A. Aus Paris über Genf, 25. Jan. Am Donnerstag ſoll
Konferenz der Ententeminiſter ſchon wieder zu
de ſein. Für Freitag hat Lloyd George jedenfalls ſeine
Rück=
ſer nach London angeſagt. Was kann in den wenigen Tagen
Arnünftiges zuſtande kommen? Schon die erſten Sitzungen
ſachten eine Ueberraſchung, durch die alles umgeſtoßen
ſutrde, was die Pariſer Preſſe an Frankreich günſtiger
Stim=
mng aufgebaut hatte. Der engliſche Premier enthüllte
nen Standpunkt, der um kein Haar von den peinlichen
An=
ſutungen der bekannten Reuternote abwich. Keiner der
fran=
ſiſchen Delegierten hatte ſich auf ſo viel Widerſtand von
bri=
ſcher Seite gefaßt gemacht. Als Marſchall Foch, volle
Zu=
umnmung von allen Seiten erwartend, ſeinen Bericht vom 30.
Zzember 1920 aufwärmte, neue Anklagepunkte gegen das böſe
Nutſchland wegen angeblich unerfüllter Forderungen
ſchleu=
drte und den 1. Mai als äußerſten Termin für die völlige
deut=
ge Entwaffnung verlangte, ſoll Lloyd George die drolligſten
fguren auf ſein Konzeptpapier gemalt und mit kaum verſtecktem
ohn Zwiſchenbemerkungen gemacht haben, die bei den
fran=
ſiſchen Delegierten große Beſtürzung hervorriefen. Aber Lloyd
horge ließ zuerſt mal die Militärs ausreden. General Bingham
de) ſtritelte zwar die Angaben Fochs über die verſteckten
Waffen=
grräte in Deutſchland, war aber offenbar, obwohl er Lloyd
Gorges Standpunkt vertreten ſollte, etwas irnitiert durch die
ſueftem Meldungen des Wolffbureaus über die Waffenbeſtände
Mr Roten Armee im Ruhrgebiet, wonach „leichte und ſchwere
Naffen, ſowie ſonftiges Kriegsgerät in erheblicher Menge
vor=
unden ſind‟. Daß gegenüber dieſer komnuniſtiſchen Rüſtung
Einwohnerwehren in Deutſchland verſtärktem Anſpruch auf
urläufiges Fortbeſtehen hätten, iſt ein logiſcher Schluß, auf den
Herren, die zurzeit amn Quai d’Orfay verſammelt ſind, wohl
gt langſam kommen werden. Der bewegliche Lloyd George
ſt die Zuſammenhänge zuerſt erfaßt und den Herren Militärs
auch der italieniſche General Marietti wollte ſich dem
unent=
ngten Standpunkt Fochs anſchließen — gründlich die Leviten
Wgeſen. Ob ſie denn keine Augen hätten, zu ſehen, wie
anſtän=
ſich das beſiegte Deutſchland in der Abrüſtungsfrage bisher
nommen habe. Faſt alles ſei zerſtört oder abgeliefert, was
alliierten Militärkommiſſionen an Waffen in Deutſchland
geſpürt hätten. Ueber Orgeſch, Sipo und die paar Kanonen
Küſtrin und Königsberg ließe ſich ja reden, aber doch nicht
ſteiten. Deutſchland ſei nach Weſten total ohnmächtig, gegen
D Bolſchewismus in Oſten und im Innern aber nicht ſtark
iutg. Man könne die Sorgen der deutſchen Regierung
ver=
hen. Man müſſe zum mindeſten ihre Vertreter noch einmal
ſtindlich hören. Es ſei lächerlich, das Ruhrgebiet und ganz
Lutſchland mit einer Strafaktion zu bedrohen, weil Bayern
delleicht einen Fehler begangen habe. Und wieſo komme Foch
dzu, gerade den 1. Mai als letzten Entwaffnungstermin zu
orlangen, einen Tag, an dem die Gefahr des kommuniſtiſchen
Unſturzes ins Rieſenhafte geſteigert ſei? Er, Lloyd George,
der Anſicht, daß man auf die Darſtellung der Militärs nicht
lzuviel geben, ſondern die Deutſchen nach den Vorbild von
Sa zu den nächſten Verhandlungen zuziehem ſollte.
Was nach dieſen Ausführungen des engliſchen
Miniſter=
häſidenten folgte, iſt ſchwer herauszubringen. Briand ſoll auf
ds heftigſte widerſprochen haben. Der helgiſche Außenminiſter
mſper ſchlug ſich auf die Seite Frankreichs. Es gab ein wirres
Lurcheinander, bis Sforza den
Vermittlungsvor=
hlag machte: Die militäriſchen Sachverſtändigen müiſſen einen
uen Bericht ausarbeiten. Sie müſſen angeben, was ihnen
ir ihre Forderungen durchſchlagend und was ihnen weniger
uichtig erſcheint. Dann erſt ſoll der Oberſte Rat entſcheiden, ob
nan die Deutſchen rufen ſoll. Der Vorſchlag wurde
ange=
wmmen. Er war das Ergebnis einer erregten
Nachmittags=
ßung, nachdem man ſchon am Vormittag mit der
Entwaff=
nngsfrage hatte zu Ende kommen wollen. Nun kommen erſt
de Punkte Oeſterreich, Griechenland und Orientfrage an die
heihe. Erneuerung des Kohlenabkommens von Spa und
Wieder=
gitmachung ſind auf den Schluß der Konferenz verſchoben.
Da=
i will Lloyd George, wie verlautet, die deutſchen Antworten
uf die Fragebogen Lord d’Abernons zum Hauptgegenſtand der
Feratungen machen. Das führt ganz von ſelbſt zu den bekannten
inf deutſchen Vorbedingungen wirtſchaftlicher Erholung für
dn Fall eines Forfait=Abkommens. Ohne Zuziehung
deut=
zer Vertreter neben und mit Staatsſekretär Bergmann wird
ſtan aber darüber wohl kaum einig werden. Oder wollen die
Miierten wieder hinter einem polternden Diktat den
Einzel=
giteil an der geſchichtlichen Verantwortung verſchleiern?
* Paris, 23. Jan. Das Echo de Paris beſtätigt, daß
au ſich in der geſtrigen Sitzung über die Frage der
Eutwafſ=
ung Deutſchlands nicht verſtändigt habe. Marſchall Foch
be als letzter Redner in dieſer Angelegenheit als Termin für
e Auflöſung der Einwohnerwehren den 1. Mai vorgeſchlagen,
iſter dem Hinweis einer eventuellen Beſetzung des Ruhrgebiets,
alls die Auflöſung der Einwohnerwehren zu dieſem Zeitpunkt
Gt rechtzeitig erfolgt. Die Bemerkung Fochs von der
Be=
hung des Ruhrgebiets hatte eine ſofortige Entgegnung Lloyd
ſeorges ausgelöſt. — Der Eelair ſchreibt, er ſei nicht erſtaunt
ber die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
u engliſchen und franzöſiſchen
Sachverſtän=
gen. England ſei eine maritime Macht, während Frankreich
ſurch ſeine geographiſche Lage den erſten Stoß eines vom
Re=
ſaichegeiſt erfüllten Deutſchlands aufzuhalten haben würde.
Deuvre ſagt, Lloyd George habe nicht verheimlicht, daß er die
orſchläge Bergmanns konſultativ prüfen wolle. Wenn dieſer
Girnſch allgemeiner werde, dann werde die Sitzung des Oberſten
ſtates einen noch viel bedeutenderen Charakter annehmen, als
ſian vorausgeſehen habe.
Paris, 25. Jan. (Havas.) Lloyd George, der ſich
beſtern mit Loucheur über die Frage der Reparation beſprochen
atte, hatte geſtern abend den Wunſch ausgeſprochen,
diesbezüg=
ſich mit Jaſper und Theunis zu beraten. Dieſe Beſprechung
and heute vormittag im Hotel Grillon ſtatt. Lloyd George
ſehrte um 10½ Uhr zum Quai d’Orſay zurück. Er hatte
gleich=
ſalls eine ziemlich lange Beſprechung mit Briand.
E. London, 25. Jan. Das Ergebnis des erſten Pariſer
zerhandlungstages wird in der frauzöſiſchen Preſſe, wie
be=
eits bemerkt, als negativ bezeichnet, mit beſonderer
Unterſtrei=
hung der Tatſache, daß die franzöſiſche und die
eng=
ſche Auffaſſung in der Entwaffnungsfrage nicht die
Donnerstag, den 27. Januar
gleiche ſei. Allgemeine Beachtung findet ein Artikel Gardiners
in den Daily News über die engliſch=franzöſiſche Politik. Er
warnt darin vor weiterer Unterordnung der
eng=
liſchen Politik unter die franzöſiſche. Je länger
ſie dauere, um ſo unangenehmer werde das Erwachen ſein. Die
Folgen zeigten ſich bereits jetzt in der Verarmung Europas, in
der Arbeitsloſigkeit, die ihren Weg auch nach England,
Frank=
reich und den Vereinigten Staaten gefunden habe. Engliſche
Fabriken müiſſen ſtillgelegt werden, weil ihre Erzeugniſſe keine
Abnehmer finden, und der engliſche Ueberſeehandel habe nur den
halben Umfang wie vor dem Kriege. Und ſo werde es bleiben.
Der ehrgeizige politiſche Traum müſſe vor der wirtſchaftlichen
Notwendigkeit den Platz räumen. Deutſchland könne zahlen,
wenn es arbeiten und Handel treiben könne, doch dann dürfe
Deutſchland nicht als politiſcher Feind behandelt werden.
Rom, 24. Jan. Italien iſt an den deutſchen
Fra=
gen direkt wenig intereſſiert. Es wird auf der Pariſer
Kon=
ferenz eine vermittelnde Haltung im Intereſſe der
all=
gemeinen Verjöhnung einnehmen und mäßigend auf Frankreich
einwirken, ohne ſich jedoch tiefer zu engagieren. In bezug auf
die Einwohnerwehren nähert ſich Italien dem engliſchen
Stand=
punkt. Es erkennt insbeſondere die Notwendigkeit der
oſtpreu=
ßiſchen Wehren an. Die Entſchädigungsſumme möchte die
ita=
lieniſche Regierung, entſprechend der einſtimmigen
Volksmei=
nung, endlich zahlenmäßig fixieit ſehen, damit die aus der
lingewißheit entſtehende Beunruhigung aufhöre.
Vorſchläge für die Verwaltung
Südweſt=Afrikas.
Die in Kapſtadt erſcheinende Zeitung De Burger ſchreibt zu
den von der Parlamentskommiſſion der Union von Südweſtafrika
gemachten Vorſchlägen für die künftige Verwaltung
Südweſt=
afrikas:
Wir wiſſen nicht, wie die Bevölkerung von Deutſch=
Südweſt=
afrika den ſeinerzeit veröffentlichten Kommiſſionsbericht beurteilt.
Uns will es aber ſcheinen, daß ſie, und zwar mit Recht, ſehr
un=
zufrieden ſein wird. Wir erſehen aus dem Bericht nur, daß ſich
alle darüber einig waren, daß der erſte Schritt nach Auſhebung
des Kriegsrechts darin beſtehen müßte, dem Adminiſtrator einen
Rat zur Seite zu ſtellen, in dem die derſchiedenen
Intereſſen=
gruppen des Landes vertreten ſind. Ob auch Einmütigkeit
dar=
üiber beſtand, daß dieſe Körperſchaft nur beratende Stimme
haben foll, läßt der Bericht nicht erkennen. Es würde uns
be=
fremden, wenn das der Fall geweſen ſein ſollte.
Und oas wird mun von der Kommiſſion anempfohlen?
Ein=
fach das mindeſte von dem, was denkbar iſt: es ſoll ein aus ſechs
Perſonen beſtehender Beirat mit lediglich beratender Funktion
beſtellt werden. Die Zuſammenſtellung dieſer Körperſchaft ſoll
unter Berückſichtigung der offenbaven Wünſche der verſchiedenen
Teile der Bevölkerung durch die Regierung erfolgen, und zwar
dergeſtalt, daß die einzelnen Gruppen, ſofern ſie organiſiert ſind,
je drei Perſonen namhaft machen, unter denen die Regierung
dann wählt. Die Regierung iſt auf dieſe Perſonen jedoch nicht
beſchränkt. Es wird lediglich angeraten, der Liſte Rechnung zu
tragen.
Wir müiſſen ehrlich ſagen, daß es uns unverſtändlich iſt,
wes=
halb die Bewohner Südweſts abſolut als Unmündige behandelt
werden ſollen. Teils handelt es ſich um gebildete Deutſche, die
Teite eines Volkes bilden, das ſeit Jahrhunderten gewöhnt iſt,
ſich ſelbſt zu verwalten, teils um Bürger der Union, die
einge=
wandert ſind. Dann haben wir natürlich noch die
Eingeborenen=
bevölkerung, aber wir ſind nun einmal nicht daran geivöhnt, bei
Beurteilung der Frage, ob eine Gemeinſchaft von Weißen
berech=
tigt iſt, ſich ſelbſt zu verwalten, dem Entwicklungsgrad dieſer
Menſchen Rechnung zu tragen. Wir ſehen aber nicht ein, warum
der weißen Bevölkerung nicht mehr Einfluß auf die Verwaltung
des Landes eingeräumt werden ſoll. Wir können doch unmöglich
daran feſthalten, daß unſere in das Land eingewanderten Bürger
ausſchließlich zu den politiſch Unnndigen zählen, und daß die
bort wohnenden Deutſchen derart gebrandmarkt werden.
Wes=
halb dieſe Knauſerei? Es darf uns daher auch nicht wundern,
wenn wir bald zu hören bekommen, daß man in Südweſt auf
dieſe neuen Pläne ebenſo ſchlecht zu ſprechen iſt, wie ſeinerzeit
die Transvaalen auf die Littleton=Verfaſſung.
Oder ſteckt etwas anderes dahinter? Unſere Regierung hat
ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß uns das Mandat
unwider=
ruflich übertragen iſt, und daß wir das Recht haben, das Gebiet
denn unſrigen einzuverleiben. Hierzu iſt wohl das eine oder
an=
dere noch zu bemerken. Es ſoll uns nicht wundern, wenn in der
Völkerbundverſammlung in Genf hierüber andere Anſichten
ent=
ſtanden ſein ſollten. Jedenfalls könnte man mit Rückſicht auf den
noch ungeklärten Zuſtand den Wunſch befürworten, keine allzu
großen Veränderungen vorzunehmen. Das würde indeſſen nicht
mit dem Standpunkt von General Smuts übereinſtimmen.
Aber ſelbſt ſo lauge dieſe Frage noch unklärt iſt, würden wir
nicht im Gegenſatz zu dem Geiſte des Mandates handeln, wenn
wir der Bevölkerung bes Landes mehr Einfluß auf die
Verwal=
tung gewährien."
Wir können nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß wir
die Ratſchläge der Komiſſion keineswegs befriedigend finden,
und daß wir davon überzeugt ſind, daß auf dem eingeſchlagenen
Wege keine Zufriedenheit im Lande erzielt wird.
Weiß man dazu, daß Smuts in Südweſt gelegentlich ſeines
Befuches dort erklärt hat, wer politiſche Rechte wolle, müſſe
Staatsangehöriger der ſüdafrikaniſchen Union ſein, daß alſo
ge=
rade die beſten Deutſchen, die ihr Deutſchtum nicht wie ein altes,
ſchadhaft gewordenes Hemd abzuſtreifen gedenken, in dieſer
Kari=
katur eines Landrates überhaupt nicht vertreten ſein werden,
was De Burger überſehen hat, ſo kann man ermeſſen, welche
Politik Herr Smuts dort treiben will.
Es ſtehen aber die Neuwahlen zum Parlament der Süd
aſrikaniſchen IInion vor der Türe, und es iſt mit größter
Wahr=
ſcheinlichbeit anzunehmen, daß Smuts die längſte Zeit Südafrika
in Englands Auftrag und nach Downingſtreets Befehl regiert
hat, weil die deutſchfreundliche Nationaliſtenpartei des Generals
Hertzog bei dieſen Wahlen die Mehrheit der Sitze zu
bekom=
men hofft.
Rud. Kindt=Darmſtadt.
Die Koſten der Beſatzung im Rheinland.
* Graf Monitgelas gibt im Verliner Tageblatt auf Grund
voit Erkundigungen an unterrichteter deutſcher Stelle eine
ein=
gehende Zuſammenſtellung über die Koſten der interalli
ierten Beſatzungsarmeen im Rheinland. Danach
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gerichtl. Beitre bung fällt jeder Rabatt wea.
betragen die Aufwendungen der Verbandsmächte, die
Deutſch=
land zurückerſtatten muß, im Monatsdurchſchnitt 1½ Milliarden
Papiermark. Dazu kommen die Aufwendungen, die unmittelbar
aus deutſchen Staatskaſſen beſtritten werden, in Höhe von 550
Millionen. Papiermark. Das ergibt eine Geſamtſumme von
monatlich über 2 Milliarden oder jährlich über 24 Milliarden
Papiermark Beſatzungskoſten. Als Urſache dieſer phantaſtiſchen
Ziffer bezeichnet Montgelas die übermäßige Stärke der
Be=
ſatzung und deren übermäßige Gehälter. Im Rheinland ſtehen
insgeſamt 136 000 Mann Befatzungstruppen, während im Jahre
1914 der gleiche Raum von deutſcher Seite mit etwa 65000 Mann
belegt war. Einſchließlich der franzöſiſchen Truppen in Elſaß=
Lothringen bewachen 200000 Mann eine 470 Kilometer lange
Grenze gegen die deutſche Reichswehr, die nur 90 000 Mann
Ver=
pflegungsſtärke einſchließlich ſämtlicher Nichtkombattantem zählt
und im Oſten eine 2000 Kilometer lange Grenze gegen Polen und
Bolſchewiſten zu ſchirmen hat. Für die fremden
Beſatzungstrup=
pen zahlt Deutſchland in Gold berechnet 60 Prozent mehr als
1914 für ſein gefamtes Landheer. Wenn die fünfzehnjährige
Be=
ſetzungsdauer wegen der von fünf zu fünf Jahren eintretenden
Verringerung der beſetzten Zone einer zehnjährigen Beſetzung in
dem bisherigen Umfange gleichgeſtellt wird, ſo beträgt die
Ge=
ſamtſumme der Beſatzungskoſten
25 Milliarden Papiermark.
Der vorurteilsloſe Hiſtoriker, ſo ſchließt Graf Montgelas,
wird über den nationalökonomiſchen Unverſtand, der das
ein=
fache Mittel nicht ſehen will, wie durch vernünftige Regelung
der Beſatzungsfrage mit einem Schlage die Regelung der ganzen
Entſchädigungsfrage ermöglicht werden könnte, den Kopf ſchütteln.
Reichsminiſter Simons über die Abſtimmung
in Oberſchleſien.
Berlin, 25. Jan. (Wolff.) Reichsminiſter Dr. Simons
empfing heute den Vertreter des Wolffbureaus zu einer
Aus=
prache über die Abſtimmung in Oberſchleſien. Der
Miniſter ſagte u. a.:
(ach den letzten aus Oberſchleſien eingelaufenen Nachrichten iſt die
2
Srmnmung der deurſchen Bevölferung durchaus zuverſichtlich. Ueberall
herrſcht die Ueberzeugung, daß bei einer dem Friedensvertrage
entſpre=
chenden, alſo einer freien, geheimein und unbeeinflußten Abſtimmung,
der geſunde Sinn der Bevölkerung dieſe zu Votum für. Deutſchland
lihven wird. An eindringlichen Vorſtellungen der Bevölkerung
Ober=
ſchleſiens über die Unſicherheit in den Grenzgebieten, über den mit den
brutalſten Mitteln arbeitenden Terror und über die geheimen
Machen=
ſchaften geſviſſer polniſcher Kreiſe hat es nicht gefehlt. Auch die deutſche
Regierung hat hierüber ausführliche, mit überzeugendem Matevial
ver=
ſehene Darlegungen gegeben. Deshalb erwartet man überall mit
Be=
mmtheit, daß die inrerallierte Kommiſſion ſofort lle ihre
Nachtmittel anwenden ſird, um geordnete Zuſtände
herzu=
ſtellen. Ich ſelbſt erwarte das um ſo ſicherer, als ja die interalliierre
Konrmiſſion ſelbſt nicht im Ziveifel ſeir kann, daß nur nach völliger
Her=
ſtellung von Ruhe
d Sicherheit eine Abſtimmung möglich iſt, die der
wwirklichen Ueberzeugung der Bevölkerung entſpricht und deshalb
aller=
eits anerkannt ſerden kany. Das geht aus den eigenen Proklamationen
der interallüerten Kommiſſion hervor, mit denen ſie früher die gleiche
Anſicht zum Ausdruck gebracht hat. Zu dieſem Zwecke muß aber in
erſter Linie die Grenze guch gegen Polen abgeſperrt und gegenüber dem
gemein
n.
„ „en politiſchen Verbrechertum im Abſtimmungsgebiet, ſowie
ſuche, durch Einſchiichterung und Störung der Vorbereitu
n
und Abſtimmung ſelbſt das Abſtimmungsergebnis zu fälſchen,
rückſichts=
los durchgegriffen wevden. Ich hoffe beſtimmt, daß die interalliierte
Kommiſſion, die ihr Reiht in Oberſchleſien ſtets zu wahren beſtrebt war,
auch dieſe Pflicht mit allem Ernſt uind Nachdruck erfüllen wwird. Es
lie=
gen Anzeichen dafür dor, daß ſie mit ſchärferen Maßnahmen vorgehen
wird, deren Erfolg nicht ausbleiben kann. Die Reichsregierung wird es
edenfalls — dabon können Sie üiberzeugk ſein — auch ihrerſeits an
nichts fehlen kaſſen, um auf die Herbeiführung geordneter Verhältniſſe in
Oberſchleſiem hinzuwirken und eine ruhige Abſtimmung zu
ſichern. Pflicht der abſtimmungsberechtigten Bevölkenung iſt es aber,
auch ihrerfeits zu helfen, die Abſtimmung zu einem guten Ende zu
füihren. Die große Anmeldung auswärtiger Stimmberechtigker zeigt
ſchon jetzt, in welch hohem Maße die heimattreuen Oberſchleſier ſich
deſſen bewußt ſind, daß niemand bei der Abſtimmung fehlen darf und
daß es auf jede Stimme ankommt, um den Sieg zu errmgen, der keine
andere Entſcheidung als das Verbleiben Oberſchleſiens bei Deutſchlans
zuläßt. Die Termine für die Eintragung in die Liſten ſind ſehr knapp
bemeſſen. Die Friſt für die Eüntragung läuft am 3. Februar ab. Es
darf keine Stunde für die Anmeldung verloren gehen. Sollte durch
ide Verhandlung, betr. die Abſtimnungsmoda=
Nachrichten über ſchweber
litäten, und über die augenblichlichen Zuſtände in Oberſchleſien da und
dork eine Ungewißheit entſtanden ſein, ſo darf dieſe doch niemanden
von ſofortiger Anmell
ng abhalten, denn mur dadurch kann ſich jeder
Oberſchleſier ſein Abſtimmungsrecht wirklich ſichern. Wer die rechtzeitige
Anmeldung unterläßt, werliert damit unwiederbringlich die Möglichkeit,
ſpäter an der Abftimmrng teillzunehmen, und es wird ihn der ſchwere
Vorwurrf t
fen, ſeine Heimat in der Schickſalsſtunde im Stich gelaſſen
zu haben.
Die ſchwarze Schmach.
Berlin, 25. Jan. (T.11.) Aus dem Saargebiet wird uns
geſchrieben: Es wird von verſchiedenen Seiten lebhaft über die
auffällig ſtarke Zahl von farbigen Franzoſen im
Saar=
jebiet geklagt. Die Hauptorganiſationsſtädte Saarbrücken und
Saarlonis, aber auch die kleinen Garniſonen ſind förmlich
über=
ſchwemmt mit ſchwarzen, braunen und gelben Truppen, die eine
ſtändige Gefahr für die Bevölkerung, namentlich deren weiblichen
Teil bilden. Eine Beſchwerdeinſtanz, bei der die
Saarbevölke=
rung ſich gegen dieſe Verletzung des Friedensvertrages und gegen
die ihr angetanene Schmach beſchweren könnte, gibt es nicht, d. h.
ſeine Beſchwerde wäre unwirkſam und könnte dem
Beſchwerde=
ührer nur großen Schaden bringen. Deshalb erträgt man eben
ſtillſchweigend, wenn auch zähneknirſchend den ſchwarzen
Schrecken. Es iſt nur zu befürchten, daß man ſich auf die Dauer
daran gewöhnen wird. Deshalb muß im unbeſetzten Deutſchland
inmer wieder Proteſt gegen die Schmach der ſarbigen Beſatzung
erhoben werden.
Zunahme der Arbeitsloſigkeit.
Berlin, 25. Jan. (Wolff.) Das
Reichsarbeits=
miniſterium teilt mit: Die Zahl der unterſtützten
Er=
werbsloſen iſt vom 12. Dezember bis 1. Januar unu 43000
auf rund 409 000 geſtiegen, und zwar hat ſich die Zahl der
männ=
lichen von 292 000 auf 333000 und der weiblichen von 74000 auf
76000 erhöht. Der beſonderen Steigerung der männlichen
Er=
vverbsloſen entſpricht eine ſtarke Zunahme der
Familienange=
hörigen von 381000 cnf 454000. Dabei iſt zu berückſichtigen,
daß die unterſtützten Erwerbsloſen mit den Angehörigen nur
einen Bruchteil der wirklich Erwerbsloſen bilden. Tatfächlich
dürfte die Zahl der Erwerbsloſen und der mitbetroffenen
An=
gehörigen das Doppelte der vorgenanuten Ziffern
überſchreiten, wozu noch die ſehr große Zahl der
ſoge=
nannten Kurzarbeiter tritt. Wenn trotz der Arbeitsſtreckung
und trotz der Maßnahmen der produktiven Erwerbsloſenfürſorge.
durch die 200 000 Arbeitern Beſchäftigung verſchafft wurde, die
Crwerbsloſigkeit zu gewaltig anſchwillt, ſo zeigen ſich damit nicht
zuletzt die Folgen des Kohlenabkommens von
Spa, deſſen droſſelnde Wirkungen auf die deutſche Induſtrie
mehr und mehr in die Erſcheinung treten.
Die Lage der Kohleninduſtrie im Deutſchland
zund die Ueberſchichten.
London, 26. Jan. (Wolff.) In der heutigen Schlußſitzung
des Vollzugsausſcheſſes des Internationalen
Berg=
arbeiterbundes wurde die Lage der
Kohlenindu=
ſtrie in Deutſchland erörtert, wie ſie in dem Bericht der
deutſchen Delegierten auseinandergeſetzt wurde. Es wurde eine
ausführliche Entſchließung angenommen, in der von den
Erklärungen und Berichten der deutſchen Delegierten Kenntnis
genommen wurde, wonach Kohienvorräte von 900 000 Tonnen
in Nuhrgebiet und 300 000 Tonnen in Oberſchleſien jetzt
ange=
häuft ſind, die ſowohl für den Verbrauch im Inlande als auch
in Erfüllung der Bedingungen des Spa=Abkommens an
Frand=
reich abgeführt werden können, wenn hinreichende
Transport=
mittel zu dieſem Zweck zur Verfügung ſtehen. Der Ausſchuß
nahm auch zur Kenntnis, daß den deutſchen Arbeitern
internationale Aktion zu ergreifen, um die Kohlenverforgung mit
der Nachfrage in Europa in nähere Beziehung zu bringen. Die
Bergarbeiter aller Länder werden aufgefordert, die
Ueberſchich=
ten abzuſchaffen. Wenn die Produktion weniger als den Selbſt=
bedarf an Kohle fördert, ſo ſoll dies nur durch Verbeſſerung der
Produktionstechnik, nicht durch Ausdehnung des Arbeitstages
ausgeglichen werden. Der Ausſchuß beſchloß, die Entſchließung
unverzüglich der in Paris tagenden Konferenz der Häupter der
alliierten Regierungen zu übermitteln.
Hilfe für Oeſterreich.
Paris, 25. Jan. (Wolff.) Ueber die heutige dritte Sitzung
der Konferenz iſt ein offizielles Communigus ausgegeben
wor=
den. Es beſagt, man habe ſich mit den Maßnahmen beſchäftigt,
die ergriffen werben ſollen, um in kürzeſter Friſt der ernſten
Lage, in der Oeſterreich ſich befindet, abzihelfen und ſeine
Wiederherſtellung ſicherzuſtellen. Die von den alliierten
Finanz=
achverſtändigen vorbereiteten Pläne ſind geprüſt worden, und es
wurde ſchließlich beſchloffen, eine kleine Kommiſſion einzuſetzen,
derem Aufgabe darin beſieht, die ſofort zu ergreifenden
Maßnahmen der Mächte zu ſtudieren. Der Ausſchuß
hat bereits heute nachmittag ſeine erſte Sitzung abgehalten und
ill ſeine Arbeiten beſchleunigen.
Nach einem Sonderberichterſtatter der Habas=Agentur wurde
nder heutigen Konſerenz hinſichtlich der Lage Oeſterreichs
der Standpunkt vertreten, daß, un die Lage normal zu
ge=
ſtalten, es notwendig ſei, ein vollſtändiges
Hilfspro=
gramm gufzuſtellen. Die Frage fei ſo geſiellt, daß man
Oeſter=
reich einerſeits langfriſtige Kredite betilligen müſſe, daß aber
uch andererſeits Oeſterreich Garautien geben müſſe hinſichtlich
der Vermaltung ſeiner Finanzen und der Reorganiſation der
ffentlichen Dienſte. Nach dem Temes müſſe man Oeſterreich
hüir das laufende Jahr einen Kredit von 80 Millionen
Dollar gewähren. Im ganzen hanole es ſich für fünf Jahre
ui einen Kredit von 250 Millionen Dolhar.
Nom. 25. Jan. (Wolff.) Steſani. Der Papſt richtete an
den Kardialſtaatsfelretär Gaſparri ein Schreiben, in dem er
die gegenwärtig ſo traurige und vollkommen unhaltbare Lage
Oeſterreichs beklagt, die dem öſterreichiſchen Volke die
Mög=
keit nehme, ſich die Mittel zum Lebensunterhalt zu verſchaffen.
Der Papſt erklärt, daß er nicht beabſichtige, eine Löſung dieſer
lochpolitiſchen Frage vorzuſchlagen, die den Regierungen
vor=
lehalten bleibe, dagegen den Kardinalſtaatsſekretär auffordere,
die Aufmerkſamkeit der beim Heiligen Stuhl beglaubigten
Di=
dlomaten auf dieſe ſchwerwiegende Tatſache zu lenken. Der
Fapſt ſagt weiter in dem Schreiben, daß Wien ein Körper ohne
„Lopf ſei, der mit dem Elend und der Verztveiflung kämpfe. Der
Srief ſchließt mit dem Wenſche, daß die Regierungen ſich von den
hohen Grundjätzen der Menſchlichkeit und Gerechtigkeit leiten
laſſen und daß ſie die Mittel ins Auge faſſen werden, um ſie zu
verwirklichen.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Der von der Konferenz mit der
Unterſuchung der Lage in Oeſterreich beauftragte
Unter=
uchungsausſchuß trat geſtern nachmittag unter dem
Vor=
ſie des englifchen Delegierien Lewelling Smith, der den morgen
intreffenden Sir Robert Horne einſtweilen vertritt, zuſammen.
Die anderen Delegierten waren für Frankreich Loucheur und
ür Italzen Jionnini. Der Uinterſuchungsansſchuß prüfte die
ihm von verſchiedenen Seiten zugegangenen Vorſchläge, die be=
„wbecken, der öfterreichiſchen Republik finanzielle und
wirtſchaft=
liche Hilfe zu bringen. Gleichzeitig wurden die Schwierigkeiten
hörtert, die die Anwendung der Hilfsaktion nach ſich ziehen kann.
Von jeder Macht wurde ein Abgeordneter beauftragt, einen
Bericht zu verfaſſen, der auf der heutigen erneuten
Zuſammen=
kunft des Unterſuchungsausſchuſſes zur Verleſung kommen ſoll.
London, 26. Jan. (Wolff.) Zu der von den Alliierten
geplanten Hilfsaktion für Oeſterreich ſchreibt der
Daily Chronicle: Unter dieſen Umſtänden iſt es unmöglich, daß
die Alliierten ihre formellen Anſprüche auf künftige
Wiedergut=
niachungszahlungen durch Oeſterreich beſtehen laſſen, da ſonſt
die neutralen Staaten im allgemeinen und die Vereinigten
Staaten im beſonderen ſich nicht an dem Hilfswerk für
Oeſter=
reich beteiligen werden.
Das engliſch=ruſſiſche Abkommen.
London, 25. Jan. (Wolff.) Der Pall Mall Gazette
zu=
folge iſt die britiſche Regierung bezüglich der Ausſichten auf
die Annahme des ruſſiſch=engliſchen
Handelsab=
kommens durch die ruſſiſche Regierung durchaus nicht
opti=
miſtiſch geſtimmt. Die Weſtminſter Gazette bezeichnet das
Ab=
kommen als ein gerechtes und verſtändliches Dokument, das die
zur Führung des Handels notwendigen Bedingungen enthält.
Das Blatt iſt der Anſicht, daß das Abkommen die Tür für die
Regelung der Schuldenfragen unter für England annehmbaren
Bedingungen ſehr weit offen läßt. Der Mancheſter Guardian
ſchreibt, das Abkommen würde von der engliſchen Regierung als
Mittel benutzt, um politiſche Zugeſtändniſſe herauszuziehen, die
für den Handel nutzlos ſeien und dem engliſchen Hondel eine
unbekannte, aber gewiß beträchtliche Summe gekoſtet hätten.
Die Arbeitsloſen Englands müßten für die politiſche
Unfähig=
keit der Regierung zahlen. Die Morning Poſt wendet ſich in
einem Artikel gegen das Abkommen mit Rußland, das im
weſentlichen eine Anerkenung der ruſſiſchen Sowjetregierung
als ſouveränen Staat durch die britiſche Regierung bedeute. Die
Anerkennung der Sowjetregierung ſei jedoch durchaus
unmora=
liſch. Die britiſche Regierung wolle hauptſächlich der
Arbeiter=
partei gefällig ſein, unter deren Leitern ſich Agenten des
ruſſi=
ſchen Bolſchewismus befänden.
Die Politik Dänemarks.
Kopenhagen, 24. Jan. (Wolff.) Auf der am Samstag
in Fredericia abgehaltenen Verfammlung führte der Miniſter
des Aeußern Harald Scavenius u. a. aus: Es gilt,
zu einer Ordnung der Verhältniſſe zu gelangen, die über die
augenblickliche Weltlage hinaus gelten kann. Wir ſollten
mög=
lichſt guch für die kommenden Geſchlechter aufbauen. Es wäre
deshalb ſicher am zweckdienlichſten für uns, uns derart
einzu=
richten, daß wir auch zukünftig feſten Fuß faſſen können. Es
wurde vorgefchlagen, eine Orientierungspolitik zu führen, wie ſie
auch die Kleine Entente als nachahmenswertes Beiſpiel
aufge=
ſtellt hat. Wir können wegen der dazu fehlenden Mittel keine
Orientierungspolitik führen. Wir können auch keine
Entente=
politik führen, da wir niemanden haben, mit dem wir ſie führen
könnten. Wir müſſen mit den wirklichen Verhältniſſen rechnen.
Zu dieſen Verhältniſſen gehören die geographiſche Lage des
Landes und ſeine Hilfsquellen. Glücklicherweiſe ſind ſich alle
Parteien über die Grundſätze einig, nach denen die äußere
Politik zu führen iſt. Wir müſſen eine Politik führen, die,
während ſie gleichzeitig unſeren Beſitz der nordſchleswigſchen
Landesteile befeſtigt, im Laufe der Zeit das beſte Verhältnis zu
unſeren Landsleuten in Mittelſchleswig ſchafft. Hierbei müſſen
wir uns über zweierlei klar ſein: 1. wird ſich der Gedanke an
ein Traktat, betreſſend den gegenſeitigen Schutz der
Minder=
heiten, als unfruchtbar erweiſen, 2. gibt es hier im Lande keine
Möglichkeit für Ausnahnegeſetze oder geiſtigen und nationalen
Zwang. Eine Vergeltungspolitik liegt dem däniſchen Volke
ebenſowenig. Der Miniſter erinnerte hier an das Wort des
Königs von Tondern, daß Böſes mit Gutemt zu vergelten ſei,
Die Lage Armeniens.
Ein Schreiben des Präſidenten Wilſon.
Genf, 25. Jan. (Wolff.) Die engliſche Regierung hat dem
Völkerbundrat davon Mitteilung gemacht, daß Armenien
ſich in der Gewalt der rufſiſchen Sowjets befinde,
und deshalb vorgeſchlagen, daß der amerikaniſche Vertreter in
Konſtantinopei ſich im Eindernehmen mit den Vertretern der
alliierten Mächte mit der Frage befaſſe. Der Präſident der erſten
Völkerbundverſammlung hat daraufhin telegraphiſch den
Präſi=
denten Wilſon davon in Kenntnis geſetzt. Wilſon antwortete
in einem Schreiben, in dem er, wie er dem Generalſekretariat
des Völkerbundes mitteilt, es kaum für möglich hält, daß
der amerikaniſche Vertreter im eigenen Namen in dieſer Sache
vorgehe. An den Schwierigkeiten in Armenien und an der
Tätigkeit der kemäliſtiſehen Banden ſei der Vertrag von
Sebres ſchuld, den einige von den betroffenen Mächten
nicht befolgt haben und den durchzuſetzen den Alliierten nicht
gelungen ſei. Im weſentlichen aber bilde die beklagenswerte
Lage Armeniens nur einen Teil des großen ruſſiſchen
Pro=
blems, und dieſes Problem könne nur gelöſt werden durch
ein=
heitliches Zuſammenarbeiten der Hauptmächte. Die neuen
Stgaten, die aus dem alten Rußland hervorgegangen ſind,
kämpften noch um ihre Exiſtenz. Sie rüſteten nicht ab, weil ſie
einen Angriff Sowjetrußlands befürchteten. Die
Sowjetregie=
rung ihrerſeits ſagte, daß ſie neue Angriffe zu befürchten habe.
Nun ſei es klar, daß die kleinen Randſtaaten nicht daran denken
können, das große Rußland anzugreifen, wenn ſie nicht durch den
Beiſtand großer Nationen dazu aufgefordert werden. Die
eonditio sine que non einer Beruhigung und Ordnung der
Ver=
hältniſſe wäre alſo wohl eine feierliche Ankündigung
aller Großmächte, in der ſie ſich verpflichten, die
ſchwie=
rige Lage Rußlands nicht auszunützen, ſeine
terri=
toriale Integrität nicht zu verletzen, Rußland weder ſelbſt
anzugreifen noch einen Angriff Rußlands zu unterſtützen.
Da=
mit hätten ſie den gegenwärtigen Nachbarn Rußlands erklärt:
Ihr ſeid von ihm nicht bedroht. Die Großmächte haben Euch
reiwillig eine Garantie gegen jeden Angriff gegeben. Ihr könnt
den Frieden haben, wenn Ihr ihn wollt. Damit wäre
wenig=
ſtens die Verantwörtlichkeit für jeden neuen Krieg, der an den
neuen ruſſiſchen Grenzen entſtehen könnte, klargeſtellt. Wenn
die im Völkerbundrat vertretenen Mächte dieſem Standpunkt
ihre möraliſche und diplomatiſche Unterſtützung geben würden,
o würde er ſeinen perſönlichen Delegierten Morgentau beauf=
tragen, ſofort abzureiſen.
* Rieſenſpende des amerikaniſchen Roten Kreuzes. Aus
Frank=
urt a. M., 25. Januar, wird gemeldet: Der Deutſche Zentralausſchuf
für die Auslandshilfe hat in der letzten Sitzung ſeines
Arbeitsaus=
ſchuſſes einen Verteilungsplan für eine Rieſenſpande
des amerikaniſchen Roten Kreuzes genehmigt, deſſen
Wert auf etwa 20 Millionen Mark veranſchlagt werden kann. Es
han=
delt ſich um rund ½ Million Ellen Flanell und zahlreiche Kiſten mit
Unterzeug, Kleidern, Garn und Flanellſtücken. Durch dieſen Vertei
lungsplan iſt dafür Sorge getragen, daß derfenige Teil der Sendung
der von den Spendern niht an beſtimmte Adreſſen aufgegeden worden iſt
über das ganze Deutſihe Reich nach Maßgabe der Notlage unter Beridk
ſichtigung der Wohlfahrtsausſchüſſe derjenigen Kommunalverbände v
teilt ſvorden iſt, die bisher mit Textilien noch am wenigſten bedacht wer
den konnten. In Heſſen=Naſſau wurden bedacht: Kaſſel, Witzenhauſen,
g. Fulda, Hanau, Oberweſterwald, Weſterburg, Unterweſter=
Mar
wald, Wiesbaden, Homburg.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der neue italieniſche
Bot=
ter in Berlin, Fraſſati, hat jetzt ſein Amt angetreten
Der Dampfer „Weſt Arrow” mit dem erſten Transport
amerika=
niſcher Milchkühe hat am 20. Januar Norfolk verlaſſen, um
nach Bremeir zu fahren. Der Dampfer trifft vorausſichntlich am
di=
4. Februar in Bremerhaven ein. Dem Bernehmen nach haben ſich einige
unge amerikaniſche Farmer freivillig zur Verfügung geſtellt, den
Transport zu begleiten und für gute Pflege und Behandlung der Kühe
zu ſorgen, ſowie eine möglichſt gute Ueberfahrt des Transportes zu
ge=
währleiſten. — Der Schweriner Landtag nahm einſtimmie
einen Antrag an, wonach die Wahlperiode des Landtags am 15. März
1921 Geendet ſein ſoll. Der Landtag beſchloß, daß die Neuwahlen zum
Landtag und die erſtmalige Wahl der Amtsvertreter gleichzeitig am 13.
Aus Petersburg wird bevichtet,
März ſtattfindet.
daß die Stdt jetzt 250 000 Einwohner habe. Der Mangel an
Lebens=
nitteln ſei viel größer als in Moskau. Von Petersburg abreiſend=
Privatperſonen ſind verpflichtet, Geiſeln als Sicherheit für ihre
Rück=
ehr zu ſtellen, aber nichtsdeſtoweniger nimmt die Zahl der Bevölkerung
in Petersburg ſchnell ab.
Darmſtadt, 27. Januar.
* Ernannt, wurden der Schreibgehilſe Ludwig Knecht zu
Jugen=
heim zum Kanzleigehilfen bei der Heſſiſchen Oberförſterei Jugenheim
und Karl Klotzſch zu Darmſtadt zum Kanzleigehilfen bei dem
Ka=
taſteramt Daumſtadt; beide vom 1. April ab.
n. Straſkamier. Der kaum 18 Jahre alte Arbeiter Erich Mülle;
aus Offenbach wurde kürzlich wegen verſchiedener Diebſtähle zu einer
Geſamtſtraſe von acht Monaten Gefängnis veruxteilt, die er eben
ver=
büßt. Vor den dort erledigten Delikten liegt ein gemeinſam mit zwe
Genoſſen verübter ſchwerer Diebſtahl; Letztere befinden ſich ebenfalls in
der Strafverbüßung, und nur M. war noch rüchſtändig. Er ſtand 1
dem einen der beiden Genoſſen vor einem Hauſe Wache, während der
andere einſtieg und eine Anzahl Fahrradbereifungen im Werte von
800 Mk. ſtahl. Von dem Erlös iſt für M. nichts abgefallen. In
gleichen Nacht hatte er ſich gemeinſam mit jenem Genoſſen aus ein
Ann=eſen Stallhaſen angeeignet und alsbald für 25 Mk. an die Ehe
Agathe A., jetzt in Norddeutfchland wohnhaft, veräußert. Sie war de
halb der Hhelerei mitangeklagt, wurde aber mangels Beweiſes
prochen und M. erhielt unter Einbeßiehung der ſchon genannten Urte
munmehr insgeſamt 1 Jahr 1 Monat Gefängnis, abzüglich 3 Monate
Unterſuchungshaft. — Ferner hatte ſich die diebſtahlsrückfällige Lageriſtin
Roſa Adelmann aus Berlichingen zu verantworten, weil ſie u
Offenbach im vorigen Jahre 1000 Mark entwendete. Die A. wurde
3 Monaten Gefängnis, abzüiglich 6 Monate Unterſuchungshaft,
ver=
urteilt. — Das Schöffengerict Offenbach hält gegenüber der He
von Diebſtählen ſtrenge Strafen für angebracht und ſoll damit auch
ſchon gewiſſe Erfolge erzielr haben. So waven wegen beträchtlicher Entwer
dungen von Fellen aus der dortigen Fabrik von Meher u. Sohn bzu
Drei da
mit verbundener Hehlerei derartige Verurteilungen erfolgt
durch Betroffene hatten ſich bei der Strafe beruhigt, die Arbeiter A
und Luhwig Durchhoun hielten dagegen die ihnen zuteil
gewor=
denen 14 bzw. 12 Monate Gefängnis für zu hoch. Das
Berufungsg=
hielt eine Herabſetzung der Strafen auf je fechs Monate Gefängnis .
angebracht. — Der erſt 17 Jahre alte, ſchon vorbeſtrafte Arbeite.
Kürbel von Neu=Iſenburg wpar bei der dortigen Firma Baumon
G
19 Jahre alte Heinrich Kratzner drangen ein, packten eine große
Menge Autogummiſchläuche (etwa 60—70 im Geſamtwerte von 10—1200
Mark) zuſammen und reichten ſie dem draußen ſtehenden 18 Jahre alt
Karl Chriſt, wvorauf alles weggeſchafft und einſtweilen im Wald
ver=
ſteckt wurde. Später konnten nach der Entdeckung noch etwa 30 E
Schläuche beſchlagnahmt werden. Und die Diebe wollen auch nicht
meh=
wveggenommen haben, doch ſcheint es, daß ein Teil bereits veräuße
ar. Außer dieſen vier Beteiligten war noch der 39 Jahre alte Hch
Chriſtohh Kirſchner von Ney=Ifenburg, und zuuar der Hehlerei,
g=
gek agt, weil er von einem der Diebſtähle zuuei der Schkänche für nu
50 Mk. gekauft hatte. Er wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteil
und die vier Einbrecher, von denen die brei letzten noch unbeſtraft ſind
erhielten je gahr Monate Gefängnis. Dem allein verhafteten Joſ.
Kür=
bel wurden ſechs Wochen Unterſuchungshaft angerechnet. — Bei
Kanal=
arbeiten im Nordviertel waren einem hieſigen Unternehmer verſehi
dene Rüſthölzer von etwa 85 Mk. Wert perſchwunden, und in dem
des=
alb eingeleiteten Diebſtahlsverfahren fanden ſich Reſte dieſes Holzes it
der benachbarten Wohnung des 37 Jahre alten Mechanikers Wilhe
Frickel von hier. Er war deshalb des Diebſtahls im Rückfall an
klagt und mit ihm hatte ſich ſeine 33 Jahre alte Ghefrau wegen
einfach=
ebſtahls zu derantworten. Beide beſtritten eine größere Aneignung
und wollen nur ganz geringe Mengen Abfalls zum alsbaldigen
Ber=
brauch weggenominen haben, teil ſie in dringender Not geweſen ſeien.
Mehr als dieſes Eingeſtändnis war nicht nachzuweiſen. Das Gericht
nahur deshalb nur Uebertretung des § 379 Abſ. 5 St. G.B. an und
ſprach gegen die Frau fünf Tage Haft, gegen Fr. vier Wochen Haft
an=
welch letztere durch längere Unterſuchungshaft verbüßt ſind. — Des
Be=
trugs und der ſchweren Urkundenfälſchung machte ſich der 31 Jahre alte
Maſchinenſchloſſer Emil Möſer von hien dadurch ſchuldig, daß er ſichk
zur vorgeſpiegelten Beſorgung von Waren im beſetzten Gebiet den
Be=
trag von 687 Mk. aushändigen ließ und davüber mit falſchem Ramen
Sti
rC. Wir leben in einer Zeit des Niedergauges. Vielleicht iſt
ſie bereits an ihrem Ende angelangt und vielleicht zeigt ſich bald
die Morgenröte eines neuen Dages. Am Stil erkennt muan das
Weſen eines Volkes, denn er iſt der Ausdruck ſeines
Den=
kens und Fühlens. Die Geſchichte des Stils heißt
Kultur=
geſchichte ſchreiben. Man denke nur an die Sturm= und
Drang=
dichter. Ihre Sprache war die des Geiſtes ihrer Zeit. Das
tän=
delnde Rokoko mit ſeiner ſüßlichen Unwahrheit war verblüht wie
eine künſtlich gezüchtete Gartenblume. Der Deſpotismus des
Einzelnen über Viele kam ins Wanken; das Recht des Ichs
mnachte ſich immer mehr und mehr geltend. Noch ehe die Baſtille
geſtürmt wurde, erklärte Karl Moor der beſtehenden und
ver=
alteten Gefellſchaftsordnung den Krieg, und in Beaumarchais”
lachender „Figaros Hochzeit” wurde von einem vorwitzigen
Bür=
gerlichen einem adligen Herrn rundheraus erklärt, daß er nichts
anderes ſei als eben nur ein Menſch. Und die Menſchen dieſer
Dichtung redeten plötzlich eine ganz andere Sprache als kurz
vor=
her. Amadis, Daphne und Chloe in Puderperücken, ſeidenen
Kniehoſen und Reifröcken. Werther ſprach und kleidete ſich wie
in natürliches Menſchenkind. Die „Geſellſchaft” die kurz vor=
her nur durch eine pridilegierte Klaſſe verkördert wurde, hatte
lötzlich durch eine Nevolntion allen Menſchen Tür und Tor
ge=
öffnet. Es erſcholl das Lieg „Seid umſchlungen Millionen!“
Und ſo wurde dann auch nicht mehr eine künſtlich gezüchtete
Sprache geſprochen, ſondern eine natürliche, eine ſolche, wie ſie
das einzelne Individunm in Freude und Schmerz, im Lieben
und Haſſen ſpricht. Nach den Stilrevolutionsſtürmen Jung=
Goethes, Jung=Schillers, Klingers und Lenz; kam die Nuhe des
„ilaſſizismus, der von Weimar nach Hellas ſeine Brücken ſchlug.
Der edle, formenſchöne Stil war ihr Ausdruck. Der „Räuber”=
Schiller hatte im „Tell” ſein Volk mit ſich zu freien Alphöhen
emporgeriſſen, und Jung=Goethe zeigte der ſtannenden Welt in
einer „Jphigenie”, daß die Deutſchen moderne Griechen ſeien;
in ſeinem „Fauſt” aber hielt er ihr echt deutſches Weſen und
all=
gemein menſchliches Ringen vor. Fauſt überragte mit ſeinen
ief=menſchlichen Kämpſen himmelhoch das ſchwankende Grübeln
Hamlets.
Und als die Blücherſchen Trompeten erklangen, da wurde
plötzlich die himmelsheitere Ruhe klaſſiſcher Denk= und Redeweiſe
geſtört. Mannhaſte und kernhafte Weiſen erklangen. Der
deut=
ſche Stil ſchritt auf Gegenwartsboden dahin, wurde aber dabei
von den Flügeln idealer Begeiſterung getragen. Dann aber kam
die politiſche Enttäuſchung und Ernüchterung. Durch die alte
deutſche unpolitiſche Haderſucht wurde die Begeiſterung von
Leipzig und Waterloo in den Staub gezogen, und Paris ſiegte
nachträglich noch durch ſeine Komödie und ſein Feuilleton.
Heines geiſtreich=ſalopper Stil wurde nachgeahmt; nur war
da=
bei ein Unterſchied, nämlich, daß dieſen ſaloppen Stil ein Genie
wie ein nachläſſiger Fechtmeiſter gebraucht hatte. Aber gerade
aus dieſem Stile ſprach der Geiſt der Zeit. Wer ihn zu leſen
und zu deuten verſteht, wird auch ſie verſtehen. Und als endlich
Deutſchland ſeinen ſchwarz=rot=goldenen Traum biel
bismarckiſch=
realiſtiſcher in ſchwarz=weiß=roter Wirklichkeit erfüllt ſah, da ſiegte
zwar wieder nachträglſch Paris, wie nach der Schlacht bei
Leip=
zig, denn Paul Lindau brachte im Feuilleton und auf der Bühne
verwäſſertes Paris, aber guch das ideale Deutſchland der
Frei=
heitskämpfer erſtand in ſchönem Sprachgewand wieder
Wilden=
bruch iſt der Typus jener aufſteigenden Zeit der 70er Jahre. Die
deutſche Literaturgeſchichte wird ihm einſt ein größeres Kapitel
einräumen als jetzt
Kam nach dem idealiſtiſchen Hochſchwung der Freiheitskriege
kleinliches Kantönli= und Parteigezänk, ſo nach Sedan der
ver=
falldrohende Materialismus verwöhnter Epigonen nach harter
Väterkampfzeit. Das franzöſiſche Sittendrama wurde einer
reiz=
lüſternen Geſellſchaft im Hautgout ſerviert und mußte allmählich
eine Reaktion erzeugen. Das war der Naturalismus. Dieſes
Evangelium kam vom Norden und auch wieder aus Paris her.
Ibſen und Zola waren ihre Verkünder. Der eine hatte ſeine
Anhänger hauptſächlich in Berlin, der andere in München.
Ger=
hart Hauptmann und M. G. Conrad waren die
Sturmfahnen=
träger. Vor Sonnenaufgang” erregte im Berliner Leſſingtheater
einen Rieſenſkandal, und M. G. Conrad ſchlug nach ſeinem
Pa=
riſer Aufenthalt in der bayeriſchen Hauptſtadt wöchentlich eine
literariſche Säbelmenſur für Zola. Deutſchland dachte und fühlte
nun konſequent naturaliſtiſch. Die Proſa der Straße und des
Marktes, des Vorder= und Hinterhauſes verdrängte den Weimarer
Jambus. UInd von nun an nahm der deutſch= Stil, der dem
Dialeit wieder zu ſeinem Rechte verhalf, eine höchſt
charakteri=
ſtiſche Wandlung. Die Naturaliſten und Veriſten konnten ſich
nicht genug tun in unſtiliſtiſcher Stilart. Man ſchrieb Photo=
graßhen= und Sekundenſtil. Oft war die Sprache nur noch ein
unartikulariſtiſches Lallen. Der groteske Ausläufer ſinn= und
ſtilwidriger Dichtung iſt der Dadaismus, das Zeichen einer
voll=
ſtändig degenerierten Generation. Aber auch
Zwiſchenſtrömn=
gen machten ſich geltend, die Geſundes und Geſundung erhoffen
laſſen. Gerhart Hauptmann verließ bald die „Fuhrmann
Henſehel”=Spelunke, um die Einſamkeitswege des deutſchen
Romantikers und Grüblers zu gehen. Ganz wie Maeterlinck
Seine „Verfunkene Glocke” hatte längſt den „Bahnwärter Thiele‟
vergeſſen laſſen. Sie läutete wie die einer verſunkenen
Märchen=
welt. Lange vor ihm hatte eine gleiche Wandlung Friedrich
Nietzſche enlebt, anfangs auch Natuvaliſt und ſpäter Symboliſt.
Sein Stil war rein und meiſt hoch erhaben. Stil war ihm das
A und das O, und ihm widgiete er ſeine ſchönſten Sätze. Er
wollte einen ganz neuen deutſchen Stil ſchaffen, der maleriſch,
mufikaliſch und dichteriſch zugleich ſein ſollte. „Man muß alles,
ſo ſchrieb er, „Länge und Kürze der Sätze, die Interpunktionen,
die Wahl der Worte, die Pauſen, die Reihenfolge der
Argu=
niente — als Gebärden empfinden lernen. Denn die Hauptſache
iſt, daß man auf die Sprache Blut und Kraft wendet! Das
des Schreibſtils über die Nede!‟ Er zwar ſchuf einen ſolchen
Stil wohl, aber wer in Deutſchland iſt gleich ein Nietzſche? Und
das ſoll auch keiner ſein. Der deutſche Stil ſoll nur ein echt
natürlicher, weder ein Dichter= noch ein Kanzleiſtil ſein. An
Stelle dieſer beiden unmöglichen Stilarten iſt aber jetzt ein gan;
neuer getreten, der ſogenannte Schlagwörterſtil, der namentlich
während der Revolution durch die Agitationsreden geſchaffen
worden iſt. Er iſt inſofern echt naturaliſtiſch, weil er in
photo=
graphiſcher Treue die Worte der politiſchen Agitatoren ſo
wieder=
gibt, ivie ſie in Tribünen= und Saalreden geſprochen wurden:
eine Häufung von Satzgebilden und Gedanken und ſtereotypen
Ausdrücken. vermiſcht mit Fremdwörtern, die ſo zu Wortfetiſchen
geworden ſind, daß einem oft der Verſtand ſtillſtehen bleibt, weil
er eben nicht mit fortkommt, und gerade dieſer Stil iſt ein Zei
chen unſerer Zeit, vielleicht ein gut verheißendes, da er als letzte
Phaſe des Niederganges, der ſich in Formloſigkeit und Stil=
wvidrigkeit zeigt, bedeutet. Nach jedem Niedergang aber komim
ein Aufſtieg. Wer wird ſein Herold ſein?
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1921.
Seite 3. e Qmnittuug ausſtellte. Er wurde zu ſechs Monaten Gefängnis, ab=
glich 2 Monaten 2 Wochen Unterſüchumgshaft, verurkeilt. — Mittelſt
mſteigens ſtahl der 21 Jahre alte Muſikerlehrling Valentin Stein
Pfungſtadt einem Arbeiter in Jugenheim ein Paar Stiefel von
0 Mk. Wert. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. — Au
m Kof Illbach bei Reinheim beſchäftigt, wurde der 18fährige Gärtner
grl Frank aus Gotha entlaſſen und entwendete zuuecks Beſchaffung
9teiſomitteln einem jnngen Mätknecht aus dem erbrochenen Koffer
Mk., nahm auch aus einem offenen Raum eine Bettkolder nebſt einen
Rtel mit. Er wurde mit der ganzen Beute alsbald abgefaßt und erhiett
minehr für den ſchweren und einfachen Diebſtahl insgeſamt 5 Monate
gfängnis, abzüglich zwei Monate Unterſuchuugshaſt.
8 Kreisgaisſchuß. 1. Beſchwerde des Gg. Fiſcher 6. zu Gernsheim
gen verweigerken Ortsbüirgernutzens. Ueber eine in Ausſicht genom=
nne vergleichsweiſe Erledigung wurde nm 11. Nobember v. Js. be=
tet. Fiſcher hat den von der Gemeinde Gernsheim angebotenen
Argleich nicht angenommen. Die Gemeinde b=ſtreitet nach wie vor daß
Foer, deſſen Ehe ſeit langem geſchieden iſt, in Gernsheimr einen Wohn=
im Rechtsſinne habe. F. will eine Wohnung in G. genommen haben
ud glaubt als Rheinſchiffer damit alles zur Begründung eines Wohn=
ſetan zu haben, zumal er in G. Steuern bezahle. Zahrveiche Rhein
ſtfer, die in Eernsheim ſicht ſtändig tvohnten, erhielten von der Ge=
uinde das Ortsbürgerdeputat ausgefolgt. Die Gemeinde läßt erividern,
die Fälle der anderen Rheinſchiffer agders gelagert ſeien; dieſe
rh iten wirklich in Gernsheim. Es ergeht Urteil auf Klageabwveiſung.
.
Einſvendungen des ebangeliſchen Kirchenvorſtandes Wixhaufen
zerr den Voranſchlag der Gemeinds für 1920. Die politiſche Gemeinde
durch Beſchluß des Gemeinderats einen von der Kirchengemeinde
forderten Betrag (1. für Stimmen der Orgel, 2. Orgariſtengchalr,
Zuiſchuß zur Kirchenkaſſe) geſtrichen. Hiergegen wendet ſich die Klage
Kirchengemeinde, die Pfarrer Lehy vertritt. Seit 1873 ſind die Be=
ge anſtands os aus der Gemeindekaſſe bezahlt worden; kraft Her=
unens und Geſetzes wird die Verpflichtung zur Zuſchußleiſtun auch
1920 begründet. Nach einer Entſcheidung vormaligen HofgerieGts
Aunſtadt hatte das Hoſpital Hofheim zwei Drittel, die Gemeindc ein
Pitt
der Koſten der Bauunterhaltungspflicht (den Kirchurm ansge=
ſnmen) zu tragen. Anſtelle des Hoſpitals Hofheim iſt der Fiskus ge=
zten. Das Läuten der Kirchenglocken (Schulläuten, Polizeiläuten)
nchehe, wie Pfn
* Lehr weiter ausführt, auch im Intereſie ſier holi=
en Gemeinde; der Glöckner tue fo auch Dieniſte für dieſe. Die Ver
ſichtung der Gemeinbe zur Jahlung gründe fich auf das Geirt von
und die Berorsnung v
1832 über die Unterhaltungsp; hin=
h der Kirchengebände. Der Kirchendiener bezieht Gehalt nur ven
Kirchenkaſſe auf Grund Vertrags, den Pfarrer
ahr beriagt.
zermeiſter von Wixhauſen erklärt, der Gemeinderat (ijeige ander=
der Zuſammenſetzung) habe mit MTehrheit die gefod
1 Beträge
geſtrichen, obwohl zugeſtandenermaßen der Zuſchyrß ſeither anſkands=
von der politiſchen Gemeinde entrichtet wurde. Es 2 an=
ihrt werden, daß Wixhauſen ganz überwiegend bkoooſtantiſch ift
enige Katholiken ausgenommen). Für eine ſpätere Zeit werben auch
Anſicht des Pfarvers Parochiajumlagen erhobei werden wuiiſ
Eine Ausſprache der beiden Körperſchaften zuens Be=gſeſichs Bat
ſtattgefunden. Eine ſolche wvird gerichtsſeitig au geregt. Die Ver=
ndlung wird deshalb ausgeſetzt. — 3. Hilfsbebürftigteir Aes F-
igel in Darmſtadt. Weigel iſt mit der von der Stadt
Darmſtg
heute bertreten durch Oberſtadtſefretär Zehfuß — gelvährzen Armen=
terſtützung nicht zufriedeit. Die Stadt läßt eine Rechnung vörlegen
der hervorgeht, daß ſie ganz weſcnt iche Anterſtützung in letzter Zei=
ährt hat. Weigel iſt arbeitslos und ſtändig mit ſeiner Eyefrau krank;
Koſten der Landesverſicherungsanſtalt iſt er jetzt in die Klinik nach
beßen eingewieſen. Ins Städtiſche Verſorgungshaus, wie ihm 1
anbietet, will Weigel nicht gehen, weil er da nicht hingshöre. 2
in kinderloſer Ehe, er war früher Fuhrmann; er iſt mit der Unter=
zung, die ſeither gowährt ſpurde, nicht zufrieden; er verlangt Arbeits=
underſtützung, die den Indaliden nach ſeiner Anſicht auch zikomnen
Die Stadtverwaltng will die Höchſtfätze der Unterſpitzung n
her auch weiter gewähren. Gericht=ſeitig wird dergleicsweiſe Er=
ſigung angeregt
nd der Stedtberivaltung emſohln, den hier beſon=
geartetei Verhältniſſen Rechmung zu tragen. Die Verhandlung
ausgeſet
Lande‟
geater. In der Auffährung des „Barbier von Se=
a” am Donnerstag, 27. Januau, gaſtieren: als Graf Almaviva:
Stieber=Walter vom Stadttheater in Cheynnitz, als Roſine: Helene
en vom Landestheater in Stuttgart, die als Einlage die Ario „Nein,
ſuige nicht” aus deu Ober
„Das Lotterielos” vou Iſouard zum Vor=
bringt, und als Baſilio: Walteu Sehneider vom Frankfurter Opern=
Als nächſte Operetten=Novität gelangt am Freitag, 28. Jalt., abends
eo Blechs „Die Strohwitwe
zur Aufführung. Dieſes
Werk des auch als Dirigenten hier beſtens berannden Berliner
trralmuſitdirektors (Feſtſpiel 1913/14: „Meiſterſinger” „Don Juan=
unſerem Perſonal und 1916/17 „Maskenball” mit der Berliner
Jet) dürfte hier beſonders interefſieren, als ſeine Opern „Das wan
„Rappelkopf” und „Verſiegelt” ſich in Darmſtadt großer Erfolge er=
en. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Meher und
ſthe und die Herren Harprecht, Peterſen, Jürgas, Siegfried, Kuhn,
üler und Hechler. My=ſikaliſche Leitung Ferdinand Wagner, Spiel=
uug Wolfgang Harniſch, Geſtaltung des Bühnenbildes Franz Scherl.
In der für Samstag, 29. Jan., nachmittags 2534 Uhr, angekün=
er Fremdenvorſtellung wird ſtatt „Lohengrin”, der verſchoben wer=
mußte, Carmen” gegeben.
Nachricßten aus dem Meſſungsdienſt. Am 1. Februar ſcheiden die
gsräte Bergauer und Hiemenz aus Alters= und
ſundheitsvüichſichten aus dem heſſiſchen Vermeſſungsdienſte. Die Ge=
tntem haben ſich um das heſſiſche. Vermeſſungsweſen ſehr verdient ge=
t.
Beide ſind aus dem praftiſchen Meſſungsdienſt hervorgegangen
wurden in vevhältnismäßig jünger
Jahren in leitende Stellen be=
n. Vor ſeinem Eitritt beinr Kat=
teramt war Vermeſſungsra
egauer in Vilbel anſäſſig, ſvo er Umlegungsſachen ausführte und die
metriſche Privatpraxis ausübte. Er war nahezu 35 Jahre Mitglied
Kataſteramts, deſſen Vorſtandſchaft ihm in letzter Zeit übertragen
de. Vermeſſungsrat Hiemenz war vor ſeiner im Jahre 1894 erfolg=
Berufung aus Kataſteramt in Worms tätig, wo er vornehmlich mit
Sführung von Parzellenbermeſſungen beſchäftigt war. Als ſeine
e Arbeit aus damaliger Zeit ſei die Parzellenvermeſſung der Stadt
ms erwähnt. Beide verdienſtvolle Verneſſungsbeamte habeit hervor=
den Anteil an allen Verbeſſerungen auf dem Gebiete des Ver=
wtgslveſens der letzten drei Jahrzehnte. Die Herausgabe der mnſter=
iger Vorſchriftenſammlungen „Die Kataſtervermeſſungsarbeiten in
en” und „Die geometriſchen Arbeiten in Heſſen” iſt mit ihr Werk.
* Leitung des Fachvereins „Heſſiſcher Geometer 1. Klaſſe” haben ſie
zrzehntelang angehört und die Gründung dieſes Vereins mit verau=
Ihre Verdienſte um die Förderung der fachmänniſchen Berufs=
Ehrenmitgliedſchaft vom
ereſſen kourd
en durch die Verleihung der
Prein Hefſiſcher Geonieter 1. Klaſſe” ſeinerzeit ehrend anerkannt. In
uu Rechtlichteit waren ſie
m Fleiß, ihrenr Pflichteifer und ihrer ſtrei
vſedige Vertreter des vielgerühmten deutſchen Beamtenſtandes. Möge
G die nach neuen Zielen drängende jüngere Generation ſich hieran ein
leuchtendes Beiſpiel nehmen. Im wohlverdienten Ruheſtande ſei beiden
ber
nſtvollen Beamten ein geſegneter Lebensabend beſchieden.
Arbeitsmarkt und Arbeitsloſigkeit im Dezember 1920. Die Lage
auf dem Arbeitsmarkt iſt zur Zeit nicht beſonders günſtig und ſie hat ſich
gegen den Vormonat noch merklich verſchiechtert. In allen Gever
hat die Vermittelungstätigkeit nachgelaſſ
dis Zahl der Stellenſuchen
den hat ſich ſtändig bermehrt. Dies iſt beſenders im Metallgewerbe und
im Baugetverbe der 7all geweſen. Im Berici”engs= und Reinigungs=
gewerbe und in der Patzierinduſtrie ift ein faſt vyllſtändiger Stillſtand
eingetreten, während einzin uid allein das Hrisrhe eine kleine
Befſerung erfahren hat. Die *
*ungeſ=Iten Arbeiter iſt geſtiogen
vbwohl die Vermitte ungstätigkeit ge 42hfen iſt. Jü. der geiverblichen
männlichen Abteilung wurden 773 Steilenſixxuide geführt (730 im Vor=
monat). In der kaufmänufſchen nän:ſic zeilung iit ebenfalls eine
Verfchleiterung eingetreren. Die Rerielung iuar ſeßhaft, da
ein ſtarker Zugaza an ſteliemiwent FruFguten unſ Tecchrikeen zi=
zeichnen , ſo daß ſich derrn Anzahl Emnt 194 un Vormo int auf 210 erhöh‟
hat. Die Nachfrege nach Kräften für die Krausirtſc blbihit under=
mindert beſtehen. Tie ſtellenfuckenden gemerw’ſihen Arüeiterinn
kona=
ten nichk alle untergcsraiht wersen. vBlhoh? das Angevot zon Stellen
recht gut war. Pe=ferte Sienotyri risen
fJen; Steilen in Verkauf
tuaren keine zu beſetzen. Lehrſteilen jür
n 490 begehrt. Offene Sielſen
waren 180 gemerdet. Erwerbsloſenunzerſbitzung empfingen 340 männ=
liche Perſonen.
* Einkommenſteuer. Die Arbeitgeher ſsiensäuf die heutige Befeurtit=
machung des Finanzamtes hingemisſ.
Ein „Bund der Aufrechzen” läßt in einer Anzeige den geſtrigen
Nummer des Tagblatts zu siner Reick,3grüttz0zizigsfeier eit. Furnt und
nhal: der Anzeige, mehr no der Plakate. laſſen den Cyarakter der
P=ranſtaltung unblar. Ueher den „uud der Hufrechten” zwird uns
mitgeteilt, daß die hinter ihm Siehenden politiſi ſehr weit links
ſtehen, es ſich alſo kaum um eine xatriotiſche Feier handeln lann.
—
— Der Frauenierein der Jahgunesgemeinde, feierte an Dienstag
abed das Feſt ſeines 25jährigen Brtehens. Der guoße
al
im Rummlebräu” war von den Vorſtandsdamen und der Gär=
ei
Hoxſi=Beſſüngen ſeßr ſchön geſihn
ct. Die ilsberfüille der Beſucher —
es mögen über 750 gercſeir ſein — entfbrach der großen Zahl der Mit=
glieder. Zum Eingaug begrüßte die zweite Vorſitzende Frau San.=Rat
r. Brückner. Die Feſtrede bielt Pfr. Goethe. Sie gitzfelte in
einem Berichſt über die Vereinsgsſchichle nuid Vcreinsarbeit (Strichſchule,
Sonntagsberein, Nähkranz, Weihnachtsbeſcherimg, Kinderſchule, Krispe,
Sausgflege, Bezirtshelferinnen). Zum Schluß überreichte er den vie=
Damen, die ſeit 25 Jahren dem Vorſtand angehören, Frau Berhauer,
Reiß, Frl.
trecker und Frau Wenzel, em Buch
Zeichen des
ankes zum Adeuten un den Tag, und Oberr=chnungsretiſor Haas
überbrachte die 2
Fürzſehe des Kirchenvorſtandes und des Männervereins
eine Dame uis der Marrinsgemeinde die des Nachbarvereins.
f.
D. Matthes
rach fiie ben Verband Heſſiſcher Ev. Frauenverei
und den Giemeind.
g. ir nab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß
in der Johanncsgemeinde das geboten werde, was Hauptaufgab
Kirche beute ſei: Geein
ft. — Eine große Fülle künſtleriſcher Dar=
bietungen kiirate die Zeit
der Kirchenchor ſang, das Darmſrädter Män=
nierquartett erfrenie die Verſammelten mit prächtigen Quartetts und
Sololiedern, Heer Lang (Tenor), Herr Sulzmann (Bariton); Frl.
dieß trug ein Gedicht vor, Frau Forſtaſſeſſor Blumenau ſpielte unter
Begleitung ihres Mannes feingewählte Stücke auf der Geige. Den
Höheßunkt bildeten die Lieder von Frſ. Elske vom Landestheater
Prahins, Freiſchütz=Arfe, Trunk), die als ehemaliges Gemeinbomitglied
freundliclft mitirfte. Herr Kron begleitete ſie vortrefflich. Es ſar e
roßer Genuß, diaſer wundervollen Stimme zu lauſchen, die den weite
Rqum überflutete mir leuchtender Küaft und zugleich die Herzen ergrif
mit der ſeeliſchen Wärme ihrer biegſamen, quellenden Töne. Die Sän=
gerin bürfts wohl einmal in die Reihe der Großen aufrücken. In ſeinen
Sckiußwort ſprach Pfr. Manx den Mitwirkenden ſeinen Dank aus und
e=ghnte zu treuem ſteten Aushalten bei der Kirche. Mit einem
gemeinſamei Choral „Ach bleib mit Deiner Gnade” ſchloß die ſchöne
die ſohl neue Jäden der Gemeinſchaft geſuoben und noch
Feier,
manck
rau Luſt gemacht hat, ſich den Verein auzuſchließen.
Muſikverein. Man ſchrcißt uns: „E geplagder Familjevadder”.
Die Lokalpoſſe entſtand vor etwa 35 Jahren auf Grund eines Preis=
ausſchreiben3,
Ihr damals anonymer Verfaſſer — eu uannt
ſich
„Erſollsnetwiſſe” — ar Herr Dr. Georg Büchner.
te Poſſe wurde
zwei Jahre oftmals mit großem Erfolg geſpielt. In der Zviſchen;
ner wisder an der
aber ſcheitente der Verſuch, ſie wieder aufzuflüihreit, i
Schwierigteit der guben Beſetzung der Hauhtzolle. Der Muſitberein, der
gute Dilettantenkräfte für ſplche Zwecle verfügt, hat es jatzt über=
über
wommen, das Stück, das noch in vieler Er
ng iſt, zu neuem Lebeit
chen. Die Einſtudierung hat das hierfür ganz beſonders ge=
zu er
eignete Miglied unſexes Theaters, Herr Göbel, übernommen, ſo daß
wohl auf einte vorziigliche Wiedergabe gerechnet werden kann.
m. Orpheum. Der Schandfleck von Bichl. Dieſes hier zum
erſteir
Nale von den Schlierſcein zur Auffüchrung gebradte oberbahe=
riſche Charakter
mälde mit Geſang und Tanz in vier Arten von
X. Motzet, das jedenfalls zit
nem dauernden Zugſtück der Schlier=
Tcxofal Gelegenheit, ſich von einer
ſeer werden dürfte, gibt Xave
anderen borteilhaften Seite als Charackſerdarſteller zu zeigen. Was die=
ſer ausgezeichnete Künſtler in dieſem Stück aus dem alten Lindhamm
zu machen verſteht, iſt eine Glanzlciſtung der Charakt=
verungskunſt
2
die ſo leicht niet überboten werden dürfte. Die ganze
ſtellung der
kolle zeugt von einem Erfaſſen des ſeeliſchen G=halts, von einem Mit=
erleben, die nichts Gemachtes iſt, ſondern etvas Lebenswahres, Ansherz=
rühvendes auf die Bühne ſtellt, deren Wirkung mar ſich ſo leicht nicht
entziehen kann. Dem Hauptdarſteller ſtehen in Karl Mittermayr
und Maria Vogelſand zwei ebenbürtige Künſtler zur Seite, die in
ihrer Natürlichfeit und Aufrichtigkeit aiwas wahrhaft Herzerfriſchende=
haben. — Der Juhalt des Stückes,
zu ſein, an Her
das, ohne ſentimental
und Gemüt greift, iſt kurz folg
er von Bick,
Der alte Lindh
verſtößt ſeinen Erſtgeborenen, wen
er wegen einigen leicht entſchuld=
barer loſer Streiche, als wegen des harten Charakters der Beiden,
zum Zuſammenſtoß führr und überträgt dem zweiten Sohn den Hof, der
im Grunde ſeines Weſens ſchlecht und intrigant, den Hof durch ſein Lu=
derleben zur Verſteigerung bringt. Der Verſtoßene, der in der Fremde
ſein Glück gemacht hat und nun mit dem erſparten Geld den väterlichen
Hof wieder erwirbt, ſchenkr damit dem alten Lindhammer de
eelen=
frirden wieder und ſichert ihm einen frohen Lebensabend.
Wolf=
ſang des Heren Mittermayr zeigte gut ausgeprägt den ſtolzer
Sinn des Gebirgsbewvohners, der tvohl um Verzeihung bitten kann,
wvei er im Unrecht iſt, aber ſelbſt erlittenes Unreczt ſtolz und aufrecht
trägt, um ſchließlich durch die Tat zu beweiſen, daß er nicht ſo ſchlecht
iſt als ſein Ruf. Sehr ſymathiſch und voller Nakürlichkeit und Herz=
lichkeit war die Darſtellung der Rolle des Reſerl durch Maxia Vogel=
ang. Auch die übrigen Rollen waren gut beſetzt; erwähnt ſeient noch
der Brunnenſepp des Herrn Georg Bogelſang und des Dickl des
Herrn Anton Dimpfl.
er Beſuch des Stückes, das in der nächſten
Woche wegen der günſtigen Aufnahme nochmals gegeben wird, iſt jeden=
falls ſehr zu empfehlen. * Der Verein für Geflügek= und Vogelzucht „Drnis‟ Darmſtadt häl
nach dem großen Kriege am 28., 29. und 30.
M. ſeine erſte (16.
V
eins=Ausſtellung ab. Neben Geldpreiſen ſteht der Prei=
rich.
rn eine große Anzahl geſtifteter Ehrensreiſe zur Verfügung
Jusgeſcmt ſind 200 Nummern gemeldet, Waſſergeflügel, Hühner un
Tauben faſt aller Raſſen. Die Ausſtellung, die ein Srück „Wiederaufbau”
in ſich ſchließt, wird erneur Zeugris abſegent bon dem in dem Vereit
ſeit ſeinem Beſtehen vorhandenen „Züchrerfleiß”, in defſen Erhaltun
und Förderung der Vorſtand auch fernerhin ſeine Hauptaufgabe erblickt
Da ſich Gelegenheit zum Ankauf guter Tiere bietet, dürfte ein Beſug
der Ausſtellung auch auswärtigen Liebhabern und Züchtern zu emt
fehlen ſein. Mit der Ausſtellung iſt eine Veuloſung vermittels „Gllicks
rades” verbunden, das manchem Beſucher mit hübſchen Gewinnen (Ge
flügel, Eier uſw.) verſehen wird. (S. Anz.) Freitag, den 22. Januar 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 unb 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverjorgu g. Auf die Kartoffelmarke Nr. 3 werden von
Samstag, den 22. b3. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Die Marken 1 und 2 verlieren vom gleichen Tage ab
ihre ültigkei=,
onZenliezte Milch: Die auf die Nährmittelmarken Nr. 272
vorselteitte kondenſieste gezuckerte Vollmilch kann dur
die hieſigen Sleinhandelsgeſchäfte bezogen werden. Klein=
verkaufs reis 12,30 M7. für eine Doſe. Die Marken ver=
ſieren am 28. b3., D:4, ihre Gültigkeit.
Majegeiet zum Plunddreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte und entölte Qualitär.)
Ausgbe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
ommen ab Dienstag, den 18. ds. Mts., Weizengrieß und
eigtaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und P (grün) je ein Pfund Weizengrieß. Klein=
verkaufspreis 1.90 Mr. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 d8 Nährmittelkarten D (braun) und
E iblau: werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
2.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Keenſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, 4
tober, Nobember und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Kolzterkanf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelhol,
und 1: Mk. für Lqußholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekehlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22
Zimmier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hülfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wikhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilhelzinenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet,
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Verlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nick
etanfcht.
uitz
—
Echtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
beivahren. mrn
„
G nn Ausſtellung den deutſchen Reichskleinodien
im Gewerbemaſeum.
In einem Raum des Gewerbemuſeums ſind die far=
iten Tafeln aus der großen Publikation über die deutſchen
ſichskleinodien ausgeſtellt, die der Kanonikus Franz Bock 1872
1Auftrage des Kaiſers von Oeſterreich herausgab. Außer den
Ventlichen Reichskleinodien iſt hier eine Reihe von Koſtbarkeiten
neinigt, die durch Sage oder Geſchichte zu dem Krönungsſchatz
Beziehung ſtehen oder die der Herausgeber aus Vergleichs=
ginden in ſeine Publikation aufnahm. So bietet das Werk
ganzen eine Darſtellung mittelalterlichen Schatzgutes, wie
it gleicher Pracht nie wieder zur Veröffentlichung gelangt iſt.
Prvollſtändigt wird die Ausſtellung durch photomechaniſche Auf=
nhnien aus der neuen Veröffentlichung von Julius v. Schloſſer.
Von den eigentlichen Krönungsinſignien, Krone, Lanze und
Swert, Zepter und Reichsapfel, ſind am älteſten die heilige
Anze und der ſogen. Säbel Karls des Großen. Die
Anze war in älterer Zeit, bis zum 12. Jahrhundert, das eigent=
ibe Zeichen der königlichen Gewalt. In ſpäterer Zeit wurde
ſi nur noch als Reliquie verehrt. Sie galt als heilig, weil ſie
ſigel vom Kreuz Chriſti umſchloß. Als ihre erſten Beſitzer
geten Kaiſer Konſtantin oder der heilige Mauritius; ſpäter ſah
mn in ihr die Lanze, mit der Longinus bei der Kreuzigung
hriſtus in die Seite ſtach. Tatſächlich kommen zwei ſolcher
Linzen unter den Reichsinſignien vor. Die erſte erhielt Hein=
rſh I. aus Burgund. Sie ging wahrſcheinlich in den Kämpfen
uter Heinrich IV. verloren und wurde von dieſem durch das
ſietzt erhaltene Lanzeneiſen erſetzt, in dem er laut Inſchrift auch
di Reliquien wieder anbringen ließ. Das Lanzeneiſen ſelbſt
ſttumt aber aus karolingiſcher Zeit und iſt aus dem damals
äüßerſt ſeltenen und wertvollen Siegener Stahl gearbeitet. Auch
de krumme Säbel mit goldtauſchierter Klinge und reichem gol=
daen Beſchlag kann in die gleiche Zeit zurückreichen. Er iſt
anbiſche Arbeit und gilt der Ueberlieferung als Geſchenk Harun
Raſchids an Karl den Großen. Die beiden Schwerter ge= hören dagegen erſt dem 11. oder 12. Jahrhundert an und ſind
wahrſcheinlich aus normanniſchem Beſitz an die Staufer gekom=
men. Das wertvollſte Stück, die Kaiſerkrone, iſt ebenſo
wie das Reichskreuz im 11. Jahrhundert von Konrad II. ge=
ſtiftet und ſteht kunſtgeſchichtlich in enger Beziehung zu dem
reichen Goldſchmuck, der 1880 in Mainz zutage kam, aus dem
Beſitz des Freiherrn v. Heyl in die Berliner Muſeen gelangte
und von Falke als Eigentum der Kaiſerin Giſela, der Gemahlin
Konrads II., erwieſen iſt. Der Reichsapfel ſcheint etwas
jünger zu ſein, während die beiden Zepter erſt im 14. Jahr=
hundert unter den Luxemburgern entſtanden ſind.
Zu den eigentliehen Kroninſignien gehörte im frühen Mittel=
alter auch der kaiſerliche Mantel. Er iſt nicht erhalten. Die
prachtvollen Gewänder, die ſeit dem 13. Jahrhundert bei den
Haiſerkrönungen gebraucht wurden und in einer Niſche des Aus=
ſtellungsraums vereinigt ſind, ſtammen aus dem Beſitz der
Hohenſtaufen und kamen an dieſe 1194 durch Erbſchaft aus dem
Krongut der normanniſchen Könige von Sizilien. Unter der
Händen arabiſcher Sticker ſind ſie in den königlichen Werkſtätten
zu Palermo im 12. Jahrhundert entſtanden. Der herrliche Pur=
purmantel mit der Darſtellung des Löwen, der das Kamel
ſchlägt, gehört zu den großartigſten Werken arabiſcher Kunſt.
Laut Inſchrift wurde er 1133 für Roger II. gefertigt. Die Albe
entſtand 1181 für Wilhelm II. Gewänder, Schuhe und Hand=
ſchuhe ſind reich mit Perlen und Edelſteinen beſetzt. Eine Kopie
dieſer Stücke wurde noch bei den letzten Haiſerkrönungen in
Frankfurt verwendet, die Goethe beſchreibt. Eine Reihe anderer
Gewänder gehört nicht dem Kronſchatz an, aber wenigſtens zum
Teil haben ſie bei Kaiſerkrönungen gedient. Den Löwenmantel
aus Braunſchweig ließ ſich Otto IV. anfertigen, weil die Krö=
nungsinſignien in der Hand ſeiner Gegner waren. Auch der
Purpurmantel, der dem Domſchatz in Metz gehört, hat vielleicht
bei der Krönung eines Gegenkaiſers gedient. Drei Mäntel im
Bamberger Dom ſind Schenkungen Heinrichs II., waren aber
wahrſcheinlich ſtets zu kirchlichem Gebrauch beſtimmt. Wenig=
ſtens bei zweien von ihnen handelt es ſich um Arbeiten aus
Regensburg, Leiſtungen derſelben Werkſtätte, die auch den gleich= falls ausgeſtellten ungariſchen Krönungsmantel geſchaffen hat.
Künſtleriſch das bedeutendſte Werk neben dem Mantel der nor=
manniſchen Könige iſt die berühmte Dalmatika Leo III. im
Schatz der Peterskirche zu Royt. Der Ueberlieferung galt ſie als
das Krönungsgewand Karls des Großen. In Wahrheit iſt ſie
in 11. oder 12. Jahrhundert in Byzanz gearbeitet und hat viel
leicht bei der Krönung eines Kaiſers von Byzanz gedient. Auf
welche Weife ſie in den Beſitz von St. Peter gelangte, iſt nicht
bekannt. Die in Gold, Silber und bunter Seide geſtickten Dar=
ſtellungen des üngſten Gerichts, des Abendmahls und der Ver=
klärung gehören jedenfalls zu den ſchönſten Leiſtungen byzan=
tiniſcher Kunſt
Außer den eigentlichen Inſignien gehören zum Kronſchatz
die Religzien und ihre Behälter. Am älteſten darunter iſt die
ſogenannte Stephansburſa, eine taſchenförnalge Reliquie aus
Gold mit reichem Edelſteinbeſatz. Form und Arbeit weiſen auf
karolingiſche Zeit. Reliquienbehälter iſt auch das bereits oben
erſvähnte Reichskreuz, daß außer anderen Heiligtümern in ſpä=
terer Zeit auch das Eiſen der heiligen Lanze aufnahm. Seit
dem Ausgang des Mittolalters trat bei allen Reichskleinodien
der praktiſche und der ſymboliſche Wert zurück. Sie gewannen
die Bedeutung von Reliquien, wurden als „Heiltümer” verehrt
und jährlich einmal dem Volke gezeigt.
Zum Vergleich mit der Kaiſerkrone hat Bock eine Reihe an=
derer Kronen in ſeine Publikation aufgenominen. Darunter
beſindet ſich die deutſche Königskrone aus dem Domſchatz in
Aachen, die Richard von Cornwall für ſich fertigen ließ, und die
in bhzantiniſcher Form gehaltene Krone der ungariſchen Könige.
Iu der Form dieſer verwandt iſt die Krone der Kaiſerin Kon=
ſtanze, die ihrem Grab im Dom zu Palermo entnommen iſt.
Die Votivkronen des 7. Jahrhunderts aus dem Dom in
Monza und aus dem großen Schatzfund von Giarrazar ſind
Lirchliche Stiftungen aus weſtgotiſcher Zeit. Nur die Veriandt=
ſchaft mit der „eiſernen” Krone aus Monza ſtellt eine Verbin=
dung mit den ſpäteren Symbolen königlicher Würde her.
Haupt. [ ← ][ ][ → ]
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1921.
Naramer 26.
in ihrer politiſchen und wirtſchaftlichen Bedeutung burz geſtreift. Der
Referent des Abends, Herr Lehrer Schmitt=Groß=Zimmern, gab
ankmüpfend an eine gur ausgewählte Lichtbilderſerie ein treffendes Bild
von Oberſchleſiens reichen Bodenſchätzen, von den ſtaunenerregenden
chöpfungen deutſchen Fleißes und deutſcher Technik, die in dem
wirt=
ſchaftlichen Aufbau Deutſchlands unentbehrliche Faktoren darſtellen. Der
Vortragende wußte mit überzeugender Darſtellungskunſt, mit Wärme
und Begeiſterung den Gedanben allen Herzen einzuflanzen: Oberſchleſien
muß ſeiner treuſorgenhen Mutter Germania erhalten werden, wenn es
ſicht in polniſicher Unordnung zugrunde gehen ſoll. Eine
Tellerſamm=
lung zugunſten der Grenzſpende ergab einen anſehnlichen Betrag. Der
entrüſtung der Berſammelten über das ſchmähliche Gebaren unſerer
Feinde in der Abſtimmungsfrage wurde i einer Entſchließung
Ausdruck gegeben, die als Telegramm an den deutſchen Reichskanzler
abgeſandt werden wird. Als Zugabe des Abends wurde der Film
Spreewald” vorgeführt. Entzückend ſchöne landſchaftliche Partien
fan=
dent oft den lauteſten Beifall der überraſchten Zuſchauer, von denen gar
mancher im Stillen dachte: „Mein Vaterland, du wirſt mir täglich
verter. Ich hätte richt geglaubt, daß Deutſcland ſo zauberreiche Ge=
genden hätte.‟ Es muß der Reichszenlralz für Heimatdienſt,
Landes=
abteilung Heſſen, als beſonderes Verdienſt angerechnet werden, daß ſie
durch Filme dieſer Art Heimatliebe und Zuſammengehörigkeitsgefühl
aller Volksſchichten mit neuem Leben zu erfüllen beſtrebt iſt.
Erbach, 22. Jan.
von der Liga zum Schutze der
deutſchen Kultur ein
richtete volkswirtſchaftliche Kurſus wurde
durch einen Vortrag des Herrn Strippelmann=Darmſtadt, der
n außerordentlich klarer und leicht verſtändlicher Weiſe über „Volks=
wirtſchaftliche Grundlagen und Grundbegriff
ſprach, eröffnet. Nach
Schluß des Vortrages endſpann ſich eine ſehr lebhaſbe und intereſſante
Ausſprache zuuiſ cen den allen Bevölberungsſchichten und allen
Par=
teien angehörenden Teilnehmern, von denen ſvohl jeder das Gefühl mit
fach Hauſe genommem haben wird, einen leurseichen, zu politiſchem
Den=
ben anreg
n Abend verlebt zu haben.
n. Micheiſtadt, 26. Jan. Seit dem 18. d. M. wird der 81jährige
Johannes Schnellbacher von hier vermißt, und es ſcheint,
daß er das Opfer eines Unfalls oder Verbrechens gewvorden iſt. Er fuhr
am genannten Tage mit de 1 Uhr=Zuge nach Station Hetzbach, um in
Hüttenrhal verſchiodene Einkäufe zu beſorgen, wofür er mehvere Hundert
Mark in bar bei ſich trug. Auf dem Wege dahin wurde Sch.
nachmit=
tags etwa um halb 4 Uhr zuletzt geſehen, und von da iſt nichts mehr
üßer ihn bekannt. Von 1,65 Meter Größe, unterſetzter Geſtalt, grauem
Haar, bartlos, trug er Brille und war mit grauem Rock, ſchwarz= und
weiß=karierter Hoſe, Arbeitsſchuhen und Stoffmütze mit Schzild bekleidet.
Die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt hat ein Ausſchreiben bezüglich des
Vermißten eplaſſen und evſucht um ſachdienliche Mitteilungen.
ONB. Mainz, 26. Jan. Der neue Biſchof von Mainz
ein Pfälzex. Der zum Koadjutor des kranten Biſchofs von Mainz
mit dem Recht zur Nachfolge ernannte Dr. Hugo iſt ein geborener
Pfälzer. Er wurde am 19. Januar 1871 in Arzheim bei Landau
als Sohn eines Le
ers geboren, abſolvierte das Gymnaſium Speher
und ſurde 1894 in Rom, ſvo er Theologie ſtudierte, zum Prieſder
weiht. Nachdem eu als ,aplan in mehreren Orten der Pfalz tätig
weſen war, wurde er Präfekt des biſchöflichen Kenvikts in Speher, w
dann wieder als Pfaxrer in der Seelſorge tätig und wurde hisrauf
biſchöflicher Sekretär des Biſchofs Dr. von Buſ
h in Speher. Nach
dem Tode Dr. Buſchs wirkte er als Pfarrer in Bliesdalheim und war
zuletzt Regens des Prieſterſeminars in Spetzer. Der neue Biſchof von
Mainz, der zum Dr. phil. und zum Dr. utriusque juris gromoviert hat
und außer den klaſſiſehen und bibliſchen Sprachen 5 moderne Sprachen
beher
hervorgetreten. Er iſt der Verfaſſer des
erſcht, iſt auch literariſch
eſe uuter falſcher Flagge”, das vor 15
bekan
en Buches „Kath. Ex
Jahren nach der Modernismus=Enzhklika erſ hien. Seine Berufung
auf den biſchöflichen Stuhl von Mainz kam Dr. Hugo überraſchend. Vor
twa acht Tagen wurde er zu einem Vertrauten des päpſtlichen
Nun=
tius in München berufen, der ihm ſeine Ernenung mitteilte. Als Dr.
Hugo nach Speher zurückkehrte, war die ofſizielle Ernennung bereits
beim Biſchof von Speher eingetrofſen.
— Mainz, 26. Jan. Franzöſiſches Kriegsgericht. An
der Gerichtstafel des 1. Kriegsgerickts der franzöſiſchen Rheinarmee ſind
folgende Kontumazurteile, d. h. Urteile, die gegen ins unbeſetzte Gebiet
jeflüichtete Angeklagte ergangen ſind, öffentlich angeſchlagen: Bethke,
Wilhelm, aus Griesheim bei Darmſtadt, Diebſtahl und Zurückbehaltung
von Kriegswaffen und Kriegsmunition 2 Jahre Gefängnis, 10 000 Mark
Geldſtrafe; Bethke, Heinrich, Griesheim, Diebſtahl, 2 Jahre Gefängitis
und 10 000 Mark Geldſtrafe; Heinrich Fuchs genannt Schlackel,
Darm=
ſtadt, wegen ſchweren Einbruchdiebſtahls in ein framzöſiſches
Prooiant=
magazint im Griesheimer Lager 10
jahre Zwangsarbeit (Zuchthaus),
20 Jahre Verbaunung; Wiſp, Karl,
armſtadt, wegen desſelben
Delik=
tes 5 Jahre Zwangsarbeit und 10 Jahre Verbannung; Wilhelm
Leh=
mann aus Wiesbaden wegen ſchweven Einbruchdiebſtahls zum Nachteil
der britiſchen Aumee 5 Jahre Gefängnis und 10 Jahus Verbannung.
Verbannung heißt auf das von Frankreich beſe
Gebiete angewandt:
Aufendhaltsverbot füir das beſetzte Gebiet und für Frankreich.
Mainz=Mcmbach, 25. Jan. Ein Lebensrerter. Der
nun=
mehr zum Ehrenſchvimmwart des Schwimmklubs „Germania
er=
nannte Herr Nikolaus Lenges hat bisyer 20 Ertrinkenden das Leben
ge=
re
tet und iſt ſomit ein Lebensretter in ausgedehntem Maße. Als
Kämpfer hat er nicht weniger als 331 Siege errungen, darunt
156 erſte
Preiſe, 92 ziveite Preiſe, 44 britte Preiſe, 18 vierte Preiſe, einen
Kaiſerpreis, eine Rheinmeiſterſchaft, eine Neckarmeiſterſchaft und pier
Klubmeiſterſchaften.
Ep. Wrrms, 24. Jan. Feſtnahme einer Räuberbande
in Oberheſſen. Der Wormſer Kriminalpolizei iſt es gelungen,
einer Räuber= und Einbrecherbande, den Gebrüdern Haßler aus Eſpa
in Oberheſſen, auf die Spur zu kommen, die ſchon längere Zeit in der
Umgegend von Gießen, Butzbach, Friedbeng und Aſchaffenburg ihr
Un=
uueſen treibt. Um die Ermittelungen an Ort und Stelſe zu betätigen,
begaben ſich die
Kriminalbeamten Ahl und Göriſch im Einverſtändnis
mit der Staatsanwaltſchaft Gießen nach Butzbach. In Nieder=Weiſel und
Hauſen bei Buszhach wunden in zwei Häuſern Diebesgut gefunden, das
von den Gebrifdern Haßler in verſchloſſenen Körben dort aufbewah
war. Ein Teil dieſer Sachen uurde von dem Schloßverwalter
jie
Schloſſes Ziegenberg als im Schloſſe geſtohlen wiedererkannt.
Täter wurden in Butzbach feſtgenommen. Als ein Hauptmann de
Schutzpolizei in die Wohnung eindring, wurde die Eingangstür hinte
ſeinem Rüicken abgeſcloſſen. Die anweſenden Haßler, die in der Küche
zuſammenſtanden, griffen nach.
en Waffen. Der Hauptmann wurde ſo
bedroht, daß ev von der Schußwvaffe Gebrauch machen mußte und einett
der Haßler durch den Kopf ſchoß, ſo daß H. ſofort tot war. Als
di=
übrigen Beamten eindrangen, ergaben ſich die anweſendem Beſchuldigten,
wurden feſrgenommen und nach Butzbach übergeführt. In der Wohnung
fand man noch viel geſtohllenes Gut. Einer der Beſchuldigten gab bei
der Vernehmung zu, daß die Gebrüder Haßler in den letzten vier
Mo=
naten 21 Einbrucksdießſtähle und Raubüberfälle verübt hatten. Die
Gebrüder Haßler ſind nahe verwandt mit dem Zigeuner Ehender, der
vor 6 Jahren einen Förſter erſchoſſen hat und ſpäterhin wegen Mordes
und verſuchten Mordes hingerichtet wurde.
Friedberg=Fauerbach, 25. Jan. Aus ſechsjähriger
Kriegsgefangenſchaft in Sibivien iſt unſer Mitbürger
Adolf Berk geſtern zurückgekehrt. Zu ſeinem Empfange und Ehrung
fanden ſich der Geſangverein „Eintracht” und der Turn= und
Sport=
bereit
alte, tieſemfpundene Weiſe „O. wvie herbe iſt das Scheiden” die
abend=
liche StEe durchtönte. Das nächſte Bild, „Wiederkehr”, begleitete ebenſo
wirkungsvoll das Lied „Gott grüße Dich”. Als frohe Ermunterung zu
ſteuem Leben wurde dem Schiverge)
ſten noch ein freudeatmende
Früihlingslied vorgetragen. Die Feier machte auf die überaus
zahl=
reichen Anweſenden tiefſten Eindruck.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Zu einem am 29. d. M. in
Exbach ſtattfindenden Konzerr zum Beſten des Evangeliſchen
Ge=
meindehauſes Erbach hat Craf Conrad zu Erbach die weltberühmte
Hirſchgalerie als würdigen Muſikraum zur Verfüigung geſtellt. — *
Ehringshauſen (Kreis Alsfeld) kam durch Opferſinn und
Pflicht=
gefühl faſt aller Einwohner bei einer freiſvilligen Hausſammlung für ein
Kriegerdenkmal die ſchöne Summe bon 10 810 Mark zuſammen.
— In
Offenbach geriet ein Arbeiter in der Portland=Zementfabrik in die
Transmiſſion und wurde durch den abſpringenden Riemen auf der
Stelle getötet. — In Mainz urde der häufig vorbeſtrafte Arbeiter
Ka=1 Schneider, der am 3. Mai angeblich von einem Schiffer einen in
Frankfurt geſtohlenen ElſenGeinzahn erhalten hatte, wegen Hehlenei zu
Monaten Gefängnis verurteilt. — Zum Beſten der notleidenden
Kin=
der bringt die Dramatiſche Vereinägung Mainz morgen Freitag den
Schwank „Hans Huckebein” von Blumenthal und Kadelburg zur
Auf=
führung.
— In Finthen bei Mainz eröffneten zwei Damen aus
Frankfurt für Mädchen unter glänzenden Verſprechungen einen
Zu=
ſchneidekurſus. Bei Beginn mußten 20 Mark angezahlt werden; nach
em dritten Abend brachten die Damen es ſchon ſo meit, daß die meiſten
Nädcken 50 und mehr Mark gezahlt, einige ſogar das ganze Lehrgeld,
0 Mark. gezahlt hatten.
Unter dem Vorwand anderweitiger
dringen=
der Geſckäfte ſind die Damer
ausgeblieben. — In Gießen wurden
am Samstag nach vierſtündiger Beratung der Strafkammer wegen
um=
igreicher Eiſenbahndiebſtähle der Eiſenbahnarbeiter Karl Krombach
und 26 „Mitarbeiter”
zu insgeſamt 20 Jahren Geſängnis
rurleilt.
7 Angeklagte ſpurden freigeſproiken. Die Verhandlingen nahmer
und Samstag in Anſbruch und zogen ſich amn Freitag bis 2
12
nachts hin. — In Nierſtein deranſtalteten verſchiedene V
eine ei
en Kinderhilfstag in Form einer Wohltätigkeitsveranſte
9.
rrch die rund 3000 Mark eingingen. — In Budenheim bei Mainz
wurden ein Wirt und ſeine Frau verhaftet, weil bei einer polizeilichen
Hausſuchung in ihrem Gewahrſam erhebliche Mengen von Kleiderſtoffen
uſw. vorgefunden worden ſind, die aus Giſenbahndiebſtählen ſtammen,
welche nachts auf der Strecke Mainz—Bingen, zwiſchen den Stationen
Mombach und Ingelheim, verübt wonden ſind.
Reich und Ausland.
Berlin, 26. Jan. Beſchlagnahmtes Vermögen. Auf
An=
ordnung des Finanzamtes 9 in Berlin wurde das geſamte bewegliche
und unbewegliche Vermögen des ſtädtiſchen Verkaufsvermitdlers
und Großhändlers Jenicke in Berlin wegen Steuerhinterziehung mit
Beſchlag belegt. Der Wert des beſchlagnahmten Gutes beläuft ſich auf
mehrere Millionen Mark. Jenicke hat ſich vor kurzem unter Mitnahme
bedeutender Barmittel ins Ausland begeben. — Der
mehrheits=
vzialiſtiſche Parteiausſchuß in Hannover faßte den
Beſch uß, an den bisherigen Oberbüirge/ meiſter Leinert das Erſuchen
zu richten, ſein Rücktrittsgeſuch zurückzuziehen. Wie der
Vor=
wärts dazu ſchreibt, iſt die rechtliche Lage die, daß, ſo lange die
Ge=
meimndebehörden und die Aufſichtsbehörden über das Rücktrittsgeſuch
Leinerts noch nicht entſchieden haben, er es noch zurückziehen kann. Wie
dem Lokalanzeiger aus Hannober berichtet wird, erblärte
Oberbürger=
meiſter Leinert 5000 ſeiner Parteigenoſſen, die vor dem Rathauſe
demom=
ſtrierten, daß er ihrem Wunſche ſtattgeben und, wenn auch ſchweren
Herzens, ſein Rücktrittsgeſuch zurückziehen werde; er werde im Amte
bleiben. Die bürgerlichen Parteien wüirden, wie es weiter heißt, in
der morgigen Situng der Stadtverordneten Stellung zu der Frage
nehmen. Es ſtehe eine ſehr erregte Sitzung in Ausſicht.
Erfurt, 26. Jan. Eiſenbahnunfall. Heute nachmittag gegen
2 Uhr fuhr auf dem hieſigen Güiterbahnhof, wie die Thüringer
Allge=
meine Zeitung erfährt, der Perſonenzug Nr. 615 ei
em Güterzug in
die Flanke. Hierbei wurden beide Lokomotiven ſchwer beſchädigt und
einzelne Abteile des Perſonenzuges eingedrückt. Wie die Mitteldeutſche
Zeitung von angeblich zuſtändiger Stelle erfährt, ſind 2 Perſonen tot,
ſchwer und 20 leichter verletzt. Eine amtliche Meldung liegt noch
wicht vor.
Haue a. d. S., 26. Jan. Kapitän König, der Führer des erſten
Handelsunterſeebootes „Deutſchland”, iſt verſchollen. Er war als
Kapitän des Hochſeeſiſchdampfers „Senator Michaelis” in See gegangen.
Das Schiff wird von der Kuxhabener Hochſeefiſcherei als verloren
gemelbet.
* In einer gemeinſamen Sitzung des Schulausſchuſſes mit dem
Finanzausſchuß wurde geſtern die unverbindliche Ausſprache über die
Dentſchrift der Regierung, betr. die Gründung von Aufbauſchalen,
fortgeſetzt. Es iſt beabſichſtigt, in die unterſten Seminarklaſſen Schüler
zu Oſtern 1921 nicht mehr auſzunehmen, und zwar vornehmlich aus dem
Grunde, weil, wie in allen anderen Staaten, ein Ueberfluß an jungen
Lehrkräften für die nächſten Jahre zu erwarten iſt. In den
freiwerden=
den Klaſſen ſoll nun eine neue deutſche Oberſchule errichtet werden, die
den Anſchluß an die Volksſchule hätte, alſo einen Aufſtieg aus letzterer
zu höherer Bildung möglich machen würde. Mit der Lehrerbildung hat
dieſe neue Schule mur ſehr bedingt etwas zu tun, deun es wevden ſich
in Zukunft die Abiturienten aller höheren Lehranſtalten, einſchließlich
derjenigen der neuen Oberſchule, ihre Fachausbildung auf dem „noch
aufzubauenden pädagogiſchen Kurſus, bzw. nach der Regierungsvorlage
durch das im Artißel 142 der Reichsverfaſſung vorgeſehene Geſetz auf
pädagogiſchen Akadenien oder Univerſitäten zu holen haben. Es
ent=
ſpann ſich trotzdem eine ausgedehnte Debatte über die Lehrerbildung.
Gegen die Schaffung der Aufbawſchule wurden vornehmlich finanzielle
Bedenken laut, die eine gewiſſe Unverſtützung in dem Umſtande
fan=
den, daß das Finanzminiſterium ſeine Zuſtimmung noch nicht erteilt hat.
Nach der Denkſchrift ſelbſt ſind beſondere Koſten nicht zu erwarten.
Be=
anſtandet wurde auch der Paſſus, daß die Begabung für die Aufnahme
ausſchlaggebend ſein ſolle, und es wurde befürchtet, daß die
Sonder=
ſtellung, die dieſe neue höhere Schule gegenüber den anderen dadurch
einnehmen werde, daß ſie völlige Schulgeldfreiheit und freies Internat
gewähre, zu Konflikten führen könne. Während am Ende der geſtrigen
Sitzung ſich eine unzweifelhafte Mehrheit für die Regierungsvorlage
er=
gab, ſind die Ausſichten nach der ſehr lebhaften und fruchtbaren
Aus=
ſprache vom heutigen Tage wemiger günſtig geworden. Beſchlüſſe
konn=
den und konnten nicht gefaßt werden, aber eine ſehr ſtarke Stimmung iſt
für die Verſchiebung um etwa ein Jahr vorhanden. Beſonders
hervor=
jehoben zu werden verdient, daß von mehreren Seiten bemängelt
vurde, daß man zwar das Volksſchullehrerinnenſeminar geſchloſſen, das
Seminar in der Viktoriaſchule zu Darmſtadt und der höheren
Mädchen=
ſchule zu Mainz dagegen nicht geſchloſſen habe. Sobald die Regierung
einwandfreie Untevlagen geliefert hat, wird ſich der Finanzausſchuß
ab=
d mit der Angelegenheit befaſſen.
Aieße
m Landrage ſind folgende Druckſachen zugegangen:
Regierungs=
vorlage, betr. Bewilligung einer laufenden
Wirtſchaftsbei=
hilfe an die Beamten uſw. im beſetzten Gebiete; Bericht
des Zweiten Ausſchuſſes über die Regierungsvoxlage, betr. Entwurf
eines Geſetzes über das
rfahren bei der
Volksabſtim=
mung; 2
richt des Zweiten Ausſchuſſes über die Regierungsvorlage,
betr. den Entwurf eines Landtagswahlgeſetzes; dringlicher
Antraa des Abg, Loos, betr. Zuteilung von Waldſtreu
n öſtlichen
und ſüdlichen Odenwald; Antrag des Abg. Schildbach, betpeffend die
Dampfkeſſelverordnung; Antrag des Abg. Nuß, betr.
Ves=
ſetzung der Kreisſtädte Alzey und Oppenheim in die Ortsklaſſe C;
Re=
gierungsantwort auf die Anfrage des Abg. Nuß, betr. die
Zwangsbei=
treibung von Kartoffeln in Hofheim bei Bensheim;
Regie=
rungsvorlage, betr. Kraftwagenlinie Müicke—Ulrichſtein—Schotten—
Ge=
dern; Regierungsvorlage, betr. Herrichten des erſten Obergeſchoſſes des
Hauptbaues der ehemaligen Infanteriekaſerne in der
Alexan=
derſtraße zu Dienſträumen für die ſtaatliche Betviebskrankenkaſſe und
die Hauptfürſorgeſtelle für Kriegsbeſchädigte: Antrag des Abg. Köhler,
betr. Aenderung des Geſetzes vom 12. Auguſt 1899 bzw. 17. April 1918,
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 26. Jan., mittags 1 Uhr. Bei ſehr ſchſach beſetztem
Hauſe wird die Beratung des
Juſtizetats
fortgeſetzt.
Abg. Graf zu Dohna (D. Byt.): Wir leben unter den Folgen
des unerhörteſten Rechtsbruches der Weltgeſchichte. Im Innern drohen
uns Umſturzgelüſte, die die Folge jeder Revolution ſind. Auch wir
würden es begrüßen, wenn in Bahern der Auswahmezuſtand beſeitigt
werden könnte. Aber es handelt ſich um einen Rechtsnotſtand, der
außer=
ordentliche Maßnahmen zum Schutze der Staatsautorität erfordert. Wir
hoffen, daß es in nicht allzu ferner Zeit zum Abſchluß des großen
Ne=
formwerkes im Strafgeſetz und in der Strafprozeßordnung kommt. D
Uebergangsvorlage darf nicht der großen Reform vorgreifen.
Entwurf über die Jugendgerichte muß aber beſchleunigt verabſchie
werden. Wir müſſen die Jugend vetten, wenn wir überhaupt
fu einem
Wiederaufbau des Vaterlandes kommen wollen. (Beifall.)
r
Straf=
vollzug iſt ſeiner Bedeutung entſprechend zu regeln. Die Bildung von
denten. 9
Zeſchränkung des Studiums auf 2½ Jahre muß allen
Kriegsteilr
vn zugute kommen. Wenn das Anſehen der Regierung
immer mehr ſchwindet, ſo ſind dafür derantwortlich die Reden und die
Schriften der ſozialdemokratiſchen Parteien. (Sehr richtig! rechts.) Die
ſchwierige Aufgabe der Verfolgung der Kriegsverbrecher wird von dem
Reichsgericht in vorbildlicher Weiſe gelöſt. Wenn aber die Feinde
trotz=
dem die Unparteilichkeit unſeves höchſten Gerichts anzweifeln ſollten,
dann könnten ſie ſich leider auf die Reden berufen, die auf der linken
Seite gehalten worden ſind. (Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Wie die
Sozialdemokratzen das Urteil gegen die Marburger Studenten angreifen
können, iſt unverſtändlich. Unſere Richter haben zum Glüick ein ſtarkes
Gefühl für die Staatsautorität und den Schutz der öffentlichen Ordnung.
An die Stelle dieſes intellektuellen und ſittlich hockſtehenden Richterſtan=
eine Gegenliſte machen. Wir machen das aber nicht und lehnen es über=
vor Gericht ſchlechter behandelt werden als andere. Wir lehnen das
Volksrichtertum ab. Die Zulaſſung von Frauen zum Richteromt kann
wan wicht unter Berufung auf die Reichsberfaſſung fördern. Wir
wol=
len die Eignung der Frauen zum Richteromt ſachlich beraten, können
aber den Antrag der Frauen aller Parteien nicht ohne reiteres
anneh=
gen. Ich ſchließe mit der Mahnung: Hüken Sie ſich, auch noch unſere
Juſtix unter das Joch der Part ipolitik zu zwingen. So lange uir
mit=
zureden haben, werden wir das nicht
i. (Beifall rechts
Abg. Frau Dr. Lüders (Dem.):
Die Beſckwerden der äußerſten
Linken über Fehlurteile ſind nicht vollſtändig. Jch kenne auf dieſer Seite
des Hauſes einen Kollegen, der ſich ſelber darüber gewundert hat, daß
er freigeſprochen wurde, während er daraurf gerechnet hatte, mindeſtens
ein Jahr brummen zu müſſen. (Heiterkeit.) Wir erkenwm an, daß
Fehl=
urveile vorkommen können, erheben aber deswegen nicht, wie die
kom=
muniſtiſchen Interpellanten, den Vorwvurf der dauernden Rechtsbeugung.
Wir Frauen halten die Verfaſſung wicht für eine Sammlung ſchöner
Tendenzen, ſondern ſind ſo naiv, ſie wortwörtlich zu nehmen. Darum
müßten wir verlangen, daß die Frauen ganz gleichberechtigt mit den
Männern als Schöffen und Geſchworene zugelaſſen werden. Wir teilen
auch das Verlangen des Abg. Radbruch, daß bei der Auswahl der
Schöffen und Geſchworenen alle Bevölkerungsklaſſen berückſichtigt, wer
den. Die Rednerin begründet hierauf den von den weiblichen
Abgeord=
neten aller Parteien geſtellten Antvag, durch einen ſchleunigen
Geſetz=
entwvurf die Frauen unbeſchränkt als Richter, Siaats= und
Rechtsan=
wälte zuzulafſen. Unter heiterer Zuſtimmung des Hauſes verweiſt die
Rednerin darauf, daß ſchon Shukeſpeare die beſonbere Eignung der Frau
zum Richterberuf durch die Figur der Porzia in ſeinem „Kaufmann von
Venedig” hervergehoben hat. Wir brauchen eine zeibgemäße Reform
des Fa ilienvechts. Das Scheidungsverfachren iſt eine unerträgliche
Progedur geworden. Gevadezu unſittliche Prozeſſe müſſen geführt
wve=
den. Die Heiligkeit der Ehe wird zurtergraben, wenn wir nicht die
Ehe=
ſchidung eiſveitern. (Widerfpruch im Zentrum.) Auch die Rechte der
Hausfrau bedürfen eines ſtärkeren Schutzes. Dem Manne gegenübe
iſt die Frau rechtlos. Be ßcecken gesen unbeſcholtene Mädchen mütſſen
ſtrenger beſtraft werden. Das Schutzalver der Mädchen muß auf
winde=
ſtens 16 Jahre hinaufgefetzt werden; gerade weil ſo viel Mädchen mit
14 Jahren hinaus miifſen. Die Reglementierung der Proſpitution
ent=
ſpricht nicht den Wünſchen der Frci. Von unſerer Juſtiz darf niemals
vergeſſen werden, daß es zweierlei Geſchlechter gibt,
Reichsjuſtizminiſter Heunze erklärt ſih jederzeik bereit, über die
Kriegsverbrecher Auskunft zu geben. Zu dem Frauenantrag bemerkt e
daß die geplanten Aenderunges hinſichtlich der unehelichen Kinder de
Hauſe demnächſt zugehen ſvürben. Familien= und Frauengüterrecht
wer=
den ſeinerzeit bei der Reviſion des Bürgerlichen Geſetzbuches erledigt
werden. Was die Zuziehung der Frau zum juriſtiſchen Beruf anb
langt, ſo ſind ſie ſchon heute zur erſten Prüfung zugelaſſen. Die
geſetz=
liche Gleichſtellung von Mann und Frau werden die weiteren Wege
weiſen. Die übrigen angeſchnittenen Fragen werden dann bei dem
Jugendgeſetz herangezogen werden.
Abg. Sauerbrey (US.P.) hält an der Auffaſſung feſt, daß
die Arbeiter anders behandelt würden als z. B. Füirſt Eulenburg. Sch
damit ſei der Beweis erbracht, daß wir einen Klaſſenſtaat haben. De
Redner klagt über ſchlechte Verpflegung und Behandlung der
Unter=
ſuchungsgefangenen und fordert, daß die Eefänguisarbeiter nicht de
freien Arbeitern Konkurnenz mahen dürfen. So nötig die Strafreform
ſei, ſo wenig ſei er von einer Beſſerung überzeugt. Die Juſtiz ha
ſtets den Kapitalismus geſchützt, wie aus der Stellungnahme des
Reichs=
gerichts zum Streit hervorgehe. Daß die Kriegsverbrecher heute noch
frei herumlaufen, wird draußen nicht verſtanden. Gegen die Note Ameg
iſt ſofort eingeſchritten worden, warum nicht gegen die hochverräteriſche
Generale? Verlangen wüſfen wir eine Erklärung des Miniſters, daß die
Sache mit der Königspartet tatſüchlich eine Fälſchung iſt. Das Ge
tändnis Runges ſtammt bereits vom 6. Dezember 1920. Es iſt von
ihm an Noske und den Präſidenten des Militargerichts eingeſandt wor
den. Ich frage den Miniſter, ob er gegen den jetzigen Oberpräſidenten
Noske und den früheren Präſidenten des Reichsmilitärgerichts Ankla
wegen Unterſchlagung wichtiger Aktenſtücke erheben woill. Eine vor
ſieben Reichswehrſoldaten überfallene Frau in Rheinland=Weſtfalen ſo
ausgewieſen werden, weil der Prozeß der Regierung unbequem iſt.
Zahllos find die Morde an Arbeitern durch Reichswehrſolbaten. Keine
einzige Anklage hat der Staatsanwalt erhoben. Das Proletariat wir
dieſe Taten füh
n. (Erneuder Lärm. Zuruf: Hetzer!) Bei der ganzer
Reform iſt die Hauptſache, daß die alten uungeſühntem Verbrechen gegen
die Arbeiterſchaft endlich ihre Erledigung finden, damit das Vertrauen
zur Juſtiz wieder hergeſtellt wird. Erſt die reſtloſe Beſeitigung der
kapitaliſtiſchen Geſellſchaſtsordnung wird der Gerechtigkeit zum Siege
verhelfen. (Beifall bei dem Kommuniſten.)
Reichsjuſtizminiſter Dr. Heinze: Die vom Vorredner angeführter
Fälle werden dem zuſtändigen preutziſchem Juſtizminiſter zur Erledigun
überwieſen werden. Was ſollen wir gegen General Ludendorff
unter=
nehmen, nachdem feſtgeſtellt iſt, daß auf dem von der kommuniſtiſche
Preſſe veröffentlichten Dokument die Unterſchriften von Ludend
Reventlow und Eſcherich gefälſcht ſind? (Lebhaftes Hört, hört! Ru
bei der Mehrheit. Lärm bei den Kommniſten.) Was haben Sie
über=
haupt für ein Intereſſe daran, einen verdienten General zu verfolgen?
(Beifall rechts, Lärm links) und ein Verfahren gegen ihn zu forde
wenn die Unterſuchung des Reichsgerichts feſtgeſtellt hat, daß ein V
dacht des Hochverrats gar nicht vorliegt? (Großer Lärm auf der äußer
en Linken, Beifall rechts.) Gegen Kapp und die übrigen Bebeiligtar !
Hochverrats ſind Steckbriefe und Haftbeſehle erlaſſen und die V
mögensbeſchlagnahme verfügt worden. Die deutſche Juſtiz ſteht ſo
daß ſie ſich auch durch die hier vorgebrachten Beleidigungen nicht hi
laſſen wird, Gerechtigkeit zu üben, auch gegen Sie. (Beifall rechts, Ur
ruhe bei den Ungbhängigem.) Ich warne Sie dringend, mit der Gew.
zu ſpielen (Lärm auf der äußerſten Liken.) Der Gewalt wird
Reichsjuſtizverſaltung mit der äußerſten Energie und mit Exfolg en
Beifall rechts, Lärm auf der äußerſten. Lim
gegentreten. (Stürmiſche
fen, erneuter, langanhalt
der Beifall rechts.)
Abg. Dr. Lebi (Komm.): Deun Miniſter gegenüber wiederhole id
Es gibt ür Deutſchland Richter, die bewußt das Recht beugen zur
E=
veichung politiſcher Zieke. (Unruhe rechts., Beifall auf der äußerſt
Linken.
Iſt das Geſtändnis Runges Noske vor oder nach Beſtäti
des Kriegsgerich
rteils zugegangen? Iſt es wahr, daß der Hochve
uß
räter Hauztmann Pfefſer gegen 20000 Mark Kaution auf freien
geſetzt worden iſt? Die Zahl der Amneſtierten von rechts und lints
bietet keinen Vergleichsmaßſtab. An einer großen Reihe von Einzel
Redner des weiteren die Parteilichkeit der Ju
fällen ſucht der
iz n
zureiſen.
E=
eſſung von Geſtändniſſen, widerrechtliche Feſthal
ig ohr
ſind an der Tagesordnung, wenn es ſich um Kommuniſten
Verhö=,
delt. Die geſtrige Schi
des Miniſters über die Schwierigkeite
einer 2
g2v
rteilung der K
rrrifft nicht zu, denn es
gibt d.
auch Fälle, wo die Angeklagten ſozuſagen geſtändig ſind. Wenn es
um Offiziere handelt, beugt die Juſtiz ohne Bedenken das Recht. Abe
die Arbeiter komen zuerſt heran. Gegen Ludendorff liegt ſo viel
M=
verial vor, daß es der letztem Veröffentlichungen zu ſeiner Ueberführung
nicht bedarf.
Sturmſzenen.
Abg. Bock (U.S.P.): Der Maxburger Fall hat dem Faß den
Boden ausgeſchlagen. In ganz Thüringen gibt es keinen Menſchen, de
den Fall begreiſt. Es liegt kraſſer Mord vor. (Abg. Kahl: Iſt all
längſt widerlegt! Nnruhe.) Wir verlangen Reform der Schwurgerick
Die weiteren Ausführungen des Redners rufen ſbürmiſche, langanhaltend
Entrüſtungsrufe der Rechten hervor. Als Redner ſagt, ein Profeſſor hat
die Marbuvger Studenten gar noch gelobt und den bekannten Ausſpru
des Königs von Hannover gegen die Profeſſoven zitiert, erhält er ein
Rüge. (Stürmiſche Unruhe. Rufe: Pfui Teufel!”
uſtizminiſter Heinze lehnt es ab, auf Einzelheiten nochmals
ein=
zurgehen. Die Juſtiz wird in ſtrenger Gevechtigkeit geübt.” Als der
Miniſter die Ermordung des Leutnants Schroeter ſchildert, kommt es
wieberum zu ſtürmiſchen Szenen.
Abg. Roſeufeld (U. S.P.) zieht den Schluß, daß keine Hoffnung
auf Beſſerung der Juſtiz beſteht. (Erneude Entrüſtungsrufe.
Deutſchnationalen verlaſſen den Saal. Vizepräſident Bell bittet un
Ruhe.) — Die fobgenden Ausführungen des Redners bleiben unverſta
den. Minutenlang ſchreit alles durcheinander. Präſident Löbe greift
ein und bittet, ſich zu mäßiegn. Inzwiſchen geht ein Antrag auf
Schluß der Debatte ein, der unter erneuten ſtürmiſchen Zurufen
der Linlen angenommen wird.
Abg. Cöhnen (Komn.) erhält auf Antrag Adolf Hoſfmanns das
Schlußwvort. Er greift den Juſtizminiſter ſcharf an und wirft ihm Ein=
ruſen und quittierk mit: Ruſen Sie lieber Hörſing zur Ovdnung. Laſſen
Sie den Beſoffenen hinausbringen. — Abg. Cöhnen nennt in ſein
veiteren Ausführunge
en Juſtizmiwiſter Chef der Klaſſenjuſtiz und
erhält einen Ordnungsru
Der Etat wird angenommen. Ebenſo der Antrag Radbruch, da die
Bürgerlichen noch nicht wieder vollzählig im Saal erſchienen ſind, und
der Frauenantrag.
Nächſte Sitzung Donnerstag 1 Uhr. Schluß gegen 8 Uhr.
Berlin, 25. Jan. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des
Reichs=
tagsausſchuſſes für Kriegsbeſchädigtenfragen erklärten die
Regierungsbe treter, die Regierung habe verſihiedene Maßnahmen in
Ausſicht genomien, um „namenklich
die Schwerbeſchädigten
zeſſer zu ſtellen. Die Ruhegr
e ſoll um dtra 2000 Mark
heraufgeſetzt und auch die Elternzente erhöht werden. Zur Fürſorge
für Kinder von Kriegsbeſchädigten ſeien bereits hundert Millionen
Mark genehmigt. Die Teuerungszulage ſolle einer Neviſion unterzogen
ſind die Härten ſollten ausgeglichen werden.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) Reichsminiſter Dr. Simons
er=
blärte im Hauptausſchuß des Reickstages, das Auswärtige Amt
und das Reickswirtſckaftsminiſterium ſeien darin einig, daß die
augen=
blickliche Regelung und Wahritehmung unſerer
Außenhandelg=
intereſſen nicht endgiiltig ſein könne. Die Komsetenzen müßten
gegen das Reichswirtſchaftsminifter um ſchäufer abgegrenzt werden. Mit
dem Gedanken, ein neues Reichshandelsminiſterium zu
ſchaffen, könne er ſich vom Standpunkt des Auswärtigen Amtes nie
Mummer 2G.
Darmſtädter Tngblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1521.
Seite 5.
verſtanden erklären. Die Aufenhandelsſtelle des Auswärtigen Amtes
rde gegenſvärtig umgeſtaltet. Die Pflege der Außenhandelsintereſſem
durch die neue Form der Handelsherkrage kompliziert. An die Stelle
ueh die Kontingentierung der Ein= und Ausfuhr unvermeidlich.
Zur Bekämtfung der Scſvierigkeitzen der Ausfuhr deutſcher Bücher
abe er ſchon 1919 einen unmittelbaren Bücheraustauſch mit dem
ſu s ande vorgeſehlagen, damit der deutſche Buchhandel und die deutſche
Eltur ropaganda im Aus ande nicht unter der ſchwankenden Valuta
be. Er ſei auch jetzt noch füir einen ſolchen Verſuch. Uebe
die Frage
internationalen Verſtändigungsverſuche werde er eine Denkſchrift
orlegen laſſen, die auch die Hemmniſſe berückſichtigen wird.
Bedauer=
iczer eiſe werde Deutſchland an der im März bevorſtehenden
internatio=
ilen Tagung des Noten Kreuzes nicht teilnehmen. Die Zulaſſung
utſcklanks ſei nachträglich von der Abgabe einſeitiger Erklärungen
ſhängig gemacht worden, die mit der Würde Deutſchlands micht
verein=
ſeien.
Die ſpa ſamen Berliner.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) Die Spareinlagen bei der
Ber=
ner Searkaſſe belaufen ſich auf rund 1 Milliarde 93 Millionen Mark.
ie enthalten eine Zunahme von 165 Millionen Mark in
m Monaten. 1919 betrug die Mehreinlage in zwölf Monaten nur
M2 Millionen Mk.
Das Grubenungfück in Oelsnitz.
F Berlin, 25. Jan. Wührend der
Bergungsarbei=
n in Oelsnitz ſpielten ſich auf dem Schacht erſchütternde
3zenen ab. Auf die erſte Nachricht des Unglücks waren die
An=
nhörigen der Bergleute nach dem Werk geſtürzt und ſtanden in
ſanger Erwartung vor dem Unglücksſchacht, Bergleute, die auf
00 Meter Tiefe und bei 40 Grad Wärme vielfach nur mit der
Hoſe oder ganz nackt arbeiteten, waren teilweiſe durch die
Ex=
ploſion erſtickt und durch die Flammen vielfach bis zur
Un=
eiintlichkeit verbrannt. Selbſt die nächſten Angehörigen
ver=
mochten ſie ſchwer zu rekognoszieren. Auf die Meldung des
rnglücks waren ſofort von den umliegenden Werken
Sanitäts=
ſand Rettungsmaunſchaften ſowie Aerzte entſandt worden. Man
ſnimmt an, daß das Unglück durch eine offene Grubenlampe, die
m Schacht gefunden wurde, herbeigeführt wurde.
* Dresden, 25. Jan. Nach amtlicher Feſtſtellung hat das
Oelsnitzer Grubenunglück bisher 52 Totg gefordert. Bei
wei Schwerverletzten iſt es fraglich, ob ſie noch gerettet werden
önnen. Für ſämtliche Toten findet eine gemeinſame
Trauer=
eier ſtatt, ſpelcher Miniſterpräſident Buck perſönlich beiwohnt.
W
Die ſchwarzen Pocken in Poſen.
Danzig, 26. Jan. (Wolff.) Der Magiſtrat und die
Geſundheits=
mmiſſion der Stadt Pofen geben durch Anſchlag die Verbreitung
der ſchwarzen Pocken in Poſen bekannt.
Zur Frage der Reparationen.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) Aus Anlaß zahlreicher
Aeuße=
rungen der inländiſchen und ausländiſchen Preſſe, die ſich mit
dder Frage der Reparationsverhandlungen
beſchäf=
igen, ließ ſich geſtern abend der Reichskanzler von dem
Reichs=
niniſter des Aeußern und dem Reichsfinanzminiſter eingehend
über dieſe Frage unterrichten. Es beſtand Uebereinſtimmung
n folgender Beurteilung des Sachverhältniſſes und der
Stel=
ſungnahme der beutſchen Regierung: Nach wie vor iſt es ein
ſdringendes Intereſſe Deutſchlands, die Höhe ſeiner
Repara=
rionsſchuld ſobald wie möglich kennen zu lernen. Es hat ein
—rtragsmäßiges Recht darauf, daß ihm dieſe Kenntnis bis
m 1. Mai 1921 verſchafft wird. Andererſeits verkennt
Deutſch=
tand nicht, daß zurzeit die Feſtſetzung der Schuldſumme techniſch
urd die Verſtändigung über die Feſtſetzung pſychologiſch
ſchwie=
eig wäre. Die deutſche Regierung würde daher bereit ſein, auf
ieſe Einhaltung der Friſt zu verzichten, wenn es ihr
ge=
länge, ſich mit den alliierten Regierungen über die
Teil=
eiſtungen Deutſchlands während der nächſten fünf Jahre zu
verſtändigen. In dieſem Sinne hat ſie
Jahreszah=
ungen als Ausgangspunkt der weiteren Verhandlungen
an=
genommen. Die deutſche Regierung verlangt nun, daß bei
den Verhandlungen über dieſen Plan die zahlenmaßige Höhe
der Jahresleiſtungen einſtweilen vorbehalten bleibt, daß zunächſt
ddie Methode der Sachleiftung und ihre Bewertung und die für
die Bemeſſung von Deutſchlands Leiſtungsfähigkeit
maßgeben=
den, in Brüſſel näher bezeichneten Umſtände erörtert werden,
ſund daß über die Höhe der Geſamtſchuld auch beim
1Zuſtandekomnen einer Vereinbarung über die Annuitäten nicht
ſetwa erſt nach Ablauf der fünf Jahre, ſondern ſobald als
möglich weiter verhandelt wird. Dieſes Verlangen
ſiſt von dem franzöſiſchen Bokſchafter in Berlin bei ſeiner
ent=
ſcheidenden Beſprechung mit dem deutſchen Miniſter des Aeußern
uls berechtigt anerkannt worden. Es bildet alſo die
Grund=
llage der weiteren Verhandlungen. Ohne ein Entgegenkommen
der alliierten Regierungen auf dem von der deutſchen
Delega=
ſtion in Brüſſel bezeichneten Gebiete könne die deutſche Regie
ſrung die Annahme von fünf Jahresleiſtungen, die ein großes
Entgegenkonunen ihrerſeits darſtellt, nicht verantworten. Die
Brüſſeler Sachverſtändigenbeſprechungen ſind noch nicht zu Ende
geführt worden. Es iſt eine Pauſe eingetreten, dameit einzelne
ſvon beiden Seiten bezeichnete Sachverſtändigenpäare
Zeit geſoinnen, beſtimmte techniſche Vorfragen der
Reparation miteinander zu erörtern. Auch dieſe Erörterungen
ſind erſt zum Teil erledigt. Die gegenwärtige Tagung der
Mi=
ſniſterpräſidenten in Paris ſteht mit dem vereinbarten Gange
der Reparationsverhandlungen in keinem unmittelbaren
Zu=
ſammenhange. Sie kann weder die noch ausſtehenden
Be=
ſprechungen der Sachverſtändigen, noch die in Spa zugeſagte
Regierungskonferenz in Genf erſetzen. Vorher bedarf es
unbe=
dingt einer Beſprechung der induſtriellen Sachverſtändigen über
die Methode der Sachleiſtungen.
Sinnloſe Zerſtörungswut der Internationalen
Kontrollkommiſſion.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) Die Sächſiſche
Landeswetter=
warte, das Aeronautiſche Inſtitut in Lindenherg und die
Geo=
phyſikaliſchen Anſtalten in Leipzig und Frankfurt a. M. hatten
die Interalliierte Kontrollkommiſſion gebeten,
Entfernungs=
meſſer aus militäriſchen Beſtänden, die nach dem
Friedens=
vertrag zur Zerſtörung abgeliefert werden müſſen, ihnen für
wiſſenſchaftliche Zwecke zu überlaſſen. Die
Kon=
vollkommiſſion hat dieſe Vitte abgeſchlagen und die
erſtörung der wertvollen Inſtrumente angeordnet.
Zur Abſtimmung in Oberſchleſien.
Berlin, 26. Jan. (Wolff.) In den letzten Tagen iſt
er=
ſieut bei den zuſtändigen Stellen aus dem Auslande, u. a. aus
Kriſtiania, Stockholm, Zürich und aus dem Haag, eine große
Zahl von Telegrammen eingelaufen, in denen gegen die kurze
Friſtbemeſſung bei der Liſteneintragung,für die
Volksabſtimmung, die einem Teil der Auslandsdeutſchen die
Ausübung des Stimmrechts unmöglich macht,
Verwah=
rung eingelegt wird. In anderen Telegrammen wird der
treuen Anteilnahie der Auslandsdeutſchen an dem
bevorſtehen=
den Kampf um das Deutſchtum Oberſchleſiens Ausdruck gegeben.
ger in Mexiro heißt es: Von der Ueberzengung durchdrungen,
daß Oberſchleſien unbedingt bei Deutſchland bleiben muß,
er=
warten alle in Mexiko anſäſſigen Oberſchleſier, ſowie die
ge=
ſamte deutſche Kolonie Mexikos trendeutſche
Pflichter=
füllung aller Abſtimmungsbcrechtigten zur Erreichung des
er=
ſtrebten Zieles. Die zu einer Volkskundgebung für Oberſchleſien
im Landhaushof zu Klagenfurt verſammelten Kärntner des
ehemaligen Kärntner Abſtimmungsgebietes haben ebenfalls dem
um ſeine Heimai und um das Deutſchtum ringenden Volke in
Oberſchleſien in treuer Gemeinbürgerſchaft telegraphiſch die
innigſten Grüße entboten und gaben der Ueberzeugung Ausdruck,
daß trotz aller Verſuche, das freie Selbſtbeſtimmungsrecht durch
Terror und Rechtsbrüche zu verfälſchen, auch in Oberſchleſien
durch die geſchloſſene Einigkeit des ganzen Volkes der Sieg der
Heimattreuen geſichert iſt.
Die Pariſer Konferenz.
Der gekränkte Lloyd George.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Im Oeuvre wird mitgeteilt,
baß die geſtrige Veröffentlichung im Echo de Paris über
die erſte Sitzung der Konferenz in Paris, namentlich über die
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Lloyd
George und Briand, den erſteren ſehr verſtimmt bätten.
Lloyd George habe zu Briand geſagt: „Wenn man mich ſo
be=
handelt, erkläre ich Ihnen, daß ich niemals mehr nach Paris
kommen werde.” Lloyd George fühlte ſich wegen des von
Per=
tinax Mitgeteilten verletzt. Er ſoll Foch ironiſch behandelt haben.
In Wirklichkeit habe Lloyd George die Bemerkung gemacht,
daß die Berichte von Foch und Marſchall Wilſon ſtark
ausein=
andergingen, und die Herren möchten erſt einmal ihre Berichte
in Uebereinſtimmung bringen und ſie daun erneut der
Kon=
ferenz vorlegen.
Nach dein Echo de Paris ſoll Lloyd George zu der Frage
der Unterſtützung Oeſterreichs erklärt haben, daß man nicht
ſtän=
dig eine Wohltätigkeitspolitik gegenüber Oeſterreich betreiben
könne. Großbritannien und die Vereinigten Staaten hätten
be=
reits 14 Millionen Pfund Sterling für Oeſterreich vorgeſchoſſen.
Vor allen Dingen müßten biefenigen Staaten Oeſterreich zu
Hilfe kommen, die aus der Aufteilung Oeſterreichs Nutzen
ge=
zogen haben. Briand habe erblärt, man ſei doch gewiſſermaßen
für die ſchwierige Lage Oefterreichs verantortlich, Llond George
habe ſich dann ſchließlich damit einverſtanden erklärt. Oeſterreich
durch Staatskredite zu helfen.
Die Militärſachverſtändigen.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Die Sachverſtändigen für
Mili=
tär=, Marine= und Luftſchiffahrtsangelegenheiten traten geſtern
vormittag unter dem Vorſitz von Marſchall Foch zuſammen.
Dieſe Sachverſtändigen, die von dem Oberſten Rat beauftragt
worden waren, eine Liſte derjenigen Punkte aufzuſtellen, in
denen Deutſchland den Vertrag von Verſailles nicht erfüllt habe,
ſowie Maßnahmen vorzuſchlagen, die zu treffen wären, bildeten
drei Kommiſſionen, je eine für militäriſche, maritime und
Luft=
ſchiffahrtsangelegenheiten. Die drei Kommiſſionen ſtanden unter
dem Vorſitz von Foch, Charlton und Greves. Jede Kommiſſion
behandelte die ihr zugewiefenen Fragen: die deutſche militäriſche
Geſetzgebung, die Herabfetzung der deutſchen Armee auf 100000
Mann, die Entwafſnung der Zivülbevölkerung und der
Ein=
wohnerwehren, die Auflöſung der Sicherheitspolizei, die
Aus=
lieferung und Zerſtörung des militäriſchen, maritimen und
Luft=
ſchiffmaterials, die Zahlung einer „Ausgleichsſumme für
die zerſtörten und ausgeführten Materiglien uſw. Die
Kom=
miſſionen waren in ihren Entſchlüſſen einig. Nachmittags traten
die Sachverſtändigen erneut zuſamnſen, um den Geſamtbericht
über die Einzelberichte der drei Kommiſſionen feſtzuſtellen.
Die=
ſer Geſamtbericht ſoll eine allgemeine Schlußfolgerung enthalten
und die Notwendigkeit betonen, ohne Schſwäche die
vorge=
ſehenen Zwangsmaßnahmen innerhalb der
verſchie=
denen Friſten zu ergreifen. Dieſe Friſten bewegen ſich zwiſchen
einigen Wochen und mehreren Monaten, entſprechend der
Wich=
tigkeit der betreffenden Maßnahmen, auf die ſie ſich beziehen.
Die weiteſt ausgedehnte Friſt geht nicht über den Monat Juni
hinaus.
2
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Der amtliche Bericht über
die Nachmittagsſitzung der Pariſer Konſerenz lautet: Die
Kon=
ferenz beſchloß, in allernächſter Zeit in London eine Konferenz
alliierter Delegierter einzüberuſen, an der Vertreter
Griechen=
lands und der Türkei teilnehmen ſollen, um zu einer Regelung
der Orientfrage zu gelaiigen.
Englands Intereſſe an der Entſchädigungsfrage.
London, 25. Jan. (Wolff.) Zur Pariſer
Konfe=
renz ſchreiben die Times in einem Leitartikel: Die wahren
Freunde der Entente haben den Bericht über den erſten
Ver=
handlungstag mit Ueberraſchung und Bedauern aufgenommen.
Von der gegenſeitigen Haltung der Alliierten in der
Entſchädi=
gungsfrage hängen die wahren Veziehungen zueinander für
Jahre hinaus ab. Das Blatt fährt fort: Was ſoll aus der
Ent=
waffnungsfrage, der Entſchädigungsfrage und aus dem
ge=
ſamten Friedensvertrag werden, wenn die Entente eine
Ab=
kühlung erleidet? Englauds beſte Freunde ſind ſeine
franzöſi=
ſchen Verbündeten.
Daily News ſchreiben: Es iſt auch Zeit, zu beſtimmen,
wie viel und wie Deutſchland bezahlen ſoll, um für die
Sicher=
ſtellung der Zahlungen die notwendigen Schritte zu tun. Wenn
die von Deutſchland zu zahlende
Geſamtwiedergut=
machungsſumme auf eſwa 5 Milliarden Pfund
Sterling feſtgeſetzt wird, ſo wird das britiſche Reich mehr
als eine Milliarde Pſund Sterling erhalten, da es Anſpruch auf
22. Prozent der Geſamtentſchädigungsſumme hat. Bei dem
augenblicklichen Stand der britiſchen Finanzen und der
Steuer=
frage würde dieſe Summe oder die Sicherheit, eine ſolche Summe
zu erhalten, eine Gottesgabe ſein und die Bezahlung der
eine Milliarde Pfund Sterling betragenden Schuld
Großbritan=
niens an Amerika ermöglichen. Im übrigen ſpricht das
Blat=
ſich zurückhaltend über die Pariſer Konferenz aus und beſchränkt
ſich hauptſächlich auf die Wiedergabe der offiziellen Berichte.
Die Finanzlage Frankreichs.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) In der heutigen
Vormittags=
ſitzung der interalliierten Konferenz berichtete der franzöſiſche
Finanzminiſter Doumer über die Finanzlage
Frank=
reichs. Er wies auf die hohe Summe hin, die Deutſchland
Frankreich für Reparationszwecke ſchulde. Der franzöſiſche
Staatshaushalt ſehe für dieſes Jahr 16. Milliarden Franken zum
Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete vor ſowie zu
Rentenzah=
lungen an die Kriegswitſven und Kriegsbeſchädigten. Dieſe
Sinune müßte auf Deutſchlands Rechnung kommen, wenn der
Staatshaushalt im Gleichgewicht bleiben ſoll. Loucheur ſoll die
Möglichkeit behandeln, Deutſchland zum Zahlen zu
bringen. Lloyd George richtete mehrere Fragen an Doumer.
Schließlich wurde Doumer um nähere Einzelheiten erſucht; er
verſprach, dieſe beizubringen.
Die bisherigen deutſchen Leiſtungen.
Die Rechnung Pertinax.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Pertinax ſtellt heute im Echo
de Paris eine Berechnung über die bisherigen deutſchen
Lieſe=
rungen auf. Nach ſeiner Berechnung ſind die von Deutſchland
bisher gemachten Lieferungen mit 9454 Millionen Goldmark zu
berechnen. Von dieſer Summe müßten die Beträge abgerechnet
werden, die für die Bezahlung der Beſatzungskoſten in Anſchlag
gebracht worden ſind, ſo daß nur ein Betrag von 1852 Millionen
Goldmark verbleibe. Pertinax berechnet dann die Güter in den
von Deutſchland abgetretenen Gebieten mit 2½ Milliarden
Goldmark, die in der erwähnten Summe eingerechnet ſeien.
Da dieſe Güter aber ohne weiteres in den Beſitz des Landes
sübergehen, das die abgetretenen Gebiete annektiert hat, müßte
dieſe Sumie abgerechnet werden, ſo daß die Alliierten in
Wirk=
lichkeit 648 Millionen Goldmark Deutſchland vorgeſchoſſen (!!)
hätten. Hierzu bemerlt Pertinar: „Ohne Kommentar!” (Wir
ſagen das gleiche. D. N.)
Deutſchland und Oeſterreich.
Wien, 26. Jan. (Wolff.) Präſident Weißkirchner
richtete an den Reichspräſikenten Ebert folgendes
Tele=
gramm: Der Nationalrat der Republik Oeſterreich gedenkt bei
dem erſten Zuſammentreten nach dem 18. Januar beſvegten
Herzens des Tages, an dem por fünfzig Jahren Deutſchlands
Stämme ſich zum Deutſchen Reiche vereinigten, und ermächtigte
mich unter lebhaftem Beifall, aus dieſem Anlaß dem Deutſchen
Reichstag und dem Reichspräſidenten die herzlichſten Grüße zu
entbieten. In unſer aller Herzen ruht feſt verankert die
Hoff=
nung und das Vertrauen auf des deutſchen Volkes neue Blüte
und Weltgeltung. Möge die Zukunſt des Deutſchen Reiches und
der Republik Oeſterreich die Erfüllung unſerer Herzenswünſche
bringen!
Zu Beginn der Sitzung des Verbandes der Abgeordneten der
Großdeutſchen Volkspartei hielt Abg. Dr. Zeidler
eine Gedenkrede anläßlich des 50jährigen Beſtehens des
Deut=
ſchen Reiches. Der Vorſitzende des Verbandes, Dinghofer,
beantragte unter einhelliger Zuſtimmung, ein Telegramm an
den Reichspräſidenten zu ſenden, in dem es heißt: So
ſchmerz=
lich wir auch den Vepluſt deutſcher Gebiete empfinden, des
Rei=
ches Kern blieb erhalten, und mit den abgeſplitterten Teilen
ſtreben auch wir Deutſchen in Oeſterreich zum Ganzen. Wenn
auch unſer Staat heute noch außerbalb der Reichsgrenzen liegt,
ſo ſchlagen doch unſere Herzen in heißer Glut dem aroßen
deut=
ſchen Vaterlande entgegen, in dem allein die deutſch=
öſterreichi=
ſche Bevölkerung ihre endgültige Heiniat erblickt.
Wien, 26. Jan. (Wolff.) Eine dem Nationalrat
zu=
gegangene Vorlage, betreffend die Staffelung der
Le=
bensmittelpreiſe, beſtimmt, daß die Verbraucher, ſoweit
ſie Brot und Mehl auf Ausweiskarten beanſpruchen können, in
drei Gruppen geteilt werden. In die Untergruppe entfallen die
Einkommen, deren Dunchſchnitt auf den Haushaltskopf 12000
Kronen nicht erreicht. Die Obergruppe umfaßt die
Haushaltun=
gen mit durchſchnittlich mindeſtens 100 000 Kronen auf den Kopſ.
Haushaltungen von mindeſtens 500 000 Kronen fallen unter allen
Umſtänden in die Obergruppe. Alle übrigen Verbraucher bilden
die Mittelgruppe. Die Obergruppe hat Preiſe zu entrichten, die
hinter den vollen Geſtehungskoſten nicht zurückbleiben. Die
Mittelgruppe hat mittlere Preiſe zu bezahlen. Die Preiſe der
Untergruppe müſſen mindeſtens die Koſten der
Weiterverarbei=
tung und der Handelszuſchläge decken. Die vorgeſehenen Sätze
betragen für ein Laib Brot bei der Untengruppe 8 Kronen und
10 Heller, bei der Mittelgruppe 15 und bei der Obergruppe
60 Kronen.
Türkei.
London, 26. Jan. (Wolff.) Aſſociated Preß meldet aus
Konſtantinopel: Die Alliiexten haben die türkiſchen
zölle mit Beſchlag belegt. Der Sultan iſt die einzige
Perſon, die noch Gelder bezieht zur Aufrechterhaltung des
Haus=
halts. Die Beamten haben ſeit vier Monaten keine Gehälter
mehr bekommen. Die Nationaliſten nützen, wie gemeldet wird,
die Lage aus, indem ſie durch Geldſendungen an die Beamten
der gegenwärtigen Regierung dieſe auf ihre Seite zu bringen
verſuchen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 26, Jan. (Wolff.) Das
Reichsernährungsminiſte=
rium legte den Einzelſtaaten ausführliche Vorſchläge über
die Getreidebewirtſchaftung vor. Erſt eine neue
Konferenz der Ernährungsminiſter, die, laut Voſſiſcher Ztg.,
am 22. Februar in München ſtattſinden ſoll, wird auf Grund
dieſes Materials über die endgültige Preispolitik des
Reichs=
ernährungsminiſters und über die Preisfeſtſetzung für die
koymmende Ernte beſchließen.
* Berlin, 26. Jan. Laut B. Z. am Mittag wurden die
bei=
den amerikaniſchen Beamten, ein Detektiv und ein
Sergeant, die in Eberbach verſuchten, die beiden amerikaniſchen
Deſerteure Begvoll und Stecher auf dentſchem Gebiet zu
über=
fallen und mit Gewalt über den Rhein zu ſchleppen,
ver=
haftet. Sie werden unter die Anklage des Landfriedensbruchs
geſtellt.
Verlin, 26. Jan. (Wolff.) Heute vormittag wurde die
Ar=
beit in den Löwe=Werken wieder aufgenommen.
Paris, 26. Jan. (Wolff.) Nach einer Meldung des Petit
Journal iſt das Flugzeug, das den Luftverkehr zwiſchen
Liverpool und Brüſſel aufrechterhielt, bei Folkeſtone
ab=
geſtürzt.
Lille, 26. Jan. (Wolff.) Am Sonntag erfolgte eine
Ex=
ploſion in den unterirdiſchen Munitionsräumen bei
Poel=
capelle im Walde von Houthoulſt aus bisher unbekannter
Ur=
ſache. Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Der durch die
Ex=
ploſion aufgeworfene Trichter mißt nicht weniger als 15 Meter
im Durchmeſſer.
London, 26, Jan. (Wolff.) Nach dem Daily Chronicle wird
die Regierung wahrſcheinlich die britiſchen Streitkräfte
in Meſopotamien nach Baſra zurückberufen.
Dublin, 26. Jan. (Wolff.) Bei einem in der Grafſchaft
Tipperary gelegten Hinterhalt wurden zwei Soldaten
ge=
tötet und mehrere verletzt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſe: Ueberſchrift übert
mt die Nebaktion
keinerlei Vexanzwort
ſie bleibt auf Grund des
21 Abſ. 2 bes Preſſe=
N
geſetzes
m Umfange der Cinſender verantwortlich.
Einſendungen, die nicht verwendet werven, können nicht zurückgeſandt, bie Ablehnung
nicht begründet werden.
Anregung im Intereſſe fämtlicher Geſchäftsleute
Heſſen=Darmſtadt s.
Erlaube mir ganz ergebenſt im Intereſſe aller Mitbürger den
Vor=
ſchlag zu wachen, von irgend einer Seite aus eine größere Vevanſtaltung.
wie Sänger= oder Ceſangvereinswettſtreit, Landesmeſſe,
Landwirtſchaft=
liche Ausſtellung, Möbelausſtellung, Kochkkunſtyusſtellung,
Gaſtwirtsaus=
ſtellung, Hundeausſtellung, Pfedemarkt uſſ., ins Leben zu rufen.
Ne=
gierung, Vereine, Geſchäftsleute, ihr alle habt einen Vorteil davon, ſelbſt
Arbeitslpſe finden dann in größerer Anzahl für einige Zeit verdienſt=
zirkulieren laſſen mit einem nötigen Begleitſchmoüben, oder einigen
robe=
geſuandten Herren, und ich bin ſicher, daß etwas zuſtande kommt. — Es
gibt ein deutſches Sprickwort „Es iſt nichts zu dumm, es findet alles ſein
Publikum‟. Deshalb braucht es aber durchaus keine dumme Sache zu
ſein. In dem Einne des Füinfzigpfennig=Spruckes unſeres deutſchen
Aluminiumgeld
„Sich regen bringt Segen” hoffe ich, daß dieſe
herz=
lichſt gut gemeinte Anregung auf irgend einen fructbaren Boden fällt
zum Wohle unſeres Heſſenvolkes.
I. T.
Selbſthilfe bei Wohnungs= und Ernährungsnot.
Hauptmann Schmude hat im Verein Deutſcher Ingenieure in Berlin
Rechenſchkaft abgelegt über den Erfolg ſeiner Siedlungstätigkeit und
be=
wieſen, daß durch Selbſthilfe der Not geſteuert werden kann und auch
auf einfache Art einem ſtrebſamen Siedler Gelegenheit geboten iſt, ein
Eigenheim zu beſitzen.
Um jodoch dieſes Ziel erreichen zu können, iſt eine planmäßige
Unter=
ſtüitzung aller in Frage kommender Behörden notwendig; daß hierdurch,
für Staat und Reich ein Erheblickes geſpart werden kann, beweiſen
uns Bauten in Arheilgen und Griesheim, wo ohne Eigennutz
Heimſtät=
ten für 25—30 000 Mk. errichtet wurden. Man erſieht aus dieſen
Zah=
len, daß hierfür der geſetzliche Zuſchuß genüigt und keine weiteren
Gekd=
mittel, für die keine Deckung vorhanden, notwen dig ſind. Die Steuerlaſt
erdrückt uns und dennoch kein Sparen. Wer eine Seimſtätte haben will
arbeitet gern ſe bſt mit, Frau und Kind legen Hand mit an; eine
Boden=
ſtändigkeit wird geſchaffen, Lebensmittel erzeugt uſw. Hier iſt es
Auf=
gabe der Behörde, mit Rat und Tat, durch Abgnbe von billigen
Mate=
rialien die Sache zu unterſrützen. Durch Ausſutzung von geeignetem
Gelände außerhalb der Stadt, o Waſſer, Licht und Styaßen vvrhnnden
ſind, ehemalige Militärgrundſtücke, welche vom Reich zur Verfügur
geſtellt werden, müßten nutzbar gemacht werden. Keine Prachtbauten
einfache gedi=geue Häuſer müſſen entſtlehen durch Selbſthilfe;
nutzbrin=
ende Gärten, K eintierzuct. Wo ein Wille, iſt auch ein Weg. Niche
endloſe Erwägungen, ſondern Handeln; hier iſt eine Aufgabe für
arbeits=
ſen.
frohe Männe
einzugr
Ncher 2500 Wehnungen Eenötigt das
Wohnungsamt und noch keine 100 Weh)ungen iuerden in dieſem Jahre
geſcheffen. Die Moral, Siitlie
t. Eeſundheit ſinkt Tag für Tag, die
Zuchthäuſer werden zu klein, Friedhöfe und Krankenhäuſer reichen nicht
mehr aus. Warum? Der Mille fehlt; Widerſtände auf Widerſtände.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 27. Januar 1921.
Nummer ZG.
Landwirtſchaftliches.
b. Die hohen Pferdepreiſe. Der Pferdebeſtand hat in
den letzten Jahren ſtändig zugenommen und trotzdem ſind die Prei
ſtändig geſtiegen. Wenn auch der Friedensbeſtand noch nicht erreicht i
ſo iſt doch heute zu den Hautztpferdemärkten die Zutrift weſentlich höher
als wie vor dem Kriege. Auch ſind ſeitens der Militärverwaltung an
die Zieilbevölserung Pferde abgegeben, und ſchließlich haben feit
Auf=
hebung der Zwangswirtſchaft für Vieh und Fleiſch auch die
Pferdeſchlach=
tungen eine Einfchränkung erfahren, aber trotzdem ſcheint eine Senkung
der Pferdebreiſe gegenwärtig ſehr ſchwierig zu ſein. In den letzten
Jah=
ren vor dem Kriege koſteten beſte Pferde 1000—1500 Mark, während auf
den letzten Märklen Preiſe von 10 000—24 000 Mark und mehr pro
Stüc=
rzielt wurden. Eine Senkung der Pferdepreiſe wäre möglich, wenn die
uhr aus den Oſtländern erhöht würde.
— Landwirtſchaftliche Woche in Frankfurt. Den
ganzen für die Landwirtſchaft ſo wichtigen Komplex von zeitgemäßen
Fragen vor Augen zu führen und Mittel und Wege zu deren Löfung
zu bieten, hat ſich der Fkankfurter Landwirtſchaftliche
Verein entſchloſſen, in der Zeit vom 15.—19. Februar eine
land=
wirtſchaftliche Woche zu veranſtalten. Es iſt gelungen, zu
die=
ſer für Beſitzer und PVächter von Gutshöfen oder deren Betriebsleiter,
ferner für alle dem geſunden Fortſchritte geneigten Landwirte gleich
wich=
tige Veranſtaltung eine Reihe anerkannter Fachautoritäten zu gewinnen.
Dieſe Herren werden alle die Gegenſtände in Vorträgen zur Erörterung
bringen, die heute das Intereſſe des praktiſchen Landwirtes bewegen und
es wird in Verbindung mit der für jeden Vortrag vorgeſehenen
Aus=
ſprache die Möglichkeit zu einem erfprießlichen Gedankenaustauſch unter
den Teilnehmern gegeben ſein.
Spiel, Sport und Turnen.
*Handballſpiel Schupo Sportverem A und B gegen
Frankfurter Turnverein 1860 4 und B 0:0 und 9:0.
Das Vormittagsſpiel der B=Mannſchaften zeigte die Schupo=Mnnſchaft
ſtark überlegen, wie anch aus dem Reſultat 9:0 hervorgeht. Die
Mannſchaften lieferten ſich einen äußerſt ſxannenden Kampf, der leider
unentſchieden blieb. Das einzige Tor, das für die Schupo fiel, wurde
für ungültig erklärt, da der Ball vorher „aus” geweſen war.
Aller=
dings hatte der Schiedsrie
er dieſen Aus=Ball nicht abgepfiffen, das
Spiel war weitergegangen und erſt, nachdem das Tor gefallen und vom
Schiedsrichter als ſolches b=zeichnet war, wurde proteſtiert und dann
die Ungültigkeit erklärt. Das Spiel litt überhaupt unter der Unſicherheit
des Schiedsrichters, der anſcheinend noch nicht völlig mit den Regeln des
neuen Spieles vertraut ſchien.
Einſchränkungen der Leibesübungen im beſetzten Gebiet.
sr. Von der Nachrichtenſtelle des Reichsminiſteriums des Innern
er=
halten wir folgendes Schreiben: „Der franzöfiſche Oberdelegierte für die
Pfalz, General de Metz, hat kürzlich an den Regierungspräſidenten in
Speher ein eigenartiges (
n gerichtet. Er teilt darin mit, er ſei
von verſchiedenen Seiten darauf aufmerkſe
gemacht worden, daß
Ver=
inſtalten der Pfalz „
mili=
elne junger Leute und die Schüler der Le
Uebun=
täriſche Uebungen” vornähmen. Als ſolche militäriſche
führt: Die Kommandos „Abteilung, marſch”, „
Ab=
gen werden u. a. au
teilung, halt!” das Marſchieren auf einen feſten Punkt, das Wechſeln
der Richtung während des Marſches, das Marſchieren in Gliedern, die
chnelle geräuſchloſe Aufſtellung in Linien und in Kolonnen nach rechts
nandos
und nach links, das Abzählen der Turnenden auf die K
n”, das
ehen” und
„Achtung!”
echts Fühlung neh
„Still
V
aufſtehen uſw. Nach der Auffaſſung
Knien, ſich hinwerfen uned
des Eeneral de Metz ſind de
Uebungen ausdrücklich verboten durch
rtig
ages. Der Geneval bittet den
Re=
den Artikel 177 des Verfailler V.
ten, ihm mitzuteilen, welche Maßnahmen er getroffe
gierungspräſi
habe, um eine Fortſetzung der Uebungen zu verhindern.
Insbeſond=
aber möchte der General noch wiſſen, ob bei den Schulen dieſe
Uebun=
ſen in das regelmäßige Programm aufgenommen ſind. Da dieſe
Auf=
aſſung mit einer Entſcheidung der Interalliierten Rheinlandkommiſſion
er das Schulturnen in Widerſpruch ſteht, richtete der deutſche
Reichs=
kommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete an den Präſidenten der
Interalliierten Kommiſſion die Bitte um Rücknahme der Verfügung.
uich wurde jedoch mit der Begründung
Dieſes C
elehnt, daß der
Delegierte für die Pfalz ſeine Rechte nicht über
babe, da die von
ihm bezeicmeten Uebungen zu den zum Artikel 177 bergeſehenen g-hören.
Was der General de Metz rügt und als Verſtoß gegen den Artikel 177
anſieht, das iſt der ordnungsmäßige Turnunterricht, wie er überall in den
deutſchen und vermurlich auch in anderen Schulen ausgeübt wird. Die
Kommandos haben nadürlich keinen anderen Zweck als den, die Ordnung
in der Bewegung und in der Aufſtellung der Schüler während des
Turn=
unterrichts ſicherzuſtellen. Dieſe Regeln werden überall beim
Turn=
unterricht von Knaben wie von Mädchen beobachtet. Es iſt geradezu
ab=
ſurd, in dieſen Uebungen eine Befaſſung mit mlitäriſchen Dingen im
Sinne des Artikel 177 zu erblicken, in dem es heißt, daß die
Unterrichts=
anſtalten, die Sport= und Wandervereine und überhaupt Vereinigungen
jeder Ark ohne Rüclſicht auf das Alter ihrer Mitglieder, ſich nicht „mit
militäriſchen Dingen befaſſen” und insbeſondere „ihre Mitglieder nichr
im Waffenhandwerk ausbilden oder üben dürfen”.
Briefkaſten.
E. A., Sseheim. Der „goldene Schnitt” wird in Kunſt und
Kunſt=
gewerbe vielfach angewendet und bedeutet die Teilung einer Linie in
zwei Teile, deren größerer zum kleineren ſich verhält wie die ganze
Linie zum größeren Teil. Praktiſch angewendet, kann z. B. die Länge
eines Papierblatts zur Breite in dieſem Verhältnis des goldenen
Schnit=
tes ſtehen.
Schluß des redaktionellen Teils.
ROO4
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werden bei
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Hauptſtraße 12
angenommen.
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wisder vorrätig.
Wetterausſichten für Donnerstag:
Bedeckt, keine weſentlichen Niederſchläge, mild, Südweſtwind.
G.
G.
Unſere Agentur in
befindet ſich ab 1. Februar 1921 bei
Frau Doxothea Heil, Otzbergſtr. 7.
Beſtellungen werden dort jederzeit
entgegen=
genommen. Für pünktliche und gewiſſenhafte
Zu=
ſtellung werden wir jederzeit beſorgt ſein. (923a
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
Alsmens und Wiesr Herzberg
geb. De Faan
zeigen die Geburt ihres Sohnes an
z. Zt. Klinik Sanitätsrat Dr. Machenkauer
Lagerhausstraße 24.
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Ihre VERLOBUNG zeigen an
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Georg Goes
Oberlehrer
a. d. Oberrealschule zu Heppenheim a. d. B.
Darmstadt, im Januar 1921.
(*3248
Todes=Anzeige.
Am 25, ds. Mts. berſchied nach langem
ſchweren mit großer Geduld ertragenen
Leiden mein geliebter, unvergeßlicher Gatte,
unſer lieber Vater, Sohn, Schwiegerſohn,
Bruder, Schwager und Onkel
Na (
Blet Zoſepy
Zolizeiwachtmeiſter
im 30. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marfe Joſeph, geb. Hartmann,
und Kinder.
Darmſtadt, den 26. Januar 1921,
lhaſtraße 8.
Offenbach a. M., Weiten=Geſäß.
Die Beerdigung findet am Freitag, den
28. Januar, nachm. 2 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt. (*3418
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei unſerem ſchweren
Ver=
luſt ſagt innigſten Dank
(*3458
Im Hamen der tieftrauernden Hhinterbliebenen:
Mia Geiß, geb. Schäffer.
Nur einige Tage
Günſtige Gelegenheitskäufe
zu Einkaufspreiſen:
weißes Schlafz. mit Spiegelſchrank
„ ohne „
1*
imit eich. „
(*3368
Hpeiſezimmer.
Große Ochſengaſſe 12.
Molkerei=Butter
eingetroffen.
(1151
Anton Braunwarth
Ernſt=Lndwigſtraße 3.
Ve
692
Nachruf.
Am 25. ds. Mts. verſchied im Alter von
29 Jahren unſer geehrtes Mitglied u. Kamerad
Herr Polizeiwachtmeiſter
Alexander Joſeph.
Wir werden dem liebenVerſtorbenen
jeder=
zeit ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Vorſtand der Vereinigung
der Polizeibeamten Darmſtadt.
Dechler, I. Vorſitzender.
1127)
SHRBP BgiEA
Fißorzrkwärn
Faepwellneliier Hillelkgänze
aus geſchlämmtem Tone hergeſtellt, lieferr
fortgeſetzt in nur wetterbeſtändigem Material
Generalvertreter Joſeph Freitag, Darmſtadt
Fernſtrecher 2427.
Heidelbergerſtr. 63.
Neuerdings werden vielfach
Pflanzenfetke, die nicht aus
unſeren Werken ſtammen, als
Palmin angeboken und
ber-
kauft.
In allen Fällen handelt es
ſich um Mißbrauch der uns
geſetzlich geſchützten Marke
Palmin.
Palmin nur echt,
wenn von
H. Schlinck 8 Cie. A.=G.
Hamburg
Tageskalenber.
Landestheater. Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (E 17,
Sonder=
miete Serie X12): „Der Barbier von Scvilla”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Vorträge: Oberbaura= Wagner um 8 Uhr im Hörſaal 236 der
Tech=
niſchen Hochſchule (Verein für Volksbildung). — Kapitänleutnant
Plü=
ſchom um 8 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz (Jugendgruppen der
Deutſchen Volkspartei). — Oeffentlicher Vortrag um 8 Uhr im
Saal=
bau (Bund der Aufrechten).
Hauptberſammlung der Deutſchnationalen Kranken= und
Be=
gräbn:skaſſe um 8 Uhr im Erbacher Hof.
Verſteigerungskalenber.
Freitag, 28. Januar.
Bücher= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr in der Autohalle des
Marſtalls.
Leitung: Dr. Otto WBaldgeſtel. Verantworti
ür den leitenden politiſche
ir Feuilleton: Dx. Otto Waldaeftel; für heſſiſche Polt ik und der
Teil
brigen
71 (außer
S) Max Streeſe; für
nd Landwr
tiſch
Vo
M.
Zteil un
andwirtich
F.
häſtsleh.: . de Aud
*
Banl Lange=
und
erlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdru
Vrrae
ei. Sämrtich m.
Druck ur
ſind an die „Redakt
ion de‟
Fhlattsn. .... Nit
nachträgliche
ſind beizufü
richten. Etwaig
morarfor
Marne
ickſichtigt. Unver
den nicht zurückg
Rrr
*
Ideen
und Erfindungen
kauft und berwertet
Nevuh
G. m. b. H.
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Darmſtädter Tagblan, Dounerstag, den 22. Januar 1921.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Seite 9.
U
Der Wert der Mark im Ausland.
Für 100 Mark wunrden gezahlt am 26. Januar in Zürich 11,10
em Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 5,32½ (59,20)
Gul=
im Kopanhagen 9,15 (8880) Kronen, in Stockholm 8,25
Kronen, in Neu=York 1,78 (23,80) Dollar, i Paris 24
/0) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 26. Jan
8.
Brief! Me
Geld / Brief 25. Jt
Geld MANaS
Brief uur
drief Brunſ.) Täz0TT * 7775— Miie N0Bs.35 NLIOZNT HIOSSBDTDgT I0 Nis...I. Schweden
Helſingfors Ir206.20 1208.70 1238.70 1241.30 —.. 2ic1. ...." üich 418 ew=Yort. 55,69—5 Ai Fägt- 57.06— .. 304.10 Wien n..! 774 789.3 790 D.=Oeſt. abg Me 16.641. 16.73— 16.77— —. 2131 3it 2124/. 2122t. udapeſt.
Prag. . .. — 112.48— 2— be
tr ark. 18380 Kff 148.80 t151.2 — A
Ubt erlin, 26. Jan. (Wolff.) Produktenßericht. Am
Pro=
markt blieb das Angebot für altt inländiſche Landesprodukte ſehr
beſonders an Speiſeerbſen und Futtermaterial, Büite Derfz ſich
be=
ruswerte Kaufluſt zeigte. Namentlich füir Kochtjare beſtaud ſo gut
gar kein Intereſſe. Oelſaaten waren zu 250 Mark
twten, die Reflektanten wollen gben rzuntzt mehr als 230 .
Mark be=
Heu war flau. Stroh wurde wenig umgeſetzt. Mais war
in Preiſe befeſtigt.
(en
Häute — Leder — Schuhe.
Die großen Häute= und Felle=Aukti nen in dieſem Monal ſind
iter und haben dem Nohhäutemarkt, beſonders für ſchwvere Groß
ſy ute, eine weitere Abwärtsbewegung gebracht. Auch für
ir ute und Schaffelle war der Preisrückgang recht erheblich, während
Falbfelle und Großviehhäute im leichten Gewicht die Preiſe eine
gkeit anzogen. Ueber die Zurückziehung von Loſen auf den
Häute=
ſeien ſind bekanntlich zwiſchen dem Verband der Intereſſenten am
Ell Etieinkauf und dem Intereſſenverband deutſcher Häuteverwertung
fushungen getroffen, wvonach eine Zurückziehunn von Loſen auf den
40. Mionen ſeitens der Auktionsleitung nur dann ſtatthaft iſt, wenn der
tiee Preis ſich mit dem jeweiligen Stand des Weltmarktpreiſes deckt.
te Stof
Tarf der kürzlich im Leitpzig ſtattgefundenerr Mitteldeutſcken Häute=
M. Reer, auf welchek, wie gemeldet, eine Anzahl Großviehhäute
zuvückge=
wude, ſtreng nach dieſen Abmachungen gehandelt wurde, foll hier
00 Me gveiter erörtert werden. Es bleibt abzinwarten, wie ſich die
Ver=
uſſe am Rohhäutemarkt weiter entwickeln werden, hezw. welchen
abakend punkt man in Käuferkreiſen vertreten wird, wenn die allgemeine
ſärfige Bewegung am in= wie am ausländiſchen Markt, weiter anhält.
De ℳ9m Ledermarkt kam man über dringende Deckungskäufe nicht
m3. Die Kaufſtimung iſt nüht beſonders und wenn m
ui ſich für
euuungsabſchlüſſe auch nachgebender zeigt, ſo kann im allgemeinen von
m mennenswerten Preisrückgang nicht die Rede ſein. Auf den Leder=
börſen war die Nachfrage nach farbigem Oberleder gut. Es notierten:
Mark für 1 Kg., Rindbox, ſchwarz 18—21 Mark, do. farbig 22—30 Mark, führenden fachwiſſenſchaftlichen elektrotechniſchen Verbänden eine
Elek=
ſchwarz 32—36 Mark, do. farbig 26—40 Mark für 1 Quadratfuß.
In der Schuhwaveninduſtrie laſſen die Umſätzs zu
wün=
ſchen übrig. Wenn auch von den wegen Arbeitsmangel bisher geſchloſſe= anſtaltung kann nur allen Intereſſenten empfohlen werden.
nen Fabriken nur die ſogenaunten Kriegsgründungen in Frage kommen,
und die Abſatzmöglichkeiten ſchwierig.
* Dampfkeſſelfabrik vorm. Axkhur Rodberg, A. G.,
Darmſtadt. In der am Dienstag ſtattgefundenen
Generalver=
ſammlung wurds die Bilanz per 30. September und die
Gewinn=
verteilung nach den Vorſchlägen des Aufſichtsrats und des Vorſtands i
allen Teilen genehmigt. An Stelle der aus dem Aufſichtsrat
ausſchei=
enden 6
ren wird Herr Rechtsanwalt Friedrich Könia in
Mann=
ler in Firma Stummſche Ciſenwerke (Neukirchen) und Herr Max
Rothſchild in Firma J. Adleu jun. (Frankfurt a. M.).
* Eine handelsſtatiſtiſche Kommiſſion. Das
Reichs=
weiter Kreiſe nach Wiederherausgabe der vor dem Kriege üblichen han= ri
delsſtaliſtiſchen Ueberſichten Rechung zu tragen. Die Handelsſta
jedoch gegenwärtig vor glſom unter der Schwierigkeit, daß e
A.
D
und Preisſchwankungen — zunächſt norh eine einſvandfreie Berechnungs= überſchreiten.
grundlage. Bei der Wichtigieit und Dringlichkeit dieſer Angelegenheit
hat das Reichswirtſchaftsminiſterium nunmehr, um zu eintev vorläufiget
Klärung der Frage zu gelangen, eine Kommiſſion namhafter Volkswirte
eingeſetzt. Aufga
der Kommiſſion wird die wiſſenſchaf
achtung des vorliegenden Zahlenmatevials ſein. Auch bereitet das
Sta=
tiſtiſche Reichsamt ei
grundlegende geſetzgeberiſche Reform der Handols= Begi
ſtatiſtik vor; die Vorarbeiten hierzu ſtehen kurrz vor dem Abſchluß. Als
Mitglieder der genannten Handelsſtatiſtiſchem
Ko=
ſſion ſind be
die Herren Richaud Calwer und Dr.
Kreiſen der ſtatiſtiſchen Wiſſenſchaft die
Her=
nacher und Julius Wolff. Die K
ſion wird ſchon in den näch= fahrende Linke fertig
ſten Tagen im Reichswirtſchaftsminiſteriuam zuſammentreten.
* Die Preiſe für Dachpappe. Vom Verband Deutſcher
Dachpappenfabrikanten E.V. wird uns geſchrieben: Die ſeit einiger Zeit
in Fachzeitungen erſcheinenden Dachwapzenangeſote haben den Verband
Deutſcher Dachpappenfabrikanten veranlaßt, in eins fachliche
Nach=
prüfung einzutreten, ob es möglich iſt, erſiciaſſige Dachpappe zu den
angebotenen Preiſen zu lieſern. 2
Die fachliche Unterſuchung hat dieſ
Frage verneint. Anormale
reiſe könnten nur auf amtormrale
Q=
lität zurückgeführt werden.
ten hat neue Ricktpreiſe feſtgeſetzt.
Elektro=Ausſtellung. In Eſſen findet vom 29. Mai
Sohl= und Vacheleder in Kernſtücken 95—112 Mk., do. in Hälften 65—85 bis 4. Juni b. J. im Anſchluß an die Hauptverſammlung von zwölf
Boxcalf, ſchwarz 25—30 Mark, do. farbig 33—38 Mark, Chebreaux, triſche Woche ſtatt, welcher eine facktechniſche Ausſtellung über die
neueſten Erfindungen angeſchloſſen iſt. Der Beſuch und die Teilnahme
dieſer für den Wiederauſbau unſeres Vaterlandes bedeutungsvollen Ver=
* Ungariſche Wanderausſtellung. Der unter dem
ſo iſt doch zurzeit die Lage am Häute= und Ledermarkt ſehr undurchſichtig Präſidium des ungariſchen Handelsminiſters ſtehende „Ungariſche
Dorf=
verband” veranſtaltet mit Unterſtützung der ungariſchen Negierung eine
auf 6 Monate berechnete Wanderausſtelling für die Dorfbevölkerung
und die Landwirte, die alle 10 bis 14 Tage
einen anderen Ort
über=
ſiedeln ſoll. Zur Ausſtellung gelangen namen
ntlich die den Landwirt und
Weingutsbeſitzer intereſſierenden Maſchinen, Geräte, Handwerkszeuge
ſo=
wie landwirtſchaftliche Geſpann= und Ausrüſtungsgegenſtände.
Urſprüng=
lich ſollten nur ungariſche Firmen zugelaſſen werden. Wie das
Ausſtel=
lungs= und Meſſeamt der deutſchen Jnduſtrie von zuſtändiger Seite
er=
ſährt, ſollen jedoch nunmehr auch Erzeugniſſe deutſcher
Fir=
heim wiedergewählt; neugewählt werden Herr Genevaldirektor Mül= men gern zugelaſſen werden, zumal ſich die ungariſche Induſtrie nicht
leiſtungsfähig genug fühlt. Bei den beſtehenden Trausport= und
Ver=
kohrsſchwvierigkeiten dürſten deutſcherſeits allerdings wohl nur
Handwerks=
zeuge und für größere Artikel Kataloge, in Frage kommen. Etwaige
wirtſchaftsminiſterium beab ſichtigt bereits ſeit längerer Zeit, dem Wunſche Muſter und Druchſachen ſind beſchleunigt an die Deutſch=
Unga=
de Handelskammer in Budapeſt, Dorottyſtraße 3,
ein=
zuſen
n. Die Handelskammer hat zugeſagt, die ſich zur Ausſtellung
mei=
denden Firmen durch vertrauenswürdige, ihr bekannte Perſonen
vertre=
mszwang für die Eünfuhrwerte nicht beſteht. Auch für ten zu laſſen. Die Beteiligungskoſten, deren Höhe noch nicht endgültig
die Schätzung dieſer Werte fehlt — bei ſen außerordentlichen Valuta= bekannt iſt, dürften den Betrag von 50 Mark für jeden Teilnehmer kaum
* Brüſſeler Muſtermeſſe. Wie das Ausſtellungs= und
A
eamt der Deutſchen Juduſtrie von zuſtändiger Seite erfährt, iſt eine
deutſche Beteiligung an der Internationalen Muſtermeſſe,
iche Begut= Brüfſel, 4.—20. April 1921, ausgeſchloſſen.
* Schiffsberkehr nachSpanien und Finnland. Mört
inn dieſes Jahres haben zwei der führenden Bremer Reedereien wie=
7. de
inen bedeutenden Schritt zur Wiederbelebung der deutſchen
Handels=
ſchiffahrt getan, indem regelmäßige Schiffsverbindungen mit
deut=
etunski, ſowvie aus den ſchen Dampfern zwiſchen Bremenund Spanfen und zwiſch
n Profeſſor Lotz, Schu= Bremen und Finnland eingerichtet wurden. Die nach Spannn
ampfer in rege
ßigen 10—14tägigen Abſtänden
von Bremen aus ab, während der Verkehr nach Finnland zunächſt
drei=
wöchentlich ſtattfindet; im kommenden Frühjahr wird aber auch dieſer
Verkehr noch weiter ausgedehnt werden, ſobald die finniſchen Häſen
we=
der ſämtlich eisfrei ſind. Dieſe beiden Linien ſind zwei neue Bauſteine
den Wiederaufbau unſerer Handelsflotte, und allen an dem Handel
mit Spanien und Finnland beteiligten Firmen iſt die Unterſtützung dieſer
neuen deutſchen Verkehrswege anzuraten. Uebev die Häfen, welche von
den deutſchen Liwien in Spanien und Finnland angelaufen werden, ſowie
der Veuband Deutſcher Dachpappefabrikan= über die Frachtverhältniſſe erteilt der Spediteur=Verein in Bremen den
Intereſſenten Auskunft.
4effentliche Aufforderung.
usnt Zwecke der Einkommenſteuer=Veranlagung
ua 20 werden hiermit auf Grund der Verordnung
heichsminiſters der Finanzen vom 29. Dezember
alle Arbeitgeber jeder Art, ſo auch Dienſtherrn,
98orſtände juriſtiſcher Perſonen und von Vereinen
A.nſtalten aller Art, die Pevionen gegen Gehalt,
oder ſonſtiges Entgelt in Kalenderjahr 1920
ſet, als zwei Monate beſchäftigt haben, aufgefor=
Famen Stellung und Wohnung, ſowie das von
mn bezogene Einkommen dieſes Perſonen im
Ka=
sMeißahr 1920 bis ſpäteſtens 26, Februar 1921 dem
den Wohnort des Arbeitgebers zuſtändigen
husamt mitzuteilen. Die gleichen Mitteilungen
für Gmpfänger von Ruhegehältern, Witwen= u.
penſionen ober Unterhaltsbeiträge
zu
(, die von im Betriebe des Arbeitgebers ein=
4heten Penſions= oder ſonſtigen Kaſſen im
Ka=
bnahr 1930 gezahlt worden ſinb.
ſis die Mitteilungen ſind Pordrucke zu benutzen,
uiref dem Stadthaus (Rheinſtraße) Zimmer 14
ſigeltlich bezogen werden können.
Mitteilungen können nach § 202 R. A. O.
er=
ſnt en werden. Auf die Strafvorſchriften der 85 202
127 R. A. O. und 853 des Eink.=Steuergeſetzes
9. März 1920 wird weiter hingewieſen. (1118
ſormſtadt. den 25. Januar 1921,
Finanzamt Darmſtadt T.
Stroh, Ober=Regierungsrat.
hyrſer Handelsregiſtei, Abteilung 4, wurden
fol=
ſen de Firmen neu eingetragen:
(1129
Am 19. Januar 1921:
Meher in Darmſtadt.
haber iſt Kaufmann Max Meher in Darmſtadt.
Am 20. Januar 1921:
benſteiner”, Obſtſchaumweintellerei Carl Ph.
ler in Darmſtadt.
ſyahaber iſt Carl Philipp Müller, Kellereibeſitzer
demſtadt.
2ie Ehefrau bes Carf Philipp Müller, Hedwig,
rene Schmitz in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
äimſichtlich der nachſtehenden Firmen wurden die
vermerkten Einträge vollzogen:
Am 19. Januar 1921:
H. Hirſch in Darmſtadt.
Geſellſchaft iſt aufgelöſt.
eſchäft ſamt Firma iſt auf Lev Hirſch und Moritz
beide Kaufleute in Darmſtadt, als perſönlich
be Geſellſchafter übergegangen.
neue offene Handelsgeſeliſchaft hat am
zember 19320 begoninen
Anr 20. Januar 1921:
T. Bietov in Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen.
3 Mattern & Co. in Darmſtadt.
Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt
ſtrna iſt auf den ſeitherigen Geſellſchafter Kauf=
Farin Mas Mattern in Darmſtadt als
Einzelkauf=
gann und von dieſem auf die Geſellſchaft mit
Firma Max Mattern &
ſchränkter Haftung i
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in
Darm=
ſtük, übergegangen.
Die Firma wird hier gelöſcht.
Merck in Darmſtadt:
Ter Dipl.=Ing. Werner Pfarr in Darmſtabt
um Geſamtprokuriſten beſtellt, derart, daß
der=
mit einem der übrigen Geſamtprokuriſten
Beichnung der Firma befugt iſt.
Qarmſtadt, den 21. Januav 1921,
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Mattzholz=Verſteigerung.
Liensteg, den 1. Februar 1921, vormittag8
otupr, kommen im Büttelbovner Gemeindewald
FnSe Nutzhölzer an Ort und Stelle zur Ver=
AKe ung:
C. 46 Eichenſtämme, 32—57 cm mittl. Durchm.,
—8 m Länge;
1r. 8 Eſchenſtämme, 16—30 cm mittl. Durchm.,
4 m Länge;
LT. 4 Birkenderbſtangen, 9 cm mittl. Durchm.
4 m Länge.
2ie Zuſammenkunft iſt auf der Darmſtädter
ße, am Eingang des Waldes.
(1154
Bättelborn, den 25. Januar 1921.
Be ſiſche Bürgermeiſterei Büttelborn.
Barrhel.
Kochgeſchirre
Aeztra ſchwer, rein Alumium, rieſig billig!
Verkauf: Bismarckſtr. 55, I.
Bekanntmachung.
In unſer Handelsregiſter
wurde heute in Abt. 4, IV,
bei der Firma Pauly und
Lünenſchloß zu Eberſtadt
(1117
eingetragen:
Die Niederlaſſung iſ
nach Hannoververlegt
vie
Firma wurde demzufolge
in unſerem Handelsregiſter
Abt. 4 gelöſcht.
Darmſtadt, 19. Jan. 1921.
Heff. Amtsgericht II.
Die gegen Herrn Philippz
Hangen, Roßdorf,
aus=
geſprochen. Beleidigungen
nehme ich als unwahr
zurück und bedauere
reu=
mütig, dieſe beleidigenden
Ausdrücke gebraucht zu
(1134
haben.
Friedrich Schumann
Metzger
Roßdorf.
Hackfleiſch
Fleiſchwurſt
Leberwurſt
u. Griebenwurſt
K. Oerterer
Pferdeſchlächterei
mit elektr Betrieb.
eilexanderſtraße 25.
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Prima junges
9
Derbe=
fleiſch
und Wurſt
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e. V.
wird Donnerstag, Freitag u. Samstag
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Die Preiſe ſind, um ſchnell zu räumen, unter
den allgemein üblichen feſtgeſetzt.
Berkauf in dem Lokal Obergaſſe 2,
Ein=
gang Alexanderſtraße. Verpackung iſt mitzubringen.
Darmſtadk, den 26. Januar 1921.
(1115
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Amtsgerichtstaxator.
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Küchenſchränke, Sofa =Umbau, Mahag., Tiſche und
Stühle, 1 gr. eich. Eßzimmertiſch, 1 gr. (1 eich.
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öfen, Bilder und Aufſtellſachen, 1 Rollpult, 1
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trine und 1 2tür. Kleiderſchrank in kirſchbaum,
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Ich habe mein Bureau nach
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Darmſtadt, den 26. Januar 1921.
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(1133
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Anzügen, Paletots, Ulſter, Damenmäntel, Schuhwaren. (*3450
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46,
Roman von Artur Brauſewetter.
(Ns söruck verboten.)
Kurt Splettſtößer aber tat, unbekümmert um alle Unruhe
der Zeit, alle Gunſt und Ungunſt, die ſie auslöſte, ſeinen Dienſt
daheim mit derſelben Spannkraft und nie erlahienden Energie,
mit der er ihn draußen im Felde verſehen hatte. Er wußte, daß
die da draußen jetz: ihr Alles einſetzten, und ſah deshalb nicht
ein, weshalb die hier drinnen nicht auch ihre Kräfte bis zum
äußerſten geben ſollten. Und da er von ſeinen Untergebenen
nie etwas forderte, was er nicht ſelber im Großen wie im
Klei=
nen erfüllte, ſo gewann er langſam, aber um ſo ſicherer die
Her=
zen der Beſſeren unter ihnen, gerade wie es ihm draußen ge=
gangen war. Und dieſe zogen allmählich auch die Untüchtigeren
nach ſich, wiederum gerade ſo, wie es draußen in ſeiner Kom=
pagnie geſchehen war, ſo daß trotz der Ungunſt der Verhältniſſe
unter Kurt Splettſtößers zielbewußter Führung die Arbeit in
der großen Maſchinenbauabteilung vor allen anderen zu
er=
blühen begann, wie ſie unter keinem Direktor der Werft Max
Macketatz u. Co. geblüht hatte.
Inzwiſchen rüſtete man im Hauſe Macketatz die Hochzeit,
die für einen der erſten Oktobertage feſtgeſetzt wurde. Von
jeder größeren Feier war Abſtand genommen. In dem
Muſik=
ſaale des erſten Stockes ſollte die Trauung vorgenommen
wer=
den und daran ein kleines Eſſen ſich ſchließen; zu dem außer den
nächſten Bekannten von der Werft nur Arno Morgenroth und
Direktor Splettßößer geladen waren. Mit dem Abendzuge
wollte ſich das Paar dann auf eine kurze Reiſe begeben.
Daß auch Kurt Splettſtößer geladen wurde, entſprach dem
ausdrücklichen Wunſch von Macketatz. Er ſelber war durch die
Einladung zu einem Familienfeſte in vertrautem Kreiſe
einiger=
maßen überraſcht, da er ſeit jenem Gefellſchaftsabend das
Macke=
tatzſche Haus nicht mehr betreten, ſich auch nie an irgendwelchen
Ausflügen oder anderen Unternehmungen beteiligt hatte. Er
lebte ſein Leben ganz für ſich.
Es war an einem Sonntag. Ein Regen, der bereits um
Mitternacht begonnen, hatte endlich die erſehnte Erlöſung von
der langen Trockenheit und Dürre gebracht. Ein Aufatmen
ging durch die ganze Natur, als müßte ſie jeden Tropfen dieſes
erquickenden Naſſes tief in ſich einfaugen.
Kurt Splettſtößer hatte den Feiertag benutzt, in einem
ge=
ſchichtlichen Werke zu leſen. Jetzt aber trieb es ihn, obwohl der
Regen immer noch ſief, hinaus, die balſamiſche Luft auf einem
kurzen Spaziergange zu genießen.
Der große Stadtpark lag heute ftill und menſchenleer da, er
konnte ſich in ſeinen Lieblingswegen mit der ganzen Luſt der
Ein=
ſamkeit ergehen. Der Regen riefelte durch die Bäume und tropfte
von den Blättern. Ein Flüſtern und Raunen war in der Stille
wie von geheimnisvollen Stimmen. Einmnal brach die Sonne
zum flüchtigen Gruß dureh die ſchwarze Wolkenisang; aber ber
Regen hörte nicht auf. Wie aus goldenem Fübhorn
verſchen=
deriſch gefchüttet, fielen ſeine Tropfen, geſhliffenen Edelſteinen
gleich, zur Erde. Dann wurden die Sonnenbüke häufiger, der
Regen ließ nach, und der Himmel breitete ſich über die Erde wie
ein leichtgeivebter Schleier, von blaßblauer Seide. Herbſtliche
Düfte von würziger Friſche erfüllten den ganzen Park.
Allmählich erſchienen, von dem heiteren Himrael gelockt,
einige Spaziergänger; bald mehrte ſich ihre Zahl. Ihre frohen
Geſichter, ihr ſchmiegſamer Gang, ihre heiteren Gefpräche zeigten
das Entzücken, mit dem ihre Herzen, von aller Schwere befreit,
diefem feiernden Sonntagnachmittag entgegenſchlugen. Kurt
ſtör=
ten ſie nicht: im Gegenteil, ihm war zumut, als gehörten die
Freude und das Leben, das ſie mit ſich brachten, in dieſe
lichter=
füllte, ſebenzeugende Natur.
Als er am Ende eines langgeſtreckten Lindenganges
ange=
langt war und jetzt einen Weg einſchlug, der zwiſchen kunſtvoll
ge=
pflegtem Raſen und einigen Aſterbeeten hindurch zu dem großen
Goldfiſchteich führte, kam ihm eine Dame entgegen, in der er erſt,
als ſie an ihm eben vorübergegangen war, Fräulein Macketatz er=
Jannte. Sofort kehrte er um, begrüßte ſie und erbat Verzeihung
für ſein Verſehen.
„Es iſt kein Wunder, daß Sie mich nicht erkannten,”
er=
widerte ſie mit leichtem Erröten. „Wir haben uns wohl erſt
zwei=
mal im Leben getroffen, und ſeit unſerer letzten Begegnung iſt
eine ganze Zeit vergangen.
„Ich habe Sie hier nicht vermtet . . . und vollends ſo ohne
jede Begleitung.
„Sie dachten, ich ginge nur in großer Geſellſchaft. Nein, ich
hatte heute das Bedürfnis, allein zu ſein, denn ich wollte Abſchied
nehntem.
„Abſchied? Von wen?”
„Von dieſem Packe, dieſer Stadt.”
„Sie tvollen uns verlaſſen?”
„Die Verhältniſſe in unſerem Hauſe haben ſich, wie Sie ja
wiſſen, ſehr verändert. Da möchte ich nicht länger bleiben.”
„Wann wollen Sie gehen?
„Am Ende der Woche.”
„Alſo ſofort nach der Hochzeit?”
„Ich reiſe vor ihr.
Er ſah ſie voller Verwunderung an. „Vor ihr? Das iſt ja
nicht möglich.”
„Weshalb nicht?”
„Weil — nun weil ich mir nicht denken kann, daß Ihr ..0
Vater —
„Mich ruft eine dringende Verpflichtung. Und ſelbſt, we
er nicht einverſtanden wäre —
Sie hielt inne. Ein leiſes Erſchrecken war auf ihrem Art
zu leſen. Wie kam ſie, die ſonſt in dieſen Dingen die ſtrer
Zurückhaltung übte, die nicht einmal ihre Freundinnen in ſie e
geweiht, wie dam ſie dazu, einem völlig Fremden die i
Wunde ihres Hauſes anzudeuten?
Er ſchen Aehnliches zu empfinden und wußte nicht recht,
er erwidern ſollte.
„Fürchten Sie nicht,” ſagte er ſchließlich mit etwas ſchw=
Stimme, „daß in Fehlen der Tochter zur Hochzeit ihres Van
dem müßigen Gereße Tor und Tür öffnen würde?"
„Ich habe mich nie um das Geſchwätz der Leute gekümme
„Aber Ihr Herr Vater?”
„Sie denken imner nur an meinen Vater,” warf ſie ein wa
gereizt ein.
„Ich liebe und verehre Ihren Herrn Vater. Er iſt ein g
zer Mann.”
Sie anpvortete nicht. Langſam ſetzten ſie ihren Weg
Feſttäglien gekleidete Renſchen kamen ihnen entgegen, lachend
plaudernd. Die Schaiten des frühen Abends huſchten durch
Büſche, giitten üüber Zem Raſen, bunte Aſtern grüßten vorüber
Ais ſie an einer Biecng bes Weges angelangt waren, b.
Kurt S=letzſtößer ſtehen. „Wenn Sie das wirklich täten, was
nicht glaube, wenn Sie vor der Hochzeit reiſten, dann würden
Ihrem Herr Vater nicht nur ein großes Leid, Sie würden
ein bittexes Unrechr zufügen.”
Man hörte es jedem Worte an, wie ſehr er es ſich über
hatte, bevor er es ausſerach. Aber ſein unbeſtechlicher Wahrh
drang hatte ihn nicht ſchweigen laſſen.
„Ich glaube doch, Herr Direktor, daß ſich dieſe Angelegen
für einen Fremden nicht ſo ganz leicht beurteilen läßt.”
„Ich habe mich in Ihr Vertrauen nicht gedrängt; nun
Sie es mir freitvillig geben, müſſen Sie ſich mein Wort gefg
laſſen, auch wen es Ihnen nicht angenehm iſt.”
„Sie werden verſtehen, wie peinlich und unerquicklich di
Schritt für eine Tochter iſt, die ihre Mutter ſehr geliebt hat.”
Ich verſtehe es, aber ich verſtehe auch Ihren Herrn Vat
„Warum heiratet er in ſeinem Alter noch einmal?‟
„Weil er ſich einſam und allein fühlt und das entbehrt,
ein Mann ſeiner Art und Arbeit bedarf.”
(Fortſetzung folgt.)
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