Darmstädter Tagblatt 1921


20. Januar 1921

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Nr. 19

gerichtl. Beitreibung füllt jeder Nabatt wea.

Donnerstag, den 20. Januar

1921

u

unt 830
dolin

Mieteſteuer und Wohnungsiuzusſteuer.
Von einem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.
De: ſpiedereröffnete Reichstag ſpird ſich bald auch mit
dem Mieteſtenergeſetz zu beſchäftigen haben. Der neite
Entwurf liegt zurzeit beim Reichsrat. Gine erſte Vorlage wurde
im September vorigen Jahres bekannt. Dainals haben die be=
troffenen
Kreiſe, vor allenz die Mieternereine, ſtarfe Kritik an
den Vorſchlägen geübt. Sie veklaugten vor allen, daß das
Reichsmietengeſetz horher oder doch gleichzeitig verabſchiedet
werde. Zweitens ſoll der Ertrag der Mieteſtener nicht das Paui=
kapital
bringen, ſoüdern nur der Vekzinſung und Tilgung eines
aufzubringenden Kaßita’s dienen. Drittens ſolie die Abgaße
nicht als Wohnrauimſteuter, ſonderi in Forzu eines eutſpreiſen=
den
Prozeutſatzes der Reic seiukommenſteuer erhoben werden.
Viertens ſolle einte Luxuisſteſter erhohen werdei. Der neute Ent=
wurf
der Reichsregierliuig komiſt dieſen Forderungen nur teil=
weiſe
eutgegen. Vonr Reichsmuietengeſetz ſchweigen noch aſte Flö=
zeit
. Man zwird erſt daun wieder etwas hören, iven das Rrichs=
aubeitsminiſteriim
ſeinen allerneueſten Entzpzuf denu varläufigen
Reichswirtſchaftsrat hat zugehen laſſen.
Was die Mieteſteuer ange)t, ſo twird ſie alſo wirklich
nür zur Verzinſung und Tilguig der behördlichen Baukoſten=
zuſchüſſe
verwendet wverden. Das Kavital ſelbſt haben die Län=
der
und Gemeinden aufzubringen. Anf dieſe Weiſe hofft man
die Steuer zon den urſprünglich gedachten 30 Prozeut auf 19
Prozent der Friedens niete herunterzudrücken. Es bleibt aber
bei der prozentualen Beſteiterung der Mieten. Auf das Einkom=
men
der Mieter wird nur inſoferzt Rückſicht genommren, als die
Guenze von 6000 bis 9000 Mark je nach der Ortsilaſis boit
der Mieteſteuer befreit. Nun liegelt aber 6000 bis 9000 Mark
ſteuerpflichtige Einnahmen ſchon weit unter den heutigen
Exiſtenzmininutnn in den Städten und Großſtädten. Die ſchwa=
chen
Schultern der minderbemittelten Mieter zwerden alſo von
der Mieteſteuer auf das ſchmerzhafteſte belaſtet. Wieviele Mittel=
ſtändler
haben noch vonn Frieden her eine Wohnung, die damals
1000 bis 2000 Mark Miete gekoſtet hat! Sie müſſen alſo für die
heute ohnehin uur 30 Prozeut und uur die Heizung verteuerte
Wohnung 100 bis 200 Marr Steuer zahlen. Sie möchten gerne
aus der Wohnung heraus, um billiger zu leben. Aber wer kann
Tas?. Man wird beſtraft für ein Schickſal, an denn man nicht
ſchuld iſt. Kein Troſt iſt es für dieſe geplagteſten aller Steuer=
zahler
, wenn der neue Entiwurf beſtimnte Bouſchriften für die
Verwvendung der herausgepreßten Mittel vorſieht. Der Kaupf
ſ gegen die Spekulation iſt ja ganz ſchön. Aber die Gefahten zuef=
terer
Zwangswirtſchaft und Rationierung bleiben beſtehen.
Nur ſcheinbar gerecht iſt es, daß die Abgaben von allen Ge=
bäuden
entrichtet werden ſollen. Nuch die Inhaber von Ein=
fanmilienhäuſern
unterliegen ihr. Feruer auch Lägen, Werk=
iſtätten
, Fabriken, Bureauräume und landwirtſchaftliche Gebände.
Wßer auch nur die Grundelemente der Vollswwirtſchaft beherrſcht,
Reht ſofort mit beklemmendem Gefühl voraus, daß die Miete=
ſteuer
aller beruflich und gezuerblich benützten Räume auf die
Kunden, Klienten, Konſumenten übergewälzt werden wird. Die
ieue Belaſtung wird auf Werk und Ware geſchlagen. Die Kurde
ider allgemeinen Teuerung wird ſteigen. Die Ungerechtigkeit der
Steuer wird vermehrt dadurch, daß die Mietwerte der Eigen=
ſcheime
zur Vereinfachung der Veranlagung nicht auf Grund
einer beſonderen Schätzung, ſondern im Anſchluß au die Feuer=
Berſicherungswerte oder an Beſteuerungsmerkmnale einer Grund=
iſteuer
ermittelt werden ſollen. Höchft unerfreulich iſt auch die
Faſt ſichere Ausſicht auf Steigerung des Steuerſatzes. Die jetzt
geplante Steuer foll zur Dilgung und Verzinſung eines Kapitals
Bon 3,2 Milliarden dienen. Dieſes Kapital verdauten wir in
einenn Jahr. Das nächſte Jahr bedarf wieder eines Zuſchuß=
Tapitals, alſo wieder einer Verzinſung. Das wäre noch einmal
iSieſelbe Belaſtung auf 21 Jahre. Bald wären wir doch bei 30
PProzent und mehr Mieteſteuer. Die Rettung aus dieſer Zange
Bringt nur die Anpaſſung der Micteſteuer an das Einkolnmen.
Die Rettuing bringt nicht die von der Regierung den Ge=
miteinden
gnädigſt geſvährte Wohnuugsluxusſteuer. Sie
wwird zu noch größeren Härten führen als die Reichsmieteſtener,
gund ſie wird nichts einbringen. Schon jetzt werden z. B. in Ber=
in
in den gefährdetem Wohnungen die tollſten Schiebungen vor=
Wereitet, um gerüſtet zu ſein, wenn der Steuermann mit dem
Meterntaß kozumt, unn den Lttxus auszuforſchen. Da werden
SScheinverträge mit falſchen Untermietern abgeſchloſſen, da wer=
Den fingierte Arbeits= und Bureauräume eingerichtet, daß es nur
Ro eine Art hat. Die tiefgeſunkene Steuermoral erhält durch die=
ſen
Eingriff in Haus und Familie den letzten Stoß. Der Bogen
läſt überſpaunt. Das Ergebuis wird ſein: Aerger, Trotz und
Süge, letzten Eudes aber nur wieder ein finanzielles Manko die=
ſer
toll gewordenen Steuerpolitik.
Dr. Jur, et ver, vol. Fritz Auer.
Die gelbe Gefahr.
I. Berlin, 18. Jan. Aus London wird der Deutſchen
lgemeinen Zeitung geiteldet: Der auerikaniſche Verleger Mc.
Klure veröffentlicht in der Tiues einen Artikel über den künf=
ntigen
Konflikt zwiſchen Japau und der weſt=
lichen
Ziviliſation. Er führt darin aus: Japau be=
tſchäftigt
jetzt das Jntereſſe des Publikumis in England und den
Pereinigten Staaten in demſelben Maße, wie es einſt lange
=Jahre hindurch Deutſchland getan hat. Die japaniſche Politik
nwird durch die Notwendigkeit beftimmt, für mehr als 60 Millionen
EEinwohner Lebensmöglichleiten zu ſchaffen. Dieſe Maſſe von
Renſchen muß erhalten werden, von den Erträgniſſen einer
Sfläche bebauten Landes, die ungefähr dreiviertel ſo groß iſt wie
Drland. Was die Bodenſchätze Japans aubetrifft, ſo beſitzt es
Izwar Kohle, aber kein Eiſen. Dabei ſind die Japaneu ein Volk
rnit großen Ueberlieferungen und hohen Idealen. Seine Führer
rönnen es im Kriege ſowohl wie iur Handel miit den Staats=
renkern
der erſten Völker der Welchaufnehmen. Bisher hat Ja=
San mit ſehr kärglichen Mitteln einen faſt hoffnungsloſen Kampf
ein ſein Daſein geführt, und die finauzielle und wirtſchaftliche
Sage hat der japaniſchen Regierung ſtets große Sorge gemacht.
Uind doch verausgabt Japan für Heer und Flotte doppelt ſo viel
ſevie England vor dem Kriege und für wirtſchaftliche Zwecke
ſebenſoviel wie das rieſige China.
Jenſeits des Stillen Ozeaus aber liegen Länder, wie die
Beiden Amerikas und Auſtiulien, die unter den obwvaltenden
Werhältniſſen bei den Japanern ein unwiderſtehliches Verlangen
Elach ihrem Beſitz hervorrufel müſſei, und Japan hat, wie wir
Bügeben müſſen, uit Nückſicht auf ſeine Bevölferuug ein gutes
eiterung ſeines Beſitzes auzuſtreben. Daher iſt

derautszuſehen, daß in abfehbarer Zukunft ein geſogltiges Ringen
anhebt. In der Wagſchale liegen nicht Proviuzen und Länder,
ſondenn Kontinente und gauze Hemiſphären. Es wird ſich uut
einen Krieg Europas mit den Völkern Afiens han=
deln
, in dem auch die Bevölkerung Afrilas auf ſeiten der Aſiaten
gegen die Vorherrſchaft der weißen Raſſe Stellung nehuien wird.
Bei dieſem großen Zuſamanenſtoß wird der erſte fnrehthare
Schlag das britiſche Reich treffen. Nüchſt England werben aber
glich die Vereinigten Staaten bedroh: ſein. Es wäre under=, anzunehmen, daß dia Afiaten ſchon in der nächſten Zu=
künft
nicht reichlich mit allen Waffen deu modernen Kriegführung
ausgerüftet ſein juürden. In Anbetracht dieſer gemeinſamen
Gefahr decken ſich durchaus die Lebensintereſſen Englands mit
denen der Vereinigten Staaten. Die Sicterheit der Welt beruht
znächſt auf der engliſchen Flotte, ſodann aber auch auf der
Stäuke der anerikaniſchen Marineſtreitkräfte. Aus dieſenr Grztudo
zrüſſen dieſe in eigenene Jutereſſe Euroyas und Englands ſo ſtare
zuie znöglioh ſein
Die Redaktion der Tiztes huterkt zu dieſenn Artiſel, Kaiſei
Wilhelin werde dieſes Aetzaufleben ſeiner Lehre von der gelbel
Gefahr zurit Iütereſſe luahrnehmen. Die Zeitltzig Globe unter=
ſtützt
Mc. Clures Anſichten. Sie ſchreibt, die weſtlich Zibili=
fation
wverde nur duuch einen feſten Zuſamrnctiſchluß des Lai=
tiſchen
Reiches und der nordanerikauiſchen Republik vor der
iſkaniſchen Gefahr gerettet werden können.
Vie Paxiſer Konfezenz.
Paris, 18. Jan. (Polſf.) Nach einer Londouer Huvas=
ueldung
erfährt Reuter aus zuſtändiger Quelle, es ſei wahr=
ſcheinlich
, daß Ufan auf der Pariſer Kouferenz audere Ge=
genſtände
als die Enitoaffuntng Deuttſchlauds, die Frage der
Reparationen und den Vertrag zon Sevres in deu Kreis der
Beratziugen ziehien wverde. Es könnte ſein, daß zan ſich altch zit
der G=fahr beſtchäftige, die düirch den Juſatliſt zibriicht Oeſterreichs
cntſtehen könute. Afür kottitienfdeu Sonutag toüirden Lloyd George
und Lotd Cüttzon nuit anderen ofſiziellen britiſahen Vertreterut
rrach Pgris reiſen. Chutchill und andere Elifliſtſe Vertreter zür=
dene
ſich gleichzeitig iu Paris aufhalteni, 1tin grötigenfalls von der
Konferenz zi1 Ntate gezogent zuu tperden. Deunoch würde der
Kreis der Teiluehmer uicht ſo groß ſein, wic bei den früheren
Zuſaunenküinſten der alliierten Minifter.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Aufentkaltsbeicheäukung.
Läudau, 19. gScif. (AVolff.) In einer neuelt Verordikzitty
der Beſatzungsarmee über die Beſchränkung des Aufeni=
haltes
Zukeiſendar heißt es: Iſifolge der Wohnunigsniyt
der beſetzten Rheinlande und der Ernährutigsſahdieriskeiten
können deuitſche Perſouen nicht länger als 30 Tage ſich iu einer
Garniſon der frauzöſiſchen Zoite, in der ſie nicht ihren Wohnſitz
haben, niederlaſſenn oder aufhalten, ohne vorher von deuz Stadt=
kommandanten
die Genehmigung dazu erhalten zu haben. Dieſ=
Vorſehrift betrifft beſoliders Flüchtlinge und Auswanderer aus
den Abſtimmungsgebieten, oder aus deufenigen Gebieten, die
nicht mehr zu Deutſchland gehören. Die vorzenannte Friſt kann
für Kurnehner in Badeorten auf acht Wochen ausgedehnt wer=
den
. Auch können zugunſten junger Leute, die ordnungsgemräß
bei einer Univerſität oder eiuer höheren Lehrguſtakt eingeſchrie=
ben
ſiud, Erleichterſngen getroffen zuerden.
Oberſchleſien.
Säutliche Parteien des Reichstages, nui=
Ausnahme der Unadhängigen und Koyrrzuniſten, haben eine
Interpellation eingebracht, in der die Reichsregierung ge=
fragt
wird, was ſie zuu tnit gedeukt, zim die Wiederherſtellueng der
öffentlichen Sicherheit in Oberſchleſien herbei=
zuführen
, der durch die Auſalniilikng poluiſcher Truppeit an der
oberſchleſiſchen Grenze geſchaffenen Gefahr zit begegien und die
in dem Abſtiurmungsreglemeuit für Oberſchleſien enthaltene Be=
nachteiligung
der deutſchen Abſtiynnngsbergchtigten zut be=
ſeitigen
.
* Nach einer Meldung des Oberſchleſiſchen Wanderers haben
ſich zur Abſtinzmeuttin in Oberſchleſien bisher 216 000 außer=
halb
Oberſchleſiens wohſtende Abſtimmnngs=
berechtigte
gemeldet.
Oppeln, 19. Jan. (Volff.) Von interalliierter Seite
ſuird mitgeteilt, daß eine Verlängernug der Friſten,
die im Abſtämmungsreglement vorgeſehen ſind, uicht
zu erwarten iſt. Das vorliegende Abſtinynungsreglement, fo
wird erklärt, iſt irnabünderlich. Ebenſo iſt es Unzutreffend, daß=
die
Abſtintutzt ng ann 13. März ſtattfinden foll. Der Botſchafter=
rat
in Paris wird den Texntin feſtſetzen. Diefer wird von Oppelm
aus bekannt gegeben, ehe die ſranzöſiſche Preſſe ihn erhält.
Beuthen, 19. Jan. (Wolff.) Zn der Zeitttuigsineld zug,
daß zwiſchen den franzöſiſichen Oberkomiktiando, der inter=
alliierten
Nommiſſion und der volniſchen Hee=
resleitung
ein Operationsplan für deit Fall eines
tolniſchen Einmarſches in Oberſchle eir ausgearbeitet wiid, wird
von interalliierter Seite erklärt, daß die Nachricht völlig unrichtig
iſt und von interalliierter Seite bereits Schritte eingeleitet ſind,
un den Urheber der Nackricht zut ermittellt.
Beuthen, 19. Jan. (Wolff.) lieber das Bl=
ad
, das ſich
am Sonntag zur dein kleinen, bei MMuslowit
n Dute Aaul3 abgeſtielt hat, erfahr
Aut Sontiltag, genen
6 Uhr aben
erſchiem in
e Bande von
Fünf Ma
25 bis 30
zu und derlangten
von der Frau
4Sfuhre an=
gehalten
un
Fleiſcherei
en dir=
zu
beförde
ke zuſam=
mengeſchoſſe

ihrenddeſſe
Krriſe von 6 Kindern ſtek
Arune, eint
Noboltzeu bor.
20 000 Ma=
13 ſie erklär
drei Schüſſe
zur Hilfe. De
dern, wpurde erſchoſſen,
i Bal
silte den Grubenarbeiter
ſinniges Feust aus Piſtolen und Handgrangten, moble noch dier Ve
ſonen verletzt wurden, zum Teil ſchiwer. An don Aufkommen zucier
Pemſonen wpird gezweifelt. Ein Bräutigant erlielt einen Schuß dua il beu
Hals uud ſtarb. Die Bauditein ſind trotz der Verfolguzig eutkonn
Die Auffaſſung des Reichswehrminiſteriums
über die polniſchen Truppenzuſainmenzkehuttzgett.
Berlin, 18. Jalt. (O.N.B.) Ueber die Nuffaſſuug des
Reichstvehrminiſteriums zur Frage der polniſchen Trup=
penzuſammenziehungen
qu der deutſchen Grenze wird

vont zuſtänßiyer Seite mitgetcilt: Aüſangs Januar waren
abgeſehen von den irregülären Foxüuatienem an der Zeutzch
polniſchatt (reuze erkenubat: a) in Weſtzrelt ßen eine Diviſion
nand eine Brigad, h) in der früheren Proyinz Pofen dnei Divi=
ſtonen
und zioei Brigabet, 1),geaewißer der pbezſchleſiſchen
Grenze dier Dibifiotien einte füuffeaift noch iut Bildung be=
griffeit
, 4). an, der oſtüreutBiſthezr Greize eine Diviſion, ferner
in unch grin Warſchant zrnd 1veſtlich datzwrfzdrai Diwiſionett. Wei=
tere
Ditiſionzen ſiud inrAzrollen na) Oſtpreißen unſd deur üſt=
lichen
Teik ſiom Kongaeßpoien. Es ſtehen alſo zurzeit von deu
giff 17 Biviffwnein, zurtſthätzendent Folniſchen! Trauppein 11 his 12
Diviſiconent, iſu eiſten Stäuke zozr rietd 180 000 bis 20 000 Mann
au der zolniſch=deutſchenn Grenze (die Geſanekſtärke der polniſchen
Feldarnfee Leträgt unigsfäär 400 00) Mann). Die allerletztet
Nachritſiteu deuteir auf das Giutreffen vo): ſtarken Flieger= uud
Kraftlcgagenderliätiſtzi 11nd von Panzerzügei im ganzen Gebiet
des polniſchert Weſtiergs hit. Nicht eingstechmet ſind die Bürger=
wehuen
, die eitte Axt Landſtzrmadarftelleti, und dic im übrigei
Polem nnach demt Siege über die Rutſſen inr Ferbſt vorigen Jahres
aufgslüft zuurden, abder im Geöiet Bont Pofeit und Weſtereußen
ſiehen blieben.
Was die Gründe diefer autffilleigen Anhärfung vont
Trützſteir an 1ar deutſchetn Grenze anlaugt, fv erklärt fie die pol=
niſche
Regierkung Deutſchlaud gegehtüiber mit der Durchführung
der Deinuhiliſation. Der tſchertzd=ſowaliſchen Regierung da=
gegen
ipurde von der PolniſchcnsNegierung als Gnrnd die gin=
ſtigen
Verpflegltugsmnögtichkeiten der Soldaten in den betreffen=
deur
Läuderſtrecken angegeben. Gauz algeſehen von denn Wider=
ſpruch
in deir beiden Antzporteit iſt trtjäckzlick von einer Deuno=
bilieEMig
zoji polniſtchen Truptzeit nichts zu merken. Deutſche
Trſppen. frziluf g1t ziehungen find ſte ts als Bedrohung aufgefaßt
zumben, und als joſche nur kanzn ſie dic Beutäche Aegierung auf=
faſſen
. Alle Auixeichen deuten Largz hiis, daß, jalls die Abſtim=
BAieg zuk. Utigütikſieik der Polen arztsfaller ſollte, dieſe zuit ihren
Trnpbenutaſſein einer Gefualiſtreich berfuuhen wnden. Voz deut=
frlrdt
. Seite ſind teinerlei Maßijahmnen zur Abbreht, getroffen
wvorden.
Der erſte deutſch=anerikaniſche Perſonendampfer
in HaenBurg.
Hauburg, 18. Jan. Als erſtes Sthiff des geutein=
ſantein
Paſſagiergienſtes der Hambuug=Amcrika=Linie
und der United Azierieni Lites iſtigeſteri zuitag kuzs vor zwölf
Uhr der Dayihfer Mdarut Ckay von Nau=Yoxk über Liber=
Fool auif der Elbe Gzigetroffeir, 1rüc hat ſeine Reiſenden in Kur=
hätzen
gelanbet. Das Schiff ſtelt denr neuartigen Typ eines
Sonderſchiffes, für den. Ausunudererverkehr
dau. Den Reiſenden der dritten Klaſſe ſind wwährend der Reiſe
jäzutliche GFeilſtha ftstäumme, Prozetzadenidecks, Najüten uſiv. un=
eingefchtäukt
zur Verfügitng geſtellt. Zum Empfang des
Dampfers zuar der Generaldirektor ber Hapag, Geheimrat Dr.
Cuno, und der Zieſige Vertreter der Uniteh Aznrenican Lines,
Colonel Ryau, mebſt einer Anzahl leitender Perfönlichkeiten bei=
der
Geſellſchaften zugegen. Die Ausſchiffung der Reiſenden und
die Uebernahmie tind Weiterbeförderung des Gepäcks und don
1477 Sack Poſt vollzogen ſiah glatt. Das Schiff iſt uach Landung
feiner Neiſenden elbguftpärts gegangen, urm an den Hanwburger
Kais der Haßag gelöſcht zu worden. Die erſte Abfrhrt von Han=
lutg
foll etwar Anfang oder Mitte, nächſter Woche vor ſich gehen.
Der Dazupſer Monut Clay, der ehemalige deutſche
Damdfer Priuz Eitel Friedrich ein Schiff vont
KSü0 Bruttoregiſtertonnen, hat zu Anfang des Kaicges als Hilfs=
kreuzer
gel ient. Die Erſchöpfttng ſeiuer Protiaut= und Kohlen=
dottäte
und die Nozwendigleit einer Ausbefferinug zwangen das
Schiff ſchließlich, einten uordaurerikaniſchei Hafen aufzuſuchen.
Iui Refptzort=Neivs wltbe der Dampfer interniert und ſpäter,
als die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten, als Trup=
benichiff
für die Ueberführung amerikanifcher Soldaten uach dem
entropäiſchen Kriegsſchauplatz verwandt. Nach Beendiguung der
Feindſeligleiten zuurd= er denr Sckiffahrtsaunt üibertwieſent, vor
deun ihu die United American Lines?kauften, Uune ihn für ihnen
Femeinſamnen Dienſt mit der Hamburg=Amerika=Linie einzurich=
Dtturl grütidlicheit Untbaue zpurde der Dampfer zu dem er=
wähuten
Spezialſchiſf für die Beförderung von Reiſenden dritter
Klaſſe herzerichtet. Auch die Verpflegltngsbedingungen ſind
gtündlich geändert. Anſtatt der alten Maſſenverpflegung im
Zwiſchendeck erfolgt jetzt eine Speifunn der Reiſenden in zwei
großen getäfelten Eßräumen.
Im Kampfe gegen die Wohnungsnot.
I7.WV. Reich, Staat und Gemeincen ſind uach Kräften bemüht,
die buennendſte aller Gegenzartsſnagen, die Wohuungs=
frage
, 4iner glücklichen Löſung eutgegenzuführen. Welche Er=
gebniſſe
bisher dabei erzielt znorden ſind, davon gibt eine ſoebent
beröffentlichnte amtliche Statiſtik über die Bautätigkeit im
Sonnzerhalbjahr 1920 cin. zuenn autch nicht erſchöpfendes, aber
doch iſntuterhin lehtreiches Vild. In dieſer Statiſtük wverden
Verichte auis 47 Städten muit über 100 000 Einwohziern und aus
28 Städtezu mit je 50 000 bis 100 000 Einwohnern veröffentlicht.
Ju dieſeir Städteit wunrdeit zuſaneten gebaut im Sonzungerhalb=
jahr
1920: (51 neue Häzzſer, dabon zuarei 3827 Wohnhäufer.
Von disfen Wohnhänſern ſind der größte Teil, näulich 2225,
Eiufamilienkäutſer, 645 haben je zwei, 148 je drei, 199 je dier
Wohnuzigeir, uud nttr 604 habem zrehr als dier Wohnunegen. Bei
11 Wohnhäufern fehlt die Angabe der enthaltenen Wohnungen.
Man ſiehr darauts, daß das Beſtzebezu geſtude Heimc zu ſchaf=
fent
, eifrigſt befolgt zwitd. Durch die Wohzuigsbautätigkeit
(sinſchl. Notzwohnutigen) fiud änu Somnmerhalbjahr in dieſen 75
Berichtsſtädten 13 678 Wohnutuigent mrit zufantunett 50 730 Wohrl=
räutmem
geſchaffen zuorden. Das iſt au ſich betugchtet zwar eine
hole Zahl, auf die 5 Städte verteilt kommen auf jede Stadt
Loch noch nicht 200 Wohnutugen. Das genügt aber nicht, und das
Geſisenſt der Wohnungsnot zu Lannen. Von den 3827 treutent
PPohnhäuſern ſind 3054 dureh gemeinnützige Bauttätigkeit ent=
ſtanber
(Behörden, Arbeitgeler uud Valigeſellſchaften). Sie
zuurden durch die Reichs=, Staats= und Gemeindezuſchüſſe ermög=
licht
. Der pridaten Bautätigkeit fielen uoch nicht 800 Häuſer zu.
So lnnye aber der pritatei Vautätigkeit durch die ungeheuere
Teuerung und ſotſtige Hinderuiſſe Die Häude gehunden ſiud,
wird uuan von einer Befeitigutug der Wogrungsuor nicht ſprecheit
könzteni. Nür in 13 von der 43 Städteu zunnden mehr demt 101
neute Wohnhäuf
die zeiſtenr in Stutt=
gart
znit 273, ueber
ingen wurden in
Städten geſcjaffen, dand

[ ][  ][ ]

Die Lage in den beſetzten Gebieten.
Eobkenz, 18. Jcn. (Welff.) In Ainvefenheit von Ver=

ritern der verſchiedenen Reichsnuniſter und der Laudesregierung

jagte heute der parlamentariſche Beirat für das be=
eßteGebiet
beim Reichskommiſfar. Nach einfeitenden Wor=

ten des Staatsſekretärs tur Reichsminiſterium des Innern Exzel=
enz
Lewald, der der Bebeutung des 18. Janur für das
Deuiſche Reich gedachte und die neuen Mitglieder hegrüßte, er=
tatteie
der Reichskonymiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete
v. Starc den Vericht über die Tätigkeitdes ReichtKkomiſfars
inz vergangenen Friedensjahr und über die jetzige Jage in den
heſetzten Gebieten. In der folgenden Ausſprache wurde zit=
ncchſt
die Notwendigkeit einer baldigen Fertigitellucg des Per=
ſonenſchädengeſetzes
behandelt. Der Vertieter des Reichs=
miniſterinms
des Innern erklärts, daß der Geſetzent=
tvurf
wir allen Mitteln gefördert würde, da es das Reich als eine
(hrenpflicht anſehe, den Pexſonen und den Angehsrigen von
Ferſonen ausreichende Hilſe zu ſichern, die infolge der Beſebung
Schaden an Leben und Geſundheit genvunnen haben. Einen
ſehr breiten Raum nahmen die Klagen vieler Beirät= über die
Uebergriffe und Laſten der Beſatzung eim. Es ſei
nicht beſſer in dem beſetzten Gebiet geworden, ſondern die Ver=
hältniſſe
hätten ſich verſchlectert. Es wurden verſchiedſene gra=
vierende
Fälle vorgebmcht. Der Reichskoxuiſſax ſagte zu, daß
er bei der Rheinlandkoyeuniſſion vorſtellig werde, ſobeild ihm
die nötigen Unterlagen vorliegen würden. Die unweidmän=
utſche
Ausübung der Jagz, beſouders im Tgunusgebiet, gab zu
der Befürchtung Anlaß, daß der dortige Rotzwildſtand in kurzer
Zeit vernichtet ſein werde. Auch hier hoffſt der Reichskymmiſſar
zu einem Uebereinkomnten meit den Beſatzungsbehörben kommein
zu können. Einen breiten Raum in den weiteren Verhandlungen
zahm die Beſprechung der Verordnung Nr. 64 der Rheinkand=

konmiſſion betreffend Beſtandsaufnahme der Hilfs=
mittel
für militäriſche Zwecke ein, die eine nicht ge=

rinige Erregung in der gefanzten Bevölkerung der beſetzten Ge=
biete
hervongerufen habe. Die drückende Wohnungsnot und
die Notwendigkeit einer erheblichen Steigeruzg des Wohmtngs=
baues
in bey beſetzten Gebi k wurde lebhaft erörtert und gab zu
Wünſchen an die Reichsvermögensverkdaltung Anlaß. Ein Ver=
treter
des Reichsſchatzminiſteriums entwickelte die Tätigkeit der
Reichsbermögensverwaltung auf dem Gebiete des Entſchädi=
gungss
Requifitions= und Wohnungsbau=
weſens
. In der nachfolgenden Ausſprache wurde zum Aus=
druck
gebracht, daß gegenüber den ungeheueren Nöten und dem
durch die Forderungen der Beſatzungsarmeen verurſachten Woh=
nungselend
in den Städten und Gemeinden des beſetzten Ge=
bietss
durch das Reicy das menſchenmöglichſte geleiſtet wverden
müſſe. Es wurde hierbei ausgeſprochen, daß die Beſitzer der mit
Einquartierung beleoren Wohnungen dielfach nucht niehr ſoagten,
ihre Beſchwerden zu äußern, da ſie glaubten, ſich der Gefahr einer
Verurteilung wegen Beleidigung der Fauilienangehörigen urid
der Mitglieder der Beſatzungstruppeit auszuſeken.

Kein Eiſenbahnerſtreik.
Berkin, 18. Jan. (Wolff.) Der Deutſche Eiſenbahner=
verband
, die größte der im Sechzehnerausſchuß vertretenen
Organiſationen, hot an 18. Januar ſeinen erweiterten Vorſtand
erneut nach Berlin berufen. Nach einem umfaſſenden Bericht
der Vertreter des Sechzehnerausſchuſſes über den Gang der
Verhandlungen und über die großen Schwierigkeiten, bie
neue Verhandlungent zur Unmöglichkeit machen, wurde beſchloſ=
ſen
, ohne Diskuſſion in geheimer Abftimmung zu dem Verhand=
ſungsrefultat
Stellung zu nehmen. Von den 74 abgegebeiten
Stiuren dugren 51 für Annahme des Verhandlungsergebniſſes,
20 für den Streik, und 3 Zetzel waren unbeſchrieben. Damit äſt
die Entſcheidung gegen den Streik gefallen.

Die Deukſchen der Tſchecho=Slowakei.
Prag, 19. Jan. (Wolff.) Anläßlich des 50. Jahres=
tages
der Gründung des Deutſchen Reiches hielt
Der deutſche barlamentariſche Verband der Abgeordneten und
Senatoren eine feierliche Vollverſammlung ab, in der die Abſen=
dung
des ngchſtehenden Telegramms an den Reichs=
präſidenten
Ebert beſchloſſen wurde: Die in dem deut=
ſchen
darſawentariſchen Verbande vereinigten deutſchen Abge=
ordneten
und Senataren der tſchecho=ſlowgkiſchen Republik grü=
ßen
an Tage des fünfzigjährigen Beſtehens des Deuttſchen
Reiches den Präſidenten Deutſchlands als oberſten Vertreter
Des Deutſchen Reiches. Abgeirennt vom Mwiterlande fühlen ſie
umſomehr die gemeinſamm Bande, die das deutſche Volk der
Tſchecho=Slowakei mit dem deutſchen Volkskörper in Kultur, Ge=
fittung
und geiſtigen Anſchauungen verbinden, und geben diefen
Gefühlen begeiſterten Ausdruck. Möge die Zeit der Prüfungen
und Bedrückungen für das deniſche Volk bald enden und ihrt ſein
natürliches und underjährbares Reiht auf Selbſtbeſtimnung in
einer wahrhaft demokrakiſchen Völkergemeinſchaft Europas ge=
währleiſtet
werden! Dann begab ſich ein Abgeordneter zunz
deutſchen Geſandten, Miniſter Sänger, um ihm die Glückwünſche
des parlamentariſchen Verbaudes zum fünfzigjährigen Beſiehen
des Deutſchen Reiches zu überbringen.

Das Kabinett Briand.
Paris 18. Jan. (Wolff.) Der Miniſterrat kat
geſtern vorwittag unter dem Vorſitze Millenands im Elyſég zu=
fammen
, wobei Briand die neu ernannten Unterftaatsſekretäre
vorſtellte. Der Miniſterrat beſaßte ſich darauf mit verſchiedenen
Fragen, Die zur Diskuſſios dem Parlament vorgeſegen haben.
Ein zuter Miniſterrat wird am Donuerstag vormittag im Elyſo
zuſammentreten, un die endgültige miniſterielle Erklä=
rung
feſtzuſetzen, die in Laufe des Donnerstags in den
Leiden geſetzgehenden Körperſchaften zur Verlefung gelaugen ſoll.
Hat Lenin deutſches Geld erhalten?
AA.B.C. Jm Vorzärts war von Ed. Bernſtein behauptet
worden, Lenin habe vout kaiferlichen Deutſchland eine Setmme
von mehr als 50 Millionen Goldmark erhalten zur
Durchführung ſeiner zerſetzenden Agitation in Rußland. Des=
gleichen
hauts Beinſtein bebauptet, daß Sowictrußland zige=
heuere
Geldſzunmen zur Entfeſſeluig der kommmuniſtiſchen Auf=
ſtände
im Ruhrgebiet, in Mitteldeurſchiqnd, in Bayern uſtv.
uusgegeben habe. Die Rrte Fahne erklärt dieſe Behauptungen
für eine Züge und jagt, daß von amerikaniſcher Seite ſogar ein
ganze3 Buch berausgegeben worden ſei, in dem die Verbindung
zlwiſchen Lenin und Ludendorff nachgewieſen werde. Alle in
dieſem Buche veröffentlichten Dokzmente ſeien jeboch gefälſcht.
Aus bieſent Anſaſſe verlangt die Rotc Falne, Bernſtein iolle die
Namen ſeiner Gewährsperſonen angeben, damit dieſe gewiſſen=
loſen
Verlchmder ihre Behauptungen vor Gericht betveiſen
könntzen.
Ein arntliches Dementi der holländiſchen
Regierung.
E Amſterdam, 18. Jan. Die von Wien verbreitete Mel=
dung
über eine Verſchſvörung des Deutſchen Kaiſers und
des Kronpriuzen und über den von Holland angeblich aus=
gedrückten
Wunſch, ſie möchten Holland verlaſſen, entbehrt,
wie die Niederländiſche Telegraphenagentur meldet, jeder Be=
gründung
.
Das Mänchen bon der Verſchſwörung wird ab unb zu ein=
Mtal, wahrſcheinlich Gts Enzentekreiſen, verbreitet, m Stimnrtng
gegen die Hohenzollern zu mochen. Daß die ausführlich mitge=
teilten
Einzelheiten dieſer Verſchevörung alle erdichtet worden
ſind, iſt ein ſtarkes Stüick.
Eine Note Tſchitſcherins
über die engliſch=ruſſiſchen Verhandlungen.
Moskau, 16. Jan. (Wolff.) In einer zweiten Note
Tſchitſcherins an Curzon heißt es:
Wir haben Ihr Telegimnn vym 7. Januar eihuitcn, ſvorin Sig
berſuchen, die Verandwortung für die langen Verzögerungen
der Verhanölung mir Rußland über das Hendels=
abkommen
von der britiſchen Regierung abzuwälzen. Die ruſſiſch=
Negierung iſt gezwungen, bei der Behzuphing zit bleifen, daß die Ver=
antwoxtung
, für die Erfolglofigreit der Verhandlungen bollſkändig
anf ſeiten der britiſchen Regierung lisgt. Es wider=
ftrißt
ben Tatſachen, daß Litwinows frühere Tätigleit in Großbritan=

reiſeerlaubnis an ihn hütge bülden können. Seine Nichtzulsſfung kann
nur als eit wohl übeelegter Verſuch betractt werden. Hinderriſſe für
die frieblichen Zi=hungen zwiſchen Großöritannien und Rußlund zu
ſchaffen. Auch die Verzögerung der Abreiſe Krafſins uach Koßenhagen
ift einzig und allein den umaufhörlichen Verfchiebungen ſeitens der bri=
tiſche
Regierung bei der Anerkennung Her ihn begleitenden kommen=

von

Unterbrechung der Ve=handlungen wwieder einmal das Ergsbwis bes
veuen Schittes der britüſchen Regierung. Kein vermüinftiger Moteſch
hain glauben, daß Herr Wohſe mit einen großen Stabe von Sachder=
ſtändigen
und zahlreichen Beamten nur deshalb nach Kopenhagen fuhr,
um den ruſſiſchen Delegierten zu erklären, daß die britiſche Regierung
in London und nicht in Kopenhagcn zu verhandeln wünſche. Woyſes
Bötzliche Abreiſe von Koperthogerr einige Tage nach Beginn der Ver=

die bolitiſchen Verkzudlungen Liüvinmvs Teilnahee erfonderlich wäre.
Ganz und gar abweich end von dieſer E=klärung ſteliſte der britiſche Pre=
miermitiſter
, als er mit Krafſin verhenelts, ſeine wohlbelannten poli=
tiſchen
Fosderungen und ſchuf ſowit neite S=vierigkeiten für das Zu=
ſtrrdekommen
des Handelsabkoimens. Nur dank der neueir Konzeſ=
ſionenr
feitens der ruſſiſchen Regieruzmg En Zuſemmenhange mit der pol=
riſchen
Frage war die rufſiſch= Delegatio trotz der erneuten hindernden
Eingriffe der Eritiſchen Negierung imſimbe, ſich mach Londont zu be=
geben
, wo abes die Verhandlunger trotzdem noch einnml derzögers
Burden.
Die raſſiſche Regierung ſieht ſih gezwuma, noch eininn!
gegen die rundloſen Anſchuldigungen zu proteſtie=
ren
, die gegen den Präſidenten ihrer Delcgation Kumenaiv vorgebiact
twurden und welihe als Vortwnid für eitte neise Verſchiebung des Heber=
einkommens
mit Rußland diencn ſollten. Was Komensvs Geſchäfte nit
dem Aktionsrat betrifft, ſo haben dieſe auf Weunſch der Fritiſchen Regie=
rundg
ſelbſt begonnen, die dadurch verſuichte, unſere Entzſcheidung beiueffs
des Friedens mit Polen zu beeinflüſſen. In der Angelegeurheit der
Unterfrützung, welche drm Daily Herald durch die Exekutive der Dritteut
Internationale engeboten worden wwar, und mit dem Ve=kauf der Ju=

frelen hatte Kameteln nichts zu tin. Hir haben aflen Grund, zu glan=
ben
, daß ebemalige Vemte der Zarenregierung die briiſche Regierung
in dieſer Angrlegenheit gehörig betrogen gaben. Gegenwvärbig iſt es bie
britiſche Regierung, welche von den Bedingtugen des JuniInli= Ab=
drsalsabkommen
n

Un6 eine folche Konferutiz fießt dus JuniJuli=Abkommeit ver. Wr=
heffen
, daß die britziſche Regierung es nicht auf ſich nehmen wird, ginar
Bwch der Verhandlungen mit Rußlond herbeizuführen, indem ſie vvu
einem zwuiſchen den beiher Rezierungen ſchon zuſtande gekommenen
Uebereinkpmhrir hbweickt.

Afeiux Rolitiſche Naätriätzen. Daily Ddegray meidet ges
Waſhingron daß das Anzsfuhramt die Lieferung von 3000 gueväka=
niſchen
Mälchkühen nach Deutſchland gerehntigt habe. Dem
eriten Transport von 800 Gühen am 8. Januan ſollen am 25. Janucr,
10. Frhruar inzd 1. März iweitere Transporte folgen. Nach einer Mit=
teilunng
der Freien Preſſe ur Cinditmnati ſind als Spenbe des Kinder=
hilfsfonds
für Mittelenzopa in Cincinnatt 2090 Kiſten kon=
denſierter
Müch (9800 Büchſen) unterwegs, die u. a. den Städten
Bochumz, Dortmumd, Gelfendiccei Sorit, Münſter, Bielefeid und Osna=
brück
zugute Eeinmen follen. Die Wiener Studentenſchaft hat beute
vvrmütag eine grohe Kundgebung für den Anſchlußan Deutſch=
land
berantuſtet. In vatzkaniſchen Krziſen wird, wie aus Rom ge=
meldet
wird, erzrhit, daß 227 Prühaten der flämiſchen Gegenden Belgiens
ſich an deit Papt geis fdt und ihzt gebeten hoßen, den Kardinal
Mexcier feiitver Würße zu enthebeit. d: Amnunzio verläft heutz
Fiume. Er läßt ſich bei Paris nieder und erklärt, ſih feine zukünftige
Hriidſtengsfreiheit vorzubehulten. Reuter erfärt, daß mit Telzeran in
Hauernder Verwindung ſtehende aitſiche perſiſche Kreiſe keinenlei Beſtäti=
gung
bei her Abdankungoder Flucht des SchahsvonPer=
ſien
erhalten haben. Esenirig Standard ſchreibt, die brikiſche Poüirik ir
Perſien werde natürlich durch die Beſtätigung der Abdankung des Schabs
eriſülich in Mitleidenſchaft gezogen.

Stadt und Land.
Darmſiadk, 20. Jantar.

u. Strafkamur. Eine intter Ausſchluß der Oaffeiklichteit geführte
Vergandüung gegei dei 43 Jagzo alien, verheirateten Obſthändler Wüſ=
hm
Mink von Zell bei Bensheim wegen Verbrechens nach §8 173, 176
Abf. 3 St. G.V. enditie trotz harmückigen Leugnens des Angeklagten da=
mit
, daß er frhldig befunden und zu 1 Jahr 6 Monaten Zucht=
baus
(ohne Anzecung der mehrmonukigen Unterſuchuugshaft) ver=
urtilt
ſwurde. Misdanu ergntg noch Urteil in einenr Eürzlich berhan=
Salten und bieraf bertagten Steuerfall. Der Fabrikant Georg Vill=
harb
aus Kirch=Brombach war der wiſſentlich mangslhaften Deklaratioir
zur Einkomnmeniteuer bon 19151918 und dadurch beraulaften Steuer=
gefährdung
Eeſchuldigt. Er hitte ſich als Schmied zu einem beſcheidenten
Fabribetrieb landwirtſchaftſicher Geräte emporgearbeitzt, als der Krieg
ausbrach. Ihm wurde er, wis ſo vielen, geſchäftlich zum Glück, denn die
erſte Unterbilang mate in der erwähnten Zeit Jahresgewinnen von
20000, 850, 44000 und 79000 Mark Plaß. Sie floſſen aus Heeres=
lieferzurgen
voir Pickeln, und V. zeichnetz muich 100 000 Mark Kriegs=
mnleike
. Mit dieſei Geſchäftsaufſchwung bielt der kaufmänniſche Tsil
wicht Schritt, es fehlte auszei helide Fükzeumg von Haltdelsbüchhern, uund
ſo ift es wicht wrglaubhaft, daß ſich V. üüber Umfang utd Ertrag im Un=
Uaun befand. Zudem ſpricht für ſeinen gutteit Willen die Usberwagung
von grwiſſer Betchfügrung beztu. Brlanzirung und Deklaration an eine
ausivärtige Treußandgeſellſchaft. Trotzdem fehlie nach Beginn des Straf=
berfahrens
jeder fichere Einblick, ud der als Sachberſtindiger beſtellte
Bücherrzsiſor kontite nur mühſanr eine geliſſe Unterlage des rechrungs-
mäßigen
Teils der Angeisgenheit ſchaffent. Er bernenite gutächtlich die
wwifſentliche Verfehylrmg, inden er dabei guch den Worfiant des beſſiſchen
Einkommenſteucgeſetzes mit beuanzog. Hiernach ſei für unſtündige, weich=
ſelnde
Einkonimen der Durchſchnitt der Szei letzten Jahre zu Gruende zu
legen, und er bezeihrete demgemäß die Jahresertrige derart, daß ſie
ſich von der Beranlagung nicht ſohr unterſchieden. Bebeutend irz die
Differeng nur für das leßte jener Jahre, ud damals hatte ein in=
zwiſchen
berſterbener Vertreter Ger Trchandgeſellſchaft die Deflarntion
ausgefertigt, wornif ſich V. berließ. Das Gericht hielt deshalb Wiſſent=
lichrkeit
für nicht vorliegend umid verneinte auch ſtrafbere Fahrläſſigkeit,
tvelch lettere überbies darcih die Amneſtie gebeckt gelveſen wäre. Das uu=
fangreiche
und koftſpielige Verfahrzi endigte ſo mit dem Freiſdruch
des Angellagten, der nahürlich mit ſeinen Steuem nunmehr angrmeiſen
herungezogen it.
2 Schöffengericht. Zu dem geſtrigen Berickt übez die Schöffer=
gerichtsverhandlung
erſucht uns Herr Metzler um Aufnahme des
Folgenden: Die Körperverletung beſtand ba in, daß ich einer Patiutin,
dis ſchon ſeit zwei Jahren in anderer Behandlung war, ſagte: Da wird
an Heilung nicht mehr viel zu denken ſein. Die Resiſion wird ja die
Unhaltharkeit der Anſchuldigung ergeben. Kein Zeuge ſagte gegen mich
aus. Die Sachverſtändigen erklärten ciarſtimmig, daß ſie von dem Weim
der Augendiagnoſe keine Ahnung haben.
Hierzu teilt uns unſer Gerichtsberichterſtatter mit: Die
Körperverletzung bsſtand darin, daß M. einer ſchver nervenleidenden
Pxisrtin, deren Zuſtand M. auch bekamit war, eine ſo hoffnungsloſe
und tatſächlich unrichtige Diagnoſe ohne die wotwendige Rückſichtnahnne
auf den Züſtand der Patienun ins Geſicht ſgte, daß die Frat einen
Nerbenſchok erlit:. Die Sachverſtändigen haben wicht erklärk, daß ſie
von denr Weſen der Augendiagnoſe keine Ahnung haben, ſondern ſie
haben feſtgeſtellt, daß die Wiſſenſchaft eine Augendiagnoſe im
Sinne des Herm: M. nicht kenut und eine ſolchs Diagnoſe in der voir
M. allgemein gegebenen Form wiſſenſchaftlich undenſbar iſt. Die Br=
ruptung
, daß kein Zeuge gegen den Lſupeklagten ausgeſagt hat, iſt in
dieſer Form nicht zutreffend.
8 Provinzialausſchuß. Geſuch des Wilhelm Frauk in Darmſtass
m die Erlaubnis zur Errichtung eines Detektivbureus. Frank, von
Roßdorf gebürtig, war früher Zwangszögling, iſt vorbeſtraft, ſeit 1905
in Darmſtadt, var Gärtnergehilfe und Bäcker. Das Polizeicmt bean=

Maz tanzt . . .
Eine Faptziverpredigt von Franz Conring.

Däan janzt . . . nicht jedermamt, ſondern uran, wie man
ſagt oder man meint oder man glaubt Man tanzt
tanzt immer noch und hat ſcheinbar noch nicht genug von dieſer
raſenden Tanzwut, dieſem glühenden Tanzſieber, dieſem wilden
Tanzrauſch, dieſem tollen Tanztaumel, der die im Weltkrieg
unterlegene Menſchheit und beſonders die in Deutſchland wieder
ſeit den ſchickſalsſchweren Revolutionstagen des Herbſtes 1918
erfaßt hat!
Als es ſchon draußen in der Etaßpe gärte und brodelte, als.
man die innere Front ausgekänmt hatte und die Urlauber ſich
mir geheimnisvoller Miene auf hen Bahnhöfen allerhand ins
Ohr flüſterten, wurde das durch die Militärdiktarur mit eiſerner
Strenge aufrechterhaltene Tanzverbot durchlöchert. Ganz leiſe
fing es an, in den Dielen, ſvo man ſtumpfſinnig vor einer teuren
Flaſche mäßigen Weines hockte, in den Bars ziiſchen den
Hockern, in den großen Hotels, nachdem die lederen Klubſeſſel
beiſeite gerollt waren, begann es bei den Klängen eines mehr
oder weniger verſtimmten Kkaviers luſtig zu werden. Irgend=
einer
fing an, und irgendeine war ſofort bereit, ſeiner Auffor=
derung
zu folgen, und man tanzte, man tanzte zunächſt über=
haupt
wieder, endlich, nach über vierjähriger, qualvoller, endlos
dünkender Karenzzeit. Man tanzte alles, Walzer, Polta, dann
natürlich die altein böfen Tänze der Vorkriegszeit: Cakewalk,
Matchiche, nicht zu vergeſſen den Tango argentino. Aber es
dauerte nicht lange, da merite an doch, daß bei der ſchlechten
Ernährunx dieſe alien Tänze noch hungriger miachten, daß man
ſich dabei zu raſch bewegen und zu ſehr anſtrengen mußte, und
hald, fehr bald kamen die anderen, die neuen Tänze auf, von
denen die meiſten gar nicht neit ſparen, ſondern zuweilen ſchon

in den neunziger Jahren in England und Amerika getanzten
Salontanzes, dann der Forrrott, der Ragtime, der Jazz, der
Grizzky uſtw. Faft jedes Vierteljahr komunt ſpieder ein neuer
hinzu, einer immer ausdrucksloſer und einförniiger als der vor=
hergehende
. Und ſeltſam, aſles Tänze unſerer ehemaligen Feinde,
beſonders derer, die uns die graufaue Hungerblockade aufge=
zibungen
haben. Doch darr denkt ſchon gar niemand miehr.
Wozu auch? Man tanzt tanzt immer noch, jetzt aber mit einer

tanzt. Man danzt heute unſtreitig beſſer als früher. Eine Ver=
feinerung
, eine Erhöhung der Sicherheit und der eleganten Aus=
drucksformen
iſt erzielt tporden, an derer Höhe in früheven
Jahren kein Menſch geglaubt haben würde. In der heutigen
Zeit gilt das Wort: Gut tanzen, ſchlecht eſſen. Die junge Welt,
die es in den öffentlichen Tanzlokalen in der Hauptſache iſt, hält
an ihrem Grundſatz Vornehyr danzen feſt. Man kann es ihr
auch nicht verdenken, denn die glänzenden Erfolge all der vielen
Tanzturniere, auf denen ſo mancher und ſo manche wiederholt
die erſten Preiſe erhalten haben, haben deren Träger ſtolz ge=
macht
, ſpornen dieſe zur Wiederholung und andere zum Rach=
eifern
au.
Man glaube ja nicht, daß die Tanzwut ſich nur in den Wein=
dielen
, den Künſtlerkluſen der Kabarerts, den öffentlichen Tanz=
ſälen
und an all den anderen der breiten Maſſe zugänglich ge=
machten
Vergnügungsſtätten, in denen man hinterher zu tanzen
pflegt, geltend miacht, man kaun ſie auich in Kreiſen feſtſtellen, die
in der Vorkriegszeit als tanzfauk und am Tanz direkt uminter=
eſſiert
galten. Neben der tanzluſtigen Jugend in Siadt und Land
gab es früher unter den Vertretern des kleinen und auch mitt=
lexen
Bürgerſtandes gewiſſe männliche und zeibliche Semeſter,
die lieber den Freuden der Tafel huldigten oder ſich mit der
Rolle des gloſſenutachenden Zuſchaiters auf all den Vereins= und
Geſellfchaftsbällen begnügten, denen mar aus Nengierde oder
unt auch dageweſen zut ſein beitpohrite. Heute iſt das nicht
mehr ſo wie damals. Heute gehen Ehepaare in ſchon zienlich
vorgerückten Jahren in die Tanzſtunde, beſuchen die Kurſe mo=
derner
Tanzlehrer und noch mehr Tanzlehrerinnen, um ſich von
ihnen in die Geheimniſſe des neueſten Modetanzes einweihen zu.
laſſen. Freilich, das eine ſetzt das andere vorcus. Nämlich
diejenigen, die heute tanzen wollen, müſſen auch daſach ange=
zogen
fein, und die, die das ſein wollen, müſſen dazu das nötige
Geld haben, ergo ſetzen ſich die heutigen Tänzer und Tän=
zerinnen
jener Schichten, die ich meine, aus Elementen zuſani=
men
, die ſagen wir einmal die Konjunkturen vergangener
und heutiger Zeiten in merkantiler Hinſicht recht gut auszu=
nutzen
verſtanden haben und nun manches Verſäumte nachholen
wollen, und bekanntlich kann der Menſch alles, was er will, be=
ſonders
der Menſch, der dazu den nötigen Geldbeutel hat. Frei=
lich
ſtehen auch die Vertreter der reinen Arbeiterklaſſe in dieſem
Punkte nicht zurück. Unzählige neue Vereine und Vereinchen
ſind gegründet worden, lediglich zu dem Zweck, um in ihnen den
Freuden des Tanzes in der verſchiedenſten Form, vom einfachen

um ein Tänzchen in einem öffentlichen Lokal handelt, gar nicht
billig, denn es ſind mit ihm ſo viele Ausgaben und Koſten ver=
knüpft
, und Väterchen Staat hat im Verein mit den Kommunen
die Tanzkartenſteuer derartig in die Höhe geſchraubt, daß man
ſich ſchier wundern qmiß, daß es immer noch ſo viele Tanzluſtige
in der Welt gibt. Kein Wunder, denn es wird ja alles getan,
uut die Tanzluſt wachzuhalten. Man annoneiert und inſeriert,
man druckt die verführeriſchſten Plakate, man baut neue Tanz=
paläfte
und mocht neue Tanzdieſen auf, man veranſtaltet Wett=
tanzen
, beſchenit und feiert die beſten und ſchönſten Tänzer und
Tänzerinnen, deim der reiche Ertrag der fließenden Kartenſteuer,
die an vielen Orten weit über das Drei= und Vierfache der ver=
anſchlagten
Summe ausfiel, lockt zu neuen erhöhten Einnahmen,
und darum haben auch der Staat und die Stadt nichts dagegen,
wenn ndan tanzt, und wenn es auch der Tanz auf dem Vulkan
oder der Tanz auf dem Pulverfaß iſt oder ſelbſt ein Danſe
macabre oder Totentanz wird, ganz gleich, das Geld . .
non elet!

Es konrmt beim Tanz bekanntlich auf das Wie und Wer
an, ter tanzt und wie nuan tanzt und ſchließlich auch. too mo

Tanzkränzchen bis zum großen Vereinsball, zu huldigen. Und
gleich aufgezogenen Maſchinen drehen, wenden, ſchwingen, ſchlen=
kern
und ſchlürfen dort die Leutchen beiderlei Geſchlechts, als
wenn ſie es bezahlt bekämen, und dabei iſt ſolch ein Tanzver=
gnügen
, ob es ſich nun dabei um einen geſchloſſenen Kreis oder

e. Eine Unterredung mit den Kronprinzen. Der leitende
Redakteur der deutſchen Wochenzeitung der Niederlande hat
letzthin einen Beſuch in Wieringen gemacht und hatte eine
Unterredung mit dem früheren deutſchen Kronprinzen. Er
fragte, woshalb der Kronprinz in Wieriugen bleibe und nicht
nach Deutſchland gehe oder zu ſeinem Vater nach Doorn, oder
weshalb er ſich nicht ein Landgut kaufe. Der Kxonprinz ant=
wvortete
, er möchte natürlich gern nach Deutſchland zurückkehren,
um ſich in Oels der Landwirtſchaft zu widmen oder in Breslau
in Univerſitätskreiſen mit Wiſſenſchaftlern zu verkehren, um
nachzuholen, was er tpährend des Krieges und in Wieringen
verſäumte. Auch auf anderen Gebieten möchte er gern alle
Kräfte anſrrengen, um im beſchränkten Arbeieskreife feinenl
Vaterlande zu helfen, ſich wieder aufzurichten. Aber das geht
nicht, ſagte er, die vielen Feinde, welche er in Deutſchland und
im Auslande habe, würden ihm jede unbeſonnene Tat anderer,
welche er vielleicht gar nicht einmal kennte, als ſein eigenes Werk
aurechnen. 1Inruhen ſürden vielleicht davon die Folge ſein, und
Deutſchland brauche Ruhe, um wieder nach oben zu kommen.
Auf die Frage, weshalb ſeine Gattin nicht nach Wieringen
komme, antworicte er, ſie möchte wohl gerne kommen, aber ſie
müſſe für die Erziehung der Kinder ſorgen, und das ſei in
Wieringen nicht möglich. Unſere Söhne müſſen lernen, ſich
ſpäter in der Geſellſchaft nützlich zu machen. Der älteſte, Bil=
helm
, und Luln ſeien in dieſem Augenblick auf dem Gymnanun
in Potsdam. Wilheim vvolle ſich der Lanbwirtſchaft widmel=
und geße ſpäter auf eine landwirtſchaftliche Hochſchule, Lutn
zeige größere Neigung für den Kaufmannsſtand. Er habe keine.
Bedenten dagegen, wenn es nur nützliche Menſchen wurden=

[ ][  ][ ]

5 Prozent ein, tvenn die Anzahüungen erfolgen und bevor die Steuer
frllig geworden iſt. Sie beginnt am Tage der Einzahlung beim Umſatz=
ſcueramt
und dauert längſtens bis zum Ablauf des dritten Monats nach
Schluß des Steuerabſchnittes, erſtmalig alſo bis 31. März 1921. Wird
ter Steuerbeſcheid vorher bekannt gegeben, ſo Lauert die Verzinfung wur

Nnmmer 19.

ragt, nach § 35 der Gewverbeordnung, den Gewerbebetrieb zu bnter=
ſagen
. Frank iſt wegen Fahrraddiebſtahls beſtraft, in einer Anzahl von
Fällen. Der Propinzialausfchuß nuterſagt den Gewerbebetvieb.
Eine Sitzung des Provinzialausſchuſſes findet am
Samstag, den 22. Januar, vormittags 9½ Uhr, ſtatt wit folgender
Tagesordnung: 1. Reklamation der ebangeliſchen Kirchengemeinde
Tumpenheim gegen den Gemeindevoranſchlag zu Rumpenheim für
1920. 2. Klage des Ortsarmenverbandes Bürſtadt gegen den Orts=
ermenderband
Lorſch wegen Erſatz von Armenunterſtützungskoſten für
den Johannes Gärtner aus Lorſch. 3. Klage des Geora Geiger 4.
und Genoſſen zu Darmſtadt gegen die Stadt Darmſtadt bzw. einen Be=
iluß
der Stadtverordnetenverſammlung vom 5. Auguſt 1920.
Anfechtung eines Stastverordnetenbefchluffes. Ein Beſſunger
Kandwirt hat gegen einen Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung,
der die Benutzung des Faſelſtalles in der Beſſunger Straße gegen Ent=
helt
feſtſetzt, Klage im Verwaltungsftreitverfahren erhoben. Die Be=
reitung
einer Zahlungspflicht ſtützt ſich auf den Eingemeindungsver=
ag
. Termin vor dem Provinzialausſchuß iſt bereits anberaumt.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Januar 1921.

Seite 3.

les zum Eintritt der Fälligkeit, d. i. zwei Wochen nach Bekanntgabe des
Peſcheids. Für die bis 31. Januar 1921 beivirkten Anzahlungen erhöht
ſih die Verzinſung auf die ſich hernach ergebende Zeitdauer auf 6 Prozent.
Erfafſung von Heeresgut. Durch Reichsgeſetz vom 17. Dezember
1220, Reichsgeſetzblatt. 1920, Seite 2161, iſt die Gültigkeit der Verordnung
vom 23. Mai 1919, betreffend die Verwertung von Heeresgut, bis zum
3. Dezember 1921 verlängert worden. Die Erfaſſungsabteilungen des
Beichsſchatzminiſteriums ſind alſo auch weiter befugt, dem Reiche abhan=
den
gekommenes Militärgur überall, ſelbſr bei gutgläubigen Erwerbern,
zur Sicherſtellung zu beſchlagnahmen und zur Verwertung für das Reich
enzuziehen.
* Techniſche Hochſchule. Wie die Braunſchweigiſche Landeszeitung
neldet, wird Profeſſor Wilhelm Schlink, derzeitiger Reftor der
Techniſchen Hochſchule i Braunſchweig, der ſich beſonders auf dem Ge=
bete
der Forſchung des Flugweſens Verdienſte erworben hat, einem
Aufe an die Technifche Hochſchule in Darmſtadt, wo er früher bereits
tatig war, Folge leiſten. Schlink gehört der Techniſchen Hochſchule in
Araunſchweig ſeit 1907 an.
m. Konzertabend im Verſorgungslazarett. Zur Unterhaltung der
2aarettinſaſſen veranſtalteten am Dienstag abend die Herren Wenz,
Falkenſtein und Organiſt Stammler von der Petruskirche, zu
dren Bezirk das Verſorgungslazarett gehört, ein Konzert in dem
ſchönen, freundlichen Saal des Lazaretts. Herr Wenz (Tenor) ſang
nit guter Chavakteriſtk einige Lieder von Schlberr (Heideröslein), von
ugo Wolf u. a. (Biterolf). Herr Falkenſtein erfreute durch
enrige, eine ausgezeichtiete Technik erkennen laſſende, gefühlvoll ausge=
fuhrte
Violinvorträge alter Meiſter (Corelli). Die Begleitung lag in
dn bewährten Händen des Herrn Stammler abweihſelnd auf dem
Harmonium und der Schiedmayrſchen Celeſta, die die Firwa Karl
Arnold, Erbacher Straße, in liebenswürdiger Weiſe koſtenfrei für dieſe
Teranſtaltung zur Verfügung geſtellt hatte. Die anmurigen Klänge
deſes Inſtruments fügten ſich ausgezeichnet in den intimen Charakter
ar kleinen Veranſtaltung. Das Konzert leitete Herr Stamnler wit
eirtem Harmoniumvortrag Reminiſzenzen an den Dankgeſang eines
Eeneſenden aus dem A=Moll=Quartett von Beethoven paſſend ein. Die
ſehr zahlreich erſchienenen Lazarettinfaſſen folgten den Darbietungen
mit großer Aufmerkſamkeit und dankten, offenbar ergriffen, den Künſt=
uleen
durch lebhaften Beifall.
* Volksvorträge. Man ſchreibt uns: Auf Veranlaſſung der Orts=
auppe
Darmſtadt des Bundes für Haus und Schule fand ein Vor=
eragszyklus
über Erziehungsfragen von dem Bundes=
7dwektor Herrn Winkler hier ſtatt. Die wührige junge Darmſtädter
12tsgruppe hat ſich damit, daß ſie den ausgezeichneten Redner und
fenſinnigen Pädagogen, der ja hier kein Fremder war, mit weiteren

Zritgeift zeigte der Redner die Urſachen unſeres Niedergangs und die
ei chreckenden Begleiterſcheinungen, die durch Ablehnung des blaren
Cpriſtentums zerſtörend in Haus und Schuile ihren Einfluß ausüben.
Dr zweite Vortrag: Erziehung mit oder ohne Bibel, der ſich eng an
om erſten anſchloß, zeigte dann klare Wege, um aus dem Dilemma her=
Iauszukommen. Zurück zut der Erziehung auf chriſtlicher Grundlage,
deen Wurzeln vor allem im Elternhaus liegen, und dann das enge
2nſammenwirken von Schule und Haus, und den gewieſenen Weg der
Siligen Schrift, der ſich immer wieder veguliert an dem Chriſtusvort:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben . Der dritte
Vortrag: Sturmzeichen auf dem Gebiete der Erziehung i Haus und
75Imle in der Gegenwart zeigte die Sturmſignale und das Wetverleuch=
ber
, die ſich in feindlicher Weiſe gegen allen chriſtlichen und deutſchen
9ciſt erheben. Es war ein klarer Appell an die chriſtlichen Gewiſſen
und an die Väter und Müitter und an alle Erzieher, die hefligſten Gui=
e
des Glaubens in Haus und Familie zu wahren und in der Schuile
u fordern, ſoweit ſie in Gefahr ſind. Am Montag nachmittag ſprach
II Vortvagende vor einer größeren Vevſammlung der evangeliſchen
THauenvsreine Heſſens im Gemeindeſaal der Paulusgemeinde. Hier
varen es die wicltigen Erziehungsfragen und die Elternnöte, üben die
nan ſich ausſprach. Den Abſchluß bildete ein Vortrag im Staddmiſſions=
aal
, der vertiefender Art war. Im Anſchluß an Römer 7, 18 bis 18, 1
egte der Redner das widerſtreitende Geſetz der Sünde, das Wollen
id Ringen nach Freiheit in dem Geſetz des Gemüts und die herrliche
Freiheit in dem Geſetz des Geiſtes. Es war ein weibevoller Abſchluß,
ind der Deutſche Bund für chriſtliche Erziohung in Haus und Schule,
usbeſondere die wackere Darmſtädter Ortsgruppe, hat ſich mit der Be=
urung
des Herrn Direktor Winkler nach Darmſtadt ein beſonderes Veu=
)ienſt erworben, denn es waren gerade brennende Zeitfragen, die hier

beſprochen wurden, und die zahlreiche Zuhörerſchaft rief dem verdienſt=
vollen
Vorkämpfer auf dem Gebiete der Erziehungsfragen ein herzliches
Auf baldiges Wiederſehen zu. Wer ſich über die Fragen und Ziele
des Bundes näher orientieren will, wende ſich an die Vorſtandswitglie=
der
; es ſeien hier genannt Herr Dr. Avemarie, Martinſtr. 79, Herr
Rechnungsrat Bormet, Heinrichſtr. 109, Kauhmann Ph. Heß, Schiller=
platz
, Lehrer Chr. Knell, Moosbergſtr. 13, Bibliothekar Weber, Roß=
dörfer
Straße 34.
* Farbenabend Alter Herren. Es ſei dar uf aufmerkſam gemacht,
daß am 22. Januar im Feſtſaale des Rummelbräu, Rheinſtraße, ein
Farbenabend der Alten Herren des K. S. C., L. C., V. a. B., V. C.
und W. S. C. ſtattfindet. Die Vorbereitunngen wurden von einem
gemiſchten Ausſchuß getroffen. Da ſich die Alt=Herrenſchaft der ge=
nannten
Verbände am 22. Januar zum erſden Male in Fauben zu=
ſammenfindet
, hofft der Ausſchuß auf regſte Beteiligung und damit auf
Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen.
Der Flieger von Tſingtau, Kapitänleutnant Gumther Plü=
ſchow
, ſpricht am Donnerstag, den 27. Januar, abends 8 Uhr, auf
Einladung der Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei im Saale der
Turnhalle am Woogsplatz. Sein Thema iqutet: Als Flieger im be=
lagerten
Tſingtau und Flucht aus engliſcher Kriegsgefangenſchaft
Gunther Plüſchow iſt ein feſſelnder Erzähler. Nur wenige Menſchen
haben ſolche Abenteuer erlebt, wie er. Er machte den Heldenkampf um
Kiautſchon mit, entging mit ſeinem Flugzeug der Gefangenſchaft, ſuchte
über Amemka in die Heimat zu gelangen und geriet vom Schüffe weg
in Gefangenſchaft. Von England aus gelang ihm dann unter großen
Schwierigkeiten die Flucht nach Deutſchland auf einem neutralem Damp=
fer
. Seine Erlebniſſe hat Plüſchow in dem berühmten Buch des Flie=
gers
von Tſingtau geſchildert, das eine Auflage von 600 000 erlebt hat.
Seinem Vortrag wird das größte Intereſſe entgegengebracht. Beſon=
ders
die Jugend wird nicht verſäumen wellen, den kühnen Mann von
ſeinen Taten erzählen zu hören. Einlaßkarten ſind in der G=ſchäftsſtelle
der Deutſchen Volkspartei erhältlich.
* Dje diesjährigen Geſellenprüfungen finden im Monat März ſtatt.
Anmeldungen werden bei Herrn Weißbindermſtr. Ga. Krans Luiſen=
ſtraße
40, entgegengenommen. Daſelbſt wird auch jede weitere Auskunft
erteilt. (S. Anzeige.

Freitag, den 21. Januar 1921.
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 1, 2 und 9 (800 gr Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Januar bis 15. Februar 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Kartoffelverſorgung. Auf die Kartoffelmarke Nr. 2 werden von
Samstag, den 15. ds. Mts., ab fünf Pfund Speiſekartoffeln
zum Preiſe von 35 Pf. für das Pfund abgegeben.
Haushaltungsmehl zu 5. 20 Mk. füir das Pfund, das in den
Kleinhandelsgeſchäften und Bäckereien noch nicht abgeholt
iſt, kann noch bis zum 22. Januar ds, Js. von dovt be=
zogen
werden.
Cornedbeef: Bei den Rindsmetzgern kleine Dofen Cornedbeef
an jedermann, auchAnſtalten und Gaſtwirtſchaften, zum Preiſe
von 8.80 Mk. pro Doſe ohne Marken ſolange der Vorrat
noch reicht.
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Qualitär.)
Ausgabe von Nährmitteln: Von den vorbeſtellten Nährmitteln
kommen ab Dienstag, den 18. ds. Mis., Weizengrieß und
Teigwaren zum Verkauf. Es erhalten die Inhaber der
Bezugsmarken 263 der Nährmittelkarten A (weiß), B (lila),
C (roſa) und E (grün) je ein Pfund Weizengrieß. Klein=
verkaufspreis
1.90 Mk. für das Pfund. Gegen Rückgabe der
Bezugsmarken Nr. 263 der Nährmittelkarten D (braun) und
E (blau) werden 150 gr Teigwaren zum Preiſe von 1.65 Mk.
verabfolgt.
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (HI=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (G=Packung) 5.55 Mk.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 1 Januar=Anteil, 500 gr auf den Kopf.
Kernſeife: Auf Seifenkarte, Abſchnitt Auguſt, September, Ok=
tober
, November und Dezember je ca. 1 Pfund zum Preiſe
von 11.50 Mk. Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zim. 5.
Kolzverkauf: Ausgabe der 9. Holzrate von 4 Zentnern auf die
Nr. 34 bis einſchl. 37 zum Preiſe von 12 Mk. für Nabelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver=
braucher
zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen=
ausgleich
ſtelle.
Hausbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
auf der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimmer 39, ſotveit dies nicht bereits bei der erſten Hälfte
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Rartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 45.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilhelminenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Fällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.

Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.

Achtung.
bewahren.

Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=

Verkehr mit Süßſtoff. Auf die heutige Bekanntmachung des
bensmittelamts wird hiermit nochmals beſonders hingewieſen.

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Das literariſche Darmſtadt in Vergangenheit
und Gegenwart‟. Dies wird das Thema von zwei veizvollen
Veranſtaltungen ſein, welche die Freie Literariſch= Künſtle=
riſche
Geſellſchaft am Freitag, den 21. Januar, veranſtaltet.
Geſchüchtliche Betvachtung wird immer angeregt vom Standpunkte einer
Gegenwark aus, die in der Vergangenheit Stütze, Beziehungen, Beſtä=
tigungen
ſucht. Bis um die Jahrhunderende hat Darmſtadt in der
geiſtigen Werterzeugung unſeres Volkes nur eine ſehr beſcheidene Rolle
geſpielt. Seitdem erſt ſind jene erfolggekrönten Bemühurngen hervor
getreten, Darmſtadt zur Kunſtſtadt zu machen und produzierende Kräfte
aller Art hier anzuſiedeln. Zur Zeit beherbergt Darmſtadt nicht nur
eine Anzahl guter Kräfte auf künſtleriſchem Gebiete, ſondern auch eine
eindrucksvolle Gruppe von Schriftſtellern, deven Produktion an weit
höheren als örtlichen Maßſtäben gemeſſen werden kann. Von hier aus
fällt der Blick rückwärts auf die feinen, hochkultivierten Schriftſteller
perſönlichkeiten, die in früherer Zeit in Darmſtadt wirkten, oder von hier
ausgegangen find. Es ergibt ſich zwiſchen dieſen verſchiedenen Gruppen
eine ſehr intereſſante Bindung durch Kulturboden und Volkscharakter.
Züge treten auf, die den Alten wie dem Neuen gemeinſam ſind, und es
zeichnet ſich ſo eine geiſtige Phyſiognomie Darmſtadts ab, die ganz be=
ſtimmte
Züge trägt und ſich ſcharf abhebt von dem geiſtigen Antlitz am=
dever
Kulturmittelpunkte. Dieſes geiſtig=dichteriſche Geſicht Darmſtadts
zu umreißen, iſt der Zweck der beiden Vorträge, für die die genannte
Geſellſchaft Herrn Wilhelm Michel gewonnen hat. Die einführenden
Worte des Vortragenden werden eine feſſelnde Ergänzung erfahren
durch Vorleſungen aus Werken von Sturz, Merck und Büchner.
Hierfür haben ſich Herr Walther Kuliſch vom Heſſiſchen Landes=
theater
und Frl. Elifabeth Maiſch von der Heſſiſchen Landeswander
bühne zur Verfügung geſtellt. Der Abend findet im Mathüldenhöhſgal
ſtatt und begimnt um 8 Uhr. (S. Anz.)
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen am Samstag die erſte
große durchkomponierte Filmopevette Das Kußverbot mit Geſang in
1 Vorſpiel und 5 Akten, nach einer Originalidee von Tilmar Springe
feld, für den Film bearbeitet von Ludwig Czerny und Jobſt Rauch.
Fabelhafte Ausſtattung nach Originalentwürfen aus der Biedermeierzeit.
Große Vallett= und Tanzarrangements, entzüchende Muſik. Geſangsein=
lagen
werden von berühmten Sängern und Sängerinnen perſönlich ge=
ſungen
.
Mainz, 18. Jmn. Kognakdiebſtahl. In einer hieſigen
Spirivuoſenhandlung kam man einem größeren Kognakdiebſtahl auf die
Spür. Als Diebin wurde eine langjährige Bedienſtete des Haushalts
ermittelt. Sie ſchlich ſich des Nachts in den Keller, zapfte an eicem Faß
Kognak einen mitgebrachten Eimer voll, den ſie dann auf ihrem Zimmer
auf Flaſchen füllte. Sie hatte für den Kognak beſtimmte Abnehmer.
Den Diebſtahl betrieb ſie ſchon ſeit längerer Zeit. Bei der Durchſuchung
ihres Zimmers wurdg noch ein mit Kognack gefüllter Eimer vorgefunden.
Bei dieſer Gelegenheit kam wan auch einem anderen Kognaßdiebſtahl
auf die Spur, der in einem Lager in der Nähe der Rheinſtraße verübt
wurde. Es wurden Flaſchen von diefem Diebſtahl bei einem Wirt ge=
funden
, der auch von dem obigen Kogmak gekauft hatte. In beiden Fäl=
len
kamen die Täter in Haft.
Eich (Rheinh.), 18. Jan. Wie Gewinne ſegensreich
wirken können, zeigt ſich bei unſerer Gemeinde, die das Gut Lieb=
frauenthal
ankaufte, parzellierte und bei dem Verkaufe Hunderttauſende
von Mark Gewinn erzielte. Aus dieſen Gewinnen wurden der evangel
Kirchengemeinde 73 066 Mark zugewiefen, der kathol. Kirchengemeinde
26 600 Mark, der iſrael. Religionsgemeinde 318 Mark. Die evangel. Ge=
meinde
wurde dadurch in den Stand geſetzt, ihre drei im Kriege abge=
gebenen
Glochen zu erſetzen. Außevdem ſchafft die Gemeinde für die
Kranken mit einem Koſtenaufwand von über 50 000 Mark eine Höhen=
ſonne
für Beſtrahlungen, führt lange zurückgeſtellte, doch notwendige
Straßen= und Wegeverbeſſerungen aus und viebes mehr.
Fp. Offſtein, 19. Jan. Einbrecher drangen in der Nacht in das
Anweſen der ehemaligen Mühlenbeſitzerin Frau Werntz Witwe ein, er=
brachen
dork die Kommode und ſtahlen über 24 000 Mark an Papier=
geld
. Trotzdem das an der Chauſſee alleinſtehende Haus von Hunden
bewacht wird, konnten die Täter unbemerkt oindringen und entkamen mit
ihrer Beute unerkannt.
Vom Rhein und Main. Der Waſſerſtand des Rheins und
des Mains iſt ſeit letzten Freitag im Steigen begriffen. Heute weiſt
er bereits 32 Zentimeter über Null auf. Der Rhein hat damit ſeit Mo=
noten
zum erſten Male wieder die Nullgrenze, nach oben überſchritten
Der günſtigere Waſſerſtand zeigte bereits deutlich ſeinen Einfluß auf die
Neubelebung der Schiffahrt.
* Gießen, 18. Jan. Gegen Auslandsbier. Der Hochſchul=
ring
deutſcher Art, der kürtzlich auch an unſerer Univerſität gegründet
wurde und dem außer Nichtinkorporierten bereits 13 Korporationen bei=
getreten
ſind, hat den ihm angeſchlöſſenen Korporationen den Verbrauch
von ausländiſchem Bier (z. B. elſaß=lothringer, tſchechiſches, ſogen. Pil=
ſener
Bier) verboten.
Aus dem Vogelsberg, 18. Jan. Das Spinnrad kommt
wieder zu Ehren. Ein lange Jahrzehnte mißachtetes Hausgerät
kommt wieder zu hohen Ehren; das Spinnvad. Während der Kriegs=
jahre
haben die großen Webereien ſtillgeſtanden. So lernten denn viele
Frauen und Mädchen von der Großmutter und alten Mütterchen. wieder
Wolle fpinnen, und der neue Induſtrieziveig bewährte ſich ganz vortreff=
lich
. Jetzt will man dieſe gemütvolle und ſo nützliche Induſtrie nicht
wieder aufgeben, da man auch findet, daß das mit dem Spinnrad be=
reitete
Garn viel haltbarer iſt, als das von der Fabrik gefponnene
Engelvod war 1904 bis 1908 der einzige Ort des Vogelsbergs, wo Flachs
gezogen wurde. Da man aber win auch in unſeren Tälern wieder an=
fängt
, Flachs zu ziehen, ſo darf man hoffen, daß das Spinnvad immer
mehr und mehr in unſeren Häuſern ſeinen Einzug halten wind. So wird
auch bald überall wieder die Spinnſtube in alter Gemütlichkeit errichtet
werden und die Alten werden den horchenden Enkeln die alten Märchen
und Sagen von der Ofenbank aus erzählen, ſo wie ſie die ſchönen Steckil=
cher
(Stückelchen) von den Altvordern gehört haben. Auf’s neue aber

Zu ſeinen Eltern in Doorn könne der Kronprinz, wie er ſagte,
unmöglich gehen. Unſere Gegner glauben, daß jeder von uns
ſtande ſei, die Welt in Brand zu ſtecken, und wenn wir zu=
ſarnmenlebten
, würden ſie glauben, der Weltuntergang ſtehe be=
vor
. Ein Gut in Holland kann ich auch nicht kaufen. Wo ſoll
ſch das Geld hernehmen? Dazu kommt noch die niedrige Valuta.
ſich bin arm. So bin ich gezwungen, weiter an die nieder=
ändiſchen
Gaſtfreundſchaft zu appellieren. Später erzählte der
Kronprinz, der ſehr gealtert ausſieht, noch, wie er jetzt in Wie=
ririgen
die Zeit verbringe, und rühmte die Freundlichkeit der
Inſelbewohner.
B. Engliſche Offiziere als Leiermänner. In den eleganten
Eeerieln des Londoner Weſtens erſcheinen immer häufiger
naskierte Männer, die ſich als frühere Offiziere der engliſchen
mee ausgeben und als Drehorgelſpieler das Mitleid
der vorüberpromenierenden Menge auf ſich ziehen. Zweifellos
deben ſich verſchiedene frühere Offiziere dieſem Gewerbe zuge=
wendet
, das für ſie ſehr einträglich iſt. Man hat feſtgeſtellt, daß
dieſe maskierten Leiermänner pro Tag 10 Pfund verdienen
ud einer von ihnen lehnte einen Poſten, der ihm angetragen
Nirde, mit der Bemerkung ab, er mache mit ſeiner Drehorgel
Nochentlich 190 Pfund. Der engliſche Offizierbund hat zu dieſer
ſrſcheinung Stellung genommen und ſtellt in den Blättern feſt,
daß die verabſchiedeten Offiziere bedeutende Penſionen und Zu=
endungen
erhalten, ſo daß ſie nicht mit dem Leierkaſten ihr
Brot berdienen müſſen. Es iſt aber nachgewieſen, daß verſchie=
einte
dieſer Leiermänner in eleganten Hotels wohnen und ſich
igem ſehr luxuriöſen Leben hingeben. Sie betreiben alſo dieſe
at der Bettelei, weil ſie beſonders einträglich iſt. Auch die

* Polniſche Weihnacht. Den Mitteilungen eines vor kurzem
tls Warſchau zurückgekehrten Deutſchen entnimmt die Köln.
Zig. folgendes: Wir hatten eigentlich die Abſicht, Weihnach=
en
einen Bekannten auf dem Lande in der Nähe Warſchaus zu
zuchen. Der Anblick des Bahnhofes ſchreckte aber von jedem
erſuch, mitzufahren, ab. In der dortigen franzöſiſchen Zeitung
eklagte ſich ein Franzoſe, daß er mit 96 anderen Fahrgäſten von
nin er Anzahl Offiziere aus dem Zug hinausgeworfen worden ſei,
veil man ſich ohnedies totgedrückt hätte. Ein Amerikaner, der
titk uns zuſammen am Bahnhof war, ſagte mir: Ich habe Tiger
eichoſſen und die Pampas durchquert, aber gegen eine polniſche
Eif enbahufahrt iſt das ein Kinderſpiel. Wir blieben alſo hübſch
Warſchau und brauchten auch nicht zu frieren, da plötzlich
ſouimerliches Wetter einſetzte. Leider beſteht dort die ſinnvolle
Firirichtung, daß zu den Feſttagen alle Lokale geſchlofſen bleiben.

Wir machten alſo den Weihnachtskarpfen zu Hauſe. Das iſt auch
nicht ganz einfach, denn in Polen haben die meiſten Familien,
von der hohen Ariſtokratie abgeſehen, das Einheitsſyſten: es
heißt hier: ein Kochtopf, eine Waſchſchüſſel, ein Paar Meſſer und
Gabeln. Wir borgten uns zunächſt einmal das nötigſte Inventar
zuſammen, und dann wurde gemeinſam der Walſiſch umgebracht.
Was dabei für appetitliche Entdeckungen gemacht wurden, will
ich mit dem Mantel der Liebe zudecken Was das Brot an=
geht
, ſo war es manchmal gut, meiſt aber ſcheußlich bitter und
mit allerlei Fremdkörpern undermiſcht. Daß dieſe Fremdkörper
im Landtage von einem Abgeordneten feierlich als getrockneter
Pferdemiſt feſtgeſtellt wurden, fand ich ſehr rückſichtslos gegen
uns, die wir doch wohl oder übel das Zeug eſſen mußten. Jeden
Morgen wurde ſeitdem das Brot ausgemiſtet, da wir wenigſtens
vor dem Aergſten bewahrt bleiben wollten.

Richard Wagners Fauſt=Ouvertüre.
Ein merkſvürdiges Walten des Genius der Kunſt fügte es, daß vor
etwa dreiviertel Jahrhunderten zwei große deurſche Muſiker am gleichen
Ort und faſt zu gleicher Zeit ſich vom gleichen Stoff zu Kunſtwerken an=
geregt
fühlten, die heutze noch in voller Friſche auf alle nicht expreſſio=
tiſtiſch
Ensgleiſten wirken. Es war im Winter 1839/40 in Paris: Richard
Wagner war nach abenteuerlicher Seefahrt von Riga her über London
in dieſer Shadt ſeiner Sehnſucht und all ſeiner Hoffnungen eingetroffen
und hauſte dort kümmerlich mit ſeiner Frau und einem großen Neufund=
länder
, des Lebens bargſte Notdurft mit ſeiner Hände Fronarbeit be
ſtreitend, indem er Stüicke aus Modeopern von Donisctti und Halevy für
allerlei Inſtrumente eincichtete und daneben ſeinen Rienzi inſtrume
tierte. Da entriß ſihn das Anhören der drei erſten Sätze der IX. Sym=
phonie
Beethovens, die in einer Orcheſterprobe ſich ihm, dem zufälligen
Hörer, in nie gekannter Vollkommenheit darboten, mit einem Schlage
der drohenden Verwilderung ſeines Geſchmaches, die ſich durch ſeinen
verflachenden Verbehr mit dem ſchrechlichen Theater ſo bedenklich geſtei=
gert
hatte und nun wie in einen tiefen Abgrund der Scham und Reuz
verſank. (Mein Leben, I. Teil.) Die nächſte Folge des unſäglichen Ein=

ſeiner furchſtbaven ſeeliſchen und äußeren Not ein Werk zu ſchaffen, das
ihm vor ſich ſelber Genugtuung geben ſollte
So entwarf er die Fauſt=Ouvertüre und führte ſie raſch aus
Es ſollte der I. Satz einer ganzen Fauſt=Symphonie ſein, der II. Gre
chen=Satz blieb unausgeführt, und es war Franz Liſzt beſchieden, de
Vorwurf in ſeiner gewaltigen dreiſätzigen Fauſt=Symphonie reſtlos un
mit tiefſter Wirkung bis zum erhabenen Schluß zu geſtalten. Unabhüngig
von Wagner, den er nur flüchtig kannte, entwarf er ſein für die damalig
Zeit unerhörtes Werk zwiſchen 1840/1845 und zwar vermutlich gleichfalls
zu Paris, und der gleiche Stoff führte bei der damals ihnen noch gan
unbewußten Seelenverwandtſchaft der beiden großen Künſtler ſogar
einer bemerkenswerten melodiſchen Uebereinſtimmung eines Nebenthemas
ſuf

Dabei war Wagners Werk in Paris nicht zum Erklingen gekommen, Lifzt
hatte es alſo nicht gehört. Erſt 1844 brachte der nunmehrige ſächſiſche
Hofkapellmeiſter ſeine Fauſt=Ouvertüre in zwei Konzerten in Dresden
kurz hintereinander zur Aufführung, und begegnete damit weirgehendem
Unverſtändnis, das ſeine Urſache zum Teil wohl dari hatte, daß ſeine
berufenen und unberuſenen Kritiker ſich von der Zwangsvorſtellung nicht
freizumachen wußten, als ob das Werk programmadiſch den Ereigniſſen
in Goethes Fauſt folge. Und ſo glaubte man, dieſes Thema auf Gret=
chen
und jenes auf Mephiſto beziehen zu ſollen, und ward aus alle dem
nicht blug. Vor,dieſen Fehlſchlüſſen wären die Hörer vermutlich bewahrt
geblieben, hätte Wagner, ſeiner urſprünglichen Abſicht getreu, das Werk
wicht. Fauſt=Ouvertüre,
n Fauſt in der Einſamkeit ge=
vannt
. Denn, ſo führt er ſpäter einmal brieflich aus: Hier iſt Fauſt nur
das Subjekt, Das Weil
hwebt ihm nur als Gebild, als der un=
beſtimmte
, formloſe Gegenſtand ſei
ſucht, nicht aber in ſeiner
göttlichen Wirblichkeit vor, als ſolcher iſt er ihm unfaßbar, unerreichbar:
deshalb ſeine Verzweiflung,
Verfluchung aller marternden Vorſtel=
lungen
des Schönen, ſein Hineinrafen in zauberhaften, wahnſinnigen
Schmerz. Liſst, der Wag
s Ouvertüre 1852 in Weimar wiederholt
aufführte, hatte dem Fveunde nämlich einige Aenderungen des Werkes
nahegelegt, ſo namentlich einen weichen, zarten, gretchenhaft modulier=
ten
Mittelfatz, und A
er andivortet ihm aus dem gleichen Gedanken
gange wie oben heraus:
ut haſt mich prächtig, ſehr ſcharfſichtig, auf
einer Lüge ertappt, als ich (
mir oder dir weiß machen wollte
anke
ich hätte eine Ouvertüire zu Fauſt
ieben! Sehr richtig haſt du
herausgefühlt, wo es da fehlt: es fehlt das Weib! Vielleicht wür.
deſt du aber ſchnell meine Tongedichte verſtehen, wenn ich es Fauſt in
der Einſamkeit
Gebe ich’s heraus, ſo will ich es richtig benennen: Fauſt in der Ein=
ſamkeit
, oder Der eitiſan
auſt, ein Tongedicht f1
dieſen Inhalt des Werkes deutet denn auch das Goethiſc
Wagner ihm bei der Hevausgabe voranſtellte:
Der Gott, der mir im Buſen wohnt,
Kann tief mein Innerſtes ervegen;
Der über allen meinen Kräften Thront
Er bann nach außen nichts bewegen;
Und ſo iſt mir das Daſein eine Laſt,
Der Tod erwünſcht, das Leben mir verhaßt!
Es erſchien, 15 Jahre nach dem erſten Entwurf, 185:
u. Härtel in Leipzig, die dem Künſtler dafür ganze 20 Louisdor (300 Mk.
zahlten, und zwar erſchien es in einer von der urſprünglichen Faſſu=
abweichenden
Geſtalt. Auf Anraten Liſzts, wie aus eigenem Antrieb
hatte Wagner im gleichen Jahre
überarbeitet, namentlich
der Inſtrumentation, aber auch durch Erweiterung des melodiſd
Mit=
Uſatzes, dem er aber kein neues C
tchen=Thema, wie
t geraten
atte, einfüigte, den er vielmehr lediglich breiter ausführte zugunſten de
Sgeglichenheit des geſamten Werkes in ſich. Und in dieſer Geſtalt iſt
das Werk bis auf den heutigen Tag als ein Kleinod von leuchtender Schöne
unſeren Konzerten heimiſch g
en, zügleich das erſchütterndſte
Selbſtbekenntnis, das je ein Künſtl
Tönen ablegte. Denn Fauſt
hier der in Sehnſucht und Verzwveifl
ſergehende junge Wagner
nn man nicht (a
Hans v
jagen 1
rf des Werk
nenſchlichen Inhalts=
ſiſche
Fauſt iſt allſo der (Fauſt) Held, ſondern die Menſchheit ſe

[ ][  ][ ]

ziImmer Tp.

weite 4.

Surmſrnſdter Tagblatt, Domerstag, den 20. Januar 1921.

Meif H He
ſchönſte Bauerntracht.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen. In Bickenbach a. d. B. ver=
auſtaltet
der Brieftaubenverein Wiederkehr=Bickenbach und Umgebung
am 23. Januar eine große Brieftaubenausſtellung, verbunden mit Prä=
milerung
und Verloſung. In Auerbach iſt das Paukhotel in den
Beſitz einer Darmſtädter Maſcinenfabrik übergegungen, welche die An=
lagen
für Ausſtellungszwecke verwenden will. In Oberingel=
heim
haben die ſich wiederholenden Ginbruchsdiebſtähle zur Einrichtung
eines beſonderen freiwilligen Sicherheitsdienſtes geführt. Jäger, mit
Jagdflinten bewaffnet, und andere Männer haben den nächtlichen Schuitz
übernommen und durelziehen in regelmäßig ſich ablöſenden Patrouillen
den Ort. Mainz: In den Landgemeinden des Kreiſes Mainz ſind
bis jetzt mehr als 30 000 Mk. für die Kinderhilfe gezeichnet worden. In
vielen Gemeinden haben ſich Geſangvereine und ſonſtige Vereinigungen
zu Wohltätigkeitsveranſtaltungen zugunſten der Kinderhilfe zur Ver=
fügung
geſtellt. Ein Betrüger, der vor einiger Zeit in Mainzer Häu=
ſern
fälſchlich eine Kollekte für die ſtädtiſchen Orcheſtermnitglieder ver=
anſtaltete
, wurde in Stuttgart wegen gleicher Betrügereien verhaftet
Der Winzerverein Bodenheim i. Rheinh. hatte in 1919 einen Jah=
resumſatz
von 4 230 675 Mk. Einem 10jährigen Kinde in Groß=
Gerau wurde von zwei halbwüchſigen Burſchen in anſcheinend feld=
grauer
Kleidung eine Portemonnaie mit 20 Mk. Inhalt aus der Hand
geriſſen. In Nierſtein wurde in einer von der Kreisſchulkom=
miſſion
Oppenheim veranlaßten Gemeinderatsſitzung die Umandlung
der Konfeſſionsſchuilen in eine Sinmultanſchuile durch Mchrheitsbeſchluß
beſchloſſen. In Grünberg (Landkreis Gießen) iſt der letzte Kriegs=
gefangene
, Schreibgehilfe Georg Schombert, zurückgekehrt; er war ſeitz
Sommer 1916 in ruſſiſcher Gefangenſchaft und hatte zuletzt ſeinen
Aufenthalt in Sawarkand in Turkeſtan. In Gaulsheim (Rheinh.)
wurde die Gemeindejagd zum jährlichen Pachtpreis von 10 000 Mk. an
den ſeitherigen Pächter Herrn Konſul Berger und zwei franzöſiſihe
Offiziere verpachtet.

Reich und Ausland.
Berlin, 19. Jan. Der langjährige Direktor der Ber=
liner
Sternwarte, Geh. Negierungsrat Profeſſor Wilhelm För=
ſter
, ehemals Vorſitzender der Deutſchen Ceſellſchuft für ethiſche Kultur,
entſchlief geſtern abend in ſeinem Landhauiſe in Bornim bei Pots=
dam
nach kurzer Erkrankung.
Heidelberg, 18. Jan. Vonder Univerſität. Der ordentliche
Profeſſor der Zoologie und vergleichenden Anatomie Dr. Alexander
Götter in Heidelberg, früher in Straßburg, iſt zum korpeſpondieren=
den
Mitglied der preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin er=
uannt
worden.
Fd. Gelnhaufen, 18. Jan. Ein ſeltener kriminaliſtiſcher
Fall. Ein ungewöhnlicher Fall, der in ſeinen Einzelheiten faſt ans
Wunderbare greuzt, wurde durch die Geſchicklichkeit der Frankfurter
Kriminalpolizei aufgedeilt. In der Zeit vom 31. Dezember vorigen
Jahves b’s zum 4. Januar iſt in ſeiner Wohnung=der 76jährige Konrad
Bach zu Tode gekommen. Er wurde am 4. Januar abends im Haus=
flur
geknobelt aufgefunden. Das hieſige Gericht nahm zunächſt einen
Naubmord an, zumal die Zimmer durchwühlt waron, Wertpapiere
auf dem Boden lagen und das Bargeld fehlte. Zur Aufklärung des
geheimnisvollen Vorkommniſſes entſadte die Staatsanwaltſchaft Hanau
den Krimina kommiſſar Hader und den Kriminalwaclkmeiſter Mielke aus
Frankfurt a. M. nach hier. Beide Bewmte haben nunmehr in mehrtägi=
ger
Ermittelung folgende überraſchende Tatſachen feſtgeſtellt: Bach iſt
keinem Raubmord zum Opfer gefallen. Der Sektionsbefund ergab,
baß der alte Herr an einer Lungenentzündung mit hinzugetretenem
Herzſchlag verſtorben iſt, daß von einer Feſſelung nach ſeinem Tode auch
nicht die Rede ſein kann. Bach iſt vielmehr infolge einer vorangegan=
genen
Aufregung bewußtlos geworden und in dieſem Zuſtande von einer
Pevſon, die mit ihm die Auscinanderſetzung hatte und ihn dann für tot
hielt, aus Anoſt, daß ihm ein Verbuechen gur Laſt gelegt werden könnte,
gefeſſelt worden. Der Täter hat aber inſoſern Mitleid mit Bach gehabt,
als er ihm noch einen Sack mit Heu unter den Kopf ſchob. Der gefeſſelte
Mann iſt nun ofſenbar nach mehreuen Stunden zum Bewvuſitſein ge=
kommen
und hat, als er merkte, daß er gebunden war, verſacht, ſich der
Feſſeln zu entledigen. Daraufhin deudet nämlich der Umſtand, daß das
linke Bein hoclgehoben war und ſich an dieſem Hautabſchnirfungen vor=
fauden
, die nach Anſicht der Aerzte nur am leb dm Körper entſtohen
können. Weitere Gewaltseinvirkungen wie Schläge, Droſſelungen,
Gift= oder Betäubungsmttel wurden nicht feſtgeſtellt. Einem Naub=
mörder
wäre es auch ein leichtes geweſen, B. ohwa Kuebelung zu töten,
da in unmittelbaver Nähe des Körpers ſich Aexte und Hammer befanden.
Die ganzen Tatzumſtände ſprachen nun dafür, daß eine finanziell
intereſſierte Perſönlichkeit mit Vach eine Auseinanderſetzung gehabt
haben muß. Dazu koymt, daß ein Zeuge ermittelt wurde, der am
1. oder 2. Januar noch Eiutritt der Dunkelheit, als er an der Wohnung
Bachs vwrbeiging, im Hauſe Lärm hörte. Nach Anſicht des Zeugen
tvaren es Erbſchaftsangelegenheiten. Ein ſolches Erbſchaftsintereſſe hatte
nur der gegenüberwöhnende Weißbinder Wilhelm Georges, denn dieſer
war von Bach teſtamentariſch mit einer Scheune bedacht worden. Bach
hatte jedoch im vorigen Jahre das Teſtament wieder umgoſtoßen und
Georges als Erben ausgeſchaltet. Die weiteren, von den Kriminalbe=
amten
zuſammengetragenen Belaſtungsmomente waren für Georges nun
derart gravierend, daß man Moutag nachmittag zu ſeiner Feſtnahme
ſchritt. Georges leugnet die Tat, weil ja, wie er in der Vernehmung
ſagte, alle Spuren, die zur Ermittelung des Täters führen könnten,
tchwiſſht ſeien. Die geheimnisvolle Tat erregt in der Bevölkerung, die
Gevrges von Anfang an als den Täter behzeichnnete, das größte Aufſehen.
Kopenhagen, 18. Jan. Eiſenbahnunglück. Der Verlingske
Tidende wird aus Helſingfors telegvaphiert: Ein großes Eiſen=
bahnunglück
fand auf der Linie zwiſchen Luga und Nongorod ſtatt.
Gins Benzüuladung, die für die Bauern beſtimunt war, um gegeu Getreide
ausgetauſcht zu werden, explodierde. Von den im dem Zug befindlichen
89 Perſonen kamen 68 un.
Livorno, 19. Jan. Verhindertes Bombenattentat. Un=
bekante
Uebeltäter legten in der vergangenen Nacht zwei Nöhren, die mit
Sprengſtoff gefüllt und mit einer Zündſchnur verſahen waven, im
der Nähe einer Kaſeme nioder. Paſſanten verhinderten die Exploſion.
Die Röhren wurden nach demt Feuerzuerkslaboratorium gebracht.

Parlamentariſches.
zw. Der zwekte (Geſetzgebung8)=Ausſchnß brat geſtern
zuſcmen. Zur Berotung hm das Geſetz über die Volksabſtim=
mung
. Nach Artikel 2 Abſatz 2, betreffend die Herſtellung von Stinm=
gettaln
, wind geſtrichen, weil einzellne Abgeordnete anregten, zu geſtatten,
daß auch die Parteien Stimmzettel herſtellen laſſen, während die Regie=
rungsvorlage
vorſieht, daß dies nur durch die Regierung geſchieht. Man
einigte ſich ſchließlich dahin, Abſatz 2 zu ſtreichen, um erſt Erfahrungen
boi künftigen Albſtimmungen zu ſammeln. Andrag Bornemann über
Fiſchereiberechtigung (Vorlage 393) wird abgelehnt, aber der Regierung=
ueit
den dazu eurgegangenei Vorſtellungen (Bürgermeiſterei Hainſtadt
und Fiſchereizunft Seligenſtodt) als Material übenwieſen. Ein Teil der
Ausſchußmitglieder aber beantragt Annahme des Antvages. Eine von
der Gemeinde Elmshauſen eingegangene Vorſtellung ſoll der Regierung
zurr Aeußerung zugehen. Ein Antnag der Fmu Abg. Balſer wird dem
Finanzausſchuß überwieſen. Der Antrag des Abg. Muß wird von der
Togesordnung abgeſetzt, bis der Antragſteller enneut den Anmag auf
Verhandlung ſtellt, da ihm die hierzut gegobene Negiewungsantwort zun=
zeit
gemitgt.

Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 19. Jan. Als Präſident Loebe die Sitzung um 2/
nhr eröffnet, weiſen die Bänke d.8 Hauſes noch recht große Lücken auf.
Auch die Tribünen des Hauſes ſind nur ſchuach beſetzt. Dies änder:
ſich aber mſch, als Präſident Loebe die erſten Worte der Begrüßung
an die Verſammlung vchtet und des geſtrigen Tages gedeuikt:
der 50jährigen Jubelfeier:
des Tages, an dem die deutſchen Stämme ihre Einheit begründeten.
in dieſon Zuſammenſchluß ſchloß ſich die Geburtsſtunde des erſten
eutzſchen Reichstages an. Jetzt iſt nicht die Zeit zu lauten Feſten, be=
nt
der Präſident. Wir haben die Pflicht, denr Bund der Einheit zu
ahven und dem Tag entgegeiuarbeiten, an dem niemand mehr es
gen wird, die Ebenbürtigkeit Deutſchlands im Kranze der Völker zu
ſtreiten. Wir ſehen auch mit Nuhe noch dem Dage entgegen, an dem
Selbſtbeſtimnrungsrecht der ler auch den zur Zeit von un8 ab=
eitennten
Stammesbrüdern und auch den Völkern Oeſterreichs zugute
nt. Erſt dann wird die deutſche Einheit vollkommen ſoin.
Den Nachruf für den verſtorbenen Abgeordneten Legien und den
henen Neichskanzler von Bethmann Hollweg hörte das
ſtehend an. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Malzahn konnte es
miterlaſſen, durch den Zuruf: Er war der Kriegsſchuldige! den
rmiſcher Proteſt aus dem ganzen Hauſe
iſchen Akt zu ſtören. S
ihn zunecht. Präſident Loebe ſchließt ſeine Ausführungen mit deu
kennung der guten Abſichten Bethmann Hollveg3, ſo daß kein
nd vorliege, ihm eine ſtile Chrung zu verſogen.
Vor Eintritt in die Tagesordnung verlieſt Abg. Dr. Levi (Kom.)
nterbrochen von ſtürmiſchen Zurufen des Hauſes einen Pro=
gegen
die Erklärung des Präſidenten in Sachen der 50jährigen
enkfeſer. Als der Lärm des Hauſes einen immer größeren Umfang
immt, meint Präſident Loebe, man werde den Zuuiſchenfall ſchnell
den, wenn das Gaus ruhig bleibe. Als Abgeordneter Levi ſeine
übrungen geſchloſſen hatte, bemerkt der Präßdent, er mhmo

gedenke.
das Verdrängungsſchädeugſeetz an den Haushaltsausſchuß.
Der unabhängige Abgeordnete Soldmann begründet ſodann
der Verfaſſung für Bayern getroffenen Maßnahmen
außer Kraft zu ſetzen. Der Redger betout, daß Voyern der Hort
der Reaktion geworden ſei, ſchildert die Tätigkeit der Orgeſch und der
Einpohnenwehren und wirſt der batzeriſchm Regierunn vor, ohne jeden
äußeren Anlaß Gelegenheit zu ſuchen, ihre Sold teska auf harmtgſe
Leute loszulaſſen. Eine Demonſtration der Kriegsbeſchidigter in Me=
gensburg
wurde durch Aufgebot der gamſen Regensburger, Gurmiſon
vereitelt, während zur gleichen Zeit in Moſucken eine Parade der Or=
geſch
ſtattfand. Deutlicher könne der Vetzeis, daß die bayeriſche Negie=
rung
den Ausnahme=Pargargphen für ihre realtionären Zwecke al3 Dack=
mantel
gebrauche, nicht erbracht werden. Wenn das Reichsgericht nielt
eingreife, mache es ſich mitſchuildig, denn das Spitzelweſen nehme über=
hand
.
Hauſes Wittelsbach.
gen mit der bayeriſchen Negierung eingeleitet habe, daß ſie aber zu
einem Eingreifen nicht in der Lage ſei. Man hoffe jedoch, auf dem Weg
der Verhandlungen zu iner Verſtändigung zu gelangen. (Die Ausfüh=
rungen
des Miniſters wurden durch ſtürmiſche Zwiſchenrufe der äußer=
Handlanger der Orgeſchl und erhält eine Rüge des Präſidenton.)
Staatsſekretär Schweyer maclt nähere Ausführungen, aus denen bei der Aufſtellung der Vorſchriften nicht befragt worden. Die
herrorgeht, daß die Neichsverfaſſung in Bayern nirgends verletzt werde.
Dieſe Auslaſſung erregt die äußerſte Linke aufs neue zu heftigen Zwi=
ſchenrufen
. (Ruſe: Wir wollen keinen Wortüberſchwall, wie wollen
Deten ſehen!) Redner bemühtz ſich, die Berechtigung der baheriſchen
kommnen, was die Linke veranlaßte, ihm Staatsſtreichgeliſte vorzuuver=
fen
. Redner ſtellt feſt, daß die Komypuniſten nrit allen Miteln verſuchen,
ſich der Waffenabgabe zu entziehen. Hienbei kommt es zu erneuten Un= ſchleſien im Sinne der Friedensvertrages anerkennen und bittet,
ruhen, während derer die Zurufe: Räuberbande! Geiſelmord! erſchal=
len
, ſo daß Präſident Loebe Auhe ſchaffen muß.
Abg. Vogel: Die einſtweiligen Maßnahmen ſind nur zuläſſia,
wenn Gefahr im Verzug und der Reichspräſident nicht mahr in der Lage
iſt, raſch genug einzugreiſen. Beides trifft hier nicht zu. Zudem hat
die frühere Regierung in Bahern ausdrücklich den vorübergehenden
Charakter der Maßnahmen betont, während die jetzige Regierung dar=
auf
hinausgeht, einen Dauerzuſtand zu ſchaffen. Das bedeutet einen
Verſaſſungsbruch, der uerhindert weiden muß . An dieſen Nern ſeiner frunzöſiſchen Militärverwaltung unter gewüiſſen Bedingungen genehmigt
tens der bayeriſchen Negi=rung und betont, daß er keinerlei beſondere
Gefahven für Bayern ſehe, die eine Aufrechterhaltung des Ausnahme=
zuſtandes
recſtfertigen und die Beibehaltung des Achtgroſchenjungen=
Sbitzeldienſtes begründen könnten. Die breiten Maſſen werden auch für
irgend welche Putſckverſuche nicht zu haben ſoin. Der Redner ſchließt
mit dem Wunſche, daß das in der Verfaſſung vorgeſehene Geſetz zu
Artikel 48 vecht bald Tatſache werden wird.
Abg. Emminger (Bahr. Vpt.) wundert ſich, daß man es Bahern.
das doch den Ausnahmezuſtand nach dem Kriege gründlich kenmem ge=
ſernt
habe, es verdenke, wenn es jetzt erleichtert aufatme, wvo es ſeine Behörden ein Puhlikationsorgan verbleibt.
Landſtraßen endlich von den Laſtautos mit Maſchinengewehren und von
den roten Beſtien in Menſchengeſtalt befreit =wiſſe. Von dem Aus=
nahmezuſtand
ſei jetzt herzlich wenig zu ſpüiren. (Stürmiſcher Proteſt
einzige Folge des Ausnahmezuſtandes geweſen, und dies ſei doch gewiß
im Intereſſe der Feſthaltung der Ernte zu begrüßen. Während der Gebietsteile und des Senats der Kammer des Innern der Kreis=
Nede des Abg. Emminger macht ein Beſucher der Tribüne andauernd
Zwiſchenrufe wie Time i3 moneh! und undere. Vizepräſident Bell
droht, im Wiederholungsfalle die Tribünen räumen zu laſſen.
Vizepräſſdent Dr. Bell macht die Mitteilung, daß ſich wch ſechs
Redmer zum Wort gemeldet hätten. Er bitte, im Intereſſe der Förde= Ausſchuſſes wurden betraut: Negierungsnat Dr. Schlodt=
rung
der Geſhäfte nicht zu lange zu ſprechen.
Abg. Dr. Strathman (Deutſchnatl.) ſchildert die Vorwihfe,
die gegen Bayern, dieſes Land der zielbewußden Reaktion, erhoben
wurden. Tatſächlich werde in keinem Lande ſo zielbewvußt an der Auf=
vechterhaltung
von Nuhe und Ordnung gearbeitet wie in Bayerm. Das
ſoll durch den Antrag erſchwert werden. Was wir im Nuhrrevier er=
leben
mußten, wollen wir in Bahern nicht erleben. Als der Redner
danauf zu ſprechen kommt, daß das Beſtrehen der Linken, die Amnsſtie
auich auf die Angeklagten aus der Räterexublik auszudchnen, in Bayern
große Empörung hervorgerufen habe, folgen erneute Zwiſchenrufe der
äußerſten Liuken. Die bayeriſche Begierung, ſo fährt der Reduer fort,
will nur die Produktion und die negelmäßige Arbeit ſchutzen. In Ber=
lin
, wo ein ſolches Ausnahmegeſetz nicht beſteht, iſt e3 kürzlich bei einer
zweckloſen Demonſtration zu Blutvergießen gekommen. Das kommt bet
uns dank unſerer Vorbeugungsmaßnahmen nicht vor. (Lärm lints, Bei=
fall
reehts!) Wer die Gefahr vollbommen verhindern will, der das
für richtig finden, was bei uns gemacht worden iſt. Die Aufhebung
weder der Neichstag, noch die Reichsregierung tun. (Die äußerſt tem= von den Fernleitungen iſt eine große Zahl geſtört. So ſind Ver=
veramentvollen
Aeußerungen des Redners, um deſſen Pult ſich die Abge=
ordneten
drängen, rufen Zwiſchenrufe aller Parteien hervor, beſonders,
als er ſagt, daß alles, was von Berlin komme, im Bayern mit dem größ=
ten
Mißtrauen aufgenommer werde, wobei er Berlin als ein internatio=
nales
Schieberneſt und eine Zentrale des geſetzwidrigen Kampfes gegen
die Einwohnerwehren nannte.) Nedner wendet ſich ſodann, gegen den
Zentralismus, der von Beulin ausgeht, und den überſpanunten Unſtaris= verknüpft und teilweiſe ganz unmöglich. Verbindungen mit Ber=
mus
. (Lebhafter Beifall und Ziſchen.)
Reichsminiſter Kocherklärt es für eine Aufrrizung zum Verfaſſungs=
bruch
, wenn geſagt wurde, die bayeriſche Regierung braucke Anordnun=
gen
der Reſichsregierung, die lebenswichtige Inteneſſen Baherns berühren,
nicht auszuführen. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die Reichsvegierung den
Ländern nicht die Polizeigewalt abnehmen wolle, aber die Zurückhaltumg
der Reichsvegierung in dieſem Falle dürſe nicht zur Verkennung der
klaven NechtAage fühnen.
Abg. Maretzki (Deutſchnatl. Vpt.): Es fragt ſich, ob in Bahern
Nuhe und Ordnung aufrecht erhalten werden können, wenn der Para= anlagungen zum Reichsnotopfer entgegen der Erzbergerſchen
graph aufgehoben wird. Das Verhalten der kommuniſtiſchen Preſſe läßt
wohl keinen Zweifel über die Folgen der Aufhebung, der Ausmalme=
beſtimmungen
.
Vizcpräſident Dr. Bell ſchlägt mmmehr vor, die Debatte abru=
bnechen
.
Das Haus erledigt noch eine Reihe von Petitſonen ohne jode
Debatve nach den Beſchlüſſen der Kommiſſionen.
Nächſtie Sitzung Donnorstag, mittags 1 Uhr. Tagesord=
nung
: Reichksnotzetat, Interpellation über Obeuſchleſiem und Reſt der
heutigen Tagesondnung. Schluß nach 7 Uhr.
* Berlin, 19. Jan. Im Steueransſchnß des Neſchstags
machte Neichsfinanzmimiſter Wirth Mitteilungen über die im der
letzten Finanzminiſterkonferenz ausgeſprochenen Wünſche. Danach ſoll
ten und Beamten geſagt werden, daß die Mehraufwendungen,
walche den Ländern und Gemeinden erwachſen, vom Reich
gezahlt wexden. Die Reſchsregierumg hielt eine einmalige
Zuwendung an die Länder für angemeſſen, um den Län=
dern
die Auszahlung der Teuerungszulagen zu ermöglichen. Den Ge=
meinden
Zuwendungen zu machen, würde ins Uferloſe führen. Jedenfalls
müſſe der Reichstag zur Aufbringuung weitener Mittel erhebliche Steuer=
zugeſtändniſſe
machen. An der Erhöhumg bereits beſtehreuder oder der
Ginführug neuer imdirekter Steuern werde man kaum vorbeikommen
können. Auch auswärtige Momente ſpielen da mit. Ueber die Erhöhung
der Poſtgebühren werde noch vorhandelt, ein entſprechender Geſetzent=
wurf
werde dem Reichstage demnächſt zugehren, eine Erhöhung der Fern=
ſprechgebühren
werde folgen

Oberſchleſien.
Berlin, 19. Jan. (Tel. unſerer Berliner Re=
daktion
.) Nach Pariſer Meldungen vom Mittwoch früh ſol=
die
Bekanntgabe des Termins der oberſchlefi=
ſchen
Abſtimmung erſt nach der Zuſammenkunft in Paris
erfolgen. Der Pariſer Matin beſtätigt, daß die Abſtimmung am
ierten Staatsmänner ſoll außerdem der Deutſchland geſtellte Ter=
min
vollſtändiger Entwaffnung letztalig bis 30. Mai
verlängert werden.
Berlin 19. Jan. (T.n.) Der deutſche Bevollmächtigte
für den Abſtimnrungsbezirk Oberſchleſien in Oppeln teilt der
Deutſchen Umſchau auf eine Anfrage mit, daß jetzt mit einer Ab=
ſtimmung
Mitte März gerechnet werden kann. Was den Schutz
der einreiſenden Abſtimmungsberechtigten betrifft, ſo wird in
weitmöglichſtem Maße gegen jede Gefährdung Vorſorge getrof=
fen
. Ihr Aufenthalt in Oberſchleſien wird ſich aus transport=
techniſchen
Gründen auf mehrere Tage erſtrecken müſſen.
Die Millionen des Herrn Korfanty.
Berlin, 19. Jan. (T.11.) Aus Oberſchleſien wird ge=
intereſlieren
, zu erfahren, wie Korfanty ſeine bei der natio=

daß niemand aus dem Hauſe weiter Notiz von dem Proteſt zu nehmen nalen Arbeit wohlverdienten Millionen ſicher unter=
zubringen
verſucht. Einer ſeiner Mittelsleute mit dem pol=
Das Haus tritt nunmehr in die Tagesordnung ein und verwwiſt niſchen Namen Scheuch bemühte ſich, das noch in deutſchen Hän=
ohne
Debatte das Aus andsſchädengeſetz, das Kolonialſchädengeſetz und den befindliche Gut Marcellino in der Provinz Ppſen zu kauſen
Doch mußte Korfanty eine glatte Abſage einſtecken, obwohl er
den Antrag deu Unabhängigen, die von Bayema auf Grund des Art. 48 ſeinem Mittelsmann den Auftrag gegeben hatte, jeden geforder=
ten
Preis in deutſcher Valuta zu entrichten. Das oberſchleſiſche
Boſk weiß nun, wohin die Gelder fließen, die Korfanty bei ſeiner
Hetzarieit verdient.
Eine deutſche Proteſtnote gegen das Abſtimmungsreglement.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Die deutſche Negierung hat
gegen die von der interalliierten Kommiſſion in Oppeln erlaſ=
ſenen
Vorſchriften, für die Abſtimmung in Ober=
ſchleſien
bei der Botſchaſterkonferenz, ſowie bei den Regie=
rungen
in Paris, London und Rom begründeten Einſpruch
erhoben. In der Note wird zunächſt darauf hingewvieſen, daß
ſie Negierung Kahr ſei überhaupt nur der Schildha ter des j die unrer dem 30. Dezember erlaſſenen Vorſchriften dem deut=
ſchen
Bevollmächtigten in Oppeln erſt am 4. Januar übergeben
Reichsminiſter Koch betont, daß die Reichsregierung Verhandlun= worden ſind. Dieſe Vorſchriften ſind erlaſſen worden, ohne daß
über ihren Inhalt mit dem deutſchen Bevollmächtigten in Oppeln
oder mit einer der im Abſtimmungsgebiet vorhandenen Organi=
ſation
der Deutſchland zuneigenden Abſtimmungsberechtigten in
ſten Linden uterbrochen. Der kommuniſtiſche Aba, Remmele ruft; Verbindung getreten wurde. Auch der von der interalliierten
Kommiſſion genehmigte paritätiſche Beirat ſei wider Erwarten
Note bezeichnet daher die Abſtimmungsvorſchriften als unmittel=
bare
Verletzung des Friedensvertrages. Sie ſeien eine einſeitige
Begünſtigung der Polen. In einer Denkſchrift werden die Be=
Regierung nachzutveiſen, die landespolizeilichen Funktionen zu vervoll= anſtandungen der einzelnen Artikel der Abſtimmungsvorſchriften
angeführt. Die Note ſchließt: Die deutſche Regierung kann die
Vorſchriften nicht als Grundlage für die Abſtimmung in Ober=
auf
eine Reviſion der Beſtimmungen hinzuwirken.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Kaiſerslautern, 19. Jan. (Wolff.) Die Pfälziſche Preſſe
meldet: Die von der Ortsgruppe Kaiſerslautern der Deutſchen Volks=
dartei
für geſtern abend geplante Feier zur Exinnerung an die
Gründung des Deutſchen Neiches wurde, nachdem ſie bereits von den
Ausführungen knützſt der Nadner eine längeve Darlegung des Verhal= worden war, in letzter Stunde verboten. Das Blatt knüpft
an dieſe Tatſache einige hiſtoriſche Erinnerungen und ſchlietzt: Halten
wir daher im beſetzten Gebiet ebenfalls feſt zu dem Neiche. Wir ehren
dadurch am beſten die großen Männer und die Helden, die das Vhrige
zum 18. Januar 1871 beigetragen haben.
Ludwigshafen a. Nh., 19. Jan. (Wolff.) Wie die Pfälziflle
Poſt meldet, iſt auch das Frankenthaler Bageblatt für drei
Tage verboten worden. Bei der Auswahl der Tage iſt darauf
Rückſicht genommen worden, daß nicht beide Zeitungen zu gleichen
Zeit am Erſcheinen derhindert werden, damut der Bovölkerung und den
Aus dem Saargebiet.
Saarbrücken, 19. Jan. (Wolff.) Der Verwaltungs=
auf
der äußerſten Linken.) Der Wucher.Pamaraph ſei eigentlich die ausſchuß ſür das Saargebiet, der als Verwaltungs=
gericht
an die Stelle des Bezirksausſchuſſes für die preußiſchen
regierung für die bayeriſchen Gebietsteile tritt, wurde von der
Regierungskommiſſion des Saargebietes nunmehr gebildet. Mit
der Verwaltung der Stelle eines ſtändigen Mitgliedes dieſes
mann als Vorſitzender, Negierungsrat Dr. Meurer als ſtell=
vertretender
Vorſitzender und Regierungsrat Curtor unter
Beizichung des Gewerkſchaftsbeamten Aetz aus Saarbrücken
und des Vauunternehmers Hellenthal aus St. Ingbert.
Saarbrücken, 19. Jan. (Wolff.) Die Regierungskom=
miſſion
für das Saargebiet teilt mit: Mit Wirkung vom 1. Ja=
nuar
dieſes Jahres ab ſind die Angelegenheiten des katholiſehen
Kultus der Abteilung für Schulweſen, Leitung Oberregierungs=
rat
Dr. Notton, die Angelegenheiten des nichtkatholiſche
Kultus der Direktion der Juſtizverwaltung, Leitung Direktor Dr.
Garriere, übertragen worden.
Saarbrücken, 19. Jan. (Wolff.) Großen Schaden
im Fernſprechderkehr hat der gewaltige Sturm ange=
richtet
, der geſtern abend und während eines Teiles der Nacht
wütete. In der Stadt Saarbrücken wurden heute vormittag über
kann übrigens nur durch die bayeriſche Regierung erfolgen das kamn 300 Störungen an den Fernſprechanſchlüſſen geweldet und auch
bindungen in den Richtungen Straßburg, Metz und Paris nicht
zu erhalten. Von den Kölner Leitungen iſt die eine vollkommen
unbrauchbar, während die andere nur in ſehr beſchränktem Um=
fange
funktionierte. Geſpröche in den Richtungen Kreuznach,
Mainz und Frankfurt a. W. ſind mit äußerſten Schwierigkeiten
lin waren ſchon geſtern nicht mehr zu erhalten, bzw. konnten ſie
nicht benutzt werden. Unter dieſen Zuſtänden leiden neben dem
Geſchäfts= und Wirtſchaftsverkehr in erſter Linie die Nachrichten=
übermittelungen
für die Preſſe.
Die Veranlagungen zum Reichsnotopfer.
Berlin, 19. Jan. (T.1.) Wie in der Konferenz der deut=
ſchen
Finanzminiſter in Berlin mitgeteilt wurde, haben die Ver=
Voreinſchätzung ein zwiſchen 30 bis 40vomHundert hin=
ter
den Erwartungen zurückbleibendes Ergebnis gehabt."
Keine Erhöhung der Getreidepreiſe im laufenden
Wirtſchaftsjahr.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Das Reichsminiſterium
für Ernährung und Landwirtſchaft teilt mit: Wie bereits
wiederholt von zuſtändiger Seite in der Oeffentlichkeit hervor=
gehoben
wurde, entbehren die trotz aller Dementis nicht verſtum=
menden
Behauptungen von der demmä=ſt erfolgenden Erhöhung
der Preiſe für Brotgetreide, Gerſte und Hafer der
Ernte 1920 jeder Grundlage. Richtig iſt nur, daß zurzeit Be=
in
dem Geſetz über die neuen Teuerungszulagen für die Staatsangeſtell= ſprechungen der ſogenannten Indexkommniſſion zur Feſtſtellung
der Indexzahlen über die Veränderung der landwirtſchaft=
lichen
Produktionskoſten, die als Material für die Neuregelung
der Getreidepreiſe der kommenden Ernte dienen ſollen, ſtattfin=
den
. Dieſe Beſppechungen beziehen ſich aber lediglich auf das
Getreide der kommenden Ernte. Im laufenden Wirtſchaftsjahr
iſt eine Erhöhung der Getreidepreife ausge=
ſchloſſen
.
Die Erhöhung der Poſtgebähren.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Die von einer Berliner Mit=
tagszeitung
heute verbreitete Nachricht, daß das Reichskabinett
eine neue Geſetzesvorlage über die Erhöhung der Poſt=
gebühren
bereits verabſchiedet habe, daß die Vorlage nun=
mehr
dem Reichsrat zugehen und daß ferner eine Erhöhung der
Telegrapbengebühren im Verordnungswege erfolgen
werde, iſt unzutreffend. Das Reichskabinett hat eine ſolche
Geſetzesvorlage bisher nicht beraten und auch nicht ver=
abſchiedet
. Dem Reichskabinett wird die Geſetzesvorlage viel=
mehr
erſt dann zugehen, wenn das Reichspoſtminiſterium den
12. und 13. März ſtattfinden ſoll. Auf der Konferenz der alli= Emwurf mit dem Verkehrsbeirat durchberaten haben
wird. Dasſelbe gilt von den Telegraphengebühren, die im übri=
gen
nicht im Verordnungswege anderweit feſtgeſetzt werden kön=
nen
, ſondern hierzu ebenfalls des Erlaſſes eines beſonderen Ge=
ſetzes
bedürfen.
Kundgebung der deutſchen Studentenſchaft
zum 18. Januar.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Die deutſche Studen=
tenſchaft
hat nachfolgende Kundgebung zum 18. Januar
erlaſſen und dem Neichspräſidenten übermittelt: In den
Zeiten tiefſter Erniedrigung, ſchwerſter wirtſchaftlicher Notlage
und furchtbarer innerer Kämpfe begeht das deutfche Volk dei
ſünfzigjährigen Gedenktag der Gründung des geeinten Reiches.
In Schmerz und Trauer ſahen wir zuſammenbrechen, was unſere
ſchrieben: Die Abſtimnngsberehtigten Oberſchleſiens dürfte es Großväter erſchufen. Der Gedanke an die Taten der Vorfahren=
die
Erkenntnis der deutſchen Not, die Sorge um die Zukmiſt

[ ][  ][ ]

Nummer 1D.

des deutſchen Volkes und un die Erhaltung des deutſchen Geiſtes
iſt uns, der deutſchen akademiſihzen Jugend, die von jeher bereit
war, ſich für das Vaterland zu opfern, eine Mahnung, ihr Leben
gemeinſam mit allen Volksgenoſſen in gegen=
feitiger
Achtung dem Wiederaufkan des Reiches zu wid=
men
. Alles Trennende liege binter uns! Die
Pflicht jedes Deutſchen, üßer alle Gegenſätze der Parteien und
dilaßſen hinweg dem Vaterlande zu dienen, ſei der einigende Ge=
danke
der deutſihen Jugend, in deren Herzen und Händen das
Shickſal unſerer Zukunft liegt. Die Toten des großen Krieges
verpflichten uns Lebende auf immer. Die einzige würdige

inneren Frieden!
Der Reichspräſident autwoxtete der deutſchen Stu=
dentenſchaft
mit folgendem Schreißen: Von der Kundgebung der
deutſchen Studentenſchaft zur 50. Wiederkehr des Tages der deut=
ſchen
Einigung habe ich mit Dank und Freude Kenntnis ge=
nommen
. Ich wünſche und hoffe, daß der hier bekundete Wille
der akademiſchen Jugend Deutſchlands, gemeinſam mit allen
Volksgenoſſen in gegenſeitiger Achtung an dem Wiedexaufbau

finden und zur Tat werden möge. Dann wird das Beiſpiel
der deutſchen Studentenſchaft zu dem inneren Frieden und einem
ſtarken Gemeinſchaftsbewußtſein des ganzen Volkes
wirkſam beitragen und eine Bürgſchaft werden für den Wieder=
aufſtieg
unſeres ſchwer geprüften Vaterlandes.
Die deutſch=belgiſchen Verhandlungen
über das Markgbkommen.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Die zu Verhandlungen über
die Nücknahme der belgiſchen Markbeſtände in Brüſſel einge=
troffene
deutſche Delegation hatte mehrere Unterredun=
gen
mit den belgiſchen Miniſtern. Der ſtattgefundene Ideen=
austauſch
hat es notvendig gemacht, daß die deutſchen Delegier=
ten
nach Berlin zurückkehren, um neue Inſtruk=
tionen
einzuholen. Die Verhandlungen werden demnächſt
wieder aufgenommen.
Die unberechtigten Kohlenforderungen
Frankreichs.
Amſterdam, 18. Jan. (Wolff.) Het Vaderland betout in
einem Artikel, das Spa=Abkommen ſei kein Gnadenakt der
Alliierten gewefen, ſondern habe einfach das Höchſtmaß deſ=
en
feſtgeſetzt was Deutſchland vermutlich lie=
fern
könnte. Deutſchlands Wirtſchaftsleben ſei dadurch ge=
valtig
benachteiligt. Wie könne man verſtändigerweiſe noch
anehr Kohlen von Deutſchland fordern, beſonders wenn man die
Notwendigkeit anerkenne, ihm wirtſchaftlich auf die Beine zu
helfen. Der Finanzmitarbeiter des Algemeen Handelsblad
hebt hervor, wenn es Frankreich gelinge, ſeine Kohlenforderung
Hurchzuſetzen, werde nicht nur die Lage Deutſchlands wie=
Der vielernſter, ſondern es würden auch die engliſchen In=
tereſſen
ſtark geſchädigt, da durch den Verkauf der deutſchen
Kohle durch Frankreich der Weltmarktspreis gedrückt
averde, auf dem die Lohnzuſchüſſe für die engliſchen Arbeiter
Beruhten.
Das Programm Briands.
Paris, 19. Jan. (T.1f.) In weiten Schichten herrſcht das
Gefühl, daß Briand in der franzöſiſchen Politik eine Kurs=
=änderung in der Richtung einer europäiſchen Verſöh=
mung
, des Friedens und des. Wiederaufbaus durch
Srbeit und Ordnung bedeutet. Mit Briand triumphiert die ge=
mäßigte
Tendenz.
Abberufung des Sowjetvertreters aus Berlin.
Berlin, 19. Jan. (Tel. unferer Berliner Nedak=
Eion.) Wie die Tägliche Rwdſdau meldet, iſt der i Beulin tätig
ruſſiſche Kommiſſar für den Gefangenenaustauſch,
Wiktor Kopp, von der Sowjetvegierung abbernfen und

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Januar 1531.

Seite

Fchewviſtiſche Tärigkeit in Dutſchland unzufrieden iſr, weil c8 ihm
rricht gelungen ſei, die komnntniſtiſche Beuvegung in Deutſchland auff Orne
Breitere Baſis zu ſtellen und für die Inſzewierung eiues Generalſtreiks
rmit vielleicht nachfolgenden Putſchen Sorge zu tragen. Wer Kopps
Tätigkeit in Berlin verfolgt hat, weiß, daß er mit ruſſiſchem Geldo i
Berlin i der Arbeiterſchaft reichlich gearbeitet hat, und daß er kein
MMittel umverſucht gelaſſen hat, dank der Bewegungsfrriheit, die ihm von
Der Regierung ſeinerzeit zugeſtauden worden wdar, die kommuniſtiſche
Propaganda in weiteſtem Maße zu entfolten. Es iſt naturgemäß, daß es
das Beſtreben der rufſiſchen Negierung ſein wird, Herrn Kopp durch
inen aktiveren Mann in ihrem Sinne zu erſetzen. Diesbezüg=
Eiche Anfragen ſind von Moskau her bereits nach Berlin gerichtet
rvorden, ob dieſer oder jener vorgeſchlagene Agitator genehm wäre. So=
rveit
das obige Blatt unterrichtet iſt, ſind von Berlin aus in jedem an=
gefragten
Fall Abfagen erteilt worden und ziuar ſcheint e2, als ob die
ruſſiſche Regierung jetzt als ihren Vertzeter einen Mann entfenden will,
der nach außenhin als unbeſchriebenes Blatt gilt, in Wieklichkeit aben
noch ſtärker als Kopp in bolſchewiſtiſihem Sine in Berlin arbeitet.
Die engliſch=ruſſiſchen Verhandlungen.
Kopenhagen, 18. Jan. (Wolff.) Nach einem Telegramm ans
Stockholm hat Kraſſin, ſich gegenüber dem kwumuniſtiſchen Folkes
Dagblad über die engliſch=rufſiſchen Verhandlungen
geäußert. Er ſagte, dieſe hätten in der letzten Zeit ſehr gute Ergebniſſe
gehabt und in mehreren Puukten ſei man zu einer Verfrändigung ge=
Sommen. Man ſei aber trotzdem noch weit von der Löſung der drei
größten Streitfragen, nämlich dem Aufhören der bolſchewiſri=
chen
Propaganda, dem Goldpreis und der Unverletzlickteit des Goldes
und der Waren, die zu Handelszwecken nach England acfandt werden.
Es ſei Har, daß ein Haudel nickt zuſtande ko=men könne, fo lange dieſe
Fragen nicht gelöft ſeien. Die Sachlage ſei zur Zeit die, daß die britifdhe
Regierung, nachdem ſie die von ihr gevünſihten Beſtimmungen abge=
ehnt
habe, es übernomment habe, keine andere Methode zu finden, um
iber die Meinungsverſchiedenheiten hinwenzukomien.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 19. Jan. (Wolff.) Die bedauerlichen Nachrichten
Eiber das Auftreten von Seuchen und anſteckenden
Srankheiten in Polen mehren ſich ſtark. Auch in Thoru
Eind Cholera= und Flecktyphusfälle vorgekommen. In Brom=
Eerg wurden bereits Maßnahinen gegen die Seuche getroffen.
slus der Poſener Gegend werden Cholerafälle und Fleik=
ahphus
gemeldet. Das Dorf Ober=Sitzko, Kreis Yirnbaum, iſt
ndegen Flecktyphus vollſtändig abgeſperrt. Im Lager Tuchel
Herrſcht Flecktyphus. Die im Grenzgebiet gegenüber Schneide=
mnuhl
angekündigten Einquartierungen mußten wegen Verſchlep=
wungsgefahr
unterbleiben.
Karlsruhe, 19. Jan. (Wolff.) Wie amtlich witgeteilt wird,
äſt der badiſche Arbeitsminiſter Rückert zurückge=
treten
.
Budapeſt, 19. Jan. (Wolff.) Der Miniſterrat beſchloß, das
Getreide im neuen Wirtſchaftsjahr freizugeben.
Stockholm, 19. Jan. (Wolff.) Die deutſche Geſell=
ſchaft
in Stockholm hatte geſtern abend aus Anlaß des
50. Jahrestages der Neichsgründung eine Feier im Grandhotel
veranſtaltet. Nach einem Vortrage von Profeſſor Schubotz über
Hen deutſchen Einheitsgedanken hielt der deutſche Geſandte Neue=
lay
eine Rede, in der er den Zukunftshoffnungen und dem Ar=
Leitswillen des deutſcheu, Volke3 Ausdruck gab.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlichungen unter dieſe: Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
Leinerlei Vexautwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 9 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umſange der Einſender verantwortlich.)
Mietpreisſteigerung.
Das geſtrige Eingeſandt zu dieſem Thema bedarf in einer Meihe
von Punkten der Richtigſtellung. Zunächſt iſt es nicht die Schuld der
Bausbeſitzer, daß die Mieter nicht zuſammengeſchloſſen ſind. Daß es
abe nicht geſchahen iſt, ſpricht dafür, daß die Mieter ihre Rechte genii=

gend getuahrt wiſſen durch das Wohnungsayrt und das Mieteimigungs=
amt
; ein Bedürfnis für eine weitere Jutereſſenvertretung demnach alſo
nickt vorhanden iſt. Im übrigen wirde ich es keinesfalls für einen
Fehler halten, enn ein Mieterbe
beſtände, vorausgeſetzt, daß an
deſſen Spitze Männer ſtehen, mit
ſachlich verbandelt werden kamn,
und die auch Verſtändnis für die Not der
nieter
Nun zu einem anderen Punkt: Der Herr Einſender ſtellt faſt, daß
die Micten in Darmſtadt um 50100 Prozent geſteigert worden ſind.
Er ſtellt weiter feſt, daß in den letztm Jahren in den Wohnungen ſo gut
wie nickts hergerichtet ſpurde. Ich will einmal das alles zugeben. Ich
frage aber den Heren Einſender, wie hoch, oder beſſer geſngt, uie nied=
rig
miiſſen die Mieten geſveſen ſein, iuenn zur Crreichung einer 7
prozeutigen Mente
tät ſchon eine Steigerung d
Nurieten um
50100 Pruzent ſtattfinden muß. Es können folgiich die ALieten vor
dem Kriege nickt mehr als 3½ bis höckſtens 5 Prozent Rente erbuacht
haben. E3 iſt aber allgemein bekannt, daß der Insfuß für erſtſtellige
Hypotheken durchſchnittlich 4½ Prozent und für zweitſtellige Hypothe=
ken
56 Prozent bereits vor dem Kriege betrug. Steuern und Ab=
gaben
, auch Waſſergeld uſw. mußten aus dem Mieterträgnis beſtritten
werden. Jetzt reihne mm mir einmal aus, was da noch übrig geblieben
iſt für Reparakuren. Daß in den
dor dem Kriege Reparaturen
vorgenommen wurden, berußte vielfoch auf Zwang. Stand eine Woh=
nung
leer, ſo konnte ſie nur wieder vermietet werden, wenn ſie von
A.3. hergerichtet worden war. War ſie aber einige Jahre bewohnt,
mußte ſie wieder hergerichtet werden, ſonſr wurd: ſie gekündigt. Aller=
dings
gab es auch biek Ausna=
Wie iſt es nun heute? Fſir Verzinſug, Steuern, Verſicherungen
ſind 6½ Proent des Hausuertes (amtlicke Taxe) erforderlich. Schon
ſeit 1. April 1920 ſind die erhühten Abgaben eingeführt. Wievicl betrrg
denn am 1. April 1920 die Miete? Erſt mit Wirkung vom 1. April
dieſes Jahres wird der Hausbeſiter im günſtieſten Falle zu einer
alſo bereits em Jahr laug
7½prozentigen Verzinſung kommen.
die erhöhten Stenern bezahlt, ohne einen Ausgleich in der Wiete zu fin=
den
. Daß mit dem übrigbleibenden 1 Prozent bei den heutigen Preiſen
nicht viel ausgeflihet werden kann, brauclt keine bsſondere Erklärung. Da=
von
ſind eine Reihe notwendiger, im Laufe des Jahres vorkömmender
Ausgaben zu decken, ehe übeihaupt an die Außenreparaturen gedaclnt
werden kann.
Am beſten für die Leute, die das alles nicht einſehen wollen, iſt es,
wenn ſie ſich ſelbſt ein Haus erwerben. Ich kenne viele, die ſich goldene
Berge vom Kausbeſitz verſproche haben bis ſie ſelbſt ein Haus hat=
ten
. Von ihrem Optimismus ſind durch den umfangreichen Eigentums=
wech’el
in den letzten Jahren viele aeheilt worden.
Wie ſchlecht es um den Hausbeſitz geſtellt iſt, läſt ſich doch am klar=
ſten
daraus erkennen, daß ein großer Teil der Hausbeſitzer verkauft hat,
weil ſie als Mieter billiger wohnen. Ein Vermögensobjekt aber, das ſo
gut renitiert, wie der Herr Einſender anzunehmen ſcheint, verkauft man
r. r.
doch nicht.
Neue Bücher.
Die Heimſtätte, Mitteilungen des Heſſiſchen Wohnuge=
und Heinſtättenvereins E., V. (Kriegerheimſtättenvereins), 2. Jahrgang,
Nr. 12. Geſchäftsſtelle: Darmſtadt, Luiſenptatz 5. Inhalt: An unſere
Leſer. Stand der Normenarbeit im Hochbau. Die Löſung der Woh=
nungsfrage
im Selbſrbauen. Verbanbstag des Verbandes der Bauver=
eine
in Heſſen. Anzeigen, Mit dieſer Nummer ſchließt der zweite Jahr=
gang
der Zeitſchrift:
Jahrbuch des Norddeutſchen Lluyd 1919/20. (Dia
deutſche Seeſchiffahrt unter beſonderer Beriflſichtigung des Norddeut=
ſchen
Lloyd und die Folgen des Krieges.) Bremen 1920. Konmniſſions=
verlag
Franz Leuwer, Buchhandlung, 24 Bildertafeln mehrere Pläne
und graphiſche Darſtellungen. Preis 60 Mark einſchließlich Teuerungs=
zuſchlitz
. Die diesjährige Ausgabe des Jahrbuches des Norddeutſchen
Lloyd enthält wiederum eine reiche Füille intereſſanten Materials zur
Geſchichte der deutſchen Seeſchiffahrt und der ſchwverwiegenden Folgen
des Verſailler Friedensvertrags. Es bringt Aufſäre über Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft der deutſchen Seeſchiffahrt, Proßleme des Luft=
verkehrs
, die Lohnverhältniſſe der deutſchen Seeleute im letzten Jahre.
Der zweite Teil des inhaltsreichen Buches führt den Leſer in den Be=
trieb
des Norddeutſchen Aoyd, der nach Ablieferung der deutſchen Han=
delsflotte
z. Zt. in neue Bahnen geleitet wird. Die Mitteilungen Aus
dem Lloydbetriebe 1919/2) laſſen ertennen, daß, wenn auch zunächſt noch
in ſehr beſcheidenem Umfange, neues Leben aus den Ririnen zu blü=
hen
beginnt, das, wie zu hoffen iſt, im Laufe, des kommenden Jahres
eine weitere Stärkung durch den Vertrag erhalten wird, Perfonalan=
gaben
beſchließen das Buch, deſſen reicher Inhalt durch eine große An=
zahl
wohlgelungener Kupferdrucke trefflich illuſeriert wird. Die Jahr=
bücher
des Norddeutſchen Lloyd erfrzuen ſich von Jaßr zu Jahr zu
nehmender Beachtung. Auch die diesjährige Ausgabe bietet ihren Le=
ſernt
viel des Intereſſauten und Belehrenden.

Landwirtſchaftliches.
Von den Viehmärkten.
b. Zufuhren und Preisgeſtaltung auf den Hauptviehmärkten blieben
im allgemeinen unverändert. Fir 100 Pfund Lehendgewicht wrden be=
Schweine
Rinder Kälber Schafe
zahlt in:
1700
Hanrburg 14. 1. Auftvſeb
9501450
Preiſe
Piel 13. 1. Auftrieb
13001800 10001700 13001550 12001700
Schlachtgew., Preiſe
786
Hamburg 18. 1. Auftrieb 10
500900
Preiſe 42099
Huſim 13. 1. Aurftrieh: 150 Ferkel
Preiſe 1011 Mk. pro Pfd. Lebendgewwicht.

Stuttgart 13. 1. Auftrieh
Preife 350880 7001100
Minchen 12. 1. Auftrieb
Preiſe 350350 7001000
Koblenz 11. 1. Auftrieb. 111
Preiſe 4001000 900110

500800

10001350
665
11001400
45
130015350

Spiel, Sport und Turnen.
vergamgenen
Darmſtadt.
Turngemeinde 1
Sonntag meilten die erſte und zweite Fußhallmannſchaft der T. G).D.
als Gäiſte beim Sportklub 1906=Zwingenberg, um die fälli=
gen
Rückſpiele auszutragen. Leider war der Platz, der ſich in idylliſcher
Lage am Melibokusſnß befindet, durch das nachnnittags einſetzende Tmi=
wetter
in einer Verfaſſung, die ein richtiges Entfalten des Könnens der
beiden Gegner niht geſtattete. Das Treffen der eiſten Mannſckiften
wurds mit Erbitterung, unter öfterer Außerachtlaſſung der uötigen Fair=
neß
, durcögeführt und von der bedeutend beſſeren Darmſtädter Elf mit
6:2 ſicher gewonnten, trotzdem dieſe in der zweiten Halbzeit durch Ver=
Zungen bz. Platzuerwveis einzelner Spieler gezwungen war, das
Sdie mit nur acht Mann zu Ende zu führen. B=dauterlicherweiſe wurde
dieſes ſouſt iut eſſante Spiel durch öfteres Rufen auf beiden Seiten ge
ört, as auf eine vecht minimale Sportdiſziplin der betreffenden Spie=
ſellicßen
läßt. Der Schiedsrlehter gab durch ſein pblegmatiſdes
Auftreten mehrere Male Anlaß zu Unſtinmmigkeiten. Vorher trafen
ben die
ch die zueiten Mannſchaften beider Vereine. Auch hie
Turner mit 5:0 Toren glatter Sieger. Das Ergebnis dieſes Spieles
wäre bei nur etzwas uiehr Silmſfreudigteit ſeitens Darmſtadts noch
fchueichelhaſter zugiuſten der Turmer=Elf ausgeſallen
aumſtädter Fußballverein 1912 F. Vag. 06=
Kaſtel. Dieſe Maunſihaften treffen ſich am Sonntag uachmeittan auf
dem Exazierplatz zum Freunéſchrftsſpiele, Knſtel verfligt über eine ſehr
gute Liga II, und zuird es ſehr ſchwer ſein für F. V. 1212, das Spiel g=
zu
eutſcheiden. F. V. 1912 mußte leider wegen Verletzunf einig
leu am vorigen Sonntag eine Umſtellung vornehmeur und ſuird mit de
folgenden Aufſtellung antreten:
Hanſel
Möſer.
jein. Snchland
Müllmerſtadt, Berger, Ganß, Friedmann. Dillmann.
deren Karl Zimmer (Eintraclit=
Das Spiel liegt in der Leit
Nannſchaft begibt ſich nach Hofheim.
Fraukfurt a. A
uum gonen die dartige zuelte Manuſchaft des F. V. 1941 zu ſpielent, wäh=
rend
ſſich die dritten Mannſihaften heider Vereine hier gegenübenſtehen.
Sportverein Darmſtadt, E. V. Nächſten Sonntag ſteht
sportverein Liga dem Sp. Kl. Fendenheim gegenüber
Dieſes Sptel wwird wvuhl füir Sportvereiſt von weittragendſter Bedeutung
ein, da es für Darmſtadts Mannſchaft um Sein oder Nickſtſein geht.
Sportuerein muß aug zwei Spielen noch vier Punkte berausholen, ſonſt
er dem Abſtſeg verſallen. Und was das beißt, das werdm ja alle
Spieler wiſſen, die damrls das benhuürdige Spiel gegen Sandhofen
ir Offenbach mitgeſpielt baben. Erſt nach der Niedeulage ſtand
ihnen klar uer Augen, was es heiſſt, in der 4=Klaſſe zu ſpielen. D
rum, ihr Spieler, kämpft für den Sportverein am kommenden Sonntag
mit allen euch zu Gebote ſtehenden Kräften. Kämpft aber auch dafüir,
daß unſerer Stadt die einzige Liga=Elf erhalten bleibe. Aber auch die
Zuſchauer ſeien mit einer Mahnung Eedacht. Verhaltet euch ruhig und
verfolgt das Spſel, ohne Bemerkungen laut werden zu laſſen, da es bei
einem ſo hockſwichtigen Spiele für den Verein von allößtem Nachteil
v nädiſten
ſein kann. Näheves über die Feudenheimer Eif
an abend
Aus aße bekannt gegeben. Ferner ſei auf einen
ſtattfindenden Lichthilderuortrag (im Fürſteniagt)
ſen, zu dem alle Intereſſenten eingeladen ſind.

usſchuß für Leibesübungen. In der Sitzung des
Ausſchuſſes füir Leibesübungen am 13. Januar wurde in der Hauptſache
über die Bildung eines Landesansſchuſſes für, Lei
besübungen und die Frage der Gründung eines Stadtamtes
für Leibesübungen beraten. Wegen der Bildung eines
desausſchuſſes wurden ſchon vor längere Zeit von ſeiten des Ausſonzſt
der Regierung Anregungen unterbrsitet, ohne daß bisher
*
gierung Schritte unternommen wurden, die die Wildung eines Lan
ausſchuſſes in die Wege leiten können. Es wurde der Beſchluß gefaßt,
ſobald wie möglich Beſprechungen der Vertreter der verfchiedenen Turn=
und Sportverbünde und der beſtehenden Ortsausſckuiſſe abzuhalten und
an die Regierung mir der Bitte heranzutreten, zu den Anträgen des
Ausſchuſſes baldmöglichſt beſtimmte Stellung zu 1
Einricheung eine3 Stadtamtes
eibe Sübungen hört
allen Städten, in denen ſich Ortsausſchüſſe des Reichsau=
Leibesübungen befinden, daß
für die Forderungen de=
ſehuſſes
, betr. die Gründung der Stadtämter, ſich ſehr euergiſe
Mrn iſt in allen Kreiſen, in denen wan ſich praktiſch mit der körperlichen
Erziehung der Jugend und mit der Förderung der Pflege der L
üibungen befaßt, davon überzeugt, da) e
ringend notwendig iſt, daß
von ſeiten der Stadtverwaltungen eine nuter fag männiſiter Leitunx
inheitliche Regelung
ſtehende Zenrrale gebildet wird, durch die
aller Aufgaben in dem weitverzweigten Gebiete des Turnens und des
Sportes vervirklicht wird. Auch der hieſige Ausſchuß iſt ſchon vor eini
gen Monaten mit einem diesbzüglichen Antrag an die Stadtverwaltung
herangetreten und hat ihr ausführliche Denrſchriften überreicht, in denen
die Aufgaben des zuküiuftigen Stadtamtes für Leibesübungen genau
dargeſtellt ſind. Bis jetzt iſt von der Verwaltung noch keine Andvort
erteilt worden und die endgültige Stellungnahme der Verwaltung nicht
bekannt. Da der Aus
der Ueberzmigunf durchdrungen 1
daß die baldige Scaffung eines derartigen Amtes eine un
ngte No=
wendigkeit
iſt, wenn nicht die Betätigung des Turnens und Sportes ſich
ins Uferloſe verlieren ſoll, hat er einſtimmig folgende R
ution
gefaßk, die an die Stadtverſdaltung gericktet wurde: Die am 13. Jan.
1921 tagende Vertreterverſaumlung des Ausſchuſſes für Leibesübunge
als Vertreter der Turnen und Sport treibenden Vere
11
er C
len Darmſtndts, fordert erneut durch die einmütig
bon der Stadtverwaltung die Scaffinr eines S
Sportamtes. Die Aufgaben des Amtes ſind
dem Gebiete der körperlichen Ertüchtigung d.
ſchlechts zu fördern und eine Zentralſtelle zu bilden für die Unter
zung der Pflege der Leibesübungen. Ausführliche Ricktlinien über
Aufgaben des zuküinftigen Stadtamtes wurden der Stadtverwaltung und
dem ſtädtiſchen Aneſchuß für Leibesübungen zur Verfügnug geſtellt.
Der Ausſchß wird wie in den vergangenen Jahren die Abhaltung
der Reichsjugendſverttämpfe durchihren und beabſichtigt, durch einen
Stadt=Staffellauf im Herbſt eine wirkſame Propagandn zu maden f:
die Pflege der Leibesübungen.
Schluß des redaktivnellen Teils.
6 Unterornährte
nehmen das ärztl. glänz begutachtete Capholgetin ( milthsphosphor=
ſaures
Kalkoräparat), Nicht nur äußerl. gutes Ansſehen, ſundern eine
tatſächl, durchgreifende Kräfttgung des Geſamtorganismus ſwird durch
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Beſtellungen auf unſer Darmſtädter Tagblatt
ſowie Inſerate werden dort entgegengenommen.
Für pünktliche Zuſtellung der Zeitung werden wir
(635a
jederzeit beſorgt ſein.
Der Berlag des Darmſtädter Tagblattes.

Wetterausſichten für Donnerstag.
ocken, kälter, nachts leiehter Fre
Wolkig,

Kg

Tageskalender.
Landestheater,
1
ſpielmicte C 9, Sondermiere Zerie XV7): Die Fahrt in
Orpheum: Vorſtellung um 774 Uhr
Liederabend von Eldira Himberg im Saale des Muſikde
Vortrag von stud. Strippelmann um 8
Techniſchen Hochſchule (Verein für Volksbildung
Verſammlungen: Frauengrußpe d.
vokrati
Parrei um 4 Uhr im Kaiſer
eir
fenverband umn 8 Uhr im Vereinshe
Verſteigerungsialender.
g. 21. J
Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 10 Uhr Kiesberg
jortlich für
Leitung: Dr. Dtto Z3aldgeſtel.
Aitüig:
Teil und für Feuilleton: Dr. Oto Waldgeſtel; für heſſiſche
und Landwir ſchaftliches) Olax Ztueeſe: f.
übrigen Teil (uußer Sport,
Sport, Handelsteil und Lanzwirtſchaftliches: Kurt AZirſching: für
ius dem (Heſchäftsleben: Wanl Lauge.
Anzeigenbeilagen und Mitteilunger
Druck und Verlag: 42. G. AZittich’ſche Dofbrihdrugerei. Säm i
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitieilungen ſind an die Redaktion d
Tagblatts zu richten. Elmiige Honorarforderungen ſind beizufü
rägliche
ſte werden nicht zurüc
werden nicht berückſichrigt

10 Seiten.
Die heutige 9

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Jannar 192 1.

Rummer 19.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute früh //3 Uhr durfte im Glauben
heimgehen nach ſchwerem, langem Leiden
im 48. Lebensjahre mein inniggeliebter
Gatte, unſer lieber Vater, treuer Sohn
und Schwiegerſohn, der Stadtbauinſpektor
in Poſen
Dr. ing.
Georg Geiß
Leutnant der Landwehr II
Inhaber des Eiſ. Kreuzes II. Kl.
Römer 8, 18.
Poznan 3, den 13. Januar 1921.
Ulica Juliuska Koſſaka.
In tiefem Schmerz:
Mia Geiß, geb. Schäffer
Hellmut Geiß
Gerda Geiß
Sofia Geiß, geb. Scheerer
Johanna Schäffer, geb. Petſch.
Die Beerdigung ſindet auf dem Chriſtus=
friedhof
in Poſen ſtatt. (834

Todes=Anzeige.

Heute entſchlief nach langem mit großer
Geduld getragenem Leiden unſere liebe,
treuſörgende Mutter, Großmutter und
Schwiegermutter
Frau
Eliſabeth Schnabel Wwe.
geb. Meyer.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Brachhold
Rhönring 53.
Beerdigung: Samstag nachmittag 3 Uhr auf
(861
dem Waldfriedhof.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nähme
bei dem unerwarteten Hinſcheiden
unſerer lieben, unvergeßlichen Tochter und
Schweſter ſagen wir Allen, die ihr das Ge=
leite
zur letzten Ruhe gaben, ſowie für die
zahlreichen Kranzſpenden unſeren herzlichſten
Dank. Insbeſonders danken wir den Barm=
herzigen
Schweſtern für ihre aufopfernde
Pflege, ſowie Herrn Schelle von der Firma
Gebr. Lutz für die Kranzniederlegung und
den warmen Nachruf am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie V. Schmitt.
Darmſtadt, den 19. Januar 1921
Soderſtraße 34.
Ae

Ludwigs-
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Gegr. 1862.
Gegr. 1862.

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Rte.

TIAr Nen

Behanntmachung.
Darmſtädter Frühjahrsgeſſe 1921.
Für die von 19.26. April 1921 (unter Aus=
jeglicher Verlängerung) ſtattfindende Früh=
ersmeſſe
werden auf Grund des Belegungsplans
üatze für Karuſſells und Schaukeln, Hippodrom
tie Schau=, Schieß= und Photographiebuden auf
ſei Wege des ſchriftlichen Angebots vergeben.
½ Bedingungen mit Angebotsſchein und Plan ſind
elen Einſendung von 3 Mk. durch die Stadtver=
Atung Darmſtadt zu beziehen. Den Angeboten
ii gertaue Angaben über die Größe des erforder=
Iben Platzes ſowie über die Arr der Geſchäfte (Dar=
4-ungen beizufügen. Angebote ſind nur unter Ver=
ſarbung
der vorgeſchriebenen Vordrucke und mnit
ſet Aufſchrift Angebot auf Meßplätze verſehen bis
ickeſtens Tonnerstag, den 17. Sebenar d8. J8.,
misttreichen.
(st823
Darmſtadt, den 12. Januar 1921.
Der Oberbürgermeiſter.

Berkehr mit Süßſtoff.
Auf Grund der Verordnung über ben Verkehs
Süßſtoff voin 25. November 1920 hat die Reichs=
hcerſtelle
die Süßſtoff=Fabriken ermächtigt, eine
ſöchſtmenge Süßſtoff für ben Verbrauch in Haus=
al
=uugen und Gaſtwirtſchaften im freien Handel
niees Aufſicht der Reichszuckerſtelle abzuſetzen. Die
wotheken und Drogerien ſind Haher in der Lage,
zürſioff von nun an markenfrei an die Berbraucher
Beegeben. Die neuen Rleinberkeufspreiſe ſtellen
A für
(st822
1 Briefchen (H=Packung) 6,75 D.
1 Schachtel (G= 5,55
Darmſtabt, den 18. Januar 1921,
Lebensmittelamt.

ſt unſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden fol=
Sende Firmen neu eingetragen:
(839
Am 12. Januar 1921:
Shemiſch=Pharmazentiſches Taboratsrium Dr.
Ensgraber & Co., offene Handelsgeſellſchaft, Sitz
Darmſtadt.
Perſörlich haftende GeſeTlſchafter ſindz
. Dr. Friedrich Ensgraber, Chemiker,
B. Narl Gambs, Apotheker, beibe in Darmſtadt.
Die Geſellſchaft hat am 1. Nobember 1920
Begonnen.
Woguſt Böning in Darmſtabt.
Inhaber tſt Auguſt Böning; Kaufmann in
riſa bei Darmſtadt.
Ingenieur Siegfrieb Roggatz in Traifa bet
Dermſtadt iſt zum Prokuriſten beſtellt.
Angegebener Geſchäftszweig: HerſtelLung und
Bertrieb von Kartonnagen.
Geſchäftsräume: Roßdörferſtraße Nr. oo,
Am 13. Januar 1921:
Sttan Brim in Darmſtadt.
Inhaber iſt Beinhändler Jugn Prim in Darm=
Eadt.
Baul Scheffler, Atelier für mtoderts Fram=
ſrzſt
in Darmſtadt.
Inhaber iſt Pautl Schefflex, Janenarchitekt in
Darmſtadt.
Geſchäftsräume: Mathildenplas te.
Darmſtadt, den 14. Januar 1921.
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Einträge vollzogen:
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Kaufmann Friedrich Lau in Dazmſtadt iſt in die
ſeellſchaft als periönlich haftender Geſeltſchafter
mmetzeten.
Die Prokuxa des Friedrich Lau iſt erloſchen.
Am 13. Januar 1921:
Fhrigs Kontor in Darmſtadt:
Kaufmann Ernſt Jacobi in Darmſtadt iſt zum
Brokuriſten beſtellt.
Haus & Ludwig D3wald in Darmſtabt:
Mit Wirkung vom 1. Januar 1921 ſinb Eße=
tmriker
Karl Kübler in Darmſtabt als berſönlich
naftender Geſellſchafter und Apptheker Emil Ehr
ce in Darmſtadt als Kommanditiſt mit einer
Bermögenseinlage von 10 000 Mark in die Ge=
jeellſchaft
eingetreten, die nunmehr als Kommandit=
Beſellſchaft weitergeführt wirb.
Emil Ehreike, Apotheker in Darmſtadt, iſt zum
rokuxiſten beſtellt.
Sebrüder Trier in Darmſtaßt:
Kaufmann Karl Maher in Darmſtadt iſt in
Sas Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter
ingetreten.
Die offene Hanbelsgeſellſchaft hat am 1. Jan,
L921 begonnen
Die Brokura bes Karl Matzer iſt erloſchen,
Die übrigen Prokuzen bleiben in Kraft,
Darmſtadt, den 14. Januar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

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Sütllag

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Kapitänlentnant Ganther Plüſchow
über Erlebniſſe als Flieger im
belagerten Tſingiau u. ſeine Flucht
aus der engliſchen Gefangenſchaft.

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[ ][  ][ ]

Mulamer I3

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Januar 1921.

Seite 9.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 19. Januar in Zürich 9,95
hur dem Krieg 125,40) Franken, in Amſterdam 4.70 739,20) Gulden,
Kopenhagen 8,65 (88,80) Kvonen, i Stockholm 760 (88,80)
rpnen, in Wien 119,8 (117,80) Kronen, in Prag (am 18 Jan.) 13,75
15,80) Kronen, in Neu=York (am 18. Jan.) 1,60 (B3,80) Dollar, in
/ ris 2434 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 19. Jan.


Geld Brief Jaulttar
Geld Brief N Jfe
Geld Brief Me
Geld Brief WIm-Brun.
leaud ...
uron ..
teui. 3...
tweiz . .
burtien.
ſaäen
ſich=Op.
üiemark. W07. Ab.
ko97.90 2102 16
239,70 240.31
403½,/ 4041
1023.9 11026.17
839.10 890,9.
/23. 25!1
.
auss 80lau6. g 24B, 2431
405½ 4081.
101 1.301or 4. 15
849. 10 850.90
2247/, 225½
u88 Soltk7t.a Rorwegen.
k:4880214720 Schweden. !1
Helſingfors
New=Yor.
Wien laltes
D.=Oeſt. abg)
Budapeſt..
Prag. .. KIdSSBHILZNISZBG II3.40
1363,60 1371.40

84.921465 01/1 /4.55 64.70
*
) 14358.,60 1361.40

12.23 12.57
10.853//10,89½½=
30.40 80.60

Die neuen Preiſe am Häutemarkt.
b. Die Abwärtsbewegung am deutſchen Häute=
ierkt
hat auch im neuen Jahre weiver angehalten und für ſchwere
reßbiehhäute Preisrückgänge bis zu 30 Pwozent gebracht. Leichte
änte dagegen konnten ſich nicht nur zu Dezemberpreiſen behaupten,
nsern zogen auf einzelnen Auttionen noch eine Kleinigkeit an. Auch
Schaf= und Ziegenfellen, ſowie Roßhäuten gingen die Preiſe weiter zu=
- Kalbfelle dagegen waren begehrt und zogen im Preiſe etwas. an.
addeutſche Häute erzielten auf den Auktionen folgende Preiſe:

750 10.50 1400 18,00 16,00 19,00 4,00 7,00 105,00150,00 Stick 2400021,00 Pfund 800 13,50 18,00 20,00 20,00 B3,50 170,00220,00 Stück 250,00315,00 500 600 Pfund

ſen

iut ßviehhäute im leichten Gewicht 10,00 13,50 Mark pro Pfund
we ßbiehhäute im ſchweuen
aEfelle im leichten
WaEfelle im ſchweren
Mftaffelle
ashäute bis 219 Zentimeter
Bhäute über 220 Zentimeter
Süddeutſche Häute erzielten:
a Fviehhäute im leichten Gewicht 13,00 170
i bviehhäute im ſchwenen
Maissielle im leicten
Walsfelle im ſchweren
Bishäute, Hleine.
bßshäute, große
Kaffelle
Bon den Produktenmärkten.
* Lederbörſentag in Mainz. Die Lederbörſe war bei ab=
attender
Haltung nur mittelmäßig beſucht. Die anfchließende Häute=
ot
ion brachte bei gutem Beſuche für Kalbfelle etwvas anzieheude Preiſe,
itz leichte Rinderhäute wanen gefragt, während ſchwere umd geringere
eisten weniger Beachtumg fanden.
* Zentralhäuteauktion in Maönz. Am 17. .d. M. fand
aſino Hof zum Gutenberg die erſte Zentralhäuteauktion für das
Mſickzte ſüdweſtdeutſche Gebiet ſtatt. Die Vorarbeiten zu derſelben wur=
zu
von dem Vorſtand der Mginzer Warenbörſe und insbeſondere der
derbörſenkommiſſion in die Wege geleitet und zu einem guten Ab=
Maß gebracht. An der Zentralhäuteauktion beteiligten ſich die Häute=
Fetwerwertumgen Mainz, Trier, Oberſtein, Kreuznach, Rheingau=
eis
, Bimgen und Worms. Saarbrüchken und Saarlouis haben ihre Teil=
hrme
vonr Fall zu Fall zugeſagt. Die Moinzer Häute= und Fetwerwer=
har
wude zum Vorort der Zentwalhäuteauktion gewählt und erledigt
folcher die techniſchen Vorarbeiten zu den Auktionen. Die erſte Ta=
ſeus
nahm einen allſeits befriedigenden Verlauf.
** Berlin, 19. Jan. Produktenbericht. Der einzige Ar=
k
. der heute am Produſtionsmarkte im Durchſchnitt feſter lag, war
Fa-s, doch war der Makt hieri angeſichts der Schwvankungen an De=
exmarkve
nicht gleichmüßig. In andenen Artikeln, wie Hülſenfrüchten,
Eiagaten, Delkuchen, Schnitzel und Nauhfutter hat ſich nichts geändert.
e Eleiben bei nachgebenden Preiſen reichlich angeboten, ohne daß ſich
Rnrs Kaufluſt zeigte.

* Die Kohlenproduktſon in Heſfen. I. Die moatliche
1riſtck der Kohlenproduktion des Volksſtaats Heſſen weiſt für den Mo=
M Dezember 1920 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden
Kürdert 47239 Tonnen, verkauft wunden davon 19 B9 Tonnen; der
frte Teil der Nohkohle wurde weiter verarbeitet oder war zur wei=
er
Vergpbeitung beſtimmt. Aus den verarbeiteten Rohkohlen wurden
birr Schnvelereiprodußten erzeugt: 70 Tonnen Braunkohlenbriketts.
Eierdem wuurden in Heſſen erzeugt 5973 Tonnen Steinpreßkohlen. Unter
Püickſichtigung der aus Vormonaten übernommenen Beſtände, fowie
Abſatzes und Sellſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß abſatz=
Fyr: 13670 Tonnen Nohkohlen, 53 Tonnen Briketts, 1033 Tonnen
Mreßſteine, zuſammen 14 756 Tonnen Brakohlen und Braunkohlen=
loiurkte
im Geſamtwent von 1 614 675 Mark. II. Die Kohlenförderung
E Volksſtaates Heſſen für das ganze Jahr 1920 belief ſich auf 521 831
bmzen (gegen 400 867 Tonnen im Vorjahre). Hiervon wuruden 213 806
Lngen im Rohzuſtande verkauft im Werte von 13 386 583 Mark. Ein
hilever Teil wurde von den Werken ſellbſt verbraucht, der Reſt zu Bri=
ktz
. Naßpreßſteinen und Schwelereiprrdukten verarbeitet. Erzeugt wur=
br
änsgeſamt 4475 Tonnen Briletts und 12 468 Tonnen Naßpreßſteine,
Geſamtwert aller im Jahre 1920 geförderten Braunkohlen einſchließ=
5 Jer verſchwelten und der aus den Rohkohlen erzeugten Briketts und
Rzpeßſteinen beziffert ſich auf 20 740 256 Mart. III. Aus nach Heſſen
isführten Steinkohlen wurden im Jahre 1920 von heiſiſchen Werken
5ſ. 1 Tonnem Preßkohlen hergeſtellt, deren Wert zurzeit noch nicht be=
frt
iſt.
* Frankfurt a. M., 19. Jan. Der Börſenvorſtand teilt
Nachdem der Gegenwert der hinterlegten Vorzugsaktien der
ſatſch=ueberſeeiſchen Elektrizitäts=Geſell=

in Gemäßheit der Hinterlegm
dingungen vom 15. Januar
ds. Js. ab gegen Nückgabe der Zertiſikate bei den Hinterlegungsſtellen
zur Auszahlung gelangt, wird die Notziz für Hinterlegungszertifikate B
über Vorzugsaktien, der Deutſch=Ueberſeeiſchen Elektrizitäts=Geſellſchaft
vom 20. Januar 1921 ab geſtrichen.
* Frankfurt a. M., 19. Jan. An der Frühjahrsmeſſe
vom 10. bis 16. April wird eine große Zahl unſerer namhafteſten Werk=
zeugfabriken
und Maſchineninduſtriellen zum erſten
Male teilnehmen. Auch die Beteiligung der Sextilfirmen an der
Muſterausſtellung wird ſtark ſein. Die Kunſtmeſſe bietet zwei Son=
devausſtellumgen
; einmal eine Ausſtellung oſtaſiatiſcher Kunſt und dann
eine hiſtoriſche Ausſtellung des ſchönen Buches, die die Entwickelung des
Buches aus ſeinen erſten Anfängen bis zur Jetztzoit zeigen ſoll. Dieſen
beiden Ausſtellungen ſteht eine große Kunſtausſtellung zur Seite, an die
ſich eine größere Verſteigerung von Kunſtgut anſchließt.
* Berlin, 18. Jan. Auf Einladung des Börſenvorſtandes
Verlin traden Delegierte der Börſenvorſtände Hamburg, Frankfurt,
Köln und Mannheim heute hier wiederum zu einer Bergtung der Frage
der Einführung eines amtlichen Terminhandels in
ausländiſchen Zahlungsmitteln, an der auch Vertreter des
Reickswi=tſchafts= und Meichsfinanzamts und des preuß. Handelsminiſte=
riums
ſowie der Neicksbank teilnahmen. Man kam zu dem einmütigen
Beſchluß, dieſen amtlicken Terminhandel für den 1. April d. J. in Aus=
ſicht
zu nehmen und in Aeinen Kommiſſionen der beteiligten Börſenvor=
ftände
über die Bedingeungen, unter welchen der Deviſenhandel ſtattfinden
ſoll, und die Grundlagen einer hierfür zu errichtenden zentralen Liqui=
dationskaſſe
des näheren zu erörtern und ſie möglichſt für alle deutſchen
Börſen gleichmäßig feſtzuſetzen.
* Stickſtoffkredit=G. m. b. H. Zur Förderung des Stickſtoff=
bezugs
durch die Landwirtſchaft wird eine Art Büugſchaftsſtelle
in Form einer Stickſtofftredit=G. m. b. H. mit 500 Milliono Mark
Stammkapital bei B. Prozent Einzahlung gegründet
Die Anteile
übernimmt hauptſächlich das Stickſtoffſyndirat ferner die
Vereinigunn dar verſchiedenen Erzeuger, nämlich die
Deutſche Ammoniak=Verkaufsvereinigung in Bochum, die Oberſchleſi=
ſchen
Koksverke und cemiſchen Fabriken, A.=G., die Gruppe der Ba=
diſchen
Anilin= und Sodafabrik und endlich der Bayeriſchen Stickſtoff=
werke
, A.=G. Das Stickſtoffſyndikat will zur Abnahme des Stickſtoff=
düngers
dadurch anregen, daß es nur die Hälfte des Kaufpreiſes bei
der Lieferung ainzieht und ſich für die zweite Hälfte mit Wechſeln be=
gnügt
, die mit Hilfe der ſämtlichen Bezugs= und Kreditorganiſationen
und der neuen Stichſtoffkredit=G. m. b. H. Diskontfähigkeit bei der
Reichsbank und bei den übrigen Diskonteuren erhalten ſollen.
* Kettenhandelsgeſchäfte nicht ungeſetzlich wenn
die Ware für den Export beſtimmt iſt. Das Reichs=
gericht
hat unlängſt eine Entſcheidung gefällt, die beſagt, daß
ein für das deutſche Wirtſchaftsleben ſchädlicher Kettenhandel nicht vor=
liegt
, wenn die Ware von vornherein dem ausländiſchen Verbraucher zu=
geführt
, werden ſoll. In den Entſcheidungsgründen eißt es:
Ein Bedüiufnis, ausländiſche Verbraucher zu ſchützen, beſteht nicht, viel=
mehr
wird es in der Regel den Inter=ſſen der deutſchen Volkswirtſchaft
entſprechen, wenn für die ausgeführte Ware ein mög=
lichſt
hoher Preis gezahlt wind. Dem iſt hinzuzufigen, daß es
ebenſo den Intereſſen deutſcher Volkswirtſchaft dient, wenn der erzielte
hohe Gewinn möglichſt vielen deutſchen Kaufleuten zufließt, wie es ge=
ſchieht
, wenn ſich mehrere Zwiſchenhändler an der Zuführung der Ware
nach dem Auslande beteiligen. Dieſer Umſtand iſt aber unwirtſchaftlich
nur für die ausländiſche Volkswirtſchaft, micht für die inländiſche und
eben das iſt das Entſcheidende. Es läßt ſich nicht einmal ſagen, daß mit=
telbar
durch die Verteuerung der vom ausländiſchen Verbraucher zu zah=
lenden
Preiſe der Markt auch für den inländiſchen Verbraucher verteuert
würde. Im Gegenteil wirken hohe Preiſe für Auslandsware eher wie
Ausfuhrzölle und hindern zu leichten Abfluß nach dem Ausland. ( Akten=
zeichen
: II, 180/30. 19. 11. 20.)
* Berlin, 19. Jan. Das deutſche Kaliſyndikat hat an den
Reichs=Kalivat einen Antrag auf Erhöhung der Kali=In=

landspreiſe um 50 bis 55 Prozent geſtellt und dieſen Antrag mit worden.
einer Aufſtellung der Selbſtkoſten infolge der Preisſtrigerung der Kohlen,
Löhne und Gehaltserhöhungen, der Verdoppelung der Frachten uſv.
begründet.
handelspreiſe für Genußmittel ſtark im Fallen be=
griffen
, beſonders für Kaffge, Kakao und auch für Reis. In Hanburger
Kreiſen wird außerdem die Frage der Zahlungseinſtellung verſchiedener = V., der zugleich ſeinen alljähulichen Verbandstag abhält.
Firuen beſprochen.
* Der Verſailler Vertrag als Feſſel der deut=
ſchen
Induſtrie. Da mehrere engliſche Handelshäufer von deut= Produktion herab und feiern nun einige Tage wöchentlich.
ſchen Hondelshäuſern Angebote zum Kauf von automatiſchen
Revolver und Piſtolen auszufühven.
Kein handelsfreier Auslandszucker. Von der ſür anzugeben.
Reichszuckerſtelle wird mitgeteilt, es würde in der letzten Zeit Handel und
felzucker Marke Polar in Kiſten von 50 Külo. Außerdem würde auch die Betviebseinſchränkungen bis auf 20 Prozent geſchätzt werden.
Zucker angeboten, für den Einfuhrerlaubnis vorliegen ſoll. Alle dieſe
handeln.
fällige Meldung wird aus Hamburg gedrahtet: Die Zuckerhandels= auf die anderen Banken findet zurzeit ein ſtarker Anſturm des Publi=
23½ Prozent Vonus, zuſammen alſo 481l. Prozent Dividende vor, Mexico. Man hofft, daß das Inſtitut imſtande ſein wird, ſeinen
gegen 16 Prozent im Vorjahre. Der Reingewinn iſt von vorjährigen Verpflichtungen nachzukommen. Das Bankgebäude ſelbſt wird mili=
Abſchluß von Handelsgeſchäften, zumal in Zucker, ferner den Abſchluß fündet eine geſteigerte Zurückziehung der Depoſiten ſtatt, jedoch nicht
Zucker und anderen Kolomialwaren. In den Jahren vor dem Kriey um, daß die Regierung beabſichtige, ein Movatorium zu erlaſſen.
D
D

und während des Krieges hat die Geſellſchaft im Vergleich zu dieſen
glänzenden Jahresergebniſſen verhältnismäßig beſcheidene Gewinne
verteilt.
Gründung einer wärmetechniſchen Beratungs=
ſtellefürgußeiſerne
Oefen. Die Vereinigung Deutſcher Ofeu=
fabrikanten
, in der ſämtliche Herſteller eiſerver Oeſen zuſammengeſchloſſen
ſind, hat mit dem Sitz in Berlin eine wärmetechniſche Abteilung ge=
gründet
, die den Zweck haben ſoll, alle zuſtändigen Stellen in Bezug auf
den eiſernen Ofen zu beraten. Die Stelle ſoll die Aufgabe haben, mir
den behördlichen heizungstechniſchen Kommiſſionen in innige Fühlung zu
treten und öffenrlichen Inſtituten, Siedlungskommiſſionen, Banherren,
Architekten, insbeſondere aber der Einwohnerſchaft mit Auskünften, die
ſich auf die geeignetſte Anwendung des eiſernen Oſens beziehen, zur
Verfügung zu ſtehen. Es iſt in Ausſicht genommem, in allen deutſhen
Städten und Provinzen heizungstechniſche Ausſchüiſſe für eiſerne Oefen zu
errichten, um eine planmäßige Beratung aller beteiligten Kreiſe in die
Wege zu leiten. Die Beratungsſtelle hat bis auf weiteves ihnen Sitz in
Berlin=Charlottenburg und führt den Namen: Vereinigung Deutſcher
Ofenfabrikanten, Wärmetechniſche Abteilung, Charlottenburg, Kantſtr. 3.
Allen Intereſſenten werden auf Anfrage jederzeit eingehende Auskünfte
erteilt.
* Die Frage einer bayeriſchen Auslandsanleihe.
Die Münchener Neueſten Nacrickten beſchäftigten ſich im Anſchluß an
die große Anleihe des Walchenſeewerkes mit einer Meldung des Daily
Telegraph aus München, nach der den Vereinigten Staaten
ein Angebot auf hypothekariſche Verpfändung der baheri=
ſchen
Waſſerkräfte gegen Gewährung einer Anleihe von 20
Milliarden Mark gemachn worden ſei und nach der ſich auch engliſches
Kapital für dieſe Angelegenheit intereſſiere. Das Münckener Blatt er=
klärt
die Nachricht von einem Angebot auf hypothetariſche Verpfändung
für durchaus falſch und die Summe von 20 Milliarden für Unſinn. Es
gibt dann noch einige beachtenswerte Aufſchlüſſe über den wirklichen
Hergang der Dinge. Die Idee, neben dem Privatlapital auch auslän=
diſches
Geld zu beteiligen, ſei nicht in Bayern entſtanden, ſondern erſt
in Gawägung gezugen worden, als dem boheriſchen Finamzminiſterimn
über eine ſolche Abſicht einer amerikaniſchen Finanzaruppe Mitteilung
gomacht wurde. Erſt dann ſeien unverbindliche Beſprechungen mit
einem Vertreter des amerikaniſchen Konſortiums in der Schweiz ge=
führt
worden. Die Verhandlungen ſeien noch in der Schwebe.
In der letzten Vollſitzung der Handelskammer Augs=
burg
fanden eingehende Beratungen über die Frage der
Abſchreibungen und Rückſtellungen von Maſchinen
und ſämtlichen Produktionsmitteln bei Kaltulation und Bi=
Die Frage wurde einmüitig als lebenswichtig für die beut=
lanzen

ſche Induſtrie bezeichnet. Derartige Abſchreibungen und Nüchſtellungen
können nur dann als wirtſchaftlich ausreichend angeſehen werden, wenn
ihre Bemeſſung unter Berüickſichtigung unſerer Celdeutwertung vorge=
nommen
werde. Alle Unternehmungen müßten hierauf vor Ausſchut=
tung
von Reingewinnen Nückſicht nehmen. Die Preisgeſetzgebung und
die Steuergeſetzgebung müßten hieraus ſoſort die notwendigen Konſe=
quenzen
ziehen. Bei der bevorſtehenden Beratung der Reichseinkom=
menſteuernovelle
im Neichstuge ſei darauf hinzuweiſen, daß augemeſſene
Nückſtellungen auf Erneuerungsfonds, die unter Berückſichtigung des
Papiermarkwertes für Neuanſchaffungen erfolgen, grundſätzlich als
ſteuerfrei anerkannt werden.
* Die Deutſche Afrika=Bank in engliſchen Hän=
den
. Eine engliſch=ſüdweſtafrikaniſche Intereſſentengruppe har von der
Diskonto=Geſellſchaft bezw. von der Norddeutſchen Bank in Hamburg
die Uktienmehrheit der Deutſchen Afrika=Bank in Hamburg er=
worben
, die über ein Kapital von 2 Millionen Mark verfügt. Für die
letzte vorgelegte Abrechnung vom Jahre 1913 wurden 8 Prozent Dibi=
dende
verteilt. Durch den Ausgang des Krieges iſt der Bank die Mög=
lichkeit
einer Wiederaufnahme des Gieſchäftes im deutſchen Intereſſe ab=
geſchnitten
wvorden. Die Bank hatte drei Niederlaſſungen in Afrika ge=
habt
, war aber während des Krieges vollkommen lahmgelegt. Für die
letzten Jahre war die Bank von der Vorlegung der Bilanz befreit
b. Die diejährige Anuga, eine Ausſtellung von Nahrungs=
und Genußmitteln aller Art, Moſchinen und Apparate für Nahrungs=
Tu. Hamburg, 19. Jan. In Hamburg ſind die Groß= mittelverarbeitung, Koch= und Backapparate, Haushaltartikel, chemiſche
findet in der Zeit vom 11.22. Juni in Hannover ſtatt.
Vergnſtalter der Ausſtellung iſt der Reichstzerband der Feinkoſttaufleute,
Die Wirtſchaftskriſe in Spanien. Wie aus Bar=
celona
gemeldet wird, ſetzten infolge der Kriſis weitere Fabriken die
Geſchäftsbeziehungen zu Italien. Die Handels=
Piſtolen erhalten haben, weiſt der Kriegsmmiſtor darauf hin, daß kammer Darmſtadt iſt in der Lage, ſolchen Firmen, welche in italieniſchen
Deutſchland nach dem Friedensvertrag jetzt noch nicht berech tigt iſt. Zeitungen imſevieren wollen oder wünſchen, für ihre Exportartikel eine
zweckentſprechende Provaganda zu macken, nähere Mittel und Wege hier=
* Stockholm, 19. Jan. Die allgemeine Depreſſionim Ge=
Induſtrie angeblich handels= und einfuhrfreier Auslands= ſchäftsleben Schwedens hat während der letzten Woche weitere
zucker angeboten, wvie z. B. größene Mengen Javazucker 999 Prozent Fortſchritte gemacht. Die Beſtellungen bei der Induſtrie uahmen be=
Polariſation, der ab Hamburg geliefert werden ſolle oder Auslandswür= trächtlich ab. Am ſchwierigſten iſt die Lage m der Maſchmeninduſtrie, wo
* Mexiko vor einem Moratorium. Die in Mexiko
Angebotze haudelsſreien Zuckers beruhen auf Schwindel. Bei der an= herrſchende Finanzkriſe hat infolge der Schließung der Mercantile
geblicken Einfuhrbewilligung, kam es ſich nur um Urkundenfälſchung Banking Corvoration, eines nordamerikaniſchen Bankinſtituts, eine
ganz außerordentliche Steigerung erfahren. Die Einſtellung der Zah=
Nieſengcinne aus Zuckerhandel. Eine ſehr auf= lungen iſt eine ſolge der plötzlichen Zurüſckziehung aller Depöſiten. Auch
Union=A. G. in Hamburg ſchlägt 25 Prozent Dividende und kums ſtatt. Beſonders umlagert iſt die Banque Frangaiſe de
571 127 Mk. auf 2 112 146 Mk. geſtiegen. Die Geſellſchaft betreibt den täriſch bewacht. Auch bei den anderen hier beſtehenden Bankinſtituten
von Kommiſſionsgeſchäften und Agenturgeſchäften aller Art, zumal in in dem Maße, wie bei der oben genannten Bank. Es gahen Gerücht=

Boo)
Driwärke Anbiengasckschaft-
En der außerordentlichen Generalversammlung vom 19. November v. J.
Iie Erhöhung des Grundkapital- unserer Gesellschaft um nom.
1 965 000 durch Ausgabe von 1965 auf den Inhaber lautende Aktien
je nom. 1000., weiche vom 1. Oktober 1919 ab dividendenberech-
sind
, beschlossen worden.
Die neuen Aktien sind von der Bank für Handel und Industrie, Berlin,
W der Verptlichtung übernommen worden, den Aktionären der Gesellschaft
angebot zu machen derart, daß mit einer Frist von mindestens 14 Tagen
öede nom. 1000. alte Aktie eine neue Aktie über nom. K 1000.
gen werden kann.
-Nachdem der Erhöhungsbeschluß und gleichzeitig die erfolgte Durch-
ung
in das Handelsregister eingetragen worden sind, werden die Aktio-
* hiermit aufgefordert, das Bezugsrecht unter folgenden Bedingungen
*uüben:
. Anmeldungen zur Ausübung des Bezugsrechts haben bei Vermeidung
3-Ausschlusses in der Zeit vom 22. Januar bis 5. Februar 1921 ein-
Heeßlich
brei der Bank für Handel und Industrie, Berlin,
Hei der Bank für Handel und Industrie, Darmstadt,
Hei der Filiale der Bank für Handel und Industrie, Frankfurt a. H.
Arrend der üblichen Geschäftsstunden zu erfolgen. Die Ausübung des
zmigerechts ist für die Aktionäre provisionstrei. Die alten Altien sind,
ten der Nummernfolge geordnet, onne Dividendenscheinbosen mit einem
weit ausgeleltigten Nummernverzeichnis, wolür Vordrucke bei genannten
Milen erhältlich sind, an deren Schaltern einzureichen. Die Aktien, auf
Eiche das Bezugsrecht ausgeabt worden ist, werden abgestempelt und
nächst zurdckgegeben.
2. Der Gegenwert für die neuen Aktien ist der Bank für Handel und Indu-
Eir von der Gesellschaft zur Verkügung gestellt worden, so da9 seitens der
HEonäre bei Ausabung ihres Bezugerochts ein besonderes Entgelt, für die
ien Aktien nicht zu entrichten ist. Den Schlußscheinstempel trägt die
ellschaft.
S. Auf diejenigen alten Akfien, für die das Bezugsrecht innerhalb der
ig en Brist nicht ausgeübt wird, wird gegen deren Vorzeigung und Ab-
eiapelung
der BKrag von 1500. für jede alte Aktie an den oben be-
REIneten Stollen bar ausgezallt.
Die Aushändigung der bezogenen neuen Aktien erfolgt nach Ablauf der
bregstrist bei den Anmeldestellen.
Sandbach bei Höchst i. O., iin Januar 1921,
Veithwarke Aktiengosollschaft.

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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Januar 1921.

Rummer 19.

In Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter.
(Nachdrnck verbotez.)
42)
In ihrem Zimmer ſitzt Karla. Schon ſeit eier Stunde ſitzt
ſie da, faſt ohne Regung, das große Auge auf den Boden gerichtet.
Sie hat ſich noch nicht umgekleidet, an Schlafengehen ſcheint ſie
nicht zu denken, obwohl grau und kalt und Uar der junge Mor=
gen
über die Dächer da drüben ſteigt.
Mit einemmal horcht ſie auf. Ueber den Gang erklingen
Schritte, deren Wucht ſelbſt die dicken Läufer nicht zu erſticken
vermögen.
Wahrhaftig, der Vater geht ſchon zum Frühſtück nach unten!
Punkt ſieben Uhr pflegt er auf der Werft zu ſein, und Friedrich
hält ſtreng darauf, daß er in aller Ruhe den Morgenimbiß ein=
uimmt
. So geht er nun jeden Morgen, gengu zu derſelben
Stunde, an ihrem Zimneer vorbei, und ſie hört ihn nie, weil ſie
in tiefem Schlafe liegt. Friedrich beſorgt ihm alles, manchmal iſt
auch wohl die Hedequiſt da, die er nicht ausſtehen kann, und die
ihm ſchon durch ihre Gegenwart den Appetit verdirbt.
Warum läßt ſie ihn Tag für Tag ſo aus dem Hauſe gehen
und ſieht ihn erſt, wenn er zum kurzen Mittageſſen von der Werft
heimkehrt?
Weil ſie zu müde und zu träge zum Aufſtehen iſt? Nein,
das iſt es nicht; ihre Neigung, des Morgens möglichſt lange im
Bette zu bleiben, hätte ſie ſchon bezwungen, wenn es nicht etwas
anderes geweſen wäre. Ihr Auge richtet ſich auf das Bild der
Mutter über ihr. Eigentümlich traurig und bleich ſieht das
ſchöne Antlitz in der fahlen Dämmerung des Morgens auf ſie
hinab.
Deinethalben darf ich es nicht tun, will ich es nicht tun!
ſpricht ſie in aufwallender Erregung vor ſich hin, deine Sache
zu führen und zu rächen, was man dir angetan, das habe ich
mir in deiner Todesſtunde gelobt und will es halten!
Wie beineidenswert iſt doch Annemarie in all ihrem Schmerz!
Die hat einen Vater gehabt, zu dem ſie mit unbegrenzter Liebe
und Verehrung emporgeblickt, mit dem ſie das zärtlichſte Band
innerer Gemeinſchaft umſchloſſen hat!
Sie ſtutzt. Wie? Wenn auch ihr Vater einmal ſo ſchnell,
fo unvermutet dahinginge? Er iſt nicht mehr jung, die auf=
reibende
Tätigkeit, der er ſich mit einer Geſchäftigkeit hingibt, die
ianchmal faſt wie Betäubung anmatet, muß auch die zäheſten
Kräfte früher oder ſpäter verzehren. Und wenn es nun eines

Tages geſchieht, und er mitten in ſeiner Arbeit zuſammenbricht
wie Annemaries Vater draußen auf dem Felde wie wird ihr
zumute ſein? Wird ihr Gewiſſen ganz ruhig ſein? Werden ſie
keine Vorwürfe und Anklagen quälen?
Ein Zwieſpalt, wäe ſie ihn bis zu dieſer Stunde nicht ge=
kannt
, erwacht in ihr. Wem gegenüber hat ſie heiligere Rechte,
dem Lebenden oder der Toten?
Sie iſt aufgeſtanden. Mit erſt langſamen, dann ſchneller
werdenden Schritten geht ſie in ihrem Zimmer auf und ab; der
Aufruhr in ihrer Seele wächſt. Als handele ſie unter dem
Zwange einer inneren Eingebung, beginnt ſie das Obergewand
ihres Geſellſchaftskleides abzuſtreifen und eine Morgenjacke
von Flanell über die entblößten Schultern zu ziehen. Einen
Augenblick noch zaudert ſie. Dann verläßt ſie, die Türe ganz leiſe
öffnend und wieder ſchließend, das Zimmer.
Schon hat ſie, mit langſamem Schritt durch die Dämmerung
ſchreitend, die auf den Treppen und Gängen noch herrſcht, die
Diele erreicht, in die der kleine, mit altertümlichen Möbeln aus=
geſtattete
Raum mündet, in dem man das erſte Frühſtück einzu=
nehmen
pflegt, da der Eßſaal hierfür zu groß und zu ſchwer heiz=
bar
iſt. Den Atem anhaltend, ſteht ſie einen Augenblick ſtill und
blickt in das Innere.
Eine elektriſche Birne verbreitet ein wohltuend gedämpftes
Licht, und das Feuer im Kamin, das Friedrich bereits angelegt
hat, praſſelt und kniſtert wie behagliche Muſik; manchmal leckt
eine Flamme mit gieriger Zunge empor, dann wird das Rattern
und Knacken des trockenen Holzes um ſo ſtärker. In der Mitte
des Tiſches ſieht ſie den Vater die ſorgſam zurecht gemachten
Brotſchnitte mit Appetit verzehren. Wohl iſt ſein Antlitz heute
ernſter als je, was nach dem Vorgang des geſtrigen Tages ja
nur natürlich iſt, doch das Verſchloſſene und Finſtere iſt nicht
in ihm, um den dunkelgrauen Schnurrbart ſpielt ſogar ein leiſes
Lächeln.
Am Teekeſſel aber, der brodelnd ſein Morgenlied ſingt, ſteht
nicht Friedrich Zubeil, auch nicht die Hedequiſt, die nach dem an=
ſtrengenden
Abend geſtern ſicher nicht aufgeſtanden iſt Hilde=
gard
ſteht da im einfachen, aber kleidſamen Morgengewand, das
den mädchenhaft zarten Wuchs ihres Leibes weich umſchmiegt,
die blauſchwarzen Haare hoch aufgekämmt, daß die Furchen auf
der gelblich weißen Stirn ſtärker ſichtbar ſind.
Eine kurze Weile verharrt Karla, von der dämmernden
Dunkelheit gedeckt, an der halbgeöffneten Tür, läßt das Auge
langſam von einem zum andern gleiten und dann auf dem Ge=
ſamtbilde
dieſes ſtillen, wohligen Behagens ruhen.
Das iſt es, was der Vater ſich ſo oft erſehnt, was er von

ihr gewünſcht und erwartet hat! Nun iſt es ihm ohne ſie ge
worden; ſie iſt entbehrlich geworden! Entbehrlich und üben
flüſſig!
Langſam und leiſe, wie ſie ihn gekommen, geht ſie den We
auf ihr Zimmer zurück, entkleidet ſich ſchnell, legt ſich todmüb)
und zerſchlagen an allen Gliedern zur Ruhe und ſchläft bis in
den hellen Mittag hinein.
Der kaum begonnene Beſuch der Theater und Konzerte wurd/
eingeſtellt. Der ſchwere Trauerfall im Trothaſchen Hauſe ga
die Veranlaſſung dazu. Karla nahm die ſeit längerer Zei
hintangeſtellte Lazarettätigkeit in der Loge zum goldenen Schlü ſ=
ſel
wieder auf; während ſie jedoch früher eine leitende und üben
dem Ganzen ſchwebende Stellung bewahrt und mehr durc
wohltätige Gaben und gelegentliche Beſuche gewirkt, beteiligte
ſie ſich jetzt mit wachſendem Eifer an der Pflege der Verwunde
ten und Kranken und weilte jeden Tag mehrere Stunden in der
von ihr geſchaffenen Lazarett.
Ihre unermüdliche Helferin war Annemarie, die ganz in da
Lazarett übergeſiedelt war und Tag und Nacht ihrer Arbeit an
den verwundeten Soldaten oblag, als glaubte ſie, dadurch da
Andenken ihres Vaters am ſchönſten ehren und am beſten in
ſeinem Sinne wirken zu können.
Nun fühlte ſich auch die Pallenberg wieder in ihrem Ele=
ment
, der die Welt, in der man ſich vergnügt, immer etwa
Fremdes geweſen war, und auch die beiden Recknitz vertauſchten
die duftigen Konzert= und Geſellſchaftskleider, wenn auch weni
ger gern, mit den ſchlichten, graublauen Gewändern der Pfle
gerinnen.
Aus dem Macketatzſchen Hauſe aber ſchien der düſtere Geiſ;
der es ſo lange bewohnt, einem beſſeren, helleren gewichen zu
ſein, der wieder Sonne und Leben in die dunklen Räume brachte,
Der alte Macketatz trug dieſe Bezeichnung kaum noch
Recht. Sein ſehniger Körper war ſtraffer, die leicht gebeugt)
Haltung aufrecht geworden. Jetzt erſt fah man, daß er, am End
der Fünziger angelangt, ein eleſtiſch Aufwärtsſtrebender war
der das Ziel ſeines Lebens und Wirkens noch nicht erreicht hatte)
Er ſaß nicht mehr die halbe Nacht oben auf ſeinem einſamey
Zimmer, über Briefe und Bücher gebeugt. Und wenn e3 dan
und wann dennoch notwendig wurde, dann war ſeine Tätigker)
in der Hälfte der Zeit erledigt, denn Hildegard hatte ſich ſo in ſi
hineingearbeitet, daß ſie ihm eine unentbehrliche Helferin ge
worden und unter ihren geſchickten Händen alles nicht nur vie
ſchneller, ſondern auch mit viel mehr Luſt und Freude getar
wurde.
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