliche Profeſſor
Dr. Wilhelm Schlink aus Braunſchweig mit Wirkung vom 1. April
zum ordentlichen Profeſſox für Mechanik an der Techniſchen Hoch=
lichen Profeſſor, zugleich Abteilungsvorſteher für, Chemie, am
Chemſ=
ſchen Labovatoxium der Landesumiverſität Gſeßen vom Tage ſeines
Dienſtantritts an.
* Ernanut dpurden der Amtsgerichtsgehilfe Engelbert Staubach
in Friedberg zum Kanzleigehilfen bei dem Amtsgericht Friedberg, der
ſo viel und verſpricht ihn in Zukunft noch viel mehr zu koſten,
daß er für jedes Streben der Poſt nach Erſparung daukbar ſein
muß. Wir zweifeln aber, daß durch die Erſparung von den paar
Tauſend Hallohs im Jahre uns auch nur ein Millionſtel der
Mil=
liarden erſpart bleiben wird, die die Poſt heutzutage zuſetzt. Der
Sparſamkeitstrieb des Reichspoſtminiſteriums ſollte ſich beſſer
auf andere Gebiete als auf die Ausmerzung eines ſo harmloſen
Wortes werfen. Wir könnten ihr mit einer Menge von
Vor=
ſchlägen dienen. Außerdem iſt es nicht einmal richtig, daß das
Wort „Halloh” ſo ganz und gar überflüſſig iſt, wie es das
Mini=
ſterium behauptet. Iu vielen Fällen hat der Teilnehmer Gründe,
weder ſeinen Namen noch ſeine Nummer jebem, der ihn gerade
anruft, zu nennen. Durch das Wort „Halloh” aber gibt er dem,
der ihn kennt, ſchon durch ſeine Stimme die Gewißheit, mit wem
er ſpricht. Ueberdies nimmt das Wort „Halloh” kaum ein
Zehn=
tel einer Sekunde in Anſpruch, und ſelbſt mit der Gegenfrage;
„Wer iſt bort?” wird ein ſo geriuger Zeitraum in Anſpruch
ge=
nommen, daß er guch bei dem kürzeſten Telephongeſpräch kaum
in Betracht kommt. Das Wort „Halloh” iſt überdies bei Diktaten
im Telephon oder bei ſchwieriger Verſtändigung geradezu
un=
entbehrlich.
ußerordenilich in Anſpruch genommenen Verbindungs=
eitungen ber Ortsämter entlaſtet und dies den Teilnehmern
bſt wieder zugute Ton
Die Berliner Morgenpoſt iſt damit nicht einverſtanden und
breibt: Die Poſt koſtet heutzutage den deutſchen Staatsbürger
* Johannes Dvebber †. Im Alter von 55 Jahren ſtarb
nach ſchwerem Leiden der Komponiſt und Muſikſchriftſteller
Jo=
hannes Opebber, auch weiteren Kreiſen bekannt durch ſein
Singſpiel nach Motiven von Robert Schumann „Fahrende
Mu=
ſikanten‟ Doebber beſaß eine vielſeitige muſikaliſche Begabung.
Nach ſeiner Ausbildung auf dem Sternſchen Konſervatorium
in Berlin wirkte er zuerſt als Pianiſt; ſpäterhin wurde er
Diri=
gent und war am Krollſchen Theater, am Theater des Weſtens
ſowie an den Hoftheatern von Daxmſtadt, Koburg und
Hannover tätig. Endlich ſiedelte er wieder nach ſeiner Vaterſtadt
Berlin über, um hier als Muſikreferent ſowie als Lehrer für
Klavier, Kompoſition und Geſang erfolgreich zu arbeiten. Von
ſeinen Kompoſitionen iſt vor allem die Oper „Der Schmied von
Gretna=Green” zu erwähnen,
C.K. Eine Statiſtik der Hauptſprachen der Erde. Die
Ver=
teilung der verſchiedenen Sprachen auf dem Erdball hat infolge
der Veränderung der Erdkarte durch den Weltkrieg auch manche
Verſchjebung erfahren, und deshalb iſt eine Zuſammenſtellung
wertvoll, die Erich Pagel in der „Umſchau” über die
Haupt=
ſprachen gibt, die von mehr als 40 Millionen Menſchen geſprochen
Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitze in Lauterbach Karl Bauer, zu
zeit in Mainz, zum Gerichtsvollzieher wit dem Amtsſitze in Maing, d=
Militäranwärter Wilhelm Kehrm ann aus Heubach zum
Oberaſ=
ſtenten bei dem Verwaltungsausſchuß der Landesuniverſität Gieße,
der Rechtsanwalt Karl Holzapfel in Ortenberg zum Notar daſelt
als Nachfolger des verſtorbenen Notars Davidſohn in Ortenberg.
* Uebertragen wurden dem Schulamtsanwärter Johannes
Rei=
hardt aus Leeheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Goddel=
Kreis Groß=Gerau; dem Lehrer Franz Peter Hartmann zu
Ma=
lenbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Marienborn, Krs
Mainz; dem Schulamtsanwärter Heinrich Aloys Leber aus
Bod=
heim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Fehlheim, Kreis
Ber=
heim; dem Lehrer Heinrich Ludwig Hefermahl zu Gräfenhauſen ei=
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Biebesheim, Kreis Groß=Gerau.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Notar Geheimen Juſtizit
Otto Schwarz aus Worms auf ſein Nachſuchen unter Anerkennug
der dem Staate geleiſteten Dienſte.
n. Strafkammer. Ein Bild traurigſter Familienverhältniſſe bot de
Berufungsfall des 22jährigen Arbeiters Johann Wilhelm Meier vn
Obertshauſen, ſvorin das Offenbacher Schöffengericht wvegen gefährlichr
Körperverletzung auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis gegen di
bisher Unbeſtraften erkannt hat. Es handelt ſich um einen
Revolv=
angriff auf den eigenen Vater Adam Meier 1, daſelbſt, und dieſe n
Herbſt 1919 verlibte Tat war von Mord= oder Totſchlagsverſuch ret
wenig entfernt. Anlaß gab das Verhalten des Vaters gegen Frau ud
Kinder, das von dem Angeklagten und einem Zeugen als unexträgl)
geſchildert wird. Hiernach ſoll jener ſeit langem in ſchnödem
Ego=
mus das anſehnliche Geſchäftseinkommen hauptſächlich nur für ſich
ve=
wenden, ſeiner Frau die nötigſten Hausſtandsmittel vorenthalten un
ſie dadurch zur Verzweiflung treiben. Sie ſei gezwungen geweſen, han=
Fabrikarbeit zur Beſchaffung von Mitteln zu verrichten, klagte dem voi
Heere zurückgekehrten Angeklagten öfters ihre Bedrängnis und äußen
bei ihm Selbſtmordaßſichten. Seine Liebe zu ihr und der Zorn übr
den Vater führten dann den fraglichen Auftritt in der Behauſung
he=
bei. Frau M. war wieder in Aufregung, dieſe übertrug ſich auf da
Sohn, er holte aus einem Zimmer im Oberſtock den ſcharf geladenen R=/
volver und feuerte zweimal von hinten in geringer Entfernung auf daſ.
Vater, aber der Ueberfallene wurde nur leicht an der Schulter de= c
wundet. Er ſtrebte Strafwilderung an und will weder Tötungs= no Fhc
Verletzungsabſichten gehabt haben. Das Berufungsgericht beſtätigte jedo uwhſe
Lie ſchöffengerichtliche Strafe. — Das gleiche geſchah auf Berufung 98f7
vom nämlichen Schöffengericht wegen fohpläſſigen Falſcheids zu 7 Mrtme
naten Gefängnis verurteilten 21jährigen Metalldrehers Fran””
Dahlheimer aus Mühlheim a: M. Vernommen hatte man ihn ur
dem Amtsgericht in dem Alimentationsprozeß gegen einen gewiſſen Se
Letzterer hatte das Verhältnis in Eſſen gehabt, wo ſich damals auch 2
aufhſelt. Er ſchitzte die Einrede der mehreren Zuhälter vor und
mein=
dem D. gegüber dringend, er ſolle ihm aus der Patſche helfen. D. lehn:
erſt ab, beſchwor aber nachſher wahrheitswidrig den Verkehr wit der
Mädchen. Dieſes war nicht zugegen, und D., der im weiteren Vevlal
des Verfahrens die Unrichtigkeit einräumte, will ſie mit einer andeu
verwechſelt haben, die denſelben Vornamen hat. Die Höchſtſtrafe
1 Jahr und die erkannten 7 Monate wurden als durchaus angemeſſe
befunden. — Ferner beſtätigte man die in erſter Inſtanz gegen den A1
beiter Ludwig Neuß von Offenbach ausgeſprochene, von ihm als z
hoch angefochtene Diebſtahlsſtrafe von 7 Monaten Gefängn
Der bisher unbeſtrafte Angeklagte hatte während der Bzſchäftigung
einer Ofſenbacher Fabrik Fahrradſchläuche von etva 800 Mark Geſgm
wert nach und nachh entwendet und in der Eßkanne hinausgeſchafft,
* Heſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffen
liche Sitzung am Samstag, den 29. Januar, vormittags 9½ Um
1, Vorentſcheidung gegen den Feldſchützen Auguſt Petxi in Koſtheim
2. Desgleichen gegen den Bürgermeiſter Jäger in Halnhauſen.
* Vom Landestheater. Man ſchreibt uns: Ueber die Beuliner Pr
miere der „Strohwitwe” die bekanntlich heutze abend zum erſte
Male über die Bühne des Landestheaters geht, ſchreiben die Berlite
Blätter: Unſer Generalmuſikdirektor iſt der Mann, der Operette 20, Geift und Herzenswärme mitzuteilen, ein feines Kunſtwerk hinzu
ſetzen. Er nimmt eine harmloſe luſtige Biedermeiexpoſſe, die mit Puppei
und Menſchen dröllige Verwechſelungen anſtellt und in der höfiſche
Herrlichkeit eines Duodezländchens abrollt, und er taucht die kleinef
ſcherzhaften Abenteuer in eine ſchmeichlexiſche Muſik, in der Operetter
tollheit, feingemeſſene Grazie, weiche Liebesſchwärmeret auf das glüie
lichſte ineinderſpielen. Ein blühender Walzerfrühling tur ſich in dieſt
Muſik auf, füß, voll und reich, bald hell jubilierend, bald in Zärtlick,
keit ausrühend. Die Hand des erfahrenen Kenners verleugner ſich nn
gends in dieſer Muſik. Sie iſt mit Laune erfunden, Liebevoll heraucs
von einer neuen Seite. Die Melodſen ſind ſehr hübſch und fei er
funden und die Partitur weiſt eine ſo ſorgfältige und im Satz ſo meiſter
hafte Arbeit auf, wie man ſie von einem Kenner dieſes Ranges erwar
ten durfte. Die Behandlung des Orcheſters iſt wundervoll da ſingt un
klingt alles, daß man ſeine Freude hat. (Der Tag.) — Blechs „Stroh
witws” hat einen ſtarken Erfolg davongetragen. Der Librettiſt Augiy
Neidhardt hat vor ſeinen Kollegen den ſpannenden und Luſtigen Dialo
voraus, der den Zuhörer ſtändig bei Laune erhält. Dazu hat Bleg
eine ſtets vornehme und wirrſame Muſik geſchrieben. Der Erfolg wa=
groß. Blech wurde laut gerufen, glückliche Geſichter erſchienen vor de
Gardine, (8=Uhr=Abendblatt.)
* Erwerbsloſenunterſtützung für Luyemburger. Das Heſſiſche Lan
des=Arbeits= und Wirtſchaftsamt erläßt folgende Bekanntmachung: D
Regierung des Großherzögtums Luxemburg gewährt unfreſilli
arbeitslos gewordenen Perſonen, ohne Rückſicht auf ihre Stagtsange
hörigkeit zu nehmen, Erpeubsloſenunterſtützung. Wir beſtimmen deshalk
unter Bezugnahme auf § 7 der Reichsverordnung für Evwerbslofen!
fürſorge vom 26. Januar 1920 (Reichs=Geſetzbl. S. 98), daß in Heſſen
auch luxemburgiſchen Staatsangehörigen die Er
werbsloſenfürſorge in gleichem Umfange wie deutſchen Reichsangehörigen
zuteil wird.
* Geethebund Darmſtadt (Freie Bereinigung) und Anthropoſophiſche
Studentengeuppe Darmſtadt. Am 25. Januar ſprach Dipl.=Jng. Stxa
koſch über das Thema: Das Kulturerlebnſs in der
Zech=
nik. Der Redner ging davon aus, daß heute von vielen Menſchen
nicht eingeſehen würde, welches die Beziehungen von Technik und Kultun
eigentlich ſind. Man läßt die Technik allenfalls als eine Errungenſcha
der Ziviliſation gelten, gber daß zwiſchen den techniſchen Einrichtungen
eines Volkes und ſeiner Geiſteskultur ein innerer Zuſammenhang beſteht,
verden. Nach der Zahl der Sprecher ſteht das
Chineſiſch=
mit etwa 300 Milionen, die ſich ſeiner bedienen, an erſter Stellz.
Dabei handelt es ſich hier aber weniger um eine Sprache, als
vielmehr um eine Sprgchengruppe, denn die einzelnen
chineſi=
ſchen Mundarten unterſcheiden ſich ſehr viel ſchärfer voneinander,
als etwa die deutſchen. Unter dieſen Mundarten iſt das Nordel
chineſiſche am wichtigſten, denn es iſt Umgangs= und
Schrift=
prache in dem politiſch einflußreichſten Gebiet Chinas. Au zweie
ter Stelle ſteht Engliſch mit 120 bis 130 Millionen Sprecheru;
es iſt die verbreitetſte Weltverkehrsſprache und wird wohl auch
ſeine Stellung behaupten. Deutſch wird von über 70
Millio=
nen geſprochen; außer in Deutſchland, Deutſchöſterveich und der
deutſehen Schweiz noch in Teilen der Tſchecho=Slowakei, Polens,
Litauens, Eſtlands, Liplands, in Siebenbürgen und in
Sprach=
inſeln von Ungarn und Rußland. Außerdem leben in Amerika
noch etwa 10 Millionen Deutſche mit deutſcher Mutterſprache, und
lis zu den Uimwälzungen dureh den Krieg gab es in Auſtralien
100 000, in Aſien 60 000, in Afrika 70 000 Deutſche. Starke deutſch
Elemente enthält auch das ſogenannte „Jiddiſch” das von etwa
6 Millionen Menſchen in Polen, Rußland und Amerika
geſpro=
chen wird; dieſe Sprache, die allerdings mit hebräiſchen
Buch=
ſtaben geſchrieben wird, beruht auf einem oberdeutſchen Dialekt,
in den ſchriftdeutſche, hebräiſche und polniſche Wörter aufge
nommen ſind. An vierter Stelle ſteht das Ruſſiſche mit etwa
70 Millionen Sprechern, die in Großrußland und Sibirien lebeni,
Weißruſſiſch und Kleinruſſiſch ſind dem Ruſſiſchen ſehr ähnlich)
und wenn es zu einer Wiedervereinigung Rußlands mit der
Ukraine und Sibirien kommt, dann würde das Ruſſiſche das
größte zuſammenhängende Sprachgebiet der Erde umfaſſen, näm
lich 20 Millionen Quadratkilometer mit 120 Millionen Sprechernt.
Spaniſch wird von etwa 60 Millionen geſprochen; faſt ebenſo
viele Menſchen bedienen ſich des Japaniſchen. An ſiebente:
Stelle ſteht das Franzöſiſche und zwar gebrauchen es 40
Millionen in Frankreich, Belgien, Algier und einem Teil
Kana=
das. Franzöſiſch iſt noch immer Weltverkehrsſprache, beſonders
im nahen Orient, aber ſeine frühere große Bedeutung hat es
zweifellos eingebüßt. Diejenigen beiden Sprachen, die dem
Franzöſiſchen in ihrer Verbreitung nahe ſtehen, ſind das
Ben=
gali, das in der indiſchen Provinz Bengalen von etwa ebenſe
vielen Menſchen geſprochen wird wie das Franzöſiſche, und das
Hinduſtani mit über 40 Millionen Sprechern in Nordindienk.
In weitem Abſtand kommt das Italieniſche mit 35
Millio=
nen Sprechern und außerdem läßt ſich noch zu den Hauptſprachen?
Nummer 27.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 28. Jauuar 1921.
Seite 3.
heute nur von wenigen eingeſehen. Das iſt in der Hautptſache
da=
zurückzuführen, das in der Technik die Sache das Uebergewicht
ge=
unzen hat über den Menſchen. Wie die materialiſtiſche
Naturwiſſen=
ſi= in ihrer Betrachtung immer mehr dem Menſchen ausſchaltete, ſo
auch die Entwickelung der Technik ſo vor ſich, daß man auf den
Lifchen keine Rückſicht mahm. Wenn man heute Maſchinen bert, kommt
ty gar nicht darauf, auch die Eiwäirkung zu berückſichtigen, die die
bſchine auf die Seele desfeuigen Menſchen gutsübt, der an ihr ſtehen
u. Die Maſchine hat ſogar eine gewiſſe Herrſchaft über den Menſchen
Rnübt erlangt, und es kam ſogar ſo weit, daß man Menſch und Maſchine
drß ine Stufe ſtellte. Hierdurch wird aber der beabſichtigte Freiheits=
Vosſug, der in jedem Menſchen keimt, bewußt unterdrückt, und dieſe Un=
Hien enbbrüickung der Perſönlichkeit und dieſe Stellung des Menſchen zu der
(a, rigen Technik iſt wit ein Grund für die ſozialen Wirren der Gegen=
Mizruhrf. Will man einen Weg aus dieſen Wirren finden, ſo wird man ſich
Müntſchließen müſſen, auch in der Technik, ebenſo wie in der
Naturwiſſen=
he vom Menſchen auszugehen und nicht von der toten Materie. Der
wſelöver griff dann als Einzelfall aus dem Geſamtgebiet der Technik die
eſer mtwickelung des Signalweſens heraus. Die Technik des Signal= und
Befährliashckrichtenweſens hat ſich immer mehr vervollkommnet. Jedoch der In=
* gegen Lſt der Signale hat ſich ſehr verändert. Als Troja ſiel, wurde durch
e Nevoln,ſbsennen von Feuern auf den ägäiſchen Inſeln die Siegeskunde nach
o dieſe nſie henland übermittelt und kam noch in derſelben Nacht dort an.
retſeſe Feuerſignale wurden noch bis ins Mittelalter hinein abgegeben,
irau uſr ebenſo wie die anderen Signale, die ſpäter dazu kamen, nur bei
Verträglihz außerordentlichen Ereigniſſen, wenn der Feind die Stadt oder das
em Egosm) bedroßte, wwenn ein Sieg verkündet werden follte oder ähnliches.
r ſich vin Inhalt der heutigen Drahtnachrichten hat meiſt ganz anderen
Cha=
lten unſter: Weun man heute z. B. verſucht, auf ſchnellſtem Wege den
Neu=
weſen, haulrter Börſenbericht zu bekommen, ſo geſchieht dies nur aus der Sucht
die dem voſh Bereicherung. Ja, ſelbſt bei politiſchen Ereigniſſen hat oft das
und äußaybfte Intereſſe, möglichſt raſch Kenntnis davon zu erhalten, der Bör=
Zorn ühzſpekulant. Das heutige Signalweſen dient aber nicht nur dieſen kapi=
Aaufung hrliſtiſchen Zweden, ſondern — und das iſt reit gefährlicher — man
ber=
ſich auf diſt ſogar, das menſchliche Bewußtſein durch Maſchinen zu erſetzen.
lagenen Atlange man ſich darauf beſchränkt, die Maſchine als Erſatz für die
ung auf hwihliche Arbeitskraft zu verwenden, wirkt ſie, wenn ſie nur richtig
Schülter mrsgeſtaltet wird, ſozialfördernd. Sobald man aber daran geht, das
Mtungs, numichliche Bewußtſein zu erſetzen, wozu man heute z. B. bei dem
Siche=
tigte jedwhe Sweſen der Eiſenbahnen auf dem beſten Wege iſt, wird das
Verant=
erufung Btrungsgefühl des Menſchen herabgemindert. Die Anthropoſophie
be=
z7Mojätet die Welt ſo, daß der Menſch im Mittelpuukt alles Schaffens ſteht
echers Frauſd trachtet danach, daß Freiheisdrang und Verantwortungsgefühl
wie=
man ihn voik eins ſind, und will nicht Maſchinenmenſchen, ſondern
Bewußtſeins=
gewiſſen Stwichen erziehen.
mals auch 9* Demokratiſche Partei. Ueber die „Sanierung und Organiſierung
F und meinak deutſchen Eiſenbahnweſens” ſprach in einer außerordentlich zahlreich
m. 2. ſehutſuhren Verſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei Herr Reg. mit deutt Dr. Spieß. Redner behandelte die Frage der Sanierung der
ten Venlailichsziſenbahnen unter dem Geſichtspunkt der verſchiedenen Urſachen
ner anden: Ausgabenſteigerungen bei den Reichseiſenbahnen. Er unterſchied
ſöchſſtrafe ſthrübergehende, aus ſich ſelbſt mit der Zeit wi=der ausheilende Gründe
* angemeſſe)ſachwirkungen des Krieges und der Revolution), Folgen des
Per=
eßen den Aiſchungsvertrages als ſolche (hoher Uebernahmepreis uſw.), und
dau=
chm als uhte, in der Veränderung des Wirtſchaftslebens ſeit dem Kriege
wur=
fangniſwe Eründe. Die in der Oeffentlichkeit am meiſten beklagte
Steige=
atigung ung der Perſonalkoſten betrachvet Redner zum Teil, ſoweit Ueberbeſchäf=
Mart Geſamzſung von Bedienſteten und dergleichen mehr in Frage kommt, als
Nach=
geſchafft, lrtung des Krieges, alſo als vorübergehende Erſcheinung. Die
er=
ir die Bffenſiten ſachlichen Koſten, insbeſondere die geſtiegenen Materalienpreiſe
8 9½ Unh die hieraus folgenden Perſonalkoſtenſteigerungen, ſieht Redner hin=
Koſtheinber als gefährliche Dauererſcheinungen an. Ohne den Ernſt dieſer
ſernd unſere Reichseiſenbahnverwaltung bedrohenden Faktoren zu
herſchätzen, nimmt der Vortragende alles in allem trotzdem an, daß die
enwärtige finanzielle Notlage zum größten Teil nur vorübergehender
tar ſei; daſür ſpricht einmal, daß die gleiche Verluſtwirtſchaft in ganz
kropa, außer Frankreich, auch in der Schweiz und in England bei den
ihren beſteht. Verglichen mit den Verluſtbeträgen dieſer Länder, in
ipermark umgerechnet, iſt unſer Deſizit ſogar verhältnismäßig klein.
ßerdem aber konnte Redner auch bezüglich der noch beſtehenden
ſriferhöhungsmöglichkeiten die auf die bisherigen ſtatiſtiſchen
Erfahrun=
gegründete Erwartung ausſprechen, daß es wohl möglich ſein
irde den etwa auf das Zehnfache geſteigerten Ausgaben Einnahmen
Ferüberzuſtellen, die volle Deckung für dieſe Ausgaben gowähren
Irdzen. Redner wimmt für die Zukunft eine Balanzierung des
Eiſen=
bnetats auf der Höhe von 25 bis 30 Milliarden an. — Dem Vortrag
Wos ſich eine lebhafte Diskuſſion an, an der ſich die Herren
Eiſen=
trſekretär Hofmann, Direktor Paſchke, Direktor Mah, Dr. Peter und
lofeſſor Dr.=Ing. Hehdebroek beteiligten. In der Hauptſache drehte
ſ die Diskufſion hievbei um den Einfluß, den die Preisſteigerung auf
ii M½ Söhe der ſachlichen Ausgaben hat, und um die Geſtaltung der weite=
Tariferhöhungen, die namentlich im Güterverkehr ſchon in der
näch=
r Zeit in der durchſchnittlichen Höhe von vielleicht 75 Prozent der
kigen Sätze zu erwarten ſind. In ſpäter Stunde endete die
Beſpre=
ſnx, die am 23. Februar mit der Erörterung der Organiſations= und
bicäftsführungsfragen der Reichseiſenbahnen ihre Fortſetzung finden
3.
Die hieſige Ortsgruppe des Volksvereins für das katholiſche
hmſchland veranſtaltete in dieſem Monat an drei Abenden einen
volks=
tichaftlichen Unterrichtskurſus, deſſen Leitung Herr Regierungsrat
k. Meller übernommen harte. Am erſten Abend behandelte er den
pitalismus wit ſeinen Lichtfeiten, aber noch zahlreicheren
Schatten=
en, und kam zu dem Ergebnis, daß der Egoismus, der in dieſer
Artſchaftsform ſeine größten Triumphe gefeiert habe, eingedämmt
W eine neue Gebundenheit geſchaffen werdem miſſe. Im zweiten Vor=
Aeg, der den Sozialismus behandelté, der im letzten Grunde weiter
ts als eine konſequente Forlführung des Kapitalismus ſei, unter=
warf der Reſerent denſelben einer eingehenden Krmk, um im letzten
Vortrag dem Solidarismus im Sinne eines chriſtlichem Sozialismus zu
behandeln. Er betonte, daß wir den Geiſt in dem wir bisher gelebt
haben, derart umſtellen müſſen, daß der Menſch nicht mehr als
mate=
rielles, ſondern als geiſtiges Weſen im Mittalpunkt aller Erwägungen
ſtehen müſſe. Während das Mittelalter fragte, wie werde ich ſelig,
heißt es heute, wie werde ich reich, wie erfolgreich? Doch iſt damit
keines=
wegs geſagt, daß wir auch zu dem mittelabterlichen Lebensformen
zurück=
kehren ſollen. Wir brauchen aber eine dreifache Umgeſtaltung, giumal im
Verhältnis des Menſchen zur Natur, dann in ſeiem Verhältnis zum
Mitmenſchen, und endlich in dem zu Gott. Wir müſſen der Arbeit,
damit ſie auch Segen bringe, im Gegenſatz zu dem mechaniſierenden
Kapitabismus unſer geiſtiges Gepräge aufzudrüchen ſuchen. In diefer
Hinſicht finden wir in dem engliſchen Gildenſozialismus bereits
viel=
verſprechende Anfänge. Im Verhältns zu dem Mitmenſchen muß der
Gedanke der Gemeinſchaft des Blutes, des Intereſſes und der Kultur
geweckt wwerden, und hinſichtlich Gottes müſſen wir zu der Anerkennung
einer üübergeordneten geiſtigem Macht gelangen und einem hingeordneten
Ziel zuſtreben. Im Gegenſatz zu dem weitverbreiteten materiellen und
geiſtigen Mammonismus muß die Rebigion wieder unſer Mittelpunkt
werden, was auch für die Gebildeten gilt. Herr Sanitätsrat Dr. Kocks
als Vorſitzender dankte dem Referenten für ſeine lichtvollen
Ausführun=
gei und teilte noch mit, daß einige apologetiſche Vorträge von Heuren
von der Zewtrale bevorſtänden, worauf noch Bibelleſungen nachfolgten.
In der Ausſprache fügte Herr Gewerkſchaftsſekretär Weſp bei, daß
hauptſächlich die chriſtlichen Gewerkſchaftem mit ihren anderthalb
Millio=
nen Mitgliedern den Solidarismus auf ihre Fahne geſchrieben haben.
Samstag, den 29. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 3 werden von
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Matken 1 und 2 verlieren vom gleihen Tage ab
ihre Gültigkeit.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei
ſent=
bitterte und entölte Qualitär.)
Ausgebe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß.
Klein=
verkaufspreis 1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Eüßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen kI=P ckung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 971
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 4—2½ Uhr und uur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetanſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
* Kath. Frauenbund Deutſchlands, Zweigverein Darmſtadt. „Partei
und Weltanſchauung” hieß das Thema, über das Frl. Oberlehrerin
Breuer aus Frankfurt im Kath. Frauenbund hier referierke. Die
Rednerin führte u. a. aus: Der Menſch kann nur aus einer
Weit=
anſchauug heraus arbeiten; alle Arbeit, auch die politiſche, muß auf
irgend eine Weltanſchauung eingeſtellt ſein. Sie erläuterte das
Ent=
ſtehen und den geſchichtlichen Werdegang aller Parteien und beſprach
die Früchte, welche uns die politiſche Arbeit der berſchiedenen
Partei=
richtungen gebracht hat. — Die Vorſitzende, Frau Hattemer dankte
Frl. Oberlehrerin Breuer für ihren außerodentlich guten Votrag, der
fü alle anweſenden Frauen ſehr viel Lehrreiches gebracht hat, und ſie
9s Arabiſche rechnen, das von über 30 Millionen in
Ara=
ben, Shrien, Meſopotamien, Aegypten und Nordafrika
ge=
tochen wird.
— Die Kunſt der Kinokoſtüme. Die Pracht der
Kinoaus=
ſtitung offenbart ſich außer in den beſonders zu dieſem
veck erbauten „Kinoſtädten” und den großartigen
Innenein=
htungen am deutlichſten in den Koſtümen. Hiſtoriſche Films,
Ve der der Anna Boleyn oder Auguſt des Starken, entfalten
en Prunk der Trachten und einen Reichtum des Inventars,
deer ſolbſt in den Zeiten der „Meininger” auf der Bühne nicht
teiſtet worden iſt. Aber die richtige und wirkungsvolle Koſtü=
Verung eines Films erfordert noch ganz andere Aufgaben und
ſühen, die dem Zuſchauer gar nicht zum Bewußtſein kommen
d die von den für die gewöhnliche Bühne geltenden
Bedin=
lingen fehr verſchieden ſind Ueber dieſe beſonderen
Anforde=
ſngen des Kinokoſtüms plaudert der Direktor eines großen
gliſchen Theaterausſtattungsgeſchäftes, das jetzt faſt
ausſchließ=
yfür den Film arbeitet. „In den Anfängen des Kinos wandte
an der Kleidung wenig Aufmerkſamkeit zu,” ſagt er, „und die
olge davon waren groteske Entgleifungen, die ſich bitter
ge=
ſimt haben. Heute hat ſich das vollkommen geändert. Der
Film=
iſſeur verlangt die größte Genauigkeit auch in den kleinſten
unzelheiten des Filmkoſtüms. Man hat erkannt, daß das
Kino=
blikum außerordentlich aufmerkſam iſt und die kleinſten Fehler
ch erkennt. Selbſt die Kinder ſind in dieſer Hinſicht ſchon
r ſtrenge Kritiker. Wir verfügen über ein rieſiges Lager von
en Arten und Formen des Koſtüms und können auf Wunſch
enſo gut einen chineſiſchen Mandarin mit ſeiner Begleitung
e ein Eskimolager mit Kleidung ausſtatten. Bei der An=
Ungung der Toiletten wird auf hiſtoriſche Treue und
ethno=
phiſche Echtheit die größte Rückſicht genommen. Aber dies
ein genügt beim Film nicht, ſondern hier iſt die Wahl der
urbe von entſcheidender Wichtigkeit. Farben, die auf einer
vöhnlichen Bühne prachtvoll wirken, ſind vom photographiſchen
andpunkt aus unmöglich; daher müſſen alle koloriſtiſchen
Ein=
heiten der Filmkleidung im Lichte der Kamera geprüft und
Asprobiert werden. Man erlebt dabei die größten Ueberraſchun=
, und nur die Erfahrung kann uns in vielen Fällen lehren,
5 man in dieſer Hinſicht tun und was man vermeiden ſoll.
brachten wir kürzlich in einem Film aus der Dickenszeit
uige Vatermörder, die aus weißem Stoff gefertigt waren. Es
lute ſich aber heraus, daß dieſe Kragen in der Photographie
ie ſchmutzig=graue Färbung hatten. Die Vatermörder mußten
Vöhalb in einem beſonderen blauen Ton gehalten werden und
chienen nun erſt im Film weiß. Gewöhnlich werden gelbliche
offe verwendet, um weiße Wirkungen hervorzubringen. Die
Kiſſeure haben die Wichtigkeit der richtigen Farbenwahl mehr
2 mehr erkannt, und faſt jeder Filmfabrikant hat ſeine be=
Vere Lieblingsfarbe, die ihm am wirkungsvollſten erſcheint.
ur haben in unſeren Ateliers eine eigene Färbeanſtalt errichtet,
der Koſtüme nach Wunſch ſogleich einen beſtimmten
Farben=
ierhalten können; ſo werden hier z. B. Schuhe ſofort gefärbt,
wit ſie mit der Kleidung harmonieren. Koſtüme für ein
Theaterſtück und für einen Film müſſen unter ganz verſchiedenen
Geſichtspunkten gewählt werden, denn die Kamera bringt jeden
Fehlgriff erbarmungslos an den Tag.
—Das priginellſte Notgeld gibt der Theaterdirektor Julius
v. Baſtineller, Neuhaus bei Paderborn, als erſter Privatmann
heraus, um, wie er auf dem Schein humorvoll bemerkt, „dem
Kleingeldmangel in ſeinem Haushalt abzuhelfen‟ Die Sache
war anfänglich als Silveſterſcherz gedacht und wurde von ihm
an ſämtliche Bekannten und Lieferanten verſandt. Durch die
originellen Zeichnungen: Schloß Neuhaus und der unterirdiſche
Gang zur „Nachtigall”, der Morphiumentdecker Prof. Sertürner,
welcher die 8. Huſaren in den Schlaf ſpritzt, und den
humoriſti=
ſchen Text der Noten haben dieſe eine derartige Senſation
er=
regt, daß ſich ſchon in den erſten drei Tagen 5000 Stück in
Sammlerhänden befanden und zu Phantaſiepreiſen gehandelt
wurden. Eine Berliner Firma beſtellte 3000 Stück für
Samm=
ler. Die Sammelwelt ſei auf dieſe originelle Neuheit
aufmerk=
ſam gemacht. Der Heräusgeber verſendet gegen 1,50 Mark inkl.
Porto die Scheine.
Heſſiſches Landestheater.
Donnerstag, 27. Januar.
Der Barbier von Sevilla.
ſ1. In der heutigen Wiederaufführung der Oper „Der
Barbier von Sevilla” traten drei Gäſte auf: Frl. Helene
Verden vom Landestheater in Stuttgart als Roſine, Herr
Walter Schneider vom Frankfurter Opernhauſe als Baſilio
und Herr Stieber=Walter vom Stadttheater in Chemnitz
als Almaviva, letzter, wie wir hören, auf Engagement zur
Er=
gänzung des Tenorfaches. Die Oper iſt wohl ſelten mit einem
ſolchen ſtimmlichen Aufwand geſungen worden wie heute. Frl.
Verden iſt eine ſtimmlich hervorragend beanlagte
Koloratur=
ſängerin, deren Organ die Höhe mühelos beherrſcht, in der tiefen
Lage aber den Klang und die Ausgiebigkeit einer ſonoren
Alt=
ſtimme beſitzt. Vortrag und Koloratur zeigen die Meiſterſchaft
einer fertigen Sängerin. Auch Herr Schneider aus
Frank=
ſurt, der die Partie des Baſilio ſang, gebietet über eine
pracht=
volle Baßſtimme und die gereiſte Kunſt eines bühnenerprobten
Sängers. Herrn Stieber=Walters Auftreten als Almaviva
war von Erfolg begleitet. Sein Organ iſt reichlich voluminös
und kräftig und hat faſt heldiſchen Charakter, ſo daß es für die
graziöſe Muſik Roſſinis bisweilen zu maſſig erſchien. Verſtärkt
wurde dieſer Eindruck dadurch, daß der Sänger zum Forcieren
neigt, namentlich in der Höhe, das Einzige, was wir an ſeinem
Vortrag beanſtanden möchten, der im übrigen Zeugnis von
muſikaliſchem Empfinden, Geſchmack und beachtenswertem
Können ablegte, ſo daß ſich der Gaſt verdientermaßen einer
freundlichen Aufnahme zu erfreuen hatte. Ganz vortrefflich und
von köſtlichem Humor in Geſang und Spiel war wieder Herr
Kuhn als Bartolo. Auch Herr Heuſer in ſeiner beſten Rolle
als Figaro erntete reichen und wohlverdienten Beifall.
gab der Hoffnung Ausdruck, daß die folgenden Vorträge des
ſtaatsbürger=
lichen Kurſes ebenſo großem Intereſſe begegnen. Sodann beſchloß die
Verſamnulung einſtimmig, eine Erklärung, mit den Unterſchriften
ſämt=
luher Mitglieder des Vereins und der ihm angeſchloſſenen katholiſchen
Frauenbereine verſehen, der Regierung zu überreichen. In ihr wird
Einſpruch erhoben gegem die Aufhebung der 88 218—220 des
Straf=
geſetzbuches.
* Allgemeiner Taubſtummenverein. Das am 23. Januar d. J.
be=
gangene 10jährige Stiftungsfeſt des Allgemeinen
Taub=
ſtummen=Vereins von Darmſtadt und Umgebung nahm einen
überaus ſchönen Verlauf. Der Saal des Perkeo und der Gottesdienſt
ſvaren überfüllt. Nach ſtattgefundener photographiſcher Aufnahme durch
Herrn Photograph Schäfer, jetzt in Griesheim bei Darmſtadt dem
Vorſitzenden, fanden ſich viele von nah und fern herbeigeeilte
Schick=
ſalsgenoſſen nebſt hörenden Gäſten im Perkeo ein. Der Verein darf in
jeder Beziehung mit dem Feſte zufrieden ſein. Darmſtadt war von
jeher ein ſchwerer Boden für Vereinsbildung der Taubſtummen, um fo
eher darf er dem Vorſitzenden und ſeinen Getreuen für den großen
Er=
folg danlbar ſein.
* Landesfrauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Wie ſchon
gemel=
det, findet am Sonntag mittag auch eine Sitzung des
Landesfrauenaus=
ſchuſſes ſtatt. Lokal: Saal der „Loge” Sandſtraße. Den Hauptortrag
hält, Frau Reichstagsabg. Mende (Berlin), während das Referat über
die Schulfragen Frl. Sophie Walther (Mainz) übernommen hat. Zur
Teilnahme ſind alle Mitglieder der Frauenausſchüſſe berechtigt, ſonſtige
Mitglicder haben als Gäſte gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte Zutritt.
— Zucker=Beſtandsaufnahme. Die Kleinhändler werden auf die
heutig: Bekanntmachung des Lebeusmittelamts beſonders hingewieſen.
Der Aufforderung iſt pünktlich nachzukommen.
* Orpheum. Die Schlierſeer bringen heute Freitag, 28. Januar, zum
erſten Male die dreiattige Poſſe von Karl Freh „Der
Muſter=
vater”, mit Xaver Terofal in der Titelrolle. Die Bauernpoſſe, welche
in Rürnberg und Stuttgart ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg erzielte, bleibt
vorerſt bis Montag, 31. Januar, auf dem Spielplan. (S. Anz.)
* Im Schloß=Café findet heute ein Opern=Abend ſtatt, bei dem
hauptſächlich bekannte Opern zum Vortrag kommen. (S. Anz.)
Vortrag des Fliegers von Tſingtau.
Die Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei hatte für geſtern
abend zu einem Vortrag des Kapitäinleutnants Plüſchow, des „
Flie=
gers von Tſingtau”, wie er nach ſeinem gleich betitelten Kriegs=Buche
gemannt wird, und auch in der Geſchichte wohl fortleben wird, in die
er ſeinen Namen mit untilgbaren Lettern eingegrabe, eingeladen. Der
große Saal der Turnhalle war überfüllt; viele hatten wohl umkehren
miſſen, weil ſie keinen Einlaß mehr erhielten.
Der Vorſitzende der Partei, Abg. Dingeldey, hieß die
Erſchie=
nenen namens der Jugendgruppe herzlichſt willkommen. Es ſei ein
Zu=
fall, daß die Veranſtaltung gerade auf den 27. Januar geſallen iſt, führte
er aus, dennoch beſitzen wir Pietät genug, heute des Mannes zu
ge=
denken, von dem wir wohl wiſſen, daß auch er Anteil hat an der Schuld,
die das deutſche Volk heute tragen muß, dem aber gerade in den letzten
Wochen das Gedenken und Mitfühlen vieler deutſcher Herzen gilt, weil
er ſchweres Leid zu tragen hat. Es ſtände uns ſchlecht an, wenn wir
darüber hinſveggehen wollten, daß mancher deutſche Mann und manche
deutſche Frau heute an die Frau dort auf dem Leidenslager denkt, die
ſicher nie anders als fur ihr Vaterland und für ihr Volk empfunden
hat. Die heutige Veranſtaltung ſei die erſte der Jugendgruppe, die
da=
mit ihre Tätigkeit derheißungsvoll beginnt. Er begrüßte herzlichſt den
Redner als einen hervorragenden Vertreter der beſten und
ruhmreich=
ſten Waffe des Krieges. (Beifall.)
Kapitänleutnant Plüſchow, der Urtyp eines friſchen deutſchen
Seemanns, bei dem nur die große Jugendlichkeit überraſcht, der man
ſo viel einzigartige Erlebniſſe gar nicht zutrauen mag, hielt durch ſeine
ſchlichten, an keine Form gebundenen reichen Erzählungen, die aber
gerade darum ſo urwüchſig und friſch=lebendig wirkten, durch zwei
Stun=
den in Bann. Er ſchilderte ſeine Erlebniſſe auf friſche, unbekümmerte
ſvirkliche Leutnantsart von dem Moment an, wo ihn die Nachricht des
bevorſtehenden Kommandos als Flieger mit der Beſtimmung, nach
Tſingtau zu gehen, erreichte. Seine Ausbildung, ſeine endliche Abreife
und Ankunft in Tſingtau, wo man bisher noch keinen deutſchen Flieger
geſehen. Begeiſtert und begeiſternd waren ſeine Schilderungen von
Kiautſchou, dem Oſtende des fernen Oſtens, das alljährlich Gäſte aus
aller Herren Länder ſah, die in dieſem Paradies Erholung ſuchten und
fanden. Der jugendfriſche Humor, der dann das Eintreffen der
Kriegs=
nachricht, dann auch den Krieg ſelbſt, dieſen einzigartigen opferfrohen
Verteidigungskampf der 4000 Mann ſtarken Beſatzung gegen die
Kaiſer=
lich japaniſche Landmacht und Marine, bis die Uebergabe unvermeidlich
geworden, überſtrahlte, konnte nicht immer den ernſten Unterton
ver=
wiſchen, das tiefinnerſte Schmerzgefühl, daß das, was deutſcher Geiſt
und deutſches Wollen dort im fernen Oſten geſchaffen, dahm ſein ſoll.
Dann die packenden dramatiſchen Augenblicke, da er auf Befehl des
Kommandeurs am Morgen vor der Uebergabe mit ſeiner notdürftig
zu=
ſammengeflickten „Krähe” die Heldenſchar verlaſſen mußte, um wichtige
Dokumente zu retten. Weiter ſeine an Abenteuern überreiche Flucht
durch China nach Amerika, die engliſche Gefangenſchaft auf Gibraltar,
dann in den verſchiedenen Gefangenenlagern und endlich die Flucht aus
dieſen, ſeinen Aufenthalt in London, die zohlloſen Verſuche, aus
Lon=
don zu entkommen, die endlich gelangen und ihn nach neun Monaten
Abenteuerleben nach Deutſchland brachte, wo er dann als Flieger bis
zum Kriegsende an der Front blieb.
Er ſchloß ſeine Ausführungen, für die minutenlanger Beifall dankte.
mit einem warmen Appell an die Jugend, die Hoffnung nicht aufzugeben,
daß wir das Verlorene wieder erlangen.
R..
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Reſidenz=Theater. „Andere Völker — andere Sitten”
Der Reiz des Films beruht zum großen Teile auf ſeiner Fähigkeit, uns
beide anſchaulich zu ſchildern, jene Sehnſucht zu ſtillen, die Phautaſie
und Abenteuerluſt in vielen wecken, ſelbſt hinauszuziehen in fremde
Welten und ihre Neize zu koſten. Wie wvenigen nur iſt es vergönnt!
— Hier bietet die Filmkunſt wertvollen Erſatz, und darum kann man
auch die ſtarke Anziehungskraft begreifen, welche die Originalaufnahmen
von den großen Stierkämpfen in Spanien ausüben. Daß uns dagegen
die ſonderbare Art von „Volksbeluſtigung” ſympathiſch erſchiene, wird
niemand zu behaupten wagen. Hierzulande ſind die Vergnügungen der
Maſſen harmloſerer Natur, als die die aus jenen Vildern plaſtiſch zu uns
ſprechen. Die Spanier — und erſt recht die dunkeläugigen Frauen vom
Manzanares — fehlen bei dieſen Turnieren nicht, ihren Nerven können
die blutigen Kämpfe zwiſchen Menſch und wildgewordener Kreatur nichts
anhaben. Wer bei uns die ſeinen erproben will, der ſehe ſich das
Schau=
ſpiel vom ruhigen Kinoſitze aus an. Er hat gleichzeitig ſein Wiſſen um
einen intereſſanten Beitrag zur Kulturgeſchichte eines Volkes bereicheri.
— Roßdorf, 27. Jan. Verſchwunden iſt ſeit einigen Tagen
der ſeit vorigem Jahre hier wohnende, vielfach preisgekrönte
Autorenn=
fahrer A. Conrad. Er hat bisher ſeiner Familie keins Nachricht
von ſeinem neuen Aufenthaltsort zukommen laſſen, die dadurch ſehr
beunruhigt iſt. C. hatte neben ſeinen Wettrennfahrten hier cine
Repa=
vaturwerkſtätte aufgetan, die ihn zeitweife ſtark beſchäftigte und iher
auch guten Verdienſt einbracſie.
— Zwingenbern, 26. Jan. Die Demokratiſche Partci
ſchreibt uns: Die Parteifreunde an der Bergſtraße veranſtalteken am
vergangenen Sonntag hier im großen Saal des „Lönen” eine
außer=
ordentlich gelungene Feſtberſammlung, die ſehr ſtark von den Vereinen
des Kreiſes und von Darmſtadt beſchickt worden war. Einleitend hielt
Dr. Artur Sauer eine züindende Anſprache, worauf Frl. Lotti Göbel
mit klangvoller Stime einen Prolog vortrug. Dann folgten zwei
Lie=
der von Frl. Hentelmann=Bensheim, ein Violinvortrag mit Klavier
begleitung von Frl. Ria Sauer und Frau Dr. Sauer=Zwingenberg, dem
ſich Lieder des Herm Noth=Darmſtadt anſchloſſen. Hierauf hielt Her=
Prof. Dr.=Ing. Heydebroei=Darmſtadt die von tiefem Ernſt getragene
Feſtrrde, worauf ſich die Verſammelten zu dem gemeinfamen Gefang
„Deutſchland, Deutſchlaud über alles” erhoben. In gleicher Reihenfolge
gaben ebengenannte Danrei
och mehrere Geſangs= und
Muſikſtücke zum Beſten. Herr Feix=Darmſtad, brachte den Dank der
Anweſenden für die gehabten künſtleriſd
Genüſſe zum Ausdruck und
gedachte dabei der Damen im beſonderen. Herr Prof. Henkelmann=
Bensheim regte die Wiederholung
rautiger feſtlicher Zuſammenkünfte
— Benshein, 27. Jau. Deu
vingenbeiger Warenhaus
diebſtahl aufgeklärt.
vont amtlicher Seite mitgeteilt wurde,
iſt es geſtern der Zwingenbe
Gendarmerie gelungen, den großen
Warendiebſtahl im Warenhaus Leopold Mainzer hier aufzuklären. Es
wurden folgende Perſonen d=haftet: Wilhelm Kolb (Sohn des
Fleiſch=
beſchauers Kolb), Georg Dourier, Taglöhner; ferner war noch
bekei=
ligt ein vielfach vorbeſtraft
* ſich jedoch ſchon längere
„eit in Haft befindet.
—Hepyeihein a. b. B.
Verein für Heimat
kund= und Heimatpf
elt am Sonntag unter Mitwirtung
des Muſikvereins
enheim (Gemiſchter Chor) einen
Liederabend ab. Mit der Waſ
Programms hatte der
Ver=
ein einen ungemein glückliche
Frl. Anni Mundſchenk
aus Darmſtadt, in deren Hände der Hauptteil der Vorträge gelegt war.
Seile 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 28. Januar 1921
mummer 2;
hat ſich an dieſem Abend bei ihrer ganzen zahlreichen Zuhörerſchaft ein
einſtimmiges begeiſtertes Lob und allſeitige liebenswürdige
Anerken=
nung nicht nur ihrer Kunſt, ſondern auch ihrer Perſon errungen. Die
junge Künſtlerin verfligt über ein klangvolles, biegſames ſympathiſches
Organ, das ſich in den Liedern von Guſtav Mahler, Reger, Brahms
und Chopin immer ſchöner entfaltete. Man gewann den Eindruck einer
durchaus ſicheren und müheloſen Beherrſchung der ſtimmlichen Mittel.
Ausſprache und Tonbildung verraten eine gute Schule. Daß die
Dar=
bietungen Puccinis und Bizets aus dem Rahmen des übrigen
Pro=
gramms etwas herausfielen, nahm man um ſo lieber hin, als ſie die bei
der Jugend der Künſtlerin doppelt überraſchende Vielſeitigkeit u. a.
auch eine bemerkenswerte Begabung" für das Dramatiſche erkennen
ließen. Das Gebet der Tosca” und die Arie der Micgela aus „
Car=
men” waren Glanzpunkte. Auch das „Halleluja” von Mozart gelang
vortrefflich. Soweit uns bekannt iſt, war dieſer Liederabend das erſte
öffentliche Auftreten der jungen Künſtlerin. In Herrn Kapellmeiſter
Sautier=Daumſtadt hatte ſich ein bewährter, verſtändnisvoller
Be=
gleiter gefunden. Der Muſikverein (Gemiſchter Chor) unter ſeinem neuen
Leiter Herrn Aſſeſſor Kaiſer=Darmſtadt ergänzte das Programm
durch einige gut vorgetragene Volksweiſen. Dem Heimatverein (
Heppen=
heim) wünſchen wir zu ſeiner nächſten Veranſtaltung — Hans Sachs=
Abend — gleich ſchönen Erfolg.
— Sandbach i. Odw., 26. Jan. Cin
Volksunterhaltungs=
abend im beſten Sinne des Wortes war eine Aufführung von
Schwal=
bachs „s Millerſch Lisl vunn Michlboch” durch den Turnverein am
23. d. M. Die Darſteller, in Odenwälder Trachten und mit dreieckigen
echten Sandbacher Hüten — man konnte wunderſchöne buntſeidene
Schürzen, Bruſttüicher, Häubchen, Strümpfe, Bänder und Kleider
ſehen —, dann auch der Männergeſangverein und Ziehharmonikaſpiel
trugen zum guten Gelingen weſentlich bei. Die Aufführung des
belieb=
ten Volksſtückes dauerte über zwei Stunden und wurde mit großem
Bei=
fall aufgenommen. Eine weitere Vorſtellung findet am 6. Februar ſtatt.
n. Michelſtadt, 27. Jan. Unfall. Das geſtern gemeldete
Ver=
ſchwinden des 81jährigen Jghannes Schnellbacher von hier iſt nunmehr
aufgeklärt. Man fand die Leiche nebſt dem mitgeführten Geld uſw. bei
Ebersberg in der Mümling, und es liegt nach dem ganzen Befund
un=
zweifelhaft ein Unfall vor.
* Kleine Rachrichten aus Heſſen. Der Heimatverein in
Heppen=
heim a. d. B. veranſtaltet am 3. Febr. einen Hans=Sachs=Abend. Heru
Dr. Zeh wird dabei an der Hand von Lichtbildern einen Vortrag über
„Hans Sachs und ſeine Zeit” halten. Dann werden drei luſtige Stücke
von Hans Sachs zur Aufführung gelangen, und zwar die Faſtnachtsſpiele
„Der Roßdieb zu Fünſing”, „Der fahrende Schüler” und „Das
Narren=
ſchneiden”, das letztere als Schattenſpiel. — Der Turverein Groß=
Gerau, im Jahre 1846 durch den Kreisbaumeiſter Amend, deſſen
raſtloſe Tätigkeit im Intereſſe des Vereins von beſtem Erfolge gekrönt
war, gegründet, feiert Anfang Juli ſein 75jähriges Beſtehen. — In
Friedberg wurde ein von dem Landwirrſchaftsbammer=Ausſchmß
Gießen veranſtalteter landwirtſchaftlicher Buchführungskurſus eröffnet,
an dem etwa 70 Perſonen, darunter auch 10 Frauen und Mädchen,
teil=
nehmen, eröffnet. — In Hechtsheim bei Mainz brachſte eine letzten
Sonntag veranſtaltete Sammlung für die Kinderhilfe insgeſamt 6641,15
Mark ein. Für nächſten Sonntag iſt ein Wohltätigkeitskonzert
vor=
deſehen, zu dem Vereine ihre Mitwirkung zugeſichert haben. — Mainz.
Zwei Knechte eines benachbarten Gutes von Mainz waren unter
Mit=
nahme eines Wagens und zweier Pferde verſchwunden. Es gelang, die
Diebe in Frankfurt feſtzunehmen, als ſie dort den Verſuch machten, die
Pferde und den Wagen zu verkaufen. Auf dem Wochenmarkte kaufte
eine Frau einen Korb mit Salat und ging damit zur Wage. Die
Ver=
käuferin folgte alsbald dorthin nach, aber die Frau war mit dem Salat
verſchwunden. — In Kleinhauſen bei Bensheim a. d. B. brachten
bei der am Mittwoch abgehaltenen Feldtreibjagd 23 wilde Jäger, 17
wüitende Treiber und 10 tolle Hunde mit Granat= und Trommelfeuer
acht Haſen zur Strecke. — In Lich findet der zweite Wahlgang für
die Bürgermeiſterwahl, der als Stichnvahl die Entſcheidung bringt, am
30. Januar ſtatt. Es ſtehen ſich die beiden Bewerber: Stadtſetretär
Völker=Friedberg und Bauſekretär Walz=Vilbel gegenüber.
Reich und Ausland.
Blankenburg a. H., 26. Jan. Eine dreiköpfige Bande
überfiel geſtern abend den Bahnhof Timmewrode. Der betagte
Stations=
vorſteher wurde mit einem Revolver niedergeſchlagen und die Ehefrau
gezwwungen, beim Durchſuchen der Räume zu helfen. Der Bande fiel
nur eine kleine Beute, etwa 70 Mark und verſchiedene Schmuckfachen aus
dem Privatbeſitz des Bahnhofsvorſtehers, in die Hände. Die Telephon=
und Telegraphendrähte waren vor der Tat durchſchniten worden.
Erfurt, 26. Jan. Das Eiſenbahnunglück. Nach dem
amt=
lichen Bericht ſind bei dem Eiſenbahnunglück auf dem Erfurver
Güterbahnhof 14 Perſonen, darunter einige Schüiler, ſchwer verletzt
wor=
den. Opfer an Toten ſind keine zu beklagen. Der Materialſchaden
iſt groß.
Paris, 26. Jan. Attentat. Im Arbeitsbureau des
Vorſitzen=
den der armeniſchen Delegation bei der Friedenskonferenz,
Apelis Aabriel, erſchien heute vormittag ein Armenier und gab einen
Navolverſchuß auf den Vorſitzenden ab. Aahriel wurde nicht
ver=
letzt. Der 21jährige Attentäter wurde verhaftet.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 27. Jan. Das Haus iſt ſehr ſchwach beſetzt. Am
Re=
gierungstiſch: Vizekanzler Dr. Heinze.
Kleine Vorlagen.
Der Gefetzentwurf über die Abgabe vont Verſicherungen an
Fidesſtatt zur Geltendmachung von Rechten und Intereſſen im
Auslande ſird debattelos in allen drei Leſungen erledigt.
Der Geſetzentwurf über die Kontrolle der
Kriegsvech=
iungen wird ohne Ausſprache dem Rechmungsausſchuß überwieſen.
An den Rechtsausſchuß geht ohne Debatte der Geſetzentvurf zur
Entlaſtung der Gerichte.
Es folgt die Beſprechung der Interpellation über das
Reichsjugendwohlfahrtsgeſetz.
Abg. Frau Müller=Otfried (Deutſchnatl.) begründet die
Interpellation, die von den weiblichen Abgeordneten aller Parteien
ein=
gebracht iſt. Sie erkennt an, daß die ſtaatliche Fürforge in Erſcheinung
getreten iſt. Der ſtaatlichen Fürſorge fehle jedoch das ſeeliſche Moment.
Wir müſſen mit dem Zuſammenſchluß Ernſt machen. Die privaten
Be=
ſtrebungen dürfen jedoch nicht ausgeſchaltet wverden. Die Angelegenheit
ſollte auch die Männer in höchſtem Maße indereſſieren. Die Rednerin
verlangt ſchleunige Vorlegung eines Rahmengeſetzes durch das Reich,
das beſtimmte Mindeſtforderungen enthält und der Selbſtverwaltung
Raum läßt.
Reichsminiſter des Innern Koch teilt mit, daß ſein Miniſterium
bereits im Februar vorigen Jahres den Entwurf über das
Reichswohl=
fahrtsgeſetz dem Reichsrat habe zugehen laſſen, daß die Beratungen im
Reichsrat ſich infolge des Kapp=Putſches und der daraus entſtandenen
politiſchen Verhältniſſe leider verzögert haben. Auch die Koſtendedung
habe Schwierigkeiten ergeben. Nachdem der Reichsfinanzminiſter ſich
zum Entgegenkommen bereit gezeigt habe, werde er dafür ſorgen, daß
die Beratungen im Reichsrat ſchleunigſt wvieder aufgenommen werden
und daß dem Reichstag in ſpäteſtens vier Wochen der Geſetzentwurf
vor=
gelegt werden könne.
Auf Antrag des Abg. Burlage (Ztr.) wird die Beſprechung der
Interpellation beſchloſſen.
Abg. Frau Dr. Baum (Dem.) bedauert, daß ſchon die Jugend
unter den Steuerſorgen leiden muß. Die Jugend hat nach der Verfaſſung
ein Recht auf Schutz, deſſen Durchführung an Geldfragen nicht ſcheitern
darf.
Abg. Frau Schröder (Soz.): Bedauerlich iſt, daß, während die
verſchiedenen Behöuden im Beſitz des Geſetzentwurfes ſind, dieſer dem
Reichstag noch nicht zugegangen iſt. Hier handelt es ſich um die
wich=
igſte Aufgabe zur Hebung unſerer Jugend. Schleunigſte Vorlage des
Geſetzes iſt dringend notwen
Abg. Frau Dr. Matz (Dtſch. Vpt.) betont gleichfalls dieſe
Notwen=
rantvortung für das Schickſal der Jugend trage in erſter
igkeit.
Linie das Reich, dem durch die neue Reichsverfaſſung ja nun endlich die
zlich vermißte Möglichkeit zum Eingreifen gegeben wurde.
ſolange
e muß das erforderliche Geld
vorhan=
für di
große Kult:
den ſein.
Staatsſekretär Schulz vom Reichsminiſterium des Innern
be=
tont, daß ſich in den Anſchauungen der zur Mitarbeit herangezogenen
Sachverſtändigen, obwohl dieſe den verſchiedenſten Parteien und
Rich=
tungen angehören, evhebliche Gegenſätze nicht ergeben haben. Den ein=
darſtellen.
Abg. Löwenſtein (1. S.P.): Wir haben kein Vertrauen zu der
rein geſetzlichen Regelung der Jugendwohlfahrt. Autorität, Gehorſam
und Pflichten ſind die drei Hauptpfeiler ihrer Kultur. Dieſe Pfeiler
ſind zurzeit ſo erſchüttert, daß ſie keinen Halt mehr geben. Wir ſetzen
an ihre Stelle die Solidarität der Gemeinſchaft und das
Solidaritäts=
jeflihl, die
beſtehende Zerſetzung überdauern werden.
mm.) bedauert, daß die Regierung nicht
ugendfürſarge
habe. Eigenzumsrecht am Kinde hätten die Eltern nicht. Der Staat
habe die Pflicht und das Recht, an der Erziehung mitzuwirken.
Abg. Frau Neuhaus (Ztr.) hält es für höchfte Zeit, daß die
Re=
gierung eingreift, da die Not der Jugend alle Grenzen überſteige. Die
katholiſchen Vereine dürfen in ihrer Tätigkeit von der Regierung nichr
behindert wverden.
Damit iſt die Interpellation erledigt. Es folgt die dritte Beratung
des Geſetzentwurfes über den Erlaß von Verordnungen fünr die
Zwecke deO
Uebergangswirtſchaft.
Hierzut liegen ein deutſchnationaler Antrag und ein ſolcher der
Mehrheitsparteien vor. Der Antrag der Deutſchnationalen will in § I
in dem Paſſus, daß es für Beſchlüſſe auf Einführung oder Aufhebung
von Bewirtſchaftungen der Zuſtimmung des Ausſchuſſes bedarf, die
Worte „oder Aufhebung” ſtreichen.
Abg. Warmuth (Deutſchnatl.) begründet dieſen Antrag.
Nach kurzer Debatte wird der deutſchnationale Antrag abgelehnt
und die Ausſchußfaſſung angenommen. Da das Geſetz eine
Verfaſſungs=
änderung darſtellt, wird die Schlußabſtimmung noch vertagt.
Es folgt der Etat des
Reichswehrminiſteriums.
Der Berichterſtatter, Abg. Stücklen (Soz.), teilt mit, daß im
Ausſchuß beſonders die Zahl der im Miniſterium beſchäftigten Offiziere
als zu hoch bemängelt worden ſei. Die Beſchwerden über Bevorzugung
des Adels im Offizierkorps ſeien als unbegründer zurückgewieſen
wor=
den. Der Ausſchuß habe geſtrichen: 2 Generäle, 8 Generalmajore, 13
Oberſten, 5 Oberſtleutnants, 12 Majore und 9 Hauptleute. In einer
Entſchließung verlangt der Ausfchuß, daß die im Kapp=Putſch als
Ver=
faſſungsgegner beſtraften Offiziere nicht weiter verwendet werden ſollen.
Früher hätten die Ausgaben für einen Soldaten 1200 Mark betragen,
etzt betrügen ſie 24 600 Mark.
Abg. Schöpflin (Soz.): Es könnten noch viele Generäle entbehrt
werden. Das Reichswehrminiſterium hat ſich zu einem buveaukratiſchen
Waſſerkopf entwichelt mit einem viel zu großen Beamtenapparat. Für
die wenigen Mannſchaften wird mit dem Kaſernenraum Verſchyvendung
getrieben. Die Sparſamkeitsmaßnahmen des Reichsfinanzminiſters
haben die Heeresverwvaltung unberührt gelaſſen. Das von uns bekämpfte
Burſchenunwsſen macht ſich ſchon wieder breit. Die Militärmuſiker
dür=
fen in Zukunft den Zivilmuſikern keine Konkurrenz machen, denn ſie
werden ſehr gut bezahlt. Ein Verzeichnis der Waffenbeſtände des
Hee=
res und der Marine muß uns vorgelegt werden. Ganz unmöglich iſt der
Zuſtand an der Spitze. Wir haben da je einen militäriſchen Chef rechts
und links und in der Mitte zappelt, von zwei kräftigen Soldatenfäuſten
gefaßt, der arme Miniſter als Parlamentarier. Der Reichswehrminiſter
hält ſich für einen ſtarken Mann. Aber jeder Freund der Mepublik
be=
obachtet im Ofizierkorps, daß nichts Genügendes geſchieht, um den Geiſt
der Reichswehr ihrem Zwecke anzupaſſen: dem Schutz der Verfaſſung!
Wir müſſen von den im Solde der Republik ſtehenden Offizieren
verlan=
ſen, daß ſie die Republik nicht verhöhnen, ihre Hoheitsabzeichen nicht
mißachten und monarchiſtiſche Beſtrebungen weder ſolbſt betreiben noch
dulden. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Offiziersblatt
als Organ des Deutſchen Offiziersbundes gedenkt heute in tiofſter
Er=
gebenheit Seiner Majeſtät des Deutſchen Kaifers (Hört, hört! links.)
Dieſes Blatt wird ſicher nicht verboten werden, während das Organ des
Wirtſchaftsverbandes der Mannſchaften wegen einer ſachlichen Kritik an
der neuen Wehrverfaſſung verboten wurde. Der einzige Erfolg des
Reichswehrmimiſters iſt die neue Bekleidungsordnung. Da erſcheinen
die Achſelſtüicke wieder mit Sternen, Schnüren uſw. Die neue
Beklei=
dungsordnung iſt eine Provokation der republikaniſchen Volksmehrheit.
Der Demokrat Geßler hat vor dem Militariſten Seeckt kapituliert.
Die Franrfurter Zeitung ſtellt mit Recht feſt, daß Herr von Seeckt der
eigent iche Wehrminiſter iſt. Das Scharfſchießen im Lockſtedter
Sied=
lungslager iſt ein militäriſcher Skandal. Wenn die Militärkapellen
„Heil Dir im Siegerkranz” ſpielen, wenn am 11. November in den
Ka=
ſernen die Flagge auf Halbmaſt geſetzt wird, dann kann dieſe
Reichs=
wehr kaum als Machtinſtrument der Republik, ſondern eher als eine
Gefahr für die Republit gelten.
Abg. Erſing (Ztr.): Die verhältnismäßig großen Koſten der
Reichswehr erblären ſich aus den von der Entente vorgeſchriebenen
For=
nationen. Wir mſſen zum Beiſpiel 18 Kavallerieregimenter
unterhal=
ten und dürfen an ihre Stelle keine Artillerie treten laſſen. Man wird
noch ſparen können, zumal wenn die Verhältniſſe erſt einigermaßen
wie=
der normal geſorden ſind. Die Entente ſollte uns von der
Ueber=
wachungskommiſſion befreien. Die Abneigung des Abgeordneten
Schöpflin gegen den Bau eines kleinen Kreuzers teile ich nicht. Da
zwölf Jahre hindurch in der Reichswehr nicht bloß militäriſche
Uebun=
gen vorgenommen werden können, ſo muß auch für die
Allgemeinbil=
dung etwas getan werden. Der Hauptwert muß auf die Erhaltung
unſerer alten militäriſchen Eigenſchaften gelegt werden: Gehorſam und
Pflichterfüllung, dazu Pflege des kamevadſchaftlichen Geiſtes zwiſchen
Offizieren und Mannſchaften. (Zuruf links: Kadavergehorfam!) Wenn
irgendwo von Kadavergehorſan geſprochen werden kann, ſo trifft das
wohl für die bolſchewiſtiſche Rote Armee zu. Im Intereſſe der
Auf=
rüickung der Manſchaften in den Offiziersſtand liegt der Antrag der
Mehrheitsparteien, die Zahl der Hauptleute zu vermehren und die
Oberleutnants und die Leutnants zu vermindern. Die Reichswehr hat
nur dem Volke zu dienen. Deshalb dürfen politiſche Organiſationen in
ihr nicht zugelaſſen werden. Die Feſtungen ohne Geſchütze ſind Soldaten
ohne Waffen. Deutſchland iſt das einzige Land, das abgerüſtet hat.
Sonſt hat inzwiſchen überall ein Wettrüſten eingeſetzt. Demgegenüber
ſt Deutſchland verpflichtet, der Völkern zuzurufen: Haltet ein mit
Euerem Wahnſinn! Wir verlangen nicht, daß unſere Offiziere
Auti=
monarchiſten ſein müſſen. Den Eid auf die Verfaſſung müſſen ſie aber
halten. Redner ſchließt mit der Forderung, bei der militäriſchen
Aus=
bildung die Religion nicht außer Acht zu laſſen.
Abg. v. Gallwitz (Deutſchnatl.) legte die Gründe dar, aus denen
das Reichsheer faſt ebenſo viel koſtet wie in Friedenszeiten und ſchließt
ſich dem Antrag der Mehrheitsparteien im Intereſſe des Avancements
der Unteroffiziere und Mannſchaften an. Redner geht ſodann
ausführ=
lich auf die einzelnen Poſitionen des Etats ein. Der Antrag Müller=
Franken, der den Militävmuſikern jede Konkurrenz mit Zivilmuſikern
verbieten will, geht zu weit. Wenn man ſo weit geht, in der
Reichs=
wehr ein gefährliches Inſtrument zu ſehen, muß es doch mit dem
Vertrauen nicht weit her ſein. Der Redner begründet ſodann den
An=
trag Stücklen—v. Gallwitz auf Gewährung von Zuſchüſſen an
Kriegs=
beſchädigte, die keinen geſetzlichen Anſpruch auf koſtenloſe Heilung haben,
und wendet ſich ſodann zu einer Beſprechung des Maringetats, wobei er
die Notwendigkeit betont, Schiffe zu bauen, die eben erſetzt werden
müf=
ſen, wenn anders wir unſere Marine erhalten wollen. Er ſchließt mitz
dem Ausdruck vollen Vertrauens an die von dem Abg. Schöpflin
an=
gegriffenen Offiziere.
Freitag mittag 1 Uhr: Kleine Anfragen, Weiterberatung des
Heeresetats. — Schluß gegen 7 Uhr.
Reichstagswahlen.
Berlin, 27. Jan. (Wolff.) Für die am 20. Februar
ſtattfindenden Reichstagswahlen können neue
Reichswahl=
vorſchläge eingereicht und die alten geändert werden.
Für die neuen Reichswahlvorſchläge gelten die bisherigen
Be=
ſtimmungen (Zuſtimmungserklärung und Beſcheinigung der
Wählbarkeit der Bewerber und Beſcheinigung des Wahlrechts
der Einreicher). Die Aenderungserklärungen müſſen durch die
Einreicher oder die Vertrauensleute der urſprünglichen
Wahl=
vorſchläge unter Beifügung der Erklärungen und
Beſcheinigun=
gen für die neuen Bewerber abgegeben werden. Neue
Reichs=
wahlvorſchläge und Aenderungserklärungen müſſen bis zum
4. Februar bei dem Reichswahlleiter, Berlin W. 10,
Lützow=
ufer 8, eingereicht werden.
Wer trägt die Unkoſten für den Lohnabzug.
die Arbeitgeber entſtehenden Unkoſten bittet unter dem Hiuweis darauf,
daß den Arbeitgebern nicht zugemutet werden könne, die Unkoſten für
dieſe Maßnahme zu tragen, die im Intereſſe der Allgemeinheit liege und
deshalb vom Staate übernommen werden müſſe. Die Vereinigung
be=
rechnet die Unkoſten für größere Betriebe auf etua 50—60 Mark pro
Arbeitnehmer und Jahr.
Kanalprojekte.
Frankfurt a. M., 27. Jan. (Wolff.) Zeitungsnachrichten
zu=
folge iſt mit ſtaatlicher Unterſtützung eine Prüfungsſtelle errichte!
worden, die das Kanalprojerk einer Weura=Linie zwiſchen
Main und Weſer unterſuchen foll. Die Vereinigten
Handels=
kammern erheben hiergegen Widerſpruch, da ihres Erachtens dem
Fulda=Kinzig=Projekt unbedingt der Vorzug einzuräumen
ſei. Es ſei die Bildung einer Kommifſion beſchloſſen worden, die in eine
eingehende Prüfung des Kinzig=Fulda=Projektes in bezug auf ſeine
teck=
niſche Durchführbarkeit und ſeine Wirtfchaftlichreit eintreten und eine
Denrſchvift über das Ergebnis der Prüfung ausarbeiten ſolle, die dann
den in Betrgckt kommenden Behörden
gebener Zeit zugehen werde.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 27. Jan. (Wolff.) Wie der Reichskommiſſarig
die beſetzten rheiniſchen Gebiete mitteilt, hat die Interallin
Rheinlandkommiſſion keinen Einwand gegen die Waſt
ordnung für die Provinziallandtags=
Kreistagswahlen erhoben. Die Wahlen können dm
nach dem Geſetz, betreffend die Wahlen zu den Provinziallu/
tagen und Kreistagen, vom 5. Dezember 1920 (Pr. G.=S. Numar
12013) in den beſetzten rheiniſchen Gebieten vonſtatten gem
Koblenz, 27. Jan. (Wolff.) Alle Verfahren,
gegen ausländiſche Firmen im beſetzten Gebiet wegen
Steuerpflicht aus der Zeit des Waffenſtillſtandes ein
leitet ſind, ſind vorläufig auf Anordnung der Interalliiei
Rheinlandkommiſſion auszuſetzen. Die Forderung
Steuerpflicht dieſer Firmen für die genannte Zeit ſoll auf dilg
matiſchem Wege durch die Regierungen der einzelnen Stau
geregelt werden.
Köln, 27. Jan. (Wolff.) In Köln iſt ein deutſae
Kontrollbeamter, dem zur Unterſtützung eine englol
Militärperſon beigegeben iſt, eingeſetzt worden, um diejenn
Perſonen, die vom Ausland ins beſetzte Gebiet und von
ins unbeſetzte Deutſchland weiterreiſen wollen, daraufhin
kontrollieren, daß ſie im Beſitz von durch deutſche Behön
viſierten Päſſen ſind. In Koblenz ſoll in kurzer Zeit ebenit
eine derartige Kontrollſtelle eingerichtet werden.
Der Ueberfall in Eberbach.
Berlin, 27. Jan. (Wolff.) In einem Teile der Preſſe
bei der Beſprechung des Ueberfalles in Eberbach,
durch amerikaniſche Militärpoliziſten erfolgt iſt, behauptet,
Amerikaner hätten von deutſchen Behörden ausgeſtellte Ausrn
beſeſſen. Wie wir hierzu an zuſtändiger Stelle erfahren,
dieſe Meldung unrichtig. Die Ausweiſe, die die Amm
kaner beſaßen, waren ungültig. Weder die deutſche 9
ſtelle noch die Militärpaßſtelle in Koblenz, die allein zur A
ſtellung von Ausweiſen berechtigt ſind, haben die Genehmig
zu dieſer Reiſe ins unbeſetzte Gebiet erteilt.
Die ſchwarze Peſt.
* Ludwigshafen, 27. Jan. Beim Polizeigericht
Landau, dem die Aburteilung deutſcher Zivilperſonen weg
Vergehen gegen die Beſatzungsmacht und die Verordnungen
Interalliierten Rheinlandkommiſſion obliegt, iſt ſchon ſeit
vember 1920 ein franzöſiſcher Offizier ſchwarzer Ra
als Richter tätig. Seit kurzem iſt dieſer Offizier auch
Berufungsgericht in Landau als Richter in Funktion.
ſchwarze Offizier benutzt bei den Gerichtsverhandlungen
Gelegenheit, den weißen Angeklagten in ſehr nachdrücklin
Form ſeine Verachtung und ſeinen Spott zum Ausd)
zu bringen, ohne daß dieſen durch die übrigen Richter oder
Vorſitzenden der notwendige Schutz zuteil würde.
Franzöſiſche Gemeinheit.
* Wiesbaden, 27. Jan. Vor kurzem wurde auf
elektriſchen Bahn Biebrich—Wiesbaden am frühen Morgen,
hauptſächlich Schulkinder die elektriſche Bahn benutzten, ein 9
gen angehalten und die Infaſſen von franzöſiſchen Poſten
ihre Ausweiſe geprüft. Die Perſonen, darunter eine große .
zahl Schulkinder, mußten den Weg nach Wiesbaden
Fuß zurücklegen und wurden dort von 9 Uhr vormitt
bis 4 Uhr nachmittags eingeſperrt, ohne daß ihnen Eg
oder die Möglichkeit, die Angehörigen zu verſtändigen, geger
worden wäre. Unter den Eltern der feſtgehaltenen Kinder,
gerüchtweiſe von dem Vorfall hörten, herrſchte natürlich
ungeheure Erregung über das Schickſal der Kinder.
Oberſchleſien.
Rom, 27. Jan. (Wolff.) Die vor einigen Tagen durch
Preſſe gehende Meldung, daß 5000 italieniſche Sord
ten in Oberſchleſien erwartet würden, iſt ungenau. Es h
delt ſich nur um etwa 100 Mann, die nach Oberſchleſien geſch)
werden, um die Stelle von zahlreichen italieniſchen Soldaten
Oberſchleſien einzunehmen, die in Urlaub gegangen ſind.
Hausſuchung beim Verband heimattreuer Oberſchleſier.
Kattowitz, 27. Jan. (Tel.=Union.) Während ſich in
letzten Tagen die Nachrichten über große polniſche Waffentra4
porte über die polniſthe Grenze nach Oberſchleſien häuften u
während gegen dieſe Transporte mit militäriſchen Machtmit
gar nicht oder mindeſtens nicht genügend eingeſchritten wur
haben es die Polenführer fertig gebracht, durch eine Denu
ziation gegen den Verband heinattreuer Oberſchleſier en
Durchſuchung des Kattowitzer Zentralhotels,
dem der Verband untergebracht iſt, durch franzöſiſche Trupt
zu erreichen. Dieſe Anzeige der Polen genügte den Franzof
um im Laufe des heutigen Vormittags das Hotel abzuſpert
und eine genaue Durchſuchung des Erdgeſchoſſes vorzunehm
Die Franzoſen erbrachen Kiſten gewaltſam und durchſuchten
doch ſtellte ſich heraus, daß ſie nichts anderes als Agitation
material, Flugblätter und Broſchüren, enthielten. (Tägl. Rdſ
Danzig.
Genf, 27. Jan. (Wolff.) General Haking, der neue Ok
komiſſar für Danzig, iſt amr 24. d. M. in der freien Stadt
gekommen und hat ſofort ſeine Tätigkeit aufgenommen.
proviſoriſche Oberkommiſſar, Profeſſor Attolico, wird
zig heute verlaſſen, um in das Generalſekretariat des Völ
bundes zurückzukehren, wo er die Sektion für Tranſit=
Verkehrsweſen leiten wird. Noch vor der Uebertragung ſein
Amtes an General Haking hatte ſich Proſeſſor Attolico mit
Frage der Lebensmittelverſorgung der Stadt Danzig zu
ſchäftigen, deſſen Bevölkerung nur eine ungenügende täg!
Brotration erhält. Er hatte ſich an den Präſidenten des amc
kaniſchen Hilfsdienſtes, Hoover, gewandt, der mitteilte, daß
Vorräte, über die er verfüge, für die notleidenden Kinder
ſtimmt ſind. Er habe ſeinem Vertreter in Europa die Weiſt
gegeben, das Notwendige zu veranlaſſen, um den Kindern
Danzig eine vermehrte Unterſtützung an Nahrungsmitteln
kommen zu lafſen.
Die Pariſer Konferenz.
Paris, 27. Jan. (Wolff.) Ueber das geſtrige Expoſé
franzöſiſchen Finanzminiſters Doumer vor der Konferf
machen die franzöſiſchen Morgenblätter Angaben. Pertinax
im Echo de Paris mit, daß der franzöſiſche Finanzmini
auf Grund der Schätzungen der Reparationskommiſſion die
zulegende Forderung an Deutſchland mit 212 Milliarden Gol
mark angab, einſchließlich Zinſen und Amortiſationen. D
Ziffer ſei zweimal ſo groß wie die, die in Boulogne genat
worden ſei. Sie ſei allem dem entgegengeſetzt, was man bis!
über die Höhender Geſamtſumme geſagt habe.
Nach dem Matin ſoll der franzöſiſche Finanzminiſter
klärt haben, Deutſchland ſolle den Alliierten die Geſa
ſchuld mit 5 Prozent verzinſen und in 30 oder mehr Jahr?
zahlungen Abzahlungen leiſten. Bei 42 Jahreszahlung
würde die Annuität 12 Milliarden jährlich betrag
Nach dem Bericht Doumers hat Deutſchland im Jahre 1913
10 Milliarden Waren ausgeführt. Da der Wert der Waren
abhängig von dem Geldkurs um 70 Prozent geſtiegen iſt, kön
Deutſchland leicht für 17 Milliarden Mark Waren ansführ
Die Einfuhr nach Deutſchland müſſe dagegen auf das dringen
beſchränkt bleiben und könne auf 5 Milliarden Mark herund
gedrückt werden. Auf dieſe Art würde alſo ein Exportüberf9
von 12 Milliarden Mark eizielt werden, den Deutſchland 1e
über angewandt habe. Der Finanzminiſter betonte, Frank
ſei am Ende ſeiner Kraft und könne nicht länger mehr
Deutſchland bezahlen.
berba
die die
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ordnungen
ſchon
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ben Poſten 4
eine große
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uhr vormittl
ß ihnen Eil
digen, gegihl
n Kinder.
1
berſchleſier.
Ni4
Rummer 27.
Pertinar ſchreibt im Echo de Paris, die allierten Vertreter
hätten ſich über dieſe Theorie ſehr erſtaunt gezeigt. Man hätte
auch feſtſtellen können, daß die Mitglieder der engliſchen
Delega=
habe ſogar von einem Turmbau zu Babel geſprochen, an dem
gemeinſame Marſchroute aufſtellten.
Paris, 27. Jan. (Wolff.) Die für heute vormittag 11½
uhr angeſetzte Konferenzſitzung wurde auf 4 Uhr
nach=
mittags verſchoben. Vormittags wurden nur brivate
Unter=
redungen zwiſchen den einzelnen Delegationen vorgenommen, nach zwei Jahren des Wiederaufhaues. Er hebt die
über=
frage gehandelt hat. Eine Anzahl Perſönlichkeiten, darunter privaten Lebens Deutſchlands hervor, allerdings mit Ausnahme
Graf Sforza, begab ſich vor 11 Uhr nach dem Hotel Grillon,
wo ſie ſich mit dem britiſchen Miniſterpräſidenten beriet.
Franzöſiſche „Vorſchläge” zur Reparation.
* Berlin, 27. Jan. Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion. Die Deutſche Allgem. Ztg. meldet aus Baſel: Wie
ein Telegramnr der Basler Nachrichten beſagt, machte der
fran=
zöſiſche Finanzminiſter Doudet entgegen den offiziöſen
Mit=
teilungen bei der Erſtattung ſeines Berichts über die finanzielle
Lage Frankreichs doch einige poſitive Vorſchläge in bezug
und 58 Milliarden für die Wiederherſtellungen. Entſprechend lands habe,
dieſer Verteilungsquote hätte alſo Deutſchland an alle Alliierten
zuſannen 200 Milliarden Goldmark zu bezahlen.
Hier=
von ſolle Deutſchland jährlich 12 Milliarden Goldmark an alle
alliierten Staaten zahlen. Nur ſo komme für Frankreich der
Betrag heraus, den es für ſein Budget benötige, wenn es keiner
Kataſtrophe entgegengehen wolle.
niſter darauf hin, daß die deutſche Ausfuhr vor dem Kriege die
Einfuhr um 10 Milliarden überſchritten habe; gegenwärtig weiſe
die deutſche Bilanz 17 Milliarden zugunſten der Ausfuhr auf,
und Deutſchland könne ja ſeine Eiſenbahnen und Bergwerke
be=
leihen laſſen. Es ſolle ſich arrangieren, wie es eben könne.
Wenn ein Staat Bankrott machen wolle, ſo müſſe es
Deutſch=
berſonen wel land und nicht Frankreich ſein.
Dieſe Ausführungen haben zu einer ziemlich erregten
Diskuſſion zwiſchen den franzöſiſchen
Delegier=
ten und Lloyd George Anlaß gegeben. Lloyd George wies
darauf hin, daß das Problem in ſeiner ganzen Ausdehnung
betrachtet werden müfſe. Es handle ſich um die Ordnung der
verwvorrenen ökonomiſchen Lage von ganz Europa, auch erſcheine
ihm die Berechnungsbaſis ziemlich unſicher, weil man nicht
wiſſen köne, wie ſich der deutſche Handel in Zukunft geſtalte.
Aus engliſchen Kreiſen verlautet, daß man auf
engli=
ſcher Seite für den Augenblick bei den Ziffern des
Ueber=
einkommens von Boulogne bleiben werde, d. h. einer
Zahlung Deutſchlands in 42 Jahresraten, und zwar die erſten
fünf Jahre je drei Milliarden Goldmark, die nächſten fünf Jahre
je ſechs Milliarden und die 32 folgenden Jahre je ſieben
Mil=
liardem Goldmark.
Marſchall Foch reiſt nach London.
vormittag von Paris nach London abgereiſt.
Hierzu bemerkt die B. Z.: Dieſe Nachricht bedeutet eine
große Ueberraſchung der Pariſer Konferenz. Wenn Marſchall
Foch mitten in den Verhandlungen über die Entwaffnungsfrage,
die trotz aller Einigungsmeldungen immer noch unerledigt iſt,
nach London abreiſt, ſo kann es dafür keine andere Exklärung
geben als dieſe: Die engliſchen Militärs vertreten den
Stand=
punkt ihres Herrn und Meiſters, des engliſchen Kriegsminiſters
Churchill, hartnäckig weiter. Churchill glaubt bekanntlich an
eine ſehr nahe und große bolſchewiſtiſche Gefahr und will daher
namentlich den oſtpreußiſchen Wehren längere
Entwaffnungs=
friſten gewähren. Da Foch mit General Wilſon und Bingham
nicht fertig wird, fährt er nun direkt zu Churchill nach London,
der vor vier Tagen Paris verlaſſen hat.
Sarmſtädter Tagblatt, Freitag, den 28. Jauaru 1921.
Die Lage Deutſchlands in engliſcher Beleuchtung.
London, 27. Jan. (Wolff.) Das Departement für
Ueber=
tion nunmehr eine andere Sprache ſprechen. Einer von ihnen ſeehandel veröffentlicht eine allgemeine Ueberſicht über
die induſtrielle und wirtſchaftliche Lage / Schleswig=Holſtein in den abgetretenen
nordſchleswig=
man jetzt arbeite. Es ſei Zeit, daß Millerand und Briand eine / Deutſchlands zu Beginn des laufenden Jahres. Den
Be=
richt verfaßte der Sekretär für kommerzielle Fragen bei der
bri=
tiſchen Botſchaft in Berlin, Miſter Thelwakl. Er gibt eine
Ueberſicht über die deutſchen Staatsfinanzen, Induſtrien.
Ar=
beitsbedingungen und über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands
bei denen es ſich wahrſcheinlich um die Wiedergutmachungs= raſchende Befferung in allen Teilen des öffentlichen und
der Staatsfinanzen. Die Geſchicklichkeit wird bewundert,
mit der der deutſche Handel und die deutſche Induſtrie die
ſchwvere Zeit, die Deutſchland in den letzten zwei Jahren
durch=
zumachen hatte, nicht nur überſtanden hat, ſondern auch trotz
allem gute Geſchäfte machte. Man dürfe jedoch, heht der Bericht
hervor, nicht aus dem Auge verlieren, daß nur bei einer
verhält=
nismäßig geringen Produkrion es möglich geweſen iſt, gute
Ergebniſſe zu erzielen. Dies erkläre, daß der Wohlfahrt auf
der einen Seite die Not der Arbeiterſchaft auf der anderen Seite
gegenüberſtehe. Der Bericht ſchließt, der deutſche Handel und
die deutſchen Induſtrien ſeien in ſich gefund. Das jetzige Jahr
auf die Wiederherſtellung. Doudet ſagte, Frankreich müſſe an werde wohl nicht das unglück des Bankrotts
Deutſchland eine Forderung von 112 Milliarden Deutſchlands bringen, da weder Deutſchland felbſt noch
Goldmark ſtellen, und zwar 54 Milliarden für die Penſionen irgend jemand anders irgendein Intereſſe am Bankrott Deutſch=
Die Kriſe im engliſchen Schiffshau.
Paris, 27. Jan. (Wolff.) Nach einer Meldung aus
Glas=
gow erklärten die Schiffsbauer des Clyde, wenn ihre Induſtrie
ſich im Zuſtande der Auszehrung befinde, ſo liege dies
nicht nur an der Erhöhung der Produktionsunkoſten, ſondern
In bezug auf die deutſche Zahlungsfähigkeit wies der Mi= auch daran, daß die Regierung 400 deutſche Schiffe
ver=
kauft habe. Die Schiffsbaugefellſchaften erhielten in dieſem
Jahre nicht eine einzige Beſtellung auf Schiffsneubauten. Sie
ſuchen die Regierung davon zu überzeugen, daß Großbritannien
den Reſtbetrag von 300 000 Tonnen Schiffsraum, den Deutſch= und Energieloſigkeit haben eine tiefere Urſache. Ergänzen Sie Ihre
land noch zu liefern habe, nicht benötige.
Der Friedenspreis für 1921.
Kopenhagen, 27. Jan. (Wolff.) Nach einem Telegramm
aus Helſingfors ſchlug der finniſche Staatsrat dem Nobelkomitee
vor, den Friedenspreis für 1921 dem amerikaniſchen
Ro=
ten Kreuz zuzuerteilen, das in großem Umfange die Leiden
nach dem Kriege linderte und die Beziehungen unter den Völkern
förderte.
Japan.
London, 27. Jan. (Wolff.) Nach einer Reutermeldung aus
Tokio erklärte der japaniſche Miniſter des Aeußern im
Abgeord=
netenhauſe, die Frage der Wiederaufnahme der Han= Gottesdienſt in der Synagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft,
delsbeziehungen mit Rußland müſſe einer Prüfung
unterzogen werden, weil die Sowjetregierung offenſichtlich die
Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zur Verbreitung ihrer / 20 Min.
Propaganda benutzen wolle. Der Miniſter erklärte ferner, das
Militär= und Marineprogramm Japans ſei ſo weit eingeſchränkt,
als es die Intereſſen des Landes geſtatteten. Infolgedeſſen ſei
der Miniſter nicht in der Lage, ſich an die Spitze der Bewegung
Paris, 27. Jan. (Tel.=Union.) Marſchall Foch iſt heute, zu ſtellen, die für die Einſchränkung der Rüſtungen eintritt. Er
werde jedoch jeden Vorſchlag, den eine andere Macht in dieſer
Beziehung mache, in Erwägung ziehen. Der Kriegsminiſter
er=
klärte, Japan habe die Ausführung des Planes der Erhöhung Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
des Effektivbeſtandes des Heeres ſuſpendiert.
Letzte Nachrichten.
der von Graf Keßler kürzlich in einem Vortrag in Genf darge= Druck und Verlag: L. C. Wittichiſche Hofbuchdruckerei. Sämflich in Darmſtadt.
legten Grundſätze zur Internationaliſierung der
wirtſchaftlichen Beziehungen iſt in Berlin gegründet
worden. Die Berliner Gruppe der internationalen Frauenliga
für Frieden und Freiheit iſt dabei durch Frau Lydia Stöcker
vertreten.
Seite 5.
Kopenhagen, 2. Jan. (Wolf.) Miniſterpräſident Neergard
brachte geſtern im Finanzausſchuß des Reichstags einen Antrag
ein, worin um Zuſtimmung des Reichstags zum Ankauf der
Beſitztümer des Herzogs Ernſt Günther zu
ſchen Gebieten für den Geſamtbetrag von etwa 5 Millionen Kr.
nachgeſucht wird.
London, 26. Jan. (Wolff.) Bei Abermule in Wales ſind
zwei Züge zuſammengeſtoßen. Zwölf Perſonen
wurden getötet und viele verwundet.
Alahabad, 27. Jan. (Wolff.) Die Menge griff eine
Po=
lizeiabteilung in Saghaon an. Die Abteilung feuerte
auf die Aufrührer, von denen einige verwundet wurden. Die
Haupträdelsführer wurden verhaftet. Im Laufe des Gefechts
wurden ein Polizeiagent getötet und zwei ſchwer verletzt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportklub 1919, Weiterſtadt. Der Klub hielt ſeine
Jahreshauptverſammlung ab. Aus dem Jahresbericht, den der 1.
Vor=
ſitzende A. Noher erſtattete, konnde man entnehmen, daß die Fortſchritte,
die der Kluß im abgelauſenen Vereinsjahr gemacht hat, ganz bedeutend
waren, wenn auch die Zahl der Mitglieder im Laufe des Jahres von
138 auf 85 zurückgegangen iſt, was nur auf die Gründung einer
Fuß=
ballabteilung durch die Freie Turnerſchaft zurückzuführen iſt. Die
Ver=
ſammlung erklärte, auch fernerhimn treu zum Süddeutſchen Fußballverband
zu halten. Der ſeitherige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt, bis
auf den 2. Schriftführer und 2. Rechner, die infolge ſtarker geſchäftlicher
Inanſpruchnahme von ihren Aemtern zurücktreten mußten. Zum
Ob=
mann des neugewählten Sportausſchuſſes wurde Herr Ph.
Zimmer=
mann und zum Schriftführer desſelben Herr Georg Becker gewählt.
Der Klub hat ſeine Tätigkeit, nachdem die Kriſe überwunden ſein dürfte,
voll und ganz wieder aufgenommen, und wird die erſte Mannſchaft in
neuer Aufſtellung am 30. Januar die Liggerfatzmannſchaft des
Sportver=
eins Darmſtadt zu einem Pnivatwettſpiel empfangen. Der Klub ſtellt
weiter noch eine 2. und 3. Mannſchaft ſowie eine Schilermannſchaft.
Schluß des redaktionellen Teils.
OArbeitsunlust 6
tägl. einſeit. Nahrung durch das hervorragend begutachtete Capholgetin
(milch=phosphorfaures Kalkpräparat), 252 Tabletten für 4 Wochen
K 16, f. Kinder XK 12, in allen Apotheken. Einhorn=, Hirſch=, Hof=
und Dr. Merck ſche Apotheke. Ausw=Verſ. geg. Nachn. (J,13929
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionzgemeindz
Starkenburg=Loge, Neckarſtraße 20.
Freitag, den 28. Jonuar. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 15 Min.
Jugendgottesdienſt und Predigt.
Samstag, den 29. Jan. Morgengottesdienſt 9 Uhr. —
Sabbat=
ausgang 6 Uhr 03 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Samstag, den 29. Jan. Vorabend 4 Uhr 40 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr
Wetferausſichten für Freitag:
Wolkig, trocken, vorübergehend wieder kälter, Nordweſtwind.
e
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr (D 19): „Die
Strohwitwe‟.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Ottv Waldgeſtelz für heſſiſche Poliſik und den
übrigen Teil (außer Sport. Handel und Landwiriſchaftliches) Max Streefe; für
Genf, 27. Jan. (Wolff.) Ein Komitee zur Verwirklichung Sport, Haudelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigeuteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäſtsleben: Paul Lange. —
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatls” zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berüickſichtigt, Unverlangte Manufrivte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
arga nuusnnnnnsnnsargsnanznnnnngnnnnngngunnnanvangnnnsan
Die Verlobeng ihrer Tochter
Naemi
mit Herrn Fritz Klippert zeigen an
Apothekenbes.
Karl Bbert und Frau
Else, geb. Raiß.
Fähr-Vegesack, Januar 1921.
Meine Verlobung mit
Fräulein Naemi Ebert
zeige ich hiermit an.
Fritz, Klippert.
Grohn-Vegesack, Januar 1921.
(:3574
nnanunnnnannngnnannnannnnnnnnnnananannennnnenanannnannnngnnge-
Statt Karten.
Ihre am 26. Januar zu Braunschweig
stattgehabte Vermählung zeigen an
Eberhard von Briesen
Major a. D.
fräher im 1. Garde-Feldartillerie-Regiment
Anka von Briesen
geb. von Lindeauist.
Kaltwasser, Kreis Lüben (Schlesien).
A2
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden und bei der
Beerdigung unſeres lieben Kindes ſowie
für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen
wir auf dieſem Wege unſren innigſten
Dank.
Darmſtadt, den 26. Januar 1921,
Familie Menges
*3840)
Rhönring 109.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer lieben
Entſchlafenen, ſowie für die troſtreichen Worte
des Herrn Pfarrer D. Waitz und die
zahl=
reichen Blumenſpenden ſagen herzlichen Dank
Nachruf.
Am 25. bs. Mts, verſchied im Alter von
29 Jahren unſer geehrtes Mitglied u. Kamerad
Polizeiwachtmeiſter
Alexander Joſeph.
Wir werden dem lieben Verſtorbenen
jederzeit, ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Vorſtand des Kavallerie=
Vereins Darmſtadt.
Dresde, I. Vorſitzender.
Die Beerdigung findet Freitag, den 28. Jan.
1921, nachmittags 2 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt, (*3619
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme und
die zahlreichen Kranzſpenden bei dem Heimgang
unfrer lieben Entſchlafenen ſowie die troſtreiche
Begräbnigrede des Herrn Pfarrer Beringer
fagen innigen Danr
Eliſabeth Röſe
Franziska Röſe
Familie Fleiſchmann.
Darmſtadt, 27. Januar 1921. (*3527
3545)
Familie Friedr. Hauff
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 28. Januar 1921.
Rummer 27.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 27. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Das weitere Verflauen des Deviſenmarktes verurſachte an heutiger
Börſe Kursrückgänge auf allen Gebieten. Die Kursverluſte am
Montan=
markte betrugen zirka 10—15 Prozent, bei Harpenern ſogar 25 Prozent.
Elektrizitätswerte waren relativ gut gohalten. Auch von Chem. Aktien
wurde das auf den Markt kommende Material ungefähr zu den letzten
Kurſen aufgenommen. Der Einhoitsmarkt hatte infolge von
Realiſa=
uionen faſt nur Nückgänge zu verzeichnen. Im Freiverkehr verloren
Benz 10 Proz., Ludwig Ganz 8 Proz. Deutſche Petroleum notierten
zirka 50 Proz, höher. Am Anlagemarkt waren infolge der Beſſerung
des Markkurſes im Auslande heimiſche Renten zu anziehenden Kurſen
geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 27. Januar.
w. Auch heute war das Publikum mit Angebot zurückhaltend, und
auch die Spekulation unterließ neue Vorſtöße nach unten. Infolgedeſſen
bewegte ſich das Geſchäft an der Abendbörſe in engen Grenzen.
Mon=
toaktien, welche an der Mittagsbörſe infolge der bevorſtehenden großen
Erhöhung der Eiſenbahnfrackten einem ſtärheren Kursdruck unterlagen,
ſind zum Teil wieder erholt, da man zu Deckungen ſchritt. Der Hattung
der Börſe kam es zu ſtatten, daß ſich Deviſen etwas erholten; allerdings
blieb die Stimmung der ausländiſchen Zahlungsmittel unregelmäßig.
Von Auslandswerten unterlagen Mexikaner ſpäter wieder
Abſckwä=
chungen, da der Dollar auf 741/s ſank. Hievvon ausgehend, trat wieder
ruhiger Geſchäftsverkehr ein, welcher ſich auch auf den freien Verkuhr
er=
ſtreckte. Lederwerke wurden 200 Geld, deren Bezüge 19 Prozent genannt.
Mansfelder Kuxe 600, Benzattien 253, Elektropapiere blieben behauptet.
Bergmann etwas beſſer bezahlt. Deutſch=Ueberſee und Lahmeher
ſchwä=
cher. In Chemiſchen Aktien blieb der Verkehr ſtill bei mäßigen
Schwan=
kungen. Befeſtigt gehen Adlenwerke Kleyer hervor. Daimler ſind gut
behauptet. Größeres Intereſſe machte ſich für Zellſtoff Aſchaffenbura
und Lokomotivſabrik Krauß bemerkbar, welche zu höheren Kurſen geſucht
blieben. Oeſterreich ſche Kreditanſtalt ſchwächte ſich ab. Die Börſe ſchließt
vorwiegend behauptet, nur in Montanpapieren trat erneute
Abſchwich=
ung ein, die bis 5 Prozent betrugen.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 27. Januar in Zürich 11,40
vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 5,35 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 9,33 (88,80) Kronen, in Stockholm 8,35
(88,80) Kronen, in Wien (26. 1.) 1047, in Prag (26. 1.) 1972,5 (ie
117,80) Kronen, in London 212½ (97,80) Schilling, in Neu=York
181 (23,80) Dollar, in Paris 2434 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 27. Jan.
W MifeGeld Brief M Ge
Geld ! Brief 26. Januar T
Geld ! Brief M
Geld ! Brief Antw.=Brun., .7 427.— 428.— 418.— 419— Ong Nösä.3 OIöST TDT Nü56.40 1058,50 Holland .. ſtsgs 601 1899.4 1853.101856.90 Schweden 11938.701t 241.30 Grac 7011 1211.30 London ../21734 2172/ 2122), 2131), Helſingfors Paris ..." 409.* 410.* 400 10 400.90 New=York. 6691- 57o6-6 65. i9- F53i Schweiz ... 304.10 2u5.90 876.60 878.40 Vien (altes Spanien 789.20 790.80 79429 78580 D.=Oeſt. abg. 18.73- 16.77-4 17.u6- 1723— Italien ... 21234, 2123, 2091. 210). Budapeſt .. 2.48- 2.53— 11.98—1 12.65— Liſſab.=Op. Prag: ... Länemark. 114880lt 1151.30 103.901106.10
Berliner Börſe.
Berlin, 27. Jan. (Wolff.) (Börſenſtimmungsbild.) In
Rückwirtung der geſtrigen Steigerung des Markkurſes in Neu=York
erfolgte hier eine Abſchwächung der ausländiſchen Deviſen und
darauf=
hin ſah ſich die Börſenſpekulation zu Abgaben in allen
Dividenden=
pavieren veranlaßt. Beſonders ſtark trat die Abneigung am Hütten=
und Bergwerksmarkt hervor, weil auf dieſem Umſatzgebiet ein Artikel
der Deutſchen Bergwerkszeitung ungünſtig eiwwirkte, der auf die
vor=
ausſichtlichen Preisabſchwächungen in der Giſſeninduſtrie und die
ſchwie=
rige Geſtaltung der Verhältniſſe wegen der großen Erhöhung der
Eiſen=
bahnfrachten hinweiſt. Bockumer verloren 30, Deutſch=Luxemburger 21,
Harpener 26, Höſch 27, Rheiniſche Braunkohlen 25, Thale 30,
Bismarck=
hitte 20 Prozent. Von Elektroverten waren namentlich Deutſch=
Ueber=
ſee, Elektrizitätsaktien, nämlich um 20 Prozont gedrückt. Auf dem
Ge=
biete der chemiſchen Werte ſtellte ſich der Anfangskurs für Th.
Gold=
ſchmidt um 30 Prozent miedriger. Das Papier konnte ſich aber ſpäferhin
weſentlich erhöhen. Der Bankenmarkt behielt auch heute ſeine
Wider=
ſtandsfähgkeit und von feſtverzinslichen Werten waren nur Papiere mit
valutaviſchem Charakter, wie Mexikaner und Türkenloſe, rückgängig
An=
lagewerte waren begehrt und namentlich deutſche und preußiſche
An=
leähen höher. Nur in 3prozentiger deutſcher Reichsanleihe veranlaßte
das Angebot zum erſten Kurſe einen Rückgang von 2 Prozent.
Oeſter=
reichiſche und ungariſche Renten waren ziemlich umſatzlos.
Berlin, 27. Jan. (Wolff.) (Produktenbericht.) Auf
amerikaniſche Nachrichten war Mais geſtern abend im freien Verkehr
weſentlich wiedriger zu haben. Am heutigen Produffdenmabte war bie
Haltung etwas ſtetnger, da für ganz nahe Warg ſich Bedarf zeigte. Nol
türlich ſtellten ſich die Preiſe noch merklich uter die geſtrigen Mittags
notierungen. Für Hülſenfrüchte verſchärfte ſich die flaue Stimmung
Nur für Saatmaterial zeigte ſich Nachfrage für das Inland und noch
mehr für das Ausland. Auch Lupinen, Serradella, Schnitzel ud Miſch
futter, ſowie auch Rauhfutter waren vorwiegend angcbhoten.
h. Maunheim, 27. Jan. (Pritz.=Tgl.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz weiter ruhig, die Preiſe nachgebend.
Die amtlichen Notierungen lauten für 100 Külo, Waggon frei Mannheim
ginſchließlich Sack: Gelber La Plata=Mais 33—330), neuer inländiſcher
Notklee 1400—3000, italieniſche Luzerne 200—3000, Provence=Luzerne
W00—3200, Wicken 230—260, inländiſche Erbſen 270—325, ausländiſch=
Erbſen 250—300, Futtererbſen 240—260, Rangoonbohmen 160—20,
Bra=
ſilbohnen 150—175, Ackerbohnen 250—260, inländtiſche Linſen 40—600,
ausländiſche Linſen 450—525, Wieſenchen 90—95, Kleeheu 100—110,
Preß=
ſtroh 50—54, gebüindeltes Struh 45—50, Biertreber 200—210, Napskuchen
(ohne Sach) 130—140, indiſcher Kokoskuchen 170—180, Reis 300—450,
Raps 675—725, Leinſaat 620—670 Mark. — Die Deutſche Tabak=
Handelsgeſellſchaft von 1916, Abteilung Inland, in
Liguida=
tion, Mtannheim, teilt mit, daß von ihr mit Zuſtimmung des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters die Höchſtpxeiſe für Rippen, Grus und Abfälle, die
im Inlande abfallen, aufgehoben wonden ſind.
* Der Nürnberger Bund, Großeinlaufsverband deutſcher
Fachgeſchäfte für Glas=, Porzellan=, Steingut=, Luxus=, Leder= und
Schmuckwaren, Haus= und Küchengeräte, Eiſenwaren, Oefen, Herde,
Be=
leuchtungs= und Inſtallationsartikel, ſowie den geſamten Hauspat
Nürn=
bera, hält in den Tagen vom 26.—29. Januar ſeine übliche
Früh=
jahrstagung ab, die mit einer mehrtägigen Barenbörfe,
der Generglverfammlung, fowie verſchiedenen fachlichen Sitzungen
ver=
bunden iſt. Die Warenbörſe findet in dem umfangreichen
Ausſtellungs=
gebäude der Zentrale ſtatt. Zu dieſer Veranſtaltug finden ſich
wiede=
ahrziche Induſtrielle und Kaufleute aus bem ganzen Reich und
Oeſter=
wich in Nümberg ein.
* Hamburg, N. Jan. Der Kaffee=Ginfuhrverein,
rechtsfähiger Verein in Hamburg, macht darauf aufmerkſom, daß infolge
des Steigens der Kauftwaſt der Reichsmark gegenwärtig für Kaffee,
der mehr als9 Mk. das Pfund Zahlung an das Ausland koſtet,
Einfuhrbewilligung nicht mehr erteilt werden kann.
Frankfurter Kursbericht 27. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bauk für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . .
.....
3½%0
.......
4½%1 V.u. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.—1K.
Sparprämienanleihe ....
490 Preuß. Konſols .....
....
81 %o
30,
....
499 Bad. Anl. unl. 1935
312% 7 „. b. 1307
49 Bayern Anl. .... . . .
319%0
490 Heſſeu unk. 1924...
3½%0 „........
„..........
4% Württemberger ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
13% Griech. Ronopol..
4½% Oeſt. Staatsreutev
1918, ab 1918........
4½%0 Oeſt. Schatzanwe ſ.
ſtfr. v. 1914...... . .. ."
490 Oeſt. Goldrente. . . . .
470 „ einheitl. Rente.
5% Rum. am. Rente b. 03/ 140.—
4½% „ Goldrente v. 13
2o am. „ konv.
v. 05
Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. 1
„II
v. 1911,Zollanl.
6 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. .
Staatsr. v. 10/ 22,25
Kronenrente.
62,— 19 84.— 84,70 S540 65,30 74,50 74,25 61,25 54,50 80,40 81.,50 275.— 105. 48,75 46.— 27,50 138.— 120,— 119.— 9.
— 26,60 80,50 140,— 135,25 115.— 112.— 80,—
78.—
25.— 50,25 50,50 23.— 24,90
R
5% Mexik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
*
sik. Goldv. 64,ſtfr. —
konſ inner. . .
Irrigationsanl. 395,—
4½=
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lvinb. )
39, Oeſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
32 Oeſt. Staatsb.Erg. Netz
429
b. 1883.
4½20 Angtolier I.......
399 Salon Conſt Jonction
390 Salonique Monaſtir.
5%0 Tehuantepee .......
......"
4½%
Deutſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
49 Frankfurt v. 1913...
3½% „ v 1903....
42 Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%0
..
420 Frkf H.Krd.=Ver 1921
4%0 Mein, Hyp. Bank 1922
1922
4%0 Pfälz. „
1923
4% Rhein. ,
3½%0
s SeſcchinBicder
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
48 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.....
Darmſtädter Bank.
53,50 FG. 50,75 z —
— 48.50 125.—
12:
104.— 105,10 5.—
— 380,— —
—
100,— 100,— 83,75 101,30 1o1. 87.— 96,25 96,25 87,70 97,60 100,10 97,60 78,70 97,75 berl. 82,25 83.— 100— 100,25 100/40 10040 85. 87,70 98,5 94,40 238,— 237,— 183.— 180,—
Dmnkäalfn Harſf
Deutſche Bank.
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank. .
Metallbank
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt.
Rhein. Kred.=Bank. ....
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ...."
Buderus ......
Glſenk. Vergw.
Harpener Bergb.
Eſchweiler Bergw.. .....
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln...
Laurahlitte . .
Lothringer Hütte . . . . . ..
Mannesmann Röhren. . .
Bhönix....
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Mnent Lunfcherganfet
Paketfahrt. .
Nordd. Lloyd..........
Südd. E.=B.=Geſ..... . ..
Schautung E.=B..
Baltimore.
Kanada ...
Lombarden ............"
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. .....
Badiſche Anilin ........"
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noch vorhandene Zuckerbeſtand iſt nach Gewicht in
Kilogramm genau feſtzuſtellen und die Ablieferung
aller Bezugsmarken am 5. Februar dem
Lebens=
mittelamt, Wilhelminenſtr. 15, Zim. 27, zu melden.
Der Aufforderung iſt pünktlich nachzukommen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1921.
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regiſter, Bd. III, Nr. 17
wurde heute bei dem Leih=
und Sparverein Ober=
Ramſtadt, e. G. m. u. H.,
(1176
eingetragen:
„Vereinsbank,
eingetra=
gene Genoſſenſchaft mit
beſchränkter Haftpflicht zu
Ober=Ramſtadt” laut
Um=
wandlungsbeſchluß von 4.
WIkI. 1918.
Die Haftſumme beträgt
2000 Mark. Höchſtzahl der
Geſchäftsanteile 10. Das
Statut iſt infolge der
Um=
wandlung abgeändert und
neugefaßt durch
General=
verſammlungsbeſchl. vom
21. Dezember 1930.
Die Beteiligung auf
mehrere, Geſchäftsanteile
iſt geſtattet.
Darmſtadt, 25. Jan. 1821.
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