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Nr. 22
Sonntag, den 23. Januar
1921
Die Note des Generals Nollet und die
Ordnungspolizei.
D. Die bekannte Note des Generals Nollet vom
23. Dezember 1920, welche in weiten Kreiſen eine ſo große
Be=
unruhigung hervorgerufen hat, beſagt kurz, daß Deutſchland die
ihm durch die Konferenz von Boulogne ſowie die von Spa
auf=
erlegte Verpflichtung, die ſogenannte „Sicherheitspolizei”
aufzu=
löſen, nicht erfüllt habe. Zwei Monate nach Ablauf der für die
Auflöſung der Sicherheitspolizei beſtimmten Friſt ſei die
inter=
allierte Militärkontrollkommiſſion noch nicht im Beſitze aller
Verfügungen, welche die beteiligten Länder des Neichs behufs
Auflöſung zu erlaſfen hatten. Sie (die interallierte
Militär=
kontrollkommiſfion) habe ferner noch keine Kenntnis davon
er=
halten, daß irgendeinesAusführungsmaßnahme zur Anwendung
der ihrmitgeteilten Verfügungen getroffen wäre. An keiner Stelle
habe die Kontrolle feſtgeſtellt, daß die Aufhebung der
Sicherheits=
polizei durchgeführt oden auch nur im Gange ſei. General Nollet
ſtellt=danach die eigenartige Behauptung auſ, daß die
gegenwär=
tige Ordnungspolizei nichts anderes ſei, als die frühere
Sicher=
heitspolizei, noch verſtärkt durch einen Teil der früheren „blauen”
Polizei.
Die daraufhin vom Auswärtigen Amt in Berlin am 24.
De=
zember 1920 und 3. Januar 1921 gegebenen Antworten ſtellen
be=
reits die völlige Unhaltbarkeit dieſer Anſchuldigungen feſt,
trotz=
dem ſieht aber noch immer ein großer Teil der
Polizeibeamten=
ſchaft der weiteren Entwicklung der durch den General Nollet
an=
geſchnittenen Frage mit banger Sorge entgegen. Es ſeien daher
im Folgenden nochmals einige Worte zur Aufklärung geſagt:
„Lange Zeit, nachdem in der Konferenz von Boulogne
(22. Juli 1920) die Auflöſung der Sicherheitspolizei befohlen, war,
war von der Ententerüberhaupt nicht zu erfahren, was ſie unter
der Auflöſung der Sicherheitspolizei eigentlich verſtände und wie
ſie ſich die Neugeſtaltung der Polizei in Deutſchland dächte. Erſt
AnfgrgeOktoberpließ die interallierte Militärkontrollkommiſſion
dies dunch lihre Vertreter dem Reichsminiſterium des Innern
mitteilen. Nunmehr wurde der Plan für die Umorganiſation
des Polizeiweſens gemeinſam mit diefen Vertretern aufgeſtellt,
ſtweſche=ähn in ſeiner jetzigen Form vollkommen billigten.
*Washattemdenn nun aber eigentlich die Franzoſen — denn
rumdieſe handelt es ſich im vorliegenden Falle allein — an der
„Sicherheitspolizei” auszuſetzen? Keineswegs etwa das Beſtehen
reimer geſchkoſſenen=Polizeitruppe überhaupt, nein, ſie wiſſen ſehr
twohl, daß, wenn Deutſchland micht neben der bis zum
Selbſt=
rmord geſchwächten Reichswehr über eine ſtarke, gut diſziplimierte
„Polizei verfügt, ſehr bald der Bolſchewismus auch jenſeits des
Rheins iſt und es dann mit den Früchten des Verſailler Friedens
für ämmer vorbei iſt. Ihre Bedenlen richteten ſich vor allem
ge=
gen die ſogenannten, Stäbe, wie ſie insbeſondere in Preußen
Ubeſtanden. Es gabldort „Abteilungen”, die wieder zu „Gruppen”
wereinigt waren, ſelbſt wenn ſie auf mehrere Standorte verteilt
wwaren. und die „Gruppen” wieder unterſtanden ſogenannten
.„,Kommmandoſtäben”, welche am Sitz der Oberpräſidenten ſaßen.
Slle dieſe „Stäbe” hatten ein Recht, über ihre unterſtellten Poli=
Seiverbände zu verfügen, ſie gegebenenfalls zu einem großen
Uternehmen zuſammenzuziehen und geſchloſſen einzuſetzen.
DDavorzaber hatten die Franzoſen Furcht. Sie ſahen ſchon im
Weiſte, daß die geſamte „Sicherheitspolizei” eines Tages
zuſam=
men mit der „furchtbaren” Reichswehr, den Einwohnerwehren
nund der geheimnisvollen „Orgeſch” zu einem Revanchekrieg am
Rhein aufmarſchieren würde, und deshalb ging ihr erſtes Ver=
Aangen dahin, die Stäbe zu beſeitigen und die Ordnungspolizei
aals eine rein örtliche Einrichtung den örtlichem Polizeiverwaltern
Zu unterſtellen. Dies iſt überall reſtlos durchgeführt worden, und
Der interalliierten Militärkontrolkommiſion waven auch von
allen in Betracht kommenden Ländern die entſprechenden
Ver=
fügungen zugegangen.
Die zweite Forderung ging dahin, die ſogenannte ſchwere
BBewaffnung der „Sicherheitspolizei” abzugeben, d. h. Geſchütze,
Minenwerfer, Flammenwerfer und Maſchinengewehre, die bis
Dahin in beſchränkter Anzahl in beſonders gefährdeten Gegenden
worhanden waren. Ja, darüber hinaus wurde der
Ordnungs=
wolizei nur für jeden dritten Beamten ein Karabiner oder Gewehr
Gelaſſen. Auch dieſe Forderung iſt überall in lohalſter Weiſe
Durchgeführt worden, obgleich die Polizei durch dieſe mangelhafte
BBewaffnung zur Erfüllung aller ihrer ſchwierigen Aufgaben
Ekeineswegs mehr in der Lage iſt. Nur da, wo ſelbſt die minimale,
won der Entente genehmigte Bewaffnung noch nicht einmal
er=
reicht iſt, ſind der Polizei zunächſt als Erſatz noch einige andere
WWaffen belaſſen worden.
Dies waren die beiden Hauptforderungen der Entente. Aber
nvie bereits erwähnt, iſt es allein Frankreich, von dem die letzte
Note ausgeht. General Nollet als Vorſitzender der interalliierten
MMilitärkontrollkommiſſion hat zwar weitgehende Selbſtändigkeit
ſin der Ausübung der Kontrolltätigkeit, aber mit dieſer Note hat
er ſeine Befugniſſe doch bedeutend überſchritten. Er hätte zuvor
Die allierten Regierungen von der Sachlage verſtändigen müſſen,
rund von der Botſchafterkonferenz hätte dann ein etwaiger Schritt
„ausgehen müſſen. Durch dieſe Note hat er aber ſeine
Regierun=
gen vor eine vollendete Tatſache geſtellt und ſie ſo in eine höchſt
junangenehme Lage gebracht.
Die erſte Folge der Notze war, daß General Nollet zur
Be=
rrichterſtattung nach Paris befohlen wurde, und einzelne nahmen
tſchon an, daß er nicht wieder auf ſeinen Poſten nach Berlin
zu=
rrückkehren würde. Doch dieſe Hoffnung war verfrüht, denn er
fiſt doch wieder zurückgekehrt, und das war nicht zu verwundern.
DDenn, daß die Ententeregierungen, insbeſondere die franzöſiſche,
ähren Vertreter nicht fallen laſſen würden, war vorauszuſehen,
äm Gegenteil, ſie müſſen ſeine Handlungsweiſe im Intereſſe des
eigenen Anſehens ſelbſtverſtändlich decken. Die franzöſiſche
Chau=
winiſtenpreſſe jubelte und konnte ſich in weiteren Hetzereien nicht
menug tun, und auch Frankreichs Schatten, Belgien, heulte vor
Ffreude. Sie ſahen ſchon wieder einmal ihren Traum der Be=
Fetzung des Ruhrgebietes erfüllt. Aber ſo ſchnell ging das nicht,
Denn England und Italien ſtimmen, ſoweit man den
Preſſeſtim=
mnen dieſer Länder bis jetzt entnehmen kann, der Auffaſſung des
Wenerals Nollet keineswegs zu, im Gegenteil, ſie nehmen einen
Durchaus ablehnenden Standpunkt ein. Und Amerika droht ſogar
unverhohlen. Daher ſoll die Entſcheidung dieſer ganzen Ange=
Uegenheit einer Konferenz der Premierminiſter vorbehalten wer=
Hen, welche urſprünglich am 19. Januar in Paris ſtattfinden
ſollte, nun aber infolge des Regierungswechſels in Frankreich
auf den 25. Januar verſchoben iſt. Welche Bedeutung dieſer
Kon=
fferenz beigemeſſen wird, erhellt daraus, daß man die Brüſſeler
Konferenz, die bekanntlich am 15. Januar wieder zuſammentreten
Nollte, bis nach Beendigung der Pariſer Konferenz vertagt hat.
Nun rüſtet die Entente, insbeſondere Frankreich, für dieſe
Miniſterkonferenz, und ſammelt eifrig Material, um die
Ausfüh=
rungen des Generals Nollet zu belegen. Die Kontrolloffiziere
ſind eifriger denn je und hängen ihre Naſen in alle Winkel der
Schutzpolizei, um vielleict doch noch einige Argumente gegen
dieſelben, konſtruieren zu können. Aber damit allein begnügen
ſie ſich nicht, ſondern ſie bedienen ſich zur Erreichung ihres Zwecks
auch inoffizieller Mittel, und wenn es nicht anders geht, brauchen
ſie Gewalt, wie erſt kürzlich ein Fall erwieſen hat, der freilich
noch nicht reſtlos gzufgellärt iſt. Darüber wird ſeinerzeit noch
be=
ſonders berichtet werden. Was nun in dieſer Miniſterkonferenz
in Paris ausgebrütet werden wird, das läßt ſich heute noch nicht
ſagen. Das Recht iſt jedenfalls für uns, die Macht freilich bei
unſeren „ehemaligen” Feinden. Jedenfalls können wir mit gutem
Gewiſfen der weiteren Eutwicklung der Dinge entgegenſehen
und unbeſorgt für unſere Zukunft ſein.
Brigeios Wiedergutmachungsplan.
Der Sieg über England.
4: Ein an maßgebender Stelle unterrichteter Mitarbeiter
ſchreibt uns: die Briandſchen Programmerklärungen haben in
deutſchen Regierungskreifen manche Hoffnung zerſtört, die man
an den franzöſiſchen Kabinettswechſel geknüpft hatte. Dabei
wa=
ren es weniser die militäriſchen Töne (keine Abrüſtungen
Frank=
reichs!), weniger die jedneriſchen Uebertreibungen (Wohlergehen
des beſiegten Deutſchlands, Ruin des ſiegreichen Frankreichs),
die bei uns Enttäuſchung und Verſtimmung hervorriefen, als
vielmehr der Entſchluß Briands, die
Wiedergutmachungs=
fragen ſchon jetzt in Paris in der Tagung des Oberſten
Nates ſo feſtzulegen, daß für die Sachverſtändigenkonferenz in
Brüſſel kein Raum mehr bleibt. Brüſſel ſoll überflüſſig
werden. Dieſe Abſicht zeigt ſich deutlich in dem feurigen Appell
Briands an das „enge Bündnis” mit England und an die
ame=
rikaniſchen Freunde, von denen er erwartet, daß ſie den
Fran=
zoſen bei der Reparation ihrer Schäden dieſelbe unſchätzbare
Unterſtützung werden angedeihen laſſen, wie an dem großen
Kriege, in dem ſie zuſammen die „Sache der Ziviliſation”
ver=
teidigt haben. Denn wenn auch Amerika im Oberſten Rat nicht
vertreten iſt, ſo ſoll es doch keinen Anſpruch auf Mitwirkung in
Brüſſel mehr machen:
Ueber die Abſichten Englands hat man ſich in der
deutſchen Oeffentlichkeit leider einer Täuſchung hingegeben. In
Brüſſel kam der franzöſiſche Standpunkt ganz klar durch die
Vor=
ſchläge zum Ausdruck, deren geiſtiger Urheber und Ueberbringer
der Direktor der wirtſchaftlichen Abteilung des Pariſer
Aus=
wärtigen Amtes Seydoux war. Der Widerſtand gegen dieſe
Pläne ſchien einem Teil der deutſchen Unterhändler deshalb
aus=
ſichtsvoll, weil man von England Hilfe für den Standpunkt der
Feſtlegung der Geſamtſchuld und der darauf aufgebauten
An=
leihefinanzierung erhoffte. Tatſächlich hat England dieſen
Stand=
punkt auch dauernd eingenommen. Nicht etwa, weil es damit
Deutſchland zu helfen glaubte, ſondern weil es die Befriedigung
des franzöſiſchen Marktes mit deutſchen Waren und die durch
die Anſpannung der deutſchen Produktivkräfte hervorgerufene
verſtärkte Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Induſtrie für den
ge=
ſamteuropäiſchen Markt fürchtete. Auf der anderen Seite glaubte
England durch die Finanzierung der Anleihe und die
Bürg=
ſchaften, die es dafür direkt von Deutſchland und indirekt von
Frankreich forderte, die deutſche und vielleicht auch die
franzöſi=
ſche Finanzkontrolle zu erhalten und dadurch jeden Aufbau der
deutſchen Induſtrie beliebig unterbinden zu können. Die
wich=
tigſten engliſchen Blätterſtimmen ſuchten noch zwiſchen dem 14.
und 17. Januar den Franzoſen die großen Vorteile der
Anleihe=
löſung in den verlockendſten Farben auszumalen. Aus dieſen
Aeußerungen glaubte man bei uns die beſondere Betonung des
deutſchen Standpunktes und damit die Hoffnung auf ſichere
Unterſtützunng durch England herausleſen zu dürfen. England
wird noch unſer beſter Sekundant! Solche optimiſtiſchen
Be=
merkungen hörte man allgemein. Wer den Schluß der Rede
Briands aufmerkſam durchlieſt, wird entdecken, daß die „Lage im
Orient” und der „Frieden mit der Türkei” den Franzoſen
Ge=
legenheit bietet, ſich durch Konzeſſionen in der auswärtigen
Poli=
tik die Zuſtimmung Englands zu den franzöſiſchen
Wiedergut=
machungsvorſchlägen zu kaufen.
Es war ein deutſcher Irrtum, zu glauben, Lloyd George
werde uns durch Widerſtand gegen die franzöſiſchen Pläne in
Paris Luft machen für die weiteren Brüſſeler Verhandlungen.
Gerade das Gegenteil ſcheint einzutreffen. Die Tür wird
zuge=
klappt. Noch ehe der Oberſte Rat zuſammengetreten iſt, haben
die allierten Sachverſtändigen für die Brüſſeler Finanzkonferenz
neue Vorſchläge ausgearbeitet, die durchaus dem franzöſiſchen
Standpunkt entſprechen und die in der Konferenz der allierten
Miniſter endgültig beſchloſſen werden ſollen. Das weſentliche:
Deutſchland zahlt vorläufig in fünf Jahresraten je drei
Milliar=
den Goldmark. Bei Nichtbegleichung tritt als Straſe die
Be=
ſchlagnahme von Zolleinnahmen und Kontrolle verſchiedener
Monopole ein. Vor dem 1. Mai 1921 wird auf keinen Fall die
deutſche Geſamtſchuld genannt. Soll heißen: vielleicht wird ſie
gar nicht genanut. Kommt Zeit, kommt Nat. Lord d’Abernon,
der Vertreter Englands, widerſprach nur formhalber: Die
Vor=
ſchläge ſeien nicht mehr im Einlang mit dem Wortlaut des
Ver=
ſailler Vertrages. Erſt müſſe man Deutſchland hören. Aber
dieſe Bedenken wurden beſchwichtigt durch den franzöſiſchen
Ein=
wand, man werde Deutſchland durch irgendein Zugeſtändnis
ent=
gegenkommen. Es brauche z. B. vielleicht die reſtlichen 300 000
Tonnen Schiffsraum nicht abzuliefern.
Das alles ſoll unter den Alliierten abgekartet werden, ohne
Brüſſel, ohne weitere Verhandlangen mit deutſchen
Sachver=
ſtändigen. Der einzige Deutſche der dieſer gegneriſchen Korona
in Paris Widerpart halten muß, iſt Staatsſekretär Bergmann.
Mönchlein, Mönchlein, du gehſt einen ſchweren Gang!
Frankreichs wahres Geſicht.
L.K. Die franzöſiſche Preſſe offenbart mit
dankens=
werter Offenheit die eigentliche Richtung der Politik Frankreichs
Deutſchland gegenüber. Wir leſen in dem führenden Pariſer
Blatte Action Francaiſe:
„Die Auflöſung der ſozialen Einheit Deutſchlands gibt uns nun
von ſelbſt die von einer Auflöſung ſeiner territorialen Einheit erhoffte
Sicherheit. Ich geſtehe, daß ich mit einer gewiſſen Wolluſt die Zahlen
der Boches koſte, die im Nuhrgebiet, in Stuttgart und Berlin ins
revo=
lutionäre Jenſeits hinübergegangen ſind. Ich glaub= zuvar nicht
bös=
artig zu ſein, aber je mehr es beim Erbfeinde brennt, je mehr man ſich
dort totſchlägt, u m ſo zufriedener bin ich .. . . Das Ideal
wäre, wenn über dem Rhein 30 000 000 reaktionäre Deutſche ein, zwei
„oder gar drei Jahrhunderte lang mit 30 000 000 rebolutionären
Deut=
ſchen in Fehde lägen, ſich einander den Hals abſchmitten, ſich erſtickten,
ſich von nah und fern bombardierten, ſich die Eingeweide aus dem Leibe
riſſen, und Spartakus Wilhelm II., Noske, Wagner Nietzſche das Hirn
aus dem Kopfe im Namen eines Luther, Lettow=Vorbeck, Ludendorff,
Hindenburg, wenn ſie Mogbit, Charlottenbura, München, einige
Stadt=
viertel von Dresden, Stettin und Nürnberg in Brand ſteckten, ſich
ein=
ander brühen, rüſten, ſchmoren würden, ſich mit oder ohne Wurſt und
anderen Dalikateſſen gegenſeitig auffräßen und verdauten. Dieſer
Nach=
trag zum Verſailler Frieden könnte mich wr freuen ..."
Man ſollte meinen, daß dieſe Stimme des Haſſes und der
Unvernunft von drüben alle diejenigen bei uns zur Beſinnung
brächte, die in egoiſtiſcher Verfolgung ihrer Sonderziele in der
Bekämpfung ihrer eigenen Volksgenoſſen beharren und ſomit den
Zuſtand innerer Zerriſſenheit bei uns verewigen. Nur ein in
ſich geſchloſſenes Deutſchland, deſſen Außenpolitik
von einem einheitlichen Volkswillen getragen wird,
wird ſich gegen die Bedrückung durch den Friedensvertrag und
ſeine Urheber zu behaupten vermögen.
Aus Elſaß=Lothringen.
Der Kampf gegen die deutſche Sprache.
G.K. Frankreich geht mit Macht darauf aus, unſeren
ehe=
maligen Reichslanden die deutſche Sprache und Eigenart
zu nehmen. Hauptſchauplatz iſt die Schule. Der ſogenannte
Unterricht oder vielmehr die Abrichtung der Kinder — um mit
den Worten eines Volksſchullehrers zu ſprechen, der die
Verhält=
niſſe in der Zeitung La Republique darſtellt — geht ſo vor ſich:
Steht Caleul, alſo eine Rechenſtunde, auf dem Stundenplan, ſo
wird den Anfängern das Einmaleins in franzöſiſcher Sprache
eingetrichtert: „Un et un ſont deur” uſw. In der Leſeſtunde
(Lecture) gibt es ein Frage= und Antwortſpiel in der ihnen
fremden Sprache, und ſo geht es den ganzen Tag fort, ohne ein
deutſches, alſo ohne ein den Kindern verſtändliches Wort. Der
Verfaſſer überſchreibt ſeine ausführliche Darſtellung: „Das
ver=
lorene Paradies”, ſpricht von einem Leidensweg der Kinder und
von behördlich geleitetem Verbrechen. Er fragt, ob es auf der
ganzen Erde noch ein ſolch unglückſeliges Ländchen gebe, in dem
man dem Kinde das Recht auf ſeine Sprache raube. Und der
ſo ſpricht, iſt durchaus kein Freund der Deutſchen; er bekämpft
bloß den gewaltſamen Anfangsunterricht, iſt aber der Anſicht,
daß die Kinder im Laufe der Zeit zu überwiegendem Gebrauck
des Franzöſiſchen geführt werden müſſen. Andere Zeitungen
vervollſtändigen das Bild. In jüngſter Zeit hat man über 3/0
ſtockfranzöſiſche Lehrer und Lehrerinnen durch höhere Gehälter
ins Land gelockt. Es kommt daher vor, daß ſich Lehrer und
Lehrerin mit keinem einzigen der ihnen anvertrauten Kinder
verſtändigen können. Dann lernen die Kinder gar nichts, weder
Deutſch noch Franzöſiſch. Auch das Singen deutſcher Lieder iſt
verboten.
Aber die Vergewaltigung bleibt nicht auf die Schule
be=
ſchränkt. Auch im Poſtweſen, vor Gericht, auf der Bahn iſt die
deutſche Sprache geächtet. Man hat die deutſchen, dem Volke
allein verſtändlichen Inſchriften im Eiſenbahnbetrieb entfernt
und durch franzöſiſche erſetzt.
Ueberall haben dieſe Zuſtände Unzufriedenheit, ja Entrüſtung
und Widerſtand hervorgerufen. Nun entdecken die Elſaß=
Lothrin=
ger mit einem Mal, daß ſie es unter deutſcher Herrſchaft beſſer
gehabt haben. Widerwillig bekennt der oben erwähnte
Volks=
ſchullehrer, daß „nicht einmal die Deutſchen in ihrem wütenden
Germaniſierungsdrange ſich auf ſolche Irrwege hätten leiten
laſſen‟. Ein Metzer Brief in der Breslauer Zeitung vom 16.
No=
vember 1920 behauptet: „So viel Deutſch habt Ihr zu deutſchen
Zeiten auf den Straßen, in den Geſchäften, in den öffentlichen
Vergnügungsſtätten von Metz noch nie gehört.” Ueberall
ent=
ſtehen neue Ortsgruppen des Lothringer Volksbundes, der ſich
die Erhaltung der Mutterſprache, des Religionsunterrichts und
der einheimiſchen Lehrkräfte zur Aufgabe gemacht hat.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Propaganda für die rheiniſche Republik.
* Koblenz, 22. Jan. Die Zeichen mehren ſich, daß im
Regierungsbezirk Aachen verſchiedene Kreisdelegierte immer
of=
fenſichtlicher Propaganda für die rheiniſche
Repu=
blik treiben. Beſonders zeichnet ſich hier der Kreisdelegierte
des Kreiſes Schleiden, ein „Monſieur Beauvilain”, aus, der
ent=
gegen den beſtehenden Anweiſungen nicht mit dem Landrat
ver=
handelt, ſondern durchweg mit den Bürgermeiſtern direkt in
Ver=
bindung zu treten ſucht und dieſe unter Drohungen, für ſeine
Sonderwünſche gefügſam zu machen ſucht. Vor allem hetzt er
öffentlich gegen den Landrat, deſſen deutſchtreue Haltung ihm
nicht paßt. Selbſtverſtändlich hat Herr Beauvilain auch
franzö=
ſiſche Kurſe eingerichtet und zwingt die Bürgermeiſter, hierzu
un=
entgeltlich Schulſäle abzutreten, was dieſe bisher trotz aller
Dro=
hungen ſelbſtverſtändlich abgelehnt haben. Außerdem wird eine
ſchwarze Liſte geführt, auf die ſämtliche „renitenten”
Bürger=
meiſter oder ſonſtige einflußreiche deutſche Perſönlichkeiten
kom=
men. Es hat den Anſchein, als ſollte im Kreiſe Schleiden dieſelbe
Politik wie in Eupen=Malmedy angewandt werden. Der
Kreis=
delegierte verſpricht den Bürgermeiſtern und den Arbeiterführern,
es ſollten keine Requiſitionen mehr vorgenommen und die
Be=
ſatzungslaſten gemildert werden, wenn man ſeine Wünſche in
bezug auf die rheiniſche Republik unterſtütze. Bisher hat Herr
Beauvilain überall die richtige deutſche Autwort erhalten. Das
Verhalten zeigt aber deutlich, daß die franzöſiſchen und belgiſchen.
Militärs immer noch nicht die Hoffnung auf eine Loslöſung des
Rheinlandes vom Reich aufgegeben haben.
Wieder Farbige ſür das beſetzte Gebiet.
T.1. Paris, 21. Jan. In ſüdfranzöſiſchen Garniſonorten
werden zurzeit 14 Regimenter Senegaltruppen aus
Al=
gier, Tunis und Marokko zu vier Diviſionen vereinigt, die im
Laufe des Februar und März wieder nach den beſetzten
rheini=
ſchen Gebieten geſandt werden ſollen. (Tägl. Rundſchau.)
Oberſchleſien.
Berlin, 21. Jan. (Wolff.) Reuter meldet aus Warſchau,
nach den Berichten aus Oberſchleſien hätten die deutſchen
Behörden 700 der beſten Lokomotiven zurückgezogen. Dies ſei
im Hinblick auf die Volksabſtimmung geſchehen und bezwecke eine
Desorganiſation des Transportweſens.
Die Meldung widerſpricht den Tatſachen. Die
Eiſenbahn=
verwaltung hat keinerlei betriebsfähige Lokomotiven aus
Ober=
ſchleſien zurückgezogen. Sie hat im Gegenteil fortlaufend
be=
triebsfähige Lokomotiven der Eiſenbahndirektion Kattowitz zur
Verſügung geſtellt, um einer Verminderung der Betriebsmittel
vorzubeugen, die dadurch eintritt, daß betriebsunfähige
Maſchi=
nen aus dem Verkehr gezogen werden müſſen.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 23. Januar 121.
vrunmmer 22.
Familiennachrichten
je Verlobung ihrer ältesten Tochter
L Marline mit dem Landrat Bodo
von Trott zu Solz beehren wir uns
anzuzeigen,
Tolprecht Biedesel Freihr. zu Eisenbach
Else Biedesel Freifrau zu Bisenhach
geb. von Harnier.
Darmstadt, den 15. Januar 1921.
Neige Verlobung mit Marline
1NTRjedesel Freiin zu Eisenbach
beehre ich mich anzuzeigen.
Bodko von Trott zu Solz
Landrat.
Schlüchtern, den 15. Januar 1921.
(992
Die glückliche Geburt eines gesunden
kräftigen Jungen zeigen hocherfteut an
Dipl. Vers.-Verst. Heinrich Pieper
und Frau Maria, geb. Kunig.
Darmstadt, den 22. Januar 1921.
Schloßgartenstraße 69.
Bß3
Die Geburt eines kräftigen
Stamm-
halters zeigen hocherfreut an
Fr. Hering u. Frau
Marie, geb. Braun.
(1012
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein lieber,
herzensguter Mann, unſer treuſorgender
Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen geliebten Mann, unſeren lieben Vater,
Schwager, Onkel, Schwiegerſohn und Neffen
Georg Schwarz
Polizeiwachtmeiſter
geſtern nachmittag um 5½ Uhr plötzlich und
unerwartet infolge Schlaganfalls im Alter
von 42 Jahren in die Ewigkeit abzurufen.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Ehriſtine Schwarz, geb. Eidenmüller
und Kinder.
Darmſtadt, den 22. Januar 1921.
Die Beerdigung findet Montag; den 24.
d. Mts.; nachmittags ½3 Uhr auf dem
Fried=
hof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (*2960
Georg Jakob Trumpfheller
heute nacht um 1 Uhr nach langjährigem
Leiden im Alter von kaum 60 Jahren
un=
erwartet verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 22. Januar 1921.
Liebfrauenſtr. 90.
Im Namen der tieſtrauernden
Hinterbliebenen.
Katharina Trumpfheller Wwe.
nebſt Kindern und Enkelkindern.
Die Beerdigung findet am Montag, den
24. Januar 1921, nachmittags 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhofe ſtatt. (*2883
Todes=Anzeige.
Am Freitag, den 21. Januar, verſchied
im Alter von 10 Monaten unſer liebes Kind
und Schweſter
Erna
nach kurzer, ſchwerer Krankheit.
Familie Menges=
Darmſtadt, den 21. Januar 1921
(Rhöuring 109).
(B1010
Die Beerdigung findet Dienstag, 25. Jan.,
nachm. 1½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt,
mit meinen Anzug=, Koſtüm= u. Kleiderſtoffen
in blau, braun, grau, kariert, marengo uſw. uſwv.
zu 56.—, 80.—, 100.— und höher
Rockſtoffe, verſchiedene Farben von 40.— an
Fert. Flanell= u. Leinenbluſen von 45. — an
Bl. Cheviotkleider mit Stickerei
Rohneſſel, Bluſenflanel uſw. uſw.
K. Rürnberger
Saalbauſtraße 29, 2. Stock. (*20
Für Beſſunger Stadtteil Verkauf meiner Artikel bei
Frau Friſeur Schmidt, Heidelbergerſtraße 87.
E
Nachruf.
Am 21. d. Mts. verſchied plötzlich infolge
(*2963
eines Schlaganfalls
Polizeiwachtmeiſter
Georg Schwarz.
Durch treue Pflichterfüllung und
uner=
müdlichen Eifer, zeichnete er ſich ſtets bei
ſeinen Vorgeſetzten, durch ſein Wohlwollen
bei dem=Publikum aus.
Uns allen war er ein lieber,
wohlmeinen=
der Kamerad, den wir nicht vergeſſen werden,
Die Beamten des I. Polizeireviers.
Nachruf.
Am 21. Januar 1921 ſtarb im Alter von
42 Jahren unſer geehrtes Mitgliedu. Kamerad
Herr Polizei=Wachtmeiſter
Georg Schwarz.
Wir werden dem lieben Verſtorbenen
jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren.
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292
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Seite 2.
Un Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdruck verdoten.)
Sie erinnerte ſich aus ihrem ganzen Leben nur einmal
ines Zornesausbruches bei ihrem Vater. Unvergeßlich war er
ehr geblieben. Es war zu ihrem ſechzehnten Geburtstag. Da
ief er dasſelbe Wort, genau mit demſelben Tone, mit
dem=
lben blitzeflammenden Blick zur Mutter. Eine Sekunde
über=
am ſie eine tödlichſte Angſt. Aber ſie war ihres Vaters Tochter,
ber die die Furcht keine Macht hatte.
„Und jetzt heirateſt Du eine zweite Frau!” ſagte ſie kühl und
nbeirrt.
„Ja — um mich endlich von dieſem Banne zu befreien. Um
inmal wieder aufatmen und mit frohem Herzen ſchaffen zu
önnen .. ., um wieder zu wiſſen, was Leben iſt!“
„So tue, was Du mußt und willſt! Ich aber kann keine
undere hier an ihrer Stelle ſehen. Dich, an dem meine arme
tter zugrunde gegangen, tagaus, tagein glücklich mit einer
Inderen zu wiſſen, wäre mir unmöglich, darum werde ich das
hiaus verlaſſen.”
„Du wirſt es Dir überlegen. Eine Macht, Dich zu halten,
ſabe ich nicht.”
Friedrich Zubeil, der wohl gemerkt, daß ſich hier drinnen
ſwas Entſcheidendes zwiſchen Vater und Tochter vollzog, der
ſeshalb nicht gewagt hatte, das Geſpräch zu ſtören, konnte jetzt
irie Beſorgnis nicht länger beſchwichtigen. Er öffnete faſt
un=
ſörbar die Tür, trat dicht an ſeinen Herrn, einen Blick verſteckten
forwurfs auf Karla werfend, und ſagte mit leiſer, aber ganz
„mtſchiedener Stimme: „Es iſt gerade noch eine halbe Stunde,
herr Macketatz, die brauchen Sie zur Ruhe. Wir haben heute die
Ubnahmekommiſſion und andere wichtige Dinge.”
Trotzdem es ein ſehr bewegter Nachmittag wurde, kehrte
NNacketatz zu einer früheren Abendſtunde von der Werft heim,
ß es ſonſt geſchah. Karla erſchien nicht zum Abendeſſen, ſie
atte auch nicht ſagen laſſen, wo ſie geblieben wäre. Da die
Hedequiſt für einige Tage zu einem Beſuche nach auswärts
be=
rlaubt war, ſo waren Hildegard und Macketatz allein.
Mit jener Geſchicklichkeit und weiblichen Anmut, die ihr
ſorn erſten Tage an das Herz ihres Oheims gewonnen hatte,
nachte ſie auch heute die Wirtin, teilte ihm, wie er es gern hatte,
ſie Speiſen zu, miſchte ihm den Moſel mit Fachinger, genau nach
her Art, wie ſie es von Friedrich gelernt hatte, und ſchnitt ihm
as Brot in kleine, längliche Schnitte.
Mit ihrem ſicheren Feingefühl merkte ſie ſofort, daß ihn
heute andere als geſchäftliche Sorgen drückten, die er nie mit
an den Tiſch zu bringen pflegte, und obwohl auch ihr wenig
leicht und frei ums Herz war, ſuchte ſie dennoch der
Unterhal=
tung einen unbefangenen und heiteren Anſtrich zu geben.
Aber Macketatz machte ihr ihr Bemühen nicht leicht; ſowie
er den letzten Biſſer verzehrt hatte, ſtand er auf und bat ſie,
zur Erledigung einiger dringender Arbeiten auf ſein Zimmer
zu kommen.
Schweigend wurden dieſe vorgenommen und mit eiliger
Ge=
ſchäftigkeit erledigt. Es handelte ſich meiſt um Telegramme, die
Friedrich zur Abfertigung gegeben wurden.
„Ich hatte heute eine ſehr erregte Unterredung mit Karla,”
ſagte dann Macketatz, ſowie Friedrich gegangen war.
„Ich fürchtete es.”
Und nun ganz unvermittelt:
erzählen.”
Ich will Dir von meiner Ehe
Er ſtützte den Kopf in die rechte Hand, ſah eine Weile in
die Leere und begann: „Wie Du weißt, bin ich zweimal
verhei=
ratet geweſen. Meine erſte Frau war einige Jahre älter als ich.
Es war eine Liebe aus der Jugendzeit; wir hatten treu
zuein=
ander gehalten. Er war auch alles ſchön und gut, ſolange ich
noch zu kämpfen hatte und wir uns auf das äußerſte
einſchrän=
ken mußten. Sie war ſehr fleißig, ſparſam und tüchtig. Ich
konnte keine beſſere Frau haben.
Da kam allmählich der große Wohlſtand in mein Leben. Ich
rang mich von Stufe zu Stufe empor, übernahm Mollingers
Werft, die damals nur klein war, und führte ſie zu immer
größe=
ger Blüte.
Aber nun geſchah etwas Seltſames: Je beſſer es uns ging,
um ſo unglücklicher wurde meine Frau. Sie konnte ſich in die
veränderten Verhältniſſe nicht finden, harte nicht die geringſte
Freude an meinem Vorwärtskommen; immer blieb ſie in den
engen Kleinigkeiten des Lebens haften und war verdroſſen und
traurig den ganzen Tag. Ich hörte bald kein freundliches Wort
mehr, und wenn ich müde, aber der neuen Erfolge froh in mein
Haus kam, ſo gab es nichts als Klagen und Vorwürfe über mich
oder über Dinge, die für mich der Rede nicht wert waren. Ein
körperliches Leiden mag dazu beigetragen haben. Sie erlag ihm
und ihr Tod war für uns beide eine Erlöſung.
Fünf Jahre lebte ich nun für mich, ich hatte völliges
Ge=
nüge an meiner immer wachſenden Tätigkeit und entbehrte
nichts.”
Er tat einen tiefen Zug von der großen, ſchweren Zigarre,
die er des Abends zu rauchen pflegte, verfolgte den
aufſteigen=
den Rauch mit leeren Augen und fuhr dann fort: „Da fügte es
das Schickſal, daß ich Agnes traf. Ich brauche Dir nichts von
ihr zu ſagen. Du kennſt ſie, Du haſt ſie noch in der Blütezeit
ihrer Jahre geſehen und weißt, welch ein ſchwer zu
beſchreiben=
der Zauber von ihr ausging. Ich erlag ihm gleich das
erſte=
mal, als ich ſie ſah. Es war auf einem Feſt, das meine Werft
einer Abordnung von Marineoffizieren gelegentlich des
Stapel=
laufes meines großen Kreuzers „Odin” gab. Wenige Jahre
ſpäter heirateten wir.”
Aber nun fandeſt Du doch das Glück. Tante Agnes ſchrieb
ſo oft an meine Mutter von Eurem ungetrübten Zuſammenſein.”
„Ja, ich fand es, wenn es auch ein wenig anders ausſah, als
ich es mir in meinen Wünſchen vorgeſtellt hatte. Agnes liebte
ein buntes Leben voller Abwechſelung und Reize. Ich legte
ihrem heiteren Temperament und ihrer Neigung für Spiel und
Tanz und glänzende Feſte keine Zügel an, ja, ich nahm an ihren
Freuden teil. Oft wurde es mir nicht ganz leicht, es gab damals
beſonders viel zu tun, und meiner Anlage und Erziehung
ent=
ſprach dieſes Leben wenig. Aber ſie belohnte mich reich, denn ſie
brachte in mein Haus den Sonnenſchein, nach dem ich mich in
all den dunklen, dumpfen Tagen meiner Ehe ſo ſehr geſehnt
hatte. Ja, wenn ich ſie ſo ſah in der wundervollen Schönheit
ihrer Jugend, in der entzückenden Anmut, mit der ſie ſich unter
den Gäſten bewegte, mit der ſie tanzte, ſpielte und ſang, dann
war ich ſtolz auf ſie, und was mir erſt als Opfer erſchienen,
wurde bald Freude und Vergnügen.”
Mit einem Male veränderte ſich der Ausdruck ſeines
Ge=
ſichts; er wurde wieder ſtreng und hart, und die ſcharfe Falte
zwiſchen ſeinen Augenbrauen trat drohender hervor.
„Ich kann nun ganz kurz ſein,” fuhr er mit ſeiner Stimme
fort, die ſich langſam und mühevoll aus ſeinem Innern rang und
manchmal mitten im Wort ſtockte. „Eines Tages bemerkte ich,
daß ſie mich hintergegangen hatte — mich, der ich ihr blindlings
vertraute, der ich ſie geliebt habe, wie ich nie einen Menſchen
auf der Welt geliebt habe." Ich peitſchte ihren Galan die
Hinter=
treppe hinunter, Stufe für Stufe, bis er blutend
zuſammen=
ſank. Sie aber ſperrte ich in ihr Zimmer ein, das ſie von dieſer
Stunde an nicht mehr verließ. Erſt täuſchten wir eine
Krank=
heit vor, dann wurde aus dem Spiel Wahrheit, und ſie erkrankte
wirklich, ſchwer und unheilbar.
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Musik. — Gesangseinlagen werden von berükmten Sängern
und Süngerinnen versünlich gesungen. (965
Beginn der Vorstellungen pünktlich um 3. /.6 und 8 Uhr.
Billetvorverkanf nur für die beiden Nachmittagsvorstellungen
Samstag und Sonntag Vormittag an unserer Theaterkasse von
11—12 Uhr. Für die Abendvorstellung fndet kein Vorverkauf statt.
V Wegea allzngrossem Andrang zu den Abendvorstellungen
wird höf. gebeten, die Nachmittagsvorstellungen zu besuchen.
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am Mittwoch; den 26. Januar, abends 8½ Uhr im
„Weißen Saal” (Kaiſerſaal)
Thema:
Hanierung und Organiſierung des
deutſchen Eiſenbahnweſens.
Redner:
Regierungs=Rat Dr. Spieß.
An dieſer Verſammlung nehmen alle Mitglieder teil.
Der Vorſtand.
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Leitung: Herr Obermuſikmeiſter M. Weber.
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den 23. Jan. 1921
Tanz=
kränzchen
(Mathildenhöhſaal)
wozu wir unſere werten Mitglieder, Freunde
(*2820
und Gönner höfl. einladen.
Anfang 4 Uhr. Der Vorſtand.
Aufruf!
Alle ehemaligen heſſiſchen
Leibdra=
goner in Darmſtadt und Umgebung werden
hiermit zu einer kameradſchaftlichen
Zuſammenkunft
am 13. Februar 1921, 11 Uhr vormittags im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße, Darmſtadt,
eingeladen.
Tagesordnung:
1) Begrüßung durch Oberſt a. D. Meiſter,
2) Gründung eines Vereins ehemaliger
heſſi=
ſcher Leib=Dragoner,
3) Veranſtaltung eines Regimentsappells.
Der Vorſtand des Vereins der
ehem. Unteroffiziere des Leib=
Dragoner=Regiments Nr. 24.
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(*2863
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fangenſchaft zurückgekehrten Kollegen zu
erſcheinen.
(*2851.
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„Stadt Pfungſtadt‟ —
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Es ladet freundl. ein
(*2840
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Freunde unſeres Verbandes dazu herzlich ein.
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Frühjahrs=
Paletot
Marengo, reine Wolle, für
gr. ſchmale Figur, dunk er
Anzug, reine Wolle, für
große ſtarke Figur, Knab.=
Unzug u. =Hoſen zu verk.
Karlſtr. 61, part. (*295‟
Wolfshund
(Rüde) eutlanfen.
Wiederbringer erhält
Be=
lohn. Vor Ankauf wird
gewarnt, J. Bruſt,
Runde=
turmſtraße 1. (*2853
Zugelaufen
eine junge Wolfshündin.
*2872) Langgaſſe 27, III.
2 Schlachtſchweine zu
verkauf. Frank, Eckhardt=
(*2884
ſtraße 3.
Fettes Schwein
ca. 2 Ztr., zu verk. Näh. i.
der Geſchäftsſt. (*2820go
2846
Zuchthäſin
Schecke), 10 Stück 4 u.
5 Mt. alte Jungtiere zu
verk Wendelſtadtſtr. 34,pt.
Schöner, gr.
gelber Hund
in gute Hände billig zu.
verkaufen. Schmidt
*2895) Dieburgerſtr. 97.
Fünf 6 Woch. alte
Reh=
vinſcher zu verk. (*2886
Mühlſtr. 39, I.
Ein ſehr ſcharfer
Hofhund
(echter Wolfsſpitz) zu verk.
Ober=Ramſtadt,
Roß=
dörferſtraße 15. (*2923
Monogramme
u. Buchſt. i. Wäſche fert.
Koch, Ludwigspl. 2, II. (*.*
Näherin
nimmt noch Kunden an
auß, dem Hauſe bei Heiſt,
Gardiſtenſtr. 16. (*1955gg
2 Paar, Damenſtiefel,
Gr. 38, neu zu vk. (*2914
Prinz Chriſtianweg 2:
Neue, ſehr gute Damen=
Halbſchuhe (Gr. 37) zu verk.
*2922)Liebfraucnſtr. 80,III.r.
Das gute Boft sehr preiscert!
Beckbott
mit la weiß. Halbdannen,
garant. federdicht. Inlet
Mk. 430.— ((*2877
Deckbett
9 mit Ia Daunenfällung,
garant. federdicht. Inlet
Mk. 525.—
Ia lnlet 130 cm 58 Mf.
Ia Iniot 160 cm 80 Mk.
Sedern . 32, 24, 15 Mk.
Halbdaunen 65, 52, 45 Mk.
Daunen 170, 90, 60 Hk.
Betten-
Spezial-
Haus
Buchdaf
Markt
11
Seite 10.
Darmiidter Tagblatt, Sonntag, den 23. Januar 1921.
Mummer 22.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Berichſt ben der Frmnkſurter Bürſe dum 22 Janunz.
Mitgeteilt von der Bank für Handrl und Induſtrie. Darmſtadt.
gem Nähgau. Auf den ier Aurswerfänderungen
ohne Belang. Von Ele trizitätswerten waren Licht ud Kraſt zika
15 Prozent gebeſſert, dagegen verlorer Berymmmn zirhar 10 Prugent. Der
Einheitswarkt war güuſtig disponiert, dwohl neben zahlreichen
Kurs=
erhöhungen auch Rückgänge zu vergfchnen wanen. Im Freiverjchr
notzierten Berz zirla 10 Progent niedbriger- anch Holtzmann waren
ab=
geſchwächt. Der Anlagamtt hatte bine beſonderen
Kursveränderumn=
gen aufzueiſen.
3% Retchsanleſhe
3½½ Reichsan.
49 Reichsanleihe
Mengee
25 Heſſen —
3½½ Heſſen ——
48 Heſſen.——
4B Heſſ. B.=Htp.=
Bank=Pfandbr.
Paketfahrt.—
Nordd. Llotzd —
R
Mekalbark.—
Bochnmer.—
Buderss ..
Harpener —
Laurahütte
Phönx .. . .
Oberſchl. Eiſen
(Carv)..—
Oberbedarf .. .
Der Wert der Daurx im Auskande.
*F. 10 Mak wurden gezahlt an 2. Jauz in ZärEch w.5
Varee.
orh 1,83 (8380) Dollas, m Parts 2434 (1540)
m Zebiſenmark, Frankfurt a. M./ 22. Jan.
21. JauuarGeld Brief ! A e
Geld / Brief Antw.=Brüſſ.,
Holland ...
London ...
Paris ... 1 401=.
Schweiz ..
Spanien ../824.10
Ftalten ..
Liffab.=Op.
Dänemark. 23.—
Roaook
B3.—
965.—
2221.
191.30 423.—7
2047.10
Wrl.
gei=
825.9
2221.
Nurgs.:70 425½,
1993.— 14997.—1
2331, 22611,
412½
9411,
8to.10/ 820.90
21Bl.
Hass Soluun. g 428½
2281.
413).
943½=
2193. Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
New=York.
Vier laltes
D.=Oeſt. abg
Budapeſt
Prag....
M Je
Geld / Brief
1166.30 1168 7
1338.60/1341.40
Bt sFtk1S.
1s.333/,1333714
093—
1.09-
6040—8080-
Geld Brief
1133.30
1308:0lt
69 673/,699Bi.
5.73-
M141.10
1306.30
15.7—
Berliner Börſte.
* Berlin, 22. Jn. Vörſenſtimmnngsbkld. Auf die
geſtern eingetretene Befeſtigung folgte bereits heute wieder ein
Rück=
ſchlag. Die Spekulation beeilte ſich, wegen des im Zuſaurmenhange
mit der weiteren Markbeſſerung in Yeu=York eingetredenen Nückgangs
der Deviſenpreiſe, beſonders des Dollarkurſes, die geſtern gehaufden
füh=
venden Montan=, Farb= und Elektrizitäts= und tsilweiſe auch andere
In=
duſtrieaktien wieder abzuſtoßen, ſo daß für dieſe vielfach Nückgänge bis
zu 10 Prozent eintrate. Erheblicher teillweiſe bis 30—40 Prozent,
waren die Einbußen für die in den letzien Tagen beſonders bevorzugten
Werte, wie Goldſchmidt, Bergmann, Orenſtoin u. Koppel und Deutſche
Waffen, in demen ſich zunächſt wieder das Hawtgeſchäft abſpielte. Von
dieſen vermochten ſpäter Orenſtein u. Kopyel ſich ganz weſentlich zu
er=
holen, während in den anderen Papieren die ſtarben Schwankungen ohne
beſondeve Kursbeſſerungen anhielten. Die Bewogung erſtveckte ſich
ſtäter auf Mannesmann, Rheinſtahl, Rombacher Hutte und Elektriſche
Diächt und Kraft, die gleickfals 10 Prozent anzogen. Valutapawpiere
notierten wegen des Debiſenrückganges zumeiſt niedriger. Bankaktien
behaupteten ihren Kursſtand. Heimiſche Rentemwerte zumeiſt feſt. Das
Ppivatwpublikum war übewwiegend wieder in den zu Einheitskurſen
notjerden Induſtriewerten als Käufer am Markte.
A.=G. f. Anilinfabr.
Aſchaffenb. Zellſt.
Augsb.=Nb. Maſch.
Berl.=Anh. Maſch.
Bismarckhütte . . . .
Dtſch.=Atlant. Tel.
Dtſch.=Niederl. Tel.
Deutſche Erdöl...
Dt. Kaliwerke. . . .
Dt. Waff. u. Mun.
Donnersmarckh. . .
Dynamit Nobel ..
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung.
Gelſenk. Gußſtahl.
Geſ. f.elekt. Untern.
Hanſa Dampfſch.. .
Hemoor Zement..
Hirſch Kupfer. ...
Höſch Eiſen ....."
430,50 22./,
Hohenlohe Werke. 21./.
290,25 22./1.
320,— 562. 559,— Kahla Lorzellan. 600,— 600, 418.— 412,—1 Linde’s Eismaſch. 353 358,— 314,75 Lingel Schuh....." 260,— 250,— Linke & Hofmann. 466.— 469,— 25n6 29 75 Nordd. Gummi... 334 300,— 263,— 270.— Orenſtein ......." 586,75 565.—
419½ 2335,— 2335,— Rathgeber Wagg. 417,— 400,— 410,— Roſitzer Zucker. . .. 895,— 389 34 581,50 560,— Rütgerzwerke .... 441,— 440,—
364 ½ 720.— 680,—
375 ½ Sachſenwerk ..... 369.— 379,— Siemens Glas... 600, 456,50 459,50 Thale Eiſenhütte. 749,— 749.— 212.— 214,75
363 ½ Ver, Lauſitzer Glas 695.— 490,— Weſtf Eiſ. Langend. 449.— 449— 2o1, 203 ½ Wittener Gußſtahl 328.— 323.— Wanderer Werke. 880.— 689 9 374,— 368.— Dtſch. Petroleum, 2000. 1960,— 415,75 410,— Sächſ. Gußſtahl. . 912.— 901. 785,50 765, Steaua Romana. 1450,—
An Produrkenmarkte int heute mter dem Emſſuß ber
brängenden Angebotz auf dem Inlande für viele Artichel ein
Preis=
rückgang ein. Von Hiulfenfrüichten wayen heſders Viklorigerbſen
dringlich angeboten. Die ſogenannten Aeinen Stetſerbſen werden jetzt,
da ſie als ſolche kaum abzuſetzen ſind, meiſt als Futzarzware verkauft.
Schr flau Gleibt weiter Raps, wobei beſonders der mangelnde Oelabſatz
mitwirtt. Die Maispreiſe gaben zumeiſt weiter nach.
Deutſche Veichsbank.
TBerIIT, 22. Jmn. Der Answeis der Reichsbank vom
15. Jamukar zeigt füir die gweite Januarwoche im weſentlichen im
Zuſam=
wenhange mit bem Anhalten des Rüchkfluſſes am Zahlungsmitteln ein
verhältnismäßig günſtiges Bild. Dss Anlagekonten
haben ſich zwar, wie um die Monatsmitte üblich, vermehrt, diesmal
inis=
geſamt um 19942 Milſionen Mk. auf 53 977,00 Millionon Mk.
Dem=
gegenüher find aber den fremden Geldern — heatpztſächlich unter der
Giunwirkung des Mückfluſſes vonr Umlaufmtteln — weit höhene
Surm=
men — insgeſamt 3027,8 Wällionen Mk. — zugeführt worchen, ſo daß am
Wochenſchluſſe ein Beſtand von 15 537,4 Mälſitonen Mark erreicht war.
An Bankwten und Darlehmskaſſenſcheien zuſcwmen kehrten diesugl
1710,6 Millioen Mk. in die Kaſſen der Bank zumück, nachdem bereits
in der erſtoen Jomuarwoche eine Abmachme des Umlaufs in beiden Arten
von Geldzeichen in Höhe von 1025,3 Millionen Mk. ausgewieſen worden
war. In der zweiten Januarwoche des Johves 1920 haben ſich die
Mück=
flüſſe auf 3276 Milläonen Mk. belwurſen, wähwend imn der Vergleichsgeit
des Jahres 1919 154,4 Bäällionen Mk. neu in den Verkehr gegeben
wur=
den. Im einzelnen verninderte ſich während der Berichtswoche der
Banknotenumlauf um 1429,7 Millionen Mk. auf 66 546,7 Millionen Mk.,
de Umlauf an Darlehuskaſſenſcheinen um B0.9 Millionen Mk. muf
11555,7 Millionen Mk. Die Veränderungen in den Beſtänden der
Reichsbak an Gold, Reichshaſſenſcheinen und Scheidemüngen waren
unbedeutend. Bei den Darlehnskaſſen wurden 77,6 Millionen Mk. neu
ausgegeben, ſo daß ſich die Surme der ausſtehenden Darlehen auf
33 676,3 Millionen Mk. erhöhte. Ein dieſer Zunahme entſprechender
Betmag en Darlehnstaſſenſcheinen wurde der Neichsbank zugeführt,
wo=
durrch deren Beſtände an ſolchen Geldzeichen unter Berückſichtigung der
erwähnten Ginzahlungen aus dem Verkehr ſich auf 22 000 3 Millionen
Mark vermehrten.
Börfentvochenbericht
füir die Zeit vom H7. bis 22. Janar 1931.
Mögeteilk von der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.
Die Börſentendenz erhielt in der abgelanfenen Woche ihr Gepräge
von den andauernden und zum Teil recht kräftigen Schunmkungen am
Deviſenmarkt, an dem ſich zwei entgegengeſetzte Strömungen bemerlbar
machten. Während nämlich einerſeits die alten Motwe, wie die polniſche
Gefahr für Oberſchleſien, die immer noch drohenden Verwichlungen in
der Entwaffmumgsfrage und die großen Beträge in ausländiſchen
Zah=
lungsmitteln, die demnächſt zur Bezahlung unſever Nahrungsmittel= und
Rohſtoffeiufuhr wieder aufzubringen ſein werden, mer wieder auf
eine Verſteifung der Deviſenurſe hinwirkten, zeigte ſich andererfeits zu
Anfaua der Woche plötzlich, von Neu=York ausgehend, für die Mark
leb=
hafte Nachſrage, die ſofort an den deutſchen Börſen eine kräftige
Ab=
ſchwächung der Deviſenkurſe zeitweiſe noch über die Parität hinaus
aus=
löſte. Die Gründe für dieſe letztere Bewegung liegen weit weniger klar,
dürften jedoch außer in vein ſpekulativen Käufen von amerikaniſcher
Seite vor allem in einer für Deutſchland etwas günſtigeren Beurteilung
der politiſchen Lage zu ſuchen ſein. Auch weiſt man darauf hin, daß die
ſich immer weiter ausbreitende Waltwirtſchaftskriſis den Abſtand
zwi=
ſchen den Auslandsdeviſen und der Reichsmark micht mchr voll
gerecht=
fertigt erſcheiven laſſe.
Daß die Börſe auf den Mückyung der Dechſſen ſturk wagſeren mußte,
Mt ungeſichts der Ertvägungen, die zu der Steigerung der Effektenkurſe
auf ihre derzeitige Höhe geführt haben begreillich, und in dep Tat kan
denn auch in der erſten Hälfte der Woche auf allen Eſſectenmärkten
beträchtliches Material heraus, dem nur ſehr gerings Nahfrage
gegen=
überſtand, ſo daß auf der gunzen Linie zum Teil recht erhebliche
Kurs=
rüickgänge eintraten. Wenn die Grundtendenz trotzdem eine gewiſſe
Widerſtandsfähigkeit zeigte und auf eine Stabiliſierung der
Deviſen=
hurrſe gegen Ende der Woche ſogar wieder eine ſehr kräftige Erholung
einſetzen konnte, ſo iſt das offenbar dem Umſtande zuzuſchreiben, daß das
Privatpublikum bis jetzt im allgemeinen mit bemerbenswerter Nuhg an
ſeimem Effektenbeſitz feſrhält, während die mach wie vor beſiehende
Geld=
flüſſigkeit dem Markte immer wieder Käufer zurführte.
Am ſtärkſten machte ſich das am Kaſſaarkte bewerſhar, an dem
nach einer weitgehenden Abſchwächuung der Geſamttendenz wieder fehr
lebhaftes Geſchäft einſetzte und eine ganze Anzahl von Werten gegen
Ende der Woche kräftige Steigerungen arfzuweiſen hatten, ſo
Aſchaf=
femburger Zellſtoff, Deutſcher Eiſenhandel, Chem. Goldenberg, Siegener
Eiſen und in Berlin Orenſteir u. Koppel, Wegelim u. Hühner, Weberei
Sonau, ſowie die meiſten Braunkohlenwerte.
Das gleiche Bild zeigte der freie Verkehr, an dem beſonders wieder
die Autowerke Benz und Neckarſulmer lebhaſt umgeſetzt und nach einer
Abſchwächuug von 40—50 Prozent wieder bis zirka 280 bzw. zirka 400
Prozent geſteigert wurden. Auch Lechzverke, deren Einſichrung an der
Fraukfurder Börſe bevorſteht, ſind auf dieſem Gebiet erwähmensvert.
Weſentlich ruhiger geſtallete ſich der Verbehr auf den übrigen
Märk=
ten, da ſich die Berufsſpeknlation große Zuwüichaltung amferlegte und
der Nachfrage von Publikums Seite ſogar häufig mit Loerverkäufen
begegnete, doch fanden an Montanaktiamnarkte beſonders Rheinſtahl=,
dann auch Mannesmann und Phömix, ſowie Oberſchloſiſche Werte größerd
Beachtung. Auch für Glektrowerte zeigte ſich Indereſſe, wobei
Berg=
mann bevorzugt waren, die nach einer vovübergehenden Abſchwächung
bis auf zirha 385 Pruzent wieder bis übe 380 Progent gehandelt
wurden.
Von Chemiſchen Werten waren beſonders Goldſchmidt großen
Schwankungen ausgeſetzt, zuletzt aber doch wieder lebhaft gefragt, da
imer wieder newe Gevückte üher weitere Patente, die ſich im Beſitze
der Geſellſchaft befinden ſollen, auftauchen.
Der Schluß der Woche brachte den Deviſenkurſen eine maunliche
Ab=
ſchwächung, die zwar an ſich nicht groß war, ihren Eindruck auf die
Ten=
denz der Effekdemmärkte aber trotzdem micht verfehlte und bei weſentlich
eingeſchränktem Geſchäft ein allgemeines Abbröchkeln der Kurſe
ver=
anlaßte.
Mannheimer Wochenberichte.
h. Mannheim, 21. Jan. Getreide. Der Skand der jungen
Wiiterſagt iſt infolge der günſtigen Witterung ſehr gut, doch wärs eine
Schnesbecle ſehr erwünſcht, um ſie vor Froſt zu ſchützen.
Futtermittel. Das Geſchäft war im allgemeinen auch in der
abgelaufenen Woche ſehr ruhig und ſtand unter dom Druck der
Mark=
beſſerung. Die Tendenz iſt zugunſten der Käufer, aber trotz der weiter
zurrüickgegangenen Preiſe halten dieſe mit dem Einkauf zurück. Bei den
vielen, noch reichlich zu hohen Preiſen eingedeckten Berkäufern haudelt Es
ich heute um Sein oder Nichtſein; ſie müſſen jetzt ſchon unter
Einkaufs=
pweis abgeben. Sie ſind ſich aber im Zweiſſel, ſollen ſie abgeben, oder
beſſern ſich die Verhältniſſe wieder für ſie durch Rückgang des
Markkur=
ſes. Für gelben La Plata=Mais, in Mannheim greiſbar, ſind die
For=
derungen um 25 Mk. auf 340 Mk. geſunken, am Niederrhein wird zu
330—335 Mk. angeboten; prima gelbes Maisfutkermehl zu 300 Mk.,
Haferkleir zu 125—180 Mk., je nach Qualität, Biertreber zu 200 Mk.,
von Kuchen waren Leinkuchen zu 260—255 Mk., indiſcher Kokoskuchen zu
180—190 Mk., ab Nieberrhein zu 160 Ack., Rapskuchen zu 150—155 Mk.,
Palubernkuchenſ rrot zu 150—155 Mk., alles je 100 Kilo, ab Mannheim
oder hadiſche Stationen zu haben. Auich Rauhfutter begegnete nur
klei=
ner Nmachfrage, gbtvohl Lie Preiſe um etura 5 Yük. zurückgegangen ſind
bei Wieſenkeu auf 119 B/., Rirehen 110—120 Mk. Preßſtroh auf 55—60
Mark, gebündeltes Stroh guf 50—55 Mk. der Doppelzentner ab
ſüd=
deutſche Statziomen.
Santen liegen un erändert und ſind vernachläſſigt. Die Preiſe
ſtellen ſich für nenen ieländiſchen Rotklee auf 1600—2000 Mk., für
ſtalie=
niſche Luzerne auf 3000—7300 Mk., Protzence=Luzerne auf 3200—3400
Mark. Saatwichen P5—260 Mk., Rapsfaat auf 700—750 Mk., ohne Sack,
Leimſaat auf 709—350 Mk. fir 100 Kilogramn ab Station Ydannheim.
Hülſenfrüchte ſind das am meiſten vernachläſſigte Gebiev am
Produktenmarkt, wo trotz ſtark geſunkener Preiſe kein Umſatz
zuſtande=
kommt und wo bis jetzt das meiſte Geb verloven worden iſt. Die
Ver=
käufer verſuchen, Gebote hereinzubekommen, aber auch das verſagt. Ihre
Forderungen lauten für inländiſche Erbſen auf 300—350 Mk.,
auslän=
diſche auf 25—325 Mk., Futtererbſen auf 250—270 Mk., Rangvonbohnen
200 Mk., Braſilware 190 Mk., Ackerbohnen 300 Mk., inländiſche Liarſen
450—650 Mk., ausländiſche 450—525 Mkk., Reis 425—600 Mk.,
Bruch=
reis 380—450 Mk., weißer Maisgrieß 520 Mk., weißes Maiswehl 470
Mark alles für 100 Kilo brutto für netto ab Mannheim.
Wein. Im Weinhandel herrſcht imer noch Reſervierkheit; die
Winzer ſind etwas nachgiebiger geuvorden, fo daß an der Oberhgardt
1920er Naturweine beſter Qualität zu 8000 Mk. die 1000 Liter zu haben
ſind. Gezuckerte 1920er Weine beſſerer Lagen koſten 8485 Mk. Verkauft
wurden in Göcklingen, Ranſchbach, Eſchbach, Ilbesheim, Wollmesheim
und Mörsheim zu 7000—7800 Mk., in Impfingen zu 6500—6800 Mk.
die 1000 Liter: an der Moſel wurden für 1919er 14 000 Mk., für 1920er
12—13 060 Mk. für das Fuder erzielt.
Holz. Am Holzmarkt hat ſich die Sſituakion inſofern gebeſſert, als
durch den beſſeren Waſſerſtand wieder mehr Holz abtransportiert
wer=
den kann und die großen Vorratsläger etwas gelichntet werden. Deſto
größer wird aber das Angebot am Mittel= und Niederrhein. Die
Stim=
mung iſt noch unverändert ſchwach. Bei einem Verdingungsvertauf von
Rundholz aus heſſiſchen Staats= und Geweindewaldungen wurden bei
Eichen um etwa 50 Prozent, bei Buchen ſogar um 75 Prozent niedrigere
Gebotze als im Vorjahr abgegeben und erlöſt 425—300 Mk. für dem
Kubikmeter, je nach Klaſſe; dagegen wunden Erlen= und
Hainbuchen=
ſtämme mit 406—800 Mk. pro Kubikmetzer hoch bewertet. Für
Kiefern=
grubenholz wurden 240—260 Mk., für Kiefermſchwellenholz 320—360 Mk.
vo Knbikmetzer erzielt.
Schiffahrt Frachten und Kohlen. Die Schiffahrt hat
ſich anf allen Flüſſen infolge des gebeſſerten Waſſerſtandes merklich
ge=
hoben und ſchon macht ſich Mangel an Schleppkuaft und Leermaum
be=
werkbar, da durch den niederen Waſſerſtand wiel Schiffsmaterial
beſchä=
digt, auf Reperaturuverften liegt. Hauptſächlich ſind es Kohlen, die
rheimaufwärts kommen, um der großen Kohlenmot in Süjäddeutſchland zu
ſteuern. Was aber am meiſten gewünfcht wird Qu itätskohlen, wird
leider nicht eintzeffen. Die großen Haldenbeſtände an den Ruhrhäfen
nehmen jetzt ab. Amerikaniſche Kollen werden am Oberrhein mmmer
mehr angeboten. Für Erſatzbrennſtaffe herrſcht dauernd Nachfrage. Die
Tagesmieten ſtellen ſich heute auf 50 Pf. die Tonne nach Mannheim,
die Frochtſätze aus 2 Mk. nach Mannheim und 21,50 Mk. mach
Karls=
ruhe, die Schlepplöhne auf 30—35 Mk. nach Mannheim ab Rhein=Ruhr=
Häfen.
Tabak. Die Badiſche Landwirtſchaftskommer hat gegen die
an=
geblich geblante Freigabe des Handels mit Auslandstabak proteſtiert
und damit den Pflanzern das Rückgrat geſteift. Sie ſind nicht mehr io
machgiebig und halten jetzt wieder mehr an ihren Forderungen fot,
wes=
halb in der letzten Woche der Einkauf beim Pflanzer ſehr klein war.
Händler und Fabrikanten halten ſich gegemüber den Preisforderungen
zurück, ja es hat ſich ſogar eine große Tabakſirma, die umfangreiche
Käufe zu heute ſehr hohen Preiſen Ende letzten Jahnes getätigt hatte,
getzeigert, die Tabake abzunehmen, allerdings mit der Begründung, es
ſeien zu viele faule Blätter unter dem Tabak. Aber ſelbſt für die
bedeu=
tend geſunkenen Preiſe iſt es bei der großen Ernta ſchwer, die
erforder=
lichen Summen aufzubringen. Händlern wie Fabrikanten iſt das Riſiko
zu groß. Rheinpfälziſche Schwergut=Tabake wurden zu 350 Mk. bis
500 Mk., in Haßloch zu 700 Mk., württembergiſche zu 500—650 Mk. der
Zentwer abgenommen; dagegen ruht im oberbadiſchen und
rheinpfälzi=
ſchen Gebiet der Ginkauf für Zigarventabake vollſtändig. Ritwen
wer=
den gefragt, und Pfälzer Rippen mit 450—500 Mk. überſeeiſche mit
600—650 Mk. der Zentner bewertet. Die Fertigfabrikation erfreut ſich
neiter guter Beſchäftigung; wie lange dieſe anhält, iſt aber eine Frage
der Zeit, nachdem mit einer Erhöhung der Fertigfabrikatpreiſe ab April
zu rechnen iſt.
* Darmſtadt, 21. Jan. Zum Zwecke des wirtſchaftlichen
Zuſam=
wenſchluſſes unter Wahrung der Inteneſſen der Mitglieder hat ſich der
Landes verband, der deutſchen Pflaſterſtein= und
Schotterinduſtrie zu einem Neichsderband der deutſchen
Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie e. V. erweitert, der ſeinen Sitz
vorläufig in Darmſtadt, Saalbauſtraße 76, hat und zu deſſen
Geſchäftsführer der Syndikus Herr Otto G. Hanſſen ernannt worden iſt.
Es handelt ſich bei dem Reichsverband nicht um ein nanes Syndikat,
ſondern um eine Vereinigung, die in engſter Fühlungnahme mit den
Staats= uſwp. Behörden zu dem Wiederufbom des deutſchen
Wirt=
ſchaftslebens beitragen will.
b. Aus der Schnhinduſtrke. Inſolge des ffändigen
Preis=
rckganges am Rohhäutemarkt bröckeln auch die Preiſe ſin Leber ab
und auf der Münchener Schuhmeſſe machte ſich auch bereits ein kloimer
Preiswückgang für Schuhwanen bemerlbar. Farbiges Schulzeug dürfie
ſich dagegen zu den bisherigen Preiſen behaupten.
Ausgabe von Zucher=Bezugsſcheinen.
Der Umtauſch der Zucker=Beſtellmarken Nr. 2
und 3 der Sonderkarten (Februar=Anteil 750 gr und
März=Anteil 500 gr. auf den Kopf) erfolgt an die
Kleinhändler mit den Anfangsbuchſtaben:
4—H Montag, den 24. bs, Mts.
J—R Dienstag, den 25. „ „
S—Z Mittwoch, den 26. „
je don 8—3½ Uhr.
Die Scheine ſind ſofort nach Empfang an den
Großhandel weiterzugeben, damit die Anlieferung
des Zuckers beſchleunigt wird. Großverbraucher (
Kon=
ditoreien, Kaffeehäuſer, Apotheken uſw.) erhalten ihre
Scheine Donnerstag, den 27, d8. Mts.
(st968
Darmſtadt, den 21. Januar 1921.
Städt. Lebensmittelamt.
Bekarntmachung.
Die bis jetzt zum Bezuge freigegebenen
Kohlen=
brennſtoffe müſſen alsbald bei den Kohlenlieferanten
beſtellt werden. Ebenſo muß das auf die Holzkarte
bis zu Nr. 37 freigegebene Holz abgeholt werden.
Darmſtadt, den 21. Januar 1931.
(st9so
Städt. Kohlenausgleichſtenle.
Reichliche Sticksstoffdängung sichert:
Verdienst dem Landwirt!
Ausreichende Ernährung dem Volke!
Das
Sttatbtog
Salatfat
Jago=Berpachrung.
Montag, den 31. d3. Mts, nachmittags 1 Uhr, wird
die hieſige Gemeindejagd auf weitere 8 Jahre auf dem
Nathaus hierſelbſt verpachtet.
(1006gs
Eſchollbrücken, am 22. Januar 1921,
Heſſiſche Bürgermeifterei:
G
Defehte Schuhe / Bekanntmachung.
aller Art werden mit dem! In unſer Handelsregiſter
beſten Kernleder geſohlt wurde heute in Bd. 1V
und gefleckt. Nur bei bei der Fürma David
Bru=
bacherNachfolg. zuPfung=
Kirchſtr. 10
). (43a ſtadt eingetragen: (972
Rubin.
Die Firma iſt erloſchen.
Knabenkleider
Darmſtadt, 16. Jan. 1921.
werden angefertigt.
Neckarſtr., 18,pt.r. /*2584gm! Heſſ. Amtsgericht II.
Gesellschaft mit beschränlter Haftung
Beriin W 35
Nefert:
Schwefefz. hmmonuak mit einem Stickstoffgeh, von ungeführ 20,582,
Natronsalpeter
182o
Kaſktstickstoft
178—220
Ammonsalfatsalpeter
27‟
Kaliammonsalpeter
18½½
(etzterer ausserdem 250 Fali enthaltench.
Verbrascher wenden sich zum Beeuge am besten an die örtlichen
Verkaufs-
stellen der Genossenschaften oden des Han ieis. —
II,13878
Verſteigerung
Morgen Montag, den 24. Januar d. J.,
von vormittags 10 Uhr und nachmiitags
1/.3 Uhr ab
in der Autohalle des Marſtalls
Mathildenplatz.
Es kommen zum Ausgebot u. a.:
Zunächſt eine große Anzahl Hausrat alkev Art,
Kleider, Bett= n. Leibwäſche, Küchengeſchirr, eine
große Anzahl Gläſer, Meſſer, Gabeln und Löffel,
alte Stiche, Bücher (Klaſſiker), ferner eine große
Anzahl Bilder, gerahmt und ungerahmt, 1 Spieldoſe,
14 Grammophonplatten, Etagere, Blumentiſche,
Nipptiſchchen, Notenpult, Eckbretter, Schemel, 1
Nacht=
ſtuhl, 1 Petrolofen, Staffelei, Briefkaſten,
Brieford=
ner, Bettvorlagen, Servierbretter, 1 geſchliffene
Bowle, 1 Fiſchglocke, 1 japaniſcher Bronzeleuchter,
verſchied, Meſſing= und Bronzeleuchter, verſchied,
Bierkrüge, 1 Fleiſchhackmaſchine 8 Spiritus= und
Petrollampen, 1 Mülleimer, Koffer uſw.
1 gute Nähmaſchine,
1 verſtellb. Zeichentiſch f. Architekten,
2 Reißſchienen,
4 Reißbretter,
1 Spannrahmen f. Zeichnnngen,
1 Bleiſtiftſpitzmaſchine.
Anzuſehen //, Stunde vorher.
(962
Darmſtadt,
Kariſtraße 1. HG. HalSooxf
Tel. 2490 Amtsgerichtstaxator.
Wer geht m.
Handnäh=
maſch, wöch, ins Haus Dickwurzeln
Angebote zenterweiſe abzugeben
flichen? unt. T 95
Gg. Wedel
(*2912
an die Geſchäftsſt. *2855 Schuſtergaſſe 7.
un naanzu HnEsvaxgennerannggnnngnnnpagg annn
Wir ſind von allen Seiten bedroht, und wir haben beine
Rüchendeckung, als daß wir Rücken an Rüchen ſtehen und
fechten. Wenn wir das nicht tun, ſo können uns alle Opfer
unſerer Vergangenheit nichts helfen. Die Einheit iſt die erſte
Bedingung.
Otto v. Bismarck.
IIHEAAAHDHATAÄEÄBGDBEEÄHBÄÄLRAAAAETUNRBÄÄA
Dichter und Prophet.
Daß Propheten zumeiſt ſtarke Dichter ſind, eruptive
Sprach=
kalter, begeiſterte und begeiſternde Sänger ihres inneren Erlebens,
wißen wir, wenn wir die prophetiſchen Bücher der Bibel leſen, der
äſchen, chineſiſchen Religionsphiloſophen, der Edda . . . und aus
dm Eindruck dieſer Bücher möchte man meinen, es ſei richtiger,
ſe Ueberſchriſt umzukehren und nachzuweiſen, inwiefern wahre
ropheten Dichter werden müſſen. Es gehört aber immer eine
roße Spanne Zeit dazu, einen Menſchen als Propheten zu erkennen,
in wir aber in der Beobachtung unſerer Zeit als Dichter werten.
litzſche iſt in vieler Hinſicht Prophet — obwohl er in unſerem
ewußtſein als Philoſoph und Dichter des Zarathuſtra uſw. lebt.
üderlin erkennen wir als Dichter, Goethe, Schiller — Kaut,
ſchopenhauer als Philoſophen, obwohl aus ihren Werken jeweils
Frophetentum ſpricht. Wir vermögen heute nicht feſtzuſtellen, unter
telcher Signatur alle Genannten (und andere dazu) in einigen
tuſend Jahren noch lebendig ſind . . . . und es kann uns auch
teichgültig ſein. So gleichgültig wie — — die Beziehung zwiſchen
ictertum und Prophetentum überhanpt? Vielleicht kann uns
igeres doch einigermaßen in: Sinne eines Problems des
Dichter=
tms intereſſieren, da ich im weſentlichen vom Dichter reden will,
ſon wahren Dichter, der im Gegenfatz zu den Vielen, die für
as Volk ſchreiben, aus demHerzen des Volkes ſchreibt
üſein Herz im Volksherzen ſchlägt — — da er in der Verantwortung
ſegen den imaginären Vollzug der Formwerdung in ſich die
Ver=
atrvortung gegen ſein Volk zu erfüllen ſucht — vorausgeſetzt, daß
raſſig echt und rein iſt und alſo aus den innerſren Inſtinkten
ines Weſens das tiefere Sein des Volkes realiſiert in die
Sicht=
hrkeit ſeiner Werke. Daß er ſomit Gewiſſen, Korrektiv der
Volks=
ſle iſt, daß eben das Weſentliche der Volksſeele ſich erſt durch
ſroffenbart zur deutlichen Erkennbarkeit. Das Leben iſt verſchachtelt.
det Einzelne lebt in tauſend Beziehungen, in denen er ſelbſt nicht
tehr weiß und empfindet, ob er in ſeinem Volkstum lebt, ob er
i tieferen Weſen der Urinſtinkte „beutſch” iſt — — der wahre und
tuße Dichter aber, der der Vorausſetzungsloſe und Konventionsloſe
, ift der Hingegebene. Nicht der beobachtend Entſcheidende
ber die Art des Volkstums, über die Materie, der er ſich etwa
irgeben” will, um Kunſtwerte zu ſchaffen — nicht alſo ſo, daß
ᛋeſtudiere” um Vollstum (etwa von außen) zu erkennen (
wo=
rit nichts gegen das Studieren des Volkstums gefagt ſei) — ſondern
rirzipiell: der Dichter iſt der Nichtswollende — und darin
(er Hingegebene, Verpflichtete ſeinem Erleben, das in der
un=
e* ichen Auswirkung kosmiſches Erleben iſt Erleben des Alls,
Atr Ewigkeit —. Gott iſt über allen, iſt größer als alles. Aber
loik ſchafft ſich als Erlebnis des Menſchen um in ſichtbar=nationale
ſeſralt, um — — natürlich doch immer übernational und unendlich
bleiben. Aber alles Religiöſe in uns hat völkiſchen Charakter.
lerſchtum, Menſchbruderſchaft kann nur deutſch gelebt werden
— — aber ich denke, man verſteht jetzt, was ich meine, wenn
ü ſage: Der wahre Dichter iſt Korreltiv des völkiſchen Seins.
Zewiſſen: des Volkes. Weil Gott ſich durch ſeine voransſetzungsloſe
Eeile am reinſten offenbart. Und im völkiſchen, raiſigen Dichter
reinſten völkiſch offenbart. Die völkiſchen Urinſrinkte ſind
ae deshalb in allen guten Werken deutſcher Dichter reiner geſtalket,
Ias ſie irgend jemand lebt — — und die ethiſchen Ideale werden
ayn Nur=Moral und Konvention im wahren Dichter immer
neder erkannt. — Der Dichter ſchafft nicht Volkstum. „Er” ſchafft
ſhin ihm und durch ihn. Der Dichter erkennt Volkstum in ſich —
unn aus methaphyſiſchen Tiefen Urinſtinkte bewußt werden. Und
Idenn ſetzt er ſein Ethoswort (aus Methaphyſik und alſo
gött=
ſher Tieſe) gegen den Plunder und Nationglismus der Zeit.
Und ſo er dies tut, ſo er ein großer Dichter iſt und ſtarke
Ver=
etvortung lebt — — ſo iſt er Prophet. Prenhietentum iſt nicht
uhrſagen, vorausſagen mit einem kühnen W. : Mal ſtimmts,
Ianl nicht — — — Prophetentum iſt Erleben der Zukunft in der
egenwart. Iſt geſteigertes Erlebei: der Gegenwart und alſo der
Ekunft, deren Elemente in der Gegenwart liegen. Und
Propheten=
am iſt Inbrunſt und Liebe, iſt Glaube, der aus Sehnſucht wird
*iſt Verantwortung, Begeiſterung, Zorn und Klage. Iſt Predigt und
Led, Zorn und Verheißung — und Hoffnung, die nie zu ſchanden wird.
Und alſo werden Dichter zu Propheten, wenn die Not des
Volkes zwingt. Des Volkes Sünde und Verderbnis. Propheten
aber ſind einſam, volksverlaſſen. Denn das Volk erkennt die Sünde
nicht und — — kann ſie nicht erkennen. Ein Volk, das in ſeinen
Wurzeln krank iſt, iſt auch in ſeinem Geiſte krank . . Prophetentum
iſt Einſamkeit und Leid und tiefe, tiefe Klage . . .:
„Jahr um Jahr zerpreß ich mein Herz,
Jahr um Jahr ertrag ich den Schmerz
der Volksperkennung meines heiligen Werks.”
„Meines Volkes Geſchick geht ſchlimmen Weg,
kommt ihnen nicht der unbarmherzig harte Erretter.
Müſſen ſie denn immer nur in qualvollfter Not
Erſt erſticken, eh ſie höhre Lüfte atmen?
Müſſen ſie denn mit Ausſatz kleben, ehe ſie reinere Lüfte begehren?”
(Otto zur Linde).
2:1d
nk. Direkte Eiſenerzengung. Die frühere Erzeugung des
Eiſens unmittelbar aus ſeinen Erzen im Nennfeuer oder
Stüc=
ofen hat man allmählich deshalb verlaffen, weil bei dieſem
Ver=
fahren ein zu großer Teil des Eifengehalte. der Erze, etwa 40
bis 50 v. H., verſchlackt werden muß, damit ſ iiesoares Eiſen
gewonnen wird. Beide Verfahren erforderten reichlichen und
hochwertigen Brennſtoff. Der Hochofenbetrieb mit
angeſchloſſe=
nem Stahlwerk arbeitet wir
Verfahren ſchließlich ganz verdrängt. Die zahlloſen Verf: *e im
vorigen Jahrhundert, den unmittelbaren Weg ebenſo wir!,
haſt=
lich auszugeſtalten wie den mittelbaren, haben zu keinem
dauern=
den Erfolge geführt. Den Anſpruch, dieſe Frage gelöſt zu haben,
erhebt neuerdings, wie Profeſſor Wüſt nach einem Bericht in
der Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik, Fran?furt a. W., im
Verein deutſcher Eiſenhüttenleute ausführte, das von dem
Franzoſen Baſſot angegebene Verfahren; das ſchmiedbare Eiſen
ſoll dabei auf unmittelbarem Wege um 70 v. H. billiger
herge=
ſtellt werden können, während ſich die Anlagekoſten um 80 v. H.
erniedrigen ſollen. Die Wiederoxtbation des reduzierten Eiſens
durch das ſonft gebildete Kohlendioxyd will Baſſet dadurch
ver=
meiden, daß er in einer Kohlenſtaubfeuerung den Kohlenſtoff mit
Luft von 1028 Grad nicht zu Kohlendioxyd, ſondern nur zu
Kohlenmonoxyd verbrennt. Das iſt praktiſch nicht durchführbar
und ergibt nicht die erforderliche Temperatur zum Schmelzen
von Schmiedeiſen. Das Verfahren von Baſfet iſt deshalb mit
demſelben Nachteil behaftet wie die älteren und jüngeren
Ver=
fahren zur unmittelbaren Eiſengewinnung und hat keine
Zukunft.
nk. Die Beſchiefung des Mondes — ein Phentom oder
eng=
liſcher Größenwahn? In der bekannten phantaſtiſchen Erzählung
Jules Vernes „Die Reiſe nach dem Mond” wird als Beförderung
diefer kosmiſchen Reife ein rieſiges Geſchoß verwendet, das, aus
einem entſprechend großen Geſchütz abgefeuert, infolge ſeiner
enorm großen Anfangsgeſchwindigkeit die Anziehungskraft der
Erde überwindet. Die unaufhaltſam fortſchreitende Technik hat
ſchon ſo manche der J. Vernesſchen Ideen verwirklicht und ſo
erſcheint, darauf macht die Natur aufmerkſam, die Frage nicht
mehr ganz unberechtigt, in iefern wir neuerdings durch die
Er=
folge unſerer modernen Geſchütztechnik mit ihren bisher
unerhör=
ten Reichweiten der Verwirklichuug auch dieſes kühnen Traumes
näher gerückt ſind. Eine im Journal of the Royal Artillery”
an=
geſtellte Berechnung zeigt, daß die zwiſchen Phantaſie und
Wirk=
lichkeit klaffende Lücke gar nicht mehr ſo groß iſt, wvie mian z1 :
denken ſollte. Die mit den modernen deutſchen Geſchützen erreichte
höchſte Anfangsgeſchwindigkeit beträgt etwa 1600 Meter pro
Se=
kunde, d. h. mit anderen Worten, wenn das Geſchoß mit derfelben
Geſchwindigkeit weiterflöge, die es gleich nach Verlaſſen des Ge
ſchützrohres beſitzt, würde es in einer Sekunde den Weg von 1600
Metern zurücklegen. Das entſpricht etwa der dreifachen
Schall=
geſchwindigkeit. Wenn es gelingen würde, dieſe Geſchwindigkeit
auf das Fünffache zu erhöhen, ſo wäre es niöglich, auf
balliſti=
ſchem Wege der Erde neue Trabanten zu geben. Ein Geſchoß mit
einer Anfangsgeſchwindigkeit von 8 Kilometer unter dem
rich=
tigen Steigungswinkel abgeſchoſſen, würde den Erdboden nicht
wieder berühren, ſondern dauernd in geringem Abftand die Erde
umkreiſen und dabei täglich etwa 17n al ſeine Bahn durchlauſen.
Würde man die Anfangsgeſchwindigkeit anſtatt auf den fünffachen
auf den ſiebenfachen Betrag erhöhen, würde es die Anziehungs=
kraſ: der Crde vollkommen überwinden und wie ein Komet
auf Aimmerwiederkehr in den Weltenraum hinausfliegen.
Da=
mit wäre theoretiſeh die Möglichkeit gegeben, von der Erde aus
den Mond zu beſchießen.
A2e
Der Naturfseund
Dreenners!
nk. Die Schwankungen der Schweizer Gletfcher. Die im
Jahre 1917 an 70 Gketſchern der Schweizer Algen durchgeführten
Beobachtungen und Bieſſungen ergaben, wie P. L. Mar antim
nach einem Bericht in der ſchweizeriſchen Zeitſchrift für
Natur=
wiſſenſchaften Natur und Technik im Jahrbuch des Schweizer
A(penklubs mitteilt, daß 35 Gleiſcher, die im Anwachſen
be=
griffen waren, ſtehen blieben und 31 ſich im Rückzuge befanden.
Gegen das Vorjahr ſiel der Anteil der im Vorrücken befindlichen
Gletſcher von 63,5 Prozent auf 59 Prozent. Die Hauptt’ =ſache
der Rüclzugserſcheinungen ſchien die Sonne zu ſein. So wies
Forel nach, daß die ſommerlichen Wärmeſchwankungen in den
letzten 80 Jahren der Ausdehnung der alpinen Gletſcher eine
auffallende Uebereinſtimmung zeigen; nach J. Maurer erklärt
die Stärke der Beſonnung sur Genüge den andanernben
Rück=
gang der Gletſcher während des Zeitraums 1896 bis 1912. Die
Beobgchtungen des Berichtsjahres ſcheinen für die Nichtigkeit
dieſer Auffaſſung zu ſprechen. Die Sommermonate waren im
Hochgebirge ausnehmend reich an Sonnſchein. Manche Gipfel
verzeichneten mehr als 2000 Stunden Sonne. Möglicherweiſe
reichten aber auch die in den Gletfchern aufgeſpeicherten
Eis=
maſſen nicht zur Speiſung ber Gletſcherzungen auf längere Zeit
aus. Nimmt inan mit Mougin die periodiſche Wiederkehr eines
Vergletſcherungsmaximums in etwa 106 Jahren an, ſo wurde das
abſolute Maximum der Vergletſcherung der Schweizer Alpen
erſt um das Jahr 1924 erreicht werden.
nl. Ueber eigenartige Niſtplätze finden wir in der Zeitſchrift
für Vogelſchutz iniereſſ ute Beobachtungen. So hatte eine
Blau=
meiſe an einer Puuiße, die ſehr ſelten gebraucht tourde, oben im
Pumſenz hr, an der Austrittsſtelle des Schwengels, ihr Reſtchen
angelei. Die Wahl dieſer Niftſtelle hätte ſür die Brut ſehr
gefähr ich werden können, wenn die Pumpe plätzlich gebraucht
worden wäre. Ueber eine andere abſonderliche Riſtwahl
berich=
ten weiterhin folgende Aufzeichnungen: Ein
Fliegenſchnäpper=
pärchen begann in einem Badehäuschen eines Vogelbauers, das
friſeh geſ richen zum Trocknen auf der Veranda ausgehüngt war,
ſein Neſt zu bauen, und ließ ſich davon auch dadurch nicht
ab=
hakten, da die Veranda von den Hausbeibohnern fehr viel
be=
nutzt wurde. Das Heranwachſen der Brut bildete für alle, die
Zeugen wurden, eine Quelle reinſter Fre.ide.
Eine treffliche Zuſainmerſtellung diefer Funde gibt A. (hner im
Deutſchen Jäger. In den Höhlen von Altamira (Spanien) ſind
Deckenmalereien von Wildrindern und Pferden, Hirſcharten,
Steinböchen und Wildſchweinen gefunden worden, die zum Teil
in Farben (ſchwarz, rot und braun) ausgeführt ſind. Die
be=
rühniten franzöſiſchen Höhlen von Combarelles und Font de
Gaume in der Nähe des wegen ſeiner vorgeſ hichtlichen Funde
Bär, Luchs), ferner von Be selgeſtalten (Schwänen, Wildgänſen)
auf. An anderen fpan; he. und franzöſiſchen Stätten, ferner in
Südengland, Belgien, Deutſchland und Oeſterreich hat mant
Cr=
zeugniſſe künſtleriſcher Betätigung, die auf die Jagd Lezug haben,
entdeckt, di= fehr gut erhalten ſind und uns teils (in Elfenbein
und Renntiergeweih) geſchnitzte Tiergeſtalten, teils großartige
Wanbgemälde, mit Darſtellungen von Jagdſzenen in einer Vel=
aus Mammutelfenbein. Sie machen es zum Teil erklärlich, wie
der Menſch damaliger Zeiten der meiſtens rieſenhaften Geſchötſe,
wie M zumut, Pelznashorn, Höhlenbär, Wildſchwein, Wiſent
und Urrind, ferner der hirſchartigen Tiere, wie Riefenhirſch,
Damhirſch, Ren und Elen (Elch) Herr werden konnte. Daß es
ihm öfters in großem Umfange gelungen iſt, beweiſen die an
einigen Stellen in Mähren und Kroatien gefundenen Maſſen von
Knochen des Aammuts und des Wildpferdes, die aufgeſpalten
und des Markes bergubt waren. Als Waffen ſind in der erſten
Zeit wohl rohbearbeitete Steine bemitzt worden, erſt ſpäter die
Speerſpitzen und Lanzen. Auch Fanggruben werden wohl ſhon
in Gebrauch geweſen ſein.
Der letzte Kranz.
Skizze von Max Adler.
Zwei Lehrmädchen und ein Laufburſche trugen an einer
ingen grünen Stange zwölf Kränze durch die Straßen. Ganz
kiie Kränze von roten Alltagsblümchen, mit dem grellen
Silber=
tau der Pappelblätter vermiſcht. Man ſah ſofort, wie ſparſam
Geim Binden hergegangen ſein mochte.
„Die reine Todesmittelteuerung!” rief ein biſſiger Paſſant
im ſeitſamen Aufzug nach.
Der Beſitzer der Blumenhandluug, Herr Wiebold, ſchritt
be=
kbig ne enher. Die Lehrmadehen hielten die Stauge an den
hiden Enden angefaßt, der Laufburſche ging in der Mitte. Sie
inen die Kränze ſoeben friſch aus dem Gewächshauſe geholt
uid verfuhren damit ſo ſorgſam, als gälte es einen Transporr
vn Elas. Jetzt, in der Epidewiezeit, war bei Wiebold rege
eachfrage nach dem Arukel. In ſeinem Geſchäft drängten ſich
4e Sinterbliebenen, weiſt Frauen und Mädchen, Wohlhabende
hrü Dürftige.
Wenige Mimtten, machdem Herr Wicbhold mit ſeinem
Ge=
üge den Laden berreten hatte, waren elf von den zwölf Krän=
(m bereits in feſten Händen. Der eine blieb zurück, weil Herr
Wiebold plötzlich mit dem Preis gewaltig in die Höhe gegangen
ſax. Da ſteckten viele Fraen den bereits gezückten Spargroſchen
oep wieder in die Geldbörſe und ſchlichen ſchweren Herzens
mcmt 3.
Der letzte Kranz hing eimſam am Haken, gerade under der
„Du ſollteſt friſche Kranzblumen hoben”, mahnte Frau
Biebold, als der Laden einen Augenblick von Kundem leer war.
„Wem nur welche da wären! Für dieſe zwölf reichte es
ſon knapp. Man müßte welche kaufen. Aber mich verdrießt’s,
Dem kalten Abendnebel weit und breit herumzuſuchen, und
dm Perſonal wird man nur hinters Ohr gehauen. Schade!
hetzt könnte man Georg gut brauchen. Jedes Blatt wird mit
Külber aufgewogen!“
Ich hab’ den Jungen nicht in die Welt hinausgeſchickt!“
„Ich auch nicht. Er wollte es ſelber ſo. Und er wird ja
tohl auch wieder einmal zurückkommen! Was kann ihm den
d paſſieren —
„Steck' da mir fleißſg den Kopf vor dir ſelber im den Sand!
uus Verzweiflung hat er es getan — das weißt du ebenſo gut
die ich! Und was man aus Verzweifbng tut, iſt noch nie
ge=
uten!“
Schader dem jungen Herrn gar nicht, wem er ſich ein
denig die Hörner abläuft. Wenigirens ſchlägt er ſich die dummme
Kädelgeſchichte aus dem Kopf!”
Er wollte es nicht eingeſtehen, wie ſehr ihre Worte ihn
trafen. Für Rührſzenen hatte er überhaupt t."e viel übrig
ge=
habt. Er zog ſich verſtimmt ins Zimmer zurüc, und ging nach
einer Weile ins Wirtshaus.
Abends, als er zurückkam, war er ſehr aufgeräumt. Er hatte
im Kartenſpiel 20 Mark gewonnen und ſchien mit dem Ergebnis
des Tages recht zufrieden. Er erzählte ein poar ſaftige
Anek=
doten, die er am Stammtiſch gehört hatte, um ſeine Frau, die
ein merkwürdig ſtilles Weſen zur Schau trug, zum Lachen zu
bringen. Aber ſie ſchien ihn nicht zu hören. Er rebete immer
eifriger in ſie hinein, um dies unheimliche Schveigen, das ihm
auf die Verven fiel, nicht übermächtig werden zu laſſen.
„Ja, richtig: draußen vor der Ladentür wäre ich beinahe
über jewand geſtolpert. War „Sie” am Ende hier?”
„Sie war hier”
„Was wollte ſie denn?”
„Viel konnte ſich eigentlich nicht aus ihr herausbringen, denn
ſie hat umnterbrochen geweint. Sie fragte mich nach ſeiner
Adreſſe.”
„Du haft ihr doch hoffentlich gehörig deine Meinung geſagt.
Welche Frechheit!“
„Sie tat mir le7d — Und ſie hätde ſo bange Ahnungen, ſagte
ſie. — Geuade ſo wie ich —
Und du haſt ihr nicht die Tür gewieſen?” fragte er
aus=
weichend, hart.
„Das wäre unfein geweſen.”
„War das vielleicht ſein, daß ſie meinem Jungen nachlief?”
„Sie gab ihm keinen Anlaß —. Daß du war nicht ſpäter
einmal Grund haſt, deine Härte zu bereien! — Sie iſt nicht
ſehlecht —. So ein feines, liebes Geſchöpf! Sie hätten gut
zu=
einander gepaßt. Daß ſie bein Geld hat — du lieber Himmel:
dafür haben wär eins!“
Wiebold brummte etwas von „unvernünftigem
Weiber=
trotſch” ſchickde das Perſonal nach Hauſe und machte ſich daran,
die Rolläden ſin Geſchäft zu ſchlließen.
Der Kranz hing noch immer an der Wand.
an der großen Deckenkrone ab und ließ nur ein einziges Licht an
der Wand brennen, ſo daß der größere Teil des Naumes in ein
düſteres Halbdunkel getaucht war. Wiebold hatte ſich in der
Nähe des Lichtes in das Abendblatt vertieft; ſeine Frou
han=
tierte ſtill und betreten under den Topfpflanzen. Nichts vernahri
man, als das ſchwere Ticken der Uhr. Es war ſtil und ſchwül.
Die Auslagenfenſter waren dicht beſchlagen, und der
Treibhaus=
dunſt, der im Laden herrſchte, ſetzte ſich an den Wänden in
Tropfen ab.
Als es plötzlich neun ſchlug, blickte Frau Wiebold
unwillkür=
lich auf. Der laute Klang, der die bedrückende Stille für den
Zeitraum einiger Sekunden belebte, ließ ſie tief im Innerſten
erbeben. Aber das unbeſtimmte Angſtgefühl, das ſie gebannt
hielt, wandelte ſich in jähes Entſetzen vor dem, was ſie in dieſem
Angenblick ſah: ein hünner roter Streifen zog ſich wie feines
Blutgerinnſel von der Stelle, wo der Kranz hing, zum Fußboden
hinab
Sie wollte ſprechen, ſchreien; aber ſie brachte keinen Laut
hervor. Es war wie in einem ſchwerlaſtenden Traum, wenn der
bedrohte Echläfer den Mund zu einem Hülferuf öffnen will und
zu ſeiner Qual hilflos ſtumm bleibt —
„Sieh — ſieh — dort!“
Er füldete das Zeitungsblatt langſam zuſaunmen und kam
hwe ſonderliche Aufregung näher.
Aha!” ſuchte er ſkeptiſch zu beſchwichtigen, „das macht bloß
die Lichtwirkung! Und ein bißchen Faxbſtoff von den Blumen
wird wohl auch dabei ſein. Tu doch nichſt immer gleich ſo
ge=
ſpenſtiſch!“
„Nein, nein, du wirſt ſehen! Das bedeutet etwas — es iſt
ihm was paſi ert!“
„Wem? Dem Georg? Quatſch doch bloß nicht! Der fchnarcht
„Nein, nein, ich weiß, das gibt ein Unglück! C.44 — wenn
es ſein muß: gib ihm einen leichten ſeligen Tod! —
„Hör' boch ſihon um Himmels willen auf mit dem Unſinn!
das hält ja kein Menſch aus!” rief Wiebold geängſtigt. Dann
zählte er ihr allerhand dumme Geſchichten, um ſie und ſich ſelbſt
auf andere Gedanken zu bringen.
Sie verſuihte, durch Arbeit Vergeſſen zu erzwingem. Aber
immer wieder ſetzte ſie die Gießkanne hin und ſank in ratloſer
Dumpfheit auf einen Stuhl, die Augen groß auf den roten
Blut=
faden an der Wand gerichtet.
Kurz vor zehn Uhr ilopfte es an der Ladenkür. Der
Depe=
ſchenbote brachte ein Telegramm.
Der Polizeidirektor einer beinen ſchwediſchen Stadt, von der
Herr Wiebold wie in ſeinem Leben etwas gehört hatte, meldet
ihm in teilnehmenden Worten, da, ſein S hn Georg bei einem
Eiſenbahnzuſammen ſiotz ſchwer dernundet worden ſei. Le der
beſtehe keine Hoſfnung, ihn am Leben zu erhalten.
Frau Wiebold faßte, uit den Armen ein paarmal krampfhaft
in die Luft, als wollte ſ.=dort irgend etwas feſthalten.
Aber er iſt j7 te
hrie ſie und ſank vornüber vom S.l—hl.
Er rannde zum Arzt. Der 1. inte nichts tun. Ein Herzſ=hag.
Wiebolds Augen hafteten ſtarr auf dem letzten Kranz. Nurr
kam der auch bald
Der wote Strei, nan der Wand
Nummer 4
H
An.
Hf.
Die Welt der Frau
R
Oſterſorgen, die ihre Schatten vorauswerfen.
Wenn heute ſchon ungezählte Familien nicht wiſſen, wie ſie
auch nur den notwendigſten Bedarf an Kleidung für ſich beſchaffen,
weil das erzielte Einkommen faſt reſtlos für Nahrung und Wohnung
aufgeht, dann iſt es erklärlich, wie jeder Wechſel der Jahreszeit
ſchon lange ſeine Schatten vorauswirft und ungezählte, ſchon
be=
unruhigt, — ehe noch der eigentliche Termin herangekommen iſt.
Das Frühjahr bringt nun in dieſer Hinſicht für Viele doppelte
Sorgen mit ſich: einmal den Uebergang von der kalten zur warmen
Jahreszeit, mit dem notwendigen Tanſch der dicken, wärmenden
Kleidung mit leichterer, zum anderen aber auch die Konfirmation
der ſchuleutwachſenen Kinder mit der zwingenden Verpflichtung für
die Eltern, ſie dazu mit der erforderlichen neuen Kleidung zu
ver=
ſehen.
Wo es nur irgend möglich war, beſchafften ſie ſchon am
ver=
gangenen Weihnachtsfeſt einen Teil der notwendigen Ausrüſtung.
Aber die kommenden Wochen bis zur Konfirmation ſtehen doch faſt
überall, wo Kinder an dieſem Tage den bedeutungsvollen Schritt
ins Leben hinans tun werden, unter dem Drucke der Sorge für die
Ausſtattung derſelben, der ſich mehr und mehr verſtärkt, je näher
dieſer Tag heranrückt. So verſtändlich bei unſerer heutigen
Wirt=
ſchaftslage dieſe Sorge um die neue Ausſtattung der Konfirmanden
auch iſt, da wir nicht mehr wie früher einfach das kaufen können,
was dazu nötig wird, ſondern meiſt nur unter ſchwerſten Opfern
und Vernachläſſigung anderer Neuanſchaffungen jene bewirken können,
wird doch über dieſen Sorgen heute vielfach die weit wichtigere
und bedeutungsvollere vernachläſſigt; welchem Berufe das
ſchul=
entwachſene Kind zugeführt werden ſoll. Statt ihn in erſter Linie
zu erwägen und nach reiflicher Ueberlegung zu wählen, heißt es
heute leider gar zu oft: „Ach, das wird ſich ſpäter ſchon finden!
Erſt wollen wir den Jungen, das Mädchen einmal aus der
Schule haben” Als ungelernten Arbeitern werden zudem auch
dieſen jugendlichen Kräften heute ſchon Löhne gezahlt, an die früher
auch nicht entſernt gedacht wurde, ſelbſt wenn man die
Geldent=
wertung gar nicht in Frage zöge, und ſo wird denn von vielen
Eltern gar kein beſtimmter Plan mehr gefaßt und eine vielleicht
anfänglich vorgeſehene Berufausbildung auf „günſtigere‟ Zeiten
verſchoben, ſelbſt wenn die betreffenden Kinder zu dieſer oder jener
Tätigkeit beſondere Neigung zeigen. Aber auch noch ein Drittes
wird bei dieſen allzuwichtig genonimenen Sorgen um das „Aeußere‟
des künftigen Konfirmanden vernachläfſigt, die elterliche Einwirkung
auf ſein Innenleben, in dieſer Zeit vor dem bedeutungsvollen
Tauſch des Kinderlebens mit dem Leben eines Erwachſenen.
Ge=
rade jetzt wäre es ſo leicht, die junge Scele beſonders an die
Familie zu feſſeln, ſie unlösbar mit ihr zu verbinden. Durch
un=
merkliches Einſtellen auf die Gedankenwelt des durch wechſelnde
Stimmungen meiſt haltlos hin= und hergeriſſenen halberwachſenen
Kindes könnten ſich die Eltern, namentlich die Mütter, dieſen zu
beſten Freunden machen, zu denen ſie in erſter Linie vertrauensvoll
flüchten, wenn draußen im Leben etwas Neues, bisher Unbekanntes
und noch nicht Verſtandenes an ſie herantritt. Gerade beim
Be=
ginn der Entwicklungsjahre vom Kinde zur Jungfrau oder
Jüng=
ling, iſt aber auch das junge Menſchenkind beſonders leicht gereizt,
verſtimmt oder abgeſchreckt. Scheu verſchließt es ſein Inneres vor
den nächſtſtehenden Menſchen, wenn es bei dieſem auf mangelndes
Verſtändnis ſtößt oder wohl gar mit Spott und Hohn abgewieſen
wird, und kommt es dann draußen, losgelöft von den Geſpielen
der Kindheit, mit älteren, gewitzigteren oder vielleicht völlig „
er=
fahrenen” Berufsgenoſſen zuſammen, die ihm zumeiſt allzugern
Führer in das Neuland hinein ſind, an deſſen Schwelle ſie
er=
wartungsvoll ſtehen, dann löſen ſie ſich nicht ſelten ſo gründlich
innerlich von der Familie, daß ihnen ihr Zuhaufe nicht mehr eine
liebe, vertraute Heimſtätte, ſondern nur noch eine Schlaf= und
Koſt=
ſtelle bedeutet, an der die einzelnen Familienmitglieder nur
gleich=
zeitige Mitgenießer ſind.
So verſtändlich es iſt, wenn Elternliebe und =Sorge das
ſchul=
entwachſene Kind ſo reichlich wie möglich und ſoweit es ihre Mittel
zulaſſen, für den kommenden neuen Lebensabſchnitt ausſtatten
möchten, ſo ſollten ſie doch in dieſer Sorge nicht zu weit gehen.
Ein neues Einſtellen auf die heutige, ſchwierige wirtſchaftliche Lage
iſt durchaus notwendig, um hier das rechte Maß zu halten und
nicht durch eigene Schuld ſich ein Sorgenbündel noch zu erſchweren,
das ſchon ohnedies drückend genug iſt. Glücklicherweiſe haben ſich
ja in den letzten Jahren die früheren Ausſchauungen gründlich gewan=
delt, daß in nur durchaus neuer Kleidung der Tag der Konfirmation
vder Kommunion begangen werden muß. Umſo eingehender muß
aber heute das Für und Wider des ſpäteren Berufs in Betracht
gezogen werden und dabei, wenn irgend möglich, Arzt, Lehrer und
die allenthalben beſkehenden Berufsberatungsſtellen zu Hilfe
ge=
zogen werden, um den heranwachſenden Kindern jene zuverläſſigen
Waffen zum ſpäteren Lebenskampfe in die Hand zu geben, für deſſen
Gebrauch ſie die notwendigen körperlichen oder ſeeliſchen Kräfte und
Th.
ausgeſprochene Neigung beſitzen.
Geſundheitspſlege.
Bei Angenentzündungen gibt es zwei
wirk=
ſame Mittel, die nicht nur heilen, ſondern auch ſtärken. Man
bereitet in bekannter Weiſe Fencheltee und gibt in eine Flaſche
10—20 Quittenkerne, die man mit einer Taſſe Waſſer ſolange
ſchüttelt, bis dieſes ſchleimig wird. Sowohl in den Fencheltee,
wie in das Quittenwaſſer werden bleine, vier= bis gehtfach
zu=
ſammengelegte Leinenläppchen getaucht und die Augen in ruhen=
F. G.
der, wagerechter Lage damit bedeckt.
Ein ziemlich unbekanntes Mittel gegen
Schlafloſigkeir iſt eine Gähnkur‟. Dieſe, kurz vor
dem Schlafengehen am offenen Ferzſter ausgeführt, entfernt aus
dem Blute die ſchädliche Kohlenfäure, die bei größerer
Anſamm=
lung Stauungen verurſacht, die den Schlaf beeinträchtigen und
erhöht den Sauerſtoffgehalt des Blutes, der einen erquickenden,
tiefen Schlaf verbürgt.
Bei Schnittwunden aller Art iſt als
Stil=
lungsmittel heißes Waſſer vorzüglich, indem wan einen
mit heißem Waſſer getränkten Watte= oder Leinwandbauſch
da=
rauf legt. Der Hitzegrad des Waſſers hängt von der
Empfind=
lichkeit des Patienten ab, es iſt jevoch ſo heiß zu nehmen, als es
nur irgend vertragen werden kann. Die Wirkung dieſes
Heiß=
waſſerverfahrens iſt bedeutend ſicherer und ſchneller, als die
An=
wendung kalten Waſſers, die bei derartigen Fällen ſonſt ange=
R.
raten wird.
Der zeitgemäße Haushalt.
Durchgeſtoßene Ellbogen und Knie in dicken
Knabenanzügen laſſen ſich faſt unſichtbar ausbeſſern, wenn der
Flicken mit ausgefranſtem Stoffaden wieder eingeſtopft wird. Er
muß genau nach dem mit Kreide und Lineal fadengerade
heraus=
geſchnittenem alten Flicken zugeſchnitten werden, ſodaß er die
Lücke völlig füllt, dann wird das an der Naht aufgetrennte
Beinlleid oder Aermel auf ein recht ſtraff geſtopftes Kiſſen ge=
den zum Verbinden der beiderſeitigen Stoffränder ſorgſam
ein=
gezogen. Die Fadenenden bleiben wie ein Bart rechts und links
ſtehen und werden nach Fertigſtellung mit feiner Schere entfernt.
Der Flick wird dann noch mit weichem Futter, eiwas größer wie
er iſt, mittels Hexenſtichen bedeckt und unter feuchtem Tuch von
rechts geplättet, bei ſorgſamer Arbeit kaum zu ſehen ſein. E.
Das Ausſehen verbrauchter Fellvorlagen zu
verbeffern. Durch unachbſames Laufen werden namentlich
die Ränder von Felltorlagen ſehr bald zerſtoßen, rauh und
zu=
rückgetreten. Mit einem zu dieſem Zwecke bereit gehaltenen
austrocknen, beſchneidet es dann mit ſcharfer Schere gleichmäßig
und es wird ſich nun wieder wie ein neues präſentieren.
Was man mit digarrenaſche putzen kann. Mit
einem Flaneilläppchen die Aſche aufgerieben, reinigt dieſe in
trockenem Zuſtande Silber, Rickel, Meſſing, das man zuvor etwas
anhaucht. Mit etwas Salmiakwaſſer angefeuchtet, werden
blind=
gewordenes Silber, glanzlos gewordene Zikblechwannen und
Tiſchauflagen tadellos ſauber. Ein Nachreiben mit ſauberem
Leinentuch iſt nötig.
Speiſezcttel.
Sonntag: Sauerbraten mit Kartoffelklöße.
Montag: Weiße Bohnen, ſüßſauer.
Dienstag: Selleriekartoffeln.
Mittwoch: Tomatenreis.
Donnerstag: Linſen.
Freitag: Haferlinſen mit Apfelmus.
Samstag: Gebackene Heringskartofſeln.
Humaniſtiſches. In einem Provinzgymnaſium eine?
ſehr dunklen Winkels Bayerns lieſt der Ordinarius der
Unter=
prima mit ſeinen Schülern Schillers „Lied von der Glocke‟
Der Primus muß vorleſen.
Bei der Stelle: „Vom Mädchen reißt ſich ſtolz der Knabe‟
entſteht unter den Schülern ein heimlihes Kichern, das den
Vorleſer ſtört.
Wütend herrſcht ihn der Herr Profeſſor an: Leſen Sie
(Jugend.)
weiter, der Inhalt geht Sie gar nichts an."
Menſchenwürdiges Daſein. Studioſns: „Weny
ich aus meinem Dachsbau krieche, wo ich wie ein Murmeltier
geſchlafen, arbeite ich wie ein Kameel, bis ich einen
Wolfs=
hunger und einen Bärendurſt habe. Nach der Mahlzeit wirdſ
wieder geochſt, und wenn ich mir danach nicht unverſehens einen
kleinen Spitz oder Affen hole, wird wieder gebüffelt!“
Salta=Solo=Aufgabe.
Man verſuche im möglicht
wenig Zügen die 15
Stein=
in vorſtehender Salta=
Auf=
gabe derart zu verſchieben,
daß dieſelben die Endſtellung
einer Salta=Partie einnehmen.
Carl Deubel.
1 2 3
14 3 2 2 17
Zahlen= und Buchſtaben=Rätſel.
4 3 5 6 7 8 9 Operette
2 10 3 11 10 12
7 2 8 6 10 13 1
10 6 6 3 2 6 7
9 14 15 8 11 3 5
15 7 11 9 17 13 13
3 10 18 19 10 12
18 10 12 5 7 6
7 13 9 3 13
8 6
13 13
16
In Darmſtadt geborener Chemite,
Metall
Ehemaliger Kampfflieger
Komponiſt
Streichinſtrument
Gedicht von Flaiſchlen
Handelsſtadt
Benennung für kurzes Sinngedichi, ſad
Polarforſcher
Die Anfangsbuchſtaben von oben nach unten geleſen, ergebe=
Als „Mann” zerſägt er Brett für Brett,
K A.
Als „Herr” wohnt er „am” Kabinett.
den Namen eines im Vorjahre verſtoibenen Dichters.
Scherz=Rätfel.
Rätſel.
187. Jauchzet das Wort, am Anfang betont, beim Tanze im Dorf
krug, — Heil Da wird es das Wort, aber betonet am Schluß
188. Was meiſt im Lenz die Beete ſind, — Sei ſtets ein jedes
Menſchenkind.
189. Mich findſt du an Schnecken, am Schuh und am Fuß, — In
Tale, am Gletſcher, im Graben und Fluß, — Und nimmſt dr
mir grade den mittelſten Laut — den zwar man nicht hört,
doch geſchrieben erſchaut, — So dien’ ich zum Einlegen, Kochen
und Bad. — Auch hab’ ich oft tief in der Erd’ meine Statt.
190. Ums Wort iſt einſt ein langer Krieg entbrannt,
ihm ſaß ein großer Mann verbannt.
Und ar
Gbet
1uing.
W.
eil
hr.
Auflöfungen.
Des Röſſelſprungs:
Willſt du dir ein hübſch Leben zimmern,
mußt dich ums Vergangne nicht bekümmern;
das wenigſte muß dich verdrießen;
mußt ſtets die Gegenwart genießen;
beſonders keinen Menſchen haſſen
und die Zukunft Gott überlaſſen. Hen Schubert, Darmſte
Der Scharade: Hamſtern.
Der Rätſel: 185. Rübezahl. 186. verſchlagen.
Verantwortlich: Max Streeſe.
Tant
Der Hellſeher.
Eine Erzählung von Wilhelm Lennemann.
Inmitten eines breiten Ringes eigener Aecker und Wieſen
wohnte der Bauer Lüders. Ging er auch ſchon hoch in die
Sech=
ziger, ſein Rücken war noch ungebeugt, ſeine Kraft noch
ungebro=
chen. Wie ein Junger führte er als Vorſchnitter die Senſe, und
die Knechte mußten ſich dranhalten, wenn ſie gleich Schritt
hal=
ten wollten. Seine in tiefen Höhlen liegenden Augen ſahen noch
voll und ſcharf in den Tag, und noch hatte keine Müdigkeit des
Alters ihnen den Glanz genommen. Ja, es ſchien, als fähen
ſie oft über die Dinge hinaus in die Ferne, die ihr Blick erſt
traumhaft hob; und dann auch wieder ſchienen ſie dunkel
ver=
ſchleiert, ganz nach innen gekehrt, die eigene Seele zu
durchfor=
ſchen und zu durchleuchten. In ſolchen Stunden lag ein ſeltſam
rätſelhaftes Flimmern in ihnen, das, überdeckt von dem Dunkel
vorſpringender Brauen, ſeinen Augen etwas Unheimliches gab.
Die Dörfler behaupteten, Lüders habe das zweite Geſicht;
und ſie erzählten allerlei Vorgeſchichten, die er gehabt und die
nachher auch richtig eingetroffen waren. Und es mußte etwas
Wahres daran ſein, denn der Bauer ging allen Anfragen
mür=
riſch und ärgerlich aus dem Wege; namentlich, ſeit ihm im
vori=
gen Jahre die böſe Geſchichte mit dem Knecht paſſiert war.
Saß er da mit anderen Bauern, ſo wie ſie vom Felde
ge=
kommen waren, im Krug. Unter ihnen auch Kampmann. Der
Wagen, mit einem Rappen und einem Fuchs befpannt, ſtand
draußen vor dem Fenſter. Da auf einmal ſtreckte der Bauer
ſeinen Kopf vor und ſchaute verſonnen und ſtark ins Leere, als
ſchiebe ſich ein Bild vor; und ſeine Augen wurden ſchrecklich weit.
Die anderen Bauern ſtießen ſich an und blickten auf Lüders,
ſagten aber kein Wort. Sie ſtanden im Banne des Unheimlichen,
das ſich dem Bauer offenbarte.
Da fand er ſich wieder; nur ſeine Augen ſahen angſtvoll auf
den Kuecht.
„Kampmann, nehmt Euch vor dem Schwarzen in acht!” riet
er ihm.
„Nix zu ſagen, Bauer!”
„Ich hab’s Euch geſagt!”
Nach einer halben Stunde war der Knecht von dem wild
gewordenen Pferde erſchlagen worden. Das kam wie Blitz und
Donner.
Man hat es dem Bauer damals ſehr verübelt, daß er dem
Knecht nichts von ſeinem Geſicht geſagt hätte. Auch der Lehrer
machte ihm einmal einen leiſen Vorwurf daraus. Er durfte das
tun, ohne befürchten zu müſſen, ſcharf angefahren zu werden.
„Das hätt’ keinen Zweck gehabt, Herr Lehrer, was kommen
muß, das kommt doch; da gibt’s kein Wehren, nur ein
Stille=
halten."
Und dem Lehrer fiel eine andere Geſchichte ein. Da war er
vor etlichen zwanzig Jahren und noch mehr mit dem Bauer in
nächtlicher Stunde von einer Kindtaufe zuſammen durchs Dorf
geſchritten. Plötzlich war der Bauer ſtehen geblieben und hatte
mit Augen, in denen die helle Angſt ſtand, in das Dunkel geſtarrt
und hatte gezittert und gebebt wie ein Kind.
„Was iſt Euch, Bauer?” hatte er gefragt.
Lüders hatte anfangs nicht mit der Sprache herausgewollt,
und nur brockenweiſe hatte er endlich berichtet: Seinen Hof hatte
er brennen ſehen und ſich ſelbſt, wie er ſterbend in das rote
Feuer geblickt.
Das hatte dem Bauer ans Herz gegriffen, daß der Lehrer
ihn nach Hauſe geleiten mußte. Und auch den nächſten Tag war
er wieder zu ihm gegangen. Der Bauer hatte den Schrecken
der Nacht überwunden.
„Gut geht’s, Herr Lehrer,” ſagte er auf deſſen Frage, „und
nun wißt Ihr’s ja, ſolange der Hof noch ſteht, ſterb’ ich nicht!“
Das ſollte wie ein Scherz klingen, war ihm aber bitter ernſt.
Dann hatte der Bauer nie wieder von jener Nacht
ge=
ſprochen. Es waren ihm auch andere Dinge genug geſchehen,
die das wohl vergeſſen machen konnten. Da war ſein einziger
Sohn am Tophus geſtorben, dann war ſein Weib dahingegangen.
Nun ſtand er allein und die alte Hendickſche führte das
Regi=
ment auf dem Hofe.
Der Bauer, in die Jahre gekommen, begann nun
nachzu=
denken, was werden ſollte, wenn er geſtorben. Er wandte ſich
an den Lehrer, der ſein Vertraiten beſaß.
Der dachte an die Nacht mit der Vorgeſchichte, aber der
Bauer nahm ſie wohl ſelbſt nicht mehr für ernft.
„Falls keine Erben vorhanden und kein Teſtament gemacht
worden iſt, zieht der Staat Vermögen und Haus und Hof ein!“
Was er damit macht? „Nun, den Hof wird er wohl dem
Heimats=
muſeum ſchenken, und das wäre auch in der Tat das beſte, das
mit ihm geſchehen könnte. So wird er allen Volks= und
Kunſt=
freunden zugänglich gemacht!“
Lüders lachte grimmig: „Das Haus meines Geſchlechts ſoll
nicht beſudelt werden vom Spott witziger Städter. Ich geb Euch
die Hand drauf, Herr Lehrer, wo meine Väter in ſchwerem Joch
dahingegangen ſind, da zündet kein Burſch ſeine Zigarette an;
in den Kammern, in denen die Rütter meines Geſchlechts die
Lüders geboren, wird kein ſpitzes Jungfräulein Notizen in ihr
Büchlein ſchreiben!"
Das ſagte er mit einer Beſtimmtheit und harten
Entſchloſſen=
heit, die keinen Widerſpruch ertrug. Der Lehrer verſuchte ihn
darum auch nicht. Nur das eine erkannte er klar, die
Vor=
geſchichte hatte der Bauer längſt vergeſſen. Aber danach hörte
er doch, daß der Bauer in der Stadt bei einem Notar geweſen
und über ſein Erbe verfügt habe.
Dann waren Jahre dahingegangen. Da fing der Bauer an,
zu kränkeln. Er hatte ſich beim Roggenſchneiden überarbeitet.
Sein Stolz hatte es nicht leiden mögen, daß ihm ein kräftiger
Mäher zu nah auf die Ferſen gekommen. Aber zu Hauſe
hatte er ſich hinlegen müſſen. Und es war bald ſchlimm mit
ihm geworden, daß man einen Arzt zu Rate ziehen mußte. Der
ſchüttelte bedenklich den Kopf und verſchrieb etwas.
Acht Tage zog ſich die Krankheit hin. Der Bauer ſtand
zwi=
ſchen Tod und Leben. Er fühlte ſich verhältnismäßig wohl. Die
Knechte und Mägde waren ins Heu gefahren.
Der Bauer lag allein in ſeiner Kammer. Heiß flammte die
Sonne in die niedrige Stube. Fliegen ſurrten an den Scheiben.
Der Bauer lag mit offenen Augen und ſah zur Decke. Da trat
die Hendickſche ein. „Geht’s, Bauer? Dann kömnte ich wohl
den Kaffee aufs Feld tragen!“
Der Bauer nickte. Bald darauf umfing ihn wieder die tiefe
Stille des ſommerlichen Mittags. Seine Augen durchdrangen
Balken und Stein, ſie flogen wie Vögel über den Hof und die
Aecker und Felder, ſie ſogen den Duft und den Glanz des
Som=
mers ein und freuten ſich der Erntefülle. Und ſeine Seele
lauſchte in die Stille und vernahm ein Raunen aus Weitem
und Weltfernen. Der Bauer lag ganz ſtill, alle Tore ſeiner
Seele waren aufgetan, und die Wunder der Stille floſſen ein
und füllten ſie mit geheimem Wiſſen. Und da wußte er, daß ſeine
Seele ſich löſen wollte vom Körper, daß er fterben mußte.
Der Bauer erſchrak nicht; er war ſterbensbereit.
War er ſeinem Geſchlechte zu nichts nutz geweſen, ſo wollte.
er wenigſtens einen ehrenvollen Abſchluß unter ihn machen.
Aber dann dachte er auf einmal an den Hof der ſtaud
und blieb und die Stürme und Zeiten ſauſten über ihn hin, und
die Städter kamen auf einen Sonntag=Nachmittag herüber und
rekelten ſich langweilig durch das Haus. Ihre Blicke allein
ent=
weihten ſchon die heilige Stätte ſeiner Väter; und dann zündete
gar. .
Ein Bild flog hoch und ſchreckte den Bauer. Konnte der
Hof nicht mit ihm ſterben! Das Geſchlecht Lüders war dahin.
Drei Jahrhunderte hatte er ihm gedient. Er war todesreif wie
ſeine Herren.
Ein großer Entſchluß ſtand gebieteriſch in dem Alten auf.
Er kroch aus dem Wandbett heraus und zwang ſich in die
not=
wendigen Kleider; leiſe und langſam ſchritt er durch das Flett
auf die Diele. Eine große innere Kraft hielt ihn hoch und trieb
ihn vorwärts. Er löſte die Tiere von den Ketten, er ſtieß die
Stalltüren auf; er machte den Hofhund frei und dann ſchritt er
ſeitlich an dem Hauſe entlang, wo das Strohdach bis auf
Manneshöhe herabreichte. Die Glut des Erntemonats brütete.
in dem dürren Geflecht.
Schez ſah ſich der Bauer um. Dann griff er in die Taſche,
Ein Strich, ein Funke blitzte auf und verfing ſich im Stroh.
Der Bauer ſtand und ſah verloren auf das kniſternde,
hüpfende Fünklein. Dann trat er zurück und ging in den
Gar=
ten. Und eine Flamme tanzte hurtig am Dache entlang, ſie
wühlte ſich in das verfilzte Strohgeflecht, ſie fraß gierig rote
Bahnen in das Dach; ſchon ſprang ſie behende an der
Giebel=
verſchalung bis zum Dachfirſt empor; allenthalben leckten die
roten Zungen, ſie ſpielten über dem wirbelnden Rauch, der die
eine Dachfläche einhüllte; und dann plötzlich mit einem dumpfen h.
Knall fing das rote Feuer auf das breite, maſſige Dach und
hüllte es ein in wütendes, wogendes Meer von Flammen.
„Feiter! Feuer!“
Die Bauern rannten von den Aeckern herbei, einige
be=
herzte Männer ſprangen in das Haus. Die Tiere liefen ihnen
brüllend entgegen. Da war nichts mehr zu retten. Aber wo
war der Bauer? — —
Endlich fand man ihn im Garten auf einer Bank, wo er
ver=
ſonnen in die Glut ſchaute, lächelnd und wie im wehen, irren
Glück.
Da ſtand der Lehrer neben ihm. „Nun, Lüders, wie iſrs
wißt Ihr noch, wenn der Hof brennt
Der Bauer ſuchte ſich aus weiter Ferne zurück. Er ſah den
Lehrer unwiſſend und forſchend an.
„Die Sommernacht, Lüders, da ich Euch nach Hauſe brachte.”
Der Bauer ging die Tage entlang. Da hatte er ihn.- Ek
lächelte wirr: „Ja, ja, Herr Lehrer, nun ſehen Sie ja, was fein
muß, das kommt doch."
Dann legte er ſich zurück und ſchloß die Augen, und ſeine
Seele machte ſich wieder auf die Wanderung. Und der Bauer
hielt ſie nicht. Er ſah Weiten in ſeligem Glanze, er hörte die
Stimmen ſeiner Väter und Väter=Väter. Und Aecker hoben ſich=
und Felder rauſchten, und ein Braufen und Sauſen erfüllte ihn.
Noch einmal ſah er hoch. Und das flammende Sterben des
Hofes fiel in ſeine weiten Augen; noch einmal atmete er neſ
auf — — — da hatte ſich aber auch ſeine Seele ganz gelöſt und
ſchritt befreit am blnmigen Rain weitferner Roggenfelder.
So ſtarb der Vauer, wie er es vorhergeſehen in einer hohen
Sommernacht. Seine Seele war im Leben der Wunder und
Rätſel voll geweſen, nun hielt ſie den Schlüſſel zu den Geheim
niſſen des Lebens in ihren Händen.