Bezugspreis:
Ausgabe A (mit Illuſtriertem Unterhaltungsblatt)
178. Jahrgang
Anzeigenpreis:
monatlich 70 Pfg.; Ausgabe B (mit Illuſtriertem
Die 49 mm breite Petitzeile im Kreiſe Darmſtadt
10 Pfg., ausw. 20 Pfg.: Familienanzeigen 30 Pfg.;
Unterhaltungsblatt und Illuſtrierter Wochen= verbunden mit „Wohnungs=Anzeiger” und der wöchentlichen Beilage: die 84 mm breite Reklamezeile oder deren Raum
Chronik) monatlich 50 Pfg. Beſtellungen nehmen
entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23 (Fernſpr.
im Kreiſe Darmſtadt 30 Pfg., auswärts 75 Pfg.;
Nr. 1 u. 426), unſere Filialen Landagenturen u. alle
Rabat rach Tariſ. Anzeigen nehmen enigegen: die
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
Geſchäftsſtelle Rheinſtr. 23, die Filialen u. Agen=
Anzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernom.
Illuſtriertes Unterhaltungsblatt.
turen, Anzeigenexped. des In= und Auslandes. Bei
Konkurs od. gerichtl. Beitreib. fällt jed. Rabatt weg.
Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Polizeiamts Darmſtadt, der Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes und der andern Behörden.
Das „Amtsverkündigungsblatt des Großh. Kreisamts Darmſtadt” wird Dienstags, Donnerstags und Samstags nach Bedarf beigefügt.
Der Krieg.
Von den Kriegsſchauplätzen. — Der Balkankrieg. — Die Einführung der Dienſtpflicht in England. — Die
Volks=
ernährung am Jahresſchluß. — Mackenſen in Sofia. — Die Finanzen unſerer Gegner. — „Amokläufer zur See.‟
Die Kriegsziele der franzöſiſchen Sozialiſten.
Zum Jahreswechſel.
*⁎* Wieder ſtehen wir an der Wende des Jahres
noch inmitten des Weltkrieges. Die Hoffnungen und
Wünſche beim letzten Jahreswechſel auf baldigen
ſieg=
reichen Frieden ſind unerfüllt geblieben, und auch heute
iſt nur wenig Ausſicht vorhanden, daß ſie ſich in
abſeh=
barer Zeit erfüllen werden. Aber wenn wir heute, wo
das alte Jahr durch ein neues abgelöſt wird, über die
verfloſſenen zwölf Monate die Bilanz ziehen, ſo können
wir mit gutem Gewiſſen feſtſtellen, daß wir trotz aller
gebrachten ſchweren Opfer des Einzelnen und der
Geſamt=
heit unſeres Volkes Grund zur Genugtuung haben, denn
auch im letzten Jahre iſt auf unſerer Seite vor und hinter
der Front Gewaltiges geleiſtet worden, und unſere Sache
ſteht gut. Die durch Italien noch verſtärkte feindliche
Schar hat trotz ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenheit
nicht vermocht, unſere Front ins Wanken zu bringen. Mit
dem Aufgebote aller Kraft wurde das im Weſten verſucht;
aber alle Angriffe ſcheiterten unter furchtbaren Verluſten
für den Feind an der feldgrauen Felſenmauer unſerer an
Tapferkeit und Opfermut unvergleichlichen Armeen. Im
Oſten und Südoſten konnten wir ganz erhebliche poſitive
Erfolge aufweiſen: Vereint mit den öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Bundesgenoſſen gelang die Verdrängung der Ruſſen
aus Galizien und nach raſch hintereinander folgender
Ein=
nahme der ruſſiſchen Feſtungen die Beſetzung Polens;
außerdem konnten wir im Norden bis Riga vordringen,
und unſere Front gegen jeden noch ſo heftigen Anſturm
ſichern. Eins der erfreulichſten Ereigniſſe des Jahres
bildete der Eintritt Bulgariens in den Krieg mit der
ſchnellen Niederwerfung Serbiens und der dadurch
er=
möglichten Herſtellung einer direkten Verbindung mit der
Türkei. Von welcher hohen militäriſchen, politiſchen und
wirtſchaftlichen Bedeutung dieſe Verbindung iſt, wird erſt
noch die Zeit lehren. Alle Hoffnungen unſerer Feinde,
uns auszuhungern, ſind jetzt völlig vernichtet, nachdem ſie
ohnehin ſchon dank unſerer allſeitig bewunderten
Organi=
ſation ausſichtlos geweſen waren. Daneben ſteht unſere
Finanzkraft unerſchüttert da, während diejenige der
Feinde bereits ſtarken Schwankungen ausgeſetzt iſt.
Haben wir nach alledem nicht volle Urſache, mit
innigem Dank gegen das Geſchick auf das verfloſſene Jahr
zurückzublicken und mit Vertrauen ins neue Jahr
einzu=
treten? Für den ſonſt üblichen Silveſtertrubel iſt zwar
die Zeit zu ernſt, und der lante Jubel der Neujahrsnacht
verbietet ſich von ſelbſt im Gedenken der vielen Söhne
und Brüder, die den Heldentod ſtarben oder verwundet
und ſiech wurden. Ihnen iſt vor allem unſere Erinnerung
geweiht, wenn das alte Jahr Abſchied nimmt. Darüber
hinaus aber vergegenwärtigen wir uns im Geiſte alles
das, was von unſeren tapferen Soldaten geleiſtet worden
iſt, wie ſie unſer Vaterland von den feindlichen Horden
befreit und wie ſie im Siegeszuge die Balkanhalbinſel
durchquert haben, um auch von den dortigen Völkern als
Befreier vom Joche britiſcher Willkür willkommen
ge=
heißen zu werden. Wir gedenken der Armeen an der
Weſtfront, wo der erbitterte Stellungskampf fortdauernd
gewaltige Anforderungen an jeden Einzelnen ſtellt und
die Kräfte bis aufs äußerſte anſpannt. Aber wir wiſſen
auch, daß uns der Erfolg winkt trotz aller Ruhmredigkeit
unſerer Feinde, und ſind überzeugt, daß uns das
begin=
nende Jahr den Sieg und damit einen dauernden Frieden
bringen wird.
Von den Kriegsſchauplätzen.
* Großes Hauptquartier, 30. Dez.
(W. T. B. Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
In der Nacht zum 29. Dezember mißglückten
engliſche Verſuche, nordweſtlich von Lille durch
Ueberraſchung in unſere Stellungen
einzu=
dringen.
Eine kleine nächtliche Unternehmung unſerer
Truppen ſüdöſtlich von Albert war erfolgreich
und führte zur Gefangennahme von einigen
Dutzend Engländern.
Am Hartmannsweilerkopf wurden
geſtern die in franzöſiſcher Hand gebliebenen
Grabenſtücke zurückerobert.
Im übrigen fanden an vielen Stellen
der Front bei günſtigen
Beobachtungsverhält=
niſſen zeitweiſe lebhafte Feuerkämpfe ſtatt.
Auch die Fliegertätigkeit war
beider=
ſeits ſehr rege. Ein feindliches Geſchwader griff
die Orte Werwieg und Menin und die dortigen
Bahnanlagen an. Militäriſcher Schaden iſt
nicht angerichtet, dagegen ſind 7 Einwohner
verletzt und 1 Kind getötet.
Ein engliſches Flugzeug wurde
nord=
weſtlich von Cambrai im Luftkampf
abge=
ſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Südlich von Schlok, ſowie an mehreren
Stellen der Heeresgruppe des Generals von
Linſingen wurden Vorſtöße ruſſiſcher
Jagd=
kommandos abgewieſen.
Bei der Armee des Generals Grafen von
Bothmer wieſen öſterreichiſch=ungariſche
Trup=
pen den Angriff ſtarker ruſſiſcher Kräfte gegen
den Brückenkopf von Burkanow an der Strypa
ab. Neben ſtarken blutigen Verluſten büßte
der Feind etwa 900 Gefangene ein.
Balkan=Kriegsſchauplatz.
Die Lage iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung.
Der Balkankrieg.
Die Bewilligung der Kriegskredite durch die bulgariſche
Sobranje.
* Sofia, 28. Dez. (Meldung der Bulgariſchen
Te=
legraphen=Agentur.) Die heutige Sitzung der
So=
branie war der Bewilligung eines
Kriegs=
kredits von 500 Millllionen Franken und eines
zweiten Kredits von 30 Millionen gewiomet,
der dazu beſtimmt iſt, den Unterhalt von Familien
ärmerer Soldaten zu ſſichern. Miniſterpräſident
Rados=
lawow wohnte wegen Unpäßlichkeit der Sitzung nicht bei.
Mit Rückſicht auf den Ernſt der Zeit verzichteten alle
Frabtionen auf eine regelrechte Debatte und beſchräukten
ſich auf prinzipielle Erküärungen. Die doktrinären
Sozia=
liſten gaben erneut ihrem pazifiſchen
Glaubensbekennt=
nis ſowie ihrer unerſchütterlichen Gegnerſchaft gegen
jeden Krieg Ausdruck und erlärten, ſie würden gegen die
von der Regierung angeſprochenen Kredite ſtimmen. Die
Reſormſozialiſten gaben die Erklärung ab, ſie hätten,
ob=
wohl ſie den Krieg alls vollendete Tatſache hinnehmen
und die Kredite in ihrer Unerläßlichkeit berechtigt
erſchie=
nen, ihre Entſcheidung dahin getroffen, weder für noch
gegen die Vorlage zu ſtimmen, ſondern ſich der Stimme
zu enthalten. Ueberdies möchten ſie empfehlen, ſchon jetzt
an Frieden zu denken und daran, daß jeder Gedanke an
Eroberungen außerhalb der Grenzen der nationalen
Eini=
gung ausgeſchloſſen werde. Die Radibalen wieſen auf
die Notwendigkeit der Einigkeit hin, bei der
Parteiſtrei=
tigkeiten in den Hintergrund treten müßten, da die
Par=
teien nur mehr an die Armee zu denken hätten. Sie
er=
klärten, ſie würden für die Kredite ſtimmen. Die
Natio=
nalen, Liberallen und Demokraten gaben von Begeiſterung
getragene Erllarungen ab, in denen ſie aluch den Wunſch
ausſprachen, aus dem Munde des Miniſterpräſidenten
einige Aufklärungen über die politiſche Lage zu hören.
ohne indes die Bewilligung der Kredite davon abhängig
zu machen; ſie würden für dieſe Kredite um ſo mehr
ſtimmen, als ſſie fordern, daß der Friede in jeder
Be=
ziehung den von den Bulgaren gebrachten Opfern
ent=
ſpreche Die Agrarier, die Bollsparteiler und die
Fort=
ſchrittler gaben gleichfalls die Erklärung ab, daß ſie die
Kredite bewiligen würden. Ein Mitglied der
Mehrheits=
parteien ergriff am Schluß der Erörterungen das Wort
und zollte dem Heldenmut und der
bewunderungswür=
digen Kraft der Armee Lob und Anerkennung.
Der Finanzminäſter dankte im Namen der Regierung
den Abgeordneten für die Einigſleit und Geſchloſſenheit,
von der ſie in einer Frage, die den Beſtand des Landes
berühre, Zeugnis abgelegt hätten. Dieſes feſte
Ver=
trauen der Abgeordneten werde der Regierung geſtatten,
das begonnene Werk zum guten Ende zu führen. Die
ganze Sitzung verlief in feierlicher Stimmung, in der ſich
der unerſchütterliche Entſchluß des Landes widerſpiegelte,
vor keinen Schwierigkeiten zurückzuſſchrecken, um das
Ziel, das, ſich das Land geſteckt hat, zu erreichen, mäimlich
die Verwirklichung der Einigung alller Bulgaren.
Aus der rumäniſchen Kammer.
* Bukareſt, 28. Dez. In der Fortſetzung der
Adreßdebatte in der Kammer ergriff der
ehe=
malige Miniſter Peter Carp das Wort und
ſagte:
Wir müſſen uns Rechenſchaft darüber geben,
inwie=
weit die kriegführenden Staaten die Erreichung des
rumä=
niſchen nationalen Ideals beeinfluſſen. Zu dieſem Zwecke
müſſen wir die Luft von einer Reihe von Legenden
vei=
nigen, die den Blick unſicher machen. England hat als
Kriegsgrund die Verteidigung der kleinen Staaten
angegeben. Wir haben geſehen, wie England ſie
vertei=
digt; die Wahrheit iſt, daß es die Verteidigung jener
Staaten nur unternommen hat, um ſich ihrer zu
be=
dienen. England behauptet, daß es ſein Schwert gegen
den deutſchen Imperialismus gezogen habe, Frankreich
ſtellt ſich als Verteidiger der Ziviliſation hin. Der
ge=
führte Kampf iſt in Wirklichkeit eine Zerſtörung der
gemeinſamen Ziviliſation. Rußland ſchlägt ſich
im Namen der Orthodoxie und des Panſlawismus. Der
wahre Grund für den Krieg iſt bei Frankreich die
Wieder=
eroberung der verlorenen Provinzen, bei England liegt
der Grund darin daß es die deutſche Machtentfaltung ſah,
die ſich in dem Worte des deutſchen Kaiſers ausdrückt, daß
Deutſchlands Zukunſt auf dem Waſſer liegt, Rußland
aber will Konſtantinopel, die Dardanellen, das Schwarze
Meer und die Donaumündungen. Welches hiervon ſind
die Abſichten, die gegen uns gerichtet ſind? Glauben Sie,
daß wir das Ideal, von dem Moldoveanu ſprach,
ver=
wirklichen können? Ich glaube nicht. Siebenbürgen
kön=
nen wir nur durch Zertrümmerung der öſterreichiſch=
unga=
riſchen Monarchie erwerben. Die Bukowina würde
Ruß=
land ſelbſt behalten das Banat wirde es den Serben
geben. Es würde ferner die Bedingung erfüllen, die es
für den Frieden einmal bekannt gab, nämlich ſich Galatz
nehmen (Unruhe.) Für Rußland kann es natürlich nur
ein ruſſiſches Ideal geben: Einen Teil der Moldan und
die verlorene Bukowina ruſſiſch, das Eiſerne Tor in
ſer=
biſchen Händen, alſo auch ruſſiſch. Bedeutet dies für Sie
die Verwirklichung Ihres nationalen Ideals? Dies iſt
alſo die Lage. Jeder Staat hat zwei Probleme. Erſtens
das Problem ſeines Beſtandes zweitens das ſeiner Auss
dehnung. Von Deutſchland können wir natürlich auch
nichts anderes erwarten. Die Wirungen der deutſchen
Macht haben wir immer gefühlt ſtets aber in einer uns
wohlwollenden Weiſe. Die genaue Einſchätzung
der Wirklichkeit führt uns zu dem Schluß, daß Rumänien
den Weg einſchlagen muß, der es davor bewahrt,
Rußlands Viaſall zu werden. (Cuza,
National=
demokrat, ruſt: Alſo dann ſollen wir Vaſallen Ungarns
werden?) Earp antwortet: Wir waren bisher nie
Ba=
fallen Ungarns und werden es nie ſein. Der Redner
fährt dann fort: Es hat ſich bei uns eine beſondere
Atmo=
ſphäre politiſcher Erregung und Unaufrichtigkeit gebildet.
Die Aeußerung Moldoveanus, daß die ſiebenbürgiſchen
Rumänen nur getrieben in den Kampf gehen, iſt ſohr
be=
dauerlich; dieſe Worte waren Beſchimpfungen der Helden,
die den Tod gefunden haben. Wenn die Agitatoren
öffent=
liche Verſammlungen halten, ſollen ſie ſagen: Wir gehen
mit Rußland, wir bekommen Siebenbürgen, aber das
Moldauſtück verlieren wir, die Meerengen werden
ge=
ſchlofen und man nimmt uns die Donaumündungen.
(Delavrancea ruſt: Woher wiſſen Sie, daß Rußland das
alles will?) Carp erwidert: Die Sache iſt bekannt, wenn
auch nichts geſagt wird. Unter dieſen Bedingungen —
ſagt der Redner — geht das rumäniſche Volk
nicht mit Rußland. Ein ſolches Bündnis hätte zur
Folge, daß weder unſere Arme noch unſer Voll einen
Nutzen daraus ziehen würden. Was ſich heute bei uns
abſpielt, iſt ſchon dageweſen. Es gab ſchon Zeiten, wo
Agitatoren, die vorgaben, den Intereſſen der Nation zu
dienen, in Wirklichkeit das Gegenteil taten. Carp ſchließt,
indem er ſich an den Miniſterpräſidenten wendet: Sie
lei=
den an Unentſchloſſenheit; faſſen Sie einen
Ent=
ſchluß, Sie leiden nicht mehr. Jemand ruft:
Belagerungs=
zuſtand! Carp antwortet: Wer der lärmenden Menge nicht
widerſtehen kann, iſt kein Staatsmann. Ich wünſche Ihnen
Herr Bratianu, daß die Ereigniſſe Sie nicht hinter ſich
herziehen, ſondern daß Sie in Uebereinſtimmung mit ihnen
gehen.
Die Trümmer der ſerbiſchen Armee.
* Athen, 29. Dez. Die Trümmer der ſerbiſchen
Ar=
mee ſind in Elbaſſan und Skutari angelangt. Ihre
Ge=
ſamtſtärke beträgt 40000 Mann. Sie beſitzen
weder Artillerie noch Munition.
Die Schlappe auf dem Balkan.
* Paris, 29. Dez. In einem Leitartikel über
Caſtelnaus Aufgabe gibt der Temps zu, daß
man den Serben leider nicht mehr helfen
könne. Dieſes Ziel ſei unerreicht, aber man habe ſich
Rechenſchaft gegeben, daß die Aufgabe der Partie die
Schlappe vervollſtändigen würde. So ſeiſ
Caſtelnau nach Saloniki gegangen, um die Befeſtigungen
und Verteidigungsmittel zu inſpizieren und alle
Maß=
nahmen zu prüfen, die notwendig ſeien, um den Platz
gegen einen Angriff widerſtandsfähig zu machen. Sein
Bericht würde ja allerdings nicht in die Oeffentlichkeit
dringen, aber aus den Telegrammen wiſſe man, daß er
aus dem Zögern des Feindes Nutzen ziehe und alles
be=
reit ſtelle, um die auf die Beſatzung Salonikis
gegrün=
dete Hoffnung nicht zu enttäuſchen. Die öffentliche
Meinung Frankreichs habe in dieſer Frage die
heſtigſten Stimmungsbewegungen
durchge=
macht. Sie würde nicht verſtehen, wenn man die
Ge=
legenheit ungenutzt verſtreichen ließe. Keine Erklärung
würde ſie dann hindern, für mögliche Enttäuſchungen
von den Schuldigen Rechenſchaft zu fordern, welche ſie
für die Schllappe verantwortlich machen
würde.
Die „geheimnisvolle Reiſe” Caſtelnaus.
* Paris, 29. Dez. Clemenceau fragt im Homme
enchainé, ob General Caſtelnau von ſeinen
Beobach=
tungen auf der ſo geheimnisvoll
durchgeführ=
ten Reiſe nach Saloniki befriedigt geweſen und
bis zum Schluß befriedigt ſein werde, und ob die
Zu=
friedenheit des Inſpektors auch von den Inſpizierten
geteilt werden würde. Er ſagt weiter:
Schließlich iſt doch General Sarrail der Leiter der
Operationen. In der ſchwierigen Lage, die ihm die von
unſeren Strategen nicht klar vorhergeſehenen militäriſchen
Ereigniſſe bereitet haben, bedarf es zur Erreichung des
geſteckten Zieles unbeſtreitbar eines tüchtigen Mannes.
Wenn man Zweifel an ſeinen Fähigkeiten hatte, hätte
man ihm den Befehl nicht übertragen ſollen; im anderen
Falle wäre es, wie mir ſcheint, klug, ihm für das
Gelin=
gen der ihm übertragenen Operationen Vertrauen zu
ſchenken. — Im Journal beſpricht Saint Brice die
Er=
gebniſſe der Inſpektion Caſtelnaus und
ſtellt kleinmütig feſt, daß die Unterredung des Generals
mit König Konſtantin an der Haltung
Griechen=
lands nichts ändern konnte. Nur militäriſche
Unternehmungen würden, wenn dies überhaupt möglich
ſei, einen gründlichen Umſchwung herbeiführen können.
Zur Stunde ſei aber die albanſche Frage noch viel
dringender als die Frage von Saloniki. Wenn die
Bul=
garen von Elbaſſan durch das Stumbiatal hindurch zur
Adria gelangen, würden alle Serben von der Umgebung
dieſes Fluſſes, d. h. alſo faſt der ganze Reſt der ſerbiſchen
Armee ans Meer gedrängt werden und von der
italie=
niſchen Hilfe abgeſchnitten ſein. Deshalb ſei tätige
Unterſtützung an dieſer Stelle jetzt die dringendſte
Not=
wendigkeit.
Ein neuer Einſpruch Griechenlands.
* Wien, 29. Dez. Die Südſlawiſche
Korreſpon=
denz meldet aus Athen von geſtern: Die griechiſche
Regierung hat gegen die von den Truppen der Vier=
verbandsmächte um Saloniki errichteten Befeſtigungen
zum zweiten Male Einſpruch erhoben. Der
ita=
lieniſche Geſandte, Graf Bosdari, hat dem griechiſchen
Kabinett im Auftrage ſeiner Regierung die Erklärung
abgegeben, daß die bei Valona ſtehenden italieniſchen
Truppen die albaniſche Grenze nicht überſchreiten
würden.
Die Einführung der
Dienſt=
pflicht in England.
* Rotterdam, 29. Dez. Der Rotterdamſche
Cou=
rant meldet aus London: Die parlamentariſchen
Mit=
arbeiter der Blätter befaſſen ſich mit dem geſtrigen
Mini=
ſterrat. Wie ſie melden, hat ſich die Mehrheit der
Miniſter für ſofortige Zwangsmaßregeln
entſchieden. Der Premierminiſter ſcheint dies ſelbſt
ver=
langt zu haben und gegen weitere Verſuche mit
freiwilli=
ger Rekrutierung geweſen zu ſein. Daily Chronicle ſtellt
einen Bericht der Daily Mail, daß Lloyd George mit
ſei=
nem Rücktrit drohe, in Abrede. Die Daily News ſcheint
daran zu glauben und macht darüber bittere
Bemerkun=
gen. Es fragt ſich nun, ob der Beſchluß des Kabinetts
den Rücktritt einiger Miniſter zur Folge haben
wird. Die Blätter ſind ſich darüber einig, daß Runciman
und Mac Kenna die bitterſten Gegner der Dienſtpflicht
ſind. Vielleicht werden dieſe beiden zurücktreten, und mit
ihnen einige andere liberale Miniſter. Henderſons
Stel=
lung hängt von dem Beſchluß ſeiner Partei ab. Daily
News und Daily Chronicle bedauern die Entſcheidung
des Kabinetts für die Dienſtpflicht, die ſie als voreilig
betrachten. Ihrer Anſicht nach hätte man noch einige
Wo=
chen dazu verwenden ſollen, die unverheirateten Männer
zum Eintritt ins Heer zu ermahnen. Die nationale
Einig=
keit wäre das wert geweſen.
* London, 28. Dez. Die Daily Mail ſchreibt, die
Zahl der Unverheirateten, die ſich nicht
melde=
ten, ſei außerordentlich groß, drei bis viermal ſo groß,
wie das urſprüngliche Expeditionskorps. Außerdem ſeien
mehr als eine halbe Million in Betriebe geflüchtet,
deren Arbeiter für den Dienſt im Heere nicht in Betracht
kommen.
** Von der holländiſchen Grenze wird der
Köln. Ztg. vom 29. Dez. gemeldet: Die unentwegten
Ver=
treter der alten liberalen Anſchauung vom freiwilligen
Heeresdienſt im Kabinett, Runciman und Mac
Kenna, werden, wie gemeldet, wahrſcheinlich
ausſchei=
den. Sie begründen ihre ablehnende Haltung zu der
Entſchließung des neuen Kabinetts damit, daß die
Wehrpflicht die finanziellen und wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe des Landes gefährden wird. Welcher Art die
Wehrpflicht ſein wird, ſteht noch nicht feſt. Man
weiß nur, daß eine Einrichtung getroffen wird, welche
die Verheirateten zurückſtellt, bis die
wehr=
fähigen Ledigen zum Heeresdienſte zwangsweiſe
herangezogen ſind. Im allgemeinen wird jetzt
zu=
gegeben, daß die Zahl der Ledigen, die der Anwerbung
auswichen, keineswegs, wie noch vorige Woche die
libera=
len und die Blätter der Arbeiterpartei meldeten, eine
unweſentliche Minderheit bilden; das Gegenteil ſei der
Fall. Schwieriger bleibt fürs erſte noch die Stellung
des Unterrichtsminiſters Henderſon. Er iſt an die
Haltung der Arbeiterpartei gebunden und wird fürs
erſte ſich jeder Aeußerung enthalten, bis die Partei aufs
neue Stellung genommen hat. Sodann bleiben noch die
iriſchen Nationaliſten. Man rechnet mit ihnen
als mit den Hauptgegnern der Wehrpflicht und
hofft in den Kreiſen der Anhänger dieſer Reform, daß.
nur wenige Liberale vom radikalen Schlage ſich den
Iren anſchließen werden, macht vielmehr geltend, daß
jetzt die Volkskreiſe, deren Angehörige unter den
Waf=
fen ſtehen oder in das Heer eingeſtellt werden können,
einen Druck auf diejenigen ausüben werden, die ſich
bisher der Anwerbung entzogen haben. Die liberalen
Blätter, die noch vor kurzem einen kräftigen und
wirk=
ſamen Widerſtand im Parlament vorausſagten, fügen
ſich in das Unvermeidliche. Die Parteipolitik zwingt ſie
und die radikalen Parlamentarier, der Regierung
Ge=
folgſchaft zu leiſten. Ob mit der vorauszuſehenden
Ab=
wicklung, die der Regierungsentwurf bringen wird, die
Frage der Wehrpflicht endgültig gelöſt wird, iſt ſchwer zu
ſagen. Vorläufig ſoll Zwang nur gegenüber
den Unverheirateten ausgeübt werden. Wenn
dies geſchehen iſt, dürften die Treiber von der Gruppe
um die Daily Mail und die Times wohl auch die
Not=
wendigkeit einer Wehrpflicht für die Verheirateten an die
Wand malen.
* Berlin, 30. Dez. Zu den Beſchlüſſen des
Ka=
inetts Asquith wegen Einführung der
Dienſtpflicht äußern ſich die Morgenblätter in
weit=
gehender Uebereinſtimmung dahin, daß ohne ſchwere
inner=
politiſche Kämpfe die Wehrpflicht in England kaum ins
Leben treten werde.
Im Berliner Tageblatt heißt es: Lloyd
George hat über Asquith geſiegt. Es ſcheint, daß des
erſteren Entſchlüſſe und drohende Haltung den
Premier=
miniſter zu der Erkenntnis gebracht haben, daß der
Augen=
blick für ihn gekommen ſei, allen Göttern, die er früher
anbetete, den Rücken zu kehren. Das größte aller
Opfer ſoll nun dem engliſchen Volke zugemutet
werden. Den Militärs vor allem wird es klar ſein, daß
die Entſcheidung, zu der die Miniſter gekommen ſind,
einen Sprung ins Dunkle bedeutet, eine innerpolitiſche
Umwälzung, die die Garantien des Sieges nicht vermehrt.
Der Gedanke, daß die Siegeszuverſicht unſeres Volkes
und unſeres Heeres etwa durch den großen Entſchluß
Englands abgeſchwächt werden könnte, liegt jedem in
Deutſchland fern.
Unter der Ueberſchrift „Militarismus in
Eng=
land” führt die Voſſiſche Zeitung unter anderem
aus: Um der Vorzüge der militäriſchen Erziehung eines
Volkes teilhaftig zu werden, bedarf es eines Zeitraumes
von Generationen; hierin wird und kann uns England
nicht nachkommen. Dagegen bringt uns die Einführung
der Dienſtpflicht in England eine willkommene
Ausglei=
chung der beiderſeitigen militäriſchen Laſten, die geeignet
iſt, uns den Vorſprung zu ſichern, den wir uns in
tech=
niſcher, wirtſchaftlicher, ſozialpolitiſcher Beziehung und
zum Teil auch ſchon im Handel gegenüber England
er=
rungen haben Die engliſche Regierung kann ſich nicht
an=
ders helfen; ſie findet ſonſt keinen Ausweg. Doch hat die
engliſche Wehrpflicht in der Hauptſache wohl den Sinn,
die ſich verblutenden Bundesgenoſſen Englands
hinzuhal=
ten. „Blutet, duldet, wartet! Von England kommt
Hilfe!‟ Das wurde den Belgiern in Antwerpen geſagt,
dasſelbe den Serben zugerufen.
Der Berltner Lokalanzeiger meint, der
Kampf um die allgemeine Wehrpflicht in England werde
wahrſcheinlich den Weltkrieg überdauern. Ob er vielleicht
zur Stärkung der Friedenswünſche in England beitragen
werde, möge dahingeſtellt bleiben.
In der Deutſchen Tageszeitung ſagt
Re=
ventlow: Wir Deutſchen können den engliſchen
Entſchlüſ=
ſen kühl zuſehen. Wir erblicken in ihnen kein Zeichen von
Kraft; aber nicht nur ein Zeichen der Schwäche, ſondern
den Beweis dafür, daß man in England die Lage als
bedenklich genug anſieht, um ſelbſt ſolche Mittel
anzuwen=
den, welche die ganze engliſche Bevölkerung ſtets
verab=
ſcheute und welche allen engliſchen Grundſätzen
ſogenann=
ter demokratiſcher Freiheit ins Geſicht ſchlagen und jetzt
— das iſt der Humor von der Sache — die freien
Inſel=
ſöhne von der Peſt des „Militarismus” infizieren ſollen.
Auch die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht in
Großbritannien, und ſchon der Wille dazu, geben einen
neuen Beweis für die Richtigkeit der Anſicht: Deutſchland
ind ſeine Verbündeten dürfen nicht auf halbem Wege
ſtehen bleiben.
Die Kultur des Kriegsjahres
1915.
Von Alfred Brakt.
Der Krieg iſt — wie jede große, welterſchütternde
Be=
wegung — trotz ſeiner im primitiven Sinne auf
Vernich=
tung ausgehenden Wirkung nicht nur zerſtörend, ſondern
in mehr als einer Beziehung auch aufbauend, ja geradezu
ſchöpferiſch. Wie Licht und Schatten, Sonne und Dunkel
untrennbar ſind in Begriff und Erſcheinung, ſo hat auch
der Zerſtörungshang des Krieges gleichzeitig einen
Schaffensdrang zur Folge, deſſen Richtung und Intenſität,
je nach ihrer Aeußerung, in den verſchiedenen Ländern
für die Aufgeklärtheit die wirtſchaftliche Kraft, das
Natio=
nalitätsempfinden und den Kulturgrad der einzelnen
Völ=
ler bezeichnend ſind. Erſt die Friedensarbeit im
intellek=
tuellen Sinne, die eine Nation inmitten des Krieges,
umgeben von feindlichen Heeren, in ihren Kräften und
Mitteln beanſprucht durch die Erforderniſſe der
Krieg=
führung, zu leiſten gewillt und geeignet iſt, erſt die
Kultur=
arbeit, die von den Daheimgebliebenen unternommen
und vollbracht wird während der Extrakt der nationalen
Kraft im Felde ſteht — erſt die Art und das Ausmaß
dieſer Leiſtungsfähigkeit zeigen ein Volk im ungetrübten,
tiefen Spiegel der Wahrheit. Die Schlachten und Siege
in Feindesland ſind Verdienſt und Ruhm der deutſchen
Heere, der deutſchen Führung und Induſtrie; die
kultu=
rellen Erfolge in der Heimat ſind der geiſtige und ſeeliſche
Wertmeſſer des deutſchen Volkes.
Während unſere Feinde durch tendenziöſe, oft nur
allzu bewußte Verzerrungen und Angriffe unter der
De=
viſe des Schlagwortes „Barbarei” die deutſche Kultur als
nicht vorhunden, als ein Märchen, eine uralte Erfindung
hinzuſtellen verſuchten und verſuchen, während ſie dieſe
Seite des Kampfes mit Worten aufnahmen und
durchzu=
führen trachteten, erwiderten wir auch auf dieſem Felde
des Streites mit der greifbarſten und unantaſtbarſten
Waffe: der Tat. Während unſere Gegner ſich zu Reden
und Schriften verausgabten und darüber ihre eigenen
kulturellen Pflichten vernachläfſigten, haben wir geſchwiegen
und gehandelt. Und ſo wurde in den zwölf ſchwierigen
angeſtrengten, unruhigen Monaten des Kriegsjahres 1915
mh) unbeirrbager Ruhe und ungeſchwächte Energie unter
Mitwirkung aller Kreiſe und Fähigkeiten des Volkes ein
Kulturgrad erhalten, der das letzte Dokument unſerer
Stärke und Stellung nach 17 Kriegsmonaten iſt, der
be=
reits jetzt Erfolge aufzuweiſen hat, die für die Zukunft
fortſchreitend noch beſſeres erwarten laſſen. Ein
Kultur=
grad der im beſten und reinſten Sinne das Geſamtbild
des Deutſchtums widerſpiegelt.
Am Jahresſchluß, der die beſte Gelegenheit gibt,
Rück=
ſchau zu halten über das Geſchehene, muß auch dieſe
Ar=
beit rückblickend gewertet werden. Und wenn dieſe
Be=
trachtung auch nur in kurzen Stichworten die kulturelle
Haltung im Jahre 1915 zu ſtreifen befähigt iſt, ſo mag ſie
doch bezeichnen, wie das deutſche Volk, dem größten und
heftigſten aller Kriege zum Trotz, jene Werte zu erhalten
und vielfach ſogar zu fördern wußte, die es in den Zeiten
des Friedens auszeichneten.
Die deutſche Bewegung.
Das Sichbeſinnen, die große Einkehr aller Leute, die
vor dem Kriege mit einem zu großen Maße des dem
Deutſchen innewohnenden Intereſſes für den Kreis der
Welt, für alles Fremde, Ausländiſche zu einer — Gott ſei
Dank nur rein äußerlichen — Verwäſſerung des deutſchen
Weſens beigetragen hatten, erweckte mit Macht die Pflicht
und das Bedürfnis dem Deutſchtum zu geben, was des
Deutſchtums iſt. Die kriegspolitiſch bedingte Sperrung
der Grenze tat das Ihre, dieſe Bewegung machtvoll zu
fördern. So entſtand das, was man in ſeiner Gänze
am beſten und klarſten als die deutſche Bewegung zu
be=
zeichnen vermag. Daß dieſe Beſtrebungen nicht ſinnlos,
durch Haß oder Kriegspſychoſe (wie entſprechende
Be=
wegungen im ſeindlichen Ausland) getrübt, ſondern auf
der Baſis von Vernunft und Bildung vor ſich gingen, iſt
ihr kulturell wertvollſtes Element. Durch die raſche
Grün=
dung der verſchiedenſten, erfolgreich tätigen Vereinigungen
und Geſellſchaften iſt es gelungen, im Verlaufe des Jahres
1915 alles auszumerzen, was als überflüſſiger
Fremd=
körper in der deutſchen Art, im Geſellſchaftsleben, im
Sprachgebrauch und in der Kunſt vorhanden war. An
ſeine Stelle traten deutſche Begriffe und deutſches Können,
die den Reichtum erwieſen, deſſen wir uns im Kriege erſt
ſo recht bewußt geworden ſind. Dieſer Reichtum an ſich
und ſeine Förderung an die ſichtbare, hörbare und
fühl=
bare Oberfläche des Allgemeinlebens ſind Verdienſt und
Wirkſamkeit des latzten Fahres. Das nächſte Jahr ſoll und
wird ergänzen oder verwiſchen, was in der
Verdeutſchungs=
arbeit von 1915 vergeſſen oder durch Uebereifer zu weit
getrieben wurde.
Mode und Kunſtgewerbe.
Die deutſche Mode, die bisher als feſter
Geſamt=
begriff nur allzuwenig lebendig war, wurde im Krieg,
oder vielmehr durch denſelben, verheißungsvoll begonnen.
Das Ziel iſt, im Verein mit den Modekünſtlern
Oeſter=
reichs eine Höhe zu erreichen, die auch auf dieſem
Ge=
biete die Unabhängigkeit vom Ausland, das heißt in
die=
ſem Falle von Paris, ſicherſtellt. Was in dieſer Hinſicht
im nunmehr beendigten Jahre geleiſtet wurde, kann nicht
laut genug gewürdigt werden. Finanzleute,
Organiſato=
ren, Großunternehmer, Syndikate und Künſtler taten ſich
zuſammen, um der deutſchen Mode den Weg zu ebnen.
Dabei iſt beſonders zu vermerken, daß die beteiligten
Kreiſe — in einer Zeit, in der Geld und Kraft teuer ſind
wie noch nie — das Ihre ohne irgendeinen heiligen oder
unheiligen Egoismus einſetzten, ohne es von Hauſe aus
auf ein perſönliches Geſchäft anzulegen, einfach in dem
allen gemeinſamen Beſtreben, unſerem Können und
unſe=
rer Leiſtungsfähigkeit zu ſichtbarem Erfolge und dauernder
Selbſtändigkeit zu verhelfen.
So entſtunden eine Reihe völlig unkriegeriſcher
Unter=
nehmungen, mit einer Schnelligkeit, Sicherheit und
Geld=
mitteln, die am deutlichſten erwieſen, daß das Jahr uns
auch hier ſo ſtark, ja ſtärker ſah wie je zuvor. Das
Mode=
muſeum wurde ins Leben gerufen, die Ausſtellung des
Verbandes zur Förderung der deutſchen Hutmode,
Mode=
zeichnungen und Entwürfe im Kunſtgewerbehaus,
Kleider=
ausſtellungen aller Art waren der ſehr greifbare Erfolg
der neuen Richtung. Hier wuchs tatſächlich Neues aus
den Wirrniſſen der Kriegszeit empor.
Und dabei wirkte dieſe ganze Richtung auch in
ſtar=
kem Maße auf unſer Kunſtgewerbe, indem ſie unſeren
bekannten Kunſtgewerben ein neues und reiches
Wirkungs=
feld eröffnete und den noch Unbekannten die beſte
Go=
legenheit gibt, verdienſtvoll ans Licht zu treten.
Ein deutliches Zeichen für das ſtarke Vorhandenſein
von Kulturbedürfniſſen und Kunſtintereſſen war die
über=
aus günſtige Lage auf dem Bilder= und
Antiquitäten=
markt. Während in der Londoner City, einem berühmten
Sammelpunkt des Antiquitätenhandels, die Geſchäfte ſo
völlig ſtockten, daß nach den wörtlichen Ausſagen der Loan=
Der Vorwärts führt aus: Weit größere
Hinder=
niſſe als im Parlament werden dem neuen Syſtem im
Lande erwachſen, denn dort wurzelt die Abneigung gegen
die Zwangsrekrutierung noch immer ſehr tief. Es werden
harte Kämpfe kommen. Schließlich wird auch im Lande
die Regierung die Hinderniſſe vielleicht überwinden, denn
der Hinweis auf die militäriſchen Mißerfolge iſt ein
ſtar=
kes Argument.
Die Germania ſchreibt: Das ganze Gebaren der
engliſchen Regierung iſt im Grunde nur eine neue
Be=
ſtätigung dafür, daß Kitcheners ſchon lange fälligen
Mil=
lionenheere auch weiterhin auf ſich warten laſſen werden.
Die Frage ſcheint uns in erſter Linie die zu ſein, wie es
Englands Verbündete, insbeſondere Frankreich, ertragen
werden, ſo zum ſo und ſovielten Male in ihren
Hoff=
nungen enttäuſcht zu ſehen.
Die Volksernährung am Jahresſchluß.
N. Die Kühnheit unſerer Feinde in der
bewuß=
ten Verzerrung der wirtſchaftlichen
Vor=
gänge in Deutſchland iſt unübertrefflich. In den
gegneriſchen Organen wird leichtgläubigen Leſern immer
wieder vorgefabelt, daß die Anzeichen der beſtehenden
Hungersnot überall wahrnehmbar wären. Die
Erre=
gung im Volke ſei infolgedeſſen in der Zunahme
be=
griffen und müſſe in abfehbarer Zeit zu offener
Auf=
lehnung gegen die Regierung führen. Daher müßte der
Krieg gegen das halbzermürbte Deutſchland unter
Auf=
gebot aller Kräfte fortgeſetzt werden, die Niederwerfung
der Mittelmächte als erſehnter Siegespreis könne unter
den obwaltenden Umſtänden mit Sicherheit in baldige
Ausſicht geſtellt werden.
Es mag unerörtert bleiben, ob ſolche grotesken
Ent=
ſtellungen von ihren Urhebern als bare Münze
genom=
men oder wider die eigene Ueberzeugung in Umlauf
ge=
ſetzt werden, um ſchwachmütigen Seelen einigen
Helden=
mut durch die Vorſpiegelung einer bei den Gegnexn
nahenden Kataſtrophe einzuflößen. Hingegen iſt die
Tat=
ſache nicht zu bezweifeln, daß alles Gerede von der
Nah=
rungsnot in Deutſchland Unſinn iſt. Unſere
Lebens=
mittelverſorgung iſt während der 17 Kriegsmonate nie
ernſtlich bedroht geweſen, unſere Volksernährung ſteht
am Jahresſchluß auf geſichertem Boden. Freilich hat es
hierzu eines ganzen Arſenals von
Verpflegungsmaß=
regeln bedurft, die dem Publikum dadurch auferlegten
Beſchränkungen können aber unſchwer ertragen werden.
Einen guten Beweis liefert in dieſer Beziehung z. B.
die Brotkarte, die anfänglich von manchem als eine
un=
erträgliche Einrichtung angeſehen wurde, binnen kurzem
aber ausgezeichnet ſich eingebürgert hat. Auch die fett=
und fleiſchloſen Wochentage werden ohne weſentliche
Störungen durchgeführt.
Die Regelung der Nahrungswirtſchaft
iſt beim Eintritt in das neue Jahr beſſer
ausge=
bildet als vor Jahresfriſt, läßt daher
erwar=
ten, daß wir den Anfechtungen auf den
Lebensmit=
telmärkten mühelos werden ſtandhalten können. Man
erinnere ſich, daß vor einem Jahre, in der Zeit zwiſchen
17. Dezember und 5. Januar, erſt die verſchärften
Ver=
ordnungen über das Ausmahlen und die Verfütterung
von Brotgetreide, die Bereitung von Backwaren und
dergleichen mehr erlaſſen wurden. Die Brotfrage iſt
ſeitdem zur Zufriedenheit gelöſt. Auch für die Deckung
des Kartoffelbedarfs, um deſſentwillen ein Teil
un=
ſeres Borſtenviehs dem Schlachtmeſſer überliefert
wer=
den mußte, iſt hinreichend Sorge getragen. Manche
Ein=
zelfragen der Verpflegung harren zwar noch ihrer
Erle=
digung, können aber das günſtige Geſamtbild unſerer
Volksernährung beim Jahreswechſel nicht verdüſtern.
Kriegsbeute aus Oſt und Weſt.
* Berlin, 30. Dez. Wie bereits mitgeteilt
wor=
den iſt, beabſichtigt das Zentralkomitee der Deutſchen
Vereine vom Roten Kreuz im Einverſtändnis mit dem
Königl. Preußiſchen Kriegsminiſterium, in den
Aus=
ſtellungshallen am Zoologiſchen Garten in Berlin eine
Ausſtellung zu veranſtalten, in der ein Teil der
Kriegsbeute aus Oſt und Weſt nach ſorgſam getroffener
Auswahl der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden
ſoll. Als Geſamtgruppen dieſer Ausſtellung, die ſich
„Deutſche Kriegsausſtellung Berlin”
be=
nennt, kommen in Betracht: Geſchütze, Fahrzeuge,
Handwaffen, Munition, Uniformen und
Flugzeuge.
Was von den Geſchützen als nicht
verwendungs=
fähig aus dem Felde abgeſchoben wurde, hat zum Teil
bereits auf zahlreichen Plätzen in großen und kleinen
Städten Deutſchlands Aufſtellung gefunden und
Schau=
luſtige aus allen Klaſſen der Bevölkerung angelockt.
Gegenüber dieſem Durchſchnittstyp von Geſchützen gibt
es eine große Anzahl von Beuteſtücken, die wegen ihres
Rieſenumfanges und der Art ihrer Zerſtörung als
be=
ſondere Sehenswürdigkeit anzuſprechen ſind.
Beſonders groß iſt die Verſchiedenheit der Gewehre
und Patronen unſerer zahlreichen Feinde. In dieſer
Abteilung erweckt die Sammlung von Flinten, die man
den Franktireurs in Frankreich und Belgien
abgenom=
men hat, weitgehendes Intereſſe. Von der benagelten
Donnerbüchſe des Mittelalters, bis zum leichten
Jagd=
gewehr ſind hier alle Sorten von Flinten vertreten, die
die Waffentechnik im Laufe der Jahrhunderte zur
Aus=
übung der Jagd hergeſtellt hat.
Die Schwierigkeiten der Verſorgung der Truppen
mit allem Nötigen und des Verwundetentransportes
werden erſichtlich aus zahlreichen Gattungen von Wagen
und Geſchirren, die eine höhere Technik des Weſtens
gegenüber einfacheren Erzeugniſſen des Oſten
kennzeich=
nen. Wir ſehen Wagen aus Rußland, deren Räder und
Geſtelle uns die von den Kriegskorreſpondenten ſo oft
geſchilderten grundloſen Wege ahnen laſſen. Ihnen
gegenüber bieten zerſchoſſene Kraftfahrzeuge und
Aero=
plane einen eigenartigen Gegenſatz.
Die Zahl der Uniformen iſt faſt unabſehbar. Bei
den Franzoſen und Belgiern herrſcht grelle Buntheit
vor, bei den Ruſſen iſt die Farbenwirkung auf ruhige
Mitteltöne beſchränkt. An Kopfbedeckungen, Schuhwerk
und ſonſtigen Ausrüſtungsgegenſtänden ſind Unmengen
vorhanden.
Neben den erwähnten Hauptgruppen ſind beſondere
Zuſammenſtellungen geſchaffen worden, deren
Einzel=
ſtücke bald die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich lenken
werden.
Die Finanzen unſerer Gegner.
Eine Betrachtung zum Jahresſchluß.
G* Der engliſche Schatzſekretär Montagu hält
es für angebracht, ſeinem Kollegen von der deutſchen
Fakultät, dem Staatsſekretär Helfferich, einen
„Sauhieb” zu verſetzen, wie es in der Sprache des
Pauk=
bodens heißt, weil dieſer es gewagt hatte, im
Reichs=
tage auf die höchſt bedenkliche engliſche Finanzlage
hin=
zuweiſen. Dieſer dilettierende Finanzkünſtler Montagu
meint nämlich, der Kurs der deutſchen
Kriegs=
anleihe ſei viel zu gut, um echt zu ſein; er
ſei nur die Folge der Mindeſtkurſe, die die deutſche
Regierung für Staatspapiere feſtgeſetzt habe. Man
ſucht niemand hinter einem Buſch, hinter dem man nicht
ſelbſt geſteckt hat, das mag ſich Montagu merken. Die
engliſche Regierung hat Mindeſtkurſe für ihre Konſols
feſtgeſetzt — allerdings vergeblich. Die Börſe läßt ſich
nicht an der Naſe herumführen. Deutſchland hat an
der=
artige Manöver nie gedacht.
Weiter ſpricht Montagu von der wirtſchaftliche:=
Kraft Englands, die ſich darin zeige, daß es erſt jetzt
„ſeinen Reichtum an amerikaniſchen Wert=
papieren” angreife. Eine ſchnurrige Logik: für jeden
normal Denkenden folgt aus dieſem Angreifen doch nichts
anderes, als daß Amerika nicht Luſt hat, fernerhin
be=
denkliche engliſche Staatspapiere ohne genügende
Sicher=
heit zu übernehmen.
Es iſt eine böſe Erfahrung, die England in dieſem
Kriege machen muß, daß das einſt auf ſeinen Reichtum
ſo ſtolze Land keinen Kredit in der Union mehr hat.
Und da ſpricht Montagu von wirtſchaftlicher Kraft.
Aber noch eine weit größere Gefahr droht England
aus dieſem Angreifen ſeiner amerikaniſchen Papiere: es
gibt damit die Mittel aus der Hand, die ihm nach dem
Kriege ein Ausgleichen ſeiner immer ungünſtiger
wer=
denden Handelsbilanz ermöglicht hätten. Und was ſoll
werden, wenn die amerikaniſchen Papiere aufgebraucht
ſind? England müßte Gold wagenladungsweiſe nach
Amerika ſchicken, nicht bloß ſo eine Reklameſendung à la
Barnum loslaſſen, wie ſchon einmal, um ſeine Kurſe zu
halten.
Aber Montagu muß aus der Not eine Tugend
machen: England ſteht vor einer neuen Anleihe. Wie
wenig man aber ſeiner Sache ſicher iſt, geht daraus
her=
vor, daß dieſe kommende Anleihe in Abſchnitten von
1 Pfund Sterling (alſo 20 Mark) aufgelegt werden,
und die Verſicherungsgeſellſchaften gezwungen werden
ſollen, Regierungsunterpfänder für ihre amerikaniſchen
Schuldverſchreibungen anzunehmen. Dadurch laden ſie
Wohl und Wehe des engliſchen Staates auf ihre
Schul=
tern, wobei das „Wehe” ganz bedeutend überwiegen
dürfte. Wenn die Finanzherrſcher in
Threadneedle=
ſtreet ſich zu ſolchem Vorgehen entſchließen, ſo zeigt das
ſchlagend, daß ihnen die Not über den Kopf zu wachſen
droht.
Natürlich iſt England noch nicht am Ende ſeiner
finanziellen Leiſtungsfähigkeit angelangt, aber die
heu=
tige Lage beſtätigt nur Helfferichs Wort: „Ein armes
Deutſchland bleibt immer ein mächtiges Deutſchland,”
aber ein verarmtes England iſt nicht mehr das England
von heute — richtiger wohl von geſtern —, das Meere
und Märkte beherrſcht, und dem Finanzſekretär
Mon=
tagu wird es mit allen ſchönen Worten nicht gelingen,
Englands Wappenſchild einen Goldglanz zu verſchaffen,
auch den 1½ Milliarden Mark jährlicher neuer Steuern
wird das nicht gelingen, die man dem Lande aufgepackt
hat. Die vielgerühmte letzte Milliarde Englands, die
den Krieg entſcheiden ſollte, iſt recht ſchnell alle geworden!
In Frankreich wird in allen Tonarten über die
„Siegesanleihe‟ — geſchwiegen. 14½ Milliarden
Franken (11,6 Milliarden Mark) hat ſie ergeben, aber
nur auf dem Papier. Bar gezeichnet wurden nach des
Finanzminiſters Ribot Erklärung nur 5½ Milliarden
Franken (4,4 Milliarden Mark). Da Frankreich
monat=
lich 2½ Milliarden für den Krieg ausgibt, würde der
ganze Ertrag eben für zwei Monate reichen. In
Wirk=
lichkeit geht die ganze „Siegesanleihe” für die Tilgung
ſchwebender Schulden auf. Aber Frankreich hat noch
ſchwerere Sorgen: wie die Humanité ausführt, hat es
nicht weniger als 45 Milliarden Franken ausgeliehen,
von denen es keinen Centime wiederſehen wird, und da
die böſen Boches einen Teil franzöſiſchen Gebietes
be=
ſetzt haben, der nach Weills Berechnung 25 v. Hundert
des Nationalreichtums Frankreichs darſtellt, und
un=
endliches Geld für Kriegsmaterial, Kohlen und
Lebens=
mittel ins Ausland gehen muß, Zinſen vom Auslande
von den ſämtlich ſehr „faulen” Schuldnern aber nicht
eingehen, ſo iſt eine neue Kapitalsbildung, die im Kriege
gerade von höchſter Bedeutung iſt, gar nicht möglich.
Ribot ſprach in ſeiner Anſchlagrede in beweglichen
Worten vom „Mute zum Entſchluß”; aber die Franzoſen
ſind, ſoweit ſie Sparer ſind, auch recht nüchterne
Rech=
ner, und ſo mancher wird ſich beim Leſen der Rede ge=
doner Preſſe „oft wochenlang kein einziger Käufer
er=
ſchien” ergaben bei uns ſorgfältige Rundfragen und
ſach=
verſtändig angeſtellte Unterſuchungen, daß das Intereſſe
und die Kauſkraft des deutſchen Publikums auf dem
Kunſt=
gewerbe= und Antiquitätenmarkt nicht nur nirgends
geſun=
ken, ſondern ſtellenweiſe ſogar über das Maß des
Frie=
dens geſtiegen ſind. Eine Tatſache, die in ihrer
Erſtaun=
lichkeit keines weiteren Wortes der Erklärung oder
Wür=
digung bedarf.
Muſik und Bühne.
Das Muſikleben in Berlin und den anderen deutſchen
Städten war nicht minder reich und vielgeſtaltig, als in
Friedenszeiten. Die Konzerte wieſen ebenſoviele und
be=
rühmte Namen auf, der Beſuch war ebenſo rege, die
Ein=
nahmen liefen in derſelben Höhe wie im Frieden. Auch
Uraufführungen vermochten ſich, wie immer, ihr Recht zu
verſchaffen. Während die Pariſer Oper bis vor kurzem
gänzlich geſchloſſen war und auch jetzt nur eine aufs
äußerſte zugeſchnittene kriegsmäßige Wirkſamkeit zu
ent=
falten fähig iſt, waren das Königliche Opernhaus in
Ber=
lin und die anderen Operntheater im Reiche von
Kriegs=
beginn in vollem, ungeſtörtem, ununterbrochenen Betrieb.
Auch unſere Schauſpielbühnen haben nicht im geringſten
gelitten. Die Kriegsſtücke, die im Herbſt und Halbwinter
1914 aufgetaucht waren, verſchwanden im darauffolgenden
Jahre vollſtändig, vertrieben durch den guten Geſchmack
und das geſteigerte Bedürfnis nach wirklich wertvoller
Kunſt.
Für unſere Bühnen iſt das vergangene Jahr ſogar
dadurch bemerkenswert, daß die klaſſiſche und moderne
Kunſt ernſten Charakters auf ihnen ein Feſt der
Auf=
erſtehung feierte. Noch niemals erſchienen ſo viele
In=
ſzenierungen rein literariſcher Werke, wie in dieſem Jahre.
Die großen Toten und die großen Modernen, deutſche
Dichter und Dichter des Auslandes kamen ungeſchmälert
und künſtleriſch geſtaltet zu Worte. Der Krieg hat den
Geſchmack unſerer Bühnen nicht verſchlechtert, ſondern
ge=
läutert.
So ſchließt das Jahr 1915 nicht nur militäriſch und
politiſch, ſondern auch rein kulturell mit hohem Erfolge
ab. Möge das neue Jahr dazu dienen, den Gewinn zu
feſtigen und zu erweitern.
Bruchſtücke aus dem Briefe eines
Deutſch=Amerikaners.
— Du haſt ganz recht, es iſt beinahe unmöglich, ſich
von dem Leben in Deutſchland eine richtige Vorſtellung
zu machen; aber wir erfahren doch an uns ſelbſt, wie der
furchtbare Krieg über Allem ſteht und alles beherrſcht.
Die nervöſe Spannung wird man nicht los; ſind zwar die
Berichte meiſt unverläſſig, ſo kann man ſich, je nach den
Quellen, ſchon das Wahre herausſchälen.
Unſere Lage — ich meine die der Deutſch=Amerikaner
— iſt höchſt peinlich. Während man im perſönlichen
Ver=
kehr keinen Unterſchied bemerkt, ſo iſt die beſtändige
An=
feindung alles Deutſchen, die konſequente Verdrehung
der beſten Motive und die leider noch immer andauernde
Verkennung der Sachlage und der moraliſchen
Verant=
wortung beinahe unerträglich. Und was kann man tun?
Rein nichts. Den Zeitungen antworten? Das
ignorie=
ren ſie einfach oder ſie veröffentlichen den Brief mit einer
höhniſchen Ueberſchrift, oder aber — wie mir das vor
kurzem paſſierte — ſie ſchreiben einen ſehr höflichen Brief
ind ſagen, der betr. Redakteur werde die Sache, wenn es
ſeine Zeit erlaubt, richtigſtellen — und das iſt alles.
Einer meiner Freunde ſchrieb an eine Zeitung, Tribüne,
welche in ihrem (nebenbei großartig hergeſtellten) Muſter=
Sonntagsblatt ein Bild brachte, worin die Kathedrale
von Reims von Oſten aus durch einen Rahmen von
Ruinen ſichtbar war: „What is left of the Cathedrale
f Reims” ſtand darunter. Bei näherer Betrachtung
zeigte ſich, daß die Kirche von der Chorſeite unverletzt ſei;
die beiden Türme konnte nur ſehen, wer mit Kathedralen
Beſcheid weiß, denn ſie erſchienen, weil die Photographie
von nahe genommen, als ganz kleine Dächelchen über der
Kirche. Das Ekelhafte und Niederträchtige liegt in der
Abſicht, durch dieſe Bilder — es ſollen ähnliche von Löwen
und anderen Plätzen exiſtieren — den Eindruck
hervor=
urufen, als ſeien dieſe Kunſtwerke wirklich vollſtändig
erſtört. Wenn ſie ſich in Oſtpreußen befänden, ſo
ver=
ſtände ſich das von ſelbſt und kein Menſch verlöre ein
Wort darüber. Dann immer das Meſſen mit zweierlei
Maß; z. B die Luftangriffe! Man kann ja über ſie
ver=
ſchiedener Meinung ſein; wenn ein Luftangriff auf
Lon=
don zu verurteilen iſt, warum iſt einer auf Karlsruhe
und Stuttgart zu rechtfertigen?
Beinahe unverſtändlich iſt der gänzliche Mangel einer
Würdigung der deutſchen Erfolge; die Leute verſchlucken
ohne Widerrede die Artikel eines Pichon oder engliſcher
Militärgrößen, welche demonſtrieren, Deutſchland ſei
über=
haupt ſchon lange geſchlagen. Ein wundervolles
Argu=
ment wurde hierfür neulich angeführt: Deutſchland ſei
in Feindesland eingedrungen, könne aber nicht heraus!
In gleicher Weiſe folgerte man Rußlands „Sieg”, weil
es ſo ſchlank aus Galizien heraus konnte.
Weihnachten ſteht vor der Tür! Was wird es
brin=
gen? Frieden, wir wagen kaum es zu hoffen. Wenn es
nur hier einmal das Bewußtſein brächte, daß
Waffen=
ſchacher für eine „neutrale” — es iſt zum Schreien —
Nation nichts als gemeinen Mord bedeutet. Man hört
ſchon manche Stimmen, und nicht nur pro=Deutſche, welche
in immer deutlicherer Sprache die fürchterliche Heuchelei
brandmarken.
Das Lächerliche iſt ja, daß man jetzt hier, ohne die
Lehren des Kriegs abzuwarten, den Militarismus, der
all das Unglück angeſtellt haben ſoll (man hat jetzt ein
neues Wort: „Pruſſianismus”), hier einführen will,
indem man ein großes Heeres= und Flotten=Programm
einführt. Auch hier wird die Regierung auf unerwartete
Schwierigkeiten ſtoßen, denn wenn der Amerikaner auch
gerne ſchreit und großredet — am Geldbeutel iſt er
empfindlich.
Unſer ſtehendes Heer (30000 Mann) und die Marine
haben im Jahre 1913 mehr gekoſtet als die deutſche! Wie
ſoll das werden, wenn es ſich um eine halbe Million
Sol=
daten und eine große Flotte (second only to England!)
handelt.
Der Brief geht mit „Oskar III.”, dem Schiff, auf
wel=
chem Ford, der billige Automobilmann, ſeine
Friedens=
kommiſſion mit nach drüben nimmt. Daß er Ausſicht
auf Erfolg hat, wird hier nicht angenommen, aber man
begrüßt doch jeden Verſuch, der auf das Ende abzielt.
Leider hat es den Anſchein, als ob es nicht eher Frieden
bacht haben wie der Berliner: Wat ick mir dafoor koofe!
Mit dem Mute zum Entſchluß, Geld herzugeben, iſt’s ja
überall in aller Welt ein eigenes Ding.
Was die übrigen „Mächte” des Vierverbandes
an=
betrifft, ſo iſt von Rußland und Italien kaum etwas
anderes zu ſagen, als daß ſie regelrecht pleite ſind: ſie
halten ſich nur noch mit der Notenpreſſe über Waſſer
und dieſe Herrlichkeit muß über kurz oder lang ein Ende
mit Schrecken nehmen.
Serbien, Montenegro und Belgien beſtehen ja nur
noch auf veralteten Landkarten: die Flüſſigmachung
ihrer Konkursmaſſen wird nach dem Frieden erfolgen,
ſofern das Verfahren nicht wegen Mangels an Maſſe
überhaupt eingeſtellt werden muß.
Müſſen den Engländern bei nüchterner
Betrach=
tung nicht die Haare zu Berge ſtehen ob ſolcher
Verbün=
deten? Ein ſchlechteres Geſchäft als mit dieſem Kriege
hat England nie gemacht, und die finanzielle Laſt iſt
ſo drückend geworden, daß man in London mit dem
Kriege je eher je lieber aufhören möchte. Aber aufhören
iſt ſchwerer denn anfangen, und ſo wirft man einſtweilen
immer neue Milliarden hinter den alten her, bis
end=
lich der Augenblick gekommen iſt, der den „Mut zum
Entſchluß” erzwingt, den Entſchluß zum Frieden nämlich.
Mackenſen in Soflg.
* Sofia, 29. Dez. (Meldung der Bulgkriſchen
Telegraphen=Agentur.) Generalfeldmarſchall
von Mackenſen iſt heute in Sofia eingetroffen.
Am Bahnhof hatten ſich Vertreter des Königs und der
Regierung eingefunden. Eine Kompagnie Zöglinge der
Militärſchule mit Muſik erwies die Ehrenbezeugungen.
Der Generalfeldmarſchall ſtattete in der deutſchen und
öſterreichiſch=ungariſchen Geſandtſchaft Beſuche ab und
begab ſich hierauf in den Königlichen Palaſt, wo er vom
König in Audienz empfangen wurde. Nach der
Audienz fand zu Ehren des Generalfeldmarſchalls große
Frühſtückstafel zu 40 Gedecken ſtatt. Die Tafel trug
mili=
täriſchen Charakter, da alle Gäſte höhere Offiziere waren.
Am Abend erfolgte die Rückreiſe des
Generalfeldmar=
ſchalls in das Hauptquartier. Die Bevölkerung bereitete
ihm einen begeiſterten Empfang und jubelte dem großen
deutſchen Heerführer herzlich zu, ſo oft er ſich in den
Stra=
ßen der Stadt zeigte.
Ruſſiſches.
Der unterbundene Verkehr.
* Malmö, 29. Dez. Sydſvenska Dagbladet
Snäll=
poſten ſchreibt: Für die ruſſiſchen Verbindungen mit der
Außenwelt muß die ſtrenge Kälte im hohen
Nor=
den höchſt ungelegen kommen. Sie verurſacht nicht nur,
daß die Zufahrt nach Archangelsk früher als
erwartet durch Eis verlegt wird, ſondern auch, daß der
dicht öſtlich von der norwegiſchen Grenze gebaute neue
Hafen, zu dem, wie behauptet wird, eine direkte Bahn
von Petersburg führen ſoll, nicht mit völliger
Sicher=
heit die laut geprieſene Eigenſchaft beſitzt, beſtändig, auch
während eines ſtrengen Winters, eisfrei zu ſein. Die
großen Hoffnungen, die die ruſſiſche Regierung auf die
neue Verbindung ſetzte, werden ſomit ſchon bei
dem Beginn des Unternehmens bedenklich enttäuſcht.
Der ganze neue Verbindungsweg iſt ja während des
Krieges und für dieſen zuſtandegekommen; er entbehrt
unter gewöhnlichen Verhältniſſen zumeiſt der
Daſeins=
berechtigung. Um ſo ſchwerer muß daher die Regierung
die Nachricht treffen, daß er jetzt ſeinen Zweck
ver=
fehlt hat. Unter dieſen Umſtänden muß es die
ruſſi=
ſche Regierung doppelt hart empfinden, daß das
rück=
ſichtsloſe ungeſetzliche Vorgehen des engliſchen
Bundes=
genoſſen gegen die ſchwediſche Poſt die Sperrung
der Paketpoſt nach und von Rußland hervorruft
„Amokläufer zur see‟.
* Amſterdam, 29. Dez. Unter dem Titel
„Amokläufer zur See” wendet ſich der Standaard
gegen die Willkür, mit der die Engländer die
Poſt neutraler Staaten behandeln.
Eng=
land halte kurzweg mit Waffengewalt neutrale Schiffe
an, die von einem neutralen Lande nach deſſen
Kolo=
nien fahren oder umgekehrt, es lade die Poſtſäcke aus
und tue damit, was es wolle. Schlimmer könnte
es nicht mehr ſein. Schweden habe bereits zu
Re=
preſſalien Zuflucht genommen. Die holländiſche
Regierung würde dies, wenn ſich ihr dazu
Gelegen=
heit böte, ſicherlich auch tun und es nicht bei Proteſten
be=
wenden laſſen. Der Standaard ſchlägt eine
gemein=
ſame Aktion aller neutralen Staaten
Europas und der Unionſtaaten vor, denn es
handele ſich hier um ein heiliges Recht, das unter keiner
Bedingung von England ſo gröblich verletzt werden
dürfe. Wie die Dinge jetzt lägen, ſei kein Brief, der
über die See fahre, mehr ſicher.
Eine Antwort der Deutſch=Amerikaner
an Wilſon.
* Berlin, 29. Dez. Die heute hier eingetroffene
Nummer der Neu=Yorker Staatszeitung beſchäftigt ſich
mit der Stimmung, die in amerikaniſchen Geſchäfts=
und Bankkreiſen, ſoweit ſie Beziehungen mit
Deutſch=
land unterhalten, durch die Kongreßbotſchaft des
Präſidenten Wilſon hewvorgerufen worden iſt.
Darüber iſt dem Blatte folgende Erklärung zugegangen;
„Der maßlos erregte Teil der Botſchaft des
Präſi=
denten, in welchem er ſich gegen das deutſch=amerikaniſche
Element dieſes Landes wendet, hat unter uns, die wir
Beziehungen zu Deutſchland haben, eine ſo ernſte
Stimmung hervorgebracht, daß wir uns erſt
ſam=
meln müſſen, ehe wir an praktiſche Erörterungen
heran=
kreten. Wären wir gewiß, daß der Präſident allſeitig
für ernſt genommen und nicht vielmehr ſeine Haltung.
ils politiſchen Zwecken dienend angeſehen
wird, ſo würden wir in ſeiner Botſchaft den Keim zu
dauernden Zerwürfniſſen in der
ameri=
kaniſchen Bevölkerung erblicken. Wir würden
die Worte des Präſidenten für eine Gefahr erachten,
mit Rückſicht auf das 13 Millionen Menſchen
umfaſ=
ſende Deutſch=Amerikanertum, welches keinen anderen
Elementen der amerikaniſchen Bevölkerung an Loyalität
und Patriotismus nachſteht, und ernſtlich daran denken
ſollte, ſich zur Verteidigung ſeiner Rechte aufzuraffen. Wir
wollen es unerörtert laſſen, wie weit ſich eine ſolche
Kampfſtimmung erſtrecken könnte. Aber zum Glück iſt
es uns bewußt, daß das amerikaniſche Deutſchtum von
der allgemeinen Bürgerſchaft als geſetzliebender Faktor
gekannt und geſchätzt wird und ſowohl geſchäftlich als
auch ſozial mit anderen Kreiſen des Amerikanertums
eng verbunden iſt. Deshalb ſehen wir voraus, daß der
Kongreß als Vertreter der Geſamtheit dem Präſidenten
nicht auf ſeinem wahnvollen Weg folgen wird.
Immer=
hin ſind wir heute in der Stimmung, daß das ganze
Deutſch=Amerikanertum eine unverdiente Rüge erhalten
hat, die es mit Recht nicht nur verſtimmen, ſondern als
ſchmerzhafte Beleidigung empfinden muß.
Je=
der Einzelne in der Kaufmannſchaft und Bankwelt deutſchen
und deutſch=amerikaniſchen Urſprungs nimmt Inventar
auf über ſeine Fähigkeit, dieſer für das geſamte Land
unheilvollen Tendenz energiſch gegenüber zu treten.
Finis!‟
Tageskalender 1914
zur Geſchichte des Weltkrieges.
31. Dezember. Die Geſamtbeute der am 11.
Novem=
ber in Polen begonnenen Offenſive beträgt 136000
Ge=
fangene, über 100 Geſchütze und über 300
Maſchinen=
gewehre. Die Zahl der Gefangenen im Deutſchen Reich
am Jahresſchluſſe beträgt 8138 Offiziere und 577875
Mann.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Dezember.
* In den Ruheſtand verſetzt hat Se. Königl. Hoheit
der Großherzog den Landgerichtsrat bei dem
Land=
gericht der Provinz Oberheſſen Geheimen Juſtizrat
Wil=
helm Wehner auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung
ſeiner langjährigen reuen Dienſte, und ihm aus dieſem
Anlaß das Ehrenkreuz des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
* Das Großh. Regierungsblatt Nr. 25 euthält:
1. Bekanntmachung über die Bereitung von Kuchen.
2. Bekanntmachung über die Herſtellung von
Süßig=
keiten und Schokolade. 3. Bekanntmachung über
Vor=
ratserhebungen. 4. Bekanntmachung, die Deutſche
Arznei=
taxe 1916 betreffend.
* Militärdienſtnachrichten. Befördert: zum Leutnant
d. Landw.=Inf. 2. Aufgeb.: Scheche, Fühnr. (I
Bres=
lau), früher im Inf.=R. Nr. 117, jetzt in d. Mag.=Fuhrp.=
Kol. 176; zum Oberleutnant: der Leutnant der Reſerve
Däufer d. Train=Abt. Nr. 13 (I Darmſtadt), jetzt in
d. Train=Erſ.=Abt. Nr. 21; zu Leutnants der Reſerve:
die Vizeſeldwebel: Lorberg (Friedberg), jetzt im 1. Erſ.=
Batl. d. Inf.=Regts. Nr. 138, Kattauſch (Mainz),
jetzt im Reſ.=Fußart.=R. Nr. 20, Kluge (Friedberg);
jetzt im (Fußart.=B. 39, Huff (Mainz) d.
Imf.=Regts. Nr. 117, jetzt im Landw.=Inf.=R.
Nr. 56; zum Leutnant der Landw. 2. Aufgeb.
d. Kraftſ.=Tr.: Opel, Offiz.=Aſpirant (II Darmſtadt),
b. Kraftwagenpark d. Gen.=Gouv. Warſſchau; zum
Aſſi=
ſtenzartzt der Reſerve: der Unterarzt Schneiderhöhn
(Mainz) b. Stalfellſtab 316.
Kriegsauszeichnungen. Das Eiſerne Kreuz zweiter
Klaſſe erhielt Feldwebel=Leutnant Ludwig Dicke vom
Landſturm=Bataillon Erbach, früher Regimentsſchreiber
Inf.=Regts. Nr. 115 (Gerichtsvollzieher in Michelſtadt).
Herrn Fritz Groß bei dem Eiſenbahn=Werkſtättenamt I
in Darmſtadt, wohnhaft zu Griesheim, iſt unter
Beförde=
rung zum Sergeanten das Eiſerne Kreuz verliehen
worden.
Großh. Hoftheater. Als Silveſtervorſtellung wird
Freitag, bei aufgehobenem Abonnement, „Mein Leopold‟
wiederholt. Die im 1. und 3. Akte eingelegten
Geſangs=
nummern werden von Käthe Gothe Richard Jürgas und
Rudolf Weisker vorgetragen. Die Beſetzung iſt die der
mit ſtärlſtem Beifall aufgenommenen Neueinſtudierung.
Spielleitung Bruno Harprecht. Muſikaliſche Leitung
Robert Preuß. Die Vorſtellung, zu der die
Abonnements=
preiſe gelten, beginnt um 6 Uhr und iſt gegen 9½ Uhr zu
Ende. Am Neujahrstage dirigiert Generalmuſikdirektor
Felix von Weingartner „Die Meiſterſinger von
Nürn=
berg‟ In den Hauptpartien ſind beſchäftigt: Anna
Jacobs, ſowie die Herren: Gabor, Globerger, Perkins,
Schützendorf, Stephan und Thomſen. Das Epchen ſingt
Lucille von Weingartner=Marcel als Gaſt. Die
Vorſtel=
lung beginnt um 6 Uhr und ſällt den A=Abonnenten zu.
Sonntag, den 2., findet die Erſtaufführung der Poſſe mit
Geſang und Tanz „Bummelſtudenten” von Bernauer und
Schanzer ſtatt. Die neuen Muſikeinlagen ſind von
Bred=
ſchneider und Zepler. Dieſem luſtigen Werke war auf
allen deutſchen Bühnen, an denen es bisher gegeben
wurde ein ganz außerordentlicher Erfolg beſchieden. —
Die hieſige Aufführung wird muſikalliſch von Erich
Klei=
ber, ſzeniſch von Bruno Harprecht geleitet.
Erinnerungsfeier zugunſten der Kriegsfürſorge der
Großherzogin. Auf allerhöchſten Beſehl veranſtaltet das
Hoftheateer am Sonntag, dem 2., 11½ Uhr
vor=
mittags, eine Erinnerungsfeier zugunſten der
Kriegs=
fürſorge Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin. Nach
einem von Kurt Weſtermann geſprochenen Prolog diri=
geben würde, bis England derart verhauen iſt, ſei es am
Nil oder am Kanal (Calais), bis es einſieht, daß es
einen ſeiner hiſtoriſchen Raubzüge einmal zu viel
unter=
nommen hat.
Die Zeitungen bringen heute wieder den ſchönſten
Blödſinn: Bülow wird nach Spanien geſchickt, um
Al=
fonſo davon abzureden, daß er auf Bitten Oeſterreichs
einen Separatfrieden mit Rußland vermittelt, und
Erz=
biſchof Hartmann ſoll das Gleiche beim Papſt gegen
Ita=
lien ausrichten! Der Kaiſer hat in Wien Franz Joſeph
die „im Jahre 1866 eroberten” ſchleſiſchen Provinzen
ver=
ſprochen als Entſchädigung für Transſylvanien oder
andere Länder, die Oeſterreich an Rumänien abtreten
ſoll. Wundervoll! So ähnlich wie vor einem Jahre die
World, eine der größten amerikaniſchen Zeitungen,
Helgo=
land im Stillen Meer ſuchte —
** Friedrich von Gagern als Prophet des
Welt=
krieges. Die in der gegenwärtigen Zeit ſehr verſtändliche
eingehende Beſchäftigung mit der Geſchichts= und
Bio=
graphenliteratur vergangener Tage, aus der mehr oder
weniger ſichtbare Fäden Vorausſetzungen und
Ankündi=
gungen in die Geſchichte des Weltkrieges herüberleiten,
erweckt auch das Intereſſe für eine Kriegsprophezeiung
des im Jahre 1848 während des badiſchen Aufſtandes
gefallenen niederländiſichen Generals Friedrich von
Gagern. Wie den bemerkenswerten Ausführungen von
Prof. Dr. Adolf Haſenclever im nächſten Heft der
Grenz=
boten” zu entnehmen iſt, findet ſich die in Frage ſtehende
Prophezeiung unter den Denkſchriften, welche Heinrich
von Gagern, der 1880 zu Darmſtadt verſtorbene
Po=
litiker, aus dem Nachlaſſſe ſeines Bruders im Jahre 1856
veröffentlichte.
Die Denkſchrift, die Ende 1842 entſtanden iſt, trägt
den Titel „Der Krieg Deutſchlands gegen
Rußland und Frankreich zugleich” Friedrich
von Gagern kündigte die Arbeit ſelbſt ſeinem Bruder mit
folgendem Schreiben an: „In Erwägung künftiger Dinge,
die vielleicht lange nicht, aber gewiß einmal kommen, habe
ich dieſen Winter hier Armeen aufgeſtellt und
Operations=
pläne gemacht für den Falll eines Krieges zwiſchen
Oeſter=
reich, Preußen und dem Deutſchen Bund einerſeits, und
Rußland und Frankreich andererſeits. Da der erſte große
europäiſche Krieg wahrſcheinlich in dieſer Geſtalt erſcheinen
wird, wenn wir es auch nicht erleben, ſo hat mich die
Aufgabe intereſſiert. Ich werde das Opus mitbringen.”
Das erſt drei Jahre ſpäter — nach Beendigung des
Krimbrieges — veröffentlichte Werk hat zwar nicht die
heutige politiſche Konſtellation vorausgeſehen, die dem
Welltkriege zugrunde liegt, wohl aber das Tatſache
gewor=
dene Bündnis zwiſchen Frankreich und Rußland zur
Niederringung der politiſch und militäriſch geeinten Kräfte
Preußens und Oeſterreichs: „Gagerns Denkſchrift
be=
ſchäftigt ſich in ihrem größten Teile mit den militäriſchen
Problemen des wie er richtig vorausſieht, auf die Dauer,
wenn auch auf eine recht lange Dauer, unvermeidlichen
Weltkrieges. Viele intereſſante und überraſſchende
Paral=
lelen zu den gewaltigen Ereigniſſen unſerer Tage
treten uns entgegen: das Schwergewicht des Kampfes
gegen Rußland ſoll Oeſterreich, gegen Frankreich Preußen
zufallen, alllein ſchon deshalb, um einer nur zu leicht
auftauchenden Rivalität zwiſchen den beiden aufeinander
angewieſenen Bundesgenoſſen vorzubeugen. Alles, die
geographiſche Lage, die Familienverhältniſſe, die
Eigen=
ſchaften der Heere, ſcheinen dieſe Anordnung zu empfehlen.
Doch, ſo fährt er fort, iſt es angemeſſen und politiſch,
daß bei dem öſterreichiſchen Heere preußiſche Armeekorps
bei dem preußiſchen Heere öſterreichiſche Armeekorps als
Beſtandteile zugeteilt ſeien. England gillt, trotzdem dieſe
wichtige Tatſache in dem Titel der Denkſchrift nicht
ver=
merkt iſt alls Bundesgenoſſe der Zentralmächte, freilich
als ein Bundesgenoſſe von recht zweifelhaftem und ganz
geringem Werte. Als ſelbſtverſtändlich wird von Gagern
angenommen, daß in Belgien, trotz ſeiner
Neutralitäts=
erklärung durch die Mächte, „Frankreich und der
revoluti=
onäre Urſprung das Uebergewicht behaupten” werden. Als
ob man politiſche Auſſätze aus unſern Tagen leſe, muten
Gagerns kurze, aber inhaltsreiche Bemerkungen über die
Haltung Schwedens und Italiens an. „Bei Schweden
hängt alles von dem Erfollg der verbündeten Waffen gegen
Rußland ab. Italien iſt der öſterreichiſchen Herrſchaft
ab=
geneigt; franzöſiſcher Einfluß wird wahrſcheinlich das
Uebergewicht haben; die Sardiniſche Armee wird ſich
in=
folge diplomatiſcher Unterhandlungen oder durch
ſoge=
nannte Propaganda an die franzöſiſche anſchließen.”
Die Denkſchrift ſchließt, nach einer Erörterung des
Falles eines deutſch=öſterreichiſchen Sieges, mit der
knap=
pen Bemerkung: „Sind die deutſchen Heere geſchlagen, iſt
man zu einem nachteiligen Frieden genötigt, dann wird
der Feind ſchon ſelbſt ſeine Bedingungen vorzuſchreiben
wiſſen.‟ Eine Mahnung zum Durchhalten, die in allen
Kreiſen der Zentralmächte lauteſten Widerhall
ge=
funden hat.
* Die „anrüchigen” Zeitungen. Unſere
General=
kommandos haben während dieſes gewaltigen Weltkrieges
ſich auch mit recht ſeltſamen Dingen zu befaſſen. So
er=
hielt dieſer Tage, wie wir der Voſſ. Ztg. entnehmen, der
Verlag des Brandenburger Anzeigers folgende
Zuſchrift aus Berlin:
„Auf die Beſchwerde des Büdners Meier in Schmerzke
wegen Geruchsbeläſtigung und Geſundheitsſchädigung
durch die Druckerſchwärze des Brandenburger Anzeigers
wird nach Prüfung durch das Medizinalkollegium
ent=
ſchieden, daß eine Beläſtigung in erheblichem Maße
vor=
liegt, eine Schädigung aber nicht erwieſen iſt. Ihnen
wird daher aufgegeben, dem beregten Uebelſtande
ſchleu=
nigſt durch geeignete Beimiſchung abzuhelfen. Das
ſtellvertr. Generalkommando wird nach drei Tagen durch
Augenſchein ſich von der Befolgung vergewiſſern. Kgl.
ſtellvertr. Generalkommando III. A.=B. Gez. v. Scriba.”
Das vorerwähnte Blatt bekennt freimütig und
reue=
voll hierzu: „Der Anzeiger ſteht zurzeit in keinem guten
Geruch! Aber hätte der Büdner Meier in Schmerzke ſich
direkt an uns gewandt mit ſeiner Beſchwerde, ſo hätten
wir ihm Aufklärung in dieſer Angelegenheit geben können,
in der ſelbſt ein kgl. Generalkommando nicht durch pures
Kommanddwort den „anrüchigen Anzeiger” in einen
wohlriechenden verwandeln kann. Denn es iſt kein böſer
Wille, wenn wir die Geruchsnerven beſonders
empfind=
ſamer Leſer jetzt ein wenig peinigen müſſen, ſondern es
iſt eine Art Kriegsnotſtand. Der Geruch rührt von
der Druckerſchwärze her, und die machen wir nicht ſelber,
ſondern beziehen ſie von Fabriken, die uns auf ſchon oft
angebrachte Beſchwerden unſererſeits ſtets mitteilten, daß
eine durchgreifende Verbeſſerung der Farbe
zurzeit unmöglich iſt. Ja, lebten wir im Lande
der Schlaraffen, wo Wunſch und Erfüllung keine Grenzen
kennen, dann ließe ſich über die Sache reden. Dann
wür=
den wir gern parfümierte Anzeiger ausgeben, je nach
Wunſch des einzelnen Leſers in Roſen=, Veilchen= oder
anderem lieblichen Duft, und für den Büdner Meier in
Schmerzke würden wir eine beſondere Duftſymphonie
zuſammenſtellen, wie ſie eben für ſeinen offenbar recht
verwöhnten Geſchmack paßt. Wollte der Büdner Meier
in Schmerzke alle Druckerſchwärze des deutſchen
Blätter=
waldes bei der Militärbehörde anſchwärzen, ſo hätte das
kgl. Generalkommando viele, ſehr viele Betriebe nach
„beregtem Uebelſtand” in Augenſchein zu nehmen. Und
will man konſequent ſein, nicht nur die Zeitungsbetriebe,
ſondern alle Unternehmungen, die auf ölige und fettige
Betriebsſtoffe angewieſen ſind.. Man denke nur an die
jetzt ebenfalls nicht gerade lieblich duftenden Autos!”
giert Felix von Weingartner Schuberts unvollendete
Sin=
ſonie (H-moll). Hierauf Willem de Haan den 2. Chor
aus dem deutſchen Requiem von Brahms (ausgeführt
vom Muſikverein und dem Sängerchor des Lehrervereins)
und zum Schluß Felix von Weingartner Beethovens
5. Sinfonie. Der Kartenverkauf zu dieſem Konzert, zu
dem die Volksvorſtellungspreiſe gelten, hat bereits
be=
gonnen.
— Unterhaltungsabend zum Beſten des Roten
Kreu=
zes. Im Kaiſerſaal hatte am Mittwoch abend Frau
Johanna Georg=Merz einen
Unterhaltungs=
abend zum Beſten des Roten Kreuzes veranſtaltet, der
allerdings nicht ſo beſucht war, wie es um der guten Sache
willen und mit Rückſicht auf das Gebotene angebracht
ge=
weſen wäre. Herr Stadtgärtner Klier hatte die Bühne
und den Orcheſterraum mit Palmen, Lorbeerbäumen und
anderen Blattpflanzen in einen Hain verwandelt, der dem
ganzen ein beſonders feſtliches Gepräge gab. Die
Dar=
bietungen begannen mit Flotows Marthaouvertüre,
aus=
geführt von der Kapelle des=Erſatz=Bataillons L.=Inf.=
Regts. Nr. 115, der ein flotter Militärmarſch folgte.
Fräu=
lein Hufeld mußte wegen Erkrankung ihren
angekün=
digten Vortrag „Dem Kaiſer” ausfallen laſſen, ebenſo war
Herr Hohmann durch Heiſerkeit am Auftreten
verhin=
dert. Beſonderen Beifall erntete Frl. Waldenburg
mit ihrem graziöſen indiſchen Tanze, bei dem Herr
Theaterbeleuchtungsinſpektor Müller durch prächtige
Lichtwirkungen hervorragend zu einem feſſelnden
Bühnen=
bilde beitrug. Frau Marg. Beling=Schäfer
zeich=
nete ſich in Reineckes Mailied und ganz beſonders in
Tauberts „Vogel im Walde” durch drolligen, fein
komiſchen Vortrag und eine vortrefflich geſchulte,
klang=
volle Stimme aus, ebenſo in ſpäteren Darbietungen als
Duettſängerin mit ihrer Tochter, Frl. Marg. Beling,
einer noch jungen Sängerin, deren Entwickelung ganz
Vortreffliches erwarten läßt. Frl. A. Schuſter und
Lona Mulch erfreuten durch Klaviervorträge, während
Frau Joh. Georg=Merz und Frl. Trude
Salo=
mon eine prächtige Gavotte in Rokokokoſtümen tanzten.
Beſonders feſſelnd war ein von Frau Merz einſtudierter
Roſenreigen, ausgeführt von 16 jungen Damen. Frl.
Waldenburg erntete mit ihrer Tanzdarbietung
„Heil Europa” ausgeführt in flotter Huſarentracht, ganz
beſonders ſtürmiſchen Beifall von den zahlreich
anweſen=
den Verwundeten. Schreins Potpourri Von Gluck bis
Wagner” und „Deutſchland, Deutſſchſland über alles”,
aus=
geführt von der Kapelle des Erſ.=Batl. L.=Inf.=Regts.
115, bildeten mit einem patriotiſchen Tableau in
präch=
tigen Lichteffekten den Schluß des wohlgelungenen
Abends. Um die gärtneriſche Ausſchmückung hatte ſich
auch Frau Gärtner Schäfer verdient gemacht.
* Der Literariſche Verein (gegründet 1854) bietet
durch ſeinen reichhaltigen Leſezirkel ſeinen Mitgliedern
die beſte Gelegenheit, ſich mit den neueſten Erzeugniſſen
der ſchönen und ſchönwiſſenſchaftlichen Literatur bekannt
zu machen, während er es ihnen zugleich durch ſeine
über 6000 Bände ſtarke Bibliothek ermöglicht, ſich
fort=
geſetzt an den Gaben älterer Dichter= und Schriftſteller
zu erfreuen. (Siehe Anzeige.)
— Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”.
Man ſchreibt uns: Während unſere Heere im
feind=
lichen Gebiete den Gegner niederringen, wurden daheim
wunderbare deutſche Eigenſchaften und Kräfte
wach=
gerufen. Den Platz an der Sonne werden wir uns
durch unſere Waffenerfolge, durch neuen Fleiß
und die alte Tüchtigkeit erringen. Dazu müſſen
wir eine gerüſtete Jugend haben, die fähig iſt,
be=
währten Führern im wirtſchaftlichen Kampfe zu folgen.
Zu dem unerläßlichen Rüſtzeug, das die mit geſteigerter
Kraft arbeitenden Verwaltungen, Handel und Induſtrie
brauchen, gehören neben anderen Bildungsfächern
unbe=
dingt Stenographie, Maſchinenſchreiben und
Buch=
führung. Wer daran denken will, im neuen
Wirt=
ſchaftsleben mit Schritt zu halten, muß ſich zu einem
durchaus tüchtigen, praktiſchen Stenographen, flotten
Maſchinenſchreiber und gewandten Buchhalter ausbilden.
Dazu bietet die Stenographen=Vereinigung „
Gabels=
berger” die ſich eigene Unterrichtsräume geſchaffen hat,
und in den nächſten Tagen wieder neue Unterrichtskurſe
eröffnet, Gelegenheit. (Siehe Anzeige.)
* Orpheum. Heute, am Silveſtertag, iſt keine
Vor=
ſtellung. Morgen Neujahrstag und Sonntag, 2. Januar,
werden ſich in zwei Nachmittags= und zwei Abend=
Vorſtellungen die neuen Kunſtkräfte vorſtellen.
Hier=
von ſind beſonders hervorzuheben Guſtav Akoſta, der
unübertreffliche Fangkünſtler (früher hieß es Jongleur),
die hübſchen Radfahrerinnen Schweſtern Weichart, das
luſtige Steirer=Duett: Reſch und Feſch, Lotte und Käte
Holz, in ihren Tanzdichtungen, ſowie Hugo und Pepita
mit muſikaliſchen Scherzen. (S. Anzeige.)
* Der Wandkalender für 1916 in gewohnter
geſchmack=
voller Ausſtattung wird unſeren Leſern mitt der heutigen
Nummer des Tagblatts zugeſtellt.
Mainz, 30. Dez. (Diee
Milchkartenverord=
nung,) die am 1. Januar in der Stadt Mainz in Kraft
tritt, hat lediglich den Zweck, für Perſonen, die unbedingt
Milch nötig haben, ſolche ſicherzuſtellen. Hierher
ge=
hören zunächſſt Kinder bis zum vollendeten 6.
Lebens=
jahre und ſſtillende Mütter. Dieſe erhalten die
Milch=
karten bei der zuſtändigen Brotkommiſſion. Ferner
wer=
den Milchkarten auf=Grund ärztlicher Zeugniſſe
verab=
reicht. Vielfach beſteht die Meinung, wer keine
Milch=
karte habe, könne vom 1. Januar an überhaupt keine
Milch erhalten. Dieſe Auffaſſung iſt nicht richtig.
Sicher=
lich wird nach Berückſichtigung der Inhaber von
Milch=
vorzugskarten noch eine gewiſſe Menge Milch für den
freien Verkehr zur Verfügung ſtehen. — (Stiftung.)
Nach einer der Bürgermeiſterei Mainz zugegangenen
brief=
lichen Nachricht hat die Witwe des verſtorbenen „
Bier=
königs” Adolphus Buſch zu Saint Louis, eines
ge=
borenen Kaſtelers, der Stadtgemeinde Mainz 25000
Dollars, gleich etwa 125000 Mark mit der
Beſtim=
mung überwieſen, 100000 Mark von dieſem Gelde zu
gärtneriſchen und Parkanlagen auf dem Gebiete der
ehe=
maligen Feſtungsumwallung zu Mainz=Kaſtel, Anlage
von Ruhe= und Spielplätzen uſw. und den Reſt von etwa
25000 Mark nebſt den Zinſen zu allgemeinnützigen
Zwecken zu verwenden. Die neue Parkanlage um Kaſtel
ſoll den Namen Adolphus=Buſch=Anlage erhalten.
Reich und Ausland.
Kaſſel, 30. Dez. (Tödlicher Unſall.) Der
Kommandeur des hieſigen Erſatz=Bataillons,
Oberſtleut=
nant v. Normann, ſtürzte mit ſeinem Pferde ſo
un=
glücklich, daß er einen ſchweren Schädelbruch davontrug
und ohne die Beſinnung wieder zu erlangen verſtarb.
Kiel, 30. Dez. (Wegen etwa 40
Einbruchs=
diebſtählen) verurteilte die hieſige Strafkammer
den Schloſſer Hilvert zu Einzelſtrafen von 108 Jahren
Zuchthaus. Dieſe wurden zu der zuläſſigen Höchſtſtrafe
von 15 Jahren Zuchthaus zuſammengezogen.
Her Krieg.
Der öſterreichiſch=ungariſche
Tagesbericht.
* Wien, 30. Dez. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz.
Die Kämpfe in Oſtgalizien nahmen an Umfang und
Heftigkeit zu. Der Feind richtete geſtern ſeine Angriffe
nicht nur gegen die beßarabiſche Front, ſondern auch
ge=
gen unſere Stellungen öſtlich der unteren und mittleren
Strypa. Sein Vordringen ſcheiterte meiſt ſchon nuter
dem Feuer unſerer Batterien, wo dies nicht geſchah,
brachen die ruſſiſchen Sturmkolonnen in unſerem
Infan=
terie= und Maſchinengewehrfeuer zuſammen. Im
nörd=
lichſten Teile ſeines geſtrigen Angriffsfeldes vor dem
Brückenkopf von Burkanow ließ der Gegner 900
Tote und Schwerverwundete zurück. Es
er=
gaben ſich hier drei Fähnriche und 870 Mann. Die
Ge=
ſamtzahl der geſtern in Oſtgalizien eingebrachten
Gefangenen überſteigt 1200 Mann.
An der Ikwa und Putilowka kam es
ſtellen=
weiſe zu Geſchützkämpfen. Am Korminbach und am
Styr wieſen öſterreichiſch=ungariſche und deutſche
Trup=
pen mehrere ruſſiſche Vorſtöße ab.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz.
An der Tiroler Front wurden feindliche
An=
griffsverſuche bei Torbole und gegen den Monte
Carbonile durch unſer Feuer zum Stehen gebracht.
Anf den Hängen nördlich des Tonale=Paſſes
ver=
ſuchten die Italiener unter Mißbrauch der Genfer Flagge
ihre Drahthinderniſſe auszubauen. Sie wurden
be=
ſchoſſen.
Auf der Hochfläche von Doberdo fanden lebhafte
Minenwerferkämpfe ſtatt, die bis in die Nacht hinein
anhielten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz.
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs:
v. Höfer, Feldmarſchallentnaut.
Ereigniſſe zur See.
Am 29. früh hat eine Flottille von fünf Zerſtörern
und Krenzer „Helgoland” das franzöſiſche Unterſeeboot
„Monce” vernichtet, zweiter Offizier und 15 Mann
gefangen genommen. Darauf im Hafen von Durazzo
einen Dampfer und einen Segler durch Geſchützfener
verſenkt und das Feuer mehrerer Landbatterien zum
Schweigen gebracht. Dabei ſtießen zwei Zerſtörer
auf Minen, „Lika” geſunken, „Triglav” ſchwer
be=
ſchädigt. Größter Teil der Mannſchaft gerettet. „
Trig=
lav” wurde in Schlepptau genommen, mußte jedoch nach
einigen Stunden verſenkt werden, da mehrere überlegene
feindliche Krenzer und Zerſtörer den Rückzug der ganzen
Flottille bedrohten. Unſere Flottille iſt in den
Baſis=
hafen zurückgekehrt. Unter den feindlichen Schiffen
wur=
den nur engliſche Kreuzer, Typ „Briſtol” und „
Fal=
mouth”, ſowie franzöſiſche Zerſtörer, Typ „Bouclier”,
deutlich erkannt.
Flottenkommando.
Die Erkrankung des Kaiſers.
* Berlin, 30. Dez. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:
Zur Widerlegung der im Auslande zirkulierenden
un=
wahren Gerüchte über den Geſundheitszuſtand
des Kaiſers kann auf Grund von an maßgebender
Stelle eingezogenen Erkundigungen feſtgeſtellt werden
daß Seine Majeſtät lediglich an einer ganz
harm=
loſen Furunkel leidet. Seine Majeſtät iſt nicht
an das Bett gefeſſelt, nur das unbeſtändige Wetter läßt
es für Seine Majeſtät ratſam erſcheinen, noch einige
Tage das Zimmer zu hüten. Die Arbeit Seiner
Maje=
ſtät hat keinerlei Störung erfahren. Der Kaiſer nimmt
die täglichen Vorträge in der gewohnten Weiſe entgegen.
Mißglückte ruſſiſche Sturmangriffe.
TU Czernowitz, 30. Dez. Die Heftigkeit
der Kämpfe iſt ſeit dem Weihnachtsabend
beiſpiel=
los. Die Ruſſen konzentrierten auf einer Frontlänge
von fünf Kilometern über 200 Geſchütze und drei
Diviſionen Infanterie. Geſtern erreichten die Kämpfe
ihren Höhepunkt. Das Trommelfeuer dauerte vom 27.
Dezember Mitternacht bis geſtern gegen 1 Uhr mittags;
während deſſen gingen feindliche Kolonnen
14mal zum Angriff vor. Hunderte von Leichen
blieben in den erſten Reihen unſerer Drahtverhaue
hän=
gen. Namentlich das Odeſſaer Regiment erlitt
unge=
heure Verluſte. Die Zahl der Toten und
Verwun=
deten beträgt über 1000. Von den in 16 bis 18 Reihen
ſtürmenden Ruſſen blieben die erſten ſchon in unſerem
Feuer liegen, die übrigen rangen Mann gegen Mann.
Nach Ausſagen von Gefangenen ſind mehrere höhere
ruſ=
ſiſche Offiziere gefallen, darunter ein Oberſt der höchſten
ruſſiſchen Ariſtokratie. Die Reſte ſeines Regiments
unter=
nahmen vier Sturmangriffe, um ihn aus dem Feuerbereich
zu retten.
Zum Wiederaufbau der zerſtörten
Karpathen=
dörfer.
TU. Budapeſt, 30. Dez. Das Kaſchauer
Infan=
terie=Regiment Nr. 34, das den Namen Kaiſer
Wil=
helms trägt, ſpendete 4600 Kronen für die
Wieder=
errichtung der zerſtörten
Karpathendör=
fer. Die Spender wünſchen, daß eins der neuen Häuſer
die Aufſchrift haben ſoll: „Haus der Kaiſer=Wilhelm=
Infanteriſten”.
Eiſerne Kreuze für Offiziere und Soldaten
der polniſchen Legion.
T.U Berlin, 30. Dez. Auf Vorſchlag des
Armee=
kommandanten von Linſingen wurde eine Reihe von
Offizieren und Soldaten der polniſchen Legion
von Kaiſer Wilhelm mit dem Eiſernen Kreuz
ausge=
zeichnet.
T.U. Wien, 30. Dez. Wie die Neue Freie Preſſe
meldet, iſt der Politiſchen Korreſpondenz von der
italieni=
ſchen Grenze gedrahtet worden, daß ein Aufruf des
Secolo in Italien ungeheures Aufſehen
her=
vorgerufen habe. Der Aufruf warnt davor, gewiſſen
Gerüchten Glauben zu ſchenken. Dieſe Gerüchte wollen
Eine plämiſche Hochſchule für Belgien.
* Brüſſel, 30. Dez. Von zuſtändiger Seite
er=
hält das W. T. B. eine Beſtätigung der Nachricht, daß die
Frage der Errichtung einer vlämiſchen
Hochſchule die ſich nach den in der belgiſchen Kammer
geſtellten Anträgen auf die Forderung der
Umwand=
lung der Univerſſität Gent in einevlämiſche
verdichtet hat, nunmehr dank der Initiative des
Gene=
ralgouverneurs einen entſcheidenden Schritt
vorgerückt iſt. Der Generalgouverneur hat nämlich
angeordnet, daß in den Etat 1916 die Summen eingeſtellt
werden, die zunächſt erforderlich ſind, um die
Umwand=
lung der Univerſität Gent in die Wege zu leiten. Weiter
ſollen die für die Neugeſtaltung des Unterrichts
notwen=
digen organiſatoriſchen Maßnahmen von fachkundiger
Seite vorbereitet und in Angriff genommen werden.
Da=
mit geht einer der weſentlichſten Wünſche der vlämiſchen
Bewegung ſeiner Erfüllung entgegen, ein Wunſch, der,
je länger je mehr, auch von den Wallonen als berechtigt
anerkannt wurde. Gerade vor 75 Jahren, 1840, wurde
der erſte Antrag auf Einrichtung eines höheren
Unter=
richts in vlämiſcher Sprache in den Kammern eingebracht,
im Jahre 1912 der letzte, derjenige der Abgeordneten
Franck, Cauwelaert und Huysmans. Möchten nunmehr
alle beteiligten Kreiſe in ruhigen Erwägungen abwägen
und die Maßnahmen vorbereiten helfen, die zur Löſung
führen und der hundertjährigen Alma Mater die
wiſſen=
ſchaftliche Bedeutung und innere Tüchtigbeit erhalten,
die ihren Ruhm billden, die zugleich aber auch, und zwar
in höherem Maße alls bisher, befähigen, die Trägeri
ſtpäterer vlämiſcher Kultur und der Förderung des
Wiſt=
ſens und Könnens in den vlämiſchen Landen zu werden.
Der Seekrieg.
Opfer der Minen.
* Berlin, 30. Dez. Der Lokal=Anzeiger meldet aus
Kriſtiania: Der rund 2000 Tonnen große norwegiſche
Dampfer „Rigi” iſt am 20. Dezember im Kanal, 120
Meilen außerhalb Downs, auf eine Mine
gelau=
fen und geſunken. 20 Mann der Beſatzung wurden nach
vielen Beſchwerlichkeiten gerettet.
Eine falſche Behauptung.
* Berlin, 30. Dez. In der ſchwediſchen Preſſe
wurde die Behauptung aufgeſtellt, daß am Dienstag, dem
28. Dezember, vormittags, unter der ſchwediſchen Küſte,
nahe Karlskrona, nur zwei Seemeilen vom Lande, alſo
innerhalb ſchwediſcher Hoheitsgewäſſer,
ein ſchwediſcher Dampfer von zwei
deut=
ſchen Torpedobooten angehalten worden ſei.
Das zur Feſtung Karlskrona gehörige Fort auf der Inſel
Haeſtholm habe durch blinde Schüſſe die Torpedoboote an
der Aufbringung des Dampfers und der damit
verbunde=
nen Neutralitätsverletzung gehindert und die
Torpedo=
boote zum Rückzug veranlaßt. Die Zeitungen melden
übereinſtimmend, daß während der ganzen Zeit nebliges
Wetter unter der Küſte herrſchte. — Wie das W. T. B.
hierzu von zuſtändiger Stelle erfährt, ſind obige
Behaup=
tungen unzutreffend. In der Zeit von Montag,
den 27. Dezember, abends, bis Dienstag, den 28.
Dezem=
ber, nachmittags, war überhaupt kein deutſches
Kriegsfahrzeug unter der ſchwediſchen
Küſte bei Karlskrona.
Die ſchwediſchen Vergeltungsmaßnahmen.
T.U. Stockholm, 30. Dez. Die Zahl der in
Schwe=
den zurückgehaltenen engliſchen
Durchfuhr=
pakete nimmt täglich zu und beträgt nach einer
Göte=
borger Meldung des Aftonbladet bereits 20 000. Die
meiſten Durchfuhrpakete enthalten gefärbte und lackierte
Lederwaren von großem Werte, andere enthalten Eſſenzen.
Die Lagerräume ſind überfüllt.
Zurückgehaltene norwegiſche Salzſchiffe
in England.
T.U. Stockholm, 30. Dez. Ueber den neuen
engliſchen Uebergriff ſchreibt Bergens Annonce
Tidingen: Die Engländer haben ihre Kontrolle über
un=
ſeren Import jeder Art weiter ausgedehnt, indem ſie
Salzſchiffe nach Norwegen verhindern. In
verſchiedenen engliſchen Häfen liegen 10 mit Salz
bela=
dene norwegiſche Schiffe, die von den Engländern
aufge=
bracht wurden. Als Bedingung für die Freilaſſung
ver=
langen die Engländer, die Importeure ſollen ſich ſchriftlich
verpflichten, daß von dem Salz weder direkt noch indirekt
etwas in die Hände jener norwegiſchen Kaufleute gerät,
deren Namen wegen der Handelsbeziehungen zu
Deutſch=
land auf der ſchwarzen Liſte ſtehen.
Die Meidung des Suezkanals.
* London, 30. Dez. Das Reuterſche Bureau
er=
fährt, daß die Nippon Yuſhen Kaiſha infolge des
Verluſtes des Dampfers „Yaſaka Maru” beſchloſſen hat,
ihre Schiffe künftig über das Kap fahren
zu laſſen.
Zum Untergang des „Umberto”.
* Bern, 30. Dez. Eine Korreſpondenz der Turiner
Stampa aus Neapel enthält folgende Schilderung
zurück=
gekehrter überlebender Offiziere über den Untergang
des italieniſchen
Truppentransportdamp=
fers „Umberto”: Das Schiff ſtieß kurz nach 10 Uhr
nachts auf eine Mine. (Das iſt bekanntlich nicht richtig,
denn nach dem Bericht des öſterreichiſch=ungariſchen
Flot=
tenkommandos war der Dampfer das Opfer eines
Unter=
ſeebootes. D. Red.) Es erfolgte eine entſetzliche
Explo=
ſion. Der Torpedojäger „Intrepido” wollte zu Hilfe
kommen und lief ebenfalls auf eine Mine. Aus
den Ausſagen der Offiziere geht hervor, daß ein
ganzes Regiment auf dem „Umberto” war.
Schwediſche Maßnahmen.
T.U. Kriſtiania, 30. Dez. Die ſchwediſche
Re=
gierung hat allen Offizieren und Soldaten aus
dem Heer und der Flotte verboten, ſich im
krieg=
führenden Auslande aufzuhalten. Das
Ver=
bot umfaßt auch Militärperſonen, die als
Zeitungskor=
reſpondenten im Auslande ſind.
Wilde Gerüchte in Itallen.
[ ← ][ ][ → ] wiſſen, daß der Generaladjutant des Königs
wegen Hochverrats erſchoſſen worden ſei, weil er die
Gefangennahme des Königs herbeizuführen verſuchte. (?)
Broſati ſoll zu dieſem Zwecke mehrmals den
Oeſterrei=
chern den genauen Aufenthalt des italieniſchen Königs
mitgeteilt haben. Broſati hat ſich im Frühjahr durch
eine neutralitätsfreundliche Haltung hervorgetan.
Die Einführung der Dienſtpflicht
in England.
* London, 30. Dez. Das Reuterſche Bureau
mel=
det, wie zu erwarten geweſen wäre, ſei die Entſcheidung
der Regierung zugunſten der Einführung der
Dienſtpflicht Unverheirateter im ganzen Lande
vorzüglich aufgenommen worden. Die allgemeine
Auf=
merkſamkeit richte ſich nunmehr auf Mac Kenna und
Runciman, deren Haltung noch ungewiß ſei. Einige
Blätter glauben, daß die beiden Miniſter im Kabinett
bleiben, andere, wie die Times, daß ſie unweigerlich gegen
die Dienſtpflicht opponieren. Daily Chroniele hofft, daß
ſie bleiben, da es dann der Regierung möglich ſei, dem
Parlament einig gegenüberzutreten. Wenn die Miniſter
zurücktreten, wäre es aus rein perſönlichen Gründen,
was keinesfalls bedeuten würde daß ſie gegen die
Dienſt=
pflicht als ſolche ſind. Ihr Rücktritt würde daher den
Regierungsbeſchluß nicht ſchwächen. Jetzt frage es ſich,
welche vorm der Dienſtpflicht ein uführen
ſei. Es könne natürlich von allgemeiner Dienſtpflicht,
wie auf dem Kontinent, keine Rede ſein. Wahrſcheinlich
würden die Unverheirateten zwiſchen 19 und
4,0 Jahren aufgefordert, ſich zu melden. Sie würden
dasſelbe Recht haben, wie die freiwillig Angeworbenen,
ihre Enthebung vom Militärdienſt zu verlangen. Man
könne die Lage dahin zuſammenfaſſen, daß die
grund=
ſätzliche Oppoſition gegen die Dienſtpflicht vollſtändig
ge=
ſchwunden ſei, außer bei einer unbedeutenden Anzahl von
Gegnern, die kein Kompromiß wollten, aber im politiſchen
Leben keine Rolle ſpielen würden.
* London, 30. Dez. In einem Artikel über den
Beſchluß der Regierung, die Dienſtpflicht
einzu=
führen, ſchreibe die Weſtminſter Gazette: Wir betrachten
es als einen beſonders großen Vorteil und als etwas,
auf das das Land ſtolz ſein kann, daß wir drei Viertel
unſerer großen Armeen, das größte Freiwilligenheer, das
jemals exiſtierte, ohne Zwang haben. Es iſt gut, daß
wir keine Minute früher zum Zwang übergehen, als es
notwendig iſt. Aber kein Anwalt des Freiwilligen=
Syſtems, als des normalen für dieſes Land, kann die
Augen vor der Tatſache verſchließen, daß ein Krieg, in
dem wir gezwungen ſind, uns mit den
Konſkriptions=
armeen der größten militäriſchen Staaten zu meſſen uns
zwingen kann, ihre Rekrutierungsmethode
anzunehmen, ehe der Krieg beendet iſt. Das
Uever=
greifen des Krieges auf den Balkan und die
Notwen=
digkeit, unſer Reich im fernen und nahen
Oſten zu verteidigen, ohne unſere Streitkräfte an
der weſtlichen Front zu ſchwächen eröffnete für uns
ein neues Kapitel und machte die Aufſtellung neuer
Streitkräfte notwendig.
* London, 30. Dez. Die Weſtminſter Gazette
ſchreibt, die Zahl der Unverheirateten, die ſich
nicht zum Militärdienſt gemeldet haben, ſei viel größer
als man erwartete. Nur wenige davon ſeien nach Anſicht
der Regierung unabkömmlich. Es ſei möglich, daß
ein oder zwei Miniſter zurücktreten,
wahr=
ſcheinlicher aber ſei es, daß es Asquith gelinge, ſeine
Kollegen von der Notwendigkeit der in Ausſicht
genom=
menen Maßregel zu überzeugen. Es werden nicht, wie
man in einigen Kreiſen glaube, etwa 200 Mitglieder
des Unterhauſes und ein großer Teil der
Ar=
beiterpartei ſich den Zwangsmaßregeln
widerſetzen. Ueber Lloyd George ſchreibt die
Weſtminſter Gazette, daß Asquith das Verſprechen, die
Verheirateten nicht aufzurufen, ehe die Unverheirateten
ihre Pflicht getan haben, halte, wurde nie bezweifelt.
Lloyd George widerſetze ſich mit aller Energie jeder
wei=
teren Verzögerung. Seine Ueberzeugung, daß ſofortiges
Handeln notwendig ſei, habe in weitgehendem Maße dazu
beigetragen, daß das Kabinett einen Beſchluß faßte, der
ohne Zaudern von der Mehrheit der Miniſter gebilligt
wurde. Lloyd George wird für ſeine Fabriken keine
ge=
leinten Arbeiter mehr brauchen, vorausgeſetzt daß
er die Gewerkſchaften dazu bringen kann,
mehr ungelernte Arbeitskräfte
zuzu=
laſſen. Lloyd George brauche nämlich noch 150000
Arbeiterinnen. Der Beſchluß des Kabinetts, zum
Dienſt=
zwang überzugehen, wird möglichſt ſchnell durchgeführt
werden, denn man braucht viele Rekruten.
* London, 30. Dez. Der parlamentariſche
Korre=
ſpondent der Daily Mail meldet noch über die geſtrige
Kabinettsberatung: Wie verlautet, wurde der
Beſchluß des Kabinetts nicht einſtimmig
gefaßt. Einige Miniſter würden wahrſcheinlich
zurück=
treten, aber vermutlich nicht ſofort, ſondern erſt nach
noch=
maliger Ueberlegung; es ſei auch möglich, daß ſie ſich
der Majorität fügten. In dieſem Falle würde es
über=
haupt keine Demiſſionen geben. Es ſei unwahrſcheinlich,
daß Mac Kenna oder Balfour ausſcheiden. Wenn
über=
haupt Demiſſionen ſtattfänden, würden ſie nicht von
Be=
deutung ſein. — Der parlamentariſche Korreſpondent der
Daily Chronicle ſchreibt: Man glaubt, daß Asquith
am nächſten Mittwoch im Unterhauſe namens der
Regie=
rüng eine Erklärung über ſeine Politik
ab=
geben wird. Der Korreſpondent nennt die
Unterſchei=
dung zwiſchen Verheirateten und Unverheirateten
un=
vernünftig und iſt der Anſicht, daß das Kabinett
durch das Verſprechen Asquiths nicht gebunden ſei. Nur
gemeinſame Schritte legten eine gemeinſame
Verantwor=
tung auf.
* London, 30. Dez. Die konſervativen Blätter
begrüßen die Entſcheidung des Kabinetts
mit Genugtuung. — Daily Mail ſchreibt, es ſei ein
Tri=
umph des Prinzips, daß die Unverheirateten zuerſt an die
Front ſollten. Der Beſchluß, die Dienſtpflicht
einzufüh=
ren, hätte ſchon 12 Monate früher gefaßt werden ſollen.
Zwölf Monate ſeien mit Geſchwätz vergeudet
worden. Das Reſultat ſei mit Blut und
Flam=
men am Balkan niedergeſchrieben. England
habe ſo viele gute Gelegenheiten verſäumt, daß
es alle Kraft zuſammennehmen müſſe, damit die Sache der
Verbündeten triumphiere. — Die Times ſchreiben, es ſei
verfrüht, die Miniſterkriſe als beendet zu betrachten;
min=
deſtens zwei Miniſter würden zurücktreten, das wirke
manchmal anſteckend. Die Regierung habe ſich nicht
ent=
ſchieden, weil ſie wollte ſondern weil ſie mußte,
nachdem jeder vernünftige Ausweg vergebens verſucht
worden war. Die Mehrheit des Volkes werde den neuen
Kurs willkommen heißen. Die Times, die, wie die übrige
Northeliffe=Preſſe, die neue Politik des Kabinetts als
einen Triumph, hauptſächlich ihrer Agitatoren, auffaſſen,
beglückwünſchen Asquith zu dem Erfolge und ſagen, der
Premierminiſter Englands breche ſein Wort nie, weder in
kleinen noch in großen Dingen. — Daily Telegraph meint,
es werde ſich vielleicht herausſtellen, daß es überhaupt
keine Kabinettskriſe gebe. Die iriſchen Nationaliſten
hät=
ten ſich zwar verpflichtet, ſich jedem Dienſtzwange zu
widerſetzen, wenn. Irland aber von dem einzubringenden
Geſetzentwurfe ausgenommen würde, würden ſie
kein Recht haben, Oppoſition zu machen. — Die Morning
Poſt ſchreibt: Unſere Armeen ſind zu einem ſolchen
Um=
fange angewachſen, daß unſer Rekrutierungsſyſtem außer
Rand und Band gebracht worden iſt. Ein Heer nach
kon=
tinentalem Maßſtabe braucht auch ein Ergänzungsſyſtem
nach kontinentalem Muſter. Wenn unſere Informationen
iber den geſtrigen Kabinettsrat richtig ſind, iſt Asquith
zu einem Kompromiß gelangt, und ſollen nur
die Unverheirateten gezwungen werden, in die Armee
einzutreten. Ob dieſes Kompromiß weiſe und gerecht iſt,
iſt eine Frage, über die man ſtreiten kann und über die
wahrſcheinlich auch geſtritten werden wird. Junggeſellen
können ihren Familien gegenüber unter Umſtänden ebenſo
große Verpflichtungen haben, wie Verheiratete. Wie wir
erfahren, wird die Regierung darauf Rückſicht nehmen.
Die Dienſtpflicht wird mithin nur auf einen Teil
der tauglichen Männer ausgedehnt werden.
Wenn dies eine unlogiſche und unvollſtändige Maßregel
iſt, ſtellt ſie doch wenigſtens den Anfang dar, wöfür wir
dankbar ſein müſſen. Was Irland betrifft, wird dieſe
neue Maßregel die Probe ſeines Patriotismus ſein und
es uns ermöglichen, zu beurteilen, welchen Wert alle die
ſchönen Worte darüber im Augenblick der Gefahr beſitzen.
Die Iren ſind ein freies Volk und genießen dieſelben
Rechte wie der Reſt des Vereinigten Königreichs. Das
bringt auch die Verpflichtung mit ſich, das Land zu
vertei=
digen. Wenn ſich Irland dieſer Verpflichtung entziehen
wvürde, ſo wäre das eine Kataſtrophe für Irland und
den Reſt des Vereinigten Königreichs. — Die liberalen
Blätter äußern ſich zurückhaltend und mißtrauiſch.
Die Haltung der Arbeiter.
* London, 30. Dez. (Reuter.) Es wurde eilig
eine Verſammlung der Arbeiterführer
einberufen, um die Rekrutierungsfrage zu
beſprechen. Das vereinigte Arbeiterrekrutierungskomitee
hielt heute eine Verſammlung ab, in der, wie verlautet,
die verſchiedenen Komiteemitglieder die Einberufung einer
jationalen Konferenz der Gewerkſchaften verlangten, ehe
das Unterhaus zuſammentritt. Man ſprach die Anſicht
aus, daß keine Notwendigkeit für die vom
Kabinett angenommene Entſcheidung
be=
tand. Das Kabinett erklärte, daß ſechzig Prozent der
ngeworbenen Männer untauglich und zwanzig Prozent
bereits anderweitig für die Regierung beſchäftigt ſeien.
Die Arbeitervertreter unternehmen nichts, bis Henderſon
ber die Lage Bericht erſtattet hat. — Die Weſtminſter
Sazette ſchreibt: Es iſt unwahrſcheinlich, daß Henderſon
zurücktritt, wohl aber andere Miniſter. Balfour iſt, wie
emekdet wird, nicht mehr länger gegen die Dienſtpflicht.
Kein Dienſtzwang für Irland?
T.U. London, 30. Dez. Central News melden:
In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß
Miniſterpräſi=
dent Asquith verſchiedentlich lange Konferenzen mit
Carſon hatte. Es heißt, letzterer habe vorgeſchlagen,
vorläufig Irland vom Dienſtzwang frei
zu laſſen.
Die Lage der engliſchen Arbeiter.
* London 30. Dez. (Reuter.) Der
Arbeiterkorre=
ſpondent des Daſily Telegraph ſchreibt in einem
Rück=
bllick über das Jahr 1915, die Durchſchnittslöhne
eien heute alllgemein höher und der
Prozent=
ſatz der Arbeitsloſigkeit geringer alls irgend einer früheren
Periode. Dies ſei hauptſſächlich zwei Urſachen
zuzu=
ſchreiben: Erſtens der großen Zahl von Arbeitern, die
ch anwerben ließen, zweitens dem rieſigen Bedarf an
Munition Kanonem, Gewehren, Geſchoſſen uſw. Die
Löhne ſeien ſchätzungsweiſſe um 1 200000 Pfund
öchentlich geſtiegen. Es gebe Arbeit für jeden,
der arbeiten wolle, und für die Ungelernten Gelegenheit,
ich ausbilden zu laſſen.
Die Kriegsziele der franzöſiſchen
Sozialiſten.
* Paris 30. Dez. Der Nationalkongreß
er franzöſiſchen ſozialiſtiſchen Partei
ſchloß mit der Annahme eines Beſchlußantrages, in
wel=
hem feſtgeſtellt wird, daß die ſozialiſtiſche Partei mit
ganz Frankreich unter dem brutalen Stoß des Angriffes
zum Werke der nationalen Verteidigung mit Ausſchluß
jeder Eroberungs= oder Annexionsabſicht in den
Krieg=
eintrat. Die Partei werdeſo lange im Kriege
verharren, bis das Gebiet des Landes
be=
freit und die Bedingungen eines dauerhaften Friedens
ichergeſtellt ſeien. Unter den Bedingungen eines
dauer=
haften Friedens verſtehe die Partei, daß die kleinen
Märtyrernationen Belgien und Serbien, welche aus
hren Trümmern wieder erſtehen müßten, in ihrer
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Unabhängigkeit wieder
her=
geſtellt würden. Die unterdrückten Völkerſchaften
Euro=
pas müßten das freie Verfügungsrecht über ſich ſelbſt
wieder erhalten und das Band zwiſchen
Frank=
reich und Elfaß=Lothringen müſſe wieder
her=
geſtellt werden. Frankreich werde ſich dabei
vorausſchau=
end und gerecht zu erweiſen verſtehen, indem es Elſaß=
Lothringen auffordere, ſelbſt von neuem feierlich ſeinen
Willen, der franzöſiſchen Gemeinſchaft anzugehören,
kundzutun. Die Kundgebung fordert die Regierungen
der Alliierten auf, alle Eroberungspolitik
zu=
rückzuweiſen und ſich genau an den
Nationalitäts=
grundſatz zu halten. Ein feſter Ausbau des Völkerrechts
erſcheine der ſozialiſtiſchen Partei als die ſicherſte
Ge=
währ für einen dauernden Frieden. Indem die Alliierten
Schiedsgerichtsverträge für alle Streitigkeiten ſchaffen
würden, würden ſie den Weg für die einzige Gewähr
eines dauerhaften Friedens erſchließen. Die Welt wird
entweder die Praxis der Ultimaten beibehalten und ein
Krieg wird Europa in eine neue Kataſtrophe ſtürzen, in
welcher die menſchliche Ziviliſation zugrunde gehen wird,
der aber die Nationen werden zur Praxis des
in=
ternationalen Schiedsgerichts greifen durch
Beſchränkung der Rüſtungen, Abſchaffung der geheimen
Diplomatie und der Organiſation wirtſchaftlicher und
militäriſcher Beſtrafung der Nationen, welche die
Ver=
gewaltigung begangen haben. Dann wird die Welt in
normaler Entwickelung in Frieden dem Fortſchritt
ent=
gegenſehen. Die ſozialiſtiſche Partei lehnt die
politiſche und wirtſchaftliche Vernichtung
Deutſchlands ab, hält aber die Vernichtung
des preußiſchen Militarismus für notwendig,
für die Sicherbeit der Welt und für Deutſchland ſelbſt
gefährlich. Die Wiederaufnahme der Beziehungen mit
den deutſchen Sozialiſten wird erſt dann ins Auge
ge=
faßt werden können, wenn dieſe den Grundſätzen der
Internationale wieder Kraft und Leben gegeben haben
wird.
Der Kongreß beauftragte die ſozialiſtiſchen
Abge=
ordneten, weiter durch Bewilligung der Kredite
das Mittel zu ſichern, den Sieg zu erreichen und an der
nationalen Verteidigung teilzunehmen, und ſtimmte im
Hinblick darauf, daß kein Sonderfriede geſchloſſen werden
ſolle, dem von Asquith im Unterhauſe geſpröchenen
Worte zu. Der Kongreß erinnert ſchließlich alle
mili=
tanten Sozialiſten daran, daß die Einigkeit der Partei
mehr denn je gebieteriſche Notwendigkeit ſei.
Dem Matin zufolge hat der Sozialiſtenkongreß den
Beſchlußantrag mit der Mehrheit von 2738 Stimmen
gegen 76 Stimmen bei 102 Stimmenthaltungen
ange=
tommen.
* Paris, 30. Dez. Libre Parole will wiſſen, daß
Guſtave Hervé, der Leiter der Guerre Sveiale, aus
der ſozialiſtiſchen Partei ausgeſchloſſen worden ſei.
* Bukareſt, 29. Dez. Der liberale Abgeordnete
Diamandi bekämpfte die Anſicht Carps, Deutſchland
habe die Kultur der Kraft. Alle Kultur ſei im Gegenſatz
zu den Anſichten von Carp von Frankreich ausgegangen.
(Beifall.) Bei Deutſchland, wo die Junker allmächtig
ſeien, müſſe man die Urſache des Krieges ſuchen, da es
nach 1870 ſeine Macht auch auf maritimem Gebiete
ent=
wickelt habe. Nach der Kataſtrophe von Serajewo habe
Deutſchland von ſeinem militäriſchen Uebergewicht
Ge=
brauch machen wollen. Der Redner bezweifelte die
Rich=
tigkeit der Anſicht Carps, daß Rußland die
Donaumün=
dungen mit Galatz nehmen wolle. Carp habe auf den
Zwiſchenruf, woher er wiſſe, daß Rußland einen Teil der
Moldau, die Meerengen und die Donaumündungen haben
wolle, erwidert, daß der ruſſiſche Miniſterpräſident das
ſelbſt geſagt habe. Diamandi beſprach hierauf einzelne,
angeblich günſtige Gelegenheiten für Rumänien, in den
Krieg einzugreifen, und meinte, daß auch Lemberg keine
ſolche Gelegenheit geweſen ſei. Ebenſo ſei der Eintritt
Der Balkankrieg.
Serbiſche Niederlage bei Elbaſſan.
TU. Genf, 30. Dez. Der Lyoner Nouvelliſte
mel=
bet aus Cettinje: Die vor Elbaſſan
entbrann=
ten Kämpfe zwiſchen den Serben und Bulgaren
endeten mit der Niederlage der Serben. Die=
Bulgaren, die die geſchlagenen Serben von Ochrida und
Struga verfolgten, beſetzten Elbaſſan.
Griechenland hält an der bewaffneten Neutralität feſt.
TU. Athen 30. Dez. Von einer der Regierung
naheſtehenden Seite wird dem Vertreter der Telegraphen=
Union authentiſch mitgeteilt, daß Griechenkand
unter allen Umſtänden an ſeiner
bewaff=
neten Neutralität feſthalten werde.
* Athen, 30, Dez. Vön dem Berichterſtatter des
W. T. B.: Die Jahresklaſſe 92 wird am 15. Januar
ent=
laſſen; gleichzeitig wurde die bisher nicht regiſtrierte
Mannſchaft dreier Jahrgänge eingezogen.
Die Lage in Saloniki.
TU. Athen, 30. Dez. Hier ſind Meldungen
ein=
getroffen, wonach ein großer Teil der
engliſch=
franzöſiſchen Truppen in Salöniki eiligſt nach
Chalkidike gebracht wurden. — Nach Meldungen,
die aus Kreiſen der Entente ſtammen, verfügt die Armee
des Vierverbandes in Saloniki und Chalkidike über
900 Geſchütze.
Die Tätigkeit der öſterreichiſchen Flugzenge.
TU. Wien30. Dez. Einer Lyoner
Blättermel=
dung aus Cettinje zufolge überflogen
öſterreichiſch=
ungariſche Flugzeuge, die zahlreiche
Bom=
ben abwarfen, die Gegenden von Nikiti und Podgoritza,
ebenſo Skutari. — Die Kämpfe zwiſchen Serben und
Bulgaren bei Elbaſſan dauern noch fort.
Griechenland und Italien.
TU. London, 30. Dez. Central News melden aus=
Rom: Hier verlautet, obwohl die Betroffenheit
der griechiſchen Regierung infolge der
Landung italieniſcher Truppen bei
Va=
lona in der Nähe der griechiſchen Grenze durch einen
beſonderen Schritt des italieniſchen Geſandten in Athen
beſeitigt wurde, die griechiſche Regierung dennoch
ſo=
gleich einen Teil der aus Saloniki
zurück=
gezogenen Truppen nach der
griechiſch=
albaniſchen Grenze transportierte.
Die Haltung Rumäniens.
TU. Bukareſſt, 30. Dez. In den Kreiſen der
ru=
mäniſchen Oppoſſition wird die Nachricht kolportiert, daß
die Entente zurzeit bei der rumäniſchen
Regierung energiſche Schritte unternimmtz
um dieſelbe zugunſten der engliſchen
Müchte=
gruppe zu beeinfluſſſen. Zur Begründung dieſes
Schrittes muß der Getreideverkaufsvertrag dienen, den
Rumänien mit den Zentraſlmächten abgeſchloſſſen hat. Dem
hieſigen Berichterſtatter der Telegraphen=Union wird
von der Regierung naheſtehenden Kreiſſen mitgeteilt daß
die Entente kein Recht habe, von Rumänien neuerdings
Aufklärung zu verlangen, weil das rumäniſche
Ver=
halten heute eb enſſo klar ſei, wie nach einer
eventuelllen Demarche. Diejenigen Kreiſe, welche
die Nachricht von dem neuen Schritt der Entente eifrig
weiterverbreiten, rechnen damit, daß der Vierverband mit
ſeinem Auftreten eventuell eine Aenderung der
Re=
gierungspolitik herbeizuführen vermag, woran
natürlich nicht zu denken iſt.
TU. Bukareſſt, 30. Dez. Das Blatt Minerva
mel=
det: Die Miſſſſion Schebbekows hatte den Zweck,
Rußland gegen einen unerwarteten
An=
griff von einer neuen Seite zu ſichern.
Ruß=
land mußte infolge der mißlungenen Dardanellenaktion
die Hoffnung aufgeben, auf dieſem Wege Waffen und
Kriegsmateriall zu erhalten. Schebekow hatte die Aufgabe,
Rumänien zu veranlaſſen, daß es ſich mindeſtens neutraf
verhalte. Von Rumänien in dieſer Beziehung gegebene
Sicherheiten mußte Schebekow nach Petersburg bringen.
Bis zu welchem Grade ihm dies gelang, wird der
Ver=
auf der ſpäteren Ereigniſſe zeigen.
Aus der rumäniſchen Kammer.
[ ← ][ ][ → ] Bulgariens in den Krieg keine günſtige Gelegenheit
ge=
weſen. Auf die Frage, wohin ſich Rumänien wenden
ſolle antwortete der Redner: Keineswegs gegen
Beßarabien, wie Carp meine. Diamandi gab
ſchließ=
lich der Hoffnung Ausdruck, daß Rumänien mit dem
Verband gehen werde, denn dort lägen die
Lebens=
intereſſen Rumäniens. Der liberale Abgeordnete Stere
erklärte, vielfach unterbrochen, er fühle ſich verpflichtet,
an Beßarabien zu denken, denn er ſei der
ein=
zige Abgeordnete, der dort geboren ſei. Für die
rumäni=
ſche Nation ſei ihr Intereſſe der höchſte Zweck. Für
Ru=
mänien gebe es nur eine Politik. (Beifall
Zwiſchenrufe. — Abg. Miclesco rief: Auch ich bin
Mol=
dauer, denke aber nicht ſo wie Stere. — Zwiſchenrufe,
Beifall. Der Lärm dauert einige Zeit.) Nach kurzer
Unterbrechung der Sitzung ſetzte Stere ſeine Rede fort
und ſagte, für den rumäniſchen Staat zeige ſich die Lage
nach dem Kriege wie folgt: Ein ſiegreiches Rußland
be=
deute die Angliederung Galiziens und Konſtantinopels,
ſowie der Meerengen und der Donau bis zum Eiſernen
Tor. Rumänien bleibe inmitten des ruſſiſchen Reiches,
mit dem Weſten nur durch Ungarn verbunden. Stere
wandte ſich gegen die, die bezweifeln, daß Rußland
den Beſitz der Meerengen anſtrebe, ſowie
gegen jene, die glauben, daß es für Rumänien gleichgültig
ſei, wer dort herrſche. Wenn Rußland dorthin gelange,
ſo bedeute das für Rumänien Vernichtung.
Daß Rußland Rumänien angliedern will, ſtellte Stere
aus dem Buche eines ruſſiſchen Miniſters feſt. Redner
wies auf die ruſſiſche Perfidie in der Politik
gegen die Ukrainer hin, die zuerſt gegen Polen
verwendet worden ſeien und heute als Nation von den
Ruſſen verleugnet würden. Polen ſei von Rußland für
autonom erklärt worden. Wie ſei heute dieſe Autonomie?
Wenn man die polniſche Revolution als Entſchuldigung
für deren Aufhebung anführe, ſo vergeſſe man nicht die
Urſachen dieſer Revolution. Rumäniens Beſtand ſei
un=
möglich, wenn die ruſſiſche Politik, die im Altruſſentume
wurzele, blühe. Wenn Rußland ſiege, ſei der
rumäniſche Staat in großer Gefahr. Die
Ausführungen Steres wurden vom ganzen Hauſe mit
großer Aufmerkſamkeit angehört.
Der Krieg im Orient.
* Konſtantinopel, 30. Dez. Das Hauptquartier
meldet: An der Jrakfront dauert die Schlacht bei
Kut el Amara mit längeren Pauſen fort. Bei der
Einnahme von Schaik Said erbeuteten wir 450 Kannen
Petroleum und Benzin, die den Engländern gehörten
An der Kaukaſusfront ereignete ſich außer
Patrouillengefechten nichts.
In der Nacht vom 27. zum 28. Dezember und am
28. Dezember brachte unſere Artillerie in Erwiderung des
Feuers eines feindlichen Kreuzers und eines
Torpedo=
bootes die Geſchütze dieſer beiden Kriegsſchiffe, die ein
wirkungsloſes Feuer gegen Anaforta ind Ari
Burnu richteten, zum Schweigen und zwangen ſie, ſich
zu entfernen. Bei Sedd ul Bahr fand in der Nacht
vom 27. zum 28. und am 28. Dezember ein heftiger
Kampf mit Bomben und Lufttorpedos auf dem rechten
und linken Flügel ſtatt. Im Zentrum Artilleriekampf.
Nachmittags beſchoſſen zwei Kreuzer kurze Zeit den
rech=
ten Flügel, ſtellten aber infolge der Gegenwirkung unſerer
Artillerie das Feuer ein und entfernten ſich. Ein
Kreu=
zer wurde von einem Geſchoß getroffen.
Vormittags holte unſere Artillerie einen Zweidecker
herunter, der Yeni Chehir und Kum Kaleh überflog.
Er fiel auf der Höhe von Tekke Burun ins Meer und
wurde auf Imbros zu abgeſchleppt. Unſere
anatoli=
ſchen Küſtenbatterien beſchoſſen wirkungsvoll die
Landungsſtellen von Tekke Burun und Sedd ul Bahr und
Umgebung. Am 27. Dezember unternahm eines unſerer
Waſſerflugzeuge Erkundungsflüge über Lemnos
und Mavro und warf erfolgreich Bomben auf
einen Hafenſpeicher von Mudros ab, wo ein Brand
hervorgerufen wurde. — Sonſt nichts Neues.
Die Lage der Engländer auf Gallipoli.
TU London, 30. Dez. Daily Telegraph meldet
von den Dardanellen: Seit kurzem werden die
engli=
ſchen Stellungen auf der Südſpitze von
Gallipoli jeden Tag regelmäßig mit ſtarken
Ex=
ploſivgeſchoſſen und von ſchweren
Batte=
rien bombardiert, und zwar manchmal von drei
Seiten aus. Beſonders die Stellung bei Atſchibaba war
dem feindlichen Feuer ſtark ausgeſetzt. Unter den
ungün=
ſtigen klimatiſchen Verhältniſſen haben die britiſchen
Truppen ſehr zu leiden. Seit Wochen wüten
furcht=
bare Stürme auf Gallipoli. In den letzten Tagen
des Monats November trat eine Kälte ein, wie ſie die
britiſchen Truppen ſeit den Tagen von Sewaſtopol nicht
mehr erlebt hatten; dazwiſchen wechſeln Wolkenbrüche
und ſtarke Schneefälle miteinander ab. Von den
höher gelegenen Stellungen der Türken ſtrömen wahre
Waſſerfälle zu den Laufgräben der Engländer hinunter,
wodurch es unmöglich iſt, Feuer anzumachen und ſich
etwas zu kochen oder zu erwärmen. Nur durch
alkoho=
liſche Getränke können ſich die engliſchen Truppen warm
halten. Die Unterſtützung der Flotte läßt infolge der
un=
günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe viel zu wünſchen
übrig, ſowohl in artilleriſtiſcher Beziehung, wie auch
hin=
ſichtlich der Unterſtützung mit Lebensmitteln ſei ihre
Tätigkeit ungenügend geweſen. In den letzten Tagen
haben ſich allerdings die Verhältniſſe etwas gebeſſert.
Die Lage in Meſopotamien.
* London, 29. Dez. Amtlich wird mitgeteilt:
Ge=
neral Townshend meldet, daß die Angriffe und die
Be=
ſchießung bei Kut el Amara ſeit dem 25. Dezember
ganz eingeſtellt wurden. (Siehe den Bericht des
türkiſchen Hauptquartiers. D. Red.)
Kämpfe zwiſchen Tripolitanern und Engländern.
TU Amſterdam, 30. Dez. Reuter meldet aus
Kairo: 3000 Tripolitaner, mit denen wir am 25.
Dezember bei Marſa Matruh im Kampf ſtanden,
wurden vollſtändig zurückgetrieben und ließen an 200
Toten zurück. Die Engländer wurden bei dieſem Kampf
kräftig von Kanonenbooten unterſtützt.
Keine franzöſiſche Unterſtützung zur Verteidigung des
Suezkanals.
TU Rotterdam, 30. Dez. Die engliſche Regierung
hat, wie die Daily Mail berichtet, in Paris Schritte getan,
um Frankreich zu veranlaſſen, ſich an der Verteidigung
des Suez=Kanals zu beteiligen. Die Antwort war
ein glattes Nein.
Die wankende engliſche Herrſchaft in Indien.
TU. Lugano, 30. Dez. Die italieniſche Preſſe
be=
zeichnet die engliſche Genehmigung des
indi=
ſchen National=Kongreſſes in Bombay als
Beweis dafür, daß England ſeine Herrſchaft in
Indien wanken fühlt.
* Bombay, 30. Dez. (Reuter.) Der indiſche
National=Kongreß ſprach die Erwartung aus,
daß die Amtsdauer des Vizekönigs Lord Hardinge
verlängert werden möge und daß die Indier
Offiziers=
patente im Heere und in der Flotte erhalten.
Berlin, 30. Dez. Die Norddeutſche Allgemeine
Zeitung ſchreibt: In der ausländiſchen Preſſe macht ſich
die Neigung bemerkbar, den geſtern mitgeteilten Artikel
der Neuen Zürcher Zeitung „Friedensgedanken”
zur Betrachtung der Kriegs= und Friedensziele zu
be=
nützen. Um jeder Irreführung der deutſchen öffentlichen
Meinung vorzubeugen, weiſen wir erneut darauf hin,
daß der Artikel lediglich private
Gedanken=
gänge enthält und daher nicht als Ausgangspunkt
über die Anſichten leitender Kreiſe dienen kann.
* Berlin, 30. Dez. Das Berl. Tgbl. meldet aus
Stockholm: Birſchewija Wjedomoſti melden aus
Minsk, daß in Slonim infolge
Brandſtif=
tung Pulvermagazine in die Luft geflogen
ſeien. Der Schaden iſt enorm groß. Einige
verdächtige Einwohner wurden verhaftet.
Wien, 29. Dez. Dem Fürſorgekomitee des Roten
Kreuzes für Kriegsgefangene iſt von verſchiedenen
zu=
verläſſigen griechiſchen Stellen telegraphiſch gemeldet
worden, daß die früher in Serbien feſtgehaltenen
öſterreichiſch=ungariſchen Kriegsgefangenen
ſich nunmehr in Albanien zwiſchen Durazzo und Valona,
nahe der Küſte, befinden. Wegen der etwaigen
Ueber=
führung dieſer Kriegsgefangenen nach Griechenland
ſchweben Verhandlungen.
* Tokio, 30. Dez. Der Korreſpondent der Times
meldet, daß die Regierung beim Wiederzuſammentritt
des Parlaments angegriffen werden wird, weil ſie
den Vertrag der Verbündeten, keinen
Sonderfrieden zu ſchließen, unterzeichnete,
ohne vorher den Staatsrat befragt zu haben.
* Tokio, 30. Dez. Der Export im Jahre
1915 überſtieg den Import um faſt 20
Mil=
lionen Pfund Die Regierung verkaufte außerdem
um faſt 10 Millionen Pfund Waffen und Munition.
Sturm und Unwetter.
* Kopenhagen 30. Dez. Die Berlingske
Ti=
dende meldet aus Stockholm: Der Nachtſchnellzug
Stock=
holm-Kriſtiania geriet in der letzten Nacht im
weſt=
lichen Teile von Schweden in einen furchtbaren
Schneeſturm und blieb im Schnee ſtecken.
Ein Hilfszug mit Arbeitern iſt abgegangen.
* London, 30. Dez. Die Times meldet folgende
durch den letzten Südweſtſturm verurſachten
Schiffsverluſte: Der iriſche Schoner „Mary
Jane”, nach anderer Verſion „Glizabeth Ann”,
ſank in der Swanſea=Bai. — Die Küſtenwache in
Pen=
gance ſichtete am Montag früh vier Meilen von der
Küſte einen unbekannten Dampfer, der plötzlich
unterging. — Man glaubt, daß der Fiſchdampfer, der
letzte Woche bei Aberdeen geſcheitert iſt, der „Empreß
of Aberdeen” iſt. — Ein unbekannter
Küſten=
dampfer ſcheiterte bei der Einfahrt von Milford=
Haven. — Die Beſatzung des norwegiſchen Dampfers
„Flandre”, der bei Whutby ſtrandete, iſt in Hartlepol
gelandet.
Sport.
— Darmſtädter Sportklub 1905, e. V. Nach
ängerer Pauſe findet am 1. Januar wieder ein
Fuß=
ballwettſpiel ſtatt. Zum Austrag gelangt ein
Geſellſchaftsſpiel der beiden Kriegsmannſchaften des
Frankfurter Fußballvereins und des Darmſtädter
Sport=
lub 1905, welches am Neujahrstag, nachmittags 2½ Uhr,
auf dem Sportplatz hinter dem alten Schießhaus
ſtatt=
findet, wozu für jedermann der Eintritt frei iſt.
Briefkaſten.
Frau R. Wenn Sie ein entſprechendes Einkommen
haben, müſſen Sie auch Steuer zahlen.
Frau J. Zeitig untauglich wegen Herzkrankheit.
Verluſtliſte.
* Die Preußiſche Verluſtliſte Nr. 408
enthält u. a.: Infanterie=Regimenter Nr. 115, 116, 168;
Dragoner=Regiment Nr. 23. Weiter iſt erſchienen die
Sächſiſche Verluſtliſte Nr. 238.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Freitag: Wechſelnd bewölkt,
vielfach Nebel, ſonſt trocken, kälter.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 6 Uhr, Ende gegen
9½ Uhr (außer Abonnement): „Mein Leopold”
Konzerte: Rummelbräu um 8 Uhr, — Café Fürſt
Bis=
marck um 4 und 8½ Uhr.
Trauer-Kleider, Trauer-Lostüme
Trauer-Blousen,IrauerRocke
Trauer-Mäntel, Trauer-Stoffe
In reicher Auswahl!
Anderungen sofart!
Gehr-Böslein.
NLüdwigsplatz.
3170a
Gedenket der Kleiderſammelſtelle
(14125a
Friedrichſtraße 24.
Familiennachrichten.
2
Für die uns anlässlich unserer
Snper Roenzett
erwiesenen Aufmerksamkeitensagen
wir hierdurch herzlichen Dank.
Darmstadt, Hötel zur Traube,
im Dezember 1915.
Hoflieferant Adolf Reuter
und Frau Helene, gep. Engels.
17813
Heute morgen verſchied nach ſchwerem
Leiden mein innigſtgeliebter Gatte, unſer
treu=
beſorgter Vater, Großvater, Schwager u. Onkel
emann
eimer
im 67. Lebensjahre.
(*11273
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Die tieftrauernde Gattin
Emilie Gernsheimer,
geb. Nathan.
Eberſtadt (Oberſtr. 8), Mainz, Mannheim,
Hungen, den 30. Dezember 1915.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 2. Januar
1916, vormittags 10 Uhr, vom Trauerhauſe
in Eberſtadt aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Mittwoch abend entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſer liebes, unvergeßliches
Kind, Brüderchen, Enkelchen und Neffe
Willi
im Alter von nicht ganz 5 Jahren. (*11291
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wehrberger.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1915.
Die Beerdigung findet Freitag, den 31. Dez.,
nachmittags 4 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
rodes=Anzeige.
Geſtern nacht entſchlief nach kurzem Leiden
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Margarete Fleiſchmann Wwe.
geb. Volk
im faſt vollendeten 84. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Eichrodt, geb. Fleiſchmann
Familie Ferdinand Fleiſchmann
Familie Karl Böhm.
Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag
½4 Uhr von der Leichenhalle des Waldfriedhofs
aus ſtatt.
(*1
Leitung: Dr. Otto Waldaeſtel. Verantwortlich für den leitenden
politiſchen Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldaeſtel; für
Volkswirtſchaftliches, Parlamentariſches und Kommunalpolitiſches:
Hans H. Gieſecke; für Stadt und Land und den geſamten übrigen
Teil: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und
Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an
die „Redaktion des Tagblatts” zu adreſſieren. Etwaige
Honorar=
forderungen ſind beizufügen; nachträgliche werden nicht berückſichtigt.
Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Das
Forsranrilansauf
mit den neueſten Henderungen iſt in neuer Auflage erſchienen.
Es iſt in allen Buch= und Papierhandlungen, ſowie in unſerer
Geſchäfts=
ſtelle, Rheinſtraße 23, käuflich.
k. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
17817fso)
Mein
Inventur-Ausverkauf
beginnt Montag
den 3. Januar.
Blusen-Spezialist
Alfred Wagner
Wilhelminenstr. 29
Telephen 2259.
Eiterdrisoher Veren
Vereinslokal: Wilhelminenstrasse 9.
Bücherausgabe: Montags von 16—12 Uhr
Lesezirkel mit 14 tägigem Wechsel
Jährlicher Beitrag 10 Mk.
Anmeldung schriftlich an den Vorstand oder
Montags zwischen 10 u. 12 Uhr im Vereinslokal. (17791
Uiterrichtskarse
für Damen und Herren gebildeter Kreise.
Vormittags und nachmittags.
Alle Fächer, u. a. Schönschreiben, Rechtschreiben,
Rund-
schrift, Stenographie, Maschinenschreiben, Rechnen, Buchführung,
Sprachen. Dazu monatlich ein Vortrag (über Literatur, Geschichte,
Gesetze usw.). Unter sachverständiger Führung Besuch von
Sammlungen, Ausflüge.
Beitrag monatlich 10 Mk.
Bei Belegung von mehr als 2 Fächern je 5 Mk. mehr.
Sprachen und Maschinenschreiben rechnen doppelt.
Anmeldungen mit Angabe der gewünschten Fächer
er-
beten unter M 84 an die Geschäftsstelle.
(17785dfs
Darmstädter Fädagsglam.
Vorbereitung zum Einjährigen=, Primaner=, Fähnrichs= und
Abiturienten=Examen (auch für Damen).
Seit Kriegsausbruch beſtanden 54 Schüler ihre Prüfungen.
M. Elias.
KaiserFriebrich
Vornehmstes
Klafelwasser.
Matron-Lithien-
Gawihrt gegen Gicht u. Rheumatismus!
E Leicht verdaulich, dahe:
meptbehrüch für Magenleidende.
Guelle.
Generalvertreter: MARTIN UAHN
Pallaswiesenstrasse 30. (1183a) Telephon 305.
Eine
Köstliche Bowie
bereiten Sie von meinem
alkoholtreien
Falisen
und von meinem
alkoholfreien
Wein
Vorzügliche Eigenſchaften
und (17777df
überaus wohlbekömmlich.
(Rezepte zu Dienſten.)
Sendungen frei Haus.
Johannes Horn
Reform-Restaurant
Alexanderstrasse 4, I.
Empfehle feinſtes (117816
Anis=Gebäck
Pfund Mk. 1,40
Butter=Gebäck
Pfund Mk. 1,80
Pfeffernüſſe
Pfund Mk. 1,60.
ertia
Karlſtr. 47. Tel. 641.
Heſſiſche
Tafelbutter
täglich friſch.
Lina Darmstadt
17 Eliſabethenſtr. 17.
(*1125hfs)
Grosse Sendungen eingetrokfen!
Ia Algäuer Limburger Käse, im Stein
Pfd.s6 Pfg., Ia Rahmkäschen,
Schloss-
käschen, Bauernhandkäse, 10 St. 85 U.
75 Pfg., Romadurkäse u.
Stangen-
käse. Mollerſtraße 36. (*11289
Schöne Koch= und Tafeläpfel
Szu verkaufen, das Pfd. 12 u.
15 Pf. Mühlſtraße 26, pt. (*11302
Großh. Hoftheater.
Freitag, den 31. Dezember 1915.
Außer Abonnement.
Silveſter=Vorſtellung
zu Abonnementspreiſen.
Zum 25. Male am Hoftheater.
Mein Leopold!
Original=Volksſtück mit Geſang in
3 Akten von Adolf LArronge.
Muſik von R. Bial.
Spielleiter: Hans Baumeiſter.
Muſikaliſcher Leiter: Rob. Preuß.
Perſonen:
Zernickow,
Amts=
richter
Robert Kleinert
Natalie, d. Frau Minna Müller=
Hanno
Marie,
Alice Hacker
deren
Anna, Töchter Irene Senger
Emma,
Käthe Gothe:
Gottlieb Weigelt,
Schuhmachermſtr. Rud. Weisker
Klara,
ſeine
Leopold, 2 Kin= Charlotte Pils
Referend.) der Frz. Schneider
Minna, Dienſtm.
i. Weigelts Hauſe Fritzi Niedt
Rudolf Starke,
Werkführer bei
Weigelt:
Richard Jürgas
Hempel, Geſelle . Emil Kroczak
Wilhelm, Lehrige. Hertha Hinken
Gottlieb)
.Erna Stoffer
Knaben
Karl
Erna Große
Mehlmeier, Pianiſt Eduard Göbel
Krümel, Unteroff. Paul Peterſen
Schwalbach, Kfm. Herm. Knispel
Mieliſch
Heinrich Hacker
Herr Schmidt. . Adolf Klotz
Eine Wäſcherin . Paula Karſtedt
Erſter
Frz. Herrmann
Kellner
Zweiter)
Fr. Jachtmann
Chöre: Robert Preuß.
Einlagen
im 2. Akt: „s hat jeder Menſch
mal ſeine ſchwache Stunde”,
vorgetragen von Rud. Weisker;
„Ueber kleine Schwächen foll der
Menſch nicht ſprechen”, vorgetr.
von Käthe Gothe;
im 3. Akt: „In der Beziehung
ſtehen wir einzig da”, vorgetr.
von Richard Jürgas.
Nach d. 1. u. 2. Akte läng. Pauſen.
Preiſe der Plätze:
Sperrſitz 2.50 ℳ, Parterre 1.80 ℳ,
Proſzeniumsloge 4.00 ℳ,
Mittel=
loge 4.00 ℳ, Balkonloge 3.50 ℳ,
1. Rang 3.00 ℳ, 2. Rang 1.50 ℳ,
1. Galerie 1.00 ℳ, 2. Galerie 50 ₰.
Vorverkaufsgebühren werden nicht
erhoben.
Kartenverkauf: an der
Tages=
kaſſe im Hoftheater von 9½—1½
Uhr und eine Stunde vor Beginn
der Vorſtellung: im
Verkehrs=
bureau von 3—1 Uhr u. von 2½ Uhr
bis kurz vor Beginn der Vorſtellung.
Im Verkehrsbureau werden auch
telephoniſch Karten=Beſtellungen
entgegengenommen. Tel. Nr. 582.
Anf. 6 Uhr. — Ende gegen 9½ Uhr.
Vorverkauf (nur vormittags) für
die Vorſtellungen:
Samstag, 1. Jan. 1916. 79. Ab.=
Vorſt. A 20. „ Die
Meiſter=
ſinger von Nürnberg.‟
Ge=
wöhnl. Preiſe. Anfang 6 Uhr.
Sonntag, 2. Jan. Vormittags
11½ Uhr. Außer Abonnem. Auf
Allerhöchſten Befehl:
Gedächt=
nis feier (zu wohltätigem Zweck).1
Vergl. beſ. Anzeige.) — Abends
7 Uhr. 80. Ab.=Vorſt. B 21. Zum
erſten Male: „
Bummelſtu=
denten‟. Große Berliner Poſſe
mit Geſang u. Tanz in 5 Bildern
von R. Bernauer u. R. Schanzer.
Gewöhnl. Preiſe.
Montag, 3. Jan. Außer Abon.
16. Volks= u. Garniſon=Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Ein
unbeſchriebenes Blatt‟
Anfang 7½ Uhr. — Vorverkauf
Donnerstag, 30. Dez., bis einſchl.
Montag, 3. Jan., nur im
Verkehrs=
bureau (Ernſt=Ludwigspl.).
Ver=
kauf der etwa noch vorhandenen
Karten an der Tageskaſſe im
Hof=
theater am Tage der Vorſtellung,
eine Stunde vor Beginn.
Hirka 20 Ztr. prachtvolles Tafel=
O obſt eingetroffen. (*11276
Mollerſtr. 36, Laden.
Wägl. friſche Trinkeier zu haben
— Bismarckſtr. 76, Kontor. (*11290fso
Hinderbettſtelle, eint. Schrank,
R zu verk. Mühlſtr. 23. (*11247
Durch die
Kleim=
kinderſchule haben ſich wegen
Unterlaſſung der
Neujahrs=
beſuche nachſtehende Perſonen
entſchuldigen laſſen und gleichzeitig
auf Ueberſendung von
Neujahrs=
gratulationskarten verzichtet:
Rechnungsrat Schönberger und
Frau. Rechnungsrat Frank und
Frau, Seekatſtr. 8. Ungenannt.
Frau Maſch.=Direktor K. Brandt.
Kaufmann Wilhelm Conzen.
Kommerzienrat Ludwig Frölich
und Frau. Kaufmann Auguſt
Berbenich und Frau.
Kommerzien=
rat Ferd. Jacobi und Frau.
Kauf=
mann Wilhelm Möſer. Profeſſor
Dr. Weinsheimer und Frau=
Rechnungsrat P. Wambold und
Frau. Intendant Dr. Paul Eger.
Hofrat Winter und Frau.
Geheime=
rat de Haan. Kammerſänger
Weber und Frau. Frau Profeſſor
Schmitt. Direktor Wilh. Schmitt
und Frau. Direktor Willy Hutter
und Frau. Kapellmeiſter Rehbock
und Frau. Frau Wagner=Kläger,
Ehrenmitglied des Hoftheaters.
Frau Geheimerat Schlippe und
Familie. Major Ferd. Schenck.
Regiſſeur Baumeiſter und Frau.
Regiſſeur Hacker und Frau.
Hof=
ſchauſpieler Knispel und Frau.
Maſch.=Direktor Schwerdtfeger und
Frau. Hofſchauſpieler Heinz und
Frau. Bühnen=Inſpektor Müller.
Hofſchauſpielerin Frl. Alſen.
Hof=
ſchauſpielerin Frau von Wolzogen=
Meißner. Hofſchauſpielerin Frl.
Wisthaler. Dr. Gläſſing. P.
Schmidt. Eckert. Mueller. Kröll.
Stadtſekretär Kräckmann. Heuſel.
Loewe. Fiſcher. Friedrich. Dr.
Schwalm. Mencke. Oberverwalter
Meyer. Dr. Roſenthal. J.
Kling. Fleckenſtein. Karl Müller.
Steinberger. Noack. Daub.
Geh. Schulrat Münch und Frau.
Hch. Wenck und Frau. San.=Rat
Dr. Hoffmann. Frau A.
Merkel=
bach. Hoflieferant Hubert Bringer
und Frau. Reallehrer Fuchs und
Frau. Senatspräſident Dr. Keller
und Frau. Hofbuchdruckereibeſitzer
Ludwig Kichler und Frau.
Re=
gierungsrat Dr. Reinhart und
Frau. Polizeirat Kraemer.
Dip=
lom=Ingenieur Kraemer und Frau.
Polizeiſekretär Kaiſer und Frau.
Dr. L. Wißmann und Frau.
Geh. Obermedizinalrat Dr. Balſer.
Staatsrat Dr. Beſt.
Staatsmini=
ſter Dr. von Ewald, Exzellenz. Geh.
Obermedizinalrat Dr. Hauſer.
Re=
gierungsrat Hechler. Geh.
Ober=
medizinalrat Profeſſor Dr. Heyl.
Staatsrat Hölzinger. Miniſter von
Hombergk, Exzellenz.
Kreisamt=
mann von Köbke Geh.
Regierungs=
rat Dr. Linß. Regierungsrat
Löh=
lein. Staatsrat Lorbacher. Geh.
Obermedizinalrat Profeſſor Dr.
Lorenz. Oberſchulrat Dr. Lucius.
Geh. Oberbaurat Mangold.
Re=
gierungsrat Matthias. Geh.
Ober=
ſchulrat Nodnagel. Geh.
Oberſchul=
rat Dr. Scheuermann.
Rechnungs=
rat Schilling. Miniſterialrat
Schliep=
hake. Oberjuſtizrat Schwarz.
Re=
gierungsaſſeſſor Strecker.
Staats=
rat Süffert. Kanzleirat Wettlaufer
u. Frau. Regierungsrat Wörner.
Geh. Medizinalrat Dr. Köhler u.
Fa=
milie. Prof. Dr. Ihle und Familie.
Telegraphenſekretär Spahn u. Frau.
Auguſt Tramer. Frl. E. Eſcher.
Frl. L. Eſcher. Hoftanzlehrerin
Betty Swoboda. L. Nachtigall u.
Frau. Rechnungsrat Dauber u.
Frau. Geheimer Finanzrat Krebs.
Dr. Repp u. Frau. Frau Eliſe
Schnittſpahn, Riedeſelſtr. 33.
Den=
tiſt Alb. Faber u. Frau. Geh.
Juſtiz=
rat Sander u. Frau. Frl.
Eronen=
bold. Architekt Karl Klee u. Familie.
Frl. Kleinſchmidt. Frau Adelheid
Lauteſchläger. Stud. rer. nat. Karl
Chriſtian Lauteſchläger. San.=Rat
Dr. Bodenheimer. San.=Rat Dr
Orth II. u. Frau. J. Müller Nachf=
Ludwig Weber. Rat H. Sonne u
Frau. Ferdinand Jordis u. Frau.
Frl. Mathilde Hummel. Wilh. Feix
u. Frau, Hermannſtr. 33. Architekt
L. Riedlinger. Frau Joh. Ludw.
Nebling. Philipp Schaaf u. Frau.
Prof. Dr. Liſt u. Frau. Frl. Elſe
Diefenthäler. Fabrikant u.
Stadt=
verordneter Louis Lautz u. Frau.
Dr. Otto Waldaeſtel u. Frau. Ad.
Horn, Kirchſtr. 14. Rechn.=Rat Harth
u. Frau, Villenkolon. Ludwigshöhe.
Zum Jahreswechsel
findet im
Kaſſee Fürsk Bismarck
am 31. Dezember
außer dem üblichen Nachmittags-Konzert
von 4—7 Uhr am Abend ein
Silvester-Konzert
statt.
Zu dieser Feier ist die Kapelle der bekannten
Künstler-Vereinigung verstärkt, und ist ein
aus-
gewähltes, schönes Programm zusammengestellt.
Das Konzert beginnt um 8½ Uhr.
Eintritt frei. unasäusnnsannanshansuat: Eintritt frei.
Zu diesem Abend empfehle ich besonders meine
Silvester-Platten
Weine und Sekt
aus ersten Häusern.
(17811
Geöffnet bis 1 Uhr nachts
Was das
Rheinstr. Nr. 2
alles zu leisten vermag??!
Grosses
eujanfsprostuiianne
Als Hauptschlager
Jung=Deutschlands
Liebesgaben
Kriegsdrama in 3 Akten.
Ausserdem
Süzte. Zirkusdrama! aate.
sensation auf Sensation!
In der Hauptrolle Nebuschka.
Um das Programm zu vervollständigen, kommen noch
(Indianer-) Komödien, Naturaufnahmen u. dgl.
zur Vorführung.
(*11288
Rammelbrau!
Silvester-Abend, 8 Uhr:
Militär=Streich=Konzert
in den vorderen Restaurntions=Räumen.
1. u. 2. Januar im Konzertsaal
Mittags 4 Uhr und abends 8 Uhr:
2 grosse
Militär=Streich=Konzerte
ausgeführt von der Kapelle des
Landsturm-Ersatz-Infanterie-Bataillons I Darmstadt
unter Leitung des Herrn Kapellmeisters A.Otto
Eintritt 35 Pfg. mit Billettsteuer. (17812fs
Deutsche
Eltern
Saossgongesesese
schützt Euere Kinder und Ihr schützt unsere
unvergleich-
liche Nation.
Die Beweise werden ab Samstag in dem einzig
da-
stehenden Kolossalwerk
Kleine weiße Sklaven
bildlich in 5 Akten im
Onion Fenter
vor Augen geführt.
Mit fieberhafter Spannung
verfolgt das Publikum
das elementare Schauspiel
des internationalen
Mädchen- und Kinderhandels
der
Engelmacherinnen.
Es sind dies alles Dokumente aus den berühmten Akten
der ersten Stuttgarter Polizeiassistentin a. D. Fräul.
Henriette Arendt.
Heute letzter Tag des interessanten nord. Programms
Auferstehung
mit den berühmten nord. Künstlern
Waldemar Psylander, Ebba Thomsen,
Nikolai Johannsen.
(*11277
Liege= und Sitzwagen, gut Greiarmiger Gaslüſter ſofort
(*11075if
zu verkaufen
erhalten, zu verkaufen.
Kiesſtraße 112, part.
11274) Liebfrauenſtraße 43, I. r.
Neujahr 1916
ORr RLerl 38
Neujahrstag
sowie
2. Januar
Sonntag, 1916=
3s
Vorstellungene
Nachm. 4 Uhr:
bei kleinen Preisen
Abends 8½ Uhr: übliche
Preise. (17815
nen Gust. Akosta
Meister-Fangkünstlet
Men Lotte u. Käte Molz
Tanz-Dichtungen.
sen Resch und Fesch
„Die lustig. Steirer Buam‟
Men Schwestern
Teichart
Kunst-Radfahrerinnen.
Ne
e Hugo u. Pepita
Musikalische Scherze.
Fernerverlängert. Gastspiel:
Universal-
Wilma’s int
Narziss Mertens
Humorist
mit neuen Vorträgen.
Schwestern Vendaro
Hedy Flott usw.
Vorverkauf: im
Verkehrs-
büro, bei Hugo de Waal,
Rhein-
strasse 14, W. Pfeil Nachfolg.,
Elisabethenstr. 5, D. Numrich,
Mühlstr. 76, K. F. Bender,
Bessungerstr. 47.
Nur bis 9. Jan.
Zu Verkaufen.
Eisſchrank, Sekretär,
Bücher=
ſchrank, Serviertiſch, 1 Eiſenbett
mit Matratze, 1türiger
Kleider=
ſchrank, Holzbettſtelle,
Nacht=
tiſch, verſchiedene Federbetten,
faſt neuer Majolika=Herd,
rechts.
*11284) Wienerstr. 83, I.
Ssldenz
Menter
Achten Sie darauf!!!
Heute ist der letzte Tag
der Vorführung
von dem Nordischen Kunstfilm
in 5 Akten
Das Glück tötet.
Morgen
Der Prachtspielplan
Das 7te Abenteuer
des berühmten Detektivs
Stuart Webbs
Das Mitternachtsschiff
Detektiv-Roman in 4 Akten
mit
Ernst
Reicher
in der
Haupt-
rolle.
17809
Einladung.
Montag, den 3., Dienstag, den 4., und Mitt,
woch, den 5. Januar 1916,
abends 8 Uhr, wird Herr Profeſſor Richtſtaetter
in der St. Ludwigskirche
Vorträge
halten. Alle Mitglieder der hieſigen katholiſchen
Gemeinden werden zum Beſuche derſelben dringend
eingeladen.
(17775
Der Vorſtand des Katholiſchen Frauenbundes.
Evangeliſche Gemeinſchaft.
Im Gottesdienſtſaal, Teichhausſtraße 34, findet am
Sonntag, den 2. Januar, abends 8 Uhr, eine
(17803
Wemmachts und Heujahtsteler
ſtatt, mit Anſprachen, Deklamationen und Chorgeſängen.
Der Eintritt iſt frei. Jedermann iſt herzl. eingeladen.
Ludwigshöhe
Am 1. und 2. Januar:
Großes Miial=Sitelig=Ronzer
ausgeführt von der Kapelle des I. Erſatz=Batl. Leib=
Garde=Inf.=Regts. Nr. 115 (Leitung Herr A. Piepjohn).
Anfang 4 Uhr.
Eintritt 30 Pfg.
Der Reinertrag dient zu Wohltätigkeitszwecken. — Die oberen
Räume ſtehen den Nichtkonzertbeſuchern zur Verfügung. — Der
Weg nach der Halteſtelle Landskronſtraße wird bei eintretender
Dunkelheit elektriſch beleuchtet.
(17800
Eine Meſſ.=Drehbank billig zu
verkaufen.
(*11261
Näheres in der Geſchäftsſtelle.
dlavierſpieler oder =Spielerin
für Kino geſucht. (*11295
Woogsſtraße 5.
Zu den Anfang Januar beginnenden Unterrichtskursen
für Damen und Herren in
Stenographie . . .
6 Mk.
Buchführung
10
Maschinenschreiben . 15
Dauer etwa 25 Abende, wöchentlich zweimal, werden
Anmeldungen am Sonntag, den 2. Januar, von 10 Uhr
morgens bis 6 Uhr abends in unseren Unterrichtsräumen
Waldstrasse 7, I.
entgegengenommen.
(17768dfs
iabelsberger‟
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und
3—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geſtorbene. Am 23. Dez.: Auguſt Ruhl, Sohn d.
Schuhmachers, 1 J., ev., Sandbergſtr. 27, hier Grafenſtr. 9.
Am 23.: Adam Uhl, Friſeur, 52 J., kath., led., aus
Ham=
melbach, hier Grafenſtr. 9. Am 24.: Konrad Braun,
Müller, 46 J., kath., aus Nieder=Ramſtadt, hier
Grafen=
ſtraße 9. Am 23.: Eliſabeth Mees, geb. Willhelm, Ehefr.
d. Obſthändlers, 49 J., ev., Heidelberger Str. 113, hier
Grafenſtr. 9. Am 24.: Karl Illert, Oberingenieur,
64 J., ev., Soderſtr. 67. Am 24.: Karl Werner, Sohn d.
Reſ.=Lokomotivführers, 2 J., kath., Schwanenſtr. 74. Am
25.: Marie Kremsler, geb. Reichart, Ehefr. d. Arbeiters,
33 J., ev., Gr. Ochſengaſſe 34. Am 25.: Chriſtian
Wer=
res, Wirt, 51 J., kath., Neue Niederſtr. 11, hier Grafenſtr. 9.
Am 26.: Auguſte Heintz, geb. Hock, Ehefr. d. Kunſt= u.
Handelsgärtn., 69 J., kath., Dieburger Str. 6. Am 26.:
Eliſe Schödler, geb. Kuhlmann, Wwe. d. Privatiers, 89 J.,
ev., Liebigſtr. 44. Am 26.: Adam Wallter, Tagl., 47 J.,
ev., aus Reinheim, hier Erbacher Str. 25. Am 25.: Elma
Spuermann, Privatin, led., 69 J., ev., Hügelſtr. 55. Am
25.: Margarethe Langsdorf, Tochter d. Zugreviſors,
16 J., ev., led., Landgr.=Phill.=Anl. 24.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt II.
Geöffnet an Wochentagen von 9—12 Uhr vormittags und
8—5 Uhr nachmittags. Samstags nachmittags nur für
dringende Fälle und Sterbefallsanzeigen.
Geſtorbene. Am 18. Dez.: Magdalene Schopp, geb.
Mann, Witwe des Profeſſors, Dr., 77 J., ev.,
Eichberg=
ſtraße 4. Am 19.: Anna Marie Pauline Eliſabeth
Eiſele, Schülerin, 16 J., kath., Karlſtraße 63. Peter
Wamſſer, Sohn des Sattlers, 3 J., ev., Tannenſtraße 24.
Am 20.: Henriette Wilhelmine Thereſe Ehrhardt,
Toch=
ter des Tapeziers, 1 J., ev., Orangerieſtraße 16.
Marga=
rethe Bremmer, geb. Lehr, Ehefrau des Schaffners i. P.,
73 J., ev., Ludwigshöhſtraße 46. Elfriede Herold,
Toch=
ter des Kaufmanns, 3 J., ev., Frankenſteinſtraße 46. Am
22.: Amalie Eberlein, geb. Mergler, Ehefrau des
Archi=
tekten, 51 J., ev., Grüner Weg 98. Am 23.: Joſeph
Wil=
helm Zeisler, Fuhrmann, z. Zt. Landſt.=Rekrut, 37 J.,
kath., Eſchollbrücker Straße 27. Am 24.: Karl Müßig,
Steinmetz, z. Zt. Gefreiter, 43 J., kath., Eſchollbrücker
Straße 27. Am 28.: Eliſe Pfannſtiel, geb. Repp, Witwe
des Forſtmeiſters, 67 J., ev., Ohlyſtraße 36. Am 15.
Okt.: Hermann Voigt, Ingenieur, Hauptlehrer an der
Landesbaugewerkſchule hier, Einj. Schütze, 38 J., ev.,
Frankenſteinſtraße 60.
Gotesdienſtliche Anzeigen,
Evangeliſche Gemeinden.
Freitag, den 31. Dezember 1915
Silveſter
Hoſkirche: Abends um 9 Uhr: Silveſterandacht.
Stadtkirche: Abends um 6 Uhr: Pfarrer Kleberger.
Kollekte für den Kirchenfonds.
Stadtkapelle: Abends um 8 Uhr: Pfarrer Heß.
Kollekte für den Kirchenfonds.
Militärgemeinde: Nachm. um 5 Uhr: Silveſterandacht.
Garniſonpfarrer Schäfer. (Steinſtraße 24, Muſikſaal.)
Martinskirche: Abends um 6 Uhr: Pfarrer D. Waitz.
Kollekte für die Armen. — Abends um 8 Uhr:
Pfarr=
aſſiſtent Storck. Kollekte für die Armen.
Johanneskirche: Abends um 8 Uhr:
Jahresſchluß=
feier. Pfarrer Marx. Kollekte für die Kleinkinderſchule.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Abends um 6 Uhr:
Pfarrer Wagner. Kollekte für die Armen.
Pauluskirche: Abends um 6 Uhr:
Silveſtergottes=
dienſt. Pfarrer Rückert. Kollekte für die Pauluskirche.
Eliſabethenſtiſtskirche: Abends um 8 Uhr:
Jahres=
ſchluß. Pfarrer Lenz.
Samstag, den 1. Januar 1916
Neujahr
Hoſkirche: Abends um 6 Uhr: Andacht.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Velte.
Kollekte für die Armen der Gemeinde. — Abends um
6 Uhr: Profeſſor Kunkel. Kollekte für die Armen der
Gemeinde.
Stadtkapelle: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer
Zimmer=
mann. Kollekte für die Armen der Gemeinde.
Militärgemeinde (Stadtkirche): Vorm. um 8½1 Uhr:
Garniſonpfarrer Schäfer. — Vormittags um 10 Uhr:
Gottesdienſt im Lager.
Martinskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarrer
Beringer.
Gemeindehaus (Mollerſtr. 23): Vormittags um
½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Storck.
Johanneskirche: Vormittags um 10 Uhr: Pfarrer
Dingeldey. Kollekte für die Armen.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. um 10 Uhr:
Pfarraſſiſtent Lic. Dr. Vollrath. Kollekte für die Armen.
Panluskirche: Vorm. um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Sann. Kollekte für die Armen.
Eliſabethenſtiftskirche: Vorm. um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Sonntag nach Neujahr, den 2. Januar 1916
Hofkirche: Kein Gottesdienſt.
Stadtkirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Vogel. —
Mittwoch, den 5. Jan., abends um 8½ Uhr:
Kirchen=
muſikaliſche Abendfeier. Kollekte.
Stadtkapelle: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Heß.
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17: Sonntag, den
2. Jan., nachm. um 2 Uhr: Taubſtummengottesdienſt.
Pfarrer Kleberger.
Amtshandlungen an Auswärtigen:
Pfarrer Heß.
Ailitärgemeinde (Stadtkirche): Kein Gottesdienſt.
Martinskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarraſſiſtent
Storck. — Mittwoch, den 5. Jan., abends um 8½ Uhr:
Kriegsbetſtunde. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. um 10 Uhr: Pfarrer Marx.
— Mittwoch, den 5. Januar, abends um 8½ Uhr:
An=
dacht. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. um 10 Uhr:
Pfarrer Wagner. — Mittwoch, den 5. Januar, abends
um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Miſſionar Weismann.
Panluskirche: Vorm. um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Rückert. — Mittwoch, den 5. Januar,
abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde. Pfarraſſiſtent
Sann.
Eliſabethenſtiftskirche: Vorm. um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Lenz. — Freitag, den 7. Januar,
abends um 8 Uhr: Kriegsbetſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Samstag, den 1. Jan.
(Neujahr), nachm. um 4 Uhr: Bibelſtunde von
Garniſon=
pfarrer Schäfer. — Sonntag, den 2. Jan., nachm. um
4 Uhr: Keine Bibelſtunde. — Von Montag, den 3. Jan.,
bis Samstag, den 8. Jan., abends 8½ Uhr:
Gebetsver=
einigung. — Zweiglokal der Stadtmiſſion
(Beſſungerſtr. 88, Hth.). Sonntag, den 2. Jan.,
vormit=
tags um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. um
3 Uhr: Jugendbund für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Jugendbund für Jungfrauen.
Epangeliſche Gemeinſchaſt (Teichhausſtr. 34):
Sonn=
tag, den 2. Jan., nachmittags um 2 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends um 8 Uhr: Weihnachts= und
Neujahrs=
feier. — Dienstag, den 4. Jan., abends um 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger A. Berner.
Gottesdienſt der Neuapoſtoliſchen Gemeinde (
Lagerhaus=
ſtraße 4): Sonntag, nachmittags um 4 Uhr.
Gemeinde gländig getauſter Chriſten (Raptiſten),
Mauer=
ſtraße 17: Freitag, den 31. Dez., abends um 8½ Uhr:
Jahresſchlußpredigt und Silveſterfeier. Prediger
Win=
hold. — Samstag, den 1. Jan., nachm. um 4 Uhr:
Neujahrspredigt. Prediger Winhold. — Sonntag, den
2. Jan., vorm. um 9½ Uhr: Predigt. Prediger
Win=
hold. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. um
4 Uhr: Predigt. Prediger Winhold. — Abends um
6 Uhr: Jugendverein. — Vom 3.—7. Jan., allabendlich
um 8½ Uhr: Allianz=Gebetsſtunde.
Meiſebſtengeneinde (Teichhausſtraße 34):
Sams=
tag, den 1. Jan., nachmittags um 4 Uhr: Predigt. —
Sonntag, den 2. Jan., nachmittags um 4 Uhr: Predigt.
Prediger Wilh. Ekert.
Katholiſche Gemeinden
Samstag, den 1. Januar 1916
Neujahr
Kollekte für den Armenfonds
St. Ludwigskirche: Freitag, den 31. Dez., nachm. um
4 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um 6 Uhr:
Silveſterandacht mit Predigt.
Samstag, vorm. von ½6 Uhr an: Gelegenheit zur
heil. Beichte. — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um
7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. — Um 8 Uhr:
Militärgottesdienſt mit Predigt. — Um 9½ Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. —
Nachmittags um 3 Uhr: Feſtandacht; darauf
Gelegen=
heit zur heil. Beichte.
Kapelle der Warmherzigen Schweſtern: Samstag,
vormit=
tags um ½7 Uhr: Heil. Meſſe. — Abends um 6 Uhr:
Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Samstag, vormittags um
7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Ober=Ramſtadt: Samstag, vormittags um
9 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Freitag, den 31. Dez.,
nachmit=
tags von ½5 Uhr: Heil. Beichte. — Silveſterabend um
8 Uhr: Silveſterfeier: Predigt; Lechner Orgel; Müller
Solo.
Neujahr, vorm. von 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe und
Predigt. — Um ½ 10 Uhr: Hochamt. — Nachmittags
um 2 Uhr: Feſtandacht und Segen.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Freitag, den 31. Dez.,
nachmittags um 4 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Abends um ½8 Uhr: Silveſterpredigt und Andacht.
Feſt der Beſchneidung des Herrn
Samstag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil.
Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr:
Amt mit Predigt. — Nachm. um ½3 Uhr: Neujahrs=
Andacht. — Nachm. um 4 Uhr und abends um 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kirche zu Eberſtadt: Freitag, den 31. Dez., nachm. um
3 Uhr: Beichtgelegenheit. — Abends um 8 Uhr: Predigt
und Andacht.
Samstag, vormittags um 6 Uhr: Beichte. — Um
½7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion und
Früh=
meſſe. — Um ¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. —
Nach=
mittags um ½2 Uhr: Andacht. — Um 2 Uhr: Beichte.
Kapelle zu Pfungſtadt: Samstag, vorm. um 7 Uhr:
Beichte. — Um ½8 Uhr: Amt und Predigt. — Nachm.
um ½2 Uhr: Andacht.
Sonntag, den 2. Januar 1916
St. Ludwigskirche: Vorm. von ½6 Uhr an:
Gelegen=
heit zur heil. Beichte. — Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe.
— Um 7 Uhr: Austeilung der heil. Kommunion. —
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt mit Predigt. — Um
½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte
heil. Meſſe. — Nachm. um 3 Uhr: Roſenkranz=
Bruder=
ſchaftsandacht mit Predigt und Prozeſſion. — Montag,
Dienstag und Mittwoch finden Kriegsbittage für Frauen
und Jungfrauen ſtatt. — Abend um 8 Uhr: Predigt des
hochw. Herrn C. Richſtaetter. — Donnerstag, nachm. um
4 Uhr: Beichtgelegenheit. — Freitag, vorm. um 8¾ Uhr:
Segenamt zu Ehren des göttlichen Herzens Jeſu. —
Abends um 8 Uhr: Kriegsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vormittags um
½7 Uhr: Hl. Meſſe. — Nachm. um 2 Uhr: Herz=Jeſu=
Andacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Vorm. um 7 Uhr: Heil.
Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vormittags um
9 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Vorm. von 6 Uhr an:
Gelegen=
heit zur hl. Beichte. — Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um
8 Uhr: Hl. Meſſe mit Predigt. — Um ½10 Uhr: Hochamt
und Predigt. — Nachm. um 2 Uhr: Andacht und Segen.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Vorm. um 6 Uhr:
Gelegenheit zur hl. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe.
— Um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Nachmittags um
½3 Uhr: Andacht zum göttlichen Kinde. — Mittwoch,
abends um 6 Uhr: Kriegsgebet. — Donnerstag, nachm.
um 5 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Kapelle zu Eberſtadt: Vorm. um ½ 7 Uhr: Austeilung
der hl. Kommunion und Frühmeſſe. — Um ¼10 Uhr:
Hochamt und Predigt. — Nachm. um ½2 Uhr: Andacht.
— Werktags um ¼8 Uhr: Singmeſſen und Kriegsgebet.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt bei
Eberſtadt: Sonntag, um ¾8 Uhr: Hi. Meſſe m. Predigt.
Kapelle in Pfungſtadt: Vorm. um 8 Uhr: Beichte. —
Um ½9 Uhr: Amt und Predigt. — Nachmittags um
½2 Uhr: Andacht. — Montag und Freitag, nachm. um
5 Uhr: Kriegsandacht.
Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde
Haupt=Synagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, den 31. Dez. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr
45 Min.
Samstag, den 1. Januar 1916. Morgengottesdienſt
8 Uhr 45 Min. Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der israelitiſchen
Religions=
geſellſchaft.
Samstag, den 1. Jan. Vorabend 4 Uhr 10 Min.
Morgens 8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr.
Sabbataus=
gang 5 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 2. Jan., an:
Morgens 7 Uhr 05 Min. Nachmittags 4 Uhr.
NB. Donnerstag, den 6. Januar:
Rausch Chaudesch Schewat.
in reichhaltigster Auswahl. Neue Künstlerkarten. Papierhandlung
Ecke Rhein- (17609a
Heujuhrskarfen Patriotische Karten. Kalender u. Geschäftsbücher.
Heinrich Bauiz
und Grafenstrasse.
Geſchäftsempfehlung.
Einem verehrl. Publikum von hier und Umgebung zur gefl
Beachtung, daß ich das ſeither von meinem Mann betriebene
Schuhgeſchäft
in unveränderter Weiſe unter der Leitung eines tüchtigen Gehilfen
weiterführen werde. Empfehle mich in Reparaturen von Schuhen
aller Art in ſauberſter Ausführung, bringe auch mein
reichhaltiges Lager in neuen Schuhen
von den einfachſten bis zu den feinſten Sorten, in allen Größen, in
empfehlende Erinnerung.
Indem ich Ihnen prompte und vorteilhafte Bedienung
zu=
ſichere, bitte ich, das meinem im Felde gefallenen Manne geſchenkte
Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen.
Mit aller Hochachtung zeichnet
Frau Michael Fick Witwe
Schuhgeſchäft
16722a)
Holzſtraße 24.
chreibmaschinen-Unterricht
Stenographie (Gabelsberger)
Schönschreiben-
Neue Kurse beglnnen 4. Januar
(17742a
Anmeldungen: H. Opel, Schützenstrasse 5.
Vorteilhaftes
Angebot
für Neujahr!
Kognak-Verschnitt
¾/ Liter-Flasche Mk. 2.20
Kognak-Verschnitt
½ Liter-Flasche Mk. 1.20
*11280) sowie
Rum, Bergamotte- und
Kräuterlikör, Magenheil‟
äusserst billig.
Auof Senmaun
Niederlage der
Darmstädter Eiergrosshalg.
Landwehrstr. 13.
Heyl&John, Hanufakturwaren (5709a
DasBestevom Besten!
für unsere Truppen im Kriege ist
ärztlich
Max Kölbles Eier-Kogna K empfohlen.
Anregungsmittel bei Erschöpften. Vorbeugungsmittel gegen
Magen- und Darmstörungen und zur Bekämpfung sog.
Kriegs-
epidemien, blutbildend, nervenstärkend und muskelkräftigend.
Zu haben in Feldpostbriefen (unzerbrechlich; Porto 10 Pfg.)
mit 1 Flasche Max Kölbles Eier-Kognak à Mk. 1.50.
Fr. Max Kölbles Liqueur-Fabrik Freiburg i. B.
Alleinverkauf für Darmstadt: (13891a
Hoflieferant Theodor Stemmer.
Beuische Seiden
. unverwüstlich
im Tragen, ge-
Dlusen schmeidig,
un-
beschwert, weich, unendlich
stärker wie leichte Seide.
3 m lang, 60 cm breit
Mk. 5.10, 6.—, 6.60, 7.30
Der jetzige Mangel und Preis
der Stärke fordert
gebiete-
risch, daß man nur die
über-
aus sparsame, praktische u.
kalt abwaschbare
Dauer-Wäsche
verwendet. Weiß und bunt.
Math. Becher, Darmstadt neb. derStackteirche 1427te
Bekanntmachung.
Die Vorarbeiten zur Regulierung des Darmbaches von der Gemarkungsgrenze
Darmſtadt-Weiterſtadt bis zum Gehabornerhof liegen vom 3.—31. Januar 1916
ein=
ſchließlich bei Großh. Polizeiamt dahier, Hügelſtraße 31/33, zur Einſicht offen. Etwaige
Einwendungen ſind bei Meidung des Ausſchluſſes innerhalb dieſer Friſt geltend
zu machen.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1915.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener,
(17810
Bekanntmachung.
Auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt wird am
Mittwoch, den 5. Januar 1916, von 10 bis 2 Uhr,
und auf dem Schießplatz Meſſel am
Dienstag, den 4. Januar 1916, von 8½ bis 3½ Uhr,
Donnerstag, den. 6. Januar 1916, von 9½ bis 2½ Uhr,
Freitag, den 7. Januar 1916, von 9½ bis 2½ Uhr,
Samstag, den 8. Januar 1916, von 9½ bis 2½ Uhr,
mit ſcharfer Infanteriemunitjon geſchoſſen.
Die Abſverrüng des Truppenübungsplatzes Darmſtädt erſtreckt ſich bis zum
Landgraben. Das abgeſperrte Gebiet darf nicht betreten werden. Zuwiderhandelnde
haben Beſtrafung auf Grund des preußiſchen Geſetzes vom 4. Juni 1851 über den
Belagerungszuſtand zu gewärtigen.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1915.
(17792
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Roeſener.
Bekanntmachung
über die Bereitung von Kuchen.
Vom 16. Dezember 1915.
Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Geſetzes über die Ermächtigung des
Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914 (Reichs=Geſetzbl.
S. 327) folgende Verordnung erlaſſen:
§ 1. In gewerblichen Betrieben, insbeſondere in Bäckereien, Konditoreien Keks=,
Zwieback= und Küchenfäbriken aller Art, in Gaſt=, Schank= und Speiſewirtſchaften,
Stadtküchen und Erfriſchungsräumen, ſowie in Vereinsräumen dürfen zur Bereitung
1. von Kuchenteig keine Eier oder Eierkonſerven und auf 500 Gramm Mebl oder
mehlartige Stoffe nicht mehr als 100 Gramm Fett und 100 Gramm Zucker,
2. von Tortenmaſſe auf 500 Gramm Mehl oder mehlartige Stoffe nicht mehr
als 150 Gramm Eier oder Eierkonſerven, 150 Gramm Fett und 150 Gramm
Zucker.
3. von Rohmaſſe für Makronen auf 500 Gramm Mandeln nicht mehr als
150 Gramm Zucker und von Makronen auf 500 Gramm Rohmaſſe nicht
mehr als 500 Gramm Zucker
verwendet werden. Die Verwendung von Backpulver als Triebmittel iſt geſtattet, die
Verwendung von Hefe iſt verboten.
In den im Abſ. 1 genannten Betrieben und Räumen dürfen nicht bereitet werden
Backwaren in ſiedendem Fett,
Backwaren unter Verwendung von Mohn,
Baumkuchen,
Ereme unter Verwendung von Eiweiß, Fett, Milch oder Sahne jeder Art,
Fettſtreußel.
Teige und Maſſen, die außerhalb der genannten Betriebe oder Räume
herge=
ſtellt ſind, dürfen in dieſen Betrieben oder Räumen nicht ausgebacken werden.
§ 2. Im Sinne dieſer Verordnung gelten alle Backwaren, zu deren Bereitung
mehr als 10 Gewichtsteile Zucker auf 90 Gewichtsteile Mehl oder mehlartige Stoffe
verwendet werden, als Kuchen oder Torten.
Als Fett im Sinne dieſer Verordnung gelten Butter und Butterſchmalz,
Mar=
garine, Kunſtſpeiſefett ſowie tieriſche und pflanzliche Fette und Oele aller Art.
§ 3. Die Beamten der Polizei und die von der Polizei beauftragten
Sachver=
ſtändigen ſind befugt, in die Geſchäftsräume der dieſer Verordnung unterliegenden
Perſonen
nungen einzuſehen und nach ihrer Auswahl Proben zur Unterſuchung gegen
Empfangs=
beſtätigung zu entnehmen.
Die Unternehmer und die von ihnen beſtellten Betriebsleiter und
Aufſichts=
perſonen ſind verpflichtet, den Beamten der Polizei und den Sachverſtändigen
Aus=
kunft über das Verfahren bei Herſtellung der Erzeugniſſe und über die zur Verarbeitung
gelangenden Stoffe, insbeſondere auch über deren Menge und Herkunft, zu erteilen.
§ 4. Die Sachverſtändigen ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung
und der Anzeige von Geſetzwidrigkeiten, verpflichtet, über die Einrichtungen und
Ge=
ſchäftsverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen,
Verſchwiegen=
heit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts= und
Be=
triebsgeheimniſſe zu enthalten. Ste ſind hierauf zu vereidigen.
§ 5. Die Unternehmer haben einen Abdruck dieſer Verordnung in ihren
Ver=
kaufs= und Betriebsräumen auszuhängen.
§ 6. Die Vorſchriften dieſer Verordnung finden auch auf
Verbrauchervereini=
gungen Anwendung.
§ 7. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung
dieſer Verordnung. Sie können weitergehende Anordnungen zur Beſchränkung der
Fett=, Eier= und Zuckerverwendung treffen.
Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer
Verordnung=
zulaſſen.
§ 8. Mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis
bis zu drei Monaten wird beſtraft:
1. wer den Vorſchriften des § 1 oder des § 3 Abſ. 2 zuwiderhandelt,
2. wer der Vorſchrift des § 4 zuwider Verſchwiegenheit nicht beobachtet oder
der Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts= oder Betriebsgeheimniſſen
ſich nicht enthält;
3. wer den im § 5 vorgeſchriebenen Aushang unterläßt;
4. wer den auf Grund des § 7 Abſ. 1 erlaſſenen Beſtimmungen zuwiderhandelt.
In dem Falle der Nr. 2 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des Unternehmers ein.
§ 9. Die zuſtändige Behörde kann Betriebe ſchließen, deren Unternehmer oder
Leiter ſich in Befolgung der Pflichten unzuberläſſig zeigen, die ihnen durch dieſe
Ver=
ordnung oder die dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen auferlegt ſind.
Gegen die Verfügung iſt Beſchwerde zuläſſig. Ueber die Beſchwerde entſcheidet
die höhere Verwaltungsbehörde endgültig. Die Beſchwerde bewirkt keinen Aufſchub.
§ 10. Die Vorſchriften dieſer Verordnung finden keine Anwendung auf Keks=,
Zwieback=, Honig=, Pfeffer= und Lebkuchenfabriken, ſoweit ſie zu Keks, Zwieback,
Honig=, Pfeffer= oder Lebkuchen Getreide öder Mehl verarbeiten, das ihnen von der
Reichsgetreideſtelle, von den Heeresverwaltungen oder der Marineverwaltung geliefert
iſt. Sie gelten ferner nicht für Zwieback, der für Rechnung der Heeresverwaltungen,
der Marineverwaltung oder der Vereinslazarette der freiwilligen Krankenpflege
her=
geſtellt wird.
§ 11. Die Vorſchriften der Verordnung über die Bereitung von Backware in
der Faſſung vom 31. März 1915 (Reichs=Geſetzbl. S 204) ſowie die Vorſchriften in
§§ 47 bis 49 der Verordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem
Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 363) bleiben unberührt.
§ 12. Dieſe Verordnung tritt mit dem 18. Dezember 1915 in Kraft. Der
Reichs=
kanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens.
Berlin, den 16. Dezember 1915.
(17793
Der Stellvertreter des Reichskanzlers:
Delbrück.
Bekanntmachung
über die Bereitung von Kuchen.
Vom. 20. Dezember 1915.
Auf Grund von § 7 der Verordnung des Bundesrats über die Bereitung von
Kuchen vom 16. Dezember 1915 (Reichs=Geſetzbl. S. 823 ff.) wird folgendes beſtimmt:
Zuſtändige Behörde iſt das Kreisamt, höhere Verwaltungsbehörde der
Pro=
vinzialausſchuß.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1915.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Hombergk.
indigen nd eeee Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtände: 1 evang. Geſangbuch. 1 neues,
braunes Handtäſchchen mit Taſchentuch und Spiegel. 1
ſchwarz=
wollene Kindermütze 1 Militärſchnürſchuh. 1 Kiſte Nudeln. 1. gold.
Kettenarmband. 1 Paar dunkelgraue Herren=Gamaſchen. — Zuge=
(17805
flogen: 1 großer, ſcheckiger Hahn. 1 Ente.
Polizeilich eingefängene und zugelaufene Hunde: In
polizei=
licher Verwahrung und Pflege in der Hofreite Beſſungerſtr. Nr. 56
befinden ſich: 1 Schäferhund, 1 Wolfshund (zugelaufen). Die Hunde
können von den Eigentümern bei dem 5. Pollzei=Revier ausgelöſt
werden. Die Verſteigerung der nicht ausgelöſten Hunde findet dort=
(17806
ſelbſt jeden Werktag, vorm. um 10 Uhr, ſtatt.
Feiertagsdienft und Nachtdienſt in den Apotheken
Darm=
ſtadts. Es verſehen den Feiertagsdienſt am 1. Jan. und in der
darauf folgenden Nacht den Nachtdienſt: Adler=Apotheke,
Wilhel=
minenpl. 17, Hirſch=Apotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21, Hof=
Apo=
theke, Ballonplatz 11; den Sonntags= und Nachtdienſt vom 2. bis
8. Jan.: Apotheke am Jnſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9, Einhorn=
Apotheke, Kirchſtraße 10½.
Kupfer, Meſſing und Reinnickel.
Ausführungsbeſtimmungen für die Stadt Darmſtadt.
Auf Grund der Verordnung des ſtellvertretenden
General=
kommandos XVIII, Armeekorps zu Frankfurt a. M. vom 6. Dezember
1915, betreffend Enteignung, Ablieferung und Einziehung der durch
die Verordnung M. 325/7. 15 K. R. A. bzw. M. 325 6/7. 15 K. R. A.
beſchlagnahmten Gegenſtände (Bekanntmachung vom 16. 11. 15), wird
hiermit folgendes angeordnet.
1. Eigentumsübertragung.
Den Beſitzern beſchlagnahmter Gegenſtände, die die
vorge=
ſchriebene Meldung erſtattet haben, wird in den nächſten Tagen die
Anordnung, betreffend Eigentumsübertragung auf den
Reichsmilitär=
fiskus, zugeſtellt werden. Die Zuſtellung iſt vom Empfänger zu
beſcheinigen.
2. Ablieferung.
Die Ablieferung der hiernach enteigneten Gegenſtände hat in
der Zeit vom 2. Januar bis 31. März 1916 bei der Sammelſtelle
im alten Hoftheater, Eingang neben der Infanterie=Kaſerne in der
Alexanderſtraße, ſtattzufinden. Die Sammelſtelle iſt geöffnet zunächſt
jeden Montag, Mittwoch und Freitag,
vorm. von 9—12 Uhr und nachm. von 2—5 Uhr.
Es bleibt dem Unterzeichneten vorbehalten, weitere
Sammel=
ſtellen einzurichten und weitere Sammeltage feſtzuſetzen. Auch behält
er ſich vor, in den letzten Wochen vor Schluß der Ablieferungsfriſt
(31. März 1916) zu beſtimmen, daß die Ablieferung der Gegenſtände
in Reihenfolge der verſchiedenen Polizeireviere und der einzelnen
Straßenzüge ſtattzufinden hat.
3. Ausnahmen.
Von der Enteignung und Einziehung werden auf Nachſuchen
Gegenſtände befreit, für die ein kunſtgewerblicher oder
kunſtgeſchicht=
licher Wert durch anerkannte Sachverſtändige (Muſeumsdirektoren pp.)
feſtgeſtellt worden iſt. Geſuchen um Befreiung iſt ein Zeugnis, das
dieſe Feſtſtellung enthält, beizufügen.
Andenkenwert entbindet nicht von der Enteignung.
4. Zahlung der Uebernahmepreiſe. (§ 7 der Verordnung)
Die Auszahlung der Uebernahmepreiſe für abgelieferte
Gegen=
ſtände erfolgt durch die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, in den
Kaſſen=
ſtunden gegen Abgabe des von der Sammelſtelle ausgeſtellten
An=
erkenntnisſcheins und gegen Quittung über den angewieſenen Betrag.
Zte e
preiſen nicht einverſtanden erklären, haben troßdem die enteigneten
Gegenſtände abzutiefern und erhalten über dieſe Gegenſtände eine
Quittung, aus der das Gewicht und die Art des Materials
hervor=
fgeht, nachdem vorher die von den Betroffenen der Sammelſtelle bei
der Ablieferung vorzulegende genaue Aufſtellung gemäß § 7 der
obigen Verordnung geprüft und unterſchriftlich anerkannt worden iſt.
5. Zwangsvollſtreckung.
Die bis zum 31. März 1916 nicht zur Ablieferung gekommenen
enteigneten Gegenſtände werden auf dem Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung und unter Einziehung der Koſten der letzteren vom Säumigen
abgeholt und, ſoweit erforderlich, ausgebaut (herausgenommen).
Strafrechtliche Verfolgung der Säumigen bleibt vorbehalten.
6. Ablieferung nicht beſchlagnahmter und enteigneter
Gegenſtände.
Außer den beſchlagnahmten und enteigneten Gegenſtänden
werden von der Sammelſtelle angenommen:
a) folgende Gegenſtände aus Kupfer, Meſſing und Reinnickel:
Bürſtenbleche, Kaffekannen, Teekannen, Kuchenplatten,
Milchkannen. Kaffeemaſchinen. Teemaſchinen, Samoware,
Zuckerdoſen Teeglashalter, Menagen, Meſſerbänke,
Zahn=
ſtochergeſtelle, Tafelaufſätze aller Art, Tafelgeſchirre,
Rauch=
ſervice, Lampen, Leuchter, Kronen, Plätten, Bügelgeräte,
Nippesſachen, Thermometer, Schreibgarnituren, Bettwärmer,
Säulenwagen, Bierſiphons, Selbſtſchenker, Badehfen.
Vergütet werden hierfür die gleichen Preiſe, wie ſie für die
beſchlagnahmten und enteigneten Gegenſtände in § 7 der
Ver=
ordnung vom 6. Dezember 1915 feſtgeſetzt ſind.
b) ſämtliche Materialien und Genenſtände aus Kupfer, Meſſing,
Rotguß, Tombak, Bronze, Neufilber (Alfenid, Chriſtofle,
Al=
paka) und Reinnickel, ſoweit ſie nicht auf Grund der Verfügung
M. 1./4. 15 K. R. A., betreffend Beſtandsmeldung und
Be=
ſchlagnahme von Metallen”, an die Metallmeldeſtelle der
Kriegs=
rohſtoffabteilung des Kgl. Preuß. Kriegsminiſteriums gemeldet
worden ſind.
c) Altmaterial (Gegenſtände, die ſich in einem Zuſtand befinden,
in dem ſie nicht mehr für den durch ihre Geſtaltung gegebenen
Zweck benutzt werden können).
Für die Materialien und Gegenſtände unter b und e wird
vergütet:
. 1 Mk. 70 Pfg. für das kg
für Kupfer
Meſſing, Rotauß Tombak, Bronze 1 .
Neuſilber (Alfenid, Chriſtofle, Alpaka) 1 „ 80
4 „ 50 „ „
: Reinnickel
7. Strafbeſtimmung.
Mit Gefängnis bis zu 1 Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu
10 000 Mk. wird nach der Verordnung vom 6. Dezember 1915, ſofern
nicht nach allgemeinen Strafgeſetzen höhere Strafen verwirt ſind,
beſtraft:
1. wer der Verpflichtung, die enteigneten Gegenſtände
heraus=
zugeben oder ſie auf Verlangen des Erwerbers zu überbringen
oder zu überſenden, zuwiderhandelt;
2. wer unbefugt einen beſchlagnahmten Gegenſtand beiſeite ſchafft,
beſchädigt oder zerſtört, verwendet, verkauft oder kauft oder ein
anderes Veräußerungs= oder Erwerbsgeſchäft über ihn
ab=
ſchließt;
3. wer der Verpflichtung, die beſchlagnahmten Gegenſtände zu
verwahren und pfleglich zu behandeln, zuwiderhandelt:
4. wer vorſtehenden Ausführungsbeſtimmungen zuwiderhandelt.
(17398gsf
Darmſtadt, den 17. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Ekert
äenters Gchr. 4aht,
Bankgeſchäft.
Zur Beſprechung und
Abwick=
lung der Geſchäfte hält der
Kon=
kursverwalter von (*11275fo
Sonnerstag, 6. Januar ab
nachmittags von 2 bis 4 Uhr,
im Banklokal, Grafenſtr. 10,
Darm=
ſtadt, Geſchäftsſtunden ab.
eu 160 gefrancht Griſiſangen
Gerüſtdielen
„ 100
zu kaufen geſucht.
(17807
Robert Grastorf G. w. b. II.
Waldſtr. 38, I.
Uniformstücke
guterh., ſtets zu haben. (16651a
M. Oehlenschläger, Soderſtr. 14, I
Speisezwiebeln
der Sack 12—14 Mk.
(mit Sack) (17727a
Gg. Crößmann, Grafenſtr. 16.
Telephon 2154.
Große Lapins!
Schwere Haſen
Stück Mk. 4.50
Bug Pfd. 1.10
Rücken , 1.45
Keulen , 1.60
Blatt Pfd. 1.—
=Rücken „ 1.20
Keulen „ 1.30
Junge Gänſe Pfund 1.65
Junge Hahnen, Hühner, Tanben,
Welſche empfiehlt
Hoflieferant Held
Karlſtr. 24. (*11267) Tel. 478.
Übernahme der Verlosungskontrolle von Wertpapieren. Kontrolle und
Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust im Falle der Aus-
Bank für Handel und Industrie
losung. — Wir übernehmen Barbeträge zur Verzinsung inlaufender Rech-
(Darmstädter Bank)
nung, auf provisionsfreien Scheckkonten oder gegen Einlagebücher.
Wilhelminenstraße 14
Landgraf Philipp-Anlage 6
(Die Verzinsung beginnt von dem der Einzahlung folgenden Werktage ab.)
Unsere Bank ist laut Ministerialerlaß Hinterlegungsstelle für Mündelgelder.
Verkauf von Kabliau.
Verſuchsweiſe werden am
Freitag, den 31. ds. Mts., von morgens 8 Uhr
ab, im ſtädtiſchen Schlachthaus etwa 10 Zentner Kabliau in
verſchiedenen Größen (ohne Kopf) das Pfund zu 35 Pfennig abgegeben.
(17808
Darmſtadt, den 30. Dezember 1915.
Der Oberbürgermeiſter.
I. V.: Mueller.
Freiſtellen an den Mittelſchulen.
Geſuche um Freiſtellen an den Mittelſchulen für das
Schul=
jahr 1916/17 ſind bis zum 10. Januar 1916 bei mir einzureichen.
Es wird darauf hingewieſen, daß Freiſtellen nur in den vier
oberſten Klaſſen vergeben werden können. Auch müſſen die Kinder
die Mittelſchule mindeſtens 1 Jahr mit Erfolg beſucht haben.
Vor=
ausſetzung der Bewilligung iſt die Bedürftigkeit der Eltern ſowie
regelmäßiger Schulbeſuch, Fleiß, Ordnungsliebe, Reinlichkeit und
gutes Betragen des Kindes.
Die Vergebung der Freiſtellen erfolgt auf ein Jahr und in
ſtets widerruflicher Weiſe. Für die Kinder, die für das laufende
Schuljahr im Beſitze einer Freiſtelle ſind, muß ſonach um weitere
Verleihung nachgeſucht werden.
In den Geſuchen iſt außer dem Beruf und der Wohnung der
Eltern oder der Pflegeeltern noch die Schulgruppe, die das Kind
be=
ſucht, anzugeben.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1915.
(17589a
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Einquartierung.
Zur Vermeidung ſpäterer Einſprüche empfiehlt es ſich, die
Quartierſcheine alsbald nach Abgang der Mannſchaft dem ſtädt.
Einquartierungsausſchuß, Stadthaus Zimmer Nr. 11, zur Prüfung
und Feſtſtellung der Quartierleiſtung vorzulegen. Daſelbſt erfolgt
auch die Anweiſung von Quartiergeld, jedoch nur vormittags.
Bei Verzicht auf Einquartierungsvergütung zu Gunſten
bedürftiger Angehörigen von Kriegsteilnehmern wird um Abgabe
der Quartierſcheine anf vorbezeichnetem Amtszimmer gebeten.
Darmſtadt, den 19. Juli 1915.
Der Oberbürgermeiſter:
Dr. Gläſſing.
(10666a
Der Voranſchlag der Gemeinde Meſel für 1916
liegt vom 3. bis einſchl. 10. Januar 1916 auf der Amtsſtube
des Großh. Bürgermeiſters offen. Die Beteiligten können innerhalb
dieſer Friſt den Voranſchlag einſehen und Einwendungen gegen
ſeinen Inhalt bei dem Großh. Bürgermeiſter ſchriftlich oder zu
Protokoll vorbringen. Zu der Umlage für 1916 ſollen auch die
Aus=
märker herangezogen werden.
Meſſel, den 29. Dezember 1915.
(17794
Großh. Bürgermeiſterei Meſſel.
Hickler.
Holz=Verſteigerung Nr. 1
(Stadtwald).
Freitag, den 7. Januar n. Js., vormittags 9 Uhr, werden
in der Turnhalle, Woogsplatz 5, hier, aus den Diſtrikten
Hinter=
harke 5 u. 6, Hitzberg 28 u. 29 der Forſtwartei Heiligkreuz (Forſtwart
Hofmann) ſowie Franzoſenberg 13, 14 und Ständige Weide der
Forſtwartei Beſſunger Laubwald (Förſter Lehr) verſteigert:
I. Nutzholz: Stämme: Eichen: 1 Stck. II. Kl. — 1,09 fm,
32 Stck. IV. Kl. — 16,57 fm, 28 Stck. V. Kl. — 9,71 fm,
45 Stck. VI. Kl. — 9,05 fm.
II. Brennholz: Scheiter: 243 rm Buchen, 167 rm Eichen, 13 rm
Birken, 4 rm Erlen 76 rm Kiefern.
Knüppel: 170 rm Buchen, 8 rm Erlen.
Reiſigknüppel: 53 rm Buchen, 42 rm Eichen, 23 rm
Kiefern.
Das Nutzholz mit den Abz. Nummern von 1187 bis 1304
lagert in der Hinterharke. Nutzholzverzeichniſſe werden nicht
aus=
gegeben.
Das Laub=Brennholz ſitzt in Hinterharke und Hitzberg unter
den Nummern 27—344, das Nadel=Brennholz im Franzoſenberg und
Ständige Weide unter den Nummern 1 bis 119.
Unterſtrichene Nummern werden nicht verſteigert.
Abfuhr nach allen Ortſchaften gut.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1915.
Großh. Oberförſterei Darmſtädt.
Kullmann.
(17799fm
Stenographie nach Gabelsberger
Unser nächster Lehrgang für Anfänger beginnt
am Freitag, den 7. Januar 1916, abends 8½ Uhr,
in unseren eigenen Unterrichtsräumen
Mathildenplatz 8
Honorar Mark 6.—.
Dauer 20 Stunden.
Maschinenschreih-Unterricht
nach dem Ideal-Griff-system (Zehnfinger-
Blind-
schreib-Methode unter Ausschaltung des
Gesichts-
sinnes) auf verschiedenen Maschinen durch
bewährte Kräfte.
Wöchentlich 4 Stunden. — Monatlich Mk. 6.−.
Anmeldungen werden schon jetzt und am
Eröff-
nungsabend entgegengenommen in unserer
Geschäfts-
stelle, Mathildenplatz 8, von 8—10 Uhr abends.
m. Stenographen-Gesellschaft „Gabelsberger‟ (B. I.)
Darmstädter Stenotypistenschule
Mathildenplatz 8
(17587ff
Däniſche
Lederweſte
faſt neu, für 20 Mk. abzug. Ang. u.
72 an die Geſchäftsſt. (*11165df
Sommerſproſſen
kann jeder in 10 Tagen gänzl.
beſeitigen. Ausk. koſtenlos geg.
Rückmark. Frau Erna Brandenburg-
Loessin, Berlin N. 65. (*11176df
Heujants
Karten
in reichſter Auswahl
von 1 Pfg. an.
Jakob Skurnik
Poſtkarten=Großhandlung
Wendelſtadtſtr. 28, Fernruf 1791.
Billigſte Bezugsquelle für
Wiederverkäufer!
Das Beste für die Augen
beſtes Stärkungs= und
Erfriſchungsmittel für
ſchwache entzündete Augen
und Glieder iſt das ſeit
bald 100 Jahren
weltbe=
rühmte, ärztlich empfohlene
von Joh. Chr.
KölniſcheWaſſer rochtenberger
in Heilbronn. Lieferant fürſtl.
Häuſer, Ehrendiplom. Feinstes
Kroma, billigstes Parfüm. In
Fl. à 45, 65, 1.10 Mk. (16750a
Alleinverkauf für D
arm=
stadt: G. Bauptmann. Rheinstr.
Duter bürgerl. Privat=
Mittags=
tiſch. Näh. Geſchäftsſt. (*11294
Antan
getragener Kleider, Uniformen,
Stiefel, Pfandſcheine,
Zahn=
gebiſſe, überhauxt alles. (17674a
Zarnicer, Kleine Bachgaſſe 1.
Komme auch nach auswärts.
Säcke, Gummi,
alte Metalle, neue Tuchabfälle,
alte Wollſachen uſw. kauft ſtets
zu Höchſtpreiſen
(17544a
Zwickler, Schwanenſtr. 12
Telephon 1760.
kauft
Still, Diebuegerſtr. 13, ſtets
zu höchſten Preiſen: Alte
me=
talle, neue Tuchabfälle, Lumpen,
Flasehen uſw.
(17779a
Telephon 823 od. Poſtkarte.
Brillanten
Platin, Gold, Silber
ſowie
(17730a
Pfandscheine
auf Wertgegenſtände kauft
Kurtz, Pädagogſtr. 2. Tel. 1202.
Echter Bisam-Muff
zu kaufen geſ. Angeb. mit Preis
u. H 90 a. d. Geſchäftsſt. (*11243
Stizzen,
Aelt. Oelgemälde, Stiche
uſw. zu kaufen geſ. Angeb. unter
H 95 an die Geſchäftsſt. (*11234
(ut erhaltener dunkler Anzug
für mittelſtarken Herrn, ſowie
ſchwarze Schnürſchuhe, Gr. 42—43,
zu kaufen geſucht. Angeb. m. Pr.
u. J 7 an die Geſchäftsſt. (*11295
Zuterh. Schaukelpferd au kaufen
geſucht. Angeb. unt. H 97 an
die Geſchäftsſtelle. (*11264
Febr. Herd zu kaufen geſucht.
Angebote unter H 99 an die
Geſchäftsſtelle.
(11272
Zu kaufen gesucht
Büfett, Tiſch, 6 Stühle, Pianino,
Teppich, Sekretär, Schreibtiſch,
Bett, Eisſchrank u. Klubſeſſel.
Angebote unter 3 5 an die
Ge=
ſchäftsſtelle.
(*11286
Kiterlamer
aller Art zu kaufen geſucht.
Wienerſtraße 83, I.
(*11227
Zu kaufen geſucht
1 Herren= u. 1 Damen=Fahrrad.
Angebote mit Preis u. 311 an die
Geſchäftsſtelle.
(*11285
Feld
Carbla Haus Lampen
Taschenlampen, Batterien
Feuerzeuge, Wärmeöfchen
Feldkocher
empfehlen in grosser Auswahl u. in den besten Qualitäten
Haas & Bernhard, Rheinstr. 19.
17220a
Kollädenreparaturen
werden fachgemäss ausgeführt.
(6118a
J. H. Reuter, Karl Schneider Nachf.
Alicestrasse 30 Fernruf 638
Bauschreinerei mit elektr. Betrieb
Rolläden in allen Ausführungen
Zugjalousien, Holzroufeaux, Rollschutzwände.
egeschötg.
Emylis=eibbinde
Jnech.
Frauenarzt San. RafDr. Alfr-Machenhayer.
Fabeitt 78 Gündner-Long. DaRriSrabr.
Lalbbinden * Karsettersatz K-Geradehalfag
Zervorragende Neuheit für Sesuddes-
Leidendevon unübertroff. Wirkung.
Verkaufsst.: Ferd. Röth, Soderstr. 5, Tel. 1149. —
Reformhaus „Arista‟, Ernst-Ludwigstraße 3,
Tel. 971. — Extraanfertigunge Fobrik
Hoffmann-
straße 19, Tel. 894.
Heſſiſche Chronik
Monatsſchrift für Familien= und
Ortsgeſchichte=
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Begründet von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio
Herausgegeben von D. Dr. Wilh. Diehl
Preis: Jährlich 12 Hefte: 6 Mark, vierteljährlich 3 Hefte:
1,50 Mark, Einzelhefte gegen Voreinſendung desBetrags
60 Pfge. Probehefte unentgeltlich.
Man abonniert bei dem Verlag der „Heſſiſchen Chronik”
(L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt) und allen
Buchhandlungen.
(7461as
Umarbeiten
u. Moderniſieren v. Jackenkleidern
u. Mänteln nimmt an (*11252im
Anton Mayer,
Damenſchneider,
Kiesbergſtraße 3.
Halteſtelle der elektr. Straßenbahn
Linie 3, Sandbergſtraße.
Erfahrene Schneiderin nimmt
noch Kunden an, Spezialität:
Jackenkoſtüme, ins Haus.
Frau Dörr, Witwe, Herdweg41,
Gartenhaus 3. Stock. (*11126mf
Briefumschläge
für
Neujahrskärtchen
liefert in allen Größen (*11204df
Jakob Skurnik
Wendelstadtstr. 28. Fernspr. 1791.
Kanfee
roh u. gebrannt, in allen Preislagen
empfiehlt (B17778
Ph. Germann
Teleph. 1299. Karlſtr. 63½
Bitronen, Apfelſinen
u. ſonſtige Südfrüchte offeriert
fortwährend nur an
Wieder=
verkäufer zu dem billigſten
Tagespreiſe
(*11255
Streng, Aliceſtr. 2, I.
2 neue
Damenpelze
Alaska= u. Virg.=Rotfuchs mit
Muff, beides hocheleg., mod.
Pracht=
ſtücke, umſtändehalber ſehr bill.
ab=
zug. Offert. unt. F. T. C. 416 an
Kndolf Mosse. Darmstadt. (I.17801
Wichtig f. Magenleidende
Reformkorsetten
zum Knöpfen, mit Gummi
an den Seiten, von (16146a
Mark 5.− an.
L. & M. Fuld
12 Kirchstr. 12
gegenüber der Stadtkirche.
Der tolle Haßberg.
Original=Roman von H. Courths=Mahler.
Coppright 1915 by Greiner & Comp., Berlin W30.
43)
(Nachdruck verboten.)
Warum das alles? Mußte er auch jetzt noch
Komödie ſpielen?
Sie ſtöhnte auf in wilder Qual. Ach, daß ſie noch
hätte an ihn glauben dürfen!
Mit ſtarren Augen ſah ſie dem Zuge nach. Da ritt
noch mancher vorbei, den ſie kannte und der einen
Ab=
ſchiedsblick auf Villa Baldus warf. Das Herz wurde ihr
immer ſchwerer. Als der Zug vorüber war, wankte ſie
auf ihr Lager und ſchloß die Augen.
So lag ſie reglos, bis es im Hauſe lebendig wurde.
Zur gewohnten Zeit erhob ſie ſich und kleidete ſich an.
Auch heute ritt ſie nicht aus. Sie hatte mit Gerta und
ihrem Vater verabredet, die Morgenritte jetzt einzuſtellen.
Um die Beſuchszeit kam Gerta mit ihrer Mutter.
Gerta fiel Regina um den Hals und erzählte ihr, daß ſie
ſich geſtern abend mit Fritz von Trebin verlobt habe.
Dabei ſtürzten Gerta die Tränen aus den Augen, war
doch ihr Liebſter fortgezogen in den Kampf.
Frau Konſul Werner weinte gleich wieder mit und
Tante Thereſe mußte ſie tröſten.
Regina ſtreichelte ſanft über Gertas blondes
Kraus=
haar. Mit wehmütiger Innigkeit beglückwünſchte ſie die
Freundin. Dieſe mühte ſich, tapfer zu ſein. Sie lächelte
unter Tränen.
Ich habe Fritz verſprechen müſſen, tapfer zu ſein,
wie es einer Soldatenbraut geziemt. Und nach Kräften
will ich das Verſprechen halten. Sei doch ruhig,
Mutt=
chen — Du darfſt auch nicht mehr weinen. Ich bin ſchon
wieder ganz gefaßt. Wenn ich Dich weinen ſehe, fange
ich auch gleich wieder an.
Ja, ja, meine Geria, ich bin ſchon wieder ganz ruhig.
Ach, meine liebe Frau Ruthart, was ſind das für Zeiten.
Es werden wieder beſſere kommen, meine liebe Frau
Konſul, tröſtete Tante Thereſe.
Gott gebe es. In der Stadt iſt es ſo ſtill — mit
unſeren Reitern ſcheint alles Leben davongezogen zu ſein.
Die beiden alten Damen vertieften ſich in
wirtſchaft=
liche Betrachtungen und überlegten, ob es nötig ſei, viel
Vorräte anzuſchaffen.
Frau Ruthart war dagegen.
Man treibt bloß damit die Preiſe in die Höhe,
meinte ſie.
Die Menſchen beſtürmen ſchon die Läden, in denen
Nahrungsmittel zu kaufen ſind.
Natürlich, im erſten Schrecken werden die meiſten
Menſchen kopflos. Unſere Regierung wird ſchon dafür
ſorgen, daß es zu keiner Hungersnot kommt.
Gerta und Regina hatten ſich in ein Nebenzimmer
zurückgezogen. Die erſtere erzählte mit
feuchtſchimmern=
den Augen, wie es gekommen war, daß ſie ſich verlobte.
Regina hörte zu. Ihre Augen ſahen gedankenverloren
ins Weite — ſie folgten einer feldgrauen Reiterſchar, die
nun ſchon ſo weit — weit entfernt war und dem Feinde
immer näher kam.
In den nächſten Tagen überſtürzten ſich die politiſchen
Ereigniſſe. Auch Frankreich hatte, ohne vorherige
Kriegs=
erklärung, in feindlicher Abſicht Truppen über die deutſche
Grenze gehen laſſen. Und Belgiens Stellungnahme zu
Frankreich nötigte Deutſchland, auch gegen Belgien
vorzu=
gehen. Dieſen Anlaß benutzte das beutegierig auf der
Lauer liegende England, Deutſchland den Krieg zu
er=
klären.
Durch England veranlaßt, nahmen auch die
heimtücki=
ſchen Japaner, die ſich an deutſcher Gaſtfreundſchaft
ge=
mäſtet hatten, die Gelegenheit war, um feindlich gegen
Deuſchland vorzugehen. So war es von alen Seiten
von Feinden umlagert. Aber: Viel Feind', viel Ehr’.
So leicht, wie Deutſchlands zahlreiche Feinde es ſich
gedacht hatten, war das Deutſche Reich nicht zu
unter=
jochen. Von ſo viel Feinden überfallen, wuchs es über
ſich ſelbſt hinaus. Ein Volk von Helden zog den Feinden
entgegen. Mit bewundernswerter Schnelligkeit vollzog
ſich die Mobilmachung in Deutſchland. Täglich eilten
Hunderttauſende von Männern zu den Fahnen.
Auch Heinz von Tondern war abgereiſt. Seine Eltern
hatten ſchweren Herzens von ihm Abſchied genommen.
Aber er war froh, daß er hinausziehen konnte. Er hatte
daheim keine ruhige Stunde mehr. Die Reue über ſein
unehrliches Spiel hatte ihn gepackt und ließ ihn nicht
mehr los. Am liebſten wäre er zu Regina gegangen, ihr
eine reumütige Beichte abzulegen. Aber das ging über
ſeine Kraft, ſich vor Regina anzuklagen. Ein Unrecht
ein=
geſtehen — ſo ein Unrecht — eine Ehrloſigkeit — vor dem
Mädchen, das er mit allen Sinnen und mit allen Faſern
ſeines Herzens liebte — nein — das konnte er nicht.
Da=
zu gehörte mehr, als ſich dem Feind in offener Feldſchlacht
gegenüberſtellen — mehr Mut, mehr Größe. Und Heinz
von Tondern beſaß dieſen Mut, dieſe Größe nicht.
So zog er davon, ohne der Wahrheit die Ehre zu
geben, ohne Regina wiederzuſehen. Er machte überhaupt
keinen Abſchiedsbeſuch, trug nur ſeinen Eltern auf, alle
Bekannten von ihm zu grüßen.
Der Abſchied von ſeinen Eltern war ihm ſehr ſchwer
geworden. Er wußte, daß er ihr ganzer Stolz, ihr
gan=
zes Glück war.
Dieſer Krieg war anders, als Anno ſiebzig, als es
die Deutſchen nur mit einem Feind zu tun hatten.
Un=
zählige Feinde würden ihre todbringenden Geſchoſſe in
die Reihen der Deutſchen ſenden. Wer konnte da auf
eine geſunde Heimkehr rechnen?
Voranzeigel
Unser diesjähriger
beginnt am Montag, den 3. Januar morgens 8 Uhr.
Wir bitten um Beachtung
unserer morgen
erscheinenden Hauptannonce!
Crr Scharmann Ce0.
Jamtmenlener
zum Braten und Kochen.
Täglich friſch: Lungen, Leber uſw.
Spez.: Gehackte Kalbskotelettes
Hofmetzgerei Hein
Telephon 278. (15024s) Schustergasse 19.
Bittſchriften und Geſuche
(17627a
aller Art fertigt ſofort Bureau Heß, Riedlingerſtr. 41.
Ecke Elisabethen- und Wilhelminenstrasse.
(17790
Taſchenmeſſer
Raſiermeſſer (alle Breiten)
Raſierapparate
Raſierklingen (alle Sorten)
Raſier=Pinfel
Raſiernäpfe
Raſierſeife (in Stückchen)
Streichriemen
Haarſchneidemaſchinen
(B17394
Nagelſcheren
Pferdeſcheren
Schleifereien u. Reparaturen
von Stahlwaren jeder Art bei
J. Wenz, Kirchſtr. 10.
Faſt neuer getragener Mantetl,
F25er Artillerie, für mittlere
Figur, ſehr preiswert zu verkaufen.
*11194df) Saalbauſtr. 33, i. Laden.
Ein kerhelten er Pahteten
wird um freiwillige Hergabe von Handarbeitsmaterial
herzlich gebeten. In manchem Haushalt finden ſich
gewiß überflüſſige Reſte von Garn, Wolle und
Stickerei=
ſtoffen (Java, Stramin u. a.), die zu genanntem Zwecke
ſich noch gut verwenden laſſen. Jede kleine Gabe wird
dankbar angenommen.
Abzugeben im „Eliſabethenſtift”, Erbacher=
(*11114mf
ſtraße.
Ein vierrädriger Handwagen
(Rolle) z. verk. Heidelbergerſtr. 23.
Näh. im 1. Stock. (*11282fs
(Ein guterhalt. Fahrrad ſofort
Eſehr billig zu verk. (*11292
Fuhrmannſtr. 3, 2. St. rechts.
Heinz von Tondern rechnete jedenfalls nicht damit.
Er ſah dem Tode auf dem Schlachtfeld wie einem
Frie=
denbringer entgegen, der ſein heißes Herz zur Ruhe
bringen und ihn entfühnen ſollte.
Als er ſeinen Eltern Lebewohl ſagte, tat er das in
dem beſtimmten Gefühl, daß er nicht wiederkehren würde.
Und er ſchloß die weinende Mutter feſt in ſeine Arme,
als müſſe er ſie im voraus tröſten.
Zuſammen mit den Reſerven des Regiments reiſte
er ab. Seine Eltern ſtanden an einem verabredeten
Punkt am Bahnkörper, um ihm noch einen letzten Gruß
zuzuwinken. Als der mit Soldaten vollbeſetzte Zug an
dieſer Stelle vorüberglitt, ſah Heinz den Vater und die
Mutter ſtehen, ſich krampfhaft bei den Händen haltend.
Der Vater ſtand mit entblößtem Haupte und tiefernſtem,
blaſſem Geſicht, die Mutter mit tränenden Augen und
zuſammengepreßten Lippen, die den Wehſchrei
zurück=
halten ſollten, der aus einem gequälten Mutterherzen
emporſteigen wollte.
So grüßten ſie einander zum letzten Male, winkten
ſich zu und blieben Auge in Auße, ſolange ſie ſich ſehen
konnten.
Aus allen Wagenfenſtern tönten den ſchmerzlich
be=
wegten Eltern frohe Zurufe entgegen. Die Soldaten
winkten ihnen grüßend zu. Ein friſcher, blonder Burſche
rief der alten Dame zu:
Nicht weinen, Mutterchen! Wir kommen ja wieder!
An dieſe Worte klammerte ſich die weinende Mutter
wie an eine tröſtliche Verheißung.
Ich will daran glauben, daß es ein gutes Omen
war, ſagte ſie aufſchluchzend zu ihrem Gatten, als der
Zug verſchwunden war.
Der alte Herr ſeufzte auf und reichte ihr den Arm.
Mit ſchweren Schritten und noch ſchwererem Herzen
gin=
gen ſie zu ihrem Wagen, der in der Nähe wartete.
Das Vaterland war ihnen nun ſo viel teurer
gewor=
den — ſo teuer, daß ſie ihr Liebſtes dafür hatten hergeben
müſſen.
Erſt nach einigen Tagen konnte ſich Frau von
Ton=
dern ſoweit faſſen, bei den befreundeten Familien Beſuche
zu machen, um die Abſchiedsgrüße ihres Sohnes zu
be=
ſtellen.
Zuerſt ging ſie nach Villa Baldus. Sie wußte, daß
ihres Sohnes Herz dort gefangen gehalten wurde.
Bit=
ter hatte ſie Regina gegrollt, weil dieſe nicht die Frau
ihres Sohnes werden wollte. Als ſie aber heute Regina
vor ſich ſah, ſo bleich und elend, und mit Augen, die von
heimlich vergoſſenen Tränen ſprachen, da ſchwand
ihr=
hroll. Sie bildete ſich ein, Regina habe um Heinz
ge=
weint. Vielleicht hatte ſie jetzt erſt erkannt, was ſie an
ihm verlor. Dieſe Vermutung löſte der alten Dame
Herz und Zunge. Sie war herzlicher und freundlicher
zu Regina, als je in den letzten beiden Jahren.
Regina ſah in ihr nur eine trauernde Mutter, die
ſich tapfer bemühte, ihrer Angſt und Schmerzen Herr zu
werden. Mit großer Teilnahme ſuchte ſie ihr Troſt und
Zuverſicht einzuflößen. Alles, was ſie in der letzten Zeit
gegen Heinz von Tondern eingenommen, ſchob ſie weit
von ſich wie ein Unrecht. Er hatte ſie geliebt, treu und
beſtändig, hatte jahrelang um ſie geworben. Sogar dann
hatte er ſie noch wert gehalten, ſeine Frau zu werden,
als er von Haßberg gehört, daß ſie ſich dieſem als Frau
angeboten.
Das mußte ſie doch dankbar ſtimmen, ſie mußte
an=
erkennen, daß Tondern es immer gut mit ihr gemeint
hatte. Und daß er nun in den Krieg zog und ſein Leben
einſetzte zur Verteidigung des Vaterlandes, ſtimmte ſie
noch weicher. Daß er in feindlicher Weiſe gegen Haßberg
aufgetreten war, das hatte er doch nur getan, weil er
Haßberg ihrer Liebe nicht würdig hielt. Wie recht hatte
er damit gehabt! Jedenfalls wäre es undankbar von
ihr, wollte ſie Tondern kein gutes Andenken bewahren.
So ſuchte Regina Tondern in Gedanken
Gerechtig=
keit widerfahren zu laſſen, trotzdem ihr Herz immer
wie=
der rief: Hätte er mir doch meinen Glauben an Haßberg
gelaſſen, mir wäre wohler. Aber keine Ahnung kam ihr,
wie ſchändlich Heinz von Tondern in blinder Eiferſucht
in ihr Leben eingegriffen hatte.
Mit der Zeit erholte ſich Regina und wurde äußerlich
wieder ganz die alte, Aber der Schlag, der ſie getroffen,
hatte ihr Wunden beigebracht, die unheilbar ſchienen.
Innerlich war ſie eine andere geworden. Ein tiefes Leid
zehrte an ihr, von dem ſie keinem Menſchen ſprechen
konnte.
Um ſich Ablenkung zu verſchaffen und um zugleich
dem Vaterlande nach Kräften zu nützen, wandte ſich
Re=
gina an die Stadtverwaltung und bat um Verwendung
m Dienſte der Wohlfahrt. Sie ſtellte auch für die Waiſen
gefallener Krieger eine große Summe zur Verfügung.
Arbeit bekam ſie nun genug. Das war ihr aber
ge=
rade recht.
In Villa Baldus gab es jetzt nur noch weibliche
Dienſtboten. Der Kutſcher, der Chauffeur und die
Die=
ner waren eingezogen worden. Nur der alte Gärtner
war als einziges männliches Weſen in Villa Baldus
zu=
rückgeblieben.
Ihr Automobil ſowie Wagen und Pferde hatte
Re=
gina dem Staate zur Verfügung geſtellt. Ausreiten und
Ausfahren konnte ſie jetzt nicht mehr. Wenn ſie und
Tante Thereſe weite Wege hatten, mußten ſie die
elektri=
ſche Straßenbahn benutzen=
(Fortſetzung folgt.)
Zum ſofortigen Eintritt ſuche ich
eine möglichſt im
Schreibwaren=
geſchäft erfahrene jüngere (238a
Vertauferin.
J. Ph. Reinhardt
Papierhandlung, Schloßgraben 7.
Perf. Loch= u. Richelienſtickerin
für Privat geſucht. Angeb. unter
H 91 an die Geſchäftsſt. (*11242
Jüngeres Fräulein für leichte
Kontorarbeiten geſucht. Ang.
m. Gehaltsang. u. H 87 an die
Geſchäftsſtelle.
(*11227dfs
Wegen Krankheit unſeres
Mäd=
chens wird ſofort ein Mädchen,
welches kochen kann, geſ. (17391a
A. Braun, Alexanderſtr. 18.
Tücht. zuverl. Laufmäckeh. od. Frau
für 3 Std. vorm. u. 2 Std. nachm.
geſucht Taunusſtr. 1, I. (*11168df
Suche für 1. Januar (*11182df
kräft., ehrl. Laufmädchen
v. 5—8 Uhr abends. Schulmädchen
bevorz. Wilhelminenſtr. 4, Laden.
1 williges, ſanb. Mädchen
das Liebe zu Kindern hat, ſof. geſ.
*11254fs) Rheinſtr. 47, Chriſt.
Für ſof. ſehr reinliche, anſtänd.
Butzfrau
geſucht für 2—3 Std. vormittags.
Nur ſolche, die Empfehlungen aus
gutem Hauſe haben wollen ſich
melden. Vorzuſtellen zw. 3—4 Uhr.
17804fs) Näh. in der Geſchäftsſt.
Tücht. Lauffrau morgens
2 bis 3 Stunden geſ. (*11263
Wendelſtadtſtr. 38, I.
Oosssssgsssoggssseges
Laufmädchen
geſucht. Dieburgerſtr. 86, I.
Vorzuſtell. zwiſch. 4 u. 6nachm.
Sessgss
Suche und empfehle Mädchen
mit guten Zeugn. in Privat= und
Geſchäftshäuſer. Kath. Jäger,
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlerin,
Luiſenſtraße 34. (*11296
Laufmädchen geſucht.
Sandbergſtraße 64, I. Zu erfrag.
12 Uhr mittags.
(*11269
Sauberes Laufmädchen geſucht.
*11235)
Mühlſtr. 66, I.
Saubere Waſchfrau geſucht.
(*11256)
Mauerſtraße 20.
Männlich
Geprüſter Heizer
ſowie tüchtiger Maſchinenſchloſſer
geſucht. August Jacobi,
Landwehrſtraße 70. (17743mf
Junger Kopierer
(oder Gehilfe für alles) ſofort ge
ſucht. Albert Fraatz,
*11248) Wilhelminenplatz 2.
Bansierſter
Slmer
Weiblich
Junge Dame
in Stenographie u.
Maſchinen=
ſchreiben bewandert, ſucht zum
baldigen Eintritt
Anfangsſtel=
lung. Auf hohes Gehalt wird
nicht geſehen. Gefl. Ang. erb. u.
H73 an Geſchäftsſt. (*11164dfs
Jingeres Fraulein, weiches die
Handelsſchule beſucht hat, ſucht
ſofort bei einer hieſigen Firma
Stellung. Angebote unter H 45
in die Geſchäftsſtelle. (*11097mii
gehr halbe
Tücht. Büglerin Tage aus.
Fr. Mayer, Kiesbergſtr. 3. (*11253fid
Beamtenwitwe, ſchreibgewandt
u. gewiſſenhaft, übernimmt
Kaſſier=
d. Dienerſtelle, evt. halbe Tage.
Ang. u. H 92 Geſchäftsſt. (*11240fs
Beſſeres Fräulein (Schneiderin)
ucht in einem Konfektionsgeſchäft
oder bei einem Damenſchneider
Beſchäftigung für 1. Febr. Angeb.
. H 89 a. d. Geſchäftsſt. (*11244
nimmt noch Kunden an
FIl. im Nähen, Flicken und
Weißnähen. Rhönring
Nr. 143, 3. Stock.
(*11304
Perfekte Weißzeugnäherin,
m Ausbeſſern u. Maſchinenſtopfen
geübt, nimmt Kunden an. (*11249
Wendelſtadtſtr. 5, 3. St.
Männlich
Kaufmann (Kriegsinvalide) ſucht
Stellung. Angebote unter H 47
an die Geſchäftsſtelle. (*11106mdf
übernimmt
Junger Mann Buchhalt.
u. Korreſpondenz in den Abendſt.
Ang. u. H 96 Geſchäftsſt. (*11251
Jung. Kaufmann ſucht Stellg.
ls Kontoriſt.
(*11258fs
Anfragen zu richten nach
Taunus=
ſtraße 45, 1. Stock rechts.
Ofene Stellen
Weiblich
Mehrere tüchtige
Verkäuferinnen
ſucht per 1. Februar 1916 event.
März ein hieſiges Manufaktur=,
Kurz=, Putz= und Modewaren=
Geſchäft. Nur ſchriftliche Angebote
mit Angabe ſeitheriger Tätigkeit
unter G 54 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes.
(17392sff
Wir ſuchen per 1. Febr.
luhuige Klfſtereen
die in größeren Geſchäften
bereits tätig war.
Guggenheim & Marz
Markt 7.
(17814
62,
Tehrmädchen
aus guter Familie gegen ſofortige
Vergütung geſucht.
(*11303
Parfümerie Müller & Sohn
Damenfriſeure — Ludwigsplatz 1.
geſucht geg. bill. Wohnung in gu
Etagenhaus. Schriftl. Bewerbung
an den Hausbeſitzerverein, Wi
(B1773
helminenſtraße 19.
Lehrling
mit gut. Schulbild. bei freier
Koſt u. Wohn. geſ. (17773df
Oskar & Ernst Matzelt
Hoflieferanten
Delikateſſen. Darmſtadt.
Engros=Geſchäft
ſucht Lehrling für Bureau u. Lager.
Ang. u. J 1 a. d. Geſchäftsſt. (*11300
Uneeh
m.
Im Herrſchaftshauſe (237a
Wilhelmstraße 30
ſind zum 1. April 1916 oder
ſpäter zu vermieten die 1. und
2. Etage als eine 11 Zimmer=
Wohnung oder als zwei
ge=
trennte Wohnungen mit je
5 Zimmern, Küchen,
Speiſe=
kammern, Toiletten,
Bade=
zimmern, großem
Hintergar=
ten, viel Nebenräumen in
Man=
ſarden und Keller. Die
Woh=
nungen werden vollſtändig
renoviert. Auskunft erteilen:
Fa. Joſeph Trier,
Wilhel=
minenſtraße 25, Fa. Ludwig
Alter, Eliſabethenſtraße 34,
Fa. Verth, Wittmannſtraße.
Ernſt=Ludwigſtr. 5 ſch. 7 Zim.=
Wohn. mit dopp. Aufg. zu verm.
Näheres daſelbſt 1. St. (*11283fs
Taunusſtr. 4
Erdgeſchoß, 6 Zim., Küche, Badezim.,
2 Manſ. und 2 Keller per 1. April
zu vermieten. Näh. daſelbſt oder
1. Stock, ſowie Rheinſtraße 32 im
Geſchäftslokal.
(17726ms
oderne 4 Zim.=Whg. m. all.
Zu=
behörim 1. St. ſüdöſtl.
Stadt=
teil für630 ℳ p. 1. April od. ſpät. Gefl.
Nachfr. u. G62 Geſchäftsſt. (17414a
Liebigſtraße 53, 1. St., geräum.
4 Zim.=Wohnung zum 1. April
Näheres 2. Stock.
(*11250fo
Ernſt=Ludwigſtr. 7, Hinterh.,
1. Stock, geräumige 4 Zimmer=
Wohnung m. Gas z. vm. (*11270fm
Eliſabethenſtraße 58 ſchöne 3
Zimmerwohnung, Hinterhaus, per
1. Januar zu vermieten. Zu
er=
fragen im Laden.
(17745a
2. Stock, 3 Zim.=
Wenckſtr. 66, Wohnung per
1. April 1916 zu verm. (*11096mfi
1 eventl. 2 kl.
Mühlſtraße 23 Zimmer mit
Küche a. einzelne Perſon. (*11245fs
Großer, geräumiger
Taven
Rheinſtr. 23
per 1. April 1916
zu vermieten. Näh.
durch die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (17688t
Mere Zimmer
Heinrichſtr. 11, II., hübſch
möbl. Zimmer ſofort. (17048t
Platz
zum Errichten einer
Aatbhane
für mehrere Wagen zu mieten
geſucht in der Nähe des
Haupt=
bahnhofes. Angebote unt. H 54
an die Geſchäftsſtelle. (17798fs
Saalbauſtraße 38, 3. St., gut
möbl., geſundes Zimmer. (16979t
Schützenſtr. 5, II., ſch. möbl. u.
1einf. möbl. Zim. z. vm. (17707t
Ein ſepar. Zimmer ſofort zu
ver=
miet. Näh. Luiſenſtr. 6, II. (17748t
Wilhelminenſtr. 35, II., gemütl.
Zimmer mit Penſion, Zentrum,
gutes Haus, für dauernd und auch
für kürzere Zeit zu verm. (17750a
Eſchollbrückerſtr. 6, I., möbl.
Zimmer zu vermieten. (17751a
Saalbauſtr. 26, II., mbl. Zim.
ür 1—2 Damen zu vm. (*11187dfs
Waldſtr. 15, p., ein möbliertes
Zimmer zu vermieten. (*11183fsg
Wendelſtadtſtr. 38, p., möbl.
Zimmer ſofort zu vermieten. (4t
Neckarſtraße 24 ſchön
möb=
liertes Wohn= und Schlafzimmer
zu vermieten. (*11217dfs
Friedrichſtr. 16, II., gut möbl.,
freundliches Zimmer in ruhigem,
beſſerem Haushalt. (17753ms
Schützenſtr. 10½, II., ſep. Zim.
möbl., an anſt. Perſ. ſof. (*11111mf
Eliſabethenſtr. 29, I., 2fein mbl.
Z. (Wohn.= u. Schlafz.) z. v. (16156gik
Maadalenenſtr. 6, I., ſchönes,
ſepar. Zimmer ſofort. (*11262
Schuchardſtr. 15, II.
gut möbl. Zim. f. 18 Mk. z. v. (*11257
Mühlſtraße 23 großes möbl.
immer billig zu verm. (*11246fs
Hügelstrasse 53, II.
gegenüber dem Palaisgarten, in
ruh. Hauſe 1 eventl. 2 gut möbl.
Zimmer mit Zentralheizung und
elektr. Licht p. ſof. z. vm. (*11236
Mauerſtr. 15 möbl. Zimmer f.
12 Mark zu verm. (*11279fs
Georgenſtr. 1½ nächſt d.
Rhein=
ſtraße, einf. möbl. Zimmer ſofort
(3,50 Mk. wöchentl.) zu vm. (*11281fs
Zimmen gerch
leine Fam. ſucht ger. 5=Zimmer=
Wohnung z. Pr. v. 760—800 Mk.
1. April 1916. Angeb. unter J 9
n die Geſchäftsſtelle. (*11301
Zuh. Mieter (3 erwachſ. Perſonen)
ſ. z. 1. April ſch. 3—4 Zim.=
Wohn. mit Zub. Angeb. m. Pr.
unter J 3 Geſchäftsſtelle. (*11266
Wierniederlage ſucht hellen
Raum zum Abfüllen.
Waſſer=
leitung und Abfluß muß
vorhan=
den ſein. Nähe Hauptbahnhof
be=
vorzugt. Angebote m. Preis unter
J 8 an die Geſchäftsſt. (*11297
eſucht für Dame 2 gr. Zim.
m. Penſ. u. aufmerkſam. Be.
dien. in gut., ruh. Hauſe (Südviert.)
mit elektr. Licht. Ang. nur m. Pr. u.
H 49 an d. Geſchäftsſt. (*11100mdf
rl. mit höh. Schulbildg. übern.
Beaufſichtig. von Schulaufg.
2 Std. f. 50 Pfg. Angebote unter
H 94 a. d. Geſchäftsſt. (*11237fid
Wer erteilt Anfängerin Unterricht
im Mandolinenſpielen ?
Angeb. mit Preisang. u. H 62
in die Geſchäftsſtelle. (*11147mf
Wer erteilt Mathematikſtunden
an Oberprimanerin? Angeb.
mit Preisangabe unt. I 6 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. (*11278
Wer erteilt gründl.
Klavier=
unterricht? Angeb. mit
Preis u. H 93 Geſchäftsſt. (*11238
Fer erteilt gründl. Mandolin=
Unterricht in Abendſtunden ?
Angeb. m. Preis per Stunde unt.
2 an die Geſchäftsſt. (*11268
Lemer
Wolfshund weg. zu ſcharf ſofort
billig zu verkauf. Angeb. unt.
H 98 an die Geſchäftsſt. (*11260
Serlällen
Wolfshund
zugelaufen.
(*11293
Heinrichſtraße 154, part.
Verleren
Regenschirm
verloren.
Diejenige Perſon, welche Montag,
27. Dez., abends 8 Uhr, denſelben
Ecke Friedrich= u. Kaſinoſtraße
auf=
gehoben, wird gebet., ihn
Bismarck=
ſtraße 78, II., abzugeben. (*11271
ein ſchwarzer
Vertauſcht
Damen=
ſpazierſtock. Um Umtauſch
wird gebet. Wilhelminenpl. 14, I. (*
Das vom 1. Januar 1916 ab
eröffnete
Kindertagesheim
Heinheimerſtraße
nimmt noch einige Kinder aus
beſſeren Familien an. Die Kinder
erhalten tägliche Verköſtigung und
ſind unter guter Aufſicht. Zu erfr.
Roßdörferſtr. 69, III. (*11298
Flieger und ihr Nutzen.?)
* Der Flieger iſt am beſten der Kavalleriepatrouille
vergleichbar. Beide verſuchen Einblick in feindliche
Stel=
lungen, Aufmärſche, Truppenbewegungen zu erlangen.
Der Flieger iſt eigentlich nicht für den Kampf beſtimmt.
Die Rückſicht auf ſein Gewicht erlaubt ihm nur in
Aus=
nahmefällen — bei den ſogenannten Kampfflugzeugen —,
ſich mit wirkſameren Waffen zu verſehen als mit
Geweh=
ren, leichten Bomben und Fliegerpfeilen. Sie ſollen nur
ſehen, photographieren aufklären. Unter Aufklärung iſt
aber nicht allein die ſtrategiſche zu verſtehen. Als
ſolche bezeichnet man die Erkundung großer
Truppen=
bewegungen, wichtige Truppenverſchiebungen und
der=
gleichen. Häufiger ſogar ſind die Fliegeraufklärungen
taktiſcher Art. Es gilt Stellungen des Gegners
auf=
zuſuchen, einzuzeichnen oder auf die Platte zu bringen.
Auch der Schießtechnik müſſen die Flieger Dienſte leiſten.
Im allgemeinen zeigen die Piloten den Standort einer
feindlichen Batterie dadurch der eigenen an, daß ſie genau
über jener Bomben abwerfen, die eine lange Rauchfahne
in der Luft hinterlaſſen. Ueber eine neue Art der
Orien=
tierung und der Verſtändigung zwiſchen dem Flieger und
der Erde ſei noch berichtet. Die Vorteile dieſer neuen
Nachrichtenübermittlung liegen darin, daß ſie nicht vom
intenſiven Sonnenlicht überſtrahlt und dadurch unſichtbar
gemacht werden kann. Es iſt Profeſſor Dr. Donath
ge=
lungen, einen nicht zu großen Signalſpiegel herzuſtellen,
der durch ungeheure Temperaturſteigerung eines
Glüh=
lampenfadens eine außerordentliche Helligkeit erzeugt.
Ein kleines Osramglühlämpchen, das wegen ſeines
Fadens, der auf möglichſt engem Raum
zuſammenge=
drängt iſt, beim Leuchten eine Temperatur von 3000 Grad
Celſius erzeugt, beſitzt infolgedeſſen eine Spiegelhelligkeit
von etwa 10 000 Kerzen bei mäßigem Aufwand an Kraft.
Letztere wird von einer Akkumulatorenbatterie mit ſieben
Zellen hervorgebracht, die beſonders dafür hergeſtellt
wurde. Das Gewicht des Apparats, das, wie wir ſchon
andeuteten, für den Flieger ſehr wichtig iſt, beträgt nur
5 Kilo. Die Station auf der Erde macht ſich durch weiße
Tuchſtreifen auf dem Boden und zeltartig aufgeſpannte
Streifen dem Flieger weithin bemerkbar. Dieſer viſiert
darauf hin, ruft durch längeres oder kürzeres Drücken auf
den Knopf längere oder kürzere Lichtblitze hervor, die
nach dem Morſeſyſtem Buchſtaben und Worte bedeuten.
Auf der Erde werden ſie mit Hilfe von guten Ferngläſern
bis zu 10 Kilometern Entfernung abgeleſen. Auch können
umgekehrt von der Erde zum Flieger Morſezeichen auf
die nämliche Art gegeben werden. Die Zeichen erſcheinen
dem Ableſenden wie ein losgelöſtes, aufblitzendes und
verglimmendes Sonnenſtückchen. Daß durch dieſe
Erfin=
dung der Nutzen unſerer Flieger bedeutend erhöht wird,
dürfte begreiflich ſein.
*) Aus der Illuſtrierten Geſchichte des
Weltkrieges 1914/15‟ (Verlag der Union Deutſche
Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig, Wien),
von welcher bereits 55 Hefte vorliegen. Preis jedes reich
illuſtrierten, mindeſtens 20 Seiten umfaſſenden Heftes
25 Pfennig.
Vergnügungs=Anzeigen.
* Militär=Konzertt Rummelbräu. Am
Silveſter=Abend, ſowie am 1. und 2. Januar finden
wiedenmn im Reſannant Rumnmelberin große Miltür=
Streich=Konzerte ſtatt, ausgeführt von der
Ka=
pelle des 1. Landft.=Inf.=Erſ.=Batl. Darmſtadt, unter der
be=
kannten Leitung des Herrn Kapellmeiſters A. Otto. Für
dieſe Tage ſind ebenfallls ſehr gute Programme gewählt
und verſprechen genußreiche und gemütliche Stunden.
(S. Anz.)
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe
am 30. Dezember.
Kartoffeln u. Gemüſe:
Höchſtpreis. Speiſekartoffeln,
100kg 8,00 M.,
frei Keller.
Speiſekartoffeln,
bis 15 Pfund,
das Pfd. 4½ Pf.
Blumenkohl, Stück 10—60 Pf.
Römiſch=Kohl, Bündel
2—3 Pf.
Roſenkohl, Pfund 28-30 Pf.
Wirſing, Pfund . 4—5 Pf.
Stück 5—18 Pf.
Weißkraut, Pfund 4—5 Pf.
Stück 8—30 Pf.
Rotkraut, Pfund 10—12 Pf.
Stück 10—60 Pf.
Kohlrabi, oberirdiſche,
Stück 3—5 Pf.
unterirdiſche,
Pfd. . 6 Pf.
Spinat, Pfund 14—15 Pf.
— Pf.
Erbſen
Tomaten, Pfund . 20 Pf.
Zwiebeln, Pfund 18—20 Pf.
Gelberüben, Pfund 8—10 Pf.
Bündel . 6 Pf.
Roterüben, Pfund 8—10 Pf.
Weißerüben, Stück 2—5 Pf.
Schwarzwurzeln, Pfund
20—30 Pf.
Kopfſalat, Stück 3—8 Pf.
Feldſalat, Körbchen 10 Pf.
Endivien, Stück 5—10 Pf.
Radieschen, Bündel 2—3 Pf.
Rettiche, Stück . 3—8 Pf.
Meerrettich, Stück 15—35 Pf.
Sellerie, Stück . 3—10 Pf.
Grünkohl, Stück . 3—8 Pf.
Obſt:
Eßäpfel, Pfund 10—18 Pf.
Kochäpfel, Pfund 8—10 Pf.
Eßbirnen, Pfund 12—20 Pf.
Kochbirnen, Pfund 7—10 Pf.
Kaſtanien, Pfund 30.35 Pf.
Apfelſinen Stück 8—12 Pf.
Zitronen, Stück 8—12 Pf.
Nüſſe, 100 Stück . 60 Pf.
Sonſtige Waren:
Höchſtpreis. Auslandbutter,
Pfund — M.
Molkereibutter,
Pfund — M.
Landbutter,
Pfund 2,10 M.
Eier, Stück . . 25—28 Pf.
Handkäſe, Stück 6—10 Pf.
Schmierkäſe, ½ Liter 25 Pf.
Städt. Marktverwaltung.
Landwirtſchaftliches.
— Darmſtadt, 29. Dez. Schweinemarkt.
Auftrieb zuſammen 51 Stück. Ueber 120 Kilogramm
4 Stück, von 100—1120 Kilogramm 11 Stück, von 80—100
Kilogramm 22 Stück, von 60—80 Kilogramm 14 Stück.
Höchſtpreis. Handel lebhaft, Beſtand geräumt.
Darmſtadt, 30. Dez. Kälbermarkt. Auftrieb
(159 Stück. Preiſe pro 50 Kilogramm Schlachtgewicht:
I. 85, II. 84, III. 80 Mk. Marktverlauf rege; geräumt.
Handel und Verkehr.
* Berlin, 30. Dez. Börfenſtimmungsbild.
Das Börſengeſchäft war im Vergleich zu den
vorange=
gangenen Tagen äußerſt beſchränkt. Die feſte Tendenz
blieb erhalten. Die Kurſe der Induſtriewerte
behaup=
teten meiſt ihren Stand, vereinzelt wurden auch höhere
Notierungen genannt, ſo für die Aktien Friſter und
Lo=
renz. Etwas ſchwächer waren Schiffahrtsaktien. Von
Renten erfuhren deutſche Kriegsanleihen kleine Beſſerung.
Oeſterreichiſche Renten konnten ſich gut behaupten. Auf
dem Valutenmarkt herrſchte wieder große Feſtigkeit, be=
ſenders für holntdiſche und nordiſche Balutent auch
öler=
reichiſche etwas beſſer. Geld für einige Tage über Ultimo
5½ bis 6 Prozent.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Verantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preßgeſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— In der Eleonorenſchule ſind ſeit Kriegsbeginn
Klaſſen der Mädchen=Mittelſchule und der Volksſchule in
der Lagerhausſtraße untergebracht. Dem Anſcheine nach
vertragen ſich die Mädchen recht gut, ſtehen doch wohl
auch manche Väter von ihnen zuſammen im
Schützen=
graben. Daß aber trotzdem ein Unterſchied ſein muß,
wurde auch dieſes Jahr wieder den Kindern recht deutlich
vor Augen geführt. Die Eleonorenſchule ſchloß am
Mittwoch, dem 22. Dezember, vormittags 10 Uhr 5 Min.,
die Mädchen der beiden anderen Schulen hatten
Unter=
richt bis Donnerstag nachmittag 4 Uhr. Ebenſo
ver=
ſchieden iſt der Anfang. Die Volksſchulen beginnen am
Montag, dem 3. Januar, den Unterricht, während die
Eleonorenſchule erſt am 6. Januar mit den anderen
höheren Schulen beginnt. Wer glaubt, die Kinder
wür=
den den Unterſchied (und noch in demſelben Hauſe) nicht
empfinden, iſt im Irrtum.
Pr.
Der Anfrager in Nr. 360 hat ſich den Mahnzettel,
der ihm allem Anſichein nach zugegangen iſt, ſchlecht
an=
geſehen, denn das Großh. Finanzamt I ſendet überhaupt
keine Mahnzettel über fällige Steuerziele, da es mit der
Erhebung und Beitreibung von Steuern abſolut nichts
zu tun hat. Die Großh. Finanzämter ſind lediglich
Steuerveranlagungsbehörden. Die Kaſfeſtellen ſind
ihnen nicht unterſtellt.
Literariſches.
* Neuerſchienene Broſchüren: Die deutſchen
Oſtſeeprovinzen. Von Dr. Arend Buchholtz, Direktor der
Berliner Stadtbibliothek. Mit einer Karte und Bildern.
32 S. 20 Pf. (Berlin W 35, Verlag des Evangeliſchen
Bundes.) — Richard Wagner und der heilige deutſche
Krieg. Von Univerſitäts=Profeſſor Dr. R. Sternfeld.
Verlag der Verlagsbuchhandlung Gerhard Stalling in
Oldenburg i. Gr. Preis 1 Mk. — Auguſt Strindberg und
die deutſchen Bühnen. Zuſammengeſtellt und
herausge=
geben vom Drei=Masken=Verlag, G. m. b. H., Berlin. —
Verdeutſchung entbehrlicher Fremdwörter mit Anhang:
Deutſche Vornamen und ihre Bedeutung von Oskar
Kreſſe (in Pappeinband 50 Pf., Verlag von Wilhelm
Rößler u. Co., Berlin O 27). — Die farbigen Hilfsvölker
der Engländer und Franzoſen. Von Dr. Hans Belius.
Preis 40 Pf. Verlag von Georg Stilke, Berlin NW 7.
— Von der Gerechtigkeit der deutſchen Sache. Von Paul
Natorp. 141. Flugſchrift des Dürerbundes. Preis 25 Pf.
Verlag von Georg D. W. Callwey, München. —
Kranken=
koſt. Fleiſchloſe Küche. Speiſezettel für alle Jahreszeiten.
Diätetiſche Präparate. Von Elfriede Beetz. Preis 90 Pf.
(Porto 10 Pf.) Verlag E. Abigt, Wiesbaden. — Für
wel=
chen Weltgedanken kämpfen wir? Von Artur Bonus.
144. Flugſchrift des Dürerbundes. Preis 25 Pf. Verlag
von Georg D. W. Callwey, München. — Die deutſche
Reichskirche. Von Profeſſor Dr. Heinrich Weinel. 145.
Flugſchrift des Dürerbundes. Preis 25 Pf. Verlag von
Georg D. W. Callwey, München.
Julius
Svernenter
Zeil 71—79
Frankfurt a. M.
Baugraben 2—10
Montag, den 3. Januar 1916
beginnt mein diesjähriger
Inventur-Raumungs-Verkauf.
Um meiner verehrten Kundschaft Gelegenheit zu geben, alle von mir geführten Artikel zu herabgesetzten
Preisen zu kaufen, gewähre ich, wie alljährlich, auf mein reich ausgestattetes
gesamtes Warenlager
(Br,17795
ohne Ausnahme während des Räumungs-Verkaufs einen
Rabatt von 10%
Der immer wachsende Erfolg meines Inventur-Räumungsverkaufs ist der beste Beweis meiner strengen
Reellltät und der seltenen Vorteile, die ich meiner verehrten Kundschaft biete.
unerreicht billig.
Damen- and Kinder-Kontektion Crosse Partieposten weit unter Preis.
Meine bedeutend vergrösserte Abteilung
vollständige Wohnungs-Einrichtungen, Einzelmöbel, Betten etc.
empfehle ich einer ganz besonderen Aufmerksamkeit. Während des Ausverkaufs bestellte Möbel etc, werden auf Wunsch zur späteren Lieferung zurückgestellt.
Auf Linoleum über 1.8mm stark darf laut Konvention der Vereinigung hiesiger Linoleumhändler kein Extra-Rabatt
gewährt werden; dagegen hat der Extra-Rabatt von 10% auf Druck-Linoleum und 1.8mm starkes Inlaid Gültigkeit.
Beginn: Montag, den 3. Januar, morgens 8 Uhr.
AosFEi
Ter
I10
Die Preise sind ganz gewaltig reduziert
teils bis zu einem Drittel und noch darunter.
Aenderungen zum Selbstkostenpreise!
Auswahlsendungen werden nicht gemacht!
Jackenkleider
blau, schwarz und farbig
früher bis 145.00
Flanell- und Wollblusen
einfarbig und gemustert
früher bis 21.50
Ausverkaufspreis jetzt:
bis
Tailenkleider
Seide, Wolle und Wollmusseline
er bis 175.00
Ausverkaufspreis jetzt:
92 . 690
und Jacken
Mant
aus einfarbigen und gemusterten Stoffen
früher bis 65.00
50
Ausverkaufspreis jetzt:
. 390
Jacken und Mäntel
Samt und Astrachan
früher bis 175.00
Ausverkaufspreis jetzt:
Ausverkaufspreis jetzt:
Seidene Blusen
einfarbig und gemustert
früher bis 48.00
Ausverkaufspreis jetzt:
bis
9.
Kostüm-Röcke
. 150
blau, schwarz und farbig
früher bis 42.00
Ausverkaufspreis jetzt:
bis
Wollene Kinder-Kleider
33 ₰. 700
früher bis 39.50
Ausverkaufspreis jetzt:
125
Morgenröcke Morgenjacken
jetzt zu Ausverkaufspreisen.
Unterröcke Kinder-Mäntel
jetzt zu Ausverkaufspreisen.
Beachten Sie unsere Schaufenster!
Ge
Kehfeld
Telephon 2539
Ludwigstraße 2
Darmstadt
Zeitgemäßes Spezialhaus für Damen-, Backfisch- und Kinder-Bekleidung.
NerzREEE
NC
1
SN
DIE ALTESTE ZEITUNG IM GROSSHERZOGTUM HESSEN, DIE GELESENSTE TAGESZETTUNG
VON DARMSTADT U. UMGEGEND UND DAHER DAS WIRKSAMSTE ANZEIGENORGANIST DAS
DARMSTASTERAAuSEAT!
ES ENTHALT DIE BEKANNTMACHUNGEN DES GROSSHERZOGLICHEN KREISAMTs, GRoss-
HERZOGLIcHEN POLIZEIAMTS UND ANDERER BEHORDEN. 179. JAHRGANG. FERNSPR. Nr. 1
ore
MAN
I0N
Ri
MARZ
EEBRUAR
JANUAR
Peschn.
1 Phl. Jakob
Theodore
Albinus
1Ch. fmmi
5
1Brigita
1 Neujahr Kemt
D 2 Sigismund
Sl 2 Lätare
2 Simplicius
2 Erasmus
M 2 Mariä Rein.
S1 2 S. n. Neuj.
Ml 3 Erfindung
3 Kunigunde
3 Chlotildis
3 Rosamunde
D 3 Blasius
3 Enoch
Mt
4 Florian
4 Adrianus
D 4 Ambrosius
S1 4 Exaudi
4 Veronika
DI 4 Methusalem
5 Gotthard
5 Estomihi
M 5 Maximus
5 Agathe
Mi 5 Bonitatlus
M 5 Simeon
6 Dietrich
Heflige
Dl 61rene
6 5. n. Epiph.
D 6 Benignus
6 Fridolin
n
D 6 Epiph.: Könige
S
7 Misericord.
7 Cölestinus
Dorothea
7 Robert
7Fastnacht
M
D
7 Meſchior
Mi 8 Stanislaus
8 Heilmann
D 8 Medardus
M 8 Ascherm.
7 Richard
S 8 Balthasar
M0.
Miss.
D 9 Hiob, Jobs
S
9 Judika
D 9 Franziska
9 Primus O
D 8 Salomon
Sl 91. n. Ep. Post
M10 Antonin O
S
10 Onophrius
10 40 Ritter
M
10 Pxeohiel J
M 9 Apollonia
Mi10 Faul Eins.
D 11 Mamertus
8) 11 Pfingsten
11 Heraklius
D 11 Hermann
D10 Scholastik. O)
DHErhard
12 Pankratius
S 12 Invokavit
M12 Julius
Mft2 Pfingstm.
11 Severin
M 12 Reinhold
8
13 Servatius
D13 Hermenegild
12 Eulalia
D13 Tobias
Mtis Ernst
D13 Hilarius
S114 Jubilate
14 Tiburtius
M14 2. Quatember
S13 6. n. Epiph.
D14 Mathilde
14 Felix
Mi15 Sophie
15 Anastasia
Benignus
D15 Vitus
M15 1. Quatember
15 Maurus
E
Mast. u
D16 Sara
S116 Palmar. Betag.
16 Justinus
D116 Heribert
§116 2. n. Epiph.
14 Valentin
Ml
M 17 Ubaldus
17 Laura, Vikm.
17 Gertrude
Mt 7 Anieetus
D15 Faustin
17 Anton
Mi
D18 Venator
S118 Trinitatis
D
18 Eduard
18 Apollonius (8)
16 Juliana
M
D18 Priska
19 Peter
S119 Reminisz (28)
M19 Werner
D17 Konstantin
10
15 Gerpasius
M19 Kanutus
S
20 Bernard
Praßl.
D120 Gründst.
20 Sylverius
M120 Joschim Auane
18 Konkordia
D
D120 Fab., Seb. E
S21Kantate
Sommer
D
Fl21Karfreitag
21 Benedikt
S 19 Susanna E
21 Albanus Anfang.
M
21Agnes
Miſez Helena
S22 Sother
S120 Septuages.
M22 Kasimir
D122 Fronleichn.C
S22 Vinzenz
D23 Desiderius
S123 Ostern
D123 Eberhard
Achaz
S123 3. n. Epiph.
M2lEleonore
M24 Adalbert C
F24 Gabriel
23 Basilius
Mtzc Osterm. G
D22 Petri Stuhlf.
Mi24 TImotheus
D125 Urban
S25 Mariä Verk.
24 Johannes d. I.
S
Albrecht
M23 Reinhard
D25 Pauli Bek.
F26 Beda
S126 Okuli
8125 1. n. Trinitatisl
D125 Alice, Mk.
D24 Schalttag
M26 Polykarp
8127 Florenz
25 Matthias
Mt26 Veremias
M26 Cletus
D27 J. C. Kais. G.
M27 Rupert
S28 Rogate
D
26 Viktor
D
27 Peregrinus
28 Malchus
28 Karl d. Gr. C
D277 Schläfer
S127 Sexagesimä
M29 Eustachius
N25 Marimin
F28 Vitalis
28 Leo
S129 Valerius
M
D130 Wigand
S129 Sibylla
S13o 4. n. Epiph.
D30 Guido
D129 Peter, Paul
M28 Hiektor
Mi 31 Petronella
Fl 31Detlev
8130 Quasimod.
F130 Pauli Ged.G
D29 Justus
Mi Zi Viral
NOVEMBER
DEZEMBER
O KTOBER
SEPTEMBER
*30E
AUGUS
Alerheigen
S 118. n. Tink.
1Sandice
1Agidius
Theodorich
1 Potri kit.
2 Allerseel. C
2 Bibiana
2 Angelus
j2 2. n. Trinit.
2 Gustav
2 L.sodegard
3 Hubert
3 1. Advent
311. n. Trinit.
Mariä Heims.
3 August
3 Ewald
4 Karl
4 Dominik
4 Franziskusc)
4 Rosalle
4 Barbara
M 3 Gorneilus
Reform
S1 5 20.n. Tr. Rpest
5 Oswald
A Ulrich
5 Abigail
5 Viktoria
5 Plazidus
D
6 L.esonhard
M
6 7. n. Trinit. J
M 5 Charlotte
6 Bruno
6 Zacharias
6 Nikolaus
7 Engelbert
D
7 Regina
7 Justine
D 6 Jesaias
7 Ambrosius
M
7Kaſeten
M 8 Gottfried
7 Willibald
8 Mariä Geb.
8 Mariä Empf.
S 8 16. n. Trinit.
D 8 Cyriakus
Erbgroßherz. 6.
8 Kilian!
9 Gorgonus
9 Joachim E
M 9 Roland
IMf 5 Dfonzeius
D 9 Theodor (
9 3. n. Trinit.
S
S110 2. Advent
S110 12. n. Trinit.
D10 Lorenz
D10 Amalia
10 J. M. Luther
Mt10 7 Brüder
Mt 1 Damasus
M 1 Protus
11 Hermann
M11 Emil, Bkh. E
8
11 Mart., Bisch.
D11 Pius
D12 Epimachus
D12 Tobias
S112 Klara
D12 Maximilian
S12 21. n. Trinit.
M12 Heinrich
M13 Maxentius
M13 Maternus
§13 8. n. Trinit. E
13 Koloman
D13 Margareta
Mits Probus
D14 Lucie, Ott.
D14† Erhöhung
14 Kalixtus
Mlid Eusebius
14 Bonaventura
D14 Jukundus
15 lgnatius
15 Nikomedes
15 17. n. Trinit.
S
D15 Mar. Amf.
M15 Leopold
S 15 Apostelt. (
16 Albanus
S 16 Euphemia
M16 Rochus
Maf 16 Gallus
S 16 4. n. Trinit.
D16 Ottomar
S1 173. Advent(
1713. n. Trinit.
D 17 Bertram
D17 Emma, Hedw.
17 Augo
C
Mi 17 Alezius
Großherzogin G.
Mſis Gratianus
M18 Lukas, Ev.
18 Helena
18 Otto, Eugen
D18 Symphor.
D19 Abraham
Mts Titus
D1 19 Ptolemäus C
S119 Sebaldus
S119 22. n. Trinit.
M19 Rufina
Mi20 4. Quatbr.
D 19 Januarius C
20 Wendelin
S120 9. n. Trinit. C
D120 Elias
M2o Edm., Em.
D21 Thomas
M20 3. Quatmb.
S21Ursula
Winters
Ma
21 Priv. Hart.
21 Daniel
D21 Mariä Opf.
D21 Matth., Ev.
22 Beate Antang
S2218. n. Trinit.
S22 MariaMag.C
22 Symphorion
D
M22 Cäcilie
23 Dagobert
8
22 Moritz
8123 5. n. Trinit.
M23 Zachäus
Mi2s Severin
D23 Klemens
S124 4. Advent
S23 Thekla
D24 Bartholom.
D24 Raphael
M24 Christina
24 Lebrecht
Herbstanfang
Mt25 Hl. Christf
25 Ludwig
M25 Crispinus
D125 Jakobus
S125 Katharina 6
S12414. n. Trinit.
D126 2.Christfest.
26 Samuel
S
D26 Amandus 6
M26 Anna
Großherzogs G.
Stephan
Mi25 Kleophas
Toten-
S2710.n. Trinit.
27 Sabina
D27 Kamillus
S126 23.n. Tr. Tegt
Mi27 Johann, Ev.
D26 Cyprianus
S28 Simon, Judä
28 Pantaleon
Mt2s Augustin G
D (28 Unsch. Kindl.
M27 Kosm. u. D. 6
Ma27 Günter
S29 19. n. Trinit.
S129 Martha
D29 Joh. Enth.
29 Jonathan
D28 Wenzesl.
D128 Florentin
S 130 6. n. Trinit. 6
M30 Rosa, Reb.
M29 Saturnin
29 Michael
S130 David
Mſso Serap., f.
Mt St Ihraspbul
D31Raimund
S 31 Silvester
S130 Hieronvm.
D130 Andreas
D31 Wolfgang
ALLE VORKOMMENDEN DRÜcKSACHEN FüR BEHORDEN, HANDEL, INDUSTRIE, GEWERBE,
PRIVATE UND VEREINE LIEFERT IN STILREINER AUSFÜHRUNG UND KURZEN FRISTEN DIE
L. U.Wi HensenE HerßechbRUckEkel
ILLUsTR. KATALOGE, WERKE, ZEITScHRIFTEN, DIPLOME, PRElSLISTEN, GEBURTS-, VER-
LOBUNGs-, TRAUERANZEIGEN, AUTOTVPIE- U. MEHRFARBENDRUCKE, MASSENAUFLAGEN
MESSENUND MARKTE
Am II. und 25. Januar Viehmarkt;
am 8. und 22. Februar Vlehmarkt;
am 7. und 21. März Viehmarkt; am
4. April Vlehmarkt; am 2., 16. und
30. Mal Vlehmarkt, am 15. Mai
Pferdemarkt, am 16. Mal Messe
(8 Tage); am 13. und 27. Juni
Vieh-
markt; am II. und 25. Juli
Vieh-
markt; am 15., 26. und 29. August
Vlehmarkt; am 12. und 26.
Sep-
tember Viehmarkt, am 26.
Sep-
tember Messe (8 Tage);amlo. und
24. Oktober Viehmarkt, am 23.
Oktober Pferdemarkt; am 7. und
21.November Vlehmarkt; am 5.und
n: 19. Dezember Vlehmarkt. in
(2
JÜDiscHE FElERTAGE
Purim am 19. März; Passah am 18.,
das zwelte Passah-Fest am 19., das
slebente Passah-Fest am 24. und
das Passah-Ende am 25. April;
Wochenfest am 7. und 8. Junl;
Fasten wegen der Zerstörung des
Tempels am 8.August; den Anfang
ihres 5677. Jahres am 28., das
zweite Neujahrsfest am 29.
Sep-
tember; Fasten-Gedaljah am 1.,
das Versöhnungsfest am 7., das
Laubhüttenfest am 12., das zwelte
Fest der Laubhütten am 13., das
Palmenfest am 18., das
Laubhüt-
ten-Ende am 19. und die
Gesetzes-
freude am 20. Oktober. I