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184. Jahrgang
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Nr. 24
Rußland und Europa.
rC. Vor 60 Jahren ungefähr ertönte aus Fraukreich das
Toſungswort: „Europa den Europäern!” Henri Martin hatte
*s geprägt. Es richtete ſich gegen Rußland, das man trotz
eines ſogenannten europäiſchen Teiles nach ſeiner ganzen
„Veſensart und auch geographiſch nicht voll zu Europa rechnen
ſam. Das Wort Henri Martins war ein neuer Aufguß der
roßen Warnung Napoleons und Prophezeinng zügleich, daß in
70 Jahren, wenn Rußland nicht erfolgreich in ſeine Schranken
ntrückgewieſen würde, Europa koſakiſch werden würde. Die
loſakiſche Gefahr hatte ſich ſchon Jahrzehnte vor dem großen
Srieg gezeigt. Damals war ſie eine zariſtiſch=nationaliſtiſche. Die
Zalkankriege hatte Rußland angezettelt. Rußland war es, das
das Balkanbündnis von 1912 zuſtande brachte. Dieſes Bündnis
einer Balkanſtaaten, die unter ruſſiſchem Einfluß und
Protek=
ſorat ſtanden, hatte ſeine Doppelſpitze gegen die Türkei und
Oeſterreich=Ungarn gerichtet. Das alte Teſtament Peters des
Broßen, das die Geſchichtsforſchung allerdings als legendär
nach=
ſtewieſen hat, lebte gerade in den letzten Jahrzehnten vor dem
Weltkrieg in Petersburg wieder auf, und der ruſſiſche
Nationa=
ſesmus wollte auf der Hagia Sophia unbedingt in abſehbarer
Seit das Doppelkreuz blinken ſehen. Die Türkei war für das
ſmriſtiſche Rußland inſofern ein erſtrebenswertes Ziel, als es
ſtrch ſie einen Weg nach dem Mittelmeer fand. Einen anderen
WBeg ſuchte es im Norden nach dem Atlantiſchen Ozean, und ein
imender Krieg mit Deutſchland ſollte ihm das atlantiſche
Pro=
wamm in Erfüllung bringen. Unſere weſtlichen Gegner im
Welt=
riege hatten in ganz unpolitiſcher und ungeſchichtlicher Weiſe die
jutſſiſche Gefahr heraufbeſchworen, wie ſie es ebenfalls mit der
telben Gefahr getan haben. Ja, auch die amerikaniſche Gefahr,
die für vielc in weiter Entfernung ſtand, haben ſie
heraufzube=
ſchwören nicht geſcheut, ſo daß das einſt weltbeherrſchende und
ilturbringende Europa jetzt Aſien und Amerika gegenüber durch
ſeine eigenen Völker degradiert worden iſt, denn das England
tes 20. Jahrhunderts kann man nicht direkt, zu Europa mehr
tchnen.
Napoleons Warnruf iſt nicht gehört worden, und ſo droht
(=uropa trotz aller krampfhaften Anſtrengungen der Entente
koſa=
ſch, d. h. diesmal bolſchewiſtiſch zu werden. Die bolſchewiſtiſche
(Sefahr kann nicht ſo leicht gebannt werden, wie ſich die Herren
ton Verſailles es gedacht hatten. Im Gegenteil, ſie breitet ſich in
Guropa wie in Aſien wie eine Peſtſeuche aus. Sie frißt ſogar am
arigliſchen Rieſenleib, indem ſie Indien und Perſien angeſteckt
het. Deutſchland würde der einzige Schutzwall ſein, dieſe Gefahr
on Europa fernzuhalten, aber gerade die, die ſich vor ihr
krampf=
hraft zu ſchützen ſuchen, haben dieſen Schutzwall inſoſern
nieder=
eriſſen, als ſie Deutſchland vollkommen wehrlos gemacht haben.
C.s fragt ſich min: Wie hat ſich Deutſchland ſelber zu dem neuen,
dem Sowjetrußland zu ſtellen? Und da hat im Reichstag der
Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Simons eine Antwort
ge=
geben, die jeder politiſch vernünftig Denkende unterſchreiben
muß. Wenn auch Deutſchland mit Rußland vorläufig nicht in
derekten diplomatiſchen Verkehr treten kann, da immer noch der
Mord an dem Grafen Mirbach nicht geſühnt iſt und da der
Ver=
ſciller Frieden die deutſchen Verträge mit Sowjetrußland für
aefgehoben erklärt hat, ſo iſt es doch eine Notwendigkeit, daß
d eutſchland mit Rußland wieder in wirtſchaftliche Beziehungen
titt. Rußland iſt ohne Deutſchland überhaupt nicht denkbar.
Laaber zwei ſo große Reiche wie Rußland und Deutſchland aus
der europäiſchen, ja, aus der Weltpolitik nicht hinweg zu denken
ſimid, ſo muß ſchon die Entente auf Deutſchlands Hilfe rechnen.
2 eutſchland und Rußland ſind auf Grund ihrer geographiſchen
Lage und der Verſchiedenartigkeit ihres wirtſchaftlichen Lebens
zwei Austauſchländer, die trotz der Raſſeverſchiedenheit und
poli=
tiſcher Widerſprüche eng miteinander verquickt ſind. Störend aber
wirkt auf einen ſolchen notwendigen Verkehr die Mauer der
Randſtaaten, die durch die blinde Ententepolitik errich=
4.tworden iſt. Leider aber zeigt die Entente, vor allem
Frank=
rrich, gerade in der Frage der Löſung des ruſſiſchen Problems
ne ſolche Verranntheit und Verbohrtheit, daß ſie den
wirtſchaft=
lnhen Aufbau Europas dadurch äußerſt erſchwert.
Sowjetrußland iſt durchaus nicht das Paradies
wirtſchaft=
kahen Aufblühens, wie es der Welt die Lenin=Leute weiß zu
machen ſuchen. Die Unabhängigen, die doch gewiß für Moskau
ein recht gefühlvolles Herz haben, haben während ihres ruſſiſchen
Beſuches trübe Erfahrungen gemacht und ſie offen und ehrlich
geich den deutſchen Genoſſen geſchildert. Aber ſcheint auch
Ruß=
hend jetzt vollkommen ruiniert, ſo iſt es doch ein ſo
unerſchöpf=
laher Boden, der ſpäter, wenn wieder geordnete Verhältniſſe in
inm eingezogen ſind, wirtſchaftliche Schätze gibt, ohne die Europa
nin einmal nicht ſein kann. Und ſo intereſſieren ſich bereits
gunerikaniſche Kreiſe und auch italieniſche für eine wirtſchaftliche
Betätigung in Rußland. Auch England, das immer noch mit
Rußland auf Kriegsfuß ſteht, ſucht als klarblickender Kaufmann
imid Politiker mit ihm in wirtſchaftliche Beziehungen zu treten.
ſt dies bis jetzt noch nicht gelungen, ſo liegt das einzig und
ellein an der dilatoriſchen Taktik Kraſſins. In Schweden hält
aah Lomonoſſowv auf und iſt für den Handelsverkehr zwiſchen
Schweden und Rußland tätig. Schweden liefert bereits regel=
Maßig Waren nach Rußland. Allein Frankreich hält ſich
feind=
elig abſeits von dem Wettbewerb mit Rußland, und Briand hat
wen erſt jetzt wieder rundweg in einer Regierungskundgebung
num Ausdruck gebracht, daß ſich Frankreich mit Sowjetrußland
ſatf keinen Fall einlaſſen dürfe. Es könne nur erſt mit Rußland
weieder in diplomatiſchen Verkehr treten, wenn dieſes eine
nach=
eeisbare demokratiſche Regierung beſäße. Das nenut man einen
ingriff in die innerpolitiſchen Verhältniſſe eines Landes, und
S iſt entſchieden von der deutſchen Regierung klug gehandelt,
ſu enn ſie ſich eines ſolchen Eingriffs enthält und ſich nicht darum
küünmert, ob Rußland eine Sowjet= oder demokratiſche Regierung
haat. Unſere ganze Zukunft iſt auf das wirtſchaftliche Leben
ein=
grſtellt, und wenn ein Land aus einem anderen wirtſchaftliche
orteile zu ſeinem eigenen Wiederaufbau ziehen kann, muß es
imm anz gleich ſein, ob eine Oligarchie verſchiedener
Gewalt=
mmänner oder ein vom Volke erwählter Präſident oder eine
kaiſer=
liche Selbſtherrlichkeit an der Spitze der Regierung ſteht.
Sven Hedin über die deutſche Revolution
und Deutſchland.
G.K. Wenn ein Deutſcher über die Revolution des 9.
No=
ſember urteilt, ſo wird man ihm, mag er nun rechts oder links
iwehen, immer den Vorwurf machen, daß er die Vorgäuge durch
ſie Parteibrille getrübt anſieht. Sicherlich haben wir jetzt nodh
ſſicht die genügende Entfernung von den Ereigniſſen erhalten,
Dienstag, den 25. Januar
1921
uinr zu einem wirklich unparteiiſchen Urteil zu kommen.
We=
fentlich anders liegen aber die Verhältniſſe bei einem Neutralen,
der an den deutſchen Vorgängen nicht unmittelbar beteiligt iſt
uind deshalb auch die Entwicklung von höherer Warte aus
über=
ſieht. Sven Hedin, der bekannte ſchwediſche Forſcher, der
große Freund des deutſchen Volkes, hat zu einem Ende dieſes
Monats erſcheinenden Buche ſeiner Schweſter an Stelle eines
Vorwortes eine längere Betrachtung über den 9. November
geſchrieben. Aus ſeinen Ausführungen ſeien folgende Stellen
beſonders hervorgehoben:
Der 9. November! Man ſchaudert bei der Erinnerung
an dieſen Tag! In Zukunft werden ſeine Schatten Jahr für
Jahr alle echten Germanen verfolgen. An dieſem Tage zerriß
das ſtärkſte und ſtolzeſte Reich der Erde zu einem Fetzen, der
ſeither von ſeinen Feinden mit empörender Grauſamkeit und
Verachtung behandelt wurde. Wann wird der Tag anbrechen,
an dem ein Deutſcher, der es offen wagt, die Erinnerung an
dieſen Tag zu preiſen, von ſeinem Volke geſteinigt wird?
Die Demokratie. Man (d. h. die Entente) opferte
an=
geblich ſein Herzblut ſür den Sieg der Demokratie, vergaß aber,
daß kein Großmogul, kein Kaiſer von China, kein ruſſiſcher Zar
jemals eine deſpotiſchere Autokratie ausgeübt hätte, als Lloyd
George und Wilſon. Die Demokratie, die die Schwäche der
En=
tente geweſen war, ſollte nun guch in Deutſchland eingeführt
werden. Deutſchland wurde demokratiſiert. Die Entente
da=
gegen ahmte die feſte militäriſche Einheitlichkeit nach, die
Deutſch=
lands Stärke geweſen war, und wurde dadurch unüberwindlich.
Vier Jahre hindurch hatten die Deutſchen geſiegt. Seit dem
18. Juli 1918 hatte der Rückzug freiwillig und in guter Ordnung
begonnen. Ueberall ſtanden die deutſchen Armeen in
Feindes=
land. Man fragt ſich, wie es möglich ſei, daß in der kurzen Zeit
von zweieinhalb Monaten die Lage ſich in dieſem Maße hatte
verändern können. Waren die Siege in eine Reihe
zerſchmettern=
der Niederlagen verwandelt worden? Waren die deutſchen
Ar=
meen aufgerieben und vernichtet? Hatte die Grippe die Reihen
der Soldaten dezimiert? Fehlten Artillerie, Munition und
Lebensmittel? Nein! Noch immer ſtand die eiſerne Mauer
ungebrochen auf erobertem Boden. Aber etwas war wohl
ge=
ſchehen, das den Tag in Nacht verwandelt hatte? Ja!
Deutſch=
land war demokratiſiert worden. Das Volk hatte ſein Schickſal
ſelbſt in die Hand genommen und der erfahrenen Führung den
Rücken gedreht. Und die Demokraten ſchienen bereit, auf jede
be=
liebige Bedingung einzugehen; bis an den Rand von Karthagos
Schickſal.
Das Ziel, das die Entente nicht mit ehrlichen Waffen hatte
erreichen können in einem Kriege, der ſich über vier Jahre und
drei Monate erſtreckte, wurde ſchließlich mit Lügen und
trügeri=
ſchen Verſprechungen erreicht. Schafft die alte Regierungsform,
den Militarismus und das Kaiſertum ab, dam könnt Ihr
Frie=
den erhalten, und mit im Rate ehrlicher Nationen ſitzen! Und
man ging auf alles ein. Nicht feindliche Heerſcharen waren es
die die Deutſchen beſiegten, es waren die deutſchen Demokraten,
die das mächtige Reich in Fetzen riſſen.
Der Haß gegen Deutſchland. Wie oft hat man
nicht die Frage aufwerfen hören: Weshalb waren die Deutſchen
bei manchen Völkern ſo verhaßt? Und wie leicht iſt ſie zu
be=
antworten! Nicht Haß war es, es war Furcht vor Deutſchlands
wachſender Macht und Neid wegen ſeiner erſtaunlich raſchen
Entwicklung auf allen Gebieten der Wiſſenſchaft und
beſonders=
auf dem des Welthandels. Ja, aber jetzt? Jetzt liegen die
Deut=
ſchen gelähmt in den Feſſeln der Sklaverei. Und trotzden wuchert
der Haß ebenſo unauslöſchlich wie zuvor! Das beweiſt nur
daß ſie noch gefürchtet ſind. Ueber dier Jahre haben ſie ſich
gegen 6 Großmächte und 23 Kleinſtaaten gehalten — und doch
leben ſie noch. Welche andere Großmacht hätte eine ſolche
Kraft=
probe beſtanden? Der Weltkrieg mußte alſo kommen, ehe
Deutſch=
land zu mächtig geworden war.
Deutſchland das Rückgrat Europas. Und doch
iſt Deutſchland das Rückgrat Europas. Beſtändige und normale
Verhältniſſe laſſen ſich in unſerem Erdteil überhaupt nicht
den=
ken, ſo lange Deutſchland ein Unruheherd iſt, ſo lange ſeine
Grenze den Rhein entlang geht. Die internationale
Sozial=
demokratie ſieht ſtillſchweigend zu, wie eine Handvoll Autokraten
die ganze Menſchheit tyranniſiert. Eine Verlängerung der jetzt
herrſchenden unleidlichen Verhältniſſe führt aber unfehlbar zur
Zerſtörung der Kultur. Wir treiben einem neuen Mittelalter
entgegen, das ebenſo finſter iſt, wie jenes, das dem Untergang
der griechiſch=römiſchen Antike gefolgt iſt.
Vilſon und der Friedenspreis. Man darf ſich
ſein Urteil nicht verwirren laſſen durch den. Hohn gegen die ganze
Menſchheit, den jene Herren ſich erlaubten, die den
Friedens=
preis — Wilſon verliehen haben! Wilſon, der Amerika in den
Krieg ſtürzte und der nur mit Entſetzen an das Europa unſerer
Tage denken kann! Wilſon, der heute noch mit Europa im Kriege
liegt, nachdenn alle anderen Frieden geſchloſſen haben. Unter
einer Vorausſetzung nur kann man das norwegiſche
Nobel=
komitee verſtehen: wenn es den Kriegszuſtand Amerikas als
einen größeren Segen betrachtet, als den engliſchen Frieden.
Denn dann haben dieſe ſonderbaren Friedensapoſtel recht!
Die Zukunft Deutſchlands. Von der Zukunft
wiſſen wir nichts, und es iſt gefährlich, als Prophet aufzutreten.
Doch ohne die geringſte Sorge, von der Wirklichkeit desavouiert
zu werden, und mit unerſchüitterlicher Ueberzeugung wage ich
zwei Prophezeiungen auszuſprechen. Zum erſten: Wenn die
Politik der Entente noch längere Zeit von demſelben
unverſöhn=
lichen Haß beſtimmt wird wie jetzt, treiben wir in Europa einer
Kataſtrophe entgegen, mit der verglichen der Welttrieg ein
Kin=
derſpiel geſeſen iſt. Zum anderen: Uüiter allen Umſtänden wird
Deutſchland einmal ſich wieder erheben, ſich erholen und ſeine
alte Macht und Größe wiedergewinnen.
Aus Elſaß=Lothringeu.
Mülhäuſer Brief.
(Von unſerem R.=Mitarbeiter.)
E.N. Es iſt nichts Erfreuliches, was aus unſerem
Ober=
elſaß berichtet werden kann. Im ehemaligen Kriegsgebiet in
den Kreiſen Thann und Altkirch ſtockt der Wiederaufbau zurzeit
vollſtändig. Seit einem Vierteljahre iſt kein Spatenſtich mehr
getan, kein Stein mehr auf den anderen geſetzt worden; die
Ge=
ſchädigten konnten keine Entſchädigung erlangen, um die
Wieder=
aufbauarbeiten ſelbſt zu ſördern, und ſchimpfen über die ſchlechte
Verwaltung und Unordnung. Die Wieſen und Felder ſind noch
durchzogen von Schützengräben und Drahtverhauen und
unter=
höhlt von Unterſtänden. Die Aufräumungsarbeiten ſind bis
1. April zunächſt ganz eingeſtellt, angeblich, weil kein Geld
vor=
handen iſt. In dieſe Lage hinein fallen nun die Steuerzettel
mit ihren für das Land der Sieger außergewöhnlich hohen Be
trägen. Wie ſchön hatte es ſich doch mancher gedacht, als er ſich
im November 1918 ſagte: „Wir gehören zu den Siegern.‟ Er
glaubte, jetzt käme die goldene Zeit der Steuerfreiheit und des
Schlaraffenlandes. Unſere guten Bauern verſtehen nicht, warum
ſie ſo viel zahlen ſollen, und wenn ſie ſich erkundigen, dann er
fahren ſie höchſtens: „Die Deutſchen zahlen nicht, deshalb müßt
Ihr zahlen.” Und noch etwas anderes verſtehen ſie nicht, daß
die „mere patrie” ihnen ſo viele Gendarmen ſchickt, die ſie in
allem beſpitzeln und wegen jeder Kleinigkeit protokollieren.
Ueber 200 Protokolle hatte eines unſerer mittleren Dörfer in
einem Monat zu verzeichnen. Die Gendarmen ſcheinen beſondere
Prämien für Protokollierungen zu erhalten.
Die Rekruten, die jetzt ihre drei Jahre im Innern
Frank=
reichs abdienen, klagen über ſchlechte Behandlung, fortgeſetzte
Beſchimpfung als „Boches” und über ſchlechtes Eſſen. Unſere
Bauern ſagen, wenn Frankreich ſie nicht ernähren
kann, dann ſoll es ſie auch nicht einziehen. Dabei
herrſcht eine furchtbare Angſt vor der Wiedererhebung
Deutſch=
lands. Man glaubt ſteif und feſt darän, daß es bald zu einem
neuen Kriege zwiſchen Frankreich und Deutſchland komme und
daß dann das Elſaß der Schauplatz des Krieges wird. Ueberall
iſt man überzeugt, daß Deutſchland rüſtet, an eine
Waffenabliefe=
rung glaubt man nicht. Sucht man den Leuten das Gegenteil u
beweiſen, ſo antworten ſie ſtumpf: „So kann es doch nicht
bleiben, ſo kann es doch nicht weitergehen, es
muß anders kommen.” Merkwürdig iſt, daß ſie dieſes
Anderskommen von Deutſchland erwarten, d. h. noch mehr
be=
fürchten, weil ſie ihr Land als erſtes Opfer ſehen.
Nun hat mit der zunehmenden Wirtſchaftskriſe auch die
Ar=
beitsloſigkeit ihren Einzug bei uns gehalten. In Mülhauſen
ſind Tauſende, in anderen kleinen Städten unſeres Oberelſaſſes
Hunderte von Arbeitern erwerbslos und auf die Gnade ihrer
Arbeitgeber angewieſen, denn
Erwerbsloſenunter=
ſtützung gibt es nicht. Das hat den Mülhauſer
Gewerk=
ſchaften Veranlaſſung gegeben, jetzt die Einführung der
Erwerbs=
loſenunterſtützung nach dem Genter Syſtem zu beantragen. Bis
zur Ausführung iſt aber ein weiter Schritt, und einſtweilen
müſſen die Leute darben. Das haben ſie vor zwei Jahren auch
nicht erwartet!
Land auf, Land ab hallt es wider von Klagen über die
Schul=
verwaltung und über den zunehmenden Kampf gegen unſere
religiöſen Einrichtungen. Alle Predigten der
Geiſt=
lichen ſind auf dieſen Ton geſtimmt. „Seid auf der
Hut, haltet die Augen auf! Man will unſere Schulen
entchriſt=
lichen, man will unſere Kinder opfern, man geht mit dem
Ge=
danken um, die franzöſiſche Laiengeſetzgebung auch bei uns
ein=
zuführen"
Es ſind merkwürdige Zeiten, in denen wir leben. Was ſich
als Befreiung ankündigte und was als ſolche erſehnt und
er=
hofft wurde, das hat ſich jetzt als Unterdrückung und Entrechtung
herausgeſtellt. Schließlich mußte es ſo kommen. Da und dort
ſagt man uns nicht mit Unrecht: „Ihr habt es ſelbſt ſo gewollt!“
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Franzoſen als Lebensmittelverteuerer.
* Seit einiger Zeit zeigen die Fleiſch= und
Kartoffel=
preiſe eine fallende Tendenz, da die Einkäufe weiter Schichten
dauernd abnahmen. Es beſteht daher die begründete Hoffnung,
daß die Metzger veranlaßt würden, die Preiſe in einer Höhe
feſt=
zuſetzen, daß die wirtſchaftliche Lage den Anſprüchen der
Konſu=
menten entſpricht. Dieſe günſtige Entwicklung ſuchten die
Frau=
zoſen ſofort zu bekämpfen, indem ſie große Einkäufe von friſchem
Fleiſch veranlaßten. So ſchreibt das Verſorgungsamt der Zone
Düren die Lieferung von friſchem Fleiſch für die 128. franzöſiſche
Diviſion aus. Dabei handelt es ſich um insgeſamt 21 000 Kilo
Ochſenfleiſch, 14 000 Kilo Hamnelfleiſch und 6600 Kilo Schweine
fleiſch im Schlachtgewicht. Für die Garniſon Trier wurde zu
derſelben Zeit, die monatliche Lieferung von je 10000 Kilo
Ochſen=, Hammel= und Sehweinefleiſch ausgeſchrieben. Dieſe
Taktik der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden mußte die
Entwick=
lung der Preisbildung unterbrechen und mindeſtens einen
Still=
ſtand, wenn nicht ein Steigen der Preiſe zur Folge haben. Ein
ähnlicher Vorgang hat ſich bereits bei der Entwicklung der
Kar=
toffelpreiſe nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft abgeſpielt.
Da die neuen Maßnahmen der Franzoſen die Verſorgung der
Bevölkerung bedrohen, iſt der Reichskommiſſar für die
beſetzten Gebiete bei dem franzöſiſchen Präſidenten der
Inter=
alliierten Kommiſſion vorſtellig geworden, um
Verhand=
lungen in dieſer Frage herbeizuführen. Dieſe Bemühungen ſind
indes fruchtlos geblieben, da Tirard die Argumente des
deut=
ſchen Kommiſſars nicht gelten läßt. Es ſcheint alſo, daß die
planmäßige Verelendung der Bevölkerung im
Sinne der Rheinlandkommiſſion liegt. (Off. Ztg.)
Oberſchleſien.
Sabotnge der Abſtimmung durch die Polen.
Kattowitz, 22. Jan. (Wolff.) Der deutſche
Plebifzitkom=
miſſar Dr. Urbanek richtete an die Interalliierte
Kommiſſion in Oppeln folgendes Telegramm: Geſtern
abend zwiſchen 5 und 6 Uhr hat der polniſche Vorſitzende des
Paritätiſchen Ausſchuſſes in Laurahütte, Paul Kuczma,
eigen=
händig im Gemeindemeldeamt ſämtliche Erſuchen auf
Aus=
ſtellung von Aufenthaltsbeſcheinigungen weggenommen und
fort=
geſchleppt und ſie bis jetzt nicht zurückgegeben. Es handelt ſich
um über 650 Erſuchen. Wir erheben gegen diefe unerhörte
Sabotage der Abſtimmung ſchärfſte Verwahrung. Wir
verlangen ſofortige Abberufung und exemplariſche Beſtrafung
des Kuczma. Wir wiederholen unſer telegraphiſches Erſuchen
vom 7. Januar. Wir haben damals um Anweiſung an
ſämt=
liche Gemeindeverwaltungen und Gemeinde= und Gutsvorſtände
gebeten, dahingehend, daß dieſe Behörden zu ſofortiger
Aus=
ſtellung der angeforderten Aufenthaltsbeſcheinigungen
verpflich=
tet ſind. Aus dem Umſtande, daß ſich im Gemeindemeldeamt
Laurahütte über 650 Erſuchen um Aufenthaltsbeſcheinigungen
angeſammelt haben, entnehmen wir, daß die Gemeindeverwal
tung Laurahüitte die Bearbeitung dieſer Erſuchen
unter=
laſſen hat. Durch ſolche paſſive Reſiſtenz wird innerhalb der
viel zu kurzen Friſten die Verwirklichung der geforderten
For=
malitäten vereitelt und die Abſtimmungsberechtigtei der
Kate=
gorie C um ihre Stimme gebracht.
Seite
Sarmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 25. Januar 1921
Nummer 24.
Die Pariſer Konferenz.
* Paris, 23. Jan. In einer längeren Beſprechung über
die Arbeiten der beginnenden Konferenz ſagt der Londoner
Kor=
reſpondent der Havas=Agentur, man dürfe die Politik der
mili=
täriſchen Notwendigkeiten nicht einer Faſſaden= und
Ehrgeizpoli=
tik opfern, die nur eine vorübergehende gefühlsmäßige
Befriedi=
gung geben könne. Es handle ſich nicht ſo ſehr um die
Abliefe=
rung von Kriegsmaterial, die in ihrer Geſamtheit befriedigend
ſei, ſondern eher um die Entlaſſung der militäriſchen
Organi=
ſationen. Der Standpunkt des engliſchen und
franzöſi=
ſchen Generalſtabs ſei nach dieſer Richtung
verſchie=
den, und es ſei wahrſcheinlich, daß man zu einer dritten Löſung
gelangen werde. Aus dieſen gemeinfamen Uebereinkommen
werde die taktiſche Löſung entſtehen, die für Frankreich und ſeine
Verbündeten eine beſſere Garantie ſei als die endgültige Löſung
der Entwaffnungs= und Reparationsfrage, und ſie würde auch
Zur Beſprechung der finanziellen Frage und infolgedeſſen zur
Beſprechung der Frage der internationalen Anleihen und auch
zur Behandlung der amerikaniſchen Frage. Der Korreſpondent
ſagt, das Abkommen von Boulogne, das die Grundlage für das
Studium der Reparationsfrage geweſen ſei, habe durch die Ver
änderung der wirtſchaftlichen und finanziellen Lage ein neues
Studium notwendig gemacht. Aus dieſem Grunde dürfe man
ſich nicht wundern, wenn gewiſſe Fragen, die durch die Ereigniſſe
noch nicht zur Reife hätten geführt werden können, die Arbeiten
des „Oberſten Rates beſonders delikat geſtalten würden. Die
Diplomaten ſähen ſogar voraus, daß gewiſſe Fragen, denen
gegenüber die Lage eine abwartende Haltung verlange und die
man erſt in der kommenden Zeit beurteilen könne, mit einer
gewiſſen Diskretion behandelt werden müßten. Die Arbeiten
des Oberſten Rates würden alſo langwierig und kompliziert ſein.
* Paris, 23. Jan. Der Londoner Korreſpondent des
Temps meldet, daß die Hoffnung auf eine baldige
Eini=
gung in der ſo wichtigen Entſchädigungsfrage
ge=
ſtiegen ſei, da man in Frankreich eine Tendenz feſtzuſtellen
glaube, die ſich dem engliſchen Standpunkt nähere, der darauf
hinausgehe, eine Entſpannung in Europa herbeizuführen, ohne
die berechtigten Jutereſſen der alliierten Länder zu opfern. Aus
dieſem Grunde habe ſich auch die engliſche Regierung wenig
ge=
neigt gezeigt, ſtarke Mittel anzuwenden, ob es ſich um die
Ent=
waffnung Deutſchlands oder um die Reparationsfrage handelt.
Der zukünftige Frieden könne nach Anſicht der engliſchen
Re=
gierung beſſer ſichergeftellt werden, wenn man zur Ueberredung
alſo zum diplomatiſchen Druck, ſeine Zuflucht nehme, als zu
Zwangsmaßnahmen, wie die Beſetzung neuer Gebiete, zu
grei=
fen. Wenn die Regierung in Berlin erkläre, ſie könne die
Ein=
wohnerwehren in der vorgeſchriebenen Friſt nicht auflöſen, und
wenn dies wahr ſei, ſei die einzige vernünftige Löſung, ihr eine
neue Friſt zu bewilligen.
Rom, 23. Jan. (Wolff.) Zur Pariſer Konferenz
ſchreibt das Giornale d’Italia: Die italieniſche und die
engliſche Regierung werden in höflicher, aber feſter Form
in Paris zu verſtehen geben, ſie könnten die letzte
franzöſi=
ſche Note an Deutſchland nicht billigen, hauptſächlich
wveil ſie abgeſandt worden ſei, ohne vorher die Verbündeten in
Kenntnis zu ſetzen. Die Durchführungdes
Friedens=
vertrages ſei eine interalliierte und nicht nur
eine franzöſiſche Angelegenheit. Das Blatt fährt
fort: Die Meinungen Englands und Frankreichs gehen in der
Frage der Neparation noch mehr auseinander. Der italieniſche
Geſichtspunkt ſtimmt eher mit dem engliſchen überein. Die
italienifche Abordnung wird daher in den beiden Fragen, der
Entwaffnung und der Reparation, ſich beſtreben, den
franzöſi=
ſehen und engliſchen Geſichtspunkt zu vereinigen, zugleich aber
Deutſchlands Wiederaufbau zu ermöglichen. In der
Orient=
ſrage hingegen ſchließt ſich Italien mehr dem franzöſiſchen
Ge=
ſichtspunkt an. In dieſer Frage beweiſt England dieſelbe
In=
tranſigenz wie Frankreich in bezug auf die deutſche Entwaffnung.
Die ruſſiſche Frage iſt dielleicht die allerſchwierigſte. Hier iſt es
wieder Frankreich, das auf ſeinem Standpunkt beharrt, während
England und Italien geneigt ſind, unter den nötigen
Voraus=
ſetzungen der tatſächlichen ruſſiſchen Lage Rechnung zu tragen
und Rußland beizuſtehen, damit es ſeine Rolle in der
allgemei=
nen europäiſchen Wirtſchaft wieder aufnehmen kann.
Die Erhöhung der Invalidenmarken,
* Kaſſel, 23. Jan. Am 21. Januar d. J. hat in Berlin
eine Sitzung des ſtändigen Ausſchuſſes des Verbandes
deutſcher Landesverſicherungsanſtalten
ſtattge=
unden, an der Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums,
Reichs=
oſtminiſteriums und Reichsverſicherungsamtes teilgenommen
haben. Von dem Vertreter des Reichsverſicherungsamtes wurde
erklärt, daß der durch den Berliner Lokalanzeiger und andere
Blätter am 14. d. M. veröffentlichten Nachricht über die
Preis=
derdoppelung der Invalidenmarken nicht eine
fachliche Entſcheidung des Reichsverſicherungsamtes zugrunde
liege, vielmehr hätte das Reichsverſicherungsamt nur den
for=
mellen prozeſſualen Weg geivieſen, auf dem eine derartige
Bei=
tragsſtreitigkeit zum Austrag gebracht werden könnte. Die ſach
liche Entſcheidung des Reichsverſicherungsamtes müſſe
vorbe=
halten bleiben. Mit dieſer Maßnahme einigte man ſich dahin,
daß die Beitragsmarken (drucklicher Wert 90, 100, 110, 120 und
140 Pfg.) vom 20. Dezember 1920 ab nur zum doppelten
Geld=
wert zu beſchaffen und zu verwenden ſind, auch ſoweit es ſich um
zurückliegende Zeiten handelt.
Ueber die Aufgaben der Preſſe.
* Der Reichsverband der deutſchen Preſſe
ſeierte am Sonntag die Vollendung des erſten Jahrzehnts
ſeines Beſtehens durch eine Feſtſitzung im großen Sitzungsſaal
des Reichstagsgebäudes, der bis auf den letzten Platz von den
Angehörigen des journaliſtiſchen Berufes mit ihren Damen
ge=
füllt war. Als Ehrengäſte nahmen eine große Zahl von
Ver=
tretern der Reichs=, Staats= und Stadtbehörden, von Wiſſenſchaft
und Kunſt, von Handel und Induſtrie teil. Nach der Begrüßung
der Feſtverſammlung durch den Vorſitzenden des
Bezirksverban=
des Berlin, Redakteur Heinrich Neumann, nahm der
Reichs=
miniſter des Aeußern Dr. Simons das Wort, um
über Politikund Preſſe zu ſprechen. Er ſagte u. a.: Die
Preſſe iſt für die politiſche Leitung des Volkes Nachrichtenquelle
und Ausdruck der öffentlichen Meinung. Ueber die heutige
Preſſe läßt ſich vielleicht mit Onkel Bräſig ſagen: In der
Richtig=
keit möge die amtliche Berichterſtattung ben Journaliſten über
ſein, in der Fixigteit ſind die Journaliſten den Diplomaten über
Aber weit wichtiger iſt die Preſſe für den Staatsmann als
In=
ſtrument der öffentlichen Meinung. Ein Stümper iſt er, wenn
er nicht ſelbſt barauf ſpielt, ſondern ſich darauf vorſpielen läßt.
Bismarck war nicht nur ein genialer Staatsmann, ſondern auch
ein genialer Journaliſt. Wichtiger als früher iſt heute die
Ver=
bindung von Politik und Preſſe. Die Widerſprüche, die ſich in
dem Ausdruck der öffentlichen Meinung zeigen, laſſen ſich in der
inneren Politik noch ertragen, aber die Gegenſätze dürfen nur
Parteigegenſätze ſein. Die Außenpolitik eines Volkes kann nur
dann nüchtern geführt werden, wenn ſie von einer im
weſent=
lichen einheitlichen Meinung des Volkes geſtützt und getragen
wird, ſogar in den bewaffneten Mächten, wo dieſe mit
Waffen=
gewalt geſtützt werden kann, um wie viel mehr aber in
Deutſch=
land, wo man ſich überhaupt nicht mehr auf Waffen ſtützen kann.
Wie ſoll ein einheitlicher Volkswille geſchaffen werden, wenn
ein Teil der Bevölkerung mit dem Bolſchewismus, der andere
mit der weſtlichen Militär= und Machtpolitik ſympathiſiert! Hier
muß die beſtgeleitete Preſſe verſagen, wenn ſie nicht die Fühlung
init ihrem Leſerlreiſe verlieren will. Wie man eine Preſſe nicht
leiten ſoll, haben wir während des Krieges ſchaudernd erlebt.
Die deutſchen Zeitungen, auf die es ankommt, beſitzen einen
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Januar.
* Erledigt ſind eine Reallehrerſtelle an der Oberrealſchule zu
Gießen und eine Reallehrerſtelle an der Realſchule zu
Oppen=
heim. Die Bewerber für die erſte Stelle müſſen Unterricht im
Tur=
nen, die Bewerher für die letztere Stelle Unterricht im Singen und
Zeichnen erteilen können. Bewerbungen ſind an das Landesamt für das
Bildungsweſen, Abteilung für Schulangelegenheiten, zu richten.
Melde=
ſchluß: 15. Februar 1921.
Tagesordnung zur Sitzung des Kreisausſchuſſes des Kreiſe=
Darmſtadt am Mittwoch, den 26. Januar 1921, nachmittags 3 Uhr
1. Beſchwerde des Georg Fiſcher 6. zu Gernsheim wegen verweigerten
Ortsbürgernutzens. 2. Einwendungen des evangeliſchen Kirchenvorſtandes
Wixhauſen gegen den Voranſchlag der Gemeinde Wixhauſen für 1920.
3, Hilfsbedürftigkeit des Peter Weigel in Darmſtadt.
Landestheater. In Abänderung des Spielplans
geht im Landestheater am Donnerstag, den 27. Jan., nicht „Coſi fan
tutte”, ſondern „Der Barbier von Sevilla” im L=Abonnement in Szene.
Sonntag, den 30. Jan,, abends 7 Uhr, findet anſtelle einer Aufführung
von „Barbier von Sevilla”” eine ſolche von „Coſi fan tutte” im B=
Abon=
nement ſtatt.
Alle Verſicherungsrentenempfänger von A., J., K., W., WK
und O.=Renten, denen ein Vordruck zur Abgabe einer Erblärung über
den Nichtempfang von Militärverſorgungsgebührniſſen vom Briefträger
bis jetzt nicht zugeſtellt worden iſt, wollen ſich alsbald, ſpäteſtens bis
zum 28 d. M., in der Rentenſtelle des Poſtamts1hier
ein=
finden.
k. Der gemeinſame Farbenabenb der Altherrenſchaft von K. S. C.
L. C., V. a. B., V. C. und W. S. C. iſt im Rummelbräu am 22.
pünkt=
lich 8 Uhr abends geſtiegen. Er nahm einen Verlauf, der beweiſt, daß
ſe von den deutſchen Hochſchulen ausgehenden Beſtrebungen,
Zuſammen=
gehöriges zuſammenzufaſſen, ſich durchſetzen. Durch das Los war dem
K. S. C. das Präſidium zugefallen. So eröffnete Herr Geh.
Sanitäts=
rat Dr. Habich (Haſſiae=Gießen) den Abend mit Begrüßungsworten
die blar und eindringlich das Ziel, Trennendes beiſeite zu ſtellen,
zinigendes bewußt zu betonen, hervorhob. Der erſte Salamander galt
dem harmoniſchen Verlauf des Abends. Und: „Wo zur frohen
Feier=
ſtunde . . ." brguſte es durch den Saal. Weit über 300 Alte Herren der
genannten Verbände hatten ſich eingefunden. Die bunten Mützen der
verſchiedenſten ſtudentiſchen Korporationen deutſcher Hochſchulen, ſchier
aus allen Tönen der Farbenſkala gemiſcht, auf ehrwürdig ſchneewei
in.
auf grauen, auf blonden und dunklen Scheiteln im Leben erprobter,
vom Leben geſchüttelter ernſter Männer, über Geſichtszügen, in die der
dunklen Zeit ſchwere Sorge ſo deutlich eingegraben ſtand, die aber
dennoch heute zeigten, daß unter dem dreifachen Bande noch He
ſchlagen, den Idealen der Jugend, ergeben, boten ein packendes Bild.
Die Hauptrede des Abends war dem W. S. C. zugefallen. Er hatte
Herrn Schriftſteller Rudolf Kindr (Haſſige=Darmſtadt), der 24 Jahre
am Aufbau des deutſchen Südſeſtafrika mitgeholfen hat, bis ihn die
Engländer verjagten, zum Sprecher auserſehen. Den Faden zur
Ent=
wirrung der verworrenen Geſchehniſſe, die uns in das tiefe nationale
Glend geführt haben, ſuchte Herr Kindt in der Vergangenheit. Nur ſo
ſei Klaxheit und Wahrheit und Kraft zu neuem ſeeliſchen Aufbau
mög=
lich. Und er beſchſvor die Stunde vor den Augen der alten Burſchen
hevauf, wo am 1. April 1895 Tauſende deutſcher Studenten im
Sachſen=
walde Bismarck gehuldigt haben. Er erinnerte an das Gelöbnis, das man
damals dem eiſernen Kanzler abgelegt habe: Sein Werk, die deutſche
Einigkeit, zu ſchützen in kommenden Sturmzeiten. Man habe Bismarcks
Warnungen und Mahnungen angeſichts der Blüte des Reiches,
ange=
ſichts der ſtarben Armee, der jungen, aber ſtählernen Flotte, angeſichts
des wirtſchaftlichen Vorwärtsſtürmens des Kaiſerreiches und der inneren
Ordnung unter einem Beamtenvum von unerhörter Pflichttreue, wohl
nicht ernſt, nicht ſchwer genug genommen. Man habe, als dann der
ge=
treue Ekkehard, vom Sockſenwalde die müden Augen ſchloß, vergeſſen,
daß ein Volk nur ſtark und mächtig bleibt, wenn es ſich ſelbſt, ſoinen
nationalen und völkiſchen Idealen getreu iſt, ſich dem Verſucher nicht
verkauft, ſeine Seele nicht brank wird. Am Materialismus ſei ſchier das
ganze Volk krank geweſen. Der Irrwahn international möglicher
Ver=
brüderung einzelner Bevölkerungstlaſſen ſei in die Welt getreten. 2
deutſche Induſtrie ſci allzu raſch gewachſen, allzu raſch ſei ein Induſtrie
arbeiterſtand heraufgekommen, deſſen Einordnung in das ſoziale
Ge=
ge des Ganzen nicht ſo ſchnell vor ſich gegangen, möglich geweſen ſei.
Nicht ſchnell genug für die davon Betroffenen, die mit dem Rechte der
zur Sonne Geborenen nach ihrem Anteil an den materiellen und
kultu=
rellen Güitern des Volkes verlangten. Hier habe die Agitation eingeſetzt
o Leuden, in deren öder, platter Weltanſchauung der Stoff Herr und
Quelle des Geiſtes ſein ſollte. Und die Gebildeten hätten ſich die
Füh=
rung aus der Hand reißen laſſen, hätten nicht genug um die Seele des
Arbeiters gekämpft. Als Narr habe gegolten, der ſich in den
Verſamm=
lungen der Hetze
denen es von vornherein nicht auf Verſöhnung, ſon
dern nur auf Ve
fung des Gegenſatzes angekommen ſei, Beſchimpfun=
en ausgeſetzt habe. Auf die Frage des Nedners: „War es nicht ſo?
kam von allen Seiten die Antwort: „Jawohl, ſo war es! Das
Staats=
verräteriſche der Bewegung — wicht das wirtſchaftliche und kulturelle
Auf=
wärtsſtreben der Maſſen — ſei nicht genügend bekämpft worden, und die
ſozialen Reformen hätten, obwohl darin Deutſchland der Welt weit
voraus geweſen ſei, angeſichts der drohenden politiſchen Lage nock
raſcher, noch mehr gefördert werden müiſſen, hätten um jeden Preis, auch
unter noch größeren materiellen Opfern, die innere Verſöhnung
erzwin=
gen müſſen. Sie würden wohl auf dem eingeſchlagenen Wege, aber erſt
nach Jahrzehnlen, die Verſöhnung der Klaſſen gebracht haben, doch die
Zeit bis zum Ausbruch des Krieges ſei zu kunz geweſeſt. Der Reichstag
habe, wie bei Bewilligungen für die Wehrmacht, für die Flotte, für die
Kolonien, ſo auch bei ſozialen Reformen gefeilſcht. Wie habe man vor
dem Kriege über den Steuerdruck gejammert! Und heute? Hier ſehe er
eine Schuld der gebildeſen Schichten des Volkes. Der Sturm habe dann
ein in der Seele krankes, zwieſpältiges Volk getrofſen. Und aus kranker
Seele ſei dann der 9. November, der dies ater des deutſchen Volkes,
ge=
boren worden. In Verſgilles hätten wahnſinnig Verblendete im
Selbſt=
mordrauſch das Todesurteil über das Herz Europas, über das Herz
aller Kultur der weißen Raſſe, über uns und ſich ſelbſt ausgeſprochen
Unter dem Zeichen der deutſchen Einigung zu Verſailles am 18. Januar
1871 ſtehe auch heute der Abend. Erbennten doch alle an, daß national
ſein, denken und handeln allein ein Volk groß, ſtark und geachtet machen
könne, daß wahre Menſcheitskultur allein mit ſtarken Wurzeln aus dem
nationalen Boden erblühen könne, daß ein Verwiſchen nationaler
Unter=
ſchiede das Chaos und kulturellen Untergang bringen miiſſe, wie voreinſt
die Macht des Römerreiches durch Auflöſung ganzer Völker der Antike
eigenen Charakter. Ein Verſuch, ſie anders zu leiten als im
Sinne ihrer parteipolitiſchen Ueberzeugung, muß ſcheitern. Und
doch lechzt die Preſſe nach einer richtigen Führung. Dieſe beſteht
darin, daß der Politiker der Preſſe die Tatſachen mitteilt, die
ſie nicht kennt, die aber für die Beurteilung der Politik und der
politiſchen Lage wichtig ſind, und die Ziele aufweiſt, nach denen
er die Regierung des Landes führen will. Das Urteil darüber
muß er der Preſſe überlaſſen. Dadurch können nur beide Teile
lernen, und die Geſamtheit wird ſich wohl dabei beſinden. Im
übrigen ſind Journaliſt und Politiker keine Gegenſätze, und in
manchem Korreſpondenten und Redakteur ſteckt ein Staatsmann.
Der Journaliſt ſoll in dem Politiker nicht den Bureaukraten
ſehen, ſondern den Staatsmann, und dieſer in dem Journaliſten
nicht den Neuigkeitskrämer, ſondern auch wieder den
Staats=
mann. Der Politiker kann ſeinen Weg nur vorſichtigen Schrittes
gehen, der Journaliſt kann ſeinem Ziele nur auf geradem Wege
zuſtreben.
Heute iſt die Pflege der Ideen, für die unſere Gegner in
den Krieg gezogen ſind, die aber der Frieden ſchmählich
ver=
leugnet hat, in die Hand der deutſchen Preſſe gegeben. Ich will
aber der deutſchen Preſſe nicht Prinzipienreiterei empfehlen,
Wenn der Staatsmann die ſtrengere Diſziplin der
ausländiſchen Prefſe ſieht, die mit der Gegenwart lebt
während ſich die deutſche durch Tradition und Programm leiten
läßt, dann erfaßt ihn oft der Neid. Trotzdem möchte ich die
deutſche Preſſe nicht miſſen, denn es gibt nirgends ſonſt eine ſo
charaktervolle und vielſeitige Preſſe. Was hat die Provinzpreſſe
z. B. in dem bedrohten Norden, Oſten und Weſten unſeres
Vater=
landes für die Vertretung unſerer Intereſſen gegen das
Aus=
land bedeutet! Trotzdem iſt die Zufammenfaſſung der
Tages=
ſchriftſtellerei in der Hauptſtadt von ausſchlaggebender
Bedeu=
tung, weil ſie in engem Zuſammenhang mit den Politikern ſtehen
muß. Die deutſche Auslandspreſſe kämpft heute einen
außer=
ordentlich ſchweren Kampf. Sie dient nicht einem abenteuerlichen
Machtgelüſte, ſondern unſerem Bedürfnis, wieder in Verbehr
mit den anderen Völkern zu kommen, von dem uns der
Friedens=
ſchluß wie aus dem Paradies hat vertreiben wollen. Wir ſind
angewieſen auf den Austauſch mit der ganzen Welt. D
e
vor=
nehmſte gemeinſame Pflicht der geſamten deutſchen Preſſe iſt die
den Deutſchen den Mut zu ſtärken im Kampfe um die Erhaltung
unſeres Volkstums. Der Vertreter der Preſſe kann ſeinen
Untergang gebracht habe. Man wolle kein Chaos, keinen Kuunlturunden
gang, weil man noch an die Möglichkeit einer Geſundung der deutſchen
Seele glaube. Und man ſtehe gemeinſam feſt auf dem Boden
vader=
ländiſcher und perſönbicher Ehrenhaftigkeit. Man ſei gemeinſam Hüiter
der germawifch=ritterlichen Auffaſſung von der Heiligkeit der
Mannes=
ehre, die ebenfalls ein Kulturgur des deutſchen Volkes ſei und nicht
ver=
loven gehen dürfe, zumal, nachdem das deutſche Offizierkorps der alten
Armee dahin ſei, deſſen Holdenkampf an der Spitze der deutſchen
Volks=
heere in ferner Zukunft wohl zu einem Epos gewaltigſter ſeeliſch
Diefe werde. Doch die Einigungsbewvegung gehe nicht von den Al
Herren aus, ſie komme von der Hochſchul jugend, von der Jugend
ſtets in den dunkelſten Zeiten deutſcher Geſchichte navionale Erneu
gewollt habe. Die Bewegung greife um ſich und werde, ſo Gott wolle,
bald alles umfaſſen, was auf nationalem Boden ſtehe, einerlei, welcher
Parteirichtung es ſonſt angehöre. Dieſe Bewegung nach Kräften zu
för=
dern, ſei Aufgabe. So könne und werde man das Verſprechen einlöſen,
das man einſt mit jubelndem Herzen dem deutſchen Kanzler abgelegt habe,
Mit kurzen, rein menſchlichen Worten gedachte der Redner dann des
Mannes, der die Kaiſerkrone trug und nun am Schmerzenslager
edlen Fürſtin weile, die ihm eine treue Lebensgefährtin und eine ſt
fil=
bereite Helferin geweſen ſei. Bald werde es noch einſamer um
helm II. ſein. Und er habe ſicherlich immer nur das Beſte für unſer
Volk gewollt. Deutſche Treue gelobe man den ſtudentiſchen Idealen,
dem Vaterlande, dem Volke. Man gelobe die Bruderhand jedem, der
Deutſch empfinde. Dies Gelöbwis zu halten, dazu helfe Gott! Und
wenn in dem Kampfe der Weltanſchauungen um die deutſche Seele die
germaniſch=idealiſtiſche über die Mächte der Finſternis geſiegt habe,
dann werde auch ein Tag kommen, wo die deutſche Flagge (Zuruf:
Die ſchwarz=weiß=rote!) wieder frei und fröhlich im friſchen Winde
wehen werde. Dann werde der verklärte Geiſt des großen Schläfers im
Sachſenwalde mit ſeiner deutſchen Hochſchuljugend zufrieden ſein. 2
Salamander galt dem Vaterlande. Stehend ſangen die alten Burſchen
ihr „Deutſchland, Deutſchland über alles”. — Nach einigen Liedern
ſprach dann Herr Rektor Hertzſch (Darmſtadvige=Gießen) aus
Schot=
gen im Namen des L. C. Es war tief ergreiſend, wie ein Mann, der
im Kriege ſelbſt das Licht beider Augen verlor, der gefallenen
Kamera=
den in markigen Worten gedachte. Ein hohes Lied der
Vaderlands=
liebe, Treue über das Grab hinaus, den Vorbildern deutſcher
Mann=
haftigkeit, bündeten ſeine Worte. Auch er rief den Altreichskanzler zum
Schwurzeugen auf und forderte das Gelöbnis von den bewegt lauſchen
den Lebenden, daß man der Toten nie vergeſſe. Nach ſtudentiſchem
Brauche ein Salamander dem Andenken der Gefallenen, und leiſe, leiſe
ſvie wehmütig, erklang das „Ich hatt” einen Kaweraden” von der Bühr
herab, wo die Muſik ihren Platz hatte. Alle Strophen des innigen Lie
des hörte man entblöſten Haupdes und ftehend in Trauer um die
ent=
riſſenen Brüder. Dann aber trat ſtudentiſcher Frohſinn in ſein Wech=
Lied um Lied, bis mit dem köſtlichen „O alve Burſchenherrlichkeit,
woh=
biſt du entſchwunden”, der offizielle Teil des Farbenabends ſeinen
Ab=
ſchluß fand.
Der Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine in Heſſen hielt
im Gemeindeſaal der Pauſuskirche eine gut beſuchte Frauenkonfeven
ab in der Herr Winkler=Oels, Direktor des Bundes für Haus unt
Schule, einen Vortrag hielt über „Beſondere Schwierigkeiten in der
Er=
ziehung und die Frau‟. Der Redner führte etwa folgendes aus
Pflicht der Frau iſt die Erziehung. Er wies auf drei Geſetze hin, di
ſich als Hemnmiſſe in den Weg der Erziehung legen: 1. Vererbune
2. die Gewöhnung, 3. die Auswirbung der ſozialen Einwirkung. Nach
dem er näher darauf eingegangen war, wie dieſen Schwierigkeitzen zu
begegnen ſei, ſprach er davon, daß es nichts größeres gebe, als die
Kinderſeele; die Frau aber iſt in erſter Limie, wehr wie jeder Leh
dazu berufen, die Seele zu führen, zu bilden, zu leiten. Um das zu
können, iſt aber eins erforderlich: das Kind zu kennen. Eine Er
um die Gigen
vin muß Zeit haben, muß ſich Zeit nehmen für das Kind
G
arten, die Seele eines Kindes ganz genau kennen zu lerwen. Al
ziehung iſt ein Herablaſſen zum Kind ſelbſt, um ſo das Kind mit emp
iehen zu können zu Höherem. Dann ſprach der Redner von der B.
deutung des Vorbildes bei der Erziehung und der Konſequenz in
Die Grundlage der Erziehung jedoch iſt das Gebet mit und für de
Kind. Mütter müſſen Beter ſein. Der Redner beſprach noch beſonder
Fehler, mit denen die Erzieher häufig zu kämpfen haben. Zum Schlu
erklärte er: Die Familie und die deurſchchriſtliche Schule ſind
Grundlagen eines ſtarken Reiches; dieſe zu erhalten, iſt Pflicht 1
Frauen, zu dieſem Zwecle bedarf es eines ſtarken Zuſammenſchluſſe
Im Kleindienſt treu an der Stelle ſtehen, die den Frauen von Gott g
geben iſt, kann ihre Arbeit zum Segen für das ganze Volk machen.
Die Verſammlung erhob in einer mit vielen Unterſchriften verſehen
rklärung an den Reichstag Einſpruch gegen die Aufhebung bzw. Aend
rung der 85 218—220 des Strafgeſetzbuchs.
— Hilfe für Kleinrentner. Man ſchreibt uns: Wie groß die N
der Kleinrentner iſt, beweiſt wieder eine vom „Rentner=Vereit
Köln herausgegebene Statiſtik, wonach von deſſen Mitgliedern (wov=
76 Prozent über 60 Jahre alt ſind) 20 Prozent unter 1500 Mark, 45 Pro
rr, 67 Prozent unter 4500 Mark, 88 Prozent unte
zent unter 3000 9.
nt unten 8000 Mark und nur 4 Prozent mel
5000 Mark, 96 P
haben. Aus dieſem Grunde haben auch die Städ
Jahreseinkommen
München, Hamburg, Eiſenach bereits ephebliche Mittel zur Linderun
der Not der Kleinrentner bewilbigt. Nun hat auuch die letzte Stadtver
ordnetenverſammlung in Kaſſel einen vorläufigen Betrag von 150 000
Mark bereitgeſtellt für ſofortige Beihilfe an Rentner, deren Einkommen
dasjenige eines Arbeitsloſen nicht überſteigt und welche die allgemeim
Wohlfahrtspflege nicht in Anſpruch nehmen.
* Goethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Auf den zweitem
der gemeinſam mit der Anthropoſophiſchen Studentengruppe
veranſtal=
en beiden Vorträge ſei nochmals aufwerkſam gemacht. Heute
istag, 25. Januar, ſprickt im Hörſaal 330 der Techniſchen Hochſchule
Herr Dipl.=Ing. A. Strakoſch über das Thema: „Das
Kulturerleb=
nis in der Technik.” (Näheres ſ. Anz.)
* Der Vortrag Plüſchow am Donnerstag, den 27. d. M., im Saale
der Turnhalle am Woogsplatz wird ſich allem Anſchein nach zu eine
beſonderen Ereignis geſtalten. Die Nachfrage nach Einlaßkarten iſt ſehr
rege. „Der Flieger von Tſingtau” — under dieſem Namen iſt Plüſchow
bekannt geworden — wird von ſeinen Erlebniſſen in dem Kampfe um
Kiautſchou und ſeiner abenteuerlichen Flucht aus der Gefangenſchaft
be=
richten. Er hat ſeine redneriſche Begabung ſchon wiederholt in den
Dienſt vaterländiſcher Beſtrebungen geſtellt und überall nachhaltigen
Eindruck hinterlaſſen. (Näh. ſ. Anz.,
— Der Frauenverein der Johannesgemeinde feiert heute Dienstag
n 25. Januar, abends ½8 Uhr, im „Rummelbräu” das Feſt ſeine
25jährigen Beſtehens durch einen Familienaben
Neben Anſprachen und Deklamavonen wird Muſik geboten,
Aufgaben nur gerecht werden, wenn er mit den führenden
Kreiſen in Verbindung tritt und wenn dieſe
Verſtänd=
nis für ihn finden. Das iſt nur möglich, wenn er das ſoziale
Niveau innehält, das ihm dieſe Verbindung geſvährt. Der Krieg
mit ſeinem Ausgang und der nachfolgende Frieden haben dem
Reichsverband die Arbeit ſehr erſchwert. Möge es ihm gelingen,
zu einer beſſeren Zukunft aufzuſtreben zu Nutz und Frommen
der deutſchen Preſſe, zum Heil des deutſchen Volkes und ſeiner
Politik.
Darauf ſprach Chefredakteur Georg Bernhard über
„Volk und Preſſe‟. Wer im Volk kennt die Mühen und
Sorgen, die Frrungen und Wirrungen, unter denen eine Zeitung
zuſtande kommt? Selbſt die Gebildeten des Volkes, die
Ver=
treter von Kunſt und Wiſſenſchaft, ſtehen der Technik der Pruſſe
nicht mit dem genügenden Verſtändnis gegenüber und beurteilen
die Preſſe oft falſch. Journaliſtiſche Arbeit iſt anders als wiſſen
ſchaftliche Arbeit. Sache der Regierung iſt es, das Blickfeld des
Bismarck ſagte, ſeinen Beruf verfehlt, ſondern ihn im
Journa=
lismus geſunden. — Geh. Rat Prof. Dr. Diels behandelte
das Thema „Wiſſenſchaft und Preſſe” und feierte die
Preſſe als Vermittlerin der Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen For=
hung an die Volksgemeinſchaft und Volksgeſamtheit. Die
Liſſenſchaftler haben es gelernt, in allgemein verſtändlicher
Form auch durch die Tagespreſſe zum Volke zu ſprechen, und
was eine große, gutgeleitete Tageszeitung im Laufe des Jahres
an wiſſenſchaftlichen Aufſätzen und Notizen bringt, überragt an
Umfang die Veröffentlichungen eines großen wiſſenſchaftlichen
Inſtituts. Gerade in unſeren Tagen aber muß das Bündnis
zwiſchen Wiſſenſchaft und Preſſe noch viel enger
geknüpft werden, denn die Not iſt groß und unſere letzte Hilfe in
dieſer Not iſt die Wiſſenſchaft. Die Wiſſenſchaft kann der Preſſe
zurufen: Der Menſchheit Würde iſt in Eure Hand gegeben,
be=
wahret ſie! — Chefredakteur Loreck entwarf in einem kurze!
Rückblick über „Zehn Jahre Reichsverband” ein Bild von del
mühevollen Arbeiten, die zu der Bildung der journaliſtiſchen B.
rufsorganiſation geführt haben.
[ ← ][ ][ → ] mKirchenenchor ſingt vorausſichtlich aurch das Salzwomſche
Qutett. Erfreulicherweiſe haben Fräulein Elſe Elske vom
Landes=
tleeer, Fräulein Ilſe Göbel (beide Sopran) und das Ehepaar
Forſt=
auſſe Blumenqu (Geige und Klavier) ihre Mitwirkug zugeſagt. Der
Esy hält Tee und Kuchen bereit. Der Eintrirt koſter 1 Mark. Karten
rütden Montag nachmittag an im Gemeindehaus beim Kirchendiener zu
hüm, vielleicht auch noch einige abends im Saale.
Vortrag. Am 27. Januar, abends 8 Uhr, wird im Chriſtlichen
Shofz. Obergaſſe 12, Herr Pfarrer Lorenz, Generalſekretär des
Süid=
diäuhen Arbeitsamtes des deutſchen evangeliſchen Volksbundes für
frliche Miſſion des Chriſtentums, einen Vortrag halten über das
ra „Der religiöſe Zeitgeiſt und das Evangelium Jeſu‟. Der
Ein=
tunüliſt. frei.
Der hieſige Zweigverein des Evangeliſchen Bundes veranſtaltet
am Donnerstag, den 10. Februar, abends 8 Uhr, im Gemeindehauſe,
Kügraße 17, eine Reichsgründungsfeier. Der Schriftleiter der
zſichen Bundesboten, Herr Pfarrer Bickelhaupt aus
Groß=
lwiidt, wird einen Vortrag halten über das Thema: „Deutſches Herz,
nicht! Tu, was dein Gewiſſen ſpricht
Mittwoch, den 26. Januar 1921
4
(nmmer 24.
Darmſtädter Tagblatt, Trenstag, den 25. Januar 19ZI
z
er
gültige Lebensmittelmarken:
Vok: Die Marken Nr. 3, 4 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15 Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl),
Aurtoffelverforgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 3 werden vor
Samstag, den 22. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben,
Die Marken 1 und 2 verlieren vom gleichen Tage ab
ihre Gültigkeit.
indenſierte Milch: Die auf die Nährmittelmarken Nr. 272
vorbeſtellte kondenſierte gezuckerte Vollmilch kann durch
die hieſigen Kleinhandelsgeſchäfte bezogen werden.
Klein=
verkaufs reis 10.30 Mk. für eine Doſe. Die Marken ver
lieren am 28. d8. Mts. ihre Gültigkeit.
Baisgrieß zum Pfundpreis von 3,30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Qualitär.)
isgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18, ds. Mts., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila)
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß.
Klein=
verkaufspreis 1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Rhrmittelkarten=Ausgabe: Mittwoch, den 26. Januar, in den
bekannten Lokalen. Auf die Farbe der Karten iſt genau zu
achten. (Siehe Bekanntmachung und Plakate.)
Aßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen /H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
ſicker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Krnſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September,
Ok=
tober, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11,50 Mk. Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Hlzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Husbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Rate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
2eKartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
2e Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohkenans=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—l Uhr, die der ärzt
Tichen Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Fällen
machmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung.
w ahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzn
Volksmiſſion. Die religiöſen Volksvorträge, die Aſſeſſor Dr.
Aumavie im letzten Jahre hielt, erſcheinen auf Wunſch im Druck
Das erſte Heft iſt bereits durch die
indr Sammlung „Scheinwerf”
Suhandlung der Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24) zu beziehen: „Auf der
helle des Jahres 1921‟.
Achtung Oberſchleſier!
Seit einigen Tagen kleben an mehreren Anſchlagbrettern
tIeſe Platate, in denen die „Oberſchleſiſche
Volkspar=
alle Oberſchleſier auffordert, in ihre Reihen einzutreten
Si behauptet von ſich, ſie ſei die größte „Rumpfpartei” Ober
ſchhiens, ſie will Oberſchleſien an den Staat anſchließen, bei
don es ſich wirtſchaftlich am beſten entwickelt. Sie will die
dogſchleſien Steuern nur für Oberſchleſien ſelbſt verwendet
iſen, kurz, ſie verſpricht ihren Anhängern, aus Oberſchleſien
Paradies zu machen. Zum Schluß fordert ſie alle
Ober=
ſihlſier auf, ſich bei ihrer Geſchäftsſtelle Bingen zu melden.
Wir warnen alle deutſchen Oberſchleſier, ſich mit dieſer
„Mmpfpartei” einzulaſſen, denn die ganze Oberſchleſiſche
Volks=
wrei beſteht aus Polen und wird mit Warſchauer Geldern
Umrſtützt und erhalten. Die Oberſchleſiſche Volkspartei
ent=
fillt gerade in den letzten Wochen im ganzen Deutſchen Reiche
cnkräftige Propaganda, ſie iſt diejenige Partei, die
vornehm=
lIch für die Teilung Oberſchleſiens an Deutſchland, Polen und
die Tſchechoſlowakei eintritt, ſie iſt diejenige Partei, deren
An=
hänger i Oberſchleſien ſelbſt alle deutſchen Verſammlungen
zu ſprengen ſuchen — doppelt gefährlich deshalb, weil ſie unter
einenr ganz unverfänglichen Namen arbeitet, auf den ſchon
man=
cher Nichtsahnende reingefallen iſt.
Schon daß die Geſchäftsſtelle dieſer Partei ſich im beſetzter
Gebiet befindet, ſagt dem Nachdenkenden genug, und es iſt eigent
lich unverſtändlich, wie ein Plakatinſtitut in Deutſchland
der=
artige Plakate anbringen kann, die ganz offenſichtlich der Sache
unſerer ärgſten Feinde dienen. Sollten dieſe Firmen nicht in
einem ſolchen Falle wirklich einmal dieſe paar Mark Verdienſt
ſich entgehen laſſen können?
Alle Oberſchleſier werden nochmals dringend gewarnt, ſich
in Abſtimmungsſachen, mit irgendeiner anderen Stelle
einzu=
laſſen, als mit den bekannten Vertretern der Vereinigten
Ver=
bände heimattreuer Oberſchleſier. Gerade jetzt verſuchen die
Polen noch mit allen möglichen Mitteln Verwirrung zu ſchaffen,
daher iſt in dieſer Beziehung äußerſte Vorſicht geboten. Sollten
bei irgendeinem Abſtimmungsberechtigten Agenten vorſprechen,
ſo wird dringend gebeten, dies unverzüglich der Geſchäftsſtelle
Vereinigte Verbände heimattreuer Oberſchleſier, Paradeplatz 4,
Mitteilung zu machen.
* Unſere heutige Ausgabe enthält einen Aufruf der Ver
einigten Verbände heimattrener Oberſchleſier
für alle abſtimmungsberechtigten Reichsoberſchleſier zum ſchleuwigen
Antrag auf Eintragung in die Stommliſte. Auch wir
halten es für notwendig, darauf hinzuweiſen, daß es jetzt für jeden
Ab=
ſtimmungsberechtigten oberſte Pflicht iſt, ſein Stimmrecht durch
ſchleu=
nigſten Eintragungs=Antrag zu ſichern. Eine Pflicht beſteht auch für
diejenigen, die aus irgend einem Anlaß glauben, die Reiſe zur
Abſtim=
mung nicht antreten zu können. Aehnlich wie bei den Reichs= und
Land=
tagswahlen, wo auch jeder Stimmberechtigte in der Stimmliſte
aufge=
führt werden muß, weil durch dieſen Eintrag, ohne daß damit eine
bin=
dende Verpflichtung zur Reiſe eingegangen wird, lediglich das
Stimm=
recht geſichert wird. Denjenigen, die den Anlaß zum Nichtantritr der
Reiſe in den in letzter Zeit häufiger auftretenden Nachrichten über die
unſicheren Zuſtände der Heimat ſehen ſollen, ſei hier nur nebenbei
ge=
ſagt, daß alles zur Durchführung einer ruhigen und geſicherten
Abſtim=
mung getan werden wird. Die von der Entente angeründigten
Maß=
nahmen werden mit aller Strenge durchgeführt werden. Auf keinen
Fall dürfen ſich die Reichsoberſchleſier durch Verſäumnis der für die
Einreichung des Antrags geſtellten Friſt ihres Stimmrechts begeben.
Es beſtehen überall Ortsgruppen der Vereinigten Verbände heimattreuer
Oberſchleſier, an die man ſich in dieſer Angelegenheit wenden kann;
aber Eile tut not, da die Friſt in den nächſten Tagen abläuft.
— Niederingelheim, 21. Jan. Schadenfeuer. In vorletzter
Nacht brach in der Hofreite des Lamndwirts Franz Biebesheimer ein
Schadenfeuer aus, das die mit Stroh, Heu und anderen Vorräten hoch
angefüllte Scheune bis auf die Grundmauern in Aſche legte. Bei dem
ſtarken Sturm beſtand für die angrenzenden Nachbargebäude höchſte
Ge=
fahr. Der Brand ſelbſt ſoll durch Kurzſchluß der in unmittelbarer Nähe
der Scheune vorüberführenden elektriſchen Leitung zu ſuchen ſein. Der
Schaden iſt ſehr erheblich.
— Oberſaulheim, 21. Jan. Beider Neuverpachtung des
evangeliſchen Pfarrgutes kamen 52 Morgen Land zum
Ausgebot. Die Nachfrage war derart ſtark, daß der Morgen im
Durch=
ſchnitt auf 420 Mk. zu ſtehen kam. Die Preiſe bedeuten mehr als das
Zehnfache der vor dem Kriege gezahlten Pachtbreiſe.
sw. Butzbach, 22. Jan. Kampf mit Einbrechern. Die
Ge=
brüder K. und A. Haßler von Eſpa, von denen der eine ſchon öfters aus
dem Gefängnis ausgebrochen iſt und die im Verdachte ſtanden, die
Ein=
brüche in der letzten Zeit in der Umgebung ausgeführt zu haben, ſollten
geſtern verhaftet werden. Eine Anzahl Beamte der hieſigen
Schutz=
polizei fuhr nach Eſpa, umſtellte das Haus, während einige der
Beam=
ten Ginlaß forderten. Dies geſchah, doch als der Hauptmann kaum das
Zimmer betreten hatte, fiel die Tür ins Schloß und die beiden Schver
erbrecher ſtanden, mit Beil und Meſſern bewaffnet, vor ihm. Bei dem
Verſuche, gegen den Beamten vorzugehen, wurde Alberr Haßler durch
Kopfſchuß niedergeſtreckt. Die durch die inzwiſchen aufgebrochene Türe
eindringenden Beamten ermöglichten die Verhaftung des zweiten
Ver=
brechers, der in der Zellenſtrafanſtalt untergebracht wurde. Eine
Haus=
fuchung förderte eine Menge Waffen und geſtohlene Gegenſtände aus
Tageslicht.
Steinbach bei Gießen, 24. Jan. Ein Schirmflicker fragte
in einem Hauſe nach Arbeit für ſein Handwerk. Kurze Zeit darauf
merkte die Frau, daß ein im Hausflur aufgeſtellter guter Schirm
ver=
ſchwunden war. Ihr Verdacht fiel ſofort auf den Schirmflicker. Sie
eilte ihm nach und erkannte auch bei ihm ſogleich ihren Schirm. Als er
leugnete und ihn nicht gutwillia herab, faßte die Frau zu und nahm
ihr Eigentum wieder n Beſitz. Allerdings büßte ſie den Griff ein, denn
dieſen hatte der Schirmflicker entfernt, jedenfalls, damit der Schirm
reparaturbedürftig ausſah und nicht mehr erkannt werden ſollte.
Bad Salzhauſen, 24. Jan. Wiederverpachtung der
Kurhauſes. Es kann mit der Wiederverpachtung des Kurhauſes
bereits für 1921 gerechnet werden. Die Räume, die nicht inzwiſchen
vorübergehende Verwendung für die Zwecke des Landesſiedlungsamtes
fanden (Beamtenwohnungen und Bureaus), ſollen daher, um die
alsbal=
dige Aufnahme des Betriebs zu ſichern, unverzüglich in Stand geſetzt
werden. Der Bedarf für die Inſtandſetzung der zu pachtenden Räume
beträgt nach den heutigen Preisverhältniſſen insgeſamt 98 000 Mark.
Be=
willigt ſind in den Staaatsvoranſchlägen von 1916 ſechs Raten mit
zu=
ſammen 20000 Mark. Verfügbar iſt weiter die Erſatzleiſtung der
Heeresverwaltung für die Schäden aus der vorübergehenden militäriſchen
Benutzung des Kurhauſes mit 15 902,60 Mark, zuſammen 35 902,60
Mark. Hiervon wurden ſeit der Beſvilligung der erſten Rate bereits für
Inſtandſetzungsaxbeiten im Kurhaus verbraucht 20 165,20 Mark, ſo daß
15 737,40 Mark noch verfügbar ſind gegewüber dem nunmehrigen
Be=
darf von 98 000 Mark. Es fehlen ſonach rund 82300 Mark. Dieſer
Be=
trag wird zuſammen mit dem Bedarf für den Erwerb des Indentars,
173 400 Mark, in den Staatsvoranſchlag 1921 eingeſtellt.
Grünberg, 20. Jan. 1 1 000 Mk. verloren und wieder
erhalten hat ein Bewohner eines Nachbarortes, der dieſen Betrag
dieſer Tage hier von einer Kaſſe für das Reichsnotopfer abhob. Den
Betrag verwahrte er in cinem Zigarrekiſtchen (!), das er in ein weißes
Tuch gebunden hatte. Im Warteſaal des Bachnhofes vergaß er in der
Eile, beim Einſteigen das Kiſtchen mitzunehmen. Unterwegs merkts er
ſeinen Verluſt. Als der Zug nun vor Mücke dor dem Einfahrtsſignal
halten mußte, ſprang er burz entſchloſſen heraus und eilte ſpornſtreich,s
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Exzellenz”, Komödie in drei Akten von Heinrick
Somitt. Erſtaufführung im Neuen Theater zu Frankfurt
gan Main am 22. Januar 1921.
„s iſt alles ſchon mal dageweſen!” ſagt der berühmte Ben
Dk a. Auch die Komödie Heinrich Schmitts iſt ſchon einmal
gahnein, hundertmal — dageweſen. Der Stoff iſt ebenſo uralt
undie drei Typen, die der Autor auf die Bretter ſtellt, damit
euns wieder einmal beweiſen kann, daß zu einer modernen
onödie unbedingt ein eheliches Dreieck gehört, und daß es ohne
Ehbruch nun halt einmal nicht geht. Die Figuren und die
Si=
tucionen, in die ſie der Verfaſſer — ich vermeide das Wort
Uter abſichtlich — bringt, ſind klar, wenn das Stück kaum
Von nen hat. Es iſt ad I der Vorgeſetzte — hier 1. Miniſter
Vgellenz Otto von Artin —, der als Jugendfreund der Gattin
ſſer 2. Daha — des Untergebenen — hier 3. Präſidialrat
Ja=
aoh) — nach deren Beſitz verlangt. Es iſt adl II der
Unter=
geſe — Figur 3 — der dieſes Verhältnis ausnutzt, um mit
Shle ſeiner hübſchen Frau eine Rangklaſſe in die Höhe zu
klet=
wer. Es iſt ad III die Frau des Untergebenen, die „einver
äudene” Frau, die ſich ganz gern dem Herrn Miniſter — es iſt
förhr Jugendfreund — in die Arme wirft. Daß Figur 3 noch
ein Geſpuſi hat, mit dem ſie im Briſtok ſoupiert, wäre als
Mo=
üvrung für den geſchmackloſen Schlußknalleffekt gar nicht nötig.
Wslohut ſich nicht, näher auf den Inhalt einzugehen. Unter
ungeſagt: die Komödie hat keinen Inhalt, oder einſchränkender:
fih wvenig Inhalt. Ein paar ſehr abgebrauchte Paradoxons
weden ja wohl belacht, aber es ſind doch feuchte, faſt naſſe
Ra=
klem; die — das bewies der laue Beifall — ziemlich
wirkungs=
llos verpufften. Der Herſteller des Buches hatte ſeine Arbeit
felſt inſzeniert und damit bewieſen, daß er als Regiſſeur recht
Idie kann. Er ſorgte für ſehr flottes, nüanciertes Spiel; dazu
ſate er allerdings in Otto Wallburg (Jacoby), Kark Weinig
2to) und Herta Hambach (Daya) glänzende Konverſatious=
WV. VV. G.
chuſpieler gefunden.
Die Kunſt der Irren. Der Frkf. Ztg. wird geſchrie=
: „In Zinglers Kabinett (Frankfurt) ſind eben Stücke aus
mr großen Sammlung von Kunſtwerken Geiſtes=
kranker ausgeſtellt, die die Heidelberger pſychiatriſche
Uni=
verſitätsklinik beſitzt. Am 20. ds. hielt der Vorſtand der
Samm=
lung, Dr. Hans Prinzhorn, einen Vortrag mit Lichtbildern
über „Die Kunſt der Irren”. Blätter und Plaſtiken ſtammen von
Anſtaltsinſaſſen, von ſchwer und ausgeprägt „Verrückten” inr
engeren Sinne, von Kranken, die an Dementia praecox („
Schi=
zophrenie”, „Zerſpaltung der „Seele” lautet die moderne
Be=
zeichnung) leiden. Die Verfertiger ſind nicht verrückt gewordene
Künſtler, ſondern Menſchen, die ſich früher nur beiläufig, ge
legentlich oder auch gar nicht bildneriſch betätigt haben. Die
von ihnen gebildeten Gegenſtände haben eine
unverkenn=
bare, verblüffende Aehnlichkeit mit den Kunſt
werken expreſſioniſtiſcher Künſtler, aber auch mit
denen von Kindern, Wilden, Angehörigen untergegangener und
fremder Kulturen. Alles, was uns in letzter Zeit in Buch und
Bild aus Oſtaſien, Altmexiko, Aſſyrien und Aegypten, Judien,
dem malaiiſchen Archipel, der Südſee, an Negerplaſtik, Bauern
kunſt und Kinderkunſt gezeigt wurde, all das klingt in den Wer
ken der Irren mächtig wider. Der Kunſtwert einzelner
Gegen=
ſtände, und das iſt vielleicht das Allermertwürdigſte, iſt groß
und kann nur auf Koſten von viel anerkannter moderner Kunſt
geleugnet werden. Faſt alle in dem Vortrage gezeigten Stücke
könnten ſich ohne weiteres und mit denſelben Titeln, die ihnen
die Verfertiger gegeben haben, in einer modernen Ausſtellung
finden und Sammler würden ſie zu erwerben ſuchen. Das iſt der
erſchütternde Tatbeſtand. Prinzhorn ſprach über ſein Material
von einem ſehr hohen Geſichtspunkt aus. Beſonders trat er von
vornherein dem Trugſchluß entgegen, der ſicher gezogen werden
wird: weil Verrückte ſich bildneriſch betätigen wie moderne
Künſtler, deshalb ſind moderne Künſtler geiſteskrank.”
Richard Wagner=Verein.
Vortragsabend Dr. Ludwig Wüllner.
Ein Abend von ganz ungewöhnlichem küinſtleriſchen Eindruck.
Wie ein Menſch aus ciner anderen Welt ſtaud der Rieſe auf dem
Podium. Das ſcharf geſchnittene faltenreiche Antlitz von dichtem
Silberhaar umrahmt. Schlank, übergroß und ungebeugt,
kraft=
ſtrotzend, daß der graue Schmuck des Alters deplaziert erſchien.
Sclfc w.
nach dem Grünberger Bahnhof. Allein ſeine Geldbiſte war
verſchwun=
den. Eine Fraut aus dem Lumdatale hatte das herrenloſe Päckchen
ent=
deckt und an ſich genommen. Zu Hauſe entdeckte ſie ihren wertvollen
Fund, den ſie ſofort zur Bürgermeiſterei brachte. Durch eine Anzeige
die der Verlierer im dortigen Anzeiger erließ, klärte ſich die Sache auf
und er kam nun ſieder in den Beſitz ſeines Geldes. Es gibt alſo auch
noch ehrliche Finder.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. Die Geſamtſumme aller
Liebes=
gaben für evangeliſchr=kirchliche Liebestätigfeit in Heſſen beträgt nach
pfarramtlichen Feſtſtellungen für 1919: 2 128 828 Mk. — Die
Reichsgrün=
dungsfeier der „Freien Bauernſchulgemeinde Wetterau”, die in
Fried=
berg im Hotel Trapp ſtattfand, war trotz ihrer Einfackheit erhebend
und eindrucksvoll. Beſonderen Beifall fand die Aufführung eines
Theaterſtücks „Oberheſſiſche Dorfbilder” (Gemeinderatsſitzung),
welche=
durch eine Dame und verſchiedene Herren aus Echzell vorgetragen wurde
In Rüſſelsheim wurden ſämtlichen anſäſſigen Famlien, die
im Beſitze einer von der Gemeindeverwaltung ausgeſtellten Lebensmittel
karte ſind, durch die Gemeinde aus dem Gemeindewald je zwei
Raum=
meter Brennholz zum Preiſe von 70—20 Mk. überwieſen. — Der
Turn=
verein in Weiſenau begeht am 5. Juni ſein 75jähriges Jubiläum,
das mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne, ſowie Enthüllung einer
Gedenktafel der im Kriege gefallenen Mitglieder verbunden ſein wird.
Reich und Ausland.
Berlin, 24. Ja. In der Sache der Ermordung des
in=
diſchen Studenten Shiug in Charlottenburg ſind infolge eines
teilweiſen Geſtändniſſes der Frau des Ermordeten als verdächtig der
Geliebte der Frau Shings, der Chauffeur Max Arnold in Lichtenberg
und ſein Freund, der Schloſſer Paul Kovwin, verhaftet worden. Auße
dem wurde ein Bruder der Frau Shing namens Alfred Becker verhaftet
Kaiſerslautern, 24. Jan. Großfeuer. In der vergangenen
Nacht brach in dem Holzſägewerk von Huber Feuer aus, das in den
Holzvorräten reiche Nahrung fand und in kurzer Zeit das ganze Holz
ſägewerk einäſcherte. Die herbeigeeilte Feuerwehr fand, nachdem das
Feuer gelöſcht war, die Leiche des 72jährigen Nachtwächters Schneider
faſt vollkommen verkohlt vor. Anſcheinend hatte dieſer bei dem Verſuch,
den Brand zu löſchen, den Tod gefunden. Ueber die Entſtehung des
Feuers war noch nichts feſtzuſtellen.
Oelsnitz EErzgeb.), 24. Jan. Schlagwetterexploſion. Auf
dem Friedensſchacht der Bergbaugeſellſchaft erfolgte heute früh eine
Schlagwetterexploſion, die 28 Tote und 26 Vermißte forderte.
Güſtrow, 24. Jan. Mord. De Mecklenburgiſche Tageszeitung
meldet aus Klütz: Am Sonntag wurden der Kolonialwarenhändler un=
Bankagent Dörring und ſeine Frau nebſt Schwiegermutter in ihrer
Wohnung ermordet aufgefunden. Es ſoll ſich urſprünglich um einen
Einbruch gehandelt haben. Anlaß gub der Umſtand, daß für Dörring
auf dem Poſtamte 70000 Mark zur Auszahlung bereit lagen, die aber
am Mordtage noch nicht abgeholt waren. Als des Mordes verdächtig
wurden ein Fiſchhändler und ſeine beiden Söhne verhaftet.
Weſterland, 24. Jan. Durch eine Sturmflut auf der Inſel
Sylt ſind am Sonntag nachmitrag die Kurpromenade und der
Muſik=
pavillon eingeſtürzt. Die Sturmflut hat die Fundamente unterſpült,
Der Schaden berägt mehrere Millionen Mark,
Paris, 24. Jan. Sabotage. Madrider Zeitungen berichten, daß
das Perſonal einer Papierfabrik, das entlaſſent worden war, die Fabrik
i Brand ſteckte. Die ganze Fabrik wurde ein Raub der Flammen. Der
Schaden iſt ſehr groß.
Deutſcher. Reichstag.
* Berlin, 24. Jan., mittags 1 Uhr. Auf der Tagesordnung
ſteht die Fortſetzung der Beſprechung der unabhängigen
Interpellation, betreffend Aufnahme der diplomatiſchen und
wirtſchaft=
lichen Beziehungen zu Rußland.
Abg. b. Kemnitz (D. Vpt.) erklärt ſich mit der Grundtendenz der
Interpellation einverſtanden, bedauert, daß wir die Bahnen der
Bis=
mauckſchen Ruſſenpolitik verlaſſen haben und ſtellt feſt, daß Deutſchlands
und Rußlands Intereſſen parallel laufen. Aber das alte Rußland
be=
ſteht nicht mehr. Freilich würde der Bolſchewismus äußerlich kein
Grund ſein, nicht mit ihm zu verhandeln. Da der Bolſchewismus aber
nach ſeinen eigenen Worten die Weltrevolution herbeiführen will, iſt
zwiſchen uns kein Verhandeln möglich. Dazu kommt, daß niemand v
langen kann, daß wir Waren nach Rußland ſchicken, wo keine Garantie
für Gegenleiſtung beſteht. Als die äußerſte Linke gegen dieſe
Aeuße=
rung proteſtiert, entgegnete der Redner, er habe nichts dagegen, wenn
die geſamten Kommuniſten und Unabhängigen nach ihrem geliebten
Mostau auswanderten. Mit der Einleitung von Voraubeiten zur
Wie=
deraufnahme der Beziehungen zu einem bürgerlichen Rußland, deſſen
Wiedererſtehen binnen kurzem zu erwarten ſein wird, ſei er
einver=
ſtanden. Es werde aber lange dauern, bis mau mit Rußland
zuſam=
men wieder eine Stütze des Weltfriedens bilden könne, und das werde
der Tag ſein, an dem wir wieder ein geeintes Volk würden.
Abg. Gothein (Dem.): Für Fürſt Bismarck ſei Rußland erſt in
zweiter Linie gekommen. Desgleichen ſchienen ihm die Aeußerungen von
dem künftigen Verhältnis zu einem bürgerlichen Zukunfts=Rußland noch
ſtark illuſoriſch. Die diplomatiſchen Beziehungen könnten wieder
auf=
genommen werden, aber der betreffende Geſandte müſſe verpflichtet
ſein, ſich nicht in unſere Politik einzumiſchen, ſonſt müſſe ihm der Stuhl
vor die Türe geſetzt werden. An die unabhängigen Möglichkeiten der
ruſſiſchen Reichtümer, die der Abgeordnets Criſpien ſchilderte, könne er
nicht recht glauben. Die frühere große Getreideausfuhr war nur
mög=
lich, weil das Volk die Steuern in Form von Getreide zahlen mußte,
ſelbſt aber hungerte. Der Redner gibt ſodann eine Kritik der
Kohlen=
induſtrie und der Eiſeninduſtvie, die er als völlig daniederliegend ſchil
derte. Das Eiſenbahnweſen Rußlands verſagte vollkommen. Der
Abge=
ordnete Criſpien ſagte, Rußland könne alles gebrauchen. Womit wird
Rußland aber bezahlen? Das Gold iſt auch in Rußland knapp.
Wi=
haben ſelber kein Geld und können auch der rüſſiſchen Volkswirtſchaft
nicht borgen. Die Holzkonzeſſionen Rußlands bedingen koſtſpielige
An=
lagen von Eiſenbahnen und enthalten ſo viel Einengungen, daß das
Ueberſchreiten dieſer Bedingungen förmlich herausgefordert wird. In
dieſem Falle iſt die Konzeſſion aber verfallen. Unter dieſen Umſtänden
hat niemand Lufr, ſich ſolche Konzeſſionen zu erwerben. Das einzige
wäre die Schaffung einer Treuhandgeſellſchaft, die im Clearinghouſe=
Verkehr die Wiederaufnahme des Handels mit Rußland betreibt. Da
es in Rußland aber keinen Privathandel aibt, vielmehr der einzige
Handeltreibende die Sowjetregierung ſelbſt iſt, erſcheint auch dieſer Weg
nicht ausreichend. Trotzdemr muß verſucht werden, die diplomatiſchen
und wirtſchaftlichen Beziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen.
Abg. Frau Zetkin (Komm.): Die Politik der jetzigen Regierung
ſteht wie die aller früheren Regierungen im Zeichen des „Es wird
fout=
gewurſte
Die Ruſſenpolitik der Regierung richtet ſich nach den
Und ungewöhnlich, überragend, einzig ſeine Vortragskunſt. Da
iſt keine Nüance, die ihm entgeht, kein Wort, keine Satzſchönheit,
die nicht aufs feinſte geſchliffen herauskriſtalliſiert wird. Alles
längſt Bekanntes wird neu geboren, wirkt wie dichteriſche
Neu=
ſchöpfung, wie Offenbarung. Wüllner macht vergeſſen, daß er
nur ſpricht, daß er wiedergibt, was andere, Größere, gedichtet.
Ihm, der mit der Kunſt des Künſtlers, mit der ſittlichen Reife
und der Lebenstiefe des Alters, mit dem ſtürmenden Feuer
jugendſchäumender Leidenſchaft eingedrungen in die Dichtungen
Goethes und Schillers, ihm, der ihren Reichtum an Geda ken,
an Empſindungen, an Scele und Leidenſchaft reſtlos erſchöpfte,
gelingt die gigantiſche Aufgabe, tauſendmal Geleſenes,
tauſend=
mal Gehörtes, auch von Künſtlern und von „großen” Künſtlern
Gehörtes, nen zu geſtalten, es wie Eigenes zu geben. Und dieſe
große Aufgabe löſt er ohne ander= äußere Mittel als die ſeines
Temperaments, ſeines allerdings wundervoll geſchmeidigen,
tieſen, modulationsfähigen Orgaus, durch eine Kunſt des
Vor=
trags, die alſerdings unübertrefflich ſcheint. Uind der gleiche
Arüllnier, der Prometheus Kampfanſage gegen die Götter
hinauf=
ſchniettert zum Liymp, wachſend an ſich ſelbſt und an der
leiden=
ſchaftgepeitſchten Dichtung, der der den Marguis Poſa in jugend
lichem, das Leben riskierenden Mut vor Philipp das Letzte und
Höchſte wagen läßt, der gleiche Wüllner kann im gleichen Atem
die ſüße Hingebung der Bajadere, das göttergleiche überirdiſche
Weſen, kann den kalten hohnvollen Philipp und kann die
Mär=
cheugeſtalten Anderſens in ſchlichter, aber unendlich feiner
nüancenreicher Sprache glaubhaft und ſo überzeugend verkörpern,
daß er ſeine Hörer in Bann ſchlägt. So in Bann ſchlägt, daß die
Taſſend an ſeinen Lippen hängen und lange nicht wagen, durch
Veifallsäußerungen die wunderſame Stimmung zu zerreißen,
die ſein Vortrag verbreitet, bis endlich der Bann ſich löſt und
Stürme den Saal durchbrauſen.
Dr. Wüllner las von Goethe: Grenzen der Menſchheit, Meine
Göttin, Gefang der Geiſter über den Waſſern, Mahomets
Ge=
ſaug (Der Strom), Der Gott uud die Bajadere, Der Fiſcher,
Pronietheus; von Schiller: Die Ideale. Die Kraniche des
Joy=
kus; dann aus „Don Carlos” , Szenen 8, 9, 10:
Marqui=
von Poſa, Herzog von Alba, Marquis von Poſa allein, Marquis
von Poſa, König Philipp der Zweite, und zum Schluß: Der
Schweinehirt, ein Märchen von Anderſen.
St.
Darmſtuvter Tngbintt, Dienstag, den 25. Januar 4321.
Wünſchen der Entente, wenn ſie ſich auch viel darauf einbilder, ſich an
der Blockade Rußlands nicht beteiligt zu haben. Gegen Frankreich
hät=
ten wir uns mit Rußland verbinden müſſen. Wir wevden doch nicht
gleich pazifiſtiſche Anfälle bekommen, wenn wir das Wort Krieg hören?
Heikerkeit.) Die Rednerin wendet ſich fodann gegen die Unabhängigen
und hält ihnen ihre antibolſchewiſtiſche Agitation vor. Die Rede des
Miniſters war die Gabe des „Mädchens aus der Fremde‟. Auf einen
huruf des Abg. Ledebour verbittet ſich Frau Zetkin jede
Einmiſch=
ung. Die Rednerin weiſt darauf hin, daß infolge der Nichtgenehmigung
der Einreiſe Sachverſtändiger große, von Vertretern Rußlands
abge=
chloſſene Handelsgeſchäfte wieder gekündigt worden ſind; ſo zum
Bei=
ſpiel Abſchlüſſe auf landwirtſchaftliche Maſchinen in Höhe von 65
Mil=
ionen, über elektrotechniſche Artikel im Betrage von 36 Millionen und
ber pharmazeutiſche und chemiſche Produkte in Höhe von 20 Millionen.
Hört hört! bei den Kommuniſten.) Wenn jomand ſich in ruſſiſche
An=
gevegenheiten gemiſcht hat, ſo war es der Graf Mirbach, der den Kurier
und das Rote Kreuz benutzt hat, um das Vermögen ruſſiſcher
Ariſtokra=
ten der Konfiskation zu entziehen. (Hört, hört! links.) Die Rednerin
verſucht ſchließlich nachzuweiſen, daß die Wiederaufnahme der
Beziehun=
gen mit der Sowjetrepublik auch heute nur von Vorteil ſein würde
Abg. Breitſcheid (U. S.P.) konſtatiert, daß auch bei den bün
gerlichen Parteien vielfach eine Zuſtimmung zur Grundtendenz des
An=
rages hervorgetreten ſei, mit alleiniger Ausnahme der
Deutſchmatio=
nalen. Aber die Ludendorffe und Genoſſen hätten mit ihren
Anerbie=
tungen zum gemeinſamem Kampfe aller Völker gegen Rußland wieder
cinmal bewieſen, daß immer Unſinn herauskomme, wenn Generäle P.
litik machen wollten. Genau ſo wenig, wie wir uns geweigert haben,
mit Horthy=Ungarn einen Wirtſchaftsplan abzuſchließen, ebenſo wenig
dürfen wir es Rußland gegenüber. England hat mit Rußland
abge=
brochen, als es ſich um die Deckung der ruſſiſchen Schulden aus der
rſten Kriegsphaſe handelte. Gegenüber dem Zentrumsreduer und dem
Miniſter des Aeußern müſſe er zugeben, daß die wirtſchaftliche Lage in
Rußland allerdings zur Zeit eine Miſere ſei. Rußland kann in
abſeh=
baver Zeit kein Getreide liefern. Es kann nur in Gold oder Platin
zahlen. Herr Kopp hat es uns ſelbft geſagt. Schon nach wenigen
Jah=
ren wird Rußland dann wieder in Waren zahlen können. Das hat auch
England erkannt. Warum ſoll Deutſchland das nicht auch tun? Ueber
Polen will ich angeſichts der Abſtimmung in Oberſchleſien nicht ſprechen.
Wenn man gegen ruſſiſche Emmiſſäre Front macht, dadf man auch
an=
vererſeits die Tätigkeit zariſtiſcher Generäle in Deutſchland nicht
ge=
tatten. Der Redner ſchließt mit einer Polemik gegen Frau Zetkin und
die Kommuniſten. Zu einem Aufruf an die deutſchen Arbeiter,
gemein=
ſam mit Sowjetrußland gegen die Entente zu Felde zu ziehen, hatten
wir allerdings keinen Anlaß. Das ſage ich auf die Gefahr hin, als
pazifiſtiſch verſchrien zu werben. Man rede hier immer noch von der
Sühne. Man hatte doch Herrn Helfferich nach Moskau geſandt. Soll
Rußland noch mehr beſtraft werden? (Heiterkeit.) So lange
Deutſch=
land und Oeſterreich aus dem Weltbetriebe ausgeſchaltet ſind, iſt die
Weltkriſe nicht zu beſeitigen. Damit ſchließt die Beſprechung. — Es
folgen perſönliche Bemerkungen.
Zum Etat der
Juſtizverwaltung
liegt ein Antrag Radlowski (Soz.) vor, der ſofort und dierteljährlich
Ueberſichten über die vor dem Reichsgericht ſchwebenden und erledigten
Fälle von Kruegsverbrechen verlangt; ferner einen Geſetzentwurf zur
Ausführung der Artikel 109 und 128 der Reichsregierung in bezug auf
die Juſtiz fordert und Gewährung von Vergütung der Referendare von
den Landesregierungen erheiſcht. Mit dem Ctat wird gleichzeitig die
Interpellation der Kommuniſten, betr. das Amneſtiegeſetz, verbunden.
Abg. Remmels (Komm.) begründet die Interpellation. Er wird,
wveil er einmal die Juſtiz als ſchmachvoll und dann als ſchamlos
bezeich=
net, zweimal zur Ordnung gerufen. — Abg. Adolf Hoffmann, der
dazwiſchenruft: „Deshalb iſt die Jüſtiz doch ſchamlos!” wird ebenfalls
zur Ordnung gerufen.
Dienstag mittag 1 Uhr Fortſetzung der Beratung; weiter
Ge=
nehmigung zur Strafverfolgung Erzbergers uſw. — Schluß 8 Uhr.
Berlin, 24. Jan. (Wolff.) Im Steuerausſchuß des
Reichstages hat bei der Weiterberntung des Nokopfergeſetzes der
Neichsfinanzminiſter Wirth hinſichtlich der Annahme der
ſelbſt=
gezeichneten Kriegsanleihen eine
entgegenkom=
mende Erklärung abgegeben. Auf dem Verordnungswege ſoll
beſtimmt werden, daß bis zu einem Monat nach Zuſtellung des
vorlän=
figen Steuerbeſcheides die nachweislich ſelbſt gezeichneten Stücke
Kriegs=
anleihe zum Nennſwert in Zahlung genommen werden. Für die an
Abkömmlinge geſchenkte Kriegsanleihe ſoll die Vergünſtigung bei
Zah=
lung des Reichsnotopfers nicht eintreten.
Oberſchleſien.
1.-
.
Eine neutrale Stimme.
Kriſtiania, 24. Jan. (Wolff.) Verdensgang ſchreibt in
einem Leitartikel über die oberſchleſiſche Frage, die
ober=
ſchleſiſche Induſtrie werde ſelbſtverſtändlich unter deutſcher
Ver=
waltung weit beſſere Entwicklungsmöglichkeiten haben als unter
polniſcher. Der Uebergang von dem hochentwickelten deutſchen
Staat zu dem in allen Hinſichten unfertigen polniſchen Staate
bedeute unzweifelhaft einen kulturellen Rückſchritt,
des=
halb ſei vom nationalökonomiſchen und rein ſozialpolitiſchen
Ge=
ſichtspunkt aus das Verbleiben Oberſchleſiens bei
Deutſch=
land wünſchenswert.
Dementi.
Berlin, 24. Jan. (Wolff.) In Oberſchleſien iſt noch immer
das Gerücht verbreitet, daß die preußiſchen
Landtags=
wahlen mit Rückſicht auf die Abſtimmung in
Oberſchle=
ſien verſchoben werden ſollen. Von zuſtändiger Seite wird
mitgeteilt, daß die preußiſche Regierung gar nicht daran denkt,
die Landtagswahlen zu verſchieben. Andererſeits ſchlachten die
Polen das Gerücht aus, daß von Berlin aus auf eine
Verzöge=
rung der Abſtimmung hingearbeitet werde. Auch daran iſt
kein wahres Wort.
Internationale Elbekommiſſion.
Dresden, 24. Jan. (Wolff.) Die Internationale
Elbekommiſſion iſt heute mittag im alten
Landtags=
gebäude zu ihrer dritten Tagung zuſammengetreten. Ihre
Auf=
gabe iſt es, einen Entwurf für die neue
Elbeſchiffahrts=
akte gemäß Artikel 343 des Verſailler Vertrages zu ſchaffen.
Die Sitzung der Kommiſſion wurde durch eine Anſprache des
Miniſterpräſidenten Buck eröffnet, der die deutſchen und
aus=
ländiſchen Vertreter namens der ſächſiſchen Regierung begrüßte
und den Arbeiten der Kommiſſion beſten Erfolg wünſchte. Außer
Deutſchland und der tſchechoſlowakiſchen Republik haben auf
Grund des Verſailler Vertrages England, Frankreich, Italien
und Belgien Delegationen entſandt. Ferner nimmt ein
Ver=
treter des Völkerbundes an den Beratungen teil.
Die interalliierte Konferenz.
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Die interalliierte
Kon=
ferenz iſt heute vormittag im Uhrenſaal des Miniſteriums des
Aeußern eröffnet worden. Ein zahlreiches Publikum, das
ſich vor dem Gebäude eingefunden hatte, wurde von der
Ord=
nungspolizei in Schranken gehalten. Um 10 Uhr 15 Minuten
traf der Miniſter für die befreiten Gebiete, Loucheur, im
Mini=
ſterium ein. Dann folgten Lord Curzon, Kriegsminiſter
Bar=
thou, Lloyd George, Graf Sforza, die beiden belgiſchen
Dele=
gierten Caſpar und Theuis, Marſchall Foch, General Weygand,
General Nollet uſw. Alle wurden von Foch in den Kongreßſaal
geführt, während ſich Lloyd George und Briand in des letzteren
Arbeitszimmer begaben, um ſich alsdann gleichfalls in den
Uhrenſaal zu begeben. Um 11½ Uhr begann die Sitzung unter
dem Vorſitz Briands. Sie wird die Entwaffnung
Deutſchlands behandeln.
Die interalliierte Konferenz iſt heute vormittag nach einigen
Begrüßungsworten Briands in die Tagesordnung
ein=
getreten. Es wurde die Frage der Entwaffnung Deutſchlands
diskutiert. Marſchall Foch faßte die Feſtſtellungen des Berichts
des interalliierten militäriſchen Ausſchuſſes von Verſailles vom
30. Dezember 1920 zuſammen. Er ſetzte alsdann die
augenblick=
liche Lage Deutſchlands hinſichtlich der Truppen und der
Ent=
waffnung auseinander. Ueber einzelne Punkte gab Geveral
Nollet Auskunft. Die weitere Diskuſſion wurde auf nachmittags
4 Uhr vertagt.
Havas meldet zu der heutigen Eröffnung der
inter=
alliierten Konferenz noch folgendes: Die Konferenz
wird ſich nach der Erledigung der Entwaffnungsfrage mit der
Frage der Kohlenlieferungen befaſſen, weil bekanntlich
das bezügliche Abkommen von Spa am 31. Januar abläuft und
es ſich für die Alliierten empfiehlt, bis dahin neue
Entſcheidun=
gen getroffen zu haben, die Deutſchland zu gelegener Zeit mit=
geteilt werden können. In den folgenden Sitzungen wird der
Rat die Hauptfragen der Reparation anſchneiden. Havas
meint, die Amwefenheit Louis Dubois' auf der Konfevenz
laſſe darauf ſchließen, daß die Vorrechte des
Wiedergut=
machungsausſchuſſes vollſtändig aufrecht
er=
halten würden und dieſem die Aufgabe belaſſen bleibe, den
ge=
ſamten Reparationsbetrag feſtzuſetzen, der von Deutſchland am
1. Mai 1921 geſchuldet werde. Wenn ſchließlich von den Alliierten
eine Pauſchalfumme angenommen werden ſollte, liege Grund
vor, anzunehmen, daß dieſe Löſung nicht vor der endgültigen
Feſtſetzung des Guthabens der Alliierten eintreten werde.
Hin=
gegen ſcheine es, daß man ſowohl auf franzöſiſcher wie auf
eng=
liſcher Seite für Jahreszahlungen in bar und in Waren für eine
vorläufige Zeitſpanne von fünf Jahren ſei, ohne jedoch die in
Berlin aufgeſtellten Bedingungen anzunehmen, wie Wegfall der
Abſtimmung in Oberſchleſien, Zurückgabe eines Teiles der
Han=
delsflotte, Verringerung der Beſatzungskoſten und Gewährung
der Handelsfreiheit.
Der Oberſte Rat wird ſich dann auch mit der
finanziel=
len Lage Oeſterreichs befaſſen und mit den Möglichkeiten,
ihm zu helfen. Es liegt alſo Grund zu der Annahme vor, daß
die Orientfrage nicht verabſchiedet werden kann.
Havas fügt hinzu, daß das erſte Zuſammentreffen zwiſchen
Briand und Lloyd George beſonders herzlich geweſen ſei
und ein günſtiges Licht auf den Verlauf der Verhandlungen
werfe. Beide Miniſterpräſidenten hätten ſich gegenſeitig
ver=
ſprochen, alles aufzubieten, damit die Konferenz im gemeinſamen
Intereſſe der beiden verbündeten Nationen, ſowie zur
Wieder=
herſtellung des Friedens in der Welt gleich günſtige Ergebniſſe
zeitige. Darauf hätten die drei franzöſiſchen und engliſchen
Staatsmänner einen vorläufigen Meinungsaustauſch über das
Arbeitsprogramm des Oberſten Rates begonnen.
Der Temps glaubt zu wiſſen, daß das
Reparations=
problem von der Konferenz an dritter Stelle behandelt
werden wird. Man nehme an, daß naich Erledigung der
Ent=
waffnungsfrage morgen die Frage der deutſchen
Kohlenlieferun=
gen zur Verhandlung komme. Die Konferenz werde
vorausſicht=
lich bis Ende dieſer Woche andauern.
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Der Intranſigeant will über die
erſte geſtern ſtattgehabte anderthalbſtündige Unterredung
zwiſchen Briand, Lloyd George und Lord Curzon
er=
fahren haben, es habe ſich dabei um eine Unternedung
ge=
handelt, um zu wiſſen, in welchem Geiſte man von beiden Seiten
zur Konferenz gehe. Eine kurze Ausſprache habe gezeigt, daß
die Konferenz ſehr gute Ergebniſſe zeitigen könne. Der
Korre=
ſpondent hat von gut unterrichteter Seite erfahren, in der
Ent=
waffnungsfrage glaube man ſicher ohne die geringſten
Schwie=
rigkeiten eine Verſtändigung zu erzielen. Zu der
Repara=
tionsfrage habe Lloyd George erklärt, er käme nicht
mit dem Entſchluß nach Paris, ſeinen
Stand=
punkt über den Forfait zu ändern.
Nach dem Matin ſoll Lord Curzon erklärt haben, er
glaube, daß die Franzoſen mit dem Ergebnis der Konferenz
würden zufrieden ſein können.
Zollunzon Litauen—Memel gegen Deutſchland.
* Kopenhagen. 24. Jan. Die hieſige litauiſche
Ge=
andtſchaft teilt mit: Am 10. Januar iſt zwiſchen Litauen
und dem Memelgebiet ein Abkommen getroffen worden,
wonach zwiſchen den beiden Ländern eine Zollunion mit
gemeinſamer Grenze gegen Deutſchland errichtet
wird, die ſich längs der Linie Schmalleningken—Memel—Ruß
und des Skirwieth=Beckens bis zum Kuriſchen Haff und weiter
längs der Oſtſee bis an die litauiſche bezw. lettiſche Grenze
er=
ſtreckt. Die näheren Einzelheiten des Abkommens, namentlich
des Zolltarifs, werden von einer beſonderen Zolltarifkommiſſion
ausgearbeitet, die ihre Verhandlungen am 20. Januar begann.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 24. Jan. (Wolff.) Der Anatom Profeſſor Wilhelnn
„v Waldeyer, iſt geſtern, 85jährig, geſtorben.
Berlin, 24. Jan. (Wolff.) Unter dem dringenden Verdacht,
in der Nacht vom 7. zum 8. November vergangenen Jahres den
Polizeiwachtmeiſter Behnke erſchofſen zu haben, wurde
der wiederholt mit Zuchthaus vorbeſtrafte Schmied Emil
Breitmann verhaftet.
Berlin, 24. Jan. (Wolff.) Das in der Preſſe erwähnte
Schießen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im
Lock=
ſtedter Lager hat, wie uns zuſtändigerſeits mitgeteilt wird,
entgegen dem früheren Verbot des Reichswehrminiſteriums
ſtatt=
gefunden. Weitere Erhebungen ſind eingeleitet worden.
München, 24. Jan. (Wolff.) Die Korreſpondenz Hoffmann
meldet: Staatsſekretär Frauendorfer, der zum 1. Februar
1921 in den Ruheſtand zu treten beabſichtigte, wird vorläufig
noch im Amteverbleiben. Er folgt damit einem Wunſche,
der von maßgebender Stelle an ihn gerichtet wurde.
Hamburg, 24. Jan. (Wolff.) Die Heimkehrſtelle Hamburg
teilt mit: Der Dampfer „Kaikyn Maru” iſt mit 113
Offi=
zieren, 1344 Unteroffizieren und Mannſchaften, 76
Zivilgefange=
nen, 68 Frauen und 44 Kindern, im ganzen 1685 aus
Sibi=
rien heimkehrenden Reichsdeutſchen, am Samstag in
Bruns=
büttelkoog eingetroffen. Infolge des ſtürmiſchen Wetters
konnten die Heimkehrenden erſt am Sonntag mittag gelandet
werden. Sie werden vorausſichtlich am Donnerstag in die
Hei=
mat abbefördert.
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Wie aus Holland mitgeteilt wird,
iſt das Gerücht, das in der Preſſe verbreitet wird, daß
Doku=
mente, betreffend den deutſchen Kaiſer, gefunden
wor=
den ſeien, frei erfunden.
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Nach einer Meldung aus Madrid
hat das Miniſterium geſtern demiſſioniert.
Neu=York, 24. Jan. (Wolff.) Hoover teilt mit, daß er das
Angebot der Farmer des Mittellandes, eine Million
Bu=
ſhels Korn, für das europäiſche Hilfswerk zu
geben, angenommen habe.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 24. Jau. (Prib.=Tel. Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkt uaren aufgetrieben und ſvurden pro Zentner
Lebendgewicht bezahlt: 202 Ochſen 750—1000, 113 Farren 700—900, 494
dühe und Ninder 400—1000 88 Kälber 800—1100, 166 Schafe 450—650,
337 Schweine 1200—1600. Der Markt mit Großvieh wurde nicht
ge=
räumt, ebenſo nicht Schweine, dagegen wurden Kälber ausverkauft.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt Liga=Mannſchaft gegen
Feudenheim 2:4 (1:1), Ecken 4:3. Eines der ſpannendſten und
intereſſanteſten Spiele ſahen die zirka 3000 Zuſchauer, die geſtern dem
Spiele gegen Feudenheim beiwohnten. Momente gab es, wie man
ſie ſelten auf der Rennbahn geſehen hat, obwohl das Spiel ziemlich
waſſiv geſpielt wurde, hauptſächlich von ſeiten der Gegner. In der
erſten Hälfte ſpielt Darmſtadt gegen den Wind und war daher ſehr im
Nachteil. Sportvereins Torwächter mußte gleich in den erſten Minuten
rettend eingreifen, da Feudenheim — mit dem Wind im Rücken — ſich
ziemlich hartnächig in des Gegners Hälſte feſtſetzte. Allmi
ie
lich. Da, in der 17. Minute ein Schuß des Halblinken, der
Torwächter=
fängt, doch entgleitet ihm der Ball und Sportverein geht in Führung.
Großer Beifall. Mit doppeltem Eifer geht Feudenheim an den Ball,
aber auch Sportvereins Kämpen. Der Ball wandert von Tor zu Tor
in ſchnellem Tempo. In der 27. Minute kann Lipponer nach kurzer
Kombination für ſeine Farben den Ausgleich erzielen. Sportverein
ſchafft vor Feudenheims Tor brenzliche Situationen. Rauſch ſchießt einen
prachtvollen Schuiß, doch wird er von dem ſicheren Torwart gehalten.
Auch einige andere verſuchen ihr Heil. Doch vergebens. Mit 1:1 geht
es in die Halbzeit. Mit dem Wind im Rlicken ſetzt Sportverein alles
daran, dieſes Spiel zu gewinnen. In raſchem Tempo geht das Spiel
weiter, unterbrochen durch zahlreiche Strafſtöße. Das Publikum wird
nervös. Plötzlich ein ſchneller Vorſtoß des Darmſtädter Sturms und der
Mittelſtürmer ſchießt wohlplaziert ein. (56!
Feudenheim ſpielt
jetzt ſehr maſſiv, ohne daß der Schiedsrichter es getadelt hätte.
Auf=
regende Momente auf beiden Seiten. Sportverein führt bis 14 Minuten
mummer z—,
vor Schluß. Da gelingt es Benzinger, den Ausgleich zu erz
Noch iſt Feudenheim wohl zufrieden. Doch das dritte Tor wird
leicht gemacht. Darmſtadts Mittelläufer macht auf der Strafraumti
Stand. Lipponer ſchießt — und er ſitzt. Noch wenige Möixu
bis Schluß — ein überraſchender Durchbruch Feudenheims und X
ginger ſchießt wohlplaziert ein. Damit iſt das Spiel entſchiede-
Der Schiedsrichter konnte nicht immer genügen. Bei Sportverein
es ein Fehler, daß joder von den Läufern den gefährlichen Lippone:
decken wollte, und doch kam er durch. Doch wenn auch Sporvverein
den Sieg davongetragen hat, ſo gingen doch die meiſten mit demt
wußtſein vom Platze, eines der ſchönſten Spiele geſehen zu haben.
Sportverein Liga=Erſatz gegen Fußballx
1903=Mainz=Mombach A=Klaſſe 6:2 (3:1). Am Socn
war die neuaufgeſtellte (frühere 2 9=Mannſchaft) Liga=Erſatz=Manmſe
bei Mainz=Mombach zu Gaſt. Mit dem Anſtoß Darmſtadts beginn
fort ein lebhaftes Spiel. Bereits in der achten Minute kann Damm
das erſte Tor erzielen. Eine Minute ſpäter muß der Torwächter O0
bachs zum zweiten Male den Ball aus dem Netz holen. Bald di
kann Mombach durch ſein eifriges Spiel ſein erſtes Tor erzielen.
bei Halbzeit 3:1. In der 12. Minute nach Halbzeit fällt das vierte
und gleich darauf Nr. 5. Mombach, das jetzt — den Wind im Rück
ehr aufopfernd ſpielt, kann durch hohen Flankenball ſein zweites
erzielen. Darmſtadt war jedoch überlegen und konnte kurz vor St
zum ſechſten Male einſenden. Schiedsrichter gut.
Lichtbildervortrag. Vor überfülltem Saale vevanſte
der Sportverein Darmſtadt am Freitag abend ſeinen erſten Lichtbi
vortrag im Fürſtenſaale. Herr Dr. Grünewald begrüßte die
weſenden, unter denen auch eine Anzahl Gäſte erfreulicherweiſe
ſchienen waren. Sodann eröffnete Herr Schröck gemeinſam
Herrn Lehrer Grimm ſeinen Vortrag. Den vorgeführten Bi/
wurde mit größtem Intereſſe gefolgt. Gezeigt wurden alle Sportzfo
in ihrer vollendetſten Ausführung. Eines dieſer Bilder, Herr
Mannheim im Kampfe mit Herrn Schröck vom Sportverein fand
beſonderen Anklang bei unſerer Jugend. Bewundernswert waren
Vorführungen der einzelnen Stadions von Athen, London, Stocky
und Berlin, ſo aber auch diefenigen der Univerſitäten von Havard
Yale, die man auch als Stadion bezeichnen kann. Deutlich zeigten
Bilder, welche Mengen von Zuſchauern bei großen Veranſtaltu
dieſe Plätze faſſen. Reizend waren auch die ſogen. Sportparks,
nicht nur für Sportzwecke, ſondern auch für größere Volksfeſte in
wendung kommen. Nichts Gemeinſames zeigten die Uebungsplätze
dem eigentlichen Wetrkampfplatz. Auf erſteren konnte man deutlich
kennen, in welch vorzüglicher Weiſe dem ausübenden Sportsmann
jeder Beziehung Nechnung getragen wurde. Bade= und Ankleideei
tung, die ganz beſonders in Darmſtadt ſehr zu wünſchen übrig L
waven in mannigfaltiger Art vorbildlich gezeigt worden. Auch für
Winter iſt dem Sportsmann ausreichend Gelegenheit gegeben, ſe
Sport treu zu bleiben; dafür ſtehen ihm die Uebungshallen in komf
belſter Weiſe zur Verfüigung. Sehr bedauerlich war es, daß alle W
ſchönen Aufnahwen größtenteils aus dem Auslande ſtammen,
warum? — Tatſächlich verfügen wir in Deutſchland bis jetzt nur
eine ſo herrliche Anlage, nämlich das Berliner Stadion. Das deit
Volk hat den richtigen Wert des Sports immer noch nicht erkannt;
es ſich bald einer anderen Gefinnung unterwerfen, daßu beitragen,
Jugend in feder Weiſe dem Sport zuzuführen und denſelben i.
breite Maſſe hineintragen, dann auch kommen die ſchönen Sportp
dann erziehen wir auch ein geſundes, kräftiges Volk.
1. Fußball=Sportverein 1919=Groß=Zimm
gegen 2. Germania 1906=Arheilgen (A=Klaſſe) 1:1.
Sportklub Haſſia=Dieburg hatte in liebenswürdiger Weiſe ſeinen
ſchen Sportplatz zu dieſem Spiele zur Verfügung geſtellt, da der Eu
platz in Groß=Zimmern ſich immer noch in ſchlechtem Zuſtande befin
Dem Schiedsrichter, Herrn Köffler (Haſſia=Dieburg), ſtellte ſich.
Groß=Zimmerner Mannſchaft in folgender Aufſtellung:
Ritter
Lanmann
Schmitt II
Duch
Schott
Kage.
Daniel Schmitt I. Lämmler Schaffier Müller.
Mit Anſtoß entwichelt ſich ſofort ein flottes Spiel, und es ſchien
ſollte Arheilgen die Oberhand gewinnen. Aber die gute Verteidcu
von Groß=Zimmern ſchaffte gute Arbeit. Da findet ſich der einheim
Sturm aber auch in guter Kombination zuſammen, und wie der 2
chießt der Halblinke von Groß=Zimmern ein, für den Tormann mid
ar. So bleibt das Spiel bis Halbzeit. Mit dem Wiedevanſtoß
Arheilgen wieder mächtig los, aber die Verteidigung weiß immer
Klärung zu ſchaffen. Der Tormann hielt die unmöglichſten Sah
Da winkt den rührigen Arheilgern mach guter Kombination der verbe
Ausgleich. An dieſem Reſultat ſollte ſich nichts mehr ändern, obn
Laumann, der dann in den Sturm ging, unewwrdkich feinen Sturm
vorne zog umd das feindliche Tor des öfteren in gefährliche Sityel
brachte. — Die Gäſte ſtellten eine ſehr ſympathiſche und rihrige
vor. Der Schiedsrichter leitete das Spiel zur vollen Befriedigung 9
der Parteien.
Schluß des redaktionellen Teils.
Sanatogen
das altbewährte in mehr als 22000 ärztlichen Gutachten
anerkannte
Körperkräftigungs= u. Nervennährmittel
(für Nervenleidende, für Magen= und
Darmkranke, für Frauen und Kinder, bei
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Chem.-Pharm. Labor. Dr. Ensgraber & Go., Darmstad.
Wetterausſichten für Dienstag:
Bedeckt und Nebel, geringer Regen, allmählich kälter, weſtliche,
ter nördliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6½ Uhr, Ende gegen 10½ Uhr (a)
Mietze, Sonderwiete Serie II): „Die Frau ohne Schatten”.
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Vorträge: Dipl.=Ing. Strakoſch um 8 Uhr im Hörſaal 330
Techniſchen Hochſchule (Studentengruppe und Goethebund). —
lehrerin Frl. Breuer um 5 Uhr im Inſtitut der Engliſchen Frau
(Kath. Frauenbund).
Verſammlungen: Bund deutſcher Bodenreformer um 8 Uh7
Hörſal 137 der Techniſchen Hochſchule. — Vereinigung aus
Lothringen Vertriebener um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 26. Januar.
Nachlaß=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=Lud)”
ſtraße 9.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden
Teil und für Feuilleton:
Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Polirik
brigen Teil (außer
Si
Handel und Landwir ſchaftliches) W
Eigee
belsteil und
ür den
Di.
tliches: H
irt Mitſchir
nzeigenbetlagen und Mitteilt
Panl
Lange=
ſchäſtckeben:
aus be
ruck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdrnckerei. Säm
Für den redaktionell
telungen ſind an die „Redaktio
ſtimmie M:
Riwaig
chträg
agblatts” zu richten.
vonora
ſind beizufüge
rung
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrivte werden nicht zurückgek.!
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Mummier 24.
Zeitc 5.
ie glückliche Geburt eines
kräf-
tigen Jungen zeigen in
dank-
barer Freude an
Wilhelm Achenbach u. Frau
Emilie, geb. Wörner
Darmstadt, den 24. Januar 1921
Heidelbergerstr. 40.
Kat8 9
Ein kräftiger Sonntagsienge
F/ angekommen, dies zeigen in
dankbarer Freade an
Fritz Mohr, Schmiedemeister
u. Frau Elisabeth, geb. Haub
Darmstadt, den 23. Januar 1921.
(*3087
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, 5
inſere liebe, gute, unvergeßliche Tochter,
Schweſter und Schwägerin
Thekla Eliſa
heute nacht nach langem, ſchwerem mit
Ge=
duld ertragenem Leiden im Alter von 16½
Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Familie Flach.
Darmſtadt, den 24. Januar 1921
Schwanenſtr. 41.
(1057
Die Beerdigung findet Mittwoch nachm. 2 Uh
vom Portale des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Vee Ann
ür die uns anläßlich unserer Ver-
* mählung in so reichem Maße‟
G erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen 6
ſ wir auf diesem Wege herzlichen Dank. 8
Georg Seibel und Frau /
S bBnnneenenes
Elisabeth, geb. Ramge.
Wilhelm Hoffmann
m Landwehrstraße 1.
(*3042 G
nach ſchwerem Leiden, welches er ſich im
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche Nachricht,
daß meine liebe, unvergeßliche Mutter,
unſere herzensgute Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Karoline Kunze Ww.
geb. Herrmann” früh im 84. Lebensjahr, ſanft
ver=
ſchieden iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Anna Hauff, geb. Kunze
Friedr. Hauff
Val. Hauff
Lina Hauff.
Darmſtadt, den 24. Januar 1921.
Arheilgerſtr. 92.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
26. Januar, nachm. 3 Uhr, vom Portal
des Waldfriedhofes aus ſtatt. (*3117
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß mein lieber
unvergeß=
licher Gatte, mein liehſter Vater, unſer treuer
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn und Schwager
Kriege zugezogen, Sonntag abend 5½ U
im Alter von 31 Jahren ſanft entſchlafen iſt,
In tiefem Schmerz:
Charlotte Hoffmann, geb. Schneider
nebſt Kind und Angehörigen.
Darmſtadt, den 23, Januar 1921.
(1058
Luiſenſtraße 30.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 26.
Januar, nachmittags 2 Uhr vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 24, Januar, vormittags 7¾4 Uhr, iſt
meine liebe Frau, unſre treue, tapfere Mutter
Anna Maria Raſt
geb. Erckmann
57 Jahre alt, infolge eines Schlaganfalles
ſanft entſchlafen.
Familie Heinrich Raſp.
Darmſtadt, Karlſtraße 34.
(*3015
Die Beerdigung findet am Mittwoch in aller
Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man abſehen.
Dankfagung.
Für die uns in ſo überreichem Maße
er=
wieſene Anteilnahme, anläßlich des Hinſcheidens
meines lieben, unvergeßlichen Gatten, unſeres
lieben Vaters, Schwiegervaters und
Groß=
vaters, des Herrn
Johannes Heyd I.
ſagen wir auf dieſem Wege unſren herzlichen
Dank. Beſonders banken wir Herrn Pfarre=
Uhl für die tröſtenden Worte am Grabe, der
Krankenſchweſter Martha für ihre aufopfernde
Pflege, ſowie allen denen, die ihm das letzte
iGeleite gaben.
Weiterſtadt, den 24. Januar 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Heyd, geb. Schuchmann
Familie Philipp Heyd
(43045
Familie Konrad Poth.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Der liebe Gott erlöſte unſere liebe Mutter,
Großmutter und Schwiegermutter
Frau
Suſanna NöſeWve.
geb. Helm
von ihrem langen, ſchweren Leiden.
Darmſtadt, den 22. Januar 1921,
Kranichſteinerſtr. 42.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Röſe
Franziska Röſe
Familie Fleiſchmann.
Die Beerdigung findet Mittwoch 3½ Uhr
vom Waldfriedhof aus ſtatt. (*3029
(*3103
helle Ware,
kein Bruch, 2.80
Reis bas Pfd. 4
Feinſtes Tafel=Oel
glanzhell, ½ Liter 12 ℳ.
Hochſtr. Ecke Kies=
Adam Falter ſraße. Tel. 2332.
Ludwigs-
Hermann Rosenthal
platz ;
Versilberte Tafelgeräte
Bestecke
KaFfee- und Speise- Service.
We
R
* Nach langjähriger Tätigkeit im Stadtkranken= X
haus laſſe ich mich hier als
*
*
Hebamme
K
nieder
(1023a
*Maria Schöppler, Bleichſtr. 5. X
At
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74
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3053
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D. Borenstein
Magdalenenſtr. 6
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
dur gering. Im Freiverkehr konnten ſich Benz gut behaupten.
Holz=
mann und Hanſa Lloyd waren niedriger.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 24. Januar.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte bei ruhigem Geſchäft in unveränderter Haltung.
Die Spekulation verhielt ſich im Eingehen neuer Gugagements ſehr
zu=
rüchaltend. Auf dem Montan= und Elektrizitätsmarkte waren die
Kursveränderungen ohne Belang. Oeſterreichiſche Werte, wie
Länder=
bank= und Staatsbahnaktien, ſowie Oeſterreichiſch=Ungariſche Nenten
waren auf das Anziehen des Kronenkurſes leicht gebeſſert. Am
Gin=
eitsmarkt herrſchten die Kursrückgänge vor, doch waren die Umſätze
Frankfurter Abendbörſe vom 24. Januar.
v. Das Geſchäft war auch an der Abendbörſe recht ruhig. Die
Kursgeſtaltung wurde dadurch ſchwer beeinflußt. Bei verhältnismäßig
geringem Angebot trat eine ſchwächere Tendenz in verſchiedenen
In=
duſtriepapieren ein. Gut gehalten haben ſich heimiſche Anleihen und
Oeſterreichiſche Kreditanſtalt. Die ſchwantende Haltung der
ausländi=
ſchen Deviſen übte einen verſtimmenden Einfluß auf Valutapapiere aus.
Schantung, Baltimore und auch Staatsbahn gaben nach. Auf dem
Montanmarkt waren Mannesmann ſtärker gedvückt, minus 17 Prozent.
Phönis=Bergbau, Oberbedarf gaben ebenfalls erheblicher nach. Schwache
Haltung wieſen Daimler Motonen auf, welche 3 Prozent verloren. Im
unterlagen Benz Motorengeinem Kursrückgang, 362—361,
freien Verkeh
junge Benz 238. Mansfelder Kuxe ſchwächer 4650, auch Leckhwerke lagen
im Angebot zirka 210. Zu niedrigerem Kurſe wurden Maſchinenfabrik
Karlsruhe, Hoch= und Tieſbau angeboten. Chemiſche Th. Goldſchmidt
bezahlt, verloren 27 Prozent. Auch im weiteren Verlaufe
mit 7731
die ſchwächene Tendenz an. Elektroaktien ſtellten ſich ebenfalls
hielt
Bergmann verloren 8 Prozent. Metallbank behauptet,
niedrit
Oeſterreichiſche Kredit gegen Schluß 72½—72—69½4. Staatsbahn 130
büßten 9 Prozent ein.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 24. Jan.
Fn
ief
* Miie
Geld Brief Ke
Geld Brief Ge Mie
Prief Antw.=Brunſ.f. W3Plg! BINy Ne ſtr38.30 NTIALIN ſTKSSMTI5T20 volland Schwe
den 1308 70 1306.3c 1280 701291.30 London... 2385 Helſingfors
New=York. Paris .... 13½= 499.— 9.671, 59.821, 69.30— Schweiz ...
3433= 913.50 Vien (altes vanien .. 40 10.9 D.=Oeſt. abg 15.73— 15.7— 15.58— u55 talien. .. 1. 215.75 2) udapeſt 1193— 1208— Uiſſab.
Däner
r. M16s.80 1171.20 183.801 ugcal Prag”:.. — —
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 24. Januar in Zürich 10,671
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,96 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 8,60 (88,80) Kronen, in Stockholm 7,75
(88,80) Kronen, in Wien 1012 (117,80) Kronen, in Prag 122,75 (117,80)
Kronen, in Neu=York (22. 1.) 1,65 (23,80) Dollar, in Paris 24
(125,40) Franken.
Von den Produktenmärkten.
urt a. M., 24. Jan. Getreidemarkt. Am
w. Fra
emarkt herrſchte wieder ein recht luſtloſes Geſchäft.
Un=
heutigen Get
angenehm empfunden wurde die andauernd ſchwankende Haltung der
deviſenpreiſe. Die geringe Kaufluſt wird dadurch noch mehr
ein=
geſchränkt. Preiſe wurden nicht genannt, da dieſelben doch zu keinen
Ab=
ſchlüiſſen führen, weil dieſelben noch zu hoch ſtehen. Mais lag ſchwach.
die Marktlage ſtill, Viktorigerbſen ſind nur zu
In Hülſenfrüchten war
ermäßigten Preiſen unterzubringen. Geringere Ware wird als
Futter=
mittel angeboten. Für Serradella zeigte ſich faſt kein Intereſſe. In
Futterſtoſſen hat ſich geſchäftlich nichts gebeſſert. Ackerbohnen und
Pe=
luſchken wurden im Preiſe ermäßigt. In Oelſaaten, Raps, mehren ſich
die Angebote. Stroh iſt im Preiſe billiger zu haben. Heu ſtill.
h. Mannheim, 24. Jan. (Priv=Tel.) An der heutigen
Produk=
tenbörſe war die Tendenz ruhig, die Preiſe nachgebend. Die amtlichen
Waggon frei Mannheim einſchließlich
Notierungen lauten für 100 Kilo
Sack: Gelber La Plata=Mais 330—335, neuer inländiſcher Rotklee 1400
000—3300, Provence=Luzerne 3000—3200,
bis 2400, italieniſche Luzerne 20
Wicken 250—280, inländiſche Erbſen 25—3B, ausländiſche Erbſen 275
bis 33, Futtererbſen 250—270, Rangoonbohnen 180—200, Braſilbohnen
150—175, Ackerbohnen 260, inländiſche Linſen 450—600, ausländiſche
Linſen 450—525, Wieſenhen 95—100, Kleeheu 110—120, Preßſtroh 54—58,
gebündeltes Stroh 50—55, Biertreber 200—210, Napskuchen (ohne Sach)
130—140, indiſcher Kokoskuchen 170—180, Reis 400—550, Raps 700—750,
Leinſaat 650—700 Mk.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Geſchäftslage
am Holzmarkt iſt zur Zeit ſehrflau. Die Klagen ſind im Weſt=, in
Mittel= und Oſtdeutfchland gleich beweglich. Die Verbraucher haben
nichts zu tun. In vielen Möbelfabriken Mitteldeutfchlands wird
augen=
blicklich geſtreikt. Dort, wo der Streik noch nicht begonnen hat, beſteht
Ausſicht, daß die Arbeiter demmächſt ebemfalls in den Ausſtand tweten.
Dieſe Fabriken, die bisher immer noch einigen Holzbedarf hatten, rufen
nun under Bezug auf die Arbeiterausſtände di Wave, die ſie
abzuneh=
men haben, nicht ab. Die Verladetätigkeit der Sägewerke ſtockt daher,
und es iſt insbeſondere eine geringe Nachfrage nach oſtdeutſcher
Stamm=
kiefer zu bemerken. Die Holzhandlungen im Rheinland und in
Weſt=
falen haben ſich in den Monaten Oktober und November reichlich mit
Stammkiefer verſehen, die ſie nun nicht abſetzen können. Dazu kommt,
daß augenblicklich die weſtdeutſchen Provinzen ſtark von den Vertretern
der oſt= und mitteldeutſchen Holzhandlungen bereiſt werden. Dieſe
er=
höhten Angebote vermindern die etwa noch hier und dort beſtehende
Kaufbereitſchaft. Vorläufig kann man von Preisrückgängen am
Schnitt=
holzmrkt nur bei Schalbrettem und Kantholz ſprechen. Ob die
Stamm=
bretterpreiſe unter die bisherige Notierung von 1100 bis 1150 Mk.
her=
untergehen, blsibt abzuwarten, da in den Forſten dauernd hohe Preiſe,
zu denen man unter 1500 Mk. einen Kubihmeter Stammuwpare nicht
her=
ſtellen kann, gezahlt werden. Erſt in allerletzter Zeit ſcheint ſich in den
Kreiſen der Sägewerksbeſitzer eine Bewegung vorzubereiten die ſich
gegen die Bezahlung der hohen Rundholzpreiſe und gegen die Verſuche
der Forſtverwaltungen, einen Preisauftrieb am Rundholzmarkt zu
ver=
anſtalten, nichtet. So mußte eine Verdingung der Stadtforſt in Zittau
in Sachſen aufgehoben werden, da ſämtliche anweſenden Vertreter der
Holzhandlungen erklärten, die hohen Taxen nicht gutzuheißen. In den
Tageszeitungen lieſt man gegenüber dieſer Tatſache leider vielfach
Be=
richte über kleine Holzverdingungen örtlicher Holzlieferungen, die vo
einer Steigerung der Rundholzpreiſe ſprechen. Dieſe Nachrichten können
an ſich zutreffen, ſpielen aber im Verhältnis zu dem Geſamtangebot,
das in Rundholz aus allen Staats= und Privatforſten Deutſchlands
vorliegt, keine Rolle.
r. Holzverdingung des Eiſenbahnzentralamts
in Berlin. Unter Beteiligung von etwa 150 Holzhändlern aus
Sachſen, Mittel= und Oſtdeutſchland fand beim Eiſenbahnzentralamt in
Berlin vor einigen Tagen eine Verdingung ſtatt, in der etwa 40 000
Feſtweter Nadelholz, Bohlen und Bretter und etwa 5000 Kubikmeter
Laubhölzer zur Lieſerung ausgeſchnieben waren. Die Preiſſe zeigen
einen Rückgang, der ſich beſonders bei Kiefernholz bemerbbar macht. Es
wurden beneits für 910 Mk. je Kubikmeter Hölzer frei Station
Grune=
wald und für 930 Mk. vollkantig beſchumte Bohlen 1. Klaſſe frei
Tem=
pelhof angeboten. Zuſchläge für größeve Mengen Schnitthölzer werden
die Sägewerksfirmen Karl Dirk=Tegel, Karl Auguſt Schmidt=Erfurt,
Louis Kaliski=Breslau erhalten. Die Angebote ſtehen in ſcharfem
Wi=
derſpruch zu der gugenblicklichen Bewertung des Rohholzes in den
Staatsforſten. Der Rohſtoff wüßte weſentlich billiger ſein, wenn man
zu den angebotenen Preiſen Schnittholz mit mäßigem Nutzen herſtellen
wollte.
b. Vom Kakaomarkt. Die Situation hat ſich wenig
ver=
ändert. Nach wie vor iſt die Geſchäftstätigkeit ſtill. Allerdings rechnet
man in nächſter Zeit mit einer Belebung der Marktlage; gegenwärtig
aber ſind die Preiſe unverändert und die Umſätzg gering. Ware auf
ſo=
fortige Lieferung notierte folgende Preiſe: Accra 500—550 Mk., Thome
650—675, Kamerun 700—750, Venezuela 1100—1150 Mk.
b. Vom Fertmarkt. Die Zufuhren an inländiſcher Butter an
die Sammelſtellen werden immer geringer und ſtellen die zuhünftige Zu=
Vom Auslande liegen güinſtige Angebote
teilung der Butter in Frage.
dor. — In Margarine iſt das
Ungebot größer als die Nachfrage. Die
Preiſe ſind ermäßigt auf 12,35
Mk. für ganze Kübel. In Schmalz ſin
die Vorräte knapp. Die Nachfrage iſt lebhaft. Preiſe weichend. Bei
neuien Abſchküſſen werden die Forderungen der Pacher bzwilligt werden
müſſen.
b. Von den Fiſchmärkten. Die Zufuhren m See= md
Flußſiſchen zu den Hauptſiſchmärkten ließen zu wünſchen übrig. Viele
Dampfer konnten wegen Kohlenmangel nicht in See gehen. Infolge der
hohen Preiſe geſtaltete ſich der Handel ſchleppend. Es notierten je nach
Kabliau 300—355 Mk., Seehecht
Qualität Schellfiſch 270—570 Mk.,
350—500 Mk. Rotbarſch 350 Mk., Steinbutt 700—1400 Mk., Seezungen
1800—1850 Mk., Schollen 500—600 Mk., Rotzungen 260—565 Mk.,
Roggen 140—145 Mk. Flußfiſche: Aal 6—22 Mk., Stint 2,80—3,05 Mk.
b. Kein Häutemonopol. Verſchiedene Blätter buachten die
Meldung, daß die Errichtung eines Häutemonopols doch beabſichtigt ſei.
Hierzu teilt das Reichswirtſchaftsminiſterium mit, daß es nicht
beab=
ſichtigt, ein Häutemonopol einzuführen.
b. Die Süßwareninduſtrie bewüht ſich ſeit langer Zeit
um die Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Zucker,
Allgemein vertritt die Branche den Standpunkt, daß die öffentliche B
wirtſchaftung des Zuckers vom 1. Oktober d. J. an aufgehoben werd
muß. Nicht nur die Branche ſelbſt, ſondern auch die Landwirtſchaft
haben das größte Intereſſe daran, daß das deutſche Volk wieder mit
ge=
ügenden Mengen Zucker beliefert wird. Die Bekanntgabe der
Auf=
hebung der Zwangswirtzſchaft iſt um ſo mehr ſchon jetzt zu erörten, weil
ſich die Landwirtſchaft auf den Anbau von Zuckerrüben einrichten kann.
b. Die 18. mitteldeutſche Häuteauktion wurde am
D. Januar in Leipzig fortgeſetzt. Der Beſuch der Auktion w
wieder gut und leichte Großviehhäute zogen im Preſſe eine Kleinigkei
an, ſchwere dagegen mußten im Preiſe nachgeben und viel Lofe wurdeit
zurückgezogen. Für das Erfurter Gefälle wurden erzielt für Kuhhäute
ohme Kopf bis 29 Pfd. 16,35 Mk., 30—49 Pfd. 13 Mk., 50—60 Pfd.
11.90 Mk., 60—80 Pfd. 11,50 Mk., über 80 Pfd. 11,10 Mk. Ochſenhäutze
mit Kopf bis 2 Pfd. 14,40 Mk., 30—50 Pfd. 12.50 Mk., 50—60 Pf1
10,85 Mk., 60—80 Pfd. 11,85 Mk., über 80 Pfd. 10 Mk. Bmllenhäute mit
Kopf. bis 29 Pfb. 14,05 Mk., 30—50 Pfd. 12.50 Mk. 50—60 Pfd.
10,40 Mk., 60—80 Pfd. 2,10 Mk., über 80 Pfd. 8 Mk.; alles bro Pfund.
Die Anſchlußplätze erzielten ähnliche Preife.
* Eigenartige Ankündigungen. Vom Zentralverband
des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes wird uns geſchrieben: „Ein
an der Berliner Börſe micht vertretenes „Bankhaus” W. Bruß in
Berlin=Vilmersdorf veröffentlicht in der Provinzpreſfe. At
zeigen, in denen es ſich als „Bevliner Bankhaus nach amerüchwniſchem
Muſter” bezeichnet, den Angehönigen der Provinz Gelegenheik verfpricht,
in direkter Verbindung mit der Börſe zu ſein, ſpwie große
Verdienſt=
möglichkeiten in Ausſicht ſtellt, da die Bank ſelber Garantie übernähme.
Dem Provinzpublikum muß dringend abgevaten wenden, ſich auf
der=
artige Anerbietungen einzulaſſen. — Nicht an der Berliner Börſe
ver=
treten iſt ebenfalls eine „Vermögens=Verwertung Heinrich
Vilhelm Looſe” furmievende neue Unternehmung zu Berlin=
Char=
lottenburg, Kurfürſtendamm 65, die ſich als Bankagſchäft und zugleich
als amtliche Wettannahweſtelle für den Unionklub bezeichnet und ſich
außer zu geſchäftlichen Transaktionen anderer Art auch zur Uobermahme
von Vermögensverwaltungen ebietet, mit dem wörtlichen Zuſatz;
„Grundſatz iſt bie reſtloſe Verwaltung des Geſamtvenmögens ohne
Vor=
behalte ſachlichdiſpoſitiver Art durch die Kundſchaft.” — Zu wavnen iſt
endlich vor der Geſchäftsverbindumg mit dem angeblichen „Bank= und
Kommiſſionsgeſchäft: Willy Werner im Lespzig walches
ſich zur Verwertung von Kriegsanleihe über dem Tageskurs im
Zeitungs=
anzeigen erbietet. Solche Anerbietungen laufen meiſt darauf hinaus.
daß der Kriegsanleihewverkänfer bei Berechwung eines höheren Kurſes
als des Tageskunſes den Kaufpreis für eine längere Zeit im Geſchäfte
des Bankiers” ſtehen laſſen muß, während bei Barzahlung ein
un=
günſtigerer Preis bewechnet wird, als der Tageskurs.”
b. Preisſturzfür Vieh in Dänemark. Große Viehſtapel
finden in Dänamark keme Abnehmer und ſind demzufolge die Preiſe
erheblich geſunken. Da die Viehausfuchr mach Deutſchland freigegeben
iſt, dürſte ſich bei genügender. Zufuhr von döniſchemn Vieh die
Preis=
geſtaltung auf den deutſchen Märkten leicht ändern.
* Der Baumwollmarkk in Amerika weiſt wieder eine
ſcharfe Preisſteigerang auf, verurſacht durch regere
Nach=
rege und umfangreiche Stützungskäufe ſeitens der Walſtreetfirmen.
die Kriſis gült als überwunden.
Frankfurter Kursbericht 24. Jan. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).)
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
40
.......
3½0 „ „..
..
4½%al Vu. V. Schatzanweiſ.
412%0 Vl.—1K.
prämienanleihe ....
%0 Preuß. Konſols .....
.....
„
„Se
....
49 Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907..
3½%
490 Bahern Anl. ..... ..
.......
3½3%
Heſien unk. 1924.. ..
R
3½% „ ......
............
42 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
12e
Oeſt. Staatsrente v.
1913, ab 1918.......
4½% Oeſt. Schatzanweiſ,
ſtfr. v. 1914.... . .. ..
49 Oeſt. Goldrente. . . .
einheitl. Nenle.
* *
Num. am, Rente v. 03
4½%o Goldrente v. 13
22, 1.
77,50
3
475
5380.
g8.
43
61.7s
30.—
275,—
751.
33,50
46.
27
24, 1.
77,
8275
65,25
74,25
80
270.
""
45.50
23.—
138.—
124.—
98.
1.
5‟
116,2
82,
23
51,25
E
501 Mexik. amort, innere
konſ. äuß. v. 99
z Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
2N
konſ. inner. ..
Frrigationsanl.
4½2
5%0 Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
%Oeſt. Staatsb. 1.b.8. Em.
%0 Oeſt. Staatsb.Erg. Netz
v. 1883.
1% Angtolier I.......
%o Salon,Conſt. Jonction
Salonique Monaſtir.
% Tehuantepee . ......
41
.......
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919 b.1925
%0 Darmſtadt v. 1905,
Frankfurt v. 1913...
3).
v. 1903.
42 Mainz. b. 1919 b. 1926
Pfandbriefe.
420 Frankf, Hyp. Bk. 1920
..
FiffH.ärd.=Ber 1921
47 Mein, Khp. Bank 192
1922
% Pfälz.
1925
Rhein. .
verl.
L2föd Bigin
1906
Sidbr.
48 Heſſ. Ldhyp. B1
3½3% Heſſ. Ldhy.Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ. .
Darmſtädter Bank. .....
*o
410.—
610.—
420,—
345.—
50,25
51.—
48,50
129.—
110,50
418.—
87,44
99.—
85.—
101,70
83.—
91,25
97,60
101.—
B.
3.
„0.
100,
5
240,—
186.—
Egrn
24. 1. Danfäle GHanf afge 401.— Deutſche Bank ......... 316— 317. 600 Dt. Effekt.= u. Wechſelbk. 18 165, Deutſche Vereinsbk. . . . 13250 151, — Diskontogeſellſchaft ..... 24 is ).— Dresdner Bank. . . . . . . .. 22. z22.— Metallbank ........... zis. 311. Nationalbank f. Deutſchl. 204, 204.— Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 68: — Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 170.— 170,50 Bergwerks=Aktien.
Bochumer .... .. .. . . . . 497,— — Buderus ............" sio— Dt. Luxemburger. . . . . . . 354,— 350. — Gelſenk. Bergw... . . . . . . 365.— 36 111, Harpener Bergb. . .... .. 500, 490,50 413.— Eſchweiler Bergw.... . . 350,— Kaliwerke Aſchersleben .. 391,50 Weſteregeln ...
Laurahütte . . . . . . . ... . . 617. 614, 340,— Lothringer Hütte ....... 88.— Mannesmann Nöhren. .. 624,50 (41. 97,50 Phönix. ........ . . . . . .. 605 — Oberſchleſ. Eiſen (Caro)". 290,50 290, Oberbedarf............ 314,— 310 Rhein. Stahlw. .. . . 577, 101,70 Riebeck Montan......." 494,— 489.— 8725
96,25 Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. ...... . . . 190,50 190.— 9,75 Nordd. Lloyd ......... 194,— 192.— Südd. E.=B.=Geſ...... . 98,50 Schantung E.=B..... ... ie 551,— Baltimore . . . . . . . . . . . .. 431.
2 Kanada .............. 100. Lombarden ............ 87. Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. — 98,73 Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ....
Badiſche Anilin ......." 324.— 328,— 550,— 535,— 184,— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 8e1.— 875.—
Hafe-ae Sarf)
Griesheim Elektron. . . . ..
Höchſter Farbwerke. ....
Holzberkohlung ........
Werke Albert Chem:)—=
Allg. Elektr.=Geſ..... ..
Bergmann=Werke. ...
Felten & Guilleaume ...
Lahmeher......... . ."
Licht & Kraft. .... .m
Rhein. Elektr. Werke. . ..
Schuckert . . ...........
Siemens & Halsl
Feinmechanik Fetter.
N..""
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipetzer. . . . . . . . . . .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Sbicharz.
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim).. ..
Breuer & Co. Vorzüge.
Daimler Motoren. . . .. ..
Eßlinger Maſchinen. . ...
Gasmotoren Deutz.. ....
Karlsruher Maſchinen. .
Luxſche Induſtrie ....
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Oeffabrik Ver, Dt. . .. .
Zellſtoff Waldhof. . . . ..
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R
419.—
435,—
686.—
659.
310.
368,50
249,75.
260
210—
260—
340
539,
356.—
498—
435.—
281.—
215,
31.
302,—
325,50
325,—
500,50
410.—
420 —
24. 1.
416,—
431.
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361,—
229,50
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210.—
Ne—
Ke
356.—
485,
440,
70
zu8.—
298.—
330,
349,—
304,75
335,—
490.
400.—
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189,—
305,—
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr. . .
Aſchaffenburger Zellſtoff. .
Augsb.=Mürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . ... .....
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. ... ..
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Donnersmarckhüttte — . . .
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Elberfelder Farben —s
Elektr, Lieferung .......,
Gelſenk. Gußſtahl. ..
Geſ. f. elektr. Untern. „.
Hanſa Dampfſch. . . .....
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Höſch Eiſen. ...a...
Hohenlohe Werke.—. ....
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Lingel Schuh ..... .. . .."
Linke & Hofmann . . . . . .
Nordd. Gummi ........
Orenſtein. ........... ."
Rathgeber
Vaggon .. ..."
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Ver. Lauſitzer Glas.....
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .......
22.1.
J5
412,—
2359,75
4
22
410,
560—
5
214,75
363,50
388.
410—
765
320—
600—
358,—
250,—
469.—
300,
565.
41259
389,
440,—
364,50
615.—
749,—
449,—
689,75
1960.—
ſ424, 1.
436,
No
251,
*
56
V.
449,—
2r
301s.
368,—
4002
29475
591,-
350,—
251,,
460,
571.
411,
380,
435,—
3e1,
Ue
695,
1980,—
901
912.
— 648,—
Bekanntmachung.
Unſere Dienſträume befinden ſich von heute ab
im ſtaatlichen Holzhof (Holzhof=Allee 10). (1055
Darmſtadt, den 25. Januar 1921
Heſſiſche Oberförſterei Beſſungen.
Delp.
An unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurden hin=
2ſichtlich der nachfolgenden Firmen, die dabei
ver=
merkten Einträge vollzogen:
(1033
Am 15. Januar 1921:
Larſen & Eo. in Darmſtadt:
Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Charlottenburg
verlegt.
Am 18., Jauuar 1921:
1. Wilhelm Krätzinger in Darmſtadt:
Eeſchäft ſamt Firma iſt auf Wilhelm
Krätzin=
ger, Kaufmann in Eberſtadt bei Darmſtadt,
über=
gegangen.
2. Karl Arnold und Sohn in Darmſtadt:
Die Prokura des Jean Hanſei in Darmſtadt
iſt erloſchen.
Darniſtadt, den 19. Januar 1921.
Geſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Das
Reichsvermögens=
amt Darmſtadt verſteigert
am Montag, 31. Januar,
von 9 Uhr vorm. ab, in
der Kaſerne früh, Drag.,
Riedeſelſtr. 23,
ausgeſon=
derte Schränke.
Bett=
ſtellen, Kaffeebocher,
Speiſeträger, Teller aus
Eiſe, Kiſten, Nachttiſche
und Spucknäpfe. 1054
Fiehren aller Art, a. nach
ausw., übernimmt Walther,
Müllertr. 15, Tel. 3286. (57a
Musberkingen
werden auf neu geſchliffen
Abziehen 10 Pfg.
Schleifen 20 Pfg.
Friedrieh Tilliaun
Eliſabethenſtr. 21
Schleiferei (683
mit Motorbetrieb.
Aunahme ſämtlicher
Schleifereien.
Donnerstag, den 27. Januar 1921,
vormittags 10 Uhr verſteigere ich zu
Darmſtadt, Beſſungerſtr. 66
auf freiwilligen Antrag wegen
Ge=
ſchäftsaufgabe öffentlich meiſtbietend
gegen Barzahlung:
Eine kompl. Obſtkelterei=Einrichtung,
beſtehend in 2 Mayfarth’ſchen Keltern,
Obſtmühle, Bütten, 7 Stückfäſſern, mehr.
Halbſtüch= und bleineren Fäſſern, ſowie
Wirtſchafts=Inventar (Tiſche, Stühle pp.)
Gleichzeitig können 5 Stück Apfelwein
abgegeben werden.
Die Berſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
748
Faütfttc)
(1044
Bekanntmachung.
der Waſſergenoſſenſchaften I u. II Griesheim.
Die Waſſergenoſenſchaften beabſichtigen in Flur 9
der Gemarkung Griesheim einen Wieſenkomples
an=
zulegen. Einwendungen hiergegen ſind innerhalb
3 Tagen, vom Tage der Bekanntmachung an
vorzu=
bringen.
(1016
Griesheim, am 21. Januar 1921.
Der Vorſteher der
Waſſergenoſſenſchaften I u. II Griesheim:
Funk.
Stellvertreter des Gerichtsvollziehers Kapp
zu Darmſtadt. Georgenſtr. 1.
Bekanntmachung.
Die Gemeinde Roßdorf verſteigert am
Mitt=
woch, den 26. Januar 1921, nachm. 2½ Uhr, im
früheren „Café Ernſt=Ludwig” in der Ernſt=
Ludwig=
ſtraße zu Roßdorf
einen großen Reſtaurationsherd.
Roßdorf, den 22. Januar 1921,
(1018
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.
Aliceverein f. Frauenbildung u. Erwerb
Kindergärtnerinnenſeminar
(Mitglied des Deutſchen Fröbelverbandes)
— Martinſtraße 28 —
Staatliche Prüfung
Dauer 1½. Jahre
Eintritt Oſtern und Herbſt.
877a)
Der Vorſtand.
Auskunft durch die Leiterin Elſe Meywald.
Sprechſtunde Montag u. Donnerstag von 12—1 Uhr.
Eleonorenſchule
(höh. Mädchenſchule mit Frauenſchule).
Anmeldung für das am 4. April, vormittags
9 Uhr, beginnende Schuljahr 1921/22 werden am
Freitag; den 11. Februar, von 3—5 nachmittags,
im Schulhaus (Lagerhausſtr. 1) entgegengenommen.
Geburts= und Impfſchein und letztes
Schulzeug=
nis ſind vorzulegen. Schriftliche Anmeldung iſt
zu=
läſſig.
Die ſüdliche Grenze des Schulbezirks bilder die
Nordſeite der Erbacherſtraße, Mühlſtraße,
Nunde=
turmſtraße, Ochſengaſſe, Ludwigſtraße, Schützen=
(st 1048
ſtraße, Hügelſtraße.
Die Direktion:
Kiſſinger.
guunzuzagungangannnnnnsngnnnsse
E qurch fortgeſetztes Steigen der Nindviehpreiſe
2 O ſehen ſich die hieſigen Schweinemetzger
ge=
n nötigt, den Preis für
Fleiſchwurſt u. Schwartemagen 5
per Pfund Mk. 14.—
Bratwurſt per Pfund Mk. 16.—
— feſtzuſetzen. Die übrigen Sorten bleiben un=
(*3132 7
verändert.
. Schweinemetzger=Bezugsvereinigung.
fütz
gauEnr5=
TTXZÄREEÄÄEcEEr=
!
m
Heimarbeit
hriftliche Arbeiten) von
ſerer Dame geſucht,
Arigebote unt. T 108 an
Geſchäftsſt. (B985
geht Waſchen. Laute=
Tau ſchlägerſtr. 48, II.
für 2 Mädchen
im Weißzeugnähenu
iDermachen Lehrſt. geſ
üſ. Geſchäftsſt. (1049id
Tüchtiges, in Haus und
Küche erfahrenes (1039id
Mädchen
für kl. Haushalt (2 Perſ.
per 1. Febr. gegen guten
Lohn geſucht. Näheres
Heidelbergerſtr. 1, 1. St.
Tüchtiges, ſolides (*3021ik
Alleinmädchen
bei gutem Lohn zum
1. Febr. geſucht.
Land=
graf=Philipp Anlage 60, I.
Ich ſuche zum 15. März
ein tüchtiges
Hausmädchen
und eine ſelbſtändige
Köchin
die Hausarbeit
über=
nimmt. Frau Alice Oſann,
Hermannſtr. 14. (*2911
ſOxer), die auch mit
a anderen Bureau=
Beiten vertraut iſt,
geſucht.
gebote unter T 50 an
Seſchäftsſt. (*2659si
Sauberes Mädchen
ob. Frau von 8—3 nachm.
geſust Lohn 70 ℳ monatl.
Alexandraweg 6, Künſtler=
2768gim
Kolonie.
Ehrliche Frau oder
Mäd=
chen bis nach dem Spülen
geſucht. Reeg. Wiener=
*3924
ſtraße
Fabrik d.
Eiſenfache=
ucht zum baldig.
Eintritt ein kauf
rjänniſch gebildet
räulein, flott in
Stenograph. (min
deſtens 150 Silben)
Raſchinenſchreiben. Es
Dimmen nur
ge=
bte, zuverläſſige
Präfte in Betracht.
Ungeb. m. Lebensl.,
Zeugnisabſchriften,
referenzen, Anſpr.
Eintrittsiermin
nter P 80 an die
Zeſchäftsſt. (404a
Saubere, anſtändige
nachmittags
Frau 1bis =mal
wöchentlich geſucht. (*2759
Heidelbergerſtr. 9½, I. St
Männlich
erkauferin
meine Filiale
Spezerei=
äft)per 1. od. 15. Febr.
cht. Kautionsſtellung
ℳ. Angeb. mit
Ge=
anſprüchen u.
Zeug=
i unter T 117 ar
die
*294.5
ſchäftsſtelle,
tere, ſehr g
el. ehrl. Perſon
unſtande iſt, ilein. gu
gerl=Haushalt, 3 erw.
iv., ſelbſtänd. zu leiten
oxvährend der öfteren
geren Abweſenheit der
ſeuchaft Haus und Hof
vocrſorgen, bald. geſucht.
ſr ſolche m. gut Empf
ſich melden. Angeb
T 137 Geſchſt. (*3022
eäteres, zuverläſſiges,
Fräulein
Ein allen Hausarbeiter
im Nähen u. Bügeln
endert iſt, zum 1. Febr
nVällenhaushalt geſucht.
etmädchen vorhanden.
5. Geſchſt. (*2755gim
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tagsüber geſucht. Näh.
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